Schriften der Naturforschenden
Gesellschaft in Danzig
Naturforschende Gesellschaft in Danzig
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SCHRIFTEN
DKB
NATURFORSCHENDEN OESELLSCIIAFT
IN
DANZIG.
NEUE FOLGE.
ÜECFISTKN IJANDKrf ERöTKä HEFT.
/ HIERZU VIER TAFELN.
MIT UNTERSTÜTZUNG DES WESTPR. PSOVIN ZXAI^UIMDTAGES
HERAUSGEGEBEN.
COlMflSSlONS-VERLAU VON WILHELM E.NCiELMANN IN LEirZIG.
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Inhalt
1. Jahre.-lfiTicht der Nufurfor-^cluMulei» (ustUtclmlt und I'orichte ihrer SecUouen.
2. Mitplieiier-Verzeiclmiss der Gesell.scliaft und ilircr Sectionen.
3. Verzeichniss der im Jahre 1883 durch Tausch, Kauf uud Schenkung erhaltenen
4. Bericht über die sechste Versammlung des westpreussischeu botauiscli-zoolugischen
Tereins zu Dt. Eylan, am 15. Mai 1883.
5. Mittheilungen über Bernstein von Otto Holm:
YIIL Ucber einige EinicliHiBse im Benutdn.
•6w üeber die Beetandtheile der GtanlflQBqgkait und des AbwtMen der Danziger
lUeeelanUigen. Tortrag gelulten in der Natnrfonchenden GeaellBdinft ra
Dansig am 7. NoTembw 188S Toa Otto Helm.
1, Die Stellung der BotAnik anter den Xaturwiseenednilan, ihre Entwickelnog cor
cxactea Wissenschaft und ihr Vorhiiltniss zum praktischen Lehen, sowie
ül>cr die Auffjaben des wcstpmis«. itotAn.-zooIncr. Vereins. Vortraur ^■elialteii
in der Sitzung der Naturforschendcu Ueselischult am 27. Februar 1084 von
Dr. H. T. Kliuggräff.
8. ToIlcsthfimMee ans dem Oroiaen Marienburger Wen!» icm J. Prevsefcoff,
Pfarrer in Taniuee. (Hienn Tafel I.)
9. Bericht fiber die Dnrdiforsehimg der Provinz WeBfepreneeen in natnrhietoriseher,
arehiologiflehw und ethnok^siic'her Beziehung Seitens des Westprenssischra
ProvinziaI-Mu<ieuni8 nnd der vom Provinzial-Landtage subventionirten Vereine
während der ersten sechsjährigen Etatsperiode der Verwaltnntr de.s Wt-st-
preiissischen Provinzial-A'erliandes (1. April 1H78 Hl). Vorjretrn^'en in der
»Sitzung der ^saturlordcheudeu üeseUschalt um April 1Ö»4 vom Director
des ProTinmal-Mnsenms Dr. Conwenta.
10. Ueber nlorbehe nnd devonisehe Geschielw Weatprenssens Ton Dr. J. Kieeow.
(Hierxo Tafel II— IV).
Bücher.
Abhandlungen.
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Jahresbericht
<ler
Naturforscheiiden Oesellsehaft zu Danzig,
für 1883,
erstattet vom l^irector derselben, IMolossor Dr. Bail, am 141. Stiftungsfeste
den 2. Januar 1884.
Meine Herren!
Wie das Licht nicht ohne den Schatten, so boetcht die Vereinigung vieler
SB gemelnnmeni Streben freudig vereinter Mlinner nicht ohne die Trauer um
solclio. welche ihrem Bunde ontriBBCn wurden. Auch wir haben in diesem Jahre
wieder den Tod von 4 &Iit*rliedern zu lioklairen, Zunilchst den unseres Ehren-
roitgliedüB, de.s (Jehcimon übermedicinalrathos Prof. Dr. Baum in Göttingen,
welclior Jahre lani? der Gosellschatt die Bowfdsi» seines lebhaften Interefsos
an ihrrtii dVdeilien f^etrelien hat, sodann den des med. Hein, des Stadt-
und ( '(inimerzienrathes Ilirseh und «le« Kaufiiiannes Va\\-\ Tjofzin.
Laasen Sie nns das Andenken der Verstorbenen durch Erheben von unseren
Sitzen ehren.
Die (J<'.spl|gichaft liosteht «regenwärtit? aiis 2().'J einheiuiisclien luid 117 aus-
wärtigen M itiiliedern. Zum conei^pondirenden Mittrlinlc ist Dr. Karl Müller
in fTalle eiiiannt worili'ii und /.um Khrenmitgliede PinTc-isor Dr. Williclni Weber
iu Leipzig, auf den ich am Sehluss«« dies*e.s Hericlits zurikkkonnuen werde.
In ruhiger und ern.^tcr Tbätigkeit hat die (lescllschaft auch iui vcr^rangenen
Jahre ihre Zi<de vorfolgt.
Di(> Stofle der sieben ordentlichen \'ersauinduugen vertheilen sieh nach
den oinzt'lueu Disciplinen geordnet f(dgendornias8en:
A. Allgemeines.
Jahro«»berieht iiber das .lalir \XX2, erstattet \oiii Dicector Drof. Dr. l'.ail. Im
AnschluHH hieran B<Mieliteistattung iler Secliouen. l'ebor die iiiedicinisehe
referirt Geh. Ratli Dr. Ahegg, über die für 1'hy.sik und ('heuuc? Tiofessor
Dr. Lampe, übcar die für Anthropologie Dr. Lissauer am 2. Januar, dem
Stiftungsfeste.
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B. AstronoMie.
Vortrag des Astronomen Kayeer: „Ober Anomalie in der Beobachtung
als Folge der Constitntion des Anges", am 7. Mftrz.
C. Plijwik.
1. Vortrag dee Prof. Momber: „Über «nige Ergebnisse der neueren Meteoro-
logie", am 7. Februar.
2. Vortrag des Prof. Dr. Lampe: „Über electrische Aecumulatoren nnd
ihre Wirkungen", am 4. April.
D. Mineralogie.
1. Vortrag dos Director Dr. Conwentz: „Über diluviale und aUurialo Säugo^
thiore in Westprcussen ', am 7. Februar.
2. Vortrag des Stadtrath Helm: ..Über Bernstein", am 7. .März.
3. Demonstration einer Suite von Bernstein durch Stadtrath Helm, am
7. November. , .
E. Botanik.
1. DetnonBtration von monströsen Pflanzen - Formationen durch Professor
Dr. Bail, am 2. Januar.
2. Director Dr. Conwentz: ,,Über eine Kohlrabi-Anomalie'', am 7. Februar.
.3. Professor Dr. Bail bc.«iprieht das Verhältniss von Wurzel und Stamm mit
Demonstrationen, am 7. November.
F. Zoologie.
Vorträge des Oberlehrer Schumann: „Ül)cr das Vorkommen der Kiem-
schnecke (fAthoglifphm natieoities), über Stenoififra decolhta, über HeliAr mpera
nnd fibor die Färbung hiesiger Schnecken, am 7. NoTomber.
O. Modleiik
1. Vortrag des Dr. Lidyin: „Über dio Seuchen in Danzig während des 13.
bi.«? Iß, .Tahrhunderts", am 4. April.
2. Vortrag des Dr. Schneller: Über Lesen nnd Scbroilien in hygienischer
Beziehung", am 17. October.
3. Vortrag den Gehoimrath Dr. Ahegg: „Über die antiseptiBch« Metliode",
am 5. December.
H. Chomio.
Stadtrath Helm eritrtert die Sesultate der jüngsten Analysen der Heubuder
Riesel- und Abwilsser, am 7. Norember.
Mit den ordentlichen Sitzungen wechselten die der Sectionen ab, an welchen
bekanntlich alle Gesdlschaftsmitglieder theiliunehmon berechtigt smd, und über
deren Thfttigkeit uns dann die Herren Vorsitsenden Bericht erstatten werden.
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lofolge eiiMB AofrafisB des Geographeateges nur Förderung der Landea-
kunde Dentodüands die in den Gesellscliaftsschriften auf letstere bezüglichen
Materialien zu sammeln, wurde eine aus den Herreo Dr. Conwentz, ProfeBSor
Momber und Astronom Kayser Insstehende Commission erwttlilt, welche die
gestellte Aufgabe bereits erledigt hat.
Im vergangenen Jahre hat die {Jesellsfhaft den orr»len i}au<l der fJöpport-
Menge'achen Bcrntiteinflora herau^gc'iyrcben. Dom Texte desselhon ist das Kild
unseres verewigten, unermüdlicli thatigcn Professor Menge voiantrestellt, in
dessen Vermäehtnisse die Mehizahl der Oiiginalexemplarc lur die Tafeln des
ganzen Werkes enthalten sind. Jenci* erste Band hat Seitens der Academieen,
Gesellschaften and Bedaetlonen lebhaften Bei&ll nnd ungetheille Anerkennung
gefanden. Der PreiB desselben ist von der Gesellschaft auf 20 Mark festgesetzt,
fBr die Mitglieder aber auf 10 Mark emiässigt Mit Dank sei hier aneh des
Cmstandos gedaehti dass die Physikatiseh-ttkonomisehe (Gesellschaft in Königs-
berg den Pkeis der von der Pr. Geologischen Landesanstalt heransg^benon
Karten (Dirschau und Elbing)l&r unsere Mitglieder, wie fftr ihre eigenen, von
3 Mk. auf 2,2ö Mk. herabsetzte.
Es sei bei dieser Gelegenheit daran erinnert, dass die Mitglieder der Qe-
Bellschaft zu unentgeltlicher Entgegennahme unserer laufenden Publicationen
berechtigt sind.
An der Fortsetzung <les i^rrnsteinwerkcs arbeitet unser greiset< Ehronniit-
glied in seiner bewuiult'inswrirdigen, uncrniiidlic-ht'ii Thatigkeit weiter. Hringen
wir ihm und der (Jestdlhchalt aus vollem Herzen den Neujahrswunseh dar, da.'^s
es ihm vergönnt sein möge, dieses, wie seine anderen grossen begonnenen Werke,
zum Nutzen der Wissenschaft au vollenden.
Indem ich Ihnt», meine Herren, das im vergangenen Jahre herausget^bene
vierte Heft des fünften Bandes vorlege, welchem 8 sauber ausgeführte Tafeln
sn „Brischke's BUitt- und Holswespen- Arten" beigeftigt sind, theile ich Ihnen
mit, dasa auch das neue Heft für 1884 bereits snm Tbeil gedruckt ist Ab-
gesehlosaen ist der umfangreiche Bericht ftbor die 6. Versanimlung des West*
preuasisclien botanisch -zoologischen Vereins, welche am 15. Mai in Dt. Eylaa
unter zahlreicher Hetheiligung stattfand. Er enthält ausser dm gehaltenen
Vorträgen die Berichte der 3 Reisenden des Vereins, wie umfangreichere Bei-
trüge zur Flora von Westpreussen un<l Posen von Seiten unserer Mitglieder.
Gedruckt sind ferner die Abhandlungen des Stadtrath Helm;
„Fortsetzung der Mittheilungen über Hernstein" mu\
„Über die ßestandtheile der Canalflüssigkeit und des Abwassers der
hiesigen Rieselanlagen/'
Endlich stehen noch Arbeiten der Herreu Dr. Kiesow und Realgymnasial-
lehrer Sehultse in Aussicht.
Mit besonderem Danke erinnern wir uns der hochhersigen Unterstfitzung,
welehe der Provinxial- Landtag Westprenssens, wie den wissenschaftlichen Be-
strebungen in der Provinz im Allgemeinen, so auch unserer Gesellschaft im
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Besonderen zu theil werden lässt. Abgesohnn von dor namhaften Sninmo, welche
er schon früher für die Herausgabe <ler Bernsteinfiora bewilligte, haben wir
auch 1883 wieder die laufende Subvention von 20<X) Mark durch ihn erhalten,
durch welche e^ uns ni(>«rlich wini, die naturwissenschaftliehe Eiforschunt^ d«n*
Provinz in au.sgnU hntcrem Masse zu iordem und ihre Ergebnisse in angemessener
Weise zu veröffentlichen.
Im Laufe des Jahres 1883 sind neu in Schriftau.stausch mit der Gesellschaft
getreten:
1. Die Oesterreichische Gesellschailt für Meteorologie in Wien,
2. Washbum Obeervaltnry in Uadison (U. S. A.),
3. Bedaotion of „Science" in Cambridge, Mass., *
4. Natirarwetenschappelük Genootachap in Gent.
Dnreh die jtthrlicho Erweitening ihrer T^bindungen wird die Bibliothek
stt einem Scbatse, der noch späteren Generationen in unserer Stadt reiche
Forderung bei wissenschaftlichen Arbeiten verfaeisst.
Von einzelnen Geschenken helic ich hervor:
Den aas 2 Thcilen bestehenden l*rodronui8 Brvologiae Argcntinicae von
dem correspondirenden Mitglie<le Dr. K.irl Müller in Halle und einen intor^
essanten Separatabdnick desselben über die Laubmoose der Tscluiktschen-Halb-
insel. Ans letzterer verdient erwähut zu werden, dass sie ciiu' ganz neue
Moosgattimg KravseelJa enthalt, deren einzige bisher gekannte Art zu den
schönsten .Moosen gehört, ein neuer Beleg dafür, dass trotz aller Reisen unii
Forschungen sicher nicht einmal alle Gattungen der mit gesonderten Blättern
versehenen Pflanzen bdcannt sind» ESne untere intereesante Arbeit „Beiträge
zur Eenntniss der Anatomie der Cestoden", welche der Gesdlschaft von ihrem
Mitgliede, Dr. Griesbach, Piivatdocent an der Universität Basel, ftbersandt
wurde, st&tst sich auf die Untersnchnngen, denen der Cienannte einen Band-
wurm ans dem Darme einw' lUesenschlange unterwarf.
Als besonders werthvolle deschenko seien noch genannt die der Universität
Christiania, darunter die Norske Noi-dhavs-Expedition 1870—78, ferner die
Landwirthschaftlichen Jahrbücher vom Kgl. Ministerium für landwirthschaftlicho
Angelegenheiten, das Niederländi.sche Archiv für Zoologie von der nieder-
ländischen (Jesandtschatt und <lie geologischen Karten von Preiissen und
Thüringen vom Kgl. Ministerium für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten.
Auch als Gegengabe fiir das Göppert'sche Werk wurden uns weitlivulle
Anerbietungen gemacht. Unter anderem stellte uns die Petersburger Akademie
frei, eine Auswahl aus ihren Memoiren zu treffen. Da die Gesellschaft die-
selben jedoch seit 1809 vollständig besitzt und noch gegenwärtig käaliich er-
wirbt, ist neuei-dings die Bitte um tauschweise ÜberlassuDg der Fortaetaungen
erneuert worden.
Ebenfalls als Gegengabe gßgen dje Bernstehnflom hat die Societa dei
Nsturalisti an Modeaa ihre in der Heränsgabe befindliche Fauna der Tertiär-
Oonohjlimi Ton Modena vwaprochen.
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ünter den Aosohaffiingeii fOr die ^liotheki die ja, wie der genminte Zn-
wache ane dem an drackenden VenteichniBBe an ersehen sindi dfiiften von all-
gemeinem Interesae sein: die neueste Auflage von Dr. H. Oredner's Elemente
der Geologie und Dr. Otto Mohnike's „Blicke anf das Pflaasen- nnd TMer-
\ehen in den Niederläudischen Malayeuläudcrn".
Auch für die Saminlungcii, welclic die Gesellschaft bekauutlich sümmtlich
dem rrovinzialmnseum zur Aulsteliung übergiebt, sind mebriache Ge«cheake
eiiigelaufeii.
In Eriuucruug an einen friiher von der GeHellöchalt geleiKleU u iJeitrag
hatte der Vorffitzende der deutschen Polar-Commiösiüu, Herr Geh. Adniiralitatsrath
Ncuiuaycr, die Fretindliehkcit dafiir Sorge zutragen, dastj unsere Sammlungen
mit Doublctten der von den drei jüngsten Nordpolexpeditionen mitgebraehtcu
Naturalien in erster Linie bedacht werden, was auch der Direetor des Hambofger
Maseams, Professor Pagenstecher, welches dieselben käuflich erwirbt, freund-
lich xugestaaden hat
Ein sehr werthTolles Geschenk unseres berfihmten correspondirenden Mit-
gliedes und Landsmannes, des Direetors des kaukasischen Museums, Radde, ist
unterw^. Es besteht aus IIS Yogelbälgen aus dem Kaukasus, welche sowohl
sam Beweise der Beständigkeit gewisser Arten, wie der Veränderlichkeit anderer
reiches ^(aterial bieten, das in Badde 's Omis cancasica eingehende Bearbeitung
gefunden hat.
Da.s Ilumboldtstipendiuni erhielten im vergangenen Jahre stud. llellwig
und stud. Waldemar Belck. Ijetzteinr war auch 18H2 IxMcits wegen einer
tüchtigen cliemisehen Arbeit priiniiirt wortlen und erhielt gleichzeitig von der
theologi.selieri Fakultät zu Berlin den Preis für seine Geschichte des Montanisinus.
Er beiludet sich gegenwärtig bei den Seineu in Danzig und will im nächsten
Monat mit Dr. Höpfner nach dem Damara-Lande in Sudafrika abreisen.
Die GeeellBchaft betheiligte sich durch einen Beitrag an der Eniditnng
eines Denksteins ftr den Professor Ernst Oustay Zaddaoh, der 38 Jahre
XU den Ihren gezählt hat, ferner durch Gratulationen su dem 5C|)lttirigen Julnlttum
der Oberhessischen Oesellschaft für Natur- und Heilkunde su Glessen, sn dem
25jährigen Profe88oren*Jubilänm des Professor Caspary und sum 25jährigen
Jubiläum des Sanitätsrath I>r. Sehicfferdecker als Präsident der Physikalisch-
ökonomischen Gesellschaft in Köuigsbei^, wofür ihr von Seiten der Gefeierten
freundliche Dankesachrciben übersandt wurden.
Aus den ausscrordentliclien Sitzungen bleibt nur zu erwähnen, dass am
5. Dcceniber sämmtliche Beamten wiclergcwahlt wuidfii.
Die Schlussbetrachtung meines heutigen daiin-slK iichles möchte ich au den
Naiueu knöpfen, durch welchen 1883 unsere Gesellschaft das Verzeichniss
ihrer Ehrenmitglieder geziert hat, an »leu Namen Wilhelm Weber.
Als Ideal echten deutschen Geleiirlenthums steht der Tiäger desselben
eingezeichnet in der Cteschichte der Wissenschaft und der CuHur für alle Zeiten
er der bei seiner fölgeareichBten Erfindung, der electromagnetischen Telegraphio
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nicht an den Ruhm oder an |»oradnliche Voiibeile, sondern aossdUiesslich an
die Erforselinng der Naturkräfte dachte*
Uns aber ist das &OjMbrigo Jobilftam jener weltbewegenden Eifindong ein
Morkstcin, auf den wir nns stellen, um über jene Spanne Zeit /uruckziiblickcu
lind un8 fit)er die grossarti^cn Errungcnscliaftcu zu freuen, welche in derselljeu
die Naturwii:)8cnt!ichaf)on in aHon ihren Xavoi^^ou und durch sie dsK Lelieu und
der Verkehr der Afciiselicii erlaiitrt lial. Niilit kann e«? meine Aufj^abe sein,
liier aueii uur die w ielif i^stin dersellten aufzuzahlen, aber da unsere (Jesell-
peliaf'f besti'ebt it»t. niofrlielist die Fortsehrifte in allen (iebieten d«M Natur-
erkenntniss zu verfcdgen, sei l'6 mir wenigöteuä vergönnt, einige tiUeillichtcr aul
dieselben zu werfen.
rnerfunden, ja zum gros.sU'u TlMMle ungeahnt, war vor 5<» dalnen nucli
aus.st r der praktischen N'erwcndung iles galvanischen Ötrouies zur 'ielegrapiiie»
die Telephonie, da» elektrische Lieht und die elektrische Eisenbahn, waren die
Sturm- und Wotterslgnale nnd die Photogi-aphie, lauter Yerwendungen der
Naturhrftfte, die heute iast jedes Kind wenigstens dem Namen nach kennt.
Wie gross sind die Dieusto, die das Mikroskop iu jenem Zeitraum« der
Menschheit geleistet hat, indem es sie mit dnem gancen Heere ihrer kleinsten
Feinde bekannt machte, von denen auch dnsebo die Wissenschaft bereits mit
Erfolg SU bekämpfen gelehrt hat.
Doch wir wollen im Sinne Webers mehr als nach dem praktischen Nutzen
nach der Klärung unsei'cr wissenschaftliche Weltanschauung fragen. Auch die
Geburt der Zellenlehre und der ganze auf sie gegründete Bau der neueren
Physiologie fallt in die 5 letzten Dezennien; wie gewaltig haben sich in ihnen
Unsen; Anschauungen fibcr Kraft und Stofl" vertiefl . wie hat die Wissenschaft
den Mcusuheu &b«r die Schranken hinausgeführt, durch welche er selbst vordem
sein Erkenutniäsveriuögen begrenzt glaubte, geHihrt bis zur Festt^tellung der
Klenicnte, aus welchen die nur unserem Blicke erreichbaren Himmelskörper
bestehen. Auf neuen zu den wichtigsten Aufschlüssen ffdirenden Bahnen lic-
wegen sich auch die Mineralogie und Geologie. \s\v in der Kunde der Orga-
nismen die Entwiekeluiigsgeschielite, so hat in der der leblosen Natui-jirudncte
die Lehre von der Entstehung miichtig an Klarheit gewonnen und aul die
Ausbildung unserer Erdrinde, wie ihrer Bewohner hat die Beobachtung des noch
in der Gegenwart Werdenden ihr klärendes Licht geworfen.
An den angedeuteten Fortschritten der Wissenscbaflt haben dio deutschen
Natuiforscber einen hervoii-agenden Anthdl genommen, und sie haben in zahl-
reichen Werken, welche glekh ausgezeichnet sind durch die Klarheit der Auf*
fassung, wie der Darstellung, die Fr&chte ihres Studiums auch zum Gemeingut
der Gebildeten der Nation gemacht.
Besonders berufene Geister sind es gewesen, welche die Kette der Glieder
schlössen, die jetzt als grosse Entdeckung oder Erfinduog vor nns K^t, aber
zum Schmieden der zahlrdchcn Glieder waren ebenso zahlreiche Arbeiter
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erfoitlerlich, uud so wirkt ein Jeder, weklier stell mit Ernst in das Wesen der
Naturobjecto vertieft mit zur Forderung der Wissenschaft, deren bewuiideniß-
wcrlhe Entfaltung sicher diu schönste Zierde unseres Jahrliuuderts ist.
Den Wonach, dasa auch aneere Gesellschaft sich nach wie vor im regen
Streben, sei es auch nur im Kleinen und Einzelnen, an dieson Fortschritte be*
theiligen möge, bringe ich ihr an ihrem heutigen Stifbingsfeete als Angebinde dar.
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Bericht
über die
ITli&tig^lceit der aiitbropolog^ieielieii t^eotton.
im Jahre lüb'S,
erstattet von dem YonitBendeii deneliMm, Dr. Mesauer.
Die ai'chäologiächc Erforschung der ciiizclneu Kreise unserer Provinz
wurde im Jabra 188<) von Seitea der Soetion uiethodiBoh fortgeBotzt. Herr
Direktor Dr. Gonwentz untcrsacbto in don Kreisen Gonitz, Schlocban und
DentBcU Grone eine Boilic von Orttbem und BaigwÜlIeB, Herr Bea^ymnasial-
lobrer Scbultzc im Kreise Gartbans jene grosse Gruppe von Hfigelgrftbem,
welche bd Tncbom und Warzenko schon lange die Anfinerksamkcit der Forseber
err^ hatten. Die llesultate dieser Untersucliungon wurden in den Sitzungen
vorgetragen und die gewoniieiic Ausbeute, sowie die auch in diesem Jahre so
reichlich eingegangenen Geschenke vorgelegt. Da die öection ilire Sitzungs-
l)cHclite au:^fiilir!icli in der Daiiziirer Zeitung veröftentlicht, so begnügen wir
UU8 hier die einzelnen ^'(>lt^Uge ül)eräicbtlich anzuführen. Es spraclicn
in der Sitzung vom H). Januar:
1) Herr ötadtrath Helm iil>er Jleikule.s-Ötatnetten aus Bronze,
2) Herr Direktor Dr. Tonwcntz iibcr den Bronzefund bei Bondsen,
;i) Hei r Bealg\ niiiasialklirer Schultzu über die prähiätoriächeu 8tein-
Ijilder in Westpreusscn:
iu der .^itzung vom 21. Folniiar:
1) Herr Direktor Dr. Conwcntz über das Grabcrlcld von lieuricttenhol
bei Zcmblau, Kr. Neustadt,
2) Derselbe fiber Steinkistengrttber von Jacobsmfible bei Mewe;
in der Sitzung vom 21. Marz:
1) Herr Direktor Dr. Gonwcntz Aber die zahlroicben, neuen Geechcnko
des Herrn Landrath v. Stnmpfeldt in Gulm,
2) Herr Bealgymnasiallehrer Schultze über das Vorkommen von
diluvialen Besten im Weichseldelta,
3) Derselbe iiber Burgwftlle im Kreise Bosenberg;
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xin
in dor Sitzung vom 21. November:
J) Herr Direktor Dr. Conweutz über die reiclieii ethnolojjfischen
Geschenke der Herren Trepfow. Dr. Brandstätter und Stresau,
2) Herr RealgyuinaHiailcUi'er bvliultsc über die bteiubügelgräbor im
Carthän^er Kreise,
3) Herr Rittergutsbesitzer TroiolieMioch Talubchkeu öbcr lloclizoitb-
gebräucho in Wcötpreuösen, •
4) der VorBitsoude ftber einen Autsflug von Athen nach Mykentt.
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Bericht
Uber die
tftootioii iVii* und Oliomto
erstattet von dem Yorsitzeudea dorselbeu,
Prof. ]>r. Lampe.
Die Section för Pbyink und Chemie bst im vergangenen Jahr drei ordent*
liehe Sitzungen gehalten.
1. Sitsong am 20. April,
a. Vortrag des Astronomen Kayserf- die Besoltate seiner Untei*
suchungeii betreffend den Astigmatismus des Auges."
h. Mittheilung des Yornit/j iideii „über die Arbeitsleistungen der Faoro*
scheu Accunuilatoren auf Grund der Untersuchungen der Parisci- Acadcmic.
l'or zur Ermittelung des Ah!tign)atismus des Auges dienende Apparat ist
ein mit Fadenkreuz verscheues ns^troiiomisches Ocular, vor welchem zwei das
Gesichtsfeld halbirendc Spicgelchen sich behnden, die in der Normalst<'llung
eine unter 45^ geneigte S))iegelfläche bilden und durch eine Schraulienvurrich-
tung so zu einander symmetrisch verschoben werden können, dass die Neigung
des oiueu um ebenso viel wächst, als die Neigung des anderen abnimmt.
Mttldat dnes diesen Spiegeln zugekehrten nnd parallel gestelltai Spiegels
beobachtet das Ange das Fadenkreu in derselben Biehtnng, als wenn gar keine
Spiegel vorhanden wttren, aber anf einem Umwege. Der Apparat Ittsst sieb
um die Sehlinle als Aze drehen. Auf diese Weise erhftlt das fehltt'hafte Auge
in versehiedenen Meridianen verschiedene Beträge der Spiegeldrehung, die noth-
wendig werden, um den Faden nicht doppelt, sondern einfach zu sehen. Die
beiden auf einander senkrecht stehenden Richtungen, wofür die Extreme der
Ablesung auftreten, lassen sich durch systematisches Absuchen ermittelnj aus
dem Betrage der Ablesungen ergiebt sicli der Grad des Astigmatismus.
Da weder das Mittel aus allen in den verschiedensten Richtungen gemachten
Beobachtungen noch das Mittel aus den Beobachtungen der beiden extremen
Fälle genau genug dem Nullpunkt entspricht, von dem au.s ilic Ablesungen
gezählt werden, so nmss der Apparat ohne Augenglas auf dem Objectiv eines
Femrohres befestiget werden. Die Beobachtung eines in passender Feme an-
gebrachten Fadens nach Art des HeUometenrerfiüurens «rgiebt dann die ge>
wfinsdite Zahl f&r die Deckung des doppelt gesehenen Objectes mit um so mdur
imschldlich gemachter Beeinflussung des fehlerhaften Auges, je grosser das
HOfbfemrohr gewühlt wird. Dass der Spiegeh^parat dureh Ersats einer in
zwei Hlllften geschnittmen Ocularlinse vereinlacht werdmi kann, wird weiter im
Vortrage erwflhnt*).
*) Ein dem Zwecke «ntafradiMdM Heliometerooiilftr der letotarwihatoa Art ist too Hem
Kayser aaeh spätor oanitrairk «ordm.
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XV
An einem imderen Apparate bat der Vortnigende durch Vorsetsaiig geeig-
neter niaphngmeii dio Werthe fBr die Kr&mmnngsyerhttltnisBe seiner Augen
in verschiedenen Peripherien Tom Cenimm ausgehend bestiumt und die re»ul-
tirenden Zerätreuungscurrmi entworfen, und zwar in beiden Fällen, da das
Ocular auf zu nahe oder zu weite Sehweite eingeätellt ist. So fand der8ell>e
Ixsinpieluwcisc in zu nahor Haltung für sein rechtes Auge unter Vorsatz eines
niittlemi Diaphragmakreises der Pupille in (> Richtungen a. — f. von der Ilorizontal-
stellung aus^gehend und im Sinne des fortschreitenden Uhrzeigera von 30 zu
30 GraUeu weiter mesaeud, die folgenden relativen Werthe:
r. A.
Beolk.
Boohn. b«
«b. Bkkt. Wtakd.
a.
3.90
3.88
Id0*.3
187«.7
b.
3.4S
a42
15.7
14 .7
c.
4.15
4.16
52.2
60.9
d.
5.07
5.06
82 .5
81 .4
e*
5.10
5.10
94 .7
m .7
f.
4.68
4.71
112 .4
113 .2
Unter Yorauaaetzuug einer ZerBtreunngsellipse, deren Axeu:
beob. benichn.
3.35 3.36
5.10 5.11
sind, gelten die beraehneten Werthe. Die Lage der Icieinea Ase entspricht 0*i nnd
diese steht t<mi der HoriMotallinie am etwa 22* im Sinne des sieh bewegenden
Ubrseigers ab. Fitar das Unke Aqge erhielt der Vortragende dne qnantiatlv
ähnliche und ^mmetriech nach der anderen Seite vom Horiaonte abgewendete
Hlipse. Anf die durch versdueden grosse IHa^ingmen erlai^^ Cnrven wurde
niher eingingen. Mit GrMserweiden der Peripherie weicht ihre Figur von
der r^elmissigen mehr und mehr ab.
2. Sitzung am 30. November,
a. Vortrag des Tel^graphendireetor Greffin ,.iiber die hiesigen Telephon-
einriehtnngen."
3. Sitzung am 14. December.
a. Mittheilung des Prof. Momber „über die Untersuchungen Frdlich's in
Berlin betreffend die Wärmestrahlung der Sonne."
b. Demonstration des Abel'schen Apparates zur Untersuchung der Entflamm-
barkeit des Petroleums, nebst Mittlieiiungen über das rusöiscii-kaukasiäcbe
Petroleum durch Stadtrath ITelm.
Ausserdem vereinigten sich die Mitglieder der Seetion am ;'>. Januar zu
einer Besichtigung der electiischen Beleuchtung der hiesigen kaiserlichen Werft.
In der am 14. December vorgenommenen Bcamtenwahl wurde» die Beamten
des Voijahres wiedergewählt.
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Bericht
fibw die
Mit;euii8^eu der me<iic»iiiiHeheii (Seotion
für IbSä
erstattet Ton Um Yorsitzenden derselbeii, Dr. Abegg.
1« ^itaeung am 18* Januar«
Anwesend 19 Mitglieder.
1. Herr Dr. Baum sprach Ober „totale Exstirpation des Kehlkopfes and de^
moDstrirte einen geheilten Fall der Art
2. Derselbe demonstrirte eine seltene Halsrerletznng mit Ausgang in Heilung.
3. Derselbe sprach fkber Hamrtthrensteine, mit Vorlegung eines solchen.
4. Herr Dr. Freymath demonstrirte ein PMparat Ton gummöser Heraer*
krankung und tlieilte die Krankengeschichte mit.
5. Derselbe aeigte einen Fall von Herz-Aneuiysma mit oompUcirter Leber>
orkranknng, walir«cheiulich Adenom.
6. Herr Dr. Starck besprach einen bemerkenswerthen Fall von Operation
des pes varus.
7. Herr Dr. Poelcheu berichtete eiinMi Fall von Hysterie mit todtiicheiu Aus-
gang durch Verschlucken einer Kartoflcl.
b. Derselbe demonstrirte ein Careiuom des Pankrcaäkuplos, mit Kraukheits-
bericht
0. Derselbe wmgt ein FrttpamtTon croupdaer Bronchitis bei einem Erwachsenen.
10. Herr Dr. Scheele besprach einen seltnen Fall von Aorten-Aneurysma
und legte das Präparat vor.
11. Derselbe berichtete über einen bemerkenswmrthen Fall von Garcinom des
Wurmfortsatzes unter Vorzeigung des Präparates.
Um Sitziuig^ £im IC^. K'ebrua.i*.
Anwesend 11 Mitglieder.
1. HeiT Dr. Baum hielt Vortrag fiber Neurektomie und derra Metbode im
Anscbluss an die VorsteUung eines operirten Falles.
2. Derselbe demonstrirte einen sehr schdnoi gesprengten Schädel.
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xvn
3. Herr Dr.* Poelchen demonstrirte eine Variation der RindfleiRch'achen Me-
tliode com Nachweiee von BaoiUen.
4. Herr Dr. Ahegg über Pesaarien, namentlich die von Prochownik ange-
sehenen.
ö. Per selbe ül>er einen Fall, von Mierenatein-Kolik mit Hcmonatration des
abgegangenen Steines.
Anwesend 11 Mitglieder.
1. Herr Dr. Scheele berichtete aber einen Fall von paroxysmaler Hacmoglo-
hinarie mit Domonstration des betreffenden Harnes.
2. Herr Dr. Weiss referirte fiher einen Fall von Pnerperalfieber mit hyper-
jtyrctischen Teiuperatarcn.
3. Herr Dr. Ahegg demonstrirte verschiedene gynaekologische Instrumente.
SitaEimfir am iM» Olctober«
Anwesend 16 Mitglieder.
1. Herr Dr. Poelchen trog vor fiher Vitihgo specifica, localem Mangel an
Farbstoff im Malpigfai*8chen Netze der Haut, nnd demonstrirte betreffende
PatientoD.
2. Herr Dr. Hanff zeigte ein Präparat ron diffuser Synechie des Herzbeutels
O'^crwaclisuni; mit dem Herzen).
3. Herr Dr. Kohtz legte ein Präparat von UteruS'Polyp vor, femer
4. D<*r selbe einen Gwödientliehen Fötus.
i). Herr Dr. Ahegg deniunstrirto ein Monstrum mit Accpbalic und Biesen*
wuchs der Gliedmassen.
6. Herr Dr. Freymutli zeigte unter Mitthciliiug der KrankheitHiterichte:
1. Das (langlion cooliacum eines Hiabetikurt.
2. Cysticerken im (Jehirn.
ff* SitaEnnfiT «-m IH* I>eeem1>er.
Anwesend 11 Mitglieder.
1. Herr Dr. Baum Itespraeh die Methoden de?« Steinsclinittes und inslM-soiidere
die Vorzüge der Sectio alta, unter Mitlheilung einer erl'olgrciehen Operation
und Vorlegung des Steines.
2. Herr Dr. Freymuth stellte 2 Patienten mit Aorten-Aneurvsmen und links-
seitiger Lifthmnng des Nerv, recurrens vor.
3. Derselbe demonstrirte einen Kranken mit ausgebreiteter Zerstörung der
Racbengebilde und des Kehlkopfes durch Lues.
4. Derselbe legt das Präparat eines in die Trachea perforirten Aneurysma
der Aorta vor.
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xvm
5. Herr Dr. Fried länder stellte oinon Fall vor mit eigeathQmlichen tmo.
motorischen Ilautcrscheinviigen, anhaltende Rothmig aof gana lokale aagen*
Mickliche Heizung.
6. Herr Dr. Semon sprach über angeborenen Defect einer Niere und legte
ein bezügliches Präparat vor.
7. Herr Dr. Ahegg legte 2 Fötus papyracei vor (fe.stt'onipriniirte drei-
monatliche Früchte), welche mit einer auflgetragenen Frucht, also bei einer
Orillingsgebnrt, gefunden wurden.
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A. Mitglieder- Verzeichniss
der
20. Januar 1884.
L Ebrtnniitglieder.
AlsMIigHedtiidie
t;<'nnrainen :
Aekenbach, Dr., Staatsminister und ()tH>r-
PriMdent der Prnvlns Bnadenburg,
Rzedkos In PotodMn 1878
OSfpertt Dr^ Piott Gek. Medlxliul-Rirtli in
Breslau IK^ifi
Gronau, Dr., Professor In üelH .... IK^M)
r. Re»aHt Dr^ Kalaert. Rnit. Oeheini-
mtk, ExeelleiMi in ÜMkan . . .
AbVttglM in di«
OMallichtft Ulf-
».'■ riniiiint'a :
r. Siebold, Dr., FrofeMor nnd Ob.-Katb
Iii Maadhm 1885
StrehÜce, Dr.. IHrector lo Dutlg . . . 1833
Wfher, WUh., Dr., PhrfiiMor, Oek^Bath
In Irf'ip/.iK 1883
r. Winter, Geb.-llatb, Obi>rbürKermfiHt«*r
tn D*i»|g 18GS
IL Ordentliclie mid oomspondiraidtt Mitgltote.
AnlJ{*D. im Jalirt.
Abeifs, Dr., Mcdizlnalratti, Geb. SMiltito-
Rath und DIroctor des Heb««nmen-
Iiuititata in Daozig 18543
Aird, Alexander, Ingenieur xu Pelonken . 1877
AhMe», HAtelberflMr In Neustadt . . . 1876
AHhau», Dr., Arzt In Danzljc 1874
ytif^er, Dr., (lymnagial-Diroctor in Grandfnz 1872
Auman», (iericbtsralb in Danxig . . . 1883
Itorfe, Brand-lMreetor io Daulg .... 1888
r. Ha^hr, Major a. D. in Danig . . . 1873
linhr, l'ostrath in Danzi« ...... 1877
bail, Dr., rrofewior ia DansJg .... 1803
Uajokr, Ober>P<Mtaan^a, in KönigtibiTK 1874
tkirttbt Ober^lMtMKiralt ta Oaeael . . 1878
BarteU, C'apitain in Neufabrwasftcr . . . 1874
Barteln, I/rinn'r/i, Kanfinanu in Danxig . 1878
barthel, i'rofeaHor in Neustadt .... 1871
ibMi, Qearge, StadlMlh und Coiinil In
DuMig 1868
Aufgen. im Jabn.
Baum, Dr., Chefar/t In DanxSg .... 1808
Herker, Ajwtbi'lter in KunlgsberR . . . 18<>5
Heren::, Emil, Kaufmaan ia Danzig . . . 1882
Beryer, J, J. Sladintb tat Danzis . . . 1878
Berget^ Johanne», Cbemiker in Oamelg . . 1879
Bertram, A., R<>n(ier In Danzig .... 1875
Bertravi, IL, Ktinfinanii in Dunzig . . . 1879
r. Bethe, Miyor uuil iiitu-rgutübcflitzer aui'
Koltabluni. Kr. NeuitMit, Wertpr. 1876
Biber, Kauftaiann In Danzig 18^
Bibliothek, K.'ii!i,llrh,'. m Berlin .... 1882
Bieler, Amurutb auf liaolcau 1874
Bieler, Hugo, RittergutabedtMr ia M »nl . 1878
Bischoff, Oacar, Kaufmaim iu Dauig . . 1878
r. Bork-ehnnrui, Dr., M.Hl.-Rath in Dan/Ig 1880
Boikwolilt, Dr. phil., (iymna.Mialli>hrer in
NeuÄtadt, Westpr 1882
BSdiker, Hanptnuo In ÜMstg .... 1882
BSkm, Connenlennitli in Dut^ . . . 1866
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XX
AnlfeNk Im Jalii«
Boitenhayen, Bucbbaltor in ÜMiaif . . . 1880
BonharA, W., Apotheker m Bemnt In
Westpr 1878
fioretiiis, Dr., OlH'r^stiibrnrzt in Danrif; .
r. Borrifs, Oberst a. D. in Weissenfds .
Boy, Rittergutob«8. auf Katzke, Kr. Danzig 1871
Aromie, PkiHpp, Kinfbiun in Daanf . . 1877
Bredfiu, Ohrrstliputenant in Danzip . 1880
fireiloir, Dr., Sunit.-llath in Danzig . . 1HÖ5
lirinclike, Hauptlcbrer a. D. in Laogefiibr.
(Gomep. Mitglied) 1866
Brock», GymnaRialdirpctor in Mari«nwerder 1881
BroHfff, Dr , fJymnasialii'hrer io Qtwnätnr. 1MH.T
Brun*, Apotbclier in Danzig 1881
Bvnu, Willi., KMiriiuuin In Nfoelftafe . . 1878
Burme^eti Ingenieur in Dnnsig .... 1884
C'antytky Ih., I'rofogsor, Directnr des etidt.
GymnBHiunis in Danzig 1878
Cmpary, Dr., rrofcsaor in Kunigslicrg . 1867
Ckale*, Stedtfath in Dmilg 1878
ChMi, Command. inCtTiteVeocliIn(Corresp.
Mitglied) 18Cr,
Claatiea, J. O. R., in Danzig .... 1878
Clottem, Kitaetei^Jonlroleiir in Karthnne . 1870
Cok», ItermaMf Dr. med. ei pliU., Profeaeor
in Breslau, (('orre,«)». Mttgliedi . 1880
CoHwentZ, Dr. pbi)., Director des Weatpr.
PkWPinxial-Muaeum« in Danzig . . 1878
d« Otvrjf, Carl, Kaaftnann, Mii^or a. D. In
Danzijj , . « , . 1877
Czwalina, l'rofessor in Danzig .... IHJiO
iMmwe, Commerzienralh in Danzig . . . 184i7
DmidMkn, O., KauAnann in Danxlg . . 1878
Dmidtok», Ixiilftr, Kanrmann in Danzig . 1882
Ifegner, WiL-xorhau-Rath in PVanzig . . 187.*)
herrt'ent, SchiffMbautneiater in Danzig . . 186(>
Dierfeld, Rittergiitebenitaer m Franlcenfelde,
Kr. Pr. StargMdt 1879
tiokrn, Dr., DireCtor der entom fJescllsrhaft
in Mt4'ttin. (Correnp. Mitglied.) . . lHi;7
Dfttirn, Antou, Dr., I^rwfeaaor, I)tr«ctor der
Zodlogleolwni Station in Neapel (Cor^
reap. Mitglied) 1S7G
f)ommrt.<>cli, Buchhalter in I'anzig . . I><74
l>ratre, RittorgiitHbcsilzrr auf SaalioRc-tiin.
Kr. Danzig 1868
DtavHt/, Rentier In Danzig 1867
Eggert, Dr., Oberlehn-r a. D. in Danzig . 1H40
Eggert, ('. Ii', Instritwentenm. in Danzig 1881
Eklen, Secrek d. Kaurmannaebaft In Danzig 1876
EManU, Beiiemng»>Banraai In Danslg . 1889
Anfuci). im Jaln*
r. ErnMliauHen, Oberprä«>dent der l'rovinz
Weetpreuseen 1879
Ecen, Realgjnuiaaianebrer In Dantlg . . 1878
Faber, Rentier in Danzig 1867
Fahl, Kgl. Meliorations-Inspector in Danzig 1880
Fahle, Trufessor in Po8t>n 1871
Fitr»e, Dr., Kreiiwnndantl in Danzig . . 1878
Fewaon, Dr., Arzt in Dantig 1878
FtAcher, Rentier in lliK-liwas-oer .... 1866
Flietfhach, Rittergutsbeaitzer auf I Aodec'huw
bei YleUig i. P. 1878
r. Flotott, Ht^BH und Direetor derGeweibr-
Fabrik in Dan/i^ 187L»
Frank, ArotKgerichUralh in Danzig . . 187(1
F\reitag, Dr., Arzt in Danzig 1871
Pregmutk, Dr., ObemnI in Daaslg . . . 1876
FHrke, Dr. phll., ReaM}i7mnarfallebm> in
DirBchati 1881
FriedlaHäer, Dr. med. in Dauzig . . . 1883
fWe^i», Krei*«er.-Secr«tair In Nemladt 1871
Früiht;/, Dr., Ob-r-.Stabsarzta. D.ln Bonna. R. 1872
Fr»itiiii, Haiirath in Xeiistailt 1H7(»
Fürttenherg, Ales., Kaiirnmnn in Danzig . 1876
FHhet, Tredlger in Danzig 1879
Fi/M, Landcantb in Dansig 1880
Guehe!, Bi.rlihfin.ll.T in Danzlj; . . . . IH.mi
Ge/irke, II., MannTuit isd r in Danzig . . 1882
Gerlich, Dr. pbil., Landrath iu Schweiz . 1K78
Qendorf, Zlnmiemieiater in Danzig . . 1868
Qieldziiuki, Kaufmann in Daniig . . . 1875
GUmer, Dr., Sanitätsratb und Physikn» in
Danzig 18ftH
O/avMte, //., KanflBMin in Dnwlg . . . 1874
Glodkoietki, Amtagerichtsrath in Danzig . IHKl
a>rt:, Dr. med. in Danzig 1SH2
Ouldberg, Max, Kaufmann in Danzig . . 1873
QotdmaxMt Beebtaanwalt In Dnnsig . . 1882
OMtfefem, Iforew«, Kmlbann fat Danslg . 1878
Giddületn, JuL, Kanftnann in Danzig . . 1874
Gompelitohn, Kanfmann in Danzig . . 1875
r. Qrm», Friedrich, Rilti'rguUtbesitzer auf
Slanin, Kr. Nenstadt . . . ; . 188S j
r. OVrt.M. Ritterg« t«»>e8itzer auf Klaoln . 1873
Gre/ßii, 'IVIegraphendirector in Danztg . 1HH2
Grentcenfterg, Roh., Kaufmann in Danzig . i8ti6
OrtHtsenberg, Ed^ Kanfmann In Danslg . 1874 |
Qriethnvh . Dr., Pri vatdooent a. d. Univorultit
in Basel 1870 \
Gronemann, Ritteigutabesitzer auf .Subkan 1883
Grotn'an, Reotor In BoMsn in Ostpr. . . 1888
Oro^, BeeblsMiwalt In Nemladt . . . 1871
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XXI
Aii(|r»ih im
(irnihu, Wrlu|^bii(Mändler in Dan/ig . . 1A81
(JrwM, l>v , K< ;4ii"riinpH- II >!("Mf in8lratli in
M«ri«*nwtTtl<'r (Coriv^p. Mitglivcri . IH77
/AmW»«. OberatUnilnmt nnd Diivelor der
Artniffie-Wcfkilitte in DuaAg . . 1H81
IherM. Ilr-, Prof. in JenrnfCorresp Mitjfli.'.! ) I W8
Hinjtmann. I{ürgprm«>i9l«T in Dnn/.ig . .
Hagrn» l»r., ObiTsUibfwral in Danxlg; . . 1877
Hamg, Dr.. Antt in DkuisiK lKf4
tUtrlingk, Aiiminifttnitor in Gr. N«8i>ln, Kr.
s»..i|i i r iH7;t
Hturhiu. KMirmaoD in Uansig .... 18(i7
/Arwe. Rutl, KmAhuib In INmicig . . . I8ß9
/Anw, Pra»:, KanflnMia In Dttnifg . . 1H77
Ifcdimger, Apotheker in Danslg .... 1^7!)
Hein, Pri^Hrirh. /"».. Knnfnmnn in rhinzl« l-'^*
IM», SUtdtralh in Dan^ig ....
IhmHetreHt, Stadtntli n. MedtetuWAMeMor
in Ihmzig 1H6Ö
Ihnoch. (^vhf'wwt Ifaurath in Altenbnrg
(t ..fresp. Mitglied) IHtiU
lie»$tke, Dr., Stadtnth in Königsberg . . IM?
limeif Depnrt«awnto-Thlcntsi, Vfterlnir-
A^"M*s.«or in I>nnzi;r 1S79
/ie»ek-{e/. Landsrcric-htsr.tih in Danzig . . IH74
y/(PMtc, Thf<Hior, llncbbaltcr in Danzig . . IH77
fietreitke, f)ril2, KnuAnum In DnnB||f . . 1H76
r. iityticM. Dr. phil.. TTaii)>linann z. D. in
kt'iihi'iin b. Frankfurt a. M. , . IHH7
liUilebrandt, A|K>tbeker !u Danzig . . . 188^)
nimze, Dr., Ant in DMwig 1809
llir»rk, Dr.. PraC 6«1l Bntli in Berlin . 1847
Unfmanii. Amtufi, AqunrienlU»rllnnt in
iJaozig 1H72
lIujftHttHU, (Mtu. Kaufmann in i>«nzig . . 1877
liofmaa», AdoIjA, KnnhiMin in Dansig .
Ißnj^mann, AmtsvorsU'her in Zo|>|>r>t . . 1XH<)
Hf'hfitftlhel-Iletijli'r, /... Freiberr in Uall
(Corresp. Mitglied)
r. Hmmeffer, ItittoiguUbealteer In- ätolp
(Corrcflp. MitgHcd) . . . . . .1x4.']
IltJt:. ./.. Kiiiirmann in Danziß . If<71
Horn. Dr., Fabrik-Dirigent in ijeupuldrtliuil
(Corresp Mitglied) I8«8
Ihn, Obcnintmann In Pnldg» Kr. NeoRtedt 1878
HonfeM, Marine-Ingenienr in Dnnsig . . 1874
//«r de CnligHii, Maniiit» in Yerwiill««
(Corresp. .Mitglied) IHOii
Uute», Pontsecfvinir in Dut|r .... 1874
Mf«Uei», Pr. pliU^ Olmnikcr in Berlin N..
Müll^nlmMe IH7()
.ia%M. tan Jkbrp
Ji»4V&»c/«,/.,M(gorftl«Ti>rwKllrrl.Spengnwakeli,
Kr. IV. St«r»nrdt . . 1S8I
■hiitzeit, iHtimar U<>rnatt*inbundi«>r i Danzlg J88<)
Jamei», P., ApotlMk« Pr. Rjrlnn 0«^. 1879
Jattfwr, Dr. med. In Stadtgebiet Dnnslit IHdS
JtMttMh. Dr.. I*rivnldocent in Kön^riwiy
(('"rrfsp. .MitKli.Hl) |8H(>
/,f Juli, |*n»f. d«> la .100. de» Mcienc«*« in
rbwbourg (CoffMp. Mitglied) . . 1857
Jiinck-r. II'., Kaufmann in Dan/ij; . . . 1872
Jünth'. Affieit, Kaufmann in Danzii^^ . . ISW)
./««(/, I'furrer in Nfu-rulescbken^Kr. Derent
Kofemann, Buebdraekerelbm. In DAszIg . 1867
h'aitf»:{d: Dr. med. In Dnnsig . . . ■ 188&
K/iujimtnin, M'.. Kaiifninnn in Danxig . . IH(Ji)
haHj^'mann, (•eriehtHrath in Danzi^ . . . 1874
Kante, Hitflol/', RitU*rgut«>>eHitZ4'r in Gr.
KUntscb, Kr. Berent 1881
Kajfter, Astn>nnm in Danzifc t8&9
JCa^r. Dr. pbil. vi dieol.. Dompfobst in
Bre»liiu 1878
r. KMer, Dlreelor d«t VcnrnltangifBridita
in Mnriemrerder . . .... 187H
Ki'f^rr. Dr.. Director in iloohiini . . . 1866
Kettitr, llrntier in Danzig IKK*]
Kieaow, Dr., UenlgymnMinllehrer in Daozig 1877
Ktatt, Dr. in Haabniv (Oormp. Mitglied) lfm
Kfein, llenii.. Dr. in Köln (Cormpoodiivndeii
Mitgli.Hl) 187;;
Klietih, Gymnaalallebrer zu Tr. ätargnrdt 1881
r. Kiinflffrä f, II., Dr. phll. In Lnogfttkr bei
Danzig iC'orrMp. Mitglied) . . . 1877
KlMihnier. Dr.. in Stutlgnrt (Comip.
Mitglied) 1875
Knoch, Renllehr«( in Jenltnu bei Danzig . 1880
Keht:, Dr. med. In Danzig 1881
Kii/koii: Kiiiirinann in Danzig .... 1878
h'inHnie»t>»rdi. / V/WA. Kaufmann in Danxig 1877
KoHttiki, Kaufmann in Dtinzig .... 1882
Konmaek, Stadtmtli in DMUtig .... 1882
Kniitff, JitfifiiiH^yt, Katiftnann in Danzig . 1878
kp-fin-Aii""!-/'!'.'-/' in StraMhnrj in Wosipr. . 187-1
KrcittitiiaHH, Artliiir, (Jonntil in Danzig . . 1880
Kreuth, Dr., f i7nin.-0berlvhrer in Dansig . lH4i7
V. Krie», Rittergntobedtaer auf Kl. Wm».
»li. rs, Kr. Pr. Staigaidt .... 187»
Kiiii/ri\ Willi.. MaurermeiMter in Danzijf . 1862
Kiüycr, IC. lt., Maurcrmtüster in Danzig . 18iV.i
Krdfier, Dr. pbil., Lebrer an der Ifandel«-
iicndemic in Danzig 188'J
A'i'iMe, Dr., l'rov.'äcbiilrath in Danzig . . lH7d
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XXll
Anilisn. tan Juki»
K4mer, Dr.. I'rof.. GyinBMi>l<Oli«rI«hri>r
in Marien wmliT IH<i7
Kmitatli, Director dor 8tädti0cbi-n iimn- iiimI
WMMnrerke ni Dusiir .... IMftt
Kwnse,Fer«i. Miij..r. Iti^i.-s. nuf (ir. BÄIk»ii l^)
fMosner, Uhrmacher in Danzi^r .... 1H77
I^ni/jf, Dr., ProfMflor in Danzix . . . 1^5!)
LtfdbMfdb', SenioArdlraotor in Bwrittrb . tMJ6
Lekmann, F. Ii .. Kmirmann in OMsig . 1^1
I^fHzen. Thi«'inr/.t in Dnnzipr 1SH()
Lentzc, Dr., OlM-rstabuirzt in Danzig . . 1872
Irnsing, HmptsollMBto-AMbtMit In IHiiwiff
LeiipuM, Kaufmann In Danzifr .... 1M75
I.en'f'-ii. 0-1,, r. Kniifmann in l^anxije . . IHHÖ
Licht, .StAtitlianrath in Ihinsig .... 186H
UeheiteiMr, Oberföntor In Oihr« . . . 1H71
fJ^mmtn, Bankier in Unrndf .... 1876
Litrati, .Standopl(enmt«'r in Danxig . . . iHTr?
IJetzaii, Apotheker in Dan/i^ .... IhTS*-
LiM», lleinrivh, Dr. med. iu Danzig . . 1H81
Uüflt, BlttorBtttabMltser uf StMizIm. Kr.
Pf. Slarfrardi
Linilner. .TiiütiziaUi in Danzi^
r. (I. Lippe, Ai>oU)vkvr in Danzi^ . .
Uuamer, Dr., Artt In Uansig . . .
Iim4» Dr., Ant in Dnns^
fjosinfhi, Dr., (ivmnnsinl-Direetor in Knlm
(Corresp. .MilglieilJ
Luckotr, l'rediger in Kartbaus . . .
Lättotfi, Lelmr in Oltvn
Mar-Loii) f.r.rhfan, Rilter|nitabeiiitxn> an
Rosolian. Kr. ]>:\ny\j:; ....
AJaUitioH, liecht(«auwult in Danzig . .
Uarker, RittnsntdiMilner naf Roblnn M
Wftrlabi«n, Kf«to ädiwets . .
Manch nlk, Kaiiserl. MaacUiMBnHflster in
Nenftthr\vii:*i*i<r
Martins, Krwter .'-^tMatAanwait in Danxig
Mortiitff^ Juitinnili in Dnnxig > . •
Mti-iiti, Kaufmann in Danzi-; ....
Mfftixiiiinni , l>r.. -\r/t in l>anzig . , ,
Matiku, .Suwllratli in Danzig ....
Mekter, Dr., ProfcMor In Klbinit . .
Mein», Mäkler in Danzig
Minrkf, K., Kaufmann in Damig • ■
Mett'hfde, Dr., Dirccfitr der Kr«nkf>nani>tal
in KönigHlierg
Meger, Albert^ KnuAnann tn Danxig
ifeyer, Dr. phil., OberlebreramHyranwdtim
XU sScbweU
iH7n
lim
vnti
1872
1876
1X7!»
1874
1H77
IST 4
187y
1869
187S
1880
1877
1868
1868
1874
1472
1878
Michaeli», Dr. med. in Hammeratohl WMt|ir.
MirheUfii , Afiothoker in Dnnziu . . . .
Mienkr, ./. /''. (>., Kaufmann iu Dauzig . .
MiH:lajfy (4«riobtomth in Danc^ . . .
Mixrhi'iriilc!, Photojfraph in Danzig . . .
Mir. ( 'ommeiz.ien-l{«lh in I)iin/.i}r
Miihiim, Kurl, Dr., I'rof. in Kiel (('orrei«p.
MitgiiMi)
Uoelf^r, Dr. nM«i. in Ijelwlwil, Oat|Mr. .
MoHiher, Vn\f.. OiierlehriT am Kgl. (Ijrm-
naiiium in Daiizi^r
Martelli, Henri, Prof, in MaceraUi (Italien)
(CoTTMi». MHgllnd)
Mftriril:, Dr.. in Philadelphia
Mortrit:, Mmt.. K;tnfiiinnn in Dnnzisr .
MnririU. Wilk,, KaufniADn in Itanzig . .
UeHhitt, Ob*ricbr»r in Kulm
Mvller, Ihpo, Dr., Amt In Dnnstg . . .
}f iiiin-, Consiil in Dan/ig
Miilhr, Karl, Dr. in I falle n. S. (rorrosp.
Mitglied)
MSnttei^erfi, O., KaafnMnn In Dansig . .
Mii"aff. Willi/. Kabrikbe'^itzer in Dirfchaii
iXafirl. Dr.. Professor. H<>al* Gymnasial •
Oberlehrer in Kibing .....
Khttirtrititratfiw/tUeiifr IVrm in Bromberg
Natrrofti, OMononin-Ratb In Dandg • ■
Seufjehautr, Dr.. f>ocent in Warwhaii . .
.WwwrtH«, Dr.. I Hrecl«»r der höheren 'nVchler-
schule in Danzig
AVwMojrcr, Dr., PtoTm 0«>b. Ailmlralllitii-
Ralh u. Director der DeutscJu-ii Set -
waite /n llamhurjf R'orn -^p. .Mitjiliedi
A'ry/y/«/«/, .\uiiAg<'ricbt8roth in Danzig . ■
Nol:el, Otto, Kaufinann in Danaig . . .
Xutliiruiiffer, Herm^ Gen.-C'oBBul in Daasig
(>i'hlsilil'i<i>r. Dr., Arzt in Danzig
(teiulcr, Dr., (ieneral-.Secretair in Danzig .
Oktert, Dl., lU'alg}-mDafi.-Director in Danxig
0/Wor/; P:, Kantbann in Dnniig*. . .
f'ftii, Dr.. Medicinalmth in Draunacbweig
Otto. Hill» l t. K'.«ufmann in Danzig . . .
tntu, .SladiliuumeiHter in Danzig ....
r. Mtthicki, Misjor und RiMeifUtabesItaMr
auf Liebenboir bei Dirachau . . .
PoM-likv. UevjieninK'»rntl) in Dnnzi5r • •
Pa»ig, Dr. phil., ilector in Jaslrow . . •
IVjm«**, H'., BnHier«ib«nitn«rin8t.Ailm>dit
bei Daasig-
l\:iiiiri-. Dr. med. in Danzig
Jahn»
188.1
1875»
1877
1880
i87n
lH(i.ö
1871
1870
18*J7
1871
1871
lsT;l
1870
18641
1874
186!»
1877
IHHO
18(u
1881
187.n
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ItWo
1882 l'eten, Dr.. itector in Danxig
ISNI
18« i»;
1874
1874!
1867
187r>
1871
1872
1857
1871»
187L'
187«;
1881
1881
1873
1884
18411
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XXJII
AiiQi<>ii. im iakra '
/Vf»-,v. Rctitif r in N«ni«chnttlan«l .... 1880 i
l'rt^'L.M-. .StaiUrnth In UniiziK .... 1867
l'rt:lnMt, A.. l*r. mni , Prof. cmcr.. Wirkl.
^iMtoralh, Bz«ell«w( ia FMbofff im
Br4h;bii (Cormp. MH^IIed) . . . WB» .
hoHtifuM/iwitit, Fnlirikhexit/.or in Duntiir 18fi8
hrft^-r. I>r. mini.. .'^tal*i*ar7.t in Ihinxii; . . 1874
hßrm*. Dr. u;t><l. in i Lunzig 1HH$
PMrth, BOiKrnnrfaiter In Nrnishwlt . . . 1H71 '
FMm, A.., Ritt«r|;iitoliMitzer auf Lnltodiiii,
Kr. Sfhw.t/ 1868
Ifrkii, Ii.. KitU>rgiii-'Uititz«*r auf Liclitt'nihnl.
Kr. Marieiiimdw 18619 •
Pleim, BlttetBiitiibvaltxcr aaf Knatnden M j
Nikolaikeit. Kr. Sfnhm .... 1H7S
I'iJ>4,tr*ki. kHtiriiinim in L>Hn/.i^ .... ISlü
J''^frhru, Ihr. mt-il., Amistvnzarxt in l>Anr.ig 1882 j
i*mHorttm, llr., PrafmMor in KobHx . . 1878 f
l\tm»rttnf. I'fatTvi- /n Tunnspc •>. Nt'iiteich IHS4
iWuM-", II'., t'dnninr/.ii'nnith in Dirfichan . 1872 '
Hmhh. Dr., Diri'ciur des Musenma und |
'Wirkt. Staalarath. Kxcrtlcnz In TMii l
(Cormtp. MitffHcd) 1869 :
H'ifhlf, «f«.. K''.n»tf(är1iH'r in Uaatig . . 1879 I
li'iinh. Hniiptmann in Dnnxig .... 1H77 '
llff ltoni, Dr., Trofwunr in Wien (Corresii. ,
MitrlM) 1808 !
H^lth'l. Uittt iirMi-lx '-it/« T Buf PapRivzin . 1^7 ,
H'-if/'rfift^'ri/. Katirmann in l^amci}; . lf<74
Hci*e*rtU, Ob«r-ro«tdirrctor in Dunzig . 1879 j
RMUer, Dr.. Faiwikbniteer in Ptaulg . . 1867 |
Ririxrt, AbscordaHcr in Berlla .... 1869
RHih'-rp, (iraf. Rittergotubes. auf i?lang»r-
herg. Kr. Süilim 1^75»
htif/emaHlnrr , £>/., Kaufmann in Üanzig . If^73 ^
fMemar1:«rj Th., Conral in Onasig . . . 18Mt i
r. Kf'hr, \\\%ierv}\i9\tvi\UitT anf Smeatowk«!.
Kr. Marifnucnlir 1S7:I
Bnlh, II'., Dr., Prof., (Ji-iK-ritlarzt I. ("1. in
Drpfldi^n (Corrrap. Mitgliod) . . . 1880 !
H^hekm, Utmit in Wrieani 1872 |
hSmrtrr, Ritt«Tfrnt.^»H>«itzer auf Koknmjhkpn IH^«»
Üaagf. ,\ m(«}r<Ticht»rath in Dan?.!;; . . . 1SM4)
SmaM, Kaufmann in Danzig 1K)S3 i
sMeroMter, Kaoflnana ia Daasitr . . 1888 |
SaLwMUiii, Jiit'f.- KauTmaon in Dan?.i}{ . . lH(j7 |
Stihiniiiiu. C'(nl. Krtiifmniin in Ihtnzix . . 1M76
SiUmaHn. Ofitftj. i)fc«>n«m in Ulirn . . 187H ,
r. SomiteH. Major a. D. Ia Duaig . . . 187« '
StuHhf, JH. AI, KaofnaiDa in Harohnry
(CorreKp. MiHrlW) 1876 '
Avlkra. im Jahn
Sander, Häfkcrnii'iBt«*r in Danzii; , . . 1877
SmMter. Dr., ."^tuiitrath in Diinzig , . . 187»i
Saner, Lithograph in Danzig ..... 1872
Sa^eriuff, Bank-Dlicetor ia Dantlg . . 1866
ScIntlutaijfahH, QntäbnHur sn AlMorf. Kr.
I>an7.i^ IHSL»
Sf/iar(i\ Duclihan(llt*r in Dunzig .... ]H7'2
Srkefer. I{«alg.vninMiailehn.*r in Danxig . 1H7S
Hrhettie, Dr., Arxt in l>Mai|C 1870
Schelnfrt. liiidibiindli'r in Danxi|t . . . 18H>*
S, /.'■//■ >■. Apnilu'k.M- in Ihinzig .... 1KH2
Üf/ifi/oiii/, < MH'rpräsidial-Kath in Danzig . 1871i
StMtttieß, Jir/iW«, Kanfiaann In Danslg . 1877
ScfM>fJ:g, Dr., Ctaikcr in Daaaig . . . 1866
Srkimm0tjff>a/ii;f. ront-Diraeior in «f«nn
((■orreKp Mitgliitl) 1H«1'»
Ä!r^/f«/*;r, Itentier in DaLzig 184iK
SebtMtfr, RvalgjminaaialivhNr in Uaaslf . 1879
Srhmrr-ft>-f, UndMhafks-Seerelair in Danzig 1868
Schmiffl. Aiifiiist. Dr.. Gymnaviallehmr in
Lautfnburg in l'ummfm .... lH7tl
fMmaate, BdmlaartMamlidat In Daanig . 1888
Sehnnttke, Kaufinann In Daaalg .... 188i
Sekntidfr, Dr.. Oberateba- und ReglniMilii-
Arzt in Dan/.ls; isTt»
fiehnfl/er, Dr., Ar/.l in iMnzig .... IH.V>
Sekmüht;, Knartgirtanr In ScMImüM . . 1886
Srintfiififffi, Kaiifmanp. in Danzig . 1874
Sehne nhkf, TiMrlilermelnUT in Dan/ig . . 1HM2
Üchoettlft, (iTrnnariallelirvr zu i'r. tStargnrdt 1881
Srhondorfi, Hanptmaan a. D. nnd Gnrten-
Intpcdor in Oltvn 1865
Svhon; F., Dr., Oh4>rlehmr in RuMland . lKr>s
Mirnnifi, Anit^g 'rirhtirath in Danzi? . . iH82
Sihratmii, Kaufmann in Danzig .... 1K71
Hekreiber, Lebm* fn Daaclg 1879
S4ln'ii*'dfr, lliiffit. !( 'iirrt'."t|i. Milglitni) . lH>Mt
Srl.ul..rl. IN.. l'H.r,. <II...ilrhr.T in Kulm lH(Ui
SJiiiii, OIm t - J*of tcaiwirrr in Krt'.Hlnu
(( 'orr«'»*|i. .MiJglIed) 187*2
SekuHs, Dr., Landdnwt in UikkaMn . . 1879
Srliii/t:i\ Uiaigrninu.Minllcliri'r in Danzig . l.S<5.%
Sc/n//:, SchiflsrliiMlcr in Noufalirw-Hsr^iT . . IS72
ikiiuUr, Furstnifi.'«t^r in Danzig .... 1H77
•SrAifNi<rNN,BealKyninaHialoberleht»riaDiuixlK 186H
Sr/itn\ Kaufmann in Danzig 1HS41
Si-Ii Ilster. I)r, UcntiiT in Danzig .... IH«}»»
StJurarl:, "t-ti , Ximuu>rmi*i!<t<'r in Danzig . If^'J
Seiteart:, Athert, Kauflnann in Uanxlg . 1883
Schiteigger, Dr.. Stabaiirxt in X«uflihrwa<wei l "^"
St^trithf», Kaiifmann in llanzig .... 1H7^
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XXIV
Aufci'U. im Jahre
Stemann, Dr.. i'ruf., C>yDioaaiAl-DirecUir in
Neustadt Weatpr 1871
Semon, Dr., SMititumth in Dtiuig . . . lfll)3
Seitl^, Gutabesitwr in Wonnrb^rR, Kr.
DanziK 1874 '
iieifdUr, ronrettor in IJmiin?horg (< "orresii.
Mitglied m9
Siehf, Aanlr.'^Beereteir z. D. in NenhliT-
waftser 1^73
Sieirert, Höh., KHurmann iii Daii/i>; .
Sietrert, Dr., l'rofeaaor, I)irector der wt-stpr.
iMidirirtb. TenuoliMtatloa in DiinxiK 1877 ;
Simoit, Jh., Juni in Dsozig 1879
Ükeimiek, Stadtgeriditomtii s. 1>. in
DuoEiff 1672
iitaberow, Kaufmann in DanxiR .... l9ßSf
Staeek, Ad., GutabcsHser in I^vM«» • 1^
Starck, Dr., MedloInnlnMenor nud .Arzt in
Daazig • ISiiß ,
ikeeiüce, Bauratli in Biicbwalde .... 1829 ,
Steffen», Mar, Kanltamnn in Dansig . . 1878
Stefen$, Otto, Kaufmann in Dandg . . . 1S77
Steiwmif/, R. Faltrikbcsilzfr in DanziK . 1><71
ikehntiiiff. R., Jni»., L'ht'raiker in Bülicaii . 1878
Stobbe, R., Stadtrath in Danaig .... 1867
StobU, L. F.. Bentier in OtMig . . . 1868 <
.i^toffbe, ./. //., Kaufmonn in Danzig . . . 1H71
Stohbe, Fian:. I>r.. Ar/t in iKinzi« . . . l^TM
tUwldurd, Frainm, Kauimaon in Danzig . 1><77
Stra^nrger, Dr., PtrolSMaor und Hofmtb in
Bann a. Kb. (Corresp. Mitglied) . 188(»
Strebit:f:i. I>r.. («ymnasianchrcr in Nin'^liult 1S71
{-. StuttijfjMt, Landratli in Kulm (( '<>rret>p.
Mitgli«!) 1875 '
Hudkatneck, Dr. aid. ia Bnadg .... 1888 '
Tkorelt, Pn»r. in Upnla (Comap. Mitglietl) 1875
ANlgHB. im J.4hi'
Tirdf, Frtlnik-Diroctov in Dun/ig . . . IH*S4(
Turntraldl, Dr., Arzt io Danzig .... 1870
Turmtahh, ijohnfkueht-Dlreotor in Danzig . 1881
TivicM, A., RittergntatH^aitzer Mtf Hooh-
l'alfwhki'n. Kr. iWont .... I*<7i'
Variiiinj, Dr. nn'il. in Neufahnraaser . . lJ>Nt
Wavhownki, Rudolf, KreiMceretair in Seffent 1882
Hadter, Oberleluvr in MMrinnwerder . . 1867
W'iiihlin, Ifccliniin^sratli in Danzig . . . 187«
Wiilliidti rij. i»r.. Ar/.t in Ihinzit; . . .
W'tihr, Dr., i^anilfK-Dircctor der l'rovinz
Weatpreoaaen in Danaig .... 1878
Wt-rnrr, Dr., Babbiner in I Hinzig . . . 1878
W t'nifr, FabrikbenitziT in Danzijr . . 187^
liV//X-r', I.rftndgericht«-rriifidont in Meaeritz 1874
Wdzki, Landgericbts-PriUident au Grandem 1881
Hfftr, //., Kaafinann in Dnnsig .... Uli
Wiiiklfr. Dr.. OIxT-.Stalmarzt in Danzig . 1876
Wirtlis, hmt. W ill'.. Kaufmann in Danzig . 188il
MV//, il«-giorungä-FelduieiMer in Danzig . 18tiii
Wiftrkn, Oynrnaalallehrer in Könfgaberg
i. l»r. 187;»
Widfi. Kaufmann in Danzi); 187."»
Znrzfk, l>i-.. Arzt in Zoppot 1871
%tMHthner, Dr.. Ucgii-rung»- und MtMlicinal- .
Ratli in IlMuig 1872
Zieffeidiüffen, Kaufmann in i' ui/ig . . . 187."»
XiffjiiT. Hr . ."^ta'llralli u. Arzt in Ni-ntfich 1871
Zimmermnuii. MuLlfubaumviMtcr in L>»nzig 18G7
Xmmematui, Ludieig, Kaaftnaon in Dnnsig 187ji
XiiiimfrmaHH, R^ntit r in Ohra .... 1876
Zimiiu-nnnnn, Obor-l^'gicrnagmralh I, Danzig 1 87'.'
Xi Ulm mild II H, Iug«nitfur in Danzig . . . l8K'i
Zieifler, UbrrpoatdlTe^tiona •> Aaaiatcnt in
Daazig 188.1
SSginIa, Lehnr in tJttihm 18K't
B. Mitglieder der anthropologischen Section.
Abegg, Dr., .\I«d.-Rath und Gell. Sanit&tsnitb in
Danzig.
Anyi; Dr., GyoiDaainl-DinBtoir in Gmudenz.
Bail, Dr., ProfStMor In Drailg;
Hnjnhr, Oberi»ostoonimi8''arin8 in Königaberg.
Baum, C'onfliU in Danzig.
iierger, Kaufmann iu Dauzlg.
BerÜhtg, AndlldinooDaa i» Dnnsig.
Bramton, Dr., Arzt in Danzig.
Brei$ler, J., Kaufmann io Öaslfeld in U»tpr.
hiuuf, Apotbi'kfr in Danzig.
Bvfatk. Dr.. Vnrsitzender dwr „rruiwia" in
Kunigsberg iu l'r.
Btitek, Rentier In Dnwdg.
Cbtfm, Kata8t(?r<7ontraieur in Kurthans;
Cottteents, Dr.. Dirwtor dt» ^^^>l«tpreuBBiaellen
Pro^'lnzial-Mn.'seum.s in l)anzig.
Czecbawfki, Amtovorstvhcr in Oliva.
/tieckkof, Ritteigntabeaitaer aaf Undenlior, Ki«i>«
Karthaui«.
l)raue, Uitti'rguUibeüit/t'r uiif ."^iiHkoichin.
r. Fttnu:, Pfarrer in .Marienwerder.
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r. Flu(oir, Major in L'Hiiy.i^'.
Froelhg, Dr.. ObereUibsarzt in {{kiui u. KU.
Fvtit*, Dr., MnstMlnetor tn Dunzig.
tirent:eiiAer§, Itob., KtiatwMM In Danxiy.
' . Greift, Bfttergutsbesitzor auf Kliinln.
Iltuitii!'. Th. med.. CUKTKlabsarzt in I^noxig.
Ua»*t, H.. Kauiinann in Dunzi;;.
lieht (K, 8tadtmtk In Dansifr.
llfndeirfTk, Apothfker in Danziy:.
Ilfy*-!-. riHnil-cfiiifi-ratli unf Stniscliiii.
lloe»t, IiittvJgut«U>ditz<T uiir l'cinpuu.
lb§mvM^ FabrikMit in Banzig.
lUbtf X, Kraflmon in Duiz%.
Horn. RfciitAanwalt in Kl>)ing.
Jfii-rlim. MajorutsvcrwuUtT iu S])«Mijfu« r-kcii.
Kol 'III II IUI, DiicbdruckiTeiboitiUer iu iJanzij;.
Kau/mann^ JValler, KtnlmaDn iu DzDtig.
h'ai/^r. Astr(*noin in Dandg.
Kelp, Dr., ObtT-Med.-Rath in Oldenbnrg.
Kettln-, Rentier in Danzig.
Knemaci:, ätadtratb in Danzig.
I*. KHet, BtttergnlslieilUer «nf Kl. Waesmien.
KrSjfer, F. If'., Maim>nnei8ter in Danzig.
f.nmpf, ]h.. I'rofi'i^sor in l)!»!!/!-:-
I^mke, Fräulein aiit Kouibitteu b.iSaull'eld i.C'aipr.
IJ$ttner, Dr.. .Arzt in Danzig.
I.iihnifiicr, Oberlehrer in Danzjg.
Mac-L'iiii. Kitteigntalicsitzer auf Kuacbau, Krd«
l>ttnzip.
MSrcLrr, Uittergutebe«itzfr auf liolilun. Kiei«
Sebwelz.
M'iifi,. /•'.. Kaurniann in I>llu/,iL^
M'iinlni . ProfeHrtor, OlxTlflircr in Dauzig.
Müllrr, Cunsul iu Danzig.
T^neterhery, Kaufinann in Danzig.
Savek, Bector in Schloehau.
'kkheMSffer. Dr.. Arzt in Danzig.
'^Hendorf, KauTmann in UanziK.
^*tto, SudtbaiiiociaU-r in Danzig.
/iucMe, Reg.-Bath In Danzig.
l'''iinfr, Rentier in Danzig.
I'eten, Dr., Recior in Danzig.
XXV
J'ft,,>ift>r/. \h.. (;vnina.>»ial-Director in £>trelilen.
Petüin/, Dr.. in Dirachaii.
Pfeßer, Dr., FrofisMor in Danzig.
Piaitka, Dr., Geb. M«(liztnaltftth In Mart<»iwerd«r.
I Pfatfi, Apotheker in Schlocliau.
' !teliii, Rittergutt^benilzcr auf i^ichtentlial.
I rieliii, Rittei-gutflbeeitzer auf Lubochin.
I htetelie», Dr., AMiatenz-Arzt In Danzig.
I l'oUiioir, Ilotellieiiltzer in IV. Stargardt
Ricknt. .Vl)gior«lneter in Iterlin.
Rue^t'i; Dr., Trofeaaur in Danzig.
BubehH, Literat in Wilesan.
Scheel«; Dr., Arzt In Daozig
Scheinert, ßuchliUndler in Danzig.'
St liiiniii' ljif''-iiiii)/. I'ostdiivctor iu Jena.
St-JiHeiiiann, Dr. in Atlien.
Schmeeh^ Landaob.- Seeretair tn Danzig.
Schneller, Dr., Arzt in Dadzig.
Seiiioii, Dr. med Sanitfitsratli in Danzig.
] Siflali', Adui.-Secietrtir z. in l^anzig.
Staberoa', Kaufuianu^in Danzig.
SUtrck, Dr., Arzt In Danzig.
Steimmitf, It.. Fabrikliesitzer in 1)iinzig.
Stiiiiiiiiti/, fi. /im . Knurniano iu Danzig.
Striftiui'ki, Maler in Daozig.
Tonttealdtf Dr., Arzt in Danzig.
Hodter, OberMiNr In HarleDwerd«r.
Wallt iiherij , Dr., Arzt in Danzij^.
Weyiiff, R., KauTiuann in l>unzig.
Weddintf, Kitlergutttlwdilzer auf (lulbien \w\
DeatadHKjrlan.
Werner, Dr., Rabbiner in Danzig. •'
M'riiilii/. I'n-di^'er in Duiizijr.
il V/Ar, Kaut'mat'u iu Danzig.
r. Wintert G«li.-Batb und Oberbüigvruieiitler von
Dnuig.
IIYW, Reg.-Feldnie«ser in Ihmzi-;.
r. WranifiU. Itaron, Kaiser!. RuM^-isclM r ."^tttuts-
I ratli und (.teoeruI-Cunsul in Dan/ig.
j Zac:ek, Dr., Arzt in Zoppol.
Xeyxiny, Werft-Director in l)anzi>;.
I üiegner, Dr., ätadtiaüi und Arzt iu Neuteidi.
C. Mitglieder der Section för Physik und Chemie.
Itaä, Th., Dr., l'roie>.-or in Danzig.
Iter^, Jah., Kaufnann und Obemikcr in Danzig.
Ikmni">' h. /'.. Rucbbalter in Danzig.
Krer». Ii.. Koal-(JynniiiMi,li..li,-.> in Danzig. \ Ih'hii. n.. Siadlratli in Danzig'.
F\rejfmulh, J., Dr., Oberarzt iu Danzig. | Kaynr, Jit/i., Dr., i'rorv8«or. Dümi»rob>l in
Owhel, II., Burundier In Danzig. ' breslau.
iifefjiii, T»'legraitlieii-Direciitr in Danzig.
fftKcivtt Wilh,, Ob«Rrtltentenant und Dirvctor der
Kgl. Ariiilerttt-Werlcalatt.
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XXVI
huif«ei; /v'., ^Vstronum in iJabxig.
Kie$otr, J., Dr., KcsKtymiMwislIdirer inlMo]
fAtmfte. //.. Dr., Prarviaor in Duixig.
Uartcfiofk, ('.. K uixtTlkiliv HaflcMovnBK'isUrr
Nenfuhrwiixsvr.
Mouiher, A., Prufcfutor in Dmizig.
JUSUer, A, H'., Consnl, Ingmiimir io l)mzif(.
i\tiniiHnii, >'/.. iJr., 'I'uclnt-rscbiil- l'iivtloi- in
g. I Daiizig.
, hatiHeiiftliHiült, /v. Patirikbeahiter in ÜHiuig.
in I Svloi-ft-r, /il, R»»nI-'JMiinBHijilIclirfr in l)aQxi|p.
i Sihff4:i/. It., Dr., (')ieinikfr in Danzig.
Svltnaofe. I.., G,viUD«uiiall«ba'r in Danxig.
SchvmttnHf K, R««1-6yMn.<0berleiirer In l>«iii(ix.
D. Mitglieder der medicinischen Section.
Die Herren Dr. Akegy, <{.•!{.
A&kaitt
,, Hoiim. CluL-A.
„ r. UütMuiaim, Mod.-U.
„ Faruf.
.. Femo».
„ Freijmiitli, Q.*A,
FnalläinU'i'.
„ (MateTy S.-H., Krviä-i'li^ü.
„ Hiftjfii.-. 0.-8t.-A.
Hinze, U.-.SI.-A. u. L>.
I.tMsniii-r.
„ MaaniiHUini.
Dl« Herren Dr. Mnlhr.
„ l*iifn'r, St.-A.
„ I'tHCUK
„ PuetebeH.
„ iMteete.
„ Simon.
„ Semon. S.-l{.
., Stank-. .Mutl.-Asi«.
„ SmkaHnek,
„ l'urinrnttlt.
„ ii'afleifherff.
„ IIY«*fcr, 0.-ät.-A.
„ Xe »geinter f Bcgienings- hu«I
.Mcdicinal-IUtb.
E. Mitglieder des Vorstandes der Gesellschaft.
I''ür «Inlii- 1H^^4 «ind gewiihit worüvo. »Ik:
Direclor: rrofossor Dr. iiaU,
Vloedlreolor! Geb. Suiltnterath, Med.-]i. Dr. sibetfi/.
Öecretair für inner«- Anfjfligmln-itfn: Snnitatfrutlt l>r. Srwun,
«SecreCalr für äiissi r«' An^'elt';;t'nlii'ilon: iJirei lor Dr. ivurrul;,
ächatzmeistcr: ätadtruth. L'onsul U>-vrij< liauiii.
Bibilothelnr; Astronom Kaj^.
Ordner der Vorträge: Professor Momher.
ItiMiKctrn- des phyHikaliaclien Cabind«: Pron-yiw* Dr. hmp«.
iiaiisinspecior : Fabrikbesllzer hittinen»! Iimidt.
In»pector der unthrop.-etbnogrupbischen f?ainuilung: Dr. uif<l. LiMfuer.
Vorsitzender der ahtbrop.-etbnugr. Section ist Dr. iiu-d l.i'-'itii'r.
Vorsitzender der Seeliim für TMiysin und Clienii«' i-1 l'rof. I»r. /.tnn/»-.
Vorsitzender der niedicini^clien Sectiuu i^t t.ieli. Sunitiit^ralh l>r. Ahetiy.
Mittheiliingre« Hber PerMMlT«riMi4enuig«« ier Mlt^eder bllteii wir dm IMnclor
der (iicsellMlMfl eiamM»i«i.
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Yerzeichniss
d«r
ini Jahre 1883 durch Tausch, Kauf und Schenkung
erhaltenen Bücher.
Vokohaiiia. heiitst lic ( ur^cllstliaft f. Natur- luid Völkerkunde Oälauiüiiö.
Mitlüeiluugeu H. 2S, 29. Yok. 1063. 4.
BrusäcI. Acadt'uiie r. Ucd äuienceä etc. de ßclgiijuc.
BuUetiiM. S(tr. 3. Tom. 1—5. 1881—88. Br. 1881—83. 8.
Anuuairc. 1882, 83. Br. 1882, 83. 8.
M^moires couronn^ etc. Coli, in 8. Tom. 31, 83—35. Br. 1881, 83. 8*
M^moin». Tom. 43. 1882. P. 2. Tom. 44. 1882. 4.
M^moires couroniH^ea. Tom. 44. Br. 1882. 4.
Soci^td eiitoinol. de Belgiqiic.
Annale«. Tom. 20. Br. 1882. 8.
Taicuhaya. ( >l.>ri\ aturio a.<lruii. iiacioiial.
Auiiuriu 1^»4. Mexico 10b3. 6. {2 Exetuplare.)
k u (K'ii iiageii. K. Däiiiäche AkaUciiiio der Wi^s.
Oversigt orcr det K. D.. Vidcnskaberiicri scIkUhUs forliandl. i. Aar.
1882 No. 3. 1883 No. 1. 2. Kj. 8.
M^oires, 6. m,, Vol. 2 No. 4, 5. Kj. 4.
äoci^td roy. de« antiqnaires du nord.
Aarbogei' 1882 H. 4, 1883 H. 1. Kj. 8.
M^moiret) de la soc. r., N. 1882—83, 1884. Vo\k 8.
l>Ottt>i<*llltlllcl lllicl <>eMl<'l*l*lM<*U«ljlA||:WlI.
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Sitzuugsbericlile 1882 Nu. 39—54, 1883 No. 1— »7. B. H.
AbbaDdlongeu aus d. J. 1982. B. 1883. 4.
Gosellschait natnrfonicheiider Freund«.
SitzuDgBberichte iu dem J. 1882. U. 1882. H.
Hydrograph. Amt der Admiralität.
Annalen der Hydrogr. u. marit. Meteor, »labrg. 10 If. 12, Jahrg. 11
H. 1-12. B. 8.
Ikuitgdic geolo«r. G'esellsi li.
Zeitächrilt. Bd. 34 H. 3, 4, U. 1— a. ü. 1882. «3. 8.
Deutsche Eutouiologisclie Gcscllscliaft.
DoiüsHh' .Mitoni. Zeitsciiria. Jlip. 20 Jl. 1, 2. .Ilig. 27 ii. 1. 2.
Von'iii xiir Hclöid. d. rturtenbaiier'.
(iai teuxc'itung, Monatt^scliv. 18öii ,\uu. Ucihv. Ii. 8.
Hon II. Naturhisätuiiöcher ACrtin.
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Kilker. — v, (vcestemundc. Gecat. 18H1. 8.
Breslau ?^rli! >. (.'< ;<ell8di. f. vatorl. Cultnr.
Jahrcabericht Od. Br. 1883. 8.
Verein für das Museum Sehlos*. AlUMthiimer.
FestHchrift ziuii 2öjä1irigüu Jubiläum deti Mutfvuiuä. Br. 188'). 4.
I>r unn. Natut Ioiscli<'i-Voroiii.
Vriliaii(lhiii,L!.'n IM. 2<>. issl. i;,-. lss-_>. s.
Bericht der inetetir. ( oiuuiöhiun über die Krgebu. d. uiel. Beuii. 18^(1.
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K. K. Mfthr.-Schles. Oesollsch. lur Befbrd. d. Ackerlmues.
Mitthoilungen 1882. Jlig. 62. Br. 4.
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Cassel. Verein f&r Nalnirliuude.
Boridit 29 und 30, 1881—83. i\ 1883. 8.
rhemnitz. Natunviss. Ce.seliäcluift.
Bcriel.t 8. Ch. 1883. 8.
Panzig- West|irpns^!. I*rov.-Miifiouiii.
Bericiit üljcr die ^'crwaltuug d. uaturiiist. und aivliMul. t^auimlung.
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Fischerei-Vwviii f. il. Prov. Wcsitprcuwen.
Circnlar 1 4. isso— sa. D. 8.
Paraiätadt Ycivin f. Knlkuiulc
Notizblatt. 4. Folir«-. H. l.'>- -Mit Uiilag«- <1. MilUi. U. lirh.
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.laluej^beiieltt 1882- 8.-i. S.
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Emden. Natntforsch. GeaellBch.
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Abhamllniigeu IM. V) U. 1 und 2. Fr. 1883. 4. '
Freibarg i. Ur. Nafurtur.-?oli. Uo.solljich.
Festschrift «1. r»«'» Vcrsauiinl. dmf srlicr Natuif. und Ac-ztc gewidui. v.
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Graz. NatnrwlM. Verein f. Steiermark.
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Verein der Aerzte in Stcionnark.
Mittheilangen, Vcreiu^ahr 1882 <1U. Jhg.). G. 1883. 8.
Greifewald, rniversität.
')2 Dif^scrtationcii.
Nalurwis.-. ^'crcin f. Nt'u -^'l>l pniuiu*'rn und KRgen.
.Mittlu-ilungcn .Ihir. 14. B»:rlin 1^83. 8.
(ii'Kiri aidiir^chf Gc.^oll.-ciiatt.
Jahre.-iWericht 1. 18.S2— 83. G. 1883. S.
Italic a. S. Ksl. Lcopold.-Carol. Deutsche Akademie.
Leopoldina H. 18 No. 23, 24. H. 19 Nu. 1—22. U. 1882, 83, 4.
Natnrwisaenseh. Verein.
Zeitschrift f. d. gesammten Naturwiös. 1882 U. 1—6. 1883 11. 1—4.
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Vcrbandlungcn. N. F. U. H. 1882. 8.
Ahhaiidluiiiren aus d. Gebiete der Naturw. ßd. 7. Abtli. 2. H. 1883. 4.
i)eiiti?cln' StM W al te.
Monalsüljrrsiclit d. Wittt ruii^r 1882 Juli — Dez. 1883 Jau. — März. 11. 8.
Uebordoht iib.-i- ji-deii Munal 1882. Jlig. 7. H. X.
Hanau. Wctterauisolu' (it'srll.sclr. f. d. gesauimtc Naturlelire.
Bericht 1S73--71». Hanau 1HT9, 8.
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Hannover. Naturliist. (I«'^^«dlscll.
Jalnrsbericht. M. .52. 1880—82. II. 1883. 8,
Heidelberg. Naturlii.sl. med. \'erein.
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Jena. Med. naturw. Gesellsch.
Jenaisehe Zeitschrift. Bd. IG. H. 1— i. .). Ib82. 8.
Sitzung.^beriehte f. 1882. .1. 1883. 8.
Kiel. Naturwiöö. Verein ftir Sehle\v.-ll(drit.
Schriften. Bd. ;'>. 11. 1. Kiel 1883. 8.
Heble8w.-Holät. Museum vsterl. Altert!i8iiier.
Bericht 37. Kiel 1888. 4.
Klausenburg. Botan. Verein.
Magyar növdnytanilapok (A. Kanitz) VI. t^rf. KoIomv. 1882. 8.
Kanits, reliqniae Orisebacliianae (Flora Enrop.) Claud. 1882. 8.
Kölligsberg i. Ostpr. Physik.-Ockon.-Gesellsch.
Schriften, Jhg. 23. II. 1, 2. K.^1882, 83. 4.
Beiträge zur Naturkunde Prouss. N. 1—5. K. IX"»^, 74, 79, 82. 4.
Geolog. Karten v. Ont- und Westpi'eussen. Seut. 20, 21.
Altertliinn^^tjcsollseli. Pi-nssia.
Sitzungsberichte .58. Vcrciuajahr 1881—82. K. 1883. 8.
Krakau. Akademie d. WisH.
Paniiotnik. Tom. 8. Kr. 1883. 4.
Rozprawie. Tom. 10. Kr. 1883. 8.
Sprawozdanie. Tom. 16, 17. Kr. 1882, 83. 8.
Landshnt. Botan. Verein.
Flora dee Isargebietes, bearlf. v. Hofmami uud hemusgegclieii v. bot.
Verein. L. 1883. 8.
Leipzig. Natarforschende Geeellscb.
Sitzungsberichte, Jhg. 9. L. 1882. 8.
Museum f. Völkerkunde.
Bericlit 10. L. 1882. 8.
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XXXJ
LihZ. Vcirin I. Natui k. i. ( K\st<MT. ub. d. Eud.
.lalue:*l»enVlit 12. I,. 1HS2. H.
Lüi)eck. X'orHtolioi-tirliat't <l. NaturalieiisamiiiJuiig.
Jalin'?<l)ori<-lil \xx\. 4.
Metz. \'creiii f. Enlkuudt'.
.lalilvslKTirlit ."). f. \SH'J. M. iSi^-J. «.
.M üiK'ht'ii. K. IJayt i . Akail. tl. NViss.
Sit/uugsberirhi 1K?<2. H. :>. lS.s,i. 11. i, ■>. M. 1«83. S.
Abhandlungen d. luath. pli. ( I. d. bay. Ak. Bd. 14. Ab(h. 2. M. 4.
GedMchtnisarede auf 0. Hcuo v. Bauer. M. 1882. 4.
MGndtor. Westpb. Veitsin f. Wira. u. Kunst.
Jahresb. 10, 11. f. 1881, 83. M. 1882, 83. 8.
Xeu-Brandenburg. Torem d. Fraundc d. Naturgescbichlc i. Meeklcnb.
Archiv, J. 36. 1882. N. B. 1883. 8.
Neutitadt-Rberswaldt'. Furstakadeiuie.
Beoh. Krgehnissc d. forstl.-met. Stat. 1882. N. 7—12, 1883. N. 1—6.
Berlin 8.
.laliresbei-iclit ül). <l. Beoh. Ei-gobu. JUg. 8. 1882. B. 1883. 8.
Nürnberg. Naturliist. (iesellscli.
.lahn'r.lKTii-lit !'. IxX'i. N. iHHiJ. X.
ülTenbacl». Verein 1. Natin künde.
Boricht 22. 23. (). iss;}. k.
Osii aliri'u k. Naturwis.s. Verein.
Jahresbericht 5. 1880—82. (). 1883. 8,
Prag. K. B«hm. Oesellscb. d. Wisa.
Abhandlungen d. math.-naturw. CK Folge l>. Bd. 11. l'r. 1881. 4.
Sitzungsberichte. Jhg. 1881. Pr. 1882. 8.
Beobachtungen! a8tr.,> magn. u. meteor. an d. K. K. ätcniwartc i. J.
1882. Jhg. 43. Pr. 4.
Verein „Lotos".
Lotos, Jahrb. 1'. Natmw. IM. :{ nn<l 4. I'r. 1883. 8.
Listy Cbemick<v, VIJ. u. VIII. Ko.kn. Ciat. 1— 10. Pr. liiSi, m, 8.
Prcssbnrg. Vei-cin f. Natur- und Ileilkuude.
Jahresb. 18X1. Pr. 1881. 8.
Kcgfn.-^burg. Zool.-iuinoral. Verein.
('orrc^iMiiideuzblatt. Jhg. 36. K. 1882. M.
Botan. \ (Mein.
Flora. Jhg. 40,. 41. iL 1882, 83. 8.
Reivhenbach. Jahresbericht, 15, der Philoiuatliie. 1883. 8.
Reichenberg. Verein der Naturfiieundo.
Mittbeilungen. Jbg. 14. R. 1883. 8.
i^chwerin. Verein f. Mecklenb. Geschichte und Altcrthumskuude.
Jahrbücher und Jahrasberichte. Jhg. 47, 48. Schw. 1882, 83. 8.
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XXXII
SouUorshauseii. Butaubchcr Verein.
Jruiiiichia. Jhg. 3. N. 1—10. 8. 1893. 8.
Abhandlungen der Jrmiiichia. H. 1 n. 3. S. 1882. 8.
Stettin. fintomoL Verein.
Entom. Zeitung. Jhg. 43. St 1882. 8.
Strassburg i. E. Soci^t^ des acienees, agrlc. et arU de la BasDe-AiMce.
Bulletin triuiesti'. Tom IG. fasc. 2, 3, 4.
Tom. 17, Jan. St i,t., Nov. Str.. 1882, 83. 8.
SuppL 1882. au 4 fasc.
Universität.
7 Dissertatiuiicii.
Stuttgart. Wfirttciul). iiaturw. Verein.
Jabre8lielte Jh^r, 'Ml St. 1883. 8.
.Wien. K. K. Akademie il. Wiss.
fi^itsungsberichte. Math. natiu-Nv. Klassr.
J. Bd. 85 U. 1—5.
„ 86 H. 1—5.
„ 87 H. 1—5.
II. 85 II. ö.
„ 8ü II. 1— o.
„ 8T H. l~ö.
III. 85 H. 1—5.
„ 86 H. 1—5.
„ 87 H. 1—3. Wien 1882, 83. 8.
Register zu Bd. 81—85. Wien 1882. 8.
K. K. Geolog. Beichsanetalt.
Jalirbuch 1882. N. 4, 1883. N. 1—3. W. 8.
Verhandlungen. Jhg. 1882. N. 12—18, 1883 N. 1—$). W. 8.
K. K. Zoolog, bot. Gesellsch.
Mittheilungeu 1882. Bd. 32. W. 1883. 8.
Offenes Sehreibcn als Antwort an Baron Ostou-Haclccu „uritical reviuw''
V Rrauor. W. IH83. 8.
K. iv. (teogr. Gesellseh.
MiUheiluugon. X. F. JW. 15. W. 1882. 8.
Authropol. (Jcdcllöch.
.Mittheihmgen. Bd. \'2. 11. 4. I5d. i:5. H. l, J. W. 18S2, 83. 4.
A'orein zur V»'rl»reitunjr natuiw. Koiiiitniöse.
Schrirton. 1kl. 2,^. 1882. 83. W. 8.
GartenbaU'Gesellsch.
Wiener illustr. Gartenzeituug. 1883. N. 1—12. W. 8.
Naturw. Verein a. d. Universität.
Mittheilungen 1882—83. W. 1883. 8.
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xxxm
Oeetendch. GesellBch. (ör Meteorologie.
Zeitschrift 1883. — Deibr. 1883. W. 8.
^iefihaden. Naseauischor Verein fOr Nstnrknnde«
Jahrbrichor. .Ilip. :'.:>. W. 1882. 8.
Wnrzburjr. IMiysik-me«!. (irscllsch.
Vf'iliandiungon. N. F. IM. 17. W. M.
Sit7.nnjr.«l»oriclite 1H82. W. 1882. 8.
Zwicknii. Wioin f. Natnrknnd«'.
Jahrosl.ericlit 1882. Z. IKH-l. 8.
Vm nlcreiolE.
Araieiis. Societc* Linn(H3Due du Nord de la FmncA.
Biületin. N. 99—122. A. 1880—88. 8.
M^moires. Ann. 1883. A. 8.
Bordeaux. Soci^l^ (ies sdences phye. et nat.
M^moires. Ser. 2. Tom. 5. Gah. 1, 2. Paria 1882, 83. 8.
Cherbonrg. Soei^t^ des sciences nat.
M^moiies. Tom. 23. Paris 1881. 8.
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Lvon. Soci«'te d'agriculture et d'industrie.
Aimales. S<<r. b. Tom. 4. 1881. L. 1HH2. 8.
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Annales 1HS2. Tom. 29. U IHHI\. H.
NaiU'V. Sori»'tr des si'ieiice^.
Bulletin Ser. 2. T(.m. (J fase. 13, 14. Ann. 1881, H2. [»aris 1H82, xi\. 8.
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M^molres. Sdr. 8. Tom. 3. ^m. 2. Tom. 4. Sem. 1, 2. T. 1882, 83. 8.
Cirt-oi^l>i*ita.iiiiiei&.
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AniRtri'd aiu. K. Akatlcniic.
Verslagen eii DiotlMleelingeu. Afd. Katirarfc. 2 R. IM 17. A. 1X83. 8.
Processen Vorbaal. 1881—82. A. 8.
Verhandelingen. I>eel 22. A. 188H. 4.
Jaarboek 1881. A. H.
Gent. Natminr. Genootschap.
Natura, maandwhrin: 1 Jaar^. 1888. Afl. 12. Gon( 8.
Hnrioin. Ilollamlsclii' inaat-^cliapiiij.
Arcliiv.s Ntierl. Tom. 17 Liv. 3—5. Tom 18 Liv. 1. II. 1«88. 8.
Taylors Sticliting.
Airliivcs du mu>ro T.nlcr. Srr. '2 ]\ il. lt<H2.
LiMiltMi. N«'<lorl. nieikuiuli^f \'t'^^('ni•rillL^
. Tijdsi lnilt. Supi»!. DM l. All. 1. Loid. im'»,
StiTiiwartc.
Schroctor. arec^raph Uoilräg«* (H«ru(iHg. vau de Sande Hakliiiv/.<>ii)
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Momorie. Ser. 4. Tom. •\. Ii. 18^1. 4.
Mode na. Sorictä doi naturalisti.
Aunuario. Ser. 2. Anno IT». .M. ISS-J. 8.
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Atli, rondic. indiee doli annuar. 1 ot 2 Sor. Anno 1 — 1."». l-SH^. S. .
Neapel. Zooiug. Station.
Mltthcüungen Bd. 4. U. 1—8. Leipzig 1882, 8}). 8.
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Atti. Vol. T) fasc. 2. V. \Sm. S.
ProcesB. verU. Vol. 3. P. 188.H. «.
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Memoirs Vol. 3 N. 4, 5. B. 1882. 4.
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Bnllctin. Vol. 7 N. 9, 10, Vol. 10 N. 2—6. Vol. 11 N. 1—4. 0. 18«:i. S.
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Ilarkiicss. root|iriiits ((hiihI ;ii Üw Caisoii r^mif J*iis(Ui. >i.
Yalr. l{«'|H>ii t'or tUo y. \y<X'2 — •'^.■> nf Ncwioii |.(> tUo hoiml ol' luaiiajfiM'X ol
llii> t>l»j«crvatory in Valr »'ollc}i;r. S.
'ht tiii<Mln.nd.
Do r |i a t Naturroritchor>Ge8Allfieha(t.
An^hhr f. il. Naliirkund(% Liv., R^th. und Ktirlando. 1 Sor. Bd. 0 H. 1.2.
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23 DiMiertationen nnd Pi-ogramme.
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Winter-Semester 1883—84. iJ. Th. Berlin 1882, 83. 8,
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Annaleu der Physik und Chemie. Jhg. 1883. Beiblätter 1883. Leipzig 1883. 8.
Berichte der deutschen chemischen Oesellsch. zu Beriin. Jhg. 15. N. 19. Jhg.
16. N. 1—17. BerUn 1882, 83. 8,
Jahrosberichte Ober die Fortschritte d. Chemie f. 1881. H. 2—4. f. 1882. H. 1.
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Moussou, die Physik auf (Grundlage der Erfahrung. Bd. 3. Lioi'. 1 und 2.
Zuricli 1882. 83. M.
Noumaun, t^iuleitung in die theur. Physik. Vorlenungeu. Herausg. von Pape.
liOipziir 1.^83. M.
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(-. Astroiiomiselieii Inhalts.
NatiiriciUru. a.-lr. lid. ln4 KmI. Ki«'l 1SS3. 4.
Sirius. Zeitsehr. f. popul. A.strouomie. Bd. 16. Leipzig 18?:<3. 8.
d. ZoologiHeheii Inhaltti.
Archiv f. Naturgeschichte. Jhg. 46. H. 6. Jhg. 47. H. 0. Jhg. 48. H. 5. Jhg.
41». n. 2—4. IJt rIiii I SSO— 83. 8. ^
Isis. Z.'it.-^chrift 1883. Berlin 4.
Fauna und Flora des Golfes von Neapel, ilerausgegebeu v. d. zool. Station zu
Noa|M'l. Müll. 7. Leipzig 18S3. 4.
Zcitschriit IIa wiss. Zoologie. Bd. 38. H. 1 — 4. Bd. 39. 11. 1 — 3. Leipzig:
1883. 8.
«. BotaMisehen InhaltH.
Annales des sciences uat. Bot. Öer. Ü. Tom. 14. N. — ü. Tom. li>. N. 1 — ö.
Tom. 16. N. 1—6. Paris 1882, 83. 8.
Centralblatt, botanisches. Jhg. 4. 1883. Cassel 8.
Jahresbericht, botanischer. Jhg. 6. Abth. 2. H. 5. Jhg. 7. Abth. 1. U. 2. und
Abth. 2. H. 2. Jhg. 8. Abth. 1, Abtli. 2. H. 1. 2. Jhg. 9. Abth. 1,
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de CsndoUe, monographiae phanerogamaram prodromi nunc continuatio nunc
reriBio. toL 4. Paris 1883. 8.
Cohn, Beitdige anr Biologie der Pflanaen. Bd. 8. H. 8. Breslau 1883. 8.
KabenhofSt» I. Bd. Pilze v. Winter. Lief. 12. 13.
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Mobnike, Blicke auf da.^ Pflanaen* und Thierleben i. d. niederl. Malaienlftndem.
Minister 1883. 8.
f. Anthropologiseheu Inhalts.
Archiv t. Auiluopologic. ßd. 14. U. 3, 4. Braunschw. 1883. 4.
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Zeitschria f. Ethnologie. Jhg. 1883. BerUn 1883. 8.
g. MlneralogiselieH Inhalts.
Keues Jahrbach für Mineralogie, Geologie u. Pdaeontologie. Jhg. 1883. Bd. 1.
H. 1, 2. Bd. 2. H. 1—3. Stuttg. 1888. 8.
BesMil^i Untersuchungen über die vcrstcincrungsführondeii Diluvialgeschiebe des
norddeutschen Flachlandes. Stück 1. Jjief. 1. Berlin 1883. 4.
Vom K. Miiiist«*riuni für Handel, Gewerbe nnd Öffentliche Arbeiten.
Geolog. Kart»- von l'ieusseu und Thüringen. Lief. 21, 22, 24—20. Berlin 18HH Ibl.
Erliiuteruugen, (Jradablli. 44 Xu. .'H, 35. 40, 41, 46, 47. Gradabth. 4.')
No. 32, r>3, 38, 39, 44, 4Ö. Gnidabth. 56 No. 43—45, 51, 52, 57.
Gradabth. 68 No. 51, 56. Abhandlung^, n Bd. 4 H. 1, 2, 3. Bd. 5
H. 1. Atlas sn den Abh. Bd. 4 H. 2 nnd Bd. 4 H. 3. BerUn 1882, 83.
JthtM» d. K. Prenss. geol. Landeaanstalt n. Bergakad. f. 1882. Berlin 1883. 8.
Tmi K. Jlinisterilm t dt laadwlrthselialtl. ABgelegenkeiten, Doninen
und Fontes.
Lndwirthschaftliche Jahrbücher. Bd. 11 H. 5, 6. Dazu Suppl. 3., Bd. 12
H. 1 — 6 Snppl. 1, 2. Berlin 1882, 83. 8.
Ton der Niederl. GesandtHchaft in Berlin.
Nieder!. Archiv für Zoologie. IJcrausgegeben von llohnann. äuppl. Bd. 1.
Lief. 1 — 3. Leiden 1881, 82. 8.
Vom K. Oberbergaoit in Hreslaii.
Xaektrag de» Katalogi« der Bibliothek. Br. 18H2. 8.
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xxxx
Tom Dlreetor der B. BMwarte, Herrn Geheimraik Prof. Hr. Noumaror.
TbomsoDy the i^erm. origiii. of tnberclc. .Nrclboorne 1882. 8.
— on phthisis and thc Bupposcd iufluenee ordimste etc. Melb. 1879. 8.
Von Frau llr. Hein.
AmtUcber Beriebt der Naturforscher und Aerzte. Königsberg 18ül. 8.
Kasiski, Beschreib, der Taterl. Altertlifimer i. Neii8tettin. n. ScMochau. Kreise.
Dansig. 1881. 8.
Mehreit» ältere mcdicinische Bücher von Daiizig. Autoren.
Von einem Mitf^lit'de der iNaturforscheiiden IvesellsehafL in Daozlg.
Corresponden/Iilatt <l<>r J). Grsoll^rait iftr Anthropol., Kthn. und Urgeschichte.
Jhg. 14. München 188.n. 4.
Ton den Terflkmem.
Albreeht, 5 Sep.-Abdrücke fiber anatom.'path. G^nstäude. Bnixell. 188H. 8.
Behrens^ biolog. Fragmente. Hep.-Abdr. Elberfeld 8.
A. de Caligny, Rochercbes theor. et expor. sur les oscillation de Tcan ot lea
inachines hydranl. P. l et 2, Paris Wn. 8.
H. (-ohn, die Hy^ene des Auges In dt r Scinilc. Wi« n und Leipsig 1882. 8.
— Schulkinderaufroii. Sfp.-Ahdr. W. u. U 1882. M.
— IJohiM" Kunslslciutalolii.
— ünbor künstliche Beleuchtung. Vortrag uwl >Sep.* Abdruck. Hrauu-
schweig 1H83. H.
— lOin Modell den Aeeomiuodat. MceliHn.
Folie, rapport astr. von Ronkar. Sep.-Abdr.
Göppert.. essbare und giftige Pilze. Aus d. Bresl. Zeitung.
Griesbach, » Sep.^Abdr. fiber wirbellose Thierc.
— jEEabilitationsscbrifl über Gefilsssyst. d. Najaden etc. l^ipzig 18KB. 8.
— Beitoige zur Anatomie der Cestoden. 8ep.>Abdr.
Habenicht, einige Worte über geol. Problone. 4.
Hettner. das Klima von Cliile niid Westpatagon. Bonn 1881. S.
Leimbacb, 2 Nummern dtM- bot. Monat ss< hrifl. Sondernhaus. 1883.
V. d. Lippe, über einige Derivati' cl«'8Naiilitochinoirt!. Diss. Freibuirg i. B. 18Hä. 8.
Möbius und irein<kc. «lie Fisdic der (>sts4'«'. Kiel IV»1.
Mctbiuä, N'orti'ag. Können wir dazu I>citi-Hgen, den Bestand uuäerer ^eetllicrc
/II veiinimlem?
— Tjel»oi" tleii \'ersufli. noiilaiiicrik. Austi-rii i. il. WeHt-Oslj^ce un/usii'dobi.
— Vom zool. lodtitut iu Kiel: Jacobi, jiuat.-hi.stol. Uutcrs. d. Polydoren d.
Kiel. Bucht. Weissenfeis 1888. 8. Steen, Unters, von Trebellides.
Jena 1883. 8. Burmester. Beiträge zur Anatomie und Histol. von
Cuma Rathkii Kr. Kellinghnsen 1888. 8. Engter, fiber die Pilz-
v^^etation des weiRsen od<*r todten Grundes der Kieler Bucht.
K. 188.H. fol.
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XXXXI
MilUiT, |>i-o<]nmHis Iti-yulngiao Argontill. (Sepä-Alidr. Ltuiiaea). Betol. 1870. 8.
Jl. 18«2. M.'
— ?iei...AlMlr. AIuH'i T.srlin<-tf^<-li;.-i. J8H'V X.
Pms/liiMM-. «I.Ms Ha«! Hat/es in .Siki-Tviol. Jiiliii IMH;». 8.
><'i iiiaiin. < Jx iiin.-I*ro)^rainni. Neustadt Westpr. 1K8H. 4.
Treichel, melirci»- l»ot., /.ool., aiilhrop. S(^p -AlMlrücko.
ZebnUnr, ülior d. atinosph. Klcctrioität. (Basel.)
Zineken, «lic Fortoehritte der Geol. ele. der Bninnkolilo. Lßipz. 1878. •<^.
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Bericht
über die
sechste Yersammlnng des westprenssischen botanisch-zoologischen
Voreius zu Dt. Eylau, am 15. Mai 1883.
Am Pfin<ri5t-I)ioiisti».ir<% don 15. Mai d. .1., fand in dem von lieblichen
Waldsoen umkränzten Dt. Eylau die seelistc (Wander-) Ycrsammliing des westpr.
?)Ot.-xooIog. Vereins statt, und zwar von dorn herrlichsten Wetter begünstigt.
Wohl hatte Bfancher dieser Versammlnng mit bangen Zweifeln an dem Gelingen
entgegengesehen, da sie sam ersten Male an einem Orte stattfinden sollte, wo
der Verein mit seinen Bestrebungen noch wenig bekannt, wo noch kein Mit-
gfied f&r denselben gewonnen worden war. Dazu kam, dass der frfthe Eiotritt
des Pfingstfestes nnd anderseits die späte Ankunft des Frfihjahrs auch nicht
besonders geeignet schienen, die Wanderlust der westprcu.ssischen Botaniker .
nnd Zoologen zu erregen. Fielen doch mitten hinein in da» Fest die ominösen
kalten Tage der „Lateiner"! — Um 80 grOssfHr war die Freude und ist dio
Befriedigung über das vollstündige Gelingen auch diopor Vorsamnilung, die einen
neuen Beweis für die Lcbensrähigkeit und Notwendiglteit eines besondern wcst-
preui?3isehen l)otanisch- zoologischen X ineins geliefert hat. Davon zeugt die
IVäseuzliste, welche trotz der Ungunst der Verhältnisse einige 30 Mitglieder
ab eegenwärtig bei den Verhandlungen nachweist; mehrere neue Mitglieder
sind jetzt auch in Dt. £ylau für den Verein gewonnen. Wälu-end der geachäft-
Bebe wie der wissenschaftliche Tdl der Verhandlungen programmmftssig ▼eriief,
seigte sich die werbende Kraft des Vereins in der gehobenen, freudigen Stirn-
mang, welche sich troti des Fehlens manches sicher EnnFarteten, aber noch in
tetxter Stande teils durdi Krankheit, teils durch unvorhergesehene Hind^nisso
Abgehaltenen, der Hitglieder bemBchtigte, als sie Hebe, alte Bekannte wieder»
sshen, als sie den herslichen, freudigen Empfang wahrnahmen, der ihnen Ton
Dt Eyiaus hocliverehrtcm Bfirgcrmeister, Hrn. Stcpliani, im Namen der Stadt
) and dem Hcith Geschäftsführer Apotheker Bourbiel zu Teil wurde, der — in
f seltoer Opfer Willigkeit — obwohl selbst bis dahin niclit Mitglied des Vereins,
doch die 1/ast und Sorge der Geschäftsführung freudig auf sich genommen hatte.
Dafür sei ilim hier nochmals der herzlichste Dank des Vereins ausgesprochen.
Selbst Darnon verschönorten diesmal (ien ernsten Kreis der Naturforscher durch
üne Qeaenwart , und eine derselben wohnto als Mitglied ununterbrochen den
» 1
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viBBenBcbaftlicheii Yolumdlungen, sowie üuch den Excnnionen bei und bezeugte
wiederholt ihr TerstttndnisToUes Interesse fOr die Kieniia tanabilü.
Am Montage, den 14. M«, fimd der Bmpfiuig vnd eine sich anschliessondc
gesellige Vereinigung der Teilnehmer im Saale von Froeliob's HAtel statt,
wiihrend die eigontliclie Versammlung ebenda am Dienstage, den 15. Mai,
Morgoiis riir, ihren Anfang nalim.
Der Eröffnung dnrcli don VorHitzondcn , llorrn Dr. v. Klinggräff, folgte
7.unäcbät der G«'schiift.sl)oriL'lit , ci"stattet durch (h^n ersten SchrifttTdircr, Prof.
Dr. Knnzcr-^Iaricnwerdcr. Nach doni.sclltcn sind im Laufe des verHo.-^scncn
Von-insjahros (1. Mai \><H2 bis 30. Ai)ril 1883) 8 Mitgliedrr au.^gcschicdcn.
teils durch den Tod (und ihr Andenken ehrt die Vcrsanindnng durch Erheben
von ihren Sitzen), teils durch Verlassen tler Provinz; neu eingetreten sind
3 Mitglieder, »o dass die augenblickliche Mitgliederzahl 192 beträgt.
Die jährlich erscheinenden Sehnflen dos Verein^ sind im Monat Januar
versandt worden; eine recht gfinstige und wohlwollende Kritik derselben, sowie
der ganzen Tbtttigkeit des Vereins ist uns n. A. durch die Bedaction der in
Hallo erscheinenden Zeitschrift „Die Natnr'* zu Teil geworden. Von dem
Präsidinm der Kaiserl. Leopoldiniach • Carolinisch Deutschen Akademie der
Naturforscher ist uns die monatlich erscheinende hücbst wertvolle Vcreini*
Schrift „Leopoldina" regelmässig zugesandt worden, woAr die Versammlung
wiederholt ihren Dank aus.spricht.
Von dem ITorrn Landesdircctor der Provinz Westpreussen sind zur Ver-
teilung an die Lainies-Uiiiveisitäten jiilirlich 12 E\'eni])lare der er.Hcheiucnden
Vt'reius-SchriftiMi eiiigolordert und in diesem .lalire zum 1. Male eingesandt
worden. Au< h Ist dem Verein wieder von ilem hohen westpreussischen Pro-
viuzial-Lamltagi' l ino Sul)Vcntion von 10(K) Mk. bewilligt worden, wofür der
Verein seinen tiefgelühUeäten Dank abgestattet hat; die augenblicklich Uigendc
Versammlung nimmt auch ihrerseits Veranlassung dcnsellMMi auszusprechen.
Was die Durchforschung der Provinz anlangt, so sind im verflossenen
Verein^ahro der Kreis Neustadt Wpr. durch die Herren v. Klinggrftff und
LOtzow, der Kreis Tuchel durch Herrn stud. Brich, der Kreis Scliwetz durch
Horm stud. Hellwig während längerer Zeit besucht worden. Die Berichte
fiber diese Reisen sind eingegangen und folgen w. u. Ebenso sind die Sninm-
langen eingereicht, welche dem Provinzial-Museum übergeben und dem Pro-
vinzial-IIerbarium einverleibt zu worden bestimmt sind. Die phänohigischeu
IJpobaehtungen in der Piovinz sind fortgesetzt worden, und erlaubt sich in
Riicksiclit auf sie der Vdi trüLrende darauf aufmerksam zu machen, dass es sehr
wünschenswert sei, die ganzi^ i'i o\ in/ mit einem Netz von JJeohaehtungsstationen
zu rd)crziehen, welche sich mit der iM-kenntnis und Durchforsehimg der lokalen
Einflüss«; auf den Gang der Witterung, sowie auf die fhitwickclung des Pflanzen-
und Tiorlobous zu befassen liätten. Es ist nicht zu läugncn, dass die Wittcruugs-
nacbrichtcn und daran geknüpften Wetter-Prognosen der deutschen Seewarle
wohl den Gang der Witterung im grossen Ganzen, gleichsam in Fiactnrsehiift
i
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3
fSduilten, angeben, dass aber bei der Anwendung der letotoren auf einen einselnen
Ort die lokalen BinflUase in enter Linie bericksiehtigt werden mflssen. Solche
lokale Einflüsse sind beispielsweise die Yertoilang Ton Wald und Wieee, von
Berg und Thal, der Wasserflächen, der ▼orherrschendon in der Tiefe wehenden
Winde, der Richtung der Gewitterafigo u. dgl. m. An die Yersammlnng richtet
der Vortragende die Bitte, ihn, der sich seit zwo! Jahren eingehend nach dieser
Richtung hin beschfirtigt, mit solchem Material, zunächst behufs Vergleichung
mit dorn von ihm ni'fundonon zo voraeiien.
Es folgt die Rechnungslegung durch den Schatzmeister des Vereins, Hrn.
Ii. C; ron tzenl)org-I>an7.ig. Dir Einnahme, einsehlies.slich tausend Mark Suh-
vontii^n vom liohcn Provinzial ■ Landt.ige, betrug 1845,45 Mk.; die Ausgaben
setzen sieh zusammen aus 1390,97 Mk. an Aufwendungen ffir wissensehaftlieho
Arln-iten und Vermelirung der J^ammlungen; Hl, Ol Mk, allgcinein«^ I'nkoHteu
nnd 90,24 Mk. Porto und Unkosten für Einziehung der Beiträge, in Summa
1 57 1,22 Mk., 80 dass ein Baarbestand too 274,23 Mk. in das neue Vereins*
jähr &l>ergeht.
Zu Rechnungsrevjsoren worden ernannt die Herren Professor Barthel-
Neustadt, Apotheker Schommel^Lessen und Rittergutsbesitzer A.Treichel-Hoch'
Paleschken. Auf Omnd ihres Berichtes, erstattet durch Herrn Treichel, wird
dem Schatzmeister Decharge erteilt Bei der darauf folgenden Wahl des Vor-
standes werden mittelst Stimmzettel einstimmig die fifihoron Mitglieder gewählt.
Znm Versammlungsort für die nächstjährige Versammlung wird zufolge der
liebenswürdigen Einladung dos Bürgermei.stcrs von Dt. Krone, Herrn Müller,
einstimmig Dt. Krono gewählt. Mit der Abscndung von ßegi-ussungfdepe.schen,
nnd zwar an den zweiten Voi-sitzendcn, Prof. IJail-Danzig, der durch Krank-
heit leidor am Erseheineu geliindert, seinen (Iruss vorher (h-r A'ersaiundung
zugcsan<lt hatte, ferner an den zu gleicher Zeit tagcndt'U botanisehen Verein
. Irniischia'' in Arnstadt i. Th., sowie an den in Frankfurt a. (). versammelten
Urandenbuiger Verein schlosa der geschäftliche Teil. NocIj während der A'cr-
sammluug ging von den beiden snletit genannten Vereinen eine Daok und
Geg<!mwansch enthaltende Depesche ein.
In dem wissenschaftlichen Teile sprach zunächst Herr Director Dr. Con-
wentz Ober die einheimischen insoctcnfrossenden Pflanzen und erläuterte seinen
Vwtrag durch Modello> getrocknete Pflanzen nnd Zeichnungen. Im Laufe der
«eiteren Verhandlungen nahm Herr Director Dr. Con wcntz wiederholt das Wort
oad sprach u. A. ausfuhrlicher über „die einheimische Wirbeltier Fauna" (Augfnhrl.
8. w. n. in d. Ber.). Herr Apotheker Schemmel- Lessen, sowie Herr Dr.
Scimid t-La"onlmig zeigten wiclitigc Versteincnmgen vor, jener aus der Les.sei.cr,
dieser ans der Lauenburgcr Gegend, wahrend Herr Director Dr. Tonwentz
«rliuternclc Erklärungen dazu gab. Herr J-.ciirer K almus - Ell»ing legte vor
nd TcrtoiltP Pflanzen, die er auf seinen Exkursionen bis eirca 1 Mcilr um
Khin«*' g-t'^aiinnelt, darunter IG Nummern, welche er als neu luv Elbing anzu-
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Bei dieser Gelegenheit vird Herr Kalnms seitoDs dee Yereiiia aotorisiert
auf Yereiiw-KoBten und für den Verein die demnlehstige weitere und systenmtieeho
Dnrchforsdrang der Blbinger Gegend Torxunelunen, seine eine gleiche Ver-
pfliehtnng betrefls der Rieaenbnrger G^^d von dem in der YerBammlnng an*
wescnden Herrn Rcctor Mfiller-Riesenborg übcmommen wird.
Noch legt Herr Apotheker Ludwig-Christburg Pedieulari» teipbrum Canh>
Ummi vor, das er bei Christburg gefunden hat.
Hierauf trat eine Frülistfickspause von etwa einer halben Stunde ein.
Nari» Altlauf dersellion Hprach zunächst Herr Rittcr<rut8l>esitzer A. Trcirhel-
Hoch Palescliken iibor ,,Kräuter\veilie", wiilin nd er zugleich eine rolleclion
ostindiseher IMlanzen zur Aiisiclit unihorreichte. Herr Plarrcr l'reuscliolT-
Tannt<ec spiiclit über die WaiidiTiuig zweier Pflanzen, Stincirti^ okniki mid
Androsiwe septentrionaliSf an der Weichsel entlang, und verteilt i'Uanzeu, die
auf Excarsiouen im Marienburger Werder gefunden hat.
Herr Dr. Meyer^Kiesenbuig zeigt einen merkwlirdig gut erhaltenen Schädel
von Bo9 tp. vor, der bei Ablassen des Galnauer Sees bei Frejstadt Wcstpr:
gefunden worden. Herr Director Dr. Conwcnts spricht sich gegen die An-
nahme ans, dass es Bot primigemvs sei und bittet denselben dem Provinzial-
Httsenm zu überweisen. Herr Professor Barthel- Neustadt Westpr. verteiU
seltene Pflanzen aus der Gegend Neustadls, u. A. auch als neu gefunden da-
selbst Euphorbia e,n<jua. Herr Dr. Schmidt-LauenbuTg spricht über Eichon-
stubbcn (unter Vorlegung von Proben), die im Secwasscr gestanden und jetzt,
da die Düne wieder vorrückt, zu Tage treten. Er zeigt ein StFick ^fergol-
kalk. der nach Nicdrigcrlegen des Niveaus in etwa l'/j Meter Tiefe im Kranijtke-
"witzer .^ee gefunden wird. Ferner verteilt er aus Kranipkewitz ( Lauenliurger
Gegend) Ltriculavld minor, Ohara fr<i<iHiK aus l idingcn, MimulitH luteus und
AJala.rts Loeselii, endlich Cuwuta trifolii auf Sjuirfinm gewachsen.
Zum Schluss legt er mehrere merkwürdig gestaltete und wie mit Lack
Überzogene Haarballen ans dem Magen gesunder Kühe vor.
Herr Oberlehrer Eggert-Danzig bespricht und Torteilt folgende von ihm
in der Ümgegend Yon Danzig gesammelte Pflanzen:
Bramea nigra Fahrwasser Y. Z.
Coron9pu9 Rvdlü de^gldchen Y. Z,.
Sjh rffularta talina desgleichen V,. Z4.
Lathyi'u» palti9fer am Sa f per See Vj. Z,.
Sanieula europaea Nawitzer Thal bei Brentau V. Z.
Eri/nf/tum camjh'Mttr AVeicliselniütide Vj. Z^.
(.'hat'rophi/llnni hirxulum im KadaunetUal bei Bankau Vj. Zy.
Xanfhiiim ifaliciim Fahrwasser \ . Z.
Achillea cartilayiiua Krarapitz V3. 7*^.
Plarmira Sasj>e ^ 4. Zj.
Diese beiden Arten von Achillea wurden mit einander verglichen.
Matriearia dücaidea Fahrwasser V. Z.
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CmteMTMi nigra de8gleiolie& Y. Z.
SoHchti« paluster Sasper See V, Z^*
Enctt Teiralix Heia V,. Z,.
MenyeaAh» iiifmfhaeoides Obra an der Mottlnn und Krampitz Z4.
Polemonium coemleum Radaunethal bei Bankau V. Zg.
Phalanit canartemift Fabnvasser V. Z-
Trift cum anifum desgloiclion V. Z.
Es folgt der Beriebt des Herrn orsit zondon über seine Bereisung des Kreises
Kenstadt W.-Pr. (Nabf'r. s. n.) Ülierdas sogenannte ,,l>lüben des Wassers"' spricbt
Herr Dr. Schmidt seine Ansiebt dabin aus, dass es 2 Arten von lilüten gebe: die
eine, von Pflanzensporcn herrührend, trete ganz regelmässig auf, während eine
andere, tou einer Algenart herrfihrend, sdir nnregelmässig ▼orkomme. Letetwe
schiene ihm aocli das Bl&hen in den Seen Dt Eylans zvl Tworaachen, wie er
ans Mitteilangen folgere, die ihm von Anwohnern der Sce*n geworden sind.
Herr Apotheker Bonrbiel-Dt Eylau seigt ein Pflanzenprftparat Tor, welches
neuerdings ans Texas in dm Handel gebracht nnd snm Frottiere der Hant ver-
wendet wird. Herr Direktor Dr. Conwentz bemerkt hierzu, dass dasselbe das
Fmcbtgewebe einer Ourkenart (Luila-Gurke) sei nnd Yon Poppya Fabiana C. Koch
gewonnen werde; aueb Körbchen, Damenbüte v. a. werden daraus gefertigt.
Herr A. Treiebel zeigt ein von Hornissen dnrcbgrabnes Wcidenstück vor
und .-iprifbt unter Vorlegung der hctrcflenden Pflanzen über Beisjiiele von
ZwangsilrehuiiLT dureb Zusanmienstossen zweier entgegenuacbsender Pflanzen.
Ilierniii cmletc der wissenscbaftlicbe Teil, und es folgte das gomeinsehaftlicbe,
hcftcrc, mit ernsten und scberzliaftcm Toasten gewürzte Mittagsuiabl in deui-
i^ellwn Hotel Froeblicb. L ni 4 L br wurde die Exkursion in die Scböncbcrger
Forat angetreten nach dem Silmsee. Freilich war die botanische Ausbeute noch
Bcbwach, da ja der Fr&hling eben erst seinen Einzug gehalten hatte; es wurden
gefonden Corav montana nnd erieetorum, Viola palvttris, Potentilla eolUm,
desgleichen das so selten frnctifiiierende Moos Leueodan wiurcidet. Um so
ndir fiberraschte Wald und Flnr in landschaftlicher Beziehung durch den
unwiderstehlichen Zauber erster Jugend und Schönheit Es war ein gar liebliches
Bild, da« sich am Ufer des Hifansee in Mitten des im ersten Grun ]»rangenden
Waldes entfaltete: frische Frauen- und Mttdchengestaltcn auf duftendem Hasen,
nndagert von den ernsten, mit Forseboraugen nach Blumen und »Sträucbcrn
ansschanenden Botanikern: vom azurl »lauen, wolkenlosen Himmel die bellen
Mti~abJcn tier Naebmittags- und AImmkIsomiu' t'rciiii<l!icb niederscbeinend; in den dureb
fceinrn ^\'iii<l bewegten Lüften (b^r sebmetternde (;(\<ang (b's Sprossers*', der bc-
kainitc iJnf <le8 .,Pyrols" und das sanft anstfinende liicd tier ..Amsel'" in ein Lied,
io villi' Jubclhymnc vcrsebmelzcnd! Wer gedachte da nicht der Worte dca Säugers:
Es brechen in schallenden Reigen — die Frühlingsstimmen los,
Sic könncji*8 nicht länger TOichweigen — die Wonne ist gar su grossl
y^Qliin'! — Sie ahnen es selber kaum,
Es rührt sie ein alter, an süsser Träumt
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Unwillküilich kam uns der Gcdanko. ob nicht ein solcher harmloser,
kindlich froher Gcnus.s der Natur auch den Menschen gut machon mufH? 01>
wir wohl mit all' unsenn >t(ilzcii Untonichtswcscu und seinen l*!aktikcn eine
einzige so IVolic, reiun. wcibt-voi!«' und doch rein menschliche StiitniniDg hervor-
ztirufcn im Stande f^ind, wie ch ein .solcher Augenblick, in der lebenden Natur
verbracht, zu tliun vcrnwig? Et; waicn sühsc und erhabene Bilder, welche die
erwachende Natur in ihrem gaiizi n hi.schen Jugcndglanze uns vorzaubertc.
Spät erst kehrten wir zurück, und noch lange sassen die Fi-cuadc zu-
Bammeii in frOblicber Gesdlsebaft, mit ernstem und beitrat GesprUehe dio
Zeit kürzend, vissenscliaftlicbc und sociale Fragen behandelnd. Unt<»r einem
fröhlichen ,,Änf Wiederaebn" trennten sich die Freunde , Tide schon von
Dt. Eylan Abschied nehmend, da der Mittwoch leider von ihnen zur Heimraiso
gebraoebt wurde, so dass nur eine kleinere Zahl, 15 Personen, noch an
deiji Rir Mittwoch geplanten Ausfluge nacli Neukrug Teil nehmen konnte.
Uobcr diesen schreibt indes ein Mitglied in liebenswürdiger Weise folgendes:
Alle guten Dinge sind bekanntlich oder wenigstens zuweilen „drei". Auch
;ini tlritten Tage, der zum Ausfluge nach Neukrug bestimmt war, zeigte sich
die Sladt ]\vl;iu im lM»st(Mi Lichte; von früh bis sjiiit war das Wetter vortrefT-
licli g<'launt, ganz im Anschluss an die Stininmng der wandcrlu.-tigen (lesell-
schaft. Morgens gegen 8 Uhr nahmen die ein wenig zusaniineiigc-climolzenen
Mitglieder in den durch die Freundlichkeit des Herrn A|>othekerö Bourbiel zur
Verfugung gestellten Wagen Platz und raBscltcu zur Stadt hinaus, um im Walde,
an Sceufem und andern verlockenden Stätten botanische und sonstige Freuden
aufzusuchen. Was schadete es, dass einige Wolken Sand darauf gestreut
wurden? — Wo es sich um unser Vergnfigen bandelt, lassen wir uns durch
solche Kleinigkeiten, wie umherfliegende Sandkörner, nicht beirren. Die Ge-
sellschaft besuchte das Haus des Herrn Maurermeister Pritzel, vor welchem
ein sog. ,,Steinmfitterchen" sich befinden sollte; auch die mit grosser Liebens-
würdigkeit zur Schau gegelKne Steinsaramlung des Herrn Pritzel lieferte
manche interessante Stücke. Die Gesellschaft fuhr dann in der Richtung nach
dem Lonkensce dem Raudnitzer Walde zu, verlies« aber den geraden Weg und
fuhr längs dem entzückend im Grün gelagerten Ijonkense(; und rotlnui See hin,
beständig in AulVegung gehalten durch Pit/mtilht pateim und vermdh sowie
den Bastard pnfmfi x rcnmlis, desgl. JUi ln l ia rvl(/ann und Kvonymus ven ucoxv».
Ausserdem wurde auf dieser Excursion noch gclundeu: l'vlnionaria anyuslifoUu,
Viola arenaria und Hitiniana mit Zwischenformen, sowie die wenigstens schon
an den Blättetn erkennbare Ciwicifvga fottida» Im weiteren Verlaufe der
Pilger&hrt, die nun bald das Ziel Neukrug erreicht hatte, gesellte sich Herr
Oberförster Kessler zu der fröhlichen Gesellschaft und teilte neb fortan mit
Herrn Bourbiel in dio liebenswürdigen Eigenschaften eines geeigneten Führers.
Unweit der Unterförsterei Xeukrug wurde das programmmässigo Ausruhen und
Frühstück in Scene gesetzt, wobei einige heitere und drastische Gruppen und
üSinzelerscheinungen absichtslos zu Stande gebracht wurden. Ohne den Appetit
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und den Duret der Tersainiiiliiiig antenchätsmi zu wollen, ad doch vorzngs-
«eiae auf die Befricdigunp^ der botanischen Lcidcnsduyien hingewiesen. Da
Sassen in schützender Laubhallc die Eifrigsten der Eifrigen und — verarbeiteten
ihre nenesien Schätze. Wen der Anblick dieser Glücklieben nicht heiter stimmen
konnte, der — gehört zum Mindesten nicht in den botanlBch-zoologisohcn
Verein. Majijien und Troiiinioln vvaron bcroits auFiehnlich gefüllt ; wer Anfangs
zu kurz gokonimrn, teilte rcillich dcti Kiworh Anderer. Auch lür di(^ Freuden
(jf-r Zoologen sorgte der Himmel, indem sieli nach einander ein Fisi'hadler,
Uäeiirci'e Taucher. Miirzeiiten. Fischreiiier, Bust*arde u. s. w. präsentierten. Daher-
flattcrndcä Gewürm trug natürlich zur Behaglichkeit der Liebhaber bei.
Nnnmebr b^nn nnter der sachkundigen J^eitung dos Herrn Oberfiäirter
Kessler eine längere Wanderung nnd Untersuchung des Waldes, wobei frei-
lich das junge Laub der immer fibermfltigcr werdenden Sonne nicbt viele
Ilindemisse in den Weg l^e. Manch Seufzer ward gethan — aber schdn
war es doeb! Nochmalige Rast in Nenknig nnd es folgte die Fahrt um den
BadomnoSee. immer nnter Führung des Herrn Oberförster Kessler, wobei
häufig Pulntonoria anffyttifolia und Cair.r monfana gefunden wurden. Die Um-
gebung do>3 genannten Sees ist eine kleine Qebirgslandichaft und gab daher
öfters Veraida?.-«nng zu anderen Fns.-'particn , als etwa nur Springen, Fliegen
und Stürzen aus den daliinrolleuden Wagen. Jetzt k;inicii wir zur Unterforsterei
..Werder", wo einige Umschau felialten wurde, und dann Iiilirte Herr Olicrförster
Kessler die Ocsellschaft in sein .,Heim'', das schon gelegene AU Eiche".
Die Erklärung für diesen Namen gicbt die dortige, historisch bekannte Eiche
all, die schon vor 500 Jahren als „alte Eiche" und Merkmal für das Weichbild
der Stadt Dt. Eylau bekannt gewesen sein soll.
Die Gastfreundschaft des Herrn Obei'fbrstcr gab zu neuer Rast Venn-
lassnng, aber dann ging die Fahrt — diesmal an den schonen Ufern des
Tbeerofener Sees entlang — und somit die 6. Versammlung des westpreussiscben
botanisch- zool(^;i8chon Vereins ihrem Ende cntg(%en. Sicherlich wird Jeder,
der daran teilnehmen durfte, angmehme Erinnerungen daran bewahren und die
Stadt Dt. E^lan in gutem Andenken behalten.
Nachdem nun der grOsste Theil der A'^orsammlung durch Berufsgeschäfte
zur Heimkehr gezwungen, benutzten die letzten noch zurückgebliebenen fünf
Mitglieder den Rest des schönen Tages zu einer Gondelfahrt Ober den Geserich-
sce nach dem Scholtenl>ergc, um den daselbst befindlichen Burgwall in Augen-
schein zu neliuien. Auch diese Fahrt ist glücklich durehgeHlhrt worden und
^omit die IH. Eylauer VersanimliinL' mit dem schönsten Wetter bis zuletzt he-
-"/lenkt worden. Als hätte der Jliiiiiiiel aber nur aid die letzten westpreussiscben
Uotmiikrr und Zoologen gewartet, ölfneten sich Donnerstags die Schleusen des
Himmels und erquickender gewaltiger Gewitterregen rauschte hernieder auf
Wald nnd Flur. Wir aber Tertrauen auch der Zukunft «des Verdns und mfisn
den Genossen ein freudiges „Auf Wiedersehen in Dt Krone" tn.
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Vorträge.
Der Director des Provlnsud-MiiBeiims, Borr Br. Conwents-Daiizig, hieU
oinen Vortrag ftber:
Die westpreussischen insecteDfressenden Pflanzen.
Während die Naturforscher früherer Zeiten, zufolge damals unhckanuter
Thatsachcn, in dor Lnt]::o waren die Pflanzen- und Tliierwelt scharf von ein-
aii'ler zu treiuicn. vcniiogcn wir lieutigen Ta^rs niclit ein rii)/.i^cs Merkmal
anzugeben, welches die I>clK'we.<cn dersellten (lincligreiltMul von einander nnter-
seheidot. Vielmehr finden wir zwischen Thirren und Pflanzen immer innigere
13eziehungeii auf, welche dieselben als vcrschiedeno Entwickelungsrcihen eines
organischen Reiches uns erscheinen lassen. Aus der Menge der vermeintlichen
Untenchlede heben vir nnr m paar Beispiele hervor. Die Bewegung konunt
nicht allen Thiorklassen sn und anderseits giebt es gewisse Pflansen, welche
gleichfalls dne selbstständige Bewegung besitsen; ebenso ist die Keisbarlceit bei
einer Anzahl von Pflanzen sehr aasgebildet Lange Zeit hielt man Chlorophyll
nnd Amylom i&r Bestandtheile, welche ausschliessMch den Y^^etabilien zu-
konunen, indessen sind beide auch im animalischen Körjier nachgewiesen wor
den: ersteres findet sich beispielsweise in einer Annelide des Mittelmeeres
Boncllia viridis und letzteres im mcnschliclicn Gehirn. Endlich können wir die
Fähigkeit animaliselie Nnhrung zu verdauen auch ireht mehr den Thieren allein
vindiciren, seitdem J)arwin und Andere eine Keihe von Pllaiizcn kennen gelehrt
haben, welche Fleisch zu zersetzen und in sich aufzunehmen im J^tande sind.
Diese Plian/.cii. welche man unpassender Weise init dem Namen ,,lnsecten-
fressende Pilauzen" belegt hat, sind auch in unserer l'rovinz durch vier Gattuugcu
vertreten: DrMtra (roiundt/oUa LJ) und Aldrmanda tmeulo$a L. aus der Familie
der Droseraceen, Pinguicula vulgarit L, und ütricularia (vulyari» L,) ans der
Familie der Lenttbolariaceen.
ünter Demonstration getrockneter Exemplare von Terschiedenen Fundorten
in der Provinz, sowie dar Brendel*scben Modelle aus papier m4ch^, bespricht
Redner die bekannten Fangrorrichtungen an jeder dieser Pflanzen und erläutert
den mechanischen und chemischen Proccss, welcher sich bei dem Einfangen und
bei der Verdauung des Opfers vollzieht. Er richtet an die Vereinsmitglieder
das Ersuchen auf die Ahhovamla zu achten, wclclie in Wcstprcussen bisher
nur aus dem See von Cystochlcb im Kreise Thorn belcauut geworden ist und
gewiss auch in andern Seen sich vorfinden wird.
Anknüpfend an die vorgelegten Exemj)lare aus dem im Besitze des Pro-
vinziai-Museums befindlichen Herbarium v. Kiiuggräff sen., welches die Be-
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lege zu dessen „Flora von Preussen** enthält, erwähnt Ilr. Conwcntz, dass
dii^sellfo jetzt völlifi: einf^ericbtut und für den Gebrauch zugänglich gemacht sei. Die
von einem Fundort herrfdircnden Exemplare sind durch I*a]>ierstreifen auf
einem liallu-n JJu^cu weisses Schreil)]t.-q)ier befct*tigt und ebenso ist die Etikette
auf dfiii-iclbcu aiii'gt'klt'bt. Dit; verschiedenen Siaiuiortsexemplart! derselben Art
tiind in einen blauen JJogeu gelegt und gleichlalls werden die Gattungen, üntcr-
familicn etc. dui-ch Uiuächläge zusammcugchaltcu. Nach dem Vorgänge des Pflanzen-
phydiologiächen Institote der ÜDiveraität BresUia nnd des der LudwirÜiacluift-
liehen Hochschule Berlin habe ich, anstoit der Mappen, PappkMten snr Anf-
bowahmng dieses Herbarioms angewendet Dieselben schütieen vor dem Zer>
drucken der Pflanzen durch stariLes Zusammenschnfiren, sind stanbsioherer und
erleichtem den Gebrauch nicht unwesentlich. Die Pflanzen sind in 62 solcher
Cartons untoigebracht, welche in 2 Glasschrllnken Aufstellung gefunden haben»
Unser TCrehrter Vorsitzender, llr. Dr. v, Kling^^'räflT jun., hat sich im verflossenen
Winter der Mühe <ler Einrichtung dieses Herbariums ftoundlichst unterzogen
nnd ich verfehle nicht ihm auch an dieser Stelle meinen Terbindlichsten Dank
dafür auözudiücken.
Hr. Director Conwentz spricht sodann fiber:
Die einheimische Wirbelthier-Fauna.
Witbrend viele Abthoilungen der niederen Thiere der Proviuz Westprenssen
monographisch bearbeitet worden sind, ist unsere Kenntniss von den einheimischen
Wirbelthieren, besonders von den Sttugethiereo, eine äusserst geringe geblieben.
In dem Zeitraum von Mitto der vierziger bis Ende der Anfzigcr Jahre bestand
in Königsberg ein Vorein (ftr die Fauna der Provinz Preussen, der u. A. auch
ein Verzeichniss der hier vorhandenen Wirbelthiere veröffentlicht hat. (Pro-
vinzialblatter Band II. H. 1. 8. 1—24, 184t).) Der Verfasser desselben, II.
Ratbke. triebt darin allgemeine Notizen über das Vorkommen der fraglichen
Thiere. oliuc Westprenssen genügend zu berücksichtigen. Da überdies der
Bestand der Fauna seit jener Zeit in mancher Hinsicht sich geändert haben
wird, so er."<cheint es geboten, einen neuen Bericht über das Vorkommen der
höheren Thiere in Westpreu.-^ricn vorzubereiten. Zu diesem Behufe richte ich
an die Freunde und Gönner des Provinzial-Muscuius, au die Mitglieder des
diesseitigen botamsch-zoologischen ATereins, an die Herren Forst' und Land-
wirthe, Lehrer und Apotheker, sowie an alle Freunde der Naturforscbnng die
Bitte am gefUlige Unterstützung. Es wäre mir erwünscht in Bälde davon be-
Mcbricfatigt so w^en, wenn Ihnen aus eigner Anschauung das Vorkommen
seltener höberor Thiere in unserer Provinz bekannt geworden ist, oder falls
Shim JBMae Ihrer Bekannten zuverlässige Nachrichten darüber erfahren können.
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Sodann bitte ich Sie auch in Zukauft, vornehmlich auf die unten genannten Tliicrc
zu achten, und von dem otwaigen Vorhandonsoin derselben in Ihrer (lejroiid
fieundliclist mir Anzeige zu niaelien. Da die einheimisehen Säui^etliiere
im liiesigen Provinzial-Museiim l»i,slang sehr spärlicli vertreten sind,
so winden Sie die Verwaltung zu aufrichtigem Danke voriiflii Ilten,
wenn Sic von öclteuereu Tineren ein frischgetödtete s Exemi»lar
derselben einsenden wollten. Alle Geschenke werden uiit dem Namen des
gütigen Gebers in den Sammlungen des Museums Laugemarkt 24 und Franon-
gasse 26 angestellt und können von den Bewohnern der Provinz su joder Zeit
in Augenschein genommen werden. Das Museum ist gern «urbötig die Transport*
und ftir werthTollere Bftlge auch die Uefemngskosten zu ersetzen.
Nachfolgend gd)e ich ein YerzeichnisB derjenigen Thiere, auf welche Sic
Ihr Augenmerk besonders richten wollen.
Mammalia Säugethiere.
Chlro|^t0ra.
Von Fledei niiiutjeu fiihrt Rathke (1. c.) jsielien Arten auf: Vesperiilio
Davbentonii Leisl., Naita'eri Kühl, Aoctula Daiibent, mvHnut Daub., di$eolor
Kühl , Pipu^dlw Danb.| IHecotm avriiua Oeoff., und meint, dam auch anderü
Arten hier noch vorkommen werden.
IiuectiTora.
Erinaceu* europaem L , der Igel ist ziemlich häufig nnd Talpa vulgarU L.,
der Maulwurf gemein. Hingegen wissen wir ül)er das Yorkonnnen der Spitz-
mäuse in WestpreuHHcn s^r wenig und doch sind gcAvins mehrere Arten hier
vertreten. Aus Ostprcussen ist bekannt »Swr.r fmUeng Pall., di(! Wasserspitz-
niauH, nilf/aris L., die gemeine Spitzmaus. N. jiiiqmaeu» l*all., die Zwerg-
ttpitzmauö und ^S. arancm Uerm«, die gewimpertc Spitzmaut).
CarntTora.
Meie» Tojus Sclireii., der Dachs kommt gewi.ss nicht i<clten vor. Mv9lela
I\ttonut h., der Iltis, M. Fmna L., der Steinmarder, M. Krminea L., das grosse
Wiesel, M. vulgarU Briss., das kleine Wiesel sind häutig und in den Samm-
lungen des Flrovinzial-Musenrns Tertret«i| wogegen M» Marfe» L., der Baum-
marder in demselben gänzlich fehlt Derselbe dfirfte in den meisten Forste
revicren Tortreten sein.
Lvtra vulfforis Erxl., die Fischotter und Cani$ Vt/tpes L., der Fuchs sind
häufig. C, Lupu« L. der Wolf kommt noch in Ostpreussen vor, in West-
preuBsen bat sich der letzte 1862 im Kreise Tuchel gezeigt Felu I^nx L.,
der Luchs tritt zuweilen noch in Ostpreussen auf, so wnrdt? ein Exemplar 1872
in der Nähe von Braunsberg, in den Forsten von Schlodien, Kreis Mohrungen,
erlegt
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Flniiipedia.
Die Seehunde /Vioeo tiiulina L. und anncUata Nil^s. sind gemein in uosorcr
ilucht, auch Halichoerw grypns NilB8.| die K^lrobbe kommt hier zowdlen vor.
Bodentla.
Seiurut vulgatit L., das Eiebhdmchen ist besonders in nnseren Nadelwal-
dtingen häufig, während Atyoccu» GKb Schreb., der Siebenschläfer und J/. av«i-
iamoriu9 Schreb., die Haselmaus wenig gekannt sind; ersterer findet sich in
Pelonken unweit Panzig.
Von^Iäusen sind Mus Musculus h., dio IlauBmans, M. decumanus Fall., die
Wanderratte, 3/. RaftiiH L., die Uausi'attO, M. stlvaticua L., die Waldmaus liäuHg,
nusscrdem linden sich auch M agranut Fall., die Brandmaus und M. minutu»
Pall.. die Zwcrtrniau?.
Hi/pf((l<i, 11^ (niiji/iil'itis Illi|rcr, die Wassen-attc und H. arrafh lUiger, die
kleine Feldniau.-! .siiui liiiiilig, ausserdem konlmt wohl auch JI. ut/iestiiff (-= M.
atfrefti« L.) die Aekerfeldniaus in We^tprcussen vor.
Cattor Fiber L., der Biber ist noch 1840 bei Thorn in der Weichsel ge-
fangen worden und es wäre festzustellen ^ ob er sich zuweilen noch gegenwärtig
aus Polen oder Russland hierher verirrt.
Leput timidvt L., der gemeine Hase ist häufig, während man L. wtnabilü
Ik, den Wechselhasen bisher noch nicht angetroffen hat.
Multnngnla.
Sv8 scf'opha Ii., das Wilds<:hweiii kommt im For.strevlcr D.usililiib, Wirliiy,
im grällichen Walde bei Neustadt, bei Xadieneu und wohl auch au audcrcu
Ötdlcn vor.
BsminaiitU.
Cervut Akes L., das Elen ist gegenwärtig in Westpreussen nicht mehr ver-
treten, hingegen C. eUtphus L., der Bdelhirseh, C. capreolm L., das Roh und
C. Dorna L., der Damhirsch ausgosetst im Heubuder Forst bei Danzig.
Natevtia.
Delpftimu Phocaena L., der TQmmler wird in jedem Jahre in der Danzigor
Bucht gefangen, ausnahmsweise wurde 1875 auch ein Finnfisch, Pierobalatna
lalictps Hge. hier erlegt, dessen Scelet in den Räumen des Proviusial-Museums
Anfktollong gefunden hat.
Aves. Vögel.
Infolge sorgsamer Beobachtungen der Herren v. Siebold, Bock und
r. HüUieyer ist die Ornis der Provinz nahezu vollständig l»ekannt geworden
ond wird auch in dem Proviuzial- Museum durch reichhaltige Sammlungen ver-
treten. Daher will ich nur auf einige seltener und vorfibwg^eid hier vor-
kommende Arten aufmeriuam maohen.
Vultur /uhnu Gnu tritt ab und su hier auf und ist auch noch im ver*
ffiagenm. Jabre im Kreise Strasburg Westpr. erlegt worden.
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Von den "Rnlon ist Sfn'.r lapponica IUI/, in der Mitte der sechszigcr
Jahre l)ci Neuenbürg We.stjir. aiitretroffen worden und *S. uralensi's Fall, wird
öfter in t)8tj»reu.sseu gelumlen. Herr von Homeyer theilte mir mit, dass er
1Ö74 in Königribcrg sielten Kxein|dai-e der letzteren Art sah.
Sylvia LMteinia L., die Nachtigall kommt wohl im Norden der Provinz nie
vor, ob im Sfiden? wäre Doch ta beoUacbten; nacli Bathke soll sie boi Thorn
brüten. S, PhiUmtla Bechst deae Sprosser ist häufig; das Museom besitst
fibrigoDB von keinem der beiden ein wes^reuBsisches Exemplar.
Pttrv9 jmtdulinv» L., die Bentelmeise nistet auch in unserer ProTinz, Herr
Gymnasiallehrer Momber in Elbing empfing im TOrfloBsenen Winter"" ein Nest
vom Nogatnfer und im diesseitigen Museum befinden sich zwei Spirltnsexemplare
dieser Art aus hiesiger Oegend.
TnnhtH ran'usy T. sibtricus, T, obucuru» (palJi'in<) sind in der Elbingcr
fiogend heobaehtct worden. Herr v. ITomeyer besitzt Exemplare der beiden
letzteren Arten von dort in seiner Sammlung. Narli demselben Forscher iät
T. alrot/t/fan'x Tem. ebenfalls in West]>reussen vorgekommen.
Emherua calcaraf'/ Teriini. ist einmal bei Thorn bemerkt worden.
Si/tr/tapfe^ parado.rus Fall., das Stei)i»enl)ulin wird aus i^ibirien manehnial
hierher gelangen. 18G4 ist ein Exemplar bei der Grzibauer Mühle im Kreise
Berent geschossen und 1865 wurden iu Uoubudo bei einem Fnchsban ein paar
Federn und die characteristiächen FQsse desselben Vogels aufgefunden.
T€lrao Urogallv» L., das Anorhuhn kommt im Forstrovier Mirchau und
Darschlub, T. Tetrui L., das Birkhuhn im Forstrevier Darschlub und in der
Tucheler Haide vor, wahrend' der Bastard zwischen beiden, T, mediut, das
Backelhuhn, welches in der Mitte des vorigen Jahrhunderts von Klein in Jäschken-
thal b(>ol>arlitet wurde, jetzt wohl gilnzlieh vci*8chwunden ist. T. lh)n<i>tia L.,
das Haselhuhn findet sieh im Forstrevier («newau und in der Tueheler Haide.
Oedicnemu« crepiinn» Temm. soll auf der Nehrting und bei Thorn brüten.
Von Reihern sind aueh einige seltenere t^peeies liier vorgekommen. Anh-a
pitipurca Ii. ist IS.">r) lici Tliorn und bei Danzig erlegt worden. A. Cf/Mfa
Gm. der grosse Silbei reilu'r ist naeh Klein 1(»()2 bei Danzig, A. <ini:eHa L. 1G.'>8
und ITf)») auf den Hohen bei Danzig angetrollen worden; in letzter Zeit wurde
ein altes Maniu lien bei Terranova unweit Jaibing beobaehtet. A. cornata
empfing Hock aus I.iaueuburg i. F., A. nydic&rax L. ist nach Herrn v. Homeyer
in der Gegend von Elbing f&nf Mal erlegt; es wäre nicht unmöglich, dass diese
Art zwischen der Elbing und Nogat nistet.
Flatalea Leueorodia L., den Lolfelreihor hat Klein einmal in awei Esemphiron
bd Weichsdmfinde gesehen.
Von Strandläufem ist 'Mnga Temmnekii Loisl. bishei' nur in wenigen
Exemplaren auf Hola gefunden worden.
Anas Stellen Fall, ist oft bei Danzig vorgekonnnon, aber nie alte Männ-
chen, welche nach Homeyer nicht weiter westlich als bis Pillau beobachtet
wurden.
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1$
IStj^/hmt makr Fabr., den grossen Stnrmtanolier flUirt NowiosU alB einmal
bei Tbom beobachtet an.
Steinta tatpia ViSL, die groBse Seeechwalbe soll 1884 ^benfirils bei Thorn
Toigekommen sein.
Peleeanu» ÜMerotahu L. ist sidion einige Male in Wostprenssen erlegt
arofden.
Amphibia. Amphibien.
Laeerla agili» L., die gemeine Eidechse ist häaüg, ▼ttfarend L, troeea Wolf,
die gelbbanchige nnd L. itellala Schrank, die roUir&ckige Eidechse selten vor-
konimen. L^viridü md Cahber thuringiaeus sind frOher bei Thorn gefunden worden.
C. Nairijt L., die Ringelnatter, Anffuix fiaffilis L., die BlindachliMflic und
Vipern Bertii< Dan«!., Kreuzotter sind häufig^ dagegen seltener F. Chersm
I>aud., die Kupfer- und V. l^'eafer D.iud., die schwarze Otter.
Eotif>* ern-npacd Pcliwoigg., die Scliildkröto i?<t gewiss häufig in dorPi'OTinz,
doch roüsste deren A'crbrcitungshezirk festgestellt werden.
Rnna t'i^nilefifa L., der grfinc Grasfrosch, R. feinporana L,, der liraune Land-
frosch. //'//« (irhorca Laur., der Laulifroscli, Jionihimtfor itineva Merr., die Feuer-
kröte und liiijo chwreuM Merr. sind iiberall ziendich liäufig, aher seltener Ii.
fv9ms Laur., die AV'asscrkrote, Ii. Caletmita Laur., die Unke und Ii. vanahilis
Gmel., die vwflnderlicho KrOte.
Von Salamandern kommen in unserer IVovinz wahrschemlich Tor: TWYon
rristahu Lanr., der Molch, T. iamiaiut Bechst., der gestreifte Wassersalamander,
7. fuitetatuM Daud., der gefleckte und T, afpettri» Bechst., der rothbauchigo
WaMersalamandcT.
Pisces. Fische.
•
Die Fanna der in Wostprenssen Torkommenden Fische dibrfte vollständig
erforscht sein und hat in Beneckes Werk iiber die Fische Ost* und Westpreussens
eine nahesn erschOpfoide Behandlung gefunden. Auch in den Sammlungen des
ProTinzial-Musenms sind alle einheimischen Fische vertreten, sodass nach dieser
Richtong nur aof etwa neu auftretende Arten su achten wftie.
Hierauf legt Herr Dircctor Conwentz ein Druckexcmplar des jungst
fertiges teilten ersten Bandes des mit Unterstützung des Westpreussischen
Provinzial-Landt^igs von der Naturforschenden Gesollscbaft in Danzig heraus*
gegebeoeii Werkes:
Göppert und Menge, Die Flora des Benisteins.
jkfft einem Portrait und sediBMlin Utfaographtoohen TafBln,
TOr und knöpft daran folgenden Vortrag:
Der Bernstein gehört zu den wenigen Fossilien der Erde, welchen l)Creit3
roll deu Volkern des Alterthums eine sorgsame Beachtuug und Würdigung zu
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Ii
Theil geworden ist. Hienvf beruhen die innigen Handelsbesiehnngeni welche
schon vor iwei Jahrtaogenden die Östlichen Moditcrranlftndcr mit nns^m Kuslen-
gebiet rerbanden nnd welche damals den Ausgangspunkt für die geographische
Kcnntniss des nordöstlichen Doutsclilanils gebildet haben. Wenn wir so dem
Bernstein das Auftreten einer frühen (^ultur in unscrni Lan<h; vordankon, nnd
ihm daher in archäologischer Hiusioht unsore volle Thcihiahme nicht versagen
können, so nmss er dier<cll»o in noch weit höherem Ma.-^se al^ HepMistan«!
geologisciier Bctrachtuni^swiMsc in Aiisi)riich nehmen. J)enn, als das einst lirissi<ro
ITarz wahil)ild(Mid»'r Naih'lliiuinie in tcrtiairr Zoit , liat <'r die lloste der dainaliir»'ii
()r«^anisclien Welt, glcioluvic in durchsichtigem (Jralio, treu uns hewaiirt. Her
N'orzfiglichkeit des Materials ist es zu/.usclireilten, da.ss die darin verborgenen
Einschlüsse so dcntlich nns erhalten sind, um eine Erkennung und ßestimmnng
derselben in enuöglichen. Dementsprechend sind die animalischen Indasa
grossonUieils von Specialforschem bereits bearbeitet worden » während die vege-
tabilischen vomdimlich nnd fiut ausschliesslich von Herrn Gcheimrath Göppert
in Breslau snm Gegenstand eingehender und erfolgreicher Forschungen gemacht
wurden* Nachdem derselbe 1887 eine unseren Nadelhölzern nahestehende Art
als Bematein liefernd ermittelt nnd in der Folge wiederholt Ober d.is Vor-
kommen und die Einschlüsse desselben Ihm ! lit t Imtte, unterzog er in dem von
ßerendt 1845 herausgegr^benen Werke j.l'elter den liernstein'" die damals aus
demHell)en bekannten IMIanzein este einer monographischen Bearbeitung. Oe-
leLTcritlich eines wenige Jaiire spater erfolgten Besuches von Danzitr lernte
(nnipert die Sammlung von Bernstein-Kinschli'isscu k(Mineii, welche der auf ver-
schiedenen Gebieten des Wisscn.s ausgezeichnete und ganz l»rsoiid'ers um die
naturhistorische Erforachung von Wcstpreussen hochverdiente l*rofessor Menge
ein Menscbenalter hindurch mit grossem AufWand an Zeit- nnd Geldopforn zu
Stande gebracht hatte. Diese Sammlung, welche der leider schon seit drei
Jahren verewigte Forscher in edler Gesinnung g(^en unsere Provinz dem nea
begr&ndeken Provinsial-Museum als das kostbarste Vcrmitchtniss hinterlassen
hat, bot dem Professor Goppert des Seltenen nnd Neuen so viel, dass er auf
Grund derselben mit Monge gemeinschaftlich eine neue Bearbeitung der Bern*
Steinflora beschloss. Seitiiem sind bei<le Miinner bemüht gewesen, von den
werthvollen Objecten Zeichnungen und Beschreibungen zu entwerfen, wobei e.s
uns nicht Wunder nehmen kann, dass sie mit den stetig zunehmenden, freilich
auch wechselnden Krlahinnigeu innuer unsehlüssiirer wurden, die hierauf ge-
gründeten Untersuchungen zu beendigen und deren Resultat einen» p-üsseren
Publikum zuganglich zu machen. Auf das Ansuchen der Naturforschenden Oe-
sellschaft in I)anzig entschlossen sie sich endlich, den ersten Theil, welcher
von den Bernstein-Conifcren, insbesondere auch in ihren Beziehungen zu den
Coniferen der Gegenwart handelt, fertigzustellen und dem gedachten Verein
zur Hersusgabe zu fiberlassen. In Anbetracht des Umstandes, dass in diesem
Werke die im Provinzial-Hnseum aufbewahrten Schtttzo unsers eigenen Bodens
eine gr&ndliche und sachgemässe Bearbeitung gefunden haben, welche data
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geeigiiet ist, ein getreues Bild der frfiberen VegelationBTerlddtoisse mseres
Urnileo tu lielem, bat die PtoTinsial-Vertretung dem Antrage dw Natorforschenden
GeBellachaft gerne Folge geleiatet, aar Bestreitung der Kosten fÄr die Pnbli*
cation des gedachten Werkes eine naoibafte UnterstQtzang derselben zukommen
aa bissen. Die liiordurch bewirkte Förderung der ideellen Bestrebungen Sciteps
des westpreussiscben Provinzial-Landtags wird, auch über die Provinz hinaas,
in den Kroi>:on der Wissenschaft einen lebhaften Beiiall und unbedingte An^
kennung linden.
Die ConiliTon lialu n in vorschiodcnen Epoolien der Enh:)nt\vi( k('hing eine
li<Tvorrag«MKk' Rollo ironpioit und an dem Aufbau ganzer Format iruien einen
wesentlichen Antheil genommen. Selion in den ih'r Steinkohh' uiiterlagcinden
Schichten treten die ersten Re.stc ver.steinter Stammbruchstücke auf und in der
nScbst jüngenm FiWBUition erreichen sie eine massenhafte individuelle £nt-
wickelung, welebe in den sogenannten ,,Ter8teinten W&ldem" des udrdlichen
Böhmens und der Grafschaft GbitSi am Kyffhttnser und bei Ghemnits i./S* und
an vielen anderen Orten ihren Ausdruck findet Demnächst verlieren sie an
geologischer Bedeutung, um dann in der Tertiärformation wieder in don Yorder-
gmnd zu treten: die vcrstcinten 6eschiebe>Hölzer d«r norddeutschen Ebenei
die Bnninkolile und der Bernstein vordanken zum bei Weitem grösstcn Thdle
vorweltlichen Nadelhölzern ihre Entstehung. In dem vorliegenden Werke unter-
scheidet Goppert nach den eingeschlossenen Holzresten sechs Baumarten, welche
zur Produetion des Bernsteins beigetragen haben dürften, und zwar eine aus
der Familie der Taxinecn und fTinf ans <ler Verwandtschaft unserer lientigen
Kieforn; von den Ict/.tenMi scheint eine wi('(](>iiun dem von Herrn St.ultrath
Helm in Danzig entdeckten, zu Khren unserer Stadt ,,(Jedanit" benannten,
Bernstein ähnlichen Harze eigcnthümlich zu sein. Uebcrdies kommen nicht
selten Blatt», Blüten* und Frachtreste vor, welche mit den eigentlichen Bern-
stein|»rodueenten ohne Weiteres nicht kOnnen in otganiseben Zusammenhang
gebracht werden; hierher rechnet der Ya^Suser 11 Speeles aus der Familie der
AInetineen und 14 aus der der Cupressineen. Diese Reste repräsentiren vor-
nehmlich solche Gattungen beaw. Arten , welche gegenwärtig im östlichen Asien
ihre nächsten Verwandten auftnweisen haben und anderseits finden wir vide
derselben wieder in den Ablagerungen der norddeutschen BranukohlOi besondera
auch in der von Chlapau im Kreise Neustadt i. Wpr. Erwägt man noch, dass
selbst in unsem Braunkohlcnschichten mehr oder weniger grosse Bernstein-
Einschlüsse nicht selten aufgefunden werden, so kann man sieh der Thatsaehe
nicht verschliessen, dass bddo Fossilien demselben Zeitalter ihre Entstehung
verdanken.
Die Prodnctionsnihigkeit der Bernstoinltaumc niuss eine ausserordentlich
fnnffie gewesen sein, etwa älmlich der der Kauriiichte auf Neuseeland, von der
II iK-hstcttw erzahlt, dass ihre Acste und Zweige voll von Harztropfen starren,
während sich dnd Harz in gi-össoren Knollen am Boden ansammele. So können
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Bicli Bernsteinstiicke toh 6—9 Kflo Schwere kaam am Stamm selbst gebildot
haben, Tielmefar sind auf einander folgende ErgQsse am Banme herabgeflossen
und hnbcn sich unten am Wurzelstock zusammengeballt, wodurch auch die
vielerlei Furchen, Ein- und Alxlriiokc erklärt werden, welche diese Stücke
häufig aufweisen. Der Boden der damaligen Wälder war, wie es Ortppert in
den Ficlitcn-Urwiüdoni Hölmioii?« in älmliehei- Weise hout'/.utago bcohnclitct hat,
mit verrotteten llolztriinuneru bedeckt, den eiiizit^iMi Uebcrrostcfi rriiheror
l]anni-( Jeiierationen. Wenn nun das Harz an einer solciien Stelle zu Boden floss,
wurden jene zu einem oigenthünilicben ronglomeiat verbunden, welcbes gegen-
wärtig im Handel den Namen des „schwarzen Firnis.s" ITihit. J>iesc Bernstein-
sortc^ welche ausschliesslich zur Lackfabrikation Verwendung findet uud welche
Herr Fabrikbesitzer Pfannensehmidt in Danzig in zoTorkommendster Weise dem
Verfasser zur Verfügung gestellt hat, ist ganz nnd gar mit wirr dnrch einander
liegenden kleinen Holsfosem erf&llt: eine Erscheinungsweise, die anders kaum
erklUrt werden kann.
Alle die Torerwtthnten Verhältnisse, welche hier nur angedeutet wanden
konnten, sind in der „Flora des Bernsteins" ausführlich geschildert nnd auf
sechszdin coloiirten lithographischen Tafeln illustrirt worden, welche die rühm-
lichst bekannte Knnstanstalt von J. G. Bach in Leipzig in mustergiltiger Weise
auBgofrdirt hat. In wahrer Pietät gegen den mittlerweile verschiedenen Freund
und Mitarbeiter, dessen Sanindung die erste Anregung zu diesem Werke gab,
hat Oöppert dessen Portrait als Titelbild demselben beigefügt und ist hierdurch
gleichzeitii^ den Wunselien der Xaturlbrsehenden Gesellschart auf das Freund-
lichste begegnet. Der voi lit^gende Band hat in der Offizin des Herrn A. W.
Kafomann in Danzig eine -;elir windige Ausstattung erfahren.
Möge CS dem lioclibet airton Verfasser, dem noeli vor kurzem Seitens der
Geologioal-Soeiety in Lomloii durch A'crleihung der Mnreliison-M»;daille die
höchste Anerkennung gez<dlt W(»rden ist, besehiedcn werden, sein Li«'blingswerk
fortzusetzen »nid zu vollenden, welches gefordert zu haben der Provinz West-
preusson dauernd zur Ehre gereichen wird!
Scldiesslich gedenkt ireri- Direetor Dr. (^onwentz noch der areliaeoh^giseiien
Bedeutung der Stadt Deutscli-K} lau und ilner Umgegend. Im Besonderu lenkt
er die Aufmerksamkeit der Versammlung auf die am Gescricb*, Silm- und
Liftbenc-See gelegenen Bnrgwidle, welche vor sieben Jahren durch Horm Dr.
LiBBauer>Danzig nniersncht worden sind, und auf die im vergangenem Jahre von
Herrn Beallehrer SchuItzO'Danzig im Kreise Bosenberg mehrfach aufgefbndenra
Steinfiguren oder auch MOnchsteine, Steinmfitterchen, in Russland kamene baby
gmnnt. Hiorvon befinden sich zwei Ezemphure bei Bosenberg, eins in Mo^a
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«nd dn Tieiies soOte Im Berits dee Henrn Fritael in Dt-%]aii sem. Indeflsen
Bat sieh eigebeo, daas dieser Stein kein ArtefiMSti Tielmebr an eigenthUmlich
aoflgeiraBchenes Geschiebe darsteHt nnd datier ohne Belang Ist Diese Stein«
figoren Bind jedenfalls Denkmttler ans sehr alter Zmt| die wohl den Manen
Verstotbener errichtet worden, nnd ee Ist anannehnen, dass dieselben ancfa in
anderen SIreisen unserer Provinz werden aufgefanden werden. Daher bittet
der Vortragende die Anwesenden anf jene Ckgenstände in achten nnd fiber
etwaige Funde näheres mitsutheilen. •
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Bericht
Aber
die botanischen Reisen im Neustädter Kreise im Sommer 1882
TOB
Wie ich in der Veraammlaiig in Calm Tersprocben, machte ich im Tcr-
gangpenen Sommer xwei botanisshe Beie^» vom 11. bis 25. Juni nnd vom
26. JaU bia 8. August, in dem s&dlichen Theil des Neustädter Kreise».
Es war m^ne Absiolit, grössere Striche zu durchwandern, bei der Kürze
der Zeit aber, und da ich für das Ilauptobjekt meiner diesmaligen Unter-
suchungen, die viele Zeit in Anspruch nehmenden Moose, in den Umgebungen
des Dorfe? Kölln <'in sehr günstiges Terrain fand, so boschränkte icii mich auf
diese Lokalität, die ich etwa in dem Unifange von 2 H^^eilen zicndich giM"in<l-
lich durcliHUchto, auf der Durchreise zugleich die Gegend von Espenkrug und
Gr. Katz mitnehmend. Diese fiegendcn hat IleiT Lutzow, der mich zum grossen
Theil bei meinen Exkursionen begleitete, in seinem vorjährigen Bericht recht
eingehend boscliricbeo, weshalb ich mich einer näheren Schilderung derselben
enthalten kann. Die weatUehe Orenie von Lntsow'e Bzknrsionen habe ich nicht
enetchti denn ich bin westlich nur bis JeUenschhfttte nnd Gr. Ottalain, im
Norden bin ich aber etwas weiter, bis sn den Seen von Biescbkowiti nnd
Wigodda gekommen.
Der Nenstftdter Kreis ist in Hinsicht der Fhanerogamen einer der best-
dnrchsncfaten nnserer Provinz, und es war daher von diesen nicht leicht etwas
Neues zu erwarten. Es ist mir denn auch nicht geglückt, in dieser Hinsicht
unsere Provinzialflora zu vermehren. Für mich war es aber sehr interes.sant
hier Pflanzen und zwar in grosser Zald zu finden, die ich noch nicht lebend
gesehen, da sie in unserer Provinz nur in diesem ihrem nordwesilichstcn Theile
vorkommen; wie Lifoirl/a htnixfrix, Lnhclia Dorf i^aima , Mi/nDji/n/llu m alternt-
ßonim, Motitia lanipronpa-ma, oder die in andern Oegendon grosse Seltenheiten
sind, wie Elafine Hydropiper, Ly«imachia nemontm, Ranunculm reptaiig, Scirpus
»etacev«, Stac/iys arceniis und andere. Trotz dieser Seltonhoiten mu88 man die
Umgegend von Kölln, deren mittlere Erhebung etwa 600 Fnss ftber dem Meere
betrilgt, wthrend einzelne Kuppen sich bis 760 Fnss erheben, artenarme
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nennen , denn trotzdem ich gerade in der guuptigsten Jahroszeit alles Biclicr
erkennbare genau verzeichnete, liahc ich es doch niclit viel über 500 Arten
von BlüthenpHanzen bringen können. Als Charakterplianzen, die durch die
Häufigkeit, in der sie mir wohl in andern Gegenden nicht vorgekommen, auf-
fallen, mochte ich für sumj)tige Wiesen und tortige Haiden Juncm jili/ormis und
J. »quarrottus bezeichnen, für die Aecker Omilhopus perpuailluSf Teesdalea
mtdkamU», Amo$m$ mimma vaad Sj/perteum humi/mum, fBlr Wälder und Ge-
bteche Oroftn« hiberotu» und Rubut BMardi. Dcnr Torhemchende Waldbanm
neben PSmM «Uvtttrü ist Fagu* nhaüea.
Wenn also die Phanerogamenflo» nnr wenig Gelegenheit bot, nnaera
Yereinaswecke sn ilttrderni so &nd ieh ein desto ergiebigeres Feld In den Laub-
ond Lebermoosen. Die vielen Torfinoore und die Seeufer mit Ihren xahlreiohen
enmtiscben Röcken lieferten in dieser Hinsicht eine i->eiche Ernte* Ausser
den pchon vor swei Jahren von Lützow aufgefundenen seltenen Moosen,
Dichellyina cajnUaeetnn, Fitnfiiuillx (lulfcarlici^ Cononuinum JuUanum, Mnium
cincl'uiioidef, die ich wieder in grosser Menge auffand, das letztere sogar mit
einor veralteten F'rucht. zum ersten Male fruelitl)ar in Deutschland, kann
i« h als n«'U tür Westjireussen, res)), tur West- und Ostjueussen manches verzeichnen.
Auf den erratischen Blöcken tand ieh ausser den darauf iiljcrall häufig vor-
kommenden, wie llciUciyia ciliata, Giimmia apocarpa und Racoinitrium Iwfc-
rottiekum^ an vielen Stellen Andreaea pe&ophila, Racontitrium /asciculare und
Diaraimm lomgifolüim, ab neo f&r Weatpreuseoi Grimmia Hartmani, neu für
Pkeuaaen fiberhanpt Andreaui rupesbri», leider nur in einem einzelnen nnlie-
dratenden Bischen, EaeomUrüm aeieulare und Fimdem ptuillm, Neu fllr
Preuflson hielt ich das bei Piekelken gefundene Leptoinehum homwnallum, doch
hnb« ich mich durch Ezemphure, die mir Herr Jansen später suschickte, über-
ae^gt, daas er dasselbe schon bei EDiing aufgefunden. Von einer grossen Zahl
interessanter SphagmmtormeJif die noch z. Th. einer näheren Bestimmung und
Vergleichung harren, da ich im vorigen Winter durch andere Arbeiten sehr
beschäftigt mich nicht daran machen konnte, kann ich als neu für Prcussen
Sphagnum laneinum und die schOne typische Form von Sphojfnum rigidum
beseicbncn.
Sehr zahlreich sind die gefundenen Lel>ennuose. Als neu kann ich daa
durch Golt^^clic s klassisehe Arbeit sehr bekannt g(iword( iie Jldi'foiiiitriiim
HiM)keri verzeichnen. Lützow fand in meiner Gesellsclialt ein einzelnes IVueht-
tragendes Pfläuzchen davon am Ufer des Espenki'uger Sees. Ks wuchs zwischen
Benptmia irri^ua and AUcularia »eedaritf abor trotz langem Suchen und trotz
Lfitzow's scharfen Augen war nichts weiter davon zu finden. Es ist eine Eigen-
AswKwhfcABt dieses Lebermooses, nicht in Basen, wie die meisten andern,
soadem stets vereinaelt zu wachsen. An sonstigen Arten, die ich erst von
wsBijgen JPtankten der Ftovinz und als Seltenheiten kenne, fiuid ich hier z. Th.
fsebt ffffiiiMiicb Sarooictff^htu Funkii, Blq^aroetoma tetaeeum, JungemianHia
tfttrta, kmcsoUäa, veittrieoM, ii^ata, letztere auch zum ersten Male in der Form
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ßmtoM, Hehreres bedarf noch einer geaaiMreD Untorsuohiiiig, und ich Teramtke
noch einiges Neue darunter.
Viele Freude machte ea mir hoetes lacusfris zum ersten Male lebend
beoliacliten zu können. Diese Pflanze ist hier sehr verbreitet, denn in 9 von
23 Seen, die ich besuchte, fand ich sie und zwar in sehr versciiiedenen Formen.
Die Pflanzen fast jedes einzelnen Sees haben einen etwas von denen der anderen
Seen abweichenden Habitus, der sich jedoch leichter walirnehmen als beschreiben
lisst Sehr häufig ist die Form rwnrvata Klimmann, mit sichelfbrinig zurück-
geMamten Mllttem; im Espenkruger See, dem klassischen Standorte fftr diese
Pflanxenart in unserer Frovins, ist sie sogar die Torherrschende Fonn. Im
Or. Ottalsiner See fand ich jedoch mit L&tsow zusammen eine Form von so
abwdchendem Ansdien, dass sie meinw Meinung nach wohl Twdiente, als be-
sondere Art betrachtet zu werden; Toriiufig will ich sie als hoete» taembrit
vor. leiospora bezeichnen. (Lfitzow erwähnt schon in seinem vorjährigen Be-
richt dieser Pflanze, von der er Untei-scheidungsmerkmale angiebt und die er
auch in andern Seen in der Gegend von Wahlonbei"g gefunden hat.) Die Pflanzen
wuchsen nicht weit vom Ufer nur etwa 2 Fuss unter dem Wassei-syiiegel tief
in einem sehr feinen sandigen Schlamm eingebettet. Sie zeichnen sich durch
sehr kräftigen Wuchs aus. Die ziemlich helljrrunen Blätter sind am (i runde
sehr breit, sich allmählich vcrschmälernd und stehen nicht steif aufrecht, auch
nicht zurückgekrümmt, wie bei den anderen Formen von hoetes lacustris, sondern
stehen fast unter einem Winkel von 46* ab, so dass die ganze Pflanze an eine
Ueine AM oder StraHoUB erinnert. Die Ifakrosporen, die bei /«oftw eekinoipara
dicht mit spitzen staehelftrmigen, bei J. laeiutrü weniger dicht mit stumpfen,
meist etwas gekrttmmten Warzen besetzt sind, sind hier &8t glatt, selten zeigen
sieb wenige stumpfe Warzen. Weniger Gewicht wiU ich darauf legen, dass die
Blitter am Grunde dne breite wenssliche Zone zeigen, was von der Bedeckung
mit dem feinen Sande herr&hrt, und welches daher nur als eine durch den
Standort bedingte Erschcintmg zu betrachten sein möchte. Auf dieselbe Ur-
sache glaube ich die sehr hello fast weisse Farbe der Sporen zuriickfuhren zn
müssen. Schade dass die ho?fen, wie die meisten Wasserpflanzen, auch beim
sorgfältigsten Trocknen sehr unkenntlich werden und besonders ihi-e habituellen
Eigenthümlichkeiten fast ganz verlieren. Eine genaue Untersuchung und Be-
schreibung müsste daher eigentlich am Fundorte vorgenommen werden, und
dazu findet sich bei solchen botani.schen Reisen selten Zeit und Müsse. hoete><
eckino»pora, die Lützow an der nordwestlichen Grenze der Provinz entdeckt,
konnten wir in der Gegend von KOlln nirgend auffinden. Bei grindlicber
üntersnchung der dortigen Seen findet sie rieh rielleieht doch noch; eine solche
konnte ieh bei ginzlichem Mangel branchbarer Fahrzeuge nicht Tomehmen und
musste midi daher mit dem begnflgen, was die Wellen auaspfilten oder was in
der Nihe der üfer wuchs.
Da Herr Lfitzow in seinem To^jlbrigen Berichte schon den grOssten Theil
der im vorigen Sommer von uns zusammen gefiindenen Pflanzen anfffihrt, ao
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ftbra Seh von Blfithenpflansen nur diejenigen an, die bei L&tzow fahlen, einigo
aehoii aogeflUirtey bei denen ich noch einige Bemerkangen nuushen will, beieichne
ich nil einem f. Die Sporenpflinzen führe idi sämmdich anf*
Verzeichniss der geftmdenen Pflanzen.
Phanerogamae.
Papacer Arfii iuntu-' L. Im Getreide nicht häufig.
Nusiurtium uitiphihium R. Br. Häufig.
Alliaria ofßcinalis Andrs. In feuchton Gebüschen nicht selten.
Nnlea pameulata Desv. Im Leim bei Boszanken.
A(/rottemma Githago h, Niehl sehr häufig.
THfoKum procumbeM L. An Feldrainen bei KOlIn.
Vtda upnim L. Auf Feldrainen nidit selten.
Rubtu whereetm Andrs. An Waldrändern nicht selten.
— nemorosM Hayns. In Wildem.
BatemtiUa proeumheux Sibth. An Seenfem.
Rona tomeniom Sm. Nicht selten an Wegen.
Sorhus attcwpana L. In Wäldern häufig.
Crataegus nwfinf/i/na Jacq. Einzelne Strttncher bei Kl* Tnchom, scheint in der
Gejrend s«-lton.
t Montia laniproxpi'rnui Cham. Im Pfarrwäldchen bei Kölln zwischen Mnium
Seligen und am Marchowie-Sec zwischen Mnium cincliUioides.
Ri/h'm nignim L. Unterhalb Piekelkcn im Schmelzthal.
Carum Carvi L. Scheint gelten.
SeUmmm CarvifoKa L. In Oebfischen.
Dau€U9 Carota L. Selten.
8amhweu9 nigra L. Nnr in der Nähe der Wohnungen, daher wohl nur angepflanzt
PUatiUs afßeinaU» Mneh. Am See in Kölln.
ctrvgMu Ii. Häufig*
Semeio tulgari* L. Nicht selten.
Cirriuvx palustre Scop. Häufig.
^Ipoekoert« glabra L. Auf Heiden nicht selten.
— radicata L. Häutig.
nierannm prafeiw Tausch. Bei Köllnerhutte ziemlich selten.
f Lohelin Dortnwnna L. Auch in den Seen bei Wigodda hänfig.
Cfimpantila rapuncvloi<hs L. Häufig,
f }f,'/infrnpa Jfj/popifi/n rar. Ui/popI>f(fen Wallr. Nur diese Form gcsehn.
CifMOfflossum ofßcinale L. üm die Dörfer nicht selten.
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— intemtedia Lk. HftaOg.
Byoi^famuB mger L. In KöUd.
Verbamm Thaptu* L, Scfamelstbal unterhalb Piekelken.
f Veroniea Ckamaedrytf yar. fnloBo Schmidt. In schattigen Wäldern auch dleao
Form nicht sei ton.
AleetorolophuH minor Rchb* Auf Wiesen bei Borzaoken nnd KöUnerhättc
lüiufig mit braunen Deckblättern.
Tli'imui* lUKiuslifolivK Pcrs. In sandigen WaUlern.
Galt'opxi" bijidu Boeningh. Auf Acckern bei Kölln,
•j- Littorflla lacuKiriH L. Auch an den Seen bei Bicächkowitz und Wigodda.
Chenopodium hyhridum L. Bei Kölln,
f Rumex sanguineut L. Auch bei Piekelken im Schmelzthal.
Qiureut »emlißora 8m. Selten in den Wildem.
Almit gluiinosa Gaertn. Hftnfig.
Sparffanium unnmum Fr. Im See bei Wigodda.
Gymnadema conopea R. Br. Anf Heiden bei Jellensohhfitte.
iMtera ovata R. Br. Bei Piekdken.
Jnneus ariicxdatus L. Gemein.
— alpintu Yil]. Am Marchowie-See.
Scirpus eae^tosu» L. Im grossen Moor aui Stcinkrager See.
j" — sdaceits L. Anch am oljcrn See boi Bieacbkowits.
Kriophorum lafifolium Hoppe. Häutig.
Carejr Ugerica fJay. Am Seeufer bei Bieachkowitz.
— acvla Ii. Hüufig.
— diyifaia L. In Wiildem nicht .selten.
ranicum glabnim Oood. Auf Saudäckem bei Glodowo.
AgrotU» L. Häufig.
(Mamagrogti» EpigeiM Rth. Häufig.
Avena pubescens L. Häufig,
t JunipentB eomnwnU L. Sehr häufig auch in der Form C.
Cryptogamae vasculares.
IsoeUs lacugtrü Dur. Auch im untern See bei Bieechkowitz und in den Seen
bei Wigodda.
— ' var. recurvata Klin?m.. Besonders häufig im Eapenkruger See.
— — var. leiogpoi'a Klinggr. Im Or. Ottaleiner See.
t Lyeopodium inundatum L. Bei Jeilouschhütte.
"I" — davatum L. Oomein.
f — (tiiiioti'nvm L. Forstbelanf I'iekclken nicht solteu.
f — Schtf/o L. Kbcnda.<!elli.st uud am Nuss-See.
f Equuetum arvcme L. (Jemein.
f — — var. nemoromm A. Br. In feuchten Wäldern nicht selten.
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SS
f EqmMhim praUnae Ehrh. Hinfig*
t — Mhaüemm L. HlUifig.
f — palvOn L. Gemein.
f — limoKum L. In den Seen häufig.
f — hiemale L. Häufig.
f Botrychium Lunaria Sw. Nicht schon.
— ntfarfnliuni A. Br. Bei Bioschkowitz.
OphioffloKsi4in vuli/afum L. Bei Piekelken auf Wiesen.
t Ct/ft opfert'^ fraqilix Bcnih. Häufig.
f At^dium Fili.r via>i Sw. Tfäufig.
f — dilafatum Öm. Häufig.
I — tpinulosvm Sw. Häufig.
f — Thelifpieri» Sir. An Seeofern biofig.
t Pkegtpterif polifpoditnde» F^. In Wäldern nicht selten.
t — Zhyopterii Vie. Häufig.
t JrAyrtwn F^lue femina Both. In midem gemein.
— — var. d«Uaium DoeD. Am Marchowie-Scc.
t BUekmim Spieant Roth. Ausser dem Pfarrwalde bei Kölln «och am Nnss-
See sehr häufig,
t Plerü aquilina L. Oraiein.
f — — var. lanutrinom Hook. Im Plamvald,
f PaljfpodiwH vulgare L. An Dorfmauem und auf Steinhaulcu.
MuscL
t Uylocomitun xplrmli'/i^ Sch. In allen Wäldern gemein,
f — aquaiTomm Sch. Gemein,
f _ trifuetrum 8eh. Hänfig.
t Uypnum ttramkmm IHefca. In TorbOmpfen nicht selten.
— purum L. In Wäldern nicht selten.
Sehteberi WiUd. Oemdn.
f etupidatum L. Gemein.
— eordifoUum Hedw. In Waldsümpfen nicht selten.
— Cntta catittenelt L. In Wäldern nicht selten.
— anuatum Lindbg. Auf snmpfigen Wiesen bei Jellonschhütte.
f — euprmi/orme L. Gemein.
— — var. filiforme Sch. In Wäldern an Bäumen,
f — ßUcinum L. An Quollen häufig.
— commufatuin Hedw. Am Krtnigsqnell bei Gr. Katz.
I — undnatum Hedw. Sehr häutig auf Steinen in Wäldern und am Grunde
der Baumstämme,
f — ßuitan» Hedw. In TorfsumpfoL
— — var. faktttuM Sch. Ln Torfbroch am nntem See bei Bieschkowits.
t — «EOMMitalwm Oftnib. In Tor&fimpfen.
s
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Bjfpmtm aduncum Hcdw. In Torfmooren,
■f" — Kueiffi Seil. Ebenso.
— c/iri/iiophi/Uiim Brid. Unter Gebüsch bei Doszaukcn.
f Amhlyetegiinn riparium Sch. An Gewässern häufig.
f — Hrpen» Sch. Gemein.
— — vsr. temte Sch. In Wäldern an BanniBtttmnieii.
— wbHU Sch. In Widdern an Bachen.
Plagictheeium denlieulaHm Sch. In WttMeni hftnfig.
— tilenaeym Sch. In Wäldern nicht selten.
Rhynekostegium ruteiforme Sch. Am Seeufer auf der Brde am Stemkrnger nnd
Kl. Ottalsiner See, eine ( igonthümb'che Form.
Eurhi/nchium ttriotum Scb. In Wäldern häufig.
Brachj/thedvm salehrosum Sch. Häufig,
f — ftlhleans Scb. Häufig.
■j- — rduiinum Sch. Gemein.
— rvtabulum Scb. Gemein.
— rivulare Scb. Am Köuigsquell bei Gr. K.hU.
f — populeum Seil. Häufig.
Homalothecium aenceum Sch. An Baumstämmen und Steinen.
Itothecium m^furum Biid. Hftnflg in Wäldern,
t Climaeivm dmdr&idet W. A M. Häufig,
t PyltttfUt poljfmttka Sch. Gemdn.
Pteriffynandrum ßUfmne Hedw. Anf einen Stein bei Waruenko.
7%mdium tamarüeimm Seh. Nicht Betten in Wäldern aber steril.
— recognitum Scli. Gemein.
— abietinum Sch. Häufig, atets steril.
Aniitnchia cvrtipendula Brid. Selir bäufig in den Wäldern und oft fi-uchtbar.
f Lcucodoji 8riuroides Scbwügr. Gemein an Fcldbäumen, immer i^teril.
f Momalia trichomanoidei Sch. In Wäldern nicht selten an Baumstämmen und
Steinen.
Neckera pennala Hedw. Im Gnewauer und KielaucrForst.bäufig anBaumstämmcD.
f — complanata II üben, xsicbt öeltcn an Baumstämmen in Wäldern,
f Dichellyma capillaceum Br. & Sch. Ausser den von Lützow angegebenen
Standorten auch am Ufer des Wittstock-See an Baumwoneln nnd
niedrigen Sträuchem.
t FonünaltB onHpyretiea L. Nicht selten.
f — daleearUea Sch. Äxaaer den von LQtsow angogeboien Standorten auch
sehr häufig in den Seen bei Wigodda.
f — — var. haltica Limpr. Nur an den von Lützow angegebenen Standorten.
Diphyscium /oliomm Mohr. In den W^äldern bei Gr. Kalt.
Polytrichum gractle Menz. Auf Torfmooren häufig.
— formosum Hedw. In feucliten Wäldern nicht selten.
— püi/erum Schreb. Auf Heiden gemein.
7
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26
f P»ljftrichum juniperium Hedw. Häiißg.
t — »trietum Mcnz. Häufig auf Torfinooron.
t — e&mnnint L. Häufig.
PoffOnatum wuüjonnn V. B. Nicht selten.
— namim P. B. An Hohlwegen häufig.
— (iloi(lr/i P. B. Elx'iiso.
AtrichvT)} vht})iltttii Iii V. 1>. (Joinein.
Philonotis marchiai Brill. Holilwcw hei Boszankon i'ruchtbar und mitcf Blüthcn.
f — cae»pitom Wils. Plarrwaldchcu, Steiukruger See, sehr vorbreitet, aber
immer ohuo Früchte,
t — fontana Brid. Murchowie-See mit FrflGhten und ^WtSSbm,
ßartramia ifliijplnjlla Brid. Hohlweg bei Bomnken.
t Aulae&mnion paluttre Schwigr. Gemein in Torfbrflchen.
— oMdrog^m Schwägr. Häufig in Wäldenii nber steriL
t Mmm cutpidaivm Hedw. Ctemein.
f — ^fß^^ Bland. Nicht selten in den Wäldern.
— — var. humilt' Milde. Im Walde bei Esprnkruii: und im Walde am
Marchowie-See, aber nur mit (f Blüthen ohae Fracht.
— Seiigeri Juratzka. PfarnA äldchon cT.
— V iifhilaiu in Hedw. Häufig.
— hcriiiim Ii. Häutig.
— »ti'Uare Hedw. Nicht siclt<'n.
f — cinclidioidi'f Bl\ tt. Aus.scr den von Lützow angegebenen J^tan<loi t«'n auch
auf einer sunijdigon Waldwicse am .Mar* liowio-See; daselbst aucheinc
überreife Kapsel gefunden. Zum ersten Male fruchtbar iu Deutschland.
Bnfum turbinaiwm Schwägr. Am Uarehowie-See.
f — pallem Sw. Am Marchowie-See.
— prendotriqMintm Schwägr. Am IfarchowiO'See mit Fr&cbtcn.
— — var. ßaeeidum Br. eor. In den Brüchen am Gr. Ottakiner See mit
Fr&ohten«
t etiqnüare L. Wald bei der Ziegelei
— argentetim L. Gemein.
— > eaapiUcium L. Gemein.
— erythrocarpum Schwägr. Am Espenkruger öee.
— eu*jndatum Seh. Am Mühlenwehr bei Jellen-schhütte.
— intermetHum Br. et Seh. Am Steinkruger See.
Webera alhiraux Sch. Am Marchowie-See .steril.
— auHofitui Sohwiigr. EsiHMikniger See und Wald bei der Kölluer Ziegelei,
f — cruda Sch. In Waldern niciit selten.
f -~ MiitafM Hedw. Gemein.
— — w. longiteta Sch. Li Waktbrftchen im Foratbelaaf Piekelken.
Ltftobryum pjfrifonM Sch. Nicht selten.
f ^iMra hjfffrometriea Hedw. Gemein.
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PhyKcomitrtum pyriforme Brid. Ebenso,
f Tetraphis peUvcida Hedw. Häufig in WAldem.
Encalt/pta rulgorü Hedw. Nicht gelten.
Orihotrichum ohiugifolium Bnich. Häufig an Feldbäumen.
— afß»e Schrad. An Feldbäunien und auf Steinen fmchtbari nicht selten.
— faxfiffiaftnn Bluch. An Feldbäumcn häufig fruchtbar.
f • — ttpecinninu N. a. E. An Fddbäunion und auf Steinen nicht selten, fruclitbar.
— leiocarpu m Br. <k Sch. An Feldbäunien am Wege nach Borzankea und
an Waldbäamen im Forstbelauf Piekelken, fruchtbar.
— LjfiUii Hook. An Feldbinmen am Wegd naoh Bonaaken, steril.
f Ulota eritpa Brid. Fontbelaiif Piekelken nnd Pfiurrwlldehen an Bochen,
frnchtbar.
f Btdmgia eiliata Ehrii. Hlnfig anf enratiBelien Blöcken.
KacotnUHmm aekmtare BHd* Anf «müaclien BlAeken am Ufer des
Steinkniger Seen und am MQhlenfliess bei JellenschhtkUe, an beMen
Orten sehr zahlreich und fruchtbar. Neu für Prensson.
Raeomitrium hetero^ttchttm Brid. 8ehr g^nein auf erratischen Blöcken and
häuficr fruchtbar.
'— fa«ciculave Brid. Auf erratischen BlOcken am Steinkruger See, auch
anderwärts, aber immer steril.
— cimexcetiK Brid. Auf Haiden gemein.
f Grxmmia apocarpa Hedw. Auf erratiHclien Blöcken gemein.
f — — var. riwlaris N. a. E. Auf Steinen an Gewässern nicht selten.
— MuMembtdtii M. Anf enmtiadien Blöcken bei Gr. Kati.
— pulviftato 8m. Gemein anf erratischen Blöcken.
— Bartmami Sch. Anf erratischen Blöcken hinter Okoniewo, steriL Neu
f&r Westprenesen.
Batbuh mmnUu Hedv. Oemmn auf Steinen nnd Mauern,
f — «ngmieuhta Hedw. Gemein.
— — Tar. obtusifolia Hedw. Bei Jellenschhfitte am lluhlenfliess^ steril.
— fallax Hedw. Gemein.
— mhulata Brid. Häiifig.
f — ntralix Hedw. Gemein.
f puln'nata Invatzka. Am Ontnde der Baumstämme am Wege nach Boszaii-
kcn, steril.
Didymodon i^tbellus Br. & Seh. Häufig.
Leptotrichum homomallum Hampe. An lehmigen Abhängen im Walde bei
Piekelken. Zweiter Standort fftr Prenssen.
f Ceratodon purpureut Brid. Gemein.
t CVwMRtfn'tiiii Juliamm Montg. Espenkruger See nnd Steinkruger See, steriL
FimdeuB punllvs WiU, Auf einem Steine im Steinkruger See. Nen f&r
Prenssen.
t — ommndöida Hedw. Am Wittstock-Seo.
ff
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87
Lttuehtyum gUmem» Hampe. Gemeiii.
Jimmm w^dnlahtm Yoit In deoi Wildern nidit «dir hinfig.
IHermmm Sektraden Schwftgr. In den Brfichen bei Bieschkowits.
' fNi^«Turn. Ein einzelner steriler RaaenindemWftldohenflberKdttBerhiltto.
f — tetparium Heilw. Gemein.
— — var. (M-thophifUum Sch. Am Steinkrugcr See, steril.
— — var. pahi<{o»um Scli. In den Brüchen bei Bioachkowitz.
— Intioifolium Hetlw. HauHiran in den Wiildern liegenden orratiHchcn Blöcken*
— jiaili'Uari' Ilodw. Im ForstbelauC Piekelken häutig, aber steril.
vwntanum Ilcdu. Ebenda, auch nur steril.
IHcraneUa cei-vicuiata Sch. Auf Torfmooren häufig,
t — heteromalla Sch. Auf Walderde häufig.
JMnoM petropMla Bkrh. Auf erratiwkfln Blflckea an tebr vielen SteUeni
immer nur BpKrlioh, aber öfters fimehtbar.
— rupettri» 8eb. Anf einem enratiaeben Block am Oatoler des Stein-
kn^^ Sees em klones steriles Bischen. Nen f&r Prenssen.
t Sfkßgmim qfmb^clmm Ehrh. Gemein.
— — Tsr. pKTpurttScens Scb. Nicbt selten.
— glauntm Klingg. Nicht selten.
rigidum Sehimp. Die typische Form in prachtvollen Polstern im Torf-
moor von Wertheim. Neu für Preussen.
— — var. compftrfuni Sch. Im grossen Moor am Steinkniger See.
f — sufn'erun<fu7)t N. a. E. Nicht Helten.
f — roninrftnii Schnitz. An den Seen bei Wigodda.
— laricnnim S])ruce. Am Lang Okoniewo-Sce, Neu für Prcussen.
— — var. obemim KUnyyv. Neben dem Vorigen im Wa.stjor schwimmend.
Schimper rechnet S. obe»um WiU als Form zu S. mbaecundum.
Diese Form gebort aber oiEmbar m 8. landnum, Bdde Arten
mögen wohl an ähnlichen Standorten entsprechende Formen bilden.
— t€n» Angstr. Nicht selten.
— reemvum B. B. Gemein.
— tptctabiU Seh* Am LaQg*Okoniewo-See.
t — eugptdatum Ehrh. Gemein.
t — aeuti/olium Ehrh. Gemein.
t — Girfferuoknii Rass. An Waldgrftb^ bei Gr. Kats.
f — ßmbriatum Wils. Ebenda.
— fuseum Klinggr. Im Torfmoor bei Bieschkowitz häufig.
Hepaticae.
Frullania dilofafa N. a. K. Gemein.
hiadotheca platyphylla Dum. Forstbelauf Piokelkcn häufig.
Badula co^mplanata Dom, Gemein.
FUUdüm eiüare N. a. B. Hftofig.
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Lepidozia reptam N. s. E. In Wäldern sehr httafig.
Cnitfpof/n'n Trichomanh (^ord. Sohr häufig,
f Cfiilosci/phux })o/i/(nit/iU'< Cord. Häufig und in den Seen iu scliwimmcadeniTormeo.
Lopliocolca hidentata N. a. K. Nicht selten.
— minor N. a. E. In den Wäldern häuüg.
— heterophylla N. a. E. Ebenso.
Sphagnoeceti» cammunig. N a. E. In Toi t'brücheu nicht selten.
BUpkarottama »etaceum Dum. Sehr häufig im Torfmoor bei Bieschkowits.
Cephalozia eanrnvena Dom. In ToTfbrfichea hlnllg.
— hiat^iäata Dam. In Wäldern häufig.
Jungmnannia harbata Schmied. Im Wäldchen Aber KdUnerb&Ue «nf der
Erde und an Steinen.
— intermedia N. a. E. Hänfig.
— hicrenata Lindonhg. Ebenso.
— ventricosa Dicks. An Grabcnuforn an mehreren Stellen.
— inßata Huda. Torfmoor am SteinkrugerScc und Torfmoor bei Bicsseli ko w i t z.
— — \i\v.fiuif(iii^ N. a. E. Im kleinen Torfsee hei Bieächkowitz Bchwimmeud.
— lanceolaia N. a. E. Am Ufer des Stcinkruger Scos.
— anomnhi Hook. In Torfbrüehen häufig.
— cj'necia Schmied. In leuchten Gebüschen und in Wäldern nicht tieltcn.
Scapaiua curia N. a. E. Häufig.
irrigua N. a. E. An Seeufern und in Torfbrnchen häufig,
f riagiochila atplenioidet N. a. E. In Wäldern gemein.
AlieuUtna tealari» Cord. Hänfig.
— ntinor Limpr. Ebenso.
8areo9ejg^it9 ßktnkü N. a. £. Im P&rrväldchen bei Ktflb.
HaphmUriiim Haohri N. a. E. Am Ufer dos E^penkniger Seen ein einzelnes
Pflänzchen gefanden zwischen irrigua und Alieularia acalarut.
Neu für Prenssen.
f PelUa epiphi/l/a N. a. E. Gemein.
Aneura multifida Dum. Am Steinkrugcr See.
— pulmata Dum. In Wäldern auf morschem Holz häufig,
f Metzncrin furcafn N. a. E. Gemein.
f AJarchantia poUpnoipha L. (Jonu'in.
— — var. alpettris Aee«. Im König.squell bei Gr. Katz.
f Fegatella eonica Badd. Auf feuchter Walderde nicht selten.
t iZtecia ttyttallina L. An Seeoftm hänfig.
t — ßuitam» L. In torfigen Gewässern sehr hänfig.
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in Torigon Jalire erhielt ich zwei SeDdnngen Lrabmooee ans Gegenden
Phirlia, fkber deren Moosflora noch nichts TerOffentliebt Ist, nnd ich
sdie mich daher veranlasst, hier die Terzoichnisse mitzutheüen, um so mehr
ab sich Seltenheiten und selbet Neuigkeiten für unsere Provinz darunter befinden.
Die erste Sendnng war von Herrn Realgymnasiallehrer Schaube in Brom-
berg, die zweite von Hemi Forstaasessor Grobe in Oberförsterei Schwiedt bei
TncheL
Yerzeichniss
«er
Ton Herrn Schaube bei Bromberg gesammelten Laubmoose.
^^Mmium 9filtndem Sch.
— tquarrofum Sch.
— triquefrum Sch.
Hifpnu/n purum L.
— Srhi-i'bcri Willd.
— cuxpiJaium L.
— Cn'«ta castremis L.
— empres»ifwaie L.
— ßlitinum L.
— polycarpum Bland.
— tttÜaimm Schr^.
AMtbfytUgwm r^parimm Seh.
— Kochü Seh«
— irriguum Sch.
— rudicale Sch.
— $erp«iu Seh.
— — rar. fenue Sch.
Plwtiothenvm dentimlafum Scb«
Eurhynchium airiatum Sch.
ßrachi/thecium salebrotum Sch.
— Idildeanum Sch.
— albicans Sch.
— Rutc^lum Sch.
Camfi^Atehm fofSKeiw fleh.
— mitM Seh.
Bwnetorticiiri uHetim Seh.
Climacium dendroidea W, & il,
Pylainia poh/antha Soll.
Thuidium tamariscinum öch.
— rerofjnifum Sch.
— abietinum Sch.
Leucodon sciuroide» Schwägr.
Polytnehum yracile Mcnz.
— formomm Hedw.
pilifenm Sohreb.
— jumperimm Hedw.
— eammmu L.
Atru^nm tmdulahm P. B.
PhiUmoUi marddea Brid.
Bartramia pomiformi» Hedw.
Aulacommon palustre Schwägr.
Amblyodon dcalbatua P, B,
Mnium 4i0ne Bland.
— — rar. laimile Milde.
— undulafum Hedw.
— roi^trafum Schwägr.
— stellare HeUw.
— punctatum Hedw.
Bryum roteum Schreb.
— IlirtttMrtww Schwägr.
— palUm Sw.
— pBeudotriquelnm SchwSgr.
— ei^llan L.
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ao
— ea§ipiikimm L.
— hadium Bnich.
— eri/fhrororpum Schwägr.
— pallcjimiJt Schleich.
— bintuin Sclireb.
— cirrhaium II. <fe II.
tniemudwin Br. & Sch.
— imdituAum Br. & Seh*
— tt^MMMini Br. A Sch.
Wihera iMieam Sch.
— aruda Sch.
— mitaiw Hodv.
Ijeptohrifum f^fwme Sch.
Funaria h\fgrometrica Hcdw.
Phyncomitrium pyri forme Brid.
Encali/i>ta vulfforis Hcdw.
OrtiiOtric/ium 8pecto»um N. a. E.
— anotnalum Hedw.
C^oto crwpa Brid.
Grimmia pulvinata Sm.
Jiurhulu muralt« Uodw.
— unffuirulata lledw.
— Hofnuehurhiana, Schultz.
— f'ulla.r Iledw.
— mhulata Brid.
PoUia tmneala Ehrh.
— cawfoUa Ehrii.
Fhawvm pili/erum Schreb.
Dieranum undulatum Volt,
— ipurium Hedv.
— paluttre La Pyi
• — scoparium Hedw.
— ßagellare Hedw.
Spiiagnum cymbifolium Ehrh.
— — rar. purpuradceiu Sch.
— recurvum P. B.
Verzeichniss
der
TOB Hnk 0rebe In der OberfOrsteret Pfasternthle im Kreise Schloehan
geMHmelten Lftvbmoofie*
J^fpmm eordi/oliuin Hedw.
~ Btramineum Dicks.
— cuftpidatunt L.
— Crista cartreimn L.
— commutatum Uodw.
«— ßlicinum L.
— fiuitam Hedw.
— KMifßi Sch.
— «MmteoMim Lindbg.
— acorpioidti L.
— «Af^sfwpAiyUifiii Brid.
— ttdlahu» Schreb.
PlagMtewm lat^rieola Sch. Noa für
Westprenssen.
Braei^fUtteiMm salebroum Sch.
— ulbieaiu Sch.
Euriufnchium ttriatum Sch.
— nfrigomm Seil.
CantpfoiJiectum mieiin Sch«
P>ll(tixta poljHiiitlui Sch.
AntifncliKi ciiriipendula Brid.
Thuidium Jihuuloira Sch.
— abietinum Sch.
— reeognitum Sch.
— tomariMMNiM Sch.
A(«6a«f}i«a aphylUt Hall.
Diphyteium folumm Mohr.
i\>^j^«A«fii yraeiU Menz.
/^oiuihfm «Mwirm P. B.
Atrichum angustafum V. B.
Philonotit ealearea Br. & Sch.
— morvAMa Brid.
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31
Pabidttt* tqmarrota e, >r. Ehrh.
Jimea tristieha Br. et Seh.
— ultfftnosa Hedw.
Amblyodon dmUfotu» P. B.
Aulacammon andro^ynum Sohwflgr.
Mmum Si'lifieri Juratzka«
— stellare Hedw.
Bryum romeum Schreb.
— preudotriquetrum Scbwttgr.
— pallena Sw.
WAeta amäa Sch.
SpUtekmim (tmpullaetum L.
Atnaria faseieularü Sch.
Langfahr im Jidi 188S.
Tetraphtt pdheida Hedw.
Encalypta itreptocarpa Hedw.
HedtDtgta eiliata Ehrh.
Fimdent omiundoide^ Hedw.
Dicranuni Schraden Schwägr.
— ßagellare Hedw.
— montanum Hedw.
Dicranodontium lonyicostre Br. et Sch.
Dicranella vaixa Sch.
Sphaerangium iriquetrum Sch. Neu
ftr Preii8S0ii.
— mutieum Sch.
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82
Bericht
öber die
T4mi 82. Aigwt Ms 8. Oktober 1882 Im Kreise TmM
abgehalteBeD Exearsienen
▼OB
O. Bridz» stud. rer. nat. ans Dvaig,
31 eine Excursioncn im Kroisc Tuchel erstreckten Ricli auf die Zeit vom
22. Aup^ust bis zum Aniaiig Oktolter des vorigen Jahres. Wenn auch die
Jahreszeit schon ziemlich weit Aorgerfickt war, so liiitte das Wetter doch niclit
das Vorsehreiten meiner Ausflüge gehindert, denn die herbstlichen Tage der
letzten Zeit waren nur zum Teil durch staikcn "Regen für die Durchforschung
ungeeignet, aber das Absterben der Vegetation verhinderte jede weitere Aus-
beute. Auch im ganzen war meine Reise von dem herrlichsten Wetter be-
gOuBÜgt, 80 dasB ich &Bt tSglich untenregs sein und deshalb aneh den Erda
tüchtig kennen lernen konnte. Derselbe ist nun ftlr Botaniker durchaus kein
reiches Gebiet Im Westen des Kreises ist ziemlich firnchtbares Ackerland,
welches im TOiigen Jahre eine sehr reiche Menge Getreide gebracht hatte,
jedoch weiter kdnen Anhalt und keine Abwechselung bietet. Der ganze
Osten dagegen ist zum grOssten Teile sandig, oft nur mit weissem Sand be-
deckt, in dem einzelne verkümmerte Exemplare der Kiefer notdürftig fest-
gehalten werden. Auf diesem Sande steht nun die sogenannte Tuchcler
Haide, welche aber auch in die angrenzenden Kreise Schweiz, Pr. Star-
gard und Könitz hincinreiclit. In den schlechtesten Gebenden, Teilen der
Wodziwodaer Forst, stehen Kiefern, — amhu-e ßaume giebt es in der Haide
nicht, — auf dem blossen Sande, oder ('ladonia und Cori/nqt/tonc^ fristen
dort ihr Dasein, Meistens ist aber der Boden namentlich dort, wo sich einige
Feuchtigkeit zu erhalten vermag, mit Ilypnum iriquetmm L. und anderen
Moosen bewachsen. Dort finden sich dann Jumpertu als ünterhoh, ferner
Efiea, Melampifrum, Ammon«, MioHlla, J%ymu9 in dichten Bflsohen und,
wenn er frei auf dem Sande wttchst, vollkommen diesem angedrückt dn. Nnr
an einer Stelle dieser Hiside im KOnigsbmcher Forst finden sich auch Eichen
nnd swar Qutreut iemlißora 8m. in ganz geringen Beständen vor. üeberhaupt
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83
Ueton ia guten Kreise nur an sehr wenigen Stellen Lanbblnme anfl ZnnMclul
un Brahetnl namentUcb bei der Oberfibvterei Sebwiedt ist ein sehr bftbscber
Bm»Mad, wo neben Eichen anch Oarpinu» Betuhu L. and FatfM HhfoUea L.
vorkommen , und ansserdom anf den von seinem allerdings aveh nicbt grossen
Ekhenbestande Ijcnannton Eichberge südlich von Tuchel. Auch im Westen
sind noch an cinzehicn Stellen wenige Laubbäume vorhanden.
Einen ipiuz andern Eindruck in dieser Gegend macht das BraheUl, welches
von Norden nach Süden den Kreis durcli/.ielit. Die Sandberpe, welche oft
ziemlich steil abfallen, sind mit Laubgcbiiycli dicht bcMacliHcn, weshalb das
Tal lebhaft an das Kadaunetal bei Bülkau erinnert, zumal auch einige der-
t^ilbcu beltuereu FUanzen dort sich vorfinden, wie C>/pn'pe<}ium Calceolus L.,
IktpUmrum tongi/olium L., Lilium UurtiKjon L., ( imicifiuja Jot iida L., Actaea
tpicata L.f CyMmehum Vifteaiucirvm B. Hr., Sempenivvm foboli/ei'um Sims.,
la/maM eraUaia Mik... Saleia pratwie L. u. a. Häu6g treten die Berge
siirfick and lassen breite Wiesen swischen sich nnd dem Flnss, die leider in
der Zeit mmnoe Anfenthaltes fiberschwemmt waren, weil die Schiense, welche
»on^t einen Teil dos Brahewassers durch einen langen Kanal qner dnrch einen
Teil der Haide anf die königlichen Rieselwieeen südlich von Wodiiwoda fBhrt
einer Beparator wegen geschlossen war und die Brahe sich nun über die flachen
Wiesen crgoss. Wenn auch das Fortschreiten dnrch die St<;ilheit der Ufer und
das Gefitrüpp ei-schwert war, und die Krümmungen des Flusses den Wog ver-
ldn(j:crten, so war es doch ein höchst angenehmer Aiifentli.dt, denn fortwährend
li>te!i sieh dem Auge augenehme Au3sichten. Der loiuanfischste Teil dieaos
gauzen Tales ist enUcliioden die schon erwähnte Partie bei Schwiedt.
Das Gebiet des Kreises ist zieuilich reich au giossercn und klcinoreu Seou
deren Erforschung, so gut es in der vorgerückten Jalireszeit ging, icli mir haupt-
si^ieli angelegen sein liesd. Von den 19 in der Provinz bis jetzt aulgezäblten
iVteMO^sfos-Ärlen habe ich 18 gehuden nnd glaube, dass auch noeh von den
feUeoden sich einige in geeigneter Jahresxeit nachweisen lassen. In fast sftmmt*
lieben Seen fand sich ausserdem eine ziemlich gleiohmilssige Flora vor. Ausser
PoiamogeUm waren es Ngntphata, Nttpkar, MenjfMth», Strathteg, Hippurit,
U^iophyUum, Ceratophyllum, Chara n. a.
Ein PLm der Durchforschung ergiebt sich leicht aus den örtlichen Vor-
': kältnissen. In der Mitte des Kreises liegt die einzige Stadt desselben, Tuchel.
i Von hier aus unternahm ich nun zunächst zum Teil recht ausgedehnte Excursiouen
/ in die weitere ringegend, zum Teil durchforschte ich auch den niksbsten Um-
kreis der ^tiuh.
Jch wandte mich zunächst nach Südosten dem SchwieiUcr P'orst zu. In
zicijili'ch ^'ro^ser Verbreitung wächst hier iirul>ioi<(t Hiuueolem Desf. und Verlmx-
cum Lyrhnites L-, ferner äusserst zahlreich Arcto«(up/ii/lo8 Uva vi-hi Sj>r., .
Aiu/Hone neinoro«a L., IhiUatUla patem Mill., 1*. pratensU Mill., 1\ vei iialis
MiU.. Pirola minor P. «mielbil« L. und 1\ chlcrmUha Sw. n. a., wodurch
die Frühjahrsflora sich schon gestalten muss. — £in zweiter Ausflug galt
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34
dor schon erwähnten Gegend des Brahetals bei Rchwiedt. Di^e ExcursioA
dehnte idi ein jtaar Tage darauf bis Pillamühl an der Brahe und nach dem
Spitalsee ana. In diesem See fand ich eine Monge von PotamogeUm'ATtaA vor
nebst AV//a« major All.
Ein folgeiulcr Ausllti«^ <;alt dem Kiehbcrge südlich von Tucbol, auf dorn,
wie mir Herr KroitJsehulin.spektür lllgiier mitteilte. < jf/'n'i'cdin in CiUeolux \,.
iu einigen Exemplaren wacliseii soll. Es ist dies ein hiiljrfilu'r Punkt in <leui
an solchen sonst armen Krei.so und wird ile.shalb auch oft von den n»'W()hnern
Tucheis zum Ziel ihrer Ausili'igc ersehen. Zu erwähnen wäre iiier das Vor-
kommen von Potmtilla alba L. und P, opaca L.
Die nSchaten Ziele meiner Bzcursionen waren der Gr. Mangdm&hler*, der
TncbolkarSeei die kleineren Seen nnd das Brahetal in der Nähe von Tnchel.
Bemerkenswert wäre Aluma naiatu L. (f, terresiru) var. rqtetu, Statine
ttiandra Sebk., E. Hifdropiper L. (?) und Folemomum coeruUum L.; die letitero
iiind ieh am Wege zwischen Slnppi und Tucholka, aber die einzigen beiden
Exemplare mit abgebroclicnen Blütenständen. In einer kleinen Schlucht süd-
westlich von Tuchcl soll, wie mir Herr S<Mmnarlebrer Lange mitteilte,
CiiHielfiuja foetüla L. und Botnfrhium Lunmia Sw, waotoen.
Diese Excnrsioncn füllten die letzten Tage des Monats Augtist aus. Mit
dem Beginn des Monats Septen»lier verliess ich Tuchel. iiiii. von der süd-
westlichen Ecke von Drausnitx. Itegiiiuend und in einiger Entt' i iuing der (irenzt;
folgend, zuiiäclist mich Östlich haltend ülter Liebenau (< Jostncziii), Prust
und Minikowo, dann nördlich gehend über Gr. liislaw, Poln. Cekzin und
Lippowo, und wiederum östlich umwendend nach Wodziwoda, Reetz und
Fnnkenhagen das Gebiet im Kroise an durchreisen.
Von Drausnits aus begab ich mich nach den in der Nähe gelegenen
Zarembar, Resminer- und Schwarzsee. Hervonuheben wäre u. a. Diamtha
tuperiw L. und T/teUietrum minve L. — Der nächste Ausgangspunkt meiner
Ezcnrsionen war Liebenau oder, wie es unter der Bevölkerung gewöhnlich
heisst, Oostoczin.
Die Ufer des Kamionkaflusses und der Spital- und Mittlero-Seo sowie das
Brahctal boten willkommene Ziele. Dei- Kamionkafluss ist reich an Potamoi/efon-
Arten, im Spital-See fand ich ausser zahlreichen andern AVasserpflanzen l'tri-
ntlaria nerihrta Lehm., welche, wenn die Bestimmung nach »len vegetativen
Organen, die ich nur mitbringen konnte, sieh als richtig erweist, in das Y»m--
zeichnis der Flora der Provinz neu aulzunehmou wäre, obgleich sie auch hier
wohl nur oft übersehen ist.
Von Prust aus durchstreifte ich den Kamnitzer Forst und wiederum auch
das Brahetal. Die Pflanzen des letzteren suid schon oben ei*wahnt. Im
Kamnitzer Forst &nd ich n. a. CarHna aeaulü L., Dianthu» anftarim L.,
Verba»eum l^kmte$ L. und Salvia prate$m$ L. Ausserdem sainmelte ieh bei
Prust in einem Graben vor dem Walde Lemna gihha in deutlich blühenden
Exemplaren.
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B6
Mem ttichster AnfeDthaltMrt mr Minikofwo. Bei der in der Nähe gel^eoeti
POnterd Foehswiiikel boolMcbtete ich an einem Sumpfe sämmtlichc drei Drotera-
Arten gemeinsam zusammenstehend: Drosera rotundi/oHa L., D. intenued/d ITayne
snd D. aiujlica Iluds. iicltst der zierlichen Radiolu linoidu Gm. Herr Forst-
asseesor Wendland t in Fucliswinkel teilte mir mit, dass er Scorzonera purpurea L.
tinachen Krnsttal und Sehwicdt gefunden hat, uud Herr Mühlenbesitzer O Iii er t
auf Sonuuersin zeigte mir einen Standort \o\\ ('»iprijHiHinit CnJri'olvx L. im
Bmlietal bei seiner Bosifztiiii^r Molirere Tage wcilie ich darauf in Gr. Hislaw,
wo sowohl dio Seen al.s aiu-h iiaiuenllic-h das Brahetal meine For.scliuiigsg<'liieto
waren. Auch eineu Austlug nach dem Iwitzer Bruch unternahm ich, konnte
jedoch keine andern als die bekannten Brachpflani&en, Ledum palu$tre h.,
Andromtda polyfoHa L., Viueittium uliginotwm L., Fl Oxyeocco* L. und Eriophorum,
aaflIndeD, sonuil dasselbe siemlich onwfigsam ist, und nur ein schmaler Foss-
st^ bindorch ftbrt.
Die Gegend nm Poln. Ceksin hat Tiele Seen mit reichlichett Pbtamoget&n-
Arten. Im Tal des Stonski-Flosses fimd ich Lilium. Martagon L.
Im Gebiete der eigentlichen Haide lagen nun Linsk und Lippowo, von wo
ans ich den KOnigsbruelier Forst durchstreifte. Ein sehr interessantes Gebiet
mfissen die sumpfigen Schlachtaer Wiesen, die von vielen Gruben durchzogen
sind, sein. Leider waren sie, als ich dorthin kam schon gemäht« wie es mit
allen Wiesen der Fall war.
Ein sehr willkommener neuer Mittcliunikt meiner Fxciusionen war Wodzi-
woda. Das interessante Brahctal und viele mitten in» Walde gelegenen Seen,
die in diesem, wenn auch nicht gei*ade schlechtesten Gebiet der Haide das
einzige darboten, wai-en nicht weit entfernt. Ein Teil der kleineren von ihnen,
die in dar Nibe des Berieselungskanab lageu, waren durch die Trockonheit
desselben anch troäcen gelegt worden, da sie sich nur durch das Druckwasser
gebildet hatten. Diesdben lagen nun ganz voll Ton stark inkrustierter Chara
JragiliM Desr. Erwähnenswert wäre noch CarlifM aeaulu L., Oypnophila
fculufiata L., ISrunella tprandißora Jacq., Ali*ma natan» L. und Sahna vetlicil-
lata L., dio letztere wahrscheinlich jedoch nur eingesc}de])])t.
Es blieb mir nun noch der Nordwesten des Kreises mit seinen grossen
Seen übrig. Die Ausbeute aus ihnen war jedoch nicht in der Art. wie ich sie
erwartet hatte. Es fand sich fast nur immer das vor, was schon die friihcron
Secuntersuchungcn ergeben hatten, zum Teil mag nun schon die Jahreszeit
Schuld gewesen sein. Im Frankenhagener See war in Unmenge i'fn'i n/nrin
vulyaris L. Auch Elodeu canadcnsiH R. et Mx. fand ich schon im ganzen Xurdcn
vor« während icli sie im Süden nicht l)eincrkt hatte.
Ich kann meinen Bericht nicht schliessen, ohne dass ich an dieser Stolle
Herrn v. Uechtriti in Bfeslaii, welcher die Gikto hatte meine gesammelten
Pflanzen durcbsnaehen und die Namen zu berichtigen, nochmals meinen besten
Dank aasspreche.
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36
Verzeichnis
der wichtigereu im August und September 1882 Im KieiM Tuehel
iMOlwektetw FiMiM.
Dicotyledones.
Tkidkhnm «mint« L. Z, s. B. Bfchlierg, BraheUd, ZarembarSee.
Th, angmUfoliuim. Jacq. Y» Zt s. B. im ganzen Brahotal, Kamionka-Flius.
IhiUaHUa fratenm Hill. Y« z. B. Kamnitaer-, Sehwiedter» o. Wodziwodaer Forst
P. patent HiU. Y« Z«. ibid.
i* vemalls Mill. ibid.
AirfracAttfm dicaricutum Winini. Z« s. B. MangelmubleTi Groohowoer-, LVaiikcn-
hagener^ und Petztiner See «. v. a. O.
Ranuneulu» repens L. var. hirnntun, Scliwiedtor Forst.
R. Linffua L. Vj Z,, z. B. Scliwiedt, Trozioneck-Sce bei Tuchel, Abrauer See u.a.O.
Jl. lamuiitumis L. V,, z. B. BrabetaL
Jl, srelerattti L. Vg Zj.
Aquilt'ijia vulgär in L. Jm Jlrahctal Z|.
Actaea spicata L. Im Brahetal \' , Z,.
Cimicifuga foetidü L. Im Brahetal Y, Z|, bei Tnchel (Semimvlohrer Lange).
Nyinpham oUta L. Y^ Z«.
Nvphar lnUnm Sm. Y^ Z4.
CVke&'dom'iiiM mtQu» Ij. Y,, k. B. im Brahetal.
Fmnaria offieinalU L. Y,, z. B. NeumQU n. a. 0.
j\li/ssum caUycinum L. V, Z,.
Teexdulea nudicavlit R. Br. Bei Klotzek Zj, Maiigclniühler See. Tuchel u. a.0.
Uelianthenium vulgare (lärtn. \\ Z3. Budabr&ck, Tochel, BrabetaL
Viola paluKfris L. Beim Maagelmübier See*
K Wicolor h. a. arvensia V4.
^. (framUßora. In sandigen Kiefernwäldern V4.
DrOHra roiundifolia L. V, Z4. Mangelmühler See, Gwiasda-See, Stranzno See,
Försterei Wolfsgrund, Försterei Grüntal, zwischen Försterei Fuchs winkel
und dem Labiewoer See.
D. miglwa Huda. Sompf awiachen dem Labiewoer See imd der Försterei
Fndhswinkel Z«.
D. inUrmedia Hayne. ildd. Z|.
^amaima pahutri» L. Y« Z«.
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S7
r^lifgala tulgaru L. V, Z,. Spiul-See, Schwiedter Font
6sftopkila fartigiaia L. Am Wege twiaoheii der Schleose des Beriesehmg»*
kasals md der Försterei Barlogi Zg.
Dimtkui Cartkmnammim L. Z.. Zmnbu-See^ Bndabr&ek, Kunmteer
Forst u. V. a, O.
Z). deUoide» L. Z,. Scbwicdt, Brahetal, Kaouitaer Forst
D. arenarivn L. Im sandigoi Kiefemwalde V4, snm Teil nur
D. 9uperbu« L. \ ^ Z«.
Tunica proN/cra Scop. Zarcinba See, Brahotal.
Saponon'a o/priimlh L. SciiwiiMUer Forst Z^.
SiUene Oiltes Sin. Am Reetzer See Z,.
S. inßata Sm. V4 Z,.
SffjMiNi nodosa Fcnzl. var. jmheseens Kocb. Bei Tuchol an der Cbaassee nach Liskao.
5. jvrorMR^cwi L. V4 Z^.
Sper^utana rvhra. Y4 Z«.
EUäine Hydropiper L. (?) Im kleineieii See beim MangelnttUer See.
£ InViiHlra Schk. ibid. Z«.
limmi imiatimmum L. UangeUnftbler See, Gr. Okoii]iiii*8eo iL a. 0. verwildert
L. cafharfht'cvm L. Z^.
Radiolu liiioiden (Jmol. Zr,. Kolze-See, Försterei Fuchswinkel a. a. 0.
Malra alcea L. V, Z,. Kamionkafliiss, FraDkenbagenerSee, Scblossberg bd Sadj.
Tllia parvifolia Ehrh. Brabetal.
T. (iraudifolia Klirh. ibid.
Uifpi'iinim jn'rftrrainni L. V4 Zj.
//. ijiuitliunffuhim L. V, Zj. Eichbei-g, Sluppi u. a. O.
H. ttlraptervm Fr. V, Z,. Minikowo. u. a. O.
Ä hmmi/uwm L. Jm Brahetal westlich von Tuehel; wo einige zu Tuche! ge-
hörige Däuser sich befinden.
B, moHtanwmL, Eichberg, Brshetal, Kamionkafloss, Kamnitier Forst, Sehwiedter
Forst
Aeet heudoplataMut L. Im Brabetal bei Schwiedt
il platamrid^ L» ibid.
Gmwnvm praten»e L. Z4.
Q, paluttre L. Z,.
G. »amjvinevm L. Schwiedter Forst Z.
(?. Roberiianum L. ibid.
Eron;iniuf cttrnpom L. Iiu nralietal. Yj.
Franijtila Ahm» Mill. Im Brahetal. V^.
GeniJita tincfon'a L. V, Z,. Bei Tuchol, Schwiedter Forst im Brabetal, Eicbberg.
Onontg arvenitift L. Am Gr. Bislawcr See.
0. repent L. Am Reetzer See, auf dem Schlossbergo bei Sady.
Anthyllh Vuhmmia L. Z4. Bei Tuchel, am Mangelmübler See u. a. 0.
THfoUmm u^trir$ L. Sehwiedter Font
«
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S8
7*. affrarium L. Z|.
T. iRonfantm L. Y,. Brahotal, am Kanoonkaflius bei LiebeDaii, am Glembociok»
See, auf dem Scblossbergo bei Sady.
Axirarialun fflyetphi/tfox L. A', Z,. Rudamühler See, im Brahetal.
Otwthopua perptisilltf)f L. Häufig verwildert.
Coronilla varia L. Brahetal.
Vicia silvafirn L. K.ininitzor Forst Z3.
Melilotus aJlnix Dosr. rillamüUl u. a, 0.
Orohus rrnuis L. lirahctal Vj.
0. jn)/er L. ibid.
0, iuberoHUH L. Miiiikowo.
ütmariii pt'itfopeiala Gil. V4 Z, Brahetal, Tucholkaer See, Kamionkaflim.
U. Filipendvla A. Br. Am Olebocsek-See Z,.
Comarvm paluttre L. V4 Z4.
Pöfentilla npaca L. Y, Eicbberg, Schwiedter Forst, Kamnitsor Forst, Brahetal.
P. <i/6a L. V,. ibid.
AiekemiUa vulgari» L. Y, Z^.
12o«a i'vbiginoM L. Am Rutlamühler See u. a. 0.
Hippui ts viilgai-^is L. \\ Z,, z. B. Spital-Scc, Gr. Bislawor See, Dzctzininer See,
Pohl. Cekziner See, Wittstnckor See, Reetzer See, Frankcnbagener See u. a.
Pq}h'H poiiula L. Im See zwischou Tuchel und Kclpin.
Se<hnn m/t.rimum Snt. V., Z,.
Si'nijK'rririini >«)fiiil,r'rn/ in Siiiiri. Brahcufcr bei SoLDiueriiiu Z4.
Rifii'K aJiiininn L. Brahcufcr.
Jli/droi'otyle vvJgari» L. V4 Z4. Am See zwischen Tttchel und Kelpin, Minikowo,
Seen bei Poln. Cekzin, Kolae-See, Iid Dzoks. u. v. a. 0.
Bupleurum lon</i/olivm» I/. Y Z. Brahetal bei Pillaroühl.
Anethum graveolen» L. Yerwildert am Kissflusa.
ffedera BtUx L. Brahetal Z^.
Ftfrumuii» Cjpv^M L. EamioiikaflosB, BrahetaL
Lom'rera Xt/logteum L. Brahetal.
Valeriana exaltata Mik. Brahewiesen.
V, offidnalU L. V5 Z^.
Succim prafemix Much. V5 Z^.
Scahio^a xvavcohnH Desf. "N'^ Ixinlaluück, Tuchcl, Sckwicdtcr-, Grüufelder-,
Kamiützer- und Wodziwudaer Forst.
Xanihium Hfruniaiiiim L. Lachowo, Miuikowo Zj.
Inula Bntannica L. V4 Zg.
Anthemis tinctoria L. A', KL Mangelmuhle, Glebo€zck-8ee> bei Tuchel.
Senecio paluiter D. G. Zwischen Kelpin und Komorse in den TorfbrGchon.
Carlina aeauli$ L. Y| Z, Kamnitser Forst, Wodsiwodaer Forst.
Arnomit mnima Lk. Schwiedt, Pantan, Mangelmfihler See, Fetztin.
Scorzonerapurpurea L. Zwischen fimsttal ond Schwiedt (Forstassessor Wendlandt).
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Jlteraeium lam^um Willd. vor. grandidmUihm Uecbtr. Im Walde bei Taohel
an der BiglAwer Chaussee Z^.
IL boreaU Fr. rar. ehhroeephaia Uecbtr. Im Walde bei Tachol an der Bislawer
Chansee Z*.
('ampaniila Trucin'lium L, ßrahetal u. a. 0.
Vaccinium ulüjiuomm Y, Z- Iwitzei-Bnich. am liaiifren See.
V. Oj-i/roecoit L. Zj. Minikowo, Iwitzor Bnich, F(»isterei WolfsLn uml u. a. O.
Arctostap/ii/lo« Ura ursi spi. V, Zj. Wald aiu Öpital-See, WoUziwoUaer Forst,
Schwicdtcr Forst, Orünfelder Forst.
Andromeda poU/olia L. Twitzer Biiich.
Leium palwtre L. Z^. Miuikowo, Gwiasda-Soe, Iwilzer Brach, Okoninei
8ee, Langer See.
Pbrola chlorantha Sw. Wodmwodaer Forst
P. minor L. Eichberg, Schwiedter Forst, Wodziwodaer Forst
Ramüchia teatnda Grck. Schwiedter Forst
Chimopkila umbellala Natt Schwiedter Forst, Kamnitser Forst, Wodziwoda^
Forst
Manoiropa I/jfpopify« L. Schwiedt. Zj, Cosackenberg.
Vincefojncvm ofßcinale Mncb. Brahetal bei öchwie<lt, Z,.
Erylhraea Crnfauriitn Pers. Zj, namentlich Kicliherjr Z^.
Poleuioiiiiim nitriilrum L, Zwischeu Sluppi und Tucholka am Wego Z.
Cwicu'u Kpitliiinni ni L. Scli\vi('(it.
Daiurd SiriiDioiuiim L. Bei Tiiclud. Hammer, Minikowo u. a. O.
Va'bfiftcii Dl Jülich nihs L. Vj Z4. Kudabrück, am Zarcniba-Sce bei Drausuitz,
Kauinilzer Forst.
V. Thapw V, Z,.
Serophularia Ekrhmii Stev. Büsminer See.
DiffitaUi amhigua Murr. Brahetal Vg.
Veroniea 9eutelta(a L. Y, Z4. Zwischen Slnppi und Tucholka, am Schwarz-See
bei DransnitK.
V. »jpicata Z4,
r. Teiicrium L. ßrahetal des Kamuitzor Forstes.
Limoaella aquatica L. Im See zwischen Tachel und Kelpiiu
Eupkreuia terotina Lmk. Bei Schwiedt
Ijyrnpux mrnpaeuH L. V4 Z., .
Saida pratemtH L. Brabotal V;, Z^, llectzci' See. Stobiiocr Jäcc, Pola.
Cekziner Pce, Eichberp, Cosat kc^nbcrpf.
S. rerliriUaia L. Zwisclii'ii (Jr. und Kl. Komorzc. V. Z.
Ontjanum vuUjarc h. Brahetal Zj.
Clinopodium vulgare L. ibid. Koschiburrekam, Miaikowocr See.
N^a Ctäeria L. In Blalla, Wodziwoda, Pilla und andern Dörfern.
Galiohdolon luteum L. Am Kamionka-Fluss Z4, Frankenhagonor See.
OaUeptii Ttärahit L. IHioholka, Petztin, u. a. 0.
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G. vertticolor Curt. Z, Biahctal, Dt. Cekzin n. a. O.
Marrti})}tnn ruhjare L. Liclicnaii (Oostooziii), Minikowo, Fctztin u. a. O.
Lcoinnuat ('anlidfn \j. Licliciiau. Pcf/tin. MaiiLr^lniülili', Wodziwoüa u. a. 0.
Pniiulhi (/nindijloia L. Wdd/.iwoiiacr Forst, «"^tliwiodtt r Forst.
Ajuija f/enereiifii'x L. Auf dciu SiIil(i.-,-»l>("ige bei Öady. Zj.
A. pifiamidalis L. Kamiiitzcr Forst Zj.
Verbena ofßchaHi L. Liebenau ((Tostoczin).
Ulxicmlaria vu^ari» L. V4 Z4. 8pital-See| KiedermuhlerSee, Franl^mb^fener-
See, Graben in den Scblachtaer Wiesen, Minikowoer Soo, ^-iele Torfbrfiche.
U, neffleeta Lehm. (?) Spital-See.
TVtMfolM evrcpofa L. Schwiedter Font
Armeria vulgarit Willd. V4 Z^.
IHanfago arenaria W. und Kit. Brahetal bei Wodxiwod» Z4, Tuchel an der
Plaakauer Chaussee.
Aniaranfus retroffexua Ij. In Scliwiedt Zg.
DapJiin' Mictrntm L. Braliotal V, Z,.
A^driim oirnjHHiim \,. Hralu tal
7'tflii/iii(i/ui< ('ifptiri^sKis Si'op. lifi SrliMicdt.
Jfiinni/iiM J,iipuhi'< L. V3. Rralu'ial, Zarfinha-Sec, Kaniioiiku-Fluäs.
Faijtt» ftilraflca L. Im Brahotal bei rfcbwiedt.
Quercus pniunculaia Ebrh. Brahctal.
Qu. »eMtliJiora Sm. Eichberg, Lippowo.
Carpinut Betubu L. Im Brahetal bei Schwiedt
Monocotyledones.
Elodea canaden»» Rieh. A Mich. Nur im westlichen Teile des Kreises verbreitet.
Straiiolei alftidu L. ¥4 ^4.
Hydrochari» mormt rana« L. V« Z4.
^/wnia naiam L. V$ Z4. Schwara-See, Kolze-See, See bei Kl. Komorze.
— — iern'Kh'ix Aar. repen». Am See zwischen Tnchel and Kdpin.
Potfimogrfon natam. L. V4 Zj.
P. alpittua Balbis. Im Kamioiika-Flus.s l)ei Kainnitz.
P, gramitu^tn L. ß Iirfn-opfit/lln« Z4. Fr. Gr. und Ki. ükouin See, Okoniner*
See, Studzno See, Biallaei'-See.
P, hnrnn L. Z4.
P. j>ci foliatn^ L. Z4.
P. criiipus L. Vj Z5.
P. comprmus L. Spital-äco.
P. aMt^t/b^tr« Lk. Torfbrüche zwischen Kelpin nnd Komorze.
P. obhui/oUv U. A K. Mangelmllhler-See, 8pitaI-See.
— — w. angwtifoHtu, Spital-See.
P. pmdongu« Wulf. Spital-See, Dzetzminer- und Gwiasda^See.
P. «NicrMaft» Schrad. Kietschflnss.
t
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41
P. ptuilht L. EamionkafluBS bei liebeiiaii.
P, peefimatvM L. Z«.
Nnja» major AU. Spital-Seo.
Lemna gibba L. V, Zy KamionkafluBB, TorfV'iuche bei Pantaa und am
Rcsniincr See in einem Graben bei Prüft (blühend).
Calla palustn9 L. Z4. Spital-See, Fürsterci Grönthal, Stronsno-Seei Abran.
Aeorti» Calamus L. Vj Z4.
Oir/iü Itüifolia L. Trozioiieck-Scc bei Tacbel| Wodziwodaer Foi'st.
I'ldtanf/trni l>{f<ill<i Kicli. J>ialu tal Zj.
Epiparfis hiiifalia All. Trozioneck-8ee bei Tiu'liel, Wodziwoiiacr-Forst.
Cypi'pffh'vni Ciilciiliix L. V3 Z. Kiclilierg bei Tuchel (Kroisschulinspoctor
lilgucr), Brahetal bei Summersiu (Mühlenbesitzer ühlerl).
LiHvm Äfartagon L. Brabetal V, Z4. Im Tale des Stonskiflusses.
Antkencam fxtmosvi» L. A'3 Z^.
Porw quadrifoliut L. Brabetal Yf.
i^/^ona/irjn multiß&nm AIL Brabetal Y,.
Juncu$ alpiwf Yill. MaBgolmfiblerSoe.
HeteocharU aciculari» B. Br. Liibier8in<M>See»
Seirpv» Tabemaemonfam Grnel. Tiicholka-Seo.
Care.r nntrtrafa L. Am Tueholka-Sce.
6'. liiierira Gag. (Niihc'r<*r Standort unbekannt)
C Oeihn Ehrl). ^binir' lmrililer-Seo.
Panifi/i» iihiftnim (Irod. Eili.>^ttal.
Arrlii iitit lirnnn t lafinx M. «fc K. An» Kaniionkatiu.'-s.
Ti'ioiliii ihrimihetiM 1*. B. Schwicdter- und Kamnitzer-Forst Zj.
Molinia eveiulea }kluch. var. urundinucea, Kamnitzer-Fordt.
Cryptogamaei
Lycopodium clucalum L. Minikowo, Schwicdter Forst V, Z^.
Botr^hium lAinana Bw. Nach Angabe d€8 Herrn Seminarlohror Lange nnweit
Tocbcl vorbanden.
Atpidium tpinulotum Sw. Am Badam&bler'See.
Thelypteri» Sw. ibid.
Phegopteri$ Dryoptma Brabetal.
Atpltnium Fllix femina Bemb. Bodamnblei^Seei Eicbb<»g| KamionkafloBF,
Poltfpodivm vulgare L. Brabetal Z3.
Fantinalü anftpi/t-etica L. V4. GrocboweivSee, Fetitiner See, Frankenbagenei'<*
See, Sehlener Sec.
Ohara ceratopliifUa Wallr. Dzetzniiner- nnd Gwi.sdaSeo.
Ch. foetitJa A. Br. Torlljrüehe am Kamioukailuäs in der Nähe des Spital-Sce».
(Jh. (iKpfra Willd. Gr. Bislawer-See.
Ch, fragilis J)eav. Försterei Brand pck, See in den Schlachtaer Wiesen.
M
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42
Bericht
Qber iUe
vuiu 23. August bis 10. Oetober 18S2 im Krcino Schweiz
ausgeführte u Excuräionen.
von
Xlellwig: aus Danzig.
Im August Yorigon Jaliros erhielt ich von (lfm wofitiireusi^iHclu'ii botanisch-
zoologischen Verein, durch Vermittelung dos Herrn Pr(»f. Dr. Ball, dcD Auftrag,
den Kreis Schwetz in botanischer Hinsicht zu untersuchen.
Der Kreis Schweiz ist einer der gi-össten unserer Provinz und bildet an
dem linken Woicbsolurer, das ihn im SGden und Osten begrenzt, den am
weitesten nach der Prorinz Posen zu vorgeschobenen Teil von Westpreussen.
Seine Qbrigen Grenzen werden gebildet im SGdwcsten durch den Kreis Brom*
berg, im Westen dureh den Kreis Tuche], im Norden durch die Kreise Pr.
Stargard und Marienwerder. Er wird durch das Schwarzwasser, einen in seiner
Hauptrichtuiig von Norden nach Puden fliessenden, ziemlich reissenden, kleinen
Nobenfluss der Weichsel in zwei dem Flächeninhalt nach wol ziemlich gleiche
Teile geteilt. In dem westlich vom ScIim ar/.\vasser gelegenen Gebiete halte ich
fast ausschliesslich meine Excursioncn bcwcrkstellijit und zwar in der Weise,
dass ich von Schwetz aus, meinem ersten Stand«iuartier(\ mit der Verlegung
dieser zunächst dem Laufe (h'S Pchwni'zwassers aufwärts folgte Ins zur nörd-
lichen (Jrenze des Kreises und mich dann micli der westlichen Grenze wandte,
bis ich schliesslich die Weicliscl wieder erreichte.
Das hier in Frage stehende Gebiet ist eben, mitunter von etwas welliger
BcachafTeuheit. In diese Ebene haben die Weichsel, daa Schwarzwasser und
mehrere grössere und kleinere Zuflüsse des letzteren Täler mit schroff ab-
fallenden, zum Teil bewaldeten, fast immer mit Buschwerk dicht bedeckten
Wänden eingeschnitten. Die Bodenbeschaffenheit ist vorherrschend sandig; der
ndrditehe Teil gehört schon zu der so fibel beleumdeten Tucheier Heide. Mur
die in der Nähe der Weichsel gelegenen Gebiete haben einen fruchtbareren
und sogar sehr fruchtbaren Boden, auf dem Weizen und Rüben vorzüglich
gedeihen. Sümpfe und Torfbrüche trifft man in ziemlich bedentonder Zahl an.
Von grösseren Gewässern ist ganz besonders eine Reihe langgestreckter, schmaler
Seen zu bemerken, die sich an der Westgronzo des Kreises hinziehen. Aii(;h
sonst gicbt es im Kreise eine beträchtliche ^hl von grösseren und kleineren
Wasserbecken*
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Dm Wetter, velches rar Zeit meiner Excnrrionen homchte, war diesoi
kcmeewegs günstig, Im Gegenteil hatte ieh viel von Kegen und der grossen
FeiM^tigkäty die in diesem Jihre ftberhanpt herrschte, zn leiden.
Ich erlanbe mir nun «ach an dieser Stelle allen den Herren, die mich bei
meinem Unternehmen so ftberaus iieundlicb nnd gfitig nnterst&tst haben, meinen
ergebensten Dank auszuspreehen.
Bevor ich zur Scliildemng meiner Excursionen nbergehe, ronss ich noch
ci-ii'ähnen, dass Herr Rektor Landmann in Schweiz die Güto hatte, mir für
das ITcrlmr eine am ö. August h. a. nnr in einem Exemplar in Schweiz gefandene
Ciwi/flM/va xohttflalin L. zu übergeben.
Am 23. August begab ich mich von Dan/.ig nach Tor('.'<}»ol. der liahn-
station von Sciiwetz, Avelch letztere Stadt ich mitteKst des Oiimiluis gegen Aliend
erreichte. Den Vormittag des folgenden Tages benutzte ieh zu einer Kxcursion
in die nächste Umgebung von Schwetz. Ich giug nach Nordost zu aus der
Stadt einen sehmalen Fnssweg entlang, der dnreh kleine Hfigel führte. Ueberall
an dem W^e wnehs Brjfn^um pkmum L., an den Abhängen Can^iHntula
glcmereta L., Dumtku» Carthvtianarum h., Falearia Rinm Host, Seabiota
tckroleuea L. Bald wandte ich mich rechts nnd ging fiber die schon völlig
abgeernteten Felder nach dorn Sdiiranvassor zn. Anf den Bainen wuchs
Dianthvit deltoi'de» L., Malra Alrea L., Mentha anenrns L., Potenlilla opaca L.
Die steilen Abhänge, die das Tal des Sehwarzwassers bilden, stieg ich hinab
nnd ging in der Sohle des Tales wieder nach der Stadt zurück. Hier fand
ich Artemifia Ahi>>ivthivm L., Datura Sfravinm'uw L., Jhfniinf/tntuff vt'ffer L.,
Melamfu/i-um arveme L., tfrandißora Jacq., Vevonica gpicata L., V,
fljjinnaliii L.
Am Nachmittag machte ich in Begleitung des Herrn Rektor Landmann
und der Herren Lehrer Szuchmielski und Reimann eine Excurgion nach der-
selben Gegend hin. Wir gingen jedoch weiter bis nach den sogenannten
Tenfelsbergcn, die Ton der Sdiinderparowe quer durchschnitten werden. Dieser
Schlucht folgten wir bis snm Schwarzwasser. Die oberen Abhänge derselben
waren mit kursem Grase bedeckt, während die unteren und die Sohle von
stärkerem Oebfische und grOsserai Pflanzen eingenommen wurden. Es fanden
sieh dort Cirn'um fahittre Scp., Cynanekum Vimatojeicum B. Br. Bj^lchum
Unutum L., Equüelum mturimum Lmk., Lyeopu» turopaeu9 L,, SorttphitUaia
oquatica L.
IHe Abhänge des Schwarzwasscrtales uwren schon abgemäht, und nur wo
die Büsche von Rma canina L. und Pninui qnnoia L. der Sense Widerntand
geleistet hatten, konnte man noch einige unA-ersehrte Pflanzen finden. Es
waren dieses Kvautia a^Tcnsh Coult, JjifhoHpennum offin'nafe L., Salrt'n pmtensi»
L., KÜlt'iu' OiitcK Sm., Sfar/uff rccfa L., Thaliclrum mimis L. In der Nähe <ler Stadt
kamen wir an das Schwarzwasser, das von Itreiten 8umi)figen Wiesen begleitet
wird und folgten seinem Laufe aufwärts, indem wir an der Stadt vorübergingen,
Us mdi der Parows, «n der das Schlktzeuhaus liegt. Auf diesem wurden
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bemerkt Airiplex roMum L., IHaniago arenaria W. K., Veroniea l<mgifoKa L*
in den Gebüschon des SchwAnwasaeruferB, AUiwm acutangulum S(;h. und
tylli'ite fafarira Pers. auf einCP Wiese am Schwarzwassor in der Nälie der Stadt.
In der Scbötzeuhaus-Parowe selbst wurden Allium oleraeeum L. nnd Chondrilla
jwteea L. gosamnielt.
Am 25. Aurirust uuternalini ich eine Exoir^ion in die Kämpen der Weiel>S( 1.
Das Wasser der Weichsel war jedoch so hoch pe.-tic^cn, das« ich erst laniro
Zeit mit einem Hoote zwischen dt'n Weidengehiisch<'n umh(M'faiircn musstc, bevor
ich einen l'latz fand, von dem aus ich meine Kxcursion antreten k<»nnte. Diethe
war nur mit Schwierigkeit und Ueberwindung grosser Ilindcr; isse möglich.
Die Vegetation ist in diesen Kämpen Anaserst üppig. GebQsehe von Salix
iriandra L., xnm zweiten Male blfiliendf Seiueio »araceninu L. iu gi-ossen
Standen nnd ongebenrer Menge versperren häufig den Weg. Daswiseben finden
sich AckilUa eartHaginm Led., Artemima Abt^hium L., A. eampeifn L.,
Diptacus nlverter Hnds. mit Hfillen, die das Köpfchen weit Qbmagen, bogen-
förmig gekrfimmt und nebst dem Stengel aussergowtfhnlich Stark und zahlreich
mit Stacheln besetzt sind, Erü/eron canadenHi« L. von 1,76 m. Höhe, Gna-
phalium luieo-album L.. Sciitellan'a Iiaxitfolia L., IWonira lotti/ifoliu L. Mehr
nach dem trockenen Laude zu fanden sich Milihtus ulhrn Desr., i'/nnfaro
arenaria \\. K., Rv^tuhi Luieola L., Verhasnau ])fihf)ioi\h's L, Ich kam bis
an dii; Kulmci Fähio uud ging von dort über Buckeräitz uud Schönau nach
Schweiz zurück.
In Begleitung der Herren Öczuchmielsk i und Hei mann machte icli nni
nächsten Tage eine Excursion nach dem Gute Maricuhöhe und untersuchte
^ dort einen kleinen Teich, dessen Ränder dicht mit Phragmitet commvnit THn.
efaigerahmt waren; ausser diesem fanden wir hier noch fjgtkrvm ikiKcaria L.,
Mtniha aquafiea L. ß vtrtieillata, Spargamum «vrfNMtfmHuds y Veroniea »cvtellata L.,
in dem Teiche selbst nur Potamogeton ert^nu fj. Auf dem W<^ nach dem
Schwarzwasser wurde anf einer sumpfigen Wiese, die mit ausserordentlich viel
Ciftivm oJt'vacetnn Scp. bedeckt War, Cu9cuia Eptthi/nwm L. gcssmmelt.
Dem Laufe des Schwarzwassers folgten wir bis Koslowo und bis zur
Eisenbahnbrücke bei Terespol. Sehr sumpfige Wiesen begleiten den Lauf des
Flusses, so dass es nur an wenigen Stellen möglieh ist dicht an denselben zu
gelangen. Diese Untersuchung des Flusses ergab Polamiujelon jurfinafi/ft L.
ß, itiicmiptus, RanuncvluH rirriiuiluH Sbthj).. Stujitturiit mi(fit(if'olni L.. forma
valisncn'/oh'a Coss. nnd Germ. Auf den Wiesen fand sieh besonders Sj>ir<t<'(i
Ulniun'a L.j iStnrim pralemin Much., Tn<ilvf]un paluifiri« L. Während die
Talsohle zu viel Feuchtigkeit besitzt, hat die etwas höher gelegene Ebene
deren zu wenig nnd zeigt den Sandboden mit den ihm charakteristischen
wenigen grauen Gewächsen, unter denen Carynophorut canescent P. 6. die
Hauptrolle spielt Dem Beiseoden anf der Eisenbahn, dessen Ango durch die
öden Sandstrecken, die nur hin und wieder durch dürftige Kiefembestände unter-
brochen sind, erm&det ist, gewährt dieses frischgrüne Tal mit seinem sich in viden
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WiBdmgen daUn soUingebideii FIqsm einen erflreaUchea Anbliek. Oende
•■f der BisenbnlinMeke bei Eoelovo tritt dSeeer Oontnst am stlrksten hervor.
Von Kodowo begab ieh mich auf der Chanaeee nach Sehvets sorllck. Die
geringe Avabente an Waseerpflanien Im FInaee erU&rt eioh wol darans, daaa
alljährlich grosse Mengen Klobenholz, welches bei Schönau auf dem groeaen
Uolibole aufgefangen Mrinl, aus der Tucheier Heide den FIuss heruntOlg^Oest
Verden. Auf dieselbe Ursache ist wol auch die Fischannut des Schwartwaasera
loröckz&nihren.
Den foliroiidf ii Tag beschäftigte ich mich mit dem Ein» und Umlegen der
geaamiuelten PHanzen.
Am 28. August begab ich mich mit Ilcirn Sznchmiclski von Schweiz
nl»er Schönau nach Dtsch. Konopath, von wo aus wir in Begleitung des Herrn
Kawalck, Lehrers daselbst, eine Excursion nach dem Polednoer Walde unter-
nahmen. Der Weg ging teils über frisch gepflügtes Ackerfeld, teils über Sand-
beide, fin klehier Tdch, in dem Gebiete Ton Wilhelmspaik gelogen, vnrde
«nterancbt, ergab jedoch nichts. Der Polednoer Wald ist ehi kleiner Bestand,
der die sehr sumpfigen üfer eines kleinen Baches ^nsttnmt nnd eigentlich gar
nicht den Namen Wald verdient. Es fanden sich dort Aam eaeapUom L., Carex
rveioto L., Gtnuta tinetoria L., Ihimuhu Ltqtulu» L., Intpatim» NoU langen L.,
Lilium Mwtagim L., Mentha aquatiea L. var. capitata. Pari« quadri/oh'vs L.
Rmwttx sanffuineu» L., Serratula tinctoria L., (in allen drei von Wallroth
■nterschiedeuen VarietUten: integri/olia , heierophylla und dissecta), Trientalis
tHropaea L. Wir überschritten den Bahndamm, konnten aber nicht bis nach
l*oleduo kommen, da der Tag schon zu weit vorgerückt und noch ein weiter Weg
V>i8 nach Hause zu machen war. Auf dieser Seite des Bahndammes befand sieh
ein ziemlich weites, sumpfigos Terrain mit der diesem Gebiete eigenlüiiiliL-hen
Flora: Atulromeda polifnlia L., Eriophonun poh/nfacJii/inn L,, O.ri/coccoK jutlitnirts
Pers. Auf der anderen Seite jedoch änderte sich die Gegend vollständig. Wir
befinden uns in der dürrsten Heidegegend, auf deren sterilem Boden die kleineu,
ziemlich weit aoseiuanderstehenden Kiefern Icanm die nötige Nahrung iiudon
können. Dieae Ode Gegend erstreckte sich bis nach Terespol, von wo aus
wb uns wieder nach Schweti xurftckbegaben. Am Bahndamme selbst fknd ich
Cufirt &Utmikmmtm L,, Onanü proemreiu WaUr., 0. tpinota L.
Am 89. Aqguat Terlegte ich mein Quartier nach Poln. Konopath nnd be-
nutste den nichsten Tag daau, die Wirwa-Parowe zu untersuchen. Eine grosse
Amahl solcher Schluchten, von denen diese eine der grössten ist, zieht sich
nach dem Scbwarzwasser hin. Sie haben alle einen sehr tthnlichon, fast fiber^
eiustimmeaden Charakter. Die Talsohle wird von einem grosseren oder kleineren
fiache eingenommen, der gewöhnlich in ziemlich reisscndem Laufe über die in
seinem Bette liegenden zahlreichen und grossen Steine seinen Weg nach dem
Schwarzwasser sucht. Die Ufer desselben sind gewöhnlich stark versumpft und
TOD einem dichten, üppigen Pflanzcnwuchse umsäumt, so dass es meistens
Mitnerig int durch den überdies qaeiligcn und stark ockcrhaltigen Boden au
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den Bach zu gelangen. Man glaubt sich in eine wahre Wildnis versetxt. Um
alle Bttame htA sieh littmulfu Lupuhs L., den Liaaen glcicli, in dichten Win*
dnngen geschlungen und versperrt mit seinen festen, rauhen Ranken den Weg,
während sich auf dem Hoden ein Gewirre von Brembeerranken befindet, die mit
ihren Stacheln den Wanderer aufhalten. Alte Stäiume von Tiiia jnirvlfolia
Ehrl», leiten sich, wie es gerade in dieser Parowe der Fall ist, oft in last
horizontaler Richtung über den Flnss, indem sie eine Brücke von dem einen
Ufer zum anderen bilden. In den Gebüschen der AhhUnge findet sich ^ ü»y>i«M#
Betulua L., C'orylu« Avellana L., Cot-nuM tiioloni/era Mch., Evon^muH eurojMtea L.
Pntnui Padus L., P. »pinota L., Vibumum Opulv» L., dazwischen A»perula
odcrata L., Campamula rotundi/oUa L., C, L., Daphmt Mezeteum h,f
Hypenetm mcmtamm L., H, qttadranguluin L., LiUum Uartagon L , Polypodium
eulgare L., Rubu» ttuaiili» L., Hilene Otiiei Sm., Jirimtalü ettropaea
Veraniea ofßeinaU» Ii. Auf den smnpfigen Stellen findet sieh Betula angtuti-
foUa Koch, forma micropkylla im grOssten Uebergewicht, daneben Atplenium
FUix femiva Rth., Epihihium parmflorum Rctz, Gi'ranium polustre L., MyowtU
palutdiru Bth., M. inlvatica Hofl'm., Poltfstichuin FUi,r mos Rth.; von Moosen
Mnium punctatum Hedw., Mn. vuspidaluvi Hedw., Plagiochila asplenioide» . v. E.;
zwischen dem GerOll wächst Melilotw ofßcinaUa Wilid., VerboKum Uu^'
fcrme Sehr.
In diesen von Menschen wenig betreteneu Sehluchten haust auch ein reiches
Tierleben. Fuchs und Dachs haben ilovt ihre Hauten, deren Eingänge man
verhältnismässig häutig an den Abhängen findet. In den alten Linden soll, wie
mir versichert wurde, der im übrigen seltene Siebenschläfer vorkommen. Eich-
bQrnelien finden »ich ziemlich xablreioh nnd nistMi snaammen mit dem Kfinachen
nnd der Naehtschwalbe in den Binmen.
Nicht weit Tor der Mündung der Wirwa in das Sohwartwaaser ändert Bich
der Charakter. Das Lanbhols wird von Kiefern verdringt, die auch den Lauf
des Schwanwaasera ein Stück b^leiten. Hier £uid ich Monoiropa H^popityf L.,
wahrscheinlich die glatte Form nnd Climacium dendroides W, n. M. An der
Mühle, deren Teich die Wirwa ganz mit Kalksinteri den man auch an den
Ufern bänfig findet, ausgekleidet hat, ging ich vorüber, am Schwarzwasser ent*
lang bis nach der Ziegelei, von wo ich mich über die Felder wieder nach
Poln. Kouopnth zurückbegab. Das Schwarzwasser ergab nichts als die schon
Irüher in demselben gefundenen Pflanzen.
Am 31. August ging ich trotz des recht schleehten Wetters auf der Chaussee
über Brouike, Kruposehin nach dem Hagno, einem mit Alnus (jlutinoxa (Jaert.,
lietula alba L. bestandenen, weiten Hruchterraiu. Häufige Wasseriümpel bo<
finden mdi in demadben, ao dasa man nur mit Sekwierigkeii hindurch kommen
kann, da fiberdiea ein dichtes Brombeergebflach den W<^ sehr erBchweri. Ich
fimd hier Cmium aeauU AIL eauluctii», OaUoptii TelrakU L. mit weisslich
gelben Blflten, 0mm rwale L. noeh blfibend, Hotiomo pahuiris L. in jungen
Bxemplaren, I^muutia pahutri* BBueedamum paUt§lre Mneh., Rubui eamut L.,
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pUctdmt W. 0. N., Mix pmiUmdra L. tun iinriteD Ible Mehte tragend.
Dm» Mtliclie Ende des Bmeliee witd ele Torfttieh beaiiieHet In dm aiiben
deeeolben iiudea sich Callitriehs «sma/u KaeU, Beleochari» aeiailari» R. Br.
und Rieda Jhtüam L. Von hier sns gii^ ich über Siemkaa and KswoDtschin
nach Lul)H('e, wo der See untersucht wurde. Die Untersuchung ei^al) 6«ra-
iophylluin tlemermm L., Chara cerafophylla Walh., (7«. foeiiiht A. 6'A. fragilif*
J)esr. , AlyriojJii/Uitm Kpientum L., Poliftfonuin umphibium L. a. natmi«, Potaniofftion
hdefophyllu» Sclircl). var. platifp/ii/Uuii Reichenb., P. hrenn L. neb.st Heiner
Varietät acumuiutux iS« huin. (als Art), /*. natan« L., /"*. pei-foliaiux L. Nachdem
ich einen kleinen Kielernbestand jtassirt liatte, gelangte ieh an den fast ganz
bewachsenen Buddiuer See, in wclelieui sieh nichts Bemerkenawerthes vorfand;
dann begab ich mich über Eschendorf und Julienhof meistens iiber Ackerland
nadi Konopsth snr&ck. Auf diesem Wege fimd ich Hf/pericMim Kumifuimm L.
nnd Tmdalea nu^&eauU» R. Br.
Am 1. September verlegte ich mein Quartier naeh Lnbochin nnd onteniahm
am folgenden Tage dne Excnrsion nach dem Scbvarswasser, dessen Lanf ich
anfwirts folgte. In einem kleinen Torfstidiei bald hinter Lnbochin, fanden sich
Carex hirta L., ChenopodittM polyspennum L., Geronium palustre L., Radiola
Hnoides Gm. An dem Rande des kleinen Waldes, den ich passirt hatte, bevor
ich an den Fluss kam, befand sich Spiraea Fitipenduia L.; in dem Walde selbst
Galiunt horealc L., Stellaria HoloHica L. Die Berge treten liier mitunter bis
dicht an das l'ler iieran und bilden dann mit ihren bewaldeten Abhanden einen
schönen SchiiuH k fiii- den klaren, reit^senden Fluss. Dort, wo die Berge nicht
das Ufer erreiclieu . dehnen sich sunipHge W^iesen aus. Das Ufer selbst wird
umsäumt von Alnu« <jlu1inom Gacrt., um welche sich Uumulm Lupulus L.
rankt, der wieder von Cuacuta europaea L. umschlungen wird. Auf den Wiesen
sammelte ich A«mH»m vanejfohm h., In^patieiu NoU fangen L,, TkaKetnm
angufti/olimm Im (jungo Pflansen). Ich {»assierte das an Lnbochin gehörige
Vorwerk nnd ging dann dnreh den oben erwähnten Ueinen Wald nach Ln-
bochin smück. In diesem Walde &nd ich Antherieum rameMm L., Poljfgonaium
muliißonm AHL, P. o/ßeinale AIL, Potmttilla alba L. Heine nichste Ezcnrsion
war nach der entgegengesetzten Seite gerichtet; ich ging dem Laufe des Schwarz-
wassers folgend meistens in den Parowen und auf den Abhängen, die hier
dicht bis an den Fluss herantreten, hernmkletternd stromabwiürts, passierte die
zu Dulzig gehörige Ziegelei , die Bedlenker Mühle und kam bis zu einer Parowe,
in der ein früherer Besitzer von Dulzig begonnen hatte. Braunkohle zu graben.
Von den damals in das Werk gesetzten Arbeiten ist jedoch keine Spur mehr
zu sehen; <ler Sand hat Alles bedeckt, und nur auf einer verschwindeml kleinen
Fläche tritt noch erdige Braunkohle zu Tage. Die Berge sind mit der schon
oben l>eschriebenen Vegetation der Parowen und ihrer Abhänge bedeckt. Sie
wird jedoch an einzelnen Stellen Ton lichtem Kiefembestande interbroehen.
Den Bfickw^ nach Lnbochin nahm ich, indem ich mich an dem Bande des
Waldes hielt. Wshrend dieser Tonr fbnd ich Aetata epieaia Anthemit
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tinetona L., Cucuhalus Behen L., Ert/tlirea Centaurium Pcis., Oiiom's arvensis L.
forma luin'antlnt, P(p'olu ttmhelluiu L., iSethn» hohnicuse Lonl., Jimone motitana Lt.,
Vti'bmcum Li/rlinifit L., V. iJKipxijonni • L^/c/iuiiis Sc/iicde.
Am 4. Scptc'iuljui' iialiiu ich meiiioii Wcf; durch v'inm kleinen Wahl, der
von der iui Bau begriftenon IJahu Konitz-Lasliowiiz (iurchöchnitten wird, und
durch eine Pai'owe nach dem am Schwarzwasscr gelegenen Groddeck. In dor
Nidie der Parowe fand sieh Elynuu armariu» L., Euphorbia Cypatimü* L., in
derBelben EpiloHvm anptOifoUum L., Vyrola seeunda L., IVifoKum medium L.,
T. proeumben» L. An dem westlichen Rande des Waldes, der sich von dor
Parowe aus noch ein St&ck weiter in die Felder erstreckt, fiel mir ein merk-
wBrdiger Bosch von Ih^nui Padu» L. auf, dessen einer etwa 2 cm starker Ast
ausschliesslich Blätter von einer prachtvollen purpurroten Farbe hesass , während
die übrigen Aestc ihre gewöhnlichen grünen Blatter trugen. Herbstfärbung
konnte es nicht soiu, da diese eine andere Farb(> Ix'.sitzt. Ich schickte Zweige
hiervon an einen danzigcr Gärtner Herrn (J. Hchnibbe, Kl. Schellmübl, mit
der Bitte Slccklingo und Pfrojifversuclie zu machen. Ist dit' Farljf* zu halten,
80 wäre CfJ niiie juachlvolle neue Accjuisition für das Arl)Oietuni. Bald hinter
Gioddeck treten die Berge etwas von dem Flusse zurück und lassen Baum für
eine mit kurzem Basen bedeckte WieHeutiiiche, aid' der ich GnaplitiUitm u/i-
ffinosvm L., IJijju'/icum liiunifu«um Vironica ccipijllifoUa L. samniclte. Ich
folgte jetzt dem Laufe des Öchwarzwassers bis zu einer grösseren Parowe, in
welchor ich bald auf der Talsohle, bald auf den Abhitaigm dem Badie entlang
ging, der mich nach Dricxmin l&hrto. In der Parowe &nd sich Qeramnm
RoherUamm L., Melandr^m rubrum Qrcke. Bald hinter dem Dorfe dnreh-
fiiesst der Bach einen kleinen Mlkhlenteich, in welchem sich nur PotamogHam
puiiUw JL befand; am Ufer wuchs Alepteurut geineulahu L. Oberhalb des
Dorfes war der Flnss von sumpfigen Wiesen eingeschlossen, auf denen ich noch
bis nach Bizeuczek ging, aber nichts Erwähnenswertes mehr fand. Von dort
begab ich mich über Gatzki nach Lubochin zurück. Den folgenden Tag brachto
ich damit zu, einige in der Umgebung von Lubochin liegende kleine Teiche
und Seen zu untersuchen. Der Teich im Bossgarten ergab Alimm Phnütujo L.,
Cliara frar/ilis Desr., Nu2)Iiar luicmn Sm. (im Jugendzustandc, in welchem die
Blätter ganz denen eines Amin ähnlich sahen), rnfamof/ffon ainpufi L. var.
serru/atti«, entsprossen aus den hornartig gewordenen Brutknositen des P.
cri»pti8 L., Sjiuiyanium HtntpliA- Uuds. in dem Teiche der Brennerei kam
Callitnche tmwtlii Kütz. in grossen Mengen vor. Einige zwischen den Feldern
nach Gatiki sa gelegene Wasserbecken taefpAea. nichts BmneidkenswflrteB von
Pflanaen.
Meine letzte grOssei« Ezcnrsion Ton Lubochin ans ging fiber Groddek an
der Parowe von Diiczmin vorbei nach der nAchsten grossen Parowe, die an
Bowinitza und Wim vorüberffihrt Dicht hinter Oroddek sammelte ich Verbateum
nigrum h, und V, nigro x L^kmii» Sehd, Bei Bowinitza verbreitert sich das
Tal und giebt grösseren Wiesenflttchcn Kaum, die oben gemäht waren. Von
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Wiiri ging ich über Ackerflächen an das Scliwarzwasscr und an demselben cnt-
bog bifl nach Groddek, voü dort wieder zurück nach Lubochin. lu der Nähe
von Wim hatte ich Falcaria Rimni Host nnd Viola tihatri» Lmk. ß, Ri-
vmana Bchb. gesammelt
Der starke Ri gen vorliinderte am nächsten Tngo eine grössere Excnrsion.
Jch machte einen Ausllug nach einem an dem Wege nach Oroddek in der Nalio
d«8 neuen Bahndammes gelegenen Toi'fmoore, nachdem ich noch vorher eine
kleine mit einigen Pappeln nnd diofatran Gestrüpp bewachsene FÜicbe dnrch-
sacht hatte. Ziemlich in der Mitte dieses kleinen Gebfisches befiinden sich die
Uebrnreste einer mächtigen vom Blitze zerstörten Silberpappel; durch das
Gd>iksch schlang sich Cu€ubalu$ haceifer L. In dem Moore fand ich Galivm
vU^no9um L. und Sabina nodoaa Fensl., auf dem Räckw^ in einem Maisfelde
ein grosses Exemplar des Maisbrandes.
Dann verlöte ich mein Quartier von Lnbochin nach Bremin und nntemahm
noch an demselben Tage eine Ezcnrsion nach einem in der Nähe gelegenen
Torfbruche, dessen Wasserbecken ich untersuchte. Es fanden sich dort:
Nitella sp., Pofamogeton pumllui h,, Sparganium minimum Fr., Utrieulart'a
minor h., U. vulgari« L., ausserdem Hieracium Aun'rula h., Ilypnum iplendmi
Hedw., Milium u nihil at am Hcdw., Molinia coet^ttUa }kac\\; Potentillu procumhenn
Sbth. Da ich mit der Untersuchung des Moores niclit fertig wurde, setzte ich
dicHJelbe am nächsten Tage fort. Ich fand not^h Ufricitloria im/hrta Tji hm.
Das Moor geht in einen etwas hügeligen Kielt inwald über, naoli dessen Durch-
schreitung ich in das Tal des Risclike-Fliesscs gelangte. Jiii Walde sammelte
ich L'urlina acuulis L. , Li/copodiuin clavaium L., Ule.t europaniH L. , welcher
Ton dem Besitzer des Waldes, wie ich spater horte, vor 8 — 10 Jahren aus-
geaäet, aber von demselben seit der Zeit nicht wieder aafgefunden war. fis
waren junge niedrige Exemplare, so dass man aanebmen muss, dass die Samen
eine Zdt lang geruht und erst kfirzlich gekeimt hatten. Viola arenaria D. C,
F. eamma L. Das Bischke-FliesB hat ein rossendes, schnell fliessendos Wasser,
dosaen Ufer mn Streifen Sumpf hindes um^bt; wo dieses es gestattete an die Ufer
des Flusses zu gelangen, durchsuchte ich denselben. Ich fand dort Foniinalii
hypnoides Hartm., Potamogi ton pusillvs L. var. luiifoliui Celak., P. alpinus
Balbi» (rufescem Sckrad.), der int fliesscndrii Wasser mcistentheils steril
bleibt In dem Tale ging ich bis nach Bischke und kehrte dann wieder nach
Bremin zurück.
Meine nächste Bxounion war nach der in der Nahe des Schwarzwassers
gelegenen Försterei Ottersteig gerichtet. Bald hinter Saleschc betrat ich zmn
ersten Male den Wald, der die Tncheler Heide charakterisiert. Es ist ein lichter
Kiefernwald mit wenig Unterholz, das vorzüglich von Jtinipenis commvni» L.
gebildet wird. Der Boden ist mit ArciO!<iaplnfhts Ura ursi Spr. bedeckt, zwischen
welchem ich hier l^iimtiUa pafcnH Mill. und P. vrma/is Mill, fand. ]ii der
Nähe der Försterei betinden sich zwei Seen, die unterKucht wurden, aber nichts
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ergsbeiL Der näher an der Försterei gelegene See ist znr Zucht von Erebeen
dllgerichtet, die hier einen bedentraden Aneftihrartikel bilden und sogar bis
nach Frankreich verscliickt werden sollen. Ich fimd hier Egperieum iOraptennn
Fr., Lyeopodtum annotimum L., Trifolium proeumbeiui'L, {fiUfomus der dentsehen
Autoren).
Am 11. September ging ich von Bremin über Marieufeldo nach dem Bruch
von Schiroslaw. Es ist dieses ein ausgedehnteres Sumpfgebiet, das bei weitem
mehr und grosprrc offene Wasserfläelien oiitbält, als dio Generalstabskarte an-
giebt. Die Dei-ko des Moores war ausserordentlich scliwaiikciid und nachgebend.
SO dass man fortwaliifnd bis woit ü')cr dio Knie im Wasser stand und nur mit
vieler Mühe und der grussten Vorsicht das Moor passieren konnte. An vielen
Stellen konnte man die Decke fil)erhaupt nicht bi Lrelen, da sie .sclion dem
leichten Druck des untersuchenden Stockes nachgab. Die Untersuchung des
Snmpfes nahm den ganzen Tag in Ansprach. Den K&ckweg nach Bremin nahm
ich Aber Schiroslaw nnd Salesche. Ich sammelte dort Bryum pteudotriquetrum
Schwigr., Dicraneüa cervieulata Schimp., Droura anglica Hnds., D. r&tumdi-
folia L., 2>. roiundifolia x angliea (obwaUi Hert n. Koch), Geoglomm ip.,
l^eopodium imiundatum L., MaUueii paludosa Sw., JAn«« o/ßne Bland., Pt^fy-
tnehuM junipcrinum Hedw., P, ttrietum Mens., Plotamogeton eritput Ii. mit
Stompfiani an der Spitze selbst ausgerandeten Blättern, P, keterop/ii/IIus Schrb.
▼ar. homophyllus mit schwimmenden Blättern, Rkynchospora alba Vahl., Salix
aurita L., forma httnilis microphylla, S. repcm L. d. rosmarinifolia L. (als
Art), »S. sp.y Spfiognum «;>., Tnfolium minun Sm. {filiforme Auct.), Ufrirulariu
infermedia Hayn., Viola paht^iris L. Das Einlegen dieser reichen Ausbeute nahm
meine Zeit am nächsten Tage in Anspruch.
Die nächste Excursion führte mich durch einen dicht hinter Jireniin ge-
legenen schmaleu, niedrigen mit Kiefern bestandenen Höhenzug, an welchem
ich Senipet'vimm aoboliferum Sims, fand, das aber möglichenlalls angepflanzt ist.
Jedoch soll diese Pflanse auch in den grossen Wttldem yorkommen, ich habe
sie aber nicht finden können. Dann kam ich nach Jacobedorf, wo an einem
kidnen Abhänge Elymn» arenarivB L. nnd Calamoffrottit tpigdot Rth. wuchs.
Ich berührte weiteihin Oorzalimost nnd Wiersch nnd kam zu dem ikst ganz
im Walde gelegenen Wiersch-See oder, wie er in der G^nd abweichend von
der Generalstabskarte genannt wird, Grfineck-See, nach der nicht weit davon
gelegenen Försterei Gruneck so benannt. Die Untersuchung des Sees nahm
viel Zeit in Anspruch, ei^ab jedoch nichts mehr als l^iyaa ma^ All.
Am 14. September verlegte ich mein Quartier von Bremin nach Klinger.
Hier hatte der Regen in diesem Jahre schrecklich gehaust. Mehrmals waren
Wolkcnbriichen ähnliche (Jüsse heruntergekommen, deren einer dio Prussina,
einen bei Klinger mündenden kleinen Zufluss des '^chwarzwassers, so hatte
anschwellen lassen, dass er die Dämme des Mühlenteiciics bei Klinger durchriss
und denselben vollständig trocken legte. Man war noch damit beschäftigt,
diesen cmpiiudlicheu Schaden zu repai'ieren. Die weiten Wälder, von denen
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Klinger umgeben wird, erforderten ziemlioli ansgoddinte Excunionen. Zim&ehat
giug ich, meistenB die Jagenlinien benutKend, nach dem FiaoecnuipSee. Unter*
wqsB ont^rBDchte ich noch einige kleinere Sümpfe und Brüche. £b worden
in Walde und den erwilmten Sümpfen gefunden: Antherietm ramoHm L.,
Cühti Hdiantkentto» L., DianihuB arenariua L., 2). Carthuiancrum L., Gtror
mm» mngmnium L*, BruneUa grandifiora Jacq., P. vulgarü L., sehr klein und
hellblutig, PuhatiUa vernalis Mill., Pi/rola nunor L., P. umhellata L. Der
Piaceczna-See liegt mitten im Walde und ziemlich weit von jc^der Ortschaft
entfernt. Das Boot, welches ich dort vorfand, war in einem solchen Zustande,
dass ich es zu einer Untersuchung des Sees nicht benutzen konnte. Auf der
Südseite des .Sees jriD<r ich entlang und untersuclite denselben so weit dio Leino
meiner Wurlharke reichte; dieselbe förderte aber nur sehr wcnijz: zu Ta^^e. Die
Ufer waren mitunter sehr sumpfig; tranz besonders war dies an dem ostliclioa
Rnde des Sees der Fall, wo icli Drost ra avijlira lluds., Schcin hzeria palt/stris
Sphaynum ttp., I tricularia infennidid Uiiynts, Viiccinitim o j-ijcoccm sammchc. Der
Wald hat das lur die Tucheier Heide charakteristische Aussehen. YondemPiaceczua-
See begab ich mieh nach den nördlich von demselben dicht an der Grenze des
Kjreisee gelegenen Grxibno-Wiesen. Bs ist dieses ein ausgedehnter Bmoh' und
M oorliesirk, der svei kldnere Seen einscbliesst Das Terrain ist besonders
in der N&be der Seen ein so sumpfiges und morastiges, dass man bei jedem
Sehritt in Gefahr ist zn versinken^ nnd es daher sehr schwier^ ist, bis an
die Seen vorzudringen, in deren Ntthe ich Oeittiana Pneumonanthe L. fimd.
üel)cr Altfliess, mich immer in der Nähe des Schwarzwassers haltend, wo sich
V^rÖMCum Tht^tu» L. befand, ging ich nach Klinger zurftck.
Die nichste Excnrsion machte mich mit der eigentlichen TucheIer*Heide
bekannt. Ich gbg von Finger über Oberfbrsterei Gharlottentsl, Lonsk,
Sadrocs, Wandoll nach Linsk. Bis Wandoll ging der Weg meistens durch
den bduumtoi Kiefernwald, in welchem ich nicht weit vor seinem Rande bei
dem letz^enannten Orte L^opodium complanatum L. fand in einer Uebcrgangs-
fotm zu L. chamaeeypcarinvä A. Br., die sehr wenig trichterförmig ist und
eine gelblich grüne oder hechtblaue Farbe mit aufrechten, nicht abstehenden
S< Luppen besitzt. Tritt man aus dem Walde lieraus, so glau])t man sich
mitten in eine Wüste versetzt. Ueberall weisser Sand mit DünenbiMunf^, auf
dem niedrige, verkrüppelte Kiefern kaum ihr armseliges Dasein fristen können;
auf den etwas feuchten Stellen waren Birken gepflanzt, die ein ebenso küm-
merh'ches Ansselien hatten. Und doch soll nicht gar zu tief unter dem sterilen
Sande sich der schönste und fruchtbarste Boden befinden, was auch eine grosse
Mergelgi-ube, an der idi vor&berkam, bewies* In Linsk wurde der See untei*^
sucht, ans dem ich aber keine Pflanzen hervorholte. In den ihn umgebenden
Torfmooren fimd ich Carex ßma L., ß Upidoearpa Tausch (als Art). Ueber
IiOiiskipicz, Lonsk, Gharlottental beg^b ich mich wieder nach Elinger zurück.
AIL» diese Dörfer besitzen einen sehr unfruchtbaren Boden, dem nur mit vieler
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Mühe etwas abgewonnen werden kann. Auch die Bzoiireionen der folgenden
Tage fahrten midi durdi ähnliche traurige Gegenden.
Anf der Napoleons^trasBe, der von Napoleon I. TerbesBerten grossen Lebm-
Ohanssee, die vor der Anlage der Eisenbahnen nnd Chausseen den Vefkehr
swischen dem Osten nnd Westen vermittelte, ging ich nach Junkemhof, wo
ich den See nntersochto. Der Boden im Walde war besonders in der Nähe
yon Künger ganz mit Cladoma retngiferina IlolTm. bedeckt. Aussei-dcm fand
ich noch im Walde Dianthus arenarius L., Pi/rola secunda L., Thuidium tama-
riücinum Schmp. In dem See bei Junkernhof befand sieh C/uira ceratophi/lla
Wallr., Ch. foeiida A. Br., Potamogeton lurens L., var. inucrotiatua, F. tiatans L.,
Stratiotes aloidex L., in der Nähe des Sees Carex Paeudo-Ci/jmus L., C. vul-
f/an's Fr. Aus dem See in der Nähe der ObcrförsUiLU Junkernhof liolte ich
Fontinalis auiipi/refira L. heraus. Ucber Ludwigstal und Wigodda kam ich
wieder nach Klin^'cr zurück.
Ucber Wigodda, den Rischker Wiesen, ebiem snmpfigen, ganz vom Walde
eingeschlossenen Terrain, das besonders im s&dOstiichen Teil schwer sa passieren
ist, und Sdioie Ifthrte mich am nächsten Tage mein Weg nach Suchom. Anf
der letaten Strecke kam ich an einer Stelle vorbei, auf der vor wenigen Jahren
ein ausgedehnter Waldbrand geherrscht hatte. Bas abgebrannte Terrain war
wieder frisch angesamt worden, aber diese jungen Schonungen waren von einem
breiten Gttrtel nmgeben, in welchem das Feuer das Unterholz vollständig zer-
stört hatte. Die schwarzen, dürren Aeste und Zweige der Wachholdergebüsche
standen noch dort und gaben ebenso wie die bis zu 3 m Höhe geschwärzten
alten Kiefern Zeugniss von dem gewaltigen Brande, der hier geherrscht hat.
In Suchom konnte, da ein so starker Sturm herrschte, dass die plumpen Kiilinc
auf dem See nicht zu regieren waren, nur die nordostliche Ecke des Seea
genauer untersuclit werden, wahrend der übrige Teil, so viel wie möglich, mit
der Harke untersucht wurde; es fand sich nur A'<ya« wia;o»* All. Ucber Wiersch
begab ich mich wieder nach Klinger zurück. Unterwegs fand ich noch CarUna
acauliis L.. C. tfulgarta L.
Am 19. September verlegte ich mein Quartier von Elinger nach Ebensee,
ond nntemahm am nächsten Tage eine Ezcnrsion nach dem in der Nähe der
Oberforsterei löndenbusch gelegenen Gisboach. Es hat dieses eigenartige, ca.
70 Morgen grosse^ im Norden an den Mnkrz-See stossende Wäldchen seinen
Namen von dw dort noch massenhaft vorkommenden Eibe. Während früher
dieser Banm, der mit der deutschen Volkssage auf das engste verknüpft ist,
fiber gans Deutschland verbreitet war, ist er jetzt durch die Cultur so ver-
drängt worden, dass er nur noch an wenig Orten so zahlreich vorkommt, dass
er die Physiognomie des Landes bestimmt. Hier tritt er, aber nur auf dieses
kleine Territorium beschränkt, in allen (Frössen auf, von der jungen wenige
cm hohen Pflanze bis zu dem 10 ni liolicn. Hunderte von Jahren alten Baum,
in allen möglichen Gestalten tritt uns dieses merkwürdige Nadelholz mit seinem
dunklen Grüu der Nadeln, aus dem die herrlichen roten Früchte mit dem
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sdiOiiBten Konirast hci-vorlenchten, entgegen. Hier kriecht er mit seinen Aesten
lanppps treckt aaf dem Boden hin, dort erhebt er sich krüppelhaft mit auf das
Wunderlichete verschlungenen Zweigen nur wenige Meter hoch in die Höhe. An
einer anderen Stelle wieder steigt er schlank und gerade als schöner kräftiger
Baum in die Lul'l. Beim Anblick dieser eigentümlich aussehenden, düsteren
(ifwachse kann man es begreifen, dass das Volk ihnen Zauberkraft zuschrieb
und sie mit seinen Sagen innig vcrwob. Der Boden in dem Cisbusche ist
vorherrschend feucht und etwas hügelig. Leider war ich zu einer Zeit dort,
in der die Spuren der P'rühjahrsflora last vollständig verschwunden und von
der Sommerflora, die beide hier ebenfalls eigentümlich sein und zum Teil recht
seltene Pflnnzen, irio CypHpedium Calceolua L. beherbergen sollen, nur noch
venig übrig geblieben war. Neben Teum» baceata L. kommt dort sneh ^ne
AnzaU Ton Lnubbäumon ror, wie Acer P^doplatamu L,, Ahm gluiinota
Gaert., Beiula alba L., Carpitnu Betuhu L., Rhammt» Firanffula L., Sorhut
Ancyparia Tilia parvifolia Ehrh. nnd in der Umgebung wobl angepflanzt
Behtla kmmüi§ fichrk. Von kleineren Pflanzen fimd ich nnr noch wenige.
A^pervla odorata L., JTedera Heliat L,, Vlolifgonaium multiflorum All., P. offi-
ctMole All., Pohjfrtcliiim formosum ITedw. In dem Mukrz-See fand ich Pota-
mogeton hetoop/ii/llut Schrb., in einem Graben in der Nähe des Cisboscbes
(Jkai'a fraffHis Desv.
01)2:leich es fast den ganzen Tag regnete, untersuchte ich am folgenden
Taj^e den Ebensee. Diestr bedeutende See zerfällt in drei Abteilungen: den
eigentlichen Kbenaee, den faulen See, dies ist die weltlichste Ecke, die so
mit Siroiinfett alotdes L. bedeckt ist, dass es unmöglich ist, dort mit einem
Uoolc durchzukommen, und den südlichsten Teil, den Blondzmiuer-See, au dem
das Dorf Blondzmin liegt. Die Ausbeute bestand aus C'/tara sielligera Bauer,
Naja» major All., Poiimogeion pecHnatv» L., P, gwtmifoKv Scham. (eoHi-
JMVWHV h,J, Utri€ulana intermedia Hayn., ü. neglecta Lehm.?, wlffari$ L.
Am nächsten Tage hatte sich das Wetter so yerschlechtert) dass keine Excnrsion
mi^glicb war.
Am 23. September wurden die beiden kleinen Gewisser bei Bfariental
utersncbt nachdem mit vieler Mühe ein Boot dorthin geschallt worden war,
da man wegen der sumpfigen oder mit Schilf bedeckten Ufer nur an ivenigen
Stellen vom Lande ans an das Wasser gelangen kann. Das Moor hatte ein
ifanhches Aussehen, wie das von Schiroslaw. Es befand sich dort Carex
ampttf/acea Good., Heleoclian's vniglumtn Lk., Malaxis paludosa Sw., Scheuch-
Stria paltfiris L-. Vacchn'vm crj/cocrus L. Die Seen lohnten die gi'osse Mühe
sieht, die daiaiif verwandt war. dns Boot dorthin zu schaffen. Ausser den
nnvermeidlichen Phriu/miies comunniis Trin., Sfraiiofrx aloidcK L.. Typha onmtsti-
folia L., 7^- fatt'foini L. fand sich nur noch Nifrlla ßc.rtlis Ag. In dem kleinen
ton Ahiux {jhilinom CJ.iert., Beiula alba L.. lihamnu» fYanf/iila L. best^indenem
Waldtcrrain ho fand sich I^dum palutttre h. und Vacci/iiiim vli</ino><vm L. nierauf
iBtemahm ich eine Ezcursion nach dem Czaruowo-See. Hinter dem Orte Hutta
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durchkreuzte ich ein grösseres Sumpfterrain, durcli welches das Mukrz-Fliepn
läuft, es war aber srhou gemäht und wunU; anj^oiiMicklich A'on Violi abge-
weidet. Der Czarnowo-J^ee int mitten im Wahle gelegen und von Moorhind
eingeschlossen, auf dem Droxn« ano/icd liudn., D. rofuii<llfolia L. und die
auch gestern in Maricnlal gcsammelteu l'tlauzen wuchsen. Nicht weit von dicscoi
See liegt der Bie8zewo<Seo, an dessen Ufern ich Carex Oederi £hrh., Cyperti»
flatetcen» L., Galiitm palutb^ L. rar. cacspitosum, Etfpnvm eugpidatwin L.,
Junctu hufoniit» L. aammolte. Beide Seen wurden, Bowdt dieses vom Lande
ans möglich war, mit der Wnrfbarke untorsncbt, ei^nben jedoch nichts. Auf
dem Rückwege kam ich durch das Snmpfterrain, das den Abflnss des Csamowo-
Sees begleitet und untersuchte dasselbe; es fanden sich nur die schon so oft
gesammelten Ütrieularia-Arton. Eine andere Ezcursion von Ebensee ans war
nach Hintersee und Jesiorken gerichtet, um dort die beiden Seen und die
Torfmoore zu untersuchen. Der Weg ging über B^eider, auf denen ich Alcke-
fnilla arveiwis Scop., Chcinipodivm ruhnim L., Crepis rtrena Vill., Gi/pxop/n'la
muralift L., Tnfoli'uvi fraqife-rtim L. fand, und durch einen kleinen Kiefernwald.
Der südlichere See hat feste Ufer, seine Untersuchung war al)er von keinem
Erfolge begleitet. An den nonllichen ist äusserst schwierig heranzukommen,
da die Ufer entweder stark bewaclirien oder so suniptig sind, dass man e^ nicht
wagen kann, bis dicht an das Wasser zu gehen, wo ich an dasselbe gelangen
konnte, warf ich die Harke aus, konnte aber nur CUara foetida A. Br., Nuphar
UmUum 8m. und Myriophijllum ^picatum L. finden. Bei der Untersuchung des
sich an die Seen anschliessenden Moores |»a8sirte mir das Unglück, dass ich
bis unter die Arme in den Sumpf versank, da die schwankende Decke durch-
brach, was bei der vorgoräckten Jahreszeit und der rauben Witterung nidit
sehr angenehm war und mich zwang, von der weiteren Unterandiung abzu-
lassen. In dem Moore hatte ich gefunden: A^idivm T/ieli/pferin Sw., Caüa
jmhiKti ia L., Caltha palustris L. (blühend), Myo9oiiU palustri» Rth., Eanm^lw
trichophyllus Chx.,, Utrintlaria neglecta Lehm.
Am 2ö. Scpteml)er verlegte ich mein Quartier nach Lippnitz und unter-
suchte am nächsten Tage den Salescher See. In diesem See trat vor ungefähr
14 Tagen nach einem starken Gewitter der nierkwürditre Umstand ein, dass
alle Fische betäubt oder todt au das Ufer kamen und dasscll)e mit einem
mehrere Fuss breiten Saum umgaben. Sie wurden auf Anordnung des Ortsvor-
standes schleunigst vergral>en, aber ich fand noch an einzelnen Stellen, auf die
gerade der Wind stand, in dem Böhricht grosso Mengen von diesen Fisch-
lachen, die einen weithin reiehoiden unangenehmen Geruch verbreiteten. Herr
Professor Benecke ans Königsberg, der gerade in der Zeit in dem Kreise weilte,
wurde von dem Landrat Herrn Dr. Oer lieh ftbor dieses Ereignis befiragt,
und ftnsserte seine Meinung dahin, dass die Ursache desselben jedenfidls das
Gewitter sei, da ihm aus Mittel-Deutschland ähnliche Yorflille bekannt seien.
Man könne dieses jedoch mit Sicherheit nicht behaupten, da wissenschaftliche
Untersnohuogen sofort nach dem Ereignis an Ort und Stelle noch nicht vorge*
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nommen worden aden. In dem F^cc befanden sich nur die schon so häufig
geBammelten Pflanzen. Basselbe gilt auch von dem Schwekatowo-^ee, wie
aach von dem Schewinko- und Branitz-See.
Meine letzte Exonrsion von Lippnitz aus frint? über Saloschc nach Snchan.
Der We«r lubrle zum firiisstcn T(m1 durch Kiefernwald, der von einzelnen
-umpfigen Stellen unterbroclieii wuidc. In Sucliau untersuchte icii die zu beiden
Seiten de? Dorfen gele<;enon Seen; die Untersuchung hatte dasselbe Resultat,
wie bei den frfdier untersuchten. Den Bückweg nahm ich durch Johannisberg!
Schwekatowo, Steinberg.
Am 30. September verlegte ich mein Quartier nach NettJaschinnitz , von
wo ans idi itmiehat die nftliere Umgebnng nnd den SeUosspSee nebst den beiden
nordöstlich davon gd^nen Udneren OewSssern, den Eeflsel- nnd den Heiligen-
See mitersnehte. In der Ntthe der malerisch auf einem eriiOhten Punkte am
See gdegenen Bnine des alten Ord^uhanses &nd ich Verhatewm L^hnHü L.,
auf den Feldern FUago mimma Fr. nnd seit Schweis wieder xnm ersten Male
GnaphaHuM Ivteo-album L. In dem Schloss-Seo fand ich eben&lls seit Schwets
wieder zum ersten Male Elodea camdemis R. u. ^fch. Weiter als bis in die
Wcichselg^enden scheint also dieses vcnierblicho Unkraut noch nicht in dorn
Kreise vorgedrungen zu sein. Am Nachmittag untersuchte ich den See der
Nt'U-Jaschinnitzer Mühle und fand dort zum ersten Ä[alo im Kreise Hippun's
cultjarii L. Am nächsten Tage verhinderte ein starkes Unwetter jede Bewegung
im Freien.
Eine gi-osserc Excursiou unternahm ich am 3. October von Ncu-Jaschinnitz
über Schirotzken, Pluczno, Schukai nach Eudzinnek. Die Seen der beiden
zuerst genannten Dörfer untersuchte ich mit der Wurfharke, während ich den
Sclittkai-See befiibr; in ihm fand ich PoUmogeUm obttuifoliua Mert. u. Koch
lebat den gewöhnlichen Pflanzen, die auch in den beiden ersten vorkamen.
Diese Seen bilden mit dem nördlicher davon gelegenen Sand-See, an dem ich
ebenfafla vornberkami eine durch einen kleinen Bach und ein grösseres Sumpf-
territorium verbundene Beihe, die der Brahe tributär ist Am Bande des
SompflaadeSy mitunter auch dicht an den Ufern der Seen erheben sich liemlidi
Itedeutcnde Högel, die den Uebergang zum Walde vermitteln; es wurde dort
Malva Aleea L. gesammelt. Von Rudzinnck ging ich nach der Försterei Rudno,
antersuchte dort den See ebenfalls mit der Wurf harke und kehrte dann über
Wootrobowo nach Neu-Jaschinnitz zurück.
Dann verlegte ich mein Quartier nach Lowinnek, wo ich das fruchtbare
Wek'h^cltrebiet wieder erreichte, leh niaelitc dort eine Excursion durch ein
Sunij'lterrain , woHtlich von Lowinnek f;elegen, auf dem sich früher ein See
iK-fuinicii liatt<\ dann nach Stonsk zu wieder durch melirorc Siunpfe, weiterhin
liirch ein kleinem W;ildgel»ict, in weleheni neben der Kiefer auch Bclula alba L.,
(jtrjnnus lictttfus L., Püpulutt tremula Lt., Qu(rcu$ pedunculata Ehrh. vorkommt,
Uis in die Gegend von Taschin,, von dort nach Lipinni durch eine kleine Eichen-
>clioQung nnd Kor&ck nach Lowinnek. Der Wald ist feucht und enthält, wie
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seine Umgebung, ziemlich viele Sumpffläclien , in denen Irin P/ievil-Aconm L.
wächst. Im Wahle fand ich Jfi/Ioroni'uni frifjutfrum Sclipr., in einem kh inen
(iiaben zwischen Slontiv und Lowinuek l'otamof/eton crixpus L, var. sei'n{latu$
Scbrad. blühend und fi*acti6ctei'ond , was selten geschieht. Die nächste Excursion
war nach Btscb. Lonk geriebtot. Es wurde dort der See ebenso wie der Sand-
See untorsocht Der W<^ ging meist durch Felder, auf denen Gnaphalium
uliffinotum L. wachs. Hier wie auch im übrigen Teüe des Kreises findet man
auf den Feldern einzeln stehende ziemlich starke Stimme des wilden Birn-
baums Pirui (ümmvntB L. Bald hinter Lovinnok wurde ein kleiner Kiefem-
bestand durcblcreuzt, in welchem dio bisher noch niclit aus dem Binncnlando
bekannte Varietät Viola tricö!"r var. nuiritima vorkam. Ebenso wie an
dem gestrigen Tage waren aucli auf diesem W^e viele Sümpfe vorhanden, die
aber nichts Merkwürdiges boten.
Am 7. Octobcr verlegte ich mein Quartier nach Zawadda und unternahm
noch an demselben Tatre eine Excursion über Wilhelminendorl", Berlinehen,
Niewieaczyn, wo ein Toifmoor und die beidan Sern untersucht wurden. Der
Weg ging meij^tenteils durch Felder, die Inti und wieder von sehr kleinen
KiefernbestRuden unterbiochen wurden. Es fniiden sich Scfnria viridis P. Br.,
Sperc/ula nrvt'iixis L., Tara.ronim oj/ici/itili' Web. var. frispuH.
Am niicliritni Tage ging ich über Niewicsczyn , P(dn. Czellenczin . (irabowa*
gurra, Grabowo nach Koselitz, wo ich wieder die Weichsel erreichte. Kosclitz
iät ein Funkt von hoher land.schafllicher Schönheit. Mit hohen, steilen Ab-
hängen mchen die Berge bis dieht an das Ufer der Weichsel, von deren Höhen
man einen prachtvollen Blick auf den breiton, sn seinen Füssen dahingleitenden
Strom nnd der gegenüberliegenden, flachen üferlandsehaft genicsst. Ich fand
-dort Campamtla tihiriea L., EfmMtvm maximum Lmk. nnd Byswput ofßcinaUt L.
(in dem Obs^arten verwildert). In der südwestlichsten Parowe des Schwetzor
Kreises tritt ein ziendich mächtiges Lngor von Alaunthon zu Tage, das auf
erdiger Braunkohle auflicirt. Pen Rückweg nahm ich rdx-r Supponin nnd
Niewiesezyn nach Zawadda. Ilieiuit beendete ich meine Untei'suchungen..
Am 9. October fuhr ich nach Terespol und Schwetz, und am nichsten
Tage wieder nach Danzig zurück.
Dio Pflanzen, dio ich gesammelt luibe, wurden von Herrn üechtrit/
durchgesehen, wofür ich mir erlaube, ihm auch an dieser Stelle meinen Dank
auszuBprcchen. Ebenso sage ich Herrn Oberstabsarzt Dr. Schröter meinen
ergebensten Dank für die Güte, mit der er die auf meinen Pflanzen vorhandenen
Epiphyten bestimmt hat.
Von anderen Naturproducten , die ich dem Provinzial^Museum aus dem
Kreise übergeben habe, sind zu ei'wähncn:
Ein Hirschgeweih, welches aus einem Torfmoore bei Lippnil z ausgegraben
wui'dc, nnd welches Herr Klawittor*Lippnitz auf das Bereitwilligste für Uaä
Museum überliess.
IS
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rs
'S
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si
o
c
Von Petrefaoten sammelto ich:
Cidari» tp (Abdruck in Feaerstein) . Luwinnck.
InocawmVM , Lowinnek.
2 Inoceramun Zawadda.
Spomiylus ftpino8u4 Luhochin.
2 Terehratula Cornea ...... Nea-Jaschinnitz tt. Zawadda.
j; ( Chaeieie^ sp I _
^ L. . ; V . KoaeKt«.
'^ybi/rmgopora oi/urcata ]
Herr Oberlehrer Meyer- Schweiz übcrlicss mir fTir das iMuseum:
Einen Elchzahn, einen Schulterknochcn von einem jungen Reh; beide auä
einem Torfmoor, eine sehr schöne Neiihea qmnqu«Miäta in Feuerstein, svei
CjfoihophyllMm ond ein Orihoufa» tp.
Anasetdem habe loh Froboi gesammelt von:
Kalkainter Wirwfr-Hfthle.
BraonkoUe Lvbocfain und Koeelits.
WioaenmergEtl Bndsinndc
Alannthon
Sandatein-Konoretionai '
Ich hme nun In syatematiflcher Ordnung die Anfzählung der von mir im
Schwetaer Kreise gefimdenen Pflanten folgen.
Thalirfrvm minus L. Scliwt'tz. Alihänire der Beige am SchwarzwaBflor.
— arHtvHiifolhim Jacq. Luhocliin, Wiese am Schuarzwasser.
Hepatica irilt<ba Gil. In den Ix waldetcn Parowcn häutig: Polednocr Wald,
l'oln. Koiioitath, Ltibocliin.
l^taiilla vemalis ilill. Im Kiefernwalde der Tuchler Heide häufig: Bremin,
am Piaoecana-See, Jnnk«ikbof, Snchom, Sodian.
— patent Hill. Lnbochin zerstreut, Försterei Ottersteig httufig.
Anemone nemaroea L. In den bewaldeten Parowcn bAnfig.
Rammeuhie triehephjfllve Chaiz. In Torfbrüchen httufig.
— dreinahu Sibth. Im Schwarzwasser: Eoslowo.
— Flanmnla L. Auf Brficben, feuchten Wiesen httufig.
— acer L. Gemein.
— lanmginomif L. In den Parowen ziemlieb httufig.
— repeM L. Gemein.
('itliha paluafH» L. Gonicin. Torfbrucli bei Hiutersee noch blühend.
Delphinium Consoliila L. Auf Aeckciii liäulif?.
Aconitum rarieijatum L. Lubochin, Wiese am ächwarzwasaer.
Aetuea xpicdta L. Parowe bei Dulzig.
Derberis vulaarix L. Schweiz, Poln. Kouopath, DUch. Konopath, Lubocliiu,
Koselitz zerstrcul.
Ni/mphea Candida Proäl. In Seen: Wiorsch, Bbensee.
MpÄar lutettm Sm. In Brüchen und Seen httufig.
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Papaver Bhoea» L. Schwetz häufig.
(Jhelidomum majits h. In Hecken häufig.
Fumarin officinnlh L. Auf Aeckern zerstrcuL
Na*tti/rtiii m si/rfsfre R. Br. Hauliu:.
— pahixfrc D. ('. In den Paiowcii hüulig.
Arnhif ii/i'/ioxa Scop. Auf saiidigmi liodeii zcrslrcut.
Stsi/mhrium ojjirinale 8cop. Au Wegen und um Ortsclialteu gcineiu.
— Sophia L. Wie voriges gemein.
Stenojih-af/ma 7%alianum Celk. Auf Aeckern häufig.
Erynmum cheiranihoide» L. Auf Aeekern hftufig.
Alyttum calycinum L. Anf Aeck«rii nnd Abhängen häufig.
Berteroa ineana D. C. Gemein.
TManpi orvenM L. Uebcrall häufig.
Teeidalea nudieavlü B. Br. Auf Aeckern im nördlichen Teile häufig.
('ap'iolUi Bvrm pafttorh Mneli. Gemein.
Fuip/tanu» Raphanutrum L. Auf Aeckern gemein.
Jleliant/iemitm Chamaeci'»fus MUl. Terespol am Bahndamm, in der Nähe des
Piacecziia Sees.
Viola palu^irifi L, Jn Sümpfen zerstreut: Brcmin, Srliirnslaw.
— arenaria D. C. In Waldern. auf Sandlieidru haulig.
— stln'.strin Lmk. I». Rivi nituut Kclib. Lubüchin zerstreut.
— canina L. In Wäldern iiäulig.
— tricolor L. var. anuntu. Auf Aeckern haulig.
— — Tar. «Mtt'iftma. In ein^ kleinen Kiefernbestande bei Lowinnek.
Reuda Ijuteola L. Schiretz, Weichselkämpen.
Dröura rotundifolia L. Auf Torfbrüchen häufig.
— rotundifolia x anglica (D, obovata Mert. und Koch). Scluroslaw, unter
den Eltern nur in einem Exemplar.
— anglica Hude. Auf Torfbrüchen: Schiroslaw, Piaceczna-Seo, Eichdorf,
Czarnowo-See.
PamaxKia palustris L. Auf torügen Wiesen ziemlich häufig.
Polygala amara L. Auf Abhängen und Wiesen: Poln. Konopath, Groddek,
Breniin.
GffpKophihi munilia L. Sandig«' Accker Z(M>tr«nit.
Diunthu/i Cai i/iufiaiiorum L. Jn Wiildern und .auf BaiufMi iiiiulig.
— dcltoiik» L. Wie vorige: Sriiwetz, Poln. Ixiuiopatli, Luliochin.
— arenanus L. In saudigen Wäldern zcrsticut; am l*iaceczna-Ä?ee, Suchoui.
Saponaria ofßdnali» L. 8chwctz, Woichselkämpen hSufig.
Cucttbulv$ baceifer L. In einem Gebüsch zwischen Lubochin nnd Groddeck.
Silene tatarica Fers. Schwetz, Wiese am Schwarzwasscr häufig, Weichselkämpen
zerstreut.
— Oftfes Sm. An Abhängen zerstreut: Schwetz, Poln. Konopath. Lubochin,
Klinger.
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Si'lene inßata Sm. An Abhängen und auf Bainen hinfig.
Vitearia vulgari» Bölil. Wiesen häufig.
Mefandryum album Grcke. (M-uu-in.
MAanilrtfum rubrttm Grcke. In den Parowen häufig.
Ha'jina prnnivifwnJi L. An leuchten Stellen häufig.
— noiloMo Fenzl. Auf Tornirfiehen hüufifr.
Sprr<>ul(i arrt)iMij< L. Auf r^aiulijren A<'ckern häufig.
Speif/ulana rubra Presl. Wie vorige zerrftreut.
Arenaria feiyyllijoliu L. Aiif Aeckeru häufig.
Steüaria mtdia Cyrillo. Ueberail.
» Holottea L. In den Parowen häufig.
MtAatMwn aquaticum Fr. An den Ufern hiofig.
Ceraüium irmale Lk. Anf Bainen hänfig.
Linum cathartiemn L. Feoebte Wiesen, Qroddeck, Dricanin häufig.
Radiola linoidm Gmel. Anf Br&chen, Lnboeliin, Bramin hänfig.
ikhea AUea L. An AbhängeD, Bainen in den Weichselgegenden nicht selten.
— neglecta Wallr. Ueberail häufig.
TiUa ulmifolia Scop. In den Parowen einseln, Poln. Konopakh, Lnbochin^ im
Cisbuseh.
Hypericum per/orafum L. Häufig.
— fjuüihatnjulum L. In den Paruweii hiiuliir.
— tetrapientm Fr. An Ufern von Ijaclicn, (irabeii, Seen hänfig.
— humiju^uvi L. Au Al)h;ing<'n und auf sündigen Acckcru zioiuliuh häufig.
— wontanum L. In den Paruwen ziemlich häutig.
At» Reudoplatamti L. Im Cisbuseh einzeln.
Giramum praten$e L. Anf Wiesen häufig.
— palwtre L. An üfem von Bächen und Gräben hänfig.
— »anffuineum L. In Wäldern zerstreut^ Bremin, am Piaceczna-See.
— pudllum L. Hänfig.
— moUe L. Häufig.
— Rohertianum L, In den Parowen häufig.
Ennllum cicuianvm L'Ht-rit. Gemein,
ImpatienM NoU fangen L. Lubochin, Uler des Schwarzwassers, Poiednoer Wald
1 läufig.
Oxatis ArrdiAi'Ha L, In den Parowen häufig.
— »trii-fii L. Bremin, unvcrtilghares Unkraut im Garten.
Etonymus europaca L. In den Parowen ziemlich häufig.
— verrucosa Scop. Wie vorige.
JUamiNft eathartica L. Wie vorige.
Fira$tgu1a Ahm» Hill. In sumpfigen Wäldern ziemlich häufig.
ükx emapaeu» L. Bremin, Waldfichtung. Vor 8 — 10 Jahren von dem Besitzer
ausgesäet, später aber nie ein Exemplar gefunden. Es waren junge
in ziemlich viel Exemplaren vorhandene Pflanzen.
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SarothamMU9 wt^ariu* Koch. Bremin yeroiDselt.
Genttta iinetaria L. In Wftldern liänfig.
OnonU tpinosa L. Tcrespol am Bahndamm.
— rq>enn L. Schweiz. Lnbochin hänfig.
— arvenna L. Häufig.
— — forma mititantha. Dulzig.
Mediniijo snfirn L. Liibochin.
— fdlidfa L. (Jniiciu.
— luj>iilinn ]j. Hiuifig.
Meliloiiis of /in' im/ IS Dosr. W'irwa-raiowc lici I'olii. Koiiopath.
— allntti Desr. Schweiz, Wcichsclkäuji>ou häufig.
Tnfolivm praieme L. Anf Wiesen gemein.
— alpttfre L. In den Parowcu und auf Abbflngen ziemlich hänfig.
— artenH L. Gemein.
— medium L. Auf Abhängen nnd Waldlichtungen ziemlich häufig.
— fvagifemm L. Scbwets, Weichaelkämpen, Hintersee.
— repem L. Gemein.
— aweiim Poll. Auf Abhängen ziemlich haufij^.
— agrariuw L. (ex p.) (7'. rampestre Schrei».) Zieinlit h häufig.
— prorvii'^'i IIS L {T. filiforme der deutsch. Aut.) Häufig.
LotuK rr-rniniUifvx L. Iläufi}?.
Antrat/uli/x illyypIi'lUox L. In den l'avowen hanfi'jr.
Coronilht raria L. Auf Kaiiu'ii tiiul an WaldrandiMii /.«Tritrcul.
Viciu < i'i'-ra L. Scliwrl/., Poln. Konopatli, Liihochiu hiiulig.
— • tciiuijoUa Kotli. Auf Abhängen zeiritreuL
— villoaa Roth. Häufig.
Brunva epinoM L. Auf Abhängen häufig.
— Padtti L. In den Parowen häufig.
Ulmaria pentapetala Gilib. Auf feuchten Wiesen, Schwetz, Lnbochin häufig.
— Filipendula A. Br. Auf Abhängen ziemlich häufig.
Geum urbai*um L. Häufig.
■ — rivale L. Auf Torn)n"icl.cn bei Siemkau.
Rubue plicatut W. u. N. Häufig.
— nemorofuB Havne. In den Wäldern und Gebijschou ziemlich häufig.
— eaeeiv» L. Ucberall hän Rg.
— Idaetis L. In den Parowen häufig.
— sa-roliiis L. In den rarowen ziemlich häufig.
Fraiiaria rrsm L. ITäulig.
— n'riJü Duchenne. Anf Paiiion nnd Abhängen ziemlich liaulig.
C'omat'um palwstre L. in Sümpfen und Muoren häutig.
PolwtUla eupüia L. In den Weichselgcgcnden häufig.
— Aneerina L. Gemein.
— argentea L. Häufig.
1»
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hUetUilla reptant L. Häufig.
— proeumhtM Sibth. Torfbrnch bei Bremin siomlich hlofig.
— tilvubu Neck. Gemein.
— dntna Chaiz. In sandigen Wfildern httnflg.
— opaca L. Auf Al)hängon bei Schwets nnd Terespol.
— (ilfxi L. Luboehiii ziemlich häufig.
Alchemiila rulgari» L. Auf Wiesen ziemlich bttufig.
— urroi'-ix Peop. Auf Aeckern httafig.
Affrimonia Eupntorutin \,. HiiuHg;.
Rom ntruiKt L. In deu Weiclisclgej^tMMlen liautig.
— inm< iii<mi Sin. Wie vorige ziemlich hüutig.
CraiaeyuH mouof/i/iKi Willd. Iliiufig.
Piru9 eomynunii< L. Auf Aeckern einzeln und zerstreut.
Sorbtu aui >n>ana L. Ziemlich häufig.
EpiU>hium angmiifolium L. An Abhängen zarstreut.
— hinutum L. (ex p.) An Ufern bänfig.
— parnßorum Bete. Häufig.
— montanum L. Ziemlich häufig.
— rateum Retz. An Ufern häufig.
— pahtfirp L. Häufig.
Oenothera hienni$ L. In den Weichselgegenden häufig, sonst zerstreut.
Myriophyllum spicatutn Ij. f läufig.
Hippiirix rtihjartH \j. Nea-Jas* !iiiinitZ, Mühlenteich.
* allitric/ie vernalix Kütz. Ii:iiitig.
— — var. (iii(/usfif'i>/{(i Hoppe. Lubocliin, Brennerei-Teich.
(eratophiilhi m dfinei^mm L. Häufig.
Li/t/mim mlicaria L, Häufig.
Pepli^t I'ortula L. Auf Torfmooren zer.streut.
Hermaria glahra L. Häufig.
Selerantku* annuut L. Gemein.
— perenim L. Häufig.
Sedvm maximum Sut. Ziemlich häufig.
— oere L. Gemein.
— holonienae Loisl. Lubochin, Bremin ziemlich häufig.
Semperchum tohoJiferum Sims. Bremin.
Rihe» Grosfularia L. Lubochin.
— alpinum L. In den Paroven ziemlich häufig.
— nigrtim L. In den Parowen häufig.
— rtihnim L. In den Parowen zerstreut.
Erymjium phtitum L. In der Nähe der Weichsel sehr häufig, sonst zerstreut.
Cicufa riroxd I.. Zionilieh liäulig.
Falcaria rulqaris Ilcrnh. In der Nahe der Weichsel sehr häufig, weiterhin zerstreut.
Aegopodium Poduyraiia L. Gemein.
M
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Carum Carvi L. Ziemlich häufig.
Pimpi/iclla Su.n/t'a(/(i L. Gemein.
Benila angusti/oJia Koch. In den Parowcn gemein.
— — foima wicropJiijlla. Wirwa Paiowe bei Pohl. Kouopath.
Sium laiifolium L. In Gräben ziemlich häufig.
Oenaitth« aqvatica Luck. Häufig.
Aethuta Cyiutpium L. Gemein.
Angelica »ihetlri» L. SchwetSi Lubochin.
Pleucedamm OreoaeUnum Mnch. Auf sandigen Abhängen ond Triften häufig.
— palwtre Unch. Torfinoor bei Siemkau.
Pasfinaca iotira L. Häufig.
Heraeleum Spkondih'ian h. b. nbirieum L. (ala Art). Gemein.
Dauern Carota L. Häutig.
Conium macvlatum L. In den Wnichsolgogonden häufig.
Hedera Hdi.v L. In den Parowcn und im Ci^lMiscli liiiiilig.
Com NM muf/tiinca L. Auf Aiihängeu uud in Gubüscht^u häufig.
Vixcuin alhrnn L. Zerstreut.
Sanilnirus niijra Ij. Auf Aldiängen und in Gel)ü^«chen zerstreut.
Viburuum Opuhm L. In den Parowen ziemlich häutig.
Lonziceru Xylosteum L. In Gebüschen ziemlich häufig.
A»ptrula oderata £. In den Paroven und im Cisbuach ziemlich häufig.
Galium Aparine L» Gemein.
— uUffinomm L. Häufig.
— paiutin L. Gemein.
— «— TUT. €aeipitonm C Hey. Am Czarnowo*See.
— bmwtU L. In den Parowen häufig.
— • verxrm L. Ilünflg.
— MoUugo L. Häufig.
Valeriana offinnalü L. Schweiz häufig.
Diptactts Silvester Huds. Schweiz, Weichselkämpen ziemlich häufig.
Knaufia arviums Coult. ITiiufig.
SucciHa prafrvftif» Mnch. Schwi'tz zifMulich liäufig.
Scabiosa orhrolaica L. v^chwotz, Poln. Koiiopath, Lubochin, häufig.
— C'olumbana L. Ziemlich häufig.
JEiitpatorium eannabinum L. Schwotz häufig.
Tumloffo Farfara L. Häufig.
Petaaitet tomentosut D. 0. Schwetz an der Weichsel: Land mann.
BettU perennü L. Gemein.
Stenoeüs anmui Hees. Schiretz> Weichselkämpen zerstreut.
ßriffiroH eanadam» L. Schwetz häufig.
— acer L. Ziemlich häufig.
Solidago Vinja aurca L. Häufig«
Jnula Britamca L. Häufig.
st
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Xamtkium wlmmarium L« Scbwete hSnfig.
Biden» trtpcariitu» L. Gemein.
— • eennHus L. Gemein.
Filago arvensis Fr. Gemein.
— mtnima Fr. Häufig.
Gnttphulinm Hihaiicum L. Ziemlich häufig.
— tt Hai /insu ni \j. Iliiuli|f.
— hiiro-aibum Ii. In den Wcicliselkäuipen l)ei Öchwetz,Nett->Jaschinnitz häufig.
— tliiiiriim \i. Ziciiilicil häufiir.
Ililic/uj/sm/i aniioriuiu I). C. Gemein.
Artemisia Absinthium L. In der Näho von Dörl'ein häutig.
— cafitpertn$ L. Häufig.
— vufgarit L. Gemeiii.
Achillea cmiilaginttt Ledebour. In den Weichselklünpen bei Sohwotz.
— Millefolium L. Gemein.
Anihemit Hnetoria L. Häufig.
L. Gemein.
— Cotula L. Häufig.
Matricaria ChamomUla L. Ziemlich häufig.
— inodora L. Gemein.
Tanacefum rvh/tnr L. Atif Rainen und an Wiegen häufig.
Letten Iii Jum um ruhjarc Lnik. Ziemlich häulig.
SetiPciO m/iKiri-^ L. (lenieio.
Xllrtttirui* L. llaufifT.
— rerualis W. K. Häutig.
— Jacohaea L. Gemein.
— «oraMiitev« L. In den Weiehselkämpen bei Schwetx gemem.
Ctmvm laneeolatum Scop. Gemdn.
— pahtttre Scop. Hän^.
— aeaii2e All. cauleteem Pen. Torfmoor bei Siendum ziemlich häufig.
— oleraeeum Scop. Gemein.
Carduus aeanthoides L. Häufig.
Onoperdon AcantJilum L. An Wegen nnd auf Ramen häufig.
Lappa o/ßcinalis All. Wie vorige häufig.
— minor D. C Wie vorige häufig.
Carlina araulix L. Im Wal(lgel»iete zerstreut, Rtellenweisc liiiiilig.
— rul'ian's L. Auf Heiden und in Waldern /.iciidieli häulig.
üerratula tinctoria L. a. inteni-ifolia Wallr. PoU:« lauer Wald.
^ ^ ß, heterophylla Wallr. Poli'dnoer Wald.
— — y. dmecta Walh-. l'oleduoer Wald.
CeiU4xurea Jacea L. Häufig.
— Cyanu» L. Gemein.
— 8cabio»a L. Ziemlich häufig.
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Centaurea tolriiHali» L. Auf einem Hofe in Schwetz, nor in einem ESxempUur.
Lampuina commun'tH L. Ziemlich h&ufig.
AmfmrU minima Lk. Häufig.
dehorium Jntibu» L. [läufig.
heonloilon aulumnalix L. Häufig.
— haxfilis L. Häufig.
Picriit Ineraciviiles \,. ZiiMiilich häufig.
Tro<i(ipoiion praffiixtH L. ZiiMiiIich häufig.
Uifpoclioeris radivata L. Häufig.
Tarajcacum officinale Web. Gemciu.
— — forma eritptm. Zawadda.
Chmdrilla juncea L. Schvetz ziemlich häufig.
SoHchm oUraeeui L. Hftnfig.
— atptr All. Gemein.
— oroffMM L. Häufig.
Crepü biennü L. Ziemlich häufig.
Hiemäum PiloneUa L. Gemein.
— Avrieula L. Ziemlich häufig.
— munyrum L. Häufig.
— umheUafum L. Häufig.
Jasionr montdua L. Häufig.
Campu/iula rutuiuli/olia L. Häufig.
~ rapunciiloicie» L. (Jomciu.
— TracheUum L. lu C« einlachen ziemiicli liäufig.
— patula L. Ziemlich häufig.
— perHeifoUa L. In Wäldern häufig.
— glomerata L. An Wegen und auf Abhängen häufig.
— iihiriea L. Koselitz häufig*
Vaeeinium Myriübu L. Gemein.
— nUginoBum L. Zerstreut, am PiaeecznaSoe, Ebensee.
— VitU lihiea L. Gemein.
— O.rijcoros L. Auf Torfmooren häufig.
Arctostuphylos Uva vrsi Spr. In sandigen Wäldern häufig.
Andromeda poli/olia L, Auf TorfmoorNl ziemlich häufig.
( allutui vuh/dris Salisli. (Jeinfin.
Ledtim pdJustre L. Ziemlich häufig.
Phola niiHor L. Ziemlieh häufig.
Rantinchia ncciinda Grcke. Häufig.
Chimophila umbellata Nutt. Ziemlich häufig.
Manoiropa IJypopilye L. Poln. Konopath, Wirwa>Parowe.
VtnceUmeum ofßeinale Much. Sehwetz, an den Sohwarzwasser- und Weidiael-
abhängen häufig.
Menyanthe» trifoliata L. In Sfimpfen häufig.
n
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i M
Gentiana Pfieumonanfhe L. Grzibno Wiesen im Revier der Oberfürsterci
Cbarlottenthal.
Erythraea Centaurium' Fen, Ziemlich häufig.
Comolvulva eepiumli, SohwetoyWeiohselkttmpen häufig, ebenso amSchwanwaBser.
— anenm L. Häufig.
Ctwwfa «urcpoia L. Groddeck, Ufer des SchwanwaBsen aof Hopfen.
— ^piihjfmum L. Schweis, Hatieiihtthe anf Wiesenkrintero.
Anehuta ofßeinalig L. Häufig.
— artwtis yi. B. Häufig.
Symphytvm ofßcinah L. Häufig.
Echium r%tlgare L. Häufig'.
Litho^fei^um ofßciiiale J^. Sch\vetZ| Abhänge am Schwarzwaaser ziemlich liäofig.
Mtfosotis palustris Rtl». Häufig.
— infrrmeiiia Lk. Hiiufig.
Solanum nigmm L. Gemein.
— Dulcamarn L. i^cliwctz, Weichselkämpcn häufig.
llyoscyamus niger L. Jn der Nähe von Dörfern ziemlich häufig.
Daiura Siram^hm L. Wie voriger häufig.
Verha^cum IHajMwt L. Anf eandigen Abhängen zerstreut und Tereinzelt
— thapn/orme Schrad. Anf sandigem Boden bedeutend häufiger als voriges.
— phlMioidsi L. Schwatz ziemlich häufig.
— thapn/ormi x L^hmtiB Schiede* Lnbochin, in der Nähe der Ziegelei
anf den Bergen, nicht weit vom Schwarzwasscr.
— Ljfeknitu h. Lubochin in der Nähe der Ziegelei, Nen-Jaschinnits häufig.
> niffrum L. Ziemlich häufig.
— nigro x Lychniti» Schiede. Lubochin, in der ^ähe der Ziegelei.
Sercphularia nodosa L. Ziemlich häufig.
— £hrhorti Stevens. Ziemlich häufig.
Linaria vuhiarii* Mill. Häufig.
Veronica »cuii'lluta L, Häufig.
Anagalli« L. Häufig.
Beccabunga L. Häufig.
— ofßdnaU» L. Gem^
— longi/oKa L. Schweiz, am Schwarzwasscr und an der Wddisel häufig.
— tpieata L. Anf sandigen Ahhängen und in Wäldern ziemlich häufig.
— terpfßKfolia L. Hftnfig.
— arwmU L. Häufig.
— agretHu L. Ziomlich häufig.
Mdeanpgrum arvetue L. In den Weichselgegenden auf Abhängen ziemlich häufig
— nemornxtim L. Häufig.
— pratense L. Häufig.
Pedicularin palustris L. Jlicmlich häufig.
Alectorolophw major Kchb. Häufig.
•* 5
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JBuphreuia ofjicinalix L. Häufiff.
— Odonfitet L. Häufig.
Mentha silceatrig L. Ziemlich Iiäufig.
— aquatiro ]j. var. vcrtin'llafa. Häufig.
— — var. capifat«. IläufijC:,
Saida pratennix L. .Srhwetz. An Abhängen der Berge aoi Schwarzwasser und
an der Weiolisel häutig.
Oriyanum vulyare L. Häufig.
Thymus Serpyllwn L. Häufig.
— — angmtifoKum Pen. Gemein, besoodwe in den Waldgegenden.
(kUamntha Aeinot ClaiiT. Hftnlig.
Clmopodium vulgare L. Ziemlich häufig.
Hjfuopm ofßciwdU L. Koeelits, auf dem Abhänge Torwildert.
LamiMim ampluncauU L. Hftnfig.
— purpureum L. Gemein.
— tnaeulatum L. In den Parowen und feuchten Wäldern riemlieh htafig.
— aUntm L. Häufig.
GaUopeis Ladanum L. Häufig.
— Tetrahit L. Häufig; mit kleiner, weiiaUch gelber Blüte in Bagno b. Siemkau.
— versicolor Curt. Häufig.
— puhcscens Bess. Ziemlich läufig.
Stachi/$ nüradca Ii. In den Parowen und feuchten Wäldern häufig.
— palu«iris h. Häufig.
— recta L. Schwetz, Abhänge am .Schwtirzwaascr und der Weichsel häufig.
Marrubium vulgare L. In der Nähe der Dörfer ziemlich häufig.
Ballota nigra L. (Hemeln.
Leonurue Cardiaea L. Hftnfig.
Seutellaria galerieulata L. Hftnfig.
— haetifoKa L. Schweis, Weichaelkämpen nemlich bftafig.
Brunella vulgaris L. Häufig; kleine nnd hdlblfihende Form am PiacecanapSee.
— grandiflora Jacq. Zerstreut.
Verbtna ofßändU» L. In der Nähe der Ortschaften, besonders in den Weichsel-
gegenden zerstreut.
Utricularia vulgaris L. Häufig.
— neglecta Lehm.? Im Sumpf von Bremin und Hiutersoe.
— intermedia Haync. Zerstreut in Sumpfen, wo 9\q vorkommt häufig,
Schiroslaw, Piaceczna-See, Ebenaee, Ilintersee.
— minor L. Häufig.
Trientali» europaea L. Anf bewaldeten Abhängen und sonnigen Waldrändern
siemlich hftnfig.
Ljfemaekia vulgarie L. Hftnfig.
Änagattü arvende L. Ziemlich hftnfig.
Hottam'a paluelri» L. Hftnfig.
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liwtojfo majof L. Gemein.
— media L. Httnfig.
— laneeoiata L. Gemein. •
— arenaritt W. K. In den Welchselgegondon häufig, sonst Eerslrent, mit*
unter bttofig.
9'oh,>In Kali Ii. Scliwetz an Bsndigen Orten »emlich bftufig.
Chittopoiliunt album L. Gemein.
— polifüjwniium L. jräufii;.
— lioim-i Henricn>< Ii. Häufig.
— (//aiirinii L. Häufig.
Atnple.r pafalum L. Gemein.
— ha«ialum L. (exp.) Häufig.
— roseum L. Schwetz an den Abhängen am Schwarzirasser hänfig.
Ramer maritima L. Ziemlich häufig.
— pahuter 8m. Ziemlicfa hänfig.
— eoaglimenhte Unnr. Hänfig. «
ellHunfoHue L. Hänfig.
— Bydralapathw» Hnds. Hänfig.
— eritpue L. Gemein.
— eamgatneui L. In den Parowen ziemlich hänfig.
— AeetoM L. Gemein.
— Aeefoeella L. Gemein.
Polygonum amphibium L. In beiden Varietäten in nnd an Gewässern häufig.
— lapailtifoUum L. Gemein*
— Pcr^icana L. Gemein.
— Hi/(fropipcr L. Gemein.
— mite Schrank. Ziemlich häufig.
— minuM Pluds, Häufig.
— aricttlare L. Gemein.
^ Convolimhts Häufig.
Daphne Meureum L. In den Parowen und im Cisbnsch hänfig.
Atanm eurepeteum L. Wie voriges häufig.
Titkifmabu heUoteeptae L. Zi^lich häu^.
— OffparieeioB Scop. Luboehin hänfig.
— Ap/M Oaertn. Hänfig.
L. In den Parowen xerstrent.
Vrtita vretis L. Gemein.
— dioica L. Gemein.
CattoM taiiva L. Auf Aeclcem uemlicb tiänfig besonders an den Weichsel-
gegendcn.
Jlu muluif Lt/pufus L. In den Parowen iiiul an den Uforn der Flusse häufig.
l lmun campentris L. In den Parowen vereinzelt.
(^vercut Robur L<. Vereinzelt und selten Bestand bildend.
M 5»
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Betula alba L, Ziemlich häufig.
— piihescen« Ehrh. Torfinoore am Cisbnsch.
Alnxi^ qlnfinosa D. C Häufig. ,
Corylm Avellana L. In den I'arowen gemein sonst Tereinzelt.
Carpimin Beluhix \Vi(> voriircr aber seltener.
Salix pentandra L. Bruch bei Siemkau.
— fraffilts L. PTäufig.
— alba L, Häufig.
— amygdalina L. ß. concolor Koch («S. triandra h.). Schwatz, Weichsel-
kämpen häufig.
— Cofrea L. In den Parowen ziemlich häufig.
— awriUi L., f. humilia et nderophylla, Brach bei Schirodaw.
— r^wiM L* 9, romarin^oUa L. (als Art). Brach bei Schiioelav.
— 4>. Brach bei Schiroslaw.
FopuIu9 trmula L. Ziemlich httafig.
Elodta eauademi» Bichard n. Hichx. Schwetx, Neu-Jaschinaits, Schlosasee.
Stratiotea aloides L. Gemein.
JSydrochaHs Morbus ranae Ti. Ziemlich häufig.
Alitma PUmtago L. In Grü])on und stellenden Gewässern häufig.
— — c. graminifolium Ehili. Lubochin im Teicli der Brennerei.
Sa^ttaria sayiftifolia L. In Grabtn und stellenden Gcwä?8mi häufig.
— — var. valüneriaefolia Con. und Gem. Bei Schweiz im Schwarz-
vra.«?ser.
Scheuchzeria palustris L. Zerstreut. Bruch bei Schiroßlaw, Piaceczna-See,
Ebeuaee, Marienthal.
Trigloehin palustris L. Häufig.
l^fUmogeton natam L. In Gewinern gonein.
— aHijpimt» Baibit Bremin, Biachke-Fliees, steril.
— gramineiu L. ß, heterepl^iUiB Fr. Lnbsee.
— — homoj^lhi*, Broch bei Sohiroslaw.
— hetn» L. Eftofig.
— a. aaiminatu«. Fast ebenso httnfig*
— pmfoliaius L. Ziemlich h&afig.
— aritpMt L. Häufig.
— — Berrulatus Sclirad. Lubochin, Teich des Rossgartons aus Brut-
knospen von P. crispus entsprossen. Zwischen Slonsk und Xjowinnek
in Blütho und Frucht, was nur sollen der Fall ist.
— remprexsus L. Im Ebensec.
— obtumfolius M. u. K. Jm Rudno-Sce.
— pusillua L. Torfmoor bei Bremin, Driczmin im Miihleutcich.
— — T. laii/oliuB Celak. Bremin, Rischko-Flicss.
— fectinaiu» L. t. intermptut Kit, (als Art) Schweta. Schwaiawaaaer.
Naja» major All. Zerstrent Wierech-See. Ebensee, SnGhom*See.
tr
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Lmua tri$uUa L. BMa6g.
— folxfrrküa L. Hiufig.
— «NMT L. Gemein.
l)fpha haifoUa L. Hftnfig.
— a$tffusti/oUa L. Häufig.
Sparganium ramosum Hud.s. Häu6g.
— divplejc Huds. Ziemlich häufig.
— minimum Fr. Brcmln, Torfbructij Bruch bei 8cbir08law.
Calla paluefris L. Häufig.
Malajcia paludom Su\ Bruch bei Scbiroälaw; Marienthal an den fr^tandorteru
zerstreut.
Jt'ts Pseud-Acei'us L. Häufig.
Lilium Jdartagon L. Auf den Abhängen der Parowen und in Wäldern ziemlich
bttuag.
Antherieum ramomm L. Zarstrent.
AlUum oeutanguhim Scbnd. Schweis, Wiese am Schwanwasser hHoilg.
— oleraeeum L. Schwetz, Schfttsenbaus-Parowe.
Pari9 qvadnfoUif L. ZiemUoh hAnfig.
Mjfgonatum cfficinaU All. In Wäldern and Gebisehen siemlich häufig.
— muliißoi'um AU. Wie vorige, doch bei weitem seltener.
Contallaria majalia L. Wie vorige ziemlich häufig, stellenweise häufig.
Majanthernttni hifoUvm Schmidt. Häufig.
Juneut fjritxm h. Gemein.
— articulafus L. Häufig.
— (tlpinuH Vill. Ziemlich häufig.
— biifnitiu« L. Häufig.
Cyperus ßave$cen)i L. Bieczewo-Scc nur in einem Exemplar.
Rhynchogpora alba Vahl. Zerstreut. Bruch bei Schiroslaw; l'iaceczna-Seej
Maricnthal an den Standörteru häufig.
HeUoehari* palutiri* B. Rr. Gemein.
— vnifflumü Lk. Ebensee, Marienthal.
— aeicularU B. Br. Bagno bei Siemkan häufig.
Scirpvt taautri» L. Gemein.
— silvaHtn* L. Häufig.
Enophorum raf/hiafum L. Häu^.
— poli/ntachi/u m L. * Gemein.
Carejt vulpina L. Gemein.
— remota L. Häufig.
— ccJiinnid Murr. Häufig.
— lepiniiKi L. Häufig.
— Goodt mnujlni Gay. Gemein.
— limom L. Ziemlich häufig.
— panicea L. Häufig.
Sil
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I
Carejr ßäva L. /}. J^pidoearpa Tausch (als Art). Linsk-Soe.
— — X. Otderi Elirh. (als Art). Ziemlich hänfig.
— l\eudo-Cif}}eni» L. Häufig.
— roxi rata Witli. Häufig.
— hirta L. Häutig.
Panicum Ihnuirr Kiockfi (1787) {!', glabrum 6ood.) Häufig.
— ( ruH nalli Ii. Iluuti}^.
Scttiria rirldiK V. B. Häulig.
Alopectirus ticnicu(atiit L. Häufig.
Ayrostis vulyarU L. Gemein.
Apei'a Spiea tenii V. B. Häufig.
CaUmagrwdt lanctolata Rth. An feuchten Orten xiemlich bänfig.
— eptgeioB Rth. Auf Sandboden hAufig.
Phragmitei eommunU Trin. Gemein.
Aira eaupiiota L. Gemein.
Wdngairttima eanneent Bernh. Gemein.
ffolew lonatui L. Hänfig.
Poa annua L. Gemein.
— urotina Ebrb. An feuchten Orten häufig.
— trivialü L. Gemein.
— pratfinnis L. Gemein.
Qlyceria aqualica Walilnbg. Häufig.
— ßuitniis R. Br. Gemein.
Molinia caerulea Mnch. Auf Toriwiescu häufig.
Bromu» aecalinus L. Häufig.
— tectorum L. Haulig.
JEHjfwiit armartM» L. Auf Bändigen Abhängen bei Jacobsdorf, Lubocbin.
ifiHndlnrm mminum L. An Wegen siemlich hänfig besondo« in den Weichsel-
gegcnden.
LoUum perennt L. Gemein.
7a««« huteaia L. Gisbusch, Bestand bildend.
Jumpenu eommunU L. Gemein*
i¥jnr« tiltmliri» L. Gemein.
Equiutum arvense L. Gemein.
— maximum Lmk. Schinderparowe bei Schwets, Koselits.
— silvaticiim L. lü Gebüschen häufig.
— paluKire L. Gemein.
— llmo>>um L. Gemein.
— hwmale L, In feudi ton Wäldern häufig.
Lycopodium annotinum \,. In den Wäldern zertstrout.
— iuuudatum L. Bruch bei Schiroslaw am Piaceezua-öee.
— clavatum L. Jn den Wäldern häufig.
n
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71
J^podium eomplanatum L. Uebergangsfonn xa L. CkamoM^pariMW A. ftr.
Sehr wenig trichterförmig, gelblioh grfta fui heohtblan, Schuppen aaf-
rocht nicht ahetehend. Wald bei WondoU, nicht wat von der Lisi^.
Poljlpodium vit!(/are L. Ziemlich häufig. Uebergaagsform sa vor, aurttum
Milde. Poln. Konopath, Wirwa Parowe.
VhegojiUi'U Dri/opteti^ Fee. In den Wäldern siemlicb bttufig«
PoljfUichvm Theliptaiii Sw. Häufig.
— Fili.r mag Rth. Gemein.
— spinvJoxum D. C. In feuchten Wäldern häufig.
Afpleiuuiii Fl In- femina Bernb. tiemein.
Hei in aquilina L. Gemein.
Ilylocomium spien Jens (Hedw.) Sch. Gemein.
— triquetrum (L.) Sch. Gemein.
Vjfpimm Sehrebtri Willd. Gemein.
— euqttdatum L. Häufig.
Clinuuium dendraidet W. et H. Bremin.
Tkuidium tamarueimm Scbimp. Jnnkemhof*
Fonünalü antip^'co L. Jonkembof, Teieh der Oberftnterei.
— hjfpnaidet Hn. Bremin, Biachke-Fliem.
Pufyirichum formosvm Hedw. Cisbusch.
— juniperinum Hedw. Bruch bei Schiroslaw.
— tifictum Mcnz. Häufig.
— commune L. Gemein.
Mnium cuxpidaiiim Hudw. Pohl. Konopath, Wirwa-Pai'owe.
— (ir'pne Blaijil. liruch liei Schiroslaw.
— vnihilaiuiH llcdw. liremin. Rischkc.
— punctdtuni Hedw. Puhl. Konopath, Wirwa-Parowe.
Jkyum p*eudoti'iqueti'um Schwägr. Bruch bei Sehirodaw.
Diaranella eenriculata Schimp. Bruch bei Schiroslaw.
^phaynum sp. Brach bei Schiroslaw.
— q>. Piacecsna-See.
Ploffioehila a»plemoidn N. et M. Poln. Konopath, WirwapParowe*
Siatchantia po^fmorpha L. Gemein.
Hiccia ßuitam L. Bagno bei Siemkau.
Sitella ßtJciliH Ag. Maricnthai bei Ebenaee.
— 9p. ßremin, Torfbruch.
Cham titelh'f/era Bauer. Ebensec.
— verutoplojHa Wallr. Lubsee: Elieuaeo.
— foelüJa A. Br. Lubsee; Iliiitersee.
— fratfilis Dew. Lubsee; Lubochin, Teich dca Rossgartens; Cisbusch.
— i'p. Lubsec.
— «p. Lubsee; Kbsnsec.
— «p. Ebensoe.
m
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_ 72
Oeatttr h^rometieui Fr. CiabQBcb.
i^mma gramini» P. tnf Eljfmut «reniirnr«.
— Umosae Magnus auf Careai Umota.
Ehi^opngen lutwha Tul. Hutta bei Ebeasett am Wege nach Bicsewo.
CiKjloemm gp. Bruch bei SchiroslaiT.
Leptosphacria Volinhim Pcrs. auf Campanula nbiriea,
— /fpfcit's adJiur dubia auf Cairx ampvUacm*
Eri/iiiphe Maiiii auf Ononi.'i Jii/rina.
Dothidea Juncaginearum Lasch, auf IViglochin paltutre.
M
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Ti
Bericht
XAno KalMUs-HUif ibar dit ligetaiiM Minir nm niil tat CtaMimahafl
im Bmna. AgtMut L«dwif -(Anfafug «ad HMgUitow Stmbt-SMBC
te EnInb SlhiBg, Mm, Kidimitii, Vt, HUlaid, Biilibnf «nd Xnniiibaf
Anzdil der gesammelten seltnerea PflaDzen gelangten auf der YenMMBlUf
SU Dt EjlM Bur Yertbeilung «n di« Mitglieder dee YerdBi.)
El wurdeii gofondea:
In Kreise Elblng.
TkßUeirum angusH/oHum Jacq. Nensttdter Feld am Branaeneee* IS. 6. 82.
— favum L. An den StromUiisern in der Nabe der Thiene. 30. 8. 82.
Nmtmrtuim Umtirt Tanaeli ß, pinnaHJidum Tausch. An Grilben auf dem
Neastadter Feld 14. 6. 82 nnd bei Moosbrach. 19. 6. 82.
Bramca nigra Koch. Am ScliUnjsoudamm. 21. 8. 82.
VifhtaxU tenuifolta D. G. Am Kalkofen zwischen der KönigBberger Chaasaee
und dem äussern Müblendamm. 17. 9. 82.
CucvhaluB haccifer L. Pulvergrund, im Gebüsch am Hammelcanal. 7. 8. 82.
Ceraxftum qlomeratuin Thuill. Eggertswüsten, auf Waldwegen, spaiHam. 9. 8. 82.
Gn-aiilinii »loUr L. Grasplatz an der Bürgcn-essource. 27, 6. 82.
ISarotluimniirs ^-ojHiriun Koch. Zwischen Dörbeck und ßehberg am fiakauer
Walde, vereinzelt. 27. 5. 82,
Ro$a rubiginona h, Pangiütz-Colonie. 29- 8, 82 in Blüthe.
Bhergrdia arveiwU L. Grasplatz an der Bürgcrreesource. 27. 6. 82.
Ü^ofofM verneoiw Sm. Bd PanUam aof Yiefaweideii. 27. 5. 82.
— higpida Schldl. pat Bei Lärchwalde am Lupinenberg. 2. 6. 82.
Umoalh aquoHea L. Teich im Park von Gadinen. 19. 8. 82.
Vemka TwrttrfcrtH Gmel Anf fettem Stoppelacker bei Kl. Röbem. 20. 9. 82.
— tpaea Fr. Anf Stoppellkckem bei Gr. Wesseln nnd Kl. Bdbern. 20. 9. 82.
fiMteffO mwaria W. K. LSrchwalde bei Oehmkenbof. 4. 8. 82.
ikttrairtto rtirof^-''"'^ L. Am Elhinguferi 8<dir Tcreinzclt. 28. 8. 82.
gikba L« in Grttben bei Engl. Bronnen und an der Gasanstalt 5. 8. 82.
1
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74
T^l^ tiWmirU L. Auf einer Wiese bei Gr. Wesseln, bei Weingarten an
Rainen nnd bttnfig in den ObstgSrten der YorstKdte.
OrniÜiOgolum nutatu L. Bei Weingarten an Runen und in den Obetgirtm
der Yorstädto.
JuncMM ßliformi» L. Auf einer Wiese im Rakaner Walde und am Rakaner
See« 9t St 82«
Melioeharit uni^lumü Lk. Wiese am Lupinenberg bei Lftrchwalde. 18. 5. 82.
— tteiculari» R. Br. Am Rakaner See. 9. 8. 82.
Carex UfferUa Gay. Im Park Ton Cadinen. 27. 5. 82.
• — autpitoM L.' Toriige Wiese zwischen Bdhmischgnt nnd der alten
MüUhttaser Landstoasse*
8rtaria nertieillata P. B. In Gemösegärteu an der Sonnenstrasse. 2. 9. 82.
— fflauca V. B. An den Kiesgi-uben 1)ci Weingrund forst 2. 9. 82 und
bei Gr. Wesseln auf dem Felde am Vogelsanger Hammer. 20. 9. 82.
Oryza clandestina A. Br. Am Ufer des fridchen Haffes bei Steinort. 12. 8. 82.
CalamaffrosH« neglecta Fr. Au oiucm Graben am Nordende des Drauseosee.
12. 6. 82.
Avena ßai-escem L. Aeuäserer Marienburger Damm au der Böschung der
Eisenbahn. 14. ü. 82.
Glt/cena nemoralis Uechtritz u. Xöruickc. Am Vogelsanger Hammer, in der
Hauptschlucht bei VogeUang und in den Waldschluchten bei
SUgnitten 22. 6. 82.
Futuea tilvoHca Yill. Waldschlncht bei Stagnitten und in dner Schlnclit
im Pfiunrwalde. 2. 8. 82.
Bromw« aq»er Mnxr. ß. serotimtt Beneken. Bei Dambitzen , im Walde bei
Yogelsang nnd in der Schlucht am Yogelsanger Hammer. 22. 6. 82.
Ljfcmpodnm Selago L. Eggertswüsten 9. 8. 82. Waldschlncht bei Stag-
nitten. 19. 4. 83.
— complanatum L. ß. Chamaeejfpariwut A. Br. In der Nähe des Belved^
bd Yogelsang.
Im Kreise Stuhni.
Thalictrum angunfifolium Jacq. An der Sorjre bei Kuxen. H. 7. 82.
PuUaiilla rernolis Mill. Königl. Forst Kelihof, Belauf Neu Hakenberg. 13. 5. 83
— pati'iix Mill. Königl. Forst Rebhof, Belauf Neu-Hakenborg. 13 ö. 83.
Rauunculvx raxsiihi'nis L. Bei Wengern in der Parowe. 13. 6. 83.
Tunt'ca pmlifera iSoopoli. Am Hasenltorg bei Cliristl»urg. 0. 7. 82.
Siiene iwciiHora L. Auf einem Kai toffelackor an der 6orge bei Christburg.
G. 7. 82.
Spergula Morinotni Bureau. Am Fichtenllialer Berge bei Christburg. 8. 6. 81.
Ervutn monantho» L. Am Uaseuberg bei Christbui'g unter Koggen. 6. 7. 82.
Ei-yngium planum L. Bei Brannswalde an Rainen. 12. 8. 81.
s
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75
La$efpkiim pnaenkum L. Ad einem bnschigim Abhug em rechten Sorge*
nfer bei Christborg. 9. 10. 81.
Bgpathom» globra L. An Bändigen Bainen bei Bmnnswalde. 12. 8. 81.
Veromea longifoUa L. Bei Ghristbnrg am ü&r der Soige in der Nttlie des
Hasenbei^s. 6. 7. 82.
— poUta Fr. Bei Christburg anf Stoppelttckem an den Bergen östlich
Ton der Stadt. 0. 10. 81.
— ojtma Fr. Stoppeläckor liei Christburg. 1). 10. 81.
Armei'ia ruhurii^ WilUl. Bei J^iauuswalde au Feldrainen öatUch vom Dorfe
und am Kirchhofe. 12. 8. 81.
t^firjnis rntlira/is Sclik. Im Firhteiilhalcr Bruch bei Christburg. 8. 6. 81.
Knopftoi um latifoUum ilojjpo. Auf den Fleiycherwicscn bei Christburg. 7. 6 81.
< ui eu- imiecojc Schreber. Bei Braunswalde an der Chaussee uaeh Ötuhm uud
bei Wengern an den Abhängen der Parowe. 13. 5. 83.
— ttritta L. In dmBrtchen bei Braonswalde die gemeinite Segge. 13. 5. 83.
— meetorum PoUicb. Königl. Font Bebbof, Belauf Ken-Hakenberg.
Gemein. 13. 5. 83.
Pkalmi9 eamarimuM L. Chriatborg, am Pfairhanse. 1. 7. 82.
BierocMoa atutralü R. n. Schult. KdnigL Forst Behhof» Belauf Nen-Haken-
berg. 13. 5. 83.
Agrottu cam'na L. Fichtcuthaler Bei^ bei Christbnrg, auf fliegendem Sande.
Catabro9a aqvaüca P. B. Bei Cbristbnrg in Gräben auf den Fleischer-
wieson. ß. 7. 82.
Brachi/poffitnH pinnatum P. ß. An den Abhängen des Unken Sorgeufers
oberhalb Christburjrs. 7. 82.
Lodvm nmotuin Schruk. Litewken bei Christburg, unter Lein. G. 7. 82.
Bafhula muralU Hdw. | An der Mauer des JndenIdrchliofeB bei Christ»
Im Kreise Mehrungen.*)
RanuHculu« poii/anf/wmos Ii. Königl. Forst Alt- Christburg, Schutzbezirk
Morlung. 11. 7. 82.
A€9inium ratii';/a(u/n L. Bei Maulfritzeu in SeiteuacUluchten des Passarge-
thaU. 20. 7. 82.
iMwuia reditiva L. Waldschlucbt bei Stobnitt am Bachnfer auf lehiuigem
schattigem Boden i'echt zahlreich. 18. 7. 82.
*^ Die mit ••in» ni * v. rMelicncn Arten sind im Juli 1888 geMmnelt und der Vollatändigkeit
bftlber Dachträglich in das V'erzeicbaiu mit aii/geDommeB.
S
5. 7. 82.
Pottia ovata
Pha9cvm pili forum Sclireb.
Encalyyta vulgari» Hdw.
An den Abhängen des linken Sorgeufers
oberhalb Chi-istburg. 31. 3. 82.
Grimmia pulvinata 8m.
bürg. 30. 3. 83.
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76
* Camdma mieroearpa Andri^. Am Westende des Dorfes WerkiUoi im Gebftsck
am W^. 17. 7. 83.
TmdaUa nudteaulü B. Br* Bei Sportebnen wf sandigem Acker am Torf-
brach vnd bei Klogebnen.
HeUanihemum Ckamaeei§tu9 HOL Bei Gfliwalde an den Abhingen der Passarge
und sehr hinfig zwischen Liebstadt nndCameyen an derLiebe. 23.7. 82.
Drosera an^Kca Ends. In einem Torfbrach bei Nen-BoUtten unter D. rotundi"
folia L. 18. 7. 82.
Tumea prolifera Scop. An einem Abhang zwischen Altstadt und dem Sakrinter
Walde in der Nlihe der Chanssee nach Christburg. 11. 7. 82.
* J)ianiht$ Armma L. ß. glahra v. KlinggräiT. Im Kalkgiuud bei Gillwalde.
25. 7. 83.
* Badtola Unoidu Gmd. Zwischen Sportehnen und Maulfntsen am Bussberge.
28. 7. 83.
Byperimm montanum L. Künigl. Forst Alt-Cbristburg, Scbutzbedrfc Mortuog
11. 7. 82 und hn LiebstKdter Stadtwalde.
— hmifuwm'L, SandSdrar bei Sportehnen an der |,Pfaffenwiese" und west-
lich vom Gasthause. 20. 7. 82.
Qeranium moUe L. Auf einer Wiese im Stollenor Wald an derLiebe. 17. 7. 82.
MeUhhu o/fcinali» Desr. Auf einem Kleefeld an dor Ncumfihle bei Alt-
stadt 8. 7. 82.
TrifoUam ruben» L. KönigU Foiät Alt- Christburg, Schutzbezirk Hortung.
11. 7. 82.
Alehmilla arrenm Scop. Bei Sportehnen und Gillwalde auf Aeckern.
* Circaea intermedia Elirh. Im Waldo von Spoi tt'lincn. 2S. 7. 83.
Pepli» F&rtvla L. Bei Siiortehnon au einem torügeu Teiche in der Nähe des
„Tanneuhofs". 4. 10. 82.
Pimpinella magna L. GraHichcs Forstrevier zu Dohna-rrokelwitz, Schutzbezirk.
Heyda 2. 7. 82 und bei Sportehnen am Schlossbci'ge. 16. 7. 82.
* Jnula »alidna L. In einer Seitenschlucht des Passargethals swischen Podangen
und Maulhritsen mit Attrantia major, Campanula latifolta und
Aeomtum variegatum zusammen. 23. 7. 83.
* Lappa nemoroM Körn. Im Walde von Bornttdtken. 12. 7. 88.
AntMerit mnima Lk. Auf Sandäckero bei Sportehnen.
Aehjfrophorvi ntaeulatus Scop. Königl. Forst Alt- Christburg, Schntzbezirk
Mortung 11. 7. 82 und im Liebstädtcr Stadtwalde.
Campanula latifoUa L. Bei Maulfritzen in einer Scitcnschluclit des Passargo-
thals 16. 7. H2 und im Kalkgrund bei Gillwalde. 26. 7. 82.
— Cervicaria I.. Ik-i Gr. Bcstendorf in lichti'r Schonung 19. 7. Öl und
im Sakrinter AV'alde bei Alt-Cliristbur^. 12. 7. 82.
Ckimophila umbellata Nutt. Im Walde von Sportehnen. 22. 7. 81.
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77
Uffotoiü cMtpifMa Schnlti. Brach xwiselum Liebwalde und Miswalde 8. 7. 82.
In mehreren Teiohen bei Sportehnen 16. 7. 82. Am See bei
Soirehnen. 18. 7. 82.
— «par**)7ara Mik. AufeinerWaldwieee an der Liebe bei Stollen. 17.7.82.
Diffitab'g ambigua Muit. Ira Mühlengrund bei Sportehnen. 16. 7. 82.
Vwomea tpicaia L. An den Uferabh&Qgen der Liebe zwischen Liebstadt mid
Parneyen. 21. 7. 82.
GaUopgi« Ladanum L. a. latifoUa Hoffnumn. Auf sandigen Aeckem bei
Liebstadt und Sportehnen häufig.
Stacky« annva L. Zwischen Stollen und Gillwalde onter Getreide auf kalk-
haltigem Grandboden. 17. 7. 82.
* Utrieularia vulgarii L. Bruch nordöstlich Ton Paolken am Wege nach SiHyr*
tehnen. 24. 7. 83.
* CmbtneuUu ntüiimu« L. Zwischen Sporlehnen nnd MaulfritBeii am Rnssberge
anter Badiola Unoidet,
Rumex aquatieus L. Im H&hlengmnd bei Sportehnen. 16. 7. 82.
SaUjt viminalU x purpurea Wimm. An der Passarge bei Sportehnen 8. 4. 82
in Bifite.
Potamo^eioH atmUfoUiut Lk. In einem Feldteiche bei Miswalde. 8. 7. 82.
— vbhmfoUm M. n. K. Tdoh am Schlossberge bei Sportehnen. 16. 7. 82.
Die Pflanze wuchs seit Jahren hier reichlich. Im Sommer 1883
fand ich sie jedoch nicht mehr vor. Das Wasser des Teiches war
vom Grunde bis zur Oberfläche von Elodea canadensis durchwuchert.
— mucronatus Schrad. In einem Teiche bei Miswalde. 3. 7. 82.
UUmm Martagon L. Königl. Forst Alt-Christbni^, Schatsbesirk Hortung
11. 7. 82 nnd im Walde von BoBcnau.
Amtkericum ramosum L. Wald zwischen Alt- und Neu-Bolittcn 18. 7. 82 und
in der Königl. Forst Alt-Christbnig, Schntsbeairk Hortung. 11. 7. 82.
Juneu* capitatus Weigel. Feuchte Sandäcker bei Sportdinen westlich vom
Gasthauso.
— alpinus Vill. Bruch bei Neu-Bolitten 18. 7. 82. In zwei Toribrüchen
zwischen Liebstadt und Gameyen 21. 7. 82. In der ^Waone" bei
Klogehnen. 27. 7. 82.
— supinus Mnch. Torfbrucli bei Neu-Bolitten. 18. 7. 82.
Caru dioica L. Bei Sportehnen im „Rossgarten" 6. 7. 81. Auf sumpfigen
Wiesen zwischen Neu-Bolitten und Kl. Hermenau. 18. 7. 82.
— caespitosa L. Bei Sportehnen im ..Rosagarten". 6. 7. 81.
* limosa L. Bruch zwischen Alt- und Neu-Bolitten an der Boyer Forst.
17. 7. 83.
Sttaria gloura P. B. Auf sandigen Aeckern bei Klogehnen an der Grenze
von Pitehnon.
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I
I
78
IjoUum tenwlentum L. Boi Sportehncu auf dem »^chullande. 7. 7. 81.
— rtmoium Sobrnk. Zwischen LiebwaUle und Miswalde unter Lein. 3. 7.82. '
l^fCOpofJhtm Stlmfo L. Toifbrucli bei K«'u-Bolitten. 18. 7. 82.
— rompicntnfnm L. Sporteimer Wald. 17. 7. 82. i
I^allui iMpuJiais L. Jni W.ilde Itci S|iorteiin('U unter Taiinengcbüsoh.
2. 10. 82. — Fchon au( eine I^ntlVrnung von nielireren Schritten
verrieth sich der Pilz durch seinen inrernalischeu Leichenperuch und
das Suiunicn der ihn um schwärmenden Insecten. Beim Ausheben
des Pilzes entgiug ich haaracbarf der Gefahr, von einer Kreuzotter
in die Hand gebisBon za werden.
Im Kreise Pr. Holland.
Uelianfht'mvm Chnmaenxfus Mill. Kiefernwald zwischen SchwöUoieQ und
(Jöttchendorf. 8. 10. 82 in Blüthe.
Stellaria Fric><rnna Scr. An der Nordseite des Kienbruchs bei Carwindeo
ioi Hochwalde. 15. 7. 82.
Santthanmut $e€parws Koch. Kiefernwald zwischen SchwtfUmen nnd Oottchen-
doifl 15, 7. 82. •
Fragoaria viridi» Dncbeine. Gmnd bei Kdxten. 7. 7. 82.
LmerpiHumprutenieum L. Wald swiscb^iTescbenwalde nndCarwitten. 8.10.82.
L. Bei Bordebnen an der Boscbnng der Cbaussee. 5. 7. 81.
Lappa ii«moroM Kömicke. In einem Obs^rten zu Scbmauob. 1. 10. 82.
Rumex palwlet Sm. Bei Podangen. 15. 7. 82.
Junciis alptnus Vill. Im Kienbruch bei Carwinden. 15. 7. 82.
Calamagrottu Gaudinia Beichenbach. Gräfl. Foi-st Qniktainen, Bevier Nanten
in einem kleinen Waldbrucho. 10. 7. 80.
Holms mollis L. Schmaucher Wald an der Rudolfsmühlc. 10. 7. 80,
Sparaaais bm-ipes. GrUfl. Ihorst Quittainen. Revier Nautcn, am Fasse einer
alten Kiclio. Da es mir unmöglich war. den kopfgrossen, zerljrech-
lichcn Schwamm zu trangportiren, so konnte ich leider nur Bruch-
stücke davon Herrn Proictisor Dr. Bail zur Ausicht ciuscndeu.
Im Kreise Heilsberg.
Arabit Gerardi Boss. TorfVrc Wiesen nn der Passarge bei Eldittcn, gegen-
fil>er dem Gut Pitehuen, an einer Stelle zieiiilii'h zahlreich. 25. 7. 83.
JManthus Armeria L. im Kircheugrund zwischen Kalkstein und Lemitten.
17. 7. 82.
Satiguisorba ofjiciualis h. Tortige Wiesen an der Passarge bei Eldittcn. 27.7.82.
Mtfi-iophyllvm verticillatum L. Torfstiche im Passargethal bei Eldiltcu. 27. 7.82.
Limotella aquattca L. Kalkstein in Dorfteichen. 17. 7. 82.
ührieularia tulgari* L. Torfstiche im Passargethal bei Elditten. 27. 7. 82.
PMamcgeton alpinv Balbis. In der Pajisarge bei Elditten. 27. 7. 82.
9
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TO
In Kreise BravMbeif •
CmuHum gUmtraium Thnill. Im Korbsdorfer WaMe, auf der WonndiU<
LiebBtAdter Landstrassean feacht sandigen Stellen in Menge. 19. 7. 82.
RnUu Baiardii W. n. N. Korbedorfer Wald. 19. 7. 82.
Aret09ti^hyio9 Uta »rn Spr. Wonnditter Oberbaidei nordtetlicb Tom Wald*
banse an der EiefernHicItonung.
Scheuchseria palustris L. Wonnditter Obwhaide im Brach am Waldhaose.
10. 7. 82.
Gooilyera repens R, Br. Königl. Forst Carben häutig. 10. 7. 82.
Lycopodium complanatum L. In der Wormditter Oberbaide. 19. 7. 82.
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80
Botanische Notizen. V.
Mitgetbeilt von Herrn A. Traich el ia der Versammlung 7.u Deutsch Evlau, am 15. Mai 1888.
Herr A. Treichel
1) ZMgto vor und überwies dorn Westpr. Provinzial-Musouin ein StattimstQck
von Weide, durchzoiron von Gängen eines Nestes von Hornissen {Veipa
crahro). Es ist 1882 um Czornikaii, Kr. Berent, gefanden;
2) vertheiltc folgende t<oltenore PflaiizcMi:
Veronim hnfiifolia L, Von den Flusswicscn der Kleinen Ferse bei Hoch-
r.iloschken.
Poientilln irrfa L. Vom Chausfiocfrrabi'n bei Strugfra, nalie dorn herrschaft-
lichen Garten, also wohl al^ Flfichtliiig anzusehen;
3) sprach über Zwangsdrehung unter Demonstration folgender Objecte:
IHfoliftm hyibfidvin L., Planiago lanceolafa L., AnagallU arvenm L., Be^
tonim ofßcinalit L., Arahi» arenota Scop., CapwUa Buna patimi» Mnch.
und Tritieum r^pent L., sowie Piwm utHrum L. b) arten»$ L. mit einer
Schote, welche durch den Zwang eine bogenartigei Kurnckgekrfimmte Form
angenommen, dass ihr aosfainfendcs Ende noch im Fahnenreste festgehalten
wurde;
4) bemerkte hinsichtUch der Demonstration von Dr. Schmidt-Lauenburg,
bezuglich salzwassergeträakter Eichenrinde, dass man hin nnd wieder in
den Dünen der Ostsee, welche im Wciterwandem Kiefernstämme verschüttet
hätten, auf solche Stiimmo träfe, die nach Ausmnlsclinnu' der inneren Substanz
nur die äussere Kinde bo wahrten, so dass man in diese wio in eine Brunnen-
röhre liincinsinken könne;
ö) lieH8 während des A'ortrages seiner cultuihistoiisch-ltotanischon Skizze dor
Kräuterweihe eine Keihe von Pliauzca zur Ansicht umhergehen, welche
von Herrn J. 0. Otto Tcppcr. jetzt Moseal-Assistent in Adelaide, um
Clarendon nnd Wellington Bd. in Sonth Anstralia im Torigen Jahre ge>
sammelt und, meist mit den Bestimmungen von Baron v. MfiUer versehen,
ihm angeschickt waren. Es waren das Dntiera n. spec (Entwickelnng der
Blfithen im April nnd Mai| vor den BlAttem), Cheinmthiu Umari» var.
folüs brevibus floribnaqne parvioribus, Zitria veromea (f), Seaevola wdeto-
earpa, Grevillea ilieifolta, L^otpeinmm mumnoid», HeUehrytum obttHu
t
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jiiliinii (1 Fuss lio^'lij, llt'liclir. h'ii)iijixi(lii( tu . hiiD^fnuKui xtuh florw (in Slirul».
.") Fuss liorlii. Ca} 11(1 MjifrioHo (icrtiäre S;miihiH_^'l, l)lrilit iiu Mai), Planfa^/o
ranOf JiJw'/oilia mifonx, ( aliulenia dcalbutti, Jlifpo.ri« jniMiUa (April), Pra«o-
phlßUum fJenpecfatm J. ilooker (Mai), Pratoph. paifim, Eri'ocht/ht ßmbriatu»
F. T. H., I^rrostt/lig pedvnrvlafa, Hakea nnjo9a, Gldchenia rircinata (eine
Gefilsski-} ptogame) nnd eine anliekannte gefksslose Kn'ptogame, ein fontina>
loidcs Moos.
N-^
6
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Zoologische Notizen IIL
1. SUndortsflraiia.
Der Baummarder {Miutela MartH L.) kommt bestimmt Tor um Lusino bei
Smasin, Kr. Neustadt Westpr.
Um Br&nhaasen kommen Tor der Steinmarder {Muttela Foina L.) in
Stallungen, der litis, das weisse und rothe Wiesel (Muttela Erminea L. und
M» vulgarit Briss.), der Dachs {MeU% Tajtu* Schrob.) als Passant (auch aaf
dem KOngl. Dunentcn-ain), das Wildschwein (<Sw« &crofa L.) (ebenfalls als
Passant aus der Künigl. Forst Dai-szhib und der angrenzenden Forst Ton
Scblatau und Brusdau), die Fischotter {Lufra vuUforit Erxl.) im Canal von
Papall.« an bis Karwen hin. nn'l S<'iteni»atrouillon nach Rixlirtft. Andi worden
dort an der Kfi.<to Si'clnmd«' {Phoca viiuHna L.) gcfanirrn: uiit ihirni Felle
habe icli Spa/ieiwagen ausgcsclilapcn gesellen. — Kbeuda sind am 10. Mai v.J.
vier weistse Kriihen gesehen worden.
Von VOgeln fand ich um lloch-l'aU'sohken (am See) die grosse Koiirdouuncl,
Ardea stellari«, und (au^i dem Walde) die Sumpfohreule, Otii« iHar/itotu«, die
Scbleierenle, Stryjc fiammta, und den grossen Buntspecht, Pi€V major.
Der schwarze Storch, Cieonia niffra, wurde beobachtet bei Ghwarsznaa vnd
Gr. Pallubin.
2. MlMgebiirtoii.
a. Bei einem Lamme.
Bei einem jLamme kam vor Ennem ein eigenth&mlicliw Fall von Missgebui*t
in Brünhausen, Kr. Neustadt, vor: es hatte zwei besondere Beutel (scrota) mit
je einem OTulum; dar penis war vorbandoo, hatte aber keinen Spalt; Uriniren
und Excrementtren geschah vielmehr durch ein und dieselbe Oeffhung am After,
so dass durch deren Hftufigkeit ihm hinten die Wolle fi^rmlich abfaulte. Die
Mutter hatte auch nur eine Oeffhung an derselben Stolle hinten.
b. Bei einer Ente.
Bei Herni Bittei^tsbesitser Dierfeld in Frankenfelde war bei einem
Satze junger Enten eine solche mit zwei Köpfen fast lebend aus dem Ei ge*
krochen, doch bald gestorben. Am Treffpunkte der beiden Hälse war eine
offene Stelle. Befiederung war schon überall zu bemerken. Das Präparat
ging in's Eigenthum des Provinzial-Museums über. Der Fall ist, so viel ich
w(>iss, recht selten und soll nur bei solchen Eiern vorkommen, die zwei
Dotter haben.
1
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8. Wlnterziig eines Haasgeflflgels.
Der Beobachtung eines Bauern, die scharf aufzumerken pflegen, Nanacns Haase
iü Strehlkau, Kr. Bercnt, verdanke ich die folgende Thatsache. Bei seinem
emsan iaendem Ganter liera sieh niii Bartholorntti, Ende August, zu ihrer
Zagzeit, mne Schaar wilder GänBe nioder, welche den Zug nach Sfiden nahmen.
Ob in Folge ihrer Voratellnngen and Zaredangen oder sonst aus einem Gmndef
genng, der sabme Ganter flog, obschon zuerst etwas hühsem, mit ihnen auf
and machte den Zng mit Ihnen in die fernen Lande mit, am sich dann in
ilirer Gemeinschaft m g^benen Zeit im nächsten Februar wieder an der
heimathlichen Stelle einzufinden und zu bleiben. Ich weiss nicht, ob diese auf
Beobachtung beruhende Thatsache des Winterznges eines Hausgeflügels firilher
schon einmal festgestellt worden ist.
4v Seliwinimfihigkelt eines Hohnes.
Bei der Untanglichkeit der Enten für das Brütegeschllft muss man selbst
for Enteneier natürlich zu Hühnern (sog. Elncken) seine Zuflucht nehmen,
welche aber, sobald die Bntchen nur das Wasser kosten, emen schlimmen
Stsndpnnkt haben, dessen Lage sich nochmehr Tcrsohlimmert, sobald die jungen
Enten ihrer Bucht entrinnen und auf dem breiteren Fahrwasser ihres Elementes
ihr Leben geniessen. Die Henne hat dann den Teich von allen Seiten zu
ningehcn und ihre Brut durch stetes Klucken wenigstens zusammenzuhalten.
Bei solcher Gelegenheit ist es mir auf meinem Teiche, der grösser^ wie sonst
Ut, einmal vorgekommen, dass eine Henne in allzu grosser Vorsorge auf eine
Zeitlang drüber weg flog und dann sich selbst dem Wasser anvertraute, wo f^ie
langsam umher und dann an's Land rndortc, ohne dass sie ihre Lebhaftigkeit
verlor, wie es sonst meist bei nass gewordenen Hühnern der Fall is^t. Eine
Untersnclmntr ilii<'r Zehen ergali trotzdem keineswegs, daRS dieselben auch nur
mil Anlangen von t^chwinindiiiutcn versehen wareu, welche jeue Bewegung im
Waaser eher hätten erniöglii^hcn können.
5. Woher haben die Bresscn ein steifes Genickt
Kin«' Faljt'l.
Es i.'^t in hohem (»rade selten, dass man im Munde des Volkes solchen
Falw'ln begegnet, die auf Fische Bezug haljen. Wo solche jedoch Miiftreten,
•ia wini e.'i meist <ler Fall sein an den Ufern der grossen salzigen See, im
Biniienlandc aber nur da, wo eine grossere Menge einzelner oder in Verbindung
itebeoder Seen dnrch ihren Fischreichthnm einen auf Fischfang begründeten
Erwerb der omliegenden Bewohner mit sich bringt Um so mehr mnsste ich
■icb wandern, einer solchen Fabel, die ich folgends wiedergebe, im west-
preossischen Kxoise Bereut zu b^egnen. Ich verdanke ihre Hergabe der Freund»
/iebkeft des AmtsTorstehers Herrn Ferd. Krönke in Rudda. Die von diesem
(hie ans nach Czengardlo rosp. Konarschin führende Landatrassc mu.s.s über den
Siwa 140 m. hohen Koscllen-Berg führen, dessen Abhänge beiderseitig von kleinen
Seeen angel^g***^ waAj vom Czerwonek* und vom Kosellen-Seo, welch letzterer
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flbrigens in Benecke*« Ycnseichniss der Landseen in Ost- nnd Westprcussen
(Fische, Fischerei nnd Fischzucht, S. 248) irrthfimlich dem Kreise Pr. Stargardt
xugetheih ist. Im Cserwonek komm«i die Breesen (Altramit brama L.) sehr
httnfig Tor, wohl wegen des mehr schlammigen Gründen mit stärkerer Vegetation
von allerlei Pflanzen, nn ] sollen selbst in Danzig als die scliniat kliaftestcn s:c-
schätxt werden. Ol> das klanMc Wasser «leä Kosollon clieniaUf Hresson l»iigt,
habe ieh niclit crl'aliren. Noch will ich bemerken, da«8 jene beiden JSeeeii
wegen des zwis«"li<Mi iluien liriroiidcii Berires in keinerlei Ziisannnonlianir stoben :
«lieser Tliatsnche i;efr<>iiiil»er kann man l>ei der Inlireiiileii Faliel nidit aniifhinen,
das8 die Beoltaclitung einer etwa aufiK in W.issei w cjre stattget'nndcneu Wanderung
gegolten hat. wie das so ( Jew (ihiihrit der iJressen ist.
Wie bei den meisten .^teiidabeln. so hat auch l)ei den Fischen der Teufel
seine Hand im Spiele. Vielleicht wusstc er als Feinschmecker besonders
das Fleisch der grossen Thiere als schmackhafteres genügend zu würdigen, da
er Uber die Hagerkeit und Kldnheit der Bressen im Kosellensee ergrimmte,
welche ihm wohl zu viel Graten gehabt haben mochten. Er nahm also eine
Drahtpeitsche nnd Tertrieb sie in einer Nacht daraus. Dieselbon flohen fibor
den hohen Ko8e11en*Berg in den jenseits belegenen Czerwonck. Ein Bauer,
welcher znföllig jene Strasse ging, sah anf der Höhe des Bernes plrttzlieh
lauter kleine Thiere kriechen und wimmeln, die er anl^nglich für kleine Ferkel
liielt. Da sie aber auf ihrer iieschwerlichen Wanderung stöhnten nnd ächzten,
ergriff ihn Furcht und St hrecken. und weil er nirgends vor denselben zutreten
konnte, hieb er mit seinem Stocke um sich, damit er sich IJaliii bi-iche. Dreh
vertrebiich: (dininächtig sank er zu Boden! Als er atn andeien Mortren erwachte,
lag aber noch ein todter Bresse nelten ilitii. Seit i<Mier Z<'it erst fanden sich
Bressen im ( V.erwonek-See vor nnd seit jener Zeil haben sie alle jed(M h ein
steifes Genick bekommen und behalten, das von den Schlagen des Teuftds mit
der Drahtpeitsche lierröhrte. — Ob nicht auch dieser Fabel eine sinnige Natur-
beobachtnng zu Gi*unde liegt, woffir ich zu Anfang die thatsächliche Unteiv
läge gab?!
1
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Die Kräuterweihe in Westpreussen.
Bitte calturbistorisch» botanische Skizze.
(VorgeUag«a Im der 6. YMMmntuu^; dea Wetitpreuflsiacben BotaoUcb • Zoologiacbea Vereiai
ni DeotMb Eylmu, am 16. BCd 1888)
AUe in der Kirche und Seitons der Kirche geweihten Dinge gelten in
katholischen Ländern als besDitdei-K heilsam, al« Segen vermittelnd nnd Unheil
abwehi'cnd. Man vergleiciie dabei „die Lohre vou den Sakramentalien" im
katholischcD Diöcoäan-Katecbiäiuuä von Deharbc. haben auch die Pflanzen^
wt'lchc zur Weihe gelangen, ihre besonderen und feierlichen Tage. Untoi' ihnen
ragen die Palnnveihe und die Kräuterweihe hervor.
Die Paliiiweihc exiritirt in der ganzen katliulischen Kirclio, .^o dass man
gar nicht (iarüLter streiten könnte, oli e.i eine Uirtcese giebt, in welciier die
Weihe von Paluu ii an Dominica in }»ahnis nicht ytattlandt;. J^'weir* dalür ist
«las für den ('h rus der j^anzen katindi-st lien W«'lt einzig masf^gehmde Missale
Rumauuiu, ilari Mejjsbuch, wonach die i'alm weihe vor der feierlichen Messe,
dem Hocbamtc, vorgenommen wird. Das Rituale für Dominica Palmarum
schreibt dar&ber flkr den Anlang vor: Completa Tertia et fiicta aspersione aquae
more aolito, Sacerdos indntns pluviali viohiceo, vel sine casnki cum ministris
simlliter indutta, procedit ad benedicendnm ramos palmarum et olivarum sire
aliamm arboniiu, in medio ante Altare vel ad comn Epistolae positos. Die
Dominica in palniis ist am Sonntage vor Ostern und handelt der Predigttext
(Ev. Matthaci 21) von Christi Einzüge in Jerusalem, wobei ihm das Volk Palm-
zweige streute und voi tnig. Da nun Weiden hier im Norden und (Dattel-) Palmen
dort in Bezug auf Ausbreitung in gleichem Hange stehen, erstere sich bei unn
ferner unter den ersten Sjirossen der erwachenden Vcirctation lielindcn. so nahm
man gerad«.' die Weiden zni- Kiinncning al^ die erlanl»ti'n aiiac nilMiirs. zumal
ihn- aucii (h.-in \'idk<' nicht verborgen gebliebene A(dndichkeit der >icl* niige-
lliciltdi Katzfhens(diui)|tentVucht einer Art unter ihnen auch den Imtanischen
Namen Palinweiden geg<>l»en hat. Ihr polnisclier Name ist Fijulek, reiner
Fijalck i nacJi Mrongowius W. B. eigentlich Fuchsschwanz), woraus verdeutscht
«//e i^almweiue auch im Volke FidlkebMtm gemuint wird. (Vergl. mein Volkath.
i. iH)., Ui. '21.) Ebenso kommt vulgilr im Polniacheu einfach Palma vor, worin
itich die obigen Bt^griffe noch mehr decken. Die oigcutliche Weidenart ist die
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überall auch bei uns au Graben und Ufern und in Wäldern sehr häufige Saal-
weide, Sull.r ('iiprca L, ]ii einz»»lni'ii (Jesreuden der Eruiländer Diöcesc wird /.\\
den Weidenzweigen auoh noch liulir {Phraninitex ro/innunix Trin.) genDiumeu,
Yielleiolit zur Erinnerung au daä Hohr, das man dem Uuilande in die iJand
gab: vergl. Mattli. 21;2\).
Die äo geweihten Palmeu, um dicHeu Ausdruck beizubehalten, galten all-
^gemein als Schatz Tor Behexung und ror Gewitter. Nach Dr. Ad. Wottke
(Der deutsche Aberglaube der Gegenwart 2. Anfl., Berlin 1969. § 1 ÜU.), welcher
besonders die süddeutschen Länder im Auge hat, steckt man sie in die Stube
und in den Stall nud räuchert mit ihnen; in die Felder aum Schutze g^en
Hagel und Mäuse; in Getreidehanfen zum Schutze g^n Ungeziefer; drei Knospen
verschlucken schfitzt vor Fieber (Schlesien) und vor Halsweh (Tirol); bei
Feuersge&hr wirft man sie in s Hcerdfeuer zum Schutze iTu's TTaus und. wenn
dies am Palmsountage geschieht, so ist man das ganze Jahr hindurch vor Feuer
sicher (KUrnthmi, Tirol); gleiches gesehieht bei Soiinentinsterniss (Oberpfalz)
und Itei Gewittern (Oidenljuig): niil geweihten Palmzwcigen kann man auch
den Nix Ijczwingen (HohuuMi). in Bayern werden ganze rahubüschcl geweihr,
deren Stiel ein geschälter Ha.'^elstock ist, in wehhcu n(»ch die Mistel und der
Sadelbaum (Sdhinu o/jicinalü Grcke., in Siiddeutscliland einheimisch) einge-
bunden werden; alles das vertragcu die Hexeu nicht und in jedem Gemache des
Hauses wird ein solcher Büschel das ganze Jahr hindurch aufbewahrt und nur
bei Gewittern etwas davon in ein frisch entzündetes Heerdfeuer geworfen.
(Bavaria. Landes- und Yolksk. des K. Bayern XI. 371.) Dass Binzolnes hiervon,
wie das Terschlucken als Prttswvativ g^n Fieber und der Gebrauch bei
Gewitter, auch flir Westpreussen Anwendung findet, bemerkte ich schon in
meinem Yolksth. I. 90. In Ostprenssen steckt man' Palmen in die Ecke des
Misthaufens, damit ei fruchtbar werde, sowie in die Wintersaat, damit sie recht
bocli werde, so hoch, wie die Palmen seil :^t. All diese (iebräuchc deuten
darauf hin, dass, wie die Vorfahren, so auch ilie .Jetztwelt bestrebt ist. in der
ganzen Natur sicli gute Dänionen zu erhalten und auch besonders die schlecliten
zu vertreilten. Dabei stdl aber nicht uubeuierkt Idfuben. dass alle hier giMiannteu
\'erwenilungen dem Weihritus l'remd sind. Die Kirche wünscht im Weiligeltcie
einfach, dass diese Zweige denen, die sie gläubig bei sich aut'bcwalu'en, den
Schutz und Segen Gottes vermitteln mögen.
Die Kräuter- oder Krautwcibc dagegen findet statt am Feste der
Himmelfilhrt Marians (Assumptio Beatae Mariae Yirginis), welches sonst in der
katholitchen Kirche am 15. August, in Pk^ussen aber, wenn dieser nicht ein
Sonntag ist, am Sonntage darauf gefeiert wird. Hein Freund Dr. I. Urban (die
Krautwoihe in Verhandl. Bot.-V. Prov. Brandbg. 1872. J. G. XIV. S. 71 ff.)
giebt die Einsegnung für Westfiden obenfalfs als auf den Sonntag nach diesem
Feste an. Im Gegensatze zu der dortigen Grossartigkeit des Festes und im
Gegensätze zu den vielen dort zur Weihe bestimmten Pflanzen habe ich filr
unsere Provinz gefunden, dass die Betheiligung nur eine sehr untergeordnete
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i&t und nur vom Laudvolkc ausgeübt wird: also keiut; Jagd der Schuljugend
auf di«' bestimmten Pflanzen! Von dem Htarkriechendeu Wenuutli und Quendel
boraerkto ich in meinem Volksth. (1. M7. Ol) bereits, dass einige (Jeistliche ihret-
wegen die Weihhandiung ausserhall» der Kirche verh'gcn. um nicht durch den («eruch
»les in zu grosser Menge dargebraclitcii Materiales betäubt zu werden. Anderer-
seits irit die Zahl der bei uns dazu benutzten Arten eine viel geringere. Ea
mag sein, dass hier und da aoust noch andere, in ihrem Bezirke verbreite terc,
mehr in die Augen .foUende oder durcli ihren Oeroch herrorstechende Fflanxen
Sur W^e ausBerdem hergegeben werden. Jene Eigenschiiflett sind es aber,
welche nat&rlicher Weise die Wahl der Landbewohner unter den Pflanzen
beeinflnssen. Aber nicht nur Kicdcr, wie in Westfalen, sondern besonders
Ervatdisene, Männer wie Frauen, bringen in der hiesigen DiOceso Krftnter
xur Weihe.
Die Zuthaten scheinen in einzelne« Pfarreien su variiren. Als Grundlage
werden besonders die folgenden Pflanzen bevorzugt (so in Ali>Kischau, teste
Vicar Zygmanowski):
Artemma Absint Jiium L., Wermuth, polnisch Piolun.
AcliiUea Millefolium L., Schafgarbe, polnisch Krwawülk.
Anethuin yraveolem L., Dill, polnisch Kopr.
Krzjzowe ziele, im polnischen wörtlich Kreuzkraut, soll aber sein:
Uli per im III perforattnn L.
Endlich Aehren von Roggen, Hafer, Gerste und auch Weizen, aus den
ersten Garben, die erstereu vermengt namentlich mit vielem Wermuth, Diese
Krftnter, getrocknet, sollen bei Halsübeln von Kutzeu sein, indem man sie an-
zfkndet und den Rauch einathmet (teste X. y. Wolski). Auch bei schwerem
Gewitter zfindct'man sie zur Yorhfitung von Unglfick ebcnialls an und trägt
«Ic um Haus und Wirthschaftsgebäude heium.
0ie Hernähme Ton TAyimr« Serpyühm L., Quendel, polnisch Macierzonka,
erscheint ihm fraglich. Das im kommenden Volksth. IV. erwähnte Veigraben
in der £rde, als Mittel vor Blitz und Hagelschlag, hat aber grosse Aehnlichkeit
mit der erwähnten Anwendung d(T geweihten Palmkätzchen in Bar^.
Eigenthümlich ist nur die Rede von Quendelkränzen, die zum Frohn«
leichnamsfeste oder in der Octave dessell)en geweiht werden und mit denen
zusammen man auch am Char-Sonnabende geweihte Domen zu dem obigen
Zwecke vergräbt, Theilweise soll man sie auch zu Tlioe verbrauchen. Der
erstere und vielleiclit einzige Gebrauch muss aber aucli gelten vom Quendel
und den übrigen Pflanzen der Kräuterweihe.
Für die Gegend von Culm kommen (nach Pfarrer v. Tr^towski) l>esonders
alle Getreidesorten dazu, also auch Weizen und Erbsen; dann aber auch muss
Sonnenblume (Heliantkn» L.) dabei sein, welche die Leute häufig als Zierde in
ihren klciucn Gärten haben.
Für Neustadt giebt Herr Pfarrer Roock folgende Kräuter als au jenem
Tige zur Benedietfon gebracht:
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Ji«
1. -Wiormuthr Ariemina Ahainthiym L*
2. Pfeffermfinz, Mentha pifurila L. (Beides su renMibiedoDen Thect» zu ge-
brauchen.)
?>. Salbei, Salria officimillH L. ((Jcgen Sodbreiiiioii und ^viTlegUMj"* iJalü.)
4. Schafgailtt'. Achillen MilUj'olium L. (Diculit lt bei Auszehiiiug.)
5. Jesuwuiulonkrant, Hypericum perjaruliim L., al« Arnika gt'iufldet, die dort
al»cr nacli Ilerwog'^ Flora iiiolit voikoiiiint. (la Spiritus abgezogen,
für aulgorissfiH' und eiiigescliuittciie Wunden.)
♦5, Blattei* d<"i- Hionilit't'ie. Ifn/nix L. (Miigen1»escli\vei(len un<l Vfrstnplung.)
7. Kaselilatti'lirh. \valir8rlii'inlicli Ma/rn gilrettrlis L. (Auf Wunden.}
8. Stojtpelhalnie. ( Vurzüglielier Thee bei Stichen.)
9. Alle Frucht und Getrcidcarteu, je nach Gelalleu de6 Kinxeluen.
Derselbe giebt fßr den Kreis Schlocban noch dazu die folgenden Pflanzen au:
1. Feldkummel, Carum Carvl L.
2. HammelBchwanz, = Königskerze, Vevhatcum 1*hapsu$ L.
3. Storchschnabel, Geranivm L.
4. Dreibbitt, gewiss Menyanihe» trtfoltata L.
5. Koriander, Cortandrum wHmtm L.
(5. P'encliol, Foeiiirulvm capilUiceum (Jilib.
Herr Pfarrer Th. Uas^^e in Schluchau bestätigt es Dieistcus, betont jodocli
die besondere Vorliebe für Wermuth und von ucnen Fruchten, wie Ähren von
Hafer und Cersto.
]n einem (»riginal-Weiliestrau.ss aus Cliri?ätbur<r fanden sieh (naeh A]u)tlieker
Ludwig) Arfi Hiixia Al»<i nthlum L.. Orioainiiii vi/fi/urt' L., Ar/n'fhn Millt fnli um L.^
etwa.s Delphiitiuin ( 'onsolnhi h., dann je ein Kxenijdar von ^\'iro.'<fix Sjuca ri nii L.,
Uypericiiiu ju'ijorutinu L,, Mt tliait/o jalcuta L., Sapoiiana of/h inaltH L.. ( hi if-
tanthemum hioiloi'vm L., Lychnh Fhu CvtvU h. und Inula Britannica L., .sowie
ein^e Roggenähren. Von sonstigen Gefcreidearten wird namentlich Hafer bo*
vorsagt. Ton Bedeutung oder Gebranch der mit eingebundenen Pflanzen wollte
Nichts verlauten.
Von Interesse wäre es gewesen, die Ai'ten der WeihkrAuter in solchen
Gegenden ganz genau zu wissen, welche wegen ihrer Abgeschlossenheit selbstver-
stilndlich nicht die sonst gcwöhnliehon Pflanzen aufweisen können, wie z. B.
Küstenstriche, ?Ce]irungcn. Halbinseln. Ich wandte nuch deshalb an Hrn. Pfarrer
GolQbicwski iu Putziger Heisterneät auf der Halbinsel Heia, indem ich
holTtc, dass der dort vorkommende Lcf/ii/ru^ marifimvH Bigelow bestiuinil im
W^eihbundc vertreten sein winde. Vielleicht nicht gut untt'irirhtet, nannte er
von Feldpflanzen mir aber nur den Wermuth, von Nut/ptlanzen Koggmhalme
und aus ilem fJarten Stockro.sen (A/tfinca ro-rd j L.) Cav.j und Astern, sowie
„sonstige Blumen, deren man im (iarteu und auf dem Felde (es sind dort ja
aber nur Dünen!) liabliaft werden kann.'*
Herr Pfarrer Carolus aus Piauten theilt mir mit, dass im dortigen Kiit:h-
spieie von den Leuten gewöhnlich nenn Blumen in das Bfindel, welches sie zur
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Wellie briogoi) , genommen nnd zwar aus den foj^endfin zirOlf ao^pewihh wer^
Jen: Aekiliea MiUefoUiiin L,, Artemina vuli/nHe L, and A. Afmuthtum
Ta»acetum ruf^mre L., Hypencumperforatum L., Sapoiutria o/jieinalü L., Auethum
>fravt''>!efix L., Lappa major Oärtn., TnfoUttm areeiue L., Humultu Lupulus L.,
Heliant/tuf annuii>s L., Cichoriv/n Infybus L.
Iii der Gegend um Xeuteieli herum nimmt man (nach rfarrei Preuschoff-
Taniü^ee): Arft'iin'i<ut culgurix \j. (Bcil'uss) und Artcm. Almniliimn L. (Wcrmuth).
'J o/ui(\'tu Iii cnliiaro L. (IRaiu(anii). TriidUiiiit nrrtniti' L. (F<'M-I*alui j^oiiannt),
Li/tlinim Salicmia \j. (Katzenzagel genannt); Jhlxn/fhufi onituns L. (aui'li hier
Sounonglanz genannt), dar!' nicht leiilen; aucli Pliraijiiiiii'x vaiumuniH Trin.
(Hohr) wird genumuien, dann Achillca Miilcfoliu/ii L. (auch hier Schalscheer ge-
nannt), einige Getreide-Arten, z. B. Hafer, Weizen; dauu zum Sclimucke wohl
Qoeh einige Gartenblumeo, ab Aster, Blau-Eisenhat (Aeoniium Napelht% L)
n. dgL In einer :>päter citirten Arbeit des Referenten giebt derselbe weiter
noch Lappa major Oaertn. (Klette) nnd Origanum vulgare L. (DoBt) an.
Im Ermlande darf Solanum Dukamara (auch hier Alaranke genannt) nicht
fehlen. Bei Brannaberg wird gern Dill, KorianderundKnoblanch {Äüium §a(ivumL.,
nnd zwar mit der Zwiebel) genommen. Geweihter Knoblauch wird dort f&F
sebr heilbringend gehalten. Die Knechte banden ehedem (P. weiss nicht, ob
noch jetzt) die WeihkrautbQudel mit einer Peitächenschnur zusammen und hielten
dann diese nach ihrer Meinung mitgeweihte Peitsche für ganz besonders
wirksam !
In der (iep-nd von Roosscl in ( )st]irons,>!on werden (teste Cymnasiallehror
Dr. Stuhrniann) licsonders dargeliracht I>ill. I\nriander, litMlus;!. .K'suwumien-
kraut {IIi//»ii< viii). seltener Thymian, und lieisst im ilurtigcu bre.slaucr Pialekte
der Spruch von der Kraft ih-s Weililauideri:
Toeli on Kolan^^a
Troift all die Teufels von anga.
Die Benedictioii dieser Kräuter zu Assumptio B. M. V. erecheint aber nieht,
wie die Palmweihe, als eine universelle oder flkr die ganze katholischo Kirche
obligatorische, da sie eben nicht im Messbucbe vorgeschrieben ist Auch das
römische Rituale kennt sie nicht. Sie ist vielmehr enthalten in den von den
einxelaen Didcesan-Bischöfen edirten und dem Römischen nachgebildeten Ritualen,
ebenda, wo die Krttuterweihe existhrt hatte und existirt. So besteht sie nach
dem vom Bischöfe Anastasius (Sedlag) herausgegebenen Rituale fOr die Ditfcese
Cnlm. Sie Avird auch sonst in den beiden an^lern preussiscli-polnischen Diöceson
(Gnesen und l'osen) existiren, da diese drei ein (janzes bilden, mit wohl über-
all gleicher Benedict ionsformel. in Hrniland tindet sie sich schon im ältesten
liitualc (von KroincM- 11. KU), wie sie auch in der letzten Ausgabe (S. 277)
novit /»ef/w/ialt^'n ist. Sie ist auch enthalten in den ein/einen Hitualeii von Petrikau
nml Marschau. Somit ist di(! Kriluterweiiie aurli sii lu r in Polen vorhanden.
Wuttkc (§ bestätigt ihr Vorkommen l'iu' 1- lankreit h und IJayern
[ rnscrcr liebe» Frauen Würzwcihe ';, sowie lur Schlesien, besonders Iruher auf
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der Schneeko|>pe; dort hftlt man die vorher geaauiiielteii und in der Kirche ge-
weihten Krauter, zu einem Büschel unter dem Namen Sangeln vereinigt, für
eehr heilkräftig. Auch schützen sie das Hans in den hiKihsieu Bäumen (werden
also unter'm Dache aufix wahrt), vor GeM ittcr and vor Bobexmig. So ist's aach
inSchwabcu. Am Leolirain beginnt mit diesem Tage der s. g> „Frauendreissigst", der
mit dem Tage der Kreuzorhöhung endigt. Für die österreichischen Länder wird die-
selbe Sitte von v. Perger in seinen ..Deutschen Pflanzen^agon" (S.44 ff.) bestätigt.
Auf diesen Tag freuen sieh alle Kräuter und blühen viel schöner, haben auch
eine weit grossere Heilkraft, als zu anderen Zeiten. Nach ihm Ix'stelit das zu
weihende Kräuterbü.sehel aus 9, unter Znsatz von (iartenbluniun zur Zierde,
aus 15 oder aus 77 Kräutern (in letzteren Fällen Hiuimelbrand, Verbaaeum, in
der Mittel), alle am Dooneretage vorher, vor Sonnenaufgang uud ohne Messer-
schnitt geBanimelt und die schönsten und reichsten Blfithen tu einem Slrsusee
vereinigt, kann mit der Hand an umspannen und nothwendig drei Haie mit
Alpranken (Soianwn Duleamara) umvunden. Urban stellt die Krftuterweibe
nur ftir einen einaelnen Theil von Westfalen '(Warburg) ^cher fest, bestreitet
jedoch ihr Vorkommen im Mfinsterlande, spricht sie aber selbst Belgien und
den Niederlanden zu. Ob sie in Italien gilt, ist fraglich. Ihr Bestehen fBr
Theile des Rheinlandes (Mainz) erhellt durch die Aufnahme einer nach Ueber-
schrift und Stoff hergehörigen Predigt von Dr. Joh. Martin Düx (weil zuerst 1842
in Hegensbui^ edirt, also auch hier giltig!) in die Musterpredigten von
A. Hungari (Musterjtredigten der katholisclien Kanzelberedtsamkeit Deutsch-
lands aus der neueren und neuesten Zfit. ?>. Aufl. Mainz. ISTl!. IM. VI.
S. 223.) In Poniuiern scheint die Kiäuterwcihe und der daran geknüpfte (Haube
nicht an der Tagesordnnnir zu sein, weil Knorrn in seiner Sannnlung von
abergläubi.schen (lebräuchen (Balt. t^tudien. Jahrg. 33. S. 123., Stettin, 1883)
Nichts darin erwähnt.
Um den Gang der Handlung der kirchliclieu Weihe kurs au skizziren, so
wird mit Gesang von Psalm 64. angefangen. Dann heisst's weiter: absoluta
aspersione si festem veneiit in I>oniinica, alioqoin immediato ante majorem missam,
also auch vor der Hesse, tritt der Geistliche, mit dem feierlichen Pluviale an«
gethan, vor den Altar, wendet sich zum Volker das die Kräuter in der Hand
hält, und beginnt die irersiculi oder Responsorien, deren Einzelüicilc ich hier
meist wegen ihres deutungsvollcn Inhaltes in lateinischer Sprache wiedergebe:
Dominus dabit dignitatem. Et terra nostra dabit fructum snum. Bigans montcs
do Buperioribns suis. De fructa opemm tuorum satiabitur terra, l'roduccns
foenuni junieiitis. Et herbani servituti hominum. Ut e<lueas panen» de terra.
Et viuum laetificet eor hominis. Ut exhilaret faeiein in oleo. Et panis cor
hominis eonlirmel. Misit veibuni suuni et saiia\il eos ete.
Sodann folgt die eigentliche lienedietion dnreh eine Dopiiel-Oration. deren
abgeküiztei- Wortlaut der folgende ist: Oninijiotens seuiiiiterne Dens <|ui eocluni
terram znare et omuia visibilia verbo tuo ex nihilo eicasti (juique herbas ar-
boresque ad usus hominum animaliumque terram gignerc et unum quodquc juxta
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aenentem in semetipflo früctom habere pnteoepisti: atque non boHuDi nt herbae
animantibiiB ad 7101001, sed aogris etiam corporibns prodessent ad me-
dieameutiUDy taa iaeffiibili pietoke conceasiBti: te sappliei mente et ore depre-
caarar, nt baa diversi generis herbas et froctns tua clementia benedicas et snpia
aatmalem a te inditam virtutem eis benedietioiun tnae novae gratiam infimdas,
vt ad usum hominihus etjumentie in nomme tno applicatae, omniam morboinni
et adveraitatiim efftciantar prao^idiiiin ....
Dens qui per Movsera famulum tinun inandaHti Hliis Israel ut manipuloa
uoTornm fructuum bcnediccndus deferrent ad hacuidotos toUerentqae fractns ar-
borir* i»uK'lierriinae et laetarentur coram te Doniine Deo auo: adcHto propitius
iiivoi'atiüiiibus uos^tris et i'fluiidc tuae l)Cia'dictiuiiis abuiidaiiliain super nos et
linjifr hos inanipulos novaruui fruguui, iivanuu, lieibaruiu et l'ructuuiii eollectioncu,
quaecuia gratiarum actione tibi repraeseutauius et in nomine tuo in hac solem-
uitate benediciums : et concede, ut houiinibus, pecoribuö, peoudibus et juuientis
contra morbos, pestes, ulcera, malelicia, iucautationes, venelicia ücrpentum et
aliornm venenosonun aniuialinm et bestiarum morsus nec nou quaecuuqae Tenena
remedla praestent atqne contra diabolicaa illaBiones et madiinationea et fraudea
tatamen ferant, in qnoeonqne loco positom vel portatom ant habetur aliqoid
ex eis ..... .
Dr. Urban will nach seinem GewAhrsroanne (Phigymnasial-Rector Häven*
ecker zn Warburg), ^ass gemäss den GebeteOi welche den BeDediktionsritus
bilden, der Segen des Himmels weniger auf die im Weihbunde gegenwärtigen
Blüthen, als auf die Hcilkrftuter überhaupt }ierabg(>fl('ht werde, anl die heilende
Pflanxenwelt, mnss dann aber schon selbst sich darüber wnndern, dass einige
Pflanzen, deren Gebrauch als Ha^^^nIitt(*l ganz allgemein ist, z. B. Hollunder
und Kann'lh'. von welchon dii' irtztcre zn Anfang Angii?*t in voller ßlüthe
tffceht. nirgendwo in 8<'in<>r Ilciniath zum Krautbundo vei wendt-t worden.
Dem Vorstehenden fTigt Herr Pfarrer Preuscho IT- Tannsee folgende Be-
uierkungen liinzn: Hollunder blfdit im Juni; Kamilbj {Matrirdria Chatuomilla)
blüht ebenfalls durehans im Juni, nicht im August. Nach dem Volksglauben
iöt nur die Kamille brauchbar, welche vor Johauni (24. Juni), gesammelt wird:
nach Johanni tangt sie nichts mehr. Wie sollte sie also das Volk noch am
15. Anglist weihen lassen, wo sie doch rein nichts m^r taugt?? Das ist jeden-
fiiUs der Gmnd.
Bei den f&r Westprenssen aufgeführten wenigen Krftntem scheint weniger
die heilende SLraft, als ihre meist stark und wenigstens nicht unangenehm
riechende Eigenschaft in Rücksicht gezogen an sein, dass man sie eines kirch-
lichen Segens für besonders M ürdig hielt, der mit ihrem auch im vortrockneten
Zoftandc währenden Gerüche ihnen auch nur desto länger anhaften muuto.
Weshalb 'liese Weihe aber an das Fest Assum]itinni3 B, M. V. zum
U'k Aügnat geknri])ft worden sei, dalur will Dr. Urban den Grund, dass man
/ich an die hiUllichen Ausdrücke <ler Kirche tur die Scliöiilieit und Reinheit
der Jungfrau Maria erinnerte, b ür diese Meinung tiitt auch Titel und Inhalt
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der*'aiigeführt«u Musterpredigt von Dax eiu: Die Kirche habe es .sinnreich
eingericktct, dass sie gerade am Feste der Aufnahme Manns die Kräuter*
veihc voniiiuuit: Kiiiuter nianaigfacber Art werden zur Kirclie getragen, udi
durch das Gebet der Kirche gcsognot zn wonli-n: kirciilichn Segnungen oder
Benodicf ionon seien Wfinsehe und Gebete der Kirch<\ ansgesproclien über go-
wiö!«c Gegenstaude, die zum (Jebrauohe iler Mensidu'ii dienen, dass Gott die
Gläubigen, welche davon Cü'biauch uiacljen, unti'r seine Ix-sondero Obhut nehme
uud ihnen die IHnge, weUdu' sie geuijisseu, gedeihlich mache.
Wohl wird Maiia ob ihrer licrrlichen 'J'ugenden auch als die ..geistlich**
Rose'' von den Gläubigen verehrt, wohl kann man auch diesen Umstand als
Grund anlTdiren. dass um diese Zeit dann die meisfen F^lniiien ItÜil)"]), ulior wir
müssen doch noch weiter gejicii und der kircldiclien Heilcutung geneiiscli eine
andere vorhergelien lassen. Mit Kecdit hält schon Dnx di(> X'erbindung beider
Feste und ihrer Handlungen für eine sinnreiclK? Einrichtung der Kirche!
Aehnlicher Meinung ist auch Hr. Tfarrer Prcuschoff in Tannsee, welcher
Ober die Kräuterweilio im Pasloralblatt für die Diöceso Krmland (1877. Xo. 8),
in anderer Form und Ausführung vom selben Verlassei- schon im Danzigei'
Kathol. K.-Bl. (i871. S. .'511) publicirt, geschrieben hatte. Die Sitte, wie es nach
Grimm's Mythologie der Doutsclicn angcgc'l»eii, die lür heilig und zauberkräl'tig ge-
haltenen Kräuter jährlich um die Milte des Augusi zu sammeln, sollte nach Kiu-
f&hruug des Christenthunis den Deutschen nicht gcnouinien werden, bekam also eine
dem Christenthnme angepaaste Bedeutung, was um so leichter war, als gerade
am 15. AuguA das Fest Hariä Himmelfahrt und dickes immer in die Erntezeit
fiel. Die Kirche zog also dieses altgewohnte Sammeln der Kräuter in ihre
Sphäi'C und gab ihnen dui'ch die Wciho eine religiöse Bedeutung, nach dem
Verfasser in dreifacher Beziehung.
1. Es werden diese Krttuter geweiht zu Ehren der Jungfrau Maria an
ihrem höchsten Ehrentage, zur Feier ihres Einzuges in den Himmel.
Benedicuntur hac die berbac salutiferae, sagt des Konstauzer Bitual, in
niemoriam gloriosi triumphi, ([uem U. \. Maria in eoelum assumpta de
mundo, earne et dacmonc reportavit. Die Kiiche surhi alle grossen
Heilsthaten dem gläubigen (Jennithe lebendig und anschaulich zu vergegen-
wärtigen. Vielfach seien die licziehung«'!! zwischen den KräutiM'.-träusjsen
und tier Jungfrau Maria, derer iu der Bibel oft genug in Blumcn-Glcich-
nissen gedacht wird.
2. Das Weihibrmular selbst soll führen auf eine Fi enden- uinl Dankes-
bezeugung für den Kniti .<i gen. Psalm (14. soll nach luklärung
Kiniger von David als Dank|is;il!n für das Krntefe.-t vcrfas::;! \vord( n sein
und in den \'ersik<'ln wiid au.-idiücklicli aul' das alltestamentliclie Ernte-
dankfest (2. Mos. 'J'o, 10 und i>. Mos. U)) lür die manipuli Bezug
genommen, 80 dasa eine Beziehung beider Feste (Sb'oben nach dem Himmel
und letzter grosser Erntetag) nicht fem liegen dArfto.
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3. IhkB nicht bloB HturgiBehen und s^'mboliBchen Zwecken dienende Weih-
ioniiit wird dnreh die dnrtkber gesprochene Benedtction ein Sacramentale,
ein Unterpfand nnd Mittel göttlichen SchntMB nnd S^ns im Bleiche
der Irdischen HchöpAing. Wahrend hier der Segen des Himmels anfdie
Pflans<»nwelt in ihrer heilenden Kraft herabgefleht wird, gescliieht es
ffir sie in ihrer nährenden Kraft in einer anderen, die Krnuterweihe
ergänzondem Benedictio novonnu fructunm des Ermländi.sohcii Rituales.
Im Allgemeinen, darf man wohl Ix-Iiaiqtten, wird e^ die Verbindung aller
Moment-e gowegen poin. welche zu der Hernähme von Blumen f^erade hei diesem
Foste heigot rairen liat. Ver<rl«'ichsimnkte lassen sich leicht linden. Hei jodoni
Fn*udenl"e}»te «erden ühorali Blunicn irchraucht. die sich anszeicluicn durch
Sclionheit uiul FarWcnpi acht. <lurch lelativ starken nnd anhaltenden Wohl-
ir<'ni( h. ilun-li licsondeie Heilkraft, die auch /.ufjlcicii Ausdruck der Freu<h' und
• le-i i)aiik«'.s tit'v voUendet«'n Ernt(> sind. So iiat es dUt kirchliche Legende
vun dem Bluineulunde eines Einzigen (Thomas) in Maria's (irabmal geschaffen
nnd »o hat eä später der allgemeine kirchliche Glauben verbreitet, der bei der
Verbreitung der Christenlehre im heidnischen Deatschland ansserdem fmchtbares
Eidr^h im Volksglanben vorfand nnd ihn genfigend bestellte nnd Frucht
tragen licss.
Es darf als begründet angenommen werden, dass jene besonders, obschon
zerstreut, in Deutschland ausgebreitete V^hrung der hl. flfaria durch den
Kultus der heidnischen Göttin Freva vorbereitet, und dass die Sympathie der
Bewohner fnr die Marien-Verehrung nicht erst gesehnfTen, sondern nnr über-
tragen wurde, wobei es dann nur sa natürlich erscheint, dass auch die eine
oder die andere Form der auf Naturanschauung beruh enden Verehrung iq^end
einer heidnischen Gottheit mit in'a Christenthum herübergenommen wurde.
Auch Pfarrer Prenschoff ist in seinem Anfsaf/.e der Meinung, dass die kirchliche
Kräaterweih»' jz:anz unvcrkemiliar im alt;.'enuanisclien Hcidenthunic wurzelt: nach
ihm gei sie von den Deutschen alluiählicli zu andei'cn ^'()lkern ilbergeirangen.
Frevr. war nach der Xaturanschauung der heichiischen Bewohner des Nordens
ili<' Buhle do;^ sommerlichen (iottes Odin; .sie entzieht sich ihm. wird im Herbste
ailjalirlich von Tag zu Tag kleiner und flieht vor ihm wahrend der Winter-
riirmate. stets aber von ihm verfolgt. Freya ist die Personification dca heiteren
lliiiimels. sow ie der ganzen Vegetation mit ihrer üppigen Nahrangskraft und
SSeuguDg^^lulle, häufig genng in Sage und Gebrauch dargestellt durch eine be*
deutende EDtwiekelang der Br&ste. Freya ist auch die Königin des Maien Itkr
wiue in Deutschland so sahfareichen Feste nnd Anfisfigo. Freya, auch Hulda
oder Holde oder wie sonst benannt, ist Erd- und Himmolsgöttin, Freundin der
heilkitftigen Krttnter, wie der Blumen überhaupt.
So nnr konnte es kommen, dass d«r Tag der Himmelfahrt Maria s, mit
welcher jene Vorstellung der Freya eng verschlungen ist, in allen katholischen
Gegenden, besonders Pcutachlands, in Beziehung zur Pflanzenwelt, zu Kräutern
nad Blumen gesetzt wurde. Geht doch in der katholiächeu Kirche die liegende,
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dass, als nach dem Tode Ifwia's die JQnger am dritten Tage naoh ihrer Be-
stattung an ihre Gruft kamen, der Leichnam vcrBchwiindoii war und an sdner
Stelle vom Thomas duftige Blumen gefunden wurden.
Anpserdem deutet für uns der erwählte Tag auf den Wendepunkt dos
Sommers, wie derselbe nach Beonditrung der Ernte allinalilieli dem Ilcrbstt'
zueilt. Dann blühen auch die meisten Pflanzen und die ^'egetation hat ihre
höchste Vollendung erreicht. Die ganze Natur ist dem Menschen hold: giftige
Thiere verlieren da ihr Gift und Cieifer und wohlthUtige Pflanzen haben da
ihre höchste Kraft. Die Naturbedeutung tritt jedoch eben im Volk8glaul>en
stärker hervor, al8 die kirchliche.
hukm man nim in Folge solcher Anffaseung, wie fr&her bei den heldniMliefi
Yorfidiren, so anoh noch hentontage durch diese und Ähnliche Gehrttnehe anter
den sich über die ganie Natar nnd fiber alles Leben erstreckenden Dimonen
die guten sich an erhalten nnd die feindseligen in ihren Uebergriifen vor-
sorgUch an vertreiben bemüht ist, darf wohl ein Wort äer Mahnung ortönen.
welches ich dem an früh Terstorbeneu Dr. W. Hannhardt nachspreche, nümlich
dieHahnnng, sich zu hüten vordem unverständigen Gebrauche von Kräutern,
die an dem bezeichneten Tage som Gegengift gegen dümonisehe Krankheiten
geweiht wurden, oder vor sonstigen durch den Aberglauben als Gegenzaubor
empfohlenen Medicinen. In seinen Practisehen Folgen des Aberglaubens mit
besonderer Beriicksichtigung d< r Provinz Preussen (Berlin 1878. S. .51. IT. 97/l)S
der D. Zeit- und Streitfragen, herau.sg. von Frz. \-. Iloltzendorfl') führt ei- verschiedene
Falle an, fast siimnitlich aus unserem l^';:i^'l luigslir/.irke, worin solch uiiver-
stündiger (iebrauch zur Ursache eines (|ual\olh'ii Todes wurde. (Geweihte
PfetVerkörner vertrieben (1852) Geburtsschmur/en sauunt der Gebährenden und
ein starker Aufgu88 von benedicirtem Bilsenkraut hatte (187G) bei heftigen
licibschmarien denselben Erfolg bei einem Manne in blühendem Alter.
Anch Prenschoff 1. 1. stellt die wirkliche Verwendung der Weihkränter
Seitens dos Volkes mit dem Inhalte der Weihgebeto znsammen (iu quocnnque
loco positnm Tel portatum ant babitum aliquid ex eis fueiit). Das Kon*
Stanzer Rituale erwähnt noch das Oeniessen (hominibus pecoribnsque, qiu ex
his gnstaverint), verbietet aber, es zum Anzünden nnd Bilnchcm zu gebrauchen
(admoneatur autcm populns, ut Iiis non utatur ad cremandum scu fumigandum).
Während Autor Letzterem unbedingt beistiumit, weil in unserem Weihformularo
anch nicht die geringste Andeutung über solche Verwendung vorkommt,
scheint ihm auch das Genicssen nach unserem Rituale unstatthaft, als welches
das .jhabituni" wohl nicht zu deut<'n sei. Axwh er anempfiehlt es als Sache
der Seelsorger, da.s A'olk iiber den vernünftigen und dem Sinne der Kirche
entsprechenden Gebrauch der Weihkränter zu belehren und vor jeglichem Miüs-
brauchc und Aberglauben zu warnen.
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Yolksthümlicbes aus der Pflanzenwelt, besonders für
Westpreussen. IV.
Von A* Treiehel.
Auch da.-* veigangone Jahr hat mich in dor oben angctleutoton und hif^hor
mit (ilüi k p:eiiflo!j:<'non IJozioliung so viel Stofl' finden hiHsen, dass wiederum ein
grösseres Ganzo darau.s werden konnte. Zu Volkshantierung^ YoIkBheilkttQde,
Spiel und Reim der Kinder kamen dieses Mal in ausgedehnterem Maasse die
beifiglicheo FXlle von Sprichwörtern nnd Bedensarten hinxv, vie solche meist
schon in Frischbier's Prengs. Sprichw. nnd B. I. «nd II. gegeben waren, so
dass dieselben von mehr nntsbaren Pflanzen später hierin einen besonderen Abschlnss
bringen könnten. Obsehon derselbe Antor, Bector Frischbier in Königsberg,
die Pflanzenwelt in Yolksrftthseln ans der Flrovins Presen (in Zeitschrift f&r
deutsche Philologie, Bd. IX. S. 65 ff.) behandelt hat, stand ich doch nicht an,
solche auch hier zu erwähnen, soweit sie mir bis jetzt ebonfalls aus der
speciellen Ileimath bekannt wui*den; fast alle Htiromcn wenigstens im Gedanlien*
gange mit denen der Frii«'chbicr'f!c1icn Sammlung übercin.
Einzelne Sauren, FaJichi und ethnologische Rückblicke finden sich an ihrer
Stelle einsrc;itreut vor. »Stellenweise sind die Verbesserungen von früheren
Auslassungen zu l)eachten.
Zu dem treu gel)lieheiuMi Kreise »Icr früheren Bei tragenden: Prof. extraord.
des. Dr. P. Aschersou in Berlin (Aach.), Bector H. Frischbior iu Königsberg
Ostpr. (Fr.), Frl. Elisabeth Lemke in Bombitten bei Saalfeld Ostpr. {E. L.),
Gymnasiallehrer Dr. L^gowski in Neustadt Westpr. (Dr. L.), Bentier A. Peters
in NenschotUand (Ps.), traten dieses Mal für Mehreres Prediger H. Freitag in
Mirehatt (Freit.), sowie fnr einzelne Mitiheilnngen hinsu die Herren Apotheker
Seitmaoher in Hochstüblaa, P&rrer J. Prenschoff in Tannsee, Apotheker
Böhrig in Neustadt Westpr., Lehrer K. Lfitzow in Oliva.
Einzelnes wurde benutzt aus den Dmck'^chriften:
Frischbier: Hexenspmeh und Zauberbann.
Frischbier: Preuss. ^"olks^eimc.
Frischbier: Preuss. Wörterbuch.
Ahiex aJf>a Mill.. Tanne. Volksräthsel: Welcher grüue Baum ist ohne Laub?
Der gi üne TaMiienltauni i.st ohne Laub.
Aus Schleicher s Lit. Märchen giebt Fr. I. 28U das Sprichwort: „Kine
knarrende Tanne (Baum) steht länger (bricht, lullt nicht so leicht)" mit
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Bezug auf otiicn oft kränkelnden und donnocb lebenskrärtigrn Menschen.
— Nicht I1I08 im liictlc vei^leiciit man den schlanken Wiich» eines
Menschen mit dem ilrr Tanne.
Ac(^' campeulrc L., Feld-Aliorn. Die nni Jolianiiis-\'ural)ende od(M' Tapre
gepHückten Zwcijrt' wcrdou von» ^'olk(^ wclrlics d.ii in einon (Jejjoir/.nilior
glaubt, aui'h vor die Thriren der Wolinliiniscr odt r Vidu^tiilk LMstrlli,
(Neu-Fietz: Licdkc.) V«mj?1. II. HL*. Dicst'iii (Jflu.im-lH' liuldijrt naiuont-
lich die katliolisrlir lJevidkeruii<r un<l an einem <>iic. wo wenig Ahorn-
hiiume vorhanden. iuri.«<.scn zur N erhutnug vor deren zu starker IJernitt'ung
au jenem Abende oi*dentlich Wachen RusgeatelU werden.
Aehillea Mülffolium L. Auch in Saalfeld wird ea mit Kaddickbeereu und getrock-
notcn Schalen von grossen Bohnen gekocht und — uaiQrlich als Thec —
gegen „inneren Geschwulst** getrunken. (E. L.) Ob hier auch hlutreinigend?
t AehiUea I^armea L.^ fl. (il., heisst auch in Berlin Silberblümchen.
(Aach.) Es soll übrigens diese Gartenpflanze Ark. ettrfihfftnea Ledeb. sein.
Aconitum Tonrn. Das platte Mönkekaiip wäre mt dun h Mönchskappe zu
uhcräetzen (englisch monk»iiood), da e.'' mit einer Mönch.skapnzc und
nicht mit einer gewöhnlichen Kapuze Aohuliclikcit liat. (Asch.) Daneben
will Ps. dennoch die Lesart .Mänkekapp, also Mannskappe, herstellen.
Acofttf Cnlaiuux \... pMiieinei- Kaliiiiis.
Ans der ^Vurz(d, j^oliald sie w(dk \\ inl. inaelien sich Knalten IJalle, di<?
/war nieht si» ehistinch. wie die GununihällC; aber doch zum Schlagen
brauchbar f*ind.
Pic getrocknete Wurzel wird aiu Ii gegen Zahnschmerz gebraucht, indem
man sie auf den kranken Zahu legt und durch ßeisscn zerdrückt. (Freit.)
Ae9e«lu$ Hipiwcartanvm L., gemeine Rosskastanie. Man zerreibt die Kastanie
nnd nimmt das Pnlver mit Wasser ein — gegen „HerzsiMinn". (E. L.)
Aftkuta V^apium L., Hundsgleisse. Auch in der Mark kennt das Volk sie
nur als Schierling, höchstens dass es noch Garton-, Wasser- und
gdledcten Schierling unterscheidet. (Asch.)
A^aricus Bovitita L., Bovist.
Von Hirten wird aus Spielerei und zur Vertilgung die harte Haut des
nsifen Pilzes aufgetreten, dass i^ie platzend knallt. Der alsdann frei-
gewordene Staul) wird ITir augen.ochädlich gehalten nnd sagt man, dass
man darnach blind werden könne.
A, vntftrariio* L., Flif^geiijiilz.
Die davon gemachte Lockspeise tödtet Fliegen: es werden kleine Stücke
geschnitten und öfters auch Milch zugesetzt, selbst mit Zucker bestreut,
um durch die Snssigkeit die Fliegen anzulocken.
AyroBtemnM Gifhayo L., Ackerrade. Vcrgl. AlectorolopfiuB,
Atta L., Schmele: Schmiele.
Untor den Gräsern wird die Sehmele gerade ausgesodit, um die schmale
Gestalt einer Person zn bezeichnen.
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Um einen Schlafenden oder in Gedanken Versunkenen zu reizen oder
scherzweise zu narren, pflegt man ihn mit einem Halme zu kitzeln und
ireut sich über dessen Gebcrdeii, welche ein peinigendes Insekt fortzu-
Bcbenclien bestrebt sind.
Daher wohl kommt die Redensart: „Dem ist nicbt mehr mit einem
Schnielcheii beinikommen". (Fr. 1. 127.) xvrBeieichnang eines Menschen,
bei welebem aller Zaspmch vergeblich ist
Wortspielend mit Schmie nennt man in Ostprenssen mit Unkrant durch-
setzten Boggen: sebmfthliches (scbmdliges) Korn.
rtorolophw Hall., Klapper. Wenn eine an grosse Menge Klapper im
Korne vorhanden war, so entsteht in dem von seinem Mehle gebackencn
Brede ein bitterer Geschmack, sowie eine schwärzliche Farbe (schon
beim Mehle). In nicht so hohem Grade ist dasselbe der Fall bei der
Kornrade (A^rottemma L.).
^ivm Cepa L., Zwiebel. Ihi-e Schalen gebrancht man zum Celb-Färben der
Ostereier für die Kinder, die (zuweilen bringt sie das Häschen!), im
Garten versteckt, sie sich hervorsuchen müssen. Die Zwiebelschalen
werden zu dem Zwecke mit den Eiern im Wasser aufgekocht. Etwaige
Zeichnungen ritzt oder jninktirt man mit einem Sterknadelknopfe in die
Schalen d<'r rohen Eier und verklebt die Figuren mit gelbem Wachse.
Auch die bloa mit Wachs durch den Finger aufgetragenen Zeichen,
Namenszügc, ganze Kamen, IJilder bleiben weiss in Mitten der gelben
Fsrbe. Ton Pflanzcnstofien werden, um andere Farben fDr die Bier
herrorEomfen, sonst noch gebrancht frischer grüner Boggen Ithr die
grfine Farbe und für die brenne ein Gemisch von Kaffee nnd Gichorie.
Fraglich ist noch, ob die Farbe eine rothe wu^ dnrch Znthat von 80go>
nanntem Boihsaft, falls dieser ans den Beeren der Eberesche gewonnen wird.
Es giebt aneh volksthfimliche Gstereier-Beime, wovon Fr. in Prenss.
Tolksreime S, 827 mehrere anführt, wie z. B.:
G^', geh'. Du dumme Schutt,
Dieses Ei legt die Putt Putt.
oder: Dies Eichen aus dem Hühnernest,
Das schenk' ich Dir zum Osterfest,
oder: Dickes Ei i^t kugelrund,
Ich lieb' Dicli wie ein Fudelbund.
oder: Der Hahn ist bunt,
Das Ei ist rund,
Der liebe Gott lass' den Hahn gc-^und,
Dass er kann macheu die Eier so rund,
oder: Rosen riechen, Nesseln brennen,
Wer kann falsche Henten kennen?
Pannfiscb sind Fische nach Entfenmng der Gräten fein gebadet nnd
besonders unter Znthat von Zwiebeln geschmort.
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Zwiebel ist die Auflösung f&r das VolkarftÜiBel:
Es steht auf dem Adter,
HSlt sich grün und wacker,
Hat Tiel Häato,
Beisst die Lente.
Anf derSchwaraauerEftinpehArte ich xur Bezeichnung derünoxdentUeb-
keit die Redensart: Die hat Zwiebeln zu verkaufen!, wenn einem Mädchen
die Hacken der Sti rimpfo ausgerissen nind, ^^o dass dessen nackte Fläche
sich heim ersten Blicko wie eiiio Zwiebol ausnimmt.
Aus der Panzigor Stadtbihliothok in Altpreuss. M. S. II. :?34 stammt
die R<'<l<'ni*nit (Fr. I. l>r>()): Das Frauonziinniei" ist einfältig, wie dio
Baiuboi^cr Zwieliei; die hahon neun Häute. — Wohl nur dos Reiuios
wegen liat r:icli in Königsberg (Fr. II. 273t() die Itedonsart gebildet:
Ninim s nicht übel, .ilte Z\virl)el! — Aneh spricht man von einem
Menschen als von ein«'r verdrehten Zwiebel oder Bolle.
A. oleraceuin L., Gcmüsc-Laueh. Das Volk liebt es nicht, von dem mit
Lauch dorohsetzten Roggen (anf leichterem Bodm) Brod zu backen,
weil es nach Zwiebeln schmeckt. Ebenfalls schmecken Milch nnd Bnttw
nach Zwiebeln, wenn die Kfihe anf solchem Acker gegrast haben.
A, Mft'oiM» L., Knoblauch. Es ist gut g^n etwaige Terhexung (E. L.); veigl.
Fr. Hezenspruch No. 9 nnd 10. — Preuss. W.-B. I. 394. — Die Httrner
des Bindviehes mfissen beim ersten Auf^pang zur Weide mit Knoblauch
eingerieben werden, damit die Thicre davor bewahrt sind, einander zu
StOBSen. (Um Saalfeld: E. L.) — Frischbier (Hexenspr, und Z. S. 139 ff.)
kennt dieses Recept noch nicht in seinen Schilderungen vom Hirten
und seinem Markungsnnigange.
f Aloe, Aio^': Zippelfeig (E. L.). wonach III. .'5. lur Saalfeld zu verbessern.
"VN'eil sie bei Verbrennungen auch in der Mark gebraucht wird (ebenso
in Aegypten), heisst sie dort Ürandbauni. (Asch.)
Alihaea o/iiriiittlis L , Eibisch. Hiervon wird der Wurzeidccoct gegen Biut-
netzen gebraucht,
t Althaea rosea (L.) Cav.: Stockrose,
f Amaranifu apeeiatue Sims (nicht SimsonI wie III. 4.)
t Amygdalu» L., Mandel.
Von bitteren Mandeln als Hauptbestandtheil wird in Danzig eine
Art Schnaps yerschenkt unter dem Kamen Fersiko. Es stockt darin
das „Persisch" ans dem dem Pfirsich zukommenden Namen (Amtfgdalus)
Penica* — Eine andere Art Schnaps ebenda, dem Namen nach von
neun kruftigen Krautern bereitet, hat den Namen Negenkraft.
Knackmandeln, die von der Samenhülle umgebene Frucht, werden,
wenn sich ein Pärchen in der Schale befindet, auch bei uns gebraucht
zum Essen eines sogenannten A'' ielliebchcns, d. h. dass zwei Personen,
meist Herr und Dame, je ein Stück des Pärchens gemessen, unter der
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stäHschwcigcnden Bedingung, am nächsten Morgen oder beim nltcliBten
Wiedersehen einander die Worte xasomfen: „Guten Morgen, Vielliebchent"
Wer diese Worte snerst sagte, ist som Empfinge eines kleben Gtoschenkes
berechtigt. Es ist dies eine Nebenart des fransOstschen J*7 pense oder
des arabischen Diadestb, nnr dass es sich hierbei weder um Esseoi noch
wn ehie Mandel handelt
AmetAum grartölen» L., Dill.
Der sogenannte Schmandfisch, ein ostprenssisches Gericht, sind
Schleie in saurer Sahne, Dill und Butter gekocht.
Afium ^teolen» L., gemeiner Sellwie.
Dem hiervon gefertigten Salate schreibt man eine besondere Kräftigang
für das männliche Geschlecht zu.
Das Kraut steckt man in Fugen and Bitaen eines Schweinestalles
hinein, »lamit deren Einwohner nicht rerrufon werden. Auch besteckt
man Kuhställo mit dorn Kraut, damit die Milch nicht gerinnt.
Um Wehlau exi;<tirt (Fr. 11. 2( )!'.•) die folgende Reimoroi: Potfrzölgo,
Zelleri, — hübschet Mäke, komm bi mi. — Zur unbestiiiunteu Bezeich-
nung oder zur Entwerthung einer Person hat man das Wort: Das ist
'ne Hannerallo mit'm ScUcriezopf!
Arigtolochia Touru.. U.stcrluzci: ( )-»terlatzi(' (nicht Oslcrlakzio, wie III. 4.).
Da.-J Fliogeiilanfj^oii (li(>Hor I'fianze, übrigens schon .-ioit Conr. Sprengel
l)ekannt, geschieht wuld von beiden Arten. (A.C'lematitif<L. u. "Sj/j/zo L'Hcrit.)
Sie fangt nm- ganz kleine Mücken oder sperrt sie richtiger nur zeitweise
ein, bis sie dieselben nach der Befruchtung wieder loslttsst. Das Innere
ihrer rtthrenilDrmigui Blnmenkrone ist dicht mit abwArts gerichteten
Haaren besetzt, ireh^ ror der Beife der Antheren ziemlich steif sind
and somit Ueinen Fliegen das Herauskriechen verhindern, so lange bis
nach der Geschlechtsreife der Antheren die Terschrumpften Haare ihnen
den Päse frei geben nnd selbst die Mitnahme Ton Gepäck in Gestalt
reifer PoUenkOmer gestatten. Das Bnmoren des Insectes befördert die
Befirnchtung.
Artiwma Abnnthium L., Wermuth.
Das gehackte Kraut wird auch jungen Puten gegeben, die darnach gut
gedeihen sollen. (Frl. Th. v. Pruszak.)
Ton einem betrübten Menschen sagt man, er geht umher mit Wehmuth
und Wermuth, — Wehtag'. (Fr. I. 1114.)
Artmma vulgarU L., gemeiner Beifuss.
Man sagt, ein Haus (Scheune, Stall aus Fachwerk) sei aus Beifuss und
Nesseln erbaut, wenn schwache Hölzer dazu verwandt wurden, um die
Haltbarkeit zu bczweifchi. (V^.)
Statt des Wildgescluuackes würde es liei wilden Enten mehr um
den zu entferuonden Fisch» oder Thraugeschmack handeln.
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Atparagvs ofßcinalü L., Spai^el.
Wenn der Spargel einen dunkeln Kopf bekommt, dann heimt er go«
boren, schmeckt bitter nnd taogt nickt für die TafeL
AvetuL toHva L., Hafer.
Hit Wicken Termiachter Hafer heisst im Samlande Conrir. (Freit.)
Beia tmlfforit L., Rnnkelrftbe.
Die Snppe davon heisst am Saalfeld Bnddschwing (B. L.), vonacb
in. 5 an Terbessem.
In Oa^reoBsen werden sie gekocht^ mit dem Hackmesser fein gestampft
nnd nnter dem Namen Schnittke gegessen. (Froit.)
Bartsch ist jene littauische Suppe, deren Basis kraftige Fleischbrühe,
sauere Slahno nnd rothc Rüben bilden, schauderhaft für die Piiantasie,
thatsäelilich aber wohlschmockonrl.
Weil die Beeten sehr leicht erfrieren, sagt das Volk; Er ist oriroren
wie eine Beete. (Fr. II. 648.)
Detula alha L.. Birke.
In iJI. \S. ist das erste Mal November in Oolobor zn verl»esseru,
weil dieser der Blatt fallmonat, Listopad ist. lui November sind die
Bäume bei uns sc'hon ganz kahl.
Nach II. 194 soll Zick Birkontheor sein; da.s ])olni8chc Stammwort
ist Dziegiec (gcia, m.) und bedeutet Theer überhaupt.
Der Birkentheer, Daggert, wird (Kreis Carthaus) su Johanni dem
Vieh eingegeben nnd soll die Wirkung haben, dass es dann anda«m
Vieh, dem nichts eingegeben ist, wenn es auf die Spur des ersteren
kommt, die Milch ▼mrtreibt. (Freit) Es dient also gewissermassen sur
Behexung. — Aehnlidi horte ich aus den Kreisen Neustadt Wpr. und
LauenbUTg Pom., dass die Kncchto dort aus Schabernack vor einer
grOssmren Ausfahrt nach der Stadt ihre eigenen Pferde mit Asa foetida
einreiben, damit der entgegenstehende Wind diesen (ieriich auf die nach-
kommenden Pferde treibt, wodurch diese in Sihwoiss geratbcn und nicht
mithalten können im Ausgreifen. (Alb. Treichel.j
Birkenwasser schafft zarten Teint.
Boletus edulU Bull., Steinpilz.
Zur Bezeichnung eines kerngesunden Alten, der über kurz oder lang
doch vergeht, sagt man, er sei wie ein Steinpilzke. (Fr. 1. 3Ü22.)
Drauica napus L. var. eKcvlcnta 1). V.
Aelinlich der Hegel, dass man Ableger, damit sie gedeihen, stehlen
soll, muss man auch die jungen Wruckenptlanzen nicht verkaufen;
höchstens ist ein Trinkgeld iur den Gärtner erlaubt.
Wruckenblätter werden von den Ueinm Leuten (Gegend um Putzig)
Uber Winter an tots] »ringenden Thailen der Httuser oder auf Bttumen
aufgehängt, im Frülyahre aber au%ew^eht und gemischt mit Kartoffeln
«
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oder Grfitze Ükr junge Otose als leichtes md terdaulicbes Fetter ge-
braucht, wenn die Brennnesseln, ihr gewöhnficfaes Fetter, noch knapp sind.
Br, oleracea L. var. capitata, Kopfkohl, Kamst.
Schlappenkohl ist ein fester, stronkiger Kolil. Der Name kommt
her vom polnischen Stamme ship, Säule, wendisch stlnp (woTon noch
Stolpe.) Vergl. Schmitt: Slav. Ablagerungen.
Es knüpft t^ich daran eine Art Vnlksbarouioter, insofern der in
Tonnen aufbewahrte Kuuist einen Wegweiser Inr kommenden Regen
abgiebt. Es bildet sich nämlich in der Ktnn>( tonne auf der Lagcrwaare
alsdann eine Wassersehielit. Aeluilicli wird das Sah in der Salztonne
vorher nass und steht ihr auch die Drangtonne gleich, als Aufbewahrun^rs-
ort jlkr allerlei Unrcinlichkeit und Abfälle aus der Küche. Oft hört mau
die Redensart: „Riecb^ mal in die Dnngtonne, ob's bald regnen wird?'*
Die Spannkraft der Lnft hikU die Stoffe nnten nnd drängt sie siirAck;
kommt's aber auf Regen, so streben bei nacUassender Spannkraft die
Stolle nach oben nnd geben Gemeb tan sich. Dasselbe gilt f&r übel-
riechende Pfütsen nnd Dunghanfen. — Emen Ihnlichen Barometer stellt
die (besonders hörnerne) Dose, die ein Schnnpfer besonders auf Augen
hat , vor, an deren Deckel alsdann der Schnupftabak anklebt, gleich wie
in den Ställen bei kommendem Regen die Steine nass werden. Die
Steine schwitzen, sagt man. Es ist jedoch nor eine bestimmte Art
von Steinen.
Uutomuif uinbcJloUix L., Was."-crli<'.-ch.
Die liczeiehnung Storelihlume konnte (At<ch.) auch daherkommen,
Mcil sich Störche im den Orten, wo sie wächst, aufhalten.
Cb//« paluetrU L., Sehweinekraut.
Die deutschen (eigentlich cassubiflchen) Bezeichnungen au^ dem Car-
tbänser Kreise T«tschk und Tntschk (I. 87), ebenso wie Tucsnik
ans der Marienborger Gegend (Dr. L.) hingen zusammen mit dem
polnischen Tncs, Schweinemast und kommen hw von tnczi^, mästen. —
Weil sich an ihrem Standorte Enten anfhalten^ mag dsher der von
Kacska, Ente herkommende Name Eatschtnnek, Eatschinnitx (III. 7;
sweitsilbig betont), herzuleiten sein.
CuUuna vulgaris Salisb., gemeine Haide.
WeDn die liaide noch spät im October blüht, so prophezeien nament-
lich Förster daraus einen milden Winter. (Neustadt.) So ge^ehah ea
allerdings im Jahre 1881 bewalirln itet, auch wohl 18^2 3, wo die mittlere
Monatstemperalur im Deccmber und Januar ininiri mir — 3° B. betrug.
Uaideland ist Wrossen, \tim polnisclifii Wr/os\ , Haide.
Als «ach der ersten Tlieihmg Polens König Friedrieii Ii. .^einc
Liel)iing.-j»rn\ iiiz Westprcussen Itereir^t hatte, hatte er (12. Juli 1772)
das Land seinem Bruder Heinrich so geschildert: .,Auf meiner Reise durch
Polnisch'Prenssen habe ich nur Sand, Tannen und Haidekraut gesehen.
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Es ist wahr, dass dieses Stack Land mir viel Arbeit verursacht; denn
ich glaube, Caiiada ist ebenso wolil eingerichtet, wie dieses Ponunerollon.
Keine Ordnung, keine Anordnung." Diese Signatur des Landes ist
bemerkenswcith!
Cannabis saiiva L.. gemeiner Hanf, platt Ham]>.
"Während die Redensart, dass Jemand einen lianfeiien Strick ver-
diene, also ded Aufhängens wertii nei, allgonieiner vorkumnit, finden wir
in Danzig einen besonderen Seemanns-Ausdruck: Einem llampöl geben,
Einen mit Hampöl schmieren — Prügel geben, weil das Taueudo, da8
fBr Seeleute eigenthumliche Instrument, aus Hanf gedreht ist
Aus Masuren erwühnt Fr. II. 3135 die Bedensart: Wyrwal siq jak
Füip z konopi. (Er redet wie der Philipp aus Hanf. = Er redet unbe-
dacht, ▼oreilig, nicht sur Sache; piatat mitten in*8 Oesprleh hinein.)
Canthartüw eihariw L., Pfifferling.
Weil dieser Pilz so allgemein ist, besdchnet man mit ihm eine un-
wichtige Sache. Nicht einen Pfifferling gebe ich darum. Das ist keinen
Pfifferling werth.
Carduus L.. Distel.
Die ganze Pflanze wird gehackt und unter beliebiger Zutbat tlen
grösseren (Jörseln als Futter gegeben. Auoh ist die Distel ein selir gutes
Schweinefutter. Khenso lieben die IMonle die Distel, welche das Blut
reinigt: wenn sie Disteln zu fressen bckummen^ zieht man ihnen eine
Metze Hafer ab.
Carjjinu» ßetulus L., Hain-, Weissbuche.
Von einem starken, tQchtigen und ehrlichen Manne sagt man, sei
ein hanebüchener Kerl.
Hier mödite ich unterbi-ingeu das polnische Spriohvort:
Jaki dnewo, taki klin,
Jaki ojdec, taki syn.
Wie das Hola, so der Keil; wie der Vater, so der Sohn.
Carum earti L., gemeiner Kfimmel.
Die Fruchte den Kiiminels, wie von Anis wcnlen wegen ihrer ab-
ftihrenden Wirkung häufig gebraucht, bei Menschen und bei Vieh, und
diese Eigenschaft hat einige be» und ancuglichen Redensarten im Volius
geschaffen.
Dass der Kümmel aucli seine Holle bei Fabrikation einer bestimmten
Sorte Schnaps S[)ielt. dürlte Itekannt sein, iiierher gehört die Wendung.
betrunken, wie ein Kiunmel linke. Ebenso bekannt ist seine Vcrwenduni;
zu Sup])en. Wie sehr solche ein Lieblingsgerii'ht werden kann, ergiebt
sich aus der Wohlauer Redensart (Fr. 11. ^l'J'J): Km diöuit von er-
gistrigo Kämelsopp.
CeHf4xurea Cyanu» L., Kornblume: Ziegebein (um Alt-Graban, Kr. Bereut,
bekannt; in Schlesien allgemein: H. Sehuch.)
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y Cent, ftuarfolr»^ Hort., III. 7, wird nach Asch, wohl uicbts anderes seiDi als
( . (Amberhou D. C.) moHchaia L.
t Cheirunihus outiinm L. tmd inratitts L. lieiBSon jetzt MoHhiolu, Lovkoie.
CkeUdoniuni majits L., Sdiellkraut: Giftkraut, gleich Tollkraut, eine allge-
meine Bezeichnung für giftig gehaltene Pflanzen. Ihren gelben Saft wendet
man aUgemein nun Vertardben von Wursen an. Da Wane = Brodawa»
somit der polnische Name Brodawka. Yergl. 1. 96.
Chrytanlhewvm ugetvm L., Saat-Wucherblnme: Goldblnme, Oilke. (Westpr.
kudw. Hitth. 1880, 8. SÖ4.) Auch hier hat die Goldifarbe zn gleichem
Kamen verholfen, irie bei Calendula; yergl. III. 6.
t Ciinu AurumtiMm L.,. Pomeranse.
Wenn Jemand Warzen auf der Nase hat, so sagt uian, ihm wachsen
dort Pomeranzen. (F. I. 2980.) — Die ausgepresste Citrone («bgenntste
Pereou oder Sache) ist minder volkstb&niUch.
Coehlearia Armorada L., Meerrottig.
^Icerrettig, auf die Zunge gelegt, soll den Durst stillen«
t Cojfea arahica L., Kaffee: Vergl. unter AlUum.
Es soll Schönheit verleihen, wenn man kalten Kafleo trinkt. Der
Spötter giebt da? zu mit der Behauptung, dass nur der Bauch von
kaltem Kaffee schön maclu'.
Mehr allgemeinf^n Gflirauclies sind die Wcndungrn: Kaffeeklatj^che
f&r Gescllschalt mokirLndei' Damen, Kaffee.schwestcr lür klatschsüchtige
Person (auch ein Mann, der gern Kaffoe trinkt), auch: Das ist klar, wie
Kaffeegrund! fnr eine unaafgekUUrte Sache; mehr prenssiscbw Art jedoch
die folgenden: 1. Gdder Kaffoe mot sön schwärt wi de Diwel, h6t wi
de Hell on s6t wi de L6w. (Um Dönhoffstiidt, nach Fr. IL 1369.);
2. hat Bezug auf Knauserigkeit: Kaffee mot sön seewe Bohne, veertie
Tasse. (Fr. I. 1854.) Cnd dazu anf Eigenlob: Dröttie Bohne, veertie
Tasse! Fru Nabre, Kaffee wi Olge! (Fr. I. 1853.)
Cvlclticum uutumnalc L., Herbst-Zeitlose: Nackte Jungfer (Gr< — s Marien«
burger Werder: Frt-nsc hofl), weil der nackte Blütbenstand sich zuerst
entwickelt und vor den Blättern herauskommt.
Coriatitlnnn /«itiruiu L., Koriander. Polniscli vulg. Kolander. — Wer sich
htriiul't, ihn zu geuiessen, von dem glaubt das Volk, dass or llexo oder
Hcxennieistcr sei.
Für nicht zu unti'rsi-heiilt'nde, unklare, hiiiitige, gleicligiiltijLre Dingo
geltraneht man die Redensart, das sei Mie Mausedreck im Koriander,
da auch die Samen dieser Umhellilere schwarzkornig sind.
Fast ebenso wird in der Rede gebraucht: Er mengt in Alles, wie
der Mausedreck im PfeiEer. (Fr. I. 2607.) So übersetzt wird schon 1654
in Deliciae oalend. das: Sunt mala mixta bonis.
ConmiUa varia L., Kronwicke. Die bestrittene und nach Asch, auch nur
schwach begründete Giftigkeit dieser Pflanze ist indess in den meisten
Giftpflansenbfiehem erwttfant »
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Crocus sativus L., Safran.
OfliciDcU sind die Stigmata Croci. Wird zum Backen von Kuchen
gebraucht und von seinen Bestandtheileu heisst's im Volksmuode: Eier,
fiatter, Zacker, Mehl, — Safran macht den Kuchen g6L — Er war
frtther im ländlichen HauBhalte seltener nnd so wird der rafüge Baner
in Folgendem geschildert: Wae Tersteht der Baner Ton Safran? Er wül
ftr ein Dflttchen nnd halt *nen grossen Eomsaok anC (Fr. L 281.)
CucttmU tatifmt L., Onrke.
Die wasserigen BestandtheOe ausgeschalter Oorken (Ckuikenwasser)
Schafen einen zarten Teint.
Den dummen Bauer charakterishrt die Redensart: was venteht der
Bauer Ton Gurkensalat? er isst ihn mit 'ner Mistgabel. (Um DOnhofbtaedt
nach Fr. II. 291 ; aber auch durchgehends häufiger.) — Wenn man von
Sauerer-Gorkenaeit spricht, ho ist es die Zeit, in welcher ein Geschäft
(ali^o je nachdem verschieden) keinen rechten Fortgang nimmt. — Ans
halber Aehnlichkeit wird Gurke (gute) für Nase (grosse) gebraucht.
Den Unzugänglichen, Mürrischen bezeichnet die Kedonsait: Mit
ihm ist schlecht, Gurken essen 1 — Aehnlich: schlecht, Kirschen essen
(pflücken).
2}aucus Carota L., Mohrrübe.
Die Fabrikation von Syrup aus Mohrrüljen (auch aus Ruukeln) als
Hausindustrie, wie sie früher häufig im Schwange, hat aHinahlicli sehr
nachgelassen. In Bezug auf bessere Haltbarkeit und Gesclnnai k des
Syrups that man ein Stuck Glas hinein, damit das Gemenge immer in
die Bunde geht und nicht anbrennt. Auch sprach man frfiher wohl
mehr von folgendem Becepte, als dass man daran glaubte. Es mfisse zu
jenem Zwecke nämlich ein Stftck Tom Hunde oder von der Katze in
den Symp hinein kommen, selbst todte E0rpw Ton deren Jungen, am
besten wenn JMies zuflülig geschah. Wenn die Thatsache auch nicht
für wahr gehalten wird, so sagt man's doch und fragt auch scherzweise
darnach. Manclie Menschen verekeln sich dadurch den Syrup vollständig.
Zuerst hörte ich von jenem Scherze auf der Schwanumer Kttmpc. Aboi-
auch in Danzig soll einmal ein Fass Syrup entzwei gegangen und schliesslich
die todte Katze herausgesprungen sein. So lautet die Erzählung.
Delphinivm ConsoUda L., Rittersporn: Wilder Rittorspoor. (E. L.):
wild wohl im Gegensätze zu der cultivirteu Art D lph. AJacis.
t Dianthui barbatus L., bärtige Nelke: Puschnägelchen. (Saalfeld: isi. Ij.)
f Dkl^tta (Diemira) tpeetalnlü D. C, Horzblume.
t Xndymon non teriptu« Grcke. IMe blau blikhende Stem-Hyadnthe kann kaum
die Sdinodder*Hyacinthe guurnnte Pflanze sein (Asch.), welcher ja weisse,
grüngeränderte Blüthen zugeschrieben werden« Vielleicht ist's ixgend
ein Ornithoffoluml
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Equisttum L.. Schachtelbalm.
Beim Schefferschtm Licde (IJI. 10.) ist vor ,| Verdächtig'' eio KommA
zu setzen oder das Wort ganz zu Htreicben.
Fagopjfrum e^^culenfum Mnch., Bucliweizen.
Um Tompelbni-fr (H. Freitag) wird viel Buchweizen gebaut und wegen
der Unsicherheit der Fnaht zu drei verschiedeucn Zeiten. Wenn es bei
dem spätest gesäetcu, der Anfang September seine Blüthc hat, vorkommt,
dasB diew bei Wetterleuchten braun wird, so boH das weniger einem
etwaigen Einflüsse der Eüeetrioitilt, sondern der starken AbkiUilung zu-
macliieiben, also wohl aaf einen lachton Nachtfrost nirtteksnfllhren sein.
Fdtaria vul^arit Bemh. (1800.), gemeine Sichelmübre.
Sie gilt im Kreise Stohm ebenfalls als Kravt» das den Weiobsebtopf
enengen kann (Bohrig).
Ftagaria tttea IMbeere. Sie werden reif und frisch genossen als Mittel
g^en Bandwurm.
t Fuchda coccinea L., Ohrbommelbaum. (Saairdd: E. L.). Jede nur ein
wenig hochstämmige Topfpflanze pflegt das Volk einen Baum zu nennen;
daher ist's nicht zu verwundern, wenn dazu aus halber Äebnlichkeit der
länglichen Glockenforni der Biüthen noch die Ohrbonimcln hinzutreten
(nicht Ohrringe), wie man sie namentlich früher in dieser Form hatte
und auch jetzt noch aus CJlassehnielz.
Glycei ia uqvafica WIdbg., Wasser Schwaden.
Wahrschcinlieli wird auf das III. 11. (iesagte die folgende Mitthei-
luDg zurückzufahren sein. Am Piloflusse, bei Mirchau, Kr. Kai-thaus,
wftchst reichlich bis weit in das Wasser büiein dne Pflanze mit länglich«
schmalen, gelblich-grOoen. Blättern, nach deren Gennss im grünen Zn-
stande es dem Vieh schlechter geht, als nach grünem Klee: es bläht
auf und stirbt; wogegen sie geti»cknet ein vom Vieh gern und ohne
Nachtheil genommenes Futter ist. Sie führt den Namen Schfilp, Tiel-
leicht weil sie beim Mähen in's Wasser schülpt, hinüberMt (Freit.)
t CcB^pium L., Banmwolle.
Bedensarton: Er hat Baumwolle in den OhiH^n, wenn Jemand nicht
aufhorcht. — Er spuckt Baumwolle, wenn Jemand starken Schleim ans-
hu.^tet. — Er spinnt Baumwolle, wenn Jemand betrunken ist.
T Mefptru muti'OimUH L. (erw.)
Die Namen Damaschke, Dauiaskenbiume, Damas hängen naeh Aseh.
alle jedenfalls mit der Stadt Daiuascus* zusammen, weldie r^onst auch
anderen Pflanzen den Namen gal), wie AVyt7///, Ro.'ia danuixct mt, so das.s
eine Ableitung von Damen, woliiu aueli das IlOnert sehe Frauenweil
(JIJ. 12.) gehört, bei dieser (Jarteupllauze wohl nur im Munde der Gärtner
entstand und fortgepflanzt wurde.
Bmukt Lupuhu L., Hopfmi.
Lt Uten Georgy Pntkumer snper adroeatia Castg Butow oder Be-
stsllnngsbrief für den Notar nnd Hoftchrdber Georg Pntkamer über
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Sobloss, Stadt und Land Bütow vom 22. yiärz 14>^4 wiink n demselben
anch übergeben de hoppenn gardenn de thoni Slato ligpenn. Da nun auch
der Panen-Adcl Bütow's eine Abgabe in II()])ron zu bristen batto, so muss
um jene Zeit in der Umgegend von Bütow viel Hopfoiibaii gotriclMMi !*ein.
Das Kämmereidorf II ii'_''ciuloi-f zinkte znin Scldo^^sf Üiitow ..vor lloppi'n-
8töeke"0G ScIio<'k H(i|iii< n I>t'i der ('lini-liraii'lriil>iirgis( ]ii'ii H»',-itzorgivirung
am 18. Juni li'K»< und ltiü2 werden intjgeüauinit von dem 13ezii"ke Bütow
geziust 550 Iloppcn.
Hi/o»ci/amv9 miger L., schwarzes Bilsenkraut. Sein Samen wird auf Köhlen
gelegt und der Dampf davon mittelst eines Trichters bei Zahnweh auf den
bohlen Zahn geleitet, damit es, wie Chloroform, den Schmerz betäube.
(H. Freitag.) Wegen ähnlicher Verwendung seiner Blätter gegen asthma-
tische Beschwerden vergl. meine Mittheilung in Bot. Ver. d. Prov.
Brandenburg Bd. XXI. Sitzung vom 26. Septbr. 1879, wo Aehn-
liebes aueb von Blättern des Stechapfels (Datvra Shwrnnium L.) be*
richtet wird. (Warschau.)
JugUim L.. Wallnuss.
In eine Wallnussscliale (oder auf ein Kartenblatt) geklebt, wird als
Sylvesterbelustigung für jede.'' Familifuglied ein Endeben Waebsstock
auf eine Schall' v(dl Wat?^er grsct/t und dann angezündet. Es ist das
.«og. L i (• h t (• Ii f n sc Ii wemnien. (XCigl. Fr. W. B. II. 2.").) Wessm Licht
zucr.-^l crÜHcht, der muss im koniuicndcu Jalirc stcrl^'n. Aurli werden
nur zwei solcher Licht.schitVclien. je nach einem Miidelieii und ein^m
Jüngling benannt, aul das Walser gcsiet/.i: trcifen sie zusammen und
schwimmen vereint, so wird sich das Paar hciratlien. So im Samlande.
Juuiperu» cowmunü L., Wacliholder. Per angozfiudeto und «lualmende Kaddiok
wird allgemein mit Vorliebe zum Ausräuchern der (Kranken-) Stuben^
wo schlechte Luft vorhanden, gebraucht nnd ist bis jetzt noch nicht den
Räuchorpulvem oder Blättern gewichen.
Wegen Anwendung der Beeren siehe Aehillea Milltfolhm! Ferner
werden die Beeren als GewQrz an ver.sehieilene Braten u. w. genommen.
DioDrossel frisst auch davon und tragt also ihr («cwurz schon im Leil>e herum.
Abgerundete, maserbesetzte Holz stucke meist vom Kaddick werden
al.>< A])]iendix mittelst Lederriemen an Schlüss«'! (o'lcr .*^ciilös.«ell>unde^
befestigt, damit man sie nicht vei'liert. Lim in unvorsirlitiL''en Knechte
droht Uian an, eine Klobe Hol/, an die Srhiiissel anzubinden.
Der Pracher (Arme) sagt um Konig.-lierg: Heute ist mein Lhieiil^ig:
morgen geh" ieh mit Kaddick. (Fr. II. 004.) — Hin frommer Wunsch
will: O Herrgott, gieb Kaddick, dass sie (Fliegen oder Widersacher)
alle ausgeräuchert werden. (Fr. II. 1180.)
Xtoetuca tatita L., Salat.
Redensarten: 1« Da hat er (haben wir) den Salat! = IH ist die
ganze Sache, die verkehrt ausgefallen ist. 2. Er wud noch seinen
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Salat bekommenl = Schelte. 3. Er geht vmheri wie der Storch im
Salat. = Wenn Jemand die Beine im Grase (auch Salat ist empfindlieh
und leicbt stttretbar) hoch hebt; ebenso wenn sich Jemand breit nnd
wichtig macht.
LffMnM L.. Lorbeer.
Kr ist voller Gedanken (Königsberg: Fr. II. H(\'2.), — Toller Streiche
(Dönhoffgtädt: Fr. II. 2091), wie der Bock voller Lorbeeren. — Allgemein
verbreitet ist: Er ruht auf seinen liorbeeren.
Ledum pitlmtre L., Porst.
Dio Loiite legen iiini hängen Hündel davon in den Kleidcrsclirauk,
um Gewürm lern zu lialton. (Aiuh um Saalfeld: E. L.)
Nach A|>oth«'kor Settmacher soll (lies tlat^jenige Kraut sein, welches
in Ostprcussen .sich die M;idcli(^n aufwiesen (in Gärten?) Kaimnelu, ge-
trocknet zu Thoe auDjriihen und davon zum Abortireu trinken.
Lern eweuUnta linch., essbaro Linse.
Wenn Jemand eine Sache nicht recht angreifen will (auch beim
Kartenspiele), so sagt man: Friss (Btich), Peter, es sind Linsen!
(F^. L 964.)
lAgntinm vulgare L., Hartriegel: Lagnster verdreht ans dem verdentschten
Liguster.
Limm uiitaHmnwm L.^ Lein, Flachs.
Das ans den Klatten (Ueberreste) got^ponnene Oam, besondws ans
den AbfiÜlen beim Schwingen, au.t denen die Schäwe ausgeschüttelt wird,
wird zum Weben von Sackleinen benutzt. — Beim Weben bleibt ein
Gamrest von nahezu einem Fn8.s Länge im Webekammo und in den
Hafteln zurück. I>oim Wicdcrgobraucli»' des Wehokammos wird au
diesen Best da.s frisch aufgezogene Garn angekniipft und so durch den
Kamm gezogen, worauf das Wehen Iteginnt. - .Jener veildieheue Best
heisst die I h a inte. I)iesell)e, wenn l'Mai-h^gani . wird zur Ilerstollung
von Lichtdüchten gehraucht; wenn Wollengarn, werden Handschuhe da-
von gehäkelt vermittelst eines aus ^^pindelholz gescboitzten Uakeus.
Die Enden werden dann nicht geknüpft, sondern bldben nach innen
hängen, wodurch die Wärmehaltigkeit des Handschuhes (auf Jagd, sur
Rdso, gern von Schäfern getragen) erhöht wird. (Freit.)
Auf dem Lande gehdrt noch heute eine kleine, mit Flachs besllete
Parzelle zu den Einkfinften der Gutsarbeiter, die ihre b«iachbarten
Grenzen durch eine Beihe Erbsen oder Hafer (vergl. 1. 89.) nnter-
seheidbar zu machen verstehen, und das Herrichten der zuerst so licht-
gr&nen, dann gereiften und getrockneten, schlanken Halme mittelst vicl-
fnrh noch primitiver Handmaschinen füllt die namentlich im Winter in der
Landwirthschaft freie Zeit (man denke an die Sjdnustuhen!) der kräftigen
3Iädcheu. während das Spinnen schon eher von Greisiinion und schwäch-
lichen Personen besorgt wird. Von jeher kannten i?>aucu den Werth
it
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108
der zarten Pflanzenfaser nnd wossten den daraus gewonnenen Flachs tu
beurtheilen und zu schätzen, der sich unter ihr«» schlanken Fingern
zum Faden drehte. Das« einst Fürstentöchter spannen, wsscn wir schon
aus dem Nibelungenliede nnd aus Gudrun. Als auch die Patriciertöchter
eine Ehre darin su( lit« ii, zu den geidjten Fpinnerinncn p:erechnet zu
werden, tralt es als ein Bewei.s fi'ir die Feinheit <les (Jeh!j»iiinslc.s,
12 Schock (i;irn (= 1440 Fäden) durch einen iiiiltelgrossen Fingerring
ziehen zu können. Die Weberei dagegen wurde uieiöt als Stopfitrbeit
mit langen Nadeln beti-achtet und sclieel angescheu.
Pirt (piren, pürcu, sv., feuern, glühen) und Jaiige (Lit. jauja,
jaugia) sind Namen für die FfachsbrechBtabe, die in einem besonderen
Hause lag. Der mttchtige Ofen in derselben hiees Knijel. Bis zum
17. Jahrfanndeite war die Pirt aoch xngleicb Badestabe. So in Uttanen.
Yeigl. N. F^. ProT. Bl. II. 313 und Lepner: Der pronss. Litt. 71 nnd
139 ff. Hiemach ist auch die Redensart: Es ist so heiss, wie in der
Pirt [Jaug] (Fr. 1. 1566). — In Bezug zum lauten Getön beim Braken
des Flachses heisst's: Er hat ein Maulwwlc, wie eine Flaebsbrake!
(Fr. I. 2566.) Es gebt ihm laut und immmu. — Da (pommersche)
Flachskröte! ist ein beliebtes Schimpfwort.
Auf die Räthselfrage im Volke: Ein stählernes Pferd mit einem
flächsenen Schwanz? lautet die AuHösung: Die eingefädelte Nähnadpl.
Lj/copodium L., Bärlapp: Lausekraut, weil das ganze Kraut beim Rindvieh
zum Entlausen dient: zu diesem Behule wird es gctroeknet und auf der
genässten Haut des Rindviehes verrieben. Morzebob heisst's übrigens
auch in der Gegeud von Putzig.
Ffir die Benidinnng Weibertod (III. 14.) ist das Horsyb«^ oder
Babi mdr concinner sn übersetsen: Todesweib, ein dämomscbes, hexen-
artiges Weib.
Ljfeopodivm Selago L., Tannen-Bttrlapp. Es trflgt nach Apotheker Bdhrig
um Hobenstein in Ostpr. die polnisch scheinende Bezeichunng Deniedziela,
richtig geschrieben, fiiUs von Niedxiela, Sonntag, abzuleiten, aber dann
iu der Bedeutung anklar, wenn nicht etwa Sonntagskraut.
Ljftitrum Sulicaria L., gemeiner Weiderich: Katzeniagel. (Neuteicb:
Preuschoff.)
f JtfyrUtiea moschafu \,., Muskatnuss.
Aehnlii'li, M'ie für Safran, cxistiit um Königsberg: Was nützt der
Kuh Muskaten? sie frisst auch Ilalerstroh. (Fr. 1. L*L>37. 11. 1018.)
Nach Stendcr: I). lett. W.-B. scheint's auch iu Littaucn vorzukommen.
f MyHui coininiiniH L., Mvrtc.
Myrten werden häufig als Stidjcnpilanzeu gezugcn und mit besonderer
Vorliebe hier, wie andei'swo, behandelt und gepflegt. Diese wird als
nutffihlend mit den Mensehen gedacht und nimmt Theil an Frende nnd
Schmers derselben: schneidet man Etwas davon znm Brantkranse ab, so
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Mndet man ihr einen weissen Faden nm; jedooh einen sdnnmn, wenn
wm TodleiilEnmse. Bine andere Tenion des leteteren Onmdee itt aneh,
damit die Myrte nieht ansgehe. (Frl. Eva Kants.)
SwoÜana tahoeum L., Taback. — Vergl. Bnanea oltracia L.
Bei dem durch Hanearbeit mittelst gewisser Tnstmmente (Oonica,
Tabaesnik nnd Sieb), wie wir II. 202. gesehen haben, hergestellten
Scbnnpftabacke ist noch das Folgende an bemerken. Man hat mir
gesagt, dass statt der Tabackskachcl von gowisser Form auch stcllon-
weise eine Ofenknchel verwendet wird. Nach dieser Kachel heisst der
also hergestellte Taback Kachelinski im Gegensatze zu dem in der
Stadt hergestellten Schnupftabacke. — Indessen giebt es noch eine
bevorzugtere Sorte solchen Schnupftabacks, vom A'olko Sara panier
genannt, lexikalisch Sampaiitar zu schreiljen und entstanden aus den
polnisciien Worten sam (selbst), pan (Herr) und tarl (er rieb). Und
weil ihn nun der Herr selbst gerieben, zum (iehiauche lur sieh und
seine Gäste, so leuchtet wohl ein, dass dieser Sorto eine besondere
Anerkennung gezollt wurde. Wahrscheinlich wurde er sehr fein gerieben,
das gröbeie nnd an Asche verbrannte GerdUe, das eben Strenge verlieb,
gar nieht snrfickgewerfen nnd wohl eine möglichst aromatische Tinktur
hinsngethan. — Wie Tabacanik ausser dem Instrumente des Mahlens
auch den Schnnpfer bedeutete, so auch Tabacanica die Schnupferin.
Kan findet beetfttigt, dass das schönere Geschlecht der Slaven sich selbst
diesem Genüsse hingiebt; eine Oigarette oder leichte Cigarrc ist gar
nicht mehr so selten! Vergl. meinen betreffenden Nachtrag in Sitz.-Ber. vom
21. October 1882 S. 508 der Yerhandl. der Berl. Anthrop. Gesellschaft.
In der sogenannten Koschneidcrei (Gegend zwischen KonitSi
Schlochau und Deutsch Krone) cursirt unter den alten Leuten eine
schone Sage vom Schnupfen und Rauchen. Wie dort vor jedem Er-
zählen die erste Frage (uder das erste Augebot) immer nacli einer Prise
Taback ist, so bilden sich die Leute ein, dass unser Heiland ebenfalls
geschnupft hat. Er that das, wenn er ausging, uuj Seelen zu fangen,
und bot den Leuten stets zuerst eine Prise an, um sie gemiitlilich zu
stimmen und zutraulich zu machen. Daher glaubten ihm die Leute und
gaben sich ihm hin. Als der Teufel das ersah, wollte er es nachmachen,
um eben&lls Seelen an kin*en und au k(klem. Als er aber selbst eine
Ttiad nahm, da verwandelte sich der Taback in Rauch nnd er spie
Feuer cum Schrecken und Entsetaen der Leute. Sie hielten sich dso
von ilim fem, als dem Reprflsentanten des Stolaes. Aehnlich sei es mit
der Cigarre. (teste Dr. Behrendt: Neustadt Westpr.)
Kigdlä damMcena L.. türkischer Schwarzkümmel.
WenB ein Mftdchen eich mit Grün ausgeschmückt liat oder im
CMnen sitzt, so sagt man von ihr, das sei die Jungfer im Grünen (mit
Petemlie). (Doenhoffstaedt; Fr. IL 1365.)
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Nufhar Itaeum Sm.» gdbe MommeL
Aus Mummeln könne man „Perlen treten** (Saalfeld: E. L.) soll
doch wohl hinzielen auf die Samenkdmer der Mummel^ welche sich aas
ihrer Hülle herausqnptschon lasfloi.
Nach freundlicher Mittheilung von II. Fririch))iGr brechen Mädchen
(Kiiulor) den i^tenpel der Mumracl, nach der Bhime zu. zur Perlen-
schnur, wovan die ^^1)Tnrnelbl&the als Hauptschmuck hängt, und binden
diese Sehniir um den Hais.
Xijfmphaca al/ui L., i^edilie: weisse ^funimel (K. I..). im Gegensatze zur
gelben Mummel (Xiip/mr biievm L.i. die auch Itot. dt'nsellien Namen fiihrt.
Der Name Ratschen kann aueli davon lierlvommen, dass sich da,
wo sie wüehst, viele Enten aufzuhalten pflegen.
Orysa L., Reis.
Eine )ieli< l»ti' Scher/.lVage der Kinder lautet: ,,WinBt Klops oder
Reis?" .lo nach der Antwort wird ein Schlag (Klap.s) gegel>en oder das
Haar gezupft (gerissen). Fr. W. B. 1. 381.
'\ ^upyrm L., Paj»iei stände.
Pa])ier ist geduldig. Man katin Alles darauf .sehreihen. — Ange-
führt mit Lösehpapierl i.st ein Triumph ITir Kinder.
Purnama pahi^trix L., Sumpf-Herzblatt: M'cisse heberblume. (E. L.)
Pastuiiiva Kotira L.. gemeiner Pastinak.
Hiervon git;l)t"s die Redensart: ..Ersteht da, wie ein kahler (langer)
Pastinak!'', wenn man Jemanden, der fa.st ohne Kleider dasteht, also
einen hohen Grad von Entbldssaug oder etwas Kahles bezeichnen
irill. (Pb.) — Kahl, wie ein Pasternak, ^ sehr am. (Fr. L 1856.)
t Pdarganium roseum WiUd. (Geranium roseum): kranse Muskat (E. L.)
t P, Sonate Wüld* Bekannt ist auch der Name Scbastergrauium. AUeimeist
ist ihre Blfithe gross; doch giebt's anch andere Formen.
Petraelinum MtHvurn Hoi&n., gemeine Petersilie.
Auch in W.-Pren8sen oxistirt die Bedensart: „Dun ist dio Petersilie
Yerhageltl'*, wenn Jemand betr&bt, weinend dasteht oder ihm eine starke
HoShimg fehlgeschlagen ist.
Du willst wohl Petersilie säen? wird gefn^ wenn Jonand einen
sehmutzigen Hals hat. — Fr. I. i'2'ü giebt unter den masnrischen
Sprüchwörtern das folgende Liedchoii an, das anch hier gesungen wird,
wenn man sich lustig frddt:
Taiicowala rvlia z rakiem,
A pit'truHzka z itasternakioiu,
CcViuIa siQ «Iziwüwala,
Jak pietruszka taiioowala.
Es tanzte der Fisch mit dem Krebse, die Petersilie mit dem Pastinak,
die Zwiebel sah zu, wie die Petersilie tanzte.
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III
fOMMitifntf Tritt.) ^iii6in68 Bobr>
Kommt zur Eränterweihe in den StrauBS (Gr. Marienb. Werder:
Freoachoff). — Wegen der übrigen dasn Terwaadten Pflansen yogl. die
Toranfgebende Arbeit}
Wobl verbreiteter Art ist das Spr&ebwort: Im Rohr ist gnt Pfeifen
schneid«! ~ Wer im Vollen sitzt, kann sich Alles leisten.
Die polnische üebersotzung für: Der Käfer brummt im Rohr =
Chrzi|8zcz brzmi w trzcinie wird gebraucht, nm die polnische Zange
Jemandes zn probircn.
Picea crcelna ]j. Der Nanio firäne kommt auch in Livland (nacli Schwein-
furtli) vor, also auch in einer elicmals schwedisehcn Provinz, könnte
alf*o eher au.s dem schwedischen Gleichlaute grau entlehnt sein.
(Asch.) Aolinlicli oxistirt das schwedische lingon tür FreisacllDeere in
Neu-Vori>oniuiern.
Pimpinella Aniaum L., Anis.
Das Wortspiel: „Von Anis anfangen'' besagt: eine Arbeit von
rom^ von Neuem beginnen. (Fr. I. 79.)
Um Alt-Pillan und DOnhoffstaedt hat man die Redensart: Aniske
toft% Kämelke drOfit. Ein Schnäpeehen Anis l&ftet» macht Lnft, er-
leichtert das Athmen, KQmmel treibt Um Wehlau umgekehrt (Fr. II. 84.)
Sonst vergl. Carum earvi!
PiHui wilvettris L., Kiefer, Fohre: Kiehne. (Oberförster Horn.)
t Piper, L., Pfeffer.
Aus den früheren Zeiten, wo dies Gewiiiz noch seltener war, mögen
die folgenden Redensarten stammen: Wie du deinen Pnder hältst, so
halte ich meinen Pfeffer (Fr. I. 3026. \ oder: Ich halte raeinen Pfeffer
so gut, als er seinen Safran. (Fr. J. 2'.»0.'), übernommen aus TTennig's
Preuss. W.-B. Kjrsbg'.. 17>^5) ^ Kh halte mich für ebenso gut, als er
sicli nur immer halten mag. Audi: Kr versteht davon so viel, wie die
Ziege vom Pfefier. (Iluud von den Sternen, Kuh vom rothen Thor.
Fr. JI. 280.Ö.) — Man hiilt seine Ileiniath für ein weit entferntes Land;
daher wünscht man Jemanden ia's PfeÜ'erland : Geh hiii^ — ich wollte,
du wärest^ wo der Pfeffer wächst! — Daher spielt auch der Pfefferberg
im Mlidien seine Bolle. ^ Da liegt der Bas* im Pfeffer! deutet beute
nur an, es sei der wunde Punkt getroffen. — Heute zu Tage ist der
Pfeffer in allen Haushaltungen vorhanden und nirgends darf die Salz-
und Pfefferscbale (hier Fass genannt) auf dem Tische fehlen. Schon
das Zerstossen des aussoi schwarzen, innen weisslidien Pfefferkornes,
noch mehr aber das nahe Salz bringt in der Mischung ein graues An-
sehen hervor; daher sagt man von einem Graukopfe: Sin HAr üb P6per
oa Soltl (Fr. II. 1069.) — Bei PfelTcrkuchen und Pfeffernüssen bildet
der Pfeffier einen Ilauptbestandtheil. Beide dürfen auf dem Weihnachts-
tuche iar Alt und Jnng nicht fehlen. Und wie Kinder mit doppeltem
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HochgennsBe ihre Spiele auf PfeffernlkBse spielen, so gilt dasselbe auch
bei uns fUr Enrachscae bildlich als ein gar zu geringer Einsati. — Wer
saerst: Prosit Jahrmarkt! siimft, hat von den Anderen einen Pfeffer*
kochen an gewllrtigen. Ebenso anch: Prosit Pfefferknehent, aber anch
bei ansgebliebenem Erfolge. — Auf sdnen scharfen Geschmack gehen die
Bedensarten: Das ist scharf, — bciast, wie Pfeffer! — Er liabe Pfeffer,
sagt man zum Unruhigen, auch Betrunkenen. (Fr. I. 125.) — Auch wo
es sich um Stärkegrade oder Steigerung handelt, sagt man ähnlich:
Puder und Pfeffer bekommen (gcl)en) (Fr. I. 3025.). Aus dem Pfeffer
bekommen, heisst's bei giiten Schlägen. So dient's auch znr Grad-
steigerung des Schlages in den Strafbestiniinungen des Kartenspieles
Stepko. Vergl. mein Stepkespiel in Berl. anthrop. (Jos. Jg. XV. Sitz.-Ber.
S. 81 vom 20. I. 1883. Wie die Strafe durch Zutritt des Salzes hier
gesteigert werden kann, so sagt man, das sei gepfeffert und gesalzen,
wenn eine Sache stark aufgetragen ist. — Fr. II. 2024. hat noch das
Sprichwort: PfelEnr bringt den Mann anfs Pferd, die Frau unter die
Ihrd*. Tielleicht deutet es den übertriebenen Luxus an!?
Firut Mtiiu L., gemeiner Apfelbaum.
Beim Schllen des Apfeb trachtet man hftnfig darnach, das Ab-
schabeel in einem Ende ungetrennt au belassen; bekommt man das fertig,
so trifft das Gedachte oder CJewtlnschte ein. — Ein anderer Glaube haftet
▼dtw an der so in einem abgeschälten Apfelhaut, wenn man sie rück-
lings über seinen Kopf wirft, dass sich aus der entstandenen Form die
Anfangsbnchstaben des Namens des (der) Geliebten herauslesen lassen.
Ein in der Provinz zur Hcrb.stzcit den Leuten gegebenes Gericht
sind fri^clic Aejifcl geviertheilt, zu Mus.s gekocht, mit Mehl angerührt
und auf Kartoffeln geschüttet; der polnische Name dalür ist Czaporok.
Nacli Dl". V. Bülow fuhrt in England eine dem Apfcldunike ganz
ähnliehe Speise (III. 18.) den Nauion Ajiplc -dumpling, das einfach
Apfolklüri heiffsi. Auf Grund meiner Auf^lassung wurde mir auch durch
Hrn. Lemke eine englische Speisekarte eines Dampiors di r Inman-Linie zu-
geschickt, welche die Bakcd Apple-Bumpliugs als pastry (Pastete) anfuhrt
Ihr frfthes Vorkommen vird auch noch durch folgende Geschichte bewiesen.
George III. (1760—1820) roi d'AngleterTe a tronvä ce pkt k
Tooeasion d'un diner dans une cottage d'un pajsan. n a ^ttf trb snr-
pris de trouver une pomme dans rinttfrienr et a difficilement compris
comment il Mi possible d'y introduire une pomme, la chose n'ayant
pas d'ouverture. On lui a expliqud 1a chose. Depuis ce temps on emploie
le mot Dnmpling aussi pour sigaification de fool = fou. On a assnr^ que
cette chose est historique.
Aller Wahrscheiulichkcit nach wird früher dieses Wort mit engli-
schen Colonisten nach Danzig, wo es einzig für Prcussen gebräuchlich
ist, gekommen und eingebürgert sein. Späterhin hat sich denn wohl
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dort dem Klange gemäss die Volks - Etymologie: „Aepfel in Doinino"
von selbst gemacht. Umgekehrt darf das englische Wort nicht hierauf
zurückgeführt worden. Indess. weil die Erklärung oft genug gegebeu
wird, 80 mag sie zwar willkürlicii .sein, ist üIht eiiigebürgort.
Ausserdem giebfs nach A.scii. ausser KartoÜ'ehi aucli wirklicli ...Vopfol
im Schlafrock*'; vergl. lungius: Allg. D. Kochbuch, Berlin 1843, S. 377,
wo es sich aber nicht um Scheiben, Rondern um gaiise Aepfel Imiidolt,
ma Gericht, das in B&flm als Apfelbcigucts b^annt ist.
Viel OUtok (mehr, als man Terlangen kann) besagt die Redensart:
„Wenn da honte anfn Apfelbaum kletterst, findest da Kirschen".
/Vmmm taüvum L., Erbse: Schoten mit nenn Erbsen (also Kttmem) können
hexen, (üm Saalfeld: E. L.)
Der Allzogntmfithige wird in einem masnrischen Spr&chworte also
geschildert:
Ma si(j jak groch przy (h'zodze,
Kto sie nie leni to drze.
Ks geht ihm, wie den Erbsen am Wcgej wer nicht zu faul ist, der
zupft ihn. (Fr. I. 4264.)
Ein wirres Durcheinander, (ieiucngsel von Sachen und Gemisch in
der Hede, bezeichnet der Pole durch:
Groch 8 kapnstii, Erbsen mit Kohl.
Populus L., Pappel.
In der Mehrheit wiitl Tolksthümlich gebraucht: Die Päppeln. —
Er ist wie eine Pappel schlank, gerade. Ihr schlanker Wachs ist der
Verg^eichsponkt.
hOttailla L., Fünffingerkrant
Einem eine Hand voll Funftingerkraut in\s Gesicht legen (Fr. I.
1025.) Itezoichnet eine Ohrfeige mit der Hachen Hand. — Aehnlich drückt
die „Knallschote'' den schallenden Ton eines Backouschlages aus, wie
die Schotenfrucht der PapilionHccen mit Gerftusch aufspringt.
l^rimula o/jin'nalix Jacq.. Hchlüsselblume.
Im Garthauser Kreise (Gr. Pierszowo: W.) winden iiire IJirithon (die
Pflanze wuchs dort in rasenartigen Garten) gcsaniiuell, lictitjcknet und
dann zu einem Thoe-Aufguss verwandt, es ist fraglich, ol» gfgcn ein(! be-
stimmte Krankheit oder ob zur Krhaltung der Gesundheit im Allgemeinen.
Die schorfblättcrige Schlüsselblume (III. 19.) soll die besondere
Art des Krausseins der Blätter bexeichncn. (Pä.)
AwitM Cerams L., Kirsche. Sie ist die Anflösung fQr das Volksräthsel:
Erst weiss, wie Schnee,
Dann grOn, wie Gras,
Dann roth, wie Blut,
Dann schwarz, wie Theer:
Sag' mir mal' das Bäthsel hcrl
Tar.: Gegessen schmeckt's gut! 8
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RantwTom KirBcbbaiimf soll jemsndeii Ton guter SieUe Tertreiben. —
FQr die Trauben des Alterthams sind die Kirscben eingetreten: dem Fuchse
hingen die Kirschen sn hochl Die viel besprochene und leicht erreichbar
scheinende Sache wird pKttslich sehr frsgtich. — Sonst vergL unter Cueumii,
iVifmr» (lomeHieä L., Pflaame.
Die s. g. Pflaumentaschen, eine durch einen mncorinen Pils
{£Lroa»at9 pruni Fckl.) verursachte Deformation, heissen an der pom-
merisch - weHtpreussisohon Grenze (Kr. Neustadt: Lützow). sowie im
Ermlande Schappeln, vielleicht abzuleiten von dem polnisclicn sznhla,
Säbel, womit die meist gekrümmte Form ebenso grosse Aelinlichkeil
hat, wie mit einer Tasche. Die ebenfalls gehörte Amsspraehc Tseliap-
peln käme her von czapla, Fischreiher, und wörde keinen ersichtlich
rechten Sinn geben! Wegen ihres säuerlichen GeschroackcH werden sie
roh gegessen und sollen gut schmecken.
Ifit der Redensart: „Dat Os Ohm PlAml" beseichnet man einen
Menschen, den man nicht mit Namen nennen kann. Fr. I. 2838.
QuereuM L., Biche.
Auch hiervon werden Drehlinge (Peitschenstttcke, veigl. III. 7.
unter CarpinutI) angefertigt. Die junge fiieho von etwa Zoll
mittlerem Durchmesser wird vom Stammende bis auf Vs ilir«'»' I^änge
kreuzweise geB(ialten, der Kern (l'eddig) ausgeschnitten und die l)leil)en-
den Schwarten je 2 Mal gespalten, so dnss 12 Strahlen entstehen.
Sorgfültig g('iiutzt, lassen sie sich wie Hindiaden drehen. Dies geschieht
in drei Strähnen zu je drei Stück, so dass der vierte Strahl lur sich
bleibt und lur sich gedreht wird. Die ilrci Strähnen werden zusammen
geflochten und die vierte, einzeln ge])liebt!ue in die Rille hineiugedreht.
Bei dem Beputzen ist darauf zu sehen, dass die Strahlen nach den Enden
zu dünner werden, sodass auch dcrDrehling oben spitz zuläuft. (Freit.) Dreh*
linge mfissen Übrigens vor dem Oebnmche, besonders vor dem OelanstrichCt
damit sie geeofameidiger wwden, eine Nacht in Pferdeduug gelegt werden.
Er redet, wie ein Eichbaum. (Fr. I. 3081.) Also unerschrocken
freimflthig. Zu Zeiten Pisanski's (^lAuterung. Kgsbg. 1760) besonders
unter den Laodlenten in Prensseo häufig gehört. Gegenwärtig wohl
ganz ausser Gebrauch. Hennig (Preuss. W. B. 1785. No. 57.) erklärt:
Es scheint diese Redensart aus den urältesten Zeiten des Heidenthnms
hergeleitet worden zu müssen; denn da die preussischen Götter unter
Eichen verehrt wurden, so hatte man unter den Aesten derselben eine
sichere Freistatt und stand niitei- deren Schutze. Daher konnte man
hier freimüthig un<l oiun* lledeukcii sprceheii, indem die Heiligkeit des
Ortes nicht erlaubte, Jeniaiidem dasei 1 »st leindselig zu begeguou. Diese
Rede wäre wohl werth, wieder aulgcnommcn zu werden!!
Aus Masureu gieltt Fr. I. 4305. die folgenden Redensarten: Chiop
z d^bn spadl i odpoc/.Hl. (Der Hann fiel von der Eiche herab und
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ruhete aus.) Wenn der Gast sich beeilt, nach Hause zu kommen, soll
er dadnreh m iKngerem Bleiben bestimsii werden.
Zar Bezeichnung des hohen Grades gebraucht man das eichene Brett
in folgenden Wendungen: Er wird gelobt durch ein eichenes Brett. —
Er sieht durch ein eichenes Brett (auch mit dem ironischen Zusatie:
wenn ein Loch drin ist). — Der Easchube ist blind; aber wenn er sieht,
. aeht er durch ein eichenes Brett. — Tielleicht weil die Eiche ein Baum
ist, der sehr festes und starkes Holz hat und von doiu Sturmwind nicht
90 bald xerbrochen wird, hat man ihre Kraft auch auf einzelne Theile
ültertragen und hat selbst die KartcMifarbc Eckorn in dieser "Wendung:
Dat hölt, wie o Eckreduj«. — ist oin Korl. wio oin Eckcrn-Ast,
wie ein Eckorndaus. (zuweilen mit oincni ]>er8iUirenden Zusätze).
JiftatHfiu» rafhiti'lica L., gemeiner Kreu/.iloi-n.
^'or{z:I. Tliif/nufi! — Auch wcrdi n kh'ino Zwoif?o davon im Ermland«'
d'rtMischoflr) auf die Felder {jebracht und liinoinj^estockt (ob auch jjeij^en Blitz
und Ilagel ?). Geweiht werden £>ie dort au S. Petri Martyrirt (29. April),
t Rheum L., Rhabarber. Vergl. unter Vimtm aVjvm!
Rihe» mbrum L. Die Bezeichnung Aalbeera kommt fQr die Mark nach «Asch.
Ribe» nigrum L. zu. Das Bessim in Aalbcssim soll nach Asch, jeden*
falls das ahd. basi. Beere sein. Damit hinge dann das märkische Besinge
zusammen, einfach: kleine Beere, auf alle Beeren anwendbar. Nach
Dr. T. B81ow wurde ähnlich um Stettin der Ausdruck Himbeesinge
für Himbeere oft genug gehOrt.
Robima l^eudacana L., Akazie.
Das ist rein, um auf die Akazien zu klettern. Dieser Ausruf des
Staunens hat auch schon seinen Weg hierher genommen. — Hern Uebor-
müthigen und p]ingeuommenen wird anempfohlen, sich nur keine Akazien-
Splitter einzureissen.
Rota L., Rose.
Ihre Samenkapsel nennt man Hagel)utte oder llambutte. Kinder
reihen sie auf Fäden und verwenden die so entstandenen rothen Ketten
zum Auaputze. Vergl. unter Sorbm L.I
Zur Zeit der Reife gepflückt, werden sie der Länge nach aufge-
schnitten und die Samenhaut mit Zucker eingemacht, als Tischcompot oder
zur spllteren Verwendung als Tortenbelag. — Die mit Wimpern \et-
sehenen Samenkörner nehmen zuweilen unntttze Bursche, um sie Anderen
in die Betten zu streuen und so ihnen später im Schlafe ein unaussteh-
fiches Jacken zu Ten^rsaehen.
Nach Passarge in Balt.Stud. 140. luMint der Littauer sich einen Ochsen,
den Szameiten einen Pfahl, den .luden einen Strick (zum Anbinden des
Viehs), den Polen grünes Gras, den Deutschen eine Rose. — Nacli Fr.
L 2442. reitet im Sprichworle der Littauer in den Wald und kommt zu
&hren heraus, d. b. er ist ein guter Scbirrarbeiter.
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Bine Gedchtskrankheit heisst die Bo^ und mit AnsiHehiiig darauf
heisBt's um HeiligenbeU: Aerga di man nidi; somt knggßt noch de rode
Ros «nt Genchtl (Fr. L 108.) — Er tanzt (bettete sich, ist gebettet)
auch nicht auf Rosen, das sub rosa und die rosttifiurbene Stimmung sind woM
iil»erall gültig. — Kinder pflegt man zu fragen, ob sie schon einen roseo-
farbenen Schimmel gesehen liaben? da es auch weisse Rosen giebt und
alle Schimmel weiss sind. — Sie ist roth, blüht, wie eine Rose: bekommt
auch d(Mi Zusatz: im Rinnstein. (Fr. I. 395.) — Auf: „Keine Rose ohne
Dorn'' wird gereimt: ,,Kein Dragoner ohne Sporn". — Mit der Zeit
{•lÜH-kt man Rosen, wird auch hier in Flicken der Hosen parodirt oder
heisst auch: Nu tiöckt 80 Kose, späder Hose. (Fr, 1. 2931.)
Rubus Ij., iJronibeere.
Wo Kratzbeeren auf dem Acker vorkommen, soll Lehmmergel als
Untergrund Torhanden sein.
Znm Zeichen des Unzureichenden und Unangebrachten sagt num,
es seil als wenn das Pferd 'ne Himbeere kriegt. (Tilsit; Fr. II. 1334.)
— Nach Kratzbeeren wird man xu sich selber geschickt — > Der Vott-
^ stttndigkeit wegen sei angeschlossen Shakespeare's: Orfinde sind wohlfeil,
wie Brombeeren.
Salüe Tonrn., Weide.
In III. 21. Z. 18. V. u, lies Salictn statt Salicyll
Auch im Kreise ( 'arthaus werden am Palmsonntage geweihte Kätzchen
gekaut und, wer s nicht thut, nmss dassellic Jahr sterben. — Unter den
Balkon gesteckt, halten die l'alinkät/.chen das (Jewitter ab. (Vergl. I.
9('.) - - Der Klopf'sprucii bei Fertiguni; der Weideiipfeifo l'uitet um
Tempelburg i. Pom. (Freit.), ungefähr ebenso auch um Oderberg i. M.
(J. Höpner):
Bi bi bi bass Jahn
L6t min FlOtsing glatt afgön.
FlOtsing soll die Mfltze, Decke, also der Bast sein.
In Szillen existirt die Redensart (Fr. n. 1442.): Er kiekt» wie
Sattlers Hund in 'nen Weidenbanm. S. ist Personenname und sein Hand
war erblindet Also: ob er sieht oder nicht, ist eins,
f 8<q>onaria o/ßcinalis L. Die Seifenwurzel (getrocknet) wird auch ge-
braucht zum Reinigen von Flecken aus Kleidern. (Ps.)
Scrophularia aqiiafica L., Wasser-ßraunwurz : Kreuznessel. (£. L.)
Seeale eereale L., Roggen. Vorgl. unter Allium!
Nach Peter Paul (29. VI.) wächst der Roggen nicht mehri da ihm
die Wurzel abstirltt und die Halme zu bleichen anfangen.
Wenn (h>r Rogiren gesciiosst hat, was bei uns nach Johanni ge-
schehen ist, sagt man, ,,er sei aus St. Johann 'raus", habe also das
Gröbste hinter sich; ähnlich auch in übertragenem Sinne Ton einem
Menschen über 42 Jahre.
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Bill Strohhalm in der Stabe bedentet Benioh (▼ergK II. 211), mit
emer Aelne den dner nybuiliehen Perm. (Neu-PaleBehken.)
Im Samlande (vergl. III. 23. vom Lebamoore) wird das LeichenBtroh|
worauf der Verstorbene gelegeu, bei der Beerdigung mitgenommen
und an den Grenzen des Kirchdorfs auf die Scheidung gelegt, damit der
Tüdte nicht xnrftckkehre, weil er ftber dies Stroh nicht hinweg kann.
(FreiU)
Ssdum maximum Sut., Fetthenne.
Hinsichtlich der Bedeutun^^ Sensenspat des pratok in dem III.
157. iHjsprocht'nen boze pruntku möchte ich noch erwähnen, dass. wenn
man jene Pflanze als Lebens kraut auffasst, es sehr nalie lif^gt. an das
Ende des Lebens, an den Tod dabei zu denken, d» n eine allgenipine
Bezeichnung als Sousenmaun daretellt. Jene IMlauze wäre aläo gleich-
sam ein Bestandtheil seines Werkzeuges, der Sense.
Fetthenne als Lebensbeom boU aneh in Pommern weit Teibreitet
sein. (Tempelbnrg: ^reit.) — Audi soll jeder Mensch seinen Leb^
Irnnm bei rieh tragen, von dem jedee Jahr ein Ast vertrocknet; der
letEte Ast bedentet das Todesjahr. Bei üngl&cksfilllen sagt man, der
Arst solle bei der Section «kennen können, wieviel Jahre der Betreffende
noch zu leben gehabt hätte. Doch soll dieser Lebensbaum als solcb-
artiges Gebilde im kleinen Gehirn des Menschen vorhanden sein. Der
UnTOfstand der Leute knüpft auch daran allerlei Gerede.
Semperviwm goboli/enim Sims. Der Saft aus den Blttttem des Hanslanches
wird gegen Wassersucht gebraucht. (Fs.)
S. teetorum L. Dach- Hauslauch soll nach Rcvison diejenige Pflanze sein,
die um Saalfeld für leidende Ohren (III. 23) gebraucht wird. (E. L.)
Um Saalfeld wird's auch gebraucht, um Geschwülste ziehen sn lassen.
(B. L.)
Simafi» alba h., Senf.
Wenn der Mostrich zu sehr in der Nase kribbelt und Aufstossen
verursacht, so soll man an Semmel oder Brod riechen.
Nun giebt (legt) er seinen Senf dazu! Er lädst seine Ansicht hören
oder mischt sich in das (Je.spriich, den Streit ein. — Weil das oft un-
verlangt geschieht, legt man iimi auch im Spiiu-hworte ein Senfpflaster
auf deu Mund, d. h. bringt ihn zum Schweigeu durch Uindcutuugcn auf
Ideinere Sünden.
SU^mbrium Sophia L., Haukcnscnl: wilder Senf.
Wird in grossen Bündeln gesammelt und die brauueu Samenkömchen
werden anch gegen üebelkeit eingenommen. (Saalfeld: E. L.)
Si^anum Dulcamara L., Bitterauss. Dies würde jedenfalls das Dl. 24. ge-
nannte Mttuseholz sein, da es wenigstens ein Strauch ist, welche Eigen-
sohaft dem SoUumm myi-um L. abgeht (Asch.)
st
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S. tiilwrosinn L., Kartoffel. J>io jungen Kartoffeln im Acker s<iinl ein«" po-
siu'lit«' Spciist) der (Jaiifi<'. Damit tWcm nun (1*mi sich f'iilwickcliulcn
Knollen dtn-cli Einpickcii oilcr IlcrauBziehcu keinen Srhaden tlnni. wirtl
den Ganheu eine an dei- Falmen^eite al>ge.>tutzt<? Fedeipose durch den
Sehnabel (Xaslueher) gezogen und ihnen alsdann ruhig die l]egra.sung
eines Kartoffelackers überlassen, isu nah ich'ö zu meiner Verwunderung
merst im Kreiso Carthaus. — Zu gleichem Zvedce bekommt in Georgien
nach VtoL B. Yirchow (Reise im Kaukasus in Verh. d. Ges. f. Erdk.
zu Berlin. 1882. No. 6.) das sonderbare Zwergschwein einen grossen
Holzkrageu um den Hals zur Abwehr gegen ^ein Eindringen in die dort
zahlreichen Malspflanzungen und schwärmt es so, höchst omsthaft aus«
sehend, um die Gehöfte umher, vielleicht das einzige Ueberlebsel aus der
Zeil «Icr kolehisehen Medea.
Fin- ..Karlitffeln im Schlalrock" aus ()8t])reus.sen (Kartoffeln in der
Schale) horte ich an;^ Schlesien: ,.KartoOcln in der Montirung*'(A. Winkler).
Der Franzose sagt «lalTir jtoiunies <'n nihe de cliamhre.
Wenn der Kriiger will, dass die I<<'Ute zu ihm nai h Schnaps konnuen.
so niuss er darin eimMJ Finger eine- IjiLiingleu (aber woher? es ist also
schon (»in altes (Jerede!) \ci\\ahren.
Fine licMUieioi ratklirichl: N'orslandcwu, Kartoffelschlu? (Schlu —
Schlaube, Pelle.)
Fr. Ii. 8121 giobt das masurischo Sprichwort: Jaka mad taka nac.
(Wie die Mutier, so das Kraut.) Ifad ist der niedere Ausdruck für
matka, Mutter, und als Muttor (= Kartoflbl) wird auch die Knolle auf-
gofasst. Nac soll eigentlich nur das Kraut von MohrrQben sein.
Sorbut Avevparia L., Eberesche: Qnitschon-, Quitschkenhaam. (E. L.)
Kinder ziehen ihre roifen Fruchte (Quitscliken) auf Fäden, um sich
Hals und Brust damit wie mit rothen Korallen zu schniüekcn. l'iin
Aehnliclios geschieht auch mit den ebenso roth glänzeudeu Früchten der
Hagebutte. (Rosa ctouita
Sie veizehren dieselben auch, angelockt durch ihn' roihe F.trbe,
sollten aber davon abgtdialten wonlen. luu schädlichen A'ei-wccliselungen
vorzulieiigen. — Ausserdem gebraucht nuin die IJeei-en auch zum Drossel-
lange (J)ohnonstrieh, vergl. JJ. 185.), wie er in allen Theilen der Provinz
im Schwange ist. Sie werden in Bügel von Kaddickästen hineingesteckt,
unten (für die Beeren) und oben (für die Schlingen aus Haaren von
Pferdeschwänzen) mit Einschnitten versehen und nach AnlOcherung eines
BauDicR in Brusthöhe darin befestigt. Der Gang zwischen den gewählten
Bäumen muss eine (achtfbrmige) Schlinge bilden. Die Drosseln „fallen
ein'' am Besten bei Nebel oder bei Fitwt. — Honst vergL unter AlUvm L.
Spinacia nlcrarcn L., Spinat.
In Dauzig hörte ich den Aüsdi'uck „Spinat -Wachtel" für ein altes,
grimmig aussehendes Weib.
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Stinkpils (Agaricu« pudieusf)^ ein weiaseri langgeRtielter (Phallasgeetalt) mit
spitzem Hut, riecht wie Aas, wächst schattig, hunios, wird in Spiritu«
gelegt, uud durch äusserlJcho Einroibung gegen Gicht gebraucht (in den
s. g. Hütten zwischen Schöneck, Bereut, Carthaus), also Gichtpilz
genannt. In Pommern Jungfernpilz genannt, wurde er früher auch
gegen Tollwuth gebraucht (eingenommen).
iStratiotrs aloides Jj., Krebsöcheere : platt auch Säckelkrut — Sichelkraut,
weil ihre i3latter wie eine Sichel scharf (gesägt) sind. (Ps.)
t Tagete« j)atulus L-, Öchranitz. (Saalfeld K. L.)
t Ta$taeetum Parthenium Schultz bip., Mutterkraut, um Saalfeld auch: Mauter,
(E. L.) VergL mitmr MaHiearia Purtktmmm L. III. Ib.
71 vulgare L., gemdner Bain&m: Rainfnrth. (E. L.) — Es ist got fBr^s
Vieh; dem gesunden giebt man^s Uem geechnitten und mit Sah „(Hr's
Geachmack", damit es gut fressen soll; dem kranken mit Bier gekocht
(Saalfeld: S. L.)
Tartugaeum offieinaU Web., gebrünohliche Knhblnme.
IKe Butterblume wird von den Kindern unter's Kinn gehalten, um
an dem gelbeu Scheine, der sich am Kinn grffsser oder geringer zeigt,
abzunehmen, ob der Betrefiende viel oder wenig Butter gegessen hat
(Freit)
Kinder pusttni über die abgeblühte J^lume; das darf nur einmal
^»■•^Hchehen ; so viel gi-osse Löcher von dem weggeilogenon Samen alsdann
auf dem Blüthenboden nachzuweisen sind, ,. soviel is unse Uhr." (E. L.)
Ebenso versuchen die Kinder, dio Federn d<'s Kelches auf einmal
fortzupuöten, uud sind im Falle des Gcliugcus der Meinung, dass es ein
neues Klmd giebt
Th£a ckhuMu Sims., Theo.
Bin Theefacfas onter den Schittem ist der Liebling der Lehrer oder
ein Mensch, wer Olflck hat — Er ist (gut, nicht schlecht) im Theo, —
hat sich in Thee gesetstl sagt man vom Tnmkenen. — Rum mit Theo
(statt dee gewdhnlicheB Thee mit Rom) beieichnet den jeweiligen Orad
der Ifischnng. — Das kommt nach dem Theel (Fr. II. 2670.) sagt
man, wenn man eine Angel^enheit zu vertagen wünscht. — Um Wehlau
(Fr. II. 2671.) deutet wohl auf Dickthun die Bedensart: Thee i^r
Madamkc, von o Metz Kli (Kleie)!
Thlaapi arveme L., Feld • Pfeunigki'aut: Schillinge, Taschendieb. (Saal-
feld: K. L.)
Thjftuu* Serpi/llu/H L., Quendel.
Daraus winden die katholischen Leute Kränze , welche sie /-um
Fro hu leichnamsfeste oder in der Octave desselben (Vci^l. 1. 91) weihen
lasäeu. Diese Kränze soll man theilweise zu Thee verbrauchen. Es soll
auch Torkommen, dass man sie auf den Feldern in die Erde vergr^t
(namenilich an den Grenzen) als ein Mittel vor Blitz und Hagelschlag.
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Mit (liescii Kränzen zugleich verfn*äl)t man auch am Char-Sonnabendc ge-
weihte Dornen {Rhomm/s). — Ziemlich gewiss istancli die Anwendung des
Quendels zur Weihe bei Maria Himmelfahrt. (A^ei*gl. Krautweihel) Auch in
SiKldoui^elilHnd übei'wiuden FroUnleichnamskrttuze die Behezuiig an Haas
und Stube.
TiUa h., Linde.
1. „liei dB näkt m o Lind", welcher die Binde al^esogen ist
2. „Der Vater hat dem Kinde *ne lindene (aus Lindenholz) Seele ein-
gesetzt und die halten immer nicht lange!'' sagt man um Korkehmen
in Ostpr., wenn ein Kind jung stirbt. Fr. 11. 1457.
3. Linde, gewöhnlicher Heiliir»' Tände, ist ein ehemaliges Kloster im
Kr. Raütenburg, in der Nähe der Stadt Rössel, niil einem vortreff-
lichen Mavienbilde. Nähen^s vergl. in Preuss. Land- und Volksk.
0". Davon gilt die Redensart: ,,Er ist aus Heilige Linde"
oder: „Er i.st heiligeulindsch" ~ ungeschickt. Fr. J. 154Ö.
Trifolium Tourn., Klee.
Das Hf'isichtratren eines vir'rbliii lerigen Kloeblattes^, gemeinhin Vier-
blatt genannt, (ehensn »«in iinwissrMitlieli vcrkrint angezogenes Beklei-
duug.sstiiek) bewii kt, daäri mau iu der Komödie Alles erscheu kanu^ wie's
der Künstler macht.
hVwi Vierblatt" oder ,,Vierklec'' zu linden und liei sich zu tragen,
bringt Glück; besonders demjenigen, welchem man es ohne sein Wissen
in ein KleidungsstQck hineinnaht» das er immer trägt. (Letsterss Saal-
feld: E. L.)
Einem Fünfblatto dagogen schreibt man Unglück zu (sonst ist die
ungerade die glückliche Zahl)!
Eine landwirthschaftlicbe Beobachtung besagt: Weihnachten Schnee,
Ostern Klee (sonst nach diesem Hauptmerkmal des Winters: Weisse Weih-
nachten, si liwarzo Ostern, und umgekehrt). — Ein liederliches Kleeblatt
werden di'ei über die Massen muntere Burschen genannt»
Aus den Bchlommerkreisen des 1(3. Jahrhunderts sind uns mehrere
Arten von Comraent überkommen (Fuchs schleifen. Parlenke trinken»
zum Wasser reiten lassen; vergl. Fr. IL H15. 2(X)3. 2185.). wovon das
Eine ist: Ein Kleehliittehen trinken (Fr. IL 147L: vergl. Orimm W. B.
V. 1(U>2.; Violet: Neriniiia 1(54.) d. h. drei CJlHser nach einander trinken.
Die Dreizahl des Klcelihittes ist der A'crgleichsjmnkt. Soll abei" das
,,Klerlil;ittchen'* norh ein ^tcngclchcn l>ckommeu, so wird noch ein
viertes (ilas nachgesendet.
Trifolium arvenfc L., Ackerklee: l. 3Iauscklce, wogen der graueu Farbe
des kätzchenartigen Blüthenstaudes.
2. Stup]>zu (Ostpreusson: Settmacher); dem Namen gemäss wird dn
Thecaufgnss hiervon für das äosswste Mittel gegen Diarrhoe gehalten.
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8. Feldpalm (Neoteieli: F^woadihoff), weil die sottigen Köpfchen
mit den Weidenktttschen, hier Palmen genannt, Aehnliohkeit haben.
7Wlq»a Toorn., Tulpe.
Tulpe wird ein der Blllthenform dieser Pflanse ibnlichee Glaageftfls
zum Bierverachank genannt, kleiner wie ein Seidel. — Von einer rothen
Nase sagt man, »e gi&he wie eine Talpe. — Wegen ihres fleischig =
starken Stengels — giebt man Einem oincn (deutlichen, merkbaren)
Wink mit doni Tulpenstengel (weitere Grade sind: Bohnenstange, Zann-
pfähl). (Fr. 11. 2910.)
Ulmarin pentapetala Gilib., Mädesüss: Mädchenkraut, wilder (falscbw)
Flieder. — Gut fur's kranke Vieh. (E. L.)
Urtica (dtoica L. und urens L.)- N' f^üel.
Das goliaokto Kraut dient auch zur Aufzucht junger Gänse (GöBSei).
Ein Volksräthscl auf die Nessel lautet also:
Hinter unperm Haus
Steht Peter Krau.s;
Wer anfasst, den beisst'.s.
Unter Kindern pflegen die, welche die stechend — brennende Kigen-
schaft dieser Pflanze kennen, andere, die nicht damit Bescheid wissen,
XU naiTNi, indem sie letstere cum Schabbemaok anflfoxdem, diese
Pflanzen ihnen zu bringen. Solch unverständiges Betragen verdient aber
emstliche Bfige!
Jetzt hast du auch in die Nesseln gelegtl hast vergeblich einen
Vortheil zu erringen gehofft — Pas Kraut kenne ich, ssgte der Teufel
und setzte sich in die Brennnesseln. — Die kleinen Hfihner laufen doch
in die Nesseln und verbrennen sich (Brünhausen). — Es ist schwer.
Etwas in die Nesseln zu legen, aber schwerer, es wieder herauszubekommen.
(So ungefähr um Graudenz nach Fr. 11. 1694.)
Sonst vergl. unter Artemina vulg, L.
Vaccifttum M^iUus h., Blaubeere.
Es verschlägt ihm so viel, als dem Ochsen eine Blaubeere (Fr. I.
2H27). Es ist eben so wenig, wie nicht angebracht VeigL unter Rubua,
Crocw und Myristica!
Vaccintum vitig Idaea L., Preisselbeere, vergL Ficea escceUa Lk.
t VamiUa aroviaHni Sw., Vanille.
Er hat Vanille geschmeckt (Fr. I. 445)! — ist trunken.
Verbiueum T/uipxus L.. kleinblnmigeH Wollkraut: wilder Tabak (Freit.)
Nach Asch, ist der Fischfang mittelst Samen hiervon auch in Liv-
land und Al)y8sinien (Schwcinfurth) l)ekannt, ebenso in Persien, wo
nach Haussknecht dieso Pflanze nuihimord, d. h. Fischtod, heisst.
Verhena o/jicinalis L., gebräuchlicher Eisculiait: vergl. unter Viucum album!
Ficim L., Wicke.
Sl
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Vom guten Stande der Wicke sagt man, sie stehe wie Salat. —
Wf^en der Ucppigkeit ist's möglich, sich darin Sil Tersteckon: £r ist
ihm durch dio Wicken g^^gen! = gelaufen; Ton einer Sache: ver^
lustig gegangen.
Sonst vergl, nnti^r Avena satira L.
Visetiin alhuvi Misttl. Vm kleinen Kindern das Zahnen zu erleiclitorn,
tlicilt man <'ine Mi.sclnMif^ von Mif<tol und Verbetui zw gleichen Theilen,
j^owie von /,wri Theih'ii Rhaliarborwurzel in drei gleiche Theile und
niilit einen jeden in ein seidenes Siiekchcn, welches dem Kinde um den
Hals» gehängt und abgenommen wird, Bübald ed sich verfestigt. In den
mir bekannten Fällen ist dies uuscbädliche Hülfsmittel mit Erfolg ange-
wendet Eigentlich ist Eichenmistel vorgeschrieben; doch ist bisher in
Deutschland das Vorkommen dw Mistel auf Eiche noch nicht bestätigt.
Einen grossen Dienst wfirden auch die nicbtbotanischen Leser der
Wissenschaft leisten, wenn sie dies Vorkommen erspähen helfen und
demnächst den Belag davon nebst der Unterlage (nur in einem St&cke)
an einen ihnen bekannten Botaniker einsenden wollten!
vm» vinifera L., Wein. Die Weintraidte ist die Auflösung fBr das Volksrätbsel:
Die Sonne kocht's,
Die Hand briclit's,
Der Fuss tritt's
Und der Mund geniesst'».
(Jieli du das Huhn, ich gebe den Wein (F. IJ. 124()). \'ielleicht
iJäiisewein — klares Wasser. — Von einer zweifelhaften Sache heisst'H,
oü 8ei nicht Wein, nicht Wasser. — Klaren W^ein eiuschenken, eine
dunkele Sache aufbellen.
Gorinthon sind diö samenlosen Früchte des W«ns und Rosinen
getrocknete Weintrauben. Er haut ein, wie Paulus in die Corinthra (Wort*
spiel mit Korinth«*). — Ja, Bosine! wenn Etwas nicht eintiifft. — Er hat
grosse Rosinen im Sacke (Kopfe). Er trägt sich mit grossen Entw&rfen und
eingebildeten Hoffnungen. — Plüme on Bosine mäke söte Mine (Fr. II.
2042). — Wer die Rosinen vom Reis (beliebtes Gericht) frisst, kann
auch bei der Braut schlafen! sagt(< jener ärgerlich gewordene Bräutigam
beim Hocbzeitsmahle. (Fr. II. 2212.)
Zoetei'a mariva L., gemeines Heegras. In 11. 207. setzte ich fTir rofamof/eton L.
den Namen Kiza oder Kissa. Nach Dr. L. heisst das Seegras Kidza^
das zum Kompost (Drepa) genommen wird.
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Nachträge.
1. Von Henm Hanptlehrer BriHohk« erhielten mr nachfolgende Zuschrift:
Langfuhr. den 11. Mai 1883.
Ej» ist oiue l'Üicht der Pietät gtgeu verstorbene eilVige Eutoiuolugen,
dass man ihre vor Jahren veröffentlichten Arbeiten der Vergessenheit entzieht,
und sie weiteren Kreisen miltheilt. Zn diesen Entomologtiu gehttrt der Pastor
Kawall in Fussen bei Windau in Corland, welcher am 29. Januar 1881 starb.
Ich stand mit ihm in Briefwechsel und Sohrükenanstausch. Wahrend ich seme
Schriften durchsehe, die er im Correspondens>Blatte des Naturforschenden Ter-
eim» in Riga erscheinen liess» will ich nur bei seinen „lohneumoniden in Kur-
land, mit Berücksichtignu^ livländiseher Ichneumoniden" etwas verweilen, die
er 1855 veröffentlichte. Diese Ichneumoniden wurden grOestcDthoils von Kawall
.selbst in und um Fussen gefangen. Er ztthlt 437 Arten auf, die er in einem
Nachtnigc noch um 51 Arten vormehrt, so das» er 488 Arten aufzählt. Ich
lialie in meinen Verzeichnissen der Iclinoiimoniden West- und Ostjtrenssens
11-^7 Arten namliaft ^eniadit, aussei- den violoii I*hi/f/(i)leHOf/f<ti, llrmifrlrn und
l'hiuorfentihn, welelie noch iinbe.stininit sintl. Auch Kawall "nesass noch mishivic
Arten, die er nicht kainite. Das A'cihältniss cUn* Arten in den einzelnen
Gruppen stellt sicli uugerähr so heraus, dass ich von Ichiwiunoiwn die dojtjM'lU;
Anzahl, von Tri/phuniden viermal mehr, von Pimplarien wieder noih eiinnal
soviel, von Ophionen vier und einhalbmal mclu- und von <Jrt^/>i<:n last die gleiche
Zahl mit Kawall namhaft gemacht habe. Trotidem feidmi in meinem Ver-
Michaisse einige Arten, die Kawall aof&hrt. Z. B. der Catadelphu» arrogator,
den Kawall zwar nicht gesehen, ihn aber als bei Mitan vorkommend anfährt.
Wc'smal erhielt ihn aus Frankreich, ich ans Bdhmen, wo er aber wohl nicht
gefangen wurde. Den Tr^^gw kgpidator und Djfq>eta praerogator habe ich hier
noch nicht gefunden, ol'gleieh letsterer in der Mark und audt in Schleswig
nicht selten ist. Die Trachyderma »cahra soll eb^falls in Lirland vorkommen,
liier fand ich sie noch nicht, kenne sie aber aus Ostpreusscn und nach IJolm-
{jren kommt sie auch in Schweden vor, ist also ein nordisches Thier, Da nun
J'iisaen anter 57° 20' X. ]?r. und 10" 0. L. von Paris liegt, so ergiebt sich,
ihi^s oiui'jr leluieuniuniden weiter östlich vurknniuien. als andere, oder von Osten
iicr a//riialilich nach We>ti n vorriickcn, andere ^()U Süden kommen, die meisten
nUi-v fiiicii .lr^u^^seu Verlii eitungsbezirk halten. Da nun alle ichneumoniden
i'anisiteij von iSchmetterlingsraupeu, Kälerlarv{>n und Fiiej^enmadcn sind, so
fcoiinte man, wenn ihre Lebensweise l)ekannt wäre, aus ilirem Vorkommen aul
die übrige Faunu jener Gegenden schlicssen.
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Die wsite Yerbreitiiiig der gemönen Icbneuiiioiieii • Arten gebt «ndi ans
einem Verzeichmaae hemn*, das dar eben&üls adu» Tavtorbene Uagiatar der
Chirur^e Leopold Kirchner in Kaplitz bei Budweis in Böhmen, mit dem
ich in lebhaftem Verkehre stand, im Jahre 1H54 in den Schriften dea soolog.«
IjotaniHclien Vereins in Wien veröffentlichte. Er führt 308 Arten an, alao
kaum Va von den in West- und Ostpreus^if'n aufgefundenen, dcnnocli ersieht
man daraus, daws die meisten Arten auch bei uns vorkommen, obgleich Ka})litz
unitceHihr tniter dem 4!'*' N. Br. liegt. JJinige Arten, wie Leptobatu» ruj'm und
lieyener sind liier noch nicht gefunden worden.
Audi die Arbeiten von Wesmael in BrÜHsel, Holmgren und Thomöon
in Schweden beweisen die »ehr weite Verbreitung vieler Arten. Ebenso fand
idi in den Sunmlangen atia der "ibAt Stattgart, Seblaawig und Nord»
frankreicb, die nsir aar Beatimmnng sngeachickt worden, faat nnr alte Bekannte.
Dagegen kenne ieh «na Itatien nnd Griechenland iaat nnr fihr mich neue and-
Kdie Arten.
U. Von Hen-n P'nrstasseaaor C. WendUndt an Ckwtocajn, Kreia Tnchel,
gdit uns folgende Berichtigung zn:
In dem Bericht des Hrn. A. Rchberg- Marienwerder über /.oologische
Gxeursionen im Kreise Maricmverder in der vorjährigen Vereinssclirift ]>. 1!^— 5^5
ißt ohne Versehen des verehrten Jim. Verfassers ein Irrthum enthalten, betreffs
der Angabe S. 19, dass ich das Brüten von Rallvs aquuiicus am Klcinkniger
See beobachtet habe. Es liegt hier eine Verwechslung n)it Orttfffomefra porzana
vor, die bei dem — wie es scheint ~ gleichartigen Paaruugsrnf, der Aohulich-
keit der Eier und der Veratecktheit dea Aufenthalts beider Terwandter Vogel-
apeciea leicht nnterlanfen konnte, nnd, nachdem de erkannt war, von mir
Hm. Behbei^ gegen&ber an conatatii'en rerattnmt war. — Zn bemerken möchte
ich mir femer an dem betr. Bericht noch erlnnben, daaa die aonat ao aeltene
PUrOu mairtmula L. fftr daa Mfinaterwalder Foratrevier nicht gerade den
Vermerk „sehr selten" verdient, dm Ich aie aolbat in einem Jahre xweimal
an \ erBchiedenen Stellen sammelte nnd in Sammlnn^fm ans demselben €Miiet
mehrÜRch angetroffen habe.
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MittheiluQgen aber Bernstein
Otto Helm, DanzSg.
YIIL Ueber einige Einschlüsse im Bernstein.
A. Zu den adtenBten EinseUOsaeii im Bernateiii gehdron die Schneoken-
gehinee. Ich «oqnirirte ein aosserordentlich schdnee Exemplar davon im ver-
gangenen Sommer; es ist in klarem hellgelben Bernstein eingebettet nnd bis
auf die Hfindung recht gut erhalten. Das konisch kngeUbrmige Gefainse ist
2 mm breit nnd 1,8 mm hoch, hat f&nf Umgänge, eine gelblich braune seiden-
glänzende Farbe und häutig rippenstireifige Structur. Idk ikbergab das betref-
fende Stück Herrn Oberlehrer E. Schumann hierselbst xnr eventl. Bestimmong,
der mir folgende Auskunft darüber crtheilt:
Die Schnecke ist eine noch heute habende Helixart, AcantJnnula lamel-
iata Jetfrevrf, xcu IIeU.r xrarhuryemi» A. Müller (Rossmiisler Icon. Fig. 533.
Cleesin, deutsehe Excuräionö-Mollusken- Fauna Fig. 44). Das ExempUir ist
sehr schön erhalten und liegt in klarem Bernstein. Nur in der Gegend des
Nabels zeigt sich eine leichte Trübung, welche aber die Gestalt desselben noch
«-kennen lässt. Nach Clessin lebt diese Art nnter todtem Laube in Wäldern.
Dieeelbe ist Tonogsweiae in England und den nordischen Ländern Europas
keimiieL In DentacUand ist sie nur im nttrdlicheo Theile nahe der Meeres-
kllate gefnnden, nttmlich bei Kiel, anf Rftgen nnd bei Wollin.
Herr S. Clessin in Ochsenfini bestätigte die Bescimmnng des Herrn
Schumann später als iweifellofl.
Die umstehende Abbildang zeigt a. die Schnecke und das betreffende
BemsteinstOck in naturlicher Grösse, h. dieselbe vergrössert nnd schematisch
angedeutet von der Seite, c. und d. bei etwa 20facher VergrOssemng, von oben
und unten gesehen. In der Literatur ist des sicheren Vorkommens von Schnecken
in Bernstein bisher nur zweimal ErwUlinung geschehen, einmal von Sendcl, das
soderemal von Kunow. Der ersteie Einschluss ist verloren gegangen, der
htztere /»etindet sich in Königsberg. Die Sendeische Schnecke ist in seiner Historia
tuccinorum , />i'/'*'ö« abgebildet und bezeichnet als ,,bucc{>tuluin pamnn et
canJidissi inum y quatuor xpiris ornatum. Die Künow'schen Schnecken sind in den
Schriften der physikalisch • uecunouiischen Gesellschart zu Königsberg, Jahr*
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gang 13, 1872, abgebildet und vom Dr. Hensche beschrieben worden. Sie
sind beide nieht so gut erbalten, als die meine, gehören nach Hensche ebenfidle
ZOT Speeles Bt^, Br sagt von der besser erhaltenen, dass sie am nächsten
verwandt sei mit der Gruppe HyaUna «. ttr,, oder noch wahrscheinlicher bei
einer der Omppen P^tula Held, PdU AIL oder Mierophjfta AJL stehend. In
Grosse nnd Gestalt sind die Kfinow'schen Schnecken von den meinen kanm
verschieden, dagegen weichen sie in der Scolptor nnd in der Zahl der Um-
gänge ab.
Ein nicht sicher erwiesenes
Vorkommen einer Sclniocko
in Bernstein erwähnt noch
Bock in seinem Aniiango
zur Naturgeschichte des Bern-
steins, Königsberg 1767; er
sagt dort, dass sich in dem
Saturgus'schcn Naturalien-
caUnet n Königsberg zwei
Gonchilien befinden, ^eonehula,
ein kleines Muschelchon, und
coneha minima et sebulum,
eine kleine Muschel nnd
Grand". Ob Bock unter
dem Wmtf' Muschel" eine
Bivahe oder eine Schnecke
verstanden hat, ist zweifelhaft.
Die Bück'schc Sammlung cxistirt heute nicht mehr. Noch führe ich an, dass
auch Berondt in seinem Buche ..Organische Reste im Bernstein", Berlin 1845^
Band 1, lieft 1, png. 51, sagt, dass er einmal flüchtig zwei Ideine Scbnecken-
gchause in Bernstein sah.
B. Wassertropfen sind sehr liäulig im Bernstein anzutreffen, sie sind stets
in Verbindung mit einem kleinen Luftbläschen, welches sich wie bei einer
Libelle anf der Oberfliehe des Wassers bewegt. Das Wasser trocknet naeh
Iftngerom Liegen des betr. Bemsteinst&ckes an freier Luft ein; oft vergehen
viele Jahre, bis das völlige Verschwinden des Tröpfchens eingetreten ist. In-
sectenleiber sind eben&lls oft mit klarem Wasser geflUlt, wJlhrend ein dlknnes
Ghitingerüst noch die wohlerhaltene Gestalt des Insects zeigt Das Wasser ist
hier offenbar nachträglich in die Substanz des Bernsteins hineingedrungen und
hat den Hohlraum ausgeHillt. Ich bewahre meine Wassercinschlüsse im Bern-
stein dadurch vor dem AustrockneUi dass ich sie gleich den pflanzlichen nnd
thierischen Einschlüssen unter sehr verdünntem Alcohol aufbewahre.
Einen sehr schönen Einschuss von Wasser erlangte ich kurzlieh; es mögen
etwa 0,5 Gramm Wasser darin enthalten sein, welche vollständig von unver-
sehrtem -Bernstein umflossen sind. In der klaieu Flüssigkeit schwimmen kleine
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■diwie TrQmiMrclieii wea Hole, amBordem bat diesalbo jw einer Stell« Ueine
metalliaeh g^iosende rlionlnsolie Tafeln tob EiaenbisoUiiret abgeaehiedeiiy an
aadem Stellen nnregebniBtige Eiyslallstreifen eines Saliea, wahncheinliob von
EisenvitrioL IHe Entstebnng dea Eisenbiralfiireta darch Bednction des im
Waaaer gelösten Eisensalzea mittelBt der organiadien Sabatans dea Holaea iat
bier recht deutlich orkennbar.
Gef^bte Blasen, zam Theil noch mit Flüssigkeit gefüllt, finden sich eben-
falls im Bernstein eingeschlossen; sie sind schmutzig goU), braun, blutroth,
oft perlmutterglänzend oder metallisch glänzend. Sicher sind dieselben das
Residuum einer verdunsteten oder verdunstenden prefärliten Flüssigkeit, welche
vor der Erhäi'tnng des Harzes entweder aus den Saiten des Baumes oder in
Verbindung mit atmodphärischen Niederschlägen in dasselbe hineinkam. Ich
besitze ein Bernsteinstück , welches ziemlich grosse runde Hohlräume in vier
▼eneUedenen Farben enthalt: roth, schwarz, perlgi*au nnd ailbergUniend. Auch
die flaehoi dendritiacben Zeicfannngen im Innern dea Bemateina Bind naeb An-
siebt von Berendt (Organ. Beste im Bernstein pag. 89) emat Waaeereinachlttaae
geweaen. Er erklärt ibre Entatebnng ao, daaa die anf einer aehon eratarrten
Hanfllcbe gefallenen Regentropfen durch einen apttter erfolgten Haraergnas
s«t|ttet8Cbt wurden, woraus Formen hervorgingen, welche demjenigen ähneln
die man zwischen Olapplatten durch Zerdr&cken einiger Waaaertropfen hervor-
bringen kann.
Je nachdem diese Hohlräume später mit der äussern Luft communicirten,
erhielten sie sich entweder rein nnd klar, oder wurden durch hineingedrungenen
Staub gelUrbt. War der letztere organischer Natur, so hat er sich bei der
nachher erfolgten Fossilisation des Bernsteins durch hinoingedrungono schwefel-
saure Eisen Wässer oft in schöne dendritisch verzweigte Krystalle von glänzendeoi
Bisenbisulfuret umgesetzt.
Die Wassereinschlüsse und Hohlräume im Bernstein geben, namentlich
wenn sie gefUrbt sind, zu mannigfachen irrthümlichen Deutungen und Täuschungen
Veranlassung, denn sie zeigen oft deutlich die Gestalt von Moosen, Algen, '
Früchten, Perlen u. a. Gegenständen; die rothgefärbten sehen wie eingespritztes
Blut aus. Die Phantasie und das ungeübte Auge des Finders sehen in ihnen
oft die merkwOrdigalen Oegenatlnde nnd das werthloae Bemateinatfick erscheint
dem Beaitier von nnsehätabarem Warthe an aein.
IX. Ueber die Holzreste im Bernstein und unter Bernstein.
Ich hatte häufig Gelegenheit, die grossen Mengen von unreinem und Abfall-
Bernstein in der Lackfabrik des Herrn Ed. Praiineuschniidt zu Danzig durch-
zumustern und fand darin manches interessante Stück, weiclies ich nach Hause
nahm, um es dort genauer zu untersuchen. Ich habe auf diese Weise u. a.
eine recht ansehnliche Sammlung von Holz und von Holz- und Kiudeneinschlüssen
in Bersteiu erhalten, von denen ich naofaatdiend einige beschreiben werde.
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128
Zwd Stöeke 'Holz, das eine 25 mm lang und 15 mm breit, das ander«
22 mm lang und 16 mm breit, zeigen schon dem unbewaffneten Auge die
charakterialicheii Harzgänge der Pinites suceim/er Göpp. Das helle Bernstein-
gelb der ungewöhnlich weiten Harsbehftlter sticht pr&chtig ab gegen das Dankel-
braun des vermoderten Holzes,
In einem dritten Stücke. 30 mm laiiL^ und 14 mm i>reit, sind die Ilarz-
gänge nur mittelst einer Loupe .sichtbar; es zeichnet sich besonders durch seine
Häi'te aus und habe ich schöne Qu<>r- und Längsschnitte daraus fertigen können,
welche unter dem Mikroskop beti-achtet, die characterischen Merkmale von
PimUf iueemifm' Göpp. zeigen. Andere ähnliche Stücke stammen von Pimt68
Die meiaten dieser St&cke' haben dmwh die Bdbung, welche sie wihrend
ihres Transportee im Wasser nnd aof dem Meereegmnde erlitten haben, ein ab-
geschliffenes Auseehen, einselne Schiditm Bernstein durchsiehen sie and sind
Zeogen itures einstigen Ursprungs.
Sehr viel häufiger, als diese mit wenigen Harsresten versehenen St&cke
sind solche, bei deren Zusammensetzung das Harz vorherrscht und die Holl-
reste nur an einzelnen Parthien zu Tage treten. Hienn rechne ich u. a. ein
interessantes Stück in meiner Sammlung, aus hellbraunen zertrümmerten Holz-
stücken bestehend, welche mit hellgelben Bernstein untemiischt, gleichsam zu-
sammengekittet sind. In eine Spalte des Stückes sind eisenhaltige Wässer hin-
eingedrungen und haben sich dort durch Reduction schöne Krystalle von Eisen-
bisulfuret (Marrfisit) gebildet. Die Krystalle schillern in allen Regenbogen färben
und sind sowohl auf der Substanz des Holzes wie auch der dos Bern.steins ab-
gelagert. Ersteres bat offenbar das Material zur Reduction des in die Lager-
stätte des betr. St&ckes eingedrungenen schwefelsamren Eisenoxyduls abgegeben.
Sehr mannigfiusher Art ist das Vorkommen von Holztr&mmeni im Böll-
stein selbst; ich rechne hierzu diejenigen Holureste, welche Tollstindig vom
Hsne eingeschlossen sind. Die Entstehung dieser Einsehl&sse ist auf mannig^
&che Weise sn erklttren. Ich sehe vorerst ab von deigenigen Stücken, welche
durch nnd durch mit vermoderte nnd verrotteten Pflansentheilen ang^&llt sind
nnd welche, wie Göppert (nde seine Flora des Bernsteins, Danzig 1883, 1. Bd.
pag. 26) richtig erkannt, HarzorgQsse sind, die einst den Staoun des Baumes
entlang in den Waldboden flössen und dort erhärteten. Ich komme auf dieselben
später zurück.
Von den andern Holztrümmern sind es zunächst die kleineren, etwa 1 mm
und darunter messenden Stücke, welche unsere Aufmerksamkeit erregen: sie
sind in dem durchsichtigen Harze entweder gleichmässig vertheilt oder schichten-
wcise verbreitet. Wie der Augenschein lehrt, sind sie durch Luftbewegung in
das aus dem Baume tiieaseude Harz iiineingerathen und findet man dieselben
deshalb sehr häufig vermischt mit Erdtheilchen und mit Bruchstücken von andern
durch Verrottung und Verwesung veränderten Pflansentheilen; namentlich sind
vermittelst des Mücroskopes ausser den Hols- und Bindenfragmenten parenohj-
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«iiIiaGlie ZeUeneompleze darin zu erblicken, welche yielleicht als Restproducte
Ton Bitttom und anderen ireichen Pflanseiillieilen sa betrachten lind. Viele
dieter kleinen Holztr&mmeichen sind auch dnreh Wurmfrass entstanden nnd in
das fl&ai^ Harz bineingefanen; sie sind oft massenhaft im Bernstein verbreite
was niefat Wnndor nehmen kann, wenn man die Menge holnerstdrender Inaecton
ans aUen Fandlie&i welche gleichfidls im Bernstein gefunden werden, dagegen
hält. Einige dieser Holztriimmerchen eind stets kothfbrmig' zusammengeballt.
Von den grösseren im Bernstein eingeschlossenen Holzresten faÜMi am meisten
in die Angen die oft ö cm langen wie zerrissen und zerfetzt aussehenden. Sie
sind im Allgemeinen der zersprengenden Einwirkung der zwischen Holz und
Rinde oder innerhalb des Holzes stattgefnndenon Harzergnsse zuzuschreiben;
manche mögen auch Imm (idcLanihcit der Verletzung des Stammes durch Wind-
und Blitzschlag entstanden sein. Es ist ja natürlich, dass an solchen verletzten
Stellen dadurch ein Hcilungsprozess eingeleitet wird, dass sich Harz aus der
Wunde ergiesdt und dieselbe vor äusserer Einwirkung schützt. Wir beobachten
diese Erscheinung auch bei heute vorkommenden Harz und Gummi fuhrenden
Pflanzen; die Katar sorgt gleichsam dafftr, dass der klaffenden Wnnde der
helfende Balsam nicht fehlt
Andere grossem Holzstfickchen, welche nach mdureren Biebtnngen hin 11^^
nnd vom Bemsteinharze umflossen sind, stellen verrottete und morscbe Holz-
parthien vor, wie sie in alten Bäumen vorkommen. Das einst flflssige Harz
bat sich auf djesen sog. Holzmnlm ergossen nnd ihn eingeschlossen.
(Tn^eich schwieriger ist die Entstehung der ziemlich regelmässig der Utaige
und Quere nach zerschnittenen, oft wie zerhackt aussehenden Stückchen zu er*
klären; sie machen nicht den Eindruck von Holz- und Rindenstücken, die durch
rapide stattgefundenen ITarzerguss vom Stamme getrennt wurden; eher deuten
sie auf Holzmnlm, der in das weiche Harz (jrcrathen. Andere sind vielleicht
auf die Thätigkeit grösserer Insecten oder höher entwickelter Thicre zu-
rückzuführen. Unterstützt wird diese letzt«ne Ansicht durch d;is hie und da
beobachtete Vorkommen von Saugetliierhaaren und von blutsaugenden Dipteren
im Bernstein. Gewiss haben die im Bernstein so häufig vorkommenden Ter*
uiiten einen grossen Antheil an der Zerstörung des Holzes.
Noeb erwihne ich eines interessanten Holzeinschlusses im Bernstein; er
stellt eine dnnne Lage mit «nander verbundener Holzzellen und Harzgeftsse
dar. Ich habe das Stück abgeschliffen und ist nun durch das Mikroskop die
schöne Tangentialansicbt einer Pinusart zu erkenne. Ausser den mehrzelligen
sber dnfiushen llarksirahlen und nngetftpfelten Holzzellen sind mehrere regel-
alssi^g und kleingetiipfelte Holzzellen zu erblicken, ähnlich der von Oöppert
befehriebenen Pitntea Mengeanv». Die Entstehung derartiger gleicbmässig dünner
HolzZ^;en inmitten klaren Bernsteins erkllbre ich mir so, d i^^^ an ^er vor*
letzten Stelle des betr. Stammes, etwa an einem Risse ein Harzerguss statt«
gefanden hat, welcher erhärtete. Es erfolgte bald darauf ein zweiter Harzerguss
an derselben Stelle, welcher den ersteren von der Wunde abhob und mit ihm
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zugleich einen klt ineu Tlioil de8 Holzes, welche« daran festklebte. Dieser TheÜ
ist es dann, welcher sich in dem Ilarze erhalten hat.
Ich besitze derartige dünne, die Tangentialansicht zeigende Holzparthien
auch von einem ausländischen Bernstein. Sie characterisiren sich namentlich
durch ihre zusaminengesetzton sehr vielzelligen Markstrahlen wie sie in den
Ifolse des OstsecbemBteins niemals Torkommen. Der Befund hat deshalb veniger
Interesse, weil der Fundort der betr. St&cke nicht mit Sicherheit hat ermittelt
werden können; sie flnoresciren sehr schOn und haben genau das Aassehen and
die ohemische Zosammensetzung des sicilianischen Bernsteins. Ich erhielt sie
von Herrn Bemsteinfabrikanten J. Sommer in Paris.
Wenn man das so sehr häufige Vorkommen von Holz- und RindentrHinmorn
im Ostseebern Stria l>cnl»achtet, so liegt es nahe, darin gleichzeitig nach den
Blättern des betr. Waldes und namentlich nach denen der Stammpflanze des
Bernsteins zu suchen. Doch wie wenig Eilblg hat dieses Bemühen! Pinus-
nadeln gehören zu den seltensten Einschlüssen im l'ernstcin. Khcr findet man
hundert Blätter von andern SjiTjcies, alü T/m ja, ('ujn-cMtus, DcrmatophylluK,
Blatt8chu]ii>en von Quercus und anderen Dicot\ h'doiicn. als eine Kiefernadel oder
ein Bruchstück davon; etwas hauügcr kommen die Blätter von Abiesarteu vor.
Schon Borondt fiel dieser Ums^d auf, er sagt in seinem Buche „Oiganische
Roste im Bernstein", Berlin 1845, Band 1, Heft 1, pag. 59: „Unter allen be-
stimmbaren grüssoren Pflanzenfragmonten nehmen die Thujattstchen, rücksicht-
lich ihrer Frequenz die erste Stolle ein; sie kommen, als hfttte der Bernstein-
wald mehr Thuja* als Pinostflmme producirt, sogar häufiger als Pinusnadeln
vor." Das seltene Vorkommen von Pinusnadeln ist mithin in hohem Grade
befiremdend; es scheint fast, als ob die Bäume, wclclie den Bernstein producirten,
ungewöhnlich festhaftcndc Blätter besasson. Doch auch in diesem Falle hätten
mehr Blattresto in das flüssige Harz hineinkommen müssen, denn die Zahl der
waldzerstilrenden Tnsccten. welche einst ihre Angriffe auf den Stamm und die
Blätter des lel»oii(len Baumes richtet«Mi und manche der letzteren zu Falle bringen
mussten, dürfte eine sehr gross»^ gewesen sein. Es sind deren ans allen Orduungen
vorhanden, von den ('oleopferen namentlich die liosfri/rliidtii, Elateniien und
Ccramhycidcn, von den Neuropteren die Termiten, von den Orthopteren die
Locustinen und BltUHnen, von den Hymenopteren die Tenthrediniden , von
Ifempteren die Aphidten. Häufiger noch als diese pflanzenzerstOremlon Joseeten
sind die unschuldigen vertreten^ namentlich die Dipteren, Ich besitze ein kleines
Bemsteinstfick, in welchem ^ Fliegen befindlich sind; ein anderes enthält
42 Macken and mehrere Blattläuse, ein drittes 50 Ameisen, ein viertes schlieest
17 Dipteren, 6 CoUopteren, .3 ITymenopteren^ 3 Araelmiien ein, ein (ilnftes
2 Pkryganiden, G Dipierm, 2 Coleoptm-n, ein sechstes 10 Fliegen, 4 Mflcken,
2 Schnacken, 3 Käfer, 2 Spinnen, 1 Wespe, 1 Ameise.
Wunderbar frisch und wohlerhalten erscheinen dem staunenden Auge des
Beobachters diese Thicre. wi-lche sicli vor Iluuderttansenden von Jahren im
Bei'osteinwalde umbertummcitcu. Wie durch einea Zauber sind sie in den
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goldigen Stoff gebannt, es fehlt nur der warme Hauch dos Lebens, um die
lauQterca GeseHen wieder zu neuer rastloser Thatigkoit aufzuwecken — doch
sie bleil)en regungslos; und so müssen wir uns denn genügen lassen, ihnen
mühsam and mit allen Mitteln der Wissenschaft ausgerüstet, abzulauschen, was
rie Ton den GelieimuiBseii wissen, welche die Vorzeit in sich barg. Das eine ver-
k&nden sie aUe deatlieh, dass der duftende Balsam, welcher dem Baome entquoll,
sie ttlekisdi einflng nnd auf ewige Zeiten bannte. Die meisten dieser Thiere
sind in den d&nnen Lagen von Bernstein enthalten, welche sich anf die Aeste der
Banmes ergossen haben. Der Bemsteinhftndler nennt diese Stfidce „Schlanben^*.
Oft liegen die Lagen in 80 bis 30 Schichten übereinander und stellen ebenso
Tiele selbstständige, zeitlich von einander getrennte Harzergüsso vor. Die
gefangenen Thiere sowohl, wie auch verschiedene Pflanzenreste, welche innere
halb der Zeit dieser Ergüsse darauf fielen, haben sich prächtig frisch darin
erhalten. Weniger reich an diesen Einschlüssen sind die derben Stucke von
klarem Bernstein. Ihre Bildung fand einst ohne Unterbiechung des Ausfliessens
statt, oft inmitten des Baumstammes oder zwischen Holz und Rinde. Sehr selten
.sind Einschlüsse in dem sog(;n. ., Bastardbernstein'' enthalten; es sind das die
trQben mit mikroskopisch kleinen ITohlriiamen versehenen Stucke. Diese Hohl-
räume waren ursprünglich mit Flüssigkeit gctüUl. Der Bastardbernstein stellt
den dicken ungeklärten Saft vor, wie er namentlich bei kälterer Jahres* oder
Tagesseit dem Banme entqnoU nnd dann erhärtete. Seine dickliche Consitenz
erlaubte das Eindringen fremder Körper weniger leicht Wenn Sonne nnd
wärmere Luft anf ihn einwirkten, so stiegen die feinen Bläschen anf| thaten
sidi anch wohl so grösseren TrOpfchen sosammen, das Harz wurde wolkig oder
klärte sich anch vollständig, ehe es Töllig erstarrte. Alle diese üebergänge
der Klärung findet man heute unter dem wolkigen Bernstein Tertreten. Gans
frei von Insectencinschlüsscn sind die sogenannten Tropfen, es sind das die aus
Bastardbemstein bestehenden tropfenförmigen und birnenförmigen Stucke von
der Grösse einer Erbse bis zu der eines Hühnereis; sie sind der best<> Beweis,
dass das Harz zu gewissen Zeiten oder unter gewissen Umstanden trübe, zälie
und mit Feuchtigkeit vermischt aus dem Baume floss. Gleicherweise sind tiei
von Insecteneinsclilfissen die grosseren Sortiments und fliesenartigen Stücke vuu
Bastardbemstein, welche deshalb von den Händlern auch am licsten bezahlt
werden. Der Mangel au Einschlüssen in diesen Stüekeu bcnilii darauf, dass
der Saft nicht allein dickflüssig war, sondern dass er sich auch innerhall> des
Baomes zwischen Holz und Rinde oder zwischen den Jahresringen orgoss; er
war dort gegen das Bindringen von Thieren gewissermassen geschlitzt und
voehseo die sich dort bildenden Bernsteinstücke oft zu bedeutender Grösse an.
Bei einzelnen Stäcken derselben beobachtet man recht deutlich, dass an
ihrer VergrOssenmg anch die nächstliegenden Lagen von Holzzelten und Mark>
stniliteoselleii theilgenommen haben, wie solches zuerst ron Aycke (vide Frag-
Dflote snr Natimg^kichte des Bernsteins, Danzig 1835, pag. 54) und ron
Goeppert nnd Conwentz (vide Flora des Bernsteins von Ooeppert und Menge,
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Danzig 1883, pag. 22 und die dazu .gehörige Ahliildung) beobachtet und be-
schrieben wurde. Bei zwei Stücken, welciic ich besitze, ist der lloltorgang der
CcUulose, ihre Auflösung im Bernstein schon mit blossem Auge sichtbar. Die
braunen langgestreckten Holzzcllen gehen allmälig über in Grau und Weiss;
diese weissen sind rdner Bernstein , welcher unter dem Mikroskop besehen,
nnr noch die Umrisse der Prosenchymxelleiij ab nnd sn noch mit einem Ttkpfel-
oben Tersehen, erkennen iKsst; bei den daninter liegenden ist denn nach schon
die Form verwischt nnd heller hie nnd da gestreifter Bernstein erseheint dem
Ange. BSn anderes Stnck zeigt im Horisontalschnitte des Holzes sehr dentUcb
£e Ptosencbymsellen, Markstrahlen nnd HarzgUnge. Mckt man das Gesichts-
feld des Mikroskops langsam zu dem mit dem Holze vorl>undenen Bernstein,
80 verschwimmen allmälig die Conturen der lurauncn Holzzdlen itn Bernstein,
einzelne Zellencomplexe erhalten sich länger und schwimmen, gleichsam wie
Inseln ohne scliarfo Umrisse hn Oosichtsfoldo; dann sieht man ziemlich regel-
mässige HohhUumo, mit zerfallener brauner Plianzeiisubstanz angelTillt; endlich
verschwinden auch sie und weisser mit feinen Hohlräumen durchsetzter Bern-
stein erscheint dem Auge.
Betrachten wir nun noch in Kürze diejenigen Stücke, welche durch und
durch mit verrotteten und vermoderten Pflanzenstoffea angciülli sind, Stücke,
welche sich sahlroich unter dem zur Fiinissfabrikation zoruckgcsetzten Bern-
stein befinden nnd zweifdlos Theile der Bodendecke des einstigen Bemstmn-
Waldes in sich scUiessen. Ich habe nnter diesen Stocken im Allgemefanen jiie-
mab an ümfimg so grosse gesehen, wie nnter dem reinen Bernstein; sie sind
aneb eckiger nnd Tielgestaltiger als der letztere; gewöhnlich sind sie anf der
einen Seite stirker verunreinigt als anf der andern. Von erdigen Sobstanzen
ist in ihnen Tmnnittelst der Lonpc selten etwas bemerkbar; das bei weitem
Meiste besteht aus zertrümmerten Holz- und Rindenstückchen, die sich oft merk-
würdig gnt erhalten haben, weil sie vollständig von Bernstein umhüllt, gleichsam
darin eingebettet liegen. Von Blattresten, welche als solche noch erkennbar
sind, ist nichts zu entdecken. Das Mikroskop bestätigt diesen Befund. Ich
operire mit demselben so, dass ich mittelst eines scharlen Sohaljmcssers kleine
flache Trummcrchen von den betr. Stellen des Bernsteins ablöse, mit Olivenöl
befeuchte und zwischen zwei Glasplatten zerdiücke. Die Objecte unterwerfe
ich einer Vcrgrüsserung von 100 bis 250fach linear. Ein buntes Gewirr von
Zellencomplexen bietet sich dann dem Gesichtsfelde dar. Vorherrschend sind
die Holsiellen, gewöhnlich noch in Verbindung mit Markstrahlenzellen ; nnter
der grossen Menge derselben »ind immer einige, welche deutlich das Gepräge
der Stammpllanse erkennen lassen. Fast immer gehören die in einem St&ck
enthaltenen Holzeinschlfisse nnr einer Fllanzenart an, in den meisten FiUen
der PimU» Hroboidi» Goepp. Auch Rindenreste sind deutlich erkennbar, foner
einige Complexe von Parenc]iym7.cllen, Faserdien nnd andere pflanzlichen Reste,
welche möglicherweise ehedem den Blättern angehörten. Einen deutlich erkenn»
baren Blattrest fand ich nie, Gesteinstrümmerchen sehr selten.
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X. Ueber blaugeiärbten und fluorescirenden Bernstein»
Unter dem OsteeebeniBteb kommen gnt flnorescirende Stfteke sehr selten
vor, namentlich nicht so schöne, wie ontor dem sicilianischen. Schwach flao-
rescirendc sind häufiger. Man beobachtet ihre Farbe am besten, wenn man
«lic Methode des Professors Lebert befolgt (vide Schriften der naturforschenden
Cesellschaft zu Danzip:, Band III, Heft 2). Derselbe sendet mittelst einer
srliwach convexen Linse einen Kegel von coneentrirtcm Sonnenlicht durch das
zu untersuchende Beruriteinstück und beoliarfitct es dann bei daraulTallendom
Lichte. Auch ich habe nach die^jcr iMetliude liaufiger, als ohne Linse, schöne
blaue, blaugröne und gelbgrüue Fluoroscenzerscheinuugen beobachtet, wobei ich
bemerke, dass dieselben am deutlichsten hervortreten, wenn eiue schwarze
Unterlage gewählt wird. Von den seltenen röthlichen nnd röthlich gelben
St&cken des OstBeebemstein« flnoraBciren die meisten schwach gelbgiün; ein
paar hellgelbe fein milchig getrfibte, welche ich besitze, opalesciren schOn bUrn,
zwei goldgelbe Stucke mit schwanser Binde flnoresdren blangr&n*).
Ansgezeichent dnrch seine Flnoreecens ist in mehreren Fullen der bei Pntsig
gegrabene Stein befunden worden^ er kommt dort im Sandboden Tor nnd ist
mit einer sehr starken brannrothen Verwitterungskruste fiberzogen. Schleift
man ein derartiges Stück auf einer oder auf zwei gegenüberliegenden Seiten
mh und sendet durch die blankpolirtcn Stellen einen Lichtkegel, so beobachtet
m.nn schrtn bläuliche bis grünliche Fluorescenz. Sehr abgeschwächt wird die-
selbe, -obald das betr. Stück vollständig von seiner Rinde l)efreit wird; auf
eine .schwarze Unterlage gelegt, wird die Fluorescenz dann wieder deutlicher.
Ol» der im Bernstein enthaltene fluorescirende Koiper stets ein organischer
ist, bezweifle ich wenigstens bei einigen rein blau fluorescirenden Bernsteinen,
wie ich später weiter erörtern werde. Thatsache ist, dass die Fluorescenz des
Ostseebemsteins sehr erhöht, resp. hervorgerufen whrd dnrch starkes Erhitzen
desselben. Ich habe Terschieden geflbrbte St&cke Bernstein einer langsam ge*
steigerten Hitze ausgesetzt, bis die OberflScfhe schmolz, dann allmllig erkalten
lassen. Schliff ich sodann von den Stacken die sdiwUnliche Binde ab, so be-
obachtete ich an ihnen ^e mehr oder minder deutliche Fluoresoenz. Je langer
das betr. Bemsteinstflck der Schmelzhitae ansgesetst war, desto lebhafter flno*
rcscirte sein Rem, desto mehr hatte es andererseits aber auch wiedw dnrch
Sprfinge und Bisse gelitten und dadurch an seinem inneran Zusammenhange
eingebüsst.
Nach diesen Untei-suchungen ist es nicht unwahrscheinlich, dass der in
Sicilien vorkommende Bernstein seine cliaracteristischc Fluorescenz und Irb-
liafterc Färbung erst nach seiner Entstehung durch Einwirkung von Erdwarme
*) Die UatamMhniigen dei Prot Lebert sind neaeetens durch Herrn 0. Schneider in
Dresden forfgeBetet nnd in schätzcnswprthor Weise vermehrt worden (vido seine naturwissen-
M'haftlkbfP Beiträge zur Geographie und Naturgeschichte, Dresden 18S3, Abthl. zur Bernstein-
frage"). Herr Dr. Schneider aiadirte nnmentHoh die Wirkung farbiger Gliier nnd Fhanmi
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erhalten liat. Dio Ntthe des Aetna von seinem Fundorte ist hierbei bedeutsam;
auch der, dem Ostseeberiislein gegenüber, sehr holic Gehalt an organisch ge-
bundeucm Schwefel in allen sicilianischen Eernateinen (0,67 Procent in dem
ruthcn, 2,4G Frocent in dem bchwarzcn) deutet auf vulkanische Einwirkuntren.
Diese Erwägungen und Unterduchungeu beweisen wieder, daas es wohl
keinem Zweifel unieiliegt, dass der Bernstein, wie er heute gefunden wird, von
dem m-sprüngUdien Baumharze in diemischer und physikalischer Beziehung
sehr vemobieden igt. Letcteres hat im Verlaufe seiner Lagerung und FoBsili-
sation durchgreifende chemische Aendemngen er&hren. Man kann annehmen,
dass derjenige Theil des Barnsteins, welcher in Aether nnd andern Losnngs^
mittein anflöslich ist, das ursprüngliche Hars oder yielmehr den vrq[ff&i^lichen
Balsam Torstellt, derjenige Thcil hingegen, welcher vollständig unlöslich ist,
den veränderten TheiL Ferner ist d&r dem Bernstein, wie auch andern ähn-
lichen fossilen Harzen eigenthümliche, organisch gebundene Schwefclgehalt offcn-
l>ar ein i'roduct spateren I'rs|)rungs (vide meine Untersuchungen Ober Bern-
stein, Schriften der naturf. <Josellsch. in Danzij; 4 Ban<l 3 Heft pag. 211 bis
21')). l'^nd so kann wohl mit .Sicherheit behauptet werden, dass die kleinen
.il'er merklichen Unterschiede, welche die r<<ru8lcine von verschiedenen oft nahe
an einander liegenden Fundorten zeigen (ich weise hier u. a. auf die i'^igeu-
thämlichkeit des Putziger Steines hin) durch verschiedene terrestrische und
ohemische Einwirkungen innerhalb der betreffenden Lagerattttten ihre Erklärung
* finden.
Mit der erwikhnten Flnorescenz in gewissem Znsammenhange erachte ich
dio schöne blaue Färbung, welche gewisse Ostseebemsteine, namenüich Knochen-
bernstein, sowie der milchfarbige und wolkige, hie und da zeigen. Bs ist hier
bei einzelnen Stücken deutlieh zu beoV>achten, dass diese Färbung von kleinen
glänzenden Partikelchen oder Flächen metallischen Ursprungs ausgeht. Ich
sprach früher die "N'ermuthung aus, dass dieselben A'^ivianit (phosphorsaures
Ki>eiioxydulo.xyd) seien; die elieniiselie Analyse hat aber ergeben, dass sie aus
ScliwefeleiHen liestehen. In der Tliat zeigt frisch gefülltes und mit vielem
Wasser vcrdfinntes Schwefeleisen bei darauf fallendem Lichte eine blaugrSne
Farbe; die Farbe wird deutlich blau, wenn das Gemisch in ein weisses Glas
gegossen und dann ein TheSl desselben vermittelst eines Lichtkegels beleuchtet
wird. Geht beim Bernstein die durch Scbwefeleisen bewhrkte bUme Färbung
von den weissen Stellen in kUaea Bernstein über, wie du hie nnd da vor^
kommt, so beobachtet man ein milchblanes Opalisiren, welches oft in schdne
hellblaue Flnorescenz iibergeht
XI. Ueber knochenfarbigen und bunten Bernstein.
Per ganz undurclisichtigc iku-nstein, gewöhnlich „Knochen" genannt, zeigt
bei etwa 1< M ifailier Vertirösserung besehen, eine mit mehr oder minder dicht
aneinander stellenden Hohlräumen verseluMie Structur. J)ie.<e Holilriinme haben
eine runde, seltener eine länglichrunde oder gedrückte Foim, oft liegen sie so
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dicht aneinander, wie die Hohlräume eines Schwammes. Andere Stücke er-
scheinen, unter dem Mikroskop liost hon, ganz undurdisichtig; nur an den durch-
ßchimmerndeu Kanten bemerkt man die leinzelligc Structur. Wegen dieser seiner
porösen Beschaffenheit ist der Knochcnbernstein stets specifisch leichter, als
der klare gdbe Benurtein; eine verwitterte Abart desselben ist sogar so leicht,
dass sie aäf dem Wasser schwimmt. Der frische Brach des Knochenbemsteins
itit mnschllg, matt bis mattglftnzend; mit der Zange berBhrt, giebt sich ein
»aurer and zagleich tintenartiger Geschmack kond. Diese Säare kann dem fein
zerstossenen Stein dorch kochendes Wasser entiogeo werden, and besteht aus
einem Gemisch tou Bernsteinsäure mit geringen Anthcilen von Schwefelsäure
und schwefelsaurem Eisenoxydul. Wird der zerstosSMie St< in mit Natronlauge
gekocht und nach dem Verdampfen damit zusammengesciimolzen, wobei ein
starke? A'rrirlühcn zu vermeiden ist, so erhält man einen kehligen Rückst.uid,
welcher mit verdünntem Chlorwasscrstolf angesäuert, Schwefelwasaerstoffgas ent-
wickelt. Dies Gas stammt aus demjenigen Thcile <li^i=i Schwefels, welcher in
dem Bernstein, an organische Suljstanz gel)iinilcn. enthalten war. Das Filtrat,
mit Chlorbaryumlösung vermischt, lässt einen andern Tlieil des iSchwefels als
schwefelsaures Baryum fallen, welcher in dem Bernstein als freie und gebundene
Schwefelsänre enthalten war. Dieser Antiieil kii bei dem Knochenbemstein
nicht anbedeatend. In der vom schwefelsaaran Baryum abfiltrirten Flüssig-
keit ist noch Bisen enthalten, welches darch KaliomeisentTsnid oder ein anderes
geeignetes Beagenz leicht abgeschieden werden kann.
Wie der Knochenbemstein einst entstandeni ist schwierig mit Sicherheit
zu entscheiden. Von einer andern Pflauzcnspecies, als der klare gelbe, kann
er seinen Ursprung nicht herleiten, weil beide gemeinsam, oft in einem Stücke
gemischt, vorkommen.
Berendt (Organ. Reste im Bernstein, Berlin 1845, 1. Bd. 1. Abth. pag. 38)
ist der Ansieht, dass die weisse Farbe des Bernsteins im Allgemeinen durch
die Boiniiscliung wäs.-riger Theile, ihre Nuancen aber durch das quantitative
\'erbältuiss und durch die bald schnellere, bald langsamere Coudeusation der
Wassertheilchen entstanden seien.
Ebenso glaubt Dragendorf (riitzuugsber. der Dorpatcr naturf. Ges. 1877,
pag. 555), dass der Knochenbemstein durch Hydratisation aus dem klaren
Bwnstein entstanden sei; auch das Vorkommen von milchigen Stellen im Innern
des klaren Bemeteins erklirt er als eine Hydratbildung, welche anter dem Ein-
flösse Ton atmoflpbftrischen Niederschlugen entstanden ist, während der Bem-
steinterpeotbin ans der Pflanze floss und erhärtete. Analoge BiUlangen iUnden noch
hente bei den Coniferen statt, so die Bildang der kiystallinischen Abietinsäare.
Ich kann nicht TorheUen, dass diese Annahme viel Wahrscheinlichkeit für
sich hat, denn in den feinen Hohlräumen des frisch gegrabenen oder aus d(M-
8e$ geförderten Ii albdurchsichtigen (Bastard-) oder undurchsichtigen (Knochen-)
Bernsteins ist stets Wasser enthalten. Doch möchte ich diese Anschauung in
der Allgemeinheit, wie sie Dragendorf ausspricht, nicht theilon; denn einmal
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trocknet der Wassergehalt uach längerem Verweilcu des Bernsteius an der Laft
wieder aus, er ist nur mechauisch darin gebunden , anderseits deutet doobauoh
das mikroskopische Aussehen der genannten Bernsteinsorten mit ihrer regel-
rnJlssig zcHigcn .Structur zwingend auf eine physiologische, nicht chemische Bil-
dung hin. Ich glaube deshalb annehmen zu müssen, dass diese ßerusteiuc schon
beim Ausfliessen aus dem Baume die ihnen cigcnthümliche Structur und Farbe
besessen haben. Sie stellten gewissermassen eine Emulsion aus harzigen und
wäBsrigen Stoffen dar, wie sie erfalirungsmüssig auch von einigen heute noch
lebenden Pflanzen abgeschieden wird. Wo dieaer lohe noch ungeklärte Pflanaen«
saft die (Sefitaso, die ihn prodncirten, verlassen konnte, nnd das gesoliah gewiaa
mehr im Innern der Stttmme oder an don Wurzeln, ab an dm ftusseren Starnm-
und Asttheilen, die mehr den geUttrten Saft absonderten, wo er auch beim
Zntagetretoi sich nicht naditrSglich klären konnte, ehe er erhärtete, da häufte
er sich zn grösseren Massen an, kam später in die Lagerstätte der Erde und
erfuhr dort weitere mannigfache Umgestaltung, bis er die Beschaffenheit an-
nahm, die wir heute an ihm wahrnehmen.
Unzweifelhaft hat dieser trübe ungeklärte Saft des Bornsteinbaumes einst
eine zähflüssige Beschaffenheit gehabt, dein inau tiudet in iiim keine Einschliisse
von Insecten, während in dem klaren leichtliiissig gewesenen Bernstein, nament-
lich in dem, welcher den Zweigen dos Baumes entquoll, grosse Mengen davon
enthalten sind. Wenn der klare Bernstein sieh durch später erfolgte Wasser*
anfoabme in die tr&be Modification nn^ändert hätte, daim milssten in letzterem
ebenso viel Insectendnschlftsse enthalten sein, was aber, wie angeflkhrt, nicht
der Fall ist.
Die Umgestaltungen und Veränderungen, welche der Knochen- nnd Atftard-
Bi rnstein nach seiner Production in seiner ersten Lagerstätte durch chemische
und physikalische Einwirkungen erfahren hat, sind entschieden durchgreifendere
gewesen, als die des klaren Bernsteins, denn seine mit unzähligen kleinen Hohl-
räumen versehene Structur bot derartigen Einflüssen ein viel wirksameres An-
griffsfeld dar, als der mit einem festeren und dichtem Gefüge ausgerüstete klare
Bernstein. Wir linden deshalb oft tief im Innern des Knochenbernsteins glänzende
Krystalle von zweifach Schwefeleisen, welche durch eingedrungene scliwefelsäure-
und eisen-lialtige Wässer, wie sie durch Oxydation von Schwefelkiesen entstehen,
herbeigeführt sein müssen. Hier in der Lagerstätte der Brde ist dem organi'
sehen Gefüge des Bernsteins, ebenso wie denen verwandter fossiler Harze, durch
schwefblhaltige Wässer ihr organisch gebnndener Scbwefelgehalt incorporirt
worden (vide Sehr, der natorf. Ges. zn Danzig, Jahrg. 1878, pag* 212 u. 219).
Nachdem der Bernstein diese erste Lagerstätte, welche im Allgemeinai
eine mehr reducirende als ozydirende Einwirkung auf ihn äusserte, verlassen,
gerieth er oft unter Einflüsse, welche grade das Gegontheil bewirkten; er trat
in der porösen Erde oder im Wasser den oxydironden Einflössen der Atmo-
?piiärc näher, er verwitterte; und hier war es wiederum der poröse Knochen-
und Bastard-liernäteiu, welcher diesen Einflüssen am meisten ausgesetzt war.
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137
Der atmosphSrisdie SaoerstofT bewirkte niolit allein die Oxydation der Ober-
fliehe, sondern er drang auch in das Innere ein, beanspruchte einen Theil des
organisch gebundenen Schwefels und oxydirte ihn. Die entstandene freie Schwefel»
säure wirkte wieder zersetzend auf «lic mit einer orgimischen Base verbundene
Bernsteinsäure und machte letztere frei. Es fanden aut" diese Weise nicht un])e-
deutende stoffliche Eiubusseu auch im Innern des Bernsteins statt; kurz, es
entstand ein Product, wie wir es heute in den Sammlungen vor uns sehen und
welches uns als ein ganz anderes erscheint, als der klare Bernstein.
Ganz ohne Eiuwirkuug auf den dichter gclügton klareu Berustein konnten
jedoeh sowohl die beaohriebeaeii Oigrdatioiieii wie aneli die in der ersten Lager-
BtftUe auf ihn Andringenden BMem dsen- and schwefel-haltigoD Wikaser nicht
gewesen sein. IMe Oberflüche desselben hat gewdhnlieh redit erheblidie An-
griffe duch sie erfahren. In den feinen Spr&ngen desselben findet man hie
and da ^Iniende Ablagemngen von zweifjMsh Schwefeleisen; oft hat sich das
ganze Stfick mit einer metallisch glftnzenden oder biannrothen insserst harten
Rinde von Schwefeleisen oder Eisenozyd belogen; seltener findet man rhombische
Tafeln von Marci^it.
Werden derartige schwefeleisenhaltige Stücke an der Luft aufbewahrt, so
oxydirt sich das Schwefeleisen mehr oder minder leicht, es eflloresciren dann
weisse Krystalle von schwefolsaurcm Eisen daraus, woldio einen tintenartigen
(jeschmack besitzen; gleichzeitig entsteht freie Sfliwcfclsauro, welche das Papier
oder das Holz, welche den Stücken zur Unterlage dienen, angreifen. Ist
Ammoniac in der Luft vorhanden, so bilden sich Krystalle von schwefelsaurem
Eisenoxydul -Ammoniak. Der hierbei vor sich gehende chemische Process ist
folgender: Das Bisen des Schwefeleisens oxydirt sich an Bisenoxydul, der
Schwefel sn Schwefelsanre; da aber das sweifhoh Schwefeleisen aof je einen
Theil Bisen swei Theilo Sohwefbl besitat nnd inr Bildung von schwefelsaurem
Eisenoxjdul nar ein Thdl nOthig ist, so bleibt der andere Theil SchwefelsJlaro
frei fibrig. Die letatere ist es» welche die intensiT saure Beaction und die
serstOrende Wirkung ansftbt.
Becht häufig findet man den Bastard- und Knochen-Bemstein , rcsp. heidc
gemeinsam in mannigfaltigster Weise mit klarem Bernstein vermischt. Ich be-
sitze ein Sortiment von solchen gemischten IJornstoinon, welche abgeschliffen
nnd polirt die buntesten Farben zeigen. Mau glaul>t eine Sammlung vou Achat-
stcincn vor sich zu haben. Da sieht man zarte Uebcrgange von wolkigein oder
perlfarbigem Bastard in s Kreideweisse, streifig durchzogen von klarem gold-
gelben Bernstein; da erblickt man gelb und weiss gemischte Farben mit röth-
licher Schattirung; man sieht ferner schroffe Uebergänge von Krcideweiss in
Hellgelb, fein oder grob aurmorirt, hie and da kommen grünliche nnd blaue
Stfeilbn und Wolken Tor, eingesprengte glftnsende Lamellen von Schwefel-
eisen u. a. na.
Alle diese Farbennoanoen, in einem St&cke vorhanden, mfissen auch aus
ein und derselben Quelle gleichseitig oder doch in rttumlich nicht weit ausdn-
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ander liegondon Zeitabschnitten ihren Ursprung herleiten. Ich habe schon er-
wälint, da.-s es wahrscheinlicli verschiedene CteflisFe des Bauiustammes waren,
von denen die einen klares flüssiges, die andern tiübeö weniger flüsHiges Harz
producirten, oder dass die verschiedenen Quellen aus verschiedener Tiefe des
Holzes ihren Ursprung hatten. Da wo sie za Tage traten, wirkten Sonnen-
wäme nnd Lnftfenchtigkeit noch modificirend auf das Harz oder eroBa Thdl
desselben ein, hier mögen auch Hydratbildnngen stattgefVinden haben. Das so
Terftnderte Hars kam schliesslich in die Lagwstätten der Erde, wo es dann den
w^teren, vorhin beschriebenen Einflüssen unterworfen war.
IKe Mannigfaltigkeit in Farbe, Structur, Gewicht und chemischer Beschaffen-
hcit, welche der 0?(.see])crnstein besitzt, i^t hiernach zuröckzufTdn en :
1. auf die verschiedene Beschaffenheit und verschiedene Lage der Oefilsse,
die ihn einst producirten,
2. auf Temperatur- unrl Feuclitipkeits-Verhältni.sse wahrend seiner Absonderting,
3. auf die mehr oder minder g<'schiU/t«' Lage des Haize.s bei der Absundernng.
4. auf die in den ersten Lagerstiitt(<n des Harzes auf ihn stattgehabten zum
Tlicil reiincirendon Kinwiikungen,
ö. auf die in den darauf folgenden Lagerslätteu erfolgten oxydircndeu Ein-
wirkungen.
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Ueber die Bestandtheile der Canalflüssigkeit und des Abwassers
der Danziger Rieselanlagen.
Yortiag,
gehalten in der natoifonch. GMellflcliaft n Dtniig «m 7. Novbr. 1888
(^tto Holm*
In Verfolg meiner in den Jabren 1875, 1876 und 1881 ausgeführten und
in diesen Schriften, Jahrg. 1876 und 1881 TerttffentUollten clicniischen Analysen
der Danaiger Ganalfl&asigkeit und dn Abwässer von den Kieselanlagen, UieiU»
ich nun die von mir im Sommer 188H Ijowirkteu Untersuchungen mit.
Zu diesen Untorsnchnngcn gelangten zwei in den Tagen vom 9. bis 11. August
entnommene Durchschnittsproben. Zur vergleichenden üehersicht habe ich neben
den Ergebnip.aen des Jahres 1883 au(!h die früheren Analysen beigefügt.
100 000 Theile der unfiltrirten Canalflüssigkeit enthielten:
1875. 1 1883. 1875
1883.
.56,57
62,350 Theile oi^anische Bestandtheile mit einem
Stickstoffgelialte von .... 1,16
0,710 Theile
69,93
75,605
anorganische Bcstandthoile,
6,46
6,188
Ammoniak, entsprechend Stickstoff 5,82
5,096
132,96 ^144,143 Thoilo lu 8umma Stickstoff in Summa 6,48
5,802 Theile
Tn den anorganischen Theilen waren enthalten:
14,60
3,650 Theile Kieselsäure und ieincr Sand,
13,83
16,801 „
Kalkerde,
1,50
3,061 „
4,44
5,261 „
KaU,
8,77
2,37
6,97
7,466
12,068 „
4,762 „
14,681 „
5,079 „
Natron,
Schweföhftnre,
Chlor,
Eisenoxyd nnd Thonerde,
1,984
9,&7
2,450 „
11,117
Pbosphorsänre,
Kohlensänre,
71,00 1
78,910 Theile
in Summa.
1,67
3,308 ,,
Davon ab für den dem Chlorgehalte entsprechenden
Sanerstoff.
69,98 1 75,602 Theile
anoiganiaohe Bestandtheile,
1
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140
Die frisch entnommeue Caoalflüssigkeit hat eine trühd He.'^chaffenhf'it und
schwach gelbliche Farbe. Der darunter befindliche Bodensatz, .^^ieht dunkolgrau
aus und enthält ausser organischen Substanzen Eisen- und Pho-sphorsäurc-
Verbindungen. Aus diesem Grunde hielt ich es für nöthig, diesen Satz, welcher
80 wesentlicbo Ph>dnete enthält, nicht abniiltivoii, eondern mit zur ch^schen
Analyse su ▼enrenden. Gegen Leooins reagirt die Canalflüssigkeit neiitnl mit
einer schwachen Tendeni snm Alcalischen. Ihr Geruch ist modrig, er erinnert
an den der sttdtischen Binnsteine. Bei mehrtägigem Stehen in einer rw
sehlossenen Flasche bildet sich ein penetranter Schwefelwasserstof^enich ans
und <\« entsteht auf der Oberfläche der Flus.^iickoit eine weisse Haut, welche unter
dorn Mikro.^kope betrachtet, aus unztihligen Mikroorganumen besteht. Es sind
darin bewegliche und unbewcglieho Racfericn, Vibrionen und Monaden zu er-
blicken. Die Menge der organi.schon Suhstaii/, in der Canalflüssigkeit bestimmte
ich, indem ich sie mit einer kleinen Quantität kohlensauren Natrons vermischte,
das Wa.sser vcnlamjilif , den Abdampfrückstand bei 120° C. trocknete und wog.
Darauf gliUite ich die organische Substanz ab, setzte etwas kohlensaures Ammoniak
und Wasser zu, glühte nochmals schwach und wog wieder. Die so erhaltene
DÜfereni stellt nodi niefat völlig die lieqge der in der Canalflüssigkeit ent-
haltenen oiganischen Snbstaiut dar; sondeni es muss ihr noch deijeoige TheÜ
Kohlensänre ngeredinet werdmi, welcher durch Yer^fihen der in der Canal-
flttasigkeit enthaltenen organischen Säuren entstand und, an Kalkerdo gebnndea,
bei dem Glfihr&okstande verblieben ist. Ich ermittelte diesen Theil, indem ich
den ursprünglichen Gehalt der Canain&ssigkcit an einfach gebundener Kohl«i>
Säure ennittelte und von dem Kohlensäuregehalto des Glührückstandes abzog.
Die so erhaltene Zahl habe ich dann den organischen I5('Ht;indtheilen zuaddirt.
Absolut zutreffend für den Gehalt an organischen Substanzen in der Canal-
flüssigkeit dürfte die so crinittelte Zahl auch nicht sein, doch ist sie, meiner
Meinung nach, die relativ genaiiesic Die andern Methoden geben noch unge-
nauere Resultate, so namentlich die oft angewandte Methode, aus der Menge
des Saueratoflfs, welchen übermangansauies Kali an die organische Substanz ab-
zugeben im Stande ist, die letstete su berechnen; nach dieser Beredmung wird
stets eine allznhohe Menge oiganische Substanz erhalten.
Vergleicht man die ZaUen der chemischen Analyse der beiden Jahre mit
einander, so ist nicht sn verkennen, dass die letstere Flüssigkeit im AUgemeiiieii
oino concentrirtere war; das Kochsais hat bedeutend sngraommen, der Gyps-
gdialt nicht unbedeutend.
100000 Theilc des von den Bieselanlagen durch den Hanptsammelcanal
abfliessenden Wassers enthielten:
1870.
1881.
1 883.
9,60
9,20
10,052 Theile organische Bestandtheile,
1,20
0,96
0,448 Ammoniak,
29,44
33,54
58,296 anorganische Bestandtheile,
40,24
43,70
68,796 Theile in Summa.
s
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141
Die anorgaDischen Bestandtheile setzten sich zusammen aus:
loiOb
lo81.
1883.
1,81
1,72
2,118 Theile Kieselsäure,
6,43
7,50
12,884
»
Kalkerde,
0,43
1,38
2,333
MagneBi»,
1^
1,98
S,017
n
Kali,
3,34
4^18
10,912
n
Natron,
2,47
O TT
6,1 i
6,356
n
Schwefeiaftiire,
12,056
»»
v-nior,
1,650
»f
oiBeuoxya una xnoiierae,
0 1 1
",11
Spuren
n
Phosphorsüiire,
0,08
2,3.-) 1
»
Salpetersäure,
5,40
5,31
8,33()
»»
Kohleiisäui'e.
30,40
35,04
61,013 Theilo
in Summa.
0,96
1,50
2,717
ti
davon ab für den dem Chlor entsprechenden
SauerstofT.
29,44
33,r)4
58,290 Theile
anorganist:ho Bestandtheile.
Das
ahflics.sendo Wasser
hat
eine schwach gelblich trübe Fäibinig und ist
geruchlos. Seine mikroskopische Prüfung ergab die Anwesenheit von wenigen
Infusionsthierchon (Flagellaten) und von mit Eisenoxyd bezogenen Algen. Es
gdil naob längerem YerweOen in einon Tavehloasenen C^efitsae weder in FäuN
nisa über, noch bildet aich eine Schimmähaut daranf; vielmebr bleibt ea ge-
mchlos und kl&rt sieh völlig ab, indem aich braune Flocken abaetzen, die In>
foaionathiereben abaterbon nnd daa noch darin enthaltene Ammoniac voUatändig
so Sal]>eteraEnre ozydirt wird.
Demnach ist die langsame Filtration, welche das Cannlwas^scr durch den
Sandboden der Rieselanlagen gemacht hat, (auf den Danzigcr Rieselfeldern ist
keine Drainage eingefülirt) eine im Allgemeinen befriedigende gewesen. Die in
gewaltigen Mengen in der Canalflüssigkeit auftretenden Vibrionen, Bactorien etc.
aind zurückgebalten worden; von Ammoniac ist etwa nur der zehnte '1 lioil im
Abwasser zu finden, dagegen ist ein grosser Theil desselben zu Salpetersäure
oxydirt. Diese und das etwa zur Hälfte im Abwasser wiedergefundene Kali
repiasentireu die werthvollsten Stoffe desselben. Fast ganz zurückgehalten ist
die PhosphoralQre nnd von den organischen^Snbatanzen daa bei weitem Ueiate.
kh anehte auch dieamal wieder den im Waaaer enthaltenen organisch ge-
bandraen Stickatoff ala Albnminoidammoniac an beatimmen, erhielt jedoch eine
ao tnerachwindend kleine Menge, daaa aie nicht durch Zahlen auszudrucken war.
Beselich dieses und der Katur der im Abwasser enthaltenen organischen
ftdwtaoaen verweise ich auf meine früheren darauf bezüglichen Untersuchungen
(ntie diese Schriften Jahrg. 1876 nnd 1878 und Vierteyahrsschr. für öffentliche
Gtodheitepflegc Jahrg. 1875.)
Den schwankenden Schwefelsäuregell alt im Al)wa<S('v, wclclicr oft höhere
Zahlen aofVreist, als in der ursprünglichen Canaiilüssigkeit, erkläre ich mir
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142
dardi die maimigfiMslieii Wtndelungen, welche der Schirefil anf den Bieeel-
anhgeii erfilhrt Wir sehen ihn ebmA in Form von onKtolichem SchwefeleieeD
den Boden fiberciehen, ein andermal oj^dirt eich das Sehwefeleieen wieder zu
schwefelsaorem Bisen. Temperator, BegenOUIe vnd andeie Einfliiaae spielen
hierbei oino Rolle und das nntwirdisch abziehende Wasser enthält einmal viel,
ein andeimal weniger von dem Oxydation sprod acte des Schwe&Iat Der Grehalt
von Kochsalz im Abwasser steht im Verhältniss sn der Mrage dee in der
Canalflüssigkcit enthaltenen.
Ks ist von Intcroysc, Vergleiche anzustellen, zwischen der Menge der in
den hier bej?prochencn Abwäseern enthaltenen Bestandtlicile und d<'r Ix'i ge-
wöhnlichen ländlichen Eieselaiilageii bcoltacht(!ten Quantitäten. Was die letzteren
anbetrifft, so gilt bekanntlich als Erfahrungssatz, dass ein beträchtlicher Theil
der dem Boden mit der Düngung einverleibten Stoffe in den Erndten nicht
wieder erscheint, auch nicht vom Boden mrfickgehalten wird, sondern vom
'DigewMser an^gewaachen und fortgef&Iirt wird. Solches gilt namentlich anch
Ton den beiden werthvollen Bestandtheilen Stickstoff und Kali. Uhr steht die
bes. Literatnr nicht genfigend zu Gebote, und citire ich hier nnr einige der
anf dem Hoadbalkfelde zu Rothamstod WC ins 1879 festgestellten Result;tte
(siehe Biedermann Centralblatt für Agricnltnrcheniie etc. 1882, 8. Heft). Das
erwähnte Versuchsfeld i«t drainirt, das durch die Draiuröhren abziehentle Wasser
besteht aussehliesslich aus Siekerwasser, olnic liciinengung von Untergrundwasser.
Die Analysen der Drainwässer sind von den Dr> Völker und Fiankland aus-
geführt.
Was den Stickstoffgehalt der Drain w arider anbelangt, so enthielt u. a. das
von einem am 12. März mit Mineraldünger gedüngtem Felde abfliesscndu
Wasser am 7. April 1 bis 3 Thale Stickstoff auf 100000 Tbellen in Form von
Salpetersinre.
Als Mittel der drd Jahie 1878 bis 1881 enthielten die Drainwisser:
von einem Boden, welcher mit Stallmist gedüngt war (14000 Kilogr.
anf eine Acre) 0,75 Theile Stickstoff in Form von Salpetersilnre anf
100000 Thailen;
von einem nngedOngtem Boden 0,89 Theile anf 100000 TheUen;
von einem mit Mineral nnd Ammoniakd&nger ged&ngtem (90 Kilogramm
anf eine Acre) 0,54 Theile anf 100000 Thailen;
von einem desgleichen (870 Kilogramm anf eine Acre) 0,68 Theile auf
100000 Thailen;
von einem desgleichen (270 Kilogramm auf eine Acre) 0,93 Thdle auf
100000 TheOen.
Biese Stickstoffinengen vertheilten sich in den verschiedenen Zeiten des
Jahres Tcrschieden. Den höchsten Gehalt hatten die AbwSsser in den Monaten
April, Mai, Jnni; so Cfithielten cBe Abwasser der vorbeseichneten mit Stallmist
gedüngten Bodenflttche in diesen Monaten 1,15 pro 100000 an Stickstoff, die
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mit Ammoniak- uud Mineral-Dünger gedüngten 0,9, 1,5 und 2 Theile Stickstoff
in 100000 Thcilcn Wasser.
Phoephonänra war in den l>etr. DrunwftssMn nur in sehr geringer Menge
Torhanden, Im Mittel der Analyse 0,093 Thefle anf 100000 Theilen.
Das Dnunvasser der nicht mit Kali gedflngten Parcellen enthielt im Doreh*
schniU 0,16, das der übrigen 0,48 Theile KaK in 100000 Thdlen. IMeser Ge-
halt entspricht einem Verlust von 0,16 bis 0,43 Theilen Kali pro Acre. Wenn
wir die Resultate dieser chemischen Ermittelungen mit denen, welche ich auf
den Danzigcr Canalricsclanlagen erhalten liabe, vergleiche, so stellt sich hin-
sichtlich des Gehaitc? der Abwässer an Phosplioraäure und Stickstoff keino
wesentliche Vei^chiedenheit heraus Der Stickstoffgchalt der Danzigcr Abwässer
botragt, wenn ich die gefundenen Ammoniac- und Salpetersanremen<^en darauf
reducire, im Jahre 1876 -= 0,93, 1881 = 0,81, 1883 = 0,98 Theile Stick-
stoff in 100 (X)0 Theilen. Ebenso ist der Phoaphorsäuregehalt nicht wesentlich
Terschieden. Dagegen ist ein recht bedeutender Ueberschuss von Kali in den
Danziger Abwissem m beobachten, wie denn anch anf den dortigen Riesel-
feldem die sogenannten Kalinukrinter in &st nicht an bewältigender Menge
gedeihen, dahin gehören n. a. die Chenopodien, der Beifnss nnd der Wermnth;
letiterer ist dort sogar cnltirirt nnd Icftnffich ▼erwerthet worden.
Wenn ich hior einige Worte einschalte über die Zweckmftssigkeit nnd den
Nutzen der Schwemrocanalisation und Rieselanlagen Danzigs, so erinnere ich
zunäch?t daran, dass diese Anlagen seiner Zeit ausgeführt wurden, um den aller-
schlimmstcn sanitären Zuständen in Danzig AVihnUe zu verschaffen und Reinheit
der Luflt, des Bodens und der Wasscrläufo wi«?dcrhorzu8tellon. Das ist durch
diesell)cn auch im vollen Maasse bewirkt worden. Der ökonomische Gesichts
punkt, in wie weit eine genügende Ausnutzung der Dungstoffe im landwirth-
^^ohaftlichcn Interesse dabei stattfinden würde, kam seitens der städtischen Be-
hörden zur Zeit der Anlage kaum in Betracht» Hatten die Bewohner Danzigs
doeh die Er&hrung gemacht, dass die irich in den Häusern nnd anf den Hflfen
aasammdnden D^ectionen nur mit grossem Kostenaufwand durch Abfuhr an die
Landleute losauwcarden wsren, die letzteren im Allgemeinen wenig geneigt waren,
davon Gebranch an machen. Ueberdiee versprach die Canalisation der Stadt
in Veibindnng mit der gleichseitig projectirten Wasserleitung und den Riesel-
fiddem eine Einnahme, welche die aufgewandten Kosten verzinsen und vielleicht
auch amortisiren würde. Diese Vorannahme hat sich bestätigt. Die Danziger
Anlagen haben es ferner bewiesen, dass die intermittirende Filtration der Canal-
flri«siö'keit , ihre Vermischung mit grösseren Erdmenfren dan i)este Mittel ist,
dieselbe in j^anifärer Hozichung unschädlich zu machen und mit Leirhti*;keit
und in allen Fällen loszuwerden. Sagt hierüber docii auch Professor \'irchow,
welcher in dieser P>age niemals einen Parteistandpunkt eingenommen hat, bei
Gelegenheit der diesjährigen Verhandlungen des Vereins für Öffentliche Gesund-
heitspflege in Berlin: „Die Berieselang ist die einaige Form, in der eine grosse
Stadt die Oarantie hat, dass sie ihre Unreinigkeiten, incl. des Strassen- und
8
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Haaswassen, »nf eine ToUkommen sichere Weise unterbringen kann". Ebenda-
selbst fttkrten die Professoren Dr. Strack und Dr. Tienuum ans, dass das von
den Berliner Rieselanlagen abgehende Wasser so gereinigt sei, dasa es ohne
Bedenken in die öffentlichen Wasserläufe geleitet werden ktane. Die Danziger
Rieselanlagen bestätigen diese Aussprüche schon aus einer zehnjährigen Er-
fahrung. Diese Erfahrung hat gelehrt, dass von der Canalflüssigkeit die sus-
pendirtrii Stoffe auf der Oberfläche der Rieselanlagen liegen bleiben, dort sind
Hie der Austroeknung und Oxydation ausgesetzt; auch die bedenklichsten der-
selben, die Mikroorganismen sind davon nicht ausgeschlossen, sie werden im
Abwasser nicht wiedorgefundcn. Von den in den Boden dringenden aufgelösten
organischen nnd anf»|^i8cben Stoffen wird ein Theil dudi die Pflansenwwseln
absorbirt nnd in nutsbare PflanamsubstanB verwandelt; dn andorer Theil bleibt
nnbertthrt im Ackerboden oder ist im Abwasser wiedertnfinden; ein dritter Tbeil
wird von dem in der Ackerkrume angehttnften Sauerstoff ozydirt nnd bleibt
entweder auch im Boden, oder fliesst mit dem Abwasser in die Weichsel. Die
innerhalb des Ackers sich vollziehende Oxydation ist eine überraschend grosse,
es entstehen dort die hflohsten Ozydationsstnfen, z. B. ans don Ammoniak die
Salpetersüuro.
Die Erfahrungen der letzten zehn .J.ilire auf den Dan/igcr Rieselfeldern
über die Ait der Rieseluug, über die br-te Ausnutzung der CanalHussigkeit
durch Auswahl von Nutzpflanzen, über Reutaliilität etc. haben ebenfalls bereits
nutzbare Beiträge geliefert. An der Verwaltung und den betreffenden Fach-
kreisen liegt CS nun, durch gcoiguoto Rathächläge und Versuche diese Er-
fahrungen SU erweitern.
Vor allen gilt es, die V«rwertbung der nutsbaren Stoffe der Canalflikssig-
keii noch ausgiebiger an gestalten. Die chemische Analyse der Abwasser leigt,
dass noch mancher werthToUe Stoff darin enthalten ist; doch hfite man sidi
Veigleiche anzustellen zwischen der Menge der im aufriesdnden Wasser ent*
haltenen Nähi*stoffc und den im abrieselndon gefundenen, nm aus den hierbei
erhaltenen Zahlen zutreffende Schlüsse zu ziehen ül)er die Quantitäten, welche
vom Boden zurückgehalten resp. von den Pflanzen aufgenommen worden sind.
Es sind derartige Rechenexempel stets mit vielen Fehlerquellen behaltet. Wenn
auch die Menge des aiiifliessendcn Canalwasscrs und die dos auffallenden Regen-
wassers annährond genau bestimmt werden können, so fehlt doch jode sichere
Schätzung für die Menge des durch Verdunstung verloren gegangeneu, des durch
Assimilation seitens der Pflanxen verbrauchten und des nach allen Richtungen
hin abiiehenden Wassers. So ist das bei Weichselmfinde durch den Haupt»
entwSssernngscanal abfliessende Wasser sicher nicht die einzige Absugsquello
der Heubuder Rieselfelder. Ferner nimmt das trage durch den Boden uehendo
Waaser auch manche Bestandthmle des ersteren auf, z. B. das Eisen.
Trotz dieser mannigfachen Fehlerquellen ist doch nirgends besser die
reinigende Kraft des Erdbodens seine Eigenschaft, gewisse Stoffe, die in Wasser
gelost oder snspendirt in ihn eindringen, zurückzuhalten, resp. chemisch sq
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Tertadenti sa atodiren, als auf den mit Ganalwasser beriesettea Aolagen. So
worden denn sehiCT Zeit audi die erstmi unfaBsenden Untenucbongen hi«r&ber
TOB Dr. Liflsaner auf den Dansiger Rieaelfeldern auageAhrt; aie thaten die
nichtig absorbirende FJdiigkeit; die physikalische Attractionskraft selbst des
magern Sandboden^ L^etroniilior doii in ihn eindringenden organischen und an-
organischen Stoffen dar und wurden damals mit grosaer Aufmerksamkeit von
Soitt 11 d<*r Ilygienikcr und Landwirthe cntgegengenommon. Bald darauf setzte
Dr. Falk in Berlin diese Untersuehnnpen fort. Falk beschäftigte sich nanicnt-
licli mit der Eigenschaft des Ackerbodens, Gifte und Ansleckuiigsstoffc zurück-
zuhalten und zu zerstören; er zeigte ferner, dass übel- oder wohlriechende
Flüssigkeiten, wenn sie auf den Erdboden gegossen, ihrcu Geruch nur an die
oberen Bodenschichten abgeben, ebenso gefärbte Flüssigkeiten. Wurde z. B.
eine Blntlöaang dnreli eine JBidsehicht fiUrirt, so war in dem Filtrat keine Spur
TOtt HftmogloUin entlialten.
Lisaauer nnd Falk haben viel dazn beigetragen, die YorortheUe so wider-
legen nnd an beseitigen, welche sich anf die 8chidlichkeit von Ganalwasser*
licricsfdnngcn beziehen. Sie fahrten zuerst den Beweis, dass bei rationell ans-
geführien Bieselanlagen weder das Grundwasser noch die von ihm abhängigen
Wasserlünfe eine in sanitärer Beziehung bedenkliche Verunr^nigttng erleiden.
Doch noeh immer nicht genügend sind diejenigen Verändern ngen der ('anal-
wä<ia<'r studirt, weiche sich auf chemische Umsetzungen bezieiien. Diese Ver-
änderungen gehen der Hauptsache nach auf dreierlei Weise vor sich. Erstens,
indem sich die im Erdboden enthaltenen chcinischcn Verbindungen mit den hinein-
dringenden oinfaeii nach den Gesetzen der rheinischen Verwandtschaft umsel/en;
ZU ihnen gehören n. a. diejenigen Umsetzungen, welche das in unserni sandigen
Bieseltmrrain in recht bedeutender Menge Torkommendo Eisenoxyd bewirkt.
Den im Ganalwasser Torkommenden schwefelhaltigen organischen Stoffen, den
sogenannten ProteinTerbindongen wird durch dieses Eisra der Schwefel ent-
sogen, indem sich Sehwefeldsen bildet nnd auf diese Weise eine durchgreifende
Zereetxnng derselben eingeleitet wii*d. Eine zweite Art der chemischen Um*
gestaltnng wird durch den in der Ackerkrume in conccntrirter Form enthaltenen
Luffcsauerstoff bewirkt. Dei-^^elho oxvdirt u. a. die im Ganalwasser enthaltenen
Ammoniaksalze zu salpetriger Säure und Salpotorsaure, fernor die organischen
KohlenstofTverbindungcn entweder vollständig zu Kohlensäure und W.tss«'r, oder
unvollständig zu Humussäurc u. a. Schrtn))ein und neuestens Kappel in Erlangen
zeigten, wie leicht Ammoniac iui Beisein einer Base und einer genügenden
Luftmengo in diese Saucrstoffverbindungen übergeht an einer Mischung von
metallischem Kupfer, Zink oder Eisentheilai mit Ammoniac. Falk in Berlin goss
NaphtilaminlOsni^ anf Ackerboden; es verlor dadurch nicht nur seinen peno*
tränten Oemch völlig, sondern die oberste Schicht ftrbte sich auch blau, d. i.
ein Beweis, dass das Napthihunin sich mit Sauerstoff verbunden hatte. Falk
ze^ dass diese erwlhnte Bigensdiaft des Bodens erhöht zur Geltung kommt,
wenn derselbe mit OewSehsen bestsnden ist. Er goss femer eine Lösung von
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ludol, eine sdir iil»elricchende Flüssigkeit, welche auch im Kothe enthalten ist,
auf Ackerboden. Die Lösung drang hinein und liltrirto hindurch; dabei steUte
sich heraus, dass das Indol nur von der obersten Bodenschicht aufju'onommen
wtinlc, die nocli lange nach dem Aufgiessen den ekelerregenden (Jciucli bei-
behielt, das Filtrat war frei von Indol und geruchlos. War der I>odcn mit
l'flanzenwuchs bedeckt, .so eriiöhte sich die Wirkung de.s Indol s, der Boden
war dann im Stande, nicht allein eine grössere Monge desselben zu verarbeiten,
sondern der Geruch verschwand auch zauberisch schnell.
Die dritte Art der chemiBehen Umgestaltungen wird im A<dc€tlx)den dordi
Vermittelimg, durch den Lebensprocees niederer Organismen bewirkt. Diese
Art von UmgeBtaltongen sind besonders interessant; sie tragen wesentlich dasn
bei, die im Ganalwasaer gelösten stickstoffbaltigen organischen Stoffe in ein-
hohe zu zerl^en und damit für die Pflanze assimilirbar zu machen, ferner die
im Camdwasser lebenden Organismen im Kampfe zu überwinden. Diese Mikro-
organismen mögen es auch vorzugsweise sein, welche diejenigen stickstoffhaltigen
Stoffe, welche wir mit dorn Begriffe Fäulnissträger'' liezeichnen, angreifen und
ihre Oxydation zu Salpetersäure und Kohlensäure bewirken. Ihre Wirksamkeit
ist ähnlich der unserei- lieft'. Schon Mitte dieses Jahrhunderts war ilieses so-
genannte ,,Salpincrsaurel"erment'" bekannt und als kleine rund(! Korperchen l»o-
schrieben worden, («euauo und umfassende Unteräuchungen idior dasielbe aiud
jedoch erst vor wenigen Jahren dorch Th. Sohlösing und A. Münz gemacht
worden. Sie thaten dar, dass dieses Salpetersttnr^erment eigentlich in jedem
Ackerboden ezistirt und dort snr Wirksamkeit gelangt Ihren Experimenten
lagen nmüusende Filtrationsversnche durch langgestreckte, mit der bete. Acker*
erde gefällte Gefitose zu Grunde. Ein entscheidender Yersndi war n. a. fol-
gmider: Es wurde eine Mischung von reinem Quarzsand und Kalkerde in das
AbBor]Uionsro1n' gef&llt, dann wurde langsam die Stickstoff- und ammoniakhaltige
Canalilüssigkcit aufgegossen; dieselbe durchdrang allmälig die Bodenschicht und
floss unten wieder ab. Es wurde während der ersten zwanzig Tage keine Sal-
pcterbildung beobachtet; von da ab fand solche dann aber statt und nahm
stetig zu. Es Avar mithin constatirt. dass eine Zeit viin zwanzig Tagen zur
Entwickelung der Keime der niedern Organismen nöthig war, dass solclie von
da ab dann aber thätig in der Oxydation der stickstoffhaltigen Substanzen und
ihrer eigenen Yamehrung weiter arbeiteten. Wurde der so vorgerichtete
Apparat nun aber bis auf 100^ C. erhitzt, so verlor der Ackerboden voll-
ständig wieder seine nitriflcirende Eigenschaft, indem die kleinen Organismen
getödtet wurden; ein gleiches wurde erreicht, wenn er nut Cloroformdlmpfen
impriignirt wurde. Aach nach Beseitigung des Chloroforms wurde in den darauf
folgenden vier Wochen keine SaIpetrt]»ilduDg wahrgmiommen , jedenfalls weil
die Organismen durch das Cloroform völlig getödtet waren. Nach Ablauf dieser
Zeit wurde etwas Gartenerde, in Wasser vertheilt, auf den Sand der Röhro
gegossen und von nun ab nahm die Salpetersäurebildung wieder ihren i-egel-
mässigen Verlauf. Selbstverständlich kann dieselbe nur dann in einem Acker^
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boden stattfinden, wenn genfigendor Sauerstoff der Luft in demselben enthalten
ist oder hineingelangen kann; mangelt der Sauerstoff, so beschränkt sich in
demselben Masse die Bildung der Salpetersäure. Die Temperatur beeinflusst
ferner ausserordentlich den Salpeter8äure)»ildungsprocess. Am günstigsten ver-
läuft derselbe bei '61 C, bei 55 " C. wird er autjgehoben, ebenso unterhalb
-h 5» e.
L'utor Umständen entsteht anch eine niedrigere Oxydatiousstufe des Stick*
BtoBBf die salpetrige Stture und constatirte Warring ton, daae tolehM v. a.
daan stattfimd, wenn die NfthrflflBngkeit, mit weloher er experimentirte, eine
hoi^ Schidit bildete nnd die Litoang eine ooncentrirtere war, oder dne hohore
Tenperator statthatte, mindestens 15* 0.
Ana diesen nnd den frnlier erwähnten Versuchen geht herror, dass beim
Zerfall der complicirt zusammengesetzten oi^anischen Substansen in Ammoniak,
Kohlensäure and Wasser die Mitwirkung kleinster Organismen ausgeschlossen
ist, dass hier wahrscheinlicli ein directer Oxvdationsprozess durch den Sauer-
stoff der Lwh stattfindet, dass aber zur Erzeugung hoher Oxydationsproducte,
als Salpetersäure und salpetrige Säure, die Arbeit kleini<ter Orga7iisnieii mit.
holten niiiss. Ks folgt ferner aus den Schlo^'ing-Münz'schen Unter-ucluinL'-eii,
da.^s zur Hcinignng von annnoniacalischcn Alifallwässern ein absolut .-<teiilcr
Boden, bestehend aus Sand und Kalk, anfangs nicht geeignet i.-^t, mit der Zeit
aber zu einem YortrefiBichen Reinigungsmittel werden kann. Die Erfahrung auf
den Banager Bieselfeldeni bestätigt diesen Sati. Im Jahre 1876 war im Ab-
wasser keine Salpetarsftnre an finden, in den folgenden Jahren hat deren An-
Wesenheit mehr nnd mehr xugenommen; in demselben Maasse nahm das Am-
moniak ab.
Sehr wichtig sind auch die Beobachtungen B. Watrington's, welcher die
Schlösing-Munz'schen Versuche fortsetzte: er constatirte, dass das Licht liei
diesem Nitrificationsprocesse eine äusserst wichtige Rollo spielt. In der Finster-
niss vollzieht sich dieser Proccsß nämlich leicht nnd sicher, walirtMid das Tages-
licht ihn vollständig hindert. Warrington operirte mit einer sehr verdfinnten
Lösung von Chlorammonium, welcher er etwas der fermentsameubaitigcn Acker-
enie zugesetzt hatte, in offenen Gläsern.
Sclilö sing und ilünz bemühten sich ferner, festzustellen, welche niedere
Organismen es denn eigentlich sind, welche diese hohe Oxydation bewirken.
Zs diesem Zw ecke prftflen sie diejenigen Filze, welche nach Pasteur die Eigen-
sebsft besitzen, Sauerstoff leicht auf organische Körper zu fibertragen, so
FudeäUum glaveum, Atpetgiüm niger, Mueot mueedo und raeemontt. Die
Aesflilalfi blieben jedoch erfolglos. Bei spftteren Untersuchungen, welche sie
otti einer Nftbrfl&BSigkeit anstellten, welcher sie etwas Gartenerde beigemischt
ÜStteO/ fimdeo sio unter dem Mikroskope äusserst kleine längliche und glänzende
KAperebeo, wdiche walu-scheinlich dieselben sind, welche schon früher Pasteur
Bster dem Namen ,/>orpu»eule8 brillantt' und auch Kock und Cohn beschrieben
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Eine aiidei'O Rt'ihc uie<}«rer OrganismRn giebt ijs, wolclic umgt'kehi-t den
voi1u"^ohriebenen. niolif owdirendo Kinwirkungen auf die in WaHf«or pelöst^'n
slickstoffhaltiVen Stoffe äussern, «ondern leducinMide, wie J. Mensel zuorf<t nacli-
ffewicson. Sie sind «'ss, welche unter Umstänileu die •Salpetersäure in salpetrige
Säure odor Ammoniac zuriickverwandeln kOnnen.
Die Manuigfnltigkeit der im Ackerboden gefundenen kleinsten OrganiBuicn
ilt ftborliaiipt eine grosse und ihre Anzahl eine ganz enorme. Nach Kooh rind
in den oberen Sehichleii desselben Torherrschesd Spaltpilze vorhanden, wenn
der Boden von der ntmoBphlrischen Lnft wenig durchdrangen werden kann,
SchimmdpilMi wenn die Luit ihn got dnrehiiehen kann. Aach Spross- oder
Gähningspilse sind darin in finden, sie sind es, welche ans gewissen orgnnischen
Stoffoti des Bodens Alcoliol erzeugen. Münz hat aus Gartenerde, wciolio viel
organische Stoffe enthielt, Alcohol ausziehen können und rein dargestellt.
Es bietet sieli dem Mycoloj^en die beste Gelegenheit, auf Rieselanlagen,
wie sie Danzig besif/t , seine Studien zu machen. Allerdings liegt das Schwierige
bei der Untersuehiniu; der Wirkung dieser kleinsten Organismen in iiirem duivh-
einandergeniisclitf'u X'orkommen und in ihrer Kleinheil. Reine Experimente mit
ihnen zu machen, d. h. eine reine Ausüaat zu bewirken, ist äusserst schwierig;
es stellt sich bei solchen Aussaaten nur zu häufig heraus, dass sich neben den
ansgesSeten Keimen noeh andere befinden, welche das guse Experiment in
Frage stellen. Da, wo gemischte Organismen Torkommen, ist es gewöhnlich,
dass unter ihnen ein Vemichtnngskampf, ein Kampf ums Dasein stattfindet,
wdeber mit dem Siege der einen oder andern Art endet Die erwUhnten
Schwierigkeiten su fiberwinden, m<fge ferneren Forschungen gelingen.
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Die Stellung der Botanik unter den Naturwissenschaften,
ihre Entwickelang znr exakten WiHAenschaft und ihr YerhältninH zum
praktischen Leben, sowie über die Aufgaben des westprenssischen
botaniseh-soologischen Vereins.
Vortrag, gebalteo in der äiUung der Naturforacbenden Gvsellflcliaft am 27. Februar 18b4
Ton
I>r. HL. V. IClinraräU.
Die Wiaaenseiiaften sind EneqgnisM der BedMilsse der menBchUcben
Gesellschaft, nnd sind in Folge dessen enierseits, je nachdem sie grössere
WiehtigkeH f&r jene Bedtrfiiisse hatten, «adereneitB aber aoeh je nachdem ihre
Objekte grössere oder geringere Schwierigkeiten boten, der Reihe nach snr
AnsbilduDg gelangt.
Die Bedürfnisse der Menschen worden durch die denselben innewohnenden
Triebe bedingt und sind, insofern sie nit li .nif »las loiMiche Bestehen und Wohl-
licfinden beziehen, durch die fcJrfahrungen de^ gewöhnlichen Lebens und durch
ilie Erweiterungen, weU lie diese durch di(i Kenntnisse erfahren, die die Wissen-
.schaflen gewähren, zu befriedigen niügbcli. Der Mensch besitzt aber auch
einen Trieb, der sich nicht auf sein und seines Geschlechtes leiblichefi Wold be-
ziehen lAsst, für dessen nicht za leugnendes Vorhandrasein icfa noch bei keinem
FhflosopheD eine mir genl^gende BrklXrung gefimden nnd anch keine ansngeben
weiss, der jedoch bei jedem Menschen in stirkerem oder geringeren Grade sn
finden, nnd der in seinen geringsten Oraden schon bei allen Thieren, deren
deetenthik^keiten wir sn beobachten Gelegenheit haben, zu bemerken ist,
nimlich den Brkenntnisstrieb. Die geringste Manifestation dieses Triebes ist
das was man gewöhnlich Neugier nennt. Sie zeigt sich bei den Thieren und
beisi Kinde bei dem Erwachen des Bewusstseins, und bleibt die einzige bei
einem grossen Theile der Menschen durch ihr ganzes Leben, zum Theil weil
der Trieb nur in geringem Grade vorhanden, zum Theil alu r auch, weil der-
selbe durch die Nothwendigkeit der Befriedigung anderer Bedurtnisse unterdrückt
w\rd. Die höchste Manifestation dieses Triebes ist das Streben uacli Erkenntniss
des ursächlichen Zusammenhanges der Dinge.
Der Erkonntnisstrieb ist eben vorhanden, und wenn seine Befriedigung anch
nieht die erste nnd einzige Auigabe der Wissenschaft ist, denn die Existenz
nnd das Wohlbefinden des Menschengeschlechte ist Vorbedingung, so ist ^s
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doch ibie leiste und hdchete. Die WissenschAft ist nor so weit wabre und
reine Wisseoschaft als ne zur Befriedigung dieses Triebes dient.
Die An&ngo aller Wissenschaften wurden wie gesagt durch das BedOr&iss
herbeigeführt; die Astronomie durch das Bedürfniss einer festen Zeitrechnung,
die Sprachwissenschaft durch die Nothweiidigkeit fremde Sprachen xu erlernen
tt. s. w. Meine Al>siclit ist hier von der Stellang der Hotanik unter den Natur-
wissenscbafteni ihrer Entwickelnng sur exakten WiBricnscUaft und ihrem Ver-
hültiiiss zum pr.iktiHclicn Lol)on zu sprechen, und zu^deieh einige Bemerkungen
über die botanischen Vereins- Aufgaben in unserer Provinz zu maehen.
Ks ist ann'anen<l, dass die Botanik, die Wisöenseliaft vom Pflanzeiireieli.
zwar auf ilirer niedrigsten Entwickcluiipfsstufe eine seJir alte, sich erst als eine
der letzten unter den Naturwissenschaften zu einer soleheu die uns nicht nur
Kenntnisse, d. h. einzelne thatsäcblicbe Data, sondern auch Erkeuntnisäe, d. b.
Einblicke in den ursächlichen Zusammenhang der Dinge liefert entwickelt hat.
Uan sollte glauben, dass das Pflanzenreich, ohne welches das Bestehen des
Menschengeschlechts eine Ünm0glichk«t wire, frühzeitig ein G^nstand der
Forschung habe werden, und in Folge dessen frühe zur Bntwickelung einer
wirklichen Wissenschaft Veranlassung gegeben haben m&sse; und doch ist das
nicht der Fall. Der Griiude für diese Erscheinung sind zweierlei. Erstlich,
gehört zur Kenntniss der zur Befriedigung unserer ersten Bedürfnisse nützlichen
Pflanzen keine tiefere J'orschung, sondern dieselbe wird durch die Erfahrung
des gewoiinlieheii Lebens, ich möchte sagen dureli den lliierischcn Instinkt er-
worben. Per zweite (Jrund ist, dass (i<'r Organisnuis, das schwierigste aller
Beobachtung8(»l)jckte. sieh den unvoUkoninienen Methoden als unerforschbar
erwies, und daher dem Erkenntni.s.striob nur Gegenstand erfahrungäloser Speku-
lation wui-dc. Etwas Aehuliches zeigt die Meteorologie. Bei aller praktischen
Wichtigkeit, die diese Wissenschaft Ar uns hat, bot sie fr&heren Zeiten so
grosse Schwierigkeiten, dass sie erst in unserm Jahrhundert sich der Windeln
zu entledigen ang^mgen hat. Aehnlich wie der Botanik ist es ihrer Schwester-
wissenschaft der Zoologie ergangen. Doch hat sich ihr eigentlich wissenschaft-
licher Theil aus dem Grunde etwas früher entwickelt, dass die praktisch so
wichtige TTeilkunst zur nähern Erforschung des menschlichen, und daher aacli
zu dei- der näehstverwandten thierischen Körper drängte. Und doch, wie ver-
hältnissmässig kurze Zeit ist es erst her, da^^s man nur iiber die gi-öbsten Uiu-
risse der wichtigsten thierischen Lebensveiricbtungen, Ernähning, Athmuu|{,
Blutkreislauf u. s. w. ins Klare frekonimen.
Weil in Botanik und Zoologie anfänglich die l'ntersclieidung der ver-
schiedeneu Formen fast den ganzen Kenntnissschatz ausmaclite, dem man nur
noch Bemerkungen über die wirklichen oder vermointlichen für uns nützlichen
oder schädlichen Bigensehaften hinzufügte, nannte und nennt man diese Wissen-
schaften beschreibende Naturwissensehaften, und stthlte auch noch die Mmera-
logie, die Wissenschaft von den in der Natur Torkommead«i nnorganiscIiMi
Körpern hinzu. Insofern die Beschreibung der einzelnen Erscheinungsformen
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in diesm WiaaeiMdiafteii immer eineii verhttltoissmäsäig groasen Tbeil ihres
Inhalts «umacben wird, läset sich diese Benennung rechtfertigen; ein unter*
seheidendes Merkmal beseicbnet sie nicht, denn es (pebt andi eine beschreibende
Astronomie dne besdireibende Chemie n. s. w. Der älteste gemeinschaftliche
Name für die drei Wisäenschaften, Naturgeschichte, ist sicher der unzutreffendste,
und doch behält man ihn mit Reclit bei, denn der altgewohnte Nam^ den jeder
ohne Definition versteht, ist immer der beste.
Die Wertli?p]iät/.ung einer Wissenschalt von Seiten des grossen i'uldikums
winl immer von dem Nutzen abhängen, den ihre Ergebnit^se den licdinfnisson
des Lebens schaffen, sowie von Seiten der wiösenscliaftlich Gebildeten von ilor
F«>rdening der Erkenntnis^, die sie bewirkt. Für l)eides hat die BoUinik
Itiöher im Verhältuiris» zu andern Naturwiatienscliafteu wenig K'i.steu können; sie
befindet sich noch auf einer zu geringen Stufe der Ausbildung, sie ist noch zu
juug. Vom grossen Pabliknm wird der Botanik nor daher em Werth beigelegt,
weil es emsthafte Minner sich mit ihr beschftftigen sieht, und es daher manchen
praktischen Nntsen von ihr voraussetit und erwartet; viele Mttnner der Wissen-
Mliaft betraditeten sie frfiher und betrachten sie theils noch, auch schon
durch den Cmätaud verleitet, dass mit der Scientta amahilin sich so viele
Dilettanten beschäftigen, als hauptsächlich nur der Befriedigung eines ästhe-
tiscbeu Bedürfnisses und der Sammellust dienend. Sein- bezeichnend ist eine
Aeussernng Najinb^ins I. Als Alexander von Humboldt ihm nach Rückkunft
von seiner amerikanischen Reise vorgestellt wurde, waren die einzigen Worte,
die er an densell)cn riclitete: ,,Sie sind Botaniker, meine Frau beschäftigt sich
aueh mit l'olanik". Ich will damit nicht der Unkenntniss Napuleons über
«üc Bedeutung Humboldts für die Natui-A^isseuschaftcn in ihrem (jebammtumlaugc
dpotteii, denn diese konnten damals wohl noch wenige kennen, sondern die
Wcrtbschltsung, welcher sich die Botanik im Allgemeinen auch heute noch
selbst in Kreisen von sonst hoher Bildung erfireut, beseichnen.
Ich komme nun zur Geschichte der Entwickelung der Botanik zur Wissen-
sehaft und will gans kurz deren Verlauf darstellen. Dass das Pflanzenreich
\m seinw grossen Bedeutung f&r das Mensdienleben, firfih ein Gegenstand der
Beobachtung werden musste, läset .^ii Ii vorausst^tzen. Dass die Priesterschaften
«ier alten Kulturländer, Aegypten, Assyrien, Phöuizieu, die damaligen Pfleger
der Wissenschaften, vielföltige Pflanzcnkenntnisse besasscn, ist gewiss. Wird
•Joch auch in der Bibel dem König Salomon die Keuntniss aller Pllanzen, vom
Ysop auf der Mauer bis zur Ceder auf dem Libanon zugeschrieben. Diese
fv':'/jijfnisse werden sich aber wohl liauptsiichlich nur auf die Kenntniss der
ökonimiiscJi wichtigen, der in Gärten zu ästhetischen Zwecken gezogenen und
\)esonderr> der iiiediciDisch für wichtig gehaltenen Pflanzen beschrankt haben.
Deun weuu uns auch der Verlust der wissensehaftlidien Literaturen jener Volker
ein directes Urtheil unmöglich macht, so mfissen wir es doch aus den natur-
wiBsenscbaftlicben Schriften der Griechen schliessen. Auch bei den Griechen
aad es Dur Aristotehs und sein Schüler Theophrast, die sich, wie wir aus den
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auf uns gekominonrn butanii?cheu Sclirifteii des letztoron sohon, z» ciiicr wi^scu-
scliaftlit'lu'ü Ik'haiullung der Botanik crliubcu. Alle Uebrigen licfeni nur Aul-
zähluDgeu der Pflanzen, deren Nutzen und Schaden man kannte oder zu kenne»«
glaubte, uud ausser den Nauieu und den Angaben der nützlichen oder schäd-
lidien SSgensehafteD nicht einmal die geringste BescbreibuDg, so daas die KenntniBü
derselben sich nor traditionell rom Lehrer znm Sdiüler fortpflanzen konnte
Das ansfUhrlichate aof uns gekommene derartige Yeraeichniss ist die Matena
mediea des Dioscorides. Die in Philosophie und Natnrwissenschaften die Griechen
nur kopircudcn Bdmer haben auch in der Botanik nichts geleistet. Plinius in
seiner Butaria natumlis registrirt nur kritiklos alles Uoberlieferte. Auch die
Araber und das christliche Mittelalter haben der Botanik keinen wissenschaft-
lichen Gehalt gegelien. Beide haben nioii^tens nur den Dioscorides abgoscla iebeii
und den dort gelieferten PflanzcnnanK n iHMie liinztigcfügt, nebst veruiciiitlichcn
Eigenschaften, wie die zahlroiclieii Krautci biu licr di's Mittelalters zeigen. Noch
kommt hinzu, dass die durch Traditi(»n Ibrlgepllanzte Kenntiiis.s der mit den
alten Namen geuieinten Pflanzen verloren gegangen war, uud daher oft ganz
willkürlich jene auf ganz andere übertragen wurden.
Erst mit der Emanzipation der Wissensohaßen von scholastischer Oelehi^
samkdt, im 15. und 16. Jahrhundert, filngt auch die Botanik an eine Wissen-
schaft zu werden, ^gentlich erst in den Werken der beiden Banhine ans dem
16. Jahrhundwt finden wir brauchbare Pflanzenbeschreibnngen und Pflanzen»
abbilduugcn. lui 17. Jahrhundert werden die ersten walurhaft wissenschaftlichen
Beobachtungen in Pflanzenanatomii« und Physiologie von Malpighi und Crew
gemacht, und die Zahl der beschriebenen Pflanzen durch wissenschaÜÜiche
Beisende wie Adanson, Tournefort u. a. l>edeutend vermehrt.
Wurde auf diese Weise die Ma.s,<!e der Kcnntnis.se sehr vergrössert, so fehlte
doch noch die ordnende Hand, die das Erkannte übersichtlich zusannnenst<^llte
und diese fan<l sich im vorigen Jahrhundert in Linne. Sein Ilauptv crdicnst,
aber nicht sein einziges ist, dass er eine zweckmässige Nomenklatur erfand
und den Grund zu einer festen Terminologie legte. Dadurch allein wurde es
möglich, dass die erkannten Pflanzenformen fest umgrenzt und jederzeit wieder
erkannt werden konnten. Wie aber jede Thätigkeit, die etwas Ausswordent»
liches leisten soll, eine beschränkte sein muss, so auch die Lmn^^s. Seme Auf-
gabe war, damals die nothwendigte für die Botanik, den beschreibenden Theil der^
selben zur Ausbildung zu bringen, und dieses bat er geleistet durch seine Nomen-
klatur und sein künstliches System, welches wenigstens ein brauchbares Fachwerk
lieferte um das Bekannte vorläufig einzuordnen und benutzbai' zu machen. Wenn
er über dieser nothwendigen, lür die Kräfte eines einzelnen Mannes riesigen
Vorarbeit, die anderen, schon vor ihm in AngritT gonommenon weiteren Auf-
gaben der Botanik, Anatomie und Physiologie vernachlässigte, so ist ihm daran.-'
kein Vorwurf zu machen, wohl aber zeugt es von einer unter den Gelehrten
wie unter anderen Menschenkindern herrscheudeu Geistesträgheit, dass sich eine
sogenannte Linntische Schule bilden konnte, die im Grunde nicht fiber LinntI
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UiiMiflstarebte, lange Zeh die Wiaeeiiacluift beherrschte^ vnd als einuge An^be
der Botanik die Beneimimg und Beschreibmig der Pflanzen betrachtete, also das
Mittel mit dem Ziveek yerwechselte. Der Gmst dieser Schule wird am besten
doreh dm Anssprudi Boerhaave^s bexdchnet: Botauica eift scientiae nahtralh
pan, cujuM €pe /elicimme et minimo neffcHo pUmiae coffnoteuntw ei in memoria
reiinentur.
Wenn ich sage, die Linn<^i8che Scliulc war lange Zeit, ja bis in ilas erste
Drittel unseres Jahrhunderts, die lierrsehondc in der Botanik, so will ich damit
nur sagen , dass der grosse Haufe der Botaniker ihr angeliorte, und fast alle
Lclu^stidde mit ihren Anhäntr«'ni besetzt waren, nieiit aber, dass nicht auch die
audcrcu Zweige der Botanik ihre V ertreter gehabt hätten. Es faudeu sich
immer solche, die morphologische, anatomische und physiologische Beobaoh-
taagen machten, ' und schon die Anfotellung sogenannter natürlicher Systeme
war eine Reaktion gegen das trockne Fachwerk des Linndischen Systems. Bs
war das Bestreben, das Pflanienreich in grossere morphologische Gruppen,
analc^ den Gattungen, den höchsten minrphologischen Einheiten Linnes, zn
ordnen. Lange Zeit sahen die eigentlich zünftigen Botaniker solche Bestrebungen
wie z. B. Goetht^'s Metamoi'phoaeniehre, für dilettantische Spielereien an.
Ein Hauptmittel zur Förderung der Wissenschaften von den Orgiinismen
waren die Vervollkommnungen dce Mikroskops in unscrra Jahrhundert, die es erst
eigentlich zum brauchbaren wissenfichaltlichen Werkzeuge machten. Durch die
genaueren anatomischen und entwickelungsgeschiclitlichen Beobaditungen , die
das Mikioskojj erst möglich uiaciite, musste sich bald der Gesichtskreis der
Botaniker erweitern und es iliueu klar werden, dass Kenutniss der Fllanzen-
arten und Systematik nkht die einzigen und höchsten Aufgaben der Botanik
seien. Wie so leicht die Menschen ans einem Extrem in das andere verfhllen,
zogt, dass nunmehr viele Tertreter der neuen Bichtung mit Geringscbfttzung
auf die Systematiker und ihre doch so uothwendigen Bestrebungen herabsahen,
sie als Wurzelgrttber, Heusammler und Spezieskrftmer verspotteten. Wenn
frfiher, zur Blfithezeit der Unn^chen Schule jemand schon deswegen ein Bota-
niker grnannt wurde, weil er einige tausend Pflanzen nennen konnte, und ein
solcbei' der lUOüO Pilanzcnarteu kannte, ein sehr grosser Botaniker hicss, so
Ijcbauptete jetzt Schleiden in seiner so oft paradoxen Weise, man könne ein
;rrus~<'r Butan ikcr sein ohne den Namen einer einzigen PHanze zu kennen,
welchen Aussprucii manche seiner l)egeistert«-m Schüler so wörtlich nahmen,
»Ja-- .-i«- eine Unkeuutniss der gemeinsten iMlan/.eu afleklirten. Nun dir Zeit
hdl auci) riulche schrofl'en Gegensätze gemildert, hat schon und wird luimer
mehr jedem Tlieile der Wissensehaft den ihm gebührenden Pktz anweisen.
Diese Tfaeile der Botanik, welche alle gleidi wichtig sind, und deren
keiner ohne die andern zur rollen Ausbildang kommen kann, sind: Systematik,
Ifofpbologie, Histologie, Physiologie, Pflanzengeogi'aphie und Pflanzenpaltton-
tologie. Die £ntwickelungq;eschichte, die häufig als besondere IHsciplin be
wiefaBet wird, ist nicht eine solche, sondern nur eine wichtige Beobachtungs-
»
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mefthode, die in Systomatik, Morphologie und Histologie ihre Anweodiing findet,
da der Organismus, als ein in beständiger Umwandlnng Begriffenes, nnr in
seinem Werden richtig aufgcfasst werden kann.
Die Systematik beschäftigt sich mit dem Benennen und Iksclircibeu der
l*flanzcnfonnon und tuit dem Ordnen derselben in übersichtliche Gruppen, Sie
ist der nothwcndig allen andern Zweigen der WisBcnschaft \ orhergehendi? Tlieil,
denn ehe man an die Beobachtung des Wesens eines Dinges trohen und darüber
andern Mittheilung machen kann, niuss man es erst von anderen Dinii:(!n unter-
scheiden. Es dienen dazu Nomenklatur und Terminologie. Durch Liuue's
Verdienst sind wir für die organischen Isaturkörper im Besitz einer sehr zweck-
mässigen Nomenklatur, und swnr glüddiehenrdsse einer lateinisGlien resp.
griecbischen, also Ar alle europäischen Botaniker einheitlicben. Es wäre sehr
unangenehm und seitranbend, wenn man f&r jede Pflanaenart ai^eioh wenigstens
einen deutschen, firanzOsisdien, englischen und italiraischen Namen lernen müssle,
ganz abgesehen von schwedischen, spanischen, russischen u. s. w. So wie
Linm' s Nomenklatur ist auch seine Terminologie lateinisch, denn seine Werke
sind nach der (lelehrtensitte des vorigen Jahrhunderts lateinisch geschrieben.
Da das Lateinische immer mehr aufhört Schulsprache zu sein, denn es wird
wohl in der Schule heute gründlicher gelehrt al»er weniger geschrieben und fast
nicht mehr gesprochen, der Muttersprache aber mehr Aufmerksamkeit geschenkt
wird als früher, so werden auch die botanischen Werke, besonders die Floren
der einzelnen Länder, heutzutage meistens in den Landessprachen geschrieben.
Schon seit 1844 ist keine lateinische Flora yermama und schon länger keine
Flora f/alliea erschienen, und es sind in Folge dessen neben der lateinisdien
sehr ausbildete Terminologien in den modemoi Rultur^rachen gebildet. Es
bat das seine Vortheile für die Popularisirung der Wissenschaft, aber auch
seine Nachtheile für die Vci'ständigui^ unter den Botanikern. Denn um einai
englischen oder französischen Eloristeu zu verstehen, muss man manche Vokabel
lernen, die in keinem Diktionar zu finden, wenigstens nicht in der hier ge-
brauchten Bedeutung. Das sind aber Sprachen, zu denen man in der Schule
wenigstens den Grund legt, wie nbel ist es aber mit den übrigen!
Die AiiCiialK' der Systematik ist, wie gesagt, die bekannten PHanzeul'ormeii
in übersichtliche (inipiton zu bringen, und alle untorscheidbaren Formen zu
beschreiben resp. abzubilden, um ihr Wiedeit-rkennen möglich zu machen. Die
Wichtigkeit und Nothwendigkeit dieser Thätigkcit ist es nun, welche oft dem
Laien nicht recht klar wird. Was kann es für ein besonderes wissenschafUiches
Interesse haben, wird oft gefragt, den etwa 160000 200 000 schon benannten
und beschriebenen Pflanzenarten noch einige Tausende hinzuzuftgen? Ganz
einikch fh^^e ich dem entgegen: Warum suchen die Astronomen so eifrig nach
neuen Kometen? es sind ihrer doch schon eue ganz genügende Anzahl bekannt,
und warum nach neuen Asteroid«!? Kann es von besonderen Lite^e sein,
wenn man, nachdem man ihrer schon 200 kennen gelernt, erfährt, dass noch
einige solcher Brocken mehr sich zwischen Mars und Jupiter herumtreiben?
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166
Wanun vervollständigen sie die Fixsternkatalüpf? Ganz einfacli, weil uns er^t
die Kenntoiss dor Fülle der Eibchoiuungcn zur Klarheit über ihr Wesen nnd
Ümn ZosammenhaDg Abran kfinneii. Hätten z. B. die alcxaudriniscbeu Astro-
Domen schoD so genaue and nmfaseende Sternluktaloge augelegt oder anlegen
können, so wflrden die heatigen Astronomen ans den Verftnderuugen, die seitdem
▼oigegnngen, schon recht viel Anfichlnss Ober die Eigenbewegnngen der Blx-
stenie und nnseres Sonnenqrstems entnehmen können. Ebenso würden uns,
wenn uns Theophrast statt seiner physiologischen Spekulationen, bei denen nns
mehr die aufgestellten Probleme als deren vcnueiutlichc Lösung intercssiren
können, gute Bctjchroibungen der damaligen griechischen Flora hinterlassen
hätte, (liosc so manchen Aufschluss ül)er Pflanzcuwandenni]ur und Fonuveraii(l«'rnnif
oder Formliestandi^'keit der Arton geben. Welche Aulsclil&sse könnte uns ein
von Diodcorideti gesarnmeltes Herbarium gewäiiron!
Eh ist d.ihcr nothwendig, unsere Kenntnisse auch in den kleinsten Kinzeln-
heiten zu vermehrtMi, dt un nur die Fülle der Einzelnhoiten kann uns zu Er-
kcnntnisson ffdiren, und es ist immer der Mangel jener, der die Wissenseliafl
sich in leere Spekulationen verlieren liispl. Mag nun auch mancher IJotaniker,
der sich andern Zweigen der Wissenschaft zugewendet, noch mit (iering-
aehätKung anf diese wie ihm dünkt geistlose Kegistraturarbeit herabblickeu,
diese Registratnrarbeit ist eine nothwendige Vorbedingung auch seiner Thfttig-
keit; es ist wichtig« dass sie gnt nnd genan gemacht werde, nnd mnncher mor-
phologischen nnd phyriologisohen Ärbmt sieht man es nicht eben sn ihrm
Vorthefle an. dass es ihren Yer&ssem an Spesialkenntniss fehlt.
Was wbr in der Botanik Morphologie nennen, entspricht der Anatomie in
der 2Soologie. Beide beschifkigen sich mit den Formen des Körpers, der
Organismen nnd seiner Organe. Die Verschiedenheit dor Namen entspringt
nur aas gans snfiÜIjgen ftnsseren ümstünden. Da der thierische Körper die
wicbtigslen seiner Organe in seinem Innern versehliesst, so ist zu deren Er-
forschung meist ein Zerschneiden notlnvendig, daher der Name Anatomie. Die
Pflanze dagegen kehrt im Allgemeinen die Mehrzahl ihrer Organe der Aussen-
weit zu, weswegen ein Studituu ihrer Formverhältiiisse schon grossentheils an
dem unverletzten Körper uioi^lich ist. Erst die rntersuchuiig der Elenientar-
theile macht ein Zerschneiden nöthig. daher entspricht die PHanzenanatomie
der zoologischen Histologie oder Gewebslehrc. Wie wir nun in der Zoologie
eine Metamorphoeeulehre und eine vergleichende Anatomie haben, so auch in
der Botanik* Erstere zeigt wie die Gmndorgane, Axe, Blatt, Haargebilde, sich
ra Oiganen der verschiedenartigsten ])h} siologischen Funktionen umbilden,
letztere, die raghsichaide Iforphologie, erforscht wie in den Terschiedenen
Pibnsei^gnippen die analogen Orgue yerschiedene Oestah annehmen.
Die Histologie, gewöhnlich Pflanzenanatomie genannt, beschsftigt sich, wie
«dkm getagt; wie die tfaierische Gewebsldire mit den Elementartheilen des
Kdrpeis, den Zellen nnd deren Verbindungen, den Geweben.
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Kaum ein Theil der Botanik hat in den letaten Deoennien eine so radikale
Uiugestaltung erfahrcu, als die Physiologie, die Lehre Tom LebensproseBS.
Man iHrancht nur die Lobrb&cher der Botanik, welche vor etwa 50 Jahren er^
tichienen; mit den heutigen zu vergleichen* lu jenen bildet die Physiologie
meist nur einen kurzen Anlianjr. in dem man fast nur aus Analogien mit der
thierisclien Physiologie ersohloR.scne vage Veiumthuugen, Etfabrungen aus der
LHudwirtliyehaftuiid ( Järtiierei, alior sehr wenige aul'eigene gl rindlichelJeobaohtungen
und Experimente geMtiitzte poriitive Resultate findot. Heute itit denn doch schon
ein reeht ansehnlicher gesicherter Besitzstand iu dieser Wisaenschaft vorhandeu,
den wir bauptsttchlich der Ver\'ollkomuiuuug des Mikroskops nnd den Fort>
adiritton der Chemie wdankoi.
Ein Terhflltnissniflssig neuer Zweig der Botanik iat die Pflanaengeognphiei
die Lehre von der VertbeilnDg der Pflansenformen Über die Erde. FrfUie achou
mnsste Pflanaenkundigen in Oebiigsländera die verschiedene Vertheflung der
Gewächse je nach der Erhebung, sowie Rdaenden die ganz verschiedene Physiog-
nomie der Vegetatioui^deckc verschiedener Länder auffallen, aber erst A.v. Humboldt
danken yar die Einführung des Namens dieser Disziplin in die Wisgenschaft,
sowie die IIau])tanregung zur Ausbildung derscll)eii. Bei der verhältuissmässigen
Neuheit der Disziplin existirt sie nur cr^^t in den grossen Umrissen, ihren
Ausbau wird sie erst duieh die "N'ervollständigung der Systematik, die es bis
zur minutiösesten Unterseheiihuig der Formen bringen muss, und hauptsächlich
dni'ch das gründlichste Durchbotanisiren der einzelnen Länder erreichen können.
Und wie weit entfernt rind wir, v<mi fremden ErdtheÜen abgesehen, von der
vollständigen Kenntniss der Pflanaendecke auch noch in den beetibekannten
enroiiftisehen Lindern.
Als ffinften Zweig der Botanik nenne ich noch die Pflanaenpal&ontologie,
die Kenntniss der in den Erdsclttchten aufbewahrten Reste ehemaliger V^getatioiu
Da der Forscher es hier fiet nie mit einer ganzen Pflanze, sondern nur mit
einseinen Bruchstficken derselben, einem Blatt, einer Frucht, einem Holzstfickcbeii
u. 8. w., oder wohl selbst oft nur mit einem Abdrucke zu thun hat, so setzt
diese Diszijdin eine grosse Kenntniss dei- Systematik. Mor]»liologie und Histologie
voraus. Denn \vi<' der zoologische Paläontologe aus einem Zahn, einem Knochen
u. s. w. ein ganzes Thier zu rekonstruiren suchen muss, so der botanische aus
der Verästelung der (Jefassliinidel eines Bl;iites, aus den Formen der Holz-
zellen u. s. w. eine l'Uanze. Pflanzenpaluoutologie und Pflauzengeographie
werden einst zusammen die Wissenschaft bilden, welche man mit Recht eine
Geschichte des Pflanzenreichs nennen kann.
Nach dieser Aus^nandersetaung, was die Botanik ist, wonach sie strebt
und was sie leistet, komme ich auf meinen Ausgangspunkt zurftck, auf ihre
Stellung unter den fibrigen Naturwissenschaften und zum praktischen Leben der
Mensülien, auf das was sie bisher für dieses geleistet hat und welche Werth-
scbätzung sie in Folge dessen in den Augen der praktischen Menschen geoiesst.
Verglpiehen wir sie daher in dieser Hinsicht mit einigen andern Naturwissen«
Schäften. •
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I>ie Astronomie, eine der ältesten Wissenschaften, hat Richorlich der Monsch-
heit sehr viel j)raktischen Nutzen gewährt. Sie ist es aHein, die eine feste
Zeitrechnung ermöglicht und ihrer Dienste für die Schifffahrt, geogiaphische
Hrtsbestiinmung u. s. w. lirauche ich wohl nicht zu erwähnen. Es ist daher
nicht zu verwundern, dass sie sich von jelier eines hohen Anseliens erfreute,
und ihr in Folge dessen geistige und materielle Kräftig stets in reichem Masse
7.U Clebote staudeu. Und doch begnügte man sich nicht mit dem wirklichen
NaUen, den sie gewihrte, sondern snclite noch in darAsftrol<^e einon einge*
bildeten, so dass selbst ein Kepler sich lom Horoskoponsteller hergeben
moaste. Nach dem ITrtheil eines Astronomen, Hermann Klein, hat die
Astronomie den Punkt der AnsbOdnng, bis zu welchem sie praktischen Nutsen
bot, schon im Torigen Jahrhundert errdeht, nnd ihre ferneren Bestrebungen
scheiDen nur noch dem Erkenntnisstriebe dienen zu können. Was für einen
praktischen Nutzen kann man sich von der Erforschung der Nebelflecke, der
Doppelßterne, der Eigenbewogung der Fixsterne u. s. w., was von der astro-
nomischen Spektralanalyse versprechen? Welches praktische Intoro^se küiintc
für die Menschheit die Berechnung der Bahn dc>s Sonncnsystonis haben? da
doch wahrscheinlich ehe die Sonne ihren gi'ossen Jahrcslanf volloiidet von dein
stolzen Herrn der Schöpfung auf dem kleinen, den gliUienden Tropfen beglei-
tenden Sandkörnchen keine Spur mehr vorhanden sein wird, AUe.s Weiter*
streben dieser Wissenschaft scheint also nur striflichem Vorwitz sn dienen,
d. h. der Befriedigung des Erkenntnisstriebes.
Auf der H<Ae der Nutsbarwerdung st^en znr Zeit Phynk nnd Oliemifi.
Fest jede ilirer neuen Entdeckungen findet anch sofort eine praktische Anwen-
dung. Biese Wissenschaften stehen daher anch in hohem Ansehen; begabte
Köpfe wenden sich ihnen zahlreich zu und an materiellen Mitteln für ihre
Fördemng wird nicht gespart. In firfiheren Zeiten war das nicht der Fall. Die
Alchemistcn fanden nur Untei-stutzunji^ wenn sie Gold machen o<ler ein Lebens-
elixir bereiten zii können vorgaben, und wurden, wenn sie ihre Versprechungen
nicht ertüllen konnten, eingesperrt, oder man hing sie wohl gar an dfii fJalgen.
Der Nutzen der Mineralogie und Geognosie für den Bergbau .^ind bekannt.
Sie sind mit diesem Gewerbe entstanden und ülier dasselbe zur Wissenschaft
hinausgewachsen. Da die Geognosie in neuerer Zeit sich der gründlicheren
Erforschung der bisher von ihr mehr vemachlissigten olieren Erdschichten sn^
wendet, so Terspricbt sie auch der Laadwirthschaft bedeutende Dienste sn
IsisteB. Der schon gebrachte und noch su erwartende Nutsen aus diesen
Wissensdmften sicbert awdi ihre fernere materielle Ftfrdemng.
Schon misslicher steht es mit der Zoologie. Nur weil die Medisin nnd
Hieranneikniist, nm im Stande zn sein den Schäden des menschlichen und
tUertehen Körpers abzuhelfen, nothwendig die Natur desselben kennen lernen
Baaste, wurden dessen Erforschung schon in früherer Zeit bedeutende geistige
nnd materielle Kräfte zugewendet, und die Anatomie und Physiologie der höheren
Tiden erfreat sieb daher schon einer verhältnissmässig hohen Ausbildung. Für
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die ülnigon Zweige der Zoologie gilt noch lueist dasselbe, was ich hinsichts
der Botanik sagen will. Die entoniologischon Forschungen z. K. gelten anch
häufig, da hier bei der last uneuülichen Furuicnzahl das Üauimelu und die
Systematik einen bedeutenden Theil der wisBonsehaftlichen Thätigkeit ausmachen,
selbst noch bei vielen Gebildeten Ar Spielereien. Und doch sind gewiss in
diesem Zweige der Zoologie noch die wichtigsten Problone sn lOsen. Ich
erinnere nur beispidsweise an die GemeindMi und Staaten bildraden Insekten,
deren Beobachtung noch sn der Lösung der höchsten psjdiologischen Fragen
beitragen kann.
Die Botanik, im Dienste der Medizin entstanden, wie vir aus den Schriften
der Alten und des Mittelalters ersehen, hat sich erst spät zu einer selbst-
ständigon Wissenschaft erheben können. Es waren auHinglich hauptsächlich
die Wirkungen der rHanzcn auf den menschlichen Körper, welche man zu er-
forsrhen streifte, und nur um jener wilit- ii fand man es nöthig die v<"i schiedenon
Pflanzt n formen wenigstens untorscheidcn zu lernen. Daher waren früher Aerztc
und Apotheker fast die einzigen Pfleger dieser Wissenschaft. Das hat sich iu
der Neuzeit sehr verändert, weil die fortgeschrittene Chemie in ihren Präparaten
meist weit wirksamere Mittel kennen lehrte, als die einfkchen unveränderten
Pflanaentheile boten. Die Zahl der offixinellen Pflanien nimmt ab, die der
obsoleten zu, uiki die Pflanzenmedikamente spielen heutigen Tages in der Volks-
medizin, die sich an alte zum Theil missverstandene Traditionen hiUt, eine weit
grössere "Rolle als in der wissenschaftlichen. Die Wirkung dieses Vorganges
auf das Htudium der Medizinalpersonen tritt augenscheinlich hervor. Noch vor
40 — Jahren lieferten die Stände der Aerzte und Apotheher das grös.ste
Tontingent der Botaniker, und die Coryphiien der Wissenschaft gingen aus ihrer
Mitte liervor; heute ist das durchaus nicht mehr der Fall. Dem Arzte bleibt
bei i]rv grossen Erweiterung der jtliN siologisehen und j>alhülogischen Studien
wohl nur in wenigen Fällen mehr Zeit und Lust sich ndt einer seinem Berufe
femer stehenden Wissenschaft zu befassen, und der Apotheker, der sich neben
seinen gewerblichen Beschttftigungen noch Sinn für wissenschaftliches Streben
bewahrt, wendet sich vorzugsweise solchen Wissenschaften zu, in denen er be-
hufs seiner Vorbildung die gründlichsten Studien gemacht haben muas, und von
denen er sich auch in seinem Gewerbe die grosseren Vortheile versprechen kann,
also vorzugsweise der Chemie. Welche materiellen Vortheile konnte einem
Apotheker gründliche Beschädigung mit der Botanik gewähren? Um ächte
Chamillen von ähnlichen wcissblühendcn Anthemiden, Schierling von Kälber-
kropf oder anderen Umliellisteren zu unterscheiden bedarf es keiner tiefen
botanischen Kenntnisse, und gtite von schlechter Chinarinde zu unterscheiden
lehrt ihn Itcsser die Chemie als die Botanik.
W^enn der junge Forstmann und Landwirth auf den Akademien botanische
Vorlesungen hören, so wird ihnen das jedenfalls insofern nützlich sein als es
ihren geistigen Gesichtslcrms vorgrOsaert; ob es ihnen aber in ihrem praktischen
Berufe grosse Vortheile verschafft, ist mir firsglich. Wenn man aufHohtig sein
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vin, 80 rnoss man sagen, niiBere PflaQzenphysiologic. so grosse Fortschritte; sie
aoeh in Kurzem gemadit hat, iat doch noch viel zu sehr in den Kinderschuhen
nm schon praktisch veriraidbare Anleitungen zum Pflanzenbau geben zu können.
Auch dio Pflanzenkrankheiten, })rsonderB die durch Pilze und andere Schmarotzer
h«'r\orgebrachten, die man in neuester Zeit seiir g:rrmdlich studirt, hat man
wohl in ihrem Wesen zum grossen Theil schon richtig erkannt. Mittel zu ihrer
Verhütung und Heilung weiss die Wissenschaft aber noch wenige anzugeben,
und es bleibt nur die wohl nicht täuschende Hoffnung, dass man Feinde, deren
Katar man erkannt, auch mit der Zeit mit Erfolg bekämpfen lerne. Wenn
man dieses bedenkt» wird man leicht begreifen, dass anch Forst- nnd Landwirtfae,
sofem sie ein wissenschaiUichea Streben besitien, sich meist andern ihrem Be-
rufe mehr Nntsen versprechenden Dissiplinen «nwenden, nnd wenn sie fiberhanpt
Neggong l&r Botanik habw, so wird es meistmis doch mdur ein isthetlKhes
als ein wissenschaftliches Intoresso sein, das sie dem Pflanzenreich widmen.
Und doch wBre es im Interesse der Wissenschaft so sehr wiinscheuswerth, das
gerade in diesen beiden Berufskreisen der Eifer für Botanik rege würde.
Die Folge dieses Verhältnisses zum praktischen Leben ist es, dass bisher
die von den Staaten und Corporationen für di<^ Förderung dieser Wit-Hensdiaft
gewährten materiellen .Mittel im ^'erllältnis3 zum IJedürfniss so gcriiiir waren,
und es zeugt für clie dorh recht idealiftischo Richtung des als materialistisch
verschrieenen Zeitgeistes, dass sich dieses iu neuester Zeit sehr zum Besseren
Ändert. Kodi vor vierzig Jahren waren anf einigen kleinen deutschon Univer*
sititen die Professoren der Botanik nnd Zoologie mit einander vereinigt, heute
kann man von keinem Professor der Botanik mehr verlangen und mnthet es
ihm auch nicbt xuy dass et anch nur das ganse Gebiet seiner Wissenschaft
gleiehmSssig beherrsche. Die bc^anisdien Girten, im Dienste der Hedisin ent-
standen, waren anfUnglich nur dazu bestimmt, Material für die Apotheken an
liefern nnd die jungen Mediziner die ofRcinellen Pflanzen kennen zu leliren.
Beim Erwarhjien der Botanik zur selbstständigen Wissenschaft wurden natürlich
aiu h sie allmählich mehr rein wissen.schafllichc Institute, aber wie traurig sah e;^
mit ihnen grossentheils noch vor Kurzem aus. Noch vor nicht 30 .laliren klagte
mir der Direktor eines l>otanischen (Jartens, dass er in demsell»en theilweise
Bluuienzucht und Gemüsebau betreiben lassen müsste, um einen Theil der
Unterhaltungskosten einzubringen, und er daher nicht, so wie er es wünsche,
über sein Gflrtnerpersonal an wissenschaftlichen Koltorversnchai verfugen könnte.
So etwas kommt heute wohl nicht mehr vor, im Gegenthoil kann man
asgen, dass die botanischen Gürten cum Theil Inznriito ausgestattet seien; doch
dient ein grosser Theil dieses Luxus dem Ästhetischen Gennsa, gegen welchen
ich durchaus nichts einwenden möchte, nur muBs man nicht die Kosten dafür
I aogerachtenreise der Wissenschaft auf's Conto schreiben. Ebenso worden auf
' botanische Samminngen und für Reisen überall bedeutend grössere Summen aus
dffentlichen Mitteln verwendet als jemals in früherer Zeit, al)er noch lauge nicht
SO viel, als ea cur rascheren Förderung der Wissenscbal't wünschenswerth wftre.
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Kann man der Hoffnung leben, die Botanik wenle eine grössere Bedeutung
für das menschliche Lehen gewinnen, und spiitor die ihr zugewendeten mate-
riellen und goisti<ron Mitt(d durch praktische Vorthcile heimzahlen? Ich bin
der festen lJeber/cuL^mi<r . <ia>:^ eiiK» Zeit der Nutzbarwerdung für die Wisaen-
schalten von den Organismen kounnen wird, wie sie jetzt für Physik und Chemie
Torliandcn; wer sich aber heute mit ihnen bcfasst, wird in seltensten Fällen
die mtlcbreidie Kah in ihii«ii findon, sondern stell mit der Refriedigung seines
Erkenntnisstriebes begnügen müssen, nnd ancb die Förderer dieser Wissen-
sobaften dOrfen sieb nicbt sn sangniniscbo Hoffiinng msdien, ibre materiellen
Opfer in der nitebsten Zeit dnrcb praktisch verwertbbare Entdeckungen belohnt
in sehen. Diese Opfor sind Saaten, die ancb sicher einst Ernten bringen
werden.
Ich komme nun an dem letzten Theile meiner Erörterungen, nämlich za
den botaniseheu Vereins-Aufgaben und da die Botaniker und Zoologen der
Naturlorschenden Cjesellschaft auch Mitglieder des bot. zool. Vereins sind. s<»
di'irfte es wohl angebracht sein, .•nicli hier von <ler Aufgabe zu spreclien, die
dieser \ erein sich nicht nur stellen kann, 8on<iern zu deren Lösung ihm auch
die Möglichkeit gegeben ist.
Wenn ich im Folgenden fast nur von den botanischen Aufgaben spreche,
so bitte ich die Zoologen nicbt sn glanbmi, dass ich als Botaniker nur pro
domo rede, also ihre Anfgsben woiiger beachtet wissen mochte. Ich tbne es
nnr der KSne wegen, nm mich nicht immer wiederholen zu mBssen, denn die
Aufgaben- der beiden Schwesterwissenschaften Zoologie nnd Botanik sind so
ähnliche, ihre Bestrebungen sich parallel laufende, und, wie es zwischen Thier>
nnd Pflanzenreich keine Grenze ^ehtf sich so vielfach berührendo, dass, was
man von den Bci^trebungen '1er einen sagt, mit verttuderten Namen ancb anf
die andern angewendet werden kann.
Unser Verein wurde im Jahre 187H gegründet und bezeichnete als seinen
Zweck: .,l)ie Krforsehnng dei- Pflanzen- und Thierwelt West))reussens nach
allen Richtungen, also auch mit Hüekslclit auf ihre Leltenseracheinungen, mit
besonderer Rficksichtuahme aul Fiagen. die tlir den Wohlstand der Provinz von
Bedeutung sind, und die Hebung des botanisch-zoologischen Studiums in West-
preussen im AUgeradnen." Das ist jodenfhlls ein ganz umfassendes Programm,
welches keinen Zweig der botanischen Bestrebungen ansschliesst, nnd das ist
ganz zweckmässig, nur müssen wir nntersueben, welche Angaben wir in der
Lage sind mit unseren geistigen nnd materiellen Ifitteb zuerst in Angriff za
nehmen; da^ ProgramnTlaBBt nns immer die Freiheit spftter bei etwa verftuderter
Lage noch andere zu verfolgen.
In einer Provinz welche eine oder mehrere Hochschulen besitzt, Univer-
sitäten, forst- und landwirthschaftlichen Akademien, technische Hnehsehnlen,
wird den natiirwissenschaftlielien Dozenten dieser Anstalten von selbst die
Leitung eines solchen Vereins wie der unsere zufallen, und da sie nicht blos
die Aufgabe haben, ihre Wissenschaften zu lehren, sondern es auch ihr ausge-
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sproehencr Beruf ist, Mehrer derselben zu sein, wozu ihnun ja auch die nOthige
MusM und die nnaitbehrlicben wissenacbaftlichen Hilfsmittel gewährt werden,
30 können von den Voreinen Aufgaben in allen Zweigen der Botanik in Angrifl'
genonim«'Ti werden. Wir sind in einer viel beschränkteren Las^e. denn wir
besitzen keine Hochschule. Die Lehrer un.-*et er höheren, mittleren und KlmitMitar-
.schulen .-^ind gewiss /.u einem j^ros.-;en Theil herähitrt, und uianche wären gewins
auch solir geneigt zu den vorscliit*d»'nartiirst<'ii butanischen Forschungen, aber
eine aufreibende |»ädagogiscbc Thätigkeit mit .spärlicli zugemensenen Ferien,
B. Tli. aaeli der Hangel anareichaider liierariflchor und sonstiger Hilfsmittel,
beengt ihre Forscbertbätigkeit Aebnlicbes, s. Tb. mit veriUiderten Namen,
l^t Ton den lii^^Uedera der andern Beru&kreise, aus denen sieb unser Ywein
snaammensetst. Bs wÄre sebr sn wfniseben, dass sieb Mitglieder filnden, die
morphologisebe, anatomiscbe, physiotogisehe ond entwiekelnngsgescbicbtlicbc
Forschungen nnternehmen. Wir haben Beispiele in verscbiedenen WiMen-
sehaften, dass man Männern, die nicbt Ar dieselben approbirt und pntentirt
waren, epochemachende Entdeckungen verdankt, aber solche Bestrebungen
können nur der persönlichen Initiative entspringen, der Verein kann Niemanden
damit beauttragen. wenn es auch sehr zu wünschen, dass er in der Laij^e wäre,
.-«olche Forschungen materiell zu unterstützen. Es bleiben ims also, wenn wir
zur Förderung der Wisseiisdiaft etwas, allertlings wie es für einen beschräukteu
Kreis möglich, nur eiu kleines Scherflein beitragen wollen, nur die Systematik,
Pflanzengeographic nebst Palftontologie und die von Herrn Direktor Conwentz
angeregten phäuologischen Beebachtungen anf anser Torläofiges Programm sn
sdmlben. Hier kann sich jedes Mi^lied auch bei weniger Masse nnd geringen
Mittehi durch grossere oder geringere Beitrige hödist nfitslich machen.
Die 8j8t«natische& nnd pflansengei^raiihisehen Anfgaben unseres Vereins
sind non, alle in der Provinz vorkommenden Pflanzenarten nnd Formen zu
ni^atrinm und ihre Verbreitung in den einaelnen engenden so wie ibr Vor*
kommen auf den verschiedenen Bodenarten nnd je nach der sonstigen Bo-
sohaflenheit der Lokalitäten festzustellen. En sind dies keine kindlichen
Spielereien, wie es wohl manchem Laien erscheinen mag, sondern Dinge von
d« r trnissten wissenschaftlichen Wichtigkeit, denn nur durch die genaue Kenntniss
auch aller Lokalformen der Pflanzen kann die Systematik vollständig ausgebaut
werden, und die rtlanzeugeographie kann nur durch die genaueste Kenntniss
der einzelnen Landesfloren sn einer vollkommenen Wissenschaft erwachsen, nnd
weitgehende SeblQsse auf Pflanienwanderung nnd die HersteUnng der heutigen
PflsnseDdeGken der Linder mllglich machen. Es ist aber daxu das blosse Be>
aümmw imd Notiren der Pflansenformen nicht hinr^chend, denn Lrrthfimer nnd
uuvTSMadfieh und daher eine Kontrolle nothwendig. Diese ist aber nur m(ig-
lieh, wenn die Pflanzen in einem gut erkennbaren Zustande eingeUefint nnd in
einem Fh>vinxialherbarium dauernd aufbewahrt werden.
Die Anlage eines Provinzialherbariums ist also eine ganz nothwendigo
Au&abe des Vereins, und dadurch, dass uns das Provinzialmuseum ein Lokal
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das« Qberlisst. möglich geworden. Mancher mtfchte meinen, das Prorinxlal»
muBeum besitze ja sobon in dem Herbarium meines ßrnders ein siemlich voll-
stindiges Phanerogamcn-Herbariam der Provinz, und es wäre nur nöthig die
neuen Entdeckmifren liinzuznffigen und es so zu vervollständigen. Ich halte
das nicht iur zwoekinässijj , sondern jrlaube dass es hesser ist, dasselbe unver-
ändert zu erhalten, da es ein Bild unserer K«'nntni?s dor Provinzialflora in
einen» gewissen Zeit|)unkte darstellt, und die Üda^stücke zu den floristiscluMi
^ehriften meines Bruders enthält. Wenn ich kleines mit Grossem vergleichen
darf, so möchte ich nur daran erinnern, dasB auch in den grossen botanischon
Landeooroseeo neben dem allgemeinen Herbarium die Herbarien einseber her-
vorragender Systematiker aufbewahrt werden, weil sie Kommentare zu deren
Schriften bilden. Bas allgemeine Provinsialhorbariam soll dazu dienen, allo
Pflanzen, die der Verein bisher gesammelt und später noch sammeln wird, zn
einem systematisch geordneten Gesammtbilde der Provinzialflora zu vereinigen.
Zugleich muss ein Ubemichtlicher Katalog angelegt werden mit mtfgliehat
genauen Standortsangaben und sonstigen biologischen Bemerkungen, so dass
jeder, der das Herbarium benutzen will, sich sofort aus dnn Katalog orientiren
kann, um das Gesuchte zu linden. Die Aufgabe des Herbariums ist es nicht,
vorzugsweise nur Seltenheiten aufznl>ewahren, sondern alle, auch die gemeinsten
Pflanzen in allen ihren Formcntwickeluugen zu enthalten.
Solch' ein I'rovinzialherbarium M urde, wenn es uns gelänge, es vollständig
zu uiacheu, ein treues Bild unserer Provinzialflora darstellen. Wir könnten
daraus ganz genau die Vertheilnng der Pflanzenarten über unsere Provinz, die
anf&Uendo Vergesellschaftung gewisser Formen, so wie das sich Fliehen anderer
ersehen. Wir wflrden femer daraus erkennen, wo gewisse Formen ihre Grenzen
finden, worfiber in der Wissenschaft noch die grösste Ungewissheit herrseht,
und bei fortgesetzten Beobachtungen die Veränderungen, die in der Flora statt-
finden, erkenn(>n. Ich mfisste mehrere Stunden sprechen, wenn ich alle wusen-
schaltlichen Fragen, zu deren Lösung ein solches Herbarium beitragen konnte,
aufzählen wollte.
Es fragt sich nun vor allem, wie kann das Material beschafl't werden?
Es ist schon mehrmals in der Generalversannnlung des "N'creins der Wunsch
ausgesprochen worden, es möchten doch recht viele Mitglie<ler Beiträge dazn
liefern, und zwar jeder die Lokalflora seines Wohnorts in getrockneten Exem-
plaren mit möglichst genauen Notizm einliefern. Wenn von den gegen 200
Mitgliedern des Vereins auch nur etwa SO, auch nur 10 dies ihun wollten, so
wäre damit schon ein sehr Bedeutendes gewonnen. Leider ist dieser Wunsch
bis jetzt auch nicht in dem bescheidensten Masse in ErAUung gegangen, und
so lange sich das nicht bedeutend zum Bessern ändert, wird, wenn Oberhaupt
etwas geschehen soll, das Ausschicken botanischer Sendboten in mOg^chst
grosser Zahl eine Nothwendigkeit bleiben. Die Pflanzen kommen auf diese
Art gesammelt zwar ziemlich hoch zu stehen, man w8rde für dasselbe Greld
das ä bis 4 fache von Pflanzenarten durch käufliche Pflanzencenturien erwerben
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kftuneii, 66 handelt fiich hier aber nicht nm ein möglichst grosfieR Herfoarinm,
sondern um ein möglichst ▼ollstftndiges ProTinsialberbariiim.
Was nun die Beschaffenheit der dem ProYinzialherbariam einanreihenden
Pflanzenezemplare betrifft, so ist ein Hanpterfordemiss, welches aber auch
nieht immer strikte zu erfuIlPTi möglich, dass f^ie recht vollständig nnd in einem
jrnt erkennbaren Zustande sind. Schönes Aussehen ist wfinschenswerth. aber
nicht auf Konten dor wissen.>*rliaftlichen Vorwendliavkoif zu erstrolioii. Schon
Linn«* sairt. ihm >\ären uuaiisoludiclio, schlecht pctrockncte Kxeiiiplan". (h'ren
Thoilc man aber <rul untci>iu lu'ii könne, lieher als srlion :uissehende. an wcli-hen
aber durch zu scharl'c.*^ Pressen und /.u schnelles Trocknen <lie Theile unkenntlich
jrewor.len. Wir brauchen ja kein Album l ür ein Dameuboudüir, .sondern eine
Httnmlmig wissenschaftlich brauchbarer Objekte, nnd oft ist ein unansehnliche»
Bzemplar, ja oft ein bloasee schlechtes Fragment von grdsstem wissenschaftlichen
Interesae.
Wenn dann das Herbarinm erst geordnet ist und einen etwas grOsseien
Um&ng gewinnt, können wir auch etwas aur Erf&llnng des letzten Theili*
nnaeres Programms: „Hebung des botanisch-zoologi.schen Studiums in West*
prensaen" beitragen, indem wir ans den DouMottcn Ib rljaiicn zu Schalzwecken
anaamnioji stellen und diese den sie verlangenden Anstalten überlassen.
Vs"\f Herr Direktor Conwentz in der vorigen Sitzung mit Krrht iiervor-
holi. gieV»t es so viele pflanzlich«' niijcktc von hohem wissensclialllicluMi Interesse,
ciie sich nicht im Herbarium auilieuahn'n lassen, und fiir die man daher be-
sontlere zweckuiiissig eingerichtete Sammlungen anlegen muss. Da winden sich
denn die Herren Forst- und Landwirthe die gröbsten Verdienste um die Bo-
atrebnngen nnsms Vereins erwerben können, wenn sie Holzsammlungen,
Samen nnd FrQchte, Pflanzenmissbildungen n. s. w. recht zahlreich einsenden
wollten. Ist wst ein ansehnliches Material vorbanden, so werden sich auch
Ordner ftr dasselbe und Leute finden, die es wissenschaftlich verwerthen. Die
Verftchter des „Heus" w<»den sich dann trösten können, dass unsere Winte^
vorräthe nicht nur Ileu. sondern auch Breniiliolz, Obst und Oemüse enthalten.
Die ))cschreibenden Naturwissenschaften können der Sammlungen durchaus
nicht entbehren. Sie sind zwar nur ein Nothbehelf lür die lebenden Objekte.
fnc ermöglichen aber allein die Kontrolle über gemachte Forschungen und die
Korrektur vorgekommener Irrthünier. Darin werden wohl alle, die sieh Diil
dea bescbreibcudeu Naturwissenschaften beschättigt, mir licistimmen.
1»
11
Volksthümliches aus dem Grossen Marienburger
Werder.
Von
i. PreuBcboff, Pfiurer in Tannace.
(Hletsu TaM L)
Wenn ich nachstehend ..Volksthümliches an? dem {Jrosson Marienburger
Werder'* verünentliclio, so thue ii'ii es. anirezo-reii von der Eiirenartiirkeit des
liiesigen Volke,'-, in der Alisielit. einen Baustein zum \seitern vollständigen Aus-
l)an der heiniisi-hen "N'olkskundt^ zu liefern. Ich Inn kein geljorener "Werderanor.
.sondern Ostpreuöse und von Jugend auf bis in meine vierziger .laliii; an die
Sprache, Sitten and Gewohnheiten des Ostpreuseischeu Volkes, specioll der
Brannsberger nnd Königsberger Gegend, gewöhnt Als ich hierher kam, ward
ich fibwrascht von dem grossen Untersdiiede, der in gmiannten Besiehungen
zwischen hier nnd dort hemcht, und ich fing an alles mir hier Nene und Auf-
fallende TO sammeln; nnd wenn ich auch mit diesem Sammeln noch nicht zn
Ende bin, so halte ich es doch schon für xeitgemäss, das bisherige Resultat au
▼eröflentlichon.
Das (Ti liiet, über welchen sicii diese Arlieit erstreckt, das Gros.se Marien-
burger W<M«ler, begreift den el)enen IVuchtbaren Landstrieli zwischen Weiehsel
und Nogat von der Montaner Spitze al)\varts bis etwa ö Kilometer uordöstliclj
nnterlialb der Stadt Neuteieli, wo das Wenh.'r in die tiefer gelegene Tiegenhofer
Ni<'deiung fd>ergeht*). Wenn nun auch im ganzen weiten (ielui't der Weichsel-
münchmgeu grosse Aehnlichkeit in Sprache, Sitten und (Gebräuchen sich tindei .
80 ist doch in den einzelnen Theileu manches wieder anders, und man musä
sich wohl h&ten von mxem Theil anf den andern ta. schliessen.
Bei meiner Sammlung bin ich von den Herren Besitsem von Taansee, den
Herren Pfarrer Heinick-Or. LesewitSi Hofbesitaer A. J. (^aassen-Mieran n. a. m.
firenndlich durch BeitrSge und Erläuterungen unterstfitzt worden, woffir ich
allen hiermit meinen besten Dank sage.
I, Die Sprache der Grosswerderaner.
r>ie Sprache der liiesigen Gegend ist das sogenannte Plattfleutsch, wie
(!S ähnlich in vielen Gegenden Ost- und Wcjstpreussens gesprochen wird; und
nicht bloss das gewöhnliche Volk spricht es, sondern auch die gebildetere
1) LlDkB der Weiohwl liegt du Duziger und veoUto der Nug»t dM Kleine Werder.
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Klaae der BeaHier bedient sieh im Verkehr vnter einander meistentheils und
mit Yovliebe und im Umgang mit den Dienatienten wolil immer dieser Mondart.
Doeh weicht das hiesige Plattdentach von dem mir bekannten, x. B. derBranns-
hoger Gegend, gaos bedeutend nicht nur dadurch ab, dass ]m den auf r
t'iiditrendpii Wörtern dieses r auch stets gehört und also nicht wie dort Broda
( Bruder), keena (keiner) gesagt wird, poiidern Broder, keener; anch ferner die
A'orsilbo ire prcrn weggelassen und z. B. .,nau'* statt ,,irenau" ßresai^t wird'),
Mindern dasselbe int auch mit einer grossen Menge ganz «'if^cTitliinnlielior Wörter,
Ausdrücke und Redensarten durchsetzt, von denen manche niedeideutschen,
viele polnischen, noch andere lateinischen Ursprungs sind und von denen ich
glautie, dass sie in solcher Art und Menge (vielleiciit mit Ausnahme der Tiegen-
böfer Niederung, des Danziger und Kleinen Werders) Helten irgendwo, vielleicht
nbgend mehr in Prenssen Torkornmen.*)
Nachstehend gebe ich und zwar in der Mundai-t des Volks eine Aufzählung
derselben, wobei ich also selbetverBtftndlich alle jeneVolksaasdrBcke weglasse,
welche mehr oder weniger fibwaU, z. B. in meiner ostpreosrischen Heimatb, vor^
kommen. Den Im Hochdeutschen gar nicht, im Platten aber häufig ▼orkom-
menden IfiscUant ans a and o werde ich dorch a mit o dar&ber ^) geben und
da, wo sch wie das franxOeische je gesprochen werden soll, sch mit Strich
darüber (ach) setsen.
a. Hauptwörter*
o
Aibessem, der Johannisbeerstrauch.
e
AI wand, das Querbeet am gepflügten Acker.
Awesied, (Abseite) ein Taachcnanbau an Scheunen.
Asel, die Strohasche, scheint mir Diminutivform von Asche su sein: die
ganz leichte Strohasche, ein Aschclein, Aschel, woraus Asel.
Bahne, der Kaum unter dem Dache des Wohnhauses, das altdeutsche
,,Bühne'', anderswo Lucht" oder ,, Söller".
Balg, Waschbalg, Waschteinc oder Wanne, wählend mit „das Balg'*
wohl ein Kind beseichnet wird.
Blärr, sdtene Benichnung f&r Schaf.
Blott, Schmnts, ans dem polnischen, wo bloto aufgeweichte Erde, Schlamm
bedeutet.
Bohnersch, bandliche 20 Centimeter lange Bündel von den harten Stengeln
des Heidekrauts {Eriea vulgaris L.) zum Aasschenarn Ton Kuchengwäthen:
Emern. Töpfen.
Bommke, kleines rundbauchiges Branntweinglas.
Andm* Form-EiKfnthnmlichki^lten «cnlon im wvifprn Verlauf zur Anschauung kommen,
*) lo dem lilofttuu* der unlängst erachieDcncii ttcliatzeaewt-nben Hcbrift von K. Lemke:
.tVvHctfciiiildia« in OrtpuBMun" flndeii von dm von mfr ui^efilhrtni bfeilg«i AmdriiefcOT
nr 17, «onoiler 9 aüt Badeutavf
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166
Brägen, das Gehirn. nioderdeutBchen Ursprangn: Brcgo oder Bragi bei
«inigen iiiedordoutsclu-u Völkorstümmon der Gott der Klugbdlt ood der Diohb-
kuost (vergl. Grimm s Mythologie der Deutschen).
Brähk, Durehhnich der Flusödämme, daher „Brähkloch". ein durch Damm-
bruch entstandcnCH Waf<st'i-)»as!^in, auch Kolk, Bruclikolk jicnannt.
Brenn ing, Breunmatcrial: Huiz, Kohlen, aber auch Ötroh und Stoppeiu,
die hier vielfach als solches benutzt werden.
Bröch, der Bauch, ein weitverbreiteter Auadruck; hier aber werden auch
mitunter die Kinder „Brüche" genannt, pars pro toto. Der Bauch heisst woM
auch „Kajütt", %. B. sich „de Kajütt ToUfldüagen'* soviel wie: stark essen.
Brostlapp, eine Weste, deren Brost-' und B&ektheil von Tncb ist; im
Sehers auch „Dreiscbemel" genannt| weil Kopf nnd beide Arme wie ein Drei-
ächemel daraus hervorragen.
Bul wCi Kartoffelnf ans dem Lateinischen: bulbi - Knollen.
Buscherunn, von dem polnischen bnzannek das Mieder, ein Oberhemde
von farbigem Stoff, für Arbeiter.
p]rd sc hocke, auch blos Schocke für Kartoffeln.
Fätsch, Vater, mehr lii'bkoscud.
Flotli, Haches iiolzcriH's (iefüss zum MiiuhabraUmeu.
Förth (Furth), Uel)erwej; über GrHl)en.
Gckähkä, Gemüse; Gekähks-Gärde, Gcmüscgartou.
Geissely Peitsehe, Knal^peitsehe.
Onorr, das Schwein^ aber selten und mehr nur im Aerger gebnuidit.
Oäts-Pehning, das Handgeld, wohl entstanden aus „Gottespfennig", ein
hie und da in Deutschland for „Handgeld oder Unterpfimd" gebrauchter Aus^
druck; kömmt in Ooethe's Oöts von Berlichingen vor.
Gröffi'l I liochdeut><eh Grüffel), Furche zum Abziehen des Wassers von den
Acckern oder Wroreu ; ist wahrscheinlich Diminutivform von „Gruft": Gruftelein,
Grüftel, endlich Grüfl'el.
Gluch, ein niedriges etwas weites irdenes Küchengeschirr, Mittelding
Ä\vi.seheu To])!' und Schüssel, mit oder ohne Tlenkel.
IIa kcliood (Hakeiibiuh"), ein klcineä Material- mitunter zugleich 8chuitt-
waaicu-( Jesciialt in den Iklrfcni.
Ilötting, Heizmaterial.
Jaukel. Spott.
Ihle, die Grannen (Spelzen) an Gerste (Gahrscbte-Ihle) nnd andern Getreide-
arten, anderswo „Bimeln" oder „Eimen" genannt
Kest, de (e kurz zu sprechen wie in Best), der Schmaus, z. B. Fönster-
kest, Schweinskest, wovon später.
Kittkc, GefUngiiiss.
Klattcn, anderswo Klunkern, die Küclutäude de» Flachses.
Kl'M k die l'hr, Wanduhr.
Klumpe, Fusszeug ganz aus liolz gearbeitet.
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Klotbke {kleine Klanse) euw Art iMdiernar Kifig.
Knötttiech, das Striekieog*
KnoBS, das Boin, besonders von Rindvieh und Pferden gebraucht.
Kopitte (vom poln. Kopyt), die Khiue, ilufe am Schwein und Rindvieh.
KDOSse und Ko])itte wird auch mehr scherzliaf'tcr Weise auf Mennchcn übertragen.
Komm, grosse irdeue Schüsseli ia ZusammeuseUung „Leuberkomm'' der
Lhirchschla^'.
Koatf, die Ziege, von der poln. Koza (z wie m zu sprechen).
Korr-Morr, Menggetreide, z. B. Hafer und Geriete zusammen g<!t?at.
Krietke (Kräutehen), ein Sträuitöcheu aus ätarkiiechendcu Tfiauzuu,
iianeDtlkli Thymian, Majoran, Levkoien n. d«KgL, wie eBimSomn^ die lUdoheii
in die Kirahe mitsabringen pflegen.
Krntstdeky das Blumenbeet.
Knffel, die Obertasse.
Knnkely niedrige Stelle im Aeker.
Kusse, polnisilicn Ursprungs, nach Vermuthung des Herrn Pfarrers
üeinick>G^. Lesewitz, dem ich überhaupt die Erklärung der ans dem Polnischen
stammenden Ausdrücke verdanke, von kusy (s scharf zu sprechen, wie doppelt)
■= zugestutzt. Lederschuhe, eine Art Halbstiefel mit hölzernen Sohlen.
Lepumion (aus dem Lateinischen legumina Hülsenfrüchte), die Galten,
welche sich die Dorisarmen zu Weihnachten von don Besitzern zu holen ptiegCQi
worunter wohl stets auch Erbsen sind. (.\ber schon selten {gebraucht.)
Leidack, Schimpfwort für einen hiuterlistigeu, verschmitzten Menschen.
Lanze, Lumpen.
Hnehandel, Wachholdenehnaps, ein beliebtes Werdergetränk, mit Zucker
gauMninen, mit einem Stftbchen nrngerfiloi, daher die Redensart: ICaohandel
■H dem KnfippeL
Man, der Aermd.
Muttsch für Matter, gemfttblioh.
Ohrtsched, der Sofawengel zum Anlegen des SielenstrangSf vom polnischen
orezyk, der Schwengel.
Peske, die Obstkeme, selten.
Poggcschättel (Froschschüsscl). auch Poggesc ha(? litol, die Muschel*
dchale: die Kinder glauben, es säasen Poggen (Frost ho) darin.
Potattsche, ein fleckiger Hautaussclüag beim Tode der Kinder, „de
Potatische sön togescldäge ' heisst es dann.
Radau (Ton auf der 2. Silbe), Raudal, uubäudigcs tobendes Betragen.
Rohm, der Ran.
8ig, die San.
SImersch, Sonimeigetrade.
SIdeltiet, die Saatieit, Zeit der Ackerbestellnng.
Schabelke (vom lateinischen scabellnm) das FnssbKnkohen.
Sehacht, Schlüge, Zücbtigmig.
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Scharugg, altes abgetriebfloeB Pfeid, nacb der Vermiithttiig des Pfarrars
11 ein ick von dein polnischen szaruga, welchee schlechtes r^nerisches Wetter
liedcutet, übertragen auf abgetriebenes Pferd, was nach einer Redensart aus-
sieht, wie acht Tagt' Regenwetter, Eine Regenwolke will! hier stellenweise
auch „Scharugg" genannt. Neliuien wir dazu gleich
Sc Korr und Sc h kapp, ebenfalls Bezeichnungen für Pferd": ersteres für
,,altos al>g(»tri('liriH s rfci fl ". nach Heini ck übertragener Ausdruck vom j)olni8chcn
Z<?r, warf ..Mastiuttei" hedeutet, also ein Gaul, dei- nur noch zuui Frerf.sen da
i.st: dagegen Schkapp, vom polnischen szkapa — Schindmähre, bezeichnet
hier überhaupt „Pferd", mitunter sogar ein tüchtiges. „Er hat ein Paar tüchtige
Schkappenl" Im üebi^eii werden die drei vorgenannten Anadrficke gerne im
Aei^er gebnncht, auch selbst av& beste Pferd.
SchlentermOts, Kopf'HQUcheii für IVauen, mit einer Krause hintenhemm.
Schlöppge, die Augen.
Schwing, Schockeschwing, eine Art Korb von Woneln oder Weiden-
mthen geflochten, anderswo „Riepe'' genannt.
Seep-Lies (Seif-Liese), ein Schimpfwort, soviel wie ,^tes Waschweib"
Sester, Schwester.
Spell, die Stock nadt'l.
TÄhg, dumme Streiche.
Täppekicker, wenig schmeichelhafter Titel iur Mäuucr, die ihren Frauen
die Töpfe rovidiren.
Tlgel, Züchtigung.
Tlkel, TöpfergesdinT.
Temmlits, das Dorfegefilngniss, nach Pfarrer Heinick vielleicbt vom
polnischen ciemnica (spr. Zemnisa) die Finsterniss.
Tobdook (Topflnch), Waschlappen cum Bdnigen der Küchengerithe.
Toll br od, was zum Brede gegeb^ wird, also Butter und Sdmiaiz.
Tohsehlag, auch Dohrschlag, ein Vtthan oder Verschlag, um die Zu-
güngc zu den Viehweiden zu schliessen, anderswo ,,Heck". Ein lester Verhau
auf (Jrenzen hei.xst hier: Bouk.
Waddig. Molken.
Wäselicht, dai^ Irrlicht. Soll da?: aut; „WiüSeuiioht" entstanden seiuV
Weunig, eine Uelicrjacke für Männei*.
Wieser, der Zeiger an der Uhr.
Wlutersch, dat, Wintergetreide: Koggen und Weizen.
Zallach, lustiges Treiben in den Kathen, meistens mit Tans.
Zarem. grosse Gesellschaft in den Hofen, scherzhaft „ütfrtttsel" (vou
„ausfresseu") genannt. Anderswo bedeutet „Zarem'* oder „Zarm" die Begr&b-
iiissfeier.
Zipliu oder Zipliuer, eine aus mehroi-en Biomcu bestehende Klopfpeitscbe,
uÜenbar von dem lateinischen diseiplina.
Zippelf ieg (Zwicbelliaige), die Aloe.
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b. Bigenschaftsw^rter:
benant, benoimiieni z. B. ^^benaiit dm Kopp'' s benommen im Ropl',
oder man bOrt: ,3Iie flss so benant^' — so beklommen nms Hen;
diiftig, rnhig und abgemeeseo im Anftreten, vieUeiGlit Ton „bedächtig";
dftkrichy Bcbwach, lerbrecblich, von Wagen nnd Gebäuden gebrandit;
dahn, betninkcn;
fohe, leer, taub, von der Achrc gebraucht;
fammlich, zweifelhaft, unsicher^
holsterich, uneben;
karsch. frisch, muthig:
korrekt, eigen, ordentlich; überaus hauüg auch vom gewöhnlichen Manne
gebraucht;
koslatterlch, uachläspig, unui-dcntlich, namentlich in der Kleidung;
kreaoh (e ganz kurz) scharf gekürzt, versalzen;
losbändig, ledig, onveriieirathet;
macklieb, sich wohl f&hlend (molUg), das .Qegeatheil davon
onmaoklich;
mährtig, faul, träge;
pielkefingrich, geizig;
pieni^^. fleissig;
riew, Gregentheil von „sparsam'^ fast „verschwenderisch", wenigstens
„reichlich";
schmuck, ein sehr ural'augi'cidior Bcgi'iff für Alles, was untadclhaft ist,
z. B. eene schuiocke Margell, schmocket Brod (gutes Brod), ött öas schmück
to gähne (gut zu geheu);
spietig, widerspenstig:
winkseb. schief, winklich.
c. Zeitwörter:
befriee, in den Ehestand treten;
beplängern, sich benetzen, mit einer Fli'issigkeit bespritzen!
berohmc, söek, sich berussen; wird aber anch in dbertragener Be>
deutuug für ,,sich betrinken" gebraucht;
beschlucke, r;o( k, sicfi betrinken,;
bescliwelge, söck, (ia.st^elbe;
))ohnere, mit dem Bohner ausscheuern (s. Bohnerscli);
Lästere, irre reden, phantasiren;
däwere, heftiges Oeränsch machen z. 6. dorch Knallen, Schiesson;
dlhle, abnehmen, nachlassen; z. B. von der Krankheit „sc dlhlt" t=r lässt
nach: so auch vom Sturm, Zorn n. dergl.;
ficheln, sdimeicheln; vielleicht mit „Sicheln" zusammenhängend? (Ficbelgc
Ooge, verliebte Augen);
gehäge, aooh gähge, wonach verlangen, auf etwas Appetit haben;
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giere, utgiere, verliere = anaarten, aus Band und Band gorathen;
fjfiljio, fjrimg. sehr schnell essen:
;z:iölig(>, gedeihou, zunehmen, von Menseben und Bindern gebraudit, aber
nur .selten:
haggern (hadern?) fcindstrlig /u.saniincMigiM-atlien. sich zanken:
happrie, ein eigen ihii ml ichcs Genieääeu mittehj der Oberlippe; behappBC
z. B. den Löffel, ebenso uthappse;
klungcn, vom polnischen Uoniö (spr. Uonitsch), was „sich beugen, von
einer Seite sur andern neigen" heisst; ein beschwerUches Gehen im Schmutz.
Synonyma f&r Gehen sind hier noch: stankern, stappe und tostappe,
tttstappc und wanke;
knoje, mühsam vorwärts kommen beim Arbeiten, Fahren u. dei^fU;
knötte. stricken (vergl. .,Knötttiech");
krägele, Jemand durch Beden ttigem:
krage, nöthigen, zureden;
önnwaohte, das Haus hüten:
opföhde, auflnttern, anch er/iolicn;
])än8e, viel essen, den Pän» (I^auseu) volläcblagcu;
picre. quälen;
pruhne, schlecht nähen;
pncke (puchen), das Getreide rdnmachon, von Grannen und Hülsen befreim;
schftpe (schiffen), ein technischer Aasdruck im Werder für „das yerkanfte
Getreide zum Kaufmann fahren", gleichsam es ans Schiff zum Weitertransport
schaffoi;
schawitere, schwatzen, viel reden; tthnlidi
schnakke, vielerlei reden;
schurägele, Jemandem mit Hitten zusetzen, ihn damit quälen, z. B. de
Kingcr schurägele mie cgil nä Biod (die Kinder bitten in einem fort umBrod);
8tii)crn, stützen (von stiparc). Die mit Obst beschwerten Acstc werden
mit Staugen .,gestiej)ert*'. Auch ,.Hich selbst stützen, entgegen strenunen"':
„Ötieper di!" (strenini dieh!) ruft man den sicii Hangenden zu;
trecke, ziehen (von trahere), in den verschiedensten Zusammcnsetzungeu
und Bedeutungen überaus häufig gebraucht; z. B. an- ouu uttrecke = an-
und aasziehen; opptreoke ^ ziehen (die Kinder): „tfck hebb de Kinger
oppgotrocke" (ich habe die Kinder grossgezogen). In der Niedernng heisst
sogar die Theekanne „Treckkann'*;
▼erföhre, sttck, erschrecken, vidleicht „sich Terftrbmi, vor Schreck die
Farbe wechseln".
d. Noch andere Aasdrücke and besondere Sprachformen:
bille wie, bille wem und was = erst wie, erst wem und was.
effent, eben nur, knapp. „Oett langt effent to" = es reicht nur eben zn.
egll, anhaltend, in einem fort (vergl. „schorflgeln"); wird aber mitunter
aoch für „einerlei, gleichviel", wie das bald zn nennende „een dohnt" gebraucht;
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171
flke, oft;
fluck, Bogleichf auf der Stelle;
gegenau, vriderspenstig;
hindran. dahinter:
huss! (auch kuss!) Zurufe zum Anbellen der flnnde;
jieh, ihr (Noiniiiativ Plural);
jucb, euch (Dativ);
juh, euch (Akkusativ);
llt. spät:
rühm, völlig, vollkommen, z. B. ,,rulim tigge Schapcl'' = vollkommen
10 Scheffel;
gelinder, links. (Hott onn schoder = leehts und links);
strack, bald, sogleich;
ursohnnd, einx^ dämm (nach Pfiurrer Heinick polmsohen Ursprangs);
▼aläde, onUngst, jüngst, wird nnr selten gebrancht;
▼on DSg, heute;
zund, soeben (nur selten gebraucht);
Als eigenthümliche Sprachformen fbbre ich no<dl an:
Grotväder, Grossvater, und ebenso
G rotnm tter, Grossinutter;
dat Hahrt, das Ilerz;
de Kahrk. di> Kircli«':
Mumm. Tante; ilöcke — tiucliea; lodde — lauten; neio = nahen;
zestich, 60, u. s. f. eenouzestich = 61;
zäwentiob, 70 n. s. f.
tacbentiob, 80, eenontachentieb = 81 n. s. w., acbtontachen*
tich = 88 (noch wolil: tachontachentich);
de NIgat, die Nogat;
Aargang, Dorf Irrgang;
Dr&gdhm, Dorf Tragheini;
Lingnau, Lindenau;
Niedick. Neutoich;
Tann.-*. Tanusec;
Toff, Tiegonhof:
Ziomsderp, Simonsdorf.
0. Redensarten.
Drock hehlte, viel zu thiin halten.
Eeiie drucke Tiet, eine schwere Zeit, wo viel zu thuii ist.
Een Dohnt, einerlei, ganz gleichviel. „Dat öss mie eeu Dolint'' = das
ist mir einerlei.
Dat liahrt buwdckeln (das Herz bewickeln) !nr: sich gut satt essen.
De Mauc kratze = inständigst bitten; von der Sitte, dem Angeflehten
unter bittendcii Worten längs den Arm, den Aermel (Bfan) entlang, zn streichen.
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17»
Uött dem hebb Ock anseht ömm Sdnn, mit dem sympathisire ich nicht,
dus ist nie lit nach mciix m Geachniack: „Mött dJbie hebb öck nnscht ömm Sonnl"
sagt der Kutscher und rührt dio Bohnm sn Bfittag nicht an. Aehnlich:
datt mag öck nich.
ött likkont. zur H(>z(>ichniing, welchen Kimiruck dass Aoiissore einer
l*crson macht, nacli wat^ sif aussieht, wem sie ahnt:
Ott 3j)Sri. wenn eine Arheil von statten geht, schnell vorwärti? kommt:
Ott fpart nich, wenn da.s Gegenthcil der Fall ist. Wahrscheinlich wird
dabei au Zeitersparniss gedacht;
Ott sptfckentj es spuckt, auch von stark prasselndem Feuer gebraucht;
Ott steckt (von stechen) sflck nich so genau = es kömmt nicht so
sehr darauf an;
dtt vergeit sdck noch, es Ittsst sich noch ertragen, aushalten (passiv)
wihrend die Redensart:
Ott Os noch äwer to kriege, mehr aktiv so viel sagt als: das werden
wir noch überwinden;
to Fall, fertig, zu Ende bringen: „öck war dat drscht to Pall nt&ke", ich
werde das erst zu Ende bringen. Aehnlich:
rced sonne. Wenn eine Arbeit vollendet ist. dann sagen sie: ,,Nu si wie
rced": sind wir icrtig. Mit diesem „rced*' hängt wohl auch die Redensart zu-
sammen: ..vom Gorcedc lawe" — als Rentier, vom Kapital leben;
to Schock käme, mit etwas fertig werden.
Für: keinmal oder niemals sagt der Werderaner sehr gern: „noch nicht
einmal". „Das hab ich noch nicht einmal gesehen" &t: das hab idi noch nie-
mals gesehen.
Will der Werderaner seinem Zorn Luft machen, dann ruft er wohl: „Schlagge
Lichtingl" Schlagge ist offenbar der Donnerschlag und „Liohting" der BHta,
wie man denn das Blitxen „leuchten" (lichte) nennt, wldirend der Ausdruck
„lichtingsch" als starke Begriffs Steigerung gebraucht wird, z. B.: lichtiugsche
schien ht — sehr schlecht, con Ii« h tingscher KOrl = t&chtiger Kerl. - Zum
Au.ndruck des Vcrwundems braucht man gern: Herr (romm, Herr (romke.
Herr Gitt, mei Qomm, mei Gitt (mei statt „mein"); Gomm und Gitt wohl
statt: Gott.
Ich 8chlics8C hiemit die IJlumenlesc aus der hiesigen Volkssprache: einen
und den andern darin niclit aufgcfTdirt^Mi Ausdruck weiden die folgenden Mit-
thoilungen Golegeuhoit bieten, kennen zu lernen. Aber gewiss noch gar Manches
wird Gegenstand weiterer Beobachtung sein milss^.
Das Vorkommen mancher niederdeutschen Ausdrücke in der hiesigen Volks-
sprache, die oft an Fritx Beuter erinnern, dfirfke auf die Thatsache xurüduu-
fuhren sein, dass vor Zeiten Einwanderungen aus den Gegenden am Niedorhein,
aus Holland u. s. w. hieher stattgefunden haben, während die nicht wenigen
aus äsm Polnischen stammenden Ausdrücke sich daraus erklären, dass W^est-
preussen bis 1772 eine Provinz Polens und das polnische Element im Volke
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Btaxk T«rtreten war; giebt es doch noch bis heute im Gr. Werder und luuneiit-
lieh im obeni Theil desselben nicht wenige polnisch redende Lente. Wie aber
die ebenfalls nicht wenigen ans dem Lateinischen stammoiden AnsdrBcke als
fiCgumien, Scliabelke, Zipliner, stiejiern u. a. in. in die hienge Volkssprache
eingednuigen sind, darüber wage ich kein Urtbeil.
II. Sitten und (iebräuche.
a. .soIoIh'. die sich an die Festo und Zeilen des Jahres sc h I i essen.
1. Xt'ii jalir. Kaum ist der Voralieiid <les Neujahrs(est(;s Jinirelnoeheu, so
i»e^nneu die Kinder einen Umgang thirchs Dorf, ^ehen von Hot zu Ffol", Nen-
jahr^wÜDSche oder überhaupt nur eigenthümiiche Gedichte antsagend, wolfir sie.
But barer Münze bezahlt woden. Unter diesen Deklamationen kommen recht
originelle vor, z. B.:
„Oeck wonsch, Ock wOnsch!
Oeck si een Uiner HOnsch,
Wenn Ock war grtfter sOnne,
War öck ock bäter wönsche könne.'*
(Ich wünsch', ich wünsch'! Ich hin ein kleiner .Mensch, — wenn ich word«
grOBser sein. — werd' ich auch besser wünschen können.)
Und l'olgende.H:
,,Oeck käm liier angeloope,
Oeck sach den Schornsteen rookc,
Oeck weet woll, wat se mähke:
Schöne Niejahrschkooke.
Gäwe se mie eene, denn bliew Ock .stdhne,
Gftwe se mi twee, denn &ng öck an to gihne,
Gftwe se mie drse toglicki
Denn wOnsch Ock enne dat ew*ge Himmelriek!"
(Ich konun' hier angelaufen, — ich sah den Schornstein rauchen, — ich
weise woiil, was sie machen — schöne Neigahrsknchen. — Geben sie mir einen,
dann bleib ich stehen, — zwei, dann img ich an zn gehen, — drei zugleich,
— dann wünsch' ich Ihnen das ewige ffimmelreich!)
Etwas Poesie ist im folgenden:
„Oeck kalim angercnnt,
\ßene Böxkes sönn getrennt.
Mien Fuppke öas ganz gehlawe:
Oeck denk, se warn mie ehn Dittke gäwe.*'
rJch komm' augereunt, Meine Höschen sind getrennt, Mein Tasclichen ist
/ gaiu ge/jJieben, Ich denk', sie werden mir ein Dittchcn (Silbci-groschen) geben).
In den letxten Jahren ist diese Sitte wohl aus den meisten Dörfern vei*^
M-hwuüdea, in dem statt ihrer die Besitzer den Kindern in ihren resp. Schulen
eme Weflmachtabeachsnmg bereiten. An demselben hl. Abend ziehen auch hier
Ksaben mit dem Brnmmtopf hemm unter Absingen des bekannten Bmmm-
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topfliedoH (man verffleiche H. Frischbier in seinen Proussischen Volkareimon un«l
Volksspielen S. 212 ff-): .,Wir wünschen dem Herrn einen goldenen Tisch
u. s. w.", worin jeder der Haushewoliner seinen Wunscli l)ekommt , jedoch in
Bezug auf die liiesitren Wirthschaftsverlialtnisse etwas vaiiirt. leli theile dieses
Werderselie 15iuiiiiiilo|>llied wegen dei darin vorkommenden anstossigcu Stt^llen
nielit mit."') ..(Jlüekiricifen" und .,S])i(l(h('n'* an diej^em Aliende seien nebenliei
erwähnt. Bescunlei«^ alierglünbisc^lM* (rehräuchc, wie sie am Sylvester- Abende
und überhaupt hier im Schwünge sind, übergehe ich; ihnen gedenke ich zu
spttterer Zeit einen eigenen Anftate tn widiim.
Am Neujahrsfeste gibt es m Abend (Ar alles Gesinde ein eigenes Gebäck,
.^iejShrsclikookes" anch „Purzelkes" genannt, kleine in Scbnals gebackenf*
Kuchen, sonst den bekannten Pfiuinkncben iUinlich.
2. LicbtniosBsen (2. Febr.) ist hier der Tag, an welchem jene Arbeitet*
und Kuthener, denen ilire TTerren die Arbeit und somit auch die Wohnung in
ihrer Käthe gekündigt oihM- die ihrerseits gekündigt haben, sich eine neue Stell«'
suchen und Contrakte abschliessen. Manche Wetterregehi knüpfen sich, wio
wohl i'ibt rall, auch hier an diesen Tag. (äiehe letzten Abschnitt d, aus der
Landwirthscliaft.)
3. Fastnächten. Besondere Fastnachtsi)elustiguug('n kdiniuen im (iiossou
Werder nicht vor. Die Bäcker scliicken ein eigenes Gebäck „Fastuachts-
fladen'' hemm.
4. 0as Fest „Ifarift Verkilndigung^ (25. Marz) wird .Maria-Stromfrie*'
gNiannt, wdl da die Strdme Weichsel und Nogat vom Eise frei sein sollen.
5. Gründonnerstag. Die bekannten Grüudonnerstags-Kiingel kommen
auch hi«r Tor.
6. Ostern. Wie in yielen anderen Gegenden kommt auch hier hin und
wieder unter dem Vt>lke der Glaube vor, dass in der Ostornacht alles fliosaende
Wasser heilsam und wunderkräftig sei; einzelne gehen wohl auch an die Wasser-
läufe, waschen sich oder schöpfen Wasser. In der am Ostermorgen aufgehenden
Sonne sehen sie das Osterlamm, während man es in der Braunsberger Gegend
in der untergehenden Ostersonne sieht! Die Ostereier spiehm auch im Werder
ihre Rolle: jedes (Jesinde erhält zu Abend seine Portion zngetheilt, der Kneclil
10 bis 12, dazu wird Keis in Milch gekocht gegeben. — Auch das „Schuiack-
ostorn'^ kommt Tor, tritt aber wenig in die Oeffentlichkeit; es geschieht am
Mengen des ersten Feiertages und zwar mit gr&nenden Stachelbeer'B^sem.
7. Der 1. Mai (d. h. wohl mdstens der ihm zunächst liegende Sonntag)
ist der ümzugstennin der IfladUchen Arbeiterfiumlien.
8. Pfingsten. Zu diesem Feste liebt man es, die Stuben mit griknen
Beisem und Kalmus auszuzieren.
9. Johannis-Abend (23. Juni)* Die ans demalten germanischen Heiden-
thmne stamm«ide Sitte der Sonnenwendfener, welche zu Ehren des Lichtgottes
*) B* vin in LitoiMM te SttfUdikalt Mhr ni wflawben, w«im die Sitte de« Bmamtoplb
gut «bfeMlHifil würde «ad «ns dem Volke vendiwinde.
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Bald^r auf Bergen und Hohen angesQndet wurden und die Rieh noch in Tielen
Gegenden Dentechlands als Johanniafeuor erhalten haben, kommen auch hier
vor. LingB der Weichsel- und Nogatdämroe und auch im Innern des Werders
sieht man an diesem Abende hie und da Feuer aufleuchten, brennende auf
hohen Stangen befestigte Theertonnen. Von aberglttubischen Gebräuchen an
diesem Abende sehen wir hier ab.
10. Die Erntezeit. Zur Besti'eitung (h'r Mintt-arheiten kommen von aus-
wärts. mei?*t au.« polnischen (iegenden. Schnittet' hierher mit Siehein ausfjerristet:
denn Roirgen und Weizen wird (wenitrstcns theihveisc) gesehnitten und in
^Kokoschken'* (nennen sie es)'"*) aur«restellt, wahi-enti die laufren Sto]i|»('hi spütcv
mit der Sense abgehauen wei'den, um als Hrenn- und Heizmaterial zu dienen.
Hiaben jene Schnitter ihre Arbeit Tollendet, dann bringen sie unter einem eigenp
<lasn paaeenden poln. Liede »den Plahn'*, d. h. eine aus Aehren gewundene
usit Bhamen geschmikekte Erntekrone. Dabei lauert denn wohl schon jemand
im Hofe mit Wasser und sucht „den Plahn" sn begiessen. Es hcisst aber das
poln. Wort Plön nicht etwa „Emtekranz^i sondern, wie mir Pfarrer Heiniok
mfttheilte, ^Ertrag". Mir seheint, als ob dieser Plön ein Symbol de.«i Ernte-
aegeoB sein und mit ihm gleichsam der Emtes^en dem Haasherrn überreicht
werden soll. Und er wird in der That lur segenbringend gehalten, denn man
nimmt später die Körner aus diesem Erntekranz und mengt sie unter die ncur
Aussaat. Tst nun die (Tetreideernte ganz vollendet und das letzte Fuder geladen,
so fahrt dasselbe klappernd — durch eine an den Speichen eines Rades an*
gebrachte Vorrichtung — in's Dorl", oben auf bringt m;in Ohle". Ks ist
dieses eine lel»ensgro880 ziemlich plumpe Tuppe, meistens in .Mannskleidern mit
Hoee, Jacke nnd Hut, seltener in Franentracht, welche auf dem Fuder aufracht
gehalten wird, in der einen Hand ein Taschentuch, in der andern eine leere
Flaaehe haltend. Wie mir von alten Leuten versichert worden, sei es frfiher
stets eine weibliche Figur gewesen, nnd das schdnt auch das Richtige zu
sein, wie schon die anch jetst noch beibehaltene weibliche Beseichnung „de Ohle**,
d. h. die Alte andeutet. Was ist das nun damit? F^agt man die Leute, was
^de Ohle", bedeutet, so wissen sie nichts zu sagen. .Mir scheint „de Ohle*
nichts anders zu sein, als die ,.Frau Holle" oder «Holda" des alten deutschen
Heidenthums, die als Göttin des Ackerbaus und PVldsegens als Kommutter,
plattdeutsch ^Korenmoder*', in den Feldern undiergeliend irednrht wurde. Sind
die Felder abgeerntet, so bringt man sie schicklicher Weise in ettigie in die
Scheane. kommt nun das letzte Fuder daselltst an, so lauert schon irgend
eine weibliche Person, etwa die Köchin, mit einem Oefäss voll Wasser und
sacht den Fuhrmann damit an be|;iewen. Gelingt es ihr nicht, so muss sie
etww zum Besten geben, d. h. Schnaps: auch soll wohl der Hausherr die leere
Fkaebe der „Ohlen** ilkllen. Ausser dieser „Ohle** auf dem letzten Fuder gibt
f) Stoe Awr***' Oaibn wiid 4kM «nlii«nd«r Makreeht «nl^Mtellt niMl darOber eine Ctarbe
TRtoIrt flcMi wie «i» gestSlpt, daa sind Kokoaehken.
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OB nntli eine ,|Ohle*' bei der Gerstenernte, worüber mir Heri- Gutsbesiteer
A. J, riaasson aus seiner Gegend Mierau FoliriMi(i(>5 mittljeilt: Wenn die letzte
Gerste gebunden ist. d. h. keine mehr in Schwaden liegt, dann wird znlet/t
^de Olde" gebunden, d. h. ein«- sehr umfangreiche schwere Geratengarbe, luil-
unter mit Hlumen geziert; an dems<'lben 'läge bekommen die Ijeute ^sote
Pankook* (siissen Pfannkut licn), (hus sind Flinsen mit Honig oder Syruj). Da
gibt es denu aber auch nitdit die gleich zu erwähnende Stoppelgans. An
eiDeiu passendeu Abende nach vollendeter Ernte gibt der Haushen- aeineiu
aämmtlichen Oeeinde die Stuppelgans, da« ist ein Schmaus be8teh<md io
Bier, Branntwein und gutem Bssen, abor nicht Gänsebraten, wie man wohl aaa
dem Namen schliessen mochte, wlihrend das Gesinde für sich als Bntschidigimg
für die schwere Emtearbeit an einem Sonnabende Abends im Sjrnge od» in
einer Käthe „das Austbegraben*^ zu feiern, d. h. ein TansvergnOgen au
halten pflegt. Ist in letzter Zeit sehr in Abnahme gekommen.
11. Der 16. October, der St. GaUus>Tag, ist, wie der 1. Mai, Umzqgs-
tttinin der ländlichen Arbeiterfamilien.
12. Martini (11. November) Termin des Dienstwcchsels. Ja, Martini!
mit welch' verschiedenen (jetidilen wird dieser grosse Tag erwartet! Die
Dionstherrst-haften .sehen mit Bangen, das Gesinde mit Sehn.sueht ihm entgegen,
denn da .sind auf drei und noch mehr Tage alle Bande des Dienstverhältnisses
gelöst, es mus8 „Martin gehalten*^ werden. In den 8 Tagen vorbei* wird Alle»
im Hause au^;wiamt, gereinigt, gescheuert, selbst das Holswerk der Winde
und Decken von aussen ond innen abgewaschen. Das absiehende Gesindo
spielt dem neu anziehenden manchen Streich, s. B. die MUdchen backen beim
letzten Gebftck vor Martini, wo das Martinsbrod (übrigens ganz gewöhnliches
Brod) gebacken wird, alte Eisenstucko in die Brede, damit der neuanziehende
Knecht sich daran beim Brodschneiden das Messer verderbe; sie graben Ziegeln,
Steine, Bretter in die Gartenbeete ein, damit das neue Gesinde im Frfüijahr
seinen Aerger habe. Nun das Martinhalten selbst! Ist am Vormittage des
11. November der Lohn ausgezahlt oder wie man hier sagt verrechnet", dann
zieht alles (Jesinde, auch solches, das den Dienst nicht wech.selt, aus den llöfeu.
Dabei besteht noch fast allgemein die Sitte, den weiblichen Dienstboten die
sogemuiute „Kaleudo'^ zu geben, gewisse Gaben aus der Hauswirthschaft. In
Tannsee z. B. besteht die „Kalende*" ans 1 Metz Weizenmehl, 2 Pfund Fleisch,
1 Brod, Vt TalgUchte nnd 1 Kanne Milch. So Ahnlich wohl übendl.
Das Gesinde zieht also ans den Hdfen, es b^^innen Ferien, wo man sich in den
Kathen bei den Seinigen aufhMlt, in die Stadt geht, nm Einkttnfe sa machen
und sich vei-gufigt hält. Die Herrschaften müssen sich in den Tagen sozusagen
selbst bedienen und sehen, dass sie einige von den verheiratheten Instleuten
zur Besoldung der Hauswirthschaft erlangen, welche extra bezahlt werden.
Dass bei diesem Martinhalten hie und da Exccsse verübt werden, ist klar;
doch haben alle i)olizeilichen Verordnungen, wenn auch den Unfug in den letzten
Jahren wesentlich beschränkt — denn früher dauerte er b Tage — , ihn doch
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ueht glnUcch absosehaffen Tennoclit. Erst am 4. oder 5. TVige kelurt aHes
wieder is das alte Geleise snrQck. Aber am liebsten tritt das neae Gesinde
nur an einem sof^enannten „Fleischtaj^c'* (d. i. Sonntag, Dienstag und Donnerstag)
in den Dienst, sonst dient os nicht aus. Zu (iemselben Behuf tritt es, wie mir
Herr Claassen-Miorau mittheilt, nur des Abends den Dienst an.
13. Weihnachten. Am Vorabendo, wenn os anfüngt zu dunkeln, wird
das hoho Fest durch heftiges und anhaltendes Knallen mit Peitselieii (liier
(Jei.«.'<oln genannt), worin der Werdersche Knecht fdiorhaupt eine grosse \'irtiio
pitüt besitzt, eingeleitet. In einigeji Dörfern geBchieht ilas am Neujahrsbeiligen-
abeud, in andern au beiden, und wai-um denn? damit die Pferde im neuen
Jabra reebt mnthig sein sollen! Mag sein! doch der Ursprung dieses Knallens
liegt weit znr&ck, wieder im alten deutschen Heidenthome. Grimm in seiner
^fHjthologie der Dentschen" erzählt nftmlich, dass nach dem Glanben der
beidniscben Germanen: in den Tagen des Jnlfestes, welches unserer Zeit von
Weihnachten bis Heiligedreikdnige (6. Jannar), den sogenannten „Zwölften"
entspricht, gewisse Göttinn«! (Holda, Bertha n. a.) ihre Umzfigo dnrch's T^and
hielten. Mit der Bekehrung der Deutschen xom Christenthum verschwand aber
dieser CJlaube nicht sofort; jene Göttinnen zogen also nach wie vor „in den
Zwölften" durch's Land, nun aber tralten sie als böse unholde Geister, als
Flexen, und man suchte sie durch Peitschenknallen von den Wohnungen der
Mensehen zu verscheuchen. Dieser (ilaiil>e besteht n.icli (rrimm's Angabc
noch bis heute im Salzluirgiseheii und im Pinzgan. Und eluMi daher wii*d ganz
gewiää auch bei uns jenes Peitschenknallen stammen, wenn auch seine Bedeutung
dem Volke verloren gegangen ist. Spät am Abende kOmmt "wohl noch mit>
anter „de Nfttkläs**. Es ist das derselbe Weihnachtsspuk , der in vielen
Gegenden Dentschlands unter verschiedenen Namen als „Heiliger Christ, Wdh>
naehtsmann, Schimmel, Knecht Baprecht** vorkommt*). Es geboren aber tnm
aNttkläs", wenn er vollstftndig ist, Iftnf maskirte Personen: ein Jnde mit dem
Pündel, ein altes Weib mit dem Korb, ein Schimmel, eine Ziego nnd ein Bär,
weh'h' letsterer eine mit Brbsenstroh umwickelte Person ist; dazu noch der
Musikant, gewöhnlich mit einer Ziehharmonika. Diese ziehen in ihi*on resp.
Verkleidungen von Haus zu TTaus, durch eine Klingel ihre Ankunft meldend.
„D«' Njitklä.s kömmt". In den Häusern fordern sie dir Kindei- zum Beten aul":
„Kann>t nueh beten?", tanzen, üben auch wolil eine Art Slrafgerielit aus. indem
sie unlielisHiiie Personen, namentlich Madehen, gegen wi^leho sie etwas liaben,
mit Schiilgen traktiren, treiben sonstigen Muthwillen und empfangen Geldgaben,
vclcbe sie gewöhnlich nach ihrem Rundgang gemeinsam venechen. Es ist diese
ganz abseheoliebe and ebenlUls ans dem Heidenthome stammende Sitte zwar
pofifdüch verboten, aach gottlob schon sehr in Abnahme gekommen, dennoch
kommt 0je rar Schmach des Christenthnms in manchen Dörfern immer noch vor.
9 T«ig]d«die daso A. Treichel'H Aufsatz in den Yeriniidlnnfpm der Bpriiner Anthropologt-
aAn OMrIladiallf SHsnafc md 20. Jmumt 1K83.
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Wu dm sonderbaren Namen „NttikttB** beteifEfc, so ist derselbe sicherlich ans
„Nikolaus*' mtstandeni der in Söddentsdiland an seinon Festtage, den 6. De*
/.emhor die Kinder beschecrende Heilige. „Nätklas" wenden übrigens auch alle
Weihnachtsgaben genannt. Dass auch ^iler Weihnachtsbaum'* und „die
Weihnachtsbescheerung'' hier m Ijande üblich sind, sei noch nebenbei
bemerkt.
b. solche, die sich an das Familienleben anknüpfen.
1. Hochseitsgebränche. Haben sich swd Herxen gefunden und die
EinwiHigang der beiderseitigen Eltern erhalten, dann kommt bd den reichem
Qrundbesitsem der BrAutigam, wenn es gilt, die Verlobung xu feiern, in
eleganter, womöglich neu angeschaffter, mit swd Hengsten bespannter Sqnipage
bei den Eltern der Braut vorgefidiren. Nach der Verlobung macht das Braut-
paar in derselben eleganten Weise Bcsuchsfabi tcn zu den beiderseitigen Ver-
wandten. Vor der Hochzeit wird Polterabend gefeiert durch Aufführung
kleiner Theaterstücke und der sonst üblichen Folterabendscherzo und ein
Tänzchen. Die Scherben vor <K r Hausthiire lehlen natürlich nicht; auch mit
Wasser gefüllte Flaschon wridrn gegen die Hausthnre. Erbsen an die l^'ciistor
geworfen. Zxuu PolicialK'iid win! nicht besonder.^ cin]i^eladen, sondern wer zur
Hochzeit geladen ist, ist dauiii zugleich auch zur Thciluahme aii jenem be-
rechtigt. Die Hochzeitsfeier, am liebsten an einem Fleischtage, also Dienstag
oder Donnerstag, beginnt Nachmittag; gewöhnlich wird tu 1 Uhr eingebden.
Man reicht zunächst Kaffee und Euchen, dann Wein; es ist Concertmnsik, bei
günstiger Witterung Garten-Concert Endh'ch gegen Abend findet die Trauung
im Kirchorte in der festlich geschmückten Kirche, wohin im fderlidien Zuge
gegangen wird, in den Ausscndörfem im Hochzeit8hau.<*e statt. Darauf beginnt
Tanz. Bei recht grossen Hochseiten werden schon lange vorher eigene kunst-
volle Tänze unter Leitung eines Tanzmeisters eingeübt. Gegen Mitternacht
folgt an gesclilossenon Tafeln und in buiitei- Reihe das Ksscn, die Hauptmahlzeit,
worauf das Tanzen bis zum Morgen fortgesetzt wird. Eine besondere Feier-
lichkeit bei Abnahme des Braulkraii/en liiidet nicht statt. Am nächäteu Souu-
tagc ist Naehhochzeit bei den Neuvermähilen.
Bei den kleinen Leuten, Käthnem und Knechten, kommt die Hochzeits-
Mtterin mit einem langen mit Bftndem umwickdten Stocke, an dessen Spitze
noch ein mit hingen Bändern geschmückter Blumenstrauss nebet wallendem
Taschentuch, und an dessen unterem Ende wohl mitunter eine Pfeife, um ihre
Ankunft zu signalisiren, angebracht ist, in die Stube. Eigentlich soll die
Bittcriu zu reiten komm^, wie denn ehedem stets durch einen berittenen Boten,
der mitunter auf seinem mit bunten Bändern geschmückten Pferde bis in die
Stube hineinkam, eingeladen worden; und recht lustige Frauen kommen denn
auch auf diesem Stocke, den sie ihr Pferd nennen, reitend in die Stube und
bestellen ihre Einladung und zwar in Versen. Hier im Werder scheint folgendes
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ganz allgemein Brauch zu sein: ,,Occk mW juh grössc von de Brutlüd N. N.;
jih solle \Am» opp e Stniidiig, ähre Ehredag fiere.
Mött Singe on Springe
Woll wie de Hoditiet Terbringe;
Nicht bloss Sanndikg on Ißndag,
Sondern de ganze WiUik noeh.
Messel* on GafTIen dörf jioli iiich bringe;
Ries on Ri ade war jieh nich finge;
'ne gf'l>railnt' Lnns.
Olm 'wo oi»i)gositöckte Muus;
Wer (lat 11 ich wöll
!><• IdOrtt U) lliiuH.''
Die Hoclizf'itcn der kleinou Leute tiiidon tlun'li\v<'g an ciiu'ui Sonnt.igf
Nachmittag statt. Kommt ilas Brautpaar mit seiner Begleitung (mit grünen
Kiftnzen gezierte Brantjungfera nnd den O^wueugen) ans der Kirche, so wird
ihm beim Eintritt in das Hans Brod nnd Salz, was Glück bringen soll, der
Brant wohl manchmal anch' ein Besen, snm Zeichen, dass sie das Haus rein
halten soll, entgegeogebracht. Das eintretende Brautpaar, sowie jeder ankom-
mende Gast wird mit Musik empfangen, eingeblasen, nnd erhält zum Will-
komm einf n Schnaps. Und dann fUngt man, hubseh naeh Geschlechtem geson-
dert, an einer laugen TalVl ^itzond. am oberen Ende das Brautpaar, an zu
schmausen, Kaffee mit allerhand Kuclifn. Bier und Branntwein, wiihrond drei
bis vier Miisikanteii Musik machen meistens ..lierzzcrreisst'iid, sinnlictliorcnd".
Auf «ier langen Tafel stehen einifro Teller mit etwas Wasser uml ( Jriuikraul
(Myrten-, Thymian- odef MajoranzweiLn') . welclie T<'lh'r ziii- Aul'nahine frei-
williger Gaben für die Musikanten oder liie Kociifrau dienen. Uni zum (Jehen
anzuregen, spritzt Jemand dann und wann mit dem grünen Zweig bald diesem,
bald jenem Gaste Wasser ins Gesicht. Nach dem Kaffee beginnt das Tanzen,
was bis zum hellen Morgen andauert. Zwischenein whrd auch etwas gegessen;
doch zu einer eigentlichen Mahlzeit kommt es nicht; es giebt nur eingelegten
Hering, Bntterbrod, Kaffee mit Kuchen; der Branntweinsflasche wird tächtig
znge8(Hrochen. IMe Ausgelassenheit der Hochzeitsgüste ist gewöhnlich sehr
gross nnd ftussert sich durch lautes Jauchzen, was dann und wann vom Ilochzeits-
hanse die ^anze Nacht hindurch erscliallt. Gegen Ende der Hochzeit lindct
nocli das ..zur Hau})e-Sanimeln'' stiitt. Dazu setzt sich der Bräiiti<^am mitten
in der Stube anl" einen Stuhl, in der einen Hand einen leeren Tell«;r haltend,
die Braut auf seiiuMu Schoosse. Jeder Tiinzer nimmt nun die Braut, tanzt mit
ihr. bringt sie wieder auf den Schooss des Bräutigams iiiui logt nun .seine Geld-
gal>e in den Teller. Nachlier tanzt mitunter der Bräutigam vom Schoos.se der
Braut aus mit allen ICidchen ebenso. Das so gesammelte Geld heisst ,,zur
Baabe'^ und dient den Brautleuten zur Bestreitung der Kosten. Dazu die in
haar (das geringste sind drei Mark) entrichteten Hochzeitsgcschcnke, machen
die kleinen Leute bei ihren Hochzeiten mitunter noch ein ganz gutes Geschäft.
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2. KindtaafeiL Ist in maer Familie das firend^e Br^püsB der Gebort
eines Kindes eingetreten, so gi^t es daselbst y,sOte Sehnaps" (sftssen Sehnaps),
d. h. wer gratuliren kommt, erhält süssen Schnaps, Maohandel mit Zneker, bei
den Besitzern wohl Bussen Wein. Man s^t dahen »tom söte Schnaps ^hne'^
In den Höfen erliält bei jenem freudigen Ereigniss sogar alles Gesinde süssen
Selinajts. Ist jedoch ein Madchen einpassirt. dann beisst es: „Oett göfft man
baartte Schnaps", d. i. Itlossen Schnaps, ohne Zucker. Vielleicht soll durch
die Dan-eichunj; eine.-; .müssen Getränks syinholiscli ausgedrrickt werden, dass
an der Freude des Hauses alle Bewoliucr und Besucher desselben theilnehmon,
alle diese Freude in .sich aufnehmen sollen, wie sie das süsse Getränk in sich
aufnehmen. Es wÄre eine Art ,,Minnetriiiken*'. — Dann kommt „dat Ringe 1-
beer" d. i. der Kindtaufeschmaas, doch meist nur bei den Besitxem. Die
Käthner schicken gewohnlich ihr EJnd snr Taufe nach der Kirche, wo sich auch
die oft zahlreichen Pathen einfinden. Diese geben ihr Geldgeschenk and die
Sacl» ist abgemacht. Dodi kommen wohl anch Taufen mit Tansmnsik w.
3. Geburtstage. Die Besitzer und ihre Frauen feiern ihre Geburtstage.
Eingeladen wird dazn nicht; dennoch aber kommt dft eine sehr grosse Gesell-
schaft zusammen: die Ven\'andten, selbst die aus weiter Feme, Nachbaren und
Befreundete Huden sich ein. Fnd nun ist es bei diesen (und allen ähnlichen)
(iclegcnheiten Werder sche Sitte, dass Alles hübsch gesontlert placirt wird, an
gesonderten Tischen, .selbst in gesouderLen Ziiniuern, hier die verheiratheten
resp. alten, dort die jungen Damen, hier die alten, dort die jungen Herren, bi«
erst allmählich bei zunehmeudor Gemüthlichkeit die strengen Sclirauken sich
lösen. Es kommt gewöhnlich auch sn einem Tftnichen naeh dem Pianino, welch*
letateres wohl in keinem grossem Hofe fehlt •
4. Begräbnisse bei der wohlhabenderen Klasse der JSesitser.
Zur Theilnahme an Begräbnissen wird stets durch Karte, meistens gedruckte,
auf eine bestimmte Stunde eingeladen. Man sei aber ja nicht pünktUdi; denn
es ist nun einmal Werder'sche Sitte, die Stunde des Beginnens einer Familien-
festlichkeit stark verfrüht anzusetzen. Ist z. B. zu 10 Uhr eingeladen, wie das
meistens zur Winterzeit geschieht, so ist die Beerdigung sicherlich nicht vor
3 Uhr. In «len längern Tagen wird zu 1 Uhr geladen, während das Begräbniss
dann gegen (> Uhr stattfindet. Aber das Mittagsmahl, welches es ehe<lem bei
den ,,10 Uhr- oder (Janzc-Tages-Begräbnissen** gab. ist abgekommen und dui fte,
wie Herr ('Iaassen-Mit;rau meint, nur noch bei besonders reichen kinderlosen
Hofbesitzern gegeben werden. Mit der Sitte des verfrühten Einladens l>ekanut,
sammeln sieh denn erst aUmählich die Eingeladenen und nehmen wieder, wie
auch bd andern Familienfesten, je nach den Twsdiiedenen Kategorien ihre
gesonderten Tische resp. Zimmer ein. Es wird KaffiBC und Kuchen, dann Wein
und Torte herumgereicht und eine solide Unterimltung geffthrt, während die
Lmche, auf deren Ausstattung viel verwendet wird, in einem besondem schön
mit Grün und Kerzen dekorirten Zimmer offen in Parade steht. Ist die Stunde
der Beerdigung da, möglichst g^n Abend, dann werden in dem grOssten
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ZSaamot die Tafeln w^geriomt nnd nun die Traverfeierlicblceit mit einem
Begfibniesliede begonnen; der QAisfliche hält die Leichenrede, worauf wieder
ein Lied folgt and dann der Saig geschlossen wird. Hierauf findet der Zog
anf den Kirchhof und die Einscnkong nnd Einsegnung der Leiche statt. Bei
BegräbnlB^^en im Kirchorte wird mitunter die Loicho in die Kirche getragen
nnd daselbst die Traoerfeierlichkeit gehalten. Nach der Beerdigung versammeln
•lieh Tinr noch die nächsten Verwandten des Verstorbenen zum Mahle im
Trauerhaurie.
Alles Vorstehende gilt indess nur von <lrn Hcgrälmissen der cvanj/ol is< lien
und beziehungsweise auch der mcnnonitischcii Hon)esitzer; die kathülinchcn,
deren es aber im Werder nur verschwindend wenige giebt, werden nach dem
streng vorgeschriebenen Ritas ihrer Kirche beerdigt und finden dabei, sowie
andi bd dm Begräbnissen der klehimi Leute nsonmiswerthe Eigentb&mlicb-
keiten nicht statt. Dass sieh auch im Werder an Tod nnd Begräbniss mancher
Aboglanbe ansehliess^ ist ansgemaeht; doch gehört die Namhaftmaohnng desselben
nicht In den Rahmen dieser Darstellung.
Die Gräber der Entschlafenen werden in lobenswerther Weise in Ehren
gdialten, nic]it Moss mit schdnen Denkmälern geziert und mit Blumen bepflanzt,
soodmi während der Sommermonate wohl zu jedem Sonntage mit frischen
Bhnnen und Kränzen geschmückt nnd oft besucht. Ztir Bojiflanznng der Cräber
werden mit Vorlirlu' folgende 5 eine bczfichnondc Symbolik enthaltende l'llanzcn
gebraucht: Hedem Uelix (Epheu), Vinca Ti^inor (Immergrün). Sefhnn sptin'utn
lGralJ€^^nlh), Seäwn mtunmum (Himmelsscblössel genannt) uud Sedum acre
(Fettehenne).
e. solche aus der Haus- und Hofwirthschaft
Binnen wir mit der II of marke. Jede Hüfwirthschaft, wozu auch die
mit Hnfen dotirtm Pfinreien gesäUt wwden, hat eine Art Wappen, meistens
an und ffar sich nichissagende Zeichen, die man Hofmarken oder Hofzeichen *)
aennt nnd cur Besdchnung des betreffenden Hofes dienen. Es wird damit
Idwndes und todtes InTentarlnm gezeiclmet, zn welchem Ende euie in jedem
Hofe Bloh lindende eiserne Schablone dieser UaAt Ruhend gemacht und auf-
gdirannt wird, z. B. den Pferden, den Ackergcräthcn. Tn den Kirchen findet
man vielfach den Stand eines Hofes mit seiner Hofmarke, sowie auf Kirchhöfen
alte Grabsteine damit versehen; mitunter wird sie auch statt der Nanicnstuiter-
Schrift des betreffenden Hofbesitzers gebraucht. In den Schulzcnämtcrn findet
'ich eine Zusammenstellung aller Hofmarken des Dorfes auf einer höl/erncn
Tafel, der sogenannten Schnlzentafel, vor. Man sieht da die untciscliied-
lichjten Figiiren, und nicht bloHH in einer Dorfsgemeinde hat natürlich jeder
Hof ein andereö Zeichen, sondern im ganzen Gr. Werder kehrt dieselbe Uof-
7) Solche HoftMvkea kmuMB, wi« nir H«rr A. TnloM-Hodi-FUeidilmi ntttheill, «odi
■tf Hd», Tletfedi ia PomMrn, (Btnlmmd, Stettin) und In Scbtetirit-HolRleia tw.
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marke nur selten wieder. Zur VoranscLaulicliung gebe ieli eine Tafel (I.) mit
den üäninitlichen Hofinarken von Tannsec, Lindenau, Mierau und Gnojau, die
mir durch die Güte der betreflenden Herren Ortsvorstande (von Gnoiau durch
Herrn Lehrer Mausolff) mitgctheilt sind. Zu dieser Tafel noch einij^e Hcmer-
kungon. weiche über diese immerhin interessante Erscheinung einigem Licht vor-
breiten. Einige Hofzeicken äbnen Buchstaben, sind also wohl die Anfaugsbach-
Stäben des Namens der ursprünglichen Besitzer; nach H«rm Olaaasen ist das
in einigen FftUen im Dorfe Tiege und Hieran (c. 19, Besitzer Lingenberg)
der Fall. Andere bezeichnen bildlich das Gewerbe, welches neben einer Land-
wirthsohafb da nnd dort betridran wird, so Fig. c. 3.: Wagschaale (H&kerei-
betrieb) und Fi^. c. 2 Bild einer Grfitzmuhle: in der qu. Besitzung ist eine
Grützraullerci. Noch andere Figuren bezeichnen Geräthschaften und werden
auch darnach benannt z. B. Fig. c. 16 Fleischbeil, 20 Dung|^ül)el, 22 Bronne-
Schwengel .
Gedenken wir hier gleich einer Eiu:enthiindichkeit. die zwar nicht allgemeine
Sitte, sondern mehr nur Liebhai lerei einzelner gewesen zu sein scheint, aber
auch jetzt noch hie und da erkenidiar ist, nämlich den hier an den Wolin-
liauscru der Hofbesitzer üblichen in seiner unteren Etage olVeuen Vorlaubenbau
mit so vielen Säuleu (Ständern) zn stfitzen, als der qu. Hof Hufen zählt, so
dass man gleich äusserlich an dner z. B. von 7 Säiden getragenen Yotlanbe
erkannte: Hier wohnt Einer mit 7 Hufen. Ja es soll sogar üblich gewesen
sein, an dem ehemals modernen kleinen Mantelkoller ebensoviele Besätze anzu-
bringen, als der qu. Besitzer Hufen hatte.
Das Verhältniss üer Hofbesitzer eines Dorfes unter einander ist ein sehr
froundscliaftliches; man nennt sich „Nachbar", der Ortsschulze ruft die „HeiTcn
Nachbaren" zusammen. Früher war die Bezeichnung .,Mitnachbai" Mo(l(>. Auf
alten Grabmonumenten liest man oft: ;,Uier ruht N. N., gewesener Mituachbar
in N. N."
Was ilas A'erhiiltniss des Holbesitzers zu seinem Gesinde betrilVt, so charak-
terisirt sich das am bi'sten durch die Anrede. Das G<^sinde i-edel den Haus-
iierrn not „göns'gcr Herr" (günstiger Herr), dicHauslrau mit ..gons'g Fi ucke"
(günstiges Frauchen) an. Die Söhne des Hauses werden , Junger Herr", die
Töchter „Fränleinke" genannt. „Burtsohick** und „Jungferdien", wie sie ehe-
dem genannt wurden, sind veraltet und kommen woU niigmd mehr vor. Da
wir . beim Gesinde angekommen sind, so wollen wir nicht ver^umen, die einzdnen
Charge, wie sie in einer grossen Wwdwwirthschaft vorkommen, namhaft zn
machen. Von männlichem Gesinde kommt vor: klein Jung, gross Jung, klein
Looser. gross Looscr, mitunter noch ein eigener Kutscher, dann ,,Futtrack*',
der die Pferde, und ,,Kuhfutterer", der die Kühe zn lüttern und zu besorgen
hat, zuletzt ,,der Knecht'', meistens ein verheiratheter Mann, der die oberste
DiiMislcliarge liekh'idel. \ Ou weiljlicliem < ii'sinde gic^bt es ein ,.Jung!n;»dchen'*,
zwei ,, Kochinnen" (Kahksche geminnt, von ..Kahk". die Küche) und meistens
noch eine WirlhscUaftcriu. Die beiden Kucliiuueu versehen abwuchselud Woche
1»
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um Woche den Köchenditfiist, während nnterdess die andere Dienst in den
Stoben hat; jene heisst dann ,,de Bnhterschte" und die andere heinst dann
„de Bönnersehtc" (buhte ~ drauBsen, bönne = drinnen). Al)cr man begnügt
sich wohl aiirh. nanientlii'li in kleinorn Höfen, mit einer KähkHchc. während
es in »rrossf'rn noch mehr als zwei giel)t. Al)W(>chs<'hul Ii.iIxmj die Dienst-
mädelien je ihren freien Sonntag zn V>elipbigeni Ausgang, wobei es horgebraehte
Sitte ist, ihnen nach Hause d. h. für iiire Eltern oder Angehörigen »'ine Kanne
Milch mitzugeben. In der JahreBzeit, wo die Milch knapp ist (Weihnacliteu bis
in dcD Min) fiUH in manchen Dörfern diese Kanne weg, z. B. in Hieran. In
die Kirche ndunen die Dienstmldohen in den Sommermonaten gern „e Krietke'*
mit (Siehe WortrerseiohniBB.)
Gdien wir nnn mit dem Gesinde sn Tisch, nm m» anch hier Werderadie
Sitte und suc^eidi am^ eimge disnkteristlsGhe Speisen ansosehen. Es speist
männliches und weibliches Gesinde meistens gesond^ nnd swar von flachen
liölzcmen (sehr selten irdenen) Tellern oder vom sogenannten „Pleischbrctt",
ein hinlänglich langes ziemlich schmales Brett,- worauf durch eingerissene Striche
jedem seine Stelle abgegrenzt ist. A>if Teller oder Fleiscbbrett findet jeder
an den Flrischtagen (das sind Sonntag, Dienstag und Donnerstag), in der Ernte-
zeit öfters, zu Mittag seine Portion Fleisch und zwar gewöhnlich zugleich Rind-
und Sehweinelieisch (seltener nur einerlei) kalt vorgelegt. Es wird nanilich
Fleisch stets auf eine ganze Woche gekocht (im Sommer soll es stellenweise
wohl so jed«n Fleisehtage gekocht werden) nnd kalt sn verschiedraen Oemfisen
als 6Srann> oder Weisskohl (Kunst), Möhren, Wrookeni Pastinak, Erhsen gegeben.
An den andern Tagen oder sn Abend ist ein beliebtes Werdergericht „Erd>
schoekekielke'S d. h. Kartoffeln nnd Mefalktosse znsammengekocht and mit
Fett nbexlvaten. oder „Fleck"*), welche eingesalsen, mitonter auch in Molken
oder Essigswasser für längere 2Mt anfbewahrt nnd auf Gemüse (Möhren oder
Wrucken) gegeben wird. Als sweiter Oang kommt „de Läpelkost", d. i.
Löffelkost, eine mit Löflein zu essende dünne Speise. T'nd da spit^lt nun im
Werder ,,Bo ttcrniclksche Tirött'^ — Buttermilchsclic Griitze — eine trrosse
Rolle; sie kommt in vielen Höfen fast täglich auf tlen Tisch. Es wird nändich
Gerstengint/.e mit Buttermilch in grösseren Quantitäten, auf wenigstens eine
Woche auöieiclKMid, gekocht, in Fä.ssern aufbewahrt und zum Gelirauch —
während des Sommers, namentlich bei der Ernte — stückweise davongenommen,
mit kalter Milch Abergossen nnd so gegeben, was mne angenehm kilhlende
Speise sein soll, üm aber die „Bnttermilchsohe Orfktx" in den Wintermonaten,
wo nur wenig Bnttenniloh gewonnen wiitl, nicht entbehren sn müssen, wird
Ton letsterer Ton Ende September Yorratfa in Fftssem aofgesammelt nnd dann
seiner Zeit Gerstengrütze damit gekocht nnd im Winter warm gegeben.
So wie in Neujahr ffir alles Gesinde die oben «rwähntcn „Purzclkcs'* (auch
„NJej&hrscbkookes'' genannt) gebacken werden, so giebt es auch an den drei
9^ IM0 Gadiraw vom BiaA.
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liothsteu Fönten: Ostern, rfingstcn, Weihnachten, ganz bedtinnutc Speisen: zu
Ustern (in manchen Hofen audi zu Pfingsten) Abends Eier mit Milchrein;
;iueh 8)Mclt der geriiuchertc Schwciiiskopf an diesen Fönten eine grosse Kolle.
Dücii herrscht in dieser Beziehung keine UebereiuätiininuDg, weshalb ich uähcre
Namhaftmaciiung übergehe.^)
„De Schwiendkeät". Ein groädes Ereigni:;^ in duu liHUüwirthächaften ist
das in die Monate November nnd Dezember fallende Schlachtm der Sehweine.
Der Arbeitsmann schlaebtet sein Schwein «a einem Sonntage, weil er die Woche
fiber bei seinem Herrn besohAftigk ist, frflh morgens anfiingend nnd unter Bei*
htttfe von Nachbaren und fVeondon die Arbeit yollendend. In den Höfen aber,
wo acht bis sehn und mehr dieBer Thiere geschlachtet werden, gestaltet sich
dicscB Ereigniss zu einem fbnnlichcn Familienfest, „Schwienskest*^ genannt.
Die Verwandten eilen zur Hülfe herbei, die Nachbaren kommen, wie es hier
heiööt, ,,Speckme88en" und es entwickelt sich unter Schmausen und Trinken
ein fröhliches Tieilien. während (h'ssen die Arbeit mit don geschlachteten Thicren
tortgesetzt, ai)er au iIemseH)en Tage meist nicht beendet wiril. Am nächsten Tage
wird dann vollendet, wo sich dann wohl das l»ewegte Treiben wicderliolt: es
giebt Wurst! Mitunter endet die ganze ,.Schwcinskest'' mit einem Tauzcheu.
„De Fönäterkeät". Ist ein neues Wohnhaus erbaut, wobei Verwandte,
Fren&de und Nadibam htUfreiche Hand gelltet haben, dann giebt derBesititf
desselben jenen einen SchmauSt den man „FOnsterkest" nennt; Fdnsterfcest
von „Fenster", aber warum so, habe ich nicht erfahren können.
Der geneigte Leser veneihe, wenn ich ihn noch in den Viehstall fWire.
Auch der Werder'sche ViehstaU gewährt ein Interesse. Da stehen 20 bis SO
und noch mehr Kühe — unter der Obhut eines eigenen ..Kuhfuttercrs" —
rein und glatt geputzt in Keih und Glied neben einander „in Staaken'', d. h.
jede in einer Art von Jocli, rechts und links vom Halse aus mit Stricken oder
Ketten, die sich in losen Oescn um zwei durrli einen Querbalken oben ver-
bundenen rio.stcu auf und ab bewegen, angebunden. In diesen ..Staaken" steht
das Vieh die ganzen .sieben Winteriuonate auf derselben Stelle ohne jemals
aul den freien Hüfraum zu komuu'n, zwar ein recht unliefiui-mcH Stehen, das
Thier kann sich nor wenig bewegen; aber eben deshalb dient es zur Reinlich-
keit und zum gegenseitigen Frieden: die Kühe können nicht einander stossen.
Auch die Kuh des kleinen Mannes muss in Staaken stehen, die Ziege, deren
jeder Kttthner wenigstens eine httlt, meistens ebenso. — Bei neuen Einrichtungen
werden jetst wohl, besondere in grösseren Höfen, die „Staaken^' weggelassen
und die Kfihe mit Ketten an der Krippe befestigt, wobei durch eine Vorriditaag
es möglich gemacht ist, sämmtliche Kuhe mit einem Schlage von der Krippe
los zu machen, was bei Feuersgefidir von grossem Vortheil ist.
d. solche aus der Landwirthschaft.
Einiges hierher gehörende ist schon unter II. a. 10 „Erntezeit" und im
WortverzcichnisB mitgetheilt worden. Zur VenroUständigung hier noch Folgendes:
^) Im kutLulisclifU Eruiluade giubt es am urslvu VVeUiuacbtblviurtagu MiiUi^» weUs« Krbaeo.
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Fahren. „Ffthr nidi so naal" ruft der Herr dem KntBeher d. h. fahr
Hiebt io nahe der Orabenkante; und dann wieder: „Hftk nieh anl" er soll nicht
Binme oder Thorpfosten aafiüiren; hat er sie doch gestreift and ist nnr mit
knapper Noth vorbeigekommen, dann heisst es: ..ött schn&weld man Bol''
(..schnäweld" walirscbeinlieh |,8chnäbelt('".) Int im Wege ein tief ausgelahrenes
Geleise, dann muss man es „bescbreiie'', d. h. so fahren, dass man es
jwigchon den 'Rudorn hat.
AckerbcHtcllung. Ks wird nurmit rrcnieii i;''litirigt, wolici der Wcidergclic
Knecht oder Junge viel singt. Manchmal geralhen die Furchen nicht, sie werden
.,to uau" (zu achmal) oder ,,to gier*' (zu breit), welches ,,gier'' in den Wörtern
„atgiere, Torgiere" ^wiederkehrt (s. Wortverzeichniau). „Dat Winteruch", „dat
Sonuneracfa" nnd „de SIdeltiet'' sind sehen erwfthnt. Kartoffeln werden mit*
unter, vieUdcht melstentheüs, mit dem Spaten gepflanzt; damit sie schön in
Reih nnd Glied stehen, wird vorher dnreh den Markör (Marqnenr) die FUUshe
durch Ilaehe Längs* nnd Breitfnrohen geseiohnet nnd wo dieselben sich krensen,
die Knolle g^flanst.
Ernte. Hier erwähne ich als Bigenthümlichkcit die „LIdhanschke",
d, i. Ladehand schuhe, Fausthandschuhe von Schaflcder, deren das Paar zur
Zeit 60 Pf. kostet. Sie dienen beim Unitrehen mit den Garben zum Schutze
der ITände, besonders we^en der hier häutigen Disteln; nnd „der Lader^',
d- h. derjenige, der die Garben auf den Eintewagen nnd ..der V leih er", der
sie in der Scheune an Ort und Stelle zu legen hat, zielion solclie Iland.schuhe
an. Im Scheuneuraum, dem sogenannten Fach, werden die (iarben mittels
„Scbossforken" weiter geworfen, zweizinkige (Säbeln etwa halb so laug als
die StaakforiEen.
Die Kartoffeln werden ans der Erde ^gednckt" mittels der „Kartoffel-
dnck". Dieselbe besteht ans einem handlichen StQ, an dessen Bhide sich ein
starkes, reehtwinklich al^bogenes, «nem grossen Huftisen idinlidi sehendes
Eisen Ijefindet. Mit dieser Duck schlägt der Dncker hinter der Staude in die
Erde und reisst jene heraus. Das Ducken besorgen Mttnner, während Weiber
und Mädchen das Auflesen der Knollen haben.
Viehweide. Das Vieh bleibt Tag und Nacht auf der Weide, welche
meisten.^ von Wassergiäben, sonst von Drahtzaun eingehegt ist; ein Hirt ist
dabei. Kleinere Herdon von nur wenigen Hänpte:rn werden ganz ohne Hirten
gelassen. Die Zugäuge und ,, Förthen" werden durch ., Dohrschlag" und ,,ljück''
(s. Wortverzeichniss) geschlossen. Mitten auf der Weide steht der „Schobb-
jack" eingraben, ein Pfidd oder Baumstamm, damit das Vieh sich nach
Bedürfiiiss daran scheuem (schobben) könne; nnd man sieht den „Schobbjack"
lleissig benntst.
Kranten und Schanen. Wdl das Land wenig Abfall hat, so ist es
ron grosser Wichtigkeit, die zahlreichen Wassergänge (Znggiiben, Vorfluthen,
Laaken and Fl&sse) von Wa8ser|)flanzen rein zu halten; darum werden sie
fweimal im Jahre, zu Johanni und Michaeli, von Kraut gereinigt, was man
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„krude" nennt, während die jene Arbeit besorgenden Lente „Kräder*' (Knnter)
hoi>iSon. Natli doiu Krauten hält die Scliankouimitisioti ,,ilie Scliau" ab, d. h.
besichtigt, ob die Arbeit fprfindlich geschehen. Diese Koinuiä8ion bilden die
betreffenden (leschworenen. Es steht näiulicli jeder wichtigore Wassorji^ang
unter einer l)esonderen AufsichtslKjhöi'de, deren >fit,irb>der als eidbCh Vci |>fli( lit«'t(>
..Cieschworone'* hoissoti. Da Lnel)t e?? ..Sclnvmtr- und LiuaU' und Tauiuieer»
Vortiuth- und Lindenaucr-Laak- u. s. w. Grescbworeue'^
e. Bauerregelu und Sprüche.
KcgontH Sünndag vnter der Mdss ^ieese, Hochamt), so r^nt's de ganze
Wahk (Woche) gewöss. —
Freitag ändert sich das Wetter.
Sonnabend niuss die Sonne scheinen, wenn auch nur so lange, dass sich der
Bettler sein Ib iude trocknen kaim; nur an drei tionnabenden im Jahr braucht
die niclit zu si licincn. — -
Wenn der Sieb-Mann (der Siebverkäufer) kouiuit, wird s rt>gnen. —
Bei Neu- und \'oiluioud ändert sich das Wetterj wenn nicht, dann bleibt
es so bis zum nächsten Mondwechsel.
Wenn die Siehel des Nenmonds anf dem Rüeken liegt, so dass der Beiter
die Zänme darauf hängen kann, dann kommt schönes Wetter, im Winter Frost
Ebenso, wenn die Ertiien die oborstffli Spitzen der Banmvipfel aofenchen.
(Herr Claas sen-Mierau.) —
Wenn die Kinder bei ihren Spielen dranssen noch spät Abends viel Ge-
schrei und Lärm machen, regnet^s den Tag daratif: desgleichen wenn die Hühner
nngewöhnlich spät lor Ridie gehen und die Hunde Gras fressen. —
Früher Regen und frühe Bettelleut' geh n zu Bier (d. i. verschwinden), eh'
die Glocke (zur Kirche) läuft. —
.^Tiedge (irfdie) Gäbt bliewc nich Nacht.^ Dagegen: „Späde Güst wolle
Jiacht l)liewe". —
Onngebathie (ungebetene) (iä8t gehöre ant groti' Fönster (an die Hausthfne).
Im Schaltjahr dürlen die Mädchen auf die Freischalt gehen. (Ilerr
Gellern-Tannsee.) —
„Dat Wedder Oss so moj, de Peerd wäre ganz loj.*' (moj = schwQlwarm,
loj = matt) —
An bestimmte Tage knüpfen sich folgende Regeln:
Pauli Bekehrung (25. Januar): da drehen sich die Winterschlaf halten-
den Thiere atif die andere Seite. —
Wenn auf dem sogenannten Speckmarkt in Marienburg (Sonnabend vor
Septuagesima) vor 12 Uhr Mittags die zum Verkauf gcsttdlte Grütze im Preise
steigt, dann wird auch der Weizen steigen. ((J ellern-Tannsee.)
Lichtinessen {'2. Februar): Ein tri'ilier Liclitnie«stag versiiricht ein frühes
Frühjahr, ein hellur kündigt das Gegeutheil an. Daher die Verse:
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^LkshtmöBse dunkel,
Plflg Barg onn Kunkel.
Uchtmöese hell oon kllr,
Denn nOmm de Barge wihr.*
Und: „LiehtmesB donkel,
Macht den Ban'r znm Janker.* —
Der Schäfier sieht an dieaem Tage lieber den Wolf, als die Sonne im
SchafstaU. — Höchstens darf die Sonne ab lange Bcheinen, als der Reiter Zeit
znni satteln dos I'fcrdos braucht, sonst ist spätes Fr&lyahr. — Klare Lichtmessen
machen klare, d. h. unfruchtbare Eier. — „Lichtmessen halb Futter, halb Brod**
d. h. der Winter ist dann erst halb vorbei. —
Mariä Verkündigung (25. Mün): So viele Tage die Bienen Tordieeem
Tage ausfliegen, eben so viele müssen sie nachher einsitzen. —
An dem Tage, an welchem der Pflug zum ersten Mal aufs Feld lälirt,
gibt es Vesperbrod hi.s Michaeli. —
Wie der Wind steht am ersten Ostert'eiertage vor und bei Sonnenaufgang,
so bleibt er vorlierrrJeheiul bis Johanni. —
„Wer seei^t (i^äet) n**h Medar (uach Medardus, 8. Juni),
De öss eeu Nar.
Onn wer seegt näh Vitt (Vitus, 15. Juni),
Dem geit Sack onn Sit quitt*'. —
Rcgen ts in 7 Brüder (10. Juli), dann regnet es 7 Wochen. —
Wenn es in Mnrgftretha (13. Juli) regent, gerathen die Nüsse nicht —
Bartholomäus (24. August) geht der Storch weg. —
Begnet es in Aegidius (1. Septembw), dann kommt ein nasser Herbst
Kreuzerhohnng (14. September), da ist Zeit, die Wintersaat zu bestellen.
Cathftrina (26. NoTember). Dieser Tag ist wichtig für den krausen
Winterkohl; ist er dunkel, dann kann man den Kohl stehen lassen, es kommt
ein günstiger Winter; ist er hell, dann heimse man ihn dn, denn es folgt dn
nasser, fauler Winter. Daher:
„Cathrin dunkel,
LIt den Kohl opp'm Strunkel.
Cathrin hell onn klar.
Denn nömm den Kohl wahr".
8. Dezember (Marienfest): Wie das Wetter da, so ist das G^;enUieil am
ersten Weibnacbtsfeiertage. —
Das Wetter der bo^ou. Zwölften (ßß, Dezember bis 6. Januar) gibt für
jeden Monat des neuen Jahres das Wetter an. —
Endlich noch die Qua (cm per. Je höher nach oben auf der betreftenden
.Monatsseite im Kalender sie stehen, desto höher werden die Getreidepreise;
je tiefer nach outen, desto niedriger. (Gellern* Tannsee.)
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Mögen hiemit meine Mittheilangen aus dem hiesigen VolkBtiifimlicheii ge-
schlostjcn sein. Ich fühle das Unvollkoinniono und Tjückerihafte dieser meiner
Arbeit sehr wohl; aber ich gedenke auch mne Nachlese auf diesem sehr inter-
ospanton Geltietc zugleich mit Mitthoilungen über hiesigen Aberglauben in
H|)at,rr*'r Zelt folgen zu lassen. Untcrdet^sen kann ich nicht umhin hier den
Wiii)S( Ii auszudrücken, dass es bald gelingen möge in allen Gauen Deutschland.«
Mitarlx'iter zu finden, welche durch fortgeHetztes Beobachten und Sammeln zom
weiteren Autbau der heiuiiächen Volkskunde beitragen.
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Bericht
Uber die
DurcMorschang der Provinz Westpretissen in natnrhiitoriBclier, archäologischer and
eUuiolog;ischer Beiiehnng Seiteni des Westpreusischea Froviiuial-XaMiuiii und
dar VMi PmiBifil«Liadtage ndiffWtiPBteltt YotiM «fknnd te «ilitt MeU-
jihrigoa Itatapsiod» dar TtnrattiiBff dM Waf^arraaiiiehMi PMfimiilTttbaadM.
(1. Aiiril 1878/84.)
Voigctnig«fi in der äiUung der NaturfondModeo GetelitcbAft am 23. April IHÜi.
Nachdem die Vertretung der wiedererstandenen Provinz W-^^itprenasen die
Absicht ausgedriickt und bethätigt hatte, auch den Bestreliuntrin auf dem
(iehiete der Kunst und Wisaenseliaft eine energische Förderung iing(!d«'ilien zu
luitöen, haben sich die vom Provinzial>Landtage Bubventionirten naturforachendeii
und «nbHologischen Veroiiie inneriialb der Provins mit dem dnidi denMlben
neubegrfindelen Provimtial-lfiueBm tn einheitlichem Streben und wirksamerer
Arbeit gemeiuBam Twbonden. In einer der ProTinsial'Kommiasion fikr die Yw-
waltnng der Provinaal-Miifleen im Hin 1881 fiberreichten nnd den Mitgliedern
der Natnrforschendcn GeBellschaft in der Sitzung vom 23. März ej. inhaltlich
mitgetbeilten Denkachrift über die Aufgabe and Methode einer Landesdurch-
Porschung Westpreussens in naturhistorischer und archäologischer Beziehung-
liabe ich darauthun versucht, welche provinziellen Leistungen auf dem (Jebiete
der Geologie, BoUinik, Zoologie und Anthropologie bin dahin zu verzeichnen
«gewesen sind und welche weiteren Arbeiten lür uns noch enihrii'en. niesclbcii
laspen sich dahin zusaniuienfas.sen, alle hier vorkommenden Fos.xilirn, l'Hanzt n
und Thiere sowie anthropologischen und prähistorischen (legcnständc nacli
jedui' Richtoog hin soweit kennen xn lernen, nm später eine getreue Schilderung
dea Natuleliena dw Vergangenheit nnd Gegenwart in Westprenssen an ermög-
lichen. Hindebtliob der im Verfolg dieaes Zieles einanschlagenden Methode
sprach ich die Ansicht ans, dasa die bisher übliche Erforschung durch Send-
boten allein fSemerliin nicht beizubehalten sei, weil sie mit den örtlichen Ver>
hjlfniiWttn einor ihnen fremden Gegend nicht hinreichend vertraut sind und eine
genigmd lange Zeit daselbst nicht verweilen können, um eine annähernde
Ferrollatftndigang in ihren Beobachtungen zu erzielen. Es erscheine wünschens-
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Werth und p:el)ot<'ji. daps zunächst die in der Provinz vorhandenen, für natur-
wissenschaftliche Zwecke zugänglichen und geeigneten Kräfte in ihrer nächsten
Umgebnng zn oinor fjclbständigen Thätigkeit angoregt werden, und os sei zu
erwarten, dasfi viele Lehrer, Apotheker, Forst- und Landwirt he g<'neigt sein
werden, einer solchen Anregung Folge zu leisten. Zu diesem Behüte lunpfehle
«•s sich, die einzelnen Kreise der Truvinz durch Konunissare bereisen zn lassen,
welche zur Mitarbeit geneigte Männer zu gewinnen und äie mit iiistrukiiuuen
über das fieobachten, Sammeln und Anfbewahreai der fraglichen Objekte ta
Tersehen haben. Ausserdem sei es dorohans erw&nscht, dass die natnrforschen*
den Ywdne fortfahren, Tomehmlich solche Gegenden, in denen tai^liche
Kräfte nicht angefunden werden können, durch Sendboten untersuchen au
lassen und besonders iweckmässig <»«cheine es, Spezialforscher aussuschickon,
welclie eine enger begrenzte Abtheilung des Naturreiches mm Gegenstände
ihrw Studien gewälilt haben.
Diese Bereisung hat meinerseits l)ereit8 in zehn Kreisen stattgefunden und
das Resultat derselben hat den Erwartungen ents|»rochon. In den ^^tädten und
auf (lern Lande sind befähigte Männer bereitwilligst auf die vorerwähnten
Litentiouen eingegangen und entselilossen. dieseibeu tliatkrättig zu Ibrdern.
Diesen günstigen Erfolg verdanken wir in erster Linie der wohlwollenden
Förderung Seitens des Oberpräsidenten der Provinz Westpreussen HeiTn
von Brnsthausen, sodann der gütigen Unterstutsnng von 8«ten der Herren
SLTeis-Landräthe, Provinzial-Schulrftthe und Kreis^hullnspektoren und endlich
dem ftenndlidien Entg^enkonunen der ganzen Bevölkerung in unserer Provinz.
Wir wünschen und hoffen, dass das Provinzial-Museum und die naturforschenden
Vereine auch künftighin in ihren Bestrebungen eine allseitige Theilnahme und
wiiksame Förderung eriahi-en mdgen und so in den Stand gesetzt w^en,
ihren Arbeiten eine immer breitere Grundli^e und einen stetig zunehmenden
Umfang zu verleihen. Inzwischen sei es mir L'cstattet. die Frgebnisso zusammen-
zufassen, welche bei der Durchforscliuiig der Provinz Westjtreussen in natur-
historisclier, archäologischer und etlinnlogischer 15ezi<!lunig Seilens des West-
preussischen Provinzial-Museunis und der vom Provinzial-ljaudt.ige sul»v(Mitionirten
naturforschenden und archäologisclieu Vereine seit dem lie.slehen unserer i*rovinz.
d. h. während der letzten sechs Jahre, sich herausgestellt haben.
Die geologische Aufnahme von Westpreussen war auf Kosten der
früher vereinigten Provinz von der Physikalisch* Oekonomischen Gesellschaft
in Königsberg begonnen und durch die Herausgabe einer Sektion (Danzig)
bothätigt worden. Da zur Zeit der Abtrennung Westpreussens zwei weitoro
Sektionen (Dirschau und Elbing) in Angriff genommen waren, wnnle vom dies-
seitigen Provinzial - Landtage eine einmalige Subvention zu deren Vollendung
gewährt, welche 1883 auch erfolgt ist. iSeitdein hat das Köin'glieh Preussische
Handelsministerium die Fortsetzung der geologiseheu Kartirung idjernommen
und die (leologische Landeg-Anstult in Berlin mit deren Ausführung beauftragt.
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DieMibe bat iniii ra dankenawerther Weise die anfnehmendeii Geologen beauf-
tragt, ftberaiehlliclie Zosamiiieiistelliiiigeii der gewonnenen Schiohtenproben nnd
Fosaüien dem hiesigen ProTinzial-Musenm einzusenden, was aach schon wied«^
holt geachehcn ist.
Aus der Tertiärformation ist die Braunkohlen- und Bemsteinbildung
für unsere Provinz von gröster Bedeutung, weshalb es uns zu aufrichtiger
Freude gereicht und gleichzeitig zu innigem Danke verptliehtet, dasss der mn
vprsdriedene Zweige der Wissenschaft, vürneiiinlicli aber um die Keimtuiss der
heiniallicben Naturobjekte hodiverdiente Prolessor Menge Ij) Peine umfang-
reichen und überaus werthvolien Sammlungen aus Jenen beiden Gebieten der
Naturforschenden Gesellschaft bezw. dem Provinzial - Museum als Angebinde
fiberwieeen hat. Wllbrend die bei Ghlapan und BizhOft zn Tage geforderten
Bnumkoblen mit ihren vegetabilischen Einschlössen schon fr&her von Heer's
bewährter Hand beschrieben worden sind, werden die Bemst^ne mit den ein-
gebetteten Besten einer hier nahezu ausgestorbenen Pflanz«iwelt noch gegen-
wirt% durch Professor Göppert in Breslau einer sorgsamen Besrbeitung
unterworfen, deren Resultate die Naturforschendo Gesollscbaft mit Unterstützung
des Westpreussischen Provinzial - Landtages in einem iilustrirten Praclitwerke,
der ., Flora des Bernsteins'', lierausgiebt. Der erst«* Band mit 10 kolorirten
Tafeln ist im vertiossenen Jahre erschientm und wir liofteii, dass der hochver-
diente A'erfasser die gedachte (Jesellschat't in den Siaiid setzen wird die weiteren
Bände ]>ald folgen zu lassen. Ausserdein hat Ileir Stadtrath Helm die wichtigen
Ergebnisse seiner physikalischen, ciienuschen und nnkroskopischen Prüfinigen
der einheimischen und auswärtigen Bemsteinsorten in den Selirifteu der Natur-
forsehenden Gesellschaft (N. F. Band IV. Heft 8; Band V. Heft 1/2 nnd 3)
' sasAfarHeh mitgetheflt. Die Bemsteinssmmlung des Provinzial-Musenms erfilhrt
fortdanemd eine erwünschte Venrollstttndignng nnd VergrOsserung, zumal durch
die Freundlichkeit der Herren Pfannenschmidt, Helm, B. Alter und
Jantzen, und überdies hat Herr Bittei^tsbesitzer v. Grass- Klanin eine reich-
Italtige Suite von werthvolien sizilianischen Bernsteinen als Yei'gleichsobjekte
dem Musram znm Geschenk gemacht.
Von nicht geringerer Bedeutung für uns sind die (xeschicbe, welche zur
• Diluvialztut aus nördlich und nordöstlich gelegenen Ljuulern über das ganze
norddeuts<die Flachland sich ausgebreitet haben. Durdi V(;roiniguiig der von
der Naturlorschonden Gesellscliaft iibernoninienen KoUektion nnt d<*r Privat-
^aIlID^Iung des Unterfertigten wurde der Grund zu unserer Ciescldebc-Sammlung
!;elegt, welche seitdem infolge freundlicher Zuwendungen ans allen Kreisen der
Provinz, besonders aber Seitens der Herren Beallehrer Schnitze hierselbst,
' Dr. Kieeow in Langfahr, Dr. Fricke in Dirschau, Bittei^tsbesitzer Treichel
Ol Hoch - Paleflchken, Förster Hfincheberg in Karlsthal nnd Apotheker
Sehern mel in Lessen, in stetem und schnellem Anwachsen begriffen ist. Herr
Dh>, Kiesow haX swri Abbandlungen „lieber Ccnoman -A'ersteinerungen aus
(Job pilaviain dor Umgegend von Danzig" im 1'2. und 3. Hefte des V. Bandes
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unserer Schriften veröffentliolit und eine weitere Publikation desselben Ver-
fassers über silurisehe und devonische Geiichiebe aus Westpreusseu steht dem-
nächst zu erwarten.
Auch (iie Erfbrsoliuiitr il< r westproufHischcn Diluvialfauna ist, vorneliuilieh
durch das Auffinden von zahlreichen Säugothit-rresicn, in erfreulicher Weise
gefbrdert worden. Vom Mammut wurden Backzähne in Marienfelde bei Marien»
Werder, an der Montaner Spitse, in Hohenstein Westpr., in Marienbnrg nnd
Bedlau, sowie in Draulitien nnd Borchersdorf in Ostpr., Bruchstficke von Stoss-
zttbnen in Dansig, bei Oraudenx, Tnchel, Heidemühl im Krdse Stnbm nnd
Oatrowit im Kreise Strasbai^;, ein Bmchsi&ck vom Schulterblatt in Langenau,
Kreis Danzig, Braehstficke von Schenkclknochen in Rheda und Rondsen und
ein Fnasknochen in Ijangcnau, Kreis Danzi^, neu zu Tage gefbrdert. Vom
RhinoceroH tichorhinvs Fisdi. sind aus Hohenstein Westpr. und Marienburg
Backzähne und von einem Wal aus Neuschottland bol Danzipj ist ein s^rösseres
Bruchstück des rechton UnlcikictVis in unsere Saiinnlungen gelangt. Die im
Provinzial ■ Museum aul Itewahrtcii diluvialen 'fhicrrfstc hat Herr Dr. Schir-
macher-Elbing in seiner Inaugural-Dissertation ..Die diluvialen Wirheltliierresttf
der Provinzen Ost- und Westpreussen" 1882 behandelt und zwei iiiesige Rhino-
e^rof-BackiJiluie sind von Herrn Dr. Kiesov im 4. Heile des IV. Bandes N. F.
der Schriften der Natnrforschenden Gesdlsohaft abgebildet nnd beschrieben
worden. Ebenso ist auch das Yorkommoi von Dilnvial-Konchyli«! von mehreren
Stellen neu bekannt gewoi'den.
Bei weitem zahlreicher sind die Enochenfunde ans dem Alluvium. So
wurden in Stendsitz, Kreis Karthaus, Gulbicn und Radanino im Kreise Rosen-
berg und an vielen anderen Orten mächtige Elchgeweihe, bezw, Bruchstücke
derselben oder auch atulcre Skelcttheile im Wiesenmergel oder Torf zu Tage
gefördert uml sind «iureii die Freundlichkeit der Herren Besitzer dem Provinzial-
Muscuni /.uirefülirt worden. In dem Mergelboden des Liepnitzer Sees, Kreis
Schlochau, ist der Schädel neltst Oeweih eines Kdelhirsdies (l'i-Enders) und
an sehr vielen anderen Stellen sind grössere oder kleinere (ieweihbruchstücko
aufgefunden worden und in den Besits des Museums gelangt. Bei Aushebung
eines die Kaiserliche Werft bei Danzig omschliessenden Qrabens wurden auch
Stangen vom Benthier angetroffen, wie Ähnliche Exemplare schon frfther aus
Olttckan nnd Kokosken bdcannt geworden waren. Diese Fnnde sind von Herrn
Amtsrath Stmckmann-HannoTer bei seiner Arbeit „Üebmr die YerbrdtnnK
des Rcnthieres in der Gegenwart und in älterj'r Zeit nach Maassgabe seiner
fossilen Reste" (Zeitschr. d. d. gcol. Gesellschaft, Jahrg. 1880) Lierucksichtigt
worden. Bei Piekel wurde kürzlich der rechte Unterkiefer eines Bibers ange-
spült, w<'k'he Thierart noch in historischer Zeit unsere Weichsel bewohnt hat.
Grössere Funde von diversen alliiviah-n Knochen sind im Mergel von Straueli-
mühle unweit Oliva und im Mottlau - Schlick an der (Jiüneu Hri'icke gemacht
worden; unter den letzteren befanden sich Reste vom Auerhalin, Elch, Bären
und auch ein zum Schlittschuhlauf verarbeiteter rechter vorderer (Tntersciienkel
vom Pferd. *
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Was die botanische Erforschung der Provinz anlangt, so haben sich an
verschiedoMB Orten derselben geeignete Kräfte bereit erklärt, die Flora ihrer
Umgebnng sorg<;am zu beobachten und das Resultat dieser Untersuchung dem
Provinzial-Miis»Mim ))okannt zu geben. Demzufolge sind während der verflossenen
sechs Jahre die Plianerogamen von .Jenkau durch Herrn Oberlehrer Eggert,
von Oliva durch Herrn Lehrer Lutzow, von Neustadt durch die Herren
l'rofessor Barthel und Dr. Bockwoldt, von Pr. Staigard durch Herrn
Dirigenten Semprieh, von llochpaleschken durch Herrn Rittcrgutsltcsiitzcr
Treichel, von Tannsee durch Herrn Pfiurrer Preuschoff, von Elbing durch
Henrn Lehrer KalmnsBf von Ghristbnrg dnreh Herrn Apotiieker Ludwig, von
BiesenlNirg durdi Henrn Bector Mftller und Beallehrer Meier, von Knlm
dnreh die Herren Gymnasiallehrer Dr. Rehdans und Herweg, von Schweis
dnrdi die Herren Bector Land mann und Oberlehrer Heyer, von Lessen
durch die Hmren Hanptlehrer Hellwig und Apotheker Schemniel daselbst
näher }»ekannt geworden. Auch die Kryptogamenflora der Provinz ist erfolg-
reich durchforscht worden; bo sind die Laubmoose von den Herren Forstasseseor
Grebe, Apotheker Janzen und Dr. v. Klinggraeff, die subterranen Pilze
von HeiTU Professor Dr. Bail zum Gegenstände eingehender Studien gemacht
worden. Hierbei sei auch erwälmt, das3 eine Zusammenptelhnit!^ \on 4t) ge-
trockneten Algen aus der Ostsee von dem Königlichen Bütanisclicn Institut der
Universität Kiel dem Provinzial-Museum zum Geschenk gemacht wurde. Im
Besonderen ist der, seit der Selbständigkeit des Provinzial - Verbandes bo-
Btebende, Westprenasische Botaniseh-ZoologiMhe Verein bestrebt gewesen solche
Gegenden, in denen befthigte Mftnner bislang nicht gewonnen worden konnten,
darch Sendboten durchforschen an lassen. In diesem Sinne haben die Herren
Sehttltse den Kreta Karthaus, Dr. t. Klinggraeff und Lütaow den Kreis Neu-
stadt, Dr. Y. Klinggraeff und Stnd. Hellwig den Kreis Schweiz, Dr. v. Kling-
graeff und Dr. Hielscher den Kreis Stra.sburg und Stud. Brich den Kreis
Tochel bereist und floristisch untersucht. Hierdurch ist das Vorkommen und die
Verbreitung der Gewächse in diesen Gebieten feaftrestellt worden, worülwr auf
den Wanderversammlungen und dann auch in den Schriften des gedachten Ver-
ein^ umständlich berichtet worden ist. Daneben, ohne eine Verl»indung mit den
hiesigen Ijestrebungen zu unterhalten, setzt der Kdnigsl)crger l'reussischc Bota-
nische Verein unter Leitung des Herrn Professor Dr. Caspary die Erforschung
der Flora auch in Wcstprousson, speziell die Untcisnchung der Wasserflora, fort.
In TflffdienatSieher Weise hat Herr Dr. t. Klinggraeff im Jahre 1880
den „Yersnch einer westpreussischen topographischen Flora" gemacht
(Sdififtem N. F. Band V. Heft 1/2), worfai unter Ausschluss der Algen und
POie tarn ersten Male alle bis dahin in Westprenssen bekannt gewordenen
iPßuun mit Angal)e ihres naturlichen Vorkommens zusammengestellt worden
Xnt Grund dieser Arbeit wird es spttter unschwer gelingen, ein richtigeres
KU Ton der Verbreitung der Pflanzen in unserer Provinz zw entwerfen, nach-
dem die Durcbforschnng derselben l&ngere. Zeit hindurch betrieben worden ist.
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Seitens der Verwaltnng des Prorinsul'MtMeiiiiis warde 1880 das toh dem v«r>
storbonen ausgezeichneten Floristen Dr. Klinggraeff s. hinterlassene Her*
barinm angekauft, welches in etwa 7700 verschiedenen Standortaesemplaren die
Belege zu dosson Flora von Preiissen" uinfasst. Nach dem Vorgangs andftror
Institute wird dies Herbarium in Pappkäston aufl>ewahrt. welche den Gebrauch
wesentlich erleichtern, staul »sicherer sind und vor dem Zerdrücken der Pflanzen
durch starkes Zusjuiinienschnriren schützen. Ilierhei sei no<-)i hcnMM-kt. dass die
von einem Fundort liei i i'ilirt iid« ii Exemplare dcrhcil»cn Sj>czics durch Pa|>ier-
streifen auf einem halben I><)gcn \v('issc> Sdn-cibpafticr befc-itiirt sind und dass
ebenso die Etikette auf demselben aufgeklebt ist. Die verschiedenen Staudorts-
cxemplare derselben Art sind in einen blauen ßogcn gelegt und gloichfalla
werden die Gattungen, Untorfinnilien etc. durch Umschlüge znsanmengehalten.
Neben diesem „Herbarinm v. Klinggraeff'*, welches In sich abgeschlossen
bleiben soll, ist &n ProTinsial-Herbariam im Entstehen begriffen, das ans
deiQenigeu getrockneten Pflanzen sich susammensetst, welche die in der Provins
sammelnden Herren, vomohmlich die oboigenannten, uns eingesandt haben, und
in welches auch fortan alle neuen Zugänge eingeordnet wei-den sollen. Wir
lioffen bald in die Lage gesetzt zu werden dies Provinzial-Herbarium, welches
bisher in einzelnen Fascikeln aufbewahrt wird, in der niimlichen Weise ein-
richU'u und itir den (icbrauch zugänglich machen zu küonen, als das erstge-
nannte lleiltarium v. Klinggraefl".
Abijesehen von den floristischen .sind auch j)hänolo^is('lic Beobach-
tungen innerhalb unserer Provinz angeregt worden (vergl. lioricht fd>er die
Wanderversammlung zu Elbing am 7. Juni 1881). Es ist Thatsache, ^uph ein
bestimmter Grad von Wirme und Regen erforderlich ist, damit flberhaupt eine
Pflanze ezistiren kann; ein anderes gmiau bestimmtes Maass mnss eingetreten
sein, um sie zom BIfihen, ein anderes, um sie zum Fruchtreifen zu bringen.
Wenn dieser Grad nicht erreicht wird, so kann die Pflanze vegetiren, ohne zn
blühen, oder sie kann blühen, ohne reifen Samen zn zeitigen, wie dies an sehr
vielen unserer 'J'reibhati.spflanzen der Fall ist. Es genügt indes.sen eine bc
stimmte Höhe der Temperatur nicht, um den normalen Verlauf der einzelnen
Entwickelungsstadien zu ermöglichen, vidmelir ist auch noch eine gewisse
Dauer derselben oi Ibrderlich. Wenn nun auch bekannt ist, dass jedes Ent-
wickehingssiadium einer IMlanze das Produkt aus dem Orade der empfangenen
Wärme, Feuchtigkeit etc. und aus der Dauer derselben ist, so bedürfen wir
doch sehr zahlreicher Beobachtungen, um diesem allgemeinen Gesetz für jeden
einzelnen Punkt und ßr jede einzelne Pflanze Ausdruck zu Terleihen. Zu
diesem Behnfe sind Seitens des Botanisch>Zoologischen Vereins fkst in jedem
Kruse der Provinz Wes4»reossen phinologische Stationen eingerichtet worden,
weldie von Pflanzenkennern und •freunden bereitwilligst verwaltet wenleni
Hierdurch soll z. B. fes^estellt werden, wann unsere Bftume und Strftnchw
ihre ersten Blfitlicn treilten, wann sie ausschlagen, wann die Oetreidearten auf-
gehen, blühf'n und reif werden u. a. m. Wenngleich diese Beoltachtungen erst
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kune Zeit hindurcli for^esetzt worden sind, lAsst sich sdion jetzt erkcnneUi
dass in Anbetracht der räuuiliclion Ausdehnung unserer Provinz in liorisontaler
und vertikaler Beziehung inaiK liei lei A^erHcluedonheiten vorhanden sind.
In der liotanischen Abtheilung des l'rovinzial-Museunis soll die Lebens-
weise der in der Provinz vorkoniinenden Pflanzen in zweiktMilspreehender
Weise veranschaulicht werden. Zu diesem Behulc genügt es nicht immer die
getrockneten Pflanzen oder deren Theile inHerbaiien aufzubewahren, vielmehr
giebt es eine grosse BeOie Ton interesMiiten und wichtigen Eneheiaiiugen,
welche aoderweilig daigeeteDt werto mflasen. Td diesem Sinne ist eine ge-
sonderte Sanunlnng Ton Pflansensamen und •firilchten angelegt und anfgestellt
worden, wobei die der einheimischen Knltnrgewllchse und der mit diesen xo-
»mmen eingeschleppten Pflanzen vonugsweise Berücksichtigung erfahren haben
Ausserdem ist die Anlage einer morphologischen Sammlung angebahnt
worden, in welcher alle solche Objekte Platz finden sollen, welche auf das
noniiale und anomale Waehstlium unserer Holzgcwöehso sich bezichen. Seitens
der Museums-Yerwaltung ist an alle Freunde und Gönner unserer Bestrebungen
ein Aufruf (W. Pr. M. Journ.-Xo. 130 '84.) zur Theilnahme an jener Sammlung
verbreitet worden, welchen der Obcrpräsiilent der Provinz Wcstprcussen, Herr
V. Erntsthausen , sämmtlichen Königlichen Oberfürstereien in unserer Provinz
zur Beachtung zu empfehlen die Güte gehabt hat. Demzufolge sind uns
bereits von mehreren SeiteUi zumal von den Herren Oberförster Liebenoiner
in OHva, Oberförster Puttrich in Wirthy, Verwalter Hoyer in Swaroschin
und Farster Gansow in Baukau interessante Belegst&cke zugegangen und von
mehreren aoderai Seiten solche in Aussicht gestellt worden. Wir hoffen, dass
dicäc morphologische Sammlung in absehbarer Zeit soweit sich vorgrössem
wird, dass sie nicht nur von jedem Naturfreunde, sondern auch vom Botaniker,
Forst- und Landwirthe mit Theilnahme wird betrachtet werden kOnnm.
In zoologischer Hinsicht ist die Durchforschung der Provinz Westproussen
während der letzten sechs Jalue gleichfalls gefordert worden uixl zwar iiiunnt
auch hieran, neben der Naturfor.selienden (lei^ellsehaft, der W«'stj»reu.ssi.sehe
Botanisch-Zoologische Verein einen wesentlichen Antheil. Unser unvergcsslichcr
Menge hatte es als eine Lebensaufgabe eriasst, die Naturgeschichte der iu
West« und Ostpreussen vorkiunmenden Spinnen zu stndiren und hat das Resultat
in fordaufenden Heften der „Schrillen der Katurforschenden Gesellschaft'^ durch
Wort und Bild zur Barstellung gebracht. Es war ihm noch beschieden, den
Abschlnss dieses Werkes, welches er mit Liebe, Fleiss und Energie mebrarc
Dezennien hindurch gefördert hatte, im 3. Hefte des IV. Bandes (N. F. 1878)
selbst zu erleben.
Die einheimische Insektenwelt wird durch die Honen Brise hko, Grentzen-
herg und Helm in Danzig, Förster Schindowski in Pröbbeinau, (J) iiniasial-
lebrer Rebberg in Marienwerder» Wasserbauinspektor Bauer in Kulm. Si ininar-
lohrer Weichen in Tuchel u. v. a. fortdauernd beobachtet, infulge dessen
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mancherlei nenere Ergebnisae xa Teraeichnai sind. Herr Brischke hat in
unseren „Schriften" 1878 eine Abhandlung über die Ichneamoniden'derProvuixe&
West- und OstprcusBen (N. F. Band IV. Heft 3) und im Jahre 1881 eine Arbeit
fiber die Blattminirer in Danzig.s Umgebung (N. F. Band V. Heft 1/2), sowie
18S,'i den zweiten Thcil seiner Beobachtungen über die Arten der Blatt- und
Uolzweppoii" mit ariit colorirten Tafeln fN. F. Band V. Heft 4) herausgegelicn.
Herr Stadtratli Helm hat in den Berieliteii des Botanisch-Zoologirfehen Vereines
wiederholt fdier neue Käfer aii.s der l'mtreireiid von Danzig, Herr (lynumsiallelirer
Roh borg ebenda über die Lepidopteren des Kreises Marienwerder (5. Heft 1882)
nnd Herr Lehrer Eich mann fiber die von Gr. Pallubin im Kreise Berent
(8. Heft 1880) Mittheilungen gemacht. Zur Vermehrung der eiBhdbiiisdieD
entomologiachen Sammhingen des Provinzial-MiiBemns hat, anaser den Hm«n
Grentaenberg nnd Helm, Tomehmlich Herr BergwerkS'IHrektor E. Treptow
Ton hier einen reichen nnd wesenCliohen Beitrag getiefert. Ueberdies hat Herr
Hanptlehrer B r i s c Ii k e auf Anlass und auf Kosten des Westpreussischen Botanisch*
Zoologischen Vereins entwickelung8geseln*chtliche Präparate soleher einheimischer
Insekten, welche in forst- oder landwirthschaftUcher Beziehung wichtig sind, in
94 Glaskasten nnd andere Präparate von einheimischen Insecten, welelie Pflanzcn-
defornmtionen hervorrufen, in CJlaskastcn angefeitigt. welche in der 7.00I0-
gi?<ehen Abtheilung des Provinzial Museums aufgeHtellt wortlen sind. Die Biiinen-
Molusken der Umgebung von Danzig unterzieht Herr Oberlehrer Schumann
einer sorgfältigen Bcobaclitung und hat in den Berichten des qu. Vereines
liierübcr wiederholt refcrirt (3. lieft 1880; 5. Heft 1882).
Im Gegensatt snr Fanna der wirbellosen Thiere Ist die der höheren
Thiere in unsorür Provina noch sehr nngenfigend bekannt, weshalb von .
dem Provinaial - Mnsenm im Terflorsonen Jahre ein Dmclccirkular (W. Pr. M.
Joam.-No. 890/68) mit der Bitte am Theilnahme an der Brforsdrang der in
der Provina Westpreussen vorkommenden Wirbeltliiere ausgegeben wonlcu ist.
Der Herr Oberpräsident von Ernsthausen hat aueli dieses Rundschreiben
sämmtlichcn Königlichen Oberförstcreien nnd liblieren Lehranstalten in der
Provinz zu übersenden die Güte gehabt. Im ^'erlolg desselben sind uns bereit«
mehrfach interessante Notizen über das Vorkonniien s»'lteiier Thiere in Wesf-
]ireiissen zugegangen un<l wir hofleii, dass dieser Kreis der MitarlM'itcr ein
iiiiiiier grösserer werden w ird. Bis jetzt haben zur näheren Keniitniss der ein-
lieiudscben Wirbeltliierfauna vornehmlicii die Mitglieder des hiesigen Ornitho-
logischcn Vereins, die Herren Boltcnhagen, Dommasch, C. H. Döring
nnd Kanffmann, fem» die Herren Förster Sehindowski m PrObbemau,
Lehrer Vogel in SchOneberg a. W., Förster Gansow in Bankan, Oberförster
. _fliiinndinn » Mirchan, Oberfbrster Schneider in Karthaus, Bitteigntsbeeitier
Treichel in Hochpaleschken, Oberibrster Jerrentrnp in Bisenbrflek, Dr. Pasig
i}i JaBtrow, Lehrer Zynda in Stnhm, Oberlehrer Wacker in Marienwerder und
Bcallehrer Meiei- in Biesenburg, sei es durch Mittheilungen oder dui*ch Uebcr-
sendung der Bälge, beachtenswerthe Beitiiige geliefert. Ausserdem ist der
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Westpreussische Fischerei- Verein licsitreht, neben «einen piaktirtclRn Interessen
auch die ErfurBchung der oiuheiiniscbeu Fiscbarten zu fördern, was durch das
Ausaendea von Fragebogen und durch das Bereisen einzelner Kreise von Seiten
8«chTer8Und)ger erreicht werden soll.
Aehnlich wie «nf dem Gebiete der Botanik, haben wir auch auf dem der
Zoologie phlnologische Beobachtungen angeregt, welche vornehmlich auf die
Ankunft imd den Fortgang der Zugvögel sich beziclieii. Es ist nns gelungen,
in il«-n verschiedensten (H<<;enden der Provinz Naim> und Jagdfteunde zur
Tlieiluahme an diesen Beobachtungen zn gewinnen.
Mit der archäologischen Untcrsuchnnt; heschäftiirfn sich, ausserdem
Provinzial - Mnseuui, vorzuirsweise die Anthropoloj^isclic Sektion tU-i" Nalnr-
forsclicndeu (iesollschaft hieisellist. die AlterthunisgesellHchart in Klbinir, der
Hit'tnri.sche Verein für den Regioninpshezirk Marienwerder und nimeidings die
AllcrthuuisgevSellschaU iu Graudenz. Bisher waren nur wenige Fundstätten
bekannt geworden, welche die Existenz einer Zeitepoche ausser Frage stellen,
in welcher der Mensch, ohne Kenntntss des Metalls, die Steine znspalten
and zuzuschlagen gefibt war. Während der letzten Jahre sind bei Ozhöft (vgl.
Ktsnngsberieht d«* Anthropologischen Sdttion vom 3. October 1879), In
Amalienfelde im KreiBe Neustadt (vgl. Sitzungsberieht vom 1. November 1882)
nnd bei Miroticen im Kreise Pr. Stsrgard solche Stellen neu aiifgefhnden
worden, ao denen zweifellos geschlagene Splitter, Scliabcr und Kerne ans
Feoerstem, zum Theil auch noch Reste der Töpferen in charakteristischen
Stöcken meist zaldreich beisanimcn liegen. Uel)crdie.s hat sich die Zahl der
Einzelfunde von Feuersteinartefakten um viele Mcissel, I'feil- und Lan'/:cns])itz( n
vergrösscrt, sodass demnach die B<'völkcnmg in Westprcnssen zn jener Zeit
nicht so spärlich gewesen sein kann, als mau ehedem anzunehmen geneigt war.
Eine noch weit grossere Dichtigkeit erlangte sie jedenfalls in der bald darauf
folgenden Epoche, als man gelerot hatte auch andere in unscm nordischen
Geechieben auftretende Oestmno geschickt zn bearbeiten. In den verflossenen
atfchs Jahren haben die archäologischen Sammlungen des Pk'ovinzial-Museums
nach dieser Richtung hin ans fast allen Kreisen der Ftovinz einen (Sesammt-
snwaebs von 66 diversen Stein^Meisselnj -Hilmmem nnd -Aexten erhalten,
wornnter einige in technischer und andere in künstlerischer Beziehung intor>
essantc Exmiplare darstellen. So wurde in Rehof, Pranst, Rodlau und Luttom,
Kr. Könitz, je ein Steinhammer aufgefunden, an wclrlicni die Bohrung von
einer Seite b<;gonnen, alicr unvolh iidol gritlichen is(. un<i aus Lessen im Kreise
Graridenz erhi<dten wir (hncli IlmTii llauptiehrer ilellwitr 'mh iTinftcs Fx<'iii]tlar.
Uli wek'lwm di»* Durchbohrung von beiden gegeniibersteiniKlen Seiten an^iflangen
iiikI ir/ejeJifalls unfertig geblieben ist (vgl, Sitzungsber. vom 1. Novbr. 1SK2).
Das «■rsfg«*naiiiit«^ Exemplar ging in den B<!sitz des llislorischen Vereins zu
.\fanenwenicr und die fibrigcii in den des Provinzial-Muscums liicrsclliBt filier.
Ju allen i^'älleu kann man im Ghnnde dos Bofarkanals einen innem Kern (iweleuii)
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erkonnen, welcher darauf bindentet, dmm die P<nrforiniDg mittels eines Hohl*
cylinden aus Knochen oder Geweih bewirkt worden ist Andererseits bedtsen
wir durch die Gfite dos Herrn RitteiigntsbesitKere Treichel in Hoch-Paleschken
einen schön gearbeiteten Steinhammer ans Czamon, Kr. Pr. Stai^ard^ dessen
Unterseite durch eine von der Schneide xu beiden Seiton der Mediane und nni
das Bohrloch herum verlaufende Leiste versiert ist, welche dem Ganzen ein
gefälligcH AuBRclien verleiht (vgl. Sitznng8l>er. vom 7. December 1881 and vom
10. Mai 1HH2). Auch Spinnwirtel aus Stein sind an einigen neuen Orten auf-
gefunden worden, so 1^81 in Neufreudenficr, Kr. Dt. Krone, und 188:^ in ()<lry.
Kr. Kunitz, wclchei- Ort dundi das Vorkouimen von Stcindonkniiilcrn und von
bearlieitcten F(niorst( in^<'g('nstandon schon Irülier bekannt geworden war. Endlich
sind mehrere Fundstellen lur Gerätlie aus Knochen und Horn neu hinzu-
gekommen, von denen wir cineu im Wcichselkics bei Kulm vorgefundenen
Angelhaken nnd eine mit Widerbaken versehene Harpunäpitzo ans Sorbebnen
Ostpr. als Seltenheiten hervorheben wollen. Durdi die Alterthumsgeaellschaft
in Elbing sind an dem Hommelfluss unweit der Stadt serstrente Reste eins^;m*
Niederlassungen bekannt geworden, wdche von einem Jagdvolke ans dieser
Zeitperiode herrühren.
Eine neue Kulturcpoche beginnt mit der Kenntnis» des Metalls, welche
die damaligen Bewohner We^tprcussens den aus dem Mediterrangebiet immer
weiter nach Nordei\ vordringenden Handelsbeziehungen verdanken. Durch die-
scllten werden zueist Krzougnisse der ctrurischen Metallindustrie, also iScliwerter.
Kelte, Arm- und Stirnspangen aus Bronze eingeführt, von denen eine grossere
Anzahl in den letzten Jahren neu aufgedeckt worden ist. Herr Landrath
von Stumpfe Idt iu Kulm, welcher fortgesetzt einen wc8cntliclien Antheil an
der YergrOssemng unserer Sammlungen nimmt, uberwies in dankenswerther
Weise mehrere ring- und spiraUbrmige Armspangen nebst Fibeln aus Bronze
nnd Silber aus dem Kulmorlande dem Provinsial-Musenm. In Gulbien bei
Dt E^jrlau wurden beim Pflflgen swei solide, xnm Theil veifioldete nnd oma-
mentirte Stimreifen sowie ciue grosse BroMe*6ewandnadel mit spiralig auf*
gerolltem Kopfende aufgefunden (vgl. Sitzungsber. vom 1. Nov. 1882), M'clche
Herr Rittei^tsbesitzer Wedding als Geschenke einsandte. Femer sind in
Brunnhausen bei Gr. Star?!in und im Borchcrsdorfcr Fluasthal unweit Soldau
Ostpr. grössere Bronzf funde von Ann nnd Stirnspangen gemacht worden,
welche das Museum erhalten hat. Aus dem spiirlit hen "Vorkommen von Gu.-*a-
stiickm und dem ganzlichen Mangel an (Jussforincn zog man früher den Schluss,
dasH alle hier vorhandenen Brouzeobjekle von auswärts importirt worden seien.
Dagegen mehrt sich jetzt die Zahl der in Wcstpreusscu vorkommenden Guss»
stucke immer mehr und nberdies sind kfirzlich in der That zwei Oussformen
in Kulm (vgl. Sitsungsber. vom 21. Mftra 1888) nnd Marienburg aufgefnnden
worden, deren erstere zur Herstellung eines Scbeidenbeechlages nnd deren
letztere wahracheinlidi zur Herstellung eines Knopfes gedient hat. Daher
werden wir uns der Auffassung nicht verscbliessen dfirfen, dass sich die da-
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tualigeii Bewohner snweikn daria vonmcht babeOi nacb fremden Vorbildern
selbst neue Broiizegegciistäiide zu giestjen.
Aus dem Beginn dieser Periode dürften diejenigen BegrilltnisspUltze her-
rühren, welclje unter dem Namen der Hügelgräber uder Mogilnos in vielen
Oehieten unserer Provinz l»ekaiint ^iud. Besonders häufig treten sie in der
Gt^end von Gr. urid Kl. Tucliuui im Kreise Karlhau» auf und sind dort im
verfloi^i^cuen Jahre Seiteuü der AuthropologiHeheu Sektion hierseihst eiuer eiii-
gdienden Untentacliung niitensogen worden, deren Ei^ebnisse dem Provinsial-
Miueou zugegangen und (vcrgl. Öitzuugäbcr. . v. 21. Nov. 1883). Die in den
H9fe%itbem enthaltenen Urnen sind dnfiich nnd weisen Beigaben an Nadeln,
Spangen, Ketten n. dergl. ans Bronze anf. Etwas jünger sind die SteinkisteUi
welche nberall in Westpreussen, vornehmlich aber westlich von der Weicbnel,
weit verbreitet vorkommen imd wälireud der letzten sechs Jiihre innerhalb des
R^iemiigsbczirkes Danzig namentlieh in den Kreisen Bcrcnt, Danzig, Karthaus,
Neustadt, Pr. Stargard und innerhalb des Regierungsbezirkes Marienwerder
in den Kreisen Sehlochaii, Sehwetz und Stuhm an einer sehr grossen Anzahl von
Orten nru ant't,n'fun<l('u wonlen sind. Das gröste und an manchei h'i l"'uiidrn iiiter-
ess.Hitc (iral»erl<'ld wurde iH^l' aufdiMU Herrn Krtniann-Zemblau gehörigen \'or-
ucrk IbMirietlt'nhofaullr'drckt, W(»scllist ^OlJräbcr nut zusauimenOOrrnen geolVnrt
werdon ki)nnten (vgl. Silzungslier. v. 21. Febr. Die aus allen ilicseu Ausgra-
bungen gewonnenen Resultate haben dazu beigetragen unsere Kcnntniss von den
Sitten nndOebrinchoi der damaligen Bewohner Westprenseens wesentlich zu ändern
und SU TervoUstttndigen. Zur Herstellnng der Kisten wurden die unter unseren
Gesehieben hänilg vorkommenden Orthoeerenkalke, Qnarxite oder andere leicht
tipaltbara Gesteine verwendet, jedoch ist im verflossenen Jahre in Nenhof.
Kr. Schtochau, ein Gräberfeld aufgedeckt worden (vergl. Sitzungsbr. v. 80. Jau.
1884), in wolchmi man, aus Mangel an besserem Material, unbehauene, mächtige
(rranitblöcke zum Aufbau der einzelnen Gräber benutzt hatte. Während früher
als alleinherrsehende Fttrm ilie langgestreckt - reehteek ige , |iaralleh'i»i)>e<lis( he
bekannt war, sind neuerdings an dem vorgenannten Orte und in (Inewau, Kr.
Neustadt (vorgl. Sitzungsbr. v. .30. Jan, 18H4), einige Steinkisten aufgcrinidcii
wonlen, wcltdic ein gleichseitiges Dreieck zum (irundriss hatten. Im Inncüii
8tehen ein oder luclircrc ürneu und auch Wirthschaftsgeräihe, mit den K(!sten
des Knochenbrandes ganz oder tlieilweise angefüllt, in oder aufweichen die
Begaben li^cn, die dem Todten oft schon mit auf den Seheiterhaufen gegeI)on
wurden. Die Urnen sind meistens mit einem Deckel, oft mit ein<»* umgekehrten
Schale nnd selten mit einer kreisrunden Thonsclieibe zugedeckt, wie dies zwei-
aud in dem obigen Griberfelde von Neuliof vorgekommen ist. I>erart%e Thon«
sebeihen waren fi'ühor einzeln wiederholt in Alyem aufgefunden worden, ohne
d$88 mau damals über deren iiestimnmng Aufschluss erhaltcMi hätte. Diese
Urnen sind ansaerordentlich variabel in Grösse, Form und Ornamentirung:
Tide bcflitaen eine so regebnässige («eslalt, dass zu ihrer Herstellung die Be-
Btttsnog einer Drcliachcibc erforderlich gewesen ist. Auflallcud ist die Ver-
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zieruiig an ciiicr Urne, welche 15^83 in Oogolin, Kreis Kulm, aufgefunden un<i
durch llerni Landrath vou Stumpfe Idt iiierher geschenkt worden ist; sie
trägt Dämlieli an boiden diameb'al entgegengesetzteii Seiten ein Paar taienartiger
Anetttse (vcrgl. Sitsnngsbr. 21. Min 1888). Bemerkenawerth isft auch eine
andere, Ton dem Historiachen Verein sa Marienwerder acqoirirte Urne ans
WHtkaUt Mf welcher ein mit Pferden bespannter Wagen durch eb&Mshe Striche
dargestellt wird. (Zeitschrift des ffistorisehen Vereins fBr den BegicunngsbeBirk
^laricnwcrder. III. Heft. 1879.) Andere Urnen wiederum zeigen eine mannig-
laltige Niichbildang dee Halaschmnckes, die Zeichnung eines Kammes oder einer
Gewaudnadel, wozu die vorher erwähnten, mit spiralig auigwoUtem Kopfende
als Muster jredicnt hal)cn, und dergleichen mehr.
Von hervorragendem Interesse sind die 80gcnaiinten Gcsiclitsurnen, d. s.
Bulche Urnen, an welchen äusserlich der obere Tlieil des menschlichen Kör|ierö^
gewölmlich nur Nase, Augen, Mund und Ohren nachgebildet sind. Sie sind in ihrer
Verbreitung last ausschliesslich auf die Stciukistongräber in dem westlieh vou der
Weichsel gelegenen Tbeile unserer Provinz beschränkt und kommen nur äusserst
spiü-Iichin den benachbarten Gebieten vor. Auf dem rechten Weiehselofer bildete die
in Liebenthal avsgegrabene Gesiehtsnme lange Zeit die einrige, jedoch ist das
Provinsial'Mnsenm 1880 in den Besits ehier sweiten Gesiehtsnme aas Gggolin
im Kr. Knim gelangt, deren Werth noch dadurch eriiOht wird, daas sie Arme
und Hände in bas-relief zeigt. Aus dem benachbarten Theile der Provins Posen
(Slesin) übergab uns Herr Landrath v. Stumpfeldt 1882 eine schön geformte
schlanke Gesiehtsnme, deren Vci*zierungcn durch Kalkpulver eingerieben sind
und sich daher von dem dunkeln Grunde ura so deutlicher abheben. In dein
an Wcstpreusscn angrenzenden Kreise fjauenburg sind neuerdings auch nulirore
Gesichtsurnon aufgefunden worden, die unseren Sammlungen einverleibt wurden.
Das gröste Kontingent stellte naturgcmäss unsere Provinz selbst und so ist
die Zahl der iui Provinzial • Museum vorhandenen Gesiclitsurnen während
der verflossenen sechs Jahre verdrd&dit worden; sie sind gegenwärtig
in 112 verschiedenen Exemplaren vertreten und bilden einen anderwirts
nicht wiedersniindenden, integrirenden Bestandtheil unserer arebiologisehen
Sammlungen. Sie seigen eine gewisse Aehnlichkefit mit den in KleinasieB aus-
gegrabenen GefUssen und legen die Vermuthung nahe, dass die Bewohner mw
der Steinkistenzeit die erste Anr^ng zur Imitation menschlicher Formen von
kleinasiatischcn Griechen empfangen haben. Dass die Handelsbeziehungen in
damaliger Zeit soweit und noch weiter ausgedehnt waren, geht, abgesehen von
Munzfundcn, auch aus mancherlei licigalicn hervor. So ist in diesen Jahren
oinc kleine rorzellanschnccke, (';i]>r(u'<i (nuiulun />., wrlchc« im indischen Ocean
lebt, in gcliranntcni Zustande zweimal in der Asche von Sleinkistenurnen, nnd
zwar in Jakobsmidde bei Mewe (vgl. Sitzungsbor. v. 5. Feb)-. u. 3. Oct. 187'.l)
und in Praust (vgl. Sitzungsber. v. 10. Mai 1882) vorgekommen. Im Uebrigen
tnden sich in den meisten Fillen, wenn auch nur wenige Beigaben an kleinen
Bronze*Ohrringen mit aufgereihten Bemsteiii>, Glas- oder Thonperlen, ^Am>
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901
liigrm, Naddn und dorgldcben; vod setteneren Sadien wurde 1883 in einer
Cm in LoUan ein bronseiier Fingerring und dn sicbelfitmiiges Messer aus
Eisen gefnnden. Das Yorkommen von Fibeln in den Urnen der Steinkisten»
grtf>er war solange bestritten worden bis 1882 auf dem erwähnten Graberfelde
TOB fienrieftlenhof ein charakteristisches Exemplar aufgefunden worden ist,
welches auf das zweit« Jahrhundert unserer Zeitrcclinung hinweist.
Nach dem Aufhören de« ctrurischen Welthandels setzten die Römer tim
Beginn unserer Zeitrechnung die alten Verbinduntren fort nii<l s«> golimgteu
ilire Münzen und Tauschartikel in grosser Zahl und Manniglalligkeit hierher.
Während der letzten Jahre sind römische MGnzfunde aus den ersten Jahr-
handorteu iu Krakau, Kr. Dauzig, Löbach, Kr. Neustadt, Gr. Licliteuau, LieLien-
thal, Scbwets, Knlm, Briesen, Gollnb vnd anderon Oirten gemaclit worden nnd
in «Memn Samnhmgen niedergelegt Nach Theilong des römischen Beiches
•eheint TonMbinlioh die Midie Htifte den Verkehr mit nnserer (Sagend fort»
geoeCrt an haben; denn einmal ist nenerdings in St. Albrecbt wieder eine in
Alexandrien g^Nrigte rttmiache KaisOTmflnxe geAinden worden (nae^ ffitmngs-
bt>ric]it V. 7. Dez. 1881) und dann gehören die in Bathstnbe 1878 vorgefundenen
Goldaolidi aus dem fünften Jahrhundert gröstentbeils dem oströmischen Reiche
an (vergl. Sitznngsber. v. 27. Dez. 1878). Da von diesen 22 Münzen, nachdem
3 Stücke lieim Ackern aufgewühlt waren, die übrigen 19 über cinanderg(>stapelt
aufgefunden wurden, lässt sich annehmen, dass alle als Rolle in einer Leder-
büUe gesteckt haben. Ausserdem kam noch eine Goldstange vor, welche wold
den Zweck gchal>t liat, Ilandclswerthe, welche den Betrag einer Rolle nicht
erreichteu oder überstiegen, durch gewogene Trennstücke auszugleichen. Das
IVofinuai-Mnsenm bat diese Goldstange nebst einigen Manzen erworben. Ebenso
iai ea in den Beaiti einer grossen Ansahl römischer WalTen nnd Ckräthe ans
dieser Zeit gekommen, von denen hier nur einige genannt werdm mflgen. Herr
Landnitfi t. Stvmpfeldt entdeckte snMlig Im» einem Besitzer in Steuiwage,
Kr. Knhn, em mit einge|»rlgten Darsteitlnngen versehenes Bronzebecken,
welches dessen Vater in einem benaehbarten Hügel aufgefunden, dann leider
darch Scbenem, Ansflickcn und Ansetzen von Henkeln für den täglichen Geltrauch
notlidurftig hergerichtet und jahrelang in der Wirthschaft verwendet hatte.
Dasselbe ist von Herrn Dr. Freiing in dem 1/2. IKIte drs V. Hanties (N. F.) der
Schriften der Naturforschcudcu (Jesellschaft unistündlicli beschrieben und auf
photographischcm Wege abgebildet worden. Unweit des vorgenannten Ortes,
zu Rondsen im Kreise (iraudenz, wurde; 1SH2 ein nMchhaltiger Hronzefund
cntileckt. welcher durch die Eigenart und technische Ausführung der einzelnen
ik'igaben ein bcrvorragondce Interesse iu Anspruch niuunt (vcrgl. Sitzungsbcr.
10. Januar 188S). Besonders ist hervorsnheben eine 18 cm holie Kanne
von ge/aiJiger Form, deren Henkel oben nnd nnten in Tortrefflich gearbeitete
HttttaKttfift Masken endigt» md eine omamentirte Bäucherpfanne,- deren canelirter
Stiel Tome imien Widdeikopf trügt Hiersn kommen mehrere Behttnge yon
PMegeeofairreD» damintar nach eine (^fpraeaj ferner Besohlige, Fibeln n« a. m.
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202
Wir freuen uns, hier im Voraus bemerken »i können, diiRs dieeo Cregen-
stiinde, welche von dem Besitzer ITcrrn Stadtrath Böhm den in Grandems
intcressirten Kreisen so lange zugänglich gcmaclit wurden waren, vor Knnsem
von demselben in uneigennütziger und hocliiicrzigcr Gesinnung dem hiesigen
rrovinzial-Mu.soum ah Geschenk übtTHundt wordoii sind. Giössere Funde von
Schniu<'kgoir<MiHtaii«I< ii aus (Jold. Silber und I5rüiiz<; .>iiid vor eiuig< ii Juhreu bei
8chl(K-|iaii und in Dombruwo, Kreis FIntow, aufgedeckt uud von dem iiidtoiidcheu
Verein in Marienwenier acMjuirirt worden.
Wenn man auts der Art der («räbor auf die Bevölk(irung ächliesHen darf,
so ist dieselbe in damaliger Zeit verschiedenartig ausammengcsotzt gewesen.
Zumeist sehen wir im westlichen Thoilo unserer Provins, freilich selten, äkelct-
grttber mit Steineinfriedignngen, wie solche 1882 bei E^gertshfitto im Kreise
Kartbaus und in Amalienfelde im Kreise Neustadt (vgl. Sitanngsber. v. 1. Nov. 1 882)
neu aufgefunden worden sind. An letztgenanntem Orto fand »chinderBeokengegend
eines Skelets eine bronzene Schale vor, welche mit Haselnüssen aiiiri<nillt war
und durch die Oxydation dazu Anlass fregebcn h;ut'\ dass einzelne Theilc der
Bekl<Mdiinjr des Todten. »Ituvh die aufgclrtstcn Kupfersalze irnprägnirt, sich
erhalten hatten. Im Allgemeinen In'nscht aber der LeiclKMibnuid \or und t>s
w<'rden die Knoeiieiireste in weil«' iilMm|»e Thongerasse g*'legt und dann mit
Waflen und Sclimueksaeheii bedeckt; solelie (Jriiber liab<ui wir aus Dreilindeii
und Dirächau neu kenneu gelornl. In sellcnen Fällen hat mau Ilronzogefassc
als Urnen verwendet, jedoch sind wälirend der letzten Jahre dreimal solche in
Westpreussen vorgekommen. Zuerst wurde 1879 auf dem zum Rittergute
äypniewo gehörigen Vorwerk Dorotheenhof eine grosse Bronsenme aufj^eftanden,
in welcher ausser den verbrannten Menschenknochen ein goldener Halsring und
einige andere G^genstftnde ans Ghu, Bronze und Kalk sich befanden. Dieser
Fund ist dem Hifitorischen Verein zu Marienwerder ülicrgebeu wordra. 8odann
eihielten wir 1883 eine zweite Bronzeurne, welche nebst anderen (»cgenatündeii
in eioeni Hügel bei KI. Bislaw, Ki-eis Tuchel, durch Herrn Administrator Wolff
ent^lcekt worden war. und enillieh ist der Altertlnini<iresellseliaft in Graudonz
vor Kurzem ein drittes lv\i iM|iiar aus Kondsen zujr» Lraugen.
Kine gemisclite U<'<rral)nissst^Ut<' aus dem 1. bis '.y. .I.ihrimi.ilert n. Chr..
wo Sk«,'let- und Uruengraber aus wenig versehiedeneu Zeitalischnitten n)it ;»hu-
lichcn Beiga)>en zusammen vorkommen, ist auf dem Neustädter Felde bei Flbin«^
von der dortigen Alterthmn^^eselbchaft aufgedeckt worden. Die zalilrcichen
Mfin>< und Silberihnde, wie sie in solcher Mannigfaltigkeit und Reichhaltigkeit
aus anderen Orten der Ptxivinz bisher nicht bekannt geworden sind, zeugen
davon, dass der rOmisehe Handel hier ernst in voller Blüthe gestanden hat.
Auch die spateren Jahrhunderte bis zur Kinwanderung dos doutschen Ordens
haben mannigfache S|)urcn zurückgelassen, welchen weiter n<ichzufor8clicn der
gedachte Verein bestrebt sein wird. Kbenso ist das hohe Nogatufer bei
Willenberg nnfiMii Marienburg in dieser Zeit dicht bevölkert gewesen, wovon
die vielen Gerätbe uud Schmucksachen aus edlem und unedlem Metall, aus
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808
SleiB und Thon, Bernstein und GUib u. a. m. ein beredtes Zeugniss ablegen.
Obwohl dort schon lange Zeit hindurch eifrig gesucht und gesammelt worden
ist» werden fortdauernd noch neue und interessante Objekte aufgefiinden, die
dnnch die Freundlichkeit do6- Herrn Lehrer Floegel sur Kenntniss und in den
Beiits des Provinzial-Museums gelangen.
Ans der Zeit vom 8. bis 13. Jahrhundert ist uns eine grosse Zahl von
Anlairon, Burgbergen und Burgwällen erhalten, welche von der slavinchon
Bevölkerung zum Kultus oder zur Yorthcidigung her);crirlit('t worden sind.
Man findet liior in pciini^'or Tief»' IIolzasclK*, Knociien von Haustliicicii, CJcratli-
schaften aus KikkIicu und Kisen sowie Tlionsrlu rheu mit rinrr immer wicdcr-
Itehreuden charakterischen Veizierung. Seitens der Anthropologischen Sektion
und des Provinzial-MuseuniB wurden in den letzten Jahren 21 solcher Anlagen,
vomdimlich in den Kreisen Neustadt, Pr. Stargard, Dt. Krone, Flatow, KonitE,
Rosenberg, Sehlochau, Stuhm und Tnchel neu nachgewiesen.
Während man frfiher anzunehmen geneigt war, dass das Weichsel-Nogat-Delta
erst nach dem Auftreten des deutschen Ritterordens bewohnt worden sei, hat
I>r. Mar schalt (f) durch Funde ans 16 verschiedenen Orten 1880 den Nach-
weis geliefert, dass auf höher gelegenen Stellen schon vorher Annicdelungen existirt
habon. Das hierauf bezügliche, hinterlasseno Manuscript nebst Zeichnungen
ist durch die Xaturforselirnde CieselLschaft 1882 im .">. Hefte des V. Bande«
ihrer Schriften publiciit wonlon. Nachden» sind norli äliiilirlio Funde aus Neu-
teich, SchlosK Kaminko, Trampt nau und Tieg»' Ix i Ijadukopj) hinzugekommen.
NtK-li häufiger komuicu Kulturschichten aus dicsor Periode in andertMi Tlieiloii
der Provinz vor und sind neuerdings inncrhali) der Stadt Dirschau (Ilötel zuui
Kronprinzen) auf dem Terrain der dortigen älteren Zuckerfabrik und in Peterhof,
femer am Weichselabhang boi Gerdin und bei Schweiz, sowie auf dem Terrain
der (neuen) Provinzial-Irrenanstalt daselbst, in Ifarientbal bei Tfitz und an
vielen anderen Orten neu aufgedeckt worden.
Im Ifsflicben Theile unserer Provinz, zumal im Kreise Rosenberg, sind
während der letzten Jahre cigenthumliche Steinfiguren, d. s. ans Gi-anit oder
einem ftbnlichen Gestein in natürlicher Grösi^ie roh gearbeitete, men.ichlicbe
Figuren neu aufgefunden worden, deren Alter und Bedeutung noch nicht fest-
gestellt werden konnte (vgl. Sitzungslieridit v. 10. Januar 1883). Es ist br-
nirrkenswerth, dass älinliclu' Artefakte durch Kussland l>is ans Schwar/r Meer
vcrl)reitet vorkommen und westlich von der Weichsel bisher nur spärlich nach-
gewiesen werden konnten.
Es sei noch erwähnt, dass das Provin:'.ialMu>cum 1880 in den Besitz <lor
surbäologischen Sammlung des Herrn Walter Kauffmann biersolbat gelangt
ist, der bereits vor 6r&ndnng der Anthropologischen Sektion mit grossem Eifer
ond &roIg in unserer Gegend thätig gewesen ist. Sic enthält viele interessante
ond wertbvolle Stucke, darunter eine Gesichtsnrne ans Schäferei bei Oliva,
welche darch sclifine Ohi^htoge und vornehmlich durch die Darstellung von
SeboHem, Armen und Hlknden in hautrrclief ausgezeichnet ist.
1»
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804
Auch in ethnologischer Beziehnng sind die ▼orerwähoten Vereine nnd
die Verwaltung des Provinzial-Musettnis liomüht gcweäeii die Sitten uiul Gc-
br&nche der dnheimifwheu BevöUcomng in hiBtorischur und gegenwärtiger Zeit
kennen zu lernen, aufzuzeichnen und hierauf l>ezögliuhe Gegenstände, m eiche
gar zu h'icht der Vergessenheit atilieiuifallen können, für unsere SainmhiiiLren
zu erwerben. Hnsondern erifwickclf Herr Triuehel - Hochpalcsi liken aui;h
nacii dicKcr Kichlung hin ciiio iViuhtliare Thäti<i;krit, indem er \vie<lerliolt in
den Berichten des JJütani.seh-Zuulogisilieii Vereins (.laliigang 1880, 1881, 1882
und 1883), sowie in den Sitzungen der Anthropulogitichen Sektion (vgl«
Sitenngsber. t. 10. Mai and v. 31. Not. 1883) Ober Volksthfin^idie« aas
Westpreossen Mittheilnugcn gewacht nnd interessante ethnologische Objekte
MOS der Provinx dem ProTinzMl'Museum fibersandt hat.
At» den ▼orstehfiadea Bericht erbellt, dass durch die Vereinigung <£r
naturforschenden und archäologischen Vereine mit dem Provinzial-Muscuni und
durch die Einordnung ihrer Zwecke in die KuUuraufgaben, welche die West*
preuaaische Provinzial- Verwaltung 8ich gestellt hat, bereits in dem verflossenen
Zeiträume Erspriessliclu^s gescliaflV"« worden ist. Die wisscnseiiaftliehcn
Leistungen werden sieh noch erhi^hiich steigern, wcnji diese Verbindung eine
innigere und, inncrhall) der Trovinz W estpi-cussen, eine umfassendere «geworden
iät. Wir wünschen und hoflen, dass dieser Zeitpunkt nicht mehr fern sein muge.
Banzig, den 82. Aprfl 1884.
Der Uireclor des Wesi|»reiiii.si2scheu ProvlDZial-AliiiieuiBS.
Dr. Gonweniz.
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205
Ueber silurische und devonische Geschiebe Westpreussens
(Hienu Tafel IL— IV.)
Die vorliegende Arbeit ist zu dem Zwecke nnternonmien, tun dnen Ueber*
blick über diejenigen Ciieschiebe und Oeechiebe Versteinerungen sihiriBclien und
dcrroDitehen Alters zn geben, welche nns ans hiesiger Gegend bekjuuit geworden
sind. DiPBolljon befinden sich znm grössten Theil in meiner Ramnibui^ und
au.s^tnieIn in der geologischen Abtheilung des hiesigen Provinzial-Museunis:
]«'tztere wurden mir durch den Director desselbou, licrm Dr. Couwentz,
bereitwiliig.-it zur A'erfTigujig gestellt.
Bereits im Jahre 1880 versuchte ich einen Loberblick Ober die bis duhin
MM hiesiger Gegend bekannt gewordeneu „Qeschicbeverstcinerungcu" zu geben.
(Uebar pallozoische VeratoinerDBg«! m dem INliiTimii der Umgebung Danzigs,
TageUmtt der 53. NaturforBchei^Yemmmlung zu Danzig pag. 195—197.) Eine
«mfuhrlicbe Beapreehung der betreffenden Gemshiebe adbst war ana dem Grande
nidii beabeichtigty well dieselbe bei der Terh<aiMmilaaig gningen Ansahl der
belomnten Geaehiebe sehr unvollständig hätte ausfallen mOasen und weil es
nur glDilieh an Yei^leichsmaterial fdilte. Sa ist darum jene kleine Zusammen-
»tellimg von Geschiebeversteinerungen von mir auch immer nur als eine vor*
luufiiro Pubiication angesehen worden, wie aus der folgenden darin vorkommenden
Bemerkung zur (Jenügo hervorgeht: ,,Eine nur einigcrniassen vollständige Zu-
samuienstellung wird wohl erst nach einigen Jahren möglich sein, vielleicht aui
zwcckmässigsten mit Vereinigung der gesawmteu KrUftc, welche jn hiesiger
G^end ^'ersteiuerungen sammeln."
inzwischen sind zwei Arbeiten erschienen, welche die silurischen Geschiebe
von Oat' and Weatprenaaen anm Gegenatande habeo> eine von Herm Dr. Jentiaoh
ni £0nig8bei^ w&aate: „Ueberaicbt der ailnriachen Geschiebe Ost- und Waat*
preuMM" (Z. d. d. geol. Ge«. Band 82 pag. 628-^) und eine zweite von
BttTB Br. Noeiling in Ktaigaberg: ),Die CanibriBcheB und SUuriachen Ctoachiebe
der Praviozen O.^t- tmd West-Preussen". (Jahrbuch der Königlich Preuaaiachen
geobgieehen Laudesanatalt und Bergakademie au Berlin ftkr daa Jabr 1882
nßg, 261—324.)
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206
Da es cinigermassen wichtig ist sa er&bren, in welchem Niveau die be-
treffenden Gcschiehe gefunden sind, ro sei hier bemerkt, dass die siinimth'chen
zu Langenau l>ei Pranst gcfumh'nen (Jcj^chiebo ans einen» zum oluTen Dihiviuin
grliörendcn Kie.so herstaninuMi ; die zahheicheu von SjKMiga\vf<k<'ii Ihm I^r. Siargard
herstauimenden Gosrliii'be sind aiisscldicsslich durch Grabung dem (ioi i ;iiir-t('lu*ndon
oberdihivialen gclblnaunt ii (ieschicbeniergel (oberen Diluvialutorgel) und dem
dortigen oberdiluviaUni Saud und Grand entnommen.
Beim Sammeln der Geschiebe wurde ich besonders von meinem früheren
Sch&leri Herrn Oscftr Jacobson in Spengawsken, nnterstfitxt; auch von den
Herren Kannhowen und Knoth, ebonfidls früheren Scbfilem, erhielt ich
einselne interessante Stficke sum Geschenk. Schliesslich sei hier noch erwähnt,
dass Herr Carl Schnlts, Lehrer in Langenau bei Pranst, mehrere dort ge>
fnndenp interessante Stücke meiner Sammlung freundlichst überwiesen hat.
Bekanntlich gestatten die (lescbiebeversteinernngen allein in den wenigsten
Fällen einen sicheren ROckscliluss auf die Herkunft der Geschiebe, und die
Gesteinsbeschaffenheit liefert ohne ausgeführte Vergleichung nicht immer sicliero
Anhaltspunkte; ich wai' dalior, wenn ich nicht auf exactc Resultate verzichten
wollte, genöthigt, mich an diejenigen Geologen zu wenden, von denen ich
annelinien durfte, dass sie über hinreichendes Vergleichsniaterial verfügten.
Sämnitliciiu Herren, an welche ich mich mit der Bitte um Vorgleichung der
Gesteine und Versteinerungen wandte, es sind dieses die Herren Akademiker
F. Schmidt in St Petersbnig, Plrofessor G. Lindstrdm in Stockholm und
Pivfessor C. Gre wingk in Dorpat, haben diese Angabe mit der grössten Bereit*
Willigkeit und Liebenswfirdigkeit Abemommen. Gans besonders an Dank ver-
pflichtet bin ich Herrn Akademiker F. Schmidt, welcher mir in xahlreichen
FAlIen auf meine Fragen Auskunft erthcilt hat.
Herr Geheimrath F. Roemer in Breslau hat mit überaus grosser Freundlich-
keit und Bereitwilligkeit nach vielen Richtungen hin meine Arbeiten gefördert;
ausserdem wurde mir iiocli rntorstützung mit Literatur und Vergleichsmaterial
zu Theil von Seiten der Herren Professor Max Bauer in Königs]»erg, Professor
W. Dames in Berlin, Dr. Jentzsch in Königsberg, Rath Dr. Brückner in
Neubrandenburg und Dr. Arthur Krause in Berlin. Allen diese« Herren,
welche meine Arbeit so wesentlich gefördert haben, spreche ich an dieser Stelle
f&r die nvr erwiesene Geftlligkeit und Frenndlichkdt meinen vwbindlichsteh
wftrmston Dank ans.
Zn grossem Danke bin ich auch verpflichtet der Königlichen Eisenbahn-
IKrection zu Bromberg für die Bereitwilligkeit, mit welcher nur die Erlanbniss
xur Durchsuchung ihrer Kiesgruben nach Geschieben ertheilt wnrde.
Zum Vergleiche wurden, wie das ja auch in der Natur der Sache li^jt,
hauptsächlich die russischen und schwedischen Vorkommnisse herangeiogen
und lierücksichtigt, weniger diejenigen anderer Lander.
Bei der Kintheilung der silurischen (ieschiebe ist im Vv^'sentlichen die
IScUichtenfolgc zu Grunde gelegt, welche Herr Akademiker F. Schmidt in
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807
St Fotenlraig in seiner „Bevision der oatbaltischen silnrischen THlobiten''
entviekelt hat Pie hier gefimdeM denMiiaehen Geschiebe werden mit ihren
organisdien Binsehl&sson sweckmüSBlger Weise amSchlnss dieser Arbeit besonders
besprochen werden*
Untersilurische Geschiebe.
Bother Taglnateiikalk
kommt nieht selten bei nns als Geschiebe Tori tum Theil gi'aiigrfin gefleckt,
nnd sind einselne Stücke von den Oelfinder Vorkommnissen nicht sn nnter-
schdden.
a. Von diesen StQcken entspricht dasjenige mit
Niohe laevie^ Dalman,
oin duiikelrother Kalk, don unteren rothen Oclilnder Kalken (s. Tulll)erg,
„Föreldpande redogörclsc för geologiska rcRor pä Olaml'*. Stockboluis Förhandl.
1882. No. 71) Bd. VI. H. 0 pag. 231.) — Langenau. —
Ii. Pn- iiellcr roth gePärbtc, zum Theil graugrün gefleckte Kalk enthält
von organischen Einsclilnssen
RhynchortJiocera» AfUfelim Boll sp.,
Endocera» dvple.v Wahlenberg,
Ortkoeen» sp.
Dieses Gestein ist mit dem jüngeren rothen Orthocerenkalk der Insel
Oeland gleichalterig. — Langenau. —
Im rotlien Vnginatenkalk üuiden sich ausserdem Endoeeratvaginulvw
Schlotheim und Orthoceras Niluom Boll.
Grauer Yaginatenkalk (15^, V. Srlniiidt)
lindet 8ieh l»ei uns nicht all/u hüuliir: es wurden in dcni.seiben bcsLintint:
Endocerus cummunc Walilenberg,
Endoftrat aaginatum Schlothcim.
Das gleiche Gestein kommt anstehend in Schweden und Bnssland vor«
Fifhinosphaeritenkalk ((■,, F. Schmidt).
(Oberer «rrriuor ( b thucer« nkalk d<;r 8ch\ve(lis( Ihmi (J<'()h)tr(!n.)
Die zu dieser Schiehtengrui)]ie zu .stellenden Kalkt- wciiicn 1km uns fast
nur in gro.-^.^eii Platten t^elunden, und variirt die Farbe und sonstige Beschaften-
Ix'it nicht nnbeträchtlick. Als liaupl8ächlichi«lo Modiiieationcn lassen »ich
üütf'i-scheiden :
a. Graugr unlieber oder grünlichgrauer, tlieilweise rothbraunc Partieon ein*
«cUiessender massig harter Kalk mit Thoneisensteinlinsen, welche einen Durch-
■Besser bis an 2 mm erreichen, mit
Ataphrnt Wämi Eichwald,
lüaemu sp.,
Ektdoceraa (yUndrimm F. Schmidt
s
uijut^cci by GoQgle
908
Ein gi uiilich-grau gefärbtes Stück von Straschin mit Endoceras cyUndricum
«itsprickt nach einer gefälligen Mittheilung des Herrn Akademiker F. Scbmidt
* den oberen Linscnschichton an der unteren Grenze von C.
h. Grauer ebcnlalls nur massig hartor Kalk mit sehr kleinen Tlioneisen-
t^tciiiliiiseu. In dem Gestein wurde Endoceran cf\ cylindrictim F. Schmidt auf-
gefuiulcn.
Audi dicäc Ausbildungsform des Echiuosphäritenkalkes kommt nach einer '
Hittheilnng des Henn F. Schmidt anstehend in Rassland vor. — Frankenfelde \
und Langenau bei PruiuC. —
c. Feste Platten eines dichten granen durch Hanganit etwas dnnicel gefibrbten
Kalkes mit sehr kleinen Thondsensteinlinsen. Dieses Gestein ist, wie mir Herr
Akademiker F. Schmidt freundlichst mittheilte, in Russland anstehend nicht
bekannt, kommt aber nach einer weiteren Mittheilung desselben Forschers gans
ebenso wie bei uns in der Gegend von Berlin vor.
Das Gestein enthielt
Iiychopif(fe rimulosa Aogelin,
Illaenus sp.,
Endocei'm Burchardii Dewitz,
Pleuroioiuaiia ohvallata Waliieuberg. j
— Langenau. —
d. Ton dieser Gesteinsart nur wenig verschieden ist ein nicht ganz bo
harter granw, besonders auf den Kluftflüchen etwas in's Gelblich-Braune spielender
Kalk mit sehr kleinen ThoneisensteinlinBen, welche zum Theil stabfbrmig oder
sehnurfbrmig werden können. Die geringere Harte scheint durch ein stärkeres
Auftreten der Thoneisenstmnlinsen su Stande zu kommen.
Es enthalt dieses Gestein an Verstoin^ogen
Ckmrwrm» erail Beyrich,
Asaphwi 8p.y *
Amp}/,r roxfraluH Sars,
Kci uliomphalxts ahtut F. Roemer.
— Spengawskt'n. —
Als Hoiiiiatli ist vielleicht das Zwischengebiet zwischen Schweden und
Livland-Estland anzuseilen.
e. Als besondere Varietät darf femer vielleicht aul'gestellt werden das
dnnkelgrane Gestein mit
PcdatonauHhu hotpes Remels.
Diese Versteinerung kommt im oberen dunkelgrauen Orthooerenkalk auf
der Ostseite der Insel Oehnd vor, und ist die Heinuth des su Speogawsken
gdund^en Geschiebes wahrscheinlich dort zu suchen. (Remels: Untersuchungen
Qber die versteinerungsfuhrenden Diluvialgesohiebe des norddeutsch«! Flach*
landes etc. 1883. I. Stück. 1. Lieferung pag. 118.)
In dunkelgi-auen Kalken fand sieh nielinuals Illaenus Chiron Wo\m - Dygplanva
centauitiit (Dalm.) Angelina es sind diese Vorkomutnisse des JUaenv* Chiron
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309
auf Oclaiid zurückzufubreo, woselbst auf der Ostseite das gleiclie Gostoiii mit
niomuB Ckirim vtaUAaesA Torkommt.
f. UnsweiföUiift ms dem rassischen Sihirgebiet henoleiteii ist ein dichter
fester bellgraner Echinoephlritenkalk, welcher auf den KleftflSchen nicht ohne
iceringe Aussebeidongen von Mangnnit ist Das von Herrn Akademiker F.
Schmidt begutachtete Oeeteiny wetehes von Spengawsken herstammt, enthielt
fo^nde Versteinerungen:
Cheirurwi rarioJari» Linnarsson,
Cheiruru9 Plautini F. Scbmidt|
Aitaphvn pp.,
TrochoUtes ilepre>i>tiix Eicliw. sp,,
Orfhocera» rt'ijultirc Scliloth.,
SalpinyoHiomu nm/ulostoma Eichw.
Bellerop/ion cf. congpicuus Eichwald,
Bdiinpkon sp,,
PUunHimana obvaUata WaMenbeig sp.,
TMo ef. 6109» Eichwald,
^foUUm sp.,
Ffatyitrophia, dmtata Pander sp.,
Ortkmna adneendetu Pander,
Lepfaena fniTixferm Pandor,
I^pUtena oblanga Pander,
Strophomena imhi'ejr Pander,
Trar/ii/dt'rma ef. mi'nutum Eicliw. ?[).,
EchinoHphaeriiex aiiranlivm Gyllenhall sp.,
JJiunulitex peircrpoUtanux Pander,
Dianulites (L'haeteteti) Pumh'ri VAw . et llniuio.
Oosti iiic von gleicher oder sehr ähnlicher ßcsehaflcnhcit finden nich Imm
uns nii -ht selten. Es enUiidt ein sehr festes um eine schwache Nnance dunkler
gcHirlftets Gestein Ton Langenau folgende Versteinerungen:
Chmnanu itattl Berich,
LichoB tneütfidata Beyrich,
Aaofku* sp.,
Bellerophon sp.,
(hihoceras bacillum Bichwald,
HjfoUihes acutus Eichwald,
Ptemrolomaria aniiqutxniina Eit hwald,
Pieurotomaria obvaUaia Wahlcubeig sp^,
Tttrho sp.,
Leptaena fninsrerxn Pandor,
Plalyntrophia dentaia Pa?idcr sp.
Anch diPHCS Gestein dürfte auf das rupsiFche Silui'gehiet zu iiezielien st in.
L'cbrigenä uiuss bei der Identifidning dieser und ähnlielier Echiuosphäriien-
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210
kalkgeschiebe grosse Vorsicht beobncbtet werden, da dieselben in dar Fftrbung
ausserordentlich variiren.
In einem hellgrauen festen splittrig brechenden Kalke fand sich ein /^Vfifin
von Pkacopt Odini Eichwald; es ist dieses Fossil bislang nur im anstehenden
Gestein in den russischen Ostseeprovinzen gefiinden worden. Das Gestein ist
Ton gewiBf^t n bei uns voi]<()inmenden hell gofUrbten BchinosphUritoikalken kaum
zu untPr.''clicideii; nur das Korn ist etwas feiner. - S]>pngawBkai. —
g. Interessant ist fei ner das Vorkommen der oclilen Vhacopn ronirnphthalma
Sai"? et I>oeek (f)/intlium). welches in einem i^ranweissen Kalke p;efunden wurde.
Ii. In eiiieiii grauen iiiei «reliireii (]('<(ein von iSpeugawäkeu betiiiUen sich
radial-ätraiiligc krystaliinische Dun lisclinitte von
£r/tinosj)Ji(it'rlfes auranduin (iyllenliall sp.,
wie sie in Russland häufig sind (Mittliciiung von F. Schmidt), aber ähnlicii
auch in Schweden vorkommen dürften.
Am Schlüsse dieses Abschnittes möge noch eine Znsamuienstellung der bei
nns in Ceschieben vom Alter des Echinosphäritenkalkcs gefundenen Versteino-
ruugcn i'laiz linden; es sind diesem die folgcudoa:
Phafop» Odini Eichwald, Phaeopa comcaphthalma Sars et Beeck, Ckeirvrvt
rariolarif Linnarssoni Cheirurw» Flavtini F. Schmidt, Cheirwvt «enri Beyridi,
Licha* tfiettqndata Boyrich, ilMpAv« latitegmeHtatv» Nieeskowski, Asaphv*
tteticaudatM Steinhardt, Anaphns Weimi Eichw., Ptyehopyge rimul<m AngcHn,
Illaenut Chiron Holm - Dyq^lanus eentamrus (Dalman) Angelin, Ampjf» ratfrahis
Sars, ^wijjjyj' seiirostri« Angelin, Orfhoceras ^Ar/Z/t/m Eichwald, Orthorerai* retjulare
Scliloth., Endoeeras lUurhunlii Dcwits, Endoeeras cylinilrinim F. Schmidt,
Endortras commune Wahlenberg, Endocrra» Damem Dewitz, IMuite» perfectvit
Waidenberg, Lifuites lifvus Mf)iitf<)it, Lifuiien ft'fea Eiehwald, AncUtrocoruft
V iiiluhitum Boll, 'Vi'ovltuliii'ti tlcjtreffUis Eichw. sp., Pu/nt'OfKiufi/it.s hoy>es RenieU*,
Hijoltt/ien striafun Eichw., Ili/nliflif« amtu« Eiehwald, EccultcuijJia/i/s uhiivs V.
Roemcr, Turbo cf. hicep« Eichw., iSul^inyomoinu meyalostonm Eichw. sp., Heile-
rcphon cf. compicuua Eichw., Pleurt^omaria antiquimma Eichwald, PUnro^
tomariu elliptita His. sp., Ple»r€tcm«aria ohvullaSa Wahlenberg 8p., Mtoptoma
graciU nov. sp., Ambonyehia introMWla Eichw. sp., Poramhonitet diformata
Vemeuil, Ltptaena terieea Sow. (grosse Form), J^aena oblfmga Pander,
Leptatna iranwena Pander sp., Strophomena imhrea Pander, JHat^fcphia
dentata Pander sp , Orthisina adKcenden» Pander, Oi-ihis ohtuM var. eminen»
Pander, Truehydenuu cf. mimitvm Eichw. sp., Echiitosphueriie» aurantivm GyU.,
DianuUut petropolitanu* Pander, Dianulite» {CluuUUi) Fanden Edw. et Uaime,
Die ItfBT'Mlie Seklelit (C„ F. Schmidt)
ist unter nnsoren Geschieben nur vertreten durch em Stttck harten granon
kieselretchen Kalkes von splittrigem Bruche, enthaltend ein Pygidtum von Phaeftp»
Odini var. hftrenm F. Schmidt und einen Abdruck von Stropkomena mgoaa
Halm. var. Das Gestein, weit kieselroichcr als der gleichfalls kieselige Kalk
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der Schicht Dj, ißt wohl unzweifelhaft mit dem entfjpret lH'iuK'n in Russland
anstehenden Gestein identisch. Die Itfer'sche Schicht ist von F. Schmidt
nur im östlichen Estland nachgewiesen woi'dcn. Bei uns gehören Geschiebe
aas dieMr Schidii ni grttBKten Seltenheiteii, wie bereits oben angedeutet.
— Jakobksu bei Lessen, Kreis Gmndent. —
Nächst den Echinosphäritcnkalken und den weiter unten behandelten
Wesenberger Gesteinen gehören von untersilurischen Geschieben bei uns zu den
häufigeren Vorkomninipsen Geschiebe vom Altei- •
der Jewe'sehen Hehieht (D, F. Schmidt).
s. Die ontere Jeire*8che Sdiicht (D,) ist vertreten doreh einen such in
Bnsslaad als anstehendes Gestein bekannten grauen Icieiwlreichen splittrigen
Kalk mit
Phacops laeviyaia F. Schmidt var.,
Strophoniena tenuütriata MurchisoH)
Leptaena sericea Sow.,
Pentacrimis sp. ,
Dianulite» petropolitanu« Pandefi
Afastopora concava Eichwald.
— Langenau. —
b. Es gehört femer sn der Jewe'achen Schicht ein gelblichgrauer fester
Kalk mit Tielen Exemplarai der Ltptaena serieea Sow. und mit Orthh aß,
tnlKgmmma Dalman; auch dieses Gestein ist in Bnssland anstehend bekannt.
— Brentau. —
Zu der oberen Jewe*8ch«i (Kegerschen) Schicht (I),) gehören:
e. ESn lieUgraucr mergeliger Kalk mit
ÄIurcküo$na cf. delphinuliformi» Eiohwald,
Leptaena serieea Sowerby,
(^loeritnu Spaakii Eichwald.
— Spengaw^skcn. —
d. Ein gelblich-graues durch Ausscheidungen von Man^.inoxyden tbcilweisp
duukelgrau geiarbtes mergeliges Gestein von ziemlich l'usler Bei«ehaÜeuheit,
enthaltend
Liehat d^exa SjögreUi
Phae€p$ buemimta Sjögren,
Pkmtpi muutima F. Schmidt {ffifpoitoma),
Hyoliihe» Bjf^
Bellerophon sp.,
Afurchisonia cf. cingulata His.,
LeptaetHt »en'cea Sow.,
Stropfioniena Asnn/ni Verneuil,
Stropliomena ruyoma I):dmaii,
Poramhoniies ventricosa Kulorga sp.
— Neue Mühle bei Gisciikau. —
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Dasselbe Gesldn fiind ich spftter auch sn Langenau, und gelang es mhtt
eine erhebliche Ansalil von Verateinerungen aus demselben an gevrinnen.
Gefanden wurden:
I%atop$ maxtnta F. Schmidt,
Phacops laerigata F. Schmidt,
Licha» de^e,ra Sjögren,
Uelli'i'ophon (2 specief»),
OrthiH Artouiae Sowerhv,
(h'thix uiufuin Sowoihy var.,
Leptaena xeriMi Sf)wcrhy,
Sfropfiomrtid nn/oxa Dalniaii,
ßtrophomeiio Axmusi Verneuil,
Ptatyntrophia lynje Eichwald,
Dianulite» petropolitanut Pandel*.
e. Ein dichter grünlich-grau gefilrbter Kalle, dessen Versteineinngen durch
Eisenocker oft briunlich gefibbt sind. Das hier siemlich seltene Oestein wurde
auf seinen in kochender 8alpeteiv8«li8liiire nniQalichen Rfickstand untersucht
und betrug derselbe bei einer Ph>be 59,6 Proc
Die Versteiiifirungpii waren:
I'hacopH htirruh'nfa SjOgreU,
Licha» <ieße,ra ^ögren,
Lituiteft sp.,
Leptaena itericea öow.
— Speiifjawsken. —
f. \V« nifr verscliieden ist ein ohciilalls |i;riiiilicli-grau gelarlih'r zicuiliclt
fester Kalk mit
9 Phaeop& mmrffinata F. Schmidt,
Platystr&phnt fi/tue Bichwald,
PHladkt^ sp.
- Schidlitx. —
g. Das Gestein mit Pkaeof maerom Sjögren.
Dassf'Uio [rioiclit im Aussehen biswciU'ii vollstiindig dem unter e. aufgo-
fülirtcn Gestein, ist aber i lw-is liUrtrr; o«< lindot sich bei uns ebenfalls nicht
häufig; ich liabe dasscllic; ix*! Langl'uhr nnd zu Langenau gernndcii. Nach dem
Behandeln mit kochender Salpetcr-Salzsäun' hintcrliesa ein Stin k d«*.s grunlicb-
grauon Cieslcins von Langenau nach dem Kesnltat zwei(!r Analysen fast gcuau
43 I^ioc. Kückätand. Die tiarin gefundenen Vernteiuerungen äiud:
Phacops macroura Sjögren,
JRIarop« hucculenta Sjögren,
Murchi*oma cf. intiffniit Bidiwald,
iiurehitonia cf. ein^tala His.,
Poramhanitmt cH ventricMa Kutoiga sp.,
Hatjftlropkia tienfata Pander sp.,
ß
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Ortlu9 et cnnn'min Lindström,
fjqUacnn tieltoidea Conrad.
Ein ganz äbnlichei; (iC8teiii ist in der ji'iugsteu Zeit von v. Scbmalensee
und Holm anf der Insel Oelaiid anstehend nachgewirsen worden (über die
Gesteinsbcschaffcnlioit des Macrourakalkes in Ostfiothland ist mir Näiiereg nicht
bekannt), und diirlte die Heiniuth unseii-r Marroui age.stcine auf Oeland, rcsp.
in der Unigcbnng die.s«;r Insel 7m snt lit ii sein. Das «'ine /u Ijangenau gefundene
Stück \&i uach einer mündliclien Mittheilung de» licrru Dr. iioliu luit dem
Oeländer Gestein identisch. •
h. In einem grauen mergeligen Kalk wurden geluudcn
Pleurotomaria ellif>fic(t Iiis. sp.
OrtkU tetftudinaria Daliu. var.
— - Spcngaw.skcn. —-
i. Eiozeln fand sich in einem grünlich-giauen kalk
Lingula mbcrainsa Eichwald.
— Spengaw'öken. —
k. (JruiiHch-grauer, auf den Kluftfiäehcü bräunlich gefürliter Kalk mit
JUatmis hiniuirffxotn Holm und (h tliin sp.
Ans Jcwe'schen Schichten sind auch wahr.scheinlich her/uleilt ii eine fast
kniiische P^onn der Pküystrophia lynu:, welche lose im Dilu\ ialkies zu Laugenau
gefunden wurde, und ein gelbliches ziemlich mürbes Mcrgelgeätcin mit A/vrchisonia
cf. iiuignia BSchwald Ton Spengawsken. Simmtliche Gesteine, weldio unter
a^k aufgofnlirt dud, mit alleiniger Ausnahme von g kommen im Gebiete der
Jeve'aehen Schiebten in Rusaland anstehend vor.
Die Weseiiberger Schicht (E, F. t^rhmidt)
wird bei uns hauptsächlich durch folgende (iestcinsarteu repräsentirt:
a. Di*-Iitor gelblich-grauer Kalk vom Anstichen eines lithogra|diischen Steines,
rftUdich gefleckt, von unscholigem oder splittr^^ Bruche, stets mit fiiuächlässen
Ton farblosem Kalkspath.
Die Vcrötcinornngen sind:
I*/iucojtH Nti«zkniciskn F. Hchmidt,
l^hacnpH Weaenhergetm« F. Schmidt,
Sirophomena deltonfea Conrad — \'erneuil,
StrophomeHa ep. (der Sir, delioidea nahe atmend und auch in
Russland im gleichen Gestein vorkommend).
Dieser Kalk ist von Herrn Akademiker F. Schmidt als ganz typisches
Wesenbeiger Goatcin bezeichnet.
Der Rncktftand betrug bei einem untersuchten recht reinen St&ck nacli dem
Behnudolo mit Salz^^äure 2^40 Proc.; der Gehalt an kohlensaurem Kalk wurde
= Proc. gefunden. — Spongawskon. —
%
t
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b. Von flipsmi Geisteiii kaum vcrBchiedcn »st ein rothlich-graiier roth und
gc1)> <;<-f1i>( ktcr dichter Kalk von muscheligeoi Bruch, mit Kalktipatbausschoidungea,
enthaltend
Strophomena rugosa Dalman.
— Liingonaii. —
c. Dichter grauer splittriger Kalk, l>ei welchem wegen der rciehlichen Au8-
sili('i(hni<j: von farblosem Kalkspath die Aelinliclikcit mit litliograpliischcni Stein
nur an cinzebicn Stellen dcutlicli hervortritt. Das (jeHteiu ist jjolblich, an ein-
zelnen Stellen rotlilicli gefUxkt, lum Theil mit stylolithischeu Streifcu.
Die Vertitcinerungeu simi:
P/tacops Aiesskotcskti F. Scbmidfci
l%a<rofM Wuenber^inm F. Sohmidt,
Stropkamena rugcaa Dalmao,
Strophamena sp. (die noch nicht Iteschriebeiie bereits nnter a
nnfgel&hrte Art).
— LangAihr. —
d. Dichtes gnurdthliches Oestein todi Aussehen dnes lithographischeii
SteinoSi mit dunkekotben Flecken, von muscheligem Broch, mit kleinen Ein-
Bchlihisen Ton Kalkspath; es findet sich bei uns lUlniig, aber mdst ohne Ver>
Steinerungen.
In einem Stfick Ton Spengawsken wurde MurehMoma bellkinela Hall an^
gefunden.
e. Dichter graner Tiolet>roth gefleckter Kalk, d<>8sen petrographische Be-
schaffenheit derjenigen eines lithographischen Steines nahe kommt, mit An»
KchciduDgen von Kalkspath. Der Bruch ist eckig. Dieses Gestein ist in Russ-
land und wahrscheinlich auch in anderen Silnrgebieten anstehend nicht bekannt.
Die chemische Analyse ergab bei zwei untersuchten Proben, welche mit
tialpeter- Salzsäure l»ehandelt wurden, 6. 97o und 8, TV^ Rückstand.
In einer anderen Probe wurden 81t, l7o CCa 0' und 8, ö'/o Rückstand,
welcher im Wesentlichen aus Kieselsäure l^estaud, gefunden.
Das Stück enthielt von Versteinerungen:
Enerinuru» cf. SubaeM F. Schmidt,
Addmpit sp.
lApiama »meea Sow.,
8tr€ph4mena dtltoidia Gonrad-Vemeuil,
Slrophcmtna mg&ta Dalman var.,
Ortkinna VemeuUu £ichwald,
PlatifHirophia If/n.r Kichwald,
Orthis (Tratica Hall var.,
ausserdem unbestinimbarc Reste von Orthocoren, Oastropoden und Kwallen.
— Kl. Rlescbkau bei Langenau. —
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f. Den Uebci-gang vom typischen Wosraboiger (lestein zu d* m (h strin f.
bildet vielleicht ein zu Langenau gefundener dioliter grauer ruth gefleckter,
rdbrig-lücberiger Kalk mit
Cypricardia esthona Eichwald var.
Der Brach ist muschelig- splittrig; auch findet sich Kalkspatb im Gestein
ausgeschiodcn. Die Analyse eiwr VviAw <M <ral' 02 l'roc. CCa 0' und 5,32 Proo*
in Salzsäure unlöslichen Rückstand. — Langenau. —
Es findet sich dieses Gestein in unscrnr Provinz st'hr häufig ; Versteine-
rungen in demselben gehören je<loch zu den gröbsten Seltenheiten, wie ja über-
haupt Gesteine vom Alter der Wesenberger Schiclit bei uns häutig, solche mit
Versteinerungen dagegen recht selten sind.
g. Zu den Gesteinen vom Alter ilt r Wesenberger Seliielit ist wahrscheinlich
noch zu stellen ein röthlieh-grau grlarlites (Ic-<tein. welches unverkennbar den
Character der Zersetzung an sich trägt; dasselbe ist dunkclviolet und schwärz-
lich gefleckt und enthält kleine Einschlässe von Kalkspath. Au einer Stelle,
wo das Gestein nicht sersetxt ist, lAsst sieb deutlich erkennen, dass dasselbe
nrsprfinglicb ein dicbtw röthlich^graner litbognipbischeni Steine flhnlicbfar Kalk
gewesen ist Der Bmcb ist eckig.
Die Yersteinerungen sind: BeUeropkM sp. (2 Stoinkcmo, bei denen der
Rnckenkicl auf dem vorderen Theil der letzten Windung deutlich hervortritt,
i= ? Bellerophon radiatv« Eichwald), Plaiynfropkia lynx Eichwald (grosso, vcr-
bältnissmässig schwach gewölbte Form), Orthitina VerneuiliU var. Wosenboi^onsis
T, d. Fahlen. — Tiangenau. —
Von den aulLn tTilirten Geschieben der Wesenberger Sehichlen sind a, b, c,
typisches Wesen))ergei- Gestein und aller Wahrscheiidichkeit nacli auf Ivslland
zurückzuführen; die Ileiniath der übrigen ist Jedenfalls das Dallicum zwischen
Iv^tland und Schweden und zwar, wie ich annehmen zu müssen glaube, derjenige
Thcil, welcher Eathind zunächst liegt.
Gesteine von gleicher oder ähnlicher Beschaficnheit wie die unter f, g
und h anfgef&brten finden sieb ebenfalls als Geschiebe auf den Alands -Inseln
nnd aocb^ wenngleich seltener, bei Upsala. (Mfindlicbe Mittbeilung des Herrn
Dr. Holm.)
Zu den ziemlich seltenen Vorkommnissen gehören bei uns
die sogenanDten Backsteinkalke.
Die bei uns Torkommendea Backstoinkalkc zeigen eine gelbliche, zum Thcil
etwas bräunliche Färbung; sie sind aussen porös, grösstentheils schwammig*
porös und enthalten zuweilen im Innern einen festen aus sehr kompaktem,
grfinlich-grauem , kicseligem Kalkstein bestehenden Korn. IJisweilen ist bläu-
licher Chalccdon ausgeschieden. l>tini Zerschlatren tlieilen sich <iie .'^uicke
♦öfters nai h fast ebenen Kluftflächeu. Die gcfuuduueu ötücke hatten uugciähr
die Grösse einer Faust.
tl
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Von «jaiiz IteBonclereui IntiTOHKe ist ein zu Laii^riiau hei Traiiyt vor ganz
kurzer Zeit von mir gcfunWencH Sliiek, weil (lasselln" lieweist, (l;<ss zum mindesten
ein grosser Tlicil der Hogenannten Backätcinkalku aud bekannten Geöteineu
diu oll Verwitterung ent»taudcu ist.
Das betreffende Gestein zeigt ftnssorlich eine poröse, weisslich-gelbe und
thejlwdse gelblieh-bfinnliche Masse, welche gewissen hellen Backsteinkalken in
anfbUender Weise gleicht und nnr um «ne schwache Nuance heller gefilrbt ist als *
diese. Das Innere besteht ans einem harten, dichtm, spliitrigen, grauen, etwas in*8
GrQnliidie spielmden KaHc^ wdlcher eboi mit Blldcneht auf diese seine pctro-
grapliische BcgchafTcuhcit und seine organischen Einächlässe unzweifelhaft auf
die kieselige Abthcilung der unteren Jewe'schen Scliiclit (D,) zurückzuniliren
ist. Die organischen Einschlusae sind Phacopis laeHfjata F. t^ohmidt, Diunu-
lifcx piiropoUtamiH Pander var. und Ma»topora concara Eichwald. Dass wir das
iu Rede ötehcndc Gestein als ein solches anzusehen haben, welches iu der Um-
wandclung zum Backstcinkalk Itogriffcu ist, unU'rliegt keinem Zweifel.
Ein ähnliclies (Jesteinsvurkomujcn erwähnt schon Dr. Jentzsch in seiner
Arbeit „Ueberöicht der silurischen Geschiebe Ost- und Wcrttpreussoub", (Z. d.
d. geoL Ges. Band S2 pag. U2ü) bei der Besprechung des Backsteinkalkes.
Es beisst dort: „Bins unsernr Handst&cke lässt sehr deutlich erkennen, wie
der Baoksteinkalk aus der Terwittemng eines dichten, der Varietät 7b ähn-
^chen Gestdnes h^orging*'. Unter dem Gestein 7b ist ein dichter, com-
pakter, dem lith<^^pbi8ohen ühnlichw Kalkstein mit Jewe'schen Versteineningea
verstanden.
Herr Dr. Jentzsch hat die grosse Freundlichkeit gehabt, auf meine Bitto
mir sein auf diese Frage bezügliches Material zur Ansicht und Vergleichung
zuzusenden. Der Kern dcö in Rede stehenden ostpreussischcn Stückes, welches
aus dem AUe-Tlial von Kaidan, Kreis Gerdauen, herstammt, ist demjenigen des
Langenauer Stückes sein- aluilicli, alier etwas dunkler gefiirlit. Der hackstein-
artige Character ist bei dem ostprcussischen Stücke insofern weiter eutwickelt,
als die Aussenpartieen schon echt backsteinartig braun geikrbt sind, eine Farbe,
welche nach meiner Ansicht von eisenhaltigen im Dilnvinm drculirenden Wassern,
mit denen natitafgemäss die äusseren Scliichton des Backsteinkalkes am stärksten
impiägnirt werden mussten, herrfihrt. Die Innenpartieen der VerwittemngS'
kruste sind bei dem ostprenssisohen Stücke ebcnialls heller gefilrbt Beide
Stucke unterscheiden sich auch noch in folgender Weise: Bei dem Stucke aus
dem Alle-Thal ist die verwitterte Scbiclit scharf gegen den Kern abgesetzt, was
bei unserem Stücke von Langenau nicht der Fall ist. Characteristische A'er-
steinernngcn entliült das Kaidancr Stück nicht, sondern nur einige Brachiopodcn-
ahdrücke etc. Vielleicht sind trotz der oben angegelienen Verschiedenheiten
das Stuck von Kaidan und dasjenige von Langenau gleichalterig und Ueidi;
als derselben Schicht angehörig zu betrachten , w eil die I>esehafl'cnlieit des
Kerngesteins bei beiden so ausserordentliih ähnlich ist; beweisen lässt sieb
dieses deshalb nicht, weil in dem ostiueussiächcu Stücke characteristiscbe Ver-
steinerungen fehlen. "
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AvBser dem erwähnten Gestein erhielt ich von Herrn Dr. JentzHch zur
Ansicht ein als „Back»teinkalk" bezeichnete» Geetein von Pfarrsroldchcn , Kreis
Mobrangen. Dasselbe i^t aosclioinend auch an den Autusenpartioen noch nicht
völlig zum typischen Backsteinkalk entwickelt, besteht aus einem Kern von
grauem, dichtoni Kalk und aus einer brainiUclion. zorfrcssonen. vcrluiltnissiniiHsig
festen Verwittei unirsknistc. Die Art und Weit^o «lor Ausbihliiiij^ zum liack-
Bteiukalk ist Ix-i dic^cin Kalko ioficufalls eine von drii obigen viMsi-hitMicne.
und ist darum auch wolil der Kiii-k.-^clilii.ss gestattet, dass das Kmigostcin ein
von den obigen verschiodene^ ist. Kino dicnii8ch(! Analyst' würde hier am
ersten Aafscbluss geben; von vornherein ist zu vermuthcn, dass wegen der
grösseren Festigkeit der Verwitterungski-nste das Gestein von Pfarrsfeldchen
(Kern) am kksdreichsten befunden werden wfirde. Die organuchen Einschl&sse
dieees Gesteins sind meist Brachiopodensteinkeme nnd •Abdrficke, unter
denen sich eine kleine feingerippte Orthü befindet, welche der Orthü eoneinna
LindstrOm nahe sn stehen scheint. (Eme Shnliche, wenn nicht dieselbe Form,
was wegen der verschiedenen Erhaltungsweisc nicht zu entscheiden int, fand
;»ic'b in unserem Maerourakalk.) Das Alter dos ietztgonannton ostpreussischen
Gesteins lässt sich ans seinen Einschlüssen ebenfalls nicht genau bestimmen.
Gellt nun solioii ans dieser vcrscliiedenartigcn Kntwickclung der in Rede
»teilenden Backstcinkalkc hervor, dass wir, die iniiutrliiii iVagliche Glcicliartig-
keit der Gesteine von Langenau und Kaidan vorausgesetzt, es hier aller Wala*-
e^choiidichkeit nai li mit zwei verschiedenen Gesteinen zu thun haben, so zeigt
auch der paläontologische Befund bei den sogenannten Backsteinkalken, dass wir
dieselben nicht ohne erheblichen Zwang auf ein einziges Ursprungsgestein
xitrikckAbren können, nnd bin ich der Ansicht, dass wir unsere Backsteinkalke
wenigstens der allerfprOssten Mehrzahl nach von Gesteinen der kieseligen Ab-
ibdlnng der unteren Jewe'schon Schicht, von gewissen kieseligen Kalken der
oberen Jewe'scto (Eegerschen) Schicht incl. Macrourakalke und von Gesteinen
der Lykliolmer Schicht abzuleiten haben ; denn characteristischc Versteinerungen
aus allen diesen Schichten kehren in den Backsteinkalkcn wieder, (s. Gott sehe:
Die Sedimciitär-Geschiebe der Provinz Schleswig-Holstein, Yokohama 1H8;},
pag. 10. und F. Roemer. Z. d. d. geol. Ges. 1862 pag. 591— .o93.) Von der
Lykholmer Schicht erscheinen Ifesoiiders die von F. Schmidt (Revision der
ostbalt. silur. Trilobiten pag. 37) erwähnten »lichten weissen kieselreichen Ge-
steine geeignet, ni ter giinstigen Unislandeii solche Pioducte, welche wir als
liacksteinkalke zu bezeichnen piiegen, zu liefern. Der von Go tische a. a. <).
Lervorgehobeue Mangel an den in der Lykholmer Schicht so allgemein ver-
breiteten Korallen in d<ni Backsteinkalken scheint mir ohne erhebliche Bo-
deutüDg zu sein, da F. Schmitt bei der kieseligen Abtheilung der I^ykholuier
i Sdücbt ansdrflcklich betont, dass daselbst nur wenig Korallen vorkommen.
Du8 ein erheblicher Bmchthoil unserer Backstcinkalkc aus kieselrcichcn zur
anlereo Jewe'eclien Schicht zq stellenden Kalken durch Vorwitterung hervor-
gegangen isiy dieses erachte ich jetzt als erwiesen.
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S18
Es wlirdo dc'tunach tliu lleitiiath uiiHcror Backsteinkalko im Woseiitliolien
mit doiijcnigcii Ciogcmlen zu8ammonrall<Mi. in wclclien .Towo'sclio uini liVklntlmcr
SoliichU'ii aufstellend vorkoninien tuli r in weh licn wir solche veroiudu'n k()nncn;
(li<\<c Gegt'iidcn siud: £»tlaud, Oclaiid uud daä üalticum zwischen Estland
und Oelaiid.
Die iu unseren Hiieksteinkalken l>col»ac'hteten ^'('^^<teinerung^'n sind folgende:
ritacopx laeriiiata h\ Schmidt, (Laugenaucr (jctitciii),
Cheiruru» sp.,
Lühm cf. angutta Beyrich,
OrtKonota varieeottata noT. sp.,
Plafjfitrophia lynx Eichw.,
Strophomena et ruffosa Dalin^
Catäniuni sp., (Qoerschnitt)
Acestra subularis F. Roemer,
Cißclocrimu Spaskn Eichwald,
Masfopora concava EichwaM,
atissordem noch d;<s in diesen Get-cliiehen vcrl»roit<'t<' cij.'t'ntliiiinlirhe Fossil,
welrhos im Cniti um ein kug. ligcs Gebilde trägt, von dem nach allen liichtungon
hin spitz-kegi-ltornii*:»' Stalielien ansstralden.
Fundstellen siud: Nenkau, Brentau, lloch-Stüblau, Laiigfuhr, Laugenau.
Die ItjrkkoLner Seliicht (F., F. Schmidt)
isl bei uns vertreten dttrch folgende Gcstdne:
a. Derber fester ic:rauer Kalk mit
StrepteUmna eurojmcuin F. Roeuier.
— S|K!npaw8kon. —
b. Gelbgrauer Kalk mit
Su/>u(i(c>t f/ii/>t9 Eicli\v;dd,
IkUcrophon radiatu» Eicliwald.
— 8pcngawsken. —
c. Zu dieser Schicht dürfte auch zu rechnen sein ein grusöcr Theil der
ätücke der
A'uhflotiponfjta praemnrm Gold!. :<i>.
d. Wahl .^clieinlieli gehört znr Lvkholmer Sehicht auch ein Stück eines
grauen mergeligen aber dodi /iemli» h festen Kalkes mit
S>/i-iitifoj'liii//u)>i otyaiioti Linne.
Auf den Klulitlachen des Gesleinö befinden sich dendritische Au.^.-eheidungen
von Manganit. — Langfuhr. — '
e. In einem ganz ahnliehen (K\-it in fand sieh eine Varietät der
Ilalynie* catenularia Linne sp.
— SpcngaWfiken. —
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t SchlieMÜch sei hier noch dn dichtor fOthlich* grauer, anscheinend etwas
aersetsler Kalk mit Kalkspathdnschl&SKn erwtthnt, welcher folgende Ver^
steinernngeii enthält:
Phacops Eichtaaldi F. Schmidt,
Cheii-vrus conformis Angclin,
Culymene snuirin Conrad,
J.eptaena sericea Sowerby.
Das Gestein als solches steht meines Eracht^'ns gewissen (^eseliit^ben vom
Alter der Wesenbcrger Schicht (den Geschieben c, 1", g) ausserordenllicii nahe
uud cutstammt mit dietscu möglicherweise einer jetzt nicht mehr existironden
oder doch wenigstens nicht bekannten Uebergangsachiebft» weldie swischen den
Wcaenbeiger nnd den Lykholmer Schichten eingeschaltet war. Vielleicht werden
sich später noch nlhere Besiehungen zwischen denselben anffinden lassen.
— Langenan. —
Von den anderen* vorher genannten Geschieben g^ube ich die St&cke a,
d, 0, und theilweise wenigstens auch c auf Estland selbst bezichen zu dfirfen
da die Gcsteinsmassc den Estländischen Vorkommnissen entspricht. Beziip:Iich
des unter b. aufgeführten Geschiebes bin ich im Zweifel, ob dasselbe auf Estland
oder auf westlich davon n^elej^ene Ablagerungen zu Vieziehen ist. — Verglichen
sind die Ljrkholmer Geschiebe mit Ausnahme von d nicht.
Noch spirlicher als die Lykholmer Schicht ist bei nns vortreten
die BorkMiner Sehleht (F,, F. Schmidt),
von welcher wir bei uns den characteristischen weissen Borkholmer Kalk haben.
Derselbe entbih neben
Dueeparo rhombifera F. Schmidt
nodi «nige Brachiopodenreste und viele Crinoidenstiele. — Spengawsken. —
Untersflnrischen Alters ist ferner ein Bleiglanz einschliessender giauer
feinkörniger Sandstein mit
Orthinna amomala Schloth. var.
and Coecinium proavua Eichwald.
DerscllK) ist wenigstens in Russland anstehend nicht bekannt, meines Wissens
auch in Schweden nicht, und dürfte das Balticum zwischen Estland und Schweden
als Heimath dieses Geschiebes anzunehmen sein. — Langenau. —
Kurz erwähnt sei hier noch das Vorkommen von
Aulocojnum aurantium Oswald,
Aulo&>pivm diadema Oswald,
A>styb)spongia ineiiO'lobata F. Boemw.
Mit aller Beserve fiihre ich schliesslich hier ein flintariigcs braunes, grfinlich
und gelblich geflecktes Oestdn auf, welches Brachiopodenreste, anscheinend
finte TOD OrthU, enthält. Man wird dnrch dieses Yorkommniss unwillk&rlich
M gewivae flintartige Schichten, welche auf Odand vorkommen, erinnei't.
(Holm: Om de vigtigaste resoltaten (Hb eu sommaren 1883 ntlbrd geologisk-
IS
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palacontologi,<k irsa pa r)l,Hi(!. Kon^M. Vct.-Akad. Förhandl. 1882. No. 7. pag 70.)
— In der Saiuiiiluiig dos liieHigeii rmvinzial Miisouins. Fundort: Pr. Stargard.
F/iiiigp liior iiiolit orwalintc iiutciiiiliiriäclie Gesubiebe werden im specieUen
Tlieile Beiücköicktiguug tindeu.
Obersilurische Geschiebe.
Gesteine vuni Alter der niittelgotländiKcheii Schichten.
a. (iidldich wci.sser Kalk von Laugeuau mit Kalktfpatbdruiien. Oie Ver*
tfteincruugcu UfäscUxMi sind:
Cdli/nu'fie lilv IUI iilxichii i^i oii^iiart,
Knci intirux pmatutus EuJUincll>
Afri/pa t^dieutaris Linne s\>.
Dasselbe Oestem findet sich anstehend in der Gegend von Wisby auf der
Insel (3otland.
b. Dem eben genannten sehr ähnliche, aber wenig«' feste Gesteine^ welche
gleichfalls gelblich-wciss gefitarbt sind und Kalkspath einschlicssen, wurden zu
Langfuhr, Spengawsken und Brentan gefunden.
Die organischen Einscblfisse waren:
Enerinurut punciatun Eiinnriub*
Prorfvs coneinmu Dalm. sp.,
Spirircr rri>'j>ti'< Iii?. Hj).,
i>(roj>lio/it('/i/i (iiitiijuiita Sow..
Sti'Ojjhomeuu rhomboiilalU Wilckciis
Stropkomemt (mhrex Pander (übcrtiiluri.suhc \'arietiit),
Atrypa refieulari« Linnd »p.,
Fenutdla ttriato-punetata Krause.
Heimath: Oesel-Gothmd, d. h. das Gebiet zwischen Ocsel und Gutland mit
Binscbluss dieser Inseln.
c- Graugclbcr an einzelnen Stellen blaogran gefleckter, fctttcr wenig
kiT8talli)iiKchcr Kalk vun aiiHirczrirlinct s|dittn'^oiii, scharfkantigem Bruciie.
Dic8e.s Gestein enüiält eine nicht uucrhcblicbc Menge von fein vertheilter
Kieselsäure.
Die VerBtciucnm^«'!! desselben sind:
Knrri nurux jiunrfatm jjiUtUU'ich,
Strop/iomenn sp.
Das (lestcin diirftc einem von F. Schmidt IteseliricliciH n, iui südwesllielien
l'jstland zu Tage tretenden ziendicli gut entsprechen. (Revisiuii der uätbaltisclieii
Hilarischen TriloMten pag. 47.) Es heisst dort: „Auf der Strecke von KiiTefer
iiber Leal nach Werder tritt das Gestein selu* oft zn Tage. Es ist oben ein
caTemöser Dolomit, oft hui und kiesdßg, unten ebenmässige Platten: im Innern
blau von fein vertheilter oiganischo' Substanz, nach aussen gelb." — Ijaugenau* —
1«
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d. Bläulich -grauer theilweise grob-krystalHnischer Kalk von eckigem
Broch mit
E$iiainmm$ pttnetatM» Emmrich,
Sirophomem rhombrndalü WilckeiiB sp.
HeuDsUi: OeaeVGotlaiML — Lugenan. —
e. HeUgniies Mexgelgcstein mit
CaemU» Jumperinu* Bichvnld,
deflscn Heimath man wohl auf der Insel Ootlaiid an snchen hat. (Eichwald
fuhrt in seiner I.ethaea rrnnra diese Art nicht aos Estland auf, sondern als
Geschiebe von Wilna.) — Sj)ens:awpken. —
f. In ^em ganz älin1icli(>n Mcr^olgeBtoin fanden sich Tergesellschaftet
CoenitcK Hnenrifi Edwards et Haimo TBT. nnd
Ah-rnlifes vqiem Fougt sp.
Coertif,-» lineari« tindct sich nach Lindström (Nomina fossilinm sihiru'nsiiim
fiotlaiidiae pag. 27) auf der Insel Gotland im anstehenden Gestein. Von einem
Vorkommen dieser Koralle in Estland ist mir awif der Uteratur niclits bekannt
(Eichwald nennt in seiner Lethae roasica als Fundort nur Kameiielz— Podolsk),
und bin ich geneigt, auch für dieses Geschiebe als ursprüngliche Heimath die
Insel Gotbmd anzonehmen. — Spengawsken. —
g. Catn^u junipemnu fand sich noch in einem grauen roth gefleckten
festeii Korallenkalk Tergesellschaftet mit CoenitH inierfexhit an Langenau.
Die Heimath desselben ist jedeniUIs anf der Insel Gotland sn suchen,
mllglieherweise aber nicht in den sogenannten mittelgotlftndischen Schichten,
rondcm in in den nSchst hdher goldenen. (K.)
h. Zu dieser Schiohtengmppe sind aneh jedenfalls an stellen einzelne
Stücke der
Calamopora Gotlamh'ca Goldfuss,
welche in gclblich-weissen kr}'stallinischen Kalk umgewandelt sind.
Heimath: Ocsel — Gotland.
i. Weisslich<^ber krystallinischer Kalk mit . ^
Jj^^erdiila hnltica Hisinger.
Fleiraath: Mittel-Gotlaud. — Spcn^wsken. —
k. Weisser grob-krystallinischer tou gdben Moi^elachniinin durahsetzter
Kalk mit
Lepcnliiia IliHinfft^ri F. Schmidt,
Lepenlifia haltten liisinger.
Die Heimath di»'ses (Jcsohiehes ist jedt-iifaüs auf der Innel GoilauU tnier
in der Niilie dioi^er ln.-<el z» .suchen. — Speugawsiken. —
1. üelblicli-wcisser Kalk mit
IVniumervs conchidtum I)alman.
Hoiuiatli: die Inäcl Gotland oder deren nähere Umgebung. — Langenau
und Spengawsken. —
Sf
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m. GruiigrüDUoher Kalk ndt
PsHtameru$ Mtuhidium Dalman.
Dieses Gestein scheint anstehend nicht bekannt zu sein, und dürften snb»
marine Schichten in der Nähe der Insel Gotland als die Heimath desselben zu
betrachten sein. — Mcisterswalde und Spengawsken. —
n. In einem weissen Kalk fand sich
Pentamerus galeatu» Dalman,
dessen Vorkommen ebenfalls auf dio Insel Gotland hinweist. — Spengawsken. —
o. Zu den Jüngeton Altlagerungon der mittclgotländischen t^chichten ist
vielleicht auch ein grauer fester viel ockergelben Üolitli führender Kalk von
Tenipelburg bei Danzig zu stellen.
Die organischen Einschlüsse sind:
CSot^MMM JSIiMmn&aifAif Broiigniart,
DUeina rugaia Sow. sp.,
Spin/er radiahu Sow.,
Bhjftuhondla eumata Dalm. sp.,
H^math unbekannt
Nach den Geschieben vom Alter der mittelgotländlschen Schichten fuhro
ich hier einige oberBilurische Gesteine ani, Aber deren genaues geologisches
Alter ich mich des Urtheils enthalte.
a. Ein im Aussehen manchen eigentlichen Chonctcnkalken (Beyrichienkalken)
ähnlichen Gestein von splittrigem Bruche und vou theils graugi-üulicher, theiU
brauner Farbe mit
Chonetes striatella Dalm. sp.,
Spiri/er cri»pu9 His. sp.
— Oischkan. —
b. Weissliob-gnuier fidnkiystallinischer Kalk mit
Chonete» dnatella Dahn, sp.,
ßpkiftr entput His. sp«,
StnphontMü sp«
— Spengawsken. —
c Gelblicher dichter Kalk mit Kalkspathenischlilsaen, enthaltend:
Leperditia Eirhwaldi P. Schmidt|
Chonetes striatella Dalm. sp.,
Spiri/er a-ispua His, Bp.|
Strophomena sp.
— Langfahr. —
Vielleicht stammt das unter c genannte Gestein aus Schichten, welche
zwischen den Schichten J. und K. eingeschaltet sind; wenigstens führt F.
Schmidt sehne Idperditia EuhmaUH ans diesen Schichten an.
Diese Verateinemiiig ist nur von Ossel bckannt| nnd ist das betreffende
Geschiebe wahrsebeinlich auf diese Insel oder deren westliche Umgebnng snrfick-
znAhren.
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Da Chonetet tinat^h in obersiluriachen SchichtMi weit verbreitet ist (cf.
LiBdttrdiii: Bidrag tiU KAnnedomen om Gotlands ßraehiopoder, VetoDsk. Akad.
Fttrhaadl. 1860 fMg. 880) und deshalb bei der Schiebtenbestiiiimung mit Yor^
sieht beniitst werden miiss, so halte ich es mindestens für sehr sweifelhaft,
ob die Gesehiebe tu und b. sn den Cbonetenkalken im engeren Sinne su
reehnen sind.
Venrt^neningen aus dm Gcschiebon vom Alter der mittelgotländischen
Schichten, wclclu; hei der Behandlung der Oeschiebe nicht erwähnt sind, werden
im specieUen Theile ihre Erledigang finden. —
Die GraptoltthmigeBtetne,
welclie dem auf Sclinnen vorkoninu iKlcii Cardiolaschiefer äquivalent sind, finden
sich bei uns in melirereu Varietäten.
a. Atn häufigsten ist der dunkolgraue dickte und sehr harte Kalk von
splittrig-muscLeligem Bruch, enthaltend:
O/ihocera« greyanum Murchison,
Pleurotomaria ej-tensa Heidenhain,
Cardiola interrupta Brod.,
Monocjrapfv» eotcnm Barr.,
Monograptus pnodon Bronn,
MonogngpUu dutttM Portlock,
Mtmogreqttu» tealarü Qoenstedt»
Monograptut Bohmmeu* Banrande.
Dieses Gestein habe ich einmal so Spengawskcn und wiederholt zn Langnau
gefunden.
b. Etwas seltener scheint eine mehr erdige weichere Variotftt in sein; die*
selbe ist auch Ton etwas hellerer Farbe. Bin von Langenau stammendes Stfick
enthielt:
Calymetu Blummhachii Brongniart,
Beyrichia Joneiii Boll,
Leptaena cf. sericM Sow.,
an^<<orUoni noch einige andere Molluskcnreste. — Langenau und Tompelbnrg
bei Dan zig. —
Ktwas dunkler gefüibt. im Uebrigen von b. ansclioinend nicht vo sciiioden.
ist ein im iiit'sigen Provinzial-Museum befuuiliches Stück von iScböuberg, Kreiü
RoBeuberg. Dasselbe enthält:
Monoyraptu» cohm» Barr.,
Monoyraptus p'iodon Bronn.
c. Eine dritte Varietät ist ein graugrünliclie.s Kalkgestein mit gelblicher
Yerwitteruugssckicbt; in diesem Gestein fanden »ich:
Orthcemu greganum Mnrchison,
Orthotma twtalieulahm (Murchison?) Heidenhain,
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Cordioia intmttpta Brod.,
Mcmgrtg^ gr^fforivt Lapwordi.
— Hodi-Stüblaiu —
Unsere OraptoUtfaengveteiiie seigen keine Sehiefernng oder Scfaiclitaiigy vad
\nt aus diesem Gmodc ihre Identität mit den nahe Terwandten Oestoinen in
Schoncai ansgeschlossen. Doch wiid man kaum fehlgrdfeD, wenn man annimmt,
dass unsere Gi-aptolithoiikalke von solchen Ablagerungen herstammen, welche
(istlieh von Schonen fi^elegen waren oder, von der Ostsee bedeekt, noch heutigen
Tages dort existircii. die mithin als directe Fortsetzung der raniiolaschiefer,
ab«r mit versrhiedeuartiger petioirraphischer Ansbihlnng, aufzulassen wären.
Von den eigentlichen (»raptolithengcstcinon ist jedenfalls ein fester gelldiclicr
flplittriger Kalk mit einer dem RetioUie» graeili^ F. Roemer nahe stehenden
Graptolithenart »i tramen. Die hiesige Form fet anschdn^ ^ms sehndAer
als die von F. Römer besciiriebene, nnd stdien die in der Hitto sieh Ter-
dnigenden Zellen auf beiden Seiten nogefilbr in gleicher Hohe. Die Obeffllche
der Zellea ist sehr fein qnergestrdft. Es ist dieses in Tempdbnrg bei DaazSg
gefhndene Stück da^jenigei welches mir frfiher (Tageblatt der 58. Natnrf.-
Vers. 1880 pag. 196) bei den Graptolithengesteiuen zu der Bemerkang &ber
das Vorkommen von Dipio^iqmu Veranbssnng gegeben bat
Jüngere obersilurische Geschiebe.
(Gof<teinc der Seliiclitengruppe K. F. Schmidt.)
Die Gesteine vom Alter der oberen Oeser.schen oder der südüstÜchea
GotlUndiseheu Zone sind bei uns am zahlreichsten vertreten, besonders
a. die sogenannten lieyrichien- oder Chonetenkalke, wclclic den massenhaft
dai'iu Norkommenden Schalen von gewissen Bejfinchieii und Chonetes striatella
ihre Namen verdanken. Die Beyriohienkalke^ wdche meistens in etwa hand-
grossen oder noch kleineren St&ck<m geftn^Mi vmrden, biswoQen nnd nidit
gerade selten aber auch als grosse Platten vorkommen, fdnd sdir verschieden
gefikrbt: gran, blangran, grünlich, grünlichgrau, gelblich, gelblichen, sehr
selten weisslich^grau.
Im Kreise der Beyrichienkalke giebt es, wie auch Herr Noetling, in
Anlehnung an den Bearbeiter der Beyrichienkalke Herrn Dr. A. Krause in
Berlin, in seiner oben eitirten Arbeit pag. 302 ganz richtig bemerkt, gut
eliaracterisirte Gruppen, und sagt derselbe etwas weiter unten: ,,Hier sollen
nur die häufigsten und am leichtesten kenntlichen (»(isteinsvarietäten dieser
Geschiebe aufgeführt werden " Als eine solche Grujuic werden zu-
nächst aufgeführt: „Crinoidenkalke, feste blaugraue Kalke, deren Oberiläche
mit zahlreichen vorschiedenaitigen Crinoideustiolgliedern bedeekt ist etc/' Hierzu
ravsa bemerkt werden, dass die betroffenden Crinoidenstielglieder auch in anderen,
2. B. in graugrünen Kalken sehr zahlreich auftreten, so dass die Menge der
Crinoidenstielglieder allein kein chaiacteristisches und chissificatorisch ent-
scheidendes Merkmal abgeben kann; viel wichtiger könnten in diesem Falle
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Tielleicbt die ebenfalls angeführten Btyozoeu ae'iu. So befinden sich z. B. in
meiner Sammlung and hl derjenig n dee hiesigen ProTinzial-Hnseams ilbnliohe
Kattce, wie sie Herr Noetling bescliieibt, welche Crinoidenstielglieder nnd
dwebeo Vuuukaria noduhta BicbwaM und andere Biyosoen eto. enthalten.
Ueber den „Elevatneladk'' enthalte ich mich dee Urtbeils, da ich keine
analogen Oeechiebe von hier kenne.
Die „Nnenlakalke" wird man wohl gehen lasgen können, wenn auch eine
Dartegang der Besiebongen n anetehendem Gestein wünscbenswerth wMre,
ebenso
die „Murchisonienkalke", besonders auch mit Rücksicht darauf, dass
gewisse Geschiel>earten mit anstehenden Gesteinen überhaupt nicht ideutiücirt
werden können.
Als j.Calymenen- und Chonctenkalke" bezeichnet Herr Noetling „sehr
harte, feste, grüngmue, blaugraue oder gelbgraue Kalke, die hauptsäcldich durch
das ViHrhaadeaseln von CkaneU$ ttnattUOf sowie der CWymAw ^/tMMii6a<'At
Bron. «uigeieichnet sind; letstere fehlt anch ofterSi dann sind die Geechiebe
fittt anascUiesslich mit Cftonffe» Hrtatella erfSllt; sehr selten finden sich daneben
TtHiaeuUm."
Eine so allgemein gehaltene nnd so wenig exacte IKagnose hat kaum
einen Wertli. Chonetes stHafella kommt bekanntlich in meiirercn Varietäten
vor, welche nach niciner Erfahrung und nach den Flrfahmngen anderer Foi scher
(80 führt z. H. TuUberg in seiner Arbrit „Ueber die Schichtonfulge des Sihira
in Schonen ete." Z. d. d. geol. Ges. Band 35 paj^. 231 — 233 als ganz be.^tiinnite
Varietät < '/unnies strtatella var. lata v. Buch auf) an ganz Itostimuite (iesteiiis-
arleii L^eliuiiden sind. Dass diese Varietäten der ( hoiutes KiriateIJa von Herrn
Noetling nicht berücksichtigt sind, ist befremdlich, da die betreflenden Foiuien
aoffUlig genug hervortreten, wie dieselben sich denn auch in der That bei der
Classifieation der B^yriehienkalke gnt ▼erwerthen lassen. Das Vorkommen Ton
Odymemt Blvmtnbaehn dürfte nur mit ttusserster Vorsicht bei der CUssification
der sogenannten Bejrichien- oder Chonetenkalke m rerwerthen sein, wenn es
Qberbanpt hierbd Verwendung finden kann, was ich anf Ornnd meiner Beob*
aehtongcD l>ezweifeln mnss.
Ob die Bezeichnung „Acastekalk" des Herrn Noetling „ein hellblaugrauer,
bröckeliger Kalk mit zahllosen Fragmenten un<i Schalen der Rhytukomlla
nucula, daneben aber sehr liäufig auftretend die l*vgiilieii und Kopfschilder von
AcoAte Dcncnini^iae Mureli." für die hetreft'enden CJc^diielio uilücklich gewählt
ist, scheint einstweilen iioeij zweifelhaft zu sein, da Acaate Downinyiae bei uns
in sehr verschiedenen Gesteineu gefunden wird.
Die Bezeichnung „Beyrichienkalk im engeren Sinne, hauptsäciilich ausge-
zeichnet durch das zahlreidie Vorkommen von Beyricliieu . . ist eu allgo-
indn nnd deshalb gleiehwerthig mit der obigen ColIectiTbozeichnung „Calymcnen-
und Chonetenkalke", d. h. sie hat wenig oder gar keinen Werth, und können
wir nns eine nlhere Erörterung derselben sparen.
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Von diesen hier gefundeneu Beyrichienkalken nenne ich speciell nur die-
jenigen, welche entweder mil anetehendem GeBtein TergUcben oder sonst leicht
wieder sn erkomen sind.
«. Sehr ansiseseichnet ist ein gmner etwas ins Bläoliche spielender grob-
krystallinischer stark gliasender und theilweise spiegelnder Kalk, welcher bei
grosseren Stficken tbonige Partieen einschlios^t; derselbe ist besonders charac-
terisirt durch das häufige Vorkommen von Sjnrtfer eletatu», welcher kanni iu
einem grOs^oron Stücke dieses GestMns fehlen wird; ich kenne diesen Kalk
von Ziegelei Seluiddelkau, von Langenau und Spengawsken,
Vah \m Ziegelei Scbüddelkau gefundene Stuck enthielt folgende Ver-
sleinerungen:
P/iacops (Araxfi'J Doinunc/iae Murchiäon,
L'alymene ttpertabilia Angelin,
Proetus 8p.,
Bet/rickia tubereuiata Boll.,
PHrinea retoßeaa Hie.,
Pimnm sp.,
Spirifer eleoalbu LindstrOnii
Ckoneta «IriateUa Dalman sp.,
Strophomena pecten Linni^ sp.,
Comulite» serpularivs Schlotheim,
DiamiUten ehffanlulvn V. Schmidt 8p.
DaR8o1lit^ (iCHtoin findet sich nach F. Schmidt anstehend am Ohljesaare-
park auf der lii^el f)os<'l.
ß. IfUion graublau, an lion Aiisseiiparlifcn oft liiamilich ircraihter, theils
krvstallini.scher, theil» dichter Kalk, ciiaractcri^irt durci» das \'ork()ninieii von
lietfrichia Wilckmikma Jone» und Beyriekia iubemilata Boll; seltener treten
andere Beyrichien hinan; hinlig inden sich in dem Gestdn Primitiett nnd eine
mittelgrosse nnd missig stark gerippte Form der Ckonetet tiriatena.
Es sind derartige Geschiebe bei uns sehr verbreitet; sie sind nach F.
Schmidt mit gewissen Gesteinen vom Ohbesaarepark identisch.
y. Ein grauer mergeliger niclit sehr fester Kalk mit gelber Verwittcnmgs-
schicht, characteriäirt durch das Vorkommen der B^frieMa Wilekeiaiana, wurde
von Herrn Akademiker F. Schundt auf ()e^^el bezogen. — Langenau. — *
Dem eben genannten Gestein sehr ähnlich und wahrscheinlich nnt dem-
.scllten zu vereiniiren, ist ein gt'lblicli-graner Kaliv mit lieyrirhio Wllckensiauu,
J{('i/ruhi(t fuberculata und (bei einem Stuck) Ii. Macroi/ona .JfMie.s var. : daneben
treten orangegelb gefärbte Quernchnitte fünfseitiger Crinoideustielu auf.
— Langfuhr und Spcngawsken. —
S, HeUgraner dichter sehr fester Kalk mit
Onekns sp.,
Bejfrichia hiberemlata Boll,
TentaeuUte» omahii Sow. (in sshircichen Exemplaren),
n
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Das zu Königstfaal bd Langfnhr gefbndene St&ck wurde wio auch ein ganx
ftfanliclier Stein von Langenau mit zahlreichen Exemplaren der lieyriehia ivber-
rvlata Boll, Pninitien, Chonetes »tricäeUa und Diteina iwplieuta von Hcnm
Akademiker F. Seluuidt auf Oesel bezogen.
Eiu ähnliches aber mit ansteheiidcni Ciest»'in nicht verglichenes Stück von
Jjangenau enthält zahlreii he Exemplar»' (ler liei/n'r/iiit Wilrkeumnna Jones.
f. Dunkelgrauer dichter fester Kalk mit aiJ.sHcronb'ntlicli zahlreichen Ex«'m-
plaren der lieifric/iiu tubeimlaia Boll (e8 wurde nur die graiiulirtc Form beob-
achtet) und uiit einer grobgerippten Form der CkomU» dtiaiella; daneben finden
nch Tereinzelte Exemplare von Betfridkia Maecojfona Jones und Diteiiia impti-
ratu Soweriby. — Langenau. —
Sehr tiinlkhe, wenn auch nicht gerade vollkommen gleiche Gesteine besitso
ich Ton vier verschiedenen Fundorten.
i. QnMf theilweise blaugran getirbter sehr fester splittriger Kalk mit oinor
siemlicfa grossen, grobgerippten Form der Chonetes (^tnatella und mit einigen
Fragmenten von Bcyrichien, anscheinend von B, tubereulata Boll; danebmi
findet i^ich Rfii/nrhonella nuttila. — Langenau. —
ij. (Iriinu:rauer etwas thoniger an einzelnen Stellen durch Eisenocker gelb-
braun gt'!arl)tcr fester Kalk mit zaldrciclien Exemplaren einer biritcii fciii-
gcrii»j»t*'u Form der C/ioncte» gtn'afefht, einzelnen Exemplaren der I\hi/ii<'/i(>n>'l/(i
nuinila und einigen kleinen Oiitracodm. Die Exemplare von Chonetett xtriateUa
sind doppelt so breit wie lang oder doch nur sehr wenig schmäler; die durch*
schuttlieh 15 mm breiten Schalen tn^en 70 — 80 Rippen. «— Langenau.
9. Blaugmner fester Kalk mit grftnlichen thonigen Partieen, enthaltend eine
kkine Form von Chemetm Hritaella und einselne Schalen der Rhynehondta
nucula. Die Schalenbreite dar Chomtef tiriatella verhält sich sur Schalenlttoge
etwa wie 5 : 3. Das grOsste beobachtete Exemplar ist 10,8 mm breit und
6,7 mm lang; dasselbe trSgt 52 — 54 Rippen; kleinere Exemplare tragen ent-
sprechend weniger Rippen.
Zum Vergleiche bemerke ich, dass ein nicht ganz so langes und veiliiilt-
nissmlissitr kleines Exemplar der breiten Form des Geschiebes ?j G5- ÜÖ Rippen
trägt. — Langenau. —
Die Geschiebe f, i/ werden von TTerrn Professor Lindstnjin auf Si lionen
bezogen und sagt derselbe am Schlüsse seiner brieflichen Mittheihing, in widcher
auch noch andere Geschiebe berücksif^tigt sind; „IKe StGcke von St;lionen
ihneln voDkinnmen eben solchen mit Bejfriehien und Chonetes gefüllten von
KUnta am Ring^ön, auch von Bjer^jöUiganL''
Dass wir Schonen oder wenigstens das Balticum in seinem Schonen zu«
nlehst gelegenem Theil ab Heimat eines Theiles unserer Beyrichienkalke anzu*
sehen haben, dieses ist somit als erwiesen zu erachten und findet auch darin
eine indireote Bestätigung, dass Herr Dr. JentZ8cb bei .Vlarienwerder typischen
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AgDostiiritallc, wtUßhet ebenfalls toü Schonen oder ans der Kaehbarschaft von
Schon«! herBtammen dBrfte, aufgefUndoi bat (s. Noetling, a. a. 0. pag. 268.)
Sdbon Krause macht in «ner seiner interessanten Arbeit fiber „die Fauna
der sogenannten Beyrichien» oder Cboneten-Kalke des norddeutschen DiluWuma",
Z. d. D. geol. Geol. Ges. 1877 pag. 47 auf die Aehnlichkeit gewisser Bey-
richienkalke von Bromborg mit den bei Klinta aufgeschlossenen obersilnriselien
Schichten aufmerksam.
(. Von grossem Interesse ist femor ein etwas oolithiscber grauer gtimuer
reicher Icalkbaltiger Sandstein mit
Broehu eoneinnuft Dalman,
Homatonotua cf. rhinotropis Allgelin,
IHerinea retroße.ra Wahleuberg,
Lurina Higimjeri MiirclÜHOn,
Choiietes sfn'afelhi Dalman,
Strophomc/ut iu(/li/pha Hisiuger
und vielen Stielgliedern von Ciinoideen.
Die betreffenden Bruclistücke, welche ich dnrch Herrn 0. Jacobson von
Spengawsken erhallen habe, stammen augenscheinlich von einem und demselben
Stücke iier. Die Versteinerungen sind zum Theil dnrch einen Ueberzug von
ICiseuoxydhydrat gelblich gefUrbt. Dan Gestein entspricht vollkoiuincn der
Schilderung, welche F. Schmidt (Geologie der Insel Gothind pag. 439 und 441)
von den Petrefacten f&hrendtn sandigen Schichten zwischen Hoburg und
Bursvik entwfarft; dasselbe stimmt auch mit einem Gotlftnder Originalst&ck des
Bnwlauei' Museums gut fiberein.
Nur einmal von mir gefunden ist ein gelblicher cavemOser Kalk mit reich-
lichen Ausscheidungen von Kalkspath. Dasselbe enthielt:
Proehu pvkher Niesskowski var.,
Proetw sp.
B^riekia sp. (wahrscheinlich B. Korldi Boll),
Leperdtfia phateolm Hisiuger,
Euomphalus sp.,
Stropftomena rhomhnidalh Wilckens sp.,
Sfrop/iojucna jilosa Sow.,
RhfnchoiH'lla Wilsoni Sow.,
ChnneteH sti^'att'lla DalmaU|
Calantopoia sp.,
Cyathcfhyllum artieulatum Hisingcr.
— Langfhhr. —
Soweit die Erfahrungen bis jetzt reichen, hat man Veranlassung, diejenigen
Stocke, in denen als vorherrschende Versteinerung BeyricMaAVilckentittna auf«
tritt, auf Oesel oder die aunächst westlich oder s&dwestlich von dieser Insel
gelegenen Tbeile der Ostsee surückauflihren.
st
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Manche der hier gcrunrlcnon Beyrichienkalkc sind ebeiisu wie dns Ocschiebe
t gewiss auf die In^el Ootland zu beziehen, l)e8onden gewisse Geschiebe, in
denen Heip-ichia Bm-huma die vorb«T8chendo Versteinerung ist.
Wir Laben demnach das gi-ossc Gebiet zwischen Ocscl und Schonen, oder
vielleicht das Gebiet zwischen Ocsel und dem Schonen im Osten zunächst ge-
legenen Baiücum als dio HoimatU der westpreussischen Bcyrichioukalkc ao»
zuächen.
Die in unseren Bcyrichionkalkcn gofundonen Versteinerungen sind folgende:
Onckus Murchisoni Agassiz, Oncku* temtittriatus Agassiz, Phacop» Dotcningiae
March., Enentwrmt puneiahu Emmrich, Proetv$ coneinmu Dalman, Proetmpuhher
Niesikowski, Homalonohn cf. rhinotropii^ Angclin, Caitfmene Blumenbaihn
Brongniart, C'aijfmeite •peetahilit Angdin, B^riehAa tuhtmtlaia Boll., Bei/rirkia
tuberemlaia rar. Cfedanenn» Kiesow, Betfriekia Koehii Boll, B^riehia Wüdeenmana
Jones, Beyrichln Macco^ana Jones, B^rkhia Buchiana Jones, Beyrichia Sal-
teriana Jones, Leperdilia phaneohii* Hisinger (= Lcperditia Angelini, F. Schmidt),
^/ytkereUina i<ili(]ua Jones, Primitia obsoleta Jones et FToU. Primitia ovata
Jones et Holl., Primilia mu/ufuln Jones, Primitia ohloiuja Jones et Holl, /Vj-
witia ■•«t'mirirculai'ijf Jones et Holl, Orf/mceras co«taium Boll, OftlioccraH anntt-
fafo-r«statum Boll, (h ilioceras Hifthujei'i Boll, Orfhnrera.f inihrii-atum Walilenberg,
i h'thocerax Jvittzxchiamtm nov. s])., Pc/lcrophofi iriloixihi^ Sitw., llohipvlln nhnn-
lefa Sow. sp., Murch{«oni(i cuKjnldta His. sp., TentaculifO'< oniattm Sow., Tenta-
culitet inaequali« Eiühwald, Co-rnulites a^'jmlariwi Schloth., Pterinea fetroßara
Hia., Pterinea mh/oleata M*Coy, Pterinea tenmthriata If 'Coy, Cueullda eoaretata
Fhfllips sp., Ludna Bitingeri Marcbison, Stnuphwmna peefen Linn^ sp., iSfropAo*
nuMa rhomboidali» Wilckens sp., Siropktmena eufflifpha His., Stropkimena ßlota
Sow. sp., Rhjfnehoftella nneula Sow. sp., Rhjfnehonella WiUani Sow., Ckonete*
Hriatella Dalm sp., OrtkU eanaHculata LindstrOm, Spin/er elevatu$ Lindström,
Ditscina imph'cata Sow. sp., Dincina ruffafa Sow. sp. , Pfilo<lirti/a lanceofata
Goldf. sp., Fenesfeila princa Lonsdale. Vineularia nodulom Eickwald, JJin/iulifes
fiffiantutus F. Schmidt sp., Cyaihophyüum articulatum His., ausserdem Cri-
noidensticlglieder.
b. In die nächste NUhe der Beyrichienkalkc glaube ich einen grauen Sand- .3
stein mit (Jlinimerschüppclien, zahlreichen .sehr kleinen Kornern von gelblichem
Oolitli. unbestimmbaren Bracliioiiodcnresten und Abdrücken von Crinoidenstielen
stellen zu müssen. Das zu Spengawsken gefundene Gestein bildet sehr wahr-
wheinlich don Uebergang von unserem Gestein ae zu dem von F. Schmidt
{Geologie der Insel Gotland pag. 441) crwAhnten Tersteinorungslcoren Sandstein;
lefc glaube diesen Sandstein ohne Bedenken aar Gotland znrftckführen zu dfirfen.
c. Zu Spengawsken mul Langenau fanden sich mehrmals gelbliche splittrig
hnchende, zum Theil bUnllch geieckte Kalke mit
LtjKriJitin phaseolud Hisinger;
sefteo worden in denselben noch andere Vesteinerungen gefunden, z. B:
B^rieiia tpinigera Boll.
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Ächnliclic Gcsteino finden »ich anstellend auf den Inseln Oesel und (iot-
land, und sind dicHolbcn, sowie aucii die submarinen Ahlaperungen zwischen
( )(>.><>! und Gotland alt» muthmasöUcbe Ueimatb der genaautou ücscbiebe an-
zubcheii.
d. Ein ähnliclie^j alicr dunkler gcfärlitcs Gctitciu cutbiolt
Proeiu« pulchei' Nieszkowäki.
Encrinurus cf. obtutu» Angclin,
LtpetdUia sp.,
Platy(wa$ pudlhm bot. sp^
Ate muthmaaBliche HdmaCh dieses Gesteins ist ebonfalte das Siliii|sebiet
Kvischen Oesel und Gotland ansasebiiien. — Königsthal bei Danxig. —
0. Grauer grobkiysbilliiiiscber Platleiikalk, identiscb mit denjenigen Tom
Kaugatomapank, enthaltend:
Labechia eoi^erta F. Schmidt,
Si/rhiffopora hifurcata Lonsdalc
urtd die dicken Crinoidcnstiele, welche die rusäiscbon Geologou ald Crotalocrmu»
ivyoniH zu l>ezeichnen pflegen. — Langfuhr. —
f. Von Spcngawsken stnunnt ein ockergelb geßü*bter oolithiHchcr Kalk mit
t'oe»ites intetteurtu« Eichwald|
Coemtu Linnaei Eicbwald
und zahbeicben CrinoideDstiel«! and •SttelgÜedeni.
Heimath: Der sfidliche Tbdl der Insel Gotland.
g. Gelblicher oolithisdier Kalk von Spengawskon mit
Cttljfmeiu Blmmeiibaehii Brongnisrty
l^erinea retroßtxa Hidoger,
IHerinea reticulata Ilisingcr,
Q/rtodonta tinuata Mnrcb. et Vom. sp.
Myfihig 8p.
Das jrleiche Gestein findet sich anstehend bei Bursvik auf (Jotland.
h. VÄw ebenfalls gilldiili gorärV>tcr oolithischcr und durch eiugettlrcutc
rethlichgclbc Brockon zugleicli conglomeralischer Kalk mit
, TentacuHte« ornutus Öow.,
Ptilodktya laneeolata Guldf. sp.
bat jedenfidk in dem südOstlichai Theile der Insel Gotland seine Heimath.
(cC F. Schmidt: Geologie der Insel Gotland pag. 438, 439.) — Brentan. —
1. GotlAndischen Ursprungs ist auch ein grauer grober OoHth, dessen
bohnenibrmige Kttmor tbeüweise einen grOssten Durchmessw von 10 mm seigen,
mit B^uttu sp. ^i^fgidium). — Spengawsken.
k. Von Buraiok oder Fidc, aloo aus dem s&döstlichen Theile der Insol
Gotland bcr stammt noch ein gelblicher feinerer Ooiith, dessen grOsste Kömer
etwa einen Durchmesser von 2 mm zeigen. — Spcngawsken. —
1. Ein ziemlich regelmässig ausgebildeter weisser feinkörniger Ooiith. Der
Korndui Lluncsser betragt durchschDiUliuh 1,5 mm; die grööston Korucr urrcicben
einen Durchmeü^er von 2 mm. x
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Das Oestein ist anstoliond nicht lirkamit; outstamint w^hrsoheinlich
Kxihmarinen Ablagerungen in der Nachbarschaft des sudöbtlichcu Theiles der
luscl Gotland. — Spengawskcn. —
ni. Sehr cigenthriralich erscheint ein l)hiugrauoi- oavernöser i^chwcfelkics
cinHchliessender Kalk mit einer dickgerippten Onchusart, mit Ortfioceras sp. und
zahheichcu schwarzgefärbteu Steinkerucn bcsoudcrs von Gaiitropodcn, unter
deneD sich i^ldtAt JSdepella €^9oläa Sow. Mndet.
Dm «wiehend nicht bekannte Gesten stammt wahrscsheinlich von Schichten
her, welche gegenwärtig vom Spiegel der Ostsee bedeckt sind. — Strand bei
Adlasborst —
n. Granes, missig festes MergelgeBtein mit
Lucina jmsca His. sp.,
Stricklandinia Schmidtii nov. sp.
Heimath: Oesel-Gutland. — Spengswsken. —
o. Graues Met^elgestein mit
Sifrimjopora bi/urcata Lonsdale
findet sicli bei uns nicht selten.
Heimath: Oesel-Golland.
p. Hollgjaue Crinoidenbrcccien. Schöne Stücke dieses Gestein« belinden
t«icU in der Sammlung des hiesigen Provinzial-Huseuuis; diese Gosteiusart scheint
bei nns etwas seltener Tonnkommen als das folgende Gestein.
4- Röthliche Grinoidenbreccien. Dieselben kommen bei nns tbeilweise in
grossen Blocken, jedenfidls fibenms häufig vor.
Nach einer geftUlgeB MitilieQnng des Herrn Professor Lindström kommen
hellgrane nnd rOtUidie GrinoidenbreccieD auf Gotland überall fleckweis vor, von
der Sndspitze Gotlands bei Hoburg bis weit nach Norden hinauf; immer zu obenit.
r. Grauer mergeliger Kalk mit rothlich gefUrbten £xemplaron der 6tr<mia-'
tepora »triaiella d'Orbig:ny.
Als Heimath ist wahrscheinlich die Insel Grotland anzusehen.
— Spenpawskcn. —
S. Hautig finden sich bei uns lose Kxciniilare der Sfromatopoia striatclla,
welche in weissen zuckerförmigen Kalk umgewandelt sind.
Heimath : Oescl-Gotland.
t Gelbbraimm' eisenschilssiger Kalk mit 8iroph<mena ßlota Sow. nnd
ChoMtm ttriatella Dalman.
Heimath mir nicht bekannt. ~ Langfuhr und Spengawskcn. —
Anhangsweise erwähne ich hier einen hellgrauen von Herrn Dr. Holm
riivoguoscirten Kalksandstein cambrischen Alters, welcher mit bräunlicher Fkrbc
rerwittert nnd alsdann porOs wird. Derselbe enthält Roste von Ilitradojddea
iiod EilipMocep/talw und gehört nach der Gesteinsbeschaffenheit wahrscheinlich
Zone des Paradomde» Temm an. — Brentau. —
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Versteinerungen der silurischen Geschiebe.
L Protozoa.
1. CyeioeHnuB SptukU Bichwald.
TaT. n, Flg. Im, b.
('yi'JoniuuK Sj>ash'i KicliwaW, Lotli. ross. j)a{^. ^HH, Taf. 32, Fig. 2t.
Cyclocrinu» SpankU F. iioomer, Letliaea palaeozoica pag. 292 — 295. Tai. 3,
Fig. 21 a— e.
Die Tafolchcn dos Ci/chcrinug Sjxislii werden, wie sieh bei einem Exemplar
im Backsteinkalk von Iloch-Stfddau deuilieli erkenuen läf-st. von einem gcmeiii-
schaftliclien Schleier, welcher ans leinen langen nnd schmalen Maichcn gebildet
w ird, bedeckt. Auf diesem Schleier stehen in Längs- und Querreihen geordnet
kurze derbe knötcheuartige Stacheln^ welche am Grunde unter sich verbanden
idnd. IM« Stacht nnd bolil, wie sich an mehreren Stellen dontfieh erkennen
Ittsat. Es sind dieses jedenfalls die ereum nnd tvbet trh mpprochh bei
Eichwald. Cyeloaiiim» SpoMkn wurde bei uns auch noch in Gwtdnen vom
Alter der Jewe'schen Schichten beobachtet
2. Moatojwra concava Kichwald.
Maaioporu concava p^ichwald, Lcth. ross. pag. 484. Taf. 27. Fig. 7.
Diese Versteinerung bildet flach gewölbte Ausbreitungen von der Form
einer Kagelcalottc; dieselben sind ans sechsseitigen BiencnzcUen ähnlicbeu
Kelchen (sehr sdton sind f&nfeeitige Zellen) gebildet, welche sieh frei nach
änssen Offnen nnd deren Wände am Omnde su einem fladien napfartigen Boden,
in dessen Mitte ein PomSi snsammengesogen sind.
liattopwa concava findet sich nicht selten in einem hellgrauen kieseUgen
Kalk, welcher der unteren Jcwe'schen Schiclitenabtheilang angehört. Begleitende
Fossilien sind Plmcops lanngata F. Schmidt, Ltptaena 8ene$a Sow. und Strth
phomena tenuütriata Murchison.
IL Coelenterata.
3, ÄHtyloHponfjia jrraemorm Goldfus.s sp.
Siphonia praemorta Golf., Petref. Germ. I. pag. 17. Taf. H, Fig. i).
Asti/loftpofifft'a jM'otmorm Ferd. Roemer, Sadewitz pag. 10. Taf. 2, Fig. 6 a - il.
Dieses Fossil findet sich lose als graue Chalccdonmasse nicht selten. \'on
F. Schmidt wird die At^UiloapaiKjia ;>;v/*///f'/s^; als Versteinerung der Lykholmer
Schicht aufgeführt. (Revision der ostbal tischen silurischcu Trilobiton 1. pag. 38.)
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288
4, AMylotpongia praetnaraa Ooldf. tat. edUa Kldden.
Taf. II, Flg. 2 lud Fig. 3 a, h.
Atiglotpttgia edita Klödcn, Karsten: Verst. d. Uebergangsgeb. in Suhleswig
und Holstein pag. 6. Taf. 1, Fig. 2a, b. Taf. 25, Fig. iSa, b.
Sipftfynia ittipitata His., Loth 8uec. paj;. 04. Taf. 2>), Fig. 8.
Diese Form ist wohl nur eine Varietät der Axti/lonpont/ia pracmorm fioldf. sp.
und von derselben im Wesentlichen dadurch verscliioden, «iass die Aushöhlung
des Sclieitels nur an den Käiidern angedeutet i.st oder gan/.lich wegfällt.
Die Form ist im Allgemciueu kugelig, bisweilen etwas niedergedrückt.
Bin durch den Yeritieaelten Schwamm gelegter Bcnki-ochter Mittelschuitt lässt
zahlreiche radiale und einzelne eonceutriflche KanlUo, welche mit bläulichem
Chalcedon auagefnllt sind, erkennen. Diese Kanäle treten in der Nähe dis
Scheitels nndontlicher und in gwingerer Anzahl auf, so dass die Partie unter*
halb desselben, welche der Csvität bei Agftflotpongia pramwrsa, forma fypica,
ent^^pricht und welche auf unserer Zeichnung etwas stärker schatti'rt ist, grOssten-
tbeils auH poröse Schwauimgewebe gebildet ist
Die Hauptmasse des Sehwammes wird genau in derselben Weise, wie F.
Roemer bei der typischen Aiiyloqiongia jfraemorsa angio!»t, „durch ein poröses
Schwammgewcl)c geliildet, welches au.s kleinen, schon mit „dem unbewalTneten
Auge, deutlicher aber mit der Loupe erkennbaren, sehr regelmäs.sig scciis-
strahligen, sternlbrmigon Koi pein besteht, welche so unter sich verbunden sind,
dass die Strahlen des einen Sternes unmittelbar in die Strahlen der zunächst
angrenzenden Sterne llbeifebca.'' Besonders sind die Contra der Sterne mit
bloesem Auge als benrortretendo Punkte sofort zu erkennen.
Die ganz dunkel gezeichneten Stellen unterhalb des Scheitels bei Fig. 8b
markiren Hohlräume, deren Vorhandensein man wohl als zufällig anzusehen
liaL Die abgebildeten Stücke befinden sich in der Sammlung des hiesigen
ProTinzial-Museums, ein wheblich grösseres, aber weniger gut erhaltenes Exemplar
in meiner Sammlung.
Aätylagpongia inoigo-ioöata F. Roemer.
AstylogpMgia ineüO'lobata F. Roemer, Sadewitz pag. 18. Taf. 2, Fig. 4.
In der Sammlung des hiemgen Provinzial-Museums befindet sich ein Exemplar,
welehea Ton Herrn Geheimrath Roemer als zu dieser Art gehörig be&timmt
ist. — Könitz. —
6. Aidoeophim auranHum Oswald.
Auheopium aitrantium Oswald, Ferd. Roemer: Sadewitz pag. 4. Taf. 3,
Fig. la— c.
Von dieser Versteinerung ist nur der kreislbmiigc in graublauen Chalcedon
umgewandelte Basalthoil vorhanden. Die Umrisse desselben entsprechen durch«
aus der Darstellung bei F. Roemer, und sind auf der oberen rauhen Wölbung
Kanäle deutlich zu erkennen. Die Unterseite ist mit einer dicken regelmässig
conomtrisch runzeligen compacten Epitheca versehen.
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234
Das eins( liIiVssi iirle Gestern ist ein diobter liellgrauer Kalk, welober jeden-
fallü nniei'Mluritiülivii Altera ist, — Spengawsken. —
7« Aüloeqpium diadema Oswald.
. Auhropium diadma Oswald, Ferd. Boemer: Sadcwitz pag. 5. Taf. 1,
Pig. la— c,
ISrhalten ist die Basis und ein Tbeil der Mittolpartie. Daa Versteinerangs-
inatorial ist ein blauer Clialcedon. — Brentan. —
8. Stromafojmra striatelUt d'Oih.
Sfromatopora ]>o/i/mr)rj>/Hi Goldf., Pctr. Gönn. Vol. 1. jmir. ^Ifi. Taf. (»4, Fi«;. 8.
„ xirlaiclld vur. vndtildfa F. Roemcr, Diluvialgcäciiiübü von Groningen.
Lconli. u, Bronn'.s Jalirlmcli iH.'iK pa^r. 2(12.
Nicht selten in unserem Diluvium; meist nlmc andere l)egleilende Fossilien.
Datä Verätciuerungsmatcrial ist gewöhulicb ein weisser oder gelblicher krystalliüi-
scher Kalk. — Ober-Silur, —
O, Aidojiora repens Ford. Roemcr.
Aulopora repens Pcrd. Roomer, Leih, palaeoz. (1S83) pag. 520.
Syringopora 'foBcicularü £dw. et Haime, Brit. foss. cor. pag. 274. TaL 65,
Fig. 1.
J>er kriechende netzförmig verzweigte Korallenstuck trägt kurze kclch-
l'öruiige Zelhöhrcn mit «ehr dicken Wiinden. welche «ler KolnenoHnung an
Stärke fast gleichkommen. I)i(' Enticrnung der einzelnen Zclli obren von ein-
ander betragt da? Zwei- bis A'imfaihe ihres Durchme.^ser8.
Die Versteinerung land sich aufgewachsen auf talamopora Ilmtufon Kdw.
et Haime; sie Andet sich im anstehenden Gestein in England und auf der Insel
Gotland. (Bdwards et Haime 1. c.) — Zigankenberg. —
10, Syrin4jopora bifurcata Lond.sdale.
St^rinffoporn hifurcata Londsdalc, in March. Sil. Syst. pag. 685. Taf. 15, Fig. 11.
Si/rii>(/opora hifvrcata Edw. et Haime, a. a. O. ])ag. 27.3. Taf. (j4, Fig. 3.
tSyriiKjopora rciicuUita ITisinger, Ijelh. succ. pag. !>;'>. Taf. 27, Fig. 2.
Diese Versteinerunt; fand sich einmal vergcst-llschaftct mit ('rofn/nniuiis
niiinsus F. Schmidt in einem gi-aucn K;ilk. weit her d(Miijeingen vom Kaiigatoma-
pank auf der Insel Gosel entspricht j meistentlicils kommt sie jedoch bei uns
iu einem grauen Mergel vor.
Die Art findet sich im anstehenden Gestein sowohl auf Gotland als auch
auf OeseL
11, Haly»it€S catemtlaria Linnt^ sp.
Tuhipora caieiiulann I^iniu«, Syst. Nat. cd. 12. pag. 1270.
Ualynite» catenularia Edw. et Haime, a. a. O. pag. 270. Taf. 04, Fig. 1.
Findet sich bei uns als Geschiebe nicht selten. Am häufigsten finden sich
kleine St&cke. In meiner Sammlnag befindet sich ein grosser Komlhnstock
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2S5
ans Spengawsken in einem grauen vielleicht der Lykholiner Schicht angc>
hArenden MeigelgeBtdn, welcher der Figur Ic bd M. Edwards et Haimo
siemUch gut entspricht.
t2, Jfalj/gUes eHcfutr&ides Lamaick.
Caiemjitora esckaroidcM I^amarck, Hist des anim. saus vert. vol. II. pag. 207.
2. ed. pag. ;iL'2.
Halynte» etcharoides Edw. et Haiinc, a. a. 0. pag. 272. Taf. ü4, Fig. 2.
Von diesem bei ans xiemlicb seltenen Fossil erhielt idi 2 St&cke ans
Spengawsken, Ton denen eines von Herrn Akademiker F. Schmidt als der
Scluchtengnippc G angehörig bezeichnet wurde.
IS, Ifeliolltes niegaatama M'Coy sp.
I*oti'fe(f vwiaftoma M Cov, Silur. Fohs. of Ircl. |)afr. 02. Taf, 4, Fig. 19.
UelioUtes meffmionin VMw. et Jlaiinc, a. a. 0. pag. 251. Taf. '58, Fig. 2.
Findet sich im anstehenden (iestein in untersilm isclieii und den alteren
obcrsilurischen Schichten; ein zu Spengawsken gel'undeues Stück ist in weissen
krj'slalliniscben Kalk umgewandelt.
Ii, HeiioUtes iniersHnda hinnä sp.
Muilrepora intentincta Linnd, Syst. Nat. ed. 18. pag. 1276.
MeUoUtet intentineta Edw. et ITaime, a. a. 0. pag. 240. Taf. .57, Pig. 9.
„ „ F. Roemer, Sadewitz pag. 24. Taf. 4, Fig. 4.
Die*?e in ober- und untersilurisclien Schichten vorkommende Versteincning
wurde bei uns in einem festen grauen Kalk und ausserdem verkieselt gefunden.
15, Calamapora aspera Bdwards et Haime.
Fawmt» atpera Kdw. et Haime, a. a. 0. pag. 257. Taf. 60» Fig. 3.
Fawmtm ahtolari» Londsdale^ in Murch. Sil. Syst pag. 683. Taf. 15 bis,
Fig. 2.
Der Durchmesser der Zollen variirt erheblich; er betrikgt bei den grösseren
etwas übw eine Linie, etwa 2,7 mm, bei den kleineren ungefähr die Hälfte.
Es ist dieses die in den obersilurischcn Schichten der russischen Ostseeprovinzen
un«l der Insel Ootland vorkommende Form, welche sich von (h^r nahe ver-
wandten untrrtiihirischen. mit welcher sie die Stclhuif; der ^'erl^ill(llln^sJ)f)I■en
in den Winkeln der Roiirenzcllen gcmeinsciiaftlieh hat, liauittHiichlieh dun Ii dif
ünfjleichheit der Röhrcnzellen unter einander unterj^cheidet. (S. Ferd. Roenier,
Sadewitz pag. 28 und F. Schmidt, Untersuchungen über die sil. Form, von
Estland etc. pag. 226.)
Die VersteindnuigBmasse ist ein weisser kr>'stallini8cher Kalk, welcher nach
F. Schmidt zur Schiehtengmppe G. gehört — Langenau. —
1H, C(Uamoj)ora OotUnifJira Goldluss.
Cahninporn Gof/<n>>f{c(t Goldf., Petr. Germ. Vol. 1. pag. 78, Tal*. 2f>, Fig. :U, 3o.
Fac09ites Gotlandica Kdw. et iJaimc, a. a. O. pag. 256. Taf. 60, Fig. 1,
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Der Durcbmcaaor der RdlirenzcUon variirt; or betragt bei den meisten
2,5 moi, also etwas mehr als eine Linie. Die Poren stehm in der f&r diese
Art cliaructoristiät'licn Anoixinung: in 2 Roihon, deren einzelne Poren altcrniren;
Uieselben s'md niiidlich und gerändert Das Versteinerongsmatorial ist ein
weisser icrystallinischer Kalk.
I>ic8e in oborsiliii Ischen Schichten weit voi'breitctc Art findet sich sowohl
iu Livkud nnd Kütlaud als auch in Schweden.
17. Cnl*ttHojwi'a Fo^HßcM Edwards et ITaiuic.
FarOHtfe» Fofln^ii Edwards et ilaime, a. a. 0. pair. l?')-*?. Taf. <>(), Fig. 2.
t'alamoporn hamUica Karsten, a. a. O. pajif. Iii. Tal". '1, Fig. 3a, )».
Der f)iirelnnos:<er der Hölirenzellcn cutspriclit jroiuin den vdii Edwards
und Haimo angegebenen Verlialtnissen : di<' stärksten liahen einen J)inclinn'sser
von ungelalir 1 iVriic -- 2,)J mm, dii» srliwaclusten einen solchen von ungrlahr
V4 Linie; dazwisclirn tiu(h.'n sich alle niügliclien Mittelformen. Doch gieht es
auch bei uns Korallcnstocke, bei denen diese Verschiedenheit wenig hcrvortiitt.
J)ic rundlichen l*oreu ätchou in einlaciicn Reihen aul" den Soilenwandcn dor
Röhrenzelien.
Die Art findet sich bei uns nicht selten als gelblichweiraes Kalkgcschiebe
ron krystalliniacher Stmctnr; sie ist verbreitet in obcrsilnrischen Schichten.
.2^ €kilUimopara Hisingeri Edwards ot Haime.
Fav09i1e$ Bitingen Edw. et Haime, a. a. 0. pag. 259. Taf. 61, Fig. 1.
I, n Qnenstedt, PotrefSactenknnde Deutschlands, Korallen (1881),
pag. 8. Taf. 148, Fig. 6, 7.
Der nicht ganz vollständig erhaltene aber immerhin noch gegen 19 cm im
Durchmesser haltende KoraUenstock \»i annähernd h.ilhkugelig gewölbt Die
von Quonstedt a. a. O. gegebene nusnihrliche Beschreibung dieser Art passt
sehr gut auf unsere Form. Die Unterseite erhöht sich in der von Qucnstedt
l»(!richriel)enen Weise in Absätzen von innen naeh aussen tei'raHScnfrtnnig; dio-
8(!lbe ist mit dicker, eoncentrisch gestreifter Fpitheca, durch welche <ler Zng
der horizontalen Röhicii duichscheint, bedeckt, und sieht man. wie sich immer
w iecier neue Rohren /,wis< lieidagern, wodurch ungefähr das Aussehen der Aussen-
Ilächc einer Kettenkoralh; entsteht. Aiu Rande heben sich die ]i«)liren empor.
Die Form denselben ist sechseckig, meist etwas unregelmiissig; der im (ianzen
gleichmässigoDurchmcsserdcr Röhren beträgt durchschnittlich '/> Linie = l,2inDi.
Das Inn<n« der Röhren ist mit stark hervortretenden stachelartigen Stemlamellon
iKsetst. Die horizontalen Zellen zeigen weder Scheidewände noch Stacheln
(s. Qnenstedt a. a. 0. pag. 9).
Die Koralle ist in ihrem Kern in grauen krystallinischen Kalk umgewandelt;
an einzelnen Stellen sind Morgelpartien eingelagert. Auf dor gewölbten Fläche
sind die Zellm&ndungon grösstontheils mit einem grauen Mcrgclsohlammausgefilllt.
st
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Es findet sich diese Vorstcineruug auf deu Inseln Gotland und Oescl in
den jüngstcD silorischen Scbiebten (in der s&dOstliehen Ootlttndisclieii Zone and
der ibr gleicbalterigen Schicbiengnippe K anf Oesel). — Zigankenberg bei
Itanxig. —
19, CoenUe» lAmmaei Bichwald.
Coenitet Limaei Eichw., Letli. 1*088. pag. 458. Taf. 2G, Fig. IGa, b.
Die Zellen sind auf jeder Hälfle des Umfange» zn 3 deutlichen bald mehr
bald weniger schräg Tcrlaafenden Längsreihon angeordnet Die Zellmfindnngen
sind dreieck% oval nnd entsprechen vollständig der guten Darstellung bei
Eichwald.
Vorkommen mit Coenitea inttrle^rtv» nnd zahlreichen Crinoidenstielen im
gelben oolithischen Kalk, welcher von der SQdspitze der Insel Qotland herzu-
leiten ist. — Spengawsken. —
20. €)oenae» 4nfeffeoifwt Eichwald.
CoemifeH interte.ctun Eichwald, Leth. lotis. pag. 4b><. Tat'. 'Ji'y, Fi^;. 1 .').•(, h.
ff ,t Edw. et Haimo, a. a. 0. pag. 27ü. Taf. 05, Fig. f).
Findet sich mit Coemte» Linnati Eichw. und zahlreichen Orinoideiisiielen
in dem oben angef&hrton gelben oolithischen Kalk.
21, CoeniteH Jtitn'j>eHnns Eichwald.
Comifi* jvniptrinvit EichwaM, a. a. (). pag. 457.
,. Edw. et Haiiiic, a. a. O, pag. 270. Taf. 0.''), Fig. 4.
\'oii dieser Art erliiell ich eiiiiiial ;iiisgc/.ciclinot RcliÜiiG E.\euiplaro durch
Ihiiii ():^cai" .laiMthscii ans S|it'iij^a\vskeii.
i n, „ifrs juniptriuus lindet sich im auätelieiideii (ieüleiu auf (lulland in
St'hiciilt'ii der mittelgotlandi.schon Zone.
22* VoenUen Hneari» Edwards et Haime var.
Coenitf hnearit Edwards et Haime, a. a. 0. pag. 277 Taf. G5, Fig. 3.
Die vorliegenden schwach gclx^encn cylindnschen Stflcke von 2,5— 3 mm
narehnieaser la.sson erkennen, dasB dei* Polypenstock verästelt war. Der Bau
der Zellenmundungen stimmt mit dem von Edwards tui«l Ilaimc angegebenen
iil»crein; sie sind fünf- oder Bochsnial so hreit als hoch. Am Unterrande linden
sieh bisweilen zwei schwache zahiiarti^c \'orriprüng{'.
Vorkoniuieii mh Aheoliictt re])i'/»< im grauen iii('j <roligen obersihirischon Kalk.
Die Art lindet sich im ansh lit ihIcii (icstciu ausser in England noch in
Schweden auf der Insel Gotiaud. (^Lindätröm: Nomina fossilium silurien.sium
Gotlandiae pag. 27.)
23, MveolUes repens Fongt sp.
AivioJite» repenM Edw. et Hanne, a. a. O. pi^. 263. Taf. C2, Fig. 1.
I>i<".se Vcr«teinorang, deren ZoUmiiinhniL'^en hei Erhaltung an jeder
Seile der MeUianspalte ein kleines Zäluu licn deutlich erkennen lassen, findet
SS
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sich bei odb nicht selten in gewissen weissen oder weisslicb-granen, bisweilen I
etwas mergeligen oberaflnrisdien Kalkgeschieben. ;
In Rttssland kommt dieselbe nach F. Schmidt am Eangatomapaak (K) i
vor. anf der Insel Gotland jedenMs in der mittelgotlindisdien Zone. Das
Vorkommen daselbst nördlich von Gotbem (F. Schmidt, Oeol. d. Ins. Gotland, |
]>ag. 434) in einem grauen mergeligen Kalk mit Coenitcs sp. schmnt einem
Vorkommen l>ei uns mit Coenitet lineari» Edw. et Haimo einigermassoi so
entsprechen.
S^iL IHanüUte» pehnpoUtamiS Pander.
Chaetetes petrcpolitana F: Sclimidt, Rev. d. ostbalt. siL TriL pag. 24.
MotUicvfipom petropolitana Nicholson, Tabulate corals pap. 313. Taf. 13,
Fig. 3 — 3c.
Fa0O*ites petropolitanvs Quenstodt a. a. (). pag. 12. Taf. 143. Fig. 15.
In einem Stück Echinospliaeritciikalk, welcher C/wirurus PUwiini, ( '/n'irunnt
vurlfiliiriH und viele amiei'c ^"(M■steinenIIlgon »'utliieit, fand sich oiii gutes Kxeuiplar
und Hruchstücke des echlen halljkugeligen Dianulites ^etropolitanus. Die Gruud*
fläciie ist etwas concav, coucentiisch gestreift.
Von dieser Grundform etwas verschieden ist eine mit der erstgenannten
vergesellschaftet vorkommende ebenfalls lialLikugeligc Form mit schwach ge-
wölbter und nur im Centram etwas concaver Grundfläche, welche mit eiwst
dicken sehr fein radial und deutlich conoentrisch gestreiften Epitheca bedeckt
ist; letztere erstreckt sich ein starkes Drittel der GesammthOhe von der Grund-
fläche nach oben, so dass auf dieser unteren Zone keine Zellen durchbrechen.
9S» JHanuliteH jM'trojtolitanuH Pander var.
Tof. ir, Fig. 4 und 5.
Favonitn petropoJitamts Quenstodt a. a. O. ])ag. 14. Taf. 143, Fig. 23.
Unnere in Fig. 4. dargestellte Form unterscheidet sich von der bei
Quf'iistedt 1. c. aufgefidirten eigentlich nur durch die Kürze und die noch
weniger regelrechte Ausbildung den basalen mit dicker Epitheca bekleidet^^n
umgekehrten abgestumpften Kegels. Beide Formmi haben lkst dieselbe Grösse
und sind hoher gewdlbt als der echte DtanulUeB peiropoliianm», nnsere Form
sogar noch etwas stärker als diejenige Quenstedt*s.
Die ZellenOffnnngen sind abgerundet — sechseckig, von verschiedener
Grösse; sie sind durch dicke Wände, deren Stärke dem Böhreninmen bisweilen
gleichkommt, gewöhnlich aber gleich % desselben ist, seltener weniger beträgt,
von einander getrennt. Gesammtliöhe 37 mm. Höhe des gewölbten Theiles 29 mm,
Dnrchmessm: 41 mm, Die Figur bei Quenstedt zeigt folgende Verhältnisse:
Cksammthöhe 34 mm, Höhe des gewölbten Theiles 22 mm, Durclnnessor 39 mm.
Das Exemplar fand i^ich lose im Diluvium zu Langenau und gehört nach
F. Hchmidt wahrscheinlich zur Schichtengruppe D (Jewe'sche SchichtA^n).
Ein im Besitz des hiesigen Provinzial-Museun;s befindliches in Fig. ^ dar
gestelltem Exemplar muss ich wegen der gleichen Beschafieuheit der Zellen mit
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8S9
den oben bescbriebeneD Dianulitts petropoUtamu Pander var. vereinigen. Die
Onmdflichs denelb«! ist eonesT, die Wölbung cjlindriscb-balbkugclig wie be^
der Ton uns unter Fig. 4 daigestellten Form.
Kiie flach gewölbte Form des DianuKtet ptHrcpoUimm fand rieh mit
Phacopt marima F. Schmidt, Lickat deßexa Sjögren, Strcpkomena rugom Palm,
und anderen Versteinerungen zu Langenau in einem Gesteinsst&ck vom Alter
der Kegerechen Schicht (!>,).
Ausser den genannten Dianuliten worden noch mehrere andere ITormen
gefunden, welche sieh aber wegen etwas unvollständiger ErhaUung für eine ein-
gehendere Besprechung als ungeeiguet erwiesen.
96, JHanuiUe» fatHgiatm Eichwald.
Dianuliie» fattigiatw Eichw., Zool. spec. Vol. I. pag. 181.
AionÜeulqHtra Bcmderi Edw. et Haime, Brit. fose. cor. pag. 266.
Favomites Putuhrl Quenstcdt, a. a. 0. pag. 15. Taf. 143, Fi^^ 24.
IMamilites Jetritus Eichw., Leth. rosa. pag. 488. Taf. 28, Fig. 8.
Dianulites faHtigiaim Dybowski, Chactetlden pag. 20. Taf. 1, Fig. 1 — 3.
Fand 3ic)i mit Dia/ml if-'s j>ctroiioUfanus Paiidcr sj»., Chetniru^ l'laufi'nt
F. richmidt, C/icinirus rariolan's Linnarsson etc. in einem Stück grauen Echino-
spliaeritcnkalkes zu Öpengawsken.
97, JDümuiUe» tieganMus F. Schmidt sp.
Cälli^HHra eleganiula F. Schmidt, Unters, fib. d. silur. Form, von Estland etc.
pap. 22G (pars.)
Diantihteft eleyantulus Dybowski, Cliaetetidon pag. *J.^> Taf. 1. Fig. lOa—c.
Der kleine eylindrisclic , baumförniig verzweigte I'olypcnstock von etwa
2,5 mn« I'nrcliuiesser iiat eine glatte und el»ene Oherflädie. .Mit der lioupe
erkennt man an der ()l)er(l;lflie des Sfoekt'S rnndliilio, dielit neben einander
stehende Zelleiuohrenütlnuniren . zwisclien denen kleine, meistens laiiiriieh-
viereckigc Zwisi henriiurae, die I.ucken. welelie zwisclien den WUndiMi der an
einuuder stui<8enden cylindrisehen Zellenrohren übrig bleilten, aiil'li den. Der
Mündungsdurchmesser der ZellenrOhren betrigt imgcfllhr 0,1G luni. Querboden
sind an einer Bruchstelle ohne weitere Prftparation zu ericennen.
Die Versteinerung fimd sich in unserem Beyrichienkalk «t, welcher mit
solchem vom Ohhesaarepank ubereinstimmt.
In Bussland findet sie sich ebm&lls am Ohhesaarepank und, nach Dybowski,
auch am Kattripank. — Zi^lei Schüddelkau. —
Ü8, StrepUHa^ma europaeum Ferd. Boemer.
Streptelatma europaeum Ferd. Rocmer, Sadewitz pag. 16. Taf. 4, Fig. la — 1".
Bruchstucke dieser Art, einem derben grauen Kalk eingebettet, welche von
Herrn Gebeinralh F. Boemer Tergliehen worden sind, befinden sich in meinor
Sammlung und in der Sammlung des hiesigen Provinrial-M useums.
Die Art findet rieh in Bnssland im anstehenden Gestein in der Lykholmer
Schicht. ^
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840
Sf9* Cyathc]^yUium artUtuiaium Wahlenbeig 8p.
Ahdr^orilu artieulatM WaUenberg, Nov. Act Soo. Upaal. toI. Till. pag. 87.
Cyalhophylhm termicular« Bis., Leth. suec pag. 102. Ta£ 89. Fig. 8
„ ariiculatum His., Leth. 8U6C pag. 108. Tad 89. Ffg: 4.
„ €ae»pii08um Lonsdale, Sil. Syst pag. 690. Taf. 16, Y\g. 10.
., arti'nilufuin Edw. H Haimo, a. a. 0. pag. 282. Taf. 07, Fig. 1.
Findet sich einzeln im Choneteukalki in grösaereu Stöcken in einem
grauen Mergel.
30, Syringophyliwm wgannm Linn^ sp.
Madrqwra Organum Linn<^, Syst. Nat. ed. 12. pag. 1878.
Sifi'inyophylhm Organum Edw. et Haimo, a. a. 0. pag. 895. Taf. 71, Fig. 3.
„ „ F. Boemer, Sadewitz pag. 80. Taf. 4, Fig. 8a, b.
Diese Yersteinemng findet sich in einem grauen Kalkstein, welcher auf
der Oberiiiehe und anf den KlulkflScben ondontliche dendritische Oruppirongcn
von Manganit trigt. Das Gestein gehört nach F. Schmidt walurscheinlieh der
Lykhofaner Schicht an. -~ Langibhr. —
31, JUibediia conferta F. Schmidt (neu Loiiadale).
Luiechia cun/rrfd F. Schmidt, Unteij^ucliungen üb. d. sil. Form, von Eäthlaud
Noni-Livlaiid und Oesol pag. 228.
Lalniliia rtmftrta Dyhowski, Chat'tetidi'n juig. 05. Tal. .'i, Fig. 7, 7a.
iM*'H(> Versteinerung fand sich einmal im grauen Kalk, welcher demjenigen
vom Kaugatomapank anf der Insel Oesel vollkommen gleicht.
Vorkommen mit Crotaloeritnt» rugonts P. Schmidt. — I.iangfulir. —
32, Mon(t{fra2*tu^ pHodon Bronn.
Lonmioreras pnoOon Bronn, Lcth. ed. 1 ot 2, 1. pag. ÖC. Taf. 1, Fig. 13«
GrapiolilliuK LtnIoiKiH Murcliison, Sil. Syst. ])ag. G94. Taf. 2<j, Fig. 1.
Alonoprioii prioJon F. Hocmcr, Leih, googn. ed. 3. Band 1. pag. 207. Taf. I.,
Fig. 13 und Taf. V., Fig. 7 a, b, c.
,,l)ic Zellen sind uiittw einem Winkel von gegen die Aehfte geriiditet
und beiührcn sich in etwa "/s ihrer Lange. Das freie Ende der Zellen verengt
sich dann rasch, so daäs die Mündung der Zollou nur klein ist, und biegt sieh
dann hakenDOrmig nm." Diese Angaben von F. lioemcr passen vollständig
auf unsere Form.
33» Monagraintu» cMoiinH Bar ran de.
Graptolithu» eolomts Borrande, Grapt. de Boheme pag. 42. Taf. 2. Fig. 1 — 5.
Quonstedt, a. a. O. ]r.vjr. 19H- 2()0. Taf. U^), Fig. 40 u. 4.^.
Die Einzelstöcke verji'mgen sich Hclmell muh unten. Die Zellen sind unter
einem Winkel von 4")° gegen die Achse t^eneigt, diejenigen am verschmälerten
unU'ren Ende mit mehr oder weniger (h utlich nach unten umgebogenen HUktdien
versehen, weh-he den weiter nacli oben gelegenen Zellen fehlen; hier sind die
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ZellraSndungcu gcmdc abgcselinitten und bilden mit der Achse einen stumi»fen
Winkel. Die Achse nimmt Va der Gesammtbreite ein. Dicht iiIkm- dem (Jiiinde
kommen 12. weiter nach oben 10 Zellen auf 1 ein Länge, was genau mit den
Angaben von Barrande überein»timmt.
34m Monograptus Oistans Portlock.
Momograptvt distan» HddeDhara, Ueber Graptolitben führende DiluTialgeeohiebei
Tnangural-Dissertation 1869. pag. 5.
Gerade oder sanft gebogen, schmal. Breitenznnahme kaum bemerklich; die
GSesanuntbreitc l>eträgfc ungefUir wovon die Achse etwa die Hälfte
einnimmt. Die Zellen, welche im Allgemeinen der Richtung der Achse folgen,
noigen .-^ich schwach bauchig nach aussen, sehnnron sich aber dicht unterhalb
der Mündung wieder etwas ein. Die Miiudiingeii biegen sii li im kurzen Haken
scharf nach unten um. Die beobachteten Exemplare zeigeu auf 1 cm 8 Zellen.
35» MtmograptuH BohenUeua Barrande.
Tat II, Fig. 6.
Graptoliihufi Bohemictts Ban-., a. a. 0. pag- 40. Taf. 1, Fig. 16 — 18.
Der Einzclstock ist sanft gebogen. Die Zellen stehen zn der Achse in
einem Winkel von ungefähr 30®; auf 1 cm der Achsenlänge kommen 9 Zellen;
dieselben sind leicht gekrümmt, an der Spitze etwas l)reiter als am (Jrundo,
was bei unserer Figur nicht deutlich hervortritt. Die Mündung ist genule ab-
L'»'~' liiiitten un«l bildet mit der Achse einen stumpfen Winkel. Die (Je.sanunt-
bivite lielrügt ungefähr 1 mm. Die Breite des gemeinschaftlichen Kanals i.st
etwa = '/j der Gesammtbreite.
Im harten dunkelgittuen Kalk mit CmrdMa inferrupt« nnd Mmoyraplv»
Malaria, — Langfnhr. —
3ü, MonograpttiH scAilaris Quenstedt.
Taf. ir, Fi?. 7.
GraptoNtkus sealarüt Quenstedt: Petrelaetenkunde (l.S.")2) pag. 081. Tal'.Gl, Fig. .'if).
,, „ „ Korallen (IHHl) pag. 201. Taf, 150, Fig. 44.
Die Kinzelstöcke l»ild<Mi etwas unregelniässige an dem unteren Hchniäleien
Eudc hakig umgewendete Bogen. Die Zellen stehen au der Innenseite des
Bogens; sie sind etwas gekrümmt nnd naeh nuten hin dn wenig verengt.
Die gerade abgeschnittenen Zollm&ndnngen stehen senkrecht sar Achfw oder
bilden mit derselben einen stumpfen Winkel. Die Gesammtbreite beträgt V^, mm;
die Breite dor Achse ist = V, der Gesammtbreite.
IIL Crinoidea
3T^ XcMfUMipha«Htes anranHum GjUenhall sp.
Bek{no»pkaerHe$ awranihm Wahlenberg, f. Act Upsal. 1821. VIll. pag. 52.
„ M. y. K., Rnssia II. pag. 20. Taf. 1, Fig. 8.
Taf. 27, Flg. 6.
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Von dieser Versteinerung wurden radial-sti'ahlige krystallinisehe Duhsh-
achnitte in einem grauen mergeligen von Spengawskeu herstammenden Gestein
aufgefunden.
In einem grauen Kalke von Lai^gAihr fand sich die Form mit etwas er-
habenen Porenrauten neben der typischen Fonu. Diese YarieUtt wurde bis
jet2t nur im westlichen Theile von Bstlandgefiinden (NoetÜng a. a. O. pag. 277).
'iS. (VotalorHntis rmjoHUH Hisingcr ap.
(.'yuthuci hnis / iK/cstis IIi.s., Letli. Huet'. pag. 81. Taf. 25, Fig. 3a.
Crotaloninun nn/onvH F. Seliiuidt. Rev. d. ostbalt. sil. Tril. pag. fiO.
Das hiesige Vorkoiamcu im grauen krystallinischeu Kalk entspricht d<*m
Vorkommen auf der Insel Oescl am Kaugatomapank.
39, JPentacrinu4i sp.
Ein kurzer PentacriiiitiMistiel von C mm Durchmes.ser mit etwas einge-
t)()gonen Seitenflächen fand sich mit MoMtopora emwora Eichw. in einem grauen
kieseligsn Kalk (D,). — Langenau. —
An Crinoidenslielen besonders reich zeigte sich der zu Spengawsken
geliindene weisse Borkliolinkalk ; aueli in den neyiichieukalken und andeieii
oberäilurischeu oben aulgeluhrteu Kaiken linden sich Crinoidenstielglieder hauHg.
IV. Vermes.
40, Tt*achy derma cf. minntum Eichwald ap.
Serpvia viimita Eichwald, Leth. ross. pag. 671. Taf. 34, Fig. 53, b.
Mehrere im Eehinnsidiaeritenkalk gefundene Exemplare, \v»'l('he uur selir
wenig gebogen sind, besitzen eine iiriiiiic Si-Iiale, welche ursjui'iiiglieh \soIil
rhitinartig gewesen ist. Die Uljerfiaehe Ucrsellten ist qucrirtTunzelt un<i ft'in-
koriiig rauh. Der Queiselinitt ist rundlieh; der Durchmesser itetragt 2,5 — 3 uini,
also ungefähr eine Linie, die Lauge grösserer Exemplare jedenfalls iiielit weniger
als 9 Linien (ich linde bei einem am Grunde abgebrocIuMieu Exemplar eine
Ijünge von 8 Linien). Diese Daten stimmen gut mit der von Eichwald gegebeneu
Beschroihung der Form aus dem Echinosphaeritenkalk der Insel Odinsholm fiberoin,
41, Tentaculite« amatus Sow.
TeniantUte» ornaHis Sow., Murch., Sil. Syst. pag. 628. Taf. 12, Fig. 25.
Es wird diese Art aus unseren Gesteinen meist als Sleinkern heraus-
gesehlagen; sie lindet sich besonders häufig in lien Clionetcnkalken; koniuit
jedoch aiuli in dem gelblichen oolilliiseli-eongloineratischen Kalk (K) vor vcr-
geäclläclialtet mit Mtflilus sp. uud Calt^meim Lilunienlnuldi.
42, TenUteulUes inasQUäUg Siohwald sp.
Ijmckidium ittaequah Eichw., Leth. ross pag. 1042. Taf. 40, Fig. 20a— d.
Diese sehr kloine Art, weUdie ich einmal in ( incm Stück granen Beyrichien-
kalkes mit C'altfmeue Blumenbachü, U^ichia Macen^ana, i^hemUina tiH^a,
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24d
Ihrimitia muuJula und Pnmitiu ftevticirrularix etc. vorfand, ist sehr Hchlauk und
trägt auf der Schale ungleich grosse Wülste, deren Abstände von einander an
den ▼erschiedeDen Stellen ausserordentlich vorschieden sind; sie stehen bald
gans nahe bei dnander, tiald sind rie wdt anseinander gerückt. Dem ent>
sprechend varürt die Ansabl der Nebenringe swischon den Hanptnngen (Wfilsten)
ebenfalls etlieUioh; ich sohlte in einem Falle mindestans 7 Nebenringe; mdstena
jedodi kommen 2 — 3 vor; seltener fdüai swiachMi den Hanptringen die Neben-
ringe ginilieh.
4S, CoimuliteH nerpuhiritM Schlotii.
ComuUt» wtpulaHui Schloth., WXw Taf. 1^), ¥\<r. 7.
Krause, Z, d. d. ^e(d. fJos. 1S77 \iX\^. 27.
Rxfuiplare di«'ser Art fanden sich bei uns uiclit selten in den ßeyrichien-
kalkeo.
V. Polyzoa.
44. Feile Htella pHsca Londsdale.
fetuttella prUca Lonsdale, Murch. Sil. Syst. pag. 678. Taf. 15, Fig. 15 n. 18*
„ Qucnstedt und F. millepunctata (cx parte) Quenatedt. Petre-
factenkunde Deutschlands, Ilöliren- und Stemkorallen 1881. pag. 92
und S>3. Taf. 14(J, F]>r. 62 und ÜÜ.
Per plattgedrückte ursprün^'licli triclitorftiriuige Stock, an dessen (iruiide
t*in verdicktes Wurzelende zu erkennen ist, besteht aus wiederholt dichotomisch
gctheilten Zweigen, deren Duk liinesser nngefiihr gleich den» Abstände zweier
benachbarten Zweige ist. Diese sind durch etwa halb so starke Quersprossen
verlmuden in Abständen, welche det vierfachen Länge der letzteren ungeiUlir
gleichkommen. Die Maschen sind dem entsprechend sebr in die Dinge gezogen.
Zn beiden Seiten des medianen Ubigskieles stehen je 4 — 5 Zellen längs den
Maschen. Eine Strelfong habe ich nicht beobachtet.
Diese Yersteinemug wnrde nnr einmal hier gefanden.
VoriEommen mit ProetuM sp., Rhynehtmdla nueula und Calamopora sp. im
grinlidi'granen Bejrichienkalk. — Spengawsken. —
45. IbneMeUa tUHaUhpuneiata Krause.
Fenettella tiriatihpufietata Krausei a. a. 0. pag. 11. Taf. 1, Fig. 1.
JHe starken L&ngsstrahlen Terlaufen fast parallel; sie sind auf der nicht
2eUen tragenden' Seite mit 6—6 deutlichen Ltagsstreifen versehen. Die ungefähr
sa die HftlAe schwächeren Quersprossen sind {^eich&lls längsgestreift und
Wdm mit den Ijftngsstrihlen Ifoschen von oblonger Gestalt
l^feee Art fisnd sich einmal im gelblich weissen Kalk mit Strophomena
atUifuaia SoW. sp., Siropkomena imbrex Pandor var. etc. — Spengawsken. —
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46. VineuJaria noduiosa Eichwald.
Vineuhria noduhta BÜchw., Leth. tum. pag. 402. Taf. 24, Fig. 8.
Uiwera Exemplara, welche in einem Stück Beyrichienkalk mit Brachst&cken
der Orihü canalieulata Lindstrdm gefunden worden, entsprechen in der OrOsac
nnd Form vollständig dem von Bichwald dargestellten Stück. Der Qaer-
schnitt der Aeste, welche sich dichotomisch versweigen, ist fast cylindrisch.
Die Zellen sind Hehr rcgeloiässig eifbrniig: sie sind auf einer Cylindcrhälfte ZQ
scliräg verlaufenden Reihen von 6 oder 7 geordnet. Die Scheidewände der
Zellen, welche an den Kreuzungspunktcn ein kleines mehr oder weniger deutliches
liLnötchen bilden, tragen in der Mitte eine feine Längsfurchc. — Langenau. —
4t. Coäcinium proavus Eichwald.
Coteinaim proavus Eichw., Urwelt Basslanda II. pag. 44. Taf. 1, Fig. 5.
Die Oberfläche trigt feine Poien nnd grosse eifi^rmige Oeflhnngen. Die
Anordnung der letsteren entspricht genau der Darstellung bei Eichwald.
Vorkommen mit Orthinna anomala Schlotheim rar. in granem, nntersilnri-
Schern Sandstein. — Langenau. —
Als Notiz uhor don Vci bleib bemerke ich hier, dass icli ein gutes Exemplar
mit beiden /ellenlagen dem mineralogischen Museum su Breslau überwiesen hal)e.
Es fand sich diese Art ausserdem noch in einem anscheinend xur Jewe'schen
Schichtengruppe gehörigen Kalke zu Langenau.
48. PHiodidya UmeeoUOa Ooldf. sp.
liilodutjfa laneeolata Lonsdale, Murch. Sil. Syst. pag. 676. Taf. lö, Fig. IIa— c.
Fluttra laneeolata Goldf., Petr. Germ. L pag. 104. Taf. 87, Fig. 2.
Besonders häufig in unseren Beyrichiimkalken und zwar breitere nnd
schmälere Varietäten. Etwas seltener, aber immer noch häufig genug, findet
sich dieses Fossil in unseren gelblichen oder gelblich-weissen Gesteinen vom
Alter der niittelgotländischen Scliichten. — Auffallend lang bei Verhältnisse
mässig geringer Breite ist ein Exemplar in einem gelldichen porösen Kalk;
dasselbe zeigt eine Breite von 7 mm und eine Länge (es ist die Sehne des
Bogons genicssHii) von über 1.3 cm. Dio^^eH Exemplar Aviirde verges»»llseiiafl«*t
mit Eurrinurus jnnictadis Kniiiirich und <'iii('iii Abdrucke vou Ütrophotuena
imbrej- Pauder var. aufgel'unduu. — Langl'ulir. —
49. PHlodmya cf. omifts Hall.
Tiif. ir. Fig. Hn. b.
Ptilodtrtya acuta Hall, Murch. Siluria III. ed. pag. 203, Fig. 2.
Dichotomiscl» ver/.weigt. Die gi'össtc an unserem Exemplar gemessene
Breite beträgt 4,2 mm; dasselbe ist nach der blättrigen Mittelschicht gespalt4?n.
An den Rändern sieht man den Durchschnitt der ans mehreren Lagen gebihleten
l{;nnls( liirht. Die kleinen ZelUni .sind in Liingsrcihen und schräg verlanlende Qucr-
reihen ucorthiet ; sie bilden mit der Längsachse einen Winkel von 40^ "4r>'.
Die Band.scliiclit /.eigt nacli dem Anätzen mit Salzsäure unter der Loupe ciuu
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24Ö
zellig-bladige Structar; die Hlä8clicn »ind an der breitesten SteHe in 4 — ö Längs»
reiben geordnet.
IMe Art wurde in einem siluriBcben grauen Kalk mit Atiyjm sp. vergeüeU-
iKdnftet aiülseftiiiden.
Sammlimg des hiedgen ProTintial-MosenmB, — Oliva. —
YL Brachiopoda.
so» LinfftUa sttherassa Eichwald.
Ußffula mibertma Eiehwald, Letb. roM. pag. 018. Taf. 37, Fig. 10.
Eine Terbättnissmitoeig breite Schale dieser Art, welche mit der oberen
Hcbalenllacbe im Gestein steckt, wm-de von Herrn Akademiker F. Schmidt
als Lingula suhcrana Eiehw. bestimmt. Das Gestein ist ein grauer Kalk.
Jewe'scbe Schiebt (D). — Spengawsken. — >
61» IMteima rvgata Sow. sp.
Orhitmta rttjfata Sow. und Murch., Sil. Svät. pl. V., Fig. 1 1 .
Dimna rvgata Davidson, Brit Sil. Brach, pag. 68. Taf. h, Fig. 0—18.
Diese durch den fast kreisförmigen Umriss au^xeichnete Art mit flacher,
nur am Scheitel etwas convezer, sehr dentlicb conoentrisch gestreifter Unter-
schale und staric gewdlbter etwas gröber concentrisch gestreifter Oberschale
&&d sich eiomal xu Langenau in einem Stfick Beyrlchienkalk in mehreren
Exemplaren, eine vereinzelte Unterschale in einem paucn festen, viel ocker-
^'elben Oolitb f&breuden Kalk mit Calyfnene lilumenbaehii, Rk^Hchonella euneata,
i^pifi/er cyrtaena etc. su Tempelbnrg bei Dansig.
JH^dna impiieaia Sow. sp.
llgleUa implicaia Sow., Much. Sil. Syst. Taf. \% Fig. 14a.
Dneimt impHcata Lindström, Bidrag tili Kännedomen om Gotlands Brachiopoder
pag. 375.
Sehr häufig in den Beyrichienkalken.
83, Chanetea MriaMla Dalm. sp.
Ortki$ 9triaiella Dalm., KOngl. Acad. Haiidl. p. III. Taf. 1, Fig. 5.
Ckoade* ttriafelia de Köninck. Bech. snr les Anim. foes. pag. 200, Taf. 20,
Fig. 5.
Ckoitit€$ ttriatella F. Roomer, Letli. pal. Taf. 12, Fig. 14.
Diese Vervteinerung leigt in ihrer Gestalt und Berippung die allergröt^ston
Ver<< liicdeiihejten; an dw gröstjcrcn Klappe sind iiiclit ganz ficltcii mässig lange
Stachel roll rcn SB erkennen. Neben Üetfrichia tuberevlata wohl das häufigste
Fossil der Bojrichienkalke.
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246
54, OrtMs obhuui var. eminemä Pander.
Taf. II, Fig. 9 a. b.
Ckfhi« obtum var, eminem Pandcr, M. V. K. II. pag. 213. Taf. 13, Fig. 14a, b.
Die Länge unseres Excmplarcs Ix trü^jt mm, die Breit« eben so viel,
die Dicke 7,2 mm. Die grös^ste Breite liegt in der Mitte. Die Vcntralsoliale
ist stark gewölbt, der Sclimdtol etwa? ii Ii ergebogen; die Dorsakschale ist gleicli-
falls gewölkt. al)er crlicl^lich schwat licr aks die Ycntralsclialo. Die Scluden-
flaclieii tragen etwas ungleiehe fcino diclitomisehe Lüngsriiijien, wehlie von
8cliu|>j>igcn Anwaelisstrcifen ge.scliiiitteii werden: auf der Ventralklappc zald*-
ich 38 — 40, auf der Dorsalklappe 34—30 Kippen. Die Anzahl der Rippen in
der Nähe des Wirbels beträgt 15 oder 16.
Das Gestern ist Eebinosphtritenkalk. — Frankenfelde. —
Orthi» cblwa und ihre Yarietftten finden sidi im anstehenden Gestein in
den Vaginatenkalken nnd Echinosphäritenkalken der rassischen Ostseeprovinaen.
35, Orthis testmlinarla Dahn.
Orthi» teatudinaria Dalm., Murch. Siluria III. od. Taf. r>, Fig. 1, 2.
„ „ ., F. Schmidt, Rev. d. ostl)alt. sil. Tril. pag. 34.
Die Art findet sich mit Axaphus sp. in einem gelblichen mergeligen Kalk-
stein. Vorkommen nach F. Schmidt wie bei Kegel (D,). — Spengawskcn. —
Se. OnhU rusHea Eichwald.
OrthiB rttstica Eichw. (Orthia coUiffrauma Dahn, var.), Leth. ross. pag. 825.
Taf, 88, mg, 23.
Orthi» calfif/rnmma var. F. Schmidti Rev. d. ostbalt. sil. Tril. pag. 33.
Findet sich mit Leptacna sen'rea in einem gelblichen Kalk. Dasselbe Vor-
kommen InRuBslandim anstehenden Gestein. Jewo'scheächicht(D). — Brentau. —
57* Ort/U» erroHea Hall var.
Taf. n, Fig. lOar-d.
Orthis erraiica Hall, Pakeontology of New-Tork. VoL I. pag. 288. Tafl 79,
Fig. oa— f.
Ventral- und Dorsalschale unserer Art sind gewGlbt, die Ventralschale
etwas stärker. Die Vcntralschale trägt einen kurzen Schnabel; die Hittelpartic
tritt bei dersclhen stark, fast kielartig hervor. Die Dorsalschalc trägt in der
Mitte einen Hachen aber dentlicjien Sinus, welcher sich bis zum Stirnrande
hinzieht. Die Art ist ziemlich genau so lang wie breit. Länge eines Exemplarcs
0,2 mn). Breite *J,f) mm, Dicke 6,2 mm. Die SchlosHCckon sind abgerundet oder
ganz wenig voigczogcii. Die S» hlos,><lini<y ist gleich der grössten Schaleid)r('itc
oder etwa.s kfazcr. Die Schalen tiageii sehr feine Rippen. Die amerikanische
Form findet sich in der Ilndson-Hiver-Group.
Vorkommen mit Kncrinunn Sechochi F. Sciimidt, Sfr(>i>/ionicna Jeltoidea
Conrad, Platystrophia lyiijc Eichw. etc. in einem grauen Kalke vom Alter der
Wesenheit Schicht — Kl> Kleschkau bei Praust. —
4t
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247
5& Orthi» AoUnUae Sow. var.
Tkt n.« Flr. 11»— e.
OrthU ActontM Sow., Davidson: Brit. Sil. Brach. i»ag. 252. Taf. 36, Fig. 5— 17.
Ortkü Aetöniat LindstrOm, FragmeDta sihuica pag. 27. Taf. 12, Fig. 44^7.
Taf. 14, Fig. 4-9.
Unirisä halbkrciHfönni^. Vciitralklappc gcwOlbt; Dorüalklappe etwas concav.
Beide Schalen tragen 14 acbarfo radiale Rippen, zwischen welche sich in der
Nähe »Irs Randes Nebenrippen einschiflieii. Die tiefen Zwiselienräunie /.wischen
den Haujitrippcn sind ebenso breit wie letztere. Kinc Spur von feiner Quer-
streifunjr konnte ich nur auf dem rerliten Fb"ip'l der grosseren Klappe tuit der
Loupc wahrnehmen; dagegen tragen die Schalen in grütsseren Abi^tänden äcliuppigc
Anwachäätreircu.
Unsere Form steht jedenfalls den ron Lindstrdm a. a. 0. beschriebenen
'durch die Schürfe der Rippen am nMchsten, wtthrend die englischen Formen
diche Bippen tragen (strong angnhr ribs). Wegen des fiist gänslichen Fehlens
der feinen Qnerstreifiing und wegen des Vorhandenseins schuppiger Anwachs*
streifMi steht unsere Form den englischen und schwedischon Formen etwas
fremdartig gcgenGbcr. IHe schwedischen Formen kann man (6g1ich als Ueber>
gänge zwischen den unsi-igen und den englischen betrachten.
Vorkommen mit Phucopi* moxinui F. Schmidt, Phacops laen'tfatn F. Sclimidt,
J/hhayi ilcßexa Sjögren, Sfrophnmenn rvfjOHo Dalnian, IjCpfaena xn'i'n'ti Sow.,
(V/Zu« unguU Sow. var. etc. in einem gelblieh-graueu Kalk (D,). — Langenau. —
ÖO* Qrt/tis unißuin Sow. gp, var.
'I>f. II, Fig. 12a-r.
TenhratvU, nvifuin Sow., Sil. Syst. Taf. 21, Fig. 3.
OrthU unfivh Davidson, Urit. Sil. Brach, pag. 2.Ö7. Taf. .^>7, Fig. 16—22.
Chihü nwmia Verneuil, Ru.söia 11. pag 200. Taf. 13, Fig. 10.
Von dieser Art habe ich ein ganz vollständiges E.\em])lar zur VcrftiguDg.
Die Länge desselben beträgt 21 mm; die grösste Breite liegt nicht am Schloss*
rande, sondern ungefiUu: in der Mitte und beträgt daselbst 20,5 mm, so dass
die&elbe der Länge etwa gleichkommt. Länge der Schlosslinie = 17 mm.
Die Dicke beträgt 10 mm. Die grosse Schale ist stark gewölbt, die kleinere
Dorsalschale etwas concav. Beide Schalen tragen bei den von mir beobachteten
Exemplaren 12 scharfe radiale Rippen, zwischen welche sich meistens in der
Nähe des Randes Nebenrippen einschieben. In grösseren Abständen sind An-
wachsstreifen zu erkennen; dieselben stehen in der Nähe des Rande- dirlitcr
und erscheinen dort sclnippig über einander gelagert. — Unsere Foi in unter-
terselieidet sieb von den in Engbind vorkommenden liauptHaelilicli dureii die
geringere Anzahl der Ripj)en: sie stellt der von Davidson in Fig. 17 dargestellten
Form am nächsten. Vorkommen mit Oithis Acloniae Sow. var. etc. (Dj).
-— Langeuau. —
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6*0. Ort/t is rdnalfculata Li iidrftroni.
Orthis canalint/tita Liiulstroin, (ioü. Hracb-, Kuugl. Yet. Auad. Forbaudl. 1860.
pa^. 'M'yO. Taf. 13, Fig. 10.
OrthU orbiailaria F. Scbuiidt, Uuterduchuugcu üb. d. eil. Form, vou Estland
etc. p. 213.
Diese von mir früher als (h'this eleganlula aufgeführte Art findet sich
häufig iu uuscren Beyrichienkalkcu; ich habe immer nur getrennte Klappen
beobachtet
ßl. Ot'thiHina ndncendcfut Pandcr.
Ort Iiis (Khcemlni^ Taiidcr, M. V. K. Ruasia 11. pa^. 203. Taf. 12, Fig. 3.
Oi'tliisiHa mhccndens v. d. Pahlcn, Monogiupiiie d. balt. Orthisiucu pag. 14,
Taf. 1, Fig. 1—5.
Eine noch bes^mbare Ventndklappc dieser All» wurde mit Chmtrus
variolarut, Chmrumu Ptautini, Stryehomwa vnbrex etc. zu Spengawskoi gefanden;
besser erhaltene Ezemiilare dieser Art fimden sich in anderen Stücken Eichino-
splueritenlcalkes von Langfohr und Langenaw.
62, Orthisina anomula Schlotli sp.
Attomifcft nnomafuft Schloth., Nachträge pag. 65. Taf. 14, Fig. 2.
Ort/ih luwwnia M. V. K., a. a. O. i»ag. 202. Taf. 12, Fig. 2.
Orthisina anomala Pahlen, a. a. f). pag. 41.
Eine klcinoro Yaiietät dieser Art (Vcntralklappe) wurde: von mir mit i 'ns-
cinium prodvus Kichw. und anderen "V'er.steiaei ungen in einem grauen lileiglanz
führenden i^andötein zu Langenau aufgefunden. Die .Sehale ist im Unni.s.s fa.st
quadratisch, stark pyramidal convex, vom Schnabel fast geradlinig abfallend.
Die Area ist so stark zur&ckgelehnt, dass die Schnabelspitao sich ungefähr
auf der Mitte der Schale befindet. Die Sjiitze der Tentralarea bildet einen
spitzen Winkel von ungefilhr 85^ Die Rippen sind fein und zeigen deutlich
eine gezacktpschuppige Structur vie OrttUnna tquamaia v. d. Pahlen (Orthisinen*
Taf. U, Fig. 4).
Das Gestein ist nach F. Schmidt anstehend nicht bekannt, und bin ich
geneigt, den Ur.sjirnng desselben von jetzt nicht mehr vorhandenen oder von
der Ostsee verdeckten untcrsilurischen Ablagerungen, welche eine westliche
Verlängerung der mssisch-balUschea Schiebten bildeten, abzuleiten.
68. OHMMna VemeuUU Eichwald.
Orthü Vemeuilä Eüchwahi, Urwelt Russlands pag. 51. Taf. 2, Fig. 3—5.
„ M. y. K. a. a. O. pag. 201. Taf. 1 1, Fig. 8. Taf. 12, Fig. 1.
Orthitima Vemeuilii Eichwald, Leth. ross. pag. 841.
„ „ V. d. Pahlen, a. a. 0. pag. 35.
In einem dichten grauen violet-roth gefleckten Kalk, welchen ich unter
e. zur Wesenberger Schicht gestellt habe, fanden sich einige sclilecht erhaltene
Schalen von Orthinna Vemeuilii Eichw., welche zur typischen Form gerechnet
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werden mfiBBen. Die Ycnlrabchale ist Teriingert oübrniig, gewdlbt, rundlich
convex. Ventmlarea stark und gleicbniflseig cur Schloaslinie gekrfimmt. Der
Schlo88winkol beträgt etwa 90^ Schalmnmriss einer Dorüalklappo subpentagnnal;
derUmrist^ einer anderen Dorsalklappe ist mehr aUgwondet, und scheint diese
der var. We*enhergen«ig v. d. Pahlen ntther KU stehen.
In dem unter g. bei den Gesteinen vom Alter der Wesenborger Si^hicbt
aargeführten röthlieh-gi'anen Gestein fanden sich zwei Dorsal schalen, welche viel-
leicht zur var. Wesenhergemiü v. d. Pahh^n zu stellen sind.
Da nach v. d. Pahlen die tyjnsche Form besonders in der Lykholmcr Si liioht
häufig ist, die var. Wcifenhen/i'/nfiM da<^rgt'ii fiir die Wesenberger Schicht chaiac-
teristisch ist, so ist es cinigennassen wahrst ln'inlii:]i , dass das oben genannte
Gesl4'in c. den obersten 8cluchten der Wesenberger Al>lagerungen, welche in
dieäcr Ausbildung in Kusdland nicht bekannt iät, entätauinit, und glaube ich
in diesem Ywkmnmen der Ortkmna Vemmilii Eiohw. forma fi/fica bereits ein
Anlehnen an die Lykholmer Sehichten zu erkennen.
04, JPiatpstrojthiu lynx Eichwald.
Taf. II, Fig. 13.
Pfaftftrophin lifii.r Kichw. Lethaea rossica pag. 801.
SpirijW bin.r il. V. K. II., pag. 1.^(5. Taf. 3, Fig. Ha. b; Fig. 4a.
A'on dieser Art wui*deu in hiesigen Gcschicbcu uiebrcre Varietäten auf-
gefumlen.
Lose fand sich eine grosse fast kubische Form udt 3 Falten im Sinus und
4 Falten auf der Wulst, sowie mit 8 Falten auf den Seiten (wahrscheinlich der
Jewe*8chen Schicht angehörig, woselbst ähnliche Formen vorkommen). Die
Schalen tragen dicht fiber einander liegende schuppige Anwachsstreifen.
Eine mittelhohe Form fand sich im K^Vschen Gestein von Langenau. —
In Geschieben vom Alter der Wesenbeiiger Schicht findet sich häufig eine
missig stark gewölbte Form, welche ungefähr der Fig. 4a bei Vemeuil entp
spricht; dieselbe trägt mehr als 8 und 4 Rippen im Sinus und Wulst (bei ein«'
gros.-icn Ventralklappe befanden sich 8—10 Fallen auf der Wulst; die Anzahl
der Rippen lässt sich bei den aus diesem Gestein heran st:< .'it-b(ntetcn Exemplaren
w /i-n etwas unvollständiger Erhaltung nicht immer absolut genau angeben).
Die Seiten tragen meist 10 Ki]i|icii.
P>iiie verhältnissmässig hohe Form der Vlaljfttropkia Itfitjc fand sich auch
im Backsteinkalk.
Co. Platysti^ophia dentiitu Pander sp.
Spiri/er dentatu» M. V. K. 11. pag. 13H. Taf. 3, Fig. .^a- f.
Viem der vorher genannten sehr nahe »tehen<lo Art ist vcrhaltnissuiassig
itrpxtci als jene, und durfte dieses wohl der hauptsacidiehste Uiitcr.sehied sein.
/b'e Anzahl dvv Ril>l>i'ii auf Sinns und Wulst ist b«'i dirst-r Art meist geringer.
Oie von niii' Keiiiiujsjiliacrilt ikalk gefundenen Siiickc tragen 1- 2 Kipjxüi
in Sinns. 2 — ^Vulät; eine mit Phacoi>s mm i ouru (D.j vergesellsclialtct
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f^rundene Vcntralklappc tragt 2 Rippen auf der WaUl. Auf den Seiten be>
lindon eich bei meinen Exemplaren 6—7 Rippen.
Ü6, Strophotnentt intbnex Pandor.
Lepfaena intbreje Pandcr, M. Y. K. II., pag. 230. Taf. 15, Fig. 3a— c.
Dic8e Art kam vergesellschaftei mit Cheirurut varioiari» Linnara, Ck§irurut
IHatttini F. Schmidt, TroekoHiet depremu Eichw. 8p. elc. in dncm zn Spen-
gawsken gefundenen BcliinoBphaeritcnkalk vor; sie fand sich später wiederholt
in EchinoBphacritonluilken.
6'7. Strop/ioinrttn iinhrex l'aii(l<M- var.
Sti'ophovu lid Clin in/iita (Str. iui/n cr) F. Si'limidl. Uiiln .-uclimigcii . . . pag. 215.
Pie Kciinzciciicn dieser Furm aiiid vuii Öchiuidt an der citirteii t^tollu aii-
gcgebtn.
Die hier gcfundoien Stficko sind nicht so gut whalten, um eine ausfuhr*
liebere Besprechung zu rechtfertigen, und bemerke ich nur, dass das Vorkommen
diesor Art bei uns durch gefilllige Veigleichnng des Herrn Akademiker F. S cb m i d t
sicher gestellt ist.
Mit Sirophcmena antiquata Sow. etc. im gelben cayemdsen Kalk vom Alter
der mittelgotlilndiscben Zone. — Spengawskon. —
68» Strophomena Asmtuti Verneuil.
I^ptaena Atsmmi Verneuil, M. V. K. Iluss*ia II. pag. 191. Taf. 10. Fig. 17a, )), c
Strophomena Amu» F. Schmidt, Untersuchungen . . . pag. 214.
Diese in unseren Geschieben nicht ganz seltene Art fand sich mit Lqttaena
Hticea Sow., Parambanii» venirico»a Kutorga und anderen Versteinerungen in
Gesteinen vom Alter der Kcgel'scben Schicht (D,). — Neue Mühle bei Gischkau,
Langenau. —
69. Strophonietm rttgoaa Dalm.
Tau III, Fig. 1.
Uptftetm rtiffoxa Dalm., His. Letli. succ. pag. 60. Taf. 20, Fig. 2.
F>ic Vcntralsi lialc ist lialbkroisföriiiig. unrogolmäasig grob gcniiizrit, iiiitrr
ciiKMii rcilih n Winki l scliaif uingobogrn, rein radial gostiNMft. F)ic ächlotidcckcu
dilid l)t'i gnt crlialtciicii Sthalon st<M.-; d(Mitlich spitz v<ir^;fZ(ti:i'n.
Vorkoinnu'n mit Utrophome/ia Asmutfi im Kcgcl'scheu tiesteiu. — Langenau
und ßrentau. —
70. SiroitiwMtemt rliotnboitlaUa Wilckens sp.
CoHchites rhomboidali» Wilckens, Nachricht von seltenen Versteinerungen vtfv-
nehmlicl) des Tbierreichs. Berlin und Stralsund 1769. pag. 77. Taf. 8,
Fig. 43, 44.
Jjtptuciia (iepretf«a Dahn., Iii«.: Lcth suoc, ]Kig. Ü9. Tal". 20, Fig. ii.
Findet sirli Ih-I uns in Costitinen vom Alter der millulgullündiscbcu Zone
und in den Boyricliiuukalkcu. (K.)
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71. Strophomena tenui&lriaia Mvrchisoii.
Tau in, Fig. 2.
Sfrcphamena tenuuiriaia Hnrchison, Bilnm III. ed. pag. 74. Fossils 12, Fig.
Diese Art zeigt dieselben Umrisse wie Strophomena rugota Palm.; aaeb ist
die Ramteliiog grob und muregehnttssig. Doch treteiii besonders auf der Mittel*
partic, stärkere Radialstreifcn, zwischen welche sich schwächere, 8—10, ein-
schielicn, mit ausserordentlicher Deutlichkeit auf. Die T?adialstrcilVn sind sehr
viel deutlicher als die entsprechenden sehr feinen radialen Streifen der Sfrophnmena
rufjosn Palm., bei welcher Art übrigens einige Exemiilarc eine Uhnlichc rfonderung
der Sticifen, aber viel undeutlicher und unregelmii.ssiger, bcieits erkemuMi Insson.
Die Schaleiisculiitur ist ganz ähnlich derjenigen von Le^iaeua undata M'Cot/
(Brit. pal. foss. Plate 1 Tl., Fig. 3« und 30.)
Die^e A'er.stoinerung habe ich nur in gewissen l»ei uns vorkomnicndrii
Geschieben, welche aus einem festen splitterigen kieseligen Kalk bestehen und
besonders durch das Vorkommen der Maatopora concaca chai'actcrisirt sind,
vorgefunden.
Untere Jewo*sche Schicht (T>,). — Langenau und Brentaa. —
72» Strophoniena nujoHa Dalm. var.
Taf. III, Flg. 3.
Der Schlossrantl der Ventralschale bildet einen Winkel von ungefähr 17(J".
ümriss hall)kreisforiuig. Die Schale liegt sich unter einem stumpfen Winkel
Tüll etwa DK)" gegen den Stirnraiid und die Seitcnränder hin knieförmig umj
sie trügt ziemlich rcgelmäs.sige Qucrrunzftln und feine mit blossem Auge
erkennbare nngefthr gleich starke Radialstreifen.
In dem Geschiebe e vom Alter der Wcsenberger Schicht ^ Kl. Kleschkan*
75. Str<yi>homen<i elegans nov. sp.
Taf. III, Fig. 4 a., b. und Fi^ h.
Die allein vorhandene A'entralscliale erreicht eine Länge von 8 mm. und
eine Breite von 12 mm.; der Uniriss ist ungefähr halltkreislörmig. Der Schloss-
raud ist fast gerade. Gegeu den Stirurand und die Seitenränder hin biegt sich
die sonst flache Schale onter einem Winkel von 120* demlich scharf knie*
fbrmig am.
Die oberste sehr zarte Schalenschicht ist nur an einzelnen Stellen in der
Nähe des Stimrandes erhalten; diese erhaltenen Partieen lassen jedoch ei'kennen,
dass das jetzige Bild der Schale mit dem. nrsprllnglich vorhandenen im Wescnt-
liehen fibweinstimmt. Vom Wirbel gehen 10 BadiaUtraifen erator Ordnung aus;
sirischen diese schieben üch, ungefähr in der Mitte der Zwisclienräume, einzelne
etwas schwächere Streifen zweiter Ordnung ein; seltener fallen diese aus.
Zwischen je einein Streifen erster und einem solchen zweiter Ordnung liegen
T— 9 ganz feine Streifen; der flach(! Sclialentheil ist ausserdem mit Queriunzeln
nach Art Hci* Sfrop/irim>nfi, rorrni/dtellii Davidson befleckt. Per abwäifs g<'bognne
ijcliaietttheü erscheint iäugsgcfaltet durch das Hcrvortrctuu der liadialstrcifeu
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«>lcr und zweiter Ordnung- Die von Horm Kiioth fr<'run<KMn; AVrstmnening
iK'tiiidet Hivli in ciiieui golhlich-grauen Kalkslein, welcher jedenfalls nnter*
üiluriscbcn Altera ist — Brcutau. —
74» Strophofnena anüquaia Sow. sp.
Orthis anüquaia Sow., March. Sil. Syst. pag. 690 Taf. 13, Fig. 13.
Fand sich einmal in einem gelblich-weissen cavOTnitoen Kalk mit EMrinvmt
pututatu», Atrypa retkutari» und Strophomena imbrex Pander var.
— 8pongaw8ken. —
75* Strvphatnemt etti/fypftu His.
/^epifu'/ia eiif/h/p/ta Iiis., Aiiteckn. Tal". 0, Fig. 4.
StrophomcHU ctKjlypha F. Sclmiidt, UnterBiicliuugen etc. pag. 216.
Kleine Exemplaro (Ventralklappcn) dieser Art fimden irieh mehrmabi in
unseren Beyrichienkalken.
76, Strophouienu ftlom Sow. sp.
()rf/,fs ßlnm Sow., Sil. Syst. Taf. 13, Fij;. 12.
iyli'oplionuna ßlona F. Schmidt a a. (). jiaj^. 210.
Diese Art findet sich nicht t^eltcii in uuscrcii iicyricliicnkalken.
77. SIropiMmma peeten Linn. sp.
Anomia peeten Linnä, Syst Nat. ed. XII. Vol. I. pars % pag. 1152.
Sttvphomena peeten F. Sdunidti a. a. 0. pag. 214.
Strephimena peeten F. Boemer, Leth. palaeoz. Tat 12, Fig. 11.
Findet sich in unseren Beyriobienlcalken, aber nicht gerade hftulig.
78, Stf-ophomenu deft&iden Conrad.
IjepUiena deltoHh'a Conrad, M. \. K. Kussia 11. ]iag. 222, Taf. 14, Fig. 5.
Diese Art findet sich in unseren Kalkgeschicben vom Alter der Wesen-
berger Sebichten; sie kmnmt auch in dem gr&nlich-grauen kieseligen Kalke
mit Chavnep» fnacrmtra vor.
79, Leptuemi traiturersa Pander sj>.
f.rptacna fran^rerm M. V. K., Ru^sia II, ]»ag. 231, Taf. l.'S, Fig. 4 a, I). c.
IHectanihoniteji fmusrersa et lata Pander 1830, Beiti*. z. Geogii. Kussl. pag. IK)
Taf. 19, Fig. 2, 3.
Diese Art fand sich inohnnal.s im Kcliiiio.-^jiliHiik'iikalk mul zwar vcr-
gr.-<cllsclialiet mit (/winirux t'./>7// Ucj/r., (Jutriin/s rario/dii« Linuarsson,
( Iii iruniK ]*lniiiiin F. Schmidt, Orf/iorrnts harilhiin Fieliw., Lcptaena ohlomja
r.iudcr, ütrop/iometni imhir.r raiider etc. — I^aiigenau und Spcngawskcn. —
80, Leptaena ofßion^a Pander sp.
I.,ptaena obloMja M. V. K., Ru^5sia II., j.ag. 228, Taf. 15, Fig. 2.
l*lectambo>t'ttcs omfa et oblontfa Pander 1830, a. a. O. pag. Taf. 19,
Fig. y und 10. ^
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m
An den bei uns gefundenen Exemplaron worden stets nur glatte Schalen
beobachtet.
Vorkommen mit SfrophomeHa imhrex etc. im grauen Bchinosphftritonkalk.
— Spengairaken und Pelonken. —
St, Leptaena gerieea Sow.
Lipfaena sericea Sow., Mmrch. Sil. Syst. Taf. 19, Fig. 1.
Leptaena $meea M. Y. K., Russin II., pag. 227, Taf. 15, Fig. 1.
Selten in EcbinosphttritenkalkgeBcbieben, häufig in unseren Geschieben
vom Alter der Jewe'achen nnd Wescnberger Schichton. Die Form ans dem
Echinosphaeritenkalk zeichnet sich durch erhebliche GrOsse aus.
82, Porambonifex ileformatu Vcrnouil.
Taf. in. Fi«. G .1, b.
IWuiHhoniie» aequirostris vor. titj'armata Verneuil, M. V. K. Uussia II. pag.
Taf. 3, Fig. 2 a, c, d. *
Unsem Form entspricht in den allgemeinen Umrissen am besten den
Figuren 3 a, c, d bei Vemenil. Das Exemplar, welches in einem hartm hell*
pranon Kalk (jeden&Hs Echinosphitritenkalk) gefunden wurde, erreicht eine
Länge Ton 25 mm., die Breite beträgt 23,6 mm., die Dicke 21 mm. Die ^iton
sind fast gerade und nur in der Nähe des Stimrandes gerundet; sie Stessen
unter einem Winkel von W zusammen (eine derartige Neigung der Seiten
findet sich auch bei den betreffenden Figuren von Vemenil, obgleich im Texte
eb grosserer Winkel angegeben ist.) Die Ventralklappe, welche ein wenig
schwäelier gewölbt ist als die Dorsalklappe, trügt einen tiefen und bi*eiton
Sinus, welcher in genni:,'er Kntfofnnti'r vom Wirbel beginnt. Die Dorfalklapi«,
welche einen etwas breiteren W ii bei trägt als die Ventralklappe, ist an den
Seiten selir st.-irk gewölbt, in der Mitte fast liaeli. Die Schalen tragen starke
concentrij^elie Anwaelisstrcifeu und in regelniässige Längsreilien jrenrcbiete ein-
geütocheuo Punkte, welche mitdcr Luupe deutlicli zu crkeunou siud. — Langenau. —
83, PorambonUeß tfentHeom Kutorga sp.
Ptutanm-u» rentricosv» Kut., Sciu ifteu der inineral. Ges. zu St. Peter.>«burg 184(>.
Taf. 6, Fig. 2.
Piorambonife» ventricota F. Schmidt, Rot. d. ostbalt. sil. Tril ))ag. 32.
Die grossen Schalen sind nicht besonders gut erhalten, aber durch gi^
fidl^ge Vergleicbung des Hmrh Akademiker F. Schmidt sicher bestimmt Die
SchaleuflächeD sind mit gröberen und feineren concentrischen Streifen versehen.
VorkcHumen mit Lieha» d^eau^ Straphomena Atmuti etc. im. Ki^rachcn
Gestein (Dt)- — Nene liiilile bei Giacbkau.
DiefliBlbe oder eine sehr ähnliche Art fand sich vci'gesellsdiafi« i mit Plutcop»
wmtronra Sjögren etc. zu Langenau. Das Exemplar i^t ubeufalU iiicltt voll-
sländur erlialt«n.
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S54
84, üpirifer inierUneaHts Sowerby.
Spiri/er interltntahi» Sow., Murch. Sil. Syst. pag. Cl4. Taf. C, Fig. 6.
Diese leicht kenntliche Art, welche ausser den sehr feinen Radialstreifen
noch 6 flache fiiltenartlgc Rippen jederseits vom Sinus und Wulst auf den
ächalepfl&chen trügt» findet sich bei uns in gelblich'Weiflsen Kalken vom Alter
der mittelgotländischen Zone. — Spengawsken und Oischkau. —
S,"*. Spirifer radiatuti Sowerby.
Hpiiifii- rdi/liifiK Sow., Miircli. Sil. Syst. pag. G37 Taf. 12, Fig. G.
Diese dt r vui licr ire nannten Art nahe verwandte Form »inteisehcidet Bich
von jener hau|itsaeldieli durch das Fehlen der Falten auf <h*n Seitenlliiehen :
ich erhielt einmal ein voUsländigCd Exemplar aus einem gelblich -wcisHcu
Kalk (vom Alter der mittelgotländischen Zone) durch Herrn Oscar Jacobsen
aus. Spcngawsken. Die Art fknd sich auch Tergosellschaftet mit Calymeme
BhimenhackU, Bhynehcnetta euneata, Dudna mgata ete, in dem grauen viel
ockergelben Oolith fßhronden Kalkstein von Tempelburg bei Danzig.
Hfi. Sptrifer cHHjfUH Dal man.
Spiinjer criupvs Dalmau, His. Leth. nuec. ])ag. 73. Taf. 21, Fig. 5,
Mnreh. Sil. Syst. Taf. 12, Fig. 8.
Fand sich mehrmals in ohersilurischcn Gesteinen.
87m SjpMfer Hewiius Dalman.
Spiri/et eleoatv» Dalman, His. Leth. suec, pag. 73. Taf. 21, Fig. 5.
Sehr hSufig in unseren Beyrichienkalken.
88, Atrypa reticularis Linnt^ sp.
Aixuiiia niiciilaiis Linne, Syst. Nat. cd. Xll. ])at;. lir>2.
Atrifpa reticulari« Dalman, i. Acta iiolm. 1Ö27, pag. 127 j idcui Terehratttl,
pag. 43. Taf. 4, Fig. 2.
Bei uns häufig im gelblichen Kalke vom Altar der mittdgotlindisciieti
Zone mit £}iurinurti9 ptmctahu, Ptilodirhfa kmeeolata etc.
SO. Jthtfnchonella ntfcttla Sow. sp.
Tt'iffirafulu ininila Sow., Sil. Syst. Taf. 5, Fig. 20.
HhyuclwHclla nucula F. Schmidt, Unteisuehungen . . . pag, 211.
„ „ A. Krause a. a. O. pag. 17.
Neben Chonetes striatella in den Beyrichienkalken da» häutigste Brachiopod.
Auch bei uns finden sich Variatftten wie die von Krause a. a. O. pag. 18
lioschriebenen.
90. ShynehmieOa WOaoni Sow. sp.
Terebtatula misom Sow., Min. Couch. Taf. 118, Fig. 3.
Rhynrhondla Wihom Sow., Murch. Sil. Syst pag. 615. Taf. 6, Fig. 7.
„ „ F. Schmidt a. a. 0. pag. 210.
„ „ Ferd. Roemer, Leth. palaeoi. Taf. 13, Fig. 6a, b.
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255
In dnem gelbHehen ChoneteDkalke fluiden nch mittelhohe Formen dieser
Art veiieesellBchaflet mit Pradvs pulcher Niesskowski, Chonefs» stnatelta etc.
91, JfhynriHynella borealis Schlothcini.
Hkynchouellu /»vnali« Sciilotiieim, Syst. Verzeichn. d. lY'LivSaiuialung pag.
08. Xo. H8.
Rhynrhoitella ban'ulia Davidson , Biit. t>\\. üiach. pag. 174. Taf. 21, Fig. lU,
20 und Fig. 24—27.
Findet sich bei nns in einem gelblichen kiystallinisciien Kalk vom Alter
der mittelgotl&ndischen Zone.
92, Ithym-hoticWi ctturata Dal in. .sp.
Terebraiula cuneula Daluian, K. Vet. Aka<l. llandl. pag. 141. Taf. C, Fig. 3.
„ „ Iiis , Loth. siuH-. jiag. 81. Taf. 23, Fi^. 5a, b.
Rhifnchfmelta cvneaia Davi.i.-^on. IJrit. Sil. Urach, pag. 1G4. Taf.21, Fii(. 7—11(12?).
L'jhst'ri! Form, woU lic mit Colymene filumvnhachii, Discina rtiyata, Sju'ri/cr
radiatu» vergcsoUschaftot im grauen ockergelben Oollth führenden Kalk vor-
gefunden wnrde, entspricht am besten der Fig. 8 bei Davidson. Anch bei nns
und zwar in demselben Gestein kommt eine Form ohne ansgepiügten Siuus
mid Wnlst vor: dieselbe entq>richt ganx der von Davidson mit einem Frage-
aeichen (Fig. 12) an dieser Art gestellten Form. — Tempdbnrg bei Danaig. —
93, StTickian€l{ni(i Schmiilfii nov. sp.
Taf. Iir, Fig. 7 a—«-.
Mit Lucilla priMa Ilia. sp. vergoHcllscliaftet fand .sirii in oiiicm grauen
Mergclg(>8tein eine Strieklandiniaj welche sich in der allgemeinon Form eng an
die Sfricklandinia lirala Sow. sp. anschliesst, in der Berippung jedoch, wie ich
mich dorch Vei^leichnng mit schwedischen von Herrn FhrofesBor LindstrOm
mir frenndÜchst sogesandten Exemplaren ftberaeugen konnte, von dieser ei>
hebltch abweicht
Das Bracitiopod ist bi-citer als lang; beide Schalen ^<ind unge&hr gleich
gross und gleich stark gewölbt, an den Seiten abgerundet; bei einem irvos.seren
Exemplar ist der Umriss fast elliptisch, bei einem kleineren annährend pcnta-
gonal durch das zipfelartige Vnrs]irin«ren der in der Mitte des Stirnrandes ge-
legenen Partie. Die \'entralschale tragt einen Itreiteii llacluMi Sinns, (.Vu^ norsnl-
schalc eine deutlicli aliiresetzte Wulst. Zu beiden Seiten von Siini.* und Wulst
trägt die Schale wenige breite sehr flache faltenartige radiale Kipjien, welehe
besonders bei grosseren E.xemplai*en deutlicher und zahlreicher auftreten; Ihu
einer grösseren Dorsalschale zähle ich 7 — 8 Hippen auf den Seiten; auch Sinns
und Wnlst sind bei grösseren Exemplaren flach längsgefaltet. Die Schalen
sind fein concentrisch gestreift» die dicht stehenden concentrischen Streifen noch
mit unbewaffnetem Auge, deutlicher mit einer schwach vergrössemdcn Lonpc
lu erkennen. In grosseren Abständen lassen sich stärkere Anwachsstreirou
wahrnehmen. Die Area der Yentralschale ist erheblich niedriger als diejenige
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266
der Dorealschale und, soweit sich beobachten HefSi nicht sdiarf gegen den
Bbrigen Theil der Scliale abgegreust. Die Exemplare, bei denen eine Ventrsl-
Area kenntlich erhalten iat, amd allerdings klein, und tritt die Ventralarea bei
grossen .vollständig erhaltenen Exemplaren vielleicht deutlicher hervor. IHe
Dorsalarea unserer Art entspricht ungefUir deijenigen von Strieklandima lirafa
How. Die Tentralselialc trägt im Innern ein anscheinend kurzes schwaches
Medianseptum, von welchem zwei Zahni)latton auagehen und eine kleine Kammer
unter dem Wirbel bilden; die Dorsalscliale trägt unter dem Wirbel 2 Lamellen,
deren Verlauf sieh nicht deutlich vcrfolnfon lioss.
Un8(M'0 Art schliosst sich, wie bcrcitfj olx'ii bemerkt, on^ an die Sfri'ek-
luiuli/iKi lij-afa Sow. an l)osoiid<'is durch die iiUgenicinc Form und anscheinend
auch durch die Ik'schafl'cuheit de.s Schlosses; sie unterfiihcidet sich von dieser
hauptsächlich durch die geringe Anzahl der Rippen, welche auch erlielilich
flacher sind als dicjeuigen der Str. liruta, und durch diu feinen dicht stehenden
r^clmässigen oonoentrischen Streifen, welche der StnekUmdihda Untta fehlen.
Es sei hier noch bemerkt, dass das Gestein unserer StriekioHdinia SekmidHi
von dengenigen der schwedischen Str, Strato gllnilich verschieden ist
— Spengawsken. —
94» Peutamerus emiehiditnu Dal man.
Gi/püiia conrhidium Dalman, Tercbat. pag. 41. Ta.f, 4, Fig. 1. Iiis., Leth. suee.
j.aK- 74. Taf. 21, Fig. lOa, 1), c.
Pentaimrux convltidium Lindström, Fragnienta silurica pag. 24. Taf. 20,
Fig. 17— 2G.
„ F. Roemer, I^th. palacoz. Taf. 13, Fig. 5a, b.
Die hier gefundenen Ventralschalen tragen ungeiUbr 25 starke convexe
Bippen, welche xum Theil das von Lindström fDr Peutamertt» conekidium
angegebenen Vorii<niss der Bippen, wonach 4 Ri|)peu eine Breite von 5 mm
einnehmen, zeigen, zum Theil aber etwas stärker gevippt sind.
Bisweilen sind die Ventralschalen nach der Mittetebene, entsprechend den
beiden BIttttem des Medianseptnms gespalten.
Diese Art fond sich an verBchicdonou Orten in unserem Diluvium; doch
ist das Vorkommen derselben bei uns kein allzu häufiges.
Penfawents concfiulivvi kommt bei uns in einem gclhlich-w^ssen festen
Kalk, ähidieh demjenigen von Carlsö, und in einem grünlich-grauen Kalk mit
< Virioidt'iislielen vor. Ks findet .sich dieser Penlamorux im anstehenden (lestcin
auf der Insel (Jollarid und auf Carlsö bei (Jotland in den oberen Schichten der
niillelgulländischen Zone häufig, ist aber in (h'n silurischen Ablagernugen der
rnssischeu üstsoeprovinzen nicht beobachtet worden.
96, Pentamems ffaleatu8 Dalman sp.
Atrypa (fahafa Dalm., Terebrat. pog. 46. Taf. 5, Fig. 4 Hisingor, Leth. snec.
Taf. 22, Fig. 1.
FinU<m«nt9 galeatu* F. Boemer, Leth. paUiecz. Taf. 13, Fig. 4.
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367
Einige kleine wenii^e Falten tragende Exemplare Ton gelblicher Geeteine-
fitfbe erhielt ich von Herrn Oscar Jacobsen aas Spengawsken; ich selbst
habe bis jetst diese Versteinerung bei ans nicht aa%efanden, und scheint die*
sdbe in unseren Geschieben selten zu sein.
Pentamenu galeatu» findet eich im anstehenden Gestein auf der Insel
Gotland: sie fehlt nach oiner gefiilligen Mittheilung des Herrn Akademiker
F. Schmidt in don russischen Osts^-pprovinzen gänzlich, und sind die hirr »ro-
fandeneu Stücke des Pentamerug galeatunjodautaHa aul' Mittel-Gotland zu beziehen.
YU. Pelecypoda
06m PteHnea retrofleaea His. sp.
Arifuh retroßexa His., Lethaea snecica pag. 57. Taf. 17, Fig, 12.
Pterinfa ttlroßejcu F. Roemor, Leth. palaeoz, Taf. 14, Fig. 1.
Findet sich ziemlich häufig in unseren Beyrichienkalken; ausnahmsweise
kommen auch mit Badialstreifen Tersdiene Exemplare vor.
9t. PftfKtiea »OfMocOa (Conrad) M'Coy.
Tai: m, Flg. 8a, b
Pierimea tmb/aleata H'Coy, Bfit pal. foss. pag. 268. Taf. 1. J, Fig. 8.
Obgleich es mir nicht gelungen ist, den vorderen Fl^el der Versfceinemng
aus dem selir harten und splittrigen Beyrichienkalk hcrauszuprttparlren, trage
ich kein Bedenken, dieselbe mit Pterina svhfalrata M Coy zu vereinigen. Die
auch in der Grösse mit M'Cov's Darj^tellung ilberoiii nlimmende linke Schale
igt scharf cifOriniir, der Wirbel vorsprinfrond. Der Hinterflütiel ist von der an
der Hintert^eile ;!tark vorspringenden Mittclpartie Hiliarf alijr<'si't/,t. Die i)\m-
Hache ist mit feinen scharf hervortretenden ungefähr jrl<'i<.listarkt'ii radiah-n
Rippen versehen, von denen am Unterrande ungefähr 4 auf 1 mm, 9 — 10 auf
1 Jiinie kommen. Diese radialen Rippen werden von etwas feineren concen-
triscben Linien in etwas grösseren Abständen gekreuzt, und sind die concen-
trisdien Strnfen stirker anf draiHinterflügel entwickelt als auf der Mitte derSdiale.
Das f&r diese Art besonders characteristische auch bei unserer Form deut*
lieh ansgeprftgte Merkmal ist die etwas sichelfbhnige Gestalt der Schale, welcho
durch du Horortreten des Hinterrandes der eigentlichen Schale über den
HinterflBgel erzeugt wird.
Diese Art findet sich nach Murchison (Silurta) in den Wenlock- und
Ludlowschichten; nach M'Coy konunen grössere Formen derselben Art auch in
den Llandeiloschichtcn vor. — Zigankenberg* —
98. JPteHnea tmmtttHata M'Coy var.
Taf. m, Flg. 9.
AflTMMa immutriata M*Coy, a. a. 0. pag. 263. Taf. 1. J. Fig. 4, 4 a.
Die hier gefundenen linken Schalen, welche im Umrlss etwas schiefer sind
Als die englischen, tra^^ änsswst feine von dem stark vorspringenden Wu'bel
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_m
ftiisgeliemlo fast gloicho nadialAtivifcn; Uicsvlhcn wci-den von etwas achwächeren
(•oncelitrisctien Streifen geki'enzt. Der Alistasd der letzteren ist ungeflthr gleich
«li'iigenigen, welchen die Radialstrcifen unter einander zeigen. Diese r^l-
iiiästiig« Gitterseiclinang tritt besonders bei einem kleineren Exemplar in au«*
^zeichneter Deutlichkeit anf.
Bei älteren Exemplaren ist die Qncrstreifung in dem oberen Schalentheil
bisweilen nur angedeutet, tritt dagegen weiter nach unten hin grob faltig her-
vor. Die schräg nacli liintcn verlaulViid«' Miltclparlic ist stark g<'\V(»ll)t; die
WöllMinjjj fällt nach iler Vortlerscitf alhniilig alt. ist aber von dem hinteren
Kirigoi, hcBondors in dem oboriMi S« -halcnthoil, zieulich »chai'f abgesetzt. Auf
doni Iliiitorllügcl sdu'inrn die TJadialslit'ilVMi zu fehlen.
Die Länge des grösslen Kxi iiii»lar<'s Itetriigt etwa mm. die Höhe etwa
mm. Die Art liiidel .<ich hei un,-; nur in den rhonetcnkalken : (he lypische
l'iu in findet sich nach Murchi.<«un {iHlunu) in den \VenU>ck- und i^udlow schichten.
99, PteHnea reHettiata H isinger.
I^erinfa reiievlafa His., Leth. succ. pag. 57. Taf. 17, Fig. 13.
Bruckstneke dit'ser Versteinerung finden sich im gelblichen oolitliischcn
Kalk mit Caiymene lilvunenbodtü^ I^erinea retroßtita und einer grob conorntriscb
g«^strt4ften Mytilusart
Ein ähnliches Gostdn kommt anstehend bei Bnrsvik auf Gotland vor.
190, Ambotiye/iia imoraatiata Eichwald sp.
Mo<lioIo}»^K i'iicreusata Kichw., Leth. ro.^s. )»ag. 9(IG. Taf. 38, Fig. oa, b.
AinboHtfchiu inrntumta F. Roemer, Leth. palaeoz. Tat- 4, Fig. 18a, b.
Eine rechte Klappe die.*«cr Muschel, deren fein eoncentri.Hch gestreifte Schale
'/um Theil erhalt< u ist, wurde in einem Stiick Ecbinosphäritenkalk von üerm
(>. Jacobscu zu äpeugawskeu aufgefunden.
10 U Cui'ullela cmtrcUttu Phillips sp.
Taf. III. Fig. 10«, b.
Nttcula fiocwetata Thili., Mem. Geol. Surv. Vol. 11. pars 1. pag. 3(jt]. Taf. 22,
Fig. 1—4.
Cuculteta eoarctata Baily, Charact. Brit foss. 1875. pag. 77. Taf. 2,ö, Fig. 14a, b.
Diese Art, welche bei uns in grauem und gelblichem Beyrichienkalk bis-
weilen gefonden wird, zeigte sich stets ohne Radialstreifen. Die Exemplare
im grauen Beyrichienkalke, vergesellschaftet mit OnehuB sp., Betfriekia tubfT'
rttfata, Beyrichia Wilckennana, Orthaceras eottahtm Boll ond Diseina in^lieata
sind verhultnissmässig klein und zeigen eine sehr feine nur durch die Lou])e
wahmehuibare eoncenlrische Streifung; diejenigen im gelben Beyrichienkalke,
welche mit lieifnckia Wilckemiana vergesellschaftet vorkommen, sind grösser
und zeigen eine schon mit blossem Auge wahrnehmbare feine concentrische
Streifung. — Zigaukenberg und Brentau. —
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SSO
102, OrUumoiaf varieeastaia nov. sp.
Ttf. Flg. II.
IHeM nicht ToUstäodig erhaltene aber dmeh ilife Sohdensttlptur aufTallrade
Form trSgi auf dem vorderen Theil der Schale sahireiche (ungeOlhr 30) noch
mit bIo88«D Ange erkennbare meist gleich starke eonoentrische Strafen, welche
in der NAhe des Wirbels von sehr feinen nur mit einer scharfen Lonpe erkenn-
Imren Badialstreifen gekrenzt Verden. Der hintere Theil der Schale trttgt
fttarkCf scharf hervortretende radiale Bippmi, welche, so weit man beobachten
kann, nach dem Hintcrende zu allmälig an Breite abnelimen.
Die Art fand sich im Backsteinkalk vergesellschaftet mit Chfcloennua
Spatkii. — Hoch-Stäblan. —
103, Lueinu pHttra Iiis. sp.
Tfllinu yrinra Iiis., ]jOth. succ. pag. 64. Tai. H*, ¥'\\r, 8a, b.
l.unini priscn Bronn. F«'rd. Roemer: Letli. ])ala<M>z. Taf. 14, Fif^. 2.
F'aud sich lu i uns voige.sellsclmftet mit 6tri(kLundinia Üchmiiltii Kiesow in
i 'iwni grauen mergtligen Kalk.
Diese Art kommt im anstehenden Gestein in obcrsiluri.schen Schichien iUt
Inseln Ootland und Oesel vor.
lik^ Luoina Hiaingeri Hnrchison.
Liteina Hinngeri Hnrchison, F. Schmidt: Geol. d. Jns. Gtotland, Dorpater Archiv
1859. pag. 439.
Die xa Spengawsken an%eibndenen Exemplare stimmen mit Gotlllndischen
Originalexemplaren des mineralogischen Museums zu Breslau iibcrein. Auch
das einschlies.s(>nde Gestein ist identisch mit dotu Ootlandisehen; es ist dasselbe
ein etwas oolithischer grauer glimmerreicher kalkhaltiger Sandstein.
105> Oypricardia estlumu Eichwald var.
Taf. m, Fig. 12.
( ypricartUa cnthona Eichwald, Leth. ross. pag. 1012. Taf. 31», Fig. 7.
In einem grauen roth gefleckten Kalke, welcher sehr dicht und von
splittrigem Bruch, ausserdem locherig ist and dem typischen Wesenbei-ger Ge-
Htein mindestens sehr nahe steht, findet sich eine linke Klappe der C^prieardia
ntkona ISchwald. Die Schale ist schief eifilrmig, stark gewölbt, mit sehr her-
vertretender Mittelpartie , der Wirbel knn und siemlich stampf. Bine kleine
AiNMfla ist unter dem Wirbel deatlich markirt, hinter dem Wirbel eine Area,
welche angefUhr so lang ist wie die Hälfte der SchalenUnge. Die theilweise
H^nHene Schale trägt sehr feine eonoentrische Streifen; in grösseren Absenden
markiren sich Anwachsringe.
Länge — 21 mm, Höhe = 16,7 mm, Dicke der linken Schale — 7 mm.
Die hier ^efimdone Form ist anscheinend es was kürzer als der von Eich-
wald beschriebcoe äteinkern aus der Wesenberger Schicht. — Langenau. —
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tos, CffTiod&wttt Mitwtnta Mnrclii'snn et Yernenil.
Lucina shiuata Mureliison, On thc Silurian Rocks and tlicir assoeiate.^ in parts
of Swcden, Quartorly Joarnal of tho Gcol. Soc. of London 1847 pag. 29.
CyrlodtnUa nnuata LiiidslrOin, Om Silurlagicn pl CarlBdarne» OefV. Vetensk.
Akad. Förhandl. 1882 No. 3 pag. 18.
Die Verateinemng wurde vergesellschaftot mit Caljfmene Blunufibaehii
Brongniart, Pterima retroßata Hiainger, Pferinea retieulafa HisingeTi Mjftil«» sp.
im GeRtein g der Sdiichtengrappe K so Spengawsken gefunden.
YIU. Gastropoda.
107. Metoptomn grarile nov. sp.
Taf. III. Flg. 1.1a, b.
VorgcscUscIiaftot mit JUaenus Chiron Holm fand «ieli in oinom Stück frrnimn
I<»iinospliäi'it<Mikalkos ein kleines ziorliclics Mefojttotna. Di«' Basis ist oval, an
dem f'inen Kiid«* um- selir wenig vorlnoitert. Pio Schale ist ziendicli schlank und
stunipr kegellornjig. Die Seiten diu* Schale sind nicht ganz gomde, sondern ein
wenig eingeschnürt. Die Sjiitz«' liegt nngefalir über der Mitte der Basis un«!
niiiiei t sich dem l)reit<M-en Knde derselhcn nur äusserst wenig. Die Schale ist sehr
fein concentriseli gestrcilt. Lange ö mm, Breite 4 niui, Höhe H.2 nun. Nahe
verwandte Formen sind Patella cwuiricta Eichwald (Loth. rosa. pag. 1094.
Taf. 41. Fig. 31) und Patdia antiquienma Sfarkl. (His., L(>th. suec. pag. 45.
Taf. 12, Fig. 10.) — Langfuhr. —
1Ü8» JPieurotomaria oiwaUata Wahlonberg sp.
HeUdlei^ öbralhfuft Walilenl.crg i. üpsal. VI 11. pag. 7.3. Taf. 4, Fig. 1, 2.
Ueliciies Gvaltenafu8 Scblotb , Petrefactenkunde L pag. 103. II. pag. 61. Taf.
. 11, Fig. 3.
Evomphalus pnevflo-ffualteri'atvft His, Leth. snec. pag. Sß. Taf. 11, Fig. 5.
Pleurotomaria oin-allata F. Koenier, Leth. palacoz. Taf. ;">, Fig. 1 a. b.
Sehr häufig in unseren Echinosphäriteukalkgeächicben, aber selten mit Schale.
109, TieuroUmiaHa ettiptiea His sj).
Troc/iux t'/lijttiruü His.. Leth. suec. pag. 35. Taf. 11, Fig. 1.
Pleurotomaria elliptica F. Schmidt, Untersuchungen . , . pag. 201.
,, F. Roemer, Letii. palaeoz. Taf. 5, Fig. .3.
Diese Versteinerang findet rieh bd uns in den Geschieben vom Alter der
Echinospbttritenkalke nnd der Jewe'schen Schicht.
HO* TIeurotomaria ellipticu His. vnr. anHquisitima Bichwald.
Taf. III, Flg. Iis, h.
Pleurofonmrfa anHquisnma Eiehwald, Leth. ross. pag. 1168. Taf. 42, Fig. 17a, b.
J\irbo antiquimmv» Eichw., Urwelt Russlands Ii. pag. 53. Taf. 2, b'ig. 7.
M
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Es fimd aich diese Venteinernng in svd Exemplaren in einer Echino*
sphftritenkallLplatte tvt Langenau. Bei dem einen Stöck ist die Schale uodh
theilireise erhalten; die fdne Qnerstreifung oberhalb des Scblitabandes ist etwas
feiner als di^enige von Fleurotcmaria dUptica, von welcher unsere Fem/ sich
nnsserdeiD noch durch den grösseren Spiralwinkel (00®). durcli eine geringere
Anzahl der Windungen und durch etwas lh <v-<f re IJrcitc des Schlitzbaudcs, welche
ungefähr % der Umgänge beträgt, unterscheidet. Bei dem einen meiner Stücke
treten unterlialb dorJ Sclilitzbaiuies ganz deutlich sehr feine auf der Kante der Um-
gänge senkrecht ^tt-liriiik' Streifen licrv(»r. deren Lange ungefähr «hn- IJrcitt* des
SchlitzViandes betragt. Die letztgenannten feinen scnki'echten Sticil'fii lialic ich
an mehreren gut eiiialtoncn Exemplaren iler ncurototnuria cilipitca de.s niinera-
logis-.'hen Museums zu Breslau, welche mir zur A'ergleichung zu (ichotc standen,
Vergehens aufzufinden mich bemüht; doch war bei einigen der in Rede stehenden
Exemplare das Schlitzband nicht diroct an der unteren Kante der Umgänge ge-
legen, sondern etwas nach oben gerückt, nngefilhr in dw Weise, wie es unsfiie
Form seigt. Die Unterschiede swischen d«r Vimnrotcmaria eltiptica Bm. sp.
and der PUurotomaria anügutMinta Eichwald sind mithin Susserst gering, und
Ist letKtere doch wohl nnr eine Varietät der Pleurotomaria tlUpitea. Eichwald
selbst hat einmal (Urwelt Russlands II. pag. 58) diese Anäeht ausgesprochen;
deine letzte Beschreibung der Pleurotomart'a aniiquiinfna in der Lethaea rosgica
ist ohne besonderen Werth, da es Eiehwald versäumt hat, bei dni in seinen
Werken g^ebenen Abbildungen die Lage und Braite dos Schlitzbaudcs genau
zu markiren.
III, Fieuroiomaria eoctenm Heidon hatn.
nair<ttünian'a ejclt'nm Heidenhain, (haptolithen luhrende Diluvialgeschicbc.
Z. d. d. gool. (Jes. 18t)l> pag. 100. Taf. 1, Fig. 10.
im Graptoiitheugesteiu. — Spengawskon. —
U». Mwe/Uaania beUMncta Hall.
Mmrtkuonia bellicincta Hall, Palaeontology of New^Tork I. pag. 179* Taf. 39,
Fig. 1.
Murehitama beUicineta F. Boemer, Letb. palaeoz. Taf. 5, Fig. 7.
In einem dichten lOthüch-grauen Kalkgeschiebe vom Alter der Wesenberger
Schichten, welches in seiner Beschaffenheit lithograpliiscbem Stein ähnlich ist
and Einschlfisse von Kalkspath enthält, befindet sich eine Mun-ltisonliK welche
mit einem amerikanischen Originalstück der A/. bellicincta Hall gut überein-
attnunte. — Spengawsken. —
Vor längerer Zeit wurde mir aus Marienwerder ein gut erhaltenes Stück
aus einem i«jtlilieli(.'ii Kalk vom Alter der Wescnberger Schichtcu zur Ausiuht
zugeschickt, welchem ebeoTalis zu dieser Art gebort.
6T
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262
IIS, Mnrehit&nia cf. in»iffnU Eichw.
Meutoniaria i»xi<intx Kichw., Leth. ross. pag. 1164. Taf. 43. Fig. 1.
Ein Stpinkein in einem gelbliclien Mergelgestein, welclies höchst wahr-
öcheinlieh zur Kegel Hclien Schicht gehört, stimmt in den allgemeinen Umrisseu
gut zu der Eichwald "scheu Abbildung dieser Art. Zu Murehuonia insiffm't
gehört wahiscbemlich auch eine Form aus dem grÜDlich granmi kioaeligeu Kalk
mit Chamopt matraura,
114. MurtMatnUa efy^futa$a His* sp.
Turritdla cinguhla His., Leth. «nee. pag. 89. Taf. 12, Fig. 6.
Murehi9onia citigulata Verneiiil, M. Y. K. Ruana II. pag. 339 Taf. 22, Ffg. 7.
„ H F. Schmidtt Unteraochnugen . . . pag. SOS.
Ein von Herrn Akademiker F. Schmidt bestimmtes beschaltes Ezemphir
zeigt randlich gewölbte Windungen mit einer wenig deutlichen stampfen Kante
unterhalb der Mitte; bei einem der sonst glattmi Umgänge Hessen sich auf
dieser Kante Sparen des Schlitzbandes erkennen. Das Gestein ist ein gelber
Kalk, wie er auf Oesel vorkommt (K). — Spengawsken. —
Stoinkerne und beschälte Exemplare fanden sich auch im Beyrichieukalk ;
aber immerhin .'«ind mit Schale versehene Exemplare ziemlich selten.
Mit dieser Art ist vielleicht eine Form aus dem Gcätciu mit (Jliasmopt*
maa'oura zu vereinigen.
US. Mnrehimmfa cf. d^pMwtUtformia Eichwald.
Plexi roiniiHirio (hlphiiniliformU Eichwald. Loth. ross. pag. 1172. Tal. 4^5. Fig. •'».
Vergeaellschaftet mit tyclocnnus Spaskii fand sich der Steinkern einer
Murehüonia, welche der AJurchUonia delpkinuliformü Eichwald nahe ätcht; da^
Gestein ist ein grauer Kalk und gehört Sur oberen Abtheilung der Jewe*8dicii
Schichten (D,). — Spengawsken. —
116. BeUerophon cf. conspiomts Eichwald.
Belleropkon wn^ewut Eichw., J^eth. ross. pag. 1078. Taf. 42, Fig. 14a, b.
In einem Stück Bchinosphäritenkalk fand sich neben Cheirunu wniolariit,
Cheirvnt$ PUmlim etc. ein kleiner Bellerophan, von dem jedoch nur die ersti'n
Windnngen erhalten sind. Der Bücken trflgt in der Mitte einen schwachen
aber deutlich ausgebildeten Kiel, Ton welchem feine schrig nach Tom gerichtete
Streifen an^hen. Die Seitenrilnder sind schneidend, der Nabel gross und tief.
Die Rfickenflächen rechts und links zeigen bereits die flaclie Aushöhlung an*
gedeutet, welche bei den grossen und vollständigen Exemplaren EidiwaldV
deutlich entwickelt ist; bei diesen findet sich auf der letzten Windung kein
Kiel. Ob rill solcher bei .Tugendfonncn und auf den ersten Windnngen der
Eich wiild sehen Art vorhanden ist, darüber habe ich in der Letbaea rossira
keine Angaben gefunden.
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Gichvald giebt als einen Fundort kleiner Formen von Bellerophon
co$upic»u» die Umgegend von Pulkowa (Echino^phäritenkalk?) an. — 8|»cii'
gafTsken. —
117. BeUerophon ewUr^gahiS F. Roemer.
Bellerophcn cvhrijuyatu* F. Roemer, Lotb. palaeos. Taf. 5, Fig. 10a, l>.
Das von Herrn Gehdmratii F. Roemer selbst bestimmte Stfick, von dem
ein fast vollständiger Steinkem mit etwas Schale und ein Theil des Alidruulcrt
vorhanden ist, gehört nach einer geftlligon Hittheilung des Herrn Akadcniikrr
F. Schmidt dem Gestein nach wahrscheinlich xar Jewe'schen Schicht. —
Spengawsken. —
118, BeUerophon radiatus Bichwald.
Bdlerophon mdiattu Eichwald, Leth. ross. pag. 1074. Taf. 41, Fig. la, b, c.
„ „ Karsten, a. a. O. pag. 40. Taf. IS, Fig. 10.
Von dieser Art 'wurde nur eine kleine Form vorgesellschaftot mMSuMUes
gigas Eichw. bei uns aufgefunden. Die Seiten sind nicht vollständig abgerundet,
sondern etwas gekielt. Der Mfindungsrand ist nach aussen umgebogen und
trägt in der Yorlängorung des RQckenkieles einen kunsen Schlitz. Die Scliale
ist längs- und schief quei^treift und trägt deutliche Anwachsstreifen. Die
Art findet sich in einem gclligrauen Kalke, wclclu-r jcdcuralls ziii- rjykliolnicr
Schicht zn stellen ist, in welcher auch in Russlaiid Subulite« giya« und IkllerojfhoH
radiatu* vorkommen. — Spengawsken. —
119. BeOerophon tiHlofnUiis Soworby.
Belltrophon trihlmha Sow., Murch. Silnria 3. od. PI. 0, Fig. 29.
Fand sich mit B^rushia Wilekennana Jones, Orthoceras cMtatvm Koll etc.
im BeTrichienkalk. — Schfiddelkau. —
120, StiljdnifOHtonnf mcyalostoina Eicliw. .ip.
IkUerojthon metjaloHfoma EicliW.. Lrtli. loss. ])ag. 10R9. Taf. 41, Fi<r. .^a, h, C.
Safj'hiaoxtomo iurfffifoftfvnia F. RofiiK^r. Lctli. jtalaroz. 'i'al'. '^, FIl'. 1>.
Zwei Iv\«'!ii|>la ir dieser Art, vftii denen eines lieselialt. t'anileii sich ver-
gesellseliallet mit I'yr/iii/nsji/i(ii rifi;s(ii/raiiliinii, C/i'Vruni/< niriohiru nnd zahlreic'lien
audcreu \'ersteineruugen in einem Stück Feliin(»s|tiiäritenkalk zu {^pciigawükcii.
X^l« Xwrbo cf. bicepa Eichwald.
Turbo bicep« Eicbwald, Urwelt Russlands 11. l.a^^ 55. Taf. 2, Fig. 12, 13.
Der Spiralwinkel beträgt ungefähr 70 Die Uniirünge. deren 4 vorhanden,
sind gewölbt und nehmen schnell an Starke zu. Die Schale ist niil 8 starken
kiclartigen Längsstreifen versehen, deren oberste auf der letzten Windung am
schwächsten ist: bei den vorhergehenden Windungen tritt diese X'er.schiedi-nheit
ni>lit hervor. V.n dies(Mi )> liängfsstreifen treten aul' ih'r U'tzti'n NN'indnnL^ narli
der Dasis bin nndi K» andere hinzu; von diesen liegen die '2 ersten mich aid"
iler Windung öcdbsl, die anderen an Stärke ctwa.s almehmeiKh'n auf der Üa.-i.>.
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Die letsten treten ganz in der Nilie desi wie ee schointy schwach entwickelten
Nabels auf. Die Lttngsstreifen werden von sehr feinen etwas schrSg nach
hinten gerichteten Qnerlinien geschnitten. Einige stärkere Anwachsstreifen
Lrclcn deutlich Iicrvor. Die VcrHteinerung fand eich zu Spcngawsken in einem St&ck
EcbinoBph&ritenkalk vergesellschaftet mit zahlreichen anderen Versteinerungen:
fJheirurus rariolaris, Strophomena imbrea, Echinosphaeintex auranfivm etc.; es
unterscheidet sich unsere Form von dem Turbo biceps Eichw. hauptsächlich
durch (\vi\ kleineren Winduugswinkel und durch die geringere Hoho der letzten
Windung.
129. JESuomphalus ditoor» Sowerby.
Euomphulm i1l>^cwH Sowcrby, Sil. Syst. 62«. Taf. 12, Fig. 18.
Diese Versteinerung fand sich in einem gelblichen Kalk, welcher mit den
unteren Oosersclien Schichten und mit gewissen Schichten auf Hittol-Gotland
gluichalterig ist
198. JBoouUamphälua äUxhm F. Römer.
Ecculiomphalu» alaiua F. Rocmcr. Leth. jtalaeoz. Taf. 5, Fig. 5a, b c.
„ F. Schmidt, Rcv. d. ostbalt. sil. Trilob. pa^. 2G.
Ist nicht selten iu unseren Cieschiebcn vom Alter des Echinusphäriu iikalkcs.
124. JlolojyelUi obsoleta Sow. sp.
Uolopetla (TwriteUa) obsoleta Sow., Murch. Siluria. 3. ed. PI. 34. Fig. 11.
Stein kerne aus dem Beyrichienkalk stimmen vollständig mit der iu Murohisou's
Siluria gogebeneu Darstellung fiberein.
PUnlIyeeva» putütuni nov. sp.
Taf. m, Flg. Ifta— d.
Eine kleine Form von etwa 4 mm Hdhe und einem grtfssten Quordurcb-
niesser von 5,8 mm. Die oben ziemlich flachen Umgänge, ungefähr 2V8, er
weitern sich nach der Mfindung su sehr schnell; sie liegen last in einer Ebene,
und treten die ersten Windungen nur wenig aus derselben heraus. Die obere
nur wenig gewdlbte Fläche der letzten Windung biegt sich ziemlich scharf nach
unten und innen um. Die Schalenfläche trägt dicht stehende feine sanft ge-
schwungene QucrlinicM), welche auf der letzten Windung anfiings nach hinten
gerichtet sind, auf dei* Basi» aber fkst gerade nach unten zu verlaufen. Diese
Qucrlinion woHen von nur sehr wonig feineren eben&Us dicht neben einander
stehenden LUiigslinien geschnitten.
A orkomuieii mit Prociux pulr/ier Nie.-J/k.. fCiicrivvrus cf. nhfuxvs Aiig»»lin
und Leperdiiia sp. im bräunlichen olicrsilui Im liüu Kalk, weicher der Schichtcii-
grupgc K. angehört. — köuigsthal bei Dauzig.
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1190. SuMUeB giffM Eiehwald.
SuMi1e$ giga» Eichwald, Letb'. rose. pag. 1126. Taf. 48, Fig. 10.
Ein mit BelUrophtm radiatv Eicbw. in einem gelbgranen Kalk gefundener
8teinkern stimmt mit der von Eicliwald gegebenen Daretellnng aeince SuMiU»
gigais öberein.
Die Art findet sich in RuBsland in der Lykholmer Schicht. (Ff.)
IX. Pteropoda.
127. HyolUhes acuttm Eiehwald.
HyoUtlm acutus Eiclnv.. Letli. l oss. pag. 1040. Taf. 40, Fig. 13 uud 14a, b, c
.. F. Rooiiior, Leth. palacoz. Taf. 5, Fig. 11.
llijolithex lafux Kicliwald. Leth. ross. pag. 104r). Taf. 40, Fig. IGa. h.
Diese Art findet sich bei uns iiiclit selten in einem durch das Vorkouuicn
▼on Gkekurm» taul charaktei-i:iirtcu Ecliiaosphäritcnkalk, welcher den unteren
Schichten des russischen Echinosphäritenkalkes entspricht; selten Jedoch erhilt
man St&cke mit Theflen der Schale, weil diese sehr fest im Gestein haftet
Bs dfirfte dieses Fossil, wie Herr Akademiker F. Schmidt mir in Form'
dnw Notiz mitthdlte, von IlyoHthn latvt Eichwald, welcher ebenfalls im Echi-
nosphäritenkalk vorkommt, kaum zu unterscheiden sein.
Das mir zu (iebote stehende Material ist nicht geeignet, diese Frage sn
ont.->eheiden; doch besitze ich einige Stucke, welche den Uebergang zwischen
beiden Formen zu veimitteln scheinen.
J»S, HyolUhe» 8triati*s Eichwald.
Hyolithes gtrtafm Eichwald. Lcth. ross. pag. 1046. Taf. 40, Fig. 15.
Ein nicht ganz ▼ollständiges E.xcmphir dieser Art wurde mit liiaenus »p.
in einem Stück Echinosphacritenkalk aufgefunden. Die eine Seite ist flach ge*
wölbt, die entgegengesetzte stark dachförmig, etwas stärker als bei Ut/olithes
acutm.
Heide Seiten sind durch ausgeprägte Kanten von einnmler gcschiclcn;
sie sind längsgestreift. Die lireilc der Langsstroifcn ist ungetalir gleicii der
Breite ihrer Zwischenräume. Zwisclien je 2 Ilaupt.streifen, welche ohne Loupe
za erkeamn sind, b^det ndi ein feinerer Streifen. Die Zahl der Lftngsstreifoi
erster Ordnung beträgt auf der flach gewölbten Seite ungefiUir 34, auf der
stärker gewölbten etwa 38. Die Längsstreifen werden von dicht stehenden feinen
Querstreifen, welche mit blossem Auge nicht zu erkennen sind, gekreuzt. Diese
Art, von wdeher Eichwald Jngendformen besdirieben hat, ist nach der flachen
Sdte hin schwach gebogen.
Die grösstc Breite mag ungefähr 13 nun l»otragen haben; die grösstc
Dicke beträgt 9 mm. Die Gesammtläugo bat jeUenlalls nicht weniger als 30 mm
lietragen.
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X. Cephalopoda.
VorhouKM-kinig: Bei den iKvJiiilitlit'n (\'j)lialit|M)(loniiatf uiigcii ist dio
vergenz der gerade j^c^tixM^kteii oder doch iiiir selir schwat-h gt'IiojreiR'ii Tlifilo
in der Woiöu liestiumit wordiMi, da.s.s das Maa^^b des liintereu Durcliuioo.sers von
dem den Tordercn subtrahiit, die Difl'crcuz durch die Ultigo dividirt und der
Bruch so reducirt wtirde, dass sein Ztthler 1 ist.
129, J*uiaeanauHhM itagpes Bemel^.
Palaeonauiüu» hovpes Remele, Z. d. il. gcol. Ges. Band 33 (1881). pag. 2.
fiin scliönes Exemplar dieser Art crliiclt ich durch Herrn Oscar JacoUöen
von Spengawsken. Dasselbe wurde Herru Trufessor Reuiclt' von mir auf liuigere
Zeit y.wv A' orgleicliung zugesandt, und diirfen wir anderen Orts eine ausfuhr-
licherc Mittlicihing liieruber erwartm.
Ks liudet sich diese Versteiucruug im Kcliiuosphaeritcukalk.
ISO* Troi^wlUe» aettressus Eichwald sp.
Cljfmem'a ütprma fiichw., Leth. ross. pag. 1305. Taf. 50, Fig. öa, b.
Bin gut erhaltenes Exemplar fand sich mit Cheirvrut rariolari» und zahl-
reichen anderen Versteinerungen in einem Stuck EchinosphaimtenkallL su Spen-
gawsken. Die von Eichwald ongogebonc Oberfläcbenseicbnung tritt im Gan2en
recht dentlidt hervor; nur auf den ersten Kammern ist die för diese Art
charakteristische Querstreifung weniger deutlich, indem fast nur ITauptstroifon
zu erkennen !>ind; deutlich treten die Zwischonstroifen zwischen den Ilaupt-
streifcn erst bei den weiter nach vorn gelegenen Kainmorn auf, und wächst die
Zahl der ersteren im Allgcmoiuen mit der Eutwickclung der Schale.
Auf (hu" Wohnkaninicr treten die ITauptstn ifon M(Miitxer scharf liervor: es
betraft dort tiie Zahl der Streifen zweiter Oidnuiig /wischen je zwei llau)»t-
streifen ungefähr 6— H; im Uclirigcn muss nocli bemerkt weixieu, dass die Starke
der Zwischenstreifen nicht unerheblich variirt.
131, Aneintroeerua undiUahiftn Boll.
Anciittraceraii undultttvm (lAluite» «ndvlatu») Boll. Archiv des Vereins der
Freunde der Naturgeschichte in Meklenburg. 1857. pag. 87. Taf. 8,
Fig. 25.
Aneittroceraa vndvlafum Dewitz, Ostpreuss. Silurcephalopoden , Z. d. d. geol.
Oes. Band H'i (l^^HO). pag. 387. Taf. 17, Fig. f), -kK. öB.
Strombolituitett uuilnlatuti Bemeld, Z. d. d. geol. Ges. Band 34. (1882.) pag. 117.
Taf. 5, Fig. 1. ■
Ein aucli in der (»rösse nn't dem Hnllschen Kxeniphir nbereinstiminendes
Stück fand sich zu (lisdikau bei Traust ; erhallen ist der gestreckte Thcil in
einer I^änge v<in ^'2 nini und drr Aid'ang drs gckrüniniteii Theih's. I)ir Kanmiei-
iiohc konnte an - idtcr i'inand<'r und in »h-r .Mitte des Keu<'|.~! gelegenen Kani-
mern gcmcsseu werden; die Hohe der ubcrcn Kammer betrug ö,ö mm, der
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DarehmeBser des dazu gohörigcu Torderra ICahtiinieiiriiigeB 23 mm, die Hölio
der darnnter liegenden Kammer 5 mm, der Durebmeaser des vorderen Naht«
liniaunngea 21 mm. In beiden Fällen stellt sich das Yeriiftltniss der Kammer*
hohe snm Durchmesser des dasn gehörigen voi-deren Nahtlinienringes genau
wie 1 : 4, 2.
Das die Yersteinemng einschliessende Gestein war ein fester grauer im
Uebrigen vcrsteinernngsleerer Kalk, welcher dem Anscheine nach Bchino*
8pbaeritenkal]£ ist.
Littiitcs teres Eichwald.
Lituite» tere* Eichwald, 8chichteiiäystem von Esthland pag. 105.
IjCth. roöH. pajr- 1^09.
Litiii'frx Oih'ni Vernouil. a. a. 0. pag. 'M)(l Taf. 25, Fifr. Ha. b, c.
Ueberein hier in einem sehr festen hellgrauen I'johinosjiharilcnkalk geluntlcnes
ziemlieh gut erhaltenes Exemplar, welches im l'olirigcn mit der Darstellung V(tn
Vemeuil übereinstimmt, int zu bemerken, dnnä die Kammeruähte, welche an
den Seiten einen deutlichen nach hinten gerichteten Bogen bilden, nicht gerad-
linig fiber den Rficken verlaufen, wie Vemeuil angicbt, sondern, entsprechend
der Angabe Eiehwald's bei seinem Liluitet terea, auf dem R&cken einen swar
schwach ausgeprigten aber immerbin hinreichend deutlichen ebenfalls nach hinten
gerichteten Bogen bilden. Da man nicht ohne Weiteres die Angaben Verneuir«
aniweifeln darf, so scheint es, als ob bei manchen Exemplaren die nach der
Mimdung gerichtete Coucavität der Nahtlinie auf dem Bücken ganz undeutlich
wird und in eine gerade Linie fibergeht.
Litviieg lereit int ein characteristisches Fossil des russischen Echinosphäriten-
kalkes. — Langfubr. —
IMuites perfectus Wahlenberg.
Liiui1e9 perfeetw Wahlenborg, i. Acta Soc U]isal. in, pag. 83.
Ut«ite$ lifuus Hisinger, Leth. suec. pag. 27. Taf. 8, Fig. 6.
Ein Stuck des ge.s'reekteii Theilcs eine.s Lituiton, bei dem man wegen der
Schalensculptur nur zwischen Lituite» litvus Montfort und LAlutie» per/ectuH
Wahlenberg schwanken könnte, zeigt nngei^hr eine Convergens von V7. Vor-
kornmen im Echinospbaeritenkalk.
13ä. IMuUes littms Montfort.
IMuitm liiuw Montfort, Conch. syst pag. 279.
TSihuluB eoneameralut «qnee ftpiroi' motlo intorfo Klein, Descriptiones tubulorum
marinornm pag. 10, Taf. V., Fig. H.
latviff^ littitis N«)etling, Z. d. d. geol. CJes. Band i>4. pag l ")»). Taf. 10 0. 11,
Findet nicli ebenfalls in den KohinüF)]diäritenkalkcn und scheint häufiger
bei UOB vorsukouiiucH al» der Litvife» ifer/ectus.
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ShynichorthoecraB AngeUni Boll sp.
lAtuite» Angelini Boll, a. a. O. pag. 89. TaC 4, Fig. 11.
Rkynehorthoeera» Angelim Bcmel^, Z. d. d. geol. Oes. Band 34, pag. 135.
Kxemplare dieser Art fand^ sich mit Orthoeenu duplex Wablenlierg und
Ortkacera» sp. in einem rothen Kalle, welcher dem Oelttndischen vollkommen
.i^h'ifht. Die Coiivo'^^ciiz des einen Itestcihaltonen Exeiuplars betiägl.
Die von Reuiel(' her\ orgeliolM-no A'crüchicdenheit der Riefen und die sonstigon
von Boll und Reinelc angegebeneu Merl^male sind an unseren Exemplaren gut
zu erkennen.
130. JEndoceran \Hujinatum 8chlothcim.
Orfhoceratite» vaginaltis Schloth«, Mineralog. Taselienbucli VII., pag. 69.
Ortkoceras ragt'naium F. Roemer, Leth, palaeoz. Tafel 6, Fig. 4.
Findet sich bei uns im rothen und grauen Vaginatenlcalk.
137, ßndoceras duplex Wahlenberg.
Orihoceta» ecmmune Boll, a. a. 0. pag. 67. Taf. 2, Fig. 4.
Orih<te«rm dupUai Angelin -LindstrOm, F^ragmenta eUmiea pag. 1, ex parte,
Taf. 8, Fig. 9-11.
Endocerae duplex Schroeder, Silureephalopoden, Schriften der physikalisch«
dkonomischen Gesellschaft sn Kdnigsbeig, Jahrgang 1881, pag. 82.
Taf. III., Fig. 1 A. und B.
Es findet sich diese Art bei ans h&ufig im rothen Vaginatenkalk.
J38. EmIfM'eras JMimeHii Dewitz.
Ot'thoeeratiff'H Kiphone ad pcrii>hn'i(ini poxito Brei/n, Diu&riaiio phgeica de polg»
ihalamiU, pag. l-)6. Tat". \ Fig. 1—4.
Endocerun Dammi Dewitz, Z. d. d. geol. Ges, Band 32, pag. 3UÜ. Tal. 16,
Fig. 1, 1 A, 1 B, 1 C.
Endocerai iJamem Seliröder, a. a. 0. pag. 00. Taf. 3, Fig. 2 A und B.
OtihiKerae duplex Angel in-Lindström, Fragm. sil. Taf. 3, Fig. 1—3.
An einem 66 mm langen Stfick wurde die CosYergenz = Vi« gefunden.
Die Kammerhohe beträgt V»; der Dorchmesser des im Querschnitt kreisförmigen
Sipho etwas m^r als die Hfllfte des Kammerdurchmessers. Die Unterschale
trägt siorliche noch mit nnbcwaühetem Aoge erkennbare Qnerstreifen.
Diese Versteinerung fand sich Tcrgesellschaftct mit PUwroitmaria elliptiea
His. sp. und Aeaphte sp. in einem Stück Echinosphaeritenkalk tu Lragenao.
ISiK JUndfjceras cnmmmie Wahlen berg.
OrtJtocei'08 dvplc.r Redl, a. a. Ü. pag. 65. Taf. 1, Fig. 2.
Endocerat commune Schroedei-, a. a. 0. pag, 87, Taf, 3. Fig. 3 A und 1>.
OrtkoceraUta eiphone ad lui ijiJtenum posito Breyu, a. a. 0. pag. 34. Taf. 4, Fig. 47.
Exemplare dieser Art finden sich häufig im grauen Vaginatenkalk und
im Echiuuspliariteukalk. m
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140, Bndooeras cißtnäHeum F. Schmidt
Endoeenu rylindricim F. Scbmidt, Be?. d. ostlMÜt sil. THlobiten pag. 25.
Diese Art, deren TolIsUndige Bescbreibiing nach guten Exemplaren wir
wohl in nicbster Zeit Ton Herrn Akademiker F. Schmidt zu erwarten haben,
steht dem EmdtetroM Wahleoberg Rehr nahe. Die Höhe der Lnfl-
kammem beträgt ungcralir Vr, dos SclialendarchnicsH i ; dor Siplio ist im Qner*
schnitt kreisrund, sein Durchmesser hetriifrt etwa ' , des Sr.lialendui-chmessers;
er liegt dicht unter der Schale. Die Querwfilstc des Sipho siiid sehr stark aus-
geprägt, besonders stark ;nif d^r Siphonalseite liervortretcnd. Die wie l)ei
Endorerti» commvue Wahlen l>«'rg hinter den Wrdstcn vorlaufenden Qiiorriefen
bilden auf dei- Si]ilionalseite eiiioii rechten oder stinnpfen Winkel. Hie untere
Schale ist niii sehr feinen und injr dnich die Loupe wahrneliuiliaren gruhig
punktirten Querlinien Tcrsehen, welche etwas unregelmässig verlaufen. Die
ConvergenK wnrde bei dem 105 mm langen Stuck ^ Vss gefunden. Es ist
wahrscheinlich, dass in Schröder*s Endorera» commune das Endwera» <ylin-
dfitum F. Schmidt mit einbegriffen ist.
Der we^n Nicbtberficksichtignng der nur mangelhaft erhaltenen Ober*
schale nicht ganx TollstKndigen Beschreibung wurde ein StQck zu Grunde gelegt,
welehes von Herrn Akademiker F. Schmidt selbst als Orthocera» cylindrieum
bezeichnet ist.
Das Gestein ist ein Thoneisensteinlinsen einschliessender KehinosphUritonkalk,
welcher mit dem in den russiäühcn Oätficcprovinzcn »uütchcnd vorkoiimieudcn
identisch ist. — Straacliin. —
141. Endoeera» BurchardU Dewitz.
Bmdoemu Burdkardn Dewits, a. a. 0. pag. 891. Taf. 16, Fig. 2, 2 a.
^ 0 Schroeder, a. a. 0. pag. 86.
Bs findet sich dieses Fossil hin nnd wieder in unseren Echinosphaeriten-
kalken. — Spengawsken nnd Langenau. —
142. (M/tocerfiH reguläre äuhlothoiui.
Orthocera* reguläre Sehlotheim, Petrefactenkunde pag. 54.
^ ^ F. Roenior, Leth. jialaeoz. Taf. ü, Fig. 1 a — e.
^ „ Angelin-Lindström, Fragm. sil. pag. 4. Taf. 4, Fig. 4, 5.
Taf. 9, Fig. 19.
Diese Art tindct sich häutig in unseren grauen festen Kalken vom Alter
des Kchiuosphaeritenkalkes (C|). nicht selten auch die Wohnkauimur mit den
drei Eindrücken. Ein einsiges Ifal iand ich ein Exemplar mit nur 2 Eindr&cken
zu Langenau. Die Oberschale ist fein schief quergestreiil, die untere Schale
eingestochen punktart Der d&nne Sipho ist nicht rollkommen contralf sondern
^n wenig ezoentrisch. Den Schalei^urchmessern von 6,5 mm, 15 mm, 17,2 mm
and 20,5 mm entsprechen die Siphonaldurchmesser 1.3 mm, 2,5 mm, 2,5 mm
Bod 2,7 mm, woraus sich die Verbältnisse 1:5; 1:6; 1 : 0,9 und 1 : 7,6 ergoben.
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Wenn diese Werth« bei der Kleinheit dei- su messenden Objecte auch nicht
gerade auf absolute Genauigkeit Anspruch machen können, so aeigen sie doch
zur Genfige, dass der Siphonaldurchmesser nicht in demselben Verhiltniss
wächst wie der Schalendurchmessei', sondern in seinem Bickenwachsthum hinter
d«Mii.-<'II»fin vcrliältnissmäBsig- etwa? ziiriickl)loil)t. Die Höhe der Lufticammem
schwankt nicht unerlieblidi; iiei meinen Exemplaren ist die Höhe in dein Duroh-
messer des vorderen Nahtlinienringes 17s ^Vs '"^^ enthalten. Für die
Convergenz ergiebt Bich bei den hier gefundenen Stiicken als mittlerer Werth
'A;^; es weichen ahn in der Converj^iMiz sowie auch in der Höhe der Luft-
kauiniern unsere Kx»'ni[>lar(' von ilcn durch Angclin Lindströni dargt'st«'llten
schwctlisclicn nicht unci lieblich ab; unsere Stiicke zeigen eine geringere Con-
vjirgenz aber höhere Lultkainuiei n als die schwedischen Exemplare.
Bei einem Exemplar war aul den Kauiuiern, welche einen dünnen, von
ihr innersten Schicht der Unterschale gebildeten Ucberzug trugen, eine vor-
tretende Lftngslinie, welche zu beiden Seitoi von seichten Furchen begrenxt
wurde, deutlich zu erkennen. Dieser Linie g^nfiber (aber nicht genau
diametral) markirte sich eine flache Litngsfurche. An Steinkemen habe ich
auch sonst wohl die vortretende Lftngslinie, nicht aber die snletat genannte
flache Lftngsfurche erkennen können«
£b Bei noch bemerkt, dass sich die Wohnkammer bisweilen wmt über die
(Irai Eindrikke hinaus verlängert; es betrug diese Verl&ngerung nach Messungen
an einem Steinkem mindestens 7 cm.
14:f. Oi-thoceraH iHuillum Eich wähl.
ürihocn-aH banlhm Kichwald. Leih. ross. ].ag. 1203. Taf. 49, Fig. 1 a — f.
Das hierher gehörige sehr starke, lusslange fast cylindrische Exemplar war,
obgleich nii1»esclialt. noeli mit Sicherheit als (hi/iocera« baciJJnm Eichw. zu be-
stimmen. Der Sipho ist exceutriBch; sein Durchmesser beträgt ungelalir
vom Durchmesser der Schale. Die Nalitlinien sind schräg. Die Kammerhöbe
V(5rhalt sich, auch bei den am weitesten nach vorn gelegenen Luftkammern, zu
ihrem Durchmesser durchschnittlich wie 1 : 1,9, an Eichwald's Figuren ungefähr
wie 1:2 (die hinteren Kammern sind bei Bichwald hoher, die Torderen
niedriger). Die Gonvei^^nz unseres Ezemplares beträgt (hinterer Durch-
messer =■ 21 mm, Torderer Durchmesser 80,7 mm, Abstand swischen beiden
842 mm).
Das Fossil &nd sich im Echinosphaeritenkalk. — Langenau. —
144, OrUiocera» NilsHoni Boll.
Onhoceras Nlhmvi Boll, a. a. 0. pag. 69. Taf. 3, Fig. 6.
Der Durehmesser des Sipho beträgt fast * des Sclialendurchmessers,
genauer ■ dasselbe Verhältniss fand idi bei einem von Herrn Rath Brückner
in iSeui»randeid)urg mir giltigst zur \ ergleicliung zugesandten Exemplar. Die
Lage des Sipho ist etwas exceutriäch, der Kegel äekr Bchiauk. Der Dureh-
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271
biMser uiiBeres Stuckes betragt am Rinterende 11 tum, am Voidereode 18,7 mm
Lauge = 121 mm. Hieraus berecliuet sich die Convorgeuz = '/it*
fiei einem Exemplar der Brückner 'sehen Sammlung, welches ich vor mir
lii^en habe, betrüg der hintere Durchmesser 13,7 mm, der vordere 16,4 mm,
Unr Abstand twischen beiden ß4 mm. Die Convergons ist also Vt4-
Der hintere Durchmesser der von Boll gogeboneii Abbildung ist = 12,8 mm,
d:tr vordere 16 mm, der Abstand zwischen beiden 80 mm; i*h ist demnach die
Oonvn-genz Vt«.
Hör Katninorduirhmosscr ist Ihm' unBCi'^iu Kxi'inplar fast gtMiaii (loi»[)('lt so
luK-li als die K.iMinK'iiiöhe. Das Brückner'sche h^xcmplar zeigt das von Boll
aiigegobf'Me Vcrhaltniss.
IHf (»licrc Schale trUirt die cliaiactci istist lien. scliai f lu i \ (»rUctciKlcu etwas
liiair«'!) l?iiiirsti('il'<Mi, Ii) — 14 auf 1 cm. die uiitiTc. snwcil (IIcscIIm' lilosstjclegt
um! i-ilialteii. die cluMifalls von IJoll cruiilmtcn liaaifciiicn unrctj^clinässii^i'n
QiM'ilinion, welche mit den an ciiuni Mecklenburger Kxcaiplar beul>aehieten
};(;nau übereinstiuiuien.
Das im hiesigen Provinzial-Musenm befind Itclie Exemplar unterscheidet sich
:ilso von den Mecklenburger StOcke n ilurch amv geringere Höhe der Luftkammorn
und durch grössere Convoi-genz, Eigenschaften, welche liei dieser Fossilicngruppo
(k. z. B. Orfkocera» re^lare) ganz r^lmttasig gewissen Schwankungen zu unter-
liegen scheinen.
Vorkommen mit Orthocera» duplex Wahlenb. im rothen Vaginatenkalk.
— Langenau. —
/4.>. Ort/ioceruH llaijentnrii Holl
Orthoctra» Hagenomi Holl, a. a. O. pag. 77. Taf. 0, Fig. l!>a, b, c.
„ Angelin-Lindsti'öm, Fragmonta silurica pag. 7. Taf. 5,
Fig. 14- 17.
^*t<'ijikei-iie ilieser Art wurden l<ei uns lose im Diluvialkies zu Laiitrenau
aii;<ret'unden. Hierher gehoi-t u aliiselieinlicli auch ein theihveise verdri'ickles
Kxeuijdar aus einem Stück Chunetenkalk, welches /u Lani.'1'uhr L^efunden wurtle;
das letztgenannte Stück stimmt weuigtitens in der Cunvcrgen/.. Kammerhöhe,
i^tarke und Lage des Sipho mit Of-Marerav/Ta^motnt Boll fiberein. Der Verlauf
(ler Nalitlinien liess akb bei demselben nicht genau verfolgen.
Dieses Orthocera» findet sich im anstehenden Gestein in den obersten
««ihiriseben Schichten der Insel Ootiand zu Oestergam; dasselbe kommt nach
F. Schmidt (Archiv f. d. Naturkunde Liv-, Est- und Kurlands 1859 pag. 473,
daselbst als Orthoeerat tenve Eichwald) wahrscheinlich auch in den gloichaltorigen
Schichten auf Oesel vor. Orthocera* tenue Eichw. findet sich jedoch stets in
IfeglcituRg des Eunqttei'uft, während unsere Stücke nnt Kntschiedenheit das
tiestein der Beyrichienkalke zeigen. Es ist demnach sehr wabrselH-inlich, dass
die hier gefundenen St&cke des Orthocera» Uagefuncü von der lusel Gotlaud
herstammen.
07
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272.
läß, Orihoeeras imbrietUum Wahlenberg.
Orthocen» imhricatum Wablenberg, Boll a. a. 0. pag. 76. TaH 6, Fig. 18.
Ein zu Langenau im DilnviaUriea geAmdenes Exemplar stimmt mit den
Boir geben Figuren in der ConTargens, der Höbe dw Kammern, Lage nad
Stärke des Sipho gut tberein; nur die Neigung der Kammern ist bei unsereui
Stfickc geringer.
Es findet sic h <ii('se Art im anstehenden Gestein in den obersten silurischen
Schiebten der Inadu GoUand und Oesel (K).
4
147, Orthoeertts gregarium Sowerby.
Orlhoceran (frcf/arium Sow., Murcli. Sil. Syst. pag. ßl9, Taf. 8, Fig. 16.
Findet sich bei uns im giünliehen und (hinkelgrauen Testen Giaptolithen-
ge.stoin. Es scheint bei dieser Art die Convergenz orheblichen Schwankungen
SU unterliegen. Doch sind die mir zu Gebote stfhendmi Exemplare nicht lang
genug, um durch Messungen an denselben hinreichend genaue Resultate zu
erzielen. Der Sipho ist dflnn und central. Die obere Schalenflache zeigt au
einzelnen Stellen die sehr feinen etwas gebogenen Querlinien.
148. Orthocet*aH Lmtense Sowerby.
Orthoreraa Ludeme Sow., Murch. Sil. Syst. i>a^'. 619. Taf. 9, Fig. la, b.
Ein Exemplar im giaunn festen firaptolitlungcstcin zeigt eine Liingc von
36 mm. Der vordere Durchmesser ist mm, der hintere = 3,3 mm. Di«*
Convergenz beträgt also ' n. Der Steinkern ist mit feineu etwas uuregel-
mXssig gebogenen Ringwfilston versdhen; auf 1 cm kommen ungefthr 15 Ring-
wfllste. Die Schale zeigt an solchen Stellen, wo sie gut erhalten ist, feino
Ringstreifen, welche den Ringwülsten des Steinkems entsprechen. — Langenau. —
149. Orihoeeras eoHtatutn Boll.
Orihoeeras rosf(tt}n)t Holl. a. a. 0. pa<^. 79. Taf. 1, Fig. 22a, b.
An (iciii liesterlialteiit n Stikkc zähle ich 15 Längsrippon. Die oliero Sehale
ist fein (juergestreift; sie trägt auf joder Kante eine vorspringende Längsleiste.
Untere Schale wie von Boll ausfiihrlieh beschrieben. Der Sipho ist stark
exceutrisch; derselbe streift mit seinem inneren Rande ungefähr den Mittelpunkt,
Vorkommen mit lieyrichia Wilekensiana, Bellerophon trilobatus, Ptenneo
sp., Chonetw itriafella, ComuUit» Hrpulantis in einem Stfick Beyrichienkalk.
— Sch&ddelkau bei Danzig. —
ISO. Orthoeertts annüluto-coHtatuni Boll.
OrthoeeroH annulato-costatum Boll, a. a. 0. pag. XI. Taf. 7, Fig. 24.
Ein von Brentau stammendes in einem Stück Chonetenkalk gefundene.-^
Exonij)hir ist in seinem Umfange nicht ganz vollständig erhalten; bei voll-
ständiger Erhaltung wird dasselbe ziendich genau 20 leistenartig hervortretende
Läng.-^kanten getragen haben. Sipho nicht zu erkennen, da die innere Aus-
füllung aus kryslallinischem Kalk besteht. Die Querwülste treten, wie auch
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Boll angiebt, besonders auf den Luftkamnem deuttieher aof, wilbrend sie auf
der Wohnkammor aUmftlig verschwindon. Die gaoxe Schale ist sehr fein quer-
gestreift. Eine auch nnr geringe Bi^ng habe ich bei meinem Exemplar nicht
wahrnehmen können, ebenso wenig an einem allerdings siemlich kuraeu Exanplar
der Brfickner'schen Sarnnünng, welches ikbrigens, nach dem aus dem Beyrichien-
kalk herrorragenden Theile zu urtheilon, ebenfalls gegen 20 Lttngskanten trägt.
151, Orthoceraa canaUculatmn (Hnrchison?) Ueidenhain.
Orthoceras eanaliculatum Heidenhain, Graptolithen führende Dilnvialgeschiebe,
inaiig.-Diss. pag. 82.
Im grünlichen festen Graptolithcngestein und zwar eingelagert einor Wohn-
kammer des Orthocera« (/rfffarimn findet sich ein Tbeil der Schale eines kleinen
Orthocerat. welche zu der Beschreibung Heide nhain's gut passt Die Schale
ist mit rcgelraäsfäig gestellten Längsnppen versehen, deren Gesammtzahl im
ganzen Umfange etwa .*iO lietragen haben mag. Zwischen den Lan<rsrii)i>('n ist
die Sflialc ^:latt,; dicsellje trägt ausser den liängsrippen noch schwach hi'ivor-
trt'i»'ii(i(' QiKMwiilsto in ähnlicher Anordnung wie wir sie bei (h-t/i'xiTds cuna
lirvlufum Murchison sehen. (Öiluria, '6. ed. Taf. 28, Fig. ü.) - Hoch Stiiblau. —
lo2. Orthoceras Hisingeri Boll.
Taf. III, Fig. 16.
Orthocerm Hinngeri Boll, a. a. (). pag. 73. Taf. 5, Fig. I3.
mumlahtm Bis.. Leth. suec. pag. 29. Taf. 9, Fig. 8.
Diese Art zeigt die Eigenthfimlichkeit, *dass sie sich nach der Wohnkammer
lu verjüngt. Die Ringwülste Tcrlanfen bei meinen Exemplaren nicht ganz
gnade, sondern sie sind etwas wellenartig gebogen*). Die Verjüngung der
Schale an ihrem vorderen Theil ist nicht etwa auf Rechnung einer Znsammen-
driiekang zu schreiben, wie Boll annimmt; die Hisinger'sche Abbildung zeigt
die aUmäiige YeijQngung ganz deutlich, und bei meinen Exemplaren ist von
einer Znsammendrückung nichts zu bemerken eher etwas von einer nach der
Seite hin erfolgten leichten Verdi-ückung. Die Wohnkammer trttgt keine Ring-
wnlste, almr wndeutliche wellenartige qner verlaufende Erhebungen. Die Schale
iiiigi auf den Luftkanmiern und auf der Wohnkammor sehr feine Quoi streifen,
wj'lche iheilwcise noch mit unlx'waffnetem Auge zu erkennen sind, icdcnralls
aljcr mit Hülfe einer auci» nur schwach vergrössernch'n Lmipc. I)<'r \'( i lauf
der Querstreifon entspricht demjenigen der schwach weUeuartig gebogenen
Riugwülste. Siplio dünn, central.
Vorkonuiien mit Chonete« striatella und Comvlite» terpularim im Beyrichien-
kalk. — ypengawsken. —
*) Dictielb« wellenartige Kinbief^inf; <1«'r RingAviilfit«- zoijrtu auch «InExempItr von Gotkrnd
wcIdM Ii«R OehttiBimth F. Boemer mir freimdlidiiit siir VeisteicbnnK siisudt».
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Orthommm etOmniteum Portlock.
Tat IV, Fig. 1% b.
(hihoeerat ealamiteum Portlock, Report of tlie oonnty of Londonderry pag. 365.
Taf. 25, Fig. 1.
(hthoeera» Ulineatum Murchison, Sibris III. ed. pag. 219, FobbiIb 40, F^. 9.
„ ealamiieum F. Schmidtf Unteraachnngen . . . pag. 196.
Von dieser Art besitzt das Inesige Provinzial-Museuni ein Bruchst&ck,
welche» uiigcfUhr zu Vj aus dein Gestein liorvorragt. Uober die deutlich mar-
kii't<3n Quenvülste ziehen sieh zahlreiche LUitgBstreifen wster Ordnung hin,
welche man auch ohne Vergrössemng deutlich erkennen kann. Mit Hiilfe der
Ijonpe sieht man zwischen je 2 dief»er stärkeren Län^Hstreilon 3 — 4 schwächere,
welche von sehr zarten dicht nelien ciiuuuier lic^eudeu Querstreileu gekreuzt
worden, w()(hiic]i <'im' zierliche (jittoruiig entsteht.
Die Art i:^t uiitcrsilurisch und findet sich bei uns in einein graiu'u caver-
n<»s»*n Kalk niil J>i'i/ri</iia Klndvni M'Cüv vergesellschaftet. In Husslaud tindet
sich diese Versteinerung in der Bürkhuluier Schicht (F,). — Pr. Stargai'd. —
OrthorernH JentzHchiamim nov. sp.
Taf. IV, Fig. Sa, b.
Diese Art. welche mit dem (yclocerat fenestratum Eichw. nahe verwandt
ist, zeichnet sich durcl» folgende Merkmale aus: Der Querschnitt ist rund. Die
Si liale, deren (\>nvergenz etwa — ' trÜL'^t schräg verlaufende Querringe,
wclclio v(»n iing< t';ilir liall» so starken Längsriitpen gekreuzt wcrtNn ; die Anzahl
der letzteren betiagl uugelaiir !(!. Die fensterartigen Felder <le!- Sclialc sind
sehr fein «iuerfi,< sti-eilt. Sjpho diinii und. wie «ich an eineni (^iiei l)ruche erkennen
Hess, central; sein Duri'hmesser -= ' 7 des Schalendurcluuessers.
Es land sich dieses zwar nicht ganz vollständige aber zur Characterisirung
tUv Art hinreichend erhaltene Fossil tu einem Stuck Beyrichienkalk vergesell-
m*.haftet mit Chonete» ttriaiella und BeyrirMa micketutiana zu Freystadt in
Westprenssen; dasselbe befindet sich in der geologischen Sammlang des hiesigen
Provinzial-Museums.
XI. Ostracoda.
tSS, L€j}erd4Ha Hiaingeri F. Schmidt
Tkf. IV, PIf . 8.
lAfperdtHa Hinngeri F. Schmidt, Russ. sil. Leperditten pag. 16. Fig. 22 q. 23.
Cifthere baliiea F. Roemer, Leth. geog. 8. Aufl. II. pag. 528 (ez parte) Taf. IX*
Flg. 8a, b, c.
Ltperdttia balfira var. b. Kobnodin, Sveriges sUoriaka ostraooder pag. 14.
Fig. 4, 5.
Die zur Untersuchung vorliegende rechte Schale ist mattbraan, flach ge-
wölbt, die stärkste Wölbung in der Mitte. Die Länge der Schlossh'nie beträgt
11,8 mm, die Höhe 12,G mm, die Sclialenlänge 18,2 mm. Die grösste Hohe
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lii'gt in der Miilc, Die Vorderseite ist vorspringoiid, die Ilintersoite vorgezogen
und luässig steil ansteigend. Bauchseite bogenförmig. Von der Mitte derselben
senkt sich der Bogen nach vom steiler, nach hinten allmälig. Die Schale ist
an der Vorder- and Hinterseite deutlich gerändert; der Band ist Iftnger anf
der Hinterseite als auf der Vorderseite.
Diese Art fand sich mit LqunHHa haltica His. sp. in einem weissen,
krystallinischen, von gelben Mergelschnüren durchsetzten Kalk, welcher mit
der unteren Stufe der mittelgotländischen Schichten gleichalterig und wahr-
scheinlich mit gewissen anf Gotland vorkommenden Gesteinen identisch ist
— Spongawsken. —
ISO. LeperOUia baUica His. sp.
Cytkenna haltiea His., Leth. suec. pag. 10. Taf. 1, Fig. 2.
/ ythere balHea F. Roemer, a. a. 0. Fig. 8d.
LeperdiHa baltira var. a. Kolmodin, a. a. 0. Fig. 1, 2, 3.
„ „ F. Schmidt, a. a 0. pag. 15.
Diese Art, deren linke Schalen durch die eigenthftmliche kammformige
Streifong am Umschlage leicht kenntlich sind, fand sich wiederholt an Spen*
isnwsken in oineni wcisslichen krystallinischen Kalk, einmal vergesellschaftet
mit Leperditia Ui»inyeri F. Sclnnidt. Die Schalen sind hellliraun gefUrbt.
Der Ursprung der Stucke ist jedenfalls von der Insel Qotland herzuleiten.
Iö7. LeperdUUi JB/ichivaUH F. Schmidt.
I^eräitia Eiehtaldi F. Schmidt, Russ. sil. Leperditien pag. 17. Fig. 10, 20, 21.
„ „ „ Nachtrag zu den russischen silurischen Leper-
ditien 1883. pag. 11. Taf. 1, Fig. 1.
Die allein vorhandene rechte Schale ist im Umriss annähernd fünfseitig
durch einen stumpfen Vorsprung an der Bauchseite, der beida-seits ziemlich
gleiehmässig abiUllt. Am Vorderende findet sich die Andeutung eines Randes.
Länge der Schale 8,7 mm. Länge dor Schlosslinio <),2 mm, grösste Höhe 6 mm.
Vorkonmien in einem gelblichen dichten Kalk mit KalkspatbeinschlQssen
Tergeseliacbafket mit Chonete» ttritUella und ^fnri/er eritpu». — Langfuhr. —
1S8. I^ejH'r^NiHtt phtM^oius Hisingor.
t^herina phmeolus Hi8., Leth. öuec. pag. 5*. Tal'. 1, Fig. 1.
lAjferditta Angelini F. Schmidt, a. a. O. pag. 13. Fig. 13, 14, 15, 16.
Diese bei nns nicht seltene Versteinerung findet sich auch bei uns nur
m den Gesteinen vom Alter der oberen OeseFschen Gruppe: im Beyrichienkalk
Botf im gelblichen, bisweilen bläulich gefleckten Kalk.
Iä9. ^PirimUta obUmya Jones et Holl.
Mmifia ohloncia Jones et Holl, Ann. Nat. Hist. ser. ill. voL XVI. pag. 423.
FL 13, i»'»g« 14a, b, c.
n lö»
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2Hi
JMmffia oblontfa Rraufip, Faooa der B^rrichien- oder Chonetenkalke d. nord-
dontscben Diluviums. Z. d. d. geol. Ges. 1877 pag. 37.
Findet sich in Gesellschaft von anderen Primitien, Beyrichien etc. nicht
selten in den Beyriehienkalken.
160. I^t'imititi obsofeta Jon es et Holl.
JVrudiia obuoleta Jones et Holl, Anu. JNat. Hiöt. der. 111. vol. XVI. pag. 423,
PI 13. Fiir. 12a, b. c.
Primifid n/iso/ifit Krause, a. a. O. pag. 37.
Sehr häufig mit aiidcren O.slracoden etc. in unseren Bovrichienkalkeu.
161. FrimiHa ovata Jones et Holl.
IMmitia orata Jones et Holl, Ann. Nat. Hist ser. III. voL XVI. pag. 423.
PI. 13, Fig. 13a, b, c.
hrintiiio nvala Krause, a. a. O. pag. 37.
Ist einer der gewöhnlichsten Öclialeukrebse in unseren Beyrichienkalken.
162. FHmiHa wmietreulaHs Jones et Holl.
Mmitia smiiimtlaris Jones et Holl, Ann. Nat. Hist. ser. IH. vol. XVI. pag. 424.
PI. 13, Fig. 10a, b, c.
Etwas seltener als die vorigen in unseren Beyrichienkalken.
163, l^rhnitia mundula Jones.
Beyi-ichia muuiliila Jones, Ann. Nat. Hist. sor. 11. vol. XVI. pag. 90, PI. 5,
Fiir. 23.
Privtifia omnnln/a Jones. Ann. Nat. Hi.>it. ser. Hl. vol. XVI. pag. 419.
lieifiichia vnnuhiUi ]k)ll, .Meklenl». Archiv lHli2, pag. 139, Fig. lü.
Ihimitia mvndula Krause, a. a. O. pag. 38.
Findet sich verbreitet, aber nicht gerade hSuflg in unseren Beyrichienkalken.
104, Ci/tlierellimt »iliqua Jones.
Ciftherellinu %iliqva Jones, Ann. Nat. Uist. ser. IV. vol. III. pag. 216. PI. 14,
Fig. 1—6.
(Jytht'relUria si/iifuii Kraus»', a. a. O. ]>asr. 37.
Ilituliir niit andcK u ( istraioden etc. in unseren Beyrichienkalken, wird oft
mit vereinigten Klappen gel'unden.
16Ö, BeyrMUa tuberetUaia Boll.
D^/rifhia ivhereulafa Boll, Archiv d. Freunde d. Nat. i. Mcckl. 1882 pag. 1 19.
Fig. 1.
B^friehia luhercvlafa Jones, On Scandinavian Beyrichiae, Ann. and Mag. f.
Nat. Hist. for Aug. 1855.
BeyrUhia fi/hcrrufata Krause, Die Fauna d. sogen. Bevricliien- oder Choncten»
kalke d. norddeutsehen Diluviums. Z. d. d. gcol. Ges. 1877, pag. SO.
Taf. 1, Fig. 12a, b.
Tt
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Dieee Art ist zu wiederholten Malen €^{enstand ansfährlichw Unter-
siioliungen gewesen und wohl ;ini ^rundlichsten und ausfuhrlichsten von Herrn
Dr. A. Krause in Berlin bebandelt worden. Bei uns finden sich glatte nnd
häufiger noch die granulirten Formen, sowie dir lici/richia antiguata Jones
mit ungetheilttT hinterer Wulst und mit Knötciicn hosondcis am vorderen Tbeil
ile^? Kandos: diese Varietät zoichnt't f^ich auch bei uns liurch ihio (Jrösse au8.
Formen, wie sie Fig. 13 bei Krause zeigt, habe ich hier nicht beobachtet.
166. Beyrieh4a tubereukOa Boll var. GmUmensi» m.
(Tu: IV. Fig. 6.
I>ie hierher gehörigen Schalen scheinen beim ersten Anblick von lleyriehia
iithernilata Boll total verschieden XQ sein; bei eingehender Betrachtung zeigt
sich jedoch, dass dieselben sich auf diese Grundform zuruckfTdiron lassen. Sie
zeichnen sich dadurch aus, dass die droigetheilte hintere Wulst in wenige auf
der Oberfläche glatte meist halbkugelige Knötchen zerlUllt, so /war. dass der
obr-rst^' Abschnitt durch ein grösseres Knötchen roj)r;iscntirt winl. der mittlere
durch 2 kleinere etwas längliche, der unterste durch 2 oder 3 Knotehen. Sind
bei dem untersten Abschnitt 3 Knötchen ausgebildet, so sind die beiden unteren
einander stark genähert. Der l^.uid ist glatt.
Diese Form fand sich in einem goll)lich-grauen etwas caveruöseu Gestein
vergetiellächaftct mit Onehm sp. zu Tempelburg bei Danzig.
16ff, Beyrichda KaeliU Boll.
Be^rickia Koekü Boll, a. a. 0. pag. 121, Fig. 2.
„ Krause, a. a. 0. pag. 33. Taf. 1, Fig. 15,
Findet sich mit lU^friehia HUfttxuUUa und Wilckensiana nicht selten in
onderen Beyricbienkalken.
168. lieijHvhifi Saltevidua Jones.
Bei^nchia Salteriuna Jones, a. a. 0. pag. Taf. 5. Fig, 15 und 16.
„ „ Boll, a. a. U. pag. 13;'), Fig. 12.
„ Krause, a. a. 0. pag. 'Ab. Taf. l. Fig. 17.
Diese kleine BeyrieMa ist bei uns ziemlich selten; ich habe dieselbe hier
nnr in zwei Gesteinsst&cken gefanden, einmal in einem ziemlich festen Beyricbien-
kalk in GeseUschaft von Beyriehia iubereulata, Pfindtien nnd ClianeUs striatsüa
n Laogfnhr^ ein zweites Mal mit Beyriekia Buehiana, Afaecoyana und
Bimitien in einem ziemlieh weichen granen Mergelgestein zu Langenau.
16*9. BeyHchia Buch fa na Jones.
B^frichia Buehiana Jones, a. a. 0. pag. 86. Taf. 5, Fig. 1 — 3.
„ Boll, a. :i. 0. pag. 128. Fig. o.
Krause, a. a. 0. pag. 32. Taf. 1, Fig. 14a. b.
FjA fiiidot sich die.>5e Art bei uns meistens vergesoUschafLct mit Iki/nchia
fuherculuta, selten noch ausserdem mit Beyrichia Wikkens!iuui; in meiner
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Sammlung befinden sich einige Stücke Beyrichienksik, welche die drd Arten
neben einander enthalten. Herr F. Schmidt hat dieses Gestein mit denjenigen
vom Ohhesaaropank identificirt; auch durch Herrn Krause ist in Gesteins»
stücken vom Obhesaarepank Ikt/n'c/ila BueHana nacligewiesen worden. Ucher
das Vorkommen mit B^ftichia SaUeiiana nnd B. Macewfana ist bereits oben
abgehandelt worden.
170* BeifHehia Maceoyana Jones.
Taf. IV, Flg. 6.
Be^rieMa Mac€oy<ffm Jones, a. a. 0. pag. 86. Tsf. 5^ Fig. 14.
„ Dahiamana Jones, a. a. 0. pag. 88. Taf. T), Fig. 13.
„ Dalninmaim Marcot/ana, ekf/atu et ktOM BoUf a. a. 0. pag. 127, 134,
135. 13(), Fig. lö, 9, 10. n.
Mdccoiiana Krause, a. a. O. pag. 34. Taf. 1, Fig. 16a, 1).
Fs gelȟlirt Tlorrn Dr. Krause das Vordicn.st, diese Ait in ihroin jetzigen
Umfange t'estgestellt zu lial>en: ich fand dieselhe einmal in grosser .\nzald (1<t
Individuen mit Cali/metw Ji/nnictiboc/tü, Ci/thercIlnKi .sHiqua, Vrimiiin nmnduln
nnd Teniandifrs inai (/ualls im grauen mergeligen ziemlich weichen Be\ l icliicu-
kalk zu Spcngaw .>ken ; sie fand sich hei uns ausserdem in einem dem geuauuleu
ähnlichen Gestein vergesellschaftet mit lieijtichia Bnekiana vnd B. Salteriana etc.
an Langenau, wie oben bereits angegeben, eine Terhllltnissmässig grosse Form
ohne deutlichen Ausschnitt am Vorderrando und mit wenig zusammenhingeudcn
Leisten in einem Oesteinsstück, welches nach Herrn F. Schmidt mit gewissen
(Gesteinen vom Ohhesaarepank fibereinstimmt. Die letstgenannte Form ist ver-
gesellschaftet mit Bt^riehia tuhereulata und B^frieftia Wilcketuiana. Die Form
Dalmaniana fiind sich mit B^riehia Wilekensiana und B, tuherculata TOTgesrll'
Behaftet in einem gelbgrauen Kalkstein zu Langfuhr.
17 L Beyrichia WilckenMana Jones.
Be^'ichia Wilekensiana Jones, a. a. 0. ])ag. 98. Taf. 5, Fig. 17 — 21.
„ „ Boll, a. a. (). pag. 137. Fig. 14.
„ „ Krause, a. a. 0. pag. 3."). Tal". 1. Fig. 18a, b.
Neben Ikyrichia tuherculata findet sich diese Art hei uns am häufigätou.
meistens mit der erstgenanntoi Art Tergosellschaftet, häufig auch mit Betfrieftia
Koeldi, selten mit B, Bvehiana, BeyrieMa Vffilckendana findet sich nach
F. Schmidt ausserordentlich zahli-eich am Ohhesaarepank auf Oesel, und wurden
sftmmtliche dieses Fossil enthaltenden Gesteinsstficke, welche ich Herrn Aka-
demiker F. Schmidt zur Yergldchung zuschickte, von diesem auf Cesol bezogen.
172. Bcurichiu Klödeni M ( oy.
lieifhiliiit Kl(«1<'tii M'Coy. Hrit. palaeoz. foss. patr. 13,ö. l'i. I. E. Fig. 2.
Die vordeic und liinteii' Wulst sind am (Jnnide mit einander vciliundi-n
Zwi.-^ehen beiden und mit der hintereu Wulst diireh eine .^ehuialc Brficke vet
buudcu betiudct sich ein länglicher etwas schief gestellter Tuberkel, welcher
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von der vorderen Wulst durch eine aeicbie Fuiclin getrennt ist. Auf der hiiitoroii
Wulst ist eine Thcilung in der Weise angedeutet, wie sie sich entwickelt bei
Beyrichia ttihn-rulafa vorflnilet.
Pas lietrefl'onde Exemplar wurde vergesellseliaflet mit mit (h-ihnr<ra,-i oihi-
mtteutn I*ortl. bei Pr. Stargard iu einem grauen cavcrnotien uuturäiluribclieu Kalke
aufgefunden.
IKS. BeyrieMa apinigera Boll.
Beyriehia spinigera Boll, a. a. 0. j>ag. 133. Fig. 7.
Findet sich mit Lejurditia p/ianeolut Bis. (= Leperdiüa Angelini F. Schmidt)
In einem bräunlich-gelhen Kalk. (K.)
Die von Boll erwähnte Furche zwischen der vordoi-cn und hinteren Wulst
ist bei meinem Exemplar nur angedeutet, und kann ich am \ cntialrande nur
feine, zum Theil etwas gebogene Stacheln erkennen, welche am (Jiumh' verdickt
sind. Der in der Mitte gelegene Tuberkel sowie die vorder«' und hiutere
Wulst sind fein granulirt, wie auch Boll angicbt. — öpongawsken. —
XIL Trüobitae.
tT4» Fhaeopa Downtnqiae Mnrchison.
Phaatpt Dawmuffiat Morchison, Silorian Syst Tsf. 14, Fig. 3.
„ „ „ Siloria. 3. ed. Taf. 18, Fig. 2—5.
„ (AeaUe) DaumingtM Salter, Krit Trilob. pag. 24. Taf. 2, Fig. 17—36.
„ „ „ F. Schmidt, Rev. d. ostbalt. sil. Trilob. pag. 75.
Taf: 1, Fig. 2. Taf. 11, Fig. 18.
Eß findet nich die.se Art in nnseren Reyriehi^ nkalkon; dieselbe ist ausser
in England und am Dnicstr noch am Ohliesaarepank in der oberen oeserschcn
Schicht K., in Schonen, aber nicht auf Gotland gefunden.
175, PhacojM CfUuUita Brünn ich sp.
Tnlobus caudafus Brüunich, Kjobcnh. Sellsk. Skrifter, Nyo Samml. vol. 1. pag.
392. 1781.
Phacopn caudatut Emmr., Dissert. 1839.
Phacoi»t (OdontoehiU) caudatu» Salter, Brit Trilob. pag. 49. TaC 3, Fig. 5,
12, 14, 15. Taf. 4, Fig. 1, 2, 5.
Phaeopt eaudata Ängelin, Pal. Scand. pag. 10. Taf. 8, Fig. 2.
Ein noch bestimmbares Pygidium dieser Art wurde von Hrn. Dr. Conventz
in einem Stück grauen Beyrichienkalkes su Langenau aufgefunden. — Sammlung
des hiesigen Provinziul-Maseoms.
176. Pfiarop» lu('ri{/ata F. Schmidt.
Phacojt« laevi^uta F. Schmidt a. a. O. pag. HS u. 23d. Taf. 1, Fig. 22a- f.
Taf. 10, Fig. 13, 14. Taf. 12. Fig. 14, 15.
280
Ein Kopi'scliild dicsos Trilobiton wurde vcrgcsoUi-icliaftet mit Lrjifnrnn
f^ericea und J^Jaxtojwra roncava im kiosolijicMi KalkHtein dor unteren .Tewe'selicn
Schicht (D,) zu Langenau aufgefunden; ein anderes ebenfalls zu Langenau go-
fuiidcncs Kopfschild kam dort in ciueiu gelblichen Mergelgestein vorj da» Gestein
enthielt ausserdem noch Pkacops maaima F. Schmidt, Lichas defieaa Sjöf/ren,
Strophomena ruffota Dalman, Ijeptaena terieea Sow., Orth*» Aetaniae Sow., OrihU
ungwi Sow., mehrere Bell«rophoiiarteii und Dimtulites petropolifamut Pander var.
Dieses letstgenante Mergelgestein gehört der Kegerschen Schicht an (D,).
177. l*hacop)i XieMxkoirMkii F. Schuiidt.
Phacopa Nlc^ckowd-ü F. Schmitlt, a. a. ü. pag. 92. Taf. b. Fig. 14, 15, Taf. 11,
Fig. 9. Taf. 12, Fig. 20. 21.
Diese Art fand sich als Kopfsckild und Pygidium im Weseuberger Gestein
von Öpengawskeu und Langfuhr.
178. Phaeop» OOM Eicbwald.
naeop» (Ckamepe) Odwi Eichwald, F. Schmidt a. a. 0. pag. 99. Tat 2,
Fig. 1— IS.
Bin Pvgidium von dieser Art wurde einmal zu ?pengaw.sken in einem htdl-
granen feinkörnigen Echinosphaeritenkalk gefunden. Das als Stcinkem ziemlich
gut erhaltene Pygidiuui zeigt alle für ChaKmopx Odini characteristiselien Ver-
hältnisse in grosser Deutlichkeit. Lange 13 mm. Breite 17 mm, Rliacliislänge
11,7 mm, Rhachisbreitc 7,7 mm Das Pygidiun». dessen liUnge zur IJreiie sieli
wie 1:1,3 verhält, ist an seinem Ende abgestutzt, an den Seiten stark zu-
sammengedrückt. Die Seitenflächen sind fast gerade aulstrebend. Die Khachid
i8t massig gewölbt. % so breit wie lang, lOgliedrig. Die steil abfallenden
Seitenlappen zeigen einen schwachen Randsaum. Die Pleuren sind gewölbt,
schmal. Die 5 vorderon Pleoren unseres Steinkerns seigon Medianfurchen; die
hinteren sind der Achse parallel nach hinten gerichtet Melir als 8 Plearcn
sind nicht zu erkennen.
179. rJiocopH Odini var. ItfereuHi» F. Schmidt.
Phaatpg (kiini Fichw. var. Jtfercmis F. Schmidt a. a. 0. pag. 31 u. 102. Taf. 1 1,
Fig. Ifi. Taf. 15. Fig. 32.
In einem grauen harten kieselreichen s]ilittrigen Kalke befindet sich ein
gut niialtenes Pvgidium (Steinkern) von 16 mm Liinge und 20..") mm 15r«'ite;
dassellx^ ist also füst genau l \ mal so breit wie lang, von dreiseitig parabo-
lischem Uniriss. Kliachislu'eite — 8.2 mm. Rha*'hislange Ifi mm. Die Rhaehis
ist also last noch einmal so lang wie ihre grösst^; Breite und das l'vgidium
2'/« mal 80 breit wie die Rhaehis. Die angegebenen Messungen entsprechen gut
den von F. Schmidt för I^arope Odini rar. Ifferensis angeführten Verhält-
nissen. Die mässig gewölbte Bhachis ist zwOlfgliederig; auf den Seitenlappen
sind 11 Pleuren zu erkennen. Die vorderen Pleuren zeigen deutliche Median-
furchen. Die Seitenlappen fallen steil ab und zeigen einen schwachen Randsaum.
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Yorkomnien mit einem Abdruck von Strophamena rugota Dalman.
— Jakohkaa bd Lessen, Kreis Onndens. —
Sunmlni^ des ProTinzinl-Mnseuins sn Danzig.
180, I*hacopH eonicophthalnta Sars et Hoiick.
l'hacope fonicophthalma Sara et Bocck, in Augclin's Pal. »cauU. pag. 0. Taf. 7,
Fijr. ö. fi.
Pl£aropA roi>iroplifJi(ilmu F. Scliiiiidt, a. a. 0. pag. 102 und 10.3.
Ein kleines aber gut L'rlialtenes I'ygitliuui ist ö mui Iuhlt, H mm breit.
Die Rbachisbreite beträgt 2,1 mm, so liaäd aUo die RliauIiiB so breit ist
wie das Pfgidkm. Dieses VerhäUniss wird von F. Schmidt a. a. 0. pag. 102
ab f&r nnsere Art cbaractoristisch angegeben. Das Pygidium ist gloichmässig
abgemndet, seitlich nur wenig zusammengedrOckt. Die Anzahl der Rhachis*
gfieder ebenso wie diejenige der Pleuren betrügt 11; die Rhachis ist mässig
gewölbt und länft nach unten spitz zu; ihre Grenze ist hier nicht scharf zu
erkennen, und berührt die Spitee fast den unteran Rand. Die ersten 6 Pleuren
sind dcutHrli gefurcht.
Die Vorstoinorung befindet sich in < ineni wrirfslieii-gi'auen sehr feinkörnigen
Kalkstein, welelier mit demjenigen mancher JBchinospbacritenkalke einige Aehn-
lirhkeit bat. Dieses Gcjitein steht demjenigen, in weU iiom unser Pharopn Odtui
vurkutiuiit und welcbt s um eine; Ni'iancc dunkb'r ist. in d<'r nt sehaffenheit des
Korn.-i .s«dii- nahe. Da der eclite Vhanips mnirnp/if/ui/nni l»is jrlzt in Russland
niclit gefunden ist, so ist «'S eiiiigi'iinasxMi waliix lifinlicli. dass unsur k)tüuk
auü dou wetitiieh von Etitland gelegonou iSilurgobieten herstammt.
181, Phaeopa hueetdettta Sjögren.
l'haeop» bucculenta SjOgräui in Angel. Palaeont. scand. p. 9. Taf. 7, Fig. 1, 2.
„ F. Schmidt, a. a. O. pag. 105. Taf. 3, Fig. 1—4» Taf. 10,
Fig. 16.
Tlieile de» Kopfschiides fanden sieh bei uns im gelblichen der Kcgerschun
s>ciucht augebOrigen Mergelgestein und im gleicualtcrigen grünlich-grauen Kalk e.
ISÜ, t JPhaeopB marginata F. Schmidt.
Fkafopt marginata F. Schmidt, a. a. O. pag. 104. Taf. 15, Fig. 31.
Zu dieser Art ist wahrscheinlich ein nicht ganz vollständig erhaltenes
Pygidium zu stellen, welches in den allgemeinen Umrissen und, soweit es er^
halten, auch in den einzelnen Theilen mit der Darstellung von F. Schmidt
ftberemstimmt Das Gestein ist ein grünlich-grauer Kalk vom Alter der
Jewe'sehen Schichten. — Schidlitz bei Danzig. —
1H3. l*hac(fp» inaxinm F. Schmidt.
ihacttpe wujima F. ^^ehmidt. a. a. (). pag. 112. Tal'. 3. Fig. 11. Taf. 4. Fig.
7. Taf. 10, Fig. 17, 18. Taf. 11. Fig. IH. Taf. \h. Fig. 34, •"..")..
Koj/i- mui Sehwaii/sehildiM- dieser Ait fanden sieh bei Miir wiederholt in
Ccateitieii vuiu Alten der Kegcrticlicu Schicht (Dj),
TT
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288
184, Maeapg WeaenbefffensU F. Schmidt
I^aeopt Wegenberffennt a. a. 0. pag. 115 a. 235, Taf. 4, Fig. 10, 11, 12. Taf. 5,
Fig. 1-7. Taf. 10, Fig. 20.
Kop&child und Pygidinm dieser Art fanden sich mit Pkaeop» Nieazkounki*
und Strophomena delfotdea im typischen Wesenbei^er Gestein su Spengawsken.
18Ö, JP/uteaps Mchtvaldi F. Schmidt.
Phaeopi Eiehttaldi F. Schmidt, a. a. 0. pag. 117. Taf. 5. Fig. 8, 9, 10, 16.
Taf. 10, Fig. 21.
Kopf- und Schwanzschilder dlesor Art fanden sich in unserem Gestein (0
vom Alter der Lykhohucr Schicht vcr<rcs( ll8cha£tet mit (hlymene smaria Conrad.
Cheirurut can/omiü Angelin sp. und Leptaena tencea Sow. — Langenau. —
186*. PhacoikS nuirrotira Sjögren.
Pftacop» maa'oura Sioiricii. in Angel. Palaoont. «cand. pag. 9. Taf. 7, Fig. 3, 4.
„ „ F. Schmidt, a. a. U. pag. 114. Taf. 3, Fig. 10, Taf. 4, Fig. 8, 9.
Taf. 10, Fig. 19.
Fand .sich mit Strop/irniwna dclfaidra und VorunilwitiliH cf. ventricom Kut. etc.
im grünlich -grauen kicduligen Kalk, welcher wahrscheinlich von Oclaud herzu
znleitcu i.-jt.
CheiruruA rarMmUt Linnarsson.
Taf. IV, Fi|f. 7.
C/u'irurits oariolan's Linnarsson, Vestergötl. cambriaka och siluriska aflagringar
jiag. (iO. Titf. 1, Fig. n.
Simercrof/iufi ccphdln, , r»»' Nicszkowski , Zusätze zur Monograph. d. Trilol». d.
Ostsccprijvinzcii im Archiv 1. d. Naturkunde Est., Liv.- u. Kurl. Ser. 1 ,
Band il, pag. 37,ö (ex parte). Taf. 1. Fig. 14, 15.
Cheirurvt» (Nie8zkow«kia) variofann F. Schmidt, a. a. 0. pag. 183. Taf. 9.
Fig. 1-8. Taf. 11, Fig. 25, 26.
In einem Stdck Bchinosphaeritonkalk wurde eine Glabella des Cheiruntf,
variolarü gefunden, von der die Stirn und die beiden vorderen Seitenlappon
johalten sind. Der Verlauf der Seitenfurcben ist im Allgemeinen derselbe, wi«
er von F. Schmidt dargestellt ist. Das Exemplar ist ausserordentlich groaa,
grösser als die sftmmtlichon von. Schmidt und Nieszkowski abgebildeten
Exemplaie. Die Breite beträgt an dem zweiten Seitenlapi)en 32 mm. Die Lttngc
Ittsst sich nicht mit Sicherheit ermitteln. Vergleichende Messungen an den
Figuren von Schmidt und Nieszkowski führten zu dem Rcsidtat, das» unsei'e
Form sich in den allgemeinen Umrissen am besten an die Darstellung von
Nieszkowski anschliosst. waiirend die Figuren bei F. Schmidt sämmtlich
Abbihiuiigcn längerer Formen sind.
Die ( )l)oillach(' der (Jiabrlla tragt die characteristischcn grossen kreisrunden
flachen Tuberkel von 0,5— 1 mm Durchmcsöcr. — Öpeugawskcu. —
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1S8. iJhiciruru» (üuHametapua) FkmNni F. Schmidt.
Cheiruru» (Cyrt(metopu%) PlauHni F. Schmidt, s. a. 0. pag. 159 n. 237. Taf. 12,
Fig. 24a, b, c. Taf. 16, Fig. 16.
Ein Kopfschild dieser Art wurde von mir mit Cheirurvs rariolaris Lin-
nai-äson und vielen anderen oben citirton Yersteinornngon in einem Stück granen
EchinosphaeriteDkalkes zu Spfiigawsken aiirpfinidon. Leider (Vlilt doin sonst
ziemlich gut < i lialteneii i^tin k der grösste Tlieil der iScliale; dasselbe wurde von
Ilerni Akudeuiikcr F. Schmidt selbst als Cheiruru» Flautini bestimmt, (cf.
F. Schmidt, a. a. 0. pag. 237.)
1890 Cheirurus exmU Beyrich.
Cheimrus emul Beyrich, Unters, flb. Trilob. II. pag. 3. Taf. 4, Fig. 6.
„ „ F. Schmidt, a. a. 0. pag. 137. Taf. 6, Fig. 6—16, 17.
Olabellen dieser Art, typische Form« grösstentheils als Steinkcme, bisweilen
noch mit anderen Theflen des Kopfschildes fanden sich bei uns wiederholt in
Echinoephaeritenkalkgeschieben.
190, Cheitntms vofiffH'min An gel in sp.
SSpuerej-oi'hiis cov/onuis Angelin, Pal. scand ]»atr. 76. Tai". H9. Fig. 2, 2a.
t'heiruru6 (IWuilospItacrej-or/iu«) eonformiff F. »^clmiidl, a. a. 0. pag. 174. Tal". 10
Fig. 5. Taf. 16, Fig. 30.
Eine Glabella von 4.8 mm Lttnge nnd 4,2 mm Breite fand sich in unserem
Gestein f vom Alter der Lykholmer Schicht vergesellschaftet mit l^acopa
Eiehienldi F. Schmidt, Calyment aenaria Conrad nnd Leptaena serieea Sow.
— Langenau. —
191, J£nvHmtrua cf. obtusus Angcliu.
Taf. Fig. IV, Ha— c.
Crtfjytonomu« obtunu Angelin, Pal. scand. pag. !>, Tal. 4, Fig. iK
Ein fast vollständiges ziemlich stark gewölbtes Schwanzschild hat eine
liftnge von 6,8 mm nnd eine Breite von 7,8 mm. Die Form desselben ist stumpf
dreieckig; die Plenren, deren Anzahl 11 beträgt, sind stark abwärts geneigt,
Die Rhachis, deren Gliederung sich sehr scharf bis zur Spitze vorfolgen Ittsst,
ist dentlich gewdlbt, nach hinten spitz zulaufend. Die Zahl der Rhachisgliedcr,
von denen nur die ersten vollständig erhalten, die späteren in der Mitte obli-
terirt sind, beträgt 14. Etwa die Hälfte derselben trägt auf der Mitte einen
TnWrkel, so bei unserem E.xemidar die Kliachisglieder No. 1, 2, 3, 4, 7, 0,
11. Die letzte Pleura veivinigt sich mit der benachbarten (k^r anderen Seite
W einer gemeinBchaftlichen iSpitzc. Die eigentliche Spitze des Pygidiuma wird
jedoch von den vorletzten I*leuron, welche die let/.teii am rJrnnde nudas.son,
ßohilfjct. Am Au."^."?enrande gehen die Pleuren in stumpfe Zähne aus. l>as
Pjgidiuni fnud sieh mit I'roetn^ imlrlur Ni( <zk. und Lrpii Jitin sp. in ciiu'ui graii-
brai/non Kalkt*, weltlicr deui Alter nach der obi-ren ()es<'r.sch<'n (Jruppe (Kl
gleich H'ertlii^J ir^t- ""^ durch seine Gc.sti'iut.:beschallünheil riich eng an die Luper-
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ditiengeateine (gelbliche, golblich-Uraone Ctosteinu mit I^ffperditta phateolm U\b^-
[.iqterdHia Anpelim F. Schmidt) HDBcMiesst, walirscheinlich sogar mit deuselbeo
vereinigt werden musa. — Königsthal bei Dansig. —
1'JnrrhmrnH i/uartuttts Kmmi ii li.
Lnci inuriis jtii in faftis Enmii icli, Zur Natiir^v^cliiclitf der Trilobiteu, IVüfuugö-
i'rugrauiiu der Roalj^ehule zu Mi iiüiifien 1844.
CrffptOHomv* punciafv» Angelin, Pal. scaml. jtag. 3. Taf. 4, Fig. 4 — 8.
Kopf- nnd SchvansAchildor dieser Art finden sich nicht selten bei ans in
einem gelblich^weisscn Gestein, welches dem in der Gegend von Wisby anstehenden
gleicht Schwansschilder fanden sich einmal in einem Stück Beyrichienkalk.
l!ß>'S. Kii€-i'inufUJi ef. Seebarli! F. Schmidt.
Enciinuru» Sa hoch i F. Scliiuidt a. a. O. pag. Taf. 14, Fig. 16—26.
Taf. ir>. Fi^'. lM-23.
Flu grosstriillM'ils lM'.-cli;iltr>! Scliwaiizscliild fand j^icli vri-'roscllöcljaftet mit
Acirffixpi» s|i. Lcpluctm fuTttea, Stioji/io/in/ut dc/ttntha, Sfrofi/id/nrna gp. in dem
Uubtciu c vom Alter der Wet?enl>erger Suhiciit. — Kl. Klesehkau. —
194, AtrhhtspiH sp.
TBf. Fig IV, 9a, b.
Ein kUiiiK's uini ticlir kurzes rygidiuni, w< Iih<'t; mit demjcnigeu von Ac\-
(hiKpis Ihifffifti Murrlii.sou (rhilli|KS, (Jcol. Surv. paj::;. IMS. Taf. 0, Fi^. 7) >clir
iialii' vrrwaiidt ist, hat eiiir Droitc von T» luni. Der \'ordi>rrand isl L't'radlinig.
lUt! p'\vi)Il»tc Arhs«* zeigt 2 T?in;i:o. Dci' erste l^ing irft nur durch eine sehr
flache (iruhe von s(nnen enlsjuct henden stark hervortretenden Pleuren getrennt.
Dietic Pleuren verlängerten sich bei dem intacton F.\emplar über den Kand des
Pyiddiuros hinaus wahrscheinlich zu langen Spitzen. Obedhallv dieser Ansatz-
stellon befinden sich 2 kleine etwas gebogene Stacheln, von denen der obere
der kürzere ist. Unterhalb und zwischen jenen beiden Ansatzstellen ffir die ab-
gebrochenen Spitzen Itefinden sich 4 Stacheln, von denen die beiden mittleren
etwas stärker sind als die beiden anderen. Die Schale ist glatt.
Fand sich mit Encrinurvs cf. Strhncln' F. Schmidt. !>frnp/innti'/ui deltoidea
etc. im Gestein e vom Alter der Wesenberger Schiebt zu Kl. Kleschkau. —
LichoB defiexa Sjögren.
Lichat defiejevH Sjögren, in Angel. Pal. scand. pag. 71. Taf. 37, Fig. 3.
Kopfschilder dieser Art fanden sich wiederholt im gelblichen KegeFschen
Gestein (D|). Die Schale ist rauh und mit gewölbten Tuberkeln von verschie-
dener Grösse besetzt; die grössten erreichen einen Durchmesser von 0,8 mm,
die kleinsten nngefUhr Vs des angegebenen Dnrchmessors. Bei einem sehr grossen
von mir zu Gülzow 1>ei Loitz in Ncu-Yorpomraern in einem grfinlich-grauen kiese-
ügen Kalk zugleich nut Sfrnp/mmentiruffOM Dalm. und Lepfama st-rirm gel'unUeuea
KopfBcUiidc von Lichag deßejra erreichen die grösstcu Tuberkel reichlich einen
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Dnreliinesfior ron 1 nun. Has Oostein aun Kott'Vorporoniorn hat ziemlich genau
dieselbe Beacbaffenfaeit wie dasjenige Ton Spengavsken, welcties neben lAehoM
defiejta noch Cktumop$ huceulenta Sjttgren und Leiriaena tericea Sow. enthielt.
— Meoe Hüble bei Gischkan Langenau. —
liHi. Lir/iftM frirttHpitfata ncyrich.
Lirluis frirtiftpidafa F. Selnnidt: H<'v. d. ostlialt. sil. Tril. paff. 2G.
Ein Pygiilinm dieser Art land sich in einer Tlatte dunkelgrauen Kehi-
nosphaeritenkalkes vergc»e1l!<chaflet mit Chmrvrun fjmtl etc. za Langenau.
197. Lieluis cf. mtynHta Ii ey rieh.
Lirkan angtuta Heyrich, Untersuehung über Trilohitcn pag. ti. Taf. 1, Fig. 6.
„ „ F. Roeuicr, Sadewitz jjag. 70. Taf. 8, Fig. 8a.
(Jottsrhe. a. a. O. y.iii.
Uei einem kleinen alter gut erhaltem^ii KojtiM liililc einer mit Li'/iti-< (i/h/n.itu
ijryi-. wahrseheinlieh ideutiselien Al t treten die Seiinirui ehcn in der Mitte wenige]-
nahe zu:>aniuien, alä es die Darätellungeu von Üeyrich und H<M>uiur zeigen-
IMeae Abweichung von der normalen Form ist vielleicht in der Jugendlichkeit
des Exemplars begrOndet. Die ganze Oberfläche des Ropf^childcs ist mit rund-
lichen Wärzchen dicht bedeckt; die Zwischenräume zwischen denselben werden
durch feine Körnchen ausgeffiUt. Vorkommen im Backsteinkalk. — ßrontau. —
10S. CiihfinoK' sniiiria Conrad.
(yoljinH-Dt' sfinirid {\)uvm\. Salter: Brilisli Trilultites pag. Taf. Fig.!» — II.
Mehrere Knptseliihh'r nixl ein Sehwanzsehihl, wehdie der Uarstejlung l)ei
Kaller gut entsprechen, wurden in nn»erem (>e.stein g vom Aller der Lykholmcr
^hieht vergesollschaftet mit I%aecptt Eichvuldi F. Schmidt, Clieirunit con-
formü Angelin sp. und Lfplaena terieea 8ow. aufgefunden. — Langenau. —
199. (UUyinene HlumenlHtilni Hrongniart.
('(thimme lUumenbachii Brongniart, Crnst. loss. pag. 11. Taf. 1. Fitr. la — c.
Cal;iiiiim' fi/lnrn/difn Angelin. Pal. sean«!. jtag. Tal". lU, Fig. öa — d.
Häutig in unseren ()l>er.<iiuriseli(Mi (Ieseliii»l»en.
200, Cktlyuiene »pectahiliM An gel in.
Calymene »petialnlix Angelin, a. a. O. \^^vr, 28, Taf. 1!>, Fig. 5.
Von dieser Art, Ix'i welcher .sieh die Fleuren d(?K PygidiuniH durch gro.sse
Breite auszeichnen, besitze ii li _ l'ygidien; e.^ iil»eiiritTt hei densellien die Breit«'
der Ph'n:en diejeinge ihrer Zwi.^iehcnturchen um da.s \"i«'rta<-|ie. welches \'er-
hältiii.-;- von AuL'elin als für <lie.se Art cliaracteri.sti.sch angegelx-n winl. Die
tftücke entstammen unserem Beyriehienkalk «, welcher identi.sch ist mit gewissen
Gesteinen vom Ohhe.saarepank anf Oesel. Vorkommen mit Pkac(^ Dowmnyiae.
Ihtetvs sp., ComuUtfs »npularius, Spirtfnr eleratm^ Slrophomeim jurten, Cfionetn
Miriatella, Pierinea retroflexa,
— Ziegelei Schüddelkan. —
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S86
HonmUmotua cf. rhinotropis Angel in.
HomahnoHtt rhinotrapi» Angelin, a. a. O. pag. 30. Taf. 20, Fig. 1 — 1 g.
Zu dieser Art stelle ich ein kleines Pygidium^ dessen Rhachis nngefthr
dieselbe Breite hat wie die Soitenlappen. INe Anzahl der Pleuren betrftgt 8,
diejenige der Rha<'lii.sglie»ler 10. Unsere Form scheint ein wenig schwScher
tfinvölbt zu s<;in, als die Darstellung Angelin's es angiebt. Die Vor.stcin« i nti jr
fand sirli mit I.ticimt Ulxitunn Murch. in oinoni grauen glimnieneiclien kalk-
!i:i1tiii< n Sandstein, welcher in gieidier Ausbildung auf der Insel Gotlaud
vur kommt.
202» AfUip/nts latiMetßVifnfatm* Nieszkowski.
Atap/ius latiK'Vineittafvs JJieszk., Moiiogr. (1. i. «1. fiil. Schichten d. OstseeproT.
vork. Till. (IHf)?) i)ag. nf).']. Taf. 2. Fig. 1—3.
Kin in der .Mittelpartie un«l an einer St ile etwas venlrfiektes lieschaltes
Pygidiiuii, welrlies vnn mir zu I.angfnan in einem Stnek grünlich -grauen
Kehindsjdiaei itt iikalkes gel'unden wurde, zeigt eine glatte Hhaelns und glatte
SeiteidapjM'ii ; dassellie is» massig gewolljt, ]>araboli.sch. fast liallikroislormig.
Aui ühereu Haude des Schwanzschildes befindet sich eine erhabene Kalte,
welche vollständig der von Nieszkowski gegebenen Darstellung entspricht.
— Langenau. —
20,'t, AsaplniH tevtitinuUittis Steinhardt.
Asaphvs ieHicuviJittvs Steiidiardt. ])ie l»i,s Jetzt in jtreus? (Jeschiehon gefundenen
Trilnlnten. K(.iiiL:sl't'rg 1ST4. pag. Taf. 2, Fig. i». K).
Kin parnbulisrhes l'ygidiiiin. welrlies diesei- .\rt angehört, zei^rt die daoh-
ituiuige (Je.stalt der Schale in ihrer ganzen liange. IMtn Seilenhippen hÜdoii
laitg» dem .Seitenrande laufende schmale Furchen. Bei 2 Rhachisriugeu, >Vi-K-he
deutlich genug hervortreten, lassen sich in der Mitte Querfurchen erkennen,
welche die Rückenfurchen fast erreichen. Der bei den Figuren Steinhardts
iin der Spitze erkoLnbare kleine Ausschnitt lässt sich bei unserem Exemplar,
welches auch nur mttssig erhalten ist, nicht constatiren. In den sonstigen Umrissen
i8t jedoch unser Exemplar besser erhalten als die von Steinhardt abgebildeten.
Die Lauge desselben betrügt ziemlich genau 55 mm, während die Breite etwa
08—70 mm betragen haben mag. Auf dem einen Seitenlappen sind die Anfiinge
der 6 ersten Pleuren (die obersten IMeni en last in ihrer ganzen Länge) erhalten;
dieselben erreielien Tnigelahr die .Mitt<' der Seitenlappen.
Vorkommen im Echiuospliacriteukalk. — Spengawsken. —
204, Atfophus WeisäU Eichwald.
Asaphvt Wei98ii Eichwald, Leth. ross. pag. 14d2. Taf. 64, Fig. 7 a — d.
Erhalten sind das KopfV< liild und der grösste Theil des Rumpfes, meist
als Steinkern. Die Länge des Kopfschilde.s betrügt 25 mm, die Breite 63 mm.
nie Augentuberkel treten in der ITir diese Art charaeteristischen Weise stark
hervor; die Uiutereckon sind abgerundet. Kiu KnOlchcu belindct sich unmittelbar
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vor dem Nackenringo. Terlanf der OeBiohtsnähte im Weoratlichen so, wie ron
Kichwald angegeben; nur ueht sich bei unserem Exemplar die Gesichtsnaht
vor den Aogcn, entsprechend der etwas breiteren Stirn, mehr nach aussen*
Uebrigens stimmt unser Exemplar mit einem Stock des Ate^y* Weiuii im
Berliner mineralogischen Mu»eQm gut ftberein.
Vorkommen im typischen Linsengestein wie in Rnssland. (C|).— Langenau.—
SOß, Plythopyye rimvUomt Angelin.
Trf. IV, Flg. 10.
I^kopyge rmvlota Angelin, a. a. 0. pag. d5. Taf. 30, Fig. 2.
Das am Rande flache, in der Mitte gewölbte fast halbkreisfbiinigo Pygidium
trägt ani den Seitenlappen 5 ziemlich flache fast gerade Pleuren, deren
Kniligungoii etwa bis zur Mitte der Selteiilapi^en reiflien. Die Klmdiis (Stein-
kern) ist flat'li; ihre Länge beträgt ungcfUhr V,o der liäTigc dos Pygidiums;
«ie bestellt aus uufrefalir 13 Ringen, velclie in der Miitf narli vorn spitz<'n-
liogenarlijr vorsjdingfii. Die Sidiale ist mit staik licrvurtrelendi'ii wcllcniiititren
(juer verlaiitVudcn luii/clariigen Linien, unterlialb deren die äcliale auäclieinend
etwas v^Mticft it<t, l>r(k'( kt.
Yorkuuimen mit Emloceia» Uurchai dii und IHmnuH sp. im Kt hin«)si»haeriten-
kalk. Das Podium Ihnelt in den Umrissen sehr dcuijenigeu von hydiopiiye
applanata AngeUn.
Die Zugehörigkeit zu Plyekop^e rimutota ist durch Herrn Dr. G. Holm
festgestellt worden. — Langenau. —
2(Mi. Ilfo4'Hi(s LiniHirsHOni Holm.
iiiaeints Linnaix><oni ilolin, De .Svciiska Arterna af. Trihdntslägtet illaenus
pag. 103. Tai'. 4, Fig. 13— 10. Taf. 5, Fig. 1—4.
Fand sich in einem grQnlich-grauen, auf den Kluftlläclien liräunlicli geiurbten
Kalk vom Alter der Jewe'schen Schicht.
Auch in Russland findet sich diese Art nach einer gefillligen MittheiUmg
des Herrn Dr. Holm in der Jewe'schen Schicht, is. ß. bei Kegel.
207. ni(u-nu)* Chirmi Holm.
Ulaenus Chiron Holm, De Svonaka Artcrua af Triiobitslägtet JUaenus pag. 88.
Tal. 3, Fig. 1—17.
byiqilanm ce/itavi-v« Angelin, Tal. siand. pag. 40. Taf. 23, Fig. 1,1a.
Diese Art fand sich inehrmHl.s in unseren dunkelgrauen Echino.sphäriten-
kalken; sie kommt im anstehenden (restein auf der Insel Oeland vor.
208, JProetHH concinnuH Dahn. sp.
( 'ali/me/ie connttna Dalman, Palaead. pag. 4n. Tai". 1, Fig. ;') a — c.
Forln'xiu citncinna Angelin, a. a. 0. pag. *2'2. Tat'. 1", Fig. ;">.
Findet .sich liei uns in den geblicli-\vcist;('ii Kalkt'ii vom .\l)er der miltel-
gotländiseheu Sehieliteu neben Enn-imtni'i pumtutus-^ au.s.sertU'ni kunnitl l'nulus
concinnu« auch in unseren ßeyrielneiikalken vor.
SS
. K| ^ od by Google
288
fi09. Bro&tus sp.
Ttf. IV. Btg. 11.
Dio (jhthi'IJn ist massig gewölbt, nach vorn and nach den Seiten sanft
abfallend, durch 3 Seitenrurclieii gelappt; die hintere im Uebrigen breiteste
Seitcnfurcho hiegt sich als s« hinale Kiune nach dem Naekenringe zu um; in der
Verlünir<'niii^ ilcs liveitcii 'l'hcilrs der hinteren Seit<'iit'iirilie lietrt ein flaches
punktailiires ( JimiIm-Ikmi. runktaitiir ist aucli <iie voiilcre Sei(enrui't'ho aus-
gel'ihh't, in<leni sie dii" Si'itriiriindt'r der (i/(i/>ilhi niclit eircicht. Hie Seiten-
furchon sinil saiiiiiillicli nur liaeh und treten mehr durcii ihre dniiklrre Farlum;::
als durch ihre Tiefe iiervor. Der Nackeuring ist muädig hreil, uu den Enden
mit dreieckigen taberkelartigen Anschwellongen versehen, in der Mitte mit
einem kleinen HöckercLen. Die Schale ist nicht ganz glatt, sondern zeigt
unter der Loupe eine feine ROmclnng.
Diese Versteinerung fand sich vergesellschaitet mit Encrimm* punetatv»,
Sirophowena aufiquata, BtTophomena iutbrejt Pandcr und Aitypa tvtiruhri« in
einem weisslichcn obersilurischen Kalke. — Spcngawsken. —
210, J*roettiM piilcher Nieszkowski var.
'Inf. IV. FiK.
ProetUK jnilclicr Nieszkowski, Monoirrajihie di-i- in den siliiris<dien Seliichteii der
( >siser|uo\ in/.eii vorkonimciiden Triloluten, Dorpatcr Archiv 1857,
pag. {V)i». Tal. :J, Fig. 12, 13.
Im granweiäüen Chonetcnkalk fand sich eine Giabella, welche der von
Niczkowski gegoltenen Beschreibung des IVoetu» puUher im Ganzen gut ent-
spricht. Dieselbe ist nach vpru verjüngt, fast konisch, mässig gcwOlbt; sie
trftgt 4 Scitenfurchen, von denen die beiden vorderen den Band der Gfabella
nicht erreichen. Die vorderste Seitenhirche ist nur angedeutet; sie wird von
Nieszkowki hei der IJe.-chreihung seuies ProctuH pvlclu'r nicht erwähnt. Die
dritte Seitenfurche ist in der Mitte erheblich tiefer als am Räude, woselbst sie
sehr seicht ei^scheint. Die vierte Seitenfurchc verläuft anfangs den andern
paralli'l. hiegt .^ieli dann plötzlich, einen flachen IJogen liesehnMhend. unter «'iiieni
stiimplen Winkel nach der Nai keiit'uri-Iir hin um, ohne jt-docli diesellie zu er-
reichen. In der Verlänirerung ih-r Aiitangsriehtiing der vierten Seitenrni'eiM'
helindet sich jedersi'ils ein kurzes Grühchen. Der Rücken der Ghihella ist
dachartig gewölbt, die Oberfläche sehr fein aber deutlich granulirt. Der Nacken -
ring ist Htark gewOlbt, an den Enden mit abgeschnittenen dreieckigen Tuberkeln;
auf der Mitte des Nackenringes, etwas dem flinterrande genähert befindet sich
ein kleines aber deuthches Höckereben.
Lange der Glabella 4 mm, Breite 2,6 mm.
— Langfuhr. —
Von Proetu» pulcher Nieszk. fanden sich fein granulirte Pi/>fi\lien mit
9 "Rhachisgliedern und 14 Seitenlurchen in einem i)räunliehen Gestein (K) ver-
gesolischaltet mit Encrinurv* ef, obtvw AngoHu, LeperJitia sp. und Platyeera»
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289
fmälitHm m. zn Königsthal bei Dansig, ein ebeoBolcheB aber sehr kleines
f^gidium von 3 mm Breite in demselben Stück mit der oben beschriebenen
GlaheUa von Praetvs pulek»: die Rhachisbreite des letstgenannten Pygidkm»
lirtrigt 1 mm, und scheint dieses Verhttltniss von 1 : 3 auch nadi Messungen
an andoreD ESxemplaren ffir diese Art ziemlich oonstant zu sein.
In Gesteinen dor Schichtengruppe K w in ili n noch Pyriidien gofunflen. wolche
im riaiizon (lonjonigen von Proefvs jiulchev Nicszkowski sehr ähnlich Bind; die
ADzahl der Rhacliisglicder beträgt chcnfalls 9, diojenigo der Soitenfurchcn
jfdoch nur 11 — 12. Die Breite der Hhaehis ist ziemlich genan = ' 5 der Breite
des Pygidtvms, welches glatt ist. Vielleicht ist dieses der Ih'oeiu» latifrom
Nieszkowski's (a. a. 0. pag. 5ö8).
f^ll, Ampyx rostratu» Sars.
Ijtmciod&mas rottrahu Sars, Angelin! Pal. scand. pag. 82. Taf. 40, Fig. 11.
Thefle von Ropfschildem sind wiederholt in (Gesteinen vom Alter des
EchinosphiUiteDkalkes gefunden worden. — Langfuhr und Spongawsken. —
212, Ampu^ 9eHro9triB Angelin.
Tat IV, PIg. 18.
Rhaphiophoru9 aetirotitfü Angelin, a. a. O. pag. 81. Taf. 40, Fig 6, 6a.
Das Ton mir zu dieser Art gestellte Pygidium ist 2Vt mal so breit wie lang.
Die flache Rbachis zeigt 5 wenig deutliche Ringe. Die Seitonlappon tragen
r> oder 6 Rippen, von denen nur die ersten drei deutlicher hervortreten. Der
hreite Band des Sohwanzschildes ist wulstartig aufgeworfen, gegen die Obcr>
flScbe des Pyg^dinms im Winkel von 110* geneigt, mit feinen dem Rande
parallelen Streifen versehen. Länge des Pygidiums 5 mm, Breite 12 mm.
Länge der Rhacliis 4 mm. Breite 3 mm.
Das Ocstein ist Echinospttritenkalk. — Kdnigsthal. —
Xm. Pisces.
21S* Onehus Murehisoni Agassis.
Omtku Mttrehüoni Murch., Sfl. Syst pag. 007. Taf. 4, Fig. 9, 11.
Ein Tergesellscbaftet mit Betfridda tubereulaSa Boll und T^rrmtia obMhta
Joaes et Holl in grauem Beyrichienkalk TOTkommendes BruchstQck zeigt fast
parallel laufende stark hervortretende Rippen und zwischen denselben tiefe
Furchen, Kennzeichen, welche für Onektu Jäurchuoni Ag. characteristisch sind.
— Langfnhr. —
Abdruck«' von Onchv» MurrhiHont wurden auch noch in einigen anderen
GesteinsstückcD (Beyrichienkaikon) beobachtet.
« 19
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8d0
214, Qnehua tetmUMaiua Agassis.
TVr. IV, Flf . 14.
OnehM imui$triaiu9 Marchison, Sil. Syst pag. 607. Taf. 4, Fig. 67—69.
„ „ Silnris 3. ed. Taf. dö, Fig. 17.
Jkr Fiscbstachel igt mftssig stark gekr&mint. Der Qaenchnitt desselben
bildet amiftbernd ein gleicbscbeiikliges Dreieck, dessen Basis auf der concaren
Seite' liegt. Die Bippen und Ltogsforcben sind flacher als di^enigen von
Onekus Murehitotn. Die vier der convezeu Seite sninttcbst gelegenen Bippen
zeigen in r^lmilssigen Abständoi Ubigliehe Höcker.
Die Versteiu^ng fand sich in einem grauen festen Beyricbirakalk obne
andere Vorsteineningen zu Langfnhr.
Ausser den aufgeföbrten. flscbresten wurden in unseren Beyricbienkalken
nocb einige andere gefunden, auf welche ich bier jedoch nicbt weiter ein-
gehen will.
Nachdem im Vorstehenden ein Ueberblick öljer unsere silurischen GeR(*}uebc
und (Jesoliioliiivorstoinernngen gegelien ist, wobH ich zugleich bemüht war, die
Heimatli derselhcii rcstziisteUen , halu' icli zunächst die Auftfahe, die (Iienzen
des (iobictes, in welcheni unsere sibirischen und dcvonisclien (iescliiebc gefunden
sind, hier naher zu i>iacisiron. Wir .sehen hier von (h r einen bei Könitz ge-
fundenen ^'ersteineiung, Axfi/loxponyia iiiriso-lobutd, zweckmässiger Weise gänz-
lich ab und haben alsdann ein verhältnissmässig nicht sclir ausgedeiuiteH, in
Bich geschlossenes Gebiet, dessen östliche Grenze von Scbtfnberg, Kreid Rosen-
bei-g und dessen westiicbe Orenze von Frankenfelde gebildet wird. Zwischen
beiden f jocalitäten stellt sieh ein Längenunterschied von ungeflkhr 10 deutschen
Meilen heraus. Der Breitenuntmnchied zwischen Lessen, dem südlichsten und
Adlersborst, dem ndrdlicbsten Punkte unseres Geechiebegebietes beträgt etwa
13 Meilen.
• Die Heimat unserer devonischen Geschiebe hat nicht mit Sicherheit fest*
gestellt werden können, und bleiben dieselben deshalb bei Fragen von grösserer
Tragweite wohl am besten unberficksichtigt. Bine derartige sehr wichtige Frage
ist aber diejenige nach der Menge, in welcher die Geschiebe aus den be>
treH'enden Gegenden zu uns gekommen sind. Jedcnfolls kann die Anzahl der
Qeschiebearten, welche auf bestimmte Gegenden bezogen werden, noch keinen
Aufschluss geben über die Menge, in welcher wir aus den betreflenden (hegenden
Geschiebe erhalten haben. Auch Sammlungen, nogar soldie, welche als recht
vollständige gelten mögen, liefern hiervon wohl kaum ein riditiges Bild; denn
man pflt^gt zur Vervollständigung seiner Sammlung vorwiegen(i dasjenige von
den Excursionen heim zu bringen, was man noch nicht hat odei- docli noch nicht
zu besitzen glaubt. Tabellarische Uebersichteu und Zusammenutellungen, welche
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2dl
biiireil0n beliebt werden und welebe dam, wenn man nicht selbst das Material
nuB bei weitem grOesten Tbdle settiBt «iBammcngebracbt hat, als Nothbehelf
dienen müaaen, bisweilen ja anch zu leidlich richtigen Resultaten Ahreo kdnnoi,
haben daher nur einen sehr bedingten Werth. Jedenfalls kann es für den
G^enstand selbst nnr erqtriesslich sein, wonn die so gefundenen Resultate von
denjenigen Forschern, welche in dem botreffenden Gebiete 8ell)st gründlich
nachgeforscht und viel gesammelt haben, bestätigt oder rectificirt werden.
Bei der Frage nach der Menge, in welcher die betretTenden Gegenden fttr uns
Geschiebe geliefert haben, sehe ich midi genOthigt, nnser Oeschiebegebiet noch
enger sa begrensen und zwar derartig, dass ich als nördlichsten Punkt Adlers*
borst, als s&dJichsten Fi-ankenfelde, welche beiden Localitäten einen Breiten-
nrtevschied von ungefähr 8 deutsehon Meilen haben, aln östlichsten Punkt
Langenau bei Pranst, als westlichsten Frankenfclde mit einem Längenunterschiede
von nnperähr 4 Meilen annehme. Es sind alsdann das allerdings sehr inter-
essante Geschiebe der Jtfer'schen Schicht von Jakobkau l)ei Lessen, das Stück
mit ihihocerax JeiifzHchianum nov sp. (Beyrichionkalk von Freystadt) und ehi
Stück Oraptolithengestein von Schönberg, Kreis Rosenberg, von unserer Be-
trat Ii tu iig ausgeschlosscD. Diese Beschränkung gewährt jedoch den nicht zu
UDterschätzenden V'ortheil, dass dieses eng umgrenzte Gebiet mir hinreichend
bekannt ist. Aber auch bei dieser so engen Begrenzung des Geschiebegebietes
wbd man wegeB der Sdiwierigkeit des G^enstandes auf absolot genaue Resultate
verrichten und sich mit NiÜieningswerthen begnügen müssen.
Bei der Berechnung des Mengenverhültnisses der Geschiebe lege ich die
Menge der aus liem russischen Sihirgebiete herstammenden (ieschiebe zu Grunde
und setze die gesammten Geschiebe, welche von Estland, Nord-Livland. Dago
unil Oesel selbst herzuleiten sind, A — 3. Dann stellt sich die Menge, weiclu'
von der westlichen submarinen Verlängerung dieser Ablagerungen herzuleiten
ist, B nngeßüir — 1. Die Geschiebe ▼on der Insel Gotland rosp. vom Got-
liadischen GJeeteinstjpus, C, betragen etwa die Hilfte der von Estland, Nord-
Livland ete. herstammenden, sind also = IVs zn setsen. Die Menge der
Geschiebe Tom ölSndischen nnd schwedisch -festlAndischen Typus, D, scbfttse
ieh aof % der Gtotlitndischen (C), die Menge der Geschiebe Tom Schonenschen
GestemstypoB, E, auf V« der Gotlilndischen.
Hieraus reäultiren folgende Veritältnisse:
A = 12.
B = 4.
0=6.
D = 2.
E = 1.
85.
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m
Ini Procenten aosgedrllckt erhalten wir folgendes Besnltat:
Es Hcfcrtoii \\m an silurisolion Oeschieben
A. Kstlaml. Nord-Livland, Datfö und Oosel 48 Proc.,
H. das dicHon Go^ondon bonachltai'te submarine Silnrpobiet (westliche
VcrlHngtTunir von K.^tland. Xord-TjivlantJ. n.ifni uiul Onsol) . . 16
C. dif Insel Oollaiid (iiu-1. das diese Insol umgebende jetzt von der
Ostsc'e l»ede<'kte oiiersiliirisdie 'J'eirain 24 „
I). Oeland und das seliwciiisi-lie Fi>stlaiid H
K. Si'iuiuen, resj). da.s l.eiiaeiiltarU; Silurgebiet östb'cii von Schonen 4 „
lfM>.
Dass diese Hereclinnn«^ weiren der Schwierijfkeit d<'s (ieirenstaiides nicht
absühit ^cnan sein kann, ist bereits oben fresa^t: docli habe icli diesellie erst
nacli langer, sorgfaltigtu* Ucberlegung aui'goHtelll und bin der Ansicht, da^s die
von mir gefundenon Wertbe den factisclien VeriiiUtaissen wenigstens sehr nahe
kmnmen.
Da ich einigen Grund en der Annahme habe, dass die westprenssischen
F^ilurgeschiebe des Herrn Noetling ans nngefthr derselben G^end herstammen,
wie die von mir abgehandelten (ich habe in der oben dtirten Arbeit dieses
Autors nach einer hierauf be/üglicltcn Ang:abe, welche schon zur etwaigen Ver^
gloicbnng mit dem Cescineliematerial anderer Gegenden nöthig gewesen wäre,
weil unsere Provinz Westprcusscn eine Itedeutende Längenausdehnunir hat,
veiü-eblieli tresni liti. so sind die Resultate beider Arbeiten weniirstens in IJezuij;
auf liir (^Uiinlilii! «Iit esllandisclien (Jeschiebe eini/erniassen vei-frh'ichbai'; eine
iri-naue \ «'rf^h-iflninfz ist aurli ans dem (Jriinde nieht f^ut möglich, weil Herr
Noetling in sehr gekiinstclier Weise in seine JJereclinung gänzHch wiilkiuliche
und unsichere Facli)ren einiuhrt, a. a. O. pag. 314. Schliefst mau das eine
dort erwähnte westprenssiscbe Geschiebe camlnrischen Alters von der Bechnung
aus, so «rhält man 42 — 43 Proc. Geschiebe estländischer Herlcnnft, eine Zalil,
welche ich, natfirlich immer voransgesetst, dass die wostpreussisclien Geschiebe
dos Herrn Noetling aus der von mir angenommenen Gegend herstammen, als
zutreffend nicht erachten kann; ich halte diese Zahl fftr zu niedrig gegriffen.
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293
Devonische Geschiebe.
Uk^leicb unsere devonit^chen Geschid»«' au Zahl un<l Mamiigfaltigkoit hiutiM*
den BUnrischeu zurücktreten, bieten sie doch liinrcichcude.s Interesse, um eine
einrollende Behandlung zu rechtrertigoii. Nach ihren organischiMi I*]inschlrirfS('n
jr«'i»orfii iliosclheu ohne Ausnahuio zum ()l)er-Devon; ihre jd'trogiaphijichc 1><-
.~<-liaflfnhrit variirt nicht unei'hoblich : duch scheint sich bei liWru ein gewisser
(Jehalt au CMgt)^ zu linden; weiiigstcns wurde b(;i allen 1 ►evongeschiebeu,
welche von mir auf Magnesia untersucht sind, dieser Bcstandtiieil in zwar
wecliseluder aber nicht unerheblicher Menge nachgewiesen.
Den kiescligen Rückstantl von 4 (Jesteinen hatte Herr Dr. Schirlitz die
(ie'ailiirkeit näher zu untersuchen, uiul hat sicli die KesciiatTenlieit desseli)en
bei den untersuchten Gesteinen im Wesentlichen als gleichartig herausgestellt.
Der Rückstand bestand bei den untersuchten Proben aus schai'fkautigen Quarz-
kOrnern, von denen mindestens 90 Proc. einen Durchmesser von 0,05 mm zeigten ;
die kleinsten einen solchen von 0,02 m^. Die Qnarzkttmor zeigton zum Tbcil
Einachlusso von liquider Kohlensäure. Die betreffenden 4 Gesteine sind: der
gnne sandige Kalk von Straschin, der rtfthliche sandige Kalk von der Nencu
Mfihle bei Gischkau, der rothbrapne Kalk von Langenau und der brauurutkc
Kalk von Spengawsken. Glimmerbl&ttchen ¥mrden ebenfalls bei der Mohrzahl
der von mir nntersncbten Stucke wahrgenommen.
Eine ohemische Untersuchung ein^ Anzahl von Geschiebon war aus dem
Onmde nothwendig, weil im Aussehen manche derselben rothen Sandsteinen
sefcr Iboels. I?'*^ Untersuchung erstreckte sich in den meisten Fällen nur auf
des io SaJjtetcr-Salzsäuro unlöslichen Riickstand und auf d( ii Magucsiagehalt:
oor in drei FüUen habe ich eine vollständige chemische Analyse ausgeführt.
Unter unseren Devongeschieben wwdon wohl am zweckmässigsten folgende
Grappen nntorscbieden:
a. Sandige Kalke,
b. dolomitische Kalke,
c. mergelige Kalke,
U. Dolomit.
ti9
294
Die wichtigsteu der hier beobachteten devouischcD Gesteine sind folgende:
fti SudIge Kalke.
Dieselben eDthalten neben C CSa O' nnd C Mg 0' aebi erheblicbe Mengen
von Si 0*.
1. Grauer sandiger Kalk von Straschin mit ProduciM MurchiHoniatim» de
Köninck = Pi'oductus produetoide» de Vcrneuil. Die chemische Analyse cnrab
40,6 Proc. in Sal{>ctor-Palz8iiiirp unlöslichen RTickstand und 4,9 Proc. C Mg 0'.
2. Röfhlichcr sandiger Kalk von der Neuen Muhle bei Gischkau mit
Sjnn'/er Archinri Murchison var. Hiickstand = ')4,4 Proc. Das Gest<.'in ent-
hält ausserdem noch ein wenig Fe' O^, etwas C Mg 0^ und vorwi^end C Ca O*.
b. Delomitlsehe Kalke.
Die HavptbeBtandtlidle eind C Ca O* mid G Mg O*.
3. Brannrother Kalk von Spcngawaken mit Spirifer di^nehtt Verneail.
f^pinfer Archian Murchison, OrthoeeroM ap. nnd einem Korattenfragment ana
der Gruppe der Tabulaten.
Die chemische Analyse ergab anasw onbeträchtUchon Mengen von Eieonoigrd
and Manganoxyd
4,4 Proc. Rückstsnd,
86,7 „ C Ca O»,
8.2 „ CMgO».
99,3.
4. Hellcliocoladefarbener Kalk von Zigankenberg mit Spirtfer Anossnp Vtrn..
iSjfirijer disju actus Vern.. Prodvrtvx np. I^/ii/iii/io/irlla panillelepipeda San<lberger.
Der in Salpetur-Salznaure unlösliche Rückstand betragt ü,G Proc. der
Gehalt an C Mg ()' 21,2 Proc.
r>. Rüthl)raunGr Kalk von Langenau mit Rht/nchonella paialUlt'pii>€da
Saudberder und Athipts eoitcenfrica v. Buch sp.
Die chemische Untersuchung ergab ausser Spuren von Manganoxyd
7 Proc. Rfickatand,
2.3 „ Fe"0»
25,1 „ CMgO»
e5,l „ C Oa O*.
99,6.
6. Gelblicher Kalk vmi Langfohr mit Spiri/er Archiaci Murdi., Brodudn»
Jünrcktionianw de Köninck nnd Rh^ftehonella paralklepipeäa Sandberger var.
Rückstand = 14,9 Proc,
C Mg 0" = 15.7 „
7. Hellchocolade&rbener Kalk von Langfnhr mit Spirifer Arckiad und
RhynchoneUa paraUd^peda,
Rüt k stand ~ 7,8 Proc..
C Mg 0» = 9,8 „
90
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295
8. Onraer, Holet gefleckter Kalk von Laiigeoaii mit Spirifer VemeuiUi
Mnrch. und Petec^odenresteii.
9. GelbHelier, auf den Schiohtflächeii tbeilweise rtfthlich gefilrbter Kalk
TOD Brentsii mit Spiiiftr FaifMiit7tt Mmvh. und BnduetuB q>.
10. Grauweisser Kalk von Langenan mit einem Plaoodermenrest und
Spirifer Vertieuiln Murchison.
1 ] . (ti anwoiHser, tbeilweise kiystalliniacher Kalk von Langenau mit Spiri/er
Verneuiht M urohison.
\'2. Gelldichcr Kalk von Lang^niau mit Spirifn' Arc/ndci, I'iodvctus
AJuii /ii^nnianu« de Kouinck forma typica et var., Proüuctui mbucuLcatm Murcb.,
Rhtfnchoiiella sp.
e. Mergelige Kalke*
13. Gelblicher mergeliger Kalk von Spengawsken mit Spirifer di^unetut
Vera., Spttn/er Arehiaci Murch. und Athyri» emtemtrica v. Buch sp.
14. Gelblicher mergeliger Kalk von Langenan mit Spiri/er d^junetu» Vem.
uad Producfun snbaculeatus Murchison.
15. Gelblidi-graucr mergeliger Kalk von Fi aiikciilelde mit ^}Hnf er Arehiaci
Murcli.| Spiri/er teiUiculum Vorn, var., Rhi/HchomUa paraUelepipeda, Chaetetee sp.
d. Holomit.
16. Orangeiber, poröser nnd sehr mürber Dolomit von Langfnhr mit Stoin-
kernen von Broduetu», Spirifer Vemeuilü Murdi., Pterineen und Abdrfi<^cn von
Ckinoidenstielen. ^
Die chemische Analyse ergab ausser geringen Mengen von Eis(m> nnd
Maoganozyd folgende Zusunmensetzung:
8,1 Proc. Rückstand.
50,2 „ C Ca 0», '
41,6 „ C Mg O».
99,8.
M
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296
VersteineruDgen der devonischea Geschiebe.
1. Chaetetea sp.
Im gelblich-grauen mergeligen Kalk von Frankonfeldo findet aich eine
▼erästoltc Cbactetesait, deren stärkere Aeste einen Durchmesser von nngefälir
7 mm zeigen. Die Mnniliingen d& einzelnen RöhrenzcUen sind uurcgcluiässig
5- oder 6 eckig, in der Grösao nur wemg Terschieden: sie haben ungefähr einen
Ihircbmesaer von V« nun.
2. Produdus Murehiaaniantt» de Köninck.
I\vduetu9 Ifmrkisoniamu Köninck, Monographie du guui-e Prodnctos pag. 139.
Taf. 16, Fig. 8a— f.
Orihü product&ides Murchison, Bullet, de la soc. g^ol. de France Vol. XI
pag. 264. Taf. 8, Fig. 7», h, e.
Brodueiu* produetaides de Vemeufl, Ruasia II. pag. 283. Taf. 18, Fig. 4a— f.
Von dieser Aii wurden mehrere Ventralklappcn und eine schlecht erhaltci e
I>or8a]k1appe in unseren Geschieben aufgefunden. Die Vcntralklappen sin«!
mäfsig stark «rcwölbt, fein eoncontrisch und etw.ts iinreiri*lnj}i><sig gei uir/oll um!
mit dei' Schale anliegenden Stacheln besetzt, welche bei guter Erlialtung hU
2 mm lanir sein können. Die Anordnung derselben ist radial; sie stellen bald
mehr bald %v< ni^er dicht bei einander.
I>ei einer mit l^oilurtttg siihn<^ihaius und einem dii-lit be.-Jt.iehelten K.\euii>lar
von Proihtcfu/t Murrhi^oinanus forma tyjiica \ (M>je.-eljschartet aur^^'lundonen Form
treten die dielit stehenden Staelieln als rundlielu' K.nolcheM auf, und erinnert
die f^chalcnsculptur (h.'iselben ausserordentlich an diejenitre von JVoJudn^
yranulosus (l*hillq)6) de Köninck, welch letztere Ai't im kt)idenkalkc vcrbrcitol
vorkommt.
3. I*i'0(fti<tus .Hiiharnff'attts Murchison.
VroüuduH t^iifiarnU'afux Murchison, LJull. de la öoc. gC'ol. de France Vol. ^1-
l>a-r. 2.")5. 'J'al'. 2. Fig. Oa, b. e.
J'roiluviuif bubuculeutvb iU' \' crurnW, Kussia IJ. pag. '2X2. 'J'af. K», Fitr. i^a. h.
I) .. de Köninck, Monographie du genre l'roUuctus pag. 14:.'.
Tal". Ib, Fig. 4 a -d.
Der Umriss der aufgefundenen Ventralschalcn ist rundlich; <lie Schalen
sind stark, ungefähr halbkugelig und ziemlich regelmüt:^'ig gewölbt. Bei cincin
9t
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ongewöhnlich grosscu Exoiuplai* von 26,5 mm Breite ist der Schlodsraud nur
wenig kürzer als der QnerdiirehiiiesBer. Die Ohren sind selur klein und stampr-
winkelig endigrad. Der Wirbel ist sehr Icorz und wenig fiboragond, aber schon
in geringer Entfernung vom Sehlossrande starlL au%ebläht und gegen die Oehrchen
dnrch eine scharf hervortretende Falte abgesetzt.
Die Schalenfläche trigt sehr feine Anwachsstreifen und fast oylindrische
kurze aufgerichtete, ziemlich entfernt stehende Stacheln, welche nur in der
Niilio der Ohren einander etwas mehr genälicrt sind. Dielit am Sehlosi^randc
lietinden sich in einer Reihe jcdei-seits vom Wirbel 4 — 5 Stachelröhren, wolcko
ihre Spitze nach dem Scblossrande hinwenden uud denselben übeiTagen.
4, Sjyh*ife-r tli^uncttts de Verneuil.
iyjiiri/ir tli^junefvs de Verneuil, a. a. O. pajjr. 157. Tal'. 4, Fig. 4a — d.
Ist das häutigste Fossil in unseren Devongeächiebeu.
5. SpMfer ArcMaei Murchison.
Spirifer Arekiaei Murchison, Verneuil: Russin IL pag. 155. Taf. 4, Fig. 5f, g, i.
Findet sich bei uns sehr häufig. Sehr auffallend ist eine in dem rdthliclicn
sandigen Kalke von der Neuen Mfihle bei Gischkau gefundene Ventralklappe
w^en ihres ausserordentlich tiefen Sinus.
6. Sj}iHfer Anossoß de Verneuil.
fijpm/W* Arro89oß de Verneuil, a. a. ü. pag. 153. Tal. 4, Fig. 3a— k.
Das Vorkommen dieser bei uns nur einmal gefundenen Form wurde durch
Herrn Professor Grewingk constatirt. Die Area der vorliegenden Ventralklappe
ist mässig hoch und gebogen; der Sinus wird an der Spitze des Schnabels
ondentlieh. Die Bändet* des sonst deutlichen Sinus sind nach den Seiten hin
undeutlich begrwt. Die Anzahl der flachen Rippen beträgt im Sinus 7 oderf<,
auf d«i Seiten etwa 18.
(lefunden im hellchocoladefarbenen Kalk mit I^duetu» sp. und Bhynehonella
paraiieUpipeda Sandberger var. bei Zigankenberg.
7. Spirifer tenÜcutnm de Verneuil var.
Spiri/er tentieulum de Verneuil, a. a. (). pag. 159. Taf. 5, Fig. 7 a -e.
Bei einer ziemlich gut erhaltenen Ventralklappc ist an einer 8eite die
lang und spitz ausgezogene Scblossecke erhalten; dieselbe ist länger als bei
den Abbildungen VemouiFs, und orreicht deshalb die Höhe der Area nur Vs der
Scbalenbreite; die Area ist hoch und nur schwach gekrümmt. Die Deltidinl-
spalte bildet ein gleichschenkliges Dreieck, dessen Basis ungefähr gleich der
Hälfte jedes Schonkols ist. Im Profil gesehen erscheint die Vcntralschale am
Schnabel e(\\aH gebogen, nach dem Stimrandc zu fast gerade. Der Sinus ist
zi( iiilieh scharf gegen die Seiten abgesetzt und trägt 10 Rippen. Die Anzahl
der Hii)])en auf den Smten l)cträgt etwa 18.
^ orkomnien im gelblich-grauen mergeligen Kalk vou Fraukciifeldo mit
Spirifer Archiaci etc. m
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298
8. AthyriH coftA^entHcti v. Buch sp.
Tcrehvatula conccnirica v. liucli, Uolirr Tercbr. pag. 103.
I, de Vcnieuil, a. a. 0. j)ag. 53. Taf. 8, Fig. 10.
Yentralschalen eiuer grossen Fom finden sich im gelblichen mergeligen
Kalk von Spcngawaken. Der Apieialwinkel einer Schale beträgt etwa 90*. Länge
und Breite sind fast gleich. Die Länge beträgt 21,2 mm, die Breite 20 mm.
Eine aus dem rothbraunen Kalk von Langenau horauspräparirte Form,
ebenfalls Ventralkhippe, bat einen etwas stumpferen Apicialwuücel und erreicht
eine Länge von 9,3 mm, eine Breite von 10,5 mm.
9. Ii/iyncIiottell4i parallele piiteda Öaudbergor.
Taf. IV, Fig. 15a— f.
Rliynchonella paraUchjnpeda G. u. F. Saiidbcrger, Verst. des rhein. Schichten«
Systems in Nassau Taf. 33, Fig. 12.
Bh^nchoncUa pora/lelejnpeda F- Roemer, Leih, googn. Jl. Theil pag. 343. Taf. II,
Fig. IIa— d.
lUiynchoneUa parallelepipeda ist eine auch bei uns in der Wölbung und
Berippung redit variable Versteineruug. Das auf Taf. lY, Fig. 16a— ^e dar-
gestellte vollständige Exemplar aus dem rothbraun geflirbten dolomitischen Kalk
von Langenau ist besonders durch seine starke Wölbung ausgezeichnet Die
Länge beträgt 14mm, die Breite 14,7mm, die Dicke 13,7 mm. Die Seitea-
ränder der Schale sind senkrecht abgestumpft. Der Apidalwinkel der Ventral*
klappe beträgt nngefthr 105*, derjeniga der Dorsalachale etwa 185*. Der Sinus
beginnt in geringer Entfernung vom Wirbel, wird allmählig tiefer nnd breiter
und läuft in einen Lai)pen aus, der unter oinnti Winkel von 95'' umbiegt nnd
beinahe rechtwinklige Contour besitzt. Die DorsaLschale erhebt sich, entsprechend
dein allmählig vertieften Sinns der Yentralschale fast anmerklich zur Wulst,
die nach der Rtirn hin einen kurzen etwas stumpfwinkligen (fast rechtwinkligen)
Unisehlaji bildet, an welchen sich das Vonlorrndo des Sinuslappcns anlegt.
Die Kippen sind zitMulith Hcharfkanlig, einfach; doch findet sich auf dem Um-
schlage der Wulst und an der Spitze des Sinuslappcns eine Bifurcation der
Bippen angedeutet. Auf Sinus und Wulst befinden sich etwa 9 Bippen, auf den
Seiten je 14.
Diese sehr hochgewölbte Form habe ich bis jetzt nur in dem rothbmmni
Gestein von Langenau constatiren können, in welchem ftbrigeas auch weniger
gewölbte Formen gefunden wurden.
Hiuflger als diese sehr hoch gewdlbte Form finden sich die schwacher
gewölbten (es liegen nur einzelne Schalen vor), bei denen der Api<»alwinkel
demjenigen der bochgewOlbten Form gleichkommt oder «rheblich kleiner ist als
dieser; bei der Ventralklappe kann derselbe sogar ein spitzer Winkel werden.
Die Wulst schlägt sich stets nnter einem deutlichen stumpfen Winkel nach der
Stirn zu um. Die Seitenrander der Schale sind meistens nicht scharf senkrecht
abgestumpft, was besonders bei den Dorsalschalen hervortritt. Auch sind äimu
M
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299
und Wulst iiacli doii Seiten liin etwas weniger scharf l>egienzt. Die Rippen
sind meistens ziemlich scharf kantig und eitifach; doch hal)0 ich zweimal auf
dem Sinuölappcn einer niittelgrossen Ventralklappe eine Bifurcation der Rippen
angedeutet gefunden. Die Anzahl der Rippen auf Sinus und Wulat beträgt (i
bis 11, diejenige auf den Seiten 13 — 16. Die grösste in meiner Sammlung be«
findHche Doraalachale (breite Form) seigt eise Länge rem 15 mm imd eine
Breite tob 18 mm, die grfisste Yentralscbale eine Lftnge von 16 mm und eine
fireüe ron 18 mm. Or^laste Siniubrelte 10 mm.
AoBser den bi«r aofgefftbrten Yersteinerungen &nden sich in einselnen
Gesteinen noch ein Placodermenreafc, ein Cephalopodonfragmont, Polocypoden-
reete ond Stielglieder von Grinoideen^ was hier der Vollatindigkeit halber ref
merkt sein mag.
Ueber «Ii« Herkunft unserer devonischen Geachiebe sagt ITerr Professor
C. Grewingk in den „Sitzungsberichten der Naturforsclier-CJesellachaft zu
Porpat 1884. 6. Band. 3. Heft, pag. 523" am Schlüsse seiner Betrachtung
Folgendes: „Die Danziger devonischen (Jeschie1»p entstammen somit sowohl der
dolomitischen (pelagischen) als sandigen (litoraleii) Facies des l>altischen Devon,
ond zwar sehr wahrscheinlich gewissen unterseeischen, frfdier oder auch jetzt
noch existirenden, den kurlandischen sich anschliessenden Gebilden/ Herr
Professor Grewingk glaubt also die Heimath unserer Devongeschiebe nicht
in den devonischen Ablagerungen Livlands und Kurlands suchen su dürfen,
besonders (s. a. a. O. pag. 523 oben) wegen des Fehlens des (nachtrflglich von
nur naehgewiesenen) Spiri/er tentieukm nnd der RhjfncKonella livoniea und veil
die Dansiger Versteineningen Kalkschalen anIWeiseni wie sie in den Dolomiten
der genannteil P^rorlnten nur gans ausnahmsweise vorkommen. Es lässt sich
aicht leugnen, dass jene Annahme auf den ersten Blick vieles f&r sich hat;
indessen ist das russisch-baltische Devon grösstentheils vom Diluvium bedeckt
nnd seiner Beschaffenheit nncli unbekannt; ich halte es deshalb fOr wahrschein-
lich, dass wenigstens ein Tbeil unserer Devongoschiebo aus diesem nidit auf-
geschlossenen Devongebieto herzuleiten ist.
Mit der Parallelisirung eines Thoiles unserer Dcvonge8chiel)e mit <ler
■laiidigen flitoralen) Facies des baltischen Devons kann ich mich nicht ein-
verstanden erklären, da unsere sämmtlichen Devon-Geschiebe, soweit sie analysirt
• wurden, sich als Magnesia-haltige Kalke ausgewiesen haben, allerdings in 2 Fällen
als solche mit ziendicli liohem Kieselsäurcgehalt. Derselbe reicht jedoch
höchstens aus, die Geschiebe als sandige Kalke zu characterisiren. Hierzu kommt
noch der Umstand, dass auch bei den beiden an Kieselsäure reichen Kalken
die Qnarzkdmes ebenso fein und scharfkantig smd wie bei denjenigen mit
weniger Kieselsllnre. Scharfkantige QuarzkOrner sind nicht dem abrundenden
WenenscUage an der KQste ausgesetzt gewesen nnd sprechen daher nicht für
KfistoobfldoDgen. Vielmehr waren diese sehr kleinen Quarskörner von 0,02 bis
0,1mm Durchmesser (gogen 907« derselben zeigten, wie oben bemerkt| einen
Durchmesser von 0,05 mm) ganz geeignet, durch die Strömung der Flfisse
86
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300
Meilen weit io's Mner hiDausgetrieben and io ziemlicher EDtfernung von der
Küste deponirt^zu worden.
Wir haben mithin die sämmtlichoa bei ans gefandeuen DeTongoschiebe al»
pelagiBche Bildungen aufzufassen; für diese Ansicht B])ricbt auch noch der
Umstand, <la8s lici den samnitliclien devonischen Grescbieben der paläontologiacke
Churacter ein durchaus gleichartiger ist.
Ucbcr den gi'angcll>en sehr mürben Dolomit von Langfulir tliciltc Herr
Professor (I rcwingk mir vor einigen Woclioii froiiiidliclist Folgendes mit: „l>»'r
poröse zci'fi-ost'iic I)oloiiiit (Mi(sj»riolit einigen ( irsfhiohcn von IJürliliof an <l( i-
kiistc Ivuilands, zu welrlicni das Vorkoniiiu'U anstelicuil« ii (icstein^ niciit
bekannt ist." Naclidem bereits dii se Arlicit al)geHchlust>en war, liand sich noch
zu Langenau ein geli)l»ranne.s, iDthlich violet gestreiftes und geflecktes, poröses
und zum Theil zerlVessenes (icstein mit Steinkerueu von Sphi/or Verueuilit
Murch. etc.; dasselbe ist augunächciulich oiu Dolomit und neben unseren Dolomit
von Langfuhr zu stellen.
Langiuhr bei Danzig, Blai 1884.
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SchcdNaturf GesellBchaflmDanzi^üi'. SIBd.Iüeft.
a. DorfschaFt Tannsee.
Ttf.I.
1.
k 2. ytv 3 ^ - + i. 5. . 6 JK 7' .8. I 9.
- 10. . 11 \ 12. I 13. K . 15. jf.
15. jK 16. 1 17.
b. DorfschaFt Lindenau.
^1 2. 3.-4. 5. e ^ 8 K 9.
6ZOf 4=XQ^ä
10 H 12. 18. *
EXET
c. Dorfschaft Mierau
1 k 2. 3. +. 5 6 7 8. 9.
6 7 8. 9.
10. w 11. ^ 12
tu. k Tl. ^
r-1
13. . 14
19.
i!° LM
21 22.
16. 17 . 18
□
d. Dorfschaft Qnojau.
4 It $ t
7. , 8,
11. . 12.
Pr euschoff , Vol K s thucn i ich e s.
Lith.Ansu:J-ü bacK L«p«9 -^Ic
Sehr, d Nalurf Gesellschaft m Danzig Kr. VI Bd 1 Heft .
Hg.fSa. Fitf.fUh. Fuf./Sc. ^^^^
Kiesow, Silur. u devor.. G'ischn^beWin-.pfeu.sser.s.
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301
Tafel IL
Fig. 1 a, h. CjicIocnnvK Spadii Kielnvald aus Backsteiukalk von Ilocb*Stüblau;
ein Thcil der OIxTfladic vn ^rosscrt.
Fig. 2. Axf>ih.«poi)<ji<t prtivviorxd (nildf. var. ('<lita Klödenj klciiicis Exemplar.
— Sammlung des I'rovinzial-Museums zu Daiizii^.
Fig. 3a, b. Attylotpongia praemorsa Goldf. var. edita Klödenj grosses Exemplar.
Fig. 3 b zoigt dasBelbo im DnrchschDitt Die dnnkel gehaltene Partie am
Scheitel entspricht der Hohlnng bei Amylogpon^a pramona Goldfuss. —
Sammlong des Provinzial-Musenms zu Danzig.
Fig. 4. Dia$iulit» petropolitanui Pander rar. von Langenau. Oberhalb der Haupt-
figur Theile der Oberflftche vergrössert.
Fig. 6. Difitnififeii petropoh'fanuH Vmder var. von Langenau. — Sammlung des
Pro^nnzial-Musemiis zu Danzig.
Flg. (). MoiioarapfuK JhifirniirvM Banaiidi' auM (Iraptolitliongestoin von Lanjrfnlir:
natiuiiclie (Irüsso und voigrösserl. Die Form di r Zellen tritt bei uuBcrcr
P'if^ur nicht deutlirh hrrvor; s. d. B('schrril)iintr.
Fig. 7. MnnograptuK ncahtrix Qu( i,.-^t* (lt aus Graplolithengeiitein von Langfuhr;
natürliche Gr*>fso und vcrgrö.sserl.
Fig. 8a, b. Ptilodietija cl. ucuta Hall nach der blättrigen Mittelsehieht geftpalton;
b ein Theil vergrüssert. Fundort: Oliva. — Sammlung des Provinzial-
Museums zu Danzig.
F^g, 9a, b. Orthit obtuaa var. emtnent Pander aus EchinosphSritcnkalk von
Frankenfelde.
Fig. 10a — d. Orfhis errafiea Hall var. aus dem Gestein von Kl. Kleschkau.
Fig. IIa — C OrtMs Arloniae Sow. vai". aus Kegel",-« hcm fJestein von Langenau.
Fig. 12 a — c. (hthis wpvi Smw. var. aus Kegerscbcm GcHtein von Langenau.
Fig. 13. Flatystrophia lynjc Eichwald von Langenau.
302
Tafel m.
Fig. 1. Strophomena rvgota Dalman aus Kegerschoui Gestein von I>Rngenau.
Fifr. 2. Sfropfiomena ffnvislriata Murchison aus Jewe'seliem Gestein (kiescligem
Kalk I>]) von Langenau. Die Umrisse sind naolt einem vollsUlndigeren
aller wdiiircr j;ut l»e.-<i'lialten Exemplar von JJfentau cntworffn.
Fig. 3. Sfroj'/mnii /Kl i v<i(i)i(i Dalnian var. au? dem (J<',-<t<-iii von Kl. Kleselikau.
Fig. 4 a, l». K^iriiplionu na flctjanH uov. sp. von lireuUu; natürliche Grösse.
Fig. 5. Diortclbe Versteinerung vergrössert.
Fig. 6 a, b Forambonitea defornMäa Veroevil von Langenaa.
Fig. 7 a — e. Striekiandinia Srhmidtn dot. sp. aus oberoiluriscIieiD Kalk Ton
Spengawsken; a und b grosseSi c — e kleines Eyemplar.
Fig. 8 a, b. Pterinea aubfakata (Conrad) M 'Coy aus Beyrichienkalk von Ziganken-
hearg bei Dana^; s natürliche GrOaae, b vei^flesert
Fig. 9. I^eiinea teuv {striata M'Coy var. ans Chonetenkalk von Pranst.
Fig. 10a, b. i.'tn tillela eoaretaia Phillips sp. ans Beyrichienkalk von Z^ankcn*
Iierg und ßrentau.
Fig. 11. Oi f/i(yiiotii? luiHcnisfdta nnv. ?]». aus Baeksteinkalk von Hoeli-StQldan.
Fig. 12. ( )ii>ncarilia exfhona Kirhwald var. von Langenau. Der Sehalentlioil
unterhalb des Wirbelä springt iu Wirklichkeit weiter vor, als es die
Figur zeigt.
Fig. 13 a, b. Meioptoma gractle nov. sp. aus Echinosphäi'itenkalk von Langfulir.
Fig. 14 a, b. Fleuratamaria ell^Hea Eis. var. antigwutima Eichwald ans
Echinosphttritenkalk von Langenau; a natftrliehe GrOsso; b zeigt die vor>
letzte Windung vergrOssert.
Fig. 15 a — d. Ptatyeeira» ptttillum nov. sp. ans brlnnlichem, obersilnrischem
Kalke von KOnigsthal bei Danzig. a Seitenansicht, b Ansicht von oben
(natürliche Grösse). Fig. c zeigt die Versteinemng vergrOssert, d einen
Tlieil der Schalenfläche noch stärker vergi'össert.
Fig. K». Orihocera» Hinngeri Boll aus Chonetenkalk von Spengawsken, Wohn*
kammor.
.^ üd by Google
?.c:hr. d Naturf Gesellsrhaftinüan7.i§ H FV: Bd.l Heft
Taf i;i
Kiesow. Silur, u. de von. Geschiebe Vves:prensseriS.
:;'liA:uv.'C.'P.ii-i; [«wi?
^ ti - > Google
Sehr. d-Katurf. GeselischaftinDanzig.N.F.Vl.Bd. IHeft.
TafF.
303
Tafel lY.
Fig. la. 1). Orihort^raii rahiniifeuni Portlock aus untorsilnrisoliom Kalk von Pr.
Stargard: a. iiatüi licln" (Jiösso, l». ein Tlu'il (ivr SchalouHäche vergröösort. —
Sammlung des Provin/ial-Musfuni!* /.u Dan/ig.
Fig. 2a, 1». Orlhoreras Jriit:sr/,iuiii//ii ni)v. s]). aus Heyricliienkalk von Preystadt
Wofjtjtr. : a. natürliclu- CJrorfs«', b. ein Tlioil der i^chaluidläche veigrössert. —
Sauiinluiig dcB Provinzial-Muäeuuiri zu Danzig.
Fig. 3. LeperdiHü Bititigmi F. Sebnidt ans obcHrRnuriachetn Kalk von Spen-
gawsken.
Flg. 4. Liperditia Eiehmaldi F. Schmidt aus oberannriRcIiem Kalk von Langfnlir.
Der stampfe Voraprung an der Baachseite tritt in der Figur nicht deutlich
genng h^or; die Andeutung eines Randes am Vorderende ist zn stark
markirt.
E^. 5. Beyrichia tuhemilafa Boll var. Gedanenn» m. aus ohersiluriscbem Kalk
von Tempelburg bei Danzig.
Fig. 6. lit'ifi-ichia Manoyana Jones var. aus gelbgrauoni Beyrichienkalk von>
Langfuhr.
Fig. 7. fj'hrlif'lla von ( heirui'us variolaris Linnarst<on aus Jilchinosphäritenkalk
von S|i<'iijr;vwskon.
Fig. ^'a — c. P(/(ji(lium von Enrn'm/rus v\\ ohtufnm Antn-lin aus ciniMu i^raubiaunon
ober.Hihnisihen Kalke von Königstbal l>ei Danzig; c zeigt das l'ygidium
vergrössert.
Fig. 9a, b. Actdat^iH sp. (Pyffidivni) auH dem (Jcatein von KI, Kleschkau;
a. natürliche OrMse, b. vergrössert.
Flg. 10. Pygidivm von Ptyehopygt rimuUna Angelin aus EchinoBpharitenkalk
von Langenau. IHe Ringe der Rhachls (Steinkem) treten In der Figur
stärker hervor, als dieses in Wirklichkeit der Fall Ist.
Fig. 11. Glahella von BroehtM sp. aus einem woisslichen obersilurischen Kalke
von Spengawsken.
Fig. 12. Mittlerer Tlicil dos KopfschildeB von Pt oetm puleher Nieszkowski var.
aus granweissem Chonetonkalk von Langfulir, voru:röss(M-t.
Flg. 13. Pyyidium von Amp^ ulirontri» Angelin aus läcbinosphäritenkalk von
Königsthal bei Danzig.
Fiir. 14. (hichiix ii »uixtnntxtH Afrassiz aus !>< yi icliicnkalk von Tiangfuhr.
Fig. 15a — e. R/ii/achoiul/a jKirullelepipeila San<ilii-i'<r<'r. stark |fe\vulltb- Form
aus einem roUtbrauucn, dolomitischcu, devuuiäclieu Kalke vun Langenau.
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Dl'uckfehlerverzeichniss
m pag. 205—303.
|wf. 815 ZeUe 90 von oben: «tott 1^ g und h Ii« e» f und g.
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1
von
oben:
„ Aoien Um den.
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22«;
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24 und 31 von oben: statt Ohho«aareiiark Mon OhhesMiepMik.
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unten: statt zuckerrürmigen lies zuckcrartigon.
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239
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oben:
„ andere Uea andere ähnliche.
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i)1)t'n :
,, Strychomena lies ätropbomena.
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21
von
„ liegt lies biegt.
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oben:
„ scharf eiförmig lie« «chlef eifunnig.
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tt
21
von
oben:
„ der echte lies dio ocbte.
n
997
tt
90
VQO
oben;
„ Arrouoß liet AmmoJL
tt
998
tt
93
und
96 rw
II oben: itett aUniUlg lies nUmUIg.
't
301
tt
5
▼OB
oben:
Blatt Attgktptntgia lies AdjflMitoagia.
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SCHRIFTEN
DBR
NATURFOßSCHENDEN GESELLSCHAFT
IN
DANZIG.
NEUE FOLGE.
ÖECHHTKN BANDES ZWEITE« U>a?T.
^ HIERZU 8£CHS TAFELN.
6 ^
MIT UNTERSTÜTZUNG DKS WESTPR. PR0VIN21AL-LANDTAGES
HBRAUSGEGEBSN.
OO1UI188I0N8-VSRUO VON WILHELM £XGE1.MANM \» UUfZlO.
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Inhalt.
Seite.
1 Jalut^ljericht der Naturfursi-liondeii (n st llsdiaft timl I 'c richte ihrer Seotioneu V
2. Mitf^lirdt-r-VemMcliniss der Gesellsclintt und üirer !S('<'tioncn XXI
3. Vcrzvichuiss der im Jahre 1884 durch Tausch, Kauf und iScheukuug er-
hftltenen Bfieher XXIX
Abhandlnngen.
i. Bericht über die .siel»ente Versammlung des westpreussisclu'ü butfiiiiseh-
zool(^i8cheii Yereins zu Dt. Krou«, am 3./4. Juui 1ÖH4 1
8«linldt-LMi«iiliuig i. P., kletaere MitttMilnogwi 4
Conw«iitc-DautK, die elnheimtaolie Wlrbeltliter-Faiiii» II 6
„ ,. Ftom art^teta tou Chriatiae Jmoch 11
Brisehke-Laogfiihr. meine erzogenen pemdltwb lebende FUegea ... 15
,. „ eine seltene ErHchoinung 23
Klinggräff'Langtuhr, Bericht iiljer die Reiripn an ileti ,SeeküftU.'n W'est-
preussens 24
n n VeneicbolH leltaDer und neuer llooae 53
Preuechoff-Tennsee, Berioht Aber die fertgesetate botauiadie UntefsnebunK
dM WdebMl-Noget-DeltA 54
Heltwlg-Deiisig, Beriebt iltier die Exciirsionen im Kreise Sobwetc ... 58
K H I m u !« s - Elbing, Flura des Kreises Elhing 'M
Treichel-Uocbpslescbken, IJotunisclie Notizen VI U)(»
„ „ Zoologische Notizen iV 102
„ „ Hsfenrelbe 167
„ Yolksibfimlldiee aus der Fflansenwelt V . . . 188
Lützow- Oliva, Kxciir.Hionabericbte 226
5. Zuchtrersnche mit Ilelix nemoralis L. von E. Schamann 232
6. Mittheilungen ülior Berustein von Otto Helm
XII. Lfeber die ilerkuiit't dea in den alten Königägraberu von Mykenao gefundenen
Bernsteins und über den Bernsteinsäuregeliait venchiedener foMilw Harte . 234
7. Ueber die in Westprenssen nnd dem westliche Bossland Torkommenden
PhosphoritknoUen nnd ihn diemischen Bestandthelle tob Otto Helm . 240
8. Kachtng zu den ncobnchtnngen über die Blatt- nnd Holswespen von
Hanptlehror a. D. BriM hke (1 Tafel) 243
'i. Ueiorich Koliert (iöppert, sein Leben uud Wirken. Gedächtuigsrcde von
H. Couweutz (1 Tafel) 253
10. Analyse der Bengungserscheinnugeu, welche durch einen Spalt entstehen
TOD E. Kayseir (4 Tafeln) 286
.t f .1^
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Jahresbericht
Naturforschenden Gtesellscliaft zu Danzigi
für 1884^
entattet Tom Direetor derselben, Pirofessor Dr. Bail, «m 142. Stiftungsfeste
de& 2. JAnoar 1886.
Meine Herrenl
Mit Wehmiith gedenken wir zmiBchet der schweren Opfer, welehe der Tod
im verK>ngenen Jalm* Ton uuerer Geeellsehaft gefordert liat
Am 18. Mai verschied unser fast bis zur letzten Stunde in bewondemogS-
würdiger Frische wissenschaftlich thätiges Pihrenmitglied , Herr Geheimer
Medizinalrath Professor Dr. Göppert in Breslau, der unserer Gesellschaft; seit
1830 als Mitglied angehörte. Es sei gestattet, aus den vielseitigen Beziehungen,
welehe Gopport zu dem naturwissenschaftlichen Leiten Danzigs hatte, die
folgenden hervorzuheben. Mit einem der früheren Directoren unserer (Jefjollschaft,
Sanität^rath Dr. Berendt, bearbeitete er 1845 und später mit unserem lang-
jährigen Sekretair Professor Menge in einem zweiten Werke die Flora des
Bemeteins, mit deren Herausgabe er als fiberlebender Aotor die (JeeellBchaft
betraute, seit 20 Jahren ist ibr gegenwärtiger Vordttender ab seb dankbarer
Schfiler bemfiht, in seinem Geiste f&r Hebnng des Yereinslebeos in der FTovins,
fftr die Begrfindvng nnd Erweiternng Offentiicher natorhistoriscber Sammlangen
nnd die Ansdehnung nnserer Publicationen zu wirken. Für unser Museum gingen
7on GOppert selbst wiederholt sehr umfangreiche Sammlungen ein. Die Menge
der aus Danzig durch Oöppert's Ruf nach Breslau gezogenen Studirenden
war eine äusserst beträchtliche, und seit 8 Jahren sind seine sämtlichen
Assistenten frühere Zöglinge des Realgymnasiums zu St. Johann in Danzig
gewesen. Der älteste derselben, Herr Dr. Conwentz, ist als Direetor des Pro-
vinzialmuseums Westpreussens zu uns zurückgekehrt. Er hat in einem Vortrage,
der zum Andenken an den Hochgefeierteu gleichzeitig mit diesem Berichte gedruckt
wird, ein ausfohrlichee BUd von dessen Leben und Wirken entworfen.
VI
Hinsichtlich tlor Hehung von Ohst- tiiul Gartenbau wirkte tur Daazig und
Westpreusson in ähnlicher Wois«*, wie Oöpport in Schlesien, der gloiclifallg in
diesem Jahre verstorbene Hauptmann a. D. Schondorff, der Inspector des
aeiner schönen Anlagen halber weit liekannten Kflnigl. Gartens in Oliva.
Wir beklagen ferner den Tod unseres Stadt<eston, Regiemngsrath Pfeffer,
des Manrermeisters W. Kruger, des Mndizinalraths Dr. v. Bockelmann, de»
Oekonomieraths Nawrocki« des Rentiers Faber, des Zimmormeisteni Oers»
dorff, des Kaufmanns Ludw. Zimmermann und des StnhsnrztesDr. Lentznor.
lisssen Sie uns, uicino Herren, das Andenken aller dieser Männer durch
Erhol MMi von unseren Sitzen ehren.
Unter den neu auforenommenen Mitf^liedorn licfTrussen wir mit Freuden eine
Menge auswärtiger, die der Mehrzahl nach in Wcstjtreussen wolinen. Kin
immer innigeres /iisaniniensclilirssni der zaiiheicheii naturwisscnschaftliclieii
Kräfte ist für »las wisscnsrliafthclii' Ldicn wie für die K'rforschiiiiii; unserer
l'rovinz von huciisler DcdciiiuiiL'. und die (Icsellsrhari , wie das l'r«ivin/ial-
museinu werden stets hereit s('in, auch ihrerseits die Bestreliungon (Kr mit
ihnen in Verbindung tretenden (ielehrton durch die zur Verfugung stehenden
Mittel zu fbrdem.
Das Mitgliodm*erzeichniR8 weigt 2H8 zahlende einheimische und 113 aus-
wärtige Mitglieder auf.
Bei dem iiber dem Vaterlande waltenden Frieden und seiner Verachonung
von der Seuche, welche andere Länder in Angst und Schrecken versetzte, hat
die Gesellschaft, wie die andern wissenschaftlichen Institute Deutschlands sich
im Jahre 18S4 ungestört der Verfolgung ihrer Ziele widmen können.
Die Stoffe ihrer 11 onlentlichen Vontammlungon verteilen sich nach den
Disciplinen geordnet in ftdgonder Art:
A. Allgonieiues.
1. Krstnttung des .lahieHl»eriidites )uo 1SS4 diiii'li den Director und iin An-
scliluss an diesen die Berichte der ^ectiunon durch deren Voi*stünde am
2. .ianuar.
2. Vortrag <lc3 Herrn Director Dr. Conwentz: ,,Uel)er Heinrich Roberl
(iöppcrt, sein Leben und Wirken", am 15. November.
8. Herr IMrector Dr. Conwentz: „Uober die Durchforschung der Provinz
Wcstpreusson in naturhistorischer, archäologischer und ethnol^^scher Be-
ziehung", am 23. April.
Ji. Astronomie.
A f)rtrag des Herrn Astronom Kayser: „l'elier Dämmerungs-Erscheinungen^,
am r>. März.
Physik.
1. Vortrag «les Hcirn Prof. Moni bor: „üeber den eleetrischen Telegi'apben
insbesondere &bcr die Arbeiten von Gauss und Weber'', am Iii. Januar.
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vn
2. Ex|HMimont«l-Vortr;tü: tit's llfiin I*i"of. I^ampc: „Lebor nlectrischcä Licht",
im Hareiul/.a'sf|HMi Lokal*' am Aj»ril.
;L l)«.'iuonstration eines ApiKnats zur IjOi^timimimz- ilci- Drmkvcrliaitiiis.-je in
einer Flüssigkeil ciureli iltrni Oberleiirer Schumann, am 3. December.
D. Chemie.
Vortrag des Herrn Apotheker Hildebrand: „Ueber explosible ROrpor**,
am 2. April.
E. Zooioirl^.
1. Herr Hanptlehrer Briscbke demoustrirt verschiedene Blatt* Minirer, aui
16. Januar.
2. Herr Director Dr. Conwentz bespricht eine 7on Herrn Staatsrath Radde
eingegangene Collection kaukasischer Vögel, am 6. Februar.
3. Vortrag des Herrn Hauptlohrer Brischke: „üelier einige neuere Ergeb*
nisse seiner Blattwespenzuchten**, am 2. April
4. Mittlieiliuig des Herrn Oberlehrer Schumann: „lieber seine Zuchtversnche
nii Helig nemorallx", am 3, December.
4>. Demonstration einer in der Weichsel gefangenen M^is durch Herrn Ober-
lehrer Schumann, am Deeember.
6. Herr Vvot Bail zeigt zwei Axolotl und deren frisches Laich vor, am
3. Deeember.
¥. Botanik.
1. Herr Dr. Conwentz Hprielit: ^U<>bei- die Neuanlagen einer forstbotanisehen
Sammlung in der naturbistorischen Abthciluug des Proviozial - Museums^,
am 6. Februar
2. Herr Prof. Bail liiilt \'ortrair: «IJeiier Bestätigung seiner iMitil'^ekung der
Natur iler Hufeupilze durch Froi'. Bret'old'H noucätu ßeubachtuuguu'*, am
27. Februar.
3. Vortrag des Herrn Dr. von Klinggräff: ^Ueber die Stellimg di i Botanik
unter den Naturwissenschaften und zum jirakti.sehen Leben, ihr»' l']ntwicke-
lung zur exacten Wissenschaft nebst Bomorkungeu über die botanischen
Verein8an%aben mserer Provinz", am 27. Februar.
4. Demonstration eines lange nach dem Abschneiden zur Blüthe gelangten
BlnmenkOrbchens der Artischocke durch Herrn Oberlehrer Schumann,
am 3. Deeember.
O. ■Inenlegie.
1. ^ an reichem Demonstrationsmatorial erläuterter Vortrag: „Ueber Krystalle
and Scheinkrystalle" von Prof. Dr. Bail, am 16. Jmiuar.
2. Referat des Herrn Dr. Eiesow über seine Arbeit: „Die nordischen Ge-
schiebe ans hiesiger Gegend*, am 2. April.
5. Demonetrotion von Kup^Erz^ aus Angra-Pequena durch Herrn Walter
Kauffmann, am 3. Deeember.
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VIII
IT. (i( ogrnp)iio, Etlmologie und Palaeontolo^e.
1. Vortrag des Herrn Direetor Dr. Couwcntz: „Ueber Patagonieu in iiatur-
wiMenBchaftlichei* und ethnologificher BeiiehuDg", am 2. Januar.
2. Vortrage des Herrn Dr. Oehlsclilägor: „Ueber Athen einst und jetat*',
am 5. und am 19. Mttrx.
3. Demonstration vorschiedener Fände aus der Mottlau durch Herrn Direetor
Dr. Conwentz, am 3. December.
J. Medicin.
Vortrag <]os Herrn Dr. Schneller: „Ueber die Entstehung der Kurzsich*
tigkcit*", am ö. November. •
Ueber das l ege Leben in den 3 Sectioncn werden nachher die Herren Vor-
sitzenden Ihnen ihre Spezialberichte erstatten. Die Tagesordnung derselben
wird stets durch die Zeitung bekannt gemacht, und alle Mitglieder dar Gesell'
Schaft sind ein ffir allemal zu ihrem Besuche eingeladen. Von allgemeinerem
Interesse dürfte das reiche Demonstrationsmaterial in den anthropologischen
Sitzungen sein.
Das im vergangenen .lahrc er.«ic'hicncnr ITct't unserer Schriften, das ich mir
Ihnen v(ii zn]o<r<Mi erlaube, ist ein recht reichhaltiges. Ausser den bereite im
vorigen Jaliiesbericlite bf>]iro('bonen Abliandbiuiren enthält «lassellte den aehon er-
wähnten Vortrag des Ib'i i ii Dv. v. Klinggriil't' ülier die St«'lliiiig der Botanik ete.
Kerner eine AbliainIluiiL'' des Herrn l'l'aiier ,1. I'rciisohot'r in Tannsec.
jetzt l'rol.st in 'l'olkeniii unter dem Titel „\'olk.sthüudichc8 aus dem grossen
.Marien! »urger Werder/
Sodann einen eingehemlcn Bericht von Herrn Dr. Gonwentz über die
Durchforschung der Provinz Westprcussen , vorgetragen in der Sitzung vom
23. April, and endlich eine mit 3 lithographirten Tafeln versehene Abhandlung
des Herrn Dr. J. Kiesow ^lieber siluriscbe und devonische Geschiebe West-
preussens"« durch welche eine weitere Kenntniss der zahlreichen Versteinerungen
unserer Provinz angebahnt wird.
Auch der Druck des im soeben begonnenen Jahre erscheinenden Heftes ist
bereits in Angriff genommen, imd zwar mit <lem Berichte iiber die 7. Ver-
sammlung des Wi'stpreussisi'hen botaniseh-zoologisclien ^'e^eines zu Dt. Krone.
Von den weiter in detii-t lhcn erscheinenden At)hanillungen sei hier vorläutig
der Analyse d'-r Heui^iinussjicclra, dic^ dundi einen Spalt entstehen, von Herrn
Astronom Kaiser gedacht, weiche durch lithogi'aphischc Tafeln erläutert
werden wii-d.
Die Gesellschaft hat aus dem Nachlasse des Herrn OdheiBoradi GOppert
die Manuskripte und Zeichnungen übernommen, welche zur Fortsetzung des
Bemsteinwerkes vorhanden sind, sie hat mit letzterer Herrn Dr. Conwentz
betraut, der von dem Verewigten selbst am eingehendsten in diese Arbeit ein-
gcfllhrt worden ist, und sich gegenwärtig besonders wegen des Vergleidis mit
verwandten Formen aus der Jetztzeit für einige Monate nach Berlin begeben
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bat Du Werk wird In einer seiner Begründer Geheimrath Göppert und
Professor Menge wfirdigen Weise weiter gefßbrt werden und soll das inter-
easanteste Katnrprodnkt des Nordostens unseres Vaterlandes in botanischer Be-
»ehong so eingdiend als irgend möglich behandeln. Wir geben uns der Hoff-
nnig bin, dass zur Erreichung dieses Zieles aucii die ßesitser anderer Samm-
Imigen der Gesellschaft freundlichst bchülflich sein werden.
Unsere Gesellschaft dankt die Mittel für ihre ausgedehnten und daher er»
hcblichen Aufwand orfordernden Ziele theils der Froi<rebigkeit friiliorer Stifter,
theils dem regen lutercj^HO, welclios zalilrcioho Bewohnor vnn Stadt und Provinz an
ihren Bestrebungen nehmen und zunärlisl durch ihre Mitf.'^licilschart bekunden, und
seit der Erhebung Wcatpreussens zur selbslstandigen l'roviuz drittens der hoch-
herzigen Unterstützung unseres Provinzial-Landtages, der ihr auch im ver-
gangenen Jahre die laufende Subvention von 2(X)0 Mark gewährte, mit deren
Hülfe ihr eine umfangreichere Erforschung der Provinz ermöglicht wurde.
Nienuda wMbrend der langen Dauer ihres Bestandes hat Jemand der Gesell-
Hchaft grossere materielle Mittel dargebracht, als Dr. Nathanael Mathftus
ron Wolf. Oonelbe erbaute im Jahre 1780 auf dem Bischofsberge eine Steru'
warte und schenkte dieselbe, wie eme erhebliche Summe und seine sämtlichen
Sammlungen, tob denen s. B. das Herbarium noch heut besteht, schon bei Leb-
aeiten unawer Geseillschait
Br selbst legte neben jener Sternwarte sein Grab an, in welchem er am
15. Dezember 1784 bestattet worden ist. Das Obscrvatoriun» wurde im Jalire
1812 auf Befehl des General Rapp zerstört, und die (Gesellschaft büsste während
des Kri^es den grössten Theil ihres ^'crniögciis ein. Di«' Summe von 4621 Thaler,
welche ihr im Jahre 1825 alf? Entschädigung gezahlt wurde, hat da.s (Jrund-
kapital zur Erwerbung ihres gegenwärtigen von einer Sternwarte gekrönten Hauses
und zur Erhaltung desselben wie zur Förderung astrunomischer Beobachtungen
geliefert.
Die Grabstätte von Wolfs ist von den baulichen Veränderungen der
Festungswerke des Bischoisberges nicht berührt woi*den, und so war die Gesell*
Schaft im Stande, am 100. Todestage ihres Wohlthäters das schadhaft gewordene
Denkanl sam Ausdracke ihrer unTSrilnderten Dankbarkeit durch ein neues zu
orsetsen, welches auf einer Tafel ans grünem Syenit in Aluminiomauslegung die
alte lateinische Inschrift nntsr Angabe des Renovationsjahres trftgt
M4)ge die Gesellschaft nach abermals hundert Jahren bltthen wie heut und
das Andenken an ihre Woblthftter fort und fort lebendig erhalten.
Auch in diesem Jahre ist unsere Gesellschaft in einem Testamente und
zwar TOD Herrn Kentier Klenz bedacht worden. Lassen auch die Eventualitäten,
von denen dio Uebergabe der gestifteten Gnoo Mark an die Gesellschal't al»-
bängig gemacht ist, dieselbe überhaupt zweifelhalt er;^cheinen. so spricht sich
in dieser letztwilligcn Verfügung, wie in fridieron, gleichfalls nicht zur Realisirung
L'elangten. doch eine ehrende und somit daukcnswerthe Anerkennung der Ge«
selJachaftszwGcke aus.
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X
Die HuiiiboldUstirtuug ist aucli in diehciii Jalire iluivh i liicii Beitrag des
Herrn Ooheinnntli Abefrjr. wie (hnrli eine Sainniltin? am Sf irtiinfrsfeste, wolcho
70 Mark (■r^^^l1, verniolirt wonlfii. und l)olüurt isicli gcfrrnwarliir auf 74<"Ml Mark.
Der Znwnrlis unseipi' Jiiltliollii-k durch (Ji'sclu'iike und AnkiiulV- ist. wir
das /u drnckcntU' VorzeirlmisH (»!•<:• i ( dit . <»in solir l»etraclitlicli<*r gc\s«;scii. Neu
mit uns in Scliriftaustausch getreten sind die folgeuden Vereine:
Roma Reale Acadomia doi Lincei.
Frankfurt a./0. NatnrwisB. Verein des B.-B. Frankfort.
Beicbenbacb i./V. Voigtl. Verein f. allg. a. sp. Naturknnde.
Königsberg i./Pr. AltertbumagcsellBcbaft Prussia.
Btfbin*-Leipa* Nordbobmischer ExoarsionB-GIub.
Halle a. 8. Natnrf. Gesellschaft.
Hamburg. Naturhistorit^ehes Museum.
8t. Petersburg. (Jeologisches Cumite.
Triesto. Mupeo eivieo di stoiia naturali.
Uiitci- den AnseliaiVungen diirt'te in ei-s(er Linie die trelliieli aus<ie.<talt*3te
(hiiis eaueasiea un.-^ereH beriilinilen Lan<lsinannes Raddc wie die Fauna und
Flora des Golfen von Neapel Erwähnung vordienen.
Was die Vermehrung ihrer Sammlungen anbetrilVl, welcbe die Getieilsehafl
bekanntlich aiisnafamsloB dem FrovinxialmQBeQm sor Anstellung Qbergiebt, so
macht jedenfalls die grdssten Fortschritte die der anthropologischen Abtheihiiig,
der ans allen Theilen der Provinz interessante Fundobjecte ftbermittelt werden.
Von anderen Geschenken mOgon besonders 13 werthvolle Vogelbälge hervor-
gehoben werden, welche uns das Hamburger Museum ans der CoUeetiion der
deutschen rolareoniniii^sion iibersandt hat. Ferner die schon in: vorigen Jahre
angekündigten 118 V(igelbälL''(^ aus dem Kaukasus von dem wirklichen Staats-
rath Radde. die als trt lliielies Ki läutciiuigsmaterial zur Ornis caneasioa dienen.
Kin bt'i Weieli.M-Iminiili- in der Weiclisel gefangener Aal, Geschenk div T'nter-
secundan«'i-8 <ir> Kcalgs nmasinnis zu St. .loli.inn Miiller ist wegen s<'iner widlen-
l'ormig gebogenen Wirlielsiiule erwiihnenswei I h. Wie für diese Naturalien, sn
sei audi für eine Anzaid von Gegenstanden aus dem Naiddasse unseres bereits
18G5 verstorbenen thätigen Mitgliedes, des Herrn Sanitütsrath KlinäUiaun,
durch dessen T<H:hter hi(n*mit der Dank der Gesellschaft ausgesprochen Ein
genauer» Vorzeichniss der eing^angenen Geschenke wird durch die Verwaltung
des Provittziahnnscums veröffentlicht.
In den Jahren 1882 und 1883 war je eines unserer Humboldtstipcndicn
dem Herrn .stud. ehem. Waldemar Bclck aus Danzig in Anerkennung der
von ihm eingereichten chemischen Arbeiten verliehen worden. Derselbe wurde
bald <iarauf durch seine von der theo!. Faknltiit der Berliner Universität preis-
gekrönte Arbeit über die „(Jeschichte des Montanismus" in weit«^ren Krei.sMi
bekannt. In diesem .lahre iial er als Natiirhistoriker Herrn Hr. Iloepfner
nach Afi'ika l)egleitel ninl bereit- nnler iU;u\ 2i>. Sejitember ans Aiigra l*e<|uein
an die Gesellschaft geschrieben. Hauptzweck der Ivxpedilion, die nach tler
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Xi
\VaIlfi.<cli-T>.iy uini vuii ila in das Jinific zur Wa-scr.sclit'idt' dos ('oiiiru und
Sambesi autged<'lint wciili'H soll und widil iiocli alt» zwfi .lalm' in An-
.-prucii nchnien düii'te, ist die geolnirisclie UntiTsuclmnir des Daniaral;»ndi's.
I>üch wird auch auf die auderen Witit8ciiseli;dl{<zweige Rikksicht gcnununcii
werden. Im HinbUek auf die allgciuoiue, wie nationale Wichtigkeit de^ Unter-
uebmens, wie auf die Thatkraft des Horn Bolek, hat die GesellBcbaft dem
letitern för 1884 nnd 1885 aus der Humboldtatiflang wie aus der allgemeinen
Kasse im Gänsen pro Jahr 300 Mark bewilligt, und ist auch zu fernerer Unter*
dlätznng seiner Tbfttigkeit benut, sofern die zugesagten wissenschaftlichen Bi;-
richtc und die Ergebnisse seiner Sammlangen 'den gehegton Erwartungen on^
Tjprf'chen.
Da« zweite HumboldtHtipendinn» wurde Herrn stud. Reu.scher in Hallua. 8.
lur eine „(icofrraphiHclio Skizze der Trunzer H<ihe l)ci Klljing"* zuerkannt.
Das in der Nenzrit in sehr erlreulieher Weise und von ausscliIa<rirel)end«M-
Stelle unlerstützte Bestreben, den deutsclieii Namen amli im Auslände /ii
imniei' jzrösserem Ansehen zu bringen, kommt neneidingtj speziell auch der
Zoologie zu gute, inden» sich unter rrotiiction Sr. Jvaiseri. Hoheit des Deutachen
Krouprinzcn ein Görnitz zu Gunsten der zoologischen Station so Neapel ge-
liildet hat, als dessen ^ter Vorsitzender Herr Staatsminister Dr. von Gossler
fongirt
Die Grftndnng der Neapler Station war das mit dentschem Hutiie und
deatscher Energie unternommene Werk des mit den Gelehrten unseres Vater*
landes auch in häufigem persönlichen Verkehre stehenden Dr. Au ton Dohm.
Der grossartige Plan ist beständig erM'eitcrt worden und auB seiner Dureh-
fQhrnng sind den Naturwissenseliaften bereits <lie erheblichsten Vortheile
erwat hnen. Das Institut ist gleiehzeitig eine Pllanz.schule tüehtiger Zoologen
für die verscliiedensten Fjänder. Mit Stoiz kann sein Direet<n- auf die lOrlblgi;
seines Wirkens blicken, für das die berühuitesteu Persönlichkeiten Jierlius mit
Wort und Tliat eintreten.
Der Aufruf an das deutsche Volk zu (leld-äanuuluugeu lür das nationale
Unternehmen ist von du Bois-Reymond iu seiuer bekannten fesselnden Spi'ache
geschrieben.
Die natorforsdiende Gesellschaft zu Danzig hat bereits 252 Mark an das
Ccniral'Comit^ abgesandt und bittet weitere Beiträge aus Stadt und Provinz
bei ihrem Schatzmeister, Herrn Consul Baum, einzuzahlen. Der Aufruf selbst
ist in der Abend^Ansgabe der Daoziger Zeitung vom 31. December 1884 ver-
öffentlicht.
Die Gesellschaft ist nicht im Stande, deu zahlreichen an sie gelangenden
Aufforderungen zur Gründung von Denkmälern berühmter (Jelehrtor in deren
Heimat zu entsprechen, dass a]»er ein Mann. <ler zu ilir in so innigen Be-
ziehungen wie Göpjtert gestanden, aiieli durch ein Standliild geehrt werde,
welches die elienso durchgeistete, wie liel»enswiiidige ICi^elieinung gewisser-
mausen in redcudcui Verkehre mit der Nachwelt erhalte, ist auch ihr Wunsch
zn
uud BedürfnisB. Dieselbe hat deshalb freudig ihreu BuiUag gezeichnet, der
dnreh Betheiligung des Schlenei^yereitis, wie durch Einxelbeiträge auf 300 Mark
angewMhBen ist
Durch Gratnlationeii beibeiligte sich dieselbe «n dem 25jfthrigeii Jabttfttmi
des Offenbacher Vereins fttr Naturkunde am 11. Mai, wie des naturwissenschaft-
lichen Vereins sn Ghemnitt am 18. October und an dem 5(](jldirigen der natnr-
forBchonden Gesellschaft zu Bamberg am 8. November.
In den 10 ausserordentlichen Yersaminlungen wurden ausser der Erledigung
der laufenden Gescliäfte uder von Gegenständen, welche heut bereits erwähnt
sind, nur Wahlen vorgenommen. JDie Beamten des Vorjahrs sind siUutlich
auf ihren Ponten verblieben.
Einen genussreichen Abend verbrachte ein Theil der Gesellschaftsmitglieder
am 9. Mai mit dem auf der Dmchreise in seiner Vaterstadt weilenden Staats-
rath Radde.
Das leiste Stiftungsfest wurde im Schfitsenbanse gefeiert; für den heutigen
Abend ist das Lenthold'sche Lokal gewählt worden.
So sehliesse ich denn meinen Bericht mit dem Wunsche, daas dem wissen'
schaftliehen Streben der Oesdlscbaft im neuw Jahre reiche fVfichte entqnieesen,
dass durch unswe Sitiungen und Schriften Anregung und Belehrung in weite
Kreise verbreitet werde, und daas sich hinsichtlich der allgemeinen Erfolge
das neue Jahr wfird^ an die lange Reihe seiner Vorginger anschliessen mOge.
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Bericht
n71iä.ti^J<eit der ^n-tltropologfifeiclieii Hel^tiou
im Jahre 1884,
erstattet von dem VoisitEenden derselben, Herm Dr. med. Lissauer.
Die anthropologische Sektion hat auch im Jahre 1884 ihre Thfttigkeit
naih derselben Richtung hin entwickelt, wie in früheren Jahren.
Was zunächst die systematische Untersuchung der einzi'lnen Kreise
unserer Provinz betrifft, ao hat Herr Realgymnasiallehrer Schul t/e iin Auf«
trage der S^cktion die grosse Gruppe von Skelettgräberu , welche nieli im
Karthauser Kreise von Ronty bis nach Meisterswalde hin erstreckt, erforscht
und wird die hierbei gewonnenen Ergebnisse in der nächsten Sitzung zum
Vortrag bringen. Ausserdem hat Herr Direktor Conwentz eine Reiiie von
Ausgrabungen in verschiedenen Theilen der Provinz veranstaltet, die ein reiches
^lateriai für das Museum und die Verhandlungen der Sektion ergeben haben.
Endlich ist wiederum eine grosse Zahl von Geschenken eingegangen, welche
mm Theil schon in den vier Sitsungen des abgdanfiBnen Jahres vorgelegt
worden, nun Theil erst in den folgenden des njichsten Jahres besprochen
werden soHeii; unter den letzteren ist besonders die schöne ethnologiBche
Sammlung aus Peru hervonnheben, welche unser Landsmann Herr Treptow
der Sammlung geschenkt hat. Andererseits hatten wir die Fhwde, dass ein
andfirar Oaosiger seine werthvoUe Privatsammlnng japanesischer Objekte in
einer Sitnmg der Sektion demonstrirle nnd daran eme Schilderung von Japan
ans eigener Anschauung knüpfte.
Von fremden Gelehrten, die die anthropologische Sammlung dieses Jahr
Ijesucht haben, ist besonders Herr Übcrmcdizinalrath v. Holder aus Stuttgart
zu erwähnen, einer der besten Kenner der deutschen Schädelforuieu, dei" direkt
hierher gekouimcu war, unsere kraniologisclie Sammlung zu studireii.
Was die Sitzungen .selbst betrifft, so V(m ön't'ntlieht die Sektion bekanntlich
genaue Berichte in (\er Danziger Zeitung, so dasä hier ein kurzer Auszug aus
denselben genügen möge.
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XI \
In der Sitzung yooi 30. Januar sprachen;
1) Hrir Diicktor Dr. CouwcntK üNor die uuuerworbcue Sam&ilttug
ütlmologii^chcr ()l>joktc von ilcii Inseln der Südsec;
2) ilcr^elbe über die im Jahre 1883 in Westpreussen aufgedeckten
StfilikirstcngrHilcr;
3) der \'(»rsitzoiide über die Uauptl'uruüu der altusteu Eisciikultur iu
Nonlrurupa.
]n der Sitzung vom 26. März spraclieii:
1) ilci- A'oisitzrnde üIkm' neu oiiigcgangcnc ('tlinologi!Se!ic Arbeiten;
2) ili'iT Kaiilniann Sadcwa.sser über Japau, Laud uud Leute.
In der Sitzung vom 12. Nuveuibcr sprachen:
1) der Vorsitzende Qbw die neuen Geschenke dos Herrn Laudratb
von Stumpfeidt;
2) Herr Direktor Dr. Anger aus Graudenz fil>er das Gräberfeld bei
Bondsen;
5) Herr Stadtrath Helm über die General -Versammlung der deutechou
anthropologischen Gesellschaft in Breslau.
in der Sitzung vom 17. Dezember .sprachen:
1) Herr Stadtrath Hehn über die Herkunft dos in den Gräbern von
Mykenä gefundenen Bernsteins;
2) Ih'vv Direktor Dr. Conwentz über die neuen Erwerbungen des
Mufcuius:
'6) der \ Or.sitzendu iiliri ilcn I>roi)Zcäuhmiick von Auiulicul'eldo uud die
Iliigelgräber von Warzenko.
Im Namen der Sektion sei auch au dieser Stelle allen Förderern unserer
Bestrebungen bestens gedankt.
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Bericht
Aber die
nriiiitig^ikeit ciei* Heetion fiir 'M^hyniU. und CJlteniie
im Jahre 1884,
orstattat von dem Yorsitzeudeu derselben,
Prof. Dr. lAmpe.
Die Secfcion für Physik und Ghomio hat im vei-flossenou Jahre drei
Silnmgen gehalten.
In der ersten <lei*8elben, am !(>. Februar lii»h Herr Astronom Kayser
einen Vortrag ,.iiber den Astigmatismus des Auges'" unter Demonsti'ation eines
von ihm con.-striiirtrn A]n»aratf?. dessen l'rim'ij) doni llcliotncfcr cntnomnien ist.
Dif Ilalttcn ciinM- ( k-iilailiP-c hissen sich in nll'-n Richtunj;('n un) die Sohlinie
I Meridianen) (iinch eine ! Icld'lvurriclitunj; vcrsrhicl icn, so dass der Betrag ver-
g^rrtssovt an don Rt'volutiont'ii (hrr die Verscliit'hung vermittelnden Mikronieter-
i^oliranhe zur Ablesung kouinit. Per sein Auge rriil'ende stellt zwei PaiMllel-
faileu auf giosste Deutlichkeit ein und sucht aut? den für verschiedene M(;ridiane
gewonnenen Daten, welche der scheinbaren Coincidcnz der Doppclbilder ent*
^rechen, die nm 90** auseinander gelegenen Extreme der grössten and kleinsten
Ablesung zu ermitteln. Zu jeder Coincidenz werden besser Beobachtungen der
iieiden auf drei gleiche Intervalle verschollenen DoppolparalleUinicn vorwcrthet.
Der Vortragende theilt die an seinen Augen gefundenen Werthe mit und auch die-
jenigen Abweichungen, welche auftreten, wenn durch vorgeschobene Diaphragmen
die I*upi11e in verschiedenen Kreisen vom Centrum an bis 2U den äussersten
Randstrnhien untersucht wird. Hinsichts des Näheren wird auf die zu publi*
drende Abhandlung verwiesen.
In der zweiten Sitzung am 28. November referirte Herr Dr. Krieg
..über <eine Untersnchunirei) l^etreflend den zeitlichen Vorlauf der galvanischen
l'olai '^af ion". r>ie ch-ctro- mniui isclie Kraft i'iiK i- rolarisalicuiszelh' err<'iclit nach
'•itier l.i',-(iiiiiiit«Mi Ihuchgaiigszcit des primären Stromes einen Ibihepunk» un<l sinkt
uacli UcflnuDg des primäreu iiitruuius in einer bcstiuimtcu, bei Anwendung ver-
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XVI
Bchiedener Electroden und Electroljten venchieden gearteten Kuire. — Ein
TollBtindiges Veraohwinden der Polirisation findet erst nach sehr langer Zeit
statt. Wird z, B. noch nach einem Monat durch ein früher polarisirtes Volta»
meter, selbst wenn es (&r sich mit dem Galvanometer Terbaadea keinen Strom
mehr zeigt, ein momentaner Strom eines Inductionsapparates in gleicher und
entgegengesotzter Richtung wie der polarisirend»; Strom goleitot, findet sich,
da.ss dio Intensität desselhen im ersten Falle viel kleiner als im zweiten Falle
ist. — Professor F. Srcintz kam in seinen Experinientalnntersuehnngen fil>er
galvanische Polarisation zu folgenden Schlüssen, die elcctromotoiischc Kraft der
Polarisation hängt wesentlich von der Natur der Electrod»>n ab: ein grösstes
Absinken vom urspriuiglichcn Werthe ist allen Metallen eigen in der Zeit,
welche anf die Unterbrechung des Stromes unmittelbar folgt.
Auch Beetz, Fromme und andere haben sich mit dem Verlaul der gal-
vanischen Polarisation beschäftigt. Allen jenen Beobachtern war es indess nur
möglich, den Polarisatfonsstrom sn nntersuchen, nachdem der primlre Strom
eine oder mehrere Minuten gedünet war. Qewiss war es aber nun nicht ohne
ibteresse, den Fall der PolarisationpknrTe auch nnmittelbar nach dem Oeffiien
der polarisirenden Kette su erkennen* Hit Hftlfe dee Bheotoms, eines Instru-
mentes, welches Professor Bernstein für seine phTsiologischen üntersncfanngeD
hatte constmiren lassen, gelang es nun, auch die Beobachtung des Polarisations-
stromee bereits nach Verlauf von — jggj^ Secunde nach Odihung der po-
larisirenden Kette SU ermöglichen.
Einer AuffordemDg dee Prof. Bernstein folgend, untersuchte Dr. Krieg
mit Hftlfe des Bheotoms eine Anzahl von Metallen unter Anwendung verschie-
dener Blectrolyten. Aus seinen Beobachtungen ist ersichtlichi dass die Abnahme
der Polarisation p im goschlossenen Kreise mit der Zeit t in den ersten Mo-
moiten der Grösse dersdben proportional ist, also
wo P die Polarisation zur Zeit t = o ist
Diese Oleicbui^pen deuten an, dass die Abgleichungskurvo des Polarisations*
Stroms dne logarithmisdie sein mfiisste. Es findet nun auch eine Annäherung
an die theoretisch geforderte Kurve statt, wenigstens ist sie ffir die ersten
Zeitabschnitte des Polarisationsstroms in der That vorbanden; mit der Zeit
weicht sie aber immer mehr davon ab, ind^ sie langsamer zur Abscisse ab-
sinkt, als dies nach der logarithmischen Funktion der Fall sein wurde. — An
Versuchsnmterial wurden benutzt als Blectrolyten: NaCl, NaJ, NaBr: KCl.
KJ, KBr; K.SO^, Na, SO, ; CuSO,, FeSO^, MnSO«, Pb(C,H,0,)t; »1»
EÜectroden: Al| Au, üi, Pt, Ag und Pb. —
dp
a P oder
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_ XVIJ
Die Verancho ergaben folgende Resultate:
1. IHe Depolarisation im geschlossenen Polai^aationskreise ist grösser für
Kali um- und NfttrinmTerbindvngen (anaser ftr NaJ) als för die anderen
Flllssigkeiten.
2. Eine eonoentrirte Lösung Ton MaJ bewirkt eine sebr langsame De-
polarisation.
3. Fast gleiehartige Depolansalionen xdgon:
Na Gl nnd Na,SO^.
K n und K, SO4.
Na Br und K Br.
K.I, Cu SO, und Fe SO,.
PI» (CjHsO,), und Na J.
4. Di«' I>oj)olari8ation ist ;un grös.stoit für Aluniiiiiuui. am kleinston lur
Silber und Onld; Nickel und Platin bilden die Mittelglieder zwischen
diesen Extremen.
ö. Im oflenen l^olarisationskreise nimmt die PolariRation für Gold und Silber
langsam, für Nickel Hchneller, für Aluminium am ächncllsten ab. Für
letzteres Metall zeigt sich nicht nur eine äusserst schnelle Abnahme der
PalaiisatiOB, aondern es tritt sogar nach ^ — Seconde tSm Umkehr
im electriseben Verhalten ein, wenn die Electrolyten KCl nnd KJ sind.
Ansserdem demonstrirte und wläutertc Herr Gaebel ein mit ssimmtsanrem
Äelbyltttber gefillltes Prisma, welches sich durch seine starke Dispersion ans-
zdchoet.
In der dritten Sitinng am 19. Deoember worde zunächst die Beamten«
wähl vollzogen, in welcher an Stelle des bisherigen Vorsitzenden, welcher eine
Wiederw ahl nicht annehmen zu können erklärt hatte. Herr Professor Momber
zum ersten Vorsitzenden, st;ttt des letzteioii Herr Dr. Sebepky znm ersten
Schriftführer, ausserdem Herr Oymnapiallolircr Schnaase zum zweiten Schrift-
führer gewälilt wurden, während Herr ätadtrath Helm sein Amt als steliTcr-
tretender \'orsitzen(l»'r beibehielt.
Der letztere hielt sodann einen Vortrag ulier die von ihm ausgeführte
ellemische Analyse des sich in dem Hochreservoir der Praugenauer Wasser-
leitung bei Ohra absetzenden Schlammes.
Der Schlamm wui*de bei 100° längere Zeit getrocknet.
100 Theile desselben enthalten:
10^ Theile feinen Sand und Kieselsäure,
62,M „ Eisenozyd,
85,17 „ Kohlensäure, chemiscb gebnnd. Wasser und organische
Substanz, in letzterer sind 0,126 Stickstoff enthalten,
1,07 9 Kalkerde,
0,14 , Magnesia,
1/MI j, Thonerde,
Spuren von Phosphorsänre.
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XVllI
Die orgauisolicu Substanzen boHtiihon aus Huiuussäuro, Qncllsäuio , Quell-
BfttsBäare, sehr wenigen Wurzclftserohen und anderen nun Theil sorfollenen
Pflanzentheilen. Algen, Pilze oder andere lebende pflanzliche Organismen
fohlen in dem frisch entnommenen Schlamme, ebenso lebende Diatomeen und
lobende Infusorien.
Die Mit^liorlerzahl <)or Soctiou boträgt gegenwärtig 24 gegen 22 im Vorjahre.
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Bericht
über die
$^it'9siiii^oii cloi* ffiKMlioiiiiHolu^ti ^eotioit
mr 1884
erstattet von dem Vorsitzenden derselben, J)r. Abegg.
Die mcdiciniRclie iScction versammelte äich in 4 Sit-zungon.
1« SitasniitBr am l'!. F*el>iiia,r.
AnwcstiMl 17 Milglirtlci".
1. Herr Dr. Poolehen deinonstrirt oinigc Präparate von Pombination eon-
srenitaler Sy|)hilii< mit Kacliitis. In der Didcussion kam auch die Phosphor'
behaiulliing tier Hacliitiri zur Sprache.
2. Herr Dr. Pincus sprach ülier J^chaiKlhuiir «h r Ekhunpsie (icbärender mit
Ilei.a.swa.Srferbailern und ihicn prophylakti-clirn Werth.
3. Der!'ell)e zeigte eine EiweLss-Reaction niittel.st .bxKpUM^ksilber-.Iodkaliiini.
4. Herr Dr. Freymath zeigte und I)e8praeh ein Präparat von primärem
LuDgen-Krebs.
ö. Derselbe demonstrirte ein Prtlpai'at von Aorten-Anenrysma.
Anweeend 14 Mitglieder.
1. Herr Dr. Poelcheii (h-uioiistrirte und erklärte eiu Präparat von Aueurysma
der Bauch- Aorta, und erörterte die is.raukheitf»-Symptoine des.selben.
2. Derselbe zeigte rerschiedene Präparate von rachitisclien Gelenken und
fidflch geheilten Fractoren.
3. Derselbe demonstrirte ein Präparat von Meningitis nach frfiherem Wirbel-
brache.
4. Derselbe erklärte ein Präparat von roetastatiscbem Carcinom des Henens
bei primärem Magen-Carcinom.
5. Herr Dr. Scheele giebt ein Referat über Koch's Mittlieihingen im 2. Bande
der Pnblicationen des Reichs-Gesnndheitsamtes.
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XX
C. Ken* Dr. Ahegg besprach einen Fall von Trismus neonatorum.
7. Herr Dr. Freymuth stellte einen Fall ▼on femne autographique k b
Digardin Beanmes tot (Urticaria ikctitia). .
3. SltKuiifir am SO. Ootober.
Anwesend 16 Mitglieder, 2 Giste.
1. HeiT Dr. Wallonberg stellte einen Kraiikheit.<?fal] von Tumor in der Nähe
der Wirbelsäule mit gleichzeitigen nieniugitischon Symptomen vor.
2. Derselbe demonstrirte ein Präparat von angeborenem Herzfehler.
3. Derselbe besprach die Wirkungen des Autippins.
4. Herr Dr. Po eichen demonstarirte mehrere Knochenpräparate.
5. Derselbe seigte und erklärte die im Bdchs-Gesnndheitsamte gebrttachlicbe
Methode der Rein-Coltur und der Färbung pathogener Organismen.
6. Herr Dr. Loch demonstrirte ein Präparat von Aneurysma der Baach*Aorta.
Sitarans' am 4tm X>ecember*
Anwesend 14 Mitglieder.
1. Herr Dr. Pineus stellt einen Fall von Fibromjom des ütems vor mit
relativer Heilung durch subcutane ErgotiD-Injectionen.
2. Ben Dr. Oehlschläger demonstrirt ein Präparat von fibenäh%ein Finger*
S. Herr Dr. Ahegg zeigte einen Nierenstein und besprach den betreffenden
Krankheits&ll.
4. Herr Dr. Freymnth stellte einen Fall von Wandermils vor.
5. Derselbe zeigte eine enorme Menge von Bpidermis-Schuppen einer Haut-
kranken.
6. Herr Dr. Poelchen sprach fiber die heutigen VerbandstofTe nnt«> Vo^
legung derselben.
7. Derselbe berichtete über einen Fall von luetischer Laryngitis mit Phleg-
mone des peritrachealen Bindi^ewebes, unter Demonstration des Prä-
parates.
6, Derselbe demonstrirte ein Präparat von Kuochen-Abscess und ein solches
von Milz-Ab.scess.
y. Herr Dr. Scheele sprach über einen complicirten Fall von Bronchostenoae
mit Vorlegung des betreffenden Präparates.
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Beriohtigiuig.
Aliert/itfmX' Oei'cUscIiaft In Elbing 1884
Saage, Amtsgerichtarath In üanzig
Wedding, Bittergutabeslteer In GvIUm |». Dt li^fla» .... 1884
A. Mitglieder-Verzeichniss
L Februar LSdS.
L Ehrenmitglieder.
AlsMilflied iD die
GeMDMball auf-
gaaomuen:
AeieiAaek, Dr^ StMrtsmlnitter und Ober-
Präsident der I'rovinz BrandeDbnrg,
Kxcellenz in Potsdam 1H7H
Gronau, Dr., Professor in Üels . . , , 1880
r. RauB^, Dr., Kaberi. Bus». Oebeim-
i»th. ExceUens in Moskau
1866
AU MitKlleJ iu tlie
flsMltechaft »uf-
genommeD :
r. SieMd, Dr., ProfeHor und Oeh.-Balb
in >rünchcn 18!{5
Strehlke, Dr.. l)ir»'ctor in Diinzij; . . . ISÄI
Wüber, WUh., Dr., Frofeasor, Geh.-Itath
in I«ipdg 1883
V. Winter, Oeh.-B«tb, Oberbfligemetater
in DMiiig ISliS
U. OrdentUohe und oorrefpondirende mtglieder.
I Aalkm. ia Mm
I lienjer, Johanne», Cbeniiicer in Danzig . . 1879
/{crtruiit, A., IlentifT in Danzig .... 1875
, liertraui, IL, Kaufuiuuu in Danzig . . . I87i)
r. Betite, tSajnr und RlUngutabedtser auf
I Kniiobki'n, Kr. NeuBtult, Weatpr. 1876
l{lhli„tl,fk; Kvniqlirhc, in Berlin .... 188*2
iiieler, Amtsralh uuf Dankau 1874
Bider, timju, llittorgutsbesitzer in Milni . 1878
BiKhtf, Oscar, Kaufmann In Danaig . . 1878
Boekttotttt, Dr. phil., njrmnuiallehrer in
NtMi.stu.lt, W.sti.r 1882
Bodiker, Hauptmaua in Dauisi^ .... 1882
Mkm^ Conunwaienrath in Dan/Jg . . . VäXSb
Böhm, M., Dr. pbil. in Bonn a. B. . . 1884
Holte nhage II, Itnchlialtpr in Danzig . . . IHHO
Borvhardt, M'., Apothi-kor zu Bfivnt in
WcHtpr 1X78
Borttiutf Dr., Obmtabaarst in DanUg . 1883
V. Borriet, Oberst a. D. In WeiMenfels . liföt)
Ategg, Dr.. Medixtnnbntli, Geh. Sanität«*
Ilaih und l>Irector des Hebeammen-
loittitulti in Danzig l8äG
AMmiu, Dr., Arzt in Dansig ..... 1874
At^er^ Dr., 6jiiiiMurfal*Director in Grandena 1872
Attmnnn, (Jerichtsrath in Danzig , . , 1888
Badt, Bran<l-DirHctor in Dauzig .... 1888
r. Baehr, Major a. D. in Danzig . . . 1878
Bahr, Pobiratb In Danzig 1877
Bail, Dr., Professor iu Danzig .... 1K63
liajohr, Olx-r-Postcommifs. in KönigshiTg 1S74
BarteU, Uber-Staatsanwalt in Caa»«! . . lHi3
Berteü, Capitaia In NenlbknraMer . . . 1874
Aarfell, Hei»Heh, Kanfiaann In Danaig . 1878
ifawM, George, Stadtmth nnd Oonaul in
Danzig 186.3
Bamn, Dr., (Jtiefarzt In Danzig .... 18ti8
Am, EmU, Kmfinann in Daudg . . . 188S
Berger, J, J., »«adtmtb In Danzig . . . 1878
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XXII
Auffr«n. im Jahr* ;
Braune, P/ii/t^>/i, KaiirmAnn in i lanzig . . IHll
hreflau, OberatlieuteoaQt in Uau/.ig . . 188Ck
Bredow, Dr., 8iuiIt.«Batb tu DMsig . .•1865
Hritdüpe^ Haoptlebrctr %. D. in LanffBfiikr.
(Correap. Mitglied) 1866
Hrttcks, Gymnasialdirector in Marienwerder 18H1
Brotiy, Dr., Ojrnmafliallehrer ia Uraiidenz 18H3
BHrau, Wilk., Kwiftuuui Id Nmittedt . . 1873
lliinneiiter, Ingenieur in Danzig .... 1884
Carnvti», Dr., Professor. Direotor dm itidt.
GymiiMiiims in Danzig 1876
Cn»pary, Dr., Ftoflauor in Königsberg . 1867
Ckak9, Stadtmtb In DMslf 1879
daldi, Command. tnCiTltaVeeehla(CoiTNp.
Mitglied) 18t>«
( hatten, J. O. R., in Dansig .... 1878
Cfawiu», OlMrlftnter m. 0. tn Dinsig . . 1884
f'/of/en, Kataster-Contaoleiir In KarthauH . 1870
Culm, IleniKinii, Dr. med. et pliil., {'rofeH-nor
in Breslau. (Corresp. .Mitglied) . 18H()
Coawents, Dr. phil., Director des Westpr.
PtovlDsiftUMiiManM in Iknsic . . 1878
f/tf Ctfpry, Carl, Knnftnnnnt «. D. In
Danzi); » . . 1H77
(.:waiina, l'rufeüsor in Danzig .... 1860
Itamme, Goninenieimtih in Danzig . . . 1867
/iarubokn, 0., Knulnann in Danzig . . 187S
fhindsohn, In'ffnr. Kmifmnnn In Danzig . 1882
Pet/rifr Wa.s«*»rbaii-li)ith in Danxtg . . 1873
/fecrieitt, Scbiffsbaiimeirtler in Danzig . . 18<k>
I Herfdd, lUtteigutobedtier m Prankenlielde,
Kr. Pr. Stargardt 1879
thAm, Dr., Din-otor der ontoni. ( i'<'sell.<«chftft
in .Stettin. K'orresp. Mitglied.) . . 1867
Itokm, Anton, Dr., ProfeMor, Direotor der
Zooloi^hen Station in Nenpd (Cor*
reap. Mitglied) 1876
//iiiitnififili. Uiifhlmlti-r in !>an/ij.( . 1874
lirawe, RitttrgutsbeHit/.er auf HaMko^ctiin.
Kr. DwiBig 1868
hMnmd, Rentier in Dmsig 1867
Hfjgert, Dr., Oberlehrer a. D. In ÜMUtg . 1840
Hygert, C. M'., Instritiix'ntenm. in Danzig 1881
Eftier», .Secrel. d. Kaufmannschaft in Danzig 1876
Kkrkanit, Begioningt-^nnmtli In Onnsig . 1859
r. Brntthauten, OberpritUient d«r Prorlnz
Wi'Htpreiiflsen 1M79
Eter», liealgymuaiiiallebrer in Danzig . . 1878
hhhl, KgL Melio»tion»>Inip8etor in Danzig 1880
Fahle, ProftMor In Pown 1871
Farne, Or^ Krrinwundsrst in Dnasig . . 1878
Fewgo», Dr.. Arzt in r>an7,?p 187K
Fiacher, Hentier in Hochwasser .... 1866
FUeeAarh, RitteigutobMitsernnf Londodionr
bei Vietaig I. P 1878
v. Flotoir. Major und Diraolor dw Gewfllir-
Kabrik in Danzig 1872
Frank, Amtagericbtsratb in Dnnzlg . . 1876
Preitaff, Dr., Ant In Dnnsig 1871
Fretfviiitlt. Ür . Oberarzt in Danzig . . . 1876
Fricke, Dr. phil., Benl-tijrmoastnUebrer in
DifBcbau 1881
Fkiedlmider, Dt. med. in Dnnnig . . . 1888
Fritzen, Kni»43«r.-Seefeldr in Neuitidt 1871
Frohng, Dr., Ob-r-Stabsarzt a. D. in Honn a. B. 1872
Furstenherf], Ahr., KnufmHnii in l>an/.ig . 1876
FiihM, Prediger in Danzig 1879
fW. liMMleomtli tn Dnntig 1880
Oaebel, Buchhändler In Danzig .... 1880
Qehrkt, H'.. Maurermeister in Duny.ig . . 1882
Oerftch, Dr. phil., Landratb in >S<>hwetz . 1878
Qibiont, Alex., jun., Kaufmann In Dansig 1886
QieUtimiki, Knnfinunn In Onnsig . . . 1875
Qlaeer, Dr.. ännitfttanth und PhyailniB in
Danzig 1859
OtaubiU, II., Kaufknano in Danzig . . . 1874
Ohdheweki, AmlagukMmXk in Donxlg . 1881
Qoetz, Dr. med. In Dnnsig 1882
Gofdherff, Max, Kaufmann in Danzig . . 1878
Guldiiiaun, Kecht«ianwiilt iti Danzig . . 1882
GoUMei», Marcun, Kaufaiaun in Danzig . 187S
Oddatein, Jvl, Kantaann tn Dnnsig . . 1874
QoHs, Kri>i8kas8«;nrt>ndant in Dansig . . 1872
Oomfif/soli'i, Kaufmann in Dan/ij; . 1875
V. OraM, Friedruh, KittergutslK'sitzer auf
Stanin, Kr. NoMtadt 1882
V. QreM, BItteigntobeattser auf Kinntn . 1878
Qrej'fiii, Telegraphendirector in Danzig . 188*2
(irenCeiifierff. Roh., Kaufmann in Danzig . 1866
OrenUenherg, Ed., Kaufmann in Danzig . 1874
Gn'M&odi.Or., Priwtdoemt n. d. Unhronritit
in BoMi 1878
Oroneniann, Ritti'rgutsbesitzer auf Hubkau 1883
Grotrian, Rect«»r in SoMau in < >Htpr. . . 1883
Qrolp, Rechtsauwalt in Neustadt . . . 1871
<Shrtm, Dr., Regterungn- u. Ifedlcinnbrnlli In
Marienwerder (Corresp. Mitglied) . 1877
Grünau, Dr. tu«'«!, in Neustadt WVstpr. . 1884
Haci-iu», übetstiieutenaut und Directur der
Artmerie-Werkititt« In Danzig . . 1881
Ilaeekef, Or.,Ph>r. in Jcnn(GoRMp.Milglied) 1868
Hagemann, Bttigennelstor In Dnnsig . . 1878
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x:
X
AnfisciB. int Jahre
llagtM, Dr., ObantabMnt ta DMulg . . 1877
Hanff, Dr., Arzt m Danzig 1874
ilarttngh, Administnitor in Gr. NoMin, Kr.
Stoip i. P 1«7J»
tindam, Kanfbuno h DMsig .... 1867
£fa«e, Hurf» Kaufmann in Dan/.ig . . . IH(?9
Hasme, Franz. Kaufmann in Danzig . . 1H77
//edinger, Apotheker in Danzig .... iHTf»
ffeim, Ffriedriek, jvn^ KttufiiMin InDkozig im)
llflm, 0., Studtratb in DuaSg .... 1866
Umtdeverk; Sudtratbii.MedleliMl-.4iMMor
in IHmztg iKBö
ft«m>ek, OdMmar Bam»tb Ui Alt«nburg
(Comnp. Mitglied) 1869
l/^xor/x, Dr., Stadtratli In Köoigsberg . . 1867
Hertel, Dcimrtementa-lliieraiTt. Vett'rinär-
Aaseaaor In l>snsig Iti79
Betetiel, Ludgwfclrtmtli In Ottmic . . 1874
Th>(><hr, Buchhalter in INuutfg . .1877
Herelke. Frediger in Danzig 1HH4
I*. Heyden, Dr. pbil., Haupinuuin z. D. in
BiwkMikeim b. Frankfort n. M . . . 1867
UiUtbrandt, Apotheker In Onaig . . . 1883
Hinze, Dr., Arxt in Dan/ig 1869
Htr^clu Dr., I'rof.. (ieh. Rath in Berlin . 1847
Hofmann, Augutt, AquarlenlMMriliMt in
Dwttig • 187Ä
ff'ifrnnnri. Offn. Kaufmann in Danzig . . 1H77
Ho/uiann, Adolph, Kaufmann in Danzig . 1«7H
Hofmann, Amtavonteber in Zoppot . . ItiäO
r. BokembSM-Beitßer, L., Fralbmr In Hall
((.'orresp. Milgliwll 18<;h
Hohnfehl. Dr. pbll. I^ngfnhr bei Danzig . 1884
r. Homeifer, lüttergut«beaitzer in titolp
(Goffmp. MilglM) 1848
Haitz, J., Kaufmann in Danzig . . ■. .1871
Horn, Dr., Fabrik-Diri^mt in Leopoldahall
(Corresp. Mitglied) 1868
Bom, Obcnntaiam In YvMf, Kr. Neoatedt 1878
Bme de Cal^, Maniola In YanaJIka
((V)m"=ir Mitpli»-(1) 18««
Uuteu, i'ü8l*ecrflair in Dan/ig .... 1874
Jaeobeen, Dr. phil., Chemiker io Berlin N.,
MMIatahaaiij 1870
Jaeohxen , J. ,Majnmtnvi-nt-alterl.S|Ma8a«iken,
Kr. Tr. .Starganit . . . . . 18H1
Jantzen, Of^ofnar, Bemateinhändler i. Danzig 18tiU
Jmuen, Apoihekar tn Fr. Uljlan Oatpr. 1879
Jattroir, Dr. med. in .Stadtgebiet b. Dana|g 1882
Je»HriUa, Dr. med. in Stadtgebiet bei
l>uaig 1884
Aaf8«ii. m Jahr«
JeitUtck, Dr., PriTatdooeBt In Kdnlgabai«
(Corn>Bp. Mitglied) IHHO
Le Jolt, Prof. de la soc. des sciences in
(Jberbourg (Correap. Mitglied) . . 18ö7
Jüneke, H'., KanAnann In IlMialg . . . 1872
Jüncke, Albert, Kaufmann in Danzig . . 18S0
Jiinij. l'farr»T in Neii-F'alenchken, Kr. Berent 188^
Kafemann, Buchdruckereibes. in Danzig . 1867
AoA/e, Dr. med. in Danzig 1884
Karittky, wiaflenaobafUlelier Lahrer am
KadettenJiHiiif zu ('ulm .... 18« 1
Kanprzick, Dr. med. in Danzig .... 1883
Kauffmann, II'., KaoflnanB Dani% . . lKfi9
Kaufmann, Gerichtarath in Daoalg . . . 1874
Katiti, Rudolf'. Rittorgutabcflitaer la Gr.
KUntach, Kr. Berent IHM
Kayaer, Aatronom in Danzig 185*. l
Ka^er, Dr. phll. et theo!., Domprobat In
Brealau 1878
r. Kehler, Dircclor de« Verwaltungagerichta
in Marienwerder 1878
A«W«r, Dr., Dliaelor in Bocbum . . . 1866
Kettler, Rentier in Danzig 1883
Küxoir. Dr.. RHaljrymnasiallehi-er in Dan/ig 1877
Klatt, Dr. in liamburg ((jorresp. Mitglied) 186«
Kkm, Herrn,, Dr. In KiHo (Goimwp. Mitglied) 1878
iOiesch, Gymnasiallehrer an Pr. ätargaidt 1881
r. Klinggräf, H., Dr. phil in Laagfilhr bei
Danaig (Correap. .Mitglied) . . . .1877
Klaminffer, Dr., In Stuttgart (Corrosp.
Mitglied) 1876
Knnrh. Rt^alltbrer in Jenkaa bei Dana% . ISNi
Külitz, Dr. med. in Danzig IHNI
c. Kolkotp, Kaufmann in Danzig .... 1^78
Xmifitalf. KanAnann in Danaig .... 188S
Kornntaedt, Apotheker in Danzig , . . 1884
KoMnack, Stadtrath in Dnnzip . . IHH'J
Krause, Jolianne«, Kaufmann in Danzig . 1878
i&«ta>iltr«ft!*m« ta StraabniK in Wealpr. . 1874
KreMmann, Arthur, C'onanl ta Daasig . . 1880
KretHchmauii, Dr., Director dea KflnlgL
(rymnaaiums in Danzig .... 1884
Kreutz, Dr., G7mn.-0berlebrer in Daaalg . 1867
ATW^r, Dr., Ldurar an dar VIctoTiaFSebnle
in Danzig 1886
c. Kriea, Kittergutsbesitzer auf Kl. Wao»-
BÜem, Kr. Pr. Stargardt .... 1873
Aroemer, Dr., Dlreotor der IrrenanataH in
Neustadt Westpr 1884
Krvtiumr. Kreia-Thirrarzt in Ro-senberg
Weatpr 18.S4
XXIV
AuQ(«n. im Jahn
Krüger, E. R., Maureruu^iatur in DaDzig . 1869
Kriger, Dr. pliil., Ldirvr u d«r HaiidelB-
acadt'mi*- iu Daiizig iSh'i
KruKi', Dr., I'rov.-Si linlrutli in Daiixi^; . . I '^T'.I
Aün.-tfr, Dr., I'iol., Gymuahial-ül'i'rlfbrtT
b Mtrienwerd«r tüdl
Kunatk Director d«r stiMtiwben Gm- und
\Vas«<cr\vi'rk<' zu Danzig . l'^Sl
kume, Ferd. Mi^ur, Klgb«». uiir Gr. Jiolkati li>M>
l^aawer, Uhmiuber lo DmixIk .... 1877
Lanipf, Dr., PruressuT in IHuixig . . .
l.an(/f, Lviiis. Kaiifmarn Ii Marii-nlmr^ . ts7!>
iMtkoititki, J^tininartlirfclor in Kawits^ili .
l^hmann, F. H'., K»ufmann iu Diuizig . Itjbl
LeHt«n, Thlennt in Daiueig 1»80
Lentie. Dr., OlKTfitubnarzt in Danzig . . l!^72
Leitzing, Hauplznlluiuts-j\.ssisifnt in Danzit; I>>7f^
huftolrl, KaufiDann in Danzig .... 1S75
l^eyden, Osror, KmAauui in Dnniig . . 1880
LichU StadttNWratb in Danzii; . . . . 18H8
f.it'iirnt'iiier, fn>t'rf(.irstt.T in Oliva . . .1^71
JJepmann, Bankier in Dauzig .... 1^75
Litntif Stondesbciunter in Dwixig . . . 187S
lJet:tiu, ApothfkiT In Danxlg .... 1879
t.in-iti, Ht'inrtr/i, Hr. iixmI. in Düiizijx . 1881
I.inck, Kittei^ubotiitzer auf .Sieozlau, Kr.
Pr. Starganlt 1879
UMdHtTf Jostisratli in Dansig .... 1868
»*. (/. Lij>/"\ A|H)tL»k»r in Danzig . . . I'^»<"i
LtHnai/rr, Dr., Arzt in Danzi;,' ...
LticJi, Dr., Arzt in Danzig 1H7.H
htsitmkgf Dr., (4ymnaainl-Dlniotor in Kuh»
((.'om«ap. -Mitfe'li.a) imi
Luke, CtyinnaHiul - Ohi-rlfbrcr in Deutoch-
Krune W'osipr. ....... 18H4
/^«dtor. Prediger in KarÜinua .... 1878
l.ütU'ir, Li'liriT in Oliva 1876
Maf-I.'dii Lirfihin, I{itt<'rguUbeailxer auf
Kuscbau, Kr. Danzig ..... I87i>
Marter, RitUsripilvbeidtxer niif Ruiilaii bei
Warlubivn, Kr«ia ^bwetz . , . 1877
Malll-t)U. K< (litsan\viilt in iHuixig . . . 1874
Mauttharilt. i*r»MligcT in Danzig . . . .1884
Mer$Htalk, Kaifi-rl. Mascbineu-Ingt'uirur in
Neufkbrwaaaer 1K74
Miirtiiiit, Erster Staatsanwalt in Danzig . IJ^TM
Miiftiny, Ju.Mtizrath In Danzig .... ISCil
Mamii, Kaufmann in Danzig ..... 1H7.')
Ma*nnamn. flr., Anet in Danxig .... 188(1
Mntsko, Sfarllnitli in Daii/ijr Is77
Dehler, Dr., i'rotV:*sor iu Kibiug . . . lätia \
, Aiifgrn. im ■l.ibr«'
I ifexcke, E., Kanfnann in Daozig . . . 1K71
Me$ehedet Dr., Direclor d«r KnuilMnanstalt
in RöaigsbMg 1872
I Mtiikf. Major in Danzig lH7ti
Heger, Alliert, Kaufmann iu Danzig . . 187«
. ifeger, Dr. pbil . Olierlehr«r am Gymnasinn
tu 8eh««te 1882
i ilidiaHht Dr. med. in Hunmeratdn Wwtpr. 188:i
1 Mtchefsrn, Apotheker in Danzig ... 1870
AJieike, J. F. 0., Kaufmann in Danzig . . 1877
Mietzlag, Uerichtsrath in Danzig . . . 1881)
Mitckeittki, Pbotognph tn Danzig . . . 1870
Mir, f "ommeizit n-TJath in Danzig . . . 1865
kiöhit/f, Karl, Dr., l'rof. in Kiel (Convsp.
Mitglied) 1871
Moeller. Dr. med. in Lit>bata«lt, Ostpr. . 187!i
Mm^, Prof., Oberlehrer nm Kgl. Gym-
nasium in Danzig 1867
Mtir»elli, Ih ni i, Prof. in MacenUn (Italien)
(t'orre.-i». Mitgileii) 1.S71
UvrvUz, Dr., in l'biladvlpbia 1>S<1
Morwfts, Mart^ Knuftnaan in Dnnzig . . 1879
Monritc, HV/A., Kaufmann in Dnnzig . . 187<>
Hotln/l, Oherlelirer in K"lni I86U
Müller, Karl, Dr. in iialiv a. 5j. (Currusp.
MitglictI; 188!)
MüHsterbery, O.. Kaufmann in Danzig . . 1877
Muxnf,'. Wnig, Fal.rikhesitzor in Dirsehau 18811
Stigi'l, Dr., rnifeasnr, Ueal-fiymnasial-
oberlebrer in Kibing 1811"
SaturvrmenwhqftMtr Verein in Rromberg 1881
Neugehtiiier, Dr., Doeent in Wai-schau . . 18H**
Seumnnn, Dr.. I>irfct<tr der buheren TöcbU'r-
achule in Danzig 1>U.')
Kevmann, Leop., Kanfmann in Danzig. . 18X5
Semnagrr, Dr.. Prof., Geh. Admiralltita-
Kath II. l>ir«'rt«r der ! •iMilschcn .<cr-
warU; zu Hamburg (Cum .<«p. .Mitglic<l) l.'^Ni
SSizel, Otio, Kanlmann in Danzig . . .1871
Sutliwanger, Herrn,, GcB.'Consul in Danzig 187l»
OehltvhWtger, Dr.. Arzt in Danzig . . . Isn7
Oemler. Dr.. (Jeneral-S^ecretair in Danzig . I.*^7."i
Ohlert, Dl., Healgymna(i.-Directtfr in Danzig 1^71
Ottendorf, P.. Kanfbann in Danzig . . . 187-i
i'tt'i. Dr.. .Medieinalnith in Braunaobweig l.'^.")7
Otto. Riilx rt, KHufmann in Danzig . . , lt*75'
(Hto, StadtliaumeiatiT in Danzig .... 1872
r. Pnhhidn, Miqor and Ritlefgutobwitzcr
auf Lieltenlhifr Iw'i !>irhchan . . . |87t»
i'»»iy, Dr. pbil., Jit-clwr in Javlrww . . . IHttl
d by Google
XXV
Aulkra, in Mut
Pauirr. H .. BramMeibMitz«ria8t Albredit
bei Dsnzig IHT'i
PfniirT. Dr. med. in Danzig 1884
l'eter», Dr^ Rectur iu Dauzig 1861
Ptten, Beatler In NenaebottlMd .... 1880
PHnhotr, Stadtrath in Dnnzig .... 1967
PrUhuMt, A.. Dr. me.l , I'rof. emer., Wirlcl.
Staatisrath. hlxeelleuz in Freiburg im
Bn isgau (Corratp. Mitglied) . . . 1868
tymumtdimult, FabrikbesUcer in Dknzig 1868
Pieper^ Dr. «Md.. äteboust lo Daaitg . . 1874
l'hiruf, Dr ratil. in Danzig 188S
Ptehti. A.. Utttirgiitabesitser aur Lubocliin,
Kr. Soll wetz ISGH
/Y<eAii, B., RittergiitKbeaitzer uul Liclitoultiul.
Kr. Mariemraider 186U
/Ma, Bitteifntobceltser »urKiastodeB bei
NftoMkes, Kr. Stiilnn .... 1878
Poboiciki, Ksofinun in Danzig .... 1878
Ponlehen. Dr. med., Assistenzarzt in Danzig |H82
l'faetoriv», Dr., Profeusor in Könitz . . 1878
Pn^tckof, Probst In Tollmntt .... 1884
PretuH, II'.. Bank-Direotor in Dlnobnn. . 1872
Radiie, Dr., Dircrtor des Museums und
Wittel. Stuutsnith. K.\cellcnz in l'iflis
(CotTvüp. Mitglied) 1869
RtMf, M>N., Knnsigirtner In Dnndg . . 1879
K^nlijiftHnnshnn zu Riesenburg Westpr. . 1884
Rrirl.nni. ih.. Profeeaor in Wien (Correep.
.Mitglied) 1868
Rekkd, Bitl0(gtittb«rfteer wif Pnparosln . 1867
IkkAeiAerg, Rob.^ Kaufiaann In Oanidg . 1874
R'^ynrit:. Ober-l*ostdirector in Danzig . 1870
Rir/,tfr. I>r., Fabrik»>e,iiit/.er in Danzig . . 18(>7
Hit-iert, Abgeordneter in Ik-rlin .... 1860
Rinienf, Graf, Rfttengntsbes. aaf ?tangeo-
Wr^. Kr. Sliihm 1879
Üifil' iimLt I , Kl/., Kanfiiiann in Üanzlg . 1870
IMnnarker. TU., t'onsul in Danzig . . . I8>^2
r. Aol^, Rittmqgittsbcflitzer auf Smeotowicen,
Kr. MnrienwerdiT 1873
Ratf>. H'.. Dr.. Prof., (ienerahiizt L Cl in
D..-*<Un « orn'sp. Mitglied) . . . 1880
RuMii, Literat in Wriezen 1872
Rimeker, RittergnUbestbcer auf Kokoaehlwn 18H0
Ainhel, Kanfbaan in Dannig 1888
Soilfiraxtier. R., Kaufmann in Danzig . . 1883
SahtnaHii. HtnI., Kanfmunn in Danzig . . 1867
SahmnuM, <'arl, Kuutmaan in Danzig . . 1875
StudtH, Mi^ a. 1). In Oanxig . . . 1876
AnllieB. Im. Jahr«
Sander^ JA F... Kaufmann in tfambnrg
(Conv!*!). MitgliwI) 1H76
Sander, Büdcermeistcr in Danzig . . . 1877
Samter, Dr., Sladtratk in Danaig . . . 1876
Sauer, UflMgraph In Danzig 1872
Sauerhcrinij, Banit-Director in Danzig . . 1866
Sehahna*ja/tn, Gutsbeeitzer zu Altdorf, Kr.
Danzig 1882
Seharf, BuohUndler In Danaig .... 1872
Schefft^r, Realgymnasiallebrer in Dnnxig . 1878
Sr/ieck'. Dr., Arzt in Danzig 1870
Sclieinerf, Uiicbhändler in Danzig . . . 18t>N
ScheUer. Apolbelcer in Danzig .... 1882
SfhdUmfi, Oberpriridial-Batb in Danaig . 1879
i>< Itt lhrii'ti, JiiliiiK, Kaufmann in Dansig • 1877
Sc/ie/ik i/. Dr., ( 'lit'inikcr in Danzig . . . 1866
Schimuu lini niiiti. I'uhI- Dirjctor in Jena
(Correnp. Mitglied) 1865
Schmdter, Dr., Aist in Dansig .... 1884
SdurUtz, Dr.. I^ebrar an der Viotofiap
Schule in Danzig 1885
Schlenter, Ilentier in Dai.zig 1868
Sehiueter, Realgymnasiallebrer in Dansig . 187!)
Scfmec/a/, LanilHcliafifl-Secretair in Danzig 1868
Schmidt. A"<;ii-t. Dr , (iymnasiallehrer in
Lauenburg in i'onimem .... 1870
SvhMaatte, tichulamtscandidat in Dauzig . 1888
A^nomU, Kaaflnann In Dansig .... 188S(
Srhtieidert Dr., OberstalM- und R^mcnt«-
Arzt in Dan/.ig 187<1
SchneUer, Dr., Arzt in Danzig .... 1855
SehnHAe, Knnatgirtaer in SMmiM . . 188»
SAoeiAerg^ Kanflnann in Dansig . . 1874
Schißi'Jiirkp, Ti.schlermei.'ster in Danzig . . 1882
Sr/iofttlrr. ( t ymna.-iinliehrcr zu l'r. .'^targardt 18KI
Scliorr, F., Dr., überlelirer in Hiiü!<Iand . 185S
Sekravm, Kanfinann, Gr. Boeobpol . . . 1871
Schreiber, I^ebrer in Dansig 187i)
Srliroeder, Dr.. fCorr.-^]» Mitglir.I'
Srliuhert, Dr., l*rof.. Olteriehrer iu Kulm . lSi»»>
Schuck, Ober • PostcasKirer in BroHlau
(Com»p. Mitglied) 1872
Schult:, Dr.. r^andflr.ist in Hildeabeim . . 1870
Srhult:f. Itealgymna.'^iullthn'r in Danzig . ISiV.)
Schulz, Scliifisrbedcr iu Neufalirwauser . . 1872
«SrAtfM4iffff,RealgymnaaialoberlebrerinDansig 186K
SlrAwr, Kaufmann in Dansig 188(>
Srhiistf^, Dr , Rentier in Danzig .... IHfii;
Sr/nrarlz. »rii.. ZimnuTinci^tiT in Danzijj . IHH-J
Schicart:, Alhtrt, Kaufiuaun in Dan/.ig . 1882
Sehwei^ger, Dr., iStabsarst in NeuAthnraooer 1880
biyiii^ed by Google
XXVI
im J«hr •
S^widup, KaufuMuiD io Dmaiig . . . 1870
Smtumn, Dr , Ptof.» GynuHudal Mraelvr in
Neustadt Weil|ir. 1871
Sriiinrf, Dr. SnnitätsraJh in Danzip . . 1853
Senkjiie/, <jittHbe«iteer in Wonneberg, Kr.
Danzig Ib74
S^fMer, CooKctor !■ BnmuHmrg (Comtp.
MitglicHl ItffiO
St'eirrrf, Roh., Kaiifmiinn in Danzlp . . I87fi
Sieirert, Dr., I'rofesaor, Direclor der westpr.
Undwlrtb. VcffsoebMtetlon In thuMig 1H77
Simon. Dr.. Arzl in Danzig . . . , . 1H7H
Sttüieruir, Kanftn iiin in Danzig ....
Staeck, Ad., (iuUlN.'ailzcr in Legitirietut . 18^3
/ttnrelb, Dr., UedldMdMatMor und Ant In
fluuElv 1866
Steenke, Banratli In Buchwalde . . . . IH'Jfl
Steffen», Max, Kaufmann in Danzig . . 1873
Steffent, Otto, Kaufmann in Danzig . . . 1877
Sltmmig. Fabrikberitser la DmuIk . 1871
Steimwig R., jun., Chemiker in BoOnu . 1878
Stohhe. fj. F., Rentier in Danzig. . . . 1868
SttMe, Franz, Dr., Arzt in Danzig . . 1879
Studttard, f¥anei$, KBafmami in llMiig . 1877
Shwburgert Dr., Profettior und Hofrath In
Bonn a. Rh fC'orresp. Mitglie<l) . IS8<)
Ütrebitzld, Dr., Gymnaeiallebrer in Neustadt 1874
V. ShimpfeUt, Landrath In Kulm (C'orresp.
MUglM) 1875
Surhannerk-, Dr. med. in Danzifc .... 1882
ThorelK I'rof. in Upaala (Curresp. Mitglied) 1875
Tiede, Fabrik-Direotor in Danzig . . . 1880
TomwabH, Dr., Ant la DmbIk .... 1870
TbmwaMt. 8oliidkiiokl-Dir«otor la Duslg. 1881
Aufgfn. im Jitlin
Treichel, A., Rittergutübesitzer auf Hoch-
Palaidikeii, Kr. Bweni .... 1H76
Vnerting, Dr. med. in NattfabrirMMr . . 188U
Wachoirski, Ruihff, Kreis8*»cr»'t«ir in BemC 18H2
Wacker, Oberlehrer in Marien w erder . . ISU7
iVadekn, B«chDuaginilh in Daazig . . . 1875
Watteßieiy, Dr, Ant io DaDxig . . . ]"6&
WAr, Dr., Landei-DIvBetor der Pnvtax
WentpriMiHsen in Danzijr .... 1H7H
Witnter, Dr., Rabbiner in Danzig . . . 187^
Wenter, Pabrlkbedlnr In Dnoiig . . . 1M7!»
tt'ettke, I.»andgfri('hts-Prä8ident in Meseritz IS74
Landgerichts-l'räHifirnt /nOraadenK 1^1
Wilke, II., Kaufmann in Danzig .... liS72
WiHkkr, Dr., Obw-StalMarrt la Daailg . 1H76
Wirtludi«^, »VA.. Kanftena ia Danzig . 1880
H'iVf. Regieninga-Fcldmes.^er in I>anzig . 1866
Wittrien, Gymnasiallehrer in Königabeig
i. Pr. 1879
IFoff» Kanfnaiia ia Daosig 1875
Zarzek, Dr., Arzt In Zoppot 1871
Zevtchner, Dr., Regiernngti- und Medicinal-
Rath in Danzig 1K72
ZiegeHJiagen» KanAaaiui ia Dnnzlg . . . 1875
Ziegtur, Dr., Sladtoath nad Aist ta
Neuteich \X't\
Ziem, Dr., Arzt in Danzig l^'8ö
IBmmema»», MttleBlNHiBMlaler in Danzig 1867
SuMvnmtmn, Reatiar la Okra .... 1876
Zhiimf^wnnn .Ohcr Regif'ningi>ratlliaDnaiig l!^7J'
Zimmermann, [n^tnienr in Danzig . . . 188;J
Ziegler, Oberposldireotiona - Auiatent in
Danaig 1888
Zgnda, Lflbier in Stadial 1888
B. Mitglieder der anthropologischen Section.
Abeyg, \)t., Med.-Rath und Gell. Sanitätarath in
Daailg.
Anger, Dr., Gymna«lal-Director la Orandenz.
Hail, Dr , l'rofessor in I>Rnzig.
liajohr, OberpostGomraissariutt in Kunig»berg.
Hamm, Consni ia Daaslg.
Berger, Kaufmann in Danzig.
Rertlftuj, Arcliidiaconii.s in Danzig
Bramitoit, Dr., Arzt in Danzig.
Breirier, J., Kaafknaaa in Saaifeld ia Ostpr.
RuHch, Rentier in Danzig.
CkerafieTj PfiMrer In Langeoan bei Fn^itaHlt.
Clotten, Kataster-Uontroienr in KnrMMua.
Ci»mp«Mfz, Dr., Dlreelor des Weit|ii«iiMlaelM'n
Provinzial-Museum« in Danzig.
CcachotCHki. Amtavorsteher in Oliva.
Uieckhoff, liittergutsbeaitzer auf Lindt-nbutl, Krei»
Droit«, Bltteigntabesitzi^r auf SaakoeoUn
f. Flansz, I'farrer in Marienwerder,
r. Flotow, Mjgor in Danzig.
AvedSSiMfer, Dr., Aiat in Daailg.
' Grentzenberg, Bob., KauAnaan In Dandg.
«. Oraai. Bittmgtttibeiltnr nuf Klaolo.
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Arocalf, BnekdnekaniiMrflMr in OMurif ,
Hofens, Dr. moil., OberstabMrxt ta DMStg.
Haue, R., Kaufmann iu I>tin/ig.
Ilelm, 0., Sudtrstb in Daoxi«.
ä«ititwerk, Apotheker In Duudf.
Botntf Rittergutsbesitzer auf PempMl.
Heitmann, Fabrikant in Danzig.
Ihlts, J., Kaurmaoo in Danxig.
Jorciteitf M^omtmnnhvr In Spengkwakaa.
Kafemann, Buchdruckereib<>8itzer in UsBlIg.
Kaufmann, Wnlter, Kaufmann in DMSlg.
Kay »er, Astronom in Dnnsig.
Kely, Dr., OlMr-lled.-Bna in Oldenburg.
A'aMlsr, Bmitter te Duulg.
Knimack, Stadtrath in Dnosig.
r. AWe*, Rittergutsbe8it»»r auf Kl. Waosnien.
Ltmpet Dr., Profeeaor in Dauzig.
I^emke, FiioMn Mtf BoaUttni b. SmMiM I. Oetpr.
Lemke, R., Esqu. in New- York
UaMttver, l>r., Arzt in Dan/i^.
t,4t/hH€jfer, Oberlehnr in Danzig.
Mat'Leam^ BltUtvnttbesItier nur RaeohMi, Krell
Dnasig.
M'trrkfr. R{ttergiitstM>8. auf Robtau, Kr. {MraretB.
J/encke, E., Kaufmann in Danzig.
Momberg Ph>feaaor, Oberlehrer In Danzig
MSOtTt GoBMd In Duuiir.
Münnterhfrg, Knuflnann in Dnnslg.
Sauck, Rector in Schlocban.
Oekhchtöffer. Dr., Aizt in Dan/ig
O/kmdolf, Kmifhuum In Dnailff.
tWOt Stadtbaameister in I)ara%.
Ptnner, El^'ntier in Danzig. ]
feiert, Dr., Rector in Danzig. 1
Ifefer^ Dr., PMfeaaor In Dnnslir. i
C. Mitglieder der Section
fiHii, Tk., Dr.. ProTemir ta Dnoslg.
liergrr, Joh., Kaufmann ii. ChemiktT in Dwutg.
ihimmasch. F., Buchhalter iu Danzig.
Krer$, U., Real-U/mnaaiallehrer in Danzig.
/'VeyMHrt*, Dr.. Obennt In Dnnslf.
Onebel, II., Buchhändler in Danzig.
iireffin, Telegraphfn-Director in Dan)!!^.
HacciuB, Willt., OberstUeutenant und Director der
Kgl. ArlHIeito^Werkitatt.
//dm, 0^ Stadtrath in Danzig.
Ani/xer, Joh., Dr., IVoffH-or, Domprubst in Brealno.
Sayter, K., AatruDOui in Danzig.
A'iMotr, J., Dr., Rgal-Gymnnnhlkhrw InDuzig.
AVmst, Mtnüm^ Ite., Ldoer na der böherenTöditei^
•ohuto In Dna4f .
IM, Apofhflker ta 8aMoe>aM.
Ptefin, Rittergutsbesitzer auf Lichtenthai.
Piehn, Ritlergutsbesitzer auf I.nbo<'hin.
htelchen, Dr., Aaaiat«nz-Ant in Danzig.
AOmw, HatnlbeeHier ia Pr. 8lM|nidt
Rirkert, Abgeordneter in Berlin.
Roeper, Dr , Profewor Ic Dannif,
Rubehn, Literat in Wriezen.
Srheek, Dr., Arzt In DusIg.
8eh€mert, Buchhändler in Danzig.
Siliimmelpfennig, l'ustdirector in Jenn.
Schhemann, Dr. in Athen.
SdoMtM, Lnadnefc.«anwalHlr Ia Dnazir*
SfhuUer, Dr., Afst la Daulg.
' Semnn, Dr. mrd.. Sanitätsrath in Daailf.
Staberoir, Kaufmann in Danzig.
Starck, Dr., Arzt iu Danzig.
AeMuaty, IL, FalwfItbeiltMr la DtmOg.
Steimmig, R. jun., Kaufmann In Onaslf.
Sfri/iiir>ki, Mait-r in Dauzig.
Turnwnidt, Dr., Arzt in Ihuizig.
Wafker, ObeiMnar In Mnileairerdcr.
Wallenberg, Dr., AfSk Uk Daasig.
Wedding, RittergtitabeaitMr anf Gnlblen bei
Deutsoh-Kjlau.
Werner, Dr., Rabbiner ta Dawdg.
HetjiiKp, Prediger in Daaiig.
Wilke. Kaufmann in Danzig.
r. Wintfr, (leh.-Rnth und Ub«rbuig«rmeiater von
Danzig.
Wüt, Ikff.-FnldBeiMT la Daaidf .
V. Hrangell, Bamn, Kaiserl. Rusaischer .Staate- .
' ratb und Gen«ral-( 'nnsnl in Dnnzig.
I Zaczek, Dr.. Arzt in Zopput.
I Zeysing, Werft- Dirertflf In Dnazlg.
für Physik und Chemie.
Lamj/e, II., Dr., PkofeMor ta Daasig.
Uartekalk, C, Knleerlieber MnedilaMiawhler ia
NeuCahrwasaer.
Mtmber, A., Profemor ia Danzig.
MUett A. H'., Conenl, lagenlenr in Daatiff.
iViMMiami, St., Dr., Tödttendial-Director ia
Danzig.
Pf'annemclmidt, K, i>'al)rikbeaitz«r iu Dauzig.
Sekeefer, E., BeaMlyaiaaelnliehrer In Daaslf.
Sihepky, lt., Dr., Chemiker in Dan/ig.
ScbnaaMC, L., Gymnasiallehrer iu Danzig.
Schumann, E., R«al - üymnaaial - Oberlehrer in
Daasig.
SSiegler, Wilh^ Olier-Pattdir«etlom>8«CTetair ia
Daasig.
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D. Mitglieder der medicinischen Section.
Die ilerivti i>r. Abetfg.
AHkam.
„ Baum, Chpf-Antt.
„ Farne.
„ t}rmgniiith. oiicr-Antl iinil
KTPia-riij-sikiiR.
„ Priedländtr.
„ Water^ ännlt&tD-RaUi und
.. Oofi:.
„ Utiyen«, Olier-Stabs-Arzt.
„ Hanf.
„ !lin:e, Obcr-StalM-Anct a. D.
„ Jendritn.
„ Kohtz.
„ - Liittauer.
Maamnann.
Dif Herren Dr. UehUchläger.
«« PenntT,
„ Pieper^ Stelm-ARt.
„ Pinciia.
„ l*"('/rl"'i>.
„ titheeU'.
ff S^inditr.
Schneller,
„ .SV//»(«n, SanttÄta-IbUh.
„ äSimoii.
„ Starck, Nfcdifiniil-KaUi.
„ Siii/iauiiff:.
,. 'runnrnldt.
., \\ allenhertj.
„ If Viiil7«r, Ob«r-8tob»-Arst.
„ ^SnucAMTi Regl«rnngt> ttnü
Medieliuü'Batb.
E. Mitglieder des Vorstandes der Gesellschaft.
Fllr das Jnhr «ind <rf\välilt worden, alt:
Diii'ftor: i'ioleHsor l>r. //nt/.
Vicedirector: Geh. äanitätsratb, Mfd.-R. l>r. Abeijg.
tjccnidr dir tnnere AngelcgienheltMi: öaoltiUnfttli Dr. Semom,
Secrelair für aussen* AiifTt-I. ^'< nlRi(fn: Dlrector Dr. Conwentt»
SohHtzmi'tsU^r : Stadtnilli. ( ousul George Baum.
Bibliothekar: Astronom Kaif»er.
Ordnw der Vortrage: ProfeMor Momher.
Intpeetor des pbjratkalisehen Gabineta: PtofeMor Dr. Lampe.
Hauslnspecfiiv Fnhrikbesitzer lYntinenst htnült.
iDKpector der antbrop.-etbnograpbischeii äamiatung: Dr. med. Limmer.
Vorallaender der anthrop. ethiMgr. Heetion bt Dr. med Ummer.
VorsiiztMvIcr der Section für Physik iind ('hemie ist Prof. Momher.
Vontitzender der medicinbcben Section ist Geh. Sanitätarath Dr. Ahegg,
Xitihellniiyen über Penonalrerändenuigeii der Mitglieder bitten wir au den Director
der QeMlltcluifll elRnuiendeB.
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Verzeichniss
im Jahre 1884 durch Tausch, Kauf und Schenkung
erhaltenen Bücher.
Yokohaiua. |)putscht' Gesell^scliaft f. Natur- luul Völkerkiiiido OsUsions.
Mitlheilungen II. 30, 31. Yok. 1884. 4.
BellDSrieti.
Hrüfsol, Socic-tt' entoiiiol, (U* lielgiqtio.
Annalcä. Tom. 27. Br. 1883. 8.
Bolletin. S^r. 3. No. 28—40. 8.
Obsenratoire B.
Anuales. Vadcmecuin do TaBtron. |iar Honzeaii. Kr. 1882. 8.
Bibliographie giHicral« dß ra^troii. iiar Hoiizoaii ol Ijanoas^tcr. Tom. i.
Br. 1882. 8.
Annales de Vobser^Mt. N. S. Tom. 4 Tom. 5 fa.4c. 1. 2.
Br. 1883, 84. 4.
Obeerratioiifl mi'toor. faite» mx stations intornat. dola IMf, 4anii. I88().
Br. 1884. 4
IMa^rramuie!» ilu iii4^taor(^reph(> vnn Ry»s<4lK'rfrln'. Ann. 18*9 — 82.
Br. 18.-1.^. Ibl.
Annuairo do lol.scrv. lxsi>-84. 4J»— r>l Ann. Ur. 1881—83. H.
LiegO. S(ni('ti' fffolnp-. ih' l>t'lLn<|U('.
Annalt-ü. Tom. S*. 1881—82. L. 1881, 82. s.
Oo II ti*«l -^iiio 1 'i i.
Taeultava. Observatüiio aäti'oii. iiacional.
Annnario 1885. Mf^xico 1884. 8. (2 Kxnaplaie.)
I>&iieiimi*k.
Kopenhagen. K. Dänische Akademie der Wiss.
Orersigt over del K. D. Vidensic. selKkab» rorhandl. i. Aar. 188n
No. 8. 1884 No. 1. 2. Kj. 8.
M^oires, 6. S<«r., Vol. 1 No. 9, 10. Vol. 2 No. 0. KJ. 1883, 84. 4,
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xzx
Socitftd roy. des antiqiuures du iioid.
Aarboger 1883 H. 2—4, 1884 H. 1—3. Kj. 8.
Tillaeg fop — 1882, for — 1883. Kj. 8.
1 ><Mitf-s<»lilaii<i iiiid <>ei^toi*i*eioli«Uiig«i.rii.
Altcnburg. Naturforscheini'- (Jrst llschaft etc.
Mitthoilungen ans d. ÜBlcrlaiulc. N. F. Bd. 2. Alt 1884. 8.
Catalotr dor Bibl. — Alt. 1H84. 8.
Berlin. K. Pienes. Akaflcniie tl. WissonscIiaCten.
Sit/.nri^'r^lMTiclilo No. aH-ö;}, 1884 No. 1— HO. B. 8.
Aliliandhmgeii aus d. J. 1883. B. 1Ö84. 4. .
Goiscllscliaft natuiTov.-i('l). Frciindo.
Sitzungsberichte iu d. Jahre 1883. B. 1883. 8,
Physikalische Gosellschailt.
Fortschritte d. Physik i. d. J. 1880. 86. Jahrg. Abth. 3. B. 188.^. 8.
Hydrograph. Amt der Admiralität.
Annalen der Hjdr. u. marit. tfeteor. Jahrg. 12 No. 1—12. B. 1884. 8.
Deutsche geolog. Gesellschaft.
Zeitschria Bd. 35 H. 4. Bd. 36 H. 1, 2. B. 188.% 84. 8.
Deutsche cntomol. Gesellschaft.
Deutsche cntom. Zeitsclirift. Jahrg. 28 H. 1, 2. B. 1884. 8.
Botan. Vorein f. d. Prov. Brandenburg.
.Jahrg. 24 f. 1882. B. 1S8.S. 8.
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Gartenzeitung 1884 No. 2-52. ß. 1884. 8.
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Phy,<ikal. Verein.
Jabresbericlit 1882—83. Fr, 8.
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Honatl. Mittb. Bd. 1 No. 2—6. Jahig. 2 No. 1—7. 1884, 96, 8.
Frelbnrg i. B. NatorforBchendc Gesellmshaft.
Bericht Qber d. Verhandl. Bd. 8 H. 2. F. 1884. 8.
GieBBcn. 0))crhess. Gesellscb. f. Natnr« o. Heilkande.
ßcricht 23. G. 1884. 8.
Görlitz. Oberlausilz. CosoUsch. d. Wiss.
Magazin, neues, Bd. 59 H. 2, Bd. 60 H. 1. G. 1883» 84. 8.
Xaturl'oisch. (Jescllschaft.
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(Güttingen. K. Gesollsch. d. Wies.
Nachrichten aus dem Jahre 1883 No. 1—13. G. 1883. 8.
Graz. Naturw. Verein f. Steiermark.
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Yerem d. Amte in Steiermark.
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G reife wald. UniTersität.
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Mittheilnngon 1883, H. 1884. 8.
Xatur\vi:?9. Verein.
Zeitschrill f. d. gesamnit. Naturwissenscii. 1883, 1884. — Aug. 8.
Naturlorschendc (Jesellscliaft.
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Bericlit ül»cr die Sitzungen i. J. 1883. H. 1884. 8.
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Jcua. Metl.-iiaturw. Gesellschaft.
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Innsbruck. Naturw.-med. Verein.
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KieL Natnrwiss. Verein f. Schlesir.-HolBtem.
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Klagen fort. Xatnriiistor. Landeemneeam von Kämtkcn.
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Klansenburg. Botan. Verein.
MagAar növenytanilapok (A. Kanitz) 7. Kvf. Kuluziiv. 1883. 8.
K.önigr*ber{r i. Ostpr. Physik.- Uekon. (Jcsrll^ichart.
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Krakau. Akademie d. WissenBch.
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Sprawozdanie. Tom. 18. Kr. 1884. 8.
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MiUheilnngen Jahrg. 7 H. 1—4. B. i.eipa 1884. 8.
Wnrm, die Teufelsmauer zmt. Oschitz u. Bdhm. Aicha. 1884. 8.
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Sitzungsberichte Jalirg. 10. 1883. L. 1884. 8.
Museum f. V ölkerkunde.
Bericht 11. ISH.'J. L. 1884. 8.
Linz. Verein f. Naturkunde i. Oesten*. ol>. d. Kn?!.
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Lübeck. Vorstchersehart d. Naturalicnsauindung.
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L&nebnrg. Natanriss. Verein.
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tfarburg. Oesellschaft s. Beförd. d. gesammten Naturwisdeuschaften.
Sitaungsberichte. J. 1882, 83. M. 1883, 84. 8.
München. K. Bayer. Akad. d. Wissenschaften.
Sitzungsberichte 1883 H. 3. 1884 H. 1—3. .M. 8.
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Franz y. KobcU, eine Denkschrift v. Haoshofer. U. 1884. 4.
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Neu Brandenburg. Verein d. Freunde d. Natiin^eschichtc i. Melclenburg.
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N eu8 tu d t - K b 0 r s w a l d u. Forstakadcniie.
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Reichen baob i. Vogtl. VogtlSnd. Verein.
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Schwerin. Verein f. Mcklenb. Geschichte u. Alterthumskiuide.
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Dcut^clii: bot. MoiiaL-sehrilt 1^<83 No. 3, ß.
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Keport. aunual of flio l>oard of rcgentä l'ur 1881. Wasliinglon 1883. 8.
(2 Exemplare) iov 1882. W. 1884. 8. (2 Exemplare).
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Mineral resources of tho U. 8. WilliauM. Wash. 1883. 8.
U. S. naval observatbry.
ObservationSi astr. and meteor., made duringthc y. 1879. Wash. 1883. 4.
horpat. Natnrtbröfhor-(ü'?;ellseliaft.
Arclii\ I. (1. Naturkunde Liv., Eath. und Kurlanda. 2 ^cr. Bd. U. Lief. i».
I). 18S4. 8.
Sitzui^ir>lH'riclit('. IM. ♦) H. 3. 1). 1884. 8.
Gelehrte Esthii. Ge.-^ell.si-li.
Verlmildlungen. Bd. 11. D. 1883. 8.
Helaiugfors. Societas pro fauna et flora Fennica.
Meddelanden. H. 9, 10. H. 1883. 8.
Moskau. Sociät^ imp. des natnralistes.
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XXXIX
St. PettTsliurg. Academie inip. des scienccs.
BullctiD. Tom. 29. N. 1—3. S. P. 4.
Comit^ gi'ologique.
Mdmnins. Vol. 1. K. 1—3. S. P. 1883, 84. 4.
1I3B. Tom. 1, 8. N. 1—9, 8. N. 1—7. 8t. P. m^, 84. 8. (Rue.)
Citri ütia II ia. K. Norske. Frederiks-Unirersitet.
N. Nordbav8-esped. 1876—78. 11. Zoolog. Christ. 1884. fol.
Udgiret of d. N. Gr^maaling'Konuniwioii.
Vandstandsobaervatioiicr. H. 2. Chr. 1883. 4.
Unirars. Sammling of N. Oldaager.
Foreningen til Norske fortidsniind hovaring. AarsI). f. 1H82. Chr. 18H3. 8.
Kunst og Handverk IVa Ndrgeä fortid H. 3. (pl. 12—17) Krist 1883 fol.
^Stockholm. K. Vitterliets historie ttc.
Mäuadsl.lad. Aarg. 11, 12. 1882, 83. Öt. 1883, 84. 8.
Eiitomol. I(lrcningen.
KntoiD. Tidf^krift 18HH. Aarg. 4. II. 1 — 4, 1884. Aarg. 5. id. 1, 2.
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Tr. Haflemn AArahofter VI. Tr. 1883. 8.
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Die Büsler Math. D. Bemouilli a. L. Eulcr, 100 J. nach ihrem Tode
gefeiert B. 1884. 8.
Hern. Natnrforsch. GeBellschaft.
Mittheilnngen 188a N. 1064-72, 1884. 1078-91. B. 8.
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Franenfelü. Tkurgauische uaturf. Gesellschaft.
Mittheilungen, H. 6. Fr. 1884, 8.
iienL In::titut national.
Menioircs. Tom. lö. \m) HS, Ü. 1883. 4.
Schweizerische Naturf. Gorfellschalt.
Vorhandlungcn in Zürich 1883. GG .ihrvers.
Jhrbericht 1882—83. Zürich 1883. 8.
Compte Banda. 66 Sess. Gen^ve 1883. 8.
SioD. Socidtö Mnrithienne.
Bulletiiia des travanz. Ann. 1883. faso. 12. Neuchatel 1884. 8.
XL
St. Gallon. Naturforscb. Gesellschaft.
Bericht ober die Thätigkeit 1881—82. St. G. 1888. 8.
tiiiiil-^iiierika.
.Cordoba. Academia naeioDal de Ciencias de la republ. Argciitina.
Boletin. Tom. 5. £nti*. 4. Tom. 6. Entr. 1—3. Buenos. A. 1183, 84. 8.
Actas. Tom. 5. Entr. 1. B. A. 1884. 4.
Sautiau'^o 'Ic Chile. Observatorio Astroii.
Ubttervaciones meteor. 1873 — 81. (Vergara.) Bant. 1884. 8. (2 Eseuipl.)
^ugfelctiiiilt wurden im Jn^liro li^Hä^
0>l*2;TMicio Woi'lc«:
a. Allsenieiii wissenschaftlichen Inliaits.
C'ontrallilatt, hiologi-schcs. Jlig. 4. Erlangen 8,
Compleö Rendu.-^. Tom. OM. 0!». TaM. s .1,-s ('. T?. ä T. 97, 98. Paris 4.
Gaua, Zeitschrift zur V(>il)rcitung uaturw. u. geogr. Kcnutuisse. Bd. 20. 1884.
Kohl und L«'ij)zig 8.
Grimms Wört(Mbm'li vorvollst, durch Kd. IV. 1. Abth. 2. Hälfte. L. 3 -- 5.
Bd. VI. L. 5-11. Bd. VII. L. 1—4.
Jounial, tho American, 1884. Jan. — Dec. N. liaveu. 8.
Mämoires de i'acad^mie des scienc. de St. Petersb. S^r. 7. Tom. 31. N. 9—16.
Tom. 32. N. 1—12. S. P. 1883. 84. 4.
Monatsschrift, altpreuss. N. F. 1883. H. 7, 8. 1884. H. 1—6. Königsb. 8.
Müller, die wiss. Vereine und Gesellschaften Deutschlands im 19. Jahrhundert.
Bibliographie. Lief. 3, 4. Berlin 1884. 4.
Sammlung gemeinrerständl. wiss. Vorträge. N. 427— 38. Berl. 1884. 8.
Natur, Zeitung zur Verbreitung natnrw. Kenntnisse. Bd. 33. Halle 1884. 4.
Xaturforaclier. Wochenblatt. Jhg. 17. Berlin 1884. 4.
Univ^rsitäts-Kalender, Sommer-Semester 1884. u. Wintor-Sem. 1884—85. U. Tb.
Beriin 1884. 8.
b. Physikalisclieii und chemischen Inhalte.
Annalen der l'liy^ik und rhcmii-. Jhg. 1H84. Bcihliittcr l!^S4. Lcipz. 1884. S.
Berichte der deutschen chemischen Gescllschart zu Berlin. Jhg. lü. N. 18. Jbg.
17. N. 1-17. Berlin lS's'4.
Jaiircöberichtc iiber die Fortschritte der Chemie 1". 1882. II. 2—4. 1'. 1883. H. 1.
Glessen 1884. 8.
Zeitschrift für Instvumenteukundc. Jhg. 1884. >f. 1 — 12. Berlin 8.
e. AHtrononiischeii Inhalts.
Jahrbuch, Berliner Astron. f. 1885, f. 1886. Beriin 1883, 84. 8.
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XLl
Naclirichteu, astron.. Bd. 107—110. Kiel 1884. 4.
^^inlls, Zcitächrifi f. popul. Astronomie. Bd. 17. Leipzig 1884. 8.
d. ZoologiMlieii Inhalts.
ArebW f. Natargeschichto. Jhg. 48. H. 6. Jhg. 49. H. 5. Jhg. 60. H. 1—4.
Berlin 1882, 83, 84. 8.
Bronn, Tbieneicb, vervoltet dnrch Bd. V. H. 21. Bd. IV. Abth. 3. H. 8—42.
Bd. VI. Abth. 5. H. 12, 26, 27.
Fuma vnd Flora des Golfes von Neapel Honogr. 9 — 12. Leipzig 1884. 4.
Iflie, Zeitschrift 1«84. Berlin. 4.
Radde. ortiis Taucasica. Kassel 1884. gr. 4.
Zeitschrift f. wi.ss. Zoologie. IM. 39. H. 4. BU. 40. H. 1—4. Bd. 41. H. 1, 2.
Leipzig 1883, 84. 8.
e. ButauiKchen Inhalts.
Anoales des sciences nat. Bot. Ser. 6. Tom. 17. >». 1 — 6. Tom. 18. N. 1 — G.
Paria 1883, 84. 8.
Brefeld, bot. Untersuchungen ülior Hefcnpilzc. VI. Leipzig 1884. 4.
Cfntralldatt, bot. Jhg. ö. 1884. Cas.sel 8.
Cohn. Beiträge zur Biologie der Pflanzen. Bd. 3. H. 4. Bd. 4. 11. 1. Breslau
1884. 8.
de CandoUe, monograghiae phanerogamamm prodromi nunc continuatio nunc
revisio. toI. 5. Paris 1883. 8.
Engler, Versuch einer Entwiclc.-Oeschichto der extra- trop. Florengebiete der
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GOppert, tertittre Flora von Schossnitz. Görlitz 1855. 4.
Jahresberieht, botanischer. Jhg. 9. Abth. 1. H. 2. Abth. 2. H. 1, 2. Jhg. 10.
Abth. 1. H. 1. Berlin 1884. 8.
Leunis, Synopsis d. Pflanzenkuiido, I. Bd., allg. Thoil. Aufl. .3. Hannover 1883. 8.
Babenhorst, L Bd. 2. Abt Ii. Pilze v. Winter. Lief. 14, 15, 16. Kegist. z.
I. Abthl.
— II. Bd. Die .Meeresalgen v. llauek. Lief. 7 — 10.
— 111. Bd. Farnpflanzen v. Luei'ssen. L. 1 — 3.
f. Anthropologischen Inhalts.
Archiv liir Anthropologie Bd. lö. II. 1—4. I>raiinsch\v. 1884. 4,
V. Hellwald, Naturgeschichte dca Menschen. Lief. 40— ö,') ^^rfchluss). Stattgart
1884. 8.
Baaber, Urgeschichte des Menschen. I. Tbl. Die Realien. Leipzig 1884. 8.
Zdteehrift f. Ethnologie. Jhg. 1884. Berlin 1884. 8.
Dazu Supplemente:
Finscb, Anthrop. Ergebnisse einer Reise der SQdsee (1883).
Weissbacb, Serbokroaten (1884).
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g. Hinenü^siaeheii Inhalts.
Credner, Elemente der Getdogie. 5. Aufl. Le^zür 1883. 8.
Neues Jahrbuch f. Mineralogie, Geologie u. Palaeontologie. Jhg. 1884. Bd. 1.
H. 1—3. Bd. 2. H. 1—3. III BeUago Bd. H. 1. 1885. Bd. 1. H. 1.
Stuiig. 8.
Oec9e]ieii.l£e 1@@4*
Vom K. Hliilsteriam für üb lan^wlrthsehaftltetien Angelegenheiten,
Boittinen nnd Forsten.
I^dwirthsch. Jahrbücher. Bd. 12, Suppl. 3. Bd. 13 H. 1—5. Bd. 13, Siippl. 1.
Berl. 1884. 8.
Qön, Handel n. Stotistik des Zuckers. Berlin 1884. 8.
Jahrbuch d. K. Preuss. geol. Landesanstalt n. Bergak. f. 1883. Berlin 1884. ^.
Ton Herrn Geheimrath Dr. Abe^.
Medicinal- Gesetzgebung. Zeitsehr. Bd. .'). 1878—79. Berlin 1880. 4.
Oesterlen, Heilmittellelire. Tübingen 1845. 8.
Sehoenlein, KUn. Voriräge. Aufl. 2. BerUn 1842. 8.
Ton Herrn Conimen» nnd Admlnlitltsnth a. D. Dr. Jnr. W. Ahese:
in BerHn.
Verhandlungen d. Gescllsch. f. Brdkunde in Berlin. Bd. 9 II. 1— lö. Bd. Jo
H. 1—10 u. Extra-Nr. B. 1882, 83. 8.
Zeitschrift d. Gesellsch. f. Erdkunde. Bd. 17 H. 1—6. Bd. 18 H. 1 — 0.
Berlin 1882, 83. 8.
Mittheilungen d. AfKk. Ges. i. Deutschi. Bd. 3 H. 1—11. Berlin 1883. 8.
Vom Director des Westpr. FroY.-Museums Herrn Dr. ('onwentz.
Katalog d. Anthropol. Samml. d. anatom. Instituts in Breslau. Brannschw. 18H4. 4.
Von den Fränlein Klinsmann.
Linnaei, Systema vegetah, ed. 16 curante C. Sprengel. Vol. 1 — 5.
Gotting. 1825—28. 8.
Kinige Ausschnitte aus Zeitsclirifteu.
Meigeu, Himmelsatlas. Dazu Hfilfsbnch des gestirnten Himmels. Düssoldorf
1823 fol. n. 8.
Von Herrn Ober-Fost-Kassirer SehUek in Breslau.
Langenhan, die Versteinerungen desLias am gr. Seeberge b. Gotha. Bresl. 1883. 4.
Von einem Mitgliede der natnrf. Gesellsch. In Dauzii?.
Correspondenzbl. d. I). Gesellsch. f. Anthropol., Ethn. u. Urgeachiehte. .labi-g. 15.
Münch. 1884. 4.
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XLin
Ton den yerftoseni.
Albreeht, 3 pathol. anatom. Scp.-Abdr. Bniz. 1884. 8.
Carpentier, la photogr. appliq. aux sc. biol. Lyon 1884. 8.
Cohn, TagealichtmessuDgen i. d. Scliulen. Scp.-Abdr. 1884. 8.
Czyrnierfakiego, theoiyja cheni.-fix7G. Erak. 1884. 8. (Sep.-Abdr.)
DanckeUnann, memoire sor les oba. ni<$teor. fait. h VM (Congo interior).
Berlin 1884. 4.
Eugström, Beob. d. Planeten Victoria u. Sappho. Afltr. Lnnd. 1884. 4.
(iarl)ini, Manuiilo por la tocnioa nioilerna dcl niicro*<\ Verona 1885. 8.
(iauthier-Villara, Bulletin des publ. uonv. Ann. 1884. Paris 1884. 8.
GeddefJ. a ro-.^tatcniont of the cell tlieory. Sop.-Abdr. Edinb. 1883, 84. 8.
Oöppert. cl. K. hotaii. (J.irten d. Univ. Breslau (Führor). Oörlilz 1883. 8.
— (;aU4log (1. bot. Museen d. üniv. Breslau. Görlitz 1884. 8.
JentZ8cli, .0 geol. Sep.-Abdr.
Kessler, 2 dioptr. Abh. i'iber Achromaäie u. Beilräge zur grapb. Dioptr.
Dresden 1884. 8.
Lehmann, .*$ IJeriihte über wiss. Landeskunde von Deutschland. Berlin 1882.
München. 188.3, 84. 8.
Mallen, nuevos mc^todos astr. Mexico 1883. 8.
Mancliotti, )a necropoli di irermo prosso pisino ncIl* iRtria (Estr. u nota pr«lim.).
Trieste 1884. 8.
Mttbina, Zool. Inatitut in Kiel.
Dahl, Beiträge z. Kenntn. d. Inaektenbeine (Dias.). Berlin 1884. 8.
Ehrenbaiun, Dies. fib. Straktnr d. Muschelschale. Leipzig 1884. 8.
Mobinsi Sterben der einzelligen und vierzelligen Thiere. Sep.-Abdr. 8.
T. MneUer, the plants indig. around Sharksbay. Perth 1883 foL
Newlands, on the discovery of the periodic law — among the atomic weighta.
LoDd. 1884. 8.
Peaeock, saturated steam the motive power in volcanoes and oarthquakes.
London 1882. 8.
Robiuski, zur Kenntnisf5 der Augenlinse. Berlin 1883. 8.
Treichel, 7 Sep.-Abdr. über das a und o der Satorformel, d. Schulzenstab.
Hochzeitsgebr.. Rchlo^sHberg 1>. Tolkoniit, Mngcliken. 3 Amtsschreibon
au.s d. Kirche zu Borcken , d. Putziirer Rathsarcliivalien.
Valentincr, d. Kronen(|uelle zu Ob.-Salzbrunu. Wiesb. 1884. 8.
Ziem, 3 Sep.-Abdr. a. d. Monataschr. f. Ohrenheilkunde etc. 8.
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Bericht
aiMT die
siebente VersammlnDg des westprenssischen botanisch-asoologischen
Vereins zu Dt. Kroue, am 3. und 4. Juni 1884.
iVm 3. Juni d. J., dem Ptingst-Diennta«?«', fand gomäss dem hol (Um- vor-
jährigen Vorsammlung in Dt. Kylau gefapstm Uosclilussc die 7. Wand(u-Ver-
<<nnnidung do^ wostpronssinchen botanisc'li-zoologisciu'n X'ercins statt, und zwar
in dem freundlifli ^(dogpuon, zwischen zwei grossen Seen, dem (Jr. Hadun- und
d»Mn Scldoss-See sich weit hinziehenden Dt. Krone. Wie liishor fast ausnalimslos,
war die Versaumdung auch diesmal von dem prächtigsten Wetter liegiinstigt.
Und damit ja nicht lästiger Staub die wandernden Zoologen und Botaniker
um die ganze Frisebe und UebUcbkeit der niienden lanüacluiftlicbeR Bfider
bringe^ welche Dl. Krones wald- and seonreiche Umgebung su bieten vermag:
sandte Jupiter plnvioa seinen erfriscbenden Regen vorBoiglich in den Nächten
hernieder. Aoch diesmal fhnd die Yersammlnng an einem Orte statt, wo der
Verein mit 'seinen Bestrebungen vorher wenig bekannt war nnd noch kein
einziges Mi^;Ked gewonnen hatte. Auch war die Lage des Versammlungsortes
im äussersten Westen der Provinz, seitab von der grossen Verkehrsstrassc,
welche durch die Ostbahn charakterisirt wird, wenig geeignet, die Hoffnung auf
eine rege Betheiligung zn stärken. Aber auch diesmal stellte sieh die Grund-
losigkeit dieser Befürchtung heraus. Im Gegentheil ist noch bei keiner der
fr5her«>n Versamndnngcn, ausgenommen die in Danzig und Marienwerder, eine
ao grosse Zahl neuer Mitglieder zum Eintritt in den Verein gewonnen worden,
als in Dt. Krone. Die Präsenzliste weist über 50 Anwesende während der
wissenschaftlichen Vorträge auf, von denen die überwiegend giösste Zahl theils
Mitglieder waren, theils wurden. Auch hatte diesmal, wie schon in Dt. Eylau,
nicht blos eine Dame als Mitglied des ^'"ereins, sondern bereits mehrere als
TAei/nehmerinnen durch ihre liebenswürdige Gegenwart bei den Vorträgen und
dns iobendige Interesse, welches sie denselben sowie den ausliegenden Fund-
srücken, Zeichnungen und sonstigen naturwissenschaftlichen Anschaoungsmitteln
gcfaenkten, die Mitglieder der Versammlung im höchsten Grade erfreut.
Dbs grosse und lebhaile Interesse, welches die Bewohner von' Stadt und
Kreis DU Krone der Versammlung entgegenbrachten, ist wesentlich der aus-
aefeiduieften und seitens des Vereins gar nicht genug zu rfihmenden Thätigkeit
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2
des yorbereitenden Ooroiläa und gani besonders des Biigennelsters von JH. Krone,
Herrn MQUer, sususchreiben. Diesen Männern, dieimVorms ein soldUhsftes
Interesse (&r einen Verein sn erregen wussten, dessen Tlifttigkeit nstugenttas
immer nur einem verbsltnissmissig kleinen Theile sngSnglioh ersebeint, isl die
Vorsammlnng zum giöesten Dank Teri^iehtet nnd es sei derselbe ansdrftiAlieli
hier nuchmüls von ganzem Kerzen ausgesprochen. MOge aber auch die Botanik
und die mit ihr verbundene Zoologie für die Bewohner von Stadt und Land
Dt. Krone eine scientia amal>ili8 bleiben und das Intei'essc derselben für die
Bestrebungen unaers Vereins erlialten werden. Am Montag, den 2. Juni, fand
der Empfanf^ und die Betrrüssung der von auswärts eintrefl'enden Gäste am
Bahnhof (lunli das Lokal-Coniitt* statt. Nach kurzer Ruhepause ging es in ge-
nieinscliaftlichor Wandciuntr über die Promenade nach «len herrlichen Räumen
der Bauj^ewerkschule, wo der Dirigent dci .Sellien , Herr Regierungs-Baumeister
Lämmerhirt, in liebenswürdigster Weise die stattlichen Riiume wie die präclitigen
Sammlungen, besonders den physikalischen Apparat, nicht blos zeigte, sondern
auch — zumal die letztere — vielfiush recht eingehend erläuterte. Derselbe
Herr fibemacbte übrigens aadi noob andern Tags nach Schlnss der wissen-
BchafUichen Vorträge viele Mitglieder durch eine brillante VorflUimng botani-
scher und soologischer Bilder mittelst Sonnenraiorosoop«.
Die eigentliche Versammlung nahm am Dienstag, den 3. Juni er., Morgens
9 Uhr ihren Anfang nnd fand in der Aula des kdnigl. Gymnasiums statte welche
ron der Direction bereitwilligst hergegeben worden war. Der ErOShung durch
den Vorsitzenden Herrn Dr. v. Klinggräff ging eine Begrüssung voraus durch
Hm. Oberlehrer Luke, welcher den durch eine Dienstreise verhinderten Director
vertrat. Eh folgte zunächst der Geschäftsbericht, erstattet durch den ersten
Schriftführer des Vereins, Professor K unz er- Marien werd er. Nach demsellkcn
sind im Laufe des Vereiusjahres (1. Mai 1883 l>is 3U. April 18H4) zwei
Mitgli(!der durch den Tod, -> meist in Folge Verlegung ihres Wohnsitzes aus
dem Verein geschieden; dagegen 5 neu eingetreten. Hierzu kommen noch
20 während der Versammlung dem Verein Beigetretene, so dass die augen-
blickliche Zahl der Mitglieder 211 beträgt. — Die jährlich erscheinenden
Schriften des Vereins sind diesmal bereits im December v. J. versandt worden,
und sollen auch die diesjährigen, wenn irgend möglich, noch vor Ablauf des
Jsihres lur Vertheilung kommen. Bs ergebt daher an alle Mitglieder die
dringende Bitte, die lum Druck bestimmten Beiträge reehtseitig, spätoetens
bis 81. August d. J., dem Schriftflihrer einsuaenden.
Von dem hohen wostpreussischen ProTinsial-Landtage ist dem Verein wieder
eine Subvention Ton 1000 Mk. bewilligt w<»den, wof&r auch die angenblicklieh
tagende Versammlung ihren tiel^sefuhlten Dank ausiuspreehen Veranlassung nimmt
Was die Durchforschung der Provinz anlangt, so sind im verflossenen
Vereinsjahre von dem Herrn Vorsitzenden, Dr. v. Klinggräff, der westliche
Theil der KustmigUgend unperei- Provinz, von Herrn Lehi*er Kalmuss der
Landkreia ßlbing, von Hen'n Lehrer Peil der Kreis Oraudena bereist nnd in
t
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3
botwuseher Beziehung nntemicht worden. Die Herren Studenten Brick und
Hellwig haben wilhrend der Monate August und Septemher v. J. die im Vor-
jahre begonnene Durchforschung der Kreise Tnchel und Schwets fortgesetzt.
Die phaiiologischen Beobachtungen in der Provinz sind fortgesetzt worden
und ist ein Theil derselben von dem Yortragondcn behufs einer Torlaufigen
Vorgleichung zusammengestellt worden, licren Resultate er in seinem späteren
Vortrage in dem wissenschaftlichen Theile besprach. Was den Verkehr und
Sclirifton-AustauBch mit answäitipon Vereinen und Gesellschaften anlangt: so ist
der wt'Stprenssische botanisrh-zoologische Verein durch seine <Mige l'.eziehunt::
zu der natiirfoi'sclienden (»esellsclmft in Danzig, von deren Sehiilleii die des
l>otani.-'eh-zoologischen ^ ereins ein integrirender Tlieil sind, ndttelliar in dem-
solbeu ^'erband wie die naturforschende Oesellschaft Danzigs, wenn gleich er
keinen eignen, selbsiständigen Austausch unterhalt. Indess erhält der Verein
noch fortgesetzt die hflchst werthvolle Zeitschrift „Leopoldiua'^ von der kais.
Ijeopohlini8eli-CaTolin.*Akademie d. N. zugesandt, woför derselben der tiefste
J>aiik auch von der diesmaligen Versammlung auBgesprochen wird. Ausserdem
ist noch Ton andern eingegangenen Oeschenken zu erwähnen: 1) XXJX. und
XXZ. Berieht des Vereins für Naturkunde zu Cassel. 2) Aus den Ab-
luuicllnngen des thftringischen botanischen Verdes „Irmischia'* die Separat*
Abhandlung „phttnologische Beobachtungen in Thfiringen aus dem Jahre 1882.*'
3) Bdtrige zur Phänologie von Egon Ihne und Herrn. Hoffmann. Die
Versammlung sprii ht den geehrten Gebern ihren Dank aus.
Ks folgt die Bechnungslcgnng durch Herrn Dircctor Dr. Conwentz an
Stelle des auf einer Reise augenblicklich in Italien weilenden Schatzmeisters
.des Vereins, HeiTU R. Grentzenberg- Danzig. — Die Einnahmen und Aus-
gaben balanciren mit 1812 Mk. 48 Vi'. Zu Rechnungs-Revisoren wurden ernannt
die Tlern n l^ittergutshcsitzer Plehn-Lubochin, Trcichel-Hoch-Paleschken und
I^ehrer Kahuuss-Elbing. Auf Grund ihres Berichtes, erstattet durch Herrn
Plehn, wird die Decharge cithoilt. Bei der Wahl des Vorstandes wii-d auf
Autrag des Herru Dr. Conwentz der bisherige durch Acclamation wieder-
gewfthlt.
Bei Besprechung der denmilehst wiedw In Aussicht zn nehmenden Be-
T^suqgen der Provinz behuft botanischer und zoologischer Durchforschung be-
merkt fleir Director Conwentz, dass die von den Sendboten des Vereins ver*
anstalteten Beobachtungen, Sammlungen und Berichte mehr oder weniger will-
kfiriich geschehen. Er wünscht, dass eine Gleichmässigkeit in der Bezeichnung
der Verfareitiuig und Dichtigkeit der beobaohtetoi Pflanzen, in dem Format der
en^ganjchten Collectaneen und in der Nomendatur, systematischen Anördnung
md Orthographie Seitens des Vereins l estiinmt werde. Zu diesem Behufe wfirde
es sich empfehlen eine Commission niederzusetzen, welche mit Bezug auf die
fOfgenannten Punkte eine Instruction für die Sendboten auszuarbeiten und
dfllD Vorstande zur Beschlussfassimg demnächst vorzulegen hätte. Die \'cr-
flimmlnng lehnt zwar einen desfallsigeu, von Herrn Conwentz gestellten Autrag
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4
ab, nimmt aber mit Befiriedignng die Erkllrang des YorstandeB entgegen, bei
Instrnirnng der Sendboten aof die oben erwähnten Punkte nach Milgliclikeit
RAckBicbt zu nehmen.
Bei der Berathung iiber den nächs^Mhrigen YersammlungBort wniden Ekibwets
waA Dirschan in Vorschlag gebracht, sowie eine Einladung an den Verein, in
Schlochau zn tagen, erwähnt. Unter dem AuBdrucke des herzlichsten Dankes
fßr diese letxtere, entscheidet sich die Mehrheit der Versammlung iadess för
Dirschau.
Mit der Miitheilung von eingegangenen Glückwünschen auswärtiger, atn
Erscheinen leider durch Krankheit und unabweisliche CioschüFte verhinderter
Mit^liodci-, und zwar des zwfMten Vorsitzenden Herrn Professor Bail, der zu
einer Kur in Marienliad weilt, des Schatzmeisters des Vereins Herrn R. Grentzen-
borji;, der von Neapel duri li (lin Telo^Mamni den \'erein ül)erra8chte, des Herrn
Ptairer l'reuschorf-Taunsee, der mit seinem Gruss in altgewohnter Weise
rilauzen aus dem Marieuburger Werder zur Vertheilung einsandte, des Herrn
BrischkOf des 2. Schriftführers des Vereins« der 2 Manuscripte zugleich mitp
sandte, des Herrn Apothekers Plath« Schlochau, welcher den Verein nadi
Schlochau zu kommen aniTorderte, des Herrn Apotheker Schemmel- Lessen,
und endlich des Herrn Oberlehrer E. Reincke, der aus Malchin, wohin er
mittlerweile von Dt. Ejlau seinen Wohnsitz verlegt hat, die hendichsten Olfick-
wünsche sandte: endete der geschäftliche Theil der Versammlung, nachdem noch
der Vorstand ermächtigt worden war, s^nem zweiten Vorsitzenden, Herrn
Professor Bail, den wir vor Allem ungern yermissten, ein Dank und Oegeo-
wünsch enthaltendes Telegramm zuzusenden.
Nach einer kurzen Frühstückspause begannen die wissenschaftlichen Vor>
träge. Zunächst frab Herr Dr. v. Klinggraeff einen Bericht über seine Be-
reisung des Neustädter Kreises, speeiell des Küstenstriches. Ihm folgte Herr
Oberlehrer Sclnnidt-Lauenburg, der eine Anzahl interessanter Fundstüeke ans
der Lauenburger (icgend vorzeigte und eingehend besprach, sowie mehrere ihm
bekannt gewordene Naturerscheinungen aus derselben Gegend erwähnte. Er
berichtet daiüber Folgendes:
1, „Der breite Stein" (dazu eine Kreidezeichnung vom Sekundaner
Leo Bock). Diesen Namen führt ein erratischer Block, dessen Oberseite eine
völlig ebene Plattform von über 17 m Um&ng bei einem längeren DnrehmoBoer
von mehr als 6 m bildet. Der Block liegt 8 Km. NO. von Lanenbarg aof der
Qut Neuendorfer Feldmark am westlichen Ausgange einer seichten Querschlucht,
welche den zum Neuendorfer See abfiiilenden Höhenzug durchschneidet, umgeben
von Schälwald inmitten einer üppigen Vegetation, aus der TVoUius, Aqoüegia
vulg., Paris quadrif., Thalictrum aquil^folium hmrvorzuheben wären. Die fiut
senkrecht abfallende Vorderseite liegt frei nnd erreicht, von der Oberfläche der
unterspülenden Pfütze gerechnet, eine Höhe von 2,80 m, während die Hinter-
seitc sich in der ansteigenden Berglehne verliert und eine weitere Schätzung
des Steines nach hinten und unten unmöglich macht. An der einen Ecke sind
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vor Jahren kleinere Stftcke abgesprengt worden, im fibrig«i ist der Block intakt
nnd leigt ansser ober Jfteibe von Keillöchemi welche auf der Plattform ein-
gemeiBBelt rind, nichts Besonderes in dem siemlich feinkörnigen, weissgranen
Granit. So eifrig ich geforscht habe, sind mir Sagen nicht bekannt geworden,
obschon ein so gewaltiger Block iu solch anf|;ezeidinotcr Lage und Unigobung
kl Vorzeiten gewiss Bedeutung geliabt haben mOBS, znmal auf der ihn bergenden
Anhöhe (Kamelower Feldmark) die Hrmcngrübcr in reicher Zahl noch Yorbanden
sind, so viele derselben antli bereits zei>!tört sind.
2. Völlig ausgebildete, klare Granatkrystalle aus einem Geschiebe von der
Kl. Wunncichiner Feldmark, dessen Trümmer zum Bau eiuca Gutshausos im
genanntcu Dorfe verwendet wurden.
3. Ein Schädel ohne Unterkiefer mit seiton starken Wandungen und sehr
stark entwickeltem Hinterhanptbeine. Derselbe wurde beim Onindgraben auf
dem Grundstücke des Kvpforschmied Behnke, Lauenbnrg, Koppelstnisse, in
einm* Tiefe von etwa 1,6 m im moorigen Schwemmlande gefunden. DasGrundstu«^
liegt mittoi in dmr Stadt, innerhalb der Festungsmauem, so dass, da in der
Nibo ein Friedhof niemals gewesen ist, nur Ba^encharaktere fiber das Her-
kommen des Schüdels Aufscblass geben könnten.
4. Die überaus reichliche Ernte, welche im Kreise Ljiucnburg das Keni-
obst geliefert hat, findet eine Parallele in der ebenso iip])iiren Fniclitentwickelung
der Wallnüsse und Kastanien. Mir ist aus dem T Kni. entfernten (Jarzigar eine
Traube von Juglans regia mit IH völlig reifen Nüssen gchraclit worden, und von
den Kastanien des Puetensteigcs, der die Stadt dursiliHilmeidet. sind eljenso
kasUnieureiche Fruchtstandu von mir abgenommen worden. Eiu solcher uud
swar Ton einem rothblühenden Baume, zeigte sogar 19 gereifte Fr&chte mit
83 wohl entwiekelten Samen. Die rothblfihenden Kastanien bringen hier jedes
Jahr Samen, obschon die Fmchstftnde nicht so kastanienreich sind wie die der
wäasbifitigen, und Tcrdienen insofern den Vorzug als sie durch ihre später ein-
tretende Entwiokelung den Frnl^ahrsfrasten entgehen, denen die weissbl&henden
öfter erliefen. Die Fr&chte unterscheiden sich auch äusserlich, sind eher grösser
als kleiner, weniger stachlich als die der weissblühenden und bis sur Frucht*
reife etwas mit rothbräunlichein Wollüberzuge vorsehen.
5. In der Nähe meiner Wohnung l)efindet sich ein kleiner Teich, dessen
Wasserstand mit dem der nicht fern vorüberiliessonden Lcba füllt und steigt.
Im Laufe des Sommers bedeckt sich derselbe vollständig mit Lemita poli/n /iictt,
an der mir die Art und Weise aufgefallen ist, in welcher sie sich, vom Winde
zusammengeschoben, wieder ausbreitet. Der Teich ist klein aber völlig frei,
so dass starke WindstAsse, wie sie Gewitter-Regen yoranzugehcn ]>il* gen, die
Gesammtmasse der Pflanzen in wenigen Uinuten am entgegengesetzton Ufer
dicht snsammendrMngen. Sind nur wenige WindstOese die Ursache dos Zusammen-
dringens, so genflgt Vt Stunde fUr die bald eintretende Ausbreitung, hitlt
dagegen der Wind tagelang an, so sind auch halbe Tage orforderlieli. elie
die Pflanzen, die Glieder sich wieder über die ganze Oborflüche ausgebreitet
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habeu. Immer aber zeigt sich die mittlere, die Wasserfläche bedeckende Zone
dünner, also individuenarmei*! so dass mir der Sehlnss gerechtfertigt scheint, die
Ki'aft zur Ansbreitung ist bei den die Mitte fallenden Pflanzm eine grossere
geblieben als bei den Torderen nnd hinteren Zonen, welche der grossere Druck
einerseits am entgc^ugesetzten üf«r, andraradts der des Unmef wieder nach«
peitschenden "Winiles in den GcweV)en der Glieder gleichsam ubcneizt hat. Erst
alluialilicli, wenn die Gewebe sich erholt haben, bedeckt sich die Gesamm^
ol)erfläche Mieder mit einer gleichraassigen Lcmnaschicht,
ü. Eitlen seltenen Bniti»l;itz hat sich eine Bcrgentc (nian'ln) iuisgesudit.
In der mit dem scliönsten alten Eichen- und BuclH-iilicstande bcwakietcn, tiefen
Schlucht des LauiMiburger Jägerhol'es brütete diese Ente in einer Eiche, 1,5 Km.
von der Leba, vom Wasser entfernt und von demselben durch eine hohe Bcrg-
Ichnu getrennt. Die Eiche steht am Bande eines freien riatzes kaum 25 Schritt
von einem Musikpodium entfernt, anf dem wMhrend der Bmtsmt zn mehreren
Malen vor grosser Volksmenge mnsicirt wurde. Das Pttrdi«i Uess sich durch
das Oetfimmcd nicht stOren und fiog besonders in den q^lleren Nachmittags-
und fi-fiben Morgenstunden ruhig zu dem nur 4 m hohen Fingloche, das nicht
allzugross ist, regehnXssig ein und aus.
Der Ibicctor des Wostproussiscben Provinzial-Museums Herr Dr. Gonwents-
Dauzig hält einen Vortrag iiber:
Die einheimische Wirbelthier-Fauna.
IL
Auf der vorjährigen Wander-Versammlung des botanisch-zoologischen Ver-
eins in Dt Ejhku wies ich darauf hin, dass die in der Provinz Westpreussen
lebenden Wirbelthiere nicht genfigend gekannt sind und gab eine Uebersicht
der bislang beobachteten Speeles sowie deijenigen, auf deren Vorkommen hier
nodi zu achton ist. Idi riditete an die Mitglieder des Vereins nnd an alle
Übrigen Frewmlo der Heiniatskunde die Bitte, die in ihrer Gegend auftretenden
Säugethicrc, Vögel, Reptilien, Amphibien und Fische zu beobachten und über
seltenere Vorkonininissc eine geßlllige Nachricht an mich gelangen zu lassen.
Ein hierauf bezügliches Diuck-Circular (rr.-M., Journ.-No. 30(VH3) hat der
Herr ()l)er|ir;isiticnt von Ernsthausen siimnitlichcn königliehen Oberförstrrcien
und liciheren Lehr-Anstaltcn der l'rovinz zur Beaclitung zu empfehlen iiie(JiUc
gehabt und überdies sind Seitens des Königlichen Landrathes des L;iiidki ciscs
Dauzig, Ilcn-n von Gramatzki, allen im Küslengebiet domicilirten Gemeinde-
Vorständen Fragebogen zur Beantwortung zugegangen, welcl^ im Wesentlichen
auf die dort auftretenden Wasser>S&ngethierc, Vogel und Fische Bezug nehmen.
Dank dieser wirksamen Unterstützung, vornehmlich durch die vorgenannten
beiden Herren, sind bereits »chätzenswerthc Mitthcilungcn und Zuwendungen
dem Provinzial-Museum gemacht worden, worüber nachstehend in Kürze berichtet
werden soll. «
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L Mamroalia. SäugeUüere.
IngectiTora.
Sorut /odiem» FaJi., die Waeserspitzmiiny ist 1883 unweit Altliauscn, Kr.
Kulm, gefangen und von Herrn Wasserbauinspector IJauor in Kulm an das
Provinzial-Maseum hieraelbst geschenkt worden. Ein zweites Kxcuiplar auH
Tlialmühle bei Zoppot ging in diesem Jahre von Herrn Ilauptlchrer a. D.
Brischke ein. — >S. vulgaH« L., die gemeine Spitzmaus besitzt das Museum
aus Gr. Klinsch, ivr. Bereut.
Carnivora.
MvKtela Marien L., der Baummarder, ist gewiss in unserer Provinz häufiger,
als man den 8(>ärlichen Nachrichten zufolge bis jetzt annehmen musste. Im
Sommer 1882 ist ein Exemplar unter einem Baumstumpf in der Nähe des
Schatoenhanse« bei Neustadt Weetpr. toh Herrn Poetmeüiter Zitelaff daeelbsl
beobaebtel wordeo. Im verfloMeneD Jabre erhielt ieh einen jungen Baummarder
aas Bankan tob Hern Stiftetbreter Oansow. Im Schloss Sclidnbeig, Kr.
Boeenbeig Weetpr., Bah ich in demselben Jahre awei ausgestopfte dort erlegte
Exemplare. Nach Aussage der Ktoigl. Oberförster Herren Orundies nnd
Jenrentrop tritt die fragliche Art auch in den Forstrevieren Mirchan, Kr.
Karthans, and Eisenbr&ck, Kr. Schlochan, anf.
Bodmrtli.
Myoxu» GH» Scbreb. ist dem Herrn Oberfbrster Schneider in Kartham»
wiederholt von Holisdiligem im Winter gebracht worden; sie fanden den
ffiebeasohl&fcr beim Anfarbdteo von alten Bnchen im Innern derselben. HAnfig
tritt er aneh in den Dambitser nnd in den benachbarten Forsten anf, wie ich
gelegentlich einer diesjährigen Bereisong des Landkreises Elbing mehrfach er-
fahren habe. 1882 ist von dem Herrn Forstrntli Kunze in den Grunaner
Wüsten bei Dambitzen ein Nest des gedachten Thicres aufgefunden worden,
welches er der Forstacademie K]»erswalde zum Geschenk gemaeht hat —
AI. avellanariu« Schreb., die Haf^eliiiaus, fand Herr Oberförster .Seliiieider in
Karthau8 vor einigen Jahren in seinem Garten in grosser Menge unter zusammen-
gebrachten Haufen abgeschnittener Weissdornzweige.
Mutf agrariu« Pall., die Brandmaus, hat Herr Oberlehrer Wacker in der
Umgegend von Harienwerder beobachtet.
Cattor Ftbtr L. Derselbe Forscher berichtet, dass ein ansgestopfler Balg
des Biber, angeblich des totsten in der Wmchsel ge&ngenon Ebcomplares, seit
linger als Anfimdswansig Jahrm in der Samuilnag des Real-Ph^gymnasinms
sn Knlm anfbewahrt wird.
LepM pariabilt» L., der Wechselhase. Herr Professor Pr. KGnzer in
Ifarienwerder tbeilte mir freundlichst mit, dass im Herbste 1861 od*-r 62, ge-
legentlich einer vom Herrn Baron von Buddcnbrock veranstalteten Jagd, am
JBande der Kl. Ottiauer bzw. Bt^uscher Forst im Kreise Marieuwerder ein
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Exemplar des WechseUiaseD erl^ worden ist, während ein zweites entkam.
Jenes wui*de damals nach Königsberg Ostpr. gesandt, um aus<;pstnprt sn werden,
hvl welcher Gologcnln it dor Director des Ktfnigl. Zoologieicheu Museums Herr
Pi-of. Dr. Bathke es als Li^pux varieJnlia recognoscirte. Dei* Besitzer schenkte
dasselbe an Herrn Prolcssor Künzer und dieser überwies es wiedenim dem
Gyinnasium in Marionwerder. In Anbetracht des hohen Interesses, welches das
i|U. Objcct ITir die provinziellen l^ammhingen in Anspruch nimmt, liat das
Konii;!. Provinzial - Schul - Cüllcgium dessen Ucborfühimg in das rroviuziaL»
Museum hicrselbst gütigst genehmigt.
Hvltnngala.
Su9 aero/a L., das Wildschwein kommt, ausser in den früher genannten
Gegenden, anch in den Forstrerieren Mirchan (t Grondies) und Eäsrabröck
(t. Jerrentnip) nicht selten vor. üeberdies ist es im Sartowitser Walde, Kr.
Schwetz, vorhanden.
IL Aves. Vögel.
Raptatorecu
Vuüur fulvuB Gm., der woissktfpfige Gder. Bas ProTinzial'Miuenm besitat
ein Exemplar, welches 1851 in Niedeofeld bei Danaig geschossen ist Lant
Mittheilnng des Herrn Oberförster Grandios soll diese Art auch im Forstrevier
Mirchau vorgekommen sein.
Aquila fulru L. Im Provinzial- Museum wird ein Exemplar aun)ewabrty
wdlcbes 1838 in Jenkau erlegt ist. Nach Aussage des Heirn ( >berfrtr8t<?r
Jerrentrup haben zwei Steinadlcrpaarc bis 1871> im Revier Eisonbriick genistet;
ein Exemplar wurde 1880 dort geschossen. Per Gymnasial -Primaner Loens
in Dt. Krone liericlitct, dass 1881 einige Exenijdare dort erlegt wtudeii sind
und in diesem laufenden Jahre hat Herr Oberiorster Ahlborn in Sciionthal,
Kreis Dt. Krön»!, einen Steinadler geschossen. — A. haliaclux L.. der Fisch-
adler, hat bis 1880 im Forstievier Eisenbrück genistet (teste Jerrentrup).
Oscinea.
Altedo vtpida L., der Eisrogel, ist bei Dansig, Oliva, Elbing (t. Kag^,
in der Münsterwalder Forst (t. Rehbeig), bei Dt Krone (t Loens) n. a. a. O.
beobachtet worden.
Partus pendulinus L. Das im vorjährigen Bericht erwfthnte Nest, welches
den (Jymnasial-S;nnmlung«'n in Elbing einveih ibt worden war, ist laut Verfügung
des Provittsial'Scbul-Collcgiums in den Besitz des Provinzial -Museums über-
gegangen. Ein zweites Nest der Beutclmeise besitzt die städtische höhere Töchlor-
schule in Marioidmrg. Dasselbe ist nach Aussage des Herrn Lehrer Flegel 1865
unweit Thorn anrgt'funden worden.
Turdvv \V/iif('i Eyton ist vor liingei-er Zeit einmal bei l'^lliiug geschossen
und an das Kouigi. Zoologische Museum zu Königsberg abgelieiert worden.
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BiMii FUgd dieses Exemplars hat das städtische BealgyrnDasimii in Elbing an-
rftckbebalteB. — T, lorquatu» L. ist im Ftovinsial-Maseom durch ein Exemplar
am Oansig (1808), eins ans dem Revier Oliva (Kgl. Hegemeistor Sadewasser,
1883), swei Exemplare aus Heia (1846, 1863) und eins sus Prdbberoan (Kgl.
Farster Schindowsky, 1888) vertreten.
Ampelü gorrula L., der Seidenscbwanz , ist in manchen Wintern in der
Umgegend von Daniig nicht selten und wird dann auf dem hiesigen Wuchen*
markte feilgeboten. Dieser Vogel i.st auch 1882 aus J( iikau, 1884 aus Lichtwi-
thal bei Czeminsk, 1881 aus Münsterwalde (tcntc Kobberg) und 1882 aus
Kl. Ottlau im Kreise Marienwertlcr (t. Wacker) bekannt geworden. Ehciit^o hat
ihn der Gymnasial - Primaner Loens 18Ö3 in grossen Zügen in der l^ähe von
JOt. Krone gesehen.
Alauda alpesiri« L. , die Schueelorcho ist bei Danzig 1X23 (t. Rehl)erir),
dann 1852 und 187Ü beobachtet worden. Aus diesen beiden .lahrgangen bc-
tindet sich je ein Exemplar im Provinzial- Museum, ausserdem auch von 1852
von der Neliruug. In diesem Frühjahr hat lltrr Zobel in Borrishof unweit
Biarienwerder ein Exemplar gesehen, welches durch Vcrmittcluug dea Herrn
Gymnasiallehrer Rehberg an das ProvinsiaMfnseum eingegangen ist
Rasores.
Ti'frao Urogalhis L. . das Auorhuhn, kommt im Forstrevier Kartliau«
(t. Schneider), Eisenbrück und in den Nacliliarrevicrcu (t. ,b'i rentrup) ziemlich
häufig vor. — T. Teinu h., das Birkhuhn, ist in denselben Kevieren und ausserdem
inj Revier Miri hau (t. (irundies) vorhanden. Die MiinstcTwaldcr Fönst im Kreise
Marienwerder enthält keine Birkhühner mehr; die letzten drei E.xcniplarc sind 1879
iu den Anlagen Ijei Fiedlitz geschossen worden (t. Rehberg). — T. Bonutda L.i
das Haselbuhn findet sich noch in den Revieren Karthaus (t. Schneider) und
Mircbao (t. Orundies). — T. Layopua L., das Schneehuhn. Im Mlrs 1883 habe
ich auf dem Woehenmarkte in Danzig ein Paar angekauft, welches höchstwahr-
scheinlich von der russischen Cirenze hergebracht worden war.
Grallatores.
Oeihctu mv.s rrepifam Temm., der TvivA, hielt sich nacli Aussage des Herrn
OUn-lchror Wacker, vor zehn oder mehr Jahren in der Weichschiic(](>rung bei
Marienwerder auf. Zwei lebende Exemplare von hier hat daujuls das Aquarium
in Berlin empfangen.
IVatafta Lmieorodia h,, der Löffabeiher, ist 1881 unweit Kahlberg von
Bemi Bedacteor Wemich in Elbing und vor mehreren Jahren auch in Gulbien,
JEr. Roseobeiig, von Herni Bittergutsbesitser Wedding erlegt worden. Beide
Berreo waren so freundlich die vorhandenen Bel^tücko dem Provinzial>Mu8eum
10 fiherweiflen.
Natatores,
Carbo ecrmoramu» Meyer et Wolf, der Kormoran, kommt ausser auf der
Itentiger Nebmog auch im Binnenlsnde vor; so ist in diesem Fr&lgahr ein
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to
Bsemplar auf dem See in Neahof bei ZedibiQ, Kr. Schloohao, von Herrn Bitler*
gutebentier Kttppen und ni Pfiogsteii de. Je. da anderes in Seböntlialf Kreis
Th. Krone, vom Herrn Ob«rfi)r8ter Ahlbom gesehossen worden.
UL ReptiUa. Reptüien.
Ophidia.
Vipera Chernea Daud., die Kupfer- und V, Pmter 0and., die schwarze Otter,
kommon im ForatreTier Mircbau (t. Grandies), letstere aacli im Idebenthaler
Wäldchen bei Marienwerder vor (t Wacker).
GheloilA.
Em^ europaea Schweigg., die gemeine Sumpfschildkröte, ist in Badisch,
Kreis Stuhm, Ton Herrn Ontsbesitser Speier sen., im DnoMran See, Kreu Stohm,
von Herrn Floegel-Marienborg and in den 60er Jahren in der Liebe nahe der
Grandenser Gbanssee von Herrn Oberlehrer Wacker in Ifarienwerder beobachtet
worden. An letzterer Stelle soll sie nach EntwUssemng des snmpligen Ufers
▼erschwanden sein.
IV. ÄmphU>ia. Amphibien.
EcMdmtn.
Bn^o Calamita Laar., die Unke, findet sksh m Gr&nhof (t Grandies) und
in Ober-Sommeikaa, Krsis Karthaas (t. Schneider).
Y. Pisces. Fische.
Teleostet
THffla ffumardtu L., der graue Seehahn, ist 1883 bei Neofithr gefiugen
ond von dem SeefisohhAndler Herrn J. Möller hierselbst an das ProTinsial-
Museum geschenkt werden.
Belone rultfan» Flcm., der Hornhecht, kommt nach dem Bericht des Ge-
meinde-Vorstijhers Herrn Maakcr in Bohnsack zeitweise dort häufig vor, so z. B.
im Frölijalir 1^<>9. Der Gemeinde -Vorst/^lier Herr Dzaak in Schiewenhorst
berichtet, dass ein Exemplar 1878 dort gefangen worden ist.
Xiphiaft gladiun L. Der verewigte Dr. Lievin schenkte 1865 der Natur«
forschenden Gesellschaft hierselbst einen nahezu 2 ni langen Schwertfisch, welcher
bei Pasewark auf der Danziger Nehrung war gefangen worden. Nach Aussage
des Gemeinde-Vorstehers Henrn Popell ist diese Art etwa im Jahre 1888 und
dann auch 1883 hei Vogelsang vorgekommen. Herr Förster Schindowsky in
Pröbbeniau theilte mir mit, dass 1868 bei ganz ruhiger See ein Schwertfisch
noch lebend auf einem Sandhaken licgmid aul|^fundett sei und schenkte das
zugehörige Schwert an das Provinzial-Mnseum. Der Fischer Koller in Pasewark
hat vor mehreren Jahren am dortigen Strande einen Schwertfisch todt gefunden,
dessen 70 cm langes Schwert in den Besitz des Herrn Bentier Heinrich Froese
1*
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Ii
in Fruienhuhen üliergegaiigcn ist. Herr Oherförstor Otto in Steegen bestätigt,
da88 der öchwortfiäch von den Fischern auf der Nehrung wiederholt gefangen
worden ist
SelaeliiL
jR-Mfw anHqwfrum Lath., der SXgefiscb ist, brnt MiitheUnng des G^eiiide-
TOTBtdierB Harn Maaker in Bobnsadc, etwa im Jahre 1860 dort gefonden worden.
Cyclostoml.
Ptirnmiizon mariun* L. , die Lamprete, wurde in der Weichf^ol unterhalb
M«>we ini FrQlijahr 1H82 gefangen und ist durch Anlcauf in den Besitz des
ProY i 11 z ial - M useunis gekommen .
Ich benutze diese Gelegenheit gern, um allen Herren, welche in vorge-
nannter Weise die Kenntniss der in der Provinz Westpreiiasen vorkommenden
Wirbelthiere unmittelbar oder mittelbar gefördert haben, hierdurch meinen ver-
bindlichsten und ergebensten Dank auszttdrficken. Oleichzeitig richte ich an
diese and alle anderen Natnrfrenndo die Bitte, anch in Zukunft die in unserer
engem Heimath auftretenden selteneren höheren Thiere gofhlligst 1)eachten und
eine Mitthefluqg Merftber mir aultommen an lassen.
Derselbe spricht hieranf 8l>er die neueren Ansehaunngamittel für den
botanischen Unterrieht und legt der Yersammlung die bislang erschienenen
beiden Serien der
Flora artefacta vou Christine Jaucti
▼CT. Dies ist ebie Sammlung Ton Pflaasen-Modelleni welche, VOTwiegend ans
Zeng hergestellt, dk Pflanr^n in naturlidier Grösse wiedei^ben. Sie enthtit
I. Althaea offinnalix L., Atropa Ih'lhtdonna L., Calendula o/ßcinalix L., Datura
ütramonium Ij., In» yermanxca L., fMium bulbiferum L., Nj/mpliaca alba L.,
Ro«a nini/m Ij., Rtäm» Idoeu» h., Solanum Dulcatnara L. und IL Aristolochia
CUmatitis L , Colchicum outumnaU L., Crocun mtiruM L., Cydonia japonica Fers.,
GeruMtum piatense L,, Ltnum unfafi^ylvuim L., Nuphar luft'vm Sni., Ocnothem
hirnin'M L.. P/ii/mlii* Alkekengi L., Sinapis (irrr»si>i ]j. Die kleineren Gewächse
^ sind vüllst-iindig. die gros.sern tlieilweiße nachgebildet, sodass alle Präparate in
,( Cartons von gleicher (irrtsse aun>ewahrt werden. Diese Modelle sind im AU-
gemeinen correct und in Bezug auf den Hal)itu8, die Form, Grösse und Farbe
y. der einzelnen Organe durchaus naturgetreu, wobei freilich nicht jedes gleichgut
'( ■ gelunßcn int. Einzelne sind geradezu mustergiltig, andere dagegen verboHserungs-
^ hcdm-ftiii, aber auch Tcrbesserangsnibig. Sie eignen sich vorzüglich zur Be-
k}fiiii<r des natarhistorischen Unterrichtes, zumal in grosseren Stttdten, wo es
mlit immer möglich ist frisches Material su erlangen, und werden sich gewiss
hahl Eiiii^ang in die höheren Schulen verschafien. Eine besondere BerQcksichtigung
vcrdieucn diese Piüparate in Msdchenschulen^ Mldchen^Gewerbescbalen und
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ähnlichen Anstalten, da sie hier ausserdem noch anregend und fördernd anf
die weihlichen Handarbeiten einzuwirken geeignet sind.
Die qu. Modelle werden, unter Aufticht des Herrn Oarteninspoctors Stein,
von Frau Christine Jauch in Breslau angefertigt und in Serien von je 10 Stück
zum IVise von Mk. 22,00 durch die Buchhandlung von Priebatsch darolbst
in den Handel gebracht. Die Fabrik und Ycrtricbshandiung wei*dcn l)C8trebt
8ein iDÜBScn die UerstolluiigäkoBtm wesentlich herabzusetzen, um den fraglichen
Objecton eine so grosse Verbreitung zu gewähren, wie sie es mit Recht verdienen.
Es sei noch bemerkt, dass den Jauch'schcn Modellen auf der gegenwärtig
in St. Pctorsbiii-g stattfindenden Intcrnationalon Gartenbau- Ausstellung die
silberne Medaille, d. i. die höchst« für Untcrrichtszweckc ausgesetzte Prämie,
zuerkannt woi*den ist. Seitens des Königl. l'reussischen Cultus-Ministeriums
sind den Provinzial-Schul-Collcgien die beiden Serien zur Ansicht zugegangen.
Die ausgelegten Modelle fanden allgen»ein den Beifall der anwesenden
Damen und Herren und wuidcu mehrfach bei der obengeoanntcu Buchhandlung
in Bestellung gegeben.
Derselbe demonstrirt schliesslich eine Saite von Geschiebe-Yersteineningen,
welche unser Mitglied Frl. Lemke -Rombitlen während des verflossenen Jahres
in West- und Ostpreussen gesammelt hatte und nimmt einen Theil derselben
f&T das Prorinsial'Museum in Empfang. Er bittet die Mitg^eder, ihre Beob-
achtungen auch auf die in der Provinz vorkommenden fossilen Thiere anszn-
dehnen und gelegentlich der Wanderversammlungen oder anderweitig hierfiber
zu berichton.
Herr Lehrer Kalmuss-Elbing berichtete über die floristische Beschafien-
heit des Elbinger Kreises und knüpfte daran die Vcrtheilung einer Anzahl anf
seinen Excursionen gesammelter Pflanzen. Professor Künzer-Marienwerder
sprach in längerom Vortrag über den Einfluss der Wttrme auf das Wachathnm
der Pflanzen, über das Temperatur-Maximum, Optimum und Minimum. Hieran
schloss er eine Besj)rechung des dem Verein als werthvollos Geschenk ülKJr-
reichten Buches der Herren Dr. Ihne und Professor H ermann Hoffniann:
„Beiträge zur Phänologie*^, sich voll und ganz zu den von lieiden Herren Ver-
fassern in dem genannten Buche ausgesprochenen Tendenzen bekennend. Er
schloss mit der Vorlesung des von den Herren Verfassern erlassenen Aufnifs,
durch gemeinsame, gleichmäfesige und systematische Arbeiten brauchbare inter-
nationale phänologiscbe Beobachtungen anzustellen und mit dem Wunsche, auch
die in unserm Vereine anzustellenden phttnologischen Beobaditungen mit denen
der Herren Verfiisser in Einklang zu setzen. Einige Resultote wurden hinzu-
gefügt, die sich aus einer Veigleichung der Zeit der ersten Blüthenentfoltnng
in unserer Provinz ergaben. Besonders hervoif(ehoben und betont wurde von
dem Vortragenden die Nothwondi^eit der Verbindung recht genauer meteo-
rologischer Beobachtungen mit den einzdnen Stufen der Pflanzenentwicklung.
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IS
HSenof wvrden von Herrn Oberlehrer Eggert- Dnncig Pflansen beeprochen
nnd Terdieilt, die derselbe anf Beinen Ezearsionen in die Umg^end von I>iuie^
gefiraden bat Bs sind dies folgende:
Nuphar luteum, Sasper See Zg mit blutrothen Blumenblättern. Die rothe
Farbe tritt auch an den inssem StaubgefllBseu hervor. Kelch gelb.
Lepidium Draba V. Z^. Fahrwasser.
IhiniaH crrienfafh Vj. Zj. Danzig beim Mik'h|)et('r.
Vucniria p<iucijlin-(L V. Z. Zwischen Danzig und XiOgan.
f.aflii/ru.s fiih&romx. Aui Troyl V- Z.
XuHtliium italirum. Fahrwasser V, Z,.
Centaurea Calcitrapa. Desgleichen V. Z.
S<mehu9 pahuter» An der Hadauue bei Krampitz Vg Z.
8Ma vmfieiUata, An einem Wege bei Kneipab V. Z.
Dracoeephalum MoMana, Fahrwasser V. Z.
Alop$ewm$ agrmHt, Des^eichen V. Z.
Fatuca anmdinaeta. Desgleichen Z».
Ilerr Rittergntsbes. A. Tr c ich cl- Hoch Palesehken schloss die Reihe wissen-
schaftliclier Vorträge durch Vorlosung finor längeren, interessanten Studie nber
„die ilaferweilie am Feste des Hl. Stephan.^ — Noch sei erwähnt, dasa Herr Real»
Gymnasiallehrer Kaufmann in EUiIti^' (mih- Collection |»iä('hti<ror Zeichnungen von
Hutpilzen und Fhaneroganien aus dem Klltiugcr Kreise zur Ansidit ciiigosaiidt hatte,
welche das allgemeinste Interesse erregten und den ungetliciltesten Beifall (M ntet<'n.
Um 2 Uhr fand das gemeinschaftliche, heitere, mit ernsten und scherz-
haften Toasten gewürzte Mittagsmahl im Hotel de Rome statt, woran sich dann
die Excursion in den stftdtischen Buchwald nnd nach dem Klottow schloss, an
den Hertaaee nnd zu der alten, ehrw&rdigen Eiche, welche in der Höhe von
1 m einen Umfang von 7 m leigt nnd mit ihrer stellen, kräftigen, grflnen
Krone einen weiten freien PUti mitten im Walde bsschattet.
Nach fröhlichem, frischem Wandern durch WaldesgrOn erwartete hier eine
neue Ueberrasdiung, mn neuer Genuss die ohnehin schon froh gestimmten
Botaniker und Zoologen. Der liebenswürdige Bürgermeister von Dt. Krone,
Herr Müller, hatte hier einen gewählten Kreis von Herr«*n und Damen zu
vereinen gewusst, welche die (fäste nicht l>loss durcli einen Irischen, frohen
Trunk leiblich zu laben, sondern auch <lurch anregende, muntere (bespräche,
Scherze und Spiele geistig zu erfrischen wu.ssten. Ks war ein gar lieldiches,
munteres Bild, welches sich da in dem stillen, chnt^ürdigen Haine unter dem
Schatten der kräftigen und doch so alten Eiche entbltete. Nicht krankhafte
Sentimentalität, sondern nrkräftige, naive Gefühlsinnigkeit nimmt der Natnr-
foradier ans dem Waldesgrfin mit sich fort. Längst standen die Sterne am
Himmel, als wir die Stadt wieder erreichten, wo nun im Hotel de Rome die
alten mid nenen Freunde nnd Bekannten noch lange Im fröhlichen, trauten
Geeiffäch bei mnander sassen. Wohl trennte sich ein Thcil der Gesellschaft
mit dem Bnfe „anf Wiedersehen in Dir8chatt''i^da sie bereits am anderen Tage
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frühzeitig nach der Heimaih ahrdaen miiBaten; aber eine stattliche Zahl harrte noch
auB, um andern Tages die geplante Exemtion nach Schönthal zu unternchinen.
In der Nacht strömten recht hübsche Bcgenschauer nieder; als aber der
Tag anbrach, liielt Jupiter pluvius inne, der offenbar den Naturiorschern nicht
die Freude verderboii wollte. Es war das zu derartigen Excursionen denkbar
schönste Wetter. Köln Staub, keine (iruekendc Sonuengluth, kein Wind be-
lästigte uns. Auf niolu<'ren mit (Jiün ge.scIiniGcktPn Wagen zogen wir ülior
Sägeniülile und Freudentier nach der piarlitig gelegenen Oberfurüt^nei Sehön-
tlial, wiederiiolt dureli herrliche Landseliatisliilder lilierraHcht. In Sehönthnl
angelangt, wurden wir von dem dortigen konigl. Oberförster Herrn AIiHmm m
begrüsst und in liebenswürdigster Weise durch jenen Theil des Forstes gefühi L
Die herrlichen Waldbilder, die sich uns erschlossen, der wiederholte Anblick
inteveasanter. in dem Forst und auf den dortigen Seen geaefaoaaener und in
instmetiTer Weise aufgestellter Vdgel (Vultur /»Ipu», Lama futcu», Ardm
cinerea, Carbo eormcramu), die iu tiefem Waldesdunkel angeschlossen liegenden
Uhus, von deren Aufstellungsort sich die Quelle murmelnd und leise rauschend
abwärts eigoss^ welche die am Fasse der Hdhe liegende Fiscbbrut'Anstalt mit
dem notbwendigen Wasser versieht; der Blumenflor, welcher die saftigen,
grttnen Waldwiesen reichlich bedeckte; die freundliche, nimmer ermüdende
Instruction, welche uns überall von den überaus gefälligen uiid intelligenten
Forstleuten wurde, welche der Herr Oberförster in liebenswürdigster Weise
überall vertheilt hatte: das Alles machte diese Excursion nicht nur zn einer
angenehmen, lehrreichen Erholung, sondern zu einer erfrischenden, Geist und
Leib stärkenden Studie. Dank, herzlichen Dank allen, welche zu solchem
Gelingen <h'.s ganzen Festes beigetragen haben!
Al.>^ wir um 1 1 Uhr den Heimweg antraten, war wohl Niemand unter uns,
der nicht dieses Dankgefiihl voll und ganz empfunden hätte. Möge das Band,
welches den botanisch -zoologischen Verein an die Bcwoliuer von Stadt und
Land Dt. Krone fesselt^ allezeit erhalten bleiben und mögen die Bewohner von
Dt. Krone auch fernerhin den Bestrebungen des botanisch-zoologischen Vereins
ihr freundliches Interease erhalten. Als wir aber Nachmittags durch die Bisen^
bahn von Dt Krone forigeflUut wurden, und nun der Regen, der so lange
gedroht, hemiedeiranschte in mächtigen, gewaltigen Finthen: da freuten wir
uns doppelt der herrlich durchlebten Tage und waren einig in dem Worte:
Es war doch hfibsch in Dt. Krone.
Zum SchluBS seien noch emige Pflanzen namhaft gemacht, wdche wir an
beiden Tagen gesanmielt haben. Zunttchst Potcntilla rupestris L., welche Herr
Conwentz vor zwei Jahren zuerst auf dem Schlossberge bei Stranz auf-
gefunden, ferner J'. dffxi L., P. collina Wib. und Avena caryophyllacea Weh.
im Stadtwalde. Aus dem Forstrevier Schönthal möge erwähnt werden: Canhus
nutan» L., Saroi/iamrius scopariuH Koch, Geninfa finctoria L., Scun/raga iridac-
tylites L,, Carea dioica //., Hedum bolonieme Loepke u. a. m.
■ ^1*^ — '
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Meine erzogenen parasitisch lebenden Fliegen.
Von
O. O. Uri^hlce,
HMpiMrvr «. 0. in LMgfkibr.
Nachdem kh die in Wesl* und Ostprenssen bis jetet nnfgeftindenen Icli-
neomoniden besännit ond TerOffenUieht iMite, nntemalun ich es, auch die er-
logenen IMpleren in beBÜmmen, welche ich theils der Freundlichlrait des als
Lqtidopterologen bekannten hiesigen Kanfinanns Ilonn R. Grontzcnhorf;,
äet mir alle ans ächmetterlingsranpen erzogenen Fli^n bereitwilligsl mit>
theilte, theils meinem Sohne verdanke. A'iele wurden von mir selbst erzopen.
Ich V)enutzte zur Hestinininng: 1) daa bekannte Work von Mei<r<Mi. 2) Zetter-
8tedt'8 Diptera tScavditiariae 1H44 und '^) die Fauna Auminam {lüpiera) von
J. R. Scbiner, 1802. In diesm Werken ist eine j^roBH»^ Zahl von Arten der
Tarhinurien, die Iiier I>e8ünder8 in Uetraclit kommen, IteHchrieltcn umi ich l)in
überrascht, zu finden, daBS unter den verhältnisemässig wenigen Arten, die ich
erzog, dennoch naache neue Art enthalten ist. Ich lihle snerst die niTerilssig
bestinmiten Arten saf nnd lasse dann die neoen Arten folgen, wllhrend ich die
nnr in «neni Bzemphre enogenen nenoi Arten noch snrAkbehalte, bis ich
diese in mehreren Bzeniplaren enogen haben werde.
Gen UM Kch inomy Ut,
E. gro»m L. Aus Raupen von Ga»(ropae/ia Rubi erzogen. Die grosnen
Tonnenpuppen sind elliptisch, rothbraun, ziendioli glänzend, die hinteren Stigmen-
träger erhaben, glänzend, drcitheilig und schwarz.
£. Jera L. erz<^ ich aus Raupen von Panolis piniperda.
Ctenu» Taehina,
T, iihaliea Fall. Stumstrieme rothbraun nnd Schfldchensftitze roth. Aus
Raapen von Saturnia Pyri (Zara), Spintherops gpectrum (Italien) und Spkitue
Öalii erzogen. TAnnchen dunkel rothbraun, hintere Stigmentriger hOckerig,
glänzend, schwarz, Aflerwarzo vorstehend, hellgelb.
71 pratenn« Mg. erzog ich aiM Puppen von S))fitu.r pinasfri. Der dritte
LäDgsnerv der Flügel hat am Grunde nur eine üoräte. 9 Tönucben lagen
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neben einander in einer Puppe des Schwtrmers. Die hinteren Stigmentrlgier
treten mehr vor als bei 7. ailtatiea, die gelbe Afterwsne fehlt.
T, tewtellata Zett? Das Rfickenechild mit 4 schwarzen iJlDgBBtroifen, der
dritte Längsnerv der Flügel mit einer Borste. Aus Kaupen ?on Ijtuioeampa
pini und Hupalus ptmarius erzogen. Tönnchen glanzlos, hintere Stigmenträger
oylindriäch vortretend, schwarz mit tief grubiger Oberfläche.
T. ßarescens Mg. nach Zett., aber der Hauch ist ganz schwars. Aus Baopen
von Zygaena Filipemlulae und Dasi/cfnra seien itica erzogen.
T. niijripcH Zrtt. Aus Raupen voji Patiolia piin'perila, Diaitlhncn'a Echii,
(Jucvlliu an/etiieu, Jiupahis jil niarims und aus einem />f)/>A</-n/«-('(jt'()ii erzogen.
lachina (Aemoreii) uiylectu Mg. Aus Puppen von Noctua AtripNn's er-
zogen. Scliildchen auch mit rothbrauneni iiiutcrraude. Die Tonueapuppe füllt
die Puppe des ^Schmetterlings ganz aus.
T. (Nemarea) Hrmua Mg. Aus Raupen von PanoliB pinipei'da erzogen.
T, (J^ffMOTMi) rudi» Fall. Ans einer Banpe von CuenUia AhrotM» erzogen.
T. (Nmorm) maculota Mg.? cf< Mittelstreif des Thorax einfhch und breit,
die Seiten des sweiten Segmentes liegelroth. Aus Ranpen von Tinea eomoeietla
erzogen.
7. (ifyobia) aurea Fall. Aus Raupen von Suia ^finpiformia erzogen (Schweis).
T, (TV^oeera) erameomiß Mg. Aus Raupen von Tartrix viridana erzogen.
T, (Tr^oeera) pilipemu* Fall. Die Ffihler sind meistens ganz gelb, auch
die Borste ist mehr rothbraun als schwarz. Aus Raupen von Tartri» vindana
und Retinia reMnana erzogen.
T. {Tiyptocerdj bicolor Mg. £ine Varietät hat eine schwarze Fühlerborate,
ein am Grunde graues Sehikiehcn. die Segmente 1 — 3 des IIinterleil>e8 haben
in der Mitte einen schwarzen Punkt, Fleck oder Lftngsstrioh. Aus Raupen v<m
Gastropaclid Qiutcus erzogen.
7\ {Tr^tocera) inj'aiUula Zett. Aus Baupen von GrapiMlitha S^rvillaiut
erzogen.
T. {Kioristn) luco-rum Mg., wohl gleicl» mit cjcisa Fall, und e.rcavafa Zett.
Pas Koth an den Seiten des zweiten Segmentes fcldt oft ijei den Aus
Baupen von Gaatropaeha netutria, Spinu- pinaslri, üa^chira pudibunda und
I^ilodonH» palpina erzogen. Die Tdnuchen sind heller oder dunkler rothbraun,
die hinteren Stigmenträger flach und schwarz.
71 (JBrorMto) apiealU 1^. Aus Raupen von Gtutrcpadia nmttria, Charam»
Diantkoeeia euptineola und OrthoUtha ctnoinaria erzogen.
7. {Ewwruta) quadripwhtlata Fbr. Zetterstedt hält diese Art für eine
Varietät von 2*. apiealü, de ist aber grosser, R&ckenschild fiist schwarz, ohne
deutliche Längslinien, der Bauch ist rothbrann. Die TOnnchen sind dunkle
und rauher. Aus Raupen von Sphinx lignstri erzogen.
T. (Rrorisfa) vulgarii FalL Beim </* hat das zweite Hinterleibssegment
oft rothe Seiten. Aus Raupen von Pieri« Bnuneae, Sphitut pinaxtriy Lamoeampa
pini und Jialiaa prasinana erzogen.
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T. (Bieontta) ttrammfron* Zett. Auch zweites Hinterleibssogment oft mit
rothen Seiten. Der Btekeiutrdf ist undeutlich, der dritte Läugsnerv der Flfigel
■dt 1 -2 Borsten. Die TOnncben sind bell rothbrann bis dunkel braunschwarz.
Aas Banpen von BaUa wataria, Jübemia de/oUariaf Abraaat grat*ulanata,
E^Kjpitheeia iarieiaria, CallfnuHa itaptzina und einer Torlrue erzogen. Bine
Varietftt mit braun umzogenen Fll^ladern und ganz brauner Costa erzog ich
an£i Raupten von Zonosoniu tnltnearia,
T. {E.r<yri>tUt) fimbriuta Mg.? \\u Lax\v\\ yovi Nematut ckHlon, Aber Stirn
mid Hinlerieib mehr meäsinggulb, die dritte Länixsader trägt nur 2 Borstcu.
T. (Ejror%«ta) fuiva Fall., aber Segment 1 und Bauch schwarz, auch der
Ilinterrand der Segmente 2 und ii achmal schwarz, Längsader '6 mit 2 bis 3
Üorsteii. Aus Haupoii von Zerene «ylvatu (ulinuia) erzogen.
T. (Haiiia) t-unilis Zett. — /V. verticdlin Mg. üio § hat eiue gelbliche
Stirn. Aus Raupen von Plu&ia (jununu erzogen.
T. {l'Iuijiu) cuiriiieriHH Zett. Bei einen» $ i.st die Stirn messinglarlM-n inid
ila.s zweite i^'ühlerglied ruthbraun. Ebenl'allä au» Kaupen von Plusiu ijamma
«erzogen.
T. {Playia) trepidu Mg. Die Form des Tönncheus ist vou der gowtthn-
Heben abweichend, nttmlich eiförmig, glänzend, schwarz, die hinteren Stigmon-
trlger li^n hoch, sind Torstuhend und haben eine zweitheilige Spitze. Aus
BauipeD Ton Bpim^mtpt tpeeU%m erzogen. (Italien)..
T. (Mieropalpua) vu^na Fall. Die Tduncheu sind rothbraun, die hinteren
StagmentrSger etwas erhaben und glAnzend schwarz. Aus Raupen von Hadena
porpkyrea erzogen.
T, {Madeera) aurulenta Mg. Längsader 3 mit Borsten. Die roth>
braunen TOnnchen haben hinten 2 schwarze, ziemlich glänzende Stigmenträger.
Ans Baupen vun Sfnertnthu» pOpuU, BalioM praxinamt, Zerene »jflvaia (ulmoii'ia),
Eupithecia actaeatn und aus Larven von ISclandria Inteola einzogen. Aus dem
letzten Wirthc erzog ich auch 3 Exeiu])lare, welche ich als Varietät betrachte.
Der Kopf ist ganz goldgelb, die Fühler sind rothhraun, da.s dritte (Jlied ist
oljen und an der Spitze oder auch ganz schwarz, die Taste)- sind roäUotb,
Brust und Bauch gelb, die Beine schimmern theilweise rotiilnaun.
T. {Deyeeria) vertif/mom Fall. Die Tönnchen sind dunkel, die iiinteren
Siigmenträger und die Afterwarze erhaben; ziemlich glänz<;nd und «chwarz.
Aus Kaupeu von Leueoma aaUeu und Gastropaeka ngurtria erzogen.
Oewus Deooku
D. Tihripes Fbr. = leueogam Mg. Das <f hat die Flügeladern breit braun
umzogen und die Seiten der Hinterleibssegmente 1 — 3, auch den Bauch roth-
gelb. Ihm 'i'öDncben ist last schwarz und glanzlos, die hinteren StigmentrSger
eracbeineu als 6 g^lftnzende, erhabene, kreisförmig gestellte Warzen. Aus Raupen
TOS Sj^dnx poreellua erzogen.
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Genus Siphona»
8» taoJiinana Mg. Ich erzog sie mit Anihomyia niffn'tarais. Ob sie, wie
letztere, als Blattminirer leben, oder Parasiten der Anthamt/ia sind, weif»» ich
nicht. Die Tönnehen sind glanzlos, an dem einen Knde spitz zugehend, am
anderen abgestumpft mit 2 wie Hörnchen voriretenden Stigmentrügem.
Genua Sarcophagti»
8. eamaria L. Ich erzog sie ans Bmisteinschnecken (Sueeinw). Dieser
Wirth kann nicht befremden, wenn ich binxuf&ge, dasa ich dieselbe Fliege in
Gesellschaft Ton Pollema und Lueilia ans Maden ei'zog, welche in Tbfiringen
die jungen Taubon krank machten und t()dtelen. Mau kennt ja Fälle, in denen
schlecht genAhrte und unroinlii-Iio Menschen Ton den Maden dieser Fli^n be-
lästigt oder sogar getrtdtct wurden.
S. mortuon/m L. erzog ieh aus Puppen von Ih/puhix pinian'u't. Pas
Tonn« hon ist hell l)raunrotii, die hintereu Stigmenlräger sind dunkler roth und
zieuilii h glänzend.
S. albiceps Mg. mit scliwarzeui Sehiltichen, eraog ich aus deuisell»en Wirthe.
5. (Onetia) afßm» Fall. Wurde aus Larven von Seiandria luteola erzogen.
Neue Arten.
Taekina 7ii(/rijrona m. 4 6—7 mm lang. Blaugrau. Gesicht weiss, grao-
schillemd. Stirn schwarzgran mit matter schwaraer Mittelstrieme, Palpen nnd
Beine schwarz, Rfickenschild blangran mit 4 dunkleren Strichen, Schildchen
zuweilen mit rdthlicher Spitze. Schüppchen weiss, Hinterleib schwarz, S^mente
2 — 4 mit weissgrauor Schillerbinde, welche nur die Hinterrftnder nnd einen
Mittelstreifen schwarz Uisst.
Gesicht ohne Kuclielborsten, drittes Fühlerglied etwa noch einmal so lang
wie das zweite, die FrihleH)oi*ste kaum bis zur .Mitte verdickt. Flügel ohne
Randdorn, (h'itte Läiig.sader mit '2 Horsten, ilie last ^^Minie Spitzoncpierader
bildet mit der fjängsader einen slumpfen Winkel und niiiudet vor der Fh'igel-
spitze, die gewoliuliehe Querader ist la.^t geradi;. lliuterleihssegniont 1 ani Rande
mit 2 kleineren, Segment 2 mit 2 grossen Stacheln, die Segmente 3 und 4 am
Hinterrande mit mehreren Stacheln. Die Hintersohienen haben eben&Us einige
grosse Stacheln.
Die Tönnchen sind aussen mit Sandkdmchen beklebt, das Hinterende mit
kreisibrmigem, vorstehendem Bande, in welchem die schwarsoi, höckerigen
Stigmenträger stehen.
Aua Raupen von Sphiiur porceNus erzogen.
Tachivu ripof \n. 17 E.vemplare. 6 — 9 mm lang. Blaugrau, Gesicht weiss,
schwar/seliillernd , Stirn schwarzgran mit sehwarzer Mittelstrieme, Taster und
Beine sehwarz, Sehüi>pchen weiss, Riit'kon.^cliild lilauL'rau mit 4 schwarzen
Striemen. Ilintorh-il) .^ehwarz. die Segmente '2 — 4 mit weissgrauer S( hillerbinde
am Grunde und schwarzer Rückonlinie, Segment 2 hat zuweilen einen rothen
Seitenfleck. *
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Gosicht ohne Knebclbor?«ton, Stirn mit starken Borsten joderspitf in 2 RoiluMi
Vn'sotzt, von denen H - 4 unter die Ffihlerwurzel hinabgehen. I>as dritte Föhler-
glied laßt dreimal län<rer aN 'las /weite, die st.irke Fühhn borst«* bis über die
Mitte hinaus verdiekt. Laiiy:sadür i\ mit einer starken Borste, IiäIl^^sader 4 last
rechtwinklig gebrochen mit etwas gebogener Spitzenquerader, die gewöhnliche
Querader gebogen, der Randdorn fehlt. HintorleibsBegmeiit 1 init 2 Randboraten,
die folgenden Segmente in der Ifitte und am Endrande beborstet. Hinter»
Rchienen mit einigen langm Borsten.
Tonnchen hell bis donckelrothbrann, hintere Stigmentriger sdnrars, glanslos
nnd flach.
Aus Ranpen von Leueania Eli/mi und Apamea mßuruneula und litorea^ die
im Sandhafer {^ymut arenarm$) auf den Dünen leben, erzogen. Ich erzog
Bie auch ans Z<«ii«aina-Rattpen in den Halmen von Typhaa^ aber kleinere
Exemj)l.-ire
Tuchimi omnirtna m. f) Exemplare, cf uim. $ 7 mm lantr. Blaii<jrrau,
Gesieht weiss mit schwärzlichem Schimmer, Stirn grau mit schwarzer Milt»d-
strieme, Taster und Beine sc liwarz. Seiuippchen weiss, Hiickensehild vorn grau
mit 4 schwarzen Streifen, Hintorleib schwarz, Segmente 2 — 4 oben weiss
schillernd mit schvarsen Hinterrftndem nnd einem solchen Rüdcenstreif. Beim
cT ist das xwdte Segment seitikdk roth gefleckt.
Gesicht ohne Knebelborsten» Stirn beim cf etwas schmaler als beim
b«m <f 5 — 6, beim $ 8 Borsten auf das Gesicht hinabgehend. Das dritte
Ffihlerglicd ist etwa 2 mal länger als das zweite, beim cT etwas länger, die
Fühlcrborste ist nicht bis zur Mitte verdickt. Die Flügel haben einen kurzen
Randdorn, die dritte Längsader trägt 3 — 4 Borsten, die gerade Spitzenqucr-
ader geht im stinnpfcii Winkel ab, die gewöhnliehe Querader ist geschwungen,
ilinterleibssegment 2 hat 2 Handborsten, die folgenden sind in der Mitte und
am Ende Ix liorstet. die llinterscliienen mit uiitrleich langen Borsten besetzt.
r>ie dunkel braunrotlieu 'l'önnehen sind mit Sandknrnchen besetzt, die
hiuteren Stigmenträger iiacii, glanzlos und wie die Afterwarze schwarz.
Ans Baapen von Vanemi pulychlorot und "orthena aurißua erlogen.
Taehina OeomOrtu m. 4 Ehramplare: 9 mm lang. Blaugrau, Gesicht schwarz
sehiUerod, Stirn mit schwarzer Strieme, Palpen und Beine schwarz, Rückenschild
mit 4 schwaraen Streifen, Schüppchen weiss, flintwleib schwarz, Segmente 2
und 3 an der Basis grau schillernd mit breiter schwarzer Rfickenstrieme, beim
sind die Segmente 2 und 3 an den Seiten rothfleckig.
Untergesicht nut einigen Knebelborsten, Stirn beim (f etwas schuialei- als
beim J. FrildiTudied 3 etwa doppelt so lang als das zweite, Frddeil»orste ni»-lit
bi« zur .Mitte verdickt, die dritte Langsader mit 2 Horst<'n, ilie gerade Spit/en-
(jUi'iader in stumpfem Winkel abgelit ml, die gewtdinliclie Querader geschwungen,
llinterleib.ssegment 1 mit 2 Huudborsten. die folgenden in der Mitte und aui
Räude beborstet, Uiuterschieueu mit ungleich laugen Borsten.
Aus Raupen von Orth/Qlitha cervinaria erzogen.
so
Taehma P^Kani» m. 3 9* 7 mm lang, Braungrau, Gesicht weiss mit
röthliehem Schimmer, Slani oben messingfarben mit bnuiBrotber Strieme, aneh
das sweite F&hlei^lied ist brannroth, die Palpeo sind rostgelb, Rftckenschild
mit 4 schmalen schwärzlichen Streifen, von denen die beiden äusseren ans ^
getrennten Strichen bestehen. SchGppchen gelblich weiss mit brännlichem Bande,
Flikgelwursel ebnifalls bräunlich, Hinterleibss^pnent 1 oben nnd Beine schwan.
Ich weiss niclit. iu welche Gattung ich diese Art bringen soll, sie paast
weder zu Tachina, Gonia, noch zu C/iephalw. Die Stirn ist sehr breit, mehr
als V3 <Ier Kopfbrcitr riuTielimend, üntergesieht ohne Knebel borsten, aber die
breiten Wangon und IJackcii sind mit vielen feinen Borsten besetzt, von den
in doppelter Reihe stehenden Stirnborsten gehen 3 unter die Fühlerwurzel
iiinal). Glied 'd der Fijhler über doppelt so lang als das zweite, die Fühler^
börste ist kräftig und bis über die Mitte hinaus verdickt, bei einem ? erscheint
sie in «1er Mitte gekniet. Die (irittc Längsader trägt 2 Borsten, die Spitzen-
(pierader geht in stuuipleni Winkel und etwas nach innen gebogen zum Flügel-
randc; die gewöhnliche Querader ist geschwungen und schräge.
Der Hinterleib ist ganz mit gleich langen Borsten besetzt, unter denen
die längeren und kräftigeren aiu Endrande des ersten nnd «weiten Segmentes
kaum sn unterscheiden sind, während sie am dritten und nerten S^mentedeiitlieb
hervortreten. Auch die Hinterschienen haben nicht so lange Borsten, wie die
meisten Taekinen,
Tdnnchen dunkel rothbraun, glandos, After vertieft, die beiden Stigmen-
träger schwarz und glanxlos.
Aus Raupen von Papilio Machaan erzogen.
Tachina (IViorocern) ahiiormi's m. 4 Exemplare. 5 — 6 mm lang. SchwarS"
grau, Gesicht weiss, schwarzschillernd, 8tirn schwärzlich mit rothbrauner Strieme,
Palpen schwarz, Rückenschild mit 4 schwarzen Streifen, Schilddien mit rother
Spitze, Schüppehen weiss, Hinterleib schwarz, Segmente 2 — 4 vorn mit weiss-
schilleriider breiter Binde, welche durch einen schwarzen Rückenstreif unter-
broeiien wird, ebenso ist dei* Bauch, nur sind hier die Binden mehr grau;
Beine schwarz.
Die Knebelborsten gehen bis zum halben Gesichte hinauf, die Stirnborsteu
stehen jederseits in 2 Reihen, 3 Borsten gehen l)i8 unter die Fühlerwurzel
hinab, das di'itte Füblerglied uugei^lir 3 mal länger als das zweite, die F'übler-
borsto bis zur Häfte verdickt, die dritte Längsader mit 2 Borsten, die Spitzen-
qu^rader fkst im rechten Winkel abbiegend und wenig gebogen, auch die ge-
wöhnliche Querader ist nur schwach gebogen. Die HinterleibsBegmente 1 und 2
am Ende mit 2 Borsten, 8 und 4 in der Mitte und am Ende beborstet, Hinter^
schienen mit ungleich langen Borsten.
Die Tdnnchen mnd sehr glänzend, kftrzer und dicker als bei anderen Arten,
ähnlich wie bei Plagia trepiäa, dunkel brannroth, die hinteren Stigmenträger
nicht erhaben, neben einander liegend und schwarz.
Aus einer Raupe von Aeron^a avricoma wzogm.
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Taekma (I^oroeera) ßaviharhata m. 4 Exciuplaie. 7 mm lang. Grau,
Gesicht wmbb, grau schillernd, Stirn oben gelblich, mit schwarzer Strieme,
Hinterluniptsbvt gelb, Palpen rostrotb, Rfickenschild mit 4 breiten Streifen,
Scluldclien roth, granschimmemd, Flflgelworsel gelblich, Schüppchen weiss.
Schwinge brenn , Hinterleib schwarz, Segmente 2—4 mit weissen Schiller*
binden, welche nur den Hinterrand frei lassen, beim <f sieht man eine feine
weiaae Rfickenlinie nnd die Seiten der Segmente 2 und 3 haben rothe Flecken.
Die Knebelborsten reichen bis snr Ftthlerbads, von den Stimborsten gehen
3 — 4 unter die Fühlerbasis hinab, das dritte Fiihlerglied ist fast 4 mal so lang
wie das zweite, die Fublerborstc ist bis zur Mitte verdickt, Flügel mit kurzem
Randdome, die dritte Längsader mit 3 Borsten, die vierto Längsader sffzt sich
als kurze Falte noch hinter die Spitzenquerader fort, diese geht rechtwinklig
ab. biegt sich erst nach innen und dann nach aussen, dio fcwrtlniliclie Querader
liejj^t schiel' und ist fast porado. Hinterleibssegment 1 trägt am Hintorrande
'2 Horsten, die folgenden Segmente sind in der Mitte und am Ende beborstet,
die Hinterschienen tragen mehrere lange Borsten.
Die Tönnchen sind gerunzelt und mit Sandkörnchen besetzt, die glaiizcud-
ächwaizen hinteren Stigmenträger sind 3tlieilig und treten aus dem verticltcu
Alterende hervor.
Ana Raupen von Qmbntpa/eha tnfoln erzogen.
Tachina (Plagia) sHota m. 13 Bxemplare. 7 — 8 mm lang. Blaugrau, Gesicht
weiss mit scfawSnlichem Schiller, Stimstrieme schwarz, Palpen rostrotb, R&cken-
Schild mit 4 dunkleren Streifen nnd grauweissen Seiten, Schüppchen weiss,
Flfigel gran, ffinterldb schwarz, Segment 2 mit schmaler, die folgenden Segmente
mit breiter blangrauer Basalbinde, Beine schwarz.
Untergesicht mit einigen Knebelborsten, Stimborsten lang, jedcrseits zwei-
reihig, 3 Borsten gehen unter die Fühlerwurzel hinab, das dritte Fühlerglicd
kaam doppelt so lang, wie das zweite, freischwebend, breit und am Ende ab-
gerundet, die Fühlerborsto fast bis zur Spitze verdickt und gekniet, Augen
behaart. Flügel mit Kauddom, eratc und dritte Längsader beborstet, diese fast
in der ganzen Länge, vierte Längsader fast bis zum Flilgelrande verlängert,
die Spitzenquerader in sehr stumpfem Winkel abgehend, am (Jniiule gebogen,
sonst gerade, die gewöhnliche Querader sehr sciiief und etwas gebogen, mit der
Spitzenquerader in gleicher Richtung, Hinterleib konisch. Segment 1 am Hiiili i-
rande, die folgenden Scgiucntc in der Mitte und am Hiuterrande lang bcborstct,
die Hint^Tschienen mit mehi-eren laugen Boraten.
Ans Raupen von Porfhma aurifiua erzogen.
> Tachina (Degeeria) flavifrom m. 7 Exemplare. 6 mm lang. Schwarz, Gresicht
j wm, schwarzschillemd, Palpen nnd Beine schwarz, Sthm messinggelb mit
AraKer acltwarser Strieme, Bückenschild grauschimmernd mit undeutlichen
Uiigsliflien, oder gran mit 4 schwarzen Striemen, Schüppchen bräunlich, Hinter-
/eib mit 3 tfcbmalen, weissen, in der Mitte unterbrochenen Binden am Yorder-
laade der Segmente 2 — 4 üntergesicht mit 5 weitläufig stehenden Borsten, die
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bis über die Mitte der FfiUer binanfgeheD, F&blerglied 8 etwa 4 mal so lang
als das zweite, F&blerborste kaum bis zur Mitte verdickt, Längsader 3 mit
4—6 Borsten, die Spilzenquerader gebt von der vierten Längsadw rechtwinklig
ab und kräinnit sk'h mch innen, die ircwöhnlicbc Qiierader ist gerade und «teht
fast seiikrei-lit, wie bei Trffptorera. Iliuterlril» eiröiinig, fiacli, Segment 1 iiicbt
körzei als die folgenden, mit 2 Borsten am Hiuterriinde, die übrigen mit Borsten
auf dei- Mitte uud am Iliiiterraiidc, Iliiiterntliienen mit einigen langen Borsten.
Die 'i'onnclKMi sind lieli rotlilnaun mit ziemiieli glänzenden, flachen, schwarzen
hinteren Stignientragcni und elHMi.-olclier Afterwarze.
Aus Haujtcn von Torfn.r rit<i/i<i (C'arlsruhe), aueli aus Larven von Netnatu«
ckeilon uud ßLcunocampa romriim (Königsberg) erzogen.
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23
Eine seltene Erscheinung.
Als ich am 12. Juli 1883 Vormittags mit meiner Frau eine Excuraion nach
Pelouken roacbtCf mh ich nicht Ilunderte, sondern Tauseode von lelmoiimonen
um den Stamm einer alten Eiche schwärnien. Bei weiterem Nachgehen fand
ich diesolhe Ki scliciiiunix auoli an den nied»'rcii Eichenliusolien. Ich habe nie
etwas Aehnlichüö gesehen, wolkonhaf'tc Aiiu'iscn- oder Blatt lausscliwarnu' avis-
ir«'Tionnnpn. Durch cini^rc Schlage mit dem Netze tieien 4(» Ichneumonen in
iin itH' Hände, während fast ehenKoviele wieder aus dem Netz«' entwichen. Aber
allo Exemplare, die ich .sali, waren Männchen, ein Weilirlien konnte ich nicht
linflen, obgleich meine Frau mich im eifrigen Su«'hen treu unterstiiztc und wir
fast eine Stunde lang diese Erscheinung beobachteten, ohne (ia8s eine Abnahme
der Tbierchen au merken war, im G^ntheUo kamen immer nene herzu, so
dass wir wmter gingen, ohne das Ende dieser Erscheinung abwarten zu können.
AHe gefimgenen und gesehenen Exemplare gehörten an ein und derselben Art
nnd xwar su LtttoMota vartahilis Hln^. Die meisten Thierchen stimmen mit
Holmgreen^s Varietät 1 nberein, ändern aber in einigen Pnnkten ab, so dass
der Name variabüU dieser Art mit Recht mkoramt Das Gesieht ist meistens
gelbweiss mit einem schwarzen Mittelstriche nnd je einem abgek&rzten Sti*iche
anter den Fühlern. Die Wangen sind entweder ganz gelbwci^s, oder i^chwans
mit gelbweissen Augenrandern. 3 cf haben ganz schwar/e Fühler, 2 andere
halten ganz schwarze Mittelbrustseitcn. 3 <;f haben ein Itreit gclbweiss cinge*
lasstes Schildchen und 1 Exemplar hat ein ganz weisagelbes Schildchen, der
helle Streif der Mittelbrustseiten ist sehr breit und sogar die Mittelbrust hat
'2 ^zv(^<<v weissgelltc Flecken. Oer rothe lliiiteir.ind der Hintcr!cilissei:iiiente
bi'tindei .-;ich am ersten bis dritten, oder am zw(Mten und dritten, oder auch
am ersten bis .sechsten Segmente. Die Ilintertarscn und die Spitzen der Hintcr-
tibien sind entweder schwarz, oder rotldtraun, bei 28 sind die Hinteriiüften
olien gelb. Auch das Fliigelgeädcr ist veränderlich, die Areola ist entweder
breit sitzend, oder gestielt, oder auch unvollständig, indem der äussere Quemerr
«DsiehtibMir ist, der nenmt trctmversus anaU» der Hinterflftgel ist oft sehr weit
unter der Mitte gebrochen nnd sendet einen sehr feinen Längsnerr ans.
Die liissonoten sind Parasiten solcher Insecten, deren Larven in Stämmen
oder Halmen leben. Welche Menge dieser Pflanzenverderber muss also dnroh
diese LiuoMta vernichtet worden sein! In frBheron Jahren befand sich am
Stsfflme der oben erwähnten Eiche eine Colonie des Ckq^onotu* Ugniperdüf jetzt
wir 2Dcbt eine Ameise zu sehen.- Sollten beide Beobachtungen in Beziehung
jv eiiHUider stehen?
O. BiriMchlce.
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84
Bericht
über
die botanischen Reisen an den Seeldlsten Westpreussens
im Sommer 1883
Ton
11. V. ii.iiufl:iri*a.err.
Für meine EzcnrBionen im Jabre 1883 hatte ich mir die westpreuBsischvii
KüBtengegenden von Nen&lurwMser bis zur pommerecben GreDse ansgewifalt.
Die Länge der Eflete von Neufahrwaaaer Ihb tarn Anfange der Halbinsel Heia,
also die Kfiste längs der Dansiger Bncht und dem Putziger Wiek, beträgt un-
gefähr SVf Meile, vom Anfinge der Halbinsel bis sur pommerseben Grense
3Vti und die Länge der Halbinsel 4'/, Meile. Diese Gegenden habe ich nun
auf verBclüedenen Touren in einer Breite von 1 — 2 Meilen durchstrichen und
mir wenigstens ein flüchtiges Bild ihrer Vegetation machen können, das ich
hier mittlioilen will.
Betrachten wir die Kiistonbilduntr, .^o finden wir vom WcicliHeliifcr bis
Zo|)]>ot d<'ni Hölion/.ug*' oinc ;ui den l)rcite8ten Stellen über Meile lireite
Alluvialeliene vorgelagert, mit nur geringer Dfinenbildung am Strande. Hinter
Zoppot gegen Kolibken ti'eten die Höhen nahe zum Strande, Steilufer bildend,
und ziehen sich bis sur Bucht von Gdingeu. Hier fängt ein grosses Bruch-
tenrain an, von dem spätw die Rede san wird, welches hier aber gegen die
See durch eine niedrige Barre abg^irenst wurd, und nur längs dem kleinen
Kielau- Bache bis su derselben dringt Hinter der Gdinger Bucht stmgra die
Steilufer der Oxhöfler Kämpe auf und erstrecken sich bis gegen Rewa. Hier
fängt das von der Rheda in mehreren Armen durchflossene Brück'sclie Moor
an. welches bis unmittelbar an die See reicht, daher hier der Strand meist
nicht 7Ai l)etreten it^l. Bei dem i>orfe Onlanin l'anL'en die Steilufer der Putziger
Kämpe an un<i reichen bis l'utzig. I);is<'lbst l)ilr|("t wieder etwa Meile ein
vom Plutnitz-Fliisselien durelilios^iener, faist iilMMall ;ni ilie See reichender Bruch
den Strand, worauf (Iii; Steihilcr «ier Scliwaizaucr Kampe, denen sich vuu
Schwarzau bis Grosäendorl ciu schmales zun» Theil nuiupligi-s \ orland vorlagert,
bis sum Anfange der Halbinsel Heia folgen. Von Grossendorf ziehen am äusseren
Strande die Steilufer der Schwamuer Kämpe, bei den Leucbthürmoi von Bizhtfft
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25
die grtMBto Hdhe, 166 F. erreichend, bis zam Habichtsberg. Dann folgen bis
zur pommerschen Granse mächtige Dfinens&ge» hinter denen sich breite Moor-
l&ndereien erstrecken.
Sehen wir nns die Karte <ioH Neuslädtor Kreises an, so fiiulcn wir. dass
derselbe durcli das Thal der Rlieda und tlon daran aicli .schlieHscntlen Udingcr
Bruch in einen gröt^seren südlichen und einen kleineren nördlichen Tlieil geschieden
wird. Der südliche Theii hat eine be(ieut<Mid grössere Erhebung und schliesst
Bich unmittelbar dem Ho<;hlande des Karthauser Kreises an, der nördliche zer-
Gült in drei ungleich grosse Theile. Von der Gdinger Bucht zieht sich nämlich
ein ober V4 Meile breiter Bmeh, der sich gegen Bahmel sehr Terbreitert and
sich hier an das als eine FortaebAing dee eompfigen Bhedathalea m betrachtnide
grosse Bri&ek'adie Moor anaddieeat Dadnroh wird die sogenannte Oxhöfter
Kimpe vie eine Inael mnaohloaaen. Jeden&Us waren aar Dflnvialzeit diese
Brüche und das Bhedaifaal MeeresannOi nnd die jetzige Oxhöfter Kämpe eine
Insel. Ein gleiches Srstem Ton Brächen zieht sich von Fatzig längs dem
Plutznitz-Flüpschen bei Werblin und Starsin vorbei zn dem grossen Bilawa-
Bruch, <ler sich, nur durch eine Dünenkette von der S»^*^ L'epc]iie<lpn in die
Karwenbrüche, und weiter in die grossen poimnerschen Str.-uniltriirhc foitsetzt.
Durch diese Bruchzone wird nun eine zweite etwas grossere Insel, die Scliwarzauer
Kämpe abgetrennt, der die Hail»inHel Heia, eine gleiche Bildung wie die frische
nnd kurische Nehrung augehängt ist. Der grösste, im Norden und Süden von
diesen Brtdien eingrachlossene Thefl, der die Pntaiger Kämpe, den Darslnber
Forst nnd die Gegend von Krockow nmfasst, wird im Westen durch den grossen,
tber eine Meile langen Zamowitser See, der sich von den StrandbrAchen gegen
S&doi erstreckt, also wohl einst ein Meerbusen war, und durch Brflehe an
dessen Sndende bis auf eine kaum Vf breite Brficke von dem durch das Lebsp
thal umgebene Stück des pommerschen Hochlandes abgeschlossen, so dass er
als eine Halbinsel desselben zu betrachten ist. Was die Höhen Verhältnisse an-
belangt, so liüt der Theil des Neustädter Kreises sudlich der Bheda eine mittlere
ErhrbiiTiL' von über 500 Fuss über dem Meei'e. wiilirend eitizdiie II(>lien 750 F.
erreichen: der Theil nördlicii der Rheda IUI F. mittlere Frh<'l)ung und Höhen
▼on .S82 F.; die üxhöfter Kämi.o 1()4 F.. im Mittel und höchsten Punkt 25S F.;
endlich die Schwarzauer Kämpe nur 125 F. und als grösste Erhebung Uj5 F.
Dia Wälder dieser diluvialen Inseln sind meist gemischte. Von Nadelhölzern
kommt nur die Kiefer als wirklich einheimisch darin Tor, von den Lanbhölzem
nnd die Torhemchenden Bäume Buche und Birke.
Obgleich ich wnsste dass hier keine eigentlichen Hochmoore vorhanden,
war ich doch fiberrascht reine Griknlandsmoore von so bedeutender Ausdehnung
zu finden. Der südliche Moorgürtel, Gdingencr, Kielaner. Brück'sclit^" M<^or und
das Bhedathal sind reine firünlandsmoorc. S/)Äo^»mw -Vegetation findet man
nur äufserst spärlich an den Rändern. Ebenso ist die nördliche Bruchzone fast
ganz (irnnlandsmoor. nur etwa der theihveise mit FlaitlHki-ant bewachsene J^ilawa-
Bruch scheint mir ein altes abgetiturbencö Hochmoor, und die pomni(u-.>}clicn
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Stnmdmoore jenseits des GrensflösBchens nähern sieh wenigstens durch die
häufiger auftretenden Sphagna dem Hochmoortypns. Mir wsren Orfinlandsmoore
von einer solchen Ansdehnang bisbor unbekannt Beiläufig will i<di hier nur
liomcrken, dass Hochmoore von grösserer Aasdehnung im Gebiet der unteren
Wciclirsel ganz fohlen, was sehr aufTallend, da sie doch im Gebiet des Pregel
und besonders der Momei in so ^'^ow.il tieer Entwiekelung' auftreten.
Die zahlreichen Excursionen, die> ich im Laul(^ des Sommers und Frühlings
in doi- NJilie na!i7-i<rs nnternorainen, will ich nieiit weiter einzeln erwähnen,
sondern nur eine Aufzähhiiif!: der entfernteren Reisen jjehen.
Den lf>. Juni fuhr ich mit (h'r i>ahn his Kl. Katz. \o\\ dort jring ich
naeh Odingen un<l dann ihirdi das Moor Iiis Oxhdfl. In dem Moor hliihte sehr
zahlreich die in allen unseicn Strandmooreii sehr häufige l'intjuirula vula<trii-i L., so
wie auch hier das salzlieliende Hippitrix rufffarix \j. iu gröSHter Ueppigkeit gedeiht.
Von Moosen fand ich daselbst als neu für die IVovinz lyi^ichium inclinatum
Br. & Soh. und Bryum longuetum Bland., femer an interessanteren Arten
Ambiifoda» dealbahi* P. B., FkHonaiti eaUarea Br. Seh.« I\w9ia commmtafa
N. E. Von OzhOft ging ich zum Leuchtthurme, von dort über die Felder bis
gegen Neu-Oblusch, dann längs dem Strande zurfick um die Steilufer abzu-
suchen, woselbst mir zuerst der in diesen Gegenden so häufige Craiaegu»
Oxgaeantha L. auffiel, der hier und längs der ganzen Kfiste eben so häufig als
C. monogjfna Jacq. ist, wälirend ich im Innern der Provinz ersteren nur immer
sehr vereinzelt gefutulen habe, üeber die Strandtriften, auf denen ich lilymtiu
ni/uts Lk. in einer sehr kleinen Form, SarpM paucißorm Lightf., Carej- t/lauea
Scop., Jtincm Gerardi Ijoisl., Haiifaffo marUima L. und SperffuhHa salina
Prcsl. fand, kam ich wieder nach Gdingen; ging von dort über Hoch-Redlau,
wosellist ich am Wege angepflanzt Mühende Bäume von Sarbua gcarnh'i fr Fr.
sah, die icli im wilden Zustande <l;tr^ellist in der Nahe nur in verhackten Sträuchen
fand, wieder nach dem Strande iiiul dort längs dem Steilufer Ins Zoppot. In
StrandHiimpleii unter Kolihken sunnneltc ich noch das mir daselbst von Lützuw
gezeigte aber nicht gleich richtig erkannte Jiriptni Warneum Bland.
Am IH. Juni fuhr icii auf der l>ahn bis Kielau, ging von dort durch das
Moor bis gegen Pogorsch, dann längs dem Nordrande des Moores bis zu dem
nach Bahmel fthrenden Wege und auf diesem fiber Johannisdorf und Sagorsoh
zurück nach dem Bahnhofe Kielau. Bei Kielau fiind ich häufig Avena ßava-
eena L., und bei Johannisdorf Reseda lutea L. Im Moor war wieder Btyum
lonfftHhm BUmd. in prachtvollen Bassen, femer Hifptmm lyeopodioidm Sohwägr.,
iVsMMa commutata N. B., Fitnäen» omarnndoiäe» Hedw., Bryvm vligimatm
Br. A Soh., M$t90a tdiginoM Hedw., Antbljfodon deeUbattu P. B., I^lonati»
calcarea Br. k Sch. nnd fonfana Brid.
Am 24. Juni machte ich einen Ausflug bis nach Neustadt. Machte am
Vormittag allein eine Excui-sion durch das Codronthal und über den links daran
liegenden waldigen Berg. Hier fand ich sehr häufig Veronica montana L. und
(Jwejr itilüatica Huds., und in einem Exemplar die für Neustadt neue C^halantkera
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«nm/oIm Rieh. NachmitUg nachte ieh mit den Herren Ptrofeaior Barth el nnd
Dr. Bockwold eine Bzeoraion fiber dk Rheda nach der Gementfabrik, den
dahinter liegenden Höhen nnd den sich längs denselben hinzißhcnden sumpfigen
Wiesen, woselbst Pohmonium ronulmm L. in grös.-^tci- FillU" blühte.
Den 25. mit Thun J)r. Burkwold länjr?* der Rheda lüs zu den Mer^el-
grul>en, von dort (juer durch die Huniidiircu Wiesen nach l'aradie-, wo.^elltst
wir d'm fi'ir Neustadt neuen Ranunculu» Lingua L. laudeu, und dann übor
Bohlsciiau zurück nach Neustadt
Den 26. machte icii allein eine Kxcnrsion üher den Kcllcrberg, Sohlossberg
nach Biala, von dort durch die herrlichen Wälder bis gegen Wispau und kehrte
dann Aber Gnewan nnd Försterei Ottilienrohe xorfick. Von bemerkenswerthen
Pflansen find ich dort an sumpfigen Waldstellen in grosser Menge Ljfeopodium
Sdaffo feiner Diaranmn maju» Tum., Anomodon attenuaUu ftsrtm., Braehjf-
theeimn Starkü Schimp., anf Steinen Dicranum longifoUum Hedw. und üloia
crisjm Brid., anf Waldrade hitnfig </t<nr/(>r»ur;f;fm e.risecta Schmied, und am rirunde
der Baumstämme, aber ni<-ht auf der lOrdc FruUania TanutriKi N. E. sehr
häufig, die bei uns nur in der Nähe der Küste vorzukommen scheint.
Den 27. fulir icli Tiach Rheda und machte von dort au» eine Excnrsiou
in das Rrricksdie Mot»r längs dem FaulirralM-n-Kanal ho weit ge^ren den Strand,
bis mir undurchwathare Siimple halt gelioicn, und k<dirt<' dann längs dem Rheda-
Kanal nach Rheda zurück. Sobald man die den Rändern des Mooren abgewonnenen
fruchtbaren Accker überschritten kommt man aid* theilweise recht gute Wiesen,
die alhttttlig in Torfbrüofae nnd endlich in das echte noch wachsende Griin*
hndsmoor übergehen. Hier und da neben sich durch das Moor etwas höhere
bebuadite Stilen, wahrscheinlich ^emalige Sandbänke, nnd hier findet man
eine sehr fippig gedeihende Waldflora. Z. B. Thalidrum aquiUgifoUum L.,
Aeh^frophorut maeulatus Scop., Melampijmm nemorotum L., Cynanchum Ftncs-
toxicum R. Br. , Convallana majaii's L. und Poli/[/onatum mulfijfoi^im All.,
letzteres über 1 m hoch. Das eigentliche Moor ist grosstentheils mit Carcr-
Arten, Sumpfgräsem. Schilf. Rohr u. s. w. l>cwach8on. Ich merke hier folgende
an: Care.r <li«ficha Huds. grosse Streck(Mi bedeckend, ( . rnrt<piton(t L.. ( <ila-
mcqrnxfiH nc<jlecfa Fr. massenhaft, dazwischen Ru mu n his Liinjua L., Tlialii titim
(UKjuxtif o/inm L., Dianthutt Hupt'rbuH L, , Volemunium con uhnan L. . an festeren
SStelleu Hieracium ßoribundum Wim. und H. pratense Tausch. Auf den Torf-
brfichen fiberall Empetmtm niprum L. nnd Ptnffuiettla vulgaris L. Von Moosen
findet man nur Spuren von Sphwjna, dagegen häufig Dicranum peUustre La Pyl.,
und die Grikben und Waraeriöcher mit Hjfpnen angefüllt. Davon führe ich ab
bemerkenswerth an: Bypmim giganteum Sdiimp. in ungeheuren Massen, H, stel-
latum Schreb. in prachtvoller Grösse, H, Ij/copodioides Schwftgr. und H. polg-
gamtun Schimp., letzteres erst zum zweiten Mal in der Provin/ gefunden.
Am 28. ging ich längs dem nordwestlichen Rande des Moores und fand
dort Care,t dioica L. nebst der Varietät pamllela Wahlenb., (J. pulirarii} L.,
Preuma commutata N. E. und Amblgodon deaLhatwt V, B. NauliUeu ich bis
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gegen das Dorf OüUDin gekominrii, wendete idi mich nftch den Brüchen Ittngs
dem Strande hh zum Ausfluss der Rheda hei Behau. Hier crstrocki »ich fast
ftberall das Moor bis in die See, und in dem gewiss sehr brackigen Wasser
zwisclien den Dickichten von «Sri/yw* mm^timn^ L., Sc. Tahemaemontnni Gmel-,
P/irapmtfe» romwunis Tn'ii. ii. s. w. sah ich zu meiner Verwundorun;; franz histip
Massen von grünen Wasserfröschen herunisf hwininien und hdrto ein schönes
Froseliconcert. An Ptianzen fand ich liier Glnu.r mantima L., Triafoc/iin man-
hinvm L., Glyceria muntiirui M. <fc K., Gl. diHtam VVahleid)., I/tpans Lne«eln
Rieh., Bly*mu9 ru/us Lk. in grosser Menge, und mit über 1 Fuss hohen Halmen,
Spergularia talina Preel., Planioffö maritima L., and endlich, ab nev fBr die
iSrovins, Euphratia litondii Fr. in Toller Blftthe.
Am 29. machte ich mich auf den Heimweg.
Den 9. JoH reiste ich nach Pntsig. Dort sachte ich am Vormittag das
üfer nach Sfiden sn ab, ohne etwas sonderliches zn finden. Nachmittag ging
ich nach Norden bis gegen Schwarzau, die WiesMl, Brfiche und Steilufer ab-
suchend. Auf Wiesen fand ich häufig FcxUira arvndinacea Schreb., auf torfigen
Triften Rnnvnmliix P/iilovofis Klnh.. auf Stnunitriften (ilau,r mnrifima L.,
Spt'tr/uloria siili/ia Presl.. PlmUago ntaritimu L., Juttcun Gerardi Loisl., Glyceria
dütans Wahlenl). und G. ttinn'fima M. <fe K.
Am 10. ging ich nach Polzin, dann die ChauHseo l>is Zawada und von dort
durch die Wälder bis gegen Werblin. Jn dem Walde fand ich Ruhu« Spremjelii
W. A N., R. Radula W. A N., R. BtUardi W A N., Carex nhaHca Hnds.,
Vtromea montana L., Dicrantim majus Turn , Hypnum cordi/oUtim L., Sphagnum
tpuuTontlum Leaqu., Plagiotheeium undulatum Schimp., and als nen Ar Preossen
Magiatkeentm ScÄtfi^wt Mild. A Jnr. Bei Werblin ging ich aof das grosse
Moor hemntw, dort nach dem Ton Bogeng gefundenen Ruhu$ Chamamona
vergeblich sacbend, und dann quer durch das Moor nach Putzig zurück. Von
auf diesem sehr nassen Spaziergang gefundenen PHanzen merke ich an: Tha-
Uctrtiin aqvile<iitolium L.. Th, niiffUKiiföUvm L., Raimnctilus Lingua L. , Not'
ttn'tium oj'pcind/i' T(. Br. , Dianihus xuperlnix Polrni<yniu m roerulnnn L .
Epipacfu palunfris Crutz., Luftera ovata R. Br. und als neu für Freussen Hypnvm
p$eudOffiami neu 771 C. M.
Den 11. früh fuhr ich mit der Post nach tirossendorf, und ging von dort
längst dem Braunkohlenschichten zeigenden Steilufer nach den Rixhöfter Leucht-
thOnoen. Ich fand bttafig Rom ruhtgintM» h., Grata fgu» Oayacantha L., and
swar nur diese und keine 6'. monogyna, und Hippophae rhamnoidt* L. so zahl-
reich die Abhänge bedeckend, wie ich sie noch nicht gesehen. In dem schönen
mit parkartigen Wegen Tersehenen Wäldchen, das die Ufer anter den Leocht^
thttarmmi bedeckt, fand ich häufig Ihfrola rotundifolia L., JB^pactis paluftri»
Crntz., IJstera arata R. Br., Orchit wacvhtta L., und als neu für die Provins
jUpidium Fih'ar mas Sw. var. tncimtm Milde, ferner Difttichivm capiUaeevvt
Br. k Sch., jetzt mir von «Irei Standorten in Westpreussen bekannt und zwar
in der auflaüeudeu Gesclluchaft von Amblyodon dealbaim V, B. und li'eima
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«MMNvtoto K. B., ferner BneuU/pia ttreptocarpa Hedw. und an den Bäumen
Ifypnvm eonüffuum N. E. Den Rftckveg machte ich Ober die Haide, wo ich in
Vertieftingfn com ersten Male £ritu TefraUr h. 8ah» fiber GhU^MU nnd
flohensee nach Grossendorf. Den V2. rtiichte ich die Steilufer und Strandbrüche
von Groaaendorf bis Schwai*zau ab. In letzteren laud ich von liemerkenswcrthen
PHanzen (yperi/ularta mViva I'rcsl.. Montut hnnpronpermu Cham, an den Wänden
der Torfgruben kriechend. Krifthruea /inarii/n/iti Pers., tJ. jiuIcheUa Fr. l^/autufjo
maritima L., Juncug Geranh' [ahA., Hrt/iun uliyinosuin lir. die Sch., Jut^yennannia
veiitricom Dicks. und rrenulnia Sin.
Am 13. übergab ieli mein«' Pllanzeupaekete der Buteupoät nach Putziger
Heisternest, und machte mich selbst zu Fuss auf den Weg dahin. Indem ich
meinen Weg bald jenseita der Dünen längs dem äusseren Strande, bald fiber die
StrandtriJlen längs dem Wieck nahm, fitmd ich folgende bemcrkenswertlieren Pflanzen:
Auf den Strandtriften war sehr häufig Rom rtthiginmm L., Erythrtua Hnarii'
foUa Pers., Armeria vulgtm» Willd. mit sehr hellen Blumen, IHantago maritima
L., Junrv« Geranli Loisl. In sahlloser -Menge, ( i'niunculu* miuimux L. In einem
Wasserlodie nicht weit von Ccynowa laud ich Ruppia rottttllata Koch. An den
Dunen wächst öberall in Menge Anf/iifllix Vulnnuriu h. var. mttritima Hchwuigg.
und zwi.'iohen KuRfeld und Heistenu-st häufig l'imm maritimum L. In Putziger
Ht'istcriietJl, wo ich gegen Abend anlangte, fand ich g;(«ttreundli( Ih- Aufnalinie
bei Herrn Lehrer Gilhueistcr. I>en 14. benutzte ich dazu die l nigegend von
lleisteruest zu durch8lr«'ilVn. An den Dünen fand icli ulierall in gro.s.^-t'r Menge
AnthyUi$ VulnermHa L. v. maritima und Piwm luaritimum L., welches lelzere
auch die Dfinen fibmteigt nnd an den Gebüschen des Waldes hoch hmanf-
rtakt, wobei es einen eigenthfimlichen Habitus annimmt. Auf bciweron Wiesen-
Btficken fiind ich häufig Fertuea arundinaeea Schreb. und an Gebfischeii in den*
selben Canvphulu* tqMim L. in einer sehr kleinen Form. In dem sumpfigen
Walde war Ruhu« Radula W. & N., Rubtm Betlanli W. & N., Lathynu pahtter
L., Ihjpnum eordi/oliuni Hedw., Sp/i(i(/mini irre» Angstr. in einer grossen Form
nnd J}ierwmm undulaium Hedw. sehr üppig. Letzteres führe ich haupt.«tächlich
deswegen an. weil dieses im Innern der Provinz so geineine Moos ■« hon nonllich
von Dauzig nicht mehr alizuhiiutig ist, und au.xsei- aul der Halbinsel nordlich
des Rhedathaies ganz zu fehlen scheint. In Knglainl wird es, wie hier in dem
nördlichsten Theil des Neustadter Kreises durch Dicrunum ihujuk Turn, ver-
treten. Auf Kartoffeläckern war nicht selten Smecio vvicosus L. Auf den
Strandtriften fand ich ausser den schon am vorigen Tage gefundenen: ßrythrata
jmlehella Fr., Glyeeria dittoM Wahlenb., Gl. maritima M. A K., Spergularia
taUiui Presl., Blywmu rufut Lk., Rota canina L., Rubu» Sprenyelii W. A N.
mit scbttnen dnnkelrosa Blfithen. Endlich fand ich in seichten, tief einscheidenden
Meareabochten Rtippia maritima L. und Ohara erimta Wallr. Nachdem ich wieder
mein Gepäck der Botenpost nach Heia Qbergeben, machte ich mich am lö. früh
auf den Weg. Als ich den Wald hinter Danzigcn- Heisternest betrat, begrusste
ich sofort in kleinen Brüchen die in schönster Blüthe stehende Jiirita 2'etralix L.,
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dio dann an Zahl zunohmond iliro ^rrössto Fülle in den Brüchen des Südondc»
der Ilalltin.sol eneielit. Da mir nichts bosondors Homerkenswerthes von PHanzon
wt'dt'r an dicscin l'afre noch am l'olf^cndt'u. an dem idi die Umgegend Hola's
durchsuchte aultiel, ich auch ausserdem ein vollständiges Verzeichuiss aller von
mir auf der Halbinsel gefundenen Pbanerogamon mit ihren Standortsaugaben
liefere, so will ich hier weiter nichts darftbw bemerken. Den 17. beabsichtigte
ieh nach Danzig svr&cksiikehrcn und stand deswegen mit den Fischern in Heia
in Unterhandlung. Da aber heftige, die Fahrt hindernde Sfidweetwinde anhielten,
so wfirde ich wahrscheinlich gegen meinen Willen noch länger aufgehalten
worden sein, wenn nicht am Nachmittage jenes Tages Herr Hafcnbaninspcktor
Kummer mit einem Begierungsdampfer angekommen wMre, und die Oflte gehabt
hätte mich mitzunehmen.
Den 6. August fuhr ich mit der Bahn bis Bheda und machte am Nach-
mittage desselben Tages noch eine Excursion in den Rekauer Belauf des Darslubw
Forstes. Von bemerkenswertben Pflanzen fand ich: Cardamine nlratica Lk.,
Veroniro montoiui L., dreoea Ivfefiofin T>. Rubtis SprengelnW, & N.. /?. Brllardi
W. & N.. f'otentilla prommbenx Sihth., Dtcranutu majun Turn. D, lonffi/olium
ITodw., Ulnta n^Jtpa ßrid.. Amfifi/afff/iuyn xiihtih' Schimp. FoxKOinhronni n-ixtata
Linditg. Am 7. iring idi von I^lioda tnicr durch das Mooi- nacli Casimirs. Im
Moor fand ich häufitr I'ununnihis Li)itiua L. und Ah'cturohiphu.t lunjor Rcld).
var. nnf/i>'<tifolius Kocli. Vtui Casimirs ^in^ i* h rd)cr <ii(' in-rtrc Iiis zur Försterei
Eichberg und von dort ühor Brück nach Kewa. In eineui (Jraben zwischen
Bruck und Rewa fand ich CaWfrirhe autvmnalü L. Am Strande bei Rewa sah ich
httnilg Seneeio riaromts h., Sper<)ularia salina Presl., Erythraea iinarii/olia
Pers., (Mrtium arvense Soop. mit weisser BIQthe, und eine ganz niedrige stengel-
loae Form von Ackillea AHllefolhtm L. die fast das Aussehen einer Alpenpflanze
hatte. Von Rewa ging ich so woit ich vordringen konnte am Seestrande
längs dem Moor, wo ich J/»//Vfv/ Ga/c fand, hin, Iiis mir breite Wasserläufe ein
Ziel setzten. Hann ging ich bei -trriiienclem T?( tr<Mi in das Moor hinein und
quer durch nach I^resien. Die l>ei uns in Westprenssen ziemlich seltene
Sanffiiifiorhti offirlnnliH L. sah ich zwar ziendii'h häulii;. konnte sie aber hindernder
Gräli(n) wenen iiii Iii erlangen. A'on Hresin kehrte ich dann aut" l'estcm Wege
iu voller Dunkelheit nach Rheda zurück.
Am H. nahm ich mir in Rheda ein Fuhiwerk nach Rrockow, woselbst ich
im Kruge mein Quartier für acht Tage aufschlug. Am Nachmittage machte ich
noch eine Rxciirsion über Zarnowitz nach dem Zarnowitzer See bei liübkau.
Ich will nur benierk<'ii. dass ich in Krockow Vcrheno o/jicinulit L. und an der
Chaussee ein Exemplar von ('arduvH niitaits L. fand, so wie bei Zaiiiowitz
Hvlni^ Wuhlbeiyii Arrh. Am i>. ging ich wieder zum Nordufer des Zarnowitzer
Sees, wo ich Scirput wtaceua L. und ßiyum intermedivm Br. 6c 8ch. fand;
dann über die pommersdie Grenze in das Werchotziner Moor, woselbst Myrioa
Galt h. und Erica Tetralue L. in zahlloser Menge wuchsen; wendete mich dann
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wieder znrftek Qber die preusRinche Orenxe mid ging längs dem Grenzfluftschen
I'iasnitz gogeu dio See herab. Auf <lon Ruinpfigen bobuschtcn Wiesen fand ich
zahlreicli: Laterpitium pt-nlenicum L., Inula »aUcinu L., Gladiolus imbriratus
L , /»V» Htbinca L.. let/UTO tiur mit Frücliteii. ('are.r ilixfnm L., Thalicfrvm
jl<irii))i L. nebst der var. niitrictnix Lej., welche neu lür I'ieussen. und ülterall
Mi^nra Gale L. und K/ico ']\irali.r \i. leli ülierstieL' dann die Düucn und jring
eine Strecke längs dem Strande, fand liier aber ausser den gewöhniiehslen
Strandpflanzen und Anihtfllü Vulneraria L. var. maniimu auch nicht das Geringste.
Ich ging daher wieder fiber die Dunen surück und Ittngs d«iflelbcn in den kleinen
Wfildem, die sich an ihrer Innenseite hinsiehen. Hier wichst in Menge
lagtutrum vulpure L. und mit schönen reifen Frfichten Rihi$ rubnun L., so
wie auch IL nigrum L. und R. alpinum L. Bei Widow wendete ich mich rechts
nnd ging iiber Karwenbmch, einon grossen Dorfe, welches mit seinen üppigen
Peldeni und Wiesen an dio Woichselniedorungen erinnert, dünn über Lankewits
nach Krockow zurück. Den 10. ging \vh über Gelsin nach dem Sobienwitzer
For8tl)elauf, woselbst ich ./»<«</<*>*w>«»m« f/dr/xifa Sehrel), Hnid: dann bei Kartonchin
an den Zarnowitzer See. länprs dessen Siahiler und dui-eh die l'>riie!ie, wo hiiulisr
fh'ju/ulriila ruhiiirix wuchs, nach l{ausciirli<l(tl 1. ilurcli ileii Fi>rstbe|;tut'
Nadolle, wo icli RuhuK liniliiln W. A; N., Hirrtiriuni /(Ii ril/dti/ /II W'illd., l 'irruHfllo
cuvafa Schimp., neu lür i'reuHsen. IHrranuni majux 'l'urn., D. lont/ifolium Iledw.,
PterigynanSrum ßli/orme H«dw., I!i/pnvm reptile Michx., //. contignum Kitcs.
und Scapania tompaeta N. B., neu für Proussen, fand, nach Friedrichsrode;
png von dort bis gegen ßurgsdorf, wendete mich dann wieder in den Wald
nnd ging die Berge herunter nach Nadollc, welches in der Mitt«? des Westnfeni
des mAchtigen mit schön bewaldeten Bergon umgebenen Bees wirklich eine
reizende I^ge hat. Darauf ging icli läng.s dem See bis Rockendorf und fand
unterwegs Verom'at o/nira Fr. und J'oli/juuh'um rulijure L. var. (ivrltmn Milde.
Jn Reckendorf wurde mir gesagt, das» das NOrdufer des Sees <les hohen Wasser»
Standes weijon nicht zu jiassiren sei. nnd ich Tnnsste daher mit dem jrrossen
Uinwe^'e iiber Wiercliotzin nach Kioi-knw zuriick keinen. I»en II. madife ich,
da e.s am N'ormittai; rcsinrte. nur fiuc kh-iiic Tiiiir Iiis zu dfui Walil«- bei der
Ziejjrelei nnd Jafcrhot". Hier eitVfuti' ich niii-li .'ni di-n schoin-u ;dtfn Fichten
und so gruHseu alten Lärchbäumen, wie icli die iu unserer Fruvinz nueh nicht
gesehen habe. Idh fiuid warnest Lmsvla alhida D. 0. und Cireaea lutetiama L.,
B^toeomium loreuM Schimp., neu fftr Westpreussen, nnd Hyloeomium brenrottre
Schimp. Dm 12. regnete es fast den ganzen Tag, nnd ich musste mir mit
dem Umlegen nnd Trocknen meiner Pflanzen die Zeit vertreiben. Den 13. machte
ich «ine Ezcnrsion nach dem Outen See, wo ich aber ausser Scirpus tetaceu» L.
and Atnchwm teneflum Br. & Seh. nichts Homerkonswerthes fand.
Den 14. ging ich über Lissan, wo ich auf Leinleldern häulijr CuKcuta
Epilinuni L. fand, nach der Robatzkauer MFdde. wandte mich von dort links
in die Br&che, iu denen sich sehi' zahlreich Juucu» obtmijhru« Elu'h., (Vadium
MarUtu» R. Br.^, und gaax im Wasser stehond, sehr lang ausgewachsen Seirjm
patieißot'u* Laghtf. fanden; dann in den Bncbenroder Wald, wo ich wieder be-
sonders anf Steinen Byloc<mium loremn Schimp., U. bremrottr« Sdiimp. so wie
FVttllania Tamaritei N. B. fand. Von dort wieder Ittngs den Brfichen, wo
Seuti/raya Ilircuhts L., Phiguii-tilu rulffan's L., Drosera lom/ifolia L., Rumex
aquaticua L., Mifiuca Gate L., Epipncti« pulwtris Crntz., LIpuris Lcmelii Rieh.,
hri/vm vliijiiKmtw Hr. «fe ScIi., Palutlella gquarrosa Elirli-, PkHamotü calearea
Br. <k Seh., IJifpuu/n li/copoilioiJes Scliwäf^r. und Preisftia commutata N. E.
wiu'hs, Itis zur CliausHee, und auf dieser über Sulitz und Mcnkew itz nach Krockow.
Don If). Iiinderlc mich wieder häutifj^er Hegen an weiteren AusfÜigeu. Den lü.
ging ieh iil»er Karwenhrueii his Wi(h)W, und dann theils ausserliall) theils iniifr-
hal)) der Dünen, bei Karwen vorbei bis zum Habiehtsberg. Die Dünen iiud
den Strand fand ich wieder gänzlich unergieliig, innerlialb der Dünen war iu
den Waldern häutig Epipmii« luiifolia All. und Lii/ut<fntm rulyure L., und
überall an den Brüchen Mi/rira Gale L. und E^^ica Tetralijc L., so dass ieh
*) In dem botanittcht'n Rt'iseliericht des Dr. Abromeit im Bericht des pretissiiMrhen
ttotaniachen Yereius vom J. 18)S<( befiudet uicb ti. Ol eint; Fiitwnote, in weicher mir ein pflaozeD-
geographisober Trrtbnm, ef. Bot. Gratralblatt 1883 Nr. 47, S. 351, htiidelit* Ctsdivm Marhn»
■iiObgewIcMn wird, indem ich dMaelbe »Is eine w«stlieht> Pflaose bezeichnet, während e» doch
nach Ivedi'lKHir's Flnnt roffii-a hin nach AHieii hin vorivoinmt. FeriuT sii die l*flttn/e auch «hun
östlich der Weichsel in Westiireussea uml Oatpreusaea aufgefunden worden. Dum ich die Auf-
findung in Preuwwn östlich der Weichsel in den Belichten des pn>usB. lH>t«iiidi«n Vereins üba-
sehen habe, ist mir «ulhneDd, da ich dlesetben mAob deswegen sehr »nfineritsam dnreblese, weB
der b^'Haiftc Verein seine Kräfte Torzugswei.He auf WcKtpreiissen big zu den Thoren Danii|i
concenlrirt. I^och erklare ich es mir durch den Umstand, dasH man beim Durchlesen der Tape«-
buohauszüge, in denen die Namen ult recht gewubulicher i'danzeo bis zwanzigmal wiederholt
werden, leiobt gtrade du Wichtigste AbersiehL Wie dem weh sei, leb mnss mich eine« Flfiebtilr
keitsfeUers wdnildlg bdunnsn, für dessen Bcrichtlgiing ioh nufllobtig dnnkbar bin. Wenn Amcw
ohtimißiini» neuerdings in Curland gefunden worden ist, was mir unbekannt, da ich Icidsr die
Flora von Klinge noch nicht gesehen. 80 beweist diese» gegen meine Beliauptung deH weit Öst-
lichen Vorkommens weBtlicber i'äanzenformen längs der Ostseeküst« nichts, denn in Curland wird
er woU luHun weit ven der Küste entfernt Tonkoninen Icdnnen. Femer wild der Aasdmelt
dringen" als zweideutig bemängelt. Ich gla<ibi> da!<^8 ihn jeder der nicht absichtlich tniBaventebtA
will, nur Iii-« einen bildUciien Ausdruck suffassen wird» mit dem ich eine sogenblioküch besteheads
Thstsache bezeichne.
So weit des Seohliehe. Es »nss mui Idder »ber «ueb die Fom sur Sprache kominsn. Oes
Ansdnuk „Unwlssenhsit*% den nmii sonst in geattketer Gesellsehnft ntsnuden in's Oesickt n
werfen pflegt, wurde ich als eine jugendliche Ungezogenheit glauben ignoriren zu können, wess
er etwa in einer selbst-ständigi ii Hcliritt des Herrn Dr. Abromeit vorkäme; da dieser Bericht
aber unter der Aegide des preubaidcbeu botanischen Vereius erscheint, so hätte man doch en»'arten
können, dass er dureli den Bothstlft der Bedaetion, der sich dedi bd sadersn Oelsgenkeltsn sdr
gewandt gescfgt Iwt, entftent weiden wire. Bei näherer Betrachtung der Sache finde ich aber,
dai<s diese Beleidigung weniger meiner T'cnion gilt, die wohl zu unbedeutend und unschädlich
erscheinen mag, als vielmehr dem westpreuasisjhen botanisch -zoologischen Verein, dessen Vor-
siuenden der Unwissenheit filmfübren zu können man sich ft«ut. So glaube ich denn dsse SMS
diesss Neueste sn den früherm Liebenswürdigkeit«« legen kann, mit denen Herr PloiHMir
Cas|»ary die Stiller und Förderer des westpreussiscben botanisch-zoologlsekeu Vereins liedscht
hat> und ich freue mich in so guter tiesellsohaft su sein, äapienti sati
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also oinoii zusanmionbängciKlcn Zug dieser beiden Pflanzen von ]*oniniern längs
der Küste bi< nach Ilcla kdiiHtatircn kann, denn sie finden sieh hier überall
wo irgeiul eine jtassende Lokalität. Ausst^-deni fand ich auch hier häutig Ju/huh
Gerardi Loisl. Länga dem Czainau-Flüsschcn, in dem ieh auch Elodea canadenais
Hich. sah, ging ich dann bis Czarnau-Mühle und über den BiUwa- Bruch, wo
icli Sphaynum rigiävm Sehlmp. T. ivflfMt«fifm und SpK Girgensohmi Rius. ÜMäf
ftber Karwenhof, EarwenlmiGh und Lankewite mr&ck. Am 17. fuhr ich fiber
Bbeda nach Hanse.
Dieses war im Torigen Jahre meine letzte grossere Reise. Spater habe
ich nur noch in der Nfthe Dansigs botanisirt und selbst noch in dem milden
Winter manches Neue geflinden.
Ich lasse nun noch die Verzeichnisse der von mir auf Htda und in der
Umgegend tod Krockow gefundenen (lofUsspflanzen folgen. In dem rd)rigen
(Gebiet war mein Aufenthalt doch nur ein zu fluchtiger, als dass eine Aaf>
zeiehnong sämuitlicher Pflanzen gelohnt hätte. Ausserdem gebe ich noeii ein
Verxeicbnisü der von mir im vorigen Jahre gefundenen neuen und seiteueren Moose.
Verzeichniss
der Ton mir in den Tagen yom 13. bis 17. Juli 1883 auf der
Halliinsel Heia beobachteten Gefässpflanzeu.
Rtummcuhit aar L. Bei Heia.
— repaw L. Nicht selten.
— idUtaius. Nicht selten.
Chelidonium majus L. Bei Heia.
Si^fmbrium officinaU Scop. Bei Heistemest.
— Sophia L. Häufig um die Dörfer.
E!rynmum eheiranthoides L. Nicht selten.
Thla><fv' arvf^me L. Bei Kusfeld.
Cop*t?Ilf; Ihirmi panioris Mnch. Nicht selten.
CakiU maritima Scop. Häufig.
RaphunuH RapItoniKirnin L. Häufig.
Viula canina L. Ziemlieh selt^Mi.
— — V. einectorum. Häutiger.
— trieolor L. v. st/rtica Flörk. Häufig.
Lhostra roiundifolMi L. Nicht selten, auch auf Sand.
Polyyala vulyarU L. Nicht selten.
&iUnt nutam Ii. Nicht selten.
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M4a$tdnmH rubrum Ork. Bei Kiufeld.
Sagina proeumbem L. Häafig.
— nodoM Fenxl. Nicht selten.
Spergula arvauu L. Häufig.
— Maritami Bor. Bei Helft.
Sperguhma wUna Preal. Nicht selten.
Honckenga pqfUnde» Ebrb. flftulig.
Sietlaria media Yill. Häufig.
— graminea L. Nicht selten
CerasHum »emidecandnim L. Häufig.
Limim ('(ithariimm L. Nicht selten.
Radiola liinn'ilt'H Giiiol. Bei Ccynowa.
Malva ne(jlei'i<i Wallr. Nicht selten.
— rofvndifoliu L. IJci Iloisternest.
Hiipei^inim peij'omlum L. Hei Kusfeld.
Ononiii ftjnnoHa L, Hei Ccyiiowa.
AnthylltH Vulneraria L. ß. imiritima Schweigg. Auf allen Dünnen sehr liäufig.
TriJ'oUum prateme L. Niclit selten.
— arvease L, Häufig.
— rtpen» L. Häufig.
— minus Sm. Häafig.
Lotus eomieulatu» L. Nicht selten.
— uliginotui Schk. Nicht selten.
Vieia Oraeca L. Nicht selten.
— angwH/olia Roth. Nicht itelten.
PUum maritmvm L. An den Dfinen von Kusfeld bis Heisternest sehr häii%
«ich am HeiHternoster Leuchttburm.
Lathgnu paluster L. Bei Heisternest.
Prunus gpinota L. Bei neislornest
Rubus mherecUtH Anders. Häufig.
— plicatuH W. et N. Nicht selten.
— I^prengelii W. et N. Hi'i lleisternost.
— Radlila W. et N. Hei Heisternest.
— Ihllardi W. et N. Hei Heisternest.
Coniarmn pulustie Ii. Nicht selten.
Potentilla amerina L. Häutig.
— argmttta h* Nicht seltm.
— eolUna Wib. Bei Heisternest. |
— Tormentüla Sch. Nicht selten.
Rota eamna L. Bei Heisternest
— rubiginotmL. Auf den Strandtriften vonGrossendorf bis Geynowa s^ häufig.
Sorbut aueupana L. Nicht selten.
EpiUMum anguttifoUum L. Häufig.
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Tferniaria plahra Ti. Häufig.
Sedum aae L. Häufig.
Sempertii'um fectorum L. Sf^hr viel aiil Dächera iu Kusfeld.
Syärocotyle vulyaris L. Häufig.
Brynffitim maritimum L. Häufig.
Ph^n/dla Stutifraga L. Häufig.
Peueedamim OrtOMlinum Mnch. Häufig.
EeracUum nbirieum L. Häufig.
Dauetu Carota L. Bei Heia.
Tonli$ Anihnaeut GmeL Bei Heia.
Galhm Aparine L. Nicht selten.
— «Uffinotum L. Häufig.
— jHditittre L. Häufig.
— MoUugo L. Häufig.
Erigeron canadengta L. f^ci Heia.
Inu/a britanica L. Bei Hcla.
fildefix iripnHitu.^ L. Häufig.
Fdiiqn III in nun Fr. Häufig.
Helirhi ij.su nt (ir> luirium D. 0. Nicht Selten.
Arteiui-^ifj Ahsiiilhiuni L. Häufig,
— cumpetitriH L. Häufig.
— vulgarit L. Nicht aelten.
Aekillea MlUfolium L. Häufig.
iMieorta CAamomtV/a L. Bei Heisternest.
OnftamtKemum inodontm L. Nicht selten.
Tcmaeeium vulgare L. Nicht selten.
Smeio vulgarU L. Nicht selten.
— vueotm L. Bei Ensfeld und Hdstemest.
— nlwOieut L. Häufig.
— vemalU W. Kit Ein Exemplar bei Heistemest.
Cinmm Umceolatum Scop. Nicht selten.
— anense Scop. Häufig.
Onoj)ordon Acanthium L. B«>i Heia.
La/'7>rt mayor Gacrtn. Bei Heia.
Lappa minor D. C. Bei Hcla.
— tomentora Lam. Bei Heia.
Cenfaurea Jacea L. Nicht selten.
Leontodon autumnali» L. Häufig.
Tragopogon pratemis L. Bei Heia.
üypochoeri» radicata L. Nicht selten.
Tmammn offiemaU Web. Häufig.
laamea minraUt Lobs, Nicht selten.
Soneku» olmveeue L. Nicht selten.
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Sonchua artmuM L. Httofig.
Hiaraciwn PiloteUa L. Sehr häufig.
— xnilgatwn L. Nicht selten.
— tmbdhOwm L. Httofig.
Jariotu montana L. Häufig.
Can^anula rotundlfolia L. Häufig.
— rtqnmculoiiles L. Nicht selten.
— perncifolia L. Nicht selten.
Vaccinxum Myrtilhi» L. Selir häufig.
— vliginomin L. Bei Heia.
— Vitü Idaea L. Sehr iiäulig.
— Oxtfcoccoa L. Bei Heia.
Aritotitaphylos Uta itrxi Spr. Bei Heia.
Caüuna vulgaris Salisl». Sehr häufig.
EiHca Tetrali.r L. Besonders nahe bei Heia häutig.
Ledum palutstre h. Bei Heia häufig.
Pirola chloramiha Sw. Nicht selten.
— mmor L. Nicht selten.
RamUehia §eeunda Ork. Häufig.
ChimopkUa vmbellata Nutt Nicht selten.
Menytmthet tri/oliata L. Häufig.
Erifthraea Ceiaamimn Pers. Bei HeU.
— UnariifoHa Pers* Nieht selten.
— pulchella Fr. Nicht selten,
Comvolvulus sepium Ij. Bei Heistemest.
— arfMtm» h. Bei Heia.
Anchma arvemia M. B. Nicht selten.
Cynoglomtm ofßcinah L. Bei Heistemest.
Si/nipfii/fum officinale L. Häutig.
Solanum nüjrum L. Häufifr-
— Dulcuinura L- Miclit selten.
Hyosq/aniu« niijer L. Nieht selten.
Linaria Loeselii Kchweigg. Nicht selten.
— vuigaria Mill. Nicht selten.
Feroniea acutellata L. Nieht selten.
— oj'ßcinaU» L, Häufig.
if(0ia«iq»^r«m prateme L. Häufig.
AUetoroUq»kM» maycr Rchb. Häufig.
Evphratia ofßänalü L. Nicht sdten.
Lyeopiff «uropoMM L. Nieht selten.
Lamium album L. Bei Heia.
Siuchyn palttstri» L. Nicht selten.
Ballota tUgra L. Häufig.
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Lumntnf Cardiaca L. Bei HeU.
SeuteUaria ffmUneuhia L. Nicht selten.
IVundla mUfforit L. Nicht selten.
Cmiimeulus vn'nhnu« L. Bei Oeynowa.
GUnue marUima L. Häufig.
Armerta vvJgari» Willd. Nicht a^t^
Plantago major L. Nicht selten*
— lanceolata L. Iliiufig.
— moriiima L. Nicht selten.
SaUola Kall L. Häufig.
CKenopocUuM album L. Häufig.
— glaumm L. Nicht selten.
Rumex entpu» L. Nicht selten.
— Acao9a L. Nicht selten.
— Autogdla L. Häufig.
Poi^fonum amphibium L. Häufig«
— Ug^athtfoUum L. Häufig.
— Perncaria L. Häufig.
— aviculare L. Sehr häufig.
— ConvolvvJu^ L. Häufig.
Empel rum nii/rum L. Häufig.
Tithymalus helinsropim L. Nicht selt^l.
üriiea wem L. Häufig^
^ iMea L. HMiifig.
QiMTCM peduneulata Ehrh. Wohl nor angepflanxt.
Bttula alba L. Nicht selten.
— pub«9eeH9 Ehrh. Nicht selten.
Almu glmHiuna Gaertn. Häufig.
— incana D. 0. Nicht Selten.
Saiia alba L.
— daphnoides VilL
— t^i'mitialü L.
— nigricans Fr.
— cinerea L.
^ awrj^a L.
— repem L.
Populut tremula L. Häufig.
— «^a L. Nicht selten.
Alüma Pkoitago L. Nicht selten.
TV^Iodbtn monftmim L. Nicht selten.
Ruppia maritima L. In seichten Meeresbuchten bei Heistemcst.
— roHeüata Koch. In einem Wasserloch zwischen Grossendorf und Ceynowa»
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T\fpha Latifnlia \t. Häufig.
— otipuxfi/oh'n L. Ilütlfiji:.
OnhtH mani/afa L. Bei 1 Iristornest.
LisUra orafa K, J3r. \Un Heistcrnost.
AUium oleraceum L. Bei IFciKterneBt.
Pol}fg(matmmlonceps Mnch. Bei lie iBternest.
Convallaria majalU L. Nicht selten.
M<i^a$ithmiwn bifoUum Schm. Nicht selten.
Juneiu eonfflomeratut L. Häufig.
— ^^unu L. Htalig.
— halticus Willd. Hftnlig.
— ßUfomiis L. T läufig.
— articulatw L. Häufig.
— Hquarrosua L. Häufig.
— Gernrdi Loisl. riUnfig.
— hvjfoniiis L. lJauli^^
Luzula erecta DtTv. Nicht .selten.
Heleocharis imlustris R, Br, Häufig.
SeifpUM Tabemaeniontani Gmel. Häufig.
— maritimuB L. Häufig.
Eriophonm vaginattm L. Häufig.
— auffuttifcUim Roth. Häufig.
— kaifolium Hoppe. Nicht selten.
Carex arenaria L. Sehr häufig.
— muricata L. Nicht selten.
— stellulaia Good. Nicht selten.
— eanescenfi L. Häufig.
— itfrirta Gooci. Nicht selten.
— vulf/aris Fr. Häufig.
— Pset/do-Cyperus L. Nicht selten.
^ jili/ormü L. Häufig.
.^«^AodMiftfAiim odoratum L. Häutig.
i%2«»m pratenM L. Häufig.
AgrotHi vulgaru L. Sehr häufig.
CalamagroOi» Epigeiot Roth. Häufig.
iiin<)pA«7a arenaria Lk. Häufig.
— baltiea Lk. Nicht selten.
PhtagmiUi communis Trin. Hänfig.
^«ra caetpitata L. Bei Heia.
— flexuosa L. Häufig.
Corijurphorm canescem P. B. Häufig.
Boletus lanafug L. Nicht selten.
, — molliv L. Häufig.
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Avena praeeox P. B. Häufig.
IHodia deeumbem» P. B. Httufig.
Paa mmua L. Httufig.
— nem&ralü L. Nicht seltoli.
— irivialis L. Häufig.
GUfceria dUtaw Wahlenb. Bei Iloisterneat.
Molinia coerulea Mnch. Nicht scltou.
Daciylü glomerata L. Nicht selten.
Feifhicn arundinacea Schreb. Bei UeißtenieBt.
Trith um repens L. Häufig.
Lolium perenne L. Häufig.
Elymv* arenariufi L. HäuGg.
Nardui $tricta L. Häufig.
Pintu nht$trü L. Gewöhnlichster Waldlmiiiii.
Lycopodiwm immdaiMm L. In den D&nen aemlich bttnfig.
— elaoahim L. H&nfig.
— afMM»(uiaia» L* Nicht selten.
EqmUthtm arvenu L. Hftnfig.
— Uimomm L. HUnfig.
itapidtwi» FiUx ma» Sw. Nicht selten.
— tfinulosum Sw. Häufig.
Pim» aquilina L. Häufig.
Pblypodium vulgare L. Bei Heistcrnnst.
Diese 252 Arten dürften wohl mehr ahs die Hallte aller auf der Halbinsel
wa« hs<iiden Gefässpflanzen sein, und daher wiid deren Zaiü wohl kaum
50(J Arten bctraprcn.
Bomerkenswerth finde ich es, dass ich auf der ganzen Halbinsel keinen
einzigen Strauch von Junipems commuiu« üudeu konnte, obgleich dcröclbe auf
dem nahen Festlande sehi' häufig.
Yerzeichniss
der im August 1883 in der Umg^nd von Krookow
beobaehteten Gefässpflanzen.
Tkalietnm aquüegifoliwn L. In den Brüchen unterhalb Lissau.
— ßwum L. Bei Karwenbmch.
— V. nigricam Lej. Auf den Wiesen am Piasnita^FittSB.
Ilepatica triloba Gil. Scheint nicht häufig.
Anemmie nemorom L. Häufig.
Batracliium divai'icatum Wimm. Im Zarnowilzer und im Guten See.
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Ranvnnilus FlcmntnUi L. Gemeio.
— Lin<ju(i L, Häufig.
— lanvginoim L. Nicht »elteiu
— acer L. Gemein.
— repen» L. Gemdn.
— Kelmttu» L. Gemein.
CaUha palugtru L. Gemein.
Aetaea tpicata L. Nicht selten.
Derber IS ruhjaris L. ]in Ilohlweg swischen Krockow und Gelsin.
Nupliar luteum Sin. Häufig.
Papaver Rhoea« L. Nicht selten.
— Aryemone L. Nicht selten.
Fuman'n o/ßn'nalis L. Hin und wieder.
Aast Ulf in m /o'lrfxfn' R. Rr. Hiiufig
Turritis glahra L. Am Guten See.
Sistftnbrium ofßcinale Scop. Häufig.
— Sophia L. Httnüg.
— T%aUanttm Gund. Am Gnten See.
^rynrnum ekeiranthoid^ L. Hftufig.
StfMtpw arvenn» L. Gemein.
— alba L. In Kartoffelpäiton.
Jf'/Hsum catifcinum L. Chausce hinter Zarnowite.
Thiiifijyi arrentte L. Nicht selten.
Teesdaleo uuth'r(iu/i'< R. Kr. Niclif srlton.
('apseila liurm jiuntori.^ Much. Gemein.
Nenlea p<iniai/(if<t Desv. Nicht .selten.
Cakile maritima Scop. Am Strande vereinzelt.
Raphunu* Rapkanisfrum L.- Gemein.
Viola palvgfris L. Häufig.
— eanina L. Häufig.
— trieolor a arteiuis. Nicht selten.
— ß grandifiora, Hänfig.
Dronera rotwif^i/otia L. Häufig.
— hmji/oh'a L. Brüche unter Lissau sparaam.
J'nrndssio paluxfii'' Nicht selten.
J\)li/(lti/n rvitftirix L. Nifllt häufig.
Si/i'uf iiijlata Sm. Häufig'.
Vixrariii vv Ii iuris Röhl. Nicht selten.
(.'orotiarid Hon n/rvh' A. Br. (Jenieiu.
Melandrium album Grk. Gemein.
— rubrum Grk. Häufig.
Agro9t€mma Githago L. Nicht häufig.
Sagina proeumbent L. Gemein.
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Sagimi nodota Fenzl. Häufig.
(trv&nsiA L. Häufig.
Spergularia rubra Presl. Nicht selten.
Honkenifn pojthu'dex Wahlciili. Am Strände häufig-
Mö/i7'im/i(t iriner via Clairv. Häufig.
Arenaria fierpi/Hifoh'n L. Goniciii.
Stellca'ia nfmorum L. Nicht BClteu.
— media Vill. Gemein.
— JJolottea L. Häufig.
— fflmua With. Nicht selten.
— graminea L. Gemem.
MalaeUum aquaHeum Fr. Häufig.
Ctrattiwn tmideeeMdnMn L. Häofig.
— trwiale Lk. Häufig.
Linum catharficvm L. Häufig.
Radiola linoides Gmel. Häufig.
Malva Alcea L. Nicht solton.
— »ilresin« L. Häutig.
— nefjJcrta Wallr. Gemein.
— rotuntlit'nh'd L, Koi Zainowitz.
Tilia parri/oda Ehr. ilabc ich uui' augepÜanzt geächcu.
Hypericum perfonOum L. Häufig.
— quadrtmgulmn L. Häufig.
~ tetrtgfftenm Fr. In den Br&chen unter Liasau.
Genuinm pabutr« L. Häufig.
— fmaUtum L. ffitadig.
— Robertianum L. Häufig.
Erodium cicutarium L'Her. Häufig.
ImpaiieM Noli längere L. Häufig.
Oxnllx Acetomella L. Gemein.
EvomjmvH etiropaea L. In den Waldein au den DüucQ nicht selten.
Ehttvinus cathartica L. Nicht selten.
Frantjula Alnm Mi IL Häufig.
Sarotkamnus scopariw Koch. Gemein.
Onomt ipMMWa L. Häutig.
— repwB L. JEbkufig.
Anthyllii» Vulntraria L. vor, maritima Schweig. An den Dfinen häufig.
Medieago lupuUiut L. (Hemeln.
IW/o/ttM» pratmue L. Geaem.
— medium L. Gemein.
— arvetue L. Gemein.
— fraffi/erum L. Bei Kanren.
— repen» L. Gemein.
42
IH/olwm hjfbridum L. Häufig.
— proeumbem h. (Gemein.
— minus L. Gemein.
LiOtws cornt u latus h. Gemein.
— vli(ji}wxvn Scfik. Gemein.
Asfruf/a/i/s <7/}/i-i/p/ii///oti L. Ni<-ht solten.
Ovmihvpux jKTpusillus L. Nicht häufig.
Vicia silratu'ü L. Nicht Helten.
— coMsuhica h. Häufig.
— Cracca L. Gemein.
— aepium L. Häufig.
— angwti/oUa Botb. Häufig.
Lathjfru» pratennt L. Häufig.
Orobu9 vennu L. Nicht selten.
— tMherosu» L* Häufig.
Brunu$ PaAu L. In den Widern an den Dfinen.
— amum L, An den LandstraBsen angepflanzt in sehr groaBen Binmi.
ühnana pmtapetala 6il. Gemein.
0mm urhanum L. Häufig.
— rivale L. Häufig.
Bubut mherectu^ Anders. Häufig.
— plicatv« W. et N. Gemein.
— Rndvla W. et N. Bei NadoUe.
— Hellardi W. et N. Häufig.
— Wahlhf'rfjii Arrii. Bei Zarnowitz.
— caetnuts L. Gemein.
— IdaeiiH L. Gemein.
Fragaria vesca L. Gemein.
Comarum palustre L. Nicht »elteu.
F»tmtÜla aamrina L. Gemm.
— argentea L. Gemein.
— proeumbrnu Sibth. Ziemlioh aeltm.
— TammHUa Seh. <3emein.
Alehemüa annfUM Scop. Nicht selten.
Agrimoma Eupotoria L. Hftnfig.
Boia eanina L. Häufig.
— rubiffinosa L. Seltener.
P%rv8 Malm L. Nicht selten in den Wäldern.
Sorbus aucuparia L. Häufig.
Crataegtin Oxijacantha L. Häufig.«
— monoijjina .larq. Häufig.
Epilobtutv uiiiiv><iifoiinm\j. Häufig.
— hirsutum L. Gemein.
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43
I^UAium pmßonm Iteti. Gemdn.
— mowtamtm L. Nicht selteo.
— roBeutn L. Nicht selten.
— palustre L. Häufig.
Circaea lutetiana L. Nicht boltcQ.
— alpiiia \j. Nicht selU'ü.
(Jal/ifncfie rernulifi Kiitz. Niciit selten.
(Jeratopkyllum demersum L. (lOtnem.
Lythrum Saliearia L. Gcmeiu.
P^Im Portula h. Am Guten See.
Brjfoma alba L. In Dörfern «n Zinnen, aber wohl mir angepflanit
Hirmaria glabra L. Häufig.
SeimmiAnc ammm L. (Semein.
— ptmmi$ L. Gemein.
Sedum nutxtmum Sut. Hftiifig.
— aere L. Hitofig.
alpinum L. In den Witldem «n den Dünen.
— nirjrvm L El)rn(la.
— nthruvi L. 8olir hautij;, l)i'soinlor8 in den Wttldem an den Dünen.
üitxifnuja Hirrulun L. Brüche unter Lissan.
(Jitysosplenium alternifoliitm L. Nicht selten.
Hydrocotyle vulgaru L. (ieinein.
Eryngiwm marüimum L. Am Strande nicht häufig. *
Grcvte viroHt L. Häufig.
Atgopodivm Podagraria, L. Gemein.
Pm^ndla SoMfraga L. Gemein.
Bemia augiutifoUa Koch. Häufig.
iS/f/??j lafi/oltum L. Häufig.
Cynapium L. Häufig.
Selinum Cai-vifolia L. Häufig.
Angelica xi/veKtris L. Häufig.
Peuveilanuvi Oreoselinum Much. Häufig.
— palxiiftrt' Much. Nicht selten.
Heracleuvi sibirictim L. Gemein.
Laterpitium prutemcum L. Auf den Wieseu am Piasnitz-Flutiä iu grosser Monge.
Daueiu Camta L. Nicht häufig.
Totüi» Antknmim Gmel. Häufig.
Anthrüett$ nlveftrülBiofhk, Gemein.
(^atnp^llum tmuhm L. Häufig.
(hnium maeulatum L. In Krockow sehr häufig.
H»dera Meluc L. Häufig.
Sambuetu nigra L. Nur um die Dörfer.
VSlmrmm Opulu» L. Nicht selten.
44
Aftprrvfa odorata L. Hftnfin^.
Gcdium uliffinosum L. Gemein.
— horeale L. Am Piasnitz-Flnss.
Galium MoUuyo L, Gemein.
Valeriana ejalfata Mik. Häufig.
— (lioi'ra L. Nicht seiton.
Kudittia nrn fmH Coult. Häufig,
Surcim jv-uteiuis Much. Häufig.
Eupatonuni camiahinum Ij. Häufig.
Tmsilago Faifant I,. Häutig.
Bellis pei'ennü L. Häutig.
Erigeron amadeims L. Häufig.
~ tuer L. Nicht selten.
Solidago Virffourta L. Häufig.
Jnula taUeina L. Wiesen tun Fiaaniti-Fluss.
~ britanica L. Gemeiii.
Bident iripartituB L, Gemein.
— emmut L. Gemein.
FUago arvenn« Fr. Gemmn.
— minima Fr. Gemein.
Gnaphalium tüoaticum L. Häufig.
— uliginoium L. Häufig.
— dtoicum L. Nicht selten.
HeUchnjsum arenarium. D. C- Nicht selten.
Arihennsia Ahxintfiium L. Häufig.
— campeMina L. Gemein.
— vulgarix \,. (iemcin.
Achillea Millefoliuin L. Gemein.
Anthmi» atvemis L. Häutig.
— Cotula L. Häufig.
Ckrytanthemtm inodonm L. Gemein.
— Leueanthmum L. HSnlig.
— segetum L. Nicht häufig.
Tanaeätm mdffore L. Gemein.
Seneeio pahuter D. C. Hftafig.
— vulffari$ L. Häofig.
— nlvaüeua L. Nicht selten.
— vernaiis W. Kit. Yereinselt.
— Jacoboea L. Häufig.
(Anium lanceolatum Scop. Gemein.
— palmtre Scop. Häufig.
— oleraceum Scop. Gemein.
— arveme Scop. Gemein.
46
Cardmu nutan$ L. Eine einsefaie Pflanie an der Chaussee bei Kroekow.
— m^pM Ii. Nicht htafig.
Ltgppa ma$cr Oaertn. Gemein.
— minor DL Gemein.
— tomentota Lam. Gemein.
Cemtaurea Jaeea L. Häufig.
— Ct/anus L. Häufig.
— Scabiom L. HäuHg.
Lampmna comrnunix L. Häufig.
Amoaeris miinuut Lk. Nicht Mclten.
Leontodon autumnalu L. Gemein.
üypochoeriB rvüeata L. ^nfig.
Achyrophont» maeulatuM Scop. In den Wttldern an den DIknen.
TorcunieiHii o/ßdnale Web. Gemein.
Laetuea miuvMt Less. Hftufig.
Sonekvs oleraew» L. Gemein.
— arvemnM L. Gemein.
Cnpu Uetorum L. Gemein.
— paludoM Much. Nicht selten.
Bieraeium Piloxella L. Gemein.
— rvlyattim L. Häufig.
— laeviquftim Willd. Niclit Beiteil.
— iimbdUüum L. Gi-iiieiii.
Janone montana L. Häutig.
P/ufteuma tpieatum L. Nicht selten.
Campamila rotundi/olia L. Gemein.
— rapuneulcid» L. Gemon.
— Traehdiim L. Nicht selten.
— patula L. Häufig.
— ptnieifoUa L. Hänfig.
— gJomerata L. Häufig.
Vaeeiniwm Afyrtilhi§ L. Häufig.
— vH^nofntm L. Häufig.
— Vitis Idaea L. Häutig.
— OxycoccoH L. Nicht selUni.
Arcto$tap/ti/lo« Um vrifi Spr. Nicht selteu, iu grosser Meuge im Bilawa-Bruch.
Andromedu poli/olia L. Brüche uutcr Lissau.
Calluna vttlgan» Salisb. Gemein.
&iea TetraU» L. Sehr hänfig in den Mooren längs der Küste, vereinzelt anch
hinter Gdsin.
Ledum pahutn L. Hänfig.
Pkrola ehlorantha 8w. Sparsam.
— minor L. Sparsam.
46
Chimophila umbellata Nutt. Sparsam.
Monofropa Hi/poinfj/g L. rar. Hypopiteifea Wallr. Nicht S(^lt(>n.
Liffustrum vulfjair ]j. Hiiuti^r in don WäMorii au deu Uüucu und in der Schluclit
zwischen Krockow und Gdsin.
Fra.riuun e.FceUior L. Häufig angepflanzt.
Idemfanthes ttH/oliata L. Geiuoin.
Erythtaea Ctntamium Pers. Nidit aolten.
— linariifolia Pen. Bei Karwen.
C<M»vahutu9 anentit L. Gemein.
CvBcuta Epilinum L. Bei Liaaan.
Anchusa arvenai» M. B. Hftafig.
Symp/ii/tum o/ßn'nalr L. Gemein.
Myo»otu pahutri« VVith. Gemein.
— intermedia Ijk. Gemein.
Sotanum niijrum L. Gemein.
— Dufcamara L. Sehr häutig.
HtlOHcifamuH ni(je-r fj. Nicht selten.
Datum Strumonium L, Bei Krockow.
Verbatcum nigrum, L. Sehr hautig.
Sorophularia nodosa L. Hftufig.
— EhrharH Stev. Nicht selten.
Idnaria vulgarü Mill. Häufig.
Veronica teutellata L. Häufig.
— Beceahunffa L. Gemein.
— Chamaedry« L. Gemein.
— o/ßcinalis L. Häutig.
— HrpyUifolia L. Häutig.
— anensis h. Nicht selten.
— Verna L. Häutig.
— aifrentris L. Sehr häufig.
— opaca Fr. Bei Nadolle.
Melampymm mmorcnm L. Gemein.
— prawue L. Gemein.
Ptdieularit palwlru L. Nicht selten.
AUetorokphu major Bchb. Gemein.
Etiphrana offiemaM» L. Häufig.
— Oilontites L. G^ein.
Mentha tiUmtri» L. In Zarnowits.
— aquatica L. Häufig.
— - safiva L. Nicht selten.
— arvt'HJiis L. (iemeiu.
Lyropuf> europai us L. Häufig.
Tkymus Chamaedryn Fr. Häutig.
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47
T^fmut angtuti/oKui Pen. ffiUifig.
Cäkmintha Annoa Ciairr. Nicht selten.
CUnopodSum vttlffore L. Hftnfig.
GUchoma ktderaeeum L. Gemein.
Lamium ampUsricavle L. Nicht eelten.
— purpureum L. Qemein.
— alhum L. (Jomein.
Galeobdolon luteum Iluds. Häufig.
— Tetrahit L. Gemein.
— remicolor Curt. Geuu-in.
Stachys siLcutica L. Nicht 8clteu.
— palugtris L. Gemein.
Mofmhwm vulgare L. Bei Karwen.
Baitcia nigra L. Gemein.
Leamtnu Cardiaca L. HttnlBg.
SeulelUaria gaUriaUaUi L. Häufig.
hvneüa vulgaris L. Häufig.
Ajuga pgramiifnlin L. Nicht sollen.
Verbena o/ßeinaU» L. Hoi Krockow.
Pinffvirula rtitgartH \u ßrüch«^ li<>i Rauscliendorf, liei Liasau und bei CzainioMühle.
Utriculariu minor Ii. Briicho unter Lissau.
LyKimarlnn f/i'/rHijl(»-a L. Häutig.
— vuhjans L. HiiuHg.
— neiHQro6tim L. Nii lit selten.
Anagallis arveiuts L. Iläuög.
BoUonia palustris L. Häufig.
Hamtago major L. Gemein.
— kmeeokOa L. Gemein.
Sakola KaU L. Aof den Dflnen nicht httofig.
Chmepodium ^^ridum L. Häufig.
— aümm L. Gemein.
— polgapermum L. Nicht selten.
— Bonus flenrirvn L. Häufig.
— rubrum L. Häutig.
Atriplej; putuhnn L. Gemein,
Rumea; obtmi/oUu« L. Gemein.
— crif-pus L. Gemein.
— Hydrolapalthum Hude. GJemein.
— vMudmM Scbreb. BrAche unter Liaaan.
— aquatieii» L. Brfiche unter Liaaan.
— ActUtua L. Gemein.
— AeetoteUa L. Gemein.
J^^fygowum BiaUHa L. Häufig.
M
^ od by GooqIc
48
Mi^omim amphihium L. Häufig.
— lapathifoUum L. Gemein.
— Permcaria L. Gemein.
— Hydropiper L. Gemein.
— luinttH Huds Häufig.
— aviculare L. (Iciiioin.
— — r. atupt8iin*ti/tuiin .Nfciss. Gemein.
— Convolrulus L. (ifiutiii.
— dumt'toi^m L. Niclit liaulig.
Efnpefrum nigrum L. Sehr häutig.
TUhifmahu heUo9eapiu$ Scop. Häutig.
— Piphu Scop. Häufig.
Urtica urmu L. Gemein.
— dwiea L. Gemein.
äumuUu Lupuhu L. Häufig.
Faffu» nhafica L. Fast der häufigste Waldbaum.
Quereus pedunruluta Ehrh. Häufig.
— sesgilißora Sni. Seltener.
Con/!uM Avellanu h. Häutig.
C'aryiitvn lictuhiH L. Häul^.
ßefulu alba A. Häutig.
AlnuH (flutinoHu Gaertn. llatiHg.
— ineana D.' C. Au den Düm-u.
Salix pentamdra L. Nicht selten.
— fragau L. Häufig.
— alba L. Häufig.
— amygdaUna L. dueohr. Nicht aelteii.
— viminalu L. Häufig.
— Capna f.. Nicht selten.
— cinerea L. Häufig,
— (wrifa L. Gemein.
— rcpi/m L. (iemein.
— rosmarmifolia L. Nicht selton.
Popultus tremula L. Häufig.
Myriftt Gale L. Sehr häutig an dem Piasnitz-Fluss, bei Karwen und vereinzelt
in den Brächen unter Lissau.
Elcdea eanadem Rieh. Bei Karwenbrnch und in der Ozarnau
StraÜotet ahidea L. Im Piasnits-FlusB.
BgdroOam Mormu ranae L. Häufig.
Alisma Plantago L. Häufig.
Sagittaria tagitH/aUa L. Bei Kanrenbrnch.
Triglochin mantimum L. Auf den Wiesen nach der See an.
— paluitre L. liäufig.
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PotamogetOH natan» L. Häufig.
— per/oliaiu» L. Im Zarnowitzer und Guten Soe.
Lmna trintlea L. Gemein.
— polyrrfusa L. Gräben am Zariiowitser See.
— minor L. Gemein.
T^ka latifolia L. Gemein.
Spanfonium ramowm Huds. Httufig.
Cal/a pabi9trt$ L. Nicht häufig.
Orchi» niarvliiia L. Ziemlich häufig.
rtataniheru bifoliu Rii li. Nicht selten.
Epipacti» laii/olia All. Wälder an den Dünen bei Karven.
— paiustris Crntz. Brüche unter Lisaan.
Li/wm Loexena Wich. Brüche unter Lissau.
Gl(t(hnl„.i iinbi-ic(üux L. Wiesen am I'iasnitz-Fluss häufig.
Irii iihiiica L. Wiesen am I*iaänitz-Flu88 häutig.
— Pi<cii(hiii>ru!< L. Häufig
Aüiuin olttuceinit L. Bei K:ii \ven.
P^lggonaium anceps Much. Wiildi r an den Dünen bei Karw
— multiß&rum All. Wälder an den Dünen.
Convallaria majali* L. Hänfig.
M^aahemwn hifolium Schm. Gremein.
JwuH» eanplomeratui L. Häufig.
— ffvnt§ L. Hänfig.
— gittucu» Ehrh. Hänfig.
— halticus Willd. Am Strande häufig.
— articulaiu» L. Gemein.
— obiMt^oins FAn h. Brüche unter Lissau.
— tquarratu» L. Hänfig.
— eompr<e»stt8 Jacq. Häufig.
— Gerardi Loisl. Bei Karwen.
— hußoniiiK L. Gemein.
Luzula iiiivsa W'illd. Häufig.
— albiila D. C. Wald bei der Ziegelei selten.
— erecia DeAV. Häufig.
dadium Mari«cus R. Br. Brüche unter Lissau.
Rlii/nfimpara alba Vahl. Bi üche unter Lissau.
Bljftmm compreuM Panz. Häufig.
BeteochartB paltutris B. Br. Gemein.
Stirput ietaeeut L. Am Zarnowitzer und Galen-See.
— paudßonu Lightf. Brüche unter Lissau.
— Iaeu9trü L. Gemein.
~ Tabenuumontani GmeL Bei Karwen.
— manHmu§ L. Bd Karwen.
50
Eriophorutn mginatum L. fläutig.
— angustifolium Both. Gemein.
CaresB arenaria L. Oentein.
— vulpina L.' Häufig.
— mvrieata L. Häufig.
— paniculata L. Häufig.
— remota L. Häufig.
— vulgaris Fr. Häufig,
panicca L. Häufig.
— ßava L. Häulii^.
— Oedd-i Ehrh. Nicht selten.
— (h'sfang L. Sehr häufig .nuf den
— Psei/<Jo-Ci/pent'< L. Häufig.
— - vi'ficaiia L. Häulig.
— Jiirta L. Häufig.
Pamnim (rus (laJU L. Hei Krockow.
Phalarix arundnuuca L. Häulig.
Autlio.canthum oJoratum L. Gemein.
Phleum pratense L. Gemein.
Agrottit vulgaris L. Gemein.
— alba L. Gemein.
Apera Spica venti P. B. Häufig.
CalamagroiHt Epigeiot Both. Häufig.
— amndinaeea Both. Häufig.
Amnphila armaria Lk. Gemein.
Helium efusutn L. Häufig.
P/iraf/nu'tes communis Trin. Gemein.
iitVa caespitom L. Gemein.
— fiexuom L. Häufig.
Corynephorus canefccuM P. B. Gemein.
Holctt^ Innafux L. Gemein.
— molli-s L. Gemein.
Avena Hfrifjom Scliicl». Nicht häutig.
— praeco.r 1*. I>. ]läuli<r.
Tn'odia (IrciimhctiH ]*. B. Nicht selten
Ali'lii'a nutanfi \j. Nicht Helten.
Z^(>a meilia L. Häufig.
i^a oftitua L. Gemein.
— nemoralit L. Häufig.
Ghfceria aqua'ica Wahlenb. Gemein.
Glyema plicata Fr. Häufig.
Moliina caerulea Mnch. Häufig.
Dacfglie glomtrata L. Gemein.
Wiesen am PSasuitz-FIusä.
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61
Feftuea ovina L. Gemein.
— gigantea Vill. Häufig.
Bromu» mollU L. (Semein.
Triticum rtpeux \.. Gemein.
Eltfmv9 arencttuu^ L. Gemein.
Lolivm perenue L. Gemein.
— arrense Schrad. Auf Leinäckern.
Nardu« stn'cfa L. Gemein.
Junipcru/i roinnitniiH L. Häufig.
Pi/ius Ä/VfYxA/vV L. GewohnliciiMtor Wal<il>auin.
Picea exceha Lk. Krockower Wald bei der Ziegelei in sehr grossen und alten
Stämmen.
Larix europaea D. C. Ebenso.
Ij^ccpodiwn inundatum h, Anf den Strandtriften.
— elavatum L. Häufig.
JS^uuetum arvetue L. Gemein.
— praientie Ehrh. ITUufig.
— nlvafi'nrni L. Iläaflg.
— pahixtre L. Gemein.
— liiuoHum L. Geraein.
— hiemnJe Tj. Hjiufig.
Ct/ntuptcriM fra(ßlix Ik-rnli. Nicht selten.
AfyitUum Filijc mm S\v. Häutig.
— dilateihm Sm. Nicht Bclten.
— epinuloeum Sw. Häufig.
— cristaium Sw. Bruche unter Lissau.
— Tkel^ierie Sw. Häufig.
Pheffopteri» polypoäioidee Nicht selten.
— Drijopfens F('o. Häufig.
Athyrium Fifi.r femina Koth. Gemein.
Pterh aquHina L. Gemein.
Poli^odium vulgare L. TTäufig.
— — r<ii: auritum Milde. Im Belauf Nadollc am Zarnowitzer
See liäülig.
Xoeli M'ill icli bemerkoii, d.iss idi um Krockow, .sowie ril)erliau|>t nöidlicli
de.s l{h< tlatiiaics kein Ciclioritnit J)itijln/s U. liemorkt liahc. ulitxicicli ich (hich
gerade in der Blüthezoit die.^^er Pflanze dort war. Sie mus.s daher dort ganz
fehlen oder wenigstens sehr selten sein.
52
Verzeichniss
der You mir im Jahre 1883 gefundenen selteuereu und iiir die
Provinz neuen Moose.
JJjlocoiuiuiU lurn'/osfrc St liiiiip. I>ei Kiockow im Wald der Ziegelei luid
bei Bmdionrudc. Zweiter Standort in Westpreussen.
— loiTum Sehiinp. I]l»enda. Neu für Westpreussen.
Uypnum reptile Michx. Köingathal undÜrenlau bei Dauzig. Nadolle bei Krocko».
— Haldonianum Grow. Jäsclikentbal bei Danzig. Neu für Westpreussen.
— eommutatum Hedw. Schmiei'aa bei Danzig.
— lt/copodi<nde$ SchwOgr. Kiclaa, BrQckBclies Moob> Lissao bei Krockow.
— pseudostrananwm C. M. Torfgrftben bei Putzig. Neu ffir Preussen.
— polygamwm Schimp. Brfickscbes Moor. Zweiter Standort in PreiUMin.
Plagiothecivm vndulatum Schimp. Putzig im Walde hinter Zawada.
— Sckimperi Milde et Jur. Ebenda. Neu für Preussen.
Rh}incho8tegium rtn^cifoniie Schimp. Oliva im Park.
Braehytha^um StaA-ii Schimp. Breiitan. Oliva, Neustadt.
— »"f^^f-jt/ w Schimp. Wald hinter l^rcntan. Zweiter Standort in Westprenssen.
Anomodon atiemiatus Hartm. Bei Neustadt.
Atnchum avf/usfatum Br. et Seh. Wald hinter Breutau.
— fcnellum Br. et Seh Bei Kroekow.
PhiloiKtUs calrarca Br. et Seh. Selmiieraii, Kielan, Oxhöft. Lissau bei Krockoir.
Palu<h'Il(i xipitirrom lOlir. Freiidcnthal bei Oliva, Lissau bei Kroekow.
Mi'i'.scd tilii/i/iom Iledw. Kiolau.
Amh/ijodoii (huiliHtfus V. B. ({dingen, Kiclau, Brückschea Moor, Rixhoft.
BryuM hadium Bruck. Freudenthal bei Oliva.
— erjfthroearpum Sehwägr. Brratau, Neustadt.
— intemudium Br. et Sch. Pelonken, Zarnowitzer See.
— Wameum Bland. Strandsümpfc hinter Zoppot
— inelinatum Br. et Sch. Adlershorst bei SSoppot, Oxhöft.
— longisetunt Bland. Gdingen, Kielau. Neu f&r Westpreussen.
— nUginowm Br. et Seh. Kielau, Grossendorf, Lissau bei Kroekow.
WAera nutans Hedw. rar. Hfrangulata Schimp. Neustadt.
Barhitla laevipila Brid. Park von Oliva.
DiBtichium capillaceum Br. et Sch. Rixhöl't.
— iiirlinalum Br. et Sch. Gdingcr Moor. Neu für Preusaen.
Leptotrichum homomaUum Hamp. JUschkenthaler Wald bei Danzig.
I
biyiii^ed by Google
53
Driehodo» eiflindntu9 Schimp. Wald hinter Brentan bei Danzig. Neu far
Prcn^.sf 11.
Fistiden» omtundotdei Hedw. Kielaii.
Dieranum palmire La Pyl. Brücksclios Moor.
Dicratu'lld rutexcrnH Schirnp. Brentau.
— xiibii/titti Si'liinip. Hrentaii.
— nnrofa Soliini)». Forstlielauf Nadolle )»ci Krockow. Neu für Preussen.
Sp/ittffnum riijidi'm Schinn). ITouhude •»ei Danzig.
— — f. compacfum Sclünip. Bilawa Bruch.
— hricinum Spmco. Matern bei Danzig.
^ squarrontlum Lesqn. Patzig.
Sphaffnvm ßmbriaium Wils. Heubude und Heia
Fntllania Tantarhei N. E. Neustadt, Buchonrode bei Krockow.
Seajtama compaeta N. E. Johannisberg l>ei Danzig, Nadollo bei Krockow.
Neu für Prousöcii.
Ftduia ammatuta N. E. Gdingen, Kielau, Brücksches Moor, RizbOft.
, I Ii
9»
^ od by Google
54
Bericht
Aber dl«
fortgesetzte botnnische Untereaclraiig des Weichsel -Nogat-Deltas
im Jahre 1883.
Von
Pfarrer Preusd^oiT-TAansee.
Auch in diesora Jahre ha))o ich mir die weitere hotatiiachc Erforschung
döß Wcichsel-Nogat-Dcltas angclej^cn t^ciii laescn und v.n dem Zwecke vcrschicdono
Excursionen geniaclit, die ich nachstehend mit den dabei gemachten bemerkens-
werthcn Funden angebe.
28. Mai 1883 von Tannscc über Lindenau nach Ilalbstadt an den Nogat-
damm. Zwischen Lindenau und Halbatadt: Arabi$ arenosa am Wege imd selbst
hoch oben auf Weiden prächtig bl&hend. Auf dem Sande ror Halbstadt:
Hemiaria glahrUf Vicia lathnraidei, Andrasact i^en1rianaU$f bisher einziger
Standoi-t im Ctebiet; Ontmi» arveiuii, Carum Carvif wenig; Ceratlwm umidt'
candrvm vor. glutinogitm, Potenfilla cinerea, T^kjfnwt Aeinot, Am Fangdamm
des Braches: Carex Scltrebet-i, Ih'lli» percnnnit, was im Gebiete nur sporadisch
vorkoinraf. Am Nogatdanim: Fetiia olitona.
31. Mai von Tannsee über I^indenau, Gr. Mausdorf, Lupushorst über den
Einlagcdamm in die Eiid.igc. Ilicrhoi beobachtete ich u. a. bei Or. Mansd^rf:
Kpilobhun avfjvsiij'oliti in mächtig wuchernd auf dem Koyif einer alten Weide; ara
Einlagcdamm: T/n/niuti >,-lr//n,«, Arahis arenosa, ßeli'ie perennis, Fedia o/iforia,
Curex Schrcberi, Anchusa offciuali», Vicia nepium. In den Strauchkümpen:
Thalidrwm ßamm (noch nicht bb"ihend), 1h. aquilegifolium, neu für das Gebiet;
PafewtiUa n^na, Rihee nigruin, ffumulus Lvpulue and Chaei'ophyllum hulbontm.
4. Juni. EichwaldC} Lesko, Neateich: Am Graben vor Eichwalde Equitetum
rilvaticum; zwischen Eichwalde und Lcske auf den breiten W^prftndem und im
trockenen Graben: Lamum maeulalum, MyoeotU htepida, Cochleoria Armoracia^
Twriti» glahra, eine seltene Werderpflanze; Barharaea vuhfaris "R. Br., ein
bttufigCB Unkraut aul Aeckem und Graljenkanten, Carex Sfhreba-i, Lusvla
campestriit, Viola ninina. sehr selten im Gebiet; Fragaria viridis, Comvs mn-
iiuinea, Peta»ites tomentotsvs 1). ('., i'tani'Jina mfirn'^ dagegen scheinen Pritimln
offi-iiialiis und Gtntiana cniriuta, die vor 187Ö dort in wenigen Exemplaren
vorkamen, durch die Kultur verdrangt.
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4. Juli, Tour wie 28. Mai: Bei fialbstadt auf dem Sande: Jatione montana,
Allium oleracivm, Weingaertneria canescens, Helichr(/ntm arenarium ] am Grabea:
(hrht'< i/icurnata, Coronilla rnn'a, Galium Mollutjo häufif^. dagegen verum nur
sjtaisam. Diese beiden Arten sind überhaupt im (Jr. Werder merkwüidig ver-
tlieilt: in einigen Gegenden kommt überwiegend vtrum. in andern jMoUik/o \or,
selten sind beide vereint vertreten. Im Brueh, d. Ii. kleiner durch einen Xogat-
dammbruch entstandener See: Veronica AnaguUis, C'eratophi/llum (lemersumj
Nt^ar luteum, Potamogeton peeiittatut und das grossartigo Moos FontifuiUt
ant^jfreUta L. Anf dem Nogatdamme: AthilUa MilUfoliwn form, tanatü"
contraeta Sehl, Silene UOariea,
6. Juli, Tour: Eichwalde>Neateich: An QrabenbOechungen bd Tannsee:
Lathyru» prat. form, puheeeem DoU, eine hier sehr verbreitete Form, wftbrend
die Hauptform im ganzen selten ist; auf einer feuchten Wiese: MjfOiOtü caeepi"
toea; GoUrnn r&nim häufig, dagegen MoUvgo selten; Naslvrlivm anrcpi^ Rclib.,
eine sehr verbreitete Werderpflanze. Bei Neuteich am Treideldamm der Schwente
fand ich Medicago natirn, JloJrvx lanntiix utid Ariilnillix Vtilveraria zum ersten
mal im (Jcbiet und nur an einer oinzigcii Stelle, w alirf^elit iiilich einge-cliloppt.
9. Juli von T;innsoo filier Irrgang (am Wc^'e viel (Jaliinn rt^nnu, .^oiir wenig
Mollugo), Tragheim (im Dorfe um einen Teich Malta «//ct-s/r/*, l'otcniiUa ^upina
ond reptaru, Rumex maritimue, Alopeeurut genieulaius) nach Dlum&teiu am Nogat-
damm. Hier sammulto ich die seltene Grafiola qf/einali» auf einer Wiese,
Seutellaria hasti/olia, Veronica eeutellata, Rumex tanguineut in einem Wcidenhagj
Cynoeurtu erittaiut, am Damme OMonü tpinota nnd artenai»; Artemma tceparia,
welche Sberhanpt hltnfig Itegs des Nogatdammes vorkommt; Maricnbni^ gegen&ber
am linken Damm Anthemü tinetaria nnd Bramu» teetorttm, Nordeum
fMirinum \\. a. m.
12. Juli £xcorsioii in den Montaner Wald. Zwischen Schönau und Werners-
(lorf in einem WeideuLag: Teun'fum »Sco/v//«»» noi^h nicht blühend, Starhyn
sih-dfira. Vibuniuin Opulun und (/nrmii^ stuiijuincd. Auf dem Sande am AVerners-
dorter Bruchkolk: Grafinla ofpcimili^ sehr zahlreieli, A<frii</ahi< arenarius form.
(flahri'H'enH, Carex (ireiiaria, Aininnpluln tireiKiria Link, IC([insi'i um hiemalc f.
Schleic/teri, l'lantago arenaria, üUene tutariat; am Nogatdamm ol)erhalb Wcrners-
dorf: R»tda btteola, AlgBtum ealtfeinum, Centaurea maeulata Lnik., Campanula
'JVaehelium in 1 Exemplar, sonst noch nirgend lioobachtet; im Montaner Walde:
Viola perncifolia zahlreich, schon in Fmcht; Contalloria majalie und multi'
jiora. Parte quaärifoUue, Orehie bt/oKa, Tritieum caninum form, bretiarietatum
Casp., Carex mltatiea, Euphotbia lucida an einer Stulle in grosser Menge. In
den Stranchkämpen nach dem Canal zn: wieder Teucrium Scordium, Medieago
falcnta var. media.
17. Juli Excursion in den nord-östlichen Theil des Delta über Marienau
(niii Tirabenufer Allium rltwu/c L ) durch Kiickenau (im Dorfe Srirjn/x niarifi»nis)
durch Tiegeidiof nach Tiegeidiagcn. Z\vi.<clicu beiden Ortcu in einem ticicii
Graben: I*otamogeion alpitiua, bei Tiegenhagen auf einem buächreichcn Au.«?lich:
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iMth^ru» paluater, Orchts incarnata, Eptpactts latifolia All. Lyghnachia t/ii/rfti-
ßora; am Canaldamm Rudbeckia laciniata, welche nach (iarcke zunächst bei
Berlin und Görlitz verwildert vorkommende Pflanze sich auch hier in wenigen
Exemplaren angesiedelt hat und st it mehreren Jahren ihren Standpunkt behauptet.
Bei einer Bootsfahrt auf dem VVtMchsel-Hafl' ( anal wurden beobacht<'t: Pota-
fuoyeton lurt'n.-<, per/oliatus und pcciivufux, Villuixin ////»ij'lmiJrs. A^uplmr Jult vin,
Nymphaea alha in grossen Mengen, Hippuris vulgaris nni langen flulheuden
Stengeln. Jiei S t Ubbendorf u. a,: Mcnyantha infolxata^ Ai changelica ofßcinali»,
Ramaieuhtt Lingua, Nastufixum enceps Rclib. Scirput laeuttru. Es ist jenee
eine mit vielen WasBerlttafen kreuz und qoer dnrohsohnitlene Gegend.
1. Angost bei Neuteichsdorf nahe der Schwente Silene it^ata, neu im C«e>
biete; Bromut cenemU,
21. August, Tour wie 88. Mu. Bei Halbstadt am Bruch Mewtha tativc
Bshlreicb, am Damme schöne Exemplare von ArtenUna Seeparia neb«i xahl-
reichen A, Abnntkium, Xanthium italieum. —
25. August auf einem Rnggenstoppelfelde bei Tannsec Gi/psopkila mmraliit
in einem kleinen Tümpel I'ofnmoaeton zoaferifoUa, trkhoidea und als etwas
seltenes P. Berchtoldi Fieb. nach Caspary's Bestimmung; an Weg- und Oraben-
rändern Crepta bienm'g und Pirrix hicracioides, überall häufig. —
29. August in der Schwente bei Gnojan: Potamoyeton peclinatwi in schönen
Fnichtexemplaren und P. pusilla. —
14. September über Gr. Mausdorf, Lupushorst durch die Einlage Iti?
Rohach an der Nogat. Ich beobachtete in Lindenau Alriplex rofteuw, in <icn
StrHuchk;»ui})Cii der Einlage: Senerio paltulosrta und sai'acenicu«, Thalictrum
ßavum und avgvniifolium, Eiyngium planum, Silene tatarica, Coronüla varia.
Alle Gräben voll Elodea eanadenms', in einem Wasscrtümpel Ohara foetida fom,
iMffthraeteata; bei Robach TrifoKvm fragiferum. — Endlidi noch am 16. October
in einem Graben bei Lupushorst gefunden die niedliche Biceia natatu.
In angrenzende, noch zum Weidisel-Nogatthal gehörende Gebiete machte
ich 3 Exkursionen: am 21. Juni und 23. August an den Galgenberg bei Marien-
burg und sammelte (21, 6.) von seltenem Werderpflanzen: Venmiea laHfolia,
Ramtneulvs lamtginotui, Aaanim eurepamtm, Lamium fnaeulaiumj Origami»
vulgare, Briza media, Bracht/podiiimpinnatum, Euphorbia hteida, Lathyrus palueter,
Evonymus europaetia, Vihumum, Opulus und Comua sanguinea. Bei dem Besuch SB
23. August beobachtete ich noch: Epipactis latifolia und Geranium pah^fre. —
14. Juni ging's in die romantischen Schluchten, Parowen genannt, hei
Wengern, Kreis Stuhm, wo sich eine reiche Flora findet: Acnnifuni rariivjcituni,
Gentiana cnidnfa, beide nocli nicht Mühend, Silene nutans, Li/c/mis nihra.
Gcranium Robert lanini), Asuriim CHropacuiii, (jn/eohdolon hiteinn, Viola tniriihihr,
Digitalis ambigun, E<jiii.siiii in Idrmnlr, .^il radcum und protvntte. — Bei rinoiii
Gange in Marienburg vom BurgL^^rt('n nach dem Lehrerseminar am 10. October
beobachtete ich auf den dortigen KartoÜeliickern zahlreich .^InWo/ocAia Clematiti*
und an einer Stelle Mercurialis annua.
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Nachtrag su mehkcn „Beiträgen zur Kryptogamenflon der Frovlns West-
preoBSon."*)
Zti <ien <lort aufgeführten Mooi^cn kommen als neu entdeckt:
Wilma aUiicam i>cli|»r. auf sumpfitri ii Wiesen ziemlich verbreitet, al>oi steril;
nur cinm<il fruktifiLirend 'riiiHicn le Halbstaiit, Juli 1883. FonUnalis anixpy-
reiira, />. im Bnit li hei llallistadt. li.iufic:.
Am/>li/sf,in'inii Koihii. I>. S. Taiiiisce, suiupfipe Wie»«' im Pt^rrlaude 7. Mai
1884, nach v. KliuggraeÜ' eiiu- st-ltene oder bisher über.-ielicuo Art, von ihm nur
bei Marienwerder nnd Loebau gefunden.
Za den Pilsen kommen:
Agariait rdutipa, Curt, an Stih'jr bei Tannsee, November 1883.
Äff. ulmaritu, anf einer Ulme im Wittke'schen Garten in Ncnteich.
am Grunde von Zannpfthlen anf dem katholischen
Kirchhofe in Lindenau, November 188.3.
Pezita violaeea. Fers, auf einem Stubben ebenda.
Lt/rngala ttUnialum und I.M>earpu» vmncotu* in einer morschen Weide
bei Niedau.
Zu den Equistiarreti;
Eqvifieium itrrinfic, form, decunibcns, Orabcnkautc bei Tauusee.
E. pratensc Ehrh. ebenda.
E. fnemale var, Sehleieheri, Wernersdorfer Bruch 12. Juli 1883.
E, Itmomn in einem Graben bei Tannsee.
Zu den Ckaraeeen habe ich neu entdeckt: CAoro /oetida form, lonffebraeteata,
Wasserkehe in der Emlage, Kr. BIbing, 14. September nnd 16. October 1883.
*) 8it>be Beriebt üb„T d. 5. Vemaiinliuig des botaaiwb-xoologUcbpn V«rcio8 zu Kol«,
30. Mai 1H82. ä. 69—76.
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Bericht
über die
Tom 16, August bis 29. September 188S im Krei«e Sehwets
aoBgelilirten Exeonioaeii
TOD
IPm Heilwigr aus Danxig.
Von dem weftpreus^i^rlien hotani.-'ch-zoologi.^rluMi Voreiii war mir der Auf-
trag zu Thoil L'''\vor.!on uiciiie im vorijr<^n Jahn* Iti'irontn'ne botanisclio Durch-
forsehuDg de« Kreises Seliwetz zu volleiidrn. r)rs!iall> luach ich am IG. August
von Danzig auf. um mich von neuem auf (h-n ."^« hauplatz meiner Thätigkeil zu
begeben. Wie im vorigen Jahre l»erichtel wurde, habe ich l)ci meiner L'nter-
sachung die natürliche Tbeilung des Kreises durch das ihn von Nord nach Snd
dvrclistrOmondo Scbwarzwasser bonntzt, und war es mir gelungen, den wost*
Hohen Tlieil des Kreises so durchstreifen mit Auönahme der südlichen Weidisel*
g^nden; es war also diese Gegend mein nächstes Ziel, um an dem £ade der
alten Arbeit die neue sn binnen.
Am 17. Angust langte ich in Koselitz. dem am s&dlichsten im Kreide in
anmuthiger Gegend auf dem hoben Weichsehifer gf 1 'genen Gute. an. Wie ich
schon im vorigen Bericht schilderte, ist dieser i'unkt einer der schönsten im
Kreise, u'id ich glaul»e nicht zu viel zu sagen, w.ihl auch einer der schönsten
am gan/.en Ijaufe unseres an liohen und schönen l'fi'ni so armen Heimathsirome.'«.
Dieser Ort. der so ganz c.\|ȟnirt in Hinsicht seiui'.- landschaftlichen Charakters
dasteht, beherbergt auch eine V egetation so üppig und eigenartig, wie sie in
ähnlicher Weise nur noch einmal im Kreise, bei Sartowitz, wiedci^efiindeo
wird. Der stark kalkhaltige Boden, der sich auch schon ilnsserlich als solcher
knndgiebt, da man an den Abstfirzen der Berge nicht weit unter der Oberfläche
eine Schicht findet, die vollständig durchsetzt ist mit Gehäusen von Mollu&kcn,
die nach Berendt (Marine Diluvial- Fauna in Westpreussen, Abhandlungen der
Physikalisch -Oek onomischen Oesellschaft in Königsberg ^'T. Jahrgang ISlio)
sich den Formen der jetzt in der Nordsee lebenden Gattungen und Arten nähern,
und die derselbe an mehreren Tunkten des unteren WeichscUaufes in groi'ser
l'.alil aufgefunden hat, lasst Pflanzen geileihen. die in der Provinz zu «len
seltenen geboreuj so wuchs auf einem Acker in der Kühe den Gutshofes und
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in Grugarten in der Nihe der Woichsel CmtcalU dwcoiie» L., an den Abhftngen
der Berge Atlragalu$ Cicer L., in den Gebüschen 8ia€hy$ germanica L., in der
grossen Parowe, die nnweit des Ontes sieb nach der Weicltscl hinunterzieht»
Equüetutn maximum Lmk. Dio Weichselufer selbst und die sich in den Strom
hineinziehenden Kämpen beherbergen fast alle Pflanzen, die als charakteristische
Begleiter der Weichsel angesehen werden, ond die der Fliiss zum Theil aus süd-
licheren (»egenden mitgebracht hat. Es linden sicli dort: Ailiilha cartilaginea
Ledeh., Ahnm glutinom iiiraini Kraup«'. Antlwmit arvenni» Ij. f. microcephalaf
Ari ( niixia ScopariaVs . Kit., (.ucii/mlitK lutrcifi /■ fj , fjjjH'i ni< funrus Xj.^KrythraeaCen"
tum iunt Pers., E. puUhella Fr., Cii(ij>/i<ilium iuteo-alln/m L., Juncu« compreuuM
Jacq., Lathyrtu palutier L., Limosella aquatica L., Pofeniilla mpina L., RMhu$
caetiu» h., Rumex veranicui Bess., ü. waritimu L., R. obtunißoi'v» L.« Seirpui
maritintuM Tith^alu$ platyphyllof Scop., Trifolium fragiferum L., Verba$eum
phlomcida L., Veraniea longifolia L., Xanthium ttrvmarium L., X italiatm
Moretti t. riparium Lasch. Als GartenBüchtUng und verwildert in mdireren
Standen hatte sich am Ufer Silybum Marianum Girtn. angesiedelt und ebenso
an den Abhängen Anethumgraveolensh. In der grossen Paro^'o wurden bemerkt
Cirsi'ufn oleraceum x pahitre Sehilde, Evpuiorium rannahinum Ij,, La]>pa tomen-
loea Lmk., Lyr&pu» europnetrs L.. Surrisa prafnm» Much. v. <jlaln'ata Schott., an
den Abhängen (lersellien ThoUrlrum minu» L. v. jle.nixsuw Beruh.
Picht hinter Ko.-elitz treten im Krei.se Selnvet/. \\\v Ilorge weiter von der
Weichsel zurück, während sie in (h m angrenzenden Kreise IJioiuberg den Strom
noch eine Strecke dicht am Ufer begleiten und dem Wanderer oft die über-
raschendsten Ausblicke gewähren, sei es anf^n Sti-om selbst oder in die grünen
Thäler, in denen mitten in ausgedehnten Obstgärten (hauptsächlich Pflaumen),
die sich an den Abhängen hinziehen, die einzelnen Häuser liegen, durch welchen
Contrast ein anerwartet lieblicher Eindruck hervorgebracht wird. Im G^n-
satB zu diesen bmmbestandenen grünen Abhängen ist die im Kreise Schwets
sieb weiter erstreckende Fortsetzung der Borge von Baum- und rippigom Gras-
wucbs gröHStentbeils cntblösst, so das.s häutig der Sand zu Tage tritt. Aber
auch sie haben ihre eigenartige und keineswegs unintere.s.sante Fl(»ra: man
findet dort: AUium olriarcum L., An(/ti/llis Vidutruria L.. AfjniriKjiiH i tpci'
nalt'g L. f. rapilli/olitini Uechtr., eine .si'ltene Funu mit Iiaarfeinen, stark ver-
längerten Cladodicn, die an A. tetmifolitis Lmk. erinnert, llnwclln qrandi-
flora Jacq., ('ampanula »ibirica L,, EtiphruHiu Henxirvm Mart., Genista
linctoria L., Malta Atcea L., Onotdn ttpinosa L., Vlanlayt* arenaria W. Kit.,
Poientilla argentea L , in der Grundform und f. detniwa Joitl., Rom canina L.,
R. glauca VilU {R. Reuteri Godct), f. myriadouta Cliri:$t., R. rubiginCM L.,
ß comota Ripart (als Art)*), Rumejr «eranieu» Bess., Süene ehloranfha Ehrh.,
*) Gerade den Bomb, di« la uosnvr Frovins bisher noch etinis stiernuiUiTHcb behMidelt
«iod, habe idi ein« gaos besondere Beachtung gcHchonkt, und bin kaum an rl. • tu .'^(rauch vorbei-
gegM^Mi (Aue mebmc Zweige mitouaebnea. Herr t. Ueclitritz in Breslau bat die Güte gehabt
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S. inßata dm., Siaeh^ amma L., 8t, reeta L., Tithifnudiu Emla Scop., TVimm
proU/era Scop., Verboieum L^kmtu L., V, nigrum L., F«romca ipieata L.,
mit der Form pol^ar%a.
Zwischen den Bergen und dem Weichselnfer erstreckt sich eine mehr oder
veniger breite Niederung, die von Feldern und zum grossen Theil von sumpfigen
Wiesen eingenommen wird, durch welche ein weit verzweigtes Netz von Abzugs*
grAben f&hrt Man findet auf diesen Wiesen, an den Gräben und Wegrändern :
Arabi* ctrenosa Scop., Brachypodinm ptnnatum P. B., Centaurea Jacea L. mit
der Varietät genuina Koch, Chennpodium nlhmn r^. ß viride L. (als Art), C¥r>
tiumpalusfrc Scop. mit v. seminudum NeiIrcMcli, C. oferaceum Scop., C. anwiM L.,
Cuicuta £}pithjfmvm Murr., EpIpaciU paivstru Cmtz., an dem von sumpfigen
Wiesen umgebenen Toieh bei Treni]»'!, JJifpen'rum letrnpienim Fr.. Ononi»
arventnn L., ParnaaKin pnivxirls L.^ I^icris hiei'acioi(h ft L., Srrophtilaria Ehrhaiii
Stevens , Sattellaria f/alfriculdfa Ij. , Sonchus ari-ensis L. v. heripei Koch,
Tanacetum vulgare L., Tlnjnnis < fianidi'iJrtfit Fr., Vicla nnffuxtt/olia AU., in der
Nähe von Supponinek wiich.s an einem Wegrande Acena ßavescens L. und auf
einem Kleefcldc ebenda FcMuca luliacea Cnst.
Die Aeoker, die auf der Iloho liegen und thcils fruchtbares I.and, theilf;
aber auch ziendich sterilen Saudboden besitzen, zeigen selbst und auf ihren
Rainen und Wegrändern eine etwas veränderte Vegetation, die zum Theil
zusammengesetzt wird aus AlUum vineale L., Carlina wlgaris L., Clinopodium
vulgare h., Euphnma niemoroia Mart., Fumarta of ficimlU L., GaÜimm verum L.,
Beraeleum gUnrieum L., ffemiaria glahra L., Hypericum perforafum L., Lapputa
Myo9oH% Mneh., Pimpinella Sasnfraga L., Poa con^prena L., Seneeio temalü
W. Kit.; auf einem Kleefelde in der Nähe von Czellenczin Cuaaäa Bpith/mam
Murr. T. THfolii Babingt., selten und sehr zerstreut auf den Aeckern Lkuria
minor Desf. Auch hier giebt es einige Strecken Sumpftemdn, die sich an
grössere Wasseransammlungen wie bei Czellenczin, LusGhkofn^ Niewieo^n und
Zbrachlin anlehnen, wovon besonders dio ereiferen in diesem Jahre genauer
untersucht wurden. Es wurden Jedoch nur die in allen Gewässern gewöhnlichen
Speeles gefuDdou: Äc<mu Calamut L., Ceratophgllum dsmermm L., Glguriü
dieBelbt*n ebenso wie tneinc übrigen Pbaocrogamen durcbzusehen, zu berichtigen und ev. zu bestimmen,
wofür kh ihn aaeb litor noeb ndaen engebeailen Dank auMpieahe. Wie mm Htm oulifelgieiita
VcffMiebniRB zu eracben ist, befinden 8icb im Kreise eine ganze Reibe Formen diei^er vifl*
geBtaltifrcn (Tattiing, unttT df-nen einzelne neu für die l'rovinz oder doch wenigstens hier znm
ersten Male mit Sicherheit unteritcbiedea sind, und eine sogar neu für die nord-ost-dcutscbe
Eb«M Iii. Die Bomb gebm niolit weit In da« Imme dm Krrisee, lie komMn beaptaichlieb auf
den Abliingen der Weiebaeiberge nnd in deren Selducbten tot. nnd sieben aioh von dort ans aa
Rainen, Schluchten Vs— 1 Meile weit in das Innere. Nur anf den Beigen, die daa Sdiwarzvasan
bcigrenzen, Icommen noch hin und wieder Stränoher vor.
Wie Uerro t. Uechtritz bin ich Herrn Uarten-Inspcctor Stein für die Bestimmung «ii-r
Fleebten nnd Herrn Bncbbatter B. Sebnlse, ainimtltcb in Brealan, fOr dl« der Mooae m gioeaf
Dank verpüidktet, nnd ldk erlaube mir, den Herren anoli nodi an dieser Stelle denselben In
eiigebensler Wdae anaaodrdolmi.
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ßuitem» B. Br., MyriophyUvm tpicatum L., Nymphaea alba L. Bei CBellenczin
wurde Alüma Flantago L. gramini/olium Ehrh. (als Art) bemerict^ am Ufer
befimd ridi: Carex ßacca Schrb., /. fnekmotUul^ Uechtr., Erytkna pukhdh
Vt. bei CtoIleDG»]i, ziemlidi zahlreich, EquUetum palutire L. poljfikiehjfum
Willd., Om^tkalium ultj/inonm L., Idmotdla aquaUea L., Juneiu 2a<iyro-
earpa» Ebrfa.
Ich war mit dem Gebiet, welches ich von Koeelits aus erreiohen konnte,
gerade fertig geworden, als ich mir in Folge einer in grosser Hitze nnter>
nommenen angestrengten Excursion (am 22. August) einen Schaden am Beine
ZQZOg, der mich zwang einige Tage in Schweiz zu bleiben und doi*t den Arzt
zn consnltiren. Am 25. August war ich wieder so weit hergestellt, dass ich
meine Excui-sionen uufnelimou konnte, und begjil) ich mich an diesem Tage nach
Sartawitz und damit in die mir noch unbekannte zweite liälftc des Kreises.
Die Berge, die sich bei Koaelitz von dem Weichsolufer entfernt hatten,
treten bei Schweiz wieder dicht an dasselbe heran und bcgleiton von hier aus
den Strom bis nach dem circa IV4 Meile entfernt gelegenen Sartawitz, in
welchem wir einen Ort finden, der, wa8 V<'gelation sowohl, wie landschaftliche
Lage und Scliönheit anljeti ifft, nur mit dem eben vej lassenen Koselitz verglichen
werden kann. Auf den Abhängen, die zum Theil mit Gebüsch und Wald be-
standen sind, findet man fast diebelbeu Pflanzen wie bei Xoselitz, wie Silene
ehloranika Ehrh., Campanula aibirica h., ausserdem AntJiericvm rvanotum L.,
Ättragalus glycyphylloa L., Braehiffwdium rihatiewn P. B., Evphratia nemorosa
Hart. ß. yraeiU» Fr., Bieraeium Piloulla Salisb., Solidago mrgattna L.,
IVi/o/wm medittm L. In den Gebflschen worden gesammelt: Rota cavina L.
mit ihrer Varietät LuteHana Ltaian und einer der v. dumaU» Becbst. ddi
nihemden Form, R. tomentoui Sm. in einer in den Formenkreis der R. tomwtota
Sd. t. tfi<r(MRt«fa Cr^pin (als Art) gehörenden nnd sieh der R, corn/oUa Fr.
nähernden Abart, die sehr selten und wahrscheinlich neu i&r die nord*ost*dent8che
Eboie ist, nnd R, rub^noaa L. y. umbeUaia Leers.
Nicht weit von Sartawitz befindet sich dort, wo zwischen den Bergen nnd
der Wdchsel wieder eine breite Niederung beginnt, an den Abhängen der
erstoren ein kleiner Bestand von Lanldiolz, indessen Schatten auf dem humosen,
feuchten Boden eine ganze Anzahl von Pflanzen gedeiht, welche in dein an Lanb-
holz armen Kreise seltener vorkommen; es findet sich dort: Epipactii< latifolia
All. Feviuca giguniea Vill.. L<if/ii/ius niqn- BeiTih., L. remm Bernli. Mrlam-
pyrum nemoromtn L. IHinpinella magna L., Sam'rula (nirojHien L.. Viciu cassuhica L.,
V. tinuifolia Rth., Viola niirobilis L. Die Weil liselkänipen zeigen in der Flora
«lieselbe Zusammensetzung, die schon oben erwähnt wurde, erwähnen will ich
noch: Junnts bujonius L. mit ß füHciculaiwi Koch, von welchem einige Exemplare
ziemlich dem J. ranarius Fers. u. Song, entsprachen, Lathyru« palmter L. in
einer sehr breitblätterigen Form, PimpineUa magna L. Polygala comoMt Schk.,
SoMdn ßumaUH» WaHr.
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Die Hoho wird eiDgenommen von Feldern, die von Schluchten und einsdnen
grösseren Wasserbecken, wie bei Zappeln, Emsthof, Gellen, hin nnd wieder
unterbrochen werden. Diese Oegend war das Ziel einer Excursion, die ich von
Sartawitz ans unternahm, indem ich eiuera zwischen diesem Orte und dem Dorfe
Jungen in einer mehr oder weniger tiefen und breiten Schlucht fliessenden Bache
folgte, dessen Ufer von dichtem Gebi'iäch eingeralimt waren, in welcliem die
Ranken von Hvmuhs Lvjmhs L. und Rubvs mesius L. im Vorein mit dichten
Beständen mehr als mannoslioher Vrfica ilioicu L. häufig den Weg vcrspeiTten;
ich sammelte dort: Arr/ie/iothen/m clafius M. u. K. Cavipunvla ijlomerala L..
6'. jieiHicifnJia L., Ilicrtiriinn ii nihi-Haluin L., I'irn's hi'eracioidi'f L. ß silrattca
Wim. u. Grab.. Pinqntwllu iiKn/na L. , J\ iyau ifraua L., Riiinex crii-pun L.,
Selinum Cio'vifolium L.. Sfachi/f p<iluxtrl>< Tlndivirum (nuiw^tifoliuni Jacq.,
an freien Stellen: lietonica offciiuiliH L., Oirijmnthemuni Leucunthemtim L. und
Rom iomeniom Sm. in einer sehr schönen Varietät, die noch iu Biüthe ge-
sammelt werden muss, R. rubiyinosa L. T. umbellißora Leers (als Art.). Hypo'
ekotru raSieata L. Leoniodon htgptdvi L. a vulgaris Koch, Seteli annuum L., in
dner hObschen Zwergform, Traijopoyon Orientale L. In den Sfimpfen und Seen
bei Oross-Zappeln, zu denen mich dieser Bach fuhi*te, fand ich: Calla paluetrie L.
CtdUtrwke temaUe Kta., C. hamulafa Kta.? letztwe, da steril, nicht sicher zu
bestimmen, es kann auch C. vemalis Kta. v. angveti/olia Hoppe sein, Cares
GoodtnougikU Gay., C. j^anicea L. C. Piieudo^yperua L., Galivm uUginoeum L.,
Linum calharttcum L., MoUnin coeruha Mnch., Uyricphyllvm verticillatum L.,
Verotiica AnagaUis L. Die Felder, die hier zum grossen Theil sandig und
unfruchtbar sind, zeigten mit ihren Raineu: Arabis arenom Scop., Airiples
pututum L., Crepis tectarum L.. Ggpsophi'/a rmtralis L., Ilerntaria glabi'a L.,
Pimpinella Üaxifro<ja L. v. vuira Wühl., Sal^ota Kali L., TithymaluB Esula
Scop., Veronira (irvi'iisis L. Am(ielh_MH'r See. doasoiiUler von einem ziemlich breiten
Snmpfe eingeiahmt werden, soda.-J.s es nieht möglich ist, <len.selben vom Ufer aus
genauer zu untersuehen. wurden gefunden: Eri/thraea puhlwlla Fr.. Stellana
graminea L., St. painsfria Khrh., in dem See selbst: l\>tuinr)<icton In terop/ii/lln$
Schreb. ß (iraminifolivs Fr., P, obtusijoUus M. u. K., P. piuelouyus Wulf., in
einem bei Klein-Zappeln gelegenen kleinen Kieferubestande wuchs die auch im
vorigen Jahre an ähnlichem Orte gefundene Viola Iricolor L. y. mariHma Schwg.
Eine Bzcursion nach dem Schwentener See war ziemlich erfolglos; des grossen
herrschenden Sturmes wegen war es nicht möglich, den See genügend su befahren,
ich bemerkte in demselben nur /rt« Pieud'Acortie L., Nvphar luteum L,
Nymphaea alba L., Pkragmite» eammunU L., PotamogeUin lueen» L. mit v.
acunUnatue Schum., Stratiotee aloide» L. An einem Baine in der Nühe von
Schwenten wuchs Reeeda lutea L. und in einem Exemplar Valenaneüadeiitata "PoVi.
Am 30. August verlegte ich mein Quartier nach Gr. Sibsau, einem Dorfe,
das ziemlich an der Stelle auf den Bergen liegt, wo diese am weitesten von
dem Weichselufer zurücktreten und einer weiten fruchtbaren Ebene zwischen
sich und dem Strome Baum lassen, in welcher neben anderen Fr&chten auch
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pMdtum maiaemm L. äemlich hiufig asgebaot wird. Bald hinter SarUwits,
bei Schwellten, treten die höheren Berge weit Ton der Niederung snrfick und
bilden fiut einen Halbkreia, dessen sweites Ende bei Gr. Sibeau liegt nnd einen
Dorcbmesser von circa 1 Vi Meilen in der NS.-RichtQng hat, welcher von niedrigeren
Böhm gebildet wird, die diesen recht bedeutenden Baum gegen die Niederang
abschliessen. Auf der südlichen Seite bat die Montau, von Norden kommend,
die Berge dnrcbbroclien und ist in früherer Zeit wulil hier direkt in die Weichsel
gegangen, wflhrend sie jetzt in einem sehr spitzen Winkel von ihrer urspriUig*
liehen Riehiang nach N. 0. abbiegt, um schliesslich fast parallel mit ihrem
oberen Laufe nach Norden zu fliessen, sodass sie erst in der nördlichsten Ecke
des Kreises bei Neuenbürg die Weichsel erreicht. Ihr unterer Lauf, dessen Bett,
üaclulom sie den Sibsau-See verlassen hat, sich In-deutend verbreitert, ist von
einem breiten 8aunie 8uni}>tiger Wiesen eingerahmt. Die Niederung zeigt die
schon liei Koselitz erwähnte Vegetation, wahrend die Abhänge nicht mehr den
ausgesjirochenen Charakter der Weichsclbergc besitzen. Auf den Abhängen und
in den Schluchten befinden sich ziemlich viele Rosensträucher, die eine grosse
Vielgestaltigkeit aufweisen; hauptsAchlieh Tertreten war Rosa eamiut L. mit
ihren Varietiten LuMtana L6man nnd dumalü Bechst, wdche typisch nnd in
mehreren üebergangsformen vorhanden waren. Ausserdem wnrden bemerkt:
JL nMffinoia L* /. umhellata Leere, die bei nns häufigste Form dieser Gmppe,
nebst /. uwibelliß<Hra Leere, nnd R, tanuntom Sm., /. nmpHetdew Sm.
{R. tinerategit» Duntort erw,)* Nicht weit von Gr. Sibsan, dort wo der oben be-
schriebene Halbkreis zu Ende ist» und die Berge in einem sehr spitsen Winkel,
nicht unähnlich einem Vorgebirge, in das niedere Land vortreten, befindet sich
eil kleiner Kiefernbestand, in welchem gesammelt wurden: Chimophila umbellata
Matt, Epipactis latifolia All., Latht/ms itilvester L. v. eftn/olius Buek., Monoiropa
Bypopittf$ L. V. glabra Bemh., Mel^m^yrum prateme L. v. lineare Saut., Firola
Wttnor Ii.
Der mehrfach erwähnte Halbkreis wird eingenommen von einer weiten
Sandhaide (welche von nächster Zeit an zum Artilleric-Scliiessplatz des ersten
Armee-Corps benutzt werden soll) und Kiefern lor.st. Zu dieser ebenen Fläche,
auf der ich zwischen liojanowo und Tilla Calamayrostin Epigeio» Rth., Campa-
nula rotundi/olia L., Crepis tectorum L. /. integn/olia, Dianthue arenariua h.,
Helianthemum Chamaecyetue Mill., Birntteimm umÄtfl/aAf» L., in sehr kleiner
niederliegender Form, iOwtota cnttata Ten., ein Exemplar mit an der Spitze
in Lubsprossen answadisenden Aehrchen, Potentilla arenaria Borkh., Sffene
eUoraiaka Ehrh., 8, Otitee Sm., Spergula anenti» L., Veremiea tpieata L. fiuid,
ftUen die Berge, von ehiseben Schluchten unterbrochen, besonders am Nord>
rsade steQ nnd schroiF herab. An ihren Abhängen sammelte ich: AlUum oUn^
«mm Ih, Brmek^fpodi^ pinnatum F. B., Enmm teiraepermum L., Festuea giffanUa
VilL, F. elaixor L., Hieracinm praeaUum Vill, v. pubetcens Wim. u. Grab.,
B. vulgatum L. , Leontodon aulumnalü L,, MeUloius ofßcinalü Desr., Ro9a
tanina L., R* glauca YiU., (ß. Benteri Godet) v. eubamma CSrnst., Scabiaea
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oekroUuea L., 7Vt/tf/nnit monianum L., ülmatia Fü^pendula A. Br. In dem
Walde und den Schonungen befimd sich: B^pipaelii laHfoUa AU. mit r>
viridificta Hoffm.| E. rubigina9a Gaud., M(motropa H^popity L. t. gkhn
Bernh., Ramuehia Hcunda Grcke. Der an don Wald ron ßojanowa ach an-
SChlieBscndc bis zum Sco von Flötcnau und an diesem entlang sieh hinziehen<ic
Snoipf ergab: Uetula pubescens fiiirh., Care.t ßacca ScUreb-, C. Goodenougkii Gav.
mit V. juncella Fr., C. Pseudo^Cypervs L., Galinm uliginomm L., Hieracium Avri-
cula Ij.y II. Pilosella L., //. pruieme L., Moliuia coemlea Mnch., Salur aurita L.,
Senceio palusler D. C, Sonclivs arrensi« L. In dem Mühlontoich bei Pilla. >kr
zum grössten Theil verwacliHen ist, wiinle VvidnuxicUnt crixpuM L., P. pei'foliaiusL.,
in sehr kleinblättriger Form, und P. semipellucidus Koch und Ziz. gelundeii.
Auf den Feldorii war zerstreut Fah-dria vuUjaris Bornh. und in der (Jarleiiliccko
des Gutes Gr. Sibsau ist ächun seit langer Zeit verwildert uud sich dort haltend
Echinopi spJiaerocephalm L.
Von Gr. Sibsan begab ich mich am 2. September nach Baiikau und
lieBS somit die Weiehselgegenden, da der Ton Gr. Sibaan nördlich gelegene
Theil sich schon sehr Neuenburg nähert, einem Orte, dessen. UuigebuDg H. toi
Klinggraeff bereits seine Aufmerksamkeit als Botaniker in sehr grfisdlielNr
Weise gesohenkt hatte. Bfit Bankau näherte ich mich schon dem grossen Wild*
lerier, innerhalb dessen Grenzen Ton jetst an sich meine Excnrdonen aum grOsittt
Theil erstreckten. Längs der Bahn ziehen sich auf der westlichen Seite der Strecke
von BrogOfllaw, einem Dorfe dicht bei Bankaa, an dem Balinhofo Warlubien
▼orfiber, bis zum Sawadda und Gzarne>Sec und über die Orenzc des Kreises binans
ausgedehnte, ti< fe Sumpfpartieen , die von Gräben durchxogen w^en und
kleinere Wasscrbei-ken eingeschlossen halten. Dieses Revier war, wie ich stets
auf Sumpfgegenden ein Hauptaugenmerk gerichtet hielt, das Ziel meiner nächsten
Ext'ursion. Sic ergal): Cavcr (impullacea ('. jlacca Schrei)., C. flava L. ^.
lepiJocarpa Tan>Qh, üederi Fjhrh., C GoodeiKnnjhii Gay. \. juncella Fr., v. tut-
fosa Fr., 6'. limom L., C. panicea L., Eriophorum latifoUum Hoppe, E. pol^-
stachyum L., E. vaginatum L., in der sehr selten beobachteten zweiten ßlüthe
(cfr. Abcheron: Flora der l'rovinz Brandenburg), Epipacti» palustris Cratt,
Epilobium paLuHtre L., Sitraeium umbdlatum L., Ranuncultt» Lingua L., Spaf'
ganium wimmum Fr. in fluthender Form, ütrieularia vut/gari» L., VakrioM
ofßciwUM L. Auf einer feuchten Wiese In der Nähe des Bahnhofes wad»
Carlina acaulii AIL o. cauUiceM Pers., am Bahndamm Attragah»» Oljf^kf^
L., Medieago taäva L., Sp^rgula amenM L,, im Sawadda-See befimd sich is
grosser Zahl Potamogeton peetinaUu L.
Ein interessanter Weg ist deijenige, welcher Ton Bankau durch den Wald
nach Baokauer Mühle führt. In dem Su mpfe^ der sich vor dem Walde befindet,
wurden gesammelt: Andromeda poli/folt'a L., Betula pubneent Ehrb., Ctrcaea
alpina L., Drosera rotundifolia h., Eriophorum polystachyum in riesigen Exem-
plaren, Polystachum spinulosum D C, Rumcr obtusifoliu« L., r. FrimiGr. u. Godr.,
einer seltenen mehr westlichen jedoch in Gentral-DeutschUnd schon herrscheadeD
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Form, Varciunitu vUftivomin L. Am Woj;i' fand ich: Jictri/r/tiuin M<ttruariad
S|»r. in einer klcincu Anzahl von Kxeiniiluicii, Culomar/roxti« (ii'untliHucea Kth.,
C, Epigeio$ Rth., Gativm horeale L. mit der seltenen kahlMchtigen r. hyMopi-
folimm Hoffm., (alä Art), Siiene talarica Pera., die ich im Innern des Kreises
nur an Orten bemerkt babe, die in directem Zusammenhang mit dem Weichsel-
gebiet stehen. Viola comna L. v, lucorunt Bchb. mitunter den ganzen Graben
bedeckend.
Der Wald, der den grOssten Theil des Kreises bedeckt , ist der bekannte
Kiefernwald, mit seiner stereotypen Flora, die nur an einzelnen Stellen dem
Cnteigmnde gemäss oder durch das vereinzelte Vorkomnim einiger selteneren
Pflanzen modifieirt ist. Fast riborall, wenn aiu'h iiirlit g.'iade liäuiig, findet sieh
PulmtiUu rirnalis Mill.. welche sich aus dem nntunter einen dichten Te]n»ich
bildenden ArctostaphyloH Um vrs^i L. vergesellschaftet mit den noch hänfigeren
Varrtnnini Mi/riillus L. und V. Vitix hhim L., ahlielit. Zerstreut durch das
ganze (ieWiet kommt Dumihux areuanux L. und (ji/ji^nji/ii/d Jaiitttjiaia L vor,
welch let/trre ich in dem im voriL'en Jahre durehstreittcn Theil des Kreises
nicht gclunden habe. Dieses zusaminenhungende Waldgebiet wird von kleineren
und gro-srien Siiniplen und Se(Mi unterbrochen, die ganz besondeis im
Norden, parallel der Kreisgrenze, zu einem ausgedehnten IJruch- und Seen-
Terraiu vereinigen, welches sich von) Sobbin-Fliess, nördlich vom Gr. Miedzno-
See ftb^ dw Bntzek-See, dem Gr. Wolfii>Bnieh, Montassek-See nach dem
Udsehits-See hinzieht; durch den Rumatz-See and das ihn mit dem Udschitz-See
verbindende Sumpf-Tarain schliesst sich weiter südlich die Seen-Seihe des Bad-,
Lonkep* und Czame*8ees an, mit welchem das frfiher erwähnte an der Bahn
neb hinziehende Bmcbgebiet erreicht ist. Nördlich und sQdlich dieses zusammen-
lAngenden Terrains finden sieh zerstreut noch kleinere Wasserbecken und Sumpf-
gebiete, welch letztere die Lftnfe der kleinen theils der Montan, theils dem
Sdiwirzwasser zuströmenden Fliesse begleiten. In diese Kategorie zühlt der
aus dem Danziger oder Schinowa-See kommei.de durch den Krakowio-See und
zwei andere kleinere Wasserbecken gehende JBach, welcher unweit Pilla in die
Montau mündet. Sein oberer Lauf war das Ziel einer Kxcursion, bei welcher
ich im Walde l)ei Li|ijMiiken die oben erwühiiten IMIan/.en des K iefernw aldes
uiii den in diesem Gebiete häufigen Hurnriv in boieali- Wim. u. (Jrab., //. hwrl-
iniUtm Willd. r. tritlen/atii tu Fr. un<i dfii gem«'inen Sand- und llaidenpfianzeu
\ erouica ofjicitialis L. und Wri iniiii t m-rid cdiii'-sceiis Hcndi. l'and. .Mit Sli i/I i nnia
detumbem Bernh. sammelte ich in der Nähe von lii|tjdnken Anilio.nnithuia
odoratum L. in einer Form, die der v. umbro9»m C Bolle selir nahe kam.
Am üfer des Krakowie<Sees wuchs liromus lectorvm L. v. glabratum Sond.,
Carex Oeäeri Ehrh., OnaphaUum lutwh-alhwn L., Junnt» lamproearput Elirh.,
Ltuula multißora Lej., Lycopodium annotinum L., Radiola Unoide» Gmel.; der
See selbst bot nur AfyriophyUwu verticillatum L. (nicht sicher, da nur vegetative
Organe gesammelt werden konnten) und Chm'a foetida A. Br.; als bemerkens-
wwth ans einem Snmpfe bei Lippinkon ist noch U(ricularia vulgari* L. in
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schöner Blüthc. In dem in der Nähe der >rontaa dicht an die Bahn stossendon
Theil des Waldes fanden sich: CkimophUa vm/>< !!afa Nutt., LiUuvi M(trf(i</oii I,.
Pirola chloraniha Sw., Foljfffonaftnn ofjirlnitlc All., Rvbu« H<t.riifi(i« L., Trieutali»
europaea L, Eiiio ExeursJon nach cicin liaskowitzor- uikI StclcIino Sof, ilio ihrer
irair/.»'n L.'iii;»' und ljcsi'li:ifVciilnit iiai-li uiit den oIkmi bei Zajjjifln, Enistliol er-
wähnten Sem /iisaninien uehoreii, iolinti' kaum die Mfdie. In l)eidi ii i)crandi>n
sich nur die «rewohidiciieii, nelion liiudiirer erwiilmten Wasti^eiptlanzeu. Aut drn
Jnselu im Stelclmo-See wuclis in grösserer Menge Rubus sauatilif L. und in der
Nähe des Laskowitzor Sees Salix repem L. a. vulgaris Koch, mit prolcptischen
Kätitcben.
Am 9. September begab ich mich nach Gr. Plochotschin, nm von hier ans
die grossen, in dieser Gegend des Kreises gelegenen Seen ku untersuchen. Die
Ausbeute stand jedoch in umgekehrtem Verhttltniss zu der Gi'Osso. Wir haben
hier die grtfsston Seen des Krei^;e^' vor uns, Udschitz-, Rad- und Loiiker-Seo,
denen an Grösse wohl nur nocii der eben erwähnte Stelchno-See gleich kommt
Die Potainogetonen-Flora ist sehr arm und bietet nur die gewöhnlichen Arten,
nur der Czarne-See niaeht eine geringe Ausnahme, indem er die drei zu
yramineu» L. gehörenden P. hctemphijUuii Sidircl). (ais Art) /*. ;iianti/ii'foliiii<
Fr. und /*. Zizii M. u. K. (als Art) und R. profloiit/im Wulf, helierbergt. Im
Ilaus-Sce I»ei (Jr. rioeli«»tscliin kommt P. »tifatix L. ß proli.ru.s Koch vor. als
dessen Standort sclmellllietiscnde Gewässer angegeben werden, während ich lim
hier in üppiger Ffille in einem, wenn auch nicht gerade grossen, so doch ganz
ansehnlichen Gewässer fand, welches seinen Zufluss aus kleinen Brucben und
Teichen und seinen Abfluss nach der Montau hat, also durchaus nicht durch
Strom irgendwie bewegt werden kann. Im Rad- und Montassek-Seo kommt
Naja» major All. vor, der Lonker-See war sclir verwachsen durch Chcara eeratO'
phylla Wallr. unl Stratiofe^ aloiilcH h.; den Üdschitz-Se3 näh(!r zu untersuchen
und mit einom Boot) su befahren erlaubte die Ungunst der Verhältnisse nicht
Reicher au Ausbeute waren die an die Seen ausgrenzenden Siimpfe, von denen
der an der Süd-rfeite de> rjonkor-Sen.s geleirene, iler interessanteste war, Dm-stra
rotnudijolia L. und D. an'/fica lluds. wuehsi«:! dort mit ihrem IJastard I>. <>/><>rata
M. u. K. in grosser Zahl zusammen Rli;inr},n.^pora alba Vald. und Sc/u-i/r/ui n'a
paliiKtris L. waren in grosser Zahl vorhanden, zwischen ihnen zerstreut die
seltenen, zierlichen Lipartt LotMlii Rieh, und Malojei» paludo$a Sw., auch Orchu
ineartuUa L. war noch zu finden, wenn auch nur in fast reifem Fruchtzustande;
nach den Blättern, die sehr schmal nnd in eine lange Spitze ausg^ogen warra,
und der verhältnissmässig armblfitigen Traube gehören die gesammelten Pflanzen
jedenfalls zu der seltenen 0. Trauiuteinm Saut, obgleich der vorgeschrittene
Zustand eine siehero ]>estimniung nicht zuliess. Ton Carex>Arten war noch
vorhanden C. Goo(lcnou(//ni (iay. in Uebergang.><rorm zn /*. melaena Wim.|
C. murii'uia L., C. palh'scemt L., 6'. OeJcri Ehrh. Eine ähnliche, wenn auch
nieht so reichhaltitre Flora boten die Sümpfe am U<lschitz-.^ee und der jetzt
abgeiaääeue Öchrcwin-Sec, auf welchem ausserdem noch die typische 0. incarnatali,
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und Setucio paluttet D. G. gefanden wurden; in den Gräben war in Menge nnd in
BcliOner Blfithe ütriatUtna minor L. An den Ufern des Rad- Sees sammelte ich
Polifpala vulgwia L., P. comosa Schk., EpUohiwm parvißorum Bts. /. inütricafa,
Erjftkrea Centaunum Fen,, Uieranum praealivm Koch, dasselbe auch auf der Insel
im Schrewin>Seo nnd am Udschitz-See CalUtriche vernalts Kts. v. caetpitata
Schnlti, Stellarta cnun/olia Ehrh. Am 80.-Ufer des LonkerSees fand ich
Ijothjfrus marroiTlnzu» Wim. Und auf dem NW. Ufer des sich eng an den Lonker-
See anschliessenden Czju ne-Scc.s einige Rotsen, wie Roko rvbon'/iom L. a. vmheUaia
Loors, ß. coniomi Hij)art (als Art) f. poliiacantha Uechti*. und R. tomentom. In
der Nähe des Rad -Sees befand sicli JJianthutt arenariuf L., Pirola vtiißora L,
und in einer Schonunfr Sojnuuind oftlcliutlin L : in dei- Nähe von Udschitz im
Walde (jiipxoj'liila Ju^tniiatu L. J lifidriii in !(ifri</iifu in Willd. f>. tritlt iifatu in Fr..
l'irola riiiiior L.; an Wegeu uud iu eiuer Schonung Carex arenaria L. mit v.
reiu'itd Marrison.
Wain-end ioli von Baiikau aus den Lauf der Montau IJankau« r Miiid
verfolgt hatte, setzte icii nun diese Unteisuehung über Ileideniidil hinaus foit
hiä in eine Gegend, die in der Nähe der Försterei Hammer liegt. Diu Abhänge,
die die Montan oinschliessen und der feuchte Thalgiuud waren mit Alnv»
glutinota All., Betula puheteen» Ehrh., Frangvla Alnut MUl., Rlumwu eathartica L.,
Corfflus Avellana L. bestanden. Am Ufer des Flusses selbst fand ich: Cyperu»
fuaeiu L., Hypochari» glabra L. stellenweise in gi-osser Anzahl, Iwpatien» NoH
iaitgere L., Polygonum minu« Schrk., Jtunujc Hydrolapathum Huds., Sagina
procumhens L., Seropkularia nodosa L.; Sieilaria crasnfolia Ehrh., Viola
palmttrit L. /. major Eömicke. In Heidemühl wuchs an den Gehöften Nepeta
CaUuia L. nnd im Wahle Änlluoxanihwn odorafnm L. v. unibtoaum C. Bolle,
Campamla pergicifoHa L. mit Tergruntcn Krh hzipfeln, 6*. ro<tfn</t/o/ta L. ziemlich
der e. lancifolin M. n. K. entsprechend, Euphrasia nemorosa Mart., Potentilla
tilteatn« Neck., /. parrißora, Veroniea wrpyUifoUa L. /. erecta.
Eine interessante Hxcnr.sion nnternalini ieli am lö. September nach den
Bihno-Seen, an welehen ieh G>ip "pliilo fasfi.'idfd J^.. Piinla nmlio Sni. in
ziemlicher Anzahl, vnijlora Tj.; I'o/i/sff/i Jnnii m'.'-fittii m I?lh., Raniischid /ircinula
Orcke. fand, in dem See sell>st l'utainoq, fon al'tu.'^ii'olius M. n. K. Von liier
hcpab ii-h uiicli in das Quellgebiet des Schiiiova-Flic.-scs. ein lang aus^M-strecktcs
Sumpf terra in, dort sammelte ieh: Dromim am/liai Huds., L>. rotitndifulia L.,
Uiawium eehioide» Lumnitzer, Potentilla proeumbens L., Viola palusfri« L.
Auf dem Wege, der von Aalkastenbrfick nach Bankaucr Mfilil fikhrt, verlicss
idi das ^n beschriebene Terrain, um nach Gr. Plochotschin zurfickzukehrcn.
An diesem W^ wuchs Aqmlegia vulgaris L., welches zwar nur in einem aber
sehr starken Exemplar vorhanden war, Potentilla arenaria ßorkh. in der im
Norden selteneren Varietät trifoliata Koch, deren Blätter dicht mit Phragmidium
ohtusum besetzt waren, und eine andere PotenHlla^ die nach Herrn v. Ueclitritz
in der Mitte zwischen den ColUnis und /* arf/eutea L. steht, sieh aber mehr
den enteren nähert. Derselbe beabsichtigt die Pflanze, da reife Früchte in
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genögnider Ansahl Torbanden waren, erst noch in dar Eultiir wa pr&fen. In
einem kleinen, in der Nähe von Banicaaer HOhl gelegenen Gevttaeer &nd icb
in schöner Blutlic Utricularia intermedia Hayiic und V. minor L. und in der
Nähe desBelbeu Lycopodium complanatwm L. in «iner Uebergangsform so L.
(Jhama^ypairi»m8 A. Br.
Am 20. September siedelte ich nach Bulowsheide über und befand mich
80 mitten in dem grossen Waldrevier, das sich von hier aus nach allen Seiten
niiMlenweit erstreckt. Es ist zum grossen Theil die schon oben geschilderte
Veg(;lation, weldui dasselbe einnimmt und man kann eigentlich nur von ßi iiohcii
uiul Sümptcn i'twas Iiiteiessantercs erwarten. In diesen fand ich nicht weit
von Bülowslicidc lli/ilniroti/le ruhjurix Fi. in recht bed(uitender Anzahl, zuuj
ersten Mal im Rrcise, und ebendort auch I*oli/»tt/rhum cn«tafum liiii., l\ diluiaium
Uofl'm., P. »pinulosum D. G. Nicht weit von der Oberfbrstcroi im Walde ist
Cytieu» capiUUue Jacq. schon seit längerer Zeit atigepflanst und auBdanemd.
Eine Ebccursion ffthrte mich hier nach dem Nordrande des Kreises und fiber
denselben hinaus nach dem KalembacSee, bei welcher Gel^^heit ich auch den
Bonsa>Brttch und den Lissa-See nntwsnchte, aber ausser IhOenttUa reptan* h,
f. mierophylla Trattnick bei Okarpiec, Juneue mpinue Mnch., ßvitam Lmk.
(als Art), GypMphila fcudgiaia L. niehts Brwihnenswerthes fand. EbeosA
erfolglos war eine Excuräion nach dem Budczek-, Tnebnits- and dem Gr. Miedzno-
See, bei welchem ich niehrere Meter hohe Stämme von Jnnijuru« commtiuix L.
in iM ilcutcnder Anzahl sah. Aus den Abhängen in der Nähe des Sees, der
übrigens sehr verwachsen ist, und auf welchem ich ein Paar wilder Schwäne
iHjmerkte, muss man sehlieflsen, dass derselbe IVrdier bedeutend grösser gewesen
ist. Ueberhaupt muss das Areal des freien Wassers in diesem Theile des
Kreises in früherer Zeit eiti noch liej weitem grösseres gewesen sein, wie man
aus den alten Ufern und Wasseistandslinien l)emerken kann. Noch in kürzester
Zeit hat dasselbe bedeutend altgeiutninien durch die Trockenlegung des Sciirewin-
Sees, woliei auch der Rad-See um ein ijetriichtlit hes Stück kleiner geworden ist.
Jn der Nähe von JJülowsheidc etwas westlich von dem Gr. Wolfs-ßruch, auf
welchem ich ImzuIü mulHfiorä Lej. v. eongetta Lej. (als Art) fand, befindeo
sich zwei kleinere Brnch-Partieen, die Gr. und Kl. Bemeie, auf denen ich
Genitiana I^teumonauthe L. und Pirola roiundifolia L. sammelte; im Walde
selbst war hier Genitta tinetoria L., Peueedanum Oreotelinum Much., Tri/olivm
ülpeetre L. und an einem Wege Senecio vernalit W. Kit. /. glabrata Asch,
zu finden.
Als letzte Ezcursion und als schönen Abschlnss meiner Thätigkett in dem
mir nach mehr als dreimonatlichem Aufenthalt vertraut und lieb gewordenen
Kreise Schwetz machte ich einen Ausflug nach dem bei Osche gelegenen Eich*
wald. Da H. v. KlinggräiT die Gegend um Oscln; schon untersucht hatte, so
verzichtete ich, besonders auch der vorgeschrittenen Jahreszeit wegen*) auf eine
*) In d«r Naeht v«« 94. warn Septoaibar hatten wfr la Bttlovahdde dnm tlulnn
Frost, welcher dte Pracht der Georfinen, die mit den Aatara als letzte aber aodb flpplg bldbeade
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ntthero Dorchforechong, wollte aber doch diese» eigenartige Terrain kennen
lernen. Ebenso einzig wie der Cisboach in dem westlichen Tbeile des von mir
im vorigen Jahre durchreisten Gebietes daliegt, ebenso wunderbar tritt auch
dem an die einförmige Kiefernwaldung gewöhnten Roiscndcn liier ])1öt7l!( Ii nn
8— '10 Jagen umfassendes Gebiet eines fippigcn und ki-äftig gedr>ilioiHlei) Laii))-
waldes entgegen, der, wenn aach nicht 8o eigenartig wie der Cislnit^cli, doch
eine Vegetation Ix'herhergt, wie sie sonst im Kreise wohl nnr noch in der
Nähe dos Sfhwai'zwassers in ahnlii'her Zus;lnlra(Ml^^(•t/unlr <;efunden wird. (Jii>>hc
alte Stämme von dai-pinux /irtuhix L. nntt-rniischt mit (^inuu-vx petlunmlata
Ehrh., litiuhi rcnnrona Ehrh. Tiliti parrifoJiu Kiirh. bihhm den TTaupt-
bestand, der in der Nähe der FörHlt rei auch iiohe und zahlreiche Stämme von
Sorbu» iwminali» Cmtz aufzuweisen hat. Ich sammelte dort n. a. Acfaea
ipieata L., Antherifnm ramotum L., Aquileyia ruif/ari$ L., Aforunt evropaevm
Ij.f Cttnx Goodenmtffkü Gay. v. cMorwtMhya Rcbb., Ltuerpiiium prvtenicfim L.,
Lathynf m'ffer Beruh., L. prafetuis L., Ulium Martagon L., Ij^maehia vulgarith.
/, paludom mit bis 2 — 8 m hingen Anslftufem, die quer fiber das Wasser von
oinmn üfer des Grabens zum anderen sich hinzogen, A^e^a»?/"//-'//» nemomsum L.
mit grünen Dorkblättorn. V. pratenne T,. v. lincutr Sant., Ruht/f^ i>tt.rafilis L.,
RumejT Jiy(h'otaj)alhum Hudis., Srrratufn finrftirta L. ß lielrrophila WaUr.
Indem ich mit dieser Excursion von dem Kreise Altsi liii»(l nehme, (*rlaul»e
ich mir aneli liier noch allen den HiM ren. die mich auf meinen Ivxcnrsioncn so
freundlich unterstützt haben, meinen antriehf i^en I>aiik aus/.usj)rechen.
Ausser den in dem Berichte bisher erwähnten I'llanzeu halM! ieh besonder»
in der während der letzten Wochen durchwanderten Gegend »oviel cü möglich
war Flechten gesammelt, welche mit den flbrigcn Pflanzen in dem nachfolgenden
Veraeichniss systematisoh aufgezahlt sind.
T/i(ih'i f, nm miiitiH Ii i\ jfr.ruoxtiw Heriih. Kosf'Iitz. AMiäuL'e (h'r grossen l'arowe.
— (tiiijustifiiUtiDi .lacij. .Jungen, im Gebür^rii des llaehes.
Hepatica triloha L. Jm l<aubwalde, Oschu, Belaul Kiciiwald.
FÜUaiilla vemalü Mill. Im Kiefernwaldo nicht selten zum Thcü häufig.
Itammeulut eiretnatus Sibth. In Seen und Torfbruchou ziemlich häufig, inflicsaoudcii
Gewässern seltener: Montau, in der Nähe von Bankauor Mikhl.
— Flammtla L. Gräben, Ufer, feuchte Wiesen häufig.
— Lingua L. An üfem von Gräben bei Warlubieu.
— aeer L. Auf Wiesen gemein.
— tanuginan/8 L. Osche. Belauf EichwalU ziemlich häufig.
— repenit L. An feuchten Orten gemein.
— bulbomn L. Wegränder häufig.
oad mit einer graaten M«age too Kaoapeo bedeektc UarteopfUuizen du« Auge erfipettleii, vmII
itändlf Tcrniehtete.
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70^
AqvHeffia vutgarit h. Am Wcgo zwischen Aalkastenlirfick und Bankauer Mfihl
iililicr dem letzteren in einem starken Exemplar, Osche, Belauf
Eieliwald nicht selten.
Arfara itpintfa L. Osclie, Belau!" Eieliwald.
Bi'il,ri.'< nticarls I,. In den Weicli.-<e1tre«jen(!en ziemlich hUufijr-
A'iiiij'lu't'd (illxi L. B. oocarpn ('::.-]».? Hrc Itei INdn. CzcUcilCZin.
jS'iij)/i(ir lufituii Sin. In Briiclien und i^rt u hautig.
rapurer Arytino/ic L. Auf Aickoiii liaulig.
Chelidonivm majmt L. in ileeken, aul Kudeialpliitzcn gomein.
Fvmaria ofßeinali$ L. Auf bebautem Boden in den Weicbfelgcgcnden häufig,
sonst weniger häufig.
NaBtvrtivm nlrettre B. Br. Gräben, Weg- und Ackerränder häufig.
Arabü arenoia Scop. Sandige Ufer der Flüsse, Weichsel und Montau, häufig,
in Wäldern an Wegrändern zerstreut.
Ih'tif'tn'n hiilfu'/cKi L. Ojjche, Belauf Eieliwald in einer Anzahl VOH Exomplaren.
Sinfinbn II Dl o/fin'nale Scop. W^e, Ruderalplätze häufig.
— Sopliia L. Wie voriges gemein.
Etiff^imiim f/tniunffioides L. Aecker, Wegränder iiänfiü!^.
lierieroa incniui \). C. Wotr- und Aekerrander liiiuli^.
Kropliild n'rna E. Mey. Acker ln-i Okarjni'C nocli in Friicliteii.
Ti'exdalcn tiuihrauHs II. \Yald( r und Wegränder ziemlich häutig.
CapscUa Burm pa»torü h. Ucberall gemein.
Baphanus Raphamgtram L* Aecker gemein.
Helianlifemvm ChamaeHstv» Ifill. Waldrand und Ilaide l>ei Bojanowo häufig.
Viola palustris L. In Siimpfon ziemlich häufig.
— — /. major Kfirnickc. Sumpfige waldige Abhänge an der Montau
bei Ilcidcmfihl.
— arenarid D. C. W.iMcr. Sandhaiden häufig.
— fihatica Fr. Gral owka lit i Sartowitz.
— Ririniona T?elil». Wälder häufig.
— cuniva L. Sandhai^h n und Wälder häufig.
— — r. Iin-onnn Tielil). Baukaner Wald, Wog nach Bankauer Mühl.
— wiraf'ihs L. (Jrahowka !>ei Srtriowitz.
— tnra/or L. V. arn'Hsis Atx'ker liäiifiir.
— — V. maritima Scliwg. Kielernwald bei Kl. Zappeln.
Resfda lutea L. Ackerrain hei Gr. Schwenten.
— Luteola L. An der Weichsel bei Grabowo.
Drosera rotvndifolia L. Torfmoore, torfigo Wiesen häufig.
— rolumKfolia x anffliea Schiede (D, obovata M. u. K.) Unter den Eltern
zerstreut in den Sümpfen am Lonker*See und am Udschitz-Sec.
— anffliea Jlud.s. Zii-ndich häufig am Lonker-, Rumatz- und Udschitz-See
und in den Sümplon in der Nähe der Quelle des SchinowaFFlicsses
nicht weit von den Ribno-Sccn.
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ParnaxHia pnlustria L. FcQchte torfigo Wicseu ziemlich biMifig.
l*oliftfala vuUjariH h. Wiesen und Raine liänli;^.
— canusn b^clik. Ufer, IfUflito. trliL'c Wiesen, grasige Abliänfjonicht sciteiu
G^ophiht ni)iiiifiaia L. Wcgfl, Jagcu-Llnicn, Sciionungen der Kiefernwälder
zerstreut.
— nnnnJIs \,. Sandige Aeeker, WaldwoiT'' /.'cnilieli liHufip.
Dianllnis < ort hii.'i(inorirni L. Selioiiunj^eti. ^\ aldrander, Haine liiiutig.
— tuenaiitia L. Jni Wal(!,t^el>iele zerstreut und nielit >^olt«'n.
Saponoria ofßcinnlis L. lu der Weichstiniederung häufig und auf einer Wald-
lichtung in der Nahe ^ Sad-Seite de» Rad-Sees.
Cvmbaluk baccifer L. In den Weicheclgcgendon zerstreut.
Silene tatmica Pers. In den Weichselgegcndcn ziemlich häufig, ausserdem
zerstreut an den grossen Vorkehrswegen, die von diesen in das
Innere (fihren, wie Bankauer Mühl, Heidemiihl.
— Otile» Sm. Abhängo, Haiden, Wegränder und Lichtungen der Kiefcin-
wiilder zorHtretit.
— chloranfha Khih. In den Weiehsolgcgcndon auf Abliängen häufig, in
einer Sclioiiuni; bei I'oianf)w»).
— itijlaid Sin. Trockene Wie.sen, Altli;ui<re, l{aine. Wegrander häutig.
Melaiuirj/um olinnn (Jr<-ke. Aeikei-. Weuiimder hiuiliir.
— iiihruni (ircke. (irot^.se l'arov. e lu i Kuselitz, (Jrabowka bei Sariowilz.
Saghtu yrocumben» L, Fcuclitc Orte, Aecker, Ufer, Wege hiinlig.
— nodoM Funzl. Sumpfige, torfige Wiesen, Torfmoore, Ufer häufig.
arrennt L. Aecker, Haiden, Sciionungen, Wegränder häufig.
Moehrinffia trinerna Clainr. Wälder, Gebüsche häufig.
Arenaria terpylUfoUa L. Aecker, Baine, Wegränder gemein.
Stellaria miulia Cvrillo. Ucberall ueniein.
— palmtriif Ehrl». (S. fjlaura With.). Sumpfige Wiesen, Gräben ziemlich häufig.
— graniinea L. (z. T.). Wie vorige häufig.
— vli'ihwm y.\\\YY. SrunpfV«, QueUen häufig.
— cruxf'ih'h' t. ? (ni< ht liliihcud). Sumpf aui Udschitz-Sec uud au der
i\b.»n(;ui \ir[ 1 Ii'iiicniidd.
AJnluchium utjuatinim Fr. Siiniide. .'-^ee- und Fbiss Ufer Iiäulig.
Ceratiium triviale Lk. Wiejen, Aceker, Kaine, We«.Miin(b'r gemein.
Linum catkarticvm L. Feuchte Wiesen, Grasplätze, Torfmoore, Ufer häufig.
Radiola linoiileB Gmel. KrakowieSee bei Lippinken.
Malta Alcea L. Abhänge, Raine in den Wcicliscigegcndcn nicht selten.
— neffleefa Walb*. Wegränder, Ruderalplätze gemein.
Titia vlmifolia Scop. In den Wäldern sehr vereinzelt.
Hypericum perforatum L. Sonnige Abhänge. Raine, Wegränder häufig.
— quadranffuhim L. Grüben, feuclilo Wiesen ziemlich häutig.
— tilniptn uiii Fr. L'ler, feiicliie (b-hiische, Gräben häutig.
^ m<n\tanum L. Abhänge, Wälder nicht selten.
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Jrer plulanoidcH \t. Wie Tilia nrhr vcnMiizolt.
Gt^'OHivm praictiac L. Wicsoii, (Jralu'ii, Haiin', Wcp-äinlcr <lc> (»stliclioii »tul
s^ndliclRMi Tbciles häutig, im nördlichen, dem Waldgebiete, bedeutend
.seltener.
— juifitsfrf Ij. Wie vorige.
— »<ui<iuituum L, Sonnig«' Aliliimgr. Waldliclitungeu nicht delten.
— pu^Ulum L. Accker, Wege, RuderalplUtzc häufig.
— Robertianum h. Feuchte, torfige Waldf^tollen, Gebüsche häufig.
Erodivm eieufarivm L'B^rit. Raine, Wegrttnder, Orasplätze häufig.
Impatie»8 NoK längere L. PluBsnfei', Waldsompfe, feuchte Gebfische häufig.
Ojtalte Acefoeella L. Wäder, Gebüsche häufig.
Boonymus europaea L. Waldränder, (ieltQsche zerstreut, liäufiger an den Bergen
und Schluchten, die das Weicbselthal oinschliessoo.
ErönifmvK rorrucom Scop. Wie vorige zerstreut.
B/iammiH rofliarflai L. Wie vorige.
Fiatiijiiht AhniH Mill. Fhissufci-. reuchte Geltiische, S&mplb häutig.
Gi/iisfa fi/irfon'd ]j. Alihäiig«', Wälder häufig.
LytiHUH cajtifiifi/s ,J;i<'(|. Im Walde lici d(>r < )l»er-Försterei l/iilow:>licide seit
längerer Zeit angcptianzt und ausdauernd.
OiumU tpinoaa L. Abhänge der Berge an der Weichsel ziemlich häufig.
— kireina Jacq. Abhänge, Baine, Wiesen der Weichselgegenden häufig.
AtähtfUit wheraria L. Abhänge, Waldränder, Lichtungen zerstreut.
hledicago ealiva L. Bahndamm bei Warlubien.
— faleata h. Wegränder, Raine, Abhängo häufig.
— lupuliiia \,. Wie vorige.
MelilotvK ofticinoliH De.sr. A)tli;ingo bei Gr. Silisau.
— aVvH De.sr. In den Weiidiselgegcnden häufig.
Trifolium jmittrm' L. Wie.sen, T?.iiin\ AMiänge, fJrasjdätze häufig.
— (tlpeftire L. Wähler, Alih;nii:i'. Wririänder zinnlieh Iiiiufig.
— orn-iisi- \j. Sandige A<'<k(r, Alihimge, Wälder, iiaiden häutig.
— mfi/ium L. Wie vorige zieinlieli häufig.
— fraijifervm L. Woichsclufer und in den Kämpen desselben zerstreut.
— fMntamm L. Abhänge, Raine ziemlich häutig.
— repem L. Wiesen. Grasplätze, Wegränder gemein.
— hghridvm L. Feuchte Wiesen der Weichselniederung zerstreut
— wreum Poll. Waldlichtungen, Abhänge ziemlich häufig.
— agrarium h. (oxp.) (T. eawpeetre Schreb.) Aecker, Raine, Wegränder
gemein.
— prnrMtHheitH \,. (T. ß(it'>niir ^\, dcutseh. Ant.) Wie vorige häufig.
Lofiix rornlrtiliiftis J^. Wiesen. W<<rrän(hM-. Raine häufig.
Astrnq(tliis ii/i/n/p/ii/ffos \.. Wahhaudi-r . ( !rltii.sehe. Alihiinge hiiufiir.
— ''irrr \,. Weieh.selulVr und Itohuschte Hergaldiängc bei K.oselitZ.
Coro/tiUa raria L. ßaiue, Abhänge, Ciebüschc häufig.
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73
Vieia Craeea h, GebÜMche» Wegrttnder, Wieeen faäafig.
— tenui/olia BUi. Aeckor, Weg> und Waldrftndor» Abhänge, Oebfische
siemlich bttnfig, besondera in den Weichselgegenden.
— Mynnn L. Wie vorijrc häufig.
— 9ttiiva L. Acckt'i-, Wo}riändcr , inituntpr verwildert.
— iwfjvfiifoliu Rth. Aliliäiif^c. Wojirander, Raine, Aecker ziemlich h&ufig.
— atKHvhlra L. fjchii.-ilic . Wiildrr /ifiiilicli liaiilig.
Krriini trfnixjn-rmuni L. ( leltii.-ifh . AckonUiidfr zerstreut.
iMtUjrux prtüt'tixix L. Wiesen , (ira.-ijilatze jicnioin.
— Silvester L. Wälder, Gebüsche, Abliänfjo zerstreut.
— — ß ensifolitu Buek. Bewaldeter Abhang liei Gr. Sibsau.
— palvster L. Weichelnfer ziemb'ch häufig; in Gcbfigchen mitanter broit*
blättrige Formen, so bei Sartowitz.
— vernus (L.) Bcmh. Orabowka bei Sartowitz.
— Htffer (L.) Wimm. Laubwälder, Gebilacho ziemlich häufig, sonst selten.
— marrorrkizus Wimm. Abhänge am Loncker See.
fVvmr« Hjn'ruisa L, flebfü^clu', Waldränder, Abhänge ziemlich häufig.
— Padv* L. Bacliuler, Icuclit« Waldstollrn nicht selten.
Vfman'a pfnioiH'fala (Jilib. Snni]>H}re Wij'sen, Ufor, (Jräben häufig.
— Fillpituluht (L.) A. Br. Abhänge, Gebäische, Baine häufig.
Griini iir/>(iniini \j. (tcbrische hauHg.
Hubvs jilicatiix W. n. N. Wald- und Wegränder häufig.
— raetius L. Wegränder, Haine, A))hänge gemein.
— Idaetu L. Wälder, Gebüächo ziemlich häufig.
— uueaHlit L. Wie Torige nicht selten.
Frogaria vetea L. Waldränder, Lichtungen, Gobtische, Baino, Abhänge gemein.
PotenliUa wpina L. Weichselufer und Kämpen häufig.
— atutrina L. Graben- und W^ändw, Raine, Grasplätze gemein.
— crgeniea L. Haine, Wegränder, Abhänge, Hai<lon gemein.
— • — /. tlemium Joid. Abhänge am Weichselufer bei Ko^olitz.
— irp. steht nach v, Uechtritz fast in der Mitte zM-iselien den Co///«/«
und /'. (nynitto. wird erst in der Kultur geprüft werden. Waldweg
zwischen Bankauer Mulde und Aalkiistcnbrück, näher dem ersteren,
mehrere starke Exenii>lare.
■ — reptans L. Weg- unil Waldränder. Raine. Wiesen häufig. lJeb«'rgang
zu/, microphjllu. Waldlichtung bei Okarpioc.
— proeumbent Sibth. Sumpf an der Quelle des Schinowafliesses in der
Nähe der Rihno Seen häufig.
— uivettrit Keck. Feuchte Waldstcllen, Giat^iilatze, Raine häufig.
— — f, parrifiora Waldweg liei Hammer.
— arenaria Borkh. Haiden, W<^änder, sandige Wälder gemein.
— — r. infollatn Koch. Waldweg zwischen Banknuer Mühle und
Aalkastenbrück, näher dem ersteren, selten.
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Scop. Aocker zerstreut
Affrtmania Eupat&nvm L. Wegränder, Raine, Gebüsche häufig.
— odoratn Mill. Bankauer Muhle zicriilifh häufig.
Rom glauca A'ill. r. mjfriodonla Christ. Abhänge der Berge an der Weicht«!
bei Koselitz.
— — V. uttihrnnina ChriBt. Abhängo boi Steinhof.
— canina L. (cxp.) Alihäiigo Knsclitz, Steinhof.
— — o. LultiiaiKi Leman. Die herrschende Form a«if den Aliiiäntren
der Weicliselhergo l)ei Sartowitz und dentMi der S<"ldnehten um C»r.
Sibsau, Iner mitunter zu r. (lumtihs Htchstein hinneigend.
— — ß (lufiutllx Bcchstein (als Art), In vcr«ciiicdcneu Uebergängon
bei Sartowitz und Gr. Sibsau.
— mb^noM h. a. umbellata Leors (als Art). Abhänge bei Sartowitz, Gr.
Sibsau, am Gsame See.
— — ß. comotu Ripart (als Art). Abhänge bei Grabovagurra, asi
Czarne See.
— — umheWßora Leen (als Art). Abhänge zwischen Jungen und
Gr. Zappeln und bei Gr. Sibsau.
— toment9$a Sm. Am Czarno See.
— — /. simpUeidtM (R. cineratcenM Dvmwrt erw.). Abhänge bei Gr.
Sibsau.
— — ©, infi'cmifim Crejdn (als Art) («ehr zu 7t*. < i n'ifoh'a Fr. hin-
neigend). Abhänge l»ei Sartowitz: ITir die nord-oi^t deutt>ehe Ebene non.
— — vor. Eine sehr .schöne Varietiif. die eist in Hlfithe gegammelt
werden muss. Abhänge zwischen Jungen und Gr. Zappeln.
Pirus co7»mviiiK L, Aeckcr. Waldränder vereinzelt.
— Malus \j. Wie, vorige selten.
SorbuM Aiinipfiria L. Wiilder. (ieböpcho nicht selten.
— fonin'nali« L. OhcIu' i^elauf Kichwald zicudich häufig in starken Stuuimes.
sieh leicht und rasch durch Wnncekchdsslinge fortpflanzend.
Epilobium anffuatifolium L. Abhänge, Waldlichtungen nicht selten.
— hirmtium L. (ex|).) Bach- und Grabenufer, feuchte Gebfische zeratreoL
— parriftonun Retz. Ufer, SOmpfe häufig.
— patuttre L. Gräben, Sümpfe, torfige Wiesen häufig.
Oenothera bienni» L. In den Weichscigegondcn häufig, sonst zerstreut.
CireoM alpina L. Sumpf im Bankauor Walde häufig.
Mifriophyltttm verticillatvm L. In Gräben und Seen zerstreut.
— tpicatum L. Wie vorige häufig, eino hübsche gracile Form im Lasko-
witznr See.
CtMitriehi rcnialia Rütz. In Gewässern häufig.
— vemalü Kütz., ». caeitpitosa Schnitz. Sumpf am Ud-chitz Sec.
— — r. amjvslifoUa Hoppe oder C. hamvlata iiütz., da steril nicht
sicher zu bestimmen.
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Ctrai&pJnjUvm (iemenum h. C^owUe^er liäufig.
Liftfirvm Saltatria L. Ufer, fcuclito Wiesen, Gebfischo häufig.
Ilemiaria fflabra L. Sandackcr, W<^ bttafig.
Seleranfhv» amnnt* L. Wie vorige gemein.
Scdvm fnajnmvm Sut Buschige AbbingOi Wälder häufig.
Bibe$ nu/runi Feuchte GubQsche, Üfer, Erlbrüche sicnilich häufig.
— rvf'nnii L. Wie voiijj^e zerstreut.
Jlifdrocntyli- vvh/oris \,. Siinij>Hge St»'llen im Waltle bei JJfilowslieide.
iyanifvld furopaai L. (Jial<o\\ka lici S.irlowitz, Osche. llelanf Kicliwnid häufig.
Kijinqitnu plaiunn \j. i^aiiic. \\ ( j;i ini'lcr (Irr Weichbclgegcuden gemein.
Clciitti vli (.sti L. Ufer, Sniiijif«' zi» tiilii h liiuifi^r.
FaUuria vuUjar iif Wvvwh. l^aiiif. W« ;ii:<l('i*, Acckerder Wciehsclgegcmlen häufig,
weiterhin bedeutend seltener und igelten.
Aepopodium Podagraria L. Feuchte GcbQsche, Ufer, Gärten gemein.
Pimpinella magna L. Feuchte Gebüsche, Wiesen, Abhänge ziemlich häufig.
— Saxifraga L. Baine, Wegränder, Wiesen gemein.
— — V, nigra Willd. (als Art). Wie vorige xicmlich bänfig.
Btrula atuiuf^iifolia Koch. Sümpfe, Gräben, Ufer häufig.
Sivm latifolium L. Bach- und Grabennfer häufig.
— — r. JoDiiifolia Presl. Weicliselkänipen lioi Koselitz.
Seteli coioraiiim Ehrh. Kninr, Abliäiii^o, ziemlich häufig; eine kaum 0,10 m.
hohe Zwcrirfonii Itei Junt'»Mi.
Selitntni rttrrifolia L. (Jcliüsche, Wiildrr, Althaii^o zimdich liäuüg.
Angcli'ca nt/ve/itrig L. Feiiehtc (Jel>ri;*ehe. Wioseti hatdig.
Peuci'ilanum Oreoselinum Much. Haiden, sandige Wälder, Haine häufig.
Anethvm graveolen$ L. Abhänge hei Koselitz verwildert
Pattinaca tetira L, Wiesen, Baine, Wegiäudcr gemein.
Jleradenm ribmcum L. Wegränder, Waldlichtungen gemein.
La9erpUium prutanicum L. Gebflsche, Wälder zerstreut.
Daums carota L. W^änder, Baine, Wiesen häufig.
CauealU daucoides L. Acker bei Koselitz nicht weit vom Gutsliofo und untere
A^liäii'_r<' di r l'nrowe zicuilieh liiiufijr.
Conivm mnculutum L. Ruderaii)Iütze der Weichselgcgenden häufig.
Tfeffern lled'.r L. Laubwälder z<'rstreut.
CoriniM saiKivinm L. (iclirisilie zerstreut,
yi)<rvm ulf'um L. Aul' vcM schiedenrn Kniälirern vorzugsweise Tapiieln nicht selten.
Sumbucuf ni(fra L. (iebfiselie, l'fer zerstreut.
Vihumuni Opulus L. FeuchU; Gebüsche, Bachufer nicht selten.
Atperula ottarata L. Laubwälder ziemlich selten.
Galium Apwrtne L. Aecker, GebOsche gemein.
— vliginontm L. S&mpfe, feuchte Wiesen, Torfinooro häufig.
— paluitre L. Wie vorige häufig.
— bonaU L. Waldränder, Lichtungen, Waldw^, Schonungen uemlich häufig.
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GHiium Aparine v, hfnopifolium Hoffm. (als Art) Bsnluner Wald, Weg nach
Bankaner Hühl.
— verum L. Wiesen, Wegränder, Raine hiofig.
— MollMtgo L. Gebüsche, Wald- und Wegränder, Raiiio häufig.
— — r. erectuvi Huda. (als Art) Heidi" inii hl an der Montaa.
Valeriana ofjicinaliH L. Feuchte Oebüscbo und Wiesen, Gräben- und BadiBfer
zerstreut.
V(iJ>ria lu'lla dentaia Poll. Wegrand hei Schwonten.
Knautia orrensis L. Wiesen. Raine, Alihiinge, Lichtungen häutig.
Succim imtienxiH Mnch. Toriige Wiesen. ( Jcljii.sehc zerstreut.
— — r. ffiahratd Scliott. Koselil/. in der grossen Parowe.
Scabiom ochroleuca L. Alihiinge, Raine, Wegriinder de.s ostlielien Theilca hautig.
— Columbariu L. Wiesen, Abhänge, Haine ziemlich häufig.
Eupaiorivm eanmahiMum L. Feuchte GebQsche, Grüben, Üfer httutig.
Tumlago Farfara L. Feuchte Orte, Aecker, Gräben, Wegränder bäulig, jedoch
nur auf Lehmboden.
Bettis penwnU L. Wiesen, Wi^^ränder gemein.
Erigenm aeer L. Wegränder, sandige Abhänge, Haiden, Wälder ziemlich hialig.
Solidago Vii'gaurea L. Wälder, Lichtungen, Abhänge häufig.
— — /. racemosa. Abbang bei Sartowitz.
Jnula Britanniea L. Grähen, Tfer, feuchte Wiesen der Weichselgegenden geroeiB.
Xanthium Struniarhnn L. Weichselufer und wfiste Plätae der Niedemog,
ziemlich häiifiir.
— ifitliaim Moretti (i ripoinum fjasch. Weiehselufer häufig.
ßiden« tn'jiarfifux L. Ufer, feuchte SteUen gemein.
— ri'rnin/K L. Srnii|»fe. Ufei" fetueitl.
Filnnn Di'uilmn Fr. Waldwege, Aecker, Haiden liiintig.
Gnai>holiiini u/ii/inonum L. Ufer, feueht<> Aecker, (Jrälien hantig.
— luti'o-alhum L. Weichselkanipen, »andige Aecker, Ufer zerstreut.
— ilioicum L. Wälder häutig.
Befyekn'mim armanvm D. C. Sandige Wälder, Haiden häutig.
Artemtna Abmnfkivm Ii. In der Nähe von Dörfern, Rnderalplätze häufig.
— campHtrig L. Raine, Hügel, Wegränder häufig.
— tceparia W. Kit. Weichselufer häufig.
— eulffari» L. Wegränder, Raine, Abhänge, Gebüsche gemein.
Adiillea rarfilaffinea liodeb. Weichselkämpen mitunter häufig.
— MiUffolivm Ii. Raine, Wegränder, Wiesen gemein.
AnfhemU linrtona \m. Aecker, sandige Abhänge siemlich häufig
— artentit Ij. Aecker, Wegränder gemein.
— — /. nunncephala Weicliselufer bei Ko.selitz ziemlich häutig.
— Cofiiltt Ii. Wegränder. Rud<-ralplät/e /ieinlieli hiinlig.
Matncaria ( Juiniotiiillu Aet'ker, WeirrjuHici ded öätUchon und südlichrii
Tbeiles, im Waidgebicte nicht bemerkt.
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Matrtcaria tnodora L. Aecker, Wegränder, Raderalpl&tse gemein.
TaiuettuM tutgare L. Bune, WegrAnder, Abhänge httnfig.
iMMoahemvm vulgare Lmk. Baine; Weg- 'und Waldiünder, Lichtangen, Qe-
bfieche häufig.
&iMno paluMter D. C. Sfinipfe> Torfbrfiche zerstreut.
— vuigarü h. Bebauter Boden gemsin.
— eilratieue L. Wälder, Haiden häufig.
— vemalie W. Kit Aecker, Lichtungen, Schonungen, Wegränder liäufig,
mituntor gemein.
— — /*. (//(ihi atu Aschers, (verkahknde Ilorbstform). Waldweg, Bülowslieide.
— Jacobaea L. Abhänge, Kaine, Wegränder häufig.
— jiuviafih'M WaUr. (S. »arracenicus L. exp.) Weicksclkämpeu häufig, mit-
unter geuiein.
Eehinop» »phaeroceplutlux L. Seit Jahi*eu vorwildert in der Gartenliecicü des
Gutes Gr. Sib.sau.
Cir$ium luHceolatum Scop. Wege, Ruderalplätze gemein.
— paltutre Scop. Sümpfe, feuchte Wiesen, Bach- und Grabennfer häufig.
— — ß «MHitttfiwm Neilreich. Wie die Orundform und mit dieser zerstreut.
— aeauie AU. «. eauUeeetu Pers. Feuchte Wiese in der Nähe von Warlnbien.
— oleraceum Scop. Sfimpfe, Qräbon, feuchte Wiesen häufig.
— arvmue L. Aecker, Wiesen, Wegränder häufig.
— oUraceum x fMluetre Schiede. Parowe bei Koselitz.
S^kum JiSarianum Oaertn. Weichselufer bei Koselitz verwildert.
Onapordon Aninfhium L. Wegräjulor, Rudcralplätze häufig.
IjBffa ofßcinalix All. (rebüschu, Wegränder, Rudenilplätze häufig.
— minor D. C. Wegränder, Ruderalplätze häufig.
— tomenfofta Lmk. Gebüsche. Weg- und Ackerränder häufig.
< m-iina nihfnris L. Wc<ri ;iiHhir. Al)hänge, Lichtungen, Haiden ziemlicli häufig.
Serraluta ii/idoria L. W aldränder, buschige Abhänffo, Lichtungen zerstreut.
— — ß hi'ti'voplnflln Wallr. Osche, Belauf Kiciiwald.
Cti»iawrea Jacea L. Weg- und Waldränder, Raine ziemlich hiiulig.
— — a (jenutnu Kuch. Rainu, Wegränder bei Koselitz häutig.
— Lyanufs L. Aocker geniciu.
— Bcabiow L. Raine, Aecker, Wegränder, AbUlnge häufig.
L. Gebüsche, Wegränder häufig.
•^nioMrw mnima Lk. Sandige Aecker, Haiden ziemlich häufig.
0»Mim Intgbu* L. Raine, Wegränder, Abhänge häufig im dstlichen und
südlichen Theil.
U&HtodoH autumnaUt L. Wegränder, Raine, Wiesen gemein.
— kupidtu L. (erw.) a vulgaris Koch. Wie vorige häufig.
~ — ß hastilis L. (als Art). Wie voiige häufig,
j ^cm kieraeioiilex L. Feuchte Gebüsche, Raine, Wegränder im östlichen und
südlichen Theil häufig.
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78
Pieru kieraeioides ß silvattca Wim. u. Grab. CJrbüsch In'i Jungen.
IVasfOpogon crienfulh L. Wiesen, Wogi'äudcr, Abhänge im östlichen und süd-
lichen Tlicil ziemlich hauli«;.
Uypochoerix f/hil'ra L. Sandij^e AeckcM-, Waldränder, Ufer /j'rstrciit.
— radintfii L. FeiU'hte Stelloii au Abiiän^en, Wiesen, We«;iäuuoi-u häutig.
Tara.rocuni offirina/e L. Wiesen. Wejjjrandtn', (iru^ijdiit/c geniein.
iMCttica tmiralU L. (icbiisclio, roucht(; Wälder ziemlich iiäufig.
Sonckus oleraceus L. Bebauter Boden häuiig.
L. Äecker, feuchte Orte gemein.
— — Y laevipes Koch (v, ttliginosut M. B. als Art). Feuchte Wieso
bei Schrewin.
laeovpn f, wbinfegrifoUa (var. hierarioidet Glantzow) Wcichul-
ufer bei Koselits.
Crepii tectorum L. Sandige Aecker, Wegränder gemein.
— — f. inieijrifoHa. Sandige Abhänge, Haiden ziemlich häufig.
Uieraeivin Pifosella L. Weg- und Waldränder, Lichtungen, Haiden gemein.
— Aurieula L. Suni])!' am West üler des Sees bei FlÖtonau ziemlich häufig.
— praeaftum Koch. In der Käho des Bad-Sees, auf der Insel des ab-
gelassenen Schrewin-Sees.
— jrraenltitni r. pvhoscem Wim. u. Grab. Abliang bei Steinhof.
— echioidi'K Lumnitzer. In der JSähc der iiibno-Seen, nicht weit von dem
Schinow.i-Qnellgebiet.
— pniti'im Tausch. Sumpf am West-Ufer des Seea bei FIdtenau.
— vuUjatxiin Fr. Wälder, Gebüsclie häufig.
— boreale Wim. u. Grab. Wälder, Gebüsche, Abhänge aicmlich häufig.
— laenigahtm Willd. a tridentatum Fr. (als Art). Wälder, Gebfisd»
ziemlich häufig.
— umbellatum L. Ufw bei Jungen und Warlubien häufig; in niedriger
Form auf der Haide bei Bojanowo.
Jatione montana L. Waldrändcar, Abhänge, Haiden häufig.
Campanula rolundifoUa L. Weg- und Waldränder, Raine, Abhänge, Haides
häufig. Waldweg bei Hammer ein der v. lanei/oUa M. und E. sehr
nahe stehendes Exemplar.
— rapunculotth"* L. Raine, Wegränder häufig.
— TrachcUuvi L. Gebüsche, Abhänge, Wälder ziemlich häufig.
— perncifolia L. Waldiimdor. Gebüsche, Abhänge häufig; Waldweg IxJi
Hammer ein Exemplar mit verlaubtcn Kelelizipfebi.
— fjjnmerata L. Weg- und Waldrimder, Kainc, Wiesen, Abhänge hiiutig.
— sihiricd L. Abhänge der Weieiiselljcrge zerstreut bisweilen häufig.
Vucciiiium Mj/rti/lu« L. Wälder gemein.
— uliginomm L. Torfige Waldsümpfe sehr zerstreut.
— Vitü Maea L. Wälder gemein.
Oayeoccw L. Sümpfe, Torfmoore häufig.
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79
Arctottaphylu» Uta vm L. Im Waldgebiete liAnfig bisweflen gemein.
Andromeda poli/olia L. Torfige Waldsüiiipfo zcretreat.
Calluna vulffmig Salisb. Wälder, sandige AbhftDge, Haiden gemein.
Li'diuii pahisfre jj. Toifif»:o WaldsQmpfe häufig.
Piroia c/iloiuintha Sw. WiiUlcr zerstreut.
— roiumitfoliu L. Feuchte Waldstellcn ziemlich häufig.
— niiuh'a Sw, (Iv. Kil>iio-?ee zieiiilioli hauliir-
— mliior L. Wiilder zieuilii-h liäuüu::; die haiiliL^sti' der Pirola-Arleu.
— uiiißora L. Feuchte WahlHteHen, Uibuo-6ee, KaU-Soe.
liamt'sr/tid xi\unil<t (ircke. Wiilder häuüg.
Chiinophila umbeUata Natt Wälder ziemlich häufig.
Manctropa IlypopUtf» L. Wälder ziemlich häufig.
— — a himtta Rtb. Gr. Plochotschin.
— — ß glabra Rtb. scheint die herrachende Form zu sein.
MenyantheB frifoliata L. Sfimpfe, Torfmoore, feuchte Wiesen häufig.
Genttana Pneumonantl*e L. Gr. und Kl. Bemcze bei Bulowsheide zerstreut.
Erytkraea Centaurium Pers. Ufer, Wiesen, Abhänge, Grasplätze ziemlich häufig.
— pulr/u'lla Fr. \yeich8elufcr, Ufer von Seen, besonders den näher der
Wcii'lisel gelegenen zerftreut.
Convolculus »iplum Ii. Wcichstdkämpeii häufig.
— arrensiM L. Raine, Wegränder, Aeckt r gemein.
tuscuta Kpilliiinnnn Murr. Raine, Wiesen »eitcn; auf Medicago j'alcata bei
Supponinek,
— Epithymuin ^ TH/oUi ßabingt. (als Art). Kleefeld bei Czellenczin.
Lappula Myototü Much. Accker, Baine, Ruderalplätze der Woichselgegeuden.
Aw:ku9a ofßnnalü L. Abhänge, Raine, Wegränder häufig.
— arniwis M. B. Aecker, Sandfelder häufig.
Eehium vulgare L. Raine, Wegränder, Aecker häufig, mitunter gemein.
Afyoiofi* paluttrh Rth. Feuchte Wiesen, Sumpfe, Ufes* häufig.
— intermedia Lk. Aecker. Raine, Wälder häufig.
Solanum nigrum L. Aecker, Rudcralplätze gemein.
Hyoecgamux ninn- L. Ruderaljdatze zerstreut liiswcilen häufig.
Datura iStninmninm L. Euderalpiätzc der Wcichseluicdcruug häufig mit-
unter gemein.
Veibaacum phlmnoiilcH L. Sandfelder in der Niihe der Weichsel häufig.
— Lychniiis L. Sandige Abhänge bei Grabowagurra häufig.
— nigrum L. Abhängo, Wegränder, Raine im östlichen und s&dlidM»
Theile häufig.
Scrcphularia nodoea L. Bachnfcr, Gebüsche, feuchte Stellen, ziemlich häufig.
— EhrkarH Stevens. Wie vorige, scheint häufiger in der Niederung vor^
zukommen.
Idnaria minor Desf. Aecker bei Koselitz selten.
SS
80
Limotella aquatiea L. Bach-, Flass* nnd Seen-Ufer sehr sorstreot. am Weichsel-
ufer httafig, im ndrdlicheo Theile gar nicht bemerkt.
Verotnca acutellata L. Ufer, Gräben, S&mpfe ziemlich häufig.
— Anagalli» L. Wie vorige häu^.
— Beccabwnga L. Wie vorige häufig.
— Chomaedry» L. Weg- und Waldränder, Raine, Gebüsche, Lichtungen,
AbliUnge häutig.
— ofßcinalU L. Wälder, Ilaidon gemein.
— lomfifoNa L. CJrali» ii, feuchte Wiesen, Gebüsche, Kämpen der Weichsel-
gcgptult'n liimtig.
— »pirata L. Haiden, Abliängo, Lii'htungoii . WalUräudt^i- zitMiilicli häutig.
— — /. j>i)/(/st(u-/ii/a. ALiliiingc Ix'i Koselitz.
— »erpyllijoliit L. Feiielito Wiesen, Acker, Urabenränder liäulig.
— — /. erecta. Waldweg bei Heidemühl.
— mrv«mM L. Aecker häufig.
Melampymm arvMH L, Wegränder, Abhänge, Raine der Weichselgcgeuden häniig.
— nemorontm L. Laubwtider, Gebüsche häufig, im grossen Waldgobiete
nicht bemerkt; mit giHinen Deckblättern im Belauf fiichwald, Osche.
— praiente L. Wälder, Wiesen gemein.
— — V. lineare 8aut (als Art). Gr. Sibsau, Osche, Belauf Eichwald.
Pedieulane paluttri» L. Sumpf am Lonker See.
Ahciorolophu» major Rchb. Wiesen liäufig.
Euphrana nemorota (Pern.) Mart. Walduege, Raine, Haiden häufig, Uebeigäoge
zu »'. tjrarilis Fr. (als .\rt) Sartowitz.
— odontiie» L. Feuchte Aecker, (»rabonränder ziemlich häufig.
Alenthu aquatim L. (erw.) (Jräben, LTer, Sumpfwiesen iiänfig.
— (irtwiiais \t. Feuchte Aeckei'. (Jriiben hautig.
Lifcojms iiirvjtaevx L, Tfer, Grälteu /.iendich hiinlig.
Onguiinm nil;/an- L, Abhänge, (iebüsche, Waldränder /.ieiulieh iiäutig.
Thj^WH Chumiuilijjx Fl". Abhänge, Kaine, ( Jrasplätze häufig.
— Seq>i/Ihun L. Saudhaideii, Wälder, besonders in dem grossen Wald-
gebiete häufig.
Calaminiha Aeinos Clairv. Weg- und Waldränder, Abhänge häufig.
Clinopodium rulgare L. Wie vorige häufig.
Nepeta Cataria L. Heidemühl. Bülowsheide um die Gehöfte.
LÖmum amplexkauU L. Bebauter Boden häufig.
— purpureum L. Wie vorige gemein.
— album L. Gebüsche, Raine, W^änder gemein, aber weniger häo^
wie vorige.
Gtdeopni Tetmhit L. Aecker, Wegränder, Ruderalplätze häufig.
— veraieolor Curt. Gebüsche, feuchte Waldstellen, buschige Bachufer zerstreut.
— puhescem Bess. Wegränder, Aecker, wüste Stelleu der WeicliselniederoDg
häufig.
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Slaekjfi germanica L. G«büsobe, Abbttnge bei Koselitz un4 Svtoirits.
~ fahuiris L. Ufer, Gebüsche, feuchte Aecker bftnfig.
— annua L. Abhänge der Weiofaselberge swatrent.
— recta L. Wie vorige Iiäufiger.
Betoniea o/ßctnalts L. Abhänge, Waldräuder, Schonungen ziemlich häufig.
Marrubium vulgare L. Ruderalplätzo. Wegi'ändcr, ziemlich häutig.
Balfota nigra L. Wie voriges gomoili; mit rotlion Blättern im Dorfe Gr. Prost.
Smftllarid ijalericuldta L. Cirabeu, Uier, leuchte Wioi^en liäutig.
brundla vvlgorl« L. Wieseti. Weg- und Waldränder ^ciiifin.
— granüißora Jacq. Abhänge, Wegi'äuder, Gradplätze, Lichtungen zerstreut,
im Waldgebiete sei teuer.
Vtrieidaria vulgari» L. Seen, Sümpfe, Orttben, Torfbi*&che häufig.
— iwurmedia Hajne. Selten; in einem kleinen See in der Nähe Ton Bankmier
Mfthl am Wege naeh Aalkastenbrfick.
~ minor L. Wie U. vulgoH» doch nicht so hlnfig, serstrenter im Ctobiet
TrmtaUä ewropata L. Wilder, Gebfksche mit bnmosem, etwas feuchtem Ünter-
grand liemlidi hiknlBg.
hjrimadua vulgarit L. TJfer, Or&ben, feuchte Gebüsche häufig.
— /. pahdosa Baumg. Osche, Belauf Eichwald.
AnagalUi arvensf'^ L. Acckor, bebauter Bod^ ciemlich häufig.
Hottonia palustris L. Gräben, Sümpfe häutig.
Armma t'ulgaris Willd. Haiden, Raine, Grasplätze häufig.
Hanimjo iiuijor L. Raine, Wegränd«*r, Gra.splätze häufig.
— m*'iJia L. Wiesen, Raine, Wogriindcr häutig.
— luiictt'ldfn L. Althäiige, Aecker, Wograndcr ^remein.
— art'iiui-Ki W. Kit. Sandige Abhänge, Wege der Wcichrfelgegenden häufig.
Btilnlo Kali L. Sandlclder, Aecker der Weichselgegcndeu zerstreut, mitunter häufig.
Chencpodivm album L. ß twide L. (als Art) Bebauter Boden der Weichsel'
gegeuden hiofig.
— aWum y lonceolatum M&hlnb: (als Art). Wie vorige häufig, sehr ästige
Form bei Koselitx in den Weichselkämpen.
— rubrwm L. Aecker, Elnssufer, Ruderalplätse der Weichselgegenden häufig.
— fUmeiun L. Feuchte Orte, Wegränder, Ufer häufig.
^rijfkx patuhm L. Wege, Aecker, Rnderalplätze gemein.
~ hMtalum L. Wegränder, Ruderalplätze. Ufer, ziemlich häufig,
i&niar iurameu9 Bess. An der Weichsel und den Gegenden in der Nähe der-
selben zerstreut, mitunter häufig.
— marttimus L. Ufer, Gräben der Weichsclgegendon häufig.
— eonylameratuH Murr. Ufer, Gräben, feuchte Gebüsche der Weichsel«
gegendeu häufig.
— ahtwifolius h. Weichselkämpen, leuchte Gebüsche, Gräben, Wiesen häutig.
— V. Friexii Gr. u. Godr. Sumpf zwischen Drogoslaw uud der
Bankauer Försterei.
M 6
82
Rume,r c-n'fipvH L. Aecker, Gräben, Wiesen, Wegränder hänfig.
— Hjfdrolapathuvi L. Siinipfe, Ufer, Gräben häa6g.
— Aeetosa L. Wiesen, Abliän^'o, Wegi-audfr, Raine peniein.
— Aretosella L. Haiden. Walder, Raine, Grasplätze gemein.
Volygonwn ampfithiuni L. (>räbeu, feuchte Orte, Sümpfe, Seen in beiden
Tnrietäiten hänfipr.
— lapot/iijohum L. Feuchte Aecker, Wegränder, Ufer gemoiu.
— Pti»icaria L. Wie vorige gemein.
— Hydroyiper L. Wie vorige gemein.
— minu* Schrk. Ufer, Gräben, siemlich hllnflg.
— avieulare L. Triften, Wegränder, Saine häufig.
— Convolvulu* L. Bebftater Boden hänfig.
Daphne Mezerevm L. Feuchte Waldstellen ziemlich hänfig.
AMfwm eurftpQtum L. Osche, Belauf Eichwald.
TithymaluH heJto>icojn'vH Scop. Bebanter Boden gemein.
— plufifph/flos Scoj). Wegrand in der Nälie des Weichseliifers bei tiupponinek.
— Ettiihi Scop. Wegriind(>r, Raine, Abliänge siemlich häufig.
— PeplvH Gaertii. Bebauter F}<»(ji'n hänHg.
Urtica wem L. Ruderal])lätze, Kulturland gemein.
— ilinlca L. GebÜFscIie, fcuditc WaldstelUn liäufig.
C annahis natiiui At-cker, Rain«' der Weiclijielgegenden ziemlich häufig.
Humvlv» Lupxtlu!< L GcbÜBche, Ufer der Weichselgegenden häufig, ebeudo
bei Jungen.
Querevt Sobur L. (exp.) Wftlda> bu ehmebien Gruppen ▼ereinigt und Terdnielt.
sehr serstrent
— iemtifiora Sm. Wie vorige.
lietvla verrucosa Ehrh. Wälder, Sandhaiden vereineelt und zerstreut
— pubeteeiu Ehrh. Torfmoore, feuchte Waldstellen, Gebüsche in einselnon
Gruppen und Tereinzelt ziemlich hänfig.
Alnu» fflvfinosa Gaertn. Sümpfe, Ufer hiliifig.
— ghtfinOHi /?/rf/w<7 Krause Tausch). WeidiBelufcr bei Koselitf*
Corylvs AveJfava L. Gebüsche. Abhänge, feuclitire Wald.'<iellcn liäufig.
Carpinu» Beiuhin L. (jeliiiHche, Wälder sehr vereinzelt; Osche, Belauf Eichwald.
Bestand bildend.
jSa/j.r peuiun<li-a T>. Waldsunipfe, Torfmoore ziemlich häufig.
— //-(u/ilis L. Häufig angepflanzt.
— alba L. Wie vorige.
— — r. vittlUna L. (als Art). Seeufer bei Trempel.
— QqMrea L. Wälder, Gebfische ziemlich häufig.
— einm'ea L. Wiesen, üfer, Sümpfe ziemlich häufig.
— avrito L. Wie vorige häufig.
— reperu L. Wie vorige gemein; mit proleptischen Kätzchen am Laako-
witzer See.
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• 83
Popultu iremula L, Wälder, Abhänge ziemlich häufig.
Ehdea canadensi» Rii-li. n. Michx. Giäbon, Seen der Weicbselniederung, hat
noch nicht die der Höhe erreicht.
!^fr(ifif'ff< alnidex L. Gräben und Hwii zerstreut, an den Standorten aber sehr häufig.
Uiftlmt-harix M<nsvs ranm' L. Wie vorige huuiig.
Alima Plantayn L. CJräbeii, Ufer, Siinj|ile häufig.
— — y. pramiitifollum Ehih (.iIh Art). See bei CzoUencziu.
■Sauittanii mf^iftif'olia L. üovväsMer zii'uilich liäuiig.
Scheurhzeria ifalutlf'U L. Sümpl'e sultcu, Lunker See, Schrewin*See.
Trigkehin pahttrü L. Simpfige Wiesen häutig.
FrtmiictfeUm natoM L. Gewisser gemein.
— — ß' proKxu9 Koch. Haussee bei Gr. Plocbotachin (nicht in
fliessendem Wasser).
— Kmipelhieidu9 Koch n. Ziz. rv/escem Schrad.) Mfihlentoich bei Pilla.
— heterophfllv$ Schrdb. Csamo-See, Trzebnite-Seo.
— fframinifolhiH Fr. Gzarne^ee, Gellener See.
— Zigii M. u. K. Czarne See.
— heen» L. In Seen häufig.
— — a, an/wii««^»//< SehumacherCalsArt). M it der Gruudfonn ziemlich httnfig.
— praeloiiguH Wulf. ("zanie-Sei>, (Jeilener »See.
— pe-r/ollafuM L. w a-si r /iendich häufig.
— criiquiH L. Wie vorige häiiiig.
— ohtuKt'folim M. u. K. Gellener See, liibno-See.
— pectinulvH L. Sawad»la-See, Rad-See, Czarne-See.
Najtu majvr All. Rad See, Monta.ssek-Öee.
lAmna tiimlea L. Gewässer gemein.
polyrrhiza L. Wie vorige häufig.
— /Minor L. Wie vorige gemein.
— ffibha L. Bach zwischen Snpponin und Poln. Gzellenczin, mit den anderen
Arten wraige Exemphwo.
7^ laü/oHa L. Ufer, Sflmpfe, Gräben häufig.
— anguati/olia L. Wie vorige häufig.
SpatfoHunii simple» Hnds. Gräben, Wasserldcher, Sikmpfe, Ufer häufig, eine
Zwergform am Loiiker-See.
— minimum Fr. Torfbrüchc, Gräben, Sfimpie zerstreut.
f aVu paluMfriH L. Sümpfe, BiTiehe hUufi<r.
Arorvji Cd/uinus L. Sraiipfe, Ul'er, in den Weichselgcgeuden häufig, äoust zerdtreut.
i)rclM incarnata L. Suinjjf bei Selireuin,
— — ß. 'J)ui>nif<ftiueri Saut. Sumpf aui Loiikfi- See /ii'iidirli häufig;
nicht ganz sieher zu bcstiuiuien, da nur Fruciitexemplare gesamuiclt
werden konnten.
E^paOi« lati/olia All. Wälder, Gebüsche zerstreut, im giossqu Waldgebiete
nidit beobachtet.
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84
Ep^eiu latifolia v. viridißoru Hoflm. Wald bei Bojanowo.
— rvhiginoHo Gaud. Schonung bei Bojanowo.
— pahstriH Crntz. Sunipfigo, moorige Wiesen zerstreut, im groseen Waki
j^^ebiete nicht bcol»aolitot.
Liparin Loisdil Rieh. Sunipl' am LoiikiT See niclit selten.
Mala.rix paludotm 8\v. Sumpf am Lonkcr S«e mit voriger.
Iris Piseud- Acorus L ' (.iräbeii, Ufer, Sümpfe liäufig.
Lilium Martagon L. Wälder, Qebüsche zerstreut.
Aiahmiewm tammm L. Waldrttiider, Liebtungen, Abhltnge seretreot.
Allum vimtaU L. Aecker bei CseUeaczin.
— oUraemm L. Wald- und Wegränder, Raine, Abhinge liemlich liMiifiK.
Pari» quadri/oKvt L. Feuchte Waldstellen siemlich hinlig.
Poljfganatinn ofßcinaU AH. Wilder, Gebüsche demlich hinfig.
AtparaguM ofßcinaU» L. Abhänge der Weichselberge ziemlich selten.
— — /. capilliudia Ueehtr. Abhinge bei Grabovrko.
Convaüaria majab's L. Wälder, Gebüsche häufig.
Majanihemum bifolivm D. C. Wie vorige hkufip.
Juncu» effuauit L. Ufer, Gräben, Sümpfe gemein.
— laviprocarpus Ehrli, Ufer, feuchte Wiegen, Graben ^fmeiu.
— mpinu« Much. r. ßuilmm Luik (als Alt). Lissa-See bei Biilowsheide.
— compremis Jac(|. WjMcli.selkampt'u luiufij^.
— hufonius L. Ufer, feuchte Acker gemein.
— — V. fuciculatv» Koch, (mitunter dem J, rtmarna Pen. n. Song.
sienlich entsprechend). Weichselkimpen bei Sartowiti siemlich hinfig.
Lugula mvltißora Lej. Wilder, Gebüsche, Wiesen hinfig.
— — 0. eangeata Lej. (als Art). Wolfb-Bmch bei Bfilowsheide.
C^perti» fuacu9 L. Weichselufer hinfig, sonst selten. Montannfer bei Hammer.
Rkynehotpcra alba L. Toribfimpfe, snmpfige Wiesen selten, Lenker- See.
Söhre win-Soe.
Htleoehmris paht^trlx \{. Br. SQmpfe, Ufer gemein.
— acirvlaris R. Br, Wie vorige häufig.
ScirpuH vwriiimus L. Grüben, Ufer der Weichselgegenden hinfig.
— ciitHjurmux Pors. Sümpfe, sumpfige Wiesen hUufig.
Eriophorum voyinaftnn \j. Sümpfe. Torfmoore gemein; bei Warlubieu zum zweiten
Male blühend gefunden.
— polystachyum L. (ex p.) Wie vorige gemein.
— latifolium Hoppe. Wie vorige zerstreut.
Carex arenaria L. Haiden, sandige Wilder, Sohonnngeii serstrent
— — vT remota Mairisson. Mit der Grundform bei üdschiti im Walde.
'-^ vulpina L. Gebfische^ Griben, hinfig.
— muricata L. Sflmpfe, Griben, feuchte Stellen hinfig.
— Oo«diMu0kii Gay. Ufer, Torfmoore, Sfimpfe, feuchte Wiesen gemein j
Uebergang zu /. mehena Wim. am Lonker See.
tr
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85
torejc Goodenoughii ß. juncella Fr. Sumpfo zerstreut.
— — y. chloro8tarh}ia Rchb. /. elatior. Osch«, Belauf Eichirald.
— — S. turfom Fr. (als Art). Sümpfe bei Wai'lubien.
— acuta L- Sümpfe, Gräben, Ufer häutig,
— limasa L. Sümpfe bei Warlubien.
— pamcea L. Sümpfe, feucht« Wiesen häufig.
— ßacta Sdireb. Wie vorige zerstreiit.
— — /. mdetnotiUuh^ Ueditr. Grabennfer bei Inuid«.
— paUmeem L. Sfimpfe, feochte WaldstoUen siemlieh hftoitg.
— ßava Ii. ß. L«p%doc€arpa Tanaeh (ab Art)? Sümpfe bei Warlubien; nicht
aicher an beatitiinen.
— — y. Oederi Ehrh. (ah Art). Sümpfe, Ufer gemein.
— Pmid^Ci/peru» L. Gräben, Sümpfe, Ufer häufig.
— rosfrafn With. Wie vorige doch nidit 80 häufig.
— hirta L. W&lder, Gräben häufig.
Setario viridis P, B. Bebauter Boden, Wegränder häufig; am Weichselnfer boi
KoBclitz eine nitnlrigo f>, 08— 0.07 m hohe Form.
— lilnuca V. ß. Weichselufer bei Koselitz.
l'hahxrl^ arundinacea L. Ufer, feuchte Waldstelleii ziemlich häufig.
Anthojcanthum odoratum L. Grosse Wald form. Fünfmorgen ziemlich häufig.
— — V. umb^rosum C. Bolle. Waldweg bei Hammer.
Alopeeuntt geniculatiu L. Feuchte Wiesen, Ufer häufig.
Pkimm pratmiH L. Wiesen, ^^'cg- und Waldränder gem^.
Affntüi wlgan9 L. Wie Torige gemein.
— «Ka L. Wieseiii Aecker häufig.
— Spiea venü L. Wegränder, Aecker häofig.
Calmagrotd» Epigtio» Etb. Wälder, Haiden, sandige Abhänge sehr häufig.
— anu^inaeta Btb. Wie Torige, doch nicht so häufig.
KotUria mttata Pers. Sandige Wiesen, Abhänge, Wegränder, Haiden häufig;
bei Bojanowo ein Exemplar mit in Laubsprossen answachaenden
Adircben.
^eii»gärtnma ranescens Bernh. Haiden, sandige Wälder gemein.
Arrhenafherum elalius M. w. K. Abhänge, Wiesen, Gel»üsclie ziemlich häufig.
Arena ßnrpurenx L. Wegränder bei Supponin ziemlich häutig.
^'fnlingui <linn„hens Bernh. Abhänge, Wiesen, Waldränder ziemlich häufig.
ßn-a mdm L. Bankauer Wald.
Poa onnva L. Kulturland, Wege, Raine gemein.
— nemoralii L. Wälder, Gebüsche häufig.
— palu9tr%$ L. Wiesen, Gräben, Ufer ziemlich häufig.
— — /. autumnaUt, Sartowita.
— trmaUi L. Wiesen, Ufer, Gebftsche häufig.
" comprma L. Wegränder, Baine ziemlich häufig.
Gfyctria ofuatiea Wahlenbg. tlfer, Gräben häufig.
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86
Glyceria Jimtaru R. Br. Feuchte Wiesen, Ufer gemein.
Molima eoeruUa Mnch. Torfmoore, feuchte Wi^^son häufig.
— — ß nrumiinacea Scbrk. Sumpf" am S« »' hc\ Flntenau.
Dnefjilix ffloHh'rufd L. Wilson, Wegränder, Raiiio, (Jrliii>che gemeiD.
Feetuca >jl<i(iniea Vill. Wälder, Gebüsche sehr zerstreut.
— elatior L. Wieseu, Abbäuge häuügj Ucbcrgawg zu v, pseudololiaaa
Fr. Sartowitz.
— loliacea Gort. Kleefeld bei SuppuDinek.
Braeh^divm tthatinm P. B. Wftlder, Gehfische sehr zerstreut.
^ ptnnaluin P. B. Abhänge» Gebfiflche, Weg- nnd Waldrttnder zerstreut»
Bromw moUt» L. WegiiUider, Raine, Wiesen bänfig.
— inermi» Leysser. Wegrilnder, Baine, Abhioge ziemlich häufig.
— tectorum L. Aecker, Wegränder, Raine häufig.
— — V. glahratm Sonder. Am Krnkowie -Soc bei Lippinken.
THticitm rqtetus L. Aeckcr, Weg- und WahlrUnder, Ilaiue gemein.
fjolivm perenne L. Raine, Wegränder, Wiesen häufig.
Jumperus eowniunix L. Haiden. Wäldor. l'ntorholz bildend häniijr, bisweilen
geniein. Hei HidowBheide am \Volfsl»nnli und am Opt-Uler des
Miedzno See.-; mehrere Meter hohe, !Sl;irke Stämme iu ziemlich be-
deutender Anzahl.
Irinas itilccsiris Ij. Hau|ilt»acldi» Ilster Waldbaum, ninnnt ileu ganzen Nordwesten
des Gebietes in über wiegendstem Masse ein.
Equuehtm arvense L. Aecker. Wiesen, Wegränder gemein.
— — /. ienue Weichselkämpen bei Koselitz.
— mojrimum Lmk. Feuchte Oebfisohe, qnellige Stellen an Abhängen, in
Schluchten der Wcichsclbei^e zerstreut.
— palustre L. Feuchte Aecker, sumpfige Wiesen, Ufer häufig.
— — i: poh/stai^fum Willd. See bei Czellenczin.
— hiemale Jj. Abhänge, feuchte Waldstellen zerstreut.
Lycopodium annoiinum \,. Feuchte Waldstcllen, Waldsümpfe zerstreut.
— clanifuni L. Wälder häufig.
— coni}>l"iiaiuni L. Uebergan<rsrorm zu /.. < li<ii)Hi< ritparii<xus A. IJr.
(als Art). Weg vou linnkauer Mühl nach Aalkaäteubrück näher dem
erstcien.
lioii-ijihivm Mofricariae Spr. Haiikauer Wald. Weg nach Baukauer Mühl.
I'hegopteris Dryopterh Fee, Wälder zerstreut.
I'olyiitickum TkHyjtteHe Sur. Sfimpfe, nasse Wici<oii, Ufer^Gcbusche gemein.
— Filiat mas. Sw. Wälder, GebQsche häufig.
— crietatum Sw. Torfbrfiche, Sümpfe, Gebfische zerstreut.
— spimtUmm Sw. Wälder, Gebüsche, Sümpfe, Brüche häufig.
— — «. dilaiatum Hoffm. (als Art) Sumpf bei Bnlowsheide.
A-^plenium Fili.r fi niiint Bornh. Wälder geniein.
/^«f« aquilina L. Wälder, Haiden goniein.
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Hylocomium aplmduu Sch. Wälder gemein.
— iriqfubtum Seil. Wie rorige gemem.
Ht/pnum morpimdn L. Sflmpfe an der Bahn bei Warinbien.
— ttraminmtm L. Sfimpfe am Udadiita-See.
— Sehreberi WiUd. Walder gemein.
— cwpidattim h. Fenchte Waldwieeen hinfig.
— giganUuni Sch. Sümpfe an der Bahn bei Warlnbien.
— ßuitalns L. Sümpfe, Seen, Gräben häufig.
— intermedium Lindb. Sümpfe an der Bahn bei Warlubien.
— Sendtnerianum Sch. i\ WihonI Sch. Ot^clie, Belauf Eiohwald.
— aduiicvm Hodw. Brüche, Ufer ziemlich häufij^.
Polytnchum juniperinum üedw. Sumpf in der Nabe der Quelle des ächinowa-
Flies^es.
— «trictum Meuz. Sumpf lioi Gr. Plochutöchiu.
— commune L. Wie vorige.
Pialmdtlla Mquairota Ehrh. Sompf am Udscbite-See.
Menea truticka Br. o. 8oh. Wie vorige,
ifmurn iiffßne Bland. Sompf bei Bankaner Mfihl.
— punctatum Hedw. Feuchte Stellen bei Jobanoiaberg.
Brjfvm pallen» 8w. Sumpf am Weat-Ufer des Sees bei Fldtenan, Sikmpfe an
der Bahn bei Wariabien.
— jfseudctriquefnim Schwgr. Sumpf am Wedt-Üfer de» Sees bei Fldtenan.
Fututria htfgrometrica Hedw. Fcuclite Erde häufig.
1.,eucobnfum glaucum Sch. Feuchte Wälder häufig.
Dicrnintm undulatum Hedw. Wie vorige hifufig.
Sphagnum cipuhifolium Ehrl). Sumpf am Wost-Üfer des Sees bei Flotenau mit
Uc>)eigaDg zu ß imrpuraa'm Ruhm.
— subeecundum N. ab. E. Sumpf bei (ir. Plochotschiu.
— — /. lauM. Osche, Belauf Eichwald.
— nquarrotum Pers. Sumpf am West-Üfer des Sees bei Flötenau.
— emtpidahm Ehrh. v. plumonm Sompf in der Nihe der Bankaner F<lr8terei.
— acutifoUwn Ehrh. Wie vorige.
Chüo9eifph%u pol^asUhus Corda v. rivularü Scbrad. See bei Jaczcrek.
Rieeia ßuitasu L. KL See bei Schwenten, See bei Jaczerek, Osehe, Belauf
Eichwald.
Nitella eapitaia A. Br. Oeche, Belauf Eichwald.
Chora ceratophylla Wallr. In Seen häufig.
— f Ottida A. Br. Graben bei Qrabowo.
— fragili» Desv. Gewässer häufig.
— «;>. Gräben an der Bahn bei Warlubien.
Utnco ixirhafa L. a.ßwidn L./. hirfo Ach. Gr. Plochotfiubin, an Baumen häutig.
Evernia pninastri L. ßülowsheide an Bäumen.
— /wrfuracea L. Udschitz, au Bäumen.
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Jtamalina calicari» L. Gr. Plocbotschin, an Bäumen.
— fnueinm L. Gr. Plodiotidnii, m Binmen.
Cladonia ffranlü L. BfilovBheide, Gr. Ploobotschin in Wildern hiaiig.
— verttetlUaa Hofim. ß, eervieomü Ach. Gr. Ploebotechin, an WaW-
ond Waldwegrändera.
— pyxidata L. Zabiak, an sonnigen Waldplätien, W^grindem.
— ßmbriata L. Gr. Plocbotschin, Sohtewin, in Wftldem, an alten 8tol>ben.
— tJif/ifnfa L. Lippink, in Wäldern.
— Floerkea/io Fr. An Htul>l)on im Sumpf in der Nähe der Försterei Schrowiu.
— furcata Huds. Gr. Ploehotschinn, Bülowsbeide, in Wäldern häaUg.
f Ccfran'a nlettriies Ach. Bülowsheidf?, an Bäumen*).
Sfirfft Vuimonarin \,. (J.sehc, Behiuf Bülowshcide, an Bäumen.
Parmelid m.ioiHis Jj. (ir. IMochotsehin, an Bäuiuon.
— phi/sniicti L. Ud.>j(liitz an Bäumen und Steinen häutig.
— o/ii-dcra L. Blondzicwo au Bäuinon.
f — asjiidota Ach. Gr. Plochotschin, an Zäunen.
— conisperm Ehrh. Grahowogurra an Gehciiieben.
Fhyteia ciHarU L. Jasaerrek an Bäumen.
— 9teHari$ L. nonnal. Bfilowsheide an Bttumen häufig.
— — ß.adBeendenaFt, KI. Ploehotsehin an Bäumen und Steinen häoiig.
— aufia Hoffin. Montassek-See an Geachieben.
— jmhentlenta Schreb. Gr. Plochotschin Bäumen.
— ohfcura Ehrh. Zabiak an Bäumen.
Xanthorta parieHna L. Gr. Plochotschin an Bäumen häufig.
— lychnea Ach. Gr. Plochotschin an Bäumen und Zäunen,
t Candelaria concolor Dcks. Schrewin an Geschieben.
Peltirjera polydacfyUi Hofl'm. Schrewin an sonnigen WaldsteUeu, Wegrändern,
f Placodium saxicolum Poll. Jaszonek an Granitgcschieben.
AcaroHpora fv»rafo Schrad. Grahowogurra an Goschiebon.
Callopism ai-iteUina Ehrh. Grabowoguna, Blondziewo an Zäunen und Geschieben.
— auranfium Lghtf. Montassek-Sec an Gcschiebou.
— p,'tr(tn>uin Ach. Gr. Pbx liotschiu an Bäumen.
— ceriiiiim Ach. Kl. Plochotschiu an Bäumen.
t Lecauia syi inyea Ach. Gr. Plochotschin an Bäumen.
Riitodina «mgua Ach. Bfilowsheid") an Zäunen.
— — a. pyrina Ach. Nendorf an Bäumen.
— — fnaculi/ormu Hepp. Lippink an Zäunen.
— cotabitm Ach. Gr. Plochotschin an &ulem Holx.
Leeancta wfvtca L. Gemein an Bäumoi.
— — y. rugata Pers. Unter>F^teroi Ellergrund an Bäumen.
') Mit t werde ich eulebe Arien beidebnen die fn H. ▼. KlioggrüfT: Versuch einer topo-
gfApUM^en Fhwm von Wee^weuuen, nicht aagvgelMtt eind. Geordnet lind die Pllanaen Meh:
Kryiitogunen-Flom von Scbleiien, IL Band, »weite ITiino.
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Lecanora nt/usca s. panaalea Ach. Schrewin an Granitgeschiebcu.
— — S. arfjenfata f. ßavcHcem Smf. Gr. Flochotschin an Bäumen.
— paUida Schreb. Häufig an Baumen.
— Samhnci Pers. Ribnosoo au fiäumen.
— llmjeni Ach. Gr. l^lochotschin an Zäunen.
— polytropa Ehrh. Häufig an vcischiodenen Gesteinen.
— lymmiefa Ach. ß. nepincola Ach. Häufig.
ÄtpuiUia einerta L. Gnbowagima an Gndsqgeschieben.
Phlifetis argena Ach. Gr. Plochotschiii an Bäumen.
P<trtu9ana eommnm» D. C. ß, wtriolom Wallr. Osche an Bäumen.
— UiopUiea Aoh. Or. PlochotachiB an Bftnmen.
t Baeaeidia olbtteens Aeb. Ucbohite an faulem Hols.
t — areeuiina Ach. LIppink an Zämien.
t Biatora virtdescetts Schrad. Lippink an fimlm Bttamen.
f — amhigua Mass. Neudorf an Bäumen.
BmUia fmjnocarpa D. C. Unter - iföraterei EUergrund. Or. Piochoischin an
Bäumen häufig.
— — tt punctifonms /. «tigmatm Ach. Schrewin an verschiedenen
Geschieben.
— jiar<isr»)(i Acli. .laschienitz lici Biilowsheidc an Baumen,
t — SrhofriYi de Not. Ribnosee an Bäumen.
Leddella paniherina kv\\. Okarpicc an Granitgeschioben.
— mbuletorum Schreb, Grabowogurra, Bülowsheide au Geschieben.
— twimtlmtea Kbr. Häufig an Bäumen.
Leddea /uaeoatra L. ß, iubeonUgua Fr. BMowsheide an Gneissgeschieb«i.
— cntthdata Ach. Schrewin an verRchiedenen Oeaehieben.
Opegrt^ha varia Fers. Pers. Jaschienitz bei Bfilowsheide an Bäumen.
— vuigafa Ach. Oache an Bäumen häufig.
— Urj>eiiea Pers. Gr. Ploohotschin an Bäumen.
Gnq^ki» acripta L. Häufig an Bäumen.
— ß. Heipentina Ach. Okarpiec an Bäumen.
Artlumia vulgann Schaer, Kronfelde an Bäumen.
— mxnutula Nyl. Gr. Flochotschin an Bäumen.
CaUcium subftle Ach. Kl. Flochotschin an Zäunen.
f — Trekhelianuw Stein (nov. spec.) Epiphytich. Früchte klein, korz und
dick, gestielt bis sitzend, Stiel weisslich, hornartig, Köpfchen matt
schwarz, mit sehr bald breit überwallender, linsenförmiger, flach-
gewölbter Scheibe, Sporen elliptisch, ungetheilt 2 — 4 /t dick, 5 — 9 p
lang, rauchgrau.
Auf der Kruste und den Früchten von Lecanora paUida bei
Gr. nochotsddn.
Erinnerfc durch seine winrigen Fr&chtchen, deren Köpfe 0,2 mm
kaum ftberschieiten, im ersten Augenblick an ein Sphindvina^ von
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welcher jedoch der last gänzliche Mangel eines Gehäuses die vor-
liegende Flechte leicht trennt. Andererseits ist durch die fast durcb-
scheinendea Fniehtstieleben eine nabe YerwaadBcliaft mit CuUewm
pusiolum Ach. angezeigt, welches aber durch seine schlanke Stiel-
bildung, grössere Ktfpfchen^ schmälere Sporen und den Standort
abweicht. Das vorliegende Material ist zwar ein sehr geringes, aber
die Charaktere sind so gnte, dass icb mit Vei^gnSgen die Gelegenheit
benutze an diese interessante Form den Namen eines um die Er-
forschnng Westprensseos so hochverdienten Mannes za knflpfen.
B. Stein.
Calidum cidtpersum Pern. Ribuosee an Bäumen.
— saUdnum Tcrs. Fritzei Kbr. et 8t. Ribnoseo an Bäumen.
('yphellum phaforophalum Turn. ß. arinilare \Vl)g. Althfittc
— inchiale Ach. n. rtneiruni Pers. Biilowslioido an Bäumen.
f IMhoicea viriihila Sehr. /'. (hsperxd. Von der Normairorm durch die last
rchlcndc, und durch z<'rstrcutc Körnchen angodouloto Kruste ab-
weichend. MonUssek-See auf (Jncissgoschieben.
Verrucaria murulü Ach. Jobannisberg an Kalkgettchieben.
t Mierothelia atomaria Ach. Bülowslieido an Bäumen.
f Aeroeordia tena Kbr. Altb&tte an Blliimen.
f Arthoptfrenia globularia Kbr. Zabiak an Bäumen.
— Penoami Mass. Gr. Ploohotsohin an Bäomen.
Pharndia congetta Kbr. Auf Lteanom tubfunca häufig.
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91.
Die Flora des Elbinger Kreises
von
HMpUatanr ia Elttiag.
LI er Elbinger Kreis, jetzt in StaHt- und Landkreis zerlegt, hat ungefähr
die Form eines QnatiHtrs. Er lir^^t zwischcti 3(5° 47' und 37° 19' rtHtl. Länge
und zwischen f)4" fV und 54'* 21' n^>rdl. lirritr. In t^cine Nord^oite schneidet
lief eine Bucht do3 friRchen Hafles »mu; im Ontrn wird er von den Kreisen
Brauneberg und Pr. Holland, im »Siiden von tleu KrclHcn l*r. Holland und
Marienburg, im Westen von den Kreisen Marienburg und Danzig begrenzt. Er
amfaest einen Flftchenrauni von 1S,96 G-Moilen, wovon 2,71 □•Meilen auf dM
Haff treffen. Unter den weBtpreussiBchen Kreisen hat nar der Kreis Stahm
einen noch geringeren Flächeninhalt; dies wfirde jedoch auch nicht der Fall
sein, wenn das zn Elbing gehörige Planum des Haffes in Abrechnung kttme.
In lloristischer Beziehung zerftllt der Elbinger Kreis in zwei sehr ron ein-
ander verpchiedene fJebiete, die Elbinger Höhe und die Niederung. Das Hoch-
land im östlichen und nordöstlichen Theile des Kreises erhebt sich in seinen
höchsten Punkten, dem Butterberge bei Trnnz und dem Haterberge bei Behrends-
liagen 10^ Meter n\ior den Meeresspietrcl : dagegen hat die Niederung nur auf
der (ieest zwischen Neulifirnnd ^^öskenberg eine gcrincTf' Erhehunir von 11 Metern.
1)38 r'-iliiiiger Horldaiid wird von zahlrcit hcn. moistens sehr schroffen
Schincliteii durchschuitteii. die grosstcMillicils im Westen nach dem Hafle und
in südliclier Kichtung nach rler Niederung ausiDÜiiden ; nui- wenige, wie die bei
Conradswalde, ßirkau und Teckenort, streichen nach Nordosten dem Flachlande
des Ermlandes zu. Die nach der Niederung und dem Haffe zu gelegenen Ab-
dachungen des Hochlandes sind zum gi-ossen Theile mit gehegten Wäld«m be-
deckt, welche sich im Vereine mit den Schluchten in botanischer Beziehung
äusserst ergiebig erweisen. Sie bergen in ihrem Schosse manche Ar unsere •
P^vins eellene Pflanzen, wie PetadU» albu», Lappa nemorü»a, C^fpripeduim
Caleeoltu, Gcufea spathaeea, AlHvm urnmim, Elymtu europaem, Hieracium
n/mOffum Lf Glyceria mfmoralix, Feslura si/rafira, Bromus rtsjirr. Cardamin«
hirmta a multi'cauNs und fi «ihaticaf (Wastium glomeraivm und brackypetalvm^
Valeriana polygama, Veromea montana, Rubus pyramidalis und Silmaeui, Dentaria
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biilbijent, Luzula angustifolia, Botri/chium Mairicartae Bpr., Leptotrichum homo-
utalluni, Thamnium alopecurum, Blf/ffta Lyellii, Vdlia calycina, Boletus floccopus u. a.
Weniger pflanzenreich sind die im Osten des Hochlandes befindlichen,
loeistens sn Bauerndörfern gehörigen kleinoron Waldungen, da sie ftst durch-
gftDgig beweidet werden. Der vorherrechende Waldbanm ist Im sfidKchen,
westUohen und stellenwdBe auch im östlichen Tbeile der Hohe Fagu» dhaUea
Jn den nördlichen Waldschinchten tritt recht hänfig Picea eaxeUa anf ond bildet
xnweilen sogar anf Ideine Strecken den Hanptbestand; sonst sind Pinu9 ul-
restrix und Caiynnwt Beluim die dominircnden Hölzer.
Das Ufer des frischen Haflfes von Tolltemit bis Wieck bietet ein kleines
Abbild der Flora der frischen Nehrung dar; es wachsen dort: Honckenya
peplotfirs, Cfiklh' nian'fima, Eh/mvit arenariu» und andere Strandpflanzen, deren
.^amen waluschpinlicli (hucli Wind imd Wellen von der Nehrung herüber
getragen werden, in dem immer noch etwa» Bal7>ha1tigen Boden haben sie festen
Püsa gefasst und sind mit der Zeit lieimisch gewonieii.
Unergiebig sind die wenigen kleinen Seen des Hochlandes, da sie kein
Sphaynetum besitzen. Die Bezeichnung „See" ist überhaupt für sie nicht zu-
treffend } sie sind ebeu nur Sammelteiche fftr tiefer gelegene Mfihlen und wandeln
sich im Hodisommer, wenn ihr Wasser verbraucht ist, meistens in Wiesen und
Sümpfe nm. An den bei Sakan nnd Behrendshagen befindlichen wachst in
Menge Juneu» ßUfwmU, sonst bieten sie wie die andern wenig botanisch
Widitiges dar.
Dagegen weisen die grossen noch nicht entwasserten TorfbrQehe von Haselan,
Maibaum, Schönmoor, Gr. nnd Kl. Stoboy eine recht mannigfaltige Flora aot
Ausser Ledum, Andromeda nnd Fr/rri »i t/m- Arten wachsen \aet\ Sparganium
mintmuyn, Utricvfarta vvlgaHs und minor, Juncm oIpinu9 und squarrosus. Salix
Hif/ricatiii. Runvncitlwi Lnuiua, (Jai'C.r filiformis, paradoxa, terefiv»cutn , Lüsfera
rwdata und Cora/Iorrlii^n iiinofa. Aus dei* Gattung l^ro«^a kommt auv rotun-
difolin. diese jedoch ülierall linufig vor.
Die W^iesen der Höhe sind meistens torfhaltig, reich au (]i/peraee«» nnd
.schlechten Futtergräsom, wie Aim mespitosa, Molinia coerulea und Agrostu vul~
(jaris. Fast auf jeder einzigen tritt Orehis maculata auf, oft in erstaunlicher
Menge. Orchia ineamafa wachst sehr serstrent, Orehü laH/oUa nnd Moria rind
selten. Nur auf einer Wiese bei SchOnmoor wachst TVoüiue europaius.
Characteristisch Ahr die Feldraine und Wegränder der Dörfer Banmgart,
Behberg, Trunz und Maibaum ist das häufige Auftreten von Ceniauna autitiaca.
Nach Norden bin reidbt die lernte bis su den lichten Schonungen der Behbeige
und bis Dfinhdfen. Ihre Südgrenze ist bei dem Dorfe Damcrau, wo sie am
Forsthanse noch ziemlich häufig vorkommt. Sowohl bei £lbing| als auoh bei
Tolkemit ist sie noch nicht bemerkt worden.
Die wichtigsten Agriculturgewaclise der Höhe sind Roggen und Hafer. Sehr
selten fand ich Luzerne, Serradella und Luj)ine angesäet; dagegen wird in fnpt
»Uen Höhedörfern, wenn auch in beschränktem Maasse, Flachsbau getriebon. Der
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Boden ist mit Augsnabme einiger Strecken bei Lürchwalde, Tolkemit und Con-
radswalde an und für sith nicht steril, aber we^en der erheblichen Seehöhe und
des nasshaltigen Unterfj^rundes auch nicht besonders fruchtbar. Er wird vom
Lauduiaiin als „kaltgriindig" bezeichnet. Die Ernten finden 8 bis 14 Tage
später als» in der nächsten Umgebung Elbings statt.
In den Dörfern Alaibaum und Königshagcu fand ich Chrymnthemvm seyetum als
Ittstige» Unkraat vater dem Oetrdde. An eiaigin Stellen war das Sommergetreide
durch die Pflanie fiut voUstindig verdrängt. In Mailiaam iat dieselbe anter den
Naaien y^Oilke" bekannt nad gefUrcbtet. Sie soll, wie mir der Lehrer dee Ortes,
Herr Leas, mittheüte, vor Jahren dnreh einoi Besitier mit Saatgetreide einge-
schleppt sein and hat seitdem noch nicht an^gerottet werden können. Sonst
kommt sie im Gebiete nnr sehr vereinzelt vor. Ein sehr va*breitetes Unkraut
ist Raphatiistrum Lamptana; erst nach Süden sn verliert es sich allmfthlich,
am in der Niederung seinem Vetter iSinupt« arr&nms Platz zu machen.
Die hauptsächlichsten Ruderalgewächsc der Höhe sind: Malva neylecta und
rotUTidifolia, Galeopsis pubcarenx, Avthi'wiK ( ottila, Sini/mbriu m officinale, Lappa
majoi', vihio-r und to»initots<i, Ihillofa niyro, Vrtint dinicii und vrenx, Art/ientisia
milyarix, Lhenopodiuvi ulbum, Polt/yonum Idjiottfi'/nnii, iVi-siraria und un'n/larr.
Etwas wenigL'i- häufig sieht man: Ihiliconu rit/yam^, Sii<i/nibriiini Sophia, Hyas-
cyamus niyer, Leotiurutf CarJiuca, (Jhenopodittm urhicum und ziemlich selten:
Verbma o/ßcinalü. — Bei Tolkemit fand ich auf Schutt Xanthium tirumarium
und Smapis alba, am Hafen: Diplafaai» tenvi/oiia und murali». Recht nuuinig-
Ikltig ist die Raderalilora der Stadt Blbing. An Zttunen und Rinnsteinen der
Vorstädte, auf Schntt und Grasplätzen finden sieh zerstreut und zum Theil
unbeständig: Dtplotatei» ttmri/olia, Lepidium ruderaUt Silj^m marianvm, Malva
erupa and mauHHana, Raeda htiea, Geram'um molle und diwctttmj Nepeta Ca*
iofia, Arutolcehia Cfernnftfi», EJIxs/iohia Patrini, Slururdiu arrensii«, Amaranitit
retroßexus, Chenopodium Bonus Henricuit, Stttiria rerticillaftt und Pholaris canO'
rtenstM, Sehr häufig sind: Alalva rotundi/oliu und neylecta, Lamium album,
Galeopti» puhetcenBf ChaenyphyVum fewulvm, Ffsfuca tli-^fiuis, Sät/Ina jiriu-umhens,
Albersia BUtum, Polyyvnvm mite, ( '/wunpui/itnn yhtin inn und nil>nnu. Iii den
Obst- und (Jrasgärteu der \'t»rfitaii((' IiIüIu-h im Friililiiii_a' in Menge (iaiduflui.-i
nivalis, (joyea lufra und minima, (htiit/iii'/clinx niiUin'<, J'tt/ijia fii/vi'.s(ris und als
letzte Zeugen Iriihoier Bewaldung: ('orydalit xolida und intei-media, auch hier
und du noch spärlich Anemone nemorosa und rauuneulaiJe».
Wendet der Botaniker seine Anfmerksamkeit der Elbinger Niederung zu,
so wird dieselbe bei weitem am meisten durch die Dämme und Aussenddche
der Nogat und die an der M&ndung des Stromes befindlichen Straachkämpen
gefeaaelt werden. Nicht wenige, weiter im Osten und Süden heimische Pflanzen
wie Rumtx uaraineuM, Tithymalus lucidut, Xanthium italkum a. a. sind mit den
Wassern des Stromes abwärts geftihrt worden und haben sich hier acelimatisirt.
Drei Pflanzen fallen wegen ihres häufigen Vorkommens an den Ufern der Nogat
dem Botaniker sofort auf, es sind dies: Aehiliea cartilaginea, Veronica l(mgifolia
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und Xanthiuiii ifaltcuin. fjetzterers erlantrt Ixm dem DoiTo Eiiilai^e seine groaste
IHclitigkeit und wird hier den Niot<8iiiii'/«'rii des DanmitrraHos olt recht laaitig.
Seine >iordgrenze orreicht es jedoch sclion an den Theilungen der Nogat. Auf
den Zeyerschen Voi'^er- und Miuder-Kämpen kommt es nur noch selteu vor,
auf den Stranchkampen habe ich es gar niclil mehr bemerkt. Die beiden anderen
Fflanscn wandern dagegen bis in „den Busch", an die Mftndnngen der Nogat bin*
aus und wachsen dort in solcher Ueppigkeit, dass die blauen Aehren der Verth-
nira nnd die Tmgdolden der AeltiUea im Vereine mit Seneeio paludont* und
$ttraeeitifu$ das dichte hohe Weidengebüscb oft überragen. An den Dämmen
der Nogat wachsen sons» noch häufig: Eryngivm plonwm^ Lappula Myoioiü,
Seneeio visconus, Verbaacvm pfilomoides, mehr vereinzelt: Salsola Kali, Reseda
Luteola, Atripleu- uifens und Ononi« apinasa. In den Aussendeichen .sind reichlich
Petasile« tumeittom«, PoieniiUa siipivti, Idmoiella aquattcOf M«Uockari9 aciculari«,
Rumejr ]>nluHtc^r ui.d vtarifimv^YOthainlfu. zerstreut hingegen: A^nmonia odoruta,
mifene t<ifari<a, 'riidliclnuti ffarin)i, Mi'/if/ia sifrrsfn's, Runit.r nrrariirus^ Tithjf^
malus lucidum, Ci/iwrus jusctm, CalumagrostiH liforea und Rnme.c pratentti».
An den Ufern des Ell»ingflu88es koninion Ar</iari(felira offiriiinlis, ArhUlea
C(trf ihn/i /!('<(, Sf/it'cio «(u acenivu s und j>a/uJo.siis. Unrhiirni a sirlrift, J'nli titiUa supina
uud AmaruntuH rdiojie.rvx — die (hei h'tzleren jedoch selten — vor.
Hie ülu'igen Oewässei- der NieiU-rung W( isen im fianzen wenig Interessanteji
Muf. I>(M veisuui])l'to (>stwuik(d th^s Irischen HalT<>s. fioi' I)iriiisensee und die
zahlrei» lifii stagniicuden I^aehen sind grcisslenilieiis vom Grun<U' Iiis zui- Olier-
fliiche von KUnlxt ra/mihiisis (hnchwucheit. weli'he zartere Was.-iMpllanzen tast
gar nicht mehr aulkonmien iasst. Auch werden diesell)en — namentlich in den
Gräben — durch das häufige „Krauten**, welches in Folge des Aultretens der
Elodia nöthig geworden ist, sehr geschädigt. Nnr robustere Gewächse, wie:
Sagiitaria, ßviomus, StraHofeSf Boftonia, Cievta, Sium, Omantht, Nvphar,
Nymphaea, H^droehofü, Phragimte8f T^ha latifolia und angvstifolia, Seirptu
tacvsiri», Batraehium divarieatum, Ceratophyllum demenuiHf Myriophyllvm
»picatutn und gemeine Potamogetonarten behanplon ihr altes Recht Seltener
sind scilon : Ranwneulus Lingua, Stmekm paittsta^, Sctfpvs Tabemaemonfani ond
l^simachin thyrsißora. In der Fiscbau wächst noch immer reichlich am alten,
vom Polizei-Director v. Selser Mi^efundenen Standorte — alter anch eben nur
hier — Salvinia nat4xns.
Als Waldungen der Niederung sind die König!. Sti-nuclikämpen im Nogatp
delta zu betrachten. Ausser ihnen kommen nnr noch einige mit liMitem Weiden-
und Erlengebösch bewachsene Flachen am Drauscnsee bei Strecktuss und ein
kleiner Erlonliochwald Im ! NoLMlan vor. Die merkenswerthesten Pflanzen der
Strauclikampeti sind ausser den schon Irrdiei- genannlen: CurulKtlvit harcifer,
Hinne.r ptafi^iiniii, Arr/iani/i lint oj firiiKiU-s, Kpipoclis hilifoHa^ Allivm acorodo-
}n u"Viv, Mentha si/resfri.s, Dipsacva silveslei', Lathyrua palusteTf ^Solanum Dulcw
nullit und Eijuiaetum hietnule.
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Auf Hunipfitren Wii'pcn am Drausensee kommen nehr häufig ('akimmfroHiis
lanceolatu und myh-du, L<it/iifni>i palitf<t(i- und Pol iclm m Theltipteris vur.
Die Wiesen am Elbingfluss sind reidi an Seneciu erruiicv«. Eiue der geuieiuateu
Wieseopfianzf u diT NiedLi uug ist Euphraaia Odoniites. ^
Auf dem Königlichen Torfbrache wachsen Drowra roUtndifoUa uud Ccmx
Otääri in ÜDiahl, selten Poienülla nom^ca.
IKe Aecker der Niederung sind fast durchgängig in so gntem Colturzustande,
daae sie nur wenig Unkrftnter aufkommen lassen; das gemeinste derselben ist
Sinafü anenm. Das Sandland der Geest ist im Allgemeinen den Sandäckem
der Hohe analog.
In den Dörfern sah ich au Hofen und Zäunen &bcrall häufig: Malva
rotundtfoHo, Jjyeoptt» europaetu, Chenopn.liuiti olavctim und rubrum, AUi'plex
patvhm und hmlainm, Polygonwn mite und JJifiiropipei', seltener: Cheticpodium
/ii/hridum, Albetsia lUitum, Hramca niffra, Fe»tvru dintana und nur an je einer
Stolle: ('henojtodhim vrbicuni, Piiltraria vulffari», Lepidivm rvdetale, Xunthium
strwMirium und (luiiivniH Mart'ubiash'vtn.
Auf den Ti iften s'nid Aritiiemi» Cotuia, AJel Hot u» alt iwimuti wmi stolitiivieiae
ArabiK otTnoMd t:enieiii.
Bei einem Gesaiunitblielie auf die Klor.-i des ganzen Kreisen niuss es auf-
fallen, da8S einige in den Nachbarkiei.sen niciit selten vorkuniniendu l'tlauzen,
wie Galium verum, Genitta tinctoria, Ifi/pen'cvm motttamiitt, Helianthemum (Jhamae-
eüim, Vervmta tpieaia, Radiola Knoides^ MyoitoH» ca&tpitdmi, IJieroehloa audrahs
nnd Affrotti» eamna noch nicht aufgefunden worden sind. Auch Verhrneum thapni'
/arme, Serratula tinctoria, Hypeneum hvmifumm, M$dieago mmma, GenHana
frueiata nnd Ptttj^fola comota sind nur einmal beobachtet worden und seitdem
an den Standorten wieder verschwunden.
Trotadem muse die Flora des Elbinger Ki-eises als eine recht reichhaltige
beieichnet werden. Es sind mit Ausschluss der Bastarde, der Varietäten und
verwilderten Pflanzen bis zum Ende des Jähret^ 1883 streng innerhalb der
ILreisgrenze gefunden; 832 Pbanerogamen, 24 Gefässcryptogamen, 171 Laub-
moose und 34 Lebermoose. Die neun artenreichsten Plianerogamenfamilien
sind folgende: Comiiositen (9(» Allen), flrüfer (77), (Vperaeeen (46. darunter
34 Carices), PapilitMiaeeen (41), ('rueüeren ('aryo])li\ Uarecu und zwar
15 Silenaceen und 20 Alsinaceeu), Rosaceen (31), Seioj)linlai iar((eii (.'M), l.abiaten
(32). Diese Familien enthalten zusammen über die tlülfte aller l'hauerogamcn
des Kreise».
Es ist also hier auf einem kleinen Flüchenraume von ea. 11 [ .Meilen
dasselbe Yerhältniss vorhanden, welches in ganz Ost- und Wesiprcussen, sowie
in den Floren von Pommern, Mecklenburg und Südschweden stattfindet; denn
auch dort sind die genannten 9 Familien die artenreichsten.
In der Flora des Elbinger Kreises folgen ferner dieRanunculaceen mit 89 Arten,
Umbellifimi 25, Polygonaceen 21, Liliaceen 18, Orchideen 16, Boraginaceen 15,
Salicaoeen (exci. Baatavde und angepflanste Speeles) 13, Juncaceen 18, Cheno*
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podiaceen 12, Geraniacee n 9, Campanulaceen 9, Potamien 9, Rubiaccen 8, Priniu-
laceen 8, Violacoon 7, Hetulaceeu 6, Euphorbiaceen 5, Yalerianaceeu 4,
Dipsaceen 4, (ientiaiiaceen 4 u. s. \v.
Die Kenntnisö oiner grobseii Zalil von Staiulart»'!! selU^ueier Pflanzen, nameut-
Uch iu der nähern Umgebung Elbings, verdanke ich meinem Terehrten Freund«*
8U«iibei der seit 40 Jahren im Kreise vielfach botanisirt hat Ausser ihm
haben rar £rforschiiiig der Flora des Kreises beigeti>agen: die Herren Gebilider
von KlinggrÜTi Professor 0r. Bob. Caspary, Sanio, TOchtor-Schol-Direetor
Dr. Schmidt, Conreetor F. Seydler, Erspriester Hohendorf; Pfarrer Kfthler,
Apotheker Jansen, Oberlehrer Dr. Nicolai, Polixei-Director t. Selser, Kirstein,
Bttjack» Hlkbener und Rademacker.
nie Ergebnisse der Forschungen dieser Herren habe ich bei der Zusammen-
stellung der systematischen Ucbersiclit am Schiasse des Berichtes mit benutzt.
Bei der im Jahre 1883 im Auftrage des westpreussischen botanisch-
zoologischen Vereins von mir unternonnnenen Bereisung des Kreises fand ich
neu lur den.selV)en: 48 Pljanoiof^anien (iiicl. Ba^lanie), 2 GefUsskryptoganieii
und 11 Laulunooso. Die Conti olc der Moose hat Herr Dr. v. Klinggröff, die
einer Anzahl ki itisciier Phan. i (i<ianien Herr Prolesr-or Dr. Caspary gütigst über-
nommen; die Gattung Rubna ( nutrolirte Herr Dr. FiK'ke iu Bremen. Für die
Bemühungen sage ich den Herren an dicker Stelle meinen verbindlicbsteu Dank.
In Nachstehendem mOge nan ein Berieht Aber die von mir im Jahre 1883
ausgeführten botanischen Excnrsionen folgen:
Am 2. Mai. Wald von Or. Wesseto, Vogelsanger Wald, Stagnitten,
Dambitzen. — In der Hommelschlncht am Eisenhammer: SaHa aewmnata, Cory-
ätdi» »oNda, intermedio und cava, Htpatiea trüoha, Pulmonaria, ofßeinalii, Viola
mirabUiif Asannn europaevm. fMthraea Squaman'a, Mirninalis perennü. In
Sfkmpfen des Waldes von Gr. Wessehi: Riicui ßnitunn. Im Vogelsai^^ Wald,
nahe am Belvedere: Lt/copodium coniplanatum b) ChamaecypariaMU, Pogonatum
oloiiles, FUnldens taj-ifolivH. Zwischen dem Belvedere und der Wilhelmshöhe
münden drei enge, wildverwaohseno Querschluchten, welche bei Stagnitten und
Kl, Stoboy ihren Anfang nehmen, iu die Hauptschlucht des Vogelsanger Waldes.
siuilicliste derselben, den Botanikein Klbings unter dem Namen „Pctasitett-
Schlucht'" bekannt, stieg ich aufwärts und fand: Lycopoiiium ISelayo, Botrychium
Mairieanae, Polypodiutn vulgare, Bryum romim, Eurhynchium tiriatum, Hypnum
eritta eatirtnHtf Mmum undulatum, Bartramiap<nnifornii», Plagioehila atpUmoidM,
Pdatita aUmt, Daphn* Mtzareum, Corydalia eava, Bepatica trikhü und ItOfpti
nmoroia On voijllhrigen Exemplaren). Am Seeteioh zwischen Stagnitten und
Dambitsen: Sali» einena, Cofrta, purptarea, amita und pmtandra. Bei Dam>
bitsen: Afitntm punetaUm, aupidatvm, undulatum, MmaUahedwn tmietMm,
Anomodon aftenuatus, Bartramia it^fpkyUo, BraekytkeeiMn MUdsamm and
Sali» aeumtnata Koch <f
Am 5. Mai. Lärchwalde, Geysmorode, Kl. Wogenapp, Gr, Röbern. —
Bei Fricks-Ziegelei (zu Lärchwalde gehörig): Poteatilla cinerea, Pulaatillaprateame,
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Berberig vulfforU, Arabis arenotsa, Tifhifmahs ^}jpaHxftlaH, Corydali» intermedia,
Veromea vema und triphiiH-^^ Bei Geysmerode: 6'<///.r Caprea , cinerea and
purpurea. In der mit Hochwald vou Fagm silvatica licstandencn Schlucht am
BöhnkenharliH: ('on/tUilix mra (untrtMnoin hlUifi«;), iiiiinueilia, Vernnira nnniftDui.
Lhut/ft motttiina und Hcpatira iiiiidni. Auf Lolmiä(k<Mii l>fi KI. \Vo«;oiiaj)p:
Verontra opara, Lainniin uiiii>li .niaule. An der WopeiiM]»}»*'!' /it ucjci: I\'f(ixitt'K
ujßi-iiialia und tomentOKUs. An den waldigen Aldiän^en zwiM lu n (ir. liolieni und
Oehuikenliüi : Potiia intermetUu, Cwydulis intermedia, i limiH eßuna, ino/iiana,
ctm^pttiri» und ß. mherota, Adomi MoschatelHna, Anemone nemorom und rauun-
euMdet, Gapea lutea ond minima, ( < 7 /' Ntwm aliemifolivm.
Am 21. Mai. Weingrnndforst, Wittenfelde, Vogelsang, Waldschlucht bei
Dameran, Oehlmfihle, Gr. Wesseln Strauchmfible, PulTorgrond. — Bei Wein-
garten an Bainen und im Park: Omithogalvm nutane, Tulipa silreetri», Gagea
pratenme nnd Corydali» intermedia. Auf Aeckern zwischen Weingarten und
Woingrundfoist : SteiKtp/trapnia Thaliamnn. Auf he min arremin, Ercphila rema,
Veronica hederifolia und friphtfllo«. An dem boBcliigen Ahlianpe zwischen
Weiugrundforst un<l Panihitzen: Ajuga penevenei», Cerastiuni biachypeialttm und
semiderandruw , Valeria nella oliforia, AJi/OMofix hixpida, Ca re,r pal fexretm un^ rema,
Frai)aria rtxra. elatiiu- und </nnidijlora. Durcli da.« Sciml'ertha! nach Vogelsaiig.
Im (Jeliii.^ch am 'rhuiidii'i : Mi/osofix silrafiru u\\\ weissen Hliithen. Am IJaclie
Zwisch»'ii Vdgelsiin^ und Wittenlclih': Stili.r aiiii/i/i/iiinni, a. lii'-i • /nr (f^^ fniiiilix.
riinntali/i und purpurea. Im V OgcKsanger Walde: UIihuh monfana, l'irux mahiH^
Corydalie eoUda und intermedia, Adoxa Mlteehttt^titutf A»perttla odorata, tareo'
digitaia und numtana. Im Walde von Gr. Wesseln: Gaya xpaihaeea, Viola
tilvettnMf Siv%nMmaf sowie den Bastard zwischen beiden und Fctgonatvm nanvm.
In d«r Hauptschlueht bei Damemn: Prunut avium und Padve, Ulmue montana,
Daphtte Mezereum^ Corydalie tolida, intermedia und rava, Paria qvadri/oNwi,
Rammeulne eaeeubieu», Lathyrue vemue, Viola mirabilie, Merewrialie perenni»,
Aetaea spicata, Pleuroepermum atisiriacum, Cypripedium CalceoluK, ('limacium
dendroideM, Stellaria nemcnon. Im Hommeltbale bei „Oehnülde": Vicia lathy^
roidee, Melica nutam, Latlnjrux monfanue und rernu», Aetaea epicata, Lappa
neinorosa (vorjahrig). Hanuneulux lamnjinoHu«, l.nnlrera Xi/foxteum, Poli/c/onotum
muliflorum. Zwischen ()eldniiihie und (Jr. Wesseln: l'ofetitilla einerea, ( erantium
arrenxe, Tithipuahm Emtla, Lathifrux moittani'ii, Tuhpa xil nsf ri<. .An der Strauch-
uiühle: ( wt/dalis iiitennedia, l'u/monaria of /iriital<t'<. i'linux eatujn ri.s. im l'ulver-
grund: iUirbaraea vulgaris, AJyoauti« tsparsijloruy Vicia lathyruides und Aly»9um
calycinuiH.
Am 26. Mai. Btfhmischgut, Preuschmark, Meislatein. Ich reiste mit Fuhr-
wevk bia sum sogenannten „Kupferstrauch", einer Wassermfihle bei Böbmischgut;
hier stieg ich ab, um die Schlucht zwischen Böhmischgut und Preuschmark au
durchsuchen. Dieselbe ist grOsstentheils mit Gebüsch, stellenweise mit Hochwald
von Pimu nlveetrie, Carpinue Betuhe, Quereu» Robur und Betula alba bewachsen.
Nach Preuschmark hin werden ihre Seitenwände sehr schroff und abschfissig und
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lapPcn oft deutlich die AI- und Diluvialscliiclitungen erkennen. In der Schlucht
fand ich: B^hc» nigrvm und i-uhrvm, Daplme Mizemn», Melnndrifum rubrum,
Mespihi'< mr'iiofiijva, Lonicera Xiilofiixnti , Awrxiin etiropanim, ( ort/dalix covn,
Hi'paiira iriloJxi^ Carda mi iw uniara utid ß. hirfa, Kquineium lelmuUja, Ambhf-
!<ieiiitim Korhii, IharJujihiiium popiileiini, ('(rriuis sanpuinca, Jierliaix ruhjaris,
p}'u/tux arium, Mi/Ofotis silratica, ( ouvullurid niajaliü, Ervttm cuhsubicv m. Viola
canina, Gnaphalium dioicum. Auf Acckern zwischen Böhmischgut und Preusch-
mark: SeUrantktui ptmnm», Smeeh vemaU», In einem kleinen Btiielie nun
ersten Mal im Kreiae: CVtrer ttrieta. Von Piensebmark ging ick nack den Kataen»
bergen bei Meialatein, einem bewaldeten Hftgelland, von dessen Kuppen man
herrlicbe Anssickten anf die Dransenniedernng kat. CarpimiM Betuhit nnd Pinm9
nhetlri» sind die TorkenrBckenden Holser. — Im Walde: Carex meetonm,
Pol^onaium cffictnaU, Carae numtana, IVunw Padus, Rihe» rubrum, Fto/a
palusln'K In einem Graben bei Mdslatein: Eriaphanm pol^aeb^um, Ton
Qüldenboden per Bahn nach Elhiiig zurück.
Arn 28. Mai fuhr ich in Begleitung Straubea mit dem Tolkemitor Omnibus
nach dem HirBcbkruge bei Dörbeck. Wir durchwanderten den Dörbecker Wald.
Kggertswfij<ten und die Schönwalder For.^t am Geizhalse*). Im Dörbecker Walde
ist PinuH silrenina vorhorrschond ; stellenweise konuDcu Picea e.rrelsn und Laub-
hdlzer vor. Ausserdem: Sttrof/iantnus scoparius. ^^rorzoncra hnwiliK^ Ltirapodiutn
SelaffO, Vio/d raiiintiy puhtsfris, ftifvexfris und Rivi »iaria , Ra/n/nn/his (ivriroinui-
und Luzula a/igusti/a/ia — Eggertswüsten ist ein stadti.scluM' Wald von «remischteni
Bestände. Vatpiuus IUIuIuh ist dominirend, Picea iwcelm ango|tllanzt. im
Walde: l'aleriana polygamu, Gagca spathaceuy Galium aristatvni, Cardamine
amara, Acomlum varugatum und Lumla angvitifolia^ An einem Orabenrand:
IHeuridium altemifolivm. — In der Sckönwalder Forst dominirt Fagttt »haiica.
In einem kleinen Torfl>rucke im Walde wacksen: Betvia puhaeens, fhtngula
Alnuif Vaecinium vliffinomm, Eriopharum ifoffinatum nnd Ledum paUutre, In
dem mit Hookwald bestandenen Hommeltfaale oberhalb des Geiihalses: ThaUeinim
aquiUgifoUvm, Corydalis cava nnd intermeditt, Aeamtwm wuitgahm, Oalium
Qri>ifatvm, Paris quadrifoHun, Meremrialis perenms, Actaea tpieoto, I^egcptmi
polt^odioide^ und Dryopterü, O^oftei^ta fragilü. An BAnmoi: Leueodam
ttiuroides und Hypnum cupresfti forme y. ßlifar^me.
Am 30. Mai über Pangritz-Colonie und Lärchwalde nach Geismerode,
um dort 2 Torfbrüche zu untersuchen; über Gr. Röbcrn und Englisch Brunnen
nach Kllüng zurück. In Pangritz-Colonie: Af^juruf/o prorumbens. An der
..Hoppcnbak": Ilelencharis vmcflvmis. Im „Fichtenwald'' bei Lärchwalde, einem
kleinen KiefernhochwaldmitLaubunterholz: lirrin aqiiHina,Majanthrmum bifolium,
I are.e cricetorum und piluli/era, Viola arenaria, Po/t/gonatum oj/icinalef Con-
rallaria maJaliSf Gnaphalium dioicum, Scorzonera hvmilis, Oenotkera bieimii,
Bruftus Rbdui, Cormu umffmnea, V^mmum Opuhu und MtaUüa pratenmt.
*) Bin SMBBMltoidi flbr BtUngtr WuMmflUMi.
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Am Bache im Walde: UeleochariH unialumh, PJaair,f}n'cium nlvaiirum . Prifum
pseudotriqut'tiini, Mnium lionmm nnd Seligen', Hi/p/mm cdidliolhnn, Equheivvi
prateme. Im Bruclic östlich vom Wogo nach Geysmorode: ( a/r.i riparlu, xirirfo,
tjexlcarla , t'lonaafa, caiteHceii)^, Calla pa(v8inf>, liibex rvhrum. Das ßraclifold
daneben war weiss übersäet mit den lilüthen von Cernstium arrense; dazwischen:
Veronica v^ita, Teeidalea nudtcaulie, Scleranthus perennis und Viola tricolor
(grandiflwa). Im Brache westlich Tom Salix pentandra, Lyeimachia tkyni-
fiora, Hottoma palugirie, Ccmaruiti palugire, PolytHekum Thelyptme and Viola
pahtttrie. An den waldigen Abhängen südlich von Or. Rttbern: AlUaria ofßcinali»,
Geum rivale, Möhringia irinertna, Lonieera Xyloifteum, Viola
Am Lnpinenberg bei Lärchwalde: Vicia lathyroidet, Carex ericetorvm, MyoeoHi
httpida^ Feetuea ovina, Polygonatum ofßeinale, Saxifraga granulafa. Auf den
Wiesen und in Gräbm am Fusso des Lupinenberges: Heleocharix ufnc/Iumis,
Ra/tuncvlv» avricomvs, Care.r (Jfuflrha, riparia, acuta und acuiifor/nis ß. Kor/ndna.
Bei Scbesmershof: Care.r pauiculata, Berula anguefi/olia, Aira jiexuoea. Zwischen
Scheemershof und Knglischbrunnen: Care.r arenaria, Viola canina, Korhria
n-iitfafa. Im Kisteiche bei Englischlnninnon : Pofn»io(/eioii rrispt/n. Die l'Haiize
hatte daa ganze (»ewässer fhirchwuchcrt. Im KlMiifrfinss : Uippvris nilijariii, t'utlicnd.
Am 31. Mai. Vogelsangcr Wald, Wilhelm.^liohc, Stagiiittcii , Damliitzcn,
Wiitenl'cldo. In einem Bruche zwisiin-n dem Bclvc<lere und der Williclnii^hülie:
Hypiiv in jluifans, Poli/lric/iuni f/raciit' und juiiiperimnn , (JulUi pahistrii<, Eriophwvm
oaginatum. An der Wilhelnishöhe: Krvum caMubicvm, typripedium Calceolve,
Aquilegia vvlgans. Von hier aus ging ich die nördlich von der „Pctasitesschlucht"
gelegene Querschlncht bis Stagnitten aniWärts und fand: Silene nntan» Äonwn-
OMuhicutf Valeriana polggama, Peiasitee albve, Eqtiieetum Teltnat^a, Lappa
iumoroea, Cystopteria /ragilie, Convalleria mt^alie und Meepilue Oayaeantha
Am „Knüppelbog" bei Dambitsen: Cypripedium Caleeolue, Am Abhang des
Gänseberges swischen Dambitzen und Wittenfelde: PolygonaUini ofßcinaU^
Oenoiheta bimm», Visearia vulgaris^ Myoeoti» hitpida, Alynum calyeinvm. Silene
nuiatis, Tiirrilis yhtbra. Auf der Wiese am Fusse des Gänseberges: Ranvnculv»
auricomu», Getim rivale, Lofus vlicjitioiiiis, Heleocharis xniiyhimis und Philonotie
marchica. Bei Wittenfelde: Metpilue Oxyacantha, Tithymalu» JEeuta, Carex
tmuricata und hirta.
Am 2. Juni reiste ich per Omnilnis nach Cadinen. Im Park von Cadinen:
Carejc liperica. Im Kicfcrinväldchen zwischen Cadinen und dem Hatle: ( arejc
lif/enca weite Fläche iil)erzit'ln'nd, Trienlalls riiroparu, Majuntfiemum bijoliuni,
Vihvrtitim Opvivsj Poli/siic/iuoi tipinvlo^um und Jiniiperux roinniiiuis in schönen,
schlanken Formen. Der Westrand des Wäldchens lallt schroff in einer Höhe
Tou ca. 4 m nach den suuiptigen Haffvieaen ab. Hier: Stellaria uliginoea und
Oarm pamculata. In den „heiligen Hallen" bei Panklau: Pirola unißora. Auf
den Tiehweiden an dcErObanssee: Myonotie venieolor nnd arenaria. Im Tanneti-
grund: W^era albieane und nvtane, Aeperula odoraia, Phegopterie polypodioidee
" und Dryoptm», Cardamine amara und Luzula angtutifolia. Im Forsthause zu
PanUaa blieb ieh ttber Nacht. »
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Am 3. Juni. Hohberge, Bauugart, Kakau. Etwa um 7 ühr morgens brach
ich von l'ankiau auf und ging durch den Tannongrund nach dem Vorwerk
Scharf(;nlM'i nm von hiev nach den ,,Rehljergen" zu gcliinircn. Dieser dem
Herrn Lamiratli Hirkiiei- Cadinon jieliOrifre. von wihlon Schluchten durchzoi?ene
Wahl iinitasst ciiMMi Flaclicnraiini von Tdicr 3000 Morgen. Er besteht ans ge-
nuHclitcni Holze. In den Schhjchten kommt Picta i:tcc/'<a sehr hänlig vor, sonst
sind FaifUH sih'ati'ca, Carpinus lieUiluH, licttila alba und Pimis silvetstns die vor-
herrscheudeu Bäume. Eine tiefe mit Hochwahl bestandene Schlucht, ,,der Grenz-
gniiid," trennt die Behbeige von der königl. Forst Stellinen. Sechs enge, finstere
Qaerschlachten, die dem Schwanwilde sichern Sehnte bieten, dorehsehneidmi
die Behberge und mfinden, nachdem sie viele Seitenschlochten aufgenommen
haben, simmtlich in den Grcnzgrnnd. Sie Ähren, von Norden nach Sfldeo tgt-
zfthlt, bei den Förstern die Nammi: Erster und sweitw Schwmnehof, Wingea*
steinschlnoht, Bildhanergrund, Sanerampfergrond und Schildheide. Da wo die
,,0este11e" an den steilen Hängen des Orenzgrandes enden, hat man herrlidie
Aussichten auf das Waldmeer der stelliner Forst, oft über dieses, das Haff nnd
die blendend weissen Dünon der Nehrung hinv^ weit auf die Maue See. An
vielen Stellen sind solche Aussichten auch eigens zum Zwecke des Naturgeuussef
durch Fällen von Bäumen geschaffen worden und mit den Namen der Helden
des letzten KriegeB bezeichnet.
Da ich das Terrain nicht jj^enau kannte und das Vordringen in die Schluchter
wegen des dort hausenden Schwaizwildos für den Neuliii<r etwas beängstij^^end
ist. nahm ich mir in Scharfenber;,' einen Begleiter. Am Fuchsberge, dem höchsten
Punkte der Rehberge, von welcliem man bei klarem Wetter deutlich den Leucli-
thurm von Heia sieht, fand ich TrientalU europaea. Im Bruche am Anfang der
Wingensteinschlncht: Cardamine hinuta a. mmhieauH» und Valeriana polygama.
Wegen des starken Taues konnte ich die Schlucht nicht darehforschen; ich
dnrchstreifte daher sunichst ebene Teile des Waldes swiseben der Wingen-
steinschlnoht nnd dem Bildhanergmnd. An drei Stellen fknd ich in reicher Zahl
und schönster Blfithe die schon früher in dieser G^^d Ton Straube entdeekle
Dudaria tmUbifera. Auf einem schattigen Waldwege ziemlich zahlreich: Cot'
demdne hmnuta ß. silratica, sonst: Siellearia uliginota, Galium aristatum, Ho"
mmeuluB eaituineus, Luzula angvsti/oiiaf Carex nlvatica. Zwischen Bildhauer*
und Rauerampfergrund li^ ein durch Gräben trodkmi gelegtes und daher ödes
Tortbruch. Eriophm'vm raginatum, Vaccinivm uligmotum, Betula ptUtesceiu,
iSpkagiium ciispitlatvm, Camjn/lojnis turüin-ns und Dicranella cem'rufaia sind die
spärlich dort wachsenden Pflanzen, Um 12 Uhr mittairs lautete ich auf der Aus-
sicht Falkenstein au; hier entliess ich meinen BegU'iter und stieg den Treppken-
berg" abwärts in den Sauerampfergrund. Am Berge: Hifpnum uncuiatum. Auf der
düstern Thalsohle: Veronica moutana. Cardamine hirmta ß. »ilvatica, Adoxa
Moschatellina, Equimum TelvMiteju, Petaütes albus, Cyatopteris frayilis, Pliegoptei is
Dryopterii und polypodicidet. Da ich ziemlich ermüdet war und noch einen weiten
Weg vor mir hatte, verfolgte ich den schwer passierbaren Sauerampfergrund nur
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eine kleine Strecke. Auf dem Kacken zwischen Sauorampfergrund und Schild-
heide fand ich: Neoitia iSidvs avis, PloTanfhera bijoliu, Vaccinium Vifiti idaca
and Convallaria viajalis. Hei Herrn (iiit.«j»arlitrr Host auf Hehher^ wurde ioli
in liebenswürdigster Weise aulgeiionimeii, woliir ii li ihm an dieser Stolle mein»Mi
besten Dank ausspreche. Von Rehberp ging ich in südlicher Richtung über
Baumgarter Feld nach dem ilakauer Walde. Auf Torfbrüchen westlich vou
Baumgart: Eriophorum vaginatvm vlu^ polyttachyumf Ledum pahutrt, Androm^a
poli/olia, FaectMttf m «l^«io«v«t und Omqfeoeco*, Betula puheteeM, Carui caneteens,
pameea, piluUfera, 6w>deiumghü, eehinata, Nardv» «frieta ood Sphagnum
nemrtnm. Im Bakaoer Walde: l^frimaehia ihyttißora, Calamagro&li» laneeolata,
Carex teretimeula, ^mgata, eanetettu, pallneen», panieea, fiaoa, tiltafiea und
rmmaa, Vero$dea monteiMt, Cardamine hirtuta tu mMltieaulü und Lappa nmorota.
Am See: Juneu» ßliformis, Heleocharis aciculan's und Sali» daphnoidm ß. aeu^
tij'aUa Willd. (angepflanzt). Machdraa ich micb im FonthauBe erfiriacbt, trat iob
den Heimweg nach Elbing an.
Am 6. Juni vormittags brachten mir Schüler von einer Wiese bei Ziegel-
wertit'i- ( h-nltltogalvni umbeUntuin. Ich liegab mich dorthin und sah im hohen
Grase noch mehrere üppig»' Exemplare. l>it' Pflanze i>t nni lür Elbing. Am Nach-
mittage ging ich mit Straube und t'inigt n Lrhiern Elbings iilier Stagnitteu nach der
städtischen Forst ,.I)amerauer Wüsten'". Am ..Kuüppt lbi'ig": Lat/ii/ruf> nifjej', Carex
^Ivatica, Rumex mnguineua, Ruhu» Bellardii und Wahlbergii, Equiselum j)rat«Mte
nnd nlvaiieum, Polygala vulgw-U. Am Ostende einer Seitenscblncht bei Stagnitten:
Vinea minor. (Schon frfiber von Straube aufgefunden.) „Damerauer Wüsten" ist
ein Laubwald. Im Walde sind kleine, mit SaUs avriia besetzte Sümpfe, darin:
VttUriana polygama, Veromca mmlana, Cardamine amara und Impatien» NoU
tanger€. An den Hängen der Hanptscblneht des Waldes: Actaa tpieata, Rvlnu
»cucatili», Viola mirabilis, Polygonatum ofßcinnle und multißorum, Ct/pripedt'um
Calceolu* und Aquilegia vulgaris. Am Bache: Thalictrum aquilegifolium. Lieber
„Oelmfible" gings nach £lbing zuiück. In der HommeUcblucht bei „Oelmühle":
Aquilegia ruJijari^. Sanicula mrcpaea, Gewn rivali'wbamm G. Meyer und
Oeum urbano-rirule G. Meyer.
Am 9. Juni über üambitzen nach dem 'grossen Torlbnichc i)ei Kl. Stoboy,
au der Nordseite der Elbing-Mühlhäuser-Cliaus.sn-. — Zwischen Wciuj^i undforst
und Dambitzen: Agpeitigo procumhen«, Gerauium colunihinuin uud Sfnecio ventalis.
ia Dambitzen: Sanicula europaea, Dromus aspet, Glyceria nemoralis, Qtrtx «t7-
vaHca und rmnota. Xn{ dem Toifbinobe: Salix avrita und F^ngiUa Alnu»,
(Jareg «mmeens, elongata, veUearia, rottraia, flava, pallmen*, Goudenoughii und
ftreümeula, Eriophorum vaginaium und poly$tachyum, Fiaccinium uliginosum und
O^eyeoceo», Andromeda poli/olia, Ledum palvetre, üirieularia minor, Pevcedanum
pakutre, Viola paluetri», Stellaria glauca, l^hagnum cu9pidatum ß. laxifolivm,
flagiotkecium eilvatieum, Hypnum ßuifan», Polytrichum grarile und Ch'mnrtum
dendroidee. Wegen eintretenden Gewitterregens musste die Uxcursiou abge-
brochen werden.
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Am 11. Juni: Bahnhof Elbing. Spittelhof, Grünau und Neuendorf. Am
Bahnhof: Avena ßaveteenff Arrhcnat herum elaiius, (.^ochlearia Ai^moracia, Hromvg
tectorvm, Atparagv» cffiditalis. Bei Spittelhof: CrepiH biennis, Lappa ofßctnaltK
und Ajvga genevitifis. Am Wiudniuhlenboriur lu-i Grünau: Fragaria roUino.
THanihux (uriliuaiunoi-vm, Aspamgvs nffiruialiH, McxjnJvs CKri/arantha und
monot/ijna, ( 'orntis mngvi »evs, Ffetv's aguilina, Equii^etum pruiviise^ Vinreto.nrvvt
ofßi'imdc, Veronica Teuciivm. rnli/(/on<itv m ojn'ci/inh'. Auf Sandaekcrn am Wiiid-
mühlenherg: Stenop/t/(i;/))ui Thalinmim, Lamium amplt'xii au/e, Ah/sHum calycinuih,
Sderanthus perenni». Jn einem Graben: Berula onguisiifotia. Au den l'uscbigeu
Abhängeo auf dem linkon Ufer des von „Kupferstranch** kommenden Baches:
Fi6«rfttiiii Opulv9, Rhantnut eoihwUeUt Cormu tanjfuima, EwH^ut emropaeti.
Viola nUrabiUs, CarUna vulgari», Equuetum himale, Valeriana o/ßcinali». In
der Schlucht nördlich von „Kupferstrauch":. Berheri» vulgwri», Vmetioxieu'm
o/fieinaU, Alliana of/einalit, TTutlidinm aqwiUffifolnm, Viola mirahilii, Jkuniti«
glabra. Am Hohlw^e bei ^Knpferatrauch" noch nicht blfihend: Sienaeti» aimua
(Alter Standort Straube.) In einem Bruche nördlich von Neoendorf: Cares veti-
earia, rottrata, Comantm paluttre, Scirptu uhatieu*, CalamagrotUa Umetolata, —
Gewitterregen.
Am 13. Juni: Städtische Forst Grünauer Wüsten". — Gemischter Wald.
Kordlicher Thdl dichte Schonung. Picea ej-rehu angepflanzt Am ,,Sectoich'":
Senecio palv^ter, iStellan'a ulif/inofa und iiemomm. Im Walde: Laf/ii/n/a iua<i\
Sfac/n/8 Kilt-atica, Pirola unij/ora, rhlurunt/ia, rotv nJifolia und minor, Jia?nisv/iia
secunJuj Trienialis europaea, Platanthera bitolia uud chloruntha, Veronica montano .
Calla paluHria, Pheyoptei^s polypodioide»^ LwMoion hattiU» a kiipidw und h.
hattili* L., THfolivm montamim, Ruhut Bellardii und tubererttu. Auf dner
torügeu Wiese bei Bdhmischgat, sfldlioh von Omnaner WQsten: Carejt
ea$tpiUua L.
Am 18. Juni. Excui'sion nach dem Drausensee. Im Schulgi'aben an der
Dtadtischen Gasanstalt: Catabrcaa aquatica. Auf den Kuhwiesen: Seirpwt cont-
pre9iiu9. Am Äussern Maricnburger Damm: Bromuft inenuh, Arrhenafheruv}
elatiiis, Arciui ßavescens, und jivbescent, Anehuta o/p'rivaliii, Atpeniffo procunibem'.
Auf dt iii Neiistädtor Feld: Nafiiurfivnt ancep% Reichenb. ß. pinnatißdum Caap.,
Sdh'j- fra>/i/is piinhnulra Wimm. Perferoa inca/ia, Valert'anelfa oh'fnria.
Arahis (trtiioxd . \\\ (iialirn: Lt unKi iii<iilra, poly>'r}ii:a . nii/inr und (jibba, Ba-
trar/ini in di vaiieai a m , Sjutnianittm simp/i.r. Am Nuidfiido tics Dransonsecs:
Tliiili(fnnn ainiiist ij ol in ni und Calomagiotitis tnylerfa. In dm Rührdii-kichttMi
am Ufer: Ly'<iinucltiu tUyrsifiont. Liü/it/rus paluaier, Poiysticltum TlielypteriK,
Calamagrogii» lanceolata, Menyanthes tri'foliataj Comantm palut^fre, Solanum DuU
eitmara, Natturtium ampkibivm^ Cicuta vtroaa, Rumea: Hydro /upathumf Carejr
pKudo-C^pent9 und tereiiubcvla. Auf der Wasserfläche: Nupkar luteum, Nymphaeti
alba, Stratiotei aloidee, BUodea canadenaU (oft so dicht, dass der Kahn nur
mfihsam vorwärts zu bringen war), Sagittaria eagittifolia, Potamogeton lueene,
per/oliatu»f cowprewsm und ttatane. Auf dem Grunde an faulem Holz sehr häufig:
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Spongilla fiumafi/is Blainv. An den Rtiomhäuscrn auf der Westseite des
Drausensees: Festuca di^Ums, Triglochin j>alttstri», Carejc düticha, lAithyt-us
paluater und Thalirti^xim jiavum.
Am 21. Jiiui begleitete mich Straube umh der Htädtisrhcn Forst 8chöu-
oioor. Wir benutzten bis Güldeubuden die Bahn und giugeu vou hier zunächst
nach Rapendorf. Zwischen Gfildenboden und Bapendorf: Papv9«r dubimm,
Rhammu artkartiea, Fragaria colHna, TWmW« ghbra, Ckaerophyllum wome^ieimf
Corwu» Mmgmnea, Geronivm eolvn^ftum. In Rapendorf: Hyoscyanuu mger,
Fvmaria offidnalu. Wir dnrcbsaehten dann den Blkdlicben Theil der Forst
Scbtamoor. Er besteht ans gemischtem Hochwalde, in welchem Fagu» mfeattar,
Carpinut BihiUu nnd Pinu$ 9ilv€ttri$ vorherrschen. In einem alten Rothbnchen-
bestände im Jagen 8, findet sich Hinw Strohn eingesprengt. An sumpfigoi
Stellen ist häufig FViudnus ej-relstor angepflanzt; daxwischen wuchert Hurmdw
Lvpiilux. Sehr gemein sind: Sanieula «uropaea, Aspei-uh odorata und Piaton-
fhera chlorantha. Ausser ihnen kommen noch häu6g Veronica montana, JmpatUiu
Noll faniftre, Neottia Nidus uina, Pi'rola vniforn und minor, Patnischia gerunda,
( re]>is jialudosa. ( 'are.r silvatica und retnofa vor. Im Walde befindet sieh ein
grosses Turfbruch. Ein Theil det-selb«Mi ist mit hohen Kiefern bestanden, unter
denen FiamjvUt AInus als Unterholz wuchert,, während dei- andere Theil abge-
Iiolzt und als ^^chonung liegen geblieben ist. Auf diesem Hruche beobachteten
Straube und Kähler fnlher: Lifttera corJafu und ('oraliorrhiza innata. Wir
konnten jedoch die Pflanzeu auf dem wegen vorhergegangenen Regens schwor
passierbaren Terrain nidit auffinden. Dagegen fand ich neu für den Kreis
fili/ormi» nnd paradoaa. Ausser diesen wachsen hier alle Vaocinium-
arten, Ledum paluttre, Pirola unißora nnd minor, Care» ßava, eekinata, vm-
forui und rottrata, Mmyanthes Irifoliatay Caüa paluttri», PolytHehum erütatum,
Ljfccpodium annoimum, Orehi$ maculata, Climacium dmäroid» nnd Viola
pahutri». Von letsterer &nd ich oft Formen, die der Viola epiptila sehr nahe
stehen; die Blätter waren hänfig sngeepitst und unterseits auf den Adern mit
einzelnen Bttrcbcn besetzt, die Bractoen bald in, bald fiber der Mitte des Stiels
der Sommcrbluthe. Ueberhaupt passte auf die Pflanzen genau die Diagnose
von Viola epipsila x palvsiris Begel. Später fand ich dieselben Formen noch
im Belauf Ilohenwalde und bei Geismerode. Ob die Pflanze eine Uebergangs-
form oder ein Bastard ist, lasse ich dahin^f.-tellt. (iegen das letztere spricht
dass die echte Viola epipsila im Krei.se noch nie beobachtet \sordtii ist. —
Nachdem wir im Walde, da das Wetter trübe war, und wir keinen Compas
mitgenommen hatten, melirlach irre gegangen, kehrten wir am Abend nach Gülden-
boUen zurück und fuhren von hier nach Elbing
Am 25. Jnni reiste ich per Bahn nach Grunau-Niedcruug, um dasbei Asch-
bnden gelegene köuigl. Torfbmch au durchsuchen. Das Bruch ist last kreisförmig
nnd hat einen Durchmesser Ton ca. 2 km. Es ist baumlos, nur hie und da
mit kleinem Gestrfipp von Salia avriia besetst; doch geben die gerodeten
Kiefernstnbben von der frfiheren Bewaldung Zeugniss. Kinige Kiefern und
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Birken auf der Geest bei Friedrichsberg siod der letxte Best dieses Watdes.
Das Brach ist durch Gräben ziemlich trocken gelegt. Im s&dlichen Tbeile wird
Torf gestochen, der nördliche ist Weideland. Drosera ratundifolia fibenieht
oft auf weite Strecken das Spbagnetum; sonst kommen vor: Carem fima, b.
lipidoearya und c. Oederi, vencarta, rottrata, Goodmonghii, pallueeiu, Pieudo-
Cypervt, eaneseem und «longafa, TkaKctrutn flamm, Stdlaria glauea, EriopKomm
vaginaium and pofifitaehjfum, NasIttrHum ancepe Reichenb. ß. pinnaiifidum Gasp.
Polynlichum nistofvm , Attdromeda polifolia, Vacdntvm vUffinosvm, Oxycocew
und Viiix {(/aai, SciileUatia gaiericulato, Pofentilla noiTegica und nlvesiris, Ra-
nuncultu Flainmula. Comartim palustre, Molinia coerulea, Poa terolinu, Calamo'
(jrosiis lanreofafd , Dicrutwlla cerviculata, Levrofin/vm glaurum, Ht/pnum cordi-
foliuvi, lSplt(tiinum irrcx, (j ii t/i'ii><o/init\ xquai rosvm . pmbrioiirm und o/mbifoHum.
Auf (lern tamlitren (i(M\-;t lande bei Frie(]n'ilis])erg: ^^edian nnr, Hierariuw
l'ilosi'IJa, Rtihu>< flxsvM Ijindl. und Aira jli'.ruosd. Am EiBenbahitdauini bei .,Kos8-
garteu" in der Nabe de« Bahnhufeg ürunau laud ich: Uieraciuni pratenne x
Pilosella VViinni.
Am 28. Juni: Wald von Gr. Wesseln, Vogeläanger Wald, Elbinger Pfarr-
wald, Thnmberg.
Im Walde von Gr. Wesseln am Eäs«ihammer: Tritiam eammm, Bremm
atper. Auf dem Weideland von Gr. Wesseln: Ruhu* tuhenetut, plicabu, WahU
bergii, Bellardii und jfew« Lindl., Luzula mdetica o) palleteen», Bieraeiwm
Piloulla, Auricula, wlgaivm und praealtwn, Veroniea o/ßcinalis und Sieg^
lingia deeumbent. Auf einer sumpfigen Wiese am Waldraade: Bypnum cor-
di/oliuvi, Glycei'la nemoroliH und Plaianthera cJilornniha. Im Walde: Polyslichum
$p%nulo»vm ß. (lilatatum, ^eckera cotnplanata. In der Hauptechlucbt des Vogel-
sanger Waldes: Carejr remoia, Equitetum hiemafa und prateme, Gl^fcmia nemo-
ralin, Aconitum rariff/afunt , Rroniun o*^*<r, Plettroftptrmum austriacum, Radula
romplanafo, Pf /IIa rpip/ii/lla , Pluyiochila (iKp/e/iioii/eK, llovialia trichovwnioides.
\m Pl'aiTwalde: Fetaiuca mlratica, Ro^a iomeniosa , Mitiuni bormiw, Jinrbula
s>rhi//(ifii. In der ..retasitessclilucht" : Fexturn itilvatica. Gli/cenu nemoralii,
f (tlatiiayri»xfi/< aniinU>i<ii-i'<i, Phuioxpcrmum au,si i mcu ni, Verbni^nini Tltapnut, l^yco-
podium i'lacutum, Pui/onutum uinitjeruiii. In der Nähe der „Stagnitter Aussiebt":
Piatanthera hifolia und ehloranthOf Scapania curia.
Im Bruche am Sfidrande des Pfarrwaldes: CalamagrotU» twuolata, ütri"
cularia wlgaris, Cartx elonyatu, Holeu9 mollü und Calla palbatrit. Am Tb«m>
berge: Spergularia rubra und Chrj^nthmmim ugetum, beide vereinselt. Bei
Wittenfelde: Papaver Rkoeaa,
Am 30. Juni. Uebei-siedelung von Elbing nach Tolkemit Vom schttusten
Wetter beg&nstigt reiste ich am Nachmittage per Omnibus von Elbing ab.
Unterw^8 ^^ali ich in Lenzen an einem Dorfteicbe: Limosella aquatica und bei
Panklau: Anthemi» tinctoria. In Tolkemit fand ich bei Herrn Lehrer Kutschke
wtiurend der ganzen Zeit meines dortigen Aufenthaltes die freundlichste Auf-
nahme uud eifrige Unterstützung in meinem Unternehmen ; ich sage ihm dafür
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meinen herzlichsten Dank. Wir machten noch eine kleine Excursion in der
Stadt und fanden an einem bui^chigen Abhänge im Kroirschen Garten: AUiuw
Scorodopraau m und f/rcpis hteunia.
Am 1. Juli: Vormittags begleitete mich Herr Kustchke a»if die Anger
der Stadt, an den Halen und auf die ilaflwiesen zwischen Tolkemii und Ca-
dioeu. Auf den Stadtaugeru: Xanthium »trumarium, Sinapis alba, Fettuca
äiitanSf Cardmi$ aeanthoides, Malva negleeta. Am Haffii&r in dar NShe des
Hafinu: Himckenyu peploides, Elynw wenariui, Dq>lot<m» muralü und iittuifoUa,
Arehangelioi o/ßeinali», Achillea earHlaginta, Seirpu» maritimm, Ikigloehin
paliutrit, 7}ntiam cammm^ ßpipactU lat^oUa und Ambljstegium ripariiim Sch.
Auf den Hafiwieaen: Qljfeeria pliaUa, Laikyrut pahuiUr, Bnmu» meemo9u$,
ThaUdrwm {mgugtifolium. Im Haffe: Ldmnanthemum tynq>ka«aidt8 und NUtlla
»idifica Ag. Letztere Pflanze ist neu für das Haff.
Naohmittags ging icli in Begleitung Kutschke'e und des Herrn Htadk-
kämmerers Hopp nach der Heideuburg Tolkemita. Im Mühlengmnd: Rota
fomenfosa , Coronilla varia , Rihen mhro , Ghfcet'ta plicafu, Triticum caninum,
Carlina rulgat'in, Trifolium motitonum, Plataut/itra Infolitt, Orchis niaculato und
Luthifi^H iiiger. Aul" Aeckeni unter (ictrcidc: Rammrulux arrensix und Vah'ria-
nella dentafa Poll. An den Burgwiillen : Jasiime niontana . Canipajii/la rotundi-
folia, IJelirhri/.'iutu arenariiini , Veuccdainnn (hwoxelinuni , i alaniinthn ArinoK. Der
Mühlengrund, eine tiefe, an der Heideniiur«i vi»rbein'il)rond»^ S< liluclit, ieit weiter
aufwärts mit dürrem Kiefernwald bestanden. l»ie Hänge sind dicht mit Callvna
oulgari» bedeckt, welche den meisten Schlachten l>ei Tolkemit ein eigeuthämlich
dfisterea Gepräge ▼eiMht. Wir fanden hier noch: Carex encetcrum, Dianthm»
delt&ide» und an einer torfigen Stelle: Holeua moUi».
Am 2. Jali. KOnigi Forstrevier Wieck, Louiaenthal, Conradswaldei Nen-
kirch. Am HaflTufer swischen Tolkemit und Wieck: El^ui artnarim, Hfmekwya
ptpUnde», CakiU maritima, Sedum bohmeme, Carett ligerica, Rom rubiginoaa,
fommtom und canina, letztere grosse Hecken bildend; Hippophae rhamnoides.
sicher wild; Ribes alpinum, Myosoiis hitipida, Phleum Boehmeri, Calamintha
Aeinot, Achillea cartilaginea , Berula anffustt/clia, Crepis hiennis, Hieraetum
cymonttn L., Pattinaea sativa, Cynoglossum ofßcinale, Lappa ofjicinalin, Trifolium
acfrarivm und procumbens. Das Forstrevier Wieck liegt unmittelbar am Haffe
und umfasst ca. 1100 Morgen. I'inus xih'f^'<fris und Picea excelm sind domi-
nireud. Fagv» «ilcatica kommt nur noch sehr vereinzelt vor; Larix decidxtn
ist ange]iflanzt. Am Saume des Waldes: Turrifin ylabra, Torilis A-inf/witiCUf, Epi-
fobiuni omjuiifolium. Von der am Westrande des Waldes befindlichen Unterlornterei
dcblug ici> den Weg nach Conradswalde ein. An feuchten Sielleu nördlich
vom W^e wächst zahlreich Ruhw pyramidaU» Kaltenbach. Sonst fand ich:
Platimthtra bifolia, Pirola minor, Ramitchia ueunda, Quereue »euilißora, Ribea
Orauularia, Rubu» Bülardii, Can» erieeUtrum, Polyttiekum epinulmim, Cyit'
apttri» fraffüi», Pktgoptm» Dry^pUrt» und polypodiddu. Die Uferabhftoge des
Haffes sind vom heiligen Stein, einem Opfersteine ans der Heidenzeitj bis in
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di<' Nähe dos in idyllischer Kinsamkeit gelegenen Gutes Louisenthal mit iloch-
wahi bestanden und sehr t^toil. ("hai-ikteristiseii für dieselben sind die zahl-
reichen, oft lat.seliciiartig hrralihiumciHlm BÜHche von /v'?7'<w aljiinum. Ausser
ihnen Machsen an tlon Hängen: Pu/ij^ociium vuli/arc, Rliamnus cat/tartica und
Rosa canina. Uumittelbar am Uaffe: Ononi$ reptin$, AnthylK» Vulneraria, Sh^oh
bolanienM, l^altc&um ßavum, Arehangdica ofßcinaUt und Sdrput maritimiu.
Tn dem aus gemischtem Holz bestehenden Walde zwischen Lonisenthal und
Conrads walde: Junipems romtimni», Bolryehiim lAtnaria, Orckü maeulata und
Pirola cMorantha. An einem Tümpel nördlich von Conradswalde: JMmyaiitA«*
iri/oUata, Sagittaria mgiitifoUaf Lynmachia thfrnßwa, Veronica ictitellata und
Peplh Poiiula. Am Nordende des Dorfes auf lehmigeiu Boden am Wege wuchs
sehr zahlreich: Nasfurfium hurbaraeoides Tauscli. Im Dorfteich in wenigen
Basen: Care^t stricta. Herr Lehrer Plojetz begleiU'tc uiich nach Neukirch.
Eine Wiese zwisclien Conradswalde und Neukirch fanden wir mit (^rchis maculala
vollständig übersäet. In dem an der Wiese liegenden sumpfigen Wäldchen:
Vlutanf hera < filni(int/t(i, ( 'rrjti/< puhulosti, ( 'urt'.r cr/iinafir, t lmif/afa m\(\ cttTiei*rt'nit.
An einem Feldraine wuchs }'i>hi<tala ruhjarix mit w<'isscu iJlüllien in scho-
nen grossen Exemjdaren. In Nt ukirch liatto ich bei Herrn Gastbauäbeöitzcr
Preuachof ein gutes Nachtquartier.
Am 3. Juli. Neukirch, Ncuendorf, Conradswalde, Wieck, Tolkemit Auf
dem Dorfanger von Neukirch: Paliearia wlijurix, Leotwrm Cardiaea, Malta
rotundifolut. Auf sumpfigen Wiesen am Wege nach Nenendorf : Orehia ineamata,
Fedieularit palmlnB, Canx €chinata, canetemu, panicea, Einopkwrum vaginahmf
Vaeeiniwn uUginosmn und Oxgeoecas. Der See zwischen Neukiroh und Neu«k-
dorf erwies sich als trostloser Sumpf ohne Sphagnetum und arm an Arten.
In der Mitte: Srt'rpuft lacuslrh; am Bande: Wälder von Oenanike aquatiea.
Ausserdem: Ihleoc/utria pahfufriity Glyceria ßviians, IWonira ftcvtellata und an
einer Stelle: Rumeir paluster. Der Abfluss des Sees, welchen ich verfolgte,
mündet in den srhon früher erwähnten Müldengi-und, der l)ei Dünhöfeii seinen
Anfang niniuit uiui in Tolkriuit endet. In der Schlucht: Lnihynis ni<n'i-, Pla-
tanthfra liij'ulia und rli Inra id ha , 'l urritis ylalira , AMfrai/ah'/^ afi/ci/p/ii/Uos. Da
die Schlucht beweidet wird, verliess ich sie bald und ging nordwärts nach
Neuendorl. Auf dem Durfauger: Puliraria vuli/uris, Verbannivi nigrum, ( yno-
glomm ofßemah und Viwvm album auf l'irus Malm, Durch den Ncuendorfer
Wald nach Conradswalde. Auf Sandäckem bei Nenendorf: Spergularia rubra und
Hermaria glabra. In einem Torfbmche im Walde: fjedum paluHre und Vacei'
iwKiN- Arten. Auf Wald wiesen: OrchU maeulata. Von Conradswalde ging ich in
östlicher Richtung nach dem an der Kreisgrenze gelegenen Conradswalder
Bauernwald, in welchem Pieta ejrcelia dominirt. Im Walde: Seortonera huntiti»,
Li/n>j)ii<h'u/it anmiiinum, Pirola iiuißora, Ramhchta teevnda, am sandigen Bach-
ufer: Potent illu lu-ptans. In cini in kleinen Bruche am Westrand des Waldes:
lyroneru rotvndifolia. I*oli/etic/ium The/i/ptt'ris, Menifanthe» trifoliata, i'arc.c pain-
ciUaia, t^rtiiwuln und echinutu, Aul den dürren, spai'lich mit Kiefern besetzten
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Koppen nördlich von Conradswalde: Weinga/rtnena raneiee»$, Carex «rieetorum,
Hieracivm umhelhitum t. linnrii/olium. Auf Aockern: Teendalea nvdiraulü.
Auf dem Dorlanger: Pnluaria vulgaris. Da im Kni;?o des Dorfes auBser Brannt-
wein nirhts zu erlialt«'ii war. nahm sich ili'rr Lelnor IMojt'lz in tVcuiirllirhoi-
Weise uieincr au und bewiitln^te mich mit einem Imliiss. Sodann bfuU'itelr ci-
mich nach dem nordwestlich vom Dorfe gelegenen ..WiMckcr Berg*', von welchem
man eine bedeutende Fernsicht einerseitö über das iJall auf die See, andererseits
über die F^tderadoifer Forsten nach dem Ermlando hat. Zwischen Conradswalde
und dem .»Wiecker Berg": PiipUt Poriula und AchilUa Ftarmiea, Auf torfigen
Wiesen an der Nordseite des Berges: Drotera rctundifoHa, Oreki» nuiculata,
leb verfolgte die südwestlich tod der Wiecker Forst gelegene tiefe Schlucht bis
zom Haffe nnd fand: Rosa tomtiUout, natanthera bifoUa, Hedem Felix, Oarlina
vulgaris. Die dürren Hünge der Schlacht sind theils baumlos, mit Calluita
rulffarü bedeckt, theils mit Tannen und Kiefern bestanden. In Toikendt blieb
ich über Nacht.
Aua 4. Juli. Hohenwalde, Stellinen. Nachdem ich am frühen Morgen
wie gewohnlich Pflanzen ein- und umgelegt hatte, marschirte ich von Tolkemit
nach dem Belauf Hohenwalde und besuchte Herrn Frtrster Gottke, der mir
bereitwilligst in seiner Behau.^ung für die nächstr Nacht ein Quartier zusaute.
Herr Gottke begleitete mich durch di^n ostliciuMi und südöstlichen Theil des
Waldes nach der Oberföraterei Stellinen. In einem Torfbruch östlich vom Woge
fand ich nur Ledum paluetre, Vaccinium-Artinx und Et'iophorum vaffinatum. In
Erlenbrfiohen des folgenden Jagens: Viola paluetn» in den zu F. epiprila hin-
neigenden Formen, I^eopodiwn anwHnumt Mnium Seligen, affine, undulatnm
vad puncfaium, l%mdium fomarieeimm, Climaeium dendrcid», Rieeia ßuitane,
Car§x rgmota, Calamoffraeti» laneeolata, Parie quadrifoliu». Im Hochwalde:
Firola ehhrantha und «mitor, Quereue »miliflora, TVientalie eutopaea, Rubue
Bellardix. Auf sumpfigen Waldwiesen: Valeriana polygama, (Jareu- ferettueeula
und echinaia, Iris Pseud Acorus, Galium uliginoxum , (hchis macvlata und
Platanihern chloranfha. In der Niihe von Steiliuen: Rosa tomenioM, Orchis
maculaia, Arhillca I^armira unil < eiitaurea aimfriaca. — Unser Vereins-
mitglicd Hcjr Re\ ierforster Stcckel- Stelliiien hatte die Freundlichkeit, micli
zum Mitta'jessen einzuladen, nnd ich verlebte in .seinem Hause einige ange-
nehme Stunden; darnach begleitet«; er mii:h nach dem tirenzgrund. der die
Königl. Forst Stellinen von den Rehl>ergen trennt. Die Schluclit gehört zu den
grossartigsten Waldschluchten unserer Frovinz. Im oberen Theih; bis zum
Treppkenberge ist sie besonders wild; mühsam nur gelingt es, vorzudringen
über erratische Blöcke und umgestürzte Baumstftmme; vom Treppkenberg ab-
wärts sieht man jedoch überall Spuren der Kultur. Mit erheblichen Kosten hat
Herr Stecke! längs der Thalsoble einen bequemen Fahrweg bahnen lassen, um
Steine und Hols des Grundes nutsbar zu machen. Dieser Weg soll nach und
nach bis zum Anfang der Schlucht fortgeführt werden. Der Bach ist mit
Forellen besetzt. Irh fand in der Schlucht: Galium an'statumt Thalietnun
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aquiier/i/n/ium , MeiYurio/is perennin. l-itnc/ii/x /^ih'atira. l'^aleriana polupoma.
Sambut'n/i iiif/ra, (.'are.r silraiira. AroHitnni rarifqniinti . VHntniv in Opuhift, Plataii'
tliera rhiorant/ui. A 1 1 i u in >i rx i » u m . Parin (/luulrifoli us. Amnnn ein itpacvm.
Valei'iana (iffin niili«, Tritnmii rani/iutn, ('arejr paniculata, Vei'ba«cum IhapiM.
— iu Hühonwalde übeniaclitclt!
Am 5. Juli. Voruiittagö: Kickelhutcr Muhle, Cadinen, Scharfenberg, Reh-
beige. All der Kiekelhttrer Hfthle: Ckaerophyllum ttromaUeum, Glyceria plicata,
Ulmm montana, Cmrex ligeiita, Koderia eriitata. Bei Cadinen: LimoHlla
aqwüica, Piatanthera ehlorantha, Pirola minor. Im Walde am Kloster wächst
ziemlich sahireich LdUunt Martagon, Die Pflanse ist hiw jedenfalls vmrildert.
Bei Scharfeubeig: Achiüea Ptarmiea. In lichten SoboDangen der Befabeiige:
Cmitawrea auetriaea, Rvbve BellardU, Luzula angueti/oUa, GaUnm anouamm,
Care» panieulata. Ich dorchsnchte den Bildhaaergrund , eine enge, im Hoch-
wald gelegene Schlucht mit steilen Seitenwänden und zahlreichen erratischen
Blöcken. In der Schlucht fand ich überall Spuren des Schwarzwildes. Frische
Fährten, aufgeMÜhlto LagorstätUMi, tief durchfurcht« und umhergeschleuderte
Moospolster bekuiKlcteii deutlich. dasB die Dickhäuter lii»*r kurz vor mir bota-
nisirt und, naclidem si»* micli |r«;wittcrt. das Weite ^^esuclit hattoii. Wahreud
drau8i5cn 25° R. im Schatten waren. hi;rrschte hier erquickende Kühle. Icli
fand in d<;r Schluclit: RiuiuhcuIuh attnuhirux , Alercurialiis perenni», Rihc>,
alpin um, Sumburtts nigra, Fextitra .si/raiira, Carex xilrafica, Eigmuii
europaevH in mehreren Exemplaren, von denen jedoch nur eins eine voll-
ständig auBgeschosste Aehre hatte, Daphne Mezereum, Aetaea isfiaüa und
Equiteium TehnaU^, Znr&ek nach fiohenwalde. Naehmittags: D&nhtffen;
Tolkemiter Hospitalwald; nördlicher Theil des Belaa& Hohenwalde. In lichter
Schonung der Steiliner Forst: Holew mollie, Quercue eeetilißora. Auf Wiesen
bei DiknhOfen: Ptaionthera bifolia, Orehie maeulata, SMeockarü umgUmie, Am
Sammelteich da* Tolkemiter Mfihle: Sium latifoUwm, Polggonum natam und
terretiref Alopeeurue gemeulatu» und fuhue, Care« vulpina und Ranntneuhu
fiammula. Auf der Grenze zwischen dem Hohenwalder Belaufund dem Tolkemiter
Boepitalwald: Hieraeiuitt laevigutum, Lathym» mlvmer, Carex I^lseudO'Cyperu«,
Lycapodivm clavaium, Golium arietaium, Convallaria majaiis, Piatanthera
hifolia und chloianthn, Thalictrum aqtiilegifolium, Carex inlvatica und remotOf
Pirola rolvinh'tolia , EiheH niqrxim, Dat>hne Mez^retnn. Vihurmim Opufun. Ruhus
Bellardiiy Üanicula europaea und Hedera Ilelijc, lu Tolkemit nahm ich ^acbt*
quai'tier.
Am 6. Juli veral)schiedet« ich mich von Tolkemit, wo ich stets nach
deu Strapazen des Tages, die gemüthliclisten Stunden durchlebt hatte und siedelte
nach Neukirch über. Noch an demselben Tage berei^U; ich Klakcndorf^ Birkau,
Bfiekenau und Teckenort. Auf dem Dorfanger von Neukirch: AnthemU Cotula
und Mentha eiheetrie. In der von Noukirch nach Klakendorf fuhrendoi Schlucht:
Ckaerophyllum aromaUeum, Ribee rubrum, Pterie aguilina, Jn einem Tfimpel
am Wege ron Klakendorf nach Vierxighuben: Potamogeton eomprenu» und
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natam, Menyanthea trifoNafo und Equi^eiwi limomm. Auf torfigen Wiesen aUl
Klakendoifer Wahle: Ürchis nanulato, /'ol)/(fotium Bistoiia, Arhillea l'tai'VHea.
Im Biikaui'i W;iM«": Vlafanlhero hifo/ia, Saniciflti t'urofutea, Lficopoflium rlarafum.
Im 'rcichjjrriuHl. <lrr <ii»; iircir/.c zwix licn «loiii liii kaucr Walile niid dfiii Klliiiij;er
lluspitaUsaM l)ilii»'t: Rulms lU'llditlii , /.i/copndiu m riavaluin, < arcr it^nofa uutl
ifilvaticd, (JrepiH jxi/udvxa, Fexluvit (/u/anlea , Vali i idua pd/i/i/ai/ia, Cirraed alpiiia
und Laf/tifi-i/tt «i/rexter. Bei Kückenau: (hrluH ntaruUittt und Arhillea Plarnnco.
Das Königl. Forstrevier Teckenort uml'asst nur noch »Miiiejc kh'ine Wahifiächen;
dnr grösste Tboil desselben ist verkauft und in Ackerland umgewandelt. Eine
der noch vorhandenen Waldparcellen grentt an den gegen 500 Morgen grossen
Blbinger Hospitalwald nnd hat wie dieser als Haoptbestand Fapit eilvatiea.
Der Hospitalwald wird in der Richtung von Sfidwesten nach Nordosten Toa
einer engen Schlacht, dem „Pehgrund" durchzogen, dessen Bach nach d%r
P^sdersdorfer Forst fliesst, um dort in die Bande zu m&nden. Im Pelsgmnd
&nd ich: Eamüc/iia »ecunda, Bedera HeK^r, BepaHca biloba, (Javtx »ilvatica,
Aetaia spieafa, Sunicula ntmpacn. Pivola uti'tßnra, Hubus licllardii, Glt/certQ
ph'eafa, Plntantheru chloiantitn. Nachdem ich (h'ii Pelzgrund bis zur (vrenze
dos IJi aiin.sliorL''*'r Kieisci* vciTolgt liatt»». png ich in um «hvpfitlicher Richtung
durch den Wald nach Birkau. Im Hirkatn>r Walde fand ich Rvfnig «uherectvK
und am Wege von Birkau nach Ncikirch: Ar/iillea /%// mjVa und ( 'alanutfiroaHi^
epiyeioH. Am Abende langte ich in Ncukiidi an und Mich dnrt iihcr Nacht.
Am 7. Juli, rcborsicdluiig nach 'Iruu/ Tour: Hiiltc, Hasdau. Trunz.
Maibaum, (ir. Stol>oy. Auf einer torhgen Wiese im Wahle z\vis» hen Neukirch
und Hütte: Vulcria/ui poit^yama, Vuccinium (hu/i-(nco«, ( un'.r nhiiuita, ruitt/ato.
panieulaia, eanaeen», J uncut alpinu». Zwischen Hütte und Uaselau auf Wiesen:
Orchi$ maeulata nnd Piatantkera bifolia, Zwisdien Ilaselan und Tmnz an
sumpfigen Stellen: Carae teretivwulu, panimiata, Sdrjmi eomprettuM, Im Dorf«*
Tmna: Leq>pa ofßditaU$ und mincr. Am Wege ron Trunz nach Maibaum:
Glyeeria plicata, Tragopogon pratetui». Auf torfigen Wiesen: Vanmiea wutellata,
Naräv$ ttrietat LoHu uliffinotut, Pi>ljfgonum BUtarta, Sieglingia decymbeiu,
Achill«» Ptarmica, Oreki» maeulata. Auf dem mit vereinzelten, kleinen Kiefern
bestandenen Gemeindelorn)rueli von Maibaum: üiricularia minor und vulgaris,
Drosera rotundifolia, Molinia eoerulea, t'are.r ranescena, Androiniuhi polifoUa,
(JaUana mUgarii, Eriophomm raginatum, Vaccinium O.ngcoecos und uliginMum,
JuneuM 9qarro9Ui. Nördlich von diesem Bruche liegt das sehr schwammige
Gemeindetorfmoor von Haselan. Mit Hilfe zweier Bretter, von denen ich stets
eins hinter mir aufnahm und \vi<'doi- vor mich le^te, gelang es mir. «las Moor
zu betreten. Jidi fand: Uiriciiland ruh/aris und minor, Rieda Huifatix, Spurga-
niuvi minimuni, ('me.r fi l i fo r i/i i x. J i/ /i c u s aljnniiK. ('<irt:r terftmsrula, Lotws
»liginottus. l^edtrularin pahistn«, Halur n^x'nn. Auf Sandiickcrn am Quitschberge
he\ Maibaum: Scorzonet'a humtlis, (Jentauren auninaca, Sperguluna rubra und
Ckryamtkumm ugtlium, Im Dorfe Maibaum: Cenlaurea aauiriaca, Maha
nl9e$tri9 nnd ratundi/oKa, Leonuru» Cardiaea. Auf dem sehr umfangreichen
1»
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Geuieindetorfbluch von Gr. Stoboy: Carejc ßliformis, tentiuBCula, l^eudo-Cyperus,
fonmeeus, ßava und Oederi, Valeriana polygama, Salis nigriean», awita and
repM» Drofera rotundi/olia, Juneus alpinus^ Vaceimvm Oxycocco», uliginomm
und ViU» idaea, Ranvnculu» lingva, PolytHehum Thelyptmi» nnd critiatum,
Sparffanium minimum, nmpltJ! nnd ramosum, Equiaetum b'momtnfCaUmutgriMtit
lanceohta, Cirsium palvstri'oleracevm'^aeg.f Iri* Ptend^Aeorui^ Hgpmeum
letrapterum, AekilUa Ftarmica, Sium lati/olium und Gtranüm paUutrt. Am
Abende kehrte ich nach Trans xnr&ck.
A Dl 8. Juli vomittagB fiber Baumgart und Rehberg nach den Bebbergen.
Zwischen Trunz und Baumgart in eint^in Teioli am Huttt ibciire: PoiamogeUm
puiilltu und Lynmaehxa thyrvißom. In pjncm kleinem TürfLiruc'}i am Butt^
berget Ufrin/ Un ia vulgaris. Bei Baiuitg.irt: Lappa minor, Tnplochin puluntrif,
MeJilotun altisKDims. Am Wt'^o j)ai'h Kolibfrg: Centaurea austi'iaca. (h'chi*
niaculafo. Zwisclii^n Bfhhorg und dciu Walde an cinom Tümpol : Sdh'.r pentatulra.
In den Rehbeigcn ging ich «Icn 8aucranijil('i «41 tiud l<is zu soinn- Ausiiiüiidunir
in den (iroiiügrund aliwaits un<i fand: Carej" xilvaiica und remoia, (inlium
orwfa/uwi, Wälder \on Ptta-tiff^ ulhuf> midKquiaeivmTtlnuiiija, Fenluca xHrotica.
Calamagrostis arundinucea, Aciaea xpicata, Mercurialis perennia, Sambucu/t nigra,
Acer platanaideSf Daphne Mezereum, L^opodium annotinum, Glyceria nemoraU»,
Valeriana polygama, Hatanthera ehlarantha, Ribe» nigrvm, Pirola cMarantha,
Ramüehia seeunda und Rumex mngvineue. — ZnrQck nach Tranz. — Nach-
mittags botanisirte ich in Begleitung des Herrn Lehrer Lens-Maibanm in der
Nähe der Os^renae des Kreises, xwischen Maibaum, Neu Münsterberg und
Karsebau. Auf dem grossen Torfbruch südöstlich von Maibaum, welches mit
Calluna vulgaris heAeckt und einzelnen kleinen Kiefern bestanden ist, fanden sich:
Calamagroüis lanceohta, Vaccinium uliginonitm ,Utrwulariavulgari»,EUeeiaßmiitamf
Drosera ratundifoUa, Andrameda poU/olia, Carea- echinata und teretiusrala,
Sparganium minimum , Juncua alpinvs, Calla palustris, Salix penfandra
und Lysimachia fln/rsifi(>ra. Am Wege nach Neu Münsterberg besonders häufig:
('entaurea ain<inaca und in den (ietreidefeldern in l iizahl: (Jhrysanihemum
gegefum. An d<'r langen und kurzen Hoinniel, don Quellen dor lici Maibaum
entspringenden Steinau, einem NebenflÜ88chon dei- Baude: ('intmircn austriaca,
Galium uri/ifatum, f\ibef niijrum, ISolanuin DuUuimara, Lathifrvn Silvester, Holms
inollix, i'linopodiuin vulgare, Chaeropfiyl/um aromaticum , M> lunipyrum nemorosum.
Angelica silvestris, Sparganium ramosum. — In Trunz blieb ich über Nacht.
Am 9. Juli. Tour: Gr. Stoboy, Pomehrendorf. Schöumoor, SchOnbeig.
Auf klejnen Br&ehen und Feldwiesen zwischen Trans und Gr. Stoboy, westlieh
vom Wege: Salix pentandra und repen», Carea: ßava, Orekis maculata. An Rainen:
Thjfmue Serpyllum, SiUne vulgarii. Auf dem Dorfanger von Gr. Stoboy: Lappa
ofßeinaUt nnd imnor, Chenopodium glaucum. Im Walde swischen Qt, Stoboy
und Pomehrendorf: Solanum Duleamara, EpHoÜum anguetifolnm, Sambucvs
nigra, Calla palutiUris, Iwpatiens Noli iangere, Menyanihet tri/oUaia, Orekis
maculata, Valeriana poljfgama nnd Hieraeium laet/^fahm. NfKrdlich ▼on Pomehren-
10
I
III
dort in einem Teiche: Sparyaviviii »implex, Peplin portu la, PoiuDiogetnu pectinatUy<
und naians. Auf Aeckerii am Dorff : Fumaria ojjicinaU», Acliillea I^armtca.
Im westlichen Theile der Forst Schönmoor auf einor Wald wiese: ThaKetrum
anguHlifoHvm, Im Walde: Cetrex nlvatica, Ritbua BeUardii, Vlatanthvm ehloramtha,
Chaerophyilvm aromaiietim, Dnphne Mezereutn. In einem Snmpf im Dorfe Schön-
moor; ^filobium palutlre, Calamagroitü laneeolata, Calla pahtiri$, Mwyanth»
irifoUafa, Auf dem Dorfanger: ^Amo2»o<h«m «r&trum und |)ofy«2Mrfit«m. Anlhemi*
Cütula nnd Atalva neglecta. Die Gastwirthin des Dorfes, eine alte originelle
Fran, zeigte mir ein Exempkr Ton Jlhfrtvs eommvm», wnlches seit fast einem
halben Jahrlmndert den meisten Jungfrauen des Dorfen, die während der Zeit
in den Ehestand an treten, ihre Brautkränze geliefert hatte. Die Pflegerin des
Baumes hatte den ihrigen vor circa ÖO Jahren davon geschnitten. Sein Stamm
hatte 11 cm. ini Umfang. Auf einer Wiese westlich vom Dorff sah ich noch
Blätter von Trolliu» europaeux. Die Pflanz«' wiu list hier ungemein häufii»;. Sie
wird von den Bewohnern Seliöiimoors ..T;irant'" j^enanut und zur l'tingstzeit
allgemein als Zimmerschmuck benutzt. — Im (»sllirlicn Theile der Foi sl zwischen
Öchönmoor und Judendorf: (drej- nilrafiai, jhirn. tc/iinato und rf/nof/i. Ktttiun-
culus rawulficus, Pirola mitmr, Hartiischia sicundu, Circaeu alpiiHi, l'uri^i ijuadri-
/oint$, l^eopodivm chvatum und KpHobium avguflifolivn». Am Bache auf der
Grraxe Ton Judendorf: Tritieum canimm und Spcayanium simplejr. An der
Grenze Ton Schttnbeig: Cr^pi* bienni», Pieri$ hieraeioiHe$, Betomea o/ßctHalh
ond TWmVtc ghAra. In SdiOnberg fibemachtete ich.
Am 10. Juli. Tour: Blumenau, Gr. und Kl. Stoboy, Kdnigshagen, Behrends-
hagen, Baumgart, Trunx. Zwischen Blumenau und Gr. Stoboj: (^auna
amttriaea, AekiUta Plarmiea, Chrytanthemum $egetum, Sagina nodosa, Career
ßawu Im Bauernwald von Gr. Stoboy an der Kreisgrenze: Piii/» Malus und
avcvparia. Im Torfbmdie am Nordo.stende des Dorfes Gr. Stoboy: Drosera
rotundifolia, Orekü ineamala und maculata, Salix petifuudia uiui rqtms. Auf
Wiesen und Rainen westlich vom Dorfe: IWonfra Kmiellafa. Sfar/n/it palustris,
IJetonica ot'ficlualiit, Hi/pen'ritm qiiadraiHjuliim, Holrux nmllis. Orrhis unwt/laia.
Auf dem Weideland von Kl. StolM>v an der Grenze von Königshageii : l'otentllht
norvegica. Jn der Schlucht bni Konigshagen: Bunu.r miujttiuetit^. Im Dorfe:
('at ahrosa aquai i ca, Potamogcion pertinatus. In der Schlucht zwischen Künig.s-
liageu und BcJirendshagen: Selinuin Larcijvlia, Galutm ai i><tuium, ( 'härophyllum
aromatieum. Am Ufer deä Sees am Uafcrbergc: Juncus ßliformis, Caarex ßava
und c. Otderi, Veramea aeuUllata, Lgsimaehia thgr^ißcra. Im Dorfe Baumgart
an Zlnmen: Ebulum kumiU, — Abends marschirte ich nach Trunz.
Am 11. Juli. Vormittags Regen. Rfickfahrt nach Elbing. Nachmittags
naaohte ich in B^leitnng Straubes eine kleine Ezcursion nach Weingrundforst
Wir finden: AÜwm vineaU und oleraeeum, MeliUttiu o/ßcinaUs Dmt., SOaria
gkmeog Chamvj^üum buUfowm, Rom iommlom, Ruhm» thyrtantka» und </tf«Ne-
tonm fr., R, StmUmm J. Lange, Equiutum TelntaUja,
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Am 30. Juli nahm ioli nach einer achtzohntägigen Unterbrechung di<-
Bereisung des Kreises wieder auf und inaclite eine Excursion durch die Dörfer
Gr. WesHeln. Hcnkeiü^tein, Fieiwalde, T?t»land, Gr. Bieland. Stolzenliof, Drewshol.
Kichfelde und Lärchwalde. Zwi.sciien Waldsclilosschen und Gr. Wesseln: Cfiacro-
phyllum aromaticion, Emtm hirsutum und teti'asjn^i'fnum. im Pai*kvoD Gr. Wesseln:
Cmeula europaea auf Hopfen, Betonica offieinalis, Campamtla Tra^Uum und
fflomerata, Verbateum ni^rum, Gmmium palwtre vnd praUtm. Bei BenkttiBtein:
ChairophifHm» bulbotim, Betonica o/jicinalis, Origanum wlffore, THfolium
agrarium und arveim, Hypmieum perforahtm, Medieago Ivpulina. Von Rolaocl
ab ging ich die mit Gebüsch bewachsene Schlacht der Hoppenbäk aufwärts:
darin: Artragahu glytypkyüot, IHfoUttm agrarium,. Cwmu tanguinea, BtrbinB
vulgmri», Diptaeu» nhenter, Poa eampnma, Verbaseum Tht^ptus und nigmmf
MelilotuH aliissimm, Canqninvla TracheUum, Eqvi'setum Telmattfaf JEupatorivm
eanttabinum, Valeriana ofßeinaNa, Malva Alcea, Lotvn uligitwsut, Clinopodivm
vulgare f Cnrliua vulgaris. < 'ulaniaffrofftiif epigeio« und nntndinacea , Seirpui
nlvaticvs. Bei Gr. Bieland ist die Schlucht mit prachtvollem Hochwald von
Fagus ^tlrafiea bestanden: hier: Pefn»iteif nlhtm, Fesfuca gipanlea, Inipatim*
Noli iangere, ( '/taerophi/llinu aromadcuni und (emulin)i, Campunula Trar/ielium,
l'ircaea lutettana, Actaen spicata, Hepaiica triloha, IjüthyruH rei'nvit, (\iie.r
sitrufica. Zwischen Gr. Bieland und Stolzetihof: Stachytf silraiica, Galeopnig
ptibescem, Teirahii und n'rxicolor, Lutlnints silreHfer. Kpilobium liirsutum und
angwtifoliwH, Hypericum quadrangulum. Am Buchenwäldchen bei Drewshof:
J^appa ntmoroea, Aetaea tpicata, PhegcpUri» Dryopteris, Latkgrm» ventu». In
Drewshof: Chencpodivm polyspeimum. Auf Aeckem bei Eichfelde: Carum Cearui.
In einem Tfimpel: Sparganium eimplex. Am Abban Drewshof: SperguUwia
rubra, Diantkue Car^umanonm, Ggpeophila mundie. Zwischen dem Abban
und dem y^Fiehtenwald": CaUmintha Acinoe, T%ymu* Serj^Üum e, anguetifoHue,
Sedum bolani^ue, Pateniilla einerea, Weingaertneria eamMCtiu, Hiermaria glabra.
In dem fr&her schon durchsuchten Torfbruch am Wege nach Geismerode:
Sparga nium minimum und die Mitt« IfoniK ti zwisclien Viola paluetri» und ^p>>
peila. Im Fichtenwald: Scabiosa oehroleuca, Uiantkue Carthu^ianorum, Hoea
tomentoea, Peucedanum Oreoselinum, Ruhne thyrsanfhim und W'ahlbergii, Ver-
ha^nim Thapnuif. Zwischen Fichtenwald und Oehmkenhof: Plantago armaria,
Sapottariu officinalis, Seduvi nutximvm. Zwi.sciien Oehmkenhof und dem
Lärchenwäldchen : ElymuH arenarim, t'ampanula roiuiulijolia , Sileiie rul-
garis, Achillea PtaitnicUf Setaria glavca und riridin, I^anintm pliforme, Neeslta
jHtiitrulaiu. Zwischen dem Lärchenwaldchen und Plantage: Scabiom ochrolcvca,
Rhamnus cathardca und Spiruea upulijoLia. (Scheint dort am Bache wild zu
äcio.) Zwischen Piautage und Schesmerähof: hyoscyamua niger, Scrophul<xria
M^e^arH. Zwischen Sdiesmershof und Englisch Brunnen : Seabioea oekroUuea,
Anth^fÜM» vulueraria, AUium vinsaU, Berteroaineana, Amarantue retroflexue.
In Gemflsegärten der Niederstrasse: Reeeda lutea und S^lohium roeeum.
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Am 4. August: Alt Schrtnwalde. Eü;irertpwfif<ten. Dörheck er Schweiz, Lenzen.
Bei Alt-Schönwalde: Achillea Piarmicu, C ampanula laiifoUa, Mflica uni-
ß&ra. (All) alten Standorte in abgestandenen Ex<»nij)lHren.) in Eggertswiisten:
Hieranvvi /an'ioaivm. Sfilinvni ('arnfoh'ti . Aronituiv, vavieqniuvi , Crrast innt
cilonu'i'atum, iirachypodium silraticum, (Jarex xilvatica, Galium aristatum. Am
mrschki*uge: C'ampanula rotundifolia, Verontca scutellata, Lotus uliginosus. In
dw mh geadieiiteiii HodiwaM bestandenen Hauptscblucht der Dörbecker Schweiz:
BoUhu tduUi, tpaber and granulatui, Letiterar Pib wird vom Yolkef wahr-
wdidnlich wegen der scblfipfrigen Oberflftche, Pimpk genannt; dabselbe gilt
auch Too Boletus luteus, während d«r sehr Terllnderliche BoUtu» Kaber, wenn
sein Hnt roth gefitrbt ist, Rothkopf, im andern Falle Koilarek (Kotehladrk)
beisst. Ziemlich |ittnfig »oll hier auch, wie mir von zaTerlftssiger Seite mit-
getheilt wurde, „die graue Gans'', Polyporus vmbf-llafufi PerA. vorkommen.
Ausserdem fand ich: Belli» perennh, Phegopteris Dryopterie und poltfpodioides,
OlfftopfeHs fragilis, Mnivm affine. Luzula anffttstifoliOf Circaea alpina, Aconituim
variepatum. Thalirfrum aqiiiltyif'o/ium. Scrojthulana nodosa, Afra f1e.niom und
CalartMi/rosfin antndiuarea. In einer wild verwachsenen, von Nonioii hör ein-
mündenden Seitonsclilncht: Ilfdern Hc/i.r, K<ini.-<i1um Telnuileja, Galium arixla-
tvm, 'roHlif Aii^JinsciiK. Viola niirahih'x, Platani liera hifidia, Lucilla anguafi-
folta, ( '/iai'r(if>/ii/llum aromaUcum, iextuca yiifantea, PI e uro xper tniitii avxiria-
<•«»», Kpilolnum palustrc, Rumex sanguineuiSy Lotus uiiyiuosux , ('Unopodiuni
vulgare, Asai-vm europaeum, Lgcopodium clavahm, Selinum Carvifolia, JJieracium
boreaU und umbellaimn, Petatitt» albus, i^ueteus uMtUßora, Camus sanguinea,
Rmbu» BeUardü, MereuriaUs perenm», IStlmonaria obseuru, Astragalu» glyey-
phyllos, Erythrata Centaurium, Daphne Meureum, Lappa nemorosa, Ribes
alpinum, Oreoia lufetiana, Anf dem Felde zwischen der Dörbecker Sohwnz
und dem Dorfe Lmiaen: AekilUa Ptarmieoj Alehemilla arvensis, Ctntuneulus
minimvs, QypsophUa muralis, Ervum kirsutum, Paa cömprma. An einem alten
Birnbaum in Lenxen: FittuUna hepaUea, Im OastbaciBe zn Lenzen tber-
nachtete ich.
Am ö. August. Lenzen, Succase, Reimanafelde, Steinort, Ziegelwald,
Kl. Wogenapp, Gr. ßöbern. Auf dem Dorfanger von Lenzen: Leqtpa ofßcinalis
und minor. ^Jalro AIcea und rofvndifo/ia, Puliraria rvlffan». Veronica AnagalHs
und Beccahuvpa, Livum mfliarficum. Mediruifo h/jn/lina und f'alrofa, Hyosri/amus
niger, Verbattevm ni(/ruvi, ( hcnopodium urhinim und glaucum. Evphrasin üdon-
tite» und offirinaliM, Li/copux europacuii, EpHohiuin palustrf, Riime.r ohhi.-<i}'o/ lus,
Tumlago Furfara, Limonel(a aqvaiica. Am Wege von Lenzen naclj Siucase:
Carlina vulgaris, Origanum vulgare, Comus sanguinea, Siletie vulyarin. Auf
Aet^ern: Alekmilla arvensis, TUhymalus heUoseopius. In der Schlucht von
Lenzen nach dem Hflnenberge: Holeus molUs, Achillea Ptarmiea, Rubus BeUardii,
Liumla angusti/oUa, Calamagrostis orundinaeea, Lonieera Xylasteum, Viburmm
cpuhts, Pol^dum vulgare, Bedera Beluc, Daphne Meeerewn, In dieser Schlucht
ist Ton Straube auch Cj^pedium Caleeolue gefunden worden. Der Hünen-
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lievff ist eine kejrolftiriiiiu'«'. mit Busch wcik Ix'wafli.sriM' Kujijto. Er wird von
zwei SeiteTisclihiflitcii ciiiLri'klciiiint , die hior in die Hau{)tSL'hluclit niiinden. so
dass der l»erg nai h liiei l^ichiungen hin von schroffen Schluchten umgeben ist.
Auf dem Gipfel ist der Ringwall einer Heidenburg deutlich erkennbar. Gross-
artig ist die Aussicht von hier auf das Üieils mit Busdiwerk, theils mit Hoch-
wald bewachsene Schlachtengewirr zwischen Lenzen und Succase. Am Berge:
und BeUehrytum
arenarivm, Dri/oHum arvenn, Quercus semilifiom and Juniperu» eommuftü. In
der Schlacht zwischen dem Hfinenberg and Succase: Verbturum Tkajmu, Dapkne
Mezeret/m, Cynoglomm ofßcinale, Rubtu saxaitlis, Phegopteri» Dryopteris and
pnhjpodioideft. Am Karpfen U'iche von Snccase: Saliic acuminata, fragih's und
viminalis. Auf der WaaHcrfläohu: fJmnanthpnium ntfmjilKH'oiiJiH. Am Haffe bei
Succase: Peta9ite$ tonu^nfoyus, Scirpus muriliimts, laruntris und To b crnaemontani,
Veronica Anaffullis und lieauhvngay Mentha aqunliray Pediculans palvttri»,
Ihruuiria itlafu-d. Sapoftario offififtalisy ( M/aniIntho Aohiox. Zwischen S'uocase
und Keiniannsl'ehle: Scditm holonicnite , IJmnantlumum iv/m]ilt(u't>i(les , Ehelea
i'atxnh Hxts^ fjorfurd Sr/triola, Arti'i)ii'<ia A-\hsi iitliiit in., < '<trliini vuhjariH und Ci/no-
f/loxsiuii o//iri/iit/f. In Reiiitaiinsf'ehh'.: Ili/<'.^C'/(i»nis niqer, Lroiiurus (nidiara.
SfarJiijx silroticd, ito/cop^nx pnhesvt'jiH , Arr/n/itif/iiri/m rJatiuH, Chaer(>j)/n//h/>}i
teniiilmn, liolefus pavhifpus, Atn<unl<i nihi'na'uH. Mentha xilveHtrix, Lennticuni
ofßcinale qu. »p. An der Reimaunsfcidcr Mühle: Chaefophyllum uromaticum.
Zwischen Reimannsfotde und Steinort: Aritmitia campetitiB, CarUna 9ulgari$,
Arehangeliea o/ß-hialiitj Onom$ repms, Arabia arenwi. Am Haffe bei Steinort
Oryza clandestina, Xanfftium tfrumarium, Poa ieroHna, PbtentiUa Mtpina, GaU-
ojm» hißda. Das Dorf Steinort bat den Charakter eines Gebirgsdoi-fes; seine
Hftuser ziehen sich weit in die waldigen Schlachten hinein. Hier fand ich
Allivm oleraeeum and vineah, Dianfhvs Carthvm'anomntf Diptaeu» tilvvUr, Boa
nemoraJu. Tiamiitchia »efunda, Sfarhi/n mlvaiica, Mespflus 0.cyaeantha, Rhanmut
cathariira. Trifolium nu iliuv}, / h /phinium Cfni«i/itl/.i , lioleiun (luinulafu» und
Phegopierü polypodioide». Zwiäuheu äteinort und dem Zicgelwald: Sedum hoU>-
ninisi', Saponaria ofßanalis, Veronica agreftis, lAimium aniplexiectule. Im Ziegel-
wald, <'inor Ptildtischen Forst voji gomiscliteni Tiestande: Carc.r ftilrafica. Pari»
ijiKiilnj ol I iiH, Arftiid cpiciitn, So/iinild rnropat'a, (^'ifstaptfriH fratiilis, Pheqnpteris
lh\i/opft'rifi und jm/j/pndioidi'H, Sfi /Idrid neniorinii . lUei dcium horcale, Ilxfprricum
<jud<lrdn(iulu nij, Impdluns Ncdi iainnrc, < 'ircacd lifd fidna, Lathi/riix nif/rr, Rufnis
liellardii, iSticcim j>ratt'n>iii< , (J naphdUv m sih'dtirirw. An der Försterei Ziegel-
wald: Viseum alhum auf Pii^s Malus. Zwischen Kl. Wogenapp und Cir. Röbem:
Chaerophi/llum bnlbomm, Anfhemis tineiaria, Meliloiw ofßcinalU Desr., IMpsacu*
nlvertery Glyceria plicata, Twriti» glabra» Im Dorfe Gr. Robem: Moru» «Uba
als Wegebaum angepflanzt Zwischen Gr. Röbem und Plantage: Sedum boh-
nietue und Onopordon Acanthium, Mit eintretender Dunkelheit langte ich in
Elbing an.
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Am 11. Avigust. Weingrundforf»!, Scijiioii. Wolfsdorf, rreiischraark, V>ar\-
kainui. AA'oi'klitz. < iiilth iilHülcn. Zwischen doui Ellüngcr ll.-ilinliofc und Weiii-
LTi undfor.si : l ero/iirti »pucd uii<! (K/resfin. Gtfjixophihi inin iilis , Amtiidllis an-enHin
uiul Utruhi unifvxi ij nl iit . In Wt'iniiruiiil!ni>t: .Malm .s7//a. An d<'n iuiscliitr«'!!
Wograinei» der ..alten Miihüiaii.-^cr Sli;i-sc" /wischen Wi'iiignmdfur.sl und Scrpieu:
iJeniaurea pant'cu lafu (alter ÖUuidorL: Stiaube), Seabioaa oehroleuat, Coronilla
raria, Afedtcaffo falcata,ChondriUa juncea (alU^r Standort: Straube), Geremium.
prateme, Valeriana ofßdnali«, BetiMica officinalu, Cornu» tanguinea, Vibwrnum
Opulu$f Origanum vulgare, Clinopodium vulgate, A'em hieracioidea, Ononi»
areentM, Vomwm maculatum, Chaeroph^llum bulbamm und aromaficum, Evonjfmu»
furapam, Campamula T\rachelium, Carlina vulgaris, S>olidago Virga avrea, Astra-
galuM glgegphgllas, Ergfhraea Vei^auriufn und Dianthv* deUoidee, Im Dorfe
Serpicn: Galeopftis pubeseetu. Zwischen Scrpien und Wolfsdorf auf Aeckem:
liunidriii (,f'/irin(ili.s, f.<iuiium ample.n'c(iul(', Vei'oniea agretttH. An den Ufern des
von WoUjBdorf na« h l'reusehinark luhreuden Baches: t'hanophyllum aromatieum, "
Ht^'an'vm untbel/atuni, Krrum sUmfintm, Krt/f/iraco ('enfinirium^ Courallan'a
7uajah's. RanttncttliiH Flttinnuilfi. Auf Aeckern o.stli<'li von Preuschuiark : Ccntun-
t'i/lu.s II1 1 1I i III II X. (1 iqixiiphila muntllx. Auf einer tu. litren Wie.^c an der Nurdseite
der Kat/cniieriri'; Siujnni iiotliisa. In den Katzenheru'en : l'oifiitilUi rnUina, l'uLsa-
tiUii j>rat,'iisi><, Infiilniiii tiioiilnnii iii , aiirarniiii und muh um, Ihipliiie Mizi'reuin ,
iiipip'u m piuff'iixr. lio/i ttis fflU us, Aua //< ./'f c^/f , Culainniirostis epiyi io^,
Coronilla ruria, Srorzonera humilis, JJt/pac/ioei is radicata, Heniiaria i/labm. In
der nach dem Dürfe Bartkamm führenden Schlucht: Lathgrus niyer, Ervum
caeeubicum, Digitalie ambigua, Cha&'ophyllum aramaticum, Aaarum europaeum,
Carex remota, RanuMmlun lanuginotue, lUbee rubrum, Thalictrum aquiU,jifi>lium,
Melandrgum rubrum, Daphne Mezereum, Pulmonaria obseura, Actaea tpieata,'
Campanula JVaehelium, AUium oleraeeum, Sedum maximum and Orepi» teeiorum
ß, integrifoUa Lk. Im Dorfe Bartkamm: Verbena ofßcinaUs, Rumese conglo'
meratue, Ariemuia Abdnthium, Verba»eum nigrum. Vor zwei Jahren sammelte
ich an der Mühle des Dorfes zum ersten mal im Kreise: Verbascum thapdforme;
jetzt konnte ich die Pflanze an dieser Stelle nicht mehr aufliiiden. Im Dorfe
Wöcklitz* Carduw acanihoüle« und Arieminiii Absinihium. Zwischen WöcklitZ
und (Jüldenboden: Dianihis Aifnena, Achillea l'i<in)iira, Pasiinuca aativa. Am
Kalinliof (TÜldenboden: Bromu» arveim«, Lepidium ruderale, JS'acb Elbing per
Bahn zurück.
Am 15. August in (Jemeinschaft mit Henn Realgymnasiallelirer Kautinanu
nach Orunauer Wüsten und dem Elbing» r Ffai-rwalde. Am äuss<'rn (Jeorgcndamm
in Klbing. CJutei'Ciphyllum aromaticuni, Polyyouuni mite, Fexiuca i/ii/aiittd. Bioiiiuk
inermie und PicrU hieracioides. Am Gäuseberge: Fumaria ufjUimdiHy Setuna
glauea und viridi», Malta Alcea, Saponaria officinalie, Carlina vulgaris, Anfhemia
Hnetcria, Rubue thgrsanthus, Scrophularia Ehrharti, In Dambitzen: Fjiii'uctia
latifoKa ß, varian» und Brael^fpodium eilvaticum. Zwischen Dambitzen und dem
Knfippelbei|(: Glgceria plicata, Epilobium parvißorum, rweum und kireutum,
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Poli/goiiv m Uli flu s. Am Sct'toieh : Ac/iilli'u J'tarmira, Galeop»h fpfrn/n't, hifiiio.
pubcscivs inul m^irolor. In ..Grünauer Wüsten": ('ircaea lif/<fiana, Galiuni
nrisluium, I\iri-'< (jti<i<liij'olii/s\ ^ rt'/i/s pnlvSond, l^'iirniitnum 2)aluHlre, Morio-
tropn Hypopif ijx , Pohiijoinim iin'/ittx und i liidiopiper , Epiparfis fatifolia ß.
varianx, Sparamiii rrispa, Chviwia jiui tt, PIiüUkh inipndicu» und UoUtua ßoccopus.
Der letztere Pilz i^4t schon früher von Capellor hier aii%efiiBde9i worden.
Im Pfarrwalde: Boletus lurt'dwt, Bieracium horeale. In der Hanptschlacht bei
Yogelsang: Braehffpodwnt pinnatitm nnd «ilvatiewn, Cireaea intermedia,
RubtM wherertit», Ctavaria faetiffiata nnd pietiUari», Pesiza auranlia, Craterelhi»
eormteopioideii , ArmiUaria mellea, Laetariua tolemu», Clitoeyhe Utccata Var.
ametietina, Colfytia raäieaia, Botetve paehypu» nnd mihtimento&tu. Die Pilze
wurden sämmtlich von Herrn Kaufmann nach der Natur niit Oolkreido gezeichnet.
Derfiolho 7.ei«'liiU'to in diesem Jahn' ca. 100 Hutpilze des Elbinger Kreises und
beabsichtigt in den näclipten Jahren damit fortzufahren; sobald er auf diese
Weise sicli Belege für >^oinp Fnr.«i'liungon geschaffen haben wird, gedenkt er
ein Verzoichnips unserer Pilze zu voi-öflcnt liehen.
Am IG. August. Alt-Tcrranova. Scliifisruh. Xcu-TfMranova, Hund«Minne.
Fischöl iiaken. Bis Alt-Terranova heimtzte ich das Kahlln igor Damplhoot. Am
linken Elbingulcr. zwi.-ichen Alt-Terranova und Schiirsruh: Settecio erraticv*.
Acorus Calamus, Polijfjonttm mite, Mentha aquatica und ß. »ativa, Potamogeton
perfoKatv» nnd pectinafvs, Ciettta virosa, PotentHla »upitia, Archangelien
ofßcinaU», Angeliea nheetrie nnd AekiUea eartilagifiea. Am Westwinkel des Haffes,
zwischen dem Hafenhaus und Neu-Tefranova: Maina nOunäifolia, Seneeio enratieus,
paludasuM nnd »araeeniaii, Ptlygonvm minv», Menifantkee trifoliata, Aeorue Cakmue,
Epilobivm palusire, Convolvulve Mptwm und die gemeine SumpijjiflaDzen der
Niederung. Der ..Westwinkel" ist ein Ii* l.t* r Phragraitoswald durchmischt mit
Typhn angvftlifolia und Scirpufi lacuntrii* . darin befinden sich !*chmale Rinoea
zum Fahren für die Fischer. Bei Neu - Terranova an und in der Hunderinne,
einem Nogatarm: Nrjmphaen affut, A^tphar htfeiim, Potn7nrjt'fi>v perfoliafvs. Mitn(-
phi/JIum /ijnraivm, AchiJlea rorfilai/hnri, Sejicriri paJwfosvs und .«rt?vu"«*«?r/' .^. Tita-
liciitim riovinn. Scirpus vuirilimit.'^ , Ghiciriit aqvaiica. An der Huschwärterei
Fischerhaken; Verovira Joncfifolia, Paa t^i'fotiua , CallifricJie vrriKi/h^ Külz.,
CimnUa i itropata, Dipt^ociiM »ilr reifer, T'fp/ia anf/iiHf>/olia. Aul dem rechten Nogal-
ufer, zwischen Neu- und Alt Terrauova: Petasitea tamextoeue, Arabie arenom.
Thalietrum favum, Feiiuea gigantea, Arrhenatherum elaHu», Aehillea eartila»
(jinca, Bellü perenm», Venmiea lovgifolia und Verhaecvm phlomoide$. Ueber
Alt-Terranova nach Elbing zurfick.
Am 19. Augnst. Tour: AK-Terranova, Fi8cher>Kampef Zeier, Ellerwald,
Nogathau, Amalienhof, Neukireh (Niederung). In Alt-Teiranova: Braetica mgra^
Airiples hcrtenei». In Fischer- Kämpe, einem langen, am Nogatdamm von Alt-
Terranova his zur MOndung des Kraffohlkanals sich hin/ir h(>nden Dorfe: Peta»ite$
o fftcinaLifSy Ranvneulu» Lingvo, Lepidium rvilerafr. C/iaitiM*US Jlfar-
rtiMaittrtim, Seneeio erraticv* und palvdoMte^ Polifgonum mite, Bidentt eertnme
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mit iiiid oliiK* Strahl, Mrnifanthix tifidiitfn, Valeriaiiti ofyiri/i<ilif', * omarinn jx'/tt^tir.
i>trati(ifr>( aloidc.s, Sdi/iffn n\i xdt/itti fol in, ( ifiifa rirn/iu, Rumiw nutrift iiu<ti, ^\rhilU'ii
eurtilagiiiea, Saltu: iimijydaHn(t <t. (UhcoIoi-, ci/wrui, finnnalis und acumi nuta Koch,
Vetonica longifolia, Festuca tfiyuniea, (.'otwolvulun «epium, Arabis arenosa, Meli-
lotu» ojjtcinaliiDesr.; Ert/ng tum planum, LadwaSeanola uudOemyficra biennu.
Am rechten Nogatufer and am Damme im Kirchdorfe Zeior: Pastinaea aativa,
ArUmma AMniKium n. eaii^pe§tritf Veroniea longifolia, Ononit qnnoaa, Xantkittm
iialieum; Alriplea> nitent, Latkgrtu palurier, Arehangeliea ofßeinali», Aehillea
tartilaguMa. — EUerwald ist ein offenes Ober eine Heile langes ond ca. eine
halbe Meile breites Niedernngsdorf. Fünf libigsiriften dorchsiehen dasselbe
in der Richtung von Osten nach Westen und mündon sUmmtlich an der Nogat
aus. Am Nngatufor swisehen Zeier ond der Trift: Humex ucranicus,
Sri'rpuft mariiimus, Limosella aquatiea. Pafeitfilla mpina, Ranunculv» sceleratus
und Jhalicfrnm r'lavum. Zwischen der und 4'"" Tritt: Scirpti^i ntan'fimus,
Petasites iomentofiun . Eri/naium planum, Ononis arvenxiA, Piiliraria vK/qans,
Vemnica hnfjfifoha Prifenti/la ttupina. Xnnthlum iindctim. lJip/<ucui silresfer,
Carduu.^ acant/ioitlp^ und Lnpp ii l n Mt/ o f i Zwischen der -i'"" und 3"" Trift
C'orum mnguinea, Poa compre'im, RaphaiiUtrum Laniffsono (solton), Tif/tgmaius'
Esula, Cueubalus baeei/er, Melilotu» ofßeinali^ Daar. fEt hium vulgare, Artenüna
AhmiUkiwn, Eryngium planum, Sedum aere, Erigeron aeet', Seneeio viseoiut,
Anä^mi» Cotula, Anehum arv«n§is. Am Damme und im Aossendeich der Nogat
zwischen der 3**" nnd 2^*" Trift: Eryngium planum, Laetuca Scariola, Verbaseum
pklomoidet, Cardmu aeanthoidu, Agritnonia odorata, Seneeio paludotu» ond
ioraeemcut, Caiamagro&H» iUorea, Mentha $ihet(rit. Zwischen der 2**" nnd
Trift: Diptacus «ihester, Galeoptiö puhe«cenH, Lactuea Seariola, Seneeio
vemalu, Sambucuft nigra, ( 'urdnit^ acovthoidtt- , Vi rbn'^rii m phlomnide^ , Rum ex
palu$ter, Heteocharix acicularis. Im Mogathaiier Erleuwaldchen, einem kleinen,
sumpfigen Hochwald von Alnus gfnfinom: Ribes nigrum, Fextuca gigantea, Evortg-
mua europaea, (Jucubalux bacciffr. Srnecio mroct^ntriot und HordiMi von Urtica
ffioiia. Am Nogatdamm bei dei- Nou:athauer Wachtbud»-: Ononis .^phiosd. Lappitfa
MflOKOtix, Rexeda Lu f i'o / <t , Poft inil/a rrpfaii-<. DipsaniH lri'<f--r. Krrinn tdra-
speriiiu I» , Kruh rmi arrr und rtnunh/ixis, Anclnixa (,r firi luilis und ( 'fiiOt/hix/si/ nt nffi-
ri/iale. in den Graljon zwischen Nogathau und Amalieuhol besonders hautig:
(Jarex Pteudo-Cypenu. In Aiualienhof: Alalca rotundi/olia. Zwischen Amalienhuf
und Nenkirch: Sparganium »implex ond ramosum, Arabi* orenMa, Pedteularie
paluttria nnd Innum eathartintm. In Neukirch: Fertuea dütam nnd Malva
negleeia. Bei Eintritt der Dunkelheit ging ich nach dem Gasthanse „Lahme
Hand'' nnd fuhr von hier mit Privatfuhrwerk nach Elbing znrack.
Am 26. August Tonr: Eilerwald, Nogathau, Hoppenau, Glemensfilhre,
Rothebude. Neu-Hordterbusch> Wolfsdorf, Robach, Hakendorf, Einlage. — Zu«
nächst durchsuchte ich an mehreren Stellen die ,,alte Noiiat". Dieselbe iöt ein
verstjmjdter Nugatarm. der früher in der G^ciid von NKgathau sich abzweigte
ond bei Eibing in den filbingfluss mfindcte. Jetzt bildet dieser Arm eine Reihe
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Btagnireuder Lachen, die tlieils mit Elndea canadensi» ausgefüllt, theils mit
Sfirfiofc» aloidcs bedeckt sind. AufHer den bekannten Sumidpflanzen der Nie<lernntr,
die hier in gros.-^er Ueppigkeit waclitien. fand icli: lumu nruhis Ijniiiui. Po/ifsfir/ium
1 /if li/pfcrin. Pfvcedanvm pa(usfr(\ Ejiih'lntnii palii'^lrr uinl jm rrijlnrii m . Auf der
jtei) 'Pj-jjj jjj Kllcrwald: Antlit niin ( 'ofu/a, J/<7//"/;/.v itlt/symniM, ( 'ol 1 1( rn-lu' iwruali^'.
Im Aut-seiideieh lU'r Nogat bei Nogathau: Xuittlnuvi italiiuin, Aj/rimoiiin odaratti.
Calaiiimjrofiis epiycios, Ackillca cartllaffinea, Seneeio mracenint», Rttmcr pra-
tensis M. und K., Veromca longifolia, Rubua eaenus, TUhynialus lucidu»
(an 2 Stellen retehlich), Petam'fes tomeniatut, Seneeio paludatus, Valeriana ofßci-
nalig, CkaerophjHum hulhommy Arehangeliea of/cinali», Convolvulu» iepium. Cm-
9cuta europaea anf Salix amygdalina L. Bei der hier häufig wachsenden Salijt
amtfgdalina L. a) di9eolor Koch, waren meistens die för das nächste Jahr be-
stimmten Kätzchen schon entwickelt. Die Weidengeb&sche standen im Monat
Angnst in schönster Blfitbe. — Am Damme bei Hoppenau: Eryngium planum,
happuln Mi/osotis, Cardtiv» nranthoideH^ Verbasrunt pkhmoidffi. Pasilixira saftm.
Artemifia Abnntkium, Lactucu Scanola, Arahis arermsa. Seneeio Jacohaca, //i>«
racivm praiense vmd ])rat'altum , Oennthira /n'eunts nnd Kn'jnron aeer. Der Aussen-
deich <ler Nogat von Clemensföhrc bis Kotliebude an der Ereisgrenze ist zum
Theil beackert, zum Theil besteht er aus schlammigen Lachen und Sand-
l)äuken, die mit spärlichem WriilenirelMisrli besetzt sind. Hier fand ich: Petf-
AvVi V t'iuu'iilo.su", Li niiist l l(t iiquatn ii, J It itorhari^ acicii IdriM , Pofi'tifilld xiipiHC,
Veioiiira Aimodlli'i, (^ijpertts fusruSf Rtnnv.r niniiluvux und RatnihruhiK
ttcflirofiis. Bei Clemenslahre fuiir ich iiber die Nogat und ging auf der linken
Seite des Stromes abwärts. Z\vi.schen Neu- Uorsterbuöch und Wolfsdurf: l'ei-
hatcum phlomoides, Calamacfrosiix epigeios, Pattinara sativa, Medieago faleafa
und Ivpulina, Potentilla wpina, Tiihymalu» helio9cvpu9,Veroniea longifoh'tt,Ononii>
tpinoea, SUene ttUa/HeOf Seneeio paludoeu» und earacenicw, Luppa ojßcinalit
nnd tomentota. In Wolfüdorf: Anehuaa officinali», Arabis arenosa, Eryngiiim
planum, Achillea carfilaginea. In den Ortschaften Robach und Hakendorf, deren
Häuser durcheinander liegen: Saponaria ofßeinalis, Sahola Kali, Verhauim
phlomoidee, Xanthivm gtrumarium, Stlybum marianum qn. sp., Afalva rotundi-
foliti, Pantiumui mtiva, Staehga palu9(ri9, Anflmnis Cntula. Im Dorfe Einlage
von Haken(h)rf bis zum Gasthause an der Tiegenhöfcr Chaussee: Aiithemi$
Cnfulii, Arltilliii rariilaginea, Proim's ivennis, Afi ipff.r .n'fent und Xantftivm
ilalicttm. Im LiaKthause zu Einlage l)Iiel> ich über Nacht.
Am Anglist. Tour: Kiidage. Rosengarten, S(id>a, Grosse KUm)ie.
Kleiner Zug. Lniiixt* Kampe. Bidieizug. Toinlilzkanipe. Revier ..Anwachs" in
ih n Sit aiichkiinipeii. (irosse IbHiiTikaiiipe, A1|-'I'(m lanova. Ostwinkel bdi gini:
auf di-m linkt n Tfer des Stromes weiter abwärts. Im l>nr!"i' lOinlage wueh.-
in grossen Mt-ngen: Xiinf/aion italicuoi, ausserdem: h'ri/t"j>"in plonuw, Pon
serotimi, Ihomua ineimisy Atriplex hortemis, patulitm und hastutum, Afalva
nuntritiana qu. sp., Laeluca ScmiolOf Tumlago Far/ara; Convolvulu» sejyium.
Itvmejr obfusifolim. Zwitichcn Einlage und Rosengarten: Veroniea longi/oUa,
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Mtiifofvii alhuH . Xanfhium {fah'rvm , Achillea cartihicfinea, En/nf/änn platunv,
O^otliei'd hicnuiä, Bromuc inermiti, Seinrio pahniosiis uinl vr/vf^v« 'D't/n/-
malus Esula , Pasffnara sadva. Zwischen l^oscnj^'arlcii uinl Stiilta: J'rrfxtsi n n>
phlootoitlex, LachiCd Scanola, Pffoxifcfi fnmi'iitd.^us , l ei'iniicn lont/ijolm , ( iila-
mac/rosttH epüjeios, Erijiujium planum, Hypericum tt tiaptentm. lu der Stiibasclicn
Lake : Limnanthemum nyniphaeoides, Sarpus mantimm , Glyceria aquatica
Whlnbrg., Polaimoffeton humt und perfoUaUu, Butomua unUtHlahu. Vou Staba
begleitete micb Heir Lehrer Deltzer die Stubasohe Lake abwärts nach dem
Kogatarm „Reihwzag". Anf dem Wege dorthin: Atalva rotuiuUfolia, Arabü
arenota, Xanthium italietm, P<uiinaea taüva, Daueus Carota, Den Reiberzng
anfwäris bis zur Führe an der „Schmiede": Mentha aquaiiea, PotenHlla mi^im,
Gnaphalium ul^no$um, XantMum italieum, Achillea cariilaginea , Petasite»
itmefOome, Eryngwm flamm, Seneeto »araeenieue, Polffjfonum an^hdbivm. Mit
der Fiilire fulir ich über einen Nogatarm nach dor „Gro8fen Kümpc", welche
zu den „Zeiei*8chen Vorder -Kämpen" gehört. Lctz-ton' siml ausgedehnte, aus
Acker- und Weideland bestehende und mit zahh-eicbuu Gehöften besetzte Inseln,
zwischen den ersten Thciluugen der Nogat. Icli ging den „Kleinen Zug" ab-
wärts nach der , .Laugen Kiiinpe'" und fand: Sciwrio pnhnlnsus. Arr/uuKfr/ica
Ojfrr/'iialii* , AfhiUca corl ilüiii iwa , Pctasifrs fniiN'iifnsii.s, Pofduini/i to» prriimütiH,
HeU vi'Jittnx (irirulariK, Li mo^c/la (ujtKü icti , h'iiim.r nxn if i nnix, Rh imiwulwi xccle-
rutus, Xani/tivm itulirvm (nur noch seiir veieinzelt), lim/in/s iiarmii«, Tonlis
AnfliriücuH, Scirpun xHrdiicux. Aliiu>< itininii. Am nördlichsl^'n ( Jchi)fte der Jian^'en
Kampe" Hess ich mich über deu Bibeizug nach der Toiulilz-Käuipe fahren und
ging auf der rechten Seite dos Biebcrzugea abwärts bis zu den Strauciikämpen.
Anf der Tomlitz-K&mpe: Bibee nigrum, Poa eerotina, Arehangeliea ofßeinalu,
Ruhne eaeeiue, Arrhenatherum elatiue, Tarilie Anthrieeu», Alnue ineana, Galeopeie
bifida, Feetwa gigantea, Polygomm dumetorum und Epipaetie latifolia. Die
Strauchkftmpen sind grössere und kleinere, theils mit dichtem Weiden- und
Brlengestrflpp, theils mit Wäldern von Phragmiten bedeckte Inseb, zwischen den
zahlreichen Mfindnngsarmen der Nogat. Sie gehören dem Fiscus und liefern
die Fasehincn zu den Deich- und Uforbauton in dor Niederung. Sämmtliche
Kämpen, dnen Zahl wohl 1(X> und darüber sein kann, sind in 4 Reviere —
Schlangcuhaken, Anwacbs, Hirschhaken und Fischerhaken — cingetlieilt. Die-
selben werden von 4 königlichen, der Wasserbau -Inspection zu Elbing unter-
stellten Huschwärlci n beaufsielif i<jt. Das Betreten des nnsches ohne Führer ist
dem Unkundigen niclit anzurathen: denn das dielite (Jesliiiiip irestaUet kein<>
Oricntirung, untj hiiulig sperren unji-tn^liare Siinipfe den Weg. Nach langem
Suchen erreichte ich die .sehr einsam und versleekt gelegene Huschwiirtei-ei
,,An\vachs'', und Herr Buschwarter Drinkgern hatte die Ficundlichkeit,
mich auf einige Stunden in sein Bevier zu begleiten. Wir passirteu den
groflsen, den kldm Anwaohs und den Rathshaken. Das Gebüsch Itestcht
hier ans Saliw viminalie, cinerea, aeuminaia, purpurea c, Bdixj amtjgüa
Una mid pentandra, Alnue tneana und glutimea. Von andere Pfianzen sah
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ich: Rumejc pratensis, Mentha silvestris, Senecio aaracenicus und paludom»,
D^^eut tiheeter, Rum«» mantiimu, palutter und obtunfolius, Vtromea Umgi'
foUa, Arehangelica ofJicinaUs, Epilohivm Atrstttam und parvißorum, Rubvs eaeriutj
Valeriana offidnalü, Sonehm asper (in Biesenaempkren, wie fiberliaupt alle
Pflanzen hier fpgantische Formen annebmen), Poa aerotina, ChaerophyUnm
hulhomm^ Epipaeti» latifolia, Lat^frua paluHer, Eumuhis Lupulus, lAmnam-'
th«mum nymphaeaidei nnd Betatile» lamenfosu». jNacbdem ich mich von Hon
Drinkgem Terabachiedet, ging ich über die groaae Bndenkämpe nach Alt*
TeiTiinova, ma von hier mit dem Kahlberger Dampf! >oto nach Elbing zurflck-
zufahren. Auf der grossen Budenkämpe: Epipactix laiifoUa, An/w/iatherum
elaliv», Fesiuco (/iffantea, Bilm rubiuni, CulamagroUi» epigeio» und Vei'onica
loiKjifoliu. Jn Alt-Tt rranova: Pofenfilla reptanx in wenigen kummerlicheD
Exemplaren. Bis zur Ankuntt dos Dauipfois in Teuaiiova durchsuchte ich den
OiStwinkel des IVisclien Hatl'es und die Molen an der Mündung des Klbin.crflus.ses.
Im Ostwinkel wuchern Phruiiiuifts, t^cirpu^t l(nui.-^fns^ TInipha Uitifollti und
(iiiquntij'olia und lassen nur wenif^ freie WasHerslellen ül»rig, die d.inu mit
Elodm canadentiis ausgeiidll sind. Ausserdem SSüiichua jxi/unfer, Rti/nmculuis
Lingua, Menyantke» trifoliata. Bidens cernuuSf Stellaria ylauca und alle gemeinen
WaBScrpflanzen der Niederung. An den Molen: Stnmo «froHeus, Mentha aqua"
fiea und »Oliva, Arehangelica officinalis, Petaeitee tomentonu Polygonvm ndtt,
Epipaetis latifolia, Belli» perenme, Aehillea eartilaginea, Eupatorium eannabiwam
und EpiUhium paluetre.
Am 29. Auguat. Straeaen, Plfttse und Osrten der SUult Elbing. —
Kl. Rtfbern, Straucbmfihle, Gr. Wesseln. An der Brücke über den Danziger
Graben: Hordeum wurinum. Auf dem Gra8[ilatzc an der Bürgerressouroe:
Sherardifi Vcronira pnlita und a<p-exfiii, Get anium niolle und di»$ee'
tum. Auf der Reiferbahn: Festuea distatis. Auf dem Kirclihule zum H. Leichnam:
(Jrinnnia apoearpa. ProvniH hiizai'fnrtvi/t. An der IV. Knabenschule: Geraniunt
iiiolle, Grimniia puh inalti, luirfnila julloj-. Jn der H. LeichnamsstraBSc: //or-
dtniin nturl/ium, Aniofantutt n'frof/e.rnx, Malca rri.spa. Zwischen den Pflaster-
steinen an der höhern Töchterscliulc und in nieiueren Strassen der Stadt;
ßn/iint uvueiiU II m. Am alton ( Jn mnasial-( Jel>;iudr zeigte mir Straube einen
neuerdings von ihm entdeckten, r<'i'hh;iltigen Staiulort von Elssholzia I'atrini.
in (iemiisegarten an der Sonnenstrasse fand icii: Sciai'ia vcrticillata und
Chenopodium pnlynpet niuw. Am Kalkülen, zwischen der Königsberger Ohausce
und dem äussern Mühlendamm: Diplotaxi» tenuifolia, l^epidium ruderale,
Sinapis alba und Silglmm marianum. Auf Stoppcläckern bei KI. Btfbern:
Veronica Tournefortii» opaca, agreetis, aroenm und »erpglli/olia, F^nutHa
ofieinali», Geranium disseetum und Anagalli» arven»i». Am Hommelkanal bei
Kl.Röbern: Senecio paludoev» und Cueubalu» baceifer. Im Pulrei^und: Dipeatv*
»ilvetter, Nepeta Cataria, Carduus aeanfhoides, Camptotheeium luteaeene nnd
Thuldium recoiinitum. In einem (haben an der Strauchmühle: Mi/rioph^llum
rertiriHaffnii. Am WVhr: Rhynchotttegium rtmci/ornWf h'lliu t^piphyll». Auf dorn
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mit. Wald uragebeneii Woidoland von Gr. Wp?tseln, nördlich von Vogelsang:
Orejyis Hre^is (an einer Stelle reichlich) Folyyonum minus. Im Walde:
Circaea lufetiana und int er media.
Am 2. Septcniher: Alt Terranova, (Jros80 Biulenkampc, Revier Anwacha,
Glodscbe Kämpe. An der Nogat bei Ait Terranova wuchs Scirpus Tabettiat'
m&ntani. Auf der groBsen Budenkämpe ging ich am Ufor des Landgrabens ab-
w&rtB bis sor Busebwirterei Hirsehbaken und imnd: Mi/i-iophyllum »picatum,
Seirpu9 mort^tm««, Tripiochin pahuUr, PotentHla mpina, Rumtx man'ttintM,
PotamogetoH peiioUatut, Lathynu paltuter, Seneeio paludoeus und 8aracmieu9,
A^lUa cartilagifua, Veronica longifolia, L^maehia vulgaris, Buhtu eaeriu»,
Brjfngium phnum, Almu ineana, Arehanffeliea ofieinaUt, Ang^liea »ihmtri»,
PetariU» tcmentcmu, Convolvulwt upium, Polygonum ^mäoruim, Cuteuta europaea,
Staehi/$ palvstritt, Humvlu» Lupulm. Bei Herrn Buschwftrter Jocliein fand ich
die bereitwilligste rntorntützung in meinem Unternehmen, wofür ich ihm meinen
Dank sage. Herr Jochem ätolltr mir ein gutes Boot zur Verfugung und be-
gleitete mich selbst in den Huach. Selir intercfsant waren mir seine Mit-
theiliingen aus dem Thierleben der Strauchkänipeii. So hatte er im vorigen
Jalue auf dem Tuuditzhaken an Krlenbüschen in ca. H Fuss Höhe zwei Nester
fler Keut»>lnif'iM' {Ptirus jjendt/li/nis) «/rfmideii, von denen eins dem Elbingei'
Gyniiia^iiim ülH-rwicsen und später in dm f^ositz des Wcstprcussisehon Provinzial-
Miiseunis übergegangen ist. Auf dem Touilitzhaken nisiete auch mehrere Jahre
tdudurch elu Krauichpaar {Grus cinerea), das jedoch im vorigen Jahre
durch etneii Wilderer getödtet und Tersehrt wurde. Auf der Fahrt durch die
Haken hatten wir 2 mal Gelegenhdt den Fischotter (Luira vulgaris) innlchater
Nibe SU beobachten, der hier im einsamen Busch lange nicht so scheu ist, als
anderwärts. Wir fuhren die Westrinne abwärts, legten dabei mehrmals am
Hhrschbaken an und durchstreiften ihn nach verschiedenen Bichtungen hin. Im
Qafie, an der Mfindung der Westrinne wurde noch an einigen kleineren Kttmpen,
die sich erst in neuerer Zeit gebildet hatten, angehalten; dieselben sind mit dichtem
Böhricht und einzelnen Weidengebüschen 1)cwach8en, Im Sommer jedoch ganz
unpassirbar. Schliesslich fuhren wir die Lachsrinne, zwiseheil Tomützhaken und
fiirschhaken aufwärts. Auf dem Hirschhakcn fand ich: Salix purpurea c. Helix,
n'ntinafin. ritnren, umi/f/dalina a) difcnlor, Alnm ineana und fjlnfinosn. Senecio
mraceincus und pdlndomx, Veronica Ininji folia, Calamaf/ro^fis epii/rios, Peinsites
trimenfosvn, Vibunivin ()i>iihis. ('ucuhahts haccifer, Ouli'ojisi.^ hi fida, Scrophu-
iftiiti nodono, Epilohium /nrxi'tiini \\m\ purnfioru in , AchiUea fdriilwjinta, laleriano
ojjictnu/i«, jRume.r coiujlontenüitK, obtusif'oliiifs und Jli/drrdapufhuni, Eupaforium
cannabinum, Pna >seroiinu. Alt ntha xilvextri h , Archanyelica oß'icinali^. Convol-
euluc itpium. Auf dem nördlichen Theil des Uirsuhhakcus, dem sogenannten
Anssenhaken tritt häufig Sueeita pratensis auf; auch madite mich Herr Jochnn
auf einen reichhaltigen Standort von Allium Score doprasum aufinerksam.
Von den Buscharbeitem wird die Pflanze „wilder Elnoblauch" genannt. Ausser-
dem Mb Ich noch üelir häufig: T^athgrus paluster, dofannm Dulramara und
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Peuredanutn pnlutitrc. — Im Landgrabon : Pofamageton perfoHatu«, Dufomvf*
umhelhifiia und f^tiniffnnn sofiiffi/olia. In <ler Lachsrinn«': .Smy)j/.<? mariffmui^.
Limnautheniuiii ttjimplKnoidi'K, J'of(inin(/i tun fui;'/!>i iiinl luiftim, N>/»ip/tai'n nlha,
J^jnlohn/tti piilv^iri', K(jvf>>t'iv7H lini(i.si/)tiy Klodeti <(ni(t(li'iif<ix, Sparffotiiuvt f(i})iplf.i\
Mi/n(ij>Iii/lhini rerfirilhitn n> . (ili/rcrüi aijutifira und ('inita rirosa. Auf dem
Tüinlitzhak<'ii: Pohfgonum ntite, I*im Ht'rolina, Alliuni Scorodojmisiim, Kqumium
kitmale, Scutellaria galericulata, I^'/mpua europaevif und Seneciopaludosus. Nach
der BoBchwärterei sorackgekehrt, ging ich fiber die „Glodsche Kämpe" nach Alt
TemnoTa. Auf der Olodachen Kämpe: Vertmiat longifolia, Mentha nhettrü,
Diptaeut nlvester, Antkmi$ Ciftvia. An der Hnnderinne: Rumex pahuter. In
einem Graben zwischen der Hunderinne und Alt Terranova«: Seirpui Tabemae'
fnontatti. Da ich die Abfahrt des Dampfers yon Terranoya nach Elbing T«^
spätet«, musste ich den Weg na(h dor Stadt zu Fuss zurücklegen. Am Ufer
des Elbingflusses bei Bollwerk fand ich noch: Thalietrum ßamm und Serophularia
EiiH'harti.
Am 16. St'jitember. T<Mir: Ncuj^tadtcr Feld. Orausonseo, Hansdorf, Drei-
roson, Weiigeln, Strockfuss. Auf dem Neu.^tädter Feld von der Stadt l>is zum
l)rausensee sali ich: Saponaria nfjirivalis. ]\lahui Alrea , < arduus ocuuihvidi x.
Geraniiim prdtfuse, Calliiiichi' rnimlis, Sjxirijdiiiinn Kimple,r. Am Nordostufer
des Drausensee's: Tlmlird-um ßtimm, Polyiionum dumetoium, i>onchus pal ttster,
Peticedanuni paluHire, Senecio poludoms, Contolvulus ieptuM, Linum catharticunif
Sagina nodosa, Sullaria glauca, Trtglochin palustri». An den Ufern des zwischen
Granau und Hansdorf in den Drausensee mOndenden Baches: Poimtilla rqitatu
(spärlich), Anekiaa (fßctnafi», Calamintha Aeinos, Astragalus glycypkyUo», Malva
Ateea, Saponmia ofßeinalii, Origcmum vulgare, Sieraeium pratenn, Bronms
inermü, SiUne tutgartB, Eehium vulgare, Polygotmm dum^orum, BunmluaLupulw.
An der Chaussee zwischen Grünau und Hansdorf: Seabtota ochroleuea. An der
Eisenbahn bei TTansdorf: Pastivam sativa, Petatite« of/irinaltft, Eckiunt
vulgare. Beim Uebcrsetzen über den Drausensee: Onjza cfandexfina. Zwischen
Dreirosen und Sehwansdorf an den zu Wengein gehöiigen Gehöften: ChenO'
podium vrhicuiv, Pultnirlo rvhmris. An der Schwansdorfer Thiene: ( are.r pani'
culata, Solainifji l)vliiniiara. \\\ Streekfuss: Alheryin P/iftnu. 0(df't>ps-i's puht^sceiiK.
Pnfatnoijfloti r<>inj»'rxi<iis. Malra rotuiuhlolin, Sonr/iiitf asper. Soli.v rinen'a. Am
Tliicnedainni /wisehen Stn'«*k!nss und <leiS('liillingsliriicke: Pi'ta/<t fis <>/ /i ri n a / 1
Anhenathei'um elatim. Am Hi.^enl<aliiidamm in der Niihe der Sehillingsl)rii(ki':
Potentilla reptan$. In der Fischau am alten Standorte: Salvinia natans,
und am Ufer: Rudheekia laeiniata qu. sp., Rumea congUmoratutf Cyperu»
fuicu». Auf Wiesen zwischen der Schillingsbrücke und der Stadt: Seneeto
erralieuB und Biden» eernuus.
n
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. Verzeichniss
d«r
bis zum Eiule des Jahres 1883 im Elbiiiger Kreise
gefiuideueu Phanerogumen und (Tefasskrvptogameu uebst Augabe
der Sammler und Standorte.'^)
Phanerogamae.
Thaiictruni aquilegi/olium L. in den meisten scbattigeD Schluchten der Elbingei
Höhe.
— iniiiu.i L. Bei Unuiau: Straul)e.
— angvxfifolium .lat i|. \'«'ioiiiz( lt. Am Dransensop in tler Näho der Neu
städÜBchcu !• i.sclierhäu.ser. Aul' den Ilafl'wiesen zwischen Tolkcmit
und Cadinen. Auf Waldwicseu in der städtischen Forst Schönmoor.
— j/avum L. Am Draosonsee im Geb&soh südwestlich von den Strom-
häusern. Bei Wieck am Haffufer in der Nähe des heiligen Steins.
Am Nogatnfer bei Ellerwald (V. Trift) and Nen^TemmoTs. Am
Elbingnfer bei Bollwerk. Am ktfnigl. Torfbrach bei Moosbrach.
BfptAiea triloha Gil. In fast allen Laubwäldern der Hübe hftufig.
PuUaHlla pratensi» Mill. Eatzenbci-ge zwischen Prcuschmark und Wöcklitz.
Sandige Hügel und Raine bei Läirliwalde und Pangritz-Golonie.
Anemone nentarosa L. Lnuhualder und Gebiisclie der Höhe> gemein.
— ranuneuloidee L. Laubwald«!!' der Höhe, häufig.
Mt/onurtiH m 'nihnm L. Auf Aeckoi n hei Ellnnj^ häutig.
Batrachiuw <n/uaf{le K, Mey. In (iralx'ii der Niodciuii'j:. selten: Sti'aube.
— divarlcfifiini Wimm. In den Gräben der Nieck'iuii^r geiiirin.
RantLnculua Flunnuiihi L. Wiesen der Hohe und Nifdcning. zicnditli liäufig.
— lAnfjua L. ( Jcmeindetorrbrueh von Gr. J^tulioy. Alte Nuirat bi'i Stutthof.
Oötwinkel des Irischen Hafles Ihm Alt-Terranova. Stagniremlo Laclicu
bei Fischer-Kämpe.
— attn'eomfw L. Wiesen der Höhe nod Niedornng. Stellenwoise häufig.
— coMuhiew L. Waldscbluchten bei Dameran und Stagnitten. Widder bei
Yogelsang, Gr. Wesseln nnd Gr. Röbem. In den Schlachten der
Rehbei^ and bei Schönmoor.
*) An denjenigen Staudorti-n. welchen die Namen der Finder nicht beigedruokt sind, habe
ich die betreffenden Pilanztin selbst getseben.
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Hanuncultis aeet' L. Wiesen der Höhe und Niederung, gemein.
— lamiginmus L. In den Lauhwäldorn der Höhe h&ufig.
— repem L. An Graben und auf Wiesen y;eniein.
— hulhonuK L. An Wegen und auf Acckern häulig.
— arven.sis Ij. Unter fieitreide bei Or. Röbern. Zwischen Succase und
Reiniannsfekle: .Straube. Hei Dambilzeu: Florian. Zwischen Tolkeiuit
und der Hcideuburg Tolkoinita. Auf Aeckern bei Vogelsang vereinzelt.
— aeeleratua L. In der Niederung an Gräben und an den Ufern der Nogat
ziemlich häufig.
Fiearia vema Hnds. In den Obstgärten der Vorstädte Elbings. In Wäldern
und auf Wiesen der Hdho gemein. In der Niederung stellenweise.
(JtUtha fidmtn» L. Sumpfige Wiesen der Hohe und Niederung, gemein.
2VoU««« mropaeu» h. Auf einer Wiese bei Schönraoor, westlich vom Dorfe.
Reicher Standort.
Isopyrum thalictrnides L. Bei Ffirstensu: Hcllwing.
AquiUffia vulgaris L. Damerauer Wüsten, an der Wilhelmshohe und vereinselt
in der Hommelgchlucht bei ,,Oelmühle'*.
Delphdnium Conftoh'da L Unter Getreide in der Niederung und auf der Höhe
ziemlich häutig.
Aconitum vancgatvm L. Vogelsanger Wald, (irnnauer Wüsten. Eggertswusten.
Königl. Forst J^tellinen im Hrenzgrund. Dörbccker iSchwciz und be
sonders häufig in der Schonwalder Forst oberhalb des Goizhalecs.
Actaea spieata L. In den meisten WaUl.schluchten der Elbinger Hohe ziemlich
häufig. Vorzugsweise zahlreich in der Schlucht bei Gr. Bieland.
Berheris vufgarü L. Schlucht zwischen Böhmiscbgut und Preuscfamark. Am
„Kupferstrauch*'. Im Lärchenwäldohen bei Pongritz-Golonie. An den
Uferabhängen der Hoppenbäcic bei Roland.
Nymphaea alba L. Drausensee. Nogatarme im Mfindungsdelta. (Hunderinne.
Lachsrinne.)
NupKar luteum Sm. In den Gewässern der Niederung gemein.
Papaver Argemone L. Sandäckor, hUufig.
— Rhocas L. Aei ker bei Wittenfelde, Dambitzen und Weingrundforst, häufig.
— dubium L. Aecker, zerBtreut.
Chelidonium majun L. Auf Sihutt liiinfig.
CorydalU cam Fchwgg. u. K. In den meisten Schluchten dei* Hobe, üngemeiu
häutig bei (ir. Hobern.
— iiiternndio P. M. K. Waldei- bei Or. Robern. f^ärchenwahh heii. 01>st-
garten der Klbinger Vorstädte. Abhang au der Ötrauchmühle. Vogel-
sanger Wald. Park von Weingarten.
— mlida Sui. In den Obstgärten KIbing.s und den Schluchleu des Hoinmcl-
gebietes.
Fumana ofßeinalU L. Auf Aeckern und in Gemüsegärten zerstreut.
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Nattvrtiwfn amphtbivm T^. Hi-. An don fiewä8?ieni )lf>r Nioderung gemein; auch
häutig an den Teichen niul Seen cics Hnclilainles.
— barharaeoi'dnt Tanych. Conradsw aide. Jn tWr Form j'/uNntiridu m Casp. l)ei
Moosbiuch; an (rialx-n auf dein Neustüdtor Feld und am Elbiugflu88.
— tiUfegtre R, Br. Höhe und Niederung, gemein.
— pahthre D. C. Ueberall häufig.
Barbaraea vulgari» R. Br. b) areuata Rchb. Bei Elbing besonders httoflg ün
Pnlvergnuid, sonst serstreut.
— Birieia Andrz. Am Ufer des Elbingflnsses.
TWm'ft« ffUAra L. In Wildem and Oebfischen terstrent. (Weingmndforst,
Bdhmiscbgot, Wieck.)
Arabi» kimiia Scop. Bei Elbing: Rademacher.
— arenota Scop. Ulerabhänge des frischen llafl'es. Sandige Aeciter bei
Pangritz-Colonie. Abliänfre an der Tlommel hei ..Oelmühle '. Noprat-
dümmo. Trift zwischen Anialienhof \iiid N<'nkin h. Trift zwischen
dem ans^eni Marienburger Damm und dem l>rauseuäe«. Jm Östlichen
Theil der Iloiie ^«elu^ner.
Varduviiiie hirnufa \j. a) mulficauiix Ilojtpe (nls Art). RehlxTjre, Bruch in der
Nähe des Fuchsberge^ am Anfang d«;r Wingcnsteinscblucht und in
Brüchen des Rakaner Waldes, siomlich zahlreich. Frfiher auch am
Krausenbergo: Sfcranbe.
— — b) »Ivatiea Lk. (als Art.) Behberge, auf schattigen Waldwegen and
in dfistem Schlachten. Frfther aach im Walde von Gr. Wesseln:
Stiraabe.
— fraitnm L. Aaf Wiesen gemein.
— amara L. Fehlt in der Miederang. Auf der Höbe an qnelligen Stellen
in Wäldern häufig.
— — b. hirta Wimm. u. Gral». Im Hochlande häutig.
Dentaria bvlbifera L. Rehberpe. zwischen Winc^ensteinschlucht und Bildhauer-
izrund in dichten Rothlnichenl eständen an mebrcreii Stelleu zahlreich.
Süi/mb^ritrm ofßcitiaJe Scop. egc, Sciuitt, gemein.
. — — b. leiomrpvm D. (\ Enjui. Brunnen.
— Sinapisfrum Crntz. Am Hafen von Tolkemit: Straube.
— Sophia L. Höhe and Niederung, gemein.
SUnophragma ThaUanum Celk. Aecker bei Dtfrbcck, Lärchwalde, Granau and
Weingrandforst In der Niederung noch nicht beobachtet.
AlUaria ofßcinalu Andrzj. Waldige Abhänge bei Gr. Rtfbem. Buschige W^
ränder bei Gr. Wesseln. Schlacht nördlich von „Kupferstrauch."
En^mtim eheironthiridi» L. Höhe and Niederang gemein.
Bramea nigta Koch. Bei Elbing am Schi« uscndamm häufig; vereinselt in Alt>
Terranova am Wege nach Fischer-Kämpe.
Sinapi» arvensii L. In der Niederung gemein; auf der Hohe weniger häufig.
— alba L. Bei Tolkemit auf Schutt und Kartofieläckern. Bei Elbing auf Schutt.
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Diploteueii fenvi/oUa D. C. Am Ilal^n von Tolkeniit und luM Kll>in,!^ am Kalk-
ofen. zwischen der Königsberger CIihushcc und dem Aeussei n Mfiiilon-
daomi.
— muraZt« D. C. Tolkemit, in der N&he des Hafens.
AlffMum calycinvm L. Im Palvergrond bei Elbing. Am Gänseberg bei Wein«
gmndforst Am Windmflhienberg bei Grünau. Bei Plantoge am Wege
nach Gr. Böbem. Bei Stagnitten: Straube.
Berieroa ineana D. C. Anf leichtem Boden der Höhe häufig; in der Niederung
an den DUmnion stollenweise.
fjunaria rediviro L. Bei radincii: Radomaclior, Hei Kl. Wogcnapp: Hirstein.
Erophila rertia E. May. Auf der Höhe gemein, in der Niederung selten.
t'ochleana Atmoraeia L. In der Niederung an Feldrainen. (Neostädter Feld,
liänfip.)
Camelina mttm Crntz. riitrr Getreide zerstreut. (Zwiecheu Grünau uud Böh-
miscli^iit: Straube. j
— vn'ncrarpa AudrzJ. Zwisclieu WeinginiDdfui'Bt und liolimisciigut am Wege.
Thlaxjti ari'ense L. (üfincin.
Teenlulea nudicauU» E. Hr. Zwischen Conradswaide und Louisenthal; 8ey<ller.
Auf Brachäckern zwischen Geismorode und Lärchwalde. Vereinzelt
in den neuangelcgten Schonungen bei Vogelsang. Zwischen Pomeh-
rendorf und B(^u: Straube.
JhertB amara L. Auf dem Kirchhof sum Hl. Leichnam in Blbing, verwildert
Lepidiwn rudtvüU L. Selten. Bei Blbing am Bahnhofe und am Kalkofen
zwischen der KOnigsbeiger Chaussee und dem Aeussem Muhlradamm.
Bahnhof Gi^ldenboden am Schienengeleise. An einem Gehöft in
Fischer>Kämpe zahlreich.
(\tpsella jHursa pat^forh Mnch. Gemein.
Neslea pnninihiia Desv. Unter der Saat ziemlich häufitr.
Cakile maritima Scop. Am Haffufer, zwischen Tolkemit und Wieck, ziemlich
häufiü;.
Rujthanintrum Lampxiwo Gäidi. Aufdcr Höhe häufig, in der Niederung scltcD.
Viola jtahixtn's [j. In Waldsiuiijit'eii iiiiiiliij.
— odorafa h. Am Alihaut^ zwischen Weingrundforst uud Dambitz.eu, iiu
Pulvergrund bei lUbing,
— arenaria D. C. Im „Fichtenwald" bei Gr. Röbern.
— tihestri» Lmk. In Wäldern häufig.
— Rtriniana Bchb. In Wäldern gemein.
— eanina L. Auf der Höhe ziemlich häufig. (PaogritzOolonie, Lärchwalde,
Gr. Wesseln, Böhmischgut) In der Niederung im königl. Torfbmeh.
— murabilis L. Vorzugsweise häufig in den Schluchten am V(^lsanger
Hammer, bei Dameran und „Kupferstrauch". Dörbeeker Schweiz.
— irieohr L. Höhe und Niederung, in verschiedenen Formen gemein.
— »ilvettri$ x Rivinuma. Wald von Gr. Wesseln, nicht selten.
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Viola riiniiia xi(rextrix. Alihäii^ro lioi Län'hwahie, vereinzelt.
Reaeda lutea L. Elbiug, iu Gcinüäegarteu der Vorstädte. Bei Terraaova an
den Molen: Straube.
— Luteola. Am Nogatdaium zwischen Ellerwald und Nogatiiu. Am Elbiug:
Fl. V. Kl.
Droätra rotundi/olia L. Auf Torfbrüchen bei Ddrbeck, Conradswalde, Haselan,
Maibanm und Gr. Stoboy, sowie auf dem kdnigl- Torfbmcb in der
Blbinger Niederung, häufig.
ParsMMtia palusirü L. An der alten Nogat: Straube.
Polygala vulgari» L. Besonders hftufig bei Dambitzen am Knüppelberg und in
der Schlucht bei Knpferstrauch; mit weissen Bluthen an einem Baine,
zwischen Couradswaldn und Neukirch. Fehlt io der Niederung.
— COtnota Schk. Zwischen Weintrnindforst und Dauibitzen: Dr. Schmidt
und Straube. Die Pflanze ist Jedoch d'u t nicht mehr zu ßnden.
Gig^iophila vmralis L. Auf Aeckeru der iJöbe zieuiiich häufig; in der Niederung
noch nicht bemerkt.
Dianthw Armeriu L. Zwischen Bartkamm und (iiildenlxxlen an Hainen. Bei
Wo^renapp und liuhmiächgut: Su-aubo. Keimauusteide: C. J. v. Kliug-
grälV).
— Armerin-delfoidi'H Ilellwig. lici Jieinianst'elde: Sanio.
— Carthti»ianomm L. Grasige Uügel und Kaiue bei l'angritz-Colouie, Lärcb-
walde und Drewshof.
— deüaidet L. An der Heidenburg Tolkemita, bei Stagnitten und Serpien.
Se^ponaria ofßeinalü L. An den Uferabhängen des frischen Haffes, zwischen
Steinort und Wogenapp. Auf sandigen Rainen bei Lttrchwalde und
Paqgritz-Colonie. Am Bachufer zwischen Hansdorf und Gmnau. Am
vom äusseren Marienbnrger Damm nach dem Dransensee. Am
Gänseberg bei Weingrundforst.
CuevhaUt9 baccijei'h. Bei Elbing im Pulvergrund. Am Nogatufei- bei Ellerwald.
Im Eilenwäldclicn bei Nogatbau in der Nähe der Wachtbude. Auf
dem Hirdchhaken. in den Gärten der Elbinger Vorstädte und bei
Koggenhöfen: Straube.
SUene tatar/nt Pers. Aussendeich der Nogat, zwiäcbeu Neu-Uorsterbusck und
Wulfsdorf, ziemlich zahlreicli.
— vnlffarl/i (ircke. besonders häulig am Wefj;(? von Trunz nach Gr. Stoboy,
sonst zerstreut. In der Niederung noch nicht beoliachtet.
— nutam L. Trockene ^\'aldal)hängo bei Gr. Röbern. Waldschluchten bei
Stagnitten, Vogelsauger Wald. Fehlt iu der Niederung.
— nocHßota L. Elbing, anf Kartoffeläckern zwischen dem Bahnhof und dem
äussern Marienbnrger Damm, sehr vereinzelt.
— Armma L. In Obst- und Gemiis^ärten der Vorstädte Elbings bisweilen
verwildert
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Vincana vulffarix Röliling. Häufig am (iänseberg bei Weingrundfowt. Auf dem
Weideland von Gr. Wesseln im Waldo bei Vogelsang. In der Schlacht
am Kupferstraach. Fehlt in da* Niederang.
Carwtarta fio» eueuU A. Br. Wiesen der Höhe und Niederung, gemein.
Melandrytm album Grcke. Hohe und Niederang, gemein.
— rubrum Grcke. LaabwMder und Bachufer der Höhe, hlnÜg.
Agrostemma Githago L. Unter Getreide, gemein.
Soffina procumbena L. Triften. Feuchte SandplAtie. Strassen der Vorstädte
Blbings, gemein.
— nodoBa Fenzl. Torfipo Wiesen am Drausensee. Zwischen Preuschmark
und üogui. Zwischen Gr. Stoboy und Blnmenan.
Spergula arventin L. Gemein.
SperguUtria rubra Prosl. San<lisro Aecker bei Abbau Drewshof. Zwischen Con-
radswalde und Neuendorf bei Tolkemit. Vereinzelt am Thumberge
bei Elbing.
Honchi'fit/a pephidfft Ehrh. Am HaflTuf'er hei Tulkeniit liautii:.
Moeliiinaiu trinervia Clairv. In Wäldern und (Jebiischen licr floh»* häufig.
Arenan'a serpifllijolia L. Aut der Hölio gt uiein; in der Niedening zeit^treut-
Holonteum vmibeüatum L. Selten. Bei Elbing auf dem Neustädter Feld, bei
Lirchwalde und am Biseniiahngeleise in der Nähe der Sehillings-
brQcke. Nach Straube auch an den Uferabhängen der Hommel
swiscben dem Vogelsanger Wege und der Fuhrgasse.
SuUaria nemorum L. In den Laubwäldern der Höhe häufig.
— media Cyrillo. Gemein.
— Holottea L. Wälder und GebQsche der Höhe, häufig.
— glauca Wither. Am Ufer des Drausensees und des Ostwinkels bei
Terranova. (iriiben am königl. Torfbruch in der Elbinger Niede>
rung. Torfbruch bei Kl. Stoboy.
— graminea L. Oeniein.
— uliginom Muri-. Rehberge, auf flumpfigem Waldboden. Seeteich bei Dam-
bitzen. Wäldchen zwischen Cadinen und dem tVi.-fchen HafiF. Sumpf
auf dem Weidelan<l von Gr. Wesseln im Walde bei Vogelaang.
Malarhivni uqvuhcuvi Fr. Höhe und Niederung häufig.
Cerattivm plomcratutn Tliuill. Eggertswüsten auf Waldwegen, spaisam. Im
Pfarrwalde bei Dambitzen: G. J. v. Kliuggräff und Straube, »pätcr
aber hier nicht mehr angefunden.
— hrachypettthtm Desp. Nur am Abhänge zwischen Weingrundforst und
Dambitsen; hier jedoch recht uhhreich.
— ufmdteaindinmh. Auf der Höhe häufig. (Weingrundforst, Pangrits-Colonie,
Lärchwalde.)
— trwiaU Lk. Gemein.
— arvtffiM L. Bei Grünau, Oelmüble, Rehberg und ung«ndn hAnfig auf
Brachäckern zwischen Lärchwalde und Geismerode.
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Ldmm catkartteum L. Hobe imd Niedeninp, bttofig.
Malva Aleea L. Zentreot im gaosen Gebiete.
— nhwtrü L. In DOrfon, an Zftiinen, zerstreut.
— mauriHana L. In Einlage und am ElÜnger Babnbofe auf Scbatt verwildert
— en<!pa L. In den VorstAdten Elbings bisweilen verwildert.
— neglecia Wallr. In Elbing, sowie in Dörfern der Hobe und Niederung bänfig
— rotumlifoliu L. (iomein.
Tilia ulmifolia Scop. In Wäldern der Höhe zeratreut.
Uypericum perforatuin L. Höhe und Nii'deruntr ^emoin.
— qumiranyulum L. Anf" der Hohe haiitit'. I>(m Kakau. Zwischen Gr
Stoboy und KoiiiL;>ha«;rn. Auf dfui \\'« i<lt'land von (Jr. Wesseln im
Walde bei Vogel:^aug. im Zicgcdwaid und li'-i Stolzenhof.
— tetrapterum Fr. (Jrabon zwi.sehen Stuha und Hu.-«fngarlen. Zwisehen
Grünau und Neuendurf am Kupferslrauch. Auf dem Gemeindetorf'
brocb von Gr. Stoboy.
— kumifu9um L. Bei Gr. Wesseln: Dr. Scbmidt. Bei Eopferhammor:
Kirstein.
Aeer platanoide» L. In den Lanbwäld^ der Hohe vereinzelt
Geranium prateMe L. In der Niederung bftafig, auf der Höbe stellenweise.
— palvttre L. Sumpfige Wiesen bei Kl. Röbern. Am Park von Gr. Wesseln.
— 9an(fui/n'}im \t. Trockene Abbtoge am Geizhals: Straube.
— pus>! .'iifti L. Gemein.
— diMcrtum L. Auf Aeekorn bei Kl. l?«)b('rn. Auf Grasplätzen in Elbing.
Zwi.sehen dem Gän.seberg und Wt in^rundfor-t. vcicinzelt.
— coluinhitiu»! L. Am Abhang zwischen Wcingrunilforst und I)ain)»ilzen.
— mollr L. Elbing, Schulhof der W . Knaljcuscliule, Grasplatz au der Bürger-
Ressource, (fartfii der \. Geuieinderichule.
— Rohertianum L. lu Wäldern der Höhe häufig.
Erodium cievtarium L'H«rit Sandttcker der Hobe gemein, in der Niederung
serstreat
Impatiens NoH längere L. In schattigen Wäldern der Hohe häufig.
Oaalu Aeetaeella L. In den Wäldern der Hobe gemein.
Eivonymu» europaea L. In Gebüschen und Wäldern der Hohe nicht selten.
Rhammie cathaiiica L. Königl. Forstrevier Wieck an den waldigen Uferab-
hängen <les frischen Haffes. Schlucht zwi.sehen (irunau und Neuen«
dorf. Bei Plantage am Wege nach Gr. RObern. Zwischen Güiden-
boden und Rapendorf am Wege.
FVanguIfi AhitiK Mill. Wälder der Höhe, häufig.
SiaroihamnuK .scojtarius Koch. Selten. Doi Imm ker Wald an der Tolkemitcr Chaussee
und zwischen Dorbeek und RehbtM-g.
Ononis xpinoHii L. An den Nogatdämmen zersueut. ( Bei Zeycr und Nogaihau.)
— repens L. An den Uferabbängen des frischen Hati'es häufig. An den
Nogatdämmen senitreat
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Ononii arvensi» L. syst. nat. Am Wege von Wr ingrundforst nach öerpien. Bei
Wöeklitz am Wege nach Preaschmark and vereinseU an d'ui Nogat*
dämmen.
Anthyllü Vulneraria L. Bei Schesrocrshof am Wege iiacli Gr. Böbern ▼ereiazelt*
Am Haffufor zwischen Wieck und Lüuiscnthal.
Medieago aativa L. Bei Kl. Btfbern an Bainen in Folge fröherer Aussaat ver*
wildert.
— faleata L. Hdhe und Niederung häufig.
— htpulina L. Gemein.
— minima Bartalini. Elbing, in der Nähe des Bahnhofs: Dr. Schmidt.
MelilotuB alttuimva Thuill. Auf den Triften der Niederung häufig und auf
lehmigem Boden der Höhe zerstreut.
— ofßcinalis Desi. Am Abhang zwischen Weingnmdforst und Dambitien.
Zwischen Ki. Wogenapp und Or. Kobern und an den Nogutdämmen
zerstreut.
— ulbvti ])v^r. Höiie und Niederung, häufig.
Trifolium praitme L. Gemein.
— ulpe^lre L, Trockene, waldige Abhänge am Geizhals, selten.
— arceme L. Sandige Accker der Höhe. (Gr. Wesseln, Benkeustein.)
— medium L. Wälder und Geb&sche der Hdhe, häufig.
— montanum L. Im sfidöstlicben Tbeil des Kreises häufig. (Grünauer Wfisten,
Preuschmark, Wdcklits.) Im westlichen Hochlande nur bei Tolkemit
bemerkt
— npem L. Gemdn.
— hybridttvi L. Häufig.
— agrorluin L. Auf der Höhe ."Stellenweise. Weideland von Gr. Wcspcln
im Walde bei Vogelsang. Zwischen Gr. Wesseln und Benkenstein.
Hail'ufer bei Tolkemit, Uferabhänge der Hoppenbäk bei Roland.
In der Nicdernnjr ni<']it bemerkt.
— prorvm/'iv^ L. Höiie und Niederung, zerstreut.
— winu« .Sm. Höhe und Niederung häufig.
Lotus cornicvlaim L. (Jemein.
— uHyinoHus Schk. Auf sumpfigen Wiesen häutig.
Attragalus yhicyphyllo« L. In Wäldern der Höhe nicht selten. In der Niede*
rung nur einmal gefbnden und zwar am Ufer des zwischen Gronau
und Hansdorf in den Drausensee m&ndenden Baches.
'Coromlla varia L. Auf der Hohe häufig.
Omithopue 9aticus Brot In Lärchwalde als Futterpflanze gebaut und daher
dort auf Brachäckern und unter Ctetreide scheinbar wild.
Vieia tracca L. Gemein.
— viUosa Pntli Unter "Bioggeü, nicht selten.
— »epivm L. Gemein.
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Vida üngustifolia All. Auf der Höhe häufig, in der Niederung, serstreat.
— lathyroidi» L. Bei Lirchwalde an den Abhängen nördlich vom Lupinen*
berg. Im Palr^grund bei Elbing. An grasigen Uferabhängen der
Honimel bei „Odmfihle'^ Am Windmnhlenberg bei Omnaa: Straube.
Bei Kl. Wogeoapp: Kirstein.
Ermtm ailvaiieum Peterm. hi den Laubwäldern der Hohe, häufig.
— ea$9ubieum Peterm. Auf der Hohe stellenweise häufig, z. B. auf den
Katzenbergen bei Bartkamm, im Lärchenwäldchen bm Lärchwalde,
am Gän^t'berg bei Weingrundfoi st, an der Wilhelmshöhe bei Daraerau
und iu der Schlucht iwischen Böhmiachgut und Preuschmark. Fehlt
in der Niederung.
— hirmtum L. Auf der Höhe häufig, in der Niederung zerstreut
— tetraipermum L. Wie Vorigo.
Lathyrv» jn-alemi« L. Höhe und Niederung liiinfig.
— Silvester J.. In (Jebüschen und Wäldern der Höhe nicht selten.
— palusfe^- L. Am Ufer dets Dran^ii-nsoof». An der Sch\vant<dorfer Thiene.
An dei' Ncigat bei Zeyer und Kllerwald. Auf den Konigl, Strauch*
kauipen. Am Klbing: Straube. Hei Cadinen: 1'. M. K.
— rt-r/n/M Bornh. Schluchten und Laubwälder der lloiic, liiiiitiir.
— »*<</c/ Ucrnh. In Lanltwaldcrn dci- Hohr, bi'sondcr?« haulig ;ini ..Knüppel-
l>erg" bei Panibitzen, in dun Kal/t nlin Lft n l>ci Uartkamui, im ZiegeU
wald un<! in dt-r Dünhöler Scidiulit hei Ncukirch.
— numtanuM Beruh. Trück<Mi«' Wälder der Hohe häufig.
J^ttnus apinoxa L. An Wäldräuderu und Raiacu iler Hohe liaulig, in der Niede-
rung selten.
— ß. coaetama, Schlucht bei Damerau.
— anvm L. Waldschlucht bei Damerau.
— Padtu L. Wälder der Hohe, nicht selten. Besonders häufig in den
Katzenbergen bei Meislatein und Bartkamm. In der Niederung in
Gärten angepflanzt
Sjnraea cpulifoHa L. Zwischen Plantage und Fricks-Ziegelei verwildert
Ulnutria pentapetala Gilib. Gemein.
Geum urbanum h. Auf der Hohe häufig, in der Niederung zerstreut
— rivale L. Häufig.
— rivaU-^urbttnutn G. Meyer — 6. intermediitm £hrh. Im Walde zwischen
Damerau und „Oelmfihle".
— urbatio-rirate G, Meyer = G. intermedium Wilid. im Walde zwisciicn
Damerau und ..Oelmühle".
Rubus suberertits Anderson. Forstrevier Wieck am fri.sehcn Ilafl": Seydlcr. ftni-
nauer Wüsten. Birkauer Wald. In den Wäldern bei Gr. UüImmu,
(Jr. Wesseln imd Vogelsang !<ehr häutig.
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Ruhu» Jktut Lindl. Auf dem Weideland von Gr. Wesseln im Walde bei Vogel-
sang und anf der Oeest bei Friedricbsberg.*)
— flieahf W. und N. Gemein.
— thynanthuf «. tp, Elbing, swischen Togelsang nnd Dameran: C. J. Ton
Elinggräff und Grünau«* Wfisten: Straube. An beiden Standorten
nicht mehr vorhanden; dagegen häufig an der Damerauer Mühle, im
„Fichtenwald" bei Gr. Böbem, bei Weingrundforst und am Gänaeberg.
— Siletiaeus Wh. BuHchiger Abhang am linken Hommelufer unterhalb der
Damerauer Muhle.
— pyramiduUs Kaltenb. Königl. Forstrevier Wieck, Bruch an der Ostseite
des Weges von Wieck nach Conradswalde, zahlreich.
— Radula W, u. N. EHnng bei der Papiennülile : Dr. Schmidt.**)
— Bellardii AV. und N. In fast allen Wäldern der üöbe, oft die vor-
herrschende Art.
— dvmetonwi Focke. Die Pflanzt' ist bis jezt in drei Formen beobachtet
worden: a) R. tiemorofui^ Ilayne Inü Voi^olsang. 1») R. \Vafilf>e/yii
Arrhen. rar fol. roncv/orih. Hautitr. Im Fichtenwald bei (Jr. Roliorn.
An der ]>anierHuer Mühle. Bei ,,()eliiuihle". Aul' dem Woidtjland \ on
(ir. Wesseln im Walde bei V(»gelsanfi:. In der Waldschlueht bei
Damerau. Am Knüppelberg ". Am Thumberg, c) R. Stesvicengi»
J. Lange (Fl. Dan t. 2905) forma globrvta. Nur am Abhang zwischen
Weingrundforst und Dambitsen.
— camutL, Gemein, namentlich an denNogatufem undanfdenStrauchklmpen.
— Idaeu» L. In den Wttldem der Höhe h&ulig.
— HueatiUt L. In den Wäldern der Hohe zerstreut» besonders hftufig in
der «Waldschlueht bei Damerau.
Fragmia vma L. Häufig.
— elatior Ehrh. Am Abhang zwischen Weingrundforst und Dambitsen.
tiridis Duchesnc. An kalkhaltigen Hügeln stellenweise, so am Wind*
mühlenberg bei fTi-unau und bei Yogelsang.
— grandijltyra Ehrh. Am Abhang zwischen Weingrundforst und Dambitsen.
('omanim paluntre L. In Süniy>f<'n der Hohe und Niederung liiluficr.
Fotentüla nvpino L. Am häutigsten an den Ufern der Nogat; am Elbing- und
Ilafiufer zerstreut.
*) Die hier alH Rubu« Jinih» geltende Pfliaae halle ieb nur fQr du« sterk bewebiie äonaeo-
form des Rubv» Mhereetvt, d» ilcb binfig Uebciging« flnden. Die Blcbtlgfcell dieeer Analebt
tot «lieh durch H»Trn Dr. Fock<'. dem ich n'ichlichcs Material zusandte, l)«'Htätißt worden.
**) Die von Dr. Schmidt an der DumenuiiT Mühle (früher I'aiiiinnühle) ge.samnielten
Exemplar« befioden »ich im Ib-rbar des Elbioger Ki-ulgyiiiua»iuma; sie t<ind »o maagelhaft, «Uss
eine riebere Bcnlbniiiing lunun möglich iit, was «ocb C. J. v. Klinggraff «of d«>m bdllegesdea
Zettel vermerkt bni Za B. Radula gehören sie sicher nicht, jedenfoUs aber su den dort bSoflg
wnchaenden R, dumetormn Foeke. Nach H, Raduta habe ich in Jener Gegend seit Jahren Tcr>
geblieb iferuebl.
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183
Fattmilla noroeffiea L. Selten. Köiu'gL Torfbnioh in der Blbinger Niederung.
Weideland swischen Kl. Stoboj und Konigshagen.
— Amerina L. Gemein.
— argentea L. Häufig.
— eolUna WibeL Selten. Elbing, Grund bei VogeiHang: C. J. v. Klinggräff.
Katoenberge swisohen Plreusebmark und W<}cklitK.
— reptcmt L. Selten. Sandiges Bacbnfnr im Walde xwiBchen Conradswalde
und Kreutzdorf. EiBenlialindamm an der Scbillingsbrftcke. Zwischen
dem Nogatdamm und Alt Terranova. Am Drausensec bei Hansdorf.
Am Nogatdamm zwischen Eilerwald und Nogatau. Meistens nur
Tereinzelt.
— dlvestris Neck. Aul der Hohe gemein, in der Niederung nur auf dem
König]. Tortliincli.
— cinerea Chaix. Auf saiuligeu (ira.sj)l;itz«'ii der Höhe häutig, uamcutlich
bei Lärchwalde und rangritz-rolonic.
Alchemilhi vitltjaris h. Auf der Höhe haulig, f*elten iu der Niederung.
— nin-enni/t Sco]). Aecker Itoi Lenzen und Succase.
Sutu/uieorba ofjicinalin L. In Brüchen der Holie, Bellen: iStraube.
J^rimimia Eupaloria L. Gemein.
— odoratd Mill. Nur iu den Aussendeiehen der No^Mt bei Noirathau und
Ellorwald (zwischen 11. und JLIJ. Trift), ziemlich zahlreich.
Röhl eanina L- Gemein in den Formen a) rulaaris Koch und b) dumetorum
Tliuill. Zwischen Tolkemit und Wieck grosse Hecken bildend.
— rubiginom L. Zwischen Tolkemit und Wieck vereinzelt. Pantiritz-Colonie
an Raineu. 01t angepflanzt und dann zuweilen mit gelullten Blumen.
— tomerüom Sm. Zwischen Tolkemit und Wieck. Schhu'lit an der Heiden-
luirg Tolkemita. Am Bache westlich von der Oberforsterei Stellinen.
Bei Elbing im Pfarrwalde und am Abbang zwischen Weingrundforst
und Dambitsen.
Me^itu» Oxjfaeamtka OSrtn. An Waldrftndem und in den Schluchten der H5he
h&ufig.
— manogjfna Willd. Wie Vorige.
Purm eommumi L. Ziemlieh selten.
— Mabu L. In Wäldern, httdiger als die Vorige.
— auetiparia Gärtner. In Wäldern nicht selten.
^nlobium anguBtifolivni L. An freien Waldstellen der Höbe häufig.
— hinuium L. Auf den Strauchkämpen und an sumpfigen Stellen der Hdhe
häufig.
— patti^ornvi Rctz. Hohe und Nit^derung hautig.
— montanum L. In den Waldern der Hölie häutig.
— roseum Retz. Höhe und Niederung.
— yalmire L. Hohe und Niederung häutig.
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Owothera biennh L. An sandigen Stellen der Höbe und an den DkoBira der
Nogat häufig.
Cireata Ivicilana L. Zicgelwald. Scliluclit bei Gr. Biclaiid. Dörbecker Schweiz.
Wald \ox\ Gr. Wesseln* Giainauer Wüsten und sonst in Laubwäldern
stellenweise.
— intermi'dni Ehvh. In der Hauptschlucbt deti Vugeltiauger Wäldes au
mehreren Stellen.
— alpina \,. PövV)reker Schweiz. Jiii Teichgrund zwisclit n dem Birkaucr
Wald und dem Elbinger HoBpitaiwald. Damcrauer Schlucht: Straube.
Städtische Forst Schönmoor.
Mip iophylltm verticiilalvm L. In einem Grabm zwischen Kl. Rdbem nod dem
Hommelfall an der Strancbmfihle. In Grftben auf dem linken Elbing»
nfer bei Botbebude: Stranbe. In der Lacbsrinne.
— tpieaiunt L. In den Mfindungsarmen der Nogat bttnfig; sonst in Gräben
der Niederung aerstrent.
B^ppmria vulgaris L. Im Elbing bei Engl. Brunnen, flutend.
Callitriche rava L. Jn G< >orn der Höhe und Niederung häufig.
Ceratophyllum ilemeii^vm L. in den Gräben der Niederung sehr gemein.
Li/fhruni Salicari'a L. Gemein.
PepUs ForluJa L. Zwischen Conradswalde und Louisenthal. Am Rande eine:»
Teiclics zwischen Conradswalde und dem Wiecker Herg'* und an
einem Teiche nördlich Pomehrendorf am Wege nach Gr. Stoboj.
lyri/ciud üUxi Ij. Elbing, in vorstädlischen Garten.
Mn/ifi(i minor Gmel. Bei Elbing im Pulvergruiid : Kirstein.
Herniuria (jUibru J>. Sandige Brachacker bei (Jr. Röliein, Geysmerode und
Wöcklitz. Am Hafl'ufer bei Succasc. Am Togeleauger Hammer:
Straube.
SeleroMikiu arnttM L. Gemdn.
— perenntB L. Sandige Brachäcker bei Neuendorf, Bdhmischgut, Tolkomit,
Lärchwalde und Gr. Böbem.
Sedum nuueifMtm Sut Sonnige Anhdhen, aerstrcut
— acre L. Sandfelder der Höhe, häufig. In der Niederung: Am Nc^t-
damm; am Damm zwischen Elbing und dem Drausensee; an der
Eisenbahn zwischen Kerbsborst und dem Bahnhof Granau; auf der
Geest bei Friedrichsberg.
— bolouii'im' Loiöl. An den Uferabhängen des frischen fiafies und bei
Plantage am Wege nach Gr. Rtibern häufig.
Pibes Grofif^tt/arni L. Bei Steinort iiiid im König). Foisfre\ier ^^'ieck, vereinzelt.
— alpiiiiim Ii. Königl. Forstrex ici- Wieck. l>orlierker Sehweiz. A'ereinzelt
an den rierabhängen des llaiie« zwiachen Tolkemit und Wieck.
Schluehten der Hehberge.
— niffi^m L. An Waldsömpfen häufig.
— ruln^m L. In Wäldern, nicht seiton.
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Sajtifraga indoOffUtm L. Am Wmdmfthlfmberg bei Graua: C. J. t. Klinggräfl'
und Straube. (Jetet niclit mehr auftnfinden.)
— gronulata L. Besondera häufig auf den RoBSwiesen bei Plantage und
an den Abliängen bei Lärchwalde.
Chrytogpiemvm alterm'foh'vm L. Waldwumpfe, liautig.
Sanieula mropaea L. In den Laubwäldern der Höiie häutig. (Dambitzen, Oel-
mühle, Schönmoor, Birkau. K»'lili( r«_'«'. Stdlinen.)
Ei\iffi'/>i/m planvm L. An den NotratdäiiinR'ii liauhg.
Cicuta virosa L. In den Gewä8:<( ru der Miederuug, uamcutiicb iiu Draudcubee
und Elbingfluöö gemein.
Aegopodium Podagraiia L. (iemein.
Camm Carvi L. Sehr häufig zwischen Danibitzen und dem Knüppolberg,' bei
Biehfölde und an den Ufinabhängen der Hoppenbftk am Krauemi-
beige. Sonst anf der Hohe serstrent.
PimpineUa Saxifinga L. Gemein. Auch in der Form ditteetifolia WaUr. nicht
selten.
Beruh anguetifoUa Koch. Bm Elbing in Gräben swisohen Bahnhof und Wein>
grundforst. Bei Neuendorf am Kupferstranch. In Gräben bei Lärch«
Walde und Pangrits-Colonie. In der Niederung habe ich die Pflanze
nicht bemerkt.
Sium latifolium L. In der Niederung gemmn, auf der Höbe zerstreut.
Omanfhe atjuaiica Lmk. Gemein.
Aefhum Ciinapium L. Gemein.
lyevislicum oinnnalc Kovh. Reinianiislt'lde, verwildert.
Seli'nuin Cnrn'jolia L. In WaMiMii ilor IIöli«' niclit selten,
Angelica »ilvtstris L. In Wäldern liautig, an dem Elbingfiuöö und der Nugat
gemein.
Arehangüiea o/ßeinaUe Hoffin. An den Ufern des ^ffes, des Elbingflusses und
Im Nogatddta häufig; am Nogatofer weiter aufsrärts xerstreut
Peucedanum OreoeeUnum Much. Anf grasigen Anhöhen stellenweise häufig.
(Hetdenburg Tolkemita, Lärchwalde.)
— palueire Hnch. Waldsftmpfe der Höhe und sumpfige üfer in der Niede*
rung, häufig.
Paetinaea sativa L. An den üfem der Nogat und an der Eisenbahn bei Haps-
dorf häufig, sunst zerstreut.
Heracleum Sphondylivm L. eibiriattn L. Gemein.
Daums Carofa L. Gemein.
Tcn'ilis AnfhnHcvj* Gmel. Aul dei- Hohe häufig, in der Niederung seltener.
Anthn>'ru>t silrcsfrix Hof!'m. Sehr geniein.
Chaei'ophylluin tevnilum L. Hecken der VorHlädte Elbinga; Vogelsang; Gross
Bielaud und sonst häufig.
— hulboemm L. 7m ganzen Gebiete zerstreut; stellenweise häufig.
— anmaiicum L. Wäldw» Schluchten und GcbOsche der Höhe, häufig.
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Canivm ntaeulatnm L. Zwiscben Wcingruudforst und Serpien an «iner Stelle
reichlich. (EÜnuger mir befaunnier Standort.)
I^ettfotpemntm auttriacvm Hoflbn. Yogelsanger Wald. Schlnobt bei Damerao.
Waldschluchten bei Stagnittoi. Dörbecker Schweis.
Hedera ffelia L. Wttlder der Höb6| hfiufig. In einem Garten am ioneren
St. Geoi^endamm in Elbiog befindet sich ein alljährlich zur Bl&the
kommendee Exemplar. Per Umfang seines Stammes beträgt 41 cm.
Comu» tanguinea L. An den Abhängen buBohiger Schluchten häufig; sehr v«r.
einzolt am Nogatdamm.
Viwum alhvm L. HäuGg.
Adoj-u MoschaielUna L. Scliatligf Wiilder, häufig.
Ehihnv hvmih Grcko. Baunigaii, an einem Gartenzaun.
Sambucus niara L, Jn den Wälde rn und ^^chluchten der Hohen, uamentlieh in
dcnKeli])ergen nicht ^^elten. Am Nogatdamm bei Ellcrwald einKxcmplar.
Viburnum Opulus L. Jn Wiildem der Höhe nicht selten. Aul" den Straucb-
kämpeu vereinzelt.
lAmietra Xylottwm L. In Wäldern häufig.
Lituuua horeali» L. Bei Cadinen: Bademacher.
Sherardia arventit L. Elbing, Grasplatz an der Bita^^erreeBOurce. Jedenfidls
mit fremdem Grassamen eingeföhrt
Atpentla odcrata lu Laubwälder der Höhe, häufig.
Galium Apcaine L. Gemein.
— uli(ftno9vm L. Sumpfige Waldwiesen der Höhe, häufig. {Bakauer Wald,
Stelliner Forst.)
— palvsfre L. Gemein.
— boreale L. In Gebüschen bei Freiwalde: Straube.
— Mol/iiijo L. Gemein.
— an'.sf(ifiiin L. In den Laubwäldom der Höhe liäufig.
Valeriana ofjiri;ui(ix L. ini ganzen (Gebiete verlneitet.
— poli/(f(ii)u/ Hastard. In den uiei8ten AValdsüniplen der Hohe.
ValeriuueUa (j/ffou'tt Much. Am Abhang zwischen Weingrundlorst und Dam-
bitzen. Am Damme zu isohen Elbing und dem Drauseusee. Am Wege
von Elbiog nach Gr. Röbern bei Larihwalde.
— dentata Poll. Elbing: P. M. E. Zwischen Tulkemit und der Heidenburg
Tolkemita.
Diptacu» nketter Huds. An den Nogatdämmen. Anf den Strauchkämpen. B^i
Steinort. Im Pulvergrund bei Elbing und am Blbingufer.
KnauHa artentU Coult. Auf der Höhe häufig; in der Niederung zerstreut
SueeUa pratenm Mnch. Auf der Höhe häufig; in der Niederung nur auf den
Strauchkämpen. (Hirschhaken häufig.)
Scabiota Cohnnharia L. Ii) ochroletica (als Art). Lärchw^de. Pangritz-Coloiiie.
Zwischen Weingrundforst und Sei'pien. Zwischen Grünau und Hans*
dorf. An den Standorten häufig.
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£!upatonum emmahimtm L. Häullg. (PulYergnuid, Dambiteen, ^traochkimpeu.)
Jkutilago Farftara L. Auf Lehmboden, bloflg.
Petamii» ofjicmalü Mnch* Kl. Wogenapp an der Ziegelei. Fi8cher>ESDpe am
Wege nach Alt-Terranova. Bei Streekfnss am Thienedamm. Bei
Hanadorf an der Eisenbahn. In einem Giasgarlen an der Sonnen^
Strasse in Elbing. Bei Gr. Bioland: Stranbe. An den Standorten
in Menge.
— aüms L. Vogclsanger Wald. Sclilucht bei Pamerau. Waldschluchten
bei Stagnitten. Schlucht bei Gr. Bleland. Dörbecker Schweiz.
Schhichten der Rehberge. Die Pflanze ist 1842 ;mi KrauBcnbergc
bei Elbini? von Stranbe zuorst aufgoiunden; hier konuat öie jedoch,
da (lio Stelle ciitholzt ist, nicht mehr vor.
— 1oi)ieu10i^\it> D. (\ Nogat- iiiul Ilallnlor, häufig.
Belli» pereuni« L, Dm-ch das ganze Gebiet verbreitet.
Stenactü annva Nees. Hohlweg am Kupleretrauch zwiacheu Gruuau uud Treubch-
mark.
Erigeron canaäeRm L. Auf der Höhe gemein; in der Niederung zerstrent.
— aeer L. Anf der Hohe häufig; in der Niedorang an den Dämmen.
Solidago Virgo amrea L. In den Wäldern der Hohe sehr häufig.
Intila Brümnea L. Gemein.
PuUearia vulgaru Gärtn. Dorfanger in Lenzen« Neuendorf bei Tolkemit. Gon^
radswalde. Neukireb-Hohe. EUerwald.
XantMum gtniniartvni L. Tolkemit, Steinort, Hakendorf.
— italicvm Moretti. An den Nogatufern bis aar Tbeilnng sehr häufig; im
Delta vereinzelt.
Bidw» tripartitus L. Geraein.
— cernvv^ L. Häufig. In der Niederung gemein.
Hudheckiu laciniaia L. An der Schillingsbrückc bei Elbing verwildert.
Filayo arvemis Fr. Nicht häufig.
— minima Fr. Nicht häufig.
Gnaphalium silvaticv/n L. In Wäldern häufig.
— uHginomm h. Gemein.
— dwiewn L. Dürre, waldige Hügel. Böhmischgut, Preuschmark, DOrbeek,
Gtisbals, Ziegelwald, Baumgart, Tolkemit.
Beluhryntm arenarivm D. C. Sonnige, sandige Anhöhen. Nicht häufig.
JrfdUftia AlnnlkivmL. Zerstreut. Haflufer, Nogatdämme, Bartkamm, WocUits.
— cmnpcsfm L. Sandige Baine, häufig. In der Niederung am Nogatdamm
bei Zeier.
— vulgaris L. Gemein.
AekiUea Ptarmica L. "Wiesen uud Grabenufer der Höhe, häufig.
— eartilaginea Ledebour. Elbing-, Nogat* und Haffufer, Strauchkämpen,
häufig.
— MiU^'olium L. Sehr gemein.
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Anthmu Hnetoria L. Bei Pankim an der GluuiBBee. Am Gänseberg bei Wein-
gmndfoirst und bd Kl. Wogenapp.
— ofMMM L. Auf Aeckern der Hdhe häufig; in der Niederung zerstreut.
— Cotula Ii. Id der Niederung gemein; auf der Höhe in einigen DOrfem.
(Neukircl., Conradswalde, Nen^dorf bei Tolkemit.)
Matricaria < hamnmiUa L. Uttufig.
— inodtna L. Gemein.
Tanucetvm vvhjare L. GemeiD.
— Partherüvm Srliulz bip. Kll>ing. zuwoilon vei wildiMt.
Chrysanthenivm xeycfuiu L. AtifAeckcni bei Maibauiu und Köoigsliageu Iftatigea
Unkraut: tsoiist nur vereinzelt.
Leucanthemum vuUjare Lmk. Gemein.
Seneeio palwier L. Selten. Am Seeteich bei Daiubitaen. Sumpf im Walde bei
Damerau: Stranbo.
— mUgari» L. Oemein.
— vifornu L. Am Nogatdamm bei Eilerwald zwischoi Dl. und IV. Trift
in Menge. Fin anderer Standort ist mir nicht bekannt; doch ist
die Pflanse von C. J. y. Klinggrftff bei Elbing gefunden.
— rilvdfirux L. In Wäldern der Höhe häufig.
— rentalis W. K. Auf der Höbe siemlich häufig, in der Niederung lerstreut.
— Jaeobaea Fi. Gemein.
— erroHev* Bertol. Auf Wiesen am Elbingfinss und an den Mundungen
der Nogat, hautit;:.
— snidct'niniH L. An <len l lern der Nogat und des Ell)ingflu8ses hautig.
— puluJoft'/^ L. Am Drau>en8ee. an den Ufern des Kllnngs und der Nogat
sehr häutig. Auf der Höhe nur bei K.1. Kobern am Uommelkanal.
Cir^um lanaolaivm Scop. (temein.
— paUuhet Seop. Sumpfige Wiesen, häufig.
— oteraeeum Scop. Auf Wiesen gemein.
— arvenw Scop. Gemein.
— palftttrt'oleraceum "Sneg, Gemeindetorfbruch von Gr. Stoboy.
Stbfbunt mariamim Gärtn. Elbing und Hakendorf, verwildert.
CarduuB acanihoides L. Am Nogatdamm bei EUerwald und Nogatlian. Bei Elbing
im Pulvergrund, auch -/wischen dem äussern Marienburger Damm
und dem Drausensee. In Wocklits auf dem Dorfanger. Bei Tolkemit
— ciinjmH \j. (leraein.
Onopordon Acanthium L. Nur bei Lärchwalde am Wege von Elbing nach Gross
Röbern
Lappa ofßrinaUfi All. ?tell< ii\vei.se.
— mimn' D. C. In den Dörfern der Höhe nicht selten. (Truuz, Gr. Ötobo^,
Lenzen, Damerau.)
— nemcroaa Kömicke. Waldschlochten bei Stagnitten. Hommelscblucht
bei Oolmfihle. Rakauor Wald. DOrbecker Schweiz. Drewshof.
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Lappa tonuntata Lmk. Gemein.
Carb'na vulgari» L. Waldschluchten bei Stagnitten. Yogelsanger Hammer.
GftoBebeiig bei Weingntndfont. Waldige Abhänge westlich Ton Serpien.
' Ufenbbftoge des Haffes bei Succase und Beimannsfelde.
Serraivia Hnetoria L. Yereinidt bä Wilhelmshtthe: Prof. Benecke.
CetOaurea Jaeea L. Gmaein.
— oMiriaea WiUd. An Rainen, Wald* and Wegrindem bei Baumgart, Beb-
berg« Stellineoi MMbanm, Tnms nnd Dameraa häufig. Sftdlich von
Dameraa nnd ndrdlich von den Rehbergen noch nicht gefanden.
— Cyanu» L. Gemein.
— 8eahio>ia L. Häufig.
— ma€uU)9ahnk, Bei Dambitsen am Wege von Weingrandforst nach Serpien.
Lamptana communis L. Gemein.
Amoserü minima L. Bei Elbing. Topographische Flora Klinggräffl
Cichort'vm Intybus L. Gemein.
LeoHtodon autumnali« L. Gemein.
— ha»tilis L. In Wäldeiu häufig. Auch in der Vor. glabratus Koch nicht
selten.
Picn's hieracioides L. 8elir häutig.
Tratjoponon jn-afciixis L, Um Elhini; liaiilig, auch in der Var. miimr Vv.
Scorzonem Inunilix L. Zcrsti-cut. Conradj^waldc. Mailiauni am K rcuzweire nörd-
lich vom Quitschlieixf^- Döilieckcr Wahl. Katztulicrge zwischeii
rrousclimark und Woc klitz. Fichtenwald hei Lärchwaldo.
Uypochoerif^ <llahr<i L. Am Kiaut»enher<re: Stiauhe. I'r'i Knirl. Brunnen: C. J.
V. Kling^^;i all. IJci Lärchwaldo in dtir Mähe von Frick« Ziegelei.
— radivdta L. Auf" der flöhe nicht selten.
Achi/rophoru^ vtaculati'M Scop. Katzenberge, zwischen l'reu.schmark und Wock-
litz: Straube.
Tarajtaeum ofßcinale Web. Gemein.
Chondrilla juncea L. Gi unau, am Wege von Woiugrundfortjt nach Öerpieu.
iMctwa Seariola L. Au den Nogatdämmen sehr häufig; sonst nicht selten.
— muraU$ Less. In den Wäldern der Höhe häutig.
8otuku9 oUraeeuH L. Gemein.
— atper L. Gemein.
— areauM L. Gemein.
— paltuter L. Draasensee. Ostwinkel des frischen Haffes.
Crqn» (nennte L. Zerstreat An Rainen bei Elbing. Am Haffafer bei Tolkemit.
Zwischen Sohönmoor and Schonberg.
— teetcrum L. Gemein; ß. iwtegrtfolia Lk. Schlacht bei Bartkamm.
— tirene Vill. Auf dem Weideland von Gr. Wesseln im Walde bei Vogd-
sang reichlich. Frfiher auch 1)ei Böhmischgat: Straabe.
— paludoea Mncb. In WaldBÜuiiil'en iiäufig.
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Bieraeiwm Pilotella L. Auf der Hdho gemein; in der Niedenmg btellenweise,
namentlich anf der Geest bei Friedriebsberg.
— Aurieula L. Hftnfig.
— praeaHtm ViU. Hftnfig.
— pratense Tausch. Häutig.
— tymomm L. An den Ufwabhangen des Uafl'ea swischen Tolkemit und
Wieck.
— muronm L. In den Wäldern gemein*
— vulgatum Fr. In Wäldern häutig.
•— luyrealc Fr. In Wäldern nicht selten.
— laerujalum Willd. Eggcrtswü.stcn. Tolkemitor HoHpitalwald. Puiuehreu-
dorfer Wald. „Kuüppelberg" hui Dainbitzon. Vogeluanger Wald.
— umbelUdum L. Aul der Höhe gemein.
Hieracium praten»c x Pilogella Wimm. Am EiüenbaluKlauim in der Nähe de«
Bahnhofs Grünau bei „Rosegarton", vereinzelt.
Jathtte numtana L. Httnfig.
Phjfteumu tpietOurn L. In Wäldern häufig.
Can^nula rattundtfoUa L. Sandige Baine und Grasplätze der flöhe. Nicht
häufig. (Lärchwalde, Heidenburg Tolkemita, Hvschkmg, Lenzen.)
— regpmumUnde» L. Gemein.
— TVachelium L. Waldschlachten häufig.
laiifoUa L. Bei Schönwalde. In der Waldschlucht bei Dameran. Im
Park von Dambitzen.
— pt^la L. Auf der Höhe häutig.
— pernd/olia L. Wälder, häufig.
— glovierata L. Gemein.
Vaccifiium Myrtillus L. In Wäldern häutig. Fehlt in der Niederung.
— uliginomm L. Torfmoore der Hübe und königliches Torf brach in der
Niederung.
— Vitis idaea L. Sanilige Wälder und Torfmoore der Höhe. Königliches
Torfbruch in der Niederung.
— Owyeoeco* L. Torfmoore der Höhe und königliches Torfbruch der
Niederung.
ÄndtomMda 2>olifolia L. Wie Vorige.
CaUuna vulgarU Salisb. Auf der Höbe gemein. In der Niedenmg auf dem
königlichen Torf bruch.
Ltdvm pabufre L. Torfbrikche der Höhe.
Pirola ehtorafOha Sw. In den Wäldern der Höhe nicht selten.
roiundifoUa L. Ornnanor Wüsten. SteUinor Foi st und wohl auch sonst
nicht gelten, da äie in Sträussen zum Markt gebracht wild.
— nanor L. In Wäldern zerstreut.
— umßora L. In den Laubwäldern häufig.
Ramüchia ueunda Grckc. Wälder, häuhg.
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Ckkmipkila umMUia Nutt. (i. Th.) Selten. Elbing, bei Vogelsang: Straube
und Bi^jack.
iiimotnpa Hypopitjf§ L. Oronaner Wfoten. Wald von Gr. Wesseln bei Vogel*
sang.
F\roxinu« e^Uior L. Wild sehr vereinzelt In den stildtiscben Forsten stellen-
weise zablreicli angepflanst.
VineeUurieum ofnduah Mnch. Gnmaa am Windm&hlenbwg. Scblucht nördlich
von „Kupferstrauch".
Vinca minor L. In einer Waldsclilucht bei Stagiiitten: Straube.
Mejtyantht'^ frifoliafu L. Hohe iin<l Nii'dpninjj:, .«ehr häuti«^.
Limnanthemum nt/mp/iaeoiJen Lk. Im Irischen H:ifi' in den Mündungsarmen
der Nogat häufig. Im Karpfenteiche zwischen Succat'e und Lenzcu.
An derSchillinjx.sbrücke: Süauli". (nabeuamTreideldainm: Dr. Schmidt.
Gentiana cruciata L. Bei JJambitzeu: 8traul»e.
Erytkraea Centawrium Pers. Auf der Höhe häufig.
CoHtohutus sepium L. In der Niederung sehr häufig.
— arvenm L. Gemein.
Ctuemta europaea L. Anf Hopfen, Nesseln und Weiden häufig.
— JS^thj/mum L. Auf Quendel swischen Dambitsen und Grünauer WQsten.
Auf Klee bei Dambitsen und Wittenfelde.
— Epilxnum Weihe. In einem Flachsfelde am äussern Georgendamm von
Straube gefunden.
A^^emgo proeumbens L. Nicht selten. Engl. Brunnen. Lärchwalde. FaogritSp
rolonio. Weiiij^rundforst Neustädter Fohl.
Lappula MqoKoiis Much. Nur am Nogatdanini bei Klierwald; daselbst häutig.
( 'i/iii)i/lns»um offiritiale L. Höhe und Niederung, /.er,-<treut.
AncJtum ojjicinalix L. Ziemlich häufig, in der Niederung nameuüich au den
Dämmen.
Syn^kytum ofßcinale L. Gemein.
ISdmimana ofßcinaHu L. Häufig; auch in der Tor. ohicwrai Du Hortier.
Eehiwn vulgare L. Auf der Höhe häufig. In der Niederung seratreut
IMhotpermwn aroerue L. Aecker, gemein.
Äfyo$ati$ pabi9tns Bth. Gemein.
— arenaria Solmd. Gemdn.
— venieolor Sm. Viehweiden bei Panklan zwischmi dem Forsthause und
den lu iligen Hallen.
— gilvatica Hoffm. In Wäldern häufig.
— hüpida Schldl. pat. Uferabhänge des Hafl'os zwischen Tolkemit und
Wieck. Abhänge bei Lärchwalde. Am üäuseberg und bei Wein-
grundforst.
— i'nfei'media Lk. Gemein.
— sparsißara Mik. Um Elbing häufig.
Lycium barbarum L. Paugritz-Colouie, verwildert.
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Solanum ntj/rum L. Gemein.
— DuUamara L. In den Niederungen sehr httufig. Auf äsx Höhe sentrent.
Hyo9cyttfMU niger L. Niclit selten.
VirboKum Thojmix L. Waldpcliluchton l>oi Stapnitfon. Ficlitoiiwald bei C^ror^s
Röbern. Forst Stelliiien, Helauf IlolienwaUie. Bei Ueluiüble. Sclilucht
zwischen Lenzen und Huecase. Schlucht an der Hoppeubak l>ei
Roland. Schlucht aui Kuj)f(>rötraucli bei B«>hniischiJ:ut.
— • ihapifijorine öchrad. Nur einmal an der Mühle von Bai tkanau gctuudeu.
— phlomotdes L. Nur an den Nogatdämmen; daselbst häufig.
— mgrum L. Nicht selten.
Scrophulana nodota L. Häufig.
— Ehrharti Stevens. Nicht selten.
lAnaria vulgaris Hill. Gemein.
UmoHlla aquatiea L. An den Nogatuforn nicht selten. Anf dem grossen
Exercirplatz bei Elbing. An einem Dorfteich in Lenzen und am
Teich im Park von Cadinen.
Digitalu amhwua Murr. Im Vogelöang«*r Wald an den Abhängen zwischen der
Wilbelmshöhe und dem iielvedere. WaldscUiucht bei Bartkamm.
Va'onica scutellafo L. Siinipr»', (JräVK'n. hüufig.
— AiuKjalll» L. (Jriiben, Teichrauder nicht selten.
— lUrcahuiiiia L. Wie Vorige.
~ (./uiiiKieJri/x Ij, Gemein.
— montana L. In Waldsümpfen und schattigen Schlachten nicht selten.
GninaoMT Wfisten. Dameraaer Wösten. Rakaner Wald. Rehberge.
Schlucht zwisch«! Schönwalde and Gr. Böbem. Vereinzelt im Walde
bei Yogelsang.
— ofßeinalit L. In Wäldern häufig.
— Teucrium L. Zerstreat. Am WindmQhlenberg bei Granau. Am Abhang
l>oi Weingi'undforst. Im Pulvergmnd.
— longtjolia L. An den Ufern der Nogat und auf den Strauchkämpen sehr
häufig. Zwischen Weingrandforst und Serpien: Straube.
— Hpi'pyUifoliu L. Gemein.
— arvemis L. Gemein.
— Verna L. Auf Sandäckern stellenweise. Wiuduiühleuberg bei Granau.
Larchwalde.
— ffipht/lloii L. Gemein.
— ToumefartH Gmel. KL Rdbern auf fetten Aeckern. Neustädter Feld in
der Nähe des Bahnhofes.
— agresH* L. Gemein.
— jpoKta Fr. Selten. Grasplatz an der B&rgerressource in Elbing. Aecker
bei Granau G. J. Klinggräff und Straube.
— opaea Fr. Auf lehmigen Aeckern am £lbing die vorherrschende Art.
— hederi/olia L. Gemein.
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Mehmfjfrmm arveme L. An der BiBenbabn bei Hausdorf.
— neuMTOtum L. In WlMern biiifig.
— pratense L. In Wäldern hiafig.
Pedicvlaris pahttrü L. Häufig.
Aledcrrolophvs major Rchb. Gremeio.
Euphrana ofßcinalin L. Gemein*
— Odontites L. Gemein.
Lathraea Squainui ia L. Ju Wäldern nicht selten.
Elmholzia J'ufrim Grcke. Elbiog, auf dem liiuterhole des alten GymnaBial-
gebäudes. *
Mentha nltettri* L. AusHendeich der Mogat bei Ellerwald (zw. JI. u. JJJ. Trift).
Anwechs. Hirschbaken. Glodsebe Kämpe. Dorfknger von Kenkircb
(Hdbe) am Becbe. Zwischen Omnan nnd Hansdorf am Bachnfer:
Stranbe.
— aqvaiiftt L. Am Mfiblenteicb der bOmischguter Hfible nnd in der Niederung.
— iotita P. II. E. In der Miedenmg hllufig.
— antmti» L. Gemein.
Lycopu9 evropa«»« L. Gemein.
fh'iganv'nt wlqme L. Häufig.
Thijyuvs Seipylluiii L. Häufig; auch iti der Form auffVHti/olivH Pers.
Calamintha Arivo^ Clairv. Stclhnweise. (Ueidenburg Tolkcmita, Lärchwaldei
l*reu?chniark, Hansdorf.)
('linoiniili 11)11 rul(j(irf L. Ziemlich häufig.
Nepeta Cutanu L. Jm Pulvc igrund hei Elbiug uud in den Gärtm der Vorblädte.
G leqhoma hedero.cea L. Gemein.
ampletdewli L. Häufig.
— purpureum L. Gemein.
— maeulaUm L. Hänfig.
— fdhum L. Gemein.
6{tUobdolcn lutetm Hnds. In Wäldern häufig.
GaleoptU Ladanwn L. Am Windmnhienberg bei Grünau.
— Tetrahit L. Aecker, Gebfische häufig.
— bißda Boenngh Ktwas weniger häufig als Vorige.
— terficohr Curt Häufig.
— pvhetcens Bess- Sehr häufig.
Stackys silvatiia L. leuchte Waldstelleu häufig.
— palustriM L. Häufig.
— annua L. Bei Grünau auf kalkhaltigen Acker.xtellen am Windmühlcnbcrg.
lief&nica ofßcinalia L. Auf der Höhe häutig.
Ballota nigra L. Gemein.
Lteormru» Cardiaea L. In DOrfem der Höhe und Niederung nicht selten.
Chaitunu Marruhiattrum Bcbb. Fischer*Kämpe, an einem GehOft unter Lepiäium
ruderaU Tereinzelt.
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SeuUUaria ffalmaUata L. Höhe und Niedenuig hftufig.
Brunslla tmlgan$ L. Oemein.
— grandißora L. Nach der topogrsphisoheii Flon Klinggrftff soll die
Pflanze bei Elbing gefunden worden seiiu Von Straube und mir ist
sie hier noch nie beobaciitet worden.
Ajuga rtfftcMB L. Auf der Höhe häuüg.
— ffeneoetma L. Zwischen Weiagrundforst und Dauibitzen. Bei Gronan.
Verheiia o/ß'-inalix L. Böhmischgiit. (rninau: Str;itibe. Bartkaram.
Utricularia rult^aris L. Torfbrüche bei Ilaselau, Truaz, Maibauin, Gr. Stoboy
uiid Dambitzen.
— minor Ij. Torfbrücho bei Hasclaii, Maibaum und K.1. 6toboy.
'IVii'nfuUs europaea L. In Wüldern häufig.
Lysimackia fynißora L. Auf der Höbe in rfümpfen bei Conradswalde, TruDZ,
Kakau und Geysmerode, in der Niederung häufig.
vulffari» L. Q^ein.
— Nummularia L. Hänfig.
Anagalli» arvem L. Anf Aeokem httnfig.
Centunculu» nunimtu L. Feachte Aecker zwischen Lenzen and der Dorbecker
Schweiz, zwischen Preoscbmark und der Bogauer Schlucht
BrinuUa ofßeinaSu Jacq. Anf der Höhe häufig.
Hoffonia paliiMfrt'^ \j. Gernoin.
Anmria vulgaris Willd. Nach C. J. v. Kiinggräff bei Elbing zerstreut; von
mir noch nicht gefunden.
PliuUaffo major L. Gemein.
— media L. Nur stellenweiae häuhg.
— lanreolofa Ij. Gemein.
— arenaria W. K. Lärehwalde und Pangritz-Colonie.
AUn'r-tia Jilitum ivth. In den Gärten EU»ing.s iiäulig. Gehöfte am Draineiisee.
Amaruntm refrojlcrus L. Selten. Am KIbing. Bei iOugl. Brunnen und in Gärte c
der Vorstädte.
Sahola KbM L. Am Nogatdamm bei Hakendorf.
ChffMpodiMm hjfbridum L. Auf Schutt und in Gemüsegirten häufig.
— urbicum h. Ziemlieh selten. Lenzen, Schönmoor.
— aUmrn L. Oemein.
— polfftpermum L. Ziemlich häufig.
— Bomu jEkmicua L. Orubenhagen bei Elbing. Nur einmal geftmdeD,
also jedenfalls nicht häufig.
— rubrum L. Gemein.
— glaucxim L. (lomein.
Airiplex hortense L. Bisweilen verwildert.
— fdteM Scbkhr. Am Nogatdamm bei Zeyer und Einlage. Am Elbing:
Straube.
— patulum L. Gemein.
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AtripUx hattatum L. (s. Thl.) Nicht selteii.
Rumex «crontctM BesB. Nogatufer bei Zeyer. Selten.
— maritima L. Elbing und Nogatafer hänfig.
— peilwter Sm. Nogatufer. Am See bei Neukirch (Hobe). Haffnfor: C. J.
Klinggräff. Am Elbing.
— eonghmerattu Murr. StellenweiBe. (Bartksmm, Stranchkftmpen, Schil-
lingsbrncko.)
— obtun/olius L. Häufig.
— crupu* L. Gemein.
— Hydrolapathum Huds. in der Niederung sehr häufig, namentlicli am
Drausonsf'c.
— $anffuim u*< h. in [.aultwalUern nicht äclteu. Besoudcrs häutig am Kuüppel*
berg bei Dainbitzcn.
— pratemix M. und K. AuHsendeioli der Nogat bei Nogathau. Künigl,
Strauciikäitipou, llevior Anvvachs im NogaUiella.
— Aceiosa L. Gemein.
— Aeetaulla L. Gemein.
Polygonvm Btstorta L. Auf Wiesen ziemlich hänfig.
— ompAtdtttfn L. Hftnfig, nunentlich in der Form tetratr«.
— lapaHfolium L. Gemein.
— Pemearia L. Gemein.
— Ifydropiper L. Hänfig.
— mite Schrank. Um Elbing sehr gemein. Am Hafiufer und in der Niede
rung niclit selten.
— «Miitf« Huds. Grünauer Wüsten am Si liiessRtando. Bei Dambitzen zwischen
Knüppelberg und l^farrwald. Bei Gr. Wesseln auf dem Weideland
am Vogt l^:ang('r Wald und vereinzelt bei Scbifiaruh am Westwinkel
dos frischen 11 alles,
— arlculart' L. Gcnicin.
— Coiwolri/liis L. (Jemcin.
— (hntu'inni III L. Häufig.
Dophtw Miztreum Ij. Iii liu.-cliigon Soiihu-liton und Laubwäldern häutig.
Theitium ebracteatvm Hayn. Bei Elbing: Hübcuer.
Bippophae rhamnoidea L. Uferobhänge des Haffes zwischen Tolkemit und Wieck,
vereinzelt
Arütolochia ClematiH» L. Elbing, an Zäunen der vorstädtischen Obst* und
Grasgärten.
Atarum europaeum L. Sehr hänfig.
TUhymalw helioicopiv Scop. Häufig.
— Ofpan'H6-ia8 Scop. Nur bei Lärchwalde und Pangritz>Colome.
— Esula Scop. Hiiufig.
— ^uaJM« Kl. u (;i t kc. Aussendeiche der Nogat bei Nogathau und Eilerwald.
Pqplua Gärtn. Gemein.
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Mereurialu permnit L. Waldschlochten, häufig.
ürüea wren$ L. Gemein.
— dimea L. Gemein.
Cannabis salira L. Häufig.
Humulu» Lvpuhs L. An Ufern häufig.
Morus alba L. In Or. Ri'ibcrn als Wegobaum angepflanzt.
Ulmus eampesfn's L. In Wäldern und Dörfern serBtreut; auch in der Form
»uherosa Ehrh.
— viontatia With. Yogolsanger Wald; Schluchten bei Damerau, Gr. Röbem
und an der Kickelhofer Mi'dile.
— eßvm Willd. Waldige Abhänge bei (ir. Röbnrn.
Fa(juft silvaitra L. Gemeinster Laubholzbaum der Höhe.
Quercux Robur L. spoc. plant. Sclir häufig.
— gessili/Iora ^m. Gr. Röbern. Dörbecker Schweiz. liiineuberg bei Lenzeu.
Behberge. Stelliner Forst. Wieck.
Betula aU>a L. In einigen Wäldern der Höhe der ▼orhenrschende Baum.
— pubeicent Ehrh. In Torfhrfichen liemlioh häufig.
Alnut glutinMa Gärtn. (Jemdn.
— ineana D. C. Yogelsanger Wald. Stranchkämpen.
Corjflui Avellana L. Auf der Hohe gemein.
CorpCiiM BdMlu9 L. Auf der Hdhe gemein.
Sali» pendandra L. Zerstreut. Bei Rehberg. Am Seeteich. In Torfbrfichen
bei Geysmerode und Maibaum.
— fragili L. Häufig. Bei Gr. Rübem in sehr grossen Exemplaren.
*— ' fragili x pentandra Wimm. = i8. eutpidata Schultz. Zwischen Elbing
und dem Drausensee.
— fragili x alba Wimm. Nur angepflanzt.
— alba L. Meistens angoflanzt.
— amyydulina L. a. (Uscolor Koch. Sehr häufig.
— — b. foncolor Koch. Selten.
— babylonica L. Häufig angepflanzt.
— daphnoides Vill. ß. acuiifolia Willd. (als Art). Bei Kakau angepflanzt.
— purpurea L. Häufig.
^ viminalü L. Häufig.
— acuminata Koch. Bruch bei Dambitzen. An der Hommel bei TeichhoH
Am Karpfenteiche bei Snccase. Stranchkämpen, Bevier „Anwacbs''
und an den üfeni der Nogat.
— Cegsrea L. Häufig.
— cinerea L. Etwas weniger häufig als Torige.
— aurita L. In Brüchen häufig.
— nigricans Sm. Gemoindetorfbruch von Gr. Stoboy.
— repens L. Torfbrüche bei Maibaum und Gr. Stoboy.
Populue tremula L. In Wäldern zerstreut.
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J'lopulut nigra L. Selten wild.
— ailha L. pyramidalU Rozier, moniti/era Ait., bahami/era L. kommen nur
culiivirt Tor.
Elodea eanadenn» Richard and Micbnnx. Die meisten Gewttsser der Niedening
ToHständig «nsfOllend.
Sfrafiott'g aloide» L. In der Niedcrong 8ebr gemein.
Mjfdrochdrix MorsuH ranae L. Wie VOr.
Altfttna Planioyo L. Gcmoin.
Sagithu'ia guf/ittifuliu L. In ihn' Niederuntr sehr gemein*
ButomuM uni/j( Ilafug L. In der Niederung hüuiig.
7 rü/lvcftiii jxiliisfris L. Ililufip.
Potanwijcfiiii nutaiis L. Haufi;:;.
— alj^inuH Balbiri. Ju einem (»rabeii am Draiisi nsee auf dem Neustadter
Feld: Dr. Nicolai. Jetzt durt nicht luelu- aufzulinden.
— tttcens L. In Gewässern der Niedern!^ hAnfig.
— j>tr/<'liatu» L. In Gewässern der Niedening bttufig.
— arüpu$ L. Besonders häufig im Eisteiche bei Engl. Brunnen.
— e<mpreuu$ L. Sehr häufig.
— mucranatua Schrad« Im Haff: Straube.
— punlhu L. Häufig.
— pect { natu« L. Häufig.
N^ja» mcfjor All. Im Dransensee: Dr. Schmidt.
— minor All. Im Draosensee reichlich: Prof. Casparj*
Ltmna trisu/cu L. Gemein.
<— poli/rrhiza L. Häufig.
— minor L. Gemein.
— aibha L. In Gralieu liei Elbing häufig.
Typha latijolia L. Sehr liaiiti«^.
— angustijolia L. Im Drausensee und im Hafie häufig; auf den Straucli-
kämpon zerstreut.
Spatgamum ramotmm Huds. Häufig.
— nmplex Huds. Ziemlich häufig.
— minimum Fr. Torfbrüche bei Haselan, Gr. Stoboy und Geysmerode.
Calla pabttlrit L. In WaldsBmpfen der Hohe häufig.
Acorvs Calamu» L. Stellenweise häufig.
OrchU Mario L. Auf einer Wiese bei Lenzen: Straube.
— mascula L. Bei Damerau: StrauKe.
— muculata L. Auf den Wicj^en der Hülie gemein.
— latifolia L. Selten. Wiese im Rakauer Wald.
.— incarnata h. Zerstreut. Wiesen bei Neukirch (Uohc^, Ur. Ötoboy und
Scrpion.
Piatanthera hifolia liehl). In Wuldeiu der Hohe sehr häufig.
— chlorantha Custer. In leuchten Laul)Wäldorn der Höhe sehr haulig.
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CepJudantJtei'u XijJiop/ii/Ili/tn Kclib. Iii. Sclilucbt zwischen Rogau und Preusch-
mark : Kahler.
Epipaetü laiifolia All. Dambitxen. Granauer WQsten. Cadinen: Straube. Bei
Tolkemit am Haffnfer. An der Mfindong des Elbingflosses. Tomlita*
Kttmpe. Gr. Buden-ESmpe.
— rvbiffinoia Gand. Bei Gr. Btfbem und Ko^enhöfen: Straube.
— palwtrit GrutK. In einem Sumpfe zwischen Elbing und Gr. Kobern:
Straube.
LUtera wata R. Br. Bei Dambitzen: Straube.
— cordata R. Br. Broch in der etfldtiechen Forst Schflnmoor: Kähler.
NeoHia Niilus aviü "Rjcli. In Wäldern zerstreut.
Carallorrhiza innata R. Br. Bruch in der stftdtisciien Forst SchOnmoor: Kähler.
Cypripedium Calceolux L. Solilucht bei Damerau. Am Knüppelbelg bei Dam-
bitzen. Schluchten bei Lenzen: Straube.
Iris Pseud-Acorm L. Gemein.
Narcimis PHeudo-Narn'fiftitK L. Im Park von Schönwalde verwildert.
Galanthut nivalu L. In den Obst- und Grasgärten der Elbinger Vorstftdte in
Menge.
Tulipa nlceiftriit L. Wiese bei Gr. Wesseln. Obst- und Grasgärten der Elbinger
Vorstädte. An Rainen und im Park lici Weingarten.
Oagea pratensis Schult. Aecker und Raine zerstreut.
— spailiarfn Salisb. Anf (piollifren Waldwio.-on der Hobe hiiufig. (Schön-
walile, Kggertöwüsten, Wald von Gr. Wesaeln, Grünauer Wüsten,
Schünnioor.)
— minima Schult. In Wäldern der Hübe häufig.
— hitea Schult. Sehr häufig.
Liliuni MurtiKjou L. Am Kloster Cadiueu; in den Purks vun SchOnwalde und
Gr. Robern verwildert.
Anthericum ramotum L. Bei Wdcklitz: Straube.
Omithogalum Mmh9Ü«hm L. Elbing auf einer Wieso zwischen der langen
Niederstrasse und Ziegelwerder.
— nutaw L. Obst- und Grasgärten der Elbinger Vorstädte. Park und
Raine bei Weingarten.
ÄlUum ursinum L. Kdnigl. Forst Stellinen, Belauf Hohenwalde im Grenzgru^.
— vineah L. Bei Weingrundforst, Pangritz-Colonie, Lärchwalde und Stein-
ort zerstreut.
— Scorodoprasiim L. Bei Tolkemit an einem bu.schiucn Abhang im Kroll*
8chen Garton. Auf den Strauchkämpen im RcvIlt Ilirsciihaken.
— olerart'iim L. Wocklitz. Wciuginnidforat, Pulvcrgrund, Steinort.
Aspavayus vj'tirinaJix L. Am Bahnhof bei Elbing. Am Windmühleuberg bei
Grünau, vereinzelt.
Paris quadrifolim L. In .siiiattigen Wäldern.
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Polygonatum ofnn'nnh All. Am Lupineiibertj und im Lärchenwäldchen
bei Lärchval(l( . Am Gänscberg liei Wringrundforpt. Am Wind-
mühlnnberg bei Grünau. Im Walde btd Meislatein. In der Wald*
scliluclit bei Dameniu.
— muUijlorum All. In den Laulnviildern tlfr Höhe liäufi^^.
ff) uro Hann mnjtiHs L. In den Waldom iiiid Sthiucliti'ii der Hohe sciir häufig.
Majonihonvm hifoliiim ^^ciimidt. In deu Laubwäldern der Höbe gemein.
Juncus comjlomeiaim L. Iläulig.
— effums L. Gemein.
— fflaunu Ehrh. Häufig.
— jili/ormii L. Behrendsbagen, Teich am Haferibergo und an den Rakaner
Seen. An den Standorten häufig.
— iniiiculatui L. Gemein.
— alpinut Vfll. Bruch im Walde Kwischen Hfitte und Neukireh (Hdhe).
Gemeindetorfbrfiebe von Haselau, Maibaum und Gr. Stoboy.
— tquarr4Mt9 L. Gemeindetorfbruch von Maibaum.
— compremis Jacq. Gemein.
— btifoniut L. Gemein.
Luzula pilom W'illd, In Wüldcrn der Hölu' häufitr.
— amiiistifoUa Grckc. Jn den Wäldern zwischen iSchöuwaldc und Cadiuen
häufig.
— campi'ntri>i I). C, Aul" der Hohe gemein.
— b) multifJorn Lej. (aln Art). Auf dor Höhe gemein.
— c) eongeiia Lej. (als Art). Pfarrwald bei Dambitzen.
— »udetica Presl. a) paUncen» Bc88. (als Art). Nach Garcke bei Elbing
und Cadinen. Bei Vogelsang in lichten Schonungen Tereinzelt
QfperuM fvictt* L. Am Ufer der Nogat bei Clemensfilhre. An der Schillings-
brQcke vereinzelt.
ffeleoehari» pahnhia R. Br. Gemein.
— unighimis Lk. Sumfige Wiese zwischen BfinbOfen und der königl. Forst
Stellinen. Bei Laielnvalde auf sumpfigen Stellen am Lu]»inenlierg
und am Wege nach Geysmerodo. Wieso am Gänseberg bei Wcin-
gnuidforst.
. — (irirulitri'i R. Br. Am Kakam r See und an den rfcrn dei- N<»i:at zer.-treut.
fcirjiuH jxiuctjlorus Lightf. liei Tülkemit 1'. M. E. Bei Bohuiischgut: iSlraube.
— lanixtris L. Gemein.
Tahernaemonfani Gmel. Im Hafi" bei Succase. lu einem Graben bei Alt-
Terranova.
— maritima L. In der Nogat und im frischen Haff häufig.
— iilvatieut L. Gemein. •
— compre9w$ Pers. Auf sumpfigen Wiesen häufig.
Eriophorum vaginatum L. In Torf brfichen häufig.
— polystackium L. Spec. Plant. In torfigen Sümpfen häufig.
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Cannx arevaHa L. Pangrilz-Colonie und Lärchwalde.
— ligerica Gay. Besonders häufig im Kiefernwäldchen zwischen Cadinen
und dem Ilaife. Zwischen Tolkemit und Wieck am Haffufer zerstreut.
— wtpina L. Häutig.
— murirala L Iliillfig.
— tei'etiu^fcii/d (lootl. Am Drausoiisoo zerstreut; liäulig in Brüchen bei liakau,
Conriniswiilfie, Haselau, Maibauin. (ir. und Kl. Stol)oy.
— jjam'cvlafa L. lui Drauseii^cc. In der ^diwansdorf« !- Tliiciio. In Sniupfen
bei Lärchwalde. Auf den liafl'wieseu bei Cadinen. Bei Conradä-
walde und in den Behbergen häufig.
— paradwa Wind. Selten. . GroBses Torfbmcli in der Forst SehOnmoor.
— prateom Scbreb. Nach C. J. t. K]inggrä£f bei Elbing häufig. (Tod
Straube und mir trotz eifrigen Sucbens noch nicht au^efnnden.)
— remota L. In feuchten Laubwäldern der Höhe häufig.
— ichinata Mnir. Auf torfigen Wiesen der Hdbe häufig.
— leporina L« Auf der Höhe gemein.
— eUmgaia L. ]u Waldsfimpfen der Höhe häufig. Bei Lärchwalde. Auf
dem königl. Torfljruch in der Niederung.
— eanescens L. Königl. Torfbrucb in der Miederui^. Auf Torf brachen
<ler Höhe häufig.
— ttricta Goüd. Selten. In einem kleinen Bruch zwischen Böhmiscl!<riit
und Preuschmark. Im Bnidie zwischen LUrchwaldc und Geysmerode
und in wenigen Rasen im Dorfteiche von Conradswalde.
— cae^jnioHi L. Nur auf einer torfigeu Wiese nordwestlich von Bölimisch-
gut in woni^on Rasen.
— Goodenouijhii (iay. Gemein.
— acuta h. Geraein.
— Itmota L. Bei Schönmoor: Kähler.
— piluli/era L. In trockenen Wäldern der Höhe häufig.
— moKtana L.' Im Yogelsanger Wald und in den Katzenbergen bei Heislatein,
selten.
— mcetcrum Pollich. Am Lupmenberge und im „Fichtenwald" bei Lärch>
walde. In den Katzenbergen bei Preuschmark. Bei Conradswalde.
An der Heidenburg Tolkemita. Im königL Forstrevier Wieck. Früher
auch am Gänseberg bei Weingrundforst: Straube.
— vei'na Vill. Auf der Höhe gemein.
— digitaia L. In den Laubwäldern der Höhe häufig.
— panima L. Auf feuchten \Yioson der Höbe gemein.
— paUesrens L. Auf der Höhe häufifjr.
— ßara A. In der Niedernn'^^ bei Mooslyuch, auf Wiesen der Höhe häufig.
— b) hpidocarjm Tauseh. i>ci Moosbruch.
— c) üi'<hri Khrh. (als Art). Gemcindetorfl)ruch von Gr. Stoboy und un-
gemein häufig auf dem königl« Torfbruch in der Niederung.
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151
Cttrejc tilvaiica Hads. In allen Laubwildern der Höhe nicht selten.
— Reudo'CjfperuB L. Belauf Hohenwaldc. Gemeindetorfbrach von Gross
Stoboy. Sumpf am Nordrando von „Gronauer Wüstoi''. Drausensoe.
Eönigl. Torfbruch in der Niederung. Sehr bttufig in Grttben swischen
Nogatau ond Amälienbof.
— rotlrata With. Torfbrucfa bei KL Stoboy. Wiesen bei Engl. Bronnen.
Auf dem königl. Torfbrnch der Niederung. Lange nicht so häufig
als die folgende.
— vencaria L. In Sümpfen der Höhe und Niederung gemein.
— acttiiformix Elirli. Ilüufig und ZM'ar vorlicrrscliend in dei V(tr. Knckia»aD,C.
— ripanii Curt. Häulijr. ririi])en btsi (irubeiihagen, Engl. Brunnen und
Lärcliwalde. Im Bruche zwischen Lärcliwalde und Geysmerode.
— jilijorviin L. (icmeindftorfbrüche von Haselau und Gr. Stoboy. Bruch
in der städti.-^c-hen Forst SchOnmoor.
— hiiia L. Gemein.
l*anicum ßlifomie Gvcke. Auf Sandiickeru zerstreut. Lärchwalde. Elbing. an
der IV. Knabenschule und am Pfarrhäuschen. Am Wiudmühlenbei'g
bei Grünau: Straube.
— (Jru« gulll h. Gemein.
Setaria vertinUata V. B. Elbing, iu Gemüsegärten an der Öouucnstrasse. Selten.
— viiitlis V. B. ^^aufi,L^
— glauca V. B. Auf Sandäckern stLlknwti.^c. Am Windmühlenberg bei
Granau. Bei Lärcliwalde und Gross Wesseln. Am Gäuscbcrg und
an den Kiesgruben bei Weingrundforst.
l'halarii arundinatea L. An Ufern bttufig.
— eanarie»9i8 L. Elbing, auf der Speicherinsel bisweilen verwildert.
Antkoaanfkvm odorafvm L. Auf der Höhe häufig.
Ahpeeuru» pratentia L. Gemein.
— gemeulatnt L. Häufig.
— fultu» Sm. Nicht selten.
— Phhum Bcehmeri Wibel. An ti'ockenen Abhängen auf der Hdhe häufig.
(Bei Lärchwalde. Bei Dambitzen und Grünau. Zwischen Tolkemit
und Wieck.)
— prat^nfc L. Gemein.
Oryza clandesiina A. Br. Im Drausensee: Prof. Caspary. Im Hafi' bei iStciuort.
Tin Muldenteich di;r Böhmischguter Mühle.
Atjrof<tii< ru/otuix Witli. (Jcnicin.
— alfi/i \j. in verHciiinlriicii Fornii ii gcuii in.
Aju-/<i Sjiica niiii V. B. llauliiT, namentlich a\il' der llolic.
Calutnaffro«f i > lanc- nUilu Btli. lloiio und Niodei uim liauti!.'. Jhau^cusfc. Scliwans-
doi 1( I 'riiieiic. Moosbi ucli. In Brüchen bei Kakau, Neuei.dorf, Mai-
bauui und am Bl'arrwalde bei Elbing.
61
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Calamagrwti» litona B. C Anssendeich der Nogat bei Ellerwald, swischen II.
und m. Trift.
— epigeios Rth. An den Ufern der Nogat und stellenwoiso auf der Höhe
häufig.
— neglecta Fr. Nur auf Wiesen am Nordende des Drausensees, daselbst
häufig.
— arimdinacea Rth. In Wäldern und Sdiluchten der Höhe häufig.
Milium effumm L. In den Laubwäldern der Höhe häufig.
Phragmite» communis Trin. Gemein.
Koehria cristata Pers. Pangrit2«Colonie. Zwischen Cadinon und Kickelhof.
Aira caetpitosa L. Gern« in.
— ftxuosa L. Tu Wäldern der Höhe häufig; in der Niederung nur auf der
Geest bei Friedrichsberg.
Weinaaorineria caneHcenH ]3einh. Auf Sandäckern sieuilicb häufig.
Halens lanatus L. Häufig.
— inollfs ]j. Zerstreut. Bei Dainlutzon. Bruch am Plarrwahh'. Hei Tolkeinit.
Bei Maihaum an der hiUL^en !Ionnin'l. Bei (ir. Stolioy. Königl. For»l
Stellinon. Lenzen. ZwIhcIicu KupltTlianüner und Danierauer Mühle.
Arrlienuiltcrum elulivs M. und Koeh. Uni Elhintr liäulig. An den Nogaldinninen.
Aul" den Zeyei iJclien Niederkäiupcu. Bei Keimauusfelde. Am Thiene-
damui bei Streekfusii.
Avma strigosa Schrcb. Jui Sommergetreide.
— fatua L. Bei Elbing au den Ufern des Elbing. C. J. v. Klinggräfi*.
— pvbeieens L. Häufig.
— ßavetcen» L. Bei Elbing am Bahnhofe und am äusseren Marienburger
Damm.
Steglinffia deeumbent Beruh. Auf der Höhe nicht selten.
MeKea nvtaru L. In den Laubwäldern der Höhe häufig.
— nnißora Retz. Forst Schönwalde, in der Nähe der Mühle und an den
Abhangen der nach Gr. Röbem fuhrenden Schlucht Nach C. J.
V. Klinggräff auch in Schluchten swischen Vogelsang und Dameran.
Briza media L. Auf der Höhe häufig.
Poa annua L. Gemein.
— netnoralis L. In Wäldern dt-r Höhe häutig.
— serofina Khrh. ilölio und Niederung; in der letztoi'en Torzugsweise häufig.
— trivialis L. Häufig.
— pratensis L. (Jemein.
— comprtssa L. Meistens haulig.
— b) L"ii<itu//ii Iii' Iii», (als Art). Am Thunilieig«'.
Glyceria afjiuffica Whliibrg. iu der Micderung sehr huutigj äeltoner auf dw
Hohe.
— jluiians Ii, ßr. Iläulig.
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153
Glyeeria plicata Fr. Auf der Höhe häufiger als vorige; in der Niederung scbdnt
sie zu fehlen. (Dambitzen. YogelBang. Tolkemit. Kl. Wogenapp.
Kiokelhöfer Mfihle.)
— *t0mora/w Uechtritz n. Kdmicke. Hauptschlacht bei Vogelaang. Schloebten
bei Stagnitten^ Dambitzen nnd Gr. Wesseln. Rehberge, im Saner-
ampfergrand. Schtfnwalde, unterhalb der „Wasserlotte'^
Catabrota aquatica P. B. Elbing, im Schalgraben an der OasaiiBtalt. Königs-
hagcD, Sum]>r an einem Ooliöfte gegenüber dem Gasthause.
Molinia caerulea Much. In Torfbrücbea häufig.
Dacfi/Ifs olomerata L. Gemein,
Fettuca dulaua Kth. l?ci Tolkemit. In Klbing an Kiinisteiueu ilcr Vorstädte
und am ^chkusendaniin. in jN'eukirch (Niederung). Au den btrom-
hänsern am Drauscnscc.
— ovinu L, In ver:*chiedeuen Formen gemuiu.
— mhni Ij. Gemein.
— silvuiicu Vill. Uehlierge. im Hildli.aier- und Saueramjil'ergrund. Wald-
schlucht bei Stagnitten. im Elbingcr Pfarrwaldo in einer kleinen
Sehlncht bei Sangershöh'.
— fjigantea Vill. Häufig. In der Niederung im Kogatdelta, an Gehöften
in Ellerwald und im Erlenwttldchen bei Nogatau.
— datior L. Gemein; auch häufig in der Form pteudololiacea Fr.
Brachypadium nlvaticum B. nnd Schalt. Dambitzen. Togolsang. Pulvergrund.
Eggertswüsten.
— pinnaium P. B. Bei Yogelsang an einem Abhänge der Hanptschlncht
und an trockenen Hängen am Geizhälse.
ßromut 9waUnua L. Unter Getreide ])äußg.
— racemosiM L. Ilaffwiesen, westlich von Tolkemit.
— nioIliH L. Gemein.
— arveiisis L. Selten. An der Kisenbaliu boi Güldenboden und in Elbing
an einii,'«^n StelUai vereinzelt.
— asjjer Murr. )>. sei'otinuH l>i iK cken. Bei Dandjitzcn. Am Vogelsanger
Hammer und in der I latiptseldiielit bei ^'ogelsang.
— inerinis Leyss. Um Elbing unil au den Xogatdammen liäulig.
— ttiiiHs L. Nach P. M. E. früher bei Elbing gefunden.
— tectorum L. An der Eisenbahn, namentlich in der Nähe des Elbinga*
Bahnhofs; an anderen Orten noch nicht beobachtet.
IHHcum repem L. Gemein.
— aimnum L. Zwischen Tolkonit und der Heidenburg Tolkemita. Zwischen
Schönmoor nnd Jndendorf an der Kreisgrenze. Im Lärchonwäldchen
bei Lärchwalde. Bei Hohenwalde im Grenzgrund und besonders
häufig am Vogelsaiiirer Hammer.
Elymw arenatius L. Am Haflufer zwischen Tolkemit und Wieck häufig. Bei
Lärchwalde wahrscheinlich angesäet.
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154
Efymut ewopaevs L. Bebbei^e, im Bildhauergmiicl.
Bordeum murinum L. Elbing, an der Sohweinebr&cke und an der Brücke fiber
den „Danziger Graben''; sonst im Kreise noch nicht beobachtet.
Lolium permne L. Gemein.
— Umnlentum L. Auf Acckorn bei Elbiii^r: Grack.
— renwtinii Schrnk. Bei Elbing: Hohendorf.
Nardus strirta ]j. Auf torfigon Wiesen dor Ilölin zerstreut
Juniperm comniu/ii^ L. In der Nähe der Stadt Elbing ziemlich ausgerottet. In
Nadel wühlein <ior Hohe häufig.
/VrtiM nhcsfi'ix Ij. In einigen Wiihh-rn der vorherrsehende liauin.
Picea ewcelm L. Im nördlichen Tlieile des Kreises häufig; ü!tellen\vei^}e, z. Ii.
im Bauernwald von Conrad:? w aide, sogar vorlierr.schend. Im Osten
des Kreises zerstreut. In den Wäldern bei Elbing nur angepflanzt.
Lari» deeidua Mill. Bei Lttrohwalde und namentlich in den königl. Forsten
häufig angepflanzt.
Cryptogamae vasculares.
EquUelum amme L. Gemein.
— maximum Lmk. In sumpßgen Waldschlucbten der Hohe hänfig.
— Hlvatieum L. Auf der Höbe hänfig.
— praleiue Ehrh. In schattigen Wühlern stellenweise häufig. (Vogclsang,
(ir. B()bern. DambitzeUf Grünau.)
— pulutilre L. Häufig.
— limoftum L. In der Niederung -« Iii' liäulig; auf der Höhe zersti-eut.
— hiemale L. In Wäldern der Hohe hiiufig. In der Niederung auf den
iStrauchkäuipen. (Bevier Hirsehhaken.)
Salvinia uatam All. In der Fischau bei Lowenslust und in» ..Danziger Graben"
an der Speichcrinsel.
Lycopodium Selago L. Sehr zerstreut. Waldschlncht bei Stagnitten. Eggerts-
wüsten. Bei Damerau nnd Cadinen: Straube.
— annottnumL. Selten. Conradswalde. Rehberge. Konigl. Forst Stellinra.
Schönmoor.
— clavatufn L. In Wäldern nicht selten.
— complanatum L. b) Chamaeafparissm A. Br. (als Art). Nur an einer
Stelle im Vogelsangcr W^ald in der Nähe des Belvedere.
liotrychivm Lunaria Sw. Grünauer Wüaten: Straube. Im Walde zwischen Con-
radswalde und Loui^^enthal.
— Mutricariue Spr. Bei Stagnitten am ..Blaid)Oerberg". Sehr selten.
Polypodium rtihiarc L. In Waldern der Hohe nicht selten. (Vogelsanger Wald.
Shgnitter Schluchten. Am Hünenberg bei Lenzen. Im Forstrevier
Wieck.)
Vheg(pier{n jioliqyMlioiihx Fee, Schattige Waldschluchten, hautig.
— Dryopiwis Fee. In Laubwäldern häufig.
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Pitiy$iichium Thelypterit Rth. DrniiseiiBee. Alte Nogat. Brüche bei Geysmerode.
Gonradswalde und Or. Stoboj. Am Seosteich.
— FUUb ma» Btb. Walder der Höbe, gemein.
— erittatum Btb. Ktfnigl. Torfbracb in der Niodemng. Broch in der städti-
schen E<mt Sehöomoor. Gemeindetorfbijich Ton Gr. Stoboj.
— gpitniloaum D. C Häufig.
— b) dilaiaium. Im Walde von CJr. Wesseln.
i'nstopierts fragilü Bemb. In Waklscliluubton häufig.
AKplenium Fi'Ujc femina Bernh. In Wäldern gemein.
IHerU aquilina L. Häufig.
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156
Uebersicht
der von mir im Jahre im Klbiu^^cr Kreise gesammelten Moose
nebst Angabe der Fundorte*).
A. MuscL
Hi/locomum tplenden» Sch. Rehberge. Ddibecker Schweis. Vogelsaug. Rftkwi.
— tquarrowm Sch. Wald von Gr. Wesseln. Schlucht bei Dameran. Dambitzen.
— iriquetum Sch. Dambitzen. Vogelsanger Hammer.
B^wm Seknberi Willd. Eonigl. Forstrevier Wieck. (Sehr gemein.)
— cMpiäatvm L. Forst Stellinen, Belauf Bohenwalde. Wiese an der
Strauchniuhlo bei Elbing. „Fichtenwald" bei Gr. Röbom.
— conli/oHiim II(.'dw. Könitrl. Torfbrucli in der Niederung. Sumpfige Wiese
bei ,,^)olmühle''. „Fichtenwald'' hei (Jr. Robem.
— Criifta castrenm L. Waldschlucht bei Stagnitten. Selten. Neu für
den Kreis.
— cttpr(>f!sift>nne L. I)aiiil)itzen. Vo<^elHanf;. EggertSWästeu.
— Y ßliforine J^chinip. Fur.st J^chöuwalde.
— unciuafum Iledw. Reliherire am Trepiikeiiberg.
— jluititti» Htiw. Torfbrucli b(M Kl. Stoboy. Sumpf bei Damerau süd-
westlich von der Willielmshöhc.
AmblyBtegivm riparium Sch. Tolkeuiit, an altem Brunnenholz. Bei Elbing am
Pnlverhaus. Bei Vogelsang an der Quelle.
— serpens Sch. Elbing, auf dem Kirchhof zum hl. Leichnam. Weingrund-
forst Schönwalde. Wittenfelde. Yogelsang.
— Koehii Schrop. Schlucht zwischen Böhmischgnt und Preuschroark. Kco
ffir den Kreis.
Pla^otheeiwut dmlieulatum Schmp* „Fichtenwald" bei Gr. Böbem. Vogelsanger
Wald.
— 9tlriifint/n Sehmp. Torfhrueh bei Kl. Stoboy. „Fichtenwald" bei Gr.
Kobern. Ivou für den Kreis.
*) l>a «in N'orzc-iclitiiss der Klbiagi-r Mouüf beri-it,s in dt'ii :?cbrtt'lc-n iUt Natiirfurscbondfa
GewUMbaft m Dandg doroh Hem Apotheker Janzen-Pr. Eylan Teröflentliebt worden ist, so
besebränke ich mich daraaf, als Ergännn^ dazu die von mir im Jahre 1883 geftudcnen Speeles
und Ihre Standorte hier aosiigelMD.
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157
EurhjfHiAium ttriaUm Sch. Waldseldocht bei Stagnitten.
— praelongum Soh. Elbing, Garten der IV. Enabensclmle. Wittenfelde.
Lärchwalde.
Rltynehot^gium ruid/orme B. S. Auf bewftBBerten Steinen an der Straachmühlo.
Neu für den Kreis.
Canqffotheavin lufcncenH Sclipr. An der Westeeite des Pulvei'gnmdes bei £lbing.
Neu für den Kreis.
Brach yt In cium mlehrostim Sch. Am Bolvedei o bei \'ogeltjan|^.
— Mildcanum Sclipr. T\'i(\^<' zwischen DaDibiizoQ und Weingrundforst. Neu.
— vfliidnum Seil. Gciiioin.
— Ruttihithmi Sch. CJoniciii.
— populcitm lind. Schhicht zwischen IJohmischgut uud Preuschmark. Neu
für den Kreis.
— - rivulare Schpr. Forst Schonwalde, an (luelligen Stellen.
Somahtheeivm sericeum Sch. Dambitzen an Bäumen.
Itathecium myurvm Brid. Schönwalder Forst am Geizhals.
Climaeivm dmdroidu W, et M. Städt Forst Schönmoor. EOnigl. Forst Stel-
lineui Belauf Hohenwalde. Torfbmch bei El. Stoboj. Waldschlncht
bei Dameran. Damerauer Wilsten. Snmpf im „Fichtenwald" bei
Gr. Bobem.
Pylaima pohfantha Sch. An Feldbäumen bei Moosbrucb. Wdngmndforsti
Lftrchwalde.
Tkuidium tajHnn'seintnn Sch. Ktiiii«;]. F. »ist Stollinon, Belauf Hohenwalde an
feuchten Stellen. Elbingcr rtan-wald. Dnmbitzen. Lärchwalde.
— reeognitum Sch. Elbing, am Westrande dos l'ulyergrundes. LärchwiUde.
— ahieihmm Sch. Bei Lärchwaldo.
Anomodon atfenuofug liartm. Schlucht bei Danibitzen.
— t'itiruloftiis Hook et Tayl. Im Pfarrwaldo l)ei Kll)ing.
LeucodoH 6a'uroidi -< Sciiwiigr. Forst Schunwalde au Buchen. Bei Mooöbruch
an Feldbüumen.
Homalia trichoiiumoidea Schimp. Schlucht bei Vogelsang, an Buchenstämmen
gemein.
Neehera camplonata 'HSben, Waldschlncht bei Oelm&hle an Buchenstämmen.
Dörbecker Schweis.
Myiriehum graciU Mens. Torfbruch bei El. Stoboy. Bruch bei Damerau
sfidwestlich von der Wübelmshöhe.
— jumperinum Hdw. Bruch bei Damerau südwestlich von der Wilhehns-
hohe. Wald ron Gr. Wesseln. Eönigl. Torfbruch in der Niederung.
— commune L. Wald von Gr. Wesseln.
Pogotuttum tirniqiriti» Schpr. Am Blaulioerborg'.
— aloidet P. B. Vogelsanger Wald, häufig.
— namiin P. B. Auf dem Weideland von Gr. Wesseln im Walde bei
Yogelsang.
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168
Atrichumundulaium'P.B, Yoi^elaang. Dambitsen. Plarrwald bei Blbing. Gemein.
PhihnoH» marekiea Bried. Wiese am Fasse des Gttnseberges bei Weingmiicl-
forst. Neu für den Kreis.
Bartramia ithyphylla Brid. Alihang boi Dambitzen.
— pomifarmia Hdw. In der „Petasitesschlucht".
Mnium eutipidatum Hdw. Wnld von Gr. Wesseln. Yogelsanger Wald. Wieae
an der Strauchmühle. Gemein.
— e0n€ Bland. Dörbecker Schweiz, in der Hauptschluclit. KtfmgL FoTSt
Stcllinen. Belauf Ilohenwaldc, Vogelsanger Wald.
— Seligen Juratzka. Königl. Forst Stellinen, Belauf Hohdnwalde, Sumpf
im ..Fichtenwald'' l)ci Gr. Röbern.
— unduLuiinn Hdw. Schluchten bei Dambitzen und Stagnitteu. Kouigl. Fon*t
Stellineii, Belauf Ilohenwalde, häulig.
— hormm L. Weidenbruch im PfaiTvralde bei Elbing. Sumpf im „^bten-
wald" bei Gr. Bdbem.
— fundatum Hdw. Bei Dambitsen. Kdnigl. Forst Stellinen, Belavf Hoben-
walde; b&ufig.
Bryum myrnteum L. Li den Strassen der Vorstttdte Elbings swiscben den
Pflasterstfnnen gemein.
— caapiiieium 1$. ElÜng, anf dem Schulhof der IV. Knabensdrale, am
Kalkofen nnd sonst gemein.
— pteudotriquetrvm Schwaegr. Im „Fichtenwald" bei Gr. Böbem am
Bachufer. Neu,
— roieum Schreb. Waldschlucht bei St.agnitten und in der Hauptschlacht
des Vogelsanger Waldes. Neu für den Kreis.
WAera albicans Schimp. Im Tannengrund bei Cadinen.
— nnianH Hdw. Wald von Gr. Wesseln. Tannengrund bei Cadinon. Häufig.
Funaria /iij(/ro?ncirica Hdw. Wiese bei Engl. Brunnen. Bruch bei Geysmerode
und 8on.st häufig.
PhyHComiirium pyrijorme Brid. Wierde bei Engl. Brunnen.
Oi'thotrichum fastigiatum Bruch. An Bäumen bei Muosbruch.
— pumihm Sw. An alteu Weiden bei Teichhof.
— /alias Schmpr. An alten Weiden bei Teichhof.
— tpeeiontm N. a. E. Wald Ton Gr. Wesseln an Bäumen.
— anomalum Hdw. Elbing, Steine am WaldschlOsschen. Grabsteine auf
dem Kirchhof zum hl. Leichnam.
ühta eritpa Brid. Wald von Gr. Wesseln an Bäumen.
Htdungia eiUata Ehxh. Auf erratischen Blöcken in der „Petasatesachlncht'*.
Grimmia apoearpa Hdw. Elblng, an einem Grabstein anf dem Kirchhof smn
hl. Leichnam.
— puhinaia Sm. Klbing, an der IV. Knabenschule.
Barbula vitiralis Hedw. Elbing, an der IV. Knabenschule.
/allax Hdw. Elbing, auf dem Schulhof der IV. Knabenschule.
i^jiu^'jci by Guu^
159
Darbula HtMata Brid. Am Südrando des Eibinger PfiuTwaldeB ond b. Lttrcbwalde.
— mralis Hdw. Im Lftrehenwäldcheii bei Lftrdiwalde.
PoUia intermedia Ffirar. Abhänge bei Lfirchwalde.
Phateum pili/erum Schreb. Grabenrand bei Wittenfelde am Wege nach Yogelsang.
Ctratodon purpureua Brid. Am Yogekanger Hammer; im Pfarrwalde; gemein.
Fi$9iden9 taxifoliui Hdw. An Abhängen im Vogelsanger Walde.
Leueohryum glaucum Hmp. KOnigl. Torfliruch in der Niederung.
Dicranum »coparitim Ildw. Wald von Cr. Wesseln; Pfarrwald.
JHeranella cervieuhita Schimp. Köoigi. Torfbruch in der Niederung. Vogel-
sanger Wald.
— heferomalla Schimp. Wald von Gr, Wesseln. Pfarrwald. Häufig.
PUuridium altermf<Auim Brid. Städtische Forst |,Jb)ggcrlswüstea'', an einem
Grahotirand.
Srphagnum cynihijulunn Ehrh. Torfltnich bei Kl. Stuboy. Königl, Torfliruch
in der Nicdeiung. Brüche im Pfarrwald bei ?]n)ing und sonst gemeiu.
— squarrowm Pers. Königl. Turfbruch in der Niederung.
— tercs Angstr. Königl. Torfbrucli in der Niederung.
— recunmm P. B. Torfbruch zwischen Behberg und Rakau, zu Baumgart
gehörig.
— eutpidatum Ehrh. Torfbmob in den Behbergen.
— Y ImeifoUwn C. M. Torfbmch bei El. Stoboy.
— Girgenaohnii Boas. KOnigl. Torfbmch in der Niedemng.
B. Hepaücae.
Radula eon^hmata Dnmort. Yogelsang, an Bäumen und auf Steinen an der
Quelle.
Stepania curia N. a. E. Wald bei Dambitzen nordwestlich vom Enüppelberge
in grosser Menge.
Mn^oehila usplenioides N. et M. Dambitzen. W^aldschluchten bei Stagnitten.
Wald von Gr. W'esseln Schluchten bei Vogelsang; häußg.
Pt'lUa epiphylla N. a. E. Au der Strauchmühle. Jici Vogelsang an der Quelle.
Marchantia poUjmorphn T.. Gemein. In einem Garten am innem Georgendamm
ganze Beet^j überziehend.
Hiccia glauca L. Auf feuchtsandiLM in Ack(M- bei Vogelsang.
— ßuitan^ \j. Sümpfe im Walde von (ir. We.s:?elu. Sum])f im Belauf Ilohen-
walde. Turlbruch östlicli vuu Alaibaum. Tori'bruch bei Ua^elau.
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160
Botanische Notizen. VL
MitgftMlt Ton Herrn A, Treiebel in der Vennrnmlnng su Beutaeb^Krone am 8. Jnnl 1884.
Herr A. Treicliel
1. lofTte vor verschiedene Nummern der seit 1883 unter Ixcdaction von Prof.
I)r. Leimbach in Sondershausen erscheinenden Deutschen ßotanischeu
Monatsschrift, (halbjährlich 3 Mk.)i welche manche kleine, aber aehilseiia-
werthe Arbeiten bringt aus den verschiedenen Gebieten der systematischen
Botanik. GegeuQber den in letzter Zeit immer mehr anf Physiologie, Mor>
phologie ond Anatomie gerichteten Bestrebungen behauptet jene Monatsschrift
tan für anderweitige Bemfihnngen sugttngliches und aus allen Theilen
Dentseblands gern benutztes Arbeitsfeld, dessen Untmtntznng auch wohl
den Interessenten aus unserer Mitte von Nutzen und Werth sein möchte, um
so mehr, als der zeitige Redacteur einen zahlreich angesprochenen Tausch-
Verein mit namentlich tbüringischen und süddeutschen Pflanzen unterhält;
2. eine deformirto Sehale der Apfelsine, Citrus Aurantium L., die in einem
ganzen La])pc'nsognicntc eine grössere Vertiefung zeigte, entstanden durch
eine ihr in ihrer Jugend zugcfügto IJesehädigung;
3. eine Sammlung von unregelmassigen Blättern von Euthklee, Trifolium
jn^aten^e L., an Zahl von 2 bis 7, nebst einem dojipelten Blütlicnkupfcheu,
gefunden und zusammengestellt von Anna Treichel;
4. eine ebenfalls iu's Eigenthum des Westpr. Provinzial-Musenms überwiesene,
etwa Vt ^VBS hohe und Vi ^^uss lange Ueberwallungsge schwulst an
Belula alba L., Birke, durch Hnu Rittergutsbesitzer Hellwich in Gr.
Liptschin erhalten. Gar zu gern werden auf dem Lande solche Wülste ak
Anhänge zu Schlüsseln gebraucht, damit sie nicht verloren gehen sollen.
Aehnlich droht man einem vergesslichen Knechte, man werde ihm noch eme
Klobe Holz daran hängen.
Schon vorher hatte der5e11)e ebendahin zur forstbotanischen Abtheilung
folgende ähnliche Stücke aus Kreis Bcrent hingaben:
a. einen Querschnitt durch zwei mit einander verwachsene £ichenstämnie
aus dem Walde von Alt-l*alesc1iken ;
b. eine etwa 2 Fuss hohe und 3 Fuss im Durchmesser haltende Maser-
bildung am Stamme von Populm iremula L., Espo, aus dem Walde
von örlo;
c. einen Abschnitt von zwei mit einander verschlungenen und in ent-
gegengesetzter Hichtung an einander gewachsenen Buchenstämmeu
aus dem Walde von Alt-Bukowitz.
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5. constatiri das Vorkommen des krausen Sbunkschwammes, Spfinm's
crupa Fr«, an alten Banrnstobben in der Unterfitrsterei Weissbmch bei
Pogutken, Kreis Bereut, sowie als häafig im Walde bei Spengawskoti,
Kreis Preuss. Stargard;
6. gab folgende Angaben als Nachtrag za seiner cultarbistorisch-botaniscben
Skizze der Kräuterweihe in VI. S. 85.
Nacl» A. Winkler (Berlin) wird in Coblens und an dor ganzen Mosfl
an Stelle der Weiden zur I'aliuweihe der an sonnigen Lehnen des Mosel-
thales wild wachsend«^ Bui^lushaum, T^uxhh Hi'mjm'rirt'nH L., geivMninon. —
Das gemeine Rolir. l*/ira;/niift'i mmiinniix Trin., als Mittelimiikt des zu
weilienden Kräuterhüudels l»ei der faLräuterweihe, fallt Ibrt um Piauten in
Ostpreusden. (Pfarrer ('ari)lus.)
Am 17. August ina /Irina, aui (irüneu) konimeu in ( Jori-ciic/.iii. Kreis
Carthaus, folgende Krauter zur Weih(!: neben einzelnen Ilalmru der ver-
schiedmen Cerealien Kopr, Kolaader (vor'm Kolander haben Angst die
Zarownice, die Hexen!): Kocsewabki, Katzenpfötchen, HeKchrymm areiui-
rittm D. C; Poschki, Mänseklee, Trifolium arveiue L.; Piolun, Wermntli,
Aftenmia Abainthium L.; Krsysowe ziele, Byperieum per/aratum L.;
Sloniecznik, Sonnenblume, ßelianthu annuus L., die in die Mitte kommt;
Bylica, Beifnss, Afienmi vulgarit L.; Pokrawnik (von Blut), Aekälea
AJt'llefoliuvi L.; Georgine: Glowacz, Dickkopf, Knautia arremtis Goult.,
(., wächst wie Stangen auf Scheidegrenzen"); Siewi^s kvriat, Neuublume, ?
(„wücbst auf Wiesen").
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Zoologische Notizen. IV.
1. Staiidortsfauna.
Das WildHchwein, Sus Sa-oja L.. kommt vor im Forstrevier von Hagouort,
Kr. Pr. Staifzard.
Der Buuutmarderi Muttela Marie« L., neben dem Steinmarder kommt vor
im Walde bd 6ora, Kr. Berent^ wo mn 1878 deren swei StQck im sog. Nnss*
berg Yom Förster Lange geschossen wurden; sie sitsen in den aosgeranblen
Nestern der Eiclihönicli^ welche sie, gleich sprunggewandt, von einem Baume
nun andern verfolgen; damit der Marder henuiskommt, schiesst der Jüger aofs
Gorathewobl in solche Nester hinein, mnss dann aber sehr geübt sein, nm ihn
bei seinem Erscheinen auf der Flacht zu treffen. — Ebenso wurden April 1884
und später nm OberfbrstcM-ci ßuchborp; boi Beront mdirere Edelmardw von
einem Hunde (Bicnlermann) aufgespürt und durch Boissen erwürgt.
Um Alt-Paloselikon kommt vor die Fiachotter. Lnira ntit/arix Vax]., namcnt-
Holl aul' einer ?;i-)nviiiiineii(l('ii Kämpe von Rohrirefloeht im jj:ros8<'n See. wo ein
Pärchen im vorigen .laluc ein Nest mit <! Jungen liatte, während Voigt (Säuge-
tliiere) üinen nur 4 als hocliste Zahl znscijreil)t; sie geht die kh'ine Ferse
entlang und nisf«'t also auch dort um Iloch-Palesihken, wo sie sich vom Flusse
ab auf eine mit Gesträuch bestandene Wiese entfernt.
Sie kommt ferner vor am Zagami-See hm Orle mid in der Fietse bei
Schoeneck; an der Mühle Schadraa und Fluss Rndkownica, sowie den aas Gat
Paglan dahin f&hrenden Abzugs^Grabmi (R. G. B. Schröder); femer am See
von Trzechowo, Kr. Preass. Stai^pird.
In den Wäldern von Ält-Faleschken und Gera, ebenso von Garcsin und
Gr. Boschpol wird auch der Dachs, Meies Tajcu» Schreb., gefangen. Ebenso in
der Schonung von Obcr-Malkan an dem Ufer der Gr. Fwse nach v. Ubyss.
Auch hier ist die Beobachtung gemacht, dasa der Fuchs, wenn er nach seiner
Gewohnheit dessen Bau übernehmen will, davor excrementirt und dadurch den
äu:<ser8t reinlichen Dachs daraus vertreibt. Der Dachs wird auch augetroffen
im Walde von Neu-Paleschken, sowie von Alt-Bukowitz bis Rudda hiu.
Ebenso da das weisse und gelbe Wiesei, Mmtela Emiineum L. und M. vul'
garU Briss.; auch im Walde von Garcziu.
Um lloch-Paleschkeu kommt vor die durch Vertilgung anderer Mäuse
nützliche Uausspitzmaus, Croddura aranea, wovon Herr Lehrer Neumaun ein
Exemplar todt anf der Chaussee liegen gefimdm hatte.
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Der rothkehlige Tanchw, Co^mbua iqamtrionalü, worde gescliossen am
Kalembasee bei Ossiecki Er. Pr. Stargard, und kommt auch Yor auf dem See
Zagnania bei Or. Podleaa, Kr. Bereut.
Mebrow Exemplare vom Eisvogel, Aleedo kispida L.. vui'don, unter Ge
sträuch fli^nd. am Ufer der Kleinen Ferse bei CKemikau (R. 6 B. Höpner)
jreficliosscn.
Der Ziegenmelker, C'ajn'imulffu« europaemtL.. kommt um Neustadt Westpr. vor.
Ein Exemplar Sfnf.r ßamv\ea. Selileiereule, wurde in diesem Jahre in ITocli-
Palesehken im l'aubenschlafie <;et'ang»ni. wo sie «Iuih'Ii Aussaugen der Kiei- oder
V»'rspeisen der jungen Brut die ganze diesjährige Naeiikommensrhalt /ecslort
hatte. Es war im (Jesiehle und am iiauehe von fatit wei.><sem (ieiieder, also
ein alte« Weiheiien, da.« beim Ausstopfen äusserst fett befunden wurde.
Die Kreuzotter, Vipera Berus Daud., wurde gefaugeu im Eichen -Walde bei
OrlOt Kr. Berent. Ebenso kommt sie vor im Kiefernwaldo von Czemikau, wo
wahrend der Emdte d. J. ein Schnitter, der auf sie trat (nngerciKt soll sie nicht
verwunden!), von ihr gebissen wurde, Oberaus stark in Folge dessen anschwoll
und auch ganz schwarz an der Bissstelle wurde, jedoch nicht dem Gifte er-
legen ist
Ein Krebs, Attaeu» ßuviaHfü, dessen eine, die festsitzende Scheere bis zur
•rh.'iehen iJiuL'e ges] »alten war. kam mir zu aus der Kleinen Ferse und wurde
der Sammlung des Frovinziai-Museums fiberwiesen.
2. Fischotter (und Biber) als Fastenspeise und ihre Jas^d.
Zu der obigen Standortsfauna der Fisehotter komme ein kleiner Ivxi urs. Die
wegen ihrer unter iUm Fischen ang«!richteten A'erlu'erungen. sowie wegen ihres
kastanienbrauu«;n und gesehatzten T^elzes verfolgte Fisehotter gicl)t ausserdem
eiu zartes und schmackliaftes Fleiscii al>. welehes so rosig aussieht, wie Lachs,
(zu etwa 26 Ff. das Pfund im Preise), während die Fösse etwas Eideehsenariigea
luben. Das Wunderbarste ist, dass das Fleisch dieses vierfussigen, lebendige
Junge gebarenden Sängethieres zu den Fastenspeisen gehört. Für die Kirche
ist die Fisehotter also kein Säugethier, sondern ein Fisch. Das macht, weil ihre
bevorzugte Nahrung Fische und Krebse sind, ja, Alles das, was in der Nahe
des Wassers lebt Die Zubereitung des Fleisches ist, wenigstens hier in We8^
preuasen, eine zwiefache, ^tweder wie Hasenl>raten, so dass der Körper mit Speck
gespickt wird, oder wie Sauerbraten zubereitet. Es ist mir im Laufe dieses
Jahres gelungen, einen solchen Braten zu geniessen, und kann ich versichern,
dass an Wohlfresehmack ihm mindestens kein anderer Hi-aten naclistcht.
Die Jagd auf die Fischotter ist eine äuss<;rst seliwioiige. Sonst nur als Hin-
Siedler lebend, wird ihre Einsamkeit durch die F>run.sizeit untiTbroehen. die meist
zu Anfang des Frühlings eintritt. Man kann sieh ilii- nui- unvermuthet nähern.
oder aljer wenn sie auf einen Augenblick die Ma.senspitze heraussteckt, um zu
athmen. So uur trill't ein tüdtlichei* Subuss plötzlich das vorsichtige Thiei-, das
sonst aus Schlauheit selbst die Fallen vermeidet und selbst sofort riecht, ob
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eine meiiflcliliche Hand dieselben bw&hrt hat, das sogar sich das b^nlFendn
Glied selbst abbeisst, wenn etwa eine seiner Pfoten im Eisen dngeklemmt ist
Wie die Fischotter fOr die katholische Kirche nicht als Säugetbier gilt,
so wurde früher auch der Biber unter die Amphibien gerechnet und ebenfalls
an Fasttagen gegessen, xunal er, nach vielfiKdien üeberlieferungen su sehlieesen,
die Läufe unserer FlQsse in zahlrnchstw Menge erfüllte und ungestört auch
an Seen seine kunstlichen Wohnungen baute, bis ihm die häufigen Privilegien
der Pommerellischen Fürsten den Todtenschein ausstellten.
3. Von der Essbarkeit des Schweinij?el8.
Kn'/mcfifii i'uropaeuH L. kommt auch in Westpreuseen vor, wohl in jedem
i^iosscroii IJczirke, wo er an IJriu licrn, häufig auch an uiit Gcstriliu^h besetzton
Gräl)t'ii hauHt und .selbst auf dem Kointeldc gefunden wird, wenn mau die (jarbeii
der Hocken zum Fuder aufstäkt. Dad Volk nimmt au, dass es davon zweierlei
Arten giebt, »olche mit Huudeächuauzen und solche mit Schweiueschnauzen, za-
mal es nur die mit letxteren begabten Thiere sur Speise gebraucht, wiewohl
mir die Art der Zubereitung unbekannt ist, ob er gekocht oder gebraten gegeasen
wh^. Seiner Fettigkeit wegen scheint mir das letztere der Fall zu sein. Die
Fettigkeit des Erinaeeut bringt es mit sich, dass man ihn kocht und im Volke
anwendet gegen eine gewisse Rauheit auf (d. h. in) der Brust, welche man für
sonst mit „kruchlich" oder auch mit einem vom polnischen dera abgeleiteten
Adjectivum ,,derr" oder „dersch" zu bezeichnen pflegt; es ist nur das F<m i .
welchtis die lösende Wirkung hervorbringen soll; in folge dessen es für mich dmi
Anschein hat, da.ss <ler Schweinigel hierfür auch einer kochartigcu Zubereitung
unterworfen wird. Es wäre aufTalleiid. dass das sonst so klar seheiide Volk im
(t<<reMsat7.e /u den (Jelelirten zwei Arten von diesem Thiere kennen will, die
es nacli der Form der Schnauzen unterscheidet, und dass es unter diesen Arten
derjcnifren für die Atzun^r d«'n \'orzu<^ ^iebt, die Schweiueschnauzen liaben
soll. Eiuo Erklärung zu dieser aufl'allcndcn Erscheinung will ich gern in dem
neuesten über die Säugethiere erschienenen Werke üuden, welche das Rttthsel
rielldcht lösen und dem Volke nut seiner auffillligen Beobachtung nicht so
Unrecht geben, ausserd«n aber sur Erweiterung der naturiiistorischen und selbst
der ethnologischen Wissenschaft beitragen wird. Um zu ersehen, welcherlei
Nase das betreffende Exemplar besitzt, muss man es in einen Eimer kalten
Waasers legen, damit es sich aufrollt und ansstreckt. Das mimnlkhe Thier,
welches das Volk Eber nennt, stösst auf die Menschen zu und soll ihnen sogar
nachlaufen oder es gräbt sich mit seinem Rössel in die Erde ein. Carl Voigt
(und Specht) in seinen Silugethieren in Wort und Bild (1883 S. 94) sagt vom
Igel, dass man ihn trotz seines starken Geruches in manchen (iegenden isst, dass
man aber den Männchen doch die weniirer riechenden Weibchen vorziehe. Die
Thatsache der Verspcisung besteht also in dieser meiner Gegend und ausserdem
folgt daraus, dass das weibliche Geschlecht unter den im Volksmunde sogenannten
iSchweinigeln ausser dem unterscheidenden Gerüche noch in der schweiueartigen
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Schiunaenfomi ein weiteres Merkmal snr Untersoheidnng besitst. das bisher
anofa bd Voigt imbeaelitet geblieben ist
4. Lebenskraft eines Katers.
Jui Dorfe Strehlkau besass ein Ehepaar einen Kater. Weil dierjer alicr
l>lötzlich umherzugehen anfing, glaubten sie, er sei toll geworden, und boschluBsen
(lernen Tod. Also eteckton sie ihn in einen Sack, schnfirten diesen zu. banden
einen Stein daran und warfen ihn in*8 Waaser. Am nächsten Morgen aber saaa
der Kater wieder behaglich auf der Ofenbank. Er hatte sieh den Sack entzwei
gebissen, war an*8 Laad geschwommen und stellte sich an seinem altm Platze
wieder ein. Jetst erschlog man ihn nnd vergrub sdnen Körper in der Erde.
Aber am nSchsten Morgen war der Kater wiederum an seiner Steile. Er war
nur betäubt gewesen and hatte sich nach oben gearbeitet. Jetzt schlug man
ihm den Kopf mit einem Beile ab, dor noch auf der Erde sioh bewegt haben
soll, nnd seitdem kam der Kater nicht mehr wieder.
Kai^M als KeneheUlUirer.
Auch Kapaune, d. h. entmannte Hähne, kdnnen zum Fähren der jungen
Kenchel verwandt nnd angelernt werden, wahrscheinlich, da ihnen die Keuchet
von etwa 4 bis 5 Hennen zugetheilt werden, zu dem Zwecke, damit diese desto
eher zum Eierl^n kommen. Am Besten eignen sich dazu solche HiUine, die
schon einiges Alter, schon gekräht nnd neh schon mit Hikhnem abgegeben haben.
Aber ohne besondere Procedur geht das nicht ab. Durch einen Fingerhut voll
Schnaps in den Zustand der Trunkeidicit vorj^ctzt. worden ihnen zunächst die
Federn an der Brust ausgerupft, jedoch nui* leirio. damit kein Fleisch mitkommt,
dann diese lilossgclegte Stelle mit Brennnessel, damit es kitzelt und l»rennt,
ii'ir ItMcht angeschlagen (eine f^charfo Poitsclniiig dnmit würde das nicht zu Wege
luinLa'n!) und ihm dann von einem seines Faches Kundigen, die lockende Olnck-
licnne nachalmicnd, vorgogluckt und schliesslich für die erste Naclit etwa drei
Keuchel (vnlgo auch Kickel genannt) ])r(>lH„'weise l)eigegeben. Am nächsten Morgen
wird ihm wieder vorgegluckt, damit der Kapaun, wenn er Stimme liat, den Lock-
ruf lernt, und kann er ihn wirklich auswendig, so werden ihm die übrigen Keuch-
lein zugetheilt, deren er etwa bis 80 Stfick f&hren kann. Wenn das nichts ver-
schlügt^ 80 wird dieselbe Procedur, namentlich mit der Brennnessel, wiederholt.
Der Schlag mit der Nessel auf die unbefiedert gemachte Bmststelle soll sehr
wahrschemlicfa die Tonfthigkeit des Kapanns hervorbringen oder vwmehren.
a. Aalsage.
üeber den Aal von Toikcmit geht im F]rmlande folgende Sage: Kin ge-
waltiger Aal kam vor die Stadt geschwommen und begehrte, satt gemacht zu
worden. Da er nun aber mit Wurst, Braten und sonst Ali<'rh'i gesättigt wurde,
bekam er grossen Durst. Falls er Nichts zu trinken bekäme, drohte er, den
Hafen anszusanfen. Da brachte man ihm eine Tonne Tolkemiter Bieres. Weil
dies aber so schlecht war, fiel der Aal in Krämpfe und so konnte man ihn an
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die Kette lehren. (Plarrtn- .1. Prcuschoff.) — UuIum- öoustige necki.sclic Aalsagoii
vergl. A. Ticirlifl. l'rciu^sisflie Vexirlaheln in Bt'rl. Hir Anthr., Kthn. uiul
Urgct*cli. SitzimpKltt-riclitc vnni 15. Jamiar IHSl. < ilt iclizriti;; sei noch l»iMncrkt.
da.ss da.s dort crw^lmtc. tVatrliclM' J)ui'' llutst li \va!ir,>^ilu'!ülifli das l)ei Christbur^
an der ('liauss(ie von da nach Altlelde ( Zahnstation) lii'p'ndc Dorf Biidisch sein
wird, dessen Name im Sprüchworte nur verplattet und zusammengezogen ist.
7. Krebssage.
Als d«r liebe (>oti den Krebs geschaffen hatte, fragte er ihn, wo er die
Augen Iiaben wollte. Als er anwortete, da^^s an der hinteren Seito^ 80 ge8üba)i
es. Als ihn der liehe (iott frajrte, wie er sterben wollte, so meinte er im Ver-
trauen auf sein verboii^eiies Leben im Wasser: Wenn mich die MenschiMi fangen,
SO sollen sie mich lebendig iu hoisses Wasser werfen und darin kochen.
8. Westpreassteefae Sagen tob der Ersehafftang der Fische,
a. Eigentlich stand beim lieben Gott fest, dass bei Ei-schaffung der Welt
die Fische auf den B&nmen leben sollten. Doch mochten diese nicht gern anf
diesen Willen eingeben, weil sie der Meinung waren > dass sie alsdann gar zu
leicht von den Menschen herabgeholt und gegriffen werd(;n könnten. Da erlaubte
es ihnen auch der liebe Gott, setzte si-' nach ihrem W'ilhMi in das tiefste Wasser
und ihnen zugleich als Strafe fest, dass sie es sich alsdann gefallen lassen
mi'issten, gefangen, geschnitten, gebraten und gegessen zu weitien. Und also
geschah es. (Anna Treichel.)
h. xVls der liebe (»olt den Fisch <re>chanV'n halte, fiairie er ihn. ob er Küsse
hal)en wollte. Kr verneinte es und wollte sich Heiter auf dem IJauche rorti'O-
wegen. Auf die weitere Frage, wie er steii>en wolle, erwiderte er im (iLniiien
an seine Öchuelligkeit : wenn mich die Menschen lebendiu langen, so .-(dien
sie mir auch lebendig die Schuppen abschrapen, mich lobendig schneiden und
kochen.
c Ans der Tacboler Heide. (Aus der Novelle Cezar Grawinski von
A. Weber.) Unsere alte Muttor sagte jedes Mal beim Fischschuppen: Es ist
den Fischen gans recht, wenn sie gequält werden. Denn als der liebe Gott
den anderen Thioren aus Mitleid mit ihrer Noth eine Waffe gab, dem Igel die
Stacheln, der Kuh die Hörner, da sagten die Fische in ihram Hochmuthe:
,,Wir brauchen keine Waffen: wir sind 80 flink, dass uns Niemand greifen kann.'*
Und darum hat Gott aus Rache sie un^ ircM-eben. tlass wir sie quälen können,
so viel wir wollen. So schloss jedes Mal die Mutter.
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Die Haferweihe am Feste des Heiligen Stephan.
Eine culturhiätorisch-botaQiscli-zoologischo Skizze.
(Voi|etrafBD TOD A. Treicbel in <1<'r 7. Vi-r^ammlung des wcstpraniB. botuiaoli-xoolof. Verein
zu Dt. Krone am 3. Juni 18ö4.)
Das Fest des Heiligeii Stephan Mt auf den S6. Dezember, also anf den
zweiten Weibnachtsfeiertag. An diesem Tage findet, gewdbnlich nach Abbaltong
der Hesse, eme kirchlicbe Wdbe des Hafers statt, Benedictio avenae, natürfidi
nur der Haferfrocht. Allgemein kirchlicher Gebrauch ist jedoch die Haferweihe
iiiohti Sie kommt nur in einigen Diöcogen vor, so auch in den ans nahe
labenden von Culm und von Ermlaud. Aber auch hier wird eine Benedictio
avenae in Teste Hancti Htephani ei*st in dem 1682 von Radziejowski horaus-
gegoilxMien Rituale (II. 4) erwähnt, während die früheren von Kronier und
Rudnicki sie nielit können soUcn. Diese l'ntcrlnirfMi werden bcm<'rkt in einem
mit P. (Preusehül'f, Pfarrer in Tannsoc und Mitglied unseres \ oreins) unter-
zeichneten Aufsätze (Die Hafer- und die Pferdeweihe an den Festen des h. Stephanus
und des h. Antonius, in dem Pustoralblatt für die Diöcesc Ermlaud. 1877. J. G.
IX. No. 3. S. 845), eine Arbeit, welche ich öfters werde citiren (P.) müssen.
Dagegen sagt Bischof Kromer in der Vorrede zur Anerbe des Brmlttndiscben
Breviers von 1581 (nach Dr. Kr&ger: der kirchl. Ritus in Prenssen während
der Herrschaft des D. 0. in Zs. f. Gesch. nnd Alterth. Erml. Braunsberg, 1866.
Bd. ni., S. 694 ff.), dass es ihm und seinem Kapitel gut geschienen habe, nicht
das romische Brevier einsuflihren, sondern nsitata in hac nostra dioeoeei supra
treecntos annos et CX quo condita est Breviaria rotinerc. Die Kronior'schc
Ausgabe ist aber wesentlich der des Deutschen Ordens gleich und wie diese
dominikanisch. Die alten Feiertage des Ordens sind auch Feiertage in beiden
Bisthuraern Pomesanien und Saudand. Aber in der T/iste des Ordens stehen
ancii PY'iertage ..naeli des Landes Gewohnheit'' und so wurde unter Anderem der
Tag Stejihani wohl in Pomesanien, aber nieht in Samland als Feiertag begangen.
Die.sen Widerspruch beider Meinungen bezüglich Kronicr's vermag ich
nicht zu losen. Soweit aber die nicht bloss in den liturgischen Büchern
(PontiHcale, Missale und Rituale Komauum) aufgenommenen, sondern auch nach
dem AusdehnuDgs-Drange der Gläubigen und der Willfährigkeit der kirchlichen
Vorgeeetsten vervielfiUtigten Benedictionon in den kirchlich autorishrten Diöcesan«
Ritualien aufgenommen sind, können sie als zulässig angesehen werden, auch
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als empfehlonswerfch, insofern sie im rechten Sinne Terlangt und \u bloss kir« h
lieber Absicht vorgenommen werden, obsohon aoseheinend fasfc aasschliesslich
aof zeitlichen Sogen hinsielend.
Vielleicht hilft zur Lösung des Wiilers|>ni( 1h>s, was mir Herr Pfarrer
(';irolu8 schreilit. Bischof Kroiiicr licliii^lt zw.ir das crmlainiische Brevier i)ci :
alicr 17 Jahre iiacli sriiiciii Tode wiirilc lias i oiiiisrhe IJrevier auch im Knnlandc
ciiigctTilirt . und zwar vom Hischol'c Kiuinicki am 24. DczeiulM'r IGU*). C. be-
zwciltdt. (iass in der Diöcese Samland das Fest des Hl. Stephanus nicht bc-
gaugen tiei. it$t dazu geschichtlich zu berichteu, dasä der päbslliche Legat
Wilhelm von Modena im Jahre 1243 in dem vom lUtterorden eroberten
Preussenlande diese Tier Diöcesen einrichtete nnd genau umgrenzte: Culm,
Ermland, Pomesanien, Samland. Vorher hatte aber Papst Gregor IX. (regierte
von 1327 bis 1241) -eine Festordnnng für die ganso Kirche erlassen. Es ist
daher mit Sicherheit nnxunehmen, dass diese neue Festordnnng auch in diesen
neuen Diöecseu eingeführt wnrde. In dei>8ell)en ist, wie später berichtet, das
Fest des Hl. Stei»hanu.s genannt nnd anch das Fest des III. Johannes. Es waren
also in Weihnachten (h-ei Feiertage, am 35., 26. nnd 27. Dezember. Im Jahre
1642 (am 13. ^^eptbr.) iiat Papst Urban VI II. eine neue Festordnung für den
jranzen flrdkreis angeordnet, in Aselcher ausserdem noch Innocentium, d. h. das
Fe.^t der unschuldigen Kinder, für den 2>^. Dezembei- genannt winl. Es gab
nun also vier Weihnaeht.-^-i'iMei tag«'. Es ist kaum anzuneinnen. dass in der
l)iöc<'se Sandaiid die päpstliclieii \'ei-ordnungen von (iregor IX. und Urlian VI J J
ignorirt worden seien. IMe letzten Fesiordnungen sind weiter vom Fujiste
Clemens XIV. vom 17. Septbr. 1774 und Pius VI. vom 19. April 1788. In
der letzteren wurden die Feste Johannis nnd Innocentium wieder aufgehoben,
äamland nnd Ermland, ursprünglich also zwei verschiedene Diflcesen, wurden
erst im 17. Jahrhunderte beide verdn^
Nachdem ich die ans einzelnen Ortschaften unserer Provinz mir zu Ohren
gekommenen Thatsachen iiber das Wo nnd Wie ihres Vorkommens nebst den
Aussuhreiti ngen. sowie das einschlägige Formular und den daran sich anhaftenden
Volksglauben hergegeben, wird es einer Untersiielning dariiber gelten, weshalb
HalVr an dieseui Feste geweiht wird, welcher Zusanmi<*nhang zwisehen jenem
Feste nnd dieser Weihe besteht und wie Beides im Heiden- und im Christen-
thnnie zum Dienst*' Eines Gottes sich hatte vereitiigen können. Damit heidnischer
Intlnim 7mv Wahrheit des Christenglauliens liinidierhM'te. ward ja scdbst die
nralte Doiiarseiclie. an welche Wirifried die Axt legte, weise Itenutzt. um auä
ihrem Ilidzt; eine Kirciie zu Ehren des Apostels Petrus zu zimmern.
Aus Wcstpreussen stehen mir folgende Angaben über die ilarerweihe zu Gebote.
Sie findet in Gorrenczin, Kr. Cartbaus, gemäss dem Didcesan-Bitns nach
beendeter Andacht statt (Pfr. Zygmanowski).
In See fei d, Kr. Carthans, wird der Hafer in Schnnpfifichem gebracht
und nach der Weihe sufliewahrt, um ihn mit dem übrigen Saatgut zu vermengen.
(Plr. Winter).
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Id WiBchin, Kr. Bereut^ wurde das zu weihende Quantum Hafer meist
von bäuerlichen Besitson und in einem Tasohentache nur Weihe gebracht.
Grössere Besitzer (s. g. Herren) bringen aber selbst einen ganzen Sack voll
zur Kirche, ^ie ich's vom verstorbenen Rittergutsbesitzer v. Narzyraski hörte.
Jedenfalls wurde dies grosse Quantum zur ersten Aussaat genomuien.
Jn Alt-Kischau, Kr. Berent, wird vom gowoihton Hafer geiimiiincii, auch
verstreuter aufgesammelt, um ihn gegen Krankheiten zu gebrautiheii; er wird
z. B. auf die Leber gelegt. Amli liiidet die Weihe statt in der Filia dazu, in
A It-Pal eschken , wo man den Hafer im Ta.sehentuehe oflerirt.
in Uöziek, Kr. l'r. Stargard, wird der ilafer in kleinen Quantitäten im
Tacho zur Weihe gebracht und nachher in den drei durchgehenden Hanpt»
richtungen gelnraucht, erstlich xnm Futter Ar alle Thiere, besonders Pferde,
am gleichen Tage, zweitens zur ersten Aussaat im Frühling und drittens auf-
bewahrt zum Heilmittel f&r Thiere. (Pfr. t. Kr^cki).
Um Schlochan kamen früher (Pfr. Roock) ganze Säcke toU Hafer
zur Weihe.
Aus Ostpreusseu liegen mir folgende Angaben vor.
Um Piauten bei Lichtenau in Ostpreussen findet nach Pfarrer Carolus
die Haferweihe in allen Kirchen der Gegend statt, und zwar nach dem Hoch-
amte. Die kleinen iSäekclien. wf»rin der Hafer ist, werden um die Communinns-
bank gelegt und sehen sehr saultor und niedlieli aus. Nach dem Glauben der
Leute wird deshalb Hafer geweiht, weil Christus in einpin Stalle in der Um-
gebung von Tiiieren gel>oren und in eine l\rij»i>e gelegt wurde; de.slialb wird
ihnen auch in die Krippe geweihter Hafer hineingelegt; am ersten Feiertage
wii*d dcü Menschen eine Freude liereitet, am zweiten den Thiereu.
Um Christbarg bringen die Betreffenden (nach Apotheker Ludwig)
äohaalen mit Haferkömern zur Kirche und stellen sie vor dem Hochaltare hin.
Die vorgeschriebene Weihe wird dann vor der Messe vom Pfarrer vollzogen.
Landbewohner thun es vornehmlich deshalb, damit ihnen bei der Saat auf dem
Haferfelde keine Diesteln wachsen; dann aber auch, dass ihnen die damit ge-
fütterten Pferde gesund bleiben. Eine besondere Pferdeweihe ist dort nicht bekannt.
Es ist klar, dass in ganz grossen Städten (Danzig) die Haferweihe bezüglich
des Gegenstandes ganz fortfallen wii-d. Anders ist es in den kleineren Land-
städtchen, wo 08 landbebauende Ackerbürger gicbt. In Neustadt ist sie jetzt
weniger bekannt. Aehnlieh aber, wie in grrlsseren Städten, da es gerade an
Hafer mangelt, ist es ITir einsam gelegene (iegenden. Aber auch iiier iiat die
Feststellung des Negativen seinen Wei tli. So schreibt mir Pfarrer v. Gol cbieM'ski
aus Putziger Heisternest, dass dort durchaus kein Hafer gewiMht werde,
weil dort Pferde nicht voihanden und also Hafer fast ganz unbekannt sei,
liöclisteus vom Festlande her gekauft und zur Giütze verstampl'l werde. Es
herrscht hier auf der Halbinsel Heia ein ganz abnormer Zustand und will ich
als Beweis bezikglich dos Pferdemangels zweier Thatsachen Erwtthnnng thun.
Als ich früher dnmal dio Halbinsel befuhr, musstß ich in Heia insofern einen
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förmlichen Einzug halten, al^ namentlich die Jugend ziiriammen lief, um das
iteltene Wtind(M' von 2wei Pferden anzustaunen. Kreil ich werden in der Jetzt*
zeit die Rflsm der versi'hiedonen Behörden darin etwa? geändert haben. Das
einzi^re Plcrd auf der Halbinsel besass vor Zeiten der Strandaur^ehcr nnd al?
diese.s ciiiiual zur uiilitäriHcheu Pferdesehan iiacli Neustadt ijcstcilt werden
musste. meinte der Voipt von Heia, ein Zwitterding zwischen Stadt und Dorf,
man werde es doch wolii kaum gebrauchen können, weil es nur Fische frä.-^.se.
Es kommen auch Ausartungen bei der Ila^rweihc vor; ob iudes.s noch
in der Provins Preussou selbst, ist fraglich. Dagegen erfuhr ich^ das» in
Schlesien frfiher der Geistliche am Stephanstage mit Erbsen beworfen wurde,
jedenfiüls zum Zeichen der Steinigung des Märtyrers. In der Zeit, dass der
Oeisiliche durch die Eürche ging, nahm man die in der Tasche zur Kirche
miligebrachten Erbsen heraus und warf damit Wdl die vielen einseinen Mengen
oftmals einige Scheffel ei^ben, Hess der Oeistliohe sie hernach zu eigenem
Gewinne auflesoa. So nach Pfiurrer Budolf (f) durch Organist Wroblowski.
Diese Unsitte scheint mir umsotnohr vom Volke gemacht, al.*? es sich um Erbsen
iiandelt und die.sc ausserdem hernach in der Kirche liegen bleiben. — In
<'iniL''on Kirchni Cujavicns pflegt es vorzukommen, dass man vom Chore
herab auf die Kalilkojife und selbst auf den die Rirche lietretenden Geist-
lichen mit un<rt'WiMht<Mu Hafer wirft (Zyi^manowsk i Sr.). und hilft es Nichts,
dass der Gristliflin von iUw Kanzel herab geg<»n diiscu Abusus losdonnort
IJemerkcnswcrth ist das Hineinziehen von tLahlkopfen als Zielpunkte des Wurfes.
Aehulich berichtot Pfarrer Zygmanowski aus dem Poscnscbcu (Cbelucc,
Ostrowo), dass am Stephaustage in der Messe nach dem Credo diä Predigt,
dann der Schluss der Messe, daranf die Weihe des Hafers folge* mit wdcbem
der Geistliclie beim Ausgange beworfen wurde. — Aohnlich berichtet P. in
seiner Arbeit von der gleichen Sitte aus manchen (polnischen) Gegend^, dass
sich das junge Volk in der Kirche mit Hafer wirft. Auch kennt er das Nach-
werfen hinter dem füngirenden (reistlichen und raeint ebenfalls, dass, ist einer^
seits offenbar auch jenes Werfen ein grober Unfug, die Deutung desselben als
Steinigung dfs III. Stephan geradezu abgeschmackt Sei. K> ist ilas X'olk,
welches diese Unsitte sich geschaffen hat, wie auch wohl aus den Kahlköpfen
SU entnehmen.
Wie 1*. gut anmerkt, erinnert dieser JJrauch wohl an den (Jlauben. dass
das Haferwerfen (Jliiek bringe, wie denn aul' jiidisch(Mi Hochzeiten in l*olen
die (jiidte, sobald der Kabbiner den Segen filier das Paar gesprochen hat, die
Neuvermählten mit Hafer liewerfen. Ihre Worte sind: l'cru urphu, seid fruchtbar
und mehret Euch! (Ycrgl. Bodenscbats: Kirchl. Verf. d. Juden. Thl. IV. Kap. 4.
§ 14.) So wird der Hafer aber als Symbol der Fruchtbarkeit gefasst, wie es
auch nur den Wunsch nach kfinftiger Fruchtbarkeit symbolisiren soll, wenn in
der Altmark die sur Trauung gehende Braut Gotreidekdmer in ihre Schuhe legt«
Eine solche Ausschreitung soll früher (vor etwa 25 Jahren) noch für ganz
Westprensscu bestanden haben, ist aber als Unsitte aasgerottet und in Ver*
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ge0B«kbeit genthen. Der jugendliche Uebermath hatte nämlich das Werfen
des Hafers in die während der Dunkelheit abgehaltene Frühmesse am ersten (7)
Weihnachtsfeiertage Terlegt und daau auch andere Getreidoarten, wie Erbsen,
ja sogar Kartoffeln benutzt, um «io vom OrnreUhore der Kirche aus über die
andächtige Menge ofl in recht fühlbarer Form hcrabströmen zu lassen. So war's
vor 25 Jahren noch in Mroczno. Kreis Löbau. (rtr. Winter.)
Auch in Pchlochau wjiidi- nach vollzoprener Weihe in die offenstehenden
.Sack«' liiiHMnireirritl« n und mit der Frucht auf den Geistlichen geworfen, welchem
das Geworl'en«' alsdann irehorte.
in Verhinduntr damit steht l'oljrende Sitte. Frülier hatten die Plerdeknechte
ausser ihrem Lohne noch eine meist in Halrr bestehenilc Beisaal und das be-
trefi'cudo Land dazu, dessen Krdruäch ganz ihr Eigenthum war. Weil früher
um oder in der Gegend, woher es mir geschildert, der Wechsel d&p Losleute
zu Neigahr stattfimd, so war vorher der Stephanstag noch gans ihr eigener
Fest- und Krholungstag, an welchem er kaum einmal in den Stall png, um
nach den Pferden zu sehen, sowie andererseits an jenem Tage auch sein Hafer
gieweibt wurde, den er, ob er an der alten Stelle blieb oder von da fortzog,
mit in die frisehc Aussaat nahm, dandt der neue ITafer desto besser freriethc.
Es war dies Sitte in einiiren iiuhdsclien Gegenden Westprcus.sons und lautete
das kennzeichnende Sj)rüeiiw ort : Na swi^ty Szczejian czeladnik sobie pan, d. h.
am Hl. Stephan ist dei- Dienst lioie sein eiL'enor Herr. Da die DaferwiMhe auch
hierln'i Voraussetzunu' ist. kann dies (Jaii'/.e (hxdi niciit als l']rklarunj; gdasst
werden. Neu wäre fjmadt* »iie \'ernauhiädäigung der Tierde au Uiescu Tage.
(So nach Pfarrer v. TrQtowrki.)
Ueher die Hat'erweihe ist ausser der heregtcn Arbeit von 1*. über unsere
Provinz Folgendes in zwei Aufsätzen geschrieben worden.
Im Preuss. Yolkskalender (N. P. Pr. 61. 1848. VI. S. 214. No. 22) steht
unterm 26. Dezember (Stephan):
Am zwdten Weihnachtsfeiertage wird die Haforweihe in den katholisch«!
Kirchen vorgenommen. Der Priester besprengt den dargebrachten Hafer mit
Weihwasser, räuchert (dies ist falsch!) und betet über ihm und s^et ihn
endlich. Dieser Hafer wird in kleinen Portionen unter anderes Getreide gemischt
und dadurch Misswachs, Unkraut n. s. w. verhütet. (Ermland.)
Dr. Töppcn (Aberglauben aus Masuren, Danzig 1867, 8. 44. Anm.)
giebt da.s Foli!:endc an:
Das IV'rsonal. weh-hrs dit> Venuittelun^ zwischen der seliwaciien Mennch-
heit und den dunkeln Maciiten liesorut, bei den alten l'ru/zi die Waidi-lottcn
(WaiUeler). Si'-Mmten und ZaulM-n'r (Zantler). sind schon von Lucas David und
den beiden Mi-lletius im D». .laliriiundert In-th-nd ^'zeichnet. Durch alle .lahr-
liunderte hat sich ihr (lescldeeht erneuert. Um 17f>6 war das Vensegnen nacli
Pisanski (Ceberbleibsel des Heidenthums u. s. w. No. 24, § 12) bei den
Laudienten hin und wieder, wo nicht offenbar, so doch heimlich in Uebung.
Auch gegenwärtig giebt es solche Leute, auf welche man hindeutet mit der
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oupbemistisclieD Wendwig: „Er Tereteht mehr, als Brodessen". Das Versegnen
ist eine uralte heidnische Sitte, wie denn auch eiims der uns erhaltenen aller«
ältesten Denkmäler der deutschen Sprache ein heidnischer Segenssproch ist.
Diese Sitte wurde von der Kirche in ziemlich starkem Umfange gelitten. So
war nnoli einer Baseler Üeberlioferung aus dorn 14. Jahrhundort (in Haupt 's
Zeitsolirilt f. D. Alterthuni. V. 576) damals von dn- <j:('meinen Cliristonlioit ;in-
p:ononiuieu u. A. dor Palinouscgen, verworfon uimi ii. A. der Pferdese^cn.
Noch jetzt giclttö im ?]rnilanflo Hafer-, .loiiaiinistnuik-, Palmen-, Kraut- und
aiidore Sogen, welche viel dazu beitragen, alten Aberglauben zu erhalten. Vergl.
A olkskalender No. 22, 23, 58, 224 in N. Pr. Pr. Bl. 1848. Bd. U. S. 220.
Das Versegnen ist ein Hanptmittel gegen alle Erankbeiteii. Bin Ant ist
den Masaren ein dorchans unnOthiger Mensch, dor nur nach ihrem Oelde trachtet.
Ihre Aasreden bei Vorhaltungen von Vei-säuninissen dieaerhalb lauten Überein-
stimmend: da and dort hat er anch nicht helfen können. Ibncbe meinen anch
die Hfilfeleistnngen der Aente seieDy wie der Blitxableiter, Eingrifie in die
Rechte Gottes. (Soldau.) Also: Fatalismus!
Die Weihformulare sind sn finden im Ditfoesan-Ritaale and lautet die be*
ti-effende Stelle also:
V. Adjutorium nostrum in nomine Domini. R. Qui !( < it eoelum et terram.
V. Domino oxaudi orationeni m^am. R. Et clamor meus ad tc veniat. Y. Dominus
vobiscuni. K. Et cum spiritu tue.
Oremus»
Domine Dens omnipotens, creator coeti et terrae, Rex regum et Dominus
dominantium, exaudi nos famulos tuos damantes et orantes ad te, qui omnia de
nihilo creasti, et hoc pabulum cum caeteris creaturis ad nsum animalium et ad
eorum nutrimentum feeinti, (juae (luidem animalia in adjatorium et sustentationem
hominum creasti: quiquo hodiema die ])rtitioiiem sanoti Stephaoi Protomartjrrb
adimplesti: to humiliter doprecamur, ut hanc creaturam avenae, quam ad usus
animalium et sanitatem oonini feeisti. per invocationem sancti nomiuis tui et
intcrcossionem Hoatae Mariae somper Virginia geuitricis tuae, et per morita
beati Stepliaiii Protomartyris tui, cujus festum liodie recolimus et por prtH'es
omnium Sanctorum bene f dicero et saneti f ficare digneris, ut animalia. (|uae
ex ca gustaveriut, sanitaUnn iniegraliter reeipiant, per tc Jesu Christo, cujus solo
verbo omnia restaurantur, Salvator muudi, Hex aeternae gloriae. Qui in Triuitate
perfecta cum Patre et sancto Spiritu vivis et regnas, per omnia saecula saeca-
lorom« Amen.
Oremns.
Deus, ([ui tcuiporibus Eliae Prophetae coclum a nubibus rostriugendo clau«
sisti et rursam aperiendo te miralnlem ostendistt: exaudi preces plebis tuae
per Unigenitum tuum, quem oonsubstantialem et coaequalem tibi in Divinitate
credimus, et per Spiritum sanctum Paraclitum, quem ab utroque procedere
confitemur, et per merita Beatissimi Protomartyris Stephani, ctgus hodie festum
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178 _
celebramiu, nt beno f dicas et sancti f fices hanc avenam, nt qnaecauqiie ani>
malia ex ea gostaverint, adyatorinm aaaitatis et mcolumitatia racipiant pesr te
Domine sanote Pater, qni onm Filio et Spiritn saneto vivia et regnas, per omnia
saecula saeculorum. Amen.
Et Bonodictio Dei Pa f tris omnipotentis, et Fi f Iii, et Spiritus f sancti
desceudat super hanc creaturam avenae. R. Amen.
Im Weihibrumlare heiHBt es also im Grossen, der allgütigc Gott niöj^e über
den in die Kirclie irebrachten Haler einen solchen Segen ausgiessen, damit der
Hafer den Menschen zum Nutzen sein möge, und damit <lie Thiere, di«- ihn
geniesscn werden, die Gesundheit behalten und vor allem Schudon und üugiiick
bewahrt werden mögen.
Um dieses beten auch die Gläubigen, wenn sie den Hafer den Thicnui
daireichen, Torangsweise den Pferden und haben dabei etwa folgende Meinung.
Am ersten Weihnachtafeiertage wird den Mensohen Freude bereitet durch Dar-
rnchnng von Geschenken und daf&r sollen am «weiten Feiertage, snmal Christus
in einem Stall in der Umgebung von Thieren geboren wurde, auch die Thier«
durch Hafer erfreut werden, namentlich di<genigen, welche ihrerseits wieder den
Menschen zum Nutzen gereichen. Kä ist allordings richtig, dass ans gewissor
Mitfireude zur Festzeit thatsäehlich den Thieren besseres Futter gereicht wird;
aber es beschränkt sich das nicht bloss auf Weihnachten allein. Also lässt sich
solche Erklärung sehr gut zurechtlegen und im Munde des Volkes aidiören,
kann aber nicht die richtige sein, weil sie dtncli Nichts in fi-rdierer Zeit begründet
wird. Wollte man ferner mehr theologisch auf die Weilinaciitsfeier als solclie
hinweisen (I*.) und sagen, (be Kirche weihe den i^lafer, um durcli diese liene-
(bction ilen durch Christum auf die Ertlo gel»rachtcn Erlosungssogen aucli den
mit dem Menschen iu so naher Beziehung stehenden ilausthieren zuzuwitndcn,
und habe dieselbe deshalb auf den zweiten Feiertag verlegt, so bieten zu dieser
Annahme die Terachiedoiett Weibformnlai'e nicht den geringsten Anhaltspunkt,
da in keinem derselben auf die Geburt Christi, wohl aber in dem jetaigen
Bitaale, wie wir sehen, auf den Hl. Stephanus ansdrücklich und namentlich
Bezog genommen wird. Auch wäre alsdann, wie P. richtig bemerkt, ja gar nicht
einsusehen, warum diese Segenszuwendung denn nicht in der ganzen Kirche
Qblicli sein solle, was doch thatsäehlich nicht der Fall ist.
Neben einem Geburtstage (2Ö. Xli ), welcher die ganze Welt ergreift und
erfreut, ist gesetzt ein Todestag, an welchem der erste Blutzeuge sein Loben
gelassen; die allgemeine Freude wird unterbrochen durch die Erinnerung an
den blutigen und gi'ausamen Steinigungstod des III. Stephan, der da sagte:
Video coelos apertos! Die Steinigung, im mosaisclien (Jesetze festgesetzt lur
mehrere ausdrücklich genannte Veibrcciien. besonders tlieokratisclier Art, kommt
aber auch, wie fast in diesem Falle, als eine Art Lynchjustiz vor. Die Kirche
aber thut nichts ohne tieferen Grund und daher ist solch' ein Zusammenti'cfl'en
zwischen Stephanstag und Haferweihe sicherlidi nicht zufällig, sondern beides
muBs in näherem Znsamnienhange stehen, wenn auch die Weihgebete selbst über
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desseo Grand keine Andentoog machen. Es wird im Rituale im aUgemeinen nur
von Tbieren (aniraalia) gf»sprochen: aber, da der benedioirte Hafer, wie an den
Beispielen zu ersehen, in den wenigsten Fällen zur ersten Aussaat, in den meisten
jedoch und deni Rituale gemäss als Thierlulter in'h Auge gefasst wir<l, so ialU
es nieht schwer, liir die heul ige Zeit liei uns da-^ Pferd als dasjenige Thier zu
finden, welelieni der Haler. oi)sehun in gemessenen i'ort ioiwii. immerhin rd^ \ nr-
/.i'igliehstes Füller lieslimml ist. /u »lesseii Nutzen i r ;i1mi aiirli 'j't weilii weiden
luuss. Natdi V. werdtui die l'lei-d»' als s<dehe auch in der ;ilifii hol .'n/.oljtM'iiscIieu
Agende erwalint (8. „Segne, o Herr. diesfMi er.-;ejKiiieneu llalt r, damit er
lur die Pferde ein heilsames Mittel werde!'*), wiewohl andere Thierc
daneben Torkommcn.
Warum nahm man die Haforweihe gerade am Stephanstage vor?
Bs erscheint hier durchaus als nöthig, auf die geschichtliche Sntwickelung def:
Stephanstages zurückzugehen, obschon die Hergäbe derselben lur den oraten
Augenblick zu weit abgelogen erschein«) möchte. Wie es mit der Recipirang
dieses Tages und seiner Verbindung mit der Haferweihe in unserer Provinz ge-
wesen sei. das haben wir schon zum Anfange unserer Arbeit in Betracht gezogen.
A nn Steplwtnus ist bekannt, dass er. als Gehilfe im Predigtamte (Diaeon)
▼Om Volke gewählt und von »len A|tnsii ln eingeweiht, in Jerusalem, der Haupt-
stadt des zerstreuten A f.lkes der .Inden und dem Mittelpunkte des ge.ianuiiteii
.ludenthums in seinen gelcln testen KaMiinern. l»eriihnue>teu (ies«'t/eslehrern un<l
heftigsten Kiferern fiir die Sat/.nimen der \ äter. in der Sehule Christuni lau;
als den Messias predigte und vor dem Hohenratlie es otVen aussjiraeh. dass
der Ceremoniendieust des Tempels einer geistigen Anbcitung weicheu müsse.
Im wdthenden Tumulte stürzten die Juden sich auf ihn, schleppten ihn ohne
weiteres Verhör zur Stadt hinaus und fiberschfittoten ihn mit einem Hagel von
Steinen. Unter den fli^nden Steinen war der Tod, der von unberechenbarem
Einflüsse war auf den gänzlichen Bruch zwischen Ghristenthum und Judenthum,
swwie auf die Entwickelung der Kirche durch die Zerstreuung der verfolgten
Gläubigen in alle Jjande und durch ihr Predigen des wahi*en Wortes des Lebens.
Das war wahrscheinlich noch za Ende desselben .lahres. in welcliem der Heiland
hinweggenommen wurde. Stephanus ward denn auch in der < liristlicheu Kirche von
jeher hoehgepriesen und wenigst«>ns vom vitTtcn Jahrhunderte an durch ein
eigenes Fest geleiert und dies als le.-tum eoneomitans mit Weihnachten verbunden.
Nach Wetzer A" Welle ( Kireherdexicon. Freil)urg i. Hr. 1S.')4. Bd. XI. S. H'2X.
Kollmann.) ist der Ursprung dieser \'erbindung in der morgenländischen
Kirche zu siiehen. da schon (iregor von Nyssa (f ca. 'MH\) diese Verbindung
in seinen llomilieri an einer Stelle motivirt. die zugleich zu einem Sehlusse. auf
die Genesis des Festes berechtigt, und da Eusebius v. Emisa und Juhannep
Chrysostomus Reden auf die Festfeier hinterlassen haben.
Im Bereiche der lateinischen Kirche wird das Andenken an den Erstlings*
mttrtjrer zuerst in Ancona seit 425 durch eine locale Feier begangen (nach
Wetz er & Welte L l. XI. 8. 361. Kraus.), in Ancona deshalb, weil (nach
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AngiistiBiiB de civitate dei. XXII. 8., resp. wsrm,' 323. al, 32. de div.) eüi
Scbilfer ans Italien , bereits zu Jerasalem getauft, mit mehreren heimUchen
Freunden des OhristentlittiDB der Steinigung zugesehen und einen am Ellenbogen
abprallenden Stein angehoben, zum Andenken nach der Heimath mitgenommen
und auf Befehl höherer Eingebung dort liinterlegt habe.
Allgemei nei c Vorl)reitunij: fand das Fest allmählich in Folge der Auf-
findung der dur(*li den ji'idiseiieii Lehrer üamaliel nahe bei Jenualeiu begrabenen
Gebeine des Heiligen duri li ilie N ision eines Priesters Lucian und ihre Ueber-
fiihrung in die Sionkirche zu dein.-^alom im Jahre 41ö. Meist aus einer Kede
des Hischofs Faustus rd>er die Krtolge seiner Verehrung kann man seldiessen.
das» das Andenken an Stej)lianniii bereits damals festlidi und teicrlieli /u liegelien
angefangen wurde. Aueh in Afrika (Tzala l)ei Utiru und Ilijijio. wnlün dien-
falls ILoliquien kamiui) wurde eine «"ntsjjreeiiende Festfeier angeordnet. Krwaiiot
wird sie auelt im alten Calcndarium von Cartbago, sowie selbst im Gothischen
Missale, femer in den Statuten Ghrodcgang's vom Jahre 762, im Festcyclus
der Aachener Synode von 809 und in den Gapitnlarien des Baseler Bischofs
Hetto von 822. (So nach Harzohl und Schneller: Litnrg. IV. S. 175.)
In Deutschland verordnen die Statuten des Hl. Boni&cius und das Concil
▼on Mainz 813 eine iriwU^ige Weihnachtsfeier und die römischen Sacramentarien
enthalten diese Feste (Weihnachten, Stcjdianus, Johannes und unschuldige Kinder)
schon in Verbindung nüt einander. Der Hl. Bernhard sieht in diesen Festen alle
Heiligen zusannnen gestellt nach den (iattungen eingethcilt in solche mit
Willen und Thal, allein mit Willen, mit Tliat allein, und der Hl. Bischof Ful-
gentiuä spricht bereits vcm ihm in einer l'aralhde.
Der Heilige nun. weh iiem dieser Tag gewicht ist, galt und gilt, noch heute
in manchen deiUsclieu (iegendcn als Patron der l'l'crde, d. Ii. er nnige Fiirbitter
sein am Tliroru' (iottes, dass das Fferd. dieses vorzügliche (icscliopf (Jottcs.
vor Unglück und Kranklicit bewahrt werde. Er soll (1*.) auch mit dem J*ferdu ab-
gebildet (?) worden sein. Er muss also auch für dessen Futter sorgen. Sein Fest
ist das Siteste, was in den Mart} rologieen und alten Kalendern angegeben ist.
Sein Tag heisst der grosse Pferdstag, an welchem man vom Schmiede den
Pferden zur Ader Hess, was vielleicht auf die stellvertretenden Rossopfer der
Vorzeit anspielt, damit sie das ganze Jahr über gesund bleiben (vergL Wolfg.
Menzel: Christi. Symbolik s. b. v.). Das Blut pflegte man (nach Nork: Fest-
kalender S. 778) als bewährtes Heilmittel gegen Krankheiten aufzubewahren.
P. will ebenfalls atis unserer Provinz vor Jahren von dem Glauben, dass am
Stephanstage den Pferden zur Ader zu lassen gut sei, unter dem ermländischen
Landvolke gehört haben und giebt ihn nicht miiuler für die (iegcnd von Culm
an. Um Piauten in Ostpreussen ist die Sitte des Aderlassens nicht voi handen.
Andere Orte citirt Mannliardt: liaumcultus S. 402, Ehemals iiieil nach Nork
in eiidgen Gegenden der Clerus wirklich eine solenne Weihmessc al» um ße-
scheeruug einer gesegneten Hafererndtc. Derselbe erwähnt auch, das.s man den
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Pferden gewöhnlich das aur heutigen Feste geweihte Heu zum Futter bringe,
wovon mir sonst nichts bekannt wurde.
Nach einer culturhistorischcn Skizze: Die vier Weihnachtsf^nertage (in AUg.
F. Zeitung von Dr. ßodin. Stutt^^art 1876, No. 10) wussto das Landvolk in
Schweden nocli im vnri^f^u Jahrhunderte „zu singen und- su sagen*' von dem
berittonon Heili^'en (Stcplianus), wio er mit Sonnenaufgang ausreitet und nein«
Reise mit ilirem Laule Uureli alle Provinzen des ganzen Landes maeht. Mann-
iiardt kennt <len Braucli noch aus der Jetztzeit. „Darum ist er denn auch ',
lieisst es dort weiter, „der J'a(ron der Pferde geworden; an seinem Tage,
dem groSi!en Pferdstage, gcijfilicii sie: an ilnn niuss man sie reiten, jdlegen,
putzen, kuriren.** iJie l>;iuernbursclie machen es ihm nach, indem »ie als
Stcffansmän (Steffansleutc) von Dorf zu Dorf reiten, ein gewiäscä Volkslied, die
StaSansvisa, singend, und indem sie den Pferden erneuerte Streu^ besseres Fattor
und vor Unglfick bewahrende Trftnke geben. Es hat sich daraus sogar die
Geschichte eines einheimischen Heilige geformt, der nach der Staffansvisa
sein Lebelang ein Stallknecht war. Auch, ist in 8i*hweden an diesem Tage ein
Wettfahren aus der Kirche gebrftuchlich, indem der nierst nach Hanse Kommende
auch die Ernte des Jahres zuerst einzubringen hofft. (Geyer: Geschichte
Schwedens I. 298.).
Im Ilohenlohischen findet am Stephanstage nach uraltem Brauelie der
allbekannte Ausritt statt: alle Knechte bekommen von iliien Herren Erlaubnis»
zum Ritt und ziehen truppweise in die benachltarlen Ortschaften, wo w.-ickfr
gezecht wird. (l>irlii>ger 11. 12. 23). Auch zu Backnang in Schwaben reitet uiau
die rierde aus. nmglichst schnell, um sie vor Hexen zu schützen.
.■\ cimlich aucli nach Mannhardt in England unii Esthland. Aehnlieh
kommen die jungen Jiui'schc um Krempe (Holstein) in der Sit üiiusnacht (Peei*-
destcflen) in die Häuser zum Putzen der Pfordo und reiten auf ihnen in der
Hansflur umher, bis sie bewirthet werden. Aehnlieh war's zn gleicher Zeit
um Flensburg im Dorfe WaUsbfiU mit dem Wettrennen der Banembnrschen
nach einem Wirthshause: der Erstgekonunene wurde als Steffen (Ehrenname!)
bewirthet. Sonst ist Stephan (nach Oberm&ller: KeH. D. W. B. IL 724) ein
alter Spottname. Denn steaiain, stea&g bedeutet stdf, eigensinnig, langaam,
So kommt auch die Bedensart: Er i.^t Bteif, wie ein Bock! vor, wie ähnlich das
Wort Stiefvater von steaf, unnütz. Ein Mehrercs giebt noch Frh. von Heins-
berg-Düringsfold (Da.s festliche Jahr) an: damit das Vieh gedeihe, stellt mau
liei (Jöftingen das Futter in der Weihnacht hinaus in's Freie, und will ein
Knecht bei Camern immer gesunde und lette Pferde haben, sn nimmt er ein
Bündchen Heu, geht damit um MittiMiiaciit der Christnacht dreimal um die
Ivirciie und giebt n:i(ddier das Heu den Pleiden zu fres.sen. Dasselbe glaubt nmn
im iMiinsterlande dadurch erreichen zu können, dass mau aui Stephaustage
(2ü. Dezember) Hacksei unter den freien Himmel stellt.
Wio kommt gerade dieser Heilige in Beziehung zu den Pferden?
Zu jenen geschilderten Yolksgebräuchen, die uralt sind und vielleidtt mit der
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Syililwlik des Naturjalin*s, wovon sJpät^T. zusaumienliäiigori, passU' nun die
symbolische Bedeutung des Pferde» im CbriBtenihame sehr gut. Es ist hier
»in Synibol des Si^s und Trininphes und erscheint «Is solches besonders in
der Offenbarnng St. Johannis cap. 6 und cap. 19, t. 11 („Und siehe, ein weisses
Pferd, und der daranf saas^ hiess der Trene und Wahrhaft^") und t. 14
(y.Und die Heere, die im Himmel sind, folgten ihm nach und auf weissen
Pferden"). Bei diesem Trinmphsnge Christi, welchen der Seher sieht und be-
schreibt, erscheinen also die, welclio ihm nachfolgen, auf weissen Pferden. Man
glaubt, dass die Nachfolgenden diejenigen sind, die mit ihm und für ihn ge>
stritten und gekämpft haben. Die?*' sind ab< r die heiligen Märtyrer, von denen
aber wieder Stephanns nach Apostelgesi liicht(> \'ll. 54 9 der erste war. Weil
also Johanne? in s^Mnin- Vision die Märtyier luil' Pferden erblickte, wird als dei-
nach Zeit, Gnaile. Wcrtli nnd Rang nächste, als „ Hanm-i tiaffr iles si^'^M-cichen
Martyriums" fP.) am li der Hl. Stejdianus gedacht. ()l)eral)er so scll.st im Altl>ilde
verluirliclit wird, wie P. angiel>t. ist ndr nicht bekannt, da ich nur weiss, das:»
Stcphauus auf Bildern im Lovitenrocke, die Martyrpahue in der Hand und
Steine neben sich, dargestellt wird. So kommt es. dass Stephaous, über welchen
es keine Legende giebt, in Verbindung zum Pferde tritt nnd als dessen Schutz-
patron angesehen, anch an sehiem Tage Hafer geweiht wird.
Kann man diese Deutnng der Coh&renz auch fBr die Diöcesen, in denen
die Haforweihe an St Stephan stattfindet, als stimmend annehmen, so ist doch
billig, zu fragen, weshalb das Pferd selbst nicht am Tage seines Schutzpatrons
henedieirt wird oder sonst in Thätigkeit tritt? und feiner, warum es fBr das
Püerd in verschiedenen Ländern verachiedene Heilige giebt? Unter letzteren
nenne ich ausserdem St. Georgi, sonst Schützer der Soldaten, am 24. April,
in Bayern, St. SeViastian, sonst Intercessor der ScliiU/on, am '20. dajiuar, in
Oberpfalz, St. WendcHn. son.st Erliorer der Schai'er, am -^). Ociober, an der
Lauterach, und St. Leonhar«!. Ihre Bedeutung und Beziehung liegt nicht so klar
zu Tage. In Luxendiurg wit'derum bestehen (nach d. B. Koltz) Bitttrünge /ii
Heiligen (welche?) gegen Pferdekrankheiten, ohne dass sich dabei ein Stephan,
Wendelin oder Leonbai'd findet. Kirche und Volk iu Gemeinschaft halicn wohl das
Ihrige gethan zur FrttTalens des Einen oder des Anderen in versehiedenen Gegen-
den. Dem besonders in Bayern (Augsburger Didcese) durch Unuritte geehrten St.
Leonhard Abbas (6. XI.) als dortigen Hauptschützer der Vieth und sonderlich der
Bosszncht opfert man die Hufe der kranken Bosse, die er heilen soll, in natura
od«' in Waehs oder in Bisen, wovon alle Kapellen (z. B. in Schellenbeig bei
Berchtesgaden) voll hängen. Oft sind diese stundenweit von den Wohnungen
der Menschen vereinzelt abgelegenen, stillen Waldkirchlein, besonders Ober-
bayems, von Ketten umspannt, zusammengeschmiedet aus den Stallketten der
kranken Rosse, die man dem Heiligen verlol)t hat (z. B. bei Nuss<iorr im rechten
Innthal). Die Zeitberechnung findet dort ebenso oft nach St. Leonhard. al< icich
Michaeli statt und ein Gruss mit (Juten Lt.'onhard! ist gleich herzlich gemeint
und genommen, wie Gute Weihnachten! (vcrgl. Bavaria, Aus Landes- und
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Volkskunde des Königreichs Bayern, Mfinchen, 1860.) Nach Simroek (Hand-
buch d. D. Mythol. S. 492.) werden die Ketten anders gedeutet und Leonhard
ist der Patron der Gefangenen, die seine Fürbitte aus Ketten befreit. In Tyrol
is*, aber der 6. November geradezu ein Unglückstag, ein „Schmendtag."
Nach tloi- christhchen Lc^^endc ist der Hl. Antonius (d. h. der Einsiedler)
Patron der Hausthiere, iu dessen Kirche zu Rom (San Antonio della freddura.
d. h. kalter Antonius, wie nach P. ihn das römische Volk nennt, zum ünter-
Hchiede von dem in die Sonnenhitze des 13. Juni fallenden Feste des Hl. Anto-
niuH von Padua, den Nork (Festkalender Ö. XVI.) also wohl irrthümlich al.s
8chutzi)atron der IM'erde angiebt) dieselben am 17. Januar eingesperrt werden.
(Fried l ieh: Syuiliulik und Mythol. d. Natur S. 367.) in Italien ist er besonders
i'alrun der Plerde, über w^elche nach dem Gebete Weihwasser ausgesprengt winl.
Zu den Mönchen und Einsiedlern mag der Hl. Antonius eine ähnliche Stellung
dnnehmen (P.), wie der Hl. Stephan unter den MürtTrem.
Es gehürt hierher und ist au wissen nOtfaig, dass die fienediction der
Thiere selbst, der Pferde, am Sonntage nach dem 16. Januar auch in Ost*
preussen noch vorkommt, wie P. schreibt und auch Pfr. Carolus in Planten
mir berichtet, nämlich in Sonnen walde bei Mehlsack, im Gebiete der Passiige,
Kr. Braunsberg, und in Wuslack bei Bischo&stein, im Gebiete der Alle,
Kr. Eössel, oltsehon die benedictio equorum et aninalium des ermländischen
Ritual« (•(! 1873, p. 268) von der römischen Formel etwas abweichend
laut'Cn soll.
Eine andere Erklärung des Zusammenhanges der Haferweiho mit dem Hl.
ijtephanus. zu finden in: Sidimuek der kathol. Kirche, aus dem Deutschen iu"s
Polnische id)erset7.t vom Ketbi-matenpater P. Neweraui, wäre diese, welcher
man aber ebenlalls das Zurechtgelegte solbrt ansieht, so anziehend sie auch
sein mag:
1. weil der Hafer vor allen andoen Getreidearten die Eigenschaft besitst,
dass sich seine Kömer einxeln und getrennt von einander am HaUne be^
finden und so jedem Auge sichtbar sind: so sprangen die Tugenden des
Hl. Stephan, namentlich bei seinem Tode, einem Jeden in die Augen, wie
sein Bekennermuth, sein Martyrium, sein Verzeihen gegenfiber den Feinden
und sein Gebet für sie (Apostelgesch. 7, 59: Domine, ne statnas iUis hoc
peccatum).
2. Weil der Hafer gemeinsam dem Menschen, wie dem Viehe nützt: so et'
wies sich der Hl. Stephan durch seine Lehre und seine Wunder sowohl
den guten, wie auch den bösen Menschen (in der Schrift oft mit dem Vieh
verglichen) als nützlich.
3. Weil der Hafer, als Saatgut benutzt, anderen Haler hervorbringt, so auch
ist der Hl. Stephan durch sein Martyrium das scmen martyrum geworden.
St. Stephan ist aber so zu einem Beschützer der Plerde geworden, weil
man auf den nach ihm benannten Kalendertag hier und da den Ausritt der
Pferde verlegte, hinter welchem wiederum «in deutsch-heidnischer Gebrauch ma
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179
Sachen wttre, welchem nach Mannhardt (406) die Kirche ihrerseits eine Flar
proceedon enigegengebracht haben mOchte, wie er näher an b^r&nden sucht.
Ahnnhardt will ferner die Sitte der Haferweihe nicht anf den Protomartyr
St^hanna als berittenen Helden zurflckfuhren, sondern für christlichen Ursprungs
ansehen und aus der Yersinnlichung des messianisch gedeuteten Spmdies in
Jesaia 45, 4. (Thaneti ihr Himmel) ableiten. In dieser Position yermag ich
wedor einen Gcgensats einzusehra, noch überhaupt ilim darin zu folgen.
Der HL Steplianus scheint wegen seines Märtyrer-Toden zur Zeit des jun'jren
Christenthums und dann namentlich in IliuBicht auf Vertretung heidnigciicr
Gottlieitou nur ein»' Nebenfigur Jühanniä des Täufers zu sein, sowie diesen aucli
der Evangelist Johannes vertritt. Christus, Stephanus und Johannes sind dio
drei l ago de.s Weihnachttestes geweiht. Da dies an Stelle des nordischen
Julfestes, des Wintoisoiiiicnwenill'estfs, getreten ist, .so miiss man sieh in der
nordisch -deutschen Mytiiologie nach den drei ilauptgöttcrn umsehen. Ks sind
das Wuotan (Odin), der Luftgott, Freyr (Frö), der Souncngott, und Donar (Thor).
Donar aber ist ein illterer Gott, welchem die beiden ersteren xur Seite getreten
zu sein scheinen; aber zumeist Balder (Baal), der Lichtgott. Alle diese Ctotter
stehen in Beziehung zur ErdgOttin, wie die Sonne zur Erde.
Es ist sehr leicht möglich, dass, wie P. annimmt, ursprflnglich diese Bene>
diction des Hafers nur fnr die Pferde allein berechnet gewesen und erst all*
malilich auch fl&r die anderen Hausthiere erweitert worden ist, bis endlich unter
Weglassnng des ursprünglichen Zweckes im Weih^ebetc die besondere Er-
wähnung des Pferdes ganz fortfiel. Ob&chon zu verwundem ist. dass nicht
fiberall wenigstens in Deutschland die reine Haferweihe vorkommt, muss man
doch mit 1'. liarin iiliereinsiininien, (iasa sicherlich diese Sitte (Mno ursprünglich
deutsche gewesen ist und dort <',i)enfalls auf religiösem Cultus fusste, bis sie zur
ältesten Zeit der Christianisiruug Dcutsciilands mit hinüber genommen wurde.
Der heidnische Aberglaube, der sich etwa an das i*fei(i knüj)ft(\ wurde behufs
seiner Verdrängung umkleidet. Die umkleidete Annahme konnte man sich auf
beiden Seiten, der Bekehrer und der Neophyten, gefallen lassen. Je weiter
das Christenthnm und seine Priester vordrangen, kamen sie mit neuen Völker-
schaften mehr oder minder anderen Glaubens unter sich in Berührung und mussten
wieder andere Gewttnder anpassen. Htfglich, dass aus diesem Grunde so recht
kein einheitlicher Patron für alles das esistirt, was das Pferd betrifft. Auch mnssto
man aus gleichem Grunde das Thier selbst, welches sich Torzugsweise bei den
Gttrmanen einer hohen und fast wohl religiösen Verehrung erfreute, wohl trennen
Ton seiner, wenn auch nicht einzigen, so doch vorzüglichen Nahrung, dem Hafer.
Haben eine bestimmte Festsetzung in dieser Hinsicht auch wohl nicht die ersten
christlichen (Jlaubonsboten gethan und nicht thnn köiiiieii, s(» haben doch spätere
Lenker und Hegler Beides. Hafer, wie Thier, in den nciTi< Ii kin liliclier Segnungen
gezogen. Beides aber nicht uime Anlehnung an bestehenden (ihiul)en. der zu
ihrer Zeit noch fortleble und selbst bis heute in allerlei Aberglauben fort-
wuchert, iu der nach Zeit und (iegeud augcpassteu Uiuwandcluug reichten
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180
sich fortschreitend Mythologie und Sage die Hftnde. Solstitiiiiii and Sonnenrossc
gehen ihrerseits darin ihren Terschiedenen Weg, dessen genaue Bahn tuundglich
mehr bestimmt sn ergrflnden ist. Die Beg^ong der meisten Eirdienfeste mit
heidni^cliei) Naturfosten ist kein xnftlliges ZusammentrefTen. Ist auch der Zweck,
die heidnisclieii ßp/jrhungon vergessen zu machen, damit vollständig gelungen,
80 bedarf es heute jedenfalls einer eigenen Wissensehaft, um die ursprüngliche
Bedeutung mid ilio Bezichuntrt'ii auf einander wieder lierauszufindeii. Man darf
iiiclit arirerlich«' licdnikcii tragen, deren Krfolge auf diesem (ieltietc als v<t-
Ict/iMule, als indit'ili<r<' aii/.uselitMi , noch weniger aber Besorgniss hegen, dass
damit dem niedcMcJi \*(»lki- «Mst iiü-ht der Aberglaube oi*haltcn bleibe.
Das Solstiliuiu, Wiiuorwcude, auf welches die iiacli Annahme zum Pferiie
gehörige Haferweihe Bezug hat, fallt ebenfalls um die Zeit der Weihnachten.
Die Wiederkehr der Vegetation erregte die Ctem&ther des natorsinnigcn Volkes
unserer Vorführen dergestalt, dass sie derselben einen festlichmi Empfang und
Einzug bereiteten. (Job. Dnrmay er, Beste allgerm. Heidenthums. Nürnberg 1883.)
Nidit weit vom mehr als bescheidenen Heim wurde in einem Waldstrauche
auf gewilssertem Grunde der erste neu hervorkeimende Genius des Wachsthnms
entdeckt und mit grosser Feierlichkeit eingebracht. Die Pflanze Zeiland war
ihnen wohl ein Heiland, eine Verheis^Jinig der Natur, der Seidelbast, die früheste
Bienenblume (Zeidel-Bione: Süddeutschland). ;ui welchem tilius ante patrem, der
Sohn vor dem Vater kommt, unter'm Schnee di(^ Blüthe vor den späteren Blättern.
Auf den Wetti if»'!- bei der Kinholung des ersten Keimes, dem andere bald in
gleichem Eifer uailitoi;.fen mochten, bissen die als Friihjahr.sreiuieii zuweilen
iiocii niiiichen Weitläufe, konnnen zurück die Fliirumgänge und stützt sicli die
riiiw.iiidt bing zu dem ;iiider»Mi mythologischen Brauche des Umrittes mit Pferden
um Fbiren oder um ibe Kirche, wie letzterer zum Heile der Pferde namentlich
in Bayern gilt für die zahlreich im Walde veräteckten Kapellen des Hl. Leonhard,
SU welchen man am Tage ihrer Kirchweib, meist im Hochsommer, zu Boss und
besonders dazu eingerichteten und blanbemalten Wagen (sog. Leonhardstmhen)
wallfahrtet und, ihrer 50 Gefährte beisammen und hinter ehiander, sie in raschem
Trabe umAhrt, um nach kurzer Andacht eine Kirmes mit auegelassaier Freude
abzuhalten. (Ausser Bavaria 1860. vergl. über die sog. Leonhards&hrten noch
Weininger im Münchener Sonntagsbl. I8l!4. No. 32. — Birlinger: Aus
Sehwaben. Wiesbaden, 1874. J. 49. — Mannhardt: Raumkultus der Gemi.
Berlin. 1875. S. 404. — Auch J. Sepp: Allg. Z. 1882, März und April, unter
dem Titel: Zur Wünbgung der Religion der alten Deutschen.)
Mannhardt (Baunikultus ;>89, '.VM, 44Kl gielit eine grosse Zahl solciier
Ausritte an. aucli am Stelfanslage (402) für das Erzherzogtlium ( )e^terreich.
Die lieidnisclieii Mittewinteiopfer (Julfest) um die .bihresernte haben dann als
I]riniirniiig ziij- kalliolisilien Zeit die Gebete um gute Krndte hinterlassen. Die
VVeilniachtszeit wird als idtieller Anfang des Frühlings, des neuen Jahres auf-
gefassi, der Wiedergeburt der Sonne, obschon es andererseits die dunkelste
Zeit des Jahres ist, wo alle Säfte stocken und alles Leben starrt.
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Die Sonnenrosse aber werden gehütet vom Naturgotte Odin, der sich im
winterlkhem Auine auch zum Pferdeknechte erniedrigt. Die deutsche Sage
denkt sieh die höchsten Götter auch als niedere Knechte und im Schmutze der
Arbeit^ wie sie deren gewohnt warm, als Bfenschen, wie in Griechenlandi aber
als arbeitende: denn zu den rauhen und unwirthlichen Gegenden des Nordens
konnte man keine m&ssigen Offtter gebrauchen, wie in Griechenland. Die
Winterarbeit der alten Germanen war, im Stalle die Pferde zu futtern, im Keller
das Getränk zu besorgen, am Feuer Watten uud Arboitsgeräthe zu schmieden.
So sind auch ihre Götter Vorbilder ITir diese winterlichen Arljeiten. wie anderer-
süits in den Arbeiten selbst zugleich Sinnbilder des ScbaÖ'eoä der auch im
Winter nimmer ruhenden Natur gesehen wcrilen mi'issen.
Auch Odins Ross (i^leipnir) spielt in den Zwölfnächten, wo das wilde lf('<*r
liaust und Wehrwölfe umziehen, eine wichtige Rolle und. wovor man Furcht
hatte, das wurde geweiht zumal man annahm, dass die von den Hekehrern als
Dämonen verschrieenen (Jotter jetzt niciit mehr Beschützer von Mensch und Vieh
äeien, sondern ihnen sogar scliachn würden.
Als so das alte Odinsfest auf den Namen des Ste|iiianus. wehdiem sonst
anfänglich die i'lerde so fremd waren, wie die Ganse dem III. Martin und die
Jjchweine dem St. Nicolas, übertragen wurde, erst du, konnte er, wohl wegen
der geschilderten GrfiMe, dies Amt auch annehmen und erst die Uebertragung
heidnischen Glaubens auf den Heiligen, hervorgerufen durch die Zeit» in
welche sein Festtag fiült, hat auch später noch zum Ersinnen mancher Sagen
verleitet (vergl. Wolf, Beiträge 7). Wann das geschah, ist nicht abzumessen;
mehrere der ältesten Kirchen Bayerns sind aber Stephanskiiohen.
Wie von den Göttern die eine Merseburg» Formel die Kunst ableitete, ein
Haftlied zu singen beim Knüpfen und Lösen der Bande (ähnlich wie das Binden
der Runen zu einem Liede wurde!), wie Wuotan (Odin) zuerst des Gottes Balder
ausgerenktes Füllen durcli Besprechen geheilt haben soll, also die ITersagung
dieses Liedes allein schon auch andere Wunv Rosse iieilen soll (vergl. die
sejiwe<lische StaflFansvisa), wie Hans Saciis in seinem Schwanke f|Der ün-
hulden Bannen" (Truthen) einen Bauern schildert, welcher
Den alten Unhulden zumass. (Schuld gab)
Wurd' etwan hinkend ein ITcrd.
HO giebt Jacob Grimm (in I>. Mythol. Ji. S. 1033) einen Pfordes^n beim Ein-
renken also: „Petrus, Michahel et Stephanus anibulabant per viam, sie dixit
Michahel: Stephani equus infusus, signet illum Dens, signet illum ('hristus. et
erbam comedat et ar|unm bibat'', woraus lusiclitlich, dass man schuu früh den
Stephanus mit dem Pferde zusammengebracht hatte.
Diesem Pferdesegen zur Seite setze idi (ien ber<'gten Wodansspruch der
..Meraeburger Sprüche" (Wilh. Pütz: Uebniosi«' D. Dichtung aus der Z. vor
Kinf. d. Christ. Coblcuz, 1H51) iu ganzem Iniialte hierher:
16
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Balderei toIo.
Phol ende Wödan Taornn zi holza,
du wart deme Baldercs ToloD sin tuoz birenkit;
thu biguol en Sintbguti Sünna era siiistor,
tlm l)i<rnnl on Fnia, Vollä era suister.
thu bip:iiul en Wödan, so he wola couda,
süHo benronki, aöm bluotrenki, soBe liüircnki,
ben zi bcna, bluot zi bluoda,
li<l zi goliden. sose gclimida sin.
Wt'gen der UebcrHetzung, «lie sonst verHtändlich erscheint, erwähne ich
nur noch, dass geliniidä — geleimt ist und da.ss das Simplex von bigalan zum
Praeter, higuol noch in unserem heutigen gellen. JS'achtigal u. s. w. enthalten
ist. Die Schlussworte des Spruches echeinen die Hauptsache su sein. Diese
oder ibnliehe sind nach J. Orimm (Mylh. 1182) nnsähligc Male in allen Lindem -
deatscher Znnge angewandt. Er f&hrt dazn ferner ein norwegisches und dn
schottisches Analogon an. Im enteren tritt Jesus an Stelle Wodan's. Als Art
stehender Formel kommt Aehnliches in einer Darstellvng der Auferstehung Christi
vor (aus cod. yatic. 4S9&).
Noch erinnere ich daran, dass gegen Verrencknng (des Pferdes) heilkräftige
Formeln hei den Römern uns aulbewahrt sind durch Cato Cennorius in de rc
rustica § 1(50, auch erwähnt in Mommsen's Rom. Gesch. 1. Ausg. I 8. 221. Anm,:
,,nen weissagenden Gesängen verwandt sind die eigentlichen Zan1)erspriiehe,
die IJr'spr(!('hungsfornieln L^t'g<'it Kiankheit und amieres Un^jemacii und die bösen
l>ie(U'i-, ihireh wcUdie man «ieni Hciren wehrt und <loii Blitz heral)rnrt oder auch
die Saat von einem Feld auf das andere lockt, nur tlass in diesen wohl von
Haus aus neben den AVort- auch reine Klangformcln erscheinen".
Cato's Worte an der angeluhrten Stelle (Cap. 160. Luxom ut ezcantes.)
lauten aber: Luxam (Verrenkung), si quod est, hac cantione sanum fiet. Haron*
dinem (Blutigel? Schwalbe?) prende tibi viridem p. IV. ant V. longam, Mediam
diffinde (zertheile), et duo bominos tencant ad coxendices (Hüften). Incipe can-
tare, in alio [Ausgabe Franeckor, London 1620, in malo], s. f. motas vaeta
daries dardaries astataries dissunapiter [die una pates], usque dum
coeant. Ferrum insnper jactato. Ubi coierint, et altera alteram tetigerit; id
mann prende. et deztra sinistra praecide. Ad luxum, ;nit ad fracturam alliga.
Hanum fiet. Kt tamen quotidie cantato in alio [in malo], s. f. vel luxato. Vel
hoc modo, huat iiauat huat ista pista sista, domiabo damnaustra, et
luxato. Vel hoc modo, huat baut haut ista sis tar sia ardannabon duD>
uaus t ra.
Die lu'i Monimsen unrichtig angeg«'bene h'lztcre und gleich der iSatortbrmel
Igegen tollen llundsbiss) sonst lateinisch nicht lösbare Formel ist mir durch
freundliche Beisteuer von Herrn Lehrer Hiilie in Bitire mit Hille keltischer
SprachiUiume gelöst worden und nach ihm, wie folgt, zu deuten:
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Altkeltisch: huat haut haut ista Ris tar
Neukeltischt ho') auad*) ho aiiad ho aaad ys') taw*) swys*) tar*)
Altkcl tisch: sis ar dannabon dunn austra
Neukeltisch: awye*) ar^) tan*) na") bo*") twn") naws") tra")
Deutsch: *
0 weh! f/oiden der Leber! Hitze (Ghith) still! Herzkloplensimpuls,
Herzklopi'ea vorbei! Keine Hitze! Fort! Gebrochiie NaturauHSchweifuugl
Wörter:
^) Hn ist auch Name dm altbrittisohoi Sosnengottes. *) WftL auad, Leiden,
krankhafter Zustand der Leber. *) WftL ys, Hitse, Gltith. *) Wftl. taw, rahfg, stilL
Will, swys, Anfregang, Hersklopfen. (NB. Will, pys, Pols, wenn Mommsen
pista liest; alsdann ta, taw, nidg^ still). *) Wftl. tar, Impuls. Wftl. ar,
vorbei, Torüber. *) Wftl. tsa, Fener, Hitse. *) Wftl. na, nicht WftL bo,
Ausruf des Drohens. '0 Wäl. twn, gebrochen; oder wftL tan, Feuer, Hitse.
") Wäl. naws, Natur. '') Wäl. tra, Aasschweifimg.
Die vorletzte Formel weicht nur wenig von der obigen ab; alsdann damia
= tarn ia = W. tarn, comisch tam, ein Stück, ein Bissen; WftL ia. Eis; =
ein Stück Eis« (frei: Kühlung)!
Soweit richteten sich diese Formeln wohl zumeist f^egen das Fieber, das
man wohl als Krankheit der Leber oder doch von der Leiter ausgehend dachte,
zumal bei den Alten die Leber der Sitz der Leid^^nsollal■ten war.
Die erstangegebene, ebenfalls von demselben Herrn gelöste Formel, welche
g^en schwere Krankheit gedient zu haben acheint, mag gleichflEdls hier nach»
folgen:
Altkeltisch: motos vaeta daries dardaries
Neukeltisch: mo tns^) fea ta^ tar rio ess*) tar tar rio ess^)
Altkeltisoh: astataries dissnnapiter
Nenkeltisch: asaid a tar rio ess*) dis sun na bi tar*)
Deutsch:
Mein Schöpfer (Vater)! Linderung, ja?! Böser Todesfroat! Böser, böser
i'odeäfrost! Befreiung vom btfsen Todesfrostl Kalte Ohnmacht (Todl) niditl
Lieber Leben!
Wörter:
iriscli mo mein; ir. tüi8, tus Ursprung (cornisch las Vater). *) Mankisch
fca Ruhe, Wohlsiiein, liinderung: mank. ta ja. Jr. tar böse, schlimm; mank.
rio Frost; ir. ess Tod. *) S. unter 8. Gälisch asaid, aisead Befreiung, Er-
lösung; ir. a vom: tar rio ess S. unter 3. Jr. dis kalt; ir. sün Ohnmacht; ir. na
nioht; ir. bi leben; ir. tar lieber, vielmelir.
Odin, der übrigens nadi Simrock (D. Mytb. S. 170) auch kahlköpfig erscheint
(man vergU den Haferwnrf auf Kahlköpfe im Posenschen!), ist zu An&ng Sonnen-
gott, wofür seine ESnftngigkeit spricht; denn, wie Odin selbst Luft und Himmel,
so ist sein eines Auge die Sonne. Odin's Bigenschaft als Sonnengott ging
hernach aber auf Freyr fiber oder dass dieser ihn in der Vorstellung daraus
tv
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verdiäiigtf. N'iolos in Wen MviIkmi vrinl auf iliii filicrUagen. Su glauzt ihm ilie
Miii'.iie «ios Roescs SkiiiT-i-xi. weil sie die k^umiciistrahliMi bedeutet. Er setzt sieh
auf Illiil-kialf, Odiu'ti Ilocli.sit/:. Als t^onueugutt gebititt't er fiher Rogen untl
Soiint-nsclicin, als Krrefjer des Wai listliunis der I-irdc Froyr, als ein (ioll de»
Friedens, duldet keine Wallen in seineui Tempel und Ijjiugt Friede und Frucht-
barkeit. „Frey'ä Spiel'' (Heimski*. Haralda. c. 16) ist nicht der Krieg, soudcru
das Julfest, zu seiner Ehre am hAuslichen Heerd begangen, wann die Sonne
sich Terjfingt. Der Sonnengott liebt die Erde, die von seiner G^enwart wieder
neu anftoleben scheint, wenn die winterlichen Wolken nicht mehr so stark dio
Sonne verhfilien. Odin's Ross (und auch Schwert) sehen wir im Skimisfiir in
Frejr's Besits und, obschon in der nordischen Sage nicht an die Gfknatlinge
verliehen, err^elioim u solche Verleihungen doch in der deutschon Mythologie.
Obsclion Freyr's Thier eigentlich der goldborstige Eber (ebenso JBalder's der
Stier und des ältcreu Donar'ä der Ziegcnljock, wie des Weiteren zum Schlüsse
beim Hafer), so kommt ihm docli spater in Folge dessen Wuotan's Schimmel
zu, also ein Thier (irr LuW- und h^onnengotlei-. Mnglielierweise entsjfringt die
Weihe de.s Viehtutters der l'^rinnerung an die Thiermasken dei- alten Ciotter.
Nach Simroek (S. 527) weisst auf Frö vielleicht auch die I^ferdegestalt «1er
Köpeniker Pörekcns, eines Gebäckes (Kuhn: Mark. Sagen 405), und ebenso tier
odtfricsiöchcu Nujärskaukjes. Auf Frö kann auch trotz Simrock (S. 5:36) bezogen
werden das Wagenrad mit nenn Speichen, das von Ost nach West gewählt
ein Bild der Sonne war, das am Stephanstage brennen sollte, nm die Daner
eines alten Opfermales su bestimmen. Jul ist angelsächsisch wheol, Bad, das
Sinnbild der Sonne.
So treten Frejr und St. Stephan immer näher zusammen. Freyr, welchem
die Pferde (er uberkam Wuotan's Schimmel!) heilig waren, hatte sein Hanptfest
an jenem Tage, der in chri^tliche^ Zeit dem Stephan zufiel, 80 d.iss er auch
diese Patrouatschaft übernehmen mnsste. Und wie man am .lotiannistage
(3. Weihnacht!!<tag) — wegen der Sage von dem durch den Hl. Johannes ohne
Sehaden geleerten CJiftbecher — den durch die Weinweihe dieses Tages, Johannes-
sog«Mi gen.innt. l»enedicirtcn Wein trank, so giebt auch Freih. v. Reinsberg-
I Hiringsleld a. a. O. an. dass beim erwähnten schwediselieti Stephansritte alt-
liergeliraelite Lieder zur Feier Frö s gesungen und dabei tVieilich auf das An-
denken des Krzmärtyrer.s aus der Staflanskanna die StallanMuinne getrunkeu
wurde. Nach Simrock existirt för Deutschland schon ein Verbot KarPs des Gr.,
des Hl. Stephan Minne zu trinken, also ganz derselben Thatsache. Weil Frd's
Verehrung, obschon durch St. Stephan ersetzt, überwog, blieb das Verbot
auch dennoch in zäher Beharrlichkeit unbeachtet. So bezieht Wolf (Beitr. 125)
beim Minnetrinken St. Stephan auf Frey (oder Njörd), wenn er erzählt, dass
zu Freiburg (welches?) bei den Joliaunitern ein Stein, mit welchem St. Stephan
gesteinigt sein sollte (man vergl. das bezüglich Ancona Gesagte), an einer
silbernen Kette hing, auf welchen man Wein (also Stein mit Höhlung!) goss,
den man den üläubigen zu trinken gab.
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Eue wie groBse Verohmng das Pferd aber bei den OemiaDeii namentlicb
erfuhr» geht schon daraus herror, daas heilige Rosse in den Haiaett des
riiltus auf öffentlirlic Kotftoii orlialtcn wurden. Ueber den Gebranch als Orakel
lioi den Deutschen berichtet Tacituä (Germ. X.): equorum pracsagia ac monitos
experiri — bintiitns ac freniitus observant. Orakel sind sie aucli bei heidnischen
Pommern, Wenden und Esthen, wo der Huftritt des dem Gotte geheiligten
(weisnen) Rogses über kreuzweise gelegte S|n'on; von be.Htimmtoi- mystischer
Zahl entschied Oher den Ausgang eines Krieges oilnr uher die ()i»leiung t!ines
< iet'angenen. Im ganzen Heidenthume wird das Pferd über Krieg und Frieden,
Lieben und Tod l»efragt. Zur Abwehr l)ööer (ieister dienen dl«' geschnitzten
IMcrdeköpfe auf den liauserdächeru. Andererseits hatte man auch unter Deutschen
einen besonderen Hausgeist zur Pflege der Pferde (Hans Dameke). Pferde
wiesen die Stfttten aum Bane von Kurchen. Ein altdeutsches Sprichwort: „Eu
Nagel erhalt ein Land!" besagt, dass der Nagel das Pferd, das Pferd den Mann,
Mannen das Vaterland erhalten. Zahh-eich waren weitere Beispiele in dieser
Hinsicht. Dass auch bei anderen Völkern das Pferd in Ansehen stand, unter
den Beweisen hierfür greife ich nur diese wenigen Beispiele heraus. Nach
indischer Mythe ein Symbol de.< Lebensprincipes (Viradseh), loben die Chinesen
seine Vorzuge gleich mcnHchlichen und besingen es Dichter unter den Muha-
mcdanern, welche seinen Stammbaum weit hinaufführen. Bei den Persern wurde
die Königfikrone nicht dem Menschen, sondc-rn dem Pferde aufgesetzt.
Zum Sehbis.se möchte ich norli einige Worte hiuzun'igen über den Hafer
und seine Bedeutun^^ im hriiJiii.-< heu Altrrthume, sowie seine etymologische Al)-
leitung, da «ie zu dem lieliaiuleiteu Stulle hergehurig und in einem Hauptpunkte
sogar mitbestimmend erscheinen.
Von dem Hafer sagt Plinius (Hist. nat. XVni. 44.) etwas für den Botaniker
liesonders Merkwfirdigcs, indem er berichtet, dass derselbe nur ein Fehler sei, in
welchen die Gerste so ausgeartet sei, dass er selbst zu einer Art von Getreide
wurde, welches von den Germanischen Völkern gebaut werde, welche keinen an-
deren Brei üssen, als den von Hafer. Man erkennt ihn, fithrt der Vater der Natur-
geschichte fort, gleich wenn er aufgeht, woraus man ersieht, dass dieser Fehler
schon in der "Wurzel liegt. Ucbrigens wurde der Ilaforbrei auch von Thor
(Donar) gegessen; denn in dem Harbahrdlied der Edda (Uebers. Simrock 40)
sagt dieser Gott, da er bei seiner Ostfahrt in einen Sund kam:
Kir ich ausfuhr,
Ass ich in Ruh'
lli iiiiu' und Haliernius.
iv^ sind dies nach Grimm s Mythologie eigentlich Fcstäpeisen der Berchta
(Erd-Göttin).
Von Hei, dem Gotte der Unterweh, kauften sich die allen Scaudinavier
durch einen f&r sein Ross bestimmten Scheffel Hafer los. Absichtlich drauasen
gelasseuer Hafer ist für Jemanden bestimmt, der Nadits kommt und ihn fBr
sein Boss holt
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Hafer scheint auch nur als Haaptfotter oder als Getreide Qberhaapt gefasst
zu sein. Es wurde ja auch Gerste am Stephanstage geweiht, wie am folgenden
Johannistatre der Wein. So war es früher heimische Sitte in Tyrol (Mettenhea,
Cbristkindleinhafer). Von Erbsen und Heu sprach ich vorher.
Es ist wohl zu bemerken, dass bei der Dreifcldf-rwii thschafl, da die Roggen-
>aat in dcu Herbst föllt. die erste Saat im aufgebrochenen Roden nach
dem Jul- rPHp. Christfeste die des Hafers ist. Hafer lieisst ahd. hahaio,
haparo, nihd. habere, haber, goth. fehlt, schwed. hafra. hafre, dän. havre. engl,
haver, (oder oat, weil ags. dafür äta. äte). altsiichs. havaro, altuord. hafri ,
(plur. liafrar,) franz. avt^neron. av^ron (taub), avoine, schott. haver, wäl. hafar,
hsrar (Sommerkorn), bret. havrek (friscli aufgebrochenes Korn). Die gewöhn-
liehe Ableitung ist vom lat. svena. Man mag sich entscheiden, ob die keltische
Ableitung etva nlher liegt In Deutschland, wie in den wlllischen Landschaften
(nach Leo*8 Ferienschr. H. 1. Halle, 1847.), theilt sich die ganze Feldbestellung
in einen dreiihcben Wechsel: Sommeigetrdde, Wintergetreide, Brache. Der
orate Theil heisst hafar, hayar. Hafer ist also ursprünglich Sonunei^getreide nnd
hat sich dann erst nAher anf die am meistsn angebante Art desselben fixirt (Ausser
in Roggen wurde auch in Hafer im deutschen Mittelalter an Grundherren und
Geistlichkeit gezinpt). Die gälische Sprache kennt beide Theile des Wortes
hafar: samh (spr. haw), Sonne und ar. Feldbestellung. Das breton. havrek
bedeutet frisch aufgebrochenes Feld, Ort des Sommerbaues, da ek = Ort, wo
Etwas vorhanden ist.
Hingewiesen kann auch werden auf den lautlichen Zusammenhang mit dem
verlorenen ahd. Namen des Bockes, .so dass Hafer alsdann nach der deutschen
Mythologie Futter für den Bock (wohl Ziegenbock) wäre, das dem Donar, dem
früheren Odin oder "Wuotan. geheiligte Thier, nämlich ags. häfer, altn. hafr;
also haparo Sj>eisc des ahd. liapar, Bock, obsclion auch nicht ausschliessliches
oder nur vorzugsweises Futter des Bockes. Dazu ist nach Grimm 's W.-ß. wohl
SD bemerken, dass das Wort Bock selbst in alter Zeit, wie noch theilweise
jetst (Schaaf-, Ziegen-, Rehbock), jedes männliche vierftissigc Thier dieser
Art (sonst Eber) bezeichnet, wie andererseits Hahn jeden männlichen Yogel*
Vielleieht, bemerkt Grimm, haben wir an die männlichen Arbeitsthiere tn
denken, Ar welche dw Hafer reswvirt wird, i^lhrend die anderen sich mit
Stroh behelfen mfisscn. Dem möchte ich noch hinsosetsen, dass unter den
Pferden (Hengsten) in der Anschauung den heiligen, meist weissen Thieroi
doch, wi(! b(M*eits berichtet, ein grösserer Vorzug eingeräumt wurde. Anderer-
seits kann ich Grimmas Meinung nicht theil^n von der vermutheten lautlichen
Ucbertragiing auf die besonders in's Auge fallende, weil stets zitternd sich be-
wegende Gestalt der llaferpflauze.
In Zusammenset/uii-rei» nuiss Hafer augenfällig für wildwachsendes (ie-
treide (avt^ron . tanher Hafer) ül»erhan]it stehen, wie Haferseidehe , l'ninus in-
siticia L., auch iiaferptiaumc genannt; üalcrwurz, Haferbart, Tt ayoj)oyon porri-
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foUm L., d. h. Bocksbart mit Lanchbl&ttoni; Haferrose, Ro»a eamna L.; Hafer-
Idreche, der wflde Eiraebbauin, also Prunus Cmwut L.; Haferdistel, die Distel
im Getreide; bei Tbieren ähnlich: Haferscbreck, Henscbreck, Locusta; Haferbock,
Ifaferaiege, HimmelBziege . Srofopoj- nnlUnogo, Heerscbnepfe , die in Ver-
bindoDg steht mit dem am Himmel fahrenden Gewittergott Poimr . in Mecklen-
borg genannt HaverblaiT, also Bockscbreier; aber aacli die Heuschrecke.
Um zu zeig<Mi. das? auch in othnolopischor Hinsicht die Beziehung auf
Hafer als verschlechternd aufgefasHt. wird, so erinnere ich nur kurz noch
an die in Bayern al^? ^'()lk8moral hctrachtete Unpitte des nächtlichen Hafer-
feldtrcibcns und als Symbol verlorener Virgiuität an den Haferstrohkranz
in Ostpreussen. (Frischbier.)
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Volksthümliches aus der Pflanzenwelt, besonders
für Westpreussen. Y.
Von A« TMlcliel.
Wiederam bat sich im Laufe des Jahres eine Menge Material in dieser
Besiehong zusammen gefunden, dass anch dieses fünfte CoroUariom sich seinm
Vorglfcngem anreiben mag. Die Art und Weise der Behandlung ist im Gänsen
dieselbe gebliebeu, wie sonst, und alles Volkstbümlicbe, was mir entgegentrat,
in jeglicber Bemehong hier aufgenommen. Namentlich tritt die Volksheilkunde
aiieb jetzt hervor. Hb i' hlt nicht an eingesüreuten Sagen und ettmologischen
Rückblicken. Gering ist die Zahl von Verbesserungen, gi'össer diejenige der
Zusätze: zuweilen erschien es gleich wichtig, die N^ation für eine G^end
festzustellen.
Gern bitte ich um weitere Beiträge aus der Zahl der Mitglieder, welchen
so Manches nicht verl»orgou sein wird, was bisher noch nicht berührt wurde.
Einen grossen Theil der Beiträge konnte ich einer Monographie (Volks-
tliümliches aus Ostpreussen. Mohrungeu, 1884.) von Frl. E. Lemke in Bom-
bitten bei Saalfeld Ostpr. (E. L.) entnehmen, ans welchem Schatse ich schon
vordem hatte schöpfen können. Nicht minder bedeutend ist die Aniahl dar
Gaben, velche ich der G&te des Herrn Pfarrer Carolns in Piauten bei Lichtenaa
Ostpr. (Car.) verdanke. Auch Herr Gymnasiallehrer Dr. L^gowski in Neu^
Stadt Os^r. (Dr. L*) unterstütste mich von Neuem mit interessanten Einsel-
heiten. Ans meiner vorjährigen Kränterwcihe musste ich hier die Beiträge der
Herren Pfarrer Hasse in Schlochau und Roock in Neustadt Wpr. wiederholen.
Einzelnes kam mir sonst zu durch die Herren Prof. Hqbca in Polplin,
Cand. prob. Vogelgesang in Neustadt Wpr., Apotheker Plath in Schlochau,
Pfarrer Preuschoff in Tannsee.
Mehrlach bcnvitzte Schriften sind:
F. W. Frisi liliier: Spruch Wörter und Redensarten 1. und JJ.
Dr. Schmitt: Ge.icliiilite des Kreif^es Dt. Krone.
Hartkuoch: Altes und Neues l'reussen. 1684.
Aeei' L. Ahorn.
Der Gebranch der Zweige am Vorabende von Johann! kommt um Planten
nicht Tor. (Car.) Dort wichst überhaupt nur A. platanoide» L.
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AeMUta Mittefolium h,, Schafgarbe: Sehafsolinr. (S. L.)
Um Planten kocht man davon Thee gegen Huaten. (Oir.) Vergl. III. 136.
Afomtum Napellu» L., wahrer Stmrmhnt.
Um Planten baut man diese Pflanse in den Qttrten imd benennt sie
Pferdchen (Car.; ebenso Hoeh-Paleschken): nach Fortnahme der Blumen-
blätter sieht man den zurQckgokrummten Sporn, welcher durch seine Form
eine solche Aebnlichkeit mit springendem Pferde eu Wege bringt
Aeoru» Calamu» L., Kalmus.
Am Johannis-Aboiule aoW man dem Vieh Kalmus und Kreuzkraut (?
doch wohl Hartheu, JUi/pericumf) zu fressen geben, damit es nicht behext
werden kann.
Aegopodtum Podaffraria L., Giersch: Gerse.
In knappen Zeiten kueiieu die Leute davon „Kohl", etwa mit den
Blättern von Beta rulyaria, Kartoffelkraut u. 3. w. zusammen. Auch Linden-
blätter werden dann nicht verachtet. Nur wenn .lemand Hunger hat,
schruecke es doch schön, ,,wie Damast**, ein räthaelhattcr Vergleich, der auf
aHe^ Wohl^climeckende augowaudt wird. Beliebtes Futter für iächweine
und Kühe. (E. L.)
AeKulus HiypocaManum L., gemeine Rosskastanie.
Kalt Wasser, in welches die zu Pulver geriebenen Kantanien geschüttet
werden, giebt einen geschätzt»fn Trunk gegen die ,,Ko()lk ". (R. L.) Um
Planten zerreibt man den Samen, giesst Rum darauf und uiuinii diese
Mischung gegen das kalte Fieber ein. (Car.)
Aethtm Gjfnapium h., Hunds» Oleisse: Witscherliug. (Piauten: Car. Vergl.
Fr. Pr. W. B. ü. 477.)
Agaricua Bovisia L., Bovist: Katzenei (Hoch-Paleschken j, aus Aehulichkeit.
Aleetorolophm Hai!., Klapper: kommt um Planten nicht unter dem Getreide,
wohl aber viel^h auf Wiesen tot. (Car.) Vergl. IV. 97.
Aünm L.f Zwiebel: Zippel. Wird in gebratenem Zustande auf ,,Feuer'*
und „Geschwulst'' gelegt (E. L.)
Gegen Zahnweh soll man sich eine gebratene Zwiebel warm auf die
leidmde Stelle logen.
Sonst vergl. Solanum Uihei'osvm L.
AI Hu in Sr/toencpraxi/ni L . Schnittlauch: Prisslauch. (E. L.)
Ahiv-8 Toui-n., Eller: Ulschke (Alt-Kischau), vom Polnischen olaza.
t AniarantfiuH rcfroßcntn Ti. . lauhhaariger Amarant: Fucli szagel , Lämmer^
zagel. Wird (roh) zerhackt und mit Fett durchmengt dem kranken Vieh
gegeben, (E. L.)
Anemone nemorosa L., weisse Osterblume: weisses Veilchen, Vijohlchen
oder Vigohlchen. (E. L.)
AqviUgia vulgari« L., Akelei: auch blaue Glöckcben. (Saalfeld E. L.) Ebenso
in dflr MmA, (Aach.)
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Ärehangdica o/ßeinalia .BottoL, gebrttnchliobe Engelwun.
HienrOD und nicht ▼on Angdim nivestru L. soll die lü. 188 anf-
geführte und gegen Pest und Choleni gebranchte Wurzel herr&hren. Dio
Geschichte erzUhlt, dass einem deutschen Kaiser im Traume ein Engel
erschienen sei mit der Meldung, dass die Pflanze ein Mittel gegen die
Pest sein würde. Daher rühre ihr Name AnyeUm, Engelpflanze. (Car.)
Ariemisia Absinlhiuin L., Wermuth: Vermeire, Wermeire.
Wird };oha('kt und mit Mehl zu Küjjfolclion gedreht, um sie den K-üheii
einzugeben, weuii di»* Jlitze so gros.s ist, da.-^s die Milch leicht dick wird
(E. Ii.). — Es ist ferner ein Mittel gegen di»^ ,,Koolk*', sei es, da.ss
man den Abzug von Wermuth und anderen Kräutern in Schnaps trinkt,
sei es, dass man sich ein mit Gewürz und getrocknetem Wermuth ge-
nUltes kleines Kissen auf den Magen legt. (E. L.)
Man 1^ Wermuth ib die Pelzsachen, damit die Motten davon fem
gehalten werden.
Vor dem Einfahren dos Getreides soll man den Fussboden der Tennen
mit Wermath bestrenen, um vor Mänsefrass sicher zu sein.
Vor Johanni gesammelter Womath wird den im Kröpfe befindlichen
Pferden unter besseres Fatter gemengt und, da sie ihn sonst nicht gern
fressen, bei Hunger vorgeschüttet.
Wer Wermuth oder Beifuss bei sich trägt, kann nicht verrufen werden.
A. campentri» L., Feld-Beifuss: unechter Beifusd. (Saalfeld: £..L.)
A. vulyarix L., gemeiner Beifuss.
Als gut gegen Unglück wird er um Saalfeld am Johannis-Abend in
Büscheln an die Thüre gesteckt. (£. L.) — Aus grossen Stauden werden
Beesen gefertigt.
£r wird gebraucht, um den neuen Bienenkorb auszuscheuern, damit
die Bienen beim Schwärmen zum Einzidien angelockt werden; durch
den Geruch wirkt die Pflanze hier ebenso anziehend, als wie, wenn in
Bftndehi an der Decke hangend, fllr die Fliegen. (Marienburg: Dr. L.)
Es wird dies gleich, wie das Johanniskraut, am Johannistage (Meck-
lenburg: Mittags 12 Uhr), sonst ebenso gegraben und soll sich dann in
dieser Zeit unter der Wurzel eine Kohle befinden, welcher man eine
besondere glückbringende Bedeutung beilegt. (Schlochau: Pfr. Hasse.)
AiMna aativa Hafer, platt Haber.
Wenn ein Mädchen mit einer anderen Person an einem Haferfeldc
vorbeikommt, so muss diese ihr im Wcitergclien Haferkörner auf die
Kleider werfen und, so viele Haferkörucr liaften bleiben, so viele Freier
wird das Mädchen haljen (E. L.). — Ein beliebtes Spiel am Sylvester-
abend ist Hafer körn er schwimmen lassen. Nach E. L. bedeutet
ilu' Trelien Hochzeit fürs Mädchen und ihren Freier. Nach Fr. W. B. J.
262. ist diese Frage au das Schicksal eine Belustigung. Jeder aus der
Gesellschaft wirft ein Haferkorn in die Schüssel und wessen Korn schwimmt
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(untergeht), bleibt leben (stirbt) im kommenden Jahre. Während nun
Jeder das Oesidit ftber die Schaale beugt und aufinerksam die schwim-
menden Kömer beobachtet, schlugt nnrermerkt ein Schalk auf das Wasser,
dass alle bespritzt werden.
Brant und Bräut^|;am sollen vor dein Gange zur Trauung Etwas von
godroscheneni Hafor uml ein Geldstück (1 Mark) in ihre Schuhe, resp.
Stiefeln hincinlasscD. damit sie nicht lieUext werden (Qarcsin, Kr. Bereut).
Vergl. unter Apivm Volkath. II. 10.3.
..Wir wollen warten, oli er dreimal Hafeir ^äeri wird!'' sagt man voll
eiiieiii neuen (Jrundiu'fjjtzcr, dem uian nicht viel zutraut,
f SaUuinodt'iidroit Myrrhe Ehrlijr., Myrrhe.
Gegen Behexen des Yieiies fordert man sich aus Apotheketi ciu Ge-
misch VüU Asa foetida, J/y/r/«/ und ( uHcurilla (Apotli. l'lath).
Bdlif permnu L., Tauseudschön.
Gegen Fieber soll helfen, dass man im Frühjahre die erstgefnndenen
Blfithen still aufisst oder aber auch mit Milch Irocht. (ß. L.)
Beta vulgari» L., Runkelrübe.
Die Leute hacken sie mit Kohl zu einem Gerichte. (B. L.)
Betula alba L., gemeine Birke.
Glaubt ein Kranker, es rübro von bösen Menschen her, so soll man
den Urin vom Kranken aufheben, (drei?) Birkenruthen holen und damit
in den mit Salz gekochte Urin tüchtig hineinschlagen, Alles aber vor
Sonnenaufgang.
Besen un<l Rutheu werden aus dem Birkenrei.s gefertigt. Rutiien
aber auch zuweilen aus Besen herausgezogen, und da bitten die zu be-
stiafenden Kinder häutig, man solle die Ruthen nur nicht aus naääem
Besenreis entnehmen, weil dies stärker und fühlbarer andrückt.
0ie Ruthe, welche ein kleines Kind züchtigt, daif nicht zum Schlagen
eines Hanstiiieres gebraucht werden, weil sonst das eine oder das andere
verkommt
Mit einer grftnen (keiner trockenen) Ruthe soll man auf Pferde während
der Fahrt einbauen, damit sie nicht selbst vertrocknen.
Glaubt man oin junges Kalb verrufen, so soll man es beim Uriniren
mit drei Birkenruthen schlagen.
Alte und abgenutzte Besen soll man nicht verbrennen, wml sonst
Unglück im Hause entsteht oder Sturm. Ebenso in Pommern.
Ein SprOchwort sagt: Neue Besen fegen gut; d. h. zuerst arbeite
man (auch Dienstboten) tüchtig, laäse jedoch später darin nach; masurisch:
Nowa miotia dobrze zamiata. (Fr. 1. 4244.)
Bidens tripariitus dreilheiliger Wasserdost: Flohkraut. (Saalfeld: K. L.)
Boletus eduiitf Bull., Steinpilz: Stciukopf. Steinpilz wird um Piauten ein
solcher Mensch genannt, welcher die rauhestc Witterung verträgt und,
weil abgehärtet, keine Krankheit kennt. (Car.)
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Ii. fcaber Fr., auch Pimp, Pimpk. (Saalfeld: E. L.)
,,Er wftchst, wie eine Pike" (Fr. U. 2831. Hockraa.) sagt man von
Bchnellem Wachsen und ikbenreichlichem Gedeihen. — Dahin gehört anch
der Ausdruck Ar einen vom Glucke begünstigten Mciiachen; er pei oiu
Glückspilz. — Auch das Weniger in der Bedeutung kommt vor: He es
0 Pilzkeschnidor (Fr. II. 205H. Tiegenhof.) = Er achtet aufs Klein.ste.
— Auf halber Aehnliciikeit und unter Bezug auf die Folgen des Pilz-
essens nntirt Fr. II. "20^)2: Pilzke et ök. Pilzke .^eh. dk; as rtk nii öni-
sah, Pilzke da lag (Alt-Pillau) und: Fr. 1. 1158: Kannst gäne, l^ilzke
projtpe (Klliing).
Bramco oltr<t(iti L. d) capitata L,, Kopfkohl.
Wenn .Jemand bei einer Sache Unglück hat, ein Vorlauter oder Wag-
halsiger hineinfUlU oder ge&sst wird, so sagt man polnisch: Czetno
leaiez w kapuste? Warum kriechst du in'n Kumat?
B. Rapa L. c) eKuUnta Koch, weisse Rflbe.
AbzJIhlreim:
1, 2, 3, 4, 5, 6, 7,
Heine Matter, die kocht RQben,
Meine Mutter, die kocht Speck,
ich oder Du mnsst weg!
Briza media L., Zittergras: Nimmerstill (Saalfeld: E. L.), wegen der Beweg*
lichkeit der Hahne. — Vielfach EU trockenen Bouquets verwandt.
Caltha j.uiluHtri'* L.. Kulibiinnc
Wenn man KuhUlunien sammelt, verliert man Kühe (Oarthauä).
Cunnabi» xatira L., genu'iner Hanf.
• Suppe von HanlHamcn war zur Zeit des deutschen Ordens eine go-
wöbnliche Speise, wie schon in v. Baczko's (ieschichte Preusseus Bd. IV.
S. 142. bemokt wird. Laut der Ausgabe-Beehnung vom Jahre 1500
wurden in einem einsigen Convente 2 Tonnen und 29 Scheffel Hanf-
samen in der Kfiche verbraucht. Eine Verordnung vom Jahre 1507, wie
auf den Fall eines Krieges die OrdensschlOsser versoigt werden sollten,
bestimmt Ar die Kfiche eine halbe Last Hanfsamen, davon Sappen so
machen. N. P. P. Bl. 1847. Bd. IV. 8. 39.^.
CanthareUvs cibarivii L,, Pfeffcrling: Rehfüsschen (in Kieferwäldem). Weil
mit schwachem Stengel, ist: Auf dorn Kohfrii«schen stehen (Fr. II. 2171.)
= nicht Stand halten wollen — einer Rede. Prüfung u. s. w. Vergl.
Rophiens Reise von Menu^l nadi Sachsen. VI. 1H9.
Capsella livrm paxtonft Miicli.. Ilii UMitäschel : G r ü t z l»lu nie (Saalfeld: K. L.).
wohl weil ihre dreieckigrn Sclioichen Aehnlichkeit haben mit den drei-
kantigen Nüssen des Buchweizens.
CurJaminc pi'atemis L.. Wicsensciianmkraut: Storch blume (Saalfeld: E. L.),
wohl weil sich an ihren nassen Standorten viele Störche aufhalten.
CVimm earvi L., Kfismid: vergl. FimpineUal
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Centaurea Cyanue h., Kornblume.
In fröheren Zeiten, wo die Cigarro noch eine Seltenheit and den
ankommenden Freunden ans dem Eckschranke her von den 20 nnd mehr
Pfeifen nur nach ihrer Längo zum Willkommen angeboten wurde, snpfte
man die StrahlenUfiten der Komblnme und des rothen Klees ans nnd
mischte sie getrocknet unter den Bauchtabak. - - Anch liefert die Korn-
blume einen geschätsten Thee. (E. L.)
j Cifru9 mediea L., Citrone.
Um Citronen dauernd anfzubevahi-en, stockt sie die Torsorgliehe
Hausfrau in das Oezweig eines Besens und stellt ihn in den Keller.
Der Leiche, wenn ue im Sarge anssteht, wird eine Citrone in die
Hand gq;eben. Vgl. auch Töppen: Abei^l. aus Masuren. S. 108.
Jetxt ist er ihm eine au^epresste Citrone f, nachdem man erreicht
hat, was man von JeuiaiKleui wollte. — Auch wendet man dasselbe Bild
von dorn Auspressen einer Citrone an. wenn Jemand st-ln- von Anderen
in allen seinen Krüften ausgenutzt wurde oder sich alle seine Neuig«
koiten abfragen Hess.
(Jochlearia Amwran'a L., Mährro«ti<r.
Das Wort M(?er bei Rettifr soll jotzt richtiger Mähr geschrieben
werden, da es von Mähr, rt'ord, uiul nicht von Meer, See, herkommt
t Cofea arabico L.. Kaffee. Vergl. IV. 103.
Klatsch kommt nicht nur in Vorbiiiduiig mit dem Kaffee vor: um
Piauten heisst so das (Gastmahl beim Kiiidtaulou; Klattjch geben heisst
.so viel, als ein Kind tauten lassen. (Car.)
Um Saalleld wird guter, d. Ii. erträglicher Kaffee Pankruz oder
Koffatscliki genannt, schlechterPlunsch üderrfchlorre(n)8uppe. (K.
Von schlechtem Kaffee sagt man, er wttre werth (gut genug), einer
alten Sau vorgesetzt, oder fortgegossen zu werden.
Der Kaffee wird in Mecklenburg allgemein getrunken und ihm nn»
begreifliche Kraft zugetraut; in südlichen Gogenden (Grabow) ist Cicho-
rien-Kaffee allgemein.
Vor etwa 100 Jahren klagte der Prediger in Marienfelde bei Preuss.
Holland, flass sein College in der Nachbarschaft (Schönberg) sich nicht
schlecht stehe, da er alle Morgen Kaffee mit Zucker trinke. (Aus dortigen
Piarracten. Pred. Freitag.)
Kleine Schaund)läschen auf dem Kaffee bedeuten Küsse, die man
dnreh Abtrinken Hcherzweise fTir si<'li zu gew innen trachtet (Frl. Th. von
Pruszak), in Berlin ein (je;;clienk am selben Tage. Sonst in der Provinz,
noch der rnteischied , wenn in Hänichen, so (Jcld. wenn einzeln, so
einen Kuss (Fr. Borowski). — Aus Kaffeesatz, wird waiirgesagt.
Von einem Mädchen, das nauh dem Einschenken die Kaffeekanne
offen stehen Iftsst, sagt man, sie bekomme einen offenmäuligen Mann.
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Die KaflTeekanne heiast in Danzig Ohristinchen; man aoUe sie nur
herzen nnd drücken, damit noch etwas herauskommt. — Aa^blidieno
(blonde) DamenzApfe soll man in Kaffee legen , damit sie ihre Farbe
wiederbekommen.
Prozess nnd Kaffe machen dick Blnt. (Fr. I. 3080. nach Binsiedlcr
I. 844.)
Conivm L., Schierling nnd Aethwa L., Oleisse: Blanckan. (Jeder SehierUng:
Pommern: W. Modrow.)
Convolvuhu arveimf L., Winde.
Man sagt, wenn sich die Blüthen schliessen, habe der liebe Gott
sein Hemdchen aus- und wieder angezogen, sobald sie sich öffnen (G. L.):
daher Gotteshemdehen.
Conandntm mtirum L., Koriander. Sein Same wird zur Erhöhung des Wohl-
geschmackes in Brod und auch in einige Arten von Kuchen hineintue-
backen, erweist sich dort alter von »trengem Geschmacke, Im -Binders
für einzelne MeiiHchen; wer nun eine Hexe sei, von dem glaubt das
Volk, sie köuue solches Brod nidit '^scn. \'orgl. l^ . 10.3.
(.'(H'omtn'a Fho^ nnuli A. l?i.. Knkuks Kiaiizradc: Theerhlumo. (Saall'eld
K. L.) Oll wcL'cii des Namen hier ni(dit ein(! Ver\vechs<duinr vorlic^i
mit der ul)ei\vaits unter den StODgolgeloüken klebrigen l'eohnelkc.
VtHCttrid rultim-is Kohlte. V
CwoniJla viiriir L.. Iniiitt* Kioriwicke. Sie wird in Arendt's Lesebuch lur
Krmland eljenlalls min r die (iift}>llanzen trezählt.
(.'uciirltita I\'pn L.. o;cnieiiici- Kinlns. Sobald die Kci*ne. die lihrigens vor
•lern Legen (Setzen) sellist in siisser Milch angeweicht werden, gelegi
sind, bohrt man ein Loch in die Knie und giesst täglich etwas Milch
hinein, um recht gro.sse Exemplare zu erzielen, welche die Frcuiie unii
<len Stolz der Leute ausmachen. So um Marienburg. (Dr. L.) — E.s wird
aber wohl das Verfahren natürlicher so s^n, wie es E. L. (Volksthfim-
liches in Ostpreussen. S. 72.) schildert. Zu gleichem Zwecke schiebt
man unter die noch kleinen Kürbisse Bretter, auf welchen jene gut '
lagern; dann wird in Jeden Kürbis (am „Herzpölchen" oder auch seit-
wilrts) ein kleines Loch geschnitten oder gestossen nnd hier hinein tiglich
mehrmals süsse, am besten ganz fi iache Milch eingegossen oder mit
einem Loffel eingeschüttet (das „Tränken" genannt, wie beim Kalbe!).
Anfangs nur in kleinen Portionen, bei zunehmender Orrtsso mehr.
Die Unterlage von Brettchen unter die noch kleinen Friu-hte geschieht
wohl, dauiit sie die l']iiic nirht iMTidiren und so bepser vor Fäulnis« be-
wahrt werden. Das Kinsclineidcn des Loches in den Kürbis zur Tränk-
kur darl' nach meiner Meinung nicht so tief geschehen, tlass er selbst in s
Faulen geiathe, was bei ^'erletzung des Innern gar zu häufig vorkommt.
Andererseits ist es zur Freude für Jung und Alt öfterer Brauch
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dass man in die obere Hautschicht des Kürbis BnchBtaben und Namen
einschneidet, welche dann mit der Fmcht mitwacheen.
On WBByatko 'wjbani> eigentlich: er hat Alles aasgekiirbist, = aas-
getrunken, 1iohande1t,erledigt,8toff or^«c]i«pft. (v.P.) Ob das Bild desKQrbiB
davon herrühren mapr, dass man Irüher jrrost'e Früchte als (Jt-tasse zum
Schöpfen oder zum AuH»ewaliron ^ohrauclit«'? Man könnte denken an die
focos. welche den Wihlen ähnliehe. Dienste verrichten. Doch hier kaum!
iJaucu« (.urota L., gemeine Möhr«'.
Kinderräthsel.
Ire rire Rih,
Wie fr(A\> ist die I*iop
Wie schwarz ist der Sack,
Wo die ire rireBib drin stak!
(Rübe ond Erdboden nach E. L. Tolksth.; ich setze hinsa: Gelbe Rübe,
nnd nicht etwa Bramea Rapa h. eaeulenta Roch.)
In MeUenburg wird das Bier, das sfisslich schmecken muss, hänfiK
mit ihren gelben Wurzeln versüsst.
'Eqviuiwm L., Schachtelhalm. Eine heatimmtc Art davon (aber welche?)
n« Hilf ilcr Kn>snl»e Kokosehken (oh von kokoazie siQ, sieh brüsten?),
der (ieuteche gewöhnliche Mann aher Fuchnschwanz (sollte der L'< )a<!i>
— aber welclier ist's nicht? — Scliaft dif !?('zeichnni)ir veranlasst haben
oder die sparrigen Altständo mit <1»mii zottiircn llaaif in Vcrtrleieh
konini(*n solh^n?). Ks sei dalioi iMMiicikt, dass ( (uillidri'Uns rUxirinx Fries.,
das Hiilnu-hcii. im Wcndisclic ii lii n ;ilmlicln'n Namen Kokosky hat.
Equiftetutn xilriülcum L., Wald-Scharlitcllialiii : Fuclisscliwanz. I>runkol-
pfeifc. (Saalfeld: K. L.) hcUtticr Ausdruck crs<liciiit mir fraglich.
Bnophoron L., Wollgras: Püschen (Saalfdd: E. L.); Moorpalme, Feder-
kopf (Dt Krone).
Der Spottname ,,Federkopf ' wurde den Märkem nm Dt. Krone von
den Pommern graben, welche dafür ihrerseits mit „PIdtzenfrcsser"
spottend titulirt wurden. (Schmitt: Gesch. des Kr. Dt Krone.)
Erapkila vmta K Mey., Prühlings-Hungerblnme: Brdblume. (Saalfeld :E. Ii.)
Erot^muB europasa L., PfaffenkHpi)clien: Spillbaum. (Dt. Krone.)
JF^agopyrum eseulentum Much., Huchweizen. Wenn die Grütze oder das Mus
angebrannt ist, so geht die Frage im N'olke, ob etwa der Plarrer vor-
beigefahren ist? Es ist natürlich, dass. wenn das im kleinen Orte ge
Schicht, die Mädchen laufen, mii uacli ihm /u selit'u; dann bn'iiiit die
Grütze an. Das mag wohl eiuuial gcscliehen sein. Fin unmotivirtes
Anhangsei ist. dass er dann mit dem Fusse liinein.- tamplen soll.
Fagus »ilvatica L., Kolhbuche. Frauen suchen sich von iiltoren Stammen
die Borke zusammen, um sie zum Färben von Wolle für Strümpfe (Kingel-
wolle) odor als Zwischensatz bei Webezeug /u gebrauchen; sie giebt ein
scbdnes Hellgelb bis zum Roth.
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Unter den Göttern dos achamaitischen Volkes in Ostprenssen gab's
nach Joh. Lasicz sogar solche, nämlich Srutis und Hiechntele, für
die Farben, welche man verehrt, wenn man im -Walde Farben sum Woll-
f^ben sucht. Da man Farbe allein iiicht im Walde findet, kann es sich
nur um Gegenstände handeln, die Farbe abgeben und verursachen. Es
wird sich das auf die Flechte oder Baumrinde beziehen. Die davon
herstellbaren Farben moj^Pti mit dem Namen der (iotter zusamnienh:iiiL''en,
da nach Dr. Jos. Bender (Zur altprenss. Myllinl. und Sittengescli. in
Altpr. M.-S. IV. S. 124.) für die dunkelbjaune l''arl>e wohl Srutis eintreten
dürfte (8rutta, lit. Mistjauciioj imd für die helle, blaue Miechutele, das
Bender für corrumpirt ansielit, aus Melletele und (S. 126.) herleitet aus
möle, plur. m^les, die blaue Farbe, Färberwaid, (/«alt« tinetoria, em Kau*
filrbekraut?) Ob aber früher diese Pflanze bei uns so häufig war und
ihr Gebranch so sehr bekannt?!
f Fteu» L., Feige.
Er sitzt, wie fiva hinter'm Feigenblatt. (Fr. I. 8516 ) Seine An»
reden sind unzureichend.
Ftmngula AlnuB Mill., Faulbaum: Hühneraugen. (Saalfeld: fi. L.) Die
Entstehung dieses Namens ist mir unerfindlich; ob er vielleicht irgend
wie mit dem Marke in Verbindung steht?
Fuvtfv*, Schwamm. Er ist wie ein voUgesogener Schwamm (Fr. I. 445.) =
betrunken.
Qagea lutea Schult., gelber Goldstern: Grasblume, gelbe Haferblnmc.
gelbes Schneeglöckchen. (Saalfold: E. L.)
* GenHana Pneumcnatdhe L., gemeine Gentiane: Steinkraut (Stofibrshütte,
Kreis Berent: 5. Sept. 1883); dient gegen ürinverhaltung.
Geum rivale L., Bach-Nelkenwurz: Glöckchen. (Saalfeld: E. L.)
Gleehoma kedetacea L., Gundermann. Wenn man den K&hen, da sie zuerst
auf die Weide gelrieben werden, einen Kranz von F^rfil^ahrsblumen (in
Pommern meist von Gundermann) aufsetzt, so sind sie gegen das Behexen
der Milch geschützt.
Medera Heh'.r L.. Kyiheu. Man soll nicht Epheu in der Stube Iiaben, weil
sich sonst die Eheleute zanken. Dasselbe gilt von Hortensien.
Hordi'um L., (icrste: vergl. Secalel
f livrtemtia, Hortensie: vorgl. Hedera!
Bumvlus Lvpvlus L., Hopfen.
Uiitci den ungemessenen, aber landesüblichen und gesetzlichen Diensten
und L( i.slnngci), welche die Bauern (Kmetlionen) früher auch hier nach
allf^lavit^cher Gewohnheit ihrem adligen Herrn zu leisten hatten, war aucii
das Hopfenschneidegeld, polnisch Osniecowe. — Ebenso kommt
unter den ungemessenen auch der Dienst vor, das» die Weiber der
Bauern bestimmte Gebinde Flachs spinnen mikssen fBr die Herrsehaft.
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Redensarten:
Mager, wie 'ne Hopfenstange.
Hei öS 80 schwÄr, w! e Hoppesack. (Fr. 11. 2447.) Bi* ist so schwer,
scbwerfUllig, wie ein Hopfensack, welcher »ehr gross ist.
Er ist ein grober Hopfensack. (Fr. I. 1654.)
Hoppesack on Papesack tfss schwer gefOlU. (Fr. 1. 16öö.) Zur
Versendung des [lopfcns worden fj^rosse Säcke «r<'noniin«*n.
Das Wasser ist dem Mal/ \ orlM ijxflaufen und mit der Hopfenstange
uni^n -rührt. (Fr. Ii. 2855. iSenäbui-g.j Zur Bezeichnung eines schwachen
Bieres.
Hei ilnn ist Hopl'en und Malz verloren. (Fr. 1. lö.oJi.) Vergl. den
bekanuteii Vers des Commerceliedes: Malz und Hopfen sei au uus ver-
loren, haben unsrc Alten oft geschrieen!
Uypmcwm perforatum Johanniskraut Man lilsst die Bl&ten in Schnaps
ziehen als Mittel (Gtetrftnk) gegen die „Koolk'^ (fi. L.)
Als sogenanntes Johanniskraut wurde es am Johannistage mit den
Wurzeln ausgehoben, fBr jedes Familienglied ein Exemplar auf den Ofen
gelegt und nach Wachsthum und Vertrocknen das oder kfirzere
Leben des Einzelnen lifstimmt. (^rhlocliau: Ffr. Hasse.) Also ein
weiterer Beitrag zur Idee vom L<>l)ODBbauüie!
Inula Jlelenivm L., achter Alant. Aiu li um Saalfeld iat's ein sehr geschätztes
Mittel gegen Lungcnleidon. NmcIi E. i.-;t die Anwendung eine ver-
sehiedeni-: ojitwedei- uinuiit man die zu Pnlvci- gpriehciit' Wui-zcl mit
kaltem Wasser ein oder man koeht Tliee von den grdocknoten Blüten.
/m I'seud-Acmus L,, Was.'^er-Schwertlilie: Schilllilie, wilde Lilie, wilde
Tulpe. (Saalfeld: E. L.)
Jufflaiu reffia L., Wallnuss.
Halb Spielerei, halb Thicrquälerei ist es, wenn Kinder halbirte
Wallnnssschalen einer Katze unter die Ffisse stocken und sie mit tap-
pendem Gerttusche im Zimmer umhergehen lassen, um sich zugleich an
ihren Grimassen zn erfreuen, womit sie die Pfoten emporhebt.
Die ausgeleerten Schaalen von Wall- und Paranfissen, auch von
Sdiaafananddn, deren es zur Weihnachtszeit hftufig in den Familien
giebt, brancbt man nicht fortzuweifen, sondern kann sie in den Ofen
schmeissen, um Feuer anzumachen, da.s wegen ihres ölgehaltes gut auf-
flammt und knisternd fortbrennt. (Frl. Tb. v. Pruszak.)
JunniH L., Binse: S< lieni >r}ien (Saall'eld: E. L.): der Beiser, die Zizähne
(um Stolp und Lauenburg in Pommcrii: Kiiuop), letzteres Wort vom
griechischen ^il^dviov.
Juniperuft connnuntü L., Wachholder.
Hierauf ist ein dem Altdeulselu'n entslanimentler Name zu beziehen,
der hier freilich keiner Pflanze, wohl aber einem Vogel zukommt. Die
Wachholdcr^Drossel, Turdvs jMlan'f L., wird nach ihrer Nahrung häufig
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KraminetBrogel genannt; ebenso »her nach Jessen: |,D. Pfl. N." in
Mhd. der Wachbolder Ghramad, Chrambit, Ghranbaum; im Ahd.
.Chranawitu, Cliranewitc (daher Kranewitt in Süddoutschlandl), wo
es Beei-enholz, iieorenstrauck bedeutet.
Mit den Zweigen schmückt man zur Osteraeity wenn uocb kein
anderes Grün vorhanden sein sollte, die Stuben aus; die Zweige werdai
dann zumeist in leere Flaschen gesteckt. (K. Ii.)
Kaddicksherrcii, tnitr^i- das Futter gemengt^ sind gut g^n den
Kropf der Pferde. Die IJcwolincr ärmlicher Gegenden machen ciiipii
Erwerliszwoip; au.s dem S.imuieln dciselbcn. Ihr Preis für den Scheflel
pflegt ulsdann dem für dieselbe Quantität Hafers gleich gehalten zu
werden.
ünaiifia arrfinxi'n Coult.. Afker- K iiantie: Kneefclien, Judenknecfclion.
Mittatrshlunio (Saalfcld: E. L.); Dickkopf, in Wcstprcussen allgemeiu.
Polni.-^cli (ilowai-/..
Lactucu sativa L., Garten-Lattiel».
Bei der Unterjochung der alten Preussen (Saridäiider) dureli den
deutselK'ii Ordrii. erzählt M. Cliristojdioiiis Ilartkuoch in Altes und
Neuc.^ I*n'ussrii (1()S'4), wiirilc ein ^'el■tI•all<■ll^ma^n dor.s( Iben naeh der
Coniptiiici llalga hingescliiekt. der aus.-^itiuniren .sollte, wie sieli die
fremden Ankömmlinge verhielten. AU dieser sie zur Mahlzeit Kraut
(Salat) cs.<<'n .sali, wunderte ei- sich höchlichst und raiipurtirle iuj heiiui-
8ch«i Lager, dass die Rittor wohl kaum tu besiegen wäi-en, weil sie
auch beim Mangel von fleischlichen Lebensmitteln in oingoschlossencm
Zustande sich selbst vom Genosse von filwrall wachsendem Kraute zn
ehalten vermdchten.
Den grünen Kopfsalat ti'ftnkt man im Essig, mischt etwas Salz
hinzu nnd schüttet ihn in dicke Milch: ein sehr beliebtes Essen an
heissen Sommertagon. (E. L.)
Hierher ziehe ich Alles, was mau Gemüse nennt.
Isst man zum ersten Male im Jahre Gemüse, so muss man den
Kacliban) kueifoud an's Ohr &8seu und ihm sagen: „Schick*8 woit^^r!''
So niuss CS die ficihc um den ganzen Tisch herumgelien. ZM-eek soll
sein, dasii man nicht zu viel davon i.sst. — Das ist auf Jedes none
CJerielit je nach den .lahn'sliiultvn ausgedehnt. — Ein*' \'arianie will
Ix iin ('hita>M'n. w«di! zui- Krinneiun;^, norh aus.M'i-doni die Worte: Cziji.
Czij»!, die w alirseheinlieii luit dem polnisclicn Czup zusammeuliaugcn.
d. h. vordcrriter Haaröchojd".
Lamimn alhum L., weisse Taubnefäcl: Tanneuncssül. (Saalfeld: E. L.)
Lampwna communia h.. gemeine Milche. Soll um Planten ehonfalls gutes
Schwoinofutter i«ciu (C:ir.). Vergl. JIJ. 147.
LathyrvH moHtanv» Beruh., Berg-Platlorbsu: Bunte Wicke. (E. L.)
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Lavat'il'iln o/ßcinalis Cliaix, Lavendel, Spike. Bei unseren liaurrlirlu-n Hoch-
zeiten wird der Kranz ahgetauzt", indem die jun^e Frau jeden iiiann-
licbeu Gaöt zum Tanze auIVurdei-t und dann von jnnj;en Mädt lien um
tsie ein Kreis j^esclilungi'n wird, um ihr den Brautkranz altzunehmen
ttud die Haube aul'zucielzeii. Die begleitendeu Weisen sind dabei sehr
Tuntchiedeii. Entweder die Junggesellen suchen ibr den von den Jatig-
fimueo vertheidigten Kränz zu entreissen oder die junge Frau, mit ver-
bundenen Augen, wirft beim Umtanze den Kranz fort und dasjenige
Madeben, auf welches er zu&llt, wird zuerst nach ihr heiratben oder die
junge Frau, auf dem Stuhle sitzend, überreicht ihn dem Madchen, das sie
gerade antrifft. Vor und nach dieser Procedur, die Hftubung genannt,
singen die polnischen Mädchen aber ein Lied, wovon nur einige hei^
hörige Strophen folgen:
Ach moj wianku lcwan<lowy
Nie spuszczaj sii; z mojej glowyl
Jak siQ niojej glowy puscicz,
1*0 ziemi si^ czolgaö musicz.
Ach möj wianku bialej r&kj
Niejeden mi dzisiaj »\m.y:
Jutro sluzie juz nie bqdzie;
Ho Juz jutru pani^ b^d^
Var.:
Aeii mo) niilv rozmarynie
Siahim eiebie na zagonie;
Juz ci^ wiQcej diae niobt^dg,
Sama sobic paniq bqdq.
CS^zko mi na serzu bylo,
Zem dzid niezaplakala.
Volksvar.:
Ach m6j wiMiku z bulewics^ (eigen^ Ach, ihr Kranz-KartoffelBchlusen,
lieh z bulewiny) Fallet nicht doch mir vom Busen;
Nie ^padaj mi / moich piezy. Ach, mein Kranz von Strauch und
Aeh möj wianku z starej raiotly, Strcmpoln,
Jak td^ bQdziem toraz guiotly (eigcnt' Wie jetzt werden wir uns krempeln.
lieb gnietli).
Aus diesen alten Versen ersieht man einerseits, mit welchem länd-
lichen Blumenschmücke unsere Schttnen zur Hocbzdt angethan waren,
ehe die Myrte (unter MyrUu vergl. ein Mehreres) sich zum Braut-
kränze ßahu brach, sowie andererseits, dass Lavendel, weisse Rose und
Bosmarin der vorzüglichere Bestandtheii unserer Gärten gewesen sein
mfissen. Den Kranz von Kariofl'eikraut und von Strauchbesen, der viel-
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Ach, mein Kränzlcin, von der Spike,
Nicht doch mir vom Kopfe rScko;
Wirst du mir vom Kopfe gleiten.
Dich im Schmutz sie übersobreiten.
Ach, mein Kranz von weisser Rose,
Dient mir Mancher heut' im Loose,
Nicht mehr dienet er mir morgen,
Wo ich werd' als Frau schou »orgeu.
Rosmarin, ach. mir so theuer,
8ät' diel) auf (h>m Beete heuer;
Werde dich nun nicht mehr säen,
Selber jetzt als Herrin krähen.
Schwer im Hmen war mir's heute,
Dass ich keiner Thrtoe Beute.
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soo
leicht auf die kuuftigc i^cschüftigung und Eheerfahruug deuten soll, hat
natürlich ein <1»'iin'r ^'ull<6witz hiuzugodichlft.
Zieht ni;in KallM i- auf, so soll man ihnen das «nsto Mal vor dem
Tränken » ine Mi.siliung von Lavindel, Builcr und Essig gebcu; dann
gedciiion ^io gut und Niemand kann iimen Etwas anhaben.
Ledum pdlw^frt' L., l'oist. Auch in (Kmi Schweinestall wirft man es Beines
Cit-rui la s wegen, um rugczicrn- von Tiiier und Stall fern zu halten. (E.
Lemini Ij., Wasserlinse: auch Entenflo.-s. (E. Ij.) Es wird in Trichter odt-r
Siehe gescböi)lt und naeh Ablaufen des Wassers Enten und Schweinen als
Futter gegeben. (Saalfeld: E. L.) — Die l'Üauzc selböt liat sich naub-
träglieh bei Alt-Grabau gefunden.
Liehen, Flechte. Eine jtolnise.h Wilez genannte Flechte auf Buchen wiixl
(gleich der Borke, vergl. Fa</uti!) gebraucht zum Gelblarbcu; so auch iu
Schveden (Schubcler!); eine auf der Eiche vorkommende zum Grün-
fllrben. (Dr. L.)
Lijfutfrum milpare L., Hartriegel, kommt um Planten nicht vor. (Car.)
Lilium L., Lilie. Mehr ihre Schlankheit, i»ls ihre Reinheit wird volkstbüm-
lieh in Gleichnissen vorwandt. Die Verscliicdcitbeit des Geschmackes be-
zeichnet die folgende Redensart: Die Liebe fiült manchmal auf ein
Lilienblatt und manchmal anf einen Kubfladen. (Königsberg. F. I. 2419.
Vergl. Körte: Das Sprichwort und sprichw. Redensarten der Deutschen.
Leipzig 1837. 3901.)
lAnwm nniaiimmum L., Flachs. Die Flachsbracke, polnisch Dzierlica, das
Instrument zum Brechen des Finchses. welches k1app(>rndes Geräusch
verursacht, wird fibertragen auf das geläufige Mundwerk der Weiber. —
Die abfallenden Slongeltbeile heissen polnisch Fa/dziory und sagt man
von einem Faulpelze, dass er sich beipiem hinstreckt, wie der Hund auf
dem Flachsa]»falle. rosziatra sie iak )»ies na pazdziorach. (Dr. 1^.). — Ein
Weih'res fd)er die Proi cdureii, (ierathe und Bcuciaiuugeu der Flachs-
gewinnung sollen an anderer Stelle folgen.
Der Flachshalm hei.s.st: der „Herdcl-*. (Saalfeld: E. L.)
Bei der Flachssaat soll die Hauswirthio einige Eier ' kochen und
auch Liter Schnaps dem Säcmann in's Säciäken mitgeben; isst er die
Eier, so kräftigt das; trinkt er den Schnaps, so schmeidigt das: siet er
dann den Flachs mit nackten Ffissen, so bleibt das Unkraut fem und
der Flachs schiesst in die Höhe. (Pallubin.)
Nach E. L. wirft sich um Saalfeld das Mädchen, ehe es sich in der
Sylvestemacht zu Bette legt, dreimal Leinsaat fiber ihren Kopf, um darnach
von ihrem zukünftigen (Jatten zu träumen.
Ünansgckochter Flachs wiixi als Mittel gegen Halsschmerzen ange-
wandt: man soll dem Lcideiideu oiu Zaaspel (10 (icbind«:) davon um den
llal.s binden. (E. L.)
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Das Schwingblatt, d. h* das Brett, mit welchem der Fkushs ge-
klopft wird, dient zur Abwehr g^^n die „Mahr'' (Alpdrücken), wenn man
es an's Kopfende des Bettes steckt. — Am Besten ist zu Ijleichen, wenn
die Obstbäume blfihon. Beim Spinnen, Weben, Nähen giebts eine Menge
Aberglauben.
Das beliebteste und auch wohl beste Mittel bei Genehwulst und Feuer
ist ein l^nisclilag von g(!koehter Leinsaat. Sonstige Uniscliläge dagegen
bi Stehen aus Koggeiiniehl mit Syrup oder mit Zusatz von Flieder und
Romci, Matilr. ( hiim L. (E. L.)
Sauerteig, mit Leinsaat gekoeht. in Flaselifii grlTillt. abgekiililt und
eiugeHösst, gehört zu dengcwühnlichsteulloilmittehilür krankes Vieh. (E.L.)
Sonst vei'gl. Bwmih* Lupulm!
Lithotpermum aro«ii««L.,Acker^Stdn&ame: Schminkwurz,B«nern8chminke,
weil die schön roth fllrbende Wurzel des noch nicht vollständig ausge-
wachsenen Unkrautes unter dem Getreide hin und wieder von den Banem-
mädchen als Schminke benutzt wird. Es sollen auch die Zigeuner früher
mit der Wurzel dieser Pflanze geraubte Kinder tficht% eingerieben haben,
um ihnen einen ihrem Stamme mehr entsprechenden Teint za geben und
sie zugleich unkenntlicher zu machen. Ihr botauiseher Name im Polni»
sehen ist NaM'rot polny (etwa = Acker-Umkehr), weil sie meist nur
im gepflügten (wrot, Wendung) Lande vorkommt. (Prof. R^^i^ca.)
Lvzula pihfia Willd., sehmalblatteriger Marbol: Zittergras. (E. L.)
Ij^copodium jj.. liarlapp: Sc lim' k soll ähnlich 8«*in dem B;irlap[» (.Mirscheuiau),
aber sehr seilen, nur zufällig gefunden von Werth sfin und gegen ^'er-
rulen schiitzfii. Die Blatter sollen drei .spitzen hal)en. Die Pflanze
heilt Wunden an Menschen und A'ieh und muss soloi l gepflückt werden,
wenn man sie sieht; geht mau vorüber und wendet sich nachträglich,
um sie zu pfl&cken, so ist sie nicht mehr zu finden. Fr. W. R II. 547.
Trotz Oeldgebot haben die Leute aber kein Exemplar als Unterlage
gebracht (Frischbier.)
Lywpodium annotinvm L., sprossender Bärlapp: Mirschomei (Saalfeld: E. L.),
also diesdbe ähnliche Bezeichnung.
Lyeopodium fiehgo L., Tannen- Bärlapp: Mflrsemau. (Piauten: Car.)
L^machid Nummulari<i L.. rundl)lätteriger Friedlos: Kränzelkraut,
Kora llennioos. (Saalfeld: E. L.)
fji/f/iruni Sti/iraria L., gemeiner Weiderich: Ulutkraut. (Piauten: Car.)
Mdh-a AUea L., s]iitzbliittt'rige Käsepappel: wilde Stockrose. (Saal^dd: E. L.)
M. Hivhrfa Wallr. (1^24). IIa- Hlatt wird mit der rechten Seite auf Ge-
schwulst und Wunden g<'Iegt. (E. L.)
M. silveKlri» Ii., Rosspappel: Kaseblältehen. (Neustadt: Pfr. Roock.)
idairicaria Chamoviilla L., echte Kamille, Romei: vergl. IJnum!
JJelandrifvm album Grcke., weisse Lichtnelke. Man steckt Büschel davon am
Johannis- Abondo über die Thftren und in die Betten, damit hier Niemand
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hexen kann; auch wird ett zu glcicliem Zwecke gesteckt iu die Riegel
an den Thureu, besondcrg von Ställen. (E. L.)
Mentha pipn iia L., Plufierminze: l^feiTermüuz; ebenso auch der darauä
fabricirt«' Seiiiia|»s.
Mcnifantln'x tn'/o/ififn L., LJiiteiklce : Drrihlatt. (Scliluoliau: IMV. Roock.)
Me«pih'^ Ii., Weissduiu. KiMlcnsart: Kr ist ilmi <;iu Dom im Auge. — Kin
Spruch, bei Uebenvicliuiig de.-* Knitekrauzes (polnibch riün) durch die
Harkcriuncu, von der X'orharkerin zum V ortrage gebracht und von dem
Frischbier^nchen (Preuss. Volksrcimc und Volksspiele. S. 237 tX.) ab-
weichend, lautet ffir diese Gegend, mit Woglassung des vei-gcüscnen
SchluBses:
Ich bring' dem gnttd'gen Herrn einen Kranz,
Er ist nicht halb, er ist ganz,
Er ist nicht von Disteln und nicht von Dom,
SundiM-n von Blumen und reinem Adirenkom.
Wir liabeu geharkt in grosser Hitze,
Da88 uns unter der Zung' hat geschwitzt. . . .
Mcspi'lvx niotw(/i/naW\\\d., eiugrifleligcr Weissdorn: Molil tl)eer!^tr;i im Ii. (K. L.)
Alorc/n'fhi Dill., Morchel. Das Zeitwort morcheln (auch murclielii) hedeutot:
mit Händen vi»d und :?tark beta.sti'ii. <1im1)0 und handgrcitiich liel»kusen.
Kinder moi-chclii gern junge Thiere. IIei-g<Miummon ist's von licr Wider-
' ötanilr^laiiigkeit des Pilzes. — In iibcrtrageneui Sinne wird Morchel
(ZauDmorchelJ weiterhin lur irgend eine braune, minder compacte Masse
gebFincht.
A/victu, Moos. Ein sehr hfibsches masurisohes Sprichwort besagt, daaa oft
wiederholte Veränderung nichts taugt: Kamieii ktöry oz^sto knlano
bfla, mechem nie obrosnie, der Stein, welcher oft gekullert ^rnhrt)
wird, bewichst nicht mit Moos (Fr. II. 3157. vergl. Kürte Sprichw. 6721.
5722. und Simrock: D. Sprichw. 9H68.). Auch hört man das sonst un-
gewöhnliclio Z<Mtwort: lionioosen. Moos wird hier als das mit der Zeit
anhaffen(h3 Mehr gedaciit. Ein Mehr legt man auch in diesen Redensarten
zu Grunde: Er ist ein bemoostes Haiipt (Haus) und: Er hat viel Moos
((Jeld). Daraus vioUi'irlif Moses unil dii; Propheten. In scheiiiliarem Wider-
spruche stellt ein aiifleres Sjiricliwort aus Masureu: Klo si(^ nieleni. teinu .-ii;
zieleui (gereimt, wie oft), wer nicht faul ist, dem grünt es (Fr. 1. 425li.);
d. Ii. Arlxii hat Gewinn. — Aufwiesen ist Moos nicht gut und wii\l
durch Compostiren, Sandaullahren oder Salzen zu vertreiben gesucht.
Myo90tit L., Vcrgissmoinnicht: vergl. V«ronica.
t Myrtv» conmunü L., l^Iyrtn: beim Binden sowohl des Braut«, als des Todten-
kranzes wird um Piauten ein grQner Faden angewandt. (Car.)
Vom Myrtenholz hergenommene Zahnstocher (auch vom Blitz ab-
gmiasenc Baumsplitter als solche gebraucht) stillen den Zahnschmerz
oder schützen vor demselben.
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Bindet man einen Krans, sobald ein Kranker in Hause ist| so
stirbt dieser.
Blnmenkranz. Beim lotzteu Bado in der See äoll man sich mit
einer Blimn* oder einem BluuuMikranze Bclnnücken und diesen dem Meere
zum Uplor bringen, damit da» Bad gut liekommc: ähnlich wie, wer
jeweilig zum erateu Malo zum Meere hiukommt. ciinMi lidieliit^oti (iogen-
ütand, den die See ausu'«'S|'iilt iiat, mitiielim<Mi, licim Scla'iiicu jedoch
irgend Etwas hineinwerleu .soll. So um IhüiihaiKscn. Ki-. Neustadt.
Um Zariiuwiiz (t'l)enda) binden Madchen den (Jaur-eu und iriU»'kual)On
dem Vieh einen Kranz um den Hals; wenn vielleicht auch nur, um
Geschenke zu orlialten, so sicherlich doch nicht ohne abergläubischen
Hintergrund. (Randt)
Brautkranz. Wie der Brautschuhi weil an ihn das Glüek gebannt
isti 80 mnss auch 6er Brautkranz gut verwahrt werden, weil seine
trockenen Blätter alle Kinderkrankheiten heilen sollen. Besonders beim
Zahnen der Kinder und bei Zahnkrämpfen sei es gut, folgende Stücke,
zu Pulver verbrannt, dem Kinde einzugeben: Blätter vom Brautkränze,
Abschabfeol vom Tranringe und ein Stuckchen Zeug vom Traukleide:
probatum est! — im Allgemeinen &ber das Abtanzen des Brautkranzes
vcrgl. unter Laramlula.
Regnet es der Ilraut beim Gange zur Kirche in den Braut kränz,
bedeutet das Clück und Wohlstand in der Khe. Ähnlich in Pommern.
A^aatuiiinm Ii. Br., Brunnenkrcssc.
Wer viel Wasit-er trinkt, dem wird als Warnung zugerul'en: Ihm
werde doch noch die Brunnenkres.se aus dem Magen wachücn. Ähnlich
Fr. n. 2857. Fr. I. 3225. hat: Sei söppt Watcr, dat er de Krcss vor'm
Bnnk wasst. Sonst vetgl. Seeale.
Nieotiana tabacum L., Virginiseher Tabak.
Fast allgemdn ist zur Zeit die Sitte, zu Gunsten milder Zwecke
(Fechtverein: Lahrer Waisenhaus!) die abgeschnittenen Spitzen der
Cigarren zu sammeln, sowie die abgerauchten Stummel, die sonst den
Postillonen zukamen oder auf dem Lande dem Vorpflüger.
Setzt ein Mädcheu in dei' Neujahrsnacht zwischen 11 und 12 Uhr
ein Licht in den Ofen, zieht sich gän/iich auä und guckt zwischen den
Beinen hindurch in den Ofen, SO sieht sie dort ihren Liebsten sitzen,
der 'ne Pfeife Tabak raucht.
Ein Kinderspiel itil das Tabak rollen. Ein besonders starker
Knabe stellt sich als „Ständer" an den Anfang einer zu bildenden
Kette, die sich immer stärker um ihn wickeln muss. Alle schreien
dabei: ..Stander heraus! ' und suchen ihr Möglichstes zu einem allge-
meinen Quetschen und Stessen beizutragen. Wenn schliesslich Alle am
Boden liegen, wird der Ständer giündlich durchgeprügelt. Einen weitei'en
Zweck, als ein allgemeines Messen der Kräfte, scheint dieses Spiel nicht
zu haben. (E. L.) >«
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Die ^amen von Bchlediteren Sorten Ranchtabak im Volksmunde
sind (nach Fr. Preuss. W.-B. 1. 146.) Drängscl, Draiigelbergcr
(wobei man Dran^^ verspfirt), fialgenknaeter, Giz (iiarh Mühling auch
zur Bezcicliiiung des Au8wuclise8 an der Tabakspflanze), (iiabonkant
(gewachsen an der Kante des Grabens), Knallwenzel, Knäller,
Kneller, Kuiller, Knöller, Luchtcnk nas ter (nur auf der Lucht
— Bodenraum zu lauchen!), Luchtländer (aus dem Lmhtlandc: wo
ist'«?), Licht den Ankei-, der Wind ist gut. In der Aniikliniax weideu
sie sich wohl allo gleicii bleiben. Dazu giebt Fr. l. 1. II. HIO, noch
den Schönberger Grabenkant, wie er im Volksmunde (Tiegenhof,
Elbing) spottweise genannt wird, einen in SdiOnobwg, einem Dorfe an
der Weichsel, gebauten Tabak. Femer (Fr. I. 1375.) dient snr Be-
zeichnung eines reckt echlechten Rauchtabalcs: f&r einen Groschen drei
mal um's Leib und noch dn Bode (dasu) zum Peitschoistock. Ihnen
kann ich noch hinzuAgen Petnm (?) Optimum, „das beste Kraut unter
der Sonne". Ein schlechtes Kraut ist schlechter Tabak. Knaster ist
ursprünglich eine feinere Sorte (ihn hat uns ja schon A])oll präparirt!),
besonders von Varinas; also: er raucht Knaster, d. h. was Feines.
K na ster Wohlgeniutii int wohl nach einer frfilieren Finna so benannt.
Das Wort selbst ißt aus Canaster, d. h. Korb, gekürzt; der Blättertabak
wird in Korben von Hast odtM- Rolir roiii Auslande zu uns gedchickt;
Span. cana>to, cauastro ist ein aus Rohr geflochtener Korb; lat. canistrura;
vcrgl. eanna, Kohr. Grimm W.-B. V. 1357. Es hat also keine Anlehnung
au knastern, prasseln, knarren, rast<eln. Die Sorte Varinas ist volks-
thümlich zu Fahr in A. umgemodelt. BSine andere, zur Selbstfabrilcation
▼on Schnupftabak sehr beliebte Sorte ist der (gelbe) Verginer oder
Fre giner. Gef&rchtet wegen seines Geruches ist auch der J&gertabak
Aebnlioh mi^^ es sich verhalten mit dem'Gensdarmentabak, den man
Öfters durch Inserate in Zeitungen angezeigt findet.
Unter den Cigarren, scherzhaft Zfgoren oder Zachtfrie genannt,
li tt der Volksniund zu den schlechtesten gestempelt die Pt»s Amigos
Premiere qualit^, die Rauchdusiextramuros; die höhere Bildung hat
ihnen hinzugefugt: Erlkönig (man erreicht den Hof mit Mühe und Noth!)
Secundärbahn (zwei Züge taglich genügen!) und (Ilimnierschiefer (je länger
sie glimmt, desto scliieler!); ho\ wenig Luft auch den Z i ehsch i nun e 1 z i eh.
Unter den Sorten von Schnuj>ftabak, platt Schni t'tobak,
wären aus.ser den sclion aiifgotTdirtefi Kachelinski und Sani}tanter der
Selbstf'abrikation zu nennen die Maurer- und Öteiu.sprengerpriese,
sowie der Grummol (das Ausgeriebene) mit Nebenarten. Auch Notschi-
totschi.
Der Schneeberger, welchen der haurirende PUnkeführar (Plund^
Sammler, Kipenkerl, Schatomik; der amerikanische Fedlar zu Wagen)
frülier g^en Knochen, Plündern u. s. w. umtauschte, scheint mehr
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mineralischeii Ursprungs ra «ein oder der zerriebeneu Wnnel der Niess
würz, JleUehorvtt uiger L., seine Kntstcliuiig zu vcriiauken. Sclir geschätzt
ist der Bchntfke aus Kowno in Bussland. Auch kommt vor Macuba,
Carotton, Nessing. Rape.
In Zusammenpetzungcn kommt vor. auch auf die IVrson ül)ortrao"eii.
8clini f k eliart und Si lmirkt'iia?. ein Bart, rim' Nnse, worin Tabak
sitzt; Schnifke färbe ist eine mit der dcd äcliupt'tabaks überein-
atiuimende Fai-be. (Fr. W.-B. II. 304.)
Redensarten:
Das ist ein anderer Tol)ak! (Fr. I. 37(39.) " ein anderes Werk.
Das ist ein starker Tobak! (Fr. I. 3770.) — an viel geboten.
Wie die Natur Tabak raochtl Ein Ausruf der Vernranderung.
Das ist nicht 'mal *ne Pfeife Tobak werth = gar Nichts.
Joses, wiOst Dn Tobich h&n? Tobich ich nicht rächen kann. (Fr. II.
1388. Wehlan.)
Nor Mnthl der Tobak raucht sieh gut. Aufforderung znm Ans»
harren.
Em geit de Piep ut. (Fr. I. 2908.) Die Geduld, das Leben geht
zu lünde.
Kna^'ter Wohl^rcniuth (wohl (*ine Firma) rauchet schlecht, doch
stinket (Fr. 1. 20(37.)
Das iHt Tabak >iummcr vier; raucht man ihn hier, stinkt er vur
der Thür!
(irotc Flerre, lange Piepe. (Fr. 1. läHf).)
E lange Piep on e schnoddrige Näs". (Fr. 1. 2007.)
. Er qualmt (raucht), wie em Backofen, — als wenn der Bauer (arme
Hann) (Brod) backt. (Fr. I. 3044.) Er raucht in starken und schnellen
Z&gen, macht starke DampfWolken.
Hat Jemand seine Tabakspfeife stark gestopft, so sagt man, er
habe geladen, ine auf die WoUb. (Fr. I. 1197.)
Nach dem Essen — Muss man das Pfeifchen nicht Tergessen.
(Natangen: Fr. I. 7ö6.)
Wenn man um Feuer zum Anzünden der Pfeife gebeten wird, erfolgt
um l?>iedland in Pi-. (Fr. ]. 8.')0.) die scherzhafte Bemerkung: Oeek gäw
di Ffier on wenn du de Pfarr von Schmoditten wäscht. Schmoditten ist
ein Kin-lidorf bei Pr. Kylau.
\'on de linke Sie»! e Prehnike. von de rechte Sied e Piep Tobak
on ön de Mödd be.Ha])e. (Fr. I. 3482.)
Hand ön e 8id, Lus öm Bossen, Schnodder oj) e Back, terr^tuet
Jack DU e lang Piep Tobak. (Fr. II. 1110. Jcrrentowitz.)
Stecke dir *nen Tobak in'a Gesichtf = Cigarre.
Wenn de Bnr sOk e Gigarr miklde tfnt Crcsicht gestremmt heft, denn
glowt hei sök e Herr to s0n. (Fr. I. 284r) Stolz.
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S06
Von Anno Tobak her. Von Anno Schniefe (Schntfke). (Fr. 1. 90.)
Von Alters her.
PottB Schock Schnifkel Ein scherzhafter Fluch.
Zf bf 10 — 3, 6, 15 on fvar e Dfitlke Schnifke makt e haiwe Daler.
(Oberland: Fr. I. 622.) Wenn Jemand eine Rechnung nicht gleich lOsen
kann
E Schinfkc on o Schnapp, dat fts Handwerkot- Mant^r. (Heiligenbeil.
Fr. I. .'J;"!T<!.) Ähnlii'h: Taliakspriso nnrl 'n F. m;iclu'ii ilio Zeit kurz.
Langsauiki'it iiutci- tlcii Haii(lw<Mkf'rn. bosondcrs dei- Maniei-.
Ein Scliiiitkc iiml nii Sclmaps iind .illc A'iortoljahr ein reinem
Henidclien. das «relioit /niii icinliclicii Lt'hcn. Aueh: Ein Schnifke und
ein Sclmaps ist dan halbe Leben, und alle Jahre ein reines Hemde ist
die großstc Reinlichkeit. (Fr. I. 3379.)
Erseht NSs, denn Schnifke. (Fr. 1. 2754.) Erst schnauben, dann piisen.
Dat öS Schnifke, wi Hanschke. (Fr. H. 2388. Dönhol&tiidt) Jh»
ist völlig gleich.
Hei hftkert, wie Bartel mtft Schmfke. (Fr. II. 1224. Alt-Pillau.)
Kleiner oder Kleinigkeits-Krftmer.
Schntfke schnuwe schnöfft hei nich (gern), man (awcr) Brannwin supo
c^opi^t hei 8^r (d6g, — nich). (Fr. II. 2389. und 1. .3380. Königsberg.)
Jedoch auch hierorts. F)ntschuldigung eine? genngen Fehlei-s durch einen
grösseren. Zu beachten ist die tautologische Fassung der Worte: Er
8chnu])ft nicht, .saul't ab^r.
Jcii bin nicht schnijtpsch! (Ich schnupfe nicht! Fi-. 1. 3.3H1.) sagt
ablolmend ein Mädchen, welchem <'ine Prise Tal)ak angi'botcn wird.
l\s contrastirt das Wortsjtiel zwischen Hchui}>]>isch und schniqdisch (ich
schnu])fe), obschon letzteres Wort in dieser Form sonst nicht auftritt. —
Achnlich wird die angebotene Cigarrc abgelehnt mit den Worten: „Ich
danke, ich bin Michtraucherl"
Wenn sich Herz und Mund thut laben, — Ifuss die Nase auch was
haben. (Fr. I. 2750.) Spruch der Tabaksschnupfer bei dear Mahlzeit.
Auch Inschrift auf grösseren Tabaksdosen der Neuzeit in den Wirths-
hftusem.
Schnupf, wer will, — Aber nicht zu viel. Anch auf Tabaksdosen.
Eine Prise kann nichts scliaden. — Man muss die Nas' nicht über«
laden. (Fr. I. .SOll.) Man beachte »len hier, wie sonst noch liei den
Beispielen tur den Wein, im Volksmunde vielfach vorkommenden Reim.
Nup/iar Ivlnim Sni., gelbe Muninii^l.
Die Friichte selien die Kinder iSaalfeld: F. L.) als Kauneu au und.
wenn man ein Loch hineinniudit, als Huttfi f;)ss<>r.
ikrdlix Morio L.. gemeines Knabenkraut: K u Ii eii te re hen. Die PHanzen
werden am Johanniäabend gepflrickt, zersclmitien, uiii Salz bestreut und
SO dem Vieh zu fressen gegeben, damit dasselbe gesund bleibt. (E. L.)
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OaaKt Aeaoiella L., gemeiner Sauerklee: Kuckockskumst.
Oer Kuckuck kann im FVBhIing nicht eher rufen, als bis er ein Blatt
davon im Schnabel gehalten liat. (E. L.)
f Piopyni« L., Papierstaude.
Böse WjBiber und Lumpen geh(lren cur Papiermflhle. (Fr. I. 3905.)
PatHnaea iatiwt L., gemeiner Pastinak.
Das Volk sagt, wer viol Pastinak ease. worde blind. Ehonso, wenn
man »ich oino Sache nicht gut angesehen hat, man sei blind, weil man
zu viel Pastinak gejfessen.
"f Pelargoniiim mxeum Willd. (Geraniinn rn/tevm.) (iogeu Sausen Steckt man
di»* lilättiT (olme jefrliolio Zultfreitun^) in s Ohr.
Petattifex oj'nrinahs Mni'li., goluaiu-lilicho Neunkral'l. Hoso Ij^ute, welche die
Altsielit haben, zu ,, hexen", sammeln am Johannis-Abend die Wurzeln.
(E. L.)
t Behmia tiohuia Lindl.: Laurenbaum. (E. L.)
naaeoltu nmltißaru» Willd., vielblütige Schmuckbohne.
Kinderrftthsel:
In unserm Garten steht ein Baum,
Hier ein Baum und da ein Baum!
Und auf dem Baume steht 'ne Wieg*,
liier 'ne Wieir niid da 'ne Wiejr*.
Und in der Wiege liegt ein Kind,
Hier ein Kind und da ein Kind.
Was ist das?
(Bohnenstrauch, Schoten und Bohnen, nacli K. L. Volksth.; könnte
aber a\ich die el)enso behandelte Zuckercihse sein!)
Bohnen soll man den Tag vor Himmel fahrt leijrn; denn wie die Leute
ziehen, so ziehen j^ich die Bohnen. (Tni Neustadt: Fr. Kmilie Wulff;
auch nur hier verständlich, da mit dem Ziehen der Leute nicht etwa eiit
IHenstweohael, sondern die erste jener drei Prosessionen [der 8. g. deutsche
Ablass SU Philipi)i Jacobi, am 1. Mai] zu den 20 Kapellen Neustadt's
gemeint ist.)
In der Keujahrswoche (auch in den Zwölften, d. h. den 18 Tagen
nach Weihnachten, wo man im Hause nicht Wasche vornehmen soll,
bei Strafe oin(>s TodoHfalles!) ist es dagegen gut, Bohnen und Brbsen
auszupellen (auch Federn su reissen) und ähnliche Arbeiten zu verrichten.
Wie Fische, die, wenn sie auch noch so klein sind, nicht geköpft werden
dürfen, weil das ein Unglfick anrichten würde, ein stetes IIoehzeit.sgericht
sind (Kr. Bereut, Dt. Kron(0. so nmss es heim llocli/.eitsmahle auch den-
halli Bohnen zur Briilic lm'Ixmi, damit den jungen Leuten das Geld uiubt
ausgeht. (Frl. Aug. Kaikowski.)
Ein Kinderspiel, wobei unttir Laufen und Greifen folgende Verse
(Saalfeld: E. L.) gesangen werden, ist:
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808
Wir pflücken dem Baner die Schoten ab,
Der Baner ist nicht sn Hanse;
Er pitzt untei'ui Tisch
Und isst faule Fisch'.
Kling, kling! ich hab' mein Beutelchen voll.
0<lf'r: Der Bauer geht mit einem Stocke spazieren und die Kinder be-
nutzen di«^ (ieleirenlioit, um sieli Schoten zu ))Hrickei!: der Hauer bcinorkl
das, dreht sieh um und Glicht .lernanden von d(Mi Ucix-lthaUMu zu hascluMi:
tr''lintrt's ihm, so muss dieser Bauer sein; wenn nicht, so er selbst zum
anilern Mah*. Gesungen wird:
Wir pflücKen dem Bauer die Schoten ab,
Der Banar ist nicht *a. Hause;
Der Schlikssel hängt am Haose.
Haa exe$lm Lk., gemeine Fichte.
Von ihrem schlanken Wüchse kommt die Redensart: wie eine Fichte
(ähnlich: Tanne) schhink sein. — Ein fichtener Kerl ist ein tfichtiger
Kerl; wohl wegen der Harr.haltigkeit. — Aber der Sinn schlägt anch
nm: ,J)a8 ist <h'r reine Kien! (Unsinn), obsehon Kien, das Coniferen-
harz, oder Kienholz als das bessere, namentlich in städtischen Haus-
haltungen, sehr gesucht wird, da eg zum Anmachen des Feuers dient.
— Einen in die Fichten luhreii (Fr. I. J^öH.) ist: ihn irre leiten, vornr-
sacht durch die (Jleichartigkeit ch-r vielen Einzclstamme. — Aehnlicli
sagt man: das Spiel geht in die Fichten, d. Ii. verloren, durch irre B«-
rcchnung. — Unverständlich bleil>t der VergleielisjMiiikt in: Er ist, wie
eine Ficht'! (Fr. 1. 440.) = betrunken. — Eine blosse Reiiiieroi ist:
das ist die Geschichte von der Fichte. — Zu der Belehrung (bei: Ich
dachte!): Dochte sön (sind) keine Lichte! kommt häutig der Zusatz: on
Danne keine Fichte! (Fr. I. 532.) — Änf eine wahre B^benheit könnte
wohl znrQckgef ührt werden die nach Fr. H. 2208. ans Sensburg gemeldete
und, wenn Jemand die ThQre zuwirft, gebrauchte Redensart: Ritz. Mutter,
die Landwehr kommt! auch mit dem Zusätze: sie is all (schon) mang de
Fichte! So auch im Kreise Berent, aber stets mit jenem Znsatze und
im Sinne eines allgemeinen Passirwortes bei animirter Gelegenheit.
Kmpinellu Anisum L., Anis. Fr, 1. 2774. hat noch diese Redensart: Wat
göfft's Nües? SchmOds KoI)l)el von Forke schött Anis. In Forken (Gut
bei Fisciihausen . am Ende der Kapborner Heide) ist der Schmied des
Gutes zugleich Kriiger.
Elienso: (Fr. 11. ItJBO.) Schwarte Kiinnnel. witt Anis, o wie heft
dat Vieh gef. (Königsberg.) Die gegebenen Farben bezichen sich auf die
der Früchte, welche beide abführend wirken.
Aniskflmer mit ihrem dnrchdringenden Oemche, in den Taubenschlag
gestreut, locken die Tauben zum Nisten an. Noch braser zu diesem
Zwecke, weil penetranter, ist AnisOlI
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Mmii rihtttrit L.| Kiefer.
AUgemeiii, obwohl fiUschlich, ist hierf&r im Volke die BesdelioaDg
Fichte.
Hienmter »ogire ich folgende cnltarhistorieche Abechweifung. Wenn
deotache Beuenii wie es etwa seit dem 13. Jahrhundert üblich, auf polni*
ediem ßoilen aiiir.sitMlelt wurden, die sich von den polnisclicn durch
persönliche Freiheit, duxh das Eibreclit in männlicher und wcil)liclier
Linie (magdeburgisch : ,,zu beiden Kindern*') und durch „gemessene" Schar*
werkadienste unterschied«'!!, so wurden jjrt'woliniicli dein so nach deutschem
Rechte anjrelt'^^tcn Doit'e zunächst eiiiitn' Freijahre l)ewini<2^t. Jn die
Glitte des DorlV'ö wurde dann ein Pfahl eingeraiunil und in diesen so
viel Pflücke eingekeilt, als dein Dorfe hei seiner Anlage Freijahre l>e-
willigt waien. War nun ein Freijahr abgelaufen, so wurde in allgemeiner
Tersammlung unter gewissen Feierlichkeiten der Pflock herausgeschlagen.
Sobald alle Freijahre verflossen waren, trat für die Gemeinde die Zinspflicht
ein. (Dr. F. W. Schmitt: Gesch. des Kreises Dt. Krone S. 136.) <- Bei
den Anlagen der Städte werden sie „aus der grfinen Wurzel" erbaut.
Hakelftste werden bei vielen Bäumen die trockenen Aeste genannt,
welche man (Kinder) sich aus dem Walde als Raff- und Leseholz holen
darf; sie gebrauchen eine lange hölzerne Stange mit gebogener Spitze
von Eisen am oberen Knde^ um damit zu haken (iterativ häkeln).
Es soll Besuch geben, wenn das Feuer (meist von Kiefernholz)
knallt und knistert.
Kinc beliebte Ptandauslosung in Gese]lscliaftssj)ielen ist: ..DiehleJi
(Brcitn , Bohlen) sclineidun", wobei man »nit der iStirn au der Thäre aui-
und nicderreiben niuss.
Von einem Schnarchenden sagt man. er säge Diehlen oder Bretter,
und hält er mal ein oder schnarelii besonders kraftig, so sei er an ein
Astloch gekommen,
t Piper L., Pfeifer.
Säne Redensart heisst: Ihr versteht gerade so viel davon, als di«
Ziege vom Pfeffer; also gar Nichts! — Sein Haar ist Pfeffer und Salz,
d. b. gran, melirt Andt von ähnlichem Aussehen der Hüte gebraucht.
— Puder und Pfeffer bekommen (geben: Fr. L 3025). Stark auftragen.
— Das ist Salz im Pfefferfass! will heissen, et» sei an verkelirter Stdle.
Piru9 Toum.^ Apfel und Birne.
* Von der vei-spcisten Frucht kauen Kinder noch das Haftende des
Stieles breiter und reichen ihn einem Andern mit den Worten: Da hast
'nen Pinsel; schick" ihn zum Maler! (Anna Tr.)
Gelingt es, bei Birnen oder Aeplelii ilie Haut in einem Zuge abzu-
schälen, SU soll das ein neues Kleid als (;<•>( henk bedeuten.
Am Ostermurgen soll nian nüchtern einen Apfel essen, um gegen
Fieber gesichert zu sein. (Lobamoor: Knoop.)
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SlO
Die Frischte eines BaamoB darf man nicht sShlen, sonst Man sie
ab oder verderben, dass der Besitzer keinen Nntxen davon hat — Man
mnss dem Baum einige Früchte lassen, damit er über's Jahr wieder voll
trage. Das ist der 8]):i nq^fcl, die Sparbirne. — Die ersten Früchte
eines Baunies darf nur der Hausherr pflücken oder abschneiden. — Ein
Stroliband, in der Nei^ahrsuacht am die fiänme gelegt, schützt gegen
ßaupenfrass.
Wenn von einem jungen Baume die ersten Früchte gestohlen werden,
so triigt der Baum später keine Frucht mehr (sehr verbreitet; geoieUiet
aus Saalfeld: K. L. und (»r. Marienb. Werder: Preuschoff.). — Die ersten
Früchte eined Baumes sind nicht abzubrechen, sondern mit Messer oder
Scheere abzuschneiden. Sie gebühren stets dem Hausherrn, der sie aber
vertheilen kann.
Von Aepfeln werden die bei Kindern beliebten Apfelkuchen {^backen,
früher oft bei Besnchen hergerichteti daher die Wechselrede: A.: ICachen
(Sie) Sich aber kerne Umstände! B.: Ach, was, Umst&nde smd AjiHeUnichen!
Obst ist die im Haushalte verwendbare Fhicht jedes Gartenbanmes.
Dahin gehört die Bedensart, womit man Gewöhnliches oder Unbekanntes
ablelnit: Ich danke für Obstl (Fr. D. 1870.) Aach mit dem Znsatse:
und andere Südfrüchte.
Wenn am ersten Advents -Sonntage (4 Wochen vor Weihnachten)
grosser Reif ist, dann giebt's viel Obst im nächsten Jahre.
IHrut communis L., Birne.
Abzählreim (Anna Tr.):
1, 2, 3: Wir alle sind dabei,
4, 5, 6: r)ie Birn' ist ein Gewächs;
7, 8. 9: Du musst's sein!
Nach Caro Hessen die Polen stets den Holzbimbaum stehen, wenn
sie sonst schonungslos gegen Bäume verführen. Von Eroschka, Birne,
hat die posensche Stadt Kruschwita den Namen.
Nach Töppen (Aberglauben in Masuren. S. 108.) bekommen Utine
Kinder als Leichen schaumvergoldete Aepfel in die Hand, damit sie anf
der Himmelswiese spielen können. Voigl. das fiber Citrui Gesagte!
Standorte von wilden Birnbäumen sind verhältnissmässig jetst selten
und seltener, als von Apfelbäumen.
P. Malus L., Apfel. Ein wie bei den Schoten ähnliches Kinderspiel ist: Der
Bauer liegt und schläft; es kommen die anderen Kinder und reissen am
Graso. rufend: Wir pfliieken Ae])fel! Der erwachende Bauer bemerkt
das Treiben, springt auf und greift einen Beliebigen, der nun Bauer sein
rauss. (Anna Tr.)
I'isum sanvum L.. Erbse.
Erbsenfelder sind nach dem constanten Glauben der Leute sehr ver-
lockend für Aale: diese Thiere gehen gern in thauigen Nächten dorthin
»
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211
und fressen, was sie können. Selbst Bock in seiner Wirtluchafilichen
Naturgeschichte ist noch dieses Olanbens. Dieser Glaube spielt auch seine
Bolle in einem M&hrchen: Der Aal an der Kette in Putsig. (Z.'S. f.
Ethnol. Sitz.-Ber. 15. Jan. 1881. S. 28.) Aber sowohl Ben ecke (Fische,
Fischerei und Fischzucht S. 175.^, wie aucli W. v. Schulcnburg in
Schlange und Aal im Deutschen Volksglauben in Z.-S. für Ethnologie
1883. H. II. S. 95 IV. eifern gegen dief»on Glauben und stellen ihn
richtig. Die Enge seiner Kiemenspalto macht es dem Aale allerdings
möglich, längere Zeit au.^seriialb des Was.^ers zu leben, aber er frisst
keine Erbsen, selbst nicht an Aalangeln, und wird somit eine Verwech-
selung mit Schlangen oder son.st KinbililuiiL'' zu (irunde liegen.
Schoten mit neun Erbsen sind gut zum lle.xen. (E. L.)
Erbsen und Bohnen soll man bei Volllicht legen, damit die Schoten
immer voU sind; ebenso nur bei weichem Winde, damit sie sich weich
kochen; ebenso nur im Wassermann und Fischen (Zeichen des Thier*
kreises), weil dann Alles weich und saftig wird. — Die Znckererbsen
(b. anmu L. a. A.), sowie Bohnen sollen schweigrad gelegt werden.
Kindern, welche gern nach Pr. Staisa>^ (es kdonte auch jede
andere Stadt sein!) wollen und ihre Eltern damit quälen, redet man vor,
es sitze zu Anfange der Stadt ein schwarzer Mann auf dem Dache, der
bemache sich im Winter mit Erbsen und im Sommer mit Kohl, und
wer das erste .Mal nach Btargard komme, der mfisse ihm einen Kuss
aut den II. geben. Vergl. auch P/uiseoIu^!
Die Verwandtschaft ist mit Ei'bscn auszuzahlen! sagt man von einer
weitlüuftigen \'erwandlschaft.
Gcprengelte Erbsen werden dickgekoclilo Erbsen genannt. (Saal-
feld: E. L.) Sonst vergl. Solanum tuheromm L.!
A>^^<Mtvm amphihiimh.f ortswechselnder Knöterich: Perschkekraut (Saal-
feld: E. L.), wohl nur var. «atan«, weil es an und in Seen hftnfig ist und
darin die Barsche (platt Pörsch, Petra ßuviaUli» L.) hausen oder laichen.
P. lapathifolum L., ampferblätteriger Knöterich: Bitterkrant Gewiss ist
in der Pflanae etwas von bitterem Oeschmacke. Dennoch ist es auch für
den Flachsban betreibende Bauern ein höchst lastiges« bittere ünkrant.
Foty^^om» fomentariua L., Feuerschwamm.
Wem der Feuerschwamm, „Zunder", nicht brennen will, der aeugt
keine Kinder mehr.
Du hast auch keinen Zunder (Elbing: Fr. 1. 4184.), d. h. keinen Mutb.
Eine Persiflage auf dio bekannte Redefertigkeit beim Sifh-Einfuhren
von Handlungsreisenden ist das Folgende: Icli bin vom Hause Kiehn,
Machandel, Machomel Co. und mache in schwarzer Seile, Talglieht und
Cigarrenzunder.
Potentilla Amerina L.. gemeiner Gänserich: Gräsiug, Grau sing. (Saal-
feld: E. L.)
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P. Hlvettrit Neok. (1768.) {PotetOiUa tormenÜlU Schink. 1789.), Blntwwi-
Gänserich: Armetill.
Man kocht es sa einer Salbe (&r Wunden und zn einem Thee gegen
Fieber, am Besten zusammen mit ßibei-nell. (E. L.)
iVimula offtcinalia Jacq., gebräuchlicher Himmelsschlüasel.
Seine Bliilheii worden von df^n Leuten auf deui Lande vorw&lirt
und golegentlicli zu einem Theeaulgusä verwendet, der gegen viele (alle?)
Leiden (Hals, Kopf, Leib; lur gut gehalten wird. — Sonst yergL
Veronica.
Prunus Ceratius h., Kirsche.
Kirscheu sollen nur mitsammt den Stengeln gepflückt werdMi, weil
die Bäume sonet im nächsten Jahre nicht tragen.
In der Ncujalirsnacht zwischen 11 nnd 12 Uhr mnis eine Pereon
im Hemde in den Garten gehen nnd einen ELirschenbanm mit den Worten
BchQtteln:
Eirschenhanm, ich echtttt'le dich:
Lass ein weisses Hündchen bellen,
Wie die Wirthschaft ich soll stellen?
Kommt dann ein weisse? Tliindchen, so thut es seine Meinung Über
die Wirthschalt kund und die Person bleibt am Leben; kommt aber
ein schwarzes nrindehen, so stirbt sie. (Anna Tr.: GrosS'Pailubin. —
Wie al>er, wenn frar keines kommt ?)
Eine beliebte ]'taiuiau<lösnn<r)>ei (iesellsciiaftsspielen ist dasKirschen-
pflücken (Anna Tr.); es wird dabei gesiin«?en:
Ich steh' und plliicke Kirschen,
Mein KOrblein fällt mir nieder;
Wer kommt und reicht*s mir wieder?
Mit grossen Herren ist schlimm Kirschen essen. (Fr. 1. 1&81.) WeQ
sie Einem die Stengel (Steine) in's Gesicht werfen.
P. donuttica L., Pflaume. Den mucorinen Pils der Fr&chte (Eieottieiti) nennt
man nm Piauten (Gar.) Schabbein, also mit Yerwandelung des p in
h; das wQrde mit der Ableitung aus dem Polnischen mehr congruiren.
Die ereten Pflaumen sind madig! Vom Wurm angestochen, werden
sie früh reif und fallen hcrali. Die Redensart wird beim Kartenqiiel an«
gewandt zum Trosto für den Verlust des ersten Spieles.
Die Leute sagen, wenn die Pflaumen reifen, schimmele Alles und
es lasse sich auch schwer buttern; es sei dann überhaupt eine schwere
Wirthschaft. (E. L.)
I'/eris aquilina L., Adlerfarn: Reiherfarn. (Pommern.)
f/uercu» liohur L., Eiche.
In den heiligen Wäldern, wo die einzelnen oder gemeinsamen Gau-
gcnossensehaften der alten Preussen ihre Ottttw verehrten, sollte nach
Hartknoch (Altes ud Neues Preussen, 1684.), der es nach Matth, a
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213
Ifiehovia lib. IV. in diron. Polon. c. 45. berichtet, Alles, was darin
"War, heilig und unangetastet sein, sowohl Gethier, wie auch Bäume,
nnter ihnen besonders die Eiche, welche gleich den anderen GenosRen
Ton Nieniandon umgehauen werden durfte. Im üebrigen vergl. IV. 114.
Bei der Rückkehr von der Trauung wurde im Lebnuioorc (Knoop)
auf der Poifsgreiize ein (entgegen gebrachter) Krug Bier oder eine
Flasche Scluiap.s geleert und dann zertriinimert; in Cr. Podel zwischen
Stojenlliin und Gohren geschah das bei einer Eiche, welche deshalb
auch die IJrautciche genannt wurde.
Eichene Stäbe zu Fässern werden in Dauzig Blamüser genannt.
Mhammu eatkartiea L., gemeiner Krenxdorn.
Die Weihe der Zweige in feste S. Petri Marfyns (29. April) fand
um Planten frGher statt, aber jetst nicht mehr. (Gar.)
INe Katbolilcen lassen ihn zu Jobanni weihen und stecken ihn vor
die Thören des Hauses und der StftUe g^en bOse Geister und um den
Blitz abzuhalten.
Am Joliannisabende goll man Kreuzblumen nehmen und davon
über jede Thüre stecken, damit keine Hexe kommt.
JUbea Groifi*uIaria L. (erw.), Stachelbeere.
Nach Hennig's Frcuss. Wörtcrb. (Kg.^bg. 1785.) auch Christophs-
beere, vdni heil. Chii8to])hel. ,,von welehem man vorgielit, da.S8 er mit
einer Krone von solchem Strauch sei gekronet worden." Vergl. Jessen!
Aus dem poln. Kriczber i.st auch das deutsche Kritschl)eero
entstanden; vergl. Öperber-M iborski: Des Volkes Rede. (Löbau
1878. S. 9.)
Warum wird die Frucht Christorbeere (Vergl. U. 209.) genannt?
Wie Ribe8 rubrum L, Johannisbeere heisst, weil sie um Johanni zur
Beife kommt, heisst jene ebenfalls so nach dem spateren Beifetemine,
D&mlich im Christor, eine Abkürzung von Christophorus, dessen
Tag auf den 25. Juli filllt. (Car.) Aus dem Kreuztrflger ist dann das
polnische Kricsber geworden.
Rom Tourn., Rose.
Ein Engcltier wird von Prütorius (Pierson, Matth. Prätor. 13.)
unter den Gesträuchen Prcussena aufgeführt und Hagen (.522.) bezeichnet
Mosa rubuiiiioxti als Engel thierros<'. Mir oi-srlieint da? gärtnerisch
verderbt ans (E.) Eiilaiifcria L. A'ielh'irla auch, da die Romi
pomifera Herrn., Aepfelrose. welche grosse, kugelig nickende und j'chr
stachelige Fruchte hat. !)ei uns nicht vorkommt, be/.eichn<'t jener Aus-
di-uck die Rosengalle, welcher mau etwas Thierisches nicht absprechen
kann.
Dieser apfelai tige Auswuchs an wilden Bosen, sowie an Hagebutten,
von Schlupfwespen verursacht, heisst nach Mühling auch Schlafkunz
oder kurz Kunz.
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214
Der wilde Bosenstraaeh ist Im Kreise Dt. Krone eine sebdne und
häufige Zierde, welche das von einförmigem Brochmoor nnd finsteren
Fdhrenwüldem ermüdete Auge des Wanderers erheitert und erfriseht.
Nach diesem Wildling benannten die Vorfahren verschiedene Wilder
des Kreises als Roscnwald. Audi mehrere Ortschaften des Kreises
verdanken ihm (Sclimitt: Gesch. d. Kr. Dt. Krone) ihren Namen, wie
Bose, Bosenfelde, Koscntlial. früher Bosenwald.
Ein bekanntes und beliebtes Kinderspiel, wobei sich Alle an den
Planden fassen, einen Kreis bilden, bei ihrem Rundganj^e singen und bei
den letzten Worten sich rasch hinsetzen, ist (80 auch um Saalfeld: £. L.)
Kingel, ringcl, Rosenkranz,
Setzt ein Topfchen Wasser auf:
Morgen wollen wir waschen: ^
Orosse Wäsche, Icleine Wäsche
— SetBt Bndi AUe, Alle bin!
Oder: Plumps in den Kesselt
Rultu L., Brombeere: Kratselbeere. (Saalfeld: E. L.)
Jtumex ohfMtifoliuB L., stumpfblätteriger Ampfer: Ochsenzunge (Saalfeld:
E. L.), also der sonstige Name von Änchum L.; ebenso wie für
R, conglomeratui Murr. (1770), geknäuelter Ampfer.
Von beiden Arten werden die Blätter in nasse Lappen gewickelt
und „ohne Fett gebraten", d. h. weidi gemacht, um (abgekühlt) auf
schwulst und Wunden gelegt zu werden. Zu gleichem Zwecke kann
man sie aber auch mit süssem Schmand (Sahne) in Kohlen schmoren. (E. L.)
Ruta gravcolem L., Raute. Räthsel aufgeben wird für sündhaft gehalten.
Zwei grössere Kintlcr sitzen in der StuVie und geben sich Rütiisel auf.
Da kommt der Teufel und giebt auf: Was ist grüner, wie die Raute?
Die beiden grossen Kinder werden bleicli: alter das kleine Kind in der
Wiege antwortet noch zur Zeit: „Das liebe grüne Korn auf dem Felde!**
Und hätte das kleine Kind in der Wiege das nicht gerathen, so hätte
der Teufel die beiden anderen mit sich genommen. So in der Stadt
Biesen im Posen'schen nahe der Brandenburgischen Grenze, einer
katholischen Gegend, wo sprachlich noch die lotsten Ausläufer des
oberdeutschoi Sprachstammes. (Cand. prob. Togelgesang.)
8aU» Toum., Weide. Die geweihten Kätzchen werden um Flautm nicht
gegessen, wohl a1)er aufliewabrt. (Oar.)
Statt der am Palmsonntage geweihten kann man anch die im Früh-
jahre zuerst gesehenen Kätzchen (Palmen) gegen Fieber u. s. w. ver
schlucken, (E. L.)
In Polen wurden in früheren Zeiten königliche Befehle durch
Weidennithen (Wir), an Stangen befestigt, von Ort zu Ovi gesandt und da
dies hauptsächlich beim Aufgel)Ote des Adels geschah, so bedeutet Wie
das Aufgebot selber, die Versammlung. (Davon auch unsere Redensart:
tr
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Da ist grosser Witz los!) Per Aufruf get-clml! jodoch dreimal: die ersten
beiden enthielten blo.sä den Befehl, sich bereit zu halten; der dritte
bestimmte den Saninu-lplatz.
Weiden und Pappeln ^^ullon besonders Yon deutschea Ansiedlern in
der Provinz angepflanzt worden sein.
Sambucus nif/ra L., schwarzer Holunder.
Die Blätter M^erden auf Geschwulst und Wunden K^lejrt. — Die
Blüthen werden in Teier ,i;"t'l('u;t und zu F lieder-lM'linzen verbacken.
(£. L.) Aus dieser Bezeichnung iät zu ersehen, dass der Holunder hier
auch Flieder genannt wird.
Serojthiilan'a nodom L., knotige Braunwurz. Gegen das Blutliarnen l)eim
Rindvieh, eine Krankheit mit oft tödtlichem Yerlaul'e. die meist auftritt,
wenn das Vieh auf Waldweide gebracht wird, soll die obige Pflanze,
wenn rechtzeitig gebraucht, nach folgender Anweisung ein sicheres Mittel
bsIb: 3 Liter von ihi-en Stengeln, Blättern und BInten, recht fein ge-
schnitten und gehackt, wefrden mit je 1 Pfund Mehl und Schweineschmalx
geknetet und zu gansceigrosaen Ballen geformt, um in dieser Form dem
erkrankten Thiere, dessen Genesung meist in bis 5 Tagen erfolgt» alle
HoigeD, Mittage und Abende eingegeben zu werden. So um Pr. Stargard
(nach Scharlock in Bor. fi. d. 22. Vers. d. preuss. bot V. zu Marien-
buig 1883). In den Werken der alten deutschen Pflanzenkundigen soll
sie wohl als Heilmittel, allein nicht gegen die obige Krankheit erwähnt
sein. Bei den polnischen Landlcnten f&hrt sie den Namen Stopif,
woraus zu schliessen, dass sie ihnen in der bezeichneten Heilkraft
bekannt ist.
Sieale cereale L., Roggen.
Wo noch mit der Hand gesäet wird, erfuhr ich es öfters, dass ein
alphabetischer Säemann die Namens -Initialen des Gutsherrn o<ler des
Inspectors in die letzte Keke des Landes mit vollerer Hand hiueinsäete,
welclie zur Zeit der aufgehenden Saat und noch spiiter wohl zu sehen
waren, aber nicht mehr liei vorgesciiritteuem Wachsthume. Achnlich
singt ja Wilh. Müller von dem Verliebten auch:
Tch niöcht' es sä n a>if jedes frische Beet
Mit Kri'ssen-t^amen, der es schuell verriith.
Die Entartung des Kornkerues zu einem zapfeiiartigen, aussen
schwarzen Korper, das Mutterkorn, (Fr. W. ß. 1. :it»ü.) wird auch ge-
nannt: Hahnen-, Hungerkorn, Koruzapfen.
SoU die fimdte im idUshsten Jahre gfinstig ansl'allon, so müssen die
ausgeklopften oder ausgeriebenen Körner des vorjuhrigou Emdtekranses
zuerst aufs Feld gestreut werden, von jeder Kömergattung, zummst
aber Ton Weizen und Boggen* Es ist das Opfer, das man früher nnge-
sehnitten für den Gott des Gedeihens stehen' Hess.
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216
Roggen ist gleich Korn. Die landwirthschaftliche Regel bezuglich
der Roggen-Au?s;i.it für hiesige Gegend lautet, das.« man 14 Tage vor
und 14 Tapp nach Mit-iiaclis (29. iSeptbr.) säen soll.
Der Roirtjen liege, sei in der Milcli. ^^gi man für den Zustand kurz
Tor seinem Aufgehen, sobald das Samenkorn sich zersetzt hat und ehe
der Keim lieiaustritt.
Geilhörster nennt man zu stark bestandene Stellen im Getreide,
auf der Sohle ft'iihercr Dunghaufen. Bcmerkenswerth ist die Anwendung
eines sonst von Vögeln gobi-anchten Ausdruckes (horsten) anf Pflanzen.
Um Jacobi (karz vor der Emdte), wenn das Mehl anfilngt, knapp
zn werden, backen viele Frauen auf dem Lande in einem Ofen sosammen.
(ZiebelL)
Zum Jacobitage (25. Jnl!) soll es frisches Brod vom frischen Boggen
geben.
Am 1. Mai soll der gute Roggen so hoch sein, dass sich eine Krähe
darin verstecken kann. (Saalfeld: E. L.)
War den alten Kaschubcn kurz vor der völligen Keife des Roggens
die vorjährige Körnerfrucht ausgegangen und davon dennoch zu Mehl fiir's
Brod nöthig, so wurde von einem Stficke der hall)reife Roggen abge-
liauen, in der Sonne oder sonst im Backofen getrocknet und (redroschen,
um das Korn <lanii. wie jedes andere auf der ebenfalls veralteten ll;uid-
mfible zu malileu, Quirc oder Quirditz genannt, ijohiisch Zarna. Zum
Zenkhxnem dienten zwei quer zu eiuaudor gebende Mahlsteine (wie man
deren in ansgebrauchtem Zustande noch häufig auf unseren Feldern
findet). In Holz gefasst, treibt sie eine durchgehende Eisenstange. Die
Grfitzquire giebt Orfitze, die Granpenqutre Graupe. Graupe, polnisch
pyszka, p^cak besonders von Gerste, bekommt man auch durch die
Pischkenstampe. Es ist das ein becherartiges Hoh^pefilss mit Steh-
fläche, in dessen Oeffnung das hineingeschüttete Korn durch Stessen mit
einer Holzkeule enthülst und zur gel ingen Zerkleinerung gebracht wird.
Letzte Garbe zu binden und h tzter Hau mit der Sense wird nm
Gon-enczin, Kreis Karthaus, iianks (lieisst sonst auch uneheliches
Kind, Bankert I) genannt, also was sonst iler Alte, das Letzte heisst.
Die letzte Garbe als s. g. Alter wird sehr dick aus Stoft" für sonst mehrere
Garben und in Form einer grossen Puppe gebunden. Kommt der Alle
ein, so wird (lloch-Palescliken und Umgegend) eine sogenannte Klapper
in das Hinterrad des letzten Wagens eingesetzt, wodurch sich die Ankunft
Terräth. Sein Fahrer und die darauf sitzenden Begleiter werden fm
Dorfe von den wartenden Leuten (Frauen) mit Wasser begossen.
Wenn Jemand unverheurathet bleibt, so entschuldigt er sich: „Bich^
Stroh bekam ich nicht und Erummstroh vollt* ich nicht" (E. L.)
Die Korn- oder Sackträger in Danzig, zur Ordenszeit eine der be-
sonderen Zünfte, galten als geschworene Leute, besorgten den Trans-
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port der Waaren anter Garantie imd ▼ermittolten woU anoh ala Mäkler
Geschäfte. Yeigl. Th. Hiraeh: Daiisig*8 Handels- und GewerbBgesohichte.
(Leipzig, 1868.) S. 219, 828.
Ehe man ein Brod anschneidet, soll man mit dem Messer (eins)
drei Kj'euze darüber hin machen; das schafft allgemeines Gedeihen. —
Brod verkehrt (die Unterseite nach oben) auf den Tisch gelegt, bringt
ünsegen. — Lfgt man ein angeschnittenes Brod so, dass es mit dem
Schnittende aus der Thfire gtickt, so verliert man die Nahrung („das
liebe Brod ") und das Glück aus dem Hause. — Einem Bettler soll man
nicht den Kanten vom Brode geben, da man sonst Segen, Glück und
JS'ahrung aus dem Hause fortgicbt. — Wer unverheirathet ein ganzes
Brod (auch Butter, Käse) anschneidet, darf in sieben Jahren noch nicht
heiratben. — Wer das Brod nngleicb (d. b. schief) an- od» die Sebnitte
nicht Yon gleicher Stärke schneidet, bann noch keine Ftoilie ernähren,
darf also noch nicht beirathen. — Eine betliglicbe Redensart besagt: er
yersteht nicht 'mal, sich Brod zu schneiden. — Träumt man ron Butter-
brod, so bekommt man einen Brief. — Fällt ein Stäek Brod mit der
bestrichenen Seite zur Erde, so hat man gelogen (oder es wird schlechtes
Wetter). — Wem ein Stück Brod hinfällt, das er zu Munde führen
will, wenn es ein Anderer für ihn schmierte (strich), dem soll es nicht
gegönnt sein. — Aber: Ungegttnntes Brod schmeckt, bekommt am
Besten !
Semmel 1)1 ond nennt man beim Menschen die betreflende Haarfarbe.
Mehlsuppe heisst bei den Soldaten in Danzig Schlunz.
Von jedem Getreide heisst der Halnistengel oder die Kanke Stroh.
Die Qualität des Ertrages wird taxiit nach Korn („es schüttet gut") und
nach Stroh („ca stiegt'^, „mandelt gut** = es giebt viele Stiegen, Mandeln;
dies die Wdse, die Oetreide>Garben bockweise aufzustellen!) — Sebweine-
posen wird das Stroh genannt, wml diese Thiere sich in die Streu
einmoUen und, wie mit Federn (Posen) besäet, daraus herrorgucken. —
Strohmann, eigentlich ein mit Stroh ausgeputxter oder umwnndenei*
Hann, auch eine Figur in unseren Ftotnachtsanftfigen, ist der vierte
(oder dritte) Usnn im Kartenspiel (Whist, Solo mit'm Strohmann I);
deshalb übertrsgen auf eine nichtssagende Persönlichkeit. Einen Stroh»
mann setzt man auch als Vogel>^( Iieue]io in die Felder. — Ist ein Ehe-
theil verreist, so spricht man von Strohwittwe oder Strohwittwer; der
verbliebene Gatte ist dann verwittwet auf dem Stroh, der früher allge-
meinen Lagerstatt. — Strohfeuer, d. h. hell aufHackemdes und bald
verglimmendes Feuer, nennt man eine bald für dieses, bald für jenes
Mädchen erglühende Liel)0. — Strohkopf nennt mau den Kopf, der
zu dumm, zu leicht, weil ohne Korn, in der Meinung der Leute
befanden wird. — Unter Strohs ack versteht mau einen schwerialligen,
tolpataehigen Measchen. Admlicb: Br ist so schwer, m ein altor Stroh-
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Back! Dieter wird scliwerer, wenn er eich aufgelegen hat — Aehnlidiee
bezeichnet: Einer ist Ton Stroh, der Andere ebenso. (JPr. I. 3866.) —
Dafiir das Gegentheil etwas Gutes: Das ist nicht von Stroh! — Aus-
rufe der Verwundeniiig sind: O, du gerechter (grundgutiger) Strohsack!
O, du lieber Stroheack, wie bist du zerrissen! (Jencntowitz, Fr. II. 2603.)
O, du gerechter Strohsack, wann warscht du tom Heosack waire?
{Ft. II. 2G04.)
Mit dem (reifen) Strohhalm um die Wotto waciisen (Mockrau. Fr. IL
2832. vergl. Hordeum) ist: gar nicht waciisen. — Leeres »Stroh
dreschen = vergeblich auf Jemanden einreden. — Von verwirrten
Sachen sagt man, es liege durciieiuander, wie Krummstroh. Krumm-
atroh ist das von den Schalen abgefressene oder aus den Raufen
gefallene, gekrfiinmtc, gckni<^te Stroh, im Gegensätze zn Langstroh,
Bichtstroh, kmgliegendes oder gelegtes (gerissenes) Stroh, welches
die Bichtnng hilt, also gerade, nngeknickt ist, Tomigsweise zum Dach-
decken gehianoht — „Nasa Stroh brennt nicht". (Fr. I. 3667.), wenn
Jemand sich wehrt, alles vergeblich ist. — Von einem kldnen Menschen
sagt man, wenn er sich auf einen Strohhalm stellt, kann er der Katze
onter'n Schwanz sehen. (Littauen. Fr. II. 1601.) Wie ähnlich demselben
geratben wird, sich einen Bogen Papier unterzulegen, damit er besser
reichen könne. — Ein wohl nicht zu oft befolgtes masurisches Sprüch«
wort: Daj komu zonq a sam wlez w sIoiiiq! - Giob Anderen das Weib
und selbst kriech' in s Stroh! (Fr. 11. 31H0.) will beriageu, man solle dem
Nächsten das Beste geben, litte man auch selltst darunter. Aus Stroh
besteht hier wiederum das J>ager, wie früher allgemein und noch jetzt
bei den kleinen Leuten auf dem Lande iiblich.
flCTÄ Ii., Fetthennet fette Gänschen.
Es soll gut sein gegen Fieber: maz. quetscht es zwischen Steinen
und lasst es in Schnaps ziehen. Es schmeckt mehr wie bitter. (B. L.)
S. maximum Snt., Fetthenne.
Tom Kirchhofe, wo es ausser Senymvivum teeforum L. (Saalfeld,
Ostpr.) gern anf Gräbern gepflanzt wird, soll man dies Lebenskrant
nicht pflücken, weil der Todtc, von dessen Grab man es genommen,
keine Ruhe finden würde. — Vom Kirchhofe soll man überhaupt nichts
mitnehmen, nnd wäre es eine Blume, weil die Todton den Dieb ver
folgen und in der Nacht quälen würden. (E. L.)
Blumen soll man ii))erhaupt nicht von Anpflanzungen auf Gräbern
pflücken, weil es nicht g^ut sei. Wer eine Blume vom Kirchhofe pflückt
oder vom Sarge oder vom Grabhügel nimnjt und daran riecht, der soll
den Geruch verlieren. — Andererseits müssen Pflanzen verwelken (sterben).
von welchen man Etwas abpflückt, um es einer Leiche mitzugeben. (E. L.)
Sempervimum teetarum L., Dach-Hauslaucb.
Wo HOTalweh auf dem Dache (namentlieh auf alten Stroh« und Bohr
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daehern) waehst, bum nie der Bliti einacUagen. Es verldht aber aneh
langes Leben den anter jenem Dache wohnenden Menschen.
Solanum nigrum L., schwarzer Nachtschatten: Wilde Kartoffel OSaalfeld:
E. L.): es ist liditig, da die essbare Kartoffel ebenfiüls zu dieser Art gehi^rt.
Die Blätter werden auf Wunden goI(^ Mit dem rohen Safte be*
strtticht man Flechten am Körper. Die sammt den Früchten zerkochte
Pflanze giebt einen Zusatz zum Bade für an Hautkrankheiten leidende
Menschen. (E. L.) Ich meine, dass man mit der Anwendung dieser in
allen Tlieilen giftigen Pflanze etwas vorsichtiger sein sollte, aach um
Saalfeld!
Solanum tuberomm L., Kartoffel.
Um auf den Ausdruck „Kartoffel" überhaupt hinzuweisen, sei be-
merkt, dass das Wort au3 dem Italienischen Tartufola herstammt,
worans Tartoffel und dann Kartoffel geworden ist.
Sie heisst nach Dr. L. im volgären Polnisch bahbnn, jedoch seltener
nnd bei alten Leuten ; dagegen das Kartolfolkrant, besonders das trockene,
nach ihrem Ausnehmen, hiofiger balabonisko. (llsrienbnig.)
Da Kine = Keim, so spricht man vom Abkinen der KartoflMn,
wenn man snr Zeit des Setsens nnd auch sn diesem Zwecke ihnen die
Keime ansreisst.
Das Gedeihen der Kartoffel als des wichtigsten Lebensmittels der
kleinen Leute hat auch Eiufluss darauf, ob Hochzeiten in einem be-
stimmten Jahre überhau]>t und dann, daan Bolrhe fast unmittelbar nSCh
deren Erndte stattfinden. In erstercr Beziehung gilt der Vers:
Wann die Kartoffeln werden gut eingeschlagen sein,
Dann M'erden wir es wagen in den Ehestand hinein!
Von kleinen Kartoffeln sagt man, sie seien so gross, wie Wall-
uüsse, oder man bezeichnet sie als Schwcinekartoffeln, d. h. nur zu
Fntter für diese zu gebrauchen.
Sie sollen nicht „nntenn** Krebs gesetst werden, weil sie dann Uein
bleiben, da im Krebs alles rnckwSrts geht. Im Scorpion gesetzt, werden
sie schorfig. Die Zeichen des Thierkrdses werden im Aboiglanben bei
der Landwirthschaft Öfters berftcksichtigk. In den Zwillingen wnd Alles
doppelt, im LOwen stark, im Sch&tsen hodi, im Steinbock hart (also
gut für Danerz wiebeln, Allivm Cepa L.), im Wassermann und in den
Fisdien weich und saftig (also gut für Erbsen, I\»um)- im Scorpion be
kommt es zu viel Beine, d« h. Wurzeln. Im Allgemeinen sind gut Stier,
Jungfrau, Widder, Waage.
Stösst man beim Ausnehmen der Kartoffeln mit den Hacken zu-
eammen („verheddert sich"), so soll es nach dem Gerede der Leute zu
Abendbrod Klö^öe geben. (Hoch- Paleschken.)
Gegen Zahnweh soll mau sich eine kalte, rohe Kartoffel in s Ohl-
stecken.
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Als proTimieUes Oericht in Ostpreussen können Nackte Jnngens
gelten, d. h. in Milch gekochte KartoffelklOese; ferner sind beliebt
Kartoffel p f 1 i n z e n und mit Fett undZwiebeln zuboreiteteKartoflelk e i 1 chen*
Biese beiden auch in WeatpreuBscn, wo die Pflinzen mit gröberer Zu-
bert'itung Platze heissen. — Kariotlolkuchen, in der Pfiinne gebraten:
So hurra. (Hinterpoirnierii : Modrow*)
Sorbus aucvparia L., Eberesche.
Aus den frotrockneten Blüten bereitet man einen Thee, der bei
Urinbcschwerfien mit bestemErfolge zur Anwendntig kommt. (Plauten: Car.)
Eine andere, wie die IV. 118, geschilderte Art und "Weise des
Drosselfangcs, bestätigt Car. mir auch für die Provinzen Ost- und West-
prenaeen. Man nimmt dazu keine Bügel. Die Dohnen werden in Bast
eingeflochten, an swei Bäumen (sonst bdrte ich, dass. am den Stamm
eines einzigen gebondenl) befestigt nnd unter denselben eine Ruthe ange>
bracht, in welche die Quitschen gehängt werden. Das Ganse heisst
Sträk. (Fergl. Ff. Vr. W. B. D. 377.) Bei Frost Men die Drossefai
(Turdus muticut) nur im Monat Oktober ein; in den späteren Monaten
sind sie nicht mehr in unseren Gegenden, da sie aus dem Norden nach
dem Sfiden vom etwa 10. September bis 20. 0( tober ziehen und dabei
unsere Provinzen berühren. Selir ergieldg ist ihr Fang auf der Halb-
insel Heia mit der lanu'tre.''treckten Waldunjr. ^vo sie vielleicht nach
liinperem Flug»^ Rast halten. Förster und Waldwiirter geben sich mit
ihrem Fange ab und schöpl'en ilaraus Verdien.st. Es ist noch zu be-
merken, dass man auch in grösseren (Jartcn mit parkahnliclien Anlagen
Schlingen legt; man fangt dann aber weniger Drosseln, als Seiden-
schwänze (Ampeli« garmla) und nur zuweilen auch Krammetsvögel (Turiw
pilaru L.) — Zu den gebratenen Drosseln wird auch in Flauten Kaddick
angnfihrt, aber klein gestossener. (Car.)
/ ifp0vyit/a arrMM« L.| Feld*Spark: Spörgel; Knörich, Knehl nach Liste des
Statist. Amtes zur Ermittelung der landwirthschaMiehen Bodenbenutsong.
Staehys palwtrü L., Sumpftiest: Spitskraut. (Saalfeld: E. L.)
Sullaria Holosfen L., grossblumiges Vogelkraut: Grasblum e, Hafer-
blume. (E. L.)
St. vierh'd Cvr., Miere: Vogel m ei er, Meier, (fi. L.)
Symphiftum nfjmnaU L., Beinwell.
Aus der Wurzel durch Kochen mit TlitM-r und Sahne bereitet man
eine iSalbe, die bei Menschen und Thieren gegen alles Md^-^Iiilie hilft:
gebraucht wird sie l)esonder.s l»ei Schweinen mit kranken Uiiren. (E. L.i
Tanacetum ruhfare L., gemeiner Bainfarn: Kainfurth. Die Blüten werden
abgestreift und auf Butterbrod gestreut, um gegen Magenschmerzen ver-
zelurt SU werden. (£). L.)
t Thea Sims., Thee.
Thee und gute Freunde muss man probiren. (Fr. 1. 37&3.)
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Bine sftgelnde Bedenssrt lautet: Immer abmten und Thee trinken!
(JPt. I. SO.) Aneh mit ZnmtE: von Nähnadeln und Stemamis.
Thee trinken , Gedold haben, das Seine thnn, auf Gott vertranen
und Allee gehen laaaen, vie es will. (Fr. I. 3754.)
Er ist ein Theekcssel. (Fr. I. 3755.) Einfältig.
Tl^ftntm St-rpifUum L., Feldquendel: Feldk&mmel, wildes Pfefforkraut.
AU Gewfirz kommt es snr Erbsensuppe. — Den am Johannisabende
gesammelten Quendel benntat man zum Btthnen (Btthen) und bei Fnas*
bttdern. (E. L.)
lIoiT Pfarior Carolus in Piauten Ostpr. bemerkt sehr richtig, daas
zur Weihe dieser Pflanze kein Formnlar vorhanden ist. Trotzdem
kommt der geschilderte Abusus an anderen Orten vor. Vergl. IV. 119.
Um Piauten weiss man nichts von Kräuzen uud vom Vergraben dieser
Pflanze als Mittel gegen Blitz und Hagelschlag.
7m L., Linde.
Der in Längsstreifen abgezogene Bast von Lindenbttomen wird etwa
6 Wochen lang, ähnlich wie der Flachs in (stagnirendes) Wasser gelegt,
wonach sich die Epidermis von der unteren Schicht loslösen ISsst
Letztere in getrocknetem Znstande giebt eine gelbliche Bast&ser ron
seltener ünzorreissbarkeit und demgcmäss zu Terwaideiii wo es sich
um Haltbarkeit handelt, z- B. als Band für Blumen, Btame. Aehnlich
Ter&hren die Nikobaresen: ihr Ok-hau, d. h. Rinde vom hau, von den
Schombengs lofi-boe genannt (\ov, Zeug), ipt Baumbast, in fliessendem
Wasser eingeweicht und auf Steinen geklopft, wie die Tapa der Südsec-
Insttlauer. So Jagor nach v. Koepstorff, in Z. S* f. Ethnologie. Sitz.
Ber. v. 19. Mai 1883. S. 268.
Herr Pfarrer Carolus bemerkt mit Recht, dass Heilige Linde bei
KöäHel niemals ein Kloster gewesen ist; es war und ist dort nur ein«
berühmte Wallfahrtskirche.
Schuhe, Sandalen aas Lindenbast erwähnte ich schon IL 218. als
Par^sken. Heute noch Ton den polnischen Flttsserkneehten vielfiush,
wurden sie schon von den altm heidnischen Preussen getragen, wenn
das BQd eines Preussen bei Hartknoch in A. und N. Pr. saverlässig
ist Der erste Herzog Albrecht pflegte schersweise zu sagen, er wäre
so reich an Schustern, dnss er allein im Insterburgischen Sprengel
15,000 habe, d. h. Leute, die ihre Schuhe, Paröskon, selber fertigten.
S. Wagner de vita et moribus Lituanorum sub distrietu In.'^terburgensi et
Kagnetensi in Act. Bor. (Kgsbg. 1730.) T. I. ]>. 549. Das Wort Paree^^kcn
soll nach Hennig (Vergl. aber D. 213.) von dem Dorfe Paris (Kr. Ra.sten-
])urg) entstanden sein, „wo man dergl, ehemals auf sehr geschickte Art zu
machen gewusst." Es wäre mit jenem gefliigelten Worte (lain>. so älinlicli,
wie mit dem durch ein Kutlisel den Königen von Frankreich in den
Mund gelegten Worten, sie haben 800,000 Pai'iser (aucii Filzschuhe).
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län Edikt vom 1. August 1784 mitersagto die Ahschiliiiig und
Yerstümmelung der Bäume Behufs Gewinnung des Bastes zur Anfertigung
der Parfesken. In der Insterb, Kirch.-Tisit.-Ordnung hiess es: Auf die
Beisken-, Pilzken* und Nurtseleser und Paresiscben Bastlioler sollen die
Kirchenväter fleissig Äclitnng geben. Also ein Pilzen- und Beeren-
Paragraph im Kleinen, Frühereu und — Geistlichen! — Wo hast du
deine Parösken gelasi^en? war noch Ende voi igen Jahrhunderts eine Frage
an solche, die sich aus niedrigem Stande emporschwangeu und nun im
Glücke übermülhig sind. Ilennig, Preuss. W.-B. (1785) 78 £F. — Anderer-
seits sagt man auch in Littauen (Fr. I. 2867.): Wenn aus dem Paröske
ein Schnh wird, dann weiss er nicht, wie er sieh «nstdlen soll. — Man
wflnsobt andi im Sehene dem Fortgehenden: Olfiekliche Rntech, «n
Paar Pareeekeu auf den Weg! (Fr. L 8178.) — Vom Bwt sagt ein
masnriflcheB Spridiwort, man mfisse ihn schaben, ao lange es sich thun
läsat (Fr. I. 4242.); Trzeba dndc lyka pöki siQ di^%. — Ueber eine tn
diek geratbene Vorspeiae (Or&tae, Mna) küin man mit Par^sken geben oder
aie sei so dick, wie Pardsken. (Fr. I. 2866.) — Nach Mühling heissen
diese Schuhe in Livland Pasaeln, in Litauen "wfiioi. — Friedrieh
Wilhelm L, welcher die Schonung der Lindeubäumei aber aueh sugleich
den Verlust an der Ledersteuer im Auge hatte, verordnete nach
Ad. Rogge (Gesch. v. Kreis und Diöcese Darkeraen. 1873. S. 19.) am
1. August 1824 gegen die Parßskcn Postronken und sogar Karren-
arbeit am 29. August 1825, da die Littauer sich aus Stockhieben wenig
machten. Postronken, abzuleiten vom poln. Postronek, Strick.
Strang, bedeutet nämlich nach Fr. 11. 171. eine in früheren Zeiten übliche
Prügelstrafe mit jenem lusti-umente.
Tithi/malm» Scop., Wolfismilch. Hit dem Safte . bestreicht man Waraen, am
aie an entfenm. (£. L.)
THfoUum Tonm., Klee. Steckt man em Vierklee (Tierblfttterlges Kleeblatt)
einem Fremden in die Mütae hinein, so bat er Olttdc ond Niemand
kann ihm „die Angen verblenden.* ^iebell.) Sonst veri^ Centaurea.
IHHcim rtpmB L., Qneoke.
Das erste Gras auf frisch geackertem Felde, meistens Quecke, heiait
nach Dr. L. im valgtürmi Pohlisch Par (Marienbaj^ oder Biui ^E^renas.
Stargard).
Tr. «attvum L., Weizen: vergl. Secah'.
Ülmaria Filipendvla A. Br., knolleutrageudeß Mädesüss. Es soll mit Erfolg
als Mittel gegen Iluudswuth gebraucht werden. (Preuss. in Bcr. ü. d.
22. Vers, des preuss. bot. V. zu Marienburg. 1883.)
Ulm. petitapetala Gilib., Mädesüss.
Es ist gut für's kranke Vieh: mau liackt die Pllanze roh mit Zwiebeln
und Zwiebellauch und knetet Alles mit Schmeer (Schweinefett), bis es
„gani TemnatBofal^' ist. (B. L.)
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VrH€a dMea L., grasse Bremiiieesel: Donneinessel ^ UeeUeiibiirg Hirn-
Nettel).
Sie widersteht dem Donner, schützt also g^n das Verderben der
Speisen und Getränke beim Gewitter. Deshalb thut man sie auch in
frisolios Bier f>^o auch in Mecklenburg), dass es nicht „umschlage", d. h.
sauer wird, wie namentlich leichtes Tafelbier gewöhnlich beim Gewitter,
und in die Milch, dass sie nicht gerinnt.
Der Zaun von Beifuss und Nesseln. (Eine ostpreussische Sage.
D. Bot. M. Sehr. Febr. 1884.) Früher wusste ein Jeder, wie lange er
leben würde; aber nun weiss es keiner mehr, und das ist so gekommen.
Da stellte mal ein Mann einen Zann toh Beifiifs und grossen Nesseln
her, d. -lu er steckte Stäbe und Stengel random in die Erde. Wie er
noch 80 dann arbeitetei kam der liebe Gott vorbei, blieb stehen und
sagte: „Höre, du machst dir einen schlechten Zaun; der kann nicht
lange haJten!'' Der Mann aber antwortete: „So lange ich lebe, wird
der Zaun schon halten!'* Da fragte der liebe Gott.* „Was denkst du
denn, wie lange das ist?" „Ueber drd Tage bin ich todt; und solange
kann der Zann schon halten; danach mag er umfallen!" Solche dreiste
Antwort ärgerte den lieben Gott nnd er sagte: „Von nun an soll kein
Mensch mehr wissen, wie lange er lobt."* Und dabei ist es auch ge-
blieben. (E. Lemke.) Man vergl. damit mein IV. 99, wonach bei
schwachen Hölzern gesagt wird, ein Haus sei aus üeifuss und Nesseln
erbaut.
U. vrc/isL., Brenn-Nessel : Kleine Nessel. (E. L.) Zusammen mit U. dioxca L.
ist es auch beliebtes Schwoinelutter, so da.ss man besser daran thut, das
ausgejätete Gartenuukraut (meist Nessel) ihnen vorzuwerfen^ als es auf
den MiUlluKifiBn su schmeissen und so verderben su lassen.
Eine Verwendung bei Kapaunen vergl. in Zool. Not lY. AdihKch
peitscht man das betr. Glied beim Rindviebe tum Zwecke der Erection
mit einer Ruthe von Brennnesseln.
Vaeammm MgrüUut L., gem^ne Heidelbeere, Blanbene.
Weshalb sind auf dem Wiekberge bei Tolkemit so viele Blaubeeren
zu finden? Ihre zahlreiche Verbreitung wird vergossenem Blute zuge-
schrieben. Nach einer sich oi«2:entlich an einen grossen Stein im Frischen
Haff knüpfenden Sago wohnte in dem Wiekwalde ein Riese nnd sein
Bruder auf der Frischen Nehrung, lieide so irro?s. dafj.s sie das Hafl'
durchwaten konnten, und bei ihrer Unterhaltung von solchem Getöse,
dass die Umwohner nicht ilir eigenes Wort verstellen konnten. Zu ihrem
geraeinfc'liaftlichcn Handwerkszeuge gehörte eine Streitaxt. Eben zer-
theilte sich der Nchrungcr damit seine Beute, als sein Bruder darum
riefl Als Brsterer nicht hörte, schleuderte Letzterer im Jähzorn den
Stein, wondt er sonst seine Höhle verschloss, nach ihm, fasste ihn aber
scUeeht) so dass er in*s Haff fiel, noch jetst versehen mit den Finger-
M
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224
malen des Migerlieben Riesen. Der Nebronger ersah kaam das Vorhaben
g^en ihn, als er die Streitaxt übcr\s ITaff warf und damit den Bruder
auf dem Wiekberge tödlich traf. Und weil sein Blut sich über einen
grossen Theil des Wiekwaldes ergoss, sind dort seit jener Zeit so viele
Blaubeeren zu finden. Der sieh dos Todes am Bruder bewusste andere
Riepe findet in VerzweiHung seinen Tod durch einen Sturz in die Ostsee,
welche so verpestet, dans sie seither an Fischreichthuju verlor. fXach
Pfarrer Carolus.) Dieser Sage, in deren Fabel Gegenstände aus alleu
drei Naturreichen zusammen kouuneu, scheint ein uaturhistorisches Er-
eigniss zu Grunde zu liegeu.
V. nv«* idin'u L.. Preis.selbt'erc: Wintergrün (Saalleld: E. L. und überall
häufig in Westpreus.sen); Bixbcere (Pommern).
In PoDimern wird die reife Frucht von ärmeren Kindern zum trockenen
Brede gegessen. — Ihr Sammeln geschieht dort zuweilen mittelst eines
kammartig eingerichteten Instrumentes und „Bixbeeren kämmen'' ist gleich
Preisselbeerra snehen nnd sammeln. (Frl. £. Gransin.)
Verba$eum 2%ajWM L., Wollkraut: Hammelschwanz. (Schlochau: Pfarrer
Roock.)
Vei'onica L., Ehrenpreis. Am Johannisabendc pllückt man Ehrenpreis, Vergiss-
meinnicht, Schlüsselblume n. s. w. zu „grünem Thee". Die Pflanzen
Verden «if Bretter gelegt nnd auf dem Dachboden getrocknet. (B. L.)
Vibmmm Opulua L., Schlinge: Kaninchen. (Car.)
Die länglich -runden, scliarlachrothen FrOchte hiervon werden statt
der Qnitschen auch zum Drosselfange gebraucht, jedoch allein nur dann,
wenn letstere nicht gerathen waren, falls in der BIflteseit grosse Kilte
eintrat oder der Ettfer NUidula aenea ihren Fruchtknoten serfrass.
P&ner Carolus hat sie, die sonst g^onicht angesdien wurden, aladnnn
oft genug in seiner Jugendzeit f&r den Grossrater zum Drosseliknge
geholt. Eine Ableitung des Namens Schlinge aus diesem Umstände
allein durfte zu waghalsig sein. Jessen gicbt dazu den Gebrauch der
röhrigen Aeste zum Binden und zu Dauben an, sowie zu Gerten,
t Viola altaica Pall., altaisches Veilchen.
Dic'cs fremde, in Gärten gezoireno Stit f'miUterehon mit gro.ssen Blüten
nennt dan Volk das ,, echte" und meint, ilie unechten, worunter es aber
allerlei kleinblütige Gartenpflanzen versteht, haben küiuo „Gesichterchen",
wie die echten Stiefmütterchen. (E. L.)
Vücum album L., Mistel: Niste 1 (Fr. W. B. 11. 101.), auch Mestel(II. 62.),
in Natangen Wosp, Wespe, im Samlandc Wispc; auch Unruh.
Der Aberglaube, dass da, wo die Mistel sich auf den Bäumen (vergl.
m. 168.) vorfindet, C^d vergraben liegt, ist aneh um Flsatan unter
dm Volke verbreitet. Es heisst aber weiter: So hoch die Mistel über
der Erde ist» so tief unter der Erde ist der Schatz verborgen. (Car.)
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22b
t Vitis vini/era L., Wein. Namentlich früher nnd stellenweise auch noeb heute
nahm anch bei uns der Aberglaabe an, dass in der Cbristnacht zu
Mittemacht eine Stunde lang alle Wasser zn Wein werden. Doch schon
ein Slterer einheimischer Schriftsteller berichtet, dass man darauf „schier
nicht mehr warten will; (Inn i[i:ui hat's nio wahr 1)efindon können."
Es ist bemerkenswerth, dan» das AOIkstluinilicho, das sich auf Wein
bezieht, wie l>ei Witteriinpri?rcgeln, bei Tahak. Roirgen etc., in Reimen
gebracht ist. Hierher gehüren zwei Reime au.s dem Prcus.s. Sammler
(I. '^t?r).). (Icmi Inhalt dr-ui .MiHÜft' dos Liithersclien : Wer niclit liebt Wein,
Weib und (Jesaiig, blcil»t <'in Narr sein Lelien laug! entgegen ist:
Wcibtij" nnd Wein und Sj)iel und IJrtiug
Maelien des Geldes wenig, des Mangels genug.
und
Weil die Weiber vergassen das Spinnen und Enütten,
Die Männer beim Wein fiber Staatssachen stritten,
Sind Manche von Haus und Hof geschritten.
Man soll K&se vor und zu dem Wein gemessen. Ein Vers hierfiber
hat von Pommern auch seinen W^ zu uns gefunden. Ein Herr hatte
nach einer Weinprobe mit obligatem Käse in Stettin Wein gekauft, die
liieferuug jedoch nicht nach (leschmack gefunden und sich deshalb beim
Verkäufer bepchwei t. Darauf liekam er zur Antwort:
Ett Käs tum Win,
Dann schmeckt de Win.
.\s in Stettin. (Fr. hat den Vers etwas anders.)
Auch hier bei uns gilt der alte Spruch:
liier aid Wein, das lass' .H«'iii:
Wein auf Hier, das rath" ich dir!
Klaren Wein einschenken — wahre Auskunft geben über eine Sache.
Blauzwirnsaat und Strammbüzensaat: man schickt darnach die Kinder
am ersten April. (Fr. W. B.: Samland; auch in Westpreussen verbreitet.)
Dreierlei Aehren unter Zuthat von Brod, Alles durch eine Krampe durch-
gezogen, wird gegen Versetzung beim Vieh angewandt ^och- Paleschken.)
Nennerlei Korn soll man nehmen als Präservativ, wenn durch iigend
einen äussom Einfluss eine Stute od&c sonst ein Stück Vieh versetzen will.
(Gienuksn.)
•r > ;V
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Bericht
über
l>otfi,iiiiSK3he JEIxcursioiieii im Jahre
TOB
C Lützow, Oliva.
I.
Ueber die Verbreitung von Isoetes echinospora Dur. im Karpiouki-Bee
bei Wahlendorf^ Kr. Neastadt Westpr.
Schon im Sommer 1878 &nd ich im Earpionki-See IwH» eekiiwpora Dnr.
auf (S. Verhandlungen des Brandenburger botanischen Vereins 1878) und svar
nur in der Södecko des Sees, während fast ringsum hoPfes lacusirif L. sehr
zahlreich vorkommt. Diosos veranlasste mich zu der Annahme, dass hoetex echt-
noftpnra nur auf Jone Stelle Ijeschränkt sei, also eine geringe Verbreitung habe,
wesliall) aucli Herr I*rof. raspary-Könii^Hbcrg diese Pflanze bei seiner Unter-
suchung im .laliro 1877 filHMsoiion hat. Jhj Sommer ISS:', untersuchte ich den
See noch ciuiiial recht eingehend und fand mciiie A'ernnithuiig, dass diese Pflanze
auch au audeicii Stellen des Sees vorkununcu müsse, bestätigt. Zwar blieb
die Untersucliuug des Seegrundes mit einer eiserneu Harke vom Kahne aus
erfolglos, dagegen ergab die Untersuchung des Seeufcra durch III neinsteigen in s
Wasser das erwartete Resultat. Das hierzu gewählte besonders günstige Wetter
(Windstille nnd Sonnenschein) gestattete bei dmn ziemlich klaren Wasser des
Sees bis za mner Tiefe Ton curca 2 Fuss ein dentliches Beschauen des See-
gmndes und Erkennen der darauf wachsenden Pflanien. Auf diese Weise Hess
sich die Verbreitung von Isoetes eeh, sicher feststeilen. Sie wichst auf der
ganzen langen Westseite des Sees in einer Tiefe Ton 1 bis 2 Fuss in Gesell-
schaft von Jftoetes hmsfris L., besonders der kurzblättrigen Form, während die
langblättrige hoefcx larvatrU L. bedeutend tiefer (bis 4 Fuss) in den See geht;
ferner von Ijohelia iJortmanna L., Lt'tnrella laatstrts L. und Juncus svpimu
Mneh. Ausserdem finden sicli hiei-. o1»wohl au anderen Stellen und in grösserer
Tiefe Nupfnir intenmditun ijcdeb., Fatttinalix tfnlerarlica Schmpr., Aneura pinmt-
tißdd N. al». K. und <'ine ♦'igeiithiiniliche schwimmende Art lSj>/iU(/num, vom Vor-
»itzendeu des Westjueussischeii botanischen \*ereins, Heim Dr. v. K ling^rräff.
alä iSphuynum cni'jntiatvnt i'jlirh. var. monviiaäon (uov. var.) benannt. Wiewohl
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227
die Jaoetes eck. des Karpionki-Scos auf den ersten Blick grosse Aehnlicbkeit mit
der 1877 im Wooksec bei Walileudorf aufgefundenen I^oefes echinoHpom besitzt,
nntonichoidet sie sich von dieser dennoch recht auftallend durch ein lebhaftes Grün,
selbst in getrocknetem Zustande, durch bedeutend dickere Formen (in ähnlicher
Weise, w ie die km zblättrigen Formen der hoeffx laciiHiria von der Normallbnii)
tiurch nu'iir sicliollormige Blätter und dadurch, dass sie nicht gesellig wie jene
vorkommt, in welcher ITinsiclit sie mehr von der /.so*'/*'« IdCKittrtJ^ alnveicht, als
die h. eck. des Wooksoes; ferner dadurch, dans si«' nicht so tief in den See
geht. Im Wooksee wächst sie direct am Ufer in ganz geringer Tiefe, so dass
die Blattspifezen ans dem Wasser henrorragen, bis sn einer Tiefe Ton ca. 4 Fuss
in dichten Rasen, welcbeai Umstände es wohl snzuschreiben sein mag, dass hier
die Blfttter nicht so sichelförmig gekr&mmt und die Worzelstöcke nicht so dick
sind wie im Karpionki-See. Beim Besuche des Wooksees im Herbste 1884
machte ich die Bemerkung, dass Oänse diese Pflanze durch Untertauchen aus
einer Tiefe, soweit die Länge des Halses reicht, in Menge herausziehen und
1 »CS (Inders die Wurzelstöcko begieric: fi-cssen. Wenn nun Heerden Gänse während
des Herbstes täglich sich an dieser Plianzc ergötzen, und man die ungeheuren
Mengen schwimmender /««»'^^^-Blättcr sieht, so könnte die Gefahr der Ausrottung
nahe liegen, waf hier aber bei dem massenhaften Vorkonunen und dor bedeu-
tenderen Tiefe wohl nicht zu befürchten ist. Ferner liegt ein anderer Gedanke
in betrefl" der \'orbreitung der Pflanze nahe: wenn sicli nämlich wilde Gänse,
die sicli auf foKheu Seen öftere niederlassen, mit ahniicheni Fifcr an die hoetes
heranmachen, so wäre eine Ueberti-agung der Sporen nach audurcn Seen aul"
diese Weise leicht denkbar.
IT.
Eine achttägige botanische ExcurHiou in den Sommerferieu 1883 am
Seefeld^ Kreis Carthans.
Auf dieser Tour machte ich die erste Station in Neu'Tuchom beim Besitzer
Herrn Ulrich, in dessen Gesellschaft ich die Felder der Umgegend besuchte,
sowohl von landwirthschaftlichem, wie von iiotanischem Interesse geleitet.
Bei dieser Gelegenheit machte mir Herr Ulrich die wohl sonderbar
klingende botanische Mittheilung, dass er an seinem früheren Wohnorte (Danziger
Nehrung) bei Sinapis «/rt'/jKtV L., besonders bei solchen Exemplaren, die unter
Rült.sen wuchsen und nicht mehr zur voUständigru Reife kamen, öfters aus-
geliildeten Samen in der Wurzel angctrotfen habe. Herr U. wies darauf hin,
»lass er seit seiner Jugend diese That^^ache kenne und öfters solche Exemiilarc!
gesucht und gefunden habe. Er ))ehielt es sich vor, die nächste Gelegenheit
iiazu zu benutzen, um durch Thatsachen zu überzeugen. Auch mir ist aus
meiner Knabenseit deutlich «innerlich, dass ich in knollig verdickten Wurzeln
dieser Pflanze gewöhnlich nur ein Korn gefunden hatte, das dem Samen dieser
Pflanze genau gleich sah. — Dio Fddor um Tnchom sind in landwirth-
aohaftlichor Beziehung ergiebiger als in botanischer. Der meist gute und ▼or-
t
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zfiglich bewirthscbaftete Boden liefert gute Erträge an Roggen, Erbsen, Hafer.
Gerste. Gi rmfurtor (ein riIoiiii'n;.''o von Wirke, lla'er und Gerate), Bfiben, Wracken
und Klee. Eine lieli» l»to Unterfrucht im Roggen ist Chnilhopm mtivns (Sera-
della), welche im Frfihjalne gesiiet wird, und dann nach der Ernte eine gute*
Weid(^ im Sio)»!«'! ttn- Vidi liietft oder mit t;ntem Krfolu' als ( Jrrindnngimg
unteri^cptli'igt wird, rltcnso wie die, seitdem die Liijiinose unter den Schalen
ausjrebroejicn ist. zu trleieliciu Zwecke i^eltaute [>n{>iue- ZitMulieli lu'eite. mit
(ielifiseh hewatdiseiK' Selieiileu ((Jrenz(!n) /wisehen den Feldmarken, eiiiiirr
Si^'iidiiisifl und wiiii^e 'rorllniiciie und Wegrander sind die «'inzigcn Lokale,
dl'; vom rtlugc verschüut, dem Botaniker ein. wenn auch «lu- unvollkommenes
Bild von der Flora gestatten. Hier finden sich recht zahlrdch und in guten
Exemplaren Brunella grawUßom L., von denen Herr Ulrich mir in diesem
Jahre schöne getrocknete Exemplare überbrachte, ScabioM eolun^aria L.,
Helianthemum Chamaeeistun MiU, Dianthus Carthusianorum L., Galium boreale L.,
PüUaHlla vemaHs Mill, Thetium ebracfeatum Hayne, Bottyekiwn lunaria Sw.,
Rypemieum humifuntm L. In den Torfmooren fanden sieh aus.^ier den gcirdhn>
liehen Moorpflanzen ßmpe^m tii<inim L,, Scheuch::eria palustrin L., Junru*
s<juarro8u* L., Juncut ßlifwrmu L., H/iipu hospora alba Vahl und in eioeni kleinen
TorJscc Nvphar I nternwd ht ni}iOi]c:h. und Junffermanma inßala, YoYvußuitant.
Nach 2tagiirem Aurentlialte in Kl. 'I'uehom siedelte ich zu Wagen naeli
Seorcld i'dier und machte in einem ilurtiuen recht ;juten (Jasthanse tui- eiiu'ir«'
Tage Quartier, von wo ich die l'nigegend n;u h alh n Seiten hiu liesuclile. Nah'
bei Seeleid liegen 2 kleine Tortseen nnt Mueu'umgelunig, dereine, der sogenannte
Plarrisee, weil er im- Plarre in SeelcKl gehört, bot keim; botanische Ausbeute;
auf dem anliegenden Torfmoore ist sehr zahlreich Dronera longifolia L. Dagegen
&nd ich in dem zweiten, dicht daran liegenden, sogenannten oberen Bxauer
See: FoHtinalin dalecmtica (zum ersten Mal im Carthänser Kreise) und au
dessen Ufer unter Carex limosa — Mnium cinelidioides Hueben. An und iu
qnelligen Gebüschen Geramum pratense L., Garanium pcUuOre L. und Gwanium
silvatieum L. In den zahlreichen Torfmooren war Oiricularia vulgari» L. lEiist
uberall, Dro-^'m lon<iift>ll<i L, und Li/copotlium inundatnm L. häutig. Einer
freundlichen Eitdadung des Gutsbesitzers Herrn Czech in Mehlken folgend
begab ich mich dahin, um hauptsächlich eine Wieso, auf der bei Mergelstich
ein Quell aufgedeckt war. der einen Theil (h'r Wiese in einen kleinen See
\rrwatidelt hat, zu unt<'rsuchen. Der Ort .Mejdkeii liegt an eim?m Flüsschen.
unigelM'ii Miii schonen ( Jartenanlngcn, äusserst romantisch. Fruchtbare Felder
und Wiesen weeliseln mit Iniseliijron Hi'igeln und schattiirem l fei- angenehm ab.
Iiier tandeii sich ' u m jiu mi / u / <i f i/o / i u ],., < \i iniHUiidti 'Vrin iwliiiiii L., V^io/a
mivabilis L., MercuruiÜK pereituiis L., Aconitum rarietjat um L., Lonicera
XylotUum L. Zu der obmi bezeichneten Wiese begleitete mich Herr Czech:
äic li^ auf ebenem Terrain an der Stolp, einem Flüsschen, das bei Zuckan
in die Radaune mündet. Hier erregte sowohl der Quell meine Aufmerksamkeit,
als auch namentlich eine auf dem Moi^Iausstich und der nächsten Umgebung
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in entannlieher Menge waehsende Qrucifere, die sieh bei näherer üntenmchung
als Erueattrum Polliehii Seh. und Sp. erwies. Nach Aussage des Herrn
Csech bat diese Pflanze sich mit dem vor knner Zeit b^nnenen Antraben
des Hergds und dem in derselben Zeit erfolgten Hervorbrechen des QneOs
gefunden. Da die Pflanxe in nnswer Provinz nur als Ballastpflanze bekannt
ist. aber auf diese Weise Iiier nicht verschleppt sein kann, was sowohl ans
ihrem eigenthümlicheu Erscheinen, wie aus der Menge des Auftretens hervor-
geht, so liegt die Annahme nahe, dass sie in der Art wie andere, ihr sehr
ähnliche Crurifm'n, »hirch ruhende Samen hier erhalten ist und bei der ein-
getretenen l'uiwälzuiiL' nun zum Vorschein kam. Aehnliche Erfahrungen hat
jeder Landwirth am Ilcdrich (SimtpiH urvcn'iis L.) gemacht, der ii.uii langer
Zeit der Ruhe hei Ui liarmachung eines Ackers plötzlich in grosser Menge aut-
tritt. Der (^ucll dringt mit »'ineni Wasserstrahl von dem Umfang eines Kiniers
aus der Erde hervor und hat die bisher trocknen Mergelgi-uben in einen See
verwandelt, dessen Abflins dem daneben fliessenden Bache zu gute kommt,
welcher aber wahrscheinlich hier die Wassermenge bekommt, die er durch das
Hervortreten des Quells an einer anderen Stelle verliert Alte Sagen von
einer frfiheren Handelsstrasse und einstiger SchüEfohrt auf dem Flusse, der
eine bedeutende Grösse gehabt haben soll, haben ihre Bestätigung gefunden
in gel^^tUchen Ausgrabungen von Schiffstheilen, Ankern ete., dazu kommt,
dass ganz in der Nähe ein alter Hurgwall sich befindet, auf dem beim Beackern
Uo» Bodens vielfach Scherben, Knochenstiicke und Bernsteinperlea gefunden
worden sind. Hei einer oberliächlichen Nacligrabung förderten wir eine Anzahl
dieser Gegenstände zu Tage, von denen ich dem Director des Westpreussischen
l'rovinzialmuseunis. Herrn Dr. Conwentz. Proben idiermittelte. In dem Mergel-
lager sind zu Zeiten (U's Herrn Czech auch grosse Knochen von Tbieren
ausgegraben, aber leider nielit aufgehoben.
Von Mehlken aus l)esueiite ich den Ort Smolsin und einige Seen in der
Nähe. Im Dorfteiche dieses Ortes findet sich Potamogeton triehoidea
Cham, und Schi, und PiUatnogeton comprtmu L., an der Dor&tiMse Solanum
niffmm. Nahe am Dorfe liegt der Tudilinko-See, an dessen üfer Searpus
» setaceu» L., Pkilmoti» caupitatm, ein Rammeulu» Flammmla L., der d«n
Rttnvmeulu» nptaw L. sehr nahe steht, und Drotera tongifolia L. An diesen
See schliesst sich, nach Sfiden durch einen Graben verbunden, der Glambocki«
See, ein ziemlich grosser See, der sandige üfer und mergelhalt^^ Grund hat;
dem entsprechend waren hier Charcn häufig anzutreffen, die mit einer Anzahl
an anderen Standorten auf dieser Tour gesammelten noch der Bestimmung
harren. Ferner sind von hier zu erwähnen: Potamogeton gramineu» L.
var. /leferop/ii/fhtx Fr. und am trocken gewordenen Ufer einer Seeeeke die Form
t rrrf.it er (i. Moy. im See Rantiuculus divarirattig Schrk., Sirafioteg Aloides h.,
Mijriophjfllum Mpicaiuvi D. C, und nur in der Südostecke Liforella laetisfrU
Ii. Im Gebfiseh des steilen Süd- und Westufers war la/^erpifium lafi.
f'olium L. iiäufig unzutrellen. Südwestlich vom Glombocki-See liegt der
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Ziessaner See, von dem ich nur das Nordufer nnteraucbte. Ausser Jtokee
laeu8tri$ fand sich hier eine interessante Form von Ranuneulus Flammula
L., an der in vortrefflicher Weise der üebergang von Han. Fl. zu i?an, rq)tam
ersichtlich ist. Exemplare die an einein (TobÜBch standen, hatten kräftige,
aufrechte Stengel, sodass man sie fiir Ran. Fl. mit schmalnn Blättern halten
mu8?te. AusUiuA'r von denselben Stengeln, die im Socsand gtnvachsen waren,
hatten dagegen die charakteristischen Merkmale von Bai), rcpfmis angenommen:
Sehr schmale liiiitter, anffalleiid kleine Blüthen und bogig gekrümmte Intcr-
nodien. an <Ien (Ji-lenken wurzehid. Kine Anzahl solcher Kxemplare nahm ich
lür'H Herbarium aLs auch lel)ond zum Einpllanzen behufs Beobachtung mit. Die
eingepflanzten Exemplare sind während dieses Sommers gut gewachsen, ähnen
in der BIsttform RanuneuluM Flanmula, da die Bl&tter siemUch breit and etwaa
gezähnt sind; im Uebrigen aber genau R, reptam, Ton dem ich neboibei die
echte Form ans dem Espenkruger See ebenfidb kaltivirt hatte. Ueber weitere
Beobachtungen werde ich 8. Z. berichten.
Ich Terfehlc nicht, den Herren Ulrich-Neu- Toehom und Herrn Gsech-
Mehlken ffir ihre liebenswfirdige Aufnahme an dieser Stelle rodnen innigsten
Dank aussnsprechen.
m.
Botanische Exkurnionen in Poninieru.
Per an Westproiissen grenzench' Tiieil von Poniniei n liängt in botanischer
Beziehung mit unserer Provinz so «mg zusammen, dass botanische L'ntcr-
suchungen dieser Theile Pommerns von Seiten des Wpr. bot. Voreins und die
Vcröflcntlichung der Ergebnisse in unseren Sciirilten nicht nur als berechtigt
erscheinen, sondern mit zur Aufgabe des hiesigen bot. Vereins zu zählen sind,
weshalb ich hier die Resultate einiger Exkursionen im Kreise Lanenboig und
Stolp folgen lasse. Auf einer Tour nach Kl Jannewits bd Lauenburg ist das
häufige Auftreten von Erica TetraliäB L. bemerkenswerth. Während diese
Pflanze in unserar Provinz ihre letzten Ausläufer nach Osten sendet und im
Ganzen nur vereinzelt vorkommt, nimmt ihre Verbreitung nach Westen schnell
zu, sodass sie hier an W^'ändera, auf Heiden in der Nähe von Torfbrfichen, *
in Wäldern recht häufig auftritt und Calluna rnlfiains Sati»h. fast den Rang
streitig macht. Im Lcbatiialc daselbst ist sie häufig anzutreffen; nach Mit-
theilung dortiger Bienenzüchter werden die Bienenvölker zur Blütezeit der
..Glockenheide" zur Honigtracht dahin gebracht. Im Walde bei Scharnhorst
findet sich in Gemeinschaft mit Krim Tffr. l*) <Jiru Im-ts si/lrafica L. Auf
Acckern und in Gräben zu den Seiten der Wege M-Iaii)p;irvni «ricnse L., dat^
ich im Ncnstädter Kreise nur selten angetroll'eu habe, und I'nft'rinw San-
r/ursorba L. In den Dörfern ist Verhena ofßiiualis L. iiäulig auzutretreu.
An einem Zufluss der Leba zwischen Lauenbui^ und Röbken im Gebüsch
Aconitum variegatum L., Cvwvtta evropaea L. auf wildem Hopfen; im Bach
FonHnali« ant^yretica L.. RhyiichoHtcginm ru$dforme B. S. Im Walde und am
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Waldrande Po^fpodium vulgare L. var. avritvm Wflld. überall häufig, EpipaOi»
iatifoKa All^ Seabicta colvntharia L., J^rola vmbellata L. seUxt hfttdig, Pjfrola
media Sm., Gypeophila faeiigiata h,, Ljfeopodium eompkmaUm L. vor.
anetpe Walhr., Galnm bareaU h., ^fpnuni orüta earttmda L. sehr häufig»
DtCTttnum majus Tum. Im Wussownr See Etatine Hydrojnper L. Im Walde
hei Gr. und Kl. Boschpol Hypnvm loreum L. und lilechvm Spicant With.
häufig. 1d Ohausseegräboii zwischen Ankerholz und Forathaus Garvatine war
in auflallendtr Menge Botrychium LuMoria^ liauptsäcblich die Form incisum
Mihii' aiizutreflen.
Vüu einer 'Wnw im Stoljtcr Krciso: }>aliniior l'ottaugow l)is Danieikow lioi
Dammon ist zu verzeichnen: Asjtl t/n'tmt rieh omoti es Hnds. ayii einer Mauer
von Fcldssteirn'u bei Grapitz, aul' Aeckcin: Slurttrdia urrenKiH Siacliijx
arvetms L. Jm Damerkower See und im kleinen 'J'orfsee von Gesorkc:
Nvphar pumilum Sui. sehr häutig im erstem See in Gemeinschait mit
Kuphar Wuuim 8m. und Nuphar mtemudium Ledeb. An Torfbrochen und
Heideplätsen Erica Tetralue L., Juneua squarroeus L., Junetu ßü/ormif L.,
Nardv» »trieta L., I\iUatilla vemali» Hill (mit anffidlend kleinen, rökhlichen
Blüthen). Im Torf brach am Südende des Damerkower Sees: Vaeeiniunt
Myriillo x Vitie idaea, das ich bei meinem sweiten Besuche ein Jahr
später durch Wurzelausläufer ungemein verbreitet fand. Um es in Blüte und
Fruclit zu beobaclitcn, habe ich in diesem Herbste lebende Ezemphtre zum
Einpflanzen mitgebracht.
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Zuchtversuche mit Helix nemoralis L
VoD
d Schumann in Dansig.
Die Anregung zu dem hier z« beschreibendeii Veranche gab mir die folgendt
Stelle aus der Bossmttssler'Bchen Iconographie: „Es v&rde die darauf zu rer
wendende Milbe gewiss lohnen , was ancb von dem sehr hllafigen Vorkommeii
dieser beiden Arten {Helix nemoralh und hoHenfin) sehr unterstQtzt wflrde, in
erforschen, wie sich liinHiohtlicli ihrer '/ahlrciflirn A'ajietätfii dio Jungen zu den
Eltern verhaltfn, ob alle Schnecken einer Brut iiierin mehr dem Vater oder
der Mutter gleichkommen. Man müssto dann Schnecken, die man bei der
Paaruntr findet, samnioln. einzeln in zweckmässig vorlicreitetc Behälter bringen
und die oriialtene» Eier in einem entsprechenden naturgcmässen Zustande warten
und pflegen."
Mir ist nicht ))ekannt. das? der vorgeschlagene \"ersuch sclioii aujigcführt ist.
Am April 1884 fand ich nach einem warmen Regen im (iarton der
Johauui8e<chule und dann aui* dem Bischofsberge einige i^aare, welche eben ihre
Winterruhe zu verlassen schienen, in Begattung. Ich brachte davon drei Paare
nach Hanse und setzte die Thiere nadi ▼ollendeter Paarung einzeln in Fhichtp
gläser, deren Boden ich mit Erde und dann mit Moos bedeckt hatte. Zwei
Schnecken, welche ich einzeln fand, paarten sich nicht in der Oefangenschaft
Da in der folgenden Nacht bereits wieder Frost nnd Schnee eintrat, war es
schwer ffir Futter zn sorgen. Wrukenscheiben verschmähten die Thiere; dagegen
frnsseu sie lohe Kartoffeln und Salat. Mehrfach frassen sie sich auch durch
das dicke Papier, mit welchem die GlUscr verbunden waren. Dieses war dann
deutlich in ihren Excrcmcnteu wiederzuerkennen. — Ich setze als bekannt voraus,
dasB die Thiere Zwitter sind.
Nach 28 Tagen legten /wei (Um- Thioro. das eine (18, das andere 73 Eier.
Beid«' waren inauii gefärbt ohne Binden und beide hatten sich mit einbinditfcn
gepaart. \ on den andern Seiinecken er/.ielte icli keine Naehkonnnenscljaft.
Leider hatt«* ich gerade eines der Thiere. w»'lehes sieh mit einem der cier-
legenden Thiere gepaart hatte, wenige Tage vorher in Freilieit gesetzt, da
mir die lange Tr.'igzeit unbekannt war und ich nicht mehr auf Nachkommen-
8cl\aft rechnete.
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Die Eier sind nndorchBichtig treisa und weichen in ihrer Ctostalt nur wen Ig
von einer Kogel ab, deren Dnrofamesser 8 mm betrügt.
Nach weiteren 20 Tagen kamen sümmfliehe Thiere aas.
Lehmann giebt (die lebenden Sohnecken nnd Mnschdn der Umgegend
Stettins) nach Moqnin-Tandon an, dass das Thier mehrmals im Sommer seine
40 bis 80 Eier in die Erde legt, ans denen die Jungen nach SO bis 25 Tagen
ausschlüpfen.
Nim trat die Schwi^gkeit eiUi die Jungen zu Hitteni.
Pas Hineinlegen von Blättern in ihr (iofängniss war vergeblich: denn
immer wieder fand ich die ganze Gosoll.~chaft oben an der Wand des Glases
sitzen. Keiirte ich das Glas dann um, so setzte sich sofort der ganze Schwärm
wieder nach in Bewegung. Ich setzte die Thiere dann auf Blumentöpfe,
welche mit ^'e^gissnleinnicht, I.yffimaclnn und anderen Pflanzen besetzt waren.
Doch bald fand icii die Thiere wieder an dem Glase sitzen, mit welchem ich
die Pflanzen bedeckt hatte. Auch unbedeckte Pflanzen besetzte ich mit den
Thieren, doch wanderten sie von diesen bald aas. Auch ist wohl die Luft-
feuchtigkeit einer Wohnstube fi&r das Gedeihen der Thiere zu gering. Die
Thiere, welehe auf l^maeUa sassen, haben wohl kaum etwas gefiressen, da
sie gar nicht wuchsen. Dass diese trota dessen bis in den August hinein
lebten, aeigt yon einer ausserordentlichen Lebenszähigkeit Von de]\jen^n,
welche auf Yergissmeinnicht gesetzt waren, entwickelten sich einige langsam
nnd erreichten eine Grösse von 3*/^ mm, ehe sie Mitte September starben.
Bei sieben TOn diesen war der Ansatz zudem mittelsten Bande deutlich zu erkennen.
I^bensogrosse, welche sich draussen in der Freiheit entwickelt iiattcn, zeigton
alle 5 Bänder. Nur eines meiner Zuchtthicrc lebte Iiis zum November auf
einer Bitioma und verendete durch Zertreten. Dieses war bedeutend grösser
als die anderen und war sicher ungebändert.
Bei diesem allerdings sehr wenig ausgedehnten Versuche glich also die
Mehrzahl dem Vater imd nur eine einzige der Mutter.
Für Beobachtungen im Freien war dieses Jahr sehr ungünstig der grossen
Trockenheit wegen. Nach Regenwetter waren die alten und jungen Thiere an
den Stimmen von Ahorn und Linden zu finden; auch kletterten sie bis auf die
Blätter hinauf. Alle Jungen waren sehr klein geblieben.
Als Nahrung dienen den Thieren wohl vorzugsweise die Elechtm auf den
Baumstämmoi, doch blieben meine jungen Zuchtthiere nicht auf der Baumrinde,
welche ich in die Erde steckte, sondern kletterten immer wieder an den Wänden
der Gläser, welche zum Zudecken dienten, in die Höhe.
Ich hoffe diese Versuche mit mehr Erfolg fortsetzen zu können.
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Mittheilungen über Bernstein.
Von Otto Helm« Danzig.
XIL lieber die Herkunft des In den alten Königs -GrBbem
von Mykenae gefundenen Bernsteins und Ober den Bemst^nsSnregelialt
verschiedener fossOer Harze.
Nachdem in fast aUea Ländern Hhiropas und auch m anderen Erdtbdlen
fosBfle Harse gefiinden worden, welche mit ttohtem Bernstein Aehnliohkeit haben
nnd oft fftr solchen gehalten worden, lag es nahe, den Ursprang des Bohbem-
Steins, ans welchem die in piaehistorischen Grabstätten geftandenen Bernstein*
artefacte einst gefertigt worden, wenigstens in vielen Fällen nach anderen näher
belegenen Orten hin zu verlegen, als nach der Ostseeküßte. Es macht sich hier
dasselbe Bestreben geltend, wie in der sog. ,,Nepl»riti'rago''. In der letzteren
hat namentlich Herr Dr. A. Meyer in einem März 1883 gehaltenen Vortrage
darauf aufinerkHain gemacht, da^s die in Europa und Amerika gefundenen, aus
praciiidturisi'hcr Zeit stammenden Artefacte aus Nephrit und Jadeit, namentlich
Beile und .Sclunuckgegcnstandc, niclit aus der eigentlichen üeimath des Nephrit s
nnd Jadeit s, aus Indien. China. Sibirien, Neuseeland. Ptanunen mögen, sondern
dass auch Nephrit in i-^uiupa und Amerika bei genauci- Durchforscining gefun-
den werden müsäC; der das Material zur Anfertigung dieser Objecto einst ab-
gegeben habe. Nenestens ist denn auch wirklich, woin noch nor sehr selten,
in Europa Bobnepbrit entdeckt worden, so dreimal in Flos^perOllen nnd als
Gestein anstehend im S^rpentingebiete des Zobtenberges bei Breslau. (Leopoldina,
Aprilheft 1884.) Dr. Arsruni in Berlin, wies ferner nach, dass die Sdiweiser
PlaUbau-Nephrite mikroskopisch ihren eigenen Charakter haben und sich mit
Leichtigkeit Ton asiatischen und sibirischen Nephriten unterscheide lasBOD.
So wie bei den Nei>hritartefactcn ist auch bei den Bernsteinartefacton nicht
onsdbwer zu ermitteln, ob das Rolunaterial aus baltischem Bernstein, oder ans
einem andern fossik-n Harze gefertigt wurde; ich habe diesen Nachweis in eini-
gen Fällen mit Erfolg gefidirt. Um Missverstündnisson zu bcjcregnen will ich
hier gleich bemerken, dass icli unter dem Namen ,, baltischer Bernstein" den-
jenigen Bernstein verstehe, wie er typisch aus der Tertiarformation des preussi-
schen .^anilandes gegraben und in den Küstenländern von den russischen Ostsee-
provinzcu an bis nach Jütlaad und Holland, auch im südlichen Schweden ge-
funden wird. Die Grenze seiner Verbreitung nach Süden hin ist nicht überall
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genaa festgestellt, er kommt dort überhaupt nur selten und immer im Diluvium
▼or; man ftnd ilm im russiscben Pokn, in den prenssiscben Provinzen Posen,
Soblesien, Brandenbarg, Westphalen nnd Sachsen, im Königreich Sachsen und
im Oldenburgiachen. Die grossen mitteldeutschen Gel »ii L;.^/ Figo .scheinen die
Grenze der einstigen Verbreitung des Ostseebernsteins gebildet zn haben. Bis
dahin ist er einst durch die hochgehenden Diluvialfluthcn aus seiner in die Ost-
see vers'iinkonen lleiiuatlistätto getrieben worden. Jch habe eine Anzahl der
aus den genannten Ländern bezogenen Bernsteine chomiscli ge])rüft und keine
wesentlichen Uutergchiede von dem im iSanilande gegral»enen gefunden. Ich
bezeichne sie daher alle mit dem Namen baltischer Bernstein". Diejenigen
fossilen Harze, welche ich kennen lernte und welche jenseits dieser Grenze
gefunden wurden, beispielsweisti in Böhmen und Oesterreich-Ungarn, unterschei-
den sidi stets wesentlich, sowohl in physikaHscheri wie auch in chemischer
Beziehung vom baltischen Bernstein.
Namentlich charskterisirt sich letzterer durdi seinoi hohen Gehalt an Bern-
steinsänre (8 bis 8 Procent), welchen Gehalt nur wenige andere fossüe Harze
eneidien. Zu dieaen wenigen gehört ein in Ruminien gefimdener Bernstein.
Im nordöstlichen Theile dieses Landes kommen nibnlich zwei fossile Harze vor,
▼on denen das eine ebenso reich an Bemstcinsäure ist. als baltischer Bernstein,
das andere hingegen nur eine sehr geringe Menge davon enthält. Ich fand in
ein» Durchschnittsprobe des ersteren mehr als 5 Procent, in einer des letzte-
ren nur 0,.3 rroeent Bernsteinsänre. Ich erhielt den letzteren aus sicherer
Quelle durch Herrn Dr. A. Meyer in Dresden.
Der rumänische Bernstein unterscheidet sich vom baltiselien thnch seine
dunkleren Farbentöne, es giebt viele Stücke unter ihm, welche eine braungelbc
wenig durchsiclitigc Farbe haben und von nnzäldigcn fi'inen Rissen durchsetzt
sind; seltener linden sich undurchsichtige gelbliche Stücke; niemals so klare
goldgelbe, wie sie beim baltischen Bernstein sehr gewöhnlich sind.
Auch in Galizien kommt ein fossiles Harz vor, welches bemsteinsänrehaltig
ist» daneben ein bemsteinBäurefreies. Ich erhielt ans einem hellrothen lemberger
Harze durch Destillation 8,62 Procent Bemsteinsfture, withrend andere von dort
bezogene Harze nur eine flüchtige organische S&ure absonderten.
Alle galizisehen Harze enthalten viel oiganisch gebundenen Schwefel. Auch
unter ihnen herrschen die dunkeln nudurcbsichtigen Farbentönc vor, niemals fand
ich darunter das für baltischen Bernstein so characteristische helle Goldgelb.
Noch unterschiedener vom baltischen Bernstein sind die in Kleinasicn,
Sicilien , Oberitalien , Frankreich nnd Spanien (bei Santander) vorkonitnonden,
als Bernstein geltenden fossilen Harze. Die aus diesen Ländern mir zugegan-
genen zahlreichen Bernsteinstücke gaben alle dm cli Destillation keine Bernstein-
säure ab, dagegen eine flüchtige organische Säure, welche meistens aus Ameisen-
.säure bestand. Das chemische Verhalten der sicilianischen und oberitalienischen
Bernsteine beschrieb ich ausfiiiirlich in den Sciiriften der naturforschenden Ge-
sellschaft zu Danzig, Jahrgang lü^l uud 1882. In einigen mir durch Herrn
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PzofesBor Fraaa g&tigst üliearlasseneii und von ihui Lei Sidou in Kleinaaieii
selbst gesammelten Bernäteinstückcben fand ich ebenfalls keine Bernsteinsänre.
K. John konnte in einigen Sorten dieses Bernsteins geringe Mengen Bernstein-
säure naclns eison. (Verhandl. d. geol. Reichsanstalt zu Wien 1876 No. 11.) Er
beschreibt licht und Itraungelb gefärbte durchsichtige und gcll)braunc, braun-
rothc und blutrotlie durchscheinende Stucke. Achnlich gefärbt waren auch meine
Stücke, es befand sich noch ein undurchsichtitres hell wachslarbigcs darunter.
AHo zeigen nur geringen Zusaniuienliang, sie sind kaum bearbcitungslahig, und,
abgesehen von ihrer Farbe, schon hierdurch wesentlich vom baltischen Bern-
stein unterschieden. In einem fossilen Harze der Bukowina, dem Schrauftit,
wurden durch Dietrich (VerbandL d. geolog. Beichsaostalt zu Wien 1875) eben- *
' falls Spnien von Bemsteinsäure nachgewiesen. Der SchranfBt siebt dunkel
rnbin- bis byadnth-rotb aus, selten weingelb und ist niemals TölHg durchsichtig;
auch ist er nicht so hart als baltischer Bernstein.
Nach diesen Ausfuhrungen unterscheidet sich der bidtisdie Bernstein recht
wesentlich von allen anderen mit ihm verwandten fossflem Haneui von denen
ich hier nur diejenigen anführte, welche mit ihm Aehnlichkeit haben, uud die*
jenigen überging, welche sich auf den ersten Blick von ihm unterscheiden.
Ich führte zur Unterscheidung der fossilen Harze unter einander oft die
chemische Elementaranalysc derselben aus; docli giebt dieselbe sehr verände^
liehe Kcsultato, je nachdem das betrcflende Uavz dem Einliussc des in die
Lagerstätte hineingedrungenen Sauerstoffes der Luft ausgesetzt war oder nicht;
je weiter die hierdurch bewirkte Verwitterung des fossilen Harzes vorgeschritten
ist; destu sauerstoffreincr wird es. Ich ^stellte beim Ostscel)crn8tcin fest, dass
derselbe unter Umständen mehr als noch einmal so viel Sauerstoff aufzunehmen
im Stande ist, als ursprünglich in ihm vorhanden (10,47 : 23,67). Es ist
daher misslich, da wo kein völlig unverwittertes fossiles Harz vorliegt, und
das ist selten der Fall, eine zum Yei^leich diraende chemische Elementar*
analyse zu machen.
Bei Gelegenheit der chemischen Untersuchung des in Oberitalien und Si-
cilien gefundenen Bernsteins beschlfidgte ich mich auch mit der Untersuchung
der in den alten Nekropolen Ober- und Mittel-Italiens entnommenen Bemstnn-
artefactc aus der ältesten P^iscn/.eit und der sog. „etrurischen Epoche". Ich
wies damals namentlich durch «I n holien Berusteinsäuregehalt dieser Arteüeuste
(4,1 bis 6.3 Procent) nach, dass dieselben einst aus baltischem Bernstein ge-
fertigt sein mussten (Schriften der natuiforsch. (»es. zu Danzig, 1SH2).
Diese letzteren Untersuchungen vcianlassten in mir bei meiner Anwesenheit
zu Athen im Frühjahre 1883 den leliliai'ten "Wunsch, auch die in dem dortigen
Nationalmuseum befindlichen Bernsteiüperlen ans den alten Königsgräbern von
Mykcuae auf ihre Abstamnumg zu prüfen und gab ich Herrn Dr. Schliemauu
den Wunsch zu erkennen, mir einiges Material, welches er diesen Gräbern ent-
nommen hatte, zu fiberlassen. Derselbe hatte denn auch die grosse Freund-
lichkeit, diesem Wunsche zu entsprechen.
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Ueber die BemBtdnfande in den alten Köui<^sgräboni sagt Herr Dr. SchliO'
mann in seinem Werke „Mykenae" folgendos:
pag. 2S5. „Von den Funden im dritten Grabe. Weiter sind zu erwähnen eine
grosse Menge durchbohrter B«mstdnkageln, die auf Schnfiren gesogeui
als Halsketten gedient haben müssen. Wahrscheinlich in Folge ihres
hohen Alters sind diese Bemsteinperlen dunkelbraun geworden, so dass
sie wie Harz aussehen; die Analyse des Professor Ca n derer hat jedoch
gezeigt, dass sie ans reinstem Bernstein bestehen. Natürlich AvirJ es
immer ein Rüthsei lur uns ]i](M'l)pn, ob dieser Bernstein von den Ufern
der Ostsee oder aus Italien stammt, wo er an mehreren Stellen, beson-
(Ici's aber an der Ostköstc von Sizilien gefunden wird. ?ls ist jedoeli
sehr \vahi scheinlieli, dass der Bernstein von den Phöniciern nach ( Jrie-
elienland gebracht wurde, denn er heisst auf griechisch y.fxf()ov, und
elek heisst ..llarz'' im Arabischen und vermuthlich auch im Phünicischen.
Er war dem Homer wold bekannt, der ihn dreimal in der Odyssee, als
in Gold gcfasst, anstatt werthvoller Steine, erwähnt".
pag. 283. ,,Im vierten Grabe fand ich mehr als 80U grössere und kleinere Bern-
stoinperleu, die ehedem ohne Zweifel in Form von Halsketten auf
Schnüre gezogen waren. Ihr Vorhandensein in den Grttbem unter so
grossen Schtttsen von goldenen Ornamenten scheint zu beweisen*, dass
da* Bernstein zur Zeit der alten roykenftschen Ktfnigo sehr kostbar
war und als ein besonderer Schmuck betrachtet wurde".
pap. 358. „Auch in dem ersten Grabe wurden grosse Mengen von durchbohr*
ten Bernsteinkugeln gefunden'*.
Die mir am 1. November 1884 von Herrn Dr« Sohliemann übersandten
Bruchstücke von Bemsteinperlen aus den KOnigsgritbem von Mykenae boten
loider nur du geringes Material zur chemischen Untersuchung dai*, sie wogen
2 Gramm. Ich verbrauchte den grOssten Theil derselben zur quantitativen
Bestimmung der darin enthaltenen Bernsteinsäure und erhielt durch trockene
Destillation daraus 1,6 Proecnt reirie Bemstcinsüure; daneben befanden sich
3,2 Procent mineralische Bcstandtheile, aus Kieselerde, Kalkerde, Eisenoxyd
und einer geringen Menge Kohlensäure und Schwefelsäure bestehend. Die Ecru«
steiustückehen waren ausserordentlich stark verwittert, sie zcrltrachen beim
Drucken zwischen den Fingern sehr leicht. Die grosse Menge von mineralischen
Sulistanzcn i^t ollonliar erst im Laufe der Jahrtau.sende in die verwitternde
Bernsteinmassc hincindiflundirt, denn unverwitterter Bernstein jeglicher Abstam-
mung entlialt etwa nur den zehnten Theil der hier gefundenen Mineralsubstanzen.
Es ist zugleich auzunelimen, dass auch der organische Theil des Bernsteins durch
diese Verwitterung starke Einbusse und Veränderung erlitten hat und dass der-
jenige Gehalt an Bemsteinsfture, welcher durch Hitze daraus abtroinbar, ur*
sprüuglich ein höherer gewesen ist. Baltischer Bernstein giebt, wie ich oben
erwähnte, durch Oestilhition 3 bis 8 Procent Bcrnstoinsäure aus.
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Von dem Mykenaeberiistem leigten die meisten St&cke eine dnnkelhyaeindi-
TOthe Farbe, nnaeniHcIi im Bradie; ea ist dies dieselbe Farbe; welclie der
klare baltische Bernstein nach der Verwitterung annimmt. Ein St&ok des ICy-
kcnaebernsteins hatte Wachsfarbe uud war dadurch von gewissen baltischen
Bernsteinen ebenfalls uielit verschieden. Der Mykenaebemstein bauchte beim
Verbrennen denselben charakteristischen Geruch aus, wie baltischer Bernstein.
Er unterschied sich von letzterem eigentlich nnr durch den Mindergehalt an
Bernsteinsiiurc.
Das immcihin zwcilVdhiilte JUsultat der vorangcführten chemischen Unter-
suchuu!? vcranla,sHte Herrn Dr. öehliemaun, mir noch ein Stück des aus den
alten Köuigsgrabmi entnommenen Bernsteins zu senden, welches ich Mitte *
Decembor 1884 untersuchte. Das Stuck stellte ein besseres Untersuchungs-
object dar, als das zuerst erhaltene; es war das Theilstuck einer gi'ossen Perle,
wog 4,1 Gramm nnd zeigte eine geringere Verwittvung. Die Farbe des St&ckes
war nach Beseitigung der ftnsseren erdigen Theile hellrobinroth nnd dnroli-
sichtig. Die oberen Schichten liessen sich mittelst eines Messers Idcht ab-
schaben; je tiefer dieses Abschaben fortgesetat wurde, desto harter nnd von
Farbe heller wurde der Bernstein. Die Bubin&rbe Änderte sich in die des
Hyacinihs, dann in ein helles Orangeroth um, schliesslich blieb ein harter Cem
von dem schönsten klaren Bernstein übrig. Dieser letsterc war fast wasserklar.
Die Tcrlc miiss einst von grosser Kostbarkeit gewesen sein, denn diese Farbe
ist auch heute bei baltischem Stein eine selten vorkommende und gesuchte.
Ich kenne kein anderes fossiles Harz, welches l>ei gleichem Härtegrade diese
Failtc trüge, als baltischer Bernstein. Auch die Verwittcrungsschicht, vom
hellen Weingelb /um Rubinrüthen übergehend, ist für Ostseebernst^in charakte-
ristisch. Gleich charakteristisch erwies sich der Geruch, wenn ein Theileheu
auf einem Platinbleche erhitzt und zum Verdampfen gebracht wurde; der Ge-
ruch wai' mit eiuem heftigen Hustenreiz verbunden, wie beim baltischen Bernstein.
Ich nahm nun mit zwei Gramm der abgelösten Th«le eine quantitative Be-
stimmung der dann enthaltenen Bemsteinsänre vor. Diese hilufig Ton mir aas-
geftthrte Procedur f&hre ich folgender Weise aus: Ich schütte den zerkleinerten
Bernstein in eine tubulirte glftseme Betörte, verbinde dieselbe mit einer ge-
räumigen Vorlage und erhitze dann die Retorte im Sandbade. Zunadist ent>
wickdn sich dicke Bsuchwolken in der Retorte, welche in die Vorlage abfliessen,
dann schmilzt der Bernstein und geräth allmählig in's Sieden; die Rauchwolken
condensiren sich zu einer trüben Flüssigkeit und einem braunen Oele. Ich
setze die Destillation so lange fort, als noch Dämpfe übergehen. Dann unter-
breclic ich dieselbe, lasse erkalten und schneide den unteren Theil der Retorte
mittelst eines geeigneten Instrumentes ab. Den Hals derselben und die Vor-
lage spüle ich sorgfältig mit heissem destillirten Wasser ab, erhitze das Gemisch
von wässriger und öliger Flüssigkeit zum Sieden und trenne beide mittelst
eines Papicriilters; das letztere wasche ich dann noch mit etwas destillirtem
Wasser nach. Die durchfiltrirte Flüssigkeit verdunste ich im Daroprijadc bis
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inr Trockne. Wasser und flfichtige ui-ganisclic Säuren voixlainpfen hiei'^urcli
und die Bemsteinsäure bleibt in glänzenden Krystallen sur&ck. Ich reinige die
letetere noch durch WiederauflOsen in Wasser, Klären und ümkrystallisiren
der Lösung, wige sodann und recognoscire die BemsteinsSure durch ihre eigen-
thfimlichen chemischen Beactionen und ihre physikalische Gestalt. In dem hier
r<»liegendai Falle und nachdem ich bei der ersten Untersuchung die Er&hrung
gemacht hatte, dass in die Bcrnsteinsubstanz eine nicht unbedeutende Menge
erdiger Substanzen, namentUcb Kalkerde und Eisenoxyd hineingcdrungcn war,
änderte ich das Verfahren noch in soureit ab, als ich eine diesen l'eideu Erden
entsprechende Menge Schwefelsäure zum Bernstein hinzumischto. Ich bezweckte
damit, die mit der BcnisteiiiHiiurc verbundenen Erdm an Scliwefelriiiure zu
bindeu, so d;iS8 die Bernstt'inf*aurr frei und durrh die I)e;<tillation abgetrennt
werden konnte. Dies Verlahreu auzuwendeii cuiptiehlt sich in allL'u Fallen, wo
ein sehr verwitterter Bernstein vorliegt. Ein Zusatz von höchstens t'iinf Procent
concentrirter Schwefelsäure ist genügend. Der Erfolg entsprach auch meinen
Erwartungen; ich erhielt aus den zwei Grammen Mykenaebernstein 0,12 Gramm
Bemsteinsäure, entsprechend sechs Prooent.
Das ftberdestillirte braune Oel glich dem Gele aus baltischem Bernstein,
es war gleich schwefelhaltig, als dieses.
Mit einem Theile des unverwitterten Kernes des Mykenaebemsteins nahm
ich noch eine oi^nische Blementaranalyse vor. Dieselbe ergab:
78,60 Plrocent Kohlenstoff,
10,08 Procent Wasserstoff;
10,iH» Procent Sauerstoff,
0,34 Procent Schwefel.
Eine von mir im Jahre 1881 ausgeiuhrte Elementai'analytfe von Bernstein
aus der Uütdee ergab:
78,(J3 Proccut Kohlenstoft",
10,48 Procent Wasserstoff,
10,47 Procent Sauerstoff,
0,42 Procent Schwefel.
Die Uebereinstimmung ist auch hier nahesu erreicht.
Ich trage desshalb kein Bedenken, den in den Königsgrabem Ton Mykenae
gehindenen Bernstein für baltischen Bernstein zu halten. Es liegen bis heute,
wie ich im Eingänge dieses Aufsatzes ausführte, k^ne Erfahrungen vor, dass
ein den obigen Untersuchungsresultaten entsprechendes, d. h. ein dem baltischen
Bernstein ohemisch und physikalisch gleiches Product noch an andern Orten
gefluiden wird.
^40
Ueber die
in Westpreiissen und dem westlichen Rnssland vorkommenden
Phosphoritkaollen und ihre chemischen Bestandtheile.
Von Otto Btelmy Danzig.
Das VOTkommeii Ton Phosphoritknolleii in der Provinz Westpreossen be-
obachtete nnd beschrieb suerst Dr. A. Jentzsch zu Königsbeig im Jahre 1879
and zwar auf Omnd von Fanden bd Marienbnrg.
Bald daraof verdfientlichtc M. Hoyer in der Zeitschrift der deutschen
geologischen Gesellschaft, .TallI•{^^ 1880 pag. (508, einen Aufsatz, in welchem er
den von ihm ermittelten Verhreitungsbezirk dieser Geschiebe in der Provinz
Wcstpreussen feststellte. Ein kleines Kärtchen, welches diese Abhandlung be-
gleitet, zeigt, dass sich dieser I'ezirk auf dem linken ITer der Weichsel von
Schweiz aufwärts M^^ nahe an Danzig er.stre<'kl ; die westliche Grenze ist I'r.
Stargardt; aut ch-ni rechten Ufer der VVeiciisel wird Marienwerder und Marien-
burg angegeben. Nach ihm sind iner die Phospliorite nicht an alh'n Stellen
gU^ichnniösig verbreitet, sondern strichweise lä.sst sich iiir Auftreten in gi-össerer
oder geringerer Anzahl beobachten. Grosse Quantitäten wurden in der Nähe
Ton Danzig bei Langenau gefunden. Die chemische üntOKmchuig sweior Stöcke,
welche Ton Ritthausen den HauptbestandtheUen nach ansgef&hrt wnrde, ergab
in dem einen die Anwesenheit von 27,97 Procent Phosphorsftnre, 88,66 Prooent
Kalkerde nnd 8,12 Procent Eisenozyd, in dem andern 24,55 Plrooent Phospbi»^
sttnre, 85,36 Procent Kalkerde und 1,89 Prooent Eisenoxyd.
Hoyer fo1gei*t aus der äusseren Beschaffenheit der gefundenen Phosphorit-
knullen, dass sich dieselbe einst in der Näiie ihrer jetzigen Lagerstätte bildeten
und nicht erst durch den Eistransport zerkleinert und abgeächliil'en, aus weiter
Feme zu uns gekommen sind. Er fand darin mehrere Petrcfacten (Spongia,
Naufi'luK, jMmnazähne). Mit den Phosjihoritcn verkittet, resp. neben ihnen
fand er fJrünsandscliolh^n und folgert Hoyer liieraus, dass die Phosphoritknollen
und die Grimsandgeschiebe Reste einer und (hnselben Ablagerung, dass sie
genetisch gleichzeitig sind. In den Phosphoriten fand er genau dieselben
Quarzkorncr, wie in den Griinsandgcschieben. Da letztere wegen ihrer geringen
Cohärenz einen weiten Transport nicht auszuhalten im Stande waren, so lolgcrt
Hoyer weiter, ihiss ihre ursprüngliche Lagerstätte in Pronssen zu suchen fici.
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Tu ilor (ülaufonitformation ilcs vtstj)r('UHsi.sclieii Sauilandc.-^, woli'lic jrloicli-
zi'itig den Jiernstein ITihrt, wurden ebenfalls l'liuüphoritkuülleu gefunden und
zwar zuerst durch Dr. 6. Berendt, dann durch Dr. A. Jentzseh (Schriften
der phy8.-oec. Ges. zu Königsberg, Jahrg. 1879 pag. 43 bis 102 und 1881
pag. 52). Letzterer nennt dieselben ein ziemlich hünfiges DilnvialgeBchiebe der
Provinzen Ost> nnd West>Prcussen. Er bezeichnet ihr Torkommen femer als
eine Fortsetzung der grossen russischen Phosphoritzone, welche sich von der
Wolga bei Simbirsk westwärts bis in's Gouyememoit Smolonsk mid nodi weiter
vcrfolp^en lässt. Thierischc Reste, sagt Jentzsch, scheinen GberaE den Phos*
phor dieser Diluvialschichten geliefert zu haben: ausser den zapfenartig ge-
stalteten Exerementen finden sich darin Muscheln, Sclmockon ued Crustaceen,
alle in eine phosphorsäurereiche Masse umgewandelt. In Rassland sind au<di
ÖpoiJgien, in Phosphorit umgewandelt, gefunden worden.
Aus der sandandisclien Beriisteinformation sind in den af^gefiihrten Schriften
11 (luantitative clieniisclH! Analy.scn durcli Herrn lloflincistor voroffentlicht,
welche u. a. in den rhos|dioriteii 10 Iiis Proccnt Phusphoisäure nafhwicscn.
Neuerdings sind nun in fast alhsn Kniisen der Provinz Westpreussen Phos-
phoritknollen gefunden worden. Im Westpreussischen ProTinzial-Musenm sind
folgende Fundorte leprftsenthrt:
1) im Kreise Bereut: Hoch'Paieechken, Gr. Klintsch, Gr. Liniewo,
2) im Kreise Danzig: Hohenstein, Langenau, Pelonken, Neuscbottland,
Sobbowitz,
3) im Kreise Marieuburg: Sandhof,
4) im Kreise Neustadt: Gnewau, Kielau, Oxhöft,
o) im Kreise Pr. Stargard: Dirschau, Swaroschin, Spengawsken, Kl.
Waczraiers.
6) im Kreise Graudenz: (Jraudenz.
7) im Kreise Marienwcrdor: Mcwr. Wariiihof,
8) im Kreise Stuhni: Karlstlial. lli'iilfiiifdd, Weissenberg,
im Kreise Tiichcl: Rchwiodt. Wittsfock.
Die erwaimten l'hosjdiorite haben alle eine äusserst unregelmassige knollen-
förmige Gestalt, ihre Oberfläche zeichnet sich durch viele, mehr oder minder
tiefe, ebeniaUs unregelmttssig gestaltete EindrQcke aus. Ibro Grosse schwankt
ausserordentlich, die meisten haben Wallnuss* bis Faust-Grösse. Die Oberflttcbo
hat eine schwarze oder schwarzgrGne Farbe, ist oft stellenweise mit einer hell«
grauen Rinde besetzt; sehr oft finden sich an ihrer Oberfläche graue und weisse
halbdurchsichtige QuarzkOmer nnd rothbraune eisenozydhaltige Partikelchon
eingedrückt. Der Bruch ist grösstcntheils gleichförmig grau, oft an den Kanten
durchscheinend, es finden sich darin ebenfalls eisenoxydhaltige Stellen, Quarz*
kömer und anderes kleines Gestein. Ein bei Stuhm gefundener war ausserdem
noch mit grünen Glaukonitstückchen durchsetzt, andere waren im Bruch schwarz
und grau melirt. A'on Petrefactcn sind in den wcstjireussisohen Phosphoriten
Spongien und andere l>eobachtct worden. Vou dreien der obi iiir,.nannt(;u
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Phosphorite Iiabe ich quantitativ chemische Annl} scu ausgefiUurt Die zn diesem
Zvecke fein zeratosseiien Phosphorite steUten ein mehr oder mindw hdles
granee Pulver dar, welches ich bei 100 * C. aostrocknete.
Dmp rkowhoilt von Di
: «HaMniToeni: «MBMii moMtt
Kieselerde und Sand 84,105 21,426 33,665
Kalkerde 27,930 39,405 28,856
Magnesia 0,183 0,836 0,341
Eisonoxyd 1,782 1,150 2,366
Thonerde 2,058 4,811 6,804
Kali 0,459 0,740 0,327
Natron 0,459 0,888 0,388
Phosphorsäure 22,601 21,100 22,805
Schwefelsäure 3,925 1,133 1,013
Kohlensäure 2,948 4,250 1,360
Organische Substanz und Wasser . 3,530 3,950 2,120
Chlor Spuren 0,011 Spuren
99,980 99,699 100,045.
Tui Anscliluss an die vorstehenden Ermittelungen untersuchte icli uckIi
einen Phospijorit aus dem westlichen Russland, welcher mit vielen andern aus
Dcrascbno in Wolhynion bezogen worden war, um in der hiesigen i'li<?niischcu
Fabrik zu Dungswecken verarbeitet zu werden. Diese Pliosphorite unterscheiden
sich von den hier vorkommenden durch ihre r^lmässige Gestalt. Sie ^nd
alle mehr oder minder rund, oft glattgedrückt und erreichen die Grosse einer
guten Faust Im Innern zeigen sie stralige Textur und zwar gehen diese
Stralen alle vom Mittelpunkte aus nach der Pejripherie. Höchst merkwürdig
ist, dass im Mittelpunkte dieser Phosphorite oft schöne Drusen von Bleiglaaz-
krystallen vorkommen, in den Badicii liofiuden sich zerstreut kleine glänzende
Kryptalle von Scbwefeieiscn. Der ßleigehalt dieser Phosphorite ist nicht un-
bedeutend; ich fand in einer Mischprobe 0,2 Procent; ausserdem erhielt ich
aus einem mittelgrosscn Phosphorit 35,520 Procent Pliosphorsäure, 38.009 Pro-
cent Kalkerdc, 4,212 Procent Eisciioxyd und Thouoi'de, 15,301 Procent Kiesel-
erde und andere iu Salzsäui'e uulödliche Stoffe.
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KU dM)
Beobachtungen über die Blatt- und Holzwespen
von
C. 0. A. BriHchke^ Hauptlehrer a. D., Langfuhr.
(WtTarfU I.)
Schon Professor Zaddach Tenniithetet dass Nemaht» hütrio und fallax nur
Yarietttten ein and derselben Art seien, und ich hielt auch den JV. vagvt Zdd.
für eine dnnkle AbHnderang Ton N.fallaa, üm diese Zweifel sn Ktoen, beechloss
icb, die Zncht noch einmal in versuchen. Es fand sich dazu eine g&nstige Ge-
legenheit, indem mein Sohn am 20. Juni 1882 in Heubnde von Salia awita
60 — 70 Tjarvcii auf einem Baume von wenigen Qnadiatmotern klopfte, die alle
zu derselben Art gehörten. Ich erkannte sie sogleich als die Tjarven, aus denen
ich N. fallax erzogen hatte. Sie waren schön hell Idäulichgrün mit weiss ein-
gcfa.«stom Rfickengefasso und «'boiisolchen Seitnistreifcn. X'hAo, feine braune
Punkte stellen zersdout auf dein Körptr, zwisclioii doi- Sli^iiionlinie und der
Fussbasis stehen auf jedem Sogmonte 2 — H tjuciTeiht'n brauner etwas grösserer
Punkte. Zwischen den schwarzen Augenfelderu befind«'t sii ii ein mehr oder
weniger dentliclier dunklerer Gosiclitslleek. Nach der letzten Häutung waren
die Larven gläozend bräunlich grün, etwas gedrungener und schneller, der
Rücken erscheint durch braune Punkte und Querflecken dunkler. Zur Ver-
wandlung frassen sie sich in Kiefemrinde und Torfstflcke hinein. Die jungen
Larven habeu wdssliche Hinterrftnder der Segmente. Vom 16. Mttn 1888 ab
erschienen die Wespen und zwar:
1. Nematu9 hiitrio d" und Der erste Gubitalscheidenerv der $ ist
ungefärbt, der Punkt in der zweiten Oubitalzelle ist klein oder fehlt gans,
Cnbitalzelle 3 fui parallelseitig, etwa 1 mal langer als breit. Varietät 1 :
Vordere Schenkel meistens mit einem kurzen schwarzen Striche auf der ünter-
seitOi die Hinterschenkel sind oben schwarz gestreift. Der Hinterleib ist ent-
weder rothgelb, nur Segment 1 und ein kleiner Fleck auf Segment 7 und 8 sind
schwarz, oder der Ilinterleilisrücken ist ganz schwarz mit hellen Ilinterriindern
der Segmente, das Stigma ist bei lebenden Thieren braun, bei todton heller.
VarietHt 2. Die Weibchen gleichen der Varietät 1, haben aber einen grossen
schwarzen lirusttieck, die Basis der Hüften und der Schenkelringc ist schwarz,
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die vorderen Schenkel sind oben und unten sohwansgcstreift, zuweilon anch die
vorderen Schienen aussen, die Schenkel, Schienen und Fnsse der Hinterbeine
schwarz, nur die Kniee erscheinen gelblich. Der Hinterleib ist rothgolb, nur
Segment 1, ein klmner Fleck auf Segment 8, nebst Schamklappen und After-
spitzchen sind schwarz. Die Männchen sind schwarz, nur die ManJibeln, das
Labnim, der Clypeus, die unteren Wangen, die Rufkenkörnchon, der Rand des
Prothorax und der Flügelseliüppchen sind weiss, di<* hinteren Augenränder und
die ScheiteUlecke braungolb, die Beine wie Ix'i den Weibchen, nur ist das Schwarz
ausgedehnter, die Hinterleibssegmente 2— S oder 2 — 5 f;ind roth, die Ba«is des
zweiten Segmentes ist schwarz. Zu dieser Varietät «rehört auch (UniuronH
Ncmalvü <fl('n<'h/oiisis, den derselbe: XXIll. Dexrripfiniix oj tcn iinc s/irf/i's of
Nrnuifi/K from lirilain. liif P. Conirron 1882 S. 535 bes<-liriebeii iiat, und
weichen sciion Zaddach für eine Varietät von N. fiixfrt'o erklärte. arietat 3.
Hierzu gehört ein Weibchen, welches ich njcht erzogen, sondern gefangen habe.
Es gleicht der Varietät 2, nur der schwarze Ocellenfleck ist grösser, er zieht
sich fiist bis zu den Netzaugen und erreicht die FQhlergmben. Der Thorax ist
schwarz, nur der Band des Vorderrnckens und die Flfigelschfippchcn sind weiss
und die Seiten der Mittelbrust roth, das Schwarz an den HQflen, Schenkel-
ringen und vorderen Schenkeln ist ausgedehnter.
Mit diesen Varietäten von N. hinfn'o erschienen aus den Larven a«>ch
Wespen, die zu NfmaHix falla.r gehören. Der IlinteHeil) wird hinten breiter,
di(! A fterstübchen kurzer. Zur hellsten Varietät Zaddach's gehört ein gefantrenes
Weiltehen. dessen Vordersehenkel unten, die hinteren Sehenkel oben und unten
schwarz gestreift sind, die A ltersj»itzchen sind am (irumle ititlit^elb, nacii der
Spitze hin sinfl sie seiiwaiz. Zur /.weiten Vaiieliit Zaddaeh's besitze ich mehrere
erzogene Weibchen. Die H»'ine ändern in der Färbung, zuweilen sind die Ilinter-
sehenkel fast ganz schwarz. Ein erzogenes Weibchen gehört zu Zaddaeh's
dritter Abänderung, es hat gelbweisse Palpen, das Schildchen ist schwarz mit
rother Spitze. Als vierte Varietät betrachte ich Zaddaeh's Nematut ragtu. Ein
aus den oben beschriebenen Larven erzogenes Weibchen stimmt mit demselben
flberein, nur ist auch die Erhöhung zwischen den Fühlern weiss, das Schildchen
schimmert rOthlich durch, die Basis der Hfiften ist schwarz, schwarze Streifen
befinden sich oben und unten auf allen Schenkeln, die Schienen und FGsse der
Hinterbeine sind ganz schwarz. Bei den schwarzleibigen Männchen sind die
Plögelschupiien entwe<lcr schwarz oder weiss, die Beine oft schwarz mit gelb-
weissmi Knicen, Schienen und Füssen, die Schienenspitzen und Füsse der Hinter-
beine sind schwarz. Zuweilen sind die Sehenkel heller, aber die Schienen und
Fnsse der llinterlieine sehwarz. Hei einem erzogenen sind <h"e hinteren Augen-
i-änder und die Scheitelfleeke weissprelb, ebenso Bauch und Beine, nur die Basis
der Hüften, ein Strieh der Schenkel oben und unten, die Spitze der Hinter-
schienen und die Ilinternisse sind sciiwai/. i-iin anderes erzogenes c/ hat den
Kopf ganz wie das ^ gefärbt, der Thorax ist ganz schwarz, tiie Beine sind ganz
wie beim $ gelUrbt, der Hinterleib ebenfalls, nui* ist die Basis des Jkuches
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schwarz, das Stigiiia dei' Flfigel ist donkler. Daas das d*, welches Zaddaoh
zu Nematu* va0w zieht| dazu gehört, bezweifle ich, denn trotz aller Farben-
ab&adenmgra bleiben doch die Ffihler immer ganz scliwarz nnd der Hand weiss.
Ich kenne keine zweite Art, die in Form und Farl>c äo variirt wie diese.
Kur die Zucht kann ftber die Zusammcugcbörigkdt entscheiden. Die Larven,
ans denen ich Nematw hishio erzog und auf Taf. I., Fig. 10 abbildete, &nd
ich nur an Stämmen von Salix alba und Populu» tremula nach der letzten
Hantung, indem sie wahrscheinlich nach einer passenden Stelle zu ihrer Ver-
wandlung suchten. Die Larven auf Salio! aurita, auf Taf. I., Fig. 11 sind im
Colorit verfehlt, ich liefere sie daher noch einmal (Fig. 1).
Ans den rothen Larven des Nematut aqtreae enog ich wiederholt den
N. trhif/nafii« $. Die Wespen haben lobend die Hinterleibssegmcnte 1— f! gifin,
diese Farbe verliert sich aber beim Trocknen. Auch N. turgidua ist woU ein
nicht ganz vollständig erhärteter A*. tringnatM,
Die auf Taf, VU., Fig. 13, abgebildete Larve gehört zu Nemafus umhri-
peniils. Jch erzog aus ihnen am 29. Juli 18^3 eine niUuuliche Wcs])(\ Die
Fülller sind seitlich etwas zusamniengedi'ückt, kurz behaart, Geisselglied 1 etwa«
gekriunint, der erste Cubitalsclicidonorv ist farldos, die zweite Cubitalzcllc hat
einen brauneu Fleck, der zweite ("ubital.sclicidcnerv ist iiiterstitial und die Blosse
gro.ss. Mandibclu, Jjabruni, Kpiritoma, iiussoro Augcnriinder nebst Sclieitellleek
brauni-otli, cl)en80 die scliuialen Scitenraudcr des Vorderriickens. ein Längslieck
der Mittelbrustseiten und die Mitte des Scliildcheus. Die lUickenkörncheii sind
weiss, die Flügel rauchgrau. Die Larveu, welche Zaddach zu dieser Art zog
(Taf. 5, Fig. 4) gehören zu N, mimatus.
Fig. 2. Am 27. Juni 18H2 fand mein Sohn in Heubude auf Blaubeeren
(Vueeiniufn Afyrtilluit) eine 20 mm. lange, 20fusäige, querruuzligc, matte, blau-
grüne Larve, die nach hinten etwas verschmileit war, das dunklere Rftcken-
gefäss war an jeder Seite schmal weiss eingefasst, die Augenfelder klein und
schwarz. Aus dieser Larve mrzog ich am 20. März 1883 einen weiblichen
Nematui mollis. Die zweite Gubitalzelle hat einen langgezogenen und die
erste Schulterzelle einen kleinen braunen Fleck. Der Kopf des Ttueres ist
unsymmetrisch, die linke Hälfte mit herabhängender, einspitziger, brannrother,
auf der Innenseite vertiefter und an der Basis mit einem Zähncben versehener
Mmidibel, das Netzauge fehlt, das umrandete Ötirnfünfeck ist sehr undeutlich,
der linke Ffdder hat das vierte (ilied nach der Spitze zn stark verbreitert und
auf dieser Spitze stehen zwei Glieder nelien einander, an denen sich noch je
ein Glied anscldiesst. Eine ganz älinliclie Fühleiliilduni; beschrieb und bildete
ab Bud. Da m ianitsc h in den liymcnuptcrologisclien Beiträgen (aus den A'er-
hahdiungen der k. k. zoologisch-botanisciicn Gesellschaft in Wicu 1866) von
Tenihredo antbüjuaj nur ist hier der rechte Fühler abnorm. Hartig giobt an,
dass iV. meUU an Fichten gefangen sei, in Heubade giebt es aber nur Kiefern,
unter denen der Ei-dboden mit Blaubeerkraut bedeckt ist. Möglich, dass die
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Larve tod einer Kiefer hembgefaUen ist, denn sie frass nicht mehr, sondern
ging bald in die Erde., um sich ein braunes Ooeon ansnfertigen.
Fig. 3. Hinter Brcntait, in Matemblewo fand ich am 25. Juni 1882 an
Sehlehen (Prunus »pimsa) vier 10 — 12 mm. lange, 20f&88ige, qoeminzligo aber
glänzende, ganz grüne Larven mit kleinen sclu^ arzt n Augcii und braunem Munde.
Der Körper war vorn und hinten gleich dick und tiel hinten fast rechtwinklig
ab, was bei den Blattwespeularven sclir selten vorkommt. Jiin{^ ist die Larve
nicht glänzend und hat woisslichc liiuterrändcr der Segmente. Sie machten in
der Erde schwarzbraune Cocons, aus denen leider nur ein Weibclien und zwar
am 21. März 1883 herauskam. Dieaes Weibchen ist eine neue Art, welche ich
NemaluH lateralis ueuue.
Niger, palpis, mandibnlü, labro, marffine elifpei, lobo pronoti, »quamuli«
f^dihv^que fulviB, hati eojcarum, ttriis Jemorum, aptce Hbiamm et tarwntm po$H'
corum m(/risj abdaminiB laUribuSf apice et maeulit ventralibus fuhiSj atitjiuate
brunnto.
Long. 4 mm., Ant 2,6 mm.
Der fein punktirte Kopf ist hinter den Augen nicht schmaler, der Clypeus
▼om gerade, die Fnhlerglieder 3, 4, 6 fast gleich lang, die Mittelbrastseiteo
glänzend, die Tibiendornen erreichen kanm Va der Hinterferse, der Hinterleib
ist im Leben walzig, getrocknet breit und oben jdatt, die Schamklappen behaart.
Schwarz; Palpen, Mandibeln (mit Ausnahme der Spitze), Labrum, Vorder-
rand des Clypeus, die Seiten des Yordorrnckens, die FirifrolgchfippcliPii iiikI die
Beine hell gelbbraun, die Basis der Hüften mul Voiderschonkel, Hasalslreilcn
der Mittelschenkel oben und unten, die llintorsi liLukol fast ganz sebwarz, auch
die Spitze der Ilintorsoliiencn ist schwarz, vor der Mitte derselben ist ein bräun-
licher Fleck, die hinteren Fiissc sind schwarzbraun mit heller Basis; jedes
Ilinterleibssegment bat am Seitenrande und am Bauche jederscits 2 gelbbrauue
IPIecke, so dass 4 Fleckenreihm mtstehen, das letzte Segment ist ganz gelb*
braun. An den klaren FlQgeln sind Bandader und Mal hellbraun.
Fig. 4. Auf der LHrche (Abie» Laria) fand ich am 6. August 1882 bei
Zoppot eine 12 mm lange, 20f&ssige grDne Larve, welche die lotsten Segmente
meistens aufwirts gerichtet trug. Die Endränder der Segmente waren weisslich
und das Rückengefilss dunkler grün, die etwas vmUckten Thoraxsegmente
hatten weisslicbe Seitenränder imd die Bmstfussc braune Krallen. Ich erzog
am 21. März 1883 einen grünen Nematm, welcher dem, den ich auf Populut
fremula fing, ähnlich ist. Die Länge beträgt 6,5 mm, die Antennen sind 3,5 mm
lang. Die Grundfarbe ist gi'iin. dei Thorax röthlich. Der Kopf ist oben eben-
falls röthlicli, der Clypeus hat einen eingebuchteten Aussenrand. Die i'aljten,
ein grosser OcelleuUeck, die Fülilorgruben, das Hinterhaui)t und die Fühler sind
schwarz, die Seiten des Prothorax und die Fliigelschüpj)chen fast weiss, die
drei schwarzen Flecke des Mesothorax sind gross, der Prothorax vorn, der
Metathorax, die Spitze des Schildcheus und ein Brustfleck ebenfallg schwarz,
die BückenkOrncheu aber weitis. Das Flügclgcädcr Ist schwarz, das Mal grün.
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An den grfinen Beinen sind die Basis der HfUteni ein Strich oben auf den
Schenkeln, die Spitse der hinteren Schienen und die Hinterfttsse schwars, die
▼oideren Ffiase sind mehr braun. Der Unterleib ist oben schwan, die Sdten,
das letste Segment und der Baach sind gribi. Die kurzen Aftorstäbchen sind
au der Spitze schwlralich, auch die kurz vortretenden nnd behaarten Sägc-
schciden sind schwarz. Der erste OubitaischeidenerT ist grfinüch und durch-
scbeiuend.
Fig. 5. Am 11. Juni 1882 wurde hinter dem Jäschkenthale eine Larve
wahrscheinlich auf Gras gekUscliei t, welche 10 mm lang, 22frissig und vcrhält-
ni.><8mä88ig dick war. Sie war hell blaugrün, wenig glänzend, (luerrunzlig, das
Rückengolass er.-^cliicn als dunklerer Strich. Der Kopf war gellihraun mit dimk-
lerem, abschattirtem Scheitclfleck, schwarzen Augenfcldcrn und braunem Munde.
Die BrustfBsse waren ziemlich kurz. Nach der letzten Häutung war die ge-
krfimmt liegende Larve einfarbig hellgrün mit braungelbem Kopfe. Am 10. M&rz
1883 erschien die Wespe, und zwar Blennoeampa montieola Hrtg.
Idtnge &8t 5 mm, FQhler etwa 3,5 mm lang, das erste Geisseiglied ilber noch
einmal so lang als das zweite. Der Hinternnd der Augen ist zwar glünzend,
aber granulirt. Die zweite Cubitalzelle hat einen grossen braunen Fleck, die
dritte ist hinten verbreitert, die Hintertibien sind auf der Unteraeite schwärzlich
gestreift. Thomson's Bh ea-armata hat helle Flügel, in denen die dritte Cubital-
zelle parallelseitig ist, der Vorderrand des Cl^-peus ist winklig ausgerandet,
während er bei monticola gerade ist, auch die Ij'arbe der Schienen und Füsse
ist nicht braun, sondern hell golVnveiss, die Knicc und Rückeukörnchen weiss.
Fig. 6. Aus dem Garten brachte mir meine Frau 4 Larven, die sie am
10. Octobcr 1882 theils erstarrt auf der Erde liegend, theils die Blätter des
Vergissmeiniiiclit {Mijosotis) befresseud gefunden hatte. Diese Larven waren
14 mm lang, 22füssig, glanzlos, (^uerrunzlig, mit vielen erhabenen Wülsten
an den Seiten und erhabenen Höckern auf den etwas verdickten Thoraxsegmenten.
Die Grundfarbe ist hellgrau, der Rücken bis zur hellen Stigmenlinie schwarz-
grau ins Bl&uUche ziehend. Der Kopf und die Krallen der Brustf&sse sind
schwarz. Am 17. HUrz 1883 erschien i^<^ Seiandria aparta Hrtg.^. Vorder-
Bcbienen auf der EBnterseite schwarz, hintere Schienen nur an der SiHltie hinten
schwarz gestreift. Flügel getr&bt, erster Cubitalscheidenerv in der Mitte hell,
Cubitalzelle 2 mit ziemlich grossem braunem Flecke, Radialscheidenerv und
dritter Cubitalscheidenerv fiut interstitial. — Ein Cocon fand ich nicht, wahr-
scheinlich lagen die Larven, wie viele andere, in einem zerbrechlichen Erd-
gehäuse.
Fig. 7, Schon in früheren Jahren land ich bei Oliva am 7. September
mehrere Larven auf Epilohium hirmUim , dann auf l^erin aquilina, ohne sii;
erziehen zu können. Am 13. August 1882 fand ich 2 gleiche Larven in Weichsel-
münde auf Salix uunfa. Sie sind fast 2U mm lang, 22füssig, nach hinten etwa.-^
verschmälert, querrunzlig, hell graugrüulich, der Rücken ist breit dunkler braun-
grün, dcitlich durch eine dunkle Fleckeurcihc begrenzt, das R&ckengefiiss ist
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fein dunkelbraun eiugetaöst, auT der Mitte eines jeden Segmentes zieht von dem
Rückcugefästie jederseits ein schräger brauner Strich nach hinten bis zum Seiteu-
randc, vom Hinterrande jedes Segments wendet er sich auf dem folgenden Seg-
mente nach dem Rikkcngefässe. wt.'lches er da ti iflt, wo der neue sclirage Strich
beginnt. Von der Milte dieses zurückkehrenden Striches geht ein anderer, etwati
feineier Strich ab, der wieder bis zur Seitougrcnze des Rückens läuft, wodurch
ein siexüeheB Masdiengefiecht entsteht, welohes von kleinen Ikaunen Kreisen
durchsetxt wird, die auf jedem Segmente 2 Qaetreiben bilden. Durch die Lope
sieht man noch 2 QneiTeihen feiner weisser Domspitichen. An der Basis der
Ffisse stehen braone Wische und einzelne Fleckchen. Der Kopf ist onngegelb,
glinsendy fbin und knrz hellhaarig, ein sohwaner Nackenfleck ist als feiner
Strich bis ins Gesicht verlängert, die Angenfelder sind schwarz, die Fühler
ziemlich lang. Nach der letzten Häutung ^scheint die I^arve glänzend, hell
lehmgelb mit braunen Zeichnungen, aber vom braun eingefassten RrtckcugePässe
zieht auf jedem Segmente nur ein Strich schräge nach hinten. In der Rohe
sitzen die Larven eingerollt auf der Unterseite des Hlattes.
Am !l. April 1^83 erschien ein Weibchen von Pocciloxo ma <in(fft ta FaW.,
welches nicht ganz mit Hartig .s uikI Thomson's Beschreibungen ültereiustimmt.
Lebend ist es 7 mm lang, trocknet aber bis ;uif f) mm zusammen: die Fühler
sind kaum 3 mm laug, das dritte (ilied gleich dem vierten, dieses aber länger
als das lünfte. Der Clypeus hat in der Mitte einen Läugskiel. Die Flügel sind
nicht getrftbt, der erste Oubitalscheidenerv fehlt, in der zweiten Gubitalzelle ist
ein branner Punkt. Die Mittelbrustseiten sind links glatt und glänzend, rechts
längs gerunzelt, die Rfickenkömchen sind weiss. Die Schenkd und Sdiienen
der Vorderbeine sind hell bräunlich weiss, jene an der Wurzel, diese hinten
schwarz gestreift, die hinteren Beine haben die Kniee, die Basis der Schienen
und Füsse ebenfalls hell bräunlich weiss, die kurzen Schienendornen sind braun-
gelb. Die weissen Segmentränder des Hinterleibes verschwinden fast ganz, auch
die grauweisscu Querlleeken der Segmente 2 — 4 sind wenig deutlich.
Fig. An niodriircn Biischen von Sah'.v vaprca fand ich am 18. Juli 1S72
im Pelonker Walde etwa iJO mm lange, 201ussiu^e Larven, welche die IJlafter
gewörmlich von der Spitze an abfressen und ziemlich träge sind. Sie sind stark
tjuerrunzlig mit SeiteuwiUsten. Die Grundfarbe ist hell blaugrüu, das Rücken-
gefäss dunkler grün und jederseits weiss eingefasst. Auf jedem Segmente stehen
2 Querreihen weisslicher glänzender Warzen, vor denen vom vierten Segmente
ab noch 2 Warzen, je eine au jeder Seite des Rückengefksses stehen. Jede
grössere Warze trägt 4—6, jede kleinere 2—3 weisse Borstenhaare, die strahlen-
förmig ausdnanderlaufen, ausserdem ist jeder Seitenwulst mit solchen Borsten-
haaren besetzt, das letzte abgerundete Segment trägt keine Warzen, sondern
nur Borstenhaare. Die Stigmen sind gelbbraun mit schwarzbranner Mitte und
durch eine weisse Linie verbunden. Die Hinterränder derS^[mente sind schmal
woisshäutig. . Der Kopf ist matt und ebenQtlls behaart, die Augenfelder sind
schwarz, dci' Mund und die Kialicn d< r ürustlüsse sind braun. Am 22, Juli
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häuteten sich die Larven snm lotsten Male, varen nun glttnzend, stark gerun-
zelt, dunkler grün mit noch dunkleren Flecken und Punkten. Zu beiden Seiten
des dunkleren Bflckengefileses befindet sich ein breiter Län<,rsstrcif aus dunkleren
Warzen gebildet, welche an Stelli' der früheren weissen Warzen getreten sind.
Alle Haare sind verschwunden. Die Zucht misslang. Sollten diese Larven mit
denen von Nemafu« hiafno in Beziehung stehen?
Fig. 9. Am 15. Juni 1850 fand ich bei Pclonken auf üulia- cinerea noch
junge etwa 14 mm lange. 201Tis8igc, sehr langgestreckte Larven, querrun/Jig
und glänzend. Sie Avareii dunkel kaffeebraun, nur darf erste Segment seitNv arts
mit hellerem Fleck. Die Drust Risse lang und wcisslich, fast durchscheinend,
die Bauchfü.srfc weiss, die Aftcrlusie fast ganz eingezogen, das letzte Segment
mit 2 kleinen schwarzen Spitzcheu. Nach der Häutung ist der Fleck des
ersten Segmentes grösser und &st weiss, der Rücken breit hellbraun mit dunklerem
schmalen RGokengefi&sse, jedes Siogment hat 2 Qnerreihen weisslicher Wünschen
und an der Fusswnrsel 2 oder d grössere weissliche Warzen. Die Seiten sind
sammetschwarz. Der grosse rothbranne Kopf hat eine glatte Stirn und einen
schwarzen Scheitel Die Thiere sind sehr bew^lich. Nadi der letzten Häutung
sind die Larven glänzend schwarzgrün, der Kopf ist glänzend schwarz und
kurz behaart. Leider kam keine dieser absonderlich gestalteten Larven zur
Entwickelung.
Fig. 10. Auf dem Schwedendamme bei Oliva fand icli am 31. August l -^ö«'»
eine Ilylotoma-Ijarve auf Kiclicngebüsch. Sie war 15 mm lang, der Körper
unten jdatt oben gerundet, auf jedem Segmento B— 4 Querrunzeln, die Seiten
starkwul-stig. Die {tiundfarbc war grün, die Seitenwid.ste waren gell). Zwischen
je 2 Querrunzeln standen braune Quertiecke, welclie Querreilion bildeten. Der
ganze Körper war mit feinen kurzen Härchen liesetzt. Der Kopf grim, glänzend,
der Scheitel bräunlich puuktirt, Mund braun, zu beiden Seiten des Glypeus
befiuid sieh ein schwärzlicher eingedruckter Punkt. Augenfelder glttnzend schwarz,
Fühler grünlich, Stigmen elliptisch, schwarzbraun. Leider starb die Larve. Ich
vermuthe, dass es die Larve von Hylotoma segmentaria war.
Fig. 11. Die Larve von Tasewut glabratu» varürt in der Färbung, daher
habe ich sie noch einmal abgebildet. Sie firisst nicht nur Polygonum, sondern
auch die Blitter des Stiefmutterchens (Viola tricolor) und wahrscheinlich noch
andere Pflanzen. Der runde Kopf ißt vorn flach, die Fühler sind lang, der
Körper ist nach hinten zu etwas verschmälert und hat viele feine <>)i rrunzcln.
Die Grundfarbe ist ein schönes Grasgifni, der Rücken etwas dunkler und das
Kuckengefüss erseheint als dunkler Längsstreif Die ellii»ti.schen Stigmen sind
durch eine feine weisse Linie verbunden, die Brustiüs.se liaben braune Krallen.
Der Kopf ist hellbraun, zwischen den Augen ist ein dunkeliuauner Queilleck.
von jedem Auge zieht ein feiner dunkler Streif zum ebenso gefärbten Scheitel,
dessen Nähte als feine helle Striche cr.schtinen. Uel)er dem Munde befiudct
sich ciu duuklerer Fleck. Die jungen Larven haben eine schmutzigere Grund-
fiirbe und die Zeichnung des Kopfes ist mehr verwaschen.
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Fig. 12.- Diese Larven finde ich in jedem Jahre, gewöhnlich im Juni,
auf Bosen, -wo sie Löcher iu die Blätter fireesen, oder dieselben am Rande be>
nagNi. In der Ruhe sitzen sie eingerollt, mit der erhobenen Hinterleibsspitzc
in der Mitte, wie es schon Dc^oer und Rf^aunnir l)e8cliriolten. Es ist mir aber
big jetzt iiirht j^cbingen, diese liarvon zu erziehen. l)ej,'eer erzog aus ihnen,
oder aus ganz ahnliehen den EnipJni'nx rrifoci nclui-, den ich nocli nie gefunden
h.ibe. Dagegen ist der E. svccim-tufi alljalirlich zu linden und ich glaube, dass
die abgebildete Laive zu dieser Art geliört. 8ic ist 18 nnu lang, 22fu88ig,
quergcrunzelt, hell graugrüulich mit schon grünem breiten Rücken. Der Kopf
ist gekOmelt, kurzhaarig mud bräunlich gelb mit glänzend schwanen Augen-
feldem. Die Stigmen sind klein und schwan. An der Seite der Segmente
stehen kleine weisse Warzenpnnkt in Quetreihen. Nach der letzten Häutung ist
die Larve heller grün, glatt, ohne Warzenpunkte und mit nacktem, glatten Kopfe.
Am 4. Juli 1883 erhielt ich von Herrn Dr. t. Klinggräff einen be-
fi^essenen Stengel von Ornhu» tuberomi, aus Uatemblewo bei Brentan, an welchem
ein längliches gelbmascbiges Gespinnst befestigt war, in welchem eine gelbe,
vom und hinten schwarze Nymphe lag, die am folgenden Taii noch ein inneres,
etwa» dichteres Cocon angefertigt hatte. Schon am folgenden Tage, also am
6. .Juli, erschien eine weibliche Sc/iicocera, welche der .^''7/. n/i^nrnrnis Tlnns.
oder der ^V/^. inlennedia ZiUl. sehr ähnlich ist. alicr in Folgendem abweicht.
Der Kopf ist hinter den Augen schmaler, die FiUiler sind kiirzer als 2 mm.
Die Palpen sind gelbweiss, die Beine gelb, die vorderen Hüften und Scheukel-
ringe fast ganz schwarz, SO ist auch die Basis der Vorderschenkel gefärbt-
Die Hiuterhüften sind gelb mit schwarzer Basis, die Hinterschienen haben eine
schwarze Spitze, ebenso sind die Spitzen dor ersten S Hintertarsenglieder ge-
filrbt, an den vorderen Tarsen sind diese Spitzen braun. Nur die schmale Basis
des «raten Hintmrleibssegmentos ut schwarz, auch die gelbbehaarten Scham-
klappen sind schwarz. Die Flfigel sind schwärzlich getrGbt, der erste Gubital-
seheidenerv ist ganz hell, dmr rucklaufende Nerv ist &st interstitial, die dritte
Cubitalzdle ist fast quadratisch mit gebogenem äusserem Quemerv.
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Sehr. d.Xaluif. GeseUsclialt z.Lauzig X.F. YI.Bd. 2.Hett . Talü.
Ar-'.
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Larvo von:
. 1. NmaiuB histrio auf der getfbrten Wolde {Saltje aurita) a. nach der
letsten Häutung.
2. Nemafvi moUis anf Blaubeeren (Vaeci'nivm Mffrtillw),
3. Aematuö lateralia auf i?chk'iieii {J'runue »piuom),
4. Nematu» tp.f auf Lttrcbeo (^6t>» Laru),
5. Blmnoeampa maniieola auf Gras? Kopf etwas vergrOssert
6. Seiandria aperta auf Gartenvergissmeinnicht {Myosotis).
7. Puccilomnta (juitala aul' dem zottigen Weidcnrösoben {Epilohivm hir-
9utum), a. 2 Segmente vergrtfBsert, b. nach der letaten H&utnog.
8. Nm«tw tpJ auf der Sahlweide (Salix eaprea), a. nach der letsten
Häutung, b. ein Segment vor, c. nach der letzten Häutung vergrössert
9. Aeuiatus %pJ auf der asciigrauen Weide {ISali.c cinerea).
10. Bylotoma tpj auf Eichen {Quereus pedunculata),
11. Taxanu» glahratu» auf Stieünfitterchen {Viola fricolw),
12. Emphjtut 9p J auf Rosen, a. nach der lotsten Häutung.
Sehr. d. Malurf. Gesellschaft z. Danzi^ N. F VL Bd. 9..Hefl.
Taffl.
263
Heinrich Robert Goeppert,
■elii Leben und Wirken.
GnIäcbtnisBrede, gehalten in der allgciiu-incn Sitzung der Natin-rorAcbenden Gesellsdiafl '/.u Danzig
am u. Nuveuiber lhH4
von
H, CJ o 11 w e 11 t X,
(Mil «tMOi PMtrail.)
W«'iiu ein Mann der ^\ issenschart dem allgemeinen Menselicnloos seinen
Tjibnt gezollt, so findet die Tianerknndi' im Heizen der Anverwandten nnd
Freunde, der Amts- und Facligenoaacn eine innige Theiliinlime; wenn aber
ein Mann des Volkes seine Augon für immer geschlossen, so urirft die Todes-
botscbaft ihre Wellen, vom engsten Kreiso ansehend, immer weiter ond weiter
nnd weckt eine tiefe Empfindung in allen Schichten der Berülkerong. Dies
zeigte sich in seltener Weise beim Hingange des » alten Goeppert*' in Breslau
am 18. Msimorgen des yerflossenen Frühlings. Dmrch eine gl&cklich angelegte
Natur vereinigte er in sich die um&ssenden Kenntnisse eines Polyhistors mit
den reichen Erfahrungen eines Practikers. so dass Wissenschaft und Leben ilun
unzertrennlich geworden waren. Daher bildete er nicht allein eine Zierde der
Universität, sondern galt zweifellos als der populär.stc Mann in ganz Schlesien.
Ueberall in Stadt und Land war sein Name bekannt: wie der Steiger tief unter
der Krd" und der Förster im einsamen Wald den allzeit bereiten Rathgeber in
ihm verehrten, so holten auch der (Jartner «ml Lamlinaiin in der Provinz oft
genug von ihm Belelining ein. Diese Volksthihiilii-hkeit. welche seit Alexander
von liuinboldt kein Gelehrter in so hohem Masse erreidit iiat, war vornelunlicli
begründet in der Tiefe seines Gemüthes, in der Merz gewinnenden Liebens-
wardii^dt gegen Jedermann und in dem Bestreben die Ergebnisse seiner und
Anderer wissenschaftlichen Forschungen zum Oemeingute Aller zu machen. Es
gab für ihn keine grössere Freude und Genngthuung, als einem empfänglichen
Zuhtfrerkrdse die nnermesslichen Schfttze im Botanischen Garten und in den
Museen zu zeigen und Anregung nnd Belehrung aus dem unerschöpflichen Born
seines reichen Wissens daran zu knfipfen. So oft anch Vereine und Gesell-
sehaften ihn um die Erlaubniss baten die seiner Oldiut untwstellton Institute
besuchen zu dürfen, wurde er nicht müde selbst sie herumzuführen nnd ver-
stand es jedestnal dem zu behandelnden Gegenstande eine neue Seite des Inter*
esses abzugewinnen.
Die Wirkung, welche die Trauerkunde in allen Kreisen der Bevölkerung
und bei der gros.sen Zahl Derer hervorrief, mit denen Cloeppert während
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seines langen und arbeitsreichen Lebens je in Verkehr gestanden, erwies sich
am deutlichsten in den fiberaos sahireichen nnd herzlichen Nachrufen, irelche
die Botschaft in die Oeffentlicbkeit einfBhrten. Schon die erste nach seinem
Tode erschienene Nummer der breslauer Tageblätter brachte nicht weniger als
dreizehn verschiedene Nachrufe und eine lange Reihe folgte noch später nach.
Sie alle legten ein beredtes Zeugniss für die Liebe und ATerehrung ab, deren der
Verewigte sirli in den verschiedenen Kreisen soinor Wirksamkeit ausnahmlos
oi-frout hat. Sio iTihmt«'n dnn ..Forscher er.ston liaiigos'', welcher durcli balin-
brechcnde Arbeiten auT mchren'ii (Jfbiotoii des Wissens sich Weltruf errungen
hatte; den unvergesslichon Collegen, wolchor ..als ein Vorbild amtlicher Tüch-
tigkeit und schöner Huniaiiitiit geliebt und vereiirt das unauslöschliche Andcnkeu
einer hohen nnd edlen Persönlichkeit hinterlässt", sie widmeten die Palme dem
geliebten und hochverehrten Lehrer, in welchem seine unzähligen Schüler den
treuesten Förderer ihrer Studien und ihren besten Freund vwloren hatten! Die
Stadt Breshiu stattete ihrem Ehrenbürger den wttrmsten Dank ab fikr die hin-
gebende Theilnahme, welche er allen gemeinnfitsigen Unternehmungen gesollt
nnd die Schlesische Oesellschaft für vaterländische Kultur trauerte tieferschüttert
um den grossen Verlust ihres unvergesslichen Präses, welcher in einer ,,]angen
Reihe ron Jahren bis sum letzten Athemzuge rastlos für das Oeddhen der
schlesischen Gesellschaft gewirkt, mit selbstloser Hingebung die Interessen ge>
fördert und bis ins höchste Greisenaltcr mit dem Eifer und der Begeisterung
eines Jünglings sich an den Arbeiten 1)otlieiligt" hatte. Die eminente Zahl
auswärtiger gelehrter Körperschaften, welche ihn den Ihrigen nannten, legten
einen Kranz an Feinem (^rabe nieder, als Ausdruck des aufrichtigsten Dankes
für die Wanne und Umsicht, womit er stets die Ancrelegenheiten jeder einzelnen
veitreten und gefördert hatte. Als der z. Z. in Petersburg versammelte inter-
nationale botanische Congrcss die Trauerbotscliaft emjifing. beschloss er eine
feierliche Kundgebung zu Ehren Goepperts. des Nestors der Botaniker
Europas". Was er aber als Mensch seiner Familie, seinen Anverwandten und
Freunden gewesen, sprach der zeitige Rector der Universität, unser Landsmann
Roepell im Trauerhause in tief empfundenen Worten aus:
„Wir trauenii wdl wir in dem Dahingegangenen einen der besten Männer
„unserer Lebenskreise verloren haben. Was er in seiner Wissenschaft als
„Forscher und academischer Lehrer, was er als treuer Bflrgw dieser Stadt
„und des Vaterlandes geleistet, wird unvergessen bleiben, unveigessen aber
„soll auch bloiben, was er uns als Mensch gewesen: eine amma Candida
„ohne jede Ader von Falsch und Arglist, voll von unerschöpflicher Herzens-
„gftte und Herzensfireuudlichkeit für Jeden, der ihm entgegentrat, und un-
„ermüdlich bis zum letzten Athemzuge thätig, das Wohl seiner Mitbüiger
„zu fördern. Mit vollem Recht konnte er von sich sagen: „,,Ich bin ein
„Mensch und nichts Menschliches ist mir fremd'' Ein selten langes und
,.gesegnet*'H Wirken liegt nun hinter ihm: ein leuchtendes Vorbild
„allseitiger Pflichterfüllung".
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Die wlasenaolMiftliche und gemeinnützige Thfttigkeit Goepperts bewegt sich
tnf 80 vielen vnd Terochiedenartigen Gebieten, dass ee fBr den eptttern Biographen
keine leichte An^be sein wird, dieeelbe ihrem Tollen Um&nge nach und
erschöpfend an behandeln. In literarischer Beziehung entwickelte er eine "Piih
ductivität, welche von wenigen seiner Zeitgenossen erreicht und Ton keinem
derselben ilbertroffen worden ist; am Schlasse mögen die hanptsllchlichsten
seiner Publicationen anfgefabrt werden, welche entweder ToUständig oder als
Abhandlungen hczw. Vorträge in wisscnsthartliclion Oriranen erscliienen sind.
Im Nachfolgenden werde ich mich darauf hoscliränken, das Wirken und Schaifen
in allgemeinen Zügen zu einem Leben.sbilde des Verewigten zusammen zu
fassen, wobei ich einige biographische Notizen den Nekrologen der Herren
Professoren Cohn und Poleck entnommen habe.
Heinrich Robert Goepport wurde 1800, am 25. Juli in Sprottau in
Niederschlesien geboren, wo sein Vater Apothekenbesitzer war. Nachdem er
den ersten Unterricht in seiner Heimatstadt empfangen, ging er 1812 auf das
Gymnasium in Gross-Glogau und von 1813—1816 auf das katholische, jetzige
Mathias-Gjmnasium zu Breslau. Hier weckte ein ausgezeichneter Lehrer, der
nachmalige Pfiurrer Dr. Ealaza in ihm die Liebe zur Pflanzenkunde, welche ihm
sein ganaes Leben hindurch die «cientia amabili» geblieben ist. Um dieser ans-
geeprodienen Neigung folgen zn können, verliess er als Tertianer das Gymnasium
und trat in die pharmaceutische Laufbahn ein, welche damals fast die einzige
Eingangspforte zn naturhistorischen und chemischen Studien bildete. Er kam
znnftcbst in die Tftterlicho Apotheke nach Sprottau und war dann ein Jahr
lang Gehilfe in der von .s^nnem Grossvater begründeten Berg- Apotheke zu Neisse.
Der wissensdurstige und begabte Jungling erkannte bald die Wahrheit des an
letzterem Hanse angebrachten Wahlspruchs: ,,Sv<lore DU omnia vfindunt" und
wählte ihn zur Riclitschnur lur sein Leiten. Inderthat finden wir in seinem
späteren Thun und Schaffen iibcrall die Ei'iuUung dieses Wortes, dass durch
Scbweiss Alles erreicht werden kann.
Die Musscstunden während 8<Mner ninfiaiiri*rcu Apotlickcr-Ijaufbahn widmete
er in erster Reihe naturwissensiliartliclien Beobachtungen und Arbeiten; iiber-
dies luhlte er aber das Bedürfniss seine unzureichende Gymnasialbildung durch
Selbststudium möglichst zu ergänzen. Nach sorglältiger Vorbereitung kehrte
er nochmals in das Gymnasium zurück und bestand nach einjährigem Besuch
der Fiima im Herbst 1821 das Abituiienten-Examen mit Auszeichnung. Bald
darauf bezog er die Universitftt Breslau, um Medizin zu stndiren« Hier erwarb
er tndh die Zuneigung und Freundschaft von Christian Ludolf Treriranus, dem
damaligen Professor der Botanik und Director des Botanischen Gartens. Der-
sdbe lenkte Goeppert auf die experimentelle Erforschung des pflanzlichen Lebens
hin und hat hierdurch seine weitere botanische Entwickelung wesentlich bc-
cinflusst. 1824 ging er nach Berlin und trat hier in engeren Verkehr mit Cha-
misso, Hayne, Link und Schleclitendal, welche anregend und föi-dcrnd auf seine
spateren Arbeiten eingewirkt haben. Am 11. Januar des folgenden Jahres wurde
s
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260 ,
I
er auf rirnnd ciiior Exporiinoiit.il-rntoi snclinni^ ..No7t7iulla de phnHarvm vviritinnf^'
durch den derzeitigen Decwi der mediciiiisclien FntMiltüt Heinrich Friedrich Link
znm Dr. med. et c/iir. promovirt. Als offieielle Opponenten fungirtcn seine ihm
freundscliaftlich v<'il>im(U'iR'n Coniniilitnnon. dio später bcrrdunt gewordenen
Naturlnisclirr Brandt und Ratzoburg, von wclclien der erstere (Sdiwieger-
vat(M' uiis«'res Gustav liadde) als rns.siselicr Staatsratli nnd Pirector des
Zoologischen Museums in Petersburg und der letztere als enier. I^rofe.ssor au
der Forst-Aeadeuiie Eberawalde ver8torl>cn ist. Jni Verkehr mit diesen Beitlen
war in Goeppcrt noch die Liebe zur Pflanzenwelt und die Kenntniss derselben
gewachsen; nnd zwar nicht blos der Phanerogamen, sondern audi der Kr^-pto-
gamcn, för welche er fortan eine auf allgemeiner nnd specieller Kenntniss be-
gründete Vorliebe behielt. In Anerkennung dessen konnte die Sddesische Ge-
sellschaft ilir vaterländische Kultur sein dOjähriges Doctor*JabUJInni nicht
passender feiern, ds durch Hmwosgabe und Widmung einer Kryptogamen-Flora
von Schlesien, welche in der Meisterhand seines ältesten Schülers Ferdinand
Cohn zu einem grundlegenden und mustergiltigen Weike gestaltet wurde.
im Jahre ging Goeppert nach Jireslau zurück nnd lie.ss sich dort
als practischcr Arzt. Oporatctn' und Auirenarzt nieder. Obwohl .'<])ator .sein In-
teresse und soinp Tliatigkcit anderen (it liicten sich zuwendete, hat er die Praxis
mit A'orliebo iui engsten Familien - kreise noch über sein 70. Lebensjaiir
hinaus geübt.
Allein Goeppcrt wurde sich iiakl dessen bewusst, das.s er in diesem Berufe
seine Befriedigung nicht linden würde, dass er vielmehr zum Naturforscher und
academischen Lehrer befthigt sei. Vermdgo eines sichern und scharfen Blickes,
eines klaren und bestimmten Urthdls, eines unermüdlichen und anhaltendoi
Fleisses war er in der Lage, die Erscheinungen in der Natur richtig zu er-
fassen, dieselben sorgsam zu verfolgen nnd ihrer L<}8ung entgegen zu führen.
Daher habilitirte er sich schon am 15. September 1827 in der medicinischea
Facultftt der Universität Breslau für Medizin und Botanik auf Grund einer Ab-
handlang: „De ar{<Ji fn/iJrovi/anin ri in planta» eommwtntiW^ welche wiederum
dem Gebiete der Pflanzen -Physiologie entlehnt war. Schon gegen Ende des
vorigen Jahrhunderts hatte Alexander von Humboldt wichtige Experimente
über die Wirkung des Lichtes nnd chemischer Eeagentien auf das Keimen der
Samen und auf deren weitere Entwickelung gemacht, jedoch waren sie iu
Dentscldand nicht fortgefiilua worden, weil hier die I'hysiologie der Pflanzen.
untiT dem Eintluss der Natur- Piiilosophie, auf Irrwege gerathen war. Trevi-
ranus war der Erste gewesen, welcher diese Fata Morgana zerstört« und in
unbefangener Naturbetrachtung und auf dorn Wege des Experimentes die Gesetze
zu finden sich bemühte, nach welchen das vegetabilische Leben sich vollxieht
Goeppert folgte ihm nach und beschäftigte sich in seinor Habilitations- Schrift
zunächst mit der Einwirkung der Blausäure und anderer Gifte auf das Pflanzen-
leben. Er führte hierin den Nachweis, dass die narcotischen Stoffe, wie Blan-
sänrc, Strychnin, Morfinm, Kampfer u. dergl. m., welche auf die animalischen
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Nerven einen stininliremlen Einflus.« ausüben, auf die ncrvenloseu Pflanzen {öi\\-
lieh wirken. Diese bedeutenden Ergebnisse, welche in einer langen Reihe von
Versuchen gewonnen waren, sind fünfzig Jahre später durch microchemische
Experimente bestätigt worden.
lu demselben Jahre wurde er unter Treviranos zum Assistenten am Bo-
tanischen Garten ernannt und fibemnhm 1880 an der damals bestehenden medi-
cinisch' chirurgischen Lehr-Anstalt das Lehramt der medidnisch-chirurgischen
Institutionen fiber allgemeine Pathologie und Therapie, ArzeneimitteMiehre nnd
Beceptschreibekunst Als im folgenden Jahre die Cholera zum ersten Male In
Deutschland auftrat, war er das tbitigste Mitglied der bei dieser Epidemie ge-
bildeten Cholerh-Commission und lieferte zahlreiche worthrolle Beitrige f&r die
Ton derselben herausgegebene „Schlesischen Cholera-Zeitung".
Seit Antritt dor A ssistentenstolle hat Goeppert dem Botanischen Garten
mit kurzer Unterbrechung länger als 56 Jahre angehört und demselben seine
besten Kräfte bis zum letzten Athemzuge gewidmet. Die Beobachtungen in den
Gewächshäusern des Botanischen Gartens und ausserdem die Wirkungen des
strengen Winters von 1829/30 auf die Vegetation lenkten seine Aulmerksam-
keit auf ein ganz neues Gebiet, nämlich auf den Einflusa der Tcmperatur-
verliältnisse auf das Pflanzcnleben. IH.SO veroll'entlichtc er ein sell>stständigt'H
Werk „Ucbcr die Wärme- Eutwickelung in den Pilanzeii, deren Oefrieren und
die Schutzmittel gegen dasselbe", und zwei Jahre später hielt er auf der in
Wien tagenden Versammlung Deutscher Naturforscher und Aerzte einen Vortrag
„Ueber WSnne-Entwi^elnng in den lebenden Pflanzen'*. Er wies hierin nach,
dass die Blfitezeit der Gewächse im Verhaltniss zn den Schwankungen der
Temperatur steht und dass die Pflanze besonders beim Athmeui Keimen und
BNihen eine bedeutende Wärmemenge entwickelt. Femer stellte er die niederen
Tempentnrgrenzen fest, an welchen das Leben der verschiedenen Gewildise auf-
tritt und lehrte die Yerinderungen kennen, welche durch das Gefrieren in den
Pflanzenzellen bewirkt werden. Endlich beschäftigte er sich mit der Frage, ob die
dem Frost ausgesetzte Pflanze im Augenblick des Gefrierens oder erst beim
Aiiftlianon stirbt und benützte in scharfsinniger Weise die bei einiijren tropischen
Orchideen, z. B. Plia/us viuculatus und Calanthe veralrifoUa, beim Absterben
eintretende Blaufärbung, welche auf der Entstehung von Indigo in den Zellen
des Blattparenchyms beruht, als Kriterium. Diese Arbeiten erwarben dem jungen
Güe]ipert eine solche Anerkennung, dass er bereits vier Jahre nach seiner
ITaliilitation zum ausserordenlliclien Professor in der mcdicinischcn Facultät be-
fördert wurde. In späteren Jahren veranlasste ihn der strenge Winter 1870/71
nociuuals jene Untersuchungen wieder aufzunehmen: ,,on recient toujours ä «es
prmdm amownf", pflegte er zu sagen. In allen wichtigen Punkten konnte er
jene bestätigen, fügte viele neue Besultate seiner Beobachtungen hinzu und stellte
das Endergebniss 1883 in einem Buche „üeber Gefrieren, Erstarren der Pflanzen
und Schutzmittel dagegen" zusammen.
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Im Jahre 1839 woi'do Gocppcrt zum ordentlichen Professor in der medicini-
schen Facultät ^annt, aus welcher er in die philosophische fibertrat, als ihm im
Juli 1852 nach Nees von Esenbecks Abgänge der Lehrstuhl för Botanik und
die Leitung des Botanisehen Qartens Qbortragen wurde. Bei dieser Gel^enheit
promovirte ihn die philosophische Facultät der Univorsität Glessen zum
Dr. pkil. h. c, — Die Vorlesungsverzeichnisse aus dem ersten Decennium seiner
Jjohrthätigkeit weison oine irinss<^ Mannigfaltijrkoit auf. denn neben der Phar-
maeoloffie und 'J'oxicolo^ie iinden wir polizoilicli-forensiseljo Chemie und auf
dem ni'l.iot diT liotanik selioii wir schon in den ersten Jahren, neben swstenia-
tischor Botanik, Pflanzoiiphv .^iologie und rHanzonfj:oographie. mit Vorlielte die
Krv]»to<iaii)on tjfopflotrt und LM-adc dii' 1><'S(li;ift iiriin«; mit dio>»en wurde von
fundamontalcr liodentuiig ITir die l*lianz«'njiala('oiitolot^i<% wckdier rr >-]iai«'r den
grostcii Theil seiner Musr^e widmete. Wiilin'iid <lainals in ncursililaiid die
Botanik in trockciKM' IMIanzenlie.sidiroiliunj^ iistarrt .schien, hat er in sfiiim Vor-
lesungen stets darauf hinircwiesen. das.s die I'llan7.(^ ein lebendes Wesen sei unti
(lasd die Gesetze des Tlianzenlebens zugleich die allgemeinen Gesetze dos
Lobens kennen lehren. Als einer der Ersten erkannte er es klar, dass der
Unterricht in der Botanik, wie in den modernen Naturwissenschaften überhaupt,
unfruchtbar bleibt, wenn er sich auf das gesprochene Wort beschränkt, dass er
vielmehr durch Demonstrationen und Experimente belebt werden müsse. Indem
er selbst diesem Umstände in seinen Vorlesungen Rechnung trug, vermochte
er jedem empfilnglichen Zuhörer eine Fülle von Anregung und Belehrung dar*
zubieten. Es war nicht der Glanz der Berod tsamkeit, welcher so anziehend
wirkte, sondern die Em]dindnng, dass sein Herz und (iemiitb darin zum Aus-
druck gelangte. Seine Jjeliren und Thaten wurden getraircn v<.n der Liebe zur
Wahrheit und Wisscnsehnft und von der Lielte zu seinen S( hiUci n, welchen er
nicht bloß ein wohlwollender Lehrer, sondern auch ein väterlicher Freund war.
stets bereit inr sie einzutreten, sie zu untersti'itzcn uml ihre spätere wisseu-
schaülifl'.c Laulliahn zu ebenen. Während seiner langjähriiren academischcn
Thätigkcil hat i r 'l'auseudc von Aerzten, Apothekern und L<.'hr«Mn hcrauiicbildct.
welciie über ganz Deutschland, besonders iiber die üstliehen i'rovinzen zerstreut,
eine dankbare Verehrung ihrem Lehrer bowahren. Viele derselben nehmen
Lehrstuhle an Universitäten des In- und Auslandes ein und sind theilweise
seine nachmaligen Collegen geworden; einer von ihnen wurde zu seinem Nach-
folger im Amte berufen.
Kehren wir wieder zu seiner literarischen Thätigkeit zur&ck. Neben den
vorhin erwähnten Forschungen über die Einwirkung der Temperatur auf das
Leben der Gewächse, beschäftigte sich Goeppert vorzugsweise mit dem Leben
der Bäume und zwar besonders der Wald- und Obstbäume. Die Vorliebe
hierfür mag schon aus seiner frühesten Jugendzeit herrühren, denn sein Vater
hatte im Ehrenamt die ausgedehnten Forsten der .^t;tdt Sprottau zu verwalten,
sodass er wol häufiger als sonst (ielegenheit fand, (U>n Wahl zu besuchen
und lieben zu lernen. In späteren Jahren gab der Schlosiäche Forstverein eine
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nuttelbare Anregung, welcher damals dor voitreflliehcn Loilung des ihm t>o-
freiradeten OberfoTstmeisters von Pannewiüs sich erfreute und welcher vornehm-
• lieh die Botaniker BresUns zur Thelhiahme an seinen Bestrebungen gewonnen hatte.
Durch die hier vereinigten Forstbeamten und Forstbesitser, im Besondem anch
durch seinen gleichalterigon Freund Dr. Erich von Thielan auf Lampersdorf
unter dem Eulengebhrge, welcher allen naturwissenschaftlichen Unternehmungen
in Schlesien eine thatkriUtige Unterst&tsung zu gewähren nicht mude wurde, erhielt
Goeppert das Material zu Fieinen umfangreichen Publicationen auf diesem Ge-
biete, für welches er sich eine grosso Vorliebe bis in sein liohcs Alter bcw sin r
hatte. 1842 veröffontliclitc er die erste, durch sechs Tafeln illustrirte Abhand-
Inng ..Beobaclitnngcn über das sog. Ueberwallen der Tannenstöckc für Botaniker
und For.-^tinänner*'. worin er u. A. die auflallige Tliatsaclie nachwies, dass im
Fielitcn- und Edeltannen-Bestände alle Bannie untereinander an den Wur/.elu
verwachsen sind. Wenn daher ein Stamm al>gebrochen oder gelallt worden ist.
wird dem stehen gel iiiebenen Stumpf von den benachbarten Kxemplarcn so
lange Nahrung zugeführt, Iiis die Bruch- oder HielAslelle durch Ueberwallung
vernarbt ist. In einem andern Werke der nämlichen Richtung „lieber die
Folgen äoBSOrer VwletKungen der Bttume, insbesondere der Eichen und Ob8^
Ijflume'*, welchem ausser sahMchen Holzsebnitten noch ein Atlas von zehn
lithographischen Tafeln beigegeben ist, hat Goeppert einen wesentlichen Beitrag
zur Kenntnisa des Verhaltens unserer Holzgewächse bei mechanischen und
dynamischen Eingriffen geliefert Als Erster hat er die infolge hoher Kältegrade
entstehenden Frostrisse und die durch Ueberwallung hervorgehenden Frostleisten
ihrer Natur nach erkannt und als Erster hat er die in alten Bäumen häufig
vorkommenden Inschriften und Zeichen richtig gedeutet. Nicht weniger V)e-
flchäftigte er sich mit den mannigfaltigen Bildungen, welche durch Aneinander-
waehsen. Kiriwachsen, Verwachsen, Ueberwallung und ähnliche rroccssc ent-
stehen, wofür ehedem eine genügende Krklärung noch nicht getrelieri war. In
einem, von a<'ht Tafeln begleiteten diitt<'u Werke ..Udier liie innen^u X'oriränge
beim A'eredrln der (_)l)slbauin(;" wandlet er sich mit ganzer Energie gegen <iie
von tiartneiii uml Foi-^tmännern gepflegten KiinstgritVe. vornelmdieh yegen das
Beschneiden der Wurzeln. Sehr richtig wies er daraul hin, das.s die tief in
den Boden gesenkte Pfahlwurzel dazu bestimmt sei, dem Baum einen festen
Halt zu geboi und ans den unteren Erdschichten ihm Nahrung zuzuf&hren, wenn
die oberen ausgetrocknet oder gefroren sind. Daher sei es ganz unzulässig
beim Versetzen die Pfahlwurzel abzuschneiden; vielmehr müsse man bestrebt
sem, das gesammto Wurzelsystem möglichst unversehrt herauszunehmen, um es
an der neuen Stelle wieder ebenso elnzapflanzen. Mit unermüdlichem Eifer
warnte er überhaupt vor jeder unnützen Verletzung der Obst- und Waldbäume
und äusserte zuweilen im Scherz „Euch Gärtnern müsste es verboten sein
überhaupt ein Messer zu besitzen!" Goeppert wies zuerst darauf hin, dass
die gefährlichsten Krankheiten der Bäume durch Pilze erzeugt werden, deren
mikroskopische 8amcn auf jeder Wundflächo ein günatigea Substrat für ihre
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im
Weiterentwickeliuig vorfinden. Ihr HyoeUnm durcbsetst den ganten Staunt
und beraubt ihn seiner Klüfte, so daaa er nidit nwlir im Stande ist sieh adbat
zu erhalten und bei nächster Gelegenheit Wind und Wetter zum Opfer fiOIt.*
Nach seinein Vorgänge haben dann Andere die Pathologie der Waldbttome
mit Glück eingehender iinterancht und xum Theil auch Mittel und Wege ge-
funden, mii dorn Feinde zu begegnen. Wie Goeppert überhaupt an jedem Foi-st und
Park seine Freude empfand, so wuron ilnn die alten Bäume, die ehrwürdigen Zeugen
längst entschwundener Zeiten, besonders aus Herz gewachsen. Mit inniger 'l'heil-
nähme vorfolgto er die Lebensgesohichte jedes einzelnen und wusste den ganzen Ein-
flusö seiner Autitritat geltend zu machen, wenn ihm ein Ansehlag auf das Leben einer
seiner Schützlinge bekannt wurde. In den \'erhaudlungen des Schle»ischcn Forst-
Vereins vom Jahre 1846 lieferte er eine durch zwei Abbildungen illastrirte
„Chronik der alten Bäume Schlesiens" und ist 33 Jahre spftter in der in der
Virehow-HoltsendorlTscdien Sammlung ersebieneneik Schrift ,4)ie Biesen des
Pflanzenreichs*' auf densdben Gegenstand nochmals sur&ckgdcommen. Eine
besonders pietätvolle Verehrung widmete er den' wenigen Urwildem Deutsch*
lands und Oesterreichs, welche noch in jungfräulicher Schönheit^ fem von gronsen
Vericehrsstrassen, prangen. Wir verdanken ihm die hochinteressanten „Skizzen
zur Renntniss der Urwälder SchlesieDs und Böhmens'', worin er auf neun Tafeln
die eigenthümlichen Wachsthums Verhältnisse der waldbildenden Fichten veran*
sehaulicht und die allgemeinen Vegetationsverhältuissc anziehend schildert. —
Als letzte Arbeit auf dieseju Gebiete sind seine Untersuchungen über den
Ilausschwamm zu nennen, deren Resultate er noch in diesem Jahre durch
Vorträge und Flugschriften weiteren Kreisen In-kannt zu gebeu bemüht war.
Eine lieabsichtigto ausführliche Darstelluug der Lebensweise des Hausschwammes
ist unvollendet geblieben und soll nach seinen Aufzeichnungen von anderer Seite
erti^BteUt und herausgegeben werden. Er wibmAte htedardi das grosse
iPublicum für dn einmüthiges Torgehen und f&r ein rattoneUes Bekämpfen dieses
heimtilckischeiL Feindes su gewinnen, welchem jährlich Millionen unsere National-
Vermögens xum Opfer fidlen.
Wenn uns diese Betrachtungen in Goepperts Arbeiten auf dem Gebiete der
Pflanxenphysiologie und -morphologie dngefnhrt haben, so sei hierbei erwähnt,
dass er auch in der Pflanzenanatomie und in der descriptiven Botanik
mit Erfolg thätig gewesen ist. 80 veröfifentlicbte er 1841 eine auf soigiältigen
Beobachtungen beruhende Abhandlung „De Coniferarum strudura anatomica^'^
welche gewissermassen eine Vorstudie zu seinen anderweitigen Untersuchungen
im Bereiche der Phytopalaeontologie bildet und welche für ihn seihst sowie
für Andere dci Ausgangspunkt von einer langen Reihe nachfolgender Publica-
tionen gewurden ist. Hieran schloss er die Prüfung des anatomisehen Baus
einiger Casuarineeu und Magnoliaceen und entdeckte bei einer der letzteren
{DrimyB WinUri L.), in dem Mangel an Gefässen und in der Beschaffenheit
der Trachädeiii eine fiberraschende Aehnlichkeit mit den NadelhOlaem. In
derselben Zeit beschäftigte er sich mit Untersuchungen fiber den Bau der
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Bahnophoreen, einer eigenartigen Familio der Hydieruphyten ans den Tropen-
gegendea und publioiite 1841 and 1848 zwei vmfiuigreidie Arbeiten mit zahl*
reichen Tafeln in den ,fNwa Äctef* der KeL LeopoldiniscIi-CSaroliniscb-DeatBcben
Academie der NaUurforscher. Endlieh hat er in spttterer Zeit nocbmals ein
grMeeres Werk Aber die Bracaenen an derselben Stelle zor Edition gebraeht
Obwol die angedeutete Thitigkeit Goepperts nrnfangreieh nnd vielBeitig
genug war, um das Leben eines Universitfttdebrera ganz ansznflUlen, so liegt
der Schwei-punkt seiner scharfsinnigen Forschunfren doch auf einem ganz anderen
Gelneto! Es ist in dem natürlichen Triebe des Menschen nach dem Wunderbaren
und Abenteuerlichen begriindet, dass er unter den ausgegrabenen Ueberresten
vorzeitlicher Organismen zunächst und vornehmlich seine Aufmerksamkeit auf
die animalischen hinlenkte und hierin vor Allem riesige Menschonknoc hon oder
fabelhafte Ungethöme zu er])Hcken wähnte. So wurde den fonsilen Tiiioren
1812 die erste wissenschaftliche üearheituug durch Cuvters unslcrltliches Werk
über die fossilen Knochen des I^ariser Beckens zutheil, wälirend die unter-
gegangene Pflanzenwelt, welche sich in ebenso grosser Menge darbietet, erst
viele Jahre später eine Berücksichtigung erfuhr. Adolf Brongniart war es,
welcher snerst den Nachweis f&hrte, dass ehedem eine Ton der nnsengen völlig
abweicbende Flora, in mannig&cher Abänderung, die Erde bewohnt habe,
nnd Graf Caspar Sternberg war darauf mit Erfolg bernftht, die nnterge-
gangenen Pflanzen Böhmens ans Tageslicht an ziehen. Angeregt dnich den
Oireetor des anatomischen Moseums Professor Otto in Breslau, welcher eine
stattliche Sanunlnng der in Schlesien aufgefundenen Thierreste angelegt hatte,
nntemalim es Gocppert 1833 die dort vorkommenden fossilen Pflanzen zu unter*
suchen. Beide Forscher erliessen gemeinsam einen Aufruf an ihre Landsleute,
dies Vorhaben durch Einsendon von vegetabilischen Petrefacten zu unterstützen
und erzielten hierin einen glänzenden ?]rfolg. Von allen Seiten liefen ebenso
reichhaltige als interessante Sendungen ein, deren liearbeitung er sich während
der folgenden Jahrzehnte mit jugendlicher Begeisterung und unermüdlicher
Jincrgie widmete. So hat er im Verein mit Brongniart und Sternberg die Phy-
topalaeontologie als eine Wissenschaft liegründet, welche der Palaeontologie der
Thiere ebenbürtig zur Seite steht. Ausgerüstet mit allen Wafl'eu der Hilfs-
wissenschaften, war er durch das eifrige Studium der Pflanzen aller Formationeu
befidiigt die n«ne ^^ssensehaft immer weiter aassnbauen nnd sie zn der Höbe
zn führen, welche sie unbestritten beute einnimmt. Wenn auch die fort^
schreitende Wissenschaft manche Wandelnng in den Ergebnissen nnd in der
Erkenntaiss auf dem Gebiete der Phytopalaeontologie herbeigeführt hat nnd noch
herbeiführen wvd, so ist dies in der Eigenart dieser Forscbnng begründet
Goepperts Name aber ist mit der B^priindung und Entwickelung der Lehre von
den Pflanzenversteineningen so innig verknüpft, dass ihm für ewige Zeiten sein
heller Glanz bewahrt bleiben wird.
Zunächst behandelte er die Frage ül)er die Bildung von Versteinerungen
nnd war der Erste, welcher nicht ohne Gluck gewagt hat» die Schicksale vor*
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weltlicher Schöpfungen^ in künstliclion ^'cl■steineruugen nachahmend, uns vor*
zululiicii: seine früliesten »Schriften über diesen Gegenstand datiren bereits aus
(1(11 Jahren 18^0 und 1837. Sodann ntieg er in die UDerscliöpfliclicii Stein-
kohlenlager «ler nieder- und oljer^clilesiseheu Reviere und entdeckte hierein
Pflanzen -Alliuni von ungeahnter Fidle, aus dessen Blättern er in nuMsterhafter
Weise die Lelu'n.sverhaltuisse und die Eiitwiekelung IVi'dierer l'Hanzen-Gesehlechier
kennen lehrte. Die Waldungen der Steinkohlenzeit gewahrtt-n einen seltsamen
Auliliek. denn sie lu'.-^tanden lediglieh aus IdiUenlosen Kryptogamcn und ge-
ti ennt gesehleehtlichen Gymnospermen, d. h. aus l'llauzeu der beiden niedersten
Ordnungen des Gewächsreiches. Die voiherrschenden Baumarton sind Sigillarien
undLepidodendreen, Calamaiien und Gouiferon. Jone beiden, Sigcl- und Schuppen-
bttame, besteben aus haushohen cylindrischeu Stämmen, welche sich wiedeibolt
dichotomiscb verzweigen und lange Nadeln Uagen. Durch soi^gfUtige mikro>
skopiscbe Untersuchungen bewies Goeppert, dass die innere Structor der Sigillarien
und Lepidodendrccn mit der der Goniferen Terwandt sei, während ihr Habitos
an die höheren Kryptoganien erinnere und dass sie daher eine Lücke aosf&llai,
welche heute zwischen diesen beiden grossen Abtheilungen des Pflansenreichs
vorhanden ist. Die Calamarien sind baumartige Sehaehtelhalme, welche in der
Gegenwart nur durch verzweigte Formen vertreten werden, und die Coniferen
werden durch Araucarii'n re|>rii<eiitiii . deifu Ibilzsplitier oft so häutig die Kohle
durchsetzen, dass sie »ieiselheu ein l'aMniges Aussehen veileilien. Hier an-
schliessend, ndirte (Joepperl den Nachweis, dass die ,,Fasei kohle" der Mineralogen
nichts Anderes als eine von Nadel-Holzresleu, besonders von Aruuian'tea carho-
naceug erlüUtc, gewöhnliche Steinkohle ist. Unter diesen Characterbaunien
gedieh ein Gebüsch von Famen und niedrigeren Schachtelhalmen, während
Annularien und Sphenoph\ lleu kleine Wasserflächen belebten. Diese Vegetation
nun hat durch Anhäufung der absterbenden und zu Boden sinkenden Pflanzen
und Pflanzentheüe das Material geliefert, aus wdchem durch allmähliche Ver^
moderung bei Abiichluss der Luft, von Schlamm nnd Sand bedeckt, unter erheb>
liebem Druck im Laufe ungezählter Aeonen die Steiukohlenflfltze entstanden
sind. Durch diese auf exacter Metlio lr iM i ündeten Ausführungen trat Goeppert
der bislang allgeniein herrschenden Aii>ieiit entgegen, nach wclciier die Steina
kohle eine structurlose Masse und durch Feuers Gewalt verkohlt worden seu
Wiewol anfangs eifrige fJeirner der neuen Lehre sich zeigten, hatte er doch
die Freutle und Gcnugtliuung. zu Lebzeiten ilie Krgeliiusse dieser mühsamen
nnd langwierigen L'ntersucliungrii allgemein anerkannt zu sehen. Aus denselbou
resultirle sein erstes palaeontuhtgisihes Werk: ,.I)ie fossilen Fariiki auier''
mit 4ü Tatein, worin er mit vielem Glück die Fanie der Steinkohle mit deneü
der Gegenwai*t einer comparativon Behandlung unterzieht. Dasselbe fand all-
gemeine Anerkennung in den betheiligten Kreisen nnd begrfindele GoepperU
Ruf als Phytopalaeontolog; unter diesen Eindrficken nahm die Kdnigl. Prenssiscbe
Academie der Witisenschaftcn Veranlassung ihn zu ihrem Mitgliede zu ernennen.
Fiinf Juhrc später begann er in zwanglosen Heften die Herausgabe der „Gattungen
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der fossilen PflanzeDi yerglichen mit denen der Jetztwolt und dnrcli Abbildungen
ot läutert"; wodui'ch er die Kenntnis^ der fossilen Gcwäclisc, welche grffstentheils
in kostbaren Hauptwerken abgebildet sind, wesentlich forderte. Auf die von der
Uaarlemer Academie gestellte Proiäaulgabr: „Man siu-lie dui'cli gonaue Unter-
suchung dnrziithun, ob die Steinkohlen- Lager aus Pdauzen entstanden sind,
welche an den Stellen, wo jene jj^ofiinden wei-don, wuchsen, oder ob diese Pflanzen
an anderen Orten lebten und nach den Stellen, wo sieh die Kohlen- liau'er be-
finden, liinirelTilirt wniden?"' reichte er eine nnifanj^reiche Schrift ein, weleiio
mit dem doppelten Pieise irekrönt wurde. Kine andere Arbeit, welche ei- mit
seinem Freunde, dem A[iutlii'ker Dr. Beinei-t in ('harlottenlirunn zusammen in
Angriff genommen halle, über die IJeschatVenheit und A'eihallnis.-je der fosrtilen
Flora in den vcrschicdeueu ätciukoblon-Ablageruugcu eines und des.selbeu Reviers
wurde in Leyden gleicbMs mit einem Preise gekrönt
Wie Goeppert schon früher (1839) die Daguerrcotypic zur Herstellung
mikroskopischer Bilder mittels Hydro- Oxygengaslicbts mit Vortheil verwendet
hatte, benutzte er jetst die Photographie zur Wiedergabe wissenschaftlicher
Natur- Objecte und erläuterte die Stiiicturverhältoisse der Steinkohle durch
20 Quart- und Folioblätter, wofür er auf der Welt-Ausstellung in Paris 1867
die goldene Medaille ( i lii<'lt. Durch .seine Fi'i sehungen im Steinkohlen-Gebiete
war Goeppert imstande, beim Aufsucheu bauwürdi<^er Floetze wichtige Rath-
öchläge zu ertheilenj und so oft er auch von Behörden und Privaten darum
angegangen wurde, er .stellte Jedem «rleich srerne mit der ^lo.sten l^ereitwillig-
koit und Liebenswiii-diiijkeit seine Krtalirnntren zur A'eriüminij:. So L;ii!<:eii ihm
auch aus aUen Tlieili'u der Provinz und von au.sseihallt der-selbi n Seiiduii<;en
von Petreractcn u. dgl. zu, welche tlas selinelle Anwachsen seiner palaeunlu-
higisi'hen SaniniluiiLn'n veranlassten und ueUhe lediglich ihn in don Stand
setzten in coniiuiiii lirhei Folge literarisch lliUlig zu sein.
Nachdem Goe])pert einmal au der Bearbeitung der fossilen Flora Freude
und Anerkennung gefunden hatte, stellte er sich die Aufgabe auch die unter-
irdischen Pflanzonschätze anderer Formationen in Schlesien und Deutschland
ans Licht zu heben. So entstanden monographische Bearbeitungen der fossilen
Floren nahezu aller geologischer Zeiten und es giebt keine Formation, deren
botanische Erforschung er nicht wesentlich gefördert hätte. Ich muss es mir
versagen alle grösseren selbstständig erschienenen Werke, geschweige denn die
sehr erheidiehc Zahl in Zeitschriften pnblicirter Abhandlungen rd)er Gegen.stände
aus der Phytopalaeontologic hier zu nennen und will mich in Folgendem nur
auf die allerwichtigsten beschränken.
Nicht immer sind uns die vegetabilischen Bestt; als Abdrücke oder Stein-
kernc erhalten, wie in der Kohlenfoi'mation, sün<lern häufig fin(l(Mi wii' einzelne
Theile, namentlich des Stammes v<n'kieselt vor. lliei- leiirte (Jue}>j)ert zuerst
au der Hand des Mikroskupcs kleine Splitter untersuchen und spiiter auch
DünnschlilVc herstellen, welche einen genauen A'ergleieh mit dem Ifidze jetzt-
weltliuhcr Büuuiü gestatten. Zu diesem Bchulc mu&;:lo er in der Anatomie
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der rccenlt'u Hölzer Vorstudien machen, als deren directe Folge die früher
erwähnt« Schrift „De Coni/eramm sti^ctura anafonn'ca" anzusehen ist. Dem-
nächst entstanden, gröstentheils auf Qrund dieser fortgesetzten UntersuchungcOy
zwei seiner Hauptwerke „Monographie der fosdlen Goniferea" und „Die foadle
Flora der Permischen Formation", beide von ansehnlichem ümlaog und mit
einer gprossen Zahl von niastrationen ausgestattet. Dem erstgenannten wurde
Seitens der Holländischen Gesellschaft der Wissenschaft^ zu Haariem 1849
die goldene Medaille und ein Preis Ton 150 Gulden zuerkannt. Während er
hierin die vegetativen und reproductiven organischen Reste von Naddhölzem aller
Erdepochen eingebend beschreibt und mit denen der Gegenwart vergleicht, be-
schäftigt er sich in seinem zweiten Werke Tomehmlich mit den verBteintm
Wäldern von Radowenz in Böhmen, von Ncui-ode in der Grafschaft Glatz, Ton
Chemnitz in Sachsen ii. a. 0. und zeigt, dass der Characterbaum dieser unter-
gegangenen Waldungen die Araucai-ia war, welche damals in reichlicher indi-
vidueller Eiitw ickelung auch in grossem Artenreichthum auftrat, während ihr
Vorkommen gegenwärtig auf Südamerika und auf einige oceanische Inseln be-
schränkt ist. Noch kurz vor seinem Tode war es ihm vergönnt eine Kinzcl-
beschreil)ung der Gattung Aroucarites fertig zu stellen, welche als grösseres
Tafelwerk durch die Köuigl. Preussische Academie der Wissenschaften in Berlin
edirt werden wird.
Mit besonderer Vorliebe hat Goeppert die Flora jener Zeitperiode studirt,
in welcher zuerst den heutigen Gewächsen TWWMidte Formen auftreten, näm*
Bch der Tertiärzeit. Er führte uns in die fippigen Palmenhaine von Stroppen
am schlesischen Katzengebirge, in die herrlichen Taxodien- und Platanenwälder
bei Canth unweit des Zobten und in die uralten Qypressenbestände von Königs-
zeit. Hier glückte es ihm in einer Braunkohlengrube einen Ck>niferen8tnmpf
von 12 m. Umfang bloszulegen, welcher nachdem die Zierde der palaconto-
logischen Partieen im Botanischen Garten zu Breslau gew(Krd^ ist und ein
beredtes Zeugniss dafür ablegt, dass auch die Urwälder unsere Flachlandes
gewaltige Riesen hervorgebracht haben. Wie Goeppert einerseits zeigte, dass
in den mitteleuropäischen Tertiärablagerungeii der Gingko aus Japan, der Libo-
rcilr^in von Chili und die Taxodicu aus Nordamerika neb(>neinander vorkamen.
SU konnte er andererseits auf Java den Nachweis führen, dass die Tcrtiärvege-
talion dieser Insel den nämlichen tropischen Chai'acter trug, welchen sie sich
bis auf die Gegenwart bewahrt hat.
Unter allen Producten dieser Zeitepoche übte keines eine so mächtige An-
ziehung auf ihn aus, als der Bernstein, dessen gründliche Erforschung för ihn
eine Lieblingsbeschäftigung sein ganzes Leben hindurch gebildet hat Entgegen
den althergebrachten Traditionen sprach Goeppert schon 1887, auf Gmnd
mikroskopischer Forschungen, die Ansicht aus, dass eine unsem Nadelhölzeni
nahestehende Art den Bernstein als Harz hororgelnacht habe und in der Folge
berichtete er wiederholt über das Vorkommen und über die Binschlüsse des-
selben. Als er 1840 im B^riffo stand seine Untersuchungen über den Ur-
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Bpraog des BemBteins absnscldiesseii and ra verOffenfUdien, erhielt er von dem
damftUgeii Direetor unserer Gesellschaft, Sanitätsrafh Dr. Berendt, die Aaf-
forderuDg die in seiner Siinndang befindlichen vegetabilischen Beinistcin-Inclusa
sn beschreiben. So entstand die im Jahre 1845 cdirte ei-ste Alnheilung des
nmfangreicb von Berendt angelegten Werkes: „Die im Bernstein befindlichen
organischen Reste der Vorwelt", welches zufolge dessen frühen Todes leider
unvollendet pebliebcn ist. Goeppert hat hierin die Abstammung des Bernsteins
von Cunil'eien noch näher begründet, ist bemülit geweRcn die verschiedenen
äusseren Formen atil' natnr<rcni;issc Weise zu erläutern und hat im Ganzen
44 diverse Gewächse kennen ^M'lchrt. welche zur Berusteinzeit hier gewacli.sen
sind. Kaum war dies Bernsteinwerk erschienen, als er durch die Nachricht von
einer überaus reichen, neuen Sammlung dieser Art überrascht wm-de, welche
nnser, auf den Terschiedensten Gebieten des Wissens ausgezeichnete und um
die Landeskunde Westprenssens hoehTcrdiente Menge ein Menschenalter hin-
durch mit grossem Anfirand an Zeit und Geldopfem snsammen gebracht hatte.
Goeppert berichtet selbst, dass diese GoUection, welche nicht weniger als
670 Exemplare von T^tabilischen Einschl&ssen nmlasst, inderthat yon so
hoher Bedeutung ist« dass die Wissenschaft ihm stets dafür verpflichtet sein muss.
Auf Grund dieser Menge'schen Sammlung und einiger anderweitig hinzuge-
kommener Suiten, wfinschte er mit diesem gemeinschaftUch eine neue Bearbeitung
der Bernsteinflora auszuführen. 1853 reichte er der Königl. Preussischen Academie
der Wissenschaften über diesen Gegenstand eine vorläufige Mittheilung ein, welche
163 Pflanzenarten aus dem Bernstein mit Namen, jedoch ohne Diagnose und
ohne Beschreibung, enthält. Kein Geringerer als Alexander von Humboldt ver-
sah diese Mitthcilung mit einem A'orwort. worin er die Ilottnung ausspracl),
dass die Berustciuflora von Goeppert und Menge mit Kupfern ausgestattet wird
erscheinen konneu, als neuer Beweis deutscheu Fleisses und deutscher Gründ-
lichkeit! indessen darf es kaum Wunder nehmen, dass die iK'iden Männer mit
den stetig zunehmenden, aber auch wechselnden Krlaiirungen immer unschlüssiger
wurden die hierauf gegründete Arbeit abzuschliessen und zu publiciren, wiewol
ihnoi von gelehrten Körperschaften und von Verlagshandlungen wiederholt
ehrenvolle und vortheilhafte Angebote zutheil wurden. Erst dreissig Jahre
spiter leistete Goeppert dem Ansuchen unserer Gesellschaft Folge und ftberliess
ihr die Herausgabe der ,^lora des Bernsteins", deren erster Theil im verflossenen
Jahre erschienen ist Wie diese Fnblication der Gesellschaft selbst zur Zierde
geraichti so schuldet sie wiederum den wärmsten Dank der Provinzial-Verwaltung
der Provinz Westpreussen, welche ihr durch eine namhafte Unterstützung die
Herausgabe des bedeutungsvollen Werkes ermöglicht hat — ein A'orgehen,
welches auch über die Grenzen der Provinz hinaus in den Kreisen der Wissen*
Schaft lebhaften Beifall und unl)edingte Anerkennung gefunden hat.
Obwol die literarisclie Thätigkeit (ioepperts einen gewalligen Umfang und
eine crstauidiche Vielseitigkeit aufwei.st, so wurde hierdurch die Wirksamkeit in
euiuer zweiten acudemischeu älelluug als Director des Botanischen Gartous
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und der Botanischen Museen doch keineswt^ beeinträchtigt. Nicht allein be-
sorgte er selbst in gewissenhafter Weise die zeitraubenden TerwaltongsgeBchäftey
sondern widmete anch den technischen Angel^enheiteo und besonders der Cnltnr
<l( i- (ipwüchse stets eine sor;j:saino Pflege. Er (■i \vl( s scinou Lieblingen eine
innige Zuneigung uiul rüiireude Zärtlichlceit; noch als Achtziger versäumte er
es niemals sie im (»arton y.n böslichen und empfand eljenso aufrichtige Freude
Ober <lio gunf»tigo Eiitw ickelung der einen, als tiefe netrnbniss über das Ein-
gehen einer andern seltenen l'flan/«'. Wahrend in damaliger Zeit ähnliche
In.stituti- möglichst abgesclilos.sen nml (Tir eine allgemeine Kenntznng nicht ein-
geriehh^t waren, stellte er sirh in der liehtigen Mt'iiiung, dast^ der (Jarten nicht
>im des Director.s willen, i^^ondern fi'ir Alle <la sei. welche etwas lernen wollen,
von vornherein die Aufgabe Jedj-m Stndirenden. ja auch jedem Gebildeten diese
An.stalteu in weitestem Sinne zugänglich zu machen, im Vertrauen auf das
Gnte und Edle im menschlichen Gemütli, entleerte er zur Sommerzeit auch die
Gewädishttuser, um deren Pflanzen unter freiem Himmel zu geographischen
Gruppen zu vereinigen und nie hat er Geli^enheit gehabt eine Rficksichta-
losigkeit Seitens dos Publicums zu bemerken. Was den Botanischen Garten
vornehmlich vor allen anderen auszeichnete, war der Umstand, dass Goeppert
vielen Gewfichsen in den Häusern und im freien Lande solche Theile oder
Producte im Glasverschluss beifügte, welche an den lebenden Exemplaren selbst
nicht zu cikennen und welche in der Medicin o(\rv Technik, im Handel oder
Gewerbe eine liedcutung erlangt haben. So sind hier die officinellen Wurzeln
und Knollen, Blätter und Blüten, ebenso die Harze und Guuimata des Handels,
die Sagoarten tind Surrogate, die Ynte und andeie Pflanzenfasern den zuge-
hoiigen lelienden (Jewarlisen beigegeben. T'^eberdies begi-inideto Goejiperl im
Botanisi'hen (Jarten eine pliy.-iolo^iscli - iiioijijiologisehe Ai»theilung, welche die
mit uid»c\valVneteni Augi' siclitliaren normalen und anonjalen Wachipthumsverhält-
nisse unsei'er niiuine und Striiuelier zn veraiisciiaulichen bestimmt ist.
Wir finden hier zujutheil gr()>-artige Beispiele von Verwachsungen und
Ucberwallungcu, von Frostriuseu uud Blitzschlägen, von Inschriften und Ein-
wachsungen, im Freien wie in geschlossenen Bäumen übersichtlich geordnet
Endlich hat der Verewigte zum ersten Male und mit vielem Glück den Versuch
gemacht die Flora der Vorwelt mit der der Gegenwart organisch zu vereinigen,
indem er die fossilen Pfianzengattungen in die verwandten jetztweltlichen ein-
ordnete und ausserdem brachte er die Steinkohlen- und die Braunkohlenformation
durch grÖs.serc Profile und anderweitige Aufstellungen zur allgemeinen An-
seliauung. Nach dem Vorbilde die.-^es Htcinkohlenprofils i.st vor einigen Jahren
im I^andwirthschaftlichen Garten der Universität Halle ein Profil sämmtlicher
Enlformationcn errichtet worden. So wurden in dem Botanischen Garten und
in den Botanischen Mu.<een alle jene Gegenstände aufgehoben, welche ihm bei
seinen vorher besproelienen Arbeiten zur Unter.^ui-hnng gedient hatti-n und
«liese Idlden jetzt die werthvoll.-fleü .Scli;it/.e der Universiliit Breslau. Die nnver-
gloichlichcu Sununlnn<j;eu ui einem neuen Botanischen Museum einheitlich zur
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Anfstelluug zu bringen und dem Pablicnm zugäuglich zn machen, war seine
letste Leben8aii%abe, welehe er mit Ansdaner und Erfolg betrieb. Nachdom
er selbst alle Banpläne in den letzten Jahren durchgearbeitet, gelang es ihm
auch bd der Torgesetzten Behörde die Genehmigung zn erwurken, so daas
demnächst an die Ausführung des Baues wird geschritten werden können.
In den seiner Leitung unterstellten Instituten hat Gk>eppert zuerst eine
sorgfiUtige Etikettirung du rebgeführt, auf welclio et- mit Rcclit stets hohen Werth
legte* Nicht allein, dass Name und Autor, Familie und Heimat angoireben
waren, es mussten audi die V^erwendung in der Pharraacie oder Technik und
sonst ijrc wissenswortiic Notizen venucrkt wci*den. Da/u kam, dass kleinere
oder LTioHsere (Jrui>j)cn von Ptlaiizon oder Präparaten dinrli an^lTdirlichc Pruck-
|dacat{i erläutert wurden und da^s er durch Mittheilungcn in den Tageszeit uujrcn
und durch Fhighliitter in riclitij^er Weiso die allgemeine Aulmerksamkeit auf
den (iarten zu lenken wussle. Daher sali m;in auch täglich Hunderte und
Tauöcndo in tlemsclben Erholung und Beleliruiig .s( ho|iten, ja der Botanische
Garten war im besten Sinue des Wortes das populärste Institut in Breslau
geworden. Mit gerechtem Stolze durfte Goeppert daher in der letzten Auflage
seinem „Führers" es aussprechen, dass er die botanischen Gärten nach 400-jührigem
Bestehen ihrer rechten Bestimmung entgegengeföhrt habe.
Ein ausgezeichnetes oiganisatorisches Talent und eine gewinnende Liebens-
Würdigkeit im personlichen Verkehr mit Jedermann unterstfitzten wesentlich
seine Sammelthfttigkeit Jeder auffiUlige Fund aus dem weiten Gebiete der
schlesischeD Natur- und Landeskunde wanderte ohne Weiteres zum „alten
Goeppert" und er konnte es nicht hindern, da.ss oft aucli mineralogische und
zoologische, historische und arcliaeologische Gegenstände ihm zugeführt wuitlou.
Obwül die ihm vereln-ten Objecte nicht immer ein gleiches Interesse beanspruch-
ten, so versäumte er es nie, ohne Unterschied der l*erson, in vcrbiiullichor
Weise dafiu- zu danken und hatte nicht selten die Fi^iide späli-r auch inter-
essantere (Jegenstände von denselljen Gönnern zu euipiangen. Nie wies er ein
Geschenk zuriu k und inuuer war er bereit, eine Anregung oder l>elehrung daran
zu knüpfen. So kam es denn, dass ihm aus iler Provinz fast Alles zulloss,
was dort au botanischen und palaeontologischeu, zoologischen und prähistorischen
Merkwürdigkeiten gefunden wurde, und jenen Eigenschaften allein ver-
dankte er den gewaltigen Umfang und den hohen Werth seiner Sammlungen.
Am GrOsten war seine Sammlung fossiler Pflanzen, welche schon im Jahre 1868
die Zahl von 11000 gut ei'haltenen und wohl etikettirton Exemplaren fibor*
stieg, worunter g^n tausend Originale sidi beianden. Sie enthielt die ansehn-
lichsten Vegetabüien aus der Kohlenformation, z. B. SigUlari«! und Stigmarieu
von 5 — 6 m Linge, ferner gewaltige Lepidodendrcen , Calamitcn. Farne,
Arancariten und Piniten. Dazu kam noch eine beträchtliche Anzaid von Schliflbn,
von Zeichnungen und Abbildungen, sowie von Präparaten, welche der compara-
tiven Betrachtung geeigneter Repräsentanten der recenten Flora dienten.
Goeppd't M ar vuii dem Wuu»chc be»uelt, bei Lebzeiten dalur Soi-ge zu tragen,
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dass diese äusserst werthToIle Sammlung ungetheilt erhalten und der Wissen-
Schaft dauernd nutzbar gcmaclit werde. Schon musste man 1874 befurchten,
dass dieselbe jenseits des Atlantic wurde angekauft werden, als das KönigL
Preussiache Ministerium für die geistlichen etc. Angelegenheiten auf Antrag des
Oolioimcn Bergrath Professor Dr. Fcrd. Rocmer bereitwilligst die Mittel zur
A crlii^'un^ ptollto, nni sie dera N'atcriando und in Sonderheit der Universität
Breslau zu criialten. Sic ist seitdem im Mincralogisclieii Museum daselbst auf-
gestellt und gerei(;hi dcmselbon zu neuer Zierde. Aber auch später hat Goeppert
das Sammeln vornehmlich fossiler Bilanzen mit jugendlichem Eifer fortgesetzt
und hatte schliesslich eine ansehnliche Collection zusammengebracht, die nach
seinem Ableben gröstentheils wieder in den Besitz des Mineralogischen Museums
in Breslau übergegangen ist ffingegen wurde die Benstdn-Sammlung Ton dem
Wes^reussisohen Provlnzial-Mnseum und das Herbarium von dem Botanisohen
Garten zu Breslau angekauft. Es muss bedauert werden, dass seine sehr umüuig'
reiche und werthTolle Bibliothek, welche nahem 7000 botanischei palaeonto-
logische und xoologische Nummern enthielt, weder von der Universltit Breslau
noch übo^haupt yon einem wissenschaftlichmi Institut erworben worden ist
Die Bedeutung Goepperts ist durch die mit seinen amtlichen Stellungen
verbundene Thätigkeit keineswegs erschöpft. Durch innige Beziehungen zu den
verschiedensten Zweigen der reinen und angewandten Wissenschaft und des
practischen Lebens, bis in sein hohes Alter ausgestattet mit warmer Empfäng-
lichkeit für alle neuen Ideen, war er zum Mittelpunkt aller Bewegungen ge-
worden, welche das geistige Leben von Breslau und Schlesien während der letzten
Dccennien hervoigeiufeii hat. Wenn ein ^'erciu lür das Mugeum schlesischer
Alterthiiiiicr. ein zoologischer Garten, eine Ausstellung des Gartenbaus, der
Landwirtiiseliaft oder Industrie ins Leben gei'uf'eii werden sollte, so war dies
nur unter seinen Auspicien und unter seiner tiiatkrüftigen Mitwirkung möglich.
Ueberau tritt uns eine universelle Auffassung wissenschaftlicher Thätigkeit
und geistigen Genusses entgegen; gleichviel ob er im Gewerbe-Verein die
teohnischoL und industrieUen Interessen fi)rdert^ ob er prfthistorische BegrKbniss-
Stätten einer eingehenden Untersuchung untersieht» oder ob er an der Spitze
einw unmittdbar nach dem Feldsuge 1866 nach Berlin entsandten Deputation,
im Namen der patriotischen breslaner Bürgerschaft, Sr. Miyestät die Bitte aller*
unterthänigst ansdrfickt, den auf Errichtung eines Hnseums der bildenden Kfinsie
gerichteten Wünschen huldreiche Förderung zutheil werden zu lassen.
Wie Gooppcrt überhaupt stets bereit war seine KenntnisBe und Erfahrungen
in den Dienst der Ocffentlichkeit zu stellen, so wmidete er von jeher der
Anlage und Entwiekclung der Promenade von Breslau eine warme Theilnahme
zu. Um einen grosseren Kinfluss auf die Gestaltung derselben zu gewinnen, ver-
anlasste er srlion im Jahre 1840 das Abschliessen eines Vertrages zwischen der
Stadlischen \'erwaltung und der Schlesischen Gesellschaft, wonach der Präses
der letzteren, der Secretair der Gartenbau-Sectiou und ein von dieser zu wählendes
Mitglied als .-^Uindigc Mitglieder in die Städtische Promenaden-Deputation ein*
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traten. Diese Massrcgel bezeichnet eine Epoche in der Entwiokelung der herrlidieti
Anlagen Ton Breslan, denn seit jener Zeit bis an seinen Lebensabend vidniete
Goeppert denselben eine nneraiftdliche nnd erfolgreiche Thfttigkeit. Sie bieten
Jedexmaan eine QoeUe reichen Genusses nnd willkommener Belebrang, sie er-
ftllen den ScUesier mit gerechtem Stolz nnd rufen die Bewunderung eines jeden
Fremden hervor, der sie bedingungdos als die schönsten im nördlichen Deutsdi-
land anerkennt In aufrichtiger Würdigung seiner opferwilligen und crspriess-
lichen Förderung dor geistigen und materiellen TntercBsen der Stadt, liat dieselbe
ihm hei Gelegenheit seines 50-jährigen DoctorJubiUlums das Eiirenbürgcrrecht
verliehen, was von der gesammten Bevölkerung mit grosser Freude bcgrusst wurde.
Von dem Wunsche beseelt auch hol tiaclifoli^oiidf'n Generationen ein elirenvoiles
Andenken an ihn rege zu halten, hal)eu Magistrat \ind Stadtverordneten-Ver-
sammlung von Breslau in diesen Tagen den Bcschluss gefasst, die neuen An-
lagen in Scheitnig. zu deren Heranbildung die Summe von 24000 Mark be-
willigt worden ist, mit dem Namen „Goepport-Hain'' zu bezeichnen.
Vor Allem war ilim die Schlesischo Gesellschaft für vaterländische
Cultur ans Herz gewachsen, deren Mitglied er seit 1826 und deren Präses er seit
1846 ummterbrochen gewesen ist Bei Allem, was dieselbe geleistet, wirkte er stets
* anregend und T<»sorgend, helfend und sehaiinid. Br war bemüht einen weit über
Europa hinausreichenden literarischen SchrÜtenaustausch zuTermitteln und andere
seits auch die getheilte Arbeit der Sectionen auf den Terschiedenen, nicht nur
naturwissenschafUichen Gebieten durch allgemeine Versammlungen als gemein-
sames Band sn nmsdiliesBen. IKe Gesellschaft hat ihrer dankbaren Verehrung
dadurch Ausdruck verliehen, dass sie bei Gelegenheit des 25-jähngenPril8identen-
Jubüäums seine Marmorbüste in ihrem Sitzungs-Saale aufstellte.
Eäner so onoinenten literarischen Productivltät an bahnbrechenden Arbeiten
und einer so erfolgreichen Thätigkcit auf den verschiedensten Gebieten des
öffentlichen Lebens, wie sie in Heinr. Bob. Goeppert verkörpert gewesen sind,
wurden auch äussere Anerkennungen im reiclisten Masse zutheil. Er war
Ehren-, Correspondirendes oder Orden tliehed Mitglied von mehr als hundert
Academien uud gelehrten Corporationen aller Krdtheile. Die Ksl. lieoj)üldiniseh-
Carolini.sch Deutsche Academie der Naturlursclier hatte ihm 1881 die Cothenius-
Medaille und die H. Geological Society in London 1883 die Murchison-Medaille
verliehen, eine Auszeichnung, wdche bislang noch keinen Deutschen zntiieil
geworden war. In der betreffenden Verhandlung der Gesellschaft heisst es:
„Die grosse Zahl der Schriften, 245, welche unser Catalog unter Goepperts
Namen nachwast, besengt den Eifer und Erfolg, mit welchem er diesen Zweig
der Wissenschaft durch ein halbes Jahrhundert gefitrdert hat" Von Deco*
rationen beeass Goeppert den Kronenorden IL C9. m. d. St., den rothen
Adlerorden U. Gl. mit Eichenlaub, den russischen St. Annenorden IL OL, das
Ritterkreuz I. Cl. vom baierischen Orden des heil. Michael, den brasilianischen
Rosenorden und den schwedischen Nordstern, welcher auch Lmnü geziert
hat. Schon 1856 war er zum Geheimen Medicinalratb ernannt worden. Die
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OvationOD, welche dem Verewigten bei seinem 25-jahrigen Jubililam als thüsidcnt
der Schlesischen Gesellschaft, bei seinem oO-jäbrigen Doctor-Jubilium, an seinem
80. Gebortstkge nnd nach Ablauf seines 100. Docenten-Semosters entgegoi
gebradit wurden, zeugton von «lor innigsten und wärmsten Verehrung im Engem
untl Woltern. Diese fand am 'i'age seines goldenen Doctor-Jubiläums in zwei
Stiftungen den würdigsten Ausdruck, welche seinen Namen fiihren und das An-
denken an sein segcnsreiehes Wiiken für ewige Zeiten erlialten sollen. Die
/iiiscn der einen kommen alljährlich als eine oder mehrere Stipendien fTir
Studirende der Naturwissenschaften von hervorragender lielahigung und Wissen-
schaft] ieheni Streiken zur A'eiwendung und die Zinsen der andern l)ilden ein
Stijx'ndium fTir Pharniaeenteji an der Universität Breslau. An jenen Tagen zeigte
sich so recht die Popularität (joepperfs. denn sie wurden nicht blos zu Fest-
tagen für seine Freunde und äebiiler, sondern die ganze Stadt und Provinz
nahm hieran begeisterten Antheü.
Mit nnserer Naturforschenden Gesellschaft, mit Danxig mid der Protrini
war Gocppert durch vielfacbe Beziehungen eng verbunden. In dem ehemaligen
Director der Gesellschaft^ Berendt nnd in dem verewigten Secretair derselben
Monge, welchen beiden er zunächst durch seine literarische Thätigkeit näher
getreten war, schätzte er deren vortrefflicbe Eigenschaften als Menschen und
Gelehrte und unterhielt mit ihnen während eines jahrelangen Zusammenarbeitens
einen intimen ireundschaftlichen Verkehr. Derselbo erstreckte sich auch auf
den gegenwärtigen Director und auf seine anderen, meist in Lehrstellungen
befindlichen Schiller in West])reussen und in den Kachharprovinzen. Dazu kam.
dass er seit 1876 die erste und /.weite Assistentenstelle am Uotanisehen Garten
und Museum durch jünirere Natutliistoriker aus Danzig besetzt hatte und dass
er gelegentlich einer wissensehaUlichen Keise in s Samland auch unsere Stadt
aus eigener Anschauung kennen lernte. Alle diese Umstünde trugen dazu bei.
dass Goeppert bei seinem legen Geist stets eine wanne Theilnahme unseren
Angelegenheiten entgegen gebracht und durch werthvolle Schenkungen an litcra»
rischen und SammlungsgcgensUlnden wiederholt betiiätigt hat Er sprach be-
geistert von den Baudenkmälern Danzigs nnd war entzückt von unsow Um-
gegcnd, als deren Perle er Oliva mit seinem an herrlichen Conifo^n reichen
Königlichen Garten bezeichnete. Mit regem Interesse folgte er noch in den letzten
Jahren der raschen Entwickelung unserer jungen Provinz und nahm oft Gelten-
heit, der von der Westpreussiseben ProvinzialoVerwaltung in reichem Masse
gewährten Förderung aller Bestrebungen auf dem Gebiete der Kunst und Wissen-
srlinl t auch öffentlich voll und ganz Anerkennung zu zollen. Mit aufrichtiger Fronde
begi-üsste er die durch die Initiative der Provinzial •Vertretung ins liObea ge-
rufenen Weatpreussischen Pi ovinzial-Museen. deren Gründung er anderen Pro-
vinzen als nachahmcnsweilh vorhielt und welchen er eine thatkräftige Unter-
stützung noch bis in die letzte Zeit zuthiMl werden Hess. Seine Untersuchungen
des Beiiisteins führten ihn auch mit einigen anderen Mitgliedern unserer (Jc-
sellschal't zusamn»en, welche durch ihre eigenen Sammlungen und Arbeiten die
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sdnigen geibrderfc haben. Die Naturforscbende OesoUscbaft liat ibn und sich
selbst geehrt, als sie ihn 1836 in die Zahl ihrer Gorrespondirenden nnd bei
Gelegenheit seines goldenen Doctor-Jubilftums 1875 in die ihrer Ehrenmitglieder
anfiiahni. So betrauern wir in ihm einen Mann, der wie wenige Andere &st
ein halbes Jahrhundert hindurch uns und unserer ITeimat besonders nahe ge-
standen hat!
Die ungewölinliclt reiche IJcgahr.ng des (icislo.s tnul Herzen« stand in 8<^iiönstom
Einklänge mit einem glücklichen Familienleben. Kr hatte die älteste Tochter
seines vorehrten Universitätslehrers Römer uml, nai-li deren haldigeni llinsolieidon,
eine Schwester derscll)en als (Jattin heiniu« 'führt. I)ios(^ odlo Frau hat alle
Sorgen ilos Lohons von ihm goliaiuit und ihm dadurcli die -Moudiolikoit L'e-wahrt
jjeinor acadouiischen Thätiirkeit und seinen violseitigcn Arbeiten sich iranz zu
widmen. Mit Thoilnahnie nnd A'ei stiiiulniss war .sie selbst bomiiht diese zu fordern,
sei es durch Verfolg der einschlägigen Literatur oder durch ITerriclitung von
geeignetem Untcrsnchnngsmatcrial. in dankbarer Anerkennung dieser wohl-
thuendcn Beihilfe hat Goeppcrt seiner Gattin in der Wissenschaft ein bleibendes
Denkmal gcf;etzt, indem er ihr su Ehren einen Platanvt GuiUelmae benannte,
welchen ihr Scharfsinn in den Tbonablagerungen von Schosnits zuerst cndockt
hatte. Als später ein beiderseitiges Leiden den mundlichen Verkehr zwischen
den beiden Gatten erschwerte, da fibernahm die dem Vater geistig verwandte
einzige Tochter die Vermittelung und hat in selbstlose Aufopferung ibi'en
Eltern l»is zum letzten Athoiuzuge liebevoll zur Seite gestanden. Nur der
Lebensabend wurde ihm durch tiofi 1 i iuer getnlbt: sein einziger Sohn von
reicher Begabung und uncrniudlicher Arbeitskraft, schon in jungen Jahren zum
Ol (lontlii hon Professor in der .Juristen- Facultiit seiner A'aterstndt ernannt und
l»ald darauf als \'ortrai:en<h'r Rath und Decernent fi'ir die uroussischen Fiiiver-
sitälen in das .Ministei iiuu <h'i- geistlicdien, Unterrichts- uiul Medicinal-Anuelejion-
heitiMi nach Herbn berufen, starb vorzeitig an den Folgen eines ungliicklichen
Falles, welchen er auf einer Dienstreise in (JcHtingen erlitten. Als ein Jahr
späu i- auch die Gattin folgte, fluchtete man, das.s die.se schweren Schlage «len
Lebensmuth und die Lebenskraft des Greises brechen würden, jedoch entfaltete
er eine angestrengtere und rastlosere Arbeit als zuvor, welche ihn fiber die
schwere Zeit hinweghalf. Diese Fülle geistiger Kraft und Bethiltigang wissen-
schaftlichen Interesses bewahrte er sich bis znr letzten Stunde, als eine Herz-
lähmnng seiner Thatkraft plötzlich ein Ziel setzte. Am Montag, den 13. Mai er.
hatte er noch anscheinend gesund in einem pharmaceutischen Staats-Esamen, nnd
zwar in der letzten Schlnssprüfung des Semesters, den Vorsitz gefrdn-t. Tag»
darauf ^krankte er mit Fiebororscheinungen. welche sich während der Nacht
steit:erten und am Mittwoch Morgen emstliche Besorgniss erregten. Aber im
Laufe des Tages wurde das Fieber geringer und die Näclitc zu Freitag und
Sonnabend waren ruhig. Als es am Morgen des Irf/ieu 'l'afes fast gnuz ge-
wichen war, glaubte man dun Kranken ausser jeder (lofahr. indessen während
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des SonnabendB steigerten sich die anfangs nur unbedentenden katarrhaJiadieil
Eracheinangen und die Krftfte nahmen zosehends ab. Naehdem schon am Abend
die Besinnung geschwunden, entschlief der Verewigte sanft am Sonntagmorgen
in der siebenten Stunde des 18. Mai. —
Wenige Wochen später ist in Breslau ein Comitd zusammengetreten, welches
die Erri' litung eines Goe |)])ei t-Denkmals sich zur Au%abe gestellt hat. Die
unermcssliclie Zahl von Schülern, Freunden und Collegen sowie die stets be-
währte 0[>ferfreudigkeit der Schlesier h^'sten für die Verwirklichung und für
eine würdige Ausführung des Tlanes eine sichere Garantie, ^^o wird das Ptand-
Mld Goepperts inmitten der ProuKniadeu von Breslau erstehen und als Aus-
druck eines glücklichen, an wissenschaftlicher und gemeinnütziger Thatigkcit
und an grossartigcni Erfolgen reichen Lehens anregend und begeisternd auf die
gegeuwürtigen uud nachkommenden Geschlechter wirken!
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2td
Uebersicht der hauptsächlichsten Druckschriften Goeppert's.
A.
Allgemeine Naturwissenschailen.
Ueber die Eütwickehiiicrfperiotl«' dvr Knie vom liciititroti Stfiiulpunkte tler Natnrwissen-
8chalteii. 28. Jahresbericht der ächlesiächea (ieselUchaft v. J. 1850. I. Abth.
pag. 60—62.
üeber die natnrwissenschaftlichen Zustände zur Zeit der Stiftung der Schleaiachen
Gesellachaft für Tfttorlindische Kultur. Rede mr Feier des 50-jährigeD Bestelieiis
der Gesellscluift. 31. JahreBbericht t. J. 1853. pag. 19—24.
üeber die naturfiistorifichcu VorhältniHse Schlesiens. ESnTortng, gehalten iu (ieg:on-
wart Sr. Könipl. Hoheit des Kronprinzen von Prenssen den 8. Febr. 1857.
35. Jahresbericht der Sehlcsisclien (lesellscbaft v. J. 1857. pntr. 54 — 5G.
Heber Kodde's jüngst erschieueueu Bericht, über seine Reisen im Siiilcii von Ost-Sibirien.
41. Jahresliericht der Schlesischen Gesellschaft v. J. 1803. pag. 45.
üeber das 'Miliare Project, eine Aoadetnie der NatarwissenBchaften in Breslau sn bo-
grQnden. 53. Jahreeboicht der Schlesischen Gesellsdiaft t. J. 1875. pag. 75—80.
B.
Botanik.
I.
Physiologie, Biologie, Anatomie, Morphologie.
Xonnulla de plantnrmn niitritiiwt'. nisMiTtnfii) inotir/urdUs, f!erolini d. XI, Jan, 1825. Ä*.
De acidi hydrocyanici t i m plantas coiiiinenlatio. VratisUii-iac 1S'J7. 8^.
Ueber Eiuwirlcuug des Quecksilbers auf die Vegetation. R. Brandes Archiv des Noni-
dentiefaen Apotheker-Vereins XXV. Bd. pag. 22—28. 1828.
Ueber die Reizbarkeit der Stanbfllden der Berberi» vulgaris. Linnaea. Jnli 1828.
Udber die Einwirkuiig der Blausäure und des Kampbers auf die Pflanaen. Poggendorfb
Annalen der Physik und Chemie, XIV. Bd. (der ganzen Folge XO,) 1828. pag.
243—252.
Ueber die Einwirkung der sogenannteii narkotiKchen (iifte auf die IMlanzeu. Poggcndorffs
Annalen der Physik und Chemie. XIV. Bd. (der ganzen Folge XC. Bd.) 1H28
pag. S52— 259.
üebw Binwirkmig des Moschus anf die Vegetation. SSeitschrift fUr Physiologie von
TreTiianofl und Tiedemann 1829. 2. Heft. pag. 269—274.
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274
Beobttchtongm fiher die Blttthoeit der Gewisse fan Königl. Botauischen (hxUn. wa
BTCH]m, nebst einigen Roiträgen zur Ent\vickclung8g(>8cbicl)te der Pflanzen. N. Acta.
Aoadcinioo Caos.-LeopoldinaoXV. TM. 2. Abth. 4". 1829. pag. S85— 421. tab.IAXXl.
lieber den uuinittelbarcn l'eborgtiiig von dem thiorisclien Körper schudlicheu iSt<)ffeii
in die Organisation der Pflanzen, unbeschadet der Existenz derselben. Poggendorffs
Annalen XV. Bd. (der ginsen Folge XCL) 18S9. pag. 487—498.
Ueber die WXrme-Eiitwickeliii^ In den PfiMuen, deren QefHeren und die Sdintmittel
gegen da88ell)e. Bredan 1830. 8".
Ueber die Erhaltung der Vegetabilien im Winter unter Kinfluss niederer Temperalor.
A'erhandlungen des Berliiier Gartenbau -Vereins. TM 1. 1S31. H". pag. 175.
Ueber das Keimen der Pllunzt-n auf Quecksilber. \ orlmnilluiigen des Verein.s zur Be-
förderung de» Gartenbaues in den Königl. Preussiücheu Staaten, 15. Lief. 7. Bd.
3. Heft. Berlin 1831. pag. 204.
Ueber Winne-EntvidEdLmig in den lebenden PflaniMi. Ein Yottng, gebalten sn Wien
am 18. September 1882 in der Tersunmlnng denteeber Natorfoisdier and Aente.
Wien 1832. 8«.
Versuche über die fragliche lunwirkuiif; des Lichtes auf das Keimen und dasVerliält-
nis.s der Feuchtigkeit bei demselben. Sitzung der botanischen Section zu Wien
am 21. September 1832. Isis 1833. Heft 4 bis 6. pag. 405—408:
Verencbe fiber die Binwirknng des Oblw, Jod, Brom, der SXaren ond Alkalien Ar dai
Kdmen der Samen. Froriepa Notisen ans dem Oebiele der Nntmv and Hellknnde.
Nr. 8G1. Mä« 1834. 40. Bd. Nr. 3.
Ueber das Vorkommen von Wachn in den Vegetabilien. Uebersicht der Arlieiten der
Schlesischen Gesellschaft i. J. 1840. pag. 105-^108.
Bemerkungen über den anatomischen Bau der Casuariueen. Linuaea 1841, uiit 1 Tafel.
Ueber den Bau der Balanophoreen, sowie Aber das Voricommen von Wachs in ihnen
nnd in anderen Fflanaen. Nova Acta. Vol. XVIIL sappl. I. pag. 229—272.
e. 3 tab. Vratlslaviae 1841.
De Con{feranm structura anatomiea. VnUUlatUu i84i. cum 2 tabb. den.
Ucl)f'r die nnat<)niische Structur einiger Magnoliaceen. liinnaea 1H42
Zur Kcnutniss der Balanophorcn, insl)esotidere der Uattun^r Ikhopalonifiuis .lunghuhn.
Nova Acta. Vol. XXII. p. L, p. 117 — 158. tab. XI.— XV. Vratislaviae 1»47.
Nebet hoUlDdlaeher Uebenetsang von Ondemanns.
Ooeppert nnd Cohn, Ueber die Rotation des Zelleninhatts in der KUOIa ßexOU.
Botanische Zeitang 1849, pag. 666—673, 681—691, 697—701, 713—719; mit
einer TafeL
Beobachtungen Ober das Verhalten der Pflanzenwelt während der Sonnenflnstemiss am
28. Juli 1851. 29. Jahresbericht der Schlesischen (lesellschaft v. J. 1851, pag. 50—53.
Ueber die Existenz eines absteigenden Safte» iu uusereu einheimischen Baumen. Ver-
handlungen des Schlesieehen Forstvereins vom Jahre 1852. Hit einer TalU.
Wachsen Rosen auf Eichenf 31. Jahresberieht der ScUesischea Gesellschaft J. 1853»
pag. 277-279.
Ueber die Dichotomie der Famstftmme. 36. Jahresbericht der Schlesischen Qeedlsehaft,
1858, pap. 58.
Uel>er die Einwirkung der Pflanzen auf felsige Grundlage. 37 Jahresbericht der
Schlesischen Gesellschaft t. J. 1859, pag. .36—37.
it
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Vfbvt dM TeriiaHeD einw ißmcua pudica wKhfend dee Falmiu. 89. Jaliresbericht der
8ehl«8iaclien OeMlhehaft 1881, paf. 67^.
Die morphologisch-phvsiolopische Partie des hiesigen botanischen Gartens. 49. Jahres-
Itericht der Schlesischen Gesellschaft v. J. 1871, pa^^. i;W — 143.
lieber die Kält^'grade, welche die A'egctation Überhaupt ertrügt. Botaniiiche Zeitaugi
29. Jahrgang, No. 4 und 5, 1871.
Wann stirbt die durch Fi-ost getödtet« Pflanze, zur Zeit des Gefirierens oder im Momeut
dM AofthAomiBr Botenisehe Zeitnug, 29. Jahigug, No. 84, 1871.
IT^iw das Yerhiltnisa der Pflanzenwelt zur gegenwlrtigen Wltterang. 50. Jahres-
horicht der Schlesischeo Gesellschaft 1872, pag. 144 — 148.
Der December 1875 und die Vegetation des Üotauiächen Gartens. 54. Jahresbericht
der Schlesischen Gesellschaft v. J. 187r., pap. H'i -H-2.
Ueber das Gefrieren, Erfrieren der Pflanze und ^Schutzmittel dagegen. 8'\ Stuttgart,
IL
Descriptive nnd systematische Eotanik, Pflanzen-Qoogr&phie.
Ueber das \'ateilaiui des Kalmu.s. Flora l)s:*.o, patr. 17:?.
Ueber die Zahl der Bliithentheile bei ( firi/mnj)letiium ahernt/uUum. Flora 1831.
BeneikiiBgtn Uber daaYorkommen von Pflansen in heissen Quellen nnd in ungewöhnlich
wannem Boden. Wiegmaan's ZeitBchrift IBr Zoologie. Berlin 1837.
üeber die sogonannte Oderhanl Uebeisidit der Arbeiten der Schlesisohen Gesenschaft
i. J. 1840, pag. lOe— 109.
Goeppert nnd Cohn, Ueber die Odcrliaut. Uebersicht der Arbeiten der Sclüesiachen
Gesellschaft i. J. 1849. I. Abth., pag. .50—53.
Goeppert und Cohn, Ueber die Algen Schlesiens. Uebersicht der Arbeiten der
Schlesisehen GeseUschaft L J. 1849. L Abth., pag. 93—95.
Allgemeine ITebenieht der in DentsdUands Gärten im Freien ansdanemden Bimne
nnd Str&ncher. 38. Jahresbericht der Schlesisehen Gesellschaft t. J. 1850. L Abth^
pag. 92—93.
Ueber eine krvptDirtimisclie i'Hnnze in der Weistritz Ix i Sch\vei<liiitz und über die Ver-
breitung der Kryptogainen überhaupt. 30. Jahresbericht der Schlesisehen Gesell-
schaft V. J. 1852, pag. 54—62.
Ueber ^ in nnaaren Girken cnltlvirten iZw-Arten. Regel's Zeitschrift für Girtnerei 1854.
Ifit dner TifU.
Beiträge zur Kenntniss der Dracaenon. Nova Acta. Vol. XXV., pars 1., p. 41 — tiO.
tab. 1.— III. Vratislaviae 1855. Vergl. auch 31. Jahresbericht der Schlesisehen
Gesellschaft v. J. 1853, pag. 154— 15H.
Ueber die Agate americana. 33. Jahresbericht der Schlesisehen Gesellschaft 1865,
pag. 30—31.
Bemerkungen Aber die Y^ietatloiis-yerhlUtnisBe Norw4^;ens. 38. Jahresbericht der
Sehlesischen GeeeUachaft t. J. 1860, pag. 86—50.
Uebersicht einer Beschreibung der Bmlen- tind Höhen- Verhältnisse Schlesiens mit Rück-
sicht auf Pflanzen - Geographie. 39. Jahresbericht der Schleuschen Gesellschaft
V. J. IHGl, ])ag. 78—79.
Ueber Verbreitung der Coniferen in der Schweiz, mit besonderer Berücksichtigung
des Riesengebirges. 41. Jahresbericht der SddeaiBehen Gesellschaft t. J. 1863,
pag. 86—90. » 18*
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_ 276 _
Eine iMtanbehe Exeimrfoii Im BIeBeiigebii|;e hn Joni 186S. 42. JdmBbericht der
Schlesischen Oesellschaft t. J. 1864, pag. 126—140.
ITebor die Urwälder Dentechlands, insbtsondm des BöhmerwaldM. 4A. Jalimberieht
der Schlesischon Gesellselmft v. .T. iJ^fiS, pap 47—51.
iSkiz/cn zur KcnutiiisB der Umälder Schlesiens und BöhmcuR. Mit 9 TAfelo. Novi
Acta IbüÖ.
, lieber Eitinäjfgaut gfobmttu, 65. Jabiesbertdit der Sdileailcben GeedlMlMift r. J. 1877,
paff 249.
m.
TmMIffgif mi Patbelogi«i
Uefoer eine seltene MetAmorphose der Bltlte Ton Dragopogon ortentaie, Febersiebt der
Arbeiten der Sebleeieehen OeeellBehnft v. J. 1840, pog. 108.
BeobochtungtMi Aber das sogenannte Ucber^-nUcn <1(>r TtttnenstSdce, für Botaniker
und Forstmänner. Bonn 1842. 4° mit 3 Tafeln.
IJcher die F<'])erwallung <1(m- Tfinnenstücke, Botankehe Zeituiip 1840.
Ueber eine uugewöhnliclie Wurzel -Entwicivelnng des Kaps. 31. Jabreiibericbt der
SuhleKischen UescUseliaft v. J. 1853, pag. 107 — 106.
BiHq>ieI einer merkwürdigen V'eibXndemng. Yerhandlnngen des Schletlsehen Fontt-
vereins 1854. 1 Tafel,
üebw Inschriften in lebenden Bäumm. 42. Jahresberiebt der Sebleeieehen Geeeliediaft
V. .1. IHCl. pair. 42—43.
ProIitif'atii)ticit bt-i lifHis iin-etniis nnd einer Rose iiiul uierkwünlipes Waelisthuni einer
Kortoflel. 47. Jahresbericht der 8chlesi(*«then (iesellschaft v. J. 1809, pag. 75 — 76.
Ueber InBchrifken und Zeichen in lebenden Bäumen. 8* Breslau 1869. Ißt Tafebi.
Ueber Maserbildnng und Nachtrige zu der rorigen Schrift. 8*. Breelan 1871. Mit
drei Tafeln.
Ueber die l»islior imbokatinfcii ^'orgänpe bei dem Veredeln der Bäume. SO, Jnhres-
berii-ht der 8<-lilesisch('ii (Jcscllschaft v. .1. ISTi', ]»a,L' 2tIH— 272.
Kiuige iiiteressanti- uiuiiströse (Jebildo an Nadelliölzfrii, sogenannte llexeubesen.
61. Jahresberiebt der Schlesischen Gesellschaft v. J. 1873, pag. 75 — 70.
üeber die Folgen Xnaserer Yerietzungen der Bftnm^ insbeeondere der Biehen and
Obetbinme. Ebi Beitrair zur Morphologie der Gewicfase. 8**. Mit 66 Holsschnittea
und einem Atlas von 10 Ütbographirten Tafeln in Folio. Bi-eslau 1873.
üeber die inneren VorgXi^ beim Yeredehi der Obstfiänme. Kassel gr. 4*^ 1874.
Mit arlit Tafeln.
PÖan/i nnx nniiorpliosen. 54. Jahresbericht der Schlesischen (jSesellschaft v. J. 1876,
pag. 121—127.
Der Hänsersehwamm und dessen BekXmpftrag. 54. Jahresberieht der Sehlesjadien
GeseUeehaft v. J. 1876, pag. 279—284. Femer als Vortrag in der SÜmng der
hygienischen Section am 24. Januar 1884.
IT.
Medicinisch-pharmaceutische und technische Botanik.
rcbcr die schlesischen olücinellen (icwiichse. 1H35.
liraunkohic zu Fonrnirea verwendet. Ueliereicht d:'r Arbeiten der Siddesis^chen Gesell-
»iehaft T. J. 1849. L Abth., pag. 180.
u
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271 _
Die offleinelloi and teehniich wiebt^j^ PflameB miBaer Oirten, insbesondere des
Botanischen Gartens zn Breslan- Görlitz 1857.
Ueber die Droprtion-Anfstollung im botaniHchen Garten der Universität Breslau. Areliiv
für Phfirinacip, Hnnd 148. Hannover 1857.
Ueber technigch wichtige Farliestoffe der Flechten. 36. Jahresbericht der iSchlesiscben
GeeeilBcbAft J. 1858, pag. 59.
Ueber essbere nad giftige Pflae. Mittiidfaiiigen des Inndwirdisobftftlidien OeutmlTereins
»r Sehleiieii. Heft XIL 1861.
U^MT die ansländischen Hölzer des deutschen Handel« Bonplandia von Seemann X,
pag. I»j3. Dsgl. 40. Jahre.shfricht der Schlcsisrhon Gesellschaft \><i\'2, png. 5(5 —
Ueber die officinellen (»ewachsc europäischer Ixjtaiiischer Gärten, insbesondere des
botanischen Gartens in Breslau. Hannover 18G3.
Ueber Pilansstelhug im Hnsenm des botamschen Gartens. fiO. /ahrssberieht der
SeUesiselien Oesellseiinft t. J. 1879, iMg. 111—117.
Unsere officinellen Oewitebse. Ottriite 1883.
V.
Fontbotanik.
Chronik der alten Baume Sclilesiens. Verhandlungen Sdilcsi'-clicii FiM>tveroiiis.
1846. Mit zwei Tafeln in Folio. (Abbildongeu der Pleischwitzcr Eiche und der
Breslauer Pappel.)
Beohtehtwngen über die WacbsthomsTerhiÜtnisse der Abietineen. Flom 1847, pag.
313—817. Mit einer IMbl.
Ueber die WaehsftbnmsTerbliltnisse der Conübren in iMsonderer Besiehnng snr Girtnerei.
Verhandlungen des Gartenbau^Yereins in den Ktfnig^ieh Prenssiseben Staaten.
lHn4. Mit zwei Tafeln.
Ueber die grosse Eiche zu Pleisohwitz. 35. Jahresbericht ücr ^k'hlcbil^chen Gescllschalt
V. J. 1857, pag. 47.
Ueber den botniiisebeii Garten der Unlversitiit Breslan in forstbotanischer Hinsiebt.
Jabrbneb des Sehlesischen Foistversins 1859.
Ueber den Parle von Mnskan. Verhandlungen der Sehlesischen GeseUsobcfll. v. J.
1869, pag. 92—96.
Ueber die Biesen des Pflanzenreiches. Sammlung geraeinverständlieher Vorträgei heraos-
gegehen von Virchow und UoltzeudorflF. Helt (18. Berlin istl'.). 8".
Ueber Holzverwüstuug unserer Tage und deren Folge. 58. Jahresbericht der Sehle-
sischen Gesellschaft t. J. 1880, pag. 155.
Ueber EfaUllbmng nordamerikanischer Hofa^wSdue in Deutschland. Jahrbuch des
Sehlesischen Forstvereins 1881.
VI.
Botanische (Hrton, Ifiuoeii und Sammlungen. Präparationsmethoden p. p.
Beschreibung des botanischen Gartens der Königl. Universität Breslau. Breslau 1H:W). 8".
Goeppert nnd Gebauer. Ueber die Fiximug mikroskopischer Lichtbilder durch
Hydrooxygeugas'Mikroekop. Flora 1840.
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Uebcrsicht der botanischen, insbesondere der Flechtcnsammlungen des Major v. Flotow
Uebersicht dfr Arl»oiten der Schlcsischcu (lesellschaft v. J. 1847. pag. 148—155.
Uebcr i'inige Hiltsniittcl des botnniselicii Unterrichts. Flora 1847.
Uel>er ein ueaes Vertahrcn, PSauzeu oder deren Theile aui'zubewahreu. Flora 1849.
pag. 514—517,
üeber Entstehung, Betrieb nnd Fortentwickelung der la Alt^ltow bei Potsdem be-
logenen Eitaigl. LasdeBbanmaebnle. 31. Jnlireeberlolii der BcUesiMlien Genell-
schaft V. J. 1853. pag. 270—277.
lieber botauisclie Museen, ins)>esondere über da« an dorUniTeiaitttt Breslau. 6<^litBl866.
Ueber den Naturselhstdnick. Flora 1857. Nr. 17.
Der l)otanis( li(' (Birten der UniTersität Breslau. Breslau 1857. Mit Lithogn^ihim
und eioeiQ Flau.
üeber die botnnisdion Gürtm in Wflrnbnig, ChristiiiiiAi sowie Aber die Befonnen inoi
hiesigen botaoisdien Gsrtoi. 97. Jabresbnieht d«r Behlesisehett Oeaeltoehnft ▼.
J. 1859. pag. 68—72.
Ueber die Anordnnng der Alpenpflanzen im botanischen Qartran Breslm. Flois 1860.
po^r. 560-568.
Ueber den botanischen Garten von Kew bei London. 40. Jahresbericht der ächlesischen
Gesellschaft v. J. 1862. pag. 91—94,
Bericht über den gegenwärtigen Zostand des botanischen Gartens in Breslau (April
1868). 45. Jahresbericht der Sdilesisehen Gesellschaft t. J. 1867. pag. 82—99.
üel>er tediniscibe Museen, insbesondere Aber das Kensington-Mnseum. 8^ Breslau 1869.
Führer durch den König], bntaniscben Garten der UniTersität Breslau. 8. und 4. Ans»
jrabe. Breslau 1874. Mit einem Plaue.
Der Könicrl. botanische Garten der Umrersität Breslau. 9. vermehite Ausgabe.
Görlitz 1883.
Cutalog der botanischen Museen der Uuifersität Breslau. Nebst einer Xylographie.
GfirlltB 1884.
vn.
Blatorltoh» Betaidk.
Ueber die beiden schlesischen Botaniker Israel und Georg AutouA'olkmaun. 2. Bulletin
der natnrwissMischaftliclien Section. 1827. pag. 11/12.
Ueber mtere sehlesisdie Pflansenknnde als Beitrag snr sehlesisdien Knltuigeschidite.
Schlesische Provinzialblätter 1832, September nnd October.
Leben und Wirken des Grafen v. Matuschka. Schlesische Provinsialblitter 1832, Min.
Ein Xachtrair hierzu im Aprilheft IH'lt.
Ueber die Ucstrebuupren der Schlesicr, die Flom der Vorwelt zu ci laiiteni. i^chlesiscbe
Provinzialblütter 18H4. August uud iSe]>teuiber. Dsgl. Karsten uud v. Dechen,
ArchiT, 8. Bd., 1. Heft.
Zusanunenstellung der im Besitase der GescUschafts-Bibliothek befindlichen Mannscriptt
über die sdilesische Flora. 42. Jahresbericht der Schlesischen Geselladiaft t.
1864. pag. 111—116.
Die Geschieht^' des Gartenbaues in Schlesien. Ebd. pajr. 176 — 185.
Zur Geschichte der l'hanuacie. Archiv für Phanuacie. IX. Bd. 1. Ueft lti78.
SS
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ym.
Varia.
Ueber die sogeaannteu Getreide- und Schwefelrt^u. Schlesische Provinzialblatter 1831.
Januar and Februar. (Abermals abgedniekt in der Flora nnd in Poggendorft
ÄwuSm, 21. Bd. 1831. pag. 550.)
Ueber Beaitmug der bereÜB in FtolniaB begrifibnm Kwtolfoln. YerfaMdlnngen der
SddesiBehen OeeeDeolMfl ? . J. 1845. Bfedm 1846. i»ag. 128.
C.
Paläontologie.
L
Allgemeines.
Uebersicht der bis jetzt bekannten fossilen Pflanzen. Germars iiaudbuch der Mine»
nlogie 1887.
üebenidit der Ibeeflen Flor» SehleeienB. Wmnan Flora von Schieden, n. TheO.
Breebn 1844» 8*.
Ueber den gegenwärtigen Zustand der Eenntnias fosdler Pflanzen. Bronn und Leonbardts
Neues Jcnimal 1845, pag. 405 — 418.
Die Gattungen der fossileii Pflanzen, verglichen mit denen der Jetzlwelt (deutüclier
und französischer Text), 1. und 2. liieferuug Houu 1H41, 3. und 4. Lieferung
Bonn 1842, 5. und 6. Lieferung Bonn 1846. Mit 60 Taieln.
Index pelneontologieas oder Uebeieieht der bie jetit bekonnten fonUen Oignnliiiieii,
unter liltwirining der Herren Prof. H. R. Ck>q»p«rt nnd Hermann t. Meyer, be-
arbeitet Ton Dr. H. G. Bronn. Stuttgart 1848/49.
üeber die gegenwärtigen Verhältnisse der Paläontologie in Schlesien, sowie über
fosHile Cyendeen. Jubiläums -Denkschrift der Schleeischen Gesellschaft 1853. Mit
vier Talein, pag. 251 — 265.
Ueber die Darwinsche Trau8mutatiouälehre mit Beziehung auf die fossilen riiauzeii.
Leonhardt nnd Oleimti, Neoee Jahrbuch Ar Ifineralogie 1865, pag. 296. — Ebenso -
42. Jahresbericht der Sehleslsehen OeseUsehalt v. J. 1864, pag. 89—42.
Oberschlesiene Zukunft hinsichtlich der Steinkohlen-FormalioB. 44. Jahresboricht der
Schleeischen GeseUschaft t. J. 1866, pag. 52—56.
n.
lioiiqgraphiMa m PAiuanordmiaen «nd PflaaseoozganaD.
Die fossilen Fambinter. Not» Acta. Vol. XVU. c. 44 tabb. VratislnTiae 1836.
Ueber die Stmctnr der fossOen BUSHmt, munenttlch dar ventMnerten. Uebersicht der
Arbeiten der Schlesischen Gesellschaft v. J. 1837, ])ag. 67.
Ueber cb'e fossilen Cycadeen überhaupt, mit Rücksicht auf die in Schlesien vorkommen-
den Arten, ücbersieht der Arbeiten der iSchlesischett Gesellschaft t. J. 1843,
pag. 114—144. Mit zwei Tafeln.
ST
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280
Mouogiaphie der fossilen Conifereii. Eine mit iler goldenen Medaille und einer Prämie
geklönte Preisschrift), gr. 4^ Leyden 185<). Mit 60 Tafeln.
Uebcr das Vorkommen versteinerter Hölzer in Schlesien. 37. Jahnsbeiiaiit derSdüe-
Bisefaen GeeellBchalt v. J. 1869, pag. 21—23.
Ueber die Tttsteinten Hölzer Sacbsetu. 40. Jahreebericht der ScUeeiachen GesellidiAft
V. J. 1862, pag. 3:5— 3G.
Beitrage znr Kenntiiiss der fossilen ('vcadeeii, ihr A'orkoinmen in der 'lVrtiar]>eriode.
TiConhardt nnd (JIcinitz, Neues Journal 18G6, pa^'. l'2'J — i:$o. Mit einer Tafel.
Kovisiün meiner i\j*beiten über die Stäujnie der fossilen Coniferen, insbesondere der
Arancariten, und über die Desceudeoz- Lehre. Botanisches Centralblatt. Bd. V/VL
Kassel 1881.
Beiträge znr Pathologie n. Morphologie fossiler Stimme. PalaeontograpluGa aavuL Bd.
HI. Lieferung. Kassel 1H81. Mit 5 Abbildttogen.
Goeppert und Stenzel. Die MeduUim-ae, eine neue Grnpj)e der fossilea Cycmdeen.
Palaeontographica. XXVHL i3d XU. Lieierung. Kassel 1881.
HL
Archäisehe Fonnationsgrappe.
Ueber eine zellenartige Bildung in einem Diamant. Poggeudorff's Auualeu. XCII. Bd.
1854, pag. Gi>3. Mit eiuer Tafel.
Ueber Binsehlüsse im Diamant. Eine im Jahre 1863 von der HolltadteekeB GenU-
sehaft da Wissenschaiten sn Haarlem mit dem doppelten Preise gekrönte Schrift.
Haarlem IStVl. Quarte. Mit sieben ffuhigen Tafeln.
Ueber einige jüngst beobachtete algenartige Einschlüsse nnrl Dendrit^'ii in Dinmantea.
45. Jahresbericht der Scblesischen Gesellschaft t. J. Ibti7| pag. 39—41.
IV.
Paläozoische Fonnationsgrappe.
Beitrag- 7.\\y Flora des Uel)ergangsgel)irges (Üljer-Devonisch). No?a Acta. Vol. XIX ,
pars. II., pag. :i7I) - :182, t«b. LXVIII. Vratisl. 1841.
Ueber die tos^iile Flora der Grauwacke oder des Uebergaugsgebirges, besundera iu
Sohlesien. Bronn nnd Leonhardf s Nraee Jahiimch 1847, pag. 676—687. Deegl.
audi in der Zeltsebrift der dentsehen geologischen Gesellschaft, HL Bd. 1861,
pag. 185.
Fossile Flora des Uebergaugsgebirges. Ifova Acta. Vol. XXIT., soppl. c 44 tsh.
Vratislavinc Mit 4-4 Tafeln.
Ueber die angel)li<ti in den soirenaniiten Uel»ergangs- oder («rauwaeken- Gebirgen
Schlesiens vorhandenen Kohlenlager. Jahresbericht des SSchlesischcu Vereins iür
Berg- and HBttonwesen 1859, pag. 186—189.
Ueber die fossile Flora der silnrisdien, devonischen nnd unteren kohlen-Formation.
Nova Acta. Jena 1860. Mt 12 oolorirten Tafeln.
Uoeppert nnd Beinert, Ueber Verbreitunir fossiler (iewäehse iu der Steinkoblen-
iurmation. Karsten und v. Dcehen's Archiv Mit 1 Taffl-
Ueber <lie Stigmaria ßcoide^. Karsten uud v. Dechens Archiv, Bd. 184C»,
pag. 175—182.
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281
DMCription des rrf/rtaiix /osfileü renieiHi» por Hr. d$ TMdckotdtrf m SitMt (AUoi),
Paris me. jyo 4,.^^ XI plaurhf><.
Ueber &tru('turvorhältTiis8(> der Kohleulager ttberhftupt. Verhaudlnogeu der Schlesischen
GeBellschaft vom Jahre IS46.
Ueber die Yeraehiedenheit der Kohlenltger Ober- und Nied«ndile8ieti8. IJeberucht der
Aibeitin der Sehleaisclien Geeelbehaft J. 1846, p. 58—56.
Abheadliiiig» eiageatudt als Antwort «nf die VwuSngp:
„Mao suche dnrch firenaur ünterenchong darziithini, ob die Steinkohleolager
,^11B Pflanzen ciitf<tnii(h'n sind, welohe an diu Sti llen, wo jene pefniid»'n werden,
„wuchsen, oder ob diese I'flnnzen au anderen Orten lebten und nwh den Stellen,
„wo sich die Kohlenlager betiuden, hingeführt wurden T' Eine mit dem doppelten
Fnise gekrönte Sdiifft. HMriem 1848. Mit S8 TiifelB.
Bericht Aber eine 1846 in den preufsiiehen Rlieinlanden nnd einem Theile'Wes^balens
nntemommene Reise zum Zwet^ke der Erforschnng der foRsilen Flom jener
(iegenden. Karsten und v. Dechen'» Archiv. XXIU. Hd., 1. Heft 1840.
JBeubachtnnpen der in der alteren Kohlenformation zuweilen in AOfrechter Stellang
vorkommenden Stämme. Kijendaselbst IHIO. Mit 1 Tafel.
Goeppert und lieiucrt, üeber die lieseliaflenhtit und Verluiltni.^.'ve der foeiiilcn Flora
in dra TerMshiedeoen SieiidBoUen-Abliigerongen eines nnd desselben Rertors. Eine
preiigekrönte Sehrift. Lejden 1860. IT. Ifit 5 Tbfeln.
Bericht über eine 1850 in dem wcstphälischen Hanptbergwerke^District nntemommene
Reise zur Erforschnng der dortigen Steinkolden-Flnra. Verhandhingen des natnr^
forschenden Vereins der Kheinlande. Jid. XI. Nene Folge.
Ueber die Verwandtwehaft der Flora der Steinkoldenfonnation Europas mit lier von
Nordamerika. 28. Jahret^bericht der Schle». UcKellsehaft v. J. 18o<). I. Abth., pag. 63.
Vd»er die Sligmaria ßeoideit Brongn. Zeitschrift der deutschen geologisdien Qesell-
sdMft 1851. Mit 3 Tkfehi.
üeber ein im Bre.^laner botani.-i(*hen (f arten zur Erläuterung der Steinkohlen-Flom ei^
rielitetes Profil. Bre>lau 1H,^i(j. Mit einer Abbildung,
lieber das \'erh;iltnis8 der Uo^rhead -Parrot-Canneleoal zur Steinkohle. Breslau 1H.")7.
Ueber die Steinkohle von Maiowka. Matliematiheh -physikalische Klasse der Königlich
BayeriKchen Academie vom 9. September 18ril.
Nencre Untmnehnng über die Stigmaria ßeoidi». Zeitsdirift der dentschen geologischen
Geaellschaft 1863.
Ueber das Vorkoninu n vrai eeht<?n Monoootyledonen in der Kohlenperiode. 41. Jahres-
bericht der Sehlesischeii (lesellHchaft v. .1. IH»;:?, pag. 84 — Xh.
Ueber Structurverhältnisse der Steinkohle, erläutert durch der rariner An.sstellnn^'
ttbergebene I'hotographien und Exemplare. Breslau lb()7. Mit 29 Photographien
in Qu. und Fol.
Ueber die sogenannten Frankenberger, Ilinenauer and Mannsfelder Kom&hrcn, sowie
über die Flora des Kuplerschiefergebirges oder der permisehen Formation ülierhaupt.
32. Jahresbericht der Sehlesiselien (M-sellschaft v. J. 1854, pag. 36—38. Eben-
daKclbst 1H5H, jmg. ."»0- 41 und iHt.'J, |.;iu'. :t7-- :iK.
Ueber den versteinten Wald von Kadowenz bei Ader^bach in Böhmen und über den
Vereteinemugsprozese ttberlianpt. Jahibnch der K. K. geologit>chen Refobsanstalt.
8. Jahigang: Wien 1857.
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282
Oeber die versteinten Wälder im nördlicheu Böhmen und in Schlesien. 36. Jahres
bericht der Schlesipchen (leBellschaft v. J. 1H5H, pag. 41—49. Mit 3 Tafeln 4°.
Ueber die Stellung der Gattung Nöggerathia. 41. Jahresbericht der ächlesischen Gesell-
sehaft V. J. 1863, pag. 46.
Die foflsUe Phm der penniieheii Formation. 4«. KmmI 1864—66. Mit 64 TeMii.
IMe foBrilen Ooniferen der peUSonniehen Formatioii, insbeBondeie die jUraeariteii. MH
Tielen snmeut colorirUn Tafeln. Nach dem Tode des Verfaeien bemaengebeo
mlb Untentiitniig der Kgl. FreoasiBeheii Aeademie der WiBsenaelitften.
V.
Mesozoische Formationsgnippe.
Zur Flora des Muschelkalkes. Ueberaidit der Arbeiten der Selüeeiwheii GeeeUichaft
V. J. 1845. pag. 145.
Ueber die fossile Flora der mittleren Juraschichten (jieizi Keuper) in ObertchlcKien.
Uebei-äicht der Arbeiten der Öchlesischeu Gesellschaft v. J. 1845. pag. 139—149.
Ifit 2 Tafeln.
Ueber das Vorkommen von Lia^pflanzcn im Kaukasus und der BlboniB-Kefefee. Ver*
handlungen der KaiserL Bosnsehea Aeadenue ?offl 11./23. Januar 1861.
Ueber die fossile Flora der Quadersandsteiuformatiou iu Schlesien, ^'ova Acta. Vol
XIX. pan U. pag. 97—134. tab. XLTI— LIIL Yiatislavlae 1841.
Znr Flora des QnadexBandetdue in Schlesien. Nova Aeta. Vol. XIX. pars n. pag.
353—365. ea. 4 tab. Viatislame 1847.
Veber das Vorkommen von Baumfamen in der fossilen Flora, insbesondere in derXreide-
formation. Leonbardt und Geinits» Neoee Jahrbach für Mineralogie. 1865. pag.
395—400.
Ueber die fossile Kreidetlom und ihre Lieitpäauzen. Zeitschrift der deutscheu geolo>
gischen Gesellschaft. Berlin 1866.
VL
gftaoloifiBhft Itenaiioiuigrapp«.
Teuatm «eoIori^oniHS, eine nene Art fossilen Hobes. Kanten und Ton Deehens ArehiT.
XV. Bd. pag. 727, tab. 17. 1889.
Ueber die ueulichst im Basalttuff des hohen Seelbachkopfes bei Siegen entdecktee
bituminösen inid versteinten Hölzer, sowie über die der Brannkohlenfonuation
übcrhau])t. Karsten und v. Bechens Archiv. XIV. Bd. pag. 184—197. 1810.
Mit 1 Tafel.
Ueber ein in Volhynien gefundenes Tcvstdntes Holl. Ermens Zeitschrift 1841.
Ueber daeVoricommen von FichtenpoUra im fossiloi Zustande. Brtmn nnd Leonhardts
Nenes Jahibnch. 1841.
Foesile Pflanzenreste des Eisensandes von Aachen. No?a Aeta. VoL XIX. pan 0. pag.
135—160. tab. \A\. Vmtislaviae 1H42.
Ueber die Bninnkohlenlager hei Grünhor<r. üebersicht der Arbeiten der Sehlesischen
Gesellschaft v. J. 1843. pag. 112 — 114; bei Laasan (Saarau), ebendaselbst 1844.
pag. 224—227; bei Ilenuci-adori", ebend. 1857. pag. 24.
so
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283
U«lMr die fosaile Flor» dw Gypiformalion zn Dinehel in QhBwwhlerien. Not» Aete.
VoL XIX. pars 2. pag. 367—378. tab. LXVI. LXVn. Vratislaviae 1842.
üeber vegetaljili^che Reste im 8a1zBtocke vonWielifiska. Verbradlangen der fidÜMiselMii
Gesellschaft v. .1. 1847. pag. 73.
Beiträge zur Flora der lirauukohlenformatiou. BotaniBche Zeitung li*4a.
Ueber fossile PflAuen im Sohwenpath aus der Tertiärformation des Hardt um Kreuznach.
BrooB Bud LeoBhudto Neues Jftlirbiieli. 1848. pag. 34—39.
üeber foaia« Httlier, geMumeH von Ifiddendoiff im Tbymiirlaiide Sifairieiu. 1848.
Mit 4 Tafeln.
Ueber einen kolossalen Stamm von 36 Fuss Umfang: iti der sohlesiflcheil finonkolileil-
fonuation. Botanische Zeitung. 1849. pag. 562 - 5(54.
Ueber die Tertiärflora der Umgegend von Breslau. 30. Jahresbefieht der iScblesischen
Gesellschaft v. J. 1852. pag. 40—42.
BaHrige mr TerÜärflon Schlesiein. KaMel 18&S. Gr. 4^ MH 6 TaMtu
Ueber mieer gegemrirtiges Wiesen von der Terüärilors. 31. Jahresbeiielit der SeUe-
sischen Gesellschaft v. J. 1853. pag 80/81.
Die Tertiärflora auf der Insel Java, nach den Entdeckungen des Herrn Junghuhn,
beschrieben in ihrem Verhältniss zur Flora der gesammten Tertiärperiode und
Ueljersicht {ierselben. Haag 1854. Mit 14 farbig gedruckten Tafeln. Ueber das-
selbe Thema in Brouu und Leouhai-dts Xeues Jahrbuch. Iöö4 uud 1Ö64.
Ueber die fbeBÜen Phlneii. Seensims Bonplaadk 1866.
Die tertilre Flora von Sehoaniti In Soblesien. GflrUti 1866. Mit 36 TaMn.
Udler Sfisswasserquarz von Oomprsechütz in der Umgegend von Oppdn. Belg- and
Hüttenmännische Zeitschrift Oberschlestens. 1860.
Ueber die Tertiärflora der Polargegendeu. Verhandlungen der Kaiserlichen Kussischen
Akademie vom 8. 20. Mär^^ IstU. Dsgl. 3ti. Jahresbencht der Schlesischen Gesell-
Schaft V. J. IHüO. pag. 33 — 36.
Ueber Früobte tob I^/ma im BrnndtoUenlsger bei Qrflnbeig nnd Nanrnbuig am Bober.
46. Jnhresbeiiehi der Schleeischen Gesellsebaft J. 1868. pag. 188/134.
Ueber das Vorkommen von Bernstein in Schlesien. Uebersidit der Arbeiten der
Schlesischen Gesellschaft v. J. 1842, pag. 189 u. 190.
Zasamnienst(>l]nng der bis jetzt bekannten Fundorte des Bernsteins in Schlesien. Ebd.
1844, pag. 228—230.
Der Bernstein nnd die in ihm befindlidien Ptaninireste der Vorweh. Berlin 1845.
Mit deben Tafebi. (Unter dem Geeemmttitel: Berendt nnd Ooeppert^ Ueber
den Bernstein).
Ueber das Vorkommen von Bernstein in Schlesien. Uebei-sicht der Arbeiten der
Scldesischen (Jesellschaft v. J. 1H45, pag. 13fi— 13H. Dsgl. 1846, pag. 56.
Ueber die liernsteinflora 1853, 2H. S. Monatsberichte der Königlichen Academie der
Wissenschaften in Berlin 1853. Dsgl. auch im 31. Jahresbericht der Schlesischen
OeBellschaft v. J. 1854, pag. 64—80.
BeÜrflge tat Bemsteinflova» ndbet einer Tafd. Zeitselirift der dentseliMi geologisehen
Gesellsehaft t. J. 1868. — Desgl. 41. Jahresbericht nnd Verliandlnngen der
ScUeeuchen Gesellschaft 1863, pag. 50—53.
Ueber einen eigenthümlichen Benisteinfnnd bei Namslau in Schlesien. 43. Jahresbericht
der ächlesischeu Gesellschalt v. J. 1865, pag. 104—109.
•1
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384
Nene Fnndoi-tc von Benist<>iii in Schlesiea. 44. Jahresberidit der SeUesjaoheii Uesell-
Schaft V. J. 18r>r>, pap. 1»*;.
Die Abatamuitin|i; des Bernnteius. 45. Jahresbericht der Schlesiscbeu üeseUschaft v.
J. 1867, pag. 35—38.
Ueber ricilianiseheii Bonatdii und deBaoi Bfauchlttne. 48. Jahxwborkdit der Sdile-
ibeheii Gesellschaft t. J. 1870, ]Mig. 51—53.
Ucber die verschiedenen Conifcren, welche Bernstein lieferten. Ebenda«!., pag. 53—55.
Sult aiiifira di Sicilia e ftiifjli oßgetti in ema rinchiwti. Reale Accadnnia dei Linen'.
Serie H Memorie deUa Clane, d» tdenze fisidie, mateauOk^ « natunUi. VoU III.
Roma IH79.
Goeppert und Menge. Die Flora des Bernsteins und ihre Beziehungen zur Flora
der Tertiäifoniuition and der Gegenwart Mit Unterstttteung des Westpreoarieehen
ProTinaial- Landtages heran^egeben Ton der Natnrforscbenden Geedlschaft in
Dansig. L Bd. Von den Bemstdn-CoiUfereny insbesondere snidi in ihren Be-
ziehungen zu den Coniferen der Gegenwart von Dr. II. R. Goepperfe. Mit den
Portrait Menge's and 16 lithographirteu Tai'eln. Dauzig lb8S.
Bemerkungen nl)er die als Geschiebe im iu>rdliclien I>entsclilantl vdrkoniini'uden ver-
stointen Hölzer. Lconhardt und Bronns Neues Jahrbuch 1839. Mit einer Tafel.
Ueber die in der Oesduebdbrmation TozlRnnmenden Tersfeeinten Hölier, besonden toi
Biehen. Zeitsdixift der deatsdien geolognehen GeseUaehaft 1868.
Uel)er die Ilolzarten in der Imuinknhlenartigen Ablagerung im Agger- und Wtthlthale
bei Ründeroth. Karsten nnd t. Dechens Archiv. XVIII. Bd., pag. 537.
Ueber einen von ihm entdeckten, unterirdischen Wald in der Nahe von Breslau.
Uebersicht der Arbeiten der iSchlesiselien Gesellschaft v. J. 1841, pag. 81 — 86.
Ueber die Seefeider in der Grafschaft Glatz und die Torfijildnng auf denselben.
32. Jahresberieht der Schlesisehen Gesellschaft t. J. 1854, pag. 19—88.
VII.
Mpanttoomethodm etc.
Ueber die von ihm entdeckte Methode, mganiBche Substanzen mit Beibelialtang ihrer
Stmctnr in Erden und Metalle zu verwanden. Ueberrtcht der Arbeiten der
Sehlesisclien (ie,«ellschaft v. J. 1830, pag. 51.
Ucber den A'ersteineruugsproce.^s. PoggendorfiTs Annalen. Bd. XXXN'Ui., pag. 561
und XXXIX, pag. 222, 1836.
Ueber die Bildung der Yersteinerungeu auf nassem Wege. Ebendas. Bd. XXXXTI,
pag. 593—606. Mit 1 Tafel. 1837.
Dt fioribm ia «tate/Mij« eommmtofio. Nova Acta. vol. XVIII. pars. IL, pag. 545—578.
tab. XLI— XLII. 1838.
Ueber Versuche, Kohlen auf nassem Wege zu bilden. Uebeisieht der Arbeiten der
Sclilesischen (Jesellschaft v. J. 1H47, pag. 70.
Ueber Kohlenbildung auf trockenem Wege bei gewöhnlicher Temperatur. 57. Jahres-
beridit der Schlesisehen Gesellschaft v. J. 1879, pag. 186.
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885
Arbonliim fossile. SMnmlimg von DflimsehlURsii fosrilsr Ooniflnnenhölser der palaeosoi-
sdien Fonnfttfon, gdtot%t Ton Yo^t und Hocl^eaui^ in GfMttngen. Nebst
BeUage. 1880.
1Tä>er die Sammlnngsweise fossiler Pflanzen. Neues Jfthrbnch für Miaeralogte, Geologie
and Paläontologie 1881, pag. 104— 10i>.
D.
Medicin.
UelxT die wirksanipn Stoffe in der vof^etabilifehen Blanttänre. Neue nreslniier Samm-
lungen aus tlciii (it'biete der Hfilkuudf, I)d I., pap. 410—422. 1H2H.
Seltene Unache eines töUtlicben Blutiiiechens. ilust's Magazin, 32 Bd., :i. Heft. 1829.
Ueber die Temperator des menschlichen Ktfrpers in Tefscbiedenen Krankheiten, nament*
lieh der Cholera. Uebersieht der Arbeiten der Schlesischen QceellschafI v. J. 1831,
pag. 40.
Verschiedene einzelne AMuindlungen in der v(ui (loeppert rediglrten Schlesischen
Cholera-Zeitunpr vom H. Octnlx r 1H:U his IH. Februar 1H:'.2
Einige Beiträge zur Kenntnis« der Arsenikverpiftuiigen. Ilonke"?; Zeitsclirift, 24 Bil. 1832.
Die chemischen (iegengifte. iVogmmm. 2. Auflage. Breslau 1842.
Veber Seheintodte. 35. Jahrssbericht der Schlesischen QesellHchaft v. J. 1857,
pag. 178—179.
Einige SItere Aftendmlttel. 44. Jahresbericht der Schlesischen Gesellschaft v. J. 180G,
pag. 178— 17ü.
Ab«tammnng versehiedeuor votrftnliilisrher Arzen ei mittel, zunücliRt der Asa foHlda
47. JabresLtericht der äehlest.suhen («esellschaft v. J. 180U, pag. 218— 2 Ii).
886
Analyse der Beugungserscheinungen, welche durch
einen Spalt entstehen.
Von
Die folgenden experimmtelten Untersuchungen sind an cinom gewöhnlichen
Spalt gemacht worden, der durch iwd meMingene Platten gebildet wird, von
denen die eine anf der Unterlage befestigt ist, während die sweite mittdat einer
Mierometeracfaranbe Terschoben werden kann* In der fiblichen Beobachtmg
werden die Erschdnnngeii ala iwischen den ttaasersten Znaeharfluigen sn Stande
gekommen yorgestellt; anf die Neigung der Wandungen dieser Scharfen jedoch
und ihre Dicken ist bisher nicht Rücksicht genommen. Indem anf die sa be*
schreibenden Erscheinungen, welche sämmtUcfa mit der Theorie in Binklang stich
gezeigt haben, diese Dimensionen des inneren Spaltes von Einflnss sind and
in Rechnung gezogen werden können, bin ich bemüht gewesen, die letzteren
möglichst genau durch Meflsunsron festzustellen.
Wenn icli durch den unnüttell>ar vor das Auge gehaltenen Spalt nach dem
Lichte einer Kerze .^ehe, eriialte ich die gewöhnlichen Beugungserscheinungen,
einen breiten weissen Streifen und zu beiden Seiten davon mehrere durch dunkle
Zwischenräume getrennte Lichtstreifen. Diese werden breiter, je enger die
Oeffnung des Spaltes gemacht wird, und scheinen von der Mitte aus zu beiden
Seiten anseinanderzugehen. Treibt man die Verengung bis auf eine gewisse
Grenze, so binnen anch Streifen von den eutgegengesetiten Seiten nach der
Mitte sn wandern. Nachdem dieselben wie die ersten sich verbreitet haben,
tritt das Ende der Erscheinung mit Verdunkelung des Oesichtsfeldee ein. Uebri-
gens werden die letzteren Speetra schon bei grosserer Oefihung des Spaltes
wahrgenommen, wenn das Auge anstatt geradem mehr seitlich sich wendet Sie
rühren von derBefl^on an den inneren Winden her. Operirt man mit Sonnen-
licht, so treten die brillanten Farben zu den Spectren, in welche die dunkelen
Räume aufgelöst werden. Bei gesteigerter Verengung wird der Raum von ver«
schiedener Farbe erhellt, welche allmählig die Skala weisslich, bläulich, blau
und unmittelbar vor Verschlns.« violett durchläuft. Hält man ein polarisirendes
i'risma hinter den Spalt, oder zwischen Auge und Spalt, so bemerkt man in
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S87
den liflUerea Farben bis so jenen Nuancen keine weeentlicbe Vertlnderang dee
Uchtee; ist der Spalt aber so weit Terengt» daes hinter dem lotsten Gelb das
weissUdie Lidit auftritt, so geht, wenn die PolarisationB-Ebene parallel som
Spalt gediebt wird, dieses in das bläoliofae, das bUkidiolie ins blaae, das Uane
ins violette über, vorauf die violette Farbe der ToUstftadigen Dunkelheit Platz
maebt. Da in den letzten Phasen der Spaltverengong von den senkrecht und
parallel znm Spalt einfallenden Liehtwellen zur DiffiiMtions- Ersclicinang die
ersteren nur mit kürzerer Wellenlänge wirken, während die letzteren von
jeder beliebigen also auch grössoron Länge sein können, so folgt aus df^ni Po-
larisationsversucho, dass die Fresnel'sclie Ansicht die richtige ist, wonach die
Vibrationsebene senkieciit zur Polarisationsobene angenommen wird. Das liicir
aufgestellte Resultat bedurfte aber näherer Begründung uud aus dieser Veran-
lassung ist die folgende Untersuchung angestellt worden.
Als Basis für die zunächst theoretisch zu gebende Behandlung ist stets
▼oraosgesetzt worden, dass die Lichtquelle in unendlicher Entfernung sich be-
Ibdet Die in den Spalt eintretende Welle gilt denmaob als Ebene und Ar die
Difihuitionsendidnung in der sur Btchtnng des Spaltes senkrechten Ebene ist
als Ausgang das Verhalten der gleichen Lichtphase in gerader Linie angenom-
men. Die Verwendung des Sonnenlichts kann als soldhen Anforderungen ent-
sprechend angenommen werden, so lange der Spalt nicht zu weit geöffiiet ist,
da die Ausdehnung dieser Lichtquelle in der zu den Rändern der beugenden
Oeffnung senkrechten Ebene sich bemerklich macht durch Uebereinanderlagcrung
der Streifensfsteme, welche verschiedene Theile der Lichtquelle hervorrufen. Die
in den microscopischen Versuchen voi^enommenen Messungen beschränken sich
auf nur sehr geringe Ooffnnngen des Spaltes und zwar auf solche, bei denen noch
keine Ündeutlichkeit die Erscheinung in Frage gestellt hat. Dax Sonnenlicht
wurde ohne Diaphragma auf den Spalt geführt; in dem Falle der äus-sorsten
Verengungen. ««'Iclie zum violetten Licht beitragen, konnte die Intensität des
Phänomens durch Benutzung des Concavspiegels noch erhöht werden.
In Fig. 1 Taf. I stellt die Linie 00 = a deu eigentlichen Spalt vor. Die
Verbindungslinie des in seiner Verlingerung liegenden Pnnktes B mit A möge
mit der anderen Oelihnng des Spaltes sich decken, und den Ort selbstständiger
Lichterregung bilden. Zwei beliebige parallele Strahlen EO und DG, die also
bei ihrem Ausgange in E und D gleiche Lichtphase gebebt haben und als
ftusserste Strahlen des Spaltes gelten, wwden interferiren und des einen Vor- *
zOgerung wird FE sein, wenn FD lothrecht zu EO ist. Nehmen wir su recht-
winkligen Coordinaten OX und OY in solcher Lage an, dass die erste mit der
Linie gleicher Licht]>hase parallel geht, dann wird die Verlängerung der anderen
OK den Abstand des Anfangspunktes der ('oordinatcn von derselben liinic dar-
stellen, welcher mit b bezeichnet werden soll. Coordinaten des Punktes F sind
FG und (lO; «iurch Verlängerung von FG naeli 11 wird HH auch — b. Be-
zeichnen wir den constanteu Winkel YOB = ^, den durch die Richtung der
t
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Strahlen gebfldeten, TerftoderUehai Winkel YOE = 9, ebenso wie der erste
▼on der Richtung OT UnlcB naeh rechts hemm gerechnet» dann haben vir:'
FG + FH==b oder — 7 + FH = b
Aus der Consirnction ergeben sich in dem rechtwinkligen Dreieck BFD,
dessen Hobe FH ist, folgende Relationen:
Z FDE — g> —180°
FD -= — Ksm(tp — y)
FH ^ a sin (i// — y) sin 9
Daher wird der Ausdruck für die Verzögerung
I. FE — - a sin — 9>)^i9
Die obige Gleichung für b gelit über in:
— y 4- a sin (i/' — f/) sin 5p — b
Drücken wir einstweilen x und y in Polarcoordinaten aus und setzen
OF = r, also:
X = rsiny
y = rcosy
80 erhalten wir anstatt der letxten Gleichang für b, indem wir sin — 9)
in die einzelnen Fnnktionen auflösen und die Wertte fQr sin 9 nnd cesy
hineinsetsen:
xy X*
— y -f- asin^— j- — acos^— j- = b
oder da r* = x* + y*
II» (x* + yf) (b -|- y) = a sin ^ xy — acos^ x*
Wird femer auf der Linie des gleichen Lichtaneganges der Punkt A als
ein Eckpunkt der unteren Spalttfffoang nnd der durch O gehenden Wand gehörig
au^gefasst, so entsteht auch eine Interferenz bei swd Parallelstrahlen, die von
der Lichtlinie ihm Entstehung haben und über die Punkte A nnd C gdien.
Durch den AniJingspunkt A siehe man die Ordinaten-Axe AT' || OT nnd rechne
wie im ersten Falle den Winkel T'AC = ^, , der durch die Linien AC ~ c
und AY' gebildet wird. Wenn nun der eine der Stralilen NC von dem andern
durch A parallel gezogenen um das Stück MN absteht, der veränderliche Win-
kel Y'AM wieder 9 heisst, so gilt für die Verzögerung AM der L analoge
Ausdrack:
HL AM = c sin — (p) tg ^
und werden für die Coordinaten des Punktes M
AP = X =: r sin (p
MP = y = r cos (f
gesetzt, so geht die aus dem Dreieck ACN zu entnehmende Relation
r cos <f , . .
— . = c sin (tfr, — tt)
sin y
mit Substitution von x und y über in die Gleichung:
IV. (x* y^) y = c sin V# ^y — c cos V»
a
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28»
Somit iat diese zweite Aufgabe nur als speueller Fall der enteren su
nehmen, worin b — o nnd a = c verwandelt werden.
Legt man das rechtwinklige CoordinatenBystem mit Beibehaltang des An-
fimgspnnktes O so, dass die AbsGissen'Axe in den eigentlichen Spalt fsHüt und
die Azen die Bezeichnung Oi} und 0$ in derselben Figur 1 erhalten, dann
mögen der eonstante Winkel i}OX mit der verilnderliche ijOF wied» mit
9, und die Verlängerung OR der Ordinaten-Axo mit b' benannt werden. Die
Coordinatcn des Punktes F sind FQ und QO. Die erste achneidet die frühere
OX'Axe in T und wenn ßio ülter P hinaus verlängert wird, die Lichlliiiir in S;
es werden daher an diesen Tunkten die Winkel QTO und FSD einander gleich,
und zwar tfn'. Ferner ergeben sich folgende Werthe:
Z. FED = 180» + — y
SFI) = 270« — 9
FD = — acoBsr
PS 5= acosy co8(V;^— y)
sin^'
Die Verzögerung in F erhält den Ausdruck:
Da FQ = QT + 8T — FS ist, so wird durch Substitution ihrar Werthe:
' " ^ SSV
Lösst man co» (i// — ^) auf und setzt die Relationen der Polarcoordinaten
ein, 80 geht diese Gleichung über in;
_ - _ _L_ _i_ V — ^ cos if- a|3
woraus folgt:
($* + (b' ^' + V'' — |cos V»') = acos v'i}' + »»» V^'Sn VL
ein Resultat, das auch durch Transformation der Coordinaten in Gleichung I
▼ermittelst der AusdrQoke:
z = I sin ^ ^ 1} cos ^
y = Jcos ^ + 1} sin^
nnd der Bedingungen
^ — 2 — 90«) = ^' oder .
^ = 180 — V'
und b = b' sin tf/
abgeleitet werden kann.
Wie man aus den (Meichungcn II und VI für den gesuchten Ort sieht, ist
die Curve eine Linie dritten Grades.
* in
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290
Wild der Spalt OC mit der Linie gleichen LichtaasgangeB AB parallel gc-
wflhlti 80 ist der Winkel iff ia äet ersten Darstdlnng oder %(/ in der anderen
l^ch einem Bechten zu setien, wodurch die Ansdr&clce fttr dieVersAgenuig I
und y flbergehen in:
FE = — asin 9
und die Cnirengldchmigen II nnd VI in:
vn. (x» + y«) (b + y) = axy
Wenn endlich b = 0 angenommen irird, geht die Gleichnng VII in die
Glmchnng eines Kreises fiber, nftmlich in:
x" + y* = ar
Auf Tafel n und IQ sind einige Interferenz-CnrTen abgebildet, wie sie bei
* Annahme gewisser Spaltgrdssen und Richtungen mit Besug auf die Linie gleicher
Lichtphase — und swar in den theoretisch herroigebobenen beiden FiUen —
mittelst der Urspmngskreise, welche die Spaltttllhung snm Durchmesser haben,
oonBtruirt worden können.
In Fig. 1 auf Taf. II*) stellt die Linie BC den eigentlichen Spalt = a vor
und die im Abstände BE = h gezogene Parallele AG die Linie gleicher Licbt-
phase. Der Punkt A der letzter(Mi l)ezeichne den äusscraten Punkt der BC
gegenübergclegciion anderen Si)aUülTnung, i^o da.^s BA die innere Wandung der
einen Spalthalltr liildet, dann tinden auf dieser Seite Interferenzen zwischen B
und C innerhalb der Grenzen BE || CG und BA || CP und im zweiton Falle
zwischen A nnd C, wo AC = c angenommen wird, innerhalb der Grenzen
AC II AC und BA j! CP statt. Da die eine Grenze in beiden Fällen dieselbe
ist, 80 wird der äusaerste Punkt D, der durch das in P auf CP errichtete Loth
entstanden ist, jeder der sonst verschiedenen Gurren angehören. Anstatt diese
Lothe für je swei Psrallde su constmiren, zeichnet man über BO als Dnrdi-
messer einen Ereis, und macht der jedesmal durch B gehenden Sehne BF das
auf ihrer Verlängerung durch die Linie gleicher Licbtphase abgeschnittene Stück
AD gleich. Es entsteht auf diese Weise das Curvenstück ED, welchem
sieh durch Interferensen zwischen den Punkten A und 0 das Curvenstück DA
(auf der Schleife) als Forteetsung anschliesst. Construirt man alle Curvenpunkte
unter Zugrundelegung einer nach beiden Seiten von E unbeschränkten Linie
glciolier Lichtphase, so erhält man im ersten Falle auf Taf. II Fig. 2 die voU*
ständige Curve x'x', von welcher vorhin nur das Stück ED dargestellt war,
nnd ist die Lichtphasenlinic nicht parallel BC, sondern etwa in der Neigung
JK gegeben, so gelangt man zur einlachen Construction der Curve dadurch,
dass man durch den Punkt E eine Parallele EG zu JK zieht nnd nun auf der
Verlängerung der jedesmaligen Sehne BF das von der Parallele EG begrenzte
Stuck GII = BF macht. Das Dreieck GHJ ist nämlich congruent dem Dreieck
BFC. Die dadurch eutsteheude Curve hat den in x',xS dargestellten Verlauf.
*) üm üeberrfmtiiiiamaf mit der fibltchen Lage dar Coofdlnataa-Antt au kalwa, daak«
man tldi die drei Figuren der IVel II nm einen rechten Winkel muh reäbia gadveht.
5
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291
Znr Construciiuii dor vollständigen Cnrv«' x*x- (Kig. 1) des zweiten Falles hat
mau, wenn der Kreit? über AC als Durchmesser gezeichnet wird, allemal AH
dem Stücke KL zwischen dem Kreise und der Lichtpliascnlinie auf der Tarallele
durch A gleichzunAchen. G^t die Licbtphasenlinie nicht durch den Endpunkt
A, sondern ihr parallel durch einen andern Ponkt N, welche also den Fall der
Interferenzen fiber eine Kante im Innern der Wandungen, und ftbrigens nichts
' neues als die Curve x\x\ unter Voraussetsnng, daas AG (Fig. 1) BG (Fig. 2) ge-
worden ist» vorstellt, so ergiebt der jedesmalige Abschnitt NO = KL auf derselben
durch A an KL gelegten Parallele einen Gurvenpunkt der Gurve x\x',. Wird
endlich AM = AG (Fig. 1) senkrecht zur Licbtphasenlinie gestellt, so sind die
botreffenden Curven f&r dieselben beiden Lichtphasenlinien durch die beiden zu
AM symmetrisch gelegenen punktirten krummen Linien x'x' und x^x^ angegeben.
Suchen wir, unter welchem Winkel = AJC für die Curve x*x' (Pig. 1)
der Werth der Y^zOgerung AU ein Maximum wird, so haben wir, da
Z. ACK = ^ — 9, wo Z. ^ = MAC ist:
AK = 2 c sin (^ — 9) und da auch
Z, KAL = 9>
KL = 2 c sin (^ — 9) tg 9» = AH ,
also denselben Ausdruck, wie in der oben zu der Formel I gegebenen Ablei-
tung. Differentiuren wir diesen Werth und setzen den Differontialquotlenten =: 0,
so erhalten wir:
ig (</^ — y) = ^
woraus für einen gegebenen Winkel yf der bezügliche Winkel 9 für das Maxi-
mum gefolgert werden kann.
Auf Taf. III sind die liiterfcrenz-Curvcn nnter Annahme der gleichen Spalt-
öffnung wie BC auf Taf. II Fig. 1 u. 2, aber mit Bezug auf verschieden dicke
Wände oder auf abnehmende Abstünde der zu HC parallel laufenden Linie gleicher
Lichtphase eoiiptruirt. Es finden sieh hier Darstellungen nach den der Figur
beigeschriebeoen Verhältnissen des Spaltes zum Abstände der Lichtliiiio:
1 : '20
1 : 4
1 : 3
1 : 2
1 : 1
1 : V, und
1 : einem noch kleineren Worthe als Vsi
welcher die Sobldfenbildung veranlasst. Bei dem Torangehcnden Yerhttltniss
1 : Vt ^ ^ Grenze erreicht, woför die Gurve unter dem Neigungswinkd
von 45* zugespitzt gerade den Spaltendpunkt trifft. Der Winkel 9 ist nämlich
abh&ngig von der Bedingung:
• 19*
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292
b ■= a sin 9 ooB 9
Wird nun b = so folgt:
1=2 ainy cos 9
oder Z » = 46«
AuBBerdem kann bei beliebige Aendening deB Winkels ^ die VenOgerang
nicht Qbor den Spaltendpnnkt hinaosgehen; denn wegen der Constmction AD = BF
(Fig. 2 Taf. U) in dieeem FaUe ist F die Spitze des gleichBchenkligen, recht-
winkligen IhreieckB im erzeugenden Kreise und somit der hdchete Punkt. Wird
die Dicke des Spaltes b =: 0 genommen, so geht die Cnrve in den erzengen-
den Kreis selbst über.
Die (lai jLrostollte Curve mit der Schleife zeigt eine ähnliche Gestalt, wie die
auf Taf. 11 Fig. 31 im Werke von Magnus ..Sammluni? von Auffraljcn und
Lehrsätzen aus der analytischen Geometrie, Berlin 1833'' dargcstellto. welclie
einer auf pag. 205 u. ff. aligohandelten Aufgabe ciitsprielit: Es sind drei Punkte
gegeben. Man soll den Ort des Punktes finden, welcher so liegt, dass die Oe-
raden, welche von diesem Punkte nach dem gogelienen Punkt«' gezogen worden,
gleirho Winkel bilden. Als Gleichung dos gesuchten Ortes wird in dem go-
nanuicn Werke angefidirt:
(ay — bx) (y* x* -|- 2xycos«) — ab (y* — x') — o
worin die beiden A'erbindungslinion zwischen den drei l'uiikten a und b zu
(Vjordinatenaxen mit dem Zwischenwinkel a und die Coordinaten des gesuchten
Punktes x \\ a, y || b bezeichnet sind.
Es fragt sich, ob eine Verwandtschaft zwischen den beiden verschieden
lautenden Aufgaben vorhanden ist, und wenn eine, welche? Da die Coordinaten-
Systeme nicht dieselben srad, bringen wir die obige Gleichung durch Substitution
der Werthe: ^ ^ sin (a — ß) ^ ^ cos (a — ß) ,
sin or sin a ^
sm , , cos p'
' sin a sin a '
auf die Form rechtwinkliger Coordinaten, wofür der Anfangspunkt derselbe
ist, nämlich der Punkt, worin die Linien a und b zusammenkommen, und ß den
Winkel bedeutet, welcher durch die Goordinate z' mit a zu Stande kommt.
üm nun die Coefflcienten gleich hoher Potenzen von z und y der oben
aufgestellten allgemeinen Gleichung I und der zu transformirenden Tcrgleichen
zu können, setzen wir statt der in jener vorkommenden Grossen a und b zur
Unterscheidung von den in der letzteren gebrauchten die grossen Buchstaljen
A und 13 und lassen nach der Transformation die Indices von x und y bei
Seite. Der Nenner sin «■ gelit in der transformirten auf Null gebrachten
Gleichung fort. Die entsprechende Gleichung 1 wii-d
y' -T x" (B + A cos V) 4- xV Bf — A sin ^ zy = 0
Der Coefticient von muss Null werdeu» daher ist:
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298
a ^" — siü^ -\- a, siu fj* -f- ^ * coö a sin (« — ^) äiu
gipff — /^)V'" ^ — i^) "i" 2^? Cosa sin (a — siu ß) ~ 0
oder
asin/? (Bm(a — fi)* + ain/J* + 2 cos o sin /9 Bin (a —
— b sin (a — ß) (sin (a — ß)- f- diu pf^ t 2 cos« Eonß ma(a — ß)j = 0
Hieraus folgt:
a sin /? = b sin (n — ß) I)
Der Vergleicü der Coefiicienten von ergiobt:
J^^ (a GOB ß eoB {a — ßy -f- acos/^ — 2aco8acos(a — /?)cob/?')
+ - j| - (b C08(o — ßy + h C08(<( — /J) COB/?*— 2b Cosa C08(o — ß)* COB/?) = 1
oiler:
a cos + b cos (a — ß) /■ , ■ « / a\ a'X t
8in~a^ ^'^^ ^"^ — ^ — ^^"^ — co8ß) = l
Der Factor:
a cos/? t 1) co8(a — ß)
sin rt
lässt sich durch Verwendung der Bedingung 1) umformeu. in:
a (sin (o — ß) cos ß 4- cos (o — ß) sin a
sin a sin (a — sin (a — /})
Daher wird
-;— ; r; 1 COS fa — ß)^ -f COS tf* — "2 COS a c()£j (a — ß) cos I 1 2)
sin (O — ß)^ ' y rf rj t
Aus der Gleichstellung der Coefiicienten von x'j entsteht die Gleichung:
2 /
^T^ta sin/J- b sin(a-/}))(8i n/? cos^- 8in(a-^) co8(a-/*) - cos a cos(a-^) sin^* -j- cos a 8in(a-|^) cos/?)
-f cos<:? 4-'^ '^os(rt-^))(sin(a-^)*-l- sin/S'-f 2cob« 8in(a-p?) sin^i) = 1
Durch Zuhülfenahmc der Bedingung 1) verschwindet der erste Theil and
der zweite geht nber in:
slS^=S (sinC« - ß? + 8in/i' 4 ^ coaa 8in(« -ß) sin/}) = 1 3)
Die Sammatiou der Bclatiuncn _!) und vi) cM-giebt die einlache B<>dingung:
a sing* .
8in(a — /?) ~
wahrend ihre Diüereu^ eine identische Gleichung liclert.
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294
Aus der Vergleichung der Coefficienten Ton xy*«folgt:
(a 8inj9 — b Biii(a — /?))(co8(a— cos/J*— 2coB« C08(a— /?)co8/?) = 0
und wegen Bedingung 1) hiei'aus identisch 0 = 0
Endlich findet man ans der Gleichstdlung der drei Coefficienten von xj,
X* nnd j* die drei Bedingungen:
5) 2 ab (sin ß cosß + sin («c — ß) eoB(a — /?)) = A sin ^
6) ab (sin (a — /?)» — sin ß^) = B + A cos
7) ab (coB (a — jJ)* — C08/?») =B
Wenn man von der Gleichung 6) die Gleichung 7) abideht und durch das
BcBultat die Gleichung 5) diddirt, erhält man:
_ 2 sin /? COB + 2 gjp (« — ß) cos (« — ß)
^ C08/J« — sinjJ« — (co8(« — — siu(«—
— i^^ ^ + Bin 2 (« — fi)
cos 2 ß — cos 2 (rt — ß)
2 sin« C08 (2 ß — a)
2 sin a sin (a — 2 ß)
oder:
8) tgxp ■= cotg (a — 2ß)
Durch VorwcndiiTip^ dieser Relation las.-;pn sich die (^rösseii A und B als
Functionen voji a, 1), «, ß darstellen. Nehmen wir die Bedinguntren 1) und 4)
hinzu, so -wird das Endresultat dieser Untersuchung die Aufstellung folgender
Gleichungen sein:
9) b = 4H
' sin
10) , = £iüf":-Ö
' Sin ar
11) B = ab sin a sin (2/S — o)
12) A = 2 ab sin a
13) 90° -f 2/9 — «
Hieraus folgt, dass dioselbo Curve für beide Aufgaben unter gewissen Be-
dingungen gewonnen werden kann. Sind von den drei Grössen der einen Auf-
gabe a. b und « zwei z. B. die beiden letzten gegeben, so lassen sich aus den Glei-
chungen und 10) die zugehörigen a und ß ermitteln, welche durch Gleichung
11) 12) und 13) zur Aulfinthing dor beziiglichen Grössen der anderen Aufgabe
A, B und ip und damit zur Cunstruction der gleichen Curvo ffdiren. Setzen
wir zur BeBtimmung des Ortes des Scheitelpunktes der gleichen Winkel die
«ine Seite b t= 1 und den zwischen den beidmiSdten gdegenen Winkel a = 108*
beispielsweise fest, so crgicbt die Berechnung nach den aufgestellten Formeln:
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295
ß — 64° 4(;'
c — = 43» 14'
a = 0.7573
2^ — a = 21» 32'
B = 0.2644
A = 1.4405
V = III'' 32'.
Mit diesen Wcrthcn ist dio für beide Aufgaben gleiche Curve auf Taf. II
Fig. 3 coiistruirt. OX und OY sind die rechtwinkligen Coordinatcn. Auf
der Verlängerung der Y-Axe ist OE — 6 aufgetragen und durch E die Paral-
lele nir X-Axe gezogen. OA = A bildet mit der T-Axe den gegebenen Winkel
TOA = ^ = 90 + 2/? — a. Was die oorreBpondixende An^be betrifit,
80 ist OB = a nnter dem Winkel XOB =■ OD = b unter dem Winkel
BOD = a constmirt Während die Cnnre in ihren beiden Extremitäten
a^mptotiscb snr X-Axe sich yerhält, geht ihr mittlerer Zng auf dem Wege
OCBEOD, und zwar beiden Aufgaben entsprechend.
Einiger Eigenschaften, welche die Folge der Construction sind, mag noch
Erwähnung geschehen. Bei einer Curvo. wie die vorliegende, sind zunächst die
von den Endpunkten der Linien a und 1» von B und D (Fig. 3) auf die X-Axe
gefiülten Lothe gleich gross. Dies folgt einfach ans der Bedingung 1). Da:
Z YOB = 00» : ß
/, YOA = ÜO'* r 2 ^ — a
so i^t der Unterschied beider ^ AOB = a — ß und also auch so gross, wie
der Winkel DOX.
Durch den Schnittpunkt der Curve und der durch E zur X-Axe gelegten
Parallele geht ferner auch die Linie OA und wird halbirt. Als Beweis dient
folgender Schluss. Der Punkt G als Schnitt der Linie OA und der durch
E zu X gelegten Parallele aufgefosst, entspricht der Bedingung:
^ = sin (2/? — aj, also:
nr — ^
~ sin (2/» — «)
Wird statt B der Werth aus Bedingung 11) gesetzt, so folgt:
OC — ab sin a
daher nach der B< fiintning 12) die Hälfte von OA.
Wenn man aber bedenkt, dass der Punkt C, als Schnitt der Parallele durch
E und der Curve gedeutet, der Beding'unfr der Ordinate v = — ^ B entspricht
und dieser Werth aucii der oben aufgestellten Gleichung 1 gcuügcu umss, so folgt
durch Einsatz dieses Werthes in die (^lieichung 1:
0 = — A sin V xB — A cos ^ x'
X = B tg i//
d. h. OE bildet mit diesem OC aucli denselben Winkel, wie vorhin, 2^^ — a
und demnach lallon die Linien OC in eine zusammen.
10
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296 _
Endlich Iflsst sich zeigen, dass die vier Punkte 0, A, 13, D in der Peripherie
eines Kreises liegen. Da hier die Eigenschaft des KroisviereckeS; dass die
Summe zweier gegenüberstehender Winkel zwei Becbte betragt, in Betracht
kommt, so beseiohnen wir:
OD = b = 1
OB = a =
sma'
die durch die Diagonale:
Bin a
an dem Punkte U gcboudertcn AVinkel:
DOA = ß und
AOB — a—ß
und die der Diagonale gcgcnübOTStehenden Winkel:
OBA = r
ODA = (T
nod crbalton dio Gldchangen:
2 sin n am (n — ß)
1 — 2 sina cos(o — ß)
^ ^ a
sin«
Wird nun nach der Formel:
-TO) 1 _ tgytg^
ans den beiden oberen Gleichungen der Werth für tg (x + ^ gebildet, so
ergiebt sich:
Der Zähler des Bnu lK.s liisst sich umlbnncu iu:
4 SMi o sin (a — /?) — 4 sin(a — ß) (8in(a — /?) cos + oos(a — ^) sin/})
and Tcrschvindet, da der Factor:
ainia—ß) cosj? -f coB(a — ß) sin/? = sin«
ist, während von dem Nonner sich zeigen lässt, dass er ehacn von Noll Ter>
schiedenen und zwar n<^ativen Werth annimmt
Wird in dem Aasdmck f&r den Nonner, der transformurt ilbergeht in:
1 - 2^^5-^^4^Ä££«J _28inacos(a-/?)-i-48in(a~/»)ooBa
Sina rr ^ rf
für das dritte Glied die BedinguDg 9) mit der Verwandlung von b in 1, also:
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sm a = -r—
Bin et
hincingesctzt, so vereinigt sich das zweite und dritte Glied zu — 2 und der
ganze Ausdruck des Kenners erhält den einlachen Werth;
— 1 1 4 sin (« — ß) cos «
Weuu man siü(a — ^) entwickelt und die iiclation
sin ß = ana*
hinzunimmt, gewinnt man den Werth:
— 1 } 4 sin K coö« cosj:;^ — 4 tma* cosa*
Da nun der Ausdruck:
— 1+4 rina cosa — 4 sino" coaa* = —(1 — 2 sin a coso)*
= — (1 — Bin 2a)«
immer negativ bldbt, welchen Werth man anoh o geben mai;, so wird mehr
noch der znletzt für den Nenner angeführte Werth in dem Falle wo 4 sina cosa
positiT ist, negativ werden, da in ihm der elneTheil dnrch den positiven Factor
cos ß verkleinert ist Tritt aber der andere Fall ein, demgemäss 4 sin a gob a
negativ ^Ivh herausstellt, so sind überhaupt drei negative Ausdrücke BQ Bummiren.
Es folgt somit, dass ^ y h ^ 1^0 » ist.
Ik Häutig bemerkt ergicbt sich für den Radius des durch die viei' Punkte
gehenden Kreises nach der Formel:
^ ""2 sin« f \ sina« / ^ sina« /
der Zahlenwerth q = 0,7511.
Ueber die Gegmpunkte dieses Kreisviereckes lässt sich noch folgender Satz
aussprechen: ,.lst von zwei Parallelstrahlen, welche bei ihrem Durchgänge durch
die Punkte A und 0 ihren Ausganir; von zwoi Punkten auf der durch E gehen-
den Linie gleicher Lichtphane griionuiicn haben, der eine gegen den anderen
bis zu einem gewissen Punkte der Curve verzögert, und worden von diesem
Curvenpuukto durch die anderen Punkte B un<l D Strahlen gezogen, welche die
Linie gleicher Lichtphase in zwei anderen Punkten schneiden, so stehen diese
zu jenen in harmonisclier Proportion". Dies folgt einfach aus der Constmction,
nach welcher der durch Sindileu von «nem Om*vcupunkt nach B und D gebil-
dete Winkel durch den Strahl nach 0 halbirt wird, nnd dieser zu dem vierten
rechtwbUig sich verhlllt.
Ist in Fig. 2 Taf. I a die schmälere, massgebende OeShnng des Spaltes
nnd zugleich die Seite der gleichen Lichtverbreitung, von welcher die Strahlen
nach der anderen Oeffhungsseite bb ausgehen, so werden die Gangunterschiede
dieser Strahlen je nach der Abweichung von der senkrechten Richtung 000
durch die Linien Ol . 02, 03 dargestellt werden, welche der über a als Durch-
messer construirte Halbkreis abschneidet. Das Microscop ist auf die Oeffnung
a eingestellt. Für die Einstellung auf die Oefinung bb oder in diesem Sinne
noch entfernter von a gelegenou Richtungen werden diese Abschnitte noch gleich
gross sein, ihre Vertheiiuug wii-d aber anders ausfailcu und für die Richtung
IS
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298
bb beispielsweise durch die Cum 0123 übw bb graphisch dargestellt. Legt
man den Spalt um, so dass bb nach b'b' kommt, so ist die breitere Oeffhung
die Liehtausbreitungslinic, die Verzögerangen werden jetit durcli die Curve über
b'b' wiedergegeben, deren Abschnitte über b'b' gemessen in denselben Richtun-
gen wie erst gloich groHS nusfallon. So wio nun die Anordnung der Farl>en
des Spectrums in unigckclirtc r Folgo von der in der ersten Lage des Spaltes
vor sich geht, so worden iiberhaupt die Farbenbilder sich umkehren, wenn das
Mikroscop zu nalie oder zu ferne eingestellt ist. Um den Gang der Spectra
zu ül)ersehen, und aucii g('\vi.>^s(^ Ungleieliheiten anszuglätten, enipliehlt es sich,
was ich oft in uieiner Untersuchung getiian habe, das Microscop absichtlich aus
der Fixirung des Brennpunktes herauszubringen, wenngleich andererseits die
Intensität geschwücht irird.
Dasselbe Yerhttltniss findet auch statt) wenn in Fig. 3 auf Taf. I innerhalb
des Spaltes, dessen parallele Flächen in aa und bb sich befinden, an den äussorsten
Enden einer schrägen Linie, die von aa und cc begrenzt wird, Strahlen nur
Interferens kommen. Verbreitet sich das Licht von bb aus in Richtungen, die
Ton der senkrechten Lage 000 abweichen, so werden die urspr&nglichen Ter*
zOgerungen durch die mit aufrecht geschriebenen Zahlen 1, 2, 3 bezeichneten Ab-
schnitte der Curve unmittelbar über bb dargestellt, welche weiter nach oben
in die gleichbezeichneten Abschnitte der Schleife über cc, nnd dann in die Al>
schnitte desjenigen Kreises über aa verlaufen, der jene schräge Linie zum Durch-
messer hat. Kehrt man den Spalt um. so ist aa die Licht er7eugenile Linie
und die durch die umgekehrt geschriehem n Zalden bezeichnete Schleife bildet
die Darstellung der Verzögerungen, die mit Bezug auf cc in die Kreisabschnitte
und mit Bezug auf bb in di(! Abschnitte einer anders als erst gestreckten Curve
sich verwandeln. Kreis- unil Curven-Aljschnittc sind ebenfalls mit umgekehrten
Zahlen versehen. Alle entsprechenden Abschnitte haben unter einander in bei-
den Lagen des Apparates gleiche Grösse. Ueber die Anordnung der Faiiwn
und ilnre Umkdmmg gilt dasselbe', wie im ersten Falle.
Anden aber machen sich die Verhältnisse, wenn die Oefihnngsflächen nicht
parallel sind. Der Blick auf Fig. 4, Taf. I, worin OC nnd AB die Oeffinungen
des Spaltes dacstellen, nnd nach drei Weisen Interferenzen vorkommen, ist ge*
nngend, um die Ungleichheit der Verzögerungen zn erkennen, die dureh die
in beiden Lagen constmirten Lothe von den Parallelen abgeschnitten werden.
Die Untersuchung unseres Spaltes hinsichts der Neigung und Breite der
Facetten beider Hälften führte zu einem Resultate, das durch Darstellung des
Durchschnittes, wenn der Spalt geschlossen ist, in Fig. 2 auf Taf. IV, und zwar
im Verhältniss von 10(10 : 1 wiedergegeben ist. Die betreffenden Winkel sind
den Seitenflächen beigefügt, diese in Millinictfr ausgedrückt. Es soll für die
Folge der Kürze wegen die Millinieterbezeiclinung ausgelassen werden. Die
linke Seite ist die ScliiebcMseite, durch die Schraube zu liewegen, wahrend die
rechte festsitzt. Obwohl ein Goniometer behufs Winkelmessung mir uicht zur
Hand wai*, glaube ich doch durch Beobachtung der Spiegelbilder einer Kerze
IS
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299
d» r Kcuntuiss der betreflfenden Winkel sehr nahe gekommen zu sein. Die Breite
der losen Spalt wand OA ergab sich = 0.1290, für die feste OB erhielt ich
0.0897, durch microscopische Mcssun«^. Eine frenauoro microscopische I^pptim-
uiung der IJreit^^K dei- •Mir/clnen drei Facetten <ier linken Seite war iniino*;lich,
da dioöcllien unter zu tlaeheu Winkeln zn^aminenstosseu und nicht deutiicii ge-
nug sieh al>liel)en. Hie l>eigesel/ten Zahlen sind daher nur Schätzungen, deren
Richtigkeit durch ilie rcrncreii Heoliachtungen licstätigt wird. VAn helle:» liaupt-
bild erschien auf der am meisten geneigten Wand, während zwei schwächere
gleiche B0d6r von den änderen Facetten gewannen wurden; ich nehme die
Breiten in den einfachsten GrOSBenrerbälinisBen an, nämlich gleich der Hälfte
der ganzen Wand, also 0.0645 und ffir die anderen beiden gleich der Hälfte
dieser =: 0.0322. Uebrigens gelten alle diese Zahlen als Mittelwerthe, da der
Schliff der Flächen auf dem ganien Spalte entlang wohl nicht als gans genau
parallel anzunehmen i.st. Die Spalilänge betrug öborhaupt llVt mm, wäbrendf
davon nur 2 um im Diaphragma zur Geltung kommen. In der durch 0 ge-
legten pnnktirten horizontalen Linie hat man sich die Messung der Oeflfnung zu
denken; eigentlich hätte über der horizontalen Linie zu ]»eidrn Seiten eine Ab-
?:c]irägung von etwa 30" der Zeichnung zugefügt werden miissen, um den voll-
iftiiudigeren Durchschnitt zu erhalten, aber diese Neigungen können für unsere
Beobachtungen ausser Acht gelassen werden.
Die Messung der eigentliehen SpaUölVnung ist auf dreifache Weise versucht
worden; erstens daduich, dass die Abweichung feiner Thcile des Glasmicro«
meters, das auf der einen Spaltöffnung befestigt ist, Ton der Theilung eines
anderen unmittelbar neben jenem auf der andern Hälfte angebrachten durch das
Microscop bestimmt wird; zweitens, indem an einem äusserst feinen Spinnefkden,
der dicht &ber den Spalthälften in einer nur wenig zur Spaltlinie geneigten
Richtung befestigt ist, die zwischen der Spaltofihung enthaltene transrersale
Länge desselben gunesson wird, welche im vergrösscrnden Sinne die bezfigliche
Ocffnung reprUscntirt. Das dritte Verfahren, welches der directen Messung der
Revolution der den beweglichen Spalt treibenden Sehraube gilt, ist daä einfachste
und hat sich vollständig genügend bewahrt. r)ie in der Folge mitgetheilten
Zahlen sind Ergebnisse dieser Art. Allerdings eriiiclt ich im Anfange meiner
Bcol)achtungen Wertho, die darauf hinwiesen, dass der vom \'erschlup;i der
Oeflnung ausgehende Öchraubendrchungsbetrag wegen Unrichtigkeit im Paralle-
lismus der Schieber in grösserem Masse beansprucht wurde, als es die Oeilnung
erforderte. Es trat gcwissermasseu eine Verschleppung ein, die aber wegen
ihrer am Hieroscop erkannten Continuirlichkeit für die Beurthmlnng der Licht-
phasen in den engsten Verhältnissen der OeShung geradezu wichtig wurde.
Dieser Unregelmässigkdt wegen suchte ich eben auf andere Weise von der
Schraube mich unabhängig zu machen. Nachdem ich aber an dem Apparate
durch Abschliff der Schlitten Aenderungen vorgenommen hatte, stellte sich ein
etwa um die Httlfte kleinerer Werth heraus, den ich nicht anders als correct
bezeichnen kann. Eine ausserordentlich geringe Abweichung vom Parallelen
u
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300
der Spaltscbneiden behielt ich fibrigens absichtlich bei, sKhlte aber bei Ver>
schlnsB den Nullpunkt Ton derjenigen Berfihrttngsstelle aus, wo am wenigsten
Licht mehr doichkommti und beobachtete anch in dieser Bichtang die Yorgttnge
der Farbenspectren.
Messungen in jenen drei Arten, wie Fig. 4 Taf. I sie bczcicbnen kann,
Bind zu verschiedenen Zeiten und oft gemacht worden; die folgenden Angaben
gelten als Mittclwerthe.
W(Mui (lern Mieroscopspicgel die Stellung gegelicn wird, dass er längs der
linken Wand von 0" Xci«riing die Sonnenstrahlen durchschickt, erhielt ich für
dreimalige Wiedei-holnng der gelben Farbe die Oeffnung des Spaltes
0.00192
Dieselbe Beobachtung an der rechten Seite för 9^ SO' Neigung lieferte den
■Oefihungswerth 0.00336
Endlieh wurde fttr senkrecht auf den Spalt fidlende Strahlen der ent>
sprechende Werth von 0.00432
erUu^.
Ifan vergleicho dazu die Durcbschnittsfigur Fig. 2 auf Taf. IT; die Strahlen
kamen von unten durch die grossere Oeffnung nach dem eigentlichen Spalt.
Hehr als drei Wiederholungen liessen sich wegen Verwischung und Schwädier-
werden der Farben nicht machen. Auch ist noch zu bemerken, dass diese
Messungen wie die folgenden in zwei verschiedenen Stellungen des Spaltes zum
Microscopspi^l und damit zur Sonne gewonnen sind, so dass entweder der
Spalt in dem Azimut der Sonne oder darauf senkrecht stand. Je näher man
dem Schlüsse der Spaltöffnung kommt, (h'-^to ircriniror wird die Anzahl der
Farbennuancen, die man gleichzeitig im GesichtsfoUI über))lickt, daher man häufig
zur Orientirung die Drehunfi; des Rjnegels zu Hülfe ziehen muss. Auf diese
Weise kann das Zunohnion der Iiitci rrronz von dem linsscrsten AC (Fijr. 4 Taf. I),
wo die ])arallehMi Strahlen in eine Linie zusainmenfalh'n bis zu <1tMn Moment,
wo durch die volle Oeflnun'; Parallelstrahlen mit AO durchgehen, verfolirt wer-
den; dann kommt der l)urcii<ranir dnreh die volle OelVnung in innner geraderer
Richtung, von dieser weiter nach rechts wieder der schrägere Gang, wehher
mit der Kichtung 130 das Aufhören der luterferenzerscheiuung beschlicsst. In
dem Falle, wo das volle senkrechte Licht benutzt wird, sind die bezüglichen
Messungen der speciellen Farbenreihe durch die folgende Tabelle wiedergegeben,
worin die Wahl der Bezeichnung der Farbe nur einen ungefilhren Anhalt an
die Skala beanspruchen soll. Die Polarisations-Ebene des zu besserer Präcision
der Erscheinung betragenden Nicol 'sehen Prisnus war senkrecht zum Spalt
gestellt.
1.1
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301
0.00000
28 violett
56 blau
84 bläulich
0.00112 weissgelb
14 goldgelb
19 carmosin
23 blau
25 grün
29 gelblich griin
34 caruiosiu
38 blau
40 grünlich
0.00432 gelblich.
Die Zahlen für die einzelnen Encheinungen des zuerst angeführten, äusser-
sten Spectrams sind abgerundet und können auf voUstttndige Richtigkeit nicht
Anspruch machen, einmal wegen ihrer ausserordentlichen Kleinheit, anderarseits
aber deshalb, weil über die Grenzen der Farben ein Zweifel obwalten kann.
Nur geringe YergrOsscrung wurde bei der microscopischen Untersuchung ange-
wendet. Von ausserordentlichem Vortheil war die Einschaltung eines Rohres
zwischen Objectiv und Spalt zum Abhalten fremden Lichtes.
Was nun die Ucbcreinstiramung zunächst der seitliclu ii Farbenspectra mit
der Tlieorie betrifl't. so gilt es nach Fig. 2 Taf. IV die Richtung der licht-
erzeugenden Linie AB zu Iteriu-ksichtigen. Wenn man die Neigung der Ver-
bindungslinie A(>, — 0.12i>0 gemessen, mit der S'erticalen zu 16° annimmt, so
findet man durch Kcchuung, dass das von A auf die durcli 0 gelicndc Spalt-
ebene gePclUtc Loth 0.1240 und der von () zum Fusspunkt dieses Lothes reichende
Abschnitt 0,0356 zu Wertheu liabcu. Die eutspreclicndcn beiden Linien für dca
andern Punkt B sind:
0.0888
0.0148
Mit den berechneten Daten erhält die Tangente des Winkels, welchen die
Richtung AB mit der Spaltebene bildet, den Ausdruck:
0.1240 — 0.0H88 _ 0.0352 _ ^ « -c'
0.0356 + 0.0148 ~ 0.0504 — %
Zur Verwendung in dem Ausdruck der Verzögerung, Formel V der theo-
retischen Betrachtung, haben wir der dortigen Vorstellung gemäss den Winkel
xp' = OO*' — 34^ 56' = oö"^ 4', ITir die linke Wand von 6" Keigung den be-
treffenden Winkel 9 — 186" 0', für die rechte bei 9° 30' Neigung y = 170" 30'
zu setzen und erhalten damit 3 A
links = 0.001656, rechts =^ 0.001576 oder
IX— 0.000552 — 0.000525,
in letzterem Fall a negativ gedacht^ daher beide Male die Verzögerung links«
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302
Pas Mittel beider Werthe = 0.000öd8 ist etwas kleiner, als der fiblich
für gelbe Strahlen angenommone Betrag von 0.000551. Wenn ich Ton der Ände-
rung des Winkels tj/'j welche mit der Verschiedenheit der Oeffhang eintritt, absehe
— eine Ungenauigkeit, die der Bequemliclikeit der Rechnung wegen in allen
weiteren Untersuchungen begangen ist, da die Unterschiede in den Resultaten
nicht erheblich, andererseits die Zweifel iibcr die Orenzen der Facetten l>eträcht-
licher sein k«>nnen — und den Winkel tp' suche, wie er sich 1)ei(lf'n Beobaeli-
tungen am besten ani)asst, so erlialto ich durch Versuche mit dem Werthe
^' = 54*' 29' die Zalden OMOim und Ü.000539 im Mittelwerth am besten der
gemachten Annahnu> \ on A enttprechend. Unter der Voraussetzung, dass die Spalt-
ötlauii^ nicht den Winkel ip' modilicirt, würde der ersthin angenommene Ncigungg-
wiukel von 16" in 15* 40' übergehen.
Für die beobaehtete Oeffiinng von 0.00192 war die ttnaserste Facette von
6* Neigung als VeranlasBung der Erscheinung gedeutet Sollten anch Strahlen
der anderen Neigung von 8* dun beigetragen haben, so hätte man an beden-
ken, daas die Oefinimg fUr diesen Fall aas awei Stücken znaammengesetst ist.
Mit 8 A = 0.001663 und nnter Zngmndelegnng von 9 = 188* 0' nnd tf^=s 54* 29^
wird der eine Thefl = 0.001758 heransgerecfanet, in welchem sich die drei
Phasen vollziehen, deren Beginn aber an der Stelle eintritt, wo die Linie ED
die Spaltrichtnng trifft. Das zukommende zwischen 0, als auf der Richtung
DO angehörig, au jener Grenzstelle gelegene Stück betrügt aber
sin '2'^
0.0322 4^ = 0.001135
sin 82"
Die summirte Oefl'nung von 0,00289 würde von unserem ]>eobachtungswerth
von 0.00192 erheblich abweichen. Dass die Verzögerung endlich für die schrägste
Fläche AE zu der Beobachtung einer ausserordentlich grossen Oeflnung führen
muss, ist aus der Figur zu entnehmen, wenn mau sich diese Linie bis zur Spalt-
ebene verlUngert denkt.
Bei näherer Betrachtung, wie die beobachtete Oeffuung von 0.00432 für
senkrecht auf den Spalt fallende Strahlen zn Stande kommt, findet man, daas
in diesem Falle nicht allein die Richtung AB, sondern auch EB als Licht er
zeugende Linie zn bedenken sein dfirften. Das Verhältniss der in der Figur
beigemerkten itlr letztere Richtung massgebenden zu einander senkrechten Liniea
in der Verticalen 0.0248, in der anderen Richtung 0.0227 ergiebt sich als Taa>
gente des Winkels von 47*82'; der in Rechnung zu ziehende Winkel wird
daher 137<* 32'
und mit diesem Werthe und mit (p — 180° erhalten wir die YerzOgerung
Formel V, ans zwei Theilen bestehend durch den Ausdruck:
3X = 0.00432 (,-^^rT25r.T ^ J^^B^
= 0.00432 (0.7137 — 1.0926)
= — 0.00IG37
IX— — 0.000546 links oder positiv an der rechten Seite
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303
des Spaltes. Dieses Besultat setxt die Richtigkeit der VoranssetsungcD ausser
Zweifel.
Der Binfloss der Kante D hat sich dagegen nicht geltend gemaebt; sie ist
an flach. Wollte man anf dieselbe nnd also anf die Linie DB, als Biehtong
0 0668
des Lichtausganges, Rücksicht nelmuMi, so wurde das Verhältniss q Q^g2
die Tangente eines Winkels von 72** 14', den diese Richtung mit der Spaltehcne
bildet, fuliren und iu obige Parenthese käme dann durch t^'"' — 102° 14' noch
das Glied — 3.1211 hinzu, was für 3 A 0.01512, also ein lOmal zu grosses
Besultat ergeben würde.
Wenn wir zu den Ocffnungsangabcn lür die lotzten Phasen des Liclites in
der ol)igen Tal »eile nach der Formel V die Interfereuzeu bereclmen, ei halten
wir folgende Zusammenstellung:
Oefinung. Interferenz.
0.00000 0.000000
28 106 violett
56 212 blan
84 318 blftoKch
112 424 weissgelb *
0.00140 0.000580 goldgelb.
Ifan sieht die letzt aufführte Beobachtung nodi in stemlicher üeberein-
Stimmung mit der Wellenlänge, von da ab die Farbe abuehmon, nnd zuletzt
wieder bei Interferenz 0.00r)212 blau, bei 0.000106 violett erscheinen. Dies
ist also das Resultat der Beobachtung, während die Polarisationsebene des auf*
falleuden Lichtes senkreclit zur Richtung des S})altes gestellt war. Steht die
Polarisationscbenc aber parallel zum Spalt, so merkt man bereits beim Gelben
eine Abnahme der Intensität der Farbe, und von da ab eine Stufenfolge, welche
in der Farbe ausserordentlich geschwächt und in der Skala immer einen Schritt
näher zur Dunkelheit führt, als beim erten Puiarisationszustandc. Wegen dieser
Farbcnschwäehe sieht man auch ohne Zusatz des polarisirenden Prismas gewisser-
massen denselben Vorgang, wie im zuerst angeführten Polarisations- Zustande.
Da auch durch Umkehruug des Spaltes, wobei der massgebende Spalt horizontal
liegt nnd das rolle Licht senkrecht anf denselben fUlt, mit Oeffinungs-
messnngen gleicher Ordnung, wie die Grössen 0.00036 und 0.00028 in der
ersten Lage, blanes nnd dann violettes Licht eintritt, nnd hiermit die Er>
scheinnng schliesst, wBhrend in der zwdten Lage die Interferenzen derBecfannng
gemäss versohwinden, so nOthigen diese Beobachtnngsdaten zu der Annahme,
dass die Erscheinung unabhängig von jener Interferenz, welche die ange-
fthrte Farbenskala mit dreimaliger Wiederholung des Gelben hervorruft, durch
eine Diffraction veranlasst ist, die im äussersten Stadium der Verengung ein-
tritt, worin die Oeflfnung des Spaltes von 0.00028 — 56 der Länge kürzerer
Wellen entspricht, von welchen für violettes Licht als Grösse 0.000897 ange-
nommen wird. Dass Unebeuheiteu der Spultschärfen iu den äuBsersteu Phasen
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304
yon beaondera bedentendem BinfliiBB sein mfiflseo, ist ja einleochtend. Aneh
unser Spalt zeigt neben der regelmttssigen, gut UbersiohiUehen Bncheiming
eine Anzabl FarbentAne, weldie einer mehr oder weniger grosseren SpaltoSaung
entsprechen. Man stelle sieh vor, dass die Spaltschärfen in den ftnsaersten
Momenten der Verengung, wo diese mit der Ortfsse der Unebenheiten Ton
gleicher Ordnung ist, nicht auf einander treffen, sondern unmittelbar über ein-
ander zu gleiten anfangen und (Imr/ufolge zur Bildung von löcherartigen Zusttoden
Anlass geben, durch wclclie das Liclit irowisi^onnasfion gesiebt wird. Da man
als relatives Verliältniss der DiinliiiK's.-Jcr dieser Ocffnungen, senkreoht und
parallel zum Spalt, ein solclios anncluiKMi muss, wclolies jnit zunehniender ^'er-
cngung dos Spaltes den ersten Durehmcsser immer kleiner gegen den anderen
werden lässt, «o können innerhalb der ül)rig Idoihenden Räume in der Richtung
der Länge des Spaltes schliesslich all(Mu noch Widh'u ihren Weg zum ATure
linden, welche ihren l.'iprung von der allerletzten Diflraction genommen Iiabeu.
Die äusserstc Grenze kann nur folgende sein. Während kleinore Wellen, wenn
die Vibrationsebene parallel dem Spalt ist, ihre Diffiractionserscheinnng durch
Yavtärkmig zu dem ihnoi eigenen Licht also in der violetten Farbe ftossera,
so moss f&r den Fall der Vibration im senkrechten Sinne, in welchem noch kldnen»
Wellen aber mit demselben Interferenzbetrag wie vorhin interferiren, der &rb-
lose Znstand eintreten. DemgemSss wnrde die gemachte Beobachtung fnr die
FresneFsche Ansicht sprechen.
Die Steigerung des Lichtes in der äussersUm Verengung veranlasst hftnfig
der Gebrauch des Hohlspiegels statt des planen, ein Zeichen dafür, dass noch
mehr Strahlen durcbgetrielien werden. Wenn man übrigens spezieller den ^n-
zelnen Farbennuancen nachforscht, wie sie die Polarisation ändert, wird man
Stellen herausbringen, die ihre Farlie trotz der Drehung des rolarisationsprismas
beibehalten und auch solche, die die umgekehrte Voränderung zeigen, aber diese
Fälle bleiben in einer ausserordentlichen Minorität.
Ich habe noch Versuche an einem zweiten Spalt angestellt, welche ebenfalls
ZU Gunsten tlcr Fresnerschen Ansicht entschieden haben. Doch sind wirklich
genaue Messungen aus verschiedenen Gründen unmöglich gewesen. Dieaer
Apparat bat die Einrichtung, dass beide Spaltbälften gleichmässig sich bewegen
lassen and Oeffiiungon bilden, die symmetrisch snr Mitte sich verhalten. So treff-
lich derartige Einrichtungen zu dem eigenlichen Zwecke der astronomisches
nnd physikalischen Untersuchung dienen, so anzureichend sind sie in Bes^g
auf Vorgänge düficiler Natur, wie sie hier antersncbt werden. Die Schneiden,
welche in grosserer Dimension (etwa 17 mm) hergestellt sind, kommen in «mer
Länge von 10 mm zusammen and bewegen sich schräge unter dem Winkel von
40 • zur Richtung der Schieberseiten oder der bewegenden Schraube. Diese treibt
mit der einen Spalthälfite zugleich einen Hebel, dessen andere Seite auf die
zweite Hälfte in entfiet^engesetzten Sinne schiebend einwirkt. Zum Anzug der
ersten Hälfte an die Schraube dient eine Feder, während eine gleiche Feder die
zweite zum Anschlnss an den Hebel bringt. Gleichzeitig sollen diese Federn auch
19
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die FfthruDg an den Selneberseiien nnd drittena den Androek auf dteFandament-
platte Temdtteln. Btese Organe mOssen höchst Borgfältig abgeetimmt seini wenn
der Spalt gl^chmftBsig ohne Voniehang fimctioniren solL Hftnfig genug kam an
diesem Apparate der Verschloss nicht ToUstandig genug heraus, nnd die Scharfen
Tersogen sich nicht allein in Besag auf die Bewegungsrichtong, sondern tratm
ans der Ebene heraus , als wollten sie sich kreuzen, alles dieses natfkrlich in
kloinon Grenzen. Ausserdem stellt sich die Schwierigkeit ein, dass congruente
Stellen des geschlossenen Spaltes bei der Oeffnung nicht mehr in ihrem klon-
sten Abstand senkrecht zum Spalt von einander bleiben. Die wohl als ganz
gl^h anzuneliraendon Spalthälften von Stahl, etwa 1.7 mm dick, ha]>on nur
piino S^chlilffiäclic von etwa 20**, welche zionilich gut polirt ist. Ihre Schürfen
mögen auf wenigor als O.Ol mm abgestumplt oder geglättet sein und wegen so
minimalen Verhältnisses war es nicht möglich, der Anordnung der etwaigen
Facetten nachzuspüren. Die Spiegelbilder Hessen ähnliche Dimensionen errathcn,
wie sie an SpinncPäden vorkommen, wovon weiterhin bei Gelegenheit der Re-
flexionsphänomene die Rede ist. Die microscopische Untersuchung ergab an
den SteUcD dieses Spaltes, welche zuerst zum Verschluss kommen, mit Benutzung
des Nicorschen Fdsmas, dessen Polarisationsebene parallel zum Spalt gestellt
ist, unmittelbar vor Eintritt der Dunkelheit, das schönste violette Licht, und
durch den Hohlspi^l in der Intensität noch gesteigert, während die senkrechte
Polarisationsebene zur Erlangung hellerer Nuancen llDttel wurde. Auch kann
der Apparat, während die Spaltlinie nngeändert als Axo bleibt, nach beiden
Hichtangen bis zu 10*^ geneigt werden, ohne eine Schwächung des violetten
Lichtes zu erzeugen. Das Gleiche gilt natürlich auch f&r den eraten Spalt.
Die angeführte Erscheinung tritt aber nur dann ein, wenn die Schäi fen mit dem
Scliiebor zionilich parallel sich verhalten, das heisst die eine Schärfe die andere
um einen minimalen Betrag überragt. Die Abweichung- vom Parallelen bis 45 °,
in welchem Falle die Interferenzgröase und die durchfahrende Welle gleich
gross sind, wird wohl etwas überschritten werden dürfen. Ist die Anomalie
zu gross, so werden die mit senkrechter Polarisationsebene auftretenden ver-
schiedenen Farben zwar ausgelöscht, wenn dieselbe parallel gedreht wird, aber
man erhält vorher nicht die violette Beleuchtung. Nennen wir reducirte
Oeffiiung des Spaltes die kürzeste Entfernung zwischen den Idchtstrahlen als
Tangenten an den Schärfen, wenn eme die andere fiberragt, so können die
Strshlen, zumal tae in mehr als einer Richtung durchfahren, um so weniger sich
dem redndrten Spalte aiqpassen, je grosser die Ueberragung ist, und die Un-
ebenheiten werden in verstärktem Sinne Farbenungltidiheiten herbeif&hren.
Uebrigens erhält man mit blossem Auge, wenn dasselbe unmittelbar fiber
den Spalt gehalten wird, in dem Falle, wo die Anomalie nicht zu stark ist,
ohne Polarisation den Ucbergang in die blaue Farbe din ch Drehung des Appa-
rates um den Spalt als Axe und zwar in dem Sinne, der die Schärfen in eine
mit der Gesichtslinie zusammenfallende Richtung zu bringen sucht. Violett
wird diese blaue Farbe, wenn man das Prisma mit seiner Polarisationsebene
*• au
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306
paraUel zum Spalt m HQlfe mmmt Dreht man den Apparat aUmfthlich nach der
entgegengesetsten Seite, so begegnet man der Farbenfolge blan, weiaaUcb, gelb,
oder blau, weiaslich, oder nnr blan, in je engerar Dimension die Oeffnnng ge-
wtthlt ist. Die aus don an beiden Spalten gewonnenen ßeoliachtungen fassen
wir zu folgenden drei Schlüssen zusammen, indem wir im Zustande der äosser-
sten Verengung des rcducirtcn Spaltes die beiden Fälle der Vibration pamllei
und senkrecht zum Spalt von einander sondern. 1) Bei grösserer Ueberragung
der einen Siliärfe über der andern tritt im ersten Falle die der Interferenz
cntsprceliendo Farbe auf, im zweiten Falle wird dieselbe ohne wesentliche Aeii-
derung geschwächt. 2) Bei angenähertem Verhalten der Scharfen kommt im
ersten Falle di<! bezügliche Farbe zum Ausdruck, im zweiten gelit sie ins Vi«>
letle ii\)cv. (Spalt 2). 3) Bei geringi?ter Ueberragung im ersten Falle erscheint
Violett, welches im zweiten schwindet. (Spalt 1). Wir haben hierbei nicht überall
die gleich grosse reducirte Oeffnung im fönne, sondern eine solche nur Bnaaerstmi
Brseheinnng Veranlassnng gebende. Die Dr^ong des Spaltes bietet ein treff-
liches Mittel, sich von dmn Parallelismns der Schürfen zur Schioberdbene in
fibersengen. Wfirden den ScbieberhlUften besondero SpaltbftUten mit Corrections-
sohranben b^gefBgt, so hätte man die Berichtigung in schärfster Wdse snr
Hand, Toransgesetst, dass im übrigen die Einrichtung oorrect ist.
Zar Bestimmung der schiefen Richtung der Spaltschärfon zur Schiebcriage
und ihres Abstandes in dieser Richtung gelangt man durch Messung des Be*
tn^;es der Drehungen, welche man dem Apparate zum Zwecke der Hervor-
bringung verschiedener Farbennuancen zu geben hat, auf folgendem Wege.
Oenaue Orientirung ist dabei vorausgesetzt, sollte es sich bereits um Multipla
der Wollenläugen handeln. Bezeichnen wir diese mit A und /' für zwei Dre-
hungen, durch welche die Spaltölfnung a in die Richtungen x und x' von der
Normallage des Schiebers aus gemessen, kommt und setzen wir x + x' =
je nachdem in gleichem ( — ) oder cntgcgengeBetztem Sinne (-}-) gedreht ist, so
haben wir die Bedingungen der Interferenz:
X
— =s sin X
a
A' . ,
— = sin X
a
woraus man erhält.*
X .
-p- sm e
= ! — --:
X sin e
sm z = —
V'A» + A'«dt2JU'cose
also:
_ ^X* 4- X'*:h2XX' eo6€
sin e
ai
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d07
Demnach ist die schiefe O^ong a die Seite eines Dreieckes, dessen an-
dere Seiten X und X* mit dem Zwisehenwinkel c oder 180* — f je nach Bezug
auf — x' oder -f x' emd, molUplicirt durch ^ . Mit Abrechnung des ge-
messenen, eBtspreclieiiden Drehnngswinkde erhslt man ans dem Werthe für x
dann den Winkid, am welchen die SchftrfiBnTerbindong zum Schieber geneigt ist
Je nach dem ümriss der Schärfen wird die Grosse a mehr oder weniger con-
stant bleiben und im allgemeinen abnehmen, wenn die redncirte Oeffhnog bei der
Drehang zunimmt.
Zu den angeführten drei Beobachtongsrcsultaten kommen noch zwei Mes-
sungen in doffolben Laoro des Spaltofi, die don Eintritt do-j Lichtes /uorst durch
die weitere Mündung crmögliclit. In dem .^eitlieli an der Neigun|[f von .^0'
beförderten Lichte konnte ich namlicli auch viele Wiederlu>lnn<jcn des Sj)ectrnnis,
bis zu 13 beobachten; die auf ein mittleres / reducirtc S|talt()fl'nun<r h(^trägt
0.00332. Auf der andern Seite, wo die Neigung 0", wurde aus l»is auf die
Zahl 10 ausgedehnte Wiederholungen der Beobachtungswerth fiir 1 l 0.00535
ermittelt. Die beiden beobachteten Werthe stimmen gut mit denjenigen Grössen
0.00834 nnd 0.00527 ftbereini welche die Bechnnng nach der allgemeinen
Formel
a Bin = X
ergiebt, worin ß als Neigungswinkel gilt Hiermit erhSlt man den Belag dafftr,
dass das Licht anch unabhängig von der die weitere Hfindnng umfassenden
Linie gleicher Lich^phase direct durch die engere SpaltOfihnng geht nnd dem
nrspr&nglichen Gesetze folgt. Endlich ist noch in der umgekehrten Lage des
Spaltes an der Seite mit 9*^ 30' Neigung dar 6 bis 7 Mal sich wiederholende
Gang der Spcctren beobachtet worden, woraus als beobachteter Werth für 1 A
die Oeffiinng 0.00324 resultirt, welcher dem berechneten 0.00334 sehr nahe
kommt.
Die bisherigen Beobachtungen liezogen sich auf die direct durciigfliejiden
Strahlen. Ehe das Resultat der Beobachtung üijer das an unserm Sjtalte re-
flectirte Licht mitgetheilt wird, schicken wir ausser einigen Bemerkungen eine
graphische Darstelluugsweise durch Fig. 5Taf. 1 illustrirt voran, wie an schmalen
Spiegeln die Interferenzen 2u Stande kommen.
Anf den Spiegel AB, dessen Breite a ist, mögen die ftnssersten Grenz-
parallelstrahlen CA nnd DB nnter dem Winkel CA6 = ß anfiallen nnd nach
AE nnd BF refieetirt werden. Die Zerstiennng anf der Oberfläche des Spiegels
giebt neben dem regnliren Strahl eine Anzahl Strahlen, welche, wie fiir den
Punkt B, BG nnd BO' sn beiden Seiten des Strahles BF an jedem andern
Punkt zurückgeworfen werden. Beschreibt man über AB als Durchmesser einen
Halbkreis und mit dem Stück AH, um welches der Strahl BD dem Strahl AC
Toraos ist, aus B als Mittelpunkt einen Kreisbogen, der also durch den auf BF
gelegenen Schnittpunkt des llalltkreises geht, da AH BO ist. so werden die
zwischen den in 0 sich kreuzenden Kreisbogen enthaltenen Stücke auf allen
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308
den Strabkii, dk nian wie BQ nnd BG' als seratreute annimmt» also t. B. die
Stücke l nnd 1% a]B Phasennntencbiede der betreffenden Bichtongen gelten.
Wie ans der Constmction erbdlt, sind die Spectrs nnsymmetriscb nnd nm die
als Centralricbtang BF in fiiesende Linie, ftr gleiche AbetHnde zn baden Seiten
nngleieb gross und swar nach der Bicbtnng hin, die sich der Spiegelebene
näbort, also BG' ausgedehnter als nach der anderen Seite zn. Dieser Unterschied
kommt um so bedeutender zur Ansicht, je schräger die Lichtstrahlen anflUlen,
also je kleiner der Winkel ß ist. Für einen gegebenen Winkel ß lassen sieb
die Winkel FßG — x, den der der Lichtquelle mehr abjrewondote Strahl bildet,
und FB6' — x', vom mehr zugewendeten gebildet, bercchuen durch Auflösung
der Gleichungen:
COB(/f + x) = OOBjJ — —
COS 0» — X') = COS -f- —
nnd ancb ffir die Multipla von X sind die sngehOrigen Winkel z nnd x* dnrch
Einsatz Ton Sil, 8A n. s. sn finden.
Einiger Versnebe Gber derartige Beflerionm möge in Folgendem gedacht
werden* Bei Sonnenlicht ohne Beschränkung dMselben auf einen Streifen, wie
es fernerhin überall angewendet ist, erhielt ich an geschliffenen Glasfacotten
schmaler Art schöne Spectra nach 1)eidon Seiten und der theoretischen Anschauung
gemäss. Eine Facette von etwa 0.5 mm (= a) Breite ergab unter dem Nei-
gungswinkel /? = 4" zwei bis drei Spectra in weitoror Ansdchmiiig nach der Licht-
quelle zu, dagegen melu crc in geringem Abständeu nach der andern Seite hin.
Die Rechnung führt mit Rücksicht auf bezüglichen Kinsatz in die Fomelu von
^ = 0.001102 ^ =: 0.002204 nnd = 0.003306
a a a
auf die von der Centrallinie aus gcmcsscneu Winkelwcrthc:
X = 49', 91', 128'
x' = 62, 166, —
Die Darstellttng dersdben als Liuearwertbe in den Punkten der Figur 6
Taf. I giebt eine nngefthre Vorstellung der YertheQnng der Spectren, von
welch«! das dritte auf der linken Seite schon ftber die Grenze des möglich
Sichtbaren hinausgeht, da über 240' (4^ die Abbildung bei cos (/9 — x') > 1
nicht mehr vollständig wird.
Ein schmaler Spiegel bietet also dieselbe Erscheinung, wie ein in gleicher
Neigung zum Auge gehaltener Spalt von gleichem R;iume, wobei die reflectirten
Strahlen in dircct von der Lichtquelle ausgehende zu deuten sind.
Die \'erriuclie mit polirten Metallfläohen ergeben insofern eine Abweichuns
von dieser Beobachtung, als meisteiis auf der der Lichtrichtung zugewendeten
Seite die Spectra weniger oder gar nicht sichtbar werden. So lindet man au
der Facette unseres Spaltes, welcher die schon oft erwähnte Neiguug 9® 30'
zukommt, bei Lampenlicht anf der Seite allein, welche abgekehrt ist, drei tot-
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909
ifigllch SU nntenoheideiide Speetren nnd xwar fUr die Bicbtang ß ^ 10*, auf
der eDtgegeDgvMctsten Seite dagegen bemebt vollBtindige Dankelheit.
Die Spectra der Sonne lassen sicli auch hier unterscheiden, doch viel
schwädier. Da auf Messing eine so gute Politur wie auf Glas nicht erreichbai* ist,
Beobachtungen gleicher Art auch auf Schliffflächen von Stahl, welche nicht glatt
genug waren, fremacht wurden, so wird der Grund der einseitigen Erscheinung
ha«]>tsächlich in der unvollständigen Tolitur zu suchen sein. Stellt man sich
wie in Fig. 7 Taf. I die Spiegelfläche wellig vor, so genügt der Hinweis auf
die Zerstreuung der Strahlen durch Kcflexion an den Abhängen der Wellenberge,
welche voi'zugsweise nach der vom Lichte abgewendeten Seite eintritt. V8n
dar Neigung der Platte zum aufijftllenden Licht wäre demnach die Erscheinung
abhängig und in unserem Fall der Orenzwinkel ungefilbr eneicbt, fiber weleben
bioai» zu Spectami aadi beiden Seiten Anläse ist Die Breite der spiegelnden
Mesaingaeite betrigt 0.0897, daber ergiebt die Becbnnog f&r die Neignng
ß =: 10* die drei ersten Winkel anf dieser Seite:
1 • 62*, 8* 28', 4* 64'
Werthe, welchen die in der Beobachtung nur geschätzten Grössen wohl ent-
sprochen haben. Darans lässt sich dann weiter scbliessen, dass die Interferenz
anf der ganzen Breito Ton 0.0897 m Stendo gekommen ist. Mit sebon geringer
Abweidrang vom Planen — nnd beim Schleifen bietet sich immer Gefidir, con«
Texe oder mehr&cbe Facetten an bekommen — wird die Zerstrennng oder
Hänfimg der Bilder derart sein, dass man ein breites, gleichmissig weiss ge-
ftrbtes Band ohne Speetren erhalt. Es gelingt öfter ohne die Mfibe des SoUei-
fens mit scharfen Hesser von d&nnem Steniol Durchschnitte an bekommen, die
anagezeiohneto Speetren zeigen. Anch an solchm Staniolkanten von jj^mm Dicke
war häufig das Vorherrschen der bezeichneten einseitigen Bilder zu bemerken«
Bei sehr geringen Dicken hat man es nur mit den Farben des erstui Spectrums
ZQ thun, daher diese Ersrheinungen. den Uebergang zu denjenigen an Spinne-
fUden bilden. Ein in seiner gan/on Breite genommenes Flaar giebt mehrere
Speotra, wtMin man die Spiegelung aufs alloräusserstc treibt, d. Ii. damit direct
in die Sonuc sieht, und auf einen in unuiittclbarcr Nähe gelialtenen dunklen
Schirm die Er.scheinung ))rq)icirt. Difsr wird durch den gcwöhidichen Autsdruck
a sin 9 dargestellt und nach dem Üahinet sclnm Princip ganz gleich derjenigen
sein, welche eine Oeffuuug in der Grösse des liaardurchmessci's gewährt. Ein
derartiger Yoi^aug ist Ton dem an Haaren oder Spinnefllden wahrznnebmenden
Beflezionsphilnomen zu sondern. So klan anch der Durchmesser der leteteren
ist, so ist man doch genöthigt, kleinere Stmcturen anf dem Faden in Spiqsel-
Wirkung anzunehmen. In der Voraussetzung von 0.006 mm für den ganzen Durch-
messer eines Spinnefadens wfirde bei 5* (ß) Neigung das Auge um 20* 16' sieh
von der Centrale abwenden müssen, bei 10", 20", 30* Neigung resp. um
16^ 45', 12" 1', Iti', damit das erste Gelb gesehen wird. Die Beobachtang,
damit in Widerspruch, zeigt, dass man mit dem Auge in viel grOss(»en Inter-
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810
Tftllea der Beflexion berunigdieii kann, ohne mehr als constantes, weiesgelbliches
Licht, alB Folge dar an den einzelnen Parthion erfolgten Zerstreuung oder
Mischung, vabrznndimen, das erst bei sehr flachem Winkel in gewisse Noanoen
des Spcctrums sich auflöst. Geht man an solchem ungespannten SpinnefiMdon
mit dem Auge dicht darauf unter Beibchaltuntz; der Neigung entlang, so werden
die Farbennuancen mehr oder weniger discontinuirlich geändert, wiederholen
sicli aber je nach Res^elmässigkeit der Fadenstructur und das Auge erhält die
Vorstellung einer radartigen Drehung mit stufenweiser VorfTdinmt: der Farl>cn
an der Peripherie in der Weise, dass die Facetten des Cylinders die entgegen-
gesetzte Richtimg von der der Augenbewegung beschreiben. Die rftructur in
der Länge eines gespannten Fadens erkannte ich auch bei dunkel gewähltem
Untergründe an demAnftreten von mebreren Spectren, die sieb wie von emem
Spalte in der Länge des Fadens qrmmetriscb bilden. Allerdings sind sie scbwadi
sn erkennen nnd ancb dnrcbans nicbt constanti so dass die beispielsweise Milr
fheilnng einer Scbätznng von 5* Abweicbnng von der Mitfee för eine dritte
Spectralerscheinnng nnd als Folge daraus die dnreh die Beclurang ermittelte
Angabe von mm f&r die Breite der Facette dnen ungefähren Anhalt gewähren.
TTebrigens treten derartige longitudinal vorkommende Spectren viel intensiver
an den Spaltschärfen auf. In den hierbei ontorsnchten Fällen standen die
Spectren näher zum Hauptbilde, was also auf grossere Breiten der Facetten
Bchliessen lässt, als die angeführte.
In Bezug darauf, wie sich die Spectra eines Spaltes verhalten, wenn durch
ihn vermittelst der seitlichen Spaltwändc refiectirtes Licht fällt, ist noch Fol-
gendes im Allgemeinen zu erwähnen. Steht derselbe mit der engeren Seite dem
Auge zugekehrt wie zum directcm Durchsehen nach der Lichtquelle, so gewinnt
man durch seitlichen Blick von jeder der beiden Wände ein Ilauptbild zwischen
Spectren, deren gegeuseitige Entfernung von der Oeil'uuug uud Neigung der
Wände abhängt. Auf bdden Seiten des Hanptbildes kommen diese Spectra aber
nur dann vor, wenn die betreffende Wand plane Gestalt hat. JHo änsseren
fallen weg, wenn die Wand convex geformt ist Der zweite SpectralappaFst»
von dem oben die Rede war, hatte ziemlich gldch schiefe, polirte Wände, aber
von etwas convoxer Form; die einseitigen Spectra waren hier allein sichtbar.
Zur Charakterisinmg des Grades der Convexität dient folgende Beobachtong.
Wenn die Richtung nach der Lichtquelle senkrecht zur Spaltebene steht, und
man bewegt das Auge, um das Spiegelbild durch den Spalt zu fixircn, so
trägt der Winkel dieser Bewegung für jede der beiden Wände 36®. Wenn aber
das Auge feststeht, und der Apparat gedreht wird, bis die Lichtquelle in der
Richtung der Wand zu verschwinden beginnt, so geschieht dies beide Male durch
die Drehung um 21 — 22°. Nehmen wir diesen Winkel als richtigen Neigungs-
winkel der Wände an, so hätte die doppelte Grösse also 43 anstatt Bf)" der
Augenbewegung für die I{eol»achtung der Spiegelung entsprechen müssen, wenn
die Wand von planer Furm gewesen wäre. Vermöge der Krümmung nach der
Spaltscite hin musätc also schon bei flacherem Aufifall nnd eben solcher Spiegc-
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311
Inng die Lichtquelle fizirt werden. Durch Yeigleich der an den Wanden ro-
flectirten Bilder erhielt ich einUrtheil fiber das parallele Verhalten der zur Bild-
enengang Itcitragenden Schärfen zu der Schieberebene. Wenn eine ober der
anderen erhaben ist, so muss bei schiefer Durchsicht in dem Sinne, der die
scharfen Kanten in den weitesten Abstand von einander brini^t, die Grup])ining
der Spectren eine gedränjarterc sein. Die Messung des Abstindos der reflcctirton
Spectralbildor auf beiden Soiton und der bezugb'chen Spaltöffnung führt auf fol-
gende Weise zum Resultat über dio Grösse jener Erhabenheit. Als ich
den Apparat noch uiclit vorbessert liattc, fand ich, das» bei einer SpaltoHnuug
von 0.03 nun dio Abstände sich wie 1 : 2 verhielten. Neuneu wir den Winkel,
den die nicht auf die Schiebcrobene rcducirte SpaltötVnung a - 0.03 mit dieser
Ebene bildet, x und den Gesichtswinkel nach der Verticalcn auf derselben Ebene
gebildet % also d«r Torhergehcndcn Mittkeilung gemäss 86® gross, endlieh n die
ZaU, welche anzeigt, wie riel mal der Abstand der Bilder auf der einen Seite
grösser ist als auf der andern, so hat man die Relation:
sin (9 -f 3c) = n 8in(9 — z)
woraus folgt:
n— I ,
In unserem Beispiel wird:
tgx = |tg 36»
also X = 13" 37'
Damit erhalt man die reducirto OefTnung a COS X — Ü.021I und die be-
treffende Erlialteiihcit - a sin x — 0.007""".
Um die (lowis-sheit der Beohaehtung an dcnsolheu Kauten zu halten, wird
es allerdings öfter zwecklieher sein, mit der (lesiclitslinic nielit zu weit hinaus
zugehen, also von der licllexion zu ahstraliircn. Wenn die Winkel y nach
beiden Seiten ungleich sind, so lülirt die Gleichung
sin {(p I x) = n sin (y' — x)
auf die Bestimmung des Winitels x durch die Bedingung:
nsiny' — siny
Die Anfiassnng fiber das Zeichen, ob positiv oder negativ, war in der oben
g^bencn analytischen Darstellung in folgender Weise zu verstehen. Von zwei
I*aiallclstrahlen, die von einer Linie ihren Liclitursprung nehmen, erscheint der
durch den Anfangspunkt der Coordinaten gehende verzögert, wenn der Ausdruck:
a cos 9
tg (iff —'9)
positiv wird, demnach diesem Strahle etwas zugelegt werden muss, um ihn zu
seinem Nachbar gleich schnell zu erhalteu. Stellt sich ein negatives Zeichen
ein, so bedeutet es eine ^'oreilung, und ein Abzug wird uothwendig. Die Spalt«
öünuug a ist wenn wie in Eig. 1 Tal. 1 bic rochtä vom t'oordiuatcn - Au-
fangäpuukt liegt.
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312
In der zur Verdeutlichung der Reflexion entworfenen Figur )^ Taf. I be-
deutet OC den vom Anfangspunkt O aus sich öffnenden Spalt und OE dio linke
innere Wandung. Fallen unter dem Winkel 9> zur Ordinate OY ParallelBtrahlra
BE, AG und FC, die anB einer Richtung als Linie gleichen Lichturspranges
herkommen, welche in den Anfangspunkt verlegt den Winkel i// mit OY bildet,
80 wird zunächst für die Interferenz von AO und FC der gepei)ene Ausdruck
in dem auggesprochenen Sinne zu berechnen sein. Gebt nun von den beiden
an der Wand EO reflectirten Strahlen der äusBorfite von E aus nach C, dem End-
punkt der Spaltöffnung a entsprechend, ho gelangen wir zur Darstellung der Inter-
ferenz folgendermassen: Wir erweitern CO bis D, worin der Strahl EB verlängert
zusammentrifft. CG stellt den Abstand der beiden Parallelstrahlen vor und die
Wand OE mttge einstweilen mit 8 benannt werden. Mit Bezog anf die der
Figur beigemorkten Winkelbezeicbnung ist:
Z BOA = OBC = p — y
Z. COB = p — 90»
der dritte Winkel im A EGO
OCß = 270«> + y — 2 p
daher 8 = ?L^(^^^zM.
Bin (p — y)
Mit dieser Relation geht OG = s sin (p — über iu:
OG = — a cos ((p — 2 p)
Wenn die Riciituug übci- O nach K verlängert wird, so erhält man mit
der Gleichung:
Z. GKO = KOA = 180«^ 4- (Vz — y)
und da -«I =,eGKO = <g(*-,)
den Ausdruck für die Interferenz:
tg {tjj — y)
Entspricht dieser Werth fÖr den Strahl BE einer Verzögerung, so gilt der*
selbe mit umgekehrtem Zeichen der Beschleunigung fftr den durch den Anftqgs-
punkt 0 gehenden Strahl AO und der gewünschte Ausdruck für 0 wird:
I cos (y — 2 p)
tg(^ — 9)
Als Resultat der Beobachtung des senkrecht auf den Spalt fallenden Lichtes,
wenn dieses ^st den weiteren, dann den engen Spalt passirtf erhielt ich die
Erscheinung mehrmaliger Wiederkehr des Spectrums, und aus der meist mit
6 maliger Einstellung des Gelben abgeschlossenen Beobachtung für die Spalt-
Öffnung die Zahl
0.00168
zu einem mittleren ?. gehörig. Um die directen Strahlen abzuschlicssen und
die von den metalieuen Wauden allein reflectirten Strahlen zu erhalten, äuchle
n
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318
ich dnroh geeignete Stellmig des Nico 1 'sehen PHsn» vor dem Spalt nnd
die gekreuzte Steliong ebes swdten am Oenlar des Mieroscops tn enrdohen.
Wenn auch die Bilder ziemlich geschwicht ersdhmnen, war die Prftcision der-
selben doch scharf genug. Zum Zustandekommen der Erscheinung durch Re*
flezion wird die Spaltwand nnter 9^ 30' Neigung vorzugsweise beigetragen haben.
Aus dem Fulgenden ist zu ersehen, dass die Neigungen TOn 6° und 8° der
anderen Wand einen unwesentlichen Unterschied in der Beobachtung hervorrufen,
andererseits aber zu der regelmässigen Oinaligen Folge nur partiell mitgewirkt
haben können. Rechnet man nach der aufgestellten Foimel mit den gegebenen
Grössen a = 0.U01Ü8, <p = 180", p — 180» — 9« 30' und den obigen Wertheu
V' = 137^32'
tf/' r=: 54 29
den Werth für 1 A aus, so erhält man:
+ 0.001786
— 0.001184
OX0060S
eine Ortfsse, die nicht bedeutend von der angestellten Zahl 0.000&51 abweicht
Zn bedenk«! ist hierbei, wie wenig Aendomng des Winkels welcher der
Einstellnng des MicroscopspiegelB entspricht, dazn gehört» nm ein anderes l zn
erhalten. Man yergleiche die anf Taf. IV. Fig. 1 für beliebige OrOssen des
Henkels ^ und mit dem beigefügten Uassstabe von A entworfenen Gnrven,
welche unter zu Grunddegong der auf der rechten Seite mit 9^ 30' nnd auf
der linken Seite mit dem Mittel von 6» und 8" also 7 • Wandneigung des Spaltes
sich ergeben. Der Anfangspunkt der Coordinaten ist auf der linken Ecke an-
genommen und die Strahlen kommen von der unteren Seite der Zeichnung. Der
unserer Beobachtung entsprechende Werth der Verzögerung von 0.000602 wird
darnach in dem Tunkte c der (,'urve abcdefgh abgebildet. Vom Punkte a,
wo (p 170*. 5 und der Reflexionswinkel an der Wand rechts 0° sind, bis d,
wo diese Grössen die Beträge 180° und 15*^.5 haben, nimmt der zu beobachtende
Werth als Verzögerung ab; es sind diese Punkte die Beul lachtungsgrenzen über-
haupt; zur Coustruction der weiteren Curve sind, um ihre Form wiederzugeben,
die in folgender Tabelle berechneten Werthe als Zähler, deren Nenner 1000000,
benutzt:
BeaeoLLloht.
Wand NobtB.
a
b
G
d
e
f
g
h
Reflex.-^
= 0»
9*5
WA
35«
45<^
55«
= 170.5
175.6
180
186
195.5
205.5
215.5
225.5
2555
2084
1736
1348
866
485
208
26
— 808
— 978 ~
1134
— 1348 —
1711
— 2163 —
2836
— 4r>75
1747
1106
602
0 —
845
— 1678 —
2028 ■
-4549
Die für die Reflexion an der linken Wund von 7 ° Neigung ermittelte Curve
ist durch die berechneten Werthe in den Punkten a ß y d dargestellt, von
welchen der Punkt y der eigentlichen Beobachtung für den Werth = 180**
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314
dem Punkte der ersten Curve o entsprechen würde. Die Componenten des
mittleren X werden för die Richtung 9 = 180^:
-I- 0.001781
— 0.001163
also A 0.000618
Für verschiedene Bichtongea erhiüt man in diesem Falle die folgende Zq>
»8= RO^
Liohl.
Wand BiikB.
a
ß
r
9
ReflexvZ.^ 27«
17»
V
0
9> t= 160
170
180
187
8368
2626
1781
1426
— 387
— 797 -
- 1163
— 1529
2981
1829
618
— 103
Drittens enthftlt die Zeichnung behnfe einer Vergleichung für den Fall, in
welchem die SpaltOffioiang aof 0.00168 gestellt ist, die Curre der Intei&renx
ABCDEFOHJ, wie sie dmrch directes Bmfallen des Lidites ohne Beflezion
entstehen wfirde. Der oben durch die Beobachtung mit der Zahl 0.00432 för
die Oeffiiung nach dreimaliger Wied^kehr des gelben Lichtes, also mit 0.00144
för 1 A ermittelte Werlli würde sich also auf den Punkt D beziehen, f&r wel-
chen die zur Oc^nng 0.00168 gmwchneten Componenten
— 0.001836
+ 0.001199
sind, demnach das Resultat:
— 0.Ü00637
einem etwas grösseren X zugehörig sich ergeben muss. Bemerkcnswerth ist,
das« die Lage von D, als VerzrttieruTii; in don entprochendoii PtinktfMi der beiden
Curven auf^efasst, auf ciitgogonj.'<'sot/tcr, also auf dor icciiteu S|>altseitc sich
darstellt. Die in der dritten Curve zu Grunde gclcgteu Zahlen sind folgende:
Directes Liebt. Wand recht«.
ABCDEPGHJ
95 150".5 161" 170^5 180« 185« 100« 200» 205».5 215«.5
6350 3059 2555 1836 1535 1271 823 614 292
— 151 — 471 — 809 —1199 —1430 —1685 —2299 —2738 —3976
6199 3188 1746 637 105 — 414 —1476—2124—3084
Da die durcli Reflexion an beiden WiUiden enstandenen, coiTespondircnden
Punkte y und c fast gleichen Abstand von dem Anfangspunkt haben und diese
Abstände im gleichen Sinne mit A'eränderung der Neitrung des Spiegels ziem-
lich ebenso grösser oder kleiner wei-den, t^o ist der Eflcct beider Erscheinungen
nur eine UebcreinanderlagerunL'' zweier ganz äliidicher Sjiectren, die sich zu decken
scheinen. Andererseits aber wei'den die von der Wand mit zwei Facetten ent-
stehcuduu Bilder gegen die der anderen gehalten, eine nicht äo einheitliche Er-
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di6
Bcbemiiog veranlaBseiii wie sie in der Omaligen Wiederholung zu Stande ge-
kommen ist.
Zar genaneren Orientirang des Beflexions-Yorgangee anf der linken Seite,
wo die beiden Facetten vorhanden sind, denke man sich mit Besug anf die
FIgnr 2 Taf. IV die Facette ED sum Spalte verlängert nnd den dadurch auf
der Spaltebene entstehenden Pnnkt a in folgender bildlichen Bezeichnung wieder^
gegeben:
0.00 113 281 237 466
• • • • •
0 a ß Y 6
Die Auflösung dos Dreieckes DO«, von dem die Seite DO = 0.0322 und
die Winkel (Z D = 2°, ^ O fMI«, ^ „ ^ 82") bekannt sind, ergiobt die
anderen Seiten Oa 0.00113 und D« - O.CMKJ^a. Wenn nun die Facette DO
vollständig zur Reflexion bei senkrechtem AufTall der Strahlen (also ^<p— 180")
vorwendet wird, so md.ue 0^ die entsprechende SjKiltöfl'nung sein, dncn (Jrosso
0.00344 sich berechnen lägst aus dem Dreieck DO/?, mit den bekannten Stikkrn
DO ^- 0.0322, ^ D — 6^ und O ~ H«;«. Durch Verwendung der bckaunteu
Werthe lür ^ p, V' V" erhält man für die A- Quantität:
-h 0.003677
— 0.002402
0.001275
also von O an gerechnet etwas filier zweimalige (2 . 3} Wicdei liolung des gelben
Lichta. Ocffnet man weiter den Sj»alt, so bleiben eineitweih'n tlicsc Spectrcn
bestehen. Der Spalt muss mehr ireofl'iiet werden, bis die Erscheinungen von
der zweiten Facette KD ihren Anfang nehmen. Denn, trifft der in D unter 8®
Neigung retiectirte Strahl naeli y, so folgt aus dem Dreieck Day mit den Daten,
D« 0.0323, Z D 8" und ^ y = 74", ay — 0.004()8, also das Stin k ßy,
um welches weiter geöffnet worden muss, bis die neue Erscheinung auftritt,
0.00287. Endlich möge der andere unter 8* auf E Mende Grenzstrahl nach
i refleetirt gelangen, dann ist im Dreieck Eod Ea = 0,0645, Z E t= 8', ^ <r= 74«
gegeben, also ad — 0.00934, woraus yi — 0.00466 folgt. Mit dieser die ferneren
Speetren zur Ansicht bringenden Oefihnng erhalten wir ans den anderen, be-
kannten Daten die Summanden:
+ 0.004894
— 0.003197
0.001697
also 8 X Wiederholungen. Das Resultat dieser Untersttdiung ist dahor kurs
gefasst folgendes: Bei Eröffnung des Spaltes beginnen Speetren sich zu zeigen,
welche die Zahl 2— ;i en oirlien mit der Orffnung 0.00344. Weiter bis 0.00581
wird ohne Effect gedreht. Dann zeigen sich die neuen Speetren, deren Zahl 3
ist, wenn die Ocffnung den Werth 0.01047 erreicht. Hiermit hat die Erschei-
nung ihren Schluss erreicht. Die andere, r(>clite Spaltwandung hatte bei 6mali-
ger Wiederkehr die sehr nahe gleiche Grosse 0.01008 ergeben.
80
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316
In dem Bliebe „Verdet, Vorleaiuigen über die Wellentheorie des LioliteB,
Deutsche Bearb. von E. Exner" pag. 137 und 138 findet sich über die Er-
scbeinungen, welche die schmaletcn Oeffnungen hervorbringen, folgende gsns kurze
IntOTprctation: „Treibt man die Reduction der Oeffuung aufs Aeuseerste, so
dass die Differenz der Distanzen eines l)clcuchteten Punktes von zwei belicbi-
jren Punkten der OcfTnutii; nur einen geringen Bruchtheil einer halben Wellon-
längc betragt, so werden die von den oiiizolnen Punkten der Ocflnung auf (li<? be-
b^uehteten Punkte ül»ertragcuen Bewegungen stets in L'ebereinstimnning der Phase
stehen und sieh verstärken. Es entsteht eine DilTusion des Liehtcs nach alh?n
Richtungen, welche gegen die Ebene des Schirmes nicht zu sehr geneigt sind.
Ist nur eine Dimension der üeffnuug sehr gering, hat man also eine enge Spalte,
80 findet die Diffusion senkredit zur Richtung der Spalte statt. Verengert man
eme SpaltOffnuiig albnfthlich, so entsteht unmittelbar Tor der gegenseitigen Be-
rübning der Bänder der Oeffnong eine sehr sichtbare IXiffusion des fr&her schirt
begrenzten Lichtbildes. Es ist begreiflich, dass die eben besprochenen Er-
scheinungen nicht Ton der absoluten Grosse der Oeffiinng allein abhangni, sonr
dem auch Ton der Entfernung des beleuchteten Punktes. Nimmt diese zu, so
nimmt die Zahl der in der Oeffnong enthaltenen Elementarzonen ab, und es
werden die Erscheinungen der Diffraction um so sichtbarer sein, in je grösserer
Entfernung vom Schirm sie beobachtet werden. Eine wichtige Conscqnenz des
Vorhergehenden ist, dass den Lichtstrahlen keine physikalische l'xi^tenz zukommt.
Wenn man, um einen Lichtstrahl zu isoliren, die Oeffnung verkleinert, so laugt
man bei einer sehliesslichcn Diffusion des Lichtes nach allen Richtungen au.
Die Versuciie mancher Physiker, einen Lichtstrahl zu isoliren, blieben stet*
fruchtlos, so eifrig sie auch betrieben wurden. (Poisson soll in seiner letzten
Krankheit oft die Worte wiederholt haben: „.Lavais trouvc^ un filet de lumierc''.)"
Diese Darstellung klingt sehr apodictisch und ist wenig ermuthigeud für
Wiederholung der Versuche. Publikationen über die äusserstc Erscheinung
habe ich nicht finden kdnnen. Denn, vas in dem bibliographischen Theile des
angeführten Buches über Diffusion (pag. 159) mitgetheilt ist, und zwar ans
FresnePs Gesammtwerken 5 Gitate, und von Hankel, DoTe, Bood je «ns,
bezieht sich auf den üebei^ng des weissen Lichtes in die gelbe, orange und
rothe Farbe, welcher durch Beflezion beim schiefen Einfall der Strahlen an
rauhen Fliehen beobachtet wird. Man vermisst nftheres Detail und vor allem
aber die Modifikation der Erscheinung durch die Polarisation. Was die Ein-
führung des Begriffes, „sehr sichtbare Diffusion'* betrifft, so möchte ich, wenn
derselljo ül>erhau}it gewahrt werden soll, ihn ebenso für die Erscheinungen bei
weiterer Oeffnung geltend machen. Das eigentliche Phänomen wird von zwei
LTmständen alterirt. Einmal ist es unmöglich, in einer einzigen Richtung ge-
nügend Licht aufiallen zu lassen, man hat es immer mit einer grösseren oder
kleineren Ausbreitung zu thun; und zweitens üben die Unebenheiten der Schär-
fen, welche auch beim vollkommensten Apparat sich niclit ganz beseitigen lassen
wcrdcu, ihren Einfluss. Dui'ch Stellung des Microscopes ausserhalb des Breua-
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pnnktes eHangl das Auge, wenn «ich uaf Kosten der Inlensitftt, eine bessere
üebersidit der Fwbennnancen der Spectren, deren ZaU mit GrOsserwerden der
Oelihnng sich steigert Die Bandunebenheiten geben bei grosserer Oeffiinng
eine sehr viel geringere Mischnng der Farben, als die Ansbreitnng der Licht'
quelle Temrsacfat, nnd wollte man letztere dorch Benutzung des Hohlspiegeb
noch Tcrmehren, so wftrde, wie der Versnch bestätigt, der Oang der Spectroi
kaum mehr unterschieden werden können. Bei den engsten Ocffnungen dagegen
sind die Uneltenlioiten von erhöht störender Wirkung auf die Reinheit der Farhen-
nuanccn, wälnend die Interlerenzunt^rschiede in allen nur möglichen liichtrich-
tungcn nur mit einem kleinen IJruchtheil einer Wellenlänge üher und unter
dem Mittel der Hauptriehtung sich geltend machen, so dasa man ohne Sorge
um die Mischung den Hohlspiegel brauchen kann. Bei grosserer Vollkommen-
heit des Spaltes hinsichts dieser Unebenheiten würden noch feinere Abstufungen
des blauen nnd violetten Lichtes sieh ergeben, als in unserem gegenwärtigen
Falle möglicli gewesen. Wie ich den Vorgang dorch Hintnsiehnng der Polari-
sation aalfosse, handelt es sich bei engster ine bd weiteror Oeffirang um
Diffractionserscheinnngen. Unbekannt mit den näheren Umständen, unter welchen
andere Beobachter sich befunden haben, erlaube ich mir kein Urtheil auszu-
sprechen, indem ich der Möglichkeit gedenke, dass zu weit getriebene Politur
der Schärfen diese in ihrer Form schädigt, und vermöge abgerundet cylindri-
scher Gestalt das gewöhnliche, unpolarisirt auffallende Licht durch Reflexion zu
grösserer Verbreituno; veranlasjjt wird. Durch ansführlichtt Darstellung der an-
gestellten Bcübaciitungen habe ich competenter äeite die Entscheidung leichter
zu machen gestrebt.
Auch in Bezug auf dic^ Ditlu.sion bei Reflexion an unpolirten Flächen ist
Ober die Beeinflussung durch die Polaiisation keine Beobachtung von den ge-
nannten Autoren erwähnt. Die betreffende Erscheinung ist folgende: Fällt auf
eine mattgeschliffene Glasplatte unter sehr schielbn Winkel Lidit, so wird es
wie von einem Spiegel znr&ckgeworfan. Das ursprünglich weisse Licht Ter-
wandelt sich, wenn man nach und nach die schiefe Incidenz Termindert, in gdbes
und oranges und bei eisttm gewissen Orenzwinkel in rothes Licht, worauf Un~
deutÜchkdt eintritt. Diese Beobachtung hatte schon Fresnel gemacht und
ihre Erklärung dahin gefasst, dass von der Summe der Lichtstrahlen die mit
lil^jm^r Welle, also die rothen, regelmässig reflectirt werden, während die kür-
zeren Wellen durch die Unregelmässigkeit der Oberfläche Zerstörung erfahren.
Hankel und Dove prüften die Fresnel'gche Erklärung weiter, und er^terer
suchte sie dadurcii zu erliurten, da.'^s er zeigte, duss der Grenzwinkel für den
Eintritt der längeren Wellen um so eher vorkommt, je grOhor der l^chliö" ist.
Endlich experimentirte Rood mit liorussten, polirten Glasplatuui und beobachtete
den Grenzwinkel für da.s \'erschwindeii des rothen Lichtea, um vermöge der
bekannten Wellenlänge die mittlere Grösse der Busstheilchen zu ermitteln. Fol-
gende kurze Bemerkungen eriaube ich mir zuznftgen.
H
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Die ▼orliegende Erachehmng httngk mit der oben «ngefölurteii Beobtcfatttng
der einseitigen Specbren zusammen, welche an nioht gut polirten sdimelen
Flüchen in der Spiegelung bei einem gewissen Grenswinkd am lebhaftestea
auftreten.
Wenn man von einer matten Glasfläche durch Spiegelang gelbes, oranges
und rotlics Licht empfUngt , so gelit das gelbe schon etwas früher in ornnges,
und das orange in rothes Licht ühri-. in(hMi] man das Nicol'sche Prisma mit der
Polarisations-Ebene senkrecht zur Eint'alls-Ebene vor das Auge bringt, und der
Schimmer der auf der (Jlasflaelie ausgebreiteten Zerstreuung verschwindet besser.
Die Stellung der Polarisations- Ebene in die Einfalls-Ebeno ruft keine wesent-
liche Aenderung des Lichtes hervor. Dieselbe Erscheinung wird auch au Wacli»-
flächen wahrgenommen. Die Verwandlung in gelbes und rothes Licht bei der
Brechung unter schiefem AnffiUI an raohen Glasflächen bldbt, wenn man po-
larisirt, oonstant, nur der zerstreute Schinuner f&llt mit Drehung der Polarin-
tions-Ebene in die Binfalls-Ebene «mehr weg*
Bemsste Flüchen zeigen bei Reflexion unter schiefer Ineidens keine Aea.
derung durch die Polarisation.
Wenn man Ton einer nicht gut polirten Facette Sonnenlicht refleetireB
lässt, so werden die Spectren bei Polarisations-Betrachtung senkrecht zur Ein-
fall&>£bene weiter, als ohne Polarisation, im anderen Polarisations-VerhttltniM
enger. Die nach dem Vorherg^enden beobachteten grösseren Wellen werden
demnächst auch das Zustandekommen weiterer Spectren bewirken. Das Material,
woraus die Facette gemacht ist, äussert noch andern charakteristische Ver-
schiedenheiten, welche bei ^^(;tallen auf elliptische Polarisation zurückzufüliron
sind. Bei Messing tritt im erstgenannten Polarisations-Zustande eine tief trcll«'
Färbung (im anderen Zustande mehr blau) auf, wahrend bei Glas und besonders
bei Stahl das intensiv weisse Licht sehr geschwächt wird. Es ist nun aller
dings schwer zu bestimmen, ob die Facette plan ist. Wird sie absichtlich etwas
convex geschliffen, so kann jene erweiterte Stellung der Spectren sidi bedsn*
tend steigern; und eine fizirte SpectralsteUei wie es scheint, auf einige Grade
▼erschoben werden, je nach den ümstinden, die die Convexitilt, die Breite
der Facette und den Incidenzwinkel angehen. Für die letztere Erscheinung ist
demnach die Facette nicht in ihrer yollen Breite der Herd des Lichtausgaoges^
sondern ein Theil derselben, und zwar deijenige, welcher der Lichtquelle zunSchst
sich befindet, da nach dieser Richtung längere Wellen beobachtet worden. Durch
das Prisma in der andern Lage, wonach Polarisations- und Einfalls-Ehene
parallel sind, erscheint dagegen die Wirkung der volleren Faoette. Da die
Vorstellung der Interferenz der für die Erleuchtung der weiteren Parthie in
Betracht kommenden, schieferen Strahlen in dem Sinne, dass ihre Vibrations-
EhcMic senkrecht zur P>infalls-El»cnc liegt, leichter ist, als im entgegengesetzten
Sinuc, 80 würde die Beobachtung für die Fresnersche Ansicht sprechen.
Einen leicht anzustellenden Versuch erhält man dadurch, dass man die
Sonnenstrahlen an einer dicken, polirten Nähnadel reflectircn lässt Weniger
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319
intenaiT sieht das weisse continuirliche Lichiband bei Polarisations^Ebene senk-
irecht Sur Eiofalls-Ebene aus. Reibt Dum Dan die Politur ein weni^ mit Schmirgel
ab, so gewinnt man in demselben Polarisations- Zustande eine Anzahl &rbiger
Spectrnn darch die einzelnen Facetten der Nadel hervorgebracht ^ wUln-ond im
Zustande der entg^ngesetston Polarisation das intensive, natürliche Licht
noch bleibt.
Die äusserstc Ersclioitiuiiir, dio ioli an df»n sclnnabton Facetten von Messing
wahrnehmen konnte, war dio Veiw.indluiiir dos continuirlichon weissen Lieht-
bandoa hei trcwOiinliclieni . uuj)olari.-^irl( n Liciito, in continuirlichos Orant^elieht
in der LaLje tler Polarisations-Eliene senkrecht zur Kinfalhs-Ehcne, und in con-
tinuirliches hlauos Lieht im zweiten Falle. I^ei Stahl dagegen wurde dio um-
gekehrte Folge eines hläulichcn und gelldichcu Farbentones bemerkt.
Die beobachtete Schwächung des Lichtes bei Metallen, Tomehmlich bei
Stahl, entspricht dem von Kenmann entdeckten Gmndsats, dass die Intensität
4er reflectirten Strahlen, welche *sur Einfalls-Ebene senkrechte Polarisation
haben, am kleinsten wird, wenn der Binfalls -Winkel mit dem Polarisations-
Winkel übereinstimmt.
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."cüriiiert dnauii LiestüscLi.ranzig.lIF.Bd.Vl E.2.
/
Taf.III.
E.Kayser ALdJ.^e dei BeuGUE^'seiicemürijen.
T-velche durch eineri Spalt entstälieii.
lidvRInnadietffu Danzq
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E.IÜwser.Änaljse der Beuircngscrsciiemimijeii.
■ welche durch einei Spalt enistähen. »""■""'^'^'öaVadby Google
SCHRIFTEN
DKR
NATÜRFOßSCHENDEN GESELLSCHAFT
IN
DANZIG.
NEÜE FOLGE.
SECHSTEN BANDES DBITTBS HEFT.
(HIBEZU FÜNF TAFBLN.)
5
MIT Uli|T£RSTtjTZUNG DFS WESTPR. PROVINZIAI^LANDTAGES
HERAUSGEGEBEN.
COMMiaSIONS-VRRLAG TON* VILBRI.)! BNGBI.MAKK IV LBITStTO.
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Inhalt.
1. JahreBbeiicht der Natarforschenden OeseHaehaA ond Berichte ihrer
Seetionen Y
2. Mitglieder-Terzeiehmst der Oeeentdiftfi; und ihrer Seetionen .... XVIII
3. Verzei(huii<t> der im .lahie 1H85 dureli Tausch, Kauf und Scheukung
erhaltenen Bücher XXVI
Abhandlmigeii.
4. JJtM icht iilxT die achU' Versaimnluiijr dos westprcussischen botamBCh*ZOolo*
gificlu ii Vcn-iiis zu I)ir.-cliau iiiii L'<">. 27. Mai 1H85 1
Conwcii t /- I>:ui/if,'. ilic t inhi'imiscbi' Wirbflihler-Fauna III 10
Bail - l)iin/i>,', Itotunische Notizen (Tafel I) * . 14
Brie k- Breslau, Beriebt über die Kxcnrsionen im Kreil« Tuebel .... 15
T. Kltoggriff-Laogfiilir, botaalMfae Betaen im Krelae Kertluuw .... 64
Hobnfeldt-Laogruhn Beitrag iiir Flora dea Kfdaea Pr. Steigard W«a^. 86
Lätaow- Oliva, Bericht 110
Treiobel-HoebpelaadikeD, Botanisohe Notizen VIT IIB
„ Zool'.jrfsche Notizen V 124
„ ,, rtiiinzenkundt' <Km Pomtnerellisch. Lrkundcnbuchs 127
„ Volkstbümliches aus der Pflanzenwelt VI . . . 139
„ „ FlOTistiielie Standorte ..... 188
Hohnfei dt-Laagflabr, Beltfag mr Flora doo Kreleoi Sehwete .... 188
T. Kllnggriff-Langfiihr» riniga BeriditignngBn 199
Kalma aa-Blbiog, Naehtrag 208
5. Mittbellnngen aus der Anthropolog^hen Abtheilnng des WcsIpreoBsi«
sehen Proviiizial-MuseomB.
I. Das Weiehael-Nogal-Delta toh Dr. Lioaauor and Dr. Conwents (Tof.
II.— V) 204
6. Ueber die diolera. Vortrag Ton Dr. Freymnth 248
7. Mittheilnngen Aber Bernstein Ton Otto Helm.
XIII. Ueber die Inaecten dea Beraatdas 267
8. Die Hymenopteren des BemsteinB von Hanptlehrer a. D. Brischke . 278
- — M > <
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Jahresbericht
der
Haturfoisclieiideii Gesellschaft zu Sauzig«
für 1885,
erstattet vom l>ireclor lierBelhen. Profcsj^or Dr. liail, am 143. Stiftungsfeste
den 2. Januar 18^6.
Trauernd donkon wir /unachst dor schweren Verluste, welche unsere
Gesellschaft im verflossenen Jahre durch den Tod erlitten hat. Zu uns^
geistig and körperlich frischesten Mitgliedern gehörte noch beim Beginn desselben
Herr Consul nnd Stadtrath George Banm. Mitglied seit dem Jahre lS63,
yerwaltete er vom Jahre 1867 bis 1870, wo ihn das Vaterland zn den Waffen rief,
nnd dann tod 1882 bis zu seinem uns tief crschfitterndem Ende (Mitte Juli 1885)
mit treuestor Hingabe und Gewissenhaftigkeit das Amt de? Schatzmeisters.
Ans (ior Zahl unserer Ehronmitjorlicder vorscliied der Ochojinrath Professor
Dr. Carl Theodor v. Sichold zu München im Alter von ^\ Jahren. Derselbe
war vom Jahre IH.').") Iiis 1^^40 Director des Danziger Ilelx.niimeninstitutes
und hat im [»orsnnliclieii ^'(>^kehro zeitweise an4'h als \'ice- Pirector. wie durch
seine ejMirhemaciienden /odlnfrischen ArlM'iteti auf das irristiize Lo])on unserer
fjesrllscliaft iius-iTst f'nidci lieh ijewirkt. Zum l01inimiitL:liede wurde er 1878
bei (Jclcirrnln ii seines öOj;iliri;ren noetnrjubiliiums ernatmt.
Von unseren eorrespondircn<len Mitgliedern starben die Hciren Cialdi,
Commandeur in Civita-Tccchia , Mit<?lied seit 1866 und die im Jahre 1868
gewählten Botaniker, Baron Ludwig von Hohenbühel, genannt Heufler zu
Rasen und Professor Dr. Beichard, Vicepräsident der Gartenbau-Gesellschaft
in Wien.
Von den auswärtigen Mitgliedern yerschied im blQhendsten Mannesalter
Herr Oberlehrer Dr. Strebitzki]in Neustadt, der unseren, wie allen wissen-
schaftlichen Bestrebungen in der Provinz stets die lebhafteste Theilnahmo
bewiesen hat.
Schon glaubte der Vortragende das Verzeiehniss der Verluste abgeschlossen
zu haben, als am 29. Dezember die Naehridit von dem nnerwarteten Ableben
des Kaiserlichen Postkassirers Herrn Robert Sehüek in Breslau an ihn
gelangt«', eines Mannes, der wetren seiner Verdienste l)eson(it'rs um die antliro-
pologiseli-ethnojrrajihische Sammiunir der ( Jesellschaft l)ei seinem Weggange von
Danzig zum correspondircnden Mitglicdc ernannt wurde.
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VI
LaBsen Sie uns das Andenken aller dieser Mttnner durch Erheben Ton
vnseren Sitzen ehren.
Auch andere Verhältnisse haben Lücken in das Verzeichniss unserer Mitglieder
gerissen. So hat eine Anzahl den Wohnsitz veraiidHrt. unter ihnen der bisherige
Director nnperer Artillerie- Werksliitte , Herr Ohorstlieutonant Haccins. der
sich als pen?i(>Mirter Oberst mit seiiior Fauiilic in Hannover nieilortrela^gen hat,
ferner Herr Oborpräsidialrath Schellong und die Überstabsärzte Dr. Lentze
und Winkler.
Die Gesellschaft besteht ausser aus Eliren- und correspoiidircnden Mit-
gliedern aus 238 einheimischen und 109 auswärtigen Mitgliedern.
Es sei bei dies« €relegenheit die Hoffiiung ausgesprochen, dass die Gebildeten
Danzigs und der Froyinz sich fortgesetzt an der Ftfrdemng der Interessen der
Oesellschaft betheiligen m<igeny docnmentirt dieselbe doch nach aussen hin m
krftfliger Weise das wissenschaftliche Leben der ProTinz und ist stetig bemfiht
auch ihren Mitgliedern reichen Stoff der Anregung zu bieten.
Gehen wir sogleich näher auf ihre durch die vorstehenden Worte ange*
deuteten Unternehmungen über! Nach dem Tode ihres Ehrenmitgliedes, des
Geheimen Medizinalraths Professor Dr. Göppert, welcher derselben die Horans-
gabe seiner Bernsteinflora überlassen, bei seinen Lebzeiten aber nur das erste
Heft zum Abschluss zu bringen vormoelit hatte, hielt die Gcsfllscliaft die
Fortsetzung des Werkes für Ehrenpflicht. Sie betraute mit der W«>iic'rfülirun^
Herrn Dr. Conwentz und beschloss gleichzeitig die Untorsuchung auf alle
vegetabilischen Benistoineinschlüssc auszmh'hiien. die ihr zu dickem Zwecke von
hochsiunigen Gesellachalteu und Privatpersonen zur Verfügung gestellt werden
wurden. Ans denselben, wie ans den im Besitze des Westpreussischen Provinzial-
Museums und der Gesellschaft befindlichen, werden alle wichtigen Repräsentanten
auf Kosten der Gesellschaft in gediegenster Weise gezeichnet und die Tafefai
Ton der durch ihre vorsfiglichen Leistungen bekannten lithographischen Anstalt
▼on Werner und Winter in Frankfurt a. M. ausgeiUhrt Herr Dr. Conwentz
hofft in diesem Jahre die H(»ransgabe des 2. Heftes, welches die Angiospermen
umfassty während das erste die Gynrnospermen behandelte, zum Abschluss la
bringen.
Dank der sehr regen Thätigkeit ihrer anthropologischen Section und vor
allen des Vorsitzenden derselben, Herrn Dr. med. Lissaucr, ist die Gesellschaft
schon jetzt im Stande, eine prähistorisclie Karte herauszugeben, welche auf die
vorgeschichtlichen Verhältnisse unserer Provinz ein klares Licht wirit. Diese
wird in dem Massstabe von 1:300 (MIO nebst kleiuricn Karten und Tafeln in
der lithographischen Anstalt von Kratz in Berlin hergestellt.
Nachdem Herr Oberarzt Dr. Freymuth einen Kursus bei Gebeimerath
Koch in Berlin durchgemacht hatte, richtete &t in unserer Stadt mit Herrn
Assistenzarzt Dr. Ponlehen eine Station für bacteriologische Untersnchungen
ein, fiber deren Arbeiten er am 18. November pr. unter y<Mrfittirang zahlreicher
Cttlturen einen langen, demonstratiTen Vortrag hielt. Die Gesellschaft bat ee
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vn
f&r ihre Pflicht gehalten, auch dieses wichtige, wiasenachaftliche ünternehmen
durch BewilUgimg von Mitteln zu unterstützen.
Anaser den vorerwähnten Publicationen nehmen die Jahresheffce ungehinderten
Fortgang. Das in den nächsten Wochen erscheinende dritte Heft des
6. Bandes der neaen Folge eoUiält anaaw den Jahreaberichten der Gresellachaft
und ihrer Sectionen
3. den Bericht über die 8. Versammlung des Westpreuasischen botanisch-
zoologischen Verein.s, welche am 26. und 27. Mai unter reger Betheiligung
za Dirgchau stattfand.
4. Eine Abhandlung der Herren Dr. med, Li^sauer und Dr. phil. Conwentz
„üeber das Weichsel-Nogat-Delta** mit 4 theilweise colorirteu Doppeltafelu.
5. Den Vortrag des Oberarztes Herrn Dr. Freymuth flher die Cholera.
6. Eine Abhandlung des Herrn Stadtrath Helm ühor die Luecten des
Bernsteins und
7. eine Abhandlung des Herrn Hanptlehrer Brischke Uber die Eymeno-
ffttrm des Bernsteins.
Die «nheimisohen Mitglieder sind zur unentgdtUchen Empfangnahme des
Jahresheftes berechtigt, den answttrtigen wird dasselbe zugesandt.
Die zehn ordentlichen Sitzungen lieferten tlieils interessante DemonstrSp
tionen, theils ()ri<rinall)crichte über wissenschaftliche Untersuchungen und
Reisen, unter letzteren besonders die des Herrn Grabowski über seinen
Aufenthalt in Borneo und des Herrn Waldemar Belclc „Ueber Land und
Leute in Deutsch Südwest-Afrika."
Herr Dr. Schirlitz erläuterte seine lebeuswarmen \'ortrage durch zahl-
rwche Demonstrationen sehr gut priiparirter Thiere des GoUes von Neapel.
Ich lasse hier den nach Disciplinen geordneten IJeberblick des Herrn
Sanitätsrath Semon über die iu den einzelnen Sitzungen behandeltcu Gegen«
stände folgen.
A. Allgemeines.
1. Jahresbericht über das Jahr 1884 und im Anschluss an diesen die
Berichte über die Thätigkeit der Sectionen erstattet .von deren Vor«
sitzenden, am 3. Januar 1885.
2. Demonstration einiger interessanter Geschenke fUr das Provinsial-
Mnseum ans den verschiedenoi Gebieten der Katurkunde durch den
Assistenten Herrn Schwabe, am 4. März 1885.
B.:piiysiiu
1. Vortrag des .Herrn Flrof. Momber Uber die Theorie der Sonne von
William ui^ Werner Siemens, am 3. Januar.
2. Vortrag des Herrn Astronom Kayser, Beobachtungen der an einer
Spalte auftretenden Beugungserscheinungen, am 4. März.
3. Demonstration von dynamo-clectrischen Maschinen durch die Herreu
Director Neumann und Prof. Momber, am 6. Mai.
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VIII
r. Mineralogie und Geologie.
1. Vortrag des Ilt iin Dr. Schirlitz: „Neuere Ansichten über die Knt-
stehung der Gebirge'', am 21. Januar.
2. Vortrag des Herrn Stadtrath Helm: „lieber Vorkommen und chemische
BeBchaffenheit der iu der Provinz Wcstpreussen sich findenden
Phosphoritknollen", am 4. Mfira.
D. Botuilk.
Herr Aasistent Schwabe bespricht das Keinen dw Hyaciothe]i*Zwiebeln
ohne Erde nach beiden Richtangen, am 4. März.
B. Zoologie.
1. Herr Prof. Bail demonstrirt junge Axolotl ges&chtet aus dem früher
Ton* Herrn A. Ho ff mann gezeigten Laich, am 3. Januar.
2. Yortrage des Herrn Dr. Schirlitz mit Demonstrationen „Aber das
Thierleben im Golf von Neapel'^, am 4. Novomber und am
16. Dezember.
3. Herr Stadtrath Helm demonstrirt einen Bandwurm im Hfihnerei, am
4. November.
4. Vortrag des Herrn Stadtrath Helm: „über die Insecten des Bern«
giteins", am l^. November.
5. Vortrat; des Herrn Hauptlehrer ßriscbke „Ucber die Hymenopteren
des Bernsteins*', am 18. November.
F. Geographie und Reisen.
1. Vortrag des Herrn Grabowäki: „üeber seine Hciseu in Borneo", am
4. Februar.
2. Vortrag des Herrn Wahhinar Bclck: ..Uebcr i..and und Leute in
Deutöch-Öüdwcst- Afrika, am 7. October.
G. Medtdii.
Vortra«; des Heriu Kr«'is-l*hv.siku.s I>r. Fievmuth; „Ueber die Cholera"
mit bacteriologischen Dcmoustratlouen, am 18. November.
Ueber die erspriesslicbe Wirksamkeit der Sectionen, deren Besuch jedem
Gesellschaftemitgliede freisteht, werden uns hernach die Herren Vorsitzenden
Mittbeilungen machen.
Die Gesellschaft verlieh eines ihrer Hnmboldtstipendien an Herrn Walde-
mar Beick, dem sie noch eine weitere Rci:«eunterstützttng bewilligte. Das
zweite Humboldt-Stipendium erhielt im Hinblick auf eine sehr soi^ftltige bo-
tanische Arbeit Herr Doctoraudus Hellwig in ßreslau.
Die von Herrn Bclck eingelieferten afrikaiiistlu n Naturproducte sind wie
alle bisher der Gosellscliaft zugegangenen Saramlungsobjccte dem Prorinzial-
Museum zur Benutzung übergeben worden.
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Rficksicbtlicb der fitumsiellen Lage unterli^ die Gesellschaft der allge-
meinen Calamität der !I<>'.>lisotzang dea Zinsfasaes der Kapitalien nnd hatte
ausserdem dadurch vorlautiir einen haaren Vorlast von 562 Mark, ungerechnet
die durch Uni!»etzun<r d<'r r.ipioTv ent-^tandencn Kosten, dass die Kaiserliche
Reichsl)aiik önon M;ii k Mari»Miwcnlor KreisitMipationen in Depot und Controllo
der Au.slodriunfi von ilir filieniahm. die licrcii< ein lialbt^s .lalir nach der Aus-
gabe durch iilx rs<'hcne Insertion di>r Kündi-jung eutwerthet worden waren, was
eine 2V,jahri;ji' Zin-i'inhn.sse hfrlx'i'^.'lührt hat.
Die naturt'ors<;hende (iesidlsclialt hat es von jeher für ihre AuiVaiie er-
achtet, die naturwissonsjchartlichen Arin ilen ihrer Mitglieder, besonders auch
sokhe Ton firovinnellem Interesse zn fordern und deshalb auch die Mittel för
nmfangreichere, seit längerer Zeit in Aussicht stehende grössere Publicationen
bereit gehalten. Sie hat deshalb trotz der bereits ber&hrten Ungunst der Ter»
h<niase ohne Bedenken sowohl die Bewilligung der erheblichen Kosten für
die Vorarbeiten und die Herausgabo der genannten Werke, wie die für die
bacteriologischen Untersuchnngen ausgesprochen and die Entnahme von 4600
Mark aus dem CapitalvermOgen znr Deckung der Mehrausgaben des laufenden
Etats l)eschlossen.
Sie hat endlich in ihrer heut abgehaltenen ansgerordt ntliclien Sitzung im
Hinblick auf die iliren IJerJtrebuntren A'on Seiten des Pruvinziallandt^ges stets
zu Theil 'jewonieno reiche Untrir-iiitztuif, und die dir neuerdings von der
Provinziaikoujniifsion liir die \'crualtnng der Wcstpn^nssi-fhiMi Provinzial-
Museon in Au.ssii-ht gestellten Heihillen tnr ihre rublicationen. wie ihnen allen
bekannt ist, eine« Beitrag zur B.iusunuue tiir das grüue Thor von öUOO Mark
auf ihre Fonds übernommen, um dadurch ihre Bereitwilligkeit zu bekunden,
auch gegenwärtig in Gemeinschaft mit Provinz und Stadt das beiden zur Zierde
gereichende Institut zu fitrdern, an dessen Begrfindung sie durch Ueberlassung
ihrer sämmtlichen naiurgeschichtlichen und archäologischen Sammlungen zum
Zwecke der Benutzung den wesentlichsten Antheil genommen hat.
Sie hat den Wunsch, bei dieser Gelegenheit in ihrem eigenen grossen
Hause wieder mehr disponiblen Raum zu gewinnen, da sie gegenwärtig ihre
Sitzungen oft in anderen Geliiunien abhalten muss und ihre stetig erheblich
wachsende Bibliothek nicht mehr iibersichtlich aufzustellen vermag.
Da ein ausführliches Verzeicliniss des gesammten Bibliothekzuwachses
gleichzeitig mit diesem Berichte gedruckt wii-d. so niair liier nur auf ein ausser-
gewöhnliches. sehr werthvolles (Jeschcnk besonders iiingewiesen werden, nämlich
auf die Publicationen des \'ereins zur Forderung des CJewerbellcisses in Berlin,
vom Jahre 1836 Ijis ISTt) durch den Vorstand des genanntun, äusserst segens-
reich wirkenden Vereines.
Die Gesellschaft hat den Vereinen fftr Mecklenburgische Geschichte und
Alterthumskunde, und der natunrissenschaftlichen Gesellschaft Iris zu Dresden,
mit denen sie seit langem in Schrifteoaustausch steht, zum öOjährigen Jubiläum
gratniirt.
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Eine Petition des Berliner Yereiu^ für Feuerbestattung an den Reichstag
ist behufs der Unter zcichnniig TOS Mitgliedern ausgel^ worden.
Das Dahinscheiden unseres verehrten SchatzmeigterB, Herrn Consul Baum,
machte mitten im Jahre eine Ersatzwahl nöthif^. Herr Kaufmann 0. Nötzel
übernahm fi cundlich vorläufig das Amt, sprach jedoch wegen üeberbürdung mit
Geschäften den Wunsch aus, dasselbe 1886 wieder abzugeben. Als Nachfolger
ist Herr Kaufmann (). Münsterberg gewählt worden.
Alle übrigen Beamten des Vorjahres sind in ihren Stellungen verblieben.
Im vergangenen Jahre feierte die Gesellschaft nach der ordentlioh(!n Sitzung
ihr Stiftungsfest durch ein Souper in dem Saale der Leutholxschen Weiuhandlung,
bei dem, wie bei allen ihren derartigen Festen, Frohdnn and angeregte Stimmung
den Wein kredensten und das Mal wfirzten.
Seit dnem Yierteljahrhondert ist sieh die Gesellschaft bewosst, dass der
Tag ihrer Stiftung eine besondere Weihe durch sein Zusammentreffen mit dem
der Thronbesteigung unseres erhabenen Begenten emp&ngen hat, und fort und
fort haben wir an diesem Tage auch der immer wachsende Segnungen ge-
dacht, welche das Vaterland und alle seine Söhne der Selbstbeherrsdiung,
Pfliohttrene, unermfidlichen Thatkraft» der Weisheit und dem Heldenmuthe
unseres geliebten Königs und Kaisers verdanken; in diesem Jahre feiert unser
ganzes Volk das 2njährige Regierungsjubiläum seines greisen Monarchen mit
solcher Begeisteruntr. da.^^! die GosellHchaft es nicht für angemessen erachtet
hat, am Tage vorher ihren Stiftungstag durch ein Festmahl zu begehen. Sie
hat vielmehr an Stelle desselben für den Sommer einen Ausflug mit Damen in
Aussicht genommen, bei welchem sich wie in frülu^ren Jahren auch den Fach-
männern Gelegenheit bieten dürfte, in der freien Natur den Theilnehmern Ein-
blicke in ihr so genussreiches Forschungsgebiet zu erschliessen.
Diesem Forschungsgebiete weihen wir uns in dieser Stunde jeder in seiner
Weise von Neuem, denn wir wissen, dass die Bricenntniss der Natur und ihnsr
Gesetze allein dem Menschen seine Herrschaft fiber diesdbe und damit das
Bestehen seines Geschlechtes im Kampfe ums Dasein sichert, wissen, dass der
Menschheit su Gute kommt, was der Forscher von den Geheimnissen der
Schflpfung ergrfindet, und dass unser Jahrhundert es jedem Gebildeten snr
Pflicht machti sehend und lernend an den Fortschritten deijenigw Wissenschaft
theilsnnehmen, durch deren gewaltige Entwicklung es hauptsächlidi seine Vor*
gänger ikberragt
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XI
Bericht
Aber die
l^liätigrl^eit der a.iitlii'o|>olosri^clieo tSeotion
im Jahre 1885,
erstattet von dem Vorsitzenden derselben, Dr. Lissauer.
Die antbropologische Section hftt in diesem Jahre Dicht niir in prft-
historischer, sondern auch io ethnologischer Beziehung eine rege Thitigkeit
< iitfaltet. die Entwiokelung unserer dcut^dicn Colonieen auch in unserem
Kreise ein ItotJoudorcs Iiitcn'?.-«' für di<'?(' Richtung der Forschung erregte.
Was nun <iie \'orges('hichte Ix'tiift't. so haben die Herren Schultxe und
Seil walii^ im Auftrag'« dor Pfclioti iiitcrrossanto Au8graVtuiiijri"n im CarthUuser
und Starpirdt»'!' Ki' isc aiistr*Tiikrt, wcleho unsere An^eliauuiiir' ii iilicr das Alter
der Skeh'ttLrralH i- mit StiMiis<'tzutiLren wcsontlich htneichcit lialM ii: Icruer wurde
von Hrrrn Dr. (".mwentz und <l<'iii Voif itzendiMi eine mit nndireren Tafeln
ausgestattete Arlieit über die archäologischen Verhältniääü des Weichsel-
Nogat-Delta's in den Schriften unserer Gesdlschaft veröffentlicht, welche ftber
die Vorgeschichte dieses Theils nnserer Provins neues Licht verbreitet; endlich
wurden in den Sitzungen selbst Referate fiber die wichtigsten anthropologischen
Arbeiten erstattet und die neuen Erwerbungen des Museums eingehend be-
sprochen.
Zu den ethnologischen Vorträgen gaben besonders Veranlassung die
schönen iSendungen, welche von unst ron Landsleuten theils dirort an daS
Provinzialmuseura, theils an die Ihrigen hierselbst gerichtet und in den
Sectionssitzungen vorgelegt wurden.
So bietet die folgende Uebersidit uIkt die Verhandlungen der Sectionen
in <1< n 4 Sitznngcn des Jahres ISsf) ein treues Büd ihrer ThätigkeiL
In der Sitzung vom 25. Januar spraclien:
1) Der Vorsitzende nber die neuen Geschenke des Herrn Laudrath
V. Stumpfeidt in Culm und der Alterthumsgesellschaft zu Graudenz;
3) Derselbe über eine Abhandlung von Welker über den Schädel
Rafael's und eine grössere Arbeit von Virchow Uber die alten Schädel
von Assos und Crpem;
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XU
3) Herr Healgymnasiallebrer Scbultzc über die ökelettgräber im Kreise
Tarfhaus.
4) Herr Dr. OolilscIiliiLrot über <oint' arrlianlogische und ethnologische
Stiidioii auf einer Reise nach dem Nordcap.
Jn iler .Sitzun<; vom 22. April sprachen:
1) Der Vorjsitzende über die neu eingegangenen Mittheilungen des an-
thro])ologischeD Vereins zu Coburg und fiber das 3. Heft der HonV'
menf» pr^hiBtoriques von Ossowski;
2) Herr Dr. Gonwentz fiber die neoen Funde aus dem grossen und kleinen
Werder;
3) Derselbe fiber die Nephritfrage;
4) der Vorsitzende fiber die lokalen Formen der ältesten Eisenkultur in
Xorddentschland.
In der Sitzung vom 11. November sprach:
Herr Wusinowski über die Insel Manila.
In der Sitznntr vdtn He/cinber sprachiMi:
1) Herr ])intioi Ohlert Über die ethnologischen und kolonialen Ver-
haltnisse in Kamerun:
2) Herr Dr. Conwentz i'iber neueren Aus»{nabunL'"en bei l''lbin<r:
Herr As.sistent Schwabe über Ausgraliungcii bei liurroschau, Kreis
Pr. Stargardt;
4) Herr Treichel-Hoch-Paleschken ober eine westprcussische Sage und
deren prähistorischen Hintergrund;
5) der Vorsitzende fiber die Gorillaschädel und die Unterschiede der
Anthropoidenschädel unter einander und vom Menschen.
Dass auch in diesem Jahre die anthropologische Abthoilung des Provinzial-
museums zahlreiche Geschenke erhalten hat, ist an anderer Stelle schon aner-
kennend ansgenproclien worden ; es sei hier nur verstattet, auch im Namen der
Section den edlon Gebern affentlich zu danken.
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Bericht
über die
rriifitlirlcett der Section f&r Phyciik und Ohemie
im Jahre 1885,
erstattet von dem YorsitaeDdeii derselben,
Prof. Moniber.
Die Section fQr Physik und Chemie hat im Terflossonen Jahre zwei
Sitsnngen gehalten.
In der ersten derselben, am 30. Oktober, demonstrirte der Vorsittende ein
von 0. B. Meyer in Wiedemann's Annalen, Bd. 25, Hoft 3, angegebenes Modell
zur Erlttnternng der Lichtbrechung in Linsen und besprach 'die Modelle fQr die
Lichtbrechung an der Grenze zweier Mi <iien. die ebenfalls von O. B. Meyer
und von Wein hold nach der Reuse hselieu Konstruktion angegeben sind.
Hierauf lenkte üerr Stadtrath Helm die Aufmerksamkeit der Mitglieder
der Section auf den in Folge des l>etiiebes der Cellulosenlabrik in Legan
entstehenden, in gros?ien Kiiiriinungeii wahrneiimbarou lästigen Geruch. Im
We^eiitüclieii wird derseilir dun Ii das aus den Schornsteinen dei- (^iuihofen
entweichende Scliwefelwasser.-lotVgas hervorgtüuren und durch beigeiueiitrte andere
z. T. organische Scliwetelveriiindungeii etwas nj(><lilicirt. Der SehwelelwassiTstofl"
entsteht aus der Zersetzung des sciiwetelsauren Nairons, welches den Abdani}»!-
rückstaudeu der ausgeuutzen, mit organischen Stoffen beladeneu Laugen zugesetzt
wird. Beim Glfihen dieser Rückstände tritt Schwefelwasserstoff auf:
Na OSO, + 4 CO = Na S + 4 CO,
Na S + 4 CO, + HO = Na OCO, + 3 CO, + HS
Die Beseitigung des Schwefelwasserstoffes könnte nach der Ansicht des
Vortragenden durch Binführung des Gases in eine oxydirende Flamme bewirkt
werden; es würde dann Wasserdampf und schwefelige Säure gebildet werden,
welche in der Luft zu Schwefelsäure oxydhrt als solche sehr bald niederfallen
würde. Diese Zerstörung des SchwefelwasserstottVis könnte violh'ii ht im Schorn-
stein selbst dui-ch passende iiuftzufuhrung bewirkt werden. Es könnte aber
auch durch IJeberleiten der Schwefelwas.scrstoff enthaltenden Gase über glühenden
Gyps eine Zersetzung erfolgen, durch welche dann Schwefeikalcium und Schwefel
entstelieu wüi(h'.
4 H S + Ca U - Ca S + 4 S -h 4 H O
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xiy_
SeUiaeslioh spracb ebenfidls Herr* Stadtrath Helm noch fiber die Wasser-
leitung in Pdonken, spesiell über die EntBiehimg des maasenhaft in deraelben
anftretenden Abeatxee, der nacb seiner Ansicht dnreb eine Oxydation des
hnmnssanren Eisenozydals entstanden sein könnte.
In der zweiten Sitzung, am 18. Deceniber, wurde zunächst die Neuwahl
des Vorstandes für das Jahr 188G vull/.ogeu, die dasselbe Resultat wie im
vorigen Jahre ergab. Hierauf hielt Herr Kayser einen Vortrajr über neuen
Beobachtungen, die derselbe über Beugung.scrpcheinungcn angestolll hat.
Die (hircli einen Sj»alt rntHtflu-ndcn lifuixiinirj^'^rsclif inungcn . ww sio
nunientlicli von Fresnt'l unleisuchi sind, nind ahlianirig von der Spaltvveitf
und den» Ab.stande zwi.sclien Spalt und Scliirni. Namentlich um den letzteren
Ab.>^tand wesentlich kleiner herzustellen, als es bei den Fresnel'sclien Ver.-iicher.
der Fall war, hat der Vortiagende einen Apparat konstruirt den er genauer
beschrieb und zeigte. Auf einer Grundlage befindet sich ein Schieber, der
einen genau senkrecht stehenden, fein polirten Stahlcylinder von 2'/» msi.
Durchmesser trägt. Auf dem Schieber steht, ebenfalls genau senkrecht, eine
den Schirm darstellende verschiebbare Lamelle, welche prismatisch geschliifen
von rechtwinkligem Querschnitte ist £ine einfache Vorrichtung mit KKi»>
theflnng gestattet die Messung von Drehungen; die Beobechtung geschieht n
der Schürfe.
Während bei den Versuchen Fresners der geringste Abstand zwiscbfls
Lichtquelle und Spalt etwa 0,1 m beträgt, hat Herr Kayscr die Beobachtungen
unter den kleinsten Dimensionen gemacht. Die Versuche /eigen je nach den
Umständen 7 — 12 Streifen, während bei den Fresnel'schen Beugungserscbei-
nungen deren nur 3 — 5 auftreten. Darauf zeigte der Vortragende, wie Ijei
Anwendung zweier Ijiclit(]uel!en zwei Jieugungsbilder entstehen, deren L.iu'e vori
der der Lichtquellen al)hängt, wie ferner l)ei ^'erseliiehung der Lamelle d'w
Erscheinung sich ändert und wie bei Anwendung von Concavglasern das ßilii
ein umgekehrtes wird. Sowohl an der Schirnisehärfe als auch an der Schiirfen-
Seite des am Cyliuder gebildeten Reflexes nehmen die ßeugungscurvjn ihi-en
Ausgang, welche besser von einander unterschieden werden kOnnen, wenn maii
die Entfernung des Gylind^rs vom Schirme etwas grosser wählt. Mit einen
Microscope, das den Gegenstand in beträchtlicherem Abstände vom ObjectiT-
glase SU betrachten gestattet, können die vom Auge abgewendeten Cnrvenzweige
aueh wdterfain verfolgt werden. Den besten Bffect der Erscheinung erhält mss
durch eine derartige Drehung des Schirmes, die swei Kanten sugleich fast is
die Abeehenslinie bringt, so dass die Diffractionserscheinung an der dem Aoge
Eunächst gelegenen Kante im Vereine mit der Reflex ionserscheinung an der
zwischen beiden Kanten gebildeten SchliffÜäche zu Stande kommt Bei Anwen-
dung zweier Cylinder werden diesellten Beugungserscbei nungen erhalten, wi*-
durch dnen Spalt, nur dass jetzt rechts und links noch SpiegeldiflVaction-
erscheinungen mit abnehmender Intensität bis zu sechsmaliger Wiederholung
auftreten.
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XV
Im loteten Thefle seines Vortrages wendet ^kk Herr Kayser knn zu Beni«i
Untmnchimgen Uber diejenigen Beugangserschemimgen, welche b« Vorengmig
des Spaltes entstehen in dem Falle, dass ein Polarisationsprisma zwischen Spalt
und Auge nnd zwischen Lichtqoelle und Spalt gebracht wird. Die Polari-
sationsebene wird einmal senkrecht und einmal parallel dem Spalt gestellt. Im
ersten Falle tritt selbst bei sehr starker Verengung immer noch weisses Licht
auf; im letzteren Falle dagegen verschwindet dasselbe und es tritt nach Durch-
laufen einer bestimmten Farbenreihe bläulich, 1)Iau, dunkelblau nur noch violettes
Licht durch den 8palt, um endlich völliger Dunkelheit Platz zu machen. Da
nun von den senkrecht und parallel zum Spalt einfallenden Lichtwellen bei der
Beugungserscheinung die erstcren hei der «rerin^en Weite des Spaltes nur mit
kürzerer Wellenlänge zur Intericronz kommen, walirend die Ictztcron jede be-
liebige Wellenlänge besitzen können, so i.st dieser Polarisationa versuch ein Be-
weis dafür, dass die Fresnelsche Ansicht die richtige ist, dass die Schwin-
gungsebenc der Lichtwellen senkrecht zur Puiari.saUonsebene angenommen
werden muss.
Sollen übrigens die zuletzt angegebenen Erscheinungen wirklich wahrge-
nommen werden können, so muss der Apparat äusserst sorgfältig gearbeitet
sein, denn sonst tritt an Stelle derselben difiuses Licht auf.
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XVI
Bericht
ftbor die
^itzuug'eiJL clei* niodioiiii^olioii ^eotioii
für 1885
erstattet von dem Vorsitzenden derselben, Dr. Ab^.
I
Die mediemiBcbe SectioD Tenammelte sich im yerflossenen Jahre in 7 SitzungeB.
1. Hitziiiijar o,m «>.
Anwesend 14 Mitglieder und als GUsto Herr Professor Dr. Bail und '
Herr 0!)or-St;il>sar'/t Dr. Scliuoi der. Herr Dr. Jeiuiritza.
1. Herr Dr. Scheele stellte einen Fall von Hirn- Tumor mit gekreuzter ^
Lähmung vor.
2. Herr Dr. Poelchen erläuterte an rortrefilichen Präparaten die CeotreD ^
der ilirurind«'.
Ü. Herr Dr. Al»egg demon.strirl das Präparat einer Üvarial-Cyste und l»e-
richtet iiljcr tien früiif ti.i;<'n ^'erl;ul^ d«M' ( )pi'iati()n.
4. Herr Dr. Freymuth leu;! ein Pi.iiiaral von Lungen-Syphilis vor und l»e-
spricht deren pathologische Anatomie,
ö. Herr Dr. Stobbe zeigt einen Fötus mit bedeutender Mcningocele.
^^• SitsBungr am SSO* IMülrz.
Anwesend 15 Mitglieder und als Gäste Herr Ober-Stabsarzt Dr. Boretius.
Cand. med. Ooldfarb und Cand. med. Semen.
1. Herr Dr. Schroeter sprach fiber einen Fall von enormer, wahrscheinlidi
sarcomatOaer Geschwulst am harten Gaumen und deren Operation.
2. Derselbe demonstrirt einen interessanten Blasenstein.
.H. Herr Dr. Poelchen setzt seinen Vortrag über Gehirn-Anatomie fort.
3. Hitzun*»^ a.111 Ii. -<rVpi*il.
Anwesend 13 .Vlitoflieder.
1. Uerr Dr. Poelchen demonstrirt das Präpunt einer EchinococcusblaK
aus dem Netz, sowie
2. eine Dermuid-Oyi«(e des rechten Eierstockes.
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xvn
3. Herr Dr. Wallenberg stellt einen Fall von Lipom in der Nähe der
Wirbelsittle mit meningitischen Symptomen vor.
4. Herr Dr. Poclchen setzt seinen Vortrag über Gehim*AnAtomie fort
Anwesend 12 Milgliedor und ali^ (ia-^te ITcir (>l>er-Stab8arzt Dr. Schneider
1111(1 Herr Dr. Rosenstein.
1. Hf'rr Dr. Po de hon lo^^t das Präparat eines Lebor-Al>sce98es vor und
giebt den Kianklieits-ljeridit dazu.
2. Derselbe setzt seinen \'ortrag über Gehirn- Anatomie fort.
Ci, ^itaransr am 1^9. .A.priL
Anwesend 7 Mitglieder.
1. Herr Dr. Scheele demonstrirt ein Präparat von Tuborculose des Haushubns.
2. Herr Dr. Poelchen setzt seinen Vortrag über Ochtrn-Anatomie fort
O. :^itgningr am Sd3. .^pril«
Anwesend 7 Itfitglieder und als Gäste die Herren Professoren DDr. Ilail
and Lampe.
1. Herr Dr. Scliecle stellt einen Fall von Aneury.sma cordis vor.
2. Herr Dr. Poelchen trftgt weiter über Oohiru-Anatomio vor.
7'. Hitziin«»^ Jim 17". I >ecM'iiil>ei*.
Aiiwr-nni 2.'J Mitirlieder.
1. Herl" Dr. INm-Ic licn stellt i^iii<Mi Fall von rrti<'.nri;i ra'"titia vor.
2. Der.^i liM- l.. <|)ii< lii und zeigt an 2 Patienten seine neue Metlinde der
Furiinkcl-t JjMMation.
3. Herr Dr. Baum stellt einen Patienten vor, bei weldieui er ein Stück des
Brustbeins resecirt hat.
4. Derselbe bespricht die Behandlung der Kniescheibenbrfiche, auf Grund
mehrerer Heilungen, von denen ein Fall demonstrirt wird.
5. Derselbe zeigt und bcppricht 2 seltene Fülle von Luxation des Acromial«
Endes des Schlüsselbeins und seine Behandlung der«ell>oii.
6. Derselbe leict einii^e ßlascnsteine vor und berichtet Qber die Ansf&hmng
und den Verlauf seiner betreffenden Operation<*n.
7. Derselbe stellt einen Patienten vor, bei dem er cineu Theil der i'rostata
resccirt hat.
8. Herr Dr. Pincus berichtet &ber einen ü'über vorgestellten Fall von
Uterus-Myom.
9. Derselbe l«'t;t das Priiparat t-ino.s von ilnn (Mittcrnifn Uifru-^-Polypcn \or.
10. Herr Dr. Fre) mutli /.» igt «'lni^ii- l^xcuiplare von Ankylosiouiuni duodenale.
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XVITl
A. Mitglieder-Verzeichniss
du
4. Januar 1886.
I. Ehfwnmitglieder.
AlalUicltodlBdto
R<>f>«llM!lMft Wf-
Keiiommra:
Achenliitili . I>r.. SinatstniiiistiT mid IMmt-
PräHideut der l'rovinz ßrandt-nburg,
Gxeenem In Fotodun 1878
QrmaUf Dr., ProfeMw tn Oels .... 1880
V. Renard, Dr., Kaiscrl. Riiss. Gebeim-
ratb, £xceU«az in Mo«kftu . . . 1865
AI.- MitKlii^i >^i*
Slrehlke, Dr., Director in Danzij? . . . 1823
Weber, WUh., Dr., Profeasor, G«beimcr
Bofimtli in I<eipzig 1883
«. Winttr, G«h.-Bath, OberbAifeniMlsler
ia Duslg 1863
IL OrdenÜiche und
AufKt'D. im Jahre,
Ahegg, Dr., Mt-di/inalrath, G<h. Satiitäts-
Bfttb und Director des Hebeummen-
lastitttto in Danzig 1856
AiterthumtgeeelMuift w ElUng .... 1884
Althau», Dr., Arzl In Danzig 1874
Antjer, Dr., (iymuasial-Dirfctor in Graudenz 1872
Astmaint, Geriobtarath in Danzig . . . 1883
Bade, Brand-Oiraetor in Dsnaig .... 1888
f. Jiaehr, H^ot a. D. ia Daatig . . . 1873
lliilir, T'ostrath in nmi/ij.' . .... 1877
ßaii, Dr., l'rofi'ssor in Danzij,' .... 1863
ßajolir, Ober-rimtcunimtäs. in Künigiiberg 1874
Uarteh, Ober-ätMtaanvalt in Caaml . . 1878
Jlfirtfis, Capitain in Neillktbrwassf-r . . . 1H74
H'irtffs, llfliirirli. Kaufmann in Danxig . 1H78
liuuiH, Dr., C'berurzl in Dauzig .... 1866
Jierens, Emil, Knufmaiui in Danzig . . . 1882
tierger, J. J., ätadtratb in Daasig . . . 1873
Ittrger, Johannen^ Cbemilter in Danzig . . 1x7!>
Mitglieder.
Aidkaa. las Jahn
Bertram, A., Ronti<'r in Dauzi)? .... 1875
Bertram, //., Kaiit'tuanu in Danzig . . . 1879
BMotkek, KonigUche, in Baila .... 1882
KOer, Amtsrath auf Bankaa 1874
Dieler, Hugo, Rittergntshesitser in Melno
pr. Rehden Westpr 187!»
Hiüclioff, Ogcar, ätailtmib iu Danzig . . 1878
Boekwoidt, Dr. phU., Gymnaaiallriirar in
Neustadl, Westpr. 1883
lüUliker, TTaiiiitniann in Danzis» . . .
liohm, GomnuTzienralh in Danzig . . . ISOo
Itöhm, Jv/t., Dr. pbil., Kaufmann in Danzig 18<^
BoUei^gen, Bucblialter In Danxig . . . 18M?
Borc/iardt, W.f Apotiidwr an Beirant in
Westpr 18TS
liuretiut, Dr., Obiraubdarzt in Danzig . 1883
V. BwHu, Oitent a. D., Director d«a Pn»-
▼inzial-MusettiM in Halle a. 8. . . 1869
Braune, PIlißpp, Kanfinasn in Danzig . . 1877
u kju,^ cd by Google I
XJLX
AnlfeiB. Im Jahn 1
Breilau, ObenUieutenant In DAnzig . . 1880 |
lirnlinr, Dr., Snnil.-Rnlh in Dnnzig . 1855 |
liriM-hke, Haiiptk-brer a. D. in Langfuhr. |
(Corre«p. Mitglietl) lb(J6
Brodks, GymiuwiaMIreetor in Martraweider 1881
Brwiff, Dr., Gymnn'^i.illi'liri r in CraudeBS 1888
liüttiier. (Jymna^iulli'linT in Uiin/.ifr . . lSSr> '
iiugge, Dr. meil., .Stubsurzt io Danzig . . IbÖü
BitrmeiMer, Ingenieur in KI. Hammer bei
Oanxlg 1884
C'artiuti, Dr., ProfesHor. Direclor dee städt. |
Gyinna!«inm-i in Dnnzip 1K7H j
Cwpnrjf, Dr., rrofcfi.-'or in Ki»uigüli«rg . 1H67
Cfttf/e», Stadtratb In Danzig 1872
Oitrtm, Reehtaanwalt in Danxig .... 1886
Cttin.-sfii, Stantsiinwnlt in Danzip , . . ISSfi
(Jauüiu«, Ohi rfoi>trr a. l). in Dnn7.!g . . lH>i4
Clotten, Steucr-IuHpfClur in Karlliaua . . 1870
Cohn^ Hermann, Dr. med. et pbll., Profeaeor
in Breslau. (Corresp. .Mitglied) . 1880
Cottwent:, Dr. jilii!., Dirt'iMnr ili's Wt-stpr.
Provinziai-Museums in Dunzig . . 1878
de OtvTjf, Carl, Kaufinann, M^or a. D. in
Duuig 1877
Ccwatina, Proft'saor In Danzig .... 1860
I>atiitne. Coniuier/ienrath in Dunzi); . . . IHli?
/Jarideolu), G., Kaufmann in Dun/.ig . . 1872
ferner, WaseerbMHBatb in IHmzig . . 1878
herrient, SiMfiibMimeister in Danzig . . 1866
Dierfeld. Hlttcrgntsix sitzer zu Frankenfelde,
Kr. i'r. .Stargar«! 187!)
Ikhrn, Dr., Dirt*ctor der entom. Gesellschaft
In Stettin. (Comep. Mitglied.) . . 1867
Dofim, Anton, Dr., Professor, Director der
Zoologischen Station in Neapel (Cor-
resp. Mitglied^ 1876
iMmnuuehf Bodibalter in Danzig . . . 1874
Demn^t Kauftnann In Daaslg .... 1885
Drawe, RittergiitHbeaitier auf Saeltoiebin. '
Kr. Danzig ISiJS I
Durand, lienlii-r in Danzig lfS<j7 ,
h^ffertt Dr., Oberlebm a. D. in Danzig . 1840 -|
Eggert, C. W, Instrumentonm. in Diinzif? 1881
Khtcm, Secret. d. KunfniunnsLhaft in Danzig 187(5
J'^trltardt, Regier iingd-iiauratb In Danzig . 1850
V. ErmUtaueen, Oberpr2eident der Provinz
Weatpreuaeen 1879
Eetr», Realgymnasiallehrer in Danzig . . 187H
Fnhl, Kgl. MelioratioQs-Inspector in Danzig I-S"^)
Fällte, J'rofefwor in Posen 1871
Fan*^ Dr., Krelswundant in Danzig . . 1878 j
Au(|n. in Jahre
Fidcher, Rentier in Hoehwaaeer .... 1866
Flieubach, R!ttergnt.-<i)e.«itzcr auf Landeebow
bei Vietzig i. P 1878
f. Flutow, M^jur und Dirocior der Gewehr-
Fabrik in Danzig 1872
Frank; Amt-Hgerichtsralh in Danzig . . . 187<)
Fr' itrn/, Dr , Arzt in Diinzig 1871
Freymutit, Dr. Oberarzt in Danzig . . . )87ü
j'Wdb«, Dr. phil., Real-ProgTmBBBialliATer
In Dirwbau 1881
Friedländer, Dr. med. in Danzig . . . 1883
Fn'tcen, Kanzleirath in NeiiHünll . . . 1871
Früling, Dr., Übsr-Stabsarzt a. D. in Bonn a. ii. 1872
Fnhat, Prediger in Danzig 1879
Fuss, Landesrath in Danzig 1880
(hiehcl. HnchhämlltT in Danzig .... IHSCl
Oehrke, H'., ,Mi»iu> rni< i.Httr in Danzig . . 1882
Oerlich, Dr. phil., Landratb in Schwetz . 1878
Qibaotte, Alex., Jan., ICauftnann in Danzig Wißt
Oieldshifki, Kaufmann in Dan/ig . . . 1H75
Olater, Dr , .Sanitätaittth und Pbjrsikus in
Dan/ig . lf>öil
Otaubiti, H., Kauflnann 4n Danilg . . . 1874
G/o(ftmM&t, j^mtsgerlelitaratb In Danzig . 1881
QoeU, Dr. med. In Danzig 18S2
(ioldfienj. Miu\ Kaufmann in Danzig . . liS7."J
(Juklmuuii, KechUanwalt in Danzig . . . 1882
Qoldttein, Mareue, KauAnann in Danzig . 1873
Qoldttein, JuL, Kaufmann in Danzig . . 1874
Gnif;. Krtiskassenrt'mlant in Danzig . . 1H72
ihimpcUvIin, Kaufmann in Danzig . . . 187ö
V. Qtom, FViedrich, liittergutsbesitzer auf
Starain, Kr. Neustadt 1882
r. GrasM, KiKt Tgutsbealtzer auf Klanin . 187;J
(Ire/ßii, T«'li'gr.iiilu'mliri'ctor in Danzig . IH.S2
(jrreut;enbery, Hub., Kaufmann in Danzig . 184>li
Chentzenberg, Ed^ Kaufmann in Danzig . 1874
OrteaAociA.Dr., Priiratdocent a. d. Universität
in Bas. l ls7!>
(}rf)neinrinn. liitU'rgiit»be«itz«'r auf ."^ubkau 188.">
Qrutt, (iymnaaiallehr«r in Danzig . . . 18^
Qrotrian, Reetor in Gnesen 188.')
Grolp. Ri'chtHanwalt in N*.'ustu.U . . . 1S71
ÖTM», Dr., ]t« _'ii rting«- ii M«' üritmliaih in
Marienvverder (Corresp. -Mitglied^ . li^'tl
Grünau, Dr. med, in Neustadt Westpr. . 1884
Haetk^ Dr., Professor und Hofratb In
Jena (Corresp. .MiJglied) .... 18ß8
Ilai/eiiianii. Dürgemieister in Danzig , . 1>>7S
Hoijeiit, Dr. med., Obi iHtaliHurzI in D.ui/.ig 1.S77
Ilanß, Dr., Arzt in Danzig 18i4
XX
AufKCD. Im Jalm
liartiixjli, Adininiatimtor in Gr. NossiOt Kr.
ülolp \. V 1»79
Hatte, Rud., KauAmum in Danzig . . . 1869
Hatte, fhtnz, Knoflninn in Ihuulg . . 1877
Jledinger, Apotheker \n Danzig ....
tiein, Fritfirirfi. Jmi., Kaurinann in Danzig 1H><()
Uelm, 0., Stadlratb in Danzig .... IHGö
Hendeverkf Stedtontli n. Hedloinal-AswBMW
in Danzig 1866
Henovh. Ci lu iiniT ItiuiiaUi in Altenburg
((jorrt'sp. Mit^Ueü) 1869
H«ntek«, Dr., Stedtrath in Königsberg . . 1867
Herteit Depnrtemento^Thienyrst. Veterfnir-
Asscsüor in Duiizip ISTl*
llrsekifl, Land^triclitsrutli in Danzig . . DS74
Ihme, Tluüilur, BucbbalU;r in Danzig . . 1877
Hece&e, Prediger in Duaig 1884
r. Hei/dfn. Dr. phil., Mujor z. D. in
Bocki-nln im 1>. Fraiikliirt a. M. . . 1S<»7
IliliUbrandt, Apotheker in Danzig . . . Ib^CJ
//tnf«, Dr., Ani in Danzig 1869
INrteht Dr., Proreaaor und Geb. Medidnal-
Rath in lierlin 1847
Uoßmann, Augunt, Aquarienfabrikant in
Danaig 1872
Boßmann, Otto, Kanfnaan in Danrig . . 1877
Hoffmann, AmtsvorBteher in Zop|Kit . . ]H80
Hohnfeldt, Dr. pliil. Langfuhr Jn i Dun/.lg . 1S.S4
V. Uomeyer, itittorgutHbositzer in >Stolp
(CoiTMp. Mitglied) 1848
HoHz, J., Kanfmann in Danzig .... 1871
Horn, Dr., Fabrik-Dirigent in Leopoldaball
(Correfp. Mitglied) lH»j8
ilt/rn, Oberamtmaun in Tutzig, Kr. Neuatadt 1873
Ihe de CaUgnjf, Harqnia in Veraaüiea
(CoiTesp. Mitglied) 1866
Jacobisen , J. .Majürul.iverwalter i. Spengawsken,
Kr. Fr. rftargarti 1881
Jantten, Ottomar, Bematelnlifindler i. Dansig 1880
Jaruen, P., Apotheker in Pr. Eylau Ostpr. l^<7'.t
Jen<lnt:a, Dr. med. in Stadtgebiet bei Danzig 1884
JentZHvh, Dr., Privatdoeeut in KönigHbcrg
(C'orre»p. .Mitglied) 1880
Lt Joti, Prof. de la aoo. des aciencea in
n.nl i;,' (Corresp. Mitglied) . . 18r)7
Jiiiicke, H', Kaiitinann iu Danzitr . . . 1872
Juncke, AUtert, Kaufmann in Danzig . . 188U
Ka/emann, Buebdmcltereibee. in Danzig . 1867
Kalik, Dr. med. in Danzig 1884
Karitzktf , \vi-iHi>n<(liufirulier Lehrer am
Kniletteabanfe zu Kulm . . . . lS,-<t
A«%tB. im Jahr«
h'nf}/rcictc. Dr. med. in Danzig .... |HS,3
Kauffmann, \V., Kauftuaon in Danzig . . 1809
Kauffmann, Gariditnnth in Dansig . . . 1874
Kautat Rudolf, BlttfligiilabaaitMr in Gr.
Klintaeb, Kr. Rorent 1881
Kayser, Astronom in Danzig 1809
Kayser, Dr. piiil. et tbeol., Domprobst in
Brealav 1878
r. K'.'iUr. Director de« Yerwaltang^geriehts
in M-niiinviTilfr 1878
Keil, (.jymnaaialluhrcr ia, Dansig .... 188»
Katler, Dr., Divaetor in Boabum . . . 1866
Kettler, Rentier in Dansig 1883
Kiegow, Dr., Realgymnattiallehrer iu Danrig 1877
Khitt, Dr. in Hamburg (e'orr<«8p. .Mitglied) 1866
Klein, Ilertn., Dr. in Köln (Corre«p. Mitglied) 1873
Klein, Dr. med. in Dansig 1885
Kfiesrh, Gymnasiallehrer zu Vr. Stargard 1881
V. Klimjffräff, IL, Dr. phil in Langfulir bei
Danzig ^Correap. Mitglied) .... 1^77
Kluneinger, Dr., in Statt|^ (Cwraap.
Mitglied) 1875
Knovh, Reallehrer in Jcnkau liei Dansig . 1>^^<>
Kaht:, Dr. me<l. in Danzig 1881
V. Koikow, Kaufmann in Danzig .... 1878
Kometaedt, Apothdcer In Dansig . . . 1884
Komack, .^t.'ultrath in Daozig .... 1882
Kraufie, Ju/uinne», Kaufmann in Danzig . 1S7S
KreifAii»gchust in 6trasbui^ in Westpr. . 1874
Kretin, Dr. med. in Dansig 1885
Kretmann, Arthur, Consnl in Danrig * • 1880
Kretüclima II ri , Dr., Director dea Königl.
Gymna-sium» in Danzig .... 1884
Kreutz, I'rofeaaur Dr., Gymoasial-Oberlefarer
in Dansig 1867
Kri^, Dr., Gymnasiallehrer in Magdeburg 1885
V. Krieg. Rittergut siwsitzer auf Kl. Waes-
miers, Kr. l'r. titargard .... 1873
Kroemer, Dr., Director der PkorlnElal-
Irrenanstalt in NnnataAt Wnstpr. . 1884
Kmgoll, Packhnr>vor«teher in Danzig . 1886
Kruckiitr, Kreis-Thienirzt in Rosenberg
Westpr _ . . 1884
Kröger, B. R., Ifaurermeister In Dansig . 1869
Krute, Dr., I'rov.-Si Imirutb in Danzig . . 1875
Künzer, Dr., I'rot., Gymnasial-Oberldurer
In Marienwerder 1867
Kunath, Dtreetor der atidtiidien Gna> nnd
Was.terwerke zu Danzig .... 1881
Kun:e,Fen{. Major. Ut-l>-^ »iif Gr. Dölkau 1880
Kinue, Lieutenant in Danzig 1886
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Aufgen. tm it!kn
Laaaner, Uhrmaoher In Danzig .... 1877
LakmeiU, Dr. pbfl. ia Daostg 1885
I.ainpe, Dr., Professor in Danzig . . . 1859
Laidirirtlii^rliajtlivhc Sifiiilc zu Maricnlnirg IHSo '
Lange, Luuii^, Kaufinann in Marienburg . 1879
LadcomAi, Bemlnardtreetor in Rawitooli . 1866
Leitzen, Thierarzt in Danxig 1880
Lenzinij, Tl!nii>tzui!:uiii>-.As.-isteBtln Dnnilg 1878
Leupohi, Katifniann iu Dunzig .... 1H75 '
Leyden, Oscar, Kaufmann in Danzig . . 1880
lAdtt, StadtbMiraUi in Dansig .... 1868
Ueheneiner, OberfJirsier in Oliy» . . . 1871
Lieptnann, Umikiir in Ihm/ig .... 1875 j
Lietaau, Apotlifker in Danzig .... 1879
LUvm^ BMnrieht Dr. med. in DusIg . . 1881
fJnek, mttargntobedtwr raf Stenslnn, Kr.
l'r. RtufL'anl 1879
Limitier, Jiii*tizrath in Darizip .... ISßS
o. d. Lippe, Apotheker ia Danzig . . . Ib65 j
iMtamr, Dr., Arat in Danzig .... 1868
Lttrh, Dr., Ar/t in Dunzig 1878
lAiktt Gyninasial - Oiierlebrer in Deutach-
Krone \S'c8lpr 1Ö84
lAtdioiP, Prediger in Karttians .... 1872
Mae-Lean LochloHt Bitteiigntab«aitxer auf
RohcIjuu, Kr. Danzig 1879
• Märker, RittiTtriitslx-sitziT «uf Rublau bei
VVarlubieu, Krt-i« ticbwetz . . . 1877
Manniardt, Prediger in Dansig .... 1884
Man^alk, Kdserl. Maaoliinen-Ingenlenr in
Nt'iir:ihr\v:iss«T IH74
Mnrtiny, Jutitizrath in Danzig .... l!^(i!«
Matzko, Stadtratb in Danzig LS? 7
Mehhr, Dr., FtoibNor in ElUng . . . 1863
ilencke, K., KaiiPmann in Danzig . . , 1874
Meschetle, Dr., Diri>ctor der KranJwnanatalt
in Königsberg 1872
Medee, Mi^jor in Dnas^ 1876
JMSqiw, A&m, Kanfinann In Dansig . . 1878
Meger, Dr. phil.. Oberleiirer am Oynuiaainni
zu Schw. tz |.Hh2
AhcMten, Apotheker in Danzig .... 1879
Mie$ke, J. F. 0., Kanfinann in Danilg . . 1877
MieClaf. Landgerichtsrath to Dansig . . 1880 j
Mifrlii'irah' . I 'Imto-jraiih in Ihin/.is; . . . IS'fi
Mir, C'onini<r/.ifn-l{afli in Danzi); . . . lh<)5
MSbiu9, Karl, Dr., Prof. in Kiel (Corr. Mitgl.) 1871
JfoeUsr, Dr. med. Kreisphysicns in Brauns-
>j«rg, Ostpr 1879
Momtber, Prüf.. (Mteilehrur am Kgl. Gym-
nasium in Danzig m07 [
AargcD. im Jahr«
J/oraeW, Benri, Pkof. in Maoerata (ItaHen)
(Corresp. Htlgltod) 1871
Monrif:, Kaufmann in Pblladelpbia . . . 1871
Moririt:, Mart., Kuuftnann in Danzig . . 1873
Marwitz, H'f/A., Kaufmann in Danzig . . 1876
Mothitt^ Oberlebrer in Kulm 1866
Müller, Karl, Dr. in Halle a. 8. (Corinsp.
Mit.^'lic.n 1883
Müuiflerhenj, C, Kiiutuiann in Danzig . . 1877
Münchenberij, Kgl. Förster a. D., Langfuhr 1885
MuKote, nWg, FabrtkbesHser in Dtrseban 1880
Naffef, Dr., Profesanr, Beal-Gymnasial-
oberlfhrtT in KIbing lHfi7
Saturwi»sen)icliaj tlicher Verein in Bromberg 1881
Seugebauer^ Dr., Doeent in Warschau . . 1860
NeimaMn, Dr., Direotor der hdlieren TÖchter-
»chnlo in Danzi»; 18ß5
Xeiimanii, Leop., Kaufmann in Itiiiiziji . . 1885
Aeuiiiayer, Dr., Prof., Geh. Ailniirulitäts-
Raih u. Director der Dentsdien 8ee-
wartezu rT;iiiil>iirj;(C'(>rreRp. Mitgtied) 1880
Sot:t-/, tiffti. Kahtniaiiii in Datizifr . 1874
Stfthuaiujer, Herrn., Gen.-Con.-<iil in Danzig 1876
OMichlager, Dr., Arst in Danzig . . . 1867
Oemler, Dr., General-Seeretair in Dansig . 1875
Olilert, Dr., Reiilpymnas.- Director in Danzig 1871
Olhnthirf, /'.. Kaufmann in Danzig . . . 1872
Otto, Dr., Medicinalratb in Brauuschweig lh57
(Mo, IMtert, Kanfinann in Dansig . . . 1879
Otto, Stadtbaumetster in Dansig .... 1872
V. Bahtbieki, Major und Ri(t«T>;ut8bc8itzcr
auf Liebenhoff bei Dirscbau . . . I87(i
Paidy, Dr. pbil., Bector in Jastrow . . . 1881
PtHner, IF., BranereibMitser in Si Albreobt
bei Danzig 1872
Penner, Dr. med. in Dan zip 1HS4
Petertf Dr., Uector in Danzig 1861
PleUnt Bentier In Meueebotttaad .... 1880
A<neft, Outsbesitser in Zempelbutg . . 1886
P.-tsdioir. Stailtruth in Danzig .... 1867
l'etzhol'll. A.. Dr. med . I'rof. emer., Wirkl.
Slaalärath, Excellenz in Freiburg im
Brtdsgau (Correep. Mitglied) . . . 1868
Pf'annensrhmidt, Fabrikbeaitzer in Dansig 1868
I^ick-frini/, Jnstizrath in [.anirfnlir . 1H85
Piffier, Dr. med., Slab.sarzt in Duuzlg . . 1874
Anru«, Dr. med. In Danzig 188^3
/VeAn, A., BIttergatabesitzer auf Labocliin,
Kr. ffchwetz 18fl8
/Ye/in, Ii., Bittergut.-^hesitzerauf Liclitentbal,
Kr. Marienwerder 1860
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XXIJ
Aufircn. im Jabr«
J'/fhii, Riticrgulsbi-sitzer auf Krastuden bei
Nikohiken, Kr. Stnhm .... 1878
J'iliiiirakl, Kaufinnnn in Danzig .... 1878
I'irt/rfi' it, Dr. iiif<l., A -«iüti'nzar/t in Danzig
l'nictvfiit*, Dr., l'nilVssor in Könitz . . 1878
Plreutehof, Frabst in Tolkemlt .... 1884
PreMM, IK, Bank-Director in Dinobau . . 1872
Rodde, Dr., Director des Museum!' und
Wirkl. Stuutsrath. Excellenz iaTifliü
(CoiTosp. Mitglied) 1859
Ratttke, neu., Ruiutgärtner in Danzig . . 187d
Rrttfi/t/iitiia*iHm zu Riesenbuig Westpr. . 1884
Reii-ktl. Kitt rt^utäbiMdtser anf Paparezin
Kr. Kulm . 1H(>7
RLuheiihtfiij, Iiitb., KaufiuauD in Danzig . 1874
Ricfiter, Dr., Fabrikbesitzer in Danzig . . 1867
Rirhrt, Al.üt'ordneter in Beflin .... 1869
Rittberf/. (iraf, Riiierju'utüi^es. auf i^taog«n-
•«•rj?. Kr. S;nhni 1879
Rufleiiarker, Ed., Kautmann in Danzig . 1873
Rothnacker, Th., Con»nl in Danzig . . . 1882
r. Roltr. KittorgutslM-Hitzfr auf SnuolOwfcBn,
Kr. Marien wei-d»T 187;i
H'>" iilieiiii Heciit:<anwnit in Danzii^ . . 1885
Roth, II'., Dr., Trof., Generalarzt 1. (.1. in
Drvfsden (Comwp. Mitglied) . . . 1880
Riil„ l,ii, Literat in Wriezen 1872
r\iiiiiihti\ Itiiit igiitsin-sit/tT auf Kokoadiken 188()
tSaa/tel, Kaufmann in Danzig 1883
Saage, Amtsgerlchterath in Danzig . . . 188Ö
Sad«ieati»er, R., Kaafinann in Danzig . . 1883
Sahmann, Riid., Kaufmann in Danzig , . 1867
Snhininni. f'(ir/. Kaufmiuin in Danzig . . 1875
Samue/xoii, Dr. nu-d. in Danzig .... 188.^
r. Sande«, M%jor a. D. in Danzig . . . 1876
Sander, M. E., Kaufmann In Hamburg
(Corresp. Mitglied) 1876
S'iwfrr. Dr.. Stadtrath in Danzig . . . 1876
jStfMtT, Litlic'graph in Danzi;; 1872
Sauerheriittj, Bank-Director in Danzig . . 18ti6
Schaefer, Kanfinaan in Danzig .... 1885
Sdtalinasjalin, Gutabeflitzor zu Altdorf, Kr.
Danzig , . IHS2
Srhatjf, Buchhändler in Danzig .... 1872
Srhefttr, Itealgvumaalallvhrer in Danzig . 1878
Scheele, Dr., Arzt in Danzig 1870
Srl.i^lrifrt, Bnchhünfllcr in Danzig . . . 18t;s
{>vheUer, Apothek«'r in Danzig .... 1S82
SrhfllwifiH, Jvfili», Kaufmann in l>an/.ig . 1877
Mf/A-fi, Dr.. Cbemiker in Danzig . . . 1866
Aa(i;«n. im Jalirr
Sehimmel^jeiiniff, FoBt-Director in Jona
(Concap. Hitglied) 1865
S<h{inl/er, Dr.. Arzt in Danzijf .... 1884
Srhirlit^. Dr., Lehrer an der Victoria-
Scbiile in Danzig 1885
Sfhienter, Rentier in DnuOg 1868
Schhieter, Bealgymoasiallduw in Danzig . 1879
S. hwet hei, Tjand«chafl''-Secri'tair in Danzig 1868
i Srhiiiidt, Ain/iiist, Dr., (lymnaAiallehrer in
Lauenburg in Pommern .... 1879
Sehnaate, G^niiaatalldifer in LangAdir . 1888
Sihnarrke, Kaufmann in Danzij; .... 1888
' Schneider, Dr., ( Mier^taba- und Kcgimente-
I Arzt in Danzig 1876
\ Schneller, Dr., Arzt in Danzig .... 1855
Sihni'hhe, Kunstgärtner in Selieilnnlil . . liM^i
Schoeiiherff, Kaiifmunn in Danzig . . 1874
Srhoeni'rke, Tiscblerntei»ter in Danzig . . 1882
Schoettler, Gymnaaiallehrer au Pr. Staigaid 1881
Schramm, Kaufinann In Bohladun bei Neu-
stadt, Westpr 1S71
; Sihreiher, Tx'hrer in Danzit; ..... 187'.«
Srhroeder, Hugo, Dr., ((Jon-esp .Mitglie«!) . 188«j
Schuhen, Dr., IVeC, Oberldirer in Kulm . 1866
Schulte, Dr^ Landdnrt Hadeahelm . . 1879
Sihiilt:e, Pealjrymnnsittllehrt r in Dnnzi? . 1865
Srhumanu. liealgynHuusialul^erlehrer InDanzig 1868
Schur, Kaufmann in Danzig 1880
Schtuier, Dr., Rentier in Danzig .... 1866
Srhirnrt:. srn.. Zitunicmeiiter in Danzig . 1882
Schir/irt:. Alhfit, Kaufhiann in Danzig . 1882
Schwei gijer, Dr., Stabsarzt in Neufabrwaäacr 18b<>
Schwidop. Kaufmann in Danzig . . . 1878
Srmou, Dr., Sanitäterath in Daniff . . . 1853
Senkftiel. ( Mitabeaitzer in Wcmiiebeig, Kr.
Danzig 1874
Seydler, Conrcctor in Braunsbeig (Correep.
Mitglied) 1869
Sieirert, Roh., Kaufmann in Danzig. . . 1875
SIeircrt, Dr., Trofessfir. IHrector rlcr « estpr.
landwirth. Vc>ri>uchs.NUtiun in Danzig 1877
Simon, Dr., Arzt in Danzig 1879
Stafititnr. Kaufhianu in Danzig .... 1869
Staevk, Ad., (iut>tii'-it/cr in T^cir-*trii'ss . lN*>^!i
Starck, Dr., Mediciuulraih, Arzt in Danzig 18«>t>
Steenke, Bauratb in Buchwalde .... 1829
Steffen», Mag, Conaul in Duaig . . . 1873
Siefen», Otto, Kaufmann in Dnnzig . , . 1877
Steiuiiiilij /?.. Fabrikbe.sitzor in Danzig . 1871
Sleimmiif H., Jun., Chemiker in Bölkau . 1878
I Stobhe, L. F., Rentier in Daoslg. . . . 1868
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XXIII
AttJ)i«i. im Jahr*
Stohöe, Franz, Dr., Arxt in Danstf . . 1879
StoMüfd, f\rmei», Kaofauum In IHuie(k . 1877
Strashurger, Dr., Proflsflflor und Hofirmtli in
Bonn n. Rh. (Corresp. Mit^liern . 1880
V. Stumpfeidt, Lnndmtli in Kulm (t'orresp.
MitgUed) 1Ö75
SudtawMckt Dr. med. In Ouudg .... 1882
Tenzf^, TTanptmann in Danzi;^ .... 1885
Thoreil, l)r., I'rofo;.sor in (Jcnova, MiUWO
Civico (Correap. Mitglied) .... 1875
7We, Ftbrlk-IMreetor in Oandg . . . 1880
ToimwahH^ Jh^ Ant in Dnndg .... 1870
Tbmtra/dir, Schafzuchl-Dlr««ctor in Danzig . 1881
TVeiefiel, A , Hitt* rgiitsbfsitzi-r auf Hoch-
ralfscbkcn, Kr. Berent .... 187G
Vaerting, Dr. ni«d. In Nmifidinruier . . 1880
U'aclioirxh', Ruttof/, Kreissccrotair in BwTMIt 1881?
H'nrker, OborlehrtT in Maricnwerder . . 1867
Wallenberg, Dr., Arzt iu Daozig . . . 1865
AufKon. im .Inhr»
W.ehr, Dr., Lauden-Dirvctur dur Provinz
Wcstpreunen In Dwulg .... 1878
Werner, Fabiikbedtacr In Dnnslg . . . 1879
\\'et:k>. I>an<lir<'richl*-Präni(l('nt zu Omiideiiz
W'ilih, (Jyiiinasiallfhrer in I>angfulir . . ISS5
Wilke, II., Kaufuiaun in Danzig .... 1872
Wirtktehttft, ITi/A., KnaruMin In Danxig . 1880
Witt, R.'K'itTungH- Feldmesser in Dnnzig . 1866
\\'i>/j}\ Kaufmann in Danzig ..... 1875
Zaexek, Dr., Arzt in Zoppot 1871
ZenK^meTt Dr., Kegierungs- nnd HedleinBl-
Rntli In Dnnst« 1873
Ziei/en/mffen, Kaufmann in Danzig . . . 1*^"''
Xievi. Dr.. Arzt in Dan/i^' ISKö
, Zimiuennann, Mühlcnltaiinu'i»ter in Danzig 18(>7
I iSfm«i0mi>ftn,Ober^R«glermig»r«thlnDMudig 1879
Zimmermann, Ingenieur in Dansig . . . 1883
I :^fiuia^ Lehrer in ötubm 188S
B. Mitglieder der ani
Akegg, Dr., Med.-Batb und Geh. SanltÜRath in
Danzig.
Anger, Dr., Oymnaelal-Director In Orandeoz.
Itnil. Dr., Professnr in Danzij^.
liajoltr, Ubcrpostcommisaariua iu Konig»berg.
Berger, Kanibann in Danzig.
Bertling, Arcbidiaconns in Danzig.
ßramutn, Dr.. Arzt in DanrJg.
Rres»ler, J., Kaufmann in Saalfeld in Ostpr.
liutch. Rentier in Danzig.
(^evaSer, Plimer in Langenau bei Frejitadt.
Chatten, Kataater-Controleur in Karlhaus.
(hnwenf:, Dr., Din-etor des Westpreosslachun
l'rovinzial-Museuma in Danzig.
lütekhei, RittergntabesltzOT mif LtnAenholT, Kreb
Kartbavi.
Dratre, Blttergatsbesitzpr auf Saakoadiln
r. Flans:, Pfarrer in Marienwerder,
r. Flotoir, M^jor in Danzig.
F\riedfSnder, Dr., Ani in Danzig.
Qreutzenherg, Roh., Kaurmann in Danzig.
r. Crrti».*, Itittertnit-lx ^if/t r unf K'rtnin.
Oroenig, HucbdruckcreitH'.siizer in Danzig.
Hagen», Dr. med., überstabsarzl in Danzig.
Horn, R., KanfloMUin in Danzig.
Helm, ('., Stadtrath in Danzig.
Ifenfhirt-rk. A pntlit-kiT in Diuizijr.
Jlvfiie, Ritterguttibesitzur auf i'euipau.
[iropologischen Section.
Ho/inanii, Fabrilcant in Danzig.
//ofte, Kaufmann in Danrig.
JbreftfM, Majonitsverwalter in Speng^awgkcn.
Kfif'fmonn, Buchfirnckcreibesitzer in Danzig.
1 Kaiiffinaiin, Walter, Kaufmann in Danzig.
Kag»er, Aatninom In Danzig.
Kelp, Dr., Ober>Med.-Bath in Oldenbuig.
Kettler, Rentier in Danzig.
h'ogmnck, ^^tadtratb in Danzig.
r. Krie», Rittergutsbesitzer auf Kl. Waczmiers.
Lampe, Dr., ProfSeNor in Dandg.
Lemke, Fräulein auf Ronibitten b. Saalfeld L Oetpr.
/.tmkf, R., E«4|u. in New-Yorli.
IJuitnuer, Dr., Arzt in Danzig.
LtAmeyer, iMMrMuw in Danzig.
Mac'hean, BttteignIabeBitzer anf Boaoban, Kreis
} Danzig.
I Miinker, Hitt<'rgutshf>i. auf Holilan, Kr. Öchwetz.
IMencke, K., Kaufmann in Dan/.ig.
Momber, ProfeaMr, Oberlehrer In Danzig.
Mi'iiisirii,> ri], Kaufmann in Danzig.
\iiiifl:. l\i t't(ir in Schlochait.
I üeltUdMger, Dr., Arzt in Danzig.
I OUendorf, Kaufmann in Danzig.
I (Hto, Sladtbaumelater in Danzig.
! Peitiier, Rentier in Danzig.
Pt'ter«, Dr., R«'ctor in Danzifj.
I Pfeffer, Dr., i'rofessür in Danzig.
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XXIV
Pfaih. Apotheker in Schlochnu.
Plehn, Rittrr^tsbesitztir auf LicliUratbal.
Plehnf Rittergutabesitzer »nf Lubocbin.
iWcA«», Dr., AidstMU-Ant 1d Dudig.
Rideert, Ahgconlnoter in Berlin.
Rocper, Dr., Pnifcs'^nr ir I)an7ig.
Rubehn, Literat in Wriezco.
Sdieele, Dr., Ant io Duurfg.
Scheinert, Buchhändler in Dauzij;.
Srfiimttielp/ennitj, Postdiroctor io Jeo».
Svitlie^mann, Dr. io Athen.
Schmechel, LMidfldi.«43eeretair In DMusig.
8ek$i«Uer, Dr., Arst io Dustg.
Sfmon, Dr. med., SanitilUrath in Dmnng.
Staherow, Kaufmann in Danzig.
Stardt, Dr., Ai-zt in Danaüg.
Steimmigt R., FtbrlkbeiitBer in Drazlg.
Steimmig, R. jun.. Kaufmann in Daozig.
StryowM, Maler in Danzig.
7bnnn>fift, Dr., Ant la Ihttstg.
H adtfr, Oberi^rer io Muienwerder.
Wallenherfi, Dr., Arzt in Danzig.
Weddiiiff. ]tittergutabe«itz«r auf Gulbien
Deutacb-Eylaa.
Werner^ Dr., Babbiner in Daozig.
M'einh'ff, Dr. phil., PrtMÜger io Dliudg.
Wille. Kaufmann in Dan/.ifr.
r. Winter, Geb.-liatb und OU'rbürgermeiiter von
Danzig.
Witt, Beg.'FeldiiMsser in Daosig.
V, Wranijell. Bnnin. Kaiserl. llti«si«clii'r Stoat*-
nilli und Gonoral-Consul in Daozig.
Zav;ek, Dr., Arzt in Zoppot.
Zeynng, Werü-Dtreetor tn Daosig.
C. Hitglieder der Section für Physik und Chemie.
Hnil, Th., Dr., Profe.«isor in Diinzig.
Berber, Jo/i., Kaufmann u. ( hemikor in Daozig.
Lkmmatch, F., Buchhalter in Danzig.
Boen, H., Oyrnoulftllehrer In Daozig.
Freymuth, J., Dr., Üb»r»rzt in Daozig.
Gfiff"'!. II.. Biichli.'inilliT in Danzijj.
Grejßn, Telegraphen-Director in Danzig.
Ae/m, 0., Stadtoafh in Danzig.
Kafter, Actronooi in Danzig.
Kiff'iir. .f.. Dr.. HymnasiallfbriT in Danzig.
Lamjte, II., Dr., i'rof«*t»or in l->anzig.
ifartchalk, ('., Kaiserlicher Maachinenmeiater in
NcnlUirwaAwr.
M'ifiiher, A , VtoU-^^ot in Danzijr.
Müller, A. W., Consul, Ingeuieur in Dantife'.
Neumann, St., Dr., Director der Viktorisachule
in Danzig.
Pfannetu^chmidt, E.. Fabrikbesitzer in Danzig.
Sclieejfer, E., Gymnasiallehrer in Danziff.
Schepky, lt., Dr., Chemiker in Danzig.
SetarNtx, P.. Dr., Lährer an der Ynrtoiiaeehale
in Dandg.
Schnnaiif, A., GymnasiallchrtT in Danzig.
Scliumann, E., Gymnaaial-Oberlehrer in Daozig
Ziegler, H'rTft., Ober-Poetdirectioos-Secrelair in
Danzig.
D. Mitglieder der medicinischen Section
sind alle Aerztf. welche Milglirder der NatnrforsrlH'ndi'n Gi'Hellscbaft sind.
Im Jahre 18^5 betbeiligten sieb an den Sitzungi-n der uediciniHcheo £>ectiou:
Die Herren Dr. Ahegg.
Aäkam.
Die Herren Dr. Liteauer.
,, Lodi.
n
n
Baum, Chef-Arzt.
RoretiiUf Ober-Stabe-Arzt.
Farne.
/V«yiiMfM, Obep>Ant und
Krtia-Pl^ailcas.
Friedlander.
Qoetz.
Hinze, Ober^taba-Arzt a. D.
Jendritza,
Kahle.
A'fl/t/wr/A".
KohU.
Lievin.
I
n
n
I»
ff
»I
OeUsckläger.
Penner.
Pieper, StalM-Arzt
Ptneue.
Boddten.
Scheele.
Schindler.
SekneUer, Ober-Stabt-Arzt
Semen, Suiitila-Batli.
Simon.
Stobbe.
Sttcltannek.
TernwaUu
WttUenberg.
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XXV
E. Mitglieder des Vorstandes der Gesellschaft.
Für dM Jahr 1886 nnd gewihlt worden,
Director: ProfeHsor Dr. Hail.
Vicfflin'flor: («eh. .Sanitäl-ratli. M.fl.-I{. l»r. .\fififtf.
iSecretair für innere AngeU-gt-nlieiteo: £?ttnitat8rath Dr. Semon,
äecret^ fär ionera AogelogenbeHen: Director Dr. Ckmwemtx.
äclMtsmcister: Kaufkuaan Otto Mü$uA«rberg,
Hibliothekar: Astronom Kfnisfr.
OnlntT der Vortriit;«*: Profr.s.sor M"infier.
Inapector des pbjsikaliMcheu Cabinct«: Professor Dr. Lampe.
Hanriaq^eetor: Fabrikbnitxrr ffanneiM-hmidt.
IfiMpnUtr der antbrop.-eUiDographiMlien fckniiiilung; Or. med. Littauer.
Vorsil/.«'nd»'r der anthrop.-Hhiiogr. S<rtion Ut Dr. med I.ifxnufr.
N'onsilzeuder der Secliun für i'üyHik und ( lit-mi»' int Prof. Muinher,
Voraitxeiider der nedklnlsobeo Seotloo ist Geb. Sanitatarath Dr. Ahegg.
Mitthoilnntron Hhor PcrH«MÜTeriodenuig«ii der Mitglieder bitte» wir aa den Director
dpr ({««cllacliaft einzuHenden.
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XXVI
Verzeichniss
der
im Jahre 1885 durch Tausch, Kauf und Schenkung
erhaltenen Bücher.
BrüBsel. Acaddmie r. des scionces ete. de Bcigiquo.
Bulletins. S^. 8. Tom. 6--8. 1883—84. Brnxelles 1883, 84. 8.
Anniiaire. 1884, 85. Brnxelles 1884, 85. 8.
M^moires conronn^s etc. CoU. in 8. Tum. 36. Bruxelles 1884. 8.
MdmoircB. Tom. 46. 1884. Unix, llos 1884. 4.
Mcnioires couioimkms. Tom. 45, 40. 1883, 84. Bruxellos 4.
Socicte ontomol. do IJolgique.
Aimalcs. Tom. 28. Tom. 2!>. P. 1. Bruxelles 1884, 86. 8.
Lütticli- Süci«'lt' jroolf)«:. (i(^ Bcltri'inc.
Auuales. Tom. 10, 11. lb«2 «3, 18«3— 04. Liege 1883, 84. Ö.
Ooiili'ail--A.iiioi*il£a>.
Tacabaya. Oliservalorio astronoin. iiacioual.
Aunuariü 1880. Mexico 18Kö. 8. (2 Exemplare).
1 >SI IK'-TlISll'J«:.
Kopcnha^fin, K. Däiiisclu' Akatlemic (h-r Wisü*.
Oveisigt Over dt t K D. A'i l< i sk. sel.skabs forliandl. i. Aar.
Nn. !>. 18^;') No. 1. I\ ji)lHMilia\ II S.
Mc-ujoirc-^, (j Sri-.. A'ol. 1 Nn. 11. \'ü1. 2 Mü. 7. Kjöbenliavii 18t*.^.
Socirtr r. dos aiitit|iiaires du nord.
Aarbojrcr 1884 H. 4, issö fj. Kjolu-iiliavu. 8.
Tillaeg til Aarb. 1884. Kjöhvnhavn 1885. 8.
Mdmoiras de la boc. r. des antiq.. N. S. 1885. Copculiague 8.
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xxvu
I>outfiK3li1an<l luftcl Oestenreioli-XIngrcurit*
Bau» bürg. Naluil". (jesellscliatt.
Bericht 13, Festtjcliril't. Bamborg 1884. 8.
Berlin. E. Preuss. Akademie der Wissouschaften.
Sitzungsberichte 1884 No. 40—54, 1885 No. 1—39. BorUn 8.
Abhandlangen ans dem Jabro 1884. Berlin 1885. 4.
Verein zur Förderung des Gewerbefloisses.
Verhandlungen. Jahrg. 18S6— 76, ausser 1860 u. 69. Berlin 4.
S Folio*Hefte, Tafeln u. Supplemente.
Brix, Abhandlung über d. Goh&s u. Elast. Verhältniss einiger Eisen-
.Iiälitf. Berlin 18:17. 4.
Weigert, über Bcrochu. der Garnmenge zur Darstellung des Gewebes.
Berlin 1845. 4.
Auszug aus ilcm TagelMulie eines Reisenden durch Gr. Britannien
Belgien 1841. Berlin 1^42. 4.
Brix. l iii«>i .<uc hungeu über die lieizkral't der wichtigäl^u Breuuätofl'c.
Berlin l-S;').;. 1.
(iesollschaft naturlorselientlrr Freunde.
Sitzungsberieiitc i. d. J. 1884. Berliu J884. 8.
Physikalische Ges>elLschart.
Fortsehritte der Physik i. d. J. 1878. 34. Jahrgang Abtheilung 3.
Berlin 1885. 8.
Hydrograph. Amt der Admiralit&t.
Annalen derHydr. und marit. Meteor. Jahrg. 13, No.l — 12. Berlin 1885. 8.
Deutsche geolog. Oesellscbaflt.
Zeitschrift, Bd. 36 H. 3, 4, Bd. 37 ü. 1, 2. Berliu 1884, 85. 8.
Deutsche entomol. Ge.scilschafit.
Deutuche eritoniol. Zfitsrlnift. Jahrg. 20 II. 1. Berlin 1885. 8.
Botan. V( rein t. d. Trovinz Brandenbui'g. Jahrg. 25, 26. 1883, 84.
Berlin 1884, 85. 8.
Verein zur Förderung des (Jartenbaues.
Gartenzeitung 1885 No. 1— öl. Berliu 8.
Bonn. Naturhistor. Verein.
Verhandlungen. .I.dirg. 41 II. 2, Jahrg. 42 11. 1. Bonn 1884,8.5. 8.
Autoren und SHch-Ucgibter z. Bd. 1— 4U (1844- -1883) der Vcrhandl.
Bonn 1885. 8.
Bremen. Naturwiss. A'erein.
Aliliandlungeii. ßd. f II. 2. Bremen 188Ö. 8.
Breslau. Schlei. (!es. 1. vaterl. <^'ultur.
Jahre.<l.ericht 62, 1884. Bre:<]au ISS,'). 8.
Verein für das Museum Sehle». Altertliiimer.
Bericht 57—59. Breslau 1885. 8.
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I
xxvm
Verein f. Scbles. Insectenknnde.
Zeitschrift f. Entomol. N. F. H. 10. Breslsa 1885. 8.
Brftnii. Naturforscher Verein.
Verhandlungen. Bd. 22 H. 1. 2 1883. Brunn 1«84. 8.
Bericht d. meteor. Commission i. J. 1882. Brünn 1884. 8.
K.. K. Miihr.-Schl. Gesellsch. z. Beförd. d. Ackerbaaes.
Mittht'iluntrt'n 1884, Jahr^. (54. Brunn. 4,
BudapCFtt. K. Uiijjrar. Naturwiss. (icselltfchart.
Die A'orgaugenheit und Gegeuwart d. K. Ung. uaturw. Ges. Budapest
1885. 8.
Dan zig. Westpr. I'rov.-Museum.
Bericht über d. Verwaltung d. natuili., arcliaulug. uud cthuolog. Samm*
lungeu. Jahrg. 1885. Danzig. 4.
Darm Stadt VereiD für Erdkunde.
Notizblatt Folge 4 H. 5. Dannstadt 1884. 8.
Donaneschingen. Verein f. Geschichte und Naturgeschichte.
Schriften. H. 5. 1885. Tübingen 1885. 8.
Dresden. Natarwiss. GeseUschaft Isis.
Festschrift sur Feier des 50jährigen Bestehens 1885. Dresden 1885. 8.
Gesellschaft für Natur- und Heilkunde.
Jahresbericht 1884—85. Dresden 1885. 8.
Emden. NaturforBchendo Gesellschaft.
Jahresbericht (ii), Jahrg. 1883-84. Emden 188Ö. 8. |
Erfurt. K. Akademie gemeinnütz. Wis^.
Jahihücher. N. F. H. 13. Erfurt lö85. 8.
Erlangen. Phys.-med. SocietUt.
Sitzungsbericht.' H. IH. lHsn_x4. Kilangeu 1884. 8.
Frankfurt a. M. Senckonl>erg. Natiirf. (irscilsch.
Bericht 1883—84. FranklurL 1884. 8.
Pbysikal. Verein.
Jahresbericht 1883—84. Frankfurt 1885. 8.
Frankfurt a. 0. Natui'w. Verein des Reg.-Bezirk Frankfurt
Monatl. Bfittheilungen Jahrg. 2 No. 8—12, Jahrg. 3 No. 1-^-
1884—85. Frankfurt 8.
Freiburg i. Br. Naturforsch. Gesellsch.
Berichte. Bd. 8 H. 3. Freiburg 1885. 8.
Görlitz. Oberlansitz. Gesellsch. d. Wiss.
Magazin, neues, Bd. in) H. 2, Bd. 61 H. 1. Görlitz 1884, 85. 8.
Göttinge Tl. K. fJesellsch. d. Wiss.
Nachriciiten aus d. J. 1884 N(». 1—13. Göttingeu 1884. 8.
Graz. Verein d. Aer/.le i. Steiermark.
Mittheil untren. \ ereiusjahr 1884. Jahrg. 21 > Graz 1Ö8Ö. 8.
G r e i f t» w a 1 d . Un i versi Iii t .
55 Diööcrtatiüucu uud iudices.
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XXIX
NaturwisB. Veroin f. Nea-Yorpomineni und R&gen.
Mittheihingen. Jahrg. 16. Berlin 1886. 8.
C^w^raph. GeBellschaft.
Jahresbericht 2» 1883—84. Oreifswald 188&. 8.
Ho«nfahrt d. geogr. (Ins. 1885. Greifswald 1885. 8.
Halle a. 8. K. Leopo]d.-Carol. Deutsche Akademie.
Leopoldina 1884. H. 20, No. 23—24, 1885 H. 21 No. 1—20.
Halle 4.
KaturwiHs N'irein.
Zcitsclir. t. d. Naturwiss. 1884 Sept. — Dezbr., 1886 Jannar — ^Angnst.
Halle 8.
Natiirforschemio (Josellseliari.
Al.han.iluujren Bd. 1C> II. ?>. Halle 4.
Hcriclit üImt (lifi Sitzungen i. J. 1SM4. Ilallu 1S84. 8.
iiauiburir. \ ereiu lur Tiaturwissfiiseliallliclie rnteriialtung.
Verhandlungen 1878—82. liaiiiburg 1883. 8.
Naturliist. Museum.
Bericht r. .1. .1. 1884. Hamburg 188;"). 8.
Deutsehc Seewarte.
Aus d. Archiv d. D. Seewarte. Jhg. 5. 1882. Hamburg 1884. 4.
Meteorologische Beobachtungen in Deutschland. Jhg. 5. 1882. Hamborg
1884. 4.
MonatL Uebersicht der Witterang 1884. Juli-Dec. 1885. Jan.-Febr. 4.
Monatl. üebersicht d- Witterung f. jeden Monat d. J. 1884. Hamburg
1885. 4.
Hannover. Naturhistor. Gesellsch.
Jahresbericht, 33. 1882—83. Hannover 1884. 8.
Heidelberg. Naturhist med. Verein.
Verhandlungen. N. F. Bd. 3. H. 4. Heidelberg 1885. 8.
Innsbrnck. Naturwiss. med. Verein.
Berichte. Jhg. 14. 1883—84. Innsbruck 1884. 8.
Jena. Med. naturw. Gesellsoh.
Jenaisclie Zeitschrift Bd. 18. H. 2—4. Bd. 19. H. 1—3 u. Suppl.
H. 1,2. Jena 1884,85. 8.
Kiel. Naturwiss. Verein f. Schicsw. -Holst.
Schriften. Bd. 10. II. 1. Kiel 1885. 8.
Klagenfurt. Naturhist. Landesmuseum von KiUnthen. Jahrbuch H. 17. Klagen-
furt. iSXf). 8.
Diatrranunc d. magn. u. meteor. Hcob. zu Klagten furt. Jlij;. 1884. fol.
Beiicht ül)er die Tiiätigkcit des Naturh. Laudeäiuus. 1884. Ö.
Klausen bursr. l)'»taii. Verein.
Mag}'ar nOveuytHnilapok. 8. i^vf. Koloszv. 1884. 8.
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XXX
Königsberg i. Ostpr. Phy8ik.-Oekon.-GeBen8ch.
Sohriiten, Jhg. 24. 1883. H. 1, 2. Jhg. 25. 1884. IT. 1^ 2. Kdnigiu
berg 1884, 85. 4.
Alterthnm^gesellschaft Prassia.
Sitzungsberichte 40. Voroinsjahr 1883 — 84. Königabni'g 1885. 8.
Frussia-Musenm im Nordflügel des Schlosses Königsberg 1*^84.
Prussia-. Museum in KöniirslHi ir. Die ausgestelllen AltertbOiucr der
präliistor. Zeit — liiOO. Königsberg 1885. 8.
Ri'akau. Akademie der Wissenschaften.
Paniir>tnik. Toni. !». Krakowie 1884. 4.
Roziii;i\vif. T<tni. 12. Krakowie 1S8;"). ,s,
Sjtiawo/danie. Toni. 15*. KiMkouie 18^5. 8.
Boll ID. Leipa. Nordbölim. Ivxcursions (Uidi.
Mittheilungen. Jhg. 8. H. 1— A. iiolim. Leipa 1885. 8.
Excursions-Büchlein f. d. nördl. Böhmen. Leipa 1885. 8.
Klima v. B. Leipa. 1884. 8.
Graf J. Kinsky von Paudler. Böhm. Leipa 1885. 8.
Leipzig. Naturforschoide Gesellschaft.
SitKungsbericbte, Jhg. 11. 1884. Leipzig 1885. 8.
K. Sllcbsische Gesellschaft d. Wissenschaft.
Berichte fiber die Verhandlungen. Math. phys. Cl. 1884. I., U. 1885
L, II. Leipzig 1885. 8.
Museum f. Völkerkunde.
Bericht, 12. 1884. Leipzig 1885. 8.
Linz. Verein f. Naturkunde i. Oesterr. ob der Uns.
Jahre.<^l>ericht, 14. Linz ls>^4. 8.
Lübeck. Vorstehersciiali des Naturhidt. Museums.
.Ialiresl>erii:ht f. 18S4. 4.
Magdeburg. Natnrw. Verein.
Jahresherii lit 13. 14. 15. Magdeburg 1885. 8.
Metz. Verein 1. Kidkuude.
Jahresbericht 6, 7. 1883—84. Metz 1885. 8,
M& neben. K. Bayer. Akademie der Wissenschaft.
Abhandinngen d. math.-phys. Cl. d. Bayer. Akad. Bd. 15. Abth. t
Manchen 1885. 4.
Siteaugsberichte 1884. H. 4. 1885. H. 1-3. MQnchon 8.
Miinster. Wcstph. Verein für Wissenschaft und Kunst.
Jahresbericht 13. Mfinst^ 1885. 8.
Ncu-Brandenburg. Verein der Freunde der Naturgeschichte in Meklenhorg*
Archiv, J. 38. 1884. Güstrow 18-^4. 8.
Neustadt-Eber 3 walde. For.-^takadeniie.
Bcob. Ergebnisse, 1S.S4. N. 7 12. 188.fS. N. U^-rUn 8.
J:thro.«;bertcht üb. d. Beob. Krgebn. Jbg. 10. 1884. Berlin 188Ö. 8.
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XXXI
Nürnberg. Naturhistor. Gesellschaft.
Jattresberiebt flir 1884. Nfinibcrg 1885. 8.
Offen bacb. Vorein f. Naturkunde.
Berieht, 24. 25. 1882- 84. Offenbach 1885. 8.
Osnabrfiok. NatorwisB. Vemn.
Jahresbericht 6. f. 1883,84. Osnabrück 1885. 8.
Prag. K. Bdhm. Getsellach. d. Wissenschaft.
Beobachtungen, astron., magn. n. moteor. d. K. K. Sternwarte i. J.
1884. Jbg. 45. Prag 4.
Verein .,I-<otos."
Loto:4. Jahrb. i\ Naturw. N.-F. Bd. 6. Prag 1885. H.
Li.sty Chemieke Rockn. Vlll. C. I-IO. 1884,85. Praze 8.
Regensburg;. Natiirwiss. Verein (früher znol.-min.)
CorrespondeiizblaU. Jhg. 38. Rcgun.sburg 1884. 8.
Botan. Verein.
Flora. Jhg. 42. Regensburg 1884. 8.
Beichenbach. Jahresbericht, 17, der Philomathio. 1885. 8.
Beichenberg. Veroin d. Naturfreunde.
Mittheilungen, Jhg. 16. Beichenberg 1885. 8.
Schneeberg. Wissensch. Verein (vormals naturir.)
Mittheilungen. H. 2. Schneebei^ 1885. 8.
Schwerin. Verein f. Mecklenb. Geschichte und Altertbumsknnde.
Jahrbücher und Jahresberichte. Jhg. 50. Schwerin 1885. 8.
Sondershausen. Botan. Verein.
Jrmischia, Jahrg. 10 N. 10 — 12. Jahrg. 11. N. 1 — 9. Sondorshausen
1884,85. 8.
Abhandlungen d. Jrniiacliia H. H pg. ü^i— 44. Sondershauseu 1884. 8.
Stettin. Kntoinol. Verein.
Entoni. Zeitung, .lliir. 45. 1884. Stettin 8.
Strassburg i. K. Sdeii'tt- ilc.-; .■^cirnees. agri(\ et arlj> de la Ba.sse-Alsace.
Bulletin. Nov.. Der. 1884. Jan.— Nov. 1885. Strasbourg 8.
Universität. ♦> l)i.->i'riationen.
Stuttgart. WürLenib. naturw. Vorein.
Jahreshefte, Jhg. 41. 1885. Stuttgart 8.
Wien. K. K. geolog. Beichsanstalt.
Jahrbuch, 1884. N. 4. 1885. N. 1—3. Wien 8.
Verhandlungen, Jhg. 1884. N. 13—18. 1885. N. 1—9. Wien 8.
k. K. Zool. bot. Gesellsch.
Verhandlungen, Bd. 34, Bd. 35, Halbjalir 1. Wien 1885. 8.
Personen, Orlr u. Sach-Begister der dritten lOjähr. Beihe 1871—80 der
Verhandlungen. Wien 1884. 8.
K. K. (fcogr. Gcsellsi li.
Mittheilungen, N. F. Bd. 17. 1884. Wien 1884. 8.
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XXXll
Anthropol. (Sesollgch.
MitthcnuDgen Bd. 14. H. 4. Bd. 15. H. 1. Wien 1884. 85. 4.
Oesterr. Ges»'llsfli. f. Metcoroloi^io.
Zeitschrift, 1885. Jan.— Deoember. Wien 8.
Wiesbaden. Nassau. Vorein f. Naturkunde.
.Jahrbücher. Jhg. 37. Wicshadeii 1884, 8.
Würzburg. l*hy:?ik-mo(lio. (Jesell-^ch.
Sit7.ungsb«>richte 1884. Wiirzl»urg 8.
Verhaiulluiigon N. F. Bd. 18. Würzburg 1884. 8. •
Zwickau. Verein f. Naturkunde.
Jahresbericht 1884. Zwickau 1885. 8.
Frankreioli.
Bordeaux. Socicti^ des scifnces phys. et nat.
Mcnioires. i^t^r. 3. Tom. 1. Bordeaux 1884. 8.
Cherbourg. Soeiete des 8cienee.s nat.
M^moires. Tom 24. Paris, Cherbourg 1884. 8.
Lyon. Acad^mie des sciences, helles lettres et «rts.
M^oireB. Tom. 27. Paris, Lyon 1885. 8.
Soci^M d*agricaitare et d'industrie.
Annales. S^. 5. Tom. 6. 1883. Lyon, Paris 1884. 8.
Soci^t^ Linn^nne.
Annales. Ann. 1883. Tom. 30. Lyon, Paris 1884. 8.
Nancy. Sucif'te des seiences.
Bulletin .Ser. 2. Vol. 7. fasc. 17. Ann. 1884. Paris 1885. 8.
Paris. Ecole polytechniqne.
Journal. Call. 54. Tarir^ lss4. 4.
Toulouse. Aeademie des sciences, iuscriptious et bell, lettr.
iMemoires. Ser. 8. Tom. 6. JScm. 1,2. Toulouse 1884, 8ö. 8.
Annuaire 1884—85. T. 12.
ljri'Oimsl>i'i Um ilioii.
Belfast. Natural history .md philos. soeiety.
Report and ]iiort ('diiigs for seas. 1884 — 85. Bellst 1885. 8.
Cambridge. IMiilnMiph. sucicty.
Transactious. \'ol. 14. 1*. 1. Cambridge 1885. 4.
Troceedings. Vol. 5. P. 1 — 4. Cambridge 1884, 85. 8.
Dublin. Royal Dublin society.
The scientific transactions. Ser. 2. Vol. 3. N. 4—6. Dobliu 1884, 85. 4.
The scientific proceedings Vol. 4. P. 5,6. Dublin 1884. 8.
D tt n*E c ht. Observatory .
Ob.«erTations. Yol. 8. Diy. 2, Dun-Echt 1885. 4.
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XXXIJi
Glasgow. Katnral history society.
IVooeedingB »nd transactions. Vol. 5. P. 3. 1882—83. N. S. Vol. 1.
P. 1. 1888-84. Glasgow 1884, 85. 8.
London. Royal society.
Transactions, philos. Vol. 173. P. 1,2. London 1884, 85. 4.
Proceedings. N. 282—39, London 1885. 8.
The R. society. 1. Decbr. 1884. 4.
Natore, a weekly illustr. joarnal of science N. 793 — 843. London 1885. 4.
JEXollancL
Amsterdam. K. Akademie.
Verslagen en mededeelingen. Afd. Natunrk. 2 R. Deel 19,20.
Amsterdam 1884. 8.
Processen Verbaal. 1883—84 Amsterdam 8.
Jaarboek Toor 1883. Amsterdam
Naam en zaakr^ster op de Verslagen etc. D. 1—20. Amsterdam
1884. 8.
K. zoölog. Genootschap.
liijdragon tot de Dierkunde. 11, 12. Afl. Amsterdam 1884, 85. Ibl.
Gent. Natuurw. (ionootschap.
Natura, luaandsclirift 188;'). Afl. 8, 9, 10. Geut 8.
Plarlcui. 8 Acad. piolVchriitoii. iiarlem 8.
ilollandschc maatsdiappij.
Archiven Meerl. Tom. 19 Liv. 4, 5. Tom. 20 Liv. 1—3. Harlem
1884, 85. 8.
Teylers Stichting.
Archives du mns^ Teyler. S^r. 2. Vol. 2. P. 2. Harlem 1885. 8.
Leiden. Nederl. Dierlnindige Vmreoiiging.
Tijdschrift Deel 6. Afl. 2—4. Leiden 1882—85. 8. Ser. 2. Deel 1.
Afl. 1. Leiden 1885. 8.
Italien.
Bologna. Accademia ddle Boi«UEe.
Memorie. Ser. 4. Tom. 5. Bologna 1883. 4.
Florenx. A istitnto di studi soperiori.
Pnblicasioni sesione di med. e chir.
Pellizsari, arcbiyio della sonola d*anatom. pat. Vol. 1. Firenze 1881. 8.
PnUicazioni sezione di sdense nat
Santini sulle convulsioni epilettichi. Firense 1882. 8.
Modena. Sooietä dei naturuliäti.
Atti, moTnorio. Ser. 3. VoL 2. Anno 17 Vol. 3. Anno 18. Modena
1883, 84. 8.
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XXXIV
Atti, rendiconti. Ser. 3. YoL 1 (Schlnss) Vol. 2 (An&ng) Modena
1883, 84. 8.
Neapel. Zoolog. Station.
MittbciluDgen Bd. 6. H. 1,2. Berlin 1885. 8.
Padna. Societa Venoto-Trentina di scienze natttrali.
Atli. Anno 1884. Padova 1884. 8.
Bullelino. Tom. 3. N. 3. Padova 1885. 8.
Pisa. SocieU Toscaiia di scienze nat.
Atti meiiiorit'. Vol (5. fasc. 2. Vol. 4 fasc. 3. Pisa 1885. 8.
Processi Verl). Vol. 4. 3 Nummern.
Rom. Accademia dei Liiicoi.
Memorie. Sor. 3. Vol. 14 — 17. Roma 1883, 84. 4.
Atti Ser. 4. Rendiconti Vol. 1. fasc. 1 — 26- Roma 1884, 85, 4.
Tnmsunti Vol. 8. &bc. 16. Roma 1884. 4.
Osservazioni meteor. dal Luglio al Decemb. 1884. Estr. Roma 1885. 4.
Yokohama. Deutsche Gesellächatt für Natur und Völkerkunde Ostasiens.
Mitlliefliiiigeii H. 38, 33. Yokohama 1885. 4.
Luxemburg. Societe de.s sciencos natur. et maLli.
Publications. Tom 18. Lu.xembourg 1881. 8.
Socidtd botan.
Reeneil des mtfmoiras et des travaox IX., X. 1883 —84. Lnxembonrg
1885. 8.
Boston. American academy of arts and scieuces.
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Hochschule.
28 I>i?.'^c!tati(im'n.
Die Hüch>riiiil.' 1><:U— 84. (iiatiilatiousschrilt. Bern 1884. 8.
Chor. Natiirrorsi h(M-(ie.>iellf:chaft Grauböndons.
Jahiesl.ciicht '21. 1SK2-Sr,, 28. 188^—84. Chur 1884, 85. 8.
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Broun, Thierreieh. vervoilst. durch ö. Abth. G Bd. Lief. 43—49, 5. Ablh.
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e. Botaniselien Inhalts.
Annales des sciences nat. Bot. S($r. 6. Tom. 19. N. 1 — 6. Tom. 20. N. 1 — 6.
S^r. 7. Tom. 1. N. 1-6. Tom. 2. N. 1-8. Paris 1886. 8.
Bentham et Hooker, gooera plantarum. Vol. 1 — 3. Londini 1867, 76, 83. 8.
Centralblatt, bot. Jhg. 6. 1885. Bd. 21. N. 1—13. Bd. 22. N. 1—13. Bd. 23.
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Jahresbericht, bot. IH.s^ Jhg. lU. 1. H. 2, 11. H. 1, 2 1883 Jhg. 11. 1. 11. 1.
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f. .inthropologischen liihults.
Archiv für Authropolngie Bd. 10. Brauuschweig 1885. 4.
Su])pl. zu Bd. ]f).
V. Sacken, das (Jrabicld v. Hallstatt. Wien 18118. 4.
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g. Mineralo£<;ischeii Inhalts.
Heim, Unterauchungeu über <li'u Mechanismus der (iebirirsbildung itn Ausehluss
an die geol. Monugrapiiie der Todi-Windgällcn-Gruppc. 2 Bände mit
Atlas. Hasel ISTs. 4.
Mojöißovicö. die l>uh)n)it-Kitle von ."^iultvrol und \'cnotiou. Nebst gcol. L'eber-
siehtskarte (ö Ulatler). Wien iSTi». S.
Neues Jalirbucli iTir Mineralogie, Ueologie und I*alaeontolügie 188."), Bd. l.
H. 2—3. Bd. 2. H. 1—3. 111. Beilage Bd. H. 2—3. IV. Beilage Bd.
H. 1. Jhg. 1886. Bd. 1. H. 1. Stuttgart. 8.
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xxxx_
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K. Vom Ministerium für Handel, («ewerbe und öffentliche Arbeiten.
Geolog. Karte von Preussen und Thüringen. Lief. 9, 16, 18, 21 — 29. Berlin
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Abhandlunficn zur ^oolnL^ Spozialkarte Bd. 4 FI. 4. Bd. 5 H. 3. 4, Bd. 6
H. 1, 2. Bd. 7 U. 1. Atlas zu den Abhandlungen Bd. 6 U. 1.
Berlin 18.'<4— 80. 8.
Erläuterungen. (Jra.i.il.lh. 4f). N. 13— In, 19—21, 25-27. Gradabth. 55.
N. '24, 30. {;iadalitli. 50. N. n», 2:5-25, 29. 30, 34-30, 40-42,
46—48. Gradabth. 57. X. 19—21, 25—27. Berlin 1884, 85. 8.
Yoni K. Miaisteriniu f. d. landwirthschaftl. Angelegenheiten, Domänen
und Forsten.
Landwirthschattliche Jahrbücher. Bd. 13. II. 6, ßd. 14. H. 1—4. Suppi. 2
zu Bd. 13. Sappl. 2 zu Bd. 14. Berliu 1885. 8.
Von Herrn Geheinirath Dr. Abecjg.
Mayer, Astrognosie nebst Sternkarte. Schaffhausen 1885. 8.
Ton Herrn Sehiifsm&kler Wagner.
De Zee-AÜas ofte Water-Waereld — t'Aiosterdam 1660 fol.
Ton einem Mitgllede der natnrforgchenden Qeselleeliaft in Dnniig*
Gonrespondenzblatt der D. Gesellscbaft ffir Anthropol., Ethn. nnd Urgeschichte.
Jbg. 16. München 1885. 4.
Ton den Terflissem*
Albrecht in Brüssel, 5 Sep.-Abdrücke über anatom.>pathol. G^enstände.
Bail, method. Leit&den für den Unterricht in der Naturgeechichtel Botanik,
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Dnlier, sur les Steiles ä spectres de la S*^ Classe. Stockholm 1885. 4.
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Mehler, Beiträge zur Potentialtheoiie. Gyinn.-Progr. HIbing 1885. 4.
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MQller, Systematic census of Australian plaut«. F. 1. Melboarne 1888.4.
Neugebaaer, Sep.-Abdraek ans dem CorrMpoodeiiBbl. der D. anthropol. GeeelV
Schaft. 1884.
Pirmei. jonn de aolitade. poBth. Paris 1883. 8.'
Renter, die Beyrichien. (Abdr. ans der Zeitschrift d. D. Geolog. OeseUschaft.)
Traichel, botan., loologiache, volksthfimliche Notizen. 7 Sepant'Abdrdeke.
Volger, über I>lliDinorungs- Erscheinungen. Sep.>Abdmck. 1885.
Ziem, 8 Separat-Abdrüoke über Napenkrankheiton.
— 1 Separat^AMmck, Ophthalmologisches.
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Bericht
über die
achte Versammlung des wostprcMissischen botanisch -zoologischen
Vereius zu Dirschau, am 2ü. uud 27. Mai 1885.
enn ein Hauptzweck wissonschartlicher Vcrolno, wekho wio der wcsl-
prcuspiselH' hotaniscli-zoolopfischc Verein die nurcliforschmit; einer Provinz in
botanise}i-zool(»;jri<elier Hinsicht sieh zur Aufiralte treniaeiit halieii, (h-r ist, ihren Mit-
gliedern (i(de<r(niheit zu gelien, die zu (hirehforseluMuh'.n (Jeliiete iunl ihre (diarak-
teristischü Flora wie Fauna niöi^lichst (hireh AutojKsie kennen zu hM iieii; und wenn
dieser Zweck anerkannterniassen am einfaehstcu durch Waudervcr.-saniuilungen
erreicht wird, die alljahi lich den Y eräammlungsort wechseln ; so wird bei der Wahl
dieses Ortes sicborlieh in erster Linie Rficksicht so nehmen sein auf die mehr
oder mind^ bevorzugte landschaftliche Beschaffenheit der Gegend. Wird aber
der andere, sicher nicht minder wichtige Zweck solcher Wanderrersammlungen
ins Auge gefasst, nämlich der, dass sie grade anch Gelegenheit bieten sollen,
Männer gleichen wissenscliafUiohen Strebens nnd Schaffens einander persönlich
näher zu bringen, den mündlichen Austausch von Erfahrungen, Ansichten und
wissenschaftlichen Arbeiten zu eimoglichon: 80 wird in erster Linie bei der
Wahl eines Vcrsaiunilungsortes in Betracht gezogen werden müssen, die mehr
oder minder leichte und Ijequcme Lage der Verkehrswege. Nicht immer wei'den
sich beide RuckBichten vereinigen lassen, zumal in einer Provinz wie West-
preussen, die doch oiL''entli<-h erst anlangt, durch und'assemlei-e I'iiHeiil»ahn-Anlag(>n
und bc(|uemero Auschliisse bei Post- und KiscnlKilinveiliinduii'jen dem allge-
meinen Verkehr zugänglich zu werden. So war 1km der Wahl des vorjährig»'!!
Versammlungsoi'tes, i)t. Ci-onc, die ausgezeichnete landschaftliche Schilidieit und
Wichtigkeit ausschlaggebend gewesen, wähi'end liei der Wahl Diischau's zum
dieigährigen Versammlungsorte grade die ausgesucht grosse Möglichkeit leichter
Verbindung entscheidend gewirkt hatte. Ifan verhehlte sich nicht, dass wenigstens
die nächste Umgebung Dirschaus in landschaftlicher Beziehung weder dem
Botaniker noch dem Zoologen ein besonderes Interesse gewähre, während es,
was die Möglichkeit leichten Hingelangens betrifil, kanm irgend einem andern
Orte in der Provinz nachsteht. So wurde die 8. Wandervcrsammlnng des wost-
proussischen botanisch-zoologischen Vereins zum Pfingst-Dicnstage, den 26. Mai er.,
nach Dirschau einberufen. Der von der vorjährigen Versammlung in Dt. Grone
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gewählte Geschäftsführer, Herr Dr. Fricke, hatte die schwierige Au%abc, nicht
blo8 für das ätuaere Unterkomniaii der Vernrnmlung in Dinehav tu sorgen,
sondern m einer landschaftlich dorchaos nicht beronngten Gegend Bzkursions>
orte aosKiisaehen f&r Botaniker und Zoologen. Nach beiden Bichtangen hin
hat d& verehrte Herr im Vereine mit anderen ^eicligednnten Herren, die tn
einem Comittf zusammengetreten waren, die schwierige An%abe gelöst, wofür
anch hier der ansdrückliche Dank des Vereins ansgesprochon werden möge.
Schon am Montag Abend um V,6 Uhr trafen die ersten Botaniker und
Zoologen anf dem B«alinhofe ein und wurden von dem Herrn Geschäftsführer
nnd anderen Mitgliedern des erwähnten Coniitt'vs begrüsst. Weitere Gäste kamen
Abends Vjj9 Uhr, während eine grössere Zahl von Ycreinsmitgliedern, die theils
Danziger waron thoils die voiaiis<]^ogangonen Pfini^sttage zu Kxkursionen nach
Danzig und seiner sclionen Unitrcl'uiig benutzt hatten, ei st aiti I>ieiistag Morir»'n
anlangten. In der Aula des H(\'il|>r<)iryninasiuinH , (iie dem Vereine freundliclisl
iilx-rlasseii worden war, versammelten .sieh die Mitglieder, deren Zahl im Laufe
der Versammlung aul eini^^t! 40 .uiwuchs, wozu noch 10 — If) Einheimiselie kamen,
darunter auch mehre Uameu, die der scientia aniabilü ihren Tribut abstatten
wollten. Um 9 Uhr eröfnete der Vorsitzende, Herr Dr. v. Klinggraeff-
Langßihr, die Sitsung mit einigen die Anwes^den bewillkommenden Worten.
Es folgte sunftchst der Geschäftsbericht für das Jahr 1884/5, erstattet von
dem 1. SdiriftFiihrer des Vweins, Prof. Dr. Kfinzer-MarienwOTder. Ihm ent>
nehmen wir, dass der Verein angenblicklich 211 Mitglieder zählt (wosn wlihrend
der Venammlnng wdtere 7 Mitglieder kamen); dass zwar im Laufe des Jahres
eine Anzahl Mitglieder, meistens in Folge Verlegung des Wohnsitzes ausserhalb
der Provinz, ausge.schiedeu. eine nodi grössere Zahl aber dafür aueh eingetretSB
sei« Einige Mitglieder hat der Tod dem Vereine entrissen, u. A. den Kgl. Gartea-
Inspector Herrn Hauptmann a. D. ächondorff und den Rittergutsbesitzer
Herrn Hanno auf Bredow bei Marienwerder), die beide dem Verein seit seiner
GrCindung angehört iiatten. Die VersammluDg ehrt das Andenken der Ver-
storbenen dureh Erhoben von di.'n Plätzen.
Aus dem Verkelir mit anderen wissenst;haftlichen Vereinen wird mitirellieilt,
dass die Academia Nat ional de Ci(nu ias zu Cördoba (Rcj>. Argentina) ',\ Hefte
ihrer Sciirilten eingesandt mit ilem Wunsche^ in Schriftenaustausch ndt dem
westpreussischen botanisch -zoologischen Verein treten zu wollen. Denselben
Wunsch hat wiederholt der Vorsitzende des botanischoi Voreins för Thüringen
„Irmischia" ausgesprochen. In beiden Fällen hat darauf hingewiesen werdeo
müssen, dass die Schriften des westpreussischen botanisch-zoologischen Voreins
ein integrierender Theil der Schriften der naturforschenden Gesellschaft zu Danzig
seien, dass also ein Schriftenaustausch nur erfolgen könne und erfolge durch
die genannte Gesellschaft. Dem Vorsitzenden des unserm Vereüie seit seiner
Begründung specioll befreundeten Vereins „Irmischia" ist von Seiten des Schrift-
führers indes ein Separatabzug der Vereinsschrift zugestellt worden. Ausserdem
ist noch zu erw&hnen, dass auch in dorn voi^ngenen Jalire das amtliche Oigan
t
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3
„Leopoldina" von Seiten der K. L.-C. 1). Acadeniie uer Natui lorscher dem
Verein als Geschenk zugegangen ist, wofür auch an dieser Stelle von Seiten
des VereuiB der Dank gesagt sei.
Zwei Herren, die dem Voreine seit seiner Grfindnng angehörten nnd bei
derselben selbst TieUscli nnd mit reichem Erfolg thätig waren, jetzt aber,
nachdem sie in den wohlverdienten Ruhestand getreten sind und die Provinz
verlassen haben, ihren Avstritt ans dem Vereine als Folge des Umzugs erklttrten,
sind durch den Vorstand in der Mitgliedorzahl erhalten worden. Auf Antrag
ih'ti Herrn Dr. Conwentz ernennt die aup iiMicklich tatjende Vfisainiiilurii^ die
beiden Herren, den (ieiieiinen Medizinal- und Ke^ienin<j:s-Katli Ih-rrn Dr. Fiaiika
zu Berlin und den Professor Herrn Barthel zu Hn'.slau in Anerkennunjr ihrer
V erdienste um da.s (iedcihn des Vereins zu correspondii'enden Mitgliedern des
WC»ti>reu?;r<i.-ii'li«Mi liotanisch-zooloiriselien Vereins.
Die \'ersoiHluM,ii der N'eicins.-^clirifl hat in diesem .lahre loider erst s|iat,
Ende Monat Feliruar d. J., staltlimlcii können, da der Druck diTscIlicn in Fol«r(.
der l'eherljürdung der Druckerei mit amhu wcitigt-n .Vrlx-itcn nieht iViihcr fertig zu
stellen gewesen ist. Hierbei stellt Herr Dir. Dr. Conwentz den Antrag, eine
Bestimmung anzunehmen, wonach die für die Vereinsschrift bestimmten Manuscripto
spätestens nach Ablauf von 6 Wochen nach dem Versammlungstagc dem Schrifb-
fl&hrer eingereicht werden sollen (in diesem Jahre also zum 7. Juli er.); des-
gleichen, dass diese Manuscripte mir einseitig boschrieben sein dürfen. Beide
Antrüge werden angenommen und sollen schon in diesem Jahre zur Anwendung
kommen.
Schliesifilich theilte der Sehriftföhrer nocli ein Telegramm des Herrn
Settmann-Hoeh.stiililau und ein Hegrüssungsschrcibcn mit, das der Schatzmeister
des Vereins, Herr Grentzenborg-Danzig, von Sorrento aus geschickt, wo
derselbe augenblieklich zu wissenschaftlicljen Zweeken weilt.
£& folgte die Rechnungslegung durch Herrn Dir. Dr. Conwentz in Ver-
tretung des Seiiatzmeistera, Herrn Grentzenborg-Danzig.
Die Einnahmen setzen sich zusammen aus:
1. Bestand aus dem Vorjahre l^'^:2i> Mk.
2. den regelmässigen Einnahmen 524,00 „
3. dem ausserordentlichen von dem hohen Provinzial-Land-
tage bewilligten Zuschusd 10(mi,(H>
Gesammt-Einnahmen . . 1707,2G Mk.
Die Gesammt- Ausgabe beträgt 1442,25 Mk., worunter 1300,97 Mk. sich
l)efin<len zu Aufwendungen für wissenschaftliche Arbeiten (IJereisiingen der
Provinz) und Vermehrung der Sammlungen. Es haben nämlich in» Aurfra'j- des
Vereins Herr Dr. v. K 1 inggraeff den Carthauser Kreis. Herr Dr. Hohnleldt
den Stargardter Kreis. Herr stud. Kumni den Conit/er Kreis widirend länirerer
Zeit bereist und l)otaiiiscli uniersucht, wiihrend llen- Lchicr Kalmus Lirossere
Exkursionen iu die Umgelmng Ell)ings unlernj)mmt;n. Von Herrn helirej- 1' eil-
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Sakraa ist eine Anzahl gesammelter Pflansen erworben m/rdm «nd
Haaptlehi-or Brisehke noeh I Kästchen seiner bekannten nnd berühmten
Präparate. (Wasaerläufer.)
Der Eassen-Abscblnss ergiebt einen Bestand von Mk.
Zd Kassen-Bevisoren werden die Herren Treichel-Hoch-Paleschken,
Kfm. Kanffmann-Danzig nnd Rittergutsbesitzer Plehn-Lnbochin gewählt
Nach Prüfong der Eeclinuug rügt Namens der gewählten Kommission Herr
Plehn die grosse Zahl der IJeitragsrostantcn und beantragt: „Die Aufforderung
an die Mitglieder zur Zahlung der Beiträge künftig so zu fassen,
daJ5S, wenn bis zu einem bestimmten Termine die Beitragszahlung
nicht orfoltrt soi. Nachnahme per Post gct^latt(!t werden möge."
Di l Aiitr;ig wird angonommeii und nachher dem Herrn Schatzmeister
Dechargc crtlioilt.
Boi (lor darauf folgenden ^'o^^l;nu^.swahl wurde durch Acclamation der
bisherige Vor^^taud einstimmig wiedergowaldl. nändich die Uerrcn:
I)r. V. K linggra(?ff- Langfuhr als 1. VorsitzcMulcr,
Professor lir. Bail-Dauzig als 2. Vorsitzender,
Professor Dr. KQnzer-MarienwOTder als 1. Schrifti^hrer,
Hauptlchrer a. D. Brischke-Langfuhr als 2. Schriftfiihrery
Kaufmann Orentzenberg-Danzig als Schatzmmster.
Bei Wahl des nächstjähiigenVersammlnngsortes fiberbrachte Herr Apotheker
Plath-Schlochau eine Einladung dieser Stadt an den Verein, welche mit Dank
angenommen wurde. Die nächs^ährige VOTsammlong wird also in Schlochan
Westpr. abgehalten wcnlcu und ist znm Geschäftsführer für diese 9. Wander*
versauunlung Hon- Apotheker Plath-Öchlochau gewählt worden.
Ehe nunmehr der iSchluss des geschäftlichen Theiles erfolgte, erschien Herr
Bfirgcrmeister Wagner im Verpanmdung.slokalc, betrat das Katheder und hiess
Namens der Stadt Dirscliau den Verein in herzlich.ster Weise willkommen.
Seine Worte. w«'le]ie vom lierzeii kamen und zu Ilei'zen gingen, fanden freudigen
und dankbaren Wiederliall liei iUmi versammelten Botanikern und Zoologen.
Herr l*rof. Bail gali dem verbindlii listen Danke des Vereins für den freund-
lichen WillkoiiiNiensgruss Iteredteii Aiisilruck.
Noch erfuhren wir durch tleii .Mund dos hochgeehrten Herrn Bürgermeisters,
dass die Wohllöbliche Schfitzengildc Dirschaus^ die an diesem Tage grade ihr
Sch&tzenfest feierte, zum Besuch ihres Gartens, wo ein gut execnturtes Goncert
stattfand, die versammelten Botaniker und Zoologen freundlichst einlade, von
welcher Einladung schliesslich auch reichlicher und dankbarer Gebrauch ge-
macht wurde.
Mit diesen letzten Eröffnungen schloss der geschäfdiche Theil. Nach einer
halbstündigen Pause nahmen die wissenschaftlichen Verhandlungen ihren Anfi^ng.
Herr Prof. Dr. Bail theilt einige in der Nähe Danzig? neu aufi^efundene
Pllanzen mit, bezw. neue Fundorte seltener Gewächse, z. B. des Königsfam,
Osmunda reyali« am Hcubudcr See und legt zahlreiche aus eiuem Mutterkome
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bervoigeprosste Exemplare dos Cordyrept purpurea vor, die Herr Rittor-
gut^ilicsitzor Staeck •Lecgstriess im Freien gefunden und eingesandt hatte.
Aelailiche Mittheilungen über Pflanzenvorkunnnnisse machten unter ^'ürlegUDg
der Exemplar«' im Laufe der Sitzung Frl. Lemke-Rombittcn, die Herren
V. Klinjjf^raclT-Langfulir l)ei nesprecliuii«^ .seiner l*ereisuni; des Carthäuser
Kreises, Herr Dr. Sc Inn idt- Lauen) »ur;.'. der Aviedcr nmnclR'i'li'i intcres.^aiit*' Fuiid-
stücke aus der von ilmi so viel und gri'uullicli (lur<-litV)is<-}iU'n rniifliung
Laueidiurg's i. 1'. liracliie, Herr Hr. H nh n t'eldi - Hmi/.iir aus sriner Heieisung
des Slargardter Kr<'ises. Herr Siraulte-EHuu;! und Herr Li'itzow- Oliva, welche
Beobachtungen erwiilinten, die sie auf ihren Exkuraioncn in der Umgebung
Elbinga bezw. Olivas gemacht hatten. Su bc^iirucb der letetere u. A. einen
Bastard zwischen Blau- und Preiselbeere.
Das langjährige Mitglied des Vereins, di*r trotz seines hohen Alters noch
immer rüstig botanisierende Oberlehrer a. D. Dr. Eggert legte folgende Pflanzen
▼or, die er bei Danzig gefunden und für das Provinzial-Mosoum abgegeben hat:
Mentha eritpata Fahrwasser V. Z.
Verhcuscum phoeniceum am Troyl Vf. Z.
Nicandra phi/mloi<Je*i zwischen Danzig und Legan V.
Potentilia mpina am Troyl Vj. Z^.
A<i(ra</nlu8 Cicer deggleiclien V. Z.
Laf/iifi'ux fuf't'roMun desirleichen V. Z.
Sili'iif tllchoiama an einem W(<<re bei Kneipab V. Z.
Eiipistruiii n/i/osuni zwisclien Danzig und Legan V. Zg.
Lepidtum campest ri- am Troyl \. Z.
„ Draha Fahrwasser V. Z,.
Siiuipi« alba zwischen Danzig und Legan Vj. Z.
In einem darauf folgenden Vortrage sprach Herr Prüf. Dr. Bail über den
natorbeschreibenden Unterricht an höheren Lehranstalten mit Racksicht anf
die neuen, erweiterten Lehrplttne an Gymnasien und Roalschalen. Die wissen-
schaftliche Bedeutung, sowie die reiche Erfahrung des Vortragenden als Lehrer,
wodurch schon der von ihm verfasste und jetzt wohl an fast sämmtlichen
höheren Lehranstalten Westprenssens und an vielen anderer Provinzen einge-
führte methodische Leitfaden (&r den Unterricht in der Naturgeschichte zu einem
Torzüglich brauchbaren ^oworden ist, stempelte die zahlreichen Winke, welche
besonders fdter den zoolotrischen Unterricht gegeben wui l ii, /n L^mr/ ni; 'j^ezeichnet
Schätzenswertben und werden sich die anwesenden Lehrer der Naturlx > l.i l ibung,
wie der Verfa.sser dieses Beri<'lit<'s dem Herrn Vortragenden sielinlieh zum
grössten Danke verplüchtet iTdilen. Tutf-r anderem wurde die Vertheilunii^ des
LehrstofTos besprochen und darauf hiuLrewiescu, ilass der Unterricht in erster
Linie solche Naturoiijei t(! zu l>i'ri'icksichtiui:en habe, die sich dem Scluder in der
eigenen Heimath zur Benliaclilunir darlM)teii. Eine eiii^'ehendere IJeliandiunfr
der Insekten findet, wie ausführlich dargelegt wurde, die richtige und einzig
geeignete Stätte in der Untertertia det> humanistischen und des Real-
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Gymnafliams. Ueber die gleichfalls besprochen und voi^seigten Hülfsmittel
zur allseitigen Ermüglichung der Anechaanng der Demonstrationsobjocto winl
Herr Professor linW in dem Vorworte zu dem bereits unter der Presse behnd-
liehen letzten Hefte seines methodischen Leitfadens ausführlicheren Bericht i
erstatten.
Diesem längeren Vortrage folgte eine Anzahl von Anfragen, Hittheilnngen
und kleineren Vortragen aus verwandten, die Botanik und Zoologie streifenden
Wi.-seu8chal'ten. So fragte Herr Schultzc-Panzig an, ob Jemand die aus altor
Zeit stanuuendcn. men.scbliehe Figuren darstellenden sog. Steinuiüttereheu (mss.
Kamivnc buhu) neu aufgefunden lial>e, und bittet cvent. um Benaehriebtigun|r.
Ein wiihrend der Sitzung über Dirseliau unter luiftiger elektrischer Kntlailung
iiinzirlieinlrs (Icwitter N'eraiilar^stc Prof. Dr. K ini/.ei'-Murienwenler im Auseliin.*s
an einen in der A'erHammlimg zu Marienwerder ISTO g<'lialteneii A'ortrag „über
den Einfiu88 des Waldes auf den Zug der CJewittcr'' zur Mittheilung einer inter-
essanten elektrischen Erscheinung, die derselbe im Voijahre zu Marienwcrder i
zu beobaclitcn (ielegenheit hatte. '
Am 1. Jtdi V. J. erfolgte um ö Uhr 20 Minuten Xachuiittags ploi/.licli
und bei sehr wenig Ixnvölktem Himmel ein kurzer, aber sehr kräftiger Donner- i
sehlag nach einem er. 2 — 3 See. vorausgegangenen im (ianzen sehwachen Blitze
Sehr wenige, aber sehr grosse Regentropfen folgten unmittelbar, desgl. nach
einiger Zeit noch einigemale dumpfes Rollen ohne sichtbaren TorausgcgangeiieD
Blitz uild etwas Regen wechselnd mit Sonnenschein. Das Thermometer zeigte
21 R. im Schatten, das Barometer stieg von 28" h*U*" auf 28" 6'". Durch
die elektrische Entladung war auf der sog. Saluterei (in der Niederung, aber
dicht am Rande der Hdhe) eine gesunde, kräftig gewachsene Linde beschädigt
worden. Während die grosso, schöne weit ausgebreitete Krone des Baomes
völlig unversehrt geblieben, war der Stamm dicht unter derselben bis in die |
Wurzel liinein völlig zerschmettert , das Holz zersplittert nach allen TJiclitungcn
hin, die Rinde abgeschält, aber niigends eine S}>ur von Feuerwirkung. Man |
hatte den unverkennbaren Eindruck, dass die elektrische Entladung von der
Wurzel nacli der Krone gegrmgen www ZuLdeieh waren an verschiedenen Stellen
der Stadt andere mechanische Wirkungen aufgetreten: Stuckatur war al)gefallcn. .
Kinder und selbst Erwachsene waren in den Stub(!n uuigej'allen u. a. m. Nirfientl?
aber war eine Feuerwirkung sichtbai'. Es ist dies ein charakteristisches Kenn-
zi'ichen fiir den sog. elekti ischeii liiudvschlag. den man, wie Redner unter Hin-
weis auf seinen fridieren \' ortrag, grade in Marienwerder iiauhger zu beohachtCD
Gelegenheit hat, das in Folge der benachbarten bewaldeten Höhen selten sod
nie unmittelbar von Gewittern beti'offen wird, während die direkten BlitsschU^
da die Gewitter an diesen Höhen entlang ziehen, in einem deutlich erkennbaren
Bogen ringsherum biegen.
Herr Dr. Schmidt- Lauenburg wusste von einer ähnlichen olektrisdieD
Entladung zu berichten.
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Herr LU tzo w-01iv;i /eigtc eine alte vorliime scho Botanik vor, die wahr-
scheinlich iler Olivaer Klüriterbibliothck entstammt. Herr Rittergutsbesitzer
Treichel-Hocii-Palesehken hat einige vom wcstj)reussi.-icheu Geschichtsverein
veröffoDtlichto ponmiercllischc Urkuudcu aus dem 12. bis 14. Jahrhuudurt auf
naturhistorische Angaben nnterBucht und macbte darüber eingehende Hitteilimgen.
Darauf hielt Herr Director Dr. Conwentz-Uanzig einen läugern A^ortrag
fiber die Laurineen des Bernsteins, unter Vorlage von Originalen, Nach-
bildungeu und Zeichnimgen. Er demonstrirt und bespricht auch mehrere neue
Speeles, worfiber an einer andern Stelle eine aosföhrliche Pablication erfolgen
wud. Im Allgemeinen besttttigt das Vorkommen dieser Pflanzenreste im Bernstein
die sdion froher gemachte ErfSthrong, dass unsere anteroligocene FUxok tarn
Th«l verwandte Formen der recenten estasiatischen und nordamerikanischen
Pflanzenwelt aufWeist. Herr Stadtrath Helm-Dansig ist in der Lage, ähnliche
Beziehungmi auch auf coleoptorologisdiem Gebiete nachzuweisen.
Nächstdem zeigte der letztgenannte Herr einige in den Jahren 1883/84
von ihm in der Provinz Westpreusson gopnmmelte Küfer vor. Als selten vor-
kommend, resp. neu f|ur die Provinz bezeichnete er folgende:
Necrobia rußcollü Fdbr,, zu Legan bei Danzig unter Schaafknoohen ge-
funden,
Harpalus fulüfinoms DfU, bei Zoppot gefunden,
Ütenw palltpe» Grar. aus Oliva; sein Vorkommen daselbst war schon
früher durch Czwalina bcobaclitet worden,
X'/liipIi/liiH ncuhtfitn Gill}., bei Zoppot gefangen,
Didi/i/ri-Iii/xrlnif* <ni.sh-iactns Ol. aus Jäsuhkeuthal,
lilnjiichitiK CD nie »a JH.,
Gifiiine(i(ni i'illiisiiluni G'/U.,
Haliplm Ueydenii Wehnke aus Olua,
Smieronyar deur Gyll.
lli'rr Helm demonstrirte ciKllich noch im^hrere auö eiuer Mehlwurmhocke
erzogene verschiedenen Familien angehorige Käfer.
Nachdem hierauf Herr Dr. Coinventz noch Mittheilung über das Vor-
koniuicn einig« r ^^clti iicr WirbcUhicru in der Provinz gemacht (s. unten) und
daran die Bitte geknüpft hatte, mit der Erforschuug unserer Wirbelthierfauna
recht eifrig fortzu&hren, nahm Herr Bittergutsbesitser Treicbel das Wort zu
einem längeren Vortrag, wor&ber noch ausführlich berichtet wird. Zum Schluss
dankte Prof. Kunzer Namens des Vereins allen Herren, welche durch Ausstellung
mineralogischer, paläontologischer und archSologischer Fundobjekte dem Vereine
ganz besondere Dienste erwiesen hatten. Es sind dies die Herren Apotheker
Plath-Schlocliau, Verwalter Hoyer-Swaroschin, Apotheker Schemmel-Lessen
und Dr. Schmidt-Lauenbui^. Noch mus^ erwähnt werden, dass während der
ganzen Sitzung unter den Anwesendon eine grosse Menge ausgezeichneter
Demonstrationsohjekte circulirten, u. A. auch die von Herrn Kauf man n*£lbing
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gefertigten und vorgelegten rilanzenzeichnungen, die wie im Vorjaliro bei der
A'crpanindung in Dt. Croue, so auch bei der diesjährigen ungetlieilten imd
lebhaften Beilall landen.
Um ^1^2 Uhr schloss der VorBitzendc unter Dank für die lebhafte Bc-
theiligung an den Yorhandlungen Seitens aller Theilnehmer die Sitzung.
Um 2 Dhr land ein gemeinsames Mittagsmahl im Hotel „zum Kronprinsen*'
statt, das, durch heitere nnd ernste Toaste gewiirzt, durch seinen ganzen Yer>
lauf zeigte, dass der alte freundschaftliche nnd gemüthvolle Ton anter den
Botanikern nnd Zoologen Westpreussens, wie er seit einer Reihe von Jahren
sich regelmässig in den Versammlungen dokumentirt hatte, in nngeschwächter
Weise fortlebt.
Die darauf geplante Exkursion nach ,,Dir8chau-Ruh" musste leider unter-
bleiben, da der zeitweise recht tüchtige Begenstrouj jeden Versuch vereitelte.
Die Mitglieder folgten tlieils der freundlichen Einladung der Schützengilde uud
verbrachten den Rest des Tages unter den Klängen der Militärmusik in den
Räumen des ScliiUzengarten.s: tlieiLs zogen sie sich, narlulein mehrere Vergliche
trotz. Ri'gens nach Dirscliau-Ruli zu gelangen an der Unerl>ittliclikeit de?* Wetters
gescheitert waren, in das Hotel zum Kronprinzen zurück und verbrachten den
Abend in gemi'ithlicher Unterhaltung. Manciie verliessen noch an demselben
Aliend Dirschau. Die Uebrigen gelangten am folgenden Tage vom schönsteu
Wetter begünstigt theils per Bahn, thciis zu Wagen über Swaroschin oder direkt
nach dem reizend gelegenen NeumfihL Gewiss, Dirschau ist nicht roidi an landschaft-
lichen Schönheiten, aber um so mehr wird der Wanderfv überrascht durch das lieb*
liehe Wald 'Idyll, welches sich hier in Nenmfihl dem erstaunten Auge bietet. Die
klaren Finthen des stillen und friedlichen Sees, auf denen zwischen (jetst freilich nur
durch ihre Blatter vertretnen) Teichrosen der leichte Kahn schaukelt, von dep
melodischer Gesang herBbertönt; das frische junge Grfin der Laubbäume, in deren
Zweigen das leichte, gefiederte Volk der Vögel munter singend umhwflattert, emsig
sorgend für die traulichen Nester, in denen die künftige i5rut den ersten Schutz
und Unterhalt finden soll: das fröhliche Jauchzen und Jubeln der in Frühlingslusl
uud Waldcsgrun schwelgenden Naturhistoriker — und über allem dem das jetzt
frei und ungestört durch die Wolken brechende, milde Sonnenlicht; das sintl
Bilder, die auch den griesgraniliclistm Men^-chen packen und seinem (Jriesgraui
entreis.s(Mi müssen. War e^i da wunderbar, wenn die Wogen des Frohsinns und
der neilerkeit bei den versammelten Botanikern und Zoologen immer höher
gingen und endlich, als der Nachmiltag noch eine Anzahl der liebenswürdigsten
Damen uud Herren Dirschaus der Gesellschaft ziigetührt, den höchsten Gmd
erreichte? Um so mehr mussto hier der landschaftliche Charakter des Waldes
nnd der ganzen Umgebung wirken, als die specieü botanlsebe und zoologische
Ausbeute für die Forscher, Dank der eigen thümlichen dle^tthrigen Frülijahrs-
entwicklnng, nur gering war. Interessant war das gleichzeitige Blfihen von
Pflanzen, deren Blnthozeit sonst um Wochen auseinander liegt Es ist dies
wohl die gewöhnliche Folge, wenn — wie auch in diesem Jahre ^ die
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Temperatar des Fr&Igahra sich — ich mtfchte sagen — stoBsweiae hebt.
Warmen Tagen dee Monats Febmar nnd Aniuig MBiZf welche die ersten
Frühlingsboten, Schne^löckchen nnd Veilchen, Anemonen nnd Primeln hervor-
gemien, waren kalte Nächte nnd Tage in der Mitte März gefolgt, welche die
erwachende Pflansenwelt wieder zurückschreckten, bis dio heissen Tage des
April den Prozess wieder beschleunigten, so dass die Obstbaurahlüthen sich
entfalteten, die dann durch den rauhen Frost der Mainächte wieder aufgehalten
wurden, endlich durch die heissc Mittagssonne der Piingstfeiertage der Ent-
wickelungsgani^ l>is zum Aufbliilm des Flieders grbuitrto. 80 kam es, dass zu
gleicher Zeit im Walde zu Neumülil Veilchen und Anemonen, Erdlieerblütho
und Vergissmeinnicht prangten, wäln-end in den Obstgarten Dirscliau's die Obst-
bauniblüthen sich entfalteten und der Nieder schüchtern seine Blütlicn-Trauben
zu öfl'nen begann, dagegen die Rostka.stauie noch ihre Knospen festgeschlossen
und ilire Laubbliitter wie trauernd den Blattstieleu zugeneigt hielt.
So sehr reizte der Wald durch seine Schönheit, dass wahre rüstige Bo-
taniker sich nicht gern von ihm trennen wollton nnd darum den weiten Weg
nach Dirschan m Fuss surficklegten, beständig, so weit es nnr iigend ging,
das suchende Auge botanisirend in der weiten Flor nmhersendend. Die übrigen
Mitglieder machten den Rückweg tbeils mit der Bahn, theils mit den mitge-
nommenen Wagen. Alle aber beseelte nnr ein Gefühl, das des Dankes nnd der
Freude. Ja, es war schön in Dirschan nnd hoffen wir, es wird Übers Jahr
ebenso in Scblochan sein. Damm trennten sich die Freunde unter dem all-
seitigen Rufe:
„Auf Wiedersehn in Schlochanl"
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Bericht
des PFOvinsial'MuseumS'Diroctor Herrn Conwents-Danzfg über die neueren
Erfahrungen bekeffend:
Die eiaheimische Wirbelthier-Fauna.
m.
Nachdem die Äufmei^eamkeit weiterer Kreise auf diesen Gegenstand hin-
gelenkt int, hat derselbe eine fast allgemeine Tbeilnahme erfahren. Daher mA
auch im Laufe des letzten Jahres viele neue Nachrichten und Einsendungen et-
folgt, welche unsere Kenntniss von dem Vorkommen und von der Verbreitnsg
der Wirbelthicre in der Provinz Westiurusscn wesentlich OTWeitwn und vorvoH-
stäii(Htz;m. Icli benutze deshalb diese (Jeleiufiihcit <rerne. um den Mitgliedern
des botanisch- züülogisehen Vereins sowie ;illen anderen Fr(!unden der Heiiuatbä-
kunde, welche hieran betbeiligt sind, dio nachfolgenden Mittheilungen su un(e^
breiton.
L Mammalia. Säugetbiera
Insectivora.
Si^rcr f'oditnn VnW. Die Wasseisiiitzinaus kuuinit im Revier Mireliau, Kr.
Karthaus, (t. Oberförster Orundiea) und iui Revier Krauipke, Kr. Dt. Krone
(t. Oberförster Wendlandt) vor.
raniivora.
Musfi'hi Marfi'.s L. tritt naeli 'Irm HiMii-lit dfs Konigl. Oberlorslcrs llrrrii
Dielit/. auch in dfui FurstrcNicr liurhlirrir bei Herent auf; im Fridijahr
sind von ihm o K.xt'mplan' dort crh'irt woidrn. Ausserdem hält sieh tias jrc-
dachte Thier im Forstrevier Oliva auf. von wo Herr Oberförster Licljcueiner
ein Exemplar dem Provinzial-Museiim iziitigst zukommen Hess.
Kodentia.
Mi/o.ntff Glü Sehreb. Herr Waäscrbauinspoctor Bauer in Kulm a. W. theilt
mit, dass ein sau<rendes WeibcluMi mit .Tuniken vor etwa zehn Jahren in Dt. Ko-
no])at liei Teresi)ol von Hern» Kngelhard gelangen nnd auftrt'zogen, ancli später
noch in den hohlen liindcn des dortigen Parkes bemerkt worden sei. Answer
dem ist der Siebenschliinjr auch am Kh ister Cadincn im Kreise Elbiug häutigt
wie Herr Lehrer Stii'hi daselijsl mir sagte.
f'dffor Fiber L. r)a8 iiu vorjahrigen Bericht erwähnte Exemplar i.st. nach
gefälliger Mittheilung des Reetors des Realprogymnasiums Herrn Dabei in Kulm,
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im Frfilyahr 1836 in dem Zikopsee unweit Podwits, welcher mit der Weichsd
oommanidrt nnd mit dichtem WeidengeboBch omwachsen ist, von einem Fischer
mit dem Rader erschlagen worden. Das Thier wurde dann Herrn Apotheker
Utesch in Kulm gebracht und von diesem an die gedachte Anstalt geschenkt
In fnihcrer Zeit ist der Biber in unsrror Provinz gewiss häufig vorgekommon.
Das rroviii/.ial-M iisciim erhielt vor zwei .F.ihren einen linken Unterkiefer, welcher
von der Weichsel l>ci Pickel ans I^and gespült worden war und in diesem
Frnhjalir halte ich in Ladokopi» , Kr. Marieuliurir. etwa <».3(t m Vinter Terrain
einen zweiten linken Uiiierkiet'cr ireiiieinsani mit anderen Fossilien aus,m'ii:ralii'n.
NeueidiiiLTs ist noeli ein ilrittes Kxeniplar, ein linker Sehneidezahn, anf dem aus
der Schwenic aul'geworl'enen Pl'airlaude in Ncutcich von Jierru licctor Krüger
gefunden wurden.
Multiingiila.
.Sj/x xrrofa L. konunt nach Aussäen' des FleiTn ( Jyniiiasiallehrer Capeller-
Elbing aiieh in den ausi^nMlelmten Waldseldueliten der Reliljerge vor, wtdche
sich zwischen den Ortäclialten liehberg, Scharfenberg, Panklau und Cadincn aus-
breiten.
Knminantia.
( irnm Dama h. iät iui Walde von Oätromctzko, Kr. Kulm, eingebürgert
(t. Bauer).
n. Aves. VögeL
Kaptatores.
AquHa fulra L. Im i>elaiit Soninicrberg ih i- ( )l»i-rforslerei Ihn liberg Italien
Steinadler in den Jahren 1877 — 81 wiedcrhuli auf alten Eiclu'n gehorstet.
Während dar beiden folgenden Jahre waren sie verächwuudcn, aber 1884 wurde -
von Herrn Oberförster Dielitz wiederum ein Exemplar gesehen. — Aqvila
haliaetuB L. Ein Fischadler ist nach gefUUiger Mittbeilung des Herrn Rector
Dabei in Kulm im Jahre 1842 dort geschossen und an das Realprogymnasium
geschenkt worden.
Sfrix nyetea L. Das Provinsial-Museum besitxt 10 Exemplare der Schnee-
Eule aus der IJoek sehen Sammlung. Sie sind in den Wintern 1858 bis 1869,
voraussichtlich in der Ntthe von Danzig erletrt worden, da die Etiketten den
Namen Danzig tn^n. Ausserdem sah ick in dem (lutshansezu KI. Klcschkau
ein Exemplar von schneeweisser Färbung, welches vor längerer Zeit dort ge*
schössen ist.
Osciiies.
Trnt/lo(li/t,'s pnri'vlux Koch. Ein Exemjdar des Zaunkönigs, welcher in
Westpreusscn nicht häutig ist, sandte Uerr Förster Müucheuberg aud Carltstlial
bei Stuhm ein.
AIcedn Ispiila L. Da,-; l'iovinzial-Musenm i'rlii(dt einen Eisvogel aus Huehen-
rode, Kr. Neustadt, von Herrn Adminiätrator Lübcke und einen zweiten aus
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Hochpaleachken, Kr. Berent, durch Herrn Bittergutsbedtier Treiohd. Amaeae-
dem tritt dieser Vogel häufig an der Weichsel ober- und unterhalb von Kolm
(t. Bauer) und seltener bei Eübing auf (t. Oapeller).
Parut pendulinus L. Das schon im letzten Bericht erwähnte zweite Nest
einer Beutelmeise, welches 1805 auf einer Kämpe bei Thorn durdi Herrn
Hauptmann Kloin entdeckt wurde, ist nunmehr von der Städtischen Höheren
Töchtorscliuhi in Marienbui'g an das Provinzial-Miiseum geschenkt worden. I
Tnrdus rariux Fall. Das im vorigen Jahre unter dem Namen T. \V/n'tei
Ei/fnn oi wäliiitc K.\enij)lar gehol t nach Aussage unseres ausgezeiclineten Ornitho-
logcn, (los Herrn v. Homeyer in Stolp i./I*. zu obiger Sjtecics. Turdus variu,
lebt in Mittelasien und ist verschiedene Male in Europa beobachtet worden,
während T. Whitei in Indien und in den angrcnzeüdcn Ländern vorkummt;
aber in Europa noch nie gesehen wurde. |
AmpelU gamtla L. Herr Wasserbauinspector Bauer hat den Seidenschwanz |
in den Wintern 1881/82 und 1882/88 bei Kuhn beobachtet.
Alauda alpeatrü L. Das ProTinzial* Museum hat eine Schneelerdie an-
gekauft^ welche im Winter 1884/85 bei Kl. Kata im Kreise Neustadt geschossen
worden ist
Teirao UrogaUm L. Ein Auerhahn ist im Winter 1879 im Belauf Glinow,
Krds Karthaus, des Forstreviers Budiberg und eine Henne 1882 im Behuf
Sommerberg geschossen worden (t. Dielits). — T, Teturix L. kommt in denmelhen
Revier vor (t Diditz).
OtU Tarda L. Die grosse Trappe kommt bei Pranst und im HarienbnigiH'
Werder vor. Herr Oberfbrstor Dielitz liat im verflossenen Jahre auch fönf
Exemplare auf jungen Kulturflächen des Reviers Buchberg angetroffen.
Grallatores.
Ciantia nüjrd Bechst. Vom scliwav/.ou Storch, welclicr in unserer Gefrend
nicht häulig ist, erhielt das Provinzial-Miiseum in diesem Frühjahr durch Ucrra
A. Wegner ein Exemplar aus Saalau im Landkreise Danzig.
TriiKja Teniniitckii Lcisl. Das Koalprogymnasium zu Riesenburg überwies
ein Exemplar dieses seltenen Vogels im Jugeudklcid, welches voraussichtlich
am Sorgeusee geschossen worden ist.
Natatonis«
Colgmbu» fflaeialU L. Ein junges Exemplar des grossen Seetauohers wurde I
1842 bei Kulm gefangen (t. Dabei).
Leonis viinvtu» Pall. Im .\ngust vorigen Jahres emjifing das Provinzial-
Museum eine Zwergmöwe aus Pröbbcniau durch Herrn Föi'ster Schindowsky und
eine zweite aus Neufähr durch Herrn Präparator Meyer hiersidbst.
Carho cormoranm Meyer u. Wolf int 1^6'^ unweit Kulm erlegt worden
(t. Bauer).
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Afuu moUmüna L. Nach dem Bericht dcB Herrn Beotor Babel ist bei
heftigem anhaltenden Stnrm im Herbst 1845 eine Eiderente in Stablewits, Kr.
Knim, niedergefallen nnd Ton dem Oeneralinspektor der Fürstlich Bentheim*8chen
Gfiter, Herrn Goldner, an das Bealprogymnasinm geschenkt worden.
m. Amphibia. Amphibien.
Caudata.
TriUm orittatus Lnur. ELem Oymnasiallehrer CapoUer in Elbing berichtet,
dass ilim zwoinial lel)ende ^osbc W.iRBorsalamander aOB einem kleinen Teich
der dortigen Bahnliofsanlage gebracht worden sind.
lY. Pisces. Fische.
Teleottol.
Barbus fluviatilü Ag. Die bei uns seltene Barbe, dci*en Rogen schädliLli,
ist in diesem Frühjahr in Nenfahrwasscr gefangen and durch Frau Marquardt
dem ProTinzial'Mosenm gätigst ftbersandt worden.
Ich TerfeUe nicht allen Denen, welche snr näheren Erforschong der ein-
heimischen Wirbdthier-Fanna beigetragen haben, hierdurch auf das Wftrmste
EU danken und hoffe, dass diese und andere Freunde unserer Thierwelt in
der Lage und bereit sein werden, die begonnenen Beobachtungen auch kfinfitighin
mit Erfolg fortsusetsen. Daher sehe ich weiteren Mittheilungen fiber den vor-
erwähnten Gegenstand gern entgegen.
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Botanische Notizen
TOD
Prafessor Dr. Bali.
(Mit Tafel J.)
1. Wer zom eraten Male den indischen Feigenbaum, die Baniane, sei es
im Bilde oder in der Wirklichkeit erblickt, dem erscheint der Banm, dessen
zahlreiche Aeste sich znm Boden beralisenken, um hier zn wurzeln, so dass ein
Exemplar gt wissennassni einen Wald darstellt, schon infolge dieser Eigenheit
als ein entschieden freuulartiges (•owäcbs.
Aber wir finden dieselbe Eräclieinung wenigstens an einem einkeimiscIieB
Banme, an der Alilkirsche, Pnnim P<uhia, wieder.
Herr Kaufmann Meilion maciit«' mich freundlich auf ein Kxemplar dicisos
Baumrs aufmerksam, wclehe? im Scliatteii und auf fcuelitem (Jrunde der frülur
Berentlt.selien, jetzt Herrn Kaulniaun Melzcr gelioicuilen Villa in .lii.selikentlial !
Iiei Danzitr wäehst. Der mein- oder uenigei- nicdcrliegende Suumi (lesseli»on ist
dreimal gekniet. Er entsendet 11 Aeste zur Erde, welche beldätterte Zweige
tragen und zam Tbeil gegabelt sind. Das Ende (oder die Enden) iles Astes
dringt als Wurzel in den Boden ein und erzeugt durch Bildung reicher Adveotir-
knospen hier sofort einen Busch Jungen Stockausschlages. Die beifolgendes^ !
naturgetreue Zeichnung, welche auf meine Anregung hin Herr Dr. Hohnfeld
freundlichst entworfen hat, erläutert die interessante Sachlage. j
Einmal auf die Bigentbfimlichkeit aufmerksam gemacht, suchte ich weiter
und fimd noch in derselben Stunde bei der Forsterei in Jaschkenthal einen
zweiten Baum dei'selben Art, bei welchem sich ebenfalls ein graeigtor A^it am <
Ende zur Wurzel umgebildet hatte. j
2. Herr Kaufmann Lietzniann hatte mir mitgetheilt, dass er 1884 in Oliva
weissblühende Leberblumen {Jlqnitiid triloba) gefunden habe. Ich traf der-
gleichen am folgenden Tage mehrfaeh bei Liebnee unweit Riesenl)urg an. Kin
in ein gedniekt«'^- Ibieli g(■^•L'■fe^^ Exenilar wurde al)er normal blau. Ks veriiält
sieh demnaeh d(M' Ix-trellrndr l arbstoH' wie Indigo, das ja aueli au?: ■\Vei>5 in
Blau iibergelit untl die wei.-seii Lebiuldumen , die beiliiulig L'"<'sagt auch h>'i'"
Aufbrechen der Knospen weiss «ind, sciicinen durch bedondere Lull und Lichi-
Verhältnisse zu entstehen. I
1
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Sehr. d.Naturf. Gesellschaf l z. Danzig-KF. VLBd.3.Hea.
Tafl
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Bericht
über die
Tom &• August bis 1<>. Septonibcr 1883 im Kreise Tuehel
ikUBgefiUirten fixeorsionen
von
Aucil im Jahre 1883 erhielt ich von dem westpreusaisehen boUinisch-
zoologisclicii Vorain durcli VermitteluDg des Horm Dr. v. Klinggrüff don Auf-
trag, den Ereis Tochel in bolsuiseher Bosiehaog nochmals m dorohTeisen.
Diesem Anftnige kam ich in der Zeit vom ö. August bis 16. September nach
und werde über das Resultat meiner damals ausgeführten Excursionen nachfolgend
berichten. Daran schliesse ich das Gesammt-Verzeichniss aller yon mir und
anderen bis jetst im Kreise Tuehel beobachteten Pflanzen*) und will endlich
noch eine Skizze über die allgemeinen Verhältnisse desselben entwerfen.
Wie bei tncinnti orstcii Excursionen im Jalu« 1882, so liatte auch dies
Mai Herr Uechtritz in Breslau die grosse (lüte die Bestimmung der ge-
sammelten Phancrogamen zu revidiren. Herr Dr. v. Klinggräff hat bereit-
willigst die Bestimmung der mit gebrachten Moose. ITcrr rJnrteninHj)ektor Stei n
in Breslau diejenige der Flochten iihei nomraen. Den geuaunteu Herren spreche
ich hiermit noehnialrf meinen hetsteii Dank au-^.
Als ersten Ausgangspunkt meiner AusOiige waldie ich Pctztin, in dessen
Nfthe mehrere grössere Seen, der Frankcniiagener-, Pctztincr-, Schlencr- und
Olemboczek • See gelegen sind. In dem Dorfe Hell)st fand ich an Zäunen
JhtUearia vulgari» Grtn., Jidamthivm vulgär« L. und Leonwus Cardiaca L. —
Zwischen don Frankenhagenw und Petztiner See sind breite Wiesen gelegen,
die von Gräben und dem Verbindungsfliess beider Seen durchzogen werden.
Die Seen selbst finden ihren Abflnss durch den Groehower- und Beetzer -See
durch das Reetzer Fliese in die Brahe. Von den Wiesen erhebt sich das Terrain
allmählich. Die Aecker auf diesen Ansteigungen waren zum Theil ganz bedeckt
mit Juneus comprMsi» Jaeq., J. artteulatus L. und J, buf&niv» L., während an
der Grenze zwischen Aecker und Wiesen und auf letzteren Ononti< an^efi«is L.,
LeontodoH autumvallx L., Sonekwi arvemii^ L. var. laenipes Koch und Trifolium
fragiferum L. vorhanden warcm. Auf den Wiesen selbst waren häulig u. a.
Alehennlla vulc/ans L., Uhnaria pnitapetala Gib, Parnasst'a paluatiiK L., Dian-
thu» iuperbwi L., &uccUa pratetmii Mnch., Valeriana o/^nalü L., Triylochin
*) Vergl. meinen Bericht über die vom 22. August bis 3. Oclober lH8'i im Kreise Tuchol alige-
haltenen Exciiraiotiea. Bericht des wratpreuMinohen botaauch-zoologiachsD Vereins 1883, psg. 82 aq.
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paUutri» h., Carex fiacca Schreb., C. flava L. rar. Iqndocarpa Tansch (als Art),
C. rottrata Wilh. /. graeili», während an und in den Gräben sich Acorus Ca-
lamua h,, Ranuneultis Lingua L. oft iu Mengß. R. »celeratus L., Lythrutn Sa-
licaria L., Lydmackia vuhjaris L., Oenanthe Phellandrium Liuk., AUftma Plan-
tago L., Acorus Colamns L. und, jedoch nur in geringer Zahl, Senecio palmin
I). C. vorfanden. Die Graben aelbst wjiren angefüllt mit Siratiote« aloidfs L.
und Menyanthes trifoliata L., welchen man auch in Menge an den Seerändcrii
begegnet. Erateres soll nach C. Bolle (Hot. Jahresbericht 1875 S. 625) zer-
stampft als Schweinefutter verwendet werden können, was in Westpreussen
trotz des so häufigen und massenhaften Vorkommens, so viel ich erfahren habe,
nicht geschieht. Häufig war daneben auch in den Gräben wie in den Seen
Poliygomum ixmphihium L., J\Jt/nophijllum spieaHum h., Ceratophyllum dememm
h.f Hydroehmu Monu» ranag L., Utrumlaria vulgaHs L., Potamogtton cri'<jni^
L,f P. peeHwuiüt L., P, perfoliaiw h,, NymphoM alba L. imd Nuphar lnOem
Sm., welche ich auch fast in allen übrigen Seen bemerkte. Am Seenfer waren
I^hrum SaUcana L«, Sagina nodoia Fensl.| lAnum oatharticum L., Pidygmim
amphibium L. var. terrertre Leera., JEp^^aetit palwHa Omta. Terbrdtet nnd aer*
atrent Galeobdolon luteum. Auf einem Abhang am Petztiner See fand ich
Athagalm Gicer L. in einigen Exemplaren. Auf den Aeckern kommt GaUoptU
Tetrahit L, in grosser Menge und Eryslmnm cheiranthoidcs L., vor. An
Feldrainen wuchs Ai'meria vulgaris Wild., Dianthus deltoides L., D. ('art/iusi-
anorum L., En/thracn Centaurium I*crs., Sedinn Tdephium L. und VWhaxcum
nigi'um L. Am Waldrande südlich von Petztin Bammelte ich das kleine
Hypericum humifumm \,. und daB sogenannte Korallenmoos, eine Fleclito
Cladonid roccifera L. lirüche südlich von Petztin ergalten Peplia Portula L.
Potamoyeton obtuKifoIniH M. K., Ilydrocotylc vuhjin in L., Drosera rotundifolia L.,
Pedicularis silvatica L., P. palustris L., Vaccinium Oxycoccos L., Sparganium
wmpUx Hude., ütricularia vulgaris L., U. minor L., CaUitrieh» fftnudu KtK.,
Puri» aquüina L. nnd A^lmium FUia /endna Bemh. Die Weiden an den
W^n bei Petatin lieferten mir eine reiche Fundstätte fttr Flechten, auf denen
ich den kleinen roea&rbenen Püz lUotporeum romm Fr., achmarotiend anf dar
Flechte Xanthoria parietina L., aammelte. — Anf den Dtach. Oekxiner Wiesen
bemerkte ich Ramineuhu Lingua L. nnd Dianthu wperbut L. in Menge,
während in den Torfstichen sich Ckaita foeiida A. Br. angesiedelt hatte.
Die interessanten Abraner Torfwiesen südlich des Abrauer Sees nahmen
mehrere Tage znr Untersuchung in Anspruch, zumal im Dorfe Abrau selbst
kein Gasthaus und Prausnitz, der nächst gelegene grössere Ort, in ziemlicher
Entfernung liegt. — Das Gebiet südlich Abrau zeichnet sich durch seine
grossen Torfwiesen aus, welche sich um den Abrauer- und Kirch-See ausdelineiir
sich nach Süden bis Zwangsbruch. nach Osten bis Sicinny und Kensau fort-
setzen und durch zahlreiche Torfstiche ausgeiieutct werden. Auf diesem Terrain
direkt an\ Südrande des Aln-auer See s linden sich einige ziemlich sclt<^ne
Pilauzeu vor, wie z. ß. Siceertia pereu/iis L. und Pedicularis Hceplrum CaroUHumL.
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Eine dritte bemerkensverthe Ton Prätorius (Schriften d. PbyBical.-Oeconoinischeii
OesellBchaft m Königsberg^ 1H79. S. III) von hier aufgesseichnete,. Thßeldia eal^
eulaia Whlnbg., konnte ich nicht auffinden; wahracheinlich hatten weidende Kfihe
sie bis snr Unkenntlichkeit veretfimmelt. Ueberhaapt hat Pr&torius (ibid. 1880.
S. 27) diese ganze Ge^jend mit ausserordentlicher Genauigkeit erforscht. —
Andere Gewäcline jener Torfwiesen sind: Cisfux Jfelianf/n'iiium L., Cawpa/n/la
f/lomerata L., Pcilicularis paluatri« L., Pamasna peUustns L., Epipactin palustris
Crntz., Orchis UtiifoUn L., Thalicirum aquilegifolmm L., Th. anyugfiinlivm L.
var. üienop/ii/Iliim Wimm., liefonica ofjlcituills, Pofj/f/nla comom Selik., i'hiumn
penfapelitfd (Jil., AitihiiUis Vul imaria L.. Valerittini offlrinaliH L.. Sitrrind pra-
ft'm{f( MlU'll., (.ari'.c jhira L., (\ y/r/rrci^Sclircl)., Aihlromeda pohjoliti Lion-
iotlon hasiilift L. var. hixpiiltiti L.. >>(ili.r ropeux L., PiihjHticliiim Thcl iipferix T?(li..
Asplenium Fili.r feuiiiui Beruh. Zwei kleine Aiiliölien südlich des Sees liailtMi
eine besonders interessante Flora, bestehend aus LUhim Martayon L., Troll lux
ewropaeuB L., Aquilegia vulgaris L., Irmla Bnfanmea L., ConvalUma majttU.^
Die sablreichen Torfstiche lieferten Chara /ragili» Desv., 6'A. foetida A.
Br. und Potamogtton afuH/oliut Lk. Im See zwischen Abran und Abban
Abran fand sich Pofamog^on eampreuu» L. und <Mla paluttrit L. In dem
östlich gelegenen Gebiet nm Konsau sammelte ich auf den Torfbrfichen Valeriana
c.raltfifa Mik., Tkalictmm minu» L., Radiola linoidi» Gm., Dianthus mpertntit
L., Tifp/ta lati/oli'a L., Li/rn]>us europaevt L., im Kensauer See n. a. Pötamogeton
Cri»piia L. f. sernilatus Schrad
Südlich und südwestlich Drausnitz liegt ein anderes Scengobiet, bestehend
aus dem Zaremba- und llcsminer-See, welche ihren Abfluss durch den Kamionka-
fluss in die Brahe linden. Beide Seen .sind von einiijei-niae'sen steil ansteigenden
Ufern eingeschlossen, die hie und da l?aunj für siini]>lig(' Wic^m la.^sen. auf
denen dann £pipmfii< paluKiri/i Crntz., Li/ropn>< europiwii.^ L., Pcilicuhiri^i pn-
Ivutris L., Scnphulnria Khrliarli Stcv., Diaiithun xiiprrliiix (i.. < 'ajr.r hirtu \,.^
C. ßava L., C. rostrata With. sich vorfinden. Die Ufer des Zaremba Sces sind
mit Erlen bestanden, in deren Schatten Aetaea tpieata L., Paris quadrl/oliun
L., Humulm Lupultu L., Campanula Thtehelium L. und Mefandryum rubrum
Grcke. gedeihen. An freien Stellen sind Varbaseum Lychnitis L., Dianihv»
Carthusiononttn L., Veronica tpieata L.; an einer Stelle des Resminer Sees ist
Cinwm acaul« All. zn Terseichnen. Von der Flora der Seen will ich Potam<h
geton pectinatus L., P. mucronattis Schrd. und Ton P. ptrfoliafns L., die hfibschc
/. tendla, deren Blfttter klein und länglich, dabei zarter als gewöhnlich, nnd
deren mittlere und untere Intcrnodien länger als die oberen sind, erwähnen.
IHe sich am Kamionkafluss hinziehenden Torfstiche ergaben: ülriruhtria vul-
garis L., Li'Diun </i/)/>(t L., Galeoimn hißiln Bngh., Senecin palunicr D. C,
J/i/perirum ietrupterum Fr., Purin quadrifidiux \^., Stnifiofi'ti nhiden L.. firracti
aipina \t., Oxniis Aci'foni'lla L., Axph'iiium Fili.r fi luiiui Bcrnli. — ncr in dci"
Nähe von Drausnitz belegene ('osakcnl>org ist mit Kiefern lir,<tau<i('n. Ix-i <lrui-ii
Junipen/« comiiiuni» L. ein Unterholz bildet, in dem von I/ijicfnuiitim iiiqudmm
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Sch. Qnd //. itplmdena Sch. — die allerdmgB httufig von dorn Hongemioose..
der Boontierflecbte Cladonia ran^ferina L. ersetzt werden — gebildeten Moos*
teppieli Ingoi n sicli IHrola imnor L. und RnmischUi »ecunda Grckc. ein, nel»en
denen sich axich Monoiropa Ilypopitys h., Prinmln otyrinaUt J^ßq,, Orohus Hiijer
L., Salvia praictms L., Btionica ofßcinali» L.} Anthet'iciim ratnomm L. fiadcD.
Auch bemerkte ich Cirxivm ucaule All. var. canhscem Peru.
Moin iiUclifstor Auft'uthaltsort war Tiirliol solliBt, von wo ich thcils kleinere 1
Kxcnr.-iiuK'ii in die niichste Unigebnng, zimi Teil ;i1»(m- auch reciit ausgedehnte 1
nach allen Seiten hin unternahm. Was die niilicre Umgehung anlteti-ifft. m
bieten Wege. Kaine und Felder nii-lits lu-soiideres. In einer klciiieii Schluelit
.•«iidlieh der Stadt, durch welche ein Fu^titeig nach Mangelnildde iTdirt, wachst
J¥imula ofßcinalis Jacq., AUium oleraceum L., Veronicn spirafa L. und CiKtu*
Bdianfhemum L.; an Zinnen Bammelte ich Saponaria ojßdnalU h. Die Stroh-
dächer in dem an die Stadt grenzenden, groBsen Dorfe Eoslinka waren oft
ganz uberzogen mit Homalothiciuin tmeeum Sch., Borbula rteralh Hedw, und
Ceratodon purpureu» Brid., wfthrend sich auf den Zi^geldilchem meist die halb-
kugeligen Polster von Grinmia pulvinata Sm. vorfanden. — Die Walder om
die Stadt selbst haben ganz den Haidecharakter, und sind lichte, angeschonte
Kiefernwälder zum grösseren Teil auf besserem Boden, zum Theil abw auch
auf dem trockenen Sande stehend, der nur hin und wieder bededct ist von
Weinfjnertneria cauetscens Bernh. und Thymm Serpylium L., beide ganz dicht
dem Boden angedruckt, oder mit Clndonia rangiferina L. Wo die Kiefern schon
einigen Schatten gewahren, und der Boden nicht zu sehr ausgebrannt ift.
siedeln sich Moose iiaiiicntlich Jhiloc<iinium trif/ut'f/uni Seil, und 7/. sphiuhiK
Sch. an. Auch (mIIviki ruli/arix Salislt. Itreitei sich im Halbschatten aus. Zu den
Moosen gesellt sich l)ald Vafciniu ni Vifix idaea L., Mchimpi/rum prateunr L..
PuhaiiUa puteits Mill., ArctQHlaphijlos Um iirni Spr.. zu denen Ilicnti iinH Ixn-iHih-
Fr. mit seiner var. chlorocephala Uechtr., //. umbellatum L., //. /aeri^jotuin
Willd. mit seiner var. grandidentaia Uechtr. und U. Pilosella L. kommen,
während an den Waldrändom mehr Leontodon autumnab'$ L. und dessen vor.
fff/<;^yo/ta Uechtr. herrscheu. Als Unterholz tritt Überall nnr Jnniperu» commvnüh.
auf. Ferner ist häufig vertreten: Gettitta ttnctoria L., Venmea ^eata L., V.
ofßeinaNs L., Vaceinium MyrtillvH L., Ramiicfna seeunda Grcke., Chimophila
vmhellala Nutt, Poteniilla Toimenfilla Schrk., Cittut Helianthemtm L«, i>i<w>
ffii/K Cenrthvgioiiorum L., Jcmone monfana L., Scabiosa BuaveoUtu Desf., Solidt^
V/n/a aurea L., Tdruiceiwi ruff/are L.. J^cucoilanum OreoaeUnum Much.: zerstreut
linden sich Silcne Otitis Sm. und Dianthu« arenariua L. Südlich Tuchcl 1
sammelte ich im Walde in der Nahe des Eisenbahndammes die gi-ön blfdiende
Silrrte chhirantha Khrli. zusamnioii mit ^ihnu' (Hitcs Sm. und Teesdalea midi-
raulis }\. Dr. Ki-stei-e soll nach Mitteilungen des Herrn Ki-oisscliulinspcktor
lllgiier in der Haide häutiger sein, was mir jedoch nicht anfgcfallm ist. FenuT
fand ich am Kandc des Waldes an der Liskauer Chaussee Bolnjclnum Lutuvia
Sw. in wenigen K.xemplaren und in demselben W^aldo ander 80genannlen „(irfmen
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Wiese" n. a.: IhiitafUla pratenmt Mill., HydroroUfle rvlfjarin L., AtHherievm
ramonm L., Antkjftli» Vutntraria L. und CVwät /or.'« Schrab. var. mehno-
Kfarhtfa Uechtr.
EiDC sehr reiche Flora bietet der sfidlich von Tnchel gelegene Eichberg
dar, der neben Pimu »ihettri» L. auch sehr hübsche Eichonbestände von
Qvi'rruH Mi'xsifi'ffora ,Sm. und zahlreiche Buflcho von Jumpenu eonmvm» L, als
Unterholz lufsitzt. In diesem meist gemischten Waldbestando lnoitet sich ein
äui^serst reichhaltiiror. Iianter Pflanzentoppicli aus, von dem ich liier nur nennen
will als luluHjjf: i>(>liiltii/o Vhuja aitrcn L.. lietnnicn nfprivdliK i 'linopndium
VN/i/tin' L.. Sii/rid pniicn^ix L., l'rimuhi <>r'rinn(ili'< ( 'ouraf /ttrio nutjtilix \.,
j\/<>j<int/i, DIN I» /lifo/iitni l). ('.. Ilii'i iiciinn nnir'>ntm L.. //. ru/</atiiiii Vy.. II.
hi>rriih' Fr., Hijxifirn 1rili<l>a (Jil.. himilldis sii jxrlmx Kri/i/iV/ifii < i'tiiim ri n in
l'cr?«., Ajuya re^ttum L., Anf/nrin/ni ni iiioxv in L., (^rtthtti* ri'rnun L., Si/nrio
Jaeobaea L., Potentilla alba L., 1'. iquira L.^ /*. 'JWmentilln »Sflikr., Tn'enftiNti
europaea L., JIt/perieum montanvm Ij., //. f/uadrangulum L., SeKnvm Carvi-
folxa L., Cwlina mtlgaru L., Aitragtdu» (jli/ci/jdii/llott L., Genüta tinetoria L.,
Serrahila tinetoria L.« Thalictfvm aquiletfifoHnm L., Tk. minus L. und Rib^
alpimm L. Von Grilsorn und Rietgräsem sind haoptsttcidich erwähnenswert:
Calamagro^t arundinaeea Rth., Si^lingia deeumhens Bemh., Urizu m^dia L.
nnd Careo! palleseen» L., von Famen: lieri» aquiUna L., Atplenivm Fiih>
ünn'na Bcmh., Poh/xttrhvm 9pimtlowm D. C. Selten ist daselbst: Pfalanthera
bi/olia Hchb. »ind Gondyera npen^ R. Br.. lotzt«'ro an cinor klcinon Kiclien«
Schonung im KiefernwaUie. Auch soll ('jfpripedhim Calceolug \j. auf dein Eich- •
luTge vorkommen. Von licsonderen Varietäten möchte ich hier anfzUhlen
Jlißtorlxm'iK rmlinitit L. mir seiner f. vn'nor I'eclitr.. woleho narncntlieli auf
Sandlioden und mageren Trilteii waelist, und die dnreli die HiillliliUter. von
denen aueli di<' innersten ^tets deiitlieli kurzer als die Hliite sind, leicht von
fler lialiituell ahnlichen //. ;/l<i/>ni L. zu unterscheiden ist. und ferner ein
( irmtm arvem^e Scop. rar. «tiogum M. Ii. (als Al t) im Übergang zu cor. iiunuum
Fischer (als Art).
Zwischen dem Eichberge und Tnchel liegen zwischen drei kleinen Hfigel
zfigen schmale Torfbrache, auf denen ich Hypericum humifusum L., Radiola
linoida Gm., Spergulcaria rubra Prsl. und Utricularia rulgari» L. sammelte.
Andere solche Torfbr&che befinden sich nördlich von Tuchel bei Bialowicrz
und Eelpin. Auch hier waren die Torfstiche ganz erf&llt mit Utricuiaria
rvhi<rri-< Ti., liehen welcher sieh auch häufig Alitma tuiianx \t, fand. An den
Rändern der Stiche fand ich Radiola Hnoidex Om. und Lusula enmjie$trin I>. C.
war, multißora Lej. (als Art) (~ L. mrta Dcsv.J
Im Norden der Stadt helin<len sich zwei Seen. In den westliidienMi. den
Anitf*-See, ergies.st .sich der Kisz FIuss. ein kli'iner Hacli. der aus dem 'ruc|in'!<,i-
See iicrkoinmt und auf seinem i^anzeii. eine .Meile laniren \'er]auf von s<'honi']i.
fruchtbaren, Ineiten Wiesen he^hntet wird. Nach seinem :\nslri(l aus dem
Anit.s-See nimmt er den Namen Kietscii-Flu.s« an, der zwischen .sandigen lliigel-
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zQgen vorläuft und sich bei Ernsttal in die Brahe ergieest Der erwühnte
Tucholka See ist wie viele andore Seen umkrftozt von ScirpM lacuttn$ L. und
PhragmHe$ eommvm'$ Trin. Seine Flora bietet nichts besonderes dar. Auf
den Wieden des Kisx-Flusses bemo'kte idi u. a. Sonehu» oleraeeu» L., Odontite$
ruhra Pers., ülmaria prufapcfdld Oil., Setana viritlin P. B., Ch'cfn8 lafffolia L.,
Geramum prtifnim' L. uud G. palugtre L., beide durclieinander wachsend, liUhnt
cniimin L. uud B. ti-ipartilu» L. oft in grosser Menge. Die abfallenden
Ililnge do.-^ Kiotsch-Flu.-^Fes waren mit Uebfisch von Coi'iflus Arellana L. be-
standen. Per östlicliere der Seen bei Tiifliel ist der Gleboczok-See, dessen
AbflusH durch den Trozioneck-See und dann in die Hraiie ül)erhalt» IMaskau
iivhi. Die Ai'ker ziehen sich hier l»is dicht an den See heran, sind aber stellen-
\vei^e iranz ilicht bestanden mit den />/</( «a- Arten. \'un der Flora de.s Ufers
will ich hier nennen; Au«(ui dum «ilvestre Ii. Br., Geianium pratetnn' L.,
OdonHie» rubra Pers., Piinpt»ella Saj-ifrat/a L., iViim»» ynnaaa L. und Thalic-
ti'um mtnu» L. rar. majus Jacq. (als Art) mit Blattstleleii, die unter rechten
Winkeln abgehen. Leider ist das mitgebrachte Exemplar su unvollstttndig, da
nur vegetative Organe vorhanden sind, um die Bestinunung als gesichert be-
trachten SU dürfen. In dem See selbst fiuid sich Potamogeton Iveeiu L., P*
per/oliahu L. und /' tnurronatus Schrd., an den Rftadem desselben schwammen
in ungeheurer Menge die grCinblauen, kugeligen Colonien von Nottoe Uehenoide»
Vauch. var. Hphdericu A'auch., die iih später auch noch in einigen anderen
Seen antraf. In den Hiimpfen östlich vom See war Ckara foetida A. Br. /.
elonyola vorhanden, f^ie sumpfigen Wiesen am Trozioneck-Sec ergaben Äa-
nuncvfiift Linf/iKi L., (huht» fatifolia L., K/npartis palui<frifi Crntz., Pedirularis
pahiHirix L., dei' ^<'e .selbst Utriculnria niliiarlx L,, PotamoyetOH mucronaiM
Scbrd., y. Conipi<.-<f<iix L. und /'. pcrjCI intus ntr. Liuxrlii.
Bei «len Koslinkacr Ausbaut« n neidlich Tuchel Ijelindcn sich zwei kleinere
Seen, die reichliche Ausbeute ergaben: Ilifilrovoit/Ie vulgaris Ij., Verouita mi-
pyllifoliu L., Sayina procnmbeius L., Spuryanium simplere lluds., üenunthe
I^dlandrium Lnk., Ntuturtium pahstre D. C, SafftUana mgittifolia L., ÄUma
naian9 L. und deren var. terrtOris f. reperu, welche vollständig auf dem feuchten
Sandboden fortkam und roebrei'e kriechende Ausläufer entsandte, Limotelia
aquatiea L., PepU» Portula L., Glyema ßuitoM R. Br., Potamogeton acutifoUtu
Lk. und P. obtu$i/oliu» M. K. — In den noch nördlicher gelegenen kleinen
Seen bei Kelpin wäre an erwähnen: Elodea canadentU R. u. Mehr., Potamogeton
(icutifolhts Lk. und an den Rämlern Senecio pulustet' D. C, lerner in den Seen bei
Bialowierz: Poiamof/etnu orufi/oliux Lk. und P. yi'amineus L. var. gramini/olius
Fr. und in den Seen und Tümpeln bei Bladau: Pofduiogeton praeUmgtts Wulf,
und Alisnta nafatts L., die in die.^cn kleinen Tiimj)eln hier uberall verbreitet
ist. An einem Fcldiaine zwischen Tuchel und Bladau befinden sich mehrere
Exemplare von Kn>n t/ums t uropaea !>.
Südlich von Tuchel sind die Mangelniiihler Seen L'^i-lcum. Nach dein
kleineren derselben lührl von Tuchel eiu Fusssteig, au weichem verschiedene
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kleine Tümpel gdegen sind. Letztere sind insofern interessant, als sich in
ihnen Potamogeton rufmtm Sobrd., -P. ohhmfolim M. K., Alinna natann L.,
Utrieulana vulgaris L. und NHella fteailU kg. (?) vorfindet. Der Mangelm&bler
See selbst enthält: Nymphaeu alba L., Nup/mr luteum Sra., Stmtiote$ aloidet
L., AJi/1'iopfii/l/itni xjHCiilum L., C(rafo/)/i>fl(um <lemen<i/m L., Poli/t/onum ampht-
hivm L., Mi'Hifunllu'H fri/oh'ntd L., die ich am August blühend, also
walirscheiiilirli in zweiter Blüte laiul, Ranunculu« dirariattus Schrk., PotaniO'
(jctou perfolidfiiM L., jurti natux L., ohiuKtfoliuy M. K., /*. nih'!<n'ttx Sehr.
An den Heei'knthM'U wiielist Srij-pw htrusiris L. nolxMi l'hrdnmifc^ rnimtnnns
Trin., lieieocharis pah/sfrix K. |{r. und Ali^mui Planfmio 1^.. I'eruer Jidicm
vßuxu^ L., ./. nlpitnix ^'ilI.. ./. (irfirulatuti L., •/. hiifnniiiH L. In daran f^ren-
zcnden Sumpfgebieten beuieikte ich Alisnia nafaiis L.. Gulitim paluntre Ii.,
Drosera miundifoHa L. und No$toc lichenoides Yanch. var. «phaerica Vauch.,
leteere auch im See. In einem am Soo gelegenen Birkenwftldchen wächst auf
Sphagnum reeurwm P. Beauv. Drosera rofvndffotia Jj. und Lf/copodium clavatum
Ii und im Eiefemwalde T^esdalea nudicauU» R. Br. und ff^oehoeri» radicafa
L. /. tuhinfegrifoKa und /. mimr Uechtr. Auch findet sich Erytkraea Cen-
iaurium Pers., AmoserU minima Lk. und Hgpei'icum humifuwm h. auf den
sandigen, feuchten Äckern am See in ziemlicher Zalil.
Was das weitere flebiet S&dlich von Manj;elniühle anlans^t, SO ist dieses
nieist Ackerland, und von Interesse dürfte mir der Kaniiunka-PIuss, welcher
dasacllje quer durehsehneidet, und die vi(>lon Torrsliclie und kleinen Tümpel,
die zerstreut in d<'n Ackern oder am \V»'<(e sirh timien, sein. Am Kaniionka-
Flnss sauuneltc i<'h aul" 'rorfwieson u. n, Hieracimn vrcnilfuiii Koch. rar.
Julht.r \). C. (als Ali). I)lu/>f/iits siiptrlniH L., Kpi/xiriin pahislris Crntz. Und
MoJinid coi^nilrii .Mncli. — in dicj zusanimenlit'}ren<len Tümpeln südlich I*rzyrowo
fand ich an den sumpligen Kiindern J\'ih'culan'« puluslris L., in den Tümpeln
golbät Alisma natans L., Nifella ßexiliH Ag. (7), Poiamogeton eompressu» L.,
und P. praelongus Wulf. /. ßuccida, aM/mtifoHa , zu welcher Herr v. Uechtritz
bemerkt: „Diese interessante Form ist, wie mich nachträglich ein Vergleich
mit einem Exemplar meiner eigenen Sammlung helehrte, vollkommen identisch
mit einer in der Memel oberhalb Tilsit am 4. Juni 1865 von I>r. Heiden*
reich gesammelten Form, zu der der Sammler bemerkte: „„Solche Exemplare
bilden wohl die Übergänge von der Form, welche Patze als /-*. nitetui,
Sanio als P. deeipen» erklärt, und der, wclciie ich beiliegend als sehmal*
blättrigen P. htcen» niittheilc."" Ich bezeichnete die Ileidenrcich'sche Pflanze
fraglich als /. ßnitam des /*. (It'ci'pt'enh, aber der bekannte Kenner der nor-
disdien Polamogetoncn T>r. Tiselius ans Stockholm, der dieselbe im vorigen
Jahre in meiner Samndnng sah, wai- l»ei-eit> di-r Meinunir, dass sie i-iclitiger
als eine i-orm des /'. praclninins anzusehen sei. was mit meiner Deiituiig
Ihres Piii(niii><i,t(tn aus dem See bei l'rzyrowo übereinstimmt. Die von Heidon-
reich oben erwiihute zweite, von ihm als luviim ß. folii« arnjuxliwilms
bezeichnete dubiose Form aus der Memel nm Kngclsbcrge l)ei Tilsit, die ich
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auch uur? iler Düna l>ci Kijjja lH'.-<it/,r . halte ich für lont/i/nlius Gay., und
aiH-h J)r. Tiselius hielt dicso Deutung niögiiclnu'weise lür richtig. Es ist
nur noch Iraglich, ub .sie eine eigene Art oder uur eine schnialltliilterige
Varietät de.s /'. lucc/tn, wie .schon lleidenreieh glaubte, darstellt. Ed ist gauz
dic-it-Ibe, diu Sic in der i»rahc bei Kudabrück (diehe S. 23) gamiuultcn. Mit
der vorliegenden Form des P. praelangtui ist die Ti]sit>BadalNrQokfflr Pflanie
nicht vorwandt, da letztere unbedingt dem P. Ivcen» nabestalif
Andere Torfbrüche zwischen Mangelm&hle und Jehlenz ergaben Pctam^etim
obtmifoliu» M.K., P.lucen»lj.,Chara fra^KsDesv,, ütrieularia mtlgaruh, und Calla
palu8tri9 L. Aus weiteren kleinen TQmpeln, die am Wege zwischen Mangel*
muhlc und Liebenau im Acker gelegen sind, waren Alitma naian» L., llottoma
ItaltMln» L. und Xifella tp, zu verzeichnen. Mehrere grösBcrc und kleinere
Seen ^iiul bei liiebenau gelegen. An der Chaussee aach Liskau liegt eiu
tfolchor, der mit Bruchwiesen umgeben ist, auf denen ich Orchin tafi/oliu Ii..
Ba/tunculus Lanpifo L., i'tn'ni/ftria ruhjartn L. und ( 'Itora fotiiila A. Br. /.
elongaia bemerkte. Östlich [jebenau sind dann drei 8cen, der Sjtital See, der
Mittlore See und ein kleinerer si'ullich von diesen i:elegen, die ihren Ablliis.-«
in di'U Kaniionk.illuss entsenden. .\n dem südlielisten und dem mitllen'n (lei.stdl*eu
sind grosse, meist rot gelarlile Lager von ^plKujun m (icutifulium Mhrii. und
»S///<. rt/nihijolium Khrii., in denen aich dann <'hUu imhistrits L., Suffitiaria
9a(fittifolia L., Cicuta virasa L., Vaeeimutn Ojcyeoeco$ L. und Drosera rotundi'
folia L. ausbreiten. An andwor Stelle fimd ich Marrubium vulgare L. uad
im Mittleren See Najm major All. und Chara fiagili» Desv. Der gritaste der
hier befindlichen Seen, der Spital-See, enthillt, ausser den gewöhnlich sich vor^
findenden, schon öfters oben genannten Pflanzen, eine reiche PotamogetOH''¥)ßn,
z. B. P. lueem L., P. per/oliatvt L., P. ohtunfolim M. K. und seine tar.
ußtfttHlifolia, P. eompressu» L., K peetinatu* L., P. praelonguH Wulf, und seine
/. parvifolia Incrustata, deren uutergetauchte Blätter mit einer Kruste von
koiilensaui'Cm Kalk bekleidet sind, die Bit; aus der äusserst geringen Ldsuag
im Was.ser gelallt haben. IUjijiun's vult/arh L. win list im See, tbCT auch auf
dem feuchten Uier. Auf einer Wiese am Nordende des Sees sammelte ich
Stttn/iiisorha (ifjici iialis L., wi'lches soust im Ki'eise selten ist. Ost lieh des
Sitilal-See> ist eine sehr sandige tJegend mit verkümmertem Kielernwald he-
staiiden. il' r IJoden nur /.um Teil bei|i-ekt mit Aictin^tophijln-f Ura Hi>ii Spr..
nehi-n dem sich dann auch JJianf/ni.s arDHiriux L. linilet. Nur die l'euciiteii.
an.steigenden Llei' des Sees sind besser bestanden und mit Unterholz vuii
Juiiiperv» comnmni« L. bowachäen. Ebenso ist auch der Wald an der Nord,
ostscite besser. Ich sammelte in demselben Carlina eultjariB L., JXantkm
Catthu9tanorum L., Antherieum ramomm L., Gi/pKcj>/iil(i ju«tigiata L. und
Arctoiftaphyloa Ura urti Spr.
Das Ackergebiet des Kreises wii'd von der eigentlichen Haide getrenot
durch das Brahotai, welches mit tiefem Einschnitt den Kreis durchzieht. Die
uittitft ätcileu Iläuge d<.'i>sulbcu aind von dichtem Gebfisch, welches noch vou Kieferu
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durchsetst ist» bestanden. An dasselbe scbliesst sich dann oben aof dorn Plateau
die Haide. leb suchte das Tal an beiden Ufern anf xahbreichen, meist
sehr iDtcresäantoii Excursionen auf, deren Resultate, von Norden nach SQdon
golioud, icli hier lolgen hissen will. An den Hängen hei Wodziwoda sainniolto
ioh: Pol 1/(10 nullt in muUif/nni ni Meli., Poh/podium J}n/op(erix CiHius Jlelian'
tfiLiniini L., Aifntffdlux (ili/ci/phi/lloH Fi., Fraifnrta riritliH J)uoh.. Oc/iof/icm biennis
an saiidigtMi Stellen: l'/mifiiffn arriKiria W. K.: auf rcnchton Wichen oder
am Rande dersell)en: T/iaf iiin/ >ii ainnistifdliunt .lae<|.. Lhnarin jH'nitipi'tahi (Jij.j
Viihrutuit iijjit'iiHilix als ÜlM'rlauler aus der Haide: ('urliiKi iiranlix L.,
Silene Otite« Sni., Diunihns iirciKirittx L., Ai'(foi<ttip/ii//os Ura i/rsi Sjtr. und
UelichriftHm areitarium D. C. — An den Ufern nördlich Tla^jkau bemerkte ich
als häufig Torlcommend: Bftom'ca c/ßdnalu L., Setlutn Telephiutn L., einzelne
Exemplare ca. 1 m. hocli, Daphne Mezereum L., Atarum europamm L., Cinuci'
fuga fotlida L., Actaea »pieata L., Thalietrwn atjuilef/ifolium L., Pwola minor
L., Ramitckia secunda Grcke., Lifitim Martapon L., P^leniilla alba L., Silene
i^afa Sm.f Verbaerum Thapeue L., Anthylli» Vulneraria L., IHerie aquilina L. ;
zerstreut oder nur seiton fanden sich: Aquilegia vulgari» L., Ajuga reptam L.,
Circaen (dpi na L.. Epipacli» Tuhiginata Gaud., Goodgera repetts R. Br. Siidlieh
Flaskau fand ii'h: Axarum europaeum L., l'ofi/ffonafutn nncepx Mnch., P. multi'
fiorum .Mch., Jk/ri/t/nai'a CentauHum Pera., Gt^nintu iinctoria L., Ctnncifu'fa
Joiiido L.; naniontlieli vereinigte ein sehr steiler sandiger Ahhang, sikllich IMaskau
hei den Tuelieler Aushallten, der mit < on/hix-{i('\>nM'M bewachsen ist, folucndo
reii iihallii:»' und inteiessanle Flora nelien mehreren der schon vorher ■genannten:
I i iirt'to.nnt III nf'/ici ikiI c Much., l'ntenlilln optira L., Sii/ci<t pni()'in<i< L., Sfac/ii/H
n'cUt [j., Vfi'Oiiini li)iij/if(i/ia 1'. 'D'un'itiin Ij., Srrrittnfii fincforiii \j. rai',
integi'ijoUa VVaür. und i'n>\ kcieropliyllu Wallr., ( ixtum Ih'ti'untJu'miini Ij., Epi-
paefi$ rubiginoM Gaud., Litium Marfagon L., (higanum vulgare L., Digitalie
ambigua Murr., Daphne Mezerevm L., Geranium tanguineum fj., Aquilegia
vulgari» L., I^teatiila prateneie Mill., Anthylli» Vulneraria L., Campanula rotundi'
/olia L., Genieta tineloria L., Cfinopodivm vulgare L. und Epilobium hireutum L.,
während am Fasse des Hanges auf dem feuchten, sandigen Boden sich Hyperi-
cum kumi/ueum L. ausbreitete. Bei den Tucheier Ausbauten war auch an der
Brahe neben Corylue AeHlann Ii. und Carpinux Hefulue L. eine Kiche mit sehr
spitzen Blattlappen angepflanzt, die ähnlich der (Jm-rnix Cfi-rix ist. — Weiter
südlich iibcrschreitet die neue Hahnstracke Kouitz-'i'ncliel-Laskowitz die Brahe.
In der Gegend der Eisenbahnbrficke sammelte ich: Hihcx alpinum L., llcihra
Jlel{.r Ij.j 'l'linlirti uiii <iitt/uxfifiih'iirii ,Fac(|.. ( 'I i nopodl ii ni rii h/oi'i' L., Aipnli'ijia
riilitiirix Ii., ( iiiiirifiij/n foHiilti [,., Lifiinii Min fin/oii L., < 'nura/ liind innju/ix L..
Polifijoiutiuiii inuliiflonim Meli., Vilninni m ()piihi.-< ],., Kipt isit h m im uuilr \j. In
der Brahe seilest fand i<di bei Rudabiiu-k Pota/tin^/rtD/i iDiDji/nl I us (Jav., «Irr mit
/'. hiccnx [j. verwandt und vielleicht nur eine lang- und schmalblättrige extreme
Form dieser Art ist (Siehe S, 22), und bei Ernsttal J '. ptctinatue h, tar. inter-
ruptu» Kit. — Im weiteren Verlauf des Brahctals von Rndabrück über Emsttal
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nach Scliwicdt ist hauplsäcljlicli «las linke Ufer das ergiebigere. Ich will hier
aufziililen: Clinopodium rvliKtrr L., Salvia praffmis L., Lilium Martwjon L.,
Ji/>ipactiK nilii(/i/utK(i Gaud., A'. latifnlia All., Axfraijdluts (fli/ci/phi/lhix L., Dap/tiii'
Mv'f'rcuiH L., Kmnifiinis {'uropucu L., Acicwn apicatii Ii., iStar/ii/i< silrafira L.,
Kijitixi'ium wti.ri iiiu »1 Link. V)is l'/g m. hoch, Circacn alpiiut L., Pni'is tjuaihi-
j'olivx L.. Thalii li vüiiiiH L., Evpolcnvrn cuvrtahhivm L., /r/« iWuil-Aconti* L.
Südlich Schwiedt ist auf dem rechten Braheufer eine hügelige Tariic gelegen,
welche einen grossen Bestand von Eichen, Qumtm pedvnealata Etirh., aufweist,
neben der aber auch Fagus dltutiea L., Carpmm Betulut L., Tilia parvi/oUa
ßkrh., T, ffrandifolia Ehrh. und Aeer PKudoplatamu h., meist aber nur in niedrigen
Exemplaren vorkommen. In dieser Partie war so bemerken: MHampyrum nsmoro-
sunt U, mit weissen Deckbl&ttem untermischt stehend mit solchen, die blaue Deck-
blätter hatten, ätpmU« odorata L., Orohus vernu« L., 0, ntger L., VlaitmUuru
hifolitt Rchb., TVicntaliH europaea L., Asarvm europaeum L., Hvmulus Lupuluih»
Primnla ofjicinaUn Jacq., Duphne Mezfirenm L., Ranunciilus fanuifinoau» L.,
Acttifa »picala L., Dtffitnh« amln'r/ua Muri'., I/nacleitm stfnricum L., Salvia prO'
fcnxifi Ij . J'oliftjo/tdfitm mulfitlorum Mch., Jiibe« alpin u tu L., Evnm/mus europnea L..
Thalicirum atnfUHti/olium Jacq., Eupatoriiim cannabimtm L., rtmartu poninpiiala
(iil , J'tiriian>'>n ])(ilvt<iri>i L., //•/« IWud - Acorus L., Runuuculus Li/i(fU(i L..
Soliiinint 1 >ulc(iiiuira l'ithridiut (i}/ici lufl/x L.. Poli/ffonum lii^tortd L., Cotmt-
ni/n jia/i/xtri' L., Care.r imiricdfd L. /'. umhroui. Am gegenübcrliegeiidou IJrahe-
lian^' Tand ich aiicli l'i/tcifo.n'ciim o/finiKilc Mnch. — Südlich l'ilianiühl wäre
aiil' ileiu rechten Ufer zu orwähueii: Lijuimac/iia vnhjari« L., /.. Nuiumularia L.,
Uhuaria jtentapetala Oil., Tkalitirum anguviifolivm Jacq., Epilofßium hirrnttum L.,
DianthvB prolijer L., 2>. deltoidu L., IMmula ofßeinalü Jacq., DigiiaK» ambigfta
Murr., Origanum vulgare L. — Mehr Aosbeute liefert das gegenfiberliegende
linke Ufer: Lilium Afartagou L., Cinnci/uga foetida L., ilda«a tpieala L., Po^
gonatum mulHflorvm Mch., DaphtM Mezereum L., Bupleurum löngi/olium L..
PaW« qumh'ifoliu« L., Asperulu odorata L., Laetvca muralis Lss., Campanuln
Trttehetium h,f Ribcn alpiimni L., I\'/iiiiii)nix rafharfira L., /Voiijjni/a il/mi« MflLi
Kmiii/miis curopava L., iVuntut J'aJun J^., xjpinoHU L., (.'or/nix mrif/tiinra L,
(Jratut'tiuH (Kri/acantlia L., Loiticora Xi/loxfntm jj., llumuluH J.ujnilu» L.^ Valeriana
ofßcinali'< h., Li/sint(tcliia i'vit/ari^ L., L, Nti Dinivlnri« L.. Ai/u/h'i/ia riiltfari>! L..
Amruin ciiri'jKii'um Li., llalcra Hc/i.r L., t^cmpcrri nnn soJxtliferttin SiulS., Satciu
prolriif^ix L., (joli'opsiis i'n'ificolor Curf. und nach Aiigalicn des Herrn Forr^tas^-rssor
(Jrchc, der mir auch ein Uelegcxcmplar .sandte, soll auf diesen Brahehant'cii
(!o<i<li/<'r<i rqu'v^ \\. IJr. vorkunnnen. Cifpripiulitnu ('(iIccoIuh L. soll hei
Somuicjsin vorhanden sein. Südlieh Sommorsin trett;n die Hänge am linken
Ufer mehr zurück und lassen breite Striche zwischen sich und dem Flnss. Das
Unterholz wii-d stellenweise höher, so dass die Kiefer im allgemeinen Eindroek
zurücktritt. Hier verzeichnete ich: Vineetoxicum ofßcinaU Mnch., HitraAm
laevigatum Willd. rar. fridetttatvm Fr. (als Art), Convallaria nuyalit L., Po^
gouatum aucepv L., P. multi^omm L., Diantkuv Carthutianorum L., D, proli/tr
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L., Ei^atiHium cannabinum L., Syn^hitum ofßdnale L., Astm^alua glyetf-
phylha lt,f Corwilla varia L., Campanula rotundifolia L., C, ffUmenaa h.,
Orobu* vemu» L., Detoniea c/ßcinaUt L,, Clinopodium ml(/are L., Pi imula ofßci-
>i(iJ)>t Jacq., Poientilla opnca L.. Cnaphalium ar&nart'ttm L., IHrola minor L.,
Rctwi9ckia secvnda (ircke., GaleoptriH rcrmcolor Curt., Veronica o/ßeinalü L.,
V. «jncata L. uiul Turnftn (jlabi'a L. — Es bliebe noch übrig auf die Flora
des rechten Biaheiirers hior im Süden, an welches der Kaninitzer Forst ^^renzt.
einzugehen. Ich hal>c dasselbe nur auf tneincn Kxcursionen im Jahre 1S8:^
besuchen und eine nicht wesentlich viM>'chied<'iu' l-'lora eonstatieren k()nnen.
Es fanden nich wicnler dir schon gcnaiiiitfii Ciitiiclfixid, < 'ouvaUarid, Salria,
AquHeyia, As/rtu/cltis. Uumvlux^ Amruin, Liliuni, l'oltfyoualuDi inulfijloi'um L.,
Orolnts vernuH L., ferner Hi/peiicuni montanum L., IJei'ocleum sihiricum L., Meltca
nutam L., Veramta Tmerium L. und Valeriama emltaia Wk,
Das wären die Reanltate der Reihe der Excorsionen, deren Ziel das Brahetal,
80 weit es im Kreise Tuchel gelegen ist, war. Eine allgemeine Schildming
desselben und der Besaltate behalte ich mir för die Zusammenfassung der
Erforschong des Ctebietes vor. Ebenso will ich die das Brahetal begleitende
Haide im allgemeinen dort scliildem nnd hier nnr l>esondere Punkte derselben
erwähnen.
Der südlichste Teil des Gebietes östlich der Brahe wird von dem Grüu-
l'elder Forst eingenommen, dem aber nur eine kleine Ecke des Kreisgebietes
angehört. An ihn schliesst sich der Schwiedtor Fort, der dann bis Golombck
hinaufreicht. Derselbe umst'}di(>sst hier sinilirh Minikowo verschiedene kleine
Seen unil Sümpfe und die an der Ivreisgren/.e «(('IcLjeneii Kl. und Gr. Donibrowker-
Seen mit ihren Sumjd'gehieten. — Torflnüche südlich Minikowo waren bo-
slandisn mit J'Jjii/i'/'iinn jxiri-ifiorum H«'tz., Ltßcopua (nn-njutcuK L. und l/ff/iericmu
teirapterum Fr. Die Torfstiche selbst waren vollständig von Gj und aus erfüllt
von Lemna trintlca L., neben der höchstens noch Utrieularia vulgaris L. ge-
dieh. In von Lemna freien Stichen sammelte ich verschiedene Oharen z. B.
CA. frayilig Desv. — Die Brüche nnd kleinen Seen lieferten: Ledum i><iliutre L.,
HydroeotyU vulgarU L., Salix aurifa L., Straiiote» ahndet L., Pötaimogtion
natant L., Pamastia pahutrw L. und l^feopodiwn clavatum L. — Im Gebiete
der Dombrowker Seen bemerkte ich: Poltfgonatum aneeps L», Geranium
mmjuineum L., Equinetum hiemale L. und an den in der Nähe gelegenen und
sich durch einen Teil des Forstes hinzielienden Sümpfen: Ptdicularis palustn» L.,
UtrictUaria intermedia ITayne, U. minor L., Erythraea Ccnfavrium Fers.
Hieracium praealtum (Vill.) Koch vor. falla.c D. C. (als Art), Li/ropodium
rhtroftttn L., lileclmum Sj>ira/if Wth., Andronwtla pnli/o/iti L. und einige
Charen z. B. Ch. /rdf/ilix Desv. — In der ITal'le fand ich auch hier die Rir
die bessei'o Haide cliaractei-i.stischen I'flanzen; iSrnhioMn siKtnulcnx Desf.
Helir/irifxn III (irfiKiriuDi D. C, TrienUilix ,'ur>>p(iO(i L., Ritmlsrlna >icnindn (irckc
und naiucntlich bei Försterei Fuchswiukel < liiinopliild uinhdlnUi Nutt. und
Ajuya reptams L. Bei diesem letzteren Orte kommt auch wie mir Herr Forst-
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asHessor Grebo mittbcilto Linnaea bcreali» L. vor. Die Pflanse aoU naoh
II. Zabel (Wie verbreitet sich fJttnaea borealü L.? Regels Gartenflora XXV.
187G, S. 209/10) bei uns nie Fiüchti' aiiHetzeii. Sie versscliwindet, da sie eine
Schattonpflanzc ist, wenn der Wald abgeholzt wird uud taucht oft plötzlich in
jungen Kiefersehonungen sagieiüh mit Pirola, Goodi/era u. a. w. auf. Die lie-
oli it liiuiitreri wenicu von Regel bestätigt. Nach K.erner bringt sie in Tyrol je-
doch reite Früchte.
Nördlich hiervon ist ein ^'rösseics Sccngchiet, desst'U siidlicher Teil vier
grössere mit einander in ^'l•rl)ind^HJ«_'• stehende Seen nmt'asst, und zwar den
Gr. Iiishi\v('r-8ee, der ein Flit ss in d<'n Kl. liislawei- entsendet, dessen Ah-
ÜU6S wiedernui durch Iruchlljare Wiesen und Torfwiosen in den Minikowcr Soc,
von hier durch zum Teil sumpügc Wiesen in den Bommerwn«»' See und aus
diesem, nachdem es sich nochmals zu einem kleinen See verbreitert hat, in die
Brahe bei Sommersin sich ergiesst Das Ackerland um diese 4 Seen ist ziemlich
fruchtbar. Ich bemerkte hier um Kl. Bislaw: AUma natant L. in TBmpeln,
TroHitu europaeus L., Valeriana o/ßeinali« L., Angelica rilve^rit L., Cirnum •
oleraeeum Scp. nnd TVi/oittem incamatum L. auf Wiesen. Letzteres hatte
Herr Atlmini-strator Wolfl'-Kl. Bislaw daselbst ausgesät als vorzügliches Futter.
Es soll sich dasselbe aber 3 — 4 Jahre halten. In der Nähe von Kl. Bislaw
findet sich, am Minikowoer See gelegen, ein kh ine.'« aus verschiedenen ]>aub-
liölzern zusammengesetztes Wüldchen, von den Jiewohnern KoschihuiTek ge-
nannt, in dem ich n. a. Primnhi nf'firitinlis ,Iae(|.. Hii^nirm m hnnuifr Fr.,
<'lihn-<)i'i'jili(tlii l'echti' . lU'ionii'd officiiKtlis L. und Iiiijitiiit /tf< j\i>!i idiiiicn' \..
antraf. Die suuipligen TorlViesen , welche zwischen Kl. Bislaw und <]eni
.Minikowoer See; sich aushr<'iten. lieferten: Sd.n't'/w/u lliirulnx L., Jhdnt/nu^
sufierhuH L.^ Ruimnculits Limiitn L., I^'nniiulnn haxiHU L., rar. hittpiilu« L.
Iii den Gräben daselbst wuchs i'irirulaiia vulyaris L., Cham Joetida A. Br.,
67t. frafjilis Desv. nnd Poiamoyeton jnmllnt L. (var?). In Minikowo ist aus
Gärten voinvildert Nicandra phi/saloitle» Gärtn. an Zäunen zu finden Zwischen
Minikowo nnd dem Sommersiner See sind ebenfalls Torfwiesen, bewachsen u. a.
mit Veroitica teufellata L., CorAr Goodenouffkii Gay , I^dum patv9tre L..
i^'ifraya Hireuiut L., Vaeeinittm Ox^eoeeog L., Solanum Dultamara L., in
den Gräben Cham foefida A. Br., ('h, fragilU Desv. und nach Angaben des
Herrn Mfddenbesitzer Ohlert* Sommersin auch J^ji-<ini(i<'lnn f/nfi-sißnrti L. —
Wj'iter westlieh gelangt man dann, dem Fliesso folgend, in das Brahetal. Aus
dem (Jr. nislawer See will ich C/iam anpeia (Dethard) Willd. erwäliuen.
i>en nördlichen Teil d(\^ olien erwähnt<!n .Seengebietes nehmen gros:»o.
schmale, von Norden nach Si'iden. /um Teil in '2 TJeilien lang sieh liinzieheMile
Seen ein. Es sind dies der (ilawka-, Foln. ( 'ekzinei-. D/.etzini-. .Mialo- und
Gwiasda See. Aus letzterem Iiiesst der Szumiunk.i-Flnss von (»sten nach Westen
rjuer durch den Sehwiedter Forst, um bei i*illainiihl in die lirahe zu münden.
Er bildet hier im Forste lueite, sumitlige, von Graben durchzogene Mooswieseii.
aus deren Teppicii besonders die zierliche PaMella mniiaiYos,, Ehrli. durch
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ihre Menge auffiel. Auf dem Moose waclis Sajnfmga Hireulu» L., am Rande
des sumpfigen Gebietes Thalictrum aquilegifoUum L. und Aquilegia vulgaria L.
Die Flora der Seen selbst habe ich schon in meinen Excursionen im Jahre
1882 festgestellt und nirlits iihcr dieselbe in diesem Jahre hiii'/uzu!Ti<^aMi. Sie
weicht von der gcwöhnliclicu Scciillüra nur wenig ab. Ks .sind J'utamo(/i(on
jtectinuftm L., P. per/oliafm L., J'. iKcoDi L.. 1\ rriifjnis L., P. praelotnfus AViilf.
IlippuviH vultjarifi L., Pn/i/f/ojunn aiuithibltim L., Mcin/duf/ieM, (Ännamiii , Sddtiofex,
lleteorliarix j>ahi.s//-is }{ Up. u. a. vorhanden. 15<.'nierkcnö\vert ist (Ji(ir<i
rt'rafoi>/ii/l/<i W'allr. im Dzelzim- und (Jwiasda See. An den Ul'ern de.s Poln.
Cckziner S(!es kommt Mitmihiiiin vulijart' L., Vrrhrnn (>jfifiiKiliH L., S((fci(i
yrtt(en«is L., I'n/oluim jn-ate/txr L. /. alhij/oni. Inulu Ih'itanica L. uml
Eujfatonum cannabinum L. vor. — OcstUcU des Tolu. Cekzioer nnd mit dem
diesem dicht angr«izendeu Glawka-See durch den Haupt-Graben verbunden li^
in sehr sandiger, unfruchtbarer Gegend der allmählich zuwachsende und dos*
halb von grossen Sumpfwiesen umgebene Papowek-See. In den Gräben, welche
die reichlichen Torlgräbereien durchziehen, war ütrieulaHa minor L, O, vul-
gari» L., Chmrn z. B, CA. fragilU Desv., auf den sumpfigen Wiesen u. a.
Sudtifraga Bireultt» L., Epipacti« palvstris Crntz, Senecio paluater D. C. und Silcne
inßata Sm. zu vorzciclmen. Westlich des Pohl. Cekziner Sees lireitet sich eine
ganz öde, sandige Fläclie aus, die dann alhuählich in den ächwiedter Forst mit
besserem Haidecharacter übergeht. Quer durch denselben, von Nonlost nacli
Südwest slroieliend. zieht ein mit I'irken bestandener Mooshrueh, dcs.scn Wässer
siel) im kleinen Rzitnie Fhiss, der wiederum in die Ruda und mit dieser in die
Urali«' sich ftiriesst. saniuieln. Der Ünieh wird bedi-ekt von stellenweise sehr
sciion rot gelarbtem Si>h(Ufiniiit n//n/>i/o/iin>i Klirli. und N/'//. ttrutifiilli/nt Elirh.,
in die Ihoifvra nifuiiiii/itlin L. und Vna lininn (Kri/ri)rn>n L. einjrobettet sind.
Au den Rauderu des Bruches und anderen leucliteren Stellen des Forstes Irillt
mau Ltjcopodivm clamtum L. In der Nähe von Neumuhl findet sich im For»t
in Menge namentlich längs des Eisenbahndammes l^nella grandißora Jaci).,
Sealnota maveolem Desf., Suecim prtaenna Much, und Chimophila vmbetlafa
Nutt. Femer sammelte ich noch Gtramum sanguineum L. und Ant/uKeanthum
odoratum L. rar. umbrowm C. Bolle /. vaginh villoah. An der Eisenbahn*
brBcke am Neum&hler See fiel mir ein über 2V» m. hohes Vcrbaveum thaptiforme
Sehr. auf. Der Neumuhler See selbst bietet nichts ei wühneuswertcs. In den-
selben mündet der Stonski-Fluss, der, mitten durch den Forst ziehend, meist
nur ein schmales Tal zuröcklässt, in dem ich an mehreren Stelleu Circum alpinn h.,
LtltHiH Martaaon L., Sohintnu Duh-amufu \,. und je(U>eh seltencM" ImjuttiruH
Noll' liiii'ifrc L. beiregiiete. Ans dem Sfoiiski-Fluss selbst tiselite ich Pofuinoin'fon
muci'OiKiliiH Sclird. Weiler oberhalb siidliidi (ioloinbek jedoch verbreiteit sich
das Tal zu einem j^rosseii Bi'iieli. Dasselbe uird Itedeekt durch einen -Moos-
te?]»i)ich aus SpJia<//ni m acutijoliu m l'jJii'h.. uiilei mischt mit Palutlvlld -stjuammi
Ehrh., JJi/jmuni cuxpidatum L. und Teiruphiif pdlucitla Hodw., aul" welchem
dann xahlreicLe Riutgräscr und Pkragmiie« wuchsen. Der schwankende Moots*
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toppich kann nur vennittels quer darfiber gelegter, langer Bretter beschritten
werdeOi und gcschielit auf diese Weise auch das Abniäbon dos BrucbM. Die
Ernte war, als ich dasselbe besuchte, jedoch vorüher. und konnte ich von den
spärlichen Ucberresten nur wcnifi; reststelleu z. B. Epipactix palmin.s Crntz.
Die Erforschunp desselben ist mit viel Mühe und Arbeit verknüpft und auch
nicht ohne (>ofalir. denn y)t\vv Fehltritt bat unverzüglich zur Folge, dass man
tief in den weichen l^oden einsinkt.
A'erlol^''t man das Tal des Sionski-Flusses. so jrelangt man über Golombek
und Okieisk nach dem Okiersker See. im Forst bei tiolombek sinil verbreitet
Dianthm arenarivs L., ScabioHu Kuavcolen/* Des!., Cixfm Uiliaitllwimim L.. Silenf
it^ata Sm. und Geraniuvi sanguineum L. An den sandigen Räudern der
Chaussee wichst I^antago W. R. und Amoien» minima Lk. Im
Dorfe Okiersk bemei'kte ich N^peta Cataria L. und Sisj/mbrium Sophia L. Der
See selbst birgt Patamogeton praelongut Wnlf. und P. obtvdifoliv$ M. R. Der
Wald zwischen dem See und der Brahe ist sehr licht und niedrig, das Terram
hfigelig and sehr sandig. Dem Sande angedrückt sind mächtige Rasen von
Ai'cio»taphflo9 Uta «rn Spr., zwischen denen ich an einxdnen Stellen Verüniea
ofßi'inuliH L. tar. mon9tro9a (= V. ^dana Lej.) mit rispig venweigter Traube
nnd meist gefüllten Blüten fand.
Ein weiterer Besuch galt den nördlich von Wodziwoda gelegenen Wald-
seen, dem Gr. Studzno- und Stranzno-See. Ks sind Haideseen ohne Abfluss.
Der Straii7.no-Soo hat einen dunklen Grund, der Itestandeii ist. mit Nitella
und Chdra j'iuiuHIh Dosv.; auch war in (h'mspU>en l\it(ini^'(ii't>in </i<niiifnu^ L.
rar. iirnniinifdlin.s Fr. voi'handen. l><'i- Siudziio-Sec dagegen hat einen klaren,
sandigen Boden, bewachsen mit J'otdiiioi/ifou ijntmiiu'UH L. m/-. hetemplijfÜo*
Schrei), (als Art) und ( '/laid frtKiilis Desv. lai'. delicatula A. Br. Aul" deu
Bumpligon Wiesen zwischen beiden Seen traf ich an: Droeera anglica Huds., an
den Seen selbst: Hgdroeotgle vulgaris L., Pedieularit palustri» L , Li/idmaekia
vulgari» L., Lycopm europaeuth,^ l^dum jtalutireh., Chimophila t(in6e/^la Kntt.,
am Waldrandc: Tlhalietrum mintu L., Impatiena NoH tangere L., Eupatarium
eannabinvm L., Valeriana ofßdnaiit L., Ijeonvrwt Cardiaea Li., FolggonahM
ane^ L., Prunella grandifiora Jacq., Dianffiu» Cetrthimanorum L., zwischen
den Seen und der Oberfbraterei Wodziwoda Lgeopodium amplamium L. t».
C'fumawgparimtfi A. ßr. (als Art).
Das grösste Seengebiet des Kreises liegt in der Nordw< stecke desselben*
Bei meinen diesmaligen Excursionen untersuchte ich von demselben nur den
Stobnoer- und Reetzer See, dessen unmittelliare Ftn tsetzungen der Rudnitza-
unil Fl zylioneck-Sec sind, und den Fi zyarcz-See, an welchem die Kreisgrenzt^
entlangführt. Aus dem Stobnoer See (irwiilmc ich Poianxujeion pet/oliutu-< L..
l*. pvsilhix L., /*. jx'cfiiKitiis von den ITern, die nur am ni^rdliciien Teil
etwas Itewaldet sind, an die sonst alier die Acker ganz dii-ht hei-antreten uii'i
nur an der östlichen Seite Raum für ein wenig Gebüsch am etwas abfallenden Ramie
lassen, zeichnete icli aul : Slachi/a utlrtiticu L., iSalcia praiensi» L., Siletu Oiift's Sa-
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/VtHMrld ofßcinalit Jaoq.f Allium oleraeeum L., Sumulus LvpulM$ L., Cittu» Belian-
thenmm L. und J^/pidium Filix ma» Sw. Intereesant war aoch ein 10 m. hoher
Baum von Vrata^ua Oa^antAa L. — Am Przyllonek-See sammelte ich in den
Sumpfen im Walde Utncvlaria minor L. und Cor&r Oed^i Ehrli.; auf den
Wiesen am Reotzer Flicss E/'iinx'tls palustri$ Gmts und Pedieularü pahintru L.;
im Gebüsch an ihn- Itoetzer Mühle Ecom/nius mrnpaea L. — Aus dem Przyarcz-
See braclite ich Potamoyetou uiten« Web. und l\ pectivaiii'* L. mit, vom Ufer
desselben u, a. U. mur&rum L., 7/. vulyatum Fr. und Ilifdrocott/le rvif/aris L.
Damit wären meine Excuraionen im Jahre 1883 erschöpft. Ich habe die-
Sellien hier nicht der Zeit nach folgen lassen, sondern meist auf jj:oop;ra]>liisclie
Verhältnisse der liesseren Orientirniiü: wetren Rücksieht genommen, ziunal ich
sie als Ki^änzungs-Kxcursionon utoiuer im Jalirc 1882 unternommenen Reise
ansah.
Verzeichnis
der im KreU» Taehel beobMhteten PUtnieii.
Dicotyledones.
Thalicirum aquileyifolhnn \j. Stellenweise. Am Abrauer S<m». Kensau. Linker
Brahehang nördlich i*hiskau. Wiesen am Szumioukatiuss. Kichberg
südlich Tnchel.
Th. minuH \a. Zerstreut. Kichberg süillich Tuchel Brahehang bei Emsttal
und l'iUaiuidil. Am Zarend)a-See. Torfbrüche bei Kensau. i>ei Klotzt^k.
— t?a»*. majus Jacq. (als Art). Am Gleboczck See bei Tuchel (?).
Th. anffvitifolivm Jacq. Abrauer und Kensauer Torfwiesen. Im ganzen Brahetal,
z. B. PillamQhl, Schwiedt, Neumühl, Wodziwoda.
— rar. gtencpkyVuin Wimm. Wiesen am Kirch-See und Abrauer See.
7%. fiamm L. Kensau: PrfttoriuB.
Hepatiea friloba Gil. Im Brahetal doB Kamnitzer Forstes, bei Schwiedt Eichberg.
JPtilmHlIa p'atentfiK Mill. A'orbreitet. Wald südlich Tuchel an der „grünen
Wiese". Rechter Hrahehang ostlieh Tuchel. Schwiedter. Kamnitzer
und Wodziwodaer Forst. Junkorhofer Forst l)ei Okouin.
P. patens Mill. ITäufig. Schwiedter. Kamnitzer, Wodziwodaer Forst.
P. vfirmilis Mill. Hantig. SchwiedtcM-, Kamnitzei', Wodziwodaer Forst.
Anemone nnnoroMi L. Sehr liäufig.
liutrucliium diraricdiu/n Wimm. M.-ingehniihlcr , (ärochowocr, Frankenhagener
nnd Petztincr See. Im Kamioukalluss bei Kamnitz u. a. O.
Hununculm Flmmnulu L. Gemein aul leuchten Wieaen und in Brüchen.
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R. Ungva L. Zerstreut Am Trozioiieck-See bei Tnchel. Rechtes Bmhenfer
bei Schwicdt. Wicr^fii am Abraucr if^oc. Minikowoor Sco. boi Petstin
und Dciitscli Cekzin id Monfi^o. An dem See nördlich Liebenaa.
R. lauuffiiiosiiM L. Brahehang, s. B. bei Schwiedt.
Jf?. acer L. Gemein.
R. repcnn L. (Jcmoin.
— rai'. hirxiit«. SrhwiiMiter Forst, z. B. bei Uberrörstcrei SchwictlU
T{. JnilIxtxuK 1j. Veibrritet.
R. srelerutti^ L. IlUutig. Petztin. Frnnkcuhagcner See. Wittstocker See. Bei
Klotzek, Kl, Bisl.iw, Tnchel.
Caliha paluflris L. Auf feuchten Wiesen, au Seen und Gräben häufig.
Trolliu» europaeu8 L. Brahewiesen bei Emsttal: Forstasseraor Grcbe. Auf den
Anhoben sfkdlich am Abraner See. Zwischen Abrau nnd Kensau io
Menge: Ptätorios. Bei Kl. Bislaw.
Aquilegia vulgaru L. Zerstreut und einzeln. Brabehang im Kamnitzer Forst,
bei Sommersin, Pilla, Schwiedt, Rudabr&ck, Ostlich Tnchel bei den
Tucheier Ausbauten, nördlich Plaskan. Erlenbruch südlich vom
Abrauer See. Wiesen am Sznmionkaflnss im Schwiedter Forst
Delphimvm Cnnmlidn h. Häufig.
Actaen gpicala L. Zerstreut und (>inzi;ln. Biahclmn;^' Ikm Sommersin, Pilla, Schwiedt,
Ernsttal, nrtrdlicli l'lask.au. Am Zaiv^mlia See.
Cinu'ci/uffa foftitia L. Zerstreut. Brali«'lian<r dos Kamnitzer Forstes, l»ei Pilla-
inidil, Rudabriick, östlich Tuchel bei deu Tuchelcr Ausbauten, nördlich
Plaskau.
Ni/mpfiaea aiha L. In allen Seen selir verbreitet.
Nfip/iar hiietnn Sm. in allen 8(?nn gemein.
Papaver Aryenwne L. Bei Tuchcl.
CkeKdonium tnaptt L. Im Brahetal zerstreut
Corydalu eava Schwgg. u. K. Abrau: Prätorius.
Fumaria ofßcinali» L. Vei'breitet, z. B. Neumühl, Poln. Cokzin.
Na9twrti«m silvesfre B. Br. Httu^, z. B. Gleboczek'See bei Tuchel.
N, palvttre D. G. Verbreitet, z. B. bei Tnchel, RIotzek.
TVm'fM fflabra L. Solton. Brahetal südlich Sommersin.
Arahu nrenom Scoj). Zerstreut, Z. B. Neumühl.
St\i/nibriufn Sophia \j. Zerstreut, z. B. hei Tueliel, am Okiersker See.
JStynmum cheirunthoi>Us L. Häufig. Bei Tuchel, Petztin.
Sinapi» nrremU L. CJcmein.
AJjffi^v/ii culi/rinvm L. Btii Tuchel häufig.
TWlcnxi i'ncaiia I). C. (Jemoin.
Kri)j)/tila n'i/Ki E. Mey. Verbrcitet-
Tli}<i!<pi (irvctmc Ii. Ilaulig, z. B. Tuchel, Liebenau.
Teesdaleu nudicouli« R. Br. Nicht häufig, im Walde siidlieh Tuchel am Eisen-
bahndamni. Wäldchen am Mangelmiddcr See. Klotzek.
IB
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_ iL „
Cap.-tdia Bnr$a paRtori« Mnch. Gemein. •
Rapkanu% Raphanittrwn L. Sehr gemein uud oft in gi*o88cr Menge.
Hflianthemvm ChunitteciHfim Mill. Zerstiriit. Wo\ Tueliol liiUilitr. z. B. in oinor
Schlnclit südlich der Stadt. JU'i Wodziwoda im Üialu tal und Foist.
Recliter ßrahelian^^ ostlicli Tucliel lici den Tuchuler Auäbaiiteu. Im
Walde bei Grdomliek. Am Stolmoer See. Abratter See.
Viola palustnK L. 'rortliiüclie lieini Mangelmühler Öeo.
V. epiiixiht LimIcIi. Al»rau: l'raturiuä.
V. caniiia L. Zerstreut.
I'. triroliii' \j. rar. arrcnttin. Auf Ackern liiinliir-
— rar. tjrutnUßora. In .'Juinli^t n Kiolennsäldern v«*rl)reitet.
DtoBera r^ndi/oUa L. Häufig. Brüche südlich Petztin. Torfbruche beim
Mangelmfihler See und am See selbst. Seen östlich Liebenau, l^rken-
bracb im Schwiedter Forst sOdOstlich Neumühl. Brfiche im Orfln«
felder Forst Sumpf zwischen dem See bei Lvbiewo und der Försterei
Fnchswinkd. Am OwiasdaSee. Bei Försterei Wolfsgnind. See
nördlich Försterei Griintal. Am Sti*anzno-Sec.
Z>. anfftira Huds. Selten. Suin])r zwischen dem See bei Lubicwo and der
Försterei Fuchswinkel. Wie.sen zwischen Stwlznf»- und Stranzno-See.
D. intermedüi Ilaync. Sehr selten. Sumpf zwischen dem See bei Lubiewo und
der Försterei Fiudiswinkel.
Famama palvstn» L. Ilünfig. Am Frankenhagencr Soo. Zareuiha-See. Rndn-
nifdiler Scp. Hei Srliwiedt. Jiriiche im (iriinfelder Forat und Seen
siVllicli Minikowo. Zwangslirucher Wiesen.
I^n/i/odlii nihiiiriK L. Wald am S|)ital-See. Seliwiedlei- Forst.
/*. conu^yd Selik. Satiyer Wiesen. Keusauer Wie.sen: Priitorius.
GypiophiUi /cutif/tata L. Selten. Wudziwodacr Forst aui Wege z\vi.schen der
Schleuse des Berieselungskanals and der Försterei Barlogi. ' Wald
am Spital-See.
Tunica prolifem Scop. Häufig, z. B. am Zaremba>Seo. Stobnoer See. Brahe-
hang bei Pillamuhl und südlich Sommersin.
Dianthvi Carthwtianorum L. Häufig, z. fi. Schwiedter Forst Eamnitzer Forst
Am Zaremba-See. Wald am Spital-See. Brahehang südlich Sommersin.
Klotzek.
D, delloides L. Zerstreut Hrahehan^ hei Schwiedt und sudlich Pilla. Kamnitzer
Forst. Feldrain beim Sehlener See.
D.arenarim \j. In sandijien Kieferwaldern hiinfiur. ."^ehwicdter For?t hei Schwiedt
und Neumrdd. Wodziwodaer Forst. Juukcrhofer Foi st hei Okonin.
Wald am Spital-ScM«. Wahl am Somniersinei- See. Wald hei Gulouibck.
Wald siidlieh Tuchel. l'i-aliehang hei Wodziwoda.
D. mpethvH Ij. Feuchte Wiesen hiiufiir. aber auch auf trockenem Bod<'n z. B.
Eichherg. Am Frankenhagencr See. Torlwic.sen südlich neutsch-
Cekzin. Abrauer Wiesen. Am Zarenii)a*See. Wiesen bei Kensau.
Am Kamionkafluss südlich ßralewnitza. Wiesen am Minikower See.
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Sapomm'a ofßnnaUn L. Nicht häufig. Scliwiedt. An Zilunoii liei Tucliel.
Silene Otid» Sm. Zerstreut in sandigen Wäldern. Im Walde om Tachel.
Bei Wodziwoda. Am Reetzer See.
S. inßata Sm. Häufig. Brahehang östlich Tnchol und nöHlich Plaskau.
Wald bei Oolombek. Sumpfige WieHcn am Pa]iowek-S('o.
S. rhloratithn VA\v\\. Selten. Siidlieli Tueliel im Kielei nwalde am iMsenltahndamui.
Corouaria jlo^ cueuli A. Br. Auf Wieaen am Lubierszincr See. Rcciites Braho-
ufer bei Scliwiedt.
Melandryum alhum Grcke. Oomelii.
M, rubrum Groke. Selten. Am Zaremba-See in fenchtem Gebüsch.
8a0ina proeumhen» L. Häufig.
S. nodo»a Fenxl. Überall httofig.
— vor. puhe$cen» Kocb. Südlich Tnehel an der Chansse nach Liskan.
Spergula anmd» L. Sandige Äcker bilnfig, anch im Brahetal.
Spergularia ivlra Prerfl. Häufig z. B.: Am Bahndamm nordwestlieli TiicbeU
Rechtes Braheufer bei Schwicdt. Torfbrfiche sfidlicb Tnehel. Pantan.
Moi hringia tn'verria Clairv. Überall gemein.
Stellari'a vtaUa (\rillo. Ülierall gemein.
.SV. nlifjiuoHt Murr. In Brficlien und Qiiollen zoi*fltrent, z. B. aju Tueliolkaer See.
Mal(ir/iiiit/i a(/tiafiruin Fr. Feuchte Orte zerstreut, z. B. Tuclinlkner See.
Eloiiiir }li/<lriij)i]>t'r L, Selten. Im kleineren See beim Mangelmühler See (?)
E. inuiulra Sclik. ScltcMi. F^bendasclbst.
Unum ugi(ati«>iiiHum L. Häutig verwildert, z. B. am Mangelmühler See. Gr.
Okonin-See. Rudnitza-Sec u. a. O.
L, caiharticum L. Uel)erall hänfig.
Radiola linoide» Gmel. Zerstreut anf feuchten Plätzen. Torfbr&ebe sfidlich
Tuchel. Bruche sfldlidi von Bialowien. Am Sumpf swiscben
dem See bei Lubiewo und Forsterei Fnchswmkel. Kolxc>See bei
Poln. Okonin. Sandige Felder bei Sicinny.
Maiva Alcea L. Zerstreut. Am Kamionkafluss örtlich Kamnits. Am Franken*
hagener See. Auf dem Schlossbei^ l>ei Abrau.
J/. ueglertn Wallr. An Wegen zerstreut, z. B. Minikowo.
JiVj« pluiifpliylloH Seo)i. Im Brahetal zerstreut.
T. vhutfolia Scoj). Wie vorige.
llifpirinim jnrfoniium L. Häutig an Wegen und Rainen.
H. qua(lrati(/uhnn L. Zerf^treut, z. B. Ficlibcrg, südlich Tuchel. Bei Sluppi.
Torfwiesen bei Kensaii: Piätorius.
//. tetrapterum Fr. Verbreitet in Tortl)rüclien. Bei FörsUu-ei Fuchswinkcl.
Im Grunfclder Forst. Torfbrüche am Zaremba-Seo und südlich
Minikowo.
H, kumi/Mum L. Anf sandigen Feldern verbreitet. Im Bfesbetal östlich Tnchel
bei den Tucheier Ausbauten. Torfbrftohe sikdHch Tnchel. An
Mangelmühler See. Am Waldrande südlich Ton Petztin.
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H. numtanum L. Verhreitct in Wäldern und (Jchusrhen. Kichberg sridUch
Tuchol. Sehwictitrr Forst. Am Kamioukatlusä wcätlich Kanmitz.
nralichang des Kamnit/.er Forstes.
Actrr PseudopIdfaituH L. Im Brahelal bei 8chwiedt.
A. pJafiuioideH Ij. Daselbst.
Gerunium pratense L. Auf feiuliteii Wiesen zerstreut. Am Glchoczek-Seo nnd
den Sümpfen dstlick davon. Wißscn am Kiäzflusä bei Tuchel. Am
Eamionkaflnss bei Liebenau.
G. paltutre L. Feuchte Wiesen und Ufer häofig. Wiesen am Kissfiuss bei
Tncbel mit dem Torigen nntereinander wachsend. RndamühL An
der Brahe bei Schwiedt Am Kamionka-Fluss bei Kamnits und
Liebenau. Braheufer nördlich Plaskau.
G, aangmneum L. Zerstreut im Kiefcrnwaldc und trockenen Abhängen unter
Gebiksch, z. B. Bralicliang Üstlicli Tuehel bei den Tuelieler Au8>
bauten. Schwiedter Forst. Bei Golombek. Grfinfelder Forst.
G. Robei'ttanum L. Schwiedter Forat.
Eroditnn cintfarinm L'IIerit. Häufig.
Impatiem A^// fumicre L. Feuelite Stellen im Walde '/erstreut, z. B. am
Stonski - Fliiss. Am Neumühlcr See. Im Koschiburrek bei Kl.
I>isla\v. llei Klotzek.
O^ralis ArflvxcHa L. Häufig in der Haide u. a. 0.
Econymm europaeu h. In üebüsclien zerstreut. Braliehang, z. B. bei Pilla,
Schwiedt und Ernsttal. An einem Feldrain swischen Tuchel und
Bhidau. Reetzer Miihle.
Rhamnu» eathartiea L. Im Brahetal.
Frangula Al«u» MiU. Httufig im Brahetal u. a. 0.
Gemtfa tinctoria L. Verbreitet. Um Tuchel häufig. Brahetal. Schwiedter
Forst. Eichbeig. Wald sfidUoh Festnitz. Abrau und Kcnstau:
Prätoriu8.
Ononis repen» L. Am Reetzer S< e. Soldossberg bei Abrau.
O. am "^i^ T,. Zei streut. Am (ir. Bislawer See. Petztin.
AnthtfUü l'ulutrariu L. Zerstreut. Tueliel. Kl. Maugtdmfdile. Kirch'See
hei Ai)i-au. Bralietal ostlich Tucliel und Ddi*dlich Plaskau.
AJediaujo miiva L. liiskau verwildert.
M. falnifu L. (Jei)i( in an Wegen und auf Grasplätzen.
M. hipulina L. El)cnso.
Alelilotm albus Desv. Bei Pillamühl.
J/. alHMimtut Tbuill. Abrau: Prätorius.
Trifolium pratetue L* Auf Wiesen gemein.
— /. alhißwa. Am Poln. Gekziner See.
T. alpettr€ L. Schwiedter Forst. Brahehang des Kamnitzer Forstes.
T. inearnatHm L. Auf einer Wiese bei Kl. Bislaw ausgesät.
T, ruhen» L. Kensauer Wald: Prätorius.
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7*. arvenu L. Häufig.
T. franh'ervm L. Bei I'otztiu.
T. montunum L. Zieinlieli liilutig. Brahciiang östlich Tuchol und südlich
Soinmcrsin. Am Kauiionkafluss hei Liohenau. Ain Glemboczek-See.
Schlossbcrg bei Abrau. Schlucht südlich Tuchei.
T. repem L. Wiesen, Wege, Wälder gemein.
T. agrarium L. Häufig.
T, priKumben» L. Häufig.
Lotut eomiculatuB L. Gemein.
A*(ragdlii9 Cieer L. Am Petziiner See am sandigen Abbang. Torfwieaen bei
Kenaaa: Pratoriua.
A. glycyphyllMlj. Verbreitet. Im ganzen Brabetal. Eicbberg. AmBadamnblerSee.
Coronilla varia L. Zerstreut im Brabotal, b. B. bei Schwiedt, Sommersin.
Omithopvs perpunllus L. Kl. Mangelmühle.
0. sativuii Brot. Am Kamionkafliiss bei Kamnitx venrildert.
Vifia Crnccn L. Im Braiietal.
r. xHnitira L. ^^olton. Katnnitzer Forst. Brahctal südlich Sommersin.
Liifhi/nis jirafi'ii^is L. Auf Wiesen, an Flüssen haufi-z;.
Orobu9 vcniuK L. Zerstreut unter L.iubholz. z. B. im Braiietal des Kamnitzer
Forstes. 8Üdlicli Sommersin und bei Schwiedt. Fiehberg.
0. viijt'r L. Zerstreut. Brahetal, Cosackenberg bei Drausuitz.
O. iuberomn L. Wald bei Försterei Fuchswiukel.
Prunus gpinofa L. In Gebfiacben verbreitel. Im Brahetbal. Am Gleboczek-See.
P. Padw9 L. Im Brabetal zerstreat.
Ulmaria pentapetala Gilib. Wieaen, Baine, Brficbe adir bAnfig.
ü. F^lipendula A. Br. Selten. Am Glembocselc-See.
Rubua pKcatuM W. et N. Häufig.
R, eamu9 L. Hänfig.
R. Idaeus L. Hänfig.
Fraijaria rvsca L. Id Wäldern und Gebüschen häufig.
F, viridis Duchegne. An Wegen und Abhängen ziemlich häufig.
Comcarvm pafustn- Ziemlich verbreitet an den Rändern der Seen und in
Brüchen und (Jräben. An der Brahe bei Schwiedt. Poln. Cekziner
See. Kleinerer See beim Stranzno-See. Bei Försterei Wolfsgrund.
Seen nördlich Försterei Grüutal. Brüche im Schwiedter Forst aui
der Kreisgrenze.
Pofentilld An^ii imi L. Überall gemein.
P. argeniea L. Häufig.
P. silreatri» Neck. In Kiefemwäldem gemein.
P. cinerea Chaiz. Saudige Felder verbreitet.
P. opaea L. In Wäldern nnd an Abhängen unter Gebaaeb teratreut. Sehwiedler
Forst. Kamnitzer Forst Eichberg. Brahehang öatlidi Tuchei hei
den Tncheler Ausbauten und sQdlich Sommerain«
M
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B5
P. alba L. In Wäldorn zerstreut. Eiciiberg. Scbwiedter ForsL Kamnitaer
Forst Braliehang nördlich Plaakaa.
A'i'hemilla vulgarü L. Auf Wiesen verbreitet.
tSaiKjufitorha offidnalis L. Selten. Wierde beim Spital-Sec.
A>irimonia Euputojv'a L. Überall gemein.
Rosa canina L. Voriireitet.
R. ruhiiiind^n Ii. Verbreitet.
Sorhiiit: (iticiiparia L. Als Chaus.seeltaum angepflanzt. Im Brahetal.
Crataeyu« Oxyacantha L. Zerstreut. Stobno-See. Brahetal.
Egüobium angwti/olivm L. F^ie Stellen nnd Schonungen des Forstes häußg.
B. kirmtmn L. In Grftben ond an Flnssufem hinfig.
E. parvißorvm Rotz. In Gräben and Brüchen yerbreitet
E. Roieum L. Zerstreut
E. fnoniaimm L. An d^ Abhängen des Brahetals zerstreut
E, faluitre L. In Or&ben, Bflchon nnd Brüchen häufig.
Oenothera biennit L. Sandiger Brahehang südlich Wodziwoda.
Circaea alpina L. In Brüehen un<l feuehten Uferstellcn zerstreut. Brüelie bei
Zareniba am Kamionkaflus^. Linkes nraheufer bei Emsttal und
nördlich Plaifkau. Stonski-Bruch .'»ndlich (Jolonibek.
Mffriopfii/Ihn)i xpicutum L. In fast allen Seen und Fliissoii gemein.
Hippuriü fiil'Kirlx L. Ilaulij;. Mittlerer- und Spital -See bei Lielienau. (\v.
IJirflawi i-. Dzct/.im- u. l*ola. Cekziuer-Sce. Reetzer-, WitLstocker-
uiid Frankciiliagener See.
t'allitnche rernali« Kütz. In Gräben nnd Brüchen huulig.
— rar. angustifolia Uuppe (als Art). Im Kietschfluas bei Tachel.
Ceratophyllvm demermm L. In Seen und Fl&ssen häufig.
Ltfthrum Salicana L. Auf Wiesen an Seen häufig.
Peplü Porhila L. In Brüchen zerstreut Nördlich Tuchol. Südlich Pftztin.
Hemiarta glahra L. Zerstreut, z. B. bei Tuchel.
ScleratUhua annutu L. Auf Äckern häufig.
S. ptrennü L. Ebenso.
Sedum majrimum Sut. Auf Ackern und sandigen Abhängen verbreitet
S. acre L. Auf Sandboden häufig.
Sempervivum wboHfennu Situs. Selten. Sandigor Brahehang nördlich Sonimcrsin.
Ribet alpinvm L. Im Brahetal zerstreut, z. B. bei Pilla, Schwiedt, östlich
Tuchel. Eichl)org.
R. »if/rnfii L. Zwischen Abrau und Kr'ii-;;in: Priitoriu;?.
üturi/raga JlircvluH Ij. Sumpfige TorIwirM n sehen. Am rajiowek-Sc«'. Am
MinikoAvoer See. Am Szumiunkailusä im ^chwiedter Fürst. Abrau:
Frätorius.
Uydrocolyle vulgaris L. An Seeufern und Brüchen häufig. Nördlich Tuclicl.
Südlich Tuchel im Walde an der „grünen Wiese". Brüche südlich
Petztin. Brüche südlich Minikowo. Bruche im Scbwiedter Forat
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an der Kroisgrenze. Am (iwiasda-, Dzetzim- imd Voln. Cekziner-See.
Kolze-Sce bei PoId. Okouiu. Am Stranzuo-See. Am Przyarcz-See.
Bei Dzeks.
CieiUa virasa L. An Tielen Seoufern verbreitet, s. B. Tnoholkaer See, Mittlera>
und Spital'See, Stranzno-See, See nördlich FOrsterd Grflntal q. a. 0.
Aegopodivm Podojfraria L. Gemm*
Pimpinella Saatfroffa L. Sehr b&nfig.
Beruh anguttifoHa Koch. An Seen, in Gräben, Brncben und Bächen häii%.
Bupleui'um loiujifoUum L. Sehr selten. Linker Brahehang südlich PillamähL
Oenanthe aquattra Link. In Gräben, Tümpeln, Brüchen nnd Seen häufig.
At'fhum Cjfnapium L, Gemein.
Libanotü vwntana Crntz. Kensauer Wald: Prätorius.
Seli'iium Carvifolln L. Eichborg. Bralictal zerati'eut.
AiKji'Itca xtlresirix L. Auf Winsen geniein.
Pi'iit'iilanvin ihroxelinuni Much. Im Kicfernwahlo liüulig.
Aiieilnnii (/rarroliiis Ij. Wiesen am KiszÜuss verwildert.
Hcraclcum si/nriruin [j. Iläiilig.
Daucuif Carota L. Wiesen und Triften zerstreut.
Hedera Belia L. Am Brahehang häufig, z. B. bd Sommersin, Budabrfick,
östlich TacheL
CormtB sanffutnea L. Im Brahetal zerstreut.
Vibumwm Opului L Im Brahetal zerstrent. Am Kamionkaflnss westlich Kamniti.
Lamrera Xylostam L. Ebenso.
JAnnaea hcreaU» L. Im Walde ntfrdlioh der Försterei Fncbswinkel: Font-
assessor Grcbe.
Aftpt'iitla odoraia L. im Brahethal zerstrent.
G'/Iinm Apariiie L. Iläufig.
G. palustre L. Häutig.
G. verum L. A'erbreitct.
G. A/ollvffo L, ^'e^brcitct.
y^dh^r/ofui i'.nilfdtit Mik. Brahetal des Kaninitzer I-'oi ste.s. Torf brnche l>ei Keiisau.
l\ ojjicinali-^ L. An Seen, Flussufern in Biüclien inid auf Wiesen verlireitei.
Im ganzen Hrahetal. Kaniionkalhuss bei Kamnitz. Am Fraukeü-
hagiuier See. Abraucr See. Kl. Bislaw. Kiotzek.
Knautia arvensis Ooult. Häufig.
Succisa praterm« Hnch. An Seen nnd im Kiefemwalde häufig. RndamfiUer
See. Zaremba*See. Frankenhagener See. AbranerSee. Schwiedter
Forst z. B. bei Neumühl gemein. Junkerhofer Forst bd Okonii.
Wodziwodaer Forst. Grünfelder Forst.
Seabiam mtaveolem Desf. Im Kiefemwalde ziemlich häufig. Um Tnchd.
Schwiedter Forst z. B. bei Schwiedt, Budabrfick, Nemnfthl, GoIoB-
bek. Wodziwodaer Forst. Ritteier Forst. Grflnfelder Forst Kau-
nitzer Forst.
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Eupatorium cunnahinum L. Ilauliü: an Sreii, (JrälKJii uiul Flüssen. Im i^auÄCii
Brahetal. Am Kaniionkafluss. Pohl. Cekzini-r Öco. Klotzek.
TnmiUujv Farfara L. Am Brahcbaug u. a. 0. verbroitot.
Bellis perennis L. Gemein.
Erigeron canadetuü L. Sehr liäufig.
E. ater L. Httafig.
SoUdago Vvrga atm L. Häutig im Eiefernwalde, Eichborg und Brahehang.
Inula wlieina L. TorfWieaen bei Abraa und Kensau: Prfttorias.
/. Britaniea L. An Wegen und Seeofern httnfig. In Kl. Bislaw. Schwiodt
Liebenau. Am Schwarx-See bei Drausnits. Abrauer See. Stobnoer
See. Stranzno-See. Poln. Cekziner See. Okieraker See.
Pulicaria vulgaris Gärtn. Selten. An Zäunen in Petztin.
XaiHtkivm ttrumarium ]j. In Dörfern an Zäunen zerstreut Lacbowo. Minikowo.
Biden» triparfffus L. Ueberall sehr gemein.
B. eernnuH L. Wie vorige.
Filago arvensin Fr. Tlüiifig.
F. minima Fr. Vcrhroitot.
Helichri/sum (ire/uin'um I). C. Gemein,
Artemiina Aht^inihivw \i. An Zäunen und freien riätzcu in Dorlcni liäulig.
A. cumpextriH L. Häufifr.
A. vulgoj'is L. An Zäunen und Wegen häutig.
Aehillm JUille/olium L. Gemein.
Anthemit iinetoria L* Häutig.
A, aneimi L. Gemein.
Matriearia Ckamomilla L. Häufig.
Chr^nthemum inotbrum L. Gemein.
CA. Leueanthemum L. Verbreitet, z. B. RudabrQclc.
Tanaeetum vulgare L. Zerstreut, z. B. Schwiodt. Im Walde südlich Tuchel,
Abrauer See.
Senecio palunfn- D. C. Zerstreut. Stonski - Hruch. Torfbrüchc bei Kelpin.
Gräben am Frankenbagener See. Torfbrücbe am Besmiuer See.
Sumpfige Wiesen am Papowek-See.
S. vtilqariH L. Häufig.
S. iwnuilix W. K. Zerstreut.
S. Jacohnoa L. Häufig.
Cirxium lancrnlnium Scop. Häufig.
C. paluüire Scop. Häufig.
C. acaule All. Seiton. Am Resminor See.
— vor. eauhKmt Pers. Auf dem Cosackcnbcrg bei Drausnitz.
C okramm Scop. Auf Wiesen häufig.
C, arve/ue Scop. Äcker, wüste Plätze häufig.
— vor. »etowm M. B. (als Art) im Übergang zu var. ineanum Fischer (als
Art). Eichberg.
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Onopordon Acanthium L. An Wegen verbreitet.
Lappa o/ß'cinalis All. An Wegen häufig.
L. minor D. C. Wie vorige.
Carlina acaulis L. Im Kiel'ornwalde Holten. Kamnitzer Forst. Bei Wodziwoda.
(\ nilfianx Fi. Trockene Hügel nicht häufig. Am S])ital-Seo. Kichberg.
t>iTr<t1ul(i tijirforia L, Seiton. Ei(?h]>org. Kensanor Wald: Pratoriu-s.
— var. iiitf<irifolia Wallr. Rechter Brahehang östlich Tuchel bei den
'i'ufhelor Ausltautcn.
— var. ht'ttropi/ijlla Wallr. Daselbst.
CetUaurea Jacca L. Häutig.
C, amrtnaea Willd. Abraa: Prtttorius.
6'. Qfanus L. Oemein.
C. Scabioia L. Httofig.
fjamptana eonmunü L. H&ufig.
Amoserü minima L. Ziemlich häufig. Chaussee von Tuchel nach Plaakao.
Am Mnngelmfihler See. Sehwiedt. Pantau. Sandige Felder südlich
Petztin.
Cichorium Iniybtu L. An Wegen verbreitet.
Ijeontodon autiimnalin L. Sehr häufig in Wäldern und an Rainen.
— rar. iniegrifolia Uechb*. Wald zwischen Tuchel und Bialowierz.
L. liastüis L. Häufig.
— rar. hi'fijnda L. Abrauer See. Minikowoer See.
P!rrix hit^rariodes L. Verbreitet aul Wiesen und an Wogen.
iSvorzoneni purpurin L. Sohr selten. Zwischen Ei'usttal und Schwieilt : Fürstr
ai^riossor Weudlandt.
Hifjmclimi ix (/hihni L. Acker am Sonnnersiner See.
JJ. rudicata L. Häutig in Wäldern und auf Triften.
— /. »ubinte(frifolia. Wald am Mangeluühler See.
— /. minor Uechtr. Auf Sandboden und mageren Triften. Bichbeig. Wald
am Mangelmfihlo: See. Wald sfldlich Petztin.
Taraaiacum ofßeinah Web. Gemein.
Laetuea muraUa Less. Im Brahetal häufig.
Sonehm oleraeeus L. Häufig.
S. arventi» L. Häufig.
— vor, laevipe» Koch. Häufig an Wiesen z. B. am Frankenhagener See.
Crepii teetorttm L. Sehr hänflg.
6'. praemorsa Tausch. Kensauer Wiesen: Prfttorius.
Uio'acivm PHoxclla L. Überall gemein.
//. praealtum (Vill.) Koch rar. falla.r D. ('. (als Art). TorfwioHon ziemlieli
häufig '/.. B. am Kaniionkalius.-* südlich Bralewnitza. Brüche »üdhcli
Minikowu im Si liwiodtor Forst an der Kreit^gronze.
//. iinironnn L. In Waldein häuüg. Kichbei-g. Brahctal. Im ganzen Forsl-
II. r)t/,ja(uni hl. Wie Vorige.
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U. horeale Fr. Zienilicli häutig, Eichbeifr. Brahotal. lui Forst.
— var. chlorocfphala Uechtr. Tm Walde sridöstlich von Tuchcl au der
Bislawer Chaussee, lui Kuschiburrck am Miuikowoer See bei Kl. Bislaw.
II. laevigatum Willd. Verbreitet.
— vor. grandideniatum üechtr. Im Walde sQdö&tlich von Tnchel an der
Bialawer Ghaoasee häufig.
— wxr, tridewtatmi Fr. Brahehang s&dlich Sommei'sin.
K. umbeüatum L. Sehr hftnfig.
Jaiione mantana L. Gem^. Weiasblühend bei Petstin.
Campanula rotundifolia L. Häufig im Kiefemwalde und am Brahebang.
C. rajyunculoideH L. Häufig in Gebüschen z. B. Bralictal.
C, Track$Uum L. Sehr häufig in Geb&achen z. B. BrahetaL Frankenhagenw
See. Zaremba-See.
C. persid/olia L. Im Kiefernwalde häufig.
6'. glomerata L. Wio.^^on und Gebiische häufig z. B. Brabctal, Abrauer und Zwangs-
bruchcr Wiesen. Kl. Bislaw.
Vocriiunm Mijrti/lu« L. Jni Kiefcruwaldi? und Braiictal sclir häutig.
r. ulitiitKiHum Ii. Zerstreut. Iwitzer Bruch. Am Langen iSee.
V. Vitis Idaea L. Gemein im Kiclernwalde, sellist in der schlechtcsteu Haide.
V. Oxyeoeeat L. Verbreitet. Sümpfe südlich Minikowo. Iwitzer Bruch. Bei
Försterei WoUhgmnd. Birkenbmeh im Schwiedter Forst südöstlich
Neumühl. An den Seen östlich von Liebenau. Am Sommersinor
See. Brüche südlich Petztin.
AretostaphyloB üva und Spr. Sehr verbreitet in Kiefemwttldom. Schwiedter
Forst z. B. bei Neumühl in Menge. Wodziwodaer Forst Ritteier
Forst. Jnnkerhofer Forst bei Okonin. Grünfelder Forst. Wald
südlich Tuchel. Wald am Okicrsker See nnd Spital-See.
Andromeda jxAifolia L« Torfmoore und Brüche zerstreut. Iwitzer Bruch.
Torfwiesen am Abrauer See. Bruche im Schwiedter Forst südlich
Minikowo an der Kreisgrenze.
('aJhina rvlpan's Salisb. In Kicfornwäldorn gemein.
Ledum palu-^fTt' L. A^n-brcitet. Iwitzer Bruch. Bnicli siidlit h Minikowo und
im Schwiedter Forst an der Kreisgrenze. Am Sommcrsiner See.
(Jwia.sda-See. Okoninor See. J^anger See. Stranzno-See.
l'u'ülu chlora/if/ia Sw. Selten. Wodziwodaer Forst bei Wodziwoda.
P. minar L. Häutig im Forst, Brahetal, Eiehberg, Cosackenbcrg bei Drausuitz.
Wald südlich Festnitz u. a. 0.
RamUchia wcunda Groke. Wie vorige.
Chimopkila umbellata Nutt. Häufig im Forst
Monotropa Hypupifyt L. Zerstreut Bei Schwiedt Cosackenbcrg bei Drausnitz.
Vmcaoxicum ofjUcinale Mnch. Im Brahetal sehr zerstreut Rechtor Brahehang
östlich Tuchel bei den Tucheier Ausbauten. Linker Brahehaug
südlich Schwiedt Brahebang südlich Sommersin.
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Men^anlhet trifoliata L. In Seen und Wiceengräben sehr häufig.
Sutmrtui perennis L. Sehr selten. ToriWi«»en efldlich am Abraner See.
Erj/tkram Centaurium Pen. An Seen und Rainen, aof Wiesen and Triften
häufig. Eichberg gemein,
/^^«mofittfiii eoeruleum L. Am Wege svlachen Slappi und Tncbolka.
Coneolvultu L. Hflufig.
Cuaeuta Epith^um L. Im Brahetal bei Schwiedt auf Euphtana teroUna Lmk.
schmarotzend. Keiisauor Wiesen: Prätorius.
Cijnoglossvm ofßcinale L. Zalcsic.
Anchu9a ofßcinali» L. Häutig auf Äckern.
A. orrniKix M. ß. Hei Klotzek.
Si/nijihifuin o/pcinaic L. Verlirt'itet.
l'vJ iiionaria (niffvsfifolid L. Keii.sauer Wald: Priitorius.
Krhiuin ml (iure L. Aul' Ackern am Zai'ciuba-Sce.
Myosotis pulKstris Willi. HUufig.
M. caeopitom Schultz. Verl »reitet.
jl/. arenaria Schrad. Häufig.
So^omim nigrum L. Häufig.
S. Dulcomara L. Verbreitet an Qrftben, See- und Flussufern z. B. bei Schwiedu
Stonski-FIuss. Sommerstner See. Poln. Cekziner See.
Nicandra phyaloides Oärtn. In llinikowo in und aus Gärten verwildert.
Jltf<Myamva niger L. In Dörfenii jedoch nicht häufig. In Hammer.
Datura Stramonium L. Ebenso. Hammer. Bei Tuchel. llinikowo.
Vrrbascum Thap8ut< L. Zci-streut.
V. t/i(ip»i/ofme Schrad. Häufig.
V. L^Unite« L. Zerstreut. Rudabruck. Zareiuba-See. Kamnitser Forst
V. ntffnim \j. Zer.streut z. B. am Sehloucr See.
Scni/>lnt/<ii'ia nndoxa L. Ziemlich hautig im Jirahetal.
•S. KItrIittrti St('\. \'erbreitet. Rcsmiuer See. üralictal.
Liiiai-id ri/l(/(iris ^liH. Überall hiiulig.
Liiiiost'/ht ai/i/(tf/r(i L. Ti inpcl nördlich Tuchid bei den Koslinkaer Ausbauten.
JJitjttaliK umf)i<iii<i Murr. Jm nralu'ta! zerstreut z. U. lici PillHmühl. Suhwieiit,
östlich Tuchel bei den Tucheier Ausbauten).
Vwonica wutellata L. An Sceu, iu Gräben, Sümpfen ziemlich häufig.
V, Anagallü L. Wie vorige.
V. Ber4fabunga L. Wie vorige.
V, C/tatnaeehytt L. In Wäldern vei'broitot z B. Eichberg.
V. ofßnnalü L. Im Kiefemwalde gemein.
~ var. mnnstroBa ( Fl tpadana L^ennc.^ Wald westlich vom Okiersker Sef.
y. Tmerium L. Im Bi ahetal sehr zerstreut. Brahehaug des Kamnitzer Forste?
und Cstlich Tuchel b<;i den Tucheier Ausbauten.
V. loMffifoliti L. Jni Ibah« i;d sehr zerstreut Bechter Brabehang Östlich Tudiel
bei den Tuclielvr Ausbauten.
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V.spicatah. Häufig im Kiefornwald«' und trockoncri AtihttluMi z.B. Schwieiitcr Forst
liei I?u(lal>iiuk. Bei Tuchcl. WodziwuUa. Zareiuba-See. ürahetal.
V. stTjtj/llit'olia L. Feuclite Triften liiiufi}^.
Melampifi'um nemoromm L. Im Brahctal häufig. Mit grüulich-weiäticu Deck-
bltttteni bei Schwiedt
M. prateiue L. Im Kiefernwalde gemein.
Fedieularit nlvaliea L. Selten. Brflcbe 8&dlich von Petztin.
P, palwtrU L. Zeretront Wiesen am Abraner See. Am Zaremba See. Tro-
zioneck'See. An den Seen sfidlich Przyrowo. Brfiebe im Grünfelder
Forst südlich Minikowo. Stransno-See. Wiesen am Beetzer Fliess.
P. Scej)fnim Curolinum L. Sehr selten. Torfwiesen sQdlich des Abrauer Soo's.
Ale foi'olophm major Rchb. Häufig.
Euphrmia ofji'riiiaUft L. Gemein.
E. Odontites L. Ziemlich häiifi«?.
£. «aotina Lmk. Rechtes Brahetal bei Schwiedt.
Mentha (iquafict Ii. Ziemlich häutig.
J/. iirrt/i.sis [j. Hiiutig.
Liji'ojni6 eio-'i/nnus \j. Verbreitet an Seen, (Jräbcn und in Brüchen /. B.
b'iuiainiihler SiMi. K(\-!niimM- See. Siranzno-Seo. Bruche am Za-
rendm-Soe. Torfbrüche siidhch Minikowo. Försterei Roscntul. Ivensau.
Sahia pratemis L. Zerstreut Im Brahetal des Kamnitzcr Forstes, bei
Sommersin, Pilla, Schwiedt, Emsttal, Neumikhl, bei den Tncheler
Ausbauten. Eichberg. Cosackenberg bei Drausnitz. Reetzer See.
Stobnoer See. Poln. Cekziner See.
iS. vertkiUaia L. Zwischen 6r. und Kl. Komorze am Wego.
Oriffanum vulgare L. Zerstreut Im Brahetal z. B. bei Pilla, Östlich Tuchol bei
den Tucheier Aunbauten. Torfwiesen bei Kensau. Am Abrauer Sen.
Th^m SerpjfUum L. Jiu Kiefernwalde gemein.
Catamintha Acinos Clairv. HäufiL^
Clinopoih'vm n/ff/are L. Im Brahctal häutig. Eichberg. Bei Tuchel.
Nepeta Catan'a L. An Zäunen in Dörfern zerstreut z. B. Bialla. Okiersk.
Wödziwoda. Pillamiihl.
G/t'rIiofHii h'iliranut L, Im Bralictal lics Kamnitzcr Forstes.
Latniuvi aiiijth.n'raii/»' L. Verbreitet 2. B. Kamiiitz, Tuchci.
L. pui-jitiivuiit Ij. üemein.
L. maculatum L. Bei Tucliel.
L. allmm L. Häufig.
Galeobdolon luteum L. Am Kamionkafluss westlich Kamnitz. Am Franken-
hagener See.
Galeopna Tetrahit L. Gemein.
G. bifida Boonngh. Turfbruche aqi Zaremlia-Soc.
O. vereicohr Curt. Ziemlich häufig. Brahehang südlich Sommersin. Zwangs»
brach. Dtsch. Cckzin.
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G. i)ube»ceM Bes8. Häufig.
Stachys hilvatica L. Zerstreut. Linker Brahehang bei Erusttal. Am Stobuoer See.
St, paltutrw L. Httoflg in Grib«a und auf feuchten Äckern*
St, reeta L. Selten. Bechter Brahehang fistlicb Tnchel bei den Tneboler
Ansbanten.
Betaniea ofßeinaUt L. Ziemlicb bttafig. Brahebang s&dlicb Sommerein und
nördlich Pbiekaa. Eicbbei|;. Coeackenberg bei Dransnits. Torf-
wiesen bei Kensan: Prätorins. Abraner See. Im Koachibnrrek bei
Kl. Risinw.
Manmbium vulgare L. In Dörfern an Zäunen und an S< ouf(Mn verlireitct.
In Liebenau und am «^üdlichBtcMi der Seen östlich davon. Am Poln.
Cekziner See. Minikowo. Pctztin.
LeonuiiM Cardiaca L. An Zäunen in Dörfern verbreitet. Ijiebouau. Fotztin.
Gr. Mangelmfililo. Boi Klotzck.
Srutt'Ilaria t/ttlericulata L. Häufig.
liruiu'Jla fuh/dris L, Im Kiefernwalde liäufig.
B. (frandißora L. Im Kiefernwalde zerstreut. Wodziwodaer Forst boi Wodzi-
woda und Klotzek. Schwiedter Forst boi Neumühl.
Aju<ja reptan» L. Zerstreut. Eicbberg. Linker Brahehang nördlich Plaskan.
Westlich Pörsten Pncbswinkel.
A, genevetuu L. Anf dem Schlossbei^ bei Abran.
A, pyramiSaU» L. Selten. Kamnitzer Forst östlich der Oberfbrsterei.
Verhena o/ßeinali» L. An Zinnen in Liebenau. Am Poln. Cekziner See.
üttiewlaria vulgaris L. In Seen, Graben und Brüchen häufig. Torfbriche
sfidlich Tuchel. Trozionoek See. Brüche südlich von Bialcvierz.
Tfimpel am Fusssteig von Tuehel nach Mangel niuhle. Brüche südlich
von Petztin. Frankenhagener See. TorflniKlie am Zarcmba-Sec.
Im Kroschiwke-See l)ei Drausnitz. Torfbrüche zwischen ^f.■lngel-
niiilile und .Fehlenz. Hrüdio am See nördlich Iiiel>enau. Si»itai-8ee.
Minikowuci- Si r. Brüche im fJrünfelder Forst, (iräben am Papowek-
See. (Jriilieu in den Schlachtaer Wiesen. Niedermnhler See.
U. intermedlii Hayne. Sümpfe im Scliwiedter Forst südlich Minikowo an der
Kr(;isgrenzo.
U. neglecta Lehm. Spital-See.
U. minor L. Zerstreut. Brfiche südlich Petstin. Sümpfe im Walde am Pa|K>wek'
See. Sfimpfe im Schwiedter Forst südlich Minikowo an der Kreis-
grense.
TrienUili» earopaea L. Ziemlich verbreitet. Rechtes Braheufer bei Sehiriedt.
Schwiedter Forst. Grfinfelder Forst Eichl>erg.
Lytimachia ihynißora L. Selten. Am Sommcrsiner See: MQhlenbesitzer Ohlert
L. wlgari» I.. Iliinfig. Am Rudamühler See. Stransno See. Petstiner Wiesen.
I>rahetal bei l'illamühl und Sommerein.
L. Nummularia L. Häufig im Brahetal.
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Jnagallü artend» L. Häufig auf Äckorn.
Primula ofjicinalü Jacq. Yerbrettet Brahehug bei Sotninenin, Pillamühl,
Schwiedt Schlacht südlich Tuchel. Eicbberg. Cosackenberg bei
Draosnitz. Im KoBchiburrek bei KI. Bislaw. Am Stobnoer See.
Jloitonia palu8tri$ L. Zerstreut. Am Schwars*Seo bei Draosnitz. See nOrdlich
Liebenau. See in den Schlachtaer Wiesen. Grochowo. Franken*
hagcncr See.
Aimeria vulgaris Willd. Überall häufig.
J'l(tiifao') major L« Gemein.
r. iiotlid L. Häufig.
P. lamiolata L. (Jeiiioili.
1\ arenaria W. oi Kit. Zorstreut. Bei Wodziwoda im IJiulictal. An diT (liaustjee
von TiM-hcl nach IMaskati iu Meugo. CLaudäCC bei (Jolombck.
Antiira Ittels ntrof/i.rifs L. In Srhuicdt.
t'/niKijuitliii/n liiilifiilii in L. An Dürlzauuen liäulig. üialuwicrz.
Ch. albuin L. Gemein.
— r<w. hneeohtum Mübg. Kittoler Forst
Atrij'/i.r patulum L. Häufig.
Pumex Uydrolapathum Hnds. An Seen, Fluss- und Bruchufem häufig.
R. entpus L. Wiesen, Äcker, Wege häufig.
R, Aeetow L. Gemein.
R. Acetotella L. Gemein.
Polifffonum BtHtorta L. Rechtes Brahoufer bei Schwiedt.
atnphihium L. In Seen ziemlich häutig. Mangelmülilcr Sco. Sommersinor
See. Kolz(?-i^('e Im'I Poln. Oivoniii. Rmlnitza Src. FrankcnliageniT See.
— cor. tenrsfir. Ilaiilig. In einem (irabeii südlich Tuchel. Am Glawkar
See bc'i Vöhl, (\-kzin. Am Fraukeuhageuer See.
/*. iWstcan'u L. Überall liiiufit;.
Jlffiliojnpn- L. Jii (iräbcu Läufig.
J'. (irifo/are L. Ilaiiliir.
P. ('o/ivoli'ulnti L. (uint'in.
Dttphne Mezerettm L. im ganzen liiahcial hiiulig, äoust Helten. Kenisau : i'iatorius.
AMorum europaeum L. Wie vorige.
TithymaUt» helioieopius Scop. Verbreitet.
T. Cifparisria» Scop. An einem Feldrain westlich Schwiedt.
T. Peplus Gärtn. Häufig.
Mereurialü perennie L. Kensauer Wald: Prätorius.
Urtiea ureru L. Gemein.
U. dioica L. Gemein.
Humulu9 Lupulus L. Im UfergobQsch ziemlich häufig. Im Brabetal des Kam-
nitzti- Foistrs, 1)oi SomnierHio, Sehwiedt Am ZaremlukSee. Kami-
onkaHu.s.< Ix-i liicbenau. Stobnoer See.
VliHH* campeatris L. An Chausseen augepflanzt.
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F(tr/us xilvatico Ti. Am Brahchanp: liiiiifig, uumcuüich bei Scliwiedt.
Qxii'irux jh' du neu Uli II Elirh. Wie vorige.
Qti. setixHijlora Sm. Kichberg. Lipjiowo.
Qu. conf. cum Qu, Ceiri. Bei den Tucheier Auabauton im Brahetal östlich
Tuchol.
Coryhu Avellana L. Im Brahetel eehr bttafig. Am Kietschfloase bei Ernsttal.
Carpiftu» Betultts L. Brahehang bei Sehwiedt bttufig, sonst seretrent.
Beiula alba L. Hltnfig.
Altm» ffluHnMa Gftrtn. Ghsmdn.
Salix JragilU L* An Wegen bftnfig.
S. alba L. Wie vorige. Eichberg.
S. Caprea L. Im Brahetal zerstreut, z. B. Pillaniühl.
S. auriUi L. Seen südlich von Minikowo. Am Okoniner Soe.
S. cinerea L. Im Brahctal ziemlich liäufig, z. B. Sehwiedt, Wodziwoda.
repem L. Am Manirclmiihlor Soo. Torfliröche am Abrauer See.
Populus tremula h. Am Brahehang zerstreut.
Monocotyledones.
Elodea caiiaJeiisis Rieh, et Mich. Torfbrüclie bei Keipin und im Nordwesten
des Kreises.
Striata aloideB L. In den meisten Seen gemmn.
Bjfdroehttrü Mornt» ranae L. In Seen und Torfbrücben b&ufig. Bei Tnchel.
Tncholkaer See. Kamionkaflnss <totlich Kamnita. See im Kamnitzer
Forst. See in den ScUachtaer Wiesen. Fraokenbagener See. Pete-
tiner See und Torfbrftche daselbst u. a. 0.
AUtma Plantaffo L. In Seen, Grftben und Br&oben häufig.
A, Mitan» L. Häufig. Tfimpcl nördlich Tuchcl bei den Koslinkaer Ausbauten.
Tömpel westlich Ton Bladau. Brüche südlic h von Bialowierz. Tfimpd
am FnsHi^teig vou Tuchel nach Mangelmühle. Sümpfe am Mangel»
mühler See. Seen südlich von Przyrowo. In den Tüm}>eln am
Wego zwischen Maiigobiuihh* und Liebenau. In Tümpeln um Kl.
BislaM'. Im mittleren der drei Seen westlich Poln. Okoniu. Bei
Kl. Komorze. Seliwarz-See Itei Drausiiitz.
— cur. fenu'sfris f. repcm. Im Tümpel nördlich Tuchel bei den Koslinkaer
Au.-; bauten.
Saffittaria »agitHfolia L. Tümpel nördlich Tnchel bei den Koslinkaer Aus-
bauten. Mittlerer- und Spital-See bei Liebenau.
Triglockin palustris L. Häufig.
Pötamogeton natans L. Gemein.
P. rufescens Schrad. (= P. semipellwidus Koch et Ziz. vor.- alpina Lut vix
Balbis. Nach Kemer soll P. alpinus Balbis hiervon verschieden
sein.) Im Kamionkafluss bei Kamnitz. Gr. Mangelmühler See. Tümpd
am Fusssteig von Tuchel nach MangelmQhle.
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P, gramineuft L. rar. hiici-o})ltyUa Schrei», (als Art). Im Gr. und kl, Okouuia-
See. Okoniiier See. Kiallaer See. Stiulziio-Sce.
— rar. (fnimini/vlia Fr. Strauzno See See. Itei Bialowiurz.
P. nitens Web. var. lacu*trts Chaiuisäo. Przyarcz-Sce.
P. heau L. In Seen hftafig.
P. longi/oUau Gay. (Vielleicht eine lange und schnialblllttrige Yariettt von
▼origem.) In der Brahe bei Bndabr&ck.
P. praelonguB WoUl Nicht httnfig. Bladaoer See. Okieraker See. Spital-See.
Dsetrim-See. OwiasdarSee.
— /. incrutUOa, patcifolia. Spital-See.
— /. flarciila, angustifolia. Seen südüoh TOn Przyrowo.
P. ptr/oliatu» L. In allen Seen und Fl&ssen sehr häufig und in vielen Formen.
— /, ttnella. Im Rcsminer See.
— var. Loexelii R. et Sch. Trozioneck-Sec bei Tucliel.
P. erupui L. Hüutig. Minikowoor See. Gr. und KI. Okonnin See. See bei
Kruiiiuistadt. Puln. ("ekziner See. Solileuer See. Frankonbagener See.
— /. sri-ru/ata Schnid. lven.><auer See.
P, conipreis«us \u Nicht häufig. (Jlehoczek- und Trozioiieck-S(?e bei Tuehel. Spital-
See. See südlich von l'rzyruwo. im kleinen See zwi:jclicu Alnau
und Abbau Abrau.
P. aaai/olw9 Lk. Nicht hilnfig. Tfimpel nördlich Tachel bei den Koslinkaer Aus-
bauten. Kleinerer See bei Bialowiers. Torfbr&ehe nördlich Kelpin.
Torfbrfiche am Kirch See bei Abrau.
P. obtumfoUm M. et K. Zerstreut T&mpel nOidlich Tachel bei den Kos-
linkaer Ansbauken. TQmpel am Fusssteig von Tuchel nach Mangel-
mahle. Mangelmfihler See. Torf brache zwischen MangelmOhle and
Jehlenz. S]dtal-See. Okiersker See. Brfiche sfidlich von Petatin.
— «m*. anigmtifolia. Spital-See.
P. muerofKstut Schrad. Verbreitet. Im Kietschflus» bei Tuchel. Gleboczek-
See bei Tuchel. Trozioneck-See und dem Abfluss aus demselben.
StDuski FIuss. Abrauor See. Resminer See und Torfbrüche bei
demselben.
P, pmillxix L. Nicht häufig. Kauiionkafluss l)ei Kamnitz. Stobuoer See.
— varf Torfgraben am Miiiikowoer See.
P. peetinutus L. Sehr häufig. Frankenhagener See. Petztiner See. Resminer-
und Kroscbiwken See. Mangelmühler See. Spital-Soo. Kamiuuka-
flnss bei Kamnits. Zempolno-Flnss im Kamnitser Forst. Ifinikowoer
See. Gr. und KL Bislawer See. In der Brahe, z. B. bei Pilla*
mGhL Mtalo-, Gwiasda-, Dzetzim- uod Poln. Gekriner See. Biallaer
See. Stobnoer See. Rndnitza-See. Prayarcz-See.
— var, intemipta Kit. (als Art). In der Brahe, z. B. bei Emsttal.
Naja» major All. Selten. Im Mittleren See bstiich Liebenau.
Lemna tritulea L. Stehende Gewisser, namentlich Torf brüche gemein.
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L. pohjrrlha L. Häufig.
L. minor L. (Jomoin.
Lt, gibba L. Im Kainionkaniis.s und <lcn Torfbrücheu liei I'antau. 'I'orf lirücli«^
am Resmiiu r See. Graben liei Prust vor dorn Kamoitzer Foret an
dem Wege naeli ITannnor (<). IX. X2. birdiend).
Ti/pha latifolia h. An Seen und in lirüchen verbreitet.
T. anymiijolia L. Wie vorige.
Spargamum tAmpUx Hude. An Seen, in Grftbon and Brüchen hänfig.
— fror, ßuitaau A. Br. Im EamionkaflusB bei Eamnitz.
Calla palwtris L. Httnfig, z. B. Am kleineii See zwischen Abran und Abbau
Abnrau Torfbrftehe zwischen llangelmfihle nnd Jehlenz. Am Mittlereii
und Spital'See östlich Liebenau. Brüche im Orünfeldor Forst. See
nördlich der Försterei Qr&ntal. Am Stranzno^ee nnd den kleineren
Seen daselbst a. v. a. 0.
Acorus Cahmn/s L. Rudaroühler See. Frankoiiha<^ener See.
Orchü Mono Ij. Trockene Wiesen und Wald bei Kensan: Prätorios.
0. maeuintn L. Torfwiescn bei Abrau: Prätorius.
0. latifolia L. Zerstreut. Am Trozioneck-Soo. Wiesen am Ki.sz-Fluss l)ei Tuchel.
TJrnehe am See nördlich Lielteiiau. Torfbriielie l)ei Zwangsbnich.
Gjfmnadenia conopfu K. Hr. TorlVioscii bei Keiisnii: Prätoi-ius.
PlafanthtTü hifoliti Relil), Zerstreut. Rechter Braheliani: Itei Schwiedt. Eichbcrg>
Anucaniplls pijnunidali^ liicli. Tort'wiesen l»ei Kensau: Prülorius.
Epijpactiis latifolia All. Selten. Linker Brahehang bei Erusttal. Wodziwodacr
Forst bei Woiiziwoda.
E» ruhiginosa Gaud. Sehr zerstreut. Linker Brahebang bei Erusttal und nördlich
Plaskan. Bediter Brahehang östlich Tucbd bei den Tncheler Aas*
bauten. Schwiedter Forst: Forstassessor Grebe.
E. paliuirii Cmtz. Zerstreut. Frank^hagener See. Abraner See. Zaremb»
See* Am Eamionkafluss südlich Bralewnitza. Sumpfige Wiesen am
Papowek-See. Stonski^Bnich südlich Golombek. Wioran am Reetzer
Fliess.
Goodyera rq^ena R. Br. Selten. Eichberg an einer kleinen EichenschonuDg.
Linker Brahehang nördlicli Plaskau in der Niihe von Golombek.
Linker Brahehang zwischen Pillamühl und Sommersin: Forstassessor
Grobe.
(^pripedium Calceolvs L. Selten. Eichberg: Kreissehulinspcktor Illgner. Brahe-
hang bei Sommersin: Muhlenbesitzer Ohlert-Sommersin.
Inn PHend-AcorvH L. liu Biahetal hiiutig.
Lilium Marta'ion L. ^'erlM•eitet. An den Brahehünu:en. Auf den Anhöhen
8Üdlicii de.-? AV)raucr See.^. Ken.sau: Prätorius. Im Tal des Stouski-
Flusses zwischen Okier.-jk und Golombek.
Anthericum ramoatim L. Im Kicfernwaldc häutig.
Allium oleraceum L. Schlucht südlich Tuchel. Stobnoer See.
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Pean9 qtiadn/oliv'i L. Sehr zerstreut. Linker Braliehang südlieh Pillamuhl und
bei Ern~t!al. T?<'('htor Hralulunig südlich Schwiedt. Am Zaromba-
Sfc. Am Kaiuionka-Fluss liei Zarcmlia.
PolygonaUun oj/tcinale All. Zorstront. Braheliang südlich äommersin und südlich
ria.skau. Am Studzno See. Grünfelder Forst.
P. multijlorum All. Häutiger als vorige an den Brahehängon des ganzen Brahetals.
Convallaria majali» L. Verbreitet. Brahehang des Kamnitzer Forstes, bei
Sommersin, bd Rndabr&ck. Eichberg häolig. Anf den Anhöhen
sfidfieh des Abmner Sees.
Afajanthemum btföUum Schmidt. Zerstrent. Eichberg häufig. Grilnfelder Forst.
Toßeldia eal^eukOa Whlnbg. Torfwiesen bei Abran: Priltorins.
Juneu» eßi9u» L. Gemein.
J. articuhtus L. Sehr häufig.
«/. alfnnut Vill. Ziemlich häufig, z. B. Mangelm&hler See.
J- conrpremtH Jaci]. Sehr hänfig.
J, bufoniu* L. Sein- hiinfig.
Lnzula pilom Willil. Im KitTernwalde häufig.
L, campeatri» I). (\ rar. innliijhn-a Lc^. (als Art) (= L, erecta Dosv.) Brüche
südlieh von Bi.ilDwierz.
JJeUocharis palustris Ii. liv. An Seen häufig, z. H. Mangehnühler See. Zarciuba-
Sce. Poln. Cekziiier See. Gr. u. Kl. Okotiin-Sce.
}J. aciculari>< R, Br. Lubicrsziner See. See beim Stranzno-See.
Scirpus lacudris L. An den Seerändern häutig.
Eri^hwrvm angmtifoliwm Rth. Hänfig. Mangelmühler See. Iwitier Bmch.
Schlachtaer Wiesen n. a. 0.
E, latifoUum Hoppe. S&dlich Tacbel bei Hochdort
Carex dioiea L. Abran: Plrätorins.
C. ligerica Gay. Näherer Standort unbekannt
C. mvrieata L. Am TnehoIlEarSee.
— /. umbrosa. Im Brahctal häufig, z. B. Büdlich Schwiedt.
C. Goodenovffhii Oay. {— ('. ruhjariH Fr.) Uäafig, z. B. am Sommersiner See.
C, ßaeea Schreb. C (ßannt Scop.) Wiesen am Frankenhagener See. Torf>
l)iüche bei Zwangsbruch.
— var. mdnnnistacUya Uecbtr. Wald südlich Tuchei an der „Grünen Wiese"
häufig.
C. pallescens L. Eichberg.
C. flava L. Torfwiesen südlich des Abrauer Sees. Wiesen östlich von Kes-
miuer See.
— var, lepidocarpa Tausch (als Art). Wiesen am Frankenhagencr See and
bei Petstin. Brüche sfidlich von Potstin.
C. 04dm Ehrh. Nicht selten. Mangelmühler See. Sümpfe im Walde am
Przylloneck-See.
C. rattrata With. Hänfig. Wiesen östlich vom Besminer See.
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4S
C. rontnifii f. ijrdcilis. Wiesen aiii Frankonliageiicr See.
C. Idrta L. llautifi;. Am Zarcuiba-Soe uiul deu Torriirrirheii am Kamionka-
Fluss in der Nähe des Öeca. Öuiiipfc am Walde nordlicl» Tuchel.
Am Spital-See.
Pameum glabrum OancL Häufig, z. B. Brnsttal.
P. Onu galli L. lu Dörfern, in Oärten und auf Äckorn bftufig.
Selaria viridia P. B. Häufig, s. B. Amtssee bei Tuchel.
Anthaxanthum odoratum L. Häufig.
— vor, umbromm C. Bolle /. va^nM mlloth. Bei Neumfihl.
Alopwmu pratentii L. Oemein.
J^Uum praicnse L, Gemein.
Agrostis vulgaris With. Häufig.
A^era Sj^ca venti V. K. Häufig.
Calamogrostis epiffeioi^ Eth. Häu^1^^ Bei Budabrfick zur Befestigung der Chaussee-
böschuntren rin^ejtflanzt.
C arundiuacea Ktli. Jm Walde iiäutig, z. B. Kichbei'g.
Phragmife« crnnmunia Trin. Häufig.
Aii'ii raexpiiosa L, Häutig.
A. fic.ruom L. Wälder häufig.
Weingaertneria canescens Berüh. Im lichten Kiefcrnwaldc und auf Sandboden
gemein.
Hclcut lanaiuB L. Häufig.
Arrheruiterum elathu M. et K. Am Ramionkafluss bei Eamnitz.
Avma puheieeHB L. Vwbreitet.
SiegUngia deeun^em Bemh* Im Ktefernwalde, Brahehänge, Eichberg verbreitet.
Meliea «utam L. Brahehang des Kamnitzer Forstes.
Brisa media L. Eichberg.
Poa annua L. Gemein.
P. trivialw L. Häufig.
P. fraUnm L. Gemein.
Glyceria aquatica Whlbg. Häufig.
G. ßiiitans R. Br. Häufig.
Molinia cocrulea Mneli. 'i'orf'wii sen am Kamioukafluss, Südlich Bralewoitza.
— var. aiuiidinacea. Kamnitzer Forst.
• J)(icti/Jiti (/lomeratii L. häufig.
yt'stura ori/Ki L. Im Kiclcmwalde häufig.
F. duriu.scula L. Sij«t. nnf. Wie vorige.
F. gtgantea Yill. Im Brahetal, z. B. zwischen Ernsttal und Schwiedt.
F. eloHor L. Häufig.
Bromua mollü L. Häufig.
B. Uetorum L. Häufig.
JVüicuim rtpen» L. Gemein.
Elgmu» arenarius L. Am Eamionkaflnss Ostlich Eamnits bei den Berieselungen.
LoUum permte L. Gemein« S4
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Gymnospermae.
Juniperv» ccmmuniB L* Gemein.
Pinu» nlvatri» L. Gemein.
Piefa ejreeUa Lk. Hie nnd da angepflanxt.
Cryptogamae.
I^fdupodiMm eamplanatum L. rar. ( lutmaeciiparimit A. Br. (ale Art). Selten.
Im Forst nordwestlich Wodziwoda.
L, rlaratuw L. An fenchton Stellten dor Haide. HirkenwäMclion am Man^el-
mühlor Sco. ScIiwit tHcr Vovsl zwischen T'uln. Okoniii und Ncinniihl.
An d(>ii S(>«>ii und Sümpreu im äcliwiedter Forst südlich Minikowo
an der Kn-isgrciize.
Kquixetuui arrenxe L. Gömein.
E. mojcimum Lk. Selten. Linker ßralichang i>ei KlrnsttaL
E, iilratitum L. Häufig.
E, palvstre L. Gemein.
E. limotum L. Httafig.
E. hiemale L. Am Brahehang lioi der RüsonbAhnhrficko. Im Sehwiodter Porst
am Gr. Dombrowker See.
lioltyekivm lAinarta 8w. Selten. Am WaUbrande s&dlich Tnchel. Schlacht sfldlich
Tuchel (?): Seniinarlehrer Lange.
Atplenium Filir femina Bemh. Brahehttnge, Eichberg ^ an Seen nnd Brüchen
häufig.
Axpidium Filir mas Sw. Wie vorige.
A. Hpinulontm Sw. Am Rudaranhler Soo, Eiclilioitr a. O.
A. ThcJiiptenx Sw. Am Rudamiihlcr Sei', Ahrauor See u. a. O. hänli<r.
heri» aquihixf L. Hiiulig, namentlich an den Brahehangen und iü^iehherg.
Biiii hc .südlich IVtztiii.
Plif'(/opfe>'ig DryopteiUH Fee. Zerstreut, namentlich an den Brahehängen.
Poljfpotlium vulgare L. Zerstreut. Brahehang hei Schwiedt und Wodziwoda.
Bleehnum l^ieant Wilh. An den S&mpfen im Grflnfelder Forst südlich Minikowo.
Hyloeomiwn aplmdens (Hedw.) Sch. Gemein.
H. squarromm (L.) Sch. Brahehang sfidllch Pilla.
jEf. triquetnm (L.) Sch. Gemein.
Hypmm icorpioides L. Selten. Im Stransno-See.
H. purum L. Im Kiefemwalde in Vertieiiingen hftufig.
//. Schreheri Willd. Gemein.
H. atapidatum L. Rcsminer See. Stonski- Bruch.
//. gigunteinn Schirap. Gräben am Szumionkafluss im Schwiedl«*r Foi^tt.
// CriHta castretms L. Im Kiefemwalde in Vertiefungen häufig,
i/. cupremj'orme L. Gemein.
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fhUtam Hedw. Torfbrftche Bddlieb Tnchel. Sumpf am Pnyllonek-See. Sömpfe
im Sckwiedter Forst an der Kreisgreose.
B, Smdtnerianvm Schimp. ß. Wilsoni Schimp. In einem Tfimpel am Wege
zwischen Mangelmuble und Liebenau.
H. Kneifßi Schimp. Somnierainer See.
Ambli/siegium serpenn (L.) Srli. Brahehänge häufig.
lirachythecium reluimum (Dill.) Sch. ibid.
Caiiipfof/ircii/ni hifenreus (Hodw.) Sch. Bei Minikowo. Biahehang südlich Pilla.
UomaLothecium Hericevin (llcdw.) Scb. Brahebaug bei Ernsttal. Auf Stroh»
dächt't n in Koslinka.
C/imarium deiuiroides W. et M Rcsmiucr See. Stonski-Bruch.
Pylaitia polyantha Hedv. Bei Zwangsbruch an Pappeln.
Thnidium tamarigcinvvi (Hedw.) Sch. In Tertiefungen im bessern Eiefemwalde
häufig.
Th, reeogmtum (Hedw.) Scb. Brahehang sfidlich Pilla und ntfrdUch Plaskan.
Am Sommersiner See.
2%. Blandomi (W. et M.) Scb. Brahehang sfidlich Pilla.
Neckera cwnplanata (L.) Hfiben. Brahehang sudlich Pilla.
Fantinali» aniipyrttica L. Orocbowoer, Petxtiner, Frankenhagener» Sehlener und
Kensauer See.
Poliftrichum conimvM L. In Vertiefungen der Kiefernwälder sehr häufig.
I\ pilifefum Sclirfl). Auf Saudboden häufig, z. B. am Zarcmba-Sce.
F. junipenn um Hedw. lu ^'n•tiofllngen der Kiefernwälder und in Torfljrüclien
häufig, z. B. Tortluiklu! am Sommersiner See und südlich Tuchel.
P, sfrirfiim Menz. Briulic sinllich von Petztin.
Poyonatum aloiJe» (Hedw.) P. B. Brahehang bei Schwiedt.
Airiehum »ndulatvm (L.) P. B. Kiefernwald und Brahehänge häufig.
A. anffvrtatum (Brid.) Br. eur. Brahehang bei Schwiedt
J^ilonotis fontana (L.) Brid. Kleiner Sumpf am Walde nOrdtich Tuchd bei
den Koslinkaer Ausbauten.
Bartramia pttmformu (L.) Hedw. Ziemlich Terbreitet. Brahehang bei Schwiedt
und Wodsiwoda Orünfelder Forst. Schwiedter Forst
jB. Oedai (Ounn.) Sw. Sehr selten. Brahehang südlich Pilla: Forstassessor Grebs.
Aulacomnium paifittre (L. Öohwägr. Stonski-ßrnch.
Paludella gquarrota (L.) Ehrb. Ziemlich Verbreitet. Brahehang südlich Pilla.
Wiesen am Szuniionkafius.s im Schwiedter Forst Am Sommersioer-
See. Stonski-Bruch HÜdlieh Golombek.
AJnium cu«pidaium Hedw. Brahchäuge, üUcbberg häutig. Frankenbagener See
Sumpf am Przyllonok-Soe.
AI. affine Bland. FraiikcnliMgciM'r See.
ÄJ. iieiujai Juiutzka. Kleiner Sumpf am Walde nördlich Tuchcl b43i den
Koslinkaer Ausbauten.
M. nndulatvm Hedw. Brahehänge gemmn.
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51
Biyurn ro$eum Schreb« Brahebang s&dlich Pilbk
B. pmuhinquetrmit (Hedw.) SehwUgr. Bei Kenaan.
B. eapillare L. Brahebang bei Schwiedt.
B. intermedwm (W. et M.) Brid. Torf brücbe sfidlioh ▼oa Tucbel.
B. uUginonm (Bruch.) Br. eur. Zwangsbi-ucher Wiesen.
Wt'hera nutan$ (Schreb.) Hedw. (Ji-rmfelder Forst
Funaria hiff/rnnn frfra (L.) Hfdw. Torfbrüchen, Wiesen, Gräben gemein.
Tefrapliits pelluddu (L.) Stonaki-lirueh.
Orthotrkhium affi/if Schrad. An Salix an der Chaussee bei Frankenhagen (?).
0. fip. An Salix am \\'(>gc südliuh aus Fetzin und an der Cbaussen bei
Frankeidiagen.
Uhfa cn'xpa (llcdw.) Brid. Bi aheliaiig bei Schwiedt an Büunien.
Haromitriuni rant'.'^-i-ita (lledw.) Brid. Wald nördlich Tuchcl bei den Koslinkaer
Ausbauten.
Grimmia pulvinata (Dill.) Sm. Auf Ziegeldächern in Koslinka.
Barbula unguieulata Hedw. Brahehttnge häufig.
B. /allax Hedw. Brahehänge südlich Pilla.
B. twimlata (L.) Brid. Brahehänge häufig.
B. ruralia (L.) Hedw. Auf Strohdächern und Sandboden gemdn.
tHdjfmodim ruhellm (Roth.) Br. eur. Brahehang sfidlioh Pilla siemlieh häufig.
Cfratodon ptnpurens (L.) Brid. Sehr gemein,
lAveohryum nlavcum (L.) Scliimp. (= L. vulgare Hampe). An feuchten Stellen
der Wälder häufig.
Dicranum vndulatum Voit. Wald südlich Tuchel am Eiscnbahiidainni,
D. Hcopanvm (Ii.) Hedw. Im Kiefernwalde und Hrahehäuge gemein.
lUrranrlla n'rrivulufa (Iledw.) Schiujp. Torfbriklic südlich Tuchel.
üphagmim n/mbi/oliuin Ehrh. Hiudi^. Brüche südlich Petztin. Birkenbiiu h
im Schwiedtor l*\)r.st .südostlicli Neumühl. Torlbi üchc am Kamiunka-
Huss bei l'rzyrowo. Am Mittleren See östlich Liebenau.
S. rentrvum V. Beauv. Sumpfe beim Mangelmühler See.
S. Jaricimim Spouco. Sfimpfe im Schwiedter Forst sGdlich Minikowo an der
Kreisgrenze.
iS. eu^datum Ehrh. Kelpiner Bruche.
& aeuii/oKim Ehrh. Gemein.
PHUdium eiliare (L.) N. a. E. Eichberg.
Piagio^ila tu^Umoide» (L.) N. et M. Brahdiänge häufig.
Marc/iantia poh/morpha L. Gemein.
Nitella ßexilü (L.) Ag. Tümpel am Fusssteig von Tuchol nach Mangolmfilile.
Kleine Seen südlich von Przyrowo.
N. ><p. In den Tümpeln am Wege zwischen Mangelmühle und Liebenau.
N. np. Im Slranznn-Soo.
Cliara ceratophylla Wallr. Dzetzim- und Gwiaada-Sce.
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52
r
6%. foetida A. Br. Torfbraeh am EamioDkallasB Ostlieh Kamnits in der Nilie
des 8pitaI-See. In den Gräben der Torfwieaen am Minikowoer nnd
Sommerainer See. Torfbrftche sfldtich von Dtseh. Oekain. Torf>
brficbe am Kireb-See bei Abrau.
— /. dongata, Sompf dstlich vom Gleboeaek-See bei TucbeL Br&cbe am
See an der Chaussee zwischen Liakan und Liebenau.
Ch. oitppra (Dethard) Willd. Gr. Bipl:uver-See.
6'Ä. fragiiis Dcsv. Häufig. Torfln üchc am Abrauer- und Kircli-See. Torf-
bruche zwischen Jehleoz und Gr. MangelmOhle. Am Mittleren See
Östbcli [jiebnnau. Torfgräben am Minikowoer und Soniniersincr See.
Bri'icliu im Scliwiedter Forst südh'ch Minikowo uimI der Kreia-
grenze. I)/.< tzini-See. Gräben am Papowck -Huc. See uördlieli
Försterei Jiiaiideck. See in den Scldachtaer Wiesen. Stranzno-See.
— var. dili'oiula (Ag.) A. Br. Studzno-Sec.
Ch. »p Gräben am Papowck-See.
Ch. tp. In kleinen Seen westlich Bialla im Wodaiwodaor Forst
Ch, 9p. Im Gr. Dombrowker See im Sehwiedter Forst.
Ch, tp, Torfbriiche im Sehwiedter Forst sü^ch Minikowo.
AgaricM eampet/tri» L. In der Haide nnd Brahehang seratreut, i. B. bei Sohwiedt
Ä, prounu L. Hftafig.
A, muicarna L. Gemein.
iMctarius delictotu» L. Ziemlich hftafig.
Cuntharelhi» ciharivs L. Sehr gemein.
Jioletv» edulis L. Gemein.
Exobandium Vacrtnii. Gemein.
Clavana roralloidei* L. In der Haide zerstreut.
Srlerodirma ruhfcnr L. Geiiiein.
l'reti'i l(>n</inftinui. Auf Glyrcri.t fluitans K. Hr. im Trozioneek-See.
L''<fiea harl'ofa L.. var. fiirfn Acli. An Pinun /(ilrt>Ktrit( L. häutig.
liri/cpoj/o/i j II ha tum L. An Piuu» silrestris L. aiu Neumühler See.
Everniu jn'timixtri L. Häufig.
E. j'ur/uracea L. An .^4/««« gluHnoM Gaertn. am Resminer See. An SaKv
am Wege südlich aus Fetztin. An fViraa nördlich Tnchel.
RamaUna eaUcarU L. Häufig.
R. Jreunnea L. Häufig. An Salix bei Petztin und Frankenhagen. An Almu
am Resminer See.
Cladonia gracilu L. Eiohbeig,
C. verfieillata Hoff. var. cervicarm$ Ach. Brahehang bei Schwiedt
C. pjfxidata L. Am Zaremba-See.
— var. ticf/lecta Flke. Am Albaner See.
C, Jhnhnata L. Häufig.
C. coerifn-a L. Am Waldrande südlich von Petztin. Am Abrauer See.
C, marilenfa Ehrh. Torfbrüche südlich von Tuehel zwischen Ceratodon
piuptireus Brid. »•«
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C. rangi/erina L. In deu Kieferwaldungen aelbst auf den sRadigDton Stollen.
Gemein.
Ccfraria scjitncola Ehrli. Häutig, z. B. an Pinvt am Neumühler Seo.
Parmclia m.rafiliti L. An Ahius am Zaroiuba-.Scc.
P. plii/fodes L. An Suli.r hei Petztin. An Pinuf^ an Neunnihler-Öee.
P. oliracea L. An Bctula zwischen Frankenliageii und I'ctztiii.
P. coinfperna Khrh. An Gianitöteinen zwisclien Jclilenz und Gr. Maiigelniühlf.
All eiuem Granitblock an der Brahe bei den Ausbauten oätlich Tuchel.
l\ diftua Web. An Himm am Nemnfihlw See.
Ph^icia citiari» L. Sehr verbreitet.
ttellarii L. Gemein.
— var. adfcendem Fr. An Sidix bei Petstin.
/%. eoitia Hofim. Am Resminer See.
Ph. pulverulenta Schreb. Verbreitet.
Ph. ohscut'a Ehrh. An SiUia bei Petztin. lui Koscbibun'ok bei Kl. Bislaw.
Xanthoria parietiiia L. Gemein besondrrt« an Salüc,
Peltigera canina L. Wald am Mangesmühler See.
C'allopinna pt^raceum Acb. An Pi^lua am Fraukcubagener Seo. An Salix
bei Tuchel.
Rtnnth'iut i:r/(/ua Ach. An Saltj' hei Pctztiti.
Ijecanora HuhfuHca L. (Jenunu an Piniix, Populns, AInwSf Huliu:.
h. pallida Schrob. Häutig an Populun, !>(ili.r, Alinrs.
L. varia Ehrh. An Granitsteinen zwischen Jchlonz und Mangeluiühlc.
— /. aitema. An Detula auf dem Eichbergo und Cosacken berge.
Pertusaria eommunis D. G. vor. wrUloaa Walb*. Häutig. An <^ueiru$ aaf dem
Eicbba^e. An Populu$ am östlichen Brahehang nördlich Plaekau.
ßuetlia myrioearpa D.C. Im Koschiburrek bei Kl. Bislaw.
jAcidella wbuUtorum Schreb. var. enteroleuca Fr. Häufig an Salta, Bopul/iu
Alnus,
Opegrapha varia Pars. Im Koschiburrek bei KI. Bislaw.
O. herpetica Acli. An Populu9 im Brahetal nördlich Plaskau.
Graphit tcripta L. Häufig.
Arthonia minutulu Ngl. Auf Tilia an der Chaussee bei Frankeniiagen.
Celidium mn'uvi Tul. xKw'l Xanthorui pM'ietina L. parasitioi'ond zwischen Okicisk
uinl Golombek.
Arfhtipi/rt'iiiir i/ri-si'a Sclileicli.
A. puncfi/orniis Ant. An Saü.r an *\ov Chaussee bei Fraiikenliageu.
Helvella cnculenta. In der llnide verbreitet.
JJ. conica. Zerstreut, z. 1>. Sclnviedt, Gulonibek.
Peziza eoecinea. Brahehang nördlich Rudabrück: Forstassessor Wendlaad.
lllogporeum ramitn (= Bi/phoderma rosevm Fr.) Auf Xantkoria parieiina L.
an der Ohaussee bei Frankenhagen.
Doithidea Pteridi$, Auf A«m aquilina L. Cosackeuberg bei Dransnitz.
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Hifpootflon fitieum, Braune Pusteln an abmestorbenen Weiden bei Ansbaa
Damerau, an einon Kiefernzann in Petstin, an Almu am rechten
Brahehang bei Schviodt.
Poly«ligma rubrum. Auf Prtmvft spinosa L. Brahchang s&dlicb Pilla.
Daerymym ttiliatuM Nees. An Alnus am Tesminer See.
Clamceps purpurea Tul. Häufig auf Sccale.
Ci/stopvs cavdidus. Auf Copsella und anderen Cruciferen haulig.
Affhoh'um srpticvni. Sehr hüulig in der Huido auf BauniRtnnipfon.
('liroolepitH ahit'tlnvm Kg. An einen faulemlen ßaunistuiupf am Okietsker Si-c.
Aostoc lichenoiden Vauch. var. sphaciuum Vauch. Maugelmühler See. Gleboczek-
See bei Tuchol.
Allgemeine Verhältnisse des Kreises Tuchel.
Das Gebiet des Krnaos Tucbel nmfasst einen Flftchenranm von 857 qkm.
und grenxt an die Kreise Flatow, Könitz, Pr. Stai^rd, Scbwets nnd Brombei!;.
Sehr unfruchtbar und sandig ist der östlichste Teil, im Westen dagegen ist
meist gutes Ackerland, wenn auch hier sandige Stellen auftreten. Von den ca.
28000 licwohnern sind mehr als die H&lfte Polen, von denen ein sehr grosser
Procentsatz der deutschon Sprache weniir oder meist gar nicht mächtig ist.
Die Landbevölkerung teilt sich in die deutselien, katholischen Ko.-rhneider,
die namentlich im Westen in den Dörfern Frankenhagen, Pelztin, Dtseh. Cekzin
und den Itenachliarten Kreisen sitzen, und in die polnischen, katholisciifn
Kassuhen, die den mittleren und östlichen Teil des Kreises liewolmen. Trotz
der (Tleichheit der Religion ist meist bei den letzteren das Wort katholisch
mit pohlisch und deutsch mit evangelisch identisch. — Die einzige Stadt des
Kreises ist Tuchcl, in der diu drei Confessioneu ziemlich gleichmässig vor-
treten sind.
Von Norden nach Sfiden wird das Kreisgobiet von der Brahe durchflössen,
die hier zahlreiche kleine Zuflüsse empfangt Bald nach ihrem Eintritt mflndet
auf der rechten Seite in sie das Beetzer-Fliess^ welches die Wttsser des nord-
westlichen Seengebietes sammdt, einerseits des Stobnoer- nnd LnbierszinerSees,
andererseits des Rectzer^Sces mit seinen Verlttngemngen, dem Rndnitsa- und
Przyllonek Sec, in welchen wiederum durch zwei Fliesse, die auch noch Qntcr
einander durch Fliesse in Verbindung stehenden Seen der Westgi-enzc des
Kreifjos, Przyarcz-, Wittstockcr-, Grochowocr-, Frankenhagener-, Petztiner- und
Dfsrli. Cekziner-See sich ergiessen. Zwischen und an den drei letzgenannten
Seen breiten sich schöne von Graben durchzogene Wiesen aus. Die Ufer der
anderen wenien von Ackern mit ziemlich fruchtltarem Boden eingeschlossen.
An den i*rzyarcz-äee, der faät ganz im Kreise Kunitz gelegen iät, stösät die
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Ritteier Forst. Die Flio^^c .seihst wcnh n zum Teil von Hc-liuialeii, .sumptigeii
Wiesen hegleitet. Auf einem Teil dersell)on hiMcn Sphngncn den Untergrund,
der von ^'(i/<v- Arten hestanden wird, in die dann hin und wieder EpipuctiH
palustri» Crntz. und Pedicttlari» palustris L. eingeötreut sind. Die Wiesenflora
«n den Seen ist n. a. xueamniengcsetzt aus Valeriana ofßcinaUt L., Dianthu»
mperbu» L., Partuuna paluifrü L., Alckemitta mtlgari» L., Euphra»a ofßeinalU
L., EpipacHi palmtrit Crnts., Triglochin paluttri» L.« JunaU' und Carttr-Arton
Ton denen an freiwen Stellen J. bufoniw L., J. artieulatut L. und J. com-
pnttm Jacqn. besonders vorwiegen. Die Gräben sind oft erfollt mit üirieularia
vulgarit L. oder Stratiotes aloid» L. Ausserdem findet sich in ihnen Ali9nui
Plantago L., Ranuneulu» Lingua L., JR. icelerafm L., Li/thrvm Saltraria L. u. a.
Wo man Torfstiche angelegt hat, siedeln sich bald Oharen besonders Ch. foetida
A. Br. an. Die Seeflora besteht aus versebiedenen Pnfamo;/t fnn- Arten, Nupluir
tutfivm Sm.. Niimphnea alba L., Hippurin rulfforin L-, Mi/rirj)/ii/f!tim xpimtvm
L., Cerntuphiillinn (limn'sum Ii., flifilrocfiarift Moisut raintc Ij.. Straf infi s aUmlrs
L., R^inunciilus (liraricitdtx Si lirk., Utriculana vulgaris L., au den liandern
besonders MfiofinilnH fri/o/iafa 1^.
Weiter siidlich empfangt die Brahe auf der linken Seite bei Försterei
Kelpinerbrück ein Flie.s.s, welclics ihr die Wässer aus den» IJiallaer See zuführt.
In diesen See mQnden wiederum der Abflugs des Krassno- und Grzybice-See,
femer ein Wiesenbach und das Wildgurten- FUess, welches, aus dem Langen-
und Blinden>Soe kommend, in weitem Bogen die Haide durchsieht. Alle diese
Seen sind mitten in der Haide gelegen, und bi^nnt dieselbe entweder direct
an ihren Ufern, oder sie lässt nur wenig Phita (ür Äcker. Sie haben entweder
klaren« hellen Sandboden, wie s. B. der Lauge-, Blinde-, Biallaer- und der in
der Nähe gelegene Gr. Studzno-See, oder sie haben dunklen Grund wie der
Grzybice-, der westlich davon gelegene Stranzno-Rec und mehrere in der
Nähe liegende kleinere Haideseen. Ein Saum von Vaecinien, V. AlyrtilLuH L.,
V. Viti» idam L., 1'. utiniunxum L., V. Oj'ifcoccoa L. und Ijtdinn pafustie L.,
zu denen oft aueli Comaruin pahtsfrc \,. und f/i/drocof(//i' cultiari« L. sich g(!-
selleii, meist angesiedelt auf einem immer weiter fortschreitenden Sjjhagiien-
Teppich, umfasst die-<e letzteren. Ihr Boden ist bedeckt mit ' 'hara frut/iiix
Desv. und Nitellen. Die klaren Seen entlialten eine Fh)ra von Straf iot4'n,
Nifmphaea, Ntiphur, Poiavioyeion und Myriophißllumy die sich moist auch in
dm fibrigcu Seen finden. In deni Winkel, welchen die Brahe und das in
sie bd Kelpinerbr&ck mundende Fliess bilden, liegen die königlichen Riesel-
wieaen. Ein mehrere Meilen langer Berieselnngskanal, der bei Klonia im Kreise
Konits seinen Ursprung ninmit, f&hrt das Brabewasser quer durch die Haide
und Ittsst dasselbe an verschiedenen Stellen solche Bieselwiesen bewttssem.
Auf der rechten Seite ergiesst sich bei Plaskau in die Brahe der Abflnss
des Trozioneck- nnd Gleboc/,ek -Seer<, beide bei Tuchel selbst gelegen. Ersterer
ist von breiten sumpfigen Wiesen eingeschlossen, auf denen Orchisi lutifolia L.,
Eipipartia palvtttis Crntz., PedicuUiri/t pnluttris L und RanuHculu» Lingua L.
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wachsen, letzterer an beiden breiten Seiten von beackerten Ilügelu uuigclwü:
an soinoni wcKtb'clion Ufer sind schmale Wiesen, an seinem öHtlichen Emic
Sümiife, die zum Teil mit Charen erfüllt sind. Auf derselben Seite Hie>.~t in
die Brahe dann bei Ernstthal der Kictsch-Fluss, der von Hügeln, die theiis mit
Cori/luH Arellona L., theils mit Pirnts s-Uvesfris \j. l)cstanden, theils kahl und
sandig sind, begleitet wird. Er selbst entHiesst dem Glemboczek- und Sehlenei-
See, langgestreckte Seen nordwestlich Tuchel, ersterer von beackertea Högebif
letsfcerer meittt Ton Wiesen nnd Äckern eingeschlossen. Ans diesen Seen ffc^
er durch Wiesen von N. nach S. in den Tncholka-See, 8 km. westlich Tochd.
Dieser See nimmt dm. Abflnss des etwas s&dlicher gdegenen Rensnuer^Sees
auf und entsendet von S. W. nach N. O. den KisE-Flnas in den Amts-See bei
Tnchol, ans welchem dann, von N. W. nach 8. 0. seinen Lauf nehmend, der
oben genannte Kietsch«FlosB dar Brahe zueilt. Die genannten Seen sind
meist eingefasst durch einen Saum voti Röhricht gebildet aus Phragmiteis com-
tmni» Trin. und Scirpu* lacuttrU L. Die Flora derselben ist nicht wesentlich
von der schon früher genannten der Seen des Nordwestgebietes verschieden.
Der Kisz-FIuss wird in seinr'm ganzen Lauf von l»reiten. schöJicn Wiesen
gleitet, auf denen Sone/iu^ nlrraceux L.. Ulmaria penia]>ef<i/tt CJil.. Geninimn
pi aieusr L., G. palustre L., ßidens cei nutus L. und B. tHparlitun L. besonders
auil'alten.
Etwas südlich von der Einmündung des Kietsch- Flusses euijifangt die
Braiie l)ci Schwiedt auf der linken, östlichen Seite den Uuda-Fluss. Er hat
seine Quelle in der Wodziwodaer Forst, geht dann in den Okiersker-Sec, eiuem
langgestreckten See mitten in dw Kdde mit klarem sandtgen Boden. Aus
diesem fliesst er als Stonski-Flnss heransi der sQdlich Golombek das Stonski*
Bmch bildet, in seinem weiteren Verlauf den Bokd^ka-Fluss aofhimmt, den
Neumühls nnd Bndamuhler-See durchströmt nnd sich, nadidem er noch einen
Zuflnss, der sich ans einem Birkenbruch des Schwiedter Forstes sammelt, aaf
genommen hat, als Ruda-Fluss in die Brahe ergiesst. Der Ssnwionka-FliiBs
fiihrt auf dcrselber Seite bei Pillamfihl die (lowässer der grossen langgestreckten
Seen bei Poln. Cekzin: Glawka-. l'oln. Cckziner-, Dzetzim-, Mialo* und Gwiasda-
See der Brahe xu. Derselbe fliesst quer durch den Schwiedter-Forst, sumpfige
Mooswiesen an seinen (Tern zurücklassend.
Der bedeutendste Zuflnss strömt der Brahe weiter RÜdlieli auf der recbUMi
Seite zu. der Kanuonka- Fluss, der den südlichen Teil des Kreises in wohl
über 3<> km. langem Lauf von W. nach (.). durchzieht. Er erhält seine reich-
lichen Wässer aus den grossen Seen der benachbarten Kreise Flatow und
Könitz, empfängt den Abflugs des Resminer und Zaremba-See bei Drausüiti,
der wiederum den Wittrich- Graben, der aus dem Abraucr-Seo und den grosseo
Tor%ebieten des Sfidwestens des Kreises hervorgeht, aufgenommen hat, and
kurz vor seiner Mtkndung in die Brahe den Abflnss aas dem Spital- aad
Mittleren -See. Der Kamionka-Flnss ist fast anf seinem ganten Lanfe von
mehr oder minder breiten Torfwieson Ix^Ieitct, die reichlich ausgebeutet werden.
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In den Stichen siedeln sich baid UtrietUaria vulffari* L., Lemna trimtlea L.,
L. minor L. (such L,ffibbah.), Hi/drochaiii Mwsus ranae L., CÄar« Itosomlers
f'/i. fot'fidd A. Br. u. a. oft in Unmenge an. Nauicnilich L&mna frisitlra L.
lullt zuweilen die Stiche von Grund aus an. Auf dem Torf treibst lindon
Epilobfvm- Avtcu, Carires, Hieraria^ A»plenium Filir femina Brnli., Poh/xfichnn
Theli/ptm's Rth. u. a. ihr Gedeihen. Besonders behcrliergt das grosse Torf-
gcbict im Südwesten, welches sich um den Kirch- und Abrau-Sce bis zum
Kensau- und Tucholka-See ausdehnt, eine grosse Zahl von seHenen Pflanzen,
von denen ich hier SirtYi-fia prmnii-s L., l'cdiciihtriK Sceptrum (Jarolinum L.,
To^fieliHa cali/culaia Whlbg., (ji/nuKnIrnia conopea R. I>i-., (Jrchis Morio L.,
0. macvlata L., IMium Murtayon L., Jnula mlicina L-, L'i epis praemorm Tausch,
Viola epipnla Ledeb., Origanum vulgare L., Corydalü eava Sdiwgg. et K.,
Thfllifit eurcpaeut L. und mehrere Thalietrtm- Art/Ni erwähnen will. Der
Kamionka-Flnss selbst enth< viele Potomo^^ton- Arten. Besonders rdch an
denselben ist der oben genannte Spital-See, ein grosser See, in der Nähe der
Brahe in onfrnchtbarer, sandiger Gegend gelegen, mit klarem Boden und Ton
hohen, meist bewaldeten Ufern eingeschlossen.
Einen weiteren Zoflass nimmt die Brahe von der linken Seite bei Sommersin
auf, wo ihr die Gewässer des Sommersiner-, Minikowoer- und der Bislaaer-
8een zugefUhrt werden. Diese letsteren Seen sind meist von fruchtbaren
Ackern umgeben, auf denen sogar Weizen gedeiht. Die sie verbindenden Fliesse
sind von schönen breiten Wiesen l)egleit(?t.
Schliesslich wäre als letzter ZuÖuss ein rarallcllluss dos erwähnten Kamionka-
Flusses zu nennen, der /empolno-Fluss, der etwa- siidlicli der Kicisgienze
auf der rechten Seite in die Brahe mündet und auf ciue lauge Strecke die
südliche Kreisgrenze biUlet.
Die Flora der zahlreichen Seen ist eine ziemlich gleichmässigc. Die schon
oben aufgezählten Pflanzen der Seen des Nordwestgebietes kehren immer wieder;
höchstens gesellen nch sn ihnen einige andere Patamoffeion-Aiteia* In der
Brahe selbst flUlt ein Sparyamum wmpUx Hads. mit ausserordentlich lang
flutenden Blättern auf; sonst sind noch Ranuneulu» divaricaiu» Schrk. und ver-
schiedene Potamogetonen häufig.
Die Gegend, durch welche die Brahe strOmt, ist auf ihrer rechten west-
lichen Seite d&rrer Sandboden, welcher durch Abforstung des einstigen Kiefern-
waldes ausgebrannt und unfruchtbar geworden ist, und auf dem sich nur wenige,
meist niedrige, mit ümea, Erernin und anderen Flechten bewachsene ICiefern
wieder von selbst angepflanzt hal)eü. Auf dem Sande selbst vermögen nur
wenige PHaiizeii ihr Dasein zu fristen, wie V^^eitn/aerfneria C(t»c><ren>i Hornh.,
TltifnuiK, St'ijii/lli/ m. !>., iManfhux (trciKiriu« L., Jatnnve mnntnnn L., Aictont<iphiilo8
Uva iirni S|>r. ; wo sieh ('(ilJtnui nih/drin Salisb. und Moose einstellen, mischen
sich auch noch Vaccinium Vitis idaea L., Melampyntm pra1en>(c L., Vorouira
«picata L. u. a. Iiei. Diese sandige Gegend reicht bis zur Kinmündung des
Kamionka- Flusses, und nur weuige Ausnalmicu unterbrochen diese Öde. \ua
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sind dies die wegilich Tachel golegeneo Äckor und die mit Laubwald bestandene
Partie sQdlich Srhwicdt bis zum Spital -See. SQdlich des Kamionka^Flussea
reicht an die Brahe die in Privat Itcsilz befindlicho, unter einer bpsonderon
Oberförsterei stehende KamniUer'Forat| ein Kiefernwald vom Charakter des
besten llaidewaldes.
Das ganze übrige w<'stli« li(' Gebiet ist Ackorlaiui zum Teil fruchtbar, zum
Teil auch sandig. Von den ('ulturpflanzon goiiiesson Roggen und Kartoffeln
den meisten Anliau. Weizen gedeiht nur an wenigen Stellen. Hin und wiedjT
hnden sieh in den Aeck<'rn P'insehliisse von K iefernwaldungi-n. Sie haben
stets armen Sandl>o(len, dessen vegetative Erscheinungen mit denen d^r FTaidc
übereinstimmen. Sehr hiiuiig und im ganzen (iebiet zerstreut finden sich kUdncrc
Torfwicsen, die durch vielfache Torfgräbereicn ausgebeutet worden. Ein Hfigel'
land sfidlich Tucbel, der Bichbcrg, besitzt ausser einem Kiefmibestand saU-
reiclie Eichen, Quertut tmtlißora Sm. Der Wachholdor, Juniptnu eommmm$ L.
bildet hier in weit auscinanderstehenden Bfiscben ein niedriges Unterholz. Anf
dem guten Boden hat sich hier auch eine Menge anderer Pflanisen angesiedelt,
Ton denen ich nur Thaliefyum minu» L., Th. aquUegifoUum L., SeUmmm
Carvifolia L., Astragalvs ffli/ci/phi/lfos L., ESrjfthraia Centaurium Pers., Stm»
tuia iinctoria Phifanilura hifolia Eehb., Goodi/n-a repem R. Br., Tnentalii
evrapnea L., Primula ofßcinalü Jae»!., Pofentilla alha L. und /*. npaca L. auf-
zählen will. Aneh ('}ii>npediiim dulceolw Ii. soll sieh daselbst finden.
Auf der linken, östliclien Seite der Brahe liegt die Tucheier Ilaide, grosse
Kiefernwaldungen auf schlechtetn Hoden, die forstmiinnisth Ix'arbeitet werden.
Die in der Braliegegcnd gelegenen Teih^ zur königlichen Wodziwodaer und
Schwiedter Forst gehörig, sind ausseist schön gehalten und gut gedieheu; nur
westlieh Okiersk gicbt es lichtere Stellen und sehr sandige HestUndc.
Die Hralu' selbst, ein ziemlieh schnell strtMiionder Fluss, hat sich in den
Diluvialsand tief eingewaschen, so dass ihre iJiinge zuweilen von ganz bedeu-
tendem, steilen Absturz sind. Oft lässt sie zwischen ihrem Bett und den Hängen
mehr oder weniger breite Wiesen zurück, die dann al^ährlicb fibersehwemmt
werden und reichlichen Heuertrag liefern, oft gehen die Sandberge steil bis in
das Bett hinunter, selten ist ein allmfiblicher Anstieg. Die Hänge sind meist
mit einem dichten Lanbunterholz bestanden, welches sich aus zahlreichen
Sträuchern und Laubbäumen zusammensetzt. Hervorragend betheiligt sind
Corylm Art Hann L., FaffUB >^ilr(ifira Jj.^ ('aipinvH lU'hilu» Tüin uhnifolia
Scop., T. plufi/p/tifHos Scop., Franflutn AhniK Mill. und AI ntin ylutitiom iVaxiri.,
welchem sich dann Rhamnm cnthartica L., An'r lW>i<lo-pl<ti<invti L.. A. platü'
noide« ij., Evonifmus europacu L., Vihurninn Opnhix Ij., Rihex olpinum L., Coniwt
sangui/mt L.. Sorfms (tvcujxinn L., Prtinnx .ipinnsa L.^ /'. I\t(hm L. . Salix
Cnprea L., ^J. citirrea L. mal (yatiuujux 0.n/(ir<nif/Ki 1.. beigeseden. Der Roden
ist UK'ist von einem Moost<'|)i)ich bekleidet, dessen llauptbestantltheile <WnfO'i>>n
purpint'UH lirid., Dirranum ncopanum Iledw., Ifi/loci)mium >qdcntlen>< Sch.. //. tri-
qticiium Sch., liarhula «ubulufo Brid., Hjjpnum cuprensi/ornu' L., Pnliftnchvnt
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eowmune L., Batiramia pomifwmi» Hedw., Ainchum undulalum P. B., Mnium
ctupidaHm Hedw. und J/. undulahtm Hedv. sind. Der lehmreichc Boden und
das Gebüsch bioten vielen seltenen Pflanzen, die einen besseren Standort ver-
langen, als der trockene magere Sandhoden darzubieten vermag, willkommenen
Wohnort. Einige derselben finden sich durch das ganze Brahetal zerätrcnt,
kehren immer wieder, und viele derselben sind ihm eifjenthümlidi: lAlium Mar-
fiuion L. Dapltiic Mezereum L., Asarurn europaeum L.. Urdira JL /i.r ('imiri-
ftnjn fi)t't(da L.. Artued xpirnfti Ij.. A(jui/if/i(i ruJ<iarlü \,., Hniiiiilus I,vpuhix L.,
Paris ijuudrt foii tiH L., I*<i/i/(/o>ia(u m imct'px Mncli., mii/iiyioruin Much., isulria
pratensis ]_,., Bdonica ofjiciuulix L., Primula offieiiutlix Jacq., Ileracleum slhiri-
cum L., Valcnana e.valtatu Mik., JJif/Halis ambigua Mik. und Epipactü lati/olia
AU.; andere kommen nur an einem oder einigen Standorten an den Hängen vor,
wie: Goodyera repent R. Br., Ci/pn'pedium Caleeolu» L., Sempervivum aoboU'
ferum Sims., Bvplevrum langi/oUvm L., Vineetojeicum ofßeiwUe Mncb., Epipaetis
rubiginoia Qaud., Cireaea alpina L., Staehifi tilcatica L., St, reeta L., Veroniea
Teuerium L., V. lang^olia L., Turriti» glahra L., Equia^m masrvnmm Lmk.
• Das Tal ist in seinem ganzen Verlauf durchaus romantisch. Besonders schön
ist jene von Eichen und Buchen bestandene hügelige Partie südlich Schviedt,
vum Volke „Hölle" ir<'nannt, wahrscheinlich wegen der hie und da hemm-
liogenden und auch im Flusse sich befindenden grossen Geschiebe.
Ocstlich der Brahe befindet sich im Kreise Tuchel die eigentliche Tuehcler
Haide. Sie iiimiiit fast den ganzen westliehen Teil des Kreises ein. Es sind
nur wenige Aekt rlaiidci- mit nieist sandigem, zum Teil sogar sehr sandigem
Boden, aber aiicli Stellen tiiit grosser Frnelitbarkcit vorhanden. Die Haide er-
streckt sieh noch in die benachljarli'u Kreise Srhwctz, Fr. Stargani, Könitz
und Schlochan, so dasa sie in einer grossten Länge von 100 km und einer Breite
von 30 — 50 km. sich ausdehnt. Die Haide selbst ist ein lichter Kiefuruwald
auf sandigem Boden, gewühnlicbom buntem oder weissem Diluvialsand. Der^
selbe besteht nach den Untersnchnngen, welche Herr Forstassessor Grebe im
Schwiedtor Forstrevier vorgenommen hat, ans einem Gemenge von Quarskörnchon
mit circa 10^ Feldspat, etwasHomblende und accessorisch hinzutretendem Glimmer.
NachZaddach(Bwnsteingräbereien in der Tncheler Haide. Schriften der phystcalisch'
ökonomischen Gesellschaft zu Königsberg 1860) soll Glimmer fehlen, dag^n
etwas Glaukonit vorbanden sein. An der Oberfläche ist der sonst weisse Sand
ca. 1 m tief in Verwitterung begriflcn und nimmt dann eine gelbe Farbe an.
Nach den oben erwähnten Untersuchungen botriigt die Humusschicht des mit
Kiefern bestandenen Sandbodens meist nicht über 10 cm mit 1 % Humnsgehalt.
Der Wassergehalt des Sandbodens ist im Frühjahr bei Beginn der Vegetations-
periode 4 — I>as Bodenwasser ist reich an Salpetersauie. Der wirthschaf't-
liche Betrieb des Waldes untersteht verschiedenen Oberlbrstcreicn , von denen
im Kreise Tuchel die königlichen Olterfrtrstereien Wodziwoda, Königsbrueh,
Junkerhof, Schwicdt und die Privatoberlbrstcrei Kamuitz gelegen sind. In
anderen Kreisen kommen weitere königliche Oberfbrstereien hinzu z. B. Rittel
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im Kl-. Könitz, Cliarlottcntlial und Lindeubuäch im Kreise Schweiz und Grün-
Ii Id im Kr. Hromitcrg. Gewisse Theile ihrer Forsten fallen noch in das Gebiet i
des Kreisen Tuchei. I
Per Forstmann pflegt dcu Boden je nach der mittleren Höhe, welche die
Bostaiidc in oiticni tjewissen Zeitraum erreichen in viMschicdeno Bodenkla^son
einzuscluii/cn. Kr rechnet einen Boden zur 1. Hodenkla.ssc . wenn er in 12<l
.Taliren eini? mittlere Baumhöhe von 29 m und mehr producirt, zur 11. hei 211
l'i- 25 ni, zur III. bei 25 — 21 ni, zur IV. von 21 — 17 m, zur V. untor 17 m.
mittlerer Baiuiilinhc. Der DurfliHrlmittshodon der Tuclieler Haido gcliört nieist
der IV. bis JJI. HodcMikla.s.sf an. in Niodcrunf^en , wo sich also Feuchtigkeit
längere Zeit zu erhalten vermag und bei hohem Lehm- und Feldspatgehalt finden
wir auch Boden II. Klasse; bei lichter Stainnistellung und Freilagen sinkt er
dagegen bis zur V. Klasse herab. Der Güte des Bodens entsprechend fiadea
sich auf demselben anch bestimmte Gewächse. Die V. Bodttnklasse besteht
entweder aus reinem weissen Sande, auf dem überhaupt keine Vegetation ist
wie wir solchen Stellen namentlioh swischeu Hntta nnd Plassowo, ferner bei
Johannisthal; Schliewitz, Okonin, Linsk und längs des rechten Ufers der Brahe
brL'c^nifM) , oder verkrüppelte niedrige Kiefern fristen kaum ihr Dasrin. Meist
tritt dann die Renthierflechte oder das Hongermoos dadonia rangiferina \,.,
auch die Sandachnüele Weintim'rfneHa caiwHctmx Bernh., die Bärentraube Ardo*-
taphjloa Um tirni Spr. und Tliiimvs Scrpi/Ihun L. hinzu, alle drei doui Boden
angodrik'kt. Jcdocii auch kräftigoro Bäume finden wir in dieser Bodenklasjse.
Auf diMii zur IV. Klasse gehöi-iiren Hoden treten dann nelien stärkeren Bäumen
haujttsiielilieh MtH>se auf, wie Ihmintnii uriijuvin m Hedw., Hi/locowii/in fri<iin- j
iruni Seh.. //. y/i/ciuli/i'' Stli. und ll'/jun/m Sr/ircfx'rf Willd., welche in ihreu |
Teppich das Haidekraut <'a/lun(i ni(tf<iri>t Salisb. , die Preissulbeerc Varrifuum \
Viti« Idaea h. und den Wachtelweizen Melampyrum prateme L. öfters auch
PuUatilla patent Hill, und P. vmtali$ 31111. au&ehmen. Anch Dianthut ort-
nariu9 L. liebt diesen Boden. Ist die Bestandsstelinng eine lichte, so nininit
das Heidekraut su. Auf Boden HI. Klasse kommen dann hinan Pirola nUmor L..
Rami»ehia ucunda Grcke., Vaecinivm MyrHlhu L., Seahiom mtaveolent DesH,
Ijuzula piloM Willd., Veroniea ofßcinali» L., V. spioita L., Fragtaria cfsra L.
Dianthm Cmikusianomm L., Fmtvca durtMCuin L., F. ovirta L. n. a Als
Unterholz finden sich zerstreut stehende Busche von Jumperu« communis L.
Bei Niederungen und Einsenkungen, wo also Feuchtigkeit vorhanden, und wo
der Boden in die II. Klasse übergeht, treten unter den Moosarten hinzu: /////)«»'«
purum Ii., JJ. ('lixfa castretixis fj. , Tluntlium tanuirfHanvm Sch.. Poli/tncfium
rommuHC L. und P. Jtinfjiei'ifinni lledw., von an<h'ren Pflanzen: Pniri'ihinum
(h'com /iniini Mnch., Sti/ria prati itsis h., A>iflu'i i< ui/i niiiiosuni L.. Surci'^t! jfrv.
ff'insis Mnch.. I^ofciifi/Ifi sihu'sfn's Neck. u. a. Sellistverständlich und wohl kann,
zu erwähnen ist, dass in diesen einzelnen Botienarten mit ihren vegetaliveii
Erzeugni.ssen L'ebergänge und Veränderungen vorkommen, da.ss eine Abweichung,
da.s Aultrcten anderer Gcwäch.>)e u. 8. w. «obl häufig zu vci-glcicheu ist, aber
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es sollte hier ja auch nnr der allgemeiiie Bindmck wiedergeben werden. Wo
Lehmgebalt oder die Einwirkung von Br&cben oder Seen vorhanden ist, ist der
Boden an and für sich gnt; wo dies nicht ist, kann nnr planmissig betriebene
Forstwirfhschaft dem verarmten Boden aufhelfen. Diese Wicdei-auGTorstung eines
solchen ausgehraniiteu Saudbodens ist nur mit vieler Mülio und grossen Geld*
mittcln möglich, und dalier sind die al)geiiolzt(Mi und dann vernachlässigten
Privatwaldimgcn z. B. auf dein rechten Brahoufer lur ihre Besitzer vollständig
wertlilos. Von Seiton der königlichen Forstverwaltunti* wird der wirtlisehal't-
liclicn Behandlung der Haide namentlich der steten und raschen Wiederauf-
forstung der altiz;eli()lzt(Mi Flächen, wie (h'r tranzen Pflege des Wahles gi'osse
Sorge zugewandt. Geradlinige Jagen dunli/.iehen das Hevier, die schadhaften
Wege werden stetig ausgebessert, die I lauptverkehrswcge in Lchmcliausseen umge-
wandelt, 80 dass auch für eine bequeme Abfuhr des geschlagenen Holzes gesorgt wird.
Ein anderer Feind der Waldwirthschaft ist das Feuer. Von Waldbränden sind
besonders Teile der Wodziwodaer Forst ergriffen worden, und wenngleusb die anf-
gcibrsteten Bestttnde jetzt auch nicht mehr den trostlosmi Eindruck machen, wie ihn
H. Ilse: Mitiheilungen fiber die Flora des Wilhelmswalder Forstes (Schriften
der physicalisch 'ökonomischen Gesellschaft zu Königsberg 1864) schildert, so
sieht man doch, wie verheerend die Entziehung des Schattens auf den Boden
gewirkt hat. Langjährige, mühsame Cnltnr vermag auf diesem Boden ab^ hohe
und schön geschlossene Bestände hervorzubringen. Und gerade aus den guten
Bcvieren der Tuchcler Ilaide rühmt man die Bestände wegen ihrer ausser-
ordentlich dichten Stammhaltung — ca. H.öO Stämme pro Hektar im Durch«
schnitt — sofern sie normal unter Schlusp erwachsen sind. Das Wachsthum
selbst ist allerdings sehr langsam. Während die Kiefer in den westlichen Pro-
vinzen Prenssens mit 70 — 80 .lahren hiebreif ist und abgetrieben wird, (^i-reicht
sie auf dem Sandboden der Tuchcler Haide <'rst mit 120 — 14(» .Jahren die er-
forderliche Stammstärke. Deshalb ist auch die Ilmtriebszeit lur die Tucheier
Haide von 100 auf 120 Jahre erhöht wordeu. Dem langsamen Wachsthum
entsprechend ist ihr Stamm mit sehr feinen Jahresringen versehen; ausserdem
hanreich, deshalb fest und liefert so ein vorzügliches Holz. Auf dem Lehm-
boden findet ein schnelleree Wachsthum statt, und sind die Jahresringe dann
auch grober. Durch ihre Pfahlwurzel, mit welcher sie tief in den Boden
eindringt, ist gerade die Kiefer der geeignetste Baum, um auf diesem Sande
zu gedeihen und ans ihm die nOthige Feuchtigkeit und die erforderlichen Nähr-
stoffe herauszuziehen.
Der Trockenheit des Bodens und der Luft vollkommen entsprechend, ist
auch das Vci haltcn des Haidekrautes, Calluna vuhjaris Salisb. Dasselbe bedarf
nach Griscbach (Vegetation der Erde in ihrer klimatischen Anordnung ß. i,
S. 146) „Durchaus der Feuchtigkeit, wie sich dies leicht überall aus seinem
Vorkommen nachweisen lässt."
Auch das Haidekraut entwickelt eine starke Hauptwurzel und dünne, lange
Seitenwurzeln, um möglichst viel der Bodenfeuchtigkeit aufzusaugen. Diese
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Feachtigkeit findet es in dor Tnebeler Haide in den liditen Beständen nnd
Freilagen nicht. Eb sieht sich desshalb in die feuchtere Waldloft nnd in den
Schatten der Bäume sar&d^ nnd wird also aus einer Pflanze mit grossem Lich^
bedürlniss (cf. Bor«.'^reve: Haide und Wald. Specielle Studien und generelle
Folgerung über liiMuiig und Erhaltung der sogenannten naturliehen Yegetations-
fbrnion oder Pllanzoiigemeinden. Berh'n 1875) hier eine PÜair/.e d('> Halb-
schattens. Auf abgetriebenen FläelH*n Htii-bt es im Laute (ier nächsten Soniuier
g<>\vo1niIi(-h ab, nur an feuchteren Stellen und auf fc«toi'em Sande vermag es
sich in Fixüagen zu erhalten.
Die Kriken-Form der Tiuhek'i' Haide ist Culluna rnUjarlH Salij<b. Die
Glückenhaide, Erica Tetruli.c L., fehlt ihr vollständig. Dieselbe crfoixiert noch
mehr Lufb- und Bodenfeuchtigkeit (cf. A. Meier: Die Haide Norddentaehlanda.
Ein Beitrag zu ihrer Kenntnias. Burckhardt: Ans dem Walde V. 1874.) nnd
tritt bei nna erst an der Knste auf. Ebenso ist in der Haide der Besenstrsneh,
Sarothamnui aeopariut Wimm., nicht yorhanden. An die Stelle desselben tritt
Genüta iinetoria L., die wiederum in den Kfistengegenden fehlt. Ton beeren-
tragenden Stränchem mangelt der Haide die Krtthenbeere, JBmpetmm nigmm L.,
die ebenfalls erst an der RQste sich findet. — Als ferucr der Haide eig«ir
thümliclie Pflanze, wenn sie auch zum Teil nicht häufig sind, mochte ich Iiier
aufzählen: Scabiosa mav«oUn» Desf., Gypwphiln fantiffiata L., I'runella fffandi'
jhra Jacq., Dianthm arenarius L., Silene Otites Sm., S. chhrantha Ehrfa.,
ßotn/rfiium Lvnann Sw. und Li/ropodium t'lictmaecifimrixsus A. Br.
Kiofernbrüclie kommen in dci- Haide hin und wieder vor. Ihre Fhira
wird gebildet au.^ Spha'/nu/n </< »^//o//»//t Krii., Poli/tric/tum coininune L., Aspidium
Fill.r nutH Sw., (Kra/is AcftOfsclla L. u. a., Birkenbrüche finden .«<ich selteiMM-.
Ihr Ciruiid wird ganz ausgciüllt mit Sp/i<i;//ni /n - Avtvu, meistens Sph. cymbijolium
Ehrh. und Sp/i. uculifolium Ehrlu, in deren Pulsier Drosera rotundifolia L.
und Vaccinium Oxyeoccos L. eingebettet sind. Erlenbrüche sind selten. In
ihnen kommt z. B. Cireaea alpina L. und /«i^MifMM NoU ttmger« L. vor. Sie
bilden aber eine Fundstätte flir Moose z. B. CUmaeium dendtoidtt W. et M.,
Paludella tqwarosa Ehrh., Aulaeonudum paltutre Schwflgr., Tetrapkdi peüudda
Hedw., Hifpnum evprem/orme L., M, eutpidaium L. nnd Sphagna. Zn erwähnen
wären noch die Haadeseen. Meist sind sie dunkle Wässer mit sehwanem
Grande, auf dem zahlreiche Charen wachsen. Seltener sind es klare Seen mit
Sandhoden wie z. B. der Gr. Studzno-See. In ihnen finden sich dann vor-
heiTSchcnd Potamogetonen. In allen findet sich als gemeinsame Flora: Ny^mphaea
alba L., Nuphar luteum Sm., HinhochurU Morsus ranae L., meist auch Stratioiet
aloitles L. Viele der Seen haben brüchige Ufer, an denen Vaccinium ulußnomm
Bydrocoiifli' vulaartH u. a. .sich finden; i>ei anderen schreitet die Moosdocke lier
Rändei- immer weiter vor und auf ihr siedeln sich Drosera rotundifolin L..
Varviniinn ( In/rnnsns L. . Ali'tfi/anthes trifoliata L.. Calla palui^tris L. und
(Jomarum palmtre L. au. Auch die Fliesse haben oft solche von Moosdecken
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Qberwachsene BrAche, in deren Teppich sich dann noch Epipartu palustri»
Crntx. and PtdUulam pahutrü L. ansiedeln.
Der Wildbestand der Haide ist ein sehr geringer. Sehr Termindert ist der-
selbe auch durch die in frühcreu Zeiten zahllos bctriebonen Wilddiebereien.
Die Jagd hescliränkt riich daher auf eine F^MJat^d auf Hasen und Rebhühner.
Die Fischotter ist öl'tetrs bemerkt worden, das Eiclikützeheii in der Haide ganz
gemein, ebenso der Eichelhäher und die EKster. Auch der Uhu ist nistend an-
getroffen. In die zahlroiclHMi Heon fallen die wÜiIlmi Enten ein. Feiner fiinien
fsich auf denscllM-n da.s ßliisshulin und dci' llaulx'ulauclior. Die europäische
Landricliildkrotc Ein//x ein'ojxiea L, ist im MinikowixT See und aucii aji andern
Orten in zicndich jrrosscn Excniplaren iM-oltachlct worden. Der Fi.schreichthuui
der Seen ist niciit bciieutfiul. Iii einiiicn der.selben halt sich der Ki-cbs auf.
in der Nähe der Brahe besitzt Herr Ohlert in Sonimersin eine Fi.schbrutanstalt
und Krebsz&chterei. — Von gesammelten Käfern will leb hior nnr einen weib-
lichen ffirscbkftfer Luranua eertnu L., den ich allerdings todt in der Nithe des
Waldes am Spital*See fand, und Hytlropkilui piceus L., den Taumelkäfer, ans
einem klonen Htudesce bei Klotsek erwähnen. Anßallend waren handgrosse
Exemplare von Anodonta eifffnea htm. im Neumfihlei- See.
Was die geologischen Verhältnisse anbetrifil, so findet sich ein weisser
oder bunter, zersetzt gelb werdender Diluvialsancl mit Lehm- oder Kalkgehalt.
Mergel- und Kioc>gruben sind reichlich voriianden, in denen mc\\ auch Reste von
Dilnvialthieren z. B. von Elephas primtffenius Blumb. gefunden haben, welche
im Westpreussisclien Proviir^ial->rtiseum aufgestellt sind. Die in den zahlreichen
Torfmooren häutig sich vorüudeuden (Jewcihe sind jüngeren Datums. An ge-
wissen Stellen der Haide und namentlich des Brahctals steht Ibaunkohio zu
Tage. Einen bekannten Reichthuni besass die Ilaiilr in tViiln'ien Zeiten an Bein-
stein, der sehr eifrig gegraben wurde, und beirä<|itli(li(! Bernsteinstücke hat
man neuerdings wieder beim Bau der Bahnlinie Könitz Tuchel-Laskowitz auf-
gefunden. Dies Vorkommen des Bernsteius in der Tucheier Haide ist von
Z ad dach (Bernsteinlager in Westpreussen und Pommern. Schrift, d. Phj^ikal.
Oekonomischen Oesellschaft z. Königsberg 1869. S. 11.) umständlich beschrieben
worden.
Zur Hebung des Kreises wird sehr viel gethan. Durch zweckmässig ge-
leitete Forstkultur ist es gelungen in manchen Gegenden die Kiefembestände
wiederum über die verödeten Flächen auszubreiten. Gewisse Gebiete sind durch
Ueljcrrieselnng mit Brahewasser in schöne Rieseiwiesen verwandelt worden. Die
Verbesserung der Wege läSSt man sich sehr angeleg<>n sein; besonders sind in
neuerer Zeit viele Chaus.seen nach allen Riclitungen hin angelegt worden und
eine Eisenbahn durchschneidet den Kreis etwa von Westen nach Osten und
schliesst die Kreisstadt sowie melu'ere andere grössere Orte an zwei Koutcu
des Uaupteiseubahnnetzes an.
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Botanische Reisen
im Kreise Kartiiaus in den Monaten Juni, Juli und August 1884
Im vorigen Jahre onteniabm ich im Intereeee des Botaniech-aoologiMlH» j
Yeraiiis drei Beben in den Kreis Karthaus, im Juni, Juli und August Meine Exkiu>
donen erstreckten sich nur auf einen sehr kleinen Theil des Kreises, nUmlich die
Umgegend yon Karthaus, die Radaune-Secn, Sehoenberg und Babenthal, und ausse^ \
dem machte ich noch einen Abstecher nach Mirchau. Es ist wohl nicht nöthig i
die laudsohaftliclio .Schönlieit dieser fast an ein Gel>irgsland erinnernden
Gegeud iiier bejäonders hervorzuheben, da sie den meisten Bewohnern unserer j
Provinz wenigstens von Hörens,) «reu bekannt ist: wie iiit<'rcssant sie in bota-
nischer Hinsieht ist wird man, thcihveise wenigstens, aus dem Verzeichniss <ior
von mir ])eobaeliteten, resp. gesamuielten Pflanzen ersehen. Da ieh nur die
von mir selbst gefundenen Pflanzen anführe, so wird man eine ziemliche Zaiil
der bereits seit früher aus dieser Gegend bekannten vermissen, aber doch auch
einiges Nene findm.
Langfnhr, im Juni 1885.
Verzeichniss der gefundenen Pflanzen.
Dicotyleae.
Tkalieirum oquilegifoUum L. Nicht selten in den Wttldem.
— mtiNM L. Nicht selten nach der Radanne nnd den Seen hin.
— emffwUfoliMn L. Bei Babenthal an der Badanne.
JJ^Mittea triloha Qil. Um KartliaaB nicht allzuhSufig.
PiiUaHUa pratensis Hill. Bei Kelpin.
Anemone memorosa L. Häufig.
Batrachium diraricafum Wimm. Hänfig.
Ranunrulvs Flamwula L. Gemein.
— Lint/va L. ZieiuHcli häufig.
— avricomuH L. Häufig.
— lunuyinoms L. Häutig.
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Ramimeuhu acer L. Gemem.
— rtpem L. Oemein.
— ImlhatM» h. Gemein.
Firarin ratwnmloideM Roth. Häufig.
t 'altha poluittritt L. Gfimein.
Trollii/)! europaetiH L. Aaf giimpHgen Wicfum und in Wäldern Behr bäuftg.
A(juile(/i(i nilf/an'ti L. Bei Babenthal.
Ih'lphinium Comoli'da L. Nicht sehr liaufig.
Aronifum varicffatum L. Bei Babenthal liänfig.
Actaea »picaia L. In den Wäldern nicht selten.
Njfmphaea alba h. Häufig.
Ntiphar luteum Sm. Häufig.
Faparer Rkaeat L, Häufig.
~ Arffemane h. Nicht seilen.
Chdidmmm magut L« Nicht leiten.
Fkmoria ofßnmalu L. Nicht selten.
NtuhnrHum amphibhm R. Br. Hänfig.
— mlvmtre R, Br. Häufig.
— palustre P. C. Häufig.
TurritiM glahra L. Nicht selten.
Amin« arenoM Srop. Nicht selten.
(Jardamine pr/ifmm's L. Häufig.
— amara \,. Jlüufip.
Dentana hulhiftra F.. Sclilosshortr. ächoD von R. Schmidt gefundon.
Si»ynibrium n/firi/uiic Sroj>. Hantig.
— — var. leiocurpum D. C. Bei Karthaua und bei l'rockau.
— Sophia L. Häufig.
— ThaUoMum Gmnd. Nicht selten.
Aüiaria o/ßeinaHi Anders. Bei Babenthal, sonst nicht bemerkt.
Brytimtm ekeirawthoidm L. Häufig.
Sinapi» atvetui» L. Gemein.
— alha L. Nicht selten.
fierteroa ineana D. C. Nur einmal auf einem Kleefolde bei «chlawka.
Erophila vema E. Mey.
Cochleana Arniomcia L. Um die Dörfer.
Camelina dentaUi Pers. Leinäckor bei Procluka.
— viirrnnirpa Andrz. Bei Chmielno.
Thlaitpi arrt'»^>- Nicht 8ehr häutig.
Teesiialm rwilicauiiM R, Br. Solir liUnfif;.
Capse/Iu lUirm pti^tori^i Mnch. (»emcin.
Neslea paniculata Desv. Nicht selten.
Raphanue Rig^mmfrum L. Gemein.
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Hdianthfmvm mtlgart Gärtn, Onizibno, WilhelmBhdhe.
Viota palwhi» L. Hlnfig.
— ipipnla Ledcb. ßci Karthans hftofig.
— silvesfriH Lam. Nicht selten.
— ranina L. Nicht selten.
— mirahUh L. Nicht selten.
— tricolor \j.
a. (irren s Iii. Nicht selten.
h. (/riinih'jf(>r<t. Häufig.
Drosera rotundi/o/iu l^. Häiifii;.
l'ariioKxio palustris L. Nicht selten.
Pofi/(fnla rulyariB L. Häutig.
Gypsoplala natraUs L. Nur einmal bei Kclpin gefundon.
Dianthm CarthutioMrum L. Nnr in den Gegenden an der Badaane.
— deltoidta L. Bei Babenthal.
Saponaria offidnaU» L. Um die DOrfer, meist mit gef&llten Blftfhen, also
Oartenpflficbtling, nnr bei Ostrita nngeftllt
Sileme miutan» L. Häufig.
— inflafa Sm. H&nfig.
Vitewria ruhiaris Röhl. Häufig.-
Coronaria FIoh ruculi A. Braun. Gemein.
Jj^Jelatidriuni affn/m (ivck. Httufig.
— rtihrum Circk. Häutig.
.A(fro»temnut Gif/i<ifin Häufig.
Suffina prorumbeuH L. HäufifT-
— nodoHd Fcnzl. Häufig.
i>per(juhi (irvenxlx L. Häufig.
t^pmjiihrid rulti'a Vvqh\. Nicht selten.
Möhringia irinerria Clairv. Häutig.
Arenaria serpyllifolia L Gemein.
Stellaria memorum L. Httnfig.
— media Vtll. Gemein.
— Bohitea L. H&nfig.
— glauea With. Niobt selten.
— graminea L. Hänfig.
— uliginoea Hnnr. Häufig.
Cfnutium «emulerandmm L. Häufig.
— triviale Lk. Häufig.
— arveme L. Häufig.
Limtm ealhartlrum L. Häutig.
Paffiola linniih'H (Jni. Hei Schoenberg.
Malra Ah-ca L. Nicht selten.
— »ilvexfnn L. Häufig.
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Malra mgleeta Wallr. Gemein.
— rotun^foUah, Nicht Mlteii*
TiHa parvifoKa Bhrh. In den Widdcra ziemlich aelten.
Uifpericmn per/oratmn L. Häufig.
— qua (Iranpuhl m L. Häufig.
— tetrapftv'vm Fr. Nicht solton.
— humi/uHum L. Bei Fisehorsliütte.
— monlanvin L. Nicht selten.
Aeer plafonoiih'x L. Fast nur augepHanst
G^i'unhnn pratenxe \j. Häufig.
— »ilruticvm L. Bei Babeiulial.
— palustre L. H&ufig.
— molle L. Am Gr. Brodno See.
— punllttm L. Gemein.
— columhinvm L. Bei Kolano.
— R^ybeHianum L. Hftafig.
Erodiutn eietrtariH'm L'Her. Häufig.
Impatient Noli tangere L. Häufig.
0.vali9 Aeefo»ella L. Sehr häufig.
Eronymu» europaea Ii. Nicht häufig.
Wtamnua cafharfiro L. Nicht selten.
FroyKjulo AlnvH Mill. Niclit selten.
üarofhaninus McoporiiiK Koch. Wohl nur SO den Chausseen angepflanzt
OnoniH repens L. Häutig.
Anthi/llis Vuliwraria L. In der Nähe der Radaunc.
Medicago satira L. Bei Semlin.
— falcata L. Häufig.
— falcata x mtica. Bei Scmlin.
Meäieago h^lina L. Häufig.
7Vi/o/tiim praiense L. Gemein.
— medium L. Häufig.
alpegtre L, Häufig.
— arvetue L. Gmein.
— rqfeiu L. Gemein.
— ^bridum L. Häufig.
— agranMin I,. Nielit seilen.
— procumhens L. Häufig.
— minuft Sni. Häufig.
Lotvn rormnilaivft L. Häutig.
— uligiHOHUK Si hk. Häufig.
AstrayaluH (/li/ci/p/ti/il<is L. Häufig.
Coronilla rafia h. Häufig.
Ornithopwi perpintillm L. Nielu häufig.
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Onohrychi» wativa Lam. An der Ch«iB8ee bei Kardmis und am See bei Lappnlttx.
Vieia tihatira L. Häufig.
— coMuhicn Ii. Boi Babenthal.
— Cracca L. Häufig.
— rillosa Roth. Nicht selten.
— Miypium L. Häufig.
— Hotira L. Nicht häufig.
— antfustifoliu Rotli. Häufig.
— hirmta Koch. Hanlig.
— fetra»ptrma Mndi, Nicht .snltcu.
Lathynt* pratetuu L. Geuiein.
— iilvetkii L. Häufig.
Ort^t ffernu» L. Nicht selten.
— HibtrotM L. Häufig.
— niger L. Nicht selten.
t^vntu tpinoBa L. Häufig.
— ArdlM L. Nicht selten.
Ulnutria pentapetala Gil. Häufig.
— Fülpendxila A. Rr. Stangenwald«r Font bei Babfntbal.
G«um urbanuiii \,. Häufig.
— rivale L. Häufig.
Kubus subererfuK Ander. Häufig.
— fiiijiu« Lindl. Jm Forsthelauf Kartliaus.
— plirafux W. et N. Häniig.
— lirJlardi W. et N. Sehr liäuÜg.
— Wa/ilhert/ii Arrh. Häutig.
— caaiu» L. Häulig.
— Idaem L. Häufig.
— mumHIü L. Nicht selten.
Fraffaria vetca L. Hän^.
— eollina L. Nicht selten.
Comarum paluttre L. Häufig.
Pofentilla amerina L. Gemein.
— argentea L. Häufig.
— eollina Wib. In vielen Fonnen, Ober die ich später noch zu berichten
gedenke.
— TormeptiUa Schrank. Häufig.
— opaca L. Nicht selten.
AMiemilla vulgaris L. Häufig.
— arrenKi's Pco]>. Häufig.
Aiirimonia Kupatoriiim Ij, Häufig.
Jinm ranina L. Nicht selten.
— loiiieniom Siu. Nicht .-selten.
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J^nu idatuM L. Nicht aelten.
8orhu9 aueuparia L. Httnfig.
— Kandica Fr. Bin Stnuch am Klosteraoe, angepflauzto Bänine bei
Gmibno und Kossi.
Orataegut OxyaeoKtha L. Ziemlich selten.
— mono^na Jarri. Häufi|r.
Epilohium anffusii/olium L. Häufig.
— hirKuium L. Nicht selten.
— parrlßnnint Rotz. Häufig.
— moniiiniiin L. Häufig.
— rolifum L. Niclit selten.
— ohscurum Kehl». Bei Sawurri.
— palmtre L. Häutig.
Ciretua hi^ana L. Nicht selten.
— inUniMdia Bhrh. Im FontbeUnf B&low und am Klosteraee.
— €dpina L. Nicht selten.
Myriophyllum spieatum L. Nicht selten.
— altemißarum D. C. Im Schwanen-See und im Mielewko-See.
Vallitrieke vemaU» Kotz. Nicht selten.
— oHtumnalu L. Im Klosteraee.
(^erafopfii/llum ihmersuiu L. Häafig.
Lythrum Sali tum n I>. Häufig.
PeplU Port u 1(1 L. Bei Kartliauä.
Hemiaria glalna L. Häufig.
Scleranf/ins annuux L. Häufig.
— jirrcunix [j. Häufig.
Setluut mu.rinium Sut. Nicht äcltcu.
— (trre L. Häufig.
Riben ulpinum Bei Babeuthai.
— niprvm L. Häutig.
Sajrifraya i/ranulata L. Nicht selten.
Ckrifsosplenium altemifolium L. Häafig.
Sanieula mropaea L. Nicht selten.
Cicvfa r/rosa L. Httufig.
Aegopodium Podagrariah. Httnfig.
Carum Oarvi L. Häufig.
Pimpinelln maf/na L. Forstbelauf KoBSOWo.
— Saasifraga L. Gemein.
lierula angusttfoha Koch. Häufig.
Sium latifolmm L. Niclit solti'n.
Biiplntnim longifolium L Bei ßabeuUial liäuüg.
Aefhusff ( )iii<i}>iinu L. Häufig.
Libunoti« monta/ia Ci'ütz. Bei Babeuthal
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SeNttum Catvi/olia L. Häufig.
AngtKca tih^trü L. Httnfig,
Pastinaea tativa L. Nicht selten.
Heraeleum nbiricutn L. Gemeill.
Peue^danum Oreoselinum Nfnch. H&ufig.
— paUttirc Mnch. Häufig.
lAiserpiHum lati/olt'um L. Bei Babeiitlial.
Daums Carola L. Bei Ostritz vereinztdt.
ToriliH Anthn'trvs (im\. Häufiff.
Aiiilirixcii» si/veHtrits lloffin. (Joinoiii.
Chaet'opln/l/t/m tcmvhiin L. Hiiiititi;.
— himitum L. Am Klüstcrsec. Bei Babcnthal häutig.
Ctniium maailatuin L. Nicht selten.
Pleurospeitnu ni auatriacum Hoflui. Bei Babeuthal.
Bedera Bdia L. Nicht selten.
Cwnu9 rnnguinea L. Nicht hänfig.
Samhueu» nigra L. Nur um die DOrfer«
V%hur$)Hm Opukt» L. Nidit selten.
Lomctra Xylotteum L. Nicht häufig.
A^MTula odarata L. Häufig.
GaKum Aparine L. Häufig.
— vUffinosuw L. Häufig.
— pahisfre L. Häufig.
— horeale L. Ziemlich selten.
— Molluffo L. Häufig.
Valeriana o/ßrinafift L. Häufig.
— Hamhxicifolia Mik. Am Rckowu*äee.
(h'oica L. Häutig.
KiKiutia arrt'nsis (Joult. Eiäutig.
Succim pratenms Much. Nicht :*elteii.
Scahiona Columbaria L. Aui Ostriz-Scc.
Eupatorimm eanBabimm L. Häufig.
Tvmlago Farfara L. Häufig.
l^etasiie» ofßdnalü Mnch. Nicht seiton.
RelU» perenni» L. Häufig.
Erigero» eanadenm L. Nicht selten.
— ac«r L. Häufig.
Solidago Virgo aurea L. Häufig.
Inula hritamcn 1.. Nur ))ei K elpin uud bei Haskeu bemerkt.
ßideiu tfipariiius L. Gemein.
— cermiw« L. Gemein.
Filago arrenxl/t Fr. Gemein.
— minima Fr. Gemein.
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Giiapkaltum nlwUieum L. Hllutig.
— ftUginmum L. Häufig.
— dttnewm L. Hftufig.
Helirhrysum arenarivm D. C. Häufijr.
ArUmi^a Abtinihium L. LTiu die Dörfer.
— eampwlria L. Häufig.
— vtilgarU L. Häufig.
Acliillea l^arm'ica L. Nicht sclteu.
— MilU'folium L. (»emeiu.
Anthemix linctoria L. ITäulig.
— an'emix Ij. Ilauiig.
— Cotula L. Häufig.
Matncaria Chamomilla L. Sparsam.
Chr^Mnthemtim inodontm L. Gemein.
— Parthmium Pers. Um die Dtfrfer iu Geböschcn verwildert
— Leucantkemum L. Hänfig.
— ugetum L. Häufig.
Tanaettum vulgare L. Nicht aebr hänfig.
Senecio patwter D. C. Häufig.
— pulffuns L. Häufig.
— nlvatica L. Häufig.
— vemalin W. Kit. Häufig.
— Jacohaea Ij. Häufig.
Cirvium Janveolatum Scoj). Häufig.
— puluHtre Scop. Häufig.
— iiri'i'nxr Scoji. (leuiüin.
(.aiduu^ acmiiltonlcx L. Nur bei Climicluo gesellen.
— rn'ifpux L. liäulig.
Onopnrdon Acanthiutn L. Niclit käufig.
Lci'jHi major GMrtik. Nur bei Hasken gesehen.
— minor D. C. Häufig.
— Umentom Lern. G«nein.
(JarUna vulgari» L. Häufig.
Centaurea JoMa L. Hänfig.
— auetriaca Willd. Am KloBtcrsee und im Forstbelauf Kossowo.
— Ci/auus L. Gemein.
— Scabioea L. Häufig.
t^mpeana commvuix L. Häufig.
Arnüeens minima Lk. Häufig.
(Jichorium Jnliihwi \j. Hautiir.
Leo/itodoH auivmnali'^ L. Häutig.
— liUHiilix \,. Häufig.
IHci'ix irieracimdvf L. Niclit selten.
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75?
Trngopogon minor Fr. Uui Kartliaos häufig.
Scorzonera kvmilift L. Nicht häufig.
Hypochoeris ;/lahra L. Häufig.
— radicaia \j. Häufig.
Tara.racum nfncinale Web. Geuieio.
Latiuca munili'< Le83. Häüfig.
Sonchus olei'aceus L. Häufig.
— ffqMT AU. Weniger bäu%
— arveiuit L. Oemrin.
CrepU bieHtu» L. H&nfig.
— tettorum L. Gemein.
— pahtdoM Hoch. Häufig.
Hiemeium FilateUa L. Gemein.
— Awieula L. Häufig.
— pratente Tausch. Nicht selten.
' — muronttn L. Häutig.
— vtUffotum \j. Häufig.
— henpatum Willd. Nicht twltcn.
— boreale Fr. Nicht selten.
— umhellaium L. Häufig.
Jaxlom' montutta L. Häufig.
P/ii/tn//ii/t Kp'rntum L. Häufig.
Lauqiunula rotundifolia L. Häufig.
— reyunculoide» L. liaulig.
— Traeheliwn L. Häufig.
— laH/oKa L. Bei Babentl»].
— patula L. Häufig.
— perneifoUa L. Häufig.
— glomerata L. Häufig.
Voeeinium AfyrÜUw L. Gemein.
— uUgiftosum L. Nicht selten.
— VUü Jdaea L. Gonioin.
O.nirncrog L. Häufig.
Aiidionu'da poU/oh'a L. Nicht äciteu.
Calluna rultjan's Salisb. Gemein.
Lrdtnn paluHtre L. Häufig.
J'irola lofundifolta L. Nicht selten.
— media Sw. Im Forstbelauf Bülow.
— niitiar L. Nicht selten.
— uniß&ra L. Nicht selten.
Ramischia »ecunda Grck. Nicht häutig.
Monofropa hypopyti» L , var, Hypopln f/ea Wallr. Häutig.
FfnjBi/ttia ejtcelMor L. Scboint bei Kokino am Ostrits-See wild zu seio.
t
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78
Mrttffantkm tri/oliata L. Hinfig.
Getttiana eampeslris L. Bei Fischerahfltte.
— Amarella L. Bei Czapelncr Mühle.
Erylhraea Cmtauriuni Pera. Nicht Helten.
Coneolouluff »epium L. Am Gr. Brodnow-See.
— arrenxis L. Gemein.
( uxcuta i'urojifu'a L. Nicht Bolton.
— var. Vü-i'ac Koch. Auf eincui Wiekouleldc In;! Kalthaus in j^rosjser Monsjc.
— Epithifnnini h. Nicht sclir häufig. Bei VVilhelinishohc aul' Öiiruthamnus.
(^ymglomim nj/in utile L. IJäuiig.
Anchum o/ßcinali» L. i läufig.
— arventis M. B. Häufig.
St/mp/ii/tum ojjicinate L. HttttHg.
EehiuiM vulgär* L. Hftnfig.
Ptämonarui ohaewa Dom. Nicht selten.
Lithoapermmn aneiue L. Httnfig.
Myowtit pahairi» Witb. Häufig.
— nlvoHca Huffm. Nicht selten.
— intermedia lik. Häufii?.
— hixpida .Schlechteud. Boi L»pi>aUtz.
— sfricfa Lk. Gemein.
SokMuni niiirutn L. IIaufi<r.
— Ditlcamai'o L. Hiiulig.
Jfifoxn/aiiiU'* nii/rr L. Nicht r*cltcii.
Verba>n'>ini T/iaptfUn L. Nicht haufi};.
- — fhapaiforme Schlad, ßei Schoeubcrg.
— nigrum L. Häutig.
Serepkmlaria Hodo»a h. Häufig.
— Mrharti Stev. Häufig.
Digitalis ambigua Murr. Bei Mirchau, seiton bei Kartliaus, häufig bd Babenthal.
lAtuma minor Desf. Bei Nider-Brodnitz.
— orociMM Deef. Bei Nen-Csapol.
— migarii Hill Häufig.
Veronica Anagalli» L. Nicht häufig.
— Beccabunga L. Häufig.
Veronica Chamaedry» L. Häufig.
— ofßdnalu L. Häufig.
— latifoUa L. Bei BalMMithal.
— xpicain L. Fast nur in deu Gegenden au der Radauue.
— Kl')} 11/ /U/o Ha Ij. Häutig.
— arrenMis L. Nicht selten.
— vernu L. Häutig.
— agrerti» L. Häufig.
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74
Veronica Buxbautmi Ton. Hei Ki ( sin, Remliuszewo nnd ChtnielnOi um die Dörfer
in Gesellschaft der Vorigeo sablreicb.
— UedmfoUa L. Häufig.
Melampyrum n&fnoro»um L. Häufig.
— prüfende L. Hänfi«;.
— silrnficuni L. Im Foistbeiauf ßüiow.
PpfJü'ulan'x paluxfris L. Häutig.
Alectorohphus mititir Itchh. Nicht iȟlteu.
— majar Rciiij. Häufig.
Euphrasia pratensis Fl*. Bei Czapelcr Mühle.
— nemomta Fisn, var. parvißora Fr. Im For^lielaaf fiillow und ForstboUnif
Dombrowo.
— — var. 9tri€ta Host. Eorstbelauf B&low.
— — var. gradlü Fr. Forstbelanf B&low.
— coervlea Tausch. Am Mielewko-8ee und auf einer Wiese bei Prowkau.
Neu für Westpreussen und die ganze norddeutsche Ebene.
— Odontites L. Häufig.
Efx/inlf:in rrinfaia Wild. Bei Nieilrr-lJrodiiitz.
Mentha sitvestins L. var. erispala Scbrad. Bei Sianowo ao Garteusäunen.
— aquatira L. Häutig.
— Holivii Ii. Haulig.
— arri'iixis L. (rCUieiü.
Li/i opu.'< i'Hrnptu'VK L. Häulig.
(hi(/(iinnn nih/are \t. Fai?t nur in den Gegenden an der Kadaune.
Thymus Chumuedrys Fr. Häufig.
— angusti/oliuß Fers. Bei Babentlial.
CaUmintka Aeino» Clainr. Häufig.
CUncpodivm vulgare L. Häufig.
Ntpeta Cataria L. Bei Saworri.
GUehoma hederaeeum L. Häufig.
Jjamium ampUxicault L. Häufig.
— hyhridum Vill. Bei Gri^zilmo und Rcmljoszcwu.
— inlermtdivm Fr. Ein Exemplar bei Karthaos an der Chaussc nach Bfitov.
— purpureum L. Gemein.
— > macuhtttm L. Bei Mirchau.
— (dhum Ii. Gemein.
Cdlrolidnloit LkU'iiiu Huds. HäuHg.
GidcojmliK Lada/mm L. Häutig.
— Teirahit L. HäuHg.
— cersicolor Curt. Häulig.
— puhettt'ens Bess. Häulig.
Staehys nlvatica L. Häufig.
— palustrt» L. Häufig.
II
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Stach^ arrennt L. Kicht selten.
L. Bei Niedor-BrodniU.
ßetamea ofßeinalit L. H&nfig.
Jiiarruhium vulgare L. Bei Ostritz.
— Ballota fiiffra L. GemeiD.
Leoniini« Cardiaca L. Häufig.
Srutellaria (lalfriculafa L. Häufig.
PnineUa rviffarin L. HäuHp;.
Ajuga (lenevenitiM L. Nicht seifen.
— pifrnnitilalif Ji. Häutig.
VWfirnd officina/in L. Bei Kolpiii.
Viricuhiria vn'nor L. I'ci Wilhelinjijholie.
Tncfttalitt europuea Ii. llautij^.
Lgnmaehia tfigi-itifloru L. Häutig.
— vulgari» L. Häufig.
— Nummularia L. Nicht selteu.
» fiMiomm L. Bei Mirchan.
Anagallü arventi» L. Hän^.
hrimmla ofßcinali» Jaeq. Hlofig.
Jfoftonia pahstri» L. Häufig.
Anvnia ntfgan« Willd. Bei Balicntlial.
Lifon'lla iaeuttruf L. Im See bei Lappalitz.
IHantago major Häufig.
— meiiia Ii. Häufig.
— foturolafa L. Häufig.
( 'ht'nf>i)niJium urhicvm L. StiltCll.
— iilfium L. Gemein.
— lioiniK I/rnririis L. Häutig.
— rulntim L. Sellen.
Atriplex palulum L. Geuicin.
Rnmex cotigltmeraUu L. Häutig.
— wnguineu» L. Nicht selten.
— obiurifolUu h. Häufig.
— crüp«« L. Hiafig.
Hgdrolapathmn Hnds. Häufig.
— Aeetoia L. Gonoin.
— AceloseUu L. Gemein.
/\»/jl|jfont(m Bistorta L. Sehr häufig.
— ampfn'lu'um L. Häufig.
— lapntht/olfuw L. Gemein.
— Penirariii L. Gemein.
— Hi/ili npiprr Ij. (Jemciu.
— »i/HM^t HuUii. Häutig.
76
Polygonum aoiaUare L. GemeiD.
— — 9. €mgutHMmiim Meissn. Hftnfig.
— Comltmlwi L. Häufig.
— (lumetorum L. Nicht selten.
Dapkne Mezertum L, Nicht selten.
Asanim europaeum L. Bei Uahoutlial scbr häufig, tfODSt nirgend liomcrkt
Empetrvw nigrvm L. Nicht selten.
THhtjmalti9 helioHCopius Scop. Häufig.
— Efnda 8cop. Am Sciiwarzen See.
— < '>/p(in's.\iox Sco]>. B(M II.H.sken.
Mircuriulis pt^mnü L. Bei Babcutlial.
Urtica wem L. Gemein.
— dioiea L. Gemein.
Bvmuhu Lupulw L. H&adg.
£/7ffiM montofia Witb. Nicht selten.
FaffU9 tihatiea h. H&ufigster WaldlMuim.
QH0reu9 pßduneulata Ehrh. Httufig.
— umUßora Sm. Häufigi besondei'S auf dorn ThurmborK.
Coryhu Avellana L. G^ein.
Curpimis Betultu L. Häufig.
Betula alba L. Häufig.
— pubesceti« Ehrh. Häufig,
Almut glutinosa Gaertn. Häutig.
— inrann D. C. Im Forstbclaul' DomblWO.
Sah'.r penlamira L. Ilüufig.
— frag! Uff L. Häutig.
— (ilhd L. Iläufig.
— ( (tjtrea L. Häufig,
— Cinerea L. Häufig.
— aurita L. Häufig.
— repens L. Häufig.
Populut tremula L. Häufig.
Monocotyleae.
Sfi'dfiofts (ih,i<les Lt Häufig-
Hi/iIrnchariM Mormis ranoe L. Häufig.
Alitma Plantayo L. Häutig.
— arcuaiurn Miclial. Im Hoe^*kau Sim» uiici im Sinnown-Se«'. und zww in
(Ion Formen ohlo/Hpun Casp. und yramiinj'uiiuin Ehrh.
Jhüotnwt vnibellotn« L. Nicht seltcu.
Trifjlochin pahixtre L. Häufig.
Voiamoijetoa natuns L.
IS
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Potami^eton alpinus Balb. In der r4eba.
— gramiuniH L. Im Lappalitzer See.
— nitens Web. Im Klosteraee.
— lucens L. Nicht selten.
— prfu'hiHfux Wulf. Häulig.
— pi'r/olidtus L. Häufig.
— crixpug L. Im Sianowo-See.
— romyremtii L. Nicht sollen.
— obtuti/oliuH M. et K. Niciit aelten.
— famllu» L. Häufig.
— ptedmOut L. Sehr häufig.
Lemma trimtlca L. (Gemein.
^ minor L. Gtomein.
T^pha laHfolia L. Hftnfig.
— angnttifolia L. Httofig.
Spargamwn mnumm Huds. Häufig.
— rin^Ux Huds. Häufig.
— minimum Fr. Nicht selten.
Calla palustris L. Häufig.
Acorui Calamus L. Häufig.
Orekis maculafa L. Nicht selten.
— laHfoUa L. Im Forstbelaut' Kossowo.
— {ncarmün L, Häufig.
Flatantlteni hifollu Rieh. Nicht häufig.
c/tlorant/ia ('ur(. Im Forstbelauf Bfilow und Kohsowo. Auch bei
Kalbäzagel.
Epipaetis latifolia AU. Bei Babenthal.
iMtera ovaia R. Br. Bei Babenthal.
Epipogon aphyllui Sw. Im Walde Über dem Stillen See.
Nwttia Nidtu avi» L. Nicht selten,
/m Pieudacorus L. Häufig.
lAUum Martaffon L. Bd Babenthal.
Anthericuni ramosum L. Im Stangenwalder Forst bei Babenthal
Allium vineale L. Bei Kelpiu.
Paris quadn/olia L. Nicht selten.
Polygonatum multißoi'um All. Bei Babenthal.
Coni'allana majaliH L. Nicht selten.
Majanthemum hifolivm Schmidt. Häufig.
Juiinm coiu/loitirrafus L. liäuüg.
— eßustis L. Häutig.
— (jlaucus Ehrh. Häufig.
— jilifonnis L. Häufig.
— artieulafvs L. Häufig.
u
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Jvneu» typmu$ Mnch. Nicht selten.
— 9quarro9m L. Ziemlich hAufig.
— compreftHvs L. Häufig.
— buffonivs L. Häufig.
Lucilla pilom Willd. Häufig.
— albida D. C. Im Foirithfilauf Bülow selten.
— ratnpesfn's D, C. Häufig.
— frerfa Deiv. Häufig.
Blysmus coinpresitvii Panz. Nicht, .-selten.
Beleocharit palustrig 11. lh\ Häufig.
— atieularit R. Br, Häufig.
Seirpu» puucißoru% Ligbtf. Am StHleii See.
— laeuttrü L. Häufig.
— nherirü L. Häufig.
Eriophorum wiffinatmn L. Häufig.
— anffUiU/olum Roth. Häufig.
Carex dtoica h. Bei Lappalitz.
— vulpina L. Häufig.
— muricafa L. Häufig.
— teretiuscula Good. Häufig.
— panintfafa L. Häufig.
— remota L. Häutig.
— fit ellu lata üood. Häufig.
— leporina L. Häufig.
— elofujata L. Nicht selten.
— canescens L. Häufig.
— var. »ubloliacea Laestad. Im Foi'stbolauf KarthaUB.
— ttrieta Good. Häufig.
— vulffori» Fr. Häufig.
— acuta Fr. Häufig.
— Unuua L. Bei Lappalite.
— dijfitata L. Häufig.
— pameea L. Häufig.
— glauea Scop, Am LappaUtser See.
— pallescens L. Nicht selten.
— fiava L. Häufig.
— Oederi Ehrh. Häufig.
— • »ilratica Huds. Häufig.
— Psendo-Ci/pei'Ui> L. Häufig.
— avipuflacea Good. Häufig.
— rcsirftn'a ]j. Häufig.
— palutloxa (iod. Haulig.
— i-ipariu Curt. Nicht .scitcu.
15
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79
Carex ßlifcmn» L. H&ufig.
— hirfa L. Häufig.
Panieum (fhihntm Good. Häufig.
Setaria riridix P. B. Häufig.
— (fluuca V. H. Häufig.
Phafaris arundinaciui L. f läufig.
Antlio.rdiii lni)ti oiloratnin L. lläulig.
AlopecimiH pruii'itxi» L. Häufig.
— yeincnldtux L. Nic1)t Pölten.
— /uh'vn Sm. Nicht selten.
Phleum pratense L. Häutig.
Affrottü vulgari» Im Gemoin.
— alba L. Oemein.
Apera Spica venii P. B. Httaflg.
Cafamagrottif laneeolata Koth. Häufig.
— Epig«io9 Both. Hftnfig.
— arundinacea Roth. Httofig.
MiUum efvnm L. Häufig.
P/iraffmites communis Frin. Häufig.
Aira eaetpitota L. Häufig.
— fltxuom L. Häivfig.
('orynephortix ranc8rev>< V. B. Häufig.
IIolcvx lannfnx L. Häufig.
— mal I ix L. Häufig.
Arena sfn</om Schrei). Hei Kolpin.
— puhcKCi'/iM L. Häufig.
— praecihc 1'. Ii. >>i(;lit, .selten.
7V£mIui dtevMbfm P. B. Nicht seiton.
AleUca nutant L. Nieht selten.
— vnißora Retz. Auf dem Schlossberg, daselbst schon von Caspary ge-
funden» ausscnlem im Foratbolanf Dombrowo und am Klostersee.
Briza media L. Nicht selten.
JRmk atmua L. Gemein.
— nemoralis L. Häufig.
— serotina Ehrh. Häufig.
— trivialü L. Gemein.
— pratensis L. Gemein.
— rompn'^m \j. Häufig.
Gl^eini (tquiitlm Wahlcnb. Häufig.
— ßuifauM R, Br. Häufig.
— plicata Fr. Häufig.
— nemoralix üochtr. n. Koern. Nicht Helten.
Molinia cocmleo Much. 1 läufig.
1«
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Dactylü glomerata L. Häufijf.
Ci/nommu arittatus L. Häufig.
Fettuca ovina L. Gemein.
— nihia Ii. Häufig:.
— ftilraticd Vill. Nicht selten.
— i'latior \j. Oemeiii.
Fesiuca yiyaniea Vill. IläuHg.
Brachypodium sihaticum R. et Wli. Nicht selten,
Bromm mtMum L. Häufig.
— moUü L. Oemein.
— anmnt L. Bei LappaUte.
— o^Mf HniT. Wald am Ronly-See nncl bei BabenthaL
IHtifum rvpM« L. GemeiD.
— eammm L. Bei Babeothal
Ehjnw arenariu» L. Bei Wilhefanshtfhe, wohl angepflanzt
IjoUmm pemmt L. Gemein.
— arveme Schrad. Nicht häufig in Leinfeldeni.
— tfmulentum L. Nicht häufig.
JSurdu» itrieta L. Häufig.
Gymnospermae.
Jinii)urufi ronimuniii L. Sehr häutig, auch in clor Form meeica Milt.
Pinu» nlcestris L. Gemeinster Waldbaum.
Cryptogamae vasculares.
Lycopodiim ekaMtum L. Häufig.
— ofMofintm Ii. Nicht selten.
— Sdoffo L. Am StOkn See.
EqmMtmn anmm L. Gemein.
<— TAmat^a Bhrh. Im Mirohaner Font an den Abhängen nach dem
Lebathal.
— praterue Ehrh. Häufig.
— silvatieum L. Häufig.
— paluMtre L. Gemein.
— h'momm L. Häufig.
— hiemak L. Häufig.
liohijr/iiuw Lunaria Sw. Bei Lappalitz.
C'i/sfopft'-riH fra<iilix Beruh. Häufig.
Axpitlium Filin- mm Sw. Häufig.
— dilataium Sm. Häutig.
— xpinulomm 8w. Häufig.
— erutafum Sw. Am Stillen See.
— ThtlypteriM Sw. Häufig.
IT
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Phegapten$ polifpodioide$ Fie., Nicht selten.
— DtfrüpuHt Fie. Häufig.
Asplenium septenirionale Sw. Ad einer Feldmauer bei Schoenberg«
Athyrium Füijc fnnina Roth. Oemein.
I^eris aquxlina L. Häulig.
tolypodium vulgare L. Niehl selten.
Musci et Hepaticae.
Uylocomium brevirostre Schimp. In Wäldein auf Steinen. Forstbelauf Schnoide-
wind. Kolano. Kalbszagel.
Hyjpmm teorpundi» L. WaldbrQche im Forstbelanf Bülow.
— cu^datum L. var. ßuitan». Im Tmebno*8ee.
— palvtfre L. Am 6r. Brodno-See. Elodno-See.
— areuatum Lindbg. Am weissen See.
— eupreuiforme L. yar. elatum Schimp. Bei Kolano.
— reptih Sfich. Auf einem Steine am Thurmberg.
— ineurvatum Schrad. Auf Steinen am Rekowo-See^ Klodno-See und bei
Kolano.
— eontiguvin N. a. E. An Bäumen am Klostersee und am Thurmberg.
— uncinnfxim Ifctlw. IläufiüT.
— Ufropodiniih'x ScliwägT. Am Stilleu See.
■ — Sf'tulfnt'iiatni II) Srliinij». Ikü (Jstritz.
— Knt ifjii Scliimj). Bei Wilhehnshöhe.
Amblysteyinm fiurintUe Schimp. Aul Siciiun in einem Waldbache im
Forstbelauf Bülow. Neu für Westpreusscu!
— «0f]»«fM Schimp. var. ttnm Schimp. An Buchenstämmen am Klosterseo
und im Forstbelauf Dombrowo.
Hagiotheeiwn nlvatictm Schimp. Bei Babentiial.
— RoiBeanum Schimp. Am Klostersee und im Forstbelanf Schneidewind.
— deniieulaium Schimp. Häufig.
— tile9iaeum Schimp. Am Klostersee und im Forstbelauf Bfllow.
Thamnivm alopecurum Schimp. Auf Steinen an Waldbächen bei BÜlow nnd
Schneidewind.
Rhifnehosteffivm rusctforme Schimp. Auf Steinen in Waldbächen im Forstbelauf
Bülow und auf Erde am Ufer des Klodno-See.
Eurhijvrhiutn ufrlaium Sehiin]). Häufig.
Jinir/ii/ffirn'init rcjie.rum Schimp. Am Tlmrmbei'fj und im Foi'st belauf Bülow,
— pluniosuin Scliim]». Auf Steinen iu Waldbächen. Kalbszagel. Fischers-
hOtto. Baljentlial.
Uomalothecium xt-ririiivi Schimp. Bei Karthaus.
hothecium Alywum Brid. Häufig.
CHmaeivm dendroidet W. et M. Häufig.
I^laitia pah/antha Schimp. Gemein.
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Plerigynandmm ßUforme Hedw. Nicht selten am Grunde der Baanistämme, aber
wie auch anderwärts in der Provinz steril; auf der Spitze des Thurm*
bcrf^g jedoch bis hoch an den StUmmen wadisend und mit reich'
licheu Sporogonien.
TItuidium Jilatiitoin'i' S^cliiinp. Bei Tjappalitz.
Atwmodoii Inniiifolius Ilartiii. Im Forstl>clauf Bülow.
— riiiciihixiia \\. et F. Ilüllfiir.
Anfitric/iltt tiiiiiju mhilo IJiid. Ilaiifiir.
St'ckera ioini>lanui<i HüImmi. Häutig.
Foitiinulü antipyretua L. in Seen und VValdbächen häufig.
~~ — rar. giganita SoUiy. Im Klostersee, Kledno^See und Trssebiio-See.
— graeilü Lindbg. In der Badanne httnfig.
Diphgseium foliowm Mohr. Nicht selten.
Polgtnrhum itrictum Mens. In einem Waldbmche im Forstbelaaf Bdlow fimd
ich diese Art mit hellgrauer Mfitse, wie ich sie in unserer Provinz
noch nicht gefunden.
— rommune L. Gemein.
PMlotiOtü /ontanti Briii. Häufig.
— caespitoftn Wils. Am Milewko-Seo,
{inrtiamia itltyphnllu Bricl. Nicht .selten.
Au/ncitnifiiu in (i)nlro<fi/nu »I Sclnvägr. Iläufif;.
l'iilinhlld ^(jiiunoxa Khi-Ii. Am ir^tillen See.
Mnitnii «ifllare llodw. Nicht t^elten.
— ciiir/iiliniilt'ft Blytt. Jn einem W'ahlhniche im Forstlielauf Bülow.
ßrgum iurbimttuiu Scliwägr. Am Gr. Broduo-See.
— pallem No. Bei Babenthal.
— J>\uUtü Schwägr. Bei Babenthal.
— bitnum Schreb. Nicht selten.
— intermedium Br. et Sch. Am Trszebno-See.
Webero annotina Schwägr. Bei Schönberg.
— eruda Schlmp. Häufig.
Splaektivm amp«llacwm L. Bei Wilhelmsliöhc.
Encali/}>f(i strejitnrurpa Hedw. Am Gr. Brodno-Sec, Bonti'See und Kolano.
Orthotrichum afjfi'c S» lirad. Ilimfig, auch auf Steiuon.
— gtramineum Hornsch. Auf Steinen am Gr. Brodno-Soe.
— Hpcrtosuiii N. a. K. Häufig, auch auf Steinen.
— Inoiorpum Bruch. Im For.^tbelauf Bülow.
— I.<iiHli Hock. Im Forstbelauf Billow.
— vupti I <ti II III Hon'm. var. riparivm Br. eur. Auf Steinen am Putuli-
See, Kloilno-See und (ir. i>rodno-Soe.
— »axaiile Briü. Aul Steinen am Klodno-Sce. Zweiter Standort in i*ri*usscn.
Vloia Jh^rhii Brid. Im Forstbelauf B&low.
— critipa Brid. Häufig.
1»
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«3
HeSvaiffia eitiata Ebrh. var. viridi» Schimp. Auf Steinen auf dem Thnrmberg.
Raeomttrium acicuhirt' Hrid. Auf Steinen in Waldbttchen bei Kalbszagel.
— heteroHiehum Brid. Sein- häutig auf Steinen.
— ßueiculare Bri<1. Am Thurmberg auf Steinen.
— mierocarpiim Brid. Aul' Steinen im Foratbelanf Karthaos und bei Schön-
horu;.
Racomitrivm Innutji tionum ßrid. im Forßtbelauf Kühsowo auf einem
grossen Stein.
Grhtimia ajnx arjia llechv. var. l irvlarits N. a. E. Auf Steinen in einem Wald-
bacho bei Kalltszagel.
Mvhletthetkii Schimp. Nicht selten auf erratischen Blöcken.
Barbnla tortuoaa W. et M. Auf Sandboden zwiaeben Banmwarzeln bei Kolano.
Neu fOr Preusaenl Fast gleichzeitig auch von Herrn Forstassessor
Grebe im Kreise Tnchel aufgefunden.
— wbulttta Brid. Hftufig.
— intermedia Wils. An DorCamauem in Mirchau. Neu f&r Preussen.
Didymodan rubellua Br. eur. Häufig.
Digfichium capUlacettm Br. eur. Bei Kolano und am Gr. Brodno*Sec,
daselbst recht häufig. Der vierte Standort für Preussen.
Jjepiatrichnm raginnnH SuUiv? An sandigen Hohlwegen im Forstbelauf
Bülow und Forstbelauf Selmeidewind. Neu für Preussen! Mein
MoüS stimmt ganz mit von Hermann Müller in We.stfalen fresniumclten
Kxeniplaren überoin, weniger mit amerii<aiiii^elien Originalexcmplarcn
von SuUivant, welehe weit kürzere Blatter haben.
Dicratiuiii u/iduldtuni Voit. Nicht solteu.
— innjuf Turn. Nicht selten.
— Hcopanum Hodw. Gemein in mehreren Formen.
— longifoliwm Hedw. Häufig auf erratischen Blocken.
— flagellare Hedw. Im Foratbelanf Karthans.
— viride Schimp. Auf einmn Stein im Foretbelauf BGlow.
Dirranella cerviculata Schimp. Nicht selten.
— Bubulata Schimp. Im Forstbelauf BQlow und bei Babenthal.
JH4fmnatrei»iu crisptUa Li ndbg. Ein einzelner achön frnktifizirender Basen
auf einem errati^jchen Block bei Schönberg. Neu f&r Preussen
und auch wohl für ganz Norddeutseli land!
Aadfeaea petrophila £2hrh. Auf erratischen Blöcken bei Schönberg und Neu
Czapcl.
— rupo'ffis Schimp. Ein "Räsehen auf einem eiTatischen Block .im
Tliniiiilterg. Zweiter Fundort in Preussen.
Sphdqini III si/list'ri/fnh/nt N. a. E. Nicht hielten.
— tiiolliisctun Bruch. Im Tort'brucli hei Kossi. Neu für \Ve.<t|ireiissi ii.
— ierea Angstr. Im Forstbelauf Bülow, i'orsibelauf Kos.^cwo und am
ThurnUici*g.
M
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Sphaff/ntm n'nirvum P. B. Ilaufifj;.
Gii'ffeMohnii Russow. Bni Wilhelmshölie.
Lejcitnin Si^ifn/lli/olia lAh. Im Forstlielauf liulow auf Steinen in Waldhachen.
FruUatiia '/amurisn' N. n. E. Am Grunde der Baumstämme im Forsibelauf
Karthaus, Schncidewind bei Kolano.
~ (lllafd'tt N. a. E. Ooineiu.
Mmiothi'ctt Ht'ulariH N, a. E. Auf Steinen in einem Waldbaciie boi Halien-
tlial. NcTi für I'rouHSPn!.
I^ilidium ciliare N. a. E. (Jeuiein.
J^tidozia reptans N. a. E. Gemein.
('hilomjphuH pallet^m N. a. E. Im PontibelMif Dombrowo.
^ polyantkw Cord. Auf Steinen in einem Waldhache im Fontbdavf
BQIow.
CephnUxHa Jaekii Limp rieht. An sandigen Abhängen bei Babenthil.
Neu ffir Preussenl
Jungermannia attenvata Lindenbg. Im Forstbelanf Kartbaos an moraciieii
Banmstubbon und bei Mirahau auf einem grossen Stefn. Erst «nnuü
von mir im Kreise Osterode gefunden.
— barimta Sclimied. Im Forstbelauf Bfilow und bei Scbi^nlierg.
— incita Schrad. Im Forstbelauf Bülow.
— renfnruHo Dicks. Im Fortbelaiif Bulow und bei Mirehati.
— porpfii/n>h'nni N. a. E. hn Foi'stbclanf Kartlians und bei Mireliau.
— tUpestri.'i Srhlcicli. Im Forstbelauf Kartliaus an einem Hohlwege
zwisrhcii Karthaus und (Irszilnio. Neu für Preussenl
— aiiomaht Iluok. Im 'rort'linich bei Kossi.
Diphphyllvm obtuHifolium Dumort. im For.sibelauf Bülow.
Scapam'a cvrta N. a. E. Nicht selten.
— roMicea K. a. ß. Im Forstbelanf Bülow.
— vndvlata N. a. £. Am Klostersee und bei Mirchau.
— nefnoro»a N. a. E. Im Forstbelauf Bfilow, sehr spuvam.
AHcularia gealaris Cord. Häufig.
Sareofcyphv» Fvtäni N. a. E. Im Forstbelauf Scbneidewind und bei Mirchan.
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S5
Beitrag
zur Flora des Kreises Pr. Stargard in Westpr.
von
Im Juli and Auguat 1884, sowie in der ersten Hälfte des Sommers 1885
botanisierte ich im Auftrage des westpreossiscben botanisch-zoologischen Vereins in
dem Kreise Pr. Stargard. Dieser Kreis zieht sich von Dirschau ans eine Strecke am
linken Weichselufer herab and erstreckt sich dann weiter nacli Süden undTomelimlieh
nach Westen. Man kann tlen Kreis in zwei Haupttheile eintheilen, welche iu
jeder Beziehung jjaiiz versihiedcne Eigenschaften hal>en. Im Griten, von Dirschau
ans über Pr. Stargard und Pelplin Iiis etwa Hoch- Stühlau und Skurz ist das
Land nicinttMis hrackert und liat zum Theil. namcntlicli nach (h'r Woichscl zu
recht guten nii-isl h'luiihaliigcn Hoden. Untcrhrochen wird dio.^ gro.sse (Jcltii^t
durch die Wahhiuircn der lVlj»h'ucr Forst, der S[»engawsker Forst und des
Swaroscliiner Waldes, in welcheu .si(di üherall mehr oih'r w(!niger Laulilndz
zeigt, wenn aucli nur hin und wieder Bestand bildend. Der Quere nach öLdineidet
hier iu zahlreiclien Windungen, häutig mit hohen Uferabhängen die Ferse durch.
Von kleineren Fl&sson wären noch zu erwähnen die Spenga>\a, welche nach
ihrem Darchfluss durch den Liebschau«: See den Namen Mottlaa annimmt, sowie
die Pischnitza, Wengermnz und Jonka, alles drei rechtsseitige Zuflfisse zur Ferse.
Der Westen des Kreises gehört in das grosse Gebiet der Tucheler Haide.
Er ist fast ganz mit Odem, einförmigen Kiefernwalde bedeckt und umfasst die
Forsten Wirthy, Wilbelmswalde, Hagenort, sowie mehr oder weniger gros.s(;
'l'heile der Foisten, Kdnigswiese und Okonin. Durchsetzt werden die Walder
durch einzelne Seen und zum Theil recht grosse, aber sehr einförmige Torf-
brüclie. Die Ortschaften, welche hier sehr zerstreut liegen, sind meist von
dürrem Sandboden uniu:elten, der oft garnicht einmal beackert wird.
Eine erfreuiitdie Al>\vechs(dung bietet in dieser Haid*' der Schwar/.w assi i'-
flnsH. welcher in ebenfalls zahlreichen Windungen die Wäldei- durcliscliin iilet
und dessen meist tiefes Thal grösstentheils mit schattigem Laubiiulze bestanden
i.st. Die Zuliüsse. Hrzesennek-Fliess, ßirkfliess. oberer I^auf der l'russiva. sind
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nur nnbedentend. Bemerkenswertb sind Docb die im westlichen Winkel beim
Dorfe Scbwarzwesser auf Sandhaiden angelegten Rieselwieses, welche sum
Theil schon ganz gute Erträge liefern.
Nach dieser Bcxlenltciscliafrcnlioit dp?; Landes richtet pidi aucli der Pflanzen-
wuch8. Von der Wrioliselfiora ist im Kreise nicht viel vorhandon. obgleich er
eich eine ganze Strecke am Strome hinzieht, da das Ilöhenland meistens un-
mittelbar und doch olme holic Abhänjire zur Weichsel abfallt. Im öf^tlichen
(Jebiote sintl dann fiist unv AckerpHauzen. da das Land in guter Kultur steht
und daher selten ein Winkel sich selbst überlassen l»leibt. Als in die Augcii
fallend und diesem Tlieile eiirentliiiMdii-h nnie-eii Kri/tn/iutn j>ltnn/in, Fiilniria
ruh/an'x und Anlhcmis finrforia erwähnt weiden. In dem Waldgürtel der
Mitte sind besonders bemcrkcnswertli da.s Waldtlial bei Neumiihl. zum Swari>-
üchiner Walde gehörig, welches einen beliebten Ausflugsort der Dirscliauer
bildet, und ebenso die Spengawsker Fort, die wieder, nammiüich der Theresen-
bain, von Pr. Stargard aus vielfach besucht wird. Von den PelpKner Wttldem
bietet der Belauf Bielawkerweide die meiste Abwechselung; hervorsuheben ist
in ihm das Vorkommen von Vinea minor. Noch mehr Ausbeute als die grosseren
Wälder liefern hier die Thftler der Ferse mit ihren Zuflüssen, welche zum Theil
tief in das beackerte Land einschneiden und dann eine zwar schmale, aber doch
üppige Laubwald- Vegetation entwickeln. Von Pflanzen, welche an der Ferse
h&ufiger vorkommen sind besonders Archangelica ofßcinaU^ und DiffüfUU ambtgua
zu erwähnen.
Sehr einförmig ist das Haidegebiet de.^ Westens. Alles ist mit Kiefern-
wald bedeckt, welcher <l<)»di nur zum 'J'lieil wii-klich gut be<^tanden ist. Der
Sandbitden der eingestreuten ( )rtseliarien ist grossentheils gar nicht kulturlaliig.
so dass die Hewoluier han|»tsächlieh atif den \'erdienst aus den Forsten ange-
wiesen sind. Nui' eine iranz geringe Mannigfaltigkeit bietet hier der Pllanzen-
wuchs, es ist die eigentliinnliclie Haidetlora, deren Vertreter meist sehr hiiutig
uml zahlreich vorkonimon, es sind besonders: Arcto»1aphylo9 vra ursiy Chimopkila
vnUfellaia, Dianihm arenaria, Thiiwm Serpylltim var. auffustifolim, Calluna
rulfforiit, PuhoHUa temalit und potent, Anihericum ramomm, TeadaUa nudieaMli$
und einige andere. Noch eintöniger sind die oft grossen, halbauagetrockneten
Torfmoore, die mit kümmerlichen Kiefern bestanden sind; in ihnen findet man
oft weiter nichts als Eriophorum vaginatum, vorherrschend, Ledum pahutref
Varnnitm uliffinowm, Andromeda polifolia, dann auch noch Betvia alba xaA
puheereMf Vaeeinivm 0.njcorroR, Drosera roiundifolia und mitunter Cfn'rularia
vulffari». Eine angenehme rnterbrechung gewälirt hier das Thal des Sehwarz-
wassers, welches besonders im südlichen Theile auch dem Ango manche Schön-
heiten darbietet. Diesem Thal eigenthundieh ist das ziemlich reichliche Vor
kommen von ( iiniriftitia fmililn. In all den schattigen Thälern mehr oder
weniir<'r verbreitet und ihnen ihr eiL'enariiges Ausselieu gebend sind: /Vmmm^
J'dtliix, J/. syi;7;/v »mtutiiiitKi , I'/aiii/uhi AInuK. ( Onttix >>o m/t/ . Vtf'Vt'tfUiu
(tpifluü, S(iiiil>in-in> ntfn; l^i iiifcni XjiloniiHm, EroHifiHus ceii-uami und eutopaca.
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RtbtB'Artcn, Daphne Mczeirum, KquiWuim fuemale, Aitofum ewi^aeum, Alerciwialii
perennifi, Parin qtirulrifoUuH luid andere.
Ergiebiger ist die auch schon in dieses Gebiet gehörige Forst Wirthy,
wenigstens ihr thcilwt'isc mit Iianb\val(l bedeckter Belauf IlartigBthal, sowie
mitten in (h;r Haitlc^ im Ilagenorter licvier die (Jcgend si'iillicli Schalcrbruch,
am tüdten See. Iiier findet sicli ausser den uieistcn oIhmi trfnannlrn IMlan/.cu
besonders noch Tlndiciru iii (Kjii Ihai/nl iti m , Aquili'ijia vulyuria, Lailiraea sqiia-
mut'ia Aipcrvia tinrtoria und Kmpii rv)ii »iffrum.
Ganz eigenartig ist schliesslich die Flora der im nordwestlichen Winkel
gelegenen Rieselwiesen. Dieselben sind im Anfange unsms Jahrhunderts auf
dürrem Sandboden angelegt worden und wollen sich hier die Haidepflanzen
noch nicht von den Wiesenpflanzen verdrängen lassen; so findet man doi*t
Arabit himtta und arewua, AbftBum eal^einumt Ueliantkemum Chamaedgtua,
G^pMphüa fatti^ata, Silen« comea und nii1an$, auch var. glabra, Geramum
umffmneum, Geinsta tinctaria, Sanguuarba minor, Botryehium Lunaria und
andere, sowie ferner Sen^eio erraticus, Emccutrum PolKehii und das bisher in
der Provinz noch nicht beobaclitete Cirnum rivulare.
Das Gesammteri^ebniss meiner Unternohmangen ist im Folgendon zusammen-
gestellt und habe ich zinn Ucberblick meiner in <len verschiedenen Monaten
gemachten Exkursionen einige Kartenskizzen doui Vcreiu eingereicht.
Dicotyleae.
TJtalictru/H (t(/ui/t'(/i/ol{(im L. An den schattii^cii .Vbhangni des Schwarzwassers,
sonst noch an (U'r Pisclniitza bei Uoch-8tüblau und in der Forst
Pelplin, Bei. Hiclawkerweide.
— nnniis L. Schwarzwasserthal oberhalb Koltspring.
— anguttifolium Jac(i. Zerstreut auf den Schwarzwasser- und Ferse -Wiesen,
so wie am Drebuk-Fliess bei Kniebau.
llepcAica irihba Gil. In Wäldern und Gebüschen ausser in den ganz trockenen
Wäldern des westlichen Hud^bietes sehr gemein, mitunter, z. B.
im Spengawsker Walde, weite Strecken blau überziehend; daselbst
vereinzelte Pflanzen weiss und roth blühend.
f^UatUla prntenm Mill. An sonnigen Stellen des Haidegebietes häufig, eben-
falls noch in der Pelpliner Forst und im Swaroschiner Wahle.
— vemalis Mill. Gemein in den grossen C*or8ten der Tucbeier Haide.
— pafem Mill. Mit voriger, dodi viel weniger zahlreich.
Anemone nemnrom L. Wie Hepntica, aber w«*nigor hiiufig.
— rrnnincuIoitleM L. In den Thälern der Pischuil/.a. Spci.Lrawa und Weugermuz.
Mi/oyunts /iii/iinms L. Häufig auf feucht<'n Sand- und l.cliiiiiickci-n.
Jiafrac/tiiim nquatile Mey. In stchciidni (icwässern. seltener als das folgend«".,
— divaricatvm Wimm. In stehenden und fiiessenden (icwässern (Ferse,
Schwarzwasser) häufig.
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Ranufieul«8 Fhmmula L. Auf IbQchteii Wiesen, an Gräben, Gewtoseni, gemein.
— Ldnffua L. Am Bande stehender nnd langsam flieesender OewUsser, hlnfig.
— acer L. Auf Wiesen und in Wäldern gemein.
— lanugvinxvs Ti. In den sebattigen Wäldern des mittleren 6ebieteS| so
wie den bewaldeten Abhängen der Fli'isse und Bttolie häufig.
— polyanthemoH L. Forst Wirtliy, Bei. Ilartigsthal.
— repena L. Feuchte (ipbiisi'he, Wies<'D, Gräben, gemein.
— bulboKUH h. An Wcirci) iunl Kaineu, weniger häufig.
— ain-cnsis L. Lehniiirktn- bei Dirschau und Skiirz.
— »celerafiiif L. An leuchten, wenig bewachsenen Orten au Gewässern
ziemlich liäufig.
Ficaria vernu iiuds. An leuchten, schattigen Orten.
Caltka palustris L. Wiesen, Gräben, Sümpfe, gemein.
AqmUffia vulgam L. Schattige Abhänge des Schwarzwnssors, an der Pisohnitn
bei Hoch'StQblau, SpengawskerWald, Swaroschiner Font beiNeumfiU.
DHphinium Cotuolida L. Auf lehmigen Aeckem ziemlich häufig.
Aeonitvm varieffotum L. Fersethal oberhalb Pr. Stargard.
Actaea «picata L. Reichlich im Walde bei Neumfihl bei Dirschau; im Ferse-
tiul, am Badaunen-See bei Bialochowo, in der Forst Wirthy, Bd.
Hartigstlial.
Cimicifuga fvetida L. Häufig im Schwarzwasserthal bis herauf nach Neomöhl
und dann noch versprengt im Walde bei Neumühl bis Dirschau.
lierhenü nilf/an» L. Swaroschiner Wald: mitunter in Gärten.
i^ympkaea alba L. In vieh'n Teichen, Waldseen und Brüciicn.
Nvphar Ivfi'um L. In stehenden und langsam Üiessenden Gewässern, häufig.
J'apaver AnniKone L. Auf Acckern, zerstreut.
— Rboean jj. Wie vorige.
— dubium h. Wie vorige, nicht selten: Zeisgeudorf, ßokittken, iSchlieweu,
iSwaroschin, Owitz, Neudorf, Kaltspriug, Sehwarzwasser.
CheUdomum majm L. Häufig in Dörfern auf Schutt, an Zäunen, sowie an
schattigen Bändern der fliessenden Gewässer.
Corydali» eaoa Schweigg n. K. Fersethal oberhalb Pelplin.
— intermedia P. M. 2. Daselbst am Zdnnyer-See.
— «olida Sm. An der Spengawa unterhalb Mühle Wenkau.
Futnaiia ofßeinali» L. Auf nicht zu trockenem Acker» und Gartenland, häufig.
Nasturtivm amphibivm B. Br. An Ufern stehender Gewässer.
— »ihi-strr B. Br. An Gräben, etwas feuchten Acker- und Wegrändern,
häufig.
— paluetre D. ('. An feuchten Orten, weniger häufig und meist einzeln.
Barbaraea vulgaris R, Bi-. In Gelinschen nnd an feuchten Orten: Dirsehanor
Kämpen, rdplin. Pischnitzathal unterli.ill» Altniiihl. See bei llocli-
S^tfiblau. Die Form arcuata Kedeb. im Fiscbnitzathal und aiu
Nicdak-Jice.
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Barharata Btrieta Andrs. An der Fen» mr StodcmUhle ond der Joiika.
Turritü glabra L. Zorttreat an Gebfischen im Schwarzwasser- und Fersethal,
aa den Rieselwieaen bei Scbwanwaaaer, so wie in der Forst Okonin
am Ueberrieselungskaoal.
Arabü hirmla Scop. Ric^elwicgcn bei Sehwarzwasser, westlich vom Bahnhof;
Forst Okonin am Ueberries«'lunirskanal.
— arenotii Scop. An fianditron. oft turtijren und r^toiiii^m Orton zioinlifh
liauli^: /,. H. DirtcliaiitT Kämpen, Lunauer Torfltnu'h, am Soliamow-.
lUiigie- und ( )ecijtel-See. Forst Wirlliy, Kalt^pring, Forst Okunin
am Ueberrieselungskanal und auf den Rieselwiesen; auf letzteren
tQU Theil ganz kahl.
Caräamine pratetui$ L. Wiesen, feuchte Gründe, gemein.
— amara L. An Quellen, Gräben, feuchten Waldplfttien, recht biulig; an
letsteren gewöhnlich die Form kirta Wimm, und Grab.
HetperM matronali» L. Felpliner Forst, nahe der Oberförsterel, wohl verwildert.
Süymhriuoi ofßcinale L. An Wegen, in DOrfern. gemein; ebenso hAufig wie
die IIau]>trorm. findet sich die Form ItMcarpum D, C.
— Sophia L. Wie vor., fast eben so häufig.
Sffiiophraoma ThaJinnuni Olh. Auf Brachäckern, mitunter sehr zahircicli.
AUiaria officinaltn Andrez. In feuchten (Jebüsi licii \u\i\ an schattiguu ürteu
zerstreut, z. B. Pr. Stargard. Ncninühl l>ei Dirschau.
Breinum chtiranthoitle» L, Aeeker, (Jarten, gemein.
Brastica nigra Koch. Am Buhndamm bei Morroi^hin.
Siaopia arrennt L. Auf Aeckem, weniger hftafig als Raphtmi9tnm Lamptana.
— alba L. Auf Gartenland in Dörfern mitunter rerwildert.
Emeagtrum Polliehii Sch. und Spcnn. Ziemlich zahlreich auf den Rieselwiesen
und nordostlich Schwarzwasser.
Aitern calycinum L. Auf Aeckem und Abhängen zerstreut; z. B. IMrschau,
Pelplin, Weifis-Bukowitz, Riesel wiesen.
Berferoft ineana D. C. Weg»«, Ackerränder, Hügel, sehr liänfig.
Erophila rerno E. Mey. Aocker, sonnige AnhOben, Triften, gemein, oft in
grossen Schaaren.
Camelina aatira Crntz. Mitunter verwihh-i t: wild die Form mirrorarpa Andrz.
Thlojspi arcc/i'»' L. An bebauten Orten, auf Schutt sehr häutig, doch gewöhnlich
nicht zahlreich.
Teetdalea nudicaulU R. Br. Auf Aeckern und Sandboden in Haiden und
Wäldem ziemlich häufig: Swaroschiner Wald, Pr. Stargard, Pelplin,
Rokoschin, Gr. Finschin, Weiss-Bukowitz, Hoch-Stnblau, Kaltspring
und in den Wäldem der Tuchder Haide.
Lepidium ruderale L. Dörfer und wüste Plätze, nicht AberaU.
Cup>iella liursa puitori» Much. Aecker, Wege, Schntt, sehr gemein.
Se»lea panirulata Desv. Auf Aeckern unter der Saat: Krangen, Pr. Staigard,
Gontomie, Morroschin, Königswaldvr Muhle.
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Ropfia/iisfruni Lampmna Gärtn. Aofker, gemein.
Helianihemum Chamafcüfwt Mill. Zerstreut in den Forsten, Wildui^^ Wilbeln»-
walde, Wirtliy; auf den Riesolwicson liei Schwnrzwa8?«er.
Viola fHilusfrix L. Auf .■<tiiii]»fi<rfii. torflircii Wicsi'n und Waldstellcn sclir li;iuti<r.
— i'jyqixild Lcdrl». Torrin ui-Ii sinilirli K i;iiiir»'n, an der Pischnitza oberball)
Pisrlmit/.. am Alilluss des Bi/cs^'nurk-See.
— otloiata L. Wild an der Spengawa untt rli.jU) Mühle Wnilkau.
— ailvesttn« Link. Uebcrall, wo etwas liaubwald; vorwiegend die Form
Ritfimiana Behb.
— canina L. Wiesen, Triften, Wälder und sandige Haiden, gemein; in
verschiedenen Formen.
— canina Ririniana, Wald an der Piscbnitza bei Hoch-Stüblau.
— perBiei/oUa Schk* Daselbst.
— mifa/»'!!" L. An der Spengawa unterhalb Neumfibl. hn Hclauf Sturmberg
der Pelpliner Forst, am Schwarsvrasser unterhalb Schlaga Mfihle.
— trirolor L. sclir gemein.
Riwda hili ti L. Am Wege von der Obcrföraterei Spenpaw.'^kon nach dem Walde.
Ih-osiTii rofii/iih'r'i'lid . Atif allen TorfmoonMi. iiainfiitlii'li der Tuchclcr Haide.
— anylicd liuds. Am Fussin-See, au den kleinen Öoeu zu Ilagenort und
Klanin.
— tnternuMa Hayne. An einem kleinen Öce zu liagunort und Klanin.
Polygala vulgari» L. Auf trockenen Wiesen, grasigen WaMplStsen md Hfigeln
häufig; weniger die Form oxtqitera Behb.
G^mphila faatiffiata L. Im Haidegebict in den Forsten Wirthy. Hagenort,
Königswiese und Okonin, sovrie auf den Riesolwiesen bei Schwans-
wasser.
— muiuilix \j. Sandige Aecker, häufig.
DianthuH barbatus L. Fern M>n jedem Gehöft verwildert aui Nordende des
Zdunver-See bei 'riicrcscoliain.
— Carflnixifuionnii L. Auf irr.isitren FTntreln und Triften, so wie in den
Waldern der 'Pnclielrr Haide iduTall.
— iieUdiilrx Ij. An trockenen Wiesen, Feldrainen, Waldrändern, ziemlich
hanliir.
— aniiitriui* L. In den sandigen Nadelwäldern der Tucholer Haide häufig,
8um Thfiil gemein.
— wperbu» L. Auf den Pisebnitza-Wiesen bei Gr. Pinschin.
Saponaria o/ßeina!is L. An sandigen Flussufem: Ferse, Pischnitsa.
Silen« Otitea Sm. Trockene Abhänge, sandige Wäldei*: xu Gonstorken and
Olschowken Milhie, Schliewenor Wald, Riefornwäldchen bei Raikaner
Mrdde, Forst Wildmigen, Forst ITagenorfc
— rulffanx (Jreke. An Wegen, Kainen. hiiufljr.
— Hufan» \j. Auf trockenen Hiigeln und an Waldrandern i^ehr liauHg; die
Form (/iabra Schk. auf den Rieselwicsen und iu deren Nähe.
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Silene conica L. Zerstreut auf deo Ricselwieeon hei Schwarawasser; in grüsserar
Anzahl an der Chanssee bei Schwarawasser, so wie in einer trockenen
Kit^forn-Schonung sfidlich Kdnigswiosp.
VUcaria vultfarin Böhling. Auf trockenen Wiesen, boscbigen Bergabbängen,
zerstrout.
Cm'onaria Jfo» cuaili A. Br. Wjosoii, gemein.
Melandrtfum oJhitm (Jn-ke. AfcktM-, ffiichto rJobnsflH", liimliir.
— rubrum ( Jr< k»'. Am Schwaiawasscr bei öchwarzwaisser, an dor Fiscbnitza
I lorli-Stiililnu.
Aiiio^fiiiniKi ()'if/i(it/t> L. l'iitcr (icni Gctioide liäuliir, ilocli nii-lit zalilroicli.
Satfina ftrocvtiihcDK L. An fcut htcii, pr.isi^en, nn'ist Hainiii^cii Stollen, .sehr liaulig.
— iioiUmt Feuzl. Aul sandigen und tortigen Wiesen sehr häufig.
Spergula L. Anf Sandfeldem und sandigem Boden gemein.
— Mon9omi Borcau. Am Ostrand der Forst Rönigswiese.
Spei^Iaria rubra Fresl. Auf sandigem Boden, häufig.
MShringia trinervia Clairv. Swaroschiner Wald.
Arenaria $erpyllifolia L. Aecker, Triften gemein.
Holosteum umbellatum L. Auf sandigen Acckem ziemlich häufig.
Stellaria nemomm L. An feuchten schattigen Stellen der Fluss- und Seeufer.
— uH'tlin Cyrille. Bohanter Boden, Scluitt, Wege, sehr gemein.
— Jlolotttctt L. Jn (ieliii.sehen und Lanhwäldem häufig.
— f/fauca With. Feuehte Wiesen, (iriihen. zerstreut und wenig zahlreich.
— l/ninn'ni'(t ]j. Wi«'S('n. Ackerriinder. p<'hr häufig.
— uliiii iiosii .Mnrr. An Quellen und siinipligf^n (Jr;d»en '/«'otreut.
Mahtchlu III (tiiiiiilifii III Fr. An schal riLffu, Iciichtcn Orten. Iiäulig.
i 'vrasliuii) smii./, r/nnlrn m \, Auf ."^andiiicn Acckcni undäonnigcn Hügeln sclir häufig.
— ii-ifialr L. Feld(!r, Wege. Tritten, gemein.
— arvenw h. Wege, Triften, Raine, häufig.
Linum eathartteum L. Auf Grasplätzen, trockenen und nassen Wiesen gemein.
Radiola linoide» Gmel. Am Bahndamm zu Gr. Pinschin und Hocb-Stdblau.
Malva alcea L. An Wegrändern bei Gr. Jablau, Mühle Wda, Morroschin und
Rokoschken.
— nlrestri» L. In Dörfern, an Wegen und Zäunen ziemlich häufig.
— tif'i/lerfa Wallr. An Wegen, auf Schutt, namentlich in Dörfern gemein.
7i7ui ulmi/oHa Scop. In den TiHubwäldem und an bewaldeten Abhängen zer*
streut, häufig an der Ferse und am Schwarzwasser; oft an W^en
angepflanzt.
IJjfperinim jin't'nnifum L. ( JcIimscIm'. I?ainc. geniein.
«— f/uailianaul'nii ]j. Wie vorijfe. doch mehr an feneiiteren Stellen, seltener.
— h»wini-yiiiii L. Feuchte, lehmig- sandige Aecker: Uoch-Stüblau, Klein
liialockowo.
— vionf'tiiuni Ij. In den Wäldern der rclpliner Forst und an den Abhängen
der Ferse und des Schwar/^wasscrs.
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Aeer plaianoida L. Zerstreut in den Laubwäldern, häufiger aogepflanst.
Geranium pratente L. Wiesenränder und Grasplätze des OsUicben Gebiete«.
— nlvatium L. Forst Okonin und Wirthy.
— paluttrt L. An den Ufern der Flüsse.
— Htnguineum L. Zerstreut in den Forsten Wildungen, Hagenort und König«-
wiese auf den Riesel wiesen bei Schwarzwassor.
— punllum L. Aecker, Wo^o, Zäune liiiuliir.
— cohtmhinum L. Am Wege zu Wentkau lunl Neumühl liei Dir^cbau.
— wolle L. Hocli-Stuhlau. an der f'liaussee naeh dem Baliuhof.
Robcrfidtntm \j. An nassen, schnttiiri'n Stellen liUufiir.
Ei'Oiiium rinifariitm L'üerit. Auf bebautem liudcn, Trilteu, äaniiigcu SU)llvu
gemein.
Im^Httii'im Noll fant/i-re L. An schattigen quelligen Orlen ziemlich häufig: aui
Schwarzwasrfcr und IJirkenfliess. an der Sjiengawa und i*i.schnitza.
Oaalü AeüiMlla L. In allen nicht zu trockenen Wäldern gemein.
— itrieta L. Bei der Oberfbrsterei Polplin.
EvoH^tut europaea L. Im Gebfisch in der Nähe der Gewässer serstreut:
Schwarzwasser, Ferse, Piscbnitza, Spengawa, Gr. Bordzickow-See,
Zdnnyer-See.
— verrucosa Scop. Wie vorige, doch bedeutend häufiger und auch mehr
im Innern der Wälder, sc: Forst Okonin, Forst Pelplin überall,
Speugawsker Forst, Swarosehiner Wald und am Radaunen- See.
Rhamnux cofharfira L. Forst Hagenort hei Schäferbruch.
Fraiujula Almis MilU In den Wäldern uiul namentlich Fiussthälern häutig.
SaroUutmnm svopan'u« Koch. Arn Babuhof Uoch>Stöblau, am Schwarzwasscr
unferiiall) Miihle Wda.
Getiiata tinrlund L. liihilige!-: Sehlicweiier Wald, am S('li\var/.\va.--i'i" nii(''r-
hall) Kraiiipken, Fürst Ukunin, F'ort^t Kouigdwicäe, Uieäelwie»eu boi
Schwarz Wasser.
Ononis spinosa L. Bei Stargard und i)irsehau.
— repem L. An sandigen Wegen und Triilcn boi Dirschau, Swaroscbin,
Gentomie; au letzterer Stelle auch weiss blfihend.
— areenM L. syst. nat. An Wegen, Rainen, Wiesenrändern ziemlich häufig:
Dirschau, Pelplin, Bielawken, Gr. Jablau, Stocksmfihle, Morroschin,
Ktfnigswaldo.
AntkyUU Vvherariü L. Ziemlich häufig auf trockenen Wiesen und Trifleu,
anch gebaut.
Medicago «ativa L. Hin und wieder an Wegen verwildert.
— falcata L. An Wegen, auf trockenen Wiesen und Grasplätzen häufig.
— falcata x satira Rchb. Zwischen den Eltern: l)irs< hau. Pelplin.
— IvpuUna L. Auf Wiesen, Feldern und an Wegen sehr häufig, doch ge-
M'öhnlich die Form Willdenou ii Boeimgh.
Meliloti"^ iiIhuM Desr. .\n Wegen und uubeliauien Orten bei Dirschau u. IVlplin.
— ofjicinali» Desi'. Ebeutio. «
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Trifolivm praifftne. Auf Wiesen, Graspläteon, an Wegen, sehr hftufig.
— alpettre L. Jn doii Wälderp zerstreut.
— arventie L. Auf Aookorn, Sandfeldern und Anhöhen meist gemein.
— meillum L. Jn Wäldern und auf trockenen Wiesen ziemlich häufig.
— fra'iifi'nim L. Scliwnr/wald. am S<;e.
— wontanum L. Wie hk'iHiiih, « iwaa seltener.
— ri'pcrui Ii. Di«' «rrinrin^ic Art.
— hjlhriihnn L. Aul ItMU'litfii Wiesen häufig.
— afjntriuin L. Wiesciiraiider, < I«'ltij.sclie, /xTstreut, z. ß. zwischen l'elplin
und Klonowkcn, bei Gr. Pinschin.
— l)rocumben9 L. Triften, Wege, häutig.
— minus Sm. Wiesen, Triften, häufig.
IjOtu» camicttlatuB L. UebersU gemein.
— uliffinosH9 L. Auf feuchten Wiesen an Gräben.
Attralaffut Cieer h. Linkes Ferseufer zwischen Pelplin und der EisenbahnMcke,
Chaussee zwischen Lippinken und Pelplin.
— 9^yfVP^y^^^ ^* vü^ht zu trockenen Widdern, Geb&Bchen, an Wiesen-
rändern und Abhängon häufig.
— arenariu« L. Im Crbiete der Tucheier Heide häufig, bis Pr. Stargard
vorgehend: die Form i/lal>n'str/»t Rehb. i.st weniger häufig.
Cnronilfa variif L. Sonniifo Anhölien, Haine. Wies(»nrändor, häufig.
Onofiri/rliis ri<-i<n'i'i>l/n Scop. Am rel)eirie8elungskanal bei 8chwarzwa8»er.
Vin'ti Crarcit |j. Wit scii, Zäune, häutig.
— fi'iiuij'i'lia R(h. Wienen.
— rUlom Kotii. L'nler (ietreidc, zerstreut.
— nepiitm L. Feld- und Wieseuräuder.
— saHva L. Häufig verwildert.
— anywfi/olia All. Nicht selten auf Aeckem.
Ermm mlratieum Peterm. Swaroschiner Wald bei Neumfihl, Spcngawskor
Forst, Fersethal, Heiauf Bielawkerweide dw Forst Pelplin, Belauf
Hartigethal der Forst Wirthy.
— eoMulieum Peterm. Czarliner Wäldchen, Wälder der Pelpliner Forst
— hirtmtum L. Jm Gebüsch und an Aekerrändem ziemlich häufig.
— tetratpernium L. Seltener.
LaiJttfrtuf prafemi^ L. Wiesen, Hecken, häutig.
— Silvester L. Schliewcner Wald. Swaroschiner Wald, relpliner Forst.
— m'ints Hernh. Im seliattitjen ljaiil)waM(» und au schattigen Ufern.
— uü/cr neriih. in trockenen Laubwäldern und etwas schattigen K.iefor>
Widdern.
— mofit*i/it/j< iJernh. Wie vorher, viel häufiger.
J'nniuf «piiuim L. Waldränder, iieckon. häulig.
— PadiiH L. In schattigen Fluss- und Haelithalern /.iemlich häufig.
ühiiarid ju iiidjuialH Gilib. Ufer, Gräben, häufig.
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Geum urbamim L. In fouchton Oebflschen und Dörfern sieniHch häufig.
- ritah L. Winsen, fciulife (icl)uscho, häufig.
Ruhvt pUcatm W. u. X. Waklräiidcr, QebÜBche, zerstreot
— caenua L. Waldränder, Gebüsche, Raine, häufig.
— Jilaevn h. Wiildor, Gt'l»ii:<i'he, häufig.
— m.vdtilix L. Iii allen iiielit zu trockenen Wäldern.
Fniijurid rrscd L. Wälder, ( iclMisrhc. T^aiiie. gcincin.
CoiHitrum jnilutytre L. Auf suiiiptiLTii Wiesen und Torlinoorcu häutig.
Potetitillii sujHfia L. I)ir;iichauer Kämpen.
— nornyiru L. Torlljrucli zwiBclien l'r. Stai*gHrd und Spengawskcn, südlich
der Chaussee.
— aiuerina L. Triften, Wege, grasige Ufer, gomein.
— argeniea L. Wege, anbehaute Orte, sehr häufig.
— eollina Wibel. Sandige Orte: Rieselwiesen bei Schwarzwasser, Hoch*
Stablau.
— reptans L. Feuchte Triften, Gräben, Wege, häufig.
— tihettrü Hnk. Wälder, T^nften, Waldwiesen, häufig.
— cinerea Chaix. Sandige Wälder und Ackerrändor, häufig.
— opaea L. Waldränder und sonnige Anhöhen bei Hoch*St&bIau und der
Forst Wirthy.
— aiha L. Forst Wirthy, Belauf Hartitrsthal, Forst Pelplin, Bei. Brodden.
Alchemilla vtilgaris L. Feuchte Wiesen, Waldränder, ziemlich häufig.
— (trrenxis ^Icop. Sandige Aecker, nicht selten.
Suuguüorba minor Scop. Auf den Iticselwirscn liei Schwarzwasser, sowie an
der Chaussee und im südöstlichen Theile der Forst Königswicse.
Agnmotiiu Kii/xtforia L. Buschige Abhänge, Wegränder, häulig.
— oilorata Mill. Rechtes Schwarzwasserliial unterhalb Mühle Schlaga.
Roea eanina L. Waldränder, Gebüsche, Abhänge häufig.
— ruhigimea L. Wie yorige, weniger häufig.
— tomeniOBa Sm. Wie vorige.
Metpilue monogjfna Willd. Waldränder und Gebfische, ziemlich häufig.
Pinta eommvnia L. In Wäldern und den Flossthälem, doch meist nur klein.
— JUalva L. Wie vorher, nur seltener.
— aneuparia Oärtn. Wie vorher, häufig, öfters angepflanzt
Epilobium augufitifoUvm L. An freien Waldstellen in der Pelpliner Forst und
im Swarosdiiner Walde, an Abhängen des Schwarzwassers.
— himutvm h. An (iiäben und Ufern oft reichlich.
— parvißonim Rek. Wie vor., häutig.
— vinntanum L. Am Schwarzwasser unterhalb .Midilc Wda.
— idHeuw Rek. Zerstrcnit am Scliwarzwasser und d«'r Wcngermuz.
— paln'<frr Torfige Wi<!sen und (Jräl>en, an (iewässcrn häufig.
Oeuothera Oiinnm L. Feraeufer vou Telpliu bis Pr. Stargard.
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Cireaea alpinu L. An nasson, soliattiiron Stdloii aui Sckwai'zwaäser, am Abtiuas
(1<'S l>iz<'Sf'nn(!k-Sei>. am Srlianiuw-Soc.
Mi/ii(iphijllin>i spi'cafiiDf L. Scliw arzwasscr, Si:haruuw-S©e.
('(raiop/ii/l/iiiii tliniir.-<ii m \j. Nonmuhlor Müliloiiteicli.
L\fthrum Salicurio Ij. FeucliU' Ufer, feuchte buschige Wiesen, gemein.
A^/t« Portula L. Ueberackwcramte Partie am Woge bei Aalfang ^ Bruch im
Bei. Schftrnow, Font Wilhelmswalde.
Hemiaria glabra L. Sandige Brachäcker, Triften, sehr httnfig.
Seleranthui annuv« L Sandfelder, Aecker, gemein.
— perenni« L. Sonnige HGgeI> fland^e Aecker und Wttlder, seltener.
Sni. In Wäldern auf sonnigen Anhohen.
— aere L. Sonnige Abhänge, Sandfelder, Wege, häufig.
holonieiixc Tjvisl. Seltener.
Bibe$ Gromilaria L. Forst Pelplin im Belauf Bielawkerweide, Pischnikathal
unterhalb Alt Busch, Spengaweker Forst, Spengawathal unterhalb
Muhle Weutkau.
— alpinum L. Ilüufijrer an schattiiieii Abhängen des SchwarzwaöSCrs und
<ler l'isehnika, im Belauf Ilartifisthal (Um- Forst Wirthy.
— 7tt)/nrm L. Zienilieh verbreitet: Dirschauer Kämpen, Thäler der Sj»(<n-
gawa. Ferse, Pisehnika und des Schwarzwaaäcrs, Spengawäkor Wald,
Belauf Burkau der Forst Peplin.
— rubrum L. Au der Ferse unterhalb der Mfihle Owik und in der Forst
Köuigswiese.
Sartfnu/a Bireuhu L. In grosser 21ahl auf einer Sumpfwiese am Abfloss des
Brzesennek-See bei Kaspams.
— granulata L. Waldränder, grasige Abhänge.
Chryto^lfnivm aUtrmfalium L. An feuchten, sumpfigen Stellen der Flusse und
Bäche sehr häufig.
Pitmama futln/ffrix L. Nasse Wiesen, häufig.
Hifdroeofyle rvhiariH L. Auf nassen, sandig- torfio^en Stdirn in der Pelplinor
Forst und namentlich in den Forsten Wilhelmswalde und Wildungen.
Sanicula et/mpaca Ii. Iläufit^ im Swamsehiner Walde bei Neumühl, dann am
Bizesennt'k-St't" umi lici Seliäft'i])i-iir|i in der Forst Haironorl.
Erynyium phn/m» L. Trockene, kshmiu-sandige Stellen, an Wegen im Osten des
Kreises: Dirsehan, Pel|»lin. N(;iikireli, Külitz, Morruschio, Köuigswade.
Cicuta rirofitt L. Flussufer, (iraiirn, Siimpfc, Teielu;, häulig.
fulcaria vulgarix Beruh. Lehmige Aeeker und Wieseuränder des Ostens:
Dii-schau, Swaroschin, Pelplin, Morrosehin.
Aegopodiwm Podaffraria L. Oärten, Gebfisch, Bäche, gemein.
Carum Carei L. Weg- und Ackerränder, gemein.
Pimpinella magna L. Pischnikatal oberhalb Weiss^Bukowitz.
— Sanfraga L. Wiesen, Triften, Wege, gemein.
Sium latifolium L. Oräben, stehende und fliessende Gewässer, häufig.
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Oenanthe aquatica Link. An melir Bumgfigen Stellen.
Sri i /tum Carvifolia L. Wiesen, fnichtes Gebäaob.
Arrha mjelica ofßcinalis Hoflrn. Ufer des Sehwarzwasaera und namenUich der Ferse.
J^eu Ceti fi Nirm OrroHch'nutii Mncli. In den Wäldern häiificr.
— palitstre Much. Am Birkenlliek und Scliwarzwasser,
Pastinaca snfi'vn L. Hin und wieder au ({ral)enr;ni(lrin.
Heracleum Sphotuhjlium L. Nur die Form xihirirvm diese häufig.
Laseryiiivni prutenicuni L. Am Schwarzwasöer uuterliail» Meumiihi.
Dttucut t'arota L. Triften, Wiesen, liäufig.
Torilu Antkrüetu Gmel. Zäune, Gebüsche, käuüg.
Anthriacut nhetlri» Hoflm. Wald* uid WieMoiftnder, (Sfebfiache, hAofig.
Hedera BeUa L. An &8t allen mit Laubhols bewachsenen Stellen, sehr reichlich
im Piechnikatfaal unterhalb Alt-Bosch.
Ccrmt$ tangmnea L. Hftnfig in den FlossthUlem.
Vitevm alhum L. Nor beolmchtet auf Popultu und TiUa, namentlicb m dea
Ortschaften selbst, fehlt im Westen.
Adosa MoaekaUlUna L. An schattigen Waldstellen, besonders in den Flun-
th&lern häufig.
Sambuetu nigra L. In den Gemischtwftldem und d(>n Flussthälcrn nicht seltea,
in grosser Zahl an der Spengawa unterhalb Mühle Wentkau.
Vlhurmtm Opulm L. In den Flussthälem liäufig.
Lofiicrra Xijfostevm L. Wie vorige, auch sonst an feuchteren Waldstellou.
Aüprritla tiuctoria L. Forst Ilageuort, südlich Scliäferbrucli.
— odoratn L. Forst Wirthy, bewaldete Abhänge des Radaunen-Sees, Forst
Pelplin, rfpengawsker Forst, Swaroscbiner Wald bei Neumühl.
Galium Aparine L. Gebüsch, Zäune.
— yUginotum L. Sumpfige, torfhaltige Wiesen, Gräben.
— pahutire L. Ebenso, häufiger.
— horeale L. Trockene Wiesen, WaldblMsen.
— verum L. Triften, Raine, Wiesenränder, gemein.
— MoUugo L. Wege, Wiesen, Wälder, häufig, seltener die Form oekro-
Uueum Wolff.
VaUruKM o/ßanalit L. üfbr, Gräben, schattige Waldstellen, häufig.
— dioica T,. Piscbnika-Wiesen bei Hoch^Stublau, Sohwarswasaer* uad |
Hieselwiesen bei Schwarzwas.ser.
Valerianella dentata Poll. In der Foi-ui leiocarpa DC. in einem Boggenfeld i
zwischen Klonowken und Pelplin. I
JUpmcitJ* mlrcsfer Iluds. Dirschauer Wiesen.
Ktiauiia arrrtmK Coult. Trockene Wiesrn. Wald- und Aeckerränder, häufig.
Succitta pratensis Mm h. Forst Ilageuort zwischen Zdroiuo und Gr. Krowno,
Waldrand bei lialtidol.
Scabiosd Cnhi lubaria L. Am Bahndamn» bei lloch-Stüblau und Abhänge iiir
Ferse, in der Form ochroleuca L. an der Lonka und in deren Nähe.
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Seabioia maveoleiu Desv. Im BeUtif Hartigsthal der Forst Wirihy, in der Forst
HageDort swisohen Hagenorfc dem S(diwente*See und swischeD Zdroino
and Gr. Krowno.
Eupaionum cannahtnum L. Gräben, Quellen, Bäche, Ufer, häufig.
Tusnlago Far/ara L. Auf fouchtcm Lehmbodi-n. iremein.
Peituitea tomentostm DC. Dirschauer KämpM!, häufig.
Belh's perenni» L. Grasplätze, Tritten, Wiesen, gemein,
Erigeron canademia L. (larteiiland und auf angfbautom Boden häufig.
— acer h. Satidigo, diirrc Plätze. Wcgrändci-, wtMiiircr liäiilijj:; die Form
ih'oehiicliu ntiix ü. F. Müller an den Schwarzwatiäerabliängen uuterbalb
Schlaga-Mühle.
Solidago Vin/o uurea L. Wälder, häufig.
Jnula mliciiia L. l'i.schnikawiesen unterhalb dos Niedak-Sees am Waldraude.
— Briiamca L. Grabenufer, Wiesen, häufig.
Xanlhium Sirumarium L. Gross^ablau.
Bidetu tfipardtui L. Hänfig auf nassem Boden, an Gräben und Gewässern.
— eemuua L. Ebenso.
Filago arvenn« Fr. Sandige Aecker, Triften, weniger häufig als folgende.
— mtnitna Fr. Sandige Aecker, trockene Hfigel, hänfig.
Gnaphalium ailvaticum L. In den trockenen Wäldern und Haiden, hänfig.
— uliginomm L. Auf feuchtem Boden, an Pfützen, Teichen, häufig.
— dioicum JL. Sonnig«' Triften und Nadelwälder, häufig.
Beliekrysum amuinttm DC. Auf Sandboden an sonnigen Stelleu, Waldrändern,
sehr häufig.
Artenitsi'a Ahsinihium L. In Dörl'ern. an Wegen, meist sehr häufig.
— ainipcffn's L. Raine, tiockene Hügel, häutig.
— rul</(iris L. In Dorlern. an Wegen, feuchten Waldstellen, häutig.
Achillai Pfannua L. Fersethal bei Pelplin.
— Mlllefolium L. Wege, Tritten, Acker- und Wiesenränder, gemein.
Anthemi» tindoria L. Wegränder, trockene Anhöhen, gern anf Lehmboden,
namentlich im Osten.
— arvensis L. Aecker, Wc^, hänfig.
— Cotula L. Dörfer.
JUatricaria Chamomilla L. Auf gutem Boden, zerstreut aber gesellig.
— inodora L. Aecker, W^, hänfig.
Tanacetum vulgare L. Raine, Wiesenränder, oft auf fjchniliodt n.
C'/trytantKeiMtfn aegefum L. Nur in einer fiichenschonung bei der Försterei
Sturmberg beobn hlet.
Lcucanthemum vuJi^are Lnik. Haine, Triften, Wiesen häufig.
Senecio puluxfcr DC. Seeul'er, Torfbrüche, besonders au ausgestocheneu Stellen
häufig.
— vulyuiis L. Durler, Aecker, meist häufig.
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Swecio vtteonf« L. Auf Sandboden in Kasparus ond am Wege nach Oisrin,
sowie xwiachen Orüneberg nnd Wygodda.
— »ilvatieus L. In sandigen Wäldern, in den jungen Schonungen oft in
grosser Menge.
— vemahn \,. Ueborall gemein,
— Jacobaea L. WaUlplätze, Raiue, häufig.
— ei^raf!nif( Reifol. Reichlich auf den Rieselwiesen bei Schwarz waaser.
Cirsium laureoUdum Scop. Wege, Tiilten, unbel>aute Orte, gemein.
— palustre Scop. Auf nas^^on Wiesen und an sunipliireu Stellen hüufig.
— rirulare lA. Kieselwiesen bei Sehwaizwass«'!*, iioiillieh vom Seei an der
Balm. Vau- Funti/eit, am 12. Juni, hatten die meisten Pflanzen durch
den Frost der vorliergegaiig*'iien Nacht sehr gelitten.
— acaufe All. Sehr zahheiih am grasiiren Ufer des Sunmiiuer Seea.
— oleraceum Scop. Nasse Wiesen und gerne an quolUgen Stellen.
— mrvente Scop. Aecker und wQste Plälze, gemein.
Varduu» crupttt L. Ackerränder, Wiesen, Ufer, häufig.
Onopordon Aeanthium L. An Wegen, besonders in der Nähe der Dörter häufig.
l^pa offieinalU L. Wege, unbebaute Orte, Dörfer häufig.
— minor D. C. Wie vorige, weniger häufig.
— tomenfooa Lmk. Wie vorige, serstreut.
CarUna aeaulU L. In zwei Exemplaren in der Kiesgrube am Bahnhof Hoch-
Stublau.
— vulgaris L. Trockene Abhänge, ziemlich häufig.
Centaurea Jacea L. Wie.^en, Triften, Raine, gemein.
— Cifanvs L. Unter dem Getreide, gemein.
— Scahinm L. Hügel, Raine, meist häutig.
— maculosa Lmk. Sonnige Abhänge, Wege, gerne auf Lehmboden, uameut-
lich im DsttMi häufig.
Lavi^mnid cnnuniniis L. Zäune*, schattig«; \\ aldstellen.
ÄnimerU luiniiiia L. Auf sandigen Ai-ekiMii, im mittleren (Jehiete liUuriff,
Cichorium Jntylni« L. Wege, Trilten, Kaine. auf Lehuiboden im Dslen häutig«
Ijeontodon aulvmnalu L. Wiesen, Triften, Wege, überall gemein.
— hatfilin L. Wiesen, Waldwege, häufiger die Form kitpidu» L.
Truyopo(fon pratenmt L. Grasige Wegränder, serstreut.
Scorsonera hvmilie L. Schwarswasser, Forst Hagenort, Belauf Hartigathal der
Forst Wirthy.
Aehyrophonti macufaiv» Jacq. Grasige Waldstollen, Gebüsche, riemlich häufig.
Tarajracum ofßcinale Web. Ueberall gemein.
Chondrillfi Jintim L. Trockene sonnige Anhöhen: Dirschau, WiUbrandowo,
Wildungen.
lAtctaca mvruiiit L. Schattige Waldstellen, ziemlich häufig.
Sonehtix olcrac&ttH L. Bebauter Boden, bäufig.
— a9per All, Ebenso.
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Sonekm arvtm L. Aeeker hftnfig, ebenso die Form laevipet Koch.
CrqtiB toctomm L. Sandige Aeclcer, gemdn.
— Mnunif L. Wie vor., xerstrent.
— paludona Mnch. Am Zdunycr-Sce.
JETtmiciiffl» Piloselht L. Trockene Stellen, überall gemein.
— mtirorvm L. In den Wäldern häufig.
— rul(fatum Fr. Ebenso.
— nlfCMf/r Tausch. Gehüschc. Waldränder.
— lacrifiatviu WilUl. Waldor, Oobusche.
— vmbeUatxi») L. Ebenso, liiiutig.
Javioite monianu L. ISonnige Hüirel und Wälder, häufig.
Phifteuma »pteatum L. Schattige Wälder, häufig.
Campamtla rotundi/otta L. Grasplätze, Raine, Wälder, häufig.
rapuneuloide$ L. Gebiksche, Hecken, häufig.
— Thtehelium L. Gebüsche der Flussufer, seltener.
— patula L. Wiesen- und Waldränder, Gebüsche.
— pmteifolia L. Wälder, Gebilsche, häufig.
— ylomeruta L. Ebenso.
Vaccimuni Mi/rtillm L. Wälder häufig, in dürren Uaide-G^enden oft weite
Strecken fehlend.
— ii/iifi/ioxinn L. In den Torll)rrichcii der Tucheier Haide gemein.
— Vitis lihua Ij. In allen Wäldern gemein.
— Oxifcarrvn L. Wie V. uli(iii>i>xuni, doch tcuclitc. nioOf<i^t' Stellen liebend.
Arctoistujjliylvx uru i/r»i Spr. In der Tucheier Haide olt grosse Strecken dicht
überziehend.
Andromeda poUfolia L. In den Brüchen der Haide gemein.
Calluna vulgari» L. An sandigen Stellen, namentlich in der Haide gemein.
Ledum fabtttre L. Wie Vactiwium nliginotum, meist noch massenhafter.
Pirola chloraniha Sw. In allen Wäldern xerstreut, aber gesellig.
— rotunJifolia L. Wie vorige.
— minar L. Wie V'iri<re.
— vnißora L. In adiattigen Lanb- und Nadelwäldern zer.'^treut: Ihm Stari^ard,
Hf'lauf Ilarti^sthal der Forst Wirthy. Forst Hagenort Ix i Schäler-
briK h; in den Forsten Okoain und Königswiese in der Nähe der
Kiest'lwiesen. Iiaiiliji-.
Ramischiu xecu/nia (ircke. In allen Waldern i^einein.
Chimophila umbelluia Nutt. Namentlich in den Wäldern der Tueheler Haide
sehr häufig.
Monotrcpa Iiypopity$ L. In allen Wäldern häufig, wie oe scheint nur die Form
Mnmta Rth.
Vineelaxictm offidntde Much. An Abhängen des Schwarzwassers zerstreut.
Vinca minor L. In der Forst Pelplin, Belauf Bielawkerweide, nahe Smolonscheck
eine ganze Strecke teppichartig Gberziehend.
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Memfonthe» trifoUata L. Auf allen saupfigen and torfigen Wiesen und See-
afern gemein.
Ertfthraea Cenfauriuin Per«. Wiesen, Triften, Waldbiöaaen, häufig.
Camolmtlu» Sepium L. In Gebüschen der Flussuier, namentlich der Ferse.
— an'eim's L. Aet ker, Wegriinder, gemnin.
C'wcuta eurojHtca L. Ziemlich häufig an den Ufern der Ferse, auch bei Spen«
l^awsken.
— Eipi(h;iiniim \,. Wi» st iii and südl. Gr. Pinschin, Wiese zwischem dem
l'athen- und öuniuiiner-Öec.
Aaperuyo i»ocumbeM L. Auf Schutt in der Dtrschauer Umgegend.
L'ynoglomm ofßeinaU L. Wege, Abhänge, zerstreut.
Änehuaa o/ßcinali» L. W^, Ackerrilnder, trockene Abhänge, bftofig.
— arvemU L. Aecker, Brachen, Wege, gemein.
Symphytum ofßeinaU L. Auf nassen Wiesen an Gräben, im Ostlichen Gebiete
häufig.
Pulmmaria officxnulü L. In schattigen Wäldern und Oebuschen häufig, doch
nur die Form obscura Dumoit.
Echiuvi rvlf/arc L. SandfeMer, unbebaute Orte, häufig.
Lithospermum arreme L. Aecker, häutitj.
MyosotiK cin'xpiiosa Rtli. Wips(Mi, (Jrabrn, Quellen, häuüg.
— vdt'sjntom Seliultz. An uiolir trockenen Stellen.
— arenaiia L. Sandige Braclieu, Sandplätze, sehr häutig.
— varn'ooJor Sm. Ackerränder, feuchter Saudboden: Hartigsthal, Strugabach
bei Ki^nigswiese, Bieselwiesen bei Schwarzwasser.
— rilvaüea Hoffin. Spengawsker Wald.
— inUimudia Lk. Aecker, Wälder, sehr häufig.
— hitpida Schldl. pai Zwischen dem Pathra- und Snmminw-See, Forst
Rönigswiese.
— sparaiflora Mit. Bei Pr. Stargard an der Ferse.
Solcmum niffrum L. Dörfer, Schutt, häufig.
— Ihtlcamara L. Gebüsche, Ufer, iiäufig.
Hifosci/amuit vif/er L. Dörfer, ziernlieh liänfisr.
Datura tStritmonium L. Dürfer: Kaikauer Mülde, Pelpliu, Morroschin, Kasparus,
Steinkrug.
Verbascuin Thupsus L. Fürst Rönigswiese.
— tkaptiforme Sclu-ad. Trockene Anhöhen, steinige Orte, häufig.
— Ljfehmtes L. Wie vorige, seltener.
— m'gnm L. Wälder, Oebfische, Triften, siemlich hänfig.
Seropkularta nodou L. Gebüsche, Grabenufer, Bäche, häufig.
— umbrosa Dumort. FlQsse, Bäche, Gräben, meist wenigw häufig.
Lineana arretms Dosf. Sandiges Stoppelfeld nOrdl. Dlngie.
— vfilffariM Mill. Wege. Raine, Sandfelder, gemein.
DitfitaUn ambigwa Murr. Abhänge der Ferse zerstreut, sdtener am Schwarz-
wasser. 1«
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Veromea teutdlata L. SAmpfe, Teiche, häufig.
— Anagallis L. GräV)en, Lachen, Teiche, Baclio, h&ofig, u trocken ge>
wordenen Stt Ilen die Form anagaUoides Gass.
— Beccabunffo L. Wie vorige.
— f 'h(ittt>/>'thy^ \j. Wi<'i<«'n, Wiilder, Triften, peuiein.
— offii'i dhHk L. Trorkfii»' Wälder. Triften, fremein.
— apirdia L. Tnu kt iic. irrasitTc Waldstt'lli'ii und Anhöhen.
— lonfiifolid L. Zerütreut am ftchwarzwasser und der Ferse, im Wolsche-
Bruch-
— terpyllijolia L. Feuchte Wiesen und Aecker, häufig.
L. Aecker, Triften, hinfig.
— Verna L. Ebenso.
— triphyllo* L. Ebenso.
— aprestis L. Seltener.
hederi/olia L. Aeckor, fcuclite Oehiische, häufig.
Jdelamp^rum arremte \,. llohlwt'jr zwisclien Neukirch und Wolsche.
— nemarosvm Ii. Laubwälder and bewaldete Abhänge, ziemlich häufig.
— proti^nse L. Wälder, sehr hänfiir.
Peiliiularis jKilusfrls \,. Suniiifwif-;cii. auf MourlxHh n. zerati'eut.
Ah'drnilophiis iiur/iir Heidt. Wiesen, A<'kerrander. liiuifitr.
Euphra»ia nt'ii<-i ikiUh L. WieHen, Trilten, Waldplatze, häutig und in ver-
schiedenen Foimeu.
— Odontitet L. Seltener.
Lathraea Squamaria L. Forst Hagenort bei Schäferbmch, sehr sahbreich im
Pischnikathal unterhalb Altm&hl und am Zdunyer^See.
Mentha aquaüca L. Ufer, Oräben, Sumpfe, häufig.
— $aHva L. Weniger häufig.
— arvetuü L. F'enchte, Aecker, Clriilteii, gemein.
Lycoptis eurapaeud L. Ufer. Bäche, nein- tiäulig.
Saln'a verticillnfa L. Am Bahndamm hei Horh Stül'hin. naeh l'r. Stargarri.
Ch'iganum rulrjar,' L. Sonnigr^ und budchige Steilen, uameotlich an der Ferse
und am Srhwarzwa.sser.
2'hymuis IStipiiUunt L. HÜLrrl. Tiiftrn, Wähler, gemein. In der Tuehler Ilaide
ausschliesslich die Form unymtijolim Fers., diese mitunter auch
wcissblühend.
Caiamintha Aeino8 Ciairr. Triften, Hfigel, grasige Wegränder, ziemlich häufig.
Clinapodium vulgare L. Wie OHgamm vutg.
Gleehima hederacea L. Feuchte Waldstellon, Wiesen, Zäune, häufig.
Lamium amplexieauU L. Aecker, häufig.
— pwfureum L. Mit vorigem.
— maculatum L. Im feuchten Gebfisch am Scbwarswasser und an der
Ferse häufig.
— album L. Dörfei*, fast überall j seltener ausserhalb an Wegen.
IT
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Gdlcohdolon luteum Huds. Feuchte, schattifjo Waldötellen, häufig.
Galeopns Ladanum L. Auf Aeckern mit leichtem Boden häufig, doch Dur die
Form latifolia Hoffm.
— Tetrahit L. Aecker, (Jehüsilio. Zäune, liäufip.
— epeciom Mill. Wie vorige, doch mehr au l'eachten Stellen und nicht
so häufig.
— pubescens Bess. Dörfer, Aecker, häufig.
Stachys silvaiicu L. Schattige und sumpfige Waldstellen, ziemlich häufig.
— paltutri« L. Ufer, feuchte Aecker und Wieden, häufig.
— reeta L. Schwanwasser-Abhäuge oberhalb Lubba.
Betoniea offieinaU» L. Buschige Abbttnge am Sdiwanwaaser, an der Ferse und
bei Spengawäken, zerstreut.
Marruhwm vulgare L. Kaspams.
Bullota nigra L. Ddrfer« unbebaute Plätze, gemein.
Leonmrus cardiaea L. Wie Torige, meist nicht gans so sahlreich.
Sciiteflaria galetnculata L. Ufer, fenchte, buschige Stellen, fiberall.
RiWMUa vulgaris L. Wiesen, Raine, Wahlränder, häufig.
— grandiflora Jaq. Hin und wieder in den Forsten Wirthy und Hagenort.
AJuga reptans L. W^iesen, Triften, W'älder, häufig.
— (/euer rtii' Iii L. Wie vorij;o, doch viel t^eltener.
ütricuhirid riihi<iris L. Gräben und Siniij^fo, im Westen meist häufig.
— iiitervH'dia llavne. Am Fussiu-iSce.
— minor L. Daselbst.
Trienialis (uropaea L. In allen Wäldern.
hysimachia thyrsißora L. Sümplc, namentlich im Westen überall.
— vulgaris L. Sumpfige Stellen, GobQsche, häufig.
— Nurnmularia L. Fenchte Wiesen, Oräbenränder, häufig.
AnagallU arvenns L. Aecker, Brachen, meist gemein.
Bitnula offidnalü Jacq. Sonnige Abhänge, Wälder, meist häufig.
Hvttoma paluHri* L. In nassen Gräben und sumpfigen Teichen häufig.
Armeria vulgaris Willd. Wege, Baine, trockene Grasplätze, gemein.
Hantago major L. Wege, Triften, gemein.
— media L. Wiesen, Triften, Wege, häufig.
— lanewlata L. Wie vorige, gemein; mit verzweiu-ten Aehrcn l>ei Sknrz.
— arenaria W. K. Sandplätae, sandige Wege und Kaine, durch da.s ganze
Gebiet, besonders von Pr. Stargard und Felplin nach Westen
hin häufig.
AmarantuH retrodc.rvx L. Ilagenort.
Clienopodium /i>fhridin)i L. Dörfer, Schutt, häutig.
— urhiriiui L. Dörfer.
— album L. Dörfer, Schutt. Aecker, gemein.
— Bonw Henricus L. Morroscliin.
— rubrum L. Dörfer, wüste Plätze.
IS
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108
Rumex obtunfolivs L. Feuchte Wiesen, Ufer, häufig.
— crüptu L. Wiepen, Wege, Dörfer, häufig.
— fTifdrolopnfhum Huds. Fluss-, Bach- uud Teichuf«M-, meint häiifi<r.
— Arrfoso \j. Wiesen. Wcgf. Raine, <;omt'iti, in den Waldein wcnijrci- häufig.
— .{'■(■foscNd [j. Bi'sundtrs an sonnigen und sandigen Stellen Überall gemein.
Vtdyifouum Ih'^tnrfd Ii. Auf feuclitcn Wiesen häufig.
— amp/iifiiinii L. Die Form uaianx auf vielen Teichen uud Tümpeln, noch
häufiger die Form teiTt'Htre an feucliten Stellen.
— lapathi/olium L. Gräben, Ufer, feuchte Aecker, gemein.
— Persicaria L. Wie vor^s.
— nydropli>er L. Feuchte Orte, PflitKen, meist httnfig.
— mite ächrak. Wie vorigeSi zerstreut aber gesellig.
— minut Huds. Ebeuso.
— avieulare L. Sehr gemein, weniger in den Wttidem.
— Convolvulus L. Auf bebautem Boden überall gemein.
— ihi nirfointm L. in fiebüsciien an der Ferse und am ►Sohwarzwaeser.
Daphne M>:»r, uin L. Laubwälder, schattige Ufer häufig; sehr zahlreich am
Zdunyer See.
T^eaivm ehrnctetifuni Ilayne. Zaldreieh heiBammen in einer Schonung des Be-
lau ts Hortigsthal, Forst Wirthy.
Js(iri//ti l uropat'nm Ii. Sciiattige Iiaul»\N iddei- und l'fei ahliange. meist seiir häufig.
Empeti'um ni)fiui)i L. Ixeiehlich iu uiuem nasbeu, bewaldeten Torfuiuor nord-
östlich Hagenort.
Tithtjmalttis heliowopius Seop. Aul hcKautem Boden häufig.
— CyparisnaB Scop. Furnt Konigswicge, am Rande der Rioselwiesen.
— Esula Scop. Sandige Wege und Triften, zersfereut
— PepluB Gärtn. Auf Gartenland häufig.
Mereurialis perennU L. An schattigen Stellen der Thäler des Schwarzwassers,
der Pichnikai Ferse und Spongawa, meist heei'denweise.
Urtiea urens L. Dörfer, Schutt, gemein.
fh'oint L. Dörfer, feuchte Waldstellen und Gebüsche, häufig.
Humultu JAtjmlus L. An den Ufern der Ferse und des Schwarzwassers häufig,
meist zerstreut.
Faffvs ailvafira 1^. Meist eingesprengt im nordöstlichen Tbeile, auch Bestand
bildend.
Quei'CHs pi'<hnintl(it(i VA\\\\. In den Wäldern überall sehi- vereinzelt oder auch
zahlreicl er beisammen.
se.ssiUjlora Sm. Seltener.
Hetula albii L. Häufig, nameutlich auf torfigeui Boden auch kleine Bestände
bildend.
— pubewen» Ehrh. Häufig auf Moorboden, ilort meist nnr utrauchartig.
Alnu* fflutinoBa Gärtn. Waldbrüche und Ufer, sehr häufig.
— incana D. C. Am Zdunyer See und Pr. Stargard, vielleicht nur angepflanzt.
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('nri/h'-^ <ir,l liiiid Ij. Wiililer und (Jeltiischc häufig, seltener in der Haide.
( arpi/at.^ Jit fulus L. In allen Wiildern, nach (J.-iten hiu auch Bestand bildend.
iSa/<.r pt niamh'u L. Sümpfe der Forst Königßwie.se.
— fiayilis L. Ufer, Wege, Dörfer, vielfach angepflanzt und selten dem
freien Wüchse überlassen.
— alba L. Wie vorige.
— amygdalina L. An der Weichsel sehr hftufig ttod an der Fene.
— di^knoidea L. Mitunter, namentlicb an der Eisenbahn anf Sandboden
angepflanzt.
— purpurea L. UfeTi fenchte Orte, z««trent.
— viminalü h, Grttben, Ufer, hinfig.
— Ctgprea L, Wälder, Grlben, Ufer, wenig häufig uud einseln.
— cinerea L. An feuchten Orten überall sehr httofig.
— aurita L. Auf sumpfigem Boden hitaifig.
— aurita et repens Wimm. Forst Königswiese bei Hchwarzwasser.
— repem L. An fV ucbten sandigen und tortigen Stellen in verschiedenen
Formen häufig.
ropiiliis (ilhn L. Feuchte Wiilder, Wiesenränder, Dörfer, vereinzelt.
— trcniulti L. Wälder, (Tebüscho, Wege, häufig.
— 7Hyra L. Am Öchwarzwasser au Wegen vielfach angepflanzt.
Monocotyleae.
Elodea canadenm Rieh, et Ifx. Dirschaner Kämpen nnd mitten in der Tneheler
Haide in der Pmssinn bei 6r. Krowno.
Siraüotes alcidm L. An sumpfigen Stellen stehender Gewässer nemfich hftnfig.
Eydsroehafia Monua ranae L. In Grüben nnd am Bande stehender Gewisser.
Alima Plante^o L. Wie vorige, gemein.
Sagittaria sagitiifolia L. Lnnaner Torfbrnch, Nenmfihler Mfihlenteich, Ferse,
Schamow-See.
Butomue umbellatus L. Zerstreut an den Ferseufern.
Srfinfcfi;<*na jmlustrin L. Brüche zu Hagenort und Klanin.
Tn'f/lochin palustris L. Sumpfige Orte, häufig.
rofanuuiitnn iinfaitH L. Stehende und fiieesende Gewässer, häufig.
— yraminevH L. Wie voriges, seltener.
— per/oliatux L. Radaunen-See.
— praelonguH Wolf, Neumiihlcr Mühlenteich, Scharnow-See.
— crispuis L. Fliessende und stehende Gewässer, häutig.
— eomprenu9 L. Schamow'See.
— pictinaim L. Ferse.
lAimna trtemka L. Stehende Gewisser, Graben, hftnfig.
— poljfrfkUsa L. Wie vorige, seltener.
— minor L. Mit den beiden vorigen nnd allein, gemein.
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lypha latifolia L. Stehende Gewisser imd Flossiifer httnüg und meist sehr
zahlreich.
— anguBiifolia L. Wie vorige, seltener.
Sparganium mmoMtim Hud». Gräben, Teiche, Sümpfe, häufig.
— simji/i'.r Huds. Wie voritrop, weniirer häufig.
— minimuin Fr. Hnu h in m dost I. Ossowo, Waldsee zu Crissin und Mühle
Wda, am ScliwaizwassiM' lud l'as<ia.
Calln pahtstriH L. Sumpfiire Orte, Türfhi i'n he, f<ohr häutig.
Acorm Calamus L. (iräbeu und Seeräudcr, häufig.
OrekU maculata h. Waldwiesen, zerstreut.
— latifolia L. Sumpfige Wiesen.
— ineamaia L. Wie vorige, häufig.
Piatanthera bifolia Rehb. Wälder des mittleren Gebietes, recht selten.
— montana Behb. fil. Forst Okonin, am Rieselkanal.
Epipaetit latifolia All. Am Schwente-See zwischen Hagenort and Rlanin,
Tischnikthal unterhalb des Niedak-See.
Epipaciis rxhi^ßnota Gand. An Abhängen des Schwarzwasserf.
— paluntris C'ontz. Ferse^Wiesen oberhalb Pr. Stargard, Brzeseonek »Wiesen
oberhall) Kasparus.
Lisff^ra orntn K. Hr. Sumpfwiese am Brzesennek-Fliess oberhalb Kasparos.
NroHid Niflus avix Uieh. S( hattige Wälder, überall, meist einzeln.
(ln,}(}ii,'ra repens R. Hr. Sjteiigawsker Forst, Forst ( )konin .'^üdontl. Steinkrug.
//•/A !'.-< ml-Arn/un L. Au Gräben und stcdieiiden Gewässern häufig.
Gayea prufcntiis Srhult. Wiesciu ander, trockene (irasplätzc.
— minima iSchult. Gebüsche, feuchte (Grasplätze.
— Imtia Schult. Gebüsche, grasige Wegränder.
Liltum Martagan h. Pelpliner Forst, Bei. Bielawkerweide, Forst Wirthj, Bei.
Hartig.sthal, an bewaldeten Stellen des Sehwarzwassers und der
Fischnika zerstreut.
Antherium ramomm L. In trockenen Wäldern, namentlich der Haide häufig.
AUium vineaU L. Aecker, zers^nt.
— oleraceum L. Gebfische am Schwarzwasscnr.
Asparagus ofncinalix \,. An der Chaussee zwischen Pr. Stargard und Gr. Jablau.
Pari» quadri/olitut L. In schattigen Wäldern und an schattigen Abhängen meist
häufig; im Belauf Uartigstbal der Forst Wirthy ein £2xemplar mit
H Hlättern.
Polygotiatutn iifricintih' All. Widder, Gebüsche, häufig.
— nn/lfijinnati All. Scltcnci.
( onraUnvia nuijalix L. Wähler, s(dt('n<'r in der Haide.
Majiiutheinum hifdliiun .^chujidt. In alh-n Wäldern häutig.
Juncm Lcemii Marssou. Feuchte, sandig -tiumplige älcllen, weniger häuhg als
folgendes.
— effwm L. An gebauten Orten.
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Junetts pfaunift Khrh. Gräben, feuchtn Triften, nicht selten.
— articulaftiii L. Fouclite Orte, sehr häufig.
— olpi'nus Vill. Mit vori«rt'ni. viel seltener.
— rompresMus Ja<q. Na.^.-'C Wicsrn. Wetriiiiider, häufig.
— hi/fo/tit/s \j. Kciu'lite Orto. meist L^fincin.
Luzulo pi/osii WilM. In allen Wäldern haufiir.
— CO nijh Stils I). ('. Triften, Wiesen liäiilig, wciiiger in dcu Wäldern und
dann nieist die Form miillijlnm Lej.
Rhynckospora alba Vaiil. LJriiche zwischen Uagenort and Klauiu und in der
Forst Wilheluiswalde. Bei. Scharnow.
BeUoekaris palustris B. Br. Teich-, Sumpf- and Grabenränder, gemein.
— aeiculari» R. Br. Auf fencbtem Sandboden, in Gewissem hiafig und
meist dicht rasenartig.
Seirpus lacutirU L. In stehenden and fliessenden Gewässern häufig nnd
schaarenweise dichtstebend.
— Tabemaemoniani 0ml. Weniger häufig.
— nlvatieut L. Ufer, feuchte Gräben, niclit selten.
Eriophorum vaginatum L. Torfmoore und Waldliri'ichc, namentlich in der
Tncheler Ilaide dieseliten meist ganz uberziehend und im Aogust
zum zweiten Male bliihend.
— polt/Star hi'irm L. Suingfige, tortigo Wiesen, häufig.
— laiifoliu ni Tloppe. Wie vi»iiLr<^. viel seltener.
Carex rv/j>ina L. (Jiiilieii. Siiniple. •/ieiiilich häutig.
— muiiciifa Ij. Walder, Wiesen, hantig.
— iereiiusriilti (Jood. Toriig- siimptige Wiesen.
— pamculata L. Wie vorige.
— praecox- 8chreb. Sandige Orte an Wegen und in Wäldern, häufig.
— Uporina L. Wiesen, GrabenrSnder, häufig.
— dongata L. Sunii)Hge Stellen: Forst Wirthy, Bei. HartigstbaL
— caneseen» L. Sumpfige Wiesen, Brüche, ziemlich häufig.
— Goodenoughü Say. Wiesen, Sümpfe, in verschiedenen Formen gemein.
— acuta L. Ufer, Gräben, Sümpfe, häufig.
— piluH/era L. In den Wäldern des mittleren Gebietes nicht selten.
— erici'tnrum L. In trockenen Wäldern.
— Verna \\\\. Wie vorige.
— digitata L. Bebondcrs in den Wäldern des mittleren Gebietes ziemlich
häußg.
— pain'rea L. Auf feueliten Wiesen häufig.
— pitl/eso'rm Ii. Anf Waldwiesen.
— jhtvii \,. Auf snmpligen Wiesen inei-t liantig, fast ebenso die Form
(ieih'i'i Khrh.: die Form /f/utlmtn-pd Tau-eli am See Ihm Iluch-Stüblau.
— l'.stiitl<i-( 'i/p<ru'< Ii. (i'raben, Sihn]»f(\ Teieliramier, sehr hantig.
— roHtritia Wilh. Au oumptigeu Urten. Uachcn, ziendich haiilig.
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— verieana L. Sümpfe, hftafig.
— aeuH/ormu Bhrh. S&mpfe, U&r, httnfig.
— rtparia Gurt. Graben- und Seenfer meist httuiig.
hirta L. An sandigen, namentlich feuchten Stellen, häufig.
Panieum ßliforme Grekc. Aeeker, namentlich auf Sandboden häufig.
— Cnts galli L. Auf fruchtbaren Aeckern nicht selten.
Setaria n'rulis P. B. Fast überall auf belunitom Boilcn.
P/ta/nns aruntlin<iira CJrabon- und Teichräiulor. meist haulip;.
Uierocidou aw^lralis R. uihI Schult. In allen Waldern des mittleren Gel)iete8,
besonders liaiilig im Speiigawsker Walde; vereinzelt am öchwarz-
wasser olMTliall» Wildungen.
Antk<}.vanthum odoratum L. Wälder, Wicocu, Katue, gemein.
Alopeeurus pratemU L. Wiesen häutig.
— genieulatu$ L. Glühen, nasse, nicht moorige Wiesenstellen, httnfig.
— fulvus 8m. Mit yorigem.
I^leum Böhmen Wibel. Auf sonnigen Abhängen und trockenen Grasrainen
meist häufig.
— prateme L. Wiesen, Wege, häufig; an trockenen, sandigen Stellen nicht
selten die Form nodomm L.
Agrottts i-iil(f(irus With. Triften, Grasplätse, Waldränder, gemein.
— alba L. Wiesen, Gräben.
— eanina L. Feuchte Wiesen und Gebüsche, häufig.
Apera Spiro renti P. B. Aekerränder.
CalanMffrosh'^ qngeiox Rth. In allen Wäldern.
— aruniUiinceti Rth. Si'l teuer.
AinmopliUu itnuurid Lk. Am Suhwarzwasber bei Czarueu und zwisüheo Neu-
miihl und Bietowo.
Phrai/mites conwiuiiis Triii. In stehenden (iewässern häufig und in grosser
Menge, mitunter weit in die Accker steigend, dann aber kaum zur
Blüthc gelangend.
KoeUria erutala L. Auf trockenen, grasigen Waldplätsen nicht selten.
Aira eaespitota L. Wiesen, Gräben, Wälder, häufig.
— ßexuoaa L. Wälder, Gebüsche, seltenw.
Weingärineria canescens Bertol. Auf sandigen Stellen, namentlich im Westen
gemein.
Holcui^ lanaUu L. Wiesen, Raine, Wälder, häufig.
Arrhenathenm elaiius M. und K. W^icsen, am Schwarzwasser.
Avena pvbt»cem Huds. Wienonränder, häufig.
— praeco.r V. B. Am Bahndamm bei Hüch>8tüblau, trockener Grasplatz
an der Fcr.se oberhalb Pr. Stargard.
M,'/i<-ii niifdus \j. In allen riaubwälih tii und schattigeu Abhängen häutig.
lin'^d meilid L. Wiesen, Kaine, häutig.
i'oa uHHua L. Gemein.
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Pm nmoralis L. Sch itttL'r' Wälder. Gebüsche häufig.
— serofina Ehrb. Ja den Flussthälern.
— triniatis L. Wiesen, Griilien, hiiufig.
— prntennix L. Wiesen, Tritt»'!!, liaiifiy:.
— roiiiprt'.'ixd Tj. Wie vorifxe, wriiiiri r haulig.
Glyceria atjuatifa Whlubg. Am Riiniie Btühcadcr uud fliessender Gewässer meist
häufig.
— fluitam K. Br. Gräben, nasse Wiesen.
— pUeata Fr. Wie vorige, seltener.
Dactylis glomerata L. Trockene Grttben, Wiesen, Wlüder, häufig.
OynoturuB erittabw L. Wiesearttoder, Trifteii| meist hllafig.
Fwhtca ovina L. Trifteo, Widder, meist häufig.
— arundinaeea Schreb. Rieselwiesen bei Schwarawasser.
Braehjfpodium pinnalum P. B. Abhänge am Sohirarzwasser, serstreut
. Bromus aeealinus L. Unter dem Getreide, fast Qberall.
— inoUi§ L. Wiesen, Wege, Raine, häufig.
— teetorum L. Wege, Abhänge, Zäune, häufig.
IHticum repen» L. Aecker, Zäune, gemein.
EUfmu» arenanus L. Am Scbwarzwasser oberhalb Cottasbelg und Forst Okonin,
am Rieselkanal.
Hnrth'iini niuri/inm L. Dirschau.
Lolium piT>'ii//>' ]j. Wiesen, Trilten, Weiri\ geniein.
— remotum SSchrek. In den meisteu Leinfeldern.
Gymnospermae.
Juniperm cimmunU L. Wälder, Haiden, sehr gemein.
PinuB nlveUrts L. Die gros.sen Forsten der Tuchelcr Haide bildend, in den
Wäldern des mittleren Gebietes mehr odw weniger mit Laubhob
durchsetzt.
Picea crrfihn f.k. In neuerer Zeit in den Wäldern hin uud wieder angepflanzt.
Laria decidua Mill. Ebenso.
Crypiogamae.
Equüefuni nrrcnsr L. Sand- und Lehniäeker, häufig.
— fiilvatieum L. Aecker, (!<'liii.sche, häufig.
— prafense Khrh. Gebiiseiie, Kaine, liäiifig.
— pnhisfrt' Ij. Nass»' Wioseii. t'rueiite Aecker. sehr häufiir.
— liniaxinn \,. In SiiiiiplVn. Teichen und Seen in grossen Schaaren.
— hirnuih Ii. Unter Gclii'iscli an allen Aiiiiiingen der Flusse un<l Seen.
Lycopodiuiit Srl(i/in L. Zwischen Hagcnorl und dem Kl. Dhigie-See in einem
feuciiU'u. .'chattigcn Grunde südlich Rcussberg, am iSchiüösberg am
Zdun^er- See.
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L^copodiuin annotinim L. In der Tucheier Haide oft kleinere Strecken über-
ziehend.
— clavatum L. Weniger häulig.
— eomplanaiuin L. In der llaidn zorstrent und liofiiltMiweise; die Form
('hamaen/jMirnHxius A. Br. im Forst WilholuiHwaMo.
Botrychium Lii/iari(t S\v. Auf den Ricsclwicsi'U 1mm SchwarzwassiM-, scnvie in
den uniii«^gi'ud('ii Wiiliiciii utui zwar suwuiil in der Mauptluriu, als
auch in dtMi Formen 'tuhinrisum Koopcr und Incii^uin Wilde.
rolypodiuni rulijare L. Au achaUigoii Ahhängeu des Schwarz wassers zerstreut,
der Pischnitza und oberhalb Rokoschiner Mühle, der Spengawa am
Ansflass ans dem 2Mliin7er^ee.
Phegoptwü Dryopteris Fee. An schattigen Abhängen zerstrent.
Polystickum Thelipferis Rth. Auf Brüchen und an Seeofern sehr häufig.
— FlUs mos Rth. Schattige Wälder, namentlich an steinigen Orten, häufig.
erigtaium Rth. Seltener.
— spinulosum Dl. Ebenso; die Form dilafatum Sm. in der Forst Hagenort
Aspfemum Fili.r femina Beruh. In schattigen Wäldern, sehr häufig.
lierU oquilina L. £ben8o; an der Ferse oberhalb Berchnau fruchtbar.
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Bericht
von
O* L^ützow - Oliva.
Derselbe 1^ der VerBammlang ein altes Buch aber Botanik vor.
fasaer und Älter sind leider des fehlenden IMtelblattes w^en nieht tn ersehen;
aber aus der Art der Sohrifti der Orthographie und der Benennung der Pflannn
geht hervor, dass es einer Zeit vor Linn^ angehört. Aus der Mitte der Ve^
Sammlung wurde darauf hingewiesen, dass das genannte Buch aus der Bauhin*
sehen Zeit, also aus dem 16. Jahrhundert Ktauinie. Ref. hat dassrllh' au8 dem
Naeblass eines Mannes, der vor ca. 50 Jahren der hiesiigon katliol. Kirchenahe
stand, woraus zu schliesscn ist, dass es aus der ehemaligen Klostcrbibliothek
stamme.
Das Ruch enthalt ca. r»0(l colorirte Al»l>ihhingen von PHanztMi. tli«» gni^fsten-
theihs Ihm nns wachsen, alter aucli eine Anzahl auslamlischcr. Die Altliililun^'t-ii
sind zwar sehr einfach, aber doch so deutlich, dass man «lic meisten rtlanzcii
darnach erkennen kann. Die Namen der Pflanzen sinil hei i(Mler Al)l>ihlunLr in
griechi.scher, lateinischer, italienischer, galisihei hispanischer und deutscher
Sprache angegebeu, aber ohne Angabe eines Autors. Die Namen vieler Pflanzen
erinnern an deren jetzige Benennung wie Chamadrys wlgaris foemina Verwata
Chamedi'i/Sj DigitalU Ivtea — Digitalu anihiifua, Aedosa minor =r Rumes
o^efosella, Trifolium acetosum = Oxalig acHosella u. s. w. Oft sind die Be*
nennungen gegen die heutigen fremd, z. B. Ptevdomelanfhium — AgroifmiM
Giihago, Oculiu bauis = Chrysanthemum Leucanthemum, Linum praienH =
Eriophcrum angutHfolium u. s. w. ElgentliQmlich sind einzelne Verwecbse*
Innjien tregcn die heutige Benennung, z. B. Aun'cula mun'i* mitior - Uieiadum
Pilosella, dagegen hat un.^er Hieracivni am-imla dort »lie Bezeichnung l*ilo8elhi
u, 8. w. Die deutschen Benennungen sind oft originell aber zutrefleud, z. B.
Lappa --- ,Jii'tt/ei'fi leim*', Geniiana ci^iriafo — vHeyl allen Schade, Creuzwurz".
Nvphar lutea iS' Niimphava alba — ..gell) und weiss Seeblhmen." Ein specielle«
Referal. «las manchem Botaniker von Interesse sein (liirfte. behalt sich Ref.
vor. Das Buch wird der Bibliothek der Danziger Naturt. Gesellsch. übergelteu.
I
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III
Bef. legt Bodann Vaecinium Mgrüllo x Vit id., das er caltivirt bat
(S* Ber. des wpr. bot. Zool. Y. pro 1884) in friacben blühenden Exemplaren
der Yersanunlong vor und berichtet folgendes darüber: die im Garten gepflansten
Exemplare wachsen leicht und gut, die Blätter dieses Bastards zwischen Heidel«
beere and Prcissclbewe sind länglich oval, fast elliptisch, »pitz, klein gekerbt-
gosägt, am Kande etwas umfrerollt, unterjjeits heller grün, fast garnicht punktirt,
wenigstens bei alten nielit zu bemerken; oberseits dunkler «rrrin ttwri-^
glänzend, dick, ähnlieh wie bei Vacc. Vit. iil.; aber uielir <ri'adeil, alinlich
wie bei V(in\ Mj/rt., mit sehwi"ili>i^<'r. heraustretender Spitze, imnu rgrün, fallen
jedoch im Frühjahre bei der Kntw irkrlimir iles jungen Lanlies mehr ab, wie
dies liri l'tur. Vif. iil. der Fall ist. l>ie Bliithen stehen »'inzeln am (iruntle
eines jungen lieldatterten Astes, sind kurz gestielt, hängend, hallikugelig
glockenförmig, griinlieh, rosa angehaucht und fihd'zaldig. L>< r Kelchsaum ist
filnflappig; die StaublUden sind wenig gewimpert mit meistens zwei Grannen
auf dem Rücken. Die Aeste sind ein wenig kantig, fast rund und karshaarig.
Nach Koch (Synopain) sind die Aeste kantig, nach Ascherson (Flora der Prov.
Brdbg.) sind die Blüthen vierzählig und der Kelchsaum seicht vierlappig. Diese
Abweichungen erklären sich aus der Bastardnatur der Pflanze. — Zur Ver-
theilung an die Mitglieder kamen: 4/«^a p^amidaU» L., Arahi* Gerardi Bess.^
das sich im Gebüsch des hiesigen Kgl. Gartens findet, Arabit hirmta Scop.
von Wiesen am Waldrande b«'i Freudeiitlial . Botn/cfnum mtaceuw Willd.,
Botiyehium nmphw Hiteh., ßtttn/r/n'nm Lntuirin Sw. auffallend grosse Exem-
plan^ von gi'asigen IJöhen bei Pelonken VI . liotrifchium Lunaria b inciatim
Milde und oraittm Milde von Neu Tuclioni, Kr. Carthaus, Jiupleurum langt-
j'oliuiH L., Kiiifini' fria/ulnt Selik. aus dem Fspenkruger See, Kr. Neustadt,
Epinu'ilinin tilininnn L. aus dem Kniiigl. (Juten zu Oliva. \V(diin es aus dem
Kunigsth.'ih'. -l iniMii Standorte in i pi-., v<>i|ili;iiizl i>f: tJ/yiu/iinii C(iwp('f<frt \^.,
von Wt'ii h.-^elni iinde. L(is, rj,it,iini httij'i'liuin L., Mi liloiiis ilcnfiifa l'ers. und
wturorrhiza Koch von Wie.sen am Hillsee bei Neulahrwasser, M(p'iophiil%nn
ulterniflorttm DC, Auphur pv/mlum Sn»., Parieiaria vjjinnali» L., aus dem
Klostergartcn von Oliva, wo es im Gebüsch an Zäunen zahlreich vorkommt;
t^asitea tommtomti DG. vom Soestrande bei Zoppot; Potamogeton praehnguH
Wulf, Saxi/roffa decipiens Ehrb., im Garten cnltivirt; Scabiom tolumbaria L.,
8cirpu$ tetaceus L., Sorbu9 geandica Fr., Vaccinium Myriillo x Vit. id., Viola
epiptiUi Led. und pernei/olia Schk., Carex puticaris L., laoites echinaspora Dur.,
lAßimaehia nemorum L., Ueleochari» mniffhmii Lk., von Wiesen am Riffsee bei
Neufahrwasser und Sciipus ru fu.^ Sehrad von daselbst und Eiticattrwn JPolliehii
Sch., von Wiesenaosstichen bei Mehlken, Kreis Carthaus.
Nachtrat; zur Flora um Wahlendorf, Kr. Neustadt.
Ks ist eine alll)ckannt<; Krfahnnig. die icticr Botaniker macht: Man kann
nie behaupten, eine («eL''i'iid in liot. lifzifliimi; \ ojlsi iuidiLr zu kennen, und <lieses
gilt lür jede Uegeud umsuuiohi-, je seltener sie zu besuchen man Gclugeuheit hatj
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man wird wieder und immer wieder neae Pflanzen, oder f&r die berdtB be-
kannten neue Standorte auffinden. Ich habe diese Erfahmng zunBchet an der
Umgegend von Oliva gemacht, die ich bereits ffin&ehn Jahre ziemlich fleissig
besuche. Dasselbe muss ich für die ümg^nd von Wahlendorf aussprechen,
trotzdem ich dieselbe nach allen Richtungen bin seit meiner Kindheit kenne
und jeden iur einen Botaniker interessanten Standort l)osu( ht habe, für jene
Gegend sei bemerkt, dass Ranunmhis bnlbofvs dort sehr selten anzntreflfen ist.
der sonst zn den gewöhnlii'hstcn l'H.inzen aus seiner Verwandtschaft gezählt
wird: sfinc Stelle Si-luinl dort duich den ihm sehr ahnliclien RAtttuniuhm
P/tiliitialiis Ki liih. vertretiMi zu weiden, den man au( Fehlern, yellisi sehr sterik^n.
antriiVt. Lijcopfldiuin < '/hnnucci/pariaxvx A. l>r., tTir ihas irli aus jener (Je^«*nd
bereits eine Anzahl Standorte früher verzeichnet iiabe, kommt „unter Buckowiii"
und unter Labuhn'* (die angrenzenden Gebiete dieser Ortschaften wei*don iiu
Volksmuttdc so benannt) auf Haiden, sowohl auf Wahlcndorfer als Buckowiner
und Labuhner Terrain (die beiden zuletzt genannten OrtschaflteD liegen in
Pommern) vielfach vor, und fast regehuttssig in grossen Kreisen, auf welche
Eigentbfimliolikeit dieser Pflanze ich fr&her bereits aufmerksam gemacht habe
(S. fier. des bot zool. V. für Westpr. pro 1880). Ebenso fand ich diese
Pflanze auf HaidehOgeln bei Wilhelmsdorf an der Poppower nnd Linder Grenze
recht zahlreich auf. Vaeeinium MffrHUo x ViH9 iäaea fimd ich auf
einem Torfmoor bei Waldendorf, dem sogenannten Linder Moor auf; in der
Nähe stand Vaeeinium MyHillm und V. ritis iilaea. Dieser Bastard zwischen
der Heidelbeere und Preisselbeere ist bisher in Westpr. nicht l>eobachtet
worden. An den Ufern der Seen bei Abbau Kaminitzamühle Ranvncultu
Lingvo; f/o/nn* wnih's ist in jener Gegend, wie iilierliaupt im Nenstädter Kreise
auf Sandfeldern unter l?oggen und KartoÜ'eln und auf sandiuen Brachen ül>ei-all
häufig anzutretVeji. An niefh'ig gelegenen Ackei stelleu. wie Ufer der Torilirrichc
und ähidichen. wo der Schnee sieh aidiäuft und im Frülijalii- sich Schncewasser
ansammelt, infolgedessen der Koggen auswintert, tritt Holni< mollis vollständig
an die Stelle der lialnifruclit, von den Leuten mit dem zutreftenden Mamen
„üuugergras*' bezeichnet. Da meine Standortsangaben von EtHca Tetralii um
Wahlendorf bis auf denjenigen am Wooksee vom Vorsitzenden des pr. bot.
Vereins, Prof. Caspary-Konigsberg einfach bestritten werden (Siehe Bcr. des
pr. bot. Vereins pro 1884), so sehe ich mich zn folgender Entgegnung ver^
anlasst. Auf den „geschundenen" Torfmooren (soll wohl die zum Segen der
Landwirthschait ausgeführte Moorcultur bedeuten) wird zwar manche interessante
Pflanze verschwinden; auch Erica Tettalix wird im Laufe der Zeit diesem
Schicksale nicht entgehen, aber gegenwärtig befindet es sich an den von mir
bezeichneten Standorten, wie ich mich im Sommer 1885 überzeugt habe, ganz
wohl. Am üfer eines jener von mir bezeichneten Torfbruche, etwa 20 Minuten
vom Wooksee entfernt, wächst Erica 7'etralix nach wie vor in einer Dichtigkeit,
wie ich es sonst in diesem Gebiet seiner \'erlireitung nicht angetroffen habe,
ähnlich wie au den in rommcru von mir angegebenen Standorten. Aul' dem
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sog. Rosinenmoor, ca. 5 Minuten Tom Wooksee entfernt, habe ich Erica
Tetralia ebenfalls im Sommer 1885 noch beobachtet. Bbenso an Torf brächen
nnd auf Haiden bei Poppow, von Occalits und Wilhelmsdorf einerseits bereust,
woselbst die Söhne meines Vetters, des Hofbesitzers A. Weichbrodt, in dessen
Besitzung auch der Standort am Wooksee liegt, mehrere Standorte aufgefunden
und dieselben mir bei Gelegenheit eines Besuches im Herbst 1884 geseigt. —
Ebenso woise irli die iiiciiKM- Irflheren Angabe Aber das Vorkommen von
hoetis lacti-ifris im Lockoo-Seo gegenüber von jener Seite iremaehtc Be-
merkung: „JsoiitX lur. komme im Leckno-See ni(rbt vor", zurück. Der Lockiio-
S( *' bei KcUlner Hiittf wwv der erste von den im Sommer 1881 v(»ii Kölln
kniiiijund v<in mir »iiilcisiicliti-ii S(mmi. in dem ieli hortcs lanifsfris aiiftaiid.
Allei-diiiirs t';md es /ivh dort weit si ltciier, als in den dai-anf untersuclileii Seen
von S|»'iiikrutr. Wittstork, (iflonka. <Jr. (Utalsiii und Jcllenseldii'itter-Miihlcn-
teich, welchem Liustande icli es ancli nur zusclireilH u kann, dass der Vorpit/.ende
des jtr. bot. V. hoefis hcvstriti L. im Leckno-See nicht hat aultiudcn können.
Summa: Durcli jono Bemerkungen wird dem Vorkommen von Erica TeiralÜB
bei Wahlendorf und dem von hoetea laetutri» im liCckno-See kein Abbruch
gethan, sondern die Erfahrung bestätigt, dass es viel leichter ist, eine Pflanze
Är eine Gegend neu aufzufinden, als von einer andern f&r das Gebiet zu-
treffenden Pflanze zu behaupten, dass sie dort nicht vorkomme. Sollten jene
Bemerkungen einen Angriff g^n meine Wahi'haftigkeit oder botanische Kenntniss
beabsichtigen, so sfthe ich mich genötbigt, aufs entschiedenste Verwahrung
dag^en ciir/iil<'t:'t'>n.
Aus der Mirchauer Rönigl. Forst Kr. Carthaus, die ich am 25. und
2^». Juli von Wahh'iidorf aus besuchte, ist zu ver/eiclinen ('ari'.r siivaftca,
Mt'/icii nNii/'<rii, fj'li/cfri'rd lu'iuoriil ix, Jiltcliitiiiii i^pirmif, das am Ufer fiiiiircr Wald-
liiichf in scIkmu ii LM'ossrn Ivxfiu plareii und an den Slandurtrn zrddi'cicli aiiirclrofVen
wiii'ile. 1*0(1 xi'<U<ii-ti, Li/ci>/>tnln/ m anitotiimin und Si'/di/n überall liutdig. lOiue
Anzahl interessanter Moose von dieser Tour niud am Siddus.s des Berichles
vermerkt. Am Stoinäoc bei Nowahütte Blechnum Spicant in prachtigen Exem-
plaren, im See Lobelia Dortmanna (noch in Bl&the), Iwetet lacuttrif, Nuphar
luteum, Fontinalu dalecarliea 2. Standort im Carthäuser Kreise und antiftyretica,
auf dem Grunde des Sees Anenra pinguig ß anguHior, An dem Ufer Lycopodium
inundatum. An dem Nordufer befindet sich ein grosser erratischer Block von
28 Schritt im Umfang und ca. 12 Fuss Höhe, nach welchem und den vielen
andern Steinen im und am See, dieser wohl den Namen trägt An diesem
Steine wächst in auffallender M(!nge Andrtaea petrophyla Bhrh., das im Neu.st.
Kreise au Steinen mehrfach beobachtet worden ist, aber stets in geringer
Anzahl, dem gegenüber dieses häufige Auftrete» wahrhaft .staunenerregend war.
Der herzukommende Fischer, der meine reiche .Moosernte von diesem St<'ine
bemerkt hatte, fragte treulioiziL'. .,ol) das zum Hauehrn wäre," zu welcher Frage
er wohl dureli ineine luiMinriidc Pfeife veranlasst worden ist. — lui gros.sen
See bei Wahlendort l'otainoyeton muerunaiu» Schrad.
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Kl. Katser Thal: Dieses Thal ist eines der lieblichsten aas derUmgogend von
Oanzig. Von eineni herrlichen Walde eingerahmt, erstreckt es sich ca. V4 Meile lang,
nnd wird von eineni frisch dahinfliessenden Bache dorchsogen, der mehrere aus den
Waldschluchten kommende Nebenbäche anfhimmt. Von den Höhen genieast
man die prachtvollste Aussicht auf die Ostsee. Aber nicht nur i cich an Natu^
srlninheit, sondern auch in botanischer Bo/icliiing ist dies Thal interessant.
Dort findet sich Melavipyrum ülvaiimm recht zahlreich, ebenso Poli/gonatum
rei'ftn'llafum und mvliiß(yrum, Opliiogloxsum rulgatum in Exemplaren bi^ ' j Fus><
hoch. I'oa Ht'deticn in Wald.schhichteii nml einem Snnipf mit Krlenbestand in
grosser Anzahl, Viola mirahi/ix, ('timjxtiiu l<i Idti/olui, Melicu unißora, Mt^iTtiriahs
pn-rH/iis und in einer W aldschhiriit Pefaniffx <il/>uii. In einem ])arkiihnli(lH'n
Waith" l)eim Hehlo.-^se Kl. Katz I*oa sudetica, Vriomcu nioniana, ('orifihtlii^
iniermeiHa] au einem Bach ausserhall» de.s Parks Gerunium phäum, das bi.s iu
den Herbst in Blüthe stand. Auf buscin'gen Höhen bei Koliebken Cephtdanthmt
enri/oUa, Campanula Cerviraria, Botrychium Lunmia überall hftnfig, anf sandigen
Brachen Avena earrjophyllea' an EisenbahnwftUen Poierwm SanguiMrba. Eine
Anzahl seltener Moose ist am Schlnss anfges&hlt.
PÄr die Flora von Oliva ist hinznsnfikgen Teuerium Scorodonia L., das
am Waldrande des Oarlsberges in einer Anzahl von Exemplaren Ton Herrn
Lietzmann>Danzig aufgefunden nnd mir nritgetheilt wurde. Der Verbreitnag
nach zu urtheilen, scheint die Pflanze an dem Standorte sicli schon seit längerer
Zeit zu befinden. In den Mublcnteichen von flüntershof, denen des Herrn Czachowski
nnd von Conradshanimer bei Oliva, demjenigen im Park von Koliebken und
den sogenannten Laken der Danziger Niederung ist Nuphar luteum f. rubro-
pefalum di<' fast vorhcnstliendo Form. In letzterer Gegend vom Volke
„Mummelkrtnige" genannt. ()ri/:ii i-huidrHiitui A. Hr., «las an den Mühlen-
teichen bei (ilcitkriu unil Conrad.^lianiiiier wäciist. habe ich bereits im Jahre 1^<83
Dr. Bethke- Konigslterg an den Standorten gezeigt. Unter (letreide Papaver
R/ioeas b. strigosum Bonn. Am Waldrande im Schmierauer Thal EtjuiHtium
pratense /, aprieum Aschs. zahlreich. Von moiuer botauischeu Excuräiou um
Seefeld im Jahre 1883 habe Ich auf Grund einer Revision einer OoUection
Pflanzen, welche Herr Prof. Ascherson» Berlin die Ofite hatte vorzunehmen,
Ba9amoffet4m martmM L. aus einem kleinen See nördlich von See-
feld, Kr. Carthaus dem sogenannten Seefelder See, zwischen Seefeld nnd
Zalense gelegen nachtrttglich zu verzeichnen. Durch Dr. Lange -Königsberg
ist diese Pflanze ein Jahr später im Tnchlinko.See bei Smolsin Kr. Carthaas
aufgefunden. Es scheint diese Novität für Westpreussen in den Seen jener
Gegend des ("arthäuser Kreises sich zu finden.
Von Touren bei Nou&hrwasser ist ausser einer Reihe mehr constanter
Ballastpflanzen zu verzeichnen Suaeda mnHtimo Dn Mort auf Ballast am Ritfsee,
dasi'lbst Atripfi'.r liforalc, Salsola Kali /. tenuiforia. Bromus sten/ia, Brom«*
arr>'iitif<, Lolivni c>-i statu in. Ah>f)t>r>/rtis nairntix. t \>ntauri'a diffuHa Lnik.. Soria
syriaca Desv., Juucuh runarius Pers. und Song, am Ufer des Riffsee, iScirp**
h
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vufuSj ffeleochariß «nifflumUf Erythraea putehello} Ton dem Ballast am Hafen
C'onvolwlue /. aurieulatua Desr.
Voa den liotanischcn Excursioncn pro 1884 i^f) zu Yerzeicbnende Moose.
Bypnvm arrnafvm Liiulbg. Walilcndorf im Mergelmoor.
— ifiganteum Schmpr. Dasolhst.
— adiniruoi Srlinij>i-. Bnicli lici Gdiugen.
— jS< 7/ /■/'/>,■/•/ Willil. Koli('l»k*Mi,
— iiifrnthdhi Dl Liiulli.tr. pMsi'llist in TorritrüclHMi.
— - coniniiifa/uiti 1j. iiy. IJnsflijM)! und Gdiugen.
— stramiueum Dicks. Wahlendorf in Torfseen.
— uneinatum Hedv. Mirch Königl. Forst.
— eritta cattreme L. Wald von Occalitz and Oliva.
— ßuitan$ Dill. Wablendorf in Torfseen.
— eupreuifomu L. yar. ericetorwn Mirch. EOnigl. Forst,
— purum L. OUva bftnfig an Waldrändern.
— loreuvt L. In Schlachten des Kl. Eataer Thaies sehr häafig auf Steinen
in Schluchlcn der Mirehauer Köuigl. Forst.
— iiTigvum N. E. Oliva an Schleuspii d«a* Eisenhämmer.
— pahmire L. Oliva an Steinen im Bach.
— fitcHatum Schreib, ychmierauor Thal.
liryum turbinaium Scliugr. Zoppot am äeestrande und MehlJLea auf Mcrzci-
aus.^tifh.
Wehertt cruthi, Oliva, CarlslKTg an Stt'inniaucrn.
Ainlreaiü pifrnp/ii^ld lOhrli. Wahli'udorl' und N<i\vahi'itte an eiTatischeu Blockeu.
liarbulii /<iUu.r Hetlw. O.xhöllrr Kamp«', Habidol Itei Oltli.SL-h.
— pulüinata Jur. An Pyramidenpappeln bei Kl. Katz.
— rumN$ Hodv. bd Kl. Kats.
— murali» Hedw. bei Kl. Katz.
TUckottomvm ruhellum Rabh> Schmierauer Thal.
Fontinati» artipjfretica L. in Torfseen der ümgegeud von Wableudorf.
Fontinalit gracilü Lindenbg. In der Badaune gegenüber JenlKau.
— daleearlica Schmpr. Wahlendorf in zwei Gesorken in der Nähe des
Wooksees und im See von Nowahütto, Kr. Karthans.
Siilachnum antpuUarcinii L. Auf Wie.sen bei Garvatine, Kr. Neustadt.
Ih'iJiifscitnn foliosum Mi »In. An Waldräiuleni bei Oliva.
Liartramia pnnnformi-^ Ifcdw. Mirch. köuigl. Forst.
— i(/ii/pJii//hi Hcilw. Mirch. königl. For.st.
Bfii/»rluiKfr;fiuni niHcifornh' 15. S. Oliva, (Jr. Boächpul, Wahloudorl iu ßäclion.
Atnbli/-iti<jit' itt fijniriiini. (Jr. l]oscli]iol im iiach.
— in'i</inini. Gr. B(>,>chi»ol im Bacli.
Oiihotriclium annomalum Iledw. Oliva an Steinen.
— diaphanum Sm. Rehden an Weiden.
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Orthciriehum tpeeiontm Nab. E. Wahlendorf an Espen.
— affine Schrad. Im Badaunetbal an Steinen.
Philomiia ea^pitota Wils. Wahlendorf am Ufer des Wook, bei Seefeld an
Torfbruchen.
— marehica Brir. Seefclii, Tfor den Pfarreees.
— calearea W. S. Sclimiorauor Thal, mei^lhaltiges Quellterrain an der
Leba bei Nowahutte.
hoiherivm inifHruni HvU\. Am Occalit'/.« i-Sim', Mirchaucr Forst.
< (tinpfoilieciiini nitnts Sclipr. (idinger Moor.
liruchytherium </l<inosinti H. 8. "Radrumc-Thal.
— Mihh'oinim Sohjir. Wahlciidorl.
l*layiotltaciuni tlentuuluium V>. S. Wahlendorf, Mirch. Foiöt.
— Roetei B. S. Mirchauer königl. Foi-st.
— vndulai^fn B. S. Mirchauer königl. Forst, am Ufw der AMfiaae ron
hochgelegenen Torfinooron in grosser Anzahl an^^bnden.
Braehifthecium plutnontm B. S. Uirch. kOnigl. Forst an Steinen in Waldbächen.
— refltmm B. S. Mirchauer königl. Forst.
— rivulare B. S. Mirchauer königl. Forst
Hamalotkeeium ierieeum B. S. Mirchauer köni^. Forst
Diaranvm vndulatum Tum. Oliva, am Carlsberp^ häufig und IVuctifidrend.
— scoporium Hedw. Wahb^i ioi f. Min lianer Forst.
— langifolium Hodw. Wahlendorl" und Mirchauer Forst.
— monlanum Hedw. Mirchauer königl. For^t und Uccalitzer Wald.
— ßatfcUare Hedw. Ufer den Occalitzor Soos.
— Si'hrnderi 8chw<rr. VU-v d«'s Uccalitzer Sees.
— paliisiri' II. S. (Jdinger .Moor.
— nuijKx Turn. Mindiauer königl. For.st zieudieh oft.
— spann iti Ib'dw. (Jarvatino. Kr. Neustadt, Ufer der Tornuüche.
Grimmia IltirtnuniHii Schpr. In Schluchten des Kl. Katzer Thaies an Steineu.
— pulvinata Sm. Iladaunethal.
Raeomtriwn heteragtiekum Brid. Wahlendorf.
— ftueiculare Brd. Wahlendorf.
Dicranella heteramalla Schpr. Wahlendorf.
— cervieulafa Schpr. Mehlken, auf Mergelausstich.
Thvidivm Blandowii B. S. Oarratine, Kr. Neustadt
— reeoffmtum B. S. Wahlendorf.
— iamai'tHcinum B. S. Mirchauer For.st.
Eurhynchium Mtnomuin Sehuipr. Hohlwege bei Pelonken.
— »trialum B. S. Mirchauer königl. Forst.
— präloninim Bi-. <k Schpr. var. (itroviren* Brgol. europ, Gr. Boschpol, Quell.
FixxitleuH tnUanioidfs Hedw. Kl. Kntzei* Thal.
l)ithiin(Hh>n fiiriifiiM Hmiist li. Hi-li(i<-ii, ;in der M.'iner der Sehlüssruine.
PulmleHu stfinu rosd Klirh. sjchujicraucr Thal, Torlbruch bei Garvatine, Krei«
Neustadt. 7
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Encalypia tihrejptaearpa Hcdw. Kl. Katzer Thal und am Carlsberg bei OÜYa
Bt'hr häufig.
Anomodon long^olius Hartin. Mii ciiniier köDigl. Forst.
— attenvatus Hartm. KI. Katzer Thal.
— viiii'ulosus IJ. 8. Mirubauer köui^l. Forst.
Pfennjinatufnim fHiforiiw Ilodw. Mirchaner königl. Forst,
Hi/locomium hrevirostrui» Schpr, Kl. KaUer Thai und Miixibauer köuigl. Forst
in Si'hliK'htau anf Slt'inon.
Flui 1(1 iilti ililtitiiid N. all. E. Miri'haiuT konitrl. Korst und Kl. Katzer Thal.
Platjior/u'lu uxplt iioides N. alt. E. Waliloiidort, in Ilohlwegeu.
Aniiirichia cuiiipendulu ßrid. Mirella uer köuigl. i'urst.
Mnivm undulatum Neck. Mircbauer Forst.
— setratum Brid. Kl. Katzer Tlial an Bändigen steilen Abhängen von
Waldschlttchten.
Triehocolea Tamtntella N. ab. E. Quelligo Schluchten im Walde bei Kl. Katz
und der üirchauer königl. Porst, häufig.
Thommivm alopeeurum 6. S. Auf Steinen in Waldbächen des KL Kati&er
Thaies und der Mirchauer kdnigl. Forst, vwbreitet.
I'n/ssid fonnuufatfi N. ah. F. Scliniicrauer Thal.
Aliculai ia «< ti/f</vV Cord. Wahh iiddi f, Lehni^rulien.
' 'hilitHcifphuH jyolyantkuK N. ah F. Tortscfii hei Wahleudorf.
MdziH'riii fiirrofd N. ah F. Kl. KatziT Thal an Stt'innn.
Railuhi i-cmjihiuaid Dnui. Kl. KatztT Thal an S(<'ineu.
jAj>iilit:iti rt'i>t,iii>> N. ah Iv iliiTham r konigl. Forst.
Li {ilicrolm Uitij'olia var. i'unpidata f)/.inc('li(z. «'incr l)<»itiuauer.
Miulütluca rli'ularlx. Kl. Katzer Thal an Stcinon im Harli.
— plaiiphylla Dum. Kl. Katzer Thal au 8tciueu im Jiach.
Jungermamna fluitan». Wahlendorf Gesorke.
— lanceolateu Wahlendorf Gesorke.
— bieranata Schmidel. Wahlendorf.
— bicu9pidata L. Oliva, am Schwedendamm.
— htfalina Hook. Oliva hinter Benneberg.
Cephalozia ßuitans Nees. Torf>Seen bei Neu-Tnchom.
— eonnirt'/is XiMs. Torf-Peeu hei Neu*Tuchom.
Sropama umhilaia N. ab. £. Mirchauer kOnigl. Forst und Wahlendorf im
Wookseo.
nemorom N. ab. F. Mirchauer koiiigl. Forst.
Cahfpofieia Trichomanis Cord Mirchauor krtnigl. Forst.
Den Hi iTcn Ih-. v. Klinggraeff und ('. W,i i ti - ) or ff. NtMirupitin. sage
ich Mir gütige Reviüiuu der vorher geuauuleu Mooäe hiermit verhind»
licheu Dauk.
^»4«^
s
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Botanische Notizen. VIL
Ifitgetheilt Toa H«ito A. Treiehel in der Vwiiniiiiliiiig ra DirsekiMi, am S6. Mal 188&.
1. Heber Blltzsehlfige an Biiineii.
Sagte der grO0Ste Philosoph der Franzosen, Voltaire, auch einmal, dei* Blitz
sei ein gi usser Herr, dem man stell nur mit ftnsserster Yorsieht nahen dfirfe und der
es durchaus nicht dulde, dass man Yorsnche mit ihm anstelle, ein Grund, weshalb wir
so viel und doch wenig von ihm wissen, so mOobte uns als Botaniker besonders
sein Einschlagen und seine Wirkung auf Bäume interessuren. Nähere und
eingehendere Auskunft gaben darüber Cohn (Einw. d. 61. auf Bäume in Denkschr.
d. schles. Ges. f. vaterl. C, Breslau 1853) und Gaspary (Sehr. d. phys.-Okon.
Ges. zu Kgsbg. 1879, S. 09 ff.) Da ich in den letzten Jahren gesammelt
habe, was mir von Blitzschlägen in Bäume liekannt wurde, so stelle ich es jetzt
zusammen, um in der Hngcdcuteten HiuBiciit einen Nachtrag zu geben, welcher
mehr die von BlitzscIilUgcn gotroflenen Bäume und ihre Umgebung erkennen
lasson wird, als die Art und Weise iliicr Zersplitterung, da zu deren Fest-
stellung nieist der Ort zu entlegen oiler die Zeit zu weit vorgeschritten war.
Die Unterschiede der Einwirkungen de.> IMilzes auf Bäume lassen sich nach
Cohn nur aus <ler Intensität des Blitz.-^trahle.s und nicht aus der specitisehen
Natur des Baumes ableiten. Ein nur tiieilweise an seinem (arabium Iditzgo-
troffencr Baum braucht nicht eiuzugelien, donderu kann durch üeberwallung
ausheilen. Stärker getroffene Bäume sind in ihrer Lebensfähigkeit vernichtet
Ganz gesunde Bäume kOno^ durch Blitzstrahl niemals zur Entzttndang ge-
bracht werden. Die Wundstreifen sind die Bahn des electrischen Stromes.
A. B. Frank (Pfl. Krankheiten) hebt hervor, dass unleugbar gewisse Baamarten
häufiger, als andere vom Blitz getroffen werden. Bs kann das aber Folge
sein ihrer ungleichen Häufigkeit in jeder Gegend oder ihrer ungleichen
Exposition. Nach den Beobachtungen Cohn's kommt unter 40 der höchste
Procentsatz auf Eichen (14) und dann auf Pappclarton (12), nach denen
Caspary's unter U3 Fällen derselbe zumeist auf Pappelarten (34) und dann
erst auf Eichen (15), Dass in solchem A'erhältidsse gerade Pappeln getroffen
werden, leitet Frank auf iliren hoiien Wuchs und die grosse Anzahl an
ex]>ünii ten Stellen, aber auch auf iliie grossere LeitungsPähigkeit. vielleicht aueb
auf die giössere ^'erbreitung ihrer W urzeln. Im Grossen stimmen damit meine:
weiter unten gegebenen Beobachtungen, da unter 24 Fällen ihrer 7 auf din
Pa])j»el. f) auf Weide, 5 auf die Kieler (ein kielerner Wegweiser nutgerechiu^t),
3 auf Birke und je 1 auf Erle, auf Wildapfel, auf Linde und auf Eiche treffen.
Abweicheud ist nur, dass im Gegcusatze zu oben die Eiche, ein alle anderen
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WalUbäume überragender Baum, hier an letzter Stelle in Bezug auf Häufigkeit
zu Bteheo kommt, sowie dass andererseits Kiefer, Weide und l>esonders Birke
80 sehr priivaliron. ohschon sieh in einigen Fällen elionfalls ihre Exposition
annehmen lässt Fast ist liiorauf das meiste Gewicht zu logen.
Etwa 18«j5: ultc Kl« he. 20 Fuss im rnifange; Park von Orle, Kr. ßerent
(Ref. R, Pasi liki ): Ab.spaitungiMi und Hisse.
186.")?: liiiiile, I}rüiiiiau.><en. Kr. Neustadt vor'm Wohidiause (Ref. J. llaiine-
mann): Ast abge.«'h lagen luul Stamm gesjialten, der aber weiter wuchs.
1872?: Wildapfelbaum, Hohensec, Kr. Neustadt, im Garten: ein fast 1 m
langes Loch von dei* Seite in den Stamm, der weiter wuchs.
?: Kioferner Wegweiser, Swante, Kr. Laneuburg (Ref. Eid. Thomssins):
zersplittert; also ohne Entzündung troti der Trockenheit.
1877?: Birke: Kartowo, Kr. Berent: gänzlich abgeschlagen.
1878: Birke: Buchenwald von Gr. Liniewo, Kr. Berent (Ref. W. Blumhoff):
wie ein Pfropfenzieher zerspaltet.
1879: K i e fe r: Wald Ton Czernikan, Kr. Berent (Ref. J. Höpner): vier spiralige
Windungen.
?: Weide: Chausseebaum zwischen Hoch- und Altri'aleschken: zerborsten,
1880?: I'appel: Oliva am Spit<il (K. Lützow): Riss.
1882: Pappel: Wörde! (ll(»fi>es. Ott; vergl. N. Westpr. Z. No. 14H v. 22. Juni).
1882: Erle: Kleiner Wald von Hoch-Palesrhken : Stamm spaltete und brach
um. muss aber nocii zum Thcile gehatlet haben; ein (.iabelstanmi war so
zerspalten, dass au beiden Seiten nur zwei oben spitz zugehende Splitter
stehen blieben.
1882, Juni: Pappel: am Wege von Orlo nach Kartowo (Ref. Paschke): Blitz
schlug in einen Seitenast and ging den Stamm hinunter, unter Aassetziing
von Holzsplittern. Kiefer mit gabeligem Wüchse: Orle: Blitz schlug in
beide Gabeln und machte einen Riss in der Knde des Stammes.
1882, 17. Juni: Weide, verkrüppelt (Ref. E. Wnrtz), ohne Spitze: bei
Dorf Thomaszewo: oben getroffen, gänzlich zerrissen. Pappel: Weg
von Pinschin nach Hoch-Stfiblau? Kiefer: bei Jeseritz, nach Rilla zu:
in ' 3 Höhe getroffen und Horkenriss. Weide, hoch, gesund: Kokoschken,
Kr. Pr. Stargardt: gespalten.
1882, 17. Juni: Kiefer: dicht am Schechausce (Apoth. Settmacher): die obere
Krone in LUnge von etwa 40 Fnss abireseldagen und der stehen gc-
bliebeue llauj)tstamni von bcdentender Ibdie der .Mitte nacli von ein-
ander gespalten. Birke, IH Fuss hoch, Miradau (Kr. Pr. Stargardt):
bis zum Erdboden ganz glatt heruntergehauen. Pappel, ebenda:
Rinde an einer Stelle in ireraden Rissen aligcschält.
1885, Mai 30. und Hl, Pappel: Neuenburg, neben Salcwski's Orundsti'ick an
der Fischerei. Pappel: Bromberg, Feldstrasse: von olieu bis unten
gespaltet. Baum?: Thorn, Bazarkärope, unfern Laufbr&cke (N. Westpr.
Z. No. 132, 1885). Weide: Wigonin, Kr. Berent, auf Hof von eine
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Bauern ; da »thr gross und alt, iuwendig wohl mulmig uud deshalb eut-
zündct, so dass die breDnenden Splitter umberflogeu.
Juni, Nadit 9. su 10, Weide: Wcgbaam bei Abbau Neubauer von Alfc-
Kiscbau, KreiB Berent, etwa 28 Schritte fiber den Weg von einem Back-
hause. Der Stamm, in Mannshöhe mit zwei Ärmlingen umspannbar,
früher gegabelt, bis um 1880 der eine Ast durch starken Wind entzwei
brach; etwa an der Bruchstelle in ungefährer Höhe Ton 2,30 m schlug
der Blitz ein, zündete und setzte auch einen mittelgrossen Stein aus
seiner Lag« daneben heraus. Der ganze Stamm hatte noch Splint und
Borke, war aber für die Stelle «loh; ;il)gc»brochenen Astes inwendig, wenn
nicht ausgehöhlt, so doch mit durch Jnsectcnfrass porösem Holze uud
mit Muhn versehen; diese Stelle brannte stellenweise bis zum Splinte,
von welchem noch Ueberbloibsel stehen Idieben, schwelend aus, bis das.*
das Feuer, als es iriiii Morusens bemerkt, ausgelöscht \n iii de. l'jiiiüc
Splitter des Baumes sollen unihei'v:elegen haben. Eiu aul ein<^ kleine
Stelle beseiirankter AsehenliautV-n, sowie die angekohlten Aeetelieu und die
verdorrten Blatter des juniien Bauniaulsc Idage.s daneben waren wolil nur
als Folge des schwelenden i^euers zu betrachten gewesen.
Die Zündungen der beiden letzten Bäume betrafen also nur das portfs und
muhnig gewordene Holz, dien^ also zur Besttttigung der Regel, das» ganz
gesunde Bäume durch Blitzs^hl nicht zur Entzfinduug gebracht werden können,
und ist es nur eine scheinbare Ausnahme, dass von dem Baume d« früher als
Theil der Gabelung nebenstehende Ast weiter fortgrünt und auch in seiner
ferneren Existenz bis jetzt nicht bedroht erscheint.
2. Monstrosität am Blatte von Aristolochia Sipho L'Herit.
Das Blatt von Aristolochia Sipho Ij'Härit., ITeifenstrauch, Osterluzei,
einer aus Ameiika eingeführten und auch in unserer l'rovinz häufig zur Lauben-
Inldung angepflanzten Verwandten unserer gemeinen Osterluzei, AnMfolocfiia
Cleniofifis L., hat bekanntlich last kahle, eiförmige, tief-herzförmige Blatter.
Es wird sich also die Lel)enskraft des Bbittes au den sieh zu IIcrzla[i|>en
aufbatisclicudt^n Stelleu eher verflibditigen, als in den oberen Tlieilen des sich
alluiiihlicli zuspitzenden Blattes. \'on einem Staudoi U^ (Hauslaube in C'zernikau.
Kreis Beroutj ist es mir nun gelungen, ein Blatt dieser l'tianze zu erlangen,
aber auch nur eins, welches folgeudc monströse Bildung zeigt. Es haben sich
auf dessen Unterseite zwischen den mehr obersten Blattnerren mehrere Blätter,
flügelartig, ebenfalls mit schwacher Nervatur versehen, gebildet; und zwar
an vier Stellen, rechts und links je zwischen der zweiten, dritten und vierten
Nebenrippe. Während der Uebei*schuss der Kraft sich unten zor Herzlappen-
form entfalten konnte, stiessen hier die kleineren Nebennerven zusammen, kämpften
eine Zeit lang mit einander und haben sich alsdann zu einer gemeinschaftlicheB
Neubildung vereinigt, wodurch ein länglich gestreckter, flügelartiger Blattanbang
entstanden ist. Die Streckung ist eine längere zwischen der zweiten und
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dritten, als zwischen der dritten und vierten N('l>oni i})po, woi^ogen der Blatt-
anhang in der letzteren Lage ein breiterer und gleieliäani kräftigerer ist. Auch
ist SB ersehen, ob die überschüssige Kraft des Waehsthums nicht mehr zu
jener Nculiildung ausgereicht hat: rechts zwischen dei* zweiten und dritten,
sowie links zwisrln^n der dritten und vierten Ne))enri|)pe wird die Idattartige
Fliigelung unterbrachen und es ist nur U(ndi ein scliw aclier ParalleliK rv zu er-
blicken, an welclien sicli jene Fliigelung aidelmt. Die von unten aufwärts
steigenden Aestchen ldklen die rechte und die von ol)en niederwärt^s koniineuden
die linke Seite des Annexes. Seine grosste Breite ist über 0,3 cni bei 0,8 cm
Länge und die grössentc Länge 3,1 cui in einem Falle bei 0,2 cm Breite.
Der unterbrochene AnsatE rechts ist sanimt der Bmchstelle &,3 cm luag.
Von oben her ist kein Eindrock in der BlattflAche sn ersehen and nur bei
etwaigem Zerren zerreisst das Blatt an der Stelle des Anstossens. Es ist das
Ganze als Wnchening der Zellschicht anzusehen, ein Beweis Ton der Zeugungs-
kraft der Vegetation.
8. Kinchbaimi im Steine bei Kossekrag.
Dicht bei dem Chwarsznauer Vorwerke Kosaekrug, auf dem von
Altkischau nach der Oberforsterei Okonin (sämmtlich im Kreise Bereut), befindet
sich ein en-atischer Block, welcher in etwa seinem letzten, dem Wege zu-
gekehrten Drittel (2 ni zu (iO cm.) eine 1,50 ni lange Sp&Ite zeigt, die walir^
scbeinlicb biudurcligehen wird. Da sie mit Flugerde ausgefüllt ist, konnte es
kommen, dass sich Pflanzen darauf ansiedelten. Am meisten in die Augen
lallend ist ein Kirschenbauni , von welchem es im Munde der vorbeigehenden
Landleute, »lie also d(H-h nach ihrei- WiMse aul' dergleichen Naturverhältnisse
achten, heisst, dass er aus dtMu Stein herausgewachsen sei und ihn dadurch
gesprengt hal>e. Dem kann aber nicht so sein, ^'ielnlehr nniss die Spaltung
des Steines schon t'rülier durch ;iussei-e (^ewalt entstanden sein, obschon sich
kein eine elwaige Sprengung beweisendes Bohrloch auihnden iassl, ehe auf der
iBUenden Erde sich der Samen der Kirsche entfalten konnte. Die Hohe des
im Ganzen sehr krumm gewachsenen Kirschbaumes beträgt etwa 2 m und f&llt
unten sein Umfang die Breite der Spalte aus. Drei ando«, gleich starke
Stämme sind bereits abgehauen; doch kommt daneben viel Nebengesträuch
heraus, sowie zur rechten Seite einzelnstehend ein jungw Spross eines Kirsch-
baumes.
4. Pllanzen-Ansleiller auf fk^nidartigem Substrate.
Hierunter bemerke ich von einem Pfiauiuenbaume, der sich hinter ein^
Barriere oberhalb der Thüre des alten Fosthauses zu Ankerholz (Kr. Lauen-
burgj aus Samen angesiedelt untl etwa sieben Jahre lang im Wachsthume er-
halten hatte, bis er schliesslich verdorrte.
5. Nachtrag zur Haferweihe an St. Stephui.
Zu meinem vorjährigen A'ortrage über die Ilaf'erweihe, insofern ich darin
auch einige bezügliche Vorgänge aus Bayei-n bra<dite, bemerkt mir Herr Prof.
Dr. K. Y. Maurer auä München, daää sich ihnen, da gerade Bayern erwähnt
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wurde, noch mancherlei hinzufügen liessc. Die drei grossen Viehpatrone auf
altbaycrischem Gebiete sind St. Leonhard oder Lenai-del, wie er gewöhnlich
genannt wird, St. Stejilian oder Steflol, endlich St. Wondelin. Jedoch gelten
die beiden Erstorcii vorwicjfcnd als die Si-liützer und Ileltoi' fiir Pferde, wahrend
Wendclin rs voi /ugsweise mit dem Kinds ichc zu tliun hat. Pen dort zu Laude
weit vi'il'ieiti'ti'n Lconhardöfalirten sUdioti älmliche ()el)räuche im AnBchluFSO
an Stcphantikiiehen zur Seite, wie denn z. B. in der Stadt München seU)f<t aut
dem älteren und früher einzigen Kirchhofe eine Stephauskapelle steht, um
velche bis in die neueste Zeit herab am 26. Dezember von den sämmtlichen
dortigen DroschkeBkutschem und manchen anderen Fuhrwerksbesitsem eine
feierliche Umfahrt gehalten wnrde. Dabd herrscht der Glanbe, dass diese üm-
fahrt speciell die Hufe gegen Beschädigung durch Steine schütsen soll, was ja
auch wohl eine Erinnerung an die Steinigung des Heiligen sein mag. Doch
lasst man dort dem Pferde auch gsn am Stephanstage zur Ader. Eine directe
Haferweihe ist jedoch dem genannten Herrn aus Bayern ebenfidls nicht bekannt,
obschon es auch sonst in diesem Funkte nicht an Berührungen zwischen Süd-
und NorddeutBchland fehlt.
Th. Böbel (Haus« und Feldweisheit des Landwirths) giebt für den 23. April
aus Masurcn an, dass an Georgi mit dem Vieh (also nicht speciell Pferd) nicht
gearbeitet werden darf, damit es <ler Wolf nicht zerreisst. In Memel heisstes:
Kommt St. (jcorg auf dein Schimmel geritten, so giebt es ein gutes Frühjahr.
Von Euskiii'hen am Hhein i^priehf der Bauer: Der Hafer mit St. Georg's Pferd
wird gewöhnlich nicht viel werth. Es beweist dies ebenfalls den Zusammeo-
hang des Pferdes mit dem Hafer.
Nach Toppen: Aberglaube aus Masuren. (S. 70) ist in Masurcn der
23. April (St. Georg) der Ruhetag der Pferde. Dasselbe behauptet Frisch hier:
Sprüchw. und R. A. 1. 4285. — Beide geben Hir den Ochsen den 24 April
(St Adalbert) als Feiertag an, ¥rie es sich verbirgt hinter dem masurischen
Spruchworte: Wojciecha wolowa pociecha (Albert8*Zeit des Ochsen Freude)^
erklftrt, entweder weil dann schon 6ras spriesse, oder weil an diesem Tage
der masurische Landmann seinen Ochsen völlige Ruhe gdnnt — Der Georgs*
tag, an welchem der Roggen nach der Rede der Litauor schon so hoch sein
mnss, dass sieh eine Lerche darin verbirgt, gilt ihnen als bedeutsamer Zeit>
alischnitt. und brachten nach .1. Melletius (S. 204) schon die alten Preussen
alsdann ihrem Feldgutte Pergrubius ein Opfer dar. Mit diesem oder hiermit
muss also auch das Pferd in Verbindung stehen.
Noch giebt Toppen (S. fiit) das Pferdeschwemnien in der Osternacht au,
wie es schon für das vtuige Jaiirhundert lür Preussen erwähnt ist von Fisanki:
Erläut. i*reussen. No. 25. § 1«?,
(>. Nachtrag /u den Hlityschlägen an Bäumen.
Sowohl von früher her, als von den .Iuli-( Jewittei ii I '-^Hf) sind noch folgende
bemerkensw<'rlhe Treffer zu verzeichnen, wodurch der Procenlsalz der Kiefer
dem der raj«peln «rleiciikuuiüit. Allerdings ist in ihren beiden i^'alltu ihre
Exposition zu betonen. 5
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1874: Ahorn, sehr hoch, gesund: Kirchhof zu Oarczin, Kr. Bereut (Referent
Pfarrer Kovalski): Der Länge nach gespalten und Qlier die Kirchhofs-
mauer geworfen.
1884: Buche, hoch, mittnn im Dorfe Gr. Boschpol, Kr. Laucnburg: es schlug
in die Acute und deren eini<i;i! ali, sowie einen darunter zufällig befind-
lichen Menschen todt, der über die Strasse j;chon wollte. Die.*!or Sclilag
in eine Buche ist selten und l)onierkens\vertii, weil man im Allgemeinen
glaubt, mau .-^ei vor Tüdtuug sicher, wenn mau sieh uutei- eine solche
Hiichte, weil der Blitz nicht darciu schlage. Uebcr die iSahn des Blitzes
liabe ich weiter Nichts er-t'alireu koani'U.
Flierau schlicsse ich einen alinlieheu Fall an. Der ^'ulksmun(l sagt auch,
dass es da nicht einschlagen .soll, wo i^^toiehe ihr I\et>t haben. Doch schlug
1884 in Cbmelenz, Kr. Lauenburg, der Blitz in die Scheune, die er ent-
zündete, wo ein Storch n est war, und todtete selbst den Storch darin. (Referent
R. 6. B. Y. Plachecki.)
1885, Juli. Kiefer, gesund: Hoch-Stublau, in der Nfthe des Waldes (Referent
Settmacber): Der Blitz schlug ein, wo der Stamm beginnt; die oberen
Zweige blieben gesund und Tom Stamm war bis unten hin ein Riss ab-
gespalten; der Splint sah aus, wie pulverisirte Holzkohle.
1885, Juli 20. Kiefer, gesund, in Brusthöhe 1*/« Fuss Durchmesser, sonst
etwa 50 Fus- huch, bei etwa 30 Fuss gegabelt: Czeriiikau, nahe am
Wege nach Alt- rale.schkcn (Hef. R. G. B. Ilöpner): Blitz schlug ein in
Hfthe von etwa 3r> Fuss, theilte sich bei der Gabelung in zwei Strahlen,
die in autU'rtliallinialiger Windung fast iKu-alli'l um den Baum führend zur
Erde gehen; tlurch Aliseliiiluug in S Zoll Breite waren Borke, Rinde und
Splint licsciiadigt; Riiidensti'ieke waren l»is 2<> Fuss Kntfi'rnuug fortgeHogon;
im Baum selbst war eine Spalte, l'/^ /oll tiel' und bis 1 Zoll ])?-eit, so dass
man die Hand hineinlegen konnte, welche Spalte jeduch am nächsten
Tage gcschlossmi gefunden wurde; eine Entzündung des Baumes hatte
nicht stattgefunden.
Referent selbst befand sich zu Pferde in der grossesten Nähe des Baumes,
etwa 15 bis 20 Schritte entfernt, und ioteressant ist dessen Schilderung von
der Einwirkung des Schlages auf ihn selbst. Es war ihm, als ob er plötzlich
einen starken Schlag gegen das Ohr mit stechendem Schmerze im Innern ei^
hielt, der ihm Luft und bald auch die Besinnung raubte: er sah etwas Glänzendes
in Form eines Bogens in der Luft fliegen uml sich in seiner Niihe :iu' iiuu
Jiolieii (Jegenstand herabsenken; der Donner ei'schieu ihm kurz, jäh, abgebrochen
und niciit lauter, wie «1er Knall eines abgeschossenen Gewehres. Daun sanken Reiter
und Pfcnl bewusstlos zur Frde nieder und ermunterten sich erst beim Herannahen
der Arbeitsleiite von iWv nahen "Wiese. AI> Nachwirkung ist wenigstens bis jetzt
(ein JSk>uat) eine gewisse Taubheit des rechten Ohres zuriickgebiiebeu.
^»4«:^
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Zooiogisciie Notizen. Y.
1« Standorte.
AD&ng Juni d. J. wurde im Walde von Orle (Er. Berent) ein Steinadler,
Aquila fulva L., erl^.
Die Fischotter (iMtra vulgarü Erxl.) kommt vor im Canal des Czaraau-
bruehes bei BrfiDhauseiij Kr. Neustadt. Die SctiDee-Bule {Stnfjt Njfctea L.)
wurde vor Jahren ebenda geschossen und wird als aus Rnssland verschlagen
angeselion.
Im WnachlKirtcii [)omun'iHrlioii Kn'iso fiauenbur^ giebt't* in Stretiow das
Wildsfliwoiii [Shs IScrn/a L.), tlon Kiaiiicli {Gntn titterea) und die Trapjte {i>ti»
Tarda Ii.). weniir-^tiMis fViiher vor Abholzuiig des reichen Waldbestandes auf
dem stark iM'ririL'cn Lam't'.
\W\ Cliiiit'lciiz im Leliallialc ;^flit in dir köiiigliclio Forst eine Bergwio.se
liiiu'iii, "iif \\'il«ikaiiiiut'r L''-naiiiit. auf wclrlic;- sicli vit'I Wild zur Aosun^
zusaiiiiiK'ii/ii'lii und Icirlii ahgfsolius.-^cii svt'idcn kann, aiL-<.'i(»r Hanen und I\N'lu'n
dasf Wildscliwciu, dann von Vög(dn das llasciliuhn (Telrao Botuisia L ), da.s
Birkhuhn (Tetr, T«truth.)md der Auerhahn {Tetr, ürogaUu» L.) — Za bemerken
ist von jenem Kreise noch aus Zezenow, wo in der Nähe viel Wiesen, daa
fiberreicbliche Vorkommen von Störchen, bis 8 Stück auf jedem Hause und
bis 10 Stfick auf jedem Dorfsbanme. (Ref. E. Thomasius.)
*i. Niss^ehurt.
In Daozig wunlf oin Huhu mit vier Boineu ausjrebiiiteJ, seelis Wochen
lang gefüttert und nach seinem Tode dem Ausstopfer übergeben. (Frl. Marie
Zieman n.)
H«M Zit'inann in diM- /.cnililauer Miililr (Kr. Neustatlt) kam Ix'i dci- dit's-
ialirigon liri'itnnir rinc Iridrr vri-lori'ii «^i-Lran^cnc Miss<r"'i>urt l»i'i rinciu jiing<'ii
(Jan. sc hon vor, das Ü Fü.s:5e besasis, uud zwar 5 uuteu und 1 oben aut dciu
Kücken.
)\. (ieflfigeleior mit zwei DotttTu.
S(drln'rl<'i l'Jit'i , Licnii'inliin von iM traolitlicliorcr (Jriissi', besitzen meist niebt
di«' Fähigkeil, aiis^elni'itel zn urrden. l>i'nii(Mli ist es nuMner ToiisiMe (Fr.
Ott. Zicmaiin) gehuigt-n, aus i-inem suKheu (Jänseei zwt'i juniie Gauschen zu
erzielen, die jedoch bald von der Ürulgauä todlgedrückt wurden.
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4. Jrnige Härder.
Steinmarder, Ifustela Foina L., kommt ror In Gross-Liiiiewo (Kr. Berent). Ein
Wurf Jange (6 StQck) wurden in der Scheune gefunden. Ein flir die Alten an
derselben Stelle aufgestolltefl Fangelsen war vergeblich. Die Aufzucht einiger
Jungen am Euter einer Katzenmut tcr erzielten bei ihnen keine friedlicheren
Resultate und, um den Rnten auf dem Teiche Ruhe und l>rst;in<1 /u sichern,
erschien es geboten, den sich unter Trummen einwühlenden Jungen den Garaus
zu machen.
5. Kampf /wischen Här und Wildeber.
Nach Sehwongol i^, des Abtctt von Carthaus, A]i])aratii8 ad Anuales sahen
im Jahre 1735 zu Proekan im Kreise Carthaus siclien Leute, wie ein Hür njit
einem KImt kämiifle. Der uniiir als SicLrei- lu iMir. Während dei- Kl>er
sehwer vcrwumh'l. ifi-liunden in s Kloster i^fliraelil und vniii I'rior des Klo-fcrs
di'm Hatlie in I^anzi-r l»ei Wahl dfs neuen l{iir<;eini<'is(i'is /um (5<'scli«iik tj^e-
machl, wuide. traf man den ilaren elicnfalls stark vei w umlet im Lager an, so
dass er von den Hunden des Hirten zcrriöffuMi werden konnte, lieide Thierc
waren von ansehnlicher Grösse.
Einen ähnlichen Kampf vom Dezbr. ibd^ beschreibt der preussische Dichter
Dom. Hermann in einem an den polnischen Feldherm Joh. Zamoiski gewidmeten
lateinischen Gedichte, nach dessen Inhalt das bezwungene Wildschwein vom
Bären in den Schnee verscharrt, später aber von des Dichters Knecht entfernt
nnd seinem Herrn zugebracht wurde, dem der Braten so wohl schmeckte, dass
er aus Dankbariceit g^n den Sii^or jenes Gedicht verfertigte. (Bock: wii*th8ch.
Naturgesch. IV. S. 53.)
Naeh Dr. F. W. F. Sehuiitt (Kr. Flatow) heunruliigte noch im Jahre 1780
bei Zempelkowo ein IJär eine Sehwoinoheeirde und 1783 warf ein BUr bei
Suchoronczek einen Rinderhirten nieder. Seit jener Zeit hat man aber von
Bären im Kreise nichts mehr gchOrt.
6. Historisches, Fang luid Nftnien vom Lnebs.
Nach Voigt nnd Specht (Sängcthierc) ist In Europa ausser dem Fardellnchs
noch der Polarluchs, Ltftw vulgari», auch jetzt noch im Ostlichen Theile
unseres Festlandes ziemlich häufig. Im Norden hält sich der Luchs besonders
in Wäldern auf, wo er sich auf einen Zweig binducht und auf durchziehendes
Wihl lauert. Das Khnd die.seH gezähmt seltenen Thieres variii l s(», dajis wohl
kein Luchs tlem anderen vollkommen G:leielit. Die Jatrd auf Liudise ist schwer
und mrdisam, aber wenig gefkhrlieh: sie jr^ srliiclit «lurch Kesseltreil>en oder mit
guten Windhunden; sein sonstip^er Fan«; auch nnt Fallen. Während er l)eson(lers
naeh Katzen sehr lüstern ist. jairt er im Wintei- l»ei Selinee seil ist d(Mi Hasen,
hen Meiiselien und lliiiideii suclit er ans dem Weiri' /.n u'elieii. In die l'^ni^e
getriel»en, nimmt er iedocli den Kanijit mutliig auf und nni >eiiier l'iuHditerlichen
Tatze wii-d der andrinizende Hund erreieht un<l /erlieiseht. Has^ I.iin.v
vor Zeiten in unserer l'ruvin/. vorkam, nKu hte au.s üherlic.'lei ten l rkunden ge-
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schiclitlich feststehen und gewiss wird sein giriliender Blick aus dem Dunkel des
(fobusches oft genujif unsere Vorfahren l»<Minniliigt und erschreckt, sowie zur
Jagd eingeladen haben. Nach einein Mährciien biM (Umi Alten soll sein Harn
zu einem köstlichen Steine (Lyiikiir) werden. Ks möchte interessiren. wo nach
geschichtlich uns iiliorliefertcTi Thatsaclicn Luchse IVrihcr in unserer Provinz
gefan<i('ii wurden und wo es den letzten dieser Art aus dem K;it/.eiitreschlechte
gegeben hat. Kicht ausgeschlossen erscheint, (his.s namentlich in Ostpi« iiss' ii '
noch jetzt und später sein s]toia(b"sfher Fang durch Uebertritt aus ßuaslauil
und Polen constatirt werden kann.
Gabriele Rzaczynski (Auctuarium Ilist. Nat. Poioniae. Gedani, 1743) sagt,
die casBttbischen Luchse aus einem Districte in Pommern sollen kleiner und
nicht 80 gefleckt sein, als die aus Polen und Litthanen. Daraus geht einerseits
seine damalige Auffindung noch hervor, wie andererseits die ungenau bezeichnete
Gegend leicht auf das die jetzigen Kreise Bereut, Carthaus, Neustadt, Bfitor
und Lauenburg umfassende und waldreiche Hochland des uralisch • baltischen
Höhenzuges hindeuten kann.
Nach O. Schwengcrs Apparatur ad Ann. Cartusiae Paradisi B. M. V.
T. IV wurde am 1(5. Mai 1784 am See Zadliska in den Feldern von Prockau
(Kr. Carthaus) von Knaben und Hunden ein Luchs gefangen, ein „sonst hier
nicht gesehenes TJiier'^ Das wttro der letzte für Weatpreussen verbfiigte Fang.
Meldungen aus Ostpreussen sind diese.
A. K Preuss (Preuss. Landes- niirl Volkskunde, Kgsl)g. l'^:»;") S. 188)
berichti't nach liock (Wirihsch. Nat iiiL^. sch. 1784. IV. S. 31»), dass man 1778
noch viel- Luchse bei Jühauni.sburg in Ustpr. fand, und setzt hinzu: jetzt viel-
leicht ausgestorben.
Dr. Conwentz erwaiint, es sei 1872 no<;h ein K.xemplar in den Forston
von Schlodien (Kr. Mohruugeuj erU'gt worden. (Bericht Dt Eylau 1883. S. 10).
Weitere Meldungen, Güls sie vorkommen, werden immer nur ans Poten
herübergelaufene Exemplare betreffen.
In einer alten Glosse zu einer Urkunde über Theilung des Samlandes (mit-
getbeilt und erklärt von Gebauer in N. Pr. Prov. Bl. 1851. Bd. I. S. 365.
No. 55) wird erklärt: Wobsdis quod dicitur oyn luchs. Es ist aber (nach Töppen:
Reste der altpreuss. Sprache in Altpr. M. Rehr. Bd. lY. S. 155) doch zweifel-
haft, ob diese Crlosse richtig ist. da das altpreussisdie Vocabidar von Stadtrath
Neumann wobsdus als Dachs, dagegen luysis als Luchs gieltt.
Weitere Namen des Luchses .sind Lince italienisch, Los l>elgisch, UV/ry/o
schwedisch, Allxix lap]daudisch, Los oder Onup norwegisch, R^i russisch. (.Wirv-
tciV/i polnisch, Xnn<h (ungusisch, Srlii'liitMs/n bucharisch. So nach Erx leben.
Ivs lässt sich aus den angel'iihrten Landern auf seine liühere \'erbreituug
sdiiiesseD.
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PflanzeuKunde des Pommereilischen Urkundenbuchs.
Bm Uitotiadl-betaBiMlM IUb«.
Toi^getrageo tob A. Tr«leb«l io der 8. Vernoiailiiiv dm wcatpraaM. botaniieh-
toologiiehm Vcreloi lo DlrMliM nn 96. Md 1886.
Vom WestpicnsHisrhcn rj.'st liiclitsvereiii ist in den Jahren 1881 \m 1882
dan Poniuicif'llisolif I rkiuxli nl ^K Ii hriansjregeben wonlon, «'ine Sammlung von
gj'soliiilitliilion Ii rkmidt'M. Ii-' -ifli zoitlirh ühor die Jaliio 114(t Iiis otwa 1316
und räumlich auf «las <l:niialigc FiirsfiMif liiiiii l'ommorcIhMi crstnvkt. eiiifs dor
ältt'stpp sfaatliclKMi (Jehiidc unsiTfi- l'invinz. di's-ioi <JnMi/t'n sich finst bis tief
in das fJi'hicf der heutigfu l'roviiiz l*i»ni!ti»Tii (Iiis nach Stolp und Schlawc)
erstn^ckt haben, darunter also Theile von rouiuici n, wie Lauenburg uml Bütow,
die, wie nie anderthalb Jahrhunderte lang unter der Ordensherrschafl und auch
spttter unter der Oberboheit polnischer K<>nige mit Westpreossen verbanden
waren, namentlich gemäss der Gemeinsamkeit der Bodenbeschaffenheit in den
beiderseitigen Orentgcgcnden auch in floristischer Hinsicht nur einer gemein«
Samen Auffassang und Betrachtung wfirdig wären, zumal eine Trennung in den
Floren beider Provinzen in Bezug hieranf ein verzerrtes Bild geben muRs. Die
administrative Scheidelinie musste also aus der obigen Riicksit-htnahmc für uns
Botaniker eigentlich bei den Ländern Laueuburg und Bütow fallen, um darauf
heute nur aut'merksam zu niaehen. gleichwie ihie (icsdiiclite und ihr A'^Iks-
stamm 7.us;uii?nen mit deii< ti von \Vest[)ren<siMi nur gar zu oft in gemeinsame
Rücksiclit fczi'gcii wci'dcii miiss. Wie alici- die im 1*. V .-Ii. edirten rrkundeu
i1ber Orte uiiii iiber Verhältnisse Westjuenssens Aulschliiss ergeben, so ist es
andererseits klar, dass sie bei Feststellung der Verhaltnisse auch in irgend
einer Weise Streiflichter werfen müssen auf das naturwissenschaftliche Gebiet,
aus welchem ich heute besonders die Pflanzenkunde hervorheben möchte. Bei
der Auffindung der zu erwähnenden Punkte, da eine Durchsicht jeder einzelnen
der 704 Urkunden unmi^lich war, konnte ich mich meist nur an die im ange>
hängten Wortregister gegebenen einschlägigen Begriffe halten.
Aus der ganzen Botanik kommen darin, wie viellach sonst in Urkunden,
nur Bäume und Frachtsorten vor, weil es sich nur um geschichtliche Be-
glaubigungen von Thatsachen zur Sicherung von zukünftigen Rechtsfragen
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handelt. IndesBeo schien mir auch dieses Wenige der Beleachtnng wohl werth
fQr die Betrachtung dor Vorhältnisse in unserem Lande vor und unmittelhar
nach Ankunft des (Kutsilieii r)ri]en8. Die Bäume gaben die Merkmale fTir
gezogene Orcnzen ab und die i^Vuchtsorten kommen als Bestimmungen für Ab-
gaben und Li('f»*rnngcn vor.
Von den Bäunion, von wolchcn alloin dio Biiko vormisst wird, kommen
vor Ahii'x, Ahnr.s (rlreliol/,) , ('tirpinv^ (linvnluiclir). h'aquK, Apfol und V>ww
(Mahls und l'ini>i), J'iuux. (^uerciia, Sitli.r. 'l'i/ni un<l Tii'imilux (also wohl
Popiihis tn-/nu/a L.), wt-lflicn icli der Reihe nach die •'insfhlä«ri^«'u Stollen iiei-
fügen will. OefterH tiudet man aiu li die unlie-iliinnite Bezeielinuug: inonx, uhl
eat arhor fignaia: ob mau den Baum- nicht nennen konnte? Doch iiaiu es wohl
mehr auf dio Signatur an.
Ahie» ist wohl Pinu» Ähie» L., also jetzt JfHcea exceUa Lk., Fichte.
Urkunde No. 491 (1292) giebt den Orenzzug von einigen Dörfern, die Herzog
Mcstwin von Pommern dem Kloster Oh'va bestätigt. Es heisst: ad lapidm
cruce ngnaiam jvxta quem et iam ahm »ignaia. — ad abietem nffnatam
bieaxdem duot ramoB (in) tunmitate habenfem, lapidihu» eireun^ontam.
No. 631 (1309) «6t abtee est sipnala et aggere lapidum cimtmdnrta, — per mgna
arborvm qverruvm ei ahielum.
No. 674 (1300) ad quainltim ohletcm xiifnalam et rirntTv/onntam ar hi »yperilh
ribue rantis fureatam. l>c/,eieluMMid für die Auswahl von hesondoron Bäumen
zu dem gedachten Zwecke ist hier dio (Taheluni; (/urnifa). was oben wohl
clienso durch bicavdix (es hat zwei Aeslr) ausgi'driickt wird
Alni/s 'rmiru., Krh». Klier. In der r>ezeifliuuiiir ih'r (Jicnzfu von gewissen
(iiiti-rn au!' der Insrl Zantir ((Jrosses Werder), wclchr drr deulsche ( )rdt'n
dem Herzog Samiior von Pounuern zu Lehn gegehfu hat. heisst es (L'rk.
No. löU. 1254): ai'bor que rvlyaritev wurfbui'in uppelluttir. de iiinc nro
Unialiter ueqve ad »iham que vulgarifer elrehols nuneupatur. Während
das Elreholz offenliar ein Gehölz von EUem, int der Wartboom gewiss ein
Baum^ der zur Warte dient, von welchem man also eine weitere Auaschan
ins Land hatte. In Urk. 51 7 (1294) wenlen schon nlve ctutodet erwähnt.
Carpinv* L., Weissbuche. In No. 679 (1310), worin Heinrich, Comthur von
Danzig, dem Kloster Zamowitz das vom Abte von Oliva Ar dasselbe ge-
kauite halbe Dorf Sobiensitz in bestimmten Grenzen bestätigt, heiast es:
. . . deinde ad arborem, que vulgm iwr i/idtur haifnbuche. th^inde ad acer-
i'iim maiDnit» jn.i fd fagvm, . . . und ist «laraua zu ersehen, dass die üain-
huühe schon damals als ein von der Rothbuchc unterschiedener Baum ihren
Namen hatte.
Fayux 'l'ourn.. I^>thbucbe. Ausser der vorstehenden Nummer kommt sie
t'olgeuds V(ii-:
No. 172 (12i)8): «/c qiti iu u thn cti' ml /(K/II III In in -I /niiuitii III nrca paluth nt.
No. 2/J7 (12r»tM. In einer sehr genauen ( Jrenzix st locilning ih i- Doi l'cr Kdlolla.
i'ogutkeji und Kosdimin. wcdche Herzog riauil»«>r von ronimern dem Kloetier
*
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i2d
Sambaria (Pogafken, spftter Pelplia) besttttigt: dinete proadendo per nemu$
ad nlvam, que faga» habet, t^i eciam arboree fafforum eunt »ignate. Ebenso
die gleichfallfl unechte Urkunde 862 (1274).
Urk. 652 (1307) besagt bei (lom Grenzzuge zwischen Schönwarling und Hohen-
stein: aggerm »eu tumulo» jacimdo feeerunt, incipiendo a »uperiori parte a
fago parra sftfnafa.
Urk. 702 nennt einen nevius faaornm als Thoil der Grenze zwischen
dem Lande Stolp und einem dem deutschen Orden verkauft« 'u Thcile von
PommtMU. Dies beurkundet Markgraf Waldemar von üraudenliurg, wie
älinlicli in NO. 7o;j der Hochmeister Karl von Trier.
Mttlun, da von Pints unterschieden, also Pinix Malun L., Apfelbaum. Urk.
No. 32t) (1281) giebt in einer (JrenzbeaclireibuQg: direcie ad queudam
Monticulum, in quo »tat malusf auch: in quo malus quaedam ett eignata.
i'irus, also P» eotimuni» L., gemeiner Birnbaum, giebt ein Merknud ab in den
bestimmt ?ermo88enen Giemen des Dorfes Malchow bei Schlawe, das
Wixlar, Ffirst von Bügen, dem Kloster Bukow 1274 verleiht (Urk. * 266):
a ßuvio Moeteniz (die bei Schlawe in die Wipper fliessende Motze) recte
iramiU usque ad pirum.
IHnut Toum., Kiefer, Ftfhre.
No. 172 (1258): abhinc directe ad fjunndam piuvm circa parvam paludem ex
uirnque parte singnatavi, tih/iinr directe ad aliani pinum , . , ex utraque
parte mufnaiam u. s. u . (in Bestätigung der i^ehenkung Sambor's in fori'
torio Gfirrcin an das Kloster [Neu] Doberan fPogutken, öamburia].)
Ko. 2I"57 (12(55'): od (puiudam j>{/titni ><i(jittttum t\r omni parte (Kl»enso No. 202)
utid: (/'/ </uaii<lani j>iinim sKjiuitdin tjui' ali a/ttiquo /utf'if <tl ritni um <i]>ii»i.
JSü. -1'>1: fi'niiini . . . currunt per »itimt arboruiii cf cu mulorti /ii , (juo.'< iiciiims
propria in pvixi>i>a, . . . ad pinum sii/naitun st<rnf€in cirai paludcDi. Als
Gren/.t' ciut r durch golalächteu Vergleich von Sückau zu Oliva gefalleueu
Hälfte von Üxhölt.
No. 670 (1309). Beurkundung der Ablösung eines jährlichen Zinses der Spangau-
mühle von Heinrich Swadawitz von Swaroschin durch das Kloster Oliva.
Derselbe schenkte pro anima frairia eui dazu noch ein Stück Wald, bei
dessra Orenzbestimmung es heisst: a eolUeulo circa viam jaeto directe
tran» viam ad pinum in monte eignatam, sowie das Recht, in seinen
W&ldem Holz zu filUen und fortzuführen zu jeglichem Gebrauche. War
alsdann die Waldschenkung nothig?
Anzuschliessen wäre hier folgende Betrachtung. Noch jetzt heisst l>or
im Polnischen der Nadelh(dz-. Schwarzwald (davon borvti-ko^ Wald-, Preissel-
boere und bwsuk, Dachs): dies Wort wurde zu horra latiuisii t und bedeutet
sowohl den Wald sell)st, wie auch (lit> tlaraus ge:',ogeiien Nutzungen in den
alten rrkunücn, wo es unter die allgemeinen \ erkaufs-. Selienkungs- oder
Beleiliungs lledingungen fallt und in di'r lledeutuug von Nutzungsrechten
meist zwisciien pi.-<C(>tii>ncts und mcUijicinac bei wichligereu Urkunden (No. 080.
1310) aufgeführt wird. S * 9
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130
Qutrcvt L., Biche, figurirt an sehr fielen Stellen und beireiBt somit eine gTtaere
Ausdehnung der Kichcnwaldnngeii in fr&horen Zeiten bei uns, als jetzt
Die Häußgkeit der Erwähnung mag aber anch beruhen auf der grösseren
Hartlichkeit des Holzes und demt^emäss Beiner grösseren Aufhcwahrangs*
fahigkeit für die Malzeit luMi. Sie kommt nebst dem anders g'emodelteo
Ausdnicko </nercina ar/ior auf 4:") Soitenstellcn vor, deren ire-*ainmte Auf-
führung wohl zu weit führen möchte, da es sich immer nur um Grenz-
bestimmungen handelt. Jii einer und derselben Urkunde wird der Kaum
sogar öfters genannt, wie z. B. in Urk. No. 172 fünfzehn Male.
Wir mOgen indess betracbten, wie sich die tigna m^ontm hioiiei verhalten,
um daran noch mdir an «rikhreni wdcherlei Art die Signatur gewesen ist
Gans allgemeiner Katar sind die AosdrQcke fuemi» dgnata oder pomta
et mgtuäa oder htne «ignata oder ex anüquo eignata. Meist heisst es jedoch
guereue ex nirague parte eignata. Die beiden Seiten der Signatar werden die
sein, von wo der Orenung konmit und wohin er geht. Einmal kommt vor
ex altera parte locus fngnata (No. 632); hier hatte sie nur von der einen Seite
am See ein einziges Zeichen. Auch in Verbindung mit näheren Standorten
kommt sonst die Sit^natur vor, wie quercua nrca riam puhUrayn ftignata,
qiit'rru'^ {»fi^r mcintem et puliult ut aianata, diuie querciis in tesfimoiiiu /ii jn'nn><J<v^
feniiinorum sii/natae (No. 2G9). Welcher Art aber jene Zeichen warei). erfahren
wir ebeiilalls aus einigen Stellen: quercus que liabet a'vcem contra (versuis)
orieniem (No. 208, sonst zweimal); quetcue, in qua tre» cruces secte »uni
(No. 269) ii> tetümomum vere progr^iom» horwn termmorum. Ausser den
Krensen kommt einmal da* Einschlag eines eisernen Nagels vor: deinde ad
guereum medioerem eirea mam eureumfneam terra et cUme ferreo ineueeo (No. 679,
1810), nadi einer Grenzbestimmnng xwisch«! Sobiensits nnd Kariekan am Wege
▼on Lissan nach Sdiwetiin, Er. Neustadt Es wftre interessanty diese mOgHcher*
weise noch stehendj Eiche an der Hand jener Thatsachen noch aufzufinden.
Auch wird in einer Haupturkunde erwähnt eine quereue ducis bei Mal.-^chütz.
Kr. Lauenburg (No. 685, 1;U0), von der ich mich entsinne, in Cramer's Oe^ch.
der Lande Lauenburg und Hütow gelesen zu haben, da-ss auf ihr (der sog.
HerznL'-:^eiclie) zwei Säbel kreuzweise eingeschnitten seien, zu welchem Male
auch der Drtsnanie in Verbindung gesetzt werden kann. Auch k(»mmt vor
eine quercux trifmn si(/nis Hi(jnata (No. 172 und 631). Sodann im (iegensatze
trc8 quercus atantcs in campo oder iren quereue in uno temtino (tnuxco) constitutae
oder tres quereue eignatae^ aber auch duae guereue eirea sepvlchra pagamorum
(No. 208).
Besfiglich des Standortes wftren noch folgende Angaben an yerzdchnen:
guereue cirea lapidn oder juxta paludem oder juxta parvam paludem oder
juxta guendam torrentem (Giessbach) oder Juxta duos monticulM poeita oder
prope viam oder ju.rfa riam regiam etane oder juxta hinum (WegspaltODi^
Allgemeiner ist die Bezeichnung quercvn per quam gadee »unt signatae.
Zu den arboree tignatae treten als andere bemerkenswerthe Zeichen die arbom
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131
Cquenm») dreumfotatu oder aggen odor Utpidihu» eirtumdatae. Ein orior
lapidihu* comita brauchte deshalb kein weichlicher Baum zu sein. Die ßrens«
behügelung ist geradesu ale um eine Eiche geschehen mehrfach erwähnt.
So kommt vor die quercun cvmulata oder nrnimfoxm oder cuuitilo ((u/tftre)
cimtmüatn odor cvmtifo rircumclttcla oder teriti rlrrunitum oder in umge-
kehrter Ansi'liauuiiir ein tuviuluK ile trrrd fnrfux i-irrn iji/nrux duux, Hi-hliesslit'h
pi'lit zur Krw iililiing von (ironzltiiunieii und deuigenia.^s ihrer urkiiiidliidion Er-
wähnung Anhiss da.s Au:^:<ehcn der EicheniKiunie, zunaelisl jedoch iliro (iiossc.
Walirend eine querats parva als CJrenzmal nur einmal vorkommt, wird häufiger
gesprochen von einer quereu» mayna oder antiqva et magna ; (in No. 620 heisst
es: jier plwima arhorum tigna uaqM ad quereum mctgnam in qua mete Domataw
et FoUhate et Meerin (alle Kr. Neustadt) eonjungmOvr). In No. 679 nnd sonst
zweimalig kommt eine quereue medioerie vor. Einmal sprechen die Urkunden von
einer quemte fureata (gegabelt) nnd einmal von einer quercu» gibboea (gebuckelt,
also kminm oder mit Maserbildung verseben). Dass quereina arbar wohl mit
quernts als gleichbedeutend aufzufassen sei, erwähnte ich schon. Das quercefiim,
das Urk. Nr. 516 (1294) bei Lubahn, Kr. I'erent, und neben silrof in der
allgemeinen Aiifzahhing angieht, ist wohl ein Eiclienwäldchen. ein Eieherdiaag.
Es erübrigt noch die IJetrachtuug von thniihnurd, das an/.weiStellen vorkommt.
Es gehört hierher, weil die Kiciie polniHcli <lcfh lautet und hiervon sow<dd Namen
von Personen ([»oiuhko. J)onil)rowski), als am li liesonders zahlreich von Dorl-
schaitcn (Danierau, Damerow, Damerkow, Dammrau, Dampraw, Duiubrowken,
Dombrowo, Dambagora, Deiubogorsch) abgeleitet werden. Wßt soll Dambrowa
jedoch einen Eichenwald bedeuten. Wenigstens an einer Stelle des P. U. B.
(Urk. 615, 1903), wo för das Out Syreno (vielleicht Zerrin bei B&tow) eine
von dem Bischöfe von Cnjavien gewährte Freiheit der Besahlung des Zehnten
beurkundet wird von 6 Jahren de dambrowa und von 10 Jahren de riha denea,
scheint es wegen dieses Gegensatzes jedoch mein- ein Eichengestrüpp (junger
Aufschlag oder alte Kappung) zu bezeichnen. Jhr kommt gleich eine andere
Stelle (Urk. bbO, 1207), wo Abgabonfreiheit Inr 12 Jahre gewahrt wird xi qtnd
de «ylra auf innilta terra, qufi Danu-roir (h'ritur, in »upmäiciu granitiU
teperitury weil damn-ow im (Jegeiisatze zu Wahl steht.
Noch an einer Stelli' ist die Rede von rohora und ist nacii dem Sinne
doch wcdil kaum zu liukcn an eine damalige Unterscheidung der ver-
öchiedeiicn Eichenarteu, also besonders der hier genannten Quercu« Robur L.
spcc. pl. (äommer-, Stieleiche) von Q. tettnUßora Sm. (Stein«, Wintereiche),
vielmehr nur ein untermischter Gebrauch beider lateinischen Namen anzunehmen.
Die Urk. * 293 (1278. bei der Vortegnog des Klosters Neu-Doberan aus der
bisherigen, ungünstigen Lage (Pogutken) nach dem durch Mestwin geschenkten
Pelplin in bestimmten Grenxen) giebt einen betreffenden Theil des Grenzzuges
an: deinde ad cumulum de terra fad um jirope vi'am reiiiam, dehidi' (nl cumulum
eireumrallattim roboribuH qiii <Iiritiir hol ircrtj. Doch soll diese Urkunde unecht
sein, weil u. A. der deutsche Ausdruck bolwerg für 1278 auffallend sei. Ich
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meinerseits kann auch nicht eingehen, weshalb hier an durchaus nicht hervor-
ragender Stelle ein Bollwerk in Gestalt eines mit Eichen]>laiikon vorstärkten
Hügels als Grcnzmal anircle^t sein soll. Fiele aber der Relativsatz fort, so
könnte man diese St<'lle sclif)!i eher als einen von Eichen im Kreis»* um-
standenen Flügel gelten lassen und liele somit eiu weseutiicher Verdachtsgruad
für die Echtheit der Urkunde.
Salix Tourn., Weide, übschon es deren auch früher in reichlicher Anzahl ge-
geben haben rnnsB, wird sie dennoch nur an 2 Stellen erwUhnt, wohl weil
sie als SEO weichlicher und nicht lange dauernder Banm auch die Znoh*
nnngm der B^^snng nicht zn lange anfbewahren wfirde.
In No. 326 (1281) geht der Qreniaag wgw« ad quandam wUeem (Ergnes der
Wolszenics in die Weichsel) und in No. 491 (1292) ad talieem t^fnatam
(zwischen pmTula palu» uml rintJuf< DrilMuh bei Bresnow oder l^ailuuii
Kl . Pr. Stargardt); beide .Male hat aluM- die Wdde wässerige Staudorte.
Tilia L., die Linde mag wohl aus gleichem Grunde so wenig oft als Grenzbainn
geachtet worden sein. No. 2.37 utkI No. 202 zählen «nnc '.'//?« xliiuafa
auf und No. 641 (l'Xlf)) spriciit von cinom nnnuhix iartuj< Hupi'r riru/mn
Spain/orium propc fi/itini (auch bei Swarosohin). NB. Citat S. .HO ir^t iiu-
auflindliar. Der in No. 290 Lipoira genannte lierg bei Odargau (Kr. Neu-
stadt) wird mit Linden bestanden gewesen sein, da Lipa polnisch die
Linde heisst.
Tremuhu ist die sonst botanisch benannte Popuht tranula L., Zitterpappel,
Espe. Sie ist ebenfalls utraque parte ngnata (No. 172) oder mgnata
prope Uteum (No. 287 nnd No. 262 prope laeum qui Crange dieitur).
Das Grenzmachen geschah also aggere» mu tumvlo» jaeiendo and arbom
igeondn.
All diesen Angaben kann die Frage znr Seite gestellt werden, was denn
die orhnreK utfjnnfne in te^ti mnnittm prnrpsnuH fernunorum^ die Malli;ünno, halfen,
da Bio (lorli oiniiial vonlorii-n iiiussfoii. selbst wenn man <ii*' liait«' Eiche /uiiioist
aussnclit". oder wenn es nicht veiltolcn war. selbige umzuhauen. Nun in\ ersiei-en
Falle (ej^ konnte ja auch ein Blitzstrahl sie zerschmettern oder ein Waldbrand
sie in Asche legen!) waren noch immer die Erdliiigelungen als sicheres Merkmal
vorhanden, dessen Yerrückung schon nach recipirtem römischen Rechte strafbar
war, und f&r den letzteren Fall kann ich jedoch fOr diese Zeit nnd fBr unsere
Provinz keine strafireohtliche Bestimmung nachweisen. Freilich wird damals der
Eingeborene noch nicht bis zu solcher Tiefe der Schlechtigkeit gedrungen sein, wie
andererseits die Deutsch-Ordensritter ans ihrer Heimath bezügliche Strafi»tKungeD
mitgebracht haben werden. Vielfach war ja in Deutschland bei Kapitalstrafe das
Umhauen der zur Bezeielniumr der Grenze dienenden BAuine verboten. So bestand
in der Schweiz z. B. für den Schlag von Grenzarven die Todesstrafe, wie auch
aclion im Volksbewusstsein sonst eine gewisse Fleilighaltung zuerst der in CP-
heiliglen Hainen befindlieluMi Hiiunio sieh aussprach, die sich später in ähtdiclior
Weise aufgewi.Hsc Baum- Exemplare ausdehnte, z. B. in Gemein Waldungen auf be-
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80Dd«rB die fruchtbaren, d. b. zur Mast dienenden Harthölzer (Eiche and Buche
als 8. g. Blumwaare), wogegen es Jcdcriuann freistand, das unfnichtbaro, weiche
Taub- oder Du.stliolz nach Belieben iTir seinen Gebrauch zu hauen- Hiernach
waren in der Schweiz (z. B. im Urt^clcnthale) Arven und Tannen gebannt, d. h.
vor Axthielt gefreit. Nur zu bald wunhni dann solche Fn ibäuine auch
Träger mystiseher Anschaiiunir und bc-^nndcn r N'crehning oder Sk hcn des A'olke*«,
das auch wühl noch allerlei Mahrcheu und iSpuckgecichichtcu gleichsam alö
Malhijgel auf sie häufte.
Audererseitti läsät sich wohl eine nicht zu wilde Bestrafung des Hiebes
auf Grenxbiamo folgern, wenn nicht schon aus den sonst in Deutschland gültigen
und nach der Ueberliefernng recht barbarischen Strafen des BaumschMlens (Ent»
leibung, Annagelang des Gemachtes, nach israelitisdieni Vorbilde Wettmachung
des Frevlers mit seinen Körpertheilen, wie er gerade am Baume ge8&ndigt)|
so doch auch aus den strengen Strafen für die Ausraubung oder Zerstörung
der 8. g. Bfiten. d. h. aur Bienenzucht ausgehauonen Kiefern oder Eichen,
mdlißeina oder alvearinni (ijnmt, zu deren Local und Unterhalt die mmxeae aus-
ersehen waren, etwa dun li llaidebüsche zu übersetzen und auch in unseren Ur-
kunden oftmals erwähnt, ihi Gange, der Glossator des mittelalterlichen Latein,
weist 8. V. mci-ii'it (1) ausdrücklich daraufhin, indem er sagt: propHi' xi/ni in qua
alutifiir apen, u/ult nuricd opmii. Wie fiir Polen das Statut Wislicki vom Jahre
1347 (also eine gleiche Zeil!) unter Casimir dem (irossen für Ausraubuug
(de quercubuK vero mericarum vulganier Dqmbrowa, duos scotos quilibet ipmm
ineidem persolvat) eiue Pöd von 2 Scot festsetzt, so bestraft es den Thftter des
FftUens (n auim quit arborem cum (gnbui weeiderit) noch härter. Und ans West-
preussen galt ein ähnlich strenges Bütenrecht, wie namentlich su ersehen ist
aus dessen schriftlicher BMxirung, die noch in der Stadt Bfitow aufbewahrt wird,
wohl dem Hauptorte ffir die im weiten Umkreise liegenden Beuten oder Bfiten,
die jeuer Stadt (nach Gramer: L 1. I. S. 94 ff.) auch den Namen g^ben
haben sollen.
Als Uobergang zu den Gctreidcarten blieben nun nocli einige im P. U.-B.
erwähnten Sträuchcr zu besprechen, insofern diiraus sich eine othnohtLnsclie
Seite für die Botanik abgewinnen lässt. Es sind der Hopfen, die Brombeere
und der Weinstock.
HtimuhiM L., llo|>fen. Eine II oiilenpflanzung, InnnHefum, kommt nur
einmal (474. li^üü) unter den allgemeinen Bezeichnungen vor. Mit Hopfeu hängt
natürlich das Bier zusammen, cerevina, das wir ebenfalls im P. U.*B. vorfinden
(506. 1294. Die erste Zahl bezeichnet übrigens die Urkunde und die sweite
ihre Editions^ahrzahl), wo ein erkauftes Dorf a pnttadone cermvU fue nolnt et
nottrie ündem dari cotmtevit, befreit wird.
Uebrigens bestand unter den ungemessenen, aber landesfiblichen und gesels-
liehen Diensten und Leistungen des früheren Bauern (Kmctho) an seinen ad-
ligen Herrn auch das Uopfenschnoidcgeld, polnisch Osniecowe, für dessen Her»
gäbe die vorli^nden Urkunden indessen noch zu früh sind.
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Rubu9 h.f Brombeere. Es boseichnet einmal eine Stelle an einem Walde
(463), iet ako gleich ruhelum, wie es aadererseits als rubua um (Bttrenbrombea>
strancb) eine locale Benennung ist (447), als 1289 das Dorf Palesclikon frei
von allen Lasten in bestimmten Grenzen vom Herzog Mestwin dem Kloster
Byszewo verliehen wird.
Vitts h., Weinrebe. Der Weinberg, vtnea, als Ort ihrer Anpflanzung, wird
im P. ir.-B. meist immer bei der Aiifzälilnng von Pertincnzstuckeu von Be-
sitzungen angeführt. Ohne dass eine Ijc^timmte rinra angegeben ist. wird es
ininier nur allgemein golialteii. wie bei der Ik'.statitruiig der weltlichen IV'silzungeii
und gcistlielieii Kechte für das Klo.stcr (_Hiva durch die Päbstc Ilnnoriu.s III,
(32. 1226). liinocenz IV. (87. 1245) und Nicolaus IV. (4.58. 1289), für das
Jiiatluim Cujavien durch Gregor IX. (<)1. 1238 decima pars de viueis) und für
das Kloster Neu-Doberan (Pogutken, Samburia) durch Nicolaus IV. (459. 1289).
Es können dies Alles also nur kanzleis^lmässige Amplificationen sdn. Nur
ein einziges Mal ist eine bestimmte vinea erwähnt, nttmlich in ürk. 474 (1290),
worin Herzog Mestwin von Pommorn dem Enbiscbof Jacob von Gnesra flr
300 Mark die Dörfer Gmczno und Koszolitz in der Schwetzer CasteUanei verleibt
Hier wird die villa Kozlec tradirt cum mnta et 'pammü. Hiermit ist der
frühere Weinbau f&r Westpreussen bestimmt ausgesprochen, und zwar fftr eine
s&dlich von Schweiz gelegene Gegend, so dass es Weinberge auch sonst wohl
gegeben haben wird. Jener Ort Kozlec besitzt aber auch pomm'a. Obstgärten,
wie wir lioi ihm sclion Irülier das ebenfalls nur einmal vorkommende Aumt'/efum^
Ho] ifenplan tage, antrafen, scheint also ein sehr fruchtbarer und angebauter
Landstrich gewesen zu soiu.
Im Anschlüsse hieran und zum Uebergange zu den Getreiticarten , wo es
sich ebenfalls nur um Nut/.ungswcitlie lianildt. ist noch der Graswuclis zu
l)etraehten, aber nicht etwa \'on einer t-inzelium (iraMUi. sondern als (Jras im
Allgemeinen, sei es als \'ichwt'idt', sei es zur Grasnutzung, ßeiderlei koniml vor.
Die fciu falcatio (Ileumaht) wird als begrenzte ÖcrviLut auf einige au das
Kloster Oliva verliehene Besitzungen (nach 394. 1285) wunderbarer Weise einem
weltlichen Manne, aber einem mite» Gneomer (von Krockow?) in Lepsch verliehen.
— Der einfache Ausdruck femm bezeichnet auch nur das Nutzungsi-echt, also
die Heumaht. Es wird verliehen in 350 (1282) als fena altrittßequu» rnmlvm
qm SUn^oe dieitur, wie ähnlich ein Landgut (310. 1280) cum fem alirinteqmu
ßuvium.
In 269 (1275) heisst es: nam ab anüquu temporUnu eohni de CamtmeiUi
fenum ihi jmmitus nn'xsuiTuiif. Ihi, d. h. zu beiden Seiten des PoUnitzbachcs
(nahe Schlawe) beim Einfall der Misteniza (Arhnlich 0G2. 1308). Auch hiei'
wird sogar den Coloniäteu dies alte Recht durch Wizlaw, Fürst von Rügen, ge-
wahrt, obschon es ein Einschnitt in die klösteilichcn Rechte von Bukow ist.
Auch als Viehweide kommt im P. U.-l>. der Graswuclis vor, natürlich bei
einer A'erleihung an ein Kloster (48ö. 1292). wu Ilirzog Mestwin. weil die
Ciätcrcieuäcr iu Pclplin Koth leiden, ihnen zwei Dörfer (Gcmlilz und Scliowy
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giebt als fenoHa pcuma ad »uarum peeorum nutn'menfa. Urk. 633 (1305) unter-
scheidet sogar fmnm und (/mmina jumentia. Dieselbe Urkunde orwUhnt auch
eesjtHes, Rasen, wie man sie für Bau und Verbesserung von Mühlen werken
gebraucht.
Bei jojrlicber Getreideart, die im P. U.-B. vorkommt, handelt es sich, wie
ieli bemerkte, um Nutzungswerthe. Eine Abgabe (c.ntrfin) an Körnern beBtand
schon zu frühesten Zeiten unter dem slavischen Namen ()^i<ejt. Weil sie etwas
Gewöhnliches und Selbstverständlichen ist. kommt sie nur dann Yor, wenn es
sich um die Ausnahme der Befreiung davon handelt. So wird sie auch erwähnt
als Abgaben frei heit, wo (42. 1229) den Johannitern die früher geschenkten Be-
sitzungen (meist um Preuss. Stargard) nebst den Laätbefreiungeu bestätigt werdai.
Ein Aehnliches muss aosdr&cken tolueio JnmenÜ (374. 1284 und 400. 1285).
Ebmso scheint dasselbe in bedeuten der slawische Ausdruck rimula (auch «umYa),
&lls die Ableitung von nemif, Samenkorn, zu adoptiren, wie wahrscheinlich,
Eumal sich aas der Stellung in den anfgeffthrten Abgaben (hinter StanoTnik)
nichts ermitteln lässt Auch diese kommt vor als Befreiung fQr Unterthanen in
den an Klöster (Eldena för Mariensee 505. 1294., dann ßelbuk (389. 12<'^5
und 437. 1288) oder an Privatpersonen (Peter, des Grafen Glabana Sohn :374.
1 284 und Graf liicolans Jankovicz: 369. 1283 nee dmula deiU) Terliehenen
Besitzungen.
Von Getreidcarten werden erwähnt der Hafer, die Gerste, der Roggen und
der Weizen. Für den letzteren haben wir scheinbar die beiden Ausdrücke
triticu« und ■•<ifit/o, da letzteren (nach Isidorus 1. 17. c. 2. und sonst bei latei-
nischen Sclirirt.stellein) als (jeuus trifl(u a t^elccto dictum zu fassen. Doch nach
Du Cauge wird .v(Y/V/o von späteren Autoren auch gebraucht lür aecalc, Roggen,
vulgo seylc, Iranz. seiyle. Hülsenfrüchte allein kommen also gar nicht vor. Was
unter brateum zu Tersteheu, weiss ich fürs Erste noch nicht: vielleicht Malz
oder Kleie, da es bei Ufthlm vorkommt und Ton farina (Mehl) unterschieden
wird. Zum durum Jrufnentum werden gerechnet tritieus, siligo und hordeum»
Alle Körnerfrüchte ersehenen nur in geschichtlidier Feststellung von rechtlichen
Beziehungen, entweder von Beleihungen oder von Aufhebung von Abgaben.
Ebenso auch das Mehl. Inr 214 (1266) wird ein Gut verliehen, fi«i von
allen Lasten , wmnter ane^ dar eondutiw faritte ferim), und in anderen
Urkunden (374. 1284 und &st gleich 400. 1285) heisst's unter den Befreiungen
verliehener Güter: farinam non dueant. Die Abfuhr des Mehles muss also eine
Pflicht gegenüber dem Herzoge oder sonstiger Staatsgewalt gewesen sein. Für
Verleihung einer Mühle nebst halber Ilufc (inStolp: 281. 1270) wird anderer-
seits zur rechten Zeit, wie'« gewohnheitsgemiiss ist, ausser freier Mahlung des
hei'/oglii lu'u (ictn'id(>8 gegeben ein (rjtmi/< von einer Mark Silber, von 12 wen-
^^urae farinc siltijinee und von 4 metmirae farinc frificee. Unt<M' den Zehnten
von Klot^terdnrt'ern verspricht man und 310. 127J).) aunonum ad tjuam-
libet j'dritunii facieiuium li Inuisitivi ijuodlihcf nosiruin sitie contradicdone gratis
molere, woraus ausserdeui zu croeheu, dass veiächiedcno Sorten von Mehl her-
gestellt wurden. •
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136
Die Gctreidoarten kojimuMi meist immer im Gem<M)gc vor.
Bei -Zuwcisniii^ von 8 DüriVrii als Pfarrsin-ciij;»'! zu eiiKM" rt'conriliii-tcn
Kii-('ln' (224. 12G7) sollen ilie Leute (liejenigen, von wclclicn .^ic xpiriiunlia
erhalten, auch in Etwas in iiinporalibuH unterstützen und also dorn Priester
de quolibet unco bezahlen dua« menwras, que pochove dicuntur Slauice, unam
uliffitus et alteram avenae. Uncus ist dor slavische Hakenpflug od^ ein Ton
ihm in bestimnuter Zeit umgepflügtes Stfick Land, Hlmlleh der deutschen Hufe,
nuamu. Als Herzog Mestvin von Pommorn 1269 sein Land von den Mark-
grafen Johann, Otto und Conrad von Brandenburg zu Lehen nimmt, Terpfliehten
diese sich, seine Tochter zu verheirath«! und ihm ein Jahrgeld von 100 Mark
Stendalcr Silbers zu geben oder aber 100 Maass harten Getreides, iv7 centtm
ehoro» dwi frumentif wovon je 30 chori fritici und ordei und -K> .7n v / silfijims.
Durum frumentvm muss auf die Härte dor Frucht bezogen und darl nicht als
Wintergotreido srefasst werden, weil die Gerste dazu genannt wird. Ausserdem
erliilire man liicilici den dninaligen Preis des Getreides.
Wain-ond 10 Tal» nU' Weizen in einer Wasfsermfdde (>nol> ndiitn m nquoficum)
(210. V2Qi\) verliehen werden und andererseits auf den Zins von 5 pomlem
(Last) »iliyini» aus einer Mühle verzichtet wird, kommt unter den befreiten
Lasten die ejracHo sUlginis super honorem iribvm vor, welche Last dem Wort>
laute nach wohl för die untwdr&ckte Ehre des Besuches des Tribunen gegeben
wurde.
Natürlich spielen die Kömerfrflchte auch bei der Verleihung von Mühlen-
gerechtigkeiten ihre Bolle. In den zwei Stadtmfihlen zu Cöslin wird (569. 1298)
die Mahlmetze (mentura dlcta wlgariter muffe) für ewige Zeiten und sogar
ihre Zuammensctzung bestimmt: Dor Schcff'el (modiu») soll nicht weniger als
16 Motzen haben bei jeglichem (antiona) Getreide: nligo, hnmtnn, fmmcntum.
Wie sich der fönst allgemeine Hegri 11" wt'/j^wm auf eine bestimmte Art von
(ieti-('ide b(>/,ie]ien soll, ist nicht ersichtlich. Uebrigens ist die Uiknnde uncclit.
Dem Matte i^t lias l'lattdcuischc gleich anzumerken. Bei der Begabung von
Stolp mit Stadtgebiet (ü'JO) im Jahre 1310 soll man nach Errichtung von
Mühlen von jedeia iiade (rofa) unum laut, siliginu et brasei equanimiter . . . .
nomine packt geben, sonst aueb nach Lübecker Maass messen. Untor den Be*
diugungeu der Uebertragung einer Mühle (in der Stadt Ctfslin 406. 1286) fign-
rirt eine jährliche mlulio lagt annone, euiug media pars eiUgo, reliqua avten
medieta» duplex brasevm Ktlieet atenaceum et ordeacium fore ddtet; ebenso bei
der Mühle bei der Stadt Cdslin (446. 1289) (Ür jedes Bad (rofo) eine jährliche
Zahlung y>>u /.\\ ( i Last annone; mediaae kuiue annone eiligo erit, reliqua medieta»
hraseum ita diitinetum fjimJ duae parte» »int avenaiieum braeeum, tertia vero
par» ordeaeeum fore debef, zu Ostern zu leisten.
Im grosseren Cemenge finden sich die Getreidearten bei grösseren Keclit!-"-
ai'tioneii vor, wie bei ilei- Anlegung von OrtschalhMi (rftitdten oder Dorfeiiii
oder l>ei ihrer Kerht>i»e\vi(imung. Auch für dieüc Verbindung treffen wir im
P. U.-B. auf einige Beispiele.
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187
Als 1297 Meinhard von Qaerfurt, Landmeister von Preusaen, die Stadt
Hewe (Gimea) dem Conrad von Reden zum Besetzen nach Culmer Recht aus-
gtebt (550), soll sie nach dreijähriger Abgabenireiheit u. A. ^en jAhrlichen
Gensas „unserm Hanse'' leisten, fifir den maiuw cwmudi» nämlich unam maldraiaim
atm&ne quadrupUcü »ciUcet irifici, tiliginia, hordei et avene proparHonaliter,
evivelihi'f tim viensuras, auf Martini zu geben.
Als 1287 Bischof Thomas von IMock dem ihm von Herzog Mestwin von
Pouiincrn verliehenen Ort ( Jcidin (Gordin) Magdeburger Recht giel)t (mit Hin-
sicht auf <li(' dasell>.st an/ulegench^ Stadt), bekommen die künftigen Einwohner
(421) /.chiiiiihrige Freihc'it von Abgalten jeder Art. <ul t'.r«i{rjMnnluiS i<i/ra)i et
e,vcoh')itI(tH (tijros uiid i^oll von ihnen alsdann ile (juolUxi nunhsD zu Martini jeden
Jahres geleistet werden inxi nuilthrata qvaditi^Aicis annvne, Ire» viäelicet memure
iriticif treu siliiftnis, tres ovdei, ires (irene.
Als 1301 Bischof Gerward von Cujavieu das r^chulzcnamt der Dörfer Subkau
and Swaroschin (Schobokow et Swarzystov) an Heinrich, den Sohn des Schalt*
heissen von Mewe, und an Johann von Lywnow verleiht (5d4a), am sie zu
deutschem (cnlmischem) Rechte anssasetzen, sollen sie nach Verlaof eines Frei-
jahres de quoliha mamo Flamico zu Marientag Sinsen n. A. annone quadnupUeie
maldraicmf tfideHeet free nwmirat tritiet, free crdei, free »tligini» et iree avene
CCHHUS nomine (aaoh duoe puüae, Hühner) und das Getreide nach Subkan oder
Dirschau oder Gerdin odor gleich weit entfernten Orten zu fahren gehalten sein.
Auch sollen sie Jure mensurarum mismlium jeden Marientag von jedem mansue
die Hälfte de.s Maasso.s an Wiuterwcizen und an Hafer ;ui den rector irclesie geben.
Als 1302 Abt lloinrich von Telplin das Dorf Neukirch zu deutschem Rechte
aussetzt ((iOi)), soHen die Einwohner für dif nuuix/ r('/if>u<ile'< zu Marien u. A.
u/uim mit!(h'rnf(iiii, ijuf ire'< fftn'f nicn.'^ii/am ainnun t/u(nlru^liciif, viäelicet triiici,
mlitjiuix^ ordt'i t f (trt'itc (rinn ilii(i/>itn jnillixj censir(!U.
Diesellie Miscliung ligurirt in einer pachtvcrtragiilinlichcn Besetzung (Ü33
1305). Von (h uis('li»en Abte werden die liüter von Dubkau an die Bewohner
von Stenzlau unter gewissen Bedingungen gegeben. U. A. geben sie von jeder
Hufe, gleichviel ob Sumpf oder Acker, duodeeim modia» quadrvplieie anwme
videUcet tre$ trifiei, free eilig ittis, frei ordei et free avenae, und zwar an den
Klosterbruder, welcher die für Pelplin vorbehaltene Spangaa«Mflhle bewachen wird.
Erst aus der letzterwähnten Urkunde erfahren wir vergleichsweise, dass
12 foodii oder Scheffel eine malderata oder maldrata ausmachen. Li diesem
Worte muBs also das anklingende deutsche Wort Malter eine üebersetsung sein,
<o hoch uns alsdann auch für damalige Zeiten der von jeder Hufe zu leistende
Zins vielleicht erscheinen mag. Die bei den letzten Locationen vorkommenden
ntenHvrae sind also als S'chcftt'l zu fassen, wodurch die früher erwähnte Um-
schreibung gerade dafih- (hirdi mafie von ihrem Stiindjuinkto verrückt erscheinen
nujss. Sfhlit'.-slich muss es auÜ'allon, dass im P. U.-B., zumal doch Mehl vom
Korne der Friiihle. aiuh'rcr.scits nicht das Stroli d(M- Halme der cultivirtOQ
Fruchtöurlcu aiö Licfcruugä* oder sonstiger Nutzung» werth vorkommt,
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Es mag mir im Uebrigen mit der obigen DarstoIIung gogaugcu sein, wio
dem Jäger, um mit L.Weber zu sprechen. Anseheinend zwock- und aussieht»*
los wandert er umher im dunkchi Walde, bis auf einmal die Beute winVt,
unerwartet, und ich weiss nicht, ob reicli genug, um gefesselt zu haben. Man
muss freilich, wie der Jäger, zufrieden sein, sich tui- zehn nutzlos verbrachte
Stunden durch da.s Ergebniss einer einzigen entschädigen zu lassen. Im matten
Abbilde lag sie so eben vor Ihnen!
Das fini^lche hnueum, auch hrarium, bradum oder braetf obscbon bei den
lateimschen GlasBikem eine eigene Art Cterste, aoU naeh Da Gange im Mittel*
alter kefnesw^B eine Komart son, sondern durch Wasser maoerirte Gerste,
woraus Bier geniaclit wird, bei den Englftndem malt genannt, also unser deutsches
Mal/., dessen Herstellung in Mühlen nur wunderbar erscheint, weil es mehr
der ßrauerci zukommt. Jedoch wird malzen (braseare) und brauen (lat. hra.rare)
im späteren Mittelalter als viMsehicdene Ilantirnug unterschieden. Anfänglich
geschah das Malzen vielleicht in Mühlen oder in Verbindung damit, bis es bei
der primitiven Produrtionsss eise in die Bürgeiliäuser drang, als man es verstand,
aus dem bereiteten Mal/.e i>i(!r zu machen. Das Malzen wird somit die ältere,
weil nothwendigere iiantiruug sein. Vorgl. Tschoppe u. Steuzel: Urkunden-
Sammlung 8. 37S.
IS
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Volksthümliches aus der Pflanzenwelt, besonders für
Westpreussen. YL
Von A. Treichel.
Auoli dieses kaleiduskupiächc Gemcugo mag zeigen, wie immor noch nicht
der zum ubigcu Thema gehörige Stoff sich orachttpfl hat, da sich dazu von
überall her immer von Nenem und von jedem Gebiete der Ethnologie der Pflanzen,
um es 80 SU bezeichnen, Beiträge eingefunden haben, denen ich in altgewohnter
Weise dieselbe Behandlung zukommen liess. Es ist zu bewundern, wie viel
lohon anf diesem Gebiete die BevOlkerungs^Verschiodenheit Westprenssens und
die im Vergleiche zn sonstigen Provinzen und nicht zu Ungunsten stark ent-
wickelte Stabilität der ersteren hat beitragen können, obschon mancherlei auch
Eiiienthum der Nachbar -Provinzen, ja, allgemeineres Eigen sein mochte und
obgleich ich auch stellenweise 80 sehr in geistig vorwandte Gebiete in bald
gefundener Anschauung hinüber gegriffen habe, dass es scheinen könnte, ich
hätte ein ethnologisches Allerlei geben wollen, aber iiiiiiierhiu aus unserer Pro-
vinz. Aus ilieseiu Grunde inoehte es uiiisoniclir ersichtlich sein, wi(! iiotliig es
im Allgemeinen wäre, für alle nestn liuiigc'n der A'olkskunde <ien scliluniniernden
Geistern einen ausgiebigen Miltelpunkt zu schallen, etwa durch Herausgabe
einer j)ori()disch erscheinenden und recht billigen Zeitschril't, durch welche
in fragender und antwortender Ijcleuchtuug noch manche Schätze zu heben wären,
welche dann auch andere Schatzgräber nnd ihre Wünschelnithen herbeiziehen
mtfchteu. Diese Seite sei hier nnr kurz angeregt.
Ueber den Aberglauben ans der Landwirthschaft sammt dem sich an Tage
and Jahi'eszeiten knöpfenden, einem Theile einer grosseren Gompilation über
diesen Gegenstand, soweit er sich an die Pflanzenwelt anschliesst, hatte ich im
Winter 1884/85 einige Vorträge im landwirthschafUichen Banem>Vereine zu
Keu-Paleschken (Kr. Bereut) gehalten und bei diesci- Gelegenheit viele herge-
hörige Stöcke aus unserer Gegend erfahren und aufsammeln können, ziuncist
aus dem Munde des Vereins-Vorsitzenden Herrn H. (J. 1>. Rud. Paschko in
Orle, sowie der Herren Lehrer Ziebell in Alt-Bukowitz und R. Randt in
Keu-Paleschken (fTir Zarnowitz, Kr. Neustadt).
Kine iiberaus iciciiliclie Sanimlnni: eines bunten Allerlei, wie es in das
vorliegende Thema hiuciupaäät, cmpüug ich durch die Freundlichkeit des Herrn
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Gjramasiallehrer Knoop (K.) inPoseUi welcher dieselbe im Laufe der Zeit ans
mehreren plattdcutBch redenden Ortschafteni besonders aus Kreis Bfttow, abor
auch aus Kreis Lauenburg entweder selbst oder mit Hülfe Anderer gesammelt
hatte. i3eide Kreise, g^dren sie gco^apliisch eigentlich nicht in die gesteckten
Grenzen, dürfen doch in ethnologischer Hinsicht, so auch in Bezug auf die
Pflanzen keineswegs aus den friihoi- entwickelten Grfinden davon getrennt werden.
\N as die nach ihm angeführten Ortschaften bcti-itlt, so liegen Lanzig und Syni-
1h)W im Kr. Schlawe, CuL«<ow, Labuhn, Garzin, Kulditz. Zipkow, Gr. (iaii:>t'ii
im Kr. Stolp, KrosHiu>w und Wu.s.>^ekoii im Kr. Bütow, Lalx-hn und Schönchr
im Kr. Lauenburg. Einiges davon ist vom Verfasser in »einem kürzlich er-
schienenen und hiermit warm empfohlenen 13uche (Volkss., Erz., Gebr. and
M&hrcben ans dem östl. Hinterpommern) erwähnt, ein Buch, das uns vielleicht
anch später noch bei näherer Dorchsicht einige Beiträge wird liefern kdnnen.
Sonst ansgedehntere Beiträge und Verbesserungen lieferten Frl. E. Lemke
in Bombitten bei Saalfeld (Ostpr.), sowie die Herren Pfarrer Carolas in
Planten, Lehrer Lfitzow (Lw.) in Oliva (fftr Kr. Nenstadt), Lehrer Schalhorn
ebenda (för Kr. Dt. Krone) und Landwvth Ziemann (nebst Familie) in Ankfl^
holz, Kr. Lanenbnrg, sowie sich sonst mit zerstreuten Einlagen betheiligten die
Herren Pfimer v. KrQcki in Alt>Kischan, Prenschoff in Tolkemit^ lospector
Woyakowski in Hoch-Paleschken.
Mehrfach benutzte Schriften sind: F. W. Frischbier: SprüchwOrter mid
Bedensarten L nnd II. und auch Prenss. Wörterbuch I. und H. Ausserdem,
was einmal vorkommt und an Ort und Stolle aufgeführt ist. Im
ersteren Falle mag es geschehen sein, dass ich in dem vor Jahren geraachteo
Excerj)tc stellenweise zur Vermeidung von zwiefachen Citaten nur die ältere
Quelle laudirte, ohne dass jetzt jedoch eine nahe gelegte Rcmcdur möglich wäre,
80 gern ich's anch wollte. Natürlich ist der Fall viel häufiger eingetreten, da?s
ich frfdier ü))erhau]it citirt lialx*. wo eigene Wissenschaft und tägliches Vorkommen
mich dessen wohl hätten überheben können.
f Abutilon striatum Dicksou, Zimmor-Ahorn, wegen der Aebnlichkeit der
Blätter.
Acer L.. Ahorn: K loim (Wuss.) Oefters liört man die .Mehrheil gebihlel mit
A hörner. Es dient in der Johannirfnacht und an diesem Tage zum
Ausschmücken der Tliüren und Stuben, wie auch der Kreuzdorn,
li/iannn/s (R.)
Seine Blätter werden vor Johanni gesanunclt, auf dem Boden im Schatten
getrocknet, um bei Gelegenheit aufgeweicht und auf Wunden gelegt zu
werden. (Lw.)
Achillea AJtllefolium L., Schaafgarbe: vergl. Prwiv» Padus!
Aetfcvlux llippocuHlaninii \.., gemeine Kos.skastauie: Kristanj(\ Die noch
weisse Frucht wird von der Jugend Schimmel, die schon rotho VosSt
diu gcÜccktu Scheck genannt. (K.)
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A^roBlmma Githago L., Acker-Kornrade: Konkel, vom poln. K^kol (m. 94);
Knnradsblaumo (K.)» nicht etwa von Konnd absaleiten, sondern das
platte Kornrade.
¥r, I. 3054 hat für's Samlaiul den Spruch:
Kad' und Treap'
Hält den Bauern fest;
Aber Schmel und Klapper
Jaget ihn vom Acker.
Ahrforohphus Hall., Klapper. Vei-gl. Agroatemma.
Aira L., Schmele.
Fr. 1. r)30 hat zur Ke/oiehnuni; des ünzuliinglielicn folgende Hedensart:
Wohl dem, der unter Dach ist, saL'te der Kiudi.s und «ass unterem Si hmel-
lialin (aueh unter'ni Struhhalin, - unter'iu Kirtrenbalken. d. h. die iu
Dachlbrm zusannucn geHtclUeu Kg>^en). Sonst vcrgl. A(/>otitemma.
AUivm Cepa L,, Zwiebel: Zippel. plattd. ZipoU (Ton aui i).
R&thsel: Es wächst im Äcker, hftlt sich schon und wacker, bat viel
Häute und beisst alle Leute.
Das Zeitwort zwiebeln soll nichts gemein haben mit der Zwiebel,
sondern herstammen Ton xwirbeln, mhd. svrirlen, drehen, quälen.
Er ist wie eine Zippel (Fr. 1. 445), d. h. betrunken. Sonst vergl. Fcutinaea.
A, fatulosum L.f Winterzwiebel. Damit sie gut ausdauom und sich halten,
wwden sie besonders im Zeielion des Steinbocks gesetzt, wdl dann Alles
hart wird. Ebenso Wusseken: K.
A. tatin/ nt L.. Knoblauch.
Knoblauch, den eigenen Pferden auf's Ciebiss gebunden oder auch ein-
gegeben, soll (wie Asa footida) die nachkommenden Pferde sehwUchen,
so dass sie ermüden, wenn sie auch noch so stark sind. (Ziel)ell.)
A. Srhoenoprositm L., Schnittlauch. Mit dessen jungen Stengeln in fein ge*
haektem Zustande, zuweilen etwas gesalzen, bestreuen sich Kinder ihr
Hutt«'i-l)i-od /um Frühatücke. In Restauraüoneu figurirt dasselbe als s. g.
Aiipetitbrö d eben.
Alnus Tüurn.. Erle, Ell(;r.
Dat stell Kapitel Uanne {d. h. Tanne}, de elloro Versch. (Korkehmcu.
Fr. II. 255(3.)
f Am;i<ii{<tlii.s L., Mandeln. Ein Konigsberger Keim vei*a lautet nach Fr. 11. 1114:
Was zu handeln? Dreck mit Mandeln.
Aunnom- Tüurn., Windrüschen: Eeschken. (Kr. Stolp: Knoop.)
Amtlmm ti/areoh'nx L., gemeiner Dill.
I>er Same der ., Dille" scliiUzt den, wer ihn l>ei sirh tragt, gegen
Hex(!rei: nach Dr. Brycr: Abcrgl. in Meklenburg im Jahrb. <l(^s V. f.
pomm. iii'<d\. und Alterth., Jahrg. IX. (1H44) S. 215. (\'ergl. auch
J. (iriwm: D. Mythologie No. 7.) In den Pyrenäen schützt bei sich
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getragener Fenchel gegen böse Geistor. (Vergl. Ausland, 1837. Juni
No. 173. Aus: A Summer in the Pyrenees.)
Apera Sjn'nt renfi P. B., Windhalm: Meddel, Meddle.
Eiin Meddclhahn kann orakelu;, wenn man ihn mit zwei Fingern straff nach
oben streicht und dann aus der Richtung des Senkons des hcraufgedräiigten
Tiojifons ersieht, ans welcher Gegend der Bräutigam oder die üraot
koniiiR'ii wird. (Kr. C'artliaus: Woyakowski.)
Aus dioseiii Grai^c liiinlet man kleine Hunde, man als Besen oder
als SciiwtijuM s verwendet, um durcli .'»anftes riinüluirstreichen (Schwellen)
die Lockcrheiteu des geworfenen Getreides (Öcbwcbsel) zu euÜ'craen,
ai)zusciiweben.
Busch is half Bock, seggt Voss un satt hinrem Meddelspier (Belgard.
K.), zur Bezeichnung von etwas Unzulänglichem, da Spier = kleiner,
einselner Halm ist.
Aquikgia vulgaris L., Akelei: Agelei, Häkelee. (K.)
Artemma Absint hiuui L., Wennutii: Wernit, Wcrmult. (Gr. Gänsen. K.)
Es dient vieii'acb zum Bäiaheru von Bienen und beherrscht mau dio-
selben damit dnrehaus. (Lw.)
ßr geht umher mit Wehmuth und Wermuth. D. h. mit Leid im
Herten and Gesiebte. Ausser der Alliteration ist za beachten, daas
der Wermuth sowohl Bitterkeit bereitet, als Uebeliceiten heilen kann,
besonders des Hagens; daher auch: mit Wermuth und Wehtage (platt
Weidag); also Krankheit und Mittel; anch auf seelisches Leiden fiber
tragen.
A, vulgani» L., gemeiner Beifuss. Dient vielfach zum Beinigen der Bienen-
wohnungmi. (Lw.)
Nach dem A^olksglaubcn findet man in der Johannisnacht Kohlen unter
der Beifussstaude; dieselben sollen gegen Krämpfe helfen. Doch findet
man sie nur unter alten Stauden, und zwar Bfittags zwischen 11 und
12 Ulir am Johannistage. Hierorts wird die ganze Pflanze auch als
Fliegenfanirer Itennlzt. Man hiinjrt ein l>ündei Beifuss mitteist eines
Fadens an die Decke der Wuhnstuhe und besprengt das Bündel mit
süsser Milch. Sofort eilen die Fliegen herbei und setzen sich in dichten
Seliwürmen an der Pflan/e fest. Dann wird behutsam ein Sack über das
Bündel gezogen und die INiniger in denselben hinab geschüttelt,
worauf sie leicht erdrückt werden können. (K.)
A»i>ar(tinix ofiiriiKilis L., Spargel. Ein Kinderratlisel i'ragt: wann ist es ge-
fährlich, in den (Jarten zu gcheuV uud antwortet, wenn der Spargel
schiesst und die Bäume ausschlagen.
Asperuin odorafa L,, Waldmeister. Blätter und Stengel, vor Jolianni ge-
pllückt, geben guten Tliee, den man auch unter an<lcren mi.scht.
Aster fjinoijfn'i Beruh., Grienkeblume (Nehruug), besonders weil sie im
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Herbste zom Feste der heiligen Gatharina (25. XI.) 7.11 hlnhon beginnt.
Vei^gL m. 95, wo ihr die späte BlQthezeit den Namen Miehalyny
einträgt.
Atriplex Tourn., Melde: platt Messmill. (K.)
Avena saiiva h., Hafer. Im Frülijahrc ist zum Hafer nur bei abnehmendein
Monde zu pflögon^ weil dann kein Kiedik, (Uederich) iu dousclbcn
hineinkommt.
Auf den Hafer, welchen der Ganter bekommt, soll man am Neujahrs-
tage einen Schnaps giesseu, damit er stark werde und seine Pilicht
erfülle.
Eine Volksweise, fiir Kinder mit entsprechenden Bewegungen zu singen,
ist die folgende (in knner Andeutung): Wollt Ihr wissen, wie der Bauer
seinen Hafer aussät? — abmäht? — heimführt? — ansdrischt? —
verkauft? — nach der Arbeit ausruht? — sur Ernte sich freut?
f 3ambu8a arundinaeea Wüld., Bambusrohr. Wenn vom Bohrstock (Nidits)
ein Herr wird, hebt er die Nase höher, als sie ihm gewachsen ist
(Ermland: Fr* I. 8158.) Überhebung der Parvenüs.
Beta vulifaris L., pjemeine Runkelrübe: rothe Rübe; in Wusseken Zwichle.
Früher wurde sie fein gi wiiilclt und getrocknet als Kaffee- Surrogat
benutzt. Jetzt wird sie scheibenförmig geschnitten, mit Mährrettig und
Künuiiel in Essig eingeinnriit und statt der Buttermilch zu trockenen
Kaitoiicln von armen Leuten gegessen. (K.)
Betula Birke. Da (vergl. Jl, 1!*4) Daggert gh-ich Tlieer sei, so weisen
auf (las ^^cliweleu des Birkentlieeres die Namen einiger ostprciissiM-licn
Ortschaften, wie Dagutselien, Dagutehlen, Dexen. Ahnlieh sind Smale-
ninkeu, Smaledunen, rfmaledarzen die Thecrdörfer; aodauu Orte, wo der
Wald ausgebrannt ist, Trakcu, Trakseden, Trakehneu, Trakiniukeu,
Trakinnen, Trakisehken, Trskmckehmen; wie auch Skaisgirren die
Lichtung im Walde, Widgirren Mittenwalde. Diese Ortsnamen geben
uns doch Anhalt genug, wenigstens eine Seite des Kolonisationswerkes
zu erkennen, das Friedrich Wilhelm's I. Thätigkeit für die Landeskultur
Preussens schuf, wenn die nähere Kunde darüber uns auch nur zu
häufig fehlt, wo und wie langsam die Rodung in dem wüsten Urwalde
vordrang.
Das ist zu fett für Barthein, lunf Besen auf einmal zu versaufen.
(Jerrentowitz. Fr. 11. 721.) Vielmehr die Einoalmie dafür.
Bras»ica Napus L., var. esrulenta I). ('., Wruckc.
Wruckensamen soll man säen am ICO. Ta^^e (des Jahres), weil «lie
Pflanzen dann nicht al»frieren; ebenso auch Flachs und ( irrste: der 100. Tag
träfe dann aber auf den 10. April oder 11. beim iSchaUjahre. (Lehrer
Ziebell.)
1. Brücke siind got to schlucke, wenn se öm Fett hucke. (Elbing
Fr. I. 471, citlrt aber fklschlich Bramea Napu» ro^nra).
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2. Schad't nnscht, Mutterke, brftd man, hr&ä, wenn't 6k e Brack (fs,
et öS doch wat GesoU'notl (Fr. II. 2277.) Zum Selbsttroste.
3. Plantke im Mai,
Ward Brukke, wie e Ei. (Fr. I. 2520 a.) V erbreitete Volksregel.
4. Er ist rotli, wie eine abgeschälte Wrucke! wird scherzweise erwiedert
auf die Frage eines bleichen Menschen, ob er roth aussehe.
5. Wenn das Kind in der Schule Niclits weisF, nagt der Lehrer zu ihm:
a) Dir stand wohl ein Kori> mit Wrucken auf tlcni Wege? b) Du
denkst wohl an die Wrucken? c) Dein Ivopl" ist voll von Wrucken!
6. Franz Ulrich, — Wrucke wull hc uich, — Fleisch kreeg he uicli,
— drum bliw he hungrig. (Anna Tr.)
Bramca oleraeea L., var. capitata Kohlkopf, Kamst.
Eine beliebte Aufgabe vom Nachdenken f&r Kinder, aber aneh für Er
waohaene ist die folgende: Wie bringt ein Ftthmuum einen Wolf, ein
Schaaf und einen Kohlkopf mit einem Boote, worin nur zwei OeschOpfe
Platz haben, Von einem Flossofer auf das andere, ohne dass die feind*
seligen Elemoite, beisammen gelassen, einander verzehren? Auflösung
folgt: Fährmann fähi't zuerst Schaaf, sodann Wolf, nimmt Schaaf sarfick,
bringt Kohlkopf und holt schliesslich Schaaf zum anderen Male.
Kohlkammer ist zunächst die Kammer, in welcher Kohl aufbewahrt
wird oder wurde; später ist eine solche in Königsberg Ostpr. als fJe-
föngniss benutzt worden und so wurden t'cbelthäter gegen die go-;etzlich
feststehende Ordnung in Hof und Garten bei den Morgens)iracheu der
Ziinfte der Konigsl>ergcr Junker und J>i'irgcr im Kneiphof (Altpr. M.-S.
124. Ii. Frischbier) zu Geld oder Kohlkamnier venirtheiltj ja,
man sollte zur Strafe sogar in die hinterste Kohlkamnier gehen.
1. Sure Kommst schmeckt got, awer hei mot schwiensch afgem.ikt
(mit Schweinefleisch abgekocht) sin. (Fr. I» 2248.)
2. Saurer Kumst schmeckt gut, wenn die SA dorchgejagt ös. (Dön-
hoffstadt. Fr. II. 1631.) Von gleichem Smne.
3. E Luus tfn e Kernst Ose beter, als gar keen Fleesch. Auch: Beter
e Luus ön e Kernst, als ona^makt.
4. Hei haut tfn wie Terkowski's Hargell On e Kohl. (Samland.
Fr. I. 715.)
5. Matsch nich Onne suure Konist; de Mutter heft en gekakt. (Bagnit
Fr. I. 2559.) Lass die Sache ruhen.
C. Kumst im Mai (gepflanzt), Bleibt klein, wie ein Ei. (Fr. 1. 2Ö20.)
7. Komst mäkt rode Backe,
Von Bartsch füh' de Hacke. (Wehlau. Fr. JI. \iV^'>.)
8. Saure Gesii liier und saurer Kohl stofisen auf. (Fr. i. 12äü.
Der Einsiedler, 1.
9. Ilei sitt ut, wie Kausle Muhm, wenn se sure Komst. geri*cetc holt*
(Fr. 1. 218.)
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10. He frett op eenmal hundert Pimd, de( andreoial e Kohlstnuik.
(filbing. Fr. 1. 969.)
11. De wUrd ok keene MartinskoU eeten. (Elbing. Fr. I. 2548.)
Er wird kein Jabr im Dienste bleiben. Also Kohl ein Gericht snm
Martinatag.
12. Wer de !;inj^^ito Bart lu ft. muss op e Sinndag Kohl acharwe.
(Elbing, Fr. ]. 246 ) Wer bei der Hcliwarzen Suppe (Schwarzsaucr,
GUtisoklein und Klö.sse in Blut gekocht) sich am meisten den Mund
schwarz ^enmclit hat.
13. Wrui h«Mi((> iFicitag) der Damm ausrcisst, nnif^s zu morgen Kohl
hacken. (Angerhurg. Fi-. I, r);i4.) Hauim beim Mehlbrei. In der
Mitte ist eine Grube gedrikkt. worin sich das Fell beiludet. Die
Mssenden beginnen vom Raudo der Schüdael und tauchen jeden
Bissen in s Fett.
14. Kohl ~ si öck satt bool. (Elbing. Fr. I. 2098.) Wenn Kohl, bin
ich bald satt
15. Ett Kohl, wart Di nk de Rock krnus stahne. (Elbing. Fr. I. 2097.)
16. Alle Dag andersch on am Sinndag süre Komst. (Welilau. Fr. II. CO.)
Auf die Frage: Wie heisst Du?
17. Viel Köpfe, viel Sinn, sagt Kuienspicgcl, und liess die Kumstköpfe
den Bei-g herunter kullern. (Fr. n. 1549.)
18. Val Kepp, vttl Sinn, seggt de Ulcspegcl, as he ne Sack tuU
Rnmstkopp uppem Barg utsch&tt un as sei nft alle Sure de Barg
rungeleipe; dei ein leip nSm Kräng, o dem leip hei nl. (Lohrer
Dassow in Oulsow.)
19. Viel Köpfe, viel Sinn, sagte jener Bauer, als er mit dem Fader
Kumst umstfilpte. (Dansiger Nehmng, Konita, Fr. 1. 2147 u. IT. 1550.)
20. Geduld fiberwindet Sauerkraut. (Fr. I. 1082.)
21. Geduld, Vernunft und Sauerkraut!
22. Kr kommt dazu, wie der Hase aum Kohl. (Fr. 1. 2102. Vergl.
PrununI) Sehr leicht.
23. Täm Schäfskopp hört he Kumätkopp; Gegnoi-: ä dat bist Dul
(WusHeken. K.) Wenn nmu zuerst mit öc'har.>koi)f titulirt wurde.
24. Fr ist ein Kolilhaf^e. (Fr. J. 2100.) Ein albcinor Mensch. Kach
Mühling auch Spilzuauie Tür einen kinderlosen Ehemann.
25. Das macht den Kohl auch nicht l'ett. (Fr. 1. 2096.) Ist zu wenig,
reicht nicht hin. Ei)cnso Ileunig: Preuss. Wbuch. l'Mi.
20. Er macht Kohl daraus mit Setzei. (Alles verkehrt.)
27. Loben Sie wohl! E.-son Sie Kold! (Blosse Hciiuerei.)
2b. Alten Kohl wieder aulVärmen, auliüliren! Alte Geöchichteu von
Neuem vorbringen.
ßramca Uapa L. var. eiruleata Koch, woi.s.se Külte.
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I
1. Er versteht's, sein Bfibchen zu schaben, d. h. gut für sich zu sorgen.
Vei^l. Daneu$ Carola.
2. Das li^ durch einander (znsammenX wie Kraut und Rfiben! (an-
ordentlich.)
B. Da kann der Storch Rüben d'rauf Bäenl Wird gesagt, wenn Jemand
in und an den Otiren viel Schmatz hat.
4. Ist Rübenkraut au sehen, so mnsi^t du des Morgens früh aufstehen.
Od rzepy nao o swicie w^tar. (Fr. II. 31.37. Masur. Sprüt-hw.)
Bromu» L., Trespe. Ks k( li( ihm drcspig. (Fr. II. 565.) Er sieht drespig
ans. (Fr. II. ö(>6.) Also schlecht, elend, mühselig. Sonst vei^l.
AffroftemfUfi.
Ihi.nis xriiiprrrlrfnx L., lJuchsliaum: plattil. Buöchb<^iu. (K.)
VuUa pulNsiri« L., Suiuiit-Schwciuckraut : ])latt Titsch , Titsrhk (Wusseken.
K.); vcrgl. Tetschk (Kr. Neustadt) und Tuc/.nik (Marienburg: tuczic.
mästen). Auch dort \M's ein j::ernchtcs »^rliwfinefutter.
Can/Kilii'x sdfi'va Ij.. Hanl': Fimmel die männliche Pflanze. Fimmel koiiiint
aus dem lat. lemelhi, Weibchen, weil man vor Erkennung des wjiIik u
Geschlechts die kleinere und zartere männliche IMlanze für die weibliclie
hielt. Hamp ist also die weildiche und Hümpinne die männliche
Pflanze beim Volke.
('arpinus Jirfulu,s L , Weissluiche.
Aus ihrem Holze, weil es leicht und zähe ist und nicht so leicht platzt,
macht man vorzüglich die Klöppel (Kloppen) der Drcschpliegcl. (Lw.)
Aus demselben Grunde gebraucht man es allein zu den Zapfen bei Wa8se^
mühlen. — Die Bearbeitung der Peitschenstöcke (Drehlingc) geschidit
nioht, wie ich's anfänglich (III. 7.) darstellte, vom oberen (dickeren)
Ende, sondern vom dünneren Ende, so dass man später dieses in die
Hand bekommt; un oberen, dickeren Ende ist das Holz zäher, lisst sich
also anch besser ausarbeiten.
Dat steht im lichtenon Buch Moses, im ellemen Kapitel, im hSwbeiknc
Versch. (Wusseken K.) Voi^l. AIhubI
Centatirea Cyatut» L., Kornblume: Kornrose. (ITocIi- Paleschken.)
Cirm'um arvenae Scop., Diestel: Diessel im platten Volksmunde.
Es ist ein gutes und weit hergeholtes Futter für junge Gänse und für
Schweine.
Cochlearia Armorada L., Mälirn llit::.
Die gi'ossen, kräftig grünen Blätter davon gebraucht man mit Vorliebe,
um die Huttei- für etwaigen Versandt darin einzuschlagen nnd somit
frisch zu erhalten,
f Cofea arahicn L., Caflee.
Der in ein<' Tasse Caflee hineingeworfene Zucker treibt Schaumbläschen
nach olien und wenn dieäc in der Mitto der Tasse stehen bleiben, so
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goU M morgen gutes Wetter geben, dagegen regnen, wenn sie nach der
Seite gehen. (Fr. Ott. Zioiiiann.)
Wenn heim Einschenken des Caffees das Dicke (auch die Gnind ge-
nannt) mitkommt, entridiuMigt man sich mit den Worten: Das Dicke
bat das meiste Geld gekostet! oder noch prosaischer: Dicker Dranck
macht fette Schwein".
SchUrchter Cafl'ee, wie jede lanirc Suppe wi rden in Krummeidliess,
Kr. Dt. Krone. Jüch genannt, um Zippnow Lurcii, im Weixicr 1* len-
ger, i*rip8, IMirch, Tlerch, Plarch, Podsul, Tozul.
Wenn nicht wahr, so doch gnt erdacht ist das Bffthroben, wie die erste
Einführung des Caffees im Dorfe Gisebitz im Lebamoore sich Tollsog.
Ein Bauersmann erhandelte in der Stadt (t&r ihn Lanenbnrg) um das Fisch-
geld einen Theil nngerOsteter Gaffeebohnen, die er seiner EVan gab, damit
sie diese im Grapen einwasche und zum Fr&hstücke koche. Als er das
am nächsten Morgen aufgetragene Gericht wie Grfitse mit seinem Löffel
halbtheils gegessen hatte, meinte ei , möge ja recht gut sein, wäre
aber nicht gut gar geworden. — Aclinlich wird der Kinziig der Gabeln
in Giejicliitz im A olk-niuiido gt^schildert, dasfi ein Biiuerlein heim Gast-
mahle sich bei jedesmaliger Kntnaliiiie vun l^'lei,~elisti"ickcii die ßcsteck-
gabel genommen, iiei»en sich aurge.<auimt'lt und schliesslich gr-fragt habe,
was denn nun mit all den (Jabeln anznlangen wUre? Ks scheint also
darin ein Stück dörflichen öchildbürgerthums verborgen sein zu sollen.
Canvolvului arventU L., Ackerwinde: platt Mädwing. (K.)
Coryht» Avelhna L., Haselnuss: Haselbusch. (K.)
Wenn die Haselnnsssträucher viel Fruchtansatz haben, dann soll es
einen milden, wenn aber wenig, so einen kalten Winter geben.
Frauen dfirfen nickt doppelte Nüsse (Aepfel) essen, sonst bekommen
sie Zwillinge. (K.)
Zur W'eilinachtszeit, wenn neben Leckerbissen und anderen Fröckton
auch Haselnüsse zur Bescheerung auf die Teller von Jung und Alt hier,
wie anderswo gelegt werth'n. trifll man es alsdann häufig an, dass bei
den Spielen der Kleinen und (J rossen der Einsatz und dt-r (Jewiini sich
um Nüsse dreht. Die riiantasie und die Krregung kann auch bei S(dch
unschuldigen Spielen in hohem Grade erregt werden. Dagegen dürfte
der Nimmersatt oder grosse Wager uuler ihnen nicht damit zufrieden
sein, wie auch im gewöhnlichen Leben, wo das Um-Nüssespielen (auch
um alte Hüte) ein veiiUshtlicher Ausdruck eines höheron Standpunktes
sein soll.
Von guter Butter sagt man, sie sei wie ein Nusskem.
Die Wendung: Geheime Nüsse gebraucht man ITir Geheimnisse.
1. Dat is k( in dow Naet, se^t Granzow, a hedd in veier Joare fiof
Kinger (Wussekeu.)
2. Weun in einem Joar väl Nät sind, gilt dat uk vttl Haure. (K.)
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3. Mq88 ist eine harte Nnss. (Fr. IL 1897.)
4. Er hat eine harte Nusb zn knacken. (Fr. I. 2810.)
6. Er ist, wie eine Noss in der Zange. (F^. I. 2811.)
6. Er geht, wie anf Nassschalen. (Fr. I. 1103), — wie die Katze aat
Nassschalen (F^. I. 1109 vergl. Y. 197.)
7. Einem Kopfnfisse geben. (Fr. II. 1564.) Ihm Schlüge an den Kopf
geben; anch wirbelnde Knnffe mit geballter Hand.
8. Das ist wie 'ne taube Nussl
9. Das ist, wie 'ne Nus^ aufm hohlen Zahn. (So wmiig!)
10. Eiue harte Nuss, ein hohler Zahn
Si( Ii zusammen nicht reimen wohl,
Ein Jeder seines Gleichen nclimen soll. (Fr. 1. 2801».)
„Wer vom Frauenzimmer Etwas liaben will, muss bisweilen den
Schamgurt abziehen; Dir ist (his S]>!i'jcli\vort jn wohl bekannt: Eine
harte Nuss u, s. w.** Aus (h-r Daiiziirer Siadtbibliothek. (H, Reike
und E. Wicliert: Altpriiiss. Monatsschrift II., 234.)
11. WoUst Nat biete? de Hund waat di Karmel sch. (Natangcu, Fr. 1.
2812.) Es trittt nicht zu.
12. Apke, wollst Nät oder Ter e Frftt? (Königsberg, Wehlaa: Fr. U. 29.)
Als Schimpf.
13. Wöllst Nät hebbe, motst Lfis h^e. (Wehlaa, Fr. II. 1965.) Bs
ist dabei za bemerken, dass die Eier der Läuse aach Nüsse oder
Nisse heissen.
14. Det Ob en rechter Nätschiter. (Fr. II. 1967.) Bin Geizhals.
Ib, Gesell ?chät — ön e Nilt'! (Konigsl)erg: Fr. 2293.)
16. Wenn de lluin^d niaise on de Jägatich noasc, dann os» es niot da
Jagd geschosse. Dieser nach Fr. I. 1741. um Heilsberg gültige
Bdmspmch, bei welchem das neue Zeitwort nassen für Nüsse Rachen
auffällt, bestimmt den Zeitpunkt, wann es mit der Jagd vorbei ist,
d. h. wenn die Hunde Mäuse suchra und die Jäger Nüsse.
Die die Frucht umhüllenden Hülsen braucht man zu der Redensart:
Er hat Hülsen auf den Ohren. (Fr. I. 1705.) Er mag nicht hören.
Aehnlich wie von den Scldaubcn der Erbse.
Cucumi» »atiw» L., Gurken.
Dorfsknaben legen die Früchte in Heu ein, um sie für ihren Gesohmack
gcniessbarer zu machon.
Bleibt nur zu ITause (lasst mich zufrieden) mit Euren sauren Garken.
(Fr. 1. 1522): alle Lockungen helfen nichts.
JJatura Slraffiofiium L., Stechapfel; der Same hei.sst Kreuzkümmel.
Gellt die Braut zur Trauung, .so muss sie ein BüudclcbcD mit Kreuz-
ki'ininiel aui der Brust tragen, damit sie nicht verrufen werden kann.
(Kublitz: K.)
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Dem Vieh wird aus eliendemselben Grunde eiue Mischuug von Pech,
Tenfelsdreck nnd Kreazkummel unter die Schwanzwnrzel gebunden.
(Kublitz: K.)
Wenn das Vieh nicht Art hat, muss man KrcuzkQmmel in die Schwelle
unter der Thure bohren; auch kann dann keine Hexe darfiber (Dassow).
Daucut Ctmtta L., gemeine Mdhre: platt 6aelm6r.
nierauf mehr, als wie auf die weisse oder rothe Rübe, scheint mir
lio/oircn wpnion zn müssen das Rübchen sclial>on, womit neckende
Kindel' Jemanden „aus^tschen^', wobei die Proeedur des Schabens mit
den beiden Zeigefinj^ern nachgeahmt wii-d; der rechte schabt den linken.
Daraus wird Syrni» (IV. 10) fabricirt. Mühling (Samml. preuss. Prov.),
auch Königsberg hat den ]>assenden Reim:
Tröste Dich mit Iliob
l'nd schiiiir-i ' (las Maul mit Syrop.
Ein Siiijr.sani^ im Polkatakte lautot: Annrusel geht nach Syroj), Syrop.
Riithsel: Mo ro riep, rot is de Piep, schwärt is de Öack, wor de rod
IMej) in stark. (K.)
£nij>(frtnn luorum I,.. Riahenbecre: Hühneraugen (ÜHtseeküste); sonst
für FauUiaiun ^(Mianiit.
Equinetum L.. Schaclitclhalm: Goschk (K.)
Eqiiixrfiiin xilralicvw f,.. Wald- Schaclitelhalui : Drunkelpfeifc (Saalfeld) ist
durchaus coiistatirt. Mich wunderte nur die Coincidonz mit Drunkel-
l'cere liir Vticrtniinn vli\/i}io^v}n L.. wo das ..Drunkel" oUVnl'ar auf die
vom Volke «zeglaidite l)erausclHMi<h' Wirkung iliriT Peereu gi iit, wovon
jedoch liei keinem Sfliaehtelhalnie etwas zu l>euierken ist. Hagen hat
deiisellien Aiisihurk tili- K'/u. tunnse L. Indessen könnt«? man denken
an eine liolire (Pfeife), durch welche man sich berauschen könnte, wenn
man etwas anderes dazu hat. Ich bemerk«; dazu, dass es auch nur unter
gleicher Bedingung sehr leicht möglich (Vgl. dick und Flock in Cali-
fornien), durch einen Roggenhalm trunken zu werden. Doch hörte man
diesen niemals Drunkelhalm nennen.
EvonymuH euiopaea L., Pfaffenkäppchcn: Pfaffenhütchen, Öpillbohra.
Ein Spillerbein ist Jemand mit trockenen, mageren Beinen; wie Spill-
bohm, von Spindel abgeleitet. Das Holz wird von Pantoffelmachem auf
dem Lande zu , Zwicken** sehr gesucht — Wenn Rinder (Abends) un-
artig sind, droht man ihnen: es kommt das Weib (Ding) mit de spill-
bohmene, hinge Tttne. (E.)
Skigopyrum eseulenium Much., Buchweizen.
Zu mttstende Gänse sollen nicht durchaus mit Buchweizen angefettet
werden, weil sonst besonders ihr Schmalz zu ölig darnach schmecken
würde, sondern höchstens nur zwiscbencin, so dass Rleckrant und Oersten-
stoppel ihr erstes nnd Haferkom immer ihr letztes Futter sei.
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Grütze helsst )>oIni8cli Kaflza und nach einer auch poliiiHchorscits
a(!o])tirtPn Auffafisunpr soll hiervon clor Name Kassubcn. Kaschubcn
herzuli'iten soiii. Andcro Aliloitunjron sind von Kazh;t, K:r/,ka. I>odor,
I'clz (d:dior Kaszobi, Polzti ägci ) oder von Ka?zub, Wassertinnjiel. Wenn
nun autli dio Katisuben sich in der Bereitung und in dem Genüsse von
Grütze ausgezeichnet haben mögen und wenn sie auch heute noch in Bezug
»nf Bekleidttiig Pelsw«^ liebak, so sdieint nach Fährmann (Kr. Könitz)
die letste Ableitung von Kaszub immer noch die entsprechende zu sein;
denn beluinntlich ist Kassnbien an Gewässern sehr reich nnd schon in
früheren Zeiten, wie noch jetzt werden die Kassnben von den Deutschen
(aber auch Polen) WasserpohMsken genannt und der kassnbische Adel
fuhrt in seinem Wappen einen silbernen Fischschwanz.
Ein ßewegungas](iel der Kinder, weil es Aehnlichkeit hat mit der Be-
wegung des rferdes in der Grützmühle, wird Grützern genannt. Man
fasst sich in Zweien mit verkranijirteii Händen an und dreht sich mit
rückwärts gebogenem Korper und i'Ht«rrgcn gestemmten Füssen in der
Rtinde umher. So im Werder. (Fr. Lw.)
Redensarten von der (ii-iitze.
1. Buchweizenl»r»'i ist i)ctrügerei. (Fi'. 11. 44().) Halt nicht lange vor.
Vergl. Jablonski, Allg. Imx. der Künste und Wias. (Königsberg,
1748.) 182 a.
2. Frauenrath und Buchwdiensaat gorftth nur alle sieben Jahre dnmal.
(Könitz: Fr. II. 789.) In Wusseken (K.): Wiwerrat I BaukweitsSt
gerett sille; wenn dat aber gerett, gerett dat mit Wille.
3. Er ist angebrannte (angesengte oder angosengeltOi von: sei^n)
Grfitze. (Fr. I. 70 und II. 58.) Er ist nicht mehr frei, bereits
verlobt oder verheiratliet.
4. Ilc schwenimt, wie de Pommeranke (Pommer) dorch de Bockweite.
(Danzig: Fr. I. ;54.^)4.)
5. Dem hcft de Hund all wcrler in de Grött gemacht. (Mockrau:
Fr. 11. 1200.) Bei .Muem (;iückslalle.
G. Dem macht der Hund immer in die Gri'itz' und ein and'ercr muss
Butter 'raulegen. (König.^berg: Fr. II. 1270 und *J82.)
7. ihm macht der Teufel in die Grfitze. Oucmu diabei w krupio sra.
(Fr. n. 8163.) Er hat Glück.
8. Er geht um das so herum, wie der Hund om die heisse Grfitze.
Hei geht doar so herimmcr, as de Hund um de heit Glitt
9. Mit der Grfitze ängstigt man die Kinder. (Fr. I. 4274.) Ha-
surisch: Kasz^ dzieci straz^.
10. Alle Morgen Grött, alle Middag Mös,
A A
Alle Awend Päkelfiesch on alle Nacht cn Poss.
(Alt-Pilhiu: Fr. U. 1867.)
IS
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11. Mos makt dat Li'dder los,
Grött öS dem Buk sör nött. (Wehlau: Fr. Ii. 18M5.)
12. Eiocm die Grnt/.t* versalzen. (Fr. 1. 1388) d. Ii. in die Quere koimuen.
13. Fr liat ihütv. im Kopfe. (Königsberg;: Fr. I. 1389.) Fr ist ein
gescheiter Mensch. Jn \;itanL'en im entgc^gengesotztcii Sinne ge-
bräuchlich. Fhenso in un.sercn kreisen, wo aucli Orützkopl' einen
dummen Mensehen bezeichnet. Auch liört man: Er hat statt Marks
(Jrütz" im Kopfe.
14. Nimm deinen ürützkasten zusammen! (Fr. 1. 1381).)
ir>. Du (irützkopf! (Fr. J. 1389.)
16. Grfitz ist dem Bauch* nütz. (Fr. 1. 1389 a.)
17. Ich dachte» es wfirde dicke Grätze geben; aber du bist ja schon
wieder karsch. (Fr. I. 1393.) Wenn bei den Hennonlten ein junger
(unverhciratheter) Mann starb, so gab es fr&her s&sse GrStse.
Obige Redensart ist daher in freandschaftlicher Weise bei Kranken-
besnchen üblich.
18. Ich habe umsonst aof dicke Grfitze gehofft. (Fr. I. 1390.) Zur
BegrfissttDg eines von schwerer Krankheit Genesenen.
19. Stirb, dass wir dicke Grütse bekommen. (Fr. I. 1391.)
20. Wir kriegen noch nicht dicke Grütze. (Fr. 1. 1392.) Als Be-
ruhigung zu kleinen Kindern, wenn sie sich verwundet oder be*
schädigt haben.
21. Hei öss en Tapps-ön-de-6rOtt. (Fr. I. 3705.) D. h. Einfalts-
pinsel.
22. Hei Os e Grtfttketeller (Grützztthler). (Fr. I. 1394.) D. h.
Geizhals.
23. Sildöt (Soldat), wttllst Grött? sonst g6t ök Melk Hn on göw et
de Katt. (Königsberg, Danzig: Fr. II. 2490.)
24. De öS so veilfert, wi de Schmöd nft de Grött. (Doenhoflbtadt:
Fr. n. 2775.)
25. Dar&ber kann man mitPareesken (Bastschuhe) gehen (in Natangen:
so dick, wie Pareeske: Fr. I. 2866.) Wenn die GrQtze oder eine
andere Vorspeise zu dick gcrathen ist.
26. Er trinkt auf die Grütz, wie die Kahlauer. (Fr. i. 3831.) £r stellt
sich anders, als er ist. Kalllau, Dorf im Kreise Mehrungen.
Foffua nlvafira L., Kothbuche.
Die Früchte heissen platt Beikre, iu der Einheit Belker, auch
Bank (Lw.)
Hat man Warzen an Händen oder Fü.ssen, so muss man zu einem
ausg(?faulten Baumstämme (Stubben) hingehen und diese, damit sie ver-
gehen, in dem dort angesammelti'ii Wasser wascluMi. aber ohne dass
mau sich auf dem Hin* oder Hückwege umäieht. (K.)
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Fragana vettra L., Erdlieonv
Vor der Blütlio der Ptianzen werden die jungen Blätter gepHückt und
getrocknet, da sie einen wohlf^chmcckenden und im Allgemeinen heil»
samon Theo ab<rol»C'n. (Fr. Ziemann.)
Ein Treuer tlicill nicli auch mit ner Erdbeere. (Fr. 1. .»S'iO.) (iieht
selbst von Rciiicui \\'( niirrn ab. — Vom Trunkenen sagt man. um n^ht
Verschicdeno.^ zu vci binden, er neiie den Himmel für nc Erdbeere an.
Fmnc/ula Ahiux Mill., Faulbaum, Fulverliolz.
Es werden die Beeren verschieden reif, so da.ss man davon weisse,
rotiie und schwarze (reife) an einem Strauche findet. Findet man am
meisten schwarze Beeren, ao soll der früh geaiete Boggen am Besten
wwden; wenn am meisten rotlie, bo der von der Mittdiceit; wenn weisse,
dann wird der spät gesäete Roggen der beste. (Anna Tr.)
Fraaintnu Toum.. Esche.
Anch die Esche wird in kleinen Abschnitten von der Jngend dnrcli
Abklopfen, wie sonst die Weide, zu Pfeifen verwandt Fripp (veigL
Junipenta) heisst so ein abgeklopftes dfinnes St&ck Escbenhok, nach dem
Endo zu abgeschabt, wodurch es beim Hineinblasen tönt. Durch grössere
oder schwächere Länge und Tiefe des Abschabens der Epidermis hat man
OB in der Gewalt, dabei tiefere oder höhere Töne hervorzubringen.
(Wahlcndorf: Lw.)
Fucm cesiculosus, Tang.
Von Eingeborenen wird das Durchwaten von au don Strand gespülten
Tnna:massen für besonders stärkend und heilkräftig erachtet; ob mit
Recht allein, ist fraglich, weil die Luft der SeekQste wohl auch das Ihrige
daxu thun wird.
(ii'nixid L,, (linstor: platt: B ri m m bu sc Ii. (K.) Ob nicht »S<rro;'i^^/w/<>/« Wimm.?
(;>ni}>l,uliiim uliiiiiinMum L., Sumpf-Ruhrkraut: Aschpflanzc. (Wableudorf: Lw.)
Jloiditi in L., (icrste.
Sic nuiss nach Sonnenunter<rang gesät und eingeoi^gt werden, damit
sie nicht von den \'ögeln gefressen wird. (Wussek»Mi K.)
Wird auch (vergl. 7^;v/Wm.') der 100. Tag (10., icsp, 11. April) als
Tag anempfohlen, wo es gut sei, namentlich die kleinere (icrste zu
säen, weil dann die junge Pfianze nicht abfriere, so soll man nach einer
anderen Regel doch nicht früher ein 6erstenk(mi wegschmeissen (säen),
che man eine Boggenähra wieder hat; also nicht, ehe der Roggen in's
Schossen kam. Sonst besagt auch der Glaube und die Regel, dass das
am 1. Mai gesäete Getreide (aller Art) nicht abfriert Hinsichtlich der
Gerste heisst es anch, man solle sie in der Vitus^Woche (16. Juni)
säen, damit sie gut gerathe; dieser landwirthschaftliche Gebranch oder
Aberglaube Hingt etwa bei Czersk an und erstreckt sich Aber Könitz bis
tief nach Poromern hinein. Für diese späte Saatzdt ist zu berück-
äiclitigen, dass früher der Bodcu vor der jetzt meist ausgeführten Drainage
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BQ nasB und zu Btreng war. Welches Verhttltnin im Allgerndnen als
das bessere za halten, das aber ist schwer xa ergründen. (Ziebcll.)
Auch ein blindes Huhn findet einmal ein Gorstenkorn. (Fr. I. 16^)8.)
Das Gluck vcrtheilt sich selbst auf den unverhofften Fall.
Gerstenkorn ist eine durchgänirige Bezeichnung für <>in an (iosUilt
Ähnliche entzruirlliclic Aiifwrtlhunsr nm AucronlicMle; um es fortzubringen,
soll man es (Irei Mal«' mit «'inom Traurintro Itt'.^tifirhen.
I/umitlv^ Li/jiiihix L.. Hf)|»r<'ii: Z;i]tr('iilio|ttVii die wfiiiliclie, Fi mmel liopfen
<ii«> mannliclu' riiaii/.o: daluT Hinmoln. die miiiinlirhon PHanzon l>ei
liauf und Hupfen von den weil)lichen ausdchoidcn, ;<onät auch wehend
flattern. Vergl. Catmabis L.
Drei Mann und ein Hopfensack. (Fr. 1. 2531.) Bei mehr Kraft, als Last.
Juglatu regia L., Wallnuss.
Zur Eraielung eines kräftigen und heilsamen Schnapses soll man
Spiritus auf kleingehackte Wallnussschalen giessen und dies drei Tage
lang in der Sonne destilliren lassen.
Der mit Wallnoss-üixtract gemischte Spiritus wird Ncunundnounaiger
genannt: wenn man einen 'runtertrinkt, kann man nicht pfeifen.
Junnif< Ii., Binse.
Die grosso Art (Heiser oder Zi/aliiie. vorgl. V., H8) wird von
den Kindern zu alleiliMinI S|>i( lerei('ii gehiauelit: ebenso die kleine Art
(platt Russ); der J'iHldick al)cr zu Kriinzen. (K.)
Von den Dingen wind lieäonders die geknauelte und die Krötenliinse
(J. bwfomut L. und eonglomeratva L.) für den Landwirth ein Zeichen,
dass die damit bestandene Stelle im Untergrunde kalt und voll Wasser sei.
J. {articulatu» L. = lamprocarpiu Ehrh.), Binse.
Eine durch die Larven eines Insectes, Livia Juncorum Latar., einer
Springlaus, hervorgerufene Missbildung des Blfithenstandes zu grossen
Blätter • Quasten und wuclHM iiden Auswüchsen, zwischen deren Blättern
man die Larven und geflügelten Thiere vielfach findet, zuerst beBchriehen
von Buchenau in Alihandl. des naturw. Vereins in Bremen 1870,
II. S. welche <len Haujittrieli oder hiiufig vegetative Seilentriebe
oder auch nur die lnflnre.<ceiiz zumeist (h r olti>;en Binsenart hetrilTt,
wird für den (Jenuss beim Vieli meist von Schafern ITir gelahrlicli ge-
halten. Mir erscheint es fraglich, ol» im Falle der Schädlichkeit nicht
mehr die Thiere sclb.st und ihre Larven schuld sind, wie die bloss durch
das Saugen der Thiere hervorgebrachten Veränderungen der Pflanzen thcile.
Jnniperus e&nmuni» L., Wachholder: Knisterbusch (vom Knistern der
Nadeln im Feuer); Kaddikbusch, Fiwerbusch; Jingling (Zipkow),
Machandel, Kaddikstruk, Kanitzkestruk (Wnssoken). Die Beeren
heissen Fi wer beeren (vielleicht weil gegen Fieber gebraucht).
Sie wurden von (I(mi Landleuten auch viel zum Bierbrauen benutzt; auch
jetzt noch, da das Bier äusserst wohlfeil ist und auch der Gesundheit sehr
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dienticb sein solL Wenn man in dies Bier die Hofe wirft, muss sehr
dabei gekreischt werden; so sehr gtthrt dann auch das Bier. (WassekeD.)
In Wnsseken geschiebt das Stäupen an Ostern (schmuckostre» ostrepitsche)
ausser mit Birkenreisern häufiger mit trockenem Wachholdcr, damit
desto bcfser anf den Waden brennt. Sonst braucht man den Warliholder
zu tbosserung: HchlechterStttbenluft, indem man ihn ansftndetund den
Üauch durch die Zimmer ziehen lässt. (K.)
Die Zweige des Waehholderf? werden hier 7.ersclinitt(Mi und auf den
Fussboden in Stuben und Hausflur gestreut. Dieses gex liielit aber nur
an Sonn- und Feiertagen, sowie bei anderen festlichen (Jelegenliciten,
und zwar zum Zeichen der Fretnlc Ein Klieinländer giebt an. das?
Wachliolderzweigc in seiner lleiniath an<iererscits nur bei lU'gräbni.snen
und Tiauerlallen aller Art auf den Fust^bodt'u gestreut werden, (t'ar.)
Uebrigens fehlt in V. (H (Druckfehler) zu Ka(Ulik noch das Wort Beei-eii.
da nur diese kleingestosseu und zu gebrateneu Drosseln angeröhrt weideu
können.
Aus den reifen Beeren, die im Winter von den Büschen durch ein be-
sonders eingerichtetes St&ck HolSi die s. g. Handschwinge, abgeklopft
werden, wird Bier gebraut; früher in Wahlendorf (Lw.) in gansen Fässern.
Mdst aus Wachholderholz wurde um Wahlendorf hergestellt das Mund*
stQck SU einer Schalmei, ähnlich wie die Labiaten bei Oigelpfeifen oder
wie bei der Clarinett«, wo auch ein Blatt Sbeigebunden ist Bs fuhrt
dort den Namen Fripp. (Lw.)
Zur Zeit, als noch ein Gebet um einen ,,ge8egneten'' Strand und
Strandraub fUr kein Unrecht gehalten wurde, wollten 13 Mann ans Leha>
Boor (Stylow Bake) ein gestrandetes Schiff ausrauben, konnten aber mit
ihrem Raube nicht mehr an's Land zurück, weil sich wegen des Thaa-
wettere eine unüberspringbare Eisspalte gebildet hatte, und konnten
während der 17 Tage, dass sie auf dem Eise umbertrieben, sich nar
von einem Aufgusse eniähn'n. den sie sich von einem in der Kajüte
gefundenen und klein geschnittenen Kaddikstrauchc bereiteten, bis sie
an der schwcdisciien Küste lainiften und erfrischt wurden. Histori>cli
ist die Ilinzufügung. dass bei einem Oastiuahle für die (Jcretleten zuui
Danke <Mn sillierner Ijofl'el von einem von ihnen cntfiihrt wurde.
LapjHt (iffiritialis All. (IT.S.")). gebräuchliche Klette: platt Klicwer; die
Blatter Uubjansblädei'. (Wusseken: K.)
Knaben fangen auf und mit dem Samen d«M- Klelti' Stieglitzen.
(Wahlendorf.) — Von der Klette ( Wurzeln) fabricirt man Uel, das zur
Beförderung des Haarwuchses dienen soll.
Lavandvla ofßcinalii Chaix, Lavandel, Spicke: Lawendel.
Um Aber Winter in den Stuben einen angenehmen Oeruch su verbreiten,
mischen (früher häufiger) wirthschaftlicho und den Ankauf von Esseunen
und Odeurs mit Recht scheuende Hausfrauen auf dem Lande Lagen von
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Blflthen vod Lavendel and von Rose zusammen, znckeni die Misehnng
ein, lassen os eintrocknen nnd streuen Tbeile davon in die erwärmte
Ofenrohre. Aach nimmt man BlQthen der Fedemelke ans OSrten nnter
-die Lagen. Gewöhnlich fand man die Mischung in blauen Vasen vor,
welche auf Tischen in den Staatsgemttchem prangten. Aach nahm man
tonnonartige Ooftsse von Ton oder Ponellan zu ßehältnisäon dafür. Mao
nannto sio Pumpen' -Dosen. Ersterer Ausdruck scheint mir ein aus
I'otpoinii verderbtes Wort zu sein.
Ledum paii/xtir L., Sumpfporst: wilder Rosmarin, Gränze.
Liehen, Flechte. So l>enennt man auch einen an Aussehen und Verltreitunpr ilhn-
lichen Aiiisüchlair auf dem menschlichen Körper, mei.^ton.s an den Händen.
Zu iliri'f [;r.-rMtiLMiii<r ixieht's iniA'olke loli^eudo Kuren: Flechten soll man von
einem Hunde alih'eiven l.-jssen oder aber mit Fensterscliweit^s einsclimiei-(>n.
ohne das.-* es .Jemand sieht, mit Ilersagun^ dos Spiuches: Jm Namen
(jottes u. s. w. Oder man soll sie mit eigenem Urin waschen. Oder
man soll, ohne tlal»(n zu spreeiien oder sieh umzusehen, eine schwarze
Schnecke, die man auf dem Wege findet, aufnehmen, mit ihr darüber
hin nnd vor sich weg ätreichen uud sie daun au die alte Stelle wieder
hinlegen. Aehnlich ist nm Bertin ,,8chwane8 Scbneokenwisser" gegen
Hikhnerangen im abergläubischem Gebrauche.
IMium L., Lilie. Lil^cblatt ist Umschreibung Ar vulva. (Wnsseken: K.)
lAnum utitatisiiminn L., Lein, Flachs.
Flachs soll man an »^keinem Tage'' stten, also nur Mittwochs oder
oder Sonnabends, und doch wieder an dem Wochentage, auf welchen
Fabius Sebastian (20. Januar) gefallen war; dann gedeiht er gut, d. h.
sein Hordel (woraus Herle bei Fr. Pr. W. B. L 285) wird bastartig.
(Lehrer Ziel. eil.)
Damit der Flachs gut gerat he, soll man su Nenfastnacht (d. h. 14 Tage
vor dem wirklichen Fastnacht) viel tanzen.
Wenn Flachs gesät ist, gingen (früher) die Frauen am Abend aufs
Feld und riefen: „Hutz Knutt. bet an d<' K.", damit der Flachs ebenso
iioch werde Das eiserne rJestell zum Ab^trei''en der Flachskuoteu
(Knutte) lieissf Uäpi^ldruf, die Thutiirkeit selbst räple.
lieinr^amen ist am 1!'. Mai zu saen. ( Wii.ssekejj.)
Wenn zwischen Weiliiiaeliten und Neujahr die Kiszapfen an den Dächern
gut lang sind, geiiith auch der Flachs im nächsten .lahre sehr. (K.)
Zwischen Weihnaciiten und Neujahr (oder in den Zwölften) sollen die
Frauen nicht Spinnen, auch nicht mit den Flachsschii wen (Aldallstückej
umherstreuen, damit das Vieh gute Art habe und keine Lause bekomme.
(Ziebell.)
Räthsel. Grfin war ich in meinen jungen Tagen, dann wai-d ich von
Fikrston und Grafen getragen; bin ich znletst nichts mohc wert, kann
ich noch werden sehr gelehrt, (l^usöcken: K.)
IT
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I5r>
Der znletEt in der Hechel KurQckbleibende fifietcstand des Flachses
heisst Hede, Werg (es brennt lichterloh, wie ein Band Hede. Fr. W.
B. I. 279.)i mit dem Adjectiv hcden, ans Hede gemacht (Hedgam, Hed-
leinwand, hedenes Laken), eine Masse von geringerer Gattung, auf
welche nicht so viel Werth gelegt wird. Daher dient (Fr. IL 1590.) zur
Bezeichnnng des Geizes der Bewohner des Kirchdorfes Heil. Kreuz im
Samlande, sie haben alte Hede genug, aber sie geben keine.
Ein r^olilocht geschürzter Weberknoten (MGiiling) ist ein Keichelskopf,
Kiekelskop]). — Ist das Garn zum Weben auf den Webobaum gebracht,
so wird es mit des HausTater;) Hosen bestricben, damit später die Fäden
nicht zerreissen. (So im südlichen Ennlandc: Preuschoff.)
Klunker (auch Schwingelheede, um Zippnow auch Fiitke) heisst
der letzte Riickstand dos Flachses nach scinoi- l?<'ini<rung. Paf? daraus
<jrs]i(>nnone Grxru lioi^^st Kliiiikorgarn, woraus die Klimkerlcinwaud vcr-
Icrtigt wird. (XCr«;!. Ilonnitr, Pr. W.-IJ. 12(5.) Bekannt aus dem (J«'-
dichte vom Richen (Joliath umi kleinen l>aviil ist die Klunker (bummelndes
Gehänge) am Trcsscidiuie des l^Jr.steren. Fr. 1. 1()0(). Hihrt folgende
Redensarten an: Frisch in die Wolle, sagt der Tuchmacher und S])innt
KlunkeiD. — Ja wohl, sagt der Tuchmacher und kämmt Klunkern. Sic
drücken etwas Ungehöriges oder Spottendes aus. — He kikt, wie de
Mus nt de Klnnkre; d. h. so Torsichtig.
Dat rött (reiset) alles (In 6n Stöck, wi Schmedts Mös on Schiemanns
Kinnkre. (Dönhoffstttdt. Fr. II. 2188.) Zur Bezeichnung der Schwäche
eines Gespinnstes.
Als Scheit- und Schimpfwort gilt FlaohsrÖkel. Nach Fr. IL in Sopb.
B. L 172. Sonst vergl. auch V. 41. Tom sich streckenden Hunde.
He OS vom nette Flass on üt de fine Häkel. (Nach Fr. H. 754 a. was
Carm. nnpt. VI. 242 c) Als Ironie, wenn Benehmen und Kleidung nicht
harraoniren.
Ich bin fitzofasomass. (Kgsbg. Fr. Jl. 751.) Nass in jeder Fitze
und Faser.
Als Worte einer schlaflustigen Bauernfrau beim Flach.sziehen giebt
Fr. II. 21. an: Kann ork min Kndke afsene, wftr Ock et ök aftöne;
kutsch, Koppke. noeh e Wilke. (Wehlau.)
Kann öck di iiweisehne {iil)eisehen). kann <)< k di Uvertliene (uiu
lleiligcnl)cil : Aewaseh'k. äwateli'k): kutsidi. Koppke. nocli e Wielke.
(Fr. 1. i]><r)l.) Zur Kntschuldigung der eigenen Träiilieit. Kine
Arbeiterin. anC dem Flachsfelde so sprechend, schlief dort bis auf deu
Abend und dei- Flaehs blieli stehen.
Fr. 1. 2<)1'0: Miitterko lieft Ilassenet Ib-nid an. Sie traktiert.
Ja woU, woll, seggt dat Make on sponn doch Flas.s. (Fr. I. 4097.)
Ein ländliches Witzwort, da es auf den Gegensatz von Wolle und Flach»*
ankommt.
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Leinkanf ist das Getränke, das man beim Verkaufe trinkt. Dabei
giesst man in Hasaren (nach Tdppen: Abergl. S. 98.) die Neige rückwärts
aber den Kopf, damit das Gekaufte gedeihe aud grosswachse* Leinkaof
wird aber auch getrunken beimÄiikauro von Vidi, das zum Schlachten
bestiniDit ist. In der Regel bezahlt ihn der Verkättfei*. Der Leinkauf
wird schon in dem i^omcsauischen Rechte etwa um die Milte der
14. Jahrh. erwähnt nach Lahaud: Iura Prutenorum 18G6. p. 12. Littauische
Bezeichnung ist Mag(a)ritsch, Margritsch, pohiisch Litkup, was aber
nur ein (JcrnianisniUH ist. Wie .Maigrit-<cli nadi Ilennig von uierga. Magd,
Marielle herz-iileiteii, iler man e.s heim Miethen anf die Ilaini gal), so
müsste licinkauf als Handgeld iTir verkaufle.s Ijeinon/eiig aut'ziita.s.sen sein.
Geschrieben ist dariiher in Ilaupt's Z. S. f. deutsclics Aliertli. VI. :^tji).
Lupinux L., Lupine: platt Fi fl'i ngerk rü t (K.), nach den geüugerteu Blättern.
Lycopodium L., IJailaiip: lliindsline. (Sclionehr: K.)
Vielfach windet man Kränze davon, namentlich bei Waldpartiecn in
lustiger Gesellschaft. — Auch Jäger stecken sich das grüne Kraut an
den Hut. Oefters wird mit dem „Granen Krant der Mirseman" auch der
Jagdkönig (wer das erste oder das meiste Wild erlegte) ausgezeichnet.
— Kinder blasen den ausgestreueten oder ausgeklopften, pulvMwrtigen
Samen ins Licht, wo er blitsartig aufflammt Somit konnte man ihn,
falls in grösserer Menge sn erreichen, statt des pulTerisirten Kolo-
phoniums im Theater verwenden zur Herstellung emer blitaartigen Flamme.
Malva negleeta Wallr. (1824), übersehene Käsepappel: Kndpkeblaum (Wnss.
K.), wegen der knopfartigen Frucht. Ihre auf dem Bücken abgerundeten,
glatten oder schwachnmzcligen Theilfrüchtchen, weil sie wegen ihrer
Plattheit Aehnlielikeit mit Knöpfen haben, dienen statt solcher zum Spiele
für die Kinder, betionders auf dem Lande.
Matricana Chay)wtnilla L.. echte Kamille: Mate (Culsow).
Ihre Blätter werden den jungen (Jansen eingegeben, oft dazu auch
noch Speck und Brot, damit sie nachher gut fressen. (K.) Sonst vergl.
Prunus Patlus.
JUt'ilicfit/o Hati'ra L., Lnzeriie.
An den aus Süd-Amerika ktjmuienden Wollen haftet reciit häufig der
Samen einei- dortigen Kletten- Art an, welcher nach dem Ueinigungs-
pruze.s.sc; der Wolle zum Vorschein kommt uud von Fahrikantcn an
Händler mit französischer Luzerne zu deren Verfälschung verkauft wird.
MMtha erispa L., krause Minze.
Von zwei Ordensbr&dem, losen Buben, die unter dem Hochmeister
Conrad von Erlingshausen (1441—49) im Lande umherzogen und einem
jeglichen Bier einen „sonderlichen Namen'' gaben (Henneberger: Erkl.
der pr. Landtafel. S. 476. ff.), bekam das zu Rosenberg den Namen
„Krause mäntte". (Oder sollte es heissen, dass man darnach einen
„krausen Mund'* machen muss?)
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Mftpilui owtfaeamtha Ottrtn., WeiBsdorn: Krensdorn.
Am 1. Uu (Walpurgistag) soll man die Thoren mit Krensdorn „lie-
stecken", zum ScbntKe gegen den Einfloss der Hexen, welche dann, wv
am Johanuisabende, ihr Unwesen treiben. Der Krensdorn schützt gogn
brtse Geister. (Mussaeus: lieber d. niederen Stände in Mccklg. in J. B.
d. V. f. M. Gesell, u. A. II. 133. Note u. J. B. II. 36. Note 1.)
Morus Tourn.. Maulbeerbaum.
Aus Jul. Gregorovius (Die Ordenssladt Neidenbiirg) ist für Jene Stadl
zu bericlitcn, d.iss in der Zeit um 1772 der dortige Schlossberg eine
Anpflanzung mit Maulbeerbäumen erhiol', weil Friedrich der (hossc. wie
seine Vorgänger, dem .Seidenbau eine besondere Aufmerksamkeit sciionktc.
Es sei hier daiaiif aurmerksuin iremaelit. dass nahe Elsentlial, Kr. l>erent.
eine kurze Allee von Maullieeibiunnen lu-steht, weil ein kaufmännischer
Vorbesitzer sich hat auf die Seidenwürmeizucht werfen wollen.
Almcari hoiryoidi'H Mill., steif blätterige Bisandiy;icinthe: rerlhyaeiulhe,
platt Blag Schapkes, blaue Schäfchen. (K.)
Myosotis L., Yergissmeinnicht.
Von gewissen hellblauen Augen sagt man, sie sehen aas, wie „Vergids-
meinnicht, in sttsser Milch gekocht*',
t MyrUu eanmwm L., Myrte.
In der Nenjahrsnacht zwischen 11 und IS Uhr soll man je eine Schüssel
mit Sand, Wasser und Myrte hinstellen und Jemanden mit Terbundenen
Augen dazu hinfuhren; je wie er dann zuerst hinfüsst, so stirbt er
natflrlichen Todes oder ertrinkt oder heirathet im nächsten Jahre.
Wer Myrten baut,
Wird keine Braut.
Dies Reimwort soll doch wohl besagen, dass sich nicht alle Hofihungeo
erfüllen, dass vielmehr das zumeist Erwünschte, zumal in Lieheg-
bezichungen, gerade gar nicht in Erfüllung geht. (ITrl. £lw. Raikowski.)
Hicotiana tabacum L., Tabak.
In V. 45. führte ich aus dem bekannten Oommersliede den Vers an:
Knaster, den gellien, hat uns A|ioll präparirt. Es wird vielleiclit den
Meisten, sowie mir gegangen sein, dies Apoll Inr den griechischen
Gott gehalten zu haben, und daher dieser nicht unwillkoraraenen Auf-
klärung bediirlen, dass es nichts anders ist, als das VVeimarsche Stad^
eben Apolda, <las s. Z. vorzügliche Tabake lieferte. (Frischbior.)
Nach Fr. W. B. 11. '2?A. ist Rotstür iin Rauchtabak aus Pflanzen-
blättern im Samlande, worunter die von Erdbeere und Kirsche.
Sonst findet man in Läden an Sorten auch echte amerikanische
Rippen (die Blattnm«! und Stiele), auch den Non-plus-ultra mit
hochtönendem Namen, sowie als Modesacho und den Wandelungen
politischer Verhältnisse angepasst den Königsgrätzer-, den Bismarks-
und den echten schwarzweissrothen Norddeutschen Bondeskanaster.
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Als Sorte von Schnupfkabak eei noch bemerkt der Pri ns regen t,
besondere in Königsberg, ä& nach Fr. II. 2099. mit dem Gnimmel anf
einer Linie an stehen scheint
In Läden fand ich noch Grand Cardinal als Sorte des Schnupf- und
l.ady Twist des Priemtabaks.
Um eine Hexe zn erkminen, wurde kürzlich in Orlc (Kr. ßerent)
fol^'ciidc.^ UhuA aiifrowandt: tnan stopfte eino Pfeife Taliaiv obenauf mit
Asa footida uml sah zu, ub die vermeintliche Person den Dampf ver-
tragen kcinne; wenn ja, so war's eine Hexe!
Aus der Zeit des Zunft zwan^ijes kommen in einem (ieaelleu-iSpruclie der
Loh- unii Rothgerlier folgende Stollen vor (Altpr. M.-Schr. XVII. 479.}:
Ich sage mit Gunst: Bruder, mit was war die Stube ausgeputzt?
„ „ „ Hruder, mit Sand und Tabaksasch.
„ „ ,, IJrudtT, wie viel Lielit biannte auf dem Tisch?
„ ,. Brudei-. soviel wie nötliig war zum Tabakaustecken.
Pfeiffeiiätiel, platt Pipestel, ist ein Ruf beim Kegelspiele für den
einzeln fallenden Eckkcgel nahe der Bande. Nach Fr* II. 138. ruflk der
Kegcljunge: Pipest^l, kostet nich völ!
K&nste sind kein Schnupftabak. (Fr. I. 2249. Der Einsiedler 1. 34S).
Pab| Tobak 1 =: Das thjit nichts, ist nicht weiter zn beachten!
Räthsel: Ri ra rant.
Grein is de Haut,
Gill is de Sack,
Wo de greine Haut in Stack.
Den Priemtal)ak nennt man in der Stolper Gegend Schiemannsgarn.
Mälkachol lieisst der irdene Topf, worin der liullkt^tobbaek mit
eijiem grossen Malkiel ]»ulverisirt wiid. Diese Art von Sciimipftabaks-
bereituüg war hier frfdier ausseid if.-slicii Sitte. (Wuasekeu. K.) Vergl. im
Friih(>ren Sampan ter u. a. w. Das dabei gebrauchte kleine Tabakssieb
hei<st Träms. (K.)
-j- ih'y:(i xdtira L., Reis.
Dicker Reis mit Jtu.sinen und Korinthen wird beim Kindtaufs- oder
Ilochzeitsschmausc aufgetragen. Davon sagt man in Natangeu (nach
Fr. 1. ."»Ii^liS.). da seien die Seliaafc rüber gegangen.
In der Zeitung las ich von der Hochzeit in einer englischen Colonie bei
Berlin, dass man nach englischer Sitte vor dem Hause der Braut den
Weg, den sie zum Wagen zu nehmen hatte, mit Reis bestreut hatte.
Bei uns streut man Blumen oder legt in Städten Teppiche hin, welche man
mit besonderer Feierlichkeit auch mit einem Spalier von Topfgewächsen
umstellt. In der englischen Sitte des Reisstreuens scheint mir wenige
eine Hindeutung auf die Frucbtharkeit) wie ein Symbol des täglichen
Brodes enthalten zu sein, obschon diese Sitte eigentlich mehr den
Chmesen und ludiern zukäme, wo Reis als das vorzüglichste Nahrungs»
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mittel sogar die Malilzcit Bc1!)st (Tsche-fan, das Reisessen) bezeichnet,
auch das Frühstück durch den Morgenreis (Tsau-fan) und das Abendbrod
durcl) den Al)cndrei3 (Ouan^ian) sprachlich und thatsächlich enetet wird.
^apaver Tourn., Mohn.
Früher öfters, al>er jetzt selt<'ner wird von Frauen dorn Hrcxie. das
sie zum ersten Male vom frischen Koggen liacken, ein Zeichen mit eiiioiu
Mohnkupl'e aufgedrückt. (F.Kronke.) ])as seheint mir ein Stück vergesseueu
Abei^Iaabeus zu sein, da weder Hausmarke, noch Zierrath als Aus-
legung pass^ wollen. Wenn man h«ite aber noch drdMeaaerachniUe über^s
Brod macht, so will man damit weniger einen an die Zahl drei ge-
bundenen Ai>erghuiben verbinden, als In praktischer Weise dnrch TbdIoDg
der Oberflftche das zu backende Brod zum Anseinandwigehen bringen.
/Winaeo tativa L., Pastinak.
Von entfernter Verwandtfichaft sagt man. sie seien so verwandt; wie
Tastinak und Petersilie, oder wie Knoblauch und ZwiebeL
Petroscltnum Hoffm., Petersilie. Yei^gi. PatUnaea.
Phiueoliis L., Schmink -Bohne.
Welch beliebtes Gericlit die Bohnen ii'&her einmal gewesen, geht
hervor aus dem Volksliedc:
Wenn hier ein Toj^f mit Bohnen steht
Und da ein Topf mit Brüh ,
So lass' ich Brfih' und Bohnen stehn
Und greif nach meiner Marie. (Sonst yetglL unter /¥«tim!)
,,Blaue Bohnen" ist ein scherzhafter Ausdruck for Gewdirkngeln.
1. Er hat Bohnen. (Fr. I. 415.) d. h. Furcht.
3. Er hat viele (grosse) Bohnen im Sack. (Fr. I. 416.) Er bt oder
thut bemittelt, surirlos.
3. Wenn de Bohne blogc, hängt dem Buur e Worm an de Mütz.
(Fr. I. 417.) Soll wohl Uebermnth bezeichnen oder starkes Aus-
putzen mit Boiincnblüthen.
4. Hei gehört tau <le (leistliclikeit: sin Vador war biem Scholmeister
Bohne dresche. (Samland: Fr. 1. 1192.)
5. Gah ün e Bocksloch, Bohne lese. (Fr. i. llöU.) Zum Naseweisen.
6. Das gebt über's Bohnenlied. (Danzig. Fr. 1. 744. und 1003.) Das
geht zu weit, ist zu weit getrieben. Das Bohnenlied (Erb8en8chinecke^
lied) vergl. N. Pr. Prov.-Bl. I. 15 ff.
7. Er sieht aus, als wenn der Teufd Bohnen auf ihm gedrosdwn hätte.
(Fr. L 195. und II. 2642.) Er ist stark pockennarbig.
8. Lang (mager), wie 'ne Bohnestang. (Hoppestang.) (Fr. I. 2516.)
9. Nicht die Bohne geb' ich daruml Gar Nichts.
10. Du bist nicht fünf Bohnen werthl — Ich gebe nicht fünf Bohnen
für Dich!
11. Er ist grob, wie Bohnenstroh (auch Bohnenstrauch). (Fr. I. i'dlS.)
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12. Schwarte Mds on Bdne
WAre Di nnsclit döne. (DOnhoibllldt: Fr. II. 1896.)
IB. Jemanden einen Wink mit der Bohnenstange geben. (Fr. IT. 2919.)
d. h. i'eeht deutlich.
Phraffmite» eammuni» Trin., Rohr.
Als AufonthaltBort vieler Vtfgol halten Hohrsperling, Rohrdommel den
Namen nach ihm.
A'niM »hetiri« L., Kiefer.
Es soll Besuch geben, wenn das Feuer von Kiefern-Holz knistot und
knallt.
Werden Holzstämme qum- und schrltge geschnitten, so nennt man das
über Hirn schneiden. So kommt ea vor in Cellulose-Fabriken.
Wie man hiervon Pfeifen hekounnt? Ausgosuclit werden glatte
Stäinmchon in dorn Alt<'r. wonn der Bauni die Nadeln verliert und eine
i!;ekriins('lte Rinde besitzt; sonst wäre er zu Jung. Etwa zwei Zolle am
Untertan t^iiirl wird der Sjdint l»is ant dt-n lNM|<jirk los und dann der
obere (^uirl des hetrelVenden .lahrestriebes aligesclmitten und vorsielitig
naeli rechts t-HMlreht, wodurch der Peddick oiler das Mark der Länge
los wird und der Sjtünt als Röhre abzunehmen geht. Das ist die Pro-
cedur ih's Abdrehens. Hie so erlangten hölzernen Rohren werden
von der Jugend verwandt zu Schalmeien oder zu VVasserspritzcn oder
auch zu Knallbüchsen (BuUerbüss). (Wahlendort Lw.).
Zu den Klotsbeuton (in Klotzen eingehaoene Bienenbeuten) istamBesteu
Hole, das keiner Säure unterworfen ist, also am Besten von Kiefern,
Fichten oder Linden, also nicht von Eichen, weil in ihrem Holze der
Honig ehor Säure annimmt, obschon derartige Klotsbeuten gerade darin
in alten Urkunden erwähnt werden. Klotzbenteu giebt's übrigens in
hohreichen Gegenden, sowie dort, wo dasselbe rar ist
Nachdem die Bäncherung der Flundern, Plewonecfes Fte$8u», nach Ein-
salzen der von ihren Eingeweiden befreiten Fische im Schornstein oder
auch bes.scr in besonderen Räncherkammern durch Rauch von I»uchi'n-
Stubben geschehen ist, erhalten dieselben durch den Rauch von Fichten*
Strauch eine goldgelbe Farbe.
Um sich vor Wind, Sonne, Regen, kurz, vor allem Ungemach des Wetters
zu schiitzen. gebrauchen die beim Klopfen von ( Miaussccsteineii beschäftigten
Arbeiter mit Kiefernsti-auch durchwundene uinl bdieliig stcllliare IIolz-
gf'Stelle. die sie dann noch mit PfähUni stützen müssen, von AuscIkmi fast
ähiüich der Strasse eines Lagern, vor welchen sich im \ orbcilalireu die
Pferde häufig scheuen.
Geh" nach dem Thoer sehen, dass derPccli nicht überrennt. (Fr. 11. 887.)
Wohl c'iLs Abweisung tür unbefugte Einmisciiuug.
Die noch grünen Fichtzapfen heissen Grein SchSp; in Wusseken
SchuBchke; ebenfto aber auch Tannenzapfen. Fichtzopp ist die Spitze
einer Pichte, *• 11
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In Symbow ki-iggt de Keeter 12 Sehäpel Fiehtsohuschke tlm Lohn:
»ber bei mntt sei sick nk noch allein plicke; dSrtaa hetfc hei frieJagd
inne Fichtzeppe. (K.)
t Piper L., Pfeffer.
Bei einer feineren Kflcbe habe ich den Ausdruck Pfeffer in übertragenen
Sinne auf fleischspeiaon gebrauchen gehört und dann auch durch DaTidi»
Prakt. Kochbuch bestätigt gefunden, ohne dass iigendwie lu entnehmen
gewesen, welcher Moment gerade den Auadruck Pfeffer teehtferüge.
Zum Pfeffer von Reh oder Hirsch werden Blatt, Brust, Hals, Rippea,
vom ITiistMi die Vorderbeine nebat Bauchliaut, irRHpaltener Kopf .-^annnt
Herz, Leber unii Lunge genommen. Wahrscheinlich ninss die dickliche
Sauce einen Geschmack von Gewin/, (l'feffer) und Etwig haben. Auch
Rindflciscli-Kagout wird wie Hasenpi'efi'er angerichtet. Pfeffer von Oam
aber int uiisi'r sonstiges Schwarzsalier.
Das /citwort pfeffern, TfcHer einstreuen, wird bildlicli gebraucht für
iiix'i iiiiissiti; tlieuer oiier für unangenehme Emptindungen. I>as ist g^
pfctleit (und gesalzen)! Pfcffersaek dient nach Fi'. NV.-IJ. II. S. K>T.
zur vt'rai'hllichen l>e/.eiehnung ( im - Adliurn: eb(>nso nach Wiss. .M.
VI. l'^T. rfeffersto.Hser. — i'lctlersfliiler trilt als Ektdnanit' lur
einen alten Mann.-- l'fefferstadt, in alten Ilandschrilten i*fefl"erstras>o,
heisät ein istadtLheil in Dauzig, wohl von der Niederlage ostindischer
Gewürze, unter welchen der riefler obenan zu stehen ptlegte. (Fr. W.
B. II. S. 138), obschoQ (nach Löachin: €tosch. Danz^'s S. 44.)iiadi den
Pfeifern (Musikanten; daher die Pfeiferkammer im Artushofe), die hier
gewohnt haben aollen.
Pfefferstube, frfiherer Name für ein Zimmer im dritten Stocke aaf
der Nordscite des Schlosses zu Eonigsborg „zur Aufbewahrung ansehn-
licher Verbrecher." Fr. W.-B. II. S. 138, nach Bock: Nat-Geaeh. 1. 61.
„ein Geföngniss für conditionirte Personen.'*
In Königsberg (nach Fr. U. 1219.) geht der Reim:
Vor der Hochzeit Zackerkiisse,
Nach der Hochzeit Pfeffemfisse.
Pints Tourn.. Apfel und Birne.
Dorfsknaben legcu die Früchte in Eleu ein, um .sie reifen zu lassen
und gcnicssbarcr zu schall'eu. Auch sah ich die Heuhülle ansserdcm
noch mit Erde bewerfen, so dass der Zutritt der Luit ausgeaohloasen wird.
Pirui ionimu/'fx L.. IJirnliauni.
Ki'uselikeu siu<l Itcsoudrrs kh'inc. iiaite Hirnen, auidi nocli unreif.
Die Ilolzbii ne ist Wargkruschk, weil sie durch ihren bitteren Geschmack
„würgt". (K.)
Zur lieruhiguug für Kinder und Erwachsene soll dienen:
Na. wcnt- luuii nich,
iiinler ni Owe stone liere,
Hu pichst sc man nidi!
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1. Einem die Birnen Bchütteln. (Fr. LI.) Prügel geben.
2. So uns wüdiBt auf kdnem Enuclikenlmoml Aosrof der Ver-
wunderung.
8. Er weiss darauf zn laufen, wie das Kameel anf den Bimbanm.
(Mewe. Fr. U. 2927.)
4. Wie eine reife Birne ab&Uen.
6. Gesch. Emscfake (Beere) hebbe körte (weeke) Stengel, — dss weeket
Awt (Obst). (Fr. I. 866.)
6. Dat Ö88 so week (in Natangen: so mft = mfirbe), wie dem Herr Farr
sine Beere; (Birnen).
1. Immer heiter, Gott hilft weiter! Hei hulf je Neapels Ilans von
Knischkoboom, hei ward mi je ok belpe, den Dag ant End brinp^e.
(Fr. I. 15.57.) Morgengmss nnd Trost der Arbeiter in der Gegend
von Barten.
Pirut Malus L., Apl"oll)auni.
Volksthuuilich untoi'schiedene Sorten von Acpfcln sind: Aiistä]>ppl
(zur KrndtPZ(Mt reif, also FriihUpfel), Klaetcräppel (worin liie i\enu'
hOihar klaj)porn, klaetern). Druwappol oder Driwkes (weil wie
zusammen getrieben, also klein), Hiltkea (wilde, Molziij)fel), Kattckcjjp
(KalzenkOpfe, nach der Form), Fliensche (woid iieih-, also haltbar),
Wuruppel (die sich währen, also lange balteu), Zuckeräppel (süsse,
nach dem Geschmacke). (K.) — I>rawappel heissen Lining und Mining
in Benter's Stromtied.
Bekannt ist wohl die auch in der Cassnbei als Richtsprach des Zimmer-
poliers, den er nach Fertigung des Rohbaues eines Hauses hält, um doch
Etwas zu sprechen, verwandte Einderpredigt (vergl. Simrock, das
deutsche Kinderbuch, No. 281):
Hört zu, mdne Herren, Aeppel nn kein Berren, Berren sin keine
Aeppel, Die Worscht hat zwei Zäppel, Zwei Zäppcl hat die Worscht,
Der Bauer hat grossen Dorsch t. (J rossen Dorscht hat der Bauer, Das
Leben wird em sauer, Sauer wird em das Leben, Dei- Wcinstoek hat
zwei Reben, Zwei Reben hat der Weinstoek. Ein Kalb ist kein Ziegenbock,
Ein Ziegenbock ist kein Kalb, Nu ist meine Predi^^t halb. Halb ist meine
Predigt, Der Bauch ist mir ledig, Ledig ist mir der Bauch, Meine Mütze
ist rauch, Rauch ist meine Mütze, Die Mau.s frisst keine Grütze, Grütze
frisst keine Maus, Nu ist meine Predigt aus.
Ilei hett son Wange, as Aeppel, d. h. so roth. — Aepfel nennt man
auch die Brüste einer angehenden Jungfrau. — Das Adjectiv ajiplig ist
närrisch (sick applig hcwwe) und appeldwatsch ist ganz un<l gar von
Sinnen. Dat id l>eappelt, nichts werth. (K.) Auch: Beappele dich
man nicht! Habe dich nur nicht so!
1. Hei verteilt e Marke Tom Appclgtfrke. (Fr. I. 2542.) Eine jetzt
wenigstens mythische Persönlichkeit, eigentlich wohl Apfelgeoi^.
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2. Es ist da so voll, dass kein Apfel mr Erde (fallen) kann.
3. In den saoeren Apfel beiasen. Etwas doch, obschou ungern tbiui
ninsson.
4. Jemanden wie seinen Augapfel hüten. Der Haupttheil des Anges
ist der nach seiner Form so genannte Augapfel.
5. Das wird immer der Zankapfel bleiben. Kommt wohl her vom
Aplnl dor Neid-Göttin Eris^ welchen sie in den Saal der Göttinnen
warf, rufend: r/' xa/.?.!(Srf^.
Q. Der Apfel lallt nicht weit vom ätamrn. kLinder sind den Eltern
ähnlirh.
7. Vad<'r (aiicli: Ilorzvader) si dem Salin nicht granim.
De Appel fölll nicii wiet vom Stamm. fFr. 1. 388H.)
8. Dal Appclke kült nie!» wit vom Stamm,
Lewe Lüdkes, sid un nich gram. (Fr. U. 102.)
9. Dat Appelke kült nich wit vom Stamm,
Wi dat Sch&pko «s 6k dat Lamm. (Fr. II. iOS; fthnlich K.)
10. Der Apfel filUt nicht weit vom Birnbanm. (Fr. II. 100.)
Absichtliche Verdrehung des allgemein bekannten Sprficbwortes.
11. He sett daher (stett da), as en Appelhttker. (Dansigsr Nehrung:
Fr. L 3518.) So breit und gemächlich.
12. Bei versteit (wett), drop to lope* Auch mit dem Zusätze: wie de
Kau op em Appelböm. (Fr. I. 3914.)
13. Er rennt (iicht drauf los), wie die Kuh auf den Apfelbaum. (Fr. I.
IM .')<>.) Der Unbedachte, nirht IToltorlejjende,
14. ilei kickt wi de Kö na'm Appelixuu. (Wohlau: Fr. II. 1440.)
15. Hei dr<imt von de ehrgistrige Appelmooss. (Fr. L 3819.) Er
betindot sich durchaus im Irrthume.
U». lloi Hitt ut. wie uttrrmachto Appcbnoos. (Insterburg: Fr. i. 211.)
17. h'h hin gorfdirt. wie A])felmus. Auch mit dem Zutsatze: wenn ich
dicli sfh", ist der Teufel los.
18. Das ist klai- wie Aplelmus. (Fr. 11. 1471.) Weitere Gleichnisse
sind: wie Tinte, wie Drauk, wie Klossbrühe, wie Kaffeegruud.
l'iisiim stitirinn L., Krbse.
Kätlisel : Ne kriekelki uuini Yader, ne hollcboUe Mudder un glattkuppde
Kinger. (Hanke, Schote, Erbse: Wusseken.)
Bauernregel. Wenn de Bur biem Ai'fteseigen f., wäre de Arfte wor-
uiädig (warmmadig; Wusseken.) Vgl. die auch in Ostprenssen bekannte
Erzählung: Hackst du mi, so ät ick dil (K.)
Spriichw. Sik ae Puckel lache, as ne Arft grot (Wusseken). — Ick
war di bull wisc, wat drei Arfte fUr ne Supp gewe, wenn ma naegen
Emmer Wäter upgitt (Wusseken.)
Diese in anderen Gegenden wenig bekannte preussische Frucht wflrdig^
schon Friodrich der Grosse. Als v. Domhardt 1771 ihm preussiscbe
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Tr&ffeln ^eächickt hatk*. orwldortc or dankeod: die grauen Kr)i»eii äeioii
»ber ein gi-liöncres Gericht, worauf Preussen stolz sein könne. (L. Weber:
Pr. vor fKM) J.)
Tn fast allen I''aniili(Mi ih^^A Krnilandes ist es Sitt«', am orstt-n Wcih-
iia<'litst'('i('ita<rt' itci der Ilauiitnialilzcit weisse Krlist-n /u essen. Als
(Jrnnd wird von den Leulen ani^et'iihrt. dass ('liri.->tns gleieli narli seiner
Ciel)urt in die Krii»i.e auf Kri»sen.->lroli jieleirt sei. Diese Sage hat jeder
von seinen Ellern nnd (irusselterii geiiort. (Cur.)
In den Zwdiflen (Tage zwischen Weihnachten und 6. Januar: IL Drei-
köuige) soll man nicht Erbsen kochen; sonst gedeihen sie im nächsten
Sommer nicht auf dem Felde.
In der Neiyahrswoche ist es gut, ausser Federn zu reissen, Erbsen
und Bohnen aus den Schoten auszupellen und tthnlicho Arbeiten zu ver^
richten.
Mit ErbBcn soll man am (M-sten Weihnachtsfeiertago die Gänse futtoni|
damit sie gut gcdeilien und viel Eier legen.
Damit die fJiinse «rute Art halten, auch .sich beisammen hal(< n. liesondeis
alter der (Janter liei seinen (JäiHfii lilejltt. nitnint man <'in Toiiiii'nlian«!.
streut Krlisen in dessen inm ien Kaum und lusst Ganter uud (jiäude
zui<anuni'n davon Iresscn. (Zieliell.)
ErUäeuslruii gebraucht man mit N'orliobc (sonst auch noch Haforstroh)
zur Hmriehtung von weichen Wagensitzon.
Von einer Uhr. die schlecht geht, sagt man, sie gehe nach Erbsen.
Palyportu fornentearivs L., Feuerschwamm.
Da nach II. 17. hierfür Pinsch der Volksnamc, so giebt Fr. II. 2054.
Pinschklopper als Spitzname für einen Füsilier, so genannt wohl
mit Rucksicht auf die alte Art der Steinschlo^sgowehre, wo der
aus Stahl nnd Stein geMordeno Fuiiko auch den Fenerschwamm ont-
zündete. Das Wort Pinsch mag ndt dem verursachten Pink>Tone ver-
wandt sein, wenn Stahl anf Stein schlägt.
I^ojtiilus. Tonrn.. I*aj)|»el. ^'ergl. Sa/i.r.
Prunus (irium und (.t'rdsw^ \,.. Kirsche: Orr deutsch«' Name wird ndt dem
lateinischen ' i'r<isii>, /usammenhiimreii. llan.'? Sachs unterscheidet Kersen
und Amarellen, Süs»- und Saueikirschen. Platt i»ei uns: Kesperu
(nadi Jessen so auch um Gottingen), Kespre, Tschespre. Für die
schlechten, noch grünen und des Fleisches ermangelnden Kirschen sagt
man hier auch Kolporn; ebenso für jedes unreife Obst (also auch
Aepfel) Kolpen, Kulpen und Knipen (so auch in Pommern). Kolpcni
scheint entstanden zu sein aus knorpelig (hartfrüchtig) mit ausge-
fallenem n.
lYunus Ceroxitif L., Saut i kiische: Kespern. Weiss wie Schnee, griin wie
Gras, roth wie iJlut. schwarz wie Thecr, sag' nur dieses Hiithsel her.
(Wiiss.) Die Schiiuprtabakbduse (Schnupfdos), frulier aus Birkenrinde,
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wird jetzt hikafiger aus der vom Eirsobbanme fabridrt; platt heisst sie
darnach bArken (birken) oder kespern (kirschen) Diber (K.)
iVw««« domatiea L., gemeine Pflaume.
Ein Spr&chlein fltar Kinder unter Hernähme ihrer kleinen Finger, yob
Dauraen angefangeu, lautet: Das ist der Daumen, — der schfitldt die
Pflaumen. — der liest sie auf, — der trigt sie nach Hans, — der KleiiM
isst sie alle, alle auf.
Eine Art Marmelade, ein dicker Saft oder Hns, eingekocht aus Frfichtee
(Obst oder Beeren) unter Zutbat von Gewfirz, wird Kreide (platt Krid)
genannt. So giebt's Kirsch-, Pflaumen-, auch (Flieder*) HoUunderkreide.
Nach E. Foerstcmann ist Kreide eine Entstclhmg von Kraut, das noch
im Mhd. namentlich die Bedeutung von Gewürz hat. Vielleicht hat (nach
Fr. W. B. I. 42G.) zu dieser Entstollnng das holländische Kruid mit-
gewirkt, wie Kruidkook. PfcflcrkiulKMi. Kruidnagel. Orwürznagel oder
-Nagcloin. auch- Nelke, ])iovinzicll auch K rcicl nelke, platt Kridnägelke
(Nelke und Nüirelein von der (Jestalt hergenommen), Can/aphi/llu^
aromattrvs, odfr aiieli die Sprech- und Schreihart Kreude durch die breite
Mundart der Niederländer zu Wege gebracht.
Beim Kochen der Kreide von Pflaumen oder am-h von der gclbeu
Kübe wird der Fxxlen von einer Flasche hineingelegt, damit die Ki'eide,
wio man meint, nicht anbrenne oder aber sich länger halte.
De erschtc Plummo kriege Mfidc (Wusseken). — Hoehtiet im Plumme-
goare; de Brut, dei hctt de Kranz verloare (Gr. Gänsen. K.)
Lazareth- Pflaumen ist eine schlechtere Art Pflaumen mit weniger
Fleisch, vielleicht von besonderer Zubereitung, wie sie in Lazaretboa
den Kranken aufgetischt zu werden pflegen.
Pflaumenweich (s. B. bei gekoehten Eiern) ist ein besonderer
Grad der Weichheit, wie ihn die reifen Pflaumen anfweisen, wenn ne
vom Baume &llen.
1. Antworten (sur beliebigen Auswahl) auf die Frage der Kinder:
Was giebt's zu Mittag?
Zu Mittag giebt's: a. Bunte Nuscht mit geele Feetkens. b. Fricassi^
von junge Hund mit nume. c. Gestöfte NachtwAchter mit gehackten
Fensterladen, d. Nuscht met N6 on Salat darto, on Hojahe to*r Lipel-
kost (Hojahnen = ^bnen.) e. Junge Hund* mit Schoten, f. Saarer
Kumst mit Priemchmi. g. Drei Gerichte: Brod, Krum und Kirst o. s. w.
(Fr. I. 2640. und II. 1854.) — In Pommeren heisst's: h. NachwSchte^
fusse und Barbiererhftnde. i. Bagont von Schemelbeiuen.
2. Dat schmeckt, as wenn de Hund Plume frett. (Danzig: Fr. I. 3361.)
Also wohl gar nicht.
8. Wenn der Hund Geld hätte, dann kaufte er sich Pflaumen (Brod).
(Fr. I. 1729.)
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4. De mikt dat na Gtodunke, as wenn de Hund Plume frett (DonhoiT-
BtKdt: Ft. II. 867.)
5. Er kommt dazu, wie der Hand som Pflaamenfleiaeh. (Fr. U. 1518.)
6. Er uv.idit oin Gesicht, wie die San auf dem Pflanmenbanm. (Sforien-
Werder: Fr. L 1248.)
7. Ich danke vor Obst, ich kauf' mir lieber PflauraeD — ich ease nur
Pflaumen — ich habe Pflaumen in der Tasche. (Fr. I. ri40 )
8. Die ersten Pflaumen sind madig. (Fr. I. 2827.) Beim Kartenspiel:
Die ersten Verlierer, die letzten (Jewinner. Zuerst soll man verlieren.
(Aehnlicli: Das erste Spiel i?t Gift; die ersten Iluudo werden vorHäuft.)
9. Phiiii(\ seggt Bleior. (Angerhurg und Pillkallcn: Fi-. I. 2928.)
Spoiiender Zuruf an Einen, dem ciu erwarteUjr \ ortheil verloren ge-
gangen ist. Aehnlieh: da, Rosine!
10. Aapke, wöUst Plume? (Fr, I. 30.) Wenn Jemand eineu Anderen dumm
anstiert.
11. Plume? seggt de Sinagowitz on göfft doch Rosine. (Germau und
Samland: Fr. I. 2929.)
12. Wöllst e Phini? Stock din Finger weg ou aüg am Diim'. (Königsberg:
Fr. II. 2043.)
13. Op Plamepingste. Anf Fflanmeupfingäten. (Fr. I. 2930. und IL 939.)
Also niemals.
14* Pingste fress wi Pflaume! (Fr. II. 2039.) Also auch am Nimmertag.
15. Du Plümeschlarae üt de Neddringl (Jerrentowits: Fr. II. 2044.) Es
ist ein Neck> und SehimpfWort; veigl. II. 208.
IVttnti« PatUtB L., Faulbaum.
Am Johannistage mnss man alle Kräuter pflücken, welchen man Heil-
kräfte zuschreibt und, weil dann von grossester Kraft, zu Heilzwecken
gebrauchen will, wie Kamille, Schaafgarbe, Faulbaum. Nach Johanni
haben die Hexen darauf genässt.
Prunus spinoHü L., Schwarzdorn.
Hinterm Dornstrauch wird in Kindergesängen (Simrock's Kinderbuch)
öfters der Wolf sitzend gedacht.
I^eris lujuilina L., Adlcr-Saunifani . re.><j). Poli/nfir/ium Ktli., I'uiiktfarn:
Farreiikrant, platt Form, Formt. Färand (Gr. Gänsen), Forrent
(WiLs.scken). Par])at (Bütow), Parpus (Labehn, Kr. Kauenliurg). In
die Betten gelegt, ist diu Pflanze ein kräftiges Mittel zur Vertreibung
der Flöhe. (K.)
Quei'cus L., Eiche.
Sobald man nur im Walde, ist es viel verbreitete Sitte, dass Kinder
und Erwachsene sich aus deren Blättern (ebenso aus denen der Buche)
Kränze winden. Blatt wird um Blatt gewunden und zur grosseren
Haltbarkeit entweder in sich selbst zusammengesteckt oder über ein-
ander gehalten und mit Kiefemnadeln festgehalten.
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Das Volk ist de» Aberglaubeos. dass sieb Flöhe dann von selbst bilden,
wenn man auf Sägespäne (Sagespön), besondei's von Eüchenholz, iirinin
und .sie alsdann dem Lichte und der Wärme der Sonne ausaetst Bioe
prüfende Untcrsuchang wäre hierfür il herall sehr leicht, wenn man die
betr. Injjredicnticn in einen Glashafeu (Gcfiiss) liincineinthäte und
unter starkes t^onnenlicht brächte. Inzwischen aber ist festzuhahon.
dass jene Thiere sich höchstens, durch ihr Geruchsvermögen gelciut,
(ialiiii ziehen. Denselben Aberglauben giebt Töppen (S. 32) auä
Masuren an.
Mit Sägespänen iullt man auf dem Lande häufig die grossen vioreekigeii
Spucknapfe von Holz aus.
Zum Messen des Culukinhaltes von IJulz.'^täiumen dient als Maass die
Fitte oder Kluppe, die bei gewissem Querdurchmesser des Zopfende»
in der Mitte des Stammes angelegt wird. Das Ergebuise von Dicke ao
dieser Stelle und der Banmlange wird oiher durch Hilfe des fanlen
Knechts berechnet, einer gedruckten Ausrechnung, zum Naohscbhigen
eingerichtet.
Die Auswüchse heissen Tnnge (Zunder). Jener Oänsejnnge sagt: Wenn
ick Herr wer, rook ik luter Tunge.
Trockene Eichenwuneln gebraucht man sum Räuchern. (K.)
Schwftbstock (von der schwebenden Bewegung) ist der aus sertheiKea
Eichenstöcken geflochtene Peitschentheil.
Maphcmittrum Lampsana Gacrtn., gemeiner Hederich: Kidik. Da beuo
Misswachs des Getreides das Feld Hederich, Kornblumen, Steinklee and
dergl. in Menge trügt, woran sich die Bienen misten können, so trifft
jener scheinbar paradoxe S[)rueh der Alten in den meisten Fällen an,
der besagt, dass, wenn das Feld arm, die Bienen reich seien.
Reseda odorata L., Garten-Reseda.
Von Reseda und Levkoyen soll man die Pflanzen, die nicht zum Blühen
kommen, im Herbste einsetzen, damit sie im Winter blühen.
Rohinia l^d^Aeacia L., wilde Robinie, Akazie. Scherzeshalber sagt man
Akazien- statt Aktienbier. (Danzig.)
Rom Toum., Rose: wiell Raus'. Ihre Frucht, sonst Hagebutte, heisst in
Gr. Gänsen Ambutt. (K.)
Eine durch botreifende Farbe der grossen, lockeren Blumenblätter aua-
gezeichnete Art hochstämmiger Rosen heisst Postillonsrosen. — Damit
sie gut fortgehen, soll man die Stengel einer schon abgeblühten Rose
einsetzen. — Die Ablege* oder Absenker soll man niemals abschneiden^
sondern nur abreissen. — Es wird auch für gut gehalten, zeitweise die
Asche von Cigarren auf die Erde von Toi li lhni/en aufzustreuen; daher
schadet es Nichts, wenn man im Vorbeigehen die Cigarrc auf Blumen*
topfe abknipst. Sonst vcrgl. iMvamhla.
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Rubtte L.f Brombeore: plalt Brim.
Aae seinen Wnneln kodit man Tbee, welcher gegen Husten sehr
dienlich sein soll.
Wenn es viel Brombeeren giebt, kommt ciu harter Winter.
Tfoi ^rint (grinst), as de Vuss im Bräm. — fi^ lacht, aa wenn de
Vo88 IJräin iVett. (Belgard. K.)
Auch die vor Johanni gepflückten Blätter vom gcwöhuliclien IJronilieer-
strauche geben auf dem Lande einen geschätzten Tbee ab, dessen Wohl*
geschmack ganz den cliinesisclien vertreten soll.
Ru/'ux Idaeu« L., liimbcere: Uinzelbeere (Bütow), ilühuk. (Lanzig, Kreis
Sehl.« wo. K.).
f Suchuruui Dj'firinarum L., Zuckerruhr.
Auf die vielen und nengieriiren Fragen dei' Kinder {Was ist das?)
antwortt t ni;in wohl: K leinl^iinierlVag", mit Zucker bestreut, (grosse Leute
wissen Bescheid, l'r. 1. '2024.)
Fremder Zacker schleimt nicht. (Fr. 1. 4181.) Eutsckuldigung far &ber^
starken Grenuss an fremder Stelle (beim Besuche).
Salix Tonm., Weide.
Schlieschk ist ein dfinner Weidenstock: Di h6rt mit sonem Schlieschk,
as he Forkestäl. (Wusseken.)
Ein anderer Spruch, der beim Abklopfen der Weidonpfeife um RcderitE,
Kr. Dt Krone, bergest^ („gebetet") wird, heisst:
und und
Fl0tpipke gau af. (Sch.)
n<-iiii Fahriziren von Pfeifen (Frnppupp oder anderwärts Fripp)
spricht man iu Garzin:
Fruppupke, gfdi glatt äff!
Dat Piei)ke sali min,
Dat Saftko sali din.
Um Dussuw (ür. Aichut) alic^ heisst der Bastlöscreim:
Piepke, gerad mi
Oder ik schlä di
K<)i>p afl', Kopp aflf;
Winm de Kogge riepe,
Wenn de Pogge piepe,
Wenn de olle Wiewor
Mit de Däre knare,
Mutt raige Piepke los sinn.
Durch eine solche Pfeife darf man nicht hindurchsohen; sonst geht
sie nicht. (K.)
Salvia o/ßcinalit L., gebräuchlicher Salvei: Salbei, platt Kruselwi. Die
Blatter werden su Strftusschen verwandt, wie sie die Burschen am Ernte-
feste tragen: Rikrikskes, d. h. Riochriccherchec; Krfitke. (Scböuchr. K.)
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f Sahfia Romarim» Spanner (Rcwmarinu» ofßeinalü L.)» der nach Ascherson
Flora nicht von dn- Tjalnnten-Gattung Safria getrennt werden kann und
dessen Blätter a1» /oHa Kosmarini ofHcinell sind, wird auch bei ans in
Topfen gezogen, obsolion seltener, und überdauert auch im Freien.
Samhi/cits- luici'moHVH \,,, Holunder: vergl. lYumix ('troma.
Harothum/iu» xcopuriux Koch, l'frieuien: vulg. jtolnisch Jerk (Kr. Neustadt.
Dr. L.); vergl. das deutsche Gehrkekraut. (IJJ. 90.)
Seeale cereale L., Roggen.
Wird im Sommer das erste Fuder Korn in die Scheune gebracht, so
mnss beim Abladen desselben keine Silbe gesprochen werden; so still
und ohne das Korn oder Stroh zu schneiden, verhalten sich im Laufe des
Jahres denn auch die Mänse. (von einem Bauer m Krossnow, Kr. Bfttow.)
Haegwiep ist eui Strohwisch, als Wamungszeichen (zur Hegung) aof
▼erfootenen Steigen u. s. w. aufgestellt. (Wosscken. K.)
Sprüchw. Dal liggt, us Krommstroh. — Hellewetter, se^ Klatt,
wo steht mige Rogg', l hcdd goar keine seigt. (Wusaekcn.)
Nach llenneberger (1595) wurde in Preussen auf satidiireni Hoden noch
bis Martini Roggen gesäet, obschon damals Martiui acht Tage später
fiel, alH heute.
Die erste Winter^iaat (I^oiru'^eii) soll man am Aegidienlage (1. Scptbr.)
ausstreuen, wenn's auch nur eiuig<' SchelVel wären; dies wird auch verlegt
auf Bartholomaei (24. August), damit er im nächsten Jahre nicht ver-
hagele, oder auch auf Marien des 8. Septbr. oder in Pommern aoch aof
den Tag der KreuzwhOhung. (14. Septbr.)
Zu Peter Purzel (29. Juni) bestirbt dem Roggen die Wurzel; d. h. er
wächst nicht mehr. Vergl. IV. 22. Purzel steht des Beimes wegen
für Paul. (Anna Tr.)
Der Roggen wird muchlig, wenn man ihn nicht oft genug umschaufelt.
Mehr oder minder stark gebrannter Roggen vertritt in einigen Haus-
haltungen die Stelle des Kaffees; ebenso bei solchen Personen, welchen
der Katlee zu schwer ist.
Es ist ein gewisses Maass von HoL'tr<Mi (meir^t U) Mclzen). da.s aiit"
Jeden Morgen Laiuies ztii- Aussaat konnnt: wird aber ein grösseres
Quanium ver-, d. Ii. ausgesael, so ist er übersät.
In ZelascQ ging einstmals der Storch in ein Roggenfeld und sollte
ausgetrieben werden, weil man befEkrchtote, er möchte zu viel zertreten.
Also giebt man dem Schulzen eine lange Peitsche in die Hand und
setzt ihn auf eine Misttrage, welche vier Mann durch den Roggen tragen
mfissen, aus wdehem er dann mit seiner Pdtsche den Storch glücklich
herausjagt. — Zelasen (vom ]»olnischen zelaso, Eisen), ein Dorf im Kr.
Lauonburg, ist mit dem Dorfe Darsekow (Kr. Rummelsburg) und der
Stadt Zanow fiir Pommern dasselbe, was Dorf Pomnau für < )3tprcu88en,
Dorf Krenip in Schleswig-IIolötein, Teterow in Mecklenburg, Krähwinkel.
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SchOppenstädt, Schilda im übirigen Deatschland, Dorf Baudry im Cauton
Nenenbtuifi Ahdera in Kleinasien, ein gehttnaeltes Scbiidbüigertbam;
leicht Hespe sich diese Liste vcniiehren!
Beim Na»cnl)luten soll man das Blut auf die Schncidestelle von zwei
iiIttT Kreuz <;<notrtcn ^Strohhalmen hinahtrojitt hi lassen. Dieser Aber-
glaube hat jedoch seinen natiirlichon Krklaruiitrstrriunl : um die Schneide-
stelle richti<r zu treflen, rauss mau sich zur Ruhe zwingen und somit
hört mit der Erregtheit als häutigen Ursache des Naäenbiutens auch
dieses selbst auf.
Ilauüg wird in (Jcsellschaft die Aufgabe gestellt, ob man über n Stroh-
balm springen könne? Wer nicht nachdenkt, giebt ein sofortiges Ja zur
Antwort. Trotzdem ist die Aosf&hruDg za erschweren, wenn man der
Länge nach dar&ber springen soll, und wird ganz nnmOglich gemacht,
wenn der Strohhalm dicht an die Wand gelegt wird.
Bei der Scheune beissen die Rttome rechts und links der Flur ziemlich
allgemein Tass, diePIur selbst(Tenne) dieFlauo, wohl yerplattet aus Flur,
(WahlendorOt der Raum darfiber das Hitfach, im Werder die Keuchel-
holzer, platt Eikelhölter, auch Hdnebdn (also Boden*Ramn für die
Hfihner).
Auch beim Backen des Brodes hatten hier die früher im Schwange
seienden Haus und nofmarkcii ihr«« (Jeltung, insofern jede Hausfrau
mit diesen das ihr gehörige Brod kennzeichnet«'. Sind jene Marken
aber auch na<*h der Separation allmählich verschwunden, vri-.W keine
ftefalir der Verwecliselung mehr vorhaiuh-n ist, sf) wird sich aber irgend
eil) Kennzeiciien doch durt immer noch ganz von selbst machen, wo in
kleineren oder grosdcreu Gemeinden und (jiiiteru eben zutiammou ge-
backen wird.
ist der Teig zum ibodbaeken lertig, mi soll man ein Kreuz dari'ibur
zeichnen, damit iiim kein böser Mensch Etwas zuluge. Sind grosse
Ldcher in Brod oder Semmel vorbanden (durch Sauerteig bewirkt), so,
sagt man, ist der Bttcker dort mit seiner Frau darchgegangen oder hat
seine Mägde durchgetrieben; auch sollen diese Locher die Seele des
Bäckers sein.
Geht Iwim Brodschneiden das Messer zu tief in das Brod hinmn und
steht also eine grosse Schnitte zu erwarten, so wird gesagt, man habe
schon grossen Hunger.
Vom Brod darf man kein Krümchen zur Erde fallen lassen, weil's der
liebe Gott nicht gern siebt und Itestrafen wiinle.
Wem man den Kanten eines Brodes giebt, der wird bald (als Erster
ans der Familie) heirathen.
Der Kassube setzt einem Fremden niemals ein ganzes Bi'od vor, sondern
üchueidet zuvor den Kauten ab. (Knoop.)
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Wer darf Drud schief aiirfclm''idel. darl' (Pi)iiim('rn) in siclH-ii Jahren
noch nicht hcirathen oder lickumuit eine böse Si liwiLfrernmtter.
Verkehrt hingelenktes Brod bringt auch Wortwechsel und Skandal.
Fällt das Butterbrod auf die unbe^clmiierte Seite zur (Orde nieder, so
giebt CS ein neues Kleid; wenn auf die beschmierte, so uicbt
Nacb Brod. woran die Mäuse geknabbert haben, bekommt man starke
Zälme. — JSach dem Genüsse von sclümmeligem Brode soll man stark
und kräftig wcHen.
Krummhahnclien sind schmale, in Halbmondforui gcbackene und mit
reifen Kirschen eingedrückte Brödchen, die es um /ii)])now giebt, wenn
zum ersten Male vom neuen Roggen gebacken wird. (Sch.)-
Stuten lieisst nm Wahlendorf alles feine Brod, um Zippnow aber die
für's „Kind'' gebackenen Reste des Brodteiges.
Neujahrebens sind handgrosse und handbreite, ungegorstelte mA
(birchaus nur im Stubenofen gebackene Brtfdchen. Der Stubenofen ist
deähalb nöthig, weil man annimmt, dass an dessen Warme alsdann die
zugehörigen Verstorbenen .sich zu wärmen kommen, (Wahlendorf, hv.)
Aehnlich giebt^s die Neujahrchens auch um Zippnow (Sch.) in der-
selben Auflassung. Ausserdem giebt man sie hier sowohl den Kindern,
die umhergehen und , .Neujahr singen", sowie auch allem Vieh im Stalle,
um vor Unglück sicher zu sein.
nie Sehurrback oder Schorrback ist ein in der Asche gebaekener
Kuchen aus Hrodteig, auf dessen Genuss beim Volke mit verächtlicher
Deutung liiiigewiesi>n wird. So in Wahlen<iorr. Lw. Nach der Ableitung'
ist das Wort entwedei' ein (iebäck (Backs, Backsei), das man nicht mag.
also umher schurrt, oder das man in der Asche oft umwendet, oder cü
liegt in dem Schurr die Ilindeutung auf den Sauerteig, da polnisch
zur = sauer. Im Werder heiöst's Schurgelplatz. (Fr. Lw.) Um
Zippnow, Kr. Dt Krone, bedeutet die Sehurrback einen Kuchen aus
rohen Kai-toffeln, mit Mehl durchwirkt, mit Ei und Fett in der Pfanne
gebacken. Man vorgl. das frahere Schurra. Bs mOgon leicht alle drei
Bedeutungen zusammen treffen oder man kann der mittleren Erklärung
den Vorzug geben.
Um Bederitz, Kr. Dt. Krone, wird dem aus der Kirch« zurfickkehrendon
jungen Ehepaare in der Hausthfire von Jemanden ein hausbackenes, recht
rösches und ganzes Brod vorgehalten, woTon sie abbeissen und kauen
mfissen, um Haussegen zu haben. (Sch.; ebetiso Sehievelbein: Knoop.)
Sedum L.. Fetthenne, und Srnipervivum L., Hauslauch: Steinrose.
Senecio L.. Baldgreis: Kreuzkraut. (Car.)
Obschon Garcke in seiner hier zur Grunde gelegten Flora den Namen
Kreuzkraut nur für »>. rwA/nm L. angiebt, wird der Name doeb .so all-
gcuicin für viele Seiwr/o- Arten (paludogw und vfrnali«) vom Volke g^
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braucht, dass es doch noch zweifelhaft bleibt, welche von diesen Species
gemeint ist. DemgemÜM dQrfte aber die Beziehang auf Hyperieum in
y. 30 hinMig sein.
Sinapi$ arveiuis L., Ackersenf, Hederich: Kidik.
Es war mir durch Herrn Lehrer K. Lfitzow in Oliva mitgetheilt
worden, dass sich innerhalb des Stninkes des Hederichs Samenkörner
entwickeln. Es soll dies namentlich an grosseren and stärkeren Exemplaren
von Stoppelhalmstielen vorkommen. Was ich davon sah, waren schwante,
■ diM ItiTicnwand anhaftende, körnige Massen, welche allerdings die (irösso
und das Aussehen von Samenkornern hatten. Wie ich na(;hträgUch
ersehe, hat Herr Lützow dasselbe schon im Berichte zu Dt. Krone
S. 227. erwähnt, allerdings ohne ein Wort dos Zweifels. Es ist dies
jedoch nur cl>en deawetren als ein vdlksthi'mjliilier (ilaube aufzufassen,
da der Sitz der Saiuenkörner bei den Crucifereo durchaus in der Schote
zu suchen ist.
Eine älmliehe Hewamltiiiss uiid es auch mit dem (riauben haben, den
Frischbier (zur V(jlk.^thiiiul. Naturk. I'x'itr. aus Ost- und Westjireu.ssen
in Altpreiis.s. M. S. IJd. XXli. IHH.').) aus Jeneiitowitz in Ostpr. angiebt,
dass am Tage Maria Verkfindigung (25, März), gerade um 12 Uhr
Mittags, jede Wmcke, Mohrrübe u. s. w., ionen, also in der Wurzel (?)
Samen haben soll.
Dittim* s. g. Samen ist aber nach gütiger Mittheilung von Professor
A Schersen nur als eine Pilzbildnng au&nfossen, der schon zu Anfang
dieses Jahrhunderts den Namen Sclerotium temen Tode erhielt und den
Do Bary (Morphol. und Biel, der Pilze. 2. Aufl., S. 44.) als einen Dauer*
zustand von J^hula variahilü Biess, eines Hymenomyceten, anspricht
Dr. A. B. Frank (Krankh. der Pfl. S. 530 ff.) kennt den Pilz ebenfalls
und die durch ihn verursachte Sc lerotienkrankheit des Rapses (Peziza
Hchrotioide»), welches beides ihm dann auf den Ackersenf (Sinapis) zu
übertragen gelungen sei. In diesem Falle aber hat die Natur schon selbst
die Uebcrti'agung vollbracht und trat der Pilz bei Sinapi» selbst^
ständig auf.
Solanum iuheromm L.. KartnIVel.
Wenn sich beim l'llan/.iMi dfi- KartolTrln irrosse Wolken am Ilimmei
zeigen, werden auch <li(^ Kaitotb-ln sehe gross. (Wusseken.)
Kartotleln muss man im zunehmenden Monde plianzen; dann tragen sie
sehr. (Wuss.)
Plesch = Platte von Kartofl'eln mit einen Keim, wie solehe auch
bei Mangel zum Pflanzen (Wusseken) genommen werden; afp lese he
wird also gleich abkinen zu setzen sein.
Krilltuffle sind Kartoffeln, mit der Schale gekocht; die abgeschälten
heisson Schelles.
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Auch die Teraebiedenen und in neuester Zeit mit so hochtflnenden
Namen belehnten Arten von EartoiTeln haben ihre Schicksale. Wie
meistbin die Rosen kartoffel als früheste Kartoffel überall, jedoch immer
nur in kleinerem Haassstabe gebaut wird, so var es namentlich in der
kassubischen Gegend, von Stolp an die Kfiste entlang bis in den Neu»
Städter Kreis hinein, die sg. blaue Berliner oder sohwarzblane Kar
tofTel, eine kleine, harte, also sich gut haltende Sorte, welche etwa in
den 30er bis in die 60er Jahre, wo sie aasartete nnd sich üherlebte.
immer mir iu g^cringcrer Menge gebaut wurde. Als Krillkartoffel (d. Ii.
mit der Schaale gckoclit und servirt) nur mit Butter zum Frühstücke
am Sonntage von der wendischen Bevölkerung genossen, winde sie ao
die Soinitagskartoffel , an deren (jeniiH.s man erkennen konnte, das?
es Sonntag nnd dass ilir Esser ein richtiger Kassuhe war. (Zieniann.)
Was nach dem Menu der Städte KarloÜelpiiee ist. heis.st auf deiu
Lande Stanipr-(Qiielsch-)Kart()fT<'ln (Redensart: Es sind hochbeinijre
Jahre; geslaiiiplte Kartoffeln wonieii aufs Brud gcriehniiert!) oder, da
meist Fett oder Milch dazu kommt, Manschkartoffcin, auch Kreesch-
kartoffelu, wenn gebratenes (krecschen) Fett mit Zwiebeln fibergegossen
wird. — Entweder entsteht auf der Hauptschüssel, weil man immer nach
der Wirmeren Hasse im Innern laugt, eine baokofenfbrmige Vertiefmig,
Ober die sich die Kinder freuen, oder sie formen sich solche auf ihrem
Teller allein, bauen sieh wohl auch einen Damm und andere Formen,
namentlich bei dem beliebtenFroTiniialgerichte: Kartoffeln mitButtermileli.
Kartoffelferien werden strichweise auch bei uns die su Michseh's
statthabenden Feiertage der Schüler geuannty weil es dann die Zeit des
Kartoffelausnehmens ist, freilich kein so schlechtes Vergni&gen, besonders
— wenn man zusehen kann. Weil aber aus Besoi^ss vor bald ein-
tretendem Froste alsdann alle Kräfte heran mfissen, folgen diesem
Gebote ebenso gut die Schüler der Elementarschulen, als auch früher
wenigstens häufig geni^ die namentlich Urnieren der höheren Schulen,
welche dann auch von den in Sacke wohl geflillten Erträgnissen dieser
Zeit zu Fndc der Ferien, wie ich mich zu erinnern weiss, mit in daä
Schulstadtchen nahmen, meist als naturalen Theil der Wohnungsmiethe
für die WirthHleute.
Ein kartoffelbauch bezeichnet einen von Kartoffeln dick aui'ge*
triebenen Bauch, ])latt Tuflelbük. (K.)
Es seien hier die üblichen volksthüniliehen Bezeiclinungen (meist nach
Fr. I. 1832.) für einen Schnaps und einzehie Branntweinsorten gegeben:
Bindfaden, Dollwasser, Ficho (Samland: F. II. 729.). Kruinj»-
holz, Pirgel (Korkehmen: Fr. II. 2058.), Stui ak, Yidibum, Wutki,
Wupptich, Reissnieder, Baschwalzer, Rachenputzer, Gro*
scholke (poln. grozoika, Branntwein), Brettschneider, Kutschers
(mit polnischer Endung), Kutscherliqueur fUr schlechtere Sorten
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Liqueur; Cornelins Nepos, Korn, Reines Wort Oottea (Gottes-
wort) für Eombninntwein; Knickebein f%r Marasehino mit Bi-Dotter;
Kornus mit Gewehr über: Korn mit Bitter; LercbentriUer,
sanfter Heinrick für süsse Branntweine. Schon beleuchtet sind:
Machandel mit'ni Knüppel, Porsiko, Negenkraft. Neuuundneunziger,
Romns, Kornuaehowski. Zur Zeit des dänischen Krieges kam auch
hier auf der Dfipplenschanzenmaj^ensturmcr. — Karliuchen wird die
Branntweinflasehe genannt; mau pllogl, wenn ihr Inhalt geleert ist, sie
scherzweise noch zu driicken, daniit isie noch einige Tropfen aus-
tliessen lasse. (Fr. 1. ISS^: Pnick de Karlinke, am End lett sc to.)
Zögert Jemand heim Kartenspiele mit dem Au?ispiclen. so wird er
gefragt, ob er die KartoHeln .schon ansirenommen lial)e? (Bereut.)
1. Er ist ein Aas auf die kleinen Kartolh ln. (Neustadt) d. h. ein nichts-
windiger Mensch, halb aus Schadenfieude, hall» zum eigenen Vortheilc.
2. Fleisch und Kartoffeln sind das beste Gemüse. (Fr. I. 903.)
3. De dommst Lied hnß (hebbe) de beste Kartoffeln. (Im Ermlande:
Schncken. Fr. I. 651. und Fr. U. 576.)
4. In Domnan wachsen die grossesten Kartoffeln. (Friedland i. Pr.:
Fr. 1. 589.) Domnau hat fibrigens in Ostpreussen denselben Ruf, wie
Abdera in Kleinasien.
6. Er ist dumm, wie Kartoffelzok. (Fr. I. 647.) Auch: wie Mus.
6. Dreeg Bulwe, Solt möt, best to Huus. (Elbing: Fr. I. 497.) Kar-
toffeln mit Salz schmecken am Besten zu Hanse.
7. Hei öS e Kartoffelhingst. (Königsberg: Fr. II. 1392.) Spottname für
die Bewohner <ler Dörfer Lawsken und Methgethen, weil diese nach
Königsberg Kartoff<'ln zum Verkaufe bringen.
8. Wat ÖS nü verwärt? dem Jude siu Bart. Wat öS nti vergüte? dem
A äderk<' An Etc Wat hUst du mi versprake? Kartolfle mit Knake.
(Korkehmen: Fr. 11. 1812.)
Uebj-ig<'ns sei wohl liemerkt. dass wir in diesem Jalire ein doppeltes
Jubiläum dieses belieldcn KnollcngewaclKses feiern können, wenn anders
dergleichen zur Spr.iche kommt, zumal dessen Einfi'iiirung und dessen
Verbreitung fih- die Ernährungsweise unserer Bevölkerung und damit
für das gesauimte Kulturleben, wie schon öfters hervorgehoben, von
einschneidender Bedeutung gewesen ist. Bs war vor dreihundert Jahren,
als Franz Drake 1585 die Kartoffeln von Amerika nach Europa
brachte; aber nur sehr langsam breitete sich ihre Kultur aus, so das«
sie erst im vorigou Jahrhunderte mehr und mehr Boden gewann und
sich über Europa verbreitete. Und es war vor einhundert Jahren, als
am 27. August 1785 Parmentier, der Einfuhrer und mfrige Verbreiter
der Kartoffeln als Nahrungsmittel, vom Könige Ludwig XVI. von Frank*
rmch im Schlosse von Versailles empfkngen wurde, um ihm einige von
ihm selbst cultivirte, damals immer noch neue Knollengewächse nebst
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Blütben su überreichen. Der König aber steckte die Blume in^s Knopfloch
and befahl, dasa die Knollen auf seinen Mittagstisch als Gericht an^
tragen werden sollten. Von da an schwand das gegen die KartoiTeln
waltende Vorurtheil, so dass sie nun rascher in Franiureieh und dann
im ganzen weiteren Enro|>a Tcrbreitet worden. (Y. Z.)
Sorbu9 auet^Mnia h., Eberesche: Qnitse. (K.)
Stiela pulmonacea, Lungenflechte: Lung.
Moos von Eichenstämmen filrbt Wolle bräunlich. — Das im Spätherfaste
auf den Eichen noch sitzende trockene Ijaub wird aufkocht und steekt
man in das heisse Wasser angefrorene Fusse, Hände u. s. w., wodurch
der Frost ausgezogen und die leidenden Körperthoile wieder gesund
werden. (K.)
SHpa pmiwta L., federartigea Pfriemengras.
Ihre zu B&schdn' vereinigten Halme worden in mit Sand gefiUlte Tttpfe
oder Vasen gesetzt, aus welchen sie nacli üllen Seiten herunterliängon.
und mit diesen zum Zierrathc von Scliränken und sonstigen Stuben»
möbeln gebraucht. Jiirc Staiulortc in Westpreussen sind nur wenige.
Doch meine ich, dass der bei Culm frülier ergiebiger gewesen sein muss.
als wie wir ihn bei Gelegenheit unserer dortigen Vorsaintnhuig vorfanden,
da ich mich entsinne, vor 25 Jahren gro.ssc Houquets davon gesehen zu
haben, welche diesem Fuiuiorte eutstanimteu.
f &yringa tulgarü L., gemeiner Flieder.
Aua den Aesten machen die Kinder Büchsen ( BulhM-liisB), indem sie
das Mark (I'eddik) hcrausslosscn, cUon.so S]>ntzcn (iSchuirks). Amli
werden di«* Triebe des Fiieilei.>< /ii kleinen Wc))ersjiuhMi benutzt. (K.)
Zu festliclieu (Telei^enhoiten besteckt man die Pferde nnt Fliedorbüscheii.
So meist der Ka.>^Hul»e. Am ci'sten IMingsttage nimmt man da/u IJui ln ii-
laul). Auch jedes andere Grün gebraucht man dazu, wie z. Ii. die Wedel
von Pnli/xtir/ivm ßfi.r ma^ Hth., Wurmfarn.
CPanuracutn d/jicinah' L., Huttei blume.
Die Kinder halten die lUume unter das Kinn und wollen daraus riehen,
ob sie viel Butter gegessen haben. KIh'uöo K.
Tilia Ii., Linde.
Ihre getrockneten Hliitlion ergelwMi einen theils schweisstreibenden.
theils niederseltlairenden The(\ der auf dem Laude ?(>hr «rc^^cliUtzt wird.
Vau Lokalsjfott für die Schakener (Schaken ist Dorf im Kr. Königsberg;
Fr. JI. 2285, Samland) ist: sie ziehen sich Pareesken an und gehen in
die Kirche und singen: Ein Wohlgefallen Gott an uns hat.
Diese Meile hat der Teufel mit Pareesken (Vergl. V. 62) gomesaen. I
(Fr. n. 1821.)
H^tinm repens L., Queke: vulg. polnisch Ledzyna. (Kr. Neustadt: Dr. L.)
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TV*, »iäimim L., Weizen.
Aus Weizenmehl wird in Konito ein Semmeltcig geschaffen, ansgerullt,
in einzelne Tafeln geschnitten, diese Qber einander geschlagcu, Butter
darunter gestrichen und als eine Art Kuchen und den dortigen SchQlern
Delicatesse zu 3 Pf. das StQdc verkauft unter dem Namen Schlesack,
auch Scblensack, nach Fr. W.-B. U. 385. Schlasack um Kreuzburg
und Zinten in Ostpr., Schlunsack, Schlinsack bei Sperber: Volkes
Bede 40. und Schledschak bei Sehemionek för Blbing, also ffir fast
die ganze Provinz; ursprQnglicIi wohl aus Schlesien importirt, da polnisch
slQzak Scliloj^ior ist. (Pfr. v. Kn^iki.)
t Tulipa Tourn., Tulpe: Tulpanc (Tiegenliof).
Er ist ein Tulpanenschustor. (Fi-. II. ein Gluckspilz. Anders,
als auf Tulpe, wäre jener Ausdruck nicht zu deuten.
Tumilmjo J\'t<mte!f L., nuflattich.
Seine (rothcn) Blülhen lieissen: Pod Sc ha p kos. (K.) Ks ist l»e-
merkpiiswerth, dass in der (Jeffciid dcT AusIkmiIc von K. sich so viele
Ausdrucke! gerade an das Schal" anlehnen, dessen wolliger liehang wohl
zum Vcr»i:leichöpunkte gedient hat.
Urtica Tourn., Nessel.
Die einjährige Brennuessel heisst in Wusseken IIiddL>rnettel, in anderen
Dörfern des Bütower Kreises Hinnenettel, auch Hennenettcl, ebenso
um Garzin und in der Cörliner G^nd; in Labuhn (Er. Stolp) auch
Hirrenettel. (K.)
Dat ErAt kenn ik, aeggt de Diwel, un serr sik ia de Nettel. (Dassow.)
Do klauke Heiner legge ok in de Nettel o verbrenne sik de Noas.
Vaceinium vligthosum L., Rauschbeere: Trunkelböre, Bullbftre.
Kinder ziehen sie auf Fttden zum Halsbande (K.), das auf Hals oder
Kleidern aber wohl rothe Flecken geben wird.
Fl Vitts Idaea L., Prcisselbecre: Murruffke. (Wusseken.)
Das Kraut heisst auch hier Hruschnitzke. Ks wird zum AVeihnachtsfoste
von den Knaben ans dem Walde geholt und Yon den Schulmttdchen zu
Kränzen geflochten. (K.)
Viola Tourn., Veilchen.
Ihre Hirnhoii werden {i^etrockiief und weiren des angenehmen Oeruchs,
der sich niittlieih'U soll, in's Wasi'hespiiid L^cdesjft. Aueh verwendet man
die Blüthen, um ihren (Jeruch und ihr«; Farltc durch Aiif^niss uud
J>estillation in der Sonne dem s. g. Veilchenessig mitzutheilen.
Viscaria ruh/ans liöhl«!:.. Pechnelke.
Der Name Theerhluine für diese nach ihrem tiieerigen .'^ten,u;el so l)e-
naunte Pflanze wird mir vom Pl'r. Carolus bestätigt. Er ist also in
V. 36. für Coronaria ¥1.09 eueuU A. Br. zu streichen, da hier offenbar
eine Verirechselung vorliegt. Die Farbe beider Blumen ist yerschioden,
fBr Vuearia purpurn, flir Coronaria rosaroth.
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f Vitii vinifera L., Woin.
Das Letzte yom Wein oder angegohrener Wein heisst Host Ich wiU
Dir zeigen, wo Barthel den Most holt (Fr. IL 265. Bastenbnrg, aber
auch häufig sonst überall). Droht mit Schlagen oder Vorwürfen.
Zostera martna L., Seegras.
Den nicht höruii Wollenden oder Kdnnen<lon fragt man auch wohl, ob
er Seegras (auch Watte oder Baumwolle) in den Obren habe?
Ast: Ks soll nicht gut sein, einen Ast sn verbrennen, der grün ist oder
noch Blätter hat.
Verwachsene AcstCt Zweige, die als zwei (platt tw6) scheinen, neont
das Volk Twelen.
Anf einen groben Ast gebOrt ein grober Quast (Fr. II. 147. Mickkc
II. 431).).
Er ist ein Rtnl. wie ein A.st. (Fr. I. 19.'>4). Ein tiiciitigor Kerl.
Sich ein(!n Ast hichen und dann darauf setzen. Ein Wit/wort.
Baum. Ein dt iii ivanimerohen-Veruiiethen ahnliches fiosell.schaftßspicl für
Erwachseue und Kinder ist das Biiuuichcn-Verwtichscln.
Ein WolkoDgebiUle, halb dem ähnlich, wie s genannt wird, nämlich
Banm, das sich „twor über das Himmelreich" erstreckt, verkün^
Rogen, der drei Tage anhalten wird. (Saalfeld E. L.)
1. Es ist daför gesorgt, dass die Bänme nicht in den Himmel wachsen.
2. Das ist, nm auf die Bäume (Akazien) zn klettern.
3. Das geht doch über die Bäome. (Möwe. Fr. II. 87S.) Ist unglaubUdi.
4. Ein Biervers lantet: Da möcht* ich mal die Bäume sehen. Im Lande,
wo die grossen Elephanten spazieren gehen. Ohne sich zu stosscn.
5. Er steht (hält) baumsdU. •
6. Kein Baum fällt auf den ersten Hieb. Littauisch: Nc su wicnt
Kerteze nicdi nukerti. (Lepner 117.) Von einem Hieb ftllt der
Baum nicht.
7. Vor dem Baum, den ich brauche, muss ich mich beugen. (Tolkemit.
Fr. I. 29(1.)
8. Wie (wo) der Baum fallt, bleibt er liegen. (Fr. IL 295.) Gegen die
Auferstehung.
Blumen streut man, ganz oder in Stüt'kcu oder (irünes, auf den Weg
d<'^ «Hier der l>ei festlielien (Jcli'irfulM'ihMi zu Ehrenden; so hui Ilüchzeilt
Einliilirung von (ieisl liehen. Enjj>fang ilrri Landeslierrschers.
Blumen, auch (Iiricivsfleek<\ werden die weissen Stellen auf den Fiuffcr-
nat-Tln genannt. Je nach« lern sie sich auf dem Nagel dieses oder
jenes Fingers befinden, legt der Volksglaube ihnen eine verscliiedene
Bfidoutung unter. Im Französischen hat man dafür folgendes kone
Schema: Daumen: honneur; 2. Finger: bonhenr; d. F.: malheur; 4. F.:
amour; 5. Finger: amiti^. Im Deutschen hat sich das folgends ge-
wandelt, obschon bei uns in Westpreusscn ein solch besonderer Unter
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schied gerade nicht gemaclit wird, wie in Pommern and Afecklenlmrg,
Hfichstens bedeutet der Zeigefinger Oltick (in P. und M. Aerger, Krank-
heit), der Mittelfinger Unglück (in P. und M. Haflp, Process), der Ring-
finger Liebe, Hodisoit (ebenso P. nnd M.); sonst in P. nnd M. der
Daumen Oeschenke und der Meine Finger Ehre.
Blume. 1. Bin Kerl, wie eine Blnm*. 2. Sie blflht (prangt, steht, yorgeht),
wie eine Blume. 3. Sie blüht (steht), wie eine Blume auf dem Miste.
(Fr. I. 3597.) 4. Das Geschäft blüht! 5. Ihm ist blümerant zu Mathe.
6. Sic sitzt da, wie ein Mauerblümchen. (Wird beim Tansen nicht auf-
L'cfordcrt und ziert also die Wand.)
Borrke. Er hat Hände, wie Borcke.
V.v sitzt (huckt) zwischen Stamm (Baum) und Borcke. (Fr. 1. 3520.
IJ. 21H).) Er ist in Vcrlcgonlieit. weiss nicht aus und ein.
Gewürz. (t<> wfir/. kaston wird in Zippnow die Naso i;onannt, woil sie alle
fit'rücln' in ^^ifli autru'hint'n imiss. Auf alnilichoin (M'(laiik('ii<raiijre l>eruht
das Hiith.^cl: Was riecht in der Apotheke am Meisten? und dessen Ant-
wort: Die Xasf.
(iras. Im Vollmtnulc gemähtes CJras wird vom Vieh j^crn gefressen, ohschon
Stauli daran haftet (eine Folge (U's Wetters), wogegen das am Neu-
monde gehauene (Jras, sei ea auch uoch so grüu zu Boden gekommen,
vom Vieh ungern gefressen wird.
Eine jüdische Verwünschung ist: Vor Deiner Thüre soll kein grünes
Gras wachsen I
1. Er hört Gras wachsen. (Fr. I. 1662. Vergl. Hennig 1. 1. 89.) Weiss
mehr, wie andere Leute.
2. Darüber ist schon Gras gewachsen. (Fr. II. 1025.) Ueber eine Sache,
die Tor langer Zeit geschehen ist
3. Er Iftsst ihnen kein Gras unter den Füssen wachsen. (Ddnhoffstadt.
Fr. II. 1026.) Nämlich der tüchtige Wirth teinen Leaton: er hält
sie zur Arbeit tciif
4. Der Hund frisst Gras: es wird regnenl (Fr, II. 1256.) Aberglaube,
f), In's (»ras l»oissen sterben).
6. Wo der hinschlägt (hiufasst, hinfällt, hintritt), da wächst kein Gras
mehr! (Fr. 1. Vm.)
7. Auf (Jrasnng gehen, sein. (Fr. I. 13(54.) Längoi'C Besuche bei
Freunden, namentlich auf dem Lande machen.
8. Dein Lehen ist jetzt Gras. (F. 1. 234U.j HiutUllig und wenig werth.
Scherzhafte Drohung.
Heu.
1. Ein Räthsel der Kinder ist: Wie wird getrocknetes Gras mit drei
Buchstaben geschrieben? Heu. Wer darf dies Räth.sel nicht rathen?
Der Pabst: er darf msM heirathen.
2. Er hat Geld, wie Heu.
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3. Er ist ein Heuochse. (Dumm.) Beides mehr allgemein.
4. Da hast keinen Hensack daran. (Fr. I. 1603.) Keinen Schaden,
Verlost.
5. Ein Sch?rarm im Mai gleicht einem Fuder Heu. (Oberland. Fr. II.
2438.} Ein Bienenschwarm im Mai ist ein Fuder Heu werth.
6. Er sucht eine Stecknadel im Fuder Heu. (Dansig. Fr. I. 3677.)
7. Alle Welt ist Heu. (Fr. I. 4384.) War eine der sprichwörtlicheD
Decken -Inschriften der (nicht mehr stehenden) KOnigsberger Kauf-
manns-Börse vom Jahre 1624.
8. Er reicht, vom Stakbalkon Heu zu fressen. (Jcrrcntowitz. Fr. II.
21 7H.) Ein besondors grossgowadiHcner Mensch. SU'ikbalkon ist der
Bodenraum, in welchen Stroli uiul Heu auf«z:o8täkt wird.
z, das sich halten soll, um zur Arlteit vcrwtiiidet zu werden, darf nur
Ihm nhnchuiondem Monde gcschnittun werden, da es sonst Würmer
Ix'konunt.
1. Wenn so Etwas am ^esuiid<'n (Ljrn"ni<Mi) H<tl/.<> <roschieht, was soll
aus dürrem worden? Antr(>waiidli'r Sprui h .ins d(M" Bibel.
2. Hol stöll, Bur, hiUt Holt öm Rad. (Fi . I. JH).) Schorzliafter Znnif
an Hauern, um sie zum Anhalten ihn s Fuhrwerks zu liostiunufii,
niii Hiuwei.s auf die hölzernen Spciclion, Feljreu u. s. w.
3. Sie ist Oberförsters Tochter und hat viel Holz vor dem Hause.
(Fr. I. 2817. und II. 1230.) Hat vollen Busen.
4. Er ist fiilsch, wie Galgenhols. (Fr. I. 803.) Eigentlich, wie der
Falsche, der am Holze des €ralgens gehängt ist
5. Das fahre in's Holz. (Fr. 1. 1647. Hennig 104.) DarQber schweige;
das vergiss.
6. Es ist gerade so, als wenn man zum Stück Holz rodet. (Fr. J. 1648.)
7. Wasser lecken und Holz hacken, das giebt schmale iBacken.
(Fr. 1. 1651.)
8. Er ist ein hölzerner Peter. (Fr. I. 1650.) jDas römische plumbeus homo.
9. Vid Holzl (Fr. 1. 1649.) Viel Geld; zur Bezeichnung eines theuren
Preises.
10. Uolz haben: Berechnungsmodus beim Kegelschieben; der Uoberschas."«
der guten Point--.
11. Nicht in Stöckchen, nicht in Holzchen. Nie w kijki, nie w drewka.
(Vv. 11. 31,')1>.) Nicht (iix, nicht <!i.\: uiiirereimtes Zeujj.
12. Flu Kitid. das mit Ilittüu nicht aulhürt, wird ein „rechtes Quälhoiz''
(Fr. 1. .';u4;i.) i^r-iiaiint.
13. Kr «,n ient hölzerne Thraneii ( Fr. 1. 3701.}, d. Ii. Krokodillöthräuen,
die nicht recht liiessen wollen.
14. Er ist auf dfm Holzwejre; <seht nicht riclitiir. ist falscher, irriger
Meinung. Mir l'.rzii;/ darauf liat Fr. JI. VJ'M. fiir All-Fillati die liodcDä-
art: Kncr ^eit <i« n Holtwe<i;, de andre den Soltweg. (Schmeicbelgang»)
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15. Wo Holz jxcliaucn fgchobolt) win]. fallen SpUno. (Fr. II. 1216. und
1220.) Im Ma.siiri.>chon ähnlich: Gdzio drzowu 2ciD;^%, tarn i wiory
l>adaja. (Fr. IJ. 3o:?!>.)
lü. Kr ist ein walinM- StoMx'ii. StuMicn. (Fr. 1. 3041.) bchwur bcireglich,
>äi.'ii\vi'r iTir eine Sache zu irewiinifn.
17. Daher: ein Stübbcukupt (Fr. 1. oij-i'J.), ein schwacher Kopl, der schwor
iH'^rrcitl.
Neunerlei Kräuter.
Am Joluuiiiisabende muss man dem Vieh neunerlei Kräuter sa fressen
geben, wie Wermut, Kalmus, Milchkraut u. s. w., dasselbe aber in Stucke
schneiden und mit Salz fiberstreueu. (Anna Tr.)
Neunerlei Kräuter soll man am Johannistage, ohne dabei zu sprechen
oder zur&ck fiber eine Schwelle zu gelten (also ist nur ein Wurf dorch's
Fenster gestattet!), saninieli) und sich unter's Kopfkissen l^en: was
man alsdann träumt, das geht in Erfüllung. (Stulim.)
Toplgcwäclise Holl man am Ciründonnor.stage jtflanzen, damit sie gut ge-
deihen. Dann -iiU nian aui-h in die Mistltecte Hiien.
ZwiMiT. Aul' keinen j:;rünen Zweig knninien. (Fr. II. '.V^'J'.).) , .Solche Leute
niarlern. iihiiren, (|Uälen und gi-anicn sich und können doch nicht auf
einen griiuca Zweig kuiuincn." Lincmanu. Ii. h. 4. u.
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Floristische Standorte.
!• Um BranhAiiBeiiy Kr. MenstAdt.
Rom rubiginom L., Weinrose, nur xwci, aber sehr verbreitete Stäumie aut
SandhQgefai der DQaenöde nach Tnpadel so. Aus Saroen sind vide
Sprösslingo gezüchtet, die im dortigen Pflanzgarten ihre weitere Ent-
wickelung erwarten.
Digrophis arundinacea (L.) Trin. Die Haedmilitz ist nach directem Bezöge
anf einem der oberen Onter angebaut worden nnd Nachkommen davon
haben duroh den Kanal des Czamauthales auch ihren Weg an deesoi
nasse Ufer im t^^rossen Bielawabniclie gefunden.
Phallun impudinix L., nahe der Rasctil»ank im lierrsehaftlichon Garten unter
Hcltattitrt'in ( Jrsträiicli. auf stariv Iniinosor Erde, hei der S4er Jub'hitze in
etwa 14 Jiulliillen und drei ^estt'nL'''lteii Exeni]tlarfii gefunden, oiine dass
joihu li der dem Pilze sonst ianc wohnende Aasgcruch öonderlich zu be-
merken gewesen wäre.
n. Sandkamp
auf den Biesolwiesen bei Schloss-Kisohan, Kr. Borent, am 11. Avgust 1885
beeucht nnd nahe gelegen dem I. 23. erwähnten quelligen Kampe ebenda,
neben weniger seltenen Pflansen:
Veronicn spi'cata L., sehr häufig.
Oxytropi't* pilom ]). C, zahlrciclie Pflanzen, aber sclion im Frucht zustande; neu
für Rcg.-I>ez. Danzij;: und Ids jetzt wohl der bei uns nördliehsto Standort.
Geniiana crvciata L., in obenMs recht häufigen Stauden, iaat verblüht.
A, IreioheL
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188
Beitrag
zur Flora des Kreises Schweiz in Westpr.
von
I>r>. IZ. Hohnfeiat.
Scliüii in den xuu\ 18S3 hatte Herr F. Ilelhvig fiir i\cn
wrsl prciissischcn liotaniscli -/AioloirigrliO)! Vor«'in l»ütani.scli(! rntorsuclmiigcri im
Knii.se Scliwi't/ ang('t«t(^llt und die RosuUato dersellxM» in den .laliit^-^lMMicliten
der (iesellHciiart yon 1S8H und 1>584 vertin'entlit'Iit. Im <i;loich(Mi Aul'traj^e l»e-
reit^tc icli den Schwctzer Kreir? im Sün)nier 1885 während einiger Zeit im Mai,
sowie Ton Endo Juni bis Mitte August. Untersucht wurde besoudera dio Gegend,
welche von den Orten Osche, Lindenbnsch und Poledno oingOBcblossen wird.
In dem Folgenden tbeile ich die gewonnenen Resultate nur in so weit
mit, als sie Neues zu den von Hellwig gegebenen Berichten geben. Die in
denselben noch nicht angeführten PiBanzen sind mit einem f versehen, üeber
einige zweifelhafte Formen und Bastarde behalte ich mir noch eine spätere
Mittheilang vor.*)
Dicotyleae.
Thalietrum niinu* L. Abhänge zum Schwarzwasser bei Bowinitza.
t — — V, »hatieum Koch. Ostrand des Schewinkoer Waldes nahe der
Chaussee.
— anguttifoUum Jacq. Am Schwarzwassw bei Bowinitza, Wiese zwisdien
Bowinitza und Wirry.
f IhtlsaHUa pratennts Mill. Sandige Heiden: Eschendorf im Park, Kawent-
schiner Wald, Wald zwisckei: Iliiitrrsec und Blondzmin, Forst Linden»
huscli. Wald bei Annalust, Juhanuisbergor Holz, Forst Cbarlotten-
thal Bei. Ottersteig.
*) Die von luir angcfülirtin l'tiiiiiztn »iml 8:imintlicli mehr oder woniK<>r roicblich
t'irig«-.suniDi«lt wunlvn und stcllu ich iK-ii gi-i-hrten Mitgliedern des VerellU die Diiplicute, bu weil
der Vomtb reicht, sur TerftigiiSg, und bitt« Ich mir dkNunfn der eewfinwhten Snchea nitsu*
f heilen. Dr. B. UohnftldtpLaDgAihr.
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PuUatiiln jmft^ns MiH. Forät Lindenbusch, äcUewiukuer Wald, Johaimiüberger
üolz und WalUstellen um Lnianno, Forst Oache.
f Anemone ranmcvloides L. Forst Cliarlottentbal, Bei. Ottorsteig.
J^It/offums mifthnus L. Am Mukrz See.
Jiatrachntm (livar'nuitinn Wimm, im Mukrz- Fliess, Rischke-Fliess, Bruch
sinlliih I)iiezmin.
Ranuuctilus Li/Kii/a L. Ufer von Seen, i3rik-lieM im<] Griila'ii: l)ci LJuddiii.
im Kawi'iitscliimr Wald, bei Biaiiilz, Blund/.iinu, Ebcnsee, am
(/i.slm.sch, Mukrz-Flier^s, lioi Maricutlial. Lniainio,
— luiin//liio«us L. (v'isljuscli, Wirwa rarowo. Dricziiiin Parowe, Kuwiuitza
l'arowc, Ucl. Ottersteig,
f — äeeleraius L. Am Buddiner See, Mukrz See, See nOrdlich Lnianno.
Artaea tpieata L. Cisbuseh, am Schwarxwasser unterhalb Groddeck.
Barben» vulfforis L. Terespol, in der Wirwa Parowe, Driczmin Parowe und
am Schvarzwasser zwisehen beiden,
f Nyniphaea alba r. melocarjKi Casp. Brüche zwischen Drosdowo nnd Poledno,
zwischen Dombrowko und Buddin, im Forst Lindenbusoh.
— — V. ooearpa Casp. Bnddiner-See, Eben-See, Grftben der Mukrz Wiesen.
Po^ver Rhoeae L. Zerstreut bei Pniewno, Gatzki, Groddeck, Driczmin,
Wirry.
f — duhitim L. Vereinzelt bei Esclicndorf, Brunstplatz, Eichdorf.
Fumm io o fjicinaiia L. Aecker bei Eschendorf, am Czamowo See, bei Lnianno,
Driczmin.
f Nasturtium am^kihivm R. Br. Parow o westlich Julicnbof, am Schwarz*
wasser bei Groddeck, am Balmdamm westlich Lnianno.
'I' — anceps D. C. Zwisciicii Dulzi^r und Lubichow.
f Barharai'ti siricfa Andrz. Am Sohwarzwas.-^er überh.ilh (iroddeck und Rowinitza.
t Turriiit; (jluhra L. Im Escheudorfer Park, am Schwarzwasser unterhalb
Groddeck.
f Canluiiiine i>r(ift'mi.s L. Am Scliwarzwas.-^er, Wiesen im Furät Cbarlottcü-
ihal, bei Scliiruslaw, niiczmin, am Mukrz See.
f — • avuira L. Am Scbwarz wasser bei Brcsinermangel.
Süifmbrium ojßcinale Scop. Die eigentliche behaarte Form nur bei Edcbcn-
dorf, Andreasthal, St(»iibach, Marienfelde (zahlreich), Driczmin,
Schiroslawek; dagegen
f — — r. leioearpum D. C. gemein.
t Brassica Hapa L. v. campestris L. In einem Lupinenfelde westlich Driczmin.
t Sinapie arveneU L. Nur in einem Exemplar bei Stembach beobachtet.
t — alba L. Hin und wieder im Grossen gebaut, häufig verwildert:
Buddin, Stembach, Marienfelde, Driczmin, Rowinitza, Winy,
Schiroslaw.
f Cochl'iiria Anuoracia L. Gebaut und verwildert: Driczmin.
t Cameliua tiaiiva Crutz. Ebenso: Eschcudort
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t Camdina »aiwa v. mkroearpa Andnj. Am Bahndamm westlich Lnianoo.
f — dentaia Fers. In einem Leinfel:^e am Mukn-See.
f Lt^dium ruderaU L. Dotfer: Pniewno, Lnianno, Driczmin.
Ce^lla Buna paatoris Mnch. Und swar*
— — V, pinnaUfida Schi. Gemein,
f — — r. ninuata Sehl. Sellriioi'.
f Viola canina L. r. ßarmtmix Sin. Zwisclien Hintersoo und Uloiulziuin.
— mirahilis L. Schattige Abhänge de.s Schwarzwassers oberhalb Rowinitza.
f — fricolor Fi. r. i'itU/aris Koch. Weniger häufig als v. arvetms.
Drosera anglira lliids. lirfiche lioi Lnianno, am Kben-Sec. niii Czaruowo-Sce.
— rofundifolia + a/u/licd .Schiede, lirfiche bei Luiauuo.
j" — iuteiDn'ilia Hayne. Hrucli ^5i'ldlit.•h l.nianno.
Poltjyalu vi(li/(ii-i>< I.. In den verschiodeneii Farben häufig,
f — ' — r. o.////»/* v-a Khb. Tarowe wosllich Juliouhüf, Cliauööeegrabeu zwiöch.
Bromke und Franxdorl.
— conwsa Schk. Wiese am Ci:^bn8ch.
Gypsophila fatUgiata L. Zerstreut im Forst Lindenbusch, Heiden bei
Lnianno nnd Schiroslaw.
t DiantkttB Armeria L. Schwarzwasserabhängc oberhalb Groddeck.
— Carihfuianorum L. In den Wäldern vereinzelt, auf Bainen nnd an
Abhängen gesellig.
t — V. Seharloekii Casp. Schwarzwasserabbänge oberhalb Groddeck.
— deUoidet L. Bei Poledno, zwischen Bschendorf nnd Dombrowko,
zwischen Lnianno und Sternbacb*
— arcnarius L. Besonders häufig im Sternbacher Forst.
Saponaria ofßcinttlis L. Jni Stombacher Forst am l^isrlikc- Fliess mit ge-
ftUlten Biüihen, ferner zwischen Wirwa-Mühle und Julienfelde,
am Blondzmin-See.
(.'ucuhdliis hacnfer \,. Am Seliwarzwasscr bei Groddeck.
Silene Otiten Sni. Wirwa Tarowc, Bahndamm zwischen Terespol und
DrosdoAvo.
"I" — nutuins L. Zerstreut in der Forst IJndenbnsch und in den Heiden bei
Blondzmin, Hintersee, Lnianno, ►Schwarzwasserabhängc liei Kowinitza.
— chlorintlha Khrh. Heiden zwischen Buiidin und Pniewno (zahlreich),
zwischen Julicuicldc und Wirwa Mühle, zwischen Tcreapul und
Drosdowo.
f — noctißora L. In 2 Exemplaren an einem Wege in Driczmin.
Vtsearia vulgaris Böhl. Wirwa Parowe, Johannisboiger Holz.
f Coronaria flos eueuli A. Br. Anf Wiesen gemein.
Melandiyum ndtrum Grcke. Driczmin Parowe nud am Schwarzwasser
abwärts.
f Agrostemma Githago L. Uebcrall auf Aeckem, doch vereinzelt«
Sagina nodosa Fenzl. Nur beobachtet:
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f Soffina nodosa v. puheHccm Koch.
Spergula arvenais L. Wenigstens im Nordwesten nur:
f — — r. vulgaris Böungh. /. larintia Wulf.
f — Morisonii Boreau. Forst Lindenbuscii westlich Blondsmin, am Kirdh
hof am Cisbuach.
Sperf/ulai'ia rubra Presl, Marientlial. Driczmin, Gatzki, Eschendorf, Buddln,
f AUitte n'ifcnsa Schrcb. Auf Braohackein bei Mukrz, H<Mlwigstha]. LniantKi.
Falkenhorst, Driczmin, (Jat/ki, Dümbrowko; zahlreich oder vereinzelt.
Are^narid «ei'jti/Ilifodn L. Nur beobachtet:
■j- — — ri Scilla Loisl.
f Stellarid tttim*n/7n h. Wirwa Parowe, Cisbuscli.
f Cerastium semidicaiidruw L. Aecker l>ei Eschendorf, Driczmin.
f — arvense L. An Wegen und Wiesenrändern häutig.
f Linutn uaitaiksimuin L. Gebaut und liin und wieder verwildert.
Radiola linoide» Gmel. Auf feuchten Aeckern und an BrfidieD bei fonitz,
BlondKinin, Mukrz, Marienthal, Andreaethal, Lniannoi Stembacb,
Schlroslaw, Schiroslawek, Wirry, Driczmin, Gatzki, Dombrowko.
Maha Alcea L. Wiesenrand zwischen Rowinitza and Wirry.
f — silvestrt» L. An Wegen in Ebensee, Schlroslawek, Driczmin, Dombrowko.
f — rotundifolia L. Eben^ee, Lnianno, Marienfelde, Schlroslawek, Driczmio.
f Aweulw Hippoeeutanum L. Mitunter an Wegen angepflanzt,
f Geranium »ilvatiewn L. Wirwa Parowe.
f — eolumbinum L. Am Scbwarzwasser oberhalb Rowinitza.
Erodium dattarhiw rPTc^rit. Die eigentliche Form wie es scheint selten:
Lipnitz, Driczmin.
f — — r. ]>)>vpinellifoUum Willd. UeberalL
Qjcalis stricia L. Lnianno.
Sarothamnus 8roj>aritn< Koch. Vereinzelt bei Eschendorf und Driczmin; ge-
sellig im Kawentscbiner Wald, Lipnitzer Wald und im Walde bei
Eicl)dort'.
j Lvpiini^ fnfrit^t L. Geliaut. doch iranz vorwiegend:
f - an(i)/s(ij',,/ii/s ]j, Koimnt auch wci.s^ltliiliend vor.
Ononis npcits L. Ilimlig lici niif/tuin uii«i bis (iroddeck. (i;it/-ki, Dombrowko,
Willicluisliof. Lnianno, St-liiroslaw. Wirry, ]?o\vinitza.
jlnf/if/lliM Vulinraria L. Violfacli im Grossen geljaut.
Medicago mtira L. Ebenso,
t — faleata + saHva Der M. fnlcata nahoratehend wild bei Driczmiii;
der M. sativa näherstehend gebaut und dann verwildert.
— lupuKna L. Die eigentliche Form nur am Bande dßr Wiesen sudlich
Sternbach und am Bahndamm westlich Lnianno beobachtet,
t — — r. Willdenowii Bdnngh. Wege, Aeckcr, Wiesen, sehr häufig,
f JUelilotut altmimus ThuiU. Zäune: Driczmin, Groddeck.
— o/Jfcinalis Desr. Bahndamm bei Terespol, Aocker bei Driczmin uod
Bowiiiitza. *
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MeUlottu alhu Dosr. An der Chaussee im Pniewnoer Wald; Wiosenrftoder
südlich Stembach, am Eben -See, einsehen Hodwigsthal and Eioh-
dorf, bei Driczmin; am Schwarzwassor unterhall) Groddeck.
TH/oUum alpesfre I.. Parowcn westlicli Julienhof und bei Driczmin, Kawent*
schiner Wald, Johann isborger Holz,
f — inaxmatvm L. Uisweilon gebaut uiul verwildert: Eschendorf, Driczmin.
— frtutiftTtim L. Aui Eitcii-Sec, am Blondzmin-Seo. Driizniin Parowe,
Kowiiiitza Parowe und am Sclnvarzwasscr zwischen beiden,
f Lotm ulüjinosuK Schk. Am Salescher iSee, Klien See. Lniannoer See, Mukrz*
Fliess, Risehke-Fliess, Sehwar/.wasser (»herhall» RDwiiiitza,
f Robiuid JWud-Aain'a L. Nicht .-^ellen anj^'epfianx.t und liisweilen verwildert.
Astra</<tlu>< Ct'ar L. (Ii WiiriLli ^.wischen Rowinitza und Wirry.
f — arenarivs L. Aul" Sandhoden hauli«^: hei Jnlii iileldc, Wirwa-Miihle,
Eächenchjii", Puiewno, Huddiu, Rehberg, Forst Lindenbuseh, Johanuis-
berger Holz, Wald bei Eicfadorf, Forst Charlottenthal.
t — — r. glahraeentBxtib. Oft mit der Hanptform nnd noch häufiger: bei
Jnlienfelde, Wirwa-Muhle, Tercspol, ßehbcrg; Forst Lindoiibosch,
Schewinkoer Wald, Kawentschiner Wald, Stembacher Forst, Johannis-
berger Holz, Heiden um Lnianno.
f Ondtkopu» Mtivu» Brot Gebaut und verwildert,
t Ervum kirmtum L. Am Bahndamm westlich Lnianno.
— ietraspemuum L. Zwischen Bnddin und Pniewno: Kawentschiner
Wald am Rande,
t üww» Batwum L. Gebaut; auf gutem Boden,
f — arreme L. Vielfach gebaut; auf leichterem Roden.
Lathyrus siln'/ifei' L. Zerstreut im Kawentschiner Wald, Wald bei Lubsee,
Forst Lindenbuseh, Wahl bei Eiehdorf, Johannisbergcr Holz.
— veniux Beinh. Wirwa Parowe, Cisbusch, Forst Charlottenthal Bei.
Ottersteig, Forst Osche Bei. Osche.
— ni'jn- Beruh. Wirwa Parowe.
— moniaiiux Bernli. In allen Waldern und an den Abhäugcu häutig,
f Prunu» <lnvh'.sfir(t L. Mitunter au Wegeu angepliauzt.
f — Ccraeu« L. Ebenso.
f ülmatia pentapitctlu Gilib. t\ (jlauca Schultz. Parowe südostlicli Escheudorf.
— Filipendulu A. Br. An der Chaussee bei Terr'spol, in den Parowcn
bei Driczmin und Rowinitza, an den Abhäugcu des Schwarzwassmrs
hftnfig.
Geum rivaU L. In der Nilhe des Schwarzwassers bei Bresinermangel,
Ottersteig und Rowinitza, im Cisbusch, Wiesen am HukrZ'Fliess,
Parowe westlich Jnlienhof.
f Rttbus tuberectus Andersson. Kawentschiner Wald.
f Ffogaria moschata Dnchosne. Zwischen Eschendorf und Bnddin, im Walde
bei Lubsee.
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PotentiUa tnipina L. Am See nördlich Lnianno.
f — nontef^ica L* Brnolic zwischen' Buddin und PniewiK) und lioi Luiainio,
Graben westlieb vom Marienfelder See, Teich awiaeben Dricsmin und
Schiroslaw.
f — eolUna Wibel. Woge und sandige Stellen bei Annalust, Lnianno,
SternbncI). atn Marioufelder See, zwischen Drlczmin und Gatzki, am
Schwarz was.-cr.
— proaimhenf Sil»tli. Am Mukr/.-Fliegs. am (iniben westlich vom Marien*
leider See, /wisclicti Piiezmin un<l Sdiirnslaw.
— opacn L. Foret LindonlMl^5('h, JJol. IJi iiiistjilatz.
— iiUxi L. Zerstreut im Forst LiiKleuluisch, Forst ( 'liarlottcnilhal, Forst
Osche, in den Ilcidfn um LniauiK», Liiliocliiiiri- Wald,
f Sanffuüarba offfcitiallft L. Wiesen bei dor Kaweutschiuer .\liihlc. am El>en-
See, bei Marienthal.
Pirut Malit9 L. Am Eben-See, am Sdiwsnwasser bei RowiDitia, hier in
grossen Bttamen.
dreaea alpina L. In der WirwA Parowe, im Bagno, im Cisbnsch, am
BIondzmin«See, am Hammer^Fliess.
t B^Us BarUtla L. An Sumpf- und Teichrftndern, auf nassen Ackerstellen
gesellig: Forst Lindenbnsch, Andreasthal, Lnianno, Schiroslaw,
Schiroslawek, Wirry, Driczmin, Gatzki, Dombrowko, Wilhelmshof.
Bemiarüt glabra L. Nur beobachtet:
f — — r. puberula Pcterm.
Sedum bolntn'cnf«' Loisl. Pai-owe bei Jnlienhof, Kawentschiner Wald, Lipnitror
Wald, Abhänge am Sohwarzwasser.
f — reflexum L. v. i'vpe»ire L, Kawentschiner Wald, Wirwa Parowe un-
weit der Wirwa-Mühlo.
Sempervwum soboli/emm HiniK. Im Walde bei Eiclidorf und auf und an
Kirchhöfen: Buddin, Tledwi<rsthal, LiudenJniseh.
Rf'ht's i-nhnun \j, Kain uordl. l'uiinvno, Rowiuitza J'aiüwe.
f Saxi/rayu }Iirnilut< Ii. riuujplwicäen am Ebeu*bee und am Cisbusch, Bialle»
Wiese; fz:esellig.
f — triilacf i/liti s L. Wirwa Parowe.
t — i/tanulafa L. Wirwa Parowe, Driczmin l'arowe.
f Chrysoi^plenium alfcnii/olitim L. Qucllige Stelleu am Schwarzwasscr und im
Belauf Ottersteig.
Ilydrocotyle vulgaris L. Surapfränder bei Lnianno und Andrcasthal, im
Jobannisltei ger Holz, zwischen Wilhelm^of und Dombrowko.
Samcula europaea L. Am Schwanswasser bei B4>winitBa*
Eiyngium planum L. Zwischen Eschendorf und Dombrowko, Bremke und
Franzdorf, Stembach und Rischke-Mfihle, Driczmin und Wentfin.
Falcaria vulgaris Beruh. Zwischen Eschendorf und Pniewno, bei Rowinitza.
t IHmpinella Saxi/raga L. o. hircina Leers. Zwischen Heinrichsdorf und
Tci-cäpol. •
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SeteH anmtum L. Driczmin Parowe und abwttrts an den Schwanswasser-
abhängen.
Peveedanum paltutre Mnch. Wiesen am Cisbusch, westlicli Lnianno, westlich
Marienfeldo, im Jobannisborgor Holz.
Anethum graveolens L. Driczmin.
f Jleradmm Sphancliflium L. v. nbiricum L. form. eUgan» Jacq. Kaventechin.
t TwilU AnthrUeus Gmel. Wege und Gebüsche: zwischen Bnddin und Ka-
wcntschin, Kben-Ser. Driczmin Parowe. am Schwarzwasser,
f AntJirisais silveatrifi Hi»niii. Wirwa Parowe, am Scliwarzwasser.
t Cltaerop/tyllvm temulum L. Di-ic/.inin Parowo und am Schwarzwasser aufwärts,
t — iOHmalieuin L. In dt r Uowinitza Parawe nnd am Schwarzwassor
aufwärts, roclit /..ilihcieli.
Aspei'tila odorula \i. Wirwa Parowo, Cislmscli.
Gofiii»! rtrinii L. Koiiiiiit aiu'li mit ircllilii-hwei.s.^en niütiion vor.
f — Molhnjii L,, orlirohiirii III W'oltl. Am Sce uörUlicii Luianm).
f — (ti'lxititu III Ii. Im ('isi>us« li sehr zalilrcii'li.
f Viih'riiina ofiiciiitil i!< L.. /•. mmhitcifnlid Mik. Wirwa P.irowc.
Scabiom Columburla L., r. ocliroleuca L. Bei Poleduo, zwi.scheu Dombrowko
und Wilhelmsliot'.
f Petasttes o/ßetnalis Mnch. An mehreren Stellen in der Driczmin Parowe.
f Erifferan aeer L., v, droebachiennB O. F. Müller. Pniewnoer Wald, Johannis-
berger Holz, vereinzelt.
f Jnula salieina L. In einem Trupp am Czamowo-See.
f Puliearia vulffaris Gärtn. Dorfstrassen in Driczmin.
Xantlaum Strumariwn L. Bahndamm bei Droadowo, in Driczmin.
f Hiden$ eemutu L., v, radiatus DC. Torfgräben im Forst Lindenbnsch, am
Eben -See, am Mukrz«See, am Bach oberhalb Driczmin.
t — r. tui/iimuft ]j. Brueli im T^cl. Brunstplatz der For.st Lindenbusch.
f Rudbeclaa hirta L. Zwisclien Julionhof und Heinrichsdorf. sowie zwischen
Ksciieiidorf und I)oml>rowko: cnttorut von allen (Jcliörten, auch habe
ich nicht beobachtet| dass die Pflanze im Gebiete in Gärten ge-
zogen Avurde.
Gnaphaliu III lufio-album L. in der Nähe von Brüchen bei Lnianuo und
Schiroslaw.
■J* ArltiUeii MUli'fulium L,, v. Itiimta Ivoi'li. Zwisrhcii limldin nnd Pnicwno.
iSe/u'cio pulu><fi'r \)V. Am tjalescher JSee, Ji]ben - 8ee, Sumpl am Ciäbusch,
Cz;irnu\\ ü-Seo.
■j" Cirnium acaule All. Am Eben -See.
— — V. cauleseens Pers. Sclioiiung der Forst Lindenbnsch, westlich
von Blondzmin.
— oleraeeum + paUutre Schiede. Bowinitza Parowe, zwischen den Eltern.
Carlifta acautü L. Zerstreut im Forst Lindenbosch, häutig im Stembacher
Forst und namentlich im Lipnitzer Wald, Johannisberger Holz und
den Heiden um Lnianuo. ?
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f Carlina aeaulii v. caul^een» Lmk. Johanniaberger Hok, Tereraselt.
Serratula Hnetoria L. Forst LindenbaBch, Ostlich Tom Gssraowo«See.
t Centaurea mamlosa Link. Zwischen Heinrichsdorf und Tercspol, zwischen
Bschendoi f und Bnddin, am Ostrand des Kawentschiner Waldes, um
Driczinin herum.
Cichorium Intyhw L. Zwisclicn Gschendorf und Pniewno mit weissen, bei
Tcrespol mit rosa Blumen.
IHcrU hieracoidi'H T^. ]\')rowea von Driczmin und Rowinitza und am Schwarz*
Wasser aufwärts.
Tragopoyon praicmtH r. on'entulis L. Zw. Escheadorf und Pniewno,
Ebensee, sudlicli Driczmin.
f Scorzonera kumilis L. Forst Lindenbusch, Johannisberger Holz, Heiden um
Lnianno, Forst Charlottenthal nnd amSchwanewasserabwttrts; serstrent.
Uypochoeri» glabra L. Lnianno, Stembach, Fransdorf,
f AehyrophoTM fMüuiatuB Scop. Kawentschiner Wald, Forst ländenbusch,
Wald hd Eichdorf, Johannisberger Holz; zerstreut.
Chondrilla Juncea L. Heideboden bei Bnddin, am Cisbusch, bei Bichdorf^
Lniawio. Risclikc Mühle, Oroddeck.
f Crepi9 viirri.<i Till. Am Schwarzwasser oberhalb Bowinitza.
f — paludosa Mucli. Wirwa Parowe.
■j" — ffttrn'fiifoh'a Tauseh. erralira W. K. Bialle Wiese.
Hieracium l'i/vsciht I,. Mil 2k«)pfi,sreni Schalle in der Forst Lindenbusoh
wcstl. Blondzniin, am Baiindamnie bei Bahnhof Lnianno, am Wege
zwischen M;nienfelde und Falkrnhorst.
— Aurieula L. Auf Wie.sen wedtl. Marienfelde, am See nördl. Lnianno.
— praealtum Koch. Bialle Wiese.
f — nmbellafim v, Unarii/oUum 6. Mey. Forst Lindenbnsch.
f — > — «. eoronopi/clium Beruh. Daselbst.
f Pkytaima tpieatum ii. Schattige Waldparthien am Schwsnwasser, in der
Bowinitza Parowe, Wirwa Parowe, im Cisbusch.
f Can^ßonula glomerata L., v. aggregafa Willd. Wald bei Annalust.
Vacfinium nHginosum L. Im Bagno, auf Brüchen der Forst Lindenbuseh,
des Schewinkoer Waldes, der Stembacher Forst, in den Heiden bei
Lnianno und Eichdorf.
Andromeda jndifolin L. Im Bagno, auf Brüchen der Forst Lindenbusch und
bei Lnianno. am .Marienfelder See.
Cttlhtna ntlijarls Salisb. WiM.ssbli'iliend bei der Waldwärterei Stawnio.
Monotropa lli/popifi/s L., htrsuta Rth. Kawentschiner Wald, Wald bei
Lubgee, Forst Lindenbusch, Johannisberger Holz,
f Aschpia» syriaca L. Dombrowko, verwildert.
t Gentittna eruciata L. Auf einem kleinen Hfigel in der grossen Sumpfwiese
am Eben-See, ziemlich zahlreich.
s
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Cutcuta europoHi L. In d«r Dricsmin Parowe und am Scbwancwass«' auf
Hmnalna and Urtica dioica.
— ^Hthymum L. Auf Kloefoldorn boi Jnlicnhof, Eechendorf; anf Wiesen
bei Biikowitz, Donilnowko und Wiiry; Driczinin Parowe.
— — «. Trifolii Babiiigt. Am W(»gc zwischen Siemkau and Hintersee,
zwischen nrirzmin lunl Douibrowko.
f — EpHinvm Weihe. Lniureld zwischen Eschendorf und Buddin.
■{• Ci//in</lnssu/ii ('jficiliah' L. Wirwa l'arowe. Eisclike Flie-s.
f l'ulmoiiHrio ii/>,iiisfij'n/,'a L, Jolianiiisliei-^'<'r Holz. Bei. Otleratoig der Foret
CLailutLiMithiil, Bei. OhcIic dei* For^t OhcIic.
t — o/ßctnalii L., v. obscura Du .Mortier. Nur diese Form l>cobachtet:
Schattige Waldstellen der Forst Osche, am Schwaizwaäser, der
Parowen von Rowinitza, Driczmin und Wirwa M&hle, im Cisbnsch.
t Uthotpertnum artenw L. Accker bei Wirry, Driczmin, Eschondorf, Buddin,
Makrz.
t Myo90ii9 etieqntoaa Schultz. Wiesen bei Schiroslaw, Wirry, Rowinitza,
Driczmin, Gatzki, Lnianno.
— a/v/u(f m Sclirad. .\o( k er von ESscIiendorf, Baddin, Andreasthal, Lnianno,
i-law, Driczmin.
f — versiroloi- Hm. Eseliciulorf auf Gartenland,
f — ifiti'i nuulid Lk., r, f^ifrt Mfrtu Sehl. Fhenno.
f Li/iii'in IxirJutnini [j. In Dorfern an Ziunifn aiiir(iii(lanzt.
K>olanum I Uiha maid L. Am Si'liwarzwas.-i« r olirt hallt Ruwinit/.a. am Back
oherliall» Drieziuin. Wirwa Fliess, Bach nördlich Jiukowitz, Mukrz
Flicss, im Cijilxijicli.
f Verbaseum thapsiforme Schrad., v. cuspidatum Schrad. Escliendorfl
t Mimulu* Ivteus L. Wiese swtschon Driczmin und Falkenhorst.
lAmweUa aquatiea L. Seeufer nördlich Lnianno, am Teiche zw. Oatzki und
Dombrowko, an Teichen zw. Driczmin nnd Schiroslaw und in Schiroslaw.
f Veronica wtttellafe L., v. parmularta Poitou und Turpin. Bmch sadlich
Lnianno, Wiesen am Bahndamm bei Marienthal.
f — leucrium L. Driczmin Parowe und Abhänge am Schwarz wasser.
f — teirpyllihilia L., r. fntfUa AU. Waldbruch westlich Blondzmin.
f — Verna L. Ueberall aul' sandifrcn Aeckorn.
t — Tournt'f<>riii Vimv\. Am See nördlich Luianno, Gartenland in Driczmin.
•j- — oj>(ir<i Fr. Acker bei Esehendorf.
•j- — In ili rij'n! ,a Ij. [)rie/.min Parowe.
Mciampi/nim lu/Hornstim L. Ci.-hnseh. Wahl bei Annalust, Wirwa Parowe,
Rowinitza Parowe uud am Schwarzwasser aufwärts,
f Pedicularii Skepimm CaroUnum L. Auf der grossen HumplViose zwischen
dem Eben*See nnd dem Gisbusch an mehreren Stollen ziemlich reichlich«
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t Ateeterolopku» minor W. und Orab. Wiesen zw. Buddin and Pniewno, zw.
Eächendorf und Dombrowko, am CiHhusch, am Makrz-See, am
Mukrz-Fliess, zwischen Schiroslaw und Lnianno.
f — major Rclib.. r. angv$tifoUw Fr. Wiesen am Cisbuach, zwischen iiinteraee
und Blondzinin.
f Latlinu'd St/u<n>tiiria L. Hi'l. Ottcrstciif der Forst CliarlottCQthal.
f Eixlnillin Pdfritii (ircke. An Zäunen in nriczniin.
■j- Mi-nth(i (finfilis L.. r. »utira L. Am Mukrz-Fliess.
Haina pratt mis L. Bei Terespol, zw. Wirwa Miilile und Julicnlelde, Öchwarz-
wasserabhäDgc oberhalb Groddeck.
Origamtin vulgare L» Am Eben-See, am Sebwanwasser oberhalb Bowinitza.
f Thymus Serpyllum L., v, angustifoliut Pers. In allen NadelwiUdem und
Heiden sehr httofig.
Nepeta Cataria L. Driczmin.
t Qltehoma hederaeea L. Feuchte Geibfiache, an Z&unen häufig,
f Dracnrcphalum fJiifmif/omm L. Bahndamm am MukrZ'Fliess.
f GaleobdoloH luteirm Umh. Feuchte WaUlstellen: am Schwarzwasser, Wirw»
Parowc, Cisbusch, Forst Charlotteutbal, Forst Osche.
m
Galeopm La dämmt L. Nur die Form:
f — — r. latifolia Holfm.
f — Inp'ila Bocnngh. Zwiseheu Escheüdorf und Dombrowko.
Starfn/8 auuua L. Blondzinin.
Betonica ojjirinnli» L. Zwischen Lnianuü und Scldrü.slaw, am Schwarzwassci".
f — — r. hirta Leysa. Wirwa Parowe, am £ben-See.
Marrvhium vulgare L. Heinrichsdorf, Blondzmin und Driczmin.
f Sfwtellaria galericulata h., v. pubetcens Benth. Wiese nOrdlieh Pniewno.
t Ajuga reptane L. BeL Ottersfceig; am Schwarzwasser bei Bresinermangel
zahlreich, daselbst auch mit weissen Blumen; Forst Stembach.
f — geneventU L. Viel häufiger: Wirwa Parowe, bei I^iewno, Buddin,
Kawentschiner Wald, Forst Lindenbusch, Johannisborger Holz,
Driczmin Parowc, Lubocliiner 'Wald.
Verbena ofßcinalh L. Am Blondzmin -See, in Driczmin, Bowinitza Parowe.
Utrictilaria minor L. Bruch südlich Lnianno.
f Lyeimachid tlif/r/^ijforu L. Binclit' und sunipllg«' Soeränder: Bu»ldiner-See,
Ku\v»'nt<i-hiner WaM. Wald bei Lulisee, westlich Blondzmin, Forst
Lindenliusch, Ehen -See, Kiäuhke Fliess, Jobannisberger Holz, bei
Gatzki und Schiroslaw.
f — vulgarit L., v. guesfphalica Weihe. Zw. Buddin und Eschendorf.
f — Nummvlaria L. Feuchte Wiesen, Gräben: Escbendorf, Dombrowko,
Wilhelmshof, Driczmin, am Schwarzwasser,
f CentwMulne minimue L. Feuchte sandige Aecker: Mnkrs, Hedwigstbal,
Lnianno, Sternbacb, Schiroslaw, Schiroslawek, Wirry, Driczmin,
Falkonhorst, Dombrowko. Gatzki.
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f himtäa offcinalis Jacq. Wälder, Abhänge: Font Oache, am SeliwaKiiMef,
Driozinin Parowc, am Eben^See.
Plantago lanceolata L. An der Chaussee zw. Schönau und Schweiz laud sich
ein kräftiger Busi'h mit dicht zusammengesetzten Aehreii.
— (innnrin \\ . K. Bei Julienl'ehle. K^eiientioif, im Kawentscliiiier Waldo,
.]«)ii;iiiuislii'rgci- Ilolz und Heiden um Lnianno, bei Driczmiu,
f Amurantun rrfrojh i:i/.s L. DörlVr- Buddiu, Sternbach, Marienl'ülde, ehemalige
Brzenezek MühU\ Driczmiu.
f — eaudaius L. in einem Wickcnt'elde bei Dricxmin verwildci't.
SaUola Kali L. Terespol, Lnianno.
t Chenopodium hybridum L. Dörfer: Esohendorfi Pniewno, Bischke Mflhle,
Lnianno, Schiroslaw.
t — aUtum L., V. tpieoHm Koch. Forst Lindenbusch.
— polytpermum L. Marienfelde.
t Airiples hortmu L. Dricsmin, verwildert.
f — niient Schkr. Am W^e zw. Hohberg und Ebcnsoc.
f — haKfaium L., v. oppositifolium DC. Auf (>artcnland in Driczmin.
Rumex paluster Sm. Am Buddiner See. Sumpf aüdL Lnianno.
f — mojtimus Schreb. Rischke Fliess.
— miKjuineu« L. Schattige SteHeii am Schwarzwasser.
•j- — juitfiiisi-i M. u. K. .\m Ebcn-See, Ri.schke Hirss.
■j* — ai/udftcus Ij. Am Risclike FliesfJ, Bach oberii. Driczmiu, Schwar/.wasser.
f — Acttofiu L.j V. jiam Koch. Feuchte Stellen bei Khchendorf, im Kawent-
schiner Wald.
f Polygonum Bittorta L. Wiesen: Eben -See, Marienthal am Bahndamm,
Lniannoer See, Bialle Wieso, Winy.
f — dumetorum L. Am Schwarzwasser, Eben-See, Graben zwischen Bnko-
witz and Branitz,
f Fi^opyrum esculentum Mnch. Auf leichtem JBoden gebant.
f Thmum ebraeteatum Ilayne. Am Grenzrain zwischen Kschcndorf und Buddin,
Sudrand des Belaufes Brunstplatz der Forst Lindenbu8ch, Heide zw,
Marienfehic und Falkenhorst, Schonung südlich Swatno in der
For.-^t Osciie.
Tithjfnudn'i < iiparimUts Scop. Sudraud der Sternbachor Forst, Luboclüner Wald
am Bahndamm.
JUercurialis pcitunis \j. Schattige Waldpartiiieu lici ( )stt'r.sLcig, am Schwarz-
was:ier ubeilialb Ruwinitza, in der Wirwa l'arowi-, im ( 'i.'^l)UHch.
f ülmua ca/npestn« L., v. mberusa Ehrh. Alte Mergelgrube zw. Eächeudurf und
Buddiu, am Eben-See.
t Betula humilis Schmk. Aof der grossen WiesenlUche zwischen dem Eben-
See und Mnkrz-See und nm den Cisbusch herum mehr oder weniger
massenhaft; Bialle Wiese.
Salix atfijfgdalina L. Am Schwarzwasser bei Groddeck*
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j. Salia daphnoidei Vill. Anf Sandboden angepflanzt t Eschendorf, Bahndanm
westlich Lnianno.
f — purpurn h.f V, Belus h. Am Bloodsmin See.
f — viminalis L. Am Schwarzwas8or bei Rowinitza; Gräben bei Wirry,
Schiroslawek, Dricziniii. Doinbrowko. Wilhelmshof, Marienthal, im
Kawentsciiiner Wald, bei Buddiii, Pnicwiio.
f — Uvida Walilonbg. Sumpfwiese zwischen dem fiben^See und Cisbuscb,
Biallo Wiese.
f — repem Ij., r. fiisca L. Wiesen am Rabndamm bei Marienthal.
f — V. (t7igmtifolia Wolf. Dasoihst, Wiese am Eben-Sec, Bialle Wiese.
f — r. roHiuannifoUa L. Die liaiiligste Form,
f — r. ar(/enft'a Siii. im AValdo bei Kiclulorf.
f Popuius idlni L. Zerstreut: Kavventseliinor Wald, am Blondzmin See, Johannis
berger Holz, am Schwarzwasscr.
t — pi/ramidulis Rozier. \'ielfach an Wegen und (iehöftcn angoptlanzt.
f — nigi'a L. Noch häutiger an Wegen.
Monocotylae.
Elodea cauodeiisis Rieh. u. Mich. Tümpel zwischen Drosdowo und Poleiliio.
StroHote» aloides L. ßuddiner See, Eben -See, Mukrz-See, Czarnowo-Sce,
Grfiben nördlich Marienthal, Lniannoer See.
SagtHaria »ayitti/oUa L. Graben südlich Carlshorst, Teich südlich IhiczmiiL
Sckeuchzeria puluttri» L. Am Gzamowo See, Bmch südlich Lnianno, Brüche
zwichen Driczmin und Schiroslaw.
Patamogetm alpinvt Balbis. Mukrz-Fliess, Rischke-Fliess, fruchttragend.
— fframineu9 L., v. (framinifoliu* Fr. Torfgniben im Bei. Brunstplats.
— — t>. heterophiflbu Fr. Pniewnoer See.
t — mtens Web. Blondzmin See.
— obtu»ifoKv$ M. n. K. Teich am Pniewnoer Walde,
f — mueronafvs Schrad. Blondzmin See.
— pmiUu!< T,. Teich am Pniewnoer Walde,
t — rutifuH Wolfganj^. ]*niewnoer See.
— pectinaim L. Mukrz See.
Lemna minor L. Am 7. Juli am Buddiner See bliihend.
Sparganium mi/n'mum Fr. Siimi)fe im Forst Lindenbusch, bei Blondzmin,
Marienthal. Lnianno, Marienfelde.
Calla imlustrix L. Am 27. .luli am Nordende der Birkwicse ein E.xomplar
mit doppelter Blütlieuscheidc.
t (hrhis macuhita L. Wal(lwie.seu nördlich Marienthal, am Schwai7.was8er
olHM'halli Ruwinitza.
— iiuarnula L. Wie.sen am Cishusch und Mukrzflie.^s, am rzarnowosee.
— — f. Traungteineri Vent. Wiesen zwischen Pnicwno und BuUdin, aui
Buddiner See.
it
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t Gffmnadenia eonepea R. Br., v, dentißora A. Bietrich. BumpfwieBe swisdioil
dem Eben^See und Oisbusch, an mehreroii SteUen.
t Matanthmi hifolia Behb. Wirwa Parowe.
^pipat^ pahutru Cmts. Snmpfwieaeo am Bben-See, Csarnowo-See, Mukn*
Fliess, Bialle Wiese,
t LuUra ovata B. Br. SnrapfwieBe swieeheo dem Eben-See imd Gisbiiseh.
lAUum Mariagon L. Am Scbwanwasser anterbalb Groddeeki Wirwa Parowe.
AlUwm timaU L. Aecker bei Ileinrichsdorf, Pniewno, Eschendorf, Dombrowko.
f — — V. compactum Thuill. Grabeiirand sudöstlich Eschendorf.
— olwaceum L. Zw. Heinrichadorf und Terespol, Parowen bei Driczmin
und Kowinitza.
PoUfgonalum multißoi-um All. Oisbusch am Rischke-Fliess, am Schwarzwasser
unterhalb Groddeck, Wirwa Parowc.
f Juncu« Leersii Marsson. Mit ./. qfumH doch seltener.
f — ({laucuH Ehrh. Zw. Escheiulorl' und Heinrichsdorf, am Salescher See,
KliL'n-Seo, zw. Lnianuo und Stendjach, am ScliwarzwastJcr zerstreut.
f — (-(tpitatus Weigel. Feuchte sandige Aecker: nordlich Hukowitz, zw.
Siemkau und Hintersee, aui Mukrz-Seo, zw. Lnianno und Sternbach,
zw. Driczniiu, Gutzki, Dombrowko und Wilhelm.shoi" an verschiedenen
Stelleu.
— mpinns Much. Br&che bei Franzdorf, Lnianno, Schiroslaw, Schiros>
lawek, Driczmin, Gatzki, Dombrowko, Wilhelmshof.
f- — squammts L. Forst Lindenbusch nahe dem Salescher See, Schewinkoer
Wald, S&drand der Stembacher Forst, in den Heiden nm Lnianno
an vielen Stellen.
f — lenageia Bhrb. Im Graben zwischen Dombrowko ond Wilhelmshof,
am Bruch sQdlich Lnianno.
f Luzula pilota L. In den Forsten nnd Heiden zerstrent.
f — midetica Presl., v. palleseen» Bess. Johannisbarger Holz, Heide zw.
Ijnianno und Schiroslaw.
Cyperus fuxcux L. Muki'z-See, Lniannoer See, Teich zwischen Gatzki nnd
Dombrowko.
Rhynchotpora alba \i. Brüche bei Lnianno.
f Seirpus Hetacm» L. Bruch südOstUch Lnianno, feuchte Brüche zw. Luianno
und Stern tiuch.
"f — Taheniaeinontani Gmel. Lniannoer See.
f i 'arej: Jiuira L. Wiesen am Mukrz-I*Miess.
f — ,l!.-iilcha Ilud.s. Wirwa Tarowe, zwischen Huddin und l'uiewuo.
■I" ~ vulpina L., v. mvwrom Rebent. Wirwa i'arowc.
"f — paniculata L,, v. »implicior Anderssen. Am ßuddiuer See.
^ — eane%cen9 L. Am Marieufelder See.
— Goodencnifhü Gog., v. turfom Fr. Br&ehe im Forst Lindenbosoli.
— limota L. Sumpfwiesen am Eben-See nnd Czarnowo-See.
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f Corar pihUi/era L. Fonit Charlottenthal, Font ßfilowabeido, zeretreat
t — diffitata L. Forst Charlottenthal, Font Oache.
f — vesicaria L. Sumpfe und Seeu: bei Pniewno, Buddin, Eawentschiner
Wald, bei Sternbach, Marienfelde,
f — acuti/ormis Ehrh., r. Koc/nana DC* Am Scbwanwasser bei OttWBteig.
f — jiliformü L. Am Buddiner äoe*
f — hirtu Ii., V. hii'tueformü Fers. Sandplätze bei Blondsmin, Lnianno,
am Rischke Fiicss.
Setaria (jlmica V. B. Bracliäckor bei Stornl)acli, Lnianuo, Schiroslaw, Schiros-
lawek. Wirry, Kowinif/a, Drii'ZJiiiii. (iatzki; meiwt sehr zahlri'iili.
f Uierochloa auatratin R. und Schult. Schattige Stellen: Forst Oharlotteuthal,
Forst Orfchc.
f Alopecuruü pi'<tteii>*is L. Kschendorf.
f — fulrus Siii. NasHc (JiiiiMm und Wiesen bei Escliondorf, zwiriciien
Dombrowko uiiil iiuddiu, bei Lniaunu, zwischen Storubach und
Rischke-Mühle.
t Pklmtm Böhmen Wibel. Trockene Abhänge: Wirwa Parowe, Drienoli
Parowe and am Schwanwasser.
f — prateme L. «. nodowm L. An tiroekenen Stellen oft httofiger als die
Hauptform,
f Oryza eland«Btina A. Br. Bischke-Fliess.
f Agrostü milgarU With, v. ttolonifera 8. F. W. Unger. Forst LindeDbuseb.
t — eamna L. Sftmpfe bei Blondamin, Lnianno, Driosmin, Sobiroalaw.
f CaUmagro9tU lanceolata Rtb. v. Qimdima Behb. Eawentschiner Wald.
t — negleeta Fr. Bmdi westlich ßlondzmin.
f Ammophila arenaina Lk. Pniewnoer Wald, Lipnitaer Wald.
f Milium effumm L. Cisbusch.
f Koeleria erittata Pers. Wirwa Parowe.
f — — V. glauca D. C. Zwischen Pniewno und Buddin, Lipnitzer Wald,
Johann isbergor Ilolz, zwischen (ratzki und Dombrowko.
f Aira ra*'.-ij>i(oiia \j. r. ^//oW/ww Lnik. Parowo westlifh Julienhuf
f lioLcua itinllis L. Wii wa l'aiiiw c. Kawontschiiier Walil, Johanuisberger Holz,
W'irscii wr.-tlii-h Maiieulolil«'. zwisclieii Si'hiro.slaw und l)riczniiu.
Arrhenathtruni t'lnfiiis M. u. K. Zwisclicii l'jHchendorf und Buddiu, Birkwieäe.
Aremi f/avi>.sci'nfi L. Aei-ktM* nörcllicli Rowinitza.
f — cari/(>j)Jii//l('(i W. r. Wirwa Parowe und an vielen Wegen: Bei Pniewno,
Dricziuiu, Gatzki, Dombrowko, Wilhelmtihof, Lniauno, Maricnfclde,
Schiroslaw, Schiroslawek, Wiiiy, Rowinttsa.
f — praecox P. 6. An Wegen: Zwischen ftreinstplata und Blondsmin,
sQdlich vom Blondzmin«See, zwischen Lnianno und Andreastbai,
zwischen Gatzki und Dombrowko, zwischen Driczmin und Schuoslaw.
t Melifa nuUws L. Forst Osche, Cisbusch, Wirwa Parowe.
f ^ vnijfora Betz. Cisbusch.
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Briza media L. Raine und Wilder: bei EBchendorf, Kaveutscbioer Wald
am Bbea-See, am Mnkn-Fliess» Johannisberger Hols, bei Dricsmiti
und Rowinitaa.
t Poa nemaralig L. v. ßrmula Gaud. Im Parke von Escbendorf.
t — — ». vulfforis Gaad. Wirwa Parowe*
f Glyeeria ßuitam B. Br. v. hlMusea Huda. TQmpel awischen Drosdowo und
Poledno.
t — plicata Fr. Mnkrs-See, Bischke-FUesB, Teich nördlich Schiroslaw,
Teich südlich Rowinitza.
Molinea eoerulea Much. v. anindinaem Schrk. Südrand der Stenibacher Beerst,
t Cifuomnu eristatus L. Auf Wiesen und an W-'irf^n bftaiig.
t Festuca rubra L. Zwischen Edchendorf und Buddin.
— (fiffarffrn Vill. CisbuBch. Driczmin Parowe, am Schwaizwasstü-.
f — elafior L. v. pfimdololiaci'a Fr. Zwischen Buddin und l'nicwuo,
ßrachypodiuin silmtfcum R. uiul Scliult. Ciabuäüb, Wirwa Farowc, am
Scliw;iizwas8cr untcrhall) (rroddeck.
— pinnaium P. B. Am Scliwarzwasser oberhalb Rowinitza.
t Bromutt urmmx L. Bei E.schendorf häufig, bei Luiaimo, am Schwarzwasäcr
oberhalb Rowinitza.
t — erectm Huds. In einem Fxemplar an einer Kiesgrube bei Eschendorf.
t IKfeevm nptn» L. v, eae*ium Presl. Zwischen Escbcndorf und Buddin, am
Rischke-FliesB, Jobanniaberger Holz,
f- — — V. VaillanHamm Wolfin. Eschendorf auf Gartonland.
Elymut arenariuB L. Stembacber Forst am Rischke-Bliess.
t Lolivm remotum Schrnk. In den meisten Leinfelden!,
t Nardui tiricta L. Schlechte Wiesen und Sumpfirftnder bei Buddin, Lnianno.
Gymnospermae.
Taam» baccata L. Die stärkeren Stämme im Cisbusch haben in 1 m. Höhe
80—90 cm. Umiang, einzelne massen in derselben Hohe 97, 108,
116, 120, 123 (hohl), 133 cm.; der stärkste Stamm hatte in 15 cm.
Höhe 198 cm., in 90 cm. Höhe noch 187 cm. im Umfang. Die
beiden letzteren Stämme theilten sich bald über der gemessenen
SteUe.
Jumpenta commi/nix \j. In einom Busch zwischen Driczmin und Rowinitza
hatte ein WaeliholdiM stamm in 40 cm. Höhe U3 cm., in 100 cm.
Höhe noch r)2 cm. Umfang.
A'nu« aUvesfn'pi L. Kinzeliic StiiiiiiiH' im ("isbuscli hatten in lUU cm. Ilöhc
«'iiKMi Umfang' von 241, 24;"), 24S uml 2<I(i cm.
f Picea ejcci'lxii lA. In Sclionuntren: .lolianiiisbfitrer Holz, Forst Limlenbuseli.
Im (iarleii von Kscln-mlorr sind \vahren<l der j;rossen Juliliitze diese.s
.Jalircs zwei ricistclu'iide ca. 2.')jalirige Rollitainieu an der Wositseite,
clwub ;siidUch, der Lauge nacli aulgebpaltcu (von mir bemerkt um
u
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17. Jali, wenige Tage vorher waren die Bftiune noch anverletit).
Beide etwa fingerbreite Risse gingen bis in die Kitte des Holte«
und reiebten iast vom Brdboden bis fiber die Mitte der Bäume,
f Lafia dteidua MilL Jobannisbeiger Holl.
Cryptogamae.
f Eguitehm arvmte L. «. netnorasum A. Br. Escbendorf, Kawentsohiner Wald,
Johannisberger Holz.
— ma.rimum Lmk. Am Schwanswasser zwischen Rowinitsa und Vorwerk
Wirry in gi'osser Menge,
f Lgfcopodium Selarfo L. Forst liindonbuscli, westlich vom Czarnowo-Seo.
— annotittum L. Forst Charlottenthal, Forst Lindenbu8cb| Stembacber
Forst, Schewinkocr Wald; hccrdcriwoisc.
— imtndalum L. Auf nassem Sandboden aui Südiiler des Hlondziiiin-
SeeB, am Ufer den Bruches südöstlich Lniauuo; auf Torfmoor auf
Brüchen bei Lniauno.
— clavatum L. Heide bei ]5uddin, Kawentschiner Wald, Forst Lindeu-
husch, Sternbachcr-Forst; mehr zerstreut.
— complanainm L. Schewinkoer Wald, Forst Lindeubusch, Forst Charlotten-
thal; gesellig,
t BotryehMum Lunaria Sw. Johannisborger Holz,
f — rutaceum WiUd. Daselbst, am Kreuzwege.
ro/i/i>odiim vulgare L. Wirwa Parowe; am Schwanwasser unterhalb Groddeok
an einem Abhänge nahe der Bahn in grosser Menge.
Phegopim» Dryopteri» Fed. Wb-wa Parowe, Stembacber Forst am Hammoi^
Fliess.
PalyttUhum erittabm Sw. Wirwa Parowe.
— tpinulamm Dl. e. dttaUatum Hofim. Forst Lindenbusch.
t Ci/stopiet iM frqgilü Bemh. Wirwa Parowe^ am Sehwarzwasser bei Rowinitza.
t Anplenitm Triekomaxiettlt, Wirwa Parowe bei Jnlienhof, nur wenige Exemplare.
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Einige Bericiitiguugeü
EU der
Berichtigung des Herrn Dr. J. Abromeit
In den Schriften der physikalisch-ökonomiBchen Cresellsdiaft za Königsberg,
1884 2. Hefti veröffentlicht Dr. J. Abromeit eine „Berichtigung des Sanio'Bchen
Aafsatzes über das Zahlenverbfiltniss der Flora Prenssens.*' Ohne mich weitei'
bei den Seitenhieben, welche dabei auf mich abfallen, ^kritiklose Compilation*)**
n. 8. w. aufzuhalten, will ich nur einige Bemerkungen zu ai^zweifelten Arten
machen und einige Nova für die westpreussische Flora hinzufügen.
Es wird zunftohBt das Vorkommen einiger von den verstorbenen Nowicki
und Kuhnert gefundenen Pflanzen angezweifelt. Ton der vielleicht nur mnmal
verwildci trii Clematü reeta L. will ich absclu-ii und nur Bemerkungen zu den
folgenden 7 machen; von denen sich von den oben genannten Botanikern ge-
sammelte Exemplare in dem H(?rbarium meines Bruders im Weslpreusaischen
Provinzial-Museum befinden, und dort zu jedermanns Einsicht bereit liegen.
GettUta piloaa L. mit dem Etikett von Kuhnert* s Hand: „Auf sandigen
Kampen vor der Bunkenmfihle bei Osterode. Leg. Kuhnert 1853."
SuvioIm Valerandi L. wie oben: „Im Erlengebfisch am Ufer des Drewenzsees
zwischen Grnnorth und der Prelanke. Leg. Kuhnert 1853."
Betula nana L. Von dieser Art sind zwei Exemplare vorbanden. Das eine
mit der Bezeichnung von Nowicki's Hand: „D. 19. Mai 1837 bei Gzin
im Bruche." Das andere: ,,lni Bruche von Warncinen bei Osterode.
(Bigenthum des Kaufmanns C. F. Markus). L^. Kuhnort 1852 u. Ö3.''
*) leb selbst habe meine Arlteil als eine Compilation bezeichiiel, die einoui aiigenbUcklicbeu
BedAifoiw mbbelfiBn sollie. E« wire aebr wfliweheiiswertb» wenn aueb der ProussiMbe Boteniiohe
Verein tob Zeit zu Zdt da^lcicben ZuaammeMtelbingen Teröflentliebte, denn es wünlc dadurch
die Miiho erspart, «lit; i-inzclneu l'flanzfnnamen und .SlandurtaHngubeii in «Icr ^rrnsscn Zahl von
'l"aK*'^"*^'"'"S'''iigen und Sitzuiij(sl>ericlit<'ii iuilziisiuben, uml wiinb- weit b-ichtn- wt-nlfn ih\>i
Altbekannte von den ne\ien Entdetkiingen xii iint«'rscheiden. Warum ich Theile von (.)stpren»»en
tmd PoMD snr wes^reimticben Flon blnsiigMogen, habo ich im Vnrwort erörtert, und Ich bsbe
»uch die CMiMkiyptogamen und Hooeo dieser Gegenden mit Nummom venehen, wie tob suKleicb
venmtlMn will,
1
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200
Passerina atmua L. von Nowicki'8 Hand: „Thorn — auf dem Felde nkht
weit ▼om Piaviiitier Walde.''
PoUntilla tterilü Grck. „Im Walde hinter Garden unfern des kleinen Sees bei
Dt Eylau. heg, Kuhnert 1862."
Anikmeum Liliago L. i^uf den Schanzen vereuxelt bei Boeenberg. L^.
Kuhnert 1860—1862.''
TetroffonohbuB »iliquotut fioth. von Nowioki's Hand: „Thom bei Schioes
Dibow selten."
So lange man die beiden Verstorbenen nicht als Fldscher entlarven kann,
werden obige Pflansen wohl als prenssische Bürger gelten müssen, wenn es
auch nenern Botanikern, und wenn es selbst Sendboten des Preussischen bo>
tanisoben Vereitts waren, nicht gelungen ist, sie wieder aufzufinden. Es gehört
viel Glück dazu für einen Sammler, der einige Tage oder Wochen eine Gegend
durchsucht, soldie Seltenheiten, zum Thdl sehr unscheinbare Pflilnachen, wieder
aufzufinden.
Zu den übrigen angezweifeUcn Arten will ich Folgendes bemerken:
ilordeum seralinum L. Von dieser Art befindet sich in dem Herbarium meines
Bruders ein Exemplar mit dem Etikett: ,. Westerplatte, Augtist 1861.
O. nclm." Ob sie später noch daselbst gefunden woHen ist, ist mir
nicht bekannt, nie ipt a])or loicht zu übersehen und bei flüchtiger Be«
trachtung mit J{. ))nirimn)i L. zu vcrwec-hscln.
Fumaria dcnsljlord D. C. J<i vun meinem IJrudcr viele Jahre auf der We«lor-
platt*^ l>eol»arlitt't worden, ich sah sie daselbst noch im Jahre IHTO iu
zahlloser Menge, in den Jahren 1883, 84 und 85 habe icli sie vergclilioh
gesucht, will aber durchaus nicht die Möglichkeit in Al)re(le steHen, lias?
sie sich noch in abgelegenen Schhiplw inkeln erhalten hat und violleicht bei
günstiger CJelegenheit wieder in Menge auftrete.
Alles was bisher l»ei uns für ('allitriche staf/nallH Scop. gegolten, mag
wohl nur eine Form der so vielgestaltigen C. vema L. sein, leb masse mir kein
Urtheil dariiber an.
Eine feste Norm für das, was man von ein<reschle]ipten und verwilderten
Pflanzen für eingelulrgert betrachten soll, wird sich schwer aufstellen lassen.
Ein Unterschied zwischen Gaiteiuinkräutern und Fehhinkrautern liiijst sicli
kauui machen, und wenn wir alle Pflanzen, welche unabsichtlich von Menschen
kultivirt werden, aus der Flora streichen wollten, so müssten wir nur den
Anfang mit Ceniawrea Cyanu» und Agrottemma Githago machen, denn ohne
menschliche Hilfe wachsen sie nicht bei uns. Solche verwilderte Arten sind s. B.:
Jmpaiiens parvißora D. C. Diese war vor 30—40 Jahren bei Marien werder nur
in einer Hecke. Smtdem hat sie sich fast auf alle wüsten Plätze um
die Stadt verbreitet und tritt schon zum Theil als lästiges Gartenunkmnt
auf. Bei Danzig erfüllt sie den ganzen Wald auf der Weeterplatte. Sie
wird sich ihr preussisches Buigeii'echt schwerlich entziehen lassen.
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Cmmabis aattva L. wird in den Weichaelniedenmgen nirgend im Grossen gebaut,
höehBtenB hin naä wieder in Oirten als Zierpflsnse. Sie ist aber daselbst
eine der gemeinsten Pflsnsen an allen Weg^ritoidem.
Verbaseum phoememn L. ist bis jetst nnr aof dem sogenannten TVoyl bei
Dansig, dem Plats, wo das polnische Getreide umgearbeitet wird, ge-
funden worden. Es scheint daselbst in jedem Jahre vorbanden zu sein,
aber ich mochte doch vermttthen, dass es nur mit dem polnischen Getreide
eingei&hrt wird.
Geramum phaeum L. hat in diesem Jahre 0. Lfttzow bei Kl. Katz entdeckt
und mir gezeigt. Es wächst daselbst in grosser Menge und sehr üppig
an einem Graben ausserhalb ihr Parkhecke. Aber trotzdem die Gärtner
sich nicht erinnern, clasH es im Garten kuUivirt worden, was aaoh w^g
Wahrscheinliclikeit hat, so möchte ic}i es doch nur für eingeschleppt
halten. Es bedarf der weiteren Beoliachtnn«^.
Noi-h will ich Bemerkungen zu einigen in der „Berichtigung" orwäbatea
Pflanzen machen.
Glycerid Jiuirifima M. et K. ist wohl am ganzen Strande der Danziger Buubt
hiüifig, auch auf der Westcrplatte.
Pute/itilla nriui Auel (ob auch Linn^?) Habe ich auch auf Öaudhügeln auf der
Westerplatte gefiin(i<Mi.
Carea vitilis Fr. fand ich If^^l bei Neuenburg. Nach Dr. lleideurcich stimmen
meine Exemplare genau mit denen von Tilsit.
Phnu Ahiea L., nicht Du Roi, wie es bei Abromeit wafarscbeittliob in Folge
eines Schreibfehlers steht^ sah ich vor einigen dreissig Jahren im Band-
nitzer Walde bei Dt Eylan anf dem sog. Werder in vielen sehr alten
Stämmen, welche ich kaum für angepflanzt halten konnte and die weit
eher das Ansehen eines älteren Waldbestandes hattoi. Die Frage wegen
der westlichen spontanen Verbreitung der Fichte wird wohl bei der
jetzigen Forstkoltur eine unbeantwortete bleiben.
Die von mir im bot Centraiblatt als Euphratia vema Bell, angeführte
Pflanze ist E. litoi'nlix Fr., wie mich R. v. Uechtritz in I>rcslau belehrt
(S. mein Bericht 188.3); ich wurde durch die Garcke'sche Flora irre geführt.
nii>se Art unter.'scheidct sich, ausser den jsonstigen Kennzeiehsn, durch die
frühe Blüthezeit im Juni sehr auffallend von E. Odoniifex L.
Schliesslich will ich noch einiger neuer ]»r<'ussisclier Bürger erwähnen.
1. Prvfnis ( 'liavioiceroxv.^ L. wurde von Hcrwcü" 18S2 bei Kulm entdeckt und
mir Lre/.i i^-t, Er wiidis! dort in nielirei-tMi Striiuchen auf einem Hügel am
Frild«('tli;il tinter andern wilden (Jebiischen, lern von allen Wohnjdiitzen.
Das \'orkomnu'ii ilii'ser Art kann nicht so S(>hr bel'rt'mdcn, da sie auch
in Polen vorkonunt und sich in ihrer Nähe auch andere ächte Steppeu-
ptlanzen, wie Stipa pennafa L. und St. capHlata ünden.
2. Lißthrum HifssopifoUa L. Im vorigen Winter wurde mir von Heim
Sem p rieh, dem Vorsteher der Fräparanden -Anstalt in Fr. Stugard,
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eine Anzahl irockt'iicr PHaiizeii zur Bestimmung zugeschickt. Es fand
sich darunter aach obigt; Art in 1 Exemplar, und auf meine Anfrage
wegen des Finders und des Fundorts erhielt ich von Herrn Seuiprich
folgende Antwort: ,,Li/flinint Ili/mipi/oltn wurde im Hcriist 1H83 von
Erich Sich (damals Zögling der Anstalt, jetzt Seminarist in Marienldiru;)
in (irenibüczyn bei Tiiorii gefunden. A^on mir aufgclordert. iiat Sicii in
diesem .Jahre au der bctrellenden Stelle wieder nach der genanntcu
Pflaoze gesucht, dieselbe aber leider nicht mehr finden kdnnen." An der
Richtigkeit der Bestimmimg kann Didit gezweifelt wertoi da mir die
Pflanze wohl bekuint ist. Bass sie nicht wiedeigefonden, kann nicht
aaffaUeUf da ein so nnscheinbares Pflttnzcben leicht zu fibersehen ist.
3. Rumex domatkui L. &nd idi im Torigen Jahre in grosser Menge auf der
Westerplatte, sowohl auf den Ballastplätzen, als auch an dm Zäunen dw
Liindhäuser. In diesem Jahre war er nur s]iarlich vorhanden, und es
bedarf noch der längeren Beobachtung, ob er sich dort erliält und verbreitet
Lftngftthr, -den '6. iSeptembür 1885.
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Nachtrag.
Haupilehrer Kalmas-Elbiug vertheflte in der VerBaniuiluiig zu Dirocba«
folgende von ihm in den Kreisen Slbing, Dauzig, Marienbtug, Allenstein und
Osterode gesammelte Pflanzen:
Rubus tfii/rmiih'us Wimm. In der ostdeutschen Form, /?. thtfnauthm Focke^
an der Daraeraucr Mühle bei Elhin^, nicht selten.
— Sifcfiacus Wh. BuHchigc Uforabhänge der Homuel unterhalb der
Danierauer Mühle.
— Wii/t/fii'j-i/ii Arrlicn. Hr. Wejjseln bei Elbing, häufig.
— i>l('sfici'n>(t>i ,1. Ijjing«'. (Fl. Dan. t. 2905) fr. glabr. Bei Weingrundiorst
in mehreren kräftigen Büschoii.
iiieracium ct/ntodum L. JJei Tolkeniit.
Rtthua villicaulis Köhler. Bei Lie[i auf der frischen Nehrung.
Jlijdrocotyle vulgari$ L. Brach bei Kahlberg.
Corupermum inUrmedium Schweig. Aof den Dfinen zwischen Kahlberg und
Neukrug, selten.
CheMpodium murale L. Uferabhang der Nogat bei Marienbnzg aof Schutt.
Airiplex niteiu Schkr. Wie Torige.
Atplemum Ruta mutwia L. Harienburg an der Haner des Hocbscblossee in
ca. 80 m Höhe fippig wuchernd.
Libanotit moniana Gmtz. Bei Wartenburg auf dem Kreuzberge.
GewUana eruciata L. Wie vorige.
AstragaluB arinariu$ h. Sadlower Forst.
Eyperieum montanum L. Taberbrücker Forst.
Geranium »ilvattcum L. Wie vorige.
I^eopodivni romplanafum L. Bei Chamae^^anmiB A. Br., (als Art). Liebe-
miUiler Forst.
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Mittheilungeix
•OB der
Anthropologischen Abttieilung des Westpreussischen Provinzial-Museums.
I.
Das Weichsel-Nogat-Delta
▼00
Dr. Lissauer und Dr. Conweutz.
Wnn 1MU U. Mb V.
Bis in die nenesfee Zeit hineiii glaubte man allgemein annehmen sn missen,
dass die Ton der Weichsel nnd N<^t gebildete Niederang erst bewohnt wofdei
sei, nachdem die Ordensritter die Begnlirung des Flosslanfes in Angriff ge-
nommen hatten. Die Topographie dieser Gegend lehrt, dass einselne Punkte
derselben schon in frftbester Zeit trockengelegt und kulturfthig gewesen sind:
denn aus dem das Delta erftllenden Weichselschlick ragen mehrfach altallnriale
und auch diluviale Erhebungen hervor, welche noch gegenwärtig eine Meere.*-
höhe bis zu 10,4 m. erreichen. Hier ist idso bereits zu einer Zeit, welche
der ältesten Kulturperiodo nnserer Provinz enlBpricht, die Mögli^ )ik< ir 711
Ansiedelungen vorhanden gewesen. Ueberdiea linden wir den hohen
des Werders ^chon um Beginn unserer Zeitrechnnnp: dicht l)evölkert, wie di»-
zalihvicheii Vorkonnunisse auf dem Höhenzuge zwischen I)anzi<r und Dirscliaii.
}>ei Hraunswalde, Willenberii^, Sandhof, LicliciithMl, Laase, auf Ni usuidtcr
Felde Itei Kll'iiijr u. a. a. (). beweisen. Wählend die hier ausgegrabenen Skelette
den ei'sten .Fahrhunderieii 11. Chr. ar.gelioren. gehen die Stidnkislen in die ver-
chri.stliche und di(^ l»ei WiUenI)erg und Wcissenberg gemaciiten Funde sogar
bis in die ne(dithi?idu! Zelt zuriu k. Denizufolge müsste man a priori annehmen,
dass die Anwuiinei- der Niederung auch einmal (Jelegenheit genommen hatten,
in die.se liinabzusleigen und an den holier gelegenen Orten derselben vorüber«
gehend oder für längere Zeit sich anzusiedeln, um der Fischerei und Jagd ob-
zuliegen. Trotz dieser Erwägungen und ungeachtet der Angabe des Chronisten
Ornnau, dass eine bestimmte Anzahl von NiederUssungen im Weichsel-Noga''
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Dolta existirt habe, glaubte man hieran aweifeb so mfisBefiy weil keinerlei
archaeologisehe Funde bekannt geworden waren.
Der um die Erforschung der prihiBtorischen VerhttltnisBe in den Kreisen
Ifarienburg und Stubm verdiente Dr. Marschall hat zuerst den Nachweis ge-
führt, dass in der That heidnische Funde in der beraten 6^^d ▼orkommen
und ist noch kurs Tor seinem Tode bemuht gewesen dieselben zu inventarisiren.
In den Schriften unserer Gesellschaft*) ist ein yon ihm hinterlassenes Manuscript
zum Abdruck gelangt, worin er die fraglichen Funde aus älterer und neuerer
Zeit von sechszehn vci^c-liiedenen Orten des grosRon und kleinen Maricnburger
Werders zusammenstellt. Jene bestehen zumeist in einzelnen, oft unvnllstuiidiiren
Objecteti, die freilich, wie et selbst sagt, nur wenig Aufschluss über An-
siedelungen in der Nicdening vor der Eindämmung der Flussläufe zu liefern
gcoiirnet sind. Immerhin trin? aus seinen Mittheilungon mit Bestimuithcit die
intcressniiir Thatsache hervor, dass jene vor Ankunft des Deutschen Kitter-
ordeus rftatt^elunden haben.
Seitdem lialn-n wir diesem Gegenstände unsere Aufmerksamkeit zugewendet
und sind bestrrht trewesen, denselben weiter zu verfolgen. Herr Conwentz
untornahm im Soinnicr 1S83 gemeini^ain mit Herrn liclirer Floegel dureh den
grossen Marienburger Werder eine ()i ieiitirungsreisc, auf welcher der Kreis-
Landrath Herr Dochriug ihn freundlichst begleitete. Es wurden die früheren
Fundorte besucht und einige Objecte neu aufgefunden, von welchen weiter unten
die Rede sein wird. Der Hauptzweck dieser Reise bestand aber darin, geeignete
Persönlichkeiten anzuregen, den archaeologischen Funden eine grössere Be-
achtung zuzuwenden und fiber deren etwaiges Vorkommen an das Provinzial-
Museum hierselbst zu berichten. Es geraioht uns zu grosser Ftaude und Genug*
thuung, dass diesem Ansuchen so vielfach entsprochen worden ist, indem im
Laufe des verflossenen und dieses Jahres ein grosse Anzahl von prilhistorischen
Objeeten conservirt und den hiesigen Sammlungen auf das Bereitwilligste über-
lassen wurde. Infolge dieser vielen Funde, welche vornehmlich eine neu auf«
geschlossene Fundstätte unweit Ladokopp geliefert hat, rchtv Herr Conwentz
in Begleitung des Kn is IJainncisters Herrn Stumpf- Marienburg und Herrn
Rectors Kröger-Neuteich am 1. Mai er. nochmals dorthin, um eine planmttssige
Ausgrabung zu veranstalten, welche später Herr Rector Krüger nach unserer
Massgabe fortzufiihrcn die Güte gehabt hat. Diese Arbeiten haben eine iiii<re-
ahntp Fülle an neuetn Material zu Tage gefördert, worüber unten ausführlich
berichtet werden wird.
Ausserdem hat Herr Conwentz gemeinsam mit Herrn Landrath Doehring
am 2. ej. den kleinen Marienburger Werder bereist und das Vorkommen von
Alterthüinern an mehreren Orten festgestellt. Endlieh besuchte er am 1:^4. .iuni er.
nochmals den Eichberg bei Katznasc und hat hier charakteristische Reste aus
der jüngeren Steinzeit auagegraben.
*) Schrirtf>n der NaUirfoncheodeo GesellMbaft su Daosig. N. F. Band V., Heft 3. 1882.
Seite 1—17. 'I'afel 1.
s
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Durch das einmltthige Zusanunenwirkeii aller betheUigten Peraoiieii ist dag
Provinzial-Miisoiiin in don Besitz einer grossen Sammlung gekommen, welche
neue AufscblüsHe über das Loben, die Sitten und Gebräuche der Urbewohner
des Weichsel-Nogat-Deitas zu liefern vermögen. Wir anerkennen hierbei gerne
die eingehende Theihiahme und den fordernden Einfluss, weh lioii der Kreis«
Landrath Herr Dochring in Marienburg unseren Bestrebungen stet« bewiesen
hat. Sodjtnn erlTillen wir eine angenehme Pflicht, indem wir vornchndich den
Herren Leiirer Floegel in Marienlnirg, Rector Krüger in Neuteich, Bau-Unter-
nehmer Mischke in Schöueberg a. W., Kreis-Thierarzt Nouvel und Kreis-Bau-
meister Stampf in Marienburg, Kreis- Wundarzt 0r. Wodtke inNenteich nnd
allen anderen Herren, welche in nueigenuOtziger Weise diese werthroUen Ge-
schenke dem Provinadal-Hnienm Überwiesen odor deren Abgabe yormitlelt haben,
auch an dieser Stelle nnsem wSnnslen Dank ansdrficken.
In Nachfolgendem werden wir nach den Oertlichkeiten die bislang bekannt
gewordenen Funde sddldom, wobei die älteren Angaben miteingeschlossen
werden sollen, um ein dem gegenwärtigen Standpunkte nnsores Wissens thnn>
liehst entsprechendes Gesammtbild su liefern.
Ä. Die Nehrung.
1. Krakau.
Im Fröhjalir 1H82 wurde auf der Strandseite der Düne bei Krakau eine
Anzahl römischer Sestcrzien gefunden, welche aus Unkenntnisa der Betheiligten
gi'öPstenthcilH wieder verloren gingen. HeiT Ilaupth'hrer Schallenberg daselbst
madite uns liiervon Anzeige und ö1)ergab zwei Münzen jenes Funde:*, einen
Comuiodus ans dem .lalire 189 und einen Antoninus Pius aus der Zeit von
145 — 161 den Sammlungen des Provinzial-Museums. Ueber den Verbleib der
Qbrigeu Exemplare konnten wir keine sicheren Nachrichten erfahren.
t» Knmealiot
Im Herbste desselben Jahres fand man in dner Dfine bd Kronenhof drri
kleine, flachbiconvexe Kndpfchen ans Bernstein mit V-förmiger Bohrung. Die-
selben gelangten in den Besitz des Herrn Bob. Grentxenberg hierselbet,
welcher sie freundlichst unseren Sammlungen überwies. Klcbs hat in seiner
archaeologischen Arbeit über den Bernsteinschmuck*) einige ähnliche Gegen-
stände abgebildet und beschrielien und ist bestrebt dort den Nachweis EU führen,
dass dieselben der neoiithischen Periode angehören.
3. Neutalir.
Am Quellb(>rg gegenül)er NeufUhr wurde eine Silbermunze von Antoiiiuus
Pius von Herrn Lieutenant Bernhardt in diesem Frühjahr aufgefuncieu.
*> K lebi. Der BenwIeiDiehaiMk der Steiiuait. Konlgsbeis 1882. TkM H Fif . 4, 94 n. a.
s
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2Ö?
4. Steegen.
Am 2. Juli 1722 entdeckten fünf Fischer aus Ptoe^on, etwa hundert
Schritt vom Meere entfernt, zunät list ohcrflächlich 4 Münzen und l»ei weiterem
K;iohgral»en kaum 1 m. tief im J^aiido noih 12 Münzen auf einem Haufen und
weiterhin cndlicli aucli noeh eine solelie. Diese siebenzehn Münzen wurden
durcli die Vermittehmj:; dct* Stadtsekretärs Engelke in Danzig zur Bestimmung
an den damals in Leipzig lohenden Orientalisten Kehr geschickt. Derselbe
erkannte sie als kufische Münzen, welche der Zeit von 724 — 813 angehören
und beächrieb »ie iu einer besonderen Arbeit, welche 1724 zu Leipzig erschien*).
B. Der Danziger Werder.
5. Btoilg.
Beim Neubau der Grünen Meke, welohe die Beehtstadt mit der Speielier-
iDse) Terbindeti im Sommer 1888 wurde das MotÜaubett an derselben in der
gansen FIoBBbreite bis auf eine Tiefe von 8—4,5 m. anagebaggert Der sn
Tage geforderte Scblidc enthielt eine grosse Anzahl von rohen und bearbeiteten
Knochen, auf ▼eiche auerst der Städtische Banau£seher Hm Plotske hierseibst
nns aufmerksam machte**). Dieselben sind zum grOsaten Theil vom IKreotor
der Königlichen Anatomie Herrn Professor Dr. Hasse in Breslau gütigst be-
stimmt worden und ergaben folgendes Besultat:
ürw» 9p* Idnker Unterkiefer und der zweite Hetacarpalknochen hinterseits.
lAput Hmdua, Schüdel.
Cervu9 citprwim. Humeras, Hüft- und Ifetacarpalknocben.
('. elayhuH. Linker Unterkiefer, vorletzter Halswirbel, vorietzter Brust»
Wirbel, rechte ulna, rechte tibia, rechtes und linkes Fersenbein.
C. alees. Ein linker radius der Länge nach und das untere EpiphTsenende
der rechten tibia quer gespalten. Femer unbearbeitet ein rechter Unter-
schenkelknochen des Vorderbeines und zwei rechte Metaoarpalknochen.
Boa pnmtgenivs. Ein Stimzapfenstück und ein rechter talns.
B. tavrui. Eine grosse Anzahl von Röhrenknochen war quer und der
Länge nach gespalten; ebenso waren mehrere Lendenwirbel. Unter- und Ober^
Schenkelknochen gespalten. Von unbearbeiteten Knochen kamen überdies eine
*) Ki hr. Monarchiae Asiatico-Suracenne statu» qualis VIIL cl JX. ]i. Chr. n. soculo fint,
(>t nuiuis argenteis priscis Arabum scriptiira kutica a moarcbia Arabicin AI. .MeiiHor, Hamm
Kasobid, aL Mamon alliaque in metropoiibus Chaldaeae, Perriae Traoaoxianiaeque curia et
nnper in Uitora mvis Baltid pnpe Godanoa dßiMlB Uhutntoi. YgL aneh Förttenftan in
den nenoB prrawtidwii Fravliisial-Blätteni, Baad XI. 18&1. 8. S61.
**) AuRsenlpm kniripn auch StadtmillMWn von Danzig, Kibing und Thom M8 diesem and
vnrifrein Jabrhimdcrt <owin Ordt'DPimlnzon und dpi. zum Vorscbi'in. Von hervorragendem Werthe
ist ein« Dolcbscheide aus /inn mit getriebener Arbeit aus dem IG. Jahrhundert, welche gegen-
wärtig der knnMKwerbltclien AbtheUuog des Provinsial-MiuMnins mir Zierde gecelebt,
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linke ulna, ein rechter talus, Metacarpalknochen and Phalangen des Vorder
and HinteiTusscs vor.
Ii. 8p. Drei aa^espaltene Lendenwirbel, ein rechter und ein linker
Metacar]):iIknochen.
Equun <'uba/lux. Oberscliadel.stück, linke Mandibel, Ilippcubruclislücke.
Höft und Reckenkuoelien. Ein uictacarpus war der Länge nach aufgespahen
und ein rechter Vorderunterschenkelkiiuchcn an der vurdern convexen Fläche
glatt geschliffen imd an den Gelenkköpfen abgeschnitten und durchbohrt. Dies
St&ck stellt einen Sehlittkn ochen vor, wie solche früher In den verachiedeiisteB
Ländern daan verwendet worden, nm nnter der Fusssohle befestigt als Schlitt*
sohoh, oder bq sweien bis dreien unter ein Brett gmagelt, als Sehlitten n
dienen. Manche entlegene Gegenden Dentschlands befinden sich noch gegenwärtig
gewissennassen in der Voreisenseit, da dort jene Schlittknoohen allgemein ge-
bräuchlich und die Stahlschlittschuhc wenig oder garnicht bekannt sind*).
5t/« »cro/a. Ein linker Unterkieferknochen des Wildschweins.
Tetrao Uroffallti«. Zwei Exemplare der rechten und linken tibia.
Von den genannten Thieren kouiinen drei Arten gegenwärtig nicht mehr
in Westpreussen vor. Der Jiär ist überhaupt aus Deutschland verschwunden
und findet sich nur noch in einzelneu Theilen riigarns, der l-^Kh ist auf
ibenhorst beschränkt, wo er künstlich gepflegt wird, und kuninit dann noch
weiter östlich vor und der Aucrochs lebt gegenwärtig in Biaiowicze und im
Kaukasus wild. Indessen linden sich alle drei Spccies nicht selten im AIlu-
vium Deutsclilands, Tomehmlich auch in Torf« and Wiesramergellagem nnsera*
ProYinZi wofür das Westprenssische ProYinzial-Musenm Tiele Bel^t&oke besitst.
Wie spät in die historische Zeit hinein diese Thiere bei nns gelebt haben,
ist mit Sicherheit nicht festsnstellen; Bär and Elch sind jedenfiüls noch in
nenerw Zeit hier Toigekommen, während der Anerochs schon firfiher von hier
gewichen ist.
Der Umstand, dass die vorerwähnten Knochen ausschliesslich von £buis-
und Jagdthieren herstammen und dass sie zum Thcii deutliche Spuren mensch-
licher Einwirkung zeigen, deutet auf das Vorhandensein einer alten Kulturstätte
hin. Diese] Im.' kann iiielit vorübergehend ijestandeu haben, sondern niuss, nach
dem niassenliaiten Aut'ireteu verschiedenartiger Knochen zu urtheilen, von längerer
Dauer gewesen sein. Sie kann auch niciit weit von der gedachten Fundstätle
selbst entlernt gewesen sein, weil die Objecte keine Zeichen eines längeren
Wasser- oder Eistransportes an sich tragen. Die rauhen Linien sowie die
Schbigflächen und -kanten sind unTersdirt nnd die Oberfiächai mehr oder weniger
glatt, nur der Schlittknochen zeigt anf der angeschliffenen Fläche schräge
parallele Schrammen, die ▼oraussichtlich vom Gebranch stammen. Dabei ist
*) Vgl. Vircbow, lieber geglätU^U; Knochen zum (gebrauche beim Scblittachuhlaufen und
Weben. Zeitscluill für Etbnoli^e. III. Jahrgang 1871. SiUungsberichtc S. Ii), 1Ü3, 104; ebenso
IV. Jahiiug 1872. StlBDiigiberiekte S. 3^ 43, 48, 280; Otmto Yl Jabrpag 1874. 8itsiii«i-
berlchte S. 17G u. a. n. o.
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«uaaebmen, dass diese Gegenetände von einer Ansiedeluug herrühren, welche
ror Begiim unserer Zeitrechnangi wahnohidniich snr neolifhischea Pniode nahe
am anteni Laof der Mottlau, d. b. an der heutigeu Stelle von Dansig oder etwas
oberhalb bestanden bat.
C Der Grosse Marienburger Werder.
6. Caldowe.
Marsohall berichtet. da;?s auf dein Leliinfekle, wck-hes zwischen der Actieu-
Ziei'eloi und der des Herrn P.inknin diclit an der nach Dirschau führenden
Chaussee irele«ren ist, im Jahre nieiuere khMtiere und grössere Gewisse
mit l]randiilH rre~ten frei iiu Bo<len aufiiefunden wordt-n sind. Zwei denselben
hat er abgebiUiei, jedoch lassen sich Einzelheiten hieran kaum erkennen.
7. Fnehsberg.
Auf diesem^ SandhQgel, welcher zwischen den Ortschaften Simonsdoif,
Onojau, Knnsendorf und Altweichsel sich erbebt, sind nach Marschall einige
Geßtosscherben Torgekomraen.
8. Onojan.
Derselbe Forscher theili mit, dasrf auf dem Windmfddenberge bei (»nojau
1873 eine grossere Menge von Gefässscherben aufgefunden ist, von welchen er'
emeo. durchbohrten und zwei ornamentirte abbildet.
0. (iroH8 Lesewitz.
Der Windmühlenbei-g. ein Kilometer siidwestlich vom Dorfe gelegen, be-
steht ans unterdiluvialcni Sand und Grand und bor^it/t noch gcgcnwUrtig eine
Meereshöhe von 10 n».*), die gröRste. welche überhaupt die Bodenerhebungen
im grossen Marienburger WeriU-r erreichen. Bei dem Mangel an geeignetem
Wc'ji'banmateriai ist schon in fri'iheri'n Jahren viel von dem Beiije aligefahren
worden, wobei nach Ans-^age der i-]inwolin<'r niancherlei Alterthündichkeiten zu
Tage gi'Iordert wurden. Später hat Marschall einige hier ausgegrabene (iegen-
stände erwoi-ben, von welchen er a. a. ü. auch Altbildungen liefert: es sind
lünl" theilweise ornamentirte Ui-nen, ein eisernes Messer, ein (ilasgelass. ein
Doppolbeil und zwei zerschlagene Mahlschalen aus Granit. Derselbe erwähnt
noch, dass Asche, Kohlcnstückchen und Pflastersteinsetzungeu an verschiedenen
Stellen vorgekommen sind. In neuerer Zeit ist ein ähnlicher Fand von dort
nicht bekannt geworden.
10. GroHH Lichtenau.
Wahrend der letzten Zeil seines Aufenth;iltes in Marienlmrir 1880 hatte
Marschall von einem Funde in (rr. LichliMiau erfahren. jtMloch waren die (iegen-
.stunde selbst ihm nocli unbekannt geblieben. Das Frovinzial-Museuui verdankt
J Manohtll giebt Leim. Uölw aa
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die erste Nachricht hierfiber im Jahre 1882 Herrn Dr. Wodtke in Neuteieh,
welcher auch die Fandobjecto frenndlichst einsandte. Dieselben sind aaf dw
Feldmark des Herrn Gutsbesitzers Ehrenberg an einer etwas höher gelegenen
Stelle unweit des Dorfes Gr. Lichtenau bei der Bearbeitung dos Bodens zum
Vorschein gekommen. Sie bestehen ans «wei Reibsteinen aus nordisohem Granit
von 8 beaw. 10 cm. Durchmesser, einem roh gearbeiteten Thonwirtol von ö cm.
Durchmesser und 2,8 cm. Dicke und einer Suite von diversen Gefässbruchstücken.
Dieselben t!:t'hflr(Mi dem Hoden, Bauch oder Rande an und siml theihveise orna-
inentirt. Ein S('h('il)en zeit^t duich ein Stäbchen liewirkte. dicht fredriinirte
Eindrücke und ein andei'ci" ausser parallelen Bt^iren und Killen zwei Wellen-
linien, zwisclien w(dchen sich eine mit Eindri'icken versehene Leiste abhebt.
(Tafel II. Fig. ;J8). Diese Verzieruni? ist die nändiche, wclciie an Burgwall-
Funden häufig angetroiTen wird. Alle Scherben sind aus gutem Thon mit ein-
gesprengtem Sand und Glimmer hergestellt nnd mit Ausnahme des letzteren
durchweg schwärzlich. Dieser ist an der ÄnssenO&che rothgebsannt, sonst grau.
Ueberdies sind hier aufgefunden Ztthne vom Pferd, Schwein nnd Bind und ein
obeliskenfSrmiger, unterhalb der Spitze durchbohrter, rothgebrannter Backstein
von 11,5 cm. Höhe und 7 cm. grOsstem Durchmesser. (Taf. U. Fig. 39). Es
kann zweifelhaft sein, ob dieses Object zu den vorgenannten hinzugehört oder
aus späterer Zeit herrührt und zufällig dorthin gerathen ist. Der Form nach
zu urtheilen, mag dasselbe ein Netzsenker gewesen sein, indessen erinnert es
andererseits auch an L'hrgewichto, wie man sie auf dem Lande hin und wieder j
noch liente im (Jebrauch sieht. t
Nach eiidgen .Monaten übei wies lleri- Dr. Wodtke eine am Bande mehrfach '
verletzte röudsche Silljermünze dem Museum, welche von dersellien Fund-
stätte herstauunt. (Taf. \". Fig. 17 und 17a). Sie ist von Herrn Professor i
Dr. Boeper hierselbst als Denar von Hadrian erkannt worden. |
Im folgenden Jahre wurden an einer zweiten hohen Stelle desselben Gutes
mehrere Scherben aufgefunden, welche wiederum durch die Freundlichkeit der
Herren Ehrenberg und Wodtke in den Besitz des Provinzial- Museums gelangt
sind. Die Scherben gehören mehreren grösseren Gefkssen an und zeigen ein
verschiedenartig(^s Ornament. Einige sind parallel gereift, andere mit senkrechten
Stäbchen- Eijidrücken, noch andere mit Strichen versehen u. dgl. m. (Taf. 11.
Fig. 34—37). Das .Material und Ausseben ist wechselnd, vom Bothbrauu bis
zum Schwärzlichen sind mehrere Nuancen vertreten.
11. Kaininke.
Von der Maiienburg-Tiegenholer Ciiaussee llihrt der soii^. Kellerweir nach
dem 0,7 m hoch gelegenen „Allen Scldoss" zu Kaminke. Der llositzor
Kirsehuick theiltc Herrn Conwentz mit. dass er bei Erdarbeiten auf Fundameute
gestossen sei und auch einige Gerttthschaften aufgefunden habe. Zwei derselben
waren noch vorhanden, welche, aus Messing gearbeitet, der späteren Zeit ange-
hörten. Das Mauerwerk wag von einem Ordensban herrfihren, indessen sammelte
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Herr Conwentz im Enltnrlande nahe dem Wohnhause mnige theilweise gerieflte
Scherben von Thongefilssen, welche einer früheren Periode angehören.
12. KittpUiahre.
Dicscv Ort üf'ut a in Rande (l<'s Höhcuzut^es <r(',irt'iii'ilH'r Wi-rnoi sdort". Marschall
thoill mit, ilass dwa in den Jaiin'ii IX.')«» 40 rix'lircre TriHMi mit motallenen
Briiraln'ii iii'-r aul'ircilcckt wordoii siind. i>a der <^olla!lllt*' ForseluM* diese Funde
im Weirlisi-l - Nopit - Delta aullTdirt. \M. wohl .'»uzunehnieu, dass sie aus der
jSiedcrung unterhalb des Düried herrühren.
13. Klein Lesewitz.
Per zwischen Klein und Gross Lesewitz gelegene Berg, nach dorn Besitzer
auch Wiebeberg genannt, hat eine Meereshöhe von etwa 7 m. und besteht aus
altallttvialem Boden.
Nach Aussago des Besitzerg sind bei Anlage des Hofes und bei Gelegen-
heit der Feldbestellung vielfach Thongef&sse nut Brandresteu aufgofundou, aber
nicht beachtet worden. Später sollen oini^re Urnen an das Königliche Musenm
in Berlin gelangt sein, worüber dort niehts in Erfahrung gebracht werden
konnte. In neuerer Zeit sind derartige Geßlsse nicht wied- 1- ^ orfrekoinmen,
jedoch liegen aiddem Acker Scherben in grosser Mentre umher. Herr Conwentz
sammelte einige If in l-. Ilaiieh- und Bodenstncke. welche alle aus grobem Material
hergestellt und wenig oder garnicht verziert sind.
14. Klein Maosdort
Marschall berichtet, dasa auf einer sandigen Erhöhung öfters grössere und
kleinere GeiUsse in den Jahren 1870 — 80 zu Tage gefbrdert sind.
15. Ladekopi).
lOtwa 1 km. westlieh von La'h^kopj», auf th^v Feldmark (li>s lloflicsit/ers
Abraham Wiens, erhebt sirii eine liaelie Sandkuppe, auf weli-her unweit der
ClKinssee eine Windmühle sielit. Beim Bau dieser Strasse, welehe von Lade-
kojtp nach Schüneberff a. W. tVdirt, wuidi- jener Hinsel im verllosseneu Jahre
tli(.'iiweise ab!^etra<ren und lieferte dabei eine Men;.^e von ai rhaoloLtiselien (le^cn-
ständen. I>a zuerst Niemand zugegen war, welcher sieh InL-rtur interessii-te
und die Ausgrabung sachgcmiisä hätte leiten köuuen, so wurden viele Funde
getrennt und andere sind voraussichtlich verloren gegangen. Eiuige Objecto
wurden von dem Banunt^ehmer Herrn Mischko jun. in Schöneberg a./ W.
aufbewahrt, andere durch den Kreis - Banmoistcr Heirn Stumpf und noch
andere durch den Kreisthierarzt Herrn Nonvel in Maricnbnrg von den Arbeitern
erworben. Alle drei Herren haben später in dankbar anzuerkennender Weise
diese zum Theil recht wichtigen und werthvollen Gegenstände als Geschenke
an das Westpreussische Provinzial-Museum überwiesen, dessen archäologischen
Sammlungen sie zu neuer Zierde gereichen. Ausserdem ist durch die Verwal-
tung desselben eine Anzahl wichtiger Gegenstände von dem Hofbesitzer Herrn
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Wiens in Ladekopp angelcauft worden. Später sind dnrch Herrn Lelurer
FIoegel-Marienhurg und vornelimlicli darcli Herrn Bector Krfiger-Neateicb,
welcher nach Vereinbarung mit dem Besitzer im Auftrage der Museums-Vcr
waltung die Ausgrabungen mit grossem Glfick und Erfolg fortgesetzt hat, viele
neue Objecto von Bedeutung hinzugekommen. Wir f&hlcn uns daher gedrungen '
Herrn Rector Krüger f&r seine eifrige Theilnalime an nnsern Bestrebungen und
f&r die hiermit verbundene Mühewaltung auch an dieser Stolle unsem Dank
ausziulrücken.
Die Funde in L.-idekopp zeigen eine grosse Mannigfaltigkeit, sowol in
Bozu<r auf die Art als auch in Bczuu: auf die Zeit, wrlclier sie an roliöron. IMe
UUfstfii gelten bis in dio vorcliristliclie Zeit zurfu-k und Ix'stelu n in Brand^rul>en
und l'rniMitrniltt'rn mit Beigaben an IJronce, Kison u. a. ni. Hann folLCOn Funde
an zalilri icluMi Wirtlischartsgerüthcn aus l>r(»nt'('. Scliuiucksaclicu aus Broiiri\
Silber, (Jnlil. <;ias u. s. w., dio der röniiscluMi Zeit ontstauinion. Hieran reiln-n
sicli Beste von Thongefässen und K iu'lieiiat>talle an< der Ibirgwalliieriode n;id
endlieh Kinzelfund*' ans ih'ui vorigen .lahrhunderl. In Naehfolgendeiu wertleo
wir die Gegenstände nacdi ihrer zeitiiciien Zugehörigkeit schildern.
La T^- Periode.
Die ersten Fundobjccte, welche uns aus Ladekopp bekannt geworden und,
waren vier GefUsse, die Herr Kreis - J^aumeister Stumpf 0,60 m. unter dem
Terrain aufgefunden und im Juli 1884 an das Provinzial • Museum eingesandt
hat. Dieselben sind ilurchweg roh gearbeitet und nicht verziert. Das grOBW
stellt eine L'nie von 19 cm. Höhe und I"^.") nu. Rauddurchmessor dar und war
bis zur nulfte mit gebrannten Menschcuknochen angefüllt. Ob beigaben liieiiu
enthalten gewesen sind, konnte nicht mehr festgestellt werden. Pas zweite
üefass ist ein IJenkeltopf von 7 cm Hohe und die beiden anderen etwa ebeUsO
hohe Na]>fehen, deren eins stark aus eliroeiien ist. (Taf. 11. Fig. IT.)
Im Uclolier dessellien Jahres wurde von Heri'u Beetor Krüger au 'i'^r
niimlichcn Stelle (!ine lirandgrube eiildeckt. Nach seinem Bericht fand '.-i"
im Boden eine grossere Aidiänfnntr von gebrannten Knochen und Holzasclic 'i
ndt Sand vt rmisehi, dalifi vei?ieliie<iene Kisen-, (ilas- und Broucesachen. I'i«'
erstcren bestanden in eim'i- Lanzen^pitze von 17 cm. I^ange und 3 cui. grosölci
Breite, in einer umgebogenen Öchwertspitze von 10,5 cm. Länge und 4,2 cm.
Breite, in einem G8rtelhaken Ton 10,5 cm. Länge und 2 cm. Breite, an jedem
Ende mit einem Knopf verschon, und in einem 7 cm. langen BmchstQck eines
GQrtelhakens. Ferner waren zwei platte Stücke und ein Knopfbeschlag (4 cm.
Dm.) von Schildbuckeln vorhanden. Da ein dicker Best diese Gegenstilode
fiberzog, so konnten Einzelheiten nicht mehr erkannt werden. Die Bronoe>
stQckchen gehören zwei Ringen von der Form der Ohrringe an. Die Perlen
*) Dil- Ifolznseh«' und -kohU" in «litscin und in dt-n spafor anzuführenden Fällen gebt'rt
uiittHchlii'i'slieb Eichen an. Dies iM insofern l»emerkenewerth, al.s Kielten geicenniirtig im Wenl«'
hüebit »elten angetroffen werden.
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sind aus Email liergestollt und swar ist die eine kugi>lig, lackroth und 8 mm.
dick (ähnlich Taf. III. Fig. 1), die andere scheibenfbrmig, orangegelb und bei
1 mm. Hobe nur 4 mm. breit. Beiläufig bemerkt sind Perlen dieser letzten Art
in sehr grosser Anzahl auf dem Felde von Willonberg voi'gekommen und jetst
in den Besitz des Provinzial-Musoums zn Königsberg i.'Pr. fibergegangen. Die
dritte Perlt • von 8x8x14 mm. Grösse besteht ans weirisem Email. Ausserdem
kamen einigo kleincic Tbongcfässe vor, von welchen ein 6 cm. holiot- und 7.2 oin.
weiter Krug mit gobranntfin Knoelionresten nnvorsclirt orhaltrn i.st. N un licn
übrigen Hrurhstiicken i.st eins (Tai'. II. Fig. 19.) in Anbetracht seiner Form be-
merkenswerth, da es anscheinend den hohlen Fuss eines pokalaitigcn GefUsseB
darstellt.
Kino zwoilt' {.{rniKlirruhc wui-tic am 1. Mai er. von den H'^itou Stumpf,
Krüger und Conufutz aul dcmsell^i'u i'fi'rain ca. 0.5«) m. tief im ."^ainic tie-
öffnot. Diescliie eiuhielt .ui-m i- ilrr Knochen- und Molzk^dde die Hallte eines
elliiisoidisclien geirlatteien (.^iiar/.its und viei- Broneegeirenstande. Zuuiiclist «-in
cm. laiejes Kud.^tuek einer .') mm. <iii'k(Mi ollenen ITandspauL^'. wcdclu' am
Et)do knoj)rarlig verdickt ist. (Taf. V. Fig. (5); feiner einen I.K cm. weiten
gcsclilos.^enen King von biconvexcm Querschnitt. (Taf. Y. Fig. 10). Der Reifen
ist an der schmälsten Stelle 6 mm. hoch, erweitert sich dann aber auf das
Dreifache und trägt hier an einer Seite in der Bichtang der Ringhöho auf ab-
gesetztem 4 mm. langen Halse einen 8,5 mm. hohen Knopf. Vorne auf dem
Reifen sind in derselben Sichtung eine scharfe Kante und seitlich zwei ge*
brochene Kanten eingeschnitten. Der dritte Gegenstand ist ein einer Fibel
angchoriges Drahtstück und der vierte eine Schnalle, deren Bfigel leider fehlt.
(Taf. IV. Fig. 9). Die Riemenkappe ist 3,6 X 2,4 cm. gross und besteht
aus zwei Blättern, welche durch zwei Nieten zm^ammengclialten werden; ausser-
dem licfinden sicli zwischen dieser noch /wel an<]ere Oeffnungen, voraussieht-
lich auch zur Aufnahne' ^ <mi Nieten. Mittels zweier Oesen bewegt sich die
Kappe und dazwischen dci* Dom um die Axe; letzterer ist am spitzen Ende
nach unten gekrümmt.
Eine dritte Brandgrul>e hat Herr Ixecti r Krüir<^r einige Tage später ebenda
anrireth^ckl und darin eine sehr reiche Auslieute u^cfunden. ^"on Eisensachen
lagtMi hierin ein Ii* cm. langer (^nrtcdhaken, der auf der Unterseite hinten mit zwei
Oesen und vorne mit einem Haken versehen ist (Taf. II. Fig. 2.ö), ein 18 cm.
langes, etwas verliogenes IJIatt einer Lanzens]iitze, ein lO.S cm. langes
Messrr(dicn. Nadel nel>,^t S])irale einer Filxd. sowie drei I?inge voji 1^7 bia
4..Ö cm. Durchmesser. Dieselben sind oflen und dürften wohl Sehnallen vor-
stellen, deren Dom nicht erhalten ist, denn ähnliche Schnallen sind aus anderen
Brandgruben (Oliva) bereits bekannt geworden. Aus Bronce war ein 11 cm.
langer, nach vome allmählich sich verjüngender GQrtelhaken. auf dessen Ober-
fläche in der Mediane und an den Rändern Leisten von scharf dreieckigem
Querschnitt sich erheben, an deren Basis ein gretenübnlichcs Strichornaroent
eingeschlagen ist (Taf. IV. Fig. 7). Ferner ein kleines Bruchstück einer band-
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artigen Handspange and ein ähnliches drahtrundes Stuck von 4,5 bis 5.0 mn.
Dicke, welches an der Aussenseitc durch zwei Gruppen von je drei zusammen*
stehenden Knöpfen verziert ist (Taf. V. Fig. 3). Endlicli befand sich in diospin
Grabe der obere Theil eines aclitförmigen Bern.stein>Berloques (vergl. Taf. III..
Fig. 43 bis 46), wie solche Objecte aus Willetiberg, vom Neustädter Felde bei
Elbing und aus mehreren ostpreu^si^ehen (ilrab.stätten bekannt geworden sind.
Geffen Ende desselben Monats halt»' Herr Krüger das fJluek noeli om-
vierte BranduMube zu entdecken, welche kaum <>,.') ni. tief lajr, und fand darin
zwei t'iseriir Lanzensiiitzen sowie eine grüne Cfrasperh». Die am besti^n orliaUoiie
S])it/,r lic-tclit aus einer o," cm. h'ingen 'J'ülle. durcii welclie eine Niete üo-
Zügen isi, uml einem 21 cm. langen Blatt, das beiderseits — ebenso wie die
vorher Ijeschriebenen — einen hohen Mittelgrad besitzt. Dieses Exemplar ist
ganz gerade, wahrend das zweite, 23 cm. lange eine umgebogene ii^])itze hai:
auch hier ist noch die Niete in der Tülle erhalten. Die Perle ist von flasclien-
grüner Färbung, rundlich plattgedrückt und mit conischcr Bohrung verseheu
(Taf. III. Fig. 13). Aach derartige Perlen sind am Ostpreussen bereito bekannt
geworden, während sie in unserer Provinz bisher nicht aufgefhnd^ wurden.
Auf demselben Felde und in derselben Tiefe treten mit den Brandgruben
untermischt auch freistehende Urnengräber auf. So fanden die Herren
Stumpf, Kr&ger und Conwentz am 1. Mai a. er. neben der obenerwähnten
Brandgrube mehrere grosse ümen von schwärzlichem Aeussem. Eine derselben
trägt am Bauch grosse concentrische EindrQcke, konnte aber nur in einzelnen
Stücken consmirt werden (Taf. II. Fig. 9). Darin lagen als Beigaben eine
umgebogene einschneidige Schwertklinge von 29 cm. Länge und 7 cm. Breite
(Taf. II. Fig. 26), eine umgebogene r>an/enspitze von 29 cm. Länge (Taf. II.
Fig. 2H) und diverse Beste von Schildbuckeln. Sämmtliche Gegenstände waren
aus Eisen gefertigt und daher stark von Kost bedeckt, sodass Einzelheiten
nicht erkannt werden konnten. An dieser Urne stand ein kleines Ceremonial-
gofäss (Taf. Ii. Fig. 12), dessen Bauch eine scharfe Kante bildet, sodass es
die Form eines abgestumpften Do})j)elkt gels besitzt. Der Durehmesser de«
Boden.- bi'trägt 4. de.s Bauches un<l des Halses 3,4 cm.: die Hohe «ies
Tönrcheiis ist cm. Ueljer der Bauelikanle veil iufen drei eingeih-riekie Krei--
linien und dazwisehen spitze 'I'i"i]t!'el : die uiit<'ren sind unterln iiilien und veii
rechts nach links. <lie oberen eoniinuii lieh und von links nach re(dits eingedrückt.
Das Mateiial ist ein brauner 'l'linn mit einge.-prengten (Jesteinstriimmern : die
Obcrlläclic ist durchweg geglättet. Das (iefäss war gänzlich mit Erde angefüllt,
hat also ursi>rünglich nichtä oder nur Flüssigkeit enthalten. Von anderen in
der Nähe befindlichen Urnen, welche gebruinte Knochenreste, aber keine
Beigaben umschlossen, sind nur einige Bruchstucke aufgehoben worden. Bios
gehört dem oberen Rande einer rohgoarbeiteten, weiten, rothbraunen Urne an
und zeigt einen Kranz von langen tiefen Eindr&cken (Taf. II. Fig. 6), ein
anderes dem Rande einer feingeglätteten schwärzlichen Urne und fBhrt in drei«
eckigen Feldern zahlreiche rnnkteiudrüvko (Taf. 11. Fig. S) und ein drittes
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dem Bauch einer glatten br&nnlichen Urne mit horizontal susammenhängenden
Dreiecken, die abwechselnd gefeldert sind (Taf. II. Fig. 7).
Ebenso liat Ilcir Krii^for unweit der obigen dritten Brandgrube mehrere
Urnen aufgedeckt, welelie zum Theil nebst dem wii htipMi Inlmlt consorvirt
worden sind. Kine äeliönge}'ormte Urne von 27 cm. Höhe und 1 2,5 cm. Boden-,
27 cm. Bauch- und 17,5 cm. Halsdurchmesscr, mit zwei kleinen Ohren am ohern
Rande stand etwa ' j ui. tief zwischen der Humus- und Sandschicht (Taf. II.
Fig. 11). Sic ist au8 feinem Thon herure.^lollt. gänzlich schwarz gefärbt und
in der (>l»orn HiiHle, an der Basis sowie am Hoden gut geglättet, während die
dazwischen liegende Aussenseite durch Bewurf mit liesteinstrQnanern rauh
gemacht ist. Per reiche Inlialt dies<\s ( ü tasses bestand in mehreren Sciimuck-
sachen aus Bionce, Silber, Gold und (ilas. l'nter erstercn heben wir zwei
Fibeln ndt liolleidiülsc hervor (Taf. IV. Fig. 2;]), welche bezüglich ihres Alters
den Hakonfibeln folgen. Der .3,0 cm. lauge Biigel verbreitert sich unten zu
einem sehr grossen Fuss (2,6 cm.) und trügt oben am Kopf einen breiten hohen
Steg, an welchen Bich die die Rolle umgebende Hülse anlehnt Von der Mitte
der Fussnnterseite geht ein 15 mm. hohes Blatt senkrecht ab und nimmt an dem
omgcbogenen Ende die Nadel auf. Diese beiden Fibeln, welche ziemlich gleich*
mttssig gearbeitet sind, werden auf der Oberfläche wahrscheinlich von einem
Stichelomament geziert, jedoch ist dies durch Patina fast gänzlich Terdeckt,
sodass auf der Abbildung keine Details angegeben werden konnten. Ausserdem
waren noch drei Bruchst&cke vorhanden, von welchen zwei Fibeln mit Sehnen»
hülse angehören und der in Taf. IV. Fig. 22. abgebildeten Form ähnlich sind.
Ferner ein mehrfach gebrochenes dünnes Bronceband von 1 cm. Breite und
etwa 20 cm. Gcsammtlänge (Taf. IV. Fig. 8). Dasselbe sjdtzt sich an dem
einen erhaltenen Ende plötzlich zu, die Spitze selbst ist abgebrochen, lä^st aber
vermnthen, dass an derselben ein Knöpfchen oder ein Häkchen gesessen hat.
In der Mitte und an beiden Seitim sind reihig angeorduete Frhöhungcn von der
(Jröss(> eines Stecknadelko]ifes ausgetrieben. Olnvol ähnliclie Olijecte uns
bisher nicht l»ekai)nt geworden sind, so möchten wir doch annehnien, dass das
fragliche einer Spange angehört hat, die, sei es am Arm, auf der Stirn oder
im Haar getragen wurde. Kndlich kommen zwei obeie Theile von l'inco'ten
(Taf. III. Fig. 14.) sowie ein anderer Behang aus Broucc hinzu, der schwer
gedeutet werden kann. (Taf. IV. Fig. IT),)
Aus Silber getrieben ist eine Handspange, von welcher uns ein kurzer
Endthetl sowie mehrere zusammengeschmolzene Stöcke übrig geblieben sind.
(Taf. V. Fig. 11). Die Form entspricht der in Urnen* und Skelcttgräbern
aus den ersten Jahrhunderten nach Chr. G. in Westpreussen häufig auftretenden
und ist auch aus Willenberg und Elbing bekannt geworden. Während sonst
diese Spangen meist aus Bronce bestehen, wurden in Elbing auch solche aus
Silber zu Tage gefördert. Das Band ist in der Mitte glatt, zu beiden Seiten
sind mit einem Stempel dreieckige Vertiefungen und daneben noch andere
Figuren eingeschlagen. Am Ende ist senkrecht hierzu eine Linie von Tüpfeln
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eingeschlagen und dann folgen drei schmale gerippte Reifen worauf da* Baii<i
sich seitlich zusammonsolmurt und das halhkroisförniigc Endglied trägt. Parallel
mit dorn Rande dcs.-iilhen verlnnfon auch wol einijr«^ nmlcutliche Ornamoni-
rcihiMi. Die Unterseite dieses ganzen Stückes ist hohl ausgearbeitet; dasselbe
erscheint mattgrau, da es ja aueh im Feuer geh^gen hat.
Ans (jf)ld bestehen zwei kleine (M\t;enstan(le. welche wol Theile vm
Berloques darstellen, üeber eine glockenlörmige. oben oflene (Jnldplatt«' ist oiii
aus feinem Golddraht geflochtenes Gewebe eng aufgelegt, wolici auch oben die
Oeffnung frei bleibt (Taf. V. Fig. 16 und Ki a).
Unter den Glasperlen befindet sich eine von flaschengrüner Farbe mtd
ellipsoidisch abgeplatteter eechslappiger Form (Taf. m. Fig. 17), eine andfliv I
ist dunkler grün, kugelig abgeplattet und noch andere sind Terschmobea.
Eine kleine blaue Perle zeigt die Gubo-Octaeder-Fonn, welche wir später wieder
finden werden (Taf. m. Fig. 6/7).
Aus der Art der Beigaben in dieser Urne (Taf. II. Fig. 11) könneu wir
den Schluss ziehen, dass in derselben eine wohlhabende Fmi bestattet worden ist.
Eine zweite üme von derselben Stelle ist 29 cm. hoch, am Boden IS em.
am Bauch 26,5 cm. und am Halse 19,5 om. weit (Taf. II. Fig. 10). Die grftntr
Anschwellung des Gefässes liegt im obem Drittel, darüber zieht es sich plötzlich
zusammen und bildet einen kurzen Hals. Dasselbe ist dickwandig und besteht
aus rothbraunem Thon, welcher mit grobem Granitpul vor vermengt ist. Aehnlich
wie an der ersten Urne ist auch an dieser die Ausscnscite nur unterhalb »lo?
Bandes, an der Basis und am Boden geglättet, wahrend die dazwischen liegendf'
Seitenfläche in Folge eines Bewurfs rauh erscheint. Diese Urne, deren Raml
etwas ausgebrochen ist. entiiielt zw;n- eine grosse Aiizidd von gebrauntea
Mensclienknochen. entl»ehrte im l'eluiiiiMi alier jetrlicher lleigalten.
Eine dritte l'rne (Tal". 11. l•'iL^ ^>), weielie in Foiin und (Jrösse der voriireii
ganz ähnlich war, i.--t leider durch Unvorsichtigkeit der Arl>eiter nachträtrlich
zerstört worden. Im Innern stand au!' dem Boden ein kleines einfaches Nä}!-
chen von 3,0 cm. Hohe und o>:.'>..ö eni. Durchmesser. Hierin befanden sich
kleine Knochenstücke, ausserdem war aiier auch die Urne selbst mit Restes
des Lcichenbraudes angefüllt, zwischen welchen ein unförmliches Eisenstuck
und eine La T^ne Fibel lag (Taf. II. Fig. 24). Dieselbe Ist in einem 6,3 cn.
langen St&ck erhalten, an welchem nur das letzte Ende des Bögelfusses fehlt,
und trotz des stark aufsitzenden Bestes in ihrem Bau deutlieh erkennbar. Der
Bfigel dieser Fibelform ist sehr einfach; w&hrend der Hals unmittelbar in den
Draht der nur aus wenigen Windungen gebildeton Rolle fibergebt, macht der
Fuss unten eine Biegung nach vom, indem er zugleich den Nadelfalz bildet.
Ausserdem wurden in der Nähe obiger ümen noch zwei kleine Geftsse
aufgefunden, die ohne Inhalt etwa 0,40 m. tief standen. Das eine hat eine ge-
fällige ausgebauchte und mit Hals versehene Form von 7 cm. Hohe nnd
3, ö >; 7 >: 0 cm. Durchmesr^( r. während das nndei e ähnlich dem in Taf. JI«
Fig. 5 aussieht und 5,4 cm. hoch ist (Taf. 11. Fig. 16).
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Endlich kommen susammen mit diesen Urnen und auch unweit der Brand-
gruben gamicht selten Thonwirt el vor, welche grOsstentheils, wenn nicht nus-
schliesslich derselben Zeitperiode angehdren. Sie sind in Form, Grösse und
vietleicht auch dem Gebrauche nach sehr verschieden; stets zeigen sie in der
Mittp eine mehr oder wcnijror vollkommene Duivlihohninjr. Ein Exemplar
(Taf. 11. Fig. 21) ist sclHMluMidiniiitr von 5 — ß mm. Höhe und 2, 3—2,5 cm.
Breite, ein rmderes ist (Taf. II. Fij?. 20) concav-convex von 15 mm ITolie und
3,7 cm. nroir*': mchroie (Taf. II. Fip. 2.-^) ]iMl>en eine al)geplattot ollipsoidischc
(iestalt von 12 — U> mm. Ildlif und 2.15 — 3 cm. liroito und endlich die meisten
(Taf. II. Fiir. 22) lie.-iitzen die Foini eines ah<restniii|ifti'n I>oj>|)«'lkefr<'lf^ von
2 — '.\ cm. Hohe und .'5 — 4 cm. Bn-ifc. relierdies sind von den ^'eI•fel•ti!^n•n
unabsichtlich und absichilich manchcilei west'ntlirhe Ahiuideruugen bewirkt
worden, auf welclu' niilu-r einzuixehen lucht nöthii; oischrint.
Ein Gräberleid, wie da.*« eben beschriebene, ist in unserer l'rovinz zuerst
unterhalb des Karlsberjjes bei Oliva durch Herrn Lissauer und spater ein zweites
in Rondsen bei Graudcnz durch Herrn Anger aufgedeckt worden. Auch dort
kamen Brandgruben mit freien ürnen untermiselit vor und lieterten eine Ähn-
liche reiche Ausbeute an Waffen und Schmuck gegensttbiden aus Eisen und
Bronce. Die Beigaben in Oliva waren in der Weise geschieden, dass Waffen
lediglich in Umengräbeiti vorkamen, während die Gürtelhaken wiederum auf
Brandgruben sich beschränkten. Dagegen konnte man in Ladekopp die Son-
derung nicht erkennen Was die Zeitstellung dieser Brandgruben und Uiiien-
gräber betrifft, so besitaen wir in den darin gefundenen Fibeln einen brauch-
baren Anhalt für die Bcfltimmung derselben. Die La T^ne-Fibcl gilt in archäo-
loiripcher Beziehunu' fast allgemein als ein Produkt keltisclun- Industrie, welche
in den letzten Jalirhunderten vor Chr. (i. in der Schweiz, in Frankreich und
Britannien blühte, aber auch in Nord-Italien, am Rhein, in Brthmen und Ungarn
vielfach auftritt und von hier aus allmählich bis an die Ostflee hin sich ver-
breite! hat. Wir kennen in Posen und in Westi)reu8sen jetzt schon eine Anzahl
solcher Fundstätten aus dieser K ultur]»eriode und setzen dieselbe aus archäo-
los^isclien (Jriinden für unsere Provinz in die Zeit von 50 v. (Mir. bis 50 n. Chr.
Andererseits wissen wir aus ver'j:leichendeu Untersuchungen, dass die .•iiidern
oben ei-wähnten Filieln mit Holleidiülse zu den Frzeugnissen <ler sotrejuniiiten
provinzial-nimisclien Industrie gcdiörten, welche in unserer Provinz im Laufe
des ersten Jahrhunderts n. Chr. auftritt und bis gegen das Ende des 3. Jahr-
hunderts n. Chr. reicht. Da nun das obige Gräberfeld bei Ladekopp Fibeln
von beiden Arten za Tage gefördert hat, so werden wir nicht fehl gehen, wenn
wir dasselbe in die Mitte des ersten Jahrhunderts n. Chr. versetsen.
RSmitoh« Periodt.
Auf demselben Terrain, welches die Urnen und Brandgruben in sich birgt,
häufig an derselben Stelle, kommt an der Oberfläche oder wenige Decimeter im
Humus oder Sando eine grosso Ansabl von Einselfhnden vor, welche Gebranohs-
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und SrhiuuckLTr'L'onstandp aus Bronce oder edlem Metall, auch aus Gla« und
Email dart-tcilon. Es sind hierunter mancherlei Objecto, welche an einige Bei-
gaben der obigen CJräher erinnern, die boi Weitem meisten aber vertreten einen
8ell)ststan'liirtMi 'J'vpiis atis einer spätern Zeitej)Oclie. Es ist nicht unnioirlirli.
sogar ^vahrs^]ll'iMliell, dass cinigi.' der unten zu l)esclireil)('ndeu ( IcjiMisiande
au.-^ l'iülier zerstörten IJiandgrnben oder Urnen herriiliren oder aber \uii den
damaligen Bewohnern verloren gegangen sind; indessen beginnen die Haupt-
fimde tun die Mitte des ersten Jahrhunderts u. Chr. und gehen bis in das
dritte Jahrhundert, bis zu welcher M% also der rOmiiiehe Einfluss sieh hier
geltend machte.
Die Gegenstlkide sollen in Folgendem nach dem filaterial geordnet werden,
aus welchem sie bestehen.
Stein.
Zunächst sei hier ein ans Quarzit hergestellter Schleifstein erwähnt,
welcher etwa die Form einer quadratischen 8äule von 5 cm. Durchmesser und
12 cm. Höhe besitzt. Die hohl ausgeschliffenen Seitenflächen deuten darauf
hin, dass er viel gcbrauelit worden ist.
Sodann gehörte hifrhcr eine Reihe von Schmuckgegen.ständen aus Bern-
stein, welche theils in Perlen, theils in änderet) Borloipn'.s Itesiehen und
mannigfach variiren. Die Perlen haben im Allg<*mcinen die Form einer an den
Polen abgeplatteten Kugel, die in der Kiehtnng ihrer Axe durchbohrt ist. Je
nachdem diese Abplattung geringer oder stärker ist, nimmt die Perle eine
mehr kugelige besw. scheiboifonnige Oestalt an. Jene errächt bei einer Hohe
von 10 mm., eine Breite von 14 mm. und diese bei 4,5 mm. Höhe 82 mm.
Brdte und bei 18 mm. Hdbe 28 mm. Breite. Die acheibenflOrmigen Perlen
sind häufig an beiden Enden des Bohrlochs und an der Seite durch concentrische
Rillen verziert <Taf. m. Fig. 47). Der Canal ist nuttela eines Hetalldrabtes
voraussichtlich von einem Ende aus cylindrisch sanber gebohrt. Wenn bei den
grösseren und zugleich schwereren eine r^tnrke Erweiterung nach aussen hin
stattgefunden hat, so dürfte dies in vielen Fällen auf die nachträgliche Ein-
Wirkung der Sehnur oder de.s Broncedrahtes zurückzuführen sein.
Die Berloiiues (Taf. III. Fig. 43—40) haben eine sehr charakteri.stisehe
Form nini erinnern im Langs^^ehnitt entfernt an eine 8. Sie tiestclicn ans einem
Kopf- und einem Bauehtheil. welche durch eine lief cingesoluiittene Rinne vini
einander geschieden sind. Der Kopf ist stets kleiner als der Bauch, nacii
unten fiist gerade abgeschnitten und darüber mit einer horizontalen Hohlkehle
versehen. Etwa in derselben Höhe geht eui Bohrloch hindurch, an dessen
beiden Enden der Kopf oft grade abgeschnitten ist (Taf. III. Fig. 45). Nur
an einem Exemplar (Taf. III. Fig. 44) ist der Canal in dem Einschnitt hindnrch-
gcf&hrt, welcher Kopf und Bauch von einander trennt Der Bauch hat mehr>
weniger die Form eines Ellipsoids und ist meistens, wie auch der Kopf,
parallel mit der Axe ])lattgedrückt. Fast immer ist die Oberfläi ] e L-^lntt und
nur in einem Falle (Taf. Hl. Fig. 44) wird sie von drei concentrisuheu Hillen
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geziert Die Höbe des Berloques wechselt sswischen 1,6 and 2,5 cm. bei einem
Bauchdarcbmesser von 0,8 bis 1,9 cm.
Wie wir oben erwähnten, kam in einer Brandgrube der Kopftheil eines
Berusteinberloques vor nnd es ist nicht unmöglich, dass einige der hier be-
sohriebt'iKMi aui'li aus Brandgruben oder ümengräbem horruhi^en, zumal einige
(Ion Eindrurk licwähren, als ob sie lange Zeit in Asclu^ {relojion lüitten. Im
r<!brigtMi sind derartige Borloqucs in grosser Menge in Willonbcig inid auf
dem Neust ädtor Felde unweit Elbing yorgekommen; auch hat H<?rr Dr. 'J'ischler
Hokdie Objeete mit L^eriniren Abänderungen aus Gräbern von Dictrichdwalde,
Gruueiken uud AU BoUächwinken in Ostpreussen beschrieben.
Boioolien«
Ans Knochen gearbeitet sind bisher nnr Kämme aufgefonden worden,
welche indessen zweierlei Form zeigen, indem sie entweder nnr auf einer Seite
oder nach zwei Seiten hin Zinken tragen.
Von einseitigen Kämmen sind drei kleinere Bmchstncke erhalten,
welche beweisen, dass dieselben nnr sehr niedrig gewesen sind. Das voll-
ständigste Exemplar ist 20 mm. hoch, 11 mm. lang und besitzt oben eine
Oeflnung ITir einen eisernen Ring, von wekdicni mir ein kk-iner Rest conservirt
ist (Taf. 11. Fig. 29). In die untere Hälfte der Knochonplatte sind sieben
Zinken eingesiigt. die der Verfertiger spiiter durch Schaben abgerundet nnd
geglättet hat. Die beiden anderen Exemplare steUen den obern Thcil der
Kämmclien tlar nnd weisen kein Oi nament auf; das eine ist duixhbohrt und das
andere von einem kleinen Hronceslift durclizogen.
Ein z wei He i t i L'-er Kamm ist nahezu vtdlstandig erhalten (Taf. II. Fig. ot>)-
Er besteht aus einer f)S mm. langen und aO mm. hoiien etwa reetanguläreu
Knoelit uplatte. deren Seitenrander wenig nach innen geschwt'ift sind. Diestdhn
hat in der Hohe riiscn liiconvexen Querschnitt und wii'd in der Längsrichtung
jederseits von einer is mm. langen, 8—9 mm. breiten und 2 mm. dicken
Knochen -Leiste bedeckt. Die Enden derselben sind grade abgeschnitten, die
Längsränder abgeschrägt und die Oberflächen sind durch vier anregelmässig
angeordnete eingeschnittene Hoftüpfel 0 verziert. Eine ebenso nnregelmässige
Anordnung zeigen die vier Broncenieten welche die beiden Leisten mit der
Knochenplattc verbinden. In diese sind oben nnd unten verschieden starke
Zinken schräge eingesägt, so gross, dass beiderseits ein 9 — 10 mm. breites
Randstack übrig bleibt. Die Oberseite besitzt 20 und die untere Seite 34
Zähne, wdche nachgearbeitet sind. Im Allgemeinen verräth dieser Kamm keine
Gcscliicklichkcit des Arbeiters uud ist nicht so sauber, als das oben erwähnte
kleine Kiinimchen. Da die Leisten sclion vor dem Einsägen befestigt worden
sind uud vielleicht auch befestigt werden mussten. so ist durch diese Manipulation
die hintere Leiste so stark mit angegriflfen worden, dass sie nicht mehr genügend
reparirt werden konnte. IJeilaufig ist die Platte in drei Theile gebrochen,
einige Zinken sind mehr oder weniger ausgebrochen uud vou der hinteren Leiste
fehlt der groö^ere Theil.
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Kämme wurden schon mehrfach anf dem Nenstftdter Felde bei Blbüig
gegraben, indessen waren sie bei Weitem grösser und besitaen viel längere
Zinken, als die eben beschriebenen. Es ist anzunehmen, dass jene von Franoc
im Haar gelragf n wurden, während diese lediirlich dem Gebrauch gedient haben.
In OstpreiiBson sind auch zweimal l]i ii 1 stdcke von Knochenkämmen aofgefunda.
welche der Elbinger Form ähnlich sehen.
Glas imcl ji^mall.
Wie oben erwähnt, kommen in den Brandgruben und freistehenden Uraen
einige Perlen aus Glas und Email vor. Eine bei Weitem grossere Anzalil
wurde aber an der Olierfläche und infolge Nachgrabens gesammelt, .<'Klas> in
Bezug auf Faibc und Technik eine grosse Mannigfaltigkeit vertreten ist. Da
zwischen Glas und Email vielfach Uebei^änge st.iltliDdcii, wollen wir die Perlen
niclit nach dem Material, sondern in Bezug anf dio llerstellimg untorscUcideu.
Einfarbige Perlen. (Taf. Jll. Fig. 1— 27.j Viele (J lasperlen zeigen ein«
flaschengrüne Farbe und nähern sich in ihrer Form einer Kugel, die an
beiden Enden di'r Axe, d. i. des Bohrkanals, abgeplattet ist. Auch die früher
bcschriclioin n und auf Taf. III., Fig 1'), 17 abgoldldeten Perh*n gehören hierher.
Ein Exeiiiplni von 12 X 17 nini. Durchmesser wird an seiner Obertiaclie vcm z<'!tii
Läng8-l?illeii durchzogen und ein zweites, etwas nieilrigeres ist mit tunf lluiiA-
artig erweiterten Kiefen lie^etzt (Taf. III. Fig. 10). Ausseidem treten auch »in-
zclnc Perlen in I)oj>pelkegelfi»rm auf. die in (h-'r Dichtung der Axe dnrclil"!lirt
sind (Taf. III. Fig. 2<5). Zwei andere l']xenii»lare. wehdie <len erstgenaiuiIi'U zwar
in Form und GrOsse ähnlich, sonst aber undurciisit-htig, nur an diinneu Sph'tieiii
durchscheinend, (eisen-) vitriolgrün gelarljt und wachsglimzend sind (Taf. Uh
Fig. 14). Daher nähert diese sich schon dou Emailperlcn. Ein fünftes Exemplar
von dunkelflascbengr&Der Färbung erinnert an eine Serpula und ist in der Wei«e
hergestollt, dass man eineui nach einem Ende sich verjüngenden Glasstreifen in
weichem Zustande schnockenartig um einen Dom gelegt hat (Taf. lH. 28). Die
äusseren Windungen sind abgebrochen und nur 3 Vi erhalten. Dies Stück ist nidit
eigentlich eine Perle, sondern ein Knoi>r, wie ähnliche mit darinsteckenden
Broncestift, zusammen mit Hakenfibeln in ostpreussiscben Gräbern auftreten.
Daher geht das Älter dieses Produkts bis in das erste Jahrhundert n. Chr. snrucL
Die dunkelblaue Farbe, ähnlich dem Kupfervitriol, wird nur durch ein«
Perle vertreten> welche ähnlich gereift wie die zuerst beschriebene, sonst aber
in einen 17 mm. hoben Cylinder ausgezogen ist (Taf. III. Fig. 15). Diese
Form findet sich schon in frfiher Zeit und dürfte daher dnem Grabe ai»
dem ersten Jahrhundert angehören. Weit häufiger kommt das himmelblaue
Glas und zwar in verschiedenen Formen vor. Zunüdist platt gedrückt-ellipsoidisch
einzeln oder zu zweien ancinanderhaftend (Taf. Iii. Fig. 27) oder in <i-'! stalt
eines axil durchbohrten I)<>i>i)elkegel8 (Taf. Jll. Fig. 18—20). wobei die Holic
der l'erlen zwischen 4,5 und ü mm., die Breite zwisclieu 6,5 und Ö,5 mu><
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wechselt F&r eine andere Form hat Tischler*) den Namen cubooctaedrisch vor*
f^eschlagen, weil sie an die krystallographische Gombination zwischen Gubas
and Octaeder ennnort. Wir kennen vier Exemplare von ö — 0,5 mm. Broite
nnd 7 — 9,5 mm. Köhc, welche also in der ßiclitung des Bohrlochs lang gezogen
sind (Tal". Iii.. Fig. 6 — 7). Kiidlich jreliort hiorlier eine prisinatirii ho Perle von
hexagonalein 4 inni. weit«*!!! Querschnitt und 16 mm. Höhe (TaL Iii. Fig. 8).
Violettes Glas kommt auch in der Form eines Stark zusammcngedri'ickten
Ellipsoids, das aber in der Richtung der längeren Axe perforirt ist (Taf. III,
Fig. 12. 2ö), el>eu:<(» in Cul.o-O.-taedi i- (Tai. JJi. Fig. 9--l(M und in pris-
niatischcn Perlen vor ('raf. III. Fig. 11). l>as Piisuia hat auch einen hoxagoiiah'n
Quersi-imitt, an wclchtMii jf(kti'ii zwei sjft'geiiülM'rlicgiMKii' Fhichcn vorzugsweise
ausjiehihlet sind. l>ie IIoli»! iK'tragt 11. dif iriusstc Kreil«' 7 nun.
Zu den einlarl»igen lOiiiailperlen gehören jene kK'inen orangegell)en**) TJing-
perh'hen von ^5 — 1,;") mm. gro.sr^ter IJreite ri'al. IM. Fig. 2), von welciien l»er(»its
ein Exemplar in einer Hrandgrulie voigelundeu worden war. Ferner eine lack-
rothe Perle von al>geplattet kugeliger Form und 9 X 13 mm. Durchmesser
(Taf. III. Fig. 1), wie eine ganz tthnlicbe auch sction in derselben Bi-andgrubc
vorgekommen ist Endlich eine grössere Ansahl von schwarzen Emailperlen,
die sehr verschieden geformt sind: plattkugelig glatt und gereifit, ringfbrmig zn
zweien oder dreien aneinandei'baftend oder auch parallel zu der Bohrung ganz
platt gedruckt (Taf. III. 3—5, 21—24). Diese schwarzen Perlen dGrften wol
aus einer Röhre hergestellt sein.
Belegte Peiien. (Taf. III. Fig. 29—35.) Es giebt zunächst Glasperlen,
auf welche mittels eines weichen Kmailstabes gerade, schräge orier Zickzack»
Linien aufgetragen sind. Eine dunkel flaschengrüne Perle von der Form eines
Ellipsoids (21 X 29 mm, Durchmesser) ist in der Weise verziert, dass um beide
Oefl'nungen des Hohrkanals eine Kreis- hezw. gebrochene und dazwischen eine
Zickzacklinie verläuft (Taf. III. Fig. ^Vd). Diese Figuren sind zunächst aus
iiiiU-hweisseni und danelnii liezw. (Ia)-id>cr aus rothem Email gebildet. Eine
('vliuderi»erle aus helb'm tlasehenirriinen (Ha-e von beiläulig 2!' mm. Länge
und 10 mm. Dicke ist in ScliiaiilH iilinirii i.i'lcMi uml zwar werliseln /.uei hiek-
rothc mit zwei milchwei-.'^en Kmailsticii'en ab ( iai. III. Fig. oo). — Eine dritte
Perle, welelie die (b.'sialt einer abgej»lalteten, alter gleielr/.eitig in der Hichtiing
des Bohrkanal," laiiirgezogeni'U Kugel von 1!> mm. Hohe /-»'igt, besteht aus
Milchglas. Um die Seitenwand verlaufen drei parallele Zickzacklinien, deren
äussere durch giünes und dermi innere durch rothes Email hergestellt sind
(Taf. IL Fig. 32).
Diese letztgenannte Perle bildet schon den üebergang zu den belegten
Bmaiiperlen. Diese selbst werden ausserdem noch durch f&nf andere Exemplare
*) Tischler. 0)itprcu.xKi»ch(' CrälH'rrHder III. ä«brlfl«n <l«r l'bysikalisch'OkonomischeD
Gi-i«i*llM:haft in Kunig.'«b«rg 1H79, 6eite
**) Durch ein Veneben In der lifbographlaeh» Anstalt Int die Figur nlobt oniagcgplbf
tondera rotb MwgeRIhrt
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repräsentirt, die auf schwarzer Cinmdmasse weisse, rothe und gol^e Linien
tragen. Zwei etwa gleicligrossc Perlen von plattkageliger Form und c. 14 mm.
Höho z<'i^en um die Oeflnunijen der ntthninor eine tnilchweiase Kreislinie und
zwischen Ix'iden vorläul't eine Zickzacklinie aus lackrothem Kuiail (Taf. III.
Fig. 31). Eine ändert' wirtellViriui^^e, dcivn < ine Iliilfic <rärker convcx ist a\s die
andere, wird um den Bauch herum dun h zwei ircrath' rotiu' Kreislinien verziert,
zwischen welelie eine ^elbe niedrige Wellenlinie sich hinzieht (Taf. III. Fi«?. 30).
Eine vierte ist ganz flach, mit weiter Oellbuug und crsclieiut daher ringförmig.
Auf der Seiteowand Terlanfim zwei gdbe, sich schneidende WdlenUnien (Taf. IH
Fig. 29). Die feinste Perle von plattkugeliger Form und 11 mm. Hohe ist mit
grfingelbem Email belegt, und zwar verlanfen die Linien von einer Oefihimg
schräge zur andern, vobei mannig&ch unr^elmftssige Yerzweigongen auftreten.
Das Email ist aus einem gelben, einem grünen und wieder ans einem gelben
zusammengesetzt, und es erscheint daher in dem Belagstfick die grüne Farbe
von der gelben umsäumt (Taf. MI. Fig. 34). Ans^^erdem sind hin und wieder
kleine Bin!]rr> von Milchglas eingelegt. Diese Perle ii^t (i' tii Feuer ausgesetzt
gewesen und daher stark angegriffen, we.shalh nicht alle Details in ihrer
Urspriingliehkcit erkannt werden können. Hiernach ist anzuuehmen, dasä die
Perle aus einer Urne hcrrfdirt.
Millefiori- und Mosaik-Perlen. (Taf. III. Fig. 30—42). Diese sehoncn
Produkte antiker (Glasindustrie sind in der Weise hergestellt worden, da.ss
ein 13üudel von planen oder gewölbten Glasstreifen, auch Röhren mit einer
andern Glasmasse überfangen und dann ausgezogen wurden. Hieraus konnte
man entwedw direkt Perlen verfingen, indem ein St&ck dieser Masse um
einen Dom gewickelt wurde, oder aber es wurden daraus kleine Platten
quergescbnitten und einzeln oder zusammengesetzt in eine Emailperle einge*
lassen. Die ersteren nennt man Millefiori-, die letzteren Mosaikperlen, welche
vielfach Uebergänge bilden. Die ein&chste Perle dieser Art ist aus d&nnen
rothen, violetten, blauen, gelben, grünen Glasstäben zusammengeachmolzen.
Eine andere von ]dattkugeliger Form und 12 mm. Höhe zeigt aequatorial eine
hellrothe Emailzonc. dann kommen jederseits ein crelber und ein dunkelbrauner
Streifen von aufircrollten Binden und die beiden ("alotten werden von weissem
Email udiiMet (Taf. III. Fii^. 30). Diese Perle zeiut nnti'irlich auf der inneren
Fläche dassell»e .Muster und lasst auf der Ri'ickseite (Fig. deutlich
erkeniH^n. dass sie durch Umwickeln der zusammengesetzten (Jlasnujsse um
einen Dorn hergestellt ist. Eine andere Perle zeigt genau dasselbe Muster,
nur in anderen Farben (Taf. HI. Fig. 41). Die mittlere Zone ist hier weiss,
sodann folgen schwarze und gelbe Bftnder und endlich eine grüne Emailmasse.
Von Mosaikperlen sind mehrere Exemplare vorgekommen. Das eine platt-
kugelig und 9 mm. hoch, enthalt 3 Mosaikpl&ttchen von rhombischem oder
polygonalem Umfang in rother Emailmasse (Taf. HI. Fig. 37). Sie bestehen
aus blauem, schwarz umsäumtem Mittelfelde, von welchem acht schwarze Radien
nach der ebenfalls schwarz cingofassten Peripherie verlaufen; die dazwischen
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liegenden Felder sind grfin. Ein zweites Exemplar von 16 mm. hoher Cylinder-
form (Taf. HL Fig. 42 u. 42a.) besteht ans Milchglas nnd trügt auch drei
polygonale Mosaikeinlagen, welche aus rothem Mittelfelde, 8 schwarzen Badien,
schwarzer Peripherie nnd ans gelben Feldern bestehen. Da diese Perle leider
zerbrochen war, konnten wir anch eine Innenansicht zeichnen lassen (Fig. 42a.),
nm zu voranscliaulichon, das.s diese Mosnikeinlago aus einzelnen Stäbchen auf-
gebaut ist. Eine dritte Perle von plaltkn^^oligcr Form und 13 mm. Höhe zeigt
ein conipliciilts Mosaikmuster (Taf. III- Fig. HS). Eine aequatoriale gelbe
Zone wir ! ln iii, tseits von zweierlei rliouihischen Mosaikplatten umsäumt, wolclie
abwechselnd nebeneinander gelogt .sind. Die eine trügt in dunkelgrünem (irunde
diagonal ein liellgriines lanzettliehes Blatt mit rotlieni Ifauptnerv. die andere
ein tranlx'iiartig aii'jreliiiiittes ('ongionierat von w iii/i'^i-u Flecken, welche in eon-
centri.-ciier Aiiordunng von innen nach anssen eine gtsllie. rotlie, weisse Fari>e
zeigen. Darant" folgt nach aussen eine lackroihe Fniailniasse. Dieses ganze
Muster ist schon vorher zusaniniengesetzt gewesen und durch Zusaniineu-
schweissen kurzer Stficke sollte die l'erle goliildet werden, llierhei ist al>er
darf Versehen gemacht, dass diese beiden i?tücke in verschiedeneu Richtungen
zusammengesetzt sind: während in dem einen die gelbe Zone, wie es wolil sein
sollte, aequatorial Terläuft, steht de in dem anderen rertikal. Im üebrigen ist
diese Perle durchaus zierlich und kunstvoll ^iarbeitet nnd soll vielleicht die'
Traube und das Bbtt vom Weinstock darstellen, wenngleich das letztere in
der Form abweicht.
Eine vierte ist ähnlich der oben beschriebenen ans Milchglas gefertigt nnd
zeigt rundliche Felder, die im Innern blau, dann von weisse und änsserlich
wieder von blauer Glasmasse umgeben sind (Taf. in. Flg. 40). Die andere
weicht vor allem in iiircr Form von den üblichen wesentlich ab (Taf. III.
Fig. 39). Sie ist flach rhombisch und an den Enden der längeren Diagonale
abgestumpft; in dieser Richtung geht auch die Oefihung hindurch. Die seit*
liehen Wendungen sind abgerundet. Die Hauptmasse besteht aus lackrothem
Kmail worin auf jeder IMattseite drei bis vier rundliche Kiidagen sich befinden, die
ein gelbes Mitteli'eld, umgeben von schwarzen, weissen, schwarzen Ringen, besitzen.
Wenn wir diese Produkte römischer ( Jlastechnick ülierldicken, so werden
wir wi'Mlenun Icldiaft an Formen erinnert, weU-he ans Willenberg und aus dem
Xeuslailier Felde ttei Flliing bekannt geworden sind. Von ei'sterem Orte kennen
wir Formen, wie die aul Tafel Iii. in Fig. 1. 2. 12. iil. ii9 u. a. abgebildeten.
Bronee.
Die Zahl der Broncegegenstände, welche auf dem Terrain bei Ladekopp
aufgefunden worden sind, ist eine sehr gi'osse und, wenngleich ein Theil der-
selben auf zerstörte Oräber sich wird zurfickführen lassen, so mfissen die meisten
zweifellos als Depötfunde anfgefasst werden, welche verloren gingen oder aber
bei Ueberschwemmungen im Stich gelassen oder in Kri^szeiten vergraben
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worden sind. Um eine leichtere Ueberaicht zu gewähren, wollen wir nachfolgend
die einzelnen Objecto nach ihrer Art zuBammenstellen and beschreiben.
BausgerätL Diese grösseren Gegenstände wurden während des Sommers 1884
in geringer Tiefe im Sande aufgefunden und durch Herrn Kreisthierarzt Nouvel
in Marienburg Ton den Arbeitern käuflich erworben. Herr Nouvel hatte die Gfite
alle diese interessanten nnd werthvollen Objecte in uneigennütziger Weise dem
Pro vinzial- Museum hierselbst als Geschenk zu überweiseni woselbst sie des
Sammlungen zu neuer Zierde gereichen.
Wir erwähnen zuerst eine getriebene Broncev.ige von 17 cm. l)urchme!sser
und 10 em. Höhe. Tuterhalb des uuii;<'ltogenen Ramh's ist eine Leiste naeli
aus:?eu gedrückt und darunter .sind drei coiicentriaclie i\nM.-liuien eiugravirt.
(Tat*. JV. Fig. 1.) Auf dem Mantel find von hier !»irf /.um Buden niedrige Rillen
in .schwach gebogenen Curven nach aussen ge<irückt. weiche in Abständen von
1,;") bis 1,7 cm. parallel neben einander verlauten. l>er uutere Theil der Seilen-
wandung sowie namentlich der Hoden sind nicht mehr vorhanden. Immerlun
erinnert dies Gefäss in seiner Form und Technik an die Brouce* Urnen tod
Mfinsterwalde im Kreise Marienwerder.
Der zweite Gegenstand ist eine Schale (TaC IV. Fig. 2), welche zwar
in viele einzelne Stücke zerfallen, aber nahezu ToUständig erhalten ist. Sie
misst etwa 9 em. Höhe bei einer Weite von 24 cm. Der innere Bfantel weist
unterhalb des auswärtsgebogonen Bandes zwei parallele Kreislinien auf und
wird durch Furchen in vier Quadranten getheilt. Von einer hochgelegenen
Stelle einer solchen Theilungslinie verlaufen strahlenförmig Reifen fiber das
ganze Becken, wobei nur die BodenflAche und die oberen Theile des dem Ans>
gangspnnkte zunächst liegenden Quadranten eine Unterbrechung erleiden. Von
derselben Stelle gehen jederseits flache Bogeneiudrücke bis zum nächsten Viertel
der oberen Kreislinien und lullen so den freigebliebenen Raum aas. Der Boden
ist nach innen gewölbt und zeigt auf beiden Flächen mehrere concentrische
Kreislinien. An der Aussenseite des Mantels und zwar an den eben erwähnten
Stellen hat dicht unter dem Raiuie je ein l'aar hei zt'ormiger hohler l}roiieeknö}tfe
gesessen, deren Inneres durcli lironceguss ausL'etÜllt war. Zwei diesei- Kuople
sind miteonservirt worden und iiewahren deu Kiudruck, als ol> sie nrspriiie^lich
nicht zugehörig, sondern erst .-{»ater angesetzt wurden seien. Diese (Jegenstande
düri'ten in erster Reilie den» (ielirauch gedient halten, mögen aber dann auch
zur Bestattung der Asche \'erstoi l>ener benutzt worden sein. An anderen Orten
der Provinz sind in derartigen Gelassen gei»raunte Mensclienknochen aufgefunden
worden; ob hier ein derartiger Inhalt vorhanden war, Hess sich nicht mehr
constatiren.
Femer verdankt das Provinzial- Museum Herrn Nouvel eine Kasserole
nebst Siebeinsatz. (Taf> iV. Fig. 3, 4.) Die erstere besteht aus einem 11 cm.
weiten und 5 cm. hohen Becken mit rechtwinkelig abgebogenem schmalen Bande
und einem 12 cm. langen platten Stiel von 2,5 bzw. 1,3 cm. Breite, welcher
in der Mitte zwei ccntripctal geneigte kurze Seitenttste treibt und am Ende
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sehr breit ausschweift. Die änssere Bodonflache dos Gefitsses ist mit mnef
einfachen und drei concentrischen Doppelfurchen versehen. (Taf. IV. Fig. 3 a.)
Das Sieb ist der Kasserole ganz ähnlich gearbeitet, nur nm soviel kleiner, dass
es genau in jene hineinpasst. Sodann ist die Seitenwandnng im oberen nnd
unteren Theile mit je zwei Reihen feiner Oeffhungen versehen und dazwischen
werden scliwacli förmig gebogene Figuren durch Löcher dargestellt. Die
Mitte des J'odcns ist unversolirt und wird von einem Kreise bedeckt. Von hier
verlaufen bis zur I'rripherio des iiüdcus 13 Hauptradien von OeiTnungen und
dazwischen secuudare Indien, welche etwa erst in der iMitte l>eirinnon und elien-
soweit bis zum Rande gehen. Die hierdurch gclüldeten Kiiiljniiiktc werden
(hireli seliwaeh auswart^ gel)ogeiie LOcherreihen verbunden. Der Stiel ist dem
erst(Mi genau entsprechiMid gcarlK-itct. J>«M-artige (JrlasHe sind schon öfters bei
Funden aus dem iilteren l^istiiaitii- vnigekoninien : '/. B ein ganz fdinliches
Paar aus Hueivowien. Kr. Lauehau, besitzt die Sammlung nordischer Altorthümer
der Kouiulicheii Museen zu lierlin.
A\'ahi seheiiilit Ii \on einem grösseren Eimer rührt ein lialbkreist'oiniiger
ß II gel her, welclier in der Mitte 1,3 cm. stark ist und an den iiakenformig
nach ausHeu gebogeneu Enden auf 0,<3 cm. sich verjüngt (Taf. IV. Fig. 5).
Dieselben sind 19,5 cm. von einander entfernt nnd hängen in stumpfdreiedcigen
Ansatzstücken von 7 cm. Breite und 3 cm. Höhe. Die Spitze derselben ist
abgerundet und etwas unterhalb ist* an jeder Seite des Dreiecks ein Zahn ein-
geschnitten. Die Bfigelhöhe ohne AnsatzstQcke beträgt S,7 cnu Ausserdem
ist noch ein kleinerer Griff anfgefonden worden, welche in seinem mittleren
Theile aus einem 8 mm. dicken Broncedi-aht besteht, der sich dann auf 5 mm.
veijüngt und in kleine Knöpfe endigt (Tafl IV. Fig. 6). Die Griffhöhe betragt
4,9 cm., wahrend die Knöpfe 9,6 cm. auseinanderstehen. Beide Objecto sind
Handhaben für ein grösseres bzw. kleineres fJefäss gewesen nnd haben sich
frei in Ocsen bewegt. In Bondsen unweit (Jramlenz ist vor zwei Jahren auch
ein IboiK ( eimer*) ausgegraben worden, Ucsscu Bügel dem unsrigen sehr ähn-
lieh sieht.
Schnallen und Gürtel. ]>ei-eits oben halten wir eine Sehn alle l)esehrieben.
welch«' aus einem (irabe iienidii te und iiier sind noeh zwei einzelne Slüeke zu ei-
wähnen. Die eine Scinialle Ijeslelit aus einem 2,1 cm. hoiieu liiigel von ]ilanc()nvexem
Quersehnitt, dessen freie Enden duieh eine 2 em. lange Axe verliunden werden,
welelie an be-iden Enden durch einen eannellirteu Kopf vernietet ist (Taf. IV.
Fig. 10). Um dieselbe s]»ielt ein 2,4 em. langer Dorn, <lessen Spitze nach
unten gekrümmt ist. Die Riemenkappe ist idclit melir erhalten. Das zweite
grössere Exemplar hat einen niedrigen, abgerundet rechteckigen Bügel von 4 cm.
Länge und 2 cm. Höhe (Aussenmass) und einem gleichseitig- dreieckigen Durch-
schnitt (Taf. IV. Fig. 11). Die Biemenkappe bewegt sich mittelst ssweier
*) Dieser Bronoeeimer wird im Looal-MuBeim der Stadt Onttdnic «nfbemünt und bt durob
d«M«a Cotwerrator FloikowaU tn Oyps nadtgebildet wordoi.
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Ooflcn Hin die Aze, welche an dorn einen Ende umgebogen and an dem aadm
vernietet ist. Jene ist 1,8x3,3 em. gross und zeigt in der Mitte eine grosse,
un jeder Sdte eine kleine Niete, welche letetere nnten ao^espalten und noige*
schlagen ist. Der Doi n fehlt.
Es finden .sich uiehrfacli längliche diinne Bronceplättchen mit und ohne
Nieten, welche wol einen Gürtelheeatz gehildot lialnMi imi^on. wie goldier auch
ans andei'en, namentlich Frauengrttbern, früher bekannt gcwonien ist. Aust^erdcm
sind hier noch drei Riemenzungen zu ci-wlihncn, welche hinten aufgespalten
sind und durch eine Niete zusammengehalten werden und nach vorne sich ver-
jungen. Das eine Exemplar (Taf. IV. Fi^. ll'j ist 4X> cni. lanfx unteti 1.1
cm. hreit mid endi*rt ohcn in einen Kuopl'; da.s andere hier nielit al)i;el»ildete i<t
n.f) cm. lang eilialtcii und oben leider abgebrochen. Das dritte von etwa.-? ali-
weichender Foi-ni ist cm. lang und in den Backen 1,7 cm. br<;it «Taf. IV. Fig. 13).
SchiiallcM und Ririiien/.iingen sind auch in anderen Fmulgebieten nicht
selten und in UbcrcinriLimmendcn Formen auch in Willenberg und bei Elhiiig
vorgekommen.
Zlbeln. Unter allen Broneegegenständen sind die Fibeln am Wichtigsten, weil
sie durch Vergleich eine Zeitbestimmung ermöglichen. Viele derselben sind von
Herrn Rector Kröger und von Herrn Conwents an der Oberflftche oder wenig
unter Terrain gefunden worden^ aber auch die ftbrigen sind ihrer Erhaltong
nach frei im Lande vorgekommen.
Die älteste Form ist die HakenHbel, welche hier durch 13 verschiedene
Exemplare und Bruchstücke reprttsentirt wird, von denen die sechs wichti^tea
abgebildet sind. Die ältesten Fibeln dieser Art besitzen einen platten oder
mehr dicken Bögel und einen längsdachigen, nach nnten sich orweitemden
Fuss, an des.sen Unterseite in der Mediane eine unten umgebogene Pbtte
als Nadoliialter fuogirt (Tafel IV. Fi>r. 16—20). Dieser Fuss ist Helten
glatt und wenigstens an der Basis durch ein eingeschnittenes A oder /S
verziert (Fig. 16, 20). An einer Fibel waren die drei Seiten des Dreieck«
nach innen und nach aussen von eingepunzfen PuJicfi-eihen umfaumt (Fig. 18).
Das hiiiiliuste Ornaiiicnt iiilden eingeschlagene lioftiiplel. die meist zu z\vi>i
(Fig. 17. IS) (Mirr drei (Fig. 1I>— 20} Paaren angeordnet sind. Der Fii-s
geht umiiilielbar in den Ilals iduM* (Fig. 19) oder ist von jenem (buch FiuKt-
reiheii (Fig. IH) o(h'i- al)er durch eine (Querleiste getrennt (Fig. D». 17»,
wtdche na(h (»ben entweder ziigeschrägt oder liach ist. Der Hals ist bahl
schmüh'r, bald breiter und l>ald llaeh, Itald sehr stark gewölbt. Er trairJ iinlcii
zuweilen auch noch je einen Holtiipfel und ist meisten« auch noch in der Mitte
und an den Rändern verziert. An der grossen Fibel von 8 cm. Lauge (Fig.
19) wird der Hals an jeder Seite von je einer und in der Mitte von zwei
Furchen dui-chzogen, deren gemeinsamer Grat linsenförmig ausgestanzt ist; die
einzelnen Linsen werden ui der Mittellinie durch eine schmale Leiste verbunden.
Bei einer andern Fibel verläuft median ein einfaches Perlomament (Fig. 16, 17).
Endlich ist ein Hals in der Mitte von einer breiten Furche durchzogen, in
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▼elcher und xa deren Seiten je zwei Ponctreihen in bas-relief eingeschlagen
sind (Fig. 18). Der Hals geht selten unmittelbar in den Sehnenhaken fiber,
sondern erweitert sich gewöhnlich noch zn einem Kopf, welcher in der Mitte
durch zwei Hoftüpfel verziert ist (Fig. 16, 17). Der Hals bezw. Kppf ist auf-
gespalten und während der untere Theil dieses Fortsatzes den Draht för die
Spirale abgiebt, nrnfasst der obere als Haken die Sehne. Jene zeigt selten
noch ihre ursprüngliche platte Form (Fig. 19), meistens ist sie abgerundet, geht
in drei bis vier Windungon nach links, als Sehne oben nacli reehtn und von
hier in ebensu viel Windungen bis zur Mitte zurück, um die Nadel zn bilden,
weiche in den Halter eingreift.
Eine andere Form der IlakenfilM'i, urlt li< hier auch dui'cli zwei Exemplare
vortreten ist. besteht in einem dfinnon (h .ihtlormigen Fuss, welcher unten in
einen cainielliiten Knopf endigt und nacii olicn siidi wenig erweitert (Taf. IV.
Fig. 21). \'ertieal iiaeh nnten gi hl dei- Fuss in eine dreieckige Platte idter,
widehe unten zur Aut'naiiuie der Nadel umgeliogt.'ii und von drei ver.-^eliieden
gi'oa.>^en Oetlniingen durchbrociieii ist. Vom Hals wird der Fuss durch eine
hohe hail>kreisloiinige Leiste getrennt, neben welcher oben und unten eine
Furciie cingesciniitlen ist. Der convcxe Hals erweitert sitdi pl»)t/dich und zieiit
sich dann wieder zusammen, um den breiten Kopf zu tragen; er hat daher eine
etwas gewölbt rhombische Form. Die Gonstruction der Spirale stimmt mit der
ersten Form uberein.
Beide Formen von Hakenfibeln bilden eine häufige Beigabe in west-
preussischen Grftbem und sind u. a. in Kl. Eleschkan, Hohenstein, Dirschan
mit Leichen zusammen nnd auch in Willenberg vielfach vorgekommen.
Eine dritte Form ist die Fibel mit Rollenhülse, von welcher Herr
Rector Krüger ein sehr schdnes und vollständiges Exemplar von 6,5 cm.
Länge aufgefunden hat (Taf. IV. Fig. 24). Der Fuss von etwa dreieckigem
Ausschnitt ist ^kOhn nach unten geschwungen, el»endahin sich verjüngend
und wird hier durch eine halbkreisförmige oben eingeschnittene Platte ab-
gestutzt, an welcher nach unten ein dreifach eingeschnürter Zapfen ansetzt.
Jn der iMitle der Unterfiäche sitzt ein nach vorne abgeschrägtes Band, das
unten iTir die Nadel umgebogen ist. Vor <iem J^teg sind oben zwei Furchen
eiimcschnitten; derselbe ist gross und hall>kreisfürmig. Der Il.ds hegimit etwas
si imiäler als der Fuss olien endigt, bildet dann rechtwinkelig gebogene seitliche
Fortsätze und zieht sich nach oben wieder zu.sammen, um hier die Hülse von
4,3 eni. Breite zu tragen. Der Hals ist ähnlich dem Fuss der Länge nach
datdd'orniig geneigt und auf der Kiickseite ziendich el)en; unten vor der Leiste
sind zwei Furchen (dngeschidtten. r>ie Hidse umschliesst die Spiralfeder fa.st
ganz und lässt nur der Nadel freien Spielraum. Diese Fibel ist in Westpreussen
nicht häufig, sie tritt zahhreioh auf dem Nenstädter Felde bei Elbing auf.
Eine vierte Form ist die Fibel mit Sehnenhülse. Der Fuss ist hi^
selten länglich schmal, wie in Taf. IV. Fig. 27, sondern zumeist kurz nnd breit,
nach nnten etwas anseinandergehend, wie in Taf. IV. Fig. 22. In beiden Fällen
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22d
dacht er Bich oben mehr oder weniger nach den Seiten hin ab und trägt unten
gleich den Hakeniibeln einen Nadnllialt^r. Der Fürs ist in oineni Falle an den
Bändern mit einor eingeschlagenen Tiini<> (Taf. JV. Fig. 21) und in einem
andern mit einer V Zi'ielmung versehen (Taf. IV. Fig. 20), sonst aber inmipr
Hchnincklo«!. Kin flaciigewölbtor Stög mit sonkrediton SeiltMiwanden bild»'t dio
iivviv/.v. l><'i>('ll»<' ist sobcii oder nie gl;»tt . dfim in Fig. 22 verdecl^t nur
eine dicke i'atiiia das siidiei darunter Ijermdljclic Ornament. An d<M- FiUel
mit dem langen Fuss (Fig. 27 1 ist dio Leiste mit tiefen Furchen versehen,
welclie .sieh sogar unten iierumziehen. Die Leiste einer anderen wird von <lrei
Furchen durchzogen, deren Zwischenräume durch dicht aui' einander Iblgcude
schräge Einschnitte gegliedert sind (Fig. 25) und anfeiner dritten Leiste werdten
deren Ränder von Pnncten eingefasst, Evrischen welchen Doppel-Zickzacklinien
eingeschlagen amd (Fig. 26). Der Hals erweitert aich etwas nach oben und
ist gewöhnlich in d^ Mitte und an den Seiten von einer Doppelfnrehe durch-
zogen, deren Mittelgrat durch eine quadratische Stanze geperlt ist (Fig. 22, 25,
26); zuweilen läuft eine solche Perlschnur auch noch unten am Steg entlai^i;.
Bei , einer Fibel (Fig. 27) durchziehen vier Doppelfun hon den FTals und
zwischen denselben sind oben und unten V eingeschlagen. Fin anderes Exemphir
(Fig. 22) besitzt nur oben diese Figuren, unter welchen noch je ein Kreis eiiv
geschlagen ist. Diese Filiel, welche, wie schon oljen erwidmt. mit einer dicken
Patina id)erz(>L'<'ii ist. enthalt daiiii noch einiu:«' (Jewaiidreste, die nuiov dem
Miki'osko)» als Hanl- und LeiiiwaiMitascrn sieh erwiesen. Dei- Kopf ladet ol»eii
in zwei Flügel aus. deren untere Ränder die Kfdle uintasscu. wahrend der
ganze ol»ere Biigelraud nach oben zur J^ehnenhiilsu undjiegt. Die Kolle nebst
Sehne und Nadel wird bei diesen Fibeln, wie auch bei den folgenden, aus einem
besonderen Stück gebildet.
Die Fibeln mit Sehnenhulse treten häufig bei Willenberg und auf dem Neu*
Städter Felde, und zwar zusammen mit den Armbrustfibeln auf. Von diesen
sind auch in Ladekopp zwei Varietäten, mit umgeschlagenem und mit breitem
Fuss, in mohreron Exemplaren vorhanden. Eine der ersten Art ist in Taf. IV.
Fig. 31 abgebildet. J>cr grade schmale Fuss geht allmählich in den etwas
breiten planconvcxen und halbkroiafdrmig aufwärts gebogenen Hals über. Der
Fuss biegt sich hinton sehnhlönnig um. wobei das letzte Knde. drahtförmig ver-
schmälert, durch Umwinden an dem Hügel lietestigt ist. Der Hals ist oben
fx'rforirt und nimmt die Axe auf. deren Fnden vernietet sind, l'ni dioselhe
ist die Rolle aulgewickcli. wntici der nultler«' Tlieil als 8ehne unten duivh-
gescijiagttu wird. Exemplare der zweiten N'arietät werden in 'lal. 1\". Fig.
29, 30 dargestellt. Hier ist der Fuss nicht nach hinten, sondern senkrecht
nach unten eingeschlagen, um die Nadel in aidi aufzunehmen. In der letzt»
genannten Figur ist die überaus starke Wölbung dee Bügel balses auffiidlend.
Die Armbrustfibeln beginnen nach Tischler g^n die Mitte des 2. Jahr-
hunderts und kommen bis zum Schluss des dritten Jahrhunderts auf den ost*
preuBsischen Gräberfeldern zahlreich vor.
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Amringt. Abgesehen von den Ringarten, welche bereits oben erwähnt wurden
(Taf. V. Fig. iif, Q, 11), haben wir noch acht Broncespangen besw. Brachstfieke
derselben zu nennen, welche einzeln aufgefunden worden sind. Alle Ex( luplare^
sowol die fr&heren als auch die nachfolgenden, sind auf dem Unterarm ge-
tragen, während grössere Spangen, wie sie z. B. bei Elbing vorkommen, hier
gänzlich zu fehlen scheinen. Im Allgemeinen kann man zwei Formen unter-
scheiden: die eine drahtfbrmige von roehrwenigor rundlichem Querschnitt und
die andere bandförmiiro von biconvexem oder planconvexem Querschnitt. In-
dessen treten /wischen beiden mancherlei Uebergänge auf.
Die oinlachtite Form besteht aus einem rundlichen. olwHti idattgedrücktcn
Draht, welcher an detn »»infn Ende knopfartig ansdiwillt, während das andere
:il)Lrel>n>clieii ist, Dit ^i r Knupr setzt (iiirch zw<m rinirsnm verlanfendo Furchen
vom übrijieii KorjM'r ali. wolclier durclnvotr trlatt und ornaniontfrei ist.
Kine andeie einfache Form (Taf. ^^ Fig. 2) wird aus einem Broncedraht
gcltihlct. der in der Mitte rnndlii'li iimi etwa ö nini. ilick ist. während er an
den Seiten sich abplattet und wenig vt-rschniüh-rt, nin sclilie.-slicii an den Enden
wieder etwas an/.uschwellen. wdche grade al»ge,-;chnitten sind. Die dick auf-
liegende Patina las.st ein Ornament nicht erkennen. Dieser Ring ist oflen. .so-
dass seine beiden landen ü mm. von einander absteh«!n und hat r),4Xt),4 cm.
inneren Durchmesser. Kin zweites Exemplar dieser Art (Taf. V. Fig. 1.) von
elliptischem, fost biconvexem Drahtdnrchschnitt wird in der Mitte der Aussen-
Seite von zwei parallelen Furchen durchzogen, welche in bas-relief geperlt sind.
Zu beiden Seiten derselben sind an den Enden und auch in Abständen an der
übngeu Oberfläche O O C O O eingeschlagen. Die Enden liegen bei dieser Spange
S0,5 mm. fibereinander, so dass diese nur 5,0X5,5 cm. Durchmesser besitzt
und daher nur von einem jungen SCädchen am Handgelenk getragen sein kann.
Ein drittes unvollständiges und verbogenes Stück, welches aus einem etwas
stärkeren Draht besteht, zeigt das nämliche Ornament ntn* mit dem Unterschiede,
dass in der hohlen kreisrunden Punze noch ein centraler Hnrn stehen geliUebm
ist, wothnrli die 00000 Hoftupfei - Zeichnung bewirkt i.st (Taf. V. Fig. 4).
Die bislier beschriebenen Armringe hat Hcit Kector Krüger entweder selbst
an8gegrai)en oder an der OI)erlläche gesammelt oder von den Erdarbeitern er-
worben. Das erste Exemplar, welehe.s wir Flerrn Bautinternelimer ('. Mischke
in Scliöneberg a./W. verdanken, bildet schon den Ueliergang zu den l>andarligen
Si»angen. Es hat durcliweg einen biconvexeii (^ueisciinitt in der Mitte von
'»X 8 mm., an der Seite von .'5.5x7,5 mm. und an den Enden von 4.5X^,5
mm. (Tat'. Fig. 5). In <ler Mitten der Aussoniläche verlanlVn liier zwei
punctirte Fiu'clien, ohne von kleinen Kroiseindrücken umsiiumt zu werden.
Die eigentlichen bandlormigen Armspangen sind v(jn planconvexem, manch-
mal coücav-convexem QucrHcbnitt und besitzen einen selbstständig ausgebildeten
Hals und Kopf. Sie werden hier durch ein Bruchstück, ein durehbroehenes
und ein abgebrochenes Exemphu* vertreten. Ersteres (Taf. V. Fig. 7) ist ein
etwa 6 cm langes Endstück, welches sich von 6 auf 10 mm. verbreitert und
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dann durch eine Querleiste abscliliesst» von welcher zwei nach inneo eoDver-
girende Einschnitte abgehen. Au den äusseren Rän l 'i n des Bandes aind zw ei
Reihen kleiner Puncte eingestanzt. Der Hals setzt durcli eine tief eingeschnittene
breit*^ Furche von jener Leiste ab, baucht sich dann ein weniu: aus, zieht sich
wiesln-, auch von oben her, i»löl/,lich zusammen, um dann den Kopf von etw a
liyperbulischem Ciiundriss zu bilden. Dasselbe lra;.rt an iler einen Seite noch
eine (iussuaht, auf welcher wahrscheinlich sjiäter kleine V rorniige Kinschnilte
gemacht sind. Dies Exemplai' wurde von tierrn Couweuiz au der Oberfläche
im Sande aufgefunden.
Ein zweites Armband, welches einnial durchgebrochen ist, besteht aus einem
9,5 mm. hohen Broncestreifen von dem Qaerschnitt eines stumpfen gleichseitigen
Dreiecks (Taf. V. Fig. 8). In der Mediane verlftoft eine schmale Leiste,
welche beiderseits von zwei Furchen ums&umt wird, deren Bfittelgrat geperlt
ist; dasselbe Ornament sieht sich auch an jedem der beiden Aussenränder bin.
Die Spange ist in der Mitte in einer Länge von 7 cm. auf 7 mm. zusammen-
geüchnürt und an den Kanten abgerundet, während sie sich nach den Enden
bin auf 12 mm. verbreitert. Hier schliesst sich ein 4,5 mm. breites Querband
au, wek'lies aus einer .selir schmalen mittleren um! breiteren Seitenleiste be-
steht, die irerillt sind. Darauf erweitert sich der Hals, ist oben mit zwei
kleinen Kreisen verziert und schnürt sich dann von den Seilen und von oben
zusammen. Sodann setzt der etwa hallikreisförniige Ko\A' an. welcher an der
Basis und IV'rijdierie von zwei Furchen cingefasst wird, deren Mittelgral
gerillt ist; in letzterem Falle erhebt sich derselbe wulstartig. Dies« Spange,
welche das Provinsial-Museum gleichfalls Hemi C. Hiscbke verdankt, hat einen
Dnrdmiesser von etwa 5,5 und 6,0 cm., wobei die beiden Kop&tficke auf dem
Arm nebeneinander zu li^en konmien.
Das dritte Armband, welches das schönste Muster zeigt, ist an dem einen
Ende leider abgebrochen (Taf. V. Fig. 9). Das Band ist 14,5 mm. hoch und
von sehr stumpfdreieckigem Durchschnitt, wol)ei die beiden Seiten nicht gerade,
sondern eingebogen sind, lu der Mitte zieht es sich wieder, aber nur in
einer Jjjinge von 2 cm. auf 8,5 mm. Höhe zusammen und ist an den Kanten
abgerundet. Die Oberkante des Bandes ist abgeplattet und auf derselben vor-
läuft eine Wellenlinie in haut-reli(^f (Fig. 9 a.): an den .*^eitenrän(h'rn ziehen
sich Je zwei Fuirhen hin, deren Miltelgrat gejunlt ist. Am Ende des Handes
sin<! üben und unten V förmige Eins<dinitte und dahinter ein ruMcteinuriu k.
Ik'u Abschluss bilden vier Querfurclien mit geperllem Mittclgral, worauf
der Hals mit einer Hohlkehle ansetzt. Dann folgt eine Leiste, in welche zwei
tiefe Furchen eingeschnitten sind, deren Mittelgrate geperlt sind, und daraof
wiederam eine Hohlkehle. Der Ko})i ist halbkreisförmig, flach und wird an
der Basis von zwei, an der Peripherie von drei parallelen Furchen eingefasat,
deren Zwischenräume alle geperlt sind. Ausserd«n verlaufen von der Mitte
der Basis senkrecht zwei punctirte Fui'chen, an deren Grund je ein Punct ein-
geschlagen ist. Dicäc Armsiiange hat Herr Krois*Baumeistor Stumpf in Marien-
bui-g die Gute gehabt dem Proviuzial-Musoum zu überreichen.
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Alle Armringe, welche in Ladekopp aofgefiindeii wurden, roprttsentiren
solche Formen, wdche in Skelettgräbern unserer Provinz nicht selten ange*
troffen werden und ftkr dieselben geradezu charaktoristich sind. Mit Bezug auf
die Funde im Werder erwähnen wir. dass sie mit Hakenfibeln zusammen auch
in den Oräbem tou Kleschkau, Hohenstein, Dii'schau, Laase u. a. m. vorkomme n.
Die bandartigen Formen, welche bis in eine jüngere Zeit hineinreichen, sind
auch aus WilleiiUorg und Ellnng bekannt geworden.
Fingerringe. Während in ostpreuHsi sehen Gräbern «janiicht selten Fin^^orringe
angefunden werden, solche auch aus WUlenberg und Elbing gon(i<ron<I Ix'kannt
geworden sind, gehören sie in [/adckopp und im Werder ülterhauj)! zu den
8eltenh«Mten. Aus einer Brandgnilic ist oben ein kh^incr ]?ing bcscluieben und
ab^eliildct (Taf. V. Fii!;. 10), welcher kaum etwa? anderes als einen Fingerring
vorgost<'lll liaiien kann. Ausserdem sind von llenn Kri)<i:er inifh zwei ein-
förmig gebog<Mie glatte HronccstrcitiMi von 2 — 3 mm. I5reil<' aufgefunden, widclic
einem Fingi ri inge ähnlich achcn. iSünist ist uns vun derartigen Objccteu nichts
weiter bekannt geworden.
Reitzeug. Herr Hector Kriigcr hat das Glück gehabt, auch einen Sporn (Taf.
IT. Fig. 34) aufzufinden, welcher aus einem iiyperbolisch geformten Bügel und
einem kurzen Dom besteht. Der Bügel ist flach nach aussen gewölbt and in der
Mediane gebrochen, er beginnt hinten mit 4 mm. Breite und erreicht in sanftem
Bogen vorne 18,5 mm. Die Seite ist etwa 3,8 cm. lang und rückwärts in
einen pilzartigen Knopf umgebogen, auf dessen Oberfläche ein + eingeschnitten
ist. (Fig. 34 a.) Der hohle Dom hat etwa Kegelform von ca. 13 mm. Basis«
durchmesser und 25 mm. Höhe, wobei die äusserste Spitze selbst etwas abge-
brochen ist. Am Grunde des Kegels verläuft eine kleine Leiste. Bei einer
Bügelhöhe von 2 cm. stehen die Enden dessselben nur 5,7 cm. von einander
ab, soda.ss der Sporn nur an einem kleinen Fuss mittels Riemen befestigt ge-
wesen sein kann.
Römische Sporen sind in Westpreussen wiederholt in Gräbern gefunden
worden, wie z. ß. in Münsterwalde. Ein Exemplar aus Willenl»erg, welches gegen-
wärtig im Provinzial -Museum der Fhysikaliscli-t^ekononnschen Gt sellsehaft zu
Königsberg i. P. aufbewahrt wird, sieht unserejn s«'lir idinlich. Nur der Biigcl ist
llaciier und der Dorn spitzer gearlieitet. Auf dem Neustiidter Felde In'i Klbing,
wo iiihrlirli eine grosse .Anzahl von interessanten Ohiccten neu zu Tage ge-
fördert wird, ist l)isher no(di kein Sjjorn voriiekonjuien. In Koiiilsen ist kürzlich
ein eiserner Sporn von entfernter Aehulichkeit in Brandgruben aufgefunden
wurden.
Von Silbergegcuständen ist oben schon ein Armbandstück aus Ladekopp
und überdies die Hadrianmünze ans Or. Lichtenau genannt worden. Ausserdem
wurden noch zwei andere Objecte, welche ebenso wie das crstere im Feuer
gelegen haben, von dem Herrn Rector Krüger einzeln aufgefunden. Das erste
ist ein nahezu 3 cm. langer S-förmig geliogcner Haken (Taf. Y. Fig. 13), dessen
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eine Hältlo etwas enger zuBainmengebogen ist als die andere, sodass er
at«yminetriöcli erscheint. Er wird aus drei gerillten Drähten zusanmiengeHiet/t.
die in der Mitte von zwei klfiiMMi Riniren nmg«'ben sind, welche aus etwas
di'innereiu, gleichfalls gerilltem Dralü lie.stehen und zwisciien sich einige auf-
gesetzte Perlen tragen. Am Ende sind «liese Drähte wiederum durch zwei
ähnliche Kiuge vei bundcn, worun der couiplicirtc Kopf sich aosctxt. Deraelbc
besteht aus vier gegenseitig sieh berftbrenden Kugeln, von welchen die dra
unteren vriederom durch swei zusammeugclcgte kleinere Kiigelchen gekrOnt
werden. Zwischen jenen drei unteren ist je eine kleine Perle eingefügt. Der
Haken besteht ans reinem Silber, welches in Folge des Brandes recht brüchig
geworden ist, und zeigt beiderseits in dem KrOnchen Spuren von Vergoldung.
Solche Silberliaken sind in acht verschiedenen, z. Th. sehr schOn gearbeiteten
Exemplaren in Willenberg aufgefunden worden, ohne dass man sie damals zn
deuten vermochte. Wir werden weiter unten zeigen, dass -ie ilas Schlussglied
einer Halskette vorstellen. Später sind ähnliche, aber einlacher gearbeitete
Objecte auch auf dem Neustädter Felde bei Ell)in;r vorgekommen.
Dei' /.weile (Jegenstand ist ein 15 mm. hoher, hohler Doppelkegel (Taf.
V. Fig. 12) mit al)gestuinpften oftenen Spitzen, auf dessen ganzer Oberfläche
paralb l mit der Basis feine Rillen verlaufen. Die abgerundete Miiielkanto ist
mit einer unterbrocheneu Reihe von winzigen Ferien besetzt und dieselbe Ver-
zierung tritt auch zu ihren beiden Seiten auf. Ein ähnliches Objoct ist uns
aus West* und Ost(n«ussen noch nicht bekannt geworden, jedoch glauben wir
nicht fehl zu gehen, wenn wir es als Schieber einer Halskette auffassen.
Gold.
Ausser dem bereits oben erwfthnten Drahtgeflecht sind noch zwei andere
Gegenstände aus Gold bekanr.t geworden. Der erste, welchen das Provin/.ial-
Museum der Opferfreudigkeit des Herrn Kreis Dannu isters Stumpf in Marien-
burg verdankt, ist ein Schliesshaken, ähnlich dem aus Silber gearbeiteten
(Taf. \'. Fig. 14). Er misst im Ganzen '^.2 cm. Länge und besteht aus einem
etwa l.T) mm. dicken Golddraht, um welchen in der Mitte ein hoher und dann
jederseits noeh zwei immer niedrii^er gerillte dünne Drähte ytleirt sind. Daran
schliesst sich jedeiseits die Uniwick(dung des llauptdiahtes mittels eines noch
dünneren, fein gerillten, die ursprünglich wohl bis zum Ende gereicht hat, jetzt
aber zum grossen Theil geschwunden ist. Jedes Ende wird durch einen
dfinnereu und dann durch einen dickeren gerillten Ring eiugefasst, an welchen
ein Krdnchen sich anschliesst. Dies zeigt mit geringen Unterschieden denselben
Bau wie an dem silbernen Haken, nur bilden nicht drei, sondern vier grössere
Kugeln die Basis und an diese schliessen sich die kleinen Kugeltetraden nicht
in derselben £bene, sondern etwas PchiHge aufwärts an. Dieser Haken muas
schon lange im Gebrauch gewesen sein, da er an mehreren Stelleu abgenutzt ist.
In der Sammlung nordischer Altt rthümer des königl. Museums zu Berlin
befindet sich eine aus feinem UoiUdraht gcüochtene Kette mit Bommel und
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SchloBsglied, welche in Buskow bei Neuroppin avfgefunden worden war (Taf. V.
Fig. 18). Die beiden im Ringe gefiusten Enden der Kette Aragon Oesen, die durch
oinpn fonni*r cobotjeiHMi Haken zosammengrliiilti'n wordoii. DorrJolln^ sii-lit
in der Fofdi und Ausführung unRerm goldenen duix'haus ähnlich, sodass auch
dieser wie Aor pilbemo nicht anders gedeutet worden kann. Kin zweites ('ollier
dieser Art. wr-Iclios 1^51» in einer Urne aus der älteren Kis<'np<'rio(l»> in Wotonitz
Itei Grt'v isrnidih'n. McklenlMU L'' \ <iri:*'k(>inini'ii ist. wird in d<'r Al»tlieilunir tnr
vatcrläiKÜsrlM' .MtortliiniMT im (ii t)s-lnT/.nj;li( lK-n Mu.seuni zu Scliwerin auOtowahrt.
Nat Ii den .Mittli('iluti^'«'ii dos (iolicimriitli Lisi'li (Jahrbüelior dos ^ oroinH für
niekleubur|^i.sciie (ieschichte und Alt» rthiiinsknndo. Jaliriraiig. Seite 1<>1,
'66. Jahrg. S. 142 und 37. Jahrg. 8. 23(») Hchoint der zugehörige Schlussbakon
dem unsiigon noch ntther xn stehen als der erstgenannte. In derselben Urne
fanden sich neben der Goldkette zahlreiche Alterthfimer ans Eisen, Bronce,
Glas, eine offene silberne Annspange mit halbkngeUbrmigen Vorziemngen an
den Enden, eine verbogene grosse silberne Nadel und ein hohler silberner
Nadelknopf. Ausserdem ist in Nörre-Vroby bei Odensee auf FQhnen nebst
römischen Broncen u. a. eine goldene Bommel*) aufgefunden, weicht- zwar kleiner,
dennoch an nosdiniack und Verzierung d<>r von Wotenits völlig gleicht. In
der Pusste Bakod in Ungarn kamen nut Skeletten zusammen diverse Schmuck-
Sachen, darunter auch eino iroldenc Halskette vor. deren Enden auch mit (►esen
vcrs^'hen sind: in"ioss<'n Ichit «las srliliossondo (Jliod. Endlich int eine iiludiclio
Kotto aus ^VuIz••^lln;('ll in < )ofih'rroicii liokannt ireworden. Alle dic^c Stiu.ko
gleiciion UM jij \v< ni^t'i cinaniic'r. sind überaus tüchtig und kunstreich geiubcitet
und erinnern an aralti-rln- Technik.
Der zweite (Je^^tustaud ist eine Münze von 1,1) l)is 2 cm Durchmesser,
welche am Rande durchbohrt ist und daher wohl als Berlot^uc getragen s^n
mag (Taf. V. Fig. 15). Das Avers zeigt das Bildniss des Kaisers Gordian und
die Umschrift:
Imp(erator) Gordianns Pins Fol (ix) Aug(ustus).
Auf dem Revers (Fig. 15a.) befindet sich eine die Umschrift all^risch
darstellende Figur:
Aeternitati Aug(u?ti).
Die drei Kaiser (iordian halion nur kurze Zeit und zwar um das Jahr 240
D. Chr. regirt, welche Zeit den Ai mbrusttibeln ontsprcchen wfirdc, mit woldicu
sie zu.><ammen vorgekommen ist. Oios wiclitiL'o Stück wurdo nob-^t i jni'j^en
anderen ObjecU n vun Herrn FTolbositzor ^Vions in Ladokopp kautlii li orworlton.
IJeborblickon wir nuch oiniiial die grosso Zahl dor Fundo aus der ronii.schcu
Epuoh«'. SM gi wahron sie uns ein Hihi von oiuor loi-ht woidlialMMidon Ansiodoliing,
deren IJcvcdkerung sich die goschmackvuUou Arb(>i(ou der römisclicu und pro-
vinzialrOmischeu Metallindustrie um ihre heimischen Produkte in reichem Maasse
einzutauschen verstand. Nicht nur Gegenstände des Schmucks werden ange-
*) liviläubK »vi iH-im-rkt, dusa flu aulcbvr guldeuer iiommt;! von uiovr llaUkutte »ucü io
AViUenberg riefe voi;g«fujuleD hu.
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schafft, auch die für die Wirthschaft und zum Reiten erforderlichen Ooiütiic
Bind von Süden her bezogen, ein Umstand, der schon einen hdheren Grad von
Wohlhabenheit voraussetzt. Und betiachtcii wir iVw Fibeln näher, so sehen wir,
dans dies«? Colonic aus der Römischen Pciioilo sich unmittolhar ansohliesst an
diejenige, welche wir schon oImmi auf demselben (iräberfeldi» keuu-'ti lernien.
Aul" die La Tciie- Fib(?l l'olgen t^i'trcii öO n. Chr. die Fil)eln mit olterer Sebiie. t
sowol die Hakeiililteln mit plattem und mit dickem Bügel, als auch die Fihelii
mit Sehnen- und mit Kollenliiilse, eiuilieli vom EMd(^ des zweiten JalnliiuiiJorU«
an die Fibeln mit unterer Sehne, »lie .sogeiianiiten Armbrustfibeln. w eK he \ns L'e^'»'ii
das Ende des dritten Jahrhunderts die Ivxistenz dieser Ansiedelung verhrirfrcii. i
Diese Zeitbestimmung durch die Fibeln wird dann durch den Fund der (ioW- 1
münze des Gordian in exacter Weise bestätigt.
Wir haben sonach dnroh diese Untersucbnngen doa Nachweis geAbrt, da»
bei Iiadeko]ip etwa von 50 bis gegen 300 u. Chr. bereits eine sesshaite Be-
völkerung gelebt hat, welche sich einer verhiUtnissmässig grossen Wohlhaben-
heit erfreut haben mnss.
BHrgwall-Pflriode.
Es ist interessant, dass an derselben Stelle, welche in der ^'orrömischeB
und römischen Zeit bewohnt gewesen ist, auch aus späterer Periode Spuret
von menschlichen Niederlassungen nachgewiesen werden können. Am ersten
Mai d. Ja* bat Herr Oonwents 0,30 m. tief eine Menge von Schüben mit dem
Borgwall-Omament ausgegraben, während nahebei in mer Tieib von 0.50 \m
0,60 m. Urnen mit umgebogenen eisernen Schwertern und Lanzenspitzen standen.
Jene Scherben lassen erkennen, dass die zugehörigen GcfUsse um den Baach
hemm breitgerillt gewesen sind (Taf. II. Fig. 33), worüber am Halse oft WeUei-
linien eingedrfickt erscheinen (Taf. U. Fig. 32). Meist verläuft eine hohe und
breite Wellenlinie, in einem Falle aber (Taf. II. Fij^. 31) ziehen sich vier teinc
flache parallel ijbereinander hin. Zuweilin ti itt .m Steile dieses Ornaments ein i
anderes, welehes aus sehräge gestellten Tfipfclreihen besteht. Der Rand steijfi
selten vertikal auf, sondern liefet meistens stark nach aussen. Diese Scherben
sind aus vcrsehiedeiiem Material herir«'stellt. häufig mehr oder wein'irer sehwiirz-
lieh und selten biiiuidich oder rothlich. Die Teehnik ist im AlltztMueiiicii «'in'
recht unvollkoimiu'iie tind die AustTdn'Uii.tr niclit -aubcr. Da (li<'st> .^^clu tIh i,
nicht Urnen soiulerii Wirtlis< lia'tsirHi-atlien eiit.^jirei-lieii. .su kommen sie selteu
oder nie in irrössercn Stiuken vor. auch linden sieli keinerlei Bei':al)en.
Unweit olti^n'r Stelle und etwa in der nämlichen Tiefe stiess Herr Conwcnl/
auf eine Kulturschicht von i? bis 3 cm Dicke und 2») X ••*0 cm. Ausdehnung.
Sie bestand zum gi-össlen Theil aus Schuppen von Cyprinoiden, Kopfscbildem
und Wirbeln verschiedener Fiscbe, einem linken Mandibelst&ck vom Schwein
und dem linken vorderen Mandibelstöck eines Bibers. Hierbei sei auch erwähnt.
dass an einer andern Stelle schon fr&her zwei rohe Bruchsiücke eines Elch
geweihes ausgegraben waren, welche immerhin das Auftreten dieses Thieres in
früherer Zeit in jener Gegend beweisen.
si
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Die Periode, welcher die olngen Scherben angehOroo, reicht bis in das
12. Jahrhundert hinein, weshalb anch diese Ansiedelung noch Tor Auftreten des
Deutschen Ritterordens &1U.
Mittelalter.
Bs kann nicht Wunder nehmen, dass ein Gebiet, welches einen solchen
Roichthum an Funden aus älteren Zeiten aufweist, auch eine Ausbeute an
mittelalterlichen und jüngeren Objecten darbietet. Es gehörte nicht in den
Bahmen dieser Arbeit, wenn wir auch diese hier näher beleuchten wollten, nm*
auf eins, auf den Bandscherben eines OlasgefUsses sei hier aufmerksam gemacht.
Dieser Scherben, welcher an der Oberfläche aufgefunden und vom Kreisthierarzt
Horm Nouvol in Maricnl»urii dvm Prüvinzial-Mu.scr.in hii r-dbat übergeben
wiirtle. ist 4,5 cm. hoch und 7 cni. breit. Am Biin<li> vcrlaull eine au8 «j^elhcn
und rothon Tüpfeln zusammengesetzte Linie und darunter befindet sich eine
in wrii<sen, grünen, gelljcn, rothcn und Inäunlicluni Tönen ausgeführte Fiscii-
zeichiiuiij^. weU'he von einem Kranz helll)lauer Tüpfel eiii^^efa-st wird. Das
Glas i.si khir uikI durchsichtig, weshalb es kaum laiiu:e Zeit der Kinwirkuuj^
der Atuiospliarilieu im Erdljuden ausiiresetzt j:;('Wes('n sein kann. I><'r Direotor
der Samndungen des Königl. Kuusip-wcrbe-Museums Herr Prolossor Lcssintr
in Ik'rlin ächlie:<st auä der Technik, dass das Ghid etwa dorn 17. Jalirhundcrt
augehöre.
16. Liessau.
Unterhalb des I^orfcs sind IVuhor nu hrere rrncn vorgci'uuden worden,
deren äpur aber verloren gegangen iüt (t. Mardchall).
17. Mielenz.
Ib'im Baggern in der Sehwciite wui-den mehrere Siciiiircriilhe ucrmidni,
weleiie durch Herrn Zichni in den Besitz des Hei-rn lle\er (li iihcr in Frey-stadl
in WestpriMisseu, j<'tst in Dresden^ übergegaugen sind. ISach dcasen scbriit-
lieber .Mittheilung sind dieses:
1. ein sehr gut erhaltenes sehr hohes und bi*eites Beil,
2. ein gelblich graues, polirtes Beil,
3. ein mitten im Loch zerbrochenes polirtes, etwa 5 Zoll langes Beil
von grünweiss gestreiftem Stein.
18. Hieran.
Auf einer erhöhten Stelle im Dorfe Mierau, etwa 3 km. nordöstlich von
Kcuteich, hat Herr Bector Krüger während dieses Sommers mehrere Scherben
aufgefunden, welche den Burgwall-Typus zeigen.
19. Neuteich.
Im Sommer 1883 übergab uns Herr Bector Krüger in Neuteich, eine
Suite von iliverscn Gofiisssclierben, w(>lclie er auf einem Felde unweit der
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Stadt gesammelt hatte. Hierunter be&nden sich zwei St&oke von 0,15 bis
0^17 cm. Dicke, welche ans Thon mit ciogebetteten rothen Granitresten ba^
gestellt waren und mächtigen Urnen angehört haben mögen. Die tbrigen
Boden-, Bauch , Rand- nnd Henkelstücke, von denen einige mit parallelen Ricf*n
▼ersehen sind, erinnerten an jüngere Bnrgwallfunde nnd sind zeitlich jedenCalU
verschieden. Jn diesem Sommer lianden Herr Krfjger und Herr Conwentz in dem
Schlick, welcher vor drei Jahren ans der Scliwentc auf das evangelische Pfarr-
land in der Stadt aufgetragen word(?n war. ähnliche Scherben mit dem Wellen-
linien-OrnHinent sowie Knochen und Ziihue diverser Haustlii<'i<\ Ucbenlie?
wurde eine einzelne irriinc, glatte und gerillte iilasperlo durt eiitdeekt. wt'lchc
der aul' Tafel 1. Fig. 14 abgebildeten alinlieli sieht und /.weifellos einer iiit^Tcn
Pei idile angehört. Neuerdings sind von unsei t iu unei lui'ulliehen MitailieitcT
Herrn Keetor Ki uger noch an einer anderen Stelle, etwa (>,;") km. im SW. dit
Stadt auf deui T<'rrain des neu zti errichtenden Krei.s- Waisenhauses glcichlali?
Bruchstücke von Thongeiassen mit Burgwallzcichnung entdeckt worden.
80. Nenteieher Stadtfeld.
Dies Gebiet liegt «'twa 5 km. nordwestlich von Neuteieh entfernt. Hier
wurde 1883 die vordere Hälfte eines Steinbeils gefunden, welche Herr
Dr. Wodtke dem ProTiuzial* Museum freundlichst itberbrachte.
^. Pieekel.
Marschall berichtet, dass in dem alten DQucubergc 1820 mehrere unver
brannte Leichen mit Zngabo von ,.motaIlenen Vasen, Nadeln, Spiralen" aufg^
funden worden sind. Aa88<»dem f&hrt er an, dass 1875 in dem quer die
Deltaspitso durchziehenden Steinriff ein Vorderseite gereifte* nnd hinterseit^
glatter Broncering mit Knippschloss vorgefunden ist. Kr liefert hiervon a. a.
0. eine Abbildung.
Sehdiuuk
Beim Durchbmch der Nogat 1839 wurde aus dem s&dwestlich vom Dorf
gelegenen Hügel (C^rundstück Penner) eine Urne mit Brandresten ausge.spült
(t. Marschall).
98. Schöneberg a./W.
Das Dorf Schoneberg ist etwa 2 km. vun der Weichsel entlernt und ziclit
sich im Südosten bis an den ca. 4,.') m. hohen Galgenberg. Südlich hiervon
liegt, durch eine flache Einsattelung getrennt, der etwas höhere Windmühlen-
berg, fiber welchen der alto Weg aus Ladekopp fuhrt. In dem erstgenannten
Berge sind vor langer Zeit ein mit zwei Oosen versehener Broncering von j
16 cm. Durchmesser und ein perforirtcs Hirschgcweihstnck aufgoiunden woidra.
welche Marschall a. a. O. abgebildet hat. Im Sommer 1883 sammelte Hr. Coowents
an dm* Oberfläche mehrere Thonschorben, die verschioden im Material, in der
Form, Farbe und Omamentirung sind und aui GeOtsse aus dem älteren Bisen-
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alter scblicssen lassen. In diosom Jahre hui Herr Mischke jnn. ebenda eine
Thonkomllc von 5,2 cm. Dnrcbmosser und 1,8 cm. Dicke, sowie in einer Tiefe
von 1,5 m. einen Stoinmeissel von 10 cm. Längp, 6,2 cm. Breite und 3 cm.
Dicke aufgefunden und dem Pro vinzial- Museum iiberwiesen. In Folge dieser
wiederholten Funde auf und in dem Galgenbergc schien es uns wahrscheinlich,
dass derselbe noch andere OlijiM tc in sich berge und wir veranla.sston duhnr
Ilorni Rrctor Krfig<u- dort Natligrabungen anzustellen, wozu der Besitzer Herr
Misclike liorcitwillig die ErlaulMiisH ortheilte. Nach seinem Hericlit vom
21). Mai er. hat or an aeht vensehiedenen SteUen 1,.") ni. tiefe Griilten aufwerfen
lassen, ohne jodoch <!in jtositive.s Uesultal hierbei zu erzi(d(Mi. Hinfreijen sind
ki'irzlieli auf dem Wiiidmühlenbertr !."> m. tief im Siimie von AilH'itern vier
Urnen und ein HiMikt liu|if frefundi u svoiden. wclrln' ,trri).ssltMitheil.s nelt.-t Iidialt
dureli die llenen Krüger und Mis<-iii<e uns iihersandt wuriien. I>ie eine Urne
(Taf. Ji. Fij;. 40) liat eine liauehitre Form mit weitem, nicht ali<:esrtztem Halse;
isic ist 24 cm. liocii, am Duden 12,.") cm., am Bauch 27 cm. und am Halse
17,5 cm. dick. Um den Bauch iierum verlaufen in unregehniissigtir Kreislinie
grobe Eindrücke, welche mittels eines Holzes oder Eisens gemacht sind; im
Uebrigon zeigt sie keinerlei Ornament. Unter jener Linie ist die Oberfläche
roh gearbeitet und oberhalb mehr oder weniger gut geglättet. Das Material
licsteht aus feinem Thon mit geringen Beimengungen an Gesteinstrümmern und
ist von hellbrauner Farbe. Das zweite Exemplar, welches nur znt Hälfte er-
halten ist, hat etwa dieselbe Grosse (20 cm. hoch), Form und Farbe, auch dio
Vei-zierung ist der obigen ganz ähnlich. Von der dritten Urne sind nur zwei
Bruchstücke oline Belang übrig geldielien und die vierte ist gänzlich zorsttfit
worden. Der Ilcnkell^jpf (Taf. II. Fig. 41) besitzt eine gefällige Foi*m
mit mäs.sig ausladendem Bauch und schwach abgesetztem Hals. Kr ist 12,5 cm.
buch, am Boden ö era., im Bauch 12 cm. und an der Oeffnung 7.5 cm. weit.
Der Bauch ist nach oben durcli kleine Flächen abge|dattet, welche einer clf-
seitigen Pviamule angehören: die Kanten deisidiicn sind stiunpf. An der einen
Seiti' gilit von iler oberen IJauclikante ein 2.o cm. Itreiter l»aiidtormiiri r Henkel
in (iatdiem Bogen an den ol)ereii Topfran»!. Das (Jefass ist \on biauner l'^ai lie,
in der unteren Hallte weniger, in iler oberen mehr geglättet und bestellt etwa
aus demselltiMi .Material wie die ctben erwähnte Urne.
Ol» der letztgenannte Topfeinen Inhalt gehal>t hat, konnte nicht festgestellt
werden, iudossun waren die Urnen mit den Resten gebräunter Menschenknochen
nebst einigen Beigaben erfüllt Von diesen emptiugen wir eine HaBdspauge,
welche aus einem einfachen offenen 3 — 4 mm. dicken Broncedraht besteht, dessen
Enden eine knopfartige Erweiterung tragen. (Vgl. die Abbildung eines ähnlichen
Objectes aus Ladekopp Taf. V. Fig. 6.) Die Patina lässt nicht erkennen, ob
der Ring omamentirt gewesen ist. Ausserdem rührt dahw eine 15 cm. lange
ßroncenadel mit Schwanenhals (Taf. IV. Fig. 35.), welche 2,5—3,0 mm. dick
nnd nur am obem Ende durch drei Einschnürungen verziert ist. Herr Mischke jun.
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bat in diesem Sommer begonnen den Windm Uhlenberg abtragen zu lassen, wo-
bei jedoch bisher kerne archäologischen Gegenstände znm Vorschein gekommen
sind.
Die voreiwaliiiteii Funde welsjen auf die römisehe Zeit, der Steinmeissel
sogar aul' v'uu- nocli riiilicir Zoit ziii-rick. Von hervorragendem Interesse ist
dit' Scliwanoidials -Na(l<'l, wrlilic ><daiiLn> nur ans Steinkistengrahern unserer
l'ruvinz, und /.war hier in mehreren Exemplaren, bekaunt geworden war.
24. Sehdnsee.
Herr Rector Krfiger sammelte auf dem Berge unweit des Dorfes me^a^re
Scherben mit Bnrgwall- Verzierungen sowie einen Tbonwhrtel.
26. Tlege.
Im Herbete 1888 zeigte der Lehrer Herr 'Buszinsky in Tiego dem Pro-
vinzial-Mnseum an, ih»s man beim Nachsnchen nacli Sand an der Land^trasse
von dort naoli Tiegenhof, unweit des Dorfes einen Begräbnigi^plat/. aus heid-
nischer Zeit entdeckt hal)e. Derselbe ist etwa ]0 m. lang und 3—4 m. breit
und enthielt zahlreiche mit Knochenasche gerüllte Urnen, welche 0.05 in. ti*'t
und etwa in I ni. iMilfi-niun«! IVei im I^oden standen, in F'olge unvorsicliti>_'"''n
AusIh'Immih und Kiillt i rcns hrMclicn die (Jefässe auseinander, jedoch i'ettele
Herr IJuH/.intiky uielniTc Bruchstücke, welche er dem Provinzial-Musoums über-
sandte. Diese sind zumeist schwarzlich, glalt und geliören kleinen und grosseren
wohlgelormtcu Urnen an. Einige derselben haben Perlen enthalten, jedoch
sind weder diese noch andere Beigaben conserrirfe worden.
20. Traglieliii.
Herr Lehrer Flo^el in Marienbni^ übersandte im Herbst 1883 ein Stfick
Bronceschlaeke, welche am Mühlenberg bei Tragheim aufgefunden war.
37. Tranipenau.
Jm Septemb^ 1883 i'iberbraehte Herr Dr. Wodtke aua Neuteich dem
Museum diverse Oegensliinde, welche aus Tranipenau herrühren. Km Calotten
ähnlich aliges|trdleii('s Stück eines Reilisteincs aus rothcm Quarzit, iV-rner \ i«T
Hniclistücke von Thongelasscn, w(»von eins rohe Hindrücke zeigt»', einen
ornaux'iiliittm Thonring sowie eine kirschrotlic (Jlas- und »mii»* zerbiochene
l{ernsleiM]tcrle. Der Tlionring hat die Form eines abgcstumpltcu Kegels von
3,8 cm. unterem, 2,0 cm. oberem Durchmesser und 1,7 cm. Höhe. In axiler
Richtung geht ein cylindrischer Canal von 0,8 cm. Durchmesser hindurdi. Die
Verzierung licsteht in kleineren oder grosseren Eindrücken, welche mittels eines
rundlich zugespitzten Instrumentes hervorgerufen worden sind. Dieselben zeigen
eine concentrische Anordnung, und zwar befinden sieh auf der Basis Auf, «nf
der obem Fläche drei und auf dem Mantel in halber Hohe zwei derartige
Kreiste. Dieses Object ist aus Thon mit eingesprengtem feinen Sande oder
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Oesteinspulver sauber hergestellt) erscheint äassorlich schwarz und im Innern
hellbraan. Es durfte kaum als Gebrauchs*, vielmehr als Schmackgegonstand
gedient haben.
28. Uunits.
Marschall erwähnt, dass etwa in den Di-eissiger Jahren in Kittelsfähre
and Usznita mehrere Urnen nebst metalleneu Beigaben gefanden worden sind.
Letzterer Ort liegt am äussersten Rande der Niedening, südlich von ersterem,
unterhalb des diluvialen Höhenzuges.
29. Wernersdorf.
Im Jahre 18G2 i.st hier auf dem Uintorfelde eine ,,btinto Glasperle" auf-
gofimden. wolche ijogonwUrlij; im Besitze tlen Provinzial iMiiseiims der Physi-
ealisc li-l>('konoiiii'<('lieii (Jesellsclinlt zu Königsberg sicli belindet. Wie wir uns
überzeugt haben, ist jeue eine Milletiori -Mosaikperle.
C. Der kleine Werder.
30. Jonasdaif.
Unweit des Nogatdammcs am Wege nach Schönwiese soll nach Marschall
im Jahre 1864 eine Urne ausgepflügt sein. In diesem Frühjahr schenkte Herr
Gutsbesitzer Tornier einen Steinhammer, welcher nach den angestellten Er-
mittelungen aus dortiger Gegend herstammt. Derselbe ist 13 cm. lang, 5 cm.
hoch und am Bahnende 2,8, am Bolirloch 5,3 cm. breit; dies selbst ist schief
conisch und auflallend weit: 2,8 bis 3,4 cm. Er besteht aus einem feinkörnigen
Diorit und i^t /iemlicli sauber gearbeitet; die Schneide zeigt mehrere Be-
sch^igungen, während die Balm fast unverletzt iat. Der Hammer wurde schon
vor m(^hreren Decennicn dort aufgofundeu und in dem jetzt Herrn Tornier
gehörigen Hause lange Zeit als Gewicht verwendet.
31. Katznase.
Der Eidieiiberg erstreckt sich von S. iiacli N. ajii alten Nugalix'lt etwa
300 III. lang und Tö ni. breit und erreii-lit eine llnhe von f^.f) ni. ril>ur »lein
Niveau der Ostsee. Cicgcnwartig sieht am siidliehen lOude eine alte Linde, im
Uebrigeu ist der Rücken bäum- und strauchlos; in IriUier Zeit wird er wühl
von Eichen bewachsen gewesen sein, da man in der oberen Erdschicht vielfach
Kohlenstüeke dieser Bttume vorfindet Schon Marschall hat dort verschiedene
Urnenscherben gefunden, von welchen er zwei ohne nähere Angabe undeutlich
abbildet, auch soll nach ihm 1879 ein „Todteogeßlss mit Brandresten" daselbst
vorgekommen sein. HeiT Conwentz bemerkte auf seiner Reise am 2. Mai er., •
dass die ganze Oberfläche des Berges mit Scherben bedeckt war, darunter
auch einige verzierte, welche ein hohes Alter verriethen. Dalier liess er mit
rreundlielior Unterstützung des Gutsbesitzers Herrn Pohlmann-Katznaso am
24. Juni er. ausgedehnte Nachgrabungen anstellen, welche folgendes interessante
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Resultat eigaben. An mehTwen Stellen 0,20 bis 0,60 m. unter Temun kamen
diverse Band*, Banch- und Bodenstacke von Oefltesen zum Vorschein, wekbe
ihrem Ornament nach dem alteren Eisenalter angehören und in erh^licb
grösserer Tiefe wurden andere Seherbon mit Schnur- und ähnlicliom Ornament
(Taf. 1. Fig. I), sowie zugeschlagene Feuersteinsplitter (Tal'. ]. Fig. 2—4) in
vielen Exemplaren gesammelt Unter den letzteren bfliiulen sich cinijre Selialicr
und Messerchen von aus<r<"/nic]in('ter vSchonlieit. Mctalllioigalien t'cliltt'n dort
gänzlieli. Iliorau.s ut'lit hervui-. dat^:* auf dem Kichhei-^e lici Katzuase. welcher
die luieliste Krlitlniiii^ im kieiniMi Marieiiliiii-<ii'r Wirder bildet, ben'its zur
iicoli ihi^elien JV'iii)de eint; Ansicnielung exisfirt hat. Es ist dies somit '1er
älteste Fund aus dem ganzen Kreise Marienburg und wird den unten zii er-
walmendeii Steiuzeitre.slcn aus Gr. Wiekerau, lerner den ans Willi-iilnTg.
Wei.s.scnberg, Miculaiken , Tolkemit, Oxhöft und McumiUd a. Brahe gleichzu-
stellen sein.
32. Pnippendorf.
Im Sfiden von Prnppendorf erhebt sich der 7,7 m. hohe Windmühlenbeif.
welcher aus -unterem Diluvialmergel besteht Nach Marschall sollen dort
grössere Granitsteine zu einem Pflaster vereint aufgefunden sein, jedoch irt
dem gegenwärtigen Besitzer dos Beides Herrn Bielfeldt hierfiber nichts bekannt
geworden. Obwohl das Feld mit Klee bestellt war, konnte Herr Conwesti
dort einige Scherben smnmeln, welche auf das Vorhandensein prähistorischer
Gcllisse schlicssen lassen. HeiT Gutsbesitzer Bielfeldt will in Zukunft difseM
Gegenstände eine grössere Aufmerksamkeit zuwenden und von etwaigen inier
cssantou Vorkommnissen uns benachrichtigen.
D. Der Elbinger Werder.
88. Gr. WIckeran.
liier wurde 2 ro. unter dm* Oberfläche unter Torf und Schlick eine Heeid-
stelle gefunden, d. h. 3 Steine mit Holzkohlen und einem Topfe. Die Scherbe
selbst bieten nichts Charakteristisches dar. Die Lage Schlick beträgt 0,5 m.
und muss jedenfalls vor mehr als 150 Jahre abgesetzt sein, da 1721 der letzte
rechtsseitige Dnrchbruch der oberen Nogat stattfand. Zur Zeit, als jene Heerd-
stelle benutzt worden war, musste dieselbe offenbar inselfbrmig aus dem Wasser
hervorragen; später hat sie sich derartig gesenkt, dass sie heute nur kfinstlich
durch Mühlen entwässert werden kann. Eine solche Senkung des Landes setzt
aber eine ausserordentlich lange Zeit voraus. In deniselbcMi Torfmoore nun
wurde eine Bernstein linse gefunden, welche so vollständig den Charakter der
^ Steinzeit an sich trägt, dass wir diesen Platz unbedenklich als einen Wohnplatz
aus der neolithischen Zeit ansehen müssen. Die obigen (Jela.s.se befinden sich in
der Sammlung dei- sikalisch-Ükonomischen Gesellschaft zu Köuigsliei^ und
sind von Klobs a. a. U. S. 4G beschrieben.
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Duri'h diese verliiiltnissiiiässig grosse Zalil von piäclitigen FuiKisti'icken.
welche in Zukunft sieh leicht vergrö8S(;rn (iüri'ti', ist es unzweilelhalt erwienen,
tiass (las Weichsel-N()»rat nelta von der üile.->ien Kuliur-Kpuciie an bis zum Be-
jriiiH der historisrhen Zeit in dem Maasse Ix wohnt <re\vesen Ut, in wolehem es
iibcrhaupt bew ohnliar wurde. Wi.süen wii- ja, dass das frische Haff ursprnnglii-h
sich über das jetzige Delta bis zur Moutauer Spitze liin erstreckte, und dass uur
wenige diluviale Inseln beim Beginn der menschlichen Einwanderung aus der
grossen Wasserfläche hervorragten. Erst nach dem Durchbrach der Weichsel
bei Fordon konnten sich dann weitere Inseln bilden, welche im Laufe der
Jahrtausende durch die weitere Versandung des Haffs das Delta in seiner
jetzigen Ausdehnung schufen.
Es ist nun von besonderem Interesse zu sehen, wie die verschiedenen
pr&historischen Epochen sieh zu den verschiedenen Stadien der Deltabildung
verhalten. Die beiden neolithischen Fundstätten, an denen eine w irkliche Nieder-
lassung angenommen werden mnss, Wickerau »ind der Bieliberg bei Katznaae,
sind zwei diluviale Inseln, die Fundstätten bei Gr. Lesewitz, Neuteicher Stadtfeld,
Schöneberg und Kronenhof, wo einzelne Steingcrathe gefunden sind, altalluviale
Inseln und nur zwei Fundorte mit Steingeräthen, Mielenz und Jonasdorf, liegen
im eigentlichen Weiehselsi hlick, wobei allerdings zu bemerken, dass die drei Stein-
geriilhe von Mielenz beim Ausbaggern <l(;s Schweuteilusscs. also verhaltnissmassig
tief, aufgefunden wurden, und die Provenienz des Steinhanimers aus d(M- (ieg(;nd
von Jonasdorf iil»rihaupL nicht mehr genau festzustellen ist; jedenfalls liegen
die incistru neolithischen Fundstätten auf diluviah'u oder allalluvialen Inseln uml
machen es wahrsclieinlich, dass diese Funde zu jener Zeit idjerh.iupt die sichersten
und geeignetsten für die menschliche Besiedelung waren.
Ans der zweiten Knlturepoche, der Hallstädter Periode, welche wir in das
erate Jahrtausend v. Chr. setzen, besitzen wir im Delta nur einen Fund bei
Schönebei^, welches ebenralls auf altalluvialem Boden lif^; die relative Selten-
heit der Funde aus dieser Zeit entspricht den Verhältnissen des ganzen wes(>
preussischen Gebiets auf dem rechten Weichselufer, von wo aus offenbar schon
in der ältesten Zeit die Kultur in das Delta hinein getragen worden ist.
Auch aus der dritten Epoche, der La T^ne-Periodc, welche vom Ende des
ersten Jahrtausends v. Chr. bis in das erste Jahrhundert unserer Zeitrechnung
dauerte, ist nur eine Fundstätte auf alt alluvialem Bodeu bei Ladekopp bekannt,
jedoch ist diese von solcher Ausdelinung, dass hier schon eine grosso An-
siedelung vorausgesetzt werden muss, welche noch bis tief in die nächste Epoche
hinein geblüht hat.
Diese vierte Ejtoche. die römische Periode, welche bis gegen Fnde des
dritten Jahrhunderts reicht, ist am zahlreiehstiMi vertreten. Wir konm'n hier
nicht nur Fundstätten aus dem Alt-Alluvium wie bei Lesewitz, Lichtenau. Lade-
küpp, Krakau und Neulahr, sondern auch eine grosse Zahl in den jihigsten
Weichselanschwennuungen, dem Schlick, bei Liessau, Mieleuz, Pieckel , Tiege,
Trauipeuau, Weruersdorf u. a. m. Offenbar hatte sich nicht nur die Zahl der
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Ansiedler, .soii(l( rn auch die Zahl der bewolinbaren Ingeln um diese Zeil U-
deutend vcruidni.
Dil.* Kunde aus der Honiisclicn Hporho tragen so VdUsiandig den Charakiv:
derjenigen, welciie auf den diluvialen Iluiien bei Marienburg und Elbing bekannt
geworden sind, dass wir hierin wiederum nur eine Bestätigung für die AntithBie
finden können, welche wir sdion oben ausgesprochra haben, dass die prilibtni-
schen Bewohner des Deltas ans den Ostlichen Theilen unserer Proyins dortliii
eingewandert seien. Nach der Volkerwanderung tritt in gans Westpreiusen
wahrscheinlich eine Abnahme der Bevölkerung ein; denn die Funde aas der
späteren byzandnischcn und arabischen Epoche sind im Verbftltniss so den
älteron spärlich zu nennen. Diese Erscheinung macht sich ebenfalls im Ddta
geltend. Aus der bysantinischen Zeit kennen wir gar keinen Fundort, aus der
arabischen Periode dagegen nur drei sicher: Stegen, Gr. Lichtenau auf alt-
alluvialem und Kaminke auf jung alhivialem Boden; wahrscheinlich gehOren Dodi
andere im Schlick entdeckte Ummfiindc (»benfall^ lüt rher.
So <v]u'\\ wir, dass sich im Weiehseldelta gleichsam dieselbe Kntwickeluiig
der Kullurverliältnisse im Kleinen wiederholt, welche uns im östlichen Theile
WestjuiMissons (in» (ictrcnsatx zum westlicluMi) im Grossen bekannt it*t. da«
also div. Weichsel in i)raliist<)risrlH'r Zeit durch die j^anzo Provinz: hinduroii.
wie wir das schon öl'ter ausgesprochen haben, eine wii'kiicho Volkerscheide ge-
bildet hat.
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Erklärung der Tafel II.
Eielienberff bei Kaftinm.
Fig. 1. ThonBcherben mit Schnnrornnment
2—4. Schaber ai» Petifirgtein.
Ladekopp.
Fig. 5. Bnichstfleke einer Urne. Darin ein Näpfchen mit Knochen'
iiihalt.
„ i'i—M Randstücko von omamentirten Urnen.
„' 10—11. UrtuMi.
„ 12 — 15. TlHUJuefasso niittlci-cr (Jnis^r.
14 a, AoiHscn« nodouzoichming (ielUssPS IT».
„ — 10. Kleinen' 'riiongelUt'öe.
„ 20— Tihdiiingo.
„ 24. La Tbnc- Fibel aus EiRon.
„ 25. Gfirtelhaken aus Eisen.
ff 26. Schwertklinge aus Eisen.
„ 27 — 28. Lanzenapitsen ans Eisen.
„ 29—30. Knochonkimme.
,t 31 — 33. Thonscheriien aus der Bnrgvallperiode.
Gr. Lichteuau.
Fig. 34— .'H. Hnu listncke von Urnen.
„ ScIumIkmi vom Bni'gwalUypus.
„ Gcuicht aiis Thon.
SchSneberg a./W.
Fig. 40. r i n 011.
„ 41. Iluukcigefäsä.
Trampenan.
Fig. 42. Ornamentirter Thonring. «
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Erklärung der Tafel JJL
Alle GegenBtttnde dieser Tafel sind in natürUcher (h^Osae wiedergegeben.
Ladelnvpp.
Fig. 1—27. Binfivbige 01m- und EmaUperiea.
„ S8. Glaaknopf:
„ 29 — 35. Belegte Glas- und Emailperlen.
„ 36 — 42. Mosaik- und Milletioriperlen.
,1 43—46. Berloques aus Bernstein.
I, 47. Bemsteii^ierle.
Trampenao.
Fig. 48. Glasperle.
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I
Schriften d.Na.turf. Gesellschaft zu Danzi
9- io. 11.
17. 28.
45.
Lissauaru Gonwenlz ü-i' Vvrhstit Nbgat jt.x*
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I
1
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Erklärung der Tafel lY.
SämmtUche hier aufgeführten Objecte besteheii aus Bronce.
Lidekopp«
Fig. 1. Vase.
„ 2. Schale.
„ 8. Kasserolc von oben.
„ 3 a. „ von unten.
„ 4. Sirltcinsaz, dazu gehörig.
„ 5. Biigul mit Oosou.
„ 6. Griff.
„ 7. (ifirtcUiakeu,
„ X. JJescIiIag.
„ 1»— 11. Scliiiallcii.
12 — 13. KiLMiionziiiigcii.
14. Obeitheil einer Pinccttc.
15. Obertheil eines Behängen.
„ 16—21. Hakonfibeln.
„ 23—24. Fibeln mit Bollenhfilse.
22. 25—28. Fibeln mit Sefanenhülse.
„ 29 — 31. Armbni8t6beln.
„ 32—33. Bügel nebst Poss von Fibeln.
„ 34. Spore.
„ 34». Seiteukuopf von oben gehalten.
Schöuebcrg
Fig. 35. Nadel.
Erklärung der Tafel Y
Die auf dieser Tafel befindlichen Zeichnungen stellen die Gegensttnde in
natürlicher Grosse dar.
Ladekopp.
Fig. 1 — 9. Aruispangen l>zw. Thcile derselben aus Bronce.
dn. VcM<;rö8f<erung der Wellenlinie in haut-relief auf der Mittelleiste.
10. Ring au.s IJronce.
11. Endstück einer Armspange ans Silber.
12. Schieber aus Silber.
13. Schliessbaken «ns Silber.
14. Schliesshaken ans Gold.
15. Berloque (Gordiaomünse) ans Gold,
a. Rückseite.
16. Goldkapsel mit Golddraht umsponnen,
a. Drahtgeflecht vergrOssert
»
»»
tt
7t
tf
tf
n
Gr. LIeliteiiaa«
Fig. 17, Silbermünxe von Hadrian,
a. BQckseite.
p IB. Zum Vergleich eine goldene Halskette mit Schliesshaken und Bommel
in Buskow bei Neu'Buppin au%eftinden. (Königliche Museen so
Bei-lin.)
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S48
Ueber die Cholera.
Vortrag mit Demonstrationen, gehalten in der Natnrforschenden
GeRellscfaaflb zu Danzig, am 18. Noyember 1885.
Von
Or. Frejrmutli.
Robert Kocb, der von der Reichsregierung mit mehreren Hülfsarbeitern
im Jahre lS>*i^ nacii AuHbruch der Cholera in Egypten erst dorthin, dann nach
Calcutta zum StiKÜiim «irr Sfuciio ^p^^andt M-nr. fatul iti den Ausleorungen der
Krankon und dem Darm der Ge.storlx'iien i&xt ausnahmslos einen släbchenftjrmigen
S|i;tltj»il/. (h'H «T. si'iiuT cinoin Konuua illinlichen Form weirrn , den Koninia-
l»a<"illus naiintt*. Roch halle rtwaH Aehnlii-hc- Ihm an<h'r<'ii Kraiikhcitcn und
boi (it'rfuniJcn noch nir ^csrhoii und so hasj; di»; \ «'i tniithung uahf. ilass in (licsjMu
Pilze, der {.'crath- im Darm, dt-m ilaupisil/.c »1er Kraukln it sieb eingeuidtct hatte,
der K.raukheitriorreger der Cliulera zu suchen sein werde.
Mit gi'Osster Sorgfalt sind daher alle Hülfsmittel der Forschung aufgeboten
worden, um über die Form, die Fortpflansung, die Lebensweise, die Wirkungen
des ' Kommabacillus im Thierleibe nnd vieles Andere Klarheit zu schaffen und
dabei ist denn Folgendes ermittelt worden:
Der Kommabacillus ist Vs — Va so gross, als der Tnberkel^Bacillus, bei
600facher Vergrössorung etwa ao lang und von giciclier Krümmung wie die
kürzesten Iliirchen auf dem Handrücken, nur viel dicker, als diesellten.
Die Krümmung i^t eben die eines Komma, oft aber bedeutender, auch
geringer, so dass gerade Stäl»elien vorkommen, Hliufig findet man 2 Kommas
zu einem S verbunden, eb<'n80 haufifx eine ganze gross«' Heiiie aneinandergolugt
wie dif IJoLTfii ciui-r Hriu-ke, oder noch hautiger, wir eine Scluaulic mit /icmlicli
weilen WiMdiui-ren. Die \'eri>induug der einzelnen Kommas zum S oder zur
Spirille, so n< iiiit man die .'>ehr.iuiM'ii. i-t so innig, dass die Trennunirsiinie uichl
autlullt, au«-h hat man umgt^kehrt den Z- rlall der Spirillen in Ivutnmaä noch ächr
«eilen direct bcubaciitet, doch ist der Zusauimeuhaug <U.>r 3 Formen schon durch
ihr r^elmässiges Nebeneinander sichoigestellt
Etwas anderes als die erwähnten Formen, insbesondere etwas Sporeuartiges
oder dannt in Zusammenhang zn bringende Bildungen, waren bis vor Kurxom
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244
noch nicht bekannt. In jüngster Zeit hat man jedoch and swar von XQYei^
lässiger Seite noch dreierlei gesehen:
1. ziemlich grosse Engelni die sich an einem Ende der S])irillen finden
und die man für repressive d. h. für ErscheinuDgen des Absterbciis der
Konunas liah, woim <io aurh so au^^:ehen und schon so gedt'utet worden
sind, als entstünden gerade aus ihnen die Spirillen und wären sie also
productiv,
2. hinge an Stelle der Schrauben tretende Fäden, aliulich wie Pilzladen.
die sieli bilden, wenn durch Temperatur und Nährbodenraodificationeu
die Wachsthumsenergie des Komma's abgeschwächt wird. Sie haben
einen Spanier, auf welchen wir später noch zn sprechen kommmi, dazu
TorfÜhrt, den Kommabacilins ans der Reihe der Spaltpilze in die der
Fadenpilze zn versetzen nnd ihn in Erinnerung einerseits an die Kar-
toffelkrankheit, die ja anch eine Pilzkrankheit ist nnd andererseits an
Barcelona, das den betreffenden Herrn zam Studium der Cholera ins
Ausland geschickt hatte: in Peronospora Barci/wnue umzutaufen.
3. K&gelchen, oder ganz kurze und Saat ebenso dicke Stäbchen, in welche
die mittleren Theile dt-r Spirillen zerfallen sollen und die von ihrem
Entdecker Huppe, der so zuverlässig iit. dass Koeh in nächster Zeit
mit diesem seinem Schüler gt'iii'Mns( iiat"ili<-h eine Zeitschrift heran -irelien
wird, für S|)ur<'n gehalten werden. Die Abbildung dieser Körperchcu
sieht sehr verführerisch aus.
Aut riaiten gezüchtet charakteridiri die Komma-Cultm- sich bei IJetraolitung
mit blossem Auge durch ihren nicht ganz kreisrunden Contur und durch die
Verflüssigung der Gelatine, anf der sie wächst An der Oberfliche ist die
Verflfissigung energischer, als tiefer nnd so entsteht ein kleiner Flüssigkeits*
kegel in einer trichterförmigen Vertiefung der Gelatine, auf deren Grunde die
Cultnr als feinstes weisses Pünktchen mht Unter dem Mikroskop filllt bei
der schwachen Vergrösserung, die für Plattenbetrachtung alldn znllssig ist, nur
noch ein rötldicher Schimmer der weissen Cultur und eine ziemlich g^be
K<U*uuDg derselben auf, so dass das Ganze aussieht, wie ein Glasbrockchenhaufen.
In Stichkulturen: wieder ein kleiner Trichter auf der Spitze des Süches
durch Verflüssigung der Gelatine. Allniählicli schroitet die Verflüssigung nach
unten zu fort, aber <ib(>n bleibt stets die trichterförmige Erweiterung, die so
aussieht, als ul) eine Luriblase über der Colonie schwebt. Vennuthlich trebt
Verdunstung au der ()])orfläclie mit der ^'erflüssigu^g einher. Dieser blasen-
foruiige Hohlraum an der Oberlläclie ist nach Ivoch sonst nirgends zu Hmlcn
und daher für die Kommabacillus-Cultur charakteristisch. Ungefähr nach einer
Woche ist der ganze Inhalt des Oläsciwns flüssig geworden.
Der Bacillus wächst femer:
auf Agar-Agar, das nicht verflüssigt wird,
Blutserum,
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245
«vf Fleischbrühe, in der seine grosse Beweglichkeit deutlich sa Tage
tritt nnd die Spirillenbildang besonders Sppip ist,
„ Milch, die er nicht ansäuert,
Kartoffeln mit hellgraabraaner Caltor ähnlich den RotsbaeUlen,
„ feuchter Loinwand | solialil di«' Foui'hti<rkeit einige Nälirsnbstanz
„ „ Erde | enthält, was fast immer der Fall ist;
er wäcbst im Wasser, namentlich Siniipfwas!»or.
Sf'iii 'lViiijioiatur(i]ttimum Riml .'10—40'* C, rlodi wäclist er noch bis zu
li.")'^ liiiiriuf uiiil irritr/. wie di-r Mi!/.!>raii<i. noch zu liorunttT weiter, nach
jiridtifii <i<'j,.w l.is zu Nun .'(iilit «Iit IJarilhi:» iiiclit al). sondern er Meil.t
nur im W at !i>tliiiiii st< !i' ii und halt oline linter/.iiiT'dien sellisl das (letrieren au.s.
l>as Komma hrauehl Lull zum (Jed-ÜHMi. einer liin-ieren Kutziehuiifi; derselben
unterliegt es, nicht der vorühcMgehenden, «elh.st unter dur Luftpumpe und im
Kohlensäurestroin kann es ausliarren. wenn das Experiment nicht zu lange dauert
Die Leben:<zäliigkeit der Bacillen in Reinkulturen ist eine begrenzte, aber
immerhin recht liedeutcmle. Koch fand Bacillen, die er auf Agar^Agur gozfichtet
hatte, noch nach 17» Tagen fortpflanscungsfUliig.
Ändert) verhUlt inu'h das Komma, wenn es auf seinem Nährboden mit anderen
Pilzen, insbesondere KUulnii^spilzen Saprnphifte», in Concurrenz treten muss,
es unterliegt denselben und zwar um so schneller, je reicher der Nährboden an
Fäulnissoi^nisuHM) ist.
So war or nacli Nieati und lUoIrJch, zwei l)Owä!irten Marsi'illcr Forschern,
im Halt nwasser v(in .\Lar.<ril!e noeh Sl Tage lang lebenätahig zu erhalten,
dagegen hiilt er sieh, wie Koeh p zi'iL't hat,
in «re\vulndirl)eni Urnnnenu as.-er nur .'50 Tage,
in II< i liiit'i- Katia IJam he nur i't — 7 Tage,
auf Icueliter Lelnwan«! höchstens Tage.
Mit Koth gemischt ging er in 27,
AbtrittHjauche gemischt schon in 24 Stunden unter.
Dieses schnelle Absterlicn des Komma im Experiment, da, wo es mit Koth
zusammentrifft, stimmt völlig mit der Beobachtung am kranken Menschen
Qbercin. Auf der Hohe der Krankheit, da, wo der Darminhalt reiswasserähnlich
und dem gewöhnlichen Darmkothe ganz unähnlich geworden ist: Beinkulturen
der Bacilh'ii solial 1 Bes.-ierung eintritt, der Stuhl contilstont» gallig gefkrbt
und stinkend wird: Verschwinden der Bacillen. —
Ihr ärgritei- Feind ist die Trockenheit: iMiuioekutiiiL' in dihiner Schicht ver-
nichtet in !? .'i, in dick.ster Schicht in hocli.^tens 24 Stunden.
I^iese lOiLTiMi-^cliaft des Bacillus ist theoretiscli. wii- jtiactisch von hervor-
ragender Wichtiirkeii. Sie lehrt uns. das.-« di<' IJai-iilrn k'M'ip'n Daiii'i-zii.stand
hahi ii wi'id 'II. etwa I »au-Tspi »reu. wie der Milzi-raud (»Irr da> r«M kcu.:!rt. l>ie
] 'auerzustande .-«jHittrti aller l'jiitrockming selbst der durcli liitzcj^cade Iiis zu
100*' C. und daä Milzliramigiti ist deswegen .schon 12. dxs der l'ockeu schon
Über ein Jahr lang wirki<am erhalten wonlen: die Cholera hält sich'zwar auch
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246
jahrelang aotiv» aber dieeer Umstand wird auf andere Weiae sa erklären sein
und erklärt werden mfissen, wenn die Kochschen Beobachtungen richtig sind.
Andererseits verbietet die Un&higkeit des Bacillus, sich im trocknen
Zustande zu erhalten, den Glauben an eine Verbreitun^r der Cholera durch die
Luft, wok'lie nur trocknen Staub, auf grössere Entlernungen wonigsteiiH fort-
triiirt und erklärt die Krfalirunjr, da.s.s durch trockene Gegenstände: Postsendungen,
Waaren, Briefe u. derirl. noch nie Cholera verschleppt worden ist.
Der Nährboden des Bacillus ist alcfilipch, er darf allenfalls auch neutral
sein, aber Säuren verträ«j:t er. zuui mindesten die Milch oder Phosphorsäure
der Fleisi-librühe uud was das Wichtigste ist, die Salzsäure des Magensaftes
nicht, schon bei Gegenwart von also weit unter der Gonoentntioii des
Hagensaftes tddtet die Salzsäure die Komma's.
Dagegen müssen sie die Apfelsäure der EartoATel doeh aushalten, denn aie
gedeihen auf den von dieser Säure her sauer resgirenden Kartolfolschnitten
Tortrefflich.
Was die Einwirkung der als Desinfectionsmittel bekannten Stoffe auf den
Kommabacillus betrifft, so ist dieselbe eine sehr verschiedene; ich will aus der
Menge von Thatsachcn, die wir dem Fleisse Koch 's verdanken, nur hervor-
heben, dass Sublimat schon in einer Verdünnung von 1 : lOO(X)0, Carbol dagegen
erst in der Concentration von 1 : 40U, Eisenvitriol von 1 : 50 die Entwickelung
des Bacillus hemmt und darüber liiuaus sie vernichtet.
Ungleich höher als die Ergründung der vegetativen Eigenachaften des
Kommabacillus mnsste Koch die Erörterung der Frage stehen, welche Bolle
denn dieser Spaltpilz in der Cholera spiele, der sich constant im Darm des
Gholerakranken auf der Höhe der Krankheit, nie, wie Sectionen zeigten, bei
Leuten, die bald nach durchgemachter Cholera anderen Leiden wiegen waren,
vorfand, der aus dem Stuhle der noch Kranken verschwand, wenn Besserung
sich einstellte, der v^geblich bei anderen, der Cholera ähnlichen und nnälui-
licbcn Erkrankungen, vergeblich bei Gesunden gesucht wurde.
Theoretiseli waren nur zwei Möglichkeiten geijeben: der KomniabacilUis
war entweder ein zwar eonsitanter, aber bcdentuiiL'sloser Begleiter der Cholera,
ihr Product, oder er war ihre Ursache, ihr Factor.
Das erstere VerhäUniss wäre so zu erklären, dass der Choleraprozess
günstige Bedingungen für Translorniation eines der vielen immer im Darm vor-
handenen, unter gewöhnlichen Umständen aber nicht kommaförmigen Bacillen
abgäbe. Diese Anschauung würde sehr gut vereinbar sein mit den Lehren einer
besonders von Nägeli, Buchner u. A. vertretene Schule, wdche die Form
der Spaltspitze für unbeständig hält und glaubt, sie könnten der Reihe nach
mvtati» mutandi» in einander übergehen.
Aber gerade die Methode von Koch hat anzweideutig gelehrt, dass die
Arten mit ihren Formen coustant sind, beruht doch auf der Formbeständigkeit
die Möglichkeit der Trennung. i
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In der Form lagneii die Spaltpilze sich eben nicht äuderii; in den Eigen-
schaften wohl, alter auch hier nie nd pejus; man kann z. B. den Milzbrand-
bacillus zwar absehwttchen, aber nie stärker machen, als er ist, und man kann
nicht, wie Buchner nachgewiesen haben will, aus dem harmlosen HenbaciUoa
einen Milzbrandliacillus maclion.
Audi niii.^?te man docli bei den Platten und anderiMi Reinkulturen, j^eselzt
der Knnimahai'illus waie aus einem geraden Stäbclien licrvoiiri'iT.iri^'en. einmal
wi(Hi*M- auf die alte Form ätussen, aber noch nie ist etwas derartiges beobachtet
worden.
Es bleibt also nur nltripr. dasa der Kommaliaeillus eiu Novum im Darm
und der Factor der Cholera ist, dass er sie erzeugt.
Ist das der Fall, so wird noch zu erklären sein, wie er das vermag, ohne,
wie die bisher Itekanntm krankheiteerzeugendon, pathogonen Microorganismen
vom Einwandenmgsorte ans den ganzen Körper zu durchdringen. Wfihnnd
diese sich nttmlich im Blute und den Geweben flberall finden und durch ihre
Allgegenwart die Allgemeinwirkung sehr plausibel machen, bleibt der Komma-
badllus im Darm, schtöpft höchstens noch in die Drüsengänge desselben, aber
darüber hinaus in anderen Oi^nen und im Blute ist er noch nie gefunden worden.
Koch glaubt die ErkUlrung der AUgemeinwirkung der Kommabacillen
lediglich vom Darm aus darin gefunden zu haben, das.s er ihnen die Fähigkeit
vindicirt, als Troduct ihres StoflweclKHols ein heftig wirkendes Gift abzusondern,
welches theils durch Vri nii htung der Durmoberfläche, mit der es zunächst in
Contaet kommt, theils l^eiui Uoliergang in die Säftemasse durch Herzlähmnng
krankmachend und tödtlich wirkt.
Nicht die Hlutcindickung durch den Wasserverlust in den Ciiolerastühlen,
meint Koch, macht den Anfall, er kommt auch ohne vi«d Diarrhoe und Er-
brechen bei Leltzeiteti. und ohne viel FlüssiL'keit im Darm der Leiche vor und
gerade in diesen Fallen fmdet sich dort eine wahie Reincultur vor, die eben
in solcher Weise nui' jrewirkt haben kann durch ein von ihr ausgeschiedenes Gift.
Dieses Gift ist bi.sher noch nicht gefunden worden, aber verschiedene Um-
stände machen sein Vorhandensein wahrscheinlich.
1. Gelingt es Beinkultoien herzustellen, welche unter die Haut oder in
die Leibeshdhle von Thieren gespritzt, in wenigen Ifinuten den Symptom-
complex der Thiercholera und in wenigen Stunden den todtliohen Aus*
gang herbeiführen, während die Infection mit gewohnliehen Culturen
durch den Darm dasselbe erst in ebensoviel Tagen bewirkt. Das ist
nur so zu erklären: in der Beincnltur war das Gifl schon vorgebildet
und in ausreichender Menge zur Stelle, im Darm musste die andere
Gultur erst durch Fortwuchorn der Bacillen das erforderliche Gift*
<}uantum langer iland herbeischafifen.
2» Blutkörperchen, die sich auf Kommabacillus- Platten zufällig finden
und vermuthlich auch andere Zellen werden in weitem Umkreise der
Culturen zei'stört, letztere haben also ein Blutgift ausgeschieden.
6
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US
3. Auch ein andoror Tliiervcrsuch spricht für Gil'tigkeit des IJacillas. Ein
Dr. Richanls in Indien eah Schweine, welche mit BaciUenhaltiü:em
Kotli <j»^!iittert waren, in V4— 2'/, Stunden unl* r Krämpfen istorben;
andi-re Schweine, die den Stuhl der verendt-icn 'l'liieie frassen, blieben
get^iind: ein Beweis dafür, dass sich in dm verendeten der Bacillus
nicht re}uoducirt, also nicht durch seino KeproUucliou ihr Ende herbei-
geluiirt hatte.
Dae gerade Schweine gegen das Bacillengiilt begonders empfindlich sind,
dfirfte nach Koch nicht Wunder nehmen, weil Bie anch anf andere- thieriache
Gifte, das z. B. welches bisweilen im Salzfleische und der Heringslake sich
bildet, ungemein helUg rcagiren^.
Ich kann die Bemerkung nicht nnterdröcken, dass es mich htfchlichst wundert,
wie Koch sich die Wiederholung dieses Schweine-Experimentes hat entgehen
lassen können.
Um so unermfidlicber ist er darin gewesen, seine Bacillen auf andere Thicre
zu übertragen und mit der experimentellen Erzeugung der Thiercholera das
Lehrgebäude vun der Jnfectionskiaft de? Komma's zu krönen.
In der Natur kommt Thieicliolera ans<'lieinend nicht vor: alle Genichte
davon, dasB man zur Zeit von Cholera- Epidemien Kiihe. Ilundc. Hühner.
Elephanten, Katzen und anderes Gelbier an Cholera habe erkranken und sterben
sehen, scheinen falsch zu s(?in.
Auch die neuen und neuesten Experimente ndt Fütterung von Dejectionen,
Einspritzung derselben in den Darm durch Pravazsche Spritzen, hohe Klystiere
blieben erfolglos, ebenso lange Zeit die mit Reinkulturen. Sie sind jetzt aber
und zwar an Meerschweinchen gegluckt, so sehr, dass von 49 inficirten Thieren
Koches 43 unter den deutlichsten Cholera-Symptomen, wenigstens nach Mass-
gabe der Section in circa 2 X 24 Stunden starben. Gleich nach dem Tode
secirt fand sich der DQnndarm stark gcrOthet, schwappend mit wftssrigflock^er
farbloser Flüssigkeit gefüllt, auch im Magen und Dickdann waren nicht wie
gewöhnlich feste Massen, Bondci-n Flüssigkeit in Mcni^e. Die Er!*cheinungen
im Leben weichen von denen <lcr Menschen Cholera hauptsächlich dadurch ab,
dass die Mcerscliweinelien bei Koch weder Durchfall noch Erbrechen bekommeti.
woher sich am-ii im Mast<]arin fester K<t|h fand. Hie Thien* stariien unter
liilimunj:artiL''cr Sch\\;n lir in den Ilinterj>ii»tcn. sclivvaeher verlangsamter Athinurii;,
kaum lühlbnreni 1 lerzM hlau^e und indem die Temperatur stark sank, Kopf und
Extremitäten kalt wunlcn.
Die Hauptschwierigkeiten für die Infection vom Magen aus — und diese
konnte allein den natfirlichen Vorgang nachahmen — bestanden bisher immer
darin, dass der Mageninhalt der Thiere stark sauer roagirte und dass ihre Darm-
bewegung so schnell war, dass die Bacillen gar nicht recht Fuss fiissen konnten.
*) Aueh Kleb« bat bi«rbenseborige Versnobe mit pMltiven Brfblgen veroieiitllcbt.
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Diesen Uebeletändon wurde wirksam b^eg^et dadurch, dass den Tbiereu,
Tiacli(Jom sie etwa 24 Stunden goliungcrt batten, 5% Lösung von kohlcnRaurem
Natron oingcgosson wurde, die den Magensaft aU-alisch wachte und dass man
ihnen in den Unterleib Opinm-Tinctur oder auch Alcohoi spritzte, was die Darm-
bewegung lahm legte.
Als ihnen jetzt Reinkulturen von Bacillen elngcflösst wurden, starben sie
und 0.-: trchiiig nun wt'itcr mit d«mi Dünndarniinlialt*' soli-lier ThifM-o. die künstlich
inticirt waren, andere zu iuficiren und zu U)dteu, nachdem sie auf gleiche Weise
vorbereitot waren.
Da ujit der Zeit uu.-jj^er den Koch'HcIion noeli andere Konmiabaeillcn ge-
fiiiid<'n wnren. ieli selbst habe voriipstern einen solelien in der (iartenerde unseres
Stadtla/.aretlis attrajiirt, mUf^rJten iiatiirlieh aueh die anderen Koniuia's auf ihre
Infcctioüität geprüft werden und da stellte sich heraus, dass sie insgesamnit
nicht ungefthrlich sind, aber lange nicht so wie der Koeh^sebo Cholerapilz.
So erlagen von den 15 Meerschweinchen, welche mit dem krummen Bacillus
inficirt waren, den die Herren Finkler and Prior in Bonn gefondoi batten
und zwar im Stuhle von Menschen, welche an Cholera twrtra» litten 5, bei In-
fection mit dem Deneke'schen Pilze (aus faulem Käse) Ton 16 drei nnd dem
von Miller aus d«r Mundhöhle gezüchteten von 21 vier Thiere.
Die Ueberlebenden starben aber alle, nachdem sie mit ächten Komma*
Bacillen inficirt waren.
Bei den Obductioncn zei</(en sich zwar nur feine, aber doch deutliche
Tiiteri^chiede in den anatoiuisciien Befunden, die auch in eadavere die Wirkungen
der ächten Kommas von den anderen unterscheiden Hessen.
Will man nach die.-jen Thierexperimenten noch an der Infectionskraft des
Bacillus zweift'hi. ilim-n wenigstens noch die Kraft, die Monschencholera zu
erzoiiireii, )it unbedingt beilegen, so giebt es dafür noch zwei andere unwider»
Icgliclie Beweise.
Nieniaiiil zweifelt daran, dass oft genug schon durch feuchtt» Wäsche von
('holerakranki'u die Cholera verbreitet worden ist: man sehe diese Wäsche
durchs Mikroskop an und man wird darauf Kommaltacilien-lieiukulturcü ünden.
Ein anderes als sie dürfte doch wohl nicht ernsthaft für die Infection verant-
wortlich gemacht werden können. Und zuletzt verfügen wir jetzt auch ftber
ein Menschenexperiment. Einer der Aerzte, die an den Gholeracursen theil>
nahmen, hatte in Berlin Durchfall bekommen, der sich zu Hause zur Gholerine
steigerte, nur fehlten Wadenkrämpfe. Er schickte seinen Stuhl nach Berlm
und hier wurden reichlichst Bacillen gefiinden; wo sollteer sieand^s herhaben
als aus dem Gesundheitsamte und was batten sie anders bewirkt, als eine Cholera
milden Grades?
So muss das ganze Wesen der Cholera mit dem des Bacillus uberein-
stunmen.
Er verlässt mit den Dejcctis, seltener d» m Ki brochenen, den Menschen
und indem er in feuchtem Zustande, wie auf der ^iährgelaline, den Kartoffeln
7
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SSO
u. a. m. bei allen möglichen Temperaturen fortkommen kann, ho vegc^tirt oi*
im Wasser, auf Nahrungsmitteln, auf Wüsche, im feuchten Erdboden fort und
gelangt mit dem Wasser beim Waschen und Koclion. bei der Zubereitung von
Speisen, die damit verdünnt oder abgespült werden, bisweilen direct durch
schmutzige 1 lande, vielleicht auidi durch Uebertragung mittelst Fliegen und
anderen Insekten weiter in andere Menschen und macht sie krank, vorausge-
setzt, dass sie dispunirt sind.
Worin aber die individuelle Disposition zu suchen sein wird, ist nach dar
Nator des Badllas wieder leicht einsosehen.
Der Bacillns geddht nur im Darm, eine andwe Ansteeknng als durch Ein-
führung in diesen ist also nicht möglich. Dasn mftssen die Bacillen den Magen
passiren, hier aber werden sie ▼emichtet, sobald sie längere Zeit dem sauren
Magensafte ausgesetzt sind, wie das bei der gewöhnlichen Verdauung des ge-
sunden Menselien der Fall ist. Anders, wenn die Verdauung gestört, die Passage
durch den Magen abgekürzt ist. Das geschieht beim Magenkatarrh, ist ein
solcher verbanden, so ist der Transport unvenlauter eventl. Bacillen tragender
Speisen in den Darm ermöglicht und die Existenz einer solchen Indigestion
wird sich daher mit der individuellen Pradisposition decken. Es sei hier daran
erinnert, dass auf den Montag und Dienstag, die dem Sonntag und blauen
Montiig folgen, immer die meisten Chulerakranken fielen.
Sehr wichtig für die Disposition und die Möglichkeit der infection der
Menscheu durch den Magen sind neuere Versuche von Ewald.
Bekannt war bereits, dass der Magen dnrchans nicht immer saner reagirt,
sondern bisweilen neutral, selbst alcaliscb, so s. B. stets nach Beendigung der
eigentlichen MageuTerdauung und Entleerung des Speisebreies in den Dünn-
darm. Ewald wies nun nach, dass bei n&cbtemem Magen Wasser, das ge-
trunken wird, 1— IV« Stunden lang darin bleibt unter neutraler, ja alcalischer
Reaction und dann erst plötzlich durch den Pfilrtner in den Zwölffingerdarm
abläuft.
£oDimen zu solcher Zeit Kommabacillen in den Magen, z. B. durch Wasser,
so wird die Möglichkeit ihrer Fort«'xistenz und Vermelirung eine sehr grosse
und sie steigt noch, weua dui'cb irgeud welche Zustände der Darm trüge in
seinen Bewegungen ist.
Der Zustand d<'r Magenverdauung und di-r Darmbewegung wird für die
individuelle I>is])osition ausschlaggebend sein müssen und diesen bisher ganz
dunklen Punkt erklären.
Wihrend non am einsdnen Orte die Vemnreinigung des Bodens und dm^
mit des Waesers mit Gholerastuhl fBr die Ausbreitung der Cholera Ton nicht
2tt unterschatsendem Einflnsae sein wird, wird man sich die VerbreHnng Ton
einem Orte zum anderen anders denken müssen. Nur ansnahmswdse und nur
auf durch die Natur bestimmt angewiesenen Wegen, nttmlich oitlang Teraii-
reinigter Läufe wird hie und da einmal das Wasser den Transport auf weitere
Strecken übernehmen können.
9
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861
Als Beispiel ans neuester Zeit werden hierfftr die Vorkommnisse in Genu»
angeführt, wo im vergangenen Jahre oberhalb der Stadt das Wasser der sog.
Nicolaileitung inficirt sein und die Keime in die Stadt getragen haben soll.
Auch Effecteu, namentlich Wftsche werden die Cholera bisweilen und so
lange Ton Ort au Ort tragen können, als die Keime feucht bleiben.
Dagegen kann die Cholera sieh durch «iio Luft nicht verbreiten. «Icnn nur
troekone Kjmiiic werden durch dieselbe fortge8chlei>])t und Austrockiuing macht
die Komma s unwirksam. Dalicr wird auch nie daran zu dcnk(>n .<('in, dass
trocken«* Waaron, Briefe, rost>endungen die Cholera forttragen. Der wahre
Trager der Cholera auf nandiafte Kutfernungen hin ist der kranke Meuach.
Dies und nichts andeies i^t der Zu.sauimeuhang zwischen dem menBcblicben
Verkehr und der Ausbreitnug der Cholera nach demselben. Wenn man den
Znsammenhang nicht immer herausfindet, so ist das eine Lücke in der Beweis»
i^hmng, kein Gegenbeweis gegen die dem kranken Menschen ankommende
Solle in der CholersTerbreitung, wie so viele wollen, sondern leicht erklärlich
durch den Umstand, dass nicht bloss die ausgeprägten Falle, die jedem auf;
fallen, sondern auch die ganx leicht erkrankten Menschen, die namentlich im
Anfang von Epidemien selb.^jt kaum auf ihre Diarrhoe achten, die Bacillen im
Leibe haben und absetzen. Das rapide Wachsthum des Bacillus in den ersten
Tagen seiner Einpflanzung auf passenden Nährboden lässt aber darauf
sehliesBen, dass ein einziger Bacillus ausreicht, um eine ganze grosso Epidemie
in Scene zu setzen.
Man hat auch in solchen FaUen, die man sich trar nicht zu erklären
wusste. an eine antcx-lithone Kntstehuiig der Clioleia aiis-crliall) des Individuums,
d. h. an eine Kntwickelung derselben an einem OiU', an den keine Keime hin-
geschleppt sind, gedacht, aber alle Beispiele derart sind falsch.
In einem Theile Indiens freilich, den Sundarbans nämlich, ist sie beimisch
und herrscht, ohne eingeschleppt zu aein, hier Jahr fOr Jahr, em Ereigniss,
das sich eben wieder am besten erklären lässt aus einem speeifischen Keime,
der ungehindert nur dort in seiner Heimatb sich entwickeln kann. Die S.
li^n in Bengalen, im südlichen, w^n seiner Ueberschwemmungen, Fieber
und Tiger unbewohnbaren Theile des Gangesdelta, das im Westen vom TTurrhIi,
einem Arme des Ganges, im Osten vom Bramapntra begrenzt ist. Hughli und
Bramaputra lösen sich hier in ein Netz von Strömen auf, in denen bei Ebbe
und Fluth das mit dem Flus^wasser sich mischende Meerwaf?8er hin- und her-
wogt und zur Zeit der Fhitli grosse Ländt'r>treeken unter Wasser setzt. Ein
en(»rmes Zersetzunü'-ni.itf iial von tliierischen und vegetaliilischen Substanzen,
ganz besonders in der Bernhrungszone zwischen bewohntem und »inbewohntem
Theile ist ganz besonders günstig ITir die üppigste und ununterbrocheue Vege-
tation aller möglichen Microoiganismen und hier wuchert der Cholerabacillus
ins Unendliche fort.
Alle grosseren Epidemien Indiens beginnen mit Znnahme der Cholera im
südlichen Theile von Bengalen. Die Tanks spielen eine grosse Bolle dabei.
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Jede llüttc odui- llüttcngnippe muss der r^^lK ischwemninng wegen nuf Hügt'ln
Btolion. Da? I^and ist al»rr iranz eben wud <li<> IIüi^ol worden zn d< r orfordrr-
liehen Höho f/olji-arlii diiicli Aushoben von I>oden und dio dadiiiH'li fiit:-taiid*'ii'^n
Lö»di<'r sind die T.nik.*. Da-^ Was.<pr, weU'lies sicdi in ihnen sannmdt. niu)mt
allon ünrath auf, trotziltiii (Hnit es znni Waschen un<i Jladen iiieht Mos-»,
sondern aurli znni 'rriiikeii umi Kochen, man kann sich vorsteHen. wie leicht
der Int'eetionsslull hier iiinein gelanjrt, wehlic ( 'unccntation er erreicht und
wie sehr er zur Verhi'eitnii<r der Seuche heitiairen niuss: in einem solchen
Tank iiat Koch denn auch, das ein/ig<' .Mal ausserhall» tlos MeDi^cheu. als
Cholera um denselhen herum herrsclite, Koniniabacillen gefunden.
Die Verschleppung der Seuche durch Indien ausserhalb des endeaiisebea
Gebiets geschieht aber wieder durch den imenscblichen Verkehr, namentlich
die Pilgermassen in Hardvar und Puri, wo über 1 Million von Pilgern sich
zeitweise versamnieln, tragen dazu bei.
Von dort geht sie weiter und schliesslich auf dem Karavanenwege durch
Nordindien nach Persien, nach dem südlichen Euro|»a.
Jetzt wird sie und die Ereignisse der letzten Jahre bestätigen dies, mit
Vorliebe den Seeweg durch das rothe Meer und den Snezkanal wihlen, denn
er ist der kürzeste.
Von Bombay nach P'gypten sin^l es 11 Tage
Italien 16 Tage
SiuUrankreicii 18 Ta'j'»'.
Man hat gesagt, dass der SehifVsverkehr unmöglich die (JhokMa auf weite
Strecken veilireiten könne, weil auf SiddlVen sie ganz Jipvvöhnlich st» selmell
eilischt. das.s sie zu Kn<ie ist, ehe das Schill' einen fern gelegenen Hafen er-
reicht. Das ist aller nur rieht iir für Schiffe mit irerinirer Bemannung, wie
Hand(dsschifle. ni(dit lür TruppentransiMMle. Kuliscliille. So hatim in den
10 Jahren Iiis 1SS8 unter 1*22 KulischKTen IV.) ('iiohTa. die auf l»! SchiÖen
langer als 20 Tage dau«'i'te. fJelegenheii uml Zeit genug, sie na^ Ii Fhiropa
zu bringen, wenn sie untt^r ähnlichen N erhiiltuissen auf eiueni zwischen div.-*em
und Indien cursircnden Schiffe herrscht.
Dies die Lehre Koches, die er noch dadurch TetTolIständigt. dass er auch
iHr das Erloschen der Cholera ausserhalb des endemischen Gebietes von seinem
Standpunkte aus Gründe angicbt. Es hängt davon ab, dass
1. mit der Zeit die für die Krankheit empfUnglichen Menschen fehlen,
weil das einmalige Ueberstehen der Cholera und selbst der leichtesten
Choloradiarrhoe Pär einige Zeit — circa 2 bis 4 Jahre — nnompf^nglich
gegen Cholera — immun — macht, dass
2. bei dem Fehlen des Dauerzustandes der Kommabacillus sich nicht
lanjrer halten kann, als die Inununitüt dauei't und dass er
3. iilier kurz oder lang dem jeweiligen Herabgehen der Temperatur unter
17^ erliegt.
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253 _
Selbstverständlich konnte Koch nicht unangefochten bl il » n . soinp Doirtncn
waren za reToluticuiar uud begegneten .-^iVli uamentlich diaiuetral mit den
Stttzen, welche durch die Autorität eines Pettenbofer seit mehr als einem
Deccnniuni hei uns in Deutschland hcnsolu nii prewonlen waren.
Nach rcttcnhofcr in Münehm ist die Cliolera liekiinntlirh iiirhts weiiii^or
als eine contatriöjje Krankheit. l>ie direele Ansleckunti' von (^iiicin Iviankeii
/um nndenMi wiid von ilnn, von 'gewissen selinieii Ansiialiuieii al)?^eseheu.
jierhorresri.-rt. elicnso und noch viflmplu- die Kntstehung einer ( h'tsepidcniie
durch dasjenige, was am Kranken Krankheil<i»ro(hict ist. rettenholer hält die
Cludeia iiir nn .Mi;isma. ein event. Iielehfcs Etwas, das (ieni Boden entströmt,
da.«i vom Kranken zwar, ehenso alier auch v(-m (iesinukni, von leblosen Gegen-
ständen, kurz vom X'orkehr lortge.schk'i>i>t worden, hic und da auch ohne
Weiteres einige wenige Fälle, eine Epidemie aber nnr dann und dadurch her^
vorbringen kann, dass es wiederum in den Boden des Orts der Einschleppung
gelangt und hier eine örtliche und seitliche Disposition vorfindet, welche die
Reproduction des Miasmakeims, die absolut nirgend anders, als im Boden
möglich wäre, zulässt. Pettenhofer's Schule nennt sich die der Localisten im
Gegensatze zu den Andersgläubigen, den Contagionisten.
Den Localisten \3t es sehr unbequem, dass ihr x, das Etwas;, welches aus
der Clioleralocalität durch <h n Verkehr vei s. hleppt wird im 1 das, so lange es
unhekaniH war, roel»t gut aU Miasma gehen konnte, sich als ein im Darm der
Cholerakranken scinnarotzender pathogenor Pilz entpuppt hat und darum iiehm
sie sich aHo erdenkliche Mühe, den Pilz von seiner Stelle als Krankhcits-
ursache in.s Nichts herabzu.stur/en.
Soweit es sicli l>ei ihren Einwcndumren nm die Anfeclituni; des liacle-
ri(doi:ise!ii n 'l'heih's von Kochs <'lioh'!ahlii-e hamlelte. ist. wie i)ei seiner
Meist eiselialt nicht andciri zu erwarten war, jeder Angriti" siegreich abge-
schlajj;en worden.
E.s ist um hier kurz zu sein, weder tridunL'on, den liewcis zu führen, dass
der Koniniabacillus nicht lür die Ciioh'ra specilisch sei, sondern auch sonst-
wo in Kranken und Gesunden vorkomme, noch ist derselbe, wie man es von
München aus versuchte, zu einem barmlosen Parasiten der Gholeradarmschleim-
haut degradirt und durch einen anderen in München entdeckten geraden Ba-
cillus ersetzt worden.
Ich muss ausdrücklich erwähnen, dass eine kurze Zeit lang die Specifität
des Cholerapilzes arg ins Gedränge kam, als 2 Herren in Bonn, Finkler und
Prior, die schon kurz berührte Entdeckung machten, dass auch in den Aus-
leerungen der an einheimischer Cholera — Cholera noHrag — leidenden
Mensrhi n KomniabaciUcn vorkomnuMi.
Es klang sehr verdächtig und für Koch sehr bedenklich. Beide Krank-
heiten einander in ihren Symptomen ganz ähnlich, bei beiden ganz derselbe
Bacillus lind doch der lhossc Unteisehied, dass die eine, Cholera, verheerende
Epidemien augerichtet, die andere immer nur vereinzelte Lalle aufweist, die
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in 09% in Heilung ausgehen. Der Gedanke, Hass dar Bacillus Koch's «Iii-
Bedeutung, woldie er ihm beilegte, unmöglich haben könnte, lag da ^ehr nahe.
Allein selir l>ald fanden sich schon wesentliche Unterschiode in der Fonu
und Wuchsart zwischen dem Bonner utid dem Kochschcn Komma. Jener ist
nanilicli plumper, dicker, hat keine Luftblase, verflüssigt in Stich- und Tlattoii-
kultur viel schneller die CJelatine, so da?>; der Stich sehr bald einen Sack
statt eines Fadens bildet, er hat oiiip tranz runde l'lattencultur, sieht lang»'
nicht so ^Taiiulirt aus, wie die Koclisrhc Kultur, stinkt entsetzlich und waelii>t
auf Karlotlein bei gewöhnlicher Zimmerti uiperatur, was der Cholerapilz nii-lil
thut. Dann aber ist ganiicht daran zu zweifeln, dass die Herern in Honn durch
eine Verunreinigung, allordiui;.s eine solche, die dem Cliolerapilz merkwürdig
ähnlich sieht, getäuscht wurden. Ausserhalb Bonn s und von anderen Be«
obachteni als den genannten Herren ist nämlich der Komma-Bacilltts denelbei
noch niemalB bei Cholera no$tra$ gefbnden worden. Sie selbst fiinden ihn aa^
nur bei 5 von 29 Fällen und zwar, nachdem sie den zu untersuchenden Stnlil
vor der Untersuchung 2 — 14 Tage lang ohne besondere Vorsichtsmassregeh
hatten stehen.
Dass ihnen dabei etwas Menschliches passiren konnte, ja musste, ist jeden
klar, der jemals mit Bacterien gearbeitet hat.
Immerhin ist ihr Fund, den übrigens Koch mit dem Millens identificirt,
recht interessant und den Herren nur zu danken, dass sie mit ihrem Material
fortgearbeitet und ein recht hübsches Budi darüber geschrieben haben.
Auf Verwechslungen, Jrrthfimer, Terzeihliche und unverzeihliche Fehler ii
der Beobachtung und Methode, bei einem englisch - indischen ., Forscher*' »«f
wissentliche Verdrehung der Thatsachen konnten die gegnerischen Behauptungen
überall znrrickL''enilirt und damit beseitigt wei*den.
SclnvicritfiT natürlich ist die rein intellectueile Seite des Streites zti ent-
scheiden — wo es sicli um Raisonueuionts bandelt, ist eben mit Microscop und
Gelati iieplatt^'' nichts zu machen.
Man hat ei nu:c wandt, das Thierexperiment beweise nichts, denn es sei kein
Menschenexpcrinient.
Mau hat weiter den ernster klingenden Einwand gemacht, dass die
epidemiologischen Thatsachen mit den Eigenschaften des Kommabacillus nieht
SU Terdnigen aeim.
Der rechte Püz mOsste eine Dauerform haben, ohne welche lang ans*
einanderliegende Epidemien derselben Invasion sich nicht erklären liessen.
Es sei, da der Kommabacillus beim Austrocknen sterbe, nicht zu b^^ifen,
warum die Cholera in ihrer Heimath gerade in der heissosten regenlosen Zeit
am heftigsten, während der Regenzeit am schwächsten auftrete.
Es sei, da der Kommabadliua d«n Kampf mit den Fäulnissmicrooiganisneo
schnell erliege^ nicht zu verstehen, warum dÄe Cholera gerade die schmutzigsten
Localitäten aufsuche.
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Der leehte Pitt der Cholem mfiaale, wie der anderer Infectionakrankheiten,
nicht bIo8 in einem Organe, dem Darme, sondern auch im Blute und fiberall
in den Organen, die Ja alle mil kranJL wären, su finden sein, mit der Ver-
giftong^thoorie sei es nichts.
Der l'ilz, der ulHTall und jodorzoit fortkommo, erkläre schHessHoli niclit,
warum die Cholera niu' au gewiasen Orten und zu gowisBCo Zeiten um sich greife.
Es wiinlc viel zu weit führen, wollte ich hier auf eine Besprechung der
einzelnen Angriffe i^ettenkut'cr'ä und seiner I'arteigänger eingehen, ich be-
gnüge mich damit, das Wichtigste beraossnheben nnd im Sinne Koeli^s tn
widerlegen.
Die Thienrorsnche haben gar nicht die Wichtigkeit, die man ihnen beil^;
selbst wenn sie ganz negativ aasgefallen waren, so würde das noch nichts be-
weisen: ancfa die Lepra — der Aussatz — and die Reconrens Uessen sich niidit
anf Thiere Qbertragen und dennoch sweifelt Niemand daran, dass der Lepra-
bacillus und die Recurrens-Spiriil» die hetreffnnden Krankheitserreger sind, für
die Syphilis wird et« verniuthlirli cben^^o sein. Andererseits sieht Milzbrand
und Tuberculose beim Thiere, durch daa Experiment erzeugt, ganz anders aus,
als beim Menselien und doch wird Nioiii:nid trlaiilii^u. driss der l'ilz des Menschen
ndlzbrand!* und der Mrnsi liciis. hwindsufht t in andtuer sei, wie der der Uein-
culturen. mir \v»dcln'u die Tliiei experimcMilf ^'i>ina< ht wurden.
Dass ilic rholera im Srhimit/»' am Ix stcii Inrtkoninit, ist riiditig; ai)tn'
sollte es denn im Sclimulzc iiiciil auch ganz reine Stellen gehen, auf deneri der
Bacillus furtkouimeu kann, ebenso wie er im Trinkwasser wird fortkommen
tonnen, das an sich su arm an K&hrstoffen ist, um ihn sn emibren, aber,
wenn es eben nicht gans rein ist, in den Millionen von kleinen Pflanzen und
anderen Gegenständen, die es beherbergt, ebensoviel kleine Gulturapparate mit
sich trügt, auf denen der Bacillus vorzQglich fortgedeihen d&rfte.
Dass die Dauerform fehlen sollte, wenn sie nun durchaus da sein muss,
ist nach den neuesten Forschungen auch noch nicht ausgemacht. Hüppe will
sie eben, wie ich schon erwähnte, in seinen Sporen gefunden haben und es wird
abzuwarten sein, ob dem nicht wirklich so ist. Wir können aber immerhin
auch ohne I Knierform auskommen, insbesondere wenn wir annehmen, da^s
zwiöciien zwei zeitlich lange getrennten Kjddemien sporadische, nicht bemerkte,
vielleicht auch nicht so heftige und liannn nnbeatditete Fiilh* liegen.
Ferner: Warum sollte die Al/liangigkeit iler Cliulera von Zeit und Ort,
worauf ja Pettenkofer imn]»'r den Ilanpinaclidi nck h-gt, sich nicht aufs Beste
mit der Abhängigkeit der Cholera vom Bacillus vereinigen lassen. Wenn die
directe Ansteckung von einem Menschen zum anderen auch ausser Zweifel
steht, so wird ja immer smtugeben sein, dass Epidemien auf diese Art der
directen Ansteckung nicht entstehen. Dort wie hier kann nnd wird der Bacillus
die ürsache der Krankheit sein, aber um eine Epidemie zu erzeugen, muss der
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Bacillus auch ausserhalb des menschlichen Körpers Torkommen können nnd
dazu wird es einer örtlichen und zeitlichen DifpositioM ' liirfen. Die letztere
•^■wird sich erklären lasdon einmal aus der Emptan-rlich uder NielitempfUnglichkeit
einer grösseren Menge von Mensrhon, wobei tlie Dun-h-oaeliung nach einer
knrx vorher gei^angenen Epidemie von liervorrajrendor Wiclitinkeit -:eiii wird,
dann alter auf ein<M- vriscliiedfiien (üfti^keit des l'ilzrs zu v<'r>rlii( denen Jahren
und Jahre</.cili'ii, wi»- sie ja von !_no>serfii ( Jirijdlanzcn allbekannl i^l.
Di«' ortüclie Disp'tsitioii alnT wird, «j^aiiz wie Pettenkofer e.-j will, alilianircn
von der pliysicalisclieu lie^idiaHi'nhfit des ßodens, dt-s Untergriinde.-i un.sercr
Wohnungen, von dem Wassergehalt in diesem Boden und seinem Wechsel, dem
Grundwasser und von dem Vorhandensein von Nährsubstansen f&r andere
Organismen im Boden, seiner Imprftgnirung.
Der Bacillus kommt ja in feuchter Erde, die Näfarsubstansen enthält, fort,
vamm sollte er in seinem Fortkommen nicht abhängig gemacht werden können
von derBeschaffenbeit des Bodens der ergriffenen Orte, von der localen Disposition.
Nur der Weitertrans{K>rt des Bacillus aus dem Boden wieder in den
Menschen wfirde ein jranz anderer sein, als ihn Pett^^nkofcr sich denkt.
Nach Pettenkofer steigt der Clioierakeim. beim Slnkrn dos (J rund wassert»
freigelegt, empor, durch (U-n nienschliclien \'ciki'hr wiid das fort«retrairen. was
nicht zur Inlection von Mensthen \erbiaucht wird: ehe es am neupii Orir
wieder ('hol<M"a erzeujien kann, niuss es hier wieder in den I><)i|>mi L;TiniiL'''n
' und wenn Ort und Zeit zu neuer Beilung günstig ist, inticirt es auch von
Neuem.
Nach Koch und .seinen Anhängern aber ist die Sache bedeutend einlacher,
Aus dem Boden kommt der Bacillus ins Wasser und direct in uns, macht uns
krank, wir rcproduciren den Bacillus in unserem Dan» nnd, wenn wir dann
krank an einen anderen Ort kommen, inficiren wir direct, oder wieder durch
Vermittelnng des Bodens und des Trinkwassers weiter.
Darf ich hier meine eigene üeberzengung. aussprechen, so ist es die: Die
epidemiologischen Fragen sind mit der Auffindung des Eoch'schen Bacillns
und der Kcnntnis^.s seiner Eigenschaften durchaus noch nicht völlig geklärt,
wohl aber ist es die Pathologie dc.s KinzelfaHes und damit können wir erw.arten.
dass mit der Zeit sich auf gleiche Weise atich dio grossen Zuge der lC|»ideuiien
werden erkl;irer\ lassen. Ks stimmt z. H. wirklich mit «h'r Vorliebe ch-s Bacillus
iür höhere 'reniiieratiuen niidit überein, «hiss wir na<di dem Durclis(dniitl vieler
Jahre im Juni uie iidlich viel wenigi>r <'!i>'Ieratalle haben, als im Deceuiber z. B
zwei gi'geii 1<'.')7 in den .lalircn IS. Hl - 74 in Huyerii, 4H'.<2 gegen 72.')4 in «len
den Jahren i>4> jn l'reussen. ICs slimml mit s<Mnr'r Faiiigkcit fdierall
ausser im Wüstensande und auf Fels weiterzuwuchcrn die garnicht fortzuläugnende
Immunität vcrsehiedeucr Orte nicht blos in Indien, wo die Beispiele von Petten-
kofer immer hergeholt werden, sondern auch in Europa, nicht überein, so die
Immunität von Stuttgart nnd Ljon. Sollte Roch mit seiner Erklärung, Lyon
sei immun, weil dort kein Mensch die Wäsche im Hause wasche, wirklich dai*
Bichtigc getroffen bal)on — ich glaube kaum.
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Es Btimint feroer mit der a prion 90 leichten directen Uebertragbarkeit
des Bacillus von Person zu Person nicht die Br&brungy dass, mag man dagegen
sagen was man wolle, die Cholera auf Schiffen so sehr selten eine nonneus- .
werthe Ausdehnung geviimt und lange anhält und dass man auf d(>m Laude
die Fälle, wo Aor/tr. Krankenwärter und Krankenträger Cholera bekommen,
an den Fintrern abzahlen kann.
Ef stiiiiiiit schliesfilii-h niit der «rrossen liolle. die das Trinkwasser hei der
('hnlcravrrbn'itun^ spielen -nll, nielit, dass der IJaeiiliis von Kueh sellist nur
einmal im Wasser und ausser ihm auch nur noeh ir:iuz verein/elt und nicht iraiiz
zweifellos in (.Jenua und Marseille geluudeu ist? Jjollte er nur iumM niclit genug
gesucht sein?
Es wfirde mir vormuthlich leicht werden, noch mandie andere durch die
Entdeckung des Bacillus nicht so ohne Weiteres zu erklärende Thatsachen
in der Geschichte der Cholera aufzufinden, aber ich bin deshalb weit davon
entfernt, Koch gegenüber angläubig zu werden, oder gar ins Lager seiner
Gegner uberzugehen.
Nach meinen eigenen Erfahrungen und Eindrücken habe ich bereits vor
einem Decennium in einer kleinen Selnift nueh jrej^nu Pettenkctfer . Kneh's
Hauptgegner, gewandt und mieli als ('unt:ij:i<>nis(en erklärt und dabei bin ich
aueh geblieben. Für unch ist der kranke Mensch der Verbreiter der Krankheit
und wenn i<"h bisher die Antwort au!" die Fraire schuldig Ideiben musste. in
welelier Weise denn tlit; We'itervtMbreitnnir statllinde, so betrachte ich es als
eine wahre I']rhi.-uiiir. jetzt die ,-\nt\vi»rt ^-^eben zu können, wenn ieli aucii noch
nicht alles vnll>taniliir beantwni i. n kann. Die IjeweisirdiruMir. dass di-r Koi-h sclie
l>acillu8 die Ursache der Ciiuleia ist, ist meines ICrai-lilens unaiileclitl»ar, es ist
unanfechtbar, dasg der Bacillus im Darm de.s Menschen lorlkommt und ebenso
ausserhalb des Darms im Boden, im Wasser, auf unseren Nahrungsmitteln.
Alle Bedingungen dafür, dasa der kranke Mensch die Epidemie von Ort zu
Ort forttragen kann, sind damit gegeben und da die Cholera bei uns, in Europa
an den menschlichen Verkehr gebunden ist, so ist sicherlich auch in diesem
Verkehr der Mensch selbst, wenigstens in erster Stelle, der, der die Cholera
▼erbreitet.
Alle Versuche der Localisten, daran zu lüttebi, sind verfehlt.
Die Hauptverwirrung hat, wie ich glaube, von jeher die unselige 8ucht
verschuldet, die Verhaltnisse in Indien als massgebend lur die in Europa hin-
zustellen. Das ist aber auf alle Fälle gnindlalsch. Wenn die Cholera in Indien,
wie nian meint, niclii niii den» menscldiclien \'«M'kelir. sonihun eiw.i mit dem
Mnii><ini oilei- -nn.-l etwas Atinospliäriscliem u'^eht. so ist sie rii>rt eben eine
andere! Kranklieit. als iiei uns. denn in-i uns ^eiit sie mir ileni \ Crkehr. wie
selbst ein Fettenkoler zugiebl und alle Veisuche. Iieidu Ki ankiieiten unter einen
Gesichtspunkt zu bringen, sind überllüssig. Wenn aber beide Krankkeiten dort
wie hier dieselben sind, dann jnwm die Cholera auch in Indien vom menschlichen
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Vorkohr abliängen uii<l die Leute, welche etwas anderes gesehen haben, haben
eben falsch gesehen und fuhren sich und uns irre.
Für mich persönlich haben die aus Indien kommenden Lohren allen Credit
verloren, seit, der ^roj^-^e Cuningliani, der Kek^toin Pcttenkol'er .s und der Meister
der Schule der Loca]ist»Mi, zum letzten Male vor einigen Monaten gpsproelien hat.
Was soll man dazu sagen, wenn dieser ^^ann, der BO Jahre, darunter viele
Jahre au leitender Stelle im ÖauitaLsdienste Indiens gewirkt hat, in seiner
neuesten von Pettenkofer bevorworteton und übersetzten Schritt „die Cholera,
was kann der Staat thnn, sie sn Terbfiten" zn Resultaten kommt wie folgenden :
,fDie Cholera ist schon Hippocrates und Celsus bekannt und lange
vor 1832 sind in England, Frankreich, Deutschland, Amerika Epidemien
gewesen.
„Es ist Grand vorhanden zur Annahme, dass die Cholera in Boss-
land während der letzten 20 Jahre mehr oder weniger ftst jedes Jahr
vorhanden ist.*' —
„Einer Einsehleppung der Cholera bedarf es gar nicht, die stets
und überall vorkommenden Fälle von ( hol&ra nostraa sind schon Cholera;
wenn sie also in dieser Weise innerhall> einer oder zweier Tagereisen v»in
jeder Hauptstadt Kuropa's gewöhnlich vorhanden, wozu das Malircln'n.
dass sie den ganzen Weg vom Gangeödclta horgebnictit worden ist,
schliesslich:
,,Vor und während eines Cholera-Ausbruches herrscht als Ausdruck
atmosphärischer Einflüsse an vielen Orten Diarrhoe, die, wenn nicht
gleich unterdrückt, zur Cholera wird, ebenso wie diese leicht entstehen
kann, wenn Abffihrmittel, die zu anderen Zeiten gefahrlos sind, gereicht
werden. —
Soll man einen Hann, der derartige Behauptungen in die Welt schleudert,
wirklich ernst nehmen, ihm die Ffthigkdt, objectiv beobachten, urtheilen und
schliessen zu künnen, beilegen. Ist ihm wohl zuzumuthen, dass er der Mann
dazu ist, gerade unter den schwierigsten Verhältnissen in einem Lande mit
unübersehbarer Ausdehnung, unzählbarer Bevölkerung, schlechten V' crkehrsmiltoln,
complicirtesten Ernährun]Lrs-, Cultur- und Hodm -Verhältnissen . exceptionellen
atmosphäriseluTi Bedingungen eine sc» eomjdexe Ersciieinung wie die Ch<dera
in ihre GruiiillM dinij;ungen zu zerleiren und anderen, dio nicht so aus der Quelle
schöpfen koniK ii. wie er, zum Wegweiser zu dienen?
Freilich die Aijsieht der ganzen ruMieation ist durchsiehtig. Sie soll Koch
discreditiren, ein Versuch, der total fchlge.>jeh lagen hat, und sie soll gleichzeitig
die Yorwfirfe zurQckweisen, die man England wegen seines Verhaltens in Suez
der Cholera gegenüber gemacht hat. Wenn die Cholera schon fiberall ist, dann
ist es gleichgültig, ob noch ein paar Fälle aus Indien nach Europa geschleppt
werden, oder nicht. — Cuningham weiss sehr wohl, dass man ihm vorwerfen
werde, er spreche pro domo mit seiner Behauptung, Quarttntäne, Isolimng und
Desinfection sei Unsinn und er wehrt sich schon, ehe er angegriffen wird, indem
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er sagt, was in Indien gut sei, mfisso es in dnr ganzen Welt sein und England
verfolgte, ab es die Fälle verfaeiintichte, die auf Beinen Schiffen 1884 durch
Suez dnrchschlfipften und die Cholera nach Europa brachten, nicht egoistiecho
HandelBinteressen, sondern es that nur ausserhalb der Heimath der Cholera
dasselbe, was es zu Hause in Indien chut| es hielt Quaräntftne und die fibrigen
Schutzmassr^ln für überflussig. —
Selbstverständlich werden die Schutsmassregeln g^n die Cholera anders
bei den Localistcn als bei den Contagioniston ausfallen. Während die letzteren
es ITir <i:('falirli(!h halten ninsscii kranke Menschen ins /ii lassen und dem-
nach auf LVbenvachung des Verkehrs zu Wasser und zu Lande (hänfron werden,
heisst es ])oi deu Localiston^ jede Behinderung des Verkelus ist ülierHiissi«^.
Wahrend die einen hei s^ehon ein^ef»ehle|»pter Epidemie auf iHolirunu: der ersten
Kiilh' und I>esinreetion alh'i- Ahtjänge der Kranken, ihrer Hetlen, Kfl'eeleii und
Wasche, auf Voisielit liei der IMIeL''e der Kranken, tk'r Beeniigung (htr Leieh»;»,
Beiniginig «h'r Wohnungen, in weleheii Kianke und Todte .sieh hefan(h'n. Vor-
sielit heim E.^sen und Trinken mit steter Rfiek.sicht auf etwaige Verunreinigung
<hM* SjKMsen und (Jetianke dureh das aus «h'.n Ausseliei(hnigen d»M- Krankon
direct oder indireet stainniende Contagium hestehen nnissen, werden die anderen
all diese Massregchi holaeheln und discreditircn.
In der Praxis ist schon alles einmal dagewesen, die rigorosesten Sperre
und Desinfections-Massregeln haben mit dem vollendetsten iaiuer aller gewechselt
und so traurig es ist, man muss sagen, bisher ist bei letzterem immer noch so
viel odei' so wenig herausgekommen, als bei erstoren. Die Vorgänge, deren
Zeugen wir Alle in diesem und im vergangenen Jahre gewesen sind, legen au&
neue beredtes Zeugniss davon ab, wie wenig sich die Cholera in Italien und
Spanien um Cordons und Quarantäne kflmmert.
Aber will das sagen, da^s alle gegen den kranken Mcnnchen und die Krank-
heiti^prndnete geriehteten Massregehi falsch sind, oder ht es nur ein Beweis
dalür, dass die bisherigen Ma.'^r^regclu falsch waren und dass man mit besseren
Mittch» zu hes.i^eren Re.>nltaten kommen wird!
Da? letzlere ist zu erwarten und zu erhoffen und gei'ade (his Hauptver-
dien.st Koeh's ist es, (hireli die Kntdeeknng (h-s KomniahacilUis und seiner
EiL'ensrliafien erst i;<'/,eigt vm haben, wogegen man sich zu wenden und welche
Wege man dazu einzuschlagen hat.
Der Roinma-Baeilhis ist der InlV'etionsstotf der Chok'ra. Der kranke Men.sch
trügt ihn hei sieh, folglich ist der kranke Menseh von einem noch nicht in-
ticirten Ijande fern zu halten. Dazu braucht man Quarantänen in den Iläfeu
und Bevisionntationen auf dorn Lande, wo Quarantänen — man denke nur
an VenHmigUa — oder gar Cordons ein Unding sind, weil der Quarantäne<Ort
oder die mit dem Cordon umgebene Stadt nicht das Meer, wie das quarantämiie
Schiff zwischen sich und dem noch nicht inficirten Lande hat, sondern Menschen
und festen Boden mit menschlichem Verkehr darauf, die der Verbreitung nur
Vorschub leisten, statt sie zu hindern. Nur mnsste die Quarantäne verständig
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j^ehandliabt nod ganz besondere dort, wo die Kinfallsiiforten der Cholera aus
rndicn gogen Europa bestehen, nämlich im Ein- und Ausgange des Suezkanals
und mit voller Bernck3iclitiL''un<? des Infectationsstadiums der Cholera, welches
auf 2 — ö Tage festgesetzt ucnloii nollte, aiisgeiührt Averden.
Quarantänen und Ktnisjonsstalioncu werden nun vielleicht niemals vollen
Erfolg iialiiMi; insht sondm' win! der \'<'rkehr auf dem fiande nie tranz genau
zu überwaclien sein, weil neben den Uevisionsstatiuneu al)er auch in ihnen seihst
viele leicht erkrankte und solche Menschen durchscbluplen worden, die noch
gesund am fremden Orte ankommen und die Cholera erst, indem sie nachträglich
erkranken, so su sagen wider Willen, verbreiten.
Sind die ersten Fälle einmal da, so wird man ja, wenn ihre Provenienz
bekannt ist, ohne Weiteres wissen, woran man ist
Ganz anders, wenn dei* Zusammenhang nicht durchsichtig ist. Man denke
an Tonlon und Marseille, an Paris, wie lange hat es gedauert, bis man angab,
dass die ersten vereinzelten Fälle rimlera waren. Wird das, Ehrlichkeit der
Sanitätsbeamten und die heute zu Tage zn verlangenden Kenntnisse voran^;e>
setat, in Zukunft wieder möglich sein.
Wer den Komma-Bacillus im Stuhle hat. hat die Cholera, man sehe also
naeli, ob .lemaiid. der von i'iner der riiolcra ahnlichen Krankheit liefallen wird,
ȟo Bacillen in seinen Ausleerungen zeigt und man wird wissen, woran man ist.
Man wende nicht ein: Ja das ist ganz gut ffir den Fall des positiven
fundes, wie aber, wenn das Nachsuchen zu keinem Resultate HUirt?
Dann muss man eben ein oder zehnmal eine Zeit des Zweifels darchmacbeu
und sich, indem man eher zu viel als au wenig Vorsicht verwendet, anders
helfen, bis man nach einer oder der anderen Seite Sicherheit hat.
Ob der Pilz der Cholera noafrat, die am ehesten fQr ächte Oholera ge-
nommen werden könnte, häufiger gefunden werden und zu sicher recht entachold-
baron Verwechselungen f&hren könnte, muss der Zukonft Überlaaami bleiben. Nach
meiner eigenen Erfahrung halte ich die Sache nicht ffir geßlhrlich* In einem von mir
hier iti Danzig im II rbstf d. .1. beobachteten tödtlich verlaufenen Falle von
( holera nosfra» fehlten die Finkler-Priorschen Bacillen in den Reiswasserstrahlon
des Lebenden, wie im Darmpchlcime der Leiche. Gleiches berichtet Koch von
drei Fällen aus Berlin und in inucster Zeit .Mcyhöfer aus (Görlitz.
In diT fTandlial>t\ wt'k iie dii.' Koch'sche Entdeckung für die Diagnose der
ersten FiiUe giebt. liegt si-Ikmi allein ein unermessliclier Fortschritt und wir
wollen hoH'eu, dass er rocht energisch ausgenutzt werden wird. Vor den
technischen Schwierigkeiten braucht mau sich nicht zu fürchteu, kanns nicht
der eine, so ist bei den heutigen Verkehrsmitteln der andere sehr bald zur
Stelle und mit Mikroskop, ein paar Glasger&thschaften und einigen Ctolatine-
rObrchen aasgestattet, kann man die üntersnchnng überall ansfUhren und in
24 Stunden zu Ende bringen.
Sind die ersten Fälle constatirt und in der Folge fOr alle fibrigen Fälle
wird die Aufgntie nun sein, den Bacillus an seiner Weiterverbraitung sa ver*
hindern. "
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_ _2ßl
Der Bacillus kommt mit dem Stuhle aus dem Menscbeu, der Nteiisch ist
daher zu isoliren, am besten, um das gleich hier zu erwähnen, aus uaholiogeoden
Oründen durch Evacuirung der gesundeD, der Stuhl auch das Erbrochene und
alles was damit beschmutzt sein kann, zu desinficiren.
Wie man das richtip^ macht, das wusste man friihor nicht, denn man k:nintn
wodor «Ion Infootionsstofl' iiodi seine Eigenschaften . Jetzt kennt man beides
i'ank witHlenini Koch iiiul darum i^Jt. zti hoffen, dass wir, wenn wir uns um
Kocli ki'inmnMii und nicht unghiuhiir mid vonu'hm die Arhstd iiher .seine
so<rtMiannten grossen I*]ntd«'('knngen zin'kt'ii. irlin-klichci' als aiKlcic nn<i glftck-
licher als fridier sein wenh'n. wo jdatdo- d;naul' h»s (Icsintit iit wiiidr. Millionen
möchte icli sagen in <h"e Alitrittsgriilicn uml Latrinen liosson. ohne üueh nur
lür l JMonnig zu nnlzen. Erweckt en niclit das höihsle \ ertruuen zu Kuch,
dass er uns klar und unwiderleglich aus den iMgeuschal'teu des Ivommabacillas
gezeigt hat, warum die Desinfection der Abtrittsgrnbon und Latrineai nicht blos
nichts n&tzt| sondern eher noch schadet. Das hängt damit zusammen, dass die
Cholei-a-Bacillen, die im feuchten Zustande ans den Abtritten übrigens gar nicht
herauskönnen und im Trocknen nichts schaden, durch die Fäutnisskeime, die
in den tiruben stets vorhanden ist, überwuchert und getödtet werden und dass
man gar zu leicht bei der Desinfection auf diesen Abtödtungsvorgang hindernd
einwirkt, wo denn hinterher üb«'lebende Cholerak^me, aus undichten Gruben
in das Trinkwasser gelangen und Schaden anrichten können.
Ich werde die Details der Desinfection hier nicht erörtern und auch nicht
die einzelnen Objecte, welche zu dcsiuiicircn sind, aufzählen. Es wird ausreichen,
wenn ich sage, dass Koch erst System in diese Sache gebracht, die richtigen
roncontiationsgraih^ Inr die Desinfectionsfliissigkeiten und immer im Hinldiok
aul' seine Kxpeiimente am Konininliaeillii- nem; Desinfections-Meihoden, so die
Austrocknung und die Beliandlung der iüüecteu im strönicuden Dampf auge-
gehen liat.
Damit, der iJaeillus in «h'n Darm des Menschen kommt, muss er in den
Magen gelangen und <lamit ist weiterhin darauf /.u achten, dass alles, was wir
essen und trinken, Bacillenfrei bleibe oder werde. Die Mittel und Wege hierzu
weisst uns Koch wieder an. Zu ihnen gehört in erster Linie eine Reinhaltung
des Bodens, damit der Bacillus nicht in ihn eindringe und den unentbehrlichsten
Nährstoff, das Wasser, verunreinige.
Er lehrt uns an der Hand der Naturgesichte des Bacillus weiter, wie
unser Magen in gesundem Zustande, zu gewissen Zeiten des Tages und der
Verdauung mehr als zu anderen, natürliche Schutzvorrichtungen gegen das
Weiterwuchem einmal eingedrungener Bacillen besitzt und weist uns damit liin
auf eine sorgfältig zu beachtende Lebensordnung zur Zeit von Cboleraepidemieu.
In diesem Puncto, der Soigc für gute und gesunde Nahrung, für gutes
Trinkwasser, reine geräumige Wohnungen, reinen Boden und rciue Luft giebt
es auch bei den Localisten keinen Widerspruch. Auch sie sehen in allgemeinen
sanitären Verbesserungen — freilich aus besonderen Gründen ~~ das Heil.
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Nnr mit dem Unterschiede , dass sie es in ihnen anssehUesslieh suchen und
gUnben, dass nicht disponirte Orte keine Cholera aufkommen lassen können,
so viel InfectionsBtoff auch dahin importirt irerden möge.
Angenommen sie haben gewissermassen Recht und man thäte mit der
Desinfection und Isoliriing der Kranken in einem Orte, wie Danzig z. B., das
seino ( 'analisation und Wasserleitung hat, ein Uebriges, wird man da auch in
den kleinen Städten und Hörfern, die nocli nicht 80 weit im Punkte dor Oo-
sundhcitspfiego sind, wie wir und voraussichtlich auch nie dahin kommen werden,
die Kranken und ihre BacilleuDulliarden sich eiuuisten lassen dürfen ohne thiktig
Hand anzulegen?
Allerdings mit dem Isoliren und Desinticiren allein wird nichts zu niachoii
sein. Fort und fort muss iil>erall dahin gewirkt werden, dass nicht blos zu
Cholerazeiten, sondern in stetiger ununterhrochener Arbeit die menschlichen
Wohnstätten luftig, geräumig und trocken hergestollt und gehalten werden,
dass der Boden, auf dem sie stehen, vom Schmutze der meoschlicheu und
thierischen Excremente frei, das Trinkwasser rein bleibe und es wird daraif
hinxuwirken sein, dass die jüngere Generation, gleichviel wes Standes, den
Werth der Gesundheit schtttsen, die Mittel sn ihrer Erhaltung kennen lerne.
Das ist so trivial, dass es kaum der Brwihnung bedarf Es bringt uns
aber in absehbaren Zeiten nicht weiter und darum ergreifen wir gern in dv
Noth nahe liegende Hilfsmittel, besonders wenn sie so gut fnndirt sind, wie
die Koch'schen flkr die Gholera.
Es ist meines Erachtens nur recht und richtig und wird uns, wenn das
Unglück uns doch noch die Cholora in's Land schicken sollte, boffentlidi
grossen Nutzen bringen, dass unsere preussische Medisinai* Verwaltung sicli. vt io
nicht anders zu erwarten war und wie die Erlasse vom 10. Juli 1883 und
14. Juli 1884 zeigen, ganz und voll auf den Boden der Koch'schen Aa-
schauungen gestellt hat.
Nadidem Sic, meine Herren, soviel von den Verdiensten Koch's um die
Klärung der Fn^ nach der Gbolera-Ursacho und nach den gegen die Cholem
als Epidemie zweckmässig zu ergreifenden allgemeinen sanitären Massregeln
gehört haben, wird sich Ihnen wohl die andere Frage aufdrängen : Ist denn nnn
die Menscldieit dnn li die Entdeckung des Cholera-Bacillus auch in dem einten
Punkte, der jedem einzelnen an uns doch zu allernächst liegt, in der Behandlung
und HeiluuL'" des einzelnen Cholerafalles weiter gekommen.
Hierauf ist leider nein zu antworten. Mit einem flnchtigcn Streifblick
berührt Koch sellist und zwar bisher aliein das (Icbiot der Therapie vom Stand-
punkte des Kamples mit den Hacillen aus und da zeigt sich bald, dass wir
davon nichts zu erwarten hal)en. Koch rechnet uns vor. dass im lebenden
Menschen zur Entwickelungshemmung der Bacillen, nicht einmal zur Abtödtung
derselben, so grosse Mengen vor differenten Stoffen eingenommen werden
müssten, dass dadurch unfehlbar das Leben vor den Bacillen vernichtet würde.
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Es geht da wie mit den anderen InfectionBtrKgeni, die man kennt; ausser*
halb des Körpers sie durch Armeistoffe zu tödten, ist ein Leichtes, im Körper
eine Unmdglichkeit. Dass trotsdem bei der einen Infections- Krankheit mehr,
bei der andern weniger, bei der Cholera bekanntlich etwa die Hälfte der Kranken
mit dem Leben davon kommen, beruht, wie man nach neuen Beobachtungen
glauben darf, auf einem acttven Vorgehen der weissen Blutkörperchen gegen
die I'^indriiigliuge. Sic fressen so zu sagen die Bacillen auf, indem sie sie in
sieb binein/iolion, wie die Amoebe oder der Polyp seine Nahrung und wenn sie
gut und rüstig sind, verdauen sie dicselljon. Wer solch gute rüstige weisse
Blutkörperchen hat, kann und wird mit den Bacillen fertig werden, wer aber
schlecht damit verschon ist. wird untergehen. Wieviel oder wie wenig unter
solchen Umstan(i<Mi die Therapie von der Kenntniss dfs lictrcffondon Krank-
hcitskeimes und meiner Resistenz gegen gewisse Desiafections- und Arzueimittel
gewinnt, ist unschwer einzusehen.
Nicht unerwalmt darf ich lassen, dass ahsehend von einem Kampfe mit den
Bacterien in neuester Zeit Herr rroCessor Samuel in Königsberg mit einem
auf theoretischen» Wege gewonnenen ileilmiltcl gegen die Cholera hervorgetreten
ist, das leider die Probe der praktischen Bewahrung noch nicht für sich hat,
weil sich, obgleich es wohl schon ein Jahr bekannt ist, noch Niemand gefunden
hat, der es ▼ersuchen wollte, vennuthlich seiner Umständlichkeit wegen, wenigstens
nicht in der von Samuel verlangten Vollstilndigkeit, denn thdlweise versucht
aber wieder aufgegeben ist es von Gantsni und Marigliano, zwei beriUimten
italienischen Aerzten. Samuel geht von der an sich ganz acceptsblen Voraus-
setzung aus, dass der Wasserverlust des Blutes bei der massenhaften Ab-
sonderung von Wasser in den Darm, welche der (äoleraprozess mit sich bringt,
die Kindickung des Blutes das Lebensgefährliche sei und schlägt nun vor,
wahrend des ganzen sogenannten asphyctischen Stadiums warme Kochsalzlösung,
den Stoff, welcher dem verloren gegangenen Blutwasser am ähnlichsten ist,
permanent in das Unterhautbinde-Gewebe der Brustgegend, wenn's sein ranss,
auch der Halsgegend einfliessen zu lassen. Dazu soll ein Irrigator mit der
Lösung gelüllt und mit (Jummisehhuu Ii und zwei einsehaltbaren Canälon vor-
sehen über dem Kopfe des Kranken aufgehängt und der Abfluss erst in die
eine Seite und wenn hier die Aufnahme stockt alternirend in die andere Seite
gemacht werden.
Die Ausfülultarkeit des Versuches hat Samuel an Tliieren iiaeiigewiesen,
er ist rationell und ich für meinen Thcil würde ihn vorkommenden Falles nicht
scheuen.
Auf einem ganz and^n Wege und wieder von dem Kommabacillus aus-
gehend und mit ihm rechnend hat bekanntlich Ferran aus Tortosa in Spanien
der Cholera beikommen wollen. Er wollte der Menschheit gegen die Cholera
helfen, wie ihr Jenner gegen die Pocken geholfen bat und wie Pasten r dem
Rindvieh gegen den Milzbrand und seinen Mitmenschen g^n die Hundswuth
\\teü zu helfen vei-sucht: durch Schutzimpfung.
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Ferrau, der den Mund sehr voll nimmt, aber auch seine Tasche nicht
vergiBst, da er eich f%r jede Impfung IS Fr. 50 Cent, bezahlen liesB, wo er
es nur haben konnte, Ferran, der sich stolz einen SchtUer Pastenr's nennt
ist kein reiner Rontinier und Empyriker, wenigstens giebt er sich den Anschein,
es nicht zn sein. Er hat in spanischen Zeitschriften nicht blos aUein, auch
in der deutschen Zeitschrift f&r klinische Medizin, einem von Männern wie
Leyden, Bamberger und Nothnagel lioiaus^^ogebenen Jouniale, desgleichen
in franzttsisdieu Faehblättem rülirig die Feder geführt und zunUclist die Welt
mit iranz neuen Entdeckungen über die Cultur de? Koniniabacillus überrascht.
Manciie? davon ist so^rar richtig, die Han])tsache aber falsch. Er will, indem
er den Nälirbodcn, der sich bei der Kocirschen M<'tliude .schnell er.^cliöplc —
er nahm Houillon - und sauer werde, durch Zusatz frischer akalisciicr BouiUuu
alcalisch erhalt und indem er ihm etwas Menschen- oder Schweinegalle zusetzte,
was er später wieder aufgab, indem er schliesslich die Temperatur änderte,
die Cultur zuerst auf 37, dann auf 15—20* hielt, ganz nene Entwickelnngs*
formen des Komma gefunden haben.
Da sollen sich aus den Spirillen lange Fäden mit Sporen hauptsächlich
aber Kugeln, in den Kugeln Körner bilden. Durch Platzen der Kugeln wflrden
die Kömer frei, wüchsen nun zu maulbeerförmigen Körpwn aus und aus diesen
wieder schössen neue lange dfinne Spirillen henror, welche, den Formenkreis
vollendend, zu Bacillen, Komma's zerfielen.
Man hat nachgewiesen, dass Phantasie, falsche Deutungen richtiger Befunde
und Auffassung von Vcninreinignngen der Culturen als nat&rliche Bestandtheile
derselben ihr böses Spiel mit Ferran getrieben haben.
.ledenfalls hat t^r und zwai- Tuil solelien Bouillon, in der sich neben ilen
inoculirten Bacillen eben die famosen Körnelien zu liilden begannen, erst an
Thieren. spater an Menschen und hier in enormer Ausdehnung — man spricht
von 100 OCK) — Impfungen gemacht. — Von den Thieren — Aieerschweinclien —
starben anfangs viele unter Convnlsioncn und Erbrechen, während ihre Temperatur
um 4 — 5^ «mk; später als er sein Vaocin besser zu behandeln verstand'', waren
die Vwluste fast Null — und die einmal geimpften hielten spätere Injectionen
von höchster Giftigkeit, wie er meint, aus. Dies ermunterte ihn dazu, znerst
sich selbst zu impfen, wovon er bei einer späteren Infection in semem Labo-
ratorium am eigenen Körper lebensrettenden Erfolg sah, und dann der spanischen
Nation seine Wohlthat der Schutzimpfung zugänglich zu raachen.
Im Verlaufe seiner Arbeit auf diesem Gebiete brachte er — wie, das i.st
sein Gcheimniss — es zu 2 Arten von Vaccin, eine schwächer wirkende und
eine von höchster Giftigkeit, die nur solche Menschen vertragen konnten, welche
mit No. 1 liereits schussfest gemacht waren.
Impfung mit No. I scdlte sicher, mit No. 1 und 11 ganz sicher vor dem
'i'ode durch Cholera schützen.
Die 8])anische Kegierung verbot Anfangs die Impfungen, später licss sie
«ic zu und in letzter Zeit hat sie dieselbe wieder untei^^agt, jedenfalls strömten
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die Menschen Ferran zu — und er hat Wunder verrichtet, will mau der allzeit
dienstfertigen Statistik, seiner Apostel unter den spanischen Aerzten Olaubeu
schenken.
Diese Statistik, zusammengestellt fDr die drei Städte Alcii'a, Algemesi und
Alberique lautet:
I. Aloira.
Nicht Geimpfte ca. 9000 davon orkrankt 374 (4^) gestorben 169 (2%).
Einmal „ „ 10000 „ „ 87(0,37^) „ 7(0,07^).
Zweimal „ „ ? „ „ 39 „ 7
U. Algemesi.
Nicht Oeimpfte ch. 8000 davon erkrankt 4t$4 (6;^) getitorbon 20.s (2,5;^).
Einmal „ „ 1202 „ „ 21 (1,8^) „ h (0,4%).
Zweimal „ „ 623 „ „ 1(0.16^) „ 1 (0,H>Ä).
III. A llM'i i(iuo.
Nicht (icimplte ca. 4(KM) davou erkrankt 1^2 {■\,H;„) gestorben 73 (1,8^/).
Einmal „ 938 „ „ 10 (U) „ 2 (Ü,2^).
Bö80 ist nur dal»«'i, dass der (Gouverneur von ^'alen^ia einci- tVanzrtsisrlien
(-ouiiiii.^sion, welclu' von StJüilswotron nach Sjianicn zur Jiit'nnnatioii iiKcr <ii('
Fcrranseho Impfung' <j:<'.-(lii( kt war. erkliirtc von (h'n ( Ji-iinititm sci«>n nicht
1-2. sondern "o an ilei" Cholera crkraukt, wieviel davon geätorbeu wären,
wns.^te <•!• niclit anzii'j'elK'n.
An sich i.st di'' I iiii)!'un<r, die uliriffens :^ehi- Mdopi» mit schlecht vcrwalirter
liyin])lic aus offenen ia.sscn mit unslerili.sirten J^itrilzen gemacht wurde, unge-
fUhrlich. Sie wird durch Injection ins Unterliautzellgewebc resp. Muskulatur
der Arme gemacht, es entsteht eme in einigen Stunden vorübergehende Ge-
schMTulst, die so gut wie nie in Eiterung übergeht und als Allgemein«^heiiiung
bald, spätestens in 24 Stunden nachlassendes Fieber, FrOsteln und eine gewisse
Benommenheit.
Hochinteressant ist, dass der Vaccin, von sachkundiger Hand untersucht,
aus nichts weiter besteht, als einer Beincultur von Commabacillen mit Schmutz,
dass bei der Impfung davon nichts ins Blut fibergeht und das.s Ki( Ii in dem-
selben auch vuu den Coccen, die nach Ferran auftauchen, niclits tinden lüssl.
Also: die Injection von ConimabaciUen Keinkulturen sclnuh^t den Menschen
nicht viel, sie verleiht ihm alter auch keinen Schutz iregcn Cholera — das ist
das Facit, das sich aus den Ferrnn sclien Jni|>l'nn<icn ITir uns ziehen lässt —
VA kann uns nach dem ür&hcr Krwahnicu nicht übcrra^clien.
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Aurzujiclifni ■ wäre der Goflaiikc .111 Scliutziuipluugen, die fibrigeus nicht
ganz neu sind, so erinnere ich mich, da.ss vor einer Reihe von Jahren die
Schut/inipfnna: mit Qnas8iatiiicttir modern war. nicht. .Man hat nacli anderen
Anah)5;ien (Jrnnd zn der Annahme, da.ss die J^acterien iVcssenden ßhitkörperohcn
bcHseren Appetit und bes.sere \'erilauung einer l>e.stiminten Sorte dieser Pilze
bekommen, wenn sie schon au ähnliciic Genüsse gewöhnt sind und so liegt es
nicht aus dem B^reiebe der HOgBchkeit, duas man mit der Z^t ihnen aneh du
KonunabacilleDgift geniosabar machen wird. Die scitweilige Immanität einer
durchseuchte Bevölkerung deutet ja darauf hin, dass eine Angewöhnung an
die Bacillen resp. ihre Stoffwechselproductc auf irgend eine Art möglich sein musB.
Vielleicht feiern wir in dem Entdecker des Choleravaccin später einmal
einen nenea grossen Wohlthllter der Menschheit
Für heute wollen wir es genug sein lassen an der Anerkennung unseres
Kocli; hat er uns auch nicht von der Cholera belreit, so hat er uns wenigstens
frei gemacht von dem IlemniBchuh, der in der Unkenntuiss über das Wesen
des Clioh'raprozesses auf unseiem Denken unil Handeln lastete. Auf diesem
Funtianicnte eine Irsir Schut/wehr /u errichten, wird, so können und wulh'n
wir trotz aller ZweiHer holieu, bei ernstem Ötrcbeu früher oder später gelmgeu.
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Mittheilungen über Bernstein
rou
Otto Helmy Dansig.
Xin. lieber die Insecten des Bernsteins.
Es giebt wohl keinen besseren Beweis von der Wandelbarkeit tbieriacher
und pflandicher Organismen innerhalb langer Zeitabschnitte, als das Studium
der thicrischen und pflanzlichen Einschlüsse im Bernstein; und namentlich suid
hierzu die Insecten desselben geeignet, denn diese sind im Bwnstein nicht nur
ausseroi-deutlicli gut und vollstttndig, sondern auch in sehr grosser Anzahl er-
halten gebliclM'ii.
Wer .icmais eine Sammlung von Bernsteineinschlüssen geKi^heii hat, der
wird (Mstaunt tre\v»'s< ii srin von iloni wunderbar gcstaltoiirciclifii Hildo, wcl rlics
sich iliiii darbietet uml welches die früh tertiäre Zeit einst erschul'. Wie durcli
einen Zauber gebannt sieht er alle die cin-^t lebenden tiestalten. er erldickt
die nacli Beute hascliende Spinne, dielit danelK'ii ihr Netz, uan/j' Müeken-
.•<cliw;iiine, die niil einanihn- zu sjtielen .sciioinen. Fliegen mit tlug^e.^pannteu
Flügeln, den Kaiibkafer mit seiner Beute im Muudc, Ameisen mit ihren Eiern
oder im Kampfe mit einandei-.
Er gewahrt ferner den Tropfen Thau auf dem Muuse. die zarten Blüthen
einer Blume mit den feiugeaderteu Blättern, kleine reifende Früchtchen uud
Samen, die so frisch aussehen, dass er versucht ist, sie herauszunehmen uud
in die Erde zu pflanzen. Voraichtig Offnet er zu diesem Zwecke das Bernstein-
stück, doch er findet nur ein hohles mit etwas Asche gefülltes Gefilss, ein
wesenloses Ding, ein Grab der Vorzeit mit lebonsfrischen Zügen. Ebenso bei
den thiei-ischen Einschlüssen. Und all' diese Geschöpfe haben einst hier ge-
lebt und haben den grossen Urwald von Bemsteinconiferen bevölkert Viele
Jahrtausende sind seitdem dahingef^ungen, und die ganze Insectenwel^ wenn
auch auf den ersten Blick dieselbe seheinend, hat sich bei genauer Betrachtung
doch erheblich verändert. Nur selten lindct man in den Einschlüssen .Nrten,
welche mit den heute hier lebenden übereinstimmen: die allermeisten haljcn
Moditicationen erlitten in der Croi^sc, der Gestalt, der Farbe, der Länge der
Tarsen und Fühlcrglieder, in der Beharrung oder Scolptur.
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Bei einigen findet mai) nur Anklänge an eine noch heute bestehende
(lattung, die oft in wcitabbelegencn Ländern existirt; bei andern findet man
auch diese nicht mehr, die Speeles steht einzig da und ist nicht mehr auf der
Erde bekannt.
Nirgendwo boHtätigt sich der Satz, dass dio Spoeies wandclbai* ist, dass
aber die organisclic Weil al» äulche be»leheu bleibt, schlagender, als bei dcu
Insecten des Bernsteins.
Wenn es richtig ist, dass alle Insecteu einst aus eiueu) gemeinsamen
Stamme hervorgegaugou sind, und ihre Differcnzirung m Familien, Gattungen
nnd Arten erst im Laufe der Terschiedaien Phasen der Erdumgestaltung vor
sich gegangen ist, dann mfissten unter den Ineecten des Bernstein, welcher
der frfthtertillren Zeit entstammt, Uebeigangsformen swischen den einseinen
Insectenilunilien und »Ordnungen bttnfiger angetroffen werden, als jetzt; ee ist
desshalb Ton Interesse, von solchen üebergai^formen unter dm Bernstein-
insecten Kenntniss su erlangen. Ich i&hre hier ein paar bisher erforsclite an.
Zwischen Lepidopteren nnd Nenropteren steht ein Thier, welches Pictet Amphien-
iomum para^oxxm genannt hat, eine mit Schmetterlingsschuppen bekleidete
und durch nymjihalc FlügeDiildung an^seichnete Psocide, welche den Mikro-
lepidüpteren elu-nso nahe steht.
Diese iiit'i k\\ in (ii<r<' Gattung scheint zur Tcrtiärzoit viel verbreitet ge-
wesen zu sein. Heute leiten uacii Herni. Kollie (Herichte des westpliäl. Prov.-
Vereins iur Wis.scnseiiaft und Kunst 10. Jahrg.) verwandte Gattungen nur noch
in Ceylon, Ostindien und Nordamerika. Eine nahestehende vierte Gattung
wurde im Copal von Zanzibar gefunden, entbehrte aber der Flügelschuppen.
Von zwei andern charmeterbtisch«! Uebergangsformen zwischen zwei grossen
Insectengruppen berichtete Director Low in der Naturforschar^ersammlung zu
Königsberg 1860. Er erwähnte zweier Fliegenarten, welche den üebergang
bilden zwischen den beiden grossen Familien der Nemoeera nnd Brachyeera'y
or nannte diese beiden Gattungen Electra und Chr^othmia. Er glaubte An-
fangs, dass derartige Uebergangsformen heute nicht mehr ezistiren, fiberzeugte
sich jedoch spftter, dass unter den nordamerikanischen Zweiflfiglern drei
ähnliche Formen noch lietite vorkommen.
Sehr ileissig haben Director Lftw inid Dr. [lagen die Unterschiede der
Formen von Dipteren nnd Psoeiden (h^s Hernsteins von den heute lobenden,
ihre in der Zeit staitL-^ehalite Wandell)arkeit studirt. Low berichlet^^ darid)ei-
i]i der \'ci saninihuig dentschei" Naturforscher und Aerzte zu Königsberg
1H(»(I. Seiiifii rntersucliungen lag ein reiches Material zu (Jrunde. dio be-
deutenden Saniudiingen aus den Museen von Königsberg, Danzig, Berlin u. a.
kleinere Sainndungen.
Er fand unter den im Bernstein eingeschlossenen Dipteren eine ansehn-
liche Anzahl von Gattungen, von denen bis jetzt keine leboiden Arten bekannt
sind; doch warnt er, die Behauptung, dass diese Tbiere der Jetzwelt fremd
sind, in allen Fällen aufi-ceht zu erhalten. Er selbst glaubte mebrcrcmale
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ganz eigenartige Oiptoivii im Hemstein zu sehen, fand jedoch später, nament-
lich unter nordanierikanischon Tliieron, ihre Ichomlon (Jeiiossen. Low sagt,
dass dor in der Bernöteinzt-it \ orhandeuf {Jattungstypus der Di])teren Hich iiu
AllgeiiK'iiuMi l»i8 auf uns<:r(' Tag(; erliaiteii Iiahe. anders sei c-) <lagcgen mit
dem Artcntvpuß. Zwar sei der Eindruck, uelclien die Hernstrindipteren bei
ihrem ersten Anblicke machen, ein durcljaus nicht fremdartiger, ja einzohie
Arten .schienen ihm den jetzt lebenden täuscliend ähnlich zu ücin (z. ß.
Mochlontfx atavw mit M. velutinus, Diplonema longicomU mit Z>. euc§m$,
Stynmjomyia f/raeüi» mit 8, pulehella), doch Btelltett sich bei genauer Ver-
gleichung, namentlich wenn besser erhaltene Exemplare vorlagen, immer doch
kleine Unterschiede heraus, welche die Identität widerlegten. Diese Unterschiede
bestehen oft nnr in einer geriiq; abweichenden Form odw in dem Grossen-
Verhältnisse emes oder einiger KörpertheilOi während die Anlage des ganten
Körperbaues und die Bildung aller übrigen Körpertheile von der ausserordent*
liebsten Ucbcreinstimmung sind. Ltfw ist der Ansicht, dass das VorbftUniss
zwischen diesen Arten ein so oigenthfimlich enges ist, dass es die Vorstellung
eines genetisehen Zusammenhanges zwischen ii:nen unwillkürlich machte und
gegen alle thcorefisclien Einwenduiigeu, welche erhoben werden können, wach
erhält. Der Eindruck, als seien diejenigen lebenden Arten, welche mit ge-
wissen Beriisf<'in<jijit( Ten durch ein so ungewöhnlich enges \'<^rwandschafts-
band verkni'ipit sind, nicht nur /n dfiu fridieren Artitostandr liiiizugeti't'icii,
sondern aus den iiltrtt'ii Arten herausgobildetc, sei für den uubel'augencn 13e-
obachter ein uiiwideisirldicher.
(ienauer und auf einzelne \ eranderungen eingehend, spricht sich
J)r. II. A. Ilagen, früher in Königsberg, jetzt in Massachusets über die Tsociden
des Bernsteins aus (vide Stettiner entomolog. Zeitung 1882, pag. 298). Er
sagt, dass in der Foiiientwickeluiig des Typus der Psociden von der Zeit der
Bemsteinperiode bis heute zwei Reihen von Yerftndemngen vor sich gegangen
seien, die einander parallel laufen und einem entgegengesetzten Principe
folgen. Kinerseits Vereinfachung und Verkümmerung in Fdhlem, Füssen,
Prothoraz; anderseits weitere Ausbildung und compUcirterer Bau in den
Augen, Fussklauen und vorzüglich in den Flügeln, die dem mehr auage*
bildeten Thiera freiere Bewegung und grössere Kraft und Lebensfilhigkeit
sichern; also die Bedingungen eines weiter fortgeschrittenen Typus. Die
Psociden des Bernsteins gleichen nach Hagen keiner der jetzt lebenden Psocns*
art vollständig.
Forstrath Koch (vide Organische Hoste im Bernstein, von G. C. Berend
Berlin 1854 1. Band "J. AI>th. pag. 4^ sagt von den im Bernstein eingc-
schlns<cii('ii Ci-ustaceen . riapotlni . Arachniden und Aj)toren. dass viele
rJattuiigcii derselben zwar di-ii Jctztwelllichen vt»llkoiniM(Mi analog sind, andere
aber dei- N'orwelt allein angehören; einige sind heutzutage nur in den Tropen-
gegenden zu Hause.
Der Ijckanntc iSchwcizcr Paläontologe Beer sagt in seiner Flora
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tei tiaiia Iii, pag. 5Ui'. dass mir ö (Iliederthiere des Bernsteins bekannt seien,
welche lebenden so ii.die verwandt sind, dass keine sichei n und scharlen Unter-
schiede anzugeben sind; es sind das 2 Mücken, ('ult\r pipien^i und Mochlomjx
ceLutinm, ein Ohrwuriu und zwei Myriapodeu, Lithobiua und Scolopendrella
immaculata.
Ton den Spiuuen berichtet Forstrath Koch, (Berends Organische Regte im
Berostein, Berlin 1854, 1. Band 2. Abth. pag. 1 hia 4) daaa die Gattongs*
merkmale der im Bernstein eingeacUosaenen, mit denen der Jetztwelt Im All-
gemeinen übereinstimmen. Sehr wenige Ausnahmen fluiden statt, so o. a.
die mit grossen gezähnten Fresszangen und FanglanUen versehenen Arehaea
parudoxa, velche im Systeme der Spinnen einzig dasteht; dieselbe ist muneot-
lieh von Menge (Stien im Bernstein gefanden wordra. Die Arten der Spinnen-
gattungen sind dagegen von den heute ▼orkommenden Terschieden; Koch nnd
Menge haben denselben dosshaib auch stets neue Namen gegeben.
Von den ßernsteinthieren ans der Familie der Bastardskorpione und
Weberkncchte hemerkt Koch, dass sie mit denen, welche heute vorkommen,
analog seien, l-^lionso seien keine Verscliiedeuheilen im (iattnngstypus der
MilluMi und Alleren Itenierkliar, wenn ancii die Arten verschieden sind. Hie
Li'j)i*<iii(i ih'hia Kucli zeige uut der ans Amerika durch SchilVe nacli Kuroiia
gebrachten L. mchurinu viel Achnlichkeit, doch sei die völlige Ideotital zu
bezweifeln.
Von den im Bomsteiu eingesckluäscuou Ilemipteron sagt Prof. E. F* Germar
(vide organ. Beste im Bernstein Berlin 1856, 2. Band pag. 31), dass unter
ihnen viel Uebereinstimmnng mit den jetzt lebenden vorhanden sei; kleine Ab-
weichungen beobachtete er überall. Im Allgemmnen fielen ihm die verhältniss*
mttssig langen Schnttbel einiger Gicaden nnd Wanzen auf.
Von den Nenropteren weisen Hagen nnd Pictet (ebendas. pag. 43) ziemUdi
dasselbe nach; sie bestätigen zugleich ausdrGcklich, dass keine der ans der
alttertiären Zeit des I>rrn8teinbattmes stammende Art völlig gleicbgestaltet
mit einer der Jet/t lebenden sei.
Was die im Bernstein eingeschlossenen Hynienopteren und Coleopteren an-
bel.uigt. so ist mit Ausnahme der Ameisen fast nichts iilier dieselben ge-
scliriel)en worden. Ich halie von Kälern wohl einige 'i'ausend beobachtet, auch
einen grossi'n Theij derselben /.u Familien und (iattungen von einander ge-
trennt. Daliei dian</te sich mir iinwillkürlieh die Uelterzeugung auf, dass
diese l'anna in einem engen nHtiirlichen Zusanmienhangc stehe mit der noch
jetzt in Europa lebenden. Ja, beim ersten Durchmustern einer Anzahl Käfer
im Bernstein glaubte ich ^tots ganz bestimmte Bekannte zu finden, erst bei
näherer Prüfung fand ich die Unterschiede heraus, welche sich im Laufe der
huigen Zeit durch Anpassung ihrer Körpertheile au veränderte Jjebenslie-
diiigungen herausgebildet haben. Oft bestehen diese Unterschiede nur in ge-
ringen Abweichungen in der Bauart ihrer Körpertheile, namentlich in den
Grössenverhältnissen dersellien; im Allgemeinen sind die BcnnstoinkUfor kleiner
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_ 2n _
als die heute lebenden. Oft sind es Unterschiede in der Behaarung und Ro-
kleidung, welche sie von gleichen Arten der Jetztieit trennen, wobei ich be-
merken will, dass derartige Unterschiede in der Bekleidung des Körpers auch
bei den jetzt lebenden Käfern beobachtet wurden, je nachdem dieselbe Art
in einein gemUssii^ten oder warmen Klima ev/,eiiii:t wurde.
Dann aber kommen unter den Katern des Üernsteins anch solche vor,
welche einen völlig fremdartigen Eindruck machen.
Jn meiner Sammhin^^^ befinden sich ^e^ren 7(M) HcrnHtoinstficke mit Käfer-
fin:'chli'issoi), von (Ionen ich ()(HJ tiHch Familien und Gattungen geti*ennt habe.
Es gclioren von ihnen zu den
(Äirabid(te
83 Stück,
lJ(is(yl/id(ie
28 Stück,
1
II
'I't'U'jdiotidu6
2<»
1
C'leridae
Ii
Stap/ii/tiniilae
2Ü
Ptinidae
2
20
Anobüdae
42
Seifdmaemdae
9
»1
Tenebrionidae
SO
i1
Bisteridae
1
I«
Citteltdae
18
»»
Paumdae
1
»f
Melandryidae
12
»I
Silphidae
9
ti
Anthiridae
28
II
4
»j
I^froehroidae
3
I»
Phalaeridae
2
»»
Äfordellidae
17
H
Nitidutariäe
3
n
Cantkaridae
1
t»
Trogo»itidae
2
»1
Oedemeridae
5
»»
(Jflltfditduc
7
f 'urculionida€
18
»•
( 'ucujidae
7
•f
A nihribidae
3
•I
CniploplKußdae
11
f»
Jiostrifchi'dae
21
If
Lafhridiidae
9
««
deramhiiridae
8
n
Dermesfidae
1
»»
Clirysoviclidae
7U
»»
lii(irhidae
4
Erottflidai'
1
»•
liitjiri sfidae
20
»
Kndomiifliidae
1
it
Kn<')u'tiii(l(i€
12
»I
Coccini 1 1 iiliic
9
Eldtt'ridtti'
70
Suniiiia
>ti'irk.
Von ilcn Käfern, welche dru Iicute in Norddcutschland wohnenden ausser'
ordentlich Hhidich sind, erwähne ich Iiier einiije:
Zunächst zwei Arten von Dronnux, welche Gattung im liernsfcin /iemlich
häufig angetrofi'cn wird, gleich wie dieseihe auch heute zu iler am meisten
verbreiteten des Waldes gerechnet werden kann. Der eine dieser Käfer sielit
beim ersten Anblicke dem Dromiu* angutttüu» Brull. täuschend ähnlich; bei
genauerer Untenmchnng unterscheidet er sich jedoch durch die glattere Skulptur
der Fl&geldecken und die etwas spitzwinklichen hervortretenden Hinterecken
des Halsschildes. Der andere gleicht dem jetzt in der Provinz Westprenssen
recht selten vorkommenden Dnmiws mdanoc^halun Dej., doch ist nicht allein
der Kopf schwarz gefftrbt. sondern gewöhnlich der ganze Körper, seltener ist
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der ganzo Körper von heller Farbe. Die eüixelaen Fühlerglieder sind etwas
kür/er. als bei dem jetzUebenden.
Ein im ßcmstein vorkommendes Anobium ähnelt dem heutigeu
A. emarcfinalum Dft., ch ist jedoch kleiner gebaut, der Soidenöberzug auf den
Flfigeldeckcn fehlt; auch ist die Skulptur des Halsschildcs etwas trTöl)or.
Sehr interessant ist da.s nicht seltene Vorkommen einer Notorrkyua lui
Hernstein, einer Käfergattunu-, \veK*he zur .Jetztzoit in F^uropa nur in einer
einzigen seilen vorkominendfu Art, d«'r Nofiirrhiiini muniatit Sohh. vertreton
ist. Der Bernst^inkäfer unterscheidet sich von dem jetzt lel»enden eigentlich
nar durch die gloichmäasig gekörnte Oberfläche des Haläschildes, welches bei
dem heut ▼orkommenden an den Seiten grob, in der Mitte Um gekomt ist.
Ein im Bernstein eingeschlossener schöner Grifptoetphaku ist unserm Cr, arieeut
Linn., tänschend ähnlich, doch ist er an Gestalt kleiner und trttgt statt des
goldgr&nen Kleides ein mehr in's blaue schillerndes.
Ich könnte die vorerwUhnten Beispiele noch um weitere vermehren, doch
werden sich wohl dereinst zur Beschreibung der Käfer dos Bernsteins Berufenero
finden; das Material ist allerdings ein äusserst umfangreiches, so dass die Arbeit
sich sehr wird theilen müspen ; den Anfang hierzu macht Kdm. Reitter sn
Mödling bei Wien, welcher die Fselaphiden und Suydmaeniden in Bearbeitui^
genommen hat.
Aus dorn, was ich Ihnen bisher sagte, sehen wir recht deiitliih. wie
nnhaltl>ar die alte fj'lirarl ist, nach weh-lier die ganze organiselie Welt eine
feststehende unabiinderiielie Thatsache darstellt, eine Sehöjiluuir. dii« sieh Jiieht
andern und wenn auch kleine Modiücationen eintreten, doch ininiei- wieder und
wieder zurückkehrt zu dem alten ursprünglichen Schöpfungsgedaukeu.
Die alte Schule, welche diesen Ausspruch that, gröndcte sich auf der alten
biblischen Schöpfungsgeschichte, welche Pflanzen und Thiere „ein jegliches nach
seiner Art" erschaffen werden lässt. Sie beobachtete auch nicht so seharf, als
die heutige; es stand ihr femer nicht das gewaltige psläontologische ICatedal
zu Gebote, welches wir heute besitzen. Sie nahm wahr, dass Pflanzen and
Thiero stets wieder ihresgleiohra erzeugten, bedachte dabei aber nicht, wie
winzig und gering die wenigen Sienschenalter der Beobachtung und Forschung
gegen die Millionen von Jahren sind^, welche vor ihnen lagen. Seit Lamarck
und Darwin gestalteten sich die Dinge anders. Letzterer lehrte ans, wie schon
innerhalb eines Menschenalters äussere Umstände manchen Organismus umzu-
ändern im Stande sind: und man musste daraus folgern, wie viel leichter und
wirksamer solelies in den Sehöpfungsjieriotlen stattgefunden haben niusste, als
diese iinssereii rnistimde mehr als jetzt wechselten, oft raj)ide schnell weehselteu
und <lie leitenden Organismen sich diesem Weelisel fügen niussten. Namentlich
mussl«! der gewaltige Wechsel des Klima's und die Versehielunig des Festlandes,
welche in der zweiten Hälfte der Tertiürzeit beim liegiuu der Diluvialzeit vor
sich gingen, sehr bedeutenden Einflnss auf die ümänderung der organischen
Welt au^öbt und die Entstehung neuer Arten begünstigt haben. Haeckel
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lieschreibt in seiner Schöpfungageachiclite (4. Aufl., pag. 327) dorai*tigo Ein-
wirkangen indem er sagt: ^.Neaes Klima, nene Nahrung und neue Nachbarschaft
der Thiere and PÜanxen wirken anf den ererbten Charakter der Species nm-
bildend ein, und wenn dieselbe nicht zäh genug ist, diesen Einflfissen zu wider-
stehen, so U1U8S tvniicr oder später eine neue Art daraus hervorp^ehon. \n den
meisten Fällen wird (liose Umformung der Species uiifei (Irü. KinflusBo des ver-
änderten Kampfes um's Dasein so rasch vor sich gehen, dass .sciion nach wenigen
Generationen eine neue Speeles daraus entstanden ist. Tausende von Thieren
und Pflanzen aus dem BernsteinwaMe mögen bei solchen Wechseln ihren Tod
gefunden halien; Tausende alici- rdierstamlen dieselben und passten ihre OrL'aiie
und Kör]>ei tlu'ilf den neuen licbens- Hediiitrun^-en an, sie wurden zu andcr<'U
Species. sie liildflen antlerc (Haltungen: Viui sc» iims- jede Si)ecies einmal zu
(Jrun<le gehen. Ja c(>nse(pieiiterweise muss nach Milliuneu von Jahren die ganze
ehedem besttdiende organische Welt eine andere geworden sein.
So weit haben es die Thiere des Bernstein allerdings noch nicht gebracht.
Ihre Nachkommen haben gewiss schwere Kämpfe um ihr Dasein zu bestehen
gehabt, denn von dem Lande, welches sie einst bewohnten, ist keine Spur mehr
vorhanden. Es ist wahrscheinlich, dass dasselbe unter dem Spiegel der Ostsee
▼erannken liegt; seine organischen Reste finden sich, so weit sie sich erhalten
haben, zerstreut in einem grossen Kreise des heutigen Festlandes.
Die Zeit, welche diese Thiere einst an unsem nordischen Gestaden erzeugte,
ist eine unendlich tone, man verlegt sie in die ältere Tertiärzeit zurück; die
Abschwemmungen des Bemsteinlandes fanden nach Zaddach während der unter-
oligocenen Periode statt.
Nach Ansieht fast aller Oeologen, denen sich auch die vorangeföhrten
Forscher auf dem Gebiete der Berusteinfauna angeschlossen haben, herrsehte
zu dieser Zeit i»ci uns ein wärmeres Klima als Jetzt, denn die Existenz vieler
der l)eol>achteten Thiere ist nach d<'n uns vorliegeiulcn Erfahrungen entweder
direet an einer höheren Temperatur, oder- iiulirect an (Jevvachseu treluiuden,
deren Voik(>ninien jetzt nur in wainieren Klimaten beobachtet wird. Ks ist
schwierig, sich ein Bild zu conslruiren von dem damaligen Charakter der Land-
schaft; dieses Bild wird immer ein mehr oder nnnder lebhaft gefärbtes Phantasie-
gemälde sein. Das al»er steht fest, dass die Ptlanzenwelt eine völlig andere
war, als jetzt; Pflanzenkundige haben in dem Bernsteine nicht aliein Theile
seiner Stemmpflanze, welche zu den Abietineen gehört, gefunden, sondern auch
die mannigfachsten andern Gewächse, o. a. Theile von Cypressen, Palmen,
mehrere Eichenarten, Magnolien und Laurineen. Von letzteren hat Dr. Conwents
hierselbst allein drei verschiedene Arten festgestellt. Durch diese fremdartig
gestalteten Pflanzen erhielt die Landschaft ein ganz anderes Aussehen, welches
sich gewiss auch anf die darin wohnenden Thiere fibertmg. Säugethiere scheinen
nur in sehr beschränkter Zahl im Bemsteinwalde gewohnt zu haben. Wir finden
sehr selten ein Bnsehelelien Haare mit dem Bernstein Yfqrklebt. noch seltener
aber die Feder eines Vogels darin.
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274
Auch Low bnstätigt in seiner Dipteren fauii» des Bausteins, dass grossere
Sftngethierc im Bonisteinwalde äusi^erst st lt« n irmvesen sein raÖHsen. denn die
von ihnen althäugigen Fliegen aus der Familie der Otitnfdfn und den Gattungen
Sft'tuoj-i/M, Siuitop/idf/a und liorhorus fehlen völlig: dagegen fand er im ßem-
Stoin <lns Idulsaugendc \V'c'il)chen eines Si/rii/s (l-'nui. f'afianri'ai').
Xaehdoni wir nun in kurzi-n Zügen ilio l'tilci riciiiodt^ kennen gelernt haben,
welche zwi(<ehen den In.-it'cicii des Hcrnstein.-^ und denen der Jei/t/.eit lipslehen,
enlhrigt es noch, die Frage zu erörtern, an welcher Stelle dei- Frdul»orfläche
jetzt die nächsten Verwandton derjenigen Galiungen zu finden ä\mi, welche im
Bernstein hervormgend vertreten sind; und da beginne ich zunächst wieder mit
Citaten aas den SehrifltMi derer, welche sich bisher mit diesem O^enstande
beschäftigten.
Hagen und Pictet (Organ. Reste im Bernstein von G. C. Berend>Berlin
1856 11. pag. 43 u. 44) sagen von den Nenropteren des Bernsteins, dass ein
Theil der darin angeschlossenen Arten und Gattungen mit den jetxt in Mittel-
europa und Preussen lebenden nahe verwandt sd, ein anderer Theil mit den
im südlichen Europa vorkommenden. Zu den letzteren gehOrt die Gattung
Termex, Seltener finde man darunter aussereuro|)äis« he Gattungen, z B. die
mit g«ddätterten FTddern verr;«dn?ue Gattung C/iuuliodes, deren Repräsentanten
heute in Nordamerika zu linden sind Ilagen conntatirte ausserdem noch das
Vorhandensein völlig neuer und eigenthiuuliclier (Jattungen im Hernstein.
A'on den ( Jrtliopteren sagt Prof. K. F. Germar (elicndas. ]>ag. 31) dass im
Bernstein wohl Gattungen zu linden seien. w«dciie zur Zeit in wärmeren Klimaten
wohnen, z. B. Manfotlea und l'liasmviita^ andere aber entsprächen den in
unseren Breitegi'aden vorkommenden. Die Blatfa baltica Genn. erinnern auf-
fallend an die durch ganx Europa verbreitete Blatta lapponiea.
Von den Hemipteren berichtet er ziemlich dassdbe. Von Gattungen,
welche jetzt nur in tropischen G^nden aufgefünden worden, erwähnt er der
in Sildamerika einheimischen Poeocera und Fiatjfmerit» Doch seien die heute
dort vorkommenden Thiere grosser, aus welchem Gmnde Germar die Ver-
muthung ausspricht, dass zur Bemsteinzeit ein weniger warmes Klima geherrscht
liabe, als jetzt unter den Tropen.
Von den Arachniden des Bernsteins sagt Forstrath Koch (ebendaselbst
]. Band 2. Abth. pag. 1 bis 4), dass darunter Gattungen zu finden seien, welche
zur Zeit in Südeuropa widmen, dann aber auch solche welche ausschliesslich
den tropischen (iegenden eigenthündicli sind. Die (Jattung Sosi^biun habe jetzt
ihre nächsten Verwandten in Neuholland und Brasilien. Zwei der (rattung
O.rifpcti' aiigtdiorige Spinnenarien im Bernstein sind ähnlich einer heute in
(Jriechenland lelienden Art. Fr sagt ferner, dass die im Bernstein betindliciien
Myriapodcu zu solchen Gattungen gehörten, welche auch jetzt in Kuropa wohnen
Zwei Speeles ans der Gattung Cermatia seien jetzt in Griechenland und auf
der Insel Madeira einheimisch.
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\'r)ii der Aineiscnfaiina <l(?s Bernsteins weist Dr. G. C. Mayr (vido
Amt'ist ii des halli>ch('n iicrnsteins. Koui^sbcrir 1H08, pag. 21) nach, ilass ilie-
selbo Klt'iiicnto dor Faunen aller Kidllieile entlialte. Am nächsten stünde di(3
Fauna immerhin alter der europäischen, ja manche Gattungen der ßernstoin-
ameisen stimmten mit receuteo europäischen bo überein, dasB der sichere Be-
weis einer specifi^chen Üntersclieidiiiig schwer zu f&hren sein d&rfte, so dass
also jedenfalls angenommen werden kOnne, dass manche unserer jetzt in Europa
lebenden Arten von Bemsteinarten abstammen. Als solche sichere Stammarteii
nennt Mayr Can^panotut Mwgei, Formiea ßori, Canu» Schüferdeekeri.
üeberdies habe aber die Ameisen&nna des Bernsteins noch manche Be-
ziehungen mit jener NeuhoUands (besonders durch die Arten Hypoelinea
GoqiperH und GHmtzii und die Gattung P^onomyrmex) und des tropischen
Asiens. Die wenigsten Beziehungen habe sie mit den Faunen dw Tropen»
hin der Afrikas und Amerikas. Bradoponera ist eine dem Bernsteine eigen-
thämliche (jattang.
Von den Käfci'u des Bernsteins, glaulte ich l>ehauitten zu können, dass
wohl die grosse Mehrzahl der darin enthaltenen (iaftnngen noch heute in <len
L!i'mas>igt*'n Breitegrad<!ii Kurupas ihren Wolmsitz hahen: viide der.sellteu hnlien
aber ;ni< ji ihre nächsten X'erwandten in waimeren Kliiu.itrn. /u (icn Iciztcren
gehört u. a. die (Jattuiitr ausgezeichnet (hirch ihre hlattju-tiu- erweiterten
l'ühlergliedcr: sie knniiuen in grosserer Anzahl lu'iite nur in Austrjdicn vor:
nur eine Art dieser (Jattung tindet sich zur Zeit in d('n Mittelineerlandem,
Sicilien, Spanien und Griechenland. Ich fand im ßernstein die zu den Sn/d-
inaemdm gehörende Gattung Mastigm, ausgezeichnet dmrch ihre geknieten
F&hler; die nächsten Angehdrigen dieses Käfers wohnen zur Zeit im südlichen
Kuropa.
Nach diesen Befunden aus den verschiedenen Reichen der lusecten scheint
es fast, als ob die tertiäre Fauna des Bernsteins keinen bestimmten Vergleich
luit einer oder der andern der jetzt bestehenden Faunen zulässt, sondern dass
die damals lebenden Insecten verwandschaftliche Beziehungen zu allen jetzt
auf der Erde lebenden haben: doch sind noch nicht genügende Erfahrungen
gesammelt und umfassende Vergleiche angestellt, um solches mit Sicherheit
behaupten zu können.
Der iM'kaiiiite r>ipterologc IjÖw kommt zti andern Resultaten (siehe Be-
lichte der 8^1. A'ers. deutscher Naturf. und Aerzte zu Königsberg, 1S()0; üljer
die gecLTajihisciie Verbreitung derjenigen lelM-nden Arten, welelie nüt den im
Bernstt'in erhaltenen in n;dier X'eiwainlsehalt stehen). I-'i' führt dort ans. dass
diese Arten in ganz iiberwirgender .Menge in Nordamerika wohnen, und zwar
vorzugsweise unter den Breifegraden iV2 bis 40: in gerinirer«'r Anzahl geliorten
sie der Fauna Huropas an. .Mit anderen jetzt lebenden J>iptoren sei die Ver-
wandschaft der Bernsteindipteren eine nur sehr entfernte.
Löw fuhrt in den Berichten ferner an, dass beide «rwähnten Faunen, die
iiordamerikanische und europäische, auch heute ausserordentlich ähnliche seien,
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dasB sie in einem so innigen Zusammenhange ständen, wie solcher nirgeDd
zwischen zwei anderen Ländern der Erdoberfläche zu finden sei. Diese heideo
Faunen erschienen ihm wie zwei längstgetrennte Zweige eines and desselben
Stnininos, deren jrder t^kh in seiner ciircnen oder des andern sehr ähnUcbea
Weiito fortentwickelt. Habe es aber Itn l>ei(i(' <'inon solchen gemeinsanwa
Stamm irogebon. pairt Löw. so rnüsson ihn dii* Diptoron einer früheren geo*
lotriselion Epnchp <rel»ildot lialicn, und sollen die nordamerische und europäische
(Mpterenfauna Zweiire dieses einen Stammes sein, so müssen zu seiner Zeil
lieide Länder notiiwendig in einen cuiitinentaleu Zusaiumenhang gestanden
haben.
Wie verschieden zu jener Zeit, als mächtige WiiMer den Bernstein pro-
ducirten, die Lebensbedingungen für die Lebewesen gegen die Jetztzeit gewesen
sein mfisscn, geht noch ans dem Umstände hervor, dass die Yertbeilung der
insecten auf die einzebien Familien damals eine Ttfllig andere war als jetzt.
So überrascht es n. a. den Kenner heimischer Coleopteren ausserordentlidi.
dass zwei der jetzt am häufigsten vertretenen Käferfamilien, die der Staphyli-
Diden und Curcnlioniden damals so spärlich vorhanden waren. Während die in
unserer Provinz lebenden Arten dieser beiden Familien je etwa 15 Proooit,
also zusammen i^>^ Procent aller Käferarten ausmachen, »ind in meiner Samm-
lung von Bernstoininseeten die Staphyliniden nur zu 4 Procent, die Cnrculionideii
nur zu 3 Procent vertietcn. l)al)ei liemerke ich noch, dass icli beim Aiikau'.
von Benisieineinst-lilMssen auf diese seltenen Thicre besondeii^ Hücksii'hf u^hm-
l^agegi-n steil(>Ti ili(> F.'imilien der El.'iteriden und Clirvsumi'liden im IIiMii-i*'iii
«'in irrus.'cri's ( 'oiitinii-ent. als jetzt, in meiner Sammlung sind 14 i'rovcut
alh'r Kal'er Elateriden und \'^ Procent Chi-vsomeliilen. Auch die Carabidcii
t^ind im Verhältniss zur Jelzzeit in geringer Anzahl im Bernstein vertreten.
Past tranz fehlen die Scarabaeidon.
Sehr bezeichnend ist in dieser Beziehung noch, was Hagen über die
Bernsteintermiten sagt: Diese Nenropterenfamilie ist in unseren Breit^praden
jetzt gar nicht vertreten, während sie zur Bwnsteinzeit den 6. Theil aller
Neuroptercn ausmachte. Hagen folgert aus ihrem Vorkommen das damalige
Vorhandensein eines wärmeren Klima's bei uns.
Wasserkäfer sind im Bernstein selbstverständlich nur sehr selten zu finden,
und dann nur srdche. welche sich aus dem Wasser erheben und weite Strecken
fortznfllegen im Stande sind. Ich besitze von Wasserkäfern einen Gt/nnu« und
eine kleine ])iifix>-i<h mit kurzen FiihleiMi, wahrscheinlich ein Ijoccophihiii. 1
Pi-oft'ssor Zaddarli beschreilit ein zu den Seekrebsen gciioriges Tiiiereheu. '
welehe-i er im Bernstt-in ein;jeschlossen fand. Es ist ahnlich un-erni zu
Tausend«'!! am Sr.'.-irande hciiimhüpfcuden Tah'frua. Das ThieiH'heii ist wohl auf
dem Lande umgekommen und vom Winde in den Berusteinwaid geweht und so
der Nachwelt erhalten worden.
Die meisten der im Bernstein eingeschlossenen Käfer sind selbstverständlicb
Waldbewohner, namentlich solche, welche Goniferen zu ihrer Nahrung und zum
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Aiil'cnthalU* wählen ; (loch limlot mau auch recht vic'le Kater <lariii, «leren Existenz
an andere Ptianzenraiiiilieu gel)unden ist. /. B. Moidelleu, Anthiciden, Meloiden,
Oedemeriden, Ri^nchites, Galeruca, Crifjjfocephalm, Raubkäfer sind nicht selten;
selten hingegen Thiere, deren Larven sich in Terwesenden Thierstoffen oder
Tbierexkrementen aufzuhalten pflegen, z. B. Bitter, Aphodius, "Drox, Von
Käfern, welche feuchte Orte lieben, giebt es im Bernstein Danaeia, einige
Bembidien- und Staph^flimden-Arten, Von Eftfern, welche in Ameisennesteru
zu leben gewohnt sind, ist die Familie der Piselapkidm vertreten.
Wenn wir nun zum Schlüsse aus den mannigfachen Thatsachen, welche
wir beim Studium der im Bernstein eingeschlossenen Iiiseeleti erlangt hii1»en,
uns ein Bild machen wollen von der HeHehüdonheit des Landes, welches zu da-
maliger Zeit an Stelle oder nicht unweit der Proviazen Preussen bestand, so
steht wohl zuiiaeli.st fest, dass dasselbe ein wärmeres Klima besessen haben
muss. Das Land muns feiner von Wasserläufon dureh/ogen oder unweii de.>
Meeres tri'Iegen gewesen sein. Antdi weite sonnige, vielificht uidrnclidiare
sandige Strecken liet'aiiden sieii darin. Vor allen muss a!'<'r die WaUlv('<:i'taliuu
eine an»s(Mst i'iiipigc gewesen sein denn ausser der diarziriefmden iM-insteiu-
tanne wuchsen darin iniuiergrüne Cvitrcssen. Palmen. L(trlict rli;uinic, Hieben
und viele andere l>auiiic nnd Siranrhcr. Audi an kU'ineren BliUhenpilauzen
entfaltete sich die gro.-5Ste Mannigfaltigkeit, aHe Pflanzen Itelebt und umschwärmt
von unzähligen Kcrfthieren. Der Gesang der Vögel ertönte jedoch nicht von
den Bäumen, und nur selten eilte ein flüchtiger Vierf&sslei* durch Wald und
Feld. Dagegen knickten wohl manchmal heftige Sturme diu kräftigen Zweige
des Urwaldes, Blitze zuckten auf die Bäume herab nnd störzten sie nieder in
das mit verwesenden Pflanzenstoffen aller Art erfüllte Erdreich.
So bestand dieses Land mit seiner gewaltigen Production gewiss eine
lange Reihe von Jahrtausenden. Dann aber bereitete sieh allmählich eine
schreckliche Katastrophe für dasselbe vor. Das Festland sank immer tiefer
und tiefer unter die Mceresoberfläehe und l)ald strömten WasserHuthen in
dasselbe hinein und stürzten alles Lebende hinab in das Meer. Dort wurde
«las Hineingeworfene dann weiter zerrissen, zernagt und zerstört; das Land
selbst alter verschwand von der Olierfläche der Erde, so das- iiente nicht mehr
mit Siidierlieit nngcLM'lH>ii werden kann, wo es einst gelegen. Nur das gohligc
Harz, wtdclics seine Walder ]in>ducirten nnd welches durch sj»iiter eintretende
Finthen und andere Krduniwalzungcn nach allen Richtungen hin weiter fortge-
tragen wm-de. erhielt sich frisch und zaubert uus, wenn seine Oliertlache ge-
glättet und polirt wird, lebeusfrische Bilder hervor von all den mannigfachen
Geschöpfen, welche einst das blühende Land bevölkerten.
Dirne GleschOpfe rufen uns lebhaft die Worte des Dichtere in Erinnerung:
Es kann die Spar von nnsem Erdentagen,
Nicht in Aeonen untergehen.
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Die Hymenopteren des Bernsteins
TOD
HaupUehrer a. D. Brisehke.
Lange habe ich niich beaoillieD, ob i<-ii üon Wunsch de^ Directors des
Westpreussischen Provinzial-Museums, Herrn I>r. Conwentz, die Ilymeuopteren
der Mpncro'srhon I>fnistoin-?anindung zu unti isuchen, erfulh'ii sollte. Endlicli
• •ntschloss idi micli <l.'i/,u. aber nur insolen), als ich die Einschlüsse uach den
mir bckaiiutt u (iattunjriu l)cstininite, denn zur Feätslelluug abweichender Formen
besitze ich nicht ansliindische 'I'vpen genug.
Die Menge'i^cho Samndung enthält über 50<> HyujcMopteren, von denen
aber etwa '60 so unkenntlich sind, dass sie sich nicht bestimmen lassen. GleicL-
zeitig untersachle ich die 157 Hymenopteren-EinacUüsae der Bernstein-Sammlong
des Herrn Stadtrath Helm. Die Resultate meiner üntersachnng, mit AusscUiias
der Ton Herrn Professor Dr. Mayr in Wien monographisch bearbeitete Ameisoi,
lasse ich nun folgen.
Apiariae. Unter den 11 Bienen befinden sich: i Bombw, 4 Anthophora (f),
2 Chalieodoma, 2 Andr&na und 2 Apiden, welche dem Flügelgettder nach
an die sfidamerikaaische Gattung Melipona erinnern, aber in der Geatalt
der Bdne abweidien.
Vapariae, Nur ein Thier schmnt au den Faltenwespen zu gehören.
Orahronidae, Diese Famflie tritt in zahlreichen Exemplaren auf. Ich fimd
2 CmonuH, 3 Pten oder Mitnem, 1 Cercm» (f), 1 Goryta (f), 1 MelUnut,
19 P&mjti/uH, 8 Passaloecus und 24 Crouacgnu»
Heterogifna. 4 MutiUay 2 Typhia (fj, 1 Sapjffa,
C'Jirfftiiilidae. .7 ( fejifes. 6 Cfirysis.
Foinncariüc. Unter den 41 Ameisen lietinden sich rielieicht einige Arten, die
Herr Profe?;s(»i- Mayr noch nicht kannte.
Evaiu'i(l(ii\ Ausser «'iner unliekannten (Jattung sind 2'J. Exemplare der Ciattung
lh-<ir/ii/<!(ist,-r vorhanden, welche dem jetzt lebenden Br. minor täuschend
ähnlich sind.
Icknmmonidat ffenuim. Nur ein ächter Ichneumon üst Torimnden, dagegen be-
finden sich in beiden Sammlungen zusammen 53 Tiyphonen, i2 trypti,
1
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279
2 ri»yga»leiioiitcn, // Ilemiteh'^f 1 Pesontachm uml 1 Förizon, 12 Einschlüsse
eriunera durch die viereckige Areola an JUttockom«, durch den lang ge-
ätielten Hinterleib an Mewleptua, gehtfran aber zu einer besonderen Gattung.
limronidae. Ausser einem Maeroeentru»^ 2 Meteoruit, J6 Ckelonua und einem
Awogtufer bleiben noch 101 Brakoniden unbestimmt.
Pi'octotrupii sind in beiden Sammlungen 93 vorhanden.
i 'fialci'didae fand ich 77 und einen Perilampu»,
Taithredim'dae, Diese Familie int nur wenig vertreten. Ausser einem von
/.oi>fiifnis uii'l «'iiKT Srlaittlriii faiuien sich nur 3 Stücko zur Gattung
Ti'nthredo gfliori^. Dann noch 2 Tenfliredo-hxrTen umi 2 Wespenpuppen.
40 Stücke enthalten Thiere, welche keiner mir bekannten Gattung an-
j^ehöi-on. sondern dor Hernsteinzeit eifrenfhünilirli sind.
Iv« ii»'stati<£t sifh aui'li bei (i«Mi I ix nn'iii>j>l< rt'n die KrlaliruniJ, dass neWca
jct/t noch lelM'tidfii (iattuiiufrn andeic vorliainirii sind, die entweder jetzt in
A5i< n und Amerika IcIxmi, oder ausjrostorlicn sind.
Pas XdikonmuMi von ni<'iu'n liisst mu!" das \'<n''Maiui<'n-fiti von Kiaub'ni
inil liunij^rt'iclu'ii Uliitlieu sflilii'sstMi. I>fin d;unaliL'«n \vai-iiicrcn l\liiiia ent-
sprochend werden diese Pflanzen theilweise andere gewesen sein, als wir sie
jetzt finden.
Die zahlreichen (iraln und Raubwespen, welche theild in abgestorbenen
ßanniätämmen, tbeilif im Sande nisten, deuten auf Sandflächen hin.
Auch die (ioldwe.<pon haben damals schon ihr Knckucksei in die Nester
der Bienen gelegt.
Die \*ielen Tryplionon,. welche ihre Eier nur in die Larven der Blattwespen
Ic^en, sprechen von einer Fiille solcher I>arvon, die meistens auf Gräsern und
K I iiatern, aber auch auf Jjfitinien leben. Wir können also Grasflnren oder feuchte
Wiesen neben oder in den Wäldern vcrmuthen.
Die zahlreichen Braciniidcn. welche in den vcrsclilcdonsten Insektenlarven
schmarotzen, lassen uns auf das \'orhanden8eln vieler In.sekten st ldiessen, von
• lenen nur wenige im llrrnstfin aun>ewahrt sind. Am h die vielen Ameisen
tandt'ii vollau!' NahriinL' und .M;ilerial zu ihren Nestern.
!>!'• vielen niei-tens LT'ddi'j: L'lan/.cnden un<l kleineu ('lialeidier ]»elehren un.s,
dass schon in der r.ern>teiiizeit der rarasitisnius in zueiier I'olen/. vorhanden war.
Das eine /-' yZ/'/rMv - .Männchen e;iel»t uns Kunde von ansiredolmten Nadtd-
bolzwäldern, denn die schädlichen Larven der Lophi/rus-Avivn leben nur auf
Nadelholz.
Wenn wir uns also ein Landschaftsbild aus der Bemsteinzeit entwerfen
wollen, so wird es ziemlich mit der Jetztzeit ubereinstimmen. Auch das Leben
der Insektenwelt ist in seinen HauptzQgen von dem heutigen nicht verschieden.
^
t
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SCHRIFTEN
0KB
NATURFOKSCnENDEN GESELLSCHAFT
IN
DANZIG.
NEUE FOLOE.
SECHSTEN BANDES VIEBTKS HEFl*.
(HIERZU TIER TAPILN.}
MIT UimCRSTOTZUMG DES WBSTPR. PROVINZIAI^UaiDTAGES
HERAUSGEGEBEN.
COMMISBIOMB-VERLAO TON WILHELM KKGXLMANH IH LRIPSIO.
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Inhalt
Seile.
1. Jahresberieht der Nutarfonehend«!! Oesellacluift und B«4ehte ihrer
Sectionen V
2. Mitglieder-Veiveichniu der QeBellsehaft nnd ihrer Sectionen .... XXII
3. VeneicbnisR der im Jahre 1886 durch Tausch, Kauf nnd Schenkung
erhaltenen Bücher XXX
AbhandliiDgeii.
4. Bericht über die neunte Versammlung des westprenseisehen botanisch»
zoologischen Vereins zn Schlochan am 15. Juni 1886 1
Käazer-M«rtenw«rder, klimntoIogisch-phaenologlMlM Beobachtungea aus
Wc^tpn'UÄff'n. niu'c. Marien vvt'iil'T Westpr 8
K a I in u s>- Klliinn. Krgt'Km'iHs»' lni'ivi.istliiT K.vciirsioiwn an« di rn .liilir«' l^''^.") 38
Zacbariiis-iiiriicbberg i. :Schl., fauniiitiscbe ätudivn in wc>»ti>rt.'usäiscbt'D
Seen. (Tafel I.) 43
Brlichke-Luigftabr, Beriebt über dne xookiglMbe l£xcnnion naeh Seereeen
in Juni 1886 73
TOD Rlinggriff-Ijangriihr, in (1t>n Jahren 1885/86 von mir gcaunmclte
8«'Itenere und für dii' Provinz none Furrcn und Moose .... 92
LütKow-düvit. Itrriclil liber UutAnlHcbeExcursionen im Nvu8Uidk>r,KarUiftU8er,
HmnUr niiti DanKi^er Kreise 94
Fing IT, Beitrag zur Flure von Lesfien und Umgegend lOH
5. Bericht iil)cr die Thätigkcit der Elbinger Alterthuius-Getiellscbaft im
Vereiu8jahre 1885/86 131
6. Bemerkungen Uber einige Heliceen im Bernstein der preussischen Kttste
▼on Pxof. Dr. von Sandberger (Tafel II.) 137
7. Der Bnrgwall bei Lenzen von Prof. Dr. Dorr (Tafel HI— IV) ... 142
8. Bezogen die Araber des Hittelalters Beinstein von der Ostsee her? von
Dr. Jacob 155
9. Zur Kenntniss der Weichthiere Westpreussens von E. Schumann . . 159
10. Ueber Parthenogenesis bei den Blattwespen von Uanptlehrer a. D.
Briscbke 168
11. Ein Lebensbild Friedrich Strehlke's von Dr. Neu mann 173
13. Bür;j:i>nneist(>r Daniel tiralatbi der Stifter der Natnrforschenden Gesell«
sclinft iu Dau/Jg von E. Schumann 192
13. Notiz iiiier in Ostsee •Bernstein eingeschlossene Vogelfedem (2 Holz-
schnitte) 206
»^ti*-
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Jahresbericht
der
Naturforschenden Oesellscliaft zu Danzig
für 1886,
erotattet vom Director derselben, Professor Dr. Bali, am Tage der Feier
des 144. StiftangedTestes, den 5. Jannar 1887.
Trauormlnn ITorzons gedenken wir zunächst derer, welche der Tod im
vergangenen Jaliro der GtwlLscIiaft entrissen hat. An ilirer Spitze stehen zwei
unserer Ehrenmitglieder; erstens Tliir Dir. Dr. Strehlkc, welcher der GesellRchafl
<).') .lalirc als Miti^lieil angehört und lanjr'' Z«*it hindurch ihre hervorrai?end«te
wi>s<'iis( ha!'tli(lio Stiitzc iroltildot hat. i'üiif Skizze seines thatenroichen, in
idraistci- Wci-ic ficr Wissriirtfliaft gi-weiliton iichciis wird ^leirlizeitif^ mit diesem
H«'ri<'ht«' gcdiMickt. Zwcitt'ii.s starlt der heriiluule Präsident der kaiscrlicluMi
(lesellschait der Naturlor.-K-Iicr in Moskau, Exci'lleuz Dr. Carl Claudius von
Rrnard; dersellie wurde im Jahre 1865 bei Gelegenheit seines 25jährigen
Jubiläums als Secretair der geuannteu Gesellscbai't zum Ehrenmitgliede der
nnsem gewählt.
Ans nnserem engeren Kreise Terschied Herr KaofinannBobert Orentiea-
bergi ein Mann, dessen nnermOdlicher Thätigkeit wir die sehr eingehende
Kenntniss der Schmetterlingsfanna unserer Provins verdanken, welcher seine
vorsQglicben Sammlungen infolge letstwilliger Verffignng erhalten bleiben, und
welcher der (Sesellschaft seine treue Anhänglichkeit auch durch das Vermicht'
niss seiner werthvollen Bibliothek bekundet hat.^)
1) Itubcrt Grt'ntz«' allerg imi am 20. Mai io Danzig gebor(>n, be^ucbte die fVlri-
Rohnle hienellwk nnä tnit 1840 «Is Lebritog Im Contoir tob P. Qrohto, »piter In 4m d^r
Zuekeniederei von Her» CoBni.-BMh Ahegg. 1868 tni er ^Nm^ImIIw !■ dM SoennMinidie
GeMh&ft (C. R. Fntn(ziii.s) nnd war dort npäu>r Mh xu fl«inem Tode mir VertnÖKennvcr^ralter.
Schon als Kniiln- fm|>rarnl Cn-ntzenberg eine grosnc I'ri'u<le am Hiicben von Itaupen, um
deren lüitwiikt-lung /.u verfulgt'n. Dies »etzUt er als Kaufmann fort und iinupfte bald l'auHcb-
verbindangeii nüt deutaebeo und MialiodiMbcD Lepidoplerplogm an. Dun wudMi wiBe Sftarailnng
■o sdm«]l, dsM er sieh November 1852 deo ersten und bald darauf den swdten grosHen Schrank
nnferligen liesx. 1857 nnin<l«'t<' er mit «In-i liiesipen Entomuloj^en zusammen ein Kränzchen,
welches im Winter wöchentlich icuKammentrat und bU lbti2 btsttand. Auch literarisch Ut Greotzvn-
beiiK tbätig gewesen, indem er 1869 daa vom Oberhiier Dr. Sflteidt begunoene YeneiebiilM
der prenulsehen Mncrplepidopteren fortaetxte. 1876 eraditeii da Naebtoifr bletn.
(Jn ntzenherg lebte in gfin-ti\.'. n Verhältnissen, welche es ihm gestatteten, häufi)? nach
Itttliea zu geben, um sich dort Muaatc lang zu starken und seine Lieblinge zu bcobacliten und
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n
Ausserdem starben im vergangenen Jahre die Herren Raufleute H, Ber-
tram lind O. Mieskc und Herr Steuerinspektor Clotten in Cartbaus.
Eingedenk des Dirhterwortes: „Halt<'t das Bild der Würdigen fest, wie
leuchtende Sterne streute sie aus die Natur durch den unendliciien Raum!"
das wir im Jahre 1881 auf den Grabstein unseres unvergesslicheu Professor
Mengt> gt'setzt haben, rufe ich in dieser VVeihestunde auch seiu Bild vor Ihr
geistiges Auge, indem ich darauf liinwci^ic, dass der Mann, der 27 Jahre lang
ununterbrochen in der Gesellschaft das Amt des auswärtigen Secrctairs ver-
waltete, 1886 sein öOJährigeä Mitgliedsjubiläum gefeiert haben würde. Als
ein von dem Verewigten selbst errichtetes Denkmal liegt TOr Ihnen der stuke
Band in den der Vortragende die ihm während seines Dirsctorats Ton den
Verewigten iibersandten Abhandlungen hat vereinen lassen. Die Hnnderte voe
natorgetrenen Zeichnungen, welche in demselben xum Abdruck gelangt lisd,
rühren sftmmtlich von des Autors eigener Hand her.
Lassen Sie uns, meine Herren, das Andenken der genannten Ibmier durch
Erheben von nnsern Sitxen ehren.
Auch aus anderen Gründen hat die Gesellaeliaft im vergangenen Jahre
eine Anzahl von Mitgliedern verloren. Die Zahl der beitragspflichtigen ein-
beimischen beträgt gegenwärtig 230, die der auswärtigen ist auf III gewaoli.'i'iJ.
Die Gesellschaft hat sich im vergangenen Jahre die Khre gegeben, dt>n
auch für alle Zweige des (ieisteslebens aufs segensreichste wirkenden, aJll»e-
liebten ( )l)er|)räsidenteii unserer Provinz, Herrn von Hrnsthausen zu ihrem
Ehrcnniitgliede zu ernennen. Herr Baron von Müller, Regierungs-Bolaaiker
in Adelaide, dem die Gesellschaft unter anderem ein vorzüglieheä Herbariam
aus seinem gegenwärtigen Wohnsitie verdankt, wurde zum correspondirdeii
Mitgliede gcw&hlL
Ihre wissensehafUiche Thätigkeit bekundete die Oesellscbaft aunltihst dntdi
sehr umfangreiche VerOffentliebangen.
Von der Flora des Bernsteins, welche sie mit Ünterstutsung des
Provinsial-Landtages der Frovins Westprenssen herausgiebt, ist im Juli vorige
Jahres der H. Band erschienen. Derselbe smfiuBSt die Angiospermen des Bern-
steins von II. Conwentz auf 22 Druckbogen und 13 colorirteu Tafeln in gr.
Quart. Zahlreicbe Recensionen zollen der Naturfoi'schenden Gesellschafl und
der i*rovinzial Verwaltung lel)haft«ni Beifall für die Herausgabc dieses vorzüglich
ausgestatteten Werkes. Da dasselbe in Anbetracht seiner hohen Herstellungs-
kosteu nur in kleiner Autlage gedruckt worden ist, konnten wir es nur den
zu Hftmraeln. Im Maf 1884 fand er auf Capr! eine lobhaft geftrbte, neue Tariatii TOB Ddlo- 1
phila Kupborbia«, welch»' .Slaudinpor ihm zu Ehren mit dem Namen var. G re ti tzenbergt belegte.
Er verwandte aber auch eiaeo nicht unbedeutenden Theil seiner Mittel daxu, um SWhigriMWseo,
snmal jaafen Miimer «nefgladi so irotontatno. So hat «r Muanitllafc nrei BDlonokgaa, von
deiwo der eine nach Bonieo, der andere oadi BariiHM iflogt ab Titorlloher Freoiid Jakn laog
bcimtbeod und belfend xur Seite feaUundaa.
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III
Akademien und denjeDigen wigsenachafUichen Vereinen xogehen lassen, denen
wir ons xn gans besonderem Danke Terpflichtet ftthlen.
FQr Fortftetxung des Werkes mnd snnilcbBt Mittel flir Anfertigung weitei'er
Handseicbnungen in dem Etat ausgeworfen worden.
Die Lithographie der Prähistorischen Karte der Provinz West-
preussen ist seit Anfang Js. 6er Anstalt von A. Kraatz in Beriin in
Arbeit gegeben. Dieselbe ist soweit gediehen, dass der Pnu-k der ersten Section
demnftehst Ix^iniien kann. Auch die drei übrigen nebst 5 Nebcnkärtchen und
einer uninuigreichen Legende folgen voraussichtlich noch in diesem Jahre.
XeluMi diesen grossen Werken veröflentlicbt die Gesellschail ein Jahres*
hefl, das foliremlc Arbeiten enthalten wird:
1. Ih'U l>ei ieht üliec die i>. \'ersannidun,ir des Wi'stpreussisehen botanisch-
zoülogisehen A'ei eins in Schlochau, mit einer nuj>j»ellaiVl, wcU he .sich auf die von
Hr. Zacharias aus Ilirschberg ausgeführte zoologische Untersuchung west-
preuseist'her Seeen bezieht.
2. Bericht über die Thätigkeit der Klbingw Alterthums- Gesellschaft 1885/8G.
3. Zwei Sehnecken im Bernstein, mit einer Tafel, von Professor Sand-
berger in WUrzburg.
4. Der Bnrgwall bei Lenzen, mit 2 Tafeln, von Dr. Dorr in Elbing.
5. Notiz &ber im Ostsee^Bemstein eingeschlossene Vogelfedem mit 2 Holz-
schnitten, von Director Dr. A. B. Meyer in Dresden.
6. Bezogen die Araber des Mittelalters Bwnstein von der Ostsee her? von
Dr. Georg .lacob.
7. Oberlehrer Schumann. Zur Kenntniss der Weichthiere Westpreussens.
8. Ilauptlehrer Brischke. Parthenogenesi.s der Blattwe.spon.
9. Director Dr. Neuniann. Ein Lebensldld PViedrich Strehlkes.
10. (Micrlehrer S «■ Ii ii iii a n n. „nrirgenuci.^ter Dauiel Gralath", der Stifter
der Maturforschcndrn (Je.st H.seiiart zu Danziii; 1743.
Hand in Hand mit der Ausdehnuni; unserer Veröffentlichungen geht natür-
lich auch die Kiweiteiung unseres Schriftaustausches. So gross derselbe aucli
l>ercits war, so sind im X'orjahre doch niclit \vcnig(?r als 22 Gesellschaften und
Institute, unter denen sich ausserordentlich bedeutende befinden, neu mit uns in
Verkehr getreten. Es sind die folgenden:
L Agram. Kroatischer Natnrforscher-Yerein.
2. Berlin. Anthropologische Gesellschafl;.
8. „ Gesellschaft för Erdkunde.
4. „ Kaiserl. Statistisches Amt.
5. Breslau. Königl. Oberbei^mt.
6. Budapest. Königl. Ungarische geologische Anstalt.
7. „ Ungarische geologische (icseilschaft.
^. T'^ngarisches National-Musenm.
9. f'alcutta. A.siatie Society of Bengal.
10. Copeukagen. SocieU; Botanique.
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IV
11. Hamburg. Geographische Gesellschaft.
12. Insterborg. Alterthuins-Gesellschaft.
13. Kiew. Naturforscher-Gesellschaft.
14. Leipzig. Königl. Sächsische Gesellschaft der Wissenschaften.
15. Linz a. D. Museum Francisco-Carolinum.
16. Nürnberg. Germanisches National-Museum.
17. Santjago. Deutscher wisHenscl)aftlicher Verein.
1^^. Schaffhausen. ►Schweizerische cntomologische Gesellschaft.
19. iStettin. Gesellschaft für pommerscbe Geschiebte und Alter-
thumskuiide.
20. „ Verein für Erdkunde.
21. Wien. K. K. Naturhistorisches Hofuiuseum.
22. Brü.ssel. Socii'te entumologique.
Da die Titel der im Tausch, wie als Geschenk erhaltenen Abhandlungen
und Bücher sämmtlich mit diesem Berichte gedruckt wenden, will ich nnr im
allgemeineii auf die reichen Geschenke des Hinisteriams für Handel, Gewerbe nnd
öflfondiche Arbeiten nnd des Ministeriums fttr landwirthschafUiche Angclegenhsites.
Domänen und Forsten, wie auf die der grossartigen Pnblicationen der into^
nationalen Polarforschung hinweisen. Mit besonderem Danke sei auch noch du
Commerz- nnd Admiralitfttsrathes Herrn Bankdirector Ahegg gedsdit, der
der GeselhMshafL unter anderem die Fortsetzung der Mittheilnngen der afriksniMlwi
Oesellschaft und die Zeitschrift, wie die Verhandlungen der Q^Usduift für
Erdkunde zum Geschenk machte. Das werthvolle Vermächtniss des Herrn
Robert Grentzenberg, welches besonders in entDüiologischen und Rei«e-
werken besteht, ist bereits erwähnt worden. Von Festschriften seien he^vo^
gehoben die des Vereins für Naturkunde zu Cassel zur Feier seines öOjäbrigen
Bestehens und die zur Feier des öOOjäbrigen Bestehens der Buperto-Caio^
zu Heidelberg.
Auch durch Kaut' wurde die Biitliothek um bedeutende Werke l»er<Mcheri.
Die 13 ordentlichen \'ersaniniliinii:en, wie die zahlreichen Sectionssitzuiieen
lieferten erfreulichiMi Stotf der Anregung und Belehrung, wie aus den iJcrifliU-ii
der Seetionen und dem Ueberbliek iiber die in (U^n allgemeinen ordentlichen
Sitzungen behandelten Gegenstande ersichtlich sein wird.
Elie wir zu letzterem übergehen, mochte ich noch zwei Thatsaciien be*
sonders hervorheben.
Die erste ist die Freude, welche uns durch den anerwarteten md dareh ,
seine wissenschaftlichen Mittheilungen äusserst lehnreichen Besuch des Herra
Geheimen Admiralitfttsraths, Director der deutschen Seewarte nnd FrSsidentes
der internationalen Polarcommission, Professor Dr. Nenmayer am 8. Novembtf
zu Theil wurde. Die Stellung, welche derselbe einnimmt, ist beredtes ZeognisB
seiner grossen Verdienste um die Wissenschaft wie um das deutsche Vaterland,
sein warmes Interesse an unserer Gesellschaft^ der er alle onter sdner Leitung
erscheinenden Werke übersendet, gereicht dieser zu besonderer Bhre.
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V
Ab em wichtiges Bnigniss dtbrfke der Umstand za betrachten sein, dass
durch die Sorg^ welche die OeBellscIiaft der Erforschung des Bornsteins, des
Goldes der Ostsee, gewidmet hat, über den Ursprung desselbei) ein nouf-s. Iiis-
her nicht geabntM Licht verbreitet worden ist. Seit im Jahre 1845 der da-
malige Director unserer Gesellschaft, Sanitätsrath Bereudt, mit Göppert soin
grosses durch treffliche Tafeln geziertes Werk über „die im Bernstein belind-
lichen organischen Rente der Vorwelt" herausgab, haben G öppert und Menge
mit unermiidlichem Eifer jene Beste wiMier gesaniinelt, b(>schrieben und abge-
bildet. So danken wir ihnen einen grossen Theil der Ketintniss der erhaltenen
Formen selbst nach niikrusk<)|tischer Untersuchung. Es war dies <!er eiste
wichtige Schritt, ohne den ein richtiges Bild ültcr die Flora und Fauna der
Bernsteinzeit nicht möglich war. Fortgeschritten ist seit jenem Anfange der
Arbeit die Methode, den Bernstein zw wissenschaftlicheD Uotorsuchuug der Ein«
Schlüsse TorEQbereiten, fortgeschritten in noch höherem Biasse ansore Kenntniss
Yom inneren Baa der lebenden Gewftcbse, und so ist es unserem gegenwärtigen
Bearbeiter des Bernsteins» Herrn Dr. Conwentz, dem schon dnrdi den Yer*
kehr mit den bedeutendsten Fachgenossen und durch die Benntsung der gleich-
falls mSchtig emporgeblfihten botanischen Institute gans andere Kittel su Ge*
böte standen, mlfgüch gewordcm, was Göppert noch vor wenigen Jahren als
Theile einer Anzahl von Nadelbaumgattnngen ansah, als su einer einsigen
Gattung der Fichte, ISaa, gehörig zu erkennen und zwar von einer oder
mehreren Arten, d^n jetzt lebende Verwandten im Östlichen Asien ihre Uei-
math haben.
Gleichzeitig mit diesem Fortschritte ist durch die Untersuchungen unseres
Mitgliedes Herrn Stadtrath Helm auch die chemische Beschaffenheit der pctri-
licirten Harze; aus den verschiedeusleu Theilen der Erde einiittelt und die
Eigenartigkeit des Oststu ln rnsteins festgestellt worden, wahrend auch noch
andere neue Beoliachtungou über Bernstciu in unserem diesjährigea Hefte zur
Besprechung gelangen.
Nach Fächern geordnet wurden in den einzelnen ordentÜchou Sitzuugou
die folgenden Gegenstände behandelt.
A. Allgemeines.
1. Jahresbericht über das Jahr 1885, erstattet vom Director Herrn Plrofessor
Dr. Bail und im Anschluss daran Berichte über die Thfttigkeit der
Sectionen, erstattet von deren Vorsitzenden am 2. Januar 1886, dem
StüluQgstage.
2. Vortrag des Herrn Director Dr. Oonwentz über die Haupteigebnisse
der Durchforschung der P^vinz Westpreussen, am 8. Fetouar. •
3. Nachruf dos Directors für das verstorbene Ehrenmitglied Director
Dr. Strehlke am 10. Marz.
4. Bericht des Herrn Walter Kauffninnti über seine Beobachtungen auf
dem Uebei-schwemmungsgebiete der Mehrung am 7. ApriL
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I
I
6. Bericht des Horm Director ProfcsBor Dr. 15a il über Beine Besnche in
Ilerrenhausen und im landwiitlisiiialtlichen Musenrn in lirrliii. ferner
iihcr seine Thcilnahiue au Ueiu Jubiläum des uaturlorächeudeu Vcroiuii
in Cassel am 5. Mai.
6. Herr Prof. Dr. Lampe bespricht dag Schreiben des Hoitu stud. Jacub
betreffend die Verwendong des Bemsteias bei den Arabern und die
Frage, woher die Araber den Bernstein belogen haben, am 5. Hai.
7. Herr Prof. Momber ikber Fahrenheit am 26. Mai.
8. Herr Director Dr. Neumann: Lebensbild Streblice's am 3. November.
9. Herr Oberlehrer Schumann über Bürgermeister Daniel Gralath, Stifter
der Natnrforschenden Gesellschaft, am 15. December.
B. Fhjsik.
1. Herr Prof. Momber: Demonstration eines Apparates besfiglich der
Liehtbrechong in Linsen, am 3. Februar.
C. Zoologie.
1. Herr Bealgymnasiallehrer Schulze: Vortrag fiber (Sehttrne und Geweihe
. bei Wiederkäuern, am 24. Marz.
2. Herr Prof. Dr. Bail demonstrirt ein monströses Hfihnerei, am 5. Mai.
3. HeiT Oberlehrer Schumann: Beobachtungen an Weichthieren, daran an>
Bchlieesend Mittheiinngen Brischko^s über Larven und Fliegen in den
Augenträgern von Schnecken, am 20. Octolior.
4. Vortrag des Herrn Hauptlehrer Brischke über Parthenogenesis der
Blattwespen, am 1. Deeember.
0. Herr PraW Dr. B.n! über (Jift.staehler, am 1. December.
6. Derselbe über Süsswasser-Polypen, am 1. December.
D. Botanik.
1. Herr Prof. Dr. JJai! iil»er Pflanzen-Wueherungcn, am 24. Februar.
^J. Herr Director Dr. Couwcutz über Moastrusität einer Primel, am
24. März.
3. Derselbe über Verwaeli^iun^ einer Buche und Eiche, am 24. März.
4. Derselbe ülier Au»wüeh»e durch Misteln, am 24. Marz.
5. Herr Prof. Dr. Bail über Cultur von Amorpliophallus Rivieri, am 5. Mai.
6. Derselbe demonstrirt verschiedene Früchte, am 5. Mai.
7. Herr Prof. Dr. Bail demonstrirt zahlreiche interessante Pflanzen, welche
Herr Baron von Müller aus Adelaide der Gesellschaft zum Geschenk
gemacht hatte, am 26. Mai.
8. Derselbe spricht über Belruchtungsvorglinge bei den Orchideen, mm
80. October und
9. fiber Ernährungsvoxgänge bei den Pflanzen, am 20. October.
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vn
B. Mlaeralosie.
1. Herr Stadtralli Helm fiber Bpanischen BernsteiD, am 5. M«.
2. Herr Prof. Dr. Bai 1 fiber OnuatkrystaUe von dar Dominsel in Breslaui,
«n 17. NoTomber.
F. Paläontologie.
1. Vortrag des Herrn Dir. Dr. Conwcutz über die höhere Pflauzeuwelt im
BemBtein, am 5. Mai.
2. Herr Director Dr. Conwents über die StiiniupfliuuEe des BenuteiBt, am
17. November.
8. Derselbe ikber ncUianiBohen Bernstein (Simetit), am 1. Deoember.
4. Herr Director Dr. Gonwents fiber thierlsche Einschlfisee in Bernstein,
am 1. Deoember.
(x. Meteorologie.
1. Herr Prof. Dr. Kail iil>or Hlitzgefahr, am 26. Mai.
2. Herr Geh. Rath Nenmaycr (Hamburg) über die Idslierigen Krgcbni.ssn
dor PulartorHchiing mit Bozug auf das vua der Commissiou bei'aus-
gegebeno grosse Werk.
H. Medicin«
1. Herr Sanität»ratlt Dr. Semon: fibmr animale Yaccination, am 2. Januar.
2. Herr Dr. SchneHer: über Accommodation, am 10. März.
3. Herr Dr. Ii och über die Beziehungen zwischen Geistesstörung und
Vcrlirechcu, am 7. Ajtril.
Arn 1!^. A)iiil überbrachte der Director der Gesellschaft persöiilicli die
(rlückwüiisclie derselben, wie des West|>rLMis.si,-f]it>ii liotanisch-zoologischen Ver-
eins dem Verein für Naturkunde zn Kastel und bctiieiligte sich infolge er-
gangener Einladung an der Jul)clfeier des fünfzigjährigen Bestandes desselben.
An die Königl. Academie der W^issenschaften zu Stockholm wurde zui- Feier
ihres 100 jährigen Bestehens ein Glfickwunschschreiben gesandt.
Die GeseUBcbaft beseUoss anf Antrag der sehr tbätigen Alterthnmsge-
Seilschaft in Elbing, den Jahresbericht derselben in ihren Schriften zn drucken,
femer einen kurzen Jahresbericht des Westprenssischen Fischerei-Vereins, der
sich derselben unter näherer Vereinbamng der g^nseitigen Beziehungen als
Seetion angeschlossen hat.
Das Hnmboldtstipendinm crhidten zwei frühere Sch&ler des Vortragenden
die Herren Studirenden der Naturwissenschaften Kamm und Brink, deren
Arbeiten ,,Ucber Aponogeton" und „Anatomie des Strand-Milchkrautes, Glanz
maritima'', für die besten der zur Bewerbung eingereichten anerkannt wurden.
Auch im vergancrenen Jahre sind der Gesellschaft von verschiedenen Seiten
naturhistorif^ohe Gegenstände zum (Tesehenkc gemacht worden, für die hiermit
den freundlichen Gebern bester Dank erstattet wird, die Greschenke sind in die
Verwaltung des Frovinziaimuseums übergeben worden.
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VÜI
Der Aufbau des letzteren ist jetzt voUemlet. Das grüne Thor )iildot nun-
mehr den Abschluss des Langenmark tes, de.s Hci-zeiis Daiizigs, wieder in .«einer
alten Form, und unsere ( Jescllschaft bliokl mit stolzer Freude auf die Fort-
entwicklung dei' von ihr begründeten ötVeutlichen naturhistorischen Sammlungen.
Als ein Ersatz für die von ihr zu jenem Baue beigetragenen 5000 Mark wurden
daraallMii för ihre ansserordenilicheii Veraffentlichimgeii von der Plrovinzial-
Gommissioa snr Yerwaltmig der Wes^reossischen ProWnsial^Moseen 1500 Marit
fftr 1886 ftberwiesen. Ausserdrai erhielt sie auch im ▼ergangenen Jahre die ihr
von dem Westpreoseisohen Provinxial-Landtage bewilligte laufende SubveDtioii
▼on 2000 Mark. Für diese, wie fnr die des Uarienwerder EreiBtageSi welcher
der Gesellschaft in Anerkennung ihres Strebens die infolge überBefaener
Kündigung von Obligationen verloren gegangene Summe von 568 Mark erstattete,
sei hierdurch auch öffentlich Dank gesagt.
In den 14 ausserordentlichen Sitzungen wurden hauptsftchlich Wahlen
vollzogen.
Ein Antrag, die YorHitzendcn der in engerem ZnsainnH'idiango mit iUt
Gesellscliaft stehenden Scctinnen in den Vorntand anfzunehnicn. w ie l>esnrci'hnn!H.'n
wegen des EinhulungsiiKMlus veranlasste die Wahl einer voilM-rathtnidcn Com-
missiou zur Revision der § 10 und 16 B der Statuten, w elche bereits über ihre
Vorschläge schlüssig geworden ist. Ferner fand eine licgclung der von dem
WestpreuBsischen botanischen Vereine zu tragenden Druckkosten statt.
Die durch Erkrankung erforderlidie adtweide Vertretung des Heim Hans»
inspectors hatte freundlichst Herr Stadtbaumeister Otto übernommen, «oftr
ihm nochmals der Dank der Gesellschaft ausgesprochen wird. Leider haben
die Giebel und besonders die Saadsteinomamente unseres im Inneren g^n^e
durch seine bewundernswürdige Stand- und Dauerhaftigkeit auagezeichneten Ge*
bäudes unter dem Binfluss der Zeiten gelitten, so dass ein Theil der letsteren
eatfiBimt werden musste, und in nicht zu femer Zeit eine Reparatur nflthig
werden wird.
Wir haben freudig die sich darbietende Gelegenheit benutzt, mit Hülfe der
reichen Unterstützungen des Provinzial-Tiandtages jene nichrgcnannten grossen
Publicationeu herauszugeben, deren Veröllentlichung kaum anderen auf gleicher
Stufe mit unserer Gesellschaft stehenden Instituten möglich gewesen wäre, und
haben uns nicht gescheut dafür, wie für die Forderung des l'rovin/.ialmuseum?
selbst erhebliciie Aufwendungen zu machen, aber wir sind dazu nur im Stande
gewesen infolge einer stets wohlbedachten Verwaltung unseres \'ermÖgen8, und
wir wollen dafür Sorge tragen, dass auch für femoro Zeiten der Gesellschaft
die Fähigkeit erhalten bleibt, thatkrttftig an dem Ausbau der Wissenschaft mit^
zuarbeiten.
In der letzten ausserordentlichen Sitzung am 15. Dezember wurden sftmmt-
liehe Beamte, wie die Mitglieder der Bedactionsoommission und die Bechnungs-
revisoren des Vorjahres wiedergewählt und der Etat fOr 1887 angenommen, .'za
dem in der heutigen ausserordentlichen Sitzung noch ein Nachtrag vorgel^
werden wird.
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IX
An Stelle des StiftiingsfesteB fand im vergani^eD Jahre ein eelir beifällig
aufgenommener Ausflug mit Damen nach Oliva Statty imd ist ein ähnlicheT bei
der diesjährigen fitatsberathung in Auasicbi genommen worden. Heute wollen
wir nach dor aussprordentlicheii Sitzung uns mit unseren Gästen in zwangloser
Weise in der Woiiiliandlniijr hei lA'Utlioltz voicinigcn. Möge die Gesellschaft
auch in diosoni .lalne durch Streben und Wirken iJir Schertiein beitragen zur
Förderung der Wissenschaft und eiue Zierde und der Ötolz der Stadt Dauzig
and der l^rovluz Weätpreusseu scinl
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X
Bericht
über die
^i*l>eiteii. dei* mithpopologfiMotien Seotion
im Jahre
erstattet von dem Vorsitzenden derselben, Dr. Lissauer.
Oic anthropologische Section hat im Laufe des Jahres 1886 ihre Haupt>
thätigkoit auf die ^'o^a^l)oiton zur prähistorischon Karte konzentrirt. Indesson
sind auch eine Reihe von archäologischen Untersuchungen in den Kreisen l'r. Star-
gard. Schhochau, Neustadt und Danzig durch die Herren Schwalx-, Schnitze,
Lakuwit/, und in noch anderen Kreisen unserer Provinz durcli Herrn Direktt»r
Conwentz ausgeführt worden. Leider wurde der Krsterc, Herr Museums-Ässi-
stent Schwabe, durch den Tod verhiudert, die Ergebnisse seiner Ausgrabungen,
wie im voriges Jahre, in der Sectioii vorzulegen, welche ihm für sein lebhaftes
Interesse stets ein dankbares Andenken bewahren wird; die andeten Herren
baboi über ihre Untersnchongen ansfUirliche Mittheilongen gemacht Eine
Reihe von Referaten fiber wichtige Erscheinangen in der anthropologischen
Literatur belehrte die Mitglieder fiber die Fortschritte auf diesem Gebiete fiber^
hanpt; dazu kamen zosammenfossende Vortrüge fiber die archäologische Er-
forschung unserer Provinz und über physische Anthropologie, am reidien Stoff
für die 4 Sitzungen der Section im Jahre 1886 zu liefern. Demnach gestaltet
sich die l'e:liersicht über die Verhandlungen der Section folgendermassen:
In der Sitzung vom KK Februar sprachen:
1) Herr ('onwent/, iilier (ilh)ckengräber in Westprcusscn.
2) Der Vorsitzende über die Kiszeit und das erste Auftreten des Men-
schen in Deutschland.
Ju der Sitzung vom 13. Octobcr sprachen:
1) Der Vorsitzende über prähistorische Funde in Fempau.
2) Herr Hanff über Zwergwuchs.
3) Herr Schnitze fiber Skelettgräber in dem Kreise Bereut nnd Garthans.
4) Der Vorsitzende fiber den prähistorischen BemsteinbandeL
In der Sitznng vom 84. November sprachen:
1) Der Vorsitzende fiber neu eingegangene Arbeiten.
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_ XI_
2) Herr Helm üImt Schliomanns Ausirraliungen in Tirviis.
3) Herr Conwentz filjcr die neuen Erwerbungen de« Museums und be-
sondeis iilter dt-u Jironzedoputfund von Lübcz, Kr* KeustMlt«
In der Sitzuu}^ vom S. DozohiImm- sprachen:
1) Herr Conwentz iibrr Steiiikistongridicr l»oi Zoppot.
2) Dersollif iiln-r A. B. Mryer.s Aurijj;rahuiij;rn in Gurina in Kärntheu.
3) Herr Lakdwitz ül»fr Aus^rahungcn in Roschau, Kr. Danzig.
4) Der Vürnitzendo über die erste 6eetiun unserer prähistorischen Karte.
5) Herr Schultzc über Steine mit Gesicbtäbildungeu.
Eingehender sindirt wurde in diesem Jahre die anthropologische Samm-
lung von den Herren Sanitätsrath Dr. Grempler in Bredan, Professor Hampel
und Dr. Retty vom Museum in Pesth.
Endlich haben wir die angenehme Pflicht au erflUleni Ar die grosse ZaU
von werthvollen Goschenken, welche der anthropologischen Abtheilnng des
Museums wiederum sugeflossen sind, auch im Namen der Section öffentlich
unseren Dank auasusprechen.
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Bericht
über die
rriiätierkeit der Seotion fnr JPbj'wilE und Ohemie
im Jahre 1886
erstattet von dem Vorsitzenden derselben,
Prof. Momber.
Die Section hat im Laufe des Jahres 1886 vier Sitzungen abgehalten.
In den beiden ersten, am 5. und am 26. FoUruar, hielt Herr Schnaase einen
Vortrat; ü1)or die Geschichte der Optik bis Descartcs, die er am ersten Aboid
l>iä Kepler führte, während er am zweiten speziell Keplers Verdienste nn die
Optik darstellte.
In den lieiden letzten Sitzungen, am 12. November und am 10. Dezember
sprach Hei r Dr. Schirlitz ril)er „Studien zur (icologic des Ciolfes von Neapel"
und tnijr die Resultate der Untersuehnti'^'en vi»i-. welclie er im Verein mit Ib-rrn
l'rivatdoienten Dr. VValtlier in Jena wahrend eiiH> dreimonatlichen Aureutlialles
an der zooloj.Mriehen Slaliun des Herrn rrot". Dohm in Neapel im Sommer de?
Jahres 188:') ausj^et'iihrt hat, und iiher welehe das l']ingehendere in der ZeitschriÜ
der deutschen gcolojjn.schcn Ge.sellschal't Jahrg. 1880 S. 29ö — 541 berichtet worden
ist. Die Untersuchungen erstrecken sich hauptsächlich auf zwei Gebiete: 1. den
geologischen Bau des Golfes und der angi'enzendon Kfistenländer und 2. die
chemischen Untersnchungen an Wasserproben ans dem Göll Der tektomache
Bau des Oolfes von Neapel ist das Resultat zweier HauptstOrungs^Perioden,
welche historisch und topographisch unterschieden worden müssen. Das altere
Bmcbsystem, welches parallel mit dem Streichen des Apennin TerlAuft, wird
durchquert von einem zweiten Bruchsystem, welches der Küste ihre heutige
Form gab, wahrend vor dem Eintritt desselben die Westkfiste Italiens etwm
das Aussehen der Küste Dalmatiens gehabt haben mag. Die Halbinsel Sorranl
bietet den Schlfissel die Auflösung des tektonisehen Baues. Obgleich sie
fast senkrecht vom Zuge der Apenninen abzweigt, zeigt sie sich doch im Sinne
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der apenninisohen Bislokatioii (NW.— SO.) gebrochen. Für die Beurtheilinig
des Alters dieser ersten Störungsperiode liefert ein Mergel, Macigno gomumt,
Anhaltspunkte. Die Untersuchung hat orgelieu, dass der Ma(!i,<,nio da, wo er
als festes Sediment vorkomiut, discordant auf dem Apcnninkalk lagert, welcher
die Hallunsel von Sorrent l)ildet. Die am häufij^stcn in ihm vorkommende
Versteinerung ist Öeutella, eine lv« liiiiideii!V)rni, welche^ den» Eocün fehlt und Hin-
aus ilrm Olit^ofäti und Miociin bekannt ist. Hieraus erhellt, dass der Maei>rno
niclit »'ociin, wie iiislicr ant^enonunrn, sondern oligoeiiuen oder miocänen Altns
ist und die erste Dislokation wahrend der Eocän-Periode erfolgte. Während
der Ablagerung des Macigno trat eine zweite Dislokation ein, welche das
jetzige Küstenrelief des westlichen Italiens schuf. Diese jüngeren Störungen
traten in Form von Eesselbruchen auf. Das Centmm der neapolitanischen
Depression nu^ in dee Gegend Ton Pounoli gesucht werden, und der ganze
Bau des (Golfes ergiebt, dass das tektoniache Contrum des Kessels s&dlieher
liegt als die topographische Mitte des Senkungsgebietos. Danach erscheint die
Halbinsel Ton Sorrent als der ans dem Heere emporgetanohte Kesselrand des
neapolitanischen Beckens. Die Halbinsel von Sorrent ist ein Horst, welcher
gegen das nördliche Senknngsgebie^ den Golf von Neapel, synclinal, gegen das.
südliche Senkungsgebiet, den Golf von Salemo,. anticlinal, und zwar in zwei
parallelen Bi-üehen abfllllt. Ks ist waln seheinlich, dass die Vulkane dieses Ge-
bietes an den Krenznngsstellen der beiden Bruchsysteme aufsetzen M'erden, und
in der That lassen sich die vorhandenen Vulkane mit den Bruchlinien sehr
wohl in Zusammenhang bringen. So finden wir den Vesuv in der directen
Verlängerung der stärk.sten Depression des Sorreutiner Landrückens, des Thaies
von La Cava. Ischia seheint in ursacldiclieni Zusaininenhange zu stehen mit
einem jener Brüch«!, welche das Reliet von ('apri bedin<ren. Hin grösserer
Vulkan ist in der ^'erl^ngerung der Hocea pieeola, ein anderer in der Fort-
setzung der Depi ession von Sorrent zu suchen, und in der Verlängerung dieser
Linien trifl't man auf jene merkwürdigen submarinen Erhebungen im Golfe von
Neapel, welche unter dem Namen der Scccen bekannt sind. So werden wir
anf Chnmd der Tektonik darauf hingewiesen, in diesen submarinen Kegeln die
Kerne ehemaliger Ynlkane zu «rblicken. Die üntersnchungcn wenden rieh
sodann der' Frage nach der Art der Ablagerung jener mächtigen Tulfschichten
zn, welche die ganze Gampagna erfüllen. Die ältesten Tuffe rind durch das
Auftreten Tim Sanidinen als trachytisch oharakterisirt, doch will es nicht ge-
lingen, äber das g^enseitige Alter der blauen und gelben Tuffe, trotz zahl*
reicher Aufhchlusspunkte, klar zu werden; man darf nur sagen, dass die
Eruption der gelben Tu£fe noch fortdauerte, als bereits die der blauen Tuffe
ihr Ende erreicht hatte. Die Verfasser geben sodann eine Klassifikation der
Tuifo nach ihrer Entstehung und definiren: l. Trockentuffe sind meist ge-
schichtet nach dem Eigengewichte der Massentheilchen, ungcsehiehtct nur bei
gleichem Gewichte derselben. ScltielUung bald horizontal, bald geneigt, je nach
der Oberfläche des Untergrundes. In der Nähe der Ausbrucbsstelle meist
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XIV
breccienartig entwickelt und Boniben enthaltend; entfernter vom Krat(*r wird
das Material feinkoi nig, wcIcIiob meist lockw aufeinander hVgt, selten srhlammig
verkittet ist (durch bei der Eruption gefallenen Kogon). Die 'Ihiffe können
Bruchstücke des dnrclibrochenon Dcckeiiürostcins <Mitlialtoii, iintfr Umständen
daher auch marine Fossilifu. "2. WassortußV- sind in typif^cliiT A n.-;l>ildiintf
(nahe d^m Eniptiv]tunkt) nicht <r<'S(dM(ditei. narlicinandn- ausgcworten«- 'rulV-
maasen gehen alhiiählicli in einander iiher. ^'el■steinel•unJ^en sind sehr selten,
meist dickHoliaaiig und nicht in Schitditenzonen , s()n<h'in tiillus \ i-iilieilt.
3. Sedimenttuffe zeigen abwechseh)de Schichtung vou dichtem und porösem
Material, unabhängig vom Eigengewicht desselben; sie nnd eonoordant einge-
lagert swisehen sedimentAren Schiebten ond fuhren wie diese Fossilien.
Die ftltesten liegenden Tuffe der neapolitanischen Campagna sind in der
Mebraahl der Fälle ongeschichtot, nur selten in nndeatlichen Blinken abge-
sondert. Fossilien sind darin sehr selten, kommen nnr diffus, nie in Schichten
vor Qud gehören grossen, dickschaaligen Formen an (Ostrea, Gardinm, Ceri-
thium). Danach können diese Tuffe zur Abtheilung der marinen Wassertuffe
gestellt werden. Bei der Untersuchung der Wasserprohen aus dem Golf von
Neapel fand der Gehalt derselben an atmosphärischer Luft und Kohlensäure
besondere Beaelitun^. Die Untersuchungsnietiioden , welche durch ähnliche
Arl)eiten älterer Forseher zu ctiier ausreiclienden Vollkonimenheit entwickelt
worden waren, fanden hier wiederum Veiwendung. So wurden l)esonders die
Arbeiten 0. .lacohsens (Pommerania • Kxjtedition ) Buchanans und I>it;iiiars
(Challenger-Expcdition) und Tornoes (Norwegische NordatIantik-Fx|)edition) \io-
rückäichtigt und die Analysen unter Berücksichtigung der chemischen Bosehaöeu-
heit der Sedimente, über welchen die Wasserproben geschöpft waren, inter-
pretirt. Ein Theil der Grondwasserproben stammt von Localitttten . weldie
in weitem Umkreise einen feinen, ztthen, thonigen Schlamm als Meeresabeats
föbren, welcher mit dem Namen Fango bel^ wird, und auf welchem sich das
Thierleben nor spärlich entwickelt. Derselbe enthält beträchtliche Mengen
organischer, meist phytogener Substanz, wdche hier dw Verwesung anheim-
ftllt. Oerade die von diesen Localitäten stammenden Wasser zeigen in ihren
Sauorstoffgdialt eine Differenz von l'/x bis 2V» Proc, gegen den nach einer
von Dittmar angegebenen Formel berechneten Saucrstoffgehalt, und es ist sehr
wahrscheinlich, dass dieser fehlende Sauerstoff bei der Verwesung der in dem
Fangosehlanini hefintlliclien or^janisehen Keste verhrancht wird und nicht so
selmell durcli die Cirkulatiun des Wassers ersetzt werden kann. l)ie von d«*n
Seceen stammenden Grundwasser erirelien nur eine Differenz von etwa ^ Pit»c,
ge^-en den tlieoretisch berechneten Sauerst(dV<2:ehalt, trotzdem diese suhniarinon
Erhebungen eine reich entwickelte Fauna tragen, welche viel Sauerstoff konsn-
mirt, der aber durch die Cirkulation des Wassers immer wieder erset/.t wircl.
Die Grundwasser der Fangoteiritorien enthalten etwa 10 bis 15 mg Kohlen*
säure per Liter mdir als die anderen untersuchten Wassoproben, und so weist
dieser Mehrbetrag an Kohlensäure in Gemeinschafl mit dem Deficit an Sauer*
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XV
Stoff daraaf hin, daas der Gebalt de» Meenraasera an beideii Stoffen durch den
Yerwesongaproseaa oiigamacber Beate in den Fangoablageningen nicht unveaent»
lieh beeinflnaet wird. Dm üntenrachnng wendet aich nun der Frage an, ob
der Mehrbetrag der Kohlenaänre in freiem Zustande oder als Kalk- und ICag-
neaiarGaiiMmato vorhanden sei. Die Untersuchung des Fangoschlanunes Uksst
die letztere Annahme als die richtigere erscheinen. Dci- Fango entstellt aus
den vulkanischen Tuffen durch einen Schläniniprozess und durch allmtthliche
chemiBche Zersetsung. Mehrere auf iliren (>ohalt an kohlensauren Salzen ge-
prüfte Fangoprobon enthielten 14 bis 17 Proc. kohlonsauron Kalk und 3 bis
f) Proc. kohlensaure MapneHia. Ein so bedeutender Procentsatz von Carbo-
naten in einem urs])rünglich nur aus Silicaten bestehenden Sehlaniin. welcher
von organischen Kesten njögliclist befreit war, scliien daraiif hinzudenten, dass
wenigstens ein grosser Theil dieser (^arbonate nicht organischen Ursprungs
sei. Vielleicht entstellt ein Theil der kohlensauren Salze durch Einwirkung
der in dem Schlaiiini sich entwickelnden Kohlensäure auf die Silicate, doch
liess sich auch nachweisen, dass bei der Bildung der Caibonate die schwefel-
sauren Sake des Meeres in Mitleidenschaft gezogen werden. Ein Mal erwies
sich das aus dem Fango ausgelaugte Meerwasser um 2 bis 8 Proc. an Sulfaten
ärmer als daa normale, und die Entwicklung von Schwefelwassentoff bei Be-
handlung dea Schbunmes mit Salzsäure aeigte die Anwesenheit von Schwefel-
metaUen an. Zur Erklärung dieaer Erscheinung dient folgendes: Die organi-
schen Beste verwesen an der Oberfläche des Schlammes auf Kosten des im
Seewasser enthaltenen Sauerstoffes, worauf die erhebliche Sauerstoffverminde-
mng in einigen der untersuchten Seewasser hindeutet. Werden diese organi-
schen Reste aber in den zUhen, thonigen Schlamm eingebettet, SO ist der hier
vorhandene Sauerstoff bald verbraucht, die Diffusion des Seewassers wird durch
den wenig durchlässigen Thon gehindert, und die verwesenden organischen Reste
entziehen aus Mangel an freiem SaiierstolT denselben den Sulfaten. Diese zer-
fallen, die Basrn Kalk und Magnesia bilden mit der entwickelten Kohlensäure
Carbonate, und der Schwefel kann, mit etwa vorhandenem Eisen, Schwofeleisen
bilden. Es scheint dieser Prozess deshalb von besonderer Wichtigkeit, weil
er überall da sicii abspielen kann, wo organische Stoffe und Seewasst;r zu-
sammenkomiuen, also auch in tieferen Schichten mariner Absätze, wo dann daa
80 auf anorganischem Wege abgeschiedene Kalk- und Magnesia- Carl >onat die
schlammigen Meeresabsätze zu festem, tbonigem Kalkstein verkitten kann.
Vielleicht deutet auch das häufige Vorkommen von Bisenkieskrystallen in vielen
Kftlkstoinen darauf hin, dass diese, einst aus losem, organogenem Kalkdetritus
bestehend, auf dem eben angedeuteten Wege verkittet worden sind. Ein letzter
Abschnitt beschäftigt sich sodann mit der chemischen Einwirkung des Meer-
wassers auf die Massengesteine und Kalke. Es wird durch Beobacfatnng und
Experiment nachgewiesen, dass eine chemische Reaction des Meerwassers gegen
die Laven stattfindet, wobd die glasigen Partieen der Laven zersetzt und die
Krystalle heraus moddlirt werden, wodurch an den Stirnen der in das Meer
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XVI
geflossenen Layaströmc grosse Ifengen von Olivin-, Augit- und Sanidinsandoi
mch anliäuiVii. Wie Experimente dargetliaii liaben, sind es nicht die Sulfate,
sondern die Ghlonde des MeerwasserSy welche besonders stark sersetcend auf
die Gesteine einwirken.
In der Sitzung vom 10. nc/ember wurde der bisherige Vorstand wieder
gewählt hin auf <lon Schrifllührcr Herrn S(;hnaase, der iuzwisclicn von Danzig
nach Vr. StargarU versoUt ist. Au Stelle desselben wurde üerr Dr. Schirlitz
gewählt.
Die beiden errtteu Vorträiri' wurden von 10, die lieideu letzteren von ca.
20 Mitgliedern und Gästen besucht.
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XVII
Bericht
über die
im Jahro 1086,
erstattet vom Vorsitzendeß, Dr. Ahegg.
Es worden 7 Sitsunf^n al^haltcn.
1» ^itsetinR'« am l-^. •Ta.nua.t*»
AnweKcnd 19 Mitglieder und als GäsU? die Herren Ober ritabsärzto
Dr. Bobrik und I>r. Stricker.
1. Herr f>r. Tor ii wähl l stellte einen Kranken mit LlurxliiH p/utn/mffialia
vor und rel'erirle i'il>er seine diese Kranklicitsforui betrefleude Ab-
handlang.
2. Herr Ih*. Baum stellte einen Kranken mit Nekrose am Hinterhaupts»
bein vor,
3. ferner einen Fall von Parese des Musculus scrratns.
4. Herr Dr. Poelclion demonstrirto ein Präparat von Kmphysem der
Pleura und bericlitetii Ober den Krankheitsverlauf.
6. Derselbe demonstrirto einen Fall von lAijrnlia »ferni.
•
23« Hitaeiinir, am 11, l^el>ruai%
Anwesend 21 Mitglieder und als Gäste Herr OherH^bsarzt Dr. Bobrik
ans Königsberg, Herr Director Dr. Krömer aus Neustadt.
1. Um* Dr. Schindler stellte einen Patienten vor, bei dem oine grosse
Geschwulst im Plwrynx nach Rosection des linken Olierkiefers ent-
fernt war.
2> Herr Di*. Rosenstein demonstrirto oine Zwillings - Missbildung
(Xiphophaguä).
3. Herr Dr. Scliindl<'r stellte einen Fall von beiderseitiger Subluxation
(1<'S Acromialtlieilrs des St'hlnssi^llK'ijies vor.
4. Il«rr Pr. Sainnelson denionstrirte ein Prapar.it von A neu ry.siua der Aorta,
r». ferner ein Präparat von lymphatischer Leukaeuiie
6. uud ciuc cyätoide Miere.
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XVIII
3. SitaBnnfiT^ ajn 2. I^lärz.
Anwesend 16 Hitglieder.
1, Herr Dr. Poelchen trag vor &ber Darstellnng und Züchtnng vod
Pnenmonie*Cokken mit Demonstration der bez&glichen mikroskopiachen
Präparate.
2. Derselbe über Eiiiuierich'a rholera-Bacillcn.
S. Derselbe über Desinlection chirurgischer Instrumente. |
-1. Hitxiin«:, am M. April.
Anwesend 17 Mitglieder und als (iaste die Herren Dr. Feilchenfeldt und 1
Wallenberg jr. I
1. Herr Dr. Wallenberg sen. stellte einen Patienten mit Ataxia
cerobollosa vor.
2. Herr Dr. Freymuth einen Fall von juveniler Muskel-Atrophie,
3. ferner einen Fall von peripherer syminctri-elier Angionearose,
4. fonior ein Präparat von Lelier-Ecliinocokkcn nebst Krankcnjresohiclite.
5. Dersciho horichtoto sodann üher einen l)('nu'rk«MiH\verthon Fall von
multiplem Cysticercus des Gehirns und dcmoustrirte das betrcllcmic
Präparat.
6. Dr. Ahegg rcferirte über Credes Buch: Gesunde und kranke
Wöchnerinnen.
0. Sitasimir, am 13. Mai.
Anwesend 19 Mitglieder nnd als Gllste die Herren Dr. Ooldbasm und
Wallenberg jr.
■1. Herr Dr. Oehlschlftger stellte einen Patiraten vor, bei welchm
einer ScbidelverletEnng wegen die Trepanation gemacht war, nnd be*
richtete Aber die Krankheit nnd die Operation.
2. Detlelbe dbmonstrirt ein Präparat von Prostata-Hypertrophie nnd con-
secutiver chronischer Gystitis.
3. Herr Dr. Pincns sprach fiber einen Fkll von sogenannter Neurasthenie.
<5. SitsEuniT» cun II, November«
Anwesend 22 Mitglieder.
1. Heir Dr. Scheele stellte einen Patienten mit acuter Ataxie nach
Diphtheritis vor.
2. Derselbe femer einen Fall von Bleilähmnng and machte epikritiscbe
Bemerkungen fiber die haematogenen Lähmungsformen.
3. Herr Dr. Freymuth stellt«* einen Fall von totaler beiderseitiger
Ophthalmoplegie mit Dialtetes insipidus vor, nnd
4. ferner einen Fall von hochgradiger, rechtsseitiger Lungenschmmpfnng
und Lebergeschwulst.
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XIX
5. Dr. Abegg legte ein Präparat vor von einem Foetus, welcher in Folge
von Torsion der Nabelschnur abgestorl>en war.
6. Derselbe berichtete aber eine glücklich verlaofene kOnstliche FrQhge»
bui't hei stark verengtem Becken.
T. HitsBunflT» cun 1^« X^ecembei*.
Anwesend 16 Mitglieder.
1. Ben' Dr. Freymath stdlte einen Fall von oigenthamlichem Respirations-
krampf (puerile Hysterie) vor.
2. Herr Dr. Ziem stellte einen Patienten mit doppelseitiger Ophthalmo-
plegie vor and besprach die cerebrale Lokalisation des Krankheits-
3. Herr Dr. Freymath demonstrirte ein Präparat von aasgebreiteter
sarkomatöser Plouritis.
4. IleiT Dr. Scheele deiiionstrirt»- ein Präjiar.it vom angeborener Vor-
en^un^ <ler Lunuren- Ai ti rit* mit Del'ect der Kammcrwand und be-
richtete über die Kraulilicit.
heerd(*s.
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XX
Bericht
Aber die . I
wisseDschaftliche Thätigkeit des Westpreussischen Fischereivereins l
Im Jmhrm I8M, J
erstattet vou seiDera Vorsitzeudeu Herrn Ueg.-Uath Pink. I
I
Die ]i«'strcl»unf?on dox Westpreussischon Fisclicrci -^^'^ein8 haben neben j
dem practisclien Ziele der Hebung der rationellen Fischzucht in dem g«'\vä?<or-
reichen Westpreussen insofern aach nahe Beziehung zur Natnrwissensclialt. als
der Verein von dcni firundpatze ausfeilt, dnss die Förderung der Fisdififi in
erster Linie iwü' iiatm wisstMiscliartliclie Ki kpiinliiiss der Ijolx'nslxMliwifuiiirt ii '1''''
Fische nnd der nianiiiiitaclicn Ilc/icliuiitrcii dieser Tliiere 7,u aiidei n ( )ii:aiii-iin'ii
sich stiUzen nii'j.sse. Dies Frogrannn, welches ihm von seinem ullvel•gc^^\H•\^^'U
früheren Sachverständigen, Piof. Dr. Ben ecke, gegeben wai-, hat <lcr Verein
auch nach dem plötzlichen Hinscheiden Benecke's aufrecht erhalten. In dop-
pelter Hinsicht hat er die Sache der Fischerei wimenaehafilteh wa filrdem ge> j
sucht, durch Untersuchungeii über die Biologie der einheimischen Fische nnd i
durch specielle Erforschung einxelner Gewässer.
In ersterer Beziehung sind Resultate noch nicht su bericliten, da noch
keine der angestellten Untersuchungsreihen, welche sich theils aaf einheinüsche
ftilmoniden, th^ls anf Cypriniden beziehen, hat abgeschlossen werden können.
Doch wurde in den „MitUieilungen des Westpreussischen Fischerei- Vereins
eine Hltere üntersucliung ,,ril»er die Dauer der Befruchtunj^sf;ihigkeit der
Gcstddechts-Producte der Bachforellen" von Herrn Oberförster LiebenMner
mitgetheilt.
Was die sj»eeielle Untei'-^uclinng dei" Oewüsser betrifft, so hat der Oc-
schäftsfiihrer. Wvrr Di-. Seligo, ahgeseheii von seinen zaiilrt'ielien kleineren
Reisen in di'r Umgegend üanzigs, folgende (»ewässor, meist im Auftrage de?
Vereins, Ix-reist:
Am 27. Mai, 11. Juni, 4.-10. Novcmher die Danzigcr liucht resp. da?
Putzigtir Wiek.
Am 16. — 20. Juni den Drausensee nnd einige Forellenbäche iui Elbiuger
Hochlande.
Am 28.^30. Juni die Seeen bd Cartbaus.
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Am 1. — 7. Jtdi den Ostrits-Soe.
Am 7. — 12. Juli die Radanne von 0»tritz bis Ruthken.
Am 19. Juli die Pipwciiz bei Leibitsch.
Am 8.-10. Aug, die ßraiio von Hrombcrg bis Fordon.
Am 11. — 13. Auguat den Geserichsee (im Auftrage des Magistrats zu
Dt. Evlau.)
Am '2'2. Au^iiKt den Drausonson.
Am 7.-9. Srjitciiilier die Briichc Ihm (Jr. Montau.
Am 29. S<'|»t('iiilM r ilit' Brutanlagcn Ix'i .Maiionworder.
Am 20. OctoIxM- die Fi.scideitcr in Brauusbcrg.
Am 27. OotolitT den Woit.sec.
Am 13. — 2H. November die Weiciisel.
Am 25. November die Htrümming bei Oslaiiiii.
Am 12. Dccember den Lappinor See.
Am 16. — 21. December den Radannonsoe (im Auftrage der Kgl. Regierung).
Auf diesen Reisen wurde sowohl Material zu einer genauen hydrographisch-
ichthyologischen Aufnahme Westprenssens als auch reichliches faunistisches,
theilweise auch floristisches Material gesammelt, welches aber aus Mangel an
Zeit erst zu einem kleinen Theile hat gesichtet und verwerthet werden
können. Die Sanmilungen werden, nachdem sie bearbeitet sind, <*em West-
preussisclien ProTinzial-Museuni eingereiht werden.
Die Berichte über die Vors!tand?isitzungcn und General- V%'rsammlungen
de.s Vereint} sowie über .seine practiscbe Tbätigkcit werden in den „Mittbeilungen
des WestpreuBsischen Fiscbereivereins" publicirt.
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XXII
A. Mitglieder- Yerzeichniss
der
IValurforeKslieiideii Oesseil »oliafV. zu. Danzi^«
2. Februar 1Ö87.
I. Ehrwiinltylicdgr.
AlsMll«li«diii4M«
GcwIlKlmn mfo
Aeh^ba^t Dr., StaBtemtnisler and Ober-
Präsident dor Provinz Bruid«nblirg,
Kxct'llt'nz in PotHdain IHlö
V. Krn»tliau»en, Überpräsident der Provinz
1879 •
AI«Mltc»e4ta<
Gronau, Dr., Profeamr in Oels . . .
MV/"'/-. MV///. Dr.. Prf.fossor, GdMiscr
Hofn\th in (Güttingen iiStSä
V. Winter, (ivbcimer Regieruoga- - Batti,
Oberbfiitemdiler In Dnnxlg . . . 1863
II. Ordentliche und correspondixende Mitglieder.
Aiif.'n. ini .lahrr- [ Aufgpn. im J*hr»
Abegg^ Dr., Medixinairatli, Goh. :Sauiut»- Rergcr, J. J., Kaiifniann in Üanzig . . . Ih73
Rath und Director d«« ProHndnl- , Herger, Mütmnet^ Chemiker tn Danslg . . 1879
Ilfbeammen-Ijebr-Institiilsln Dsnzig IH^Pi liertrnm, A., ReDli<>r in Danzig .... 1875
Altertliumtffesi'll.^ehnft zu Klliinj; . . , . ISSI Ilil'llntlit'f:. KönlijUrJn , in IJcrlin .... 1882
Auhaus, Dr., Arzt in Danxig 1874 Jiu'kr, lluijv, lüttc-rgutslieftitzer in Meluo
Anger, Dr., GymnnsiAl-Dlrector In Gmudraz 187S < pr. Rehden Weslpr 1878
AamaiM^ Geiiehtamtli in Dudg . . . 1883 i Jfwekof, (kear, Stadtmth in Dnnnlg . . 1878
Unrlr, Umnd-Director in l>anzi)^ .... lHH.'i lUxilinf. Dr., ABs«'s.<»nr in Danzig . 1886
V. Jiat'/ir, .Major a. I). in Diinziff . . 1H7.5 lim kirolilt, Dr. phil , (»ymnasialU-hrtT \n
liahnnh, Dr. pbil., Prof. in Danzig . . Ibb« NeusUdt, Westpr 1884
Bakr, PoBtmth in Danxig 1877 I Bödiker, HnupInMin in Dnnsij^ . . . 1883
Ball, Dr., I*ror<-.*sor in Danzig .... IHft) Böhm, Comnerxicnratb in Diinzi;^ . . . 184j5
/litjiilir. ( )hcr-Post< i>ninii-s. in Ki>niv"'TMTp 1S74 flii/nn, Joh.. F>r. plii!.. Knufniiinn in D»nxlg 1X*»4
Iiarltl.<, Ul>cr-äiaaliuuiwull in Ca:4:s«-I . . lioltenhaijen, Ducbiiall4.*r iu Dauzig . . . Ib^O
RarieiK, Capitoio in Neu&brwaaMr . . . 1874 Borckardi, II', Apolheker sn Bereut ia
Barteh, Hanrieh, Kanfnann in Danzig . 1878 ' >V««t|»r. 187A
Jiaiim, Ih., Chefarzt in Danziji .... 186H ; linretiiiK, Dr.. OlHTftal>.*arzt in Danzl^i; . 1883
Z/eciur, Major, Dirwtor der ArtilU-rif-WiTli- r. Iii'rri<-. (Mm isI a. D.. Din-ct«>r des !*rc»-
statt in Dan/ig 1)SH7 | vinzial-Mii.seutus in llullu a. ä. . .
BerenZf Emil^ KanfnuMin in Danzig . . . 1882 • Braune, PhiUfp, Kaafmann tn Danzig . . 1877
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XXIU
Auf|p»ii. im Jtihrc
llrfihiii, OlMTslHeiitenant in T>:in/ti: . . 1HS((
Hreiliiii\ Hr., iSanit.*Rutb in liuuzig . . IH55
Bremer, Emil, Dr, Bi«d. in GroMi-Zünder . 1886
Britehke, HaupUebrer a. D. in Iduigfuhr.
(Gonrnp. Mitgy«d) 1866
Brock», Gymnaglaldinjctor in Marienwerdor IHHl
llroxiif, i)r., (}ymniiHiHll»'hr«T in (iraudt-nz 1HH;{ |
liiittuer, (lymousiallebrur in Danzig . . . 1885 j
Itugge, Dr. med., StabNKt in Danzlg . . 18H6
Buhi/zer» Eanflnaiio in Danzig .... 1886 |
Bwrmeixter, Ingenieur in Kl. Hammer bei
Darizig 1H84
l'atpary, Dr., Professor in Königsberg . 1867
CkaU$t Stadtrath in Daoii« 1873 f
CXtroH, Beebtaanwalt iu Danzig .... 1885
ClaaMien, Staatsanwalt in Danzig . . . lH.sr>
Ciaauen, Albert, Kaufmann iu Danzig . . 1<S86
CoA», Hermann, Dr. med. et phil., l'rofussor
in Breatan. (Gonreap. Mitglied) . 1880
CöHwentc, Dr. pliil., Diroctor d»>H Wt'gtpr.
Provinzial-Mnseums in Danzig . . 1878
fle C'uvri/, ( 'arl, KauAnann, Miyor a. D. in
Dansig 1877
Cztrtth'na, Frofenor In Hansig .... 1860
Damme, Commeraienratb in Danslg . . . 1867
f>ern>nt, .ScIiifTsbaumeiHtor in Dunzig . , 1866
l/ierfeld, Rittfrgii<j»hositziT zu hVaiiki-nfi-ldi',
Kr. l'r. .Stargard 1875»
lidira, I>r., Olrtsctor der entom. Ges«>llHcbait
In Stettin. (Oorreap. Mitglied.) . . 1867
ftohm, Aiit')ii. Dr., Professor, Director der
Zoolog i^cbi-n Station in Neapel (Cor-
resp. Mitglied) 1876
fMmmatdi, Bndrimltcr in Dansig . . . 1874
iJomni^, Kauftnann in Dnaaig .... 1885
f*ratre. Ritt« r^uHhestlMr auf SaBkoecBln,
Kr. Dan/ig 186H [
iJHninil, lU'Htit'r in Ihiti/.ig 1867
Egyert, Dr., Oberlehrer a. D. in Danzig . 1840
Effgert, C. W., Inatramentenn. In Daazinf 1881
I'Vilcrt.. Sccrct. d. Kaufmannschaft in Danzig 1876
Kltrlianlt, Rtgirniii^'s-Haurath in Danzig .
Kvers, Realgyuinaäiailebrer in Danzig . . 1878
Fahlf Kgl. Meliorations-Inspcctor in Dansig 1880
PabUt Professor in p4Nwn ...... 1871
Farne, Dr., Krelswnndarzt in Danzig . . 1878
Kink. Rt'gi«»riinjrsrath in Danzig .... 18H7
Fi-schcr, Rentier in llocliwasiier .... 1866
f7ie$fhat^f lUttergiitsbesitzerauf Landacbow
bei Vie^ig i. F 1878
AitfRPti. Im itbie
V. Fiotoir, .Majiir und Dinwior der Gewehr-
Fabrik in Danzig 1872
Frank, Amtsgeriohtsrath in Daaalg . . . 1876
Freitage Dr., Antt In Danzig 1871
Fn' t/m Ulli, Dr , Obonmt in Danzig . . . 1876
Fricke, Dr. phil,. Real- Progymnasial lohn*r
in Dirscbau 1881
FHaUänder, Dr. med. in DaosIg . . . 1888
F)rilzen, Kanzleirath in Nanaladt . . . 1871
Fiifisf, I'rt'diger In Danzig 1879
Fii»», LandeHrath in Danzig 1880
Oaebel, Buolihandler in Danzig .... 1880
Oehrke, IK, HanrermelBier in Daaslg . . 1882
Oihxone. Alex., jun., Kaufmann in Dwusig 1885
(h'eld^infki, Kaufmann in Danzig . . . 1876
Qlrner, Dr., Öanitätsrath und Pbysilius in
Daiuilg 1860
QlmAitz, Kanflaann in Dani|g . . . 1874
Gfo<lkow»ki, Amtsgerichtsrath in Dwislg . 1881
Qoetz, Dr. med. in Danzig 1882
Qoldmann, Rechtsanwalt in Danzig . . . 1882
OoUtlei», MaraUf KanAnann in Danzig . 1878
Giildsteln, JuL, Kattflnann In Danzig . . 1874
G<dtc, KreiskassenrerKlant In Danzig . . 1872
OompeMin, Kaufmann in Danzig . . . 1875
V. Ctraiu, Friedrich, Rittergutsbesitzer auf
Starsin, Kr. Nenslsdt 1882
r. Gras*, Rittergutsbesitzer auf Klüniii . 1873
Grr/flii, 'I't'iegraphendirect^jr in Danzig . 1882
Greittienberij, Ed., Kaufmann in Danzig . 1874
QrieAaeh , Dr., Privatdooant a. d. ünivmitftt
in Basel 1879
Gronemann, Rittergutsbesitzer auf Subkau 1883
Grott, Gymnasiallehrer in Danzig . . . 1885
Grotrian, Rectur in (inesen 1883
Grolp, Rechtsamralt in Neustadl . . . 1871
Gr im, Dr., Regieninga* n. Medicinalrath in
Dil.lfsheim (C'orresp. Mitglied) . . 1877
(in/iiiiu, Dr. med, in .Schwetz Wcntpr. . 1884
Haeckel, Dr., Professor und Hofratb in
Jena (Gorresp. Mitglied) .... 1868
Haijemaint, Hürgenneister in Danzig . . 1878
Hon, '/II*. Dr. med., Oberstabsarzt in Danzig 1877
Haiiß', Dr., Arzt m Danzig 1874
llartingh, Adnüntstrator in Gr. Ncastn, Kr.
Stotp LP. 1879
Ilasne, Riid , Kaufmann in Danzig . . . 1869
llaasr. Fron:. Kaufmann in Danzig . . 1877
llcdinger, Apotheker iu Danzig .... 1879
Bein, Friedrich, jvo,, Kanfinnan in Danaig 1880
üelm, O., Stadtrath in Danzig .... 1866
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XXIV
AvJjtea. tn Mm
llemdeirerk, S I ai < H rath u. M«dtcli»l* Aawwor
in J)aii/.i^r 1866
lUtUKli. (M-Iii'inifr Hniirutb in Alteoburg
((•(.iT.'.Hp. Milirli.-.l) IHCO
lletiavJii'f Dr., ätuUlmtb in Kuiiigäberg . . 1^67
Herr, Stastauwalt lo DtmOg lim
Hertel, Departeucnte-Tblennt. Veterinir-
Asst'Hsor in Daiizlg 1879
Ih'sek-ii'l, Luniliri'riehlsmth in Danzig . . IH7I
Heilte, 'riitoilitr, liiiL-hhHller in Dan/if; . . If^TT
Hevelke, Predigur in Daiusig lhH4
V. H^en^ Dr. pliU., If^lor s. D. in
Boekenlwlm b. Frmkfhft %.VL,. . 1867
HiMebraiult. Apotheker in Daoslg . . . I8K3
Hin:e, l>r., Amt in l>an7.iK IWJO
JJirxcli, Dr., Professor und Geh. Medicinal-
lUlh In Berlin 1817
Hoff mann, Augurt, Aqnnrlenlbbrikant In
Dwulg 1872
llnßiiiiniii . Off'i. Ktiufmiinn in Dunzi)» . . 1877
/lojfniinui, Anitf»vor(»telier in Zoppot . lJSt<()
Uohnjeldt, Dr. pliil. in ZopjKtt bei Ihmzig. 1H84
r. tlmneffer, Rittergtttobesitzer In Stolp
(l-orn sp. Mitglied) 1843
Ifo/l:. ./., Kaiifinaiiti in !>nn/.ijj .... 1871
Horn, Dr., l*'atirik-l<irip nt in Iyeop<il(lsliall
(Curresp. Mitglied) l«(iH
//am, AmtMmwalt In Pntotg, Kr. Neustedi 1878
Hue de Caliytnj, Miinpiis In YerMlItes
(CorreHp. Mitjrlied) ISflC,
Jantzen, OUomar, Hernstvinhimdler i. Dan/.ig ISSO
Jmue», P-t Apotbi'ker in Pr. Kylau Oelpr. 1.S7!)
Jendritza, l)r. med. in Bunilnu .... 1884
Jentsuek, Dr., I*riratdoct>nt In Königsberg
fCorresi». Mit^'lie.»)
Le Jvli, Prol. de ia »oe. di's .seiences in
überbourg (Correup. Mitglied) . . 1857
JSndx, W., KMifmMin In Ilnnxig . . . 1M72
JSndU, Alf>fr(, Kaufiiiann in Dan/it; . . iHHt)
Kafi'innnn. Hucltilrucki it i)»e!<. in i)anzig . IHtJT
Kajemanu, Otto, i'roknriat in l>anr.ig . . Ib84j
Kokte, Dr. med. in Dnnsig 1884
Karitzhf, wiasenscbnfllicber Lehmr am
KadctUmhanne zu Kulm .... ISSl
Kai<pr:i'-k-, Dr. med. in l>an/if; .... IMS.J
Kaufmann, \\\, KauHnann in Danxig . . l<s«i!)
Kaufmann, Gerichlsrath In Dnnslg . . . 1874
KntOz, Rudoif, l{itt«>rgiitabvslUer In Gr.
Klint.«*ch, Kr. llerent ISHl
Kagver, Avtruoum In Danzig lübii
Kayfcr. Dr. phlL et theoi., Donpralwi in
Hreslan 1878
f. hehlfjT, Director des Verwaltungsgericbt«
in Marien Werder 1878
Keit, OjmnaslallebreT In Dnnslg .... 1W6
AcMt/er, Dr., Din^ctor a. D. in WleMen . 18K
Kfltli^r, Rentier In Dan^iir 188S
Kiemir, Dr., Oberlehrer in Dan/Jg . . . 1H77
Klatt, Dr. in Bnnbiirg (Conesp. Mitglied) 18K
A7em, //mn.,Dr.inKSln(Gorf«qi.MUglied) 187S
Ktiesrh, (lymnasiallehrer zu Pr. Stargard 1881
». Kh'nffifriijf, H., Dr. phil in I.iangfahr bei
Danzig (Corresp. Mitglied) . . . 1877
KUmziHger, Dr., In Stuttgart (Corrwp.
Mitglied) Iftib
Knmh, HeHlprogymnMlnl>Lebi«r in Jnnkna
bei Danzif:
Ko/itc, Dr. med. in Danzig IjS^I
V. Ko&ow, Knuflnann In Danzig .... 1R7K
KumMaedt, Apotiteker (p Danslg . . . 1884
Kwtmark, Stadtratb in Danzlp .... l*^"* '
Krnuse, JitlutuucA, Kanfm.win in I>arizi); . 1*^7""
KreiH-Au»»vliuti» in •Stra8bnrg in AVestpr. . l^^il
Kremn, Dr. med. In Danslg 1885
KrejiKinnnri, Arihitr, Consul in Danzig . . 1880
Kretttcfiiii'inii, Dr.. Dirertor des Königl.
(>j innafiinnx in I'anzig .... lÜbi
Kreut;, ProfeKiwr Dr., (tymoa«ial-überIehnFr
in Dansig \9Sl
Krieg, Dr., Gymnasiallehrer In Magdebqrg IMB
r. Kri's. Rill<'r;,Mit'''>esitzer auf Kl. WaC^
niiers, Kr. I'r. Htargard . .* . . ll<«o
Krofiiier, Dr., Director der Provinxlal'
IrrenanslaH In Neustadl Westpr. . 18M
Krnifiill. Packhof«vi)r¥.teher in Danzig . . 1886
Kniikuir. Kreis-Tbierarat in Roeenberg
We.stpr 18H1
Krüger, F.. R., Mauwinieister In Danslg . 1869
Knue, Dr., IW.-ächulmtli in Daadg . . I8«9
Küncer, Dr., Prof., Gymnaslal-Oberlskier
in MuriiiiwerdiT IS^T
Kuiialh, Uirectur der »tädttdcben (jas- und
Wasserwerke in Dnaslg .... 1881
Kunze, Ferd. Hi^,Btgbe8.anrGr. BdUtaa 18»!
Kunze, Premier-Lieutenant b Danaig . . l>v<^
f.nasner, Uhrmacher in Danzig .... 15*7T
l.nhnril:, Dr. phil. in Danzig I8Hc>
l.ninjt€, Dr., Professor In Dansig . . . IW
l^ndtrirthtchajVivhe Srhuk zu Marienbtii]g IM
l.on;/c, I. Ullis, Katifmnnn in Marienbiirg . \^'^
Latkatreki, tieminardirvctor in Ibnritadi . Ib66
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LeiUen, Tbit^raret in I>an/.ig IHHU
Lemzimg, HanptaollMuta-AMiatMit Ib BuBig 1H7B
Let^MiUt Kaaftuan in Dusis .... 1K75
Lewgt ^-f I^- iD^d. in Danzig ... \'^^~
Jj^lfleu, (hrfir. Kuiifiiiiiiin in DanVig . . 1H.S(»
Ltdit, iSUdtbaiirulh ia 1 kauzig ....
iMewtMft OberföntfT in Olbm . . . 1871
Uepmmmf Brakier in Dnnsig .... 1875
f.iet:!!!!. Apothi'lvcr in Piinzip .... 1879
Lirriii. lliiiirirli, \)\\ int'«l. in Ihmzijr . . l-^^l
Liiick, llitU-rgutHlH-8ilzi>r auf Slvnzlaii, Kr.
Vr. StnrgKhl 1879
LinHntv, JiiHtizrath In Danztg ....
r. il, Li'/ip''. AiKttlu-kcr in Dun/ig . . . IH(»5
lÄ»*nuer, l)r.. Arzt in l>!inziu' ....
Loch, Dr., Arzt in Danzig
IaA«, GymnMial • Oberlehrer io Ueutadi-
Knint' WcHtpr. ....... 1H84
l.ii<kii)r. rndimiT in K;irfliiiiis .... 1S7;J
Hav-I^nn Lochinn, UitU-rgtiUbesiUei' auf
Bmebna, Kr. Danzig 1879
Martker^ Rlttergutsbesikser auf Riddan bei
Wnrlnbit-n, Kreis Scbwets . . . 1H77
Mannhiirdt, rn'dijjcr in Danzig .... I8H4
Marschalk, Kaivi-rl. .MaHchincn-Ingcnieur in
Nenfabrwaeaer 1K74
Martiny, Justizi-ath in Oanxig .... 1869
MehJer, Dr., TrofeMor in Klhinj^ . . . isr,:?
Mencke, F.., Kaufmann in \>Mv/Äf^ . . . 1S7-1
Meschede, Dr., Director drr KranlcenanstaU
in KönigsbeiK 1873
Make, Major in Danzig IH7r.
}f^>fer, Alftrrt. Kaufmann in liHn/i^j . . I.H7S
Meyer, Dr. phil-, OlM.>rlL>|}rer am (iyuuiasium
SU Schweis 1882
Mietzlag, LandgeriehiRrath in iHmsig . . 1880
Minrhewdii, Pbotograph in Danzig . . . 1876
Mij-, r'otnmtTzifn-Iiiith in l»an/.ip . . . IHfiö
MöhiuH, Karl, Dr., Trof. in Kii-I (Corr. .Mitgl.) 1H71
MoeUeTt Dr. med., Krei.sphjsicua in Brauna-
berg, Ostpr 1879
Momber, IVof., Ofmlohrcr am Kgl. Gjm-
nasium in iMmzig 1^67
ManeUi, Henri, J'rof. in Macvrata (Italien)
(Corrrap. Mitglied) 1871
Miirirttz, Kaufmann in Philadelphia . . . 1871
Monritz, }f'irt., Kaufmann in Danzig . . 1H7.S
Morwit:, Wilh., Kaufmann ii. l)an/ig . . 1H7(»
Mothill, Oberlehrer in Ki*im 1K(?C
MSUer, Kart, Dr. in Halle a. 8. (Uurrusp.
Mitglied) 1883
I Aiifsm. im Jahn
Müller, l'aul A., Dr., Aiwi^tent am kaiserl.
mas. Meteorol. Obeervatorittm in
Jekatharinonbniti; 1886
Miin-trrf,, ri!. (>.. Kaufmann in Diui/ijs'^ . . 1S77
Miiiii ht iili, I ii, Kjil. l*'i»rHtiT !i. D.. Lanjtrfulir i SSj)
MuM iitt . Willy, Fabrikbesitzer in Dirscbau l^SHÜ
AV/,<7e/, Dr., Professor, Real -Gymnasial'
oberlebrt^r in Klbfng ... . 1867
Sntiirirlsfi'D^ihfifllivlH'r ]Wrin in liromberf. ISKl
Xi'iHjt lioiii r, Dr.. Docent in Warnchnu . . lätiU
Seuinan», Dr., Din'c»or der VictoriasL-hule
in Danzig 1865
S't'umanUt Leop^ Kaufmann in Danzig. . 1885
Neumayer, Dr.. I'rof.. Cdi. A<lmirali»ütsn»lh.
Director der Dinitsclitm SoewarU* und
l'räaident der [ntematlon. Pular-C'om-
mtssioa zu Hamburg (Com>8|i. Mitgl. 1880
Notcrl, Ofli). Kaufmann in Danzig . . . 1S71
! ihlil.-hla.ji'r, Dr.. Arzt in F)anzi.,' . . . Ib67
Oeinler, Dr., Oeconomicrath, (ieneral-tiecre-
tair in Danzig 1875
Oklert, Dr., llealg3rmna8.-Director In Danzig 1871
nllrndorf. F.. Kaufmann in Dansig . . . 1><7'J
iUtü. Holurt, Kaufmann in I>unzlg . . . 1H70
Otto, ätadtbaumt'i»ter in Danzig .... 1872
V. Ihivhieti, M%i<Nr und Rittergutsbesitzer
auf Liebenhoff bei Dlraehaa . . . 1876
Fnsiif, Dr. phil.. Ri-cfor in Jiisfruw . . . 1881
Pennrr, M'., DraiuTcibe^^itzfr in St. Aibrechf
bei Danzig 1H72
Penner, Dr. med. In Danzig 1884
l',rlli)iili, i'.i-h f. Kiuifmann in Danzig . . ISXB
I l'fii'rs, l)r.. pK ctor in Dan/ig istU
Feiern, Jlt-ntit-r in NeuBcholtland .... DSÖO
Pletrich, Gutebesitzer in Zempelburg . . 18H6
Pletachow, Stadtnth in Danzig .... 1867
BstchoMt, A., Dr. med , Prof. emer., WirkJ.
Sl)iat.Hriith. Kxci-Ilftiz in Freiburg im
Brtä»gau (Lurresp. Mitglied) . . . 1868
lyannensekmiittf Fabrikbesitzer in Daazlg 1868
PSekermg, Jiistizrath in Laagfvhr . . . 1885
Piri„'r, Dr. med., Stal.twrzt in Dansig . , 1874
hnriin. Dr ini-il. in Danzig 1883
l'Mtn, A., iUttergutabesilzer auf Lubuchiu,
Kr. Sehwetz 1868
/%An, Ritu>rgutabe8itzer auf Krastudea bei
Nikolaiken. Kr. Shilirn .... 1878
I Pohuirski, Kaufmann in Danzig .... 1878
Paelchen, Dr. med., Aaaistenzarzt in Danzig 1882
I Ihppo, Dr. med. in Harienwerder . . . 1886
I PtaeloriiUt Dr., Profeswur in Koolts . . 1878
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XXVI
Auftfrn. im Jnlirp
AvvmAo/, I'roh«i in 'i olkomit .... IHM
/Ve«M, Bsnk-Dhreotor io DirsciNiu . . 1872
Eaäde, Dr., Dtroctor des Hum*iiiuii uimI
Wirkt. StaalHmth. KxGelkos inllflts
{( orriKj) Mi(glk'd) 1^5!»
Roflicke, Kgl. (tArtt-ninHpectur in Oliva . IHhMi
Rathke, »en,, Knulgirtoer In Danstg . . 1879
Renifftimnasitim wa BiMoibuis Westpr. . 1884
Retc/if/, KittiTkMitsbediMr auf Papwcsia
Kr. Kulm 1H«7
Reinick, Max, Consnl in iJaiueig .... 1887
Ridäer, Ur., Fabrikbcflitser in Ikuulg . . 18S7
Rirktrt, Aligconltii-ter in Hi-rlin .... 1869
Ritthenf, (Jraf, Priwident dt s Wcstpr. rn>-
viozial-Landtat^fs und Iiilt«'rguth)H-s.
auf i*t«igeDberg. Kr, ötubm . . . I87f»
Rodenaeker^ Ed., Eaaflaaaa ia Daasig . 1873
Ror/enarker, Tit., Consul in Danzig . . . ist'S
V. Ro/tr, Rittergiitsbf.sitzer aaf öaieotoirkmi,
Kr. Marienwerder 1873
Sotaiheim, Rcobtaanwalt in Daasig . . . 1885
Roth, Dr., Prof.» GeaeralanEi L Cl. in
Dresden (C'orresp. Mitglied) . . .1880
Riihi'lni. Literat in Wrii-zm 1^72
Eünicker, ilittergiitsbesitzer aul KukoHchken IHSO
SaaM, Kaiirmann in Daasig 1883
Saage» Amtagerichtaimtb Ia Daasig . . . 1880
Sttäewoner, R., KHiiTmann in Danzig . . IKSB
Satzmann, Riici., Kaufmann in Hanzig . . lHü7
Salsmann, Carl, Kuufmaon in Danzig . . 1876
Samu^Mt Dr. ned. in Daasig .... 1886
«. Äwrf«, M^}or a. D. in Daasig . . . 1876
Smder, M. E., Kaufmann In Haminurg
(Corresp. Mitgii»-<1) 1876
Siimter, Dr., Stadtrath in Dunzig . . . 1876
Samer, Lilbograph In Dansig 1878
Semerherinij, Bank-Direetor in Dansig . . 1866
SchaeiW, Kaiirnianii in Danzi^' .... 1885
Sdtalnitinjaliit. (iulHbeHitziT zu Altdorf, Kr.
Danzig 1682
Stharß, Bucblifiadler in Dansig .... 1872
Srheffer. R^ algyinnaaialleiirer Ia Dansig . 1878
Srlin-h; Dr.. .\r/,t in Danaif,' 1870
Si'heinrrl, liticlihändii r in Dunzig . . 18K8
Scheiter, Aputbeker in Danzig .... 18M2
Srkettvieii, J»lhu, Kaiifaiaan in Ihuislg . 1877
Srhf'/>ki/, Dr.. Chemiker in Dansig . . . lH<ili
SrhhiHirt.ill . Dr. med. in Stuhm .... 1886
Schiiiiiii» //)H niiiif, l'ost- Ditfctor in .Jena
(C'orresp. Mitglied) IWiö
AiifRvo. In Jahr»
Si-hirliU, Dr., I.A>tirer an der Victoria»
Schale in Dansig 18K5
ScJurker, Bemiteinwaaren-Fabiikaal ia
I/an>;fiilir 1s.S*!
Sr/i/ni'tir. I{i'i»l^yini.ii-4iiilK>linT in Ihn/.iK . 1^7'.'
Sclimtrlifl, I<an<lt«cliaflti-Secreluir in Danzig l?»»».^
ScAmidt, A^guM, Dr., GTmnaaiallehrer Ia
Laueaburg Ia Pomnem .... 1H7H
Sriniitiittf, f.'vtnniisiallelinT in Pr. 8lafganl
Sr/innnk*', Kaiifnutiin in Danzig .... INS2
Schneitier, Dr., Obertstal»«- und Uegimente-
Arst in Daadg 1876
Stlinf/ler. Dr., Arzt in Danzig .... 1H.^5
St iinil)!»'. I\ iiii'iL'itrtiit'r in Schi'llmähl , .
ScItiHiilirnj, Kuulmann in Dunzig . . . 1874
Schitenicke, IMsciilermeitit^'r in Danzig . . 1HH8
Sekoettler, Gymaaalallelirer sa Pr. 8tai|Bid 1KK|
Sdtmtnm, Kaufmann in Bohlscbau bdNen-
1 f»tudt, Wfstpr 1871
Srhreiher, I>ehrer in Dunzig 1879
j Sihroeder, Hugo, Dr., (Correap. Mit(;lied) . 18Hi>
I Schubert, Dr., Prot, OberieliNr in Kulm . 1866
,*?(•// i/ft.-, Dr., Regier.-PräBident in Hildesheim 1879
•S'(/(r///-f, HculjfyniiiM-iull'iinr in l>unzig . lXß5
Schumann, iieulg^ ntniiMiuluberleliierinDanzig 1<N>8
Sehufter, Dr., Bentier In Dansig .... 1866
SicAirart?, «e«., Zimaiemieiater In Daaaig . 18t9
Svhintr/c. Mhert, KauHnann in Danslg . Jx-'''3
Scliif''!"/'. Kuiifmunn in Dunzig liiti^
Stliyu, l)r. pliil., (jertcbaltorulirer des Westpr.
FladiereiTereins in Dansig . . . 18H6
Smon, Dr., Sanitätnaüi in Dansig . . ■ 1853
.■•^eMAToW, (Jutabee. in Wonneberg, Kr. Danzig 1874
Svydler. ( 'onrector in Braunsberg (Correap.
.Milgliwlj 1869
Siewert» Roh., Kaufinaan in Dansig. . . 187&
Siewert, Dr., Profesaw, Direetor der Westpr.
I Und\siit)i VerHuchH^^tation in Danaig 1^77
' SitiKin, Dr., Ar/l in Danzig IK79
St alter oir, Kaufmuun in Danzig .... li^KÖ
Stnet*, Ad., Ontolweltser Ia Legatarieaa . 18K3
Suirrk, Dr., Mediclnaln»ih. Arst ia Dansig
' Stef)''!!'', Mtt.i , Cuii'^ul in Dart/i^' . , . l-^T."»
' Sti-[)'enti, Ott», Kuul'munn in l'an/ig . . . I?<77
Steimmiij. Ii., Fabrikbesitzer in Dansig , 1871
Steimmiff R., jun., Cbenik<T ia BoUdhi . 1878
Stuhl.r. L. /••.. n,.nlicr in Diii/i;;. . , . IM«.**
Stii/ifii\ Fnni:. Dr . Ar/1 in I>uii/ii; . , 1875'
St'iflilnril, t'rttiici*, Kuufiuann in DaJizig . 1877
Stra^lmfger, Dr., IWeitHar nnd Hofmfli Ia
I Bonn a. Bb. (Correap. Mitglied) . 1880
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XXVII
AnfscD. im Jahre
Stricker, Dr., < )ber!!itub»arzt in DanziR . . 1886
V. Äliw/'/VA/f. I^iuidralh In Kuhn {< '(iriop.
Mitglifd) IHTö
Tenzer, Uauptmano in Dunzig .... l^ö
7%ofc//) Dr., Professor In Genova, lluseo
CiTioo (Gorresp. Mitglied) .... 1875
Tornwttldt, Dr., AnX In Usulg .... 1870
Torniraltlt, Schufziicht-lMrcctor in Danzig . 1881
Treichel, A., I{i(t<Tf.'iits]ii'.sitzfr »nf Uocb»
T'alcschkin, Kr. Itvn-nf .... lH7f?
Vaertiftff, Dr. meil. in N«ufaiirwa»Kor . . 18tH>
Waehtmtki, Rwloff, Kreinwensisir in Berwik 1882
]\nrkcr, Obi-rlfhn'r a. D. in UfHin . . . 1H07
Wallenlienj, Dr , Arzt in Dan/.i^r . . . l<S(i5
Wehr, Dr., I^andf-H-Din-ctor der l'ruvinz
WestpruusaeD in Dunsig .... 1878
AalfeMi. Im Jithre
nVr//»'/-, I''altrik»H'nitzi'r in Dan7,ijr . . . 1S79
W't'icki, liandgcricbts-l'räsident iuGraudenz 1881
WiMe, Gymna^lldirer in Laagfübr . . 1886
HVAt, H., KMifniMin in Oanrig .... 1872
Wirthsihiift. Will»., Kaufmann In Danzig . 1880
Witt. ll«'frii'runfC8-F<'Iilim'ssiT in Danzipr . 1868
Witt, KruiMcbiilintipfctür in Zoppot . . 1887
Wolff, Ksnfmsnn in Itansig 1875
Zaezek, Dr.. Arzt in ZoppOt 1871
Zeufchner, Dr.. T{< t'i«'rnng9- und Hodldnal-
Ratb in Danzig 1H72
Ziegenhagen, Kaufmann in Dansig . . . 1875
Xiem, Dr., Arst in Danslg 1886
Xiiinnermatmf Möhlenbautneister !n Danzig 1H67
/ffmm^'mfln», Obor-Rogiening^rath in 1 )anzig 1879
Zimmermann^ Ingenieur in Danzig . . . 1883
Xymla, LelHW in Stuhm 1888
B. Mitglieder der anthropologischen Section.
Ab«gg, Dr , M<]d.-Bnlli and Geli. SnnitiUsmth In
Danzig.
Anger, Dr., GyiuuaHial-lUrrcUtr in Graudenz.
Bakntek, Dr., Profüssor in Danzig.
Bail, Dr., Fnrfimor in Dansig.
linjiihr, Oberpostoommissarius in Kdnig8l>ei|;.
lienjer, Kaiifmann in Danzig.
Hertltng, ArcLidiacuniitt in Danzig
Camuth, Dr. phii., Gymnnsinl-Director in Dansig.
Chevalier, Pfarrer in Langenan bei Frqrstadt.
Qmwents, Dr.. Dinit.»r d(-.< Wc.'^tpreassiBcben
l'rorinzial-MiiMfiimH in Danzig.
Dieekhof, llittergulsb«'aitzer auf Lindenboff, Krvis
Knrtliaus.
Drawe, Bittergutabi sitz. r hiiF Saskosobln
V. F/rtw.v-, l'fiirror in Maricnwerder.
V. Flulvw, M^jor in Danzig.
FkiedtSntier, Dt., Arst in Dnnxig.
0. Orow, RittarguUbcaltser auf Klanin.
IhgeuK Dr. med., ObcTstabsarst in Dansig. i
lln»xe, A*.. Kaufnmun in Danzig.
Helm, U., Stadlralü in Danzig.
flendetrerkf Stadtrath, Mvdicinai - Assessor in
Dansig.
Hi:->l:it l. <ii rirlifsnit)) in I hinzig
llnt iit\ Kiit»Tgul.slMi*it/.i'r iMil' l'4'iupuu.
Uojjtiiiitun, Fabrikant in Dnnzig.
llaltZf J.f Kaufmann in Dsnsig.
AtfemtuMt Buclidradtereibesitziir in Dansig.
Kaufmann, Walter, Kaufmann In Dnaslg.
Kayfier, Aflninoni in Danzig.
Kell», Dr., Ober-Mt'd.-Bath in Oldenburg.
Kotier^ Bontin* In Danslg.
Komaekt Stadtratii in Danslg.
r. KrifK, Ultiorgutsbi'siizer auf Kl. Waosmlan.
Kunze, Pr<'mi<'r-r iciitcnant in Danzig.
Lampe, Dr., rruA-ssor in Danzig.
Lemke, Fräulein In Berlin.
Limmer, Dr., Anl In Dansig.
Lofnneger, Oberlehrer in Danzig.
Mae-Lenn, Rittorgut8b«8itzer auf liosohau, Kreis
Danzig.
MSrdur, lUtteigntsbee. auf Bobinu, Kr. Bdiwets.
Mendte, F., Kaufmann in Danzig.
M'ttiif)/'r, T'ror.-^vnr. ( "u rlebrer in Dansig.
MÜHhlerlit^nj, Kaufuianu in Danzig.
Nauck, Rector in Schlochau.
OdtleeM&ger, Dr., Arat In Dnnzlg.
OHemtorf, Kaufmann in Danzig.
Otto, StAdtbnumt'ister in Danzig.
Penner, Rentier in Danzig.
Peters, Dr., Reotor in Dan/.ig.
Pfeßety Dr., Professor in Dansig.
Piiirits, Dr.. Arzt in Danzig.
l'liliii. RiltiTgut-ilM sii/.cr auf Lichtf-nthal.
IWiit, RittfrguU)bfHitz«;r aut Luliuchin.
Pnekhen, Dr., Assistenn-Ant In Dnosig.
Rivkert, Allgeordneter in Berlin.
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XXVJll
I
Ruhdnt, Liternt in Wriezcn.
Sekeele, Dr., Amt in Dansig.
Schetnert, Biicbbindler in OMziff.
Scfiliemnnn, l>r. in AUien.
Svlinicrhcl, Latuls'^h.-S^'cn'liiir in ÜHDZig.
SchneUer, Dr., Antt iu Dauzig.
Sekulse, ReAlgyinnwrfallebrer In DMudg.
Sf'iiiiiri. Dr. med., SanitiitHruth In Dansig.
Sfofitnor, Kaurmaun in Diinzij;.
Starck, l>r.. Mi'dicinalrath in DvM/Äg.
Steimmig, R., Fabrikbenitaer in Danzig.
Stimmig, JZ. Jttn^ Kanfinann In DansiK.
Sf' inirrinfer. (Tymiiasial-OberliArar in Dansig.
Stri/ilirski, Maler in llau/ifi.
TuruwaUit, Ih., Arzt iu Dunzig.
H acker, ( »berlelirer in Berlin.
Walietth,ry, Dr., Arst in Dansig.
Weiiding, BitteiguUibwItxer auf GulUen b«i
Deutsch-Kylaii.
l\'rnirr. Ih., Uulihiiu r in Dansig.
WUke, Kaufmann in Danzig.
V. Winter, 6«b.-fiatb und Oberbüigeraieblar tob
Danzig.
Wilf, R»-tr -F"I<lim'Hsi'r in Dui/.ig.
V. Wrangell, itarnn, Kainerl. linssischer älaat«-
ratb und Geoerml-Consul in Dansig.
Zaeztkt Dr., Äxzi in Zoppot.
Zegmng, Wirklieber AdmiraUtitscalh und Warft-
Diri'ctor in Dan/ig.
Ziem, Dr., Arzt in Dun/.ig.
C. Hitglieder der Section für Physik und Chemie.
Bml» 7*A., Dr., Profomor in Dansig.
Berij'T, .loh., Kaufmann ii. Chemiker in Daasig.
/toiiinifiKr/i, F., l?in !i(i;ill<T in Diin/ig.
Eccr», IL, (jJjr niniixialli-liriT i i Danzig.
Prejfmuth, Jl, Dr., Oberarzt in Dansig.
Gaehel, IL, BnchlianclU'r in Dnnzig.
Greffin, ToIfgraphcn-lMrcrtor in Dansig.
Helm, (K, Stadtratb in L>anzig.
Kayser, E., Aatronom io Dansig.
Kieto», J,t Dr., Gynuuwlal-Oberlebrer In Dansig.
Lampe, II., Dr., Professor in J)anzig.
Mar»cliaik. ('.. Kaisorlicber MaacbinMinieistier in
Neufatirwasser.
Momber, A., Profemor In Dansig.
MStler, A. H'.. Consal^ IngenitMir in Danzie
Neumann, .SV . Dr., Dirwlor der Viktoriaachuk
in Danzig.
lyatmemehmidt, R, FabrilcbeBitzar in Daadg.
Sr/u'fß'er, E., (tymnaHialli>hrer in Dansig.
Sc/iejih/, IS., Dr., Clu-milter in Danzig.
.ScAiWfV-, /'.. Dr., Lebrer ao der Viltu.ri»»chiiU'
in Danzig.
£dbMuue, L., Gsrmnastallehrer in Fr. Hlargud.
St'huttiaftii, /•'.. GyninfMial-Oberlehrer in \>an7.\s.
Ziegler, Wilh., Ober-Poatdix«ctiona-Searetair in
Danzig.
D. Hitglieder der medicinischen Section
sind alle Aerzte, valcba Hitglieder der Natiirforschenden (leaellacbail aind.
Tm Jahre IHKri betbeiligtan tlcll an den Sitsnogpn der medicinischen Sectioo:
Die Herren Dr. Ahegg.
II
II
»I
I*
n
ff
M
I»
II
Aimn, Chef-Arzt.
BoretitM, Ober-Staba-ArsL
Farne.
Eregmuth, Oher-Arzt und
Kreis-PbTsikiu.
Friedländer.
Ooets.
Hanff.
Hinze, Ober^tabs-Arzt u. D.
Jendritza.
Kakle.
Ka»pr;ik.
Klein.
Koktz.
Kreein.
lAevin.
Die Herren Dr. Litauer.
Lock.
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II
II
II
II
Oekltchiäffer.
Penner.
Pieper, SUba-Arst.
Sanmet$tm,
Schneider, CH»er-5> lab»- Arzt.
lUmon, Sanit&ta-Bath.
l^obbe.
Stnrh'r, Ober^StobsarsU
Siichannek.
Tonuraldi,
Wedkn&erff.
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XXIX
E. Mitglieder des Vorstandes der Gesellschaft.
FQr das Jtlir 1887 itad gewihlt worden, als:
Dtractor; Profeasor Dr. Itail.
VietHlirootor: rjeh. Sanitätsrnth, Mi-d.-Tl IV Af'fijq.
St>cn»tair für innere Angelegenheiten: .SaaitutMratti Dr. Semon.
.Seci-etair für äiuser« Aogelegenheiten: Direclor Dr. Conwentt.
Selwtimebter; Kaufauuiii Otto MSntterhetg.
BUilii>(lifk«r: Astronom Kmisir.
ünliK T <1<T Vi>rtri|(e: i'ntfi -^or Mui„l,er.
Iiupi-ctur ileM pbysikaliitchen (JubineUt: l'rofi>K8ur l>r. Latitfe.
HMnimpeelnr: FabrlkbMitMr PfamneMchmidt.
Iiiitlicetor der MitliTop.-ethii<igr»pbi«elieii Samolnng: Or. med. Umauer,
Vor»it7.<'n«ler «Iff antlirop.-ctlinoifr. St-rlion ist Dr. iiumI fJusnuer.
VorHiUeniler der Sectioii für l'h^HiK iintl (-tieniie int i'ruf. Mouiher.
VondtieiMler der nediciniMlieo Seettoo tet Geb. 8anitfitaratii Dr. Al>eg{i.
VorsttEender des weetpreuMtoebea Fiad^rehVerelaa bt BegieniQg«'Ratb FSnk,
Mittheiliingen Hlicr rersonalTerftadenrngea der Mitglieder bitten wir m den Dir«cU»r
der (jiesellscbiin. eiuzuxendeii.
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XXX
Veizeichniss
drrr
im Jahre 1886 durch Tausch, Kauf und Schenkung
erhaltenen Bücher.
Melbourne. Geograph, society <»f Aui^tralia. ■
Victoriaii brauch- Jau. 188G, 8.
Beigsten.
Brüssel. Societe entomol. de Belgiquo.
Annalea. Tom. 29. Part. 2. ßruxellea 1885. 8.
LQtlioh. Soci^td goolog. de Belgi^ue.
Annales. Tom. 12. 1884—85. Li^ 1884, 85. 8.
Oeiitral-^iiioi*ika..
Chapultepcc. Observatorio astron.
Annuario, 1887. Atuto 7.
M^'co 1886, 8. 2 Exemplare.
L>finema.t*k.
Kopenhagen. K. D&nische Akademie der Wiss.
Oversigt over det K. D. Yidensk. selskabe forhandl. i. Aar. 1885 No.
2, 3, i. Aar. 188G No. 1. Kjöb.'uhavn 8.
Mi^uioin-s, () SiM-., V(.l. 2 No. 8—10. Vol. 3 No. 1—3. Vol. 4 No. 1.
KJoJxMihuvii 1885, 80, 4.
Soci«''t«' r. lU's antif|n;iir('.s du nord.
AaH.n<;(M- IHS.") ||. 4. issc, [\, 1^2. Kjobonhavn 8.
Tillacir til Aarl.. ISHÖ. KJ..lMMiliavn iSHß. 8.
Mrinniics de la soc. r. des autiij., N. S. 1886. Cupeuhague 8.
SoiiiH»' liotaii.
Tid.sskrill, l.(.laiii.sk IUI. If) H. 1 — 1. Kjölieuhavu 188:'), 80. 8.
Meddelelser 188C No. 7 — 9, Kjobcuhavu 8.
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Deuteolilmid und Oo»terreic;li-Uiigfa,rii.
Agr.nu. Socictas liistoriro-naturalis Oroalii'a.
(Jlasnik — u^odiiia 1 — I»!'"!. 1 — Zagreb 1886. 8.
Altcnl»ur<r. N.itiii forscliciulo (lesollscliaft otc.
MitllK-i hingen aus d. ( )st<'rlaiule. N. F. Bd. H. Altcnbg. 1886. 8.
Annaberg. Aunaberg-Bucliholzcr Verein f. Naturkunde.
Jahreabericht 1, 1 883— 85. Annabei^ 1886. 8.
Aagsbnrg. Natnrhistor. Verein.
Bericht 28. Angebwg t885. 8.
Berlin. K. Preaps. Akademie der Wissenscb.
Sitzungsberichte 1885 No. 40—52. 1886 No. 1—39. Beriin 8.
Abhandlangen aus dem Jahre 1885. Berlin 1886. 4.
Verein zur Förderung des Oewcrbefleisses.
Verhandlungen 1884 H. 1—10 (ausser 9). Beriin 1884. u. 1885 H.
1—10. Bisrlin 1885. 4.
Gesellschaft TiaturfdrscIii iKlcr Froundo.
Sitzunirsl.piii-l.te i. .1. J. ISx'). Beriin 1885. 8.
• Hydrograjdi. Amt der Admiralität.
Annaloi) der Hydrogr. u. marit. Meteor. Jahrg. 14, JNo. 1 — 11. Berlin
1H8G. 8.
Deutsche «^eolo^. (xO.sellscliaft.
Zeitsehiitt, Bd. 37, Ii. 3, 4. Beriin 1885. Bd. 38, H. 1—3. BerUn
1SS6. .s.
Deutsche t uloiiidh ( icHellschaft.
Deutsche eiitoiuol. Zeit.schrilt. Jahrg. 29, 11. 2. Jahrg. 30, H. 1.
Berlin lSSr)/86. 8.
Gcsell.sehat't für Krdkunde.
Verhandhingcu J>d. 13, No. 1 — 9. Berlin 1886. 8.
Verein zur Förderung des Gartenbaues.
Gartenzeitung 188G, No. 1—52. Berlin 8.
Gesellschaft Hir Anthropologie, EthnoI<^ie und Urgeschichte. 1884,
10 Hefte. 1885, 14 Hefte n. Inhalt 1886 Mai — Berlin 8.
Bonn. Naturhistor. Verein.
Verhandlungen. Jahrg. 42, IT. 2. Jahrg. 43, H. 1. Bonn 1885, 86. 8.
Bremen. Natnrwiss. Verein.
Abhandlungen. Bd. 9, H. 3. Bremen 1886. 8.
Breslau. Schles. Ges. f. vaterländ. Cultur.
Jahresbericht, 63. 1885. Bresbui 1886. 8.
Stenzel, Rhizodendron oppoliense G5pp. Ergänz. Heft der Schles.
Ges. Breslau 1886. 8.
Verein (ur das Museum Schles. Altcrthümer.
Bericht 60—62. Breslau 1885, 86. 8.
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xxxri
Verein für Schles. Insoctcnkundc.
Zi itHchnft f. Entomologie H. 11. Breslau 1886. 8.
Brünn. NatuiTorsdior- Voroin.
Verhandlungen Bd. 23, II. 1, 2. Brunn 188.^>, 80. 8.
BjM'ii'lit d. metoorol. Commission i. .1. 1883. llrihin 1885. 8.
K. K. M.ilir. S(>ld<',s.-Grs('!lscli. /. Belorderung des Ackerbaues.
Miltlieiluugcn 188:"), .Jahrg. ()5. Brünn 4.
Budapest. K. Ungar. Natiirui^;s. (J<\s('lls(hart.
Math.'u. iiaturw. Brriililc aus Ungarn (Fröhlich). Bd. 2, 1883 — 84.
Bd. 3, 1884—80. Bu.lapcst 8.
K. Ungar, (ieobgisclu) Lanth'saustalt,
Jahresliericiit f. 1884. Budaprsl 18.sr). 8.
Mittheilungen aus d. .lahrli. d. K. Ung. Landesanstalt. Bd. 7, 11. 1—5.
Bd. 8, H. 1, 3. liudapcst 1884, 85, 86. 8.
Földtani Koslöuy (geol. Mitth.) Zeitschrift 1886 Jan.— Sept. 8.
Btfckh, Buday, Ch} zer, Daday, Hasslinszky, Herman, Hf^yfoky, v. inkov,
V. K( rpely, L££szl6, Noth, Obach, Palfey, Szabo. SzötR, t. Solu,
geol. Mitth. 1885, 86. 8.
Bacherkatalog in nngar. Sprache. 8.
Cassel. Verein ffir Naturkunde.
Bericht, 32 und 33, 1884—86. Cassel 1886. 8.
Festschrift des Vereins f. N. zur Feier seines ßOjfthrigen Bestdien«.
Cassel 1886. 8.
Dan zig. Wcstpr. Fischerei-Verein.
Mittheilungen 188ß, No. 4. Danzig 8.
Fi.schereikocid.u<-h. Stettin 1884. 8.
Darmstadt. Verein f. Erdkunde.
Notizhlatt, F<dg(> 4, 11. r>. Darmstadt 1885. 8.
Dresden. Naturwiss. ({csrllschart Isis.
Sitzungshoriehtt' 1S85. Dresden 1886. 8.
(lesellschaft iTir Natur- und Heilkunde.
Jahrcsberirht lSS.f)-8J>. Dn-sden 1886. 8.
Emden. Natnrlorsclicnde (Josollschaft.
Jalir.-shericht 70, .lalirg. 1884—85, Emden 1880. 8.
Erlang«' n. Phys.-nu'd. Soi-irtüt.
Sitzungshcriclite II. 17. lOrlangoii 18^;"). 8.
Frankfurt a. M. H(Mi(k*'nl>rrg. natnrf. (Je.scllstdiaft.
Bericht 1885 und 1886. Frankf. a. M. 1885, 86. 8.
Abhandlungen Bd. 14, H. 1-3. Frankf. a. M. 1886. 4.
Kobolt, Beisecrinncrungen an Algerien u. Tunis. Frankf. a. M. 1886. 8.
Frankfurt a. O. Naturw. Verein d. Beg.-Bez. Prankfurt.
Monatl. Mittheilungen Jahrg. 1885 Dzb. — 1886 Aug. 8.
Societatum littcrae 1887. No. 1.
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xxxin
Glessen. Oberhcss. Gesellschaft f. Natui^ nnd Heilkiinde.
Bericht 24. niesscn l><8n. 8.
Görlitz. Ober-Lausitz, (icscllschaft <1. Wiss.
Magazin, Neacs, Bd. 61, II. 2, Bd. 02, il. 1. Görlitz 1883. 8.
Graz. Naturw. Vorein f. Steiormark
Mittlieilunir<Mi 1884. (Jraz 1885. 8.
•V»T«'iii <l' r AtTzto in St«'i«'ruiark.
Mitili( iliiiiir<'n. Yrroinsjahr IHSf). Jahrg. 22. Graz 1886. 8.
Göttingen. K. ( J<*si'll»cliafi »icr Wiss.
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IIaii;?oii. 1. Th. nebst Atlas. Christiania 18 10. 4 und folio.
N. Nordhavs-exped. 1876 — 78. 15. Zool. ChruBtacea 2 ved Sars.
Christiania 1886. fol.
Uniyer8.-Sammling of N. Oldsager.
Foreningen. Aarsb. 1884. Kristiania 1885. 8.
Konst och Handverk fra Norgee fortid. 5. H. Kristiania 1885. foL
Gols gamle Stavkirke og HoTestuen paa Bydo Kongsgaard. I. Gbristiania
1885. foL
Drontbeim.
Det K. Norske videnskabers selskabs skrifler 1883, 84. Throndbiem
1884, 85. 8.
Land. UniTendtät
Acta univorsitatis 1884—85. Ifath. ocb natnrr. Land 1885, 86. 4.
Stockholm. K. Vittcrhets bistorie etc.
Mänadsblad. Aarg. 14. 1885. Stookbolm 8.
Entoinol. forcningen.
t:ntoniol. tidskrift 1885. Aarg. 6. H. 1—4. Stockhobn 1885. 8.
Tromsö. Museum.
Tr. Museum Aarshefter 9. Tiomsö 1886. 8.
Aarsberetning for 1885. Tromsö 1886. 8.
BaseL Natorforscbende Gesellßchaft.
Verhandinngen Tb. 8, H. 1, Basel 1886. 8.
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xxxxn_
Bern. Nslnrforachcnde Gesellschaft.
Mittheilnngen. N. 1119-1142. Bern 1886. 8.
Hüi'lisclmle.
37 DiKscrUtiouen.
Frauen fcld. Thurgauischc iiatuir. (losellj^cliart.
MittlieilunfJTcn H. 7. FiauenfcM 188Ö. S.
Genf, öoeiotd physique ot d historr iiat.
iMrnioiics. Tom. 28. T. 1. üeucvo 1«»4, 85, 4.
liKstitiit national.
Bulletin. Tom. 27, Gcnfeve 1885. 8.
St. Gallen. Is'atui lüröchcndc Gesellschaft.
Bericht aber die Thätigkeit 1883-84. St. Gallen 1885. 8.
Schweiserische Natnrforachende Gesellschaft.
Actes de la soc HeW. r^nnie an Locie 1885. Nenfchatel 1886. 8.
Mad r i d. Obserratorio.
Besamen de las observ. met 1881. Bfadrid 1885. 8.
Cordoba. Academia naolonal de Giendas de la repabL Argcutina.
Boletin. Tom. 8. Entr. 8—4. Baenos Aires. 1885. 8.
Valparaiso. D. wissenschaftlicher Verein sn Santiago de Chile.
Verhandlangen. Bibliotheca nadonal, H. 2, 3. Valparaiso 1886. 8.
^ng^lcauft wurcleii im Jahre UsissiO
folgende Werkes
a. Allgemein wisteiiselisflllelien InlMlto.
Adressbach f. Dansig 1886. 8.
Oentralblatt, biologisches. Jhg. 6. 1886. Erlangen 8.
Gomptes Rendus. Tom. 102, 103. Tables des comptes Rendas k T. 101.
Paris 4.
Fauna und Flora des Gollls von N<'ap«'l. Monographie 13. Berlin 1885. 4.
Forschungen zur Deutschen Landes- und A'olkskundc. II. 5 — 8. Stuttgart 1886.8. f
Fauna und Flora des Golfes v. Neapel. Monogr. 13. Berlin 1885. 4.
Gaea, Zeitschril't zur N'erlueituug uaturw. und geogr. Kenntnisse. Bd. 22. 1886.
Köln und Leipzig 8.
.Journal, the Anieriean 1H8>). Index zu Vol. 21—30. New Häven 8.
Meuioires de racadeuiic des scienccs de St. IN'torsbourg Sdr. 7. Tom. 33. N-
3—8. Tom. 34. N. 1—7. St. Pdtersbooig 1885, 86. 4.
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xxxxm
MonatBachrift, Altpreass., 1896. H. 1—6. Kdnigsberg 8.
Mnller, die wies. Vereine und Geeellschaften DeotHcblaiids im 19. Jahrhundert.
Bibliographie. Lied 7, 8, 9. Berlin 1886. 8.
NatttTi Zeitung zur Verbreitung naturw. Keuntnissc. Bd. 35. Halle 1886. 4.
Natorforscher, Wochenblatt. Jhg. 19. 188Ü. Tübingen 4.
Sammlnng gemeinverständl. wiaaenschaftl. Vortrilgo. N. 473—80 N. F. N. 1—12.
Berlin 8.
ünivcrsitäte-KalciKlor, Winter 1.SS5 86. Somnirr IHHO. ßcilin 1S8f;. 12.
Vogel, das Mikroskop. 4. AuÜ. v. Zachariuii. Lief. 1 und 4. Leipzig 1884. 8.
I». PhysIkaliseheB and ehemiBClira Inhalts.
Annalen der Physik und Chemie. Jhg. 1886. Beibl&tter 1886. Leipzig 1886. 8.
Berichte der D. chemischen Gesellschaa zu BerUn. Jhg. 19. 1886. Berlin 8.
Burckhardt, die Erfindung des Thermometers und seine Gestaltung im 17. Jahr-
hundert. Berlin 1867. 4.
— , die wichtigsten Thermometer des 18. Jahrhunderts. BaHcl 1871. 4.
Jahresbericht über die FurtHc-hritte d. Chemie f. 1883 H. ö. f. 1884 H. 1—4.
Glessen 1«S5, sß. 8.
Jounial f. practisclio Clioniio. .Ilig. 1886. Loipzi^^ 8.
Kirchboß', Vorlcsungeu über matb. Physik. Mechanik. Auflage 3. Leipzig
1883. 8.
Zeitschrift, flcM-tro-trclm. Jhg. 7. Berlin 1886. 8.
— , für lustruniciitonktimio l^Hit. Borliii 8.
— , deutsche meteorol. Jhg. 3. 1886. Bi-rlin 8.
c. Astronomischen Inhalts.
Nachrichten, astron. Bd. 114, 115. Kiel 1886. 4.
Sirius, Zeitschrift f. popul. Astronomie. Bd. 19. Leipzig 1886. 8.
d. Zoologischen Inhalts.
Altum, Forstooclogie I— Hl. Aufl. 2. Berlin 1876, 81, 82. 8.
Archiv für Naturgeschichte. Jhg. 50. H. 6. Jhg. 51. H. 4. Jhg. 52. H. 1, 2.
Berlin 1885, 86. 8.
Bronn> Klassen und Ordnungen der Thlere. Bd. 6. Abth. m. Lief. 50—55.
Leipzig und Heidelberg 1886. 8.
Isis, Zeitschrift 1886. Berlin 4.
Leuckart, die Parasiten des Menschen. Bd. 1, Lief. 3. (2 Aufl.) Leipzig u. Heidel-
berg 1886. 8.
liOnnis, Synopsis. I. Zoologie. Bd. JI. Aliih. 2. Hannover 1886. 8.
Standingor. c.itoti.sche i^chmettcrlinfrc. Lii f. l 16. Fürth 188<). fol.
Zoitsctu'ift f. wisHcnsch. Zoologie. Bd. 43, H. 1 — 4. Bd. 44, H. 1 — 4. Leipzig
1885, 86. 8.
0. Botaniscbrn Inhalts.
Aunales d«'s sciencccj nat. Kot. Ser. 7. Tum. 2, N. 4 — 6. Toni. 3, N. 1 — 6.
Tom. 4, N. 1- 4. Paris 1885, 86. 8.
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xxxxiy
Cetitmlblatt, bot. Jbi|^. 7. Bd. 24, N. 7. — fid. 28, N. 18. Cnnel 1886. 8.
Cohn, Kryptogamen-Flora v. Schlesien. Bd. 3. Lief. 2. Breslatt 18^6. 8.
— , Beiträge zur Biologie der IMIanzfiu Bd. 4, H. 2. Breslatt 1880. 8.
Hartig, Holz der deutschen Nadelwaldliilume. Berlin 18H.5. 8.
Jahresbericht, hot. 1883. Jbg. 11. L H. 2, II. H. 1—3. 1884. Jbg. 12. J.
1, 2. Berlin 8.
RabenborBt, I. Bd. Ahth. 2. Tilze von Winter. Lief. 22—26.
— lU. Bd. Fani]>flanzen v. Luersnen. Lief. 6—8.
— IV. Bd. Lauliniose von Linijd'iiht. Lief. 3 — o.
Sonuier, ITandhucii der l'llan/<'nkranklit'it('ii. AnH. 2. Tli. 1. Berlin 188»). «.
Willkomm, fort.stl. Flora von DcuttschlauU uuU Oesterreich. Lief. 1 — 11. (Aufl.
2. ) 18«(j. 8.
f. Aiithropo1oi;ischeii Inhalts.
Archiv fiir Anthropologie. Bd. 17. Brannseliwcig 1886. 4.
Mebtorf, vorgeschicbtl. AUerthümer in Sehle8wjg*üol8teiii. llanihurg 1885. 8.
Voss u. Stimming, vorgeschichtliche Altertbumer aus der Mark Brandenbnig.
Lief. 1- 20. Berlin 18s6. f.d.
Zeitschrift für Ethnologie. Jhg. Iö86. Berlin 1886. 8.
g. Mfiieralogiscben Inhalts.
DanK'.s, ( lla< ialliildung d. N. Itrutscli. Tiefebene. (Sauind. Vircliow u. Holtzend.l
Neues Jahrhuch für Mineralogie, (ieolo<;ie und Palaeontologie. .Birg. 1886, Bd.
1, U. 2, a. Bd. 2, ü. 1, 2. Beilage Bd. 4, ü. 2, 6. Stuttgart 1886. &
h. Medieinischen Inhalts.
Archiv für Anatomie und riiysiol()<:ie 1886. Anat. Ahth. H. 1 — 4. PhysioL
Al.th. H. 1—6. Suppl. 188(1. Leipzig 1S8(). 8.
His, Anatomie niensclil. Eud)ryoncn 1, 11, III. Leipzig 188(», 82, 85. 8. Atfa»
I n. Iii Taf. 1—8. T. 9—14 u. 1* Leipzig 1880, 85 foL
Vom K. Ministoriuni für Handel, (lewerbe und öffentliehe Arbeiten.
Geolog. Karte von Preussen und Tliiiringen. Lief. 23, 3<». Berlin 1885 f.d.
Abhandhingen zur geol. Specialkarte. Bd. 6, U. '6 Ulit Atlas. Bd. 7, IL
2. Bd. 8, II. 1. Berlin 1885, 86. 8.
Erlauterungen. Gradabt h. 55. N. 39, 40, 45, 46. Üradabth. 70. N. 34—36,
40—42. Berlin 1885, 86. 8.
Jaluinu-Ii der K. Prcuss. geol. Landcsaiiätalt u. Bergakademie für 1884.
Berlin 1885. 8.
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xxxxv^
Tom K. Hinfotoriain f. d. landwirthMchaftl. Aiig«1«gen1ieiten, Dnniaeii
und Fönten.
Landwirtliscbaftl. Jahrbficher. Bd. 14, H. 5, 6. Bd. 14. 8uppl. 3. Bd. 16, H.
1, 3—6. Bd. 15, Suppl. 1. Berlin 1886. 8.
Görz, Handel und Statistik d<'^ Zurkcrs. Berlin 1885. 8.
StatistiBi-Iu-s Jaliri> f. d. Dcutselie Hcirli. Ileiau.^g:. v. K. Statist. Amt Jbrg.
6. 1885. Jhrg. 7. 1886 Berlin 1885, HC. H.
Monatahefte sor Statistik d. D. Reiches. Jbrg. 18b6. Jan.-Oct. Berlin 1886. 4.
Ton der K. ObeivPostdiroction In Dintig.
Die Blitzgefahr N. 1, herausgegeben T. electra-technischen Verein. Sop.-Abdr.
Berlin 1886. 8.
Tom Diroetor d. D. SeewMie, Herrn Geheimrath Profi Dr. Nenmnjrer.
Nearaayer n. Borgen, die internationale Polarforschnng 1882 — 83. Bd. 1 n. 2.
Berlin 1886. 4.
Obserrations of tbe internafc. Polarexpedition 1^82 — 83. London 1886. 4.
Von Uerrn Coiiiinerz- und Adniiriilitätsrath a. D. Dr. Jur.
W. AbeiBCg in BtMiiu.
Verhandlungen der Oosollschaft für Erdkunde in Berlin. Bd. 11. X. 1 — 10
(doppelt) Bd. 12. N. 1—10 (duppelt N. l-D). 1884, 85. 8.
Zeitschrift der Gesellschaft ffir Erdkunde. Bd. 19. H. 1—6. Bd. 20. H. 1—6.
Berlin 1884, 85. 8. (Bd. 20. H. 2, 4, 5 dopp.)
Mittheilnngen der Afrik. Gesellschaft. Bd. 4. H. 1—6. Berlin 1883—85. 8.
Kalle, Wirthsehaftslebren. 2. Anfl. Berlin 1878. 8.
Vom verstorbenen Herrn K. (irentzenberi?.
Borkhausen, N.itintrr.seliiclitf europ. 8chmetterliuge. Th. 1 — ö. Dessau, Leipzig
un<l Frankfurt 1785— 5»4. 8.
Entomol. Kalender 1877. (^uedliidturj; 8.
Freyer, Beiträge zur Geschichte europ. Sclinieilerlinge mit Abbild. Bd. 1 — 3.
Neuere Beiträge. Bd. 1 — 7. Augsburg 1828 — 58. 4.
Ocbsenheiner, die Schmetterlinge t. Bnropa. Bd. 1 — 10. Leipzig 1807 — 85.4.
Kirbj, calalogue of the coUection of diumal lepidoptera. London 1879. 4.
Reisewerke von Andree, Baker, Bickmore, Browne, Dixon, Hayes, v. Heugtin,
Martins, Pinto, Toreil, Nordenskiöld^ Wallace, Zimmermann.
Kiepert, Carte du bassin dn Congo, Berlin 1885.
Schnitze, Streifoug durch Gapri. Berlin 1886. 8.
Mittheilungen a. d. geogr. Anstalt Petermann 1859. N. 7 — 12 n. Bi^flbis.-
Heft 1860. Gotha 4.
Tageblatt d(M- 59. Versammlung D. Naturforscher und Aerato zu Berlin. 1886.
4. nebst
Fostachril't und Katalog zur wiss. Ausstellung.
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XXXXVI
Ton elMm Hltgliede der natnrt Gesellschaft in Dsoiig.
Correspondenzblatt d. D. Gesellschaft dir Anthropologie» Ethn. u. Ui^geeehiehte.
Jhg. 17. MQnchen 1886. 4.
Ton den Verfassern.
Credner, Normalbostimmung f. d. Zusammenstelle, d. landosknndl. Liitentor.
Mittli. d. Ccntral-Commission. If). Febr. 1880. H.
Grad, la distillation de l'eau de vie. Extr. Strasshoiirg 188»>. 8.
Holm o ConwtMitz, Stmli sul!" .iiiilira di Sicilia. Sej).-Abdr. 8.
Ilflhvi^. iil>er d. Ursprung d(!r Ackcruukräiitor. Se|).-Al>dr.
JentZHch, 3. Sop.-Ahdr. übor gonl. Aufnaliiiu'ii in Wcstpreusson.
Kökeuthal u. Weissouboru, geol. AusÜüge an der Westküste Norwegens.
Scp.-Abd. 8.
Leiiubach, Corambycidcu dos Harzes. Sonderhauseii 1886. 4.
Mcinikow, Phosphorite. Sep.>Abdr. 8.
Meyer, das Gräberfeld von Hallstadt. Dresden 1885. 4.
Mdbias, Artbegriie. Sep.*Abdr. Jena 1886. 8.
— , fiber Schleimfilden des Seestichlingnestes. Bonn 1885. Sep.-Abdr. 8.
— , 4 Dissertationen ans d. zoolog. Institut Kiel.
V. Müller, A Censas of the plante ofM. Sonth Wales by mooro. Sydney 188i&
Müller-Beeck, Verzeichn. essbarer Pflanzen Japans. Sep.-Abdr.
T. Rath, Worte der Erinnerung au A. t. Lasaulx. 8.
Kochel, Studien galvan. Ströme. Disscrt. Halle 1886. 8.
Thoren, araneae. Sep.-Abdr. 1886. 8.
Treichel, 6 anthrop. Sep.-Abdr.
Vogel, das Mikroskop. 4. Aufl. v. Zaciiariris Lief, 2, 3, ö, 0. Leipsig 1884.8.
Ziciu, 11. medic. Separatabdrucke. Dauzig 8.
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Bericht
äber die
neunte Jahresversammlnng des westpreuss. hoUiiiiscli-zoologisuheu
Yereios zu Schlochau am 15. Juni 1886.
Ooin im voriirt'ii Jahre in Dirschau gefas.sten Besililun-i' t^emüss fand die
nountf WaiHlcrvcisanuiilung dt'.s Wcstin'i'ussisclit'n l)otani--( li-zi>ol()o;ischen Vereins
in tlem durcli seine reizende Umgebung ausgezciclmcten Schlochau statt. Dank
der hingebenden Thätigkeit ihres Geschäftfifuhrcrs, des Herrn Apotheker Plath
und eines opferfreudigen Lokalcomitds brachten die Damen und Herren der
Stadt den Bestrebnngen des Vereins das regste Interesse entgegen, woffir den»
selben sowohl bei der Yonrersammlnng in Schttbits HAtel am Abend des 14^ Jnni,
wie auch bei der eigmtlichen Sitsnng Ton Herrn Prof. Dr. Ball freudige Auer«
kennnng gesollt wnidOi da ja dadurch am besten der Zweck der Wandenrer>
Sammlung erfftUt werde, festere Bande untw den Fachmännern und Natur-
freunden der Provinz zu knfipfen und zu ständigen Beobachtungen in den ein-
zelnen Theilen der8eU)on anzuregen.
In Vertretung des durch Heiserkeit an der Leitung verhinderten Herrn
Dr. V. Kiiiigprraff eröffnete Herr Professor Baii. aiu l.ö. Juni, morgens 9 Uhr,
im grossen v'^aale (Iva Jahnke'schen Hotels die eigentliche Sitzung mit einer
Ansprache an di«; zahlriMche Verr^aninilung tind verlas die Scliicihcn und Glück-
wünsche von Mitgliedern und geladenen Gälten, die am Erscheinen verhin-
dert waren.
Hierauf begrüsste Herr Bürgermeister Klatt-Schlochau die V^ersammlung
und hiesB die fremden Damen und Herren namens der Stadt herzlich will-
kommen. Wenn diese den verehrten Gästen auch des Interessanten nur wenig
bieten könne, so gebe sie doch dar herzlichen Freude fiber das Erscheinen deiv
selben Ausdruck.
In seinen Dankesworten weist Herr IVofessor Bail schon vorläufig darauf
hin, dass die anwesenden Botaniker und Zoologen auch wegen der reichen
Flora und Fauna in der nächsten Umgebung der Stadt ihren Aufenthalt, den
ihnen die Bewohner so angenehm machten, durchaus nicht zu bereuen haben
würden.
Darauf entrollt derselbe ein lebhaftes Bild von der Art wie gegenwärtig
die beschreibenden Naturwissenachaften betrieben werden, zeigt wie die reifen
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Frficlito unserer Krkcnntniss zu labendem Gcniiss einladen, und aaoh dem I
Lehrenden die reichsten Mittel bieten, seiue Zöglinge zu begeisterter Be- I
obachtung und ätctcni Denken anzuregen. Das AnachaaiingB-Matonal tu dem I
lehrreichen A'ortrage, der sicli vielfach auf die Ergebnisse der eig^cncn ausgc- 1
dehnten Untersuchungen des Redners HiiUzte, liefern mitgebrachte Gegenstände 1
und Präparate, aber in noch erhohterem Masse frisch von ilini bei Schiochau J
gesammelte Naturobjecte, auf welche er die Auliuerksauiiveit der Anwesenden I
hinlenkt. Iiier bietet ihm die gerade auf steinigem iJoden in schönster Biütlio |
stehende lychnisartige Königskerze, Verbascuni l^i/c/initis, welche in Dauzig's
Flora ganz fehlt, wie die üppige Entwickelung von Kalkpflanzcn, z. B. des i
WnndkleoB nnd der Eeparaette Gelegenlidt über die durch die Zosammenaetiaiig
des Bodens bedingte Verschiedenheit der Vegetation so sprechen. Die an eiiief
alten Mauer so ttppig wie woU kaum anderwärts in Westprenasen wachseode
Manerraute, Atptlinum Ruta rnnraria veranlasst an Streiflichtem anf die «e^ I
liehen felsenbewohnenden Verwandten« die Frauenhaare, Milzfem (Oeteroeh
einarum) und andere, über deren Vorkommen auch in nnserer Pkovini ge*
sprocIuMi wird, und von den Miniaturlandschaften dieser reizenden GeNva hse
wird der Blick zum stillen Waldthale geleitet mit seinen der Gegend eiuen
ganz eigenen Charakter aufprägenden Büschen unserer krautartigen Farne, der
Aspidien, Aspleiüen und Poli/podicn , von denen dann die aus kaum sich titer
die Erde erhebenden Stamme entspringenden hohen Biatttrichter des Strauß*-
farns Struihiopteris (jrrTiumirn zur Besprechung der tropischen Bauuifarne 'i«
(iegenwart und Vergangenheit und der Betheiligung dieser an der Biklunir Jer
Steinkohle fuhren. Mil der ernsten Malmung die Berberitzen auszurotten, die
sich auf Schlochaus Promenaden schon aus der Ferne durch ihren rostfarhenra
Anstrich als Träger unzähliger Rostpilze zu erkennen geben, die bekanntlich
den Orasrost des Getreides erzeugen, verbindet der Vortragende eine Ueb»
sieht ftber die wichtigsten pHanxlichen Feinde unserer Onltuigewichse nnd ^
weilt besonders bei dem Generationswechsel derselben, durch den gewisse bohore
Füanzen, t. B. Alpenrose und Fichte, Wachholder nnd Bimbanm, Kreuskrait
nnd Kiefer in ein gewisses FeindschafksverhJlltniss sn einander treten, indem
jede derselben einer besonderen Pilzform snr Freistätte dient, von der ans die'
selbe ihre AngrifTr gegen die andere richtet, die derselben allerdings später
wiedw mit gleicher Münze heimzahlt. — Während die meisten Pflanzen nur
von unoi*gani8chor Nahrung leben, welche sie dem Boden, dem Wasser nnd
der Luft entziehen, mid somit die Aufgabe erfüllen, aus den Stoffen der leb- P
losen Natur Nahrniig^niittt l für die Thiere und die Menselien. wie für die ver- j
schiedene faulend*' organisciie Stolle bewohnenden und die ;uif Pflanzen schmar- *
rotzenden (iewachse zu bereiten, sind letztere echte Vegetarianer. doch giebt
es bekanntlicii auch Pflanzen, die neben unorganisclier Nahrung auch thierisciio
Stoffe verzehren und die jetzt allgemein unter dem Namen der neischfressendeu
Gewädise bekannt sind. Gerade in der Lehre von den Parasiten hat die Natur [
geschichte in den letzten 35 Jahren die erstannlichsten Fortschritte gemacht,
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vornehmlich auch dadurch, daaa sie uns die Spaltpilse als die geHihrlichsteii
Gegner unserer eigenon (Gesundheit kennen gelehrt hat. — Hänfig treten in-
folge des Parasitismus Anschwellungen (Gallen) und Umbildungen ein. AJs
Beispiel einer solchen wird eine durch Blattläuse ▼eranlasste Bosendurch'
wachsung erläutert und dabei auch an die durch Milben aus der Gattung
Phftoptu» erzeugten Weidenkätxchenballen hingewiesen.
Während die Lehre vom Parasitismus mehr oder weniger dfisteie Bilder
entrollt, giebt es oine zweite Art des Zusammenlebens der Organismen, deren
Verfolg dem Beobachter die grösste Freude bereitet, e» sind die BQndnisse au
gemeinsamem Nutzen, welche zwlHohon Pflanzen und Pflanzen z. B. Algen und
Pilzen, die SU den sogenannten Flechten ▼erscliniol/en. oder zwischen Pflansen
und Thieren und endlich zwischen Thieren und Thieren beatehcn. Letzteres
VerhältniPB domoiistrirt der Vortragende unter andorm an Kxeni]»lareu des Ein-
Fiodlerkrohsos I\i</t/ni>< Ih'itUaituii und der Maiitolactinio, Adanisin pnlliafa,
welchen (Ii«' ( >riginalal>l>ildung in soiuem nit'tiuKli.>chrii Leitfaden der Naturge-
schichte eilt leimt int, in dem alle hier l)eiiamlelten Kragen in leichtfaHslicher
Form jedem Gebiltieten zugänglich gemacht sind. Zu den fördernden Wechsel-
beziehungen gehört audi der Pflanzenbesuch durch die InsecUni. An dem
Sammelkörlichen mehrerer am Tage der Versammlun^z gefangenen Arbeitsbienen
(Drohnen und Königin fehlt dasselbe bekanntlich) weist Prof. Bail nach, dass
dieselben nur den Blüthenstaub des schon erwähnten Vcrbasmm Lychniti» ge-
sammelt haben und erörtert eingehender die durch dieselben vermittelte Be-
fruditung. Daran knüpft sich die Brläuterung verschiedener Ar die Yer^
mittelung der Insecten besonders geeigneter BlQtheneinrichtungen bei Gattungen
aus versebiedenen Pflansenfamilien.
Es folgt die Verlesung des Geschäftsberichtes von Professor Dr. Kiknser*
Marienwerder durch Oberlehrer Dr. Schmidt-LauMibui^. Demselben entnehmen
wir, dass dem Vereine mehrere Mitglieder durch den Tod entrissen worden
smd. Es sind dies die Herren Förster Schindowsky-P^bbemau, Apotheker
Settmacher-Hochstfiblau und Pfarrer Garolus-Planten-b. Lichtenau. Die
Versammlung ehrt das Andenken derselben durch Erheben von den Sitzen.
Kiiie weitwe Zaid von Mitgliedern ist durch Verzug aus der Provinz ans
dem Verein ausgeschieden. Einige sind auf Beschlnss des Ces. -Vorstandes vom
14. März a. er. im Mitglieder- Verzeichnis» gestrichen, da sie seit längerer Zeit
durcli Nichtzahlung des Beitrages ihre Entfremdung gegenüber dem Vereine
bekundet haben.
Neu eingetreten .sind ö Mitglieder, so dass die angerdiliekli<'lie Mitglieder-
zabl 181 Ijetragt. Aussenlem wurde in der aut^seroi (lenlliclien Sitzung des
Ges.-Vorstandes vom 14. Marz a. er. noch folgendes verhamielt: Bei der wiBseu-
scbaftliciien Durchforschung mehrerer Soeen des Rieseugelurgcs din rli Herrn Dr.
O. Zacharias hat der genannte (Jelehrte gefunden, da.-^s in den l>«'tr. Seen
eine beträchtliche Anzahl niederer Thierformen vorkommt, die nian bisher nur
iu den skandinavischen Ländern beobachtet hatte. Herr Dr. v. Klinggraeff
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glaubt ferner an vielen Moosen erkannt zn haben, dasB in unserer Provini ge*
wisse Ähnliche Verhältnisse obwalten. Deshalb ist der Ges.-yorstsBd donh
seinen Schrifif&hrer anf Antrag des Directors des westpreuss. Prorinilal-Mineiiiiis
mit dem genannten Herrn Dr. Zacharias in Verbindung getreten, um disaen
Herrn (&r die schon lange dringend gewfinschte Durchforschung der in West^
preussen belegenen Seeen auf die niedere Thier&una su gewinnen. Die Ton d«
Herrn Vordtsenden vorgelesenen» Schreiben enthalten die beiderseits sog»
nommenen Bedingungen, und wird Herr Dr. Zacharias während des Ifoiito
Juli d. J. die genannte Durchforschung beginnen. In der Sitzung vom 14. Min
wurden die snnächst zu durcliforsohenden Seeon bestimmt. Die Genenü>Va^
Sammlung genehmigte ohne Widerspruch die Vertragsbedingungen.
Ein weiterer dem 6es.-Vorstande in der genannten Sitnmg vorgelcgtei
und Ton dem Herrn Vorsitzenden jetzt verlesenes Schreiben betrifft die Stelliug
des zoolog.-bot Vereins zur oatorforschenden C^llschafk zu Danzig in Beng
auf Leistungen und G^^genleistnngen. Die von dem Vorstande s. Z. getroffenee
Abmaohuqgen werden ebenfalls von der Gteneral'Versammlung angenonmiea.
üm eine einheitliche Nomenclatnr bei Pflanzenbenennnngen zu erwirkn.
hat der 6e8.-Vor8tand in der mehrfach genannten Sitzung vom 14. USn fener
beschlossen, dass fortan bei allen Publicationen des Vereins Garcke's Flora
ffir Nord-Deutschland, und zwar stets die neueste Auflage als Norm fett-
gehalten werden solle.
Was den Verkehr mit anderen Vereinen betrifil, so ist wiederholt darau;
hinzuweisen, dass der westpreuss. botan.-zoolog. Verein^ dessen Schriften i^'
tntegrirender Tbeil der Schriften der natorforschenden Gesellschaa zu Daosg
erscheinen, keinen e^sentlichen selbständigen Schriften-Austausch ikbt, sondo
nur emzelnen Ton ihm besonders verehrten oder ihm besonders nabestehesfo
und befreundeten Uännem und Vereinen als Zeichen seiner VerdiruBg ni
Hochachtung seine Schriften als besondere Druckschriften fiberreicht Mit gm
besonderem Danke erkennt er es daher auch an, wenn ihm von einzelnen Tet-
einen die betreffenden Jahresberichte oder sonstige Veröffentlichungen als Ge-
schenke ikberwiesen werden. So hat auch im vergangenen Jahre die K. K>
Leopoldinische-Karolin. Academie deutscher Naturforscher das höchst werthrolk
Blatt „Leopoldina" dem Schriftführer flir den Verein als Geschenk fiberwiesen.
Desgleichen sind dem Schriftführer von dem Brandenb. bot Verein die Ver
handlungen des gen. Vereins Jahrg. 1882, und 1884 zugegangen. P«"
Verein für Naturkunde zu Cassel hatte s. Z. eine Einladung zur Ju)>elfeier
seines 50jährigen Bestandes dem Vereinsvorstande zufreschickt. Herr Professor
Bail gratulirte demselben persönlich im Namen der Danziger naturforschender
Gesellschaft und unseres Vereins und ausserdem hatte der Schrififlihrer Namen-
des Vereins ein Glückwunsch-Telegramm an denselben abgesandt und erhielt
als Dank für den Verein die umfangreiche und gelehrte Festschrift. Endlich
hat der Verein „Irmischia'' zu Sondorsbausen die No. 1 — 12 seines Correspoadeaz-
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Blattes eingesandt. Für alle diese wertbToUen und ungern Verein tuenden
Geschenke sagt die General-Yersammlnng ibren tie%ef1i]ilten Dank.
Betreib der durch den Verein Teranstalteten phttnologischen Beobachtungen
ist SU bemerken, dass dieselben swar auch im veigangenen Jahre fortgesetzt
wurden, dass aber die Berichte in bedeutend geringerer Anzahl eingegangen
sind. Bie ans den bisher veranstalteten^ einen Zeitraum von 5 Jahren umfittsea-
den Beobachtungen sich ergebenden Resultate sollen im die^fthrigen Jahres*
bericht itnsammffligflfafiBt und yerOffentlicht werden. Es ist aber sehr dringend
erforderlichi fftr die fernere Yerificirung der Resultate, dass die erwähnten
Beoabachtungen, für den Meteorologen wie Botaniker gleichwiohtig, mit möglichst
grosser Genauigkeit und Sorgfalt fortgesetzt werden.
Der Herr Vorsitzende theilt darauf der Yersammlung ein Telegramm von
Direktor Conwentz mit, der von einer Reise in Schlesien die besten Gl&ck-
wfinsche zu den Arbeitmi der Versammlung sendet.
Herr Dr. Selige macht darauf der Versammlung Mittheilungen über die
Bestrebungen des Fischerei- Vereins. Nachdem man erkannt hat, das« die ein-
zelnen Fischarten ausscliliesi^lich oder doch vorzugsweise von gewissen Thieren
und Pflanzen leben, ist das Hauptaugenmerk des ^'^'rein8 auf die Durchforschung
der Gewisser inbezug auf die niedere Thier- und Pflanzenwelt gerichtet, da
ohne genaue Kenntnis» der Fauna und Flora der Gewässer keine rationelle
Fischzucht getrieben wei-dcn kann. Da zur Lösung dieser grossen Aufgabe
die Mitarbeit det* gebildeten Publikuni.s nio^dicli , ja von grossem Werthc ist,
so bittet Herr Dr. Seligo die Anweseu<len bezügliches Material an den \'(»r-
stand des westjtr. Fischerei-Vereins gelangen zu lassen. Um das V()rkt)ninu'u
des Lachses und der Forelle festzustellen, hat der Vorstand des deutsclien
Fiseherei-A'ereins Formulare drucken lassen, in welche iiber Herkunft, Grösse,
Gewicht, Farbe etc. dieser Fische Kinzeichimngen zu machen sind. Der Herr
Vortragende stellt diese Forniulaif zur Verfügung.
An Stelle des in Italien weilenden Hcliatzmeisters llerru Grentzcnbeig,
der der N'ersanimlung ein (ilüekwunsclitelegramm übersendet, legt Herr Stadt-
latli Hohn die Rechnung vor. — Es werden die Herren Helm, v. ti. Lippe
und Platli zu Kechnungsrevisoren ernannt und die Frühstückspause augetreten.
LTni IIV4 Uhr nehmen die Verhandlungen ihren Fortgang. Die Jahres-
rechnung ist geprüft und für richtig befunden ; es wird Decharge ertheilt.
Der nächste Punkt dei- Tagesordnung, Neuwahl des ^'or8tandes, findet
durch Wiederwahl des bisherigen Vorstandes per Acclamation seine Erledigung.
Da der Vorstand neue Anträge nicht zu stellen hat, aus der Mitte der
Versammlung solche auch nicht gestellt werden, wird zur Wahl des nächsten
Versamndungsortes geschritten.
Herr Hittergutsbesitzer Treichel-Hocli-Paleschken schlägt Kicsenburg vor.
Herr Apotheker Plath wünscht Schwetz berficksichtigt zu wissen, da diese
Stadt schon im vorigen Jahre IBr die Wand^Tcrsammlung des wes^r. bot.
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Vereins als besonders geeignet bereicbnet worden, eine besondere Binladug
▼on Riesenborg aber nicht Torliegt.
Herr Prof. Bail schlägt vor, die EntBcheidung für eine der genannten Städtf
von der Eniiitti liuig eines hingebenden Gescbäftsf&hrers durch den Schriftf&hicr
des Vereins abhängig zu machen.
Dieser Vorschlag wird angenommen.
Damit ist der geschäftliche Thcil der Jahresversammlung erledigt.
Herr Stadtrath Helm referirt über den so eben im Buchhandel erschieneRcn
zweiten Thcil der Bernateinflora, mit dessen Bearbeitung nach dem A Illeben de?
Geheimrath Professor Dr. Goeppert Herr Direktor Dr. C'oiiweiitz seiteu«
d»M- naturrorseheuden (Jesellschaft zu Danzig b(?traut wurde. Der erste Theü
bandelte von den im Bernstein eingeschlossenen Pflanzentheilen der (Jytnno?-
permen; der vorliegende zweite Theil beschreibt, die (iarin vorkoiiiimMid'n
Augiosiierinen. Herr Helm hebt in seinem Berichte namentlich die vorzüc-
liehen Leistungen der lithographischen Anstalt von Werner und Winter in
Frankfurt a. M. hervor, welche die den Text begleitenden Tafeln herstellte.
Im Texte sind alle in hiesigen und auswärtigen Sammlungen befindlidieii
Einschlüsse von erkennbaren Pflansaitheilen ans dem Reiche der ÄngiospenM
beschrieben, mit Ansnahme der noch nicht zur Beschreibung gelangten
schlftsse ans don reichaltigen KOnigsberger Sammlungen, deren Benntsnng Hon
Conwents seitens der Betheiligten nicht gestattet wurde. Herr Helm
dauert lebhaft, dass die mühevolle und mit grossem Kostenaufwande hergestdhe
Arbeit des in der vorliegenden Ifaterie so wohl orientirten Dr. Conwentt
hierdurch eine beklagenswerthe Einbusse erlitten bat.
Demnächst seigt Herr Helm aus seiner Sammlung von Bersteininselm
die darin befindlichen Stapbyliniden vor und beschreibt einige derselben km.
Er macht ferner auf das im Allgemeinen seltene Vorkommen derselben im Bert
stein aufiuerksam, während heute diese Kftferfamilie in Deutschland die aiil-
reichsten Exemplare aufzuweisen hat.
Herr Bail theilt mit, dass Herr Helm zugesagt hat, seine prachtTofr
Sammlung der Provinz erhalten zu wollen.
Herr v. Klinggraeff referirt über das Vereinsherbarium. Erbittet raM
viel Sendungen von Pflanzen an ihn gelangen zu lassen, <la erst die Knis
Danzig, Eli)ing. Gartliaus, Neustadt und Schwetz ziemlich vollständig vntrei»'!.
sind. I^chlocliau ist nur (liucli einige Moose im Provinzial-Herbarium vertrete«.
Die Sendungen sind auch iuteressaut, weun sie gerade keine besondere >ea-
heiten bringen.
Herr Treichel macht einige zoologische Mittlx-ihiiigiMi aus älteren Schriften-
Herr 01)erlehrer Dr. Sclimidt-Lauenl)urg l)erichtet über »'im' Faunl
schwarzer Störche, die er in der Gegend vun Boschpt»! beobachtet iiai. B^'^
iaulig gedenkt derselbo aus dortiger Gegend eines Sandsteinconglomerates, W
ähnliche bei Tempelburg, Dirschau und anderen Orten Westpreussens vorkoDUseft
Vom Lokal -Eomite war eine kleine Sammlung von naturhiBtorisoben aix
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prähistorischen Seltenheiten im yenammlungalokale aufgestellt worden. Herr
ProfcHsor Hail erläutert zum Scbluss verBchiedcnc dieser Gogenstttnde. Darauf
dankt er den Theilnehmern ftr ihr IntereBBO «i den Verbandlangen und Bchliesst
die Sitzung.
Um 2 Uhi* vereinigten sich 46 Damen und Herren su einem Diner im Janke-
sehen Saale.
Don übii<:('ii Theil des Tairen verbrachten die Gäöto mit ihren Freunden
im Buchenwaldchen, in dem llvvv IMath aui zahlreielu; interessante Misshil-
dungen und Verwaehsuujrcn von Baumen aufmerksam niachte. Der Abend ver-
einigte eine grosse Zahl der Thoiluehiuer bis gogeu die Mitteruacbtsstunde iu
öchläbitz Hotel.
Mittwoch, den It). Morgens 8 Uhr fand ein Ausflug zu Wagen iu den inter-
essanten Lindeidierger Forst statt, bei dem Herr Förster Schwäbsch deu
liel)en8würdigen Führer uud Wirth machte.
Der Wald zeichnet sich ebensowohl durch herrlichen Baumwucha und
üppiges Unterholz, wie durch angrenzende SnmpfWieBen, auf denen z. B. neben
dem gemeinen Pedieulari» palutiris reichlich die seltene P, rilvaUica wnchs^ und
durch eingesprengte Teiche aua; als ein paar zu seiner Charakteristik dienende
Pflanzen seien Öenitia Hnctoria, die in ihm hftuflge Platanthent ^hrantha,
Orohua niffer und TrtentaKs europaea genannt. Ein zu schönster Hutentfaltung
gelangtes Exemplar von Poltffwnt$ wifweut erregte allgemeine Anfmerksam-
keit, wie eine mttchtige mit Kienzopf behaftete Kiefer, der bekanntlich durch
den KiefOTblasenroetpiltz Peridennnm Ptni corHeolim mrzeugt wird, welcher
nach neuesten Untersuchungen als zweite Generation das auf der Schwalbeu-
worz (Ci/ftanchum vinn'fojt'rum) lebende Cronartittm aseUpiadwm haben soll,
während der Kielernadelblaaenrost durch Coleosporium cov^poxitarum von
S^ieoio-Arten herbeigeführt wird, so dass wir also wieder in der Schwalben*
würz und den Kreuzkrautarten Feinde der Kiefer zu sehen haben werden.
Lmder verhinderton der fallende liegen und die Durchnässnng des Untergrundes,
wie die Z«'itl)pschrankung mehrerer auswärtiger Mitglieder eine eingehondore
Durchl'urschung dei- noch manche intcicssante Funde versprechenden (Jcgciid.
Möge das Band, welche:* die gemeinsame Arbeit zwischen den Hewoliiiern
Schlocliaus und dem woätprouäs.-bot.-zoül. Vereine geknüpft hat, ein festes und
dauerndes sein.
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Kiimatologisch-phaenologische Beobachtungen aus Westpreussen,
spec. Marienwerder Westpr.
Ton Prof. Dr. Künzer • Marieuwerder.
Naohdem anf d«r4. WandeF-YenMuiimliing des wes^reossiBcheii botaniacb'
zoologischen Veroins zn Elbing 1881 beschlossen worden war, phäenologische
Beobachtungen ron Seiten des Verains zu veranstalten, und der von dem IM-
rektor des westpr. Provinzial^Museums, Herrn Dr. Conwentz, in Verbindung
mit dem Vorstand des Vereins, mit Herrn Prof Dr. Bail und Herrn Dr.
V. Klinpf^raefl* au f]Lro stellte Plan — wie er in dem 4. Jahresberichte des west]ir.
botaniscli-zoologiselien V ereins i>. 14 — 18 uiittretfieilt ist angenoniinen worden
war, fand sich sofort eine Anzahl von MittrliiNlorn l)ereit. die genannten Be-
obachtungen anzustellen. Es sind auf dieso Weise in den :> Jahren IH.^l bis
1885 Beobachtungen von überhaupt 41 Stationen eingegangen, freilich ?c\vr
^verschieden nach Zahl der Beobachtuugsjalire wie der beobachteten Pflauzen-
Erscheinnngen. Em glücklicher Zoftll oder Tielleicht ancb die Bntwickelung
des westpr. botaniseh-EOologischen Vereins hat nun aber bewirkt, dass die nber-
wiegend meisten Stationen auf dnem Gebiet liegen, das sich TerhUltoiBsmisaig
wenig Ton den Ufern der untern Weichsel entfernt, rechts durch eine Linie
b^renzt wird, die Ton Thom nordwärts fiber Biesenburg, Elbii^ nach Prod»*
bemau geht, links durch eine Linie von firomberg fiber Czersk nach Olim.
So grosse Verschiedenheiten sich nun auch in den Terminen im EinzeUu»
zeigen, an denen in den ein/einen Stationen gewisse Fflanzen-Entwicklungs-
phasen eintreten: so wird doch eine gewisse und verhältnismässig gi'osse klima-
tische üebereinstimmung, annähernde Bodengleichheit — wobei selbstverständ-
lich der Unterschied zwischen Niedcnitig und Hohe nicht unl)erücksichtigt
bleiben soll — nach Lajj:e und Beschafleuheit. sowie hinsichtlich der Cultnr —
im grossen Ganzen eine Durclischnittsrcchnung gestatten, welche — liesouders
im Vergleich mit weiter westlich geleijenen Landschaften — uns ein Bild des
Klimas geben kann, charakterisirt durch huidschaftliche Eiitwicklungsphas«*n.
Längst ist man davon abgekommen, das Klima eines Ortes nur durch äeiuc
geographische Lage zn bestimmen, man sucht yidmehr durch Bestimmung der
mittlem Jahres- bezw. Sonmier- und Winter-Temperaturen, der Feuchtigkeits-
mengen, der Torherrschenden Winde und dergl. mehr, sich ein genaueres und
den wirklichen ümständen besser entsprechendes Bild des phyaiachen Kliman
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einer Landschaft zu schaffen. Allerdings ißt dio Pflanze kein Thermometer,
d. h. in dem Sinne des Quecksilber-Thermometers; ihre Entwicklung ißt eben
nicht einfach projiortional der Wärme- Zu- oder Abnahme, wie dies die Aus-
dehninü: de?« Quecksilbers ist. Aber die Eiitwickluntr der Pflanze innerhalb
eines iTaiires i.st elxMi auch eine At IkmI im mccliaiiisclicu Siinu!, welche nur tlurch
die iSonncnwiirme gelci.slct worden kann. JHe.se Arlicit ist eine weit com-
|dicir;ere, als es die Ausdehnung des Quecksilborfadens ist: aber immerliin l)e-
zeichuen doch gewisse Stufen in der Kntwi< kluiig der Pflanzen bestimmte Ar-
beitsabsciinittr. denen eine gewisse Menge Wiirme wieder entsprechen muss.
In duselbcn Zeit hat aber die Souncnwiirme aucl» andere Arbeiten vollbracht,
die z. B. die Erhöhung der Luft-Temparatur durch die Ausdehonng eines
QueclsilberfiideiiB von uns gemeaseii werden können. Demnach ist so Tcrmudien,
dasB »nch zwischen der Arbeit, welche die Sonnenwärme in der Pflanzen*Ent>
wickling und der, welche sie bei der Lnfb-Brwfirmung leistet, eine Beziehung
besteUi welche sich als ein Naturgesetz doknmentiren muss. Ob und wann
wir dies Oesetz auffinden werden, entzieht sieh allerdings jeder Schätzung,
indes! dürfte soviel jedesfalls feststehen, dass das Klima einer Landschaft dnrch
die Eltwicklung des Pflanzen- und Thierlebens in derselben um&ssender und
anschaulicher charakterisirt wird, als durch die blossen Zablenwerthe der mittleren
Jahre»-, Winter- wie Sommer^Temperaturen, der Feuchtigkeitsmengen, Winde
und dvgl. mehr. Letztere enthalten Massstiibe f&A einzelne Faktoren, entere
die G.^sammtleistung.
In Nachstebendon gebe ich nun die Dui chschnittstermine Cor die in oben
erwähntem Plane aufgestellten Pflanzen-Entwicklungsphasen und zwar zunächst
für di8 ganze oben bezeichnete Gebiet, daneben den ojährigem Durchschnitt für
Jilari(^iwerder und endlich — zum A'ergloich — in einer letzten Columne die
mehrfcihrigen Mittel für (liesson, wie sie Herr Prof. Hoflmann daselbst in einer
Reihe von Anisätzen tlicils in don HcrichttMi der Oberliess. Gesellschaft lur
Natur- u. Heilkunde, tlieils in der Motcurologisclion Zoit:^clinft 1882, theils in
den üeopraph. Miftlieilungen. Januar 1881 u. a. O. voröllontliclit hat.
Die uml'asscndon Arboitt-n grade dioscs (J<'lelirten und seinoi- Schiller haben
mich bewogen, diesen phaenologischen licobaclitungen, die ich zunächst nur lur
Marien Werder iibornahm, eine viel grössere Sorgfalt und in einem gi osscren
ümfauge zuzuwenden, in der llofluung, es mochte mir gelingen, in das etwas
monotone Bild, welches die pbaenologische Karte von Mittel-Europa von Prof.
Dr. H. Hoffinann in Petormanns Mitthetlungen a. J. P. geogr. Ai»t Band 27.
Jahrg. 1881 yon Westpreussen noch entwirft, einigen Farbenwechsel zu bringen.
Die nachstehend erwähnten Pflanzen sind alle in Marienwerder selbst oder
dtssen allernächster Umgebung beobachtet worden, keine iu weiterer Entr
f<niung als höchstens 1 bis IVi hm Tom Mittelpunkt der Stadt; eine grosse
Zahl, besonders jene, deren Gesammt-Entwicklung in Betracht kommt, auf
einem völlig horizontal, g^en Osten vollständig freili^enden, sich keiner be-
sonderen Pflege erfreuenden StSck Qartenland. Auf diesem letztem sind auch
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die spater zu erwähnciidoii Tein])eraturbe8tinimungen gemacht worden. Die
Stadt Maricnwerdcr liegt auf der Westseite eines im Durchschnitt etwa 70 m
hohen Landrückens, der im (Janzon von 0. nnch W. sieh erstreckt und örtlich,
sowohl nordöstlich wie südöstlich bis !<>') ni und etwas darüber ansteigt. Hier-
durch ist das kleinere, zwischen der oberen Liebe und der Niederung l)degcne
Plateau, auf dem Marienwerder liegt, von der Ostsee geschieden, die in irader
Jjinie nur etwa 70 km entfernt ist. Trotz dieser verhältnissniässig gerinjjen
Entfernung ist die See für das Klima von Marienwerder so irut wie einflasslos.
mau müsste denn etwa die vielen (rülien, nicht grade regnerischen aber 1k*-
wölkten Tage in manchen Jahren darauf zurückluliren wollen. Auffallend ffro3?€
und zahlreiche Tcmperaturschwankungen in vcrhaltnissmässig kurzen Zeiträumen
— um 16 bis 20 Gr* und mehr innerhalb eines oder zwei Tagen — geböreo
durchaus nicht eu den Selt^ibelten, besondors in den Frfthlings- und Sonner
monaten. Die Torberrsehenden kalten und trocknen Winde sind Os^Wiode^
besonders Sftdost; aber auch dem Norden und Nordvesten ist die Gegend durch
das offene Weichselbett preisgegeben. Windstille Tage sind in Blarienierder
äusserst selten, so dass selbst der Yolkswits sich schon dieses Umstanioa be-
mächtigt hat. Der obere Theil der Stadt mit den sahlreichen und baumieicbei
Gärten liegt auf dem Plateau, während die mittlere und untere Stadt äch aa'
der West- und Sfldwest-Seite desselben &st tetrassenfbrmig abfallend Im ii
die dicht anschliessende und von dem Liebefluss begrenste Niederung enireekt.
Die Gärten dieses unteren Theiles, sowie der zunächst liegende Thal der
Niederung zeigt regelmässig eine um mehrere (bis 5) Tage gegen die obew
Stadt vorgeschrittenere Pflanzen>£ntwicklung, während der näher der Weichid
li^ende Thoil der Niederung einen solchen Unterschied kaum aufweisst
Wald findet eich im N. wie S. der Stadt erst in mehr als 1 Meli« Ent-
fernung, die Behhöfei- und Jammier Forst, während beide durch eine Reike von
bald grösseren bald kleineren Waldparzellen im (). verbunden sind, die aber
auch alle mehr als 1 Meile von der Stadt entfernt sind. Kine Ausnahme macht
allein oin sehr kleines, kaum noch als Wald zu be/elelinendes Gehölz ila.*
Liehontlialer Waldchen, das sicli allerdings in de-i- iMitlVi nunir von 2 km von ikr
Stadt liclindet. Ueber den Kinfluss dieser Waldvertlieilung auf den Zu* der
CJcwitter halie ich in einem früli(n'en Hefte dieser Jahresberichte (1H7S), auf-
merksam gemacht: und da die Frühjahrs- wie Sommer-Regen meist mit Ge-
wittern zusammenhangen, so erklärt sich aus dem gewöhnlichen Zui;e der Ge-
witter um die Stadt herum auch die lOrscheinung, dass Marien werder im Frih*
Jahr wie Sommer fast nur Stricliregen hat, freilich bisweilen von grosser Ueftig-
keit Eine andere für Gärten und Felder nicht unwesentliche Folge dieier
Waldarmutli sei hier noch erwähnt; es ist dies das vollständige Fehlen w
Haikäfersehaaren, während die verschiedenartigsten Raupen, oft in grosserer
zahl, an den vielen Obstpflanznngen reichlichen Unterhalt finden. Was endlidi
die Wasserverhältnisse anlangt, so findet sich auf dem Theile des PlateaoB,
auf dem wenigstens der obere Theil von Marienwerder liegt, keinerlei nennens*
s
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▼erther Bach oder sonst fliessendes Wasser; an einigen Bodensenkungen findm
sich einige Zeit im Jahre Ansamminngen von Tagewassw. Die wasserhaltende
Schicht, die in der Nähe der Niederung, also schon im untern Theile der Stadt
fast an. Tage tritt, liegt in dem oberen Theile im Allgemeinen recht tief, aber
sehr ungleich; vielfach finden sich kleinere kegelfOrmigCi nach unten spitz
anlaufende Sandlager mitten im Lehm bezw. Thon.
Mit den Beobachtungen der Pflanzen- Kntwickelnng verband ich möglichst
genaue Messungen der Lufttemperatur. Anfangs (1881) meinte ieli. nur der
tiigliehen Temperatur Minima und -Maxima zu b<MliirfiMi , notirte darum vor
Sonnen-Aufgang ]»oz\v. Mittags die von 2 Thermometern ange/.eigteu Teinpe-
ratiirei). von denen das eine gegiMi O. innerhalb der Thamegion etwa 1,^ ni über
dem Krdltoden in dem obcu erwaiinlen (Jarlenland amreliiacht war, wo es auch
von der Sonne während «Hwa f) St. lK!S<'hienen wurde; das an(h:!re befand sich
gegen NO. ö m über dem Krdl>uden .so, dass es niemals direet von den Sonnen-
strahlen getroffen wai'd. Sehr bald aber überzeugte ich mich, dass die auf
solche Weise bestimmten Temperaturen nicht genügten, um eine einigermassen
brauchbare Vorstellong au erhalten von dem Zusammenhange der Luft-Tempe-
ratur und den Entwickelungsphasen der Pflanze. Deshalb notirte ich bereits
▼cm Mai 1881 ab die Temperaturen von beiden Thermometern mehrmals im
Lanfe des Tage8> wich aber von der gewöhnlichen Art der ' Bestimmung der
täglichen Durehschnitts-Temperatur insofern ab, ^ass ich nicht in gleichmassigen
Zmtintervallen und anch nicht tttglich zu derselben Zeit beobachtete, sondern
bes. um die Morgen- und Abendzeit, in kftrzem, um den Mittag in längern
Zwisdieoräumen, dabei in der Zeit wedisdnd je nach Sonn-Untergang und
Aufgang. Ich sagte mir. dass es für das Pflanzenleben doch jedenfalls etwas
wesentlich anderes sei, ob eine Temperatur z. B. von 20* eine oder mehre
Stunden anhielt, ob während einer gaiiKen Nacht oder nur geircn Morgen etwa
1 Stunde lang Frost herrsche. Da das Wachsthum der Pflanze, zumal der
grünen Theile, wie der Blätter, vorzugsweise und am günstigsten in warmen
und feuchten Nächten, die Bliitlien-Kntfaltung al)er am Tage und zwar vorzugs-
weise in den Strahlen dei- »Sonne vor sich ging: so musstc ieli n<'ben der Tages-
Tcnjperatur im Schatten auch die Nacht Temperaturen und »iie strahlende
Wärme der Sonne mit in Reelinuiig zu zielion suchen. Demgeiuäss broluiehtete
und notirte ich den Stand beider Thermometer ausser zu den iK'.-timnUon
gleichbleibenden Ttjrminen (Sounen-Aufgang, 1 Stunde naeldier. 7'', 10'',
12'', l**, S"*, 4'', 6'', Sonnen-Untergang, l Stunde nach Sonnen-Untergang, 10*'
Abends) noch so oft in den Zwischenzeiten, als sich nur inn Temperatur- Unter-
schied bemerkbar zu machen schien. Auf diese Weise habe ich bisweilen 14
nnd mehr Beobachtungen innerhalb eines Tages gemacht, im Sommer natürlich
mehr, im Winter weniger. Wenigstens aber 2 Beobachtungen fielen stets in die
Nachtzeit Durch Thermometrographen suchte ich ausserdem den Stand der
Temperatur innerhalb irgend eines Zeitraumes zu controUiren. Bei der Be-
rechnung der täglichen Durchschnitts-Temperatnr verfuhr ich nun folgender-
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massen: Hatte ich im Anfang eines bestimmten Zeitabschnitts a die Temperatur
t. ™i « Ende a««dben i, b«rf»drt«t, » «wM. Ich d« P«H^
nahm die Summe dieser Producte und di\'idirte dieselbe durch 24. Den so
erhaltnen Quotienten nahm ich als tägliche Durchschnitts -Temperatur auf.
Dabei zeigte sich eiiM auffallende Brsch^ang. Während ich die Durchschnitts-
Temperatur Ar jedes Thennometer besondere bereebnete, an dem einen (höber
gel^enen) nur die Schatten^Tempemtnren, an dem andern (tiefer hingendea)
aber auch die 5 Standen lang anhaltende strahlende Wttrme in Becbnung sog
(wie ja in Wirkliehkeit anch diese bei 4^ Pflanze im Freien in Thiti^t
tritt), zeigte es sich, dass der Untersebied in beiden DorchscbnitlS'Temperaturen
nnr ein kleiner, selten bis znl^'R. ansteigender, im Durebschnitt etira Vi^'B.
war. Der stärkem Erwärmung durch Bestrahlung entsprach eine giössere
Ausstrahlung bezw. Abkühlung gegen Sonnen<Untergang bezw. in der Nacht.
In Folge dessen ist auch die Summe der Wärmegrade in den einzelnen Mouatcn
nur wenig verschieden; in den Wintormonateu ist die Summe ihn- "NVäiinojrrade
an dem tiefer liegenden Thermometer geringer alf< an (icin hohiT bangf'iiileu.
Beifolgt'iide Talieile zeigt dies Verhältniss. (Tabelle A.) Bei der wt-iter
unten erfolgenden Berechnung thermis^chor Vegetations-Constanten sind nun die
Angaben des tiefer hängenden TliennometerB benutzt worden. Noch bleibt
mir übrig anzugeben, wie ich (jiö Anzahl der Tage bestimmte, innerhalb wefcfcw
sich die betreffende Vegetationsphase einstellte. Als Anfang der Vegetitiott-
zeit nahm ich den Tag, von wdcbem ab die tagliche DarchschnittSoTempeittv
danemd über 0* bzw. + 1** R< blieb, wobei allerdings ein etwaiges eis- oder
zweitSgig^ mässiges Damntergehn, zumal nach längerem Zeitranm grOnenr
Wärme, nnr als retardirend f&r das Wachsthnm angesehen wurde. Dmgßaia
rechnete ich 1881 yom 1. April ab, 1882 Tom 1. März ab, 1883 vom 1. April
ab, 1884 und 1885 bei den weitaus meisten Pflanzen vom 1. März, bei eisigSB
wenigen jedoch, wie bei Hoinleum, die erst im Laufe des März gesäet wurden.
Tom 1. April ab. Hierzu kamen nun hei den im Herbst gesäeten Getreide-
arten wie Seeale cereale und Trttintm vulgare auch noch die entaprechendea
Tage des Vorjahres mit ihren Wärmegraden, so
1881 noch October u. ^■ovember 1880 (61 Tage mit 232,22" Rj
1882 „ „ „ 1881 (61 „ „ 199,150° R.)
1883 „ „ „ 1882 (61 „ „ 213,74° R.)
1884 „ „ „ 1883 (61 „ „ 230,312" R.)
1885 „ „ 1884 (31 „ „ 184,028° R.)
(bei dem letztern hat der November 1884 schon n^tive Dni*chBcbnitts-Tempe-
ratur. (Tabelle B. enthält die Berechnung der durehscbnittlichra Y^etationsseitei.
Es schliessen sich daran in emem Anhange Notizen Ober die Ankunft und den
Weggang einiger Zugvogel.)
In Tabelle G. folgt die Berechnung thermischer YegetationS'ConstaateD
nach der oben bezeichneten Weise.
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Was die Wahncbeinlichkeit besw. Qhmbwftrdigkeit der gefbndenen Zahlen
«nlangft, so pr&ÜBii wir sie latoh der Ton Herrn Prof. Hoffinann angegebenen
Methode*). Wir wihlen Lilium ettndidim nnd Fragmria vuea,
Setit man bei lAUum eandidum die gefiindene DnrchachnittBwArme der
Bliktheseit 1019,187 * R. gleich 100, so betrigt Ar die Einieljahre die Abweichung
der Grade
98.7 mehr — 1,8 ;r
90.8 - 0,2
90,7 — 0,3
100,3 -f 0,3
101.5 4- 1,5
ftberhaapt ± ^ ^^^^^ ^ ^^^^ ^
o
Hoffmann gefundenen Zahlen.
Bo'i Fragaria vesca beträgt für die Fruehtreife die Durcbschnittowttrme
867,394 R., demnach für die Einzeyahre die Abweichung:
99,5 d. i. — 0,5
10«,5 d. i. f 8,5
97,0 — 3,0
97,4 — 2,6
97.4 — 2.6
übeiUaupt + ii>|_/6 _j_ 3^44 f wobei an beachten ist, dass die
aufl'allend g^ronso Abweichung im Jahre 1882 schon auf die Blüthezeit fällt.
In einer 4. und 5. Tabelle (I>. u. K.) habe ich die Vegetationszeiten West-
preussens mit denen Gies.scns verglichen und zwar, da ich in Marienwerder
noch eine Anzahl Pflanzen mehr in den Kreis der Beobachtung gezogen habe,
als dhi durch den Verein bexeichneten, zuerst in Tabelle D. nur Marienwerder
und Oiessen verglichen, dann in Tabelle E. auch einige der wichtigsten Orte
in den yerschiedensten Gegenden des oben näher beieichneten Besirkes.
Es zeigt sich nun einmal, dass durch Aufnahme neuer Pflanzen die zuerst
(in Tabelle C.) fiir Marienwerder gefiindenen Unterschiede nicht wesentlich ge-
ändert werden. Es scheint somit, dass in der That öjfthrige Mittel, wenn sich
die Beobachtungen auf eine genngende Anzahl von Pflanzen erstrecken, con-
atante Werthe zu geben im Stande sind; weniger dfirfte dies von 8, 2 oder gar
nnr 1jährigen Beobachtungen gelten. Diese letztere habe ich in derselben
Weise wie Herr Prof. Hoffmann verwerthet, indem ich sie zunächst mit den
Terminen verglich, welche Marienwerder in demselben Jahre gab, und daraus
erst die weiteren Consequenzen sog. Indes Ittugne ich nicht, dass diese auf
*) Fbinnlog. Beobacht. aus Mitt<>1-Rnmpa v. H. HoffittMin. äep.*Abdr. m. d. XXII. Bor.
d. ObOTbcM. 6«s. f. Nat.- u. Heilkunde. 1883.
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weniger als 6 Jahro sich erstreckenden Beobachtnngen mir keine sehr ZQTe^
Iftasigen Werthe ta geben schein«!!, wenigstens nicht im Einxelnen.
Eine weit^, nicht unwichtige Folgerung ergiebt sich aus dieser Ye^
gleichung, dass nämlich dio Differenxen zwischen Giessen und Marienirerd«
mit jedem folgenden Monat kleiner werden, so dasä endlich sogar ein Zusammen-
fallen eintritt*), ja bei dem weiteren Verlauf der Vegetation — zumal hei dem
Ausgange derselben — Marienwerder vorauseilt. Im Grossen (Jaiizen zeigt
sich dieselbe Erj^elieinung auch bei den anderen Orten Wcstpreutssens, wenn-
gleich der Zeitpunkt des Zusammentreffens iur die verschiedenen Orte variirt.
Walu'end also die Oesammtsumine der im I^autc eines Jahres Iteobaolitoujn
Temperaturen für (Jiessen und Marieuwerder sich wenig unUirscheiden dürfte,
zeigt sieb ein grosser Unterschied in der Vertheilung. Während sich die
Yegetationanit Giesaens Tom IL 10. bis X. 15. erstreckt, also tber 248 Tage,
reicht sie in Marienw«rder vom lU. 6. bis Z. 6., also &ber 215 T^. Der
grossere ünterschied li^ im Anfang, hier betrügt er dnrchschnitttich für
Fefamar-Marz + 28,00 Tg. oder = d gesetst,
April . . . -f- 18,58 „ „ = 0,66 8
Mai ... 4- 13,62 „ „ = 0,49 d
Juni . . . -I- 9,75 „ „ =■ 0,35 d
JuU . . . -h 8,83 „ = 0,32 a
August . , + 8,00 „ „ = 0,29 d
September . 0,00 „ „ = 0,00 d
Oetober . . — 10,00 „ ., — — 0,36
wo ich — abweielK'iid von <ler Be/.eieluuumsweiöe des Hen ri Hoffmanu —
-j- die Zeit naeh Giessen, mit — die Zeit vor (liessen l)ezeichne. Denkt mau
sich die Vegeialionszeit M.'s als einen Halbkreis dargestellt, dessen Dunli-
messer der Zeit vom Iii. 6. bis X. 6. entspricht; so würde die Vegetalionr
zeit G.'s durch eine Curve dargestellt, deren grosse Axe den Durchmesser des
genannten Kreises auf Aee einen Seite am 24, auf der andern um 9 Einheiten
überschreitet. Die Corve würde also nicht concentrisch sein, sondern tob
einem grossem Unterschiede aoQgehend, sich allmählich dem Halbkreise nlbeni,
ihn am VI. 21., also am Ende Juni berühren, am YU. 18. nach der andam
Seite zurückbleiben und sich dann tou demselben entfernen nach der entg^en*
gesetzten Seite. Als Grund for die grossen DiflTerensen im An£uig des JabieB.
sowie für die hänfi^^e Störung der Eeilienfolge dürfte die hftufige ünterbrochung
der Vegetation durch Nachtfröste wie niedrige Tagestemperaturen im Wechfel
mit ' auffallend hohen sein, wodurch in Marienwerder und wohl überhaupt io
Westpreussen die Vegetation vor dem Juli vielfach sprungweise vorschreitet.
So weist das Jahr 1881 vom IV. 1 bis V. 13 allein 23 Tage bezw. Nächte
auf, wo die Temperatur auf 0 ° uud darunter stand; das Jahr 1S82 vom Iii* 1
♦) Die mittlore Jalireetempenllir fur Giessen Ist + 6,5 o R., fiir Marienwerder ist «lieselb.
nach den 5 Jahren 1881— 1H85 nur wenig davon wneUcden 4- 6,2^ B. Giessen li^ äU'
35 " II. Br. MurienwerUtT ä;i o 41 m n. Br.
Oigitized by GoogI(
15
bis V. 22 dagegen 22; das Jalur 1888 ▼om IV. 1 bis V. 13 weist 20 nach;
das Jahr 1884 von Mitte Marz bis V. 81 ebeofklls 20; das Jabr 1885 vom
m. 1 bis V. 14 84 Tage, bezw. von Mitte Märs bis V. 14 21 Tage, das ist
106
im Durchschnitt nach Beginn der Vegetation -g- = 21 Nachtfröste.
Bin ganx ähnliches Yerhalten dQrlten die meisten Orte Westprenssens
zeigen. Lässt man die im obigen Verzetchniss mit * bezeichneten Pflanzen
weg als solche, welche nicht genau anf demselben Boden gewachsen, und be-
r&cksichtigt nnr die Uebrigen, so erhalt man die Difierenzen fnr
Februar-Marz
{- 20V, Tage
d
April . . .
^- 18
tt
0,88 a
Mai • • •
4- 12%
»»
0,61 a
Jnni . . .
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0^ d
Jnli . . .
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0.44 d
August . .
»t
0,17 d
September .
0
»1
000 d
October . .
— 10
II
— 0,49 a
was im Wesenüicben mit dem obigen übereinstimmt. In ähnlicher Weise aus-
gedrückt, betragen die Differenzen für das ganze Gebiet gegen Oiessen:
Februar-Marz + 27,80
4- ö
April . .
. -1 16,72
-1- 0,60 a
Uk\ . .
. 4 12,56
+ 0,45 a
Juni . .
. 4- 11,30
4- 0,41 a
Jnli . .
. 4- 6,.^7
4- 0.24 a
August .
. 1- 4,83
4- 0,17 a
September
. — 5,00
— 0,18 fl
October .
. — 11,33
— 0,41 a
Die Differenzen für einzelne Orte Westprenssens betragen:
MoMte.
Für (las
ganz«
Gobiet.
Für
Marien-
werder.
Für
rr.Ötar-
fud.
Für
Hoch-
Palesob-
ken.
1 Kur
>\-lnvci-
Kr.
üerent.
Für
Elhing.
1
Pllr 1 Für
Proeh-, Qiiy,
bernau. i-tjibr.
l
Für
Daaxig
IJÄhriff.
Kür
Dir-
fleban.
Ffb.-Mnrz
April. . .
Mal . . .
Jnni . . .
Jnli . . .
Angnni .
Saptbr.. .
Oelober .
r 27.«
-f- 16,72
+ 12,65
+ 11,30
-1- 4,88
~ 5.00
-11,33
f :V2.00
+ 17,7G
+ 13,55
4- O.fK)
4- 7.4:5
4- 8.^
4 1,00
— 10,0(^
+ 21,00
+ 16,47
414,71
+ 12.25
4 H,25
+ior6o
- 6,60
- 7,00
+ 23,25
-f- 21.<«;
+ 1G,13
•
+ 2(MM>
4 6,57
+ 8,33
— 8,00
— 24,<i6
1- 27.2
f 22.11
+ IG,Ü0
*
+ 1«,(M)
+ H,m
+ 9,20
-18,60
n
- 2:^.25
+ K ),.*{«
*
+ 12,25
1- 11,33
+ 7.00
+ b%0
— 15,00
!
+ 21,5 +:«).()<)
f 10,5>; + 20,71
+ 17,43 + 17,(H>
+ 1«.40-+- iG.50
+ 12,40 -f- 3,00
+ 10,00+ 6,tx)
+ loj»
„ -12,00
1
h 29,33
+ 18.18
+ 17,00
+ 14.40
+ 9,83
+ 15^)0
+ 195)0
— 18.00
+ 35.33
+ 14,t>5
+ 13,75
+ 14*10
- 'J,00
+ 17,00
+ 5^50
— 7,00
8
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16
Monate.
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Für
Kulm.
Für
Onu-
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(rruppo
1— >a»br
Für
Riesen-
burg.
Für
Tborn.
Für
Brom-
berg.
Für
UebM'
hoT.
Für
Feb.-ll&ns
April . . .
Mai ... .
Juoi. . . .
Jnli . . • .
Ango«! . .
Sepibr. . .
October. .
H- aO,33| 4- 34,(X) 4- 30,6«;, ^ 4- 3(),Ü(r -f 25,33
4- 13,65 + 15.5914- l'U>H,4- 17,r.3|4- 17,11 4- l-2,0t)
^ 6,H6'4- 9,29 4- 14,60:4- '.»,(37 4- 10,33 4- 10,25
4- 5,00
— 2,00
— 2,50
4- 7,26
»
4- i2r2ö
+ 8,M)
- 2,00
4- 4,88
+ ^40+ 8,00
4- 12,*20
— 3,00
— 33 00 — 6,00
t I
4- ILtiO
4- 36,66i4- 23,00 4- 251.50
4- l<;,0(j -f 20,50 4-
4- 13,754- 11,88 + 13,57
4- 7.80
4- 8,00 + 10,00 + 18^+ 7,16
+ 2,00
+ 12,83 + 12,^
+ 9,60+ 0,20 + 14^
— 7,00
+ 3,00
- 2,50|- 13,66|- 25,00
* Ib F6l>r.«Mln Mlen die fgronm und m venobiedenen Differeoiaa Im. vat «nie Btflte tm
Daphne Mezereum in Marienwerder, Elbing u. Kulm (+ 49), Danzig (+ 4 1). Eiesenburg (-f 37».
Oliva unil I'r. J^tarpard (+ 34), eowi«- nuf c. Ii. von Anemone iieinerota in Grauden» (4- T.j
Thorn und Brombcrg ^4- 30), Marienwerder (+ 29), Kulm (+ 28).
Im April u. Kai celgt sieh eine allgeBetne — aebr oder minder graeee AInmN* ^
Difibreasen, anfftllend gross ist sie für Elbing, das trote seiner nördl. Lage tSA neben Sdfitt
und wenig über Tborn, ahrr iintfr Bromberg stellt.
Im Juni zeigen einzdnt' Orte wieder eine — oft betrucbtlicbc — Zunahme der üi&frt«»-
Eine nähere Untersuchung zeigt, dasa dies bauptsäciüich in 2 Bntwioklungäpbasen seinen GltfiM,
In d. e. F. von Brumm avium u. «, F.vom Jlfies rubrum.
hü August sind die Zunnbmen der DifTeren/.en nuf e. F. von Sinnhumti nigra und 5irls»
aucuyaria ziiriickziiführeii. KIne grossere Zahl von Pffanzt ii unil uu-hrj übrige Beobachtung Hi|t
— wie oben bei Marienwerder p. 14 11. 15 — eine fortschreitend abuebmende Diflfereoc.
Aodi sbd die Beobnditungen grade in den Monaten Angoak u. SeptemlMr bei «tknni
der genannten Stadonen tu ddrfUg.
üebrigens mnss noch daraaf aafmeriraam gemacht werden, dass die Di^
ranzen bedeutend kleiner sind, wenn eich am die Blatt-Bnt<nng bandelt
als wenn die BlQten-Oeffnung ond die Frachtreife zur Frage steht. Es bisgt
dies mit dem Umstände sasammen, dass die Blatt-Entfaltung aach bei trübe»,
wolkigem Himmd fortschreitet, und selbst durch leichtere Fröste nicht mäm-
lieh gestört erscheint; die Bluten-OeflFnung aber, sowie die Fruchtreife de
strahlenden Wärme bedarf, die im Anfiuig des Frühjahrs in Westpreossen oft
recht selten ist*).
*) Ti«e mit (mindeatens 6 Sl) SonnennobeiD hnl von L 1. bis s. BldiheMtt
parvi/oHtt, wobd noch 2 Tage mit oor 2—3 St. Sonnensebdn als 1 Thig gesftblt mcden,
1881 (Vir. 12): 54 Tage^
1882 (VII. 7.): 71 „
1883 {VII. 11.); 70 „ . .
1884 (VU. 9.); 66 „
1886 (Vn. 11.); 66 „
326
i. Durebschnitt = . =- 65 Tg. unter 190 Tg.
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Tabelle B.
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18KB I 1884 I 1885
DnnilMelinItt: { 1881 1882
dir «tat gtttn Gebiet in d«r ganseik PMviiis
(antafe WeldiMl)
DiircWtmill' Mittdfj
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1881 ''5 VIII
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18 Sfart.
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19 Stat.
18 SIU.
•2. BliUez.'it:
iij t-rsto Hl. .
V. 21
V. 10
V. 24
V. 22
V. 18
Y. 19
V. 21
V.:
5 St. 11.
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iti si.ii.
II -i.ii.
b)allgein.Bl.
V. 31 ,
V. 19 1
V. 30
V. 28
V. 26
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4. Aster spcc. grosse Gartenaster.
KnU- Blüh'. . .
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VII. 2Ü 1
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1.
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2.
Blütezeit:
a) erste Bl. .
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19
Tabelle B.
Durclwcfanitt:
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1.SS4
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(uDteN WelohMl)
iHurchi'. iiijiii Miliel für
riw5Jahre f'"^ •^^•'■'^r. Giesen
1881/B6. ta Mwlen- für die Zelt
C Betolft «Iba.
Laub -Entfal-
tung
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Blüte ....
). LmMirbaiig:
KrHtt' Blüt*' . . .
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IV. 24
IV. 18
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IV. 26
IV, 22
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It «tat.
X. 5
IX. .10
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VTI. .31
11 SlJil. t
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VUL 24 1
1 taurt.
10 atat. 1
V. 11
tl
V. 16
IS 8Ut.
IX. 25
V. 2.
14 IHM.
V. 10
11 SM.
IX. 19
.'. Stnt.
IV. 26
IS
IV. 23
8 aist.
X. 3
9 SUt.
IV. 2i»
V. 2
IX. 89
V. 1.
4Baoteidit.
V. 10
X. 6
7. Calluna mliraris.
vni. vir. ;u vii.
Ii SMt. 7 SUt. .. .-^s.ir.
VllI, 28 VIU. 23 , VllL 16
10 9m. 6 Suu I 4 BUU.
8. C«ntoarea cjrana».
Srste Blfite. . .
VI. 14 1 V. S»
VI 8
VL 8
VI. 7
5 Stiit. 1« .Slal.
1« ."^tal.
13 SUt.
lä Sun.
lllgem. Ülut« . .
VII. 4 j VI. 15
VL 19
VL 18
VL 15
4 Stst. 1 U 8t«t.
1
IT 8Ut.
It 8Ut.
11 Stat.
Ürate Blüte. .
illgWB. Biate
. Laub-EntCal-
tnng
. Blütezeit:
s) erste Bl. .
b) aUgem. Bl.
iMb-BntfU-
taqff
Blütozfit:
a) erste Bl. .
b) allgem. Bl.
Fruchtrflft':
a) erste Fr. .
b) «Ilgem.Fr.
VIL 7
6 SM.
VTI. 21
3 SUI.
IV. 18
I Stal.
V. 28
IV. 12
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V. 16
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IV. 18
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V. 10
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V. 27
4 Stat.
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I stat.
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4 SUt.
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IV. 10
16 SUt,
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V. 16
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IX. 15
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V. 6
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IX. 15
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V. 15
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V. 24
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V. 30
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V. 9
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V. 17 . V. 12
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V. 22 V. 21
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4 stat.
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V. 1
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1882
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1 VII. 21
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VII. 20
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VII. 18
VII. II
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.. LMb-Entfitl>
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17 Stat.
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17 .sut.
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a) «fste Fr. .
b) allg. Fr. .
I VII. 23 Vll. 10
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VII. 15 . VU. 21
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1884
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für das ganze Gebiet in der i^anzen Provinz
(untere Weifiluei)
für 5 Jahre
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1881/85
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1. lAub-BntlM-
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2. Blütezeit:
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a) erste Fr. .
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III. 20
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IV. 17
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(nnteM Weiehwl)
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für5 Jahre nir ft jHhn- ! Gw a^,.!,
I wtnier {1846—88
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IV. 26 ' V. 4
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V. 26 i VI. 2 i Y. 10
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1. L»ttb-EDtfa1-
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19 SM.
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V. 17
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IV. 24 IV. 23
V. 21
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V. 18
11 stat
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V. 15
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V. 15 I V. 8
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IV. II
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III. 21»
18 SM.
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SS UM.
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10 am.
IV. 8 I IV. 9 m. 15
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IV. :50
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IV. 18
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7 SUU
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1
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VI. 21
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(untere VVvicbsel)
1885
1881/B6
tu Marien. Wr die Zeit
Werder 11845 — 83.
V. 1
TV. 23
V. 2ß
V. 19
V. 21
V. 12
IV. 19 •
t Stat.
0 SleL
S 8UL
6 .'^Ul.
4 MaL
1 Blatt
V. 8
VI. 2
V. 28
VI. 2
V. S5
l Be«bKbU 1
St««.
9 aut.
5 SWL
4 Stnl.
l^luti'O-Aebren .
VI. 22
VI. 21
VI. 20
VII. 2
VI. 30
VI. 25
VL
1 Slat.
4 SUt
fl sut.
l! Sl»t.
VIL 5
VU. 24
VII 14
VIL 11
VII. 14
1 StaL
ft SlaU
4 8tM.
Amf. d«r Enite .
vin. 9
VIT. -50
VIII. 20
vin. 10
VIII. 14
VIII. 11
VII. 30
S AUA.
6 ätoU
3 Siau ]
7 äuu
6 ätmL
S BeobMtai.
S. BafBr.
IV. 29
IV. 12
V. 1
IV. 24
IV. 19
IV. 23
IV. 22
JV Siat.
11 stat.
14 8t«L
11 Simt.
7 Stai.
IV. 24
V. 9
V. 4
lY. 29
V. 4
10 Stau
9 SlaV
T BtM.
Blfiten-Aebren .
VT. 23
VT. 20
VI. 28
yi. 30
VI 2S
VL 26
4 StAt.
7 sut.
9 SUU
10 Stal.
8 .sut.
1. BIflte
VII. 4
VII. 5
VII. 4
VII. 7
VII. 5
vn. 5
vn. 4
VI »
4 St«l.
7 Siat,
9 sut.
6 sut.
3 Beobacbt.
Anf. der Ernte
vm. 11
VIII. 6
VIII. 19
VIII. 12
VlIL 10
Vitt 12
Vin. 9.
vm. u
4 Stau
« Siat.
IS SIM.
10 8(M.
• 8Ut
1
bz.vni 11
4 BoobMbw
1
4. Kartoffiel.
Saatzeit . , . . .
V. 10
rv. 17
V. 9
IV. 23
24
IV. 29
nTn'm'Siii
4 Sliil.
18 sut.
18 .Sut.
II sut.
8 Stat.
VL 20
V. 13
V. 27
V. 23
V. 24
V. 28
1 atat
10 8lat
10 stat.
• Stat.
T Stat.
bez. V. 22
ZelfMbfli
Catnuee.
ohM OL
1. BKto
VIT 2<)
VI. 25
vn. r,
vn. 7
VI. 27
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VI. 22
4 StAU
» äut.
13 Slal.
10 HUI.
7 SUl.
t Beobacbt.
Anf. d«r Enite.
IX. 8
IX. 16
IX. in
IX. 15
IX. 14
IX. 14
IX. 15 1
6 Siat.
S Slal.
U stat. 1
10 stat.
S Siat.
4 BfiohartH. '
•
6. Win
tSTiBsgg«
1880
1881
1882
1888
1884
Sulielt
IX. 14
IX. 18
IX. 13
TX. 13
IX. 18
IX. 16
TX 14 !
» sut.
8 SUU
14 .Sut.
11 sut
6 SUL
t Beoba^hu
1880
1881
1882
1888
1884
IX. 20
IX 2S
IS
IX. l.s
X. 2
IX. 26
f Stat
V SUl.
• Slai.
« Stat.
Blflten-Aebreo .
V. 1«
V. 9
V. 80
V. 28
V. 25
V. 21
V. 21
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II äuu
18 Stat.
IS SUU
8 SiaL
1. Blüte
VI. Ii)
V. .31
VI. 12
VI. 9
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S suu
. II sut.
1« sut.
13 Stat.
7 Siat.
Auf. der Ernte .
Vll. 27
VIL 18
VU. 25
Vtt 20
VIL 21
Vtt 22/23
Vtt 18
e »uk
1> SUl.
10 stak
IS 8Ut.
7 9lat.
IT
VL 12
V. 2«
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25
Tabelle B.
Durcbacbuiu:
IHHl
iHa3
1SH4
für das gaiuce G«biet ia der ganzen l'roTinK
(untere Walehiel)
KfarSJalire
1881/85
Purchscbniit
fUr 6 Jnhm
ta Iburtaa-
Mittel fUr
Glessen
für die Z«U
1846—88
6. Winter- Weizea.
I8«0
1881
1882
1883
1884
SMiMtt
Et. 27
IX. 26
IX. 25
IX. 19
rx. 23
DL 24
IX. 23
•1 stm.
ft atat.
II Slat.
ft Stat.
,'i Sl»l.
t BwbacbL
1880
1881
1H83
Erstes Blatt . .
X. 12
X. 28
X. r.
IX. 80
X. :\
X. 9
1 sut.
4 SUl.
5 Stat.
BlätoD-A«hren .
VL 17
VL 14
VI. 20
VL 19
VL 23
VL 19
VL 20
T Stat.
T StBL
« Siak
Brate Blflte . . .
vn. 2
V[. 26
VI, 27
VI. 28
VL 29
VL 29
VI. 26
• aiat.
» sut.
7 .Stat
•l Blau
AnfiagdorBrnte
vra. 6
vm. 2
Via 9
YIIL 8
vni. 5
VHL 6
vm. 5
• Stet
f sut.
• etat.
4 Siak
VL 14
VIII. 4
Aakuiitt.
1. Alanda arrensis.
U. 14
n. 19
IL 27
U. 16
Ii. lö
11. 19
IIL 10
U. 18
9 Stat.
IT Slat.
tlStal.
M Stat.
U Stat.
4Baa«iMht.
X. 2
X. 17
X. 23
X. 14
X. 9
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3 SUU.
6 SUt.
11 Stau
9 äiM.
6 mu.
1
8. OtooBi« dl«.
IV. 1 !
m. 80
iV. 8 1
in. 80 1
m 80
IV. 1
IV. 6
4 Stat. 1
18 Slal.
S5 »Ui. 1
18 Htm.
11 AW.
WeggßXig ....
VHL 2b!
vm, 28
vm. 29 1
vm. 27
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vm. 28
VUl. 2»> j
6 SMt. ,
t
MStM.
Mftak 1
M Stat.
SSUt.
8. Cuculas canorns*
IV. 80
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V. 5
V. 3
V. 4
V. 1
V. 31
t Strt.
16 stat
tl «tat.
tS Slat.
• sut.
V«ggMlg ....
vn. 25
vin. i
VIII. U
Vin. 23
vm. 14
vm. 10
9 SUk
& Hut.
11 attx.
• Stat.
4 sut.
4. Q7ps«l«8 ap«8.
V. 4
V. 6
V. 2
V. 5
V. 4
11 sut.
11 SIBI.
8 Sial.
5 Sut.
Veggaog ....
IX. 3
IX. 11
IX. 8
IX. 7
vm. 17
L\. 3
1 Slat,
• Stat.
4 Slat.
S siat.
4 Stak
IV. 27
23 i
S Stat.
16 .sut. j
r^naog ....
X. :i
IX. 28
ft »tat.
11 Stat.
Unuido mstica.
IV. 27 I IV. 24 IV. 20
tt SUt. I 1» sut. 10 Slat.
X. 3 IX. 24 IX. 26
U Stak I 10 Stak • Stat.
IV. 25
V. 1
IV. Itt
bmr. S
IX. 29
IX. 28
IX. 26
Seolopax nistlcol«.
nknnft . . . . ,
m. 81 1
IIL 24 1
TV. 6
1 m. 22
m. 27
rn. 28
10 Srnt.
13 Stat.
' n Stat.
4 Htat.
^«ggaog ....
X. 19 .
t Stak
X. 26 ,
X. 23
! fstM.
XL 2
X. 21
ft Stak
8 Stat.
t Siak
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26
Tabelle «.
DoRdwohnltt: { 1881 | 1888 | 1888 | 1884 |
für das gaose Gebiet in der gsnzen ProTini
(aDton W«i€lisel)
1886
DurchscbDitt
für & Jahre
1881/86
in Mwim-
Mtttelfar
Gles9»'n
tür dieZ«h
1846-83
7. Starniu mlfarls.
n. 26
lU. 7
UL 15
n. 27
UL 9
UL 6
IT SUt.
n SUt.
M SUrt.
10 stat
Weggang ....
X. 20
X. 6
X 18
X. 13
X. 14
X 16
9 SUA.
M SIM.
10 Stat.
4 SUU
m. 8
8» Tardns pOwit.
III. 24
TV. 5
m. 20
irr. iH
UL 86
7 äuu
10 SlAt.
Wcggug ....
X. 14
X 5
X 17
X 10
X 14
X 13
a 8U(.
• fltat.
• aui.
• SUk
4 StHt.
TaaellM «rlstetas.
Ankimft
III.
24
III. 9
III. 18
III. 11
in. 8
in. 14
1 BeobMbt.
Ltebrabor
IS SM,
IS ätat.
11 suu
» Btat.
bMW. IS
Waging ....
IX.
15
vin. 29
IX. 6
Ylir. 22
viir. 15
\TIL 30
i Stat.
4 Stat.
» Stat.
6 Stat.
6 Slat.
Bei vielen Ziif^vö^'cln hes. z. IV h. i ( "iconia alba zeigt sich bei Marienwerder die eipt-ntümliche Kr-
Hchtiinting, dass üli lati^^ere Zeit vergeht /wischen der ersten Ankiiufl und dem Verbleiben bezw. auf
dem Nest. Es hängt auch dies offenbar mit der epruogweisen Zunahme der Temperatur im Frülvtkr
19
Digitized by Google
27
i ai riif V. Bestimmung thermischer Vegetations-Constanten in
Jahr
1
S -
Zahl der
1
Wärmcmcngp
bis z. Blüte 1
1
Krnto-
Anfang
Zahl der
Tage
Wärmemenge
bis i. Ernte
1881
1882
1888
1884
1886
VI. 10
V. 31
VI. 13
VL 9
VI. 7
1./4.
1./3.
1./4.
1./3.
1./3.
71 Hh t"'i
= 132
91 + 61
rz^ 152
74 -f 61
i:?.')
101 + 61
= 182
99 4- ;u
= 130
810,360»
792«&420
804,1800
809,1940
800,161 •
ftle oereal
vn. 19
VIL 16
vn. 22
VU. 16
vn 14
110 f 61
L 171
137 4- 61
s= 198
118 4- 61
= 174
188 4- 61
= 199
186 + 81
= 167
1861,1100
1868,5700
1888,9100
1866,136»
1868,4890
erat 1. HiUle d«
April bestellt
1 eist 2. Hälfte des
1 Mutz bestellt
VL 8
142.2
= 100«,096« C.
VU. 18
181,8
1365,433 0
= 1706.7910 C.
Oienm
1881
1883
1883
1884
1886
V. 28
VI. 25
VI. 28
VI. 28
VL 28
VL 26
-
1./4.
l,/3.
1./4.
1,'3.
1./3.
86 + 61
=r 147
115 4- 61
- 176
89 4- 61
^ 150
120 4- 61
= 181
117 4- 31
- 148
2. Triti
1 1006,980«
1048,1010
1002,8700
1044,0780
1045,9040
vn. 19
Vlil. 4
vn. so
vm. 12
VIIL 7
vn. 31
126 1- 61
= 187
152 4- 61
= 213
134 4- 61
:= 195
160 1 61
= 221
153 4- 31
^ 184
1619,2900
1601,8900
1652,3800
1664,7770
1606.7190
Durohaob.
VL 2« -
1
i
160,4
1029,f).s»', 0
= 1286,983 0 0.
VIU. o
200
1628,9110
= 2036,1390 C.
1881
loixi
1888
18H-1
1885
DufohflobT
VL 141 —
VI. 22 1. '4.
VI. 11 l.ß.
VL 26jl6/4
i
VI. 26;l./4.
VL 17il./4.
VL 2l| —
8:^
103
76
87
78
8. Hordemn ml
722,9400
721,153 "
722,2400
740,822 0
704,2650
vm. 4
gare (4 ze
VII. 29
VIL 21
vn. 80
VII 29
VIL 26
iliRC, gros«
120
143
Ifl
120
117
0-
1297,3600
1263,5200
1269,2240
1263,556 0
1304,8080
722,2«4 0
902,8060 C.
vitiV
124,2
1279,6941»
= 1599,617 0 C.
VL 2li - 1 —
VIL 29
*) Die 61 T«ge, besw. 81 Tage im J. 1886 bei Seede uod Tritienn gehSren dem Voijalue an.
**) ll;_'^.011o K. 2036.139 0 C. während Capua, (AniMl. agioDomlqa. Mai 1883). der nur dIelW
peratiiren in KccImunK' zieht, wcicho höht>r al.s 6 liegt-n, 135 Tage mit 90290 Ü. erluUt, alSO fiwt geiUMt die-
selbe W'urmemuoge wie üben, aber auf wenigere Tage verteilt
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28
Tabelle c. Bestimmung thermischer Vegetaüons-Constanteii in
-« .2 ' i-
J«br
zeit
Wärmemenge
bis s. Blüte
Frucht-
reife
« -
Wärmemenge
bis s. Frucbtretfe
4. nm Mdw (Mg. Gf»TMiateiiMr).
1881
1 /4
1./«.
363,7500
IX. 10
168
190l,(I(W)o
IQQO
IOO2
V . a
l./o.
.W7. 15^10
IX 2
186
188S
V. 27
1./4.
67
356,5100
IX. 15
168
löü5,2ÖO0
Die lM2t«B — relfkiMi — www
um IX. 80.*bK«>nnroinpa. I>:«mb
Ofttam «tapraciM« d. Zahla
%mm M M dt f W
18M
V. 19
1 ftt
80
:5r)i.7<;7'^
IX 12
litt;
1919.507'^
IH85
V. IJ
I.'3.
75
34 5,1 MW 0
IX i<;
L'( M )
197:5.294"'
DordiBcb.
V. 17
06
355.4i;'J"
IX. 11,12
19: ;•_',( H4"
= 444,336« C.
"1943,9940
= 2415,066»O.
84S9,9980O.
5. Pirng eraunud
\B (qi&to Sorte).
1881
V.21
l,/4.
51
303,0200
X. 6
189
2119,010"
1HH2
IV. 27
1./3.
58
31.S.(W)"
IX. 14
198
2i:it;,oio"
l.s.s;{
V. 22
1.'4.
52
3o*;,;i4(>"
X 2
185
2055,170"
GrOMM Btraeo : U» (r., mb wmt-
fw Mi« ala tm yttH^An.
V.16
1./3.
77
308^0
X. 2
216
2134^«
OroMts BlHMB« aifgr..,«lMrMj-
gUMB B*nin}.
V. H
1. a.
3(»3,t »22"
X. 3
217
2135,261"
GrtMto BiiDM: 186 (r. «. Wie.
Durcbscb.
V. 13
Ü2
300,003"
IX. 30
201
2115,0570
= 886,004» C.
= 2644,946« C.
6. Fmis 4«iiMtiai (Bdiw CUnde).
1881
V. 17
1./4.
1 47
261^0
IX. 6
169
1843,060«
1882
IV. 24
1.'3.
55
866,990«
vm. 28
176
1844,5S00
1883
V. 18
1.'4.
■IN
279,710«
IX. 11
164
1841^0
1884
V. 11
1 . '3.
72
257,564«
IX. 6
190
18-11,207"
1885
V. 1
I./3.
62
256.06*» "
IX. 5
189
1S'>0.1.')HO
Durchscb.
V. 9
67
266,3310
IX. 5
176
1844,1130
= 332^14« G.
= 2306,141« C.
7. lUbes Orosralarla. Stachelbeere.
1881
V. 8
1, 4.
38
173,460°
VU. 23
114
1208,540"
1882
IV. 9
1./8.
40
186,900«
vn. 16
187
1248,800«
1883
V.ll
1./4.
41
198,800«
vn. 26
116
1211,2200
1884
V. I
l.U
62
165,5010
VII. 22
144
1209,334"
iHsr»
IV. 23
1./3.
54
175.865"
VII. 16
138
1214,075"
Dutcbscb.
IV. 2ü
47
179,765"
VII 21
129,8
1218,394"
^ 224,7060 0.
= 1622,992" C.
St
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29
Tabelle c. Bestimmung thermischer Veoetatioii8<Coiistaiiteft in R^
Jahr
1
'S 'Z
5 "
Anfang d
Vi'gpt.
«s
1
\V armemenge
bi« s. Bifite
Frucht-
ralf«
Zahl der
'läge
Wiirmemeoge
bis z. Fniehtraif«
1881
V. 8
I.,4.
38
178.460»
m 16
107
1003,760«
1882
IV. ir>
1.
4«
•206,390"
VII. 5
127
1095,4«0"
1HK:^
V. 11
14.
41
19H,.S(H)"
VII. 16
107
lo*)2,o:wo
V 4
;iV. 25
,l./3.
65
vn. 15
1 137
1107,267»
1885
il./3.
56
194,976»
vn. 9
181
1094,6970
Uurchtch.
V. 1
49,2
iy->,5i2«
^ VH. 13
121.8
1096,647«
1
= 240,6400 Ü.
1
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V. 21
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1881
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1884
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1885
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Die fjrnssf Ungli'icliht'it in iler Zahl der Tage bM. bd der
Bliiti/.fit im Verha.ltuiü zu der geringen Abweicbung lo den
Wäruietuengen erklärt sich aua der apmngweiüen VegetationR-
EntwickehinR bes. in d^n tratt-n Mttnaten df^ Frühling« und
Sommers, die wieder t-im* Folge von <k<n jtros.Hvn und zahl-
releliMi Temperaturscbwankungen ist, welche fiir da.*« Klima
voaerer Gegend nxjbt cbarakteristisob ist. Grude deshalb aber
empfiehlt es siob, niobt die Durcbscbnittswärme eines Tages.
Koeidi rn di.- gefluramt«' zu ä«T betr. I'flauzeD-Eutwickluug vor-
wandt«> Wärmeroenge als cbarakteristiscb für die heaoadere
Kntwiddungaphaae MisiMaben. (tiumrae der aiaraiUlcb. dnieb-
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I. JUb» fvhnm, 1 Bl. . .
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Piru» Malu$. 1 Bl . . .
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2. DapkM Mezereum. 1 BI.
3. Viola odorata, 1 BI. .
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i.Aemiiuithippocaff., B.O.
h.ßetula alba, 1 Bl. . . .
l,Brunu$ «nnm^ 1 BL .
7. fVunw «pinota, 1 BI. .
H .{cerfilatnnoidfg, allg.HI.
9. /i^M/a a/&a, Bl. O. . .
10. Hibe» Oromtlaria^ allg.
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1 iJ. /VfHJ« t'innmunis, 1 Bl. .
H ' V Ribe» rubrum 1 BI. . .
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15. Brunvi »pinota, «llg. Bl.
6. Fni/iiM Httviitii ii , H. (). .
, n, Brut MaiiM, 1 Bl. . .
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2. Aeteuiun hippoea$„lBi.
3. Berberis vulfjari», 1 Bl.
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5. 8oriv§ OMevfor^ 1 BL
6. Samhuev» nigra, I Bl.
7. Seeale ctreale, 1 Bl. .
9. l^ipkar. Utemn, l Bl. .
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1 Bl
2. Kuhn» Idaeii», 1 Bl .
3. Solanum tuberotum, 1 Bl
4. Drttieim vulgare kib.
1 BL
•S. Prvnv» avhmf 1 Fr.
6, Ribe$ni6nimf 1 Fneht-
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7. ilonleum vuiy., l Bit.
(4zetl. grosse 6.) ...
fi. Uurä. vuly. {2 zeil, kl.
G.) 1 Bl
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4-17 I -
h«zw. 19 ,
+ 18 , +11
+ 12
i
im
:)4
+ 81 4 at
ijiiit
+ 12 4 19 -
i .Ulir.
+ 9 +10 -
+ 12.ib5 I t- + 14.71 + 16,13 + 1G,00 + 10^.-|- llMA-liß^M
VI. 1 I + 12
VI. 2 0
VI. 12 +23
VI. 14 I +15
vr. 15 +21
VI. 20| +20
+ 10 \ +18
r
4- 6 , + 4
+ 10 i —
tJabr» ;
+ 12 t —
+ 21
VI 21i — 1
VI. 15 I +10
VI. 29+5
+ 14
+ 23
+ 11
0 —
VI. 30
+ 8
+ 2
.1 Jahre
+ 5
+ 8
+ o
+ 17
+ 82
+ 28
+ 10 — — -
+ 11 +6 + 13 - '}
1 Jahr i Jahre '•»•
+ 20
+ 28
1 .fahr
+ 22
+ 21
+ 11
+ 26
- ! + 1' 1 -
I
+ 2.'} I +21 ' - \.
1 Jabt I t J«br I ^'^
+ 20
l Jahr
+ 25 I +i5
+ 12
+ 22
+ 12
+ 16
+ 11.3
1-9.00 + 12,25 4-20,(Ki,+ 16.00+ I2.25| 18.4 j + iQfi:
bezw. 1+13,671
diiMd. Getreideartett und
Kartoffslii.
n
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Tabelle S.
Dir-
Sebweti
Köln
85
Griiu-
d«DS
Schwen-
teQ
b. OrupiM
Iliesea-
Thorn
I
Brom- Lieben- 1'ann-
berg liof
/. Stp^inpa rtilffarftt, 1 BI.
2. Ae»cuiushippoca»t., im.
■1. Beihm$ mtlgari$t 1 BL
4. Pfni$ Mab», aUg. Bl. .
». Sorhiis auciipar., I BI.
'i Sambueut mgra, 1 Bl.
/. Seeale eereatef 1 BL .
8. CetUattreff eyannt, 1 Bl.
9. iWufihar luteum, 1 Bl. .
|L Durdnohnltt:
+ 16 ; f- 12
+ 17 +10
+ 9+6
+ 91 + 4
+ 20
+ 9
+ 9 + 1
+ 16
+ 13
a Jalirn
+ 8
+ S2
+ 6
+ 5
+ 17
> Min
•
— 6
+ 19
1 Jobr
+ 11
S JTabr
+ 20
1 Jahr
+ 14
+ 9
1 Jabr
+ 18,75
Jnnl.
f. Ikobinia Fteud- Acada
1 Bl
i Rnhu» Idaeus, 1 Bl. .
t
3. Soimnmtuben$mnflBl,
4. Triticum vu^are Inb.
1 Bl
■5. Pra/iiH iiriiiiii, 1 Fr. .
6'. Rihen rubrum, 1 Fruobtr
reife
7. Ilnrdeum vulfj., l Bit.
(4zeU. grosse G.) ...
5. ITord. rulg. (ShU. U.
G.) 1 Bl
9. AveM eatwOf 1 BL . .
^0. LiUvm eandidum, 1 Bl.
DttrobaobaHt:
+ 13
0
+ 20
+ 25
a Jabr*
+ U
1 Jahr
+ 6.86
+ 9
— 18
+ 9.29
+ 5
+ 5
+ 11 -
+ 1Ö
0
+ 14.60
+ 12
1 Jahr
+ 7
+ 16
+ 10
+ M
+ 13
+ 1-'
1 Jahr
+ B
f Jahr«
^- 7
S Jahre
+ 3
+ 8
% Jahra
+ 1.5
+ 10
+ 15
+ 14
+ 3
2 .lahro
+ 17
+ 11
1 Jahr
— 9
3 Jahro
+ 10
+ 10
+ 8
+ 16
+ 7
+ 9
+ 17
+ 15
+ 18
9 Jabra
+ 7
+ 5
+ 19 i +19
+ 13
+ 13
+ 10 —
+ 14
+ 17
3 Juhro
+ \2
l Jahr
+ 22 ) +20
+ 9.67
+ 10.88
+ 1
+ 10
+ 10,86
+ 12
+ 16
t Jabra
+ 13,75
+ 8 +7
— 6
+ 17
S Jabra
+ 11
1 Jalir
+ 10
+ 20
+ 7
t Jahr
+ 19
1 Jahr
+ 6
+ 7
+ 17
+ 10
— 1
+ 7
+ 12
+ 10
+ 11
t Jahn
+ 18
+ 10
1 Jahr
+ B
+ 11*88
+ 11
0
+ 27
— +12
+ 18.57
+ 14
X Jahr
+ 18 +19
I 1 Jahr
+ 17
— 11
1 Jabr
0
1 Jabr
— 3
1 Jahr
+ 17
2 Jahre
+ 18
1 Jahr
I Jabr
+ 13
+ 14 , +21
1 Jabr
+ 20 +15
iJahr
+ 6
+ 6
+ 10 I +15
+ 11
1 "
+ 11
1 .Tnhr
+ 14.401 + 5,00 1 + 7,25 1 — 1+12.55 j + 4.88 1 + 12.2 j + 7,80 1+ 12.3a.+ 12.8a
M
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Tabelle B.
GiMien
Diurch-
aoholU
LWesIp.
Marien-
werder
36
Pr.Star-
gMd
Hocb-
Paleioh-
keii
Kr.B«mi
Elbing
Juli.
1. Rubu» läaeu«, l Fr. .
2. Ribet Orottudarktt 1 Fr.
3. Sscvl» eereale^ Krote-
Anlkng
4. Caltuna vulgär. 1 Bl. .
5. Iliirdemn vulgnr. (4zeil.
gross) Erate-Aofang . .
^.Sorhu tma^par., 1 Fr.
7. 1/ordeum vulg.Qa.9uia.)
EntB-Anhag
1
VIL 4
Yll 5
m 19
Vir. 26
+ 7
-f 10
+ 8
+ 10
vir. 29 -f 2
VU, 80
rvn. 31
DacdMohottt:
4- 11
+ 12
+ 16
— 1
+ 7
4iaiu«
— 2
+ 21
— 1
+ 6
+ 4
4- 8
+ 7
+ 6
+ «
+ 4
4- 22
1 Jahr
+ 15 j — 10
+ 11
+ 6
+ 16
+ 9
+ 3
+ 23
— S
+ 13 I +12
1 Jabr
+ 17
1 Jahr
+ 4
1 iahr
+ 6,57 + 7.431+8,25
August.
1. Triticum vulgare, Ernte-
Anfang
2. Avf.na $ativa, Emte-Anf.
fi.8ambueu9 nigra, 1 Fr.
4. Plrv$ eamtmimit, 1 Fr.
5. fVrwj* Malus 1 Frucht.
(uBerberis vulgär, l Fr.
I
Vin. 4+2 + 1
viri.li
vmii
VIiI.12
+ 1
+ 16
+ 10
0
+ 30
8 Jahre
+ 9
viii. i<; +10 +4
Vlll.l> — 10 1 +6
i 3 .laliro
+ 19
» Jahre
+ 12
+ 6,57
+ 8
+ 8
+ e
+ 8.88
+ 16
+ 8
+ 10
+ 14
— 9
+ n^+ 12^4
+ 24
+ 10
0
S Jahr*
+ 16
- I +<
I IMr
- I +21
+ 6
~ +1
- tJMr
+ 8JP/+M3
+ 12
1 Jahr
+ 5
I Jabr
+ 4
1 Jahr
, 1 Jahr 1
— I — j -t-
+ 10 I — ■ -f 17
1 Jahr : , t Mir
Durebschnitt:
• 4,83
1+8,33
10,50
- T,()0
+ 10,00, + 6,00 + 151
bfzw.
+ 4,00
ohne Samhuctu.
September.
I
r
1. (Jorylun Avellnna, 1 Fr.
IX. 12
— 12
0
— 4
— 8
— 10
+ 4
i -
4 Jahre
2. AesciiluA hippocattan.
LJL 16
+ 2
+ 2
— 27
+ 7
+ 10
t Jahra
OnrdMebnitt:
— 6,00
+ 1,00
— 6,5
— 8»00
-18,6
t6.6
+ 10^
Octob«r.
1. Ae.-'cubia kSppoetuian.
L. V.*)
X. 10
— 8
— 18
— 12
-lÖ
+ 1
:i
1 Jahr
^.Betula a&ut L. V. . .
X. 18
— U
— 1
— 7
— 36
— 28
— 21
1 Jahr
1 Jahr
1 jKbr
1 J*W
B.Fagtu silvatica, L. V.
X. 15
— 12
— 26
— 80
1 Jahr
—
i
— 4
Dorehaelioitt:
- 11,831
— 10,00
— 7
— 24.661
^91
- 1
— 18
*) becw. Lftnb-Ftrtmiig besw. ImMH.
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37
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1
L>ir-
bCDAu 1
Knlm
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Kieflen»
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Thorn
JJrom-
Lieben-
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HOB
JuU.
1
l.HtfAv« Tdaeu», 1 Pr. .
+ 3
+ 4
_
.
4- 12
—
4- 2
4-13
4- 15
:! .lalire
S et oll r«
2. Ribe» Grimularia, 1 Fr.
4- 16
+ 9
—
+ 6
4- 11
+ 11
+ 10
1 Jnhr
1 Jabr
t Jalm
1 Jahr
1 Jabr
3. Seeale eereale, Erote-
Aofiuig
—
—
—
—
— 2
— 1
1 Jalir
—
—
+
—
4. Ga^Btt vub/ar. 1 Bl.
1- 8
—
—
—
+ 4
+ 17?
4- 24
—
—
allg. Hl.
5. ilcrdeum wlgar. («zei].
gron) Bnito>Anhiig . .
—
—
—
—
+ »
—
—
—
+ 2
—
6. Sorhw atteupar., 1 Pr.
0
+ 12
—
—
+ 16
4- 18
—
4- 20
+ 6
—
7. llurileutn vuly. (kl. 2zeil.)
Ernte-Anfanj;
1
^ _
4-18
+ 9
1 Juhr
DnM>h>i>liiil (i •
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1 Jabr
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1 Jubr
'}. Sfjulhucu« n!</r(i, 1 Kr.
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«HM
t Jahre
i Jahn-
i fVriM cotHmunitt 1 Fr.
-f 18
— 4
0
— 7
1 Jahn
ILi^« JTa/iM, 1 Fr. . .
4- 11
+ 4
1 Jahr
i Jahre
tlkrbm* vubfor., 1 Fr.
f 14
-f 5
— 1
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+ 14
1 .rahr
1
S .la^ir.'
1 Jalir.-
Durcbflcbnitt :
t- 17.(X)
+ 12,66
- 1
+ 6.40j
4-3,00
- 1
4- 0,20
+ 14.00
•
bezw.
4- 5,00
1
bz.-4,50
ohne Sambuctu
September.
1. Corjfhii Avettana, 1 Fr.
i.Aeseubi$ hippocatian.
1 Frucht
Dnrchsctaoitt:
+ 4
S Jahre
+ 7
+ 10 ! -
I
+ 5,5 , — 2,00
Ortohcr.
L. V
•2. lU'tiilu alh„. L. V. . .
b.Fagv» tHraticOf L. V.
1
I
l
— 8
— 2 —
— 13 : — 7
+ 1
1 Jahr
PlircliBcliPiu: I 7,00 1 —2,5
— 33
S Jahre
— 8
t Jahr«
+ 11
1 Jahr
obne Samhin»
— ü
+ 9
— o
— 9
+ 3
I Jahr
— I 4- 2.00 i — 7,00 —
12
+ 1
1 Jabr
I
t
I
+ 6 ! — 10
I
- 11 ! - 24
- 7
- 1 +1 . -2,6
— 25
1 Jabr
- 18.6«; —
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I
38
Ergebnisse
botanischer Excursionen aus dem Jahre 1885
von
Hanptlelirer in Blbing.
Auch im Jahre 1886 habe ich wie bisher bei meinen botenischen Ain-
fi&gen das Hanptangenmerk anf die weitere Erforschung der Flora des Elbingv
Kreises gerichtet und nnr wenige Ezeorsionen nach benachbarten Kreisen mUs*
iiommen. Im Monat Juni untersuchte ich vielfach das zum HommelgebieU« g^
hörige, schlttcbtenreicho Terrain zwisclien den Dörfern Stagnitteu, Kl. Stoboj
und Damerau, sowie das Haupttbal der Hommel bis zum Geizhals'', einem
Sammelteich im Sdiönwalder Fürst, aufwärts und die Schlucht dei- Hoppenbäic,
eines in der Gegend von Schönwalde entspringenden and nördlich der Stadt
Elbing in den ElbiugHuss mündenden Baches.
Die schroffen, mit Buschwerk und Hochwald bestandenen Schluchten l»ei
Stagnitten und Danierau gehören zu den ergiebigsten botanischen Gebieten <ier
Elbiiigor Umgegend, unHomehr, da sie mit wenigen Aut^nahmen nicht l>cwoiilct
worden. Aueh steht zu erwarten, dass sie in Zukunft der Botanik erlialien
bleiben; denn ihre steilen Hänge könnten den Ackeritaii nui" unter grossen Be-
schwerden gestatten, und die Erträge würden dem KüHteuaufwand»; nicht ent-
sprechen. Dagegen liefern die (Jeltfische der Abhänge, webdie von Zeit zu Zeit
abgeholzt werden, ein vorzüglichem Material zu Kasehiiion, und wird durch die-
selben von den Besitzern eine recht bedeutende Einnahme erzielt.
Der vorherrschend kalkhaltige Lehmboden dieser Schluchten charalcteridrt
sich schon dnrch seine Flora. L&nieera Xyl<uieum, Cypripedium d2e«o(««,
PlmroBpermum auttriaemHf Aquilegia vuUjuns, Fiola mirabiUt, Bromu* asper,
Brach i/piulium jnnnaHm nnd nlvoHeum ete, sind die eigenthfimlichen Enengnisse
desselben. An feuchten^ schattigen Stellen finden sich in Menge Pttattta idhUf
Glyeeria nemoraliSf Lappa nemorota, Aconitum vantgatvMy RaimneulM camA%fu$
L. nnd Campanvla laHfolia. — Letztere Pflanze war bis dahin nnr von drei
Standorteni Schönwalde, Dameran nnd Dambitzen, im Kreise bekannt: sie wächst
jedoch, wie ich im verflossenen Sommer zn beobachten Gelegenheit hatte, sehr
zahlreich an verschiedenen Stellen dei* Stagnittsr Schlnohten nnd besonders
häufig an den bewaldeten üferabhängen der Hoppenbäk bei Gr. Bieland, wo
sie die vorherrschende Speeles ihrer Gattung ist unr/ weit häufiger vorkommt,
als die in ihrer Gesellschaft wachsende Campanula TraduUum.
1
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39
Cypripedium Calceolm kam nach Straube vor ca^ 40 Jahren in clor Damerauer
Schlucht 80 zahh-eich vor, dass es die Bewohner des Dorfes zur Fiingätzeit in
Sträussen als Zimmerschmack benntiteii. Auf dieee Weise wurde Straube auf
die Pflanze aufmerksam und erhielt von ihrem Staadorte Kunde. Die Dorf-
bewohner nannten sie in urwüchsiger Weise „Bollebfidel". Heute ist sie dort
nur noch an wenigen, selir versteckten und schwer zugänglichen Stellen vor-
handen und dürfte den Landleuten kaum noch bekannt sein. Ihre Existenz
ist dadurch sehr gefithrdet, dass die Schlucht von Damerau aus zuweilen be-
weidet wird. Mehr aber noch wird ihr Dasein durch die Scbfiler der höheren Lehr-
anstalten Blbings bedrohti welche beim Botanieiiren auf diese schfine Orchidacee,
die Zierde unserer Wälder, besondere J agd machen und in der Ausrottung der*
selben rücksichtslos vorgehen. Zum Glücke wächst yio nocli an vielen anderen,
weniger bekannten Stellen in den Schluchten des Elbinger Hochlandes; ko fand
ich sie am 3. Juui dieses Jahres au einem Abhänge (h r ..Petasitesschluchf' in
solcher Fracht und Fülle, wie ich sie bisher nie gesellen hatte. Während die
Stengel der Pflanze sonst mehr vcir-inzelt Htohen, sah ich sie hier in Üppigen
Büschen, deren jeder bis lö. nieist zwciblütige Hxemuhiie enthielt.
In (h'isclbon Waldschhicht liculiachtete ich am Bachui'er an mehreren Stellen
J*oa smfrtird llaciike; in einer lichten Schonung des A'otrcl.sauger Waldes
fand ich vereinzelt limJbevkia UiHa L., am Foislhause bei Damerau den
leisen auf mehrere Qua<liatmeter überziehend Viola vanitta < Rirl n i« na,
am Hommelufer zwischen l'amerauer Mühle und KupferhanmuM- in gro6:<en
Herden Sfrnthioj)frriH {fermanica Willd., in Panpitz-Colunie Datura
JStraitianium L. und im Aussendeich der Nogat bei KUerwald lUerochlwi
Odovata Whlnb. neu für den Kreis. Auch das bisher im Klbinger Kreise
nicht aufgefundeue Galium veimm L. .sah ich in wenigen Exemplaren au
drei Stellen, bei Or. Bioland, Plautage und den Fischerhäusem am Drauseusee.
Bei Vogelsang auf Aeckern zerstreut bemerkte ich Sherardia arvermt L.
Vom 19. Juli ab unternahm ich eine dreitägige Excursion nach Tolkemit
und dessen Umgegend. Etwa Vt Meile nördlich von Tolkemit liegt hart am
Haflfufer das ca. 1100 Morgen grosse kdnigl. Porstrevier Wieck; in demselben
entdeckte ich schon im Jahre 1883, als ich im Auftrage des westpr. botanisch-
zoologischen Vereins den Elbinger Kreis bereiste, einen Ruhm, der sich von
den in unserer Provinz vorkommenden Arten wesentlich unterschied. Sein
Wuchs erinnerte lebhaft an RubuB villieauU» Kühler, welcher auf der frischen
Nehrung bei Liep vorkommen soll; doch waren die beiderseits lebhaft grünen,
seideuhaarigen Theilblättchen der durchweg 5 zäbligen Schnsslingsblätter bedeutend
grösser, die Iii liaarung der Schüssliuge lockerer und die Stacheln mehr gerade
als bei R. ciUicaulu*), Dennoch hielt ich den Bubus iur eine üppige Schattonform
*) N»ob deo voa otir ha SonuiMr «tf d«r fH«^« Nvlmng vorgeDommea«ii CJnler-
iinehuiifen beswiflt Idi. d«M R. vUSeaußt Köhler dlMrluinpt dort Toxkoinmi. Ich habe ia d«m
rubenrelchen Revier xwfachen Kahlberg und Probb«nifta trotz sorgföltigen SnchenH auH der Gnip|i«
der Viilieaule» nur R, macropbjfUtu W. k N. und twar in einer eigealhümlicbea, zu R. pjfra-
t
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40
dieser Art. Da derselbe noch nicht vollständig in Blüte war, so konnte auch
Dr. Focke -Bremen eine sichere Bestimmung nicht herbeiführen, er erklärte,
d«8B die Pflanse ansclieineiid la Rubus pyramid^iUt Ealtenbadi gvlMtoe, «id
ich liess sie in Folge deBsen unter dieBem Namen in meinem Standortsreneicli*
niae der Elbinger Flora passiren. Im Jahre 1883 sowohl, als auch im nlchston
Jahre war ich Terfainderty noch einmal nach dem Tom gewöhnlichen Verkehr
abirelegenen Wiecker Bevier sn gelangen; nm aber endlich fiber den dort in
so reicher FQlle vorkommenden Rnbas Klarheit zo erhalten, unternahm ich jetzt
von Tolkemit ans einen Ausflug nach dem erwähnten Walde, auf welchem mioh
Straube - Elhing und Kutschke - Tolkemit begleiteten. Wie ich vermuthet
hatte, stand die Pflanze am Ende des Monats Juli in vollster Blüte, und ich
hatte Gelegenheit, schöne, charneterisclie Exemplare reichlich einzusammeln, in
denen Dr. Focke auf den ersten Blick linbuH macraphylluH W. «t N.
erkannte. Nach Focke' s Si/nopMiA Euhanim Omnaniae war der nordöstlichste
Standort dieses Rubus liir ila.^ dculsche Reich Wishcr die Gegend von Lübeck.
Die Pflanze ist demnach neu für Went- und Oslpreussen.
Auf dieser Tour sah ich auch am Haffufer zwischen Tolkemit und Wieck
ziemlich lahlreich das Im Blbinger Kreise erst einmal bei Barlikamm geftmdene
und später dort wieder verschwundene Vtrhatcum tkapsiform« Sehr.
Auf dem Stadtanger von Tolkemit zeigte mir Herr Fh>pst Prenschoff
als neu für den Kreis Ooronopus MueUU All. In der Nftbe des Hafeo-
wAldchens fand idi am alten Standorte recht reichlich DiplotaaU mwtülU
D. G. in Gesellschaft von Seneeio vt'$co9u$ L. und an einer andern Stelle
Chmopoiltum BouuH Jfmricu9 L. Auch wurde ich durch Herrn Preuschoff auf
einen reichhaltigen Standort von Struthioptcrix germanica Willd. am Ufer
des Mülilenfliesses in der Nähe der Heidenburg Tolkemita aufmerksam gemiebt
Am 30. Juli begab ich n)ieh in Begleitung Straube's von Tfdkemitang
nach den Rclil)crgen. Wir wanderten den Grenzgrund, eine romantitiche Wahl-
scliluclit. welche die Rehberge vom Strlliner Forst trennt, aufwärts. Eine der
gemeinsten Pflanzen des Gren/.grundes ist (Hrc^a InterntedUi Ehrh., die hier
alle nur einigermasscu leudite Stellen vollständig überwuchert. Bei oberfläch-
licher Betrachtung kann man sie wohl mit robusten Exemplaren der Ciirtäa
alpim L. verwechseln, doch sind ihre Kronblätter grösser als M der ktsterea,
mindestens so lang wie der Kelch, und in den Fr&chten finden sich stets zwei
Fächer, von denen das eine zuweilen verkämmert erscheint, so dass die Scheide»
wand die Fmcht in zwei ungleiche Hälften tbeilt. Bei trockenen Exemplaren
kann man die Scheidewand deutlich erkennen, wenn man die Pflanze gegen des
Licht hält und den Fruchtknoten oder die noch unreife Fmcht durch die Lupe
Itetrachtet. Da die Pflanze auch noch andere scharf ausgeprägte Merkmale
midaiit binneigenden Form auffiuden köonen, deroo ß«acbri>ibung ich mir (ur spatere Zeit vor
bebalte. THe In HtmubePs nnd metnem Herbar befindlifdien fi«i«iD|daie tob B. vilScauK$, wtlcb»
r. KHoggräfT I. und Straube TOT Jahnn b«l Li«p Mmmeltm, gebönn «boalUto su dkwr Ndmnga-
form des R. macrophyUu$.
a
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f
41
aufweist, die sie von <len beiden andtMvn Species ihrer Gattung stets sicher
uiitci-scheidon lassen, so dürftP sie wold als eine gute Art gelten. Von den
Vertlu-iilij^ern der Bastardnatur dips.'r ('irnia wird freilich angefidirt, dass die
Pollen liäufig sehr sclilt rht eniwickelt sind und die Früchte vor der Reife ab-
fallen oder ganz fehlschlagen. Diesen Umstand habe ich jedoch nnr an solchen
Exemi.lareu bemerkt, die sein- tief im Schatten staudou, and könnte die mangel-
hafte Pollen- und Fruclitausbildung ebensogut eine Folge zu geringer Einwiikung
des Sonnenlichtes sein, auch treten solche Fälle überhaupt bei Pflanzen ein,
die sich stark unterirdisch vermehren j so habe ich in meinem Garienbei Conmüaria
majalü L. Terliftmmerte Pollen nnd wahrscheinlich in Folge dessen Fehlschlagen
der FHichte beobachtet. .Wenn ^er Bastard auch immerhin eine grosse vege-
tative Vermehrangsfilhigkeit besitsti so wäre es doch kaum denkbar» dass ein
solcher anf eine Strecke von einer halben Meile hin seine Eltern vollständig
verdrängen könnte. Im gansen Orenzgrande fand ich unter Oireda intermedia
nur ein einziges Mal eine kleine, sich aber sehr scharf abgrenzende Herde von
C. n^no und an einer andern Stelle in wenigen dftrfWgen Exemplaren C. Uaetiana,
welche in den hdb«' gelegenen Laubwaldnngen des nahen Cadincn die ausschliess-
lich vorkommende Art ist. üm hier eine sichere Entscheidung treffen zu können,
sind sorgfUltige Befruchtungs- und Culturversuche nothwendig.
Im tJrcnzfirund.; fand ich am alten Standorte Allium urginum L. — Den-
taria bulMfera L. und FeMum ffilvatica Till, sind in den Rehbergen
sehr verbreitet, Luxitla sudetica Presl. a) jxillescen» Bess. (als Art) und
JElymuH eurojHhis L. kommen nur vereinzelt vor. Auf zwei Blöcken fand
ich Thamnium alojircarum Schimp.
Am 14., 15. und IT.. Juli machte ich mit Straulie von Maricnl)urg aus
eine Hxcursioii über Willonbcrg, Braunswalde, Parpahreu. Weiasenberg, Pieckel,
Kl. Falkenau und Gr. Gartz nach Pelplin.
Auf Sandäckern bei Willonberg fanden sich l'luntaiju arenaria W. K.
M, dUa<io fdlcafn-salivn Rehb., Chotidril la juncea L., Armeria vuhjan»
"Willd. und EryiKjrutn planum L. Einige Brachäcker bei Brauuswalde waren
auf weite Flachen hin dicht mit Verhaicum thapsiforme Sehr, bedeckt In der
Parowe bei Wengern wurden gefunden Cimicifuga fotida L., Aconitum
varieffatumL., Laterpitium prutenieum\h., Ranuneulm ea$tubieu8 L.
und vereinzelt Cdrduus nutans L., an den Abhängen der Nogat Vmeetoai-
rum ofßcinaU Much., Jnula »alieina L., J^l^fnu tilvetter L., c.) pkttffph'^ius
Betz. (als Art) nnd am Nogatnfer Xanthium italicum Moretti und Pamama
palustris L. Auf dem Gute Wengwn war Trifolium itunamatwn L. angebaut.
Im nördlichen Teil des Behhöfer Forstes ist Antherieum ramosum L. sehr ge-
mein, ausserdem sammelten wir zwischen Papahren nnd Weissenberg Gsranium
sanffuineum L., Spergula Moriionii Bor. nnd Algamm montanum L. Letzteres
kommt auch sehr häufig am weissen Berge bei Weissenberg vor. Die früher
so ergiebigen AbhäTiire ilioses Berges, von dem man eine herrliche Aussicht
auf das Weichseltbai einerseits bis Marienwerder, andererseits bis Dirschau
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geniesst, sind jetzt leider umgeackert. Im Dorfe Weissenberg wuchs zalilreich
Atriplea roseum L. Auf der Montaucr Spitze bei Pieckel fanden wir Bunias
iM4tmM4» L., Silem tatoftea Pers., Nepeta Cataria L. und ThaUormm ßamm L.
Im Eüobenwald auf der Montaner Spitee ist Cireäa lutetiana L. gemein. Im
Aussendeieh der Nogat bei Kl. Falkenau wurden Onomt tpinoM h., PotentiHa
mpina L. und Nashirthnn armoracioide» Tausch gesammelt. Sehr häufig wuchsen
in Weidengebüschen am Wege Ton El. Falkenau nach Gr. Oartz EHtphorbia
iiucMn W. K. und Tholtctrum fictvutn L.^ im Dorfe Gr. GartK Daiura Stra-
monüm L. und AtripUx romm L.
In Bezug auf das von mir angestellte Standortsversdchniss der Flora
des Elbinger Kreises vom Jahre 1883 habe ich noch folgendes su berichtigen:
Najas minor All. ist, wie mir Herr Professor Dr. Gasparv nnttcilt«, von
ihm im Drausensee nicht gefunden worden, somU rn viebiichr Naja» nuijor AU.
Erstere Pflanze ist demnach aus der Flora des Ell »Inger Kreises zu streichen.
Durch Herrn v. Uechtritz*Bro:^lnii wurde ich dahin belehrt, dass unser
Elbinger, wie überhaupt das preussiche Galium anstatum als G. Schulfe*>n \esL
bezeichnet werden muss, da von dem ersteren das südeuropäische, echte GaUum
ariHfatum L., welches diesseits der Alpen nur auf einer beschränkten Ver-
l)reitungsinriel des loatbals an der tiroler-bayerischeo Grenze vorkommt, noch
verschieden iöt.
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Fauaistische Studien in westpreussisclien Seen.
Von
r>r. Otto aSacharias»
Hinchberg i. »chL
(HierEu Tftfel I.)
Der Botanisch-Zoologische Verein der Troviiiz Wostpreusseu bat sich
statutenuiässig die Aufgabe gestellt, die wissenscliaftliche Kenntniss der eiii-
heiiiiiscli' U Thier- und Pllanzenwelt uacli allen Richtungen hin zu fordern. Zur
Erreichung dieses Zweckes werden « iM/t lnen Naturforschern vereinsseitig die
Mittel zu ausgedehnten Excursionen innerhalb der Proviuz gewährt, wobei jedes
Mal oin ganz bebtimmtcr Flau, sei es iu zoologischer oder botanischer Hinsicht,
zur AatfAbrung gelangt.
Im Nachstehenden berichte Ich nun über eine derartige Forschnngsr^,
bei welcher ich die Absicht Terfolgtei Stadien &ber die niedere Thienrdt der
westpreossischen Seen su machen. Die betreffenden Excursionen &nden im Juli
des Terflossenen Sommers (1886) statt. Ich fiwste dabd haoptsttchlich die Er-
forschung jener weniger bekannten Thiergmppen ins Auge, welche snm Theil
bloss mit Hülfe des Mikroskops constatirt werden kennen, deren Kenntniss
aber — abgesehen von dem wissenschaftlichen Interesse, welches sie darbieten
— auch für Fischzucht und Fischerei von her^'orragender Wichtigkeit ist. Ich
stelle dieses Moment al>siclitlich in den Vordergrund, um zu zeigen, wie Unter-
suchungen, die ganz aliseits vom practischen (lebiet zu liegen scheinen, (h n-
noch mit demselben in Verbindung stehen, insofern niimlicii, als die Tiiiere,
mit denen wir uns sogleich b(?schäftigen werden, inv nianche Fischsorten (z. B.
für die CV>m/f)rtj/*-Sj»ecies) die last ausschliessliche Nahrung bilden. Seen also,
die ganz besonders reich mit derartigem Nährmaterial versehen sind, würden
sich in erster Linie dasn eignen, Felchon- und Marttnenbmt aufzunehmen. Es
liegt somit im practischen Interesse der Fischereiwirthscbaft, die Beschaffenheit
der einzelnen Seen in erwähnt« Hinsicht kennen zu lernen. Andernfalls müsste
man bei Fortsetzung der Versuche, die grossen, schmackhaften Mar&nen des
Mad&e-, Schall- und Selenter See's in Westpreussen einzubürgern, die Wahl der
(Jewttsser nur nach Gutdünken vornehmen, was sicher kein rationelles Yerfishren
sein würde.
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Ich begnüge mich mit diesem Hinweis, und gehe nun zur BerichtergtattaDi;
soll»rtt über. Dieselbe erstreckt sich auf 28 grössere Süsswa!*serhpoken und 1
Brac-kw;i8sor-TüuipeL Letzterer befindet sich auf der Westerplatte bei Danzig,
ganz nahe der See.
Moiüo Untersiu'lmiig in \Vt'r>tprrii<scii liildoto, wie idi zu lieniorken nicht
unterlassen (iarf. die natinlidie Fortsetzung von Exeiirsionen, welche ich iu
Mittelholstein hegonnen und (mit Unterst iUzmiir dei- Konij.^1. Preuss. Academii-
der Wissenschaften zu Berlin) ül)or Mci klenhurg bis nach rouiniern au<jrt'<lcliiit
hatte. Jrh Ix land mich also beim BcLniin meiner westi»reussisch(ni P'orscliungcn
in der Lage, die Fauna der dortigen Seen mit derjenigen einer grösseren An-
zahl anderer norddeutscher Wasserbecken vergleichen zu können, und (Vvm
Umstand hat wesentlich dazu beigetrageu, dass ich dem verehrlicben Bütaniscb-
Zoolckgiflcheii Verein ein wissenschaftliches Resultat von aUgemcinerem IntercBse
vorlegen kann.
Dasselbe besteht, wie ich anf der die^Ahrigen Natarforseber-Venaonalitiig
zu Berlin bereits mitgetbeilt habe, darin: dass die Seen Norddeatschlasdi
in fietreCf jener eigenthnnlichen Organismenwelt, welche apela-
giscbe Fauna'' genannt wird, eine Mittelstellung swischen des
scandinayischen und helveto- italischen Wasserbecken einnehaei,
insofern sich Uebereinstimmungen und Unterschiede nach beides
Seiten hin constatiren lassen.')
Die hier in Betracht kommenden Thiere gehören vurwiegend der Knhir
classc an. Es Rind kleine, niedrig organisirtc Wesen von sehr verschiedener
Kdr})errorm, welche im Gegensatz zu dea höheren Crustern, den Malakostrakeo,
mit dem Namen Entomostraken bezeichnet werden. Von diesen sind es speciel!
die Cladoceren (oder Wass( rflohe) und die Copepoden (oder Hüplerliage),
mit deneu wir uns eingehender beschäftigen wollen.
Es gielit Cladoceren und Copepoden, welche nur die Mitte der Seen be-
wohnen und daher geuüthigt sind, ein rastlos schwärmendes Leben zu luluvr.
Sie besitzen desliall) stark entwickelte Huderorgane, eine kräftige Musculatiir
und eine so l)eschairene Körpermasse, dass dicseli»e an Dichtigkeit fast der lic^
Wassers gleichkommt. Ibnch letzteren l^mstand wird ihnen das Scliwininien
selbstverstäinllii li sehr erleichtert. Abel- auch in anderen i'unkten ihrer Orea-
nisation sind sie dem hellen, klaren Wasser, in dem sie sich beständig bewegen
müssen, trefl'lich angepasst. Ihr Ktirper entbohrt nämlich gewölmlicii aller Pi?-
UHMitirung, und Iiis auf das schwarz, i)raun oder rotli gelärbtc Auge sind sie
von fast glasartiger Durclisichtigkeit. Auf solche Weise sind sie vor den Nach*
Stellungen ihrei zahlreichen Feinde wunderbar practisch geschützt, denn in des
tieferen W^asserschichten müssen sie absolut unsichibar sein. Am meisten ist
der offenbar durch natürliche Ansleae entstandene Farbenmangel beim grosses
Armkrebs {Lepioäora Kindtii Focke) zur Geltung gekommen, denn von diesem
>) Yergl. Tafebl. der 69. Yen. deuteeb. Naturfonchcr u. Aera te so Beriio, 188fi, S. 109.
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Thiero ai^t man im Wasser weiter nichts, als den schwarten, mit Krystallkegeln
nmsänmton Augenfleck*
Ausser den Gmstem stellen aber, wie neaerdingb nachgewiesen worden
ist, auch gewisse Arten von Würmern (Rftderthiere) und Protozoen {EpktyU;
Ceraüum) ihr Contingent zu der sogenannten „pelagisdien" Fauna, sodass wir
in letzterer eine ziemlich bunt zusammengewürfelte Gesellschaft vor uns haben.
Indessen stimmen alle Mitglieder derselben darin ilberein, dass sie für eine
beständig schwimmende Existenz „wie geschaffen" erscheinen.
Es ist jetzt gerade fQnfandzwanzig Jahre her, dass wir durch dio Seen-
Untersuchungen Bkandinavisoher Naturforscher^) von dorn Vorhaudenseiu einer
solchen Fauna in Konntniss gesetzt worden sind, und seitdem ist dieselbe nicht
bloss im Norden Europa'», Hondcrn auch in England, Deutschland und Italim,
in Oesterreich (Böhmen) und der Schweiz immer eingehender studirt worden.
Ein Hauptverdienst in dieser Beziehung haben sich Schweizer Zoologen erworben,
insofern sie die lierrliclien urrossen Seen ihres Ileimathlandes mit .^toteni Eiter
und Erlüli; systematisch untcr-uchten. Allen voran steht Aug. Forei') in
Morges, und nächst ihm sind es Asper') und Imliof.*) denen die Seendurch-
forschung viele schöne Ergebnisse verdankt. In älinlicher Wei.se ist P. Pavesi^)
in Oberitalien und B. Mellich*') in Böhmen thatig gewesen, so dass wir über
die Seenfaunu der genannten Länder sehr gut orientirt sind.
Was Deutscliland anbelangt, so ist hier die Durchforschung grösserer
Scengebiete bisher nicht ausgeführt worden, aber es wäre undankbar zu ver-
gessen, was Loydig und Weismann für die Erforschung der Thierwclt des
Bodeosee's geleistet haben. Ersterem verdanken wir die bedeutsame Entdeckung
des Bythotrephe» longimanus, eines Crusters, der zu den marinen Poly-
<) W. Lllljeborg lMMdiri«li tcbon 1860 die Ocner» BythotrepIiM and Leptodora, wvlche
für die SeenJknoa characteristisch sind. Veivl. BeakriTniog etc. Oefvertigt af K. Vetenak. Akad.
Pörh. ISnO). — In Jif Zeit von 1801 — 1865 fallen «Ho folgenden AbhandJunpen von G. 0. Sars,
welche iinn mit znlilreiohen pelagischeii Kntomostraken bekannt machen: Um Crustacea ( ladocera.
Forb. i. Viden8kab8«elsk. (JhriHtiania löitl. — Um cn i äommerea 1862 foretagcn zoologuk Reise.
Chrbtlaola 1868. — Norges FerTanddErebadyT. Cbrlatianta 1865.
*) Vergl. de.ssen Materiaiix pour servir :l iVtude de la fanae pfofotidf du Lac Lt inuii:
Fanne pv-Iapique XXXII. Klon- i)fIa«;iiiiio XXXll. Tranaparence de l'cim \ und XXVIII.
Bull, de la äoc. Vaiid. des .Sc. nat. XIII., XIV. Lausanne 1876. Die betruffenden üntvr-
«iicbungen Foreis beziehen sich auf die Zeit von iÜl'^ — 1878.
>) Wenig belcannte Geaellachaftea kleiner Thtere unaerer Sehweiseraeen.
Znriol) 1880.
*) Rp5<ultati> meiner .Studien über die ii ■ 1 iig i »ehe Fauna kleinerer und
^rrÖHscrt'r S li s s w a ssirtit-cken der Schweiz. ZeiUcbr. f. w. Zoologie 4(). Band 1884.
Veigl. auch die einzelnen Aufsätze im ,Zool. Anzeiger" TOn Ib^iS (No. 147), 1885 (No. 196).
1886 (No. 214 und No. 234).
&) Vergl. bauptfläcbllch dcesen sehönei Werk: Alti» aerle di rloerohe e atudt anlla Fauna
pela^ca dei la^hi ilaliiini. Piidova L^S^.
*■) Die Cladoceren Böbmenii. Archiv der natiinriMenachaftlicben Laodesdurcbforscbiing
von Böhmen. Prag 1S77.
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])homidcn {Eradne und Podnn) in nächster Vorwandtschaftsboziehuug stellt.
Lcydig fand Excmplaro desselben im Mairen eines iJlaut'elcfieiH. wt-lches lii'iii
gen.'iiiittcn See entnommen war. Jetzt ktMinen wir den näinlicluii Krt bs auch
aus anderen grossen Binnenseen. Wie wir sehen werden, gelang es mir, den-
selben auch in zwei norddeutschen Seen zu eonstatiren.
Weismann hat sich eingehend mit der pelagischen Fauna des Bodeusce s
beschäftigt, und uns in einem anziehenden Vortrage ') eine ausgezeichnete allge*
meine Schildenuig der Teraohiedeaen Formen gegeben. Anseerdem lieferte er
nach seinen damaligen üntersuchongen epochemachende Beitrage zur Nator
geschichte d«r I>q>hniden, die übor die Lebens* nnd OiganisationtTerhllltniafle
dieser Entomostrakengrappe eine Reihe der interessantesten Thatsachen ent'
hQllien.*)
Auf den Norden Deutschlands, und insbesondere anf jene Gebiete, wo
jetzt dichtgeschaarte Seen in '\'erV)indung mit nn regelmässiger Oberflttchenge>
staltung der Landschaft von ehemaliger Gletscherwirkung sengen, haben sich
fannistisclic Untersuchungen der in Rede stehenden Art l)isher nicht erstreckt.
Ich fand also bei meinen Kxcursionen ein so irut wie unberührtes Feld vur.
Dieser Umstand erlTilUe luicli von vornherein mit <ler Hoflnung, dass es möglich
sein werde, hier einige neue Thatsachen festzustellen, und <lies ist eingetroffen.
Das (iel)iet. wtdches ich in Bezug auf die pelagische und die Uferfauna
norddeutscher Seen durchforscht habe, umfasst etwa UO geogr. Meilen in der
Längsausdehnung: es erstreckt sich von Mittelholstein bis nach Dentsch-EyUu
im Osten. Der Bünfelder See im Norden von Nenmflnster (an der Hamburg*
Kieler Bahn) nnd der Geserichsee östlich der Weichsel bilden die beiden End*
pnnkte meiner diesjährigen Ezcnrsion.
Ich referire im Nachstehenden speciell nnr Sber die weatprenssischen
äeen; indessen werde ich nicht nmhin kdnnen, gelegentlich auch anf die ande^
wärts erhaltenen Ergebnisse Bezng zn nehmen. Die auff^nndenen Thicrc be-
handele ich in nachstehender Reihenfolge: 1) Entomostraken, 2) Hydrachniden,
3) ßäderthiere, 4) Turbellarien, 5) Protozoen. Davon gehören die Hydrach-
niden (Was.sermilben) und die Turbellarien (Strudelirürmer) ansschliesslich der
Uleriauna an.
1. Entomostraken.
A. Die pelagischen Formen.
Von diesen constatirte ich in den von mir untersuchten Seen 14 Speeles
und 6 ^'arietäten. Ks sind dio folgenden:
Daphnollit hrarhi/ura Liev.
Daphnia pellucida P. E. Müller.
■— lacwtri« Sars.
1) Das ThierlebeB im Bod«ai«e. Mit «iaer TdbL LlndMt 1877.
*l Vergl. Zettaebr. f. wiM. Zoologie: 1874—1879.
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4T_ •
CiTio(hip/i)iia jmh'lti'IUi Sars.
Hi/aloJaphnia cucuUutu 8ai'8.
— — — — rar. apicata Kurz.
— — — — t'ar. nov. procunm l*üpj>o.
— — — — var. Kaldhergemis Scliodlcr,
— — — — rar. Cedei'stromii Schdlr.
Bomina hngirottris 0. Fr. Mnllw.
— eongwid Baird.
— — — var» nov* hmmilü Lil^eboig.
— gihhwa Sdidlr.
— — — var, nov. Thmit» Poppe.
— cra99ieomU Lüljeborg, not», »p.
Btfthcirepfies lotif/imanus , Leydig-
Leptoflom KimHii Focke (= Liptodora hyalina Limeborg.)
Cyrlopt timplej: PotrL'onpohl.
Heteroeope nqppendiculata San.
UinptomnH gradJis Sars.
Beim Ucberblicken dieser Liste wird der Leiter die Bemerkung machen
dass Daphnia apicata, D. Kahlhergentit und D. federst römti, welche von Sa«
und Anderen als selliststiindige 8|)ecips aufgeführt weiHlcn, hier zu Varietäten
degradirt sind. Die.-; geschieht mit der Bereelitigung, welche die Natur selbst
an die ITand giebt. Es finden sieh nämlich in den verschiedenen Seen go viele
Uel<ergangslornien zwischen der typischen Ili/ulodtip/niin nn-ii/hifn Sars und den
genatinteii rscudo-Species vor, daas man nicht umhin kann, diesell>en lediglit'li
als Al)arU'n von der ersteren zu betrachten. DemgemUss ist auch die neue
Daphnie aus dem MiiskciKlurfcr See fKr. Könitz), welche durch eine eigen-
thiimlich herabgi'hogcue Kojifspitze charaktorisirt ist f\^ergl. Fig. 1 auf Tafel T.).
nicht als besondeie Art aufgetührt, sondern als rar. procurra zu Hyalodaphnia
eueuUafa gestellt worden.
Im Gegensatz zu der eben erwähnten Form besitzt die var. Cedentromii
eine anfw&rts gerichtete Kopfspitze, fde ans F^. 2 nnaerer Tafel ersichtlich ist.
Von Bosminiden sind nur 3 bekannte Species in der Seenfanna West-
preussens vertreten. Die B. erameomu Lil^boi^ ist neu, insofern sie von dem
genannten Forscher in Schweden zwar bereits entdeckt» aber noch nicht pnblicurt
worden ist Bei uns findet sie sich im Müskendorfer- und im Labenz-See (Kr.
Bosenberg). Herr Prof. Liiyeboi^ in üpsala, dessm Name in der Ent^ecknngs-
geschichte der pelagischen Fanna eine erste Stelle einnimmt, hat die Freund*
lichkeit gehabt, die Diagnose der neuen Species zu verfiMsen und mir deren
Publtcation in der Zeitschr. f. wiss. Zoologie zu gestatten. Der geehrte Leser
findet sie im 2. Hefte des 40. Bandes derselben. Ebendaselbst befindet sich
>) In mriner Abhandlung: Zur KenntolM der peltgtwhen nad littomlen Fkni» OMddeat*
80b«r Seen. Mit «iner TUSbI. 1887.
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die IKagnose der gleichfalls von Lilljeboi^ entdeckten aber ancli noch nidit
edirten var.^kiimilis der B. ccregani Baird. F6r Deutschland sind oatirM
die beiden Formen röUig neu. Hierzu kommt noch die in Fig. 3a auf Tafel L
veranschaulichte Varietät von BMmna gibbera Schdlr., die sich durch einen
thurmartig aufgetriebenen RQcken von allen fibrigen Botminiden unterschddet
Bei manchen Exemplaren ist der Tharni (vcrgl. Fig. 2b) nach hinten n
etwas umgebogen. Ihrer physiologischen Bedeutung nach, scheint diese eoßtmb
AusbuchtunfT einen Entwickelungaraum für die sehr zahlreichen Embryonen,
also einen Bnitbohälter, darzustellen. Ich fand dieses Krebschen besonder?
zahlreich im Labenz- und im Oe»orich-See. Es kommt indessen anch in der
Havel \)oi rotpdam und in der Spi hei Berlin vor. An letztgenannten ürteo
fand ich es im August und September d. J.
Herr S. A. Poppe in V('t:t\'<ack, ein in Facbkreisen rubralicbst bekannter
Crustaeeenlorscber, hat die olxni erwähnte Varietät der iSchödlerselien B. [lihbcnt
eingehend untersucht und ausführlich beschrieben. Die betreffende Abhandlung
erstreckt sich indess auf zu minutiöses Detail, als dass ich sie diesem Bericht
hätte einverleiben können. Der Leser findet sie in dem bereits dtirten Hefte
der Zeitschr. f. w. Zoologie. Herr Poppe hat sich flbrigens auch der grom
H&he unterzogen, das von mir gesammelte Omstaceen-Material nochmals wtp
faltig durchzubestimmeni wofür ich ihm anch an dieser Stelle meinen Tsrinnd'
liebsten Dank sage.
^thöirq^he» longimanut wurde von mir im Müritz-See (Hecklenborg) and
in dem schon mehrfach genannten Lthexiz See bei Deutsch-Eylan gefischt. Es
ist ein kleines, nur 2 — mm grossof; Krebschen, welches aber zu den seit-
samstcn und abentcuerliehslen Thiergestalten gehört, die man sehen kann.
gute Abbildung davon findet man in der Weismann schen Schrift i'iber das Thier-
leben im HoiU'Tirii'f. Der ni/t/iotn'phrs (was soviel heisst wie Tiefsee-Nahrung)
besitzt einen enormen SehwaiizstHehei. der ilim beim Sohwimnien als Balancir-
stange dient. Das schöne, mit zahlre'ehen lifhtbrecheridt»n Körpern ausirestattcte
Auge füllt fast den ganzen Ko]»f aus, und befindet sich in Ijostiimiig zitternder
Bewegung. Dieser Krebs und Ltpiodora sind ausserordentlich anziehende Ob-
jecto für die mikroskopische Draionsiration, weil ihre Durchsichtigkeit auch die
Besichtigung aller innem Oigvne ermöglicht.
Besonders bedeutungsvoll und interessant erscheint das Vorkommoi von
Beterocope epptitdieulata Sars in mehreren norddeutschen Seen. Ich fand dieses
hauptsüchlich in Scandinavien einhdmische Krebsthier im Plöner*, Schweriner-
und Mfiritz-See. Ausserdem aber anch im Schwanen See bei Sohwarzhfitte
(Kr. Earthaus in Westpr.). Im Bodensee kommt eine verwandte Form» die
Ueterocope robuita Sars, vor, und diese ist gleichfalls eine Bewohnerin nordi-
scher Binnenseen. Es ist merkwürdig, dass bei uns in Dentecbland das Vor-
kommen der einen Ppeci(>s :ui einer gewissen Localität, dasjenige der anderen
au8zuselili<'<?en seheint ; diMin wir finden in unseren grossen Seen lediglieh //.
appendicitl<if(t, v(jn deren etwaiger Anwesenheit im Bodensee biäber nicbtä be-
kannt geworden ist. 'i
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Ich beschliesse dieseti Commentar zur Liste der pelagiachea Croster mit
der Bemerkung, dass von den ('ychpSden mir nur (\ simph.r eine äcbt pelagi-
sehe Spccies zu sein scheint. Dieses Krcbsclien fand icb mit Ausnahme einiger
weniger Fälle stets nur in der Mitte der Seen zahlreich vor, wogegen andere
Cyclopsarten, die auch iroloi^entlich in das freie Wasser sich verirren, dort
immer nur sporadisch au/.utreiTon sind, während sie in der Nähe des Ufers eil)
massenhaftem Vorkommen zeigen.
B. Die llttoraUa Formen.
(Von deneii «ber die mit * beMlduMtoD gelegfatlibh auch ins pclagincbe OebI«i fltmrtreten.)
* Sida crystallina O. Fr. M.
* Simocephalu» vetulm 0. Fr. M.
* — taipinmu Schdlr.
* Scaphokberii mueronata 0. Fr. M>
Polyphemus pedieulu» de Oeer.
Botmina eamuta Jorine.
EmryeereuB lameUahu 0. F^. H.
CanqOoeercui fMfiroffru Schdlr,
Aeroperuä leueoaphahu Koch.
Alonopsi^ elougata Sara.
AUma t^ßnu Leydig.
Alona rodirafa Koch.
— teatudinaria Fischer.
PUuromu truneatttt 0. Fr. II*
— funanatm Leydig.
* Chffdoru* tphameui 0. Fr. M.
— jflobomu Baird«
Cyelap9 agilü Koch.
— ntaerwnn San.
— tigntOut Koch.
— ienuicornis Claus.
* Argulut fcUaeeu» Jurine.
Diese 28 Spedes constatirte ich in der Ufersone der westprenssischen
Seen. Sida enfttaüina ist Ton einigen Forschem ffir eine pelagisohe Form
erklärt worden; ich finde aber^ dass sie wirklich massenhaft nur in der Nähe
des Littorals vorkommt, wo sie sich mittels ihres im Nacken befindlichen Haft*
Organs an Wasserpfianzen befestigt. Diese Oewohnlicit allein zeigt schon, dass
ihre eigentliche Heimath die mit Pflanzenwuchfl umsäumten seichten LTerstrccken
sind. Eino Iti^hcr nicht bekannte sciiön rosenroth ecfarbto Variotiit der 'SiV/«
entdeckte ich im Espenkrufror iSoe (Kr. Neustadt), im Krugsee (bei Kru-thau.'s)
und im Labeiiz-Soo. Weisnianii erwähnt rothlichc Flecken als Schmuckfarhon
bei geschlcclilsreifen Weibchen der Si'iiden; hieraus wii-d ersichtlicli, dass bei
diesen sonst krystallhellcn Tliieren die latente Fähigkeit vorhanden ist, unter
besondereu Umständen ein rothes Pigment abzuscheiden. An zerdrückten
Individuen konnte ich wahrnehmen, dass der Farbstoif seinen Site in äear unter
dem Hantpanser gelegenen aelligen Schicht (Hi/podermis) hatte. Ich schtttse
die Häufigkeit des Vorkommens dieser rosenrothen Siden im Espenkmger See,
wo sie besonders zahlreich zu sein schieneni anf etwa 10 pro Tausend. Alkohol
sieht den Farbstoff ans; conserrirte Exemplare lassen sich nicht mehr von den
lifewöhnlichen farblosen Siden unterscheiden.
Derselbe See enthält auch den seltenen Camptoeerctu rectirostrU Schdlr.
in LHosser Anzahl, ein Krebschen, welches durch seine relative Grösse und
durch das nach dem freien Ende su stark verschmälerte Postabdomen schon bei
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blosser Lopenbesichtiguog anfildlig ist. Die nähere Beschreibnng eraebe man
bei B. Hellich: die Cladoceren Böhmens, 1877, S. 76.
Der See von Espenkrog war das erste Wasserbecken aof west^. (MbieX,
welches ich onteronehte. Der Vorsitzende des Botanisch-Zoologischen Tereiiu,
Herr Dr. H. t. Klinggräff, hatte dio Güte mich bis hierher zu begleiten«
und mich in ßezng auf das botanisch und geognostisdi Interessante dieser Oer^
lichkeit aufmerksam zu mnchen. Es waren hauptsächlich die Stellen mit torfigen
Untergrund im See^ welche die Uferformen der Entomostraken-Fanna in groBsor
Menge lieferten.
Hier <^a}) e-? auch treffliche Böte — ein Umstand, den ich erst im woitoren
Verlaufe meiner p]xcursionL'n gebührend schätzen lernte, nachdem leb in den
kassubischen Fischerdörfern Bekanntschaft mit ganz anders gearteten Fahr-
zeugen gemacht hatte.
Im EspenkrugiM* See machte ich dio Wahrnelimung. dass Forel und Weis-
mann nicht im Rechte sind, wenn sie die pelagischen Cnister für ,,I)aninierun|r'-
thiere** erklären, welche das glänzende Sonnen- und Mondlicht jicrhoricsciMi.
Ich habe diesen (und später noch einige andere Seen) des Morgens, um die
heisseste Mittagszeit und auch in den späten Abendstunden abgeiischt, ohne dass
ich jemals eine ^'crmindel ung des Faugergebnisses hätte constatiren können.
Auch Lepiodora, welche nach Weismanns Ansicht ganz besonders lichttcheo
sein soll, war bei hellstem Sonnenschein ebenso zahlreich tu constatirei, m
in dunkler, mondloser Nacht Diese Beobachtung machte ich nicht nur in W«(>
preussen, sondern auch in den Seen der Umgebung von Berlin, später auch im
Kunitzer See bei Liegnitz in Schlesien. Indessen ist es mir ebenfalls begegnet,
dass in Seen^ welche notorisch Leptodora enthalten, an manchen Tagen nicht
ein einziges Exemplar davon nahe der Oberfläche anzutreffen war, so dass es
schien, als seien die Thiere spurlos verschwunden. Ich fand sie dann aber jedes
Mal in 10—12 Fuss Tiefe. Die BeleuchtungsverhUltnisse haben jedoch dasiit
gamichts zu thun; es m&ssen ganz andere Ursachen — vielleicht Beunruhigiuig
und starke Abkühlung des Wassers durch Wind — hier ha's Spiel kommen. Be-
sonders darauf gerichtete Untersuchungen w&rden das bald klarstellen, leb
selbst hatte zur Anstellung von solchen natürlich keine Zeit.
Weiter unten, wo ich die Räderthierc besprechen werde, wird es sich
/.citri Ml, dass wir der Untersuchung des Espenkrugcr See's auch noch die Ent-
deckung eines bisher nicht bekannt gewesenen Räderthicr-Männchens verdankeu.
Jetzt will ich das Capitel über die Entomostraken damit abschhessen,
dass ich einen Ueberblick darüber gebe, wie sich die einzelnen Formen auf die
verschiedenen Seen vertheilcn. Für diejenigen, welche meine Ergebnisse zur
Grundlage von eigenen Forschungen machen wollen, ist eine deraitige Ürien-
tiruug vom grössteu Werth.
8
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51
Die Verbreitung der Entomostraken in den
einzelnen Seen.
1. Espenkruger See (Kr. Neustadt).
Lepto(l<n'(i Kindtii Focke.
Sida cryntoUina 0. Fr. M.
llyalodaphnia rnrullata Sara, var.
Ka hlhert/c/i/iiii 8 1 ■ h ( 1 1 r .
Simocep/t<tluM vetulus O. Fr. M.
Ceriodaphnia puhhella G. 0. Surs.
Bo&mina longirostrü 0. Fr. M.
EwTf^cM Umülatut 0. Fr. M.
Ca/mploeerem raeUrottri» Schdlr.
Aeroperui Uueoe^haUu Koch.
Aloii(ij>s{.'< elongata Sars.
Ahmt uf Jinis Leydig.
PleurihniH fnincafitfi (). Fr. M.
Cliifdorus spliaericuH (). Fr. M.
Diaptomwi yrarilis Sars.
Cyclops simple.r Pogg.
— agili» Koch.
— UMKTwrut Sara.
— M^mote« Koch.
8. Wittotoeker See (Kr. Neustadt).
Hier iMfiuid doh Inln Boot Die Untersdchung konnte nor vom ülbr out (donih HlBoiaworfln
dot Moen Netaet) •atgolQliTt wotden.
Hyalüäaphma eueuUata San.
ßomina gibhtra Schldr., vor. nov.
ThtTtiiet Poppe.
Eurycercus lamellatuf 0. Fr. M.
Acreperu» Uucoeephalw Koch.
Alona afßnit Leydig.
3. Mareliowie-8ee (Kr. Neustadt).
Sida crystallina 0. Fr. M.
Daphnella brachyura Li^vin.
Hyalodaphnia cucullata Sara, var.
Kahlberyensh Schdlr.
Batmina coregoni Baird, vor. nov,
kwmlit Lil|jeborg.
Alona affini», Leydig.
Pleuroxua personatus Leydig.
Chydoru» tphaencus 0. Fr. M.
Diaptomvs gradlix SarS.
Cycifop« aif^lex Pogg.
4. Köllner See (Kr. Neustadt).
Lepiodora Kindtii Focke.
Sida crystallina 0. Fr. M.
Scapholebei-i» mucronata 0. Fr. M.
(vor. comttto.)
Hyalodaphnia cucullata San, vor,
Cederstromü Schdlr.
Chydorwi ^haericus 0. Fr. M.
Di(Kpiomu8 yracili* Sars.
5. Klein Tnelioiiier See (Kr. Kartliaas).
Ltcpfodova Kitidfii Focko.
D<ij>h/ieffa hntciniiira Liev.
Ceriodaphnia pf/lm-ida P. E. Müller.
Hyalodaphnia cucullata Sars, rar.
Kahlberyensis Schdlr.
- — — — rar. ( 'cdcrul rimiii Schdlr.
Hosmina gihhera Schdlr., var. Ther"
»ifes Poppe.
Diaptomus gracitis Sai*8.
Cyclops simplere Pogg.
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5S
6. SteiBkrageT See (Kr. KartliMiB).
(Hit LobäSa DartmamMt FutHnaUi dakearUea and hoSlu)
Leptodora Kindiii Focke.
Dc^hneUa hrackyura Litfr.
Ceriodaphma pulehella Sara.
~ peUudda P. E. HaUer.
Botmina lonffiroitrut 0. Fr. M.
Cavy^toeercit» reetirottrit Schdlr.
Alona fakata Sara.
Ckydoru» tpkamau 0. Fr. II.
Foltfphemut pedieuiu» de Geer.
Duqttomu9 gracilü Sars.
7. Leknoer See (Kr. Karthaus).
i 'eriiidiiphina pulehella Sars.
Bo»min<i liifx/irOHtris O. Fr. M.
Acropet'us leucocephaltu Koch.
Poh/plie))ius pedinilus de Geer.
Dioptoiimx (f rar i Iis Sars.
Cyclops agilii Koch.
8. Sereaener See (Kr. KarfhMis).
LqOodara KindUi Foeke.
Byalodtqfh. eueull. San, vor, KahU
berffenm Schdlr.
— — — vor, Cßd^ntfontü Schdlr.
Boamina eortgom Baird.
Diaptomut gracili* Sars.
Cyclops ttrewmu Fischer.
— timplM Pogg.
9. Krag-See (bei Stadt Karthaus).
Leptodora Kindtii Focke.
Hyalodaph. cucull. Sarg, «or. iSoAl-
bergenfiia Schdlr.
Chydorm spa^ncu» 0. Fr. M.
Diaptomus gracilis Sars.
Cyclopn Simplex Pogg.
— atrenuus Fischer.
10« KIoeter«See (ebendaselbst).
Bomina lonffirottri» 0. Fr. M.
Euryeereu9 lamellatut O. Fr. M.
Chydorua sphaerieut 0. Fr. M.
Diaptotmu gradUt Sara.
CyelopB timpUx Pogg.
Daphnella brachyura \A&r.
Byatodt^hma cucullata Sars, war,
KaJdhergeiuit Schdlr.
— — — vor, Cedentromii Sehdhr.
Bomina eamuta Jurine.
— cor«0<mi Baird.
11. Prockauer See (Kr. Karthaus).
Leptodora Kindtii Focke. üyalodcj'/ifn'd ctouJlata Sars,
Daphnella hrarln/urn Lif'V. Kalilheraensi.s Schdlr.
i>capholiberiii mucronata . O. Fr. M. Bosniitia rornuid Jur.
{var. coniuta). — lonyiroatris ü. Fr. M.
12. Schwaner See bei Sebwanhfttto (Kr. Karthans).
Sida eryttallina O. Fr. M. Botmina longiroHrit 0. Fr. M.
Simoeephalv» extpinotus Schdlr. Acn^perw leucacqthalu* Koch.
Ceriodaphnia pulehella Sars. Heteroeope appendiculata Sars.
Bomina romuta Jur. |
10
rar.
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53
18. Weisser See bei Sjttnagon (Kr. Karthtas).
Lq^odora Kindiii Pocke.
Hyalodaph, eucuU. Sars, vor, Cedet'
Hrmnii Schdlr.
Bomina longirottn» 0. Fr. M.
Alonopm elongata Sars.
U. Lappalitzer See bei Garz (Kr. Karthausj.
(Uatenafltaiing bei hefUgem Stum, w&% Mkleobtem Boot)
Ceriodaphnia pulckella Sars. ! Alonopna elongata Safs.
Botmina longirüftria 0. Fr. M. JHeqttomuB gradlü Sars.
EwryofrcM hmeüaius O. Fr. M.
15. Uoskauer See (Kr. Karthaas).
Ltepiodora Kimitii Focke.
DaphneJla hrar/tt/uid liiev.
( 'iruuliiphvia pulr/u lla Ssrs.
llyalodaph, cucuU. Sars, vor. Kahl-
hergevsis Schdlr.
Bwmina longiroatri» 0. Fr. M.
Alonopns elongata Sars.
(JhydomB tphaencuH O. Fr. M.
Pohfphemu» pediculus de Greer.
Diaptonm» gracUi» Sars.
Cgcl<^ timplex Fogg.
16. Grosser Hiechneiyner See (Kr. Karthaas).
Dupltnella hracliyui'd Liev. ! Bomitna loiujirotitrU O. Fr. M.
Ceriodaphnia pulckella Sars. Polyphemus pediculm de Geer.
Hgalodaph. eucuU. Su*8, var, Ceder-
strSmii Schdlr.
Diaptomvs greeili» Sars.
17. Brfleksee bei Alt-Osapel (Kr. Karthans).
Leptodora Kindiii Foche.
Sida ergatallina O. Fr. M,
Ceriodi^hnia pulchella Sars.
ffgalodaphnia euculf, Sars, var. Kahl-
bfrgengia Schdlr.
— — — var, Cederstramii Schdlr.
Bcmina eomuta Jur.
— coregom Baird.
Alona roth'aia Koch.
Chydorut tphaericvB 0. Fr. M.
Diaptomu» graeilit Sarg.
Cgelop9 iimplex Pogg.
18. Kadaunen-Seeu bei Barruczyu (Kr. Karthans.)
liaphnelld hracfii/ura lAöv.
Sida cryHtullina (). Fr. M.
SimoeepJialuH ntulus O. Fr. M.
Hynlodaph. rucull. Sars, var, KahL-
bergemis iSclidlr.
— — — vor. Cfiderströmii Schdlr.
HoHttiina rorfifnni Baird.
Kifri/rt'rru^ himtilntua 0. Fr. M.
Alona f<'»fu(liuariu Fischer.
AUma aißwiM Leydig.
Pl€urn.rv« fruncatua O. Fr. M.
Chydorue ephaericuH O. Fr. M.
— fflohosun Baird.
Po/ijp/ti iiinK pt'dicu Iiis de Gccr.
Diopfomux f/racilin Sars.
Cyclopx fdmpic.r Pogg.
— (Kitlix Koch.
— tenuicornis Claus.
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64
19. lüodno-See bei Ohmeino (Kr. KaiUuMis).
Ifyolodaph, cvculL Sara, vor. Kahl-
bergennt Schdir.
— — — var. apicata Kurz.
Bosmina ffibhwa Schdlr. .
Chydomu $pka$neui O. Fr. M.
Diaptomus gracilt» 8an>
QfclopB timplex Pogg.
'20. Weisser See bei Chnieino (Kr. Karthaus).
Daphni'1/a hrar/n/ura Li(?v. lionn^ina rnrcqorii Baird.
Hyalodaphii. cucxtU. Sars, var. Kahl' Chi/doms spluienrus O. Fr. M.
bergemis Schdlr. Diaptomux qracllis Sars.
— — — rar. Ccilersfröviii Sclidlr. Cyclopt simplejr Pogg.
2L Geserieh-See bei Deatseh^Eylau (Kr. Bosenberg).
Leptodara KindtU Pocke.
Daphnella braehyura Li&r.
Ceriodaphnxa peUueida P. E. Mflller.
Scapholcbens murronata 0. Fr. M.
Byalodttph. cum II, San, var, KM"
htrgenM Schdlr.
— — — ©or. Cedenbromii Schdlr.
I
Bemina gtbhera Schdlr., var. Tke^
rite» Poppe.
Chydonu aphaericus O. Fr. H.
DiaptomuK gracilU SarS.
Cyclops nniplejr Po^.
Aryului /oUaeeui Jorine.
28. K«rrMeh-See bei Benteeh-Eylan.
(AuMtrardaitnoh flsdi und atark beaehlUL)
Sida eryitalUna 0. Fr. M.
S^hol^berü vßuofimttta 0. F^ M.
Ekaryc§reu» lamellahf 0. Fr. H.
Acropertu Uucocepkalvs Koch.
Ckydoru» tphaerieut 0. Fr. M.
Pohfpktmut ptdkului de Geer.
23. Labenz-See bei BeutAch-Eylaii.
Lcpiodara Kindtii Focke.
Daphtu'Ila hrarft'/ura Li(^v.
JJyalodapJuiia cucull. Sars, var. Ceder-
sfrömii Pclildr.
Bosmuia (iihbera Schdli'., var, Thersites
Boitnina crasxicornü Lilj^eborg, «<"■•
ChydoruH sp/ituricux O. Fr. M.
Bythotnphrs iDjiijinwtius J^eydig.
Diapiomux aranliM Sars.
Cyclopx fiirnj)lt\r Pogg.
Poppe.
24k Sorgensee b. Bieeenbarg (Kr. Boeenberg).
Leptodora Kindüi Focke.
Bida crystallina 0. Fr. M.
Daphnella hrachyuta Li^7.
Scapholeberit mucronata O. Fr. M.
(rar. comuta),
Ccriodaphnia pulchella SarS.
Myaloda^lma cucull. Sars, var. Kahl-
bergetmt Schdhr.
Hyalodaphnia eucuü, Sars, var. ddtr-
Hromii Schdhr.
Bosmina gibhera Schdlr.
Enryetreu» lamellatu» 0. Fr. M.
Pleuroxua irvncaius O. Fr. M.
Chydorui tpkaericus 0. Fr. M.
Diaptomus gracilü Sars.
Cydaps wmplun Poggenpoiü.
IS
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26. Mnttor-See b. Biesenbor^
Sida cry$tamna 0. Fr. M.
Scapholeberü mucranafa 0. Fr. M.
PU'^uro.rtu iruncatuK O. Fr. M.
Pol^phemva pedicultu de Qeer.
Argulu» foliaeeut Jurine.
Cjfprü fasciata 0. Fr. M. (== ephip-
piata Koch.J
26. Draiiseu-See b. Klhiiig.
(.Morastiger, gäozlicb in Vewchilfung Jic^riffener Sw.;
ßo/tt)ii/i>t rorni/fti .Jnrino. ' Aniubis foliacnix Jur. (massenhaft.)
J'leuro.n/s t rimrafini ü. Fr. M. j GuiHinaru« pulßx L. (maseenhaft.)
Cyclop» ayilis Koch. ;
27. Mflffkendorfer See b. Könitz (Kr. Könitz).
heptodurn Kindtti Pocke.
S>i(la rri/xtfillnia (). Fr. M.
J)aj>hti*lla hrarliifura Lidvin.
Da}>liniii laruKiriti Sars.
Jlyalodaph. cucuU. Sars, var. Kahl*
hergemi» Schuir.
Hyalodaph, cueull. Sars, var. Ceder-
ttrSmii Schdlr.
Hyalodaph. cueull. Sars« var. procurva
ro[)jie.
Bosniina crassicornis Liiljeborg, nov.
><l>. i. l.
Acroperm leucocephaluH Koch.
ChydontB sphaericu« O. Fr. M.
Diaptomu» yracilü Sars.
Cyclops simplex Fogg.
S8. Amts^äee b. Sdiloebao.
Ltptodora Ißndtti Focke. ! HyalodapK cueuU. Sars, var, Veder-
Sida eryttallina O. Fr. M. | «frÄmV Schdlr.
Dapknella brachyura Li^ii. Alonopm elongata Sars.
Cmodaphma pulehella Sars. Chydorut tphamew 0. Fr. M.
\ Diaptcmut gracilU Sars.
In 7 der von mir untersachten Seen kommt Batmina cor^gMiBmA vor,
ein Krebseben, welches daher seinen Namen hat, dass es massenhaft im Magen
von Coregonus-Species vorgefunden wurde. Es scheint somit eine Lieblings-
speise dieser Fische zn sein. Wenn es sich also dämm handelt, Icztere bei
uns einzubürgern, so wfirde es sich gewiss empfehlen, die Einsätze der jungen
Brut in solche Seen zu machen, welche die genannte Bosmina zahlreich ent-
halten, und das wilren folgende: Marohowie-, Scresener-, Kloster-, Brück-,
Klodno- und Weisser See b. Chmelno; ausserdem die grossenRadaunen-Seen.
Es kommt mir selbstverständlich nicht bei, den Herren Fischerei-Sach-
verständigen hier Directiven zu ertheilen; aber ich wollte auch nicht verfehlen,
diejenigen Ergelmis?e aus meiner Untersuchung hervorzuhcVien. welche miig-
Hcherweise für das Feld der Praxis nutzbar gemacht werden können. Das
Weitere überlass«« ich denen, die sich speciell mit Fragen der Fischerei und
Fischzucht beschäftigen.
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56
Was die Verbreitung des Gammarvs pulex L. anlangt, der in den obigen
Liston nicht Husdrucklich mit aufgeführt ist, so bemerke ich, dass derselbe in
der L'forzoiio der meisten grösseren Seen vorkommt; besonders massenhaft aber,
wie sciion erwähnt, im Dransensee hei Elliiiig.
In Hezug auf den eingangs dieser Abhandlung erwähnten Brackwasser-
Tümpel (auf der Westerplattc bei Dau/ig) habe ich zu melden, das« derselbe
neben Bomnina maritima P. E. Müller aucii höhere Krebsthiere, nämlich Sphae-
roma n^auda Leach., Myn« vulgaris Thomson und Gammarus loauta L. be-
herbngt Herr Prof. Lilljeborg ist so gütig gewesen, und hat die Ideatificimng
der Species an ftborsandtem Material selbst aasgeführt.
Betrefis desselben Tftmpels machte mir Herr Oberlehrer Schumann
(Danzig) die Mittheilung, dass er darin ausser zahlreichen Exemplaren yon Xy«-
naea ov<Ua (vor, ba/Uea) und Hydrolna balHea Nils, auch gelegentlich eine
junge Miesmuschel gefunden habe. Kleine Flundern hat der nämliche Gewährs-
mann an derselben Localität im Juni 1884 ebenfalls beobachtet. Ich selbst konnte,
da kein Boot zur Hand war, diesen Tümpel nur vom Ufer ans mit dem Hand-
netz abfischen, so dass es sich hier blos um eine ganz flüchtige Untersuchung
handelt. Es würde sich aber verlolinen. genauer zuzusehen, w^as dieser zeit-
weise mit Seewasser iiberschüttete Pfuhl in seinem ächoosse beherbergt.
Veru;leiiht man die von Forel. AsjH'r. .Itiiliof und Pavesi mitgetheilten
Verzcichni.'^sc der pclagischen Entomostraken i.s. die eingangs angegebene Litte-
ratur) mit den obigen Listen einerseits, und mit den von G. 0. Sars aufgetuiaien
skandinavischen Formen andererseits, so wird man mir beistimmen müssen,
wenn ich sage, dass die norddeutschen Seen eine Mittelstellung in faunistischer
Hinsicht zwischen den Seen der skandlnariseben Halbinsel und denen der
Schweiz, resp. Oberitaliens emnehmen. Nat&rlich spreche ich immer nnr von
der pekguichen Fanna, denn die üferformon weisen eine viel grossere Gleldi>
Innigkeit in den genannten LSndem auf, als die eigentlichen Seefonnen. Mit
den nwdenropftischen Wasserbecken haben nnso^ deutschen Diluvialseen
ausser den kosmopolitischen Entomostraken mehrere AHeu von BomUnidtn,
Dapknia f(iruHri>i, Ceriodaphnia pulchella und Jieterocope appejulicuJaia gemeiUi
während sie mit den helveto- italischen Binnenseen, in welchen die eben ge*
nannten Species zu fohlen scheinen, alle pelagischeti Entomostraken — nnt
Ausnahme von Diapfonius Cdufor .Tur. und Ihicrocoj^f rohusfa Sars — gemein?an\
besitzen. Die letzterwähnte Copepoden-^^pecios ist. wie schon S. 48 hervorge-
hoben wurde, in Norwef';en sehr verbreitet. Durch diese Thatsache tritt die
pelagischc Fauna der Schweiz also gleichfalls in Beziehung zum euj'opäischen
Norden.
»
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57
n. Die Hydrachniden.
Die Wassermilben (Byäraekntäae) and ThierOi welehe lediglich in der
Uferzone der FlQsse vnd Seen Torkommen, xaA dort eine rftuberische Lebens-
weise ft&bren. Sie nähren sich von kleinen Insectenlarren, Wfinnem nnd Krnstan.
Pelagisch lebende Hydrachniden sind bishor nicht mit zweifelloser Sicherheit
nachgewiesen; findet man ja einmal ein solches Thierchen im freien Wasser
eines grossen See's, so ist es aller Wahrscheinlichknif. nach durch heftige Wind-
s^triimungen dahin outfialiit worden. Kiir gewöhnlich halten sich die Hydracli-
niden zwischen Schilf und andern am üfer stehenden Wa88ei-j)flanzen auf; sie
finden sich aber auch weiter dranssen, wenn auf dem Grunde des betr. See's
reiche Vegetation vorhanden ist.
Die Bestimmung der aufgefundenen Sj»ecies (25 an der Zahl) ist von Herrn
Ferd. Könike in Bremen, einem trefHichcn Kenner der Hydrachniden, vor-
genommen worden. Zu diesem Zw<-cke wurden die Thiere dem (Jenaunten theils
lebend, tlieds in Wickersheimer'sclR'r Flüssigkeit conservirt zugesandt. Die in
westpreussischen Seen vorkommenden Arten sind die folgenden:
Kiihila e.iic»den>< i). Fr. M.
iJydrachna globom dii Ueer.
Nesaea lufeola Koch.
— tiodata 0. Fr. M.
Manen »irigata O. Fr. M. (seilen).
Lebeii.ia tau-itmgnitus Lcbcrt (selten).
lAmmsia maculuta O. Fr. M.
— un du lata C. Fr. M.
— rotu/ida Kramer. j — ctdcarea 0. Fr. M. (selten).
— raricthih's Koch. j Anenurue f/lobafcr O. Fr. M.
Piona hitesctns Herrn. , — fricuxpiddinr O. Fr. M.
Amrus latipes Koch (selten). , — (). Fr. M. (selten).
Atojc craHiiipes 0. Fr. M, — nfjini» Kuuike, nov. ap.
— spinipes 0. Fr. M.
Hydrochoreute8ungulaUt»Kw\\ (selten).
Hy^ohates longipalpi» Herm.
(selten).
Diplodontut despiciem 0. Fr. M.
Aaona perticolor 0. Fr. M.
AtracUde» avalU Könike (selten). | Midtopn» depreua Keomann (selten).
Darunter sind, wie man sieht, eine grössere Anzahl seltener Speeles. Eine
völlig neue Art des Genus Arrenwu» hat der Karrasch-See (b. Dentsch-Eylau)
geliefert. Herr Könike gedenkt diese Hydrachnide, in einem der nttchsten
Hefte des VII. Bandes der „Schriften der Naturforschenden (^esellBcbaft'' ans-
ffihrlich — unter Beigabe von Abbildungen — au beschreiben.
Auf die verschiedenen Seen vertheilt sich das Vorkommen der einseinen
Specie. wi. folgt: , Espenkrager Seo.
Ei/Iais i'.rtciidi'tns (). Fr. M. ' Ataw <v««a</H'x (.). Fr. M.
IJydrachna globosa de Oeer. i Hydrochoreutes ungulatm Koch.
Netaea rotunda Kramer. ! Leberiia tau^ntignitus Lebert.
— n»data 0. Fr. M.
— vmiabiUi Koch.
Aeeteu$ latipes Koch.
fÄmnena undulata 0. Fr. M.
Axona venieolor 0. Fr. M.
MideopM dgprma Nenmsnn.
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56
2. WittetMker See b. Etpenkrog.
Nmom wtruAilü Kodi.
— luteola Koch.
— rotunda Kramer.
Piona luteteent Herrn.
Ejflai» Mtffiilenx (). Fr. M.
Nemea nndata 0. Fr. M.
AtoK spinipe« 0. Fr M.
Atax tpimpm 0. Fr. M.
Lebettia tau-^ntignitm* Ijebert
Limnesia undulata 0 Fr. IL
lÄmnma calcarea O. Fr. H.
3. Marchowie-See.
IhldrochorcuieK utnjufatux Koch.
fji'mtu'sia undiiluia O. Fr. .M.
Di'pfndnntns fiespicietis O. Fr. M.
4. KöUner See b. Dorf Kölln.
Neaaea nodata 0. Fr* M.
— lutiola Koch.
Nesaea hUeola Koch.
— nodata 0. Fr. M.
— variabilü Koch.
Netaea rotunda Kramer.
5. Klein -Tneliomer See.
Limnma calcarea 0. Fr. M.
— undulata O. F^. M.
6. Steiukruger See.
Atojt crampe» 0. Fr. M. I Ht/probates longipatj^m Herrn.
HydroehoreuU» ungukOug Koch. | Limnma undulata 0. Fr. M.
7. Leknoer See*
Neaaea varialnli» O. Fr. IL ' Eygrohai« longipalpU Herm.
AcetcM laHpu Koch.
Hjfdroehoreuiit ungulatud Koch.
Limnma undulata 0. Fr. M.
Altona venieolor 0. Fr. M.
S. Seresener See.
I Limnexitr iindtilata O. Fr. M.
Atrcnui-ua ylobator O- Fr. M.
A^eaaea iwdata (>. Fr. M.
— Inft'o/a Kücll.
Aeercus latipen Koch.
9. Krng-See (bei Karfhang).
Nuaea nodata 0. Fr. M. ealearea Koch.
— lutiola O. Fr. M. — undulata 0. Fr. U.
10. Kloster-8ee (ebeii(l»selhst).
I\eti(ie<i nodata (). Fr. M. i Jjiniiit'.sia mithilafit (). Fr. M.
Itifuda Korb. — maculata 0. Fr. M.
— variabili« K.oüh. !
Netaea nodata O. Fr, M.
— Uiteola Koch.
11. Proekaner See.
Hyyrobates lun^palpi's Herui.
1 himnetia calcarea 0. Fr. U.
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59
VfL Mwaner See liel SekwanMite.
HydroehoriuU$ tmffulatui Koch.
13. Weisser See bei Syttnagora.
Nntua luteola Koch.
HjfgrohaU» «p. (?)
I
Midecpiia d^pr«98a Neamann.
14. Lappalibter See.
Vaeat, d. h. bei d«m fllMmn BtOrBilMliea W««lcr (81. /oll 1886) raoble ieta niolit ffMeiell
BMk HjdfMbaUlin. Z.
ByUn» extendena O. Fr. M.
Ntmm nodttta 0. Fr. M.
— rotunda Krämer.
— luteola Koeh.
— variabilü Koch.
15. Kösktner See.
Limnetia undulota 0. Fr. M.
— maeulata O. Fr. M.
— ealearea 0. Fr. M.
Ammirui trieutpidator 0. Fr. M.
Asona venicolor O. Fr. M.
16. MIechuczyner See.
In dtesenif sowie im Ilrttrk-Se«' ( Alf-('zapt l). im Klodno- und Weissen See (Chmeino) bnbe ich
Hie gun7. kahlen Ufer nicht nach Hjdrachniden abgesucht. Z.
17. Tacftt (siehe oben).
18. Badaunen-Secn.
I Limntsia undulata O. Fr. M.
Npnam luteola Koch.
}lifdrochoreut€9 ungulatus Koch.
I
19. und SO. Taeat (siehe oben).
21. €leserieb-See b. Deatsch-Eylaiu
NeBOM luUola Koch.
— nodafa 0. Fr. M.
— roiunda O. Fr, M.
Hydrachna plobosa (ic Geer.
Nexaea nodata 0. Fr. M.
Atraetidet ovalt» KOnike.
lAmnetia maeulata 0. Fr. M.
• lAnmetia mamlaia (). Fr. M.
; — undulata 0. Fr. M.
j Diplodontv» deapieUn» O. Fr. M.
22. Karrasek-See.
Arrenwru» ajfinis Könike, not. tp,
puttalator 0. Fr. M.
DiplodotUm dftpieUn» 0. Fr. M.
23. Labenz-See.
JJydrnrhoreutrM vnaulatu« Koch. Limnetia maeulata O. Fr. M.
Hygrohate» longipalpi» Herrn. — undulata 0. Fr. M.
üeeaea nodafa O. Fr. M.
— vanabilie Koch.
17
Diplodontw deapiciene 0. Fr. M.
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Arremtrut (flohator O. Fr. M.
Aaona venieolor 0. B>. M.
S4. Sorgen-See liel Biesenbnrg.
Netaea nodata 0. Fr. M. | I^^€rtia tau'intignitM Lebert
— vartabtli« Koch. Limnuia maeulata 0. Fr. M.
— luteola Koch. — undtdata 0, Fr. M.
üifgrobateg longipalfU Herrn. Axcna v§meolor O. Fr. M.
25. Mutter-See bei Ri<'seiil»urisf.
isenaea rarldliUix Koch. ^ Liinnciin ntnruJatti ( >. Kr. M.
— udihtfn (). Fr. M. I AirenuiM« Iricuxpidati'r O. Fr. M.
Aia.r enis/'ijx'Ji O. Fr. M. ' — ylohafor 0. Fr. M.
Hydrochorettiea unyulaiua Koch. ' DIphxlovtm deapiciem O. Fr. M.
26. Dnasen-See hei Elbing.
Piona luiefcettB Hemn. Mariea strigata O. Fr. M.
Nesaea nodata 0. Fr. M. Limnma undulata O. Fr. M.
Acercus latipes Koch. ) — mamlata (), Fr. M.
Aiax wpimpea O. Fr. M.
— enmipe» 0. Fr. M.
27. MMendorfir See 1>el Kmdtt.
Trat! eifrigon Sudieiw u den niadg betcUlftea Ufer (anf MOakcndorfer Seite) wnidce här
HTdnMdmldeii eonsuUrt. Z.
28. Amtseee bei Sehloehan.
i\W/m noddia (). Fr. M. ' Atractides oni/it< Kunike.
Nesaea van'abilü Koch. Limn*-sia undulata O. Fr. M.
Atax crastdpes ü. Fr. M. — maculata O. Fr. M.
Hydroehoreui» ungulatus Koch.
Mit dieser AufzUhhing soll Iteinesw^is die Prätention eriioben werde»,
dass es nur diese Ilydrachnidcn seien, welclie in den westpreussischtMi vSeen
vorkommen. Eh i.st viehnchr mit «rrösstor Wahi-.>Ji*lioinlic'hkeit anzunehmen, ila»
obiges ArtciiN erzeichnis.s erheblich vervollstämligt werden kann, wenn JemaiHi
zu einer anderen .rahr(\szeit, etwa im ersten Frühjahr oder Spätherbst, vo;,
See zu See j^elit und die Ulerzone absucht. Ks ist am h h^i-ht möglich, 'ia-r
selltst wahrend des lloi lisniumers noi'h mehr Spfcies gesammelt werden können,
wenn Excursionon aussi hliesslich zu diesem Zwecke unte.rnommen werden. Hit
man auf Mchrercs zu gleicher Zeit zu achten, so wird die Aufinerk.saiukeii
leicht gctheilt. umi man mus3 sich mit einer nur relativen Vollständigkeit in
Betreff des zu sammelnden Materials begnügen.
m. Räderthiere.
Von den 74 Gattungen, welche man bis jetzt von dieser Thiergrupix*
kennt, weisen manche sehr weit verbreitete Arten auf; ja, es giebt Rotatorien.
1«
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^1
die — wie z. B. l^padtÜa owdU Ehrb. — fast in jeder Wassoransaminluiig
anzutreffen sind. In Bezug auf die systematische Stellung dieser Wesen herrscht
indessen nocli so vjol Meinungsverschiedenheit, dass die Ansicht^ sie als eine
Vxsondere Abtheilung der Würmer zu betrachten, noch keineswegs allgemein
durcbgedrangen ist. Ein so namhaftPr Forscher wie Leydig vertritt gegen-
wärtig noch mit aller Entschiedenheit die Meinung, dass di(; Räderthiore als
eino oirrrno Ordnung der Krcbsklasse aufzustellen seien*), für die er den Namen
,,Winiperkrebse" in Vorschlag bringt. Ich gedenke dieser Streitfrage nur
beiläufig.
In vorli(>gen<lor Berichterstattung über die ni<Miere Fauna westpreussischer
Seen habe ich die Kotatorien nur insofern zu berücksichtiü:en. als einige Gat-
tungen dcrsollx'n als .standige Mitglieder der pelagischen Tliiergesellschaft auf-
treten. Diese Thatsacho i.st zuerst von Dr. Indiof in Zürich re.stgestellt worden").
Bei seinen Studien in den Süsswasserbecken der Schweiz entdeckte er zuerst
2 Speeles des Genna Anuraea (A. cochlearis Gosse und A. lonffispina EdlicottJ
in der pelagischen Zone, dann abei* auch CMochilu* voIvm Ehrb. nnd eine
neue Species der Gattung Asplanehna, die Ton ihm A, kelveUca genannt worden
ist Neuerdings bat er das Vorkommen von noch einigen anderen Species im
fi-eien Wasser der Seen eonstatirt; ich glaube aber, dass die suletst ge-
meldeten Formen {Driarehra, Pofyarthra, Synekaeta u. s. w.) nor tjchopelagisch
sind, d. h. dass sie nnr zußUlig, wie ja auch manche littorale Kmster, in die
Mitte der Seen gelangen.
Anders steht es mit den zuerst aufgezählten Speeles; diese besitzen so-
zusagen einen pelagischen Habitus, und l^timiren sich dadurch ohne Weiteres
als Seeformen. Die Anuräen haben einen abgeflachten, blattartig gestalteten
Körper, der sich an und fiii- sich schon zum anchiuornden Schweben im Wasser
eignet, ausserdem l>e^<itzen aber die oben erwähnten beiden SpeciOB noch be-
sondere stachelartige Fortsätze der Haut, die bei A. Umgitpina von sehr be-
deutender Länge sind (Fig. 4, Tafel 1.; Die.^e Fortsatze sind, ebenso wie die
Balancirstange des Bifiliofn'phei^, vortreffliche Apparate, um einen schwebenden,
kleinen Kör|)cr im Gleichgewicht zu eihaltcn. In der Uferzone freilich müsste
dii's<>ll»e Ausrüstung den 'liiierchen viclfaihc Hindernisse Ix-reiten, denn sie
würden damit an Algengestrüp]) und Wasserpflanzen beständig hangen Meilicn.
Schon diese Erwägung zeigt uns. das» jene Anuräen den pelagischen Lebens-
verhältnissen speciell angcpusst sind.
Was die AspUinrhna helreiica anlangt, SO besitzt sie ihrerseits zwai" keine
Balancirvorrichtungon, aber sie ist sehr gross (0,75 mm) und dabei wie eine
bauchige Flasche gestaltet, so dass sie vom Wass(M" förmlich getragen wird.
In der Tbat gleicht sie auch wegen ihrer vollkommenen Durchsichtigkeit einem
krystallklaren gläsernen Behälter, und es ist ubeiTRschend, wie deutlich man
') Fr. Li-ydig: üvhtn- <l«'n Bau iitifl die systemat. .•^t^'Hunx der Rüdertilien!. Z«itidir. f.
»•. Zoologie, VI. B. IH.^ö. Hier ist dies»' MciDiiog «usführlich luotivirt
a) Vergl. „Z«M>log.-Anfceiger • No. 1%, 1885.
I»
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alle anatomiHchen Einzelheiten im Körper dieses Thierchens (uuter dem Mi-
kroskop natörlich) wahrnehmen kann. Diese vollendete Durchsichtigkeit, die
wir ja aucli bei Leptodom und Bythoirephes zw oonstatircn hatten, ist — wie
wir schon oben erörterten — ein Ilaujitcharakter acht pelagischer Thiere.
Bei meinen Excursionon in Norddeutschland achtete ich selbstredend mit
grösster Aufmerksamkeit auf das etwaige Vorkommen der von Imhol" beobachteten
Bäderthiere, und zu meiner grossen Freude fand ich die in Rede stehende
AMplanekna Ausser im Ukelei>See (Ostholstein) und Bsteeburger See, auch noch
Joi folgenden westprenssischen Wasserbecken: im Espenkrageri Uarchowie-,
Gr. Miechncsiner, Kloster*, Weissen See (b. Chmelno), 6eseridi-See und Amts*
see. Aneh ▼ermocbte ich die Anwesenheit desselben Botatorinms im Hslenaae
' b^ Berlin nnchsnweisen. Es geht hieraus herror, dass diese A^Umckm M»ttiea
kmnesuregs f&r die schweizerischen Seen charakteristisch ist, sondern dass sie
— wenn man specieller nachsehen wii-d — wahrscheinlich in den grossen Seen
aller übrigen Länder gefunden werden kann. Ich komme sogleich eingehend«
auf dieses Räderthier zurück, weil os mir geglückt ist, am 13. Juli 1886 das
bisher noch nicht bekannte Männchen desselben (im Kspenkruger See) aufzu-
finden. Ich lialie am genannten Tage Herrn Dr. H. y. Kiioggräff diesen Fund
unterm Mikroskop demonstrirt.
In Betreff der beiden von Inihot' angezeigten J/^u/vrivz-Species bemerkeich,
dass ich Anuraea loiuiixphui Kellicott aus.-^er im Espenkruger See, auch iu deu
Radauneu-Seen, im Sorgensce und im Amtssce (b. Schlochau) constatirt habe.
Im September d. J. (1886) fischte ich es auch aus dem Müggel-See bei Berlin.
Zuerst wurde diese AnnurMa von KeUieott in einan See bei Buffalo «itdsekt;
dann ist sie in England und SchotUand gefunden worden. Pavesi fand sie in
Oberitalien im Lago d' Idro; Imhof hat sie neuerdings in zahlreichen schweile-
rischen und in 15 österreichischen Binnenseen constatirt. Derselbe Forscher
wies ihr Torkommen auch im Lej Garloccio (1908 m über dem Meere) nach.
Sie sdieint demnach eine ausserordentlich weite Verbreitung sn besitsen. Am-
tata eoekUctris hingegen fand ich lediglich im M;M-chowie-See. An den genannten
westpreussischen Localitäten erbeutete ich die Thierchen nur mit dem pela-
gischen Netz.
Icli entdeckte aber auch noch zwei andere Anvrüen im freien Wasser der
Seen, die bisher nur als Uferbewohner bekannt gewesen sind. Es ist «lies
1) A, aculeata flhrb., ein Räderthier, welches schon von Pastor Conrad
Eichhorn gesehen und in seinen berühmten Beiträgen zur Naturgeschichte
der kleinsten Wasserthiere" (1777) als ein ,,ln8ect" beschrieben und ab-
gebildet ^ ist. Für Dauziger Leser meines Berichts wird dieser Umstand
noch ein specielles Interesse haben, denn der genannte Forscher war Geist-
licher an der' Kirche zu St Catherinen. Er nannte damals das kleine Thier
seines merkwardigen Aussehens wegen, den ,,Brodkorb", und fiustisch hat es
1) VergWcbe 1. o. Taf«! L, Flg. 11.
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in seiner Körpergestalt einige Aebnlichkeit mit einer sogenannten „Kiepe".
Fig. 5 nnf nnserer Tafel yeranschanlioht diese Art bei etwa 600fiMslier Ver*
grOsserung. Ich wies aber anch noch 2) Anuraea »tipitata Ehrb. in der
pelagischen Zone nach, und zwar in den Radaunen-Seen, im Geserioh- und im
Sorgensee. DemselbeD Rotatorium begegnete ich auch in den breiten seenartigen
Erweitotingen der Havel (bei Glienicke) und im Halensee bei Berlin.
Die rotirenden Colonien von Conoehilus volm.r Ehrb. hat bereits ß.
Hellich (1871) in einem See bei VVittingau (Böhmen) beobachtet. Sie kamen
dort zahlreich mit fA'pfodnra in der polatrischen Region vor. Imhof traf das-
selbe (an Lacinulann Mon'rih'H erinnernde) Rotatorinm auch in den Schweizer-
Seen. Für Westpreussen vi i mochte ich sein Vorkoumicii im Espenkruger, Gr.
Miechuczynor, (ieserich-, Sorgen-, Müskendorfer- und Amts-Soe festzustellen.
Eine treft'liche Beschreibung von Conochilu« findet man in Ludwig Plate's
„Beiträgen zur Naturgeschichte der Rotatorien'*, wojauf ich mir zu verweisen
gestatte. ')
Ich komme jetzt nochmals auf Asplanchna helvetica Imhof zurück und gebe,
unter Hinweis auf Fig. 6, 7 und 8 der Tafel, eine nähere Beschreibang dieses
Rsderthieres nnd des dazu gehörigen Männchens.
Wie schon oben hervorgehoben wnrde, zeichnet doh unsere Atplanekna
durch eine ausserordentliche Durchsichtigkeit aus, und dieser ümstaad bietet
einen grossen Vortheil bei der anatomischen Untersuchung dar. Man braudit
das Thier nicht erst zu quetschen, um seine inneren Organe kennen zu lernen,
sondern kann es so, wie es von Natur ist, unter das Mikroskop bringen und
Studiren. Die äussere KOrperform ist die dnes laltenlosen Beutels, oder —
wenn man lieber will — die einer bauchigen Flasche. Der Kopf ist an manchen
Exemplaren durch kragenartige Ringfalten vom fibrigen Körper abgesetat und
träg^ einen kräftig functionirenden Kranz von langen Cilien, der zur Fort-
bewegung des Thieres im Wasser und zum Herbeistrudeln von Nalirung dient.
Innerhalb dieses Räderorgans »tülpen sich zwei abgerundete Kegel, die soge-
nannten Stirnhöcker, hervor. Zwischen diesen befindet sich ein sattelförmiger
Ausschnitt, welcher central zur Mundöflfuung fuhrt. Auf jedem dieser Höcker
(vergl. Figur 6) erkennen wir zwei Büschel starrer Tastborsten, welche durch
Nervenstränge mit dem (iehirnganglion (gg) in ^'erbindun^' stehen. Höchst
wahrscheinlich haben wir in diesen Sinneshü?rhehi Spfirorgane zu erlilicken.
Ausserdem besitzt aber das Thierchen noeh ;) Augen: zwei laterale (au),
von denen Jedes auf eiiu'ui kli'inen \'orsprunge steht, und ein unpaares, welches
der unteren Seite des (iehirns aufgelagert ist. Dicht unter jedem seitlichen
Auge ragt eine dicke Borste hervor, die aber eine Zusammensetzung aus ganz
feinen Gilien documentirt. Weiter unterhalb stehen noch zwei derartige Borsten
auf dno* kleinen Ausbuchtung des peripherischen Kopftheils (Fig. 6). Auch
diese Gebilde schdnen gewissen Sinnesfunctionen vorzustdien. Damit ist aber
1) Jenaliobe Zdtoebr. t. NatuwIiMniiebaA. XIX. Bd. N. F. XII. 1886.
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die Anzahl der die Wahrnehmung von äusseren Eindrücken vermittehideii A\)parate
noch keineswegs erschöpft. Wir selien vielmehr^ dass vom Gehinigaiiglion
jederseits zwei Nervenladen nacli iiinten zu abgehen, von denen da? eine Paar
mit zwei dorsal gelegenen Borstenbüscheln (Fig. 6, dt) in Verbindimg tritt,
während das andere zu zwei mehr seitlich stehenden Oi^anen der Dämlichen
Art binf&brt. Bei It in Fig. 6 sieht man die Kichtang, welche der latends
Nenrenstrang nimmti angedeutet; aber ans Mangel an Platx in der Figur ist
das sngehorige SinnesbflBchel nicht geseichnet Indessen haben wir audi jetat
noch nicht alle Sp&rwerkzenge der Atplanekna xa Gesicht bekommen; denn la
d&c Nadiengegend (resp. am Starnrande) derselben liegt noch jedersnts eine
kurze, ebeniklls mit Borsten ausgestattete TastrOhre (stt), deren nenöser Zu-
sammenhang mit dem Gehirn jedoch schwer Stt demonstrireo ist Ich habe
mich aber mit vollständiger Sicherheit davon fiberzeugt, dass er ezistirt.
Ueber den physiologischen Zweck des nn paaren Auges dessen SehriohtuDg
gerade in den Kro])f der Asplancfnut hineinzielt, kann man sich eigcnthüiuliclifi
Gedanken nicht crweliren. Zu was nützt ein Auge, dessen Sehziel das Innere
eines dem Verschlingen von Nahrung dienenden Organs ist? Man kann nicht
umhin anzunehmen, dass jenem unpaaren Auge die Aufgabe obliegt, den Inhalt
des glasartig durchsichtigen Kropfes zu inspiciren. Es wäre durchaus nicht
undenkbar, dass bei diesem Thiere die Sehfunction diejenige des GescbnuclM
za unterstutzen hätte, um die rechte Auswahl der Nahrung zu treffen. Oeftan
sieht man, daaa die Atplaneha einen bereits eingeschlnckten Bentebisssn uMw
von sich giebt nnd verachtet. Es wäre leicht möglich, dass das Verdict über
die üngeniessbarkeit oder sonstige üngeeignetheit derselben, nicht vom G«-
schmacksoi^gane, sondern von jenem an der Unterseite des HirnganglioDS gs*
logenen Augenpunkte ausgegangen wäre. Wir sind in der organischen Natur
schon an so viel Wunderbares gewöhnt worden, dass es nicht von vornherein
als eine Unmöglichkeit bezeichnet werden kann, wenn wir einem Aage die eben
geschilderte Function zutrauen. Was wissen wir denn überhaupt über die
Sinnospliysiologie der niederen Thiere? Wir sind sehr unklar nlier d:is Wahr-
nehmun<^sv(-'i'niöüfon der Fisclie und Ampiiilnen, und doch stehen uns tili*-
selben in ihrer Organisation relativ nahe. Es sind Wirbelthiere, wie wir scUist.
aber über ihre Sinnes- und (ieislosrahigkoitcn wissen wir ausserordentlich wenig.
Wir sehen allerdings, dass der Stichiing mit ziemlichem Geschick ein Nest
baut — aber was ein Geschöpf seiner Art noch sonst für ein inneres Leben
führt, das ist für uns ein ganz ungelöstes Problem. Thiere, wie die Botatoriflu
sind, halten wir schon ihrer Winzigkeit wegen für sehr bedeutungslose Wesen;
aber wenn wir sehen, in wie stannenswertber Weise sie von der Natur mit
Wahmehmungsapparaten aller nur möglichen Art ausgestattet sind, so drängt
sich uns der Oedanke auf, dass sie innerhalb ihrw Organisationssphäre em sehr
r^es psychisches Leben fahren mGssen. So sonderbar dies klingen mag, so
nothwendig ist es, diese Annahme zu machen, wenn wir in den sahlreicben
Sinnesorganen dieser Thiere keine zwecklose Veranstaltung erblicken sollen.
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ß5
Die Atplanehnäen sind, wie alle Botatorieiif sehr gefrfteBige Thier«. Sie
ntthren sich vorwiegend von einzelligen Algen, grösseren Infusorien, aber ge-
legentlich auch von kleinen Krebschen. Der erbeutete Gegenstand kommt zuerst
swischen die beiden bezahnten Kieferzangen (Fig. 10), welche in fortwährend
schnappender Bewegung sind. Er wird von denselben jedoch nur leicht zer-
quetscht, und gelangt dann in den BOgenanuten „Kropf (K in Fig. 6). Die Kiofer-
zangen stehen am Eingaiitje zu diesem geräumigen Hohlraum, der übrigens noch
einer enormen Hrweitn ung fähig ist. Ausser den eigentlichen Kiefern, welche mit
der Bezahuung ausgerüstet sind, constatirt man au derselben Stelle noch zwei
andere Hartgebilde (ak in Fig. 10), welche den umgebenden Muskelmassen
zum Aidialt zu dienen scheinen. Imhof nennt diese sichelförmigen Stücke
,,accessorischc Kief(!r**. Dei- Kropf nimmt, wie schon erwähnt, die erbeutete
^^'ahrung auf, und presst sie mit einer kräftigen Schluckbewegung in den Magen
hinunter. Hierbei hat sie den langen Schlund zu passircn, der mit einer grossen
Anzahl paralleler Längsmuskeln ausgestattet ist. Gelegentlich sieht man, wie
der Magen (m) mittels dieser Mnakeln big dicht hinter den Kropf heraufgezogen
wird. Am Anftnge seines hinteren Dritttheils trägt der Sclilnnd jederseits eine
mndliohe Magendrfise (mdr), welche, ihrer histologischen Beschaffenheit nach,
eine Verschmelzung von Zdlra, also ein Syncytium, darstellt. Der dgentliche
Magen (m) besteht aus grossen rundlichen Zellen, von denen jede einen klar
umschriebenen Kern besitzt. Ausserdem nimmt man in jeder Magenzelle l — ^2
lichtbrechende Oon^retionen wahr, welche h4}chstwahrscheinlich als Abscheidnngs-
producte zu betrachten sind. Nach hinten zu ist der ganze A^erdauungsapparat
mit bindegewebigen Fäden (bf) an der inneren Leibeswand bef( stigt. Für ge-
wöhnlich ist der Magen stark contrahIrt. Er vermag sich aber in dem Maasse,
wie er Nahrung aufnimmt, ausserordentlich zu dehnen. Man bemerkt dann, dass
er auf seiner ganzen Innenfläche mit kurzen Cilien auagekleidet ist, welche
beständig flimmern. Eine Afteroflnuug besitzen die Asplanchnäen nicht. Die
unverdaubaren Reste der Nahrung werden deshalb durch den Mund ausge-
stossen, und hierbei treten die oben erwähnten Längsmuskeln des Schlundes
in stärkste Action. Die Excremente werden also iui wahren Sinuc des Wortes,
„ausgebrochen".
Hinter dem Magen, im geräumigsten Theile des beuteiförmigen Leibes,
liegt bei allen Asplanchnäen der Geachlochtsapparat. Unsere Fig. 6 stellt ein
weibliches Exemplar von Agpl. helvetica dar, und wir sehen in der Zeichnung das
Ovarium (ov) nebst zwei in der fintwickelung begriffenen Eiern (ei). Das
▼ordere, grössere ist natürlich das ältere. Die Entwickelung der jungen Thiere
erfolgt in dem d&nnhftutigen Uterus, und sie werden nicht eher geboren, bis
sie ToUständig geschlechtsreif sind. Ja, es kommt sogar vor, dass das Junge,
während es sich noch im Mutterleibe befindet, schon Bibildnng aufweist. Die
AtpUmehnäen produciren, wie die Mehrzahl der Bädertbiere, zweierlei Arten
von Biem, Sommer^Bier und Wintcr^Eier. Die ersteren entwickeln sich inner^
halb des Mutterkörpers und besitzen nur eine ganz dünne, völlig durchsichtige
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_ Jü
Schale. Dio andoron liingefren (Fig. 11) zeigen ein dickes, aus conccntrischen
S( hiditen Itostfliciidc.-; Chorion. durch welches der Ki-Inhalt dauerhaft jroo^en
äussiire Eiiifliis.sc ucsi liiitzt wird. I>iesi.' Art von Eiern, in denen man jjrus&p
gelbe Fetttrüiilen (oi wuhrnininil, werden im Spatsomuier abgelegt, und ^\\mon
dazu, das Fortbesteheu der Speeles gegen alle Arten von Witterungsuugunfi
zu sichern.
Der üteruSBek Terengt sich io seiner «nterai Region sa dner Art Scheide,
In deren oberem Theile die sogenannte contractile Blase (vc) einmündet Letztere
bildet das Schlnssstuck des Ezcretionsorganes (eo), welches bei nnsernr
Aqtlanehna (wie auch bei A. priodonta Gosse) mit 4 Wimpertridatem ve^
sehen ist Diese Trichter öffnen sieh nach der Leibeshöhle, und ent<en
je eine lange schlagende Cille, welche durch ihre lebhaften Schwii^ngen
dazu beiträgt, dass gowisse flüssige Secretionen durch das Excretionsgeßiss za-
nächst in die Blase uud dann nach aussen abgeführt werden. Letsteres geschieht
durch die Cloakenöflnung (ce).
Das Männehen von A. helvetira war bisher unbekimnt. Ich entdeekte
es, wie schon erwähnt, im Kspenkruger See! Es ist nur '/,, so gross wie ilus
Weibchen (vcrgl. Fig. 7 und 8); im Uebrigen aber ganz ähnlich gebaut wie
dieses. Nach hinten zu ist der Körper allenlings etwas verjüngt. al>er fia.'
Raderorgan und die verschiedenen Sinne.-werkzeiigo siud beim Männchen genau
80 vorhanden, wie bei der weiblichen Form. Nur die Sinnesbuschel auf des
Stimhöckem finde foh in mein» Zeichnungen nicht. Ite ist aber möglich, d«n
ich sie bei ihrer Kleinheit übersehen habe, als ich das Thier skissirle. 1b
Fig. 7 ist der laterale Taster nicht angegeben, aber er ist trotsdem Yorhaadea.
Ich wollte die kleine Zeichnung nur nicht unnöthiger Weise compUmrai. lu
Fig. 8 sieht man gleichialls nur die dorsalen Taster, da das Thierchen tob der
Rllekenseite Ymet betrachtet wird. Die Rotatorienmännchen zeigen ein im Ver-
häUniss zu ihrer geringen Qrösse sehr stark entwickeltes Gehirnganglion
welches ebenfalls auf der Unterseite, genau so wie beim Weibchen, mit einem
unpaaren Augenfleek ausgestattet ist. Die kleinen Wesen schwimmen sehr ge-
wandt umher, haben aber hastig»' Beweginigen, und ihr ganzes Gebahreu macht
den Eindruck, als seien sie von <ri (>sser Leidenschaftlichkeit erfüllt. Dies wird wohl
auch keine falsche Unterstellung sein, wenn wir bedenken, dass sie zu keinem
anderen Zwecke aui der Welt sind, als die Befruchtung der Weibchen vorzu-
nehmen. Sie werden durch nichts in dieser einen wichtigen Aufgabe beirrt,
denn die Natur hat ihnen die Mundöffnung Terschlossen und den Darmcanal
radimentftr werden lassen, so dass sie durch den Trieb zur Nahmngsbeschaffung
nicht Ton ihrem Hauptgeschäfte abgezogen werden können. Kit 1 — 2 Aus*
nahmen fehlt allen Räderthiermftnnchen nebst der MundöShong auch ein aus-
gebildeter Danntractus. Als das morphologische Aequivalent eines solchen
mfissen wir jenen eigenthfimlichen mit Vacuolen durchsetsten Strang betrachten,
welchen Fcrd. Cohn lediglich ab einen nttpentar tettitf als ein Aufbingeband
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des Hodens betraebtet*) Ich vermag diese Ansicht, der auch schon Ton
mehreren anderen Seiten widersprochen worden ist, nicht tn theilen, sondern
fühle mich aus vergleichend^anatomischen Gr&nden Teranlasst, diesen soliden
Strang (x in Fig. 7, 8 und 9) als den rudimentär gewordenen Darmcanal an-
xosprechen. Werfen wir einen Blick anf die Anatomie der weiblichen A, helffetiea,
so flehen wir, dass Jones ..Auniängeband*' sich beim Männchen ^cuau an der
Stelle iriseriit. wo sich beim Weibelicii dio Mimdöffnung, resp. der Kropf be-
findet. Nach hinten zu verlängert, würde der Darmcanal beim Weibchen genau
in der Weise mit dem (Jesdilechtsapparat in Verbindung treten müssen, wie
dies beim männlichen Thier tliatsächlich der Fall ist. Zur Rechtfertigung meiner
von Cohn abweiclienden Ant^ichl muss ich auch noch auf das merkwürdige,
grauglänzeiide (i('l)ild(' vt rweii^en, welches in Fig. 7 mit u bezeichnet ist. Was
stellt dieser kleine Klumpen ati jener Stelle, djir? Seiner T^age nach, k«)nneii
wir ihn nur als (1(mi rudimcnitür LcewcM-dcnen Kropf betrachten, der nun selbst-
verständlich keine Höhlung mehr besitzt. Es ist natiirliidi u iinsidienswerth,
dass die von mir gegebene Dentung der anatomischen Verhaltnisse auch noch
embryologisch bestätigt werden mochte. Dadurch würde der Beweis für die
Richtigkeit der obigen Darlegung in endgültiger Weise geliefert sein.
Der Terkümmerte und TaeuoUsirte Darmcanal tritt mit dem bimfbrmigen
Hoden (h) in Zusammenhang, welchmr bei dem neugebomen llännchen prall mit
beiderseits zugespitzten Stäbchen (7. Fig. D) gefüllt ist. Ueber die bistologi*
sehe Bedeutung dieser Gebilde will ich hier keine bestimmte Meinung äussenii
obgleich die Yersuchnug nahe liegt, sie (Hr Spermatozoen zu erklären. Sie
gleichen indessen den Samenfäden, die man gewöhnlich als Räderthieren zuge-
hörig betrachtet, nicht Es mQsste denn hier der Fall, wie bei Pahtdina vietpara
und anderen Mollusken vorliegen, dass sich zweierlei Arten von Befrnchtungs-
elementen bilden. Ich kann zur Zeit diese Frage nicht entscheiden. Aussei^
dem sah ich im Hoden des Agplanc/ina-Mäwaehena noch zahlreiche Samen-
mutterzellen (sm, Fig. 9) liegen. £inige davon waren durch die flimmernde
Cilienanskleidung des Geschlechtsorgans in tanzende Bewegung versetzt Nach
vorn zn tragt der Hoden eine zugespitzte Verlängerung, die ihrer functionellen
Bedeutung nach ein Penis ist (p in Fig. 9). Bei jte ist die Oeffnung des-
selben. Die contraetile Blase mündet beim Männchen zugleich mit dem Penis
in die nämliche Kiiibtülpung der äusseren Körperhaut aus. Dieses Verhältnisa
bringt Fig. 9 deutlich zur Anschauung.
Ich muss es ausserordentlich bedauern, dass es mir nicht ^erg(>unt war,
länger iu Espenkrug zu Ideiben. Es wü;de mir dann möglich gewesen sein,
über die noch vielfach ganz dunklen Vorgänge bei der Begattung der Botatorieu
werthvolle Beobachtungen zu machen. Gerado weil es sich um eine Agplanehna
handelte, also um ein ganz durehnchtiges Rotatorinm, wäre ein näheres Yer-
'} Vergl. F. Cohn: Die MäQucbeo von Hydatina »enta Kürb. Zi-iUcbr. 1. wi»a. Zo^iloKio
Vn. B. 1855. .S. 455).
« 5«
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folgen des eingedrungenen Samens angioglich gewesen.^) Bis jetzt weiss maa
noch 80 wenig von dem Befrachtangaacte bei der in Rede stehenden Thier*
gruppe, dass einige Autoren der sehr unwahrscheinlichen Ansicht sind, die be-
fruclitenden Elemente trelangteu nur in die Leibeshöhle, und kämen garnicht
mit den Eikörpern in Contact. Hierüber i<önnen nur neue und sehr sorgfältige
Beobachtungen entscheiden, die au einer güustigeü Locaütät — wie Espenkrug
es ist — angestellt werden müssen.
TV. Turbellarien.
Die Strudelwürmer sind zum grössten Theil Uferbewohner und kommen
nur sporadisch im offenen Wasser vor. Zwischen den Sumpfpflanzen constalirte
ich in fast allen westpreuösischen Seen die beiden häutigen Speeles Vortu
truiMiint fihrb. und Stenottotna Uucops 0. Schm. Im Mattersee (bei Rteseo*
barg) fimd sich auch noch MttoHoma viridatum M. Scb. binzn. Indessen gelang
es mir auch, das Vorkommen einer selteneren Art (Catirada radiata 0. Fr. M.)
in Terschiedoien Seen zn constatiren. Dieses nnr 2 mm. grosse, behnd
schwimmende und ziemlich durchsichtige Tnrbellarium war im Espenkmger,
Marchowie' und Karrasöh-See recht zahlreich vorhanden. Frfther (Anfing Jvu)
hatte ich es anch in der üferzone des Iffiritz-Sees in Mecklenburg g^fboden.
Dort kam es sogar in ziemlicher Entfernung vom Lande vor, so dass ich es
für unentschieden halten muss, ob diese Speeles doch nicht vielleicht der pe\a-
gischen Fauna zugezählt werden muss. Hierfür spräche auch die Erfahrung
eines russischen Forschers Nassonoff, der als Aufenthalt von Castraila radiafa
„grössere Sct ii stehenden Süsswasders'* in der Nähe von Moskau angiebl. In
kleineren Gewii.'^sern hal»e icli diese S}iecies in der That niemals entdecken
können. Das Genus ('axfraifa gehört zu den Mesostoniiden, der weitverbreitetsten
und artenreichsten J'urbcUarienl'amilie. Auf eine nähere Beschreibung des
Tbieres muss ich an dieser Stelle verzichten, da ich nicht in der Lage bin,
neue Mittheilungen bezfiglich der Anatomie dieser Form zn machen. Ich Ter
weise den geehrten Leser auf Lndw. t. Graffs ausgezeichnete Monographie
der rhabdocölen Turbellarien (1882), wo sich S. 312— S18 eine eingebende
SchiMernng der Organisationsverbttltnisse von Caitrada radiata O. Fr. M. findet
Besonderes Inta«ase hat es, dass Ich dorch meine EzcnreioiiMi in die
Lage gekommen bin, über die geographische Verbreitung einer Ton Professor
M. Braun (Dorpat) neu entdeckten Speeles des Genus Bothrometattomu Data
zu sammeln. Es handelt sieb um das in vielfacher Hinsicht interessante B.
E$8emi^ dessen speci^ile Beschreibung von Braun unlängst geliefert worden ist').
Ab loh gegen Bnde Juli ooehnato «a dkMB See kaoa, telgte ce il«!!, daia tie Mieni*»
zu Bcbwärmen eufgebört hatten. Selbst die Weiboben wemn niclit mehr in so reichlicher AiuutU
Grideii. wie in der ersten Hälfte des Juli. Man mnat alao Wieb in dflfnrtigien Fällen dM Bieea
•cliuiiudcu, wcDU Vi warui lat. Z.
*} Veigl. die rbnbdeoöleD Turbellnrien UvlMdi. Oeipat 188B. O. 68—76.
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Ich Cuid diese 4—6 mm grossen Turbellarien im Sereseoer-, Bdskaner- und
Sorgensee. Aosserdem aber aneh im Einfelder See (Mittelholstein) und im
U ftritB-See. Sie ist demnach über gans Norddeatschland bis nach den rassischen
Ostseeprovinzen bin verbreitet.
Eine besondere Eigenthümlichkeit dieses Genus ist eine auf der Bauchseite
(im Torderen Körperdrittel) gelegene kleine Grube, deren physiologische Function
noch unbekannt ist. Von diesem Grübchen hat das Genus Bothromei^odtowa
seinen Namen, und es vereioigt eine ganze Reihe verwandter Formen. Ich habe
erst kürzlich auf Quer- und Medianschnitten (hirch Exemplare, welche in con-
centrirter Suhliinatlöj'uii^ gehartet und ujit Piki okarniin gelarbt waren, die nähere
Beschaftenheit dieser Hauteinstülpung (denn eine solche liegt vor) studirt, und
bin durch einige Präparate zu der Ueberzeugung gekoniuicn, dans wir es hier
mit einem Sinnesurgan zu thun haben. Icli habe in Fig. einen meiner
Schnitte abgel)ildet. Derselbe zeigt uns die Lage der Grube (o) dicht hinter
dem Gehirn (gg), und es scheint mir so, als ob einige feine Nervenladen (l)ci a)
von letzt(;reni zu dem muthraasslichen Sinnesorgan hinliefen. Möglicherweise
liegt hier ein zur Perception von Gerüchen bestimmter Apparat vor, also eine
Nase primitiver Art. Indem das Thier über die mit Infusorien besetzten Pflanzen-
theile hingleiteti kann es mit diesem Grübchen vielleicht Genierabaree von Un*
geoiessbarrai unterscheiden. Von Mewtofna lingua 0. Schm. ist neuerdings
▼on P. Halles in Lille, einem unserer namhaftesten Turbellarienforscher, ein
ganz ttholiches Organ beschrieben worden. Ich habe nicht Terfehlt, den fran-
zösischen Forscher von den Verhältnissen bei BofhrnmiMstoma E$unii brieflich
in K^ntniss zu setzen.
In Bezug auf Turbellarien habe ich in Westpreussen keine Tdllig neuen
Funde gemacht, wohl aber das bisher noch nicht bekannte Vorkommen gewisser
Spedes für die genannte Provinz nachgewiesen.
Y. Protozoen.
Von diesen kommen in erster Linie gewisse Cilioflagellaten in Betracht.
In der pelagischen Zone der grossen we^tpi russischen Seen findet sich in massen-
bafter Anzahl ein Cerativm, welches sich bei genauer Besichtigung als mit dem
früher von Imhof beschriebenen C. reticvlaium (aus dem Züi icher und Zuger
See) identisch erweist. Der genannte schweizerische Forscher erhob seinen
Fund zum Range einer besonderen S])ecies; dieselbe lässt sicii a1)er nicht auf-
recht erhalten, da wir es in dem Imhot schen (\raiitnn zweilellos mit ('. Iiinin-
tlinella Bergli. zu thun haben. Kleine Abweichungen in der Reticulation des
Panzers und in der Stellung des einen liinteren Hornes kunuiicn in den ein-
zelnen Seen häufig vor; aber der Grundcliaraklcr Mcil>l unaltcrirt. Ich con-
statirte diese nämlichen Gilioliageilalen im Marchowie-, Kloster-, Radaunen-,
Geaerich-, Laljenz-, Sorgen-, Möskendorfcr- und Amts-See. Auch aus dem
Ualensee bei Berlin fischte ich sie mit dem feinen >>'etz.
tr
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Im Sßft von Espenkrtig und iiu Kniir-Seo bei ("aithnns traf ich hirun-
dinella iiielit; (lafTir zeigte sieh alter ( '. furcd ( lap. et Lachm. Es ist dies ein
niorkwürdiL'^ vereinzeltes AOrkoiiniim letzterer Speeies. Dassellic CiYotivm be-
gegnete mir spiiter ixicjinials im Watin-ee bei Berlin (Anlang Autrust ixs»i).
Auf |><'l;i^ns< lH ii ( opcjxidi'n (uieit^tentheils nu( ( 'i/rlops simp/e.r) war vii-llacli
auch Episfjilin lin-uxfri» ] m Ii o f zu seilen, eine selione. bauniarti;.^ verzweigte
Vortirrlliiic, von iler man eine wolilfftroflene Zeieliniin<r in Inilio's ob^n eitirter
AbhamibuiLr ,,Kesul(atc nx'iner Studien i'il>cr die jiclagiselie Fauna dei- biiss-
Wasserbecken ete."' findet. Geradezu häufig muss ich das Auftreten dieser
Species im Enpenkrugor See bezeichnen.
Ich bin nicht specioll auf Protozoenstudien, die einen grossen Thei) meiner
Zeit sbsorbirt haben wfirdon, au:<gegangon. Aber die Formen, über die idi
hier berichte, konnten, ihrer Häufigkeit wegen, nicht fibersehen werden. Au8M^
dem sind sie auch charakterietiBch ffir die grossen Seen.
In der Ufersone des Klodno- und Labens-Sees zeigten sich apfelgrosse
grfine Gallertkugeln in grosser Anzahl. Es waren die wunderbaren Infusorien-
Golonieen des Ophrydium vertatiU 0. Fr. M., deren wahre Natur zuerst von
einem Danziger Naturforscher (Dr. t. Frantzins) entdeckt worden ist. Die
Einzelthiere dieser Colonieen haben einen langgestreckten, spindeUbrmigen Körper,
und erinnern in der Beschaffenheit ihres Peristomwulstes an die verwandle
Familie der Vorticellinen. Sie sind zu Tausenden und aber Tausenden in einer
mächt i<ren Oallertkntml vereinigt, und besitzen eine grosse Contractilität. Hie
gröne Farbe dei Kujreln rfdirt von Chlorophyllkörnern her, mit denen das
Rörperplasma der Hinzelthiero durch und durch erfüllt ist. v. Frantzins nachtf
dieses merkwürdige Wesen zum Gegenstande einer Doctordissertation, und hat
das Veidicnst, die erste eingehende Untersuchung dessell>en geliefert zu haben.
Ich erwäline iku Ii. dass ]''i(ra.r //h>/iiif(»r Ehrl», ein selir häufiger liewohiier
des rferwas>ers in dt'ii Seen Wcstpreussens ist. l^esouders zahlreich fand er
sich an manchen Stellen (kleinen Buchten) des Es|)(!nkrugei" Sees und im Kloster-
Set» bei Caifhaus. Eini- speciell auf Protozoen gerichtete I^iibrsciiung «h-r
weslpr. Wassi'il ken wiiide sicherlich eine grosse Anzahl von Species ergeben.
aiier a^n-h ausserordeullieli viel Zeit in Anspruch nehmen. Mir kam es ledig-
Hell daraiil an, die auÜällig.slen Vertreter dieses Thierkreisos in den Seen der
Provinz festzustellen.
Der geehrte Leser wird bemerken, dass die- vorstehend mitgetheilten Re-
sultate zu einer Fortsetzung derartiger Untersuchungen aufmuntern. Bis jetzt
waren die norddeutschen Seen ein nur ganz sporadisch durchforschtes Gebiet,
dem erst Wenige ihre spcciclle Aufmerksamkeit zugewendet hatten. Durch d»
freundliche Entgf^.nkommen der K()niglichen Akademie der Wissenschaften zu
Berlin und des botanisch-zoologischen Vereins der Provinz Westpreussen habe
ich nun meinei-seits die <ienugthuung, einen ersten Schritt zur weiteren Er-
schliessung der faunistischen Schatze jenes Gebiets gethan zu haben. Ei ist
wfinscheiisworth, das« jetzt auch Andere derselben Aufgabe ihre Kräfte widmen
m<>ehten. so«.
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Ich kann nicht umhin, auch an dieser Stelle dorn Director des Westpr.
ProTinzialmuseums . Herrn Dr. H. Gonwentz, meinen verbindlicbBten Dank för
Beine mannigfachen Bemühungen in meiner Angelegenheit auszusprechen, und
zugleich auch meiner Gattin, welche während der ganzen Dauer der Excursion
die Stcllttug eines rüstigen Assistenten versah, ein Wort der Anerkennung zu
zollen. —
Schliesslich nioclito ich nuch allen denjenigen Personen danken, wcl(^]ie
mir bei der Beschaffung guter Boote liehiltlich gewesen sind, voruehmlich den
Herrn Gericlit8-Sccretär (iiantzow in Karthaus,
„ Gutsbesitzer Hanneniann in Kl. Tucbom,
„ Rechtsanwalt Maibauer in Könitz,
„ Kealleiirer Meyer in Riesen bürg,
„ Rector Dr. Müller in Riesenburg,
f, Professor Dr. Nagel in Elbing,
Herrn nnd Fran Apothdcer Plath in Schlochan,
Herrn Lehrer Stanislawsky in Chmeino,
„ Hfihlenpttchter Tokarsky in Chmeino,
Hirschberg i. Sehl., November 1886.
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Fig. 1. (-^-) Hgalodaphnia eueuttata San, nov. var. proeurua Poppe, $
Flf. 9. (-^) — ~ var. Cederttomii Sobödli r ^
Fig. 3»' (n*) ^"'"'"''»a ffihhern Schdlr., not», »ar. Tker$ite$ Poppe, J
Fig. 3b. (^"^ ) iMsselbp Thier, nur um den gebotenen Höcker zu zeiffen.
ra l)e<Utitet in allen obigen Figuren Ruder-Antennen, p» Poatabdomen.
Fig. 4. ("^^ ) Anuraea lojifjmpina Kellicott. au Augenpunkt.
Fig. 5. (nr) Anuraea aculeata Ebrb. aa Augenpunkt.
-J-) Atplanchna /le/reti'ca Imbof. «ii Auge, tb SinDesbüschel anr dorn Stimböcker,
Btt SUrotaster, dt RückentoAter, It Nerrcnstrang. der nach dem lateralen Tuter
hinfuhrt, gg Gehirnganglion, kz Kftiizangen. k Kropf, r absteigendes Rnhr des-
selben, ni Magen, nulr M iip» ndriisi-, lif t)in(ict;i'webige Aufhfil'iit fiiden. ov Ovurinm,
ei und ei Fier der Asplanchna, eo KxcreUonsapparat, va contractile BItä«-, c)
rioaken<'»ffnung.
Flg. 7. Man neben derselben Axplamlnui (von der !:?eit<' gesehen), u Rudiment d*t
Kropfes, z rudimentärer Darmcaual, h Hoden, i>e üefinung für die HerrontilpaDg dM
Pente; die Bedeutung der ibrigei Buebstaben «r|^«ibi »kh ans Rg. 6.
Fig. 8. Dneeelbe Minnehen In doraslcr Anstebt
Flg. 9. Gesehleebtftorgnne deeeelben. b Hoden, am SanenmutteneUen» j atälMlMmrtige
Gebilde (Spermatosoent), x radhoeotircr Dana, t Yaenolen darin, p Pente, ve ean>
tmotlle Blaae.
Fig. 10. Kauaangen der weibHeben Atplancttna btlvttica. ak aoeeaaetiadie Kidbr.
Fig. 11. Dauer-Ei desselben Rotatorlums. 5 Oeltropfen von goldgelber Farbe.
Fig. 12. VordtTe" Kürperende von Botlirome$ottoma Kn-^enii (M«>diBnscbnitt). e
Riecbgrübclien, n Nervenverblndnqg desselben mit dem Gehirn, gg (JehirnpaD|^ion,
SD Seitennerv, sdr Schleimdrüsen, dh Dannliöblung, pb Pltaijux, bf HodenfoUifcel.
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Bericht
fiber
eine zeelogisolie Excursien nach Seeresen Im Juni 1886.
Von
Hftuptlebrer a. D. in Laogftihr.
Im Auftrage des Vorstandes des Westpreossisclien hotanisch-zoolo^schen
Vereins begab ich mich am 5. Juni 1886 in die Karthäuser Gegend und zwar
Dach der 183 Meter = 589 Fass hoch gelegenen und eine Meile von Karthaas
entÜBrnteii Försterei Seereeen, ina Ton hier aus vier Wochen lang in soolo^scher
Beziehung thtttig sn sein. Mhr lag daran, sn eHahren, ob die hochgelegene
wald- und seeenreiche Gegend nm Seeresen sich in fiuinistiscber Besiehnng
durch das Vorkommen neuer Formen Ton den Ton mir früher durchsuchten
Gegenden ausseichnen würde.
Die Ftf rstereii Ton der ans ich^ in Gesellschait meiner FraUi die tilglicben
Excursionen machte, ist auf drei Seiten yon Wald umgeben, auf der Osteeite
aber offen. Hier überschaut man eine ausgedehnte, hügelige, von einzelnen
Schluchten durchzogene Landschaft mit der Aussicht auf den 161 Meter =
512,9 Fuss hoch gelegenen, ca. 1400 Meter langen und 800 Meter breiten Zittno-
See, den ich bald näher kennen lernen sollte. Ihm benachbart sind der Glemboki-
und der Kailikauer See. Der Wald besteht fast nur aus Kiefern, welche hie
und da nodi prächtige Exemplare von alten Eichen, Roth- und Weissbuchen
einschlies.^en, die offenbar älter als die Kiefern sind. Einige Waldstrecken, die
melir Feuchtigkeit enthalten, bestehen vorzugsweise aus Weissbuchen. Das
Unterholz Idldct dei- Haselstrauch, der aber gegenwärtig grossentheils ausge-
hauen und als Faschinenstrauch verkauft wird, wodurch die Walder einer ihrer
schönsten Zierden für einige Jahre beraubt werden. Zu dem Haselstrauche ge-
sellen sich als Unterholz die Weissbuche, Eiche, Espe, Birke, Erle, Weide
(Salix auritaj, der Faulbaum (Rhamnus franuula) und einige andere Sträucher»
wie die Brombeere und Himbeere. Der Waldbodeu ist bedeckt mit einer Fülle
von Erd«, Blau- und Preisseibeeren. Es überraschte mich, als ich fand, dass
die Vegetation hier schon so weit Torgeschritten war, wie bei Danzig, während man
doch behauptet, dass dieselbe in diesen hochgelegenen Gegenden um mehrere
Tage zurückbleibe. Vielleicht macht dieses Jahr eine Ausnahme, denn auf den
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langen, k.tlten uufl srhnecrciclien Wi'ntor folgte fast plötzlich der Frühling. <lcr
die Eis- und Schnoemassen in kurzer Zeit verschwinden liess und die Lebeoa-
keime in der Thier- und Pflanzenwelt friihz»dtig weckte.
Der Zittno-iSee lint klares Wasser und an der» Ufern reinen Sandirnind.
Er hat weder sichtbaren Zu- nuch Aldlus?. Das Ost- und auch das Südufer
sind flach, mit einzelnen Kiefern umsäumt und von feuchten Torfwieseo um»
geben, während du Westofer Anfangs eben, bald aber steil mehrte Meter hoch
ansteigt und mit Oebftsch von Erlen, Espen, Eichen, Weissbachen, Hasehi,
TerscMedenen Weiden (Salix aurito, eapraea, pmUandra\ Fanlbaum {Rkamuu)
«nd dgl. bestanden ist. Znletxt bilden mSchtige Erlen den AbecUni» nach
dem, am flachen Nordnfer gelegenen Dörfchen Zittno hin. Im See wachsen stellen^
wnse am Ufer Binsen, Schilfrohr, Potamogeton and auf dem Grande neiter
weise Miriophyllwn,
Nun galt es. geeignete FangBtellen aufzusuchen, was auch bald onter
Führung eines der Gegend kundigen Menschen gelang. Wir fanden verschiedeae
Schonungen, eine ausgedehnte, von einem ziemlich breiten Bache durchflossene
Waldwieso und breite, sonnige Waldwege, wo wir unseren Forschungen obliegen
konnten. Besonders war es der Zittno-See, dessen Westufer wir häutig und
meistens erfolgreich besuchten. An jedem Morgen, mit Ausnahme eines Re,i:cn-
tages, brachen wir auf und kamen zum Mittage zurück. Nach kurzer ßuiie
machte ich meine Notizen und präparirte den Fang. Dann gingen wir noch-
mala sos und kehrten Abends saricdc Dieeer tägliche Aufenthalt in dar iflm,
dureh kalte Winde erfrischten Luft wirkte woblfhuend auf Körper nnd Gciit
Ich kann daher diese Gegend jedem kränkelnden Blitmenschen als klimatischen
Knrort empfehlen.
Mein Bericht fiher das Thierlebea um Seresen kann nur sehr lückenhaft
ausfallen, da vier Wochen lange nicht hinreichen, die Fauna einer Gegend kennen
SU lernen. Ich berichte überhaupt auch nur das, was ich sah, nicht was niir
erzählt wurde.
Mit den Rückgrats- oder höheren Thieren beginnend, sab ich unter den
Säugethieren nur Eichkätzchen, Rehe und Waldmäuse. Ich glaubte, hier
etwas Sichei es uIxt den Siebenschläfer (Mi/o.rus Glif^) und die Haselmaus i .W.
aveUaiKiriuti) zu erfalncn. alicr Niemanil kennt sie und das Versprechen ciucf
Fun<igeldes für den Ueberl»ringer eines solchen Thieres blieb ohne Erfolir.
Abends flatterte eine Fledermaus einsam umher, ich hielt sie für die gemeiuc
Fledermaus (Vespertilio nwrintis).
Die Mannigfaltigkeit der T(^l iat dieselbe, wie in unseren nahe gelegenen
Wäldern und Feldern. Ein Hikhnerhabicht {Faleo palumbariut) hatte anfeiner
Kiefer sein Nest, sein Geschrei war weithin zn hören. Die Lerchen jubüurten
besonders Morgens und Abends. Die Finken schlugen im Kiefemmdde, wo
auch die Schwarzdrossel oder Amsel (TMu$ Merula) tägliob ihre flötende
Stimme erschallen liess. Vide Terschiedene kleinere Singvögel Hessen sich
weniger sehen als hören. Unter ihnen der Möndi atriMpUla). das
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7r> _
Rothkehlchen {Ltiseiola rubeeuia\ die Kohlmeise (Air«« majot^f zuweilen auch
in der Ntthe von Reisighanfen der stets munter und lant singende Zaunkönig
{Troglodytvs parvulw). Im Garten saiijj^ die Grasmücko (Sifh-io dnBreaf)^ flogen
der Gartenrothschwanz {Lu«eiola phoemcuniH) und der Fliegenschnäpper (Mut-
eieapa gri>iolu) ihm Insecten nach. Aof den Feldwegen ertönte der einfache,
aber für mich sehr angenehme Gesang des Gol(himraer8 (Emberiza citnnella).
Der Feldsperling {Fnngilla montona) nistete, wie unser ITanssjierling, unter
dem Dache; idi fand ihn aber weit beseheidener, als unsorn freelien Spatz.
Rauch- und Hausschwalben nist(^ten unter dem Darlie, jene aber vorzugsweise
in den Viehställen. Staare lieri>(n ^*ich truppweise von den Bäumen auf die
Wege nieder, um Nahrung zu surlien. Auch der Eichelln'lier {('orru» i/lanJarh/fi)
verrieth sich ilurch sein Geschrei. Der Ruf des Kuckucks tönte laut durch
den Wald. Einige Rebhühner flogen vor mir auf auch einige Ilaselhiihner
{Telrac honatda) fiikhteten ins Gebü.sch. Das Gurren der Holztaulie ((Kolumba
oenas) war oft zu hören. Einen einsamen Storch sah ich auf feuchten Wiesen
Nahrung suchen. Zwei Sumpfschnepfen. Beccassinen (Scolopa.r gallinago) nahm
ich mit nach Danxig. M&rz- und Krikenten nii^ten in den Torfinooren und
zogen später denSeeen zu. Höven (Lartu ridibundnt) erschienen oft schaarenweise.
Aus dem Zittno*See habe ich nur Barsohe, Plötze, Sdüeien und Hedite
gesehen. Als ich eines Tages mit meiner Frau am Westufer des genannten
Sees den Insekten nachging, sah ich zwei Knaben tief im Wasser stehen und
sehr lange Angeln auswerfen. Auf meine Frage, ob sie schon etwas geangelt
hätten, erhielt ich die Antwort: Neel In demselben Augenblicke erhob der
eine Knabe die Angel und ein Fisch zappelte an derselben. Was ist das für
ein Fisch? fragte ich und der Knabe antwortete: Ein TJckelei! Mir erschien
das Thier für einen Uckelei zu gross und ich fragte den Knaben, ob er mir
den Fisch iur 5 Pfennige verkauf«*!! wolle. Der Knabe lächelte und sagte:
Dat es to veell Als ich ihm aber bedeutete, dass ich keiue Münze von ge-
riiij?erem Werthe bei mir habe, uberliess er mir den Fisch. Es war wirklich ein
riesitrc!- rckdei. In dem schnell fliessenden Wicseidiache schlängelten sich mehrere
Hart gründe! ( ^ 'eh Iiis hitrlminln) gewöhnlich Feizker genannt. Aber ti'otz aller Mühe
k(Miiite ieh keinen dci- h'ische bekommen, da sie sich bei Annäherung augen-
blicklich /.wischen die UfiMltiiisen flüchteten und nicht mehr zum Vorschein kamen.
Von Keplilien wurden 2 Ki-euzottern gesehen, die schwarze Abart ( Vipera
VrrsiPi') biachte ich mit. Eine Bliudschleiche uud einige Eidechsen (Lacerta ayilU)
wurden bemerkt.
Was die Amphibien anbelangt, so waren viele Wasserirösche (Bana steulmia)
und Grasfifösche {R. temporm-ia), letztere in versdiiedMien Färbui^n vor*
banden. Eine Kröte {Bufo dnereus) wurde gefangen. In einem Wassertflmpel
schwammen mehrere Molche (Triton erittatus) herum.
Bei den niederen oder rückgratslosen Thieren werde ich länger verweilen.
Qleich beim Betreten des Waldes fielen mir die Zerstörungen auf, welche
von den in grosser Menge vorhandenen Roseukäfern {Anmplia Aortioo/a)
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herrfthrten, Uet kein Blatt des UnterbolieB war ron ihnen Tereehont gsbliabM.
Ab ich Danng yerlieaSf schwärmten sie auch schon in den Gftrten. Sie nalmeo
erst etwas ab, als ich meine I^ückreisc autrat, abor nnn erschien der grössere
Junikäfer (Atumala Frischii) und half beim Frssse. Auch die Weichkifer
(TdepkortiH), deren sammetartige, braune Larven oft aucli im Winter anf dm
Schnee kriechend gefunden werden und daher Schneewürmer heissen, wna
maesenhafl vorhanden.
Ueberau in "Wald und Flur wurdeTi -wir von Mücken geplagt und imt
nicht nur von der gewöhnlichen Stechmücke (Culex pipietjn). 9ond»'rn be-
sonders von der gröscren Waldmücke (Culex annulatus). Au warmen Aliendfii
erschienen ganze Schwärme von kleineu, schwarzen Bartmücken (Cei-atopoQon
communis), die wie oft die Blattläuse in der Luft umherflogen, so da83 ich mit
einem Netzschlage nahe an einhundert fing, doron Weibchen ebenfalh empfind-
lich stechen. Ausser diesen Plagen hatten wir fortwährend die Viehbremsen
(Tabaiius tropicus) und später den grösseren Tabanus bovinus zu verjagen,
welche Rind und Pferde am Tage schrecklich quälten, so dass oft die Feld-
arbeit unterbrochen werden musste und Pferde und KQhe in den Ställen Seknü
suchten. Dazu kamen noch als Bhitsaager die Blindfliege (Chrysops cmwImn)
mit den sehwan und weissen Flügehi und den grünen Augen, und die grue
Be genbremse {Hwmatopvta plwriaUt). Ueberfaaupt fiberraschte miel dii
Menge der Fliegen gross und Uein, nicht gerade durch die Menge der Aila,
Bondfln durch die Masse der IndiTiduen. Wenn bei kaltem, regasriKka
Wetter kein Insekt su finden war, Dipteren fand man fiberalL So sasses tet
anf jedem Strauche und bei jedem Wetter die ideinen sehwarsen dickscheskiUget
Bnekelfliegen funeMe), Auch die bei Dansig seltene, suametsehvirM^
goldgelbgeringelte, grosse und langbeinige Schnake (T^la croeata) war hier
häufig. Am Zittno-See hingen die grossen Eintagsfliegen {Ephemera oii^itK)
an den Blättern der Büsche, sie hatten sich eben entwickelt und waren noch
ganz weich, während die kleine zweifliigelige Eintagsfliege {Cloe diptera) toä
an den Binsen hing, oder mit flach ausgebreiteten Flügeln auf dem Wsskt
schwamm. Wenn sie herausgefischt wurden, fielen die zarten Flügel zuaasum
und das Thier war für die Aufbewahrung unbrauchbar.
Auf jedem, von der Sonne beschieueucn Waldwege überraschte mich di*
Menge der blauen Wasserjungfer (Calopteryx Vinjo). üeberiiaupt waren
die Libellen sehr zahheich, zwar nicht an Arten, aber an Individuen. Vor-
herrschend war die oft in massenhaften Zügen vorkommende LibeJluln 4-niaculaf<i.
Unter den wenigen Arten sind doch einige, die bei Danzig von mir noch niclit
gefunden wurden. Ich werde sie weiter unten anführen. Es fiel mir auf. <ia-?
unter der Menge von Libellen uuch keine Aesrhm war. Am vorletzten Tagt
meines Aufenthalts im Forsthause Seeresen sali ich die erste Aeschna juncea m
Walde und wurde nach meiner Heimkehr von einem Exemplare derselben Art
im Jäschkenthaler Wäldchen begrüsst. Leider cutgiug sie meinem NetM. Otf
ist der Unterschied iwischen dnem Botaniker und einem Zoologen anf Forschnuga*
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TtSasa, du8 Bnterer aiidi hit, «ii er siebt» wüiiend Letiterw Vielei sieht,
ohne in deeaen Beeits su gelangen.
An den oft baomartig an^eechoasenen Bfkschen der SoIm aurita fressen
die schwarsen Larren der Oamoetma vimnaUi fiunüienweise und entblätterten
sie. Bin gefimgener NmiuUui UiieotHetw liess Toranssehen, dass spftter die
noch nnversehrten Blätter von den LarvMi dieser Blattvespe besetzt werden
irfirden, welcfie die Gewohnheit haben, zwischen den umgerollten Blatträndern
zu leben. Auch fand ich die weissen, haarigen Gallen an der Unterseite der
Blätter, in welchen die Larve des Nemahu bellw lebt.
Die des Blattgrüns beraubten, braun und welk erscheinenden Blätter der
Birken zeigten das Vorhandensein der Larven der Fenusa betulae an, die bei
Danzig einzeln vorkommt, in der Tucheier Haide aber sehr häufig ist.
Ebenso bewiesen die braun ausgefressenen Stellen in den Blättern der
Eiche die Anwesenheit der Micropteryx fattuowLla, einer hübsch gezeichneten
Motte.
Auch der Fang der Fenusa niyrictm« deutet an, dasa die Krlenblätter bald
mit runden, braunen Plätzen besetzt sein werden, in denen die Larven das
Blattgrün verzehren.
Auch die Blattrollen an Haseln und Weissbuchen, welche ein rother Rüssel-
käfer (Apodert* Coryli) verfertigti am ein Ei hineinzulegen, ebenso die Blatt-
rollen der Eichen, von einem andern, ebenfalls rothen Bfisselkäfer {AtUlaJlmt
eureuliotwide») m demselben Zwecke verfertigt, waren häufig. Nicht minder
sahireich waren die Blattwickel an Birken nnd Espen, die von Bfisselkäfem
einer anderen Gattung {RhifnehitM) an Stande gebracht werden nnd ebenlkUs
je ein Bi enthalten. Die Svperda papulnte^, ein Bockkäfer, dessen Larre in
den Stämmchen der Espensträucher lebt, war ebenMs recht häofig. Auch ein
glasflägeliger Schmetterling, die Setia ^hseifimmtf dessen Raupe in Erlen-
stämmchen frisst, schwärmte im Sonnenscheine siemlich zahlreich.
Zur Vertilgung des, den Kiefemschonungen schädlichen Busselkäfers (Hjf-
lolriu9 pini) waren Fangkloben ausgelegt, aber mit nur geringem Erfolge. Von
anderen, den Kiefernforsten schädlichen Insecten fand ich nur vereinzelte Raupen
von der Forleule (Panolis piniperda) und der Nonne (Lipari« Monacha). An
Schmetterlingen fehlte es uberliaupt nicht. An lichten Waldstellen, in Scho-
nungen und auf Wiesen Hogcn sie zahlreich umher, ich fing Hipparchien,
Arilin II i!<-\\-[{^\\^ Lycaenen, Uixperien, Ino statices, Lititosien, Nemeophila russula,
IJepialus in'ctus, dessen Männchen sich durch die blasig aufgetriebenen Hinter-
schienen und das Fehlen der Hintoitarsen aurizeichuen; Abendd suchen sie,
über dem Haidekraute auf und abpcndclnd die trägeren Weibchen auf. Einige
I^oetuen uud G'eometren nahm ich ebeufalln mit. Aber alle gefaugeueu .Schmetter-
UDge waren mir von Dauzig her bekannt. Eine für Preusaeu neue Art werde
ich später anfuhren. Von MicroUpidopteren waren viele vorband^ Sehr vei^
brdtet war ein hübsch gezeichneter Wickler, die 2br£rw areuana. Am Zittno-
See waren die Blätter der Eichen von den Raupen eines grünen Wieklers, der
Tofiin» mridana, ai-g serfressen. 6
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Auf einem Erlenblatte, später auch «af einem WeisBbachenblatte &Dd ieh
die tehwsen, na&echtstehenden, geArten Banpenefteke einer CoUophmra. Die
Blätter der Weissbnche und des Haselstrauches waren nicht selten ganz wie
mit einem Locheisen durchschlagen. Zwischen den ßlatthäut^n loht nämlich
das Rttupchen einer Motte, dor Incurvaria Zinckenii, welche.s sich zuletzt
ein rundes Stückchen aus dem Blatte beisst, so dass es zur Erde fallt und hier
das Räupchen wie in einer linsen förmigen Kapsel vor den Unhilden des Winters
schützt. Die aus abgebissenon, trockenen Grashalmen gebildeten Säcke der
Pgifche nitidelht auf ver-^chiedenen Blättern waren ziemlich häutig.
An deu Zweigen der Wei.ssbnchen und Espen fand icii last erlj-^engrosse.
glänzende, rotlibraunc fast schwarze (^occusweibchen. An den Erlen krocliea
grüne Blattläuse, welrlir- von einer weissen fa<leutbrraigen Wachsausschwitzung
umgeben waren. A ielleicht eine Dortheslaf
Obgleidi ich einen A''orniittag zum Raupenklopfen verwendete, so war
meine Au.slteute iiur gering. Es waren fast nur Spannerraupen, die ich erhielt,
und diese lieferten nach der Entwickelung nur Falter, die aus der Nähe Dan
zigs Bchon bekannt waren. Aussei'dem fand ich nur 2 Raupen vom braaneo
Bären {Arctia Caja)^ und Raupen vom kleinen Gabelschwänze {Harpyia bifida),
eine Raupe vom kleinem Naditpfanenauge (Saimmia pavonia), einige Raopea
▼on Offfyia goMHigma (deren Weibchen ungeflügelt sind) und eine Raupe eises
Blutfledcschf^rmers (^^aena ßUpcndulae). Dagegen bemerkte ich grosse Nester
von Ranpen des Ringelspinnere {Qaetropcxha nemtria) und einige Nester toi
Raapen des grossen Fuebses {Vanata polgchloro»). Am 9. Juni zeigte air
meine Frau eine Ranpe, die sich sur Verwandlnng an einem Espenblatte fest-
gesponnen hatte. Es war die Raupe des grossen Eisvogels (lAnumtü pepuHj
die ich noch nie gesehen hatte, und die sich durch ihre sondwbaren Auswüchse
auszeichnet. Nachdem sie sich in eine Puppe verwandelt hatte, nahm ich sie
mit und erhielt am 28. Juni einen weiblichen Falter, während ich die männ-
lichen sclion vf)rber gafangen hatte.
Bei dem Klopfen der Rau])en lielen auch einige der gr&nen, schwanbe-
domten Blattwespenlarven, die auf Eichen leben in den Schirm. Schon R^av-
mur kannte diese Larven, er konnte sie aber nicht erziehen. Mir gelang <iie
Zucht mit Larven, die ich aus der Tnciieler Haide erhielt und später auch in
den Pelonker Wäldern fand. Sie ergab eine ganz neue Blattwespenari, uie
filennocompa puhi'sri'/is Z(nl<l/tc/i. Auf dem wilden Api'elhaunie fan<l ieh sehr
zahlreiche Colonien einer amleren Blattwespenlarve, die ich vor mehreren Jah-
ren im Jäsclikcnthale und später bei .Mateniblewo gefunden und erzogen batt'\
Es war eine ebenfalls neue Art und zwar der Xematux moestus Zaiiilnrh. Auf
Blaubeeren faiul meine Frau die Larven wieder, welche ich vor vielen Jahren in
t>liva gefunden, aber nicht erzogen hatte. Vielleicht gelingt mir dicsesmal di«
Zucht. Auch die Larven der PMeilowma eandidota, welche in Heubade und
Peloukeu zuweilen die Burkensträucher ganz entblättert, &nd ich hier. Bbensi
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zeigten mir die Blattrollen an den BIttttem der Almut «ncona mit den darin
befindlichen Larven das Vorkommen der Lffda dtprena an.
Die oft kartoffelgroBseii und rdthlich schimmernden Zweiggallen an Eichen von
Tmw terminalü waren häufig. Eine gefangene Tng<meupi9 megaptera liisst aaf das
Vorkommen der rothen, harten, runden Gallen an den EichenstUmmen schlies-
sen. An wilden Rosen fanden sich die runden Gallen von Rhodite» Eglante
rtae. An mehreren Eichcnbüschon waren die Blattlappen nach unten umge-
klappt, oben roth, unten gelb und grün gefleckt, in der durch das Umklappen
entstandenen Tasche lag eine weisse Gallmücken- {Cecidam^fien) Larve.
Die rothe Waldameise (Formiro mfo) war häufig sowohl in grossen Hau-
fen als auch unter Torfstücken. Auch die Formica fu»ca war zahlreich ver-
treten. Die Mi/rnn'cd InevinoiUx nistete zwischen der Rinde alter Kiefenifltub-
ben lind pogai- unter trockenem Kuli(ii'ing<!r.
Iluniniehi sah ich im (ianzeii weni^ und dann nur die bekannten Arten,
als lionihm teirestrisj liorttmim etc. Von Ve^a nt/a entdeckte ich ein Nost in
der iOrde.
Die Laufkäfer liessen sieh wenig .'«ehen. was wold mit der anhaltmden
Dürre zusammeuhaugt, da die ijautkäfer feuchti', dunkle Waldsteilen lieben.
Die Trockenheit war so groBs, das» in den über 70 Fuss tiefen Brunnen das
Waaser fehlte und aus den Seen geholt werden muaste. Dagegen waren die
Bosskftfer (Gioirtqf€9 nieoHeuB und §tereorariu8) in grosser Zahl vorhanden.
Ebenso fand ich im Kuhdflnger Bisttren, Aphodien, Onthopliagm und Sphaeridim
In Menge, aber nur einen Mondhomkifer {Copru luHorü). Auch nur einen
Todtengräber (Neerophonu Vispillo) konnte ich erbeuten. Aus einem Tümpel
erhielt ich kleine Schwinmik&fer (Agabut), einige Wasserscorpione (NqHt einerea)
und Rfickenachwimmer (Natoneeta glauea). Letsere in verschiedenen EntwIcke*
lungssta^n.
Aus dem Seeresener Wiesenbache fischte ich die VeUa rivulorum und
Uydrometra laeuttrit, zwei Wanzenarten, die auf dem Wasser umherrutschen.
Auch einen einsamen, f?ich im Kreise drehenden Taumelkäfer {Gt/rinua uatator)
erbeutete ich. Im Zittno-See fing ich die grössere Sgdrometra paludum. Bei
der Jagd auf diese 3 Wanzenarten fielen mir die vielen schwarzen Fliegen auf,
welche stets nach einer Richtung über die Wasserflache hinllogcn. loli fing
einige derselben und erkannte sie als zur Gattung Hilara irehöiiy: und zwar
tlie über dem Seeresener Bache fliegende grossere Art als die H. ylobulipesj die
kleinere vom Zittno See als //. chorica.
Das zahlreichere Erscheinen des bei Danzig selten erefundcnen lieduviuH
personaluH hängt vielleicht mit dem Vorkommen dei- lUtittn <jermuiiira, den
sogenannten Sc ii walten, zusammen. Diese grosse schwarze Wanze scheint den
Schwaben nachzustellen.
Die zarten, goldäugigen Florfliegen {Chrysopa) und die Scorpionsfliegen
{Panorpa communi») waren recht häufig, dagegen die Kameelhalsfliogen (RapHi'
dia) selten.
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An Phryganiden mu88 TTeberfluss sein, das bewiesen die vielen und verschie-
denen Gehäuse mit lebenden Larven im Wasser. Ich konute aber die Zeit ihrer
Entwickeluug nicht abwarten. Scblanimtiiegen (Sialis lutaria) waren schon
recht häufig. Interessanter war mir das zahlreiche Erscheinen einer iLleiDen
sehwarseii Phryganide, der MUtaddm atra, Sie sass «n Zittao-Soe stets ruhig
auf der Oberseite der Erlenblätteri die sehr langen, achwars und weissgeriogel-
ten FUüer nnd die beiden stark schwarsbehaarten Palpen yorgestreckt, wlih>
rend die an den Leib gelegten blanschwarsen Flfigel im SonnenseheiBe i^ist.
ten. Rührte man aber an dem Blatte, dann flog oder sprang das Thier asgea-
bUekUch fort.
Auch die Orthopteren waren noch nicht vollständig entwickelt. Ausser
den Gattungen Tettia, Stenobotknu und GomjihoreniM fluid ich Blatta lapponica
ausgebildet, Dectievs verrtta'vortu und Locu»ta aber nnr als Jjarven. Nach die-
sen allgemeinen Bemerkungen mögen noch einige Scenen ans dem Insektenlebeo
folgttl, die ich zu beobachten Gelegenheit hatte.
In den festgetretenen Gängtni des Föratereigartens hatten viele Grab-
wespen {Thi/reopug paff (latus) iiire Röhren gegraben und waren bemüht, ihr«
Brut mit Futter, das aus Fliegen besteht, zu versorgen. Sie krochen imd
flogen daher sehr emsig aul den Blättern der benachbarten Pflanzen im Sonuea-
scheine umher. Es dauerte lange, ehe sich eine Fliege auf ein Blatt niedeiÜen.
Die Wespe hatte sie erspäht. Sogleich erhob sie sieh und schwebte wie ein
SanbTogel über ihrer Beute. Plötslich stiees sie anf die Fliege henb vnA
xwar so wuchtig, dass ich den Stoss auf das Blatt deutlioh hören konnte.
Aber die Fliege flog davon nnd die Wespe sass nun längere Zeit auf denseV
ben Flecke, als ob sie sich schämte oder Ärgerte. Bald darauf kam eine weit
grossere Baubfliege (Anlwi) und seute sich auf dasselbe Blatt. Die Grabwespe
kannte ihre Feindin, flog anf sie zu und streifte sie nm*, um sie au veij&gen,
was ihr auch gelang.
In demselben Garten fand ich an der Gartenbank in dem Räume zwischen
Sitzbrett und Fuss eine Colonie von Blattschneiderbienen {Megachile nrcum-
cincta). Sie sassen Abends dicht neben einander, mit den Köpfen nacli aussen
und Hessen sich ruhig betrachten, ohne fortzufliegen. Später waren sie auch
verschwunden.
An den erratischen Steinblöcken, welche zu beiden Seiten der Landstrasse
stehen oder liegen, fand ich, wie schon vor Jahren bei Oliva, die aus grobem
Sand und Lehm gemauerten Zellen ein« Biene, der Omda adunca. Ich musste
das Messer anwenden, um diese Zdlen au dflhen. Sie enthielten theils ansgo-
bildete Bienen, theils Parasiten. Ich lluid nftmlich swei todte Bxemplare des
seltenen Gryptiden Linoemu maerobahu und mehrere lebende Ckiym osrafii.
Auch eine rothbranne Milbe, deren sehr lange Beine mit einer länglich rundes
Yerhrmterung endigten, &nd ich in einer Zelle. Vielleicht aar Gattung
raeu» gehörig. Ob diese Milbe mit den Bienen in irgend welcher Beziehung
stand, weiss ich nicht» Später krochen neben den Onn«a-ZeUen viele kleine^
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dl
rothe weiche Mflben. Ob es Junge dar vorher Beechriebenea waren? — Nach
einigen Tagen fimd ich die Zellen geschlossen und mit einem sfissen, blanen
Breie gefftUt, den die Bienen als Nahrung für ihre Brut eingetragen hatten.
Diese Zellen enthielten auch schon je dne Made. Die erwachsenen Maden
massen ungefähr einen Centimeter, waren weiss mit kleinem Kupfe und brau«
nen Mandibeln und spannen um sich weissliciie Hüllen, welche die Zellen ans-
fBllten. — An einem solchen Steine fand ich unter horizontalen TorspHingen,
also vor Regen und Sonne geschützt, Galericen von 6 — 7 neben einander lie-
genden Zellen, die aus Kiefernharz gebildet waren. Leider waren sammtliche
Zellen offen, ihre inneren Wände glatt und glänzend, so dass ich nicht erfah-
ren konnte, welcher Baumeister sie hergestellt hatte. Nur eine Zelle war noch
geschlossen und ich fand bei ihrer Oeffnung ein gelbes, maschiges, rundliches
Oespinnst. in welchem ein rothbraunes Cocon lag. Als ich dieses öffnete, be-
fand sich in demselben eine etwa 2 mm lange achwarze HymenoptereD})uppe
mit hellen Fühlern und Beineu, die ich als zu den Ldmtierien gehörig erkannte
und die wohl ein Parasit des Zellenerbauers war.
In den Bohrlöchern der alten Pfosten nnd Zinne, aus welchen ein Bock-
kilfer, das CaUidium h^jultu henrorkam, hatten sich noch andere Hymenopteren
angesiedelt. So der Pempkredon tuffubrü, PatttUoteut tMmHeomü und J^ypttet
truneorum. An Parasiten fehlte es auch nicht, denn es trieben sich an densel-
ben Stellen auch Chryti» cjfonm, iffnita und fulgida hemm. Der Braconide
Doryd» leucogatter, sohwars mit rotbgelbera Hinterleibe, Hess sich eben&Ils
sehen.
An LehmwUnden bauten die Töpferwespe (TVgpooyZo» ßguUu) und 0<i^-
fttrut pmittwm ihre Lehmröbren und trugen Beute ein.
An einem Vormittage gingen wir bei heissem Sonnenschein auf schatten-
losem Wege durch eine junge Schonung in der Ntthe des Fabelberges (so be-
nannt nach einem Förster, der sich hier aus Liebesgram erschossen haben soll).
Da bemerkten wir auf dem lehmigen Wege viele Röhren, die von Grabwespen
und Bienen herrührten. Wir fingen mehrere Thtfreopm pterotttn, einige Spheco'
des und aiich den 0.ryhelus uniglumis. Mir fielen nun die Beobachtungen
V. S'ieboUVs ein, die er, soviel ich mich entsinne, im Garten des Hebeammen-
Institus zu Danziir anstellte und in einer Schrift: Ohservaffoncfi tjuncdam enfomol.
de O^j/belo unii/lume atque Miltoyramma ronira 1841 veröffenlliclite. Kr be-
schrieb darin die Art und Weise, wie die Fliege .-iich bemüht«', ihre Eier auf
den 0.ri/helu8 abzulegen. Ich fand denn auch die Miltor/runnixt, wie sie im
Kreise um die Erdlöcher herumflog, konnte aber die Beziehung, in dr>r sie zum
O-vifbelw stand, nicht beobachten, weil sich Fliegen iu grösserer Zahl vorfanden,
die vielleicht auch Absichten auf den Thyreopua hatten. Diese Fliegen waren:
Mflopia leucocephala und B<mbiliut die sich ebenfalls nach kurzem Fluge
auf die Erde setaten.
In den alten Stubben gefüllter Kiefern steckten viele Puppenhfilsen einer
Fliege. Ich nahm einige noch nicht ausgeschl&pfke Puppen behutsam heraus
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und erzog die ziemlich grosse, schwarzhaarige, auf dem Hinterleibsrücken
schön rothbraun behaarte Laphrut aUnhoiriü, Die noch grössere, ganz scbwaize
L. atra lebt ebenfalls als Uade in alten Pfosten und Brettern und war rocht
häufig.
Die Ton mir bei Zoppot gesammelten Spinnennester an Haideknwt oad
Binsenhalmen fand ich auch hier recht hSofig, ohne Jemals die YerfertigeriD
SQ Gesichte zn bekommen. Das mehr als erfosengrosse Nest besteht ans einer
weissen, seidenartigen H&lle, in welcher die Eier liegen. Diese Hülle ist tob
einer dicken granen oder gelblichen Sandhülle umgeben. Ans diesen Nestern
erzog ich dieselben Parasiten, wie in Zoppot, nttmlich den BemitiUt fia^l»,
den PezomachuB zonatus und P. fcudatm.
Unter diesen Spinnennestem befand sich auch eine Lehmzelle, die ioli
sogleich als einem Eumenes angehörig erkannte. Sie war aussen mit Buckeln
versehen, aber der vorstehende Nabel fehlte. Später erschien ans dieser Zelle
ein Enmenes pomtformis.
Endlich lasse ich nun die für unsere Fauna oder überhaupt neuen Tnsct
ten folgen. Ich wähle zu diesem Zwecke die Reihenfolge der Ordnungen nach
A. Gersfnrktt'^fi: „Handbuch der Zoologie" 1863, der mit den Geradfliidern be-
ginnt. Da mir aber ein Verzeichniss der Westpreussischen Geradflügler niclil
bekannt ist, so gebe ich ein solches und zwar von denjenigen Arten, dk ich
im Laufe der Zeit um Danzig gesammelt habe, denn in Seeresen konnte i liim
Juui nur wenige fangen, weil die GeradÜügler erst später im Jahre erscheibt-u
L Ordnung. Geradflügler (Orthoptera).
Gattung Blatta. Schaben« Kakerlaken.
Iii. geifnanica Fbr. Plage in vielen Häusern. Franzosen genannt
Bl. lapponica L. In Wäldern,
BL ericetarum Wsm. Ebenfalls in Wäldern, aber seilten.
Oattong. :PeHpkmeta,
1* onmOaUt L. Eben&lls Plage in vielen Wohnungen. Schwaben genannt
Gattung G^ryllotiilpa.
Gr. vul(/a/ (s Lafr. (Gry l lux (jrylloUilpa L.) Maulwurfsgrille. Werre. Oft den
Pliauzenwurzeln schädlich.
Gattung GryllHs L, (Aclieta £^,J
Gr. eampeatris L. Feldgrille. Auf dürren Aeckern.
Gr, domssUcut L. Heimchen. Besonders in Backbilusem.
Oattmig Meoanema.
M, varkm. Im Herbste auf Eäumen im Jischkenthaler Wäldchen.
Gattung Decticus.
D. vetrucivoi'ua L. Waizcnbeisser. Ziemlich häufig.
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Gmttang LocusUt*
L. ririfh'asima L. Henpfprd.
L. cantam C/uirp. Springhahu. üeberall.
Gattung TeMx Charp. {MHk IdOrJ)
T. suhulaiu L. Im Laube.
T, bipunetata. Ebenda,
Gattung OetUpoda,
O. mif/ratoHa L. Wanderheuschrecke. Einzeln um Danzig.
0. coerulescens {Paclintelus) L. Auf sonnit^en Feldern.
0. «tridulus (Pachi/telus). Im Schmelzthale bei Sagorcz.
Gattung Gomphocerus,
G. biffuttaiwt. Häufig.
0, brevipenm». Auf Wiesen.
Gattung Stenobothrus.
8t. Hneahu, Bei Zoppot.
8t pratorum. In yielen Varietäten. Ueberall.
Gattung ^kMrfieuku
F, gigantea L. Auf den Dftnen.
F. aurteularia L. Ohrwurm. Ueberall.
F, «Rtnor L. Seltener.
Omttniig P90fU8»
Pb. strigosus Curt.
Ps. simiii» Steph.
Fi. lineaitu ImU. Alle 3 Arten einzeln.
Qattang AtropoB*
A. puhaioriut L. B&oherlauB. üeberall.
Gattung yemura,
N. eariegata Oliv.
iV. cinerea Oliv.
N. humeraiis Pict, Alle 3 Arten am Wasaer.
Gattung Chiaroperkh
Chi. grammatka Sep. Im Badaunentbale.
Gattung JEphemera. *
E. vulgata L. Eintagsfliege. Am Zittno-See häutig.
Gattung Cloe*
Cl, diptera L. Kljenda.
Familie: Libellulina Burm. (Odonata Fbr.) Wasserjungfern. (Früher zu
don Netzflüglern gerechnet). Da Dr, H, Hagen in den Neuen Preussischen
P)roTin£ial*Blättern 1846, B. II ein Verzeicbnisa der Netsflügler giebt und
V. 8iebold'8 Angaben fiber die bei Danzig gefangenen Arten anf&hrt, so gebe
ich hier nur die Arten an, die ich um Seerosen fing, oder die v, Siebold bei
Danzig noch nicht entdeckte.
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Gftttuis Lette».
L. tpama 8dy», Selten.
Gattung AgrUm.
A. puella V. d. L. Am frischen HaflF.
A. et/athigerum Ckarp, Am Zittno-See.
A. lunulatum Charp. Am Zittno-See.
A, elegant Vanderl, Am Zittno-See.
L. albifratu Burm, üm Danzig.
L, dubia VanderL U^raU.
L. 9triolala Charp. üm Danag.
L. ruHeunda L. Häufig.
L, eaneeüata L. In Seerosen. Bei
Danzig habe ich sie nie gesehen.
Die <f sind auf dem Hinterleibe mit
granblaner Ansschvitani^ bedeckt,
irie bei L, deprma,
Gattang Ji}pitheca.
E, himaealata Charp. Am Zittno*See üng ich ein Pärchen. Bei Dansig noch
nicht gefiinden.
Gattwig ThHj^
Tht. csrsoitum Halid, Dem Weizen oft schädlich.
Gattang Lepisnm,
L. UMharina L. Fischchen. Zuckergast. Häufig.
GattuTiE^ I^odura. Spriogschwani*
Die Arten worden von mir nicht gesammelt.
Gattang Desoria,
D. gladaUe Nie. Bei Oliva in einem Winter massenhaft anf dem Schnee.
IL Ordnung. Netzflügler (Nenroptera).
Von dieser Ordnung zähle ich alle von mir bei Danzig nnd Seeresen ge&sgS'
nen Arten anf, da mir ein ToUständiges VerzeichnisB derselben au
Westprenssen nicht t»ekannt ist.
Gattang Myrmelefm, AnelseBlöwe.
Jf. formieariue L. In Kiefernwäldern.
M. fmaiealyna Fbr. Auf der frischen Nehmng.
' Gattung AcatiMatMtis*
A, oeeitanica* Vill. Anf der frischen Nehrung, bei Probbemaa.
Gattung OsmyluSm
0. ntaculatu8 Ltr. An Waldbächen. In Thalmühle.
Gattung Chrysopa^ Florfliege.
Chr. tmtgnrU Sclmoid. Uebeiall.
Chr. viftata Wsm. Bei Zoppot.
Chr. inteffra Hagen. Bei Zoppot.
Chr. perla L. Ueberall.
Chr. ventrulis Curt. Seeresen.
Chr. phyllockroma. Wbui. Seeresen.
Chr. aiba L. Seeresen.
IS
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Oattnng Semerobtus.
H. faxnatus Gözsy. Bei Daozig.
//. hwnuli L. Ebenda.
H. nervoMis Fbr. Ebenda.
ff. eyUndripes Wsm. Zoppot.
H. micam Oliv. Zoppot.
H. limbatu» Wsm. Bei Daiudg.
Dr. phalaencide» L. Auf Bichen.
Gattniig Maphidia. Kameellialsfliege.
R. cphiopsis Scham. Ueberall enueln.
R. aanihotHgma Schnm. Bei Oliva.
Gattung SUUis, Wasserflorfliege.
S. lutaria L. Ueberall am Wasser.
Gattung JPcmoi'pa, Scorpionsfliege.
P. communis L. Ueberall.
Gattaug JPhryganea,
Phr. grandis L. Bei Danzig.
Gattong Neuronia,
N. rußcrus Scop. Selten.
Gut tung LimnophiUis.
L. ohseurus Ramb. Bei Danzig.
L. yriseus L, Ebenda.
L. rhombicus L. Ueberall einzeln.
L. dngulatus Steph. Selten.
Gattung Vluietqpteryx,
Ch. /u»ca Wstw. Zoppot.
Gattung OmmmotouMu«.
Gr. atomanu^ Fbr. Bei Daozig.
Gr. lUtidu» Müll. Ebenda.
Gattung Setodea*
S. lacustris Pict Bei Danzig.
Gattang IfoUdoHa.
N, ciliarü L. Seeresen.
Gattung Mystaeides,
L, ßavirvmiH Fbr. Bei Danzig.
L. ft'nest ratus Kol. F^benda.
L. borealis Zett. Ebenda.
Af. tineoidi'H Scop. Am Zittno-See.
Jd. venoauß Ramb. Zittno-See.
M. pilosvs Müll. Bei Danzig.
M. ater Fict. Zittno-See.
Gattung Hydropsyehe.
Eine anbestimmte Art kommt in den Earthttaser Seen vor.
Mehrere Phryganiden-Arten stecken noch anbestimmt in meiner Sammlung.
Die zu den Fftcherflfiglern {Strepdpttra) gehörenden Gattungen Xenos
und Stylops kommen bei Banzig vor, wo sie aaf Sphegiden und Apiden
parasitisch leben.
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III. Ordnung. Käfer. (Coieoptera.)
Nachdem Herr Professor S i e h o 1 d in den Preussischen Provinml-
Blttttem ein Yerzeichniss der preassiacben Käfer veröffentlichte, ist in West-
preussen so enurig gesammelt nnd sind in letzter Zeit durch Herrn Stadtnih
Helm die neuen Funde in diesen Schriften bekannt gemacht worden, daas es
sehr schwer ist, noch neue Arten hinzuzufügen. Ich will daher nur auf dnip
Käfer aufmerksam machen, die ich in Seeresen fand.
Sphodrus inacquah's Pz., Feronia angugtata Dft., Uetnbidium paludotum Fl
Agabvs inaculafus L., werden selten gefunden.
Hüter mccicola Thms., //. venfralis Marsh., Onthophayu* nwhiciirnu L,
0. fracticornis L., fand icli nicht selten im Kuhdünger.
Cetonia auruta L. und Trichim fasciatus L. fand ich auf Blüthen.
Lamia tejctor L., Oxymirm cumor L. und Rluigium inquüitor Fbr. fauii kü
vereinzelt.
DittieimÜiM» peetkueormit L. und MaUr biäUatu$ L. waren nicht selten.
OUorrkynehut mgrila Fbr. und Rhynekite» plamroitri» Fto. fand ich nur doDaL
Cri/pfoceplialut oetopunetahtt Scop., Clythra 4-punetata uodl^rockroa eoedmU
waren anf Blfitben häufig.
lAna Utppomea, Cryptaeepkalu» lahiatitB L., Dasytet plumhem Mfill. nnd Aalkt-
comut foieiatut L. fand ich ebenialls auf Blfithen.
Donaeia mpresta Ahr., D. dentip«$ Fbr. nnd i>. afßnU Bunge waren iifden
Zittno-See h&uQg.
IV. Ordnung. Hautflügler. (Hymenopter».)
In den Schriften der physikaHech-Okonomischen OeaeUechaft an KOnlgi-
berg erschienen in den 60ger Jahren von mir: „Die Hymenopteren der Ph^
Tins IVenssen", enthaltend die Bienen, Faltenwespen, Grabwespeo, Goldwespn
nnd Ameisen. IHe Schlupfwespen wurden neu bearbeitet und in diesen Sebii^
ten unter dem Titel: „IMe Ichnenmoniden der Plrovinsen Ost- und WestprevaBeD*'
▼erOffendicht. Die Blatt» nnd Holzwespen gab ich in Gemeinschaft mit den
Ycrstorbenen Professor Dr. Zaddach in Königsberg unter der Üebenchnft:
„Beobachtungen über die Blatt» und Holzwespen'* theils in den Schriften der
physikaligch-ökonomisclien Gesellschaft theils in den Schriften der Natorfor-
sehenden Gesellschaft zu Dansig heraus. Die Arbeiten überheben mich da
Aufztthlung aller in Seeresra gesammelter Hautflügler, ich führe also nur die
jenigen an, welche für unsere Provinz neu hinzukoomien, oder welche fibe^
haupt als ganz neu beschrieben werden müssen..
Bienen. Apiariae,
Andrena BaUofßana Fbr Anf Scabiosa arvensis.
convexiuscula K. Nicht selten.
„ labialis K. (f2- Im Badaunenthale siemlich häufig.
Ejflaetu 4-Mgnaiu9 Sch.
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Nomada ri nctiroruis Nyl. (f.
ProsopU mixta Sch. ö".
Grabwespen. {Crabronina*}
Alyson Ratzebwyi Dhlb.
GoldwMfeB. (CXhryMidae)*
ChrytU aerata Dhlb.
Sehlnpfwespen. (lehneumanidae),
Ichneumon rufidmu Wsm. Glypeus gans 8chwai-2. ebenso Kopf und Thorax,
die araa anperomedia 4-eckig. Flügel getrfibt, das Stigma rotbbrauD,
Hintertrochanteren roth, die Hintertarseoglieder mit rotber Basis, Seg-
m^t 5 gans schwarz.
Catoglyptus montanut Gr. cf ■ Palpen, Mandibeln, Clypeus, Gesicht, Glied 1 der
Ffihlcr untßn, vordere BeiDe, mit Ausnahme der Coxen gelb. Kommt
auch in Lappland vor.
Jirjfphon auhsulcaius Hlni<rr. Flügelwurzel gelb, Beine rothgelb, Hinter-
sehrnkcl nur in der Mitte schwarzbraun, Segmente 1 — 4 roth.
Erromemis freiiator Gr. Fühler und Hinterleib schwarz mit Ausnahme der
Spitze (if.H Letzteren.
PhygaJeuon inipn>hu8 Gr. ? <f. Fülikrglieder 2 und 3 roth, Hiutercoxen mit
schwarzer Basis, Segment 2 am Grunde schwarz, Segment 5 am Grunde
roth.
Phygadeuon diaphantu Gr. (f-
Pl»eUtem mUtHlieormt Erst. (f.
Neu sind- folgende Arten:
1. Dteaelotw trachanteraiuä nt. «f. Kigei-, palpis, aquamulü, pedihut
anteriorilnu partim flavi», ptdtbus ruß», eoa?ü pottieu et baei troehanterum om-
m«m niffria, ineieura tecunda ahdwninie rufa, plica vewtraH flaoa,
7 mm. lang, ziemlich glänzend, punktirt und kurz behaart. Kopf etwas
breiter als der Thorax und hinter den Augen nicht Terschmftlert) Ffihler kräf-
tig, area auperomedia quer, halbmondförmig, area poeteromedia vertieft, mittlerer
Theil querrunzlig, nertue tranwernts emalie unter der Mitte gebrochen. 8^-
ment 1 so lang wie die hintersten Coxen und Trochanteren, gerade, Postpe-
tiolus zwischen den Stigmen am breitesten.
Schwara; Palpen gelb, Fühler unten bräunelud, Flögelschuppchcn gelb,
Stigma schwarzbraun, vordere Beine eigentlich gelb, Mittelcoxen und Mittel»
Schenkel roth, Trochanteren grösstentheils schwarz, Hinterbeine roth, Coxen
und Basis der Trochanteren schwarz, Tibien und Tarsen braun, Basis der Tibien
und der Tar^('tifrli''dcr roth, Hinterrand von Segment 1 seitlich sehr schmal,
von Seixment 2 etwas breiter und von Scgmeut 3 nur oben roth, Bauch«
falte gelb.
2. l'hd'oqenes Aries m. Nic/er, palpis albidis, antennis alboannuIafiSf
colli mai (/ine aupero, »quamulü, radice et punctis ad alarum radicem jlavidiH,
15
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pedibus rußt, jwtHcit coaii et femoribvti partim wgrU, uffmeniü 2 — i abdth-
ndmt rußs.
6*/2 mm. lang, punktirt, Kopf breiter als der Thorax, hinter den Augen
niclit schmäler, rnit breiten Backen, riypoiis vom Gesichte nicht getrennt,
Fühler verhältnissmUssig lang, die letzte Hälfte pfropfenzieherartig gedreht:
am/ superoniediu längf^r als breit, Pof^tpetiolus sehr foin punktirt, Si-srjQent 2
mit Quereindruck an der Basis, folgende Sogniente glänzend, Aeulous vin tretend.
Schwarz; Palpen weisalich, Glied 2 dei- p^iilder und di(! Spitzen der fol-
genden bis zum 8. Gliede unten braunroth, 9 und 10 oben weiss, die folgenden
braun; oberer Rand des Collum, ein Punkt vor und ein Strich unter den
Flügeln, Schüppchen und Wurzel gelbweiss; Beine roth, Ilintercoxeu und Hin-
terschenkel fast ganz echwarz. Spitze der Hintertibien braun; Hinterrand von
Segment 1, Segmente 2— >4 rotb, Seiten and Hinterrand des Segments 4 schwan.
3. Vor vielen Jahren fing ich bei Danzig einen Jchneumon, den ich für
ein Weibchen hielt, jetzt erbeutete ich in Seerosen ein swdteB Ebcemplar, das
Mftnnchen. Beide Thiere gehören zu Iceiner der vonProfesaor Wetmael aafgeätellten
Oattongen. Unter den Gattungen, die Profesaor FSnttr in seiner Sjfnepm
charakterisirti könnten die Thiere vielleicht zum Genus Nototemut geboren.
Ich nenne sie daher:
Notoumue divi» m. Niger, palpi» fMmdänditque ßavie (Att deei^
fuem), dypeo et faeie rufit, orhitie frttnti», macula verticii et genie fiaxu (tii ^
media faciei nigra, maeula genarum fiawf^, antennü artieulo primo eubtut ru/o,
ai'ticulü 9 — 13 (ilbis, margine supero pronoti ßavo, mesothorace, pectore, plmiü,
lateribus metathoracu ruß», acutello et poetecutello ßavi$, illo basi rvfa, squnmxtla
et radice flavis, stigmate rufobruimeo, ptdibvs rußs, coxis anterioribue et trochanr
teribue ßavis (in Hbiis et tareis anterioribus ßaviti), tibiis postiei» aptce fuscis,
tartis posttcis fuscis, basi articularum rufa; margine poetico eegmenti 2 ru/o,
iegmentis 6 et 7 albo marginatis.
7 mm. 1. Kopf breiter als der Thorax, matt, Gesicht punktirt, Wang^^n
und Schläfen verdickt, ungerandet, erstere sehr glänzend. Augen ziendich klein,
zwischen ihnen und den Mandilieln ein ziemlich breiter Raum, Mandilieln mit
2 fast gleichen Zähnen, Clypeus nicht alige.setzt, Hinterhaupt tief eingebuchtet,
Fiihler dünn, nach der Spitze etwas verdickt; Thorax vorn hoch;, matt, fein
punktirt, Metathorax fein gerunzelt, area supiromedia l)reiter als lang, hall)-
mondtörmig, area posteromedia gross, mitten etwas vertieft, mit 2 Längsleistcn.
AV)domen laug und schmab Petiolus dünn, Postpetiolus gerundet, glänzend, die
Segmente 2 — 7 gleich breite die 2 letzten abgeplattet und Segment 6 mit ge*
bucbtetem Hintenrande. Segment 2 weit vor der Basis mit seichtem Qno^
eindrucke» in welchem die rothen Thyridien liegen, bis hierher fein und dicht
runzlig punktirt, die folgenden Segmente glänzend. Terabra vorstehend. ASr-
vu» tranevereue anaUe nicht gebrochen, aber unter der Mitte einen LSngsnerr
aussendend.
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Schwarz; Palpen uihI Mandiiieln (die braunon Zähne ausgenommen) gelb,
Clypeus und (icsicht rotli. letztcrog boitu (/ in der Mitte schwarz, Wangen
Hieira cT Wangen(leck), orhitac frontales und ein grosser ScheitelHeck hinter
jedem Auge g*^lb, dieser hinten roth gerandet. Fühlerglied 1 unten roth, die
Glieder 9 — 13 wei^^s: Mittelrücken, Mittelbru.st, Mittclbrustseiten und ein Fleck
jederseits des llinterriickeus roth, oberer Ualsraud, Öchildchen und Hinter«
schildchen gelb^ das Scbildchen mit rother Basis^ Schüppchen und Wurzel gelb,
Stigma hellrothbräunlicb, Beine hellroib, Tordere Cozen und alle Trochanteren
gelb (beim (f auch die Schienen and Tarsen gelb), an den Hinterbeinen sind
die Spitxe der Schenkel, der Schienen und die Tarsen schwarsbrann, diese mit
gelber Basis der einzelnen Glieder, letztea Glied aller Tarsen schwarz, Segment
2 mit gelbrotbem, Segmente 6 und 7 mit schmalem weissen Hinterrande (bdm
^ Segment 6 am Hinterrande mit weissem Halbmondfleck).
4. Ein Thier, das ich in keine der bekannten Gattungen dni^eihen kann.
Vielleicht znr Gattung Entdeehia Bvt, gehörig?
6 mm laig, $. Kopf glttnzend, hinter den Augen schmaler, Mandibeln
2-ztthnig, der fbere Zahn viel länger als der untere, Clypeus abgesetzt, gfwölbt»
Augen gross, Mandibel-Abstand klein, Gesicht nach unten etwas schmaler, mit
Mittelkid. BQhler lang und dünn, die ersten Glieder lang und walzig. Schild-
ebiBD. gewölbi, Mesothorax vom 3>]appig, Meuthorax deutlich gefeldert, ana mpero'
media läng*r als breit, area poBteromedia 3«theilig. Nervus trangversvB analit unter
der Mitte gebrochen mit deutlichem L&ngsnenr. Beine lang und dünn, Segment 1
allmählicl^ breiter werdend, etwas gekrümmt, die Stigmen yor der Mitte,
so lang ^ie die Coxen und Trochanteren der Hinterbeine, nadelrissig, Segment 2
an der 3asis nadelrissig, dann punktirt, die folgenden Segmente sind glänzend,
die letzten zusammengedrückt, Terebra so lang wie Segment 1, gerade, in der
Mitte 'erdickt.
ichwarz; Palpen gelb. Mandilieln (mit Ausnahme der Ziilnie), Vorderrand
des Cypous gelbroth, Fühlcrglieder 1 — gelbroth, 11 — 14 weiss; Schuppchen
und 'lügelwurzel gelb, Stigma l»raun, Beine rotli, vordere Coxon und Trochan-
tcrei gfilb, Spitze der Schenkel und Schienen der Hinterbeine t^chwarz, Ilinter-
tar/pn braun ; Segment 2 mit braunruthtni Th} ridien und ebensolchem Hintei"-
rajdc, letzte Segmente oben und die Bauchfalte gelb.
5. Auch dieses Thier will sich in keine bekannte Gattung einreihen lassen,
e könnte etwa neben Mrloboris Jllmfir. zu stellen sein.
5 mm lang, cT Kopf breiter als Thorax, hinter den Augen nicht schmaler,
3unktirt, Clypeus gröber punktirt, vom Gesichte fast nicht abgesetzt, breit,
vom flach gerundet, Ibndibeln 2'Zlhnig, oberar Zahn länger als d«r untere,
Raum zwischen Mandibeln und Augen klein, Gesicht breiter als hoch, Augen
neben den Fühlern seicht eingebuchtet; Thorax punktirt, Areola fehlt, «mtmm
traruvernu amlü tief unter der Mitte gebrochen, Metathorax sanft abschüssig
mit 3 Feldern, arsa tt^eromedia lang und schmal, hinten offen. Abdomen
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glänzend« PoBtpetioIuB fast quadratisch^ Segment 2 etwas länger als breit,
Segmente S-»? znsammengedrQckt, beilfbrmig.
Schwarz; Palpen, Mandibebi Labrum, Schüppchen und Fl&gelwurzel gelb,
Stigma braun, Beine roth, Gosen, Basis der Trochanteren und hintere Scheokd
schwarz, Mittelschenkel an der Spitze roth, Hintertarsen mit braunen Spitzen
der Glieder, Postpetiolus und Segmente 2 und 3 roth, letzteres mit Schwarzeln
Hinferrande, Bauchfalte gelb.
Blattwespen (Tenthredinidae),
Pachuprofans tariegaia Kl. $. Ffir Westproussen neu.
Perineura f>iHdt» L. Am Zittno-See auf Erlen häufig. Eben&Us fBr West-
preussen neu.
PöeeilMoma exeim Thnt*. $ Fand ich nur einmal auf Fanrnkrant.
V. Ordnung Schmetterlinge. (Lepidoptera).
Von den Schmettwlingcn, die ich um Seeresen sah, 'st nur einer für
Preussen neu, nämlich:
Die 8ena icolia^ormi», deren Baupe in Birkcnstämmon lebt, und die,
trotz des eifrigen Sammeins der Ferren Professor 9. Sietold, Director
Dr. Schmidt und Kaufmann R, Grentzenherg bis jetzt nicht gefunden wurde.
VI. Ordnung Zweiflügler (Diptera).
Aus der grossen Zahl der Arten kann ich nur 2 als neu fBr miBere
FlroTinz anfahren:
Cyrtoneuita hortorum Fall. Ich erzog sie aus weissen Maden, lie nU-
reich im Kuhdfinger lebten, in welchem sie auch in Schweden gefnndenwnrden.
Die Tönnchen sind 7 mm lang, braun, deutlich geringelt, Tom zugesptzt und
platt, hinten plötzlich schräg und gerade abgestutzt, mit 2 nicht ▼orraceodes,
etwas glatten Stigmen.
Am vorletzten Tage meines AuftMiili.iltes in Seeresen fand idi die Vedel*
spitzen des Asplenftm fUa- femina nach unten umgerollt, \m Innern sciwart
und bröckelig; hier l.itr <'ine kleine, weisse Made. Ich nahm diese kraiken
Wcdflspitzon mit und jetzt haben sich die Maden in rothbraune TönnOien
vt-r\vaiido!t. Ob irh Fliofre or/ielien werde, weiss ich nicht. Wahrsihtin-
Hell ist ('S ciiH' AiiilKninjia , aber Wohl nicht «ücsclbe. die ich vor uieliiei^n
Jahren aui" der frischen Nehrunji in den Wedelspitzen der Pferix aquilina fa ii
und die ich Anf/ionti/in Ini^tri.r naiiiite; denn i^erin wuchs auch in Seercao«,
aber die Wedelspitzeu waren alle gesund.
VIL Ordnung Halbflügler. (Hemiptera.)
In den Schriften der Naturforsi-henden < lescllschaft 1870 veröfl'cntlicht«^
ich ein VerzeiclmiHs der von mir gefundcntMi Wanzen und Zirpen. Mich über-
raschte das zahlreiche Auftreten einzelner Arten, z. B. des zarten schwarzen.
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wt'ifiHlxMnijif'U Phiihix ('(iri/li, aber noue Arten fiir rreussoii fand ich nur eine.
EigeuLlich fand .sie mciue Frau, die aus dem klaren Zittuu-See mit den Händen
Sand herausholte und sich ftber die kleinen Tbierchcn wanderte, die aus dem
Sande henrorlcaiDen. Wir schöpften mit dem Netze grossere Mengen Sandes
und sammelten die Tbiercben heraus. Es war Siffara ntinutÜMita L., die bis«
her in Schweden and Böhmen gefunden wurde.
Auf den Blättern Ton Ulmu» eampeUrU fand ich die grossen Blatttaschen
von Sehizoneura lanuginota Brt,
Aus der Klasse der Tauseadf&ssler (i/yrtopo</a) fand ich nur den Litho-
biu» Jorß'catug.
Die Klasse der Spinnen {Arachiwiiiea) war sehr zahlreirh voilreten.
Uelier eine langlieiTiiire Milbe sprach ich schon Irüher. Die (leintiniiten
Blütiiensiände von (Julium uliginosum, von eiuem Phyioptu» (?) erzeugt, l'aad
ich häutig.
Vun Krebätbieren {tt'Ubtucea) fand ich den Gammuru« puleu: in Bach
und See.
"Von Weicht liieren {Mollutca) war, au.sser Jlelix hotienn», wegen der
Dfirre sehr wenig zu finden.
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In den Jahren 1885:6 von mir gesammelte seltenerer und für
die Frovinz neue Farren und Moose
H. ir. "KHfiggratf.
Onoclea StrvfJo'opferis Hoffm. Wurde von Preushoff im Mühlengrnnde bei Tolk^
mit aufgefunden, ich fand sie daselbst in groHser Menge bei Dudb-
böfen.
Aiplenium Ruta muraria L. Von Lucas an den Ruinen der Bur^ Scliloohau
angegeben, ich fand es daselbst auch noch in diesem Jahre in
grosser Menge, und es ist daher Hoffnung, dass es sich dortselbit
erhält
J^loamium brevirotbre Sch. Auf Steinen im Orenzgnmd bei Kadincii imd ia
Mflhiengnmd bei Tolkemit.
— loreum Sch. Auf Steinen im Schmelzthal, Kr. Nenstadt
— äubpinnaHun Lindberg. Auf Steinen im Schmekthal, inOeseUicbft
des Yorigen. Nen ffir Prenssen.
Ef/pnum areuaium Lindbg. Jilschkenthaler Wäldchen bei Danaig.
— fidUm Brid. An den Wehren der Eisenhämmer bei Oliva. Keo fiir
Preussen.
Amhlygtegium Juratzkanum Sch. Bei Tolkemit: Preuschoff'.
Eurrhyndiium abbreviatum Sch. Im Nawitzthal bei Danzig.
BrachyihBcium eampestre Sch. Jäschkenthaier Wäldchen hei Danzig.
Br. glareomm ScL. Jäschkenthaier Wald. Zum ersten Mal c. fr. in Prensm
Anomodon longifoUus Hartm. An Baumstämmen im Grenzgruud bei Kadinen.
Neckera a^ispa Hedw. An BuchenstUnimen im Schraelzthal, Kr. NensUidt.
Steril. Der zweite Standort in We stjtreussen.
Bryum intermeiUum Br. eur. Am steilen Hofufer bei Tolkemit.
— vliginosum Br. eur. Bei Freuden tlial bei Oliva.
Racomitrium lanuc/inosuin Brid. Auf Steinen im Walde bei Neumühl, Kr. Fr.
Stargard,
Barbulu latn'pilu J>rid, An Pyramidenpappeln an der Chau.ssee bei Sagorsch
und Küliebkeu, Kr. Neustadt. Reichlich und mit zahlreichen Früchten.
B, ffracUis Schwägr. An lehmigen Abhängen am Nuss-See, Kr. Kartbaas.
Neu für Preussen.
UMdtfM« äeelpiena Not. An dnem in einer qnelligen Wiese liegenden
grossen Stein im Schmelzthal, Kr. Neustadt Nen fUr Preassea.
Dieramm hngt/olium Hedw. Grenzgrund bm Kadinen.
JHeronella Sekr^Mii Sch. HUhlengmnd bei Tolkemit.
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JHehotUmHum peUueidum Scb., Auf Steinen am Bache im Sohmekthal
recht sahlreiob nnd sehr fippig aber nar steriL Auch in der Wald-
Boblaeht hinker Kl. Eats. Neu für Prensaen. Zwar hatte ich diesee
Moos frfiher anf die Angabe Ton E. Meyer in seinem Blenchns hin als
bei Königsberg gefhnden angegebeui was ich aber später im Königs-
beiger Herbarinm unter dem Namen Dieranum pelhteidum Hed. von
Elkan gesammelt sah, war Dicranella Sckreberi Sch. Meine irrige An
gäbe ist später in Milde's Bryologia Sileciaca, und jetzt auch in die
neue Auflage der Rabonhorst'schen Kryptogamenflora übergegangen.
Ltgeunia gerpylli/olia Lib. Auf Steine im Bache in der Waldschlucbt hinter
Kl. Katz und im Muhlcngrund bei Tolkemit.
Frullatiia Tamarisci N. E. Waldschlucht hinter Kl. Katz.
Madotheca rivuluns N. E. Auf Steintni im Hache im Greuzgrund bei Kadincn.
I*lagiociiÜa interrupta is. E. lu der Waldschlucbt hinter KL Katz. N eu
für Preussen.
PeUia calycina N. £. Häutig bei Freudeuthal bei Oliva, bei Kl. Katz, Schmelz-
thal u. 8. w. Auch bei Tolkemit.
MetzgeHu emijugatu Lindbg. Auf grossen Steinen im Bache in der Wald-
schlucht hinter Kl. Katz. Neu für Preussen.
Botanische Notiz.
Es ist eine bekannte und oft gerügte Thatsache, dass Floristen meistens
die gemeinen Pflanzen zu wenig beachten, und dass daher über die Ver-
breitung der einzelnen Formen dieser oft sehr formenreichen Arten nur wenig
bekannt wird. Zu dieser Bemerkung veranlasste mich die seit zwei Jahren
von mir verfolgte Beobachtung eines unserer gemeinsten Ackerunkräuter. des
Erodium cicutarium L'Herit.
Dasselbe kommt nämlich in zwei Formen vor: a) tmmaw/aliMn mit kleine-
ren BIfithen, die oberen Kronenbltttter ohne Honigfleckoi nnd b) fnaculatum^
mit etwas grösseren Blnmenkronen, deren beide oberen Blätter dunkle, gelblieh
umrandete Honigflecke besitsen.
Nun scheint die Form immamlahm anderwärts im nördlichen oder mitt-
leren Deutschland ^e weit häufigere zu sein; bei nns in Westprenssen findet
das Gegentheil statt. Mir sind l&r die Form inmaeulahim als. einziger
Standort in Weetpreussen nur die sandigen Felder bei Saspe nächst Dansig
bekannt, wo sie in ziemlidier Menge wächst, während ich sonst überall bei
Danzig, im Neustädter Kreise, bei Elbing und Tolkemit nur die Form macu-
latiim fand. Auf meine Veranlassung beobachtete Herr Dr. Hohnfeldt
diese Pflanze auf seinen Exkursionen im Jahre 1885 in den Kreisen Fr. Star-
gardt und Schwetz und fand dort auch nur die Form mit den gefleckten
Kronblättern.
Lang fuhr im December 1886.
H. y. Kiinggr&fll
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Bericht
botanische Ezcursionen im Neustädter, Karthäuser, Bereuter
und Dansig^er Kreise
Toa
<J. I^ützow- Oliva.«
Die Hcrbstferion 18^5 wurden benutzt, hauptsäclilich eine Anzalil Seen
im Neustädter Kreise in der Umhegend von Wigodda auf Wassormooge und
Isoeton zu untersuchen. Am 27. September Tour: Neustadt, Pentkowitz. Oo-
win, Biala, Ustarbau, l'retoschiii. Eine Anzahl an diesem Tage gesammolfer
Moose sind in der am Sohhis.^^e gegebenen Aufzähhing verzeichnet. IHt auf
der Gcneralstaliskarte angedeutete Biahi-Sec in der Nenstadter Forst t-rwif^
sich als ein unl)edeutender Torftümpel, aus dem keine wichtigen PflanzcD lu
verzeichnen sind. Der See von Ustarbau hat schlammigen Grund und enihielt
Potanmjeton crispus L., die Wasserform von Juncus supinus Mnch. ferner
Nuphar luteum Sm. J^olifponum ainphiSntm L. form nafymt; am Ufer Seirpu
aetaceua in anffikllond grusaen Ezemplaren, die weit ins Waeeer gingen, und
in kleinen Exemplaren, die anaserhalb des Wassers atanden. In der Nfthe dei
Ufers war hier wie in diesem Theile des NeoBtttdter Kreises: PoUntilU
proeumben» Sbtb. häufig anzutrelTen, ferner Radiola Utmdt» Gm., Qypwj^
muralit L nnd Ranuneulu» reptam L. Am 88. September untersacbte idi des
(^ossentinbach oberhalb Pretoschin in der KOnigl. Forst. Dieser Bach est»
springt im westlichen Wittatock'See bei Jellenschhiktte, dem 1882 von mir eD(>
deckten Standorte von IHehtljfma capilhmm B. S.; es lag die Yermotbiuig
nahe, dass dieses Moos mit dem Lauf des Baches weitere Verbreitung findsa
wQrde; jedoch fand es sich auf der untersuchten Strecke nicht vor, dagegen
entdeckte ich hier Dichelifma falcatum Myrin, in der Provins bisher nur
von einem Standtorte bekannt. Es wächst hier an Steinen in dem genannten
Bach ziemlich häufig. Für das Wachsthum «iieser Pflanze war entschieden der
trockne Sommer ungön.-*tig, da ausserhalb des Wassers sich nur dürftige Exom
plare vorfanden, wahrend die im Wa.sser stehenden kräftig entwickelt waren.
Unterhalb Pretoschin Hiesst der Bach durch ein romantisches Hügelland mit
einer Menge err;iti.scher Blöcke, die meistens diclit mit Moosen bewachsen sind.
Davon summelte ich: Ilaromit rium acicularc Brid., Grimmia Hartmans
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Schpr., FontinaH* onHpjfritiea L. Braehithedum rivulare B. S., Plagiat he.
um Rö99anum B. S. Den 29. September Tour: Pretoschin und Seen bei
Wigodda. Auf Feldern, Triften, an Waldstellen findet sich noch in schönster
BlQtbe Potentilla procuntbem Sbtb. und Euphrcuia ofßcinalü L., letsteres
in so auffallender Grösse und mit blUuIichen, grossen Blüthcn, dass der Habitus
befremdete. In der Näiie der gräflichen Försterei Wigodda li^cn 3 Soon. Im
Krypko-See, dem kleinsten derselben, waren: Potnmopefon nafans L., Nymphaea
alba L., Utriculana minor L.; von Moosen: Fontinali» dalecarliea Schpr.,
mehr vereinzelt auf dem Grunde wachsend; ferner ein Hi/pnum, das ich in
auftauender Menge im Wasser fluthcnd vorfand. Da dwm Form schwer eine
richtige Bcstinmiung zuliess, so kam es darauf an, die Landfoi-tii aiifzulinden.
was nach längerem Suclien golan«;. und zwar am Ufer luui auf Stubben, die
aus dem Wasser hcrvurragten; es war Jli/pnu m pol yga muin Sch. Ausser-
dem findet sich an tleu Ufern, sell)St ins Wasser gehend, Mnium r i u rlidiol-
dfis Huf'fjeu sehr zaldreich, ja selbst eine grosse Wasserform aus t iner Tiefe
von 2 --3 Fuss, und Fo nt inalis antipyrcttca L. urid Ihipintm f/iffanteum
Schpr. — Mit diesem See liängt nach Osten hin der rauschnik-See zusammen.
Aus diesem See ist zu verzeichnen: JwHm laeuttm L. und Fonttnalie dalee
earlica Schpr., die rings um den See an Baumwunsefai und Steinen so
häufig wächst, wie ich sie an keinem der vorher aufgefundenen Standorte ge-
sehen habe. Die Landschalt an diesen Seen, hügeliges Heideland mit Gebfisch,
trägt durch ihre braune Färbung einen so fremdartig nordischen Charakter,
dass ich mich lange nicht von ihrem Anblicke trennen konnte.
Ich durchstrich diese Heide noch eine Strecke und traf bei der Gelegen-
heit eine tiefschwarz gefärbte Schlange, eme Kreuzotter (Vipera bents). Der
dieses Thier kennzeichnende dunkle Ziekzackstreifen auf dem RQcken trat ge-
gen die Färbung der Haut nicht hervor; erst nach längerem Aufenthalt im
Spiritus erscheint derselbe etwas heller, als die Umgebung. Auch traf ich hier
in dieser vorgerückten Jahreszeit noch mehrfach Kreuzottern von gewöhnlichem
Aussehen an, bereits getödtete, auch lcV)endigc. Das häufige Voikommen die-
ses giftigen Reptils an den zahlreichen Torfbrüchen der Heide bestätigte mir
der gräfliche Förster, Herr Loth, dem ich für seine Gastfreundschaft und ge-
rällige Auskunft zu Dank verpflichtet bin. Der dritte See, der Morznitza See,
wird an der langen Siidscite von einem prächtigen Hochwald, Kgl. Forst i*re-
toschin. bogrenzt. Am UfiT des Sees ist PotenfiJIa procumhem häutig; im 8ee
JüOi'fc/i laiusfris L in einer Tiefe bis 5 Fuss, dicht wie eine Wiese, eine sehr
langblättrige Form; im flachen Wasser fanden sich Exemplare dieser Pflanze
von aun'aih'ndcr Stärke mit Wurzelstockon von P/j Z<dl im Durchmesser vor,
ferner Lohelia Dort ma n na L sehr zahlreich, Nuphar luteum 8m., eine Fon-
tinali 8 in auffallend achlafi*- und grosäblättriger Form, die der amerikanischen
F. biformii ähnlicher sieht, als Pfianzen aus den verschiedensten Formenkreisen
der F. dalecarliea; eine genaue Bestimmung der vorgefundenen Exemplare lässt
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sich aus Manß;ol an Früchten nicht vomehmori; Aneur'ci pinnaf i fida N. ab. E,
in Westpreusseri ijisher nur in 8 Spoti aii-rctrotVcii. bofan«! sich in 4 —5 Fus^i Tiffe.
Nach Osten hin schliesst sich an diesen See ein Torlurnch, in dessen Verlän-
gerung noch ein vierter See liegt, der Tedemhowka-See genannt nacli der Karle
des Kgl, Forstachutzbezirkes l*retoschiu. Der Kgl. Förster, Herr Gleiser,
leistete mir bei Unteraachung dieses Sees kiftftigeo Beistand. Der See ist
Tom Walde umrahnit; mächtige Bäume ndgeo sich weit Qber das Wasser, ao*
dere sind bereits bineingest&rst und geben der Gegend einen Anstrich von
ürwald. In diesem See wachsen: LohtUa Dorttnaima sehr häuilg, Jtoket <a-
autri», J$cSte9 «ehinoMpora Dar., wie an allen mir bekannten Standorten,
so anch hier auf Torfgrund mit feinem Sand gemischt, and zwar an dem
Sphagnetum am Nord- und Südendc, (la<i:(>LM'n aof kiesigem Grunde kam nur
L, lacustris vor. Als Begleitpflanznn sind ferner zn Teraeichnen : Juneut Wfi'
nus Mnch., Nuphar luteum Sm., Equisetum limosum L. und die beim vorisren
See angeführte Fontinalis , die hier nicht zahlreich und am (Tninde wucl]?.
Tour am 30. September: Die Kgl. Forst bei Pretoschin. Im Jagen 44 liegt
ein kleiner Torfsee, der ., Tiefe See" genannt, weniger wegen der Tiefe des
Wassers, als wegen der rings von hohen Bergen umgebenen kesselartigcn Ein*
Senkung, in der er sich betindel, und wegen der durch ein rings umöchliesseii-
des Sphagnetum verursachten unzugänglichen Ufer. AJenyanthes trifoliatt L,
CartsB Hmom L. und die von ferne erkennbaren Blätter einer Nymphaea sind
dalllr tn Teneiohneii. Im Jagen 57 Iknden wir grosse Steinhanfen, «oU au
andter Zeit, die reich mit Moos bewachsen waren; Raeomitrium lannffi'
no9um Brid.^ das hier in ungeheurer Menge nnd reichlich mit Frfiditen vor
kam, fesselte meine Aufmerksamkeit; ebenso Hjfpnum loreum L., das ebenso
wie das vorige Mshw in unserer Provinz noch nicht mit Fr&chten angetroffm
war. Aufhllend ist« dass das sonst in Wäldern so häufige B, triquetrtm L
hier iiusserst selten vorkam und förmlich durch das vorige ersetst wird.
Ausserdem findet sich auf diesen Steinen Hyloeomium brevirostrum Schpr.
und Brachythecium reflexum B. S.; Jungermannia harbata Schrb. und
eine Reihe anderer, interessanter Moose waren die Ausbeute dieses Tages. Den
1. October: die Kgl. Forst bei Pretoschin weiter untersucht und die Verbrei-
tung der bisiier gefundenen Moose festgestellt. Den 2. October: Tour von
Pretoschin nach dem Czarna-Sce, zwischen P. und Schönwalde gelegen. An
Feldsteinen zahireich Andredu petrophila Ehrh., Griinmia Marl manii
Schpr. Am Ufer des Czarua-Sees häutig Potentäla procutnbens, im See Mi-
phar Wimm, Juneu» mpinm) sonst ist der See unfruchtbar, er ist fiast ringsum
von Torfmoor eunge&sst und führt seinen Namen ^^der schwarse^' mit Recht.
Unter den auf dieser Tour gesammelten Moosen fand ich später bei nä-
herer Untersuchung ein äusserst interessantes^ Orthotriekum gymnoitomum
Bruch., nach Müde's BryoL SiL in Deutschhnd sehr selten. Da dieses Moos
bisher nur an Espen gefunden ist^ so vermuthe ich, dass ich es mit anderen
Orthotricben von den häufig am Wege angetroflTenen Espen mitgenommen habe*
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Den 3. October: Den Goeseatin-Bach ausaerhalb der Kgl. Forot bis Schon-
walde lintersacht An den Steinen FontinaUi anttpyretica L. Amblytt«^
gium fluviatiU 8chpr.> Raeomitrium a'eieular^ Brid. u. a. Bei Preto*
sohin liegen einige Teiche, an denen nasser Junem» tupinut, ßliformü and
tquarrona nichts von Bedentang in Teneichnen ist. An den Steinmanem des
Dorfee findet sieb Pttrifynand^um filiform« Hdw. in «ner sehr kr&Ctigen
Form äusserst sahireich. In dieser Maaer befindet sich ein Stein in elliptisch
concaver Form, wie die aus uralten Zeiten zum Reiben des Getreides bekann-
ten Steine, femer ein rother Granit, ausgehöhlti kreisrondi mit einer sapfeuCÖr-
mjgen Erhöhung in der Mitte des ßodens.
Sonntag, den 4. October worden Vormittags die Ländereien des Försters
in AugenBchein genommen, dabei bemerkt: Solanum niffrum h., Sfarfn/s annua
L., Erigeron canadensis L., Arnoserift punilla Gärtn., Teesdalea nudicatilis R.
Br. — Den 5. October: Tour Sosnowagora, Glasliötte, GrQnhof. Auf den
hohen üfern des Gosscntinbaches blühte um diese Zeit noch in ETunderton von
Exemplaren Gentiana campestris L., auf der dahinter liegenden tiscalischen
Heide Lycopodium clavatum L. und Blechnum Hpicant Wth.; It-tzteres in
einer Schlucht bei Glashütte in gi-osser Anzahl und schönsten Exemplaren.
Ebenso Gentiana campestrie. Durch diese Schlucht flicsat ein kleiner Bach, in
dem an zahlreichen Steinen Fontinalin antipyretica förmlich wuchert. Den 6.
and 7. October starkes Regenwetter; Pflanzen getrocknet. Den 8. Uebersiede-
long nach Jellenschhfitte. Am Htthlenteiche dort nnd nnter der Brncite
Dich$lyma eapillaeeum B. S. wie 1882. Daranf mit Herrn Lehrer Ehlert-
Jellenschhfitte nnd mit Hilfe des Bigenthfimers Potrykus den Qr. Ottolsiner See
befiihren ond anf J9oeUn nntersncht In diesem See findet sich Jtoket Mo-
tpora als die Torherrschende Art, ebenso in dem am folgenden Tage unter-
sachten SteinkrBger See; im flachen Wasser bildet sie starke Stöcke mit nach
anssen gekrümmten Blfitteni von blassgrftner Farbe« w&hrend sie in tieferem
WassOT länger und schwächer ist, ganz analc^ dem Wachsthum von Jwele»
lacuttrts und echinospora. Eine Untersuchung des westlichen Wittstocksees er^
gab« dass darin Jsoetes lacustris die vorherrschende ist und «/. Uiotpora sich
nur auf einzelne Stellen beschränkt. An demselben Tage wurde auch der
Leckno-See untersucht und wurde dadur(*h wiederholt (zuerst 1882) das Vor-
kommen von Jsoetes und zwar Inospora festgeatcllt, in der Gegend der Nord-
ostecke. Ausserdem sammelte ich hier lÄtoreUa lacustrU L. nnd J£latine Hy'
äropiper L.
Den 11. October den östlichen Wittstock See untersucht. Hier habe ich,
wie bisher in keinem andern See, Jsoetes lunt^fris und J. leiospora in charak-
teristischen Fortiieii ncbcnoinaiider wachsend antjcti'üö'cn. Eine Anzahl frischer
Jsoeten von diesen Touren schickte ich laut Auftrag an Herrn Prof. Dr. Mafj^nus
in Berlin der mir darauf mittheilte, dass er meine früheren Angaben in ßetreflf
dieser Pflanzen bestätigt fand, so dass Uioapora neben •/. laeuitrU als Art
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anzusehcu ist. Es bleibt fostziistrillcn, ob entere ideotiscb mii J. Jalcata
Lasch., wozu mir das Material felilt-
OstPrferien IHS«.
Tour Lanenburg-Wahlcmlorf. Am Uulilwcge bei Röpke io der Richtung
nach Occalitz fand ich im sandigen Kieferwalde Dieranum tpurimm fiedv.
mit zahlreichen jungen Kapaeln. Auf WieseD bei Occalits Dteranum faltOtn,
Thuidium Blandotoii, Gagea lutea; am Waldraude Car«x erieetorum, M'
saiilla ventoUi,
Mircbaner Kgl. Forst: Im Forstreyier Mirchau g^genfiber dem Odnog»8ee
sammelte ich in einer Waldechluebt eine Reihe interessanter Moose: Plagio-
thtcium undulatum B. S., Dieranum fulvum Hook, neu für We»t-
prcusson, auf grossen Steinen in einem zur Sommerzeit meist trockeneo
Waldbach (Abflugs von hochgelegenen Waldmooren); jedenfalls findet sich dieses
Moos in den ähnlichen Schluchten der Forst noch mehrfach vor; Plagiofhe-
cium Srfi imperi Jur. et Milde, Racomit rimn profen8U7n A. B., Duho-
(lonfium pellucidum Schpr., Scapam'a undulata N. ab. E., Scapama n(-
morosu N. ab. E., Dieranum lotujifoltu ni, das hier sehr häutig auf erratischen
Blöcken vorkommt, wurde auch auf Waldbodeu angetrofien ; Iliipnum i inpouiM
Hedw., neu für die Provinz. Am Juuno-8ee bei Kaminitzamühl aaStöM»
Hypnum palmtre, sehr zahlreich und in einer schönen und kräftiges Fono,*
Orihotriehum cupulaium Hoffm.; im Wasser Fontinalit lasa Milde;
am Biala-See bei Wahlendorf: Brachytheeium amoenum Milde, aea für
Westpreussen; am Wege von Baminitza nach Sierakovits an alten
Ortkotriehum gymnoHomum Bruch; dieses in Dentscbland von wenigen
Standorten bekannte Moos fand ich sunttchst bei Pretoschin, dann nhlreich bei
Wahlendorf, auf alten Espen am Wege nach Bnckowin, Linde nnd Werder,
später auch in der Kgl. Forst Oliva, Distrikt 140.
In einer Waldschlucht zwischen den Wiesen am Kaminitzabach und diM
Kgl. Försterei Hagen an Steinen: Grimmia llartmannii , Raconntnum
fascicu Iure , Fontialis gracilis, Sarcoso/phus Ehrharti Corda,
Brachythecium plumoHum var. homomnllum Br. et Schpr.
Soninierferien 18H6.
Tour Neu-Barkosehin und Umgegend im Kr. Bereut. Auf der Heide aui
Kirchhof: Rote nti IIa alba, Thesium ehracteatum, Galium boreale, Botrychium
Lunaria, Im See daselbst; Potamoyeton yramminetu, var. yramminifolivi Fr.,
und ausserhalb des Wassers die Form UrrmtriB 6. Mej; in 'VHeeengräben am
See: Myriophyllum verUeillatum b., intermedium Koch; in der Fietse swischen
Neukrug und Schridlan: FontinalU graeilis Lindb.; im Gebüsch: Campa-
nula IkneheUum, C. taUfolia, Lyeopodium Selago; auf Wiesen an der Fietse
bei Schridlau: Tkvllius europaeut a^r häufig, TkaUetrum aguiUgifoUum, Th.
ungmtifolium, Th. ßatmm; Poh monium eoerulewn, Peucedanum pahttre; «*»
Teich: Callitriehe autumnalttf Potamogeton obtusifnUus^ P, lueen*, P. rv-
fuceiUf Batrachium dwarieatum, B, aquatUe; an der Dor&trasse: Malva ro-
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tundifoUa L., NetUurtiw» harbaraäcitda Tansofa. Am üfer des Mom-Sms bei Alt-
Barkosohm: AUetorolophui minor, Drotera Ion y i/o Ha, Rhtfnehotpora
alba; auf Feldern: GjfptopkUa muralü,
Tour KtfUn-Seefeld: Kr. Neustadt und Karthans.
In der WaldscUncht swisoben Kölln und Kl.-Tncbom: Braehytk«e%%m
plumoium B. S.; im Noss-See bei Warscbnau: Potamogeton rutilu$j P, pu-
mllut, P. compresstu, P, peetinaiu», P. obtuHfoliu*; am hoben mit Heidekraut
und Gebefich bewachaenen SOdufer: Bleehmm tpkant, Puhatilla eerwUu; auf
Moonrieson am Westende des Sees: Drosera rotundi/oUa, D. longifolia, D.
obovaia häufig, Paludella squai^osa häufig, Ihipnum stellafutn, H. tcorpioi'
de f. In der Forst von Tockar in der Nähe des Förterhanses an Steint:
Hylocomium lorenm, II. brerirostrum , Dieranum longifolium, Racomi-
trium I n nufjxn oüu in ; aul' quelligon Wiesen daselbst: Vellia colycinu; im
Bach: FontinalU aniipiiretica sehr häufig. In cicm See zwischen Tockar und
Zalense (zu Seefeld gehörig^ Potamogeitm pusillu^, liilcocharis aciculariv ; Po-
tamogeton marinus, das ich hier 1884 auffand, war jetzt nicht anzutreffen, da
bei der anhaltenden Dürre die üfer weithin ausgetrocknet waren. Im oberen
Exauer See bei Seefeld: Fonfi nali» dalecarlica Schpr.. I^oiamogefon na-
tans: im Brch zwischen Seofeld und Smolf^in: Potam. ru/esceuM: der Dorfteich
von Smol?in war ebenfalls so Wasserarm, das Wasserptianzcn nicht fortkamen.
Im Tuchlinko-See bei Smolsiu: Liiarella lacustris; in dem südlich von hier
gelegenen, durch einen Graben verbondenen Glenibocki-See: Potamogeton gra^
fMnem, fr. ktterophyllus, P, marinu$ mkst biufigy besonders an der SQd- nnd
Ostseite, LUoreUa laeuttri».
Herbstferien 1886.
Tour Lanenbug-Wossow-Bnckowo. Im Bach bei Bdpke: Rumeg oamftd-
tteut, BairaMtm dioaneatum; swisehen Wussow und OccaUts: Ambly$U'
gium fallax, A. ßlickmm, A. ripanum, Eurhynehium ruteiforme; anf Anhö-
hen im Walde: Carlina mtlgaria, Diantku» Cartkuiianorum, Equii^m kienud§j
im Mergelmoor bei Occalitx: üirieularia minor; am Occalits-Labnbner Grens-
back anf einer Waldwiese«* Juneu9 obtu9ifloru$, J. lamproearput; im Ge*
büsch: PoJ>i<jonatum verti'c illatum , Lycopodium Setago; im B.u-li an
Steinen: Amblystegi'um faHaj-, A. ripanum, Hypnum commutatum, Tricho^
eolea Tomonte IIa N. ab. E.; im Grossen See bei Wahlendorf: PotamO'
geton marinus häufig; bei dem niedrigen Wasserstande war die Pflanze nahe
am Ufer und trotz der vorgerückten Jahreszeit mit Fruchten; dieselbe Pflanze
fand ich auch im Biala-See mit Flüchten: in dem * „ Meile von hier entfernten
Juuno-See fand sich ein ähnliches P.. das aber der fehlenden Früchte wegen
nicht sicher zu bostiuimeti war. Im Wasser stehend hat diese Ptlanze viel
mehr Aehnlichkeit mit grossen Formen von HdeockariH aaculans und der
Wasserfonn von Juiicus mpinua, als mit Potamogeton pectinatu». Im See bei
Kamiuitza: Zannichellia palustrit.
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Im See von Buckowo: Fontinalit dalecarlica Schpr. sehr häufig,
dritter Standort im Kr. Karthaus; in der Kgl. Forst bei Hagen: Pyrolu me-
dia, JutHjeriiiannia e.csecfa, Junger inannia tubapicalis ab. £.| neu für
Westprousson; ./. atienuata Mart.
Am 5. OktobtT untersuchte ich den Morziz-Scc bei Werder: darin: J»oe-
tea lacutitris vereinzelt mit Litorclla lacustria und Lobelia Dortmannia, welche
bei dem flachen Ufer des Sees weit hineingehea. Ob J, lac. bioter dem üürtel
von LUordla in grOsserar Tiefe blufig Torkommt, wie es ge vOlmlieh Fall
ist, konnte wegen Mangel an einem Fahnenge nicht ermittelt werden. Im
DombrowO'See: J»o«U» Uuuttri», Jvnem it^nm (Wasserfonn), Boiamöjido»
puiillut, P, natam,
Anf einer Tonr naeh Nen-Tnehom Er. Earthans sammelte ich dort:
Pninella grandißora, Thesium Araeteatum, GhnHana catnpettrt^, Holcm moWi»,
Gnaphalium nlvaticum, Thi/mus serpyllum var. Chamaedrys Fr., Eru Castrum
Pollichii, das hieriiin mit Mcfgä ans Meblken, dem 1884 anfgefnndenea Staad*
orte gelangt ist.
Von einer Tour: Saspe-Legan Kr. Danzig ist zu verzeichnen: Allium
ohrareum, A. rineale auf Riiuen bei Brösen; Nattiuriium palusfre, Veronica
mpicaiü und V. lonijifolia : auf F'eldcrn: 3rodium cicuiannm. Am Sasjier .v«';
RatiunruliiK Limiua, Aspidiiiin l'hclijpteris; in Wiesengräben zwischen der See
und der Weichsel: Hippuris cuU/arts, Potamogct on rtitHus, P. rufeifeM, F»
hteen* mit lang zugespitzten Blättern; auf Dünensand: Botrychium rutaefoUxm
A. Br., dasselbe auch zwischen Brösen und Glettkan: daselbst auch B. futn-
wriatfoUum A. Br.; in der Weichsel: /Vtemo^sfon cnq>m, P. pedinalMi; so
Ufw Tr^hMn maritima, Spergularia iaUnas in Griben bei ScheUmiäil:
Potamoffßton densut,
Znr Flora von OÜTa ist nachzntragen:
Rudbeeüa kkia auf Wiesen am Waldrande swischen Pnlvermtihle und
Schäferei auch in diesem Jahre zahlreich angetroffen; R. laeimata im Teiche
am Park in Conradshammer nnter Phragmiu» eammuni».
Verzeich niss
der auf oben beschriebenen Touren aufgefundenen Pflanzen.
FhanerogameD:
Thalirirum aquHegifoUum L. An der Fietze bei Scbridlau.
Th. a/ujuxfifo/ium L., mit voriger.
Th. jlavum L., wie vorige, aber seltener.
PuUatilla vemalts Mill. Auf Heiden am Nuss Seo, im Walde zwischen Espen-
kmg und Taubenwasser, Olivaer Kgl. Forst.
Batraehivm aquaiite E. M. In der Fietse und im MfiUenteich bei Schndlan,
im Sumpfe am See von Wispan.
B, divaneatum Wimm, mit voriger.
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Rtmuneulvt fjnffua L. Am Sasper See bei Dusigi auf Wiesen bei Zackaa
sehr bttafig.
TVofliuf evropaeu» L, Auf Winsen an der Fiotze bei Schridlau sehr häa6g.
Acfnutum raiirqafum L. Im Onbüsch an der Fietze.
Niiiiif'lniiii <il!)ii L. Im Krv|)ko-See bei Wigodda.
Nvjilnir liitmin. Im -i !i\v;irzon See bei Sehrtnwalde.
Na finfi'vni am}>/i 'fiiu ni ]{. Br. Auf Händigten Feldern bei Brösen.
N. barbaraeoidex lausch. Aecker bei Schridlau.
Lepfdivm rtiderafe L. Dorfstrasse bei OUtb.
Droamra rotvndf/oKa L. In Torfmooren httnflg.
D. hngifolia L. Am Moos See bei Alt-Barkoschin Kr. Berenty aof Moorwiosen
am Noss-See bei Warschnan.
D, oborata M. et K. Mit vorigen am Nnss See hftufig.
Gyptaphita mvralü L. Anf Feldern bei AH-Barkoscbin, am See von Ustarban
Kr. Neustadt.
Dianfhtts delfoides. An Feldrainen bei Neukrug Kr. B.
('eraxiivm triria/f I^k. Am Ufcr des Biala Sees.
Radi'ola Unniilex (5 ml. An See- und Moorufern nicht selten.
Malva r(.tvu(!ifolia \,. Dorf!<tra?se von Schridlau Kr. B., selten.
Loiiix iiJiqitto,su>< Schk. Am Ufer des Moo:^-8eed häufig.
A^irayuhi» (irenarius L. Auf üeideu zwischen Wispaa und Wigodda Kr. N.
häutig.
Potentilla alba L. Am Kirchhof bei Neu-Barkoschin.
P. ftrofvmhim Sbtb. Im Neustädter Kreise sehr häufig, sonst nicht sngetrofibn.
Mijnoplii/Ilum verticillatum L., b) intemudium Koch. In Orftben am See von
Nen-Barko8chin.
Caüitridu autumnalü L. Im Hfthlenteich bei Schridlan.
Pepli$ Porhtla N. See-Ufer Nen-Barkoechin.
Hydrocotyh vulgari» R. Ufer von Seen ond Torfbrfichen nicht selten.
Rndheckia laciniaia L. Mühlenteieh in Conradsbammor.
Carlina vulgaris L. Waldrand bei Wussow.
Campanula latifolia L. An der Fietze häufig.
(\ Trarhelivm L. Mit voriger.
J'iroJa uu'did Sw. Kgl. Forst Mirchau, Revier Hagen,
Geiitiurui ranijirxtris L. Abhänge bei Fretoscbiu sehr häufig; Feldiaine bei
Ncu-Tuchoni.
Polemonium ceoruleuvi L. An der Fietzo bei Schridlan K. B.
Alectorolophtu minor Rehe. Wiesen bei Alt Barkoschin häutig,
Euphratia ofßeinalia L. Im Kreise N. Anfangs October in grosser Menge in
anfallend fippiger, fast blauer Bl&the gefiinden.
Tktfmu» Serpyllum L. vor. Chanuudry Fr. Nen-Tocbom.
8taehjf$ annua L. Aof Feldern bei Penkowita Er. N.
I¥uHella ^anäißora L. Nen-Tnchom, nicht selten.
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Tewrwm 8e&radoma L. Am Karlfiberg, Oliva Terbnitet
Utrieulana minor L. Im Kiypko See bei Wtgodda, im Mergehnoor bei Ocealiti
nnd bei Wahlendorf.
Bumex ueranicus Bess. Nogatufer bei Sfarieobnig, Seestrand zwischen Olettkin
und Zoppot nicht selten.
R. sanguineus L. Bach bei Röpke.
Thmum ebracteatum Hayn. Neu-Barkoschin, Nea'Tuchom.
Euphorbia Cypanmas Scop. Düne bei Rchieweohoret, Dans. Nelmiag.
Scheuch zeria palustris L, 'J'orfsiimpf Alt-BarkOBChin.
Potamcgelon natans L. Vcilireitet
P. rvfefcenn Schrad. In Biichcn verbreitet.
P. graniiiii uH I>. rar. heterophi/llrui Fr. See von Neu-Barkoschin u. Glembocki-St'«.
P. g. L. '•(//•. (/ramifiifolius Fr. See Neu-Bai'koscbin.
— rar. trirrstifi E. M. Mit voriger.
P. lucens L. In Teichen und Gräben verbreitet.
P. praelongus Wulf. Seen nicht selten.
P. perfoliaius L. Wie vorige.
P, critput L. Weichsel and Nogat und sonst nicht selten.
P, eompnmf L. Noas-See.
P, cbtnnfoUut M. and K. Nnss-See^ Mfihlenteieh bei Schridlao.
/> putillu» L. Verbreitet.
P, ruHluM Wolfg. Wiesengräben am Sasper-See nnd der Weichsel. No»8ee.
P. peeHnabu h., in der Weichsel nnd in Landseen, aber nicht hftnfig.
P, nutrinu» L. Olembocki'See bei Smolsin, Er. K., im Grossen- und Biili^
See bei Wablendorf, Er. N.
P. dnuu» L. In GrAben in Schellmfihl.
Zanniektllia pahsiris L., im See bei Eaminitsa Er. E.
Gagea jyratensis Schult, Oliva hftnfig.
Q. lutea Schult, Occalitz.
AUium vituale L. Saspe bei Danug.
A. oleraceitm L., mit voriger.
Polygonatum verticillaium All. Gebüsch am Occalitz-Labuhner Grenzbach, Kr. N.
Juncus ofifusißorm Ehrh. Waldwiese am Occalitz-Labnhner Grensbach.
J. lavtpracarputi L., mit vorigen.
Srirpufi scfarru.'i L. See von üstarbau, Kr. N., häufig.
IJoIcuH mollis L. Felder bei Neu-Tuchom häufig.
Poa sudetica Hake, Wald am Occalitz-Labuhner Grenzbach.
Gef&ss - Kryptogamen,
Jsoete» lacw9tris L. Tedembowkn-Morznitza und i'auschnick-See bei Wigodda,
Kr. N. Morziz-See bei Werder, Kr. N.
/. echinotpora Dur. Tedembowka-See, Oberfbrsterei Gnevau, Forst Schntt-Besirk
Petrosohin, Er. N.
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I^fcopodium Selago L. Occalits-Labuhaer Oreosbach, an der Fietse bei Nenkrng.
Brotyehium Lunaria Sw. Nen-Barkoechin.
B. matrieariaefoUum A. Br. auf Sanddnnen unscben Glettkao und Brösen.
B. rutaefolium A. Br. auf Dunen am Sasper^See.
BUeknum Spicani Roth, bei Wiepan nnd am Nnas-See, häufig.
Laubmoose.
Din-diirUa cerriculaia Schpr., an Torfbrüchen, häufig,
I). luiiromalla Schpr., an Waldrändern nicht selten.
fh'nunium montamiin Iledw. Mirchauor Könit^l. Fortit, nicht haufitr.
D.jiagellan Hedw. seltener al^ das vorige, iu Wäldern au Torfaeen bei Fretoscliin
und am Wii:*sowur-See.
D. fulvu/ii 1MM1 fiir Westpr., königl. Forst Mirckau in Schlucht«:!! an
erratischen Blocken.
D. hfu/ifolium Ilcdw,, mit vorigem.
D. scopanum Hcdw., uberall häufig.
— vor, orthophyllum B. S.
— vor. eurtmlum B. S. seltener.
— vor, re^rvaium B. B.
D. maju» Tom. Mircbaoer Forst, häufig.
D. pedustre B. S. Snmpf Wiesen bei Occalits und Protosebin.
D. Schraden Schw., TorfbrÜche bei Pretoschin nnd Wablendorf.
D. tpwrittm Hedw., Kiefernwald bei Robke.
A undulatttm Tum., Heiden bei Wahlendorf, häufig aber unfruchtbar, dagegen
bei Oliva reichlich fructificirend.
Leueohryum glauctim Schpr., Mirchaner Forst, bei Pretoschin, nicht selten, aber
stet< unfruclitbai'.
Barbula muralis Hedw., an Mauern, nicht häufig.
B. Buhiildtn Brid., häufig.
B, papulosa Wils., an Populus tremvla bei Wahlendorf.
/?, ntrali» Ilftdw., auf Krde, Steinmauern und Dächorn, häufig.
Ii. piilrintifd .lur., an 1*(ipuhis pyramidalh bei Iseuschottland.
(.'cratudon puipureioi Brid., häutig.
Orimtiiia (//»inir/i'i ITedw., auf erratischen Blöcken, häufig, an Bächen die rar.
riruliiri'^ Ii. Ö.
G. pufn'nafii i^m., nicht selten.
G. IJurttnanii Schpr., Kouigi. Forst bei Kaminitza Kr. K. vorherrschend die
var. epilosa.
Racotnitrium protetuum A. Br., Mirchauer Königl. Forst, neu für Westpr.
R. aeieulare Brid., an errat BlOckm im Oossoitin^Bach bei Pretoschin, Mirehaner
Forst Ilagon, häufig.
Ri audeHeum Br. und Schpr., neu für Westpr., an Steinen, am Waldrande des
Kaminitza-Thales Kr. K«
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R, mtci-ocarjmn Brid., w\e voriges.
R. heterosiirhvm Brid., an Steinen, häufig.
R, canescenH Bi i(i., auf Sandflächen, häufig, auch die vor. qiilotum E. MüUeTi
bei Kami Iii tza.
R, lanuginosum Brid., Königl. Forst bei Pretoschin Kr. Neustadt, an grossen
Steinhaufen, häufig und reichlich fructific, in der Forst bei Tockar
Kr. K. selten.
Jt fcueieulare Brid., Mirehaoer Königl. Forst Hagen, Kaminitu-Thal an Steinen.
Hedwigia ciUafa Hedv., an Steinen fiberall httnfig, aach die vor, Uueophtm.
Uhta Bruehn flomsch., Mirchaner KOnigl. Forst, Bev. Hagen an Eidisa.
27. eriipa Brid., an Bftnmen ftberall, nicht selten.
Ortkvirt^um gymnottomum Brncb, an alten Espen bei Pretoschin, WaUsodor^
Linde Kr. N., Raminitza Kr. K., Oliva.
0. e¥fmlaiutn Hoffm., an Steinen am Ufer des GroBien Sees bei Wahlcndoif
und des Junnosees bei Kaminitza-Mühle.
0. ohiusifoUum Schrad., an Espen und Weiden, nicht selten.
O. speciosvin N. ab E., an Espen, häufig.
0. Lrfelln Hook, an Espen bei Wahlendorf.
Encali/pfa rvlgaris Hedw., an Waldrändern, nicht häutig.
Funaria /ii/ijrometrica Uedw., auf Wiesen und feuchtem Ackerl., häufig, bewwia»
geru auf Kohlenschutt
W^era nutmu Hedv., auf Torfmooren und in Wildern, häufig.
}V, eruda Scbpr., in Wllldem nicht selten.
Biyum Wameim Bland., an feucht-sandigen Stellen der Kiefemsebonnng auf
Saspe.
B, eatfpiiieium L*^ häufig.
B. argmitum L., häufig.
B. roseum Schreb., Gebüsch am Ufer des Grossen Sees b. Wahlendorf, firnetilieireod.
Mmum ptmetatvm Hodw., an Waldbäohen nicht selten«
M. cueptdatum Hedw., Wälder, oft.
3/. af/ttie Schwäg., auf feuchten Wiesen, häufig.
M. iiiHigue Mitt., auf Moorwiei^en am östl. Wittstoek See, häufig.
3/. undulaiuin Neck., an feucbten WaldstJ^llen, verbreitet.
JA horntim L., an Waldbächen und Sümpfen, häufig.
M, cinclidioides Hüben, am Ufer des Krypko-Sees bei Wiggodda Kr. N. häufig,
im Wasser eine schwimmende Form.
PaludeUa tquarroia Bbrh., auf Torfwiesen am Nuss^ee, häufig (ohne Fr&chte).
Aulae&mnivm paluifr« Schwgr., Ufer der Seen, auf Wiesen, häufig.
Bartramia ithgphjflla Brid., in Wäldern, nicht häuQg.
B. ponU/omuB Hedw.« wie vorige, aber häufiger.
PhiloH<au fontana Brid., auf qnelligen ^esen häufig, eat»pUoia WiUs, sandige
Ufer der Seen.
Tetraphu pellueida Hedw., in Wäldern häufig.
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Atriehum «ndulatum Pal. BeaiiT., blnltg.
Pögonatuw nanvm Pal. Beanv., auf Heiden und an Waldrändern bAofig.
P, vrtdfftnm Sclipr., anf Heiden bttnflg.
Polytrickum gracil« Dicks, an Torftnooren nicht selten.
P. formomm fied, wie vorige, nicht häufig.
P. commvne L., wie vorige, doch häufig.
P, fUifmtm Schreb., auf Heiden Terbrdtet
P. jnniperinvm Willd., wie Toriges.
P. tttrictvm Bankö-Menz, wie voiipros.
Diphyactiim foJiosvm Mohr, an Waldr&Ddom und Wegen der Mirchauer Forst
nicht selten,
Buxhatimia aphiilla L., in Kieferwäldern bei Oliva.
Andreaea pdrophila f]hrh., nicht selten an erratischen Blöcken: im Bezirk
Hagen der Mirchauer Forst dagegen auf einem Steiuhaufea von köpf*
grossen Steinen angetroffen.
Anomodon lonyifoliuH Hartm., an Baumen.
«Umnalu» Hartm., wie vorige; bei Pretoschin, an Steinen in der Fietze.
iL MttMotM Br. et Schpr., an Bäumen der genannten Forsten.
Thvidivm tamari$eimm Br. et Schpr., in Widdern nicht selten.
Th, reeoffnitum. In Gebftachen hinfig.
Tk, ahietinum Br. et Schpr., anf sandigen Heideplätsen hftnfig, aber stets ohne
Früchte anljsefnnden.
TK. Blanäami Br. et Schpr., auf qnelligen Wiesen bei Occaltts.
Pterijfjfnandnm ßi/arme Hedw., an Bttumen der Mirchauer Forst, an Dorf-
mauern in Petroschin (kräftige Fora) unfimcbtbar; an Steinmauern auf
dem Karlsberge in Oliva fructificirend.
Fontinalis antipi/retica L., in Seen und Bächen häufig.
P. kuea Milde, im Junnosce bei Kaminitzamühl.
F, graeilu Lindb. In der Fietze sehr häufig (sehr feinblättrige Form), an
Steinen eines Waldbachs bei Försterei Hagen.
F, dalecarJica Scltpr. Im Krypko See bei Wigodda, im Pauschnick See daselbst,
an Steinen und ßaumwurzelu rings um den See in grosser Menge, im
See von Buckowo Kr. Kai'tbaus an Steinen und Baumwurzcin sehr
häufig.
Dichelxffna falcofvm Myrin. In der Provinz nur von einem Standorte bekannt,
findet sich im (Jossentinbacli ol)crlialb Pretoschin ziemlich häufig.
D. capillaceum Br. et Schpr., das ich vor einigen Jaliieii an der Quelle des
vorhin genannten Baches entdeckte, war weiter abwärts nicht anzu-
treffen, dagegen an dem tXtm Standorte in schönen Exemplaren.
Neekera pennata Hedw., Kgl. Forst iwischen Sagorsch und Sbichau an Bäumen*
A. «omp/ofuifo Br. et Schpr* An Bäumen und Steinen häufig.
HimaUa ineh<manoidtt Br. et Schpr. Wie voriges.
Lewodon wmroidm Schwgr. An Bäumen nicht selten*
It
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Antitrichia eurtipendula Brid. Wie rorigeB.
Eurkynchium ^iridfum ßr. et Scbpr. In Wäldern ziemlich häufig.
E. rusct/orme ßi . et S< lij)r. In Bächen an Steinen und Holzwerk bänfig.
Plagiothecium Schimperi Jur. et Milde, 2. Standort für WeatpreusseBf
Waldschlucht der Mirchauer Kgl. Forst.
P. silesiacum B. 8. Wälder häufig.
P. undulatum B. S. Mirchauer Forst nicht selten.
J\ silroticum B. S. Wälder wie vori^ros.
1*. Rovsf'i B. S. Pretoscliiii, auf Steint n. dio theilvveise mit Erde bedeckt sind.
P. (h'iiticulaiuiii B. S. Wald zwisclion Neustadt und Pentkowitz.
Anibli/Hti'i/iiini jiliciniiiii liindl). In Quollen nicht selten.
A. /alla.r. Bach zwischen Wussow und Occalitz, an Steinen iui Wasser
tliilhend.
• A. iiTiguum Schpr. Nielit selten.
A, fluviatüe Schrp. An Steinen im Gossentinbach zwischen Pretoschiu und
Scbönwalde.
Brachi/t/ueium Mldeanum Schpr. An Moorwiesen nicht häufig.
B, reflexum Br. et Schpr. Kgl. Forst Ton Fretosehin und Mirobsu.
B, plumotum Br. et Schpr. An Steinen in Quellen bei K«lln.
— — ' vor, honomallwn Br. et Schpr. Im Walde an Steinen der Miidiaflcr
Kgl. Forst.
B. atHoemtm Milde. Neu für die Provinz. An Steinen am üfer des Biabr
Sees bei Wahlendorf.
B. rivulare Br. et Schpr. An Steinen im Oocalitz-Labubner Grenzbaob.
Bjfffnum pol^jfammftt. Ufer des Krypko^SeeSi im Wasser eine flnthende Fem*
//. stellatum Schreb. Moorwiesen am Nnss-^ee.
H, loreum L. Kgl. Forsten Mirchau, Pretoschin sehr häufig, auch fruetificirend
angetroffen, Forst bei Tockar, Kr. Karthaus.
J7. aeor})ioi(ie8 Dillen. Moorwieson am Nuss-See.
B. intermedium Lindb. Wahlendorf Mcrgelmoor.
//. commuttitum Hedw. An Quellen nicht selten.
//. repfilc Mich. Mirchauer Kgl. Forst, Revier Hagen.
Jd. imponem Hedw. Neu für Wes tpreussen; Mirchauer Kgl. Forste Kavier
Mirchau in Waldsehluehten.
//. criHia castreiiHiH L. Feuchte Kieferwälder.
//. cordifoliuiti Hedw. In und an Torfsümpfen nicht selten.
JI. ii><i(inteum Scbpr. Wie voriges.
II. pui ttm L. In Kieferwäldern nicht häufig.
//. palutfire L. An Steinen am Ufer des Junno-Sees häufig.
Hylocomium splendem B. S. In Wäldern und a\if Heiden häufig.
Ä breviroetrum Schrp. Kgl. Forsten von Mirchau und Pretoschin an Stenwi
littufig; Wald von Tockar selten.
u
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*
107
LebemiooM:
Ftffatella eamea Corda. An schattigen Stellen der BAche nicht selten.
Marehantia polymorpha L. An Quellen hftnfig.
Mitzgeria fureaUi N. ab. E. In Wildern an Blumen und Steinen nicht selten.
Aneura pinguis ß angtttüw. Im Wook'See bei Wahlendorf und im Steinsee bei
Novahutta Kr. Karthaus.
A. pinnatißda N. ab. £. Im Morznitsa^See bei Wigodda Kr. N. (4. Standort
in der Provinz.)
Pellia qnphylla N. ab E. In Schluchten auf feuchtem Boden nicht selten.
P. calyeina. In Quellen hei der Försteroi Tockar, Kr. K.
FnilJanin diUtfata N. ab E. Ad [{ilunicn und Steinen häuQtr.
F. lat/nirisn N. ab E. In der Miiviiauer K^l. Forst an Steinen selten.
Mndoihecu pluft/p/ii/llu Dum. An Baumen und Steinen in Waldern nieht selten.
Rndiihi cnniplanata Dum. An Bäumen und Steinen in Wäldern nieht selten.
Ptäidium ciliare X. ab £. In Wäldern an Bäumen, Steinen und auf Heiden
nicht selten.
Trichocolea Tomentella N. ab E. Am Ufer von Waldbächeu in der Mirchauer
Kgl. Forst, am Occalitz-Labuhner Grenzbach.
Lepidügia reptan» N. ab E. In feuchten Wäldern auf Erde häufig.
Calypogeia Triehomanu Corda. Anf feuchtem, schattigem Waldboden, meist
hAnflg.
Chilo8cyphu9 polyatithw N. ab E. An Felsen auf feuchtem Waldboden.
Ch. fivufatia N. ab E. Im Occalitz-Wussower Bach an Steinen h&nfig.
fjophoeoUa bidmtata N. ab B. In Oebfischen, nicht selten.
Spkagnoeeetu conmunU N. ab E. Anf Moorboden nicht selten.
Jungermanma exieeta Schmid. In Hohlwegen.
J. mhapicalii N. ab E. Neu für die Provinz. In der Mirchauer Kfrl Forst,
Revier Ilagen an Steinen in der Schlucht zu den Kaminitza- Wiesen.
J. (tlpestnif N. ab. E. Mirchauer Forst, zweiter Standort fiir Prenssen.
J. attenvata Mart. In den Kgl. Forsten von Mircbau und Pretoscbin an
Steinen.
J. Ixirhdftt Schreb. In der Kgl. Forst bei Preto.sehin an Steina.
Scfipa/nii itndahtta N. ab E. In Seen und Biiehen.
S. nemonmi N. ab E. In lier Miirliaiier Forst in der Schlucht dem Odnoga>
Sef> g(>trenübor, dasei l)st nieht selten.
I'ltioicr/iilu (isjdcnioides N. ab E. In sehattigen Wäldern liäulig.
Alicularid srn/(iris Corda. In Wäldern auf lehmig-sandigem Boden, im üebüsch
am Ufer des Morziz Seos ItL-i Werder.
Sarcouyphtu Ehrhorii loida. Mirchauer Kgl. Forst, Revier Hagen in Schluchten
an Steineu sehr häufig.
S, Funkit Corda. Anf kiesigem Bddeboden häufig.
^M-^
Ii
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108
Beitrag
zur
Flora von Lessen und Umgegend
▼on
Systematisches Verzcichniss der Phanerogimen und Gefässkryptogamea.
I. Jlauptabtheilung. Angiospermen.
L Klasse. Dicotylen.
I. Unterklasse. Thalsmlfloren.
L Ttoiilifi. Sauucnliceen.
1. 7%idielrmm aqwilegifolivm L. Wiese an der Lasehinka. In der Nilw da
FöraterbaDBes bei M&hle SIupp (Sch.).
2. — flamm L. Südostafer des SchlosBeees: Fritsche.
3. — angustifolium Jacq. Am Schlosssee, an der Lasßhinka.
4. Uepaiica triloha Gil. In den Wäldero öberall.
5. Puhatilla pratensis Mill. An der Chaussee bei Roggeohausen.
6. Anemone sihestris L. Bei Karlshof (Schemmel).
7. — nemorosa L. In den Wäldern hiiufig.
8. — rawrnculoides L. Im Mendritzer Walde.
9. Myosurti9 minimus L. Auf Acckern häufig.
10. Batrachium aqxtatile E, Mey. Auf dein Torfbruch am Stadtsee.
11. — diraricatum Wimm. Im ^^chios^.see.
12. Ranuncului Flammula L. Auf nassen Wiesen verbreitet.
13. — - Litufua L. In Sümpfen häufig.
14. — auricomus L. W'iese am Schlosssee.
15. — coMubteus L. Im Mendritzer Walde, auch am QardeoglkAb'
hang bei Roggeohausen (Roseubohm).
16. — aeer L. Anf Wiesen bttnflg.
17. — hnuffinanti L. Mendritzer Laubwald.
18. — repem L. Auf feochten Wiesen häufig.
19. — hulbonu L. An Wegen und anf Rainen hAnfig.
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20. Ranuncului «nv;!,??« L. Auf Aeckern nördlich von Lessen.
21. — scelerutus L. An feuchten Stellen ziemlich häufig.
22. Firana rdniniruloides Rth. Meiidritzcr Laubwald in den Schluchten.
23. ('alf/ia palwtn's L, Auf nassen Wiesen häufig.
24. I«opi/rum ihaJiciroi'JeK L. Mcndritzcr Laul)wald; auch am Ossa- Abbang
zwischen Koi^j^enhausen und Slupper Mühle (Roseubobmj.
25. Delphi »ium CoiiMolidu L. Unter Getreide häufitr.
26. Actai'a Hpicafa L. Sclilucht am tieft'U See (Soheiunicl).
27. CiinüifiKja foeiida L. Bewaldeter Abhang an der Gardeuga bei Roggen-
bausen.
IL Famili«. BerbaUMa«.
28. Berberi» vulgarit L. ZierstraDch bei der evangelischen Kirche; bei Bitters-
haoaen (Sch.).
m, SlMBiliA Vyinj^haeaeeM.
29. Njfmphaea alba L. Im tiefen See; Torfbmch am Stadtsee.
Nymphaea Candida IL tphatroid» erythroearpOf erythroitigma und aantho-
»tigma, See bei Jankowits (Gaspary).
80. Nuphar Ivtmm Sm. Im Schlosasee; Torft>mGh am Stadtsee; in der Oasa.
ly. Familie. Papaveracaen.
31. Papaver Arc/emone L. Auf Aeckern.
32. — Rhoeaü L, Auf Aeckern.
33. — duhiiim L. Auf Aeckern.
34. — somniferum L. In.Gärteu häufig verwildert.
35. Chelidonium majits L. Im Graben bei der Schule Lessen, auf der be-
waldeten Insel im Schlosssee.
luBiUe Famariaeeen.
36. Fumaria ofßeifuiU» L. Häufig auf Aeckern.
37. Corydalii cava Schwgg. und K. Mendritzer Laubwald, roth and weiss
bli'iliend; aaf der bewaldeten Insel im Schlosssee; 6ardenga>Abhang bei
Roggenhausen. (Bsb.)
VL Vamilia. (ämdftvaL
38. Naaturüwn <mpkib%um R. Br. Am Schlosssee; an den SflmpiS»n bAnfig.
39. — tiUteifyre R. Br. An Wieaenrandern verbreitet
40. — palutüre D 0. Am Sohlosssee.
41. T\trritii glahra L. Auf der Schanze n(>rdlich von Lessen. Bittershaosener
Wald.
42. Cardandne impaUent L. Auf der südlichen und der bewaldeten Insel im
Schlosssee.
43. — prattnsis L. Auf Wiesen, gemein.
44. — amara L. Auf feuchten Wiesen ziemlich häufig.
45. Betperii matronaUa L. In der Nähe von Gärten verwildert gefanden.
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46. Si^fmbrium ofßcinale Scop. An W^ren und Gnsplfttsen ]ittii6g.
47. — Sophia L. Auf Acckern.
48. Alliaria ofßcinalü Aodrzj. Mühle Slupp; bewaldete Insel im SobloMW.
49. Erytimum chtiranthoides L. Auf Aeckorn Terbreitet.
50. Sinapis arvetms L. Auf Aeckcrn häufig.
51. — a/ha L. Auf Aeckcrn, Gärten.
52. Ali/ssum r(il>/rifium L. Am Sandlicrge hei Jakulikau (Sch.)
53. Berferoa incana 1) C. Boi den Ruinen in Roggrnliuusen.
54. Erophila venia E. Mey. Trifton, Grasplätze, gemein.
55. Corhli'urui Arinordcia L. In (iärten verwildert.
56. Canit'li/ia nafira Crntz. Unter Lein, häufig.
57. Thlasyi avL-cnse L. Bebaute Orte, gemein.
58. Ib<ri« amara L. In einem (iarton in Lessen verwildert.
59. Lqndium ruderale L. Wege, Schutt, gemein.
60. Captella Bursa pantorU Mnch. Aecker, Wege, gemein.
61. Nealea pamculaia DesT. Auf Aeckern, verbreitet.
62. Raphanütrum Lamptana Oaerftn. Aecker, gemmn.
VIL Familie. Violaceen.
63. Viola hirta L. Mendritzer Laubwald; Od8a«Abhang zw. Hoggenliaaieii
und Mühle Slupp (Rsb.).
64. — odorata L. Auf dem katholischen KirchhofOi an Gartenzäunea n^
wildert.
65. — nih-i'striit Lmk. Mendritzer Laubwald.
66* — mirabilis L. Mendritzer Laubwald.
— — + >iilfittica. Gardenga- Abhang zwischen Roggenbau£^ «od
Kleiu-Schönbrück (Rsb.)
67. — trieolor L. Auf Aeckern, häufig.
68. — artnmria -f nhatica. Ossa-Abhang zwischen Roggenhausea lad
'Mfliile Slupp. (RoBb.)
— nlvaüea -\- rivimiana
— arenaria -|- camna
— — + »Ivatiea
69. — camna + nlvaüea
Im Mendritzer Walde (Beb.)
YUL Familie. Droseraceen.
70. Drosera rotundi/oUa L. Torfbruch am Ötadtsee.
IZ. nuBiUe. Idygalaeeen.
71. Polygala vulgaris L. Abbang am tiefen See.
12, — etmosa L. Abhang am tiefen See; Bitterehsosener Wald.
Z. Amilie. SUfloaeeen.
73. Gifpsophila mwrali» L. Aecko', nemlich häufig.
76b. TwMa prolifera Scop. Prenzlawitzer Wald: FritBche.
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in
74. Dianthu» Cartftimanoruin h. Im Bittersbansener Walde; Gardenga-Abhaog
bei Roggenhausen; Abhänge an der Ossa.
75. — deltoidts I,. (Jiaben in der K&hc von Clarciiati; bei Neubrück.
76. Sapotiaria ojficinaiU L. Auf dem eraogel. Kirchhof in Lessen; südliche
Insel im Schlos^sco.
77. Hilene vulgaris Grcko. {■infiaia Sin.) Oardenga - Abhang bei Roggen'
bansen; Ossathal ohciliall» Miilih' Slupp.
78. — nullius L. Meudritzer Wald; Abhang an der Ossa; Abhang am
tiefen See.
7i). - norfifforti Ii. Unter (Jetroide.
80. Visrarin riilyui'iis Röliling. Rittcr.sliausener Nadelwald; Abhang aiu tiefen Öee.
81. (Oi-Dnaritt ßoH curuli A. Hr. Auf Wiesen, häutig.
82. Mtiantlrijuin albuin (Jnke. Auf IJaim ii, an Waldrändern, liaulig.
83. — rubrum Grcke. Au der Lasciiinka. Auf der bewaldeten inael im
Schlosssee.
84. Agrottemma Githago Ii. ünter Getreide, gemein.
ZI Familie. Alsjnacaen.
85. Sagina nodota Fensl. Torfbmdi am Stadtsee.
86. ^tergula arvemi» L. Auf Aeckem, verbreitet.
87. Möhringia trinervia Glairv. Schlucht am tiefen See; bewaldete Insel im
Schlosssee.
88. Arenaria serpglli/oUa L. Unter Getreide.
89. Holoateum umbßllatum L, AeckeTi begraste Stellen, ziemlich verbreitet.
90. Stellaria nemomm L. Mendritzer Laubwald; Abhang am tiefen See.
91. — media Cjiillo. Bebauter Bo len, Wege, gemdn*
92. — Holoetea L. Mcndritzcr Laubwald.
93. — glavea Wither. Am Schlosssee, am tiefen See.
94. — (frann'nea L. Auf der Schanze nördlich von Lessen; am tiefen See.
95. AJalachiuni aquaticum Fr. Bewaldete Insel im Schlosssee; Wiese nördlich
von Lessen.
96. Cerasfium triviale Lk. Auf Wiesen, hUuliger.
97. — arvenae L. An Wegen; auf Rainen, gemein.
Zn. Familie. Linaceen.
98. Linum catharticum L. Wiese am Schlosssee in der Jiäho des Zollhauses.
Zm Familie. Xalvaeeen.
99. Malva Akea L. Am Schlosssee; südliche Insel im Schlosssee.
100. — eilvettri» L. Auf dem evangel. Kirchhof; in Roggenhausen.
101. — negleeta WaUr. An Gartenrändem, Zttunen, gemein.
102. — nOundi/olia h. Wie vorige.
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Znr. iMdlie. Tiliaeeen.
103. Tilia grandifoUa Bhrfa. Auf der bewaldeteE Insel im SchloMne; hirf|
angepflanzt.
104. TiUa paarifoUa Ehrh. Angepflaiixt (Sch.)
ZV. Vamilie. Hyperieteees.
105. Hypericum perfaratum L. Rittershauseiier Wald; an Gräben, Abhängei,
Wegen, gemein. Inseln im Schlosssee.
106* — Utrt^mrum Fr. Wiese an der Luchiaka im Ritterimmener WaMe.
107. — montamm L. Mendritser Wald.
106. — gutidrangulum L. An der Ossa bei Nenbrfiek.
XVL Familie. Aceraceen.
* Ae«r P^eudoplafanus L. In einem Garten in Lessen angepflanzt.
109. — platanoidea L. An der Chaussee, in Gärten angepflanzt
XVn. Familie. Hippocastanaeeen.
* Atteithu Rippoeagtwwm L. In G&rten angepflanst.
Xym. FamiUe. AmpeUdaeeen.
* AmptUtpaU fuinquefoUa B. a. Sehnlt An Laaben nnd HAoseni angeplHifc
ZIX. Fftmilie. Geraaiaceen.
HO. Otranium pnOeim L. Anf Wiesen hftafig.
111. — palu$ire L. llendritser Wald; an der Ltsebinka.
112. — pmiUum L. Unter Getreide.
118. — eolumbimm L. An der Schanse nördlich 7on Lessen.
114. — RobtrHamm L. Inseln im Schlosssee. An der Oardenga bei Boggei-
hansen. Graben nach N.W. von Jankowitz.
115. ßrodium eientarium L*H^t. Anf Aeckem nnter Getreide, gemein.
XX. Familie. Balsaminaceen.
116. Impatieiu i^'oH tamfere L. An der Laschinakaj an der Ossa bei Peterbofj
auf der bewaldeten Insel im Scblosssee.
ggf, Siunilie. teaUdsesea«
117a. Oxalu AeaouUa L. Mendritser Wald; Orler Wald.
117b. — ttrieta L. Schamhorst: Fritsche.
II. Unterklasse. Calycllloren.
XXTT Familie. Celaatraceen.
118. Eooi^imt» eitropaia L. Thymaner Wald; Mendritser Wald; Orler WakL
119. — vemteota Scop. Wie vorige.
XXTTT. Familie. Rhamnaeeea.
120. Frangula Alm» Mill. Im Walde östlich von Sawdin; anch in Olrtsa.
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ZZI7. luaiH». la|l]ioiMMB.
121. Cfwitta tinetoria L. Bei der evang. Kirche Lessen.
122. Sarothamnua teopanua Koch. Waldrand an der Ossa zvr. Boggenhausen
und Peterhof.
* öjftüus Labumum L. Zici^trauch bei der erang. Kirche.
* — eapitatvs Jacq. Wie voriger.
123. Oiionis arventi» L. nat. Am Wege zwisuheu Lessen und Mühle Slapp,
häufig.
124. Anthxjllitt Vulneran'a L. Rittcrsliausencr Waldahhang am tiefen See.
125. Medivudo fali-aia L. Trockene Wietzen. (Jra.-jilätz«;. «rciiiein.
126. — nuilia P(MS. Atii Wetjc nach Itittcrshausou rechts vom Ötadtsee.
127. — hi}ni!ina L. Felder, Wcgräiulcr, gonioin.
128. Melilofm nuu-roirJiicus Koch. \Vcidt'iii;«'l)ü>ch am Schlosssee bei Schönau.
129. — ofßiinaliH Desr. Am ovanir. Kirchhol" Lesseu.
130. — albus. Desr. An Wegen haiilig.
131. Trifolium prafense L. Auf Wiesen und Grasplätzen.
132. — etrvetise L. Auf Aeckern, gemein.
133. — mtdium L. Auf Rainen bei Jankowitz; Abhang am tiefen See;
Abhang an der Oasa.
134. — rubena L. An Abhingen am tiefen See, an der Ossa und Oardenga.
135. — fragiferum L. Auf Wiesen am SchlossseSi am Stadtsee, nördlich
von Lessen.
136. — mantanum L. Bittershansener Wald; Abhang am tiefen See; über*
hanpt anf trockenen, buschigen Hfigeln häufig.
137. — h^bridum L. Wiesenrand am Schlosssee.
133. — agrarium L. Rittershausener Wald.
139. — procvmbens L. Rittershausener Wald. Am tiefen See.
140. — minuH Sm. Wiese in der Nähe von Clarenau.
141. Lotua eomiculatua L. Itittorshaiisencr Wald. An Wegen, häufig.
* Cantffana xrhnr.^reux Lmk. Al.<^ Zierstraudi in (härten angepflanzt.
* liiihina Pseud-Acuii ! I.. In 'Järtcn an^n-pUanzt.
142. Aetrof/alus r/IifcipJii/llo« L. &chauze nördlich von Le.sscn; Mendritzer Laub-
wahi; Abhang am tiefen See; zw. Körberrodo und Wiedersee.
143. Coroitf/Ia raria L, An busciiiiren, rasigen sonnigen Orten, häufig.
144. Vicia Cra<<a L. Unter Getreide, meist häufig.
145. — ienuifoJia Rth. Abhang bei Klodtken. .Vbhang am tiefen See.
14t). — vil/o.Kt Roth. Unter fiotreide bei Lesben.
147. — nepiuin L. Mendritzer Laul)\vakl; Abhang am tiefen See.
148. — anywsti/olia All. Unter der .Saat.
149. — lathfroid» L. Rittershausener Wald au der Ostseito des Spiel-
platzes.
150. Ervum pinforma Peterm. Gardenga-Abhang zw. Boggenhausen und Klein
Schönbrfick (Rsb.)
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150b. — nhaticuni Peterm. Prentzlawiteer Wald: Fritscbe.
151. — hinvtum L. Unier Getreide.
1.52. — tetrcupfirmum L. Am tiefen See; im Jllendritser Walde.
153. bathyrva pratemis L. Auf Wiesen, häufig.
154. — dlvester 6, ennifoliu^ Sdianze nördlich von Lessen; Mendritier WaU
155. Orobu» vei'mis L. Mendritzor Wald: Abhang am tiefen See.
156. — niger L. Abhang an der Ossa.
ZZV. Fkaiilie. AmjfdalMoan.
157. /VwmM tpinota L. Ritterabaoseoer Wald. ^
158. — Padnu L. An der Laschinka; anch in Oftrten angepflanst
XXVL Familie Rosaceen.
* Spiraea xor/n'/nlia L. Zierstrauch auf dem evang. Kirchhof.
* — Iijipirinfoiia L. Wie vorige.
159. Llmana petiinpetitht Gilib. Auf Wiesen häufig.
160. — Filipc/nliila A. Br. Abhang bei Klodtkeii an der Chaussee.
161. Geitm urhanum L, Bei Mulde Slujij); auf den Inseln.
162. — - rivale L. Wiesen an der Lachinka.
163. Ruhus plicatus W. u. N. Waldlichtung östlich von Sawdin.
164. eaeaiua. An Gräben und GebQscben häufig.
165. — Idtuu« Ii. Mendritser Laubwald.
166. — taaatilia L. Mendriteer Laubwald.
167. BVogaria vuea L. Wälder und Oebfische, gemein.
16S. — eolHna Ehrb. An einem Graben anf Bittersbanaener Feldnark.
169. Cantarmn paliutre L. In Wassergräben anf sumpfigen Wiesen veibrateL
170. Pötentilla Anserina L. Grasplätze, häufig.
171. — argentea L. Rittersbansener Nadelwald; an Wegen, bäufig.
171b. — eoüina Wib. Zwischen Dorf und HQble Slupp: Fritscbe.
172. — r^tan» L. An einem W^ ndrdlicb Ton Lessen.
178. — 9ilveHri9 Neck (• TormentiUa Schmck). Hendritser Laubwald, Orier
Wald, Torfbruch am Stadtsec.
* — frutiiosa L. Zierstrauch auf dorn evang. Kirobbof.
174. Alchemilla rnUfans L. Auf Wiesen verbreitet.
175. Agrimonia Eupatorla L. Buschige Plätze und Abhänge; ziemlich häufiiT
176. — odorafa Mi 11. Gardenga-Abiiang zwiscben Roggenhausen und &i
Schönbrück (Ksb.)
177. Rom canina L. Laubwald bei Gross^Leistenau.
XXVIl Familie. Pomarien.
178. CrataeffUft monogyna Jac^. Auf den Inseln im Öchlossseej auch in Heck«
angepflanzt.
* Ctfdoma vvlyan» Pers. Zierstrauch in den Anlagen bm der ev. Kirche.
* Ametancliifr vulgarit Much. Wie vorige.
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116
179. Piru» eammunii L. |
180. — Maliu L. I Mendritzer Laubwald.
181. — aueuparia Gaertn. Mendritzer Wald: auch aDgepflftDZt.
182. — tinvUnaUe Ebrh. Meodritzer Wald (B^b.).
ZZVm. FuttiUe. Ou^immd.
183. Kpilobium augustifoUnm L. Mendritzer Wald.
184. — hxrmlum L. An der Laschinka, am Schlosssee.
185. — parvtßorum Bete. Im Graben am Schioassee.
186. — montanum L. Bittenhansener Nadelwald.
187. — roseum Bete. Graben in der Nähe von Clarenan
188. — palttttre L. Toifbnicb sfidlich ron der Graudenzer Chaussee.
188 b. Cireata alpina L. HoheneiGhen: Pritsche.
XXIX. Familie. Halorrhagidaceea.
189. MjfriophtfUum gpicatum L. im Stadtaee.
ZXX. VteiUe. LTfluteeeft.
190. L^knm Saliearia L. In Gräben and an Ufern siemlich gemein.
Familie Fhiladelphaceen.
* Pkiladelphu» caronarius L. Zierstrauch in den Aulagen bei der ev. Kirche.
TXXL Vaailis flelsn&thacetB.
191. ScUranthut annuut L. Anf Aeckern gemein.
XXXn. Familie. Crauulaceen.
192. Sedum nuiximum Sut. Mendritzer Wald.
193. — uo'i' \i. RittershauserifT Wald.
— xpiniKm M. !>. Auf dem ov. Kirchliof auf (iriiborn.
Semperririnii sobnlifcruin Sirus. Auf eiiiciu Grabe auf dem ev. Kirchhof
Lessen. Kirchliof bei Ncubröck.
«
«
FuniUe. Orossnlaiiaesen.
* Ribei Cfrciiularia L. Angepflanzt; iheils halb Tenrildert.
194. — nigrum L. An der Laschinka.
196. — rubrum L. Bei Möhle Slupp au der Ossa.
* — alpimim L. In don Anlagen bei dw CT. Kirche in Lessen.
195 b. Brytmia aUta L. In Slupp: Fritsche.
XXXIV. Familie. Sasifragaeeen.
196. C/tn/soj^}>h niiun ulfenii'/olium L. Witt-en au der Laschinka; Schluchten im
Mendritzer Walde; bei Roggenhausen.
197. Parnatna paluHri* L. Wiese bei der Sdianze nOrdUch von Lessen; an
der Ossa bei Mtthle Slupp.
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XZZV. Familie. UmbellifereiL
198. Sameula europaea L. OrlOi Petorhof (Sch.).
199. Erynffium pkmum L. Zwischen Lessen und Mühle Slnpp; bei Bittenhansn.
200. CXcuta virosa L Stadt- und Scliloss^^ee.
201. Falcaria vvicfaris Bemh. Kirchensteig zwischen Lessen und FreiuUwiu
liintcr dem Schlosssee.
202. Aegopodium Poducfraria L. Auf dem ev. Kirchhof: Mondritzer WaM.
203. Carum Carn L. Auf Rainen, in trockenen Gräben, Chausst-ocri abeii. ^omm.
204. PimpineUa Saxifraga L. Auf Rainen und in Chausseegräben ziemlich häutig.
205. S>iym latifoh'uin L. Im Wassor übern 11 verbreitet.
206. Ocnantlic aqurtficn Lmk. In sumpfigen Gewässern häufig.
207. A>'fhvs(i (gtHijnum L. In Gärleu häufig.
208. LiOa/iotis montana Crntz. Gardenga -Abhang bei Boggenhauseu; Ritten-
hausener Wald.
209. Selikum Carinfolla L. Ossatlial oberhalb Mühle Slupp.
210. Angelica »ilvestria L. Mendritzer Laubwald; Gardenga- Abhang bei Roggen-
hausen.
211. reifcedanum Certaria Cuss. Ossa-Abhang zwiacben Roggenhniuen od
M&hle Slupp (Rosb.).
212. — OreoüUmm Mneh. Abhang am tiefen See; BitterehaueenerWiU.
218. — palu^ Mnch. Sumpfige Wiese nördlich von Lessen; Wiese la |
Jankowitzer See.
214. PasHnaea tativa L. Auf Gartenbeeten häufig.
215. SeraeUum nhirieum L. In Chausaeegrttben, an Wiesen häufig.
216. Laurpitium prutemeum L. Mendritzer Laubwald.
217. Daueu» Carata L. Zwischen Lessen und dem Zollbanse an der Ohsimee:
Ossa-Abhang bei Szczepanken.
218. JbtilU AnthriseuB Gmel. An der Lisihre des Mendritzer Laubwaldes. Auf
dem eT. Kirchhof Lessen.
219. Anthriftctis rnlvcstris Hofim. Auf Rainen und Wiesen bei Lessen; Mendritier
Laubwald; häufig.
220. — Cerefolium Hoffm. Im Garten des Herrn Büigermeister Weuel
wild wachsend.
221. Chaerophyllum etromaUcuim L. An der Graudenzer Chaussee in der Maiie
von Lessen.
222. Conium nKinilatum L. An einem Wogr nördlich von Lessen.
223. Conaudrum natirum L. Auf Gartenbeeten bei Lessen unter üartoffeln
einmal in ziemlicher Menge gefunden.
XXXVL Familie. Araliaceen.
224. lied&a Helix, L. Mondritzer Wald.
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JLULVIL FwülM. OwnaoeaL
225. Comua tanguinta L. Bei BoggenhaaBen.
» — violomftra Hchx. Anlageo bei der er. Kirehe, Zientrauoh.
XXXVm. Familie. Loranthaceen.
226. Viscum album L. Bei Ropgenhauaeu häufig; Mühle Slupp auf einer Liude.
XXXTX. Familie. CaprifoliaceeiL
327. Ado.m Moschatellina L. Laschiukathal, häufig.
228. Samhucus nigra L. Mendritzer Wald.
* Viburnum J.antana L. Ziorstrauch in den Anlagen bei der evang. IsLircbe.
229. — Opulus Ii. Ossa-Ahhang bei Neubrück; am tieiea See.
* — rosetun. Zicit^trauch.
* Lotiicera ( 'apriroUmn L. Mühle Slupp im Garten.
230. — X'/lostei/m L. Mendritzer Wald. Abhang am tiefen See; überhaupt
in Gclifischen verbreitet.
* — tutai'icu L. Zierstrauch bei der evangel. Kirche.
XL. Familie. Eabiaceoi.
231. Anperula odorata L. Mendritzer Laubwald.
232. Galium Aparine L. Auf Aeckern; im Gesträuch an der Osaai häufig.
233. — ulimnomm L. Torfbruch am Stadtsee.
234. — pohtsfre L. Am Schlo.«8see.
235. — hort'ale L. Laubwald bei Gr. [.eiHt<'iinu.
236. — verum \j. An Wegen häufig; Kittcisli.iusener Wald.
237. — MoUuyo L. An Wegen, auf Raiuen, iiäutig.
ZIX Fkadlie. Yalerianaee».
238. Vakriana o/ßeinalit L. An der Laschinka; Wiese nördlich von Lessen«
XIIL Fs]ni]ie. Dipsaoeea.
289. KmuHa arvenM Conlt. Auf Aeckern bei Lessen; auf Bainen, häufig.
240. Sveeisa prafmai» Hnch. An der Lisiere des Mendritzer Laubwaldes.
XLin. Familie. Compositen.
241. Eupaforiu nt cdnimhlivini L. Wiese au der fiasehinka.
242. Tihssiloftd Farfnnt L. Auf einzehit'ii Aeekern l)ei Lessen.
243. Prtasiies ofj>ri/ia/i.s Much. Bogdanken an der Laschiuka.
244. Jiellis perenitis L. Auf Wiesen liäulig.
245. Erigeroii ea/i<i</eiisi^ L, Aul" Aeckern und unbebauten Stellen bei Lessen.
246. — ocer L. Hei Kiirberrode: Szczepanken.
247. Solidago Virga aurea L. Rittershausener Wald; Orler Wald.
248. Jnula Britanica L. An Wegen huuhg.
249. — talicina L. Bei Boggenhausen (Gaspary.)
250. Micaria rulgarU GSrta. Am Wege xw. Lessen n. Wygannowo.
251. Xanthium Hrumarium L. Auf Sohntt und unbebauten Plätsen b. Lessen.
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25S. Biditti tripartitui L. An Gräben, feachten Ottrten; am Sehlosssee, httnlg.
2Ö8. — cemuuB L. Am Schlosssee, seltener als Tor^r.
254. Filago arvenm Pr. Auf trockenen Feldern; ziemlich verbreitet.
255. Gnapkalium gihaHeum L. In den Wäldern bei Bittershattseoi Schan-
horst, Orle.
256. — ulhiinosuin L. Wiese bei Wygannowo.
257. — (Uoieum L. Bitterahausencr NadolwaM; Abliang am tiefen See.
2r)8. Heli/diT^Him arenanum DC. Gesträuch im Ossathale ol)erhalb Mühle Slupp.
259. Artemma Ahdnthium L. Auf dem evangel. Kirchhof in Lessen. Ba
Mühle Slupp.
260. — campextria L. Auf Rainen und au ti'ockeneu Gräben verbreiteL
2G1. — rul(/(in'.s L. Ueberall hUuüg.
262. Achillea cartiliKjinea Ledehour. In einigen Gärten.
263. — MiUefvliuin L. Ueborall häutig,'.
264. Antlieniis tincforia L. Zwisclit n LoHsen und Mühle Slupp.
26.'). — Cotula L. Auf Aeckorn liautit;.
2«)6. Mutricaria Chamo mit Iah. Aul unljrbiiuten Tlälzen; auf Aeckern bei Lesseo.
267. — inodora L. Auf Acckeru.
268. Tanacetum vulgare L. Auf Rainen, an Gräben zwischen Clarenaa isd
Ctordonshof bänfig; Boggenbana^.
269. — vulgare b. criepum DG. Lessoier Abban an einem Hanse.
270. — ' Parthenium Schnitz. In Gärten ▼erwildert
271. Leucanthemum vulgare Lmk. Ueberall verbreitety anf Rainen, Grasplltus,
an Wegen.
272. Semeio pahteter DG. Anf sumpfigen Wiesen ziemlich bänfig.
278. — nlvaticue L. Mendritzer Wald an abgeholzten Stellen.
274. — vemalie W. K. Anf Aeckern oft zahlreich.
275. — Jacobaea L. Anf Rainen und Waldplätzen sehr häufig.
276. — jyahfdosus L. An den Ufern der Gssa bei Mühle Slupp.
277. Calendula ofßcinalis L. In Gärten verwildert. (Sch.)
278. Cireium lanceolatum Scop. An Wegen und Plätzen bei Less^ ziemhcli
häufig.
279. — palustre Scop. Auf nassen Wiesen nördlich von Lessen; an der
Laschinka.
280. — arrv/ise ?^cop. Auf Aeckern und wüsten Plätzen gemein.
281. — olerac'iii» S( o]>. Wiesen an der Laschinka; bei Boggenhaoseu m
der O.ssa und (Jardonga.
282. ('urduun ardnthoides L. Auf (Irasplatzon, an Wogen, verlireitet.
283. — < n'f>pu8 L. In» ErlcDgebüsch beim nördlichen faulen See; auf der
bewaldeten Insel.
284. Onoportion AcuKthiiim L. Am Flns?crraben bei Lessen.
285. Laypa major Gat'itn. An Wegen haulig.
286. — tomentom Lmk. An Wegen, Gräben, uicht selten.
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287. — minor DC. An der Graodenzcr Chaussee bei Lessen.
288. Carlina vulgarü L. Bitfterahansener Wald, Gardenga-Abhang bei Boggen*
hausen.
289. Serratula tinfioria L. Mendriteer Laubwald. Mit ungefcheilten und fieder-
spaltigen Blättern.
290. Centaurea Javea L. Auf Rainen und Graspläteen verbreitet.
201. — (Jyanua L. Unter (ietreido gemein.
292. — Scahtom L. Auf Kainen verbreitet.
293. — maculosa Lmk. Am Wege nach Schönwalde; Abhang an der
Lasrliiiika.
294. Lai»)>s(uui ciimiiiHiiin L. Anf Aecivcrn, zerstreut.
295. ( ichorium J/ifi/!nix L. An Wegen, Kainen, gemein.
296. LeoHtodon uutuinnalis L. Au Wegen, Grasplätzen, auf Wiesen, häutig.
297. — hispidus L. Schanze nördlich von Lessen.
298. — hattilig L. Abbang am tiefen See.
299. Trayopogon pratensi» vor. arientali» L. Vtet am tiefen See; an der Grau-
deoser Chaussee bei Lessen.
300. Tarcucaeum ofßeinaU Web. Ueberall gemein.
301. Lactuea Scariola L. Am Flussgraben bei Leraen; Roggenbansen bei den
Ruinen.
302. — murali« Less. In den Wäldern bei Rittersbausen und Orle; Ossa^
Abbang bei Neubrück.
303. Sonchv« aroensis L. Auf Aeckern, gemein.
304. Crepi9 praemorsa Tausch. Waldrand bei Mfihle Slupp.
305. — tictorum L. Auf Aeckern, häufig.
306. Hieracium Piloxella L. Gesträuch am Ossathal.
307. — Aurtntlu L. Torfbruch am Stadtsee.
308. — praealfuni Vill. Schanze nördlich von Lessen.
.309. — nn/rorii III L. Im Käi-IxTroder Walde.
310. - - m f» I litt um L. Kiitershausener >iadeU'ald \ Abhang an der Laschinka;
bei Chirenau,
311. — riih/afiini Fr. Wald östlicli von Sawdin.
312. — ittlüentre Tausch. Ossa-Abhaug bei >»eubrück.
ZIIV. Familie. Oampamilaeeen.
313. Jasione montana L. Kittershauseuer Wald; Al>hängc au der Ossa.
314. Phyteuma spieaium L. Mendritzer Wald. Abhang am tiefen See.
315. Campanula rotundifolia L. Abhang an der Laschinka.
316. — rapuuculoideg L. Auf Aeckern und Rainen häufig.
817. — T^helium L. Gardenga-Abhang bei Roggenhansen.
318. Campanula patula L. Auf Rainen, bewaldeten Stellen, verbreitet.
319. — latifolia L. Gardenga-Abhang bei Roggenbausen.
320. — penici/olia L. Mendriteer Laubwald.
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32 i. (JanqHxnula ^lomerata L. Mendritzor WaUl; bei Szczpanken.
322. — Cervicaria L. Waldrand bei Mühle Slopp (von Herrn Sohemmel
einmal gefanden}.
ZLY. Ttoülie. S^honaailzMeen.
323. Vaeeiwi^ MyrtilUu L. Ueberall in Wäldern häufig.
824. — Vtti» idaea L. Mendriteer Wald.
325. — OxycoccöB L. Torfbmch am Stadtsee; Hoheneichen (Sch.).
326. Andromeda poli/oUa L. . Torfhmch am Stadtsee; Hobeneichen (Sch.).
XLYI. Familie. Ericaceen.
327. Calluna mtlgarü Salisb. Torfbruch am Stadtaee.
ZLVn. FkmiHe. Bhodoraceen.
328. Ledum palvitn L. Hoheneichen (Sch.)<
XLVin. Familie. Hypopityaceen.
328b. Pirala ehlorantha S\v. Mcndritzer Wald: Fritsche.
329. — minor L. Mcndritzer Laubwald.
330. — untßora L. Carlshof, Fichtenwald an der Ossa (Sch.).
331. Ramhckia sectinda Groke. Mcndritzer Wald.
332. Chimoplnla vmhcUaia Nutt. Rittcrshausener Nadelwald.
333. Monotropa Uifpopitya L. Orler Wald bei Peterhof.
nL Unterklasse. Gorollifloreflu
Familie. Oleaceen.
* Ln/utfrum vulgare L. 1
« sifrirnja ruhjanH L. ) angepflanzt.
* Franimis ejccelsior L. An Chausseen angepflanzt.
XTiTX. Familie. Asdepiadaceen.
334. Vincßtoaieum o/ßcinale Mnch. Os8a>Abhang oberhalb Muhle Slnpp.
VaaäSSB ApocynacMB.
* Vinea minor L. Auf GHlbem auf dem er. Eirohhof und in Gärten.
L. Familie. Oentianaeeen.
335. Mcni/anlhef< fn'foliataL. J^iiiupfc nördlich von Lcpi^en Bruch am tiefen ?ee.
336. Genfiatta cruciaia L. Wiese an clor Laschinka (Primaner Hellwiir. auch
von mir in der >iäke des Spielplatzes im Rittersbausener Walde ge-
funden. F.)
337. — Amari'Ua Tj. Zwischen nuil Miihle Slupp. (Rsb.)
238. Erythram Ceiilaunum Pers. Laschiukalhalj GardeDgathaL
II. Ftaailie. GmKvolTulaeeen.
339. Convolvulvt tepivm L. An der Osaa zwischen Mühle Slupp und BoggSB-
hansen; am Schlossaeo. i«
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340. Contolvulu» arv«im$ L. Anf Aeekeni gemein.
Ml. Cuteuta turopam L. Bei MftUe Slupp.
242. — I^^ymum L. Am Oraben hinter dem Jankowitier See.
Ln. Familie. Boraginaceen.
343. Ai^p'TUdo proeutnbens L. An Gebäuden bei Lessen; am Wege bei Mühle
81upp.
844. CynogloBtum ofßcinaU L. Zwischen Lessen und MQhle Slupp; bei Roggen*
bansen an d«* Ohanssee.
846. Änchi$a ofßcinaUt L. Auf Grasplätzen gemein.
846. — arvwn» M. B. Anf Aeckem gemein.
847. SyTnpkytum ofßcinaU L. An feuchten Grttben sehr verbreitet
348. I\ilmonaria obteura Du Mortier. Mendritzer Laubwald.
849. — — anf^usfi/olia. Gardeuga^Abhang zwischen Boggenhausen und
Kleu^SclMMiltrfick. (Rosb.)
350. Echium vulgare L. Auf Grasplätzen gemein.
351. Lithnnpermum arven^e L. Unter Getreide gemein.
352. Ä/yo«<>fi>- palustris Rtli. ScliloHPsce. Stadtsec. auf Wiesen gemein.
358. — cih.spi'ofiu Sclmltz, In der Nuhe von Clarenau.
354. — art'n,tria Si'lirad. Auf Aeckern gemein.
355. — ventcolor Sm. Am tit-fen See.
3.")6. — hispidii Schdlr. Abhang am tiefen See.
357. — intermedia Lk. Auf Aeckern bei Lessen.
T.TTT. Familie. SolaMceen.
* Li/num barbarum L. Körberrodo an dw Chaussee in Hecken.
35S. Solanum nignm L. Tu Gärten häufig.
359. — Dulcamara L, Scblosssee; Lascliinka, Ossa.
360. Sicamira phf/HaloidpH (Jaertn. Garten Le-scii, verwildert.
361. Hifo«n/<ti/(vx /litjer L. Auf äcbutt, unbebauten Plätzen; bei der Schule
ziemlich häufig.
* Nicotiana lafiasima Mill. 1 , , , . . ^„ . , .
« , . , i In kleineren Partieen in Gttrten angebaut
* — rustica L. |
862. Datura Siramoniu») ]j. In Gärten Tereinzelt vorkommend.
LTV. Familie. Serofolariaeeen.
363. Verbaeeum nujrym L. Auf Rainen: Abhang an der üssa.
364. — Thapxus L. Mfdde Slup]. (S. h.)
365. — ihapHifitrmr Schrad. Abhang an Urfsa. (Sch.)
36.51). — Li/c/iitids L. Bei Mfdde Slujtp: I'iitsche.
366. Srnjularia ti«tl().sa L. Mmdiitzer Laubwald, am Wieiseuraude.
367. — umbroea Üu Mortier. An der Laschinka.
868. Linana vulgasri» Mill. An Wegen» anf Hainen hJlufig.
369. Digitalis ambigua "Hvar, Mendritzer Wald; Gardenga^Abhang bei Boggen-
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370. Veronica Beuteüata L. Am Schlosaaee; «o der Ossa.
371. V. AnagallU L. kn feacbten Gräben bei Leesen.
872. Veronica Beecabunffa L. Ossa oberhalb Mühle Slopp.
373. — lafifnlia Scop. Rittörshausener Wald.
374. Vm'onica Chamaednjs L. An trocknen Gräben, Wegen and Flätsen gemeiB.
375. — ofßcinaliH L. Rittershausener Wald.
376. — sjpicata L. RittershauseiKM- Wald.
377. — »erpylUfolia L. Am tiefen See; auf den Inseln am Schlosaaee.
378. — arremh L. Auf Aeckern.
.379. — tn'phi/llos L. „ ff
380. — a(jrestig L. „ „ meist häufig.
381. — pollta Fr. „
382. — heden'foliaL. „
383. Mehinipijrum arcense L. Unter Getreide bei Lessen, au eiuem Grabeu
am Schlosssee.
384. — nemorum L. Mendritzer Wald.
386. — prateme L. Mendritzer Laubwald. Orier Wald.
886. AUeterolophu» minor W. n. Grab. Anf Wiesen häufig.
387. — major Rchb. Wie vorige.
388. Euphratia ofßeinali» L. Auf Wiesen gemdo.
389. — Ondowtit» L. Auf Wiesen gemein.
890. Lathraea Sfuamaria L. Mendritzer Laubwald. Gardenga^Abhang nriadm
Boggenhausen und Klein-SchOnbrück (Bosb.)
891. OrohaneKe palUdifiora W. n. Grab. Sfidliche Insel im Schlosssee.
892. — eoeruUtemt Stephan. Rain bei Lessen. (Primaner Heliwig.)
LY. fftmilie. Labiaten.
393. Mentha arvßnsis L. Anf Aeckero gemein.
304. aquatiea L. In der Ossa.
395. Lycopm europaeus L. Am Wasser fast überall.
396. Salvia ofßcinaUH L. Auf dem eTang. Kirchhof.
397. — pratensi» L. Roggenhausen,
398. Origanum vulgare L. Abhänge an der Lascbinka, an der Ossa; au
tiefon Sne.
399. U/ti/niu6 Serpi/Ni/m a Chamaedi'jfs Fr. Feldweg Lessen Abbaaj Abhänge
an der ().s,«a.
400. Cnlamiutha A<-inns ( lairv. i^andgruben bei Ludwigsort, Rittershauseoer
Wald. Altiiiingo an der Osna.
401. Clin(>i><nUuiii riiliiarf L. AbliaiiL'f an der liuscliinka, Ossa, aiu tiofeu See.
402. Ifi/sMofmn of/IrnKilix L. Einmal auf d<Mn ov, Kirchhof beobachtet.
403. Ni'jH'ta (.'afuria L. An Zäunen, in Gärten.
404. Gleclioma hcdemcea L. An Wegen, Grasplätzen gemein.
405. Tjamium amplexicaule L. Auf Aeckern gemein.
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406. — purpureum L. Auf Aeokern gemein.
407. — maeulatum L. Im Graben bei der Sohiiley bei Mühle Slapp; anf
der bewaldeten Ineel.
408. — alhum L. Anf dem evang. Kircbbo^ bei Mfihle SInpp.
409. Galeohdolon luteum Hads. Mendritzer Laubwald.
410. Galeop>> < I.ndanum L. Auf Aeckem häufig.
411. — Telinhit L. Auf Aeckcrn.
412. — b^ßda Boeongh. An Gr&beo, Gebüschen, häufig.
413. — »peciosa Mill. Waldwiese an der Laschinka.
414. — piiheseens Bess. Auf Aeckern gemein.
415. Stackys »Hvatica L. Mendritzer Wald; Schanze nördlich von Lessen.
416. — palustris L. Auf feuchten Acckoru häufig.
417. ßdoniid ojncinalis L. Abhänge an der Lascbinka und Ossa; Rain bei
Janküwitz.
418. liallote ni'/ni L. Auf unbebauten Plützen gemein.
419. LeonuniH ('aiduicd L. Auf unbebauten Plätzen l)ei Lessen.
420. Scuti'lluria (jaUriculata L. Am Schlosssee, Torfbruch bei Lippowitz.
421. Biunella vulgaris L. An Wegen, üräben, auf Wiesen gemein.
422. Ajuga reptans L. Mendritzer Laubwald, Wäldchen bei Schoenan.
428. — gwitMBU L. Abhaug au der Ossa, oberhalb Mfihle SInpp.
LVI. nuBilie. LcntibniaxiMeen.
424. Utrieularia vulgarü L. Torfbroch am Stadtsee. In Lachen nördlich von
LVn. Familie. Pfimnlacaen
425. TritnfdliK europaen L. Mendritzer Wald; bei Hoheneichen.
426. Lysinuuhlu thi/rHißora L. Torfljruch am Stadtsee.
427. — vulmrin L. In den Sümpfen bei Lesseuj an der Ogsa.
428. Nummularia L. Auf Wiesen häufig.
429. Anagallü arveruie L. Auf Aeckem häufig.
430. B%m»la o/ßeinaH* Jaqc, Mendritzer Wald; Rittersbanaener Wald; Abhang
am tiefen See, an der Ossa. Schanze nördlich Ton Lessen.
431. Hottonia pahuftri» L. Torfbmch am Stadtsee; in Gräben nOrdlicb von
Lessen.
LVin. Familie. Plumbaginaceen.
432. Armeria vulgari» Willd. Muhle Slupp auf den Schanzen«
LIX. Familie. Flantaginaceen.
433. rianta>j(> rnnjnr L. An Weiren und Grasplätzen, gemein.
434. — wriliii L. An Wegen; zieinlich häufig.
435. — laticeolata h. An Triften, unter Klee.
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IT. Unterklasse. XonoeUamydeen*
LZ. Familie. AmaxaiilMMft.
436. Amarantu» retrofUxw L. In GftrteD, ao Zäunen bei Leeaen.
T.TT Etmilie. Cheiiopodiaceen.
437. Chenopodium hifbridum L. An Zäun^ bei Lessen.
438. — alhum L. lo Gärten, häufig.
439. — Bntws IhnncvH L. Rasenplatz bei der Schule in Lessen.
440. AtripUx hastatum L. Auf Gartenbeeten.
441. — patulum L. Am Nordrande des Scblosssees.
LXn. Familie. Pelrfonaoeea.
442. RutMJf erupm L. Zwischen Lessen und Wygannowo.
443. — Aceioaa L. Auf Wiesen und Rainen gemein*
444. — Aeetotella L. Lessen am Wege.
445. JPolyffonom an^hibium L. In Wassergräben nördlich von Lessen.
446. — . U^atWolium L. An Wiesen, auf feuchten Aeckem gemein.
447. — Eydropiper L. Nordrand des Scblosssees; bei Wygannowo.
448. — mtMK« Hnds. Nordnfer des Scblosssees.
449. — twieulare L. An Wegen und Orasplätxen gemein.
460. — Cotwohulw L» Auf Aeckem, gemein.
451. — dumetomm L. Im Ossa* und Laschinkathale.
452. — lapatWolium ß macuJafum L. Am Nordufer des Schlosssees.
453. — Bittorta L. Bei Karlsbof. (Sch.)
LXni. Familie. Thymelaceen.
454. Daphne Mecereum L. Mendritzor Wald.
Familie. Elaeagnaeeen.
* Jlippophae rhamnoides L. Bei der erangel. Kirche in Lessen; an der
Chaussee nach Bischofswerderi angepflanzt
LXrV. Familie. Aristolochiaceen.
* Aristolochia Stpho L'H^rit. An Lauben augepflanzt
455. Aiorutn europaeum L. Im Mendritzer Walde.
LXV. Famüe. Euphorbiaceen.
456. Tit^malus helioscopius Scop. Auf Aeckern, häufig.
457. — Cyparimm Scop. Auf dem CT. Kirchhof. Bei B^^genhausen.
4571». — Ex}ila Scoj). Bei Roggenhausen.
458. — Feplu9 Gaertn. In Gärten bei Lessen.
LXVI. Familie. Acalyphaeeen.
459. MeroMiiali» perenni» L. Mendritzer Wald.
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LZVIL Familie. UrttcMMn.
460. ürHea mtm L.
461. — ditnea L.
LXVm. Familie. Cannabaceen.
462. Cannal'iii mtirti L. Jifi der i^^ücke in der Graudenzer Ötrasae tu Lessen;
Ihm Mühle Slupp; in Ro^genliausen.
463. liunniluH LupuluH L. An der Os&a und Laächiuka; iui Graben bei der
Schule.
LXTX. Familie. Vlmaceen.
464. UlmuH cumpesfriH L. In Dorf Scliwctz.
464. — effum Willd. Auf dem kathol. Kirchliof iu Lessen, angepüanzt.
. * Juglam regia L. In einem Oarten in Lessen, atigepflanst.
LXX. Familie. Cupuliferen,
466. Faaus silvatica L. Mendritzer Wald, Orlcr Wald.
467. Quercus hobur L. Mendritzer Wald; Gardenga- Abhang bei Roggenhausen.
468. — HMiUßwra Sm. Mendritzer Wald.
T.TYT Familie. Betolaceen.
469. Betula puhescens Ehrh. lu Gärten in Lessen. Mendritier Wald. Torf*
bruch am Stadtsce.
470. Alnu8 gluiinosa Gaertn. An der Laschinka, Ossa; in den Sumpfen nörd-
H»'h von Lessen.
471. Con/his Arrlld/ni L. In Wäldern und Gebüschen verbreitet.
472. Carpinus Betulu« L. in Wäldern häutig.
T-»^^^ üunUie. Salicaoeai.
473. Salix pentandra L. Torfbruch am Stadtsee; am katbolischen Kirchhof.
474. — f'ajn-i'fi Tj. Am tiefen See.
475. Popuhm alba L. \'ereinzelt an der Chaussee nach Graadenz; Abhang an
der Ossa bei Hollatz.
476. — tremula L. An der Chaussee; Mendritzer Wald; Schlacht am
tiefen See.
477. — pi/ramülalis Rozier. Bei Mühle Sliipp.
478. — nif/ra L. An der Chaussee nach Graudcnz (jetzt nach und nach
durch Linden ersetzt.)
n. Klasse. Monocotylen.
T.XXTTT. Familie. Hydrocharitaeeen.
479. Straiiote» aUndes L. Torfbruch am Stadtsee; bei der Brauerei in Lessen.
480. Hydraehari» Monw ranae L. In Wassergräben nördlich von Lessen.
Au Zäunen, Gräben, Gebüschen, gemein.
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481. Aluma PUnUago L. In Gewüsseni, h&afig.
482. SagiUaria tagittifoUa L. In der Ossa.
LXXV. Familie. Bntomaceen.
483. iiuiomug umbellatu» L. Im Scklosssee uud Stadtsee; in der Ossa.
Luvr. Tkmüto. JmieagiiiMMB.
484. TriglwthAn pahutre L. Auf den Wiesen bei Lessen, ziemlich hftofig.
LXXVn. Familie. Potamien.
485. Potamooefon natam L. Bruch zwischen Lessen und dem Stadtsee; ia
der Ossa.
486. — criitpus L. Jm Stadtsee.
487. — lucens L. Sclilossseee an der Badestelle.
487b. — > marinus L. Schlosssee, an der Badestelle: Finger.
IZXVm. iMinli«. liwinaexn
488. Ltmna truulea L. In Wassergräben nOrdlich von Lessen; in der Oen.
489. — polyrrMza L. Torfbmcb am Stadtsee.
490. — ffibba L. Torfbmcb nürdlicb yon Lessen.
491* — minor L. In den sumpfigen Gewässern bei Lessen, häufig.
LXXIX. Familie. Typhaceen.
498. T]/pha latifolia L. Sumpf bei der Schanze nördlich von Lessen; is
Schlosssee.
498. — angmtifolia L. Im Stadtsee.
495. Sparganium ramoaum Uuds. Bei der Brauerei Lcsscu; Sumpfe Dördlidi
von Lessen; in der Ossa.
495. — mimmum Fr. Torfbmeh am kleinen See.
UZX. Familie. Aiaeean.
496. Calla palustris L. Auf Wiesen an dor Laschinka.
497. Aeoru» Calamua L. Im Schlosssee; Bruch bei Lessen.
LXXXT. Familie. Orchidaceen.
498. Orchiü Mono L. Abhang an der Laschiuka.
498b. — incarnata L. Bei Lenzwalde: Fritscbe.
498c. — latifolia L. Bei Lenzwaldc: Fritsche.
499. Piatanthera bifolia Rchb. Mendritzer Lauljwald. Schlucht am tiefen See.
499b. — ehlorantha Curt. Mcudritzcr Wald: Fritsche.
500. Epipactis palutbri» Gmtz.. Wiese an der Laschinka.
601. — latifolia All. Schlucht an der Ossa bei Nenbrück.
502. Lixtera ovata R. Br. Gardenga- Abhang zwischen Boggenhausen nnd KL
Schdnbrfiek. (Rosb.)
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503. Neoitia Nidus ans Kidi. Moiulritzer Laubwald.
504. Cj/prip«dium Calceolu* L. MoDdritur Laubwald. Sch.
r.YYYn Familie. Jridaceen.
505. Jri« IW'ud- Acorus L. Jn Scot-n uml Sümpfen häufig.
LYYYTTT Familie. laliaeaan.
506. Gagea jn-dfenn/i Schult. Auf Acckorn vorltroitet.
507. — minima Schult. öchaDze udrdlich von Lessen; bei Mühle Slupp
unter den Kiclicn.
.'MIR. — lutea Schult. Schanze nördlich von Lessen; Mendritzcr Wald.
509. lAlivm Martaffon L. .Mendrit/.cr Wald. (lardonga* Abhang zwi^cheu
Roggeuhauseu und Klein Schönbrück. (Kosh )
510. Antkericum ramowm L. Gardenga-Abbang bei RoggeDbaasen; Bitten-
hansener Wald. Berg vor Mfihle Slapp.
511. Allium arenarium L. Anf Aeckem bei Lessen lerstreat.
513. — oliraceum L. Zwischen Lessen und Mfihle Slupp; Abhang am
tiefen See.
513. Pari» quadri/oUus L. Bewaldete Insel im Schlosssee; Mendriteer Wald;
Scbloclit ani tiefen See.
514. PolygoncOmm muliißorum All. Mendritser Wald; bewaldete Insel im
Schlosssec.
515. ('"nrrtllan'a majalin L. Mendritzer Wald.
516. iJajanthemvm bi/olium Schmidt. Mendritzer Wald.
TiÄBiiY. lamilte. Jnieaeesn.
517. Juneu$ eonglameratuB L. Torfbmch am Stadtoee.
518. — efusu» L. Torfbmch am Stadtsee.
519. — plauetu Ehrh. Torfbmch am Stadtsee.
520. — artieulattu L. Am tiefen See; am Schlosssee.
521. — romprc>*>>ti» Jacq. An Wegen und Gräben verbreitet.
5l*2. — hiifonim L. Auf feuchten Aeckcrn und Wiesen bitufig.
.523. Luzula jtilnxd Willd. Mendritzer liEubwald.
524. — campeyfnM DC. Ln Wegen [rcniein.
525. — b. multijiora Lej. TorfbrucU am Stadtsee.
LZZXV. AmdUe. QyperaMen.
«526. Ilelenrharis pulusfria R. Br. Attf nassen Wiesen gemtin.
527. SciijuiK hirustrü L. Im Stadtsce.
52><. — Ta1>,-rnaemontam Ginel. Im tiefen See. (Rosb.)
ö2y. — »ilratiruH L. In Sümpfen, auf Wieseni bttufig.
530. — rarnjui sfUK P<»rs. Arn Schlosi^see.
.5.31. Kru^plionim (ui'ju.^i ijnliti m Ucitli. Torfbruch au dor Graudeuzer Chauäsee.
532. (jortJ: rulpina L, Wiese am Stadtsce.
5.33. — mwricaia L. Graben bei Schweuten.
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534. — paniculata L. Wiese an der Schanze nördlich vwi Leesen.
535. (Jarex remota L. Waldblösse östlich von Sawdin.
536. — stellulttta Good. Torfbruch am Stadtsee,
537. — lepnn'ria L, Wiesen bei Le.-?.-«en.
538. — elotxjafa h. Wiese bei SohwiMiten.
539. — ratii'srenn L. Wiese bei Seliwi'iiten.
540. — Guodenouijhii Gay. Aul Wiesen bei Lessen, gemein.
541. — acuta L. Am ^ciilusäsee: an Sümpfen verbreitet.
542. — montana L. Mendritzer Wald.
543. — vtma YilL Meadritser Wald.
544. — digUata L. Mendritser Wald.
645. — pilota L. Scop. GkvdengarAbhang swiBchen Boggeohanseii und KL-
SchOnbr&ck. (Rosb.)
546. panieea L. Torfbnich am Stadtaee.
547. — paUetcens L. Bruch am tiefen See.
548. ßava L. Waldwiese bei Thieman.
549. — Oederi vor. a minor. Torfbruch am Stadtsee.
550. — düfanK L. Wakhviese bei Thiemau.
550b. — silcatira IIiuls. llolieneiciieji : Fritselie.
651. — F^eudo-i )/pen/s L. Sumpf an der Schanze nördlich von Lessen;
an der Laschinka: Turfbrueii am Stadtsee.
552. — ampullacea Good. Am Schlosssee, Sumpf au der Schanze nördUch
von Lessen.
553. — vmcaria L. Sumpf an der Schanze nördlich von Lessen.
554. — acufifot-mu Ehrh. Ln ScUosssee.
566. — ripana Cnrt. Im Schlosssee.
556. — filiformU L. Torf brach am Stadtsee.
657. — hirta L. An Gräben Terbreitet.
LXXXVI. Familie. Gramineen.
558. Pauicuni Crus fjalli L. Auf Gartenbeeten gemein.
559. Sffan'ii nn'fiis V. de B. Auf (iartenbeeten häutig.
560. Pludans aruudinacea L. Am l^lussgraben, im Schlosssee.
561. — picta L. In Gürten.
562. Hiei'orJiloa austiali« R. u. Schult. Mendritzer Wald.
563. Anthoxanthum odoratum \u Mendritzer Wald; aufwiesen.
664. Alopieimu pnOentit L. Auf Wiesen, häufig.
565. — geniculatu» L. An Orttben and feacbten Wiesen, b&ufig.
566. Phleum pratense L. Aof Wiesen, anter Klee.
567. Boehmeri Wibel. Gittershaasener Wald.
568. — nodatum L. Aof Rainen bei Lessen. ' i
560. Agroiti9 alba L. Auf Rainen bei Lessen.
570. Apera tpiea venH P. de B. Im Getreide.
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67t. Cßkma0ro§H» Epigeio$ Bth. Abhang an tiefeii See.
578. — anuMÜmaeea Roth. Wald bd SohMfohont.
578. Pknufmtm eommmmt Trin. Schlausee. In ifkUioheii finlen See Ui
Lessen.
574. Aira eaevpitoM L. Auf Wiesen, gemein.
575. Holms moHis L. Im Nfoiidritzer Walde.
576. Ai^hi'nathentm elatius M. uud Kocb. Chaussee zwischen Lessen und dem
Zollhause.
577. Ai t na rari/op/ii/Uea Web. Zwischen PrenzlawiU uud Mühle Slnpp. (Roib.)
678. Melica nutans L. Mendritzer Laubwald.
579. — vntfiora Rets. Mendritzer Wald. (Sch.)
580. Briza m§dia L. €h«odenxer Chaussee; Riitershansener Wald.
581. Poa annua L. üebersll häufig.
588. — trimalü L. Aof Wiesen.
583. — pratemü L. Anf Wiesen, hAofig.
584. — comjirsfM L. Anf Rainen, sertreat.
585. Gltfceria ßtdUm R. ßr. Torfbmeh am Stadtsee.
586. — plicata Fr. Am Schlosssee.
— aquatica Whlnbg. Im Flussgraben.
588. Molinia ropniha Mnch. Torfhruch am Stadtsee.
589. Darfi/lis ijlovierafa h. An (Jräben, Wepen, gemein.
590. ()/noHuru.« crisfutus L. Auf Wiesen; zienilicli häufig.
591. Festuca (lixfanH Kth. Auf Schutt bei Lessen.
592. — elatior L. Auf Wiesen, an Rainen, gemein.
593. — ovina L. Auf dem ev. Kirchhof.
594. Brmhypodiim pinnatum P. B. Abhang am tiefen See.
695. Bromu» ieealimu L. Unter Getreide.
596. — raeenuMiM L. Wiese am Schioessee an der Westseite.
597. — , molHi L. Aof Wiesen, an Wegen, gemein.
598. — inermU Leyss. Laubwald bei Schamhorst, Mühle Slnpp.
599. - tectorum L. Bei Rotenhausen; am Zanne bei Klatt, Lessen.
600. Tritieum repmu L. Ueberall gemein.
601. I.oUum perenne L. Wiesen, Gras])lätze, Wegränder; gemein.
602. — temuh'ntum A Unter der Saat, zerstreut.
603. — Unicolutn A. Br. Unter Lein.
IL )lauptabtheilung. Gymnosperaea
IZXZVII. tailie. Cenüntn.
* Taami bateata L. Park zu Rittershavsen.
604. Jumpenu eommmmu L. In den Wsldem, serstrent.
* Sahina of/hinaKt Grcke. Park zu Rittershaosen.
Antoine. Wie vorige.
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* 1%»^ oeeiäetUalU L. In Glrten angebftot
805. Pinu» «ilvegtris L. Rittershausener Wald, Orler Wald.
* -— Mughua Scop. Park in Rittershauaen.
* — Strobus L. Gürten in Ritterahanaen, BoggenhaDMn, Bogdaakfli,
Scharnhorst.
* — Cembra L. Park zu Ritterahausen (nur 1 fiiemplar.)
* Abtes alba
*
Tsuga canademis
Park an RitterBhaaBen.
* Picea e.rceJfi(t Lk. In Gärten, häufig.
* Larix decidua Mül. In einzelnen Gärten.
Kryptogamen.
LXXxvm. Familie. Equisetaceen.
606. Equisetum arvense L. Auf Aeckcrn, gemein.
607. — xilrafici/tn L. Mendritzer Laubwald.
608. — prafense Khrh, Bei Mendritz.
t 09. — limoxum L. Im nördlichen und südlichen faulen See, am 8chloss*(^.
610. — hiemale L. Bei Roggenhausen. An der Oäsa bei Scbarnhorät.
f«XI»H VmüU«. Iieopodiaea«.
611. Ljfeopodinm Selago L. Hohemchen (Sek.)
612. — cfovatem L. Rittershausener Wald.
612b. — anHoHmtm L. Hoheneichen: Fritsohe.
XC. Familie. OpMoglossaceen.
613. Ophiojflomim vulgatum L. Zwischen Bogdanken und Mendritz. (Bosb.)
JßL PkmiUa. PolypodiacaaB.
614. Polgpodium wttgari L. Salinoer Wald bei Mfihle Slapp.
616. Ph^opteri* foljfpodioidet F4e. Graben am Waldsee bei Thieman.
616. F(tlif9liehum Tkelypterü Rth. Torfbnich am Stadtsee.
617. — Filix mai Rth. Mendritaer Laubwald.
617b. — ^Hulosum Roth. Torfbmch bei Lippowits: Finger.
618. Cyttopteri» fragilü Bemh. An der Osaa bei Scharnhorst.
619. Avplenium Filix femina Bemh. Mendritzer Wald.
620. Pterit aquilina L. Mendritaer Wald, Orler Wald.
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Bericht
ätwr dl«
Thatigkeit der QMnger Mterthums-Gesellschaft
im Vereinqahr 1885/86.
In der GeDcralveräauimlung am 12. November 1885 wurde der bisherige
Vorstand wtedergewihlt, und Aliernahm in Stelle dea Herrn Buchliindler Meissner,
der eine Wiederwahl ablehntei Herr Pr.-Lieut. v. Schaok neben dem Amte den
Schriftf&hrers Mch das des Kassirers.
Folgende Vortrage sind in dem Terfloesenen Vereinsjahr gehalten worden:
1. Dr. 0orr: lieber die Ausgrabungen, welche die Gesellschaft im Herbst 1885
auf dem Neuatädter Feld ausf&hrte.
2. „ „ Ucber die Äusgrabungsarheiten auf dem alten Mühlenwall, der
die Gr. Wesselner Waldwiese des Herrn Major lio^elike durchzieht.
8. „ „ Uebei- heidnische üurgwttUe, insbesondere über den Burgwall bei
Lenzen.
4. „ Ueber die prtllii^toriselien Funde in Westpreusson.
5. I*r.-Lt. V. Scliack: l'rl»er Mexikanische Altertliümer.
6. OberstlieutenantGrabe: L eber Uotlienspeere mitllunenzeichen und Runenschrift.
Da wir die Freude hatten, dass die Provinzialbehörden, in Anerkennung
der bisherigen Thätigkeit «nsorer Gesellschaft ihre dauernde Subventicu in
den Etat aufnahmen, so waren wir in den Stand gesetzt, wahrend des lotsten
Sommers theils frfiher b^onnene Nachforschungsarbeiten zu Tollenden, theils
neue durchzufahren. Der Vorsitzende, Hwr Dorr, nahm am 15. April am
Hallufer bei Tolkemit eine Durchforschung der dortigen Fundstätten ans der
Steinzeit vor. Die eigentlichen Haufen von Küchenabfällen (Rjökkenmöddings)
sind dort bereits gUnzlicli verschwunden; theils sind sie mit dem alljährlich
immer mehr abbröckelnden Haffufer von den steilen Ufergehängen hinabge-
stürzt und vom Hochwasser fortgetragen, theils hat die Arbeit des Pfluges
ihre letzten Spuren vertilgt. Nur ihre letzten Au.sliiufer sind am obern Itinde
der .steilen HalTufer an einigen Stellen als sehmale dunkle ('ultiir.scliiclit noch
j^ieiitbar, nanieiitlieh an dem Theil d«;s Strandes, welcher Schweinelager genannt
wird. Hier gelang vä Herrn Dorr aus der genannten Culturscliicht noch eine
ganze Anzahl von verzierten Scherben mit verschiedenartigen Mustern zu
sammeln; Thierknochen, FIschschuppea und Gräten, Steiugeräthe wurden
indessen hier nicht gefunden. Am Nachmittage des 15. April besichtigte Herr
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Dorr den sfidlich von Tolkemit gelegenen ßargwall (de ole Borg). Auch dieser
Borgwull iet wie der Ton Lenzen durch Umfominng eines nrB|»rfinglich ' dort
vorhandenen beträchtlichen Sand- und Lehmhfig^ entstanden, in dessen Kuppe
man auf drei Seiton tiefe Gruben einschnitt, um ans dem ho gcwonnonen
Material deu ovalen bis auf zwei Eingänge ringsgeschlossenen Wall, 407 Schritte
auf der Krono gemessen, zu schütten. So blieb im Innern ein kleines Plateau
von der ursprünglichen Kuppo zurück, auf dessen Nordrand der Nordwall auf-
gesetzt ist und um das sich die genannte Grube auf drei Seiten als vertiefter
innerer Lagerraum hi'rumzielit. Nachgrabungen an verschiedenen Stellen
leisten nur die Terrainvt'rhaltiiisse klar uud ergaben kein sonstiges Resultat.
Scherben, die im Lagerraum auf der Uberlläche zerstreut umherlagen, ge-
hören wie die Scherben auf <tom Lenzener Burgwall theils einer ältem Zeit,
thdls der Burgwallperiode an und scheinen mit den beiden Lenzener Typen
durchaus identisch zu sein. Der Hügel, auf dem der Wall sich erhebt, wird
auf zwei Seiten (Nord-Ost und Sftd-West) von Schluchten begrenzt; in einiger Est*
femung von ihm ziehen sich von Schlucht zu Schlucht im Südost, eineri in
Nordwest, zwei Vorwälle. Von der Nordwestecke des Hanptwalls stxeidit
ein Niederwall bis zur südwestlichen Schlucht zur Deckung des westUcheo
Eingangs. Zu diesem Wall, der ebeufails einen Eingang hat, fiifart von ^i'ord-
Westen hw, ein tiefer trokener Graben als gedeckter Aufgang zum BüTgwa]}*i
Am 19, April untersuchfe Herr Dorr eine Feldstelle am südlichen Ti^ir
(l<>s Scctcitlis. Dort hatten nach einer Mittheilung des Gutsbesitzers Herrn
iierin«j:-J •aiiiliitzcn dus.sen Leute lieim Ackern öfters Ziegclstücke in dem Erdboden
angetroilV n. Die Nachforschung ergab, das.-^ das Erdreich bis zu einer Tiefe von
0,50 m. nnt Ziegelgruss durchsetzt ist, auch fanden sich dabei unglasirte, iiarl-
gebraunte graue Scherbeu, die zu Gcfasscu gehören, welche bis ins 16. Jahr-
hundert vorkonuneni femer Stficke von Holzkohlen. Damach darf wohl an-
genommen werden, dass auf dieser Feldstelle, die jetzt nahe am Walde liegt,
früher selbst noch mit Wald bestanden war, Im 16. Jahihundert oder noch früher
ein Haus, vielleicht ein Waldwärtsrhaus, gestanden hat. Für diese Annahme
spricht auch die Thatsache, dass Herr Hering vor mehreren Jahren, als er
durch theil weises Ablassen des Seoteichs einen Theil des moorigen Bette«
trocken legte, im Moder am Rande des Teichs zwei unglasirte gCBoe gereülte
Krüge iand, von denen einer im hiesigen Museum sich befindet.
Am 20. April wurde der Schlossberg, der hinter Englisch - Brunnen bei
Sehesmershof trflegcn ist, untersucht. Der etwa 15 m. hohe Hügel erhebt sieh
steil über der liic! vorlicinilirenden llalfstrasse. Fuchs (Beschreibung der Stadt
Elbing etc. III., S. IT.) bezwcil'elt, ob die Sagen recht haben, dass hier
zu des Ordens Zeiten ein Schloss oder ein Zollhaas gestanden, doch würden
*) Dvr Tolkomitcr AVall iat in d«r Zeltschrift für die Geschichte und Alterihtimskuodr
ErmlaniiH etc. II. B. Main/. 1H<;.'{, .S. fi4(> — 4H von Obtrsteiierinspektor v. Winkler beschrieb*».
Dit»e Bescbrvibujig gewahrt indem'Q keine klare X'oriiteliung von der islautehuag, Anla^ aotf
Gestalt d«t Walles.
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daselbBt MaaertrfiiDmer nntor der Erdo Mufig gefunden, aach wären mobn^o
rantenförmige weisse und schwarze Thonflieson ausgegraben worden. Bine
ümwallung, die der Gipfel des Berges ehemals gohaht, sei noch deutlich zu
erkennen, es krtnne al^'o wohl eine kleine heiihiisclio Rurp gewesen sein. Christoph
Dewitz, der uiu die Mitte des vorigen Jahrhunderts das von dem Sclihtsshergo
4 km. entfernte Gm Xeu-Kiehtelde liesass, sehreiht in seinen „SaniinlmiL'en zur
natiirlichen Historie der Kll)iiigsehen Hohe" (Ms.) 1701, rlass auf dem Schlo-ss-
Iterge viele Scherben von Urnen sich landen. Der jetzige Besitzer, lli-n- Wenig,
der dort eine kleine Ziegelei seit 20 .T;diren betreibt, hat die Ku])])e des llüir«'ls
etwa um Im. und den nördlichen Abhang last ganz lur seinen Heilarf au Lehm
abgetragen. Er fand bei seinen Nachgrabungen auf der Kuppe noch jene
schwarzen und gelben (nicht weissen) Fliesen, die Fuchs erwähnt, ausserdem
die vo-kohlten Schwellen eines frflheren Gebäudes und auch Mauerwerk. Auf
der Nordostseite, die jetzt hat yerschwanden ist, will er nicht nur zahlreiche
alte Scherben, sondern anch ganze Urpen mit Asche angefftllt gefhnden haben,
woTon sieh nichts erhalten hat. In diesem Frttl^ahr Überlieferte er Herrn
Dorr ein kleines Steinbeil nnd dnen Topf boden, die er auf der Ostseite im Sande
fand. Der dicke Topfboden ist mit den Fonden ron Tolkemit identisch ond go*
hort der neolithischen Periode an. Daranfhin nntersnchte Herr Dorr den Schloss-
berg. Die Oberfläche desselben hat einen Durchmesser TOn 110 Schritt Die
westliche Hälfte des Hügels besteht ans Lehm. Hier, wo die Ueberreste eine«
Hanses aus der christlichen Zeit früher zu Tage gekommen waren, fand sich
nur noch ein Fragment einer schwarzmi Fliese vor. Auf der Ostseite der
Kuppe, die aus Sand besteht, wurden an verschiedenen Stellen in einer Tiefe
von 0,60 bis 1,20 m. in dunkler gefärbten iSandstellen, die indessen keine Cultur-
sehielit Itildeten, in ziemlicher Anzahl Ultere Scherben gefunden. Vier Rtucke
zt'itren das echte Schnurornament, die übrigen sind bis auf eins, das roh an-
gelegte parallele Hillen zeigt, nnverziert und stimmen mit den älteren Scherben
auf dem Lenzener und Tolkeniiter Burgwall überein. Scherben mit sicherem
Burgwalllinienornament kamen nicht zum Vorschein, an der Oberfläche lagen auch
einige graue unglasirte Sclierlten der späteren Zeit. Diese Ostseite der Kupj)e
scheint angeschüttet zu sein, und da Fuchs noch eine Ümwallung gesehen haben
will, von der heute allerdings mit Sicherheit nichts mehr zu erblicken ist, so
mag hier ein Burgwall gewesen sein, in der christlichen Zeit ist der Hügel
ebenfalls bebaut gewesen. Die ftlteren Scherben, incl. derjenigen aus der Stein-
zeity scheinen mit dem angesch&tteten Terrain ans der Nachbarschaft östlich
vom Schlossberg dorthin gebracht zn sein. In der Nähe haben jedetifalls ganz
alte Ansiedlungen, auch bereits in der Steinzeit, bestanden.
In diesem Sommer wnrde die Untersnchnng des alten H&hlenwalls anf der
Gr. Wesselner Waldwiese hm Vogelsang zn Ende geflkhrt. Im vorigen Jahr
waren dort in der Wallkrone die Fundamente nnd manche Ueberreste eines
tUtmk Haoses blos^legt, dessen Anlage nicht hinter das Jahr 1563 gesetzt
werden dar^ weil eine Medaillonkachel diese Zahl trägt Im Juli dieses Jahres
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führten Ticl^naliunge II in einer Tiefe von 3 m. zu einer 5>tf iii)»ackaiig von \ j m
Dicke, die mit Lolmi gemauert ist, jedocli nieht die geringste Spur einer Cullur-
schiebt zeigt und nur als fundamentale Wallhefestigung aufzufa.^sen igt. Etwa
1 m. iiluM- dieser Steinpackung, 2 m. unter der Wallkrone und 1 m. unter dea
untern Rande der obersten Culturschieht durchzieht den Wall eine zweite tiefw-'
Cidtui- (Bland-) fschieht, in welcher der Sand, resp. Leluu durchweg mit zaL.-
reichen kleinen Holzkohlenfragmenten durchsetzt ist. Diese Braodschicht wuiiit
TOD dem Erbauer des oberen Haos^ Übrig gelassen, als er die hier ▼orgefundene
Brandstelle eterk «nfrämnte. Sie ist stellenweise nur 6 cm., am Abhänge dt-
gegen, wo man den letzten Brandsehntt hinabst&rzte, 80 cm. nnd darüber dick.
Hier bat sich allerlei gehftnfk, . Fragmente von Ziegeln, Dachpbnuen, Tbier
imochen (Rind, Schwein, Schaf), Fischschnppen, zabhreiche Scherben tnn
glasirtem nnd nnglasirtem Geschirr. Hen* Dorr Termothet, dass diese Biaad'
schiebt Ton der 1278 durch die heidnischen Preussen yerbrannten Lie&rdsinnUe
herrfihrt. |
Auf dem ndrdlicb Tom alten Or&berfelde auf Neustttdterfeld bis zur Dsm-
bitsor Chaussee aufsteigenden Terrain will Vorarbeiter Plath in früheren JahreD,
als er den Boden dort auf das Vorhandensein Ton Kies untersuchte. Braod-
stellen nnd Urnen gefunden haben. Wir vermutheten daher, dass hier sich
üeberreste der alten Wohnstätten jener Leute vorfinden dürften, die auf Xeo-
städterleld ihre Todten begruben. Zwei Untersuchungen, die HeiT Don und
Herr Amtsgerichtsrath Walter am 8. und 22. September ausführten, hatten
in dieser Hinsicht ein negatives Resultat. Jene Brandstellen erwioHen tsioh a's
recento Biandsehuitablagerungen. Mur auf dem .Mart^ehallschen Lande wurd<!i
auf 8an(!igenj Tenain in Tiefe von 0,^0 ui. eiinge alte Scheriien. die iiii; (itu
Gefassen von Neustädterfeld verwandt sind. je<iocii ohne all»' sonstiu^en Cultur-
rest«', mithin als ver.sprengtc Stücke gefunden. Eine Untersuchung, welche am
Nachmittage des 22. September am ^Vestrande der Theurer'sciien Kiesgrui'C
auf Neu stadter fehl vorgenommen wurde, zeigte, da keine Spuren von Leichen
und Urnen zu entdecken waren, dass auch hier die Grenze des Gräber-
feldes erreicht ist. Die Kiesgräber in der Theurer'schen Kiesgrube haben wfthresd
des Frühjahrs und Sommers von der Nordseite dies» alten Begräbnissstlttenod
einige Fundstücke an Herrn Dorr abgeliefert, unter denen eine blaue Glasperle
interessant ist. In die Oberfläche derselben ist eineMosaiksone eingelegt, welche aef
schwarzem Grunde drei weisse rechteckige Schilder zdgt In die letstern istnii
Linien aus schwarzem Email eine Gesichtszeichnnng eingelegt Mit dieser
seltenen Perle — eine gleiche befindet sich im Stettiner Museum — susamsieu
wurden zwei hübsche Mosaikperlen mit Schachbrettmuster (schwarz, gelb, weii^
ein bronxener Armring (oTaler Querschnitt), und ein stark nach oben gebegeoer
BGgel einer Eisenfibel, deren Gestalt nicht mehr recht bestimmbar ist (Arm
brustfibel?) gefunden. — Die Grenzen des geschlossenen Neustädterfelöff
Gräberfeldes sind somit jetzt auf allen Seiten deutlich erkennbar, es darf in
Wesentlichen als ausgebentet betrachtet werden. In den aäclwtei
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Jahren wird die Alterthumsgesellschaft ihr Ilanptaiigonnierk auf die Diirch-
forschini? des Terrains im Norden der Stadt (nörillidu« Vorstädte, Pangritz
Colon ie und darüV)er hinaus), der Spittelhöfer Feldmark und des Gebiets zwischen
Bahnhof und Drauaen zu richten haben, wodurch gelegentliche weitwe Nach-
fonohiogen auf N«QSttdt«rfeld nicht msgesehlosaen sind.
Am 12. Jnli besiiclite Herr Dorr den grossen Schloasbeiif bei Wockliti.
Denebe liegt 1 km. nordwestL Tom Dorfe als Endkopf eines Plateaarttokens
zwiBchen dem Bogan-Bech nnd einer Nebenechliicbt Er ist bewaldet wie anch
die ihn auf drei Seiten anhebenden Schlachten. Avf der vierten Seite, wo das
Terrair. nacli N.-W. aufsteigt, ist er gegen das letztere dnrch zwei nahe neben-
einander hinziehende tiefe trockene Gräben, die von Schlucht zu Schlucht
reichen, abgeschlossen. Durch diese und die Schlachtwände wird ein rund-
liches ITatoan (HO x ^0 Schritte) begrenzt, das mithin einen Burgberg, nicht
einen Burgwall bildet und unzweifelhaft heidnischen Ursprungs ist. Nach der
vorgenonmienen barometrischen Messung ist der grosse Sclilo8!<borg (59 m. hoch.
Schorbon waren nirgends zu cntxlecken, trotzdem an verschiedenen Stellen, wo
Bäume ausgerodet waren, beträchtliche Löcher im P^rdboden vorhanden waren.
Erst am l^achmittage erfuhr Herr Dorr vom Vorhandenseiu eines kleinen
Sehloesbeiig«. Dieser Hagt 900 m. nördlich vom Dorf am rechten steHabfidlen-
dflo üfer des Bogaa-BsAbes. Br bildet efai tiereckiges Pktean, deeaen Seiten
eine Lttnge ron 00—70 Schritt haben. Anf drei Seiten begrenien ihn mehr
oder weniger tiefe Schlachten, anf der Sfidseite erhebt sich über dem Platean
eine waUartige (nathrlicheT) EUiOhnng, deren nasserer Abhang sich snm Nord*
raade des Dorfes senkt. Wahrscheinlich stand auf diesem „kleinen Schloss-
bei^" die Ordensburg (castrum Wecklitze), deren Zerstörung durch die beid** '•
nischen P reussen Dusburg III., 169 erzählt. Nach einer Mittheilung des Herrn
AmtRgerichtsrath Walter sollen hier früher Gegenstände aus der Ordensxeit,
Sporen etc. gefunden sein.
Am 29. September hatte Herr Dorr Gelegenheit, den Eichberg hei Katznase,
den Herr Director Dr. Conweutz in den Schriften der Naturforschendeu Geaell-
achalt zu Danzig N. F. B. VI. II. 3 beschriehen hat, zu besichtigen. Herr Guts-
besitzer Pohlmann-Katznase hatte die Freundlichkeit, dort eine kleine Ausgrabung
an Teranstalten. In einer Tiefe von 1,60 m wurden ältere roh verzierte
Scherben gefimdea mit sahlreichen Thierknochen, Kiefer von Bind etc., die
dnrchgingig stark vermorscht warMu Scherben mit Schnnromamoit nnd Arte-
fekte ans Feuerstein kamen nicht snm Vorschein.
Am 5. October feiid Henr Dorr bei einem Sparieigange auf dem Kämmerei-
sandlande anweit Englisch - Brunnen in einer Sand^nbe das Profil einer
Brandstelle aus der Burgwallzeit blossgelegt. Er durchforschte den Rand
dieser Brandstelle, die theils bis unmittelbar unter die Oberfläche reicht, theils
10 bis 1.5 cm. dick mit Sand überschrittet ist und eine Dicke von 20 bis 25 cm.
besitzt. Der Saud ist mit Holzkohleutheilchen stark und innig durchmengt,
daas er völlig schwarz erscheint. Eine ganze Anzahl von Scherben staken in der
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136
schwarzen Schicht. Diese zeigen die Verzierungen der ßurgwallperiode, sowobl das
Wellen (Burgwalllinien-) ornament, als auch das Rillen- und Stempelonument.
Solum frftii«r Intten Herr GymiiMial-DireGtor Anger nnd Ben Dorr liier SefaerlMB
TOD demadbon Typus gesamnielt. Dieselben HUirem wshrsdieinlieb nns Ulm*
lieben sebon frOber serstdrlen Brandstellen her. Die jetat su Tage getretane
noeb intakte Brandstelle, die nach nngefiüirer Scbltinng S,70 X 1,80 m. nisat»
soll Irinnen Knnem genau nntenodit werden.
Ueber alle hier skissirten Nachforschungsarbeiten wird im bevorstehenden
Winter in den Sitzungen der Gesellscbaft von dem Vorsitseoden eingetender
Bericht eiBtaitet werden.
Mit tiefem Bedauern nnisson wir berichten, dass uns im August dieses
.lahree eines der thätigstt n und schätzbarsten Mitglieder unseres Voritandes
und unserer Gesellt^oliaft. H<'rr (Jberstlieutenant z. D. Grabe verliesp. dir nach
Königsberg Obersiedelte. Herr Grabe hat nicht nur durch seine eifrij.'C Müh-
waltung als Bibliothekar im letzten Jahre, sondern auch durch eine Anzahl
gediegener Vorträge während der letzten Jahre sich die dauernde Dankbarkeit
nnserer GeseUsebaft erworben. Seine Stelle im Vorstande nabm anf die ffitte
des VorsitseDden interimistiscb Herr Gymnasiallehrer Aqgnatin ein.
Am ffimm^l&brtstage (8. Jnni) nntemabm mne Ansabl von lütgfiedera
nnserer Gesellschaft einen Ansflng nach Lensen und Tolkemit, der geiade
wfthrend der Besicbtigong der dortigen Borgwftlle durch Regen und Gevttler
eine unliebsame Störung erlitt
Die Mitgliederzahl der Gesellschaft hob sich wihrend dos verflossenen
Jahres von 50 auf 95, auch die Vereinssitzungen waren dorchg&ngig lebhaft
besucht und hoffen wir, dass dies neuorwachto Interesse unserer GeseUsebaft
auch in Zukunft von der Elbiuger Büi^erschaft erhalten bleiben wird.
Elbing, den 6. Ootober 1886.
Der Vorstand.
Obtrlehref l>r. Dorr, Voreltzender. Rechtä«nwaH Born, stellvertretender Vorsitxender.
Pr.-Lieatenant T. Sdiacky Sobriftfübrer u. EaMirer.
QyMQMlaUdirar AufUsUB» hitniliiiirtlinhir KblloMK.
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137
Bemerkungen
einige Heliceeu im Bernstein der preussischen Käste
TOD
"r>r. F. V. Sandbergfer,
Ptof. der Mineralogie uad Geologie a. d. UaiTersitiU Wnnbnig.
Mit Tafel II.
Herr I>r. Conwcntz, Dircctor dos Westpreussischen Provinzial-Muscunis
zu Danzig, theilte mir vor einiger Zeit zwei kleine in Bernstein eingesclilost^ciu'
SchäU'hcn von Heliceen mit dem Krsuclion mit, dieselben zu untersuchen und
zu beschreiben. Ich komme diesem Wunsche hier so weit nach, als es der
Erhaltungä/.ustaiid der betreffenden Stücke gestattet, welchen man nach den
getreuen Abbildungen leicht beurthcilen kann.
1. Hyalina (Conulus) alveolus Sandb. n. sp.
Tafid n. Figur I
(• Alwidit TOQ obflo, b and e tod den 8cit<>n in ITfacber, d Stntfoiig der Sdude In
öOfacher VergrösstTung.)
Tesia parntla. tenuis, conoidea, aptce depressa, hast corivexiuscula (f). Aiv-
fractus seXy modire amvexi, sutvrift impressis diRjunrfi, ulfimuH non descendenSf
ceten's omnihuH rirciter qnarta parte minor. Initialiti glafuT, ceferi mbtiliter
trcuisrerxifn xfriolati. Striobw confertae, nhliquae, ii'regulariter fmciculatae,
iiuiequalcH, latiorihus huc illuc tenuioribm intermixii». Aperltira obliqua, sub-
lunaris (/).
Alt* eire, 2^, Lat, 2,6 mm.
Die Ideine dfinne Schale iil kegelförmig mit abgeplattetem oberem Bode,
ihre Untersdte acheiot flach gevdlbt, ist aber wegen der sie umhUlenden
milchig getrübten BerDStein-Masse nicht genauer zn beurthellen. Es sind sechs
mässig gewdibte und langsam an B^ite snnehmende ün^singe Yoihanden,
welche durch seicht eingedruckte Nähte Ton einander geschieden werden, der
letste ist etwa um V« niedriger als die übrigen ausammengenommen. Kur der
erste Umgang ist glatt» die wdteren erscheinen mit sehr sahireichen schief-
liegenden und nnregebnlssig bfindelfil^rmig gmpphrten Streifchen von nngleicher
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138
Stärke bedeckt. Die schief gologcne Mündung dürfte einen halbmoodförmigen
ümrisB haben.
Bm Stfiok in der Sammlung des Westpremsisohea FMriiiSMl-Museams.
(Gescbonk des Herrn Bemsteinwaaren-FabrikMiten R. Schlftcker in Langrabr.)
Vielfache Vei^leichangen liessen in der von 0. Reinhardt^) bescbriebeneB,
bei Jeddo und Hakotade in Japan lebenden ^folina (Cotntbut) piuhiUna die
nächstrerwandte Art erkennen. Dieselbe weicht wesentlich nur dorch etwii
grdssere Breite (3 mm) ab. Zwar wird sie glatt genannt, aber ein auch bei
Anwendung starkor Vergrösaemng noch glatt erscheinender Conulm Igt mir
seither noch nicht vorgekommen, vieiraehr zeigten alle untersuchten Arten
dann eine jener der beschriebenen sehr ähnliche, wenn auch ufi äassent fein«
SCreii'ung.
Wahrscheinlicii ist auch die schlechter erhaltene Schale, welche Hcnsche')
und Klebs'') beschreiben, ein ('onulitü. Dieselbe sclieint mir am Besten mit
Hi/ab'na (Conulus) üinapidium Reinh. (a. a. 0. S. 315. Taf. X, Fig. 5) aas
Japan, nicht aber mit JJ. nutnucula Binney und J7, dug^kana Drap. (= wirfMtf
Held) znnSchst venrandt
IL Hyalina gedanensis Klebs sp.
Tafel n. Figur TT.
(k Aadobt TOD oben, b von unten, c von der .Seite in ITfaolMr, 4 Klpp«n der äcktkii
ßOfacher Vergrosaerung.)
HeJi.r (Ai'dvfhlniiln) (amellata Helm, Schriften der Naturforscbenden
Gesellschaft zu Daiizig, N. F. Bd. VI. Heft I. S. 125 f. (mit Holzschnitt). Clcsavn,
Malakoz. Blatter N. F. Vll. S. 39 non Jeffreys.
Strnhilus (/ cd <n/ rn s i Klebs, Jahrbuch d. K.. preusä. geol. Landes-Auitllt
für 1885, S. 374 11. Tafel XVIJ, Fig. 3a. -3d.
Tuto punlla, tenuis, eonmdea, apice deprma, bari eonveaiiuicula, unAiU»
modieo excmc^a, Anjraeiut qitinque eonveadf wtam Kntaribut^ dütjunetif «Ummi
aniiet paulU detcmdeiu eirdter '/^ onm» alHtudimt aequat. Omna «Mft»
imtiiUi magno laeoi eoHuUt ftre aequal^w obKpnt^ aeutü, dutatUUm» degantwiMt
eMcu^Hi. Aperturu obU^Of tuhlwutn» (f).
Alt 1,4. LaL 1,8 mnk
Die sehr kleine und dünne Schale ist kegelförmig mit abgeplatteten
oberem Knde, auf der Unterseite flach gewölbt und mässig weit genabelt. Von
den fünf nicht stark convexen Umgängen ist der letzte vorn etwas abwärt?
geneigt und erreicht Vs der (iesammthöhe. Nur die grosse Embryonal- WiaduDg
ist vollifi ^Hatt. die iibritron sind mit naliozu trleichstarken und durch dopj)elt
80 breite glatte Zwidcbeuräume getrennten schiefen und scbai'fen Rippchen ver-
1) Jährt», d. deutaeh. quüiüichooI. OcMltaeh. 1877« S. 817« TkISbI X, Flf. 4.
-) Schriften der FlQrafk.-0«koiiom. GMensohsfl zu KÖstgibeig. JabrcMC Älll« 8. IM.
Tafel VII, Kisf t.
3) Jahrb. der K. preuM. geol. Landes-AnBUUt für ItiÜö, 6. 373, Tafel XVII, Fig. i.
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189
siert, welche, soweit erkennbar, in gleicher Stärke auf der Unterseite bis xnm
Nabel fortBetzcn. Die Gestalt (ior Mündung konnte ich nicht genauer ermitteln,
Termutlilicli ist sie halbmondförmig.
Ein Stin k in <ler iSammluDg do8 We.-tpreussiöchen Pro viuzial- Museums.
(Geschenk «les llerru Stadtrath O. Holm.)
Es war mir unmöglich, die syatematisohe Stellung dieser Schnecke mit
voller Sicherheit zu bestimmen. Heltjc lameUata, mit welcher sie irrthümlich von
Schumann nnd GlesBiD ideDtifielrt wnrde, ist etwas achlanker (Htfhe 1,8, Breite
8 mm), erscheint in Folge der tief eingedrikokten Nähte mehr treppenfttrmig
und mit senkrecht gestellten flachen häntigen Rippchen versiert Da ich so
wenig als Andere Spiral-Lamellen in der Mftndnng entdecken konnte, welche
Klebe im Text als von ihm bemerkt erwilhnti aber nicht abbildet, so glaube
ich die Schnecke trotz der grossen, von letzterem mit Recht hervorgehobenen
Insseren Aehnlichkeit mit dem ohpimränon StrohHun monilc DeBh. np. ') nicht
tu Strohilus ziehen zu dürfen, ich habe einige Exemplare des lebenden StrO'
hilv* lahifrinthicita fiay 8]i. dem Westproassischen Museum übergeben, um un-
mittelliarc VergleichuDgen bezüglich der Spiral-Lamelleu mit der fossilen Schnecke
zu ermöglichen.
Noch am Aelmlichsten erscheinen mir zwei l«l)en(le ( 'onchylien. welche
wegen ihrer anatomischen Charaktere von Binney*) zu Zouifen ge8t«'llt werden,
worunter bei ihm Hyalina im weitesten Sinne zu verstehen ist, während der
Name bei europäischen GonchjliologeD Ar dne scharf begrenzte, mit UyaHna
woU verwandte, aber sehr verschiedene Gattung gebraucht wird. Der Zomi»
eontpeetu* Bland sp. ans Colorado nnd Califomien ist noch etwas kleiner als
ßyalina gedanenaü (Hdhe 1, Breite 2 mm.), xmgt aber dieselbe schwache Ab*
wirtsbiegnng gegen die Mündung hin sowie die gleichen sdiiefen und scharfen,
wenn auch weniger zahlreichen Rippchen mit glatten Zwischenräumen. Bei
Zonitet exiyuvs Stimps. sp. ans den östlichen Staaten Nordamerikas worden
dagegen diese Rippchen von Anwachsstreifchen unter sehr spitzen Winkeln
durchsetzt und kann daher diese Art mit Hyalina gedanetm» nnr in Bezug auf
Totalgestalt und Berii>punjr verglichen worden.
Tryon und Mor?<c haben (liof^e merkwürdige kleine (Jruppe schon mit einem
besonderen Namen, rsn/ili)-II>/a/nia, belegt, doch wurde Pxeudo-I'att/la wohl
besser die Aehnlichkeit der Schale mit l'aiula bei abweichender anatomischer
Beschaffenheit des Thieres ausdrücken. Soviel über die mir zur Uutersuchung
anvertranten Stücke.
IMe s. Z. von Klobs") in Aussicht gestellten weiteren Mittheilungen Aber
das Vorkommen von Bolea, Vertiffö and Pmrmaeella im Bernstein sind nun
'i I^.il.infitr lu-mprkt, ist Strohiing jftzt Hilum in tlf-r niitllcien Kroide frJoHiiii-Srliichtpn)
Ungarn» iiucbgt- m ii>8i-n, da lUlix RielhmiUtrt 'l'aiifch (Abh. d. K. K. geul. Heichsanst. Bd. XII.,
Heft I. 1886» K 14, TiT. II, Fig. 10 und 11) jeden&Us cu dieser Gattung gehört.
s) Bulletin niu. «onp. mmL voL IY, p. 121->1SS [lOMdeutt.)
*) Ualakoi. Blitter N. F. Bd. VIII. 8. 169.
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140
erfolgt'), und ist mir durch die Güte des Herrn Verfassers ein Abdrocii dieser
äusserst fleissigen Arbeit znp^ogaiigen. Ich halte es für nützlich, in gedrängter
Kürze nucli meine Ansicht über die dort beschriebenen und a])gehildeten Arten
mitzuthoilcn, soweit dies im Vorhergehenden noch nicht geschehen ist.
1. Parmacella succini KXaba S. 369 ff. Taf. XVII, Fig. 1, herulit auf dem
8. Z. von Hensche (a. a. 0.) abgebildeten Stücke, welches dieser für die
Brnbryonal-Windung einer grösseren Helicee ansprach. Die von Kleba beob>
achtete Mfindung nebst dem BnebBtttoke des Ansaties dner Spatbnla Utast
mich nicht daran sweifeln, daas hiw der Best einer Parmaeella vorliegt Ich
möchte aber nicht wagen, mit solchem Ifaleriale Vergleichvngen mit lebenden
Arten Torznn^men, und mnss daher die etwaigen Beiiehnngen m solchen sn>
ertirtert lassen.
2. Microcystxs Kalullaeformis Klebs S. 379 t Taf. XVH, Fig. 4. Von
dieser Schnecke sind nur die drei ersten Windungen erhalten und deshalb da«
gehende Yergleichungen nicht ausfuhrbar, der Habitus ist aber auch nach meiner
Ansicht jener eines jungen Stückes einer Art der jetzt in Ost» nnd SnÖMtr
Asien lebenden Gattuiif^ Micron/ttti«.
3. Vertigo Hauchecornei K]e])s S. 382. Taf. XVII, Fig. 5. Auf ein
prächtig erhaltenes Stück gegründet, welches von Klcbs mit Recht als mit der
lebenden V. BoUe&iana Morse aus den Neuengland -Staaten, New- York und
Yirginien verwandt erklärt wird. Dagegen scheint mir die auch tob ihm
als entfernter bexeichnete Aehnlicbkeit mit den mir in Tielen Stileicen voiliegeBr
den eoropHischen V» alpestri» nnd pyymata in der That sehr gering.
4. Vwüffo Kmwurii Klebs S. 886. Taf. XVn, Fig. 6. Klebs hat v. A.
die in Nord-Amerika lebende AifM {Vertigo) mmpU» Ooold als Mhalieh !»•
sdobnet, worin ich ihm beistimme, wShrend loh eine nliheie Besiehong la dv
mir ebenfalls mehr&ch vorliegenden Verfiqo Genesii nicht finden kann.
5. Balea antiqua Klebs & 888. Taf. XVII, Fig. 7. Ein junges Stück
▼on 5Vj Umgängen (ausgewachsene haben 10 — J2) als ältesten Vertreter einer
bisher nicht fossil bekannten Gattung anzusehen, scheint rair sehr bedenklich
und möchte ich mich dieser Auffassung, welche im Text nicht eingehciuler be-
gründet wird, vor Entdeckung; vollständiger Exemplare nicht anschliessen.
6. EUrtrcu KnvaletrHkii Klebs S. 389 ff. Taf. XVII., Fig. 8. Leider
hat Klebs die Mündung dieser interessanten Schnecke nicht abgebildet, so dass
man in Bezug auf sie nur auf die Beschieibun^ angewiesen ist. Nach dieser
nnd dem Gesammtbilde der Schnecke stimme ich Klebs aber darin bei, duB
es sich nm eine CTclostomacee, die erste im Bernstein, handelt Anch damit
bin ich einverstanden, dass dieselbe wahrscheinlich einen zwergfaaften Vertreter
der Megalomastomiden-Gmppe darstellt. Mit Diplommatinaceen kann ich dageges
keine Beiiehnngen entdecken, da anch das für sehr viele Schnecken dieser
Abiheflnng characteristische doppelte Peristom bei der Bernstein-Schnecke sidit
1) Jahrb. d. K. prenn. geol. Lande»- Antt. Ib85, 8. 366—394, Tif. XVU.
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auftritt. Nebenbei bemerkt, kommt übrigens beiden Onippen der P]relo8tomAceeii
ein bedeutend höheres geolegisehes Alter voLf als ich bei dem ▲bschlnss meines
Werkes über die Land- und S&sswasser-Gonchyliea der Vorwelt Terrnnthen
konnte. Sie treten zusammen sebon in den obersten jorasdsehen, den sog.
Porbeck-Schichten auf, wie einer meiner SchfUer, Herr Dr. 6. Maillard*), z. Z.
Docent in Zürich, nachgewiesen hat, und in den Gosau-Schichten hat Herr Dr.
Leop. Tausch ') in Wien «benialis eine Anzahl nener dabin gehöriger Formen
entdeckt und beschrieben.
Ueberblickt man die Besaltate, welche sich ans den vorstehenden Er-
örterungen ergeben, so zeigt sich, dass keine der im Bernstein entdeckten und
sicher Itestimmten Schnecken mit europäischen lebenden in näherer Beziehung
Steht, analoge Formen vielmehr nur in Ost- Asien und Nord- Amerika aiittrcton.
Das Hrgebnisfl der Untersuchung clor Berustein-Schneckeu stimmt mit
jenem ühcrein, welcin.s Conwentz aus seinen trefflichen Studien über die
Flora <les Bernsteins erhalten hat. Da sich klimatische Folgerungen aus fossilen
Binncn-Conchviien und Land-Pflanzen gegenseitig controliren, wie ich schon oft
hervorgehoben habe, so goreicht es mir zur besonderen Freude, auch in diesem
Falle wieder eine solche Uebereinstimmung nachweisen zu können.
>) IiiTerMlw6i du Parbeckien Mäm. soc. palöont. »uime vol. IX. 1883, XII. 1886.
*) Abb. d. E. K. geoL Balcbaaiiatalt in Wim Bd. XII, Heft L 1886.
Würz barg, Weihnachten 1886.
) I <
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Der Burgwall bei Lenzen.
Von
Professor I>r. Dorr, Elbing.
Mit Tafel III. und IV.
rSnr zwei eigentliche Borgwälle sind in dnr üingogend von Elbing bifr
her bekannt, der bei Lenzen und der bei Tolkemit. Beide sind auf einem
Terrain angelegt, welches auf drei Seiten von Schluchten eingeschlossen wird.
Der Burgwall Ijei Lenzen wurde im Sommer 1885 von mir im Äuftrai.'''
Klltinger AlterthumsgcHcll.-^ liafl i^'cnauer untersucht und ist in mehrfach''!- Be-
ziehung eine eigenthüuiliche iieidnirfche Befesiigiuig. Bevor ich jedoch in '^'^
Beschreibung desselben eintrete, schicke ich einige orientierende ßeiücrkuugeu
über den Bau und die Gestalt der „Elbiuger Höhe" voraus.
Zwischen Elbiog, Frauenburg und Mübihausen erbebt sich eine sieofieb
nmfangreiche, plateauartige Bodenanschwellung, ungefUir 23 Kilometer lang vaA
ebenso breit. Oegen Norden and Nordwesten ftllt diese Erhöhung steiler nid
frischen HalF ab, auf den andern Seiten ist der Abhang sanfter and senkt «ch
im Westen and SQdwesten zur Elbinger NledOTong und sam Draosensee, im
SQdeo Bum Weeske-, im Osten zum Baude*ThaL Dieses Plateau hat seine
grösstc Erhebung in der Mitte bei dem Dorfe Trunz (im ßutterberg 196 Meter).
Es besteht aus diluvialen Mergel-, Lehm- und Grandablagerungen. zeigt dun-li-
wcg eine leicht wellenförmige Oberfliiehe, doch hier und dort auch stfilerc uii i
bctrachtlicliere Hügel. A"on Trunz leielit nach allen Seiten «lie innere horizouUil-
liegende und unzerkliiftete IMateauÜäche etwa 2.50 Km weit. An ihrem Raiitl*?
liegen die Dörfer Konigsliagen, Baumgart, Ha.^elau. Maibaum, Neu-Mfinsterber^,
Blumenau und (»ross-Stoboy. Hinter dieser Linie lieginnt die Zerklüftung, und
zahlreiche, mannigfaltig geformte Schluchten durchschneiden die Abhänge nvt
an d«r Sftdseite fehlen sie &st ganz. Am meisten coupiert sind die Nordwest
abhänge, die snm Frischen Haff niedersteigen; hier entwickeln sich die bedeu-
tenden Schluchtensfsteme der Dorbecker Schweis, von Lensen und als das
mttchtigste das der Behberger and Stelliner Forst. Während die ansertheilte
Plateauflttche am Trans hemm vOUig entwaldet ist» sind die Flanken, wo die
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SeblnebtfmbildiiDg der Schonnng des Holzes Vonchnb leistet, noch vielflush mit
Wald (Bachen-, Kiefern-, seltener Bichen-) bedeckt
Das hier in Betracht kommende SchlnchtityBtem istdas von Lensen (Wald).
Das Doff Lenzen selbst liegt in Luftlinie 12,6 Em nördlich Yon Elbing, 7 Km
sfldlich von Tolkendt und mit sdnem Westende 2,5 Km Ostlich vom Frischen
Haff. Bs dehnt sich anfangs in nordwestlicher, dann in Westlicher Bichtnng
1,4 Km weit. Wo die von Elbing kommende Chaussee hineintritt, hat es
eine Höhe Ton 136 m über dem Meere') und wird hier auf seiner Nordost-
seite von einer 158 m hohen Berglehne überragt. In dem mittleren Drittel
des Dorfes nehmen zwei nach NW. streichende bedeutende Schluchten ihren
Anfang, so dass ihre Rinnen das nördliche Dorfterrain selbst noch conpieren.
Eine dritte, die mächtigste iSchlucht, entspringt auf der Ostseite der erwähnten
Berglehne, 0,5 Km nordüstlich vom Dorfe, läuft zuerst in nordwestlicher
Riehtunt; zum Forsthau:^e Panklau und heisst liier der Steigirrund, dann
wendet sie sich westlich und nimmt, auf ihrem weiteren Wege Lingensteiggrund
genannt, die zuenst genannten beiden Scliluchlen auf. Eine vierte Sehlucht
beginnt am Westende des Horfes, welches niedriger al.s das Ostende liegt; sie
zieht ebenl'alis in nordwesliiclier Riclitung und vereinigt sich westlich von 1
und 2 gleichfalls mit dem Lingeusteiggrund. Der letztere, von diesem Ver-
einigungspunkte ab sidi mehr und mehr erweiternd^ senkt sich in mehreren
beträchtlichen Windungen westwärts znm HalTdorfe Succase hinab, nimmt jedoch,
bevor er dasselbe errdcht, noch anf der Hälfte dieses W^es, 0,5 Km vor
Snccase eine Ifinfte beträchtliche Schlacht von Sfiden herauÜ
Dieses imposante Schluchtsystem, welches somit zwischen die beiden
Dörfer Lenzen und Snccase gelagert ist, hat sich in ein Terrain eingeschnitten,
das grösstentheüs aus Sand, stellenweise auch aus Lehm besteht; die Wände
der Schlnditen sind meist bewaldet (Kiefern), die Höhenr&cken zwischen ihnen
stellenweise.
Zwischen der Schlucht (4) nun, welche am Westen des Dorfes beginnt,
und der östlich davon gel^enen Schhicht (1), die bereits im mittleren Drittel
des Dorfes ihren Anfang nimmt, liegt ein Plateau, das dem Zuge beider Schluchten
folgend in nordwestlicher Riclitung streicht, nach einer Erstreckung von 000
Sehritt mit seinen Abhängen am Lingensteiggrund mit den Schluchten zugleich
endet und auf seinem Eudkopf den Burgwall trägt. Dieser Hndkopf des Plateaus,
wie die Läng.saxe des Burgwalls sell)St, geht aus der nordwestlichen in die rein
nördliche Richtung über. Ein Blick auf die Generalstabskarte wird nach diesen
Andeutungen leicht die Stelle des Burgwalls tinden lassen.
Der Leuzener Burgwall gehört somit zu der zahlreichen Klasse von Wällen,
welche auf der Schlussplatte eines auf drei Seiten von natürlichen Terrainein-
schnitten geschützten Landrückens angelegt sind; wie sich bei der weiteren
Beschreibung zeigen wird, verleihen die Ortiichen Verhältnisse dieser heidnischen
Diese und die später in dicHem Aufsatz vorkutniiK'iidcn Aiiguln'n ubsul. Itohc sind TAH
mir im vergaugeuen Summer durcli hiirometriHche Huhenmet>auagen ermittelt wurdeu.
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Feste nicht nur eine besondere Stärke, sondern haben auch EigwdittBlidikBilan
bd der Einrichtung yeranlasst^ die sich sonst nor selten oder gar nicht fisdea.
Nähern wir an9 auf dem genannten Plateau dem Wall von Osteo, vom
Dorfe her, wie es ein gegen denselben vorrückender Feind thun würde. Dm
Plateau hat hier zwisclien den Schluchten eine Breite von 200 Schritt, ver
schmälert sich weiterhin zwischen den sich nähernden Schluchträudoru und wird
in einer Entfernung von 240 Schritt vom Dorfe durch einen länglich runden
Hügel abgeschlossen, in dessen sanfteren Nordostabhang bis zum Rande der
ÖBtlicben Schlucht (1) jetzt ein Fahrweg eingeschnitten ist, während der Südwest-
abhang jäh aar Westschlncht (4) abfUlt. Dieser Hügel, vom Volke der kleine
Hünenberg genannt, hat eine abeolnte Höhe Ton 96 m, seine Basis im Noid-
Westen eine solehe von 85 m. An seinem Fasse betrigt seine Lftage etm 110^
die Breite 90 Sehritte, seine obere Plateanflllohe, die nac^ NO. geneigt iit,
misst 70 reep. 60 Schritte.
Er besteht aas Lehm, nur der steile Südwestabhang ans Sand, er ist mit
Buchen- und Eichengestrüpp bedeckt. Gegen einen sich von Osten Däbemden
Feind gab er einen vortreflflichen Punkt zur Vonrertheidigung ab. Doch dürft?
er ganz ein natürlicher Hügel sein ; Nachgrabungen am Nordweatfusse und »ui
der Kuppe ergaben kein Resultat, obwohl sein Name bei den Dorfbewobnera,
„kleiner Hünenberg", ihn in Beziehung zu dem eigentlichen Burgwall >elit.
Vom „kleinen Hünenberg" ab senkt sich der Plateaurücken. lüdm er
zweimal nach Nordwesten und dazwischen nach Westen sich wendet, allmi^üg
auf einem Zuge von 178 Schritt Länge bis zu eiuem Punkte, der auf dem Gfiail^
risB mit w besdefanet ist, zugleich sich hier Ua aaf 75 Schritt^ Bnile w
echnyüemd. IKeser schmale Hals nimmt seinen weiteren Zog in westlicber Bidk'
tang, sanSehst 14 Schritte horisontal laufend, dann im folgenden AbsehaittT«
86 Schritt im ersten Drittel stark steigend, etwm 85 Grd.
Nun erschemt die erste erkennbare Tertheid^[nngdinie des fl^eDtUdua
Burgwalls, ein in nordsüdlicber Richtung 75 Schritt weit qaer ftber den PUteas*
hals sich hinziehender steiler Abstich von 5 m Bdschnngslänge (zwischen g und
h dos Grundrisses), der sich über h hinaus auch noch eine Strecke westwärt«
fortsetzt; daas über dem Abstich früher sich noch ein Vorwall befunden, ist
heute nicht mehr erkennbar. Vom Südendc dieses Abstichs (A) führt, bald
nach Nordwest umbiegend, ein Fahrweg nach dem Westrande des Burgwalls,
eingeseliiiittcn in die Schluchtwand, in welche hier der Plateaurücken über-
geht und an dem Nordwestfusse des ßurgwalls längs der Innenseile eiuor
kleinen plateauartigen Vorsprungs (t) vorüberführend. Auf den Abslich (y—
folgt westwärts ein Vertheid igungsabscbnitt von 30 Schritt Breite mit flfiMr
Steigung Ton 25 Ord., der mit Bochen*, Bichen- and Kiefemgebüsdi bedeckt ist
An seinem West- resp. SQdwestrande befindet sich gleichMs em Ab-
stich (bei / bannend), mit dem Bnigwall sogekehrter, kilnerer nnd ssaft«
i) DmI von MfawD SehctMoi koaum S m gtoldi, 1 8«iritt fitkk Va ».
s
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gmieigter Btfscbungy so dass hier eine flache, grabenai'tige Rinn« entsteht,
Va— 1 m tief, die obere Oelltanng 2Vt — 4 m hnit. Diese Rinne Unft ringsum
den Slldost- und Sfldfiiss des Burgwalls; stellenwmse ist sie fiut nnkenntUcli.
Sie war gewiss nrspr&nglich tiefer und ist jedenfalls mehr oder weniger ver-
schnrrt. Sie bildete wohl einen gat gedeckten Aaf|;ang Ar die Vertheidiger des
Ostlieh davon gelegenen Yertheidigongsabschnittee, wenn der letztere mit lebenden
Hecken bedeckt nnd dadarch geschütxt war. Von dem SQdwestfusse des Walls
fahrt diese Rinne in scbrSger Riehtnng an der westlichen Wall-BOachnng anf-
wflrts bis sn dem sQdwcBtlichen Eingang in den Wallkessel (zwischen h nnd d);
am Sudfusse des Walls wuchert auf ihrem Abhänge SchleedorngestrQpp. Der
von h ziemlich steil an der Schluchtwand aufwärts führende, mit Rasen be>
kleidete Fahrweg, 3 Schritte breit, erreicht auf dem kleinen Plateau (bei 0
horizontales Terrain, begleitet dann, mit tiefer Schluclit an seiner Aussenseite,
den Fuss des Westwalls, auch hier steigend, und zieht sich auch um den Fuss
des Nordwalls herum.
Dieser Fahrweg ist vorhaiuleii gewesen, soweit die Erinnerung des jetzigen
Besitzers reicht. Er bildet jedenfallH den alten, breiten Hauj)taufgang zum IJurg-
wall vom östlichen Plateau aus und zugleich einen Umgang um den Wall auf
der West- und Nordseite. Dass er nicht als Fahrweg von Späteren, sondern
als Hauptaul'- und Umgang von den Erbauern des Burgwalls selbst ange-
legt worden ist, beweist der Umstand, dass er, wie der Gruudriss zeigt, auch
an dem äusseren Fuss des Nordostwalls sich herumzieht und dort am jähen
SoUnchtal^dl zungenförmig Terlttnft an einer Stelle, wo die Anlage eines Fahr»
Weges ganz sinnlos gewesen wäre. Das kleine Plateau bei • ersdieint nun
eben&lls als eine ursprüngliche k&nstliche Anlage und gewinnt eine besondere
Bedeutung: es ist gross genug, dner grosseren Anzahl von Vertheidigem Platz
zu gewähren und bildete eine Bastion zum Schutze des Hanptaufgai^ da, wo
der leztere den steilen Schluchtabhang verhssend ebenes Terrain betritt, und
wo zugleich der ▼orher beschriebene rinnenartige Aufgang mit demselben zu-
sammentrüft; beide Aufgänge sind so gefi&hrt» dass der sich nähernde Feind
beim Emporsteigen dem Vertheidiger die rechte, vom Schilde nicht gedeckte
Seite zukehren musste.
Der Burg wall selbst nun, im Volksmunde der grosse Hftnenberg ge-
nannt, ist auf dem steil emporsteigenden Endkopf des von Lenzen ab zwischen
den beiden Schluchten .sich hinziehenden Plateaurückeus angelegt. Er baut sich
unmittelbar hinter dem westlichen und südwestlichen AI)Stich des Vertheidi-
gungsabschnittes (/, g, Ii) auf, und da der ursprüngliche Hi'igel, auf dem er er-
richtet wurde, nach Norden umbog und aufstieg, so lieu't auch die Längsaxe
des Hurgwalls in südnördlicher Richtung, steigt sein inneres nach Norden er-
liebüch an, und übertriÜ't die Krone des Nordwalls an Uohe mindestens um ö m
die des Südwalls.
Der Burgwall ist ein ovaler nicht vollständig geschlossener Ringwall.
Wäre er voliätändig, äo würde suiu Umfang auf der Krone gemessou lb8 Schiütt
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betragen. Nnn befindet sich auf der Südo8tseit6| wo eine 40 m hohe, fast senk*
recht aafoteigende Schluchtwand eine Annäherung unmöglich machte, eine Unter-
brechung von 30 Schritten, an dem Westwall wiederum fehlt auf einer Strecke
von 12 Schritt die innere Böschung, weil hier das Innere die Höhe der Wall-
krone besitzt. Die Krone des Nordwalls erhebt sich über dieaeu hoheu innern
Theil noch um 2 m und hat eine absolute Höhe von 106 ra übertrifft mithin
deu Gipfel dvs kleinen Hüncubeigs um 1 1 m und liegt 80 ni unU'i- dem (Jst-
ende der Lenzener Laudstrasse. Der Neigungswinkel der äussern Waliböachungeo
beträgt 45 — ÖO Grd., der der innern ist nicht ganz so grosa.
Auf der Sfidoet-, Sfid- ond Sftdweeteeite ist der Wall am stirksten g«bMt
imd besitzt die grOeste Hohe Ober der Basisy weil an diesen Seiten der stlrkata
Angriff absuwehren war. Die Liinge der ftnasem Böschnng betrügt auf derSid*
ostseite 12, auf der S&dwestseite Ilm, was mne Hdhe Ton 8—9 m ttber in
Basis wgiebt, während dw Nordwall sich etwa 6 m aber die ftnssere Gmod-
fläche erhebt, und da die Krone des Nordwalls mindestens 5 m hoher ist als
die des Südwalls, so ist die äussere Basis des Borgwalls auf dessen Kordseite
7-- 8 m. höher als auf dessen Südseite- Die innere WallbOschung hat am Noid*
wall eine Länge von 3, am Süd wall von 4 m
Die durchgängige Breite der Wallkrone dürfte auf 3 m. anzuneliineii
sein, miteingeiechnet die flache Wölbung an den Rändern vor dem Besonder
eigentlichen Böschung: an drei Stellen jedoch ist sie bedeutender: einmal zu
beiden Seiten des Eingangs im Südwesten (zwischen d uud h) ; hier beiragt sie
3,5 m, dann dort, wo der Südostwall zungeufbrmig an dem Steilabfall der nori'
Osäiehen Schlueht Terläuft (bei e) und die ünterbtechang beginnt; dssM bit
die Krone des Walls 4 m Breite. An der letsteren Stelle bildet der Endkopf
des Walls einoi machtigen Pfeiler, der nach 8 Seiten kegelförmig abMt» «o^
dessen AnsbOsdhnng im Nordosten anmittelbar in den &st senkrechten Sehlndit-
abhaag ttieigeht. Dieser Theil des Walls, der sngleich hoher ist, als dtrS&d'
wall, bildet die eigentliche Stirne des Werks, weil man hier die Vertheidigungs-
kraft der Si^hlucht und des Walls combinirte. Auch den £ingang im Südwesten
hat man durch stärkere Wallpfeiler mehr zu siobon gesucht. Der Kordwall,
der am wenigsten zn wehren hatte, ist bei geringerer relativer Höhe M^eicb
etwas schmäler, als die übrigen Theile der BelV\stiguug.
Der Eingang iui Südwestwall bildet eint; unten 1, oben 5 m breite, in
den Wall eingeschnittene Oell'nung mit schrägen Wanden, deren Basis die
gleiche Hoho mit dem daliinterlicgenden Innern besitzt. Nach aussen lau!\
dieser Einschnitt sehr verflacht und zum Theil kaum erkennbar iu schräger
Bichtung siidwärts zu der oben beschriebenen grabenartigen Rinne hinab.
Folgt man dem am Fnsse des Westwalls nordwSite ao&teigenden Falv^
Wege Tom eben beschriebenen Eingang 38 Schritte weit in nördlicher Bichtnog^
dann erblickt man an der AnssenbOschung des Nordwestwalls in halber
desselben einen flachen Einschnitt, der die lotste Spur eines «weiten ehe*
maligen Bingangs an dieser Stelle sein mag; darüber befinden sich mehrere be*
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deatende XJnebenlMiteii in der WaUkrone, genauer geeprochen in dem hier bia
an die ftnaBere Wall-BOBehong reichenden inneren Platean. Doch das Teizain
ist hier, irahracheinlioh dnroh Ansroden stfirkerer Banmstämnie, atark Tbrwfiatetf
nnd ein bestimmteB Urtheü darüber, ob hier ein sweiter Eingang gewesen» ist
heute ni<At mehr zu gewinnen.
Das Innere des Burgwalls hat die Oeßtalt einer langgezogenen Ellipse.
Die lauge Axe zwischen dem inneren Fuss des Nordwalls und dem des Südwalls
misst 50 Schritt«, die kurze Axe im nördlichen und südlichen Theile 24 Schritte,
die Hr<nte des im mittleren Theile des Innern befindlichen Plateaus vom oberen
Rande der Ausscniböschung des Westwalls bis zum Rande der östlichen Schlucht
35 Schritte. Einen eigentlichen WalikoHsel, der vom Walle überragt wird,
bildet das südliche Drittel des Innern. In der Mitte desselben, 2 m vom inucrn
Fussc des Südwalles abstehend, ist eine rundliche A'crtiefnng befindlich mit
einer obern OelVnuug von 5 ni Durchmesser, IV? tief. Ich fand sie fast
durchweg, und namentlich am (irunde mit Käsen bc^dcckt, nur au der Nord-
waud waren schon früher einige oberflächliche Einschnitte gemacht. Herr
Dobrick. der Besitzer des Walls, erzählte mir, er hätte diese Vertiefung bereits
als Knabe (vor etwa 40 Jahren) gekannt, sie scheint mithin alt zu sein. Eine
Nachgrabung; die ich auf der Sohle bis za 1 m Tiefe ausführen liess, hatte
kein Besoltat nnd legte nnter der Rasendecke nor den gewachsenen Boden
bloss, weissen Sand, der ftberall im Innern in geringer Tiefe gefunden wird.
Der mit Basen bedeckte Wallkessel geht im mittleren Drittel des Innern in
ein kleines Plateau Qber, welches höher ist, als die Wallpfeiler bei h nnd c
nnd die gleiche Höhe mit dem Sfidfusse des Nordwalles bemtzt Die innwe
Böschung des Westwalls reicht Tom sfidwestlichen Eingange nur 14 Schritte
nach Norden^ wird mit dem aufsteigenden Terrain kfirzer und yerschwindet dann
gänalich. Auf der Ostseite senkt sich das innere Platean zum Steilabfidle der
Soblncht, auf der Westseite reicht es bis zur Aussenböschung des Westwalls
nnd ist im Nordwesten, wie bweits erwähnt, wahrschdnUch durch Ausroden
grösserer Stämme stark verwüstet und uneben geworden ; noch heute ist dieser
Abschnitt des Innern zum Theil mit Kiefern-, Eichen- und Buchenaufschlag
bedeckt. Früher setzte sich dieses kleine Plateau jedenfalls bis zum Südfusse
des Nordwalls fort; jetzt befindet sich in dem nördlichen Drittel des Innern
eine umfan^eichore Vertiefung, stellenweise 2 m tief, die nur den Sand des
gewachsenen Bodens zeigt und durch Nachgrabungen entstanden ist, die der
heutige Besitzer vor mehreren Jahren hier veranstaltete; ob eine Anzahl kopf-
grosser und grösserer, unbehauener Steine, die man heute am Nordwestrande
dieser Vertiefung erblickt, von den Erbauern des Walls als Vertheidigungs-
material dorthin geschafft worden ist, muss dahingestellt bleiben.
Zwischen dem Nordrandc dieser dureh jüngste Nachgral)ungen entstandenen
Vertiefung und dem Südfusse des Nordwalls befindet sich noch ein schmaler
Rand des früher bis hierher reichenden innein Plateaus, der nicht mehr 1 m
Brmte hat; über ihm erhebt sich der Nordwall 2 m hoch. Der Lenzener
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Bwgwall baut sich somit in 3 Etagen Ton Sftden nach Norden auf: das iU>
liehe Drittel des Burgwalls bis zum südwestlichen ESngange, ein halbnads
Kernwall mit einem Kessel im Innern bildet die unterste Etage; das mittloe
Dritte], ein Platean mit Wallbaechnng an der Westseite, Sehlnchtwand aa der
Ostseite nnd htther als der Sfidwall, bildet die sweite Etsge; das nitidlidN
Dritteil ursprünglich gleichfalls Pktean, doch dnrch Grabungen im sftdlidia
Theile aig verwfistet, trägt auf seiner Nordseite den ab dritte Etage soljse-
setzten Nordwall. Die an den Burgwall sich anschliessenden Schlnchtwäade
sind noch heute mit theüs schwachen, theils mittelgrossoi Kiefern bestandest
bis auf die Ausscnböschung des NoiniwallH, die ebenso wie das hohe Ionen
mit Ei( Itt M . Buchen- und Kiefemaufschlag bedeckt ist, während auf der Krone
des Nordwalls einige junge Kiefern stehen, sind die Wallwänd«- ud 1 die Wall-
kröne von Holzwnchs frei und nur mit einer schwachen Rasendecke beideidet
Der Nordwall besteht aus Lehm, die übrigen Wallabtheilungen aus Sand.
Der Nordfuas des Nordwalls hat da. wo der breite Umgang um ihn
herumführt 100 m. absol. Hohe. Hier nähern sich die Wände der westlichen
und der Östlichen Sehlucht bis auf 30 Schritte, nnd nun senkt sich die«**
nördliche, nur mit Rasen bedeckte Vorterraiu 40 Schritte weit geradenw^e«
nach Norden mit einer gloielmiässigeuNeiguug von 15** bi.s k, wo es nur noch
20 Schritte Breite besitzt und ein rundes, ebenes Plateau von eben so gro5-em
Durciimesser bildet (95 m h). An dieser Stelle zweigen sich zwei breive
Wälle ab, die ich im Gegensatz zum eiguuLlichen Burgwallö „Niederwälle"
nennen will. Der schmälere Niederwall^ dessen Krone 8 Schritte breit jA,
sieht Ton dem Plateau k ziemlich genau nach Norden, 90 Schritte wmt, isr
etwa in der Mitte ein wenig nach Osten Torbiegend. Er steigt anfangs eis
wenig und erweitert sich su einem klemen Platean (13 Schritte Durchnu) bsi
l (98 m), dann senkt er sich um ebensoTiel bis zu dem Endplatean bei m
(12 Schritte Durchm., 95 m.). Dieser Endpfeiler des Walls (Platean m) ftDt
nach Norden um 34 m in einem weiteren Platean (r, 61 m) ab, wdches nit
kflrserer Böschung zum Lingensteiggnmd niedersteigt Die Krone des WsUi
ist mit Basen, die Wände sind mit schwachen Kiefern bedeckt
An der Westseite des Plateaus k zweigt sich unter rechtem Winkel gsges
den ersten Niederwall der zweite ab. Seine Krone hat eine Breite iron 18
Schritten. Er senkt sich zunächst um mehr als 5 m (bis n), steigt dann
wieder fest 1 m, sich zu einem runden Platean von 20 Schritten im Durch*
messer erweiternd (o). sinkt dann abermals um mehr als 5 m, biegt in seiner
zweiten Hälfte nach Norden um, zieht hier dem ersten Niederwalle parallel imd
endet in einem runden Plateau ip 20 Schritte im Durchmesser, 85 m). Der
Endkopf des zweiten Niederwalls, der 10 m niedriger als der des ersten ist
bat trotz seiner geringeren absoluten Höhe einen bedeutenderen Abfall zur
Tiefe: sein Westabhang stürzt steil 43 m tief zu einer Stelle ab, wo sieh &
auf der Westseite des Burgwalls herumziehende Schlucht mit dem Lingensteif-
grund vereinigt (u 42 u), sein Norüabbaug dagegen erreicht den Lingensiei^
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gnmd in yUü allmftligerem Znge. ZwiachBii den beiden Niederwltllen liegt ein
■anfigeneigleBy «npliltheatralisch sich weitendee, mnldenartiges Terrain. Durch
die Mitte desselben f&hrt» am Nordrande des zweiten Niederwalls (bei n) be-
ginnend, ein Fahrw^ snm Lingensteipfrnind, der anfangs am steileren Wall-
abhang hinabzieht, im zweiten Drittel sich fast unmerklich und erst weiter unten
bedeutender senkt. Wie beim ersten Niederwall ist auch beim zweiten die
Krone nur mit Rasen bedeckt, die Abhänge mit Ausnahme des steilen Nord-
vvestabfalls mit schwachen Kiefern bestanden. Wie der Nordwall des Burgwalls
besteht auch das nördliche Vorterrain, sowie die Nicdcrwälle, soweit ich zu
untersuchen vermochte, aus Lehm. Dass die Kronen der Niederwällo mit den
darin auftretenden und sie abschliessenden runden Plateaus künstlich ausge-
arbeitet sind, zeigt die gleichmässige Breite und die regelmässige Ebnung; auch
das nördliche Vorterrain zeigt eine ganz gleichmUssige Neigung des Abhangs.
Von den beiden Schluchten, welche den Burgwall mit den Nicdcrwällen auf der
Ost- und Westseite umziehen, senkt sich die Sohle der erstem stärker (zwischen
« und V n m), die der letztern, die einen weitern Zug hat, viel allmäliger
(zwischen t und u nur 5 m). Ucber der tiefsten Stelle des Nordwestabfalls
des PlateankopfeSi den der Burgwall krönt, (u) erhebt aidi der Nordwall des
letztem um 64 m, zu dner wahrhaft impomaten Hohe. Die dem Burgwall
im Westen und Norden gegenfiberliegenden Schlnchtrftnder eireiehen dessen
Hohe bei Weitem nicht (bei ^ 79, bei « 84 m). Nach dieser topographischen
Beschreibung des Lenzener Burgwalls und seiner Umgebung komme ich zu den
Resultaten der im Sommer 1885 dort yon mir yeranstalteten Ausgrabungen.
Es wurden recht reiche Scherbenfnnde gemacht. Bereits bei der ersten
Besichtigung des Ostlichen Vorterrains (/, fff h) md der ttnsseren Böschungen
des Sfidwalls (b — c) fand ich an der OberflUche zahlreiche Scherben, die wohl
Bl^ngüsse aus oberflächlicher Lage in der spärlichen Pasendecke losgespült
hatten. Die Nachgrabungen begann ich am Ostrande der Vertiefung e im süd-
lichen Wallkessel. Hier kam in der Rasendecke bis zu 6 cm. Tiefe, also
ganz oberflächlich^ eine kleinere Anzalil Scherben, von denen einen die Ab-
bildung 1 zeigt, zu Tage. Dieselben besitzen den deutlichen Burgwall typus,
zeigen zwar nicht die Wellenlinie, jedoch das Ornament der parallelen Rillen,
die theils in grösserer Anzahl, theils zu je 2 (Fig. 1) oder .3 gru])pirt sind.
Bei dem einen Randstuck (F'ig. 1) ist der Hals nur durch eine kurze Wand-
verdunnung mai-kirt. bei dem zweiten steigt er etwas länger vertical auf, bei
beiden ist der Rand senkrecht umgebogen und an der Au.«sens<?iie von recht-
winkligen Kanten ijegrcnzt. Die Scherben zeigen in der äusseren Hälfte röth-
licheu, in der inneren schwärzlichen Brand. Dem Thon sind Sandkörner und
feiner Granitgrus beigemengt, die die Oberfläche etwas rauh machen. Die Iler-
steDnng des Ornaments ist zum Theil eine nachlässige. Spuren der Verfertigung
anf der Topferscheibe sind an einigen dieser Scharben dendioh bemerkbar.
Eäne grössere Menge Ton Scherben, die einer fiüheren als der Burgwall-
seit angehören, wurde in einem Einschnitt gefunden, den ich in die Sohle des
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pfidwpstliclion Eingangs (zwischen d und b) maohon Hess. Hier reifste sich im
Sande in einer Tiefe von 0.7ö bis 1.50 m eine Culturschicht. von zalilrcichon
feineren Holzkohlonslückchen dunkel gefärbt, in welcher ausser gröberen H0I7,-
kohlcnbrocken, mehreren Stücken rohen Bernsteins, einitren Knochen (Rind), zahl-
reiche Scherben zu Tage kamen, von denen manche von Kuhle, Runs und ver-
kohlten, darao haftenden Speisoüberrusteu stark geschwärzt erschienen. Alle diese
Scherben teigen dne starke Beimischung von gröberem Granitgras, jedoch nicht
▼on Sand. Der Brand ist theils, wie bei den vorigen, aussen rttihliob^ innen schwin,
theils ganz schwarz, tbeils liegt die schwarze Schicht io der IGtte. An der
Innenflftcbe sind alle mehr oder weniger sorg&Itig geglättet, nweUen mir adir
roh durch Andrücken der Finger, die äussere Fläche ist theib ghitt, theik
durch einen Bewurf rauh gemacht. Die verzierten StQcke zeigen nicht das Burg-
wallomament, sondern entweder zwei Gruppen paralleler, sich schneidender
gradliniger Ritzungen (Fig. 5), oder P^indrücke der Fingerspitzen, auf dem Rande
(Fig. 7), auf der erhabenen Leiste, die zwischen Hals und Bauch um das Gefäss
herumlief (F'i^. 6). oder endlieh breite Furchen, die mit den zusammeiiHegten
P'ingerspitzen in den iiusseren rauhen Bewurf gezojren wurden, theils in schräger
Richtung (Fig. 6), theils horizontal und vertikal nebeneinander (Fig. 8). Das
Gefäss, dem der durch Fig. 0 al>gebildete Scherben angehorte, hat einen be-
trächtlichen Umfang gehabt; seine Wand ist 1 cm dick und zeigt an deriuö»
nnd Innenseite rdthlichen, in der Mitte schwärzlichen Brand ; Bauch nd fiib
ziehen sich stark nach innen zusammen, der obere Band ist eine glatte, ante
Aussenseite gewtflbte Leiste. An anderen Bandrtitek«! ist der Raod nur dvidi
eine Terbrdterung der Halswand gebildet, theils horizontal glatt abgeMbsittent
theils an der Aussen- und Innenkante durch Eindrficke der znsammeogelegtea
Fingerspitzen vendert Diese Eändrftcke sind jedoch so angebracht, dass die äusseren
mit den inneren altemiien, wodurch auf der Randmitte eine erhabene, gaozscbmak,
wellenförmige Leiste entsteht. Ein solcher Scherben wurde auf dem östlichen
Vorterrain gefunden, ganz analoge befanden sich jedoch auch in der Grul>e. von
welcher jetzt die Rede ist. Der sehr sorglaltig geglättete, glänzenfi s.'hwam'
Scherben (Fi^'. !0 zei^t einen schmalen, scharf vortretenden Kauchrand mit z»''
Pa;ir durch Eindrücken der glatten Nagellläche hervorgebracliten (Jrübchcu. der
sich nach unten sturk v.M iün^t. und einen vertikal aufsteigenden Hals, der ohne
besonderen Rand oben glatt abgeschnitten ist. Das Gefäss, von dem er stammt,
würde durch seine Gestalt, saubere Ausfuhrung und glänzende Schwärxe lebhaft
an manche Urnen des Neustädterfeldes bei Elbii^ erinnern; auch die Form ein»
Henkelfiagments, dessen Brand der des Scherben (Fig. 6) ist, findet sich auf den
Nenstädterfcld wieder. Ein ganz eigenthOmlicher Scherben' ist der dnroh Fig. ^
veranschaulichte. Der Thon ist wie bei den anderen, der Brand fost durch VBg
schwarz und zeigt nur an der äusseren Fläche eine minimale bräunliche Sdiidit;
dagegen ist sein Ornament sehr auffallend. Dassdbe besteht aus zwei erhAvBxn.
nebeneinanderliegenden, ovalen Lappen von 4 mm Dicke, die an ihrem oborec
Ende mit dem Scherben selbst abgebrochen sind, so dass ihre ganze Geflih
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nicht mehr zu erkennen ist; ihre Ausarbeitung in haut relief ist sehr merk-
würdig. In der in Rode stohondcn Grube wurde auch noch die Hälfto pinoa
4 cm langen, 4 mm dicken luthlen KiiochenCTifTs gefunden, der wohl am
Ende eines Holzstiels in\-pi ünglich belestigt war. Er ist unvollkommen geglättet,
am einen Ende senkre('ht und /.ionilicli sorirtaltig, am anderen schräg und un-
regelmässig abgeschnitten. Weitere Ausgrabungen liess ich auf den Wallköpfen
neben dem Eingang (bei d und /') vornehmen. In der Grubo (bei d) wurde im
Wallsande nichts gefunden. In der andern (bei l>) kam in Tiefe von 1 m ein
Häufchen von Vogelkirschcnsteinen im Wallsandc zum Vorschein. Das endo-
carpium ist durchaas mürbe und brüchig, meistcDS in zwei Hälfteo zerfaUen
oder doeb an der Keimstelle geöffnet, das Innere mit Sand erfUlt. In der
Tiefe von 1|85 m &nden sich mehret« glatte Scherben der älteren Gattung nnd
dn yerzierter (abgebildet durch Fig. 4). Die Oberfläche des letsteren wird durch
gradlinige, sich kreuzende Billen in viereckige Felder getheilt^ auch sind zwei
diagonal verlaufende, unvollendet gelassene flachere Ritznngen erkennbar. Gra-
bungen im Nordwall constatirten, dass derselbe aus Lehm besteht, und brachten '
aus einer Tiefe von 1,30 m gleichfalls einige glatte, ältere Scherben zum Vor-
schein, dagegen wurden, mit Ausnahme der oben besprochenen, im Lagerraum
des Walls trotz verschiedener Nachforschungen keine Scherben sonst gefunden.
Im östlichen Vorterrain fanden sich überall ältere Scherben, bei g der mit
den besprochenen Fingereindrücken auf dem Rande, bei Ä ein kleiner verzierter
Scheiben mit Nageleindrücken, horizontallaufenden parallelen Rillen darüber
und < l»en8olchen schräger laufenden darunter. (Fig. 3). Ferner wurden einige
glatte ältere Seherben in der Ki one der Nicderwälle bis zu 1 m Tiefe an mehreren
Stellen hei zwi seilen / und m, zwischen o und p entdeckt, ein Beweis dafür,
dass diese Wälle, alc^^eseluMi von den rdiri<r*'n Anzeielien, kfinstliclie Anlagen
sind und von den Erljauern des Hauptwalls herrühren; sogar in dem aufsteigen-
den Terrain des Plateauiialses, östlich von jp, zeigten sich Scherben der zweiten
(älteren) Gattung, woraus zu entneliuKMi ist, dass die Burgwalllcule auch an dem
dort befindlichen Ahhanir gearbeitet iiahen; ob der bei tv in die Schlucht
führende Abweg älteren Datums ist, weiss ich nicht anzugeben.
Oben wurde erwähnt, dass am Südfusse des Nordwalls eine umfangreichere
Vertiefung im nOrdlidien Wallinneren vorhanden sei, die durch Nachgrabungen
entstand, welche der heutige Besitzer des Burgwalls dort vor mehreren Jahren
veranstaltete. Ifan fand dabei, wie mir berichtet worden, unter der Basen-
decke nur den Sand des gewachsenen Bodens, an einer Stelle jedoch, etwa
5 m tief^ mehi:ere mit gebrannten Knochen gefüllte Urnen, von denen sieh
nichts erhalten hat; auch ftber ihre Grösse, Gestalt, Farbe, etwaige Verzierung
habe ich nichts in Erfahrung bringen können; wahrscheinlich stammen sie ans
der Zeit der oben beschriebenen älteroa Scherben her. Am Sfidrande der
durch diese Grabungen entstandenen Vertiefung liess ich im vorigen Sommer
gleichfalls in der inneren Plateaufläche nachgraben. Zunächst zeigte sich in
einer Tiefe von 0,60 m eine Anzahl nicht zu grosser, meistens kfinstlich ge-
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spa1t(Mior Steine von unree^clniäBsig'or Form und ungleicher Orösso; mehrw
mittelgrosse waren 15 — 20 cm lanir, halb so breit, 4 cm dick. Sie Injen
nicht mehr so regelmässig nebeneinander und in so vollkommen horizontaler
Lage, um ein bestimmtes Pflaster zu bilden, schienen vielmehr in ihrer ursprüng-
lichen Lage bereits friihcr gestört zu sein. Eitie Anzahl HolzkohlenjJtücko war
in dem über ihnen lagernden Sande zum Vorschein gekommen, unmittelbar auf
ihnen jedoch nur vereinzelte Kolilenlragmente, nur an einem dieser Steine war
eine Schwarzuug durch Brand entschieden zu constatieren.
An diese unregelmässige Steinpackung schloss sich weiter südwärts etoe
wirkliche Brandschicht, 2 m lang und ebenso breit (bei a). Diese 34 cm
unter der Oberfiiebe lagernde Holskolilen- und Asehenaehieht w ohne StetnOi i
im Kern 8 cm dick, nach den R&ndem sich bis zn 2 — 1 cm veidfinnend. Si
lagen darin Fragmente von Tcrkohlteni rechtwinklig gespaltenen Holisclidtn
(Kiefer), 8 cm breit, 6 cm dick. Kein Scherben, keine Spur yerkohher
Nahrungsmittel (etwa verkohlte Getreidekömer),^ kein Thierknochen wmide hei
oder in dieser Brandschicht gefiinden, unmittelbar darunter war der gewadmae
Boden (Sand).
Aus dem bisher Mitgetheilten dürften sich folgende SchlusslolgenmgM
mit einiger Sicherheit ziehen lassen:
1. Der Lenzener Burgwall wurde hei^^tellt durch Umformung ««
natürlichen Hügels, der den die Umgegend überragenden Endkopf eines zwiscl«
zwei Schluchten sicli hinziehenden Plateaurückens bildete. Das Material nr
Aufschüttung des Walls wurde theils der Kuppe, theils den Abhängen deä
Hügels entnommen. Die planierte Kuppe ist heute noch als kleines Platm
in der nördlichen Hälfte des Walliuneren vorhanden. Der hier gewonnene Sand
wurde zur Schüttung der dieses Plateau im Westen begrenzenden Böschung
verwendet. Die südliche Hiilftc des Eurgwalls wurde halbkreisförmig um den
oberen Südabhang des Jliigels gelegt, den Sand dazu nahm man von dem
untern Theile des südlichen und südöstlichen flügelabhangs: so entstand anf
letzterem das östliche und südöstliche Vorterrain ff, h) und im Südwest da?
kleine Plateau i. Auf den Nordrand des Hügels setzte man den Nordwall:
den Lehm, aus dem dieser besteht, nahm man aus dem lehmigen Nordabhane
des Hügels und schuf so zugleich das sanft und gleichmässig geneigte nördliche
Vorterrain.
2. Auf dem uraprfinglichen Hügel hatte bereits vor Anlage des Burgwitti
eine heidnische Ansiedlung bestanden. Die von dieser herrührenden flaaAa
älto^ Scharben, wurden durch den Bau des Walls ftber das ganze Wall* and
Yorterrain zerstreut, wo sie noch heute, theils oberflächlich, theils tiefer and
im Inneren des Walls gefunden werden; nur die •unter der Sohle dee s&dwMt'
liehen Eingangs gefundenen Alteren ScheiHi>en dftrflten noch in mspriogli^
Lage gewesen sein und den letzten Best eines Ab&Uhanfens der ilteren Ai-
Siedlung ausgemacht haben.
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3. Die Oeftsse, welchen die geglätteten älteren Scherben angehörten,
scheinen mit den Urnen des Ncustädterfeldes bei Elbing verwandt, wahrschein-
lich aber junger zu sein und dor Periode anzugehören, welche auf die römische
Periode des Neastädterfeldes folgte und die Lücke zwischen dieser und dem
Retrinn der Burgwallzeit ausfüllte. Die Technik der Töpferkunst scheint in
diet^cr Zeit seit dem Aufhören der römischen Einflüsse in unseren Gegendon
bedeutend zurückgegangen zu sein. An die Stelle der Punkt- und Linien-
ornamente treten Fingcrcindrücke, wie z. B. der durch Fig. 9 wiedergegebene
Scherben von sonst sorgfältiger Arbeit nur die letzteren zeigt. Vor Jahresfrist
w^urden am Südraude des Neustädtorfeldcr Graberfeldes Scherben mit rauhem
Bewurf gefunden, die von den entsprechenden des Lenzener Burgwalls auch
hinsichtlich des Brandes nicht zu unterscheiden sind; leider fimd dob dabei
keine Beigabe.
4. IHe oben beschriebenen wenigen BurgwaUacberben, welcbe in der Raaen-
decke des s&dlicben Wallinneren steekten, wtkrden der Zeit der Erbauer des
Bargwalls oder der demnftchst folgenden angehören. Scherben mit dem auf
diesen vorkommenden Ornament oder mit einem andern BnrgwaUomament sind
auf dem NenstädterMder Grftberfeld bisher nirgends gefnnden worden, wohl
aber in grösserer Ansahl und genau dieselben Bandstficke (Fig. 1) 2000
Schritte nordöstlich von der Altstadt Elbings und 1400 Schritte südöstlich von
Englisch-Brunnen auf dem SLümmerei-Sandlande, einem bereits höher gelegenen
Terrain swischen der Königsberger Torstadt und der Pangrits-Colonie; hier
werden aber wiederum die älteren Scherben des Lenzener Burgwalls durchaas
▼tfmisst. Diese Uebereinstimmung ist insofern wichtig, als sie einen Anhaltfa-
punkt für die Lage des ehemaligen Truso zu gewähren scheint. Da nämlich
Wulfdtan in der zweiten Hälfte des 9. Jahrb. n. Chr. nach Truso kam und die
Lenzener Burgwallscherben der älteren Burgwallperiode, also derselben Zeit an-
zugehören scheinen, so würden auch die Scherben des Kämmerei-Sandlandes
der Trusonischen Zeit zuzurechnen sein. Auf dem Terrain der nördlichen
Vorstädte Elbings dürfte mithin Wulfstans Truso gelegen haben, denn als
mehr als dreihundert Jahre später von Liibcckeru Elbing auf dem Terrain der
heutigen Altstadt crl)aut wurde, musste das letztere Terrain, weil es sumpfig
war, erst durch i'lahlroste fest gemacht werden, wird mithin fiir die Esthen
Wulfstans zn Ansiedelungen völlig unbrauchbar gewesen sein. Damit stnnmt
überein, dass echte Burgwall-Scherben in dem Terrain der Altstadt von Elbing
niemals nun Vorschein gekommen sind.
5. Die im Norden des Hauptwalls gelegenen „NiederwUlle'' dfirflen auf
gleichfalls schon Torher vorhanden gewesenen Ausläufern des ursprünglichen
Hfigels, auf dem der Burgwall entstand^ angelegt sein.
6. Der Buigwall war wohl als Fliehburg für die Bevölkerung benachbarter
Ortschaften bestimmt, bis in die lütte dieses Jahrhunderts gehörte sein Terrain
noch sum Gemeindeland des Dorfes Lenzen. Wahrscheinlich ezistirten auf dem
Terrain von Lernen und Succase lange vor Ankunft des Ordens pminsche und
1*
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noch früher esthnischo Dörfer; ihren Einwohnern sollte wohl der Burgwall eiue
Zufluchtstätte bieten in Zeiten, wo Feinde das offene Land überscbwoinrnton.
Da der Lagerraum des Walls klein ist und wohl uur den Yertheidigcrn Rauui
gewihrtBi Bo war woU der muldenförmige Raum sirisohen den Niederwalku
bestimmti die 1lbr^;en FlftoliiliDge und die Viebheeiden aii&imehiiieii, war also
ein nicht ringsgescblosseiier Viehhof, TortreSlich zu Tertheidigen durch die
breiten NiederwSlle, deren pkteansrtige Erweiterangen eine absebnittweise Ver-
theidignng auch snr Deckong eines allgemeinen Bfickzngs ans dem Bnigwall
ermöglichten.
6. Ob indessen der Burgwall einmal oder gar öfter als Flicliburg in da
That benutzt wordm ist, darf sweifelhaft erscheinen, da die einzige Brandstelle,
die im Wallinneren aufzufinden war, weder Gefässscherben, noch verkohltes
Getreide oder Thierknochen enthielt, also durchaus keine Spur zeitrte, dass dort
jemals fnr eine grössere Monge von Menschen Lebonsniittel zul)ereitet worden
waren; vielmehr deutet diese Brandstelle wohl nur darauf hin, dass man auf
dem höchsten Theil des Wallinneren öfters »Sigualfeuer entzündet hat.
Zum Schluss dieser Untersuchung sei noch bemerkt, dass der Lenzener
Bargwall einerseits eine sehr versteckte Lage hat, da man ihn weder von der
Ton Elbing nach Tolkemit f&hrenden Chanssee. noch vom Haff ans zu «ntdeefas
▼ermag, andrerseits aber auch, weil seine Hohe die rings nm ihn aofttoipnfci
Schlnchtenwände dominirt, ans seiner nttheren Umgebung nicht eingeaduivaite
kann: erst in weiterer Entfemang steigt das umliegende Terrain imOitaaviA
Nordosten allerdings erheblich über die Wallkrone hinaus.
Die Rundschau vom Burgwall ist entzückend. Der Blick schweift vom
Dorfe Lenzen und den dahinterliegenden Höhen im Osten zu dem bei Dörbeck
gdcgraen kegelförmigen Blisanenberg im Süden, umfasst im Westen die ^i^
derui^ und das frische Haff und reicht im Norden noch über du- Nehrung
hinaus aufs Meer. Es wäre sehr zu wünschen, dass diese in verschiedener
Beziehung interessante althcidnische Veste, die im Ganzen noch wohl erbalt«»
ist, nicht der Zerstörung anheimfiele.
1) Pierson, Eleotroii. S. 22» ^nm. 88 Mtet LeiUMI, In der altern Form Uns;uiia, tob
litt, fanffn. Schlupfwinki'l ab. Diese Erklänitif: wiirde zu der von Anhöht-n fin):«-8chli>»s*D''i'
Lage des Dorfes Lenzen und mehr noch zu der zwiscbeo tichlucbten versteckten Lage de« Burg-
wmlla sehr wohl passMi.
IS
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165
Bezogen die Araber des Mittelalters Bernstein
von der Ostsee her?
Von
X>r« «Jacob«
A. Natunrlssenflehaftliehe Grflnde.
Da das arabische Weltreich in Spanion, Sicilien, an der phönikischcn
Küste und sonst Bernstoinfundritellon besass. so entsteht die doppelte Frage,
einmal: wareu dietielbeu den Arabern bekannt? sodann: genügten sie dem Bedarf
derselben?
Ersterea lässt sich nur hinsichtlich Spaniens mit Sicherheit bejahen, da
der berfihmte Arzt G&fiqi (12. Jhrd.), der seinen Zeitgenossen in der Kenntniss
der eiofiichen Medicamente als grOsste Autorität galt^ and ftberdies selbst
Spanier war, sein Heimathland als fWdort des Bernsteins nennt.') Dieselbe
Angabe ibden wir sodann bei Dimeschqi. Da der Bernstein gegen alle mOg^
Heben Erankhdten gebraucht wurda, muss die Nachfrage eine liemlich grosse
gewesen sein. Doch ist diese Bestimmung su ungenau, um nun weiter schliessen
tu dtbrfen, dass die arabischen Fundstellen nicht ausreichten, zumal dort noch
manche neue bekannt werden dürfte und die bekannten auf ihre Ergiebigkeit
hin noch wenig untersucht sind, schliesslich diese im Laufe der Zeit durch
reidie Ausbeutung oder Naturprocesse abgenommen haben kann.
B. Anthropologische Grfinde.
Die Verbreitung der arabischen Münzen würde den nordischen ßemstein-
handol nur dann wahrscheinlich machen, wenn in der Nähe der Bernsteinküste
grosse Masi^eti von Dirheius gefunden wären. Nun zählte zwar der Münzfund
von Pr. Holland 127, der von Wartenburg 336 Exemplare ^^); aber was ist das
im Vergleich beispielsweise zu jenem von Tiesenhausen beschriebenen*) Funde
aus dem Gouvernement Wladimir, der aus 11077 Exemplaren bestand. Dennoch
1) Der Bernttoia wurde niolioh tob den Afabeni TieUkdi AmdmittBl Tanrandet.
!) Citat bei Ibn Baitiir.
9) Btiide sind von Prof. Nesselmann beaditiebeB worden.
«) Wiener NumUm. .Zeit«ohr.. Bd. III.
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166
beachte man folgenden Umstand: Aus der ziewlicli glcichmässigai Verttieifaog
des küfischen Geldes um das ganze B^^cknn der Ostsee, der grOssereo A»
Häufung auf den Inseln, namentlich Gotlaud, und seiner Verbreitung bis nacii
Island müssen wir scliliossen. dass ein lebhafter Handelsverkehr zur See.
dessen Träger jedenfalls Normannen und Angelsachsen waren, im Norden gt
herrseht hat. Dieser kann aber sehr leicht die ursprüngliclien \'ertheilunjEfr
Verhältnisse der arabischen Münze ganz und gar verschoben haben. Fem«'
können wir stets grössere Anhäufungen an, den Arabern näher gelegenen.
Punkten aus der leichteren Erreichbarkeit, an ferner gelegenen aus dem wahr-
scheinlich höheren Werthe erklären, wobei der Bernsteinhandel immerbm j
treibende Kraft g^nresea sein mag, ohne dass dies durch die Fundkarte znio !
Auadrack Ulme. Wir sehen also, dass auf diesem kdne Besohate n '
gewinnen sind.
Nachdrficklich aber mnss ich mich gegen Saw^ews Behanptang wendea,
dass nnr dn so kostbarer Handelsartikel wie der Bemsteui die grossen Kusea
arabiadier HQnsen nach dem Norden an ziehen vermocht bitte. JJfHm dm
FmB des Bernsteins \m den Aiabem wissen wir nichts. Wohl aber wiMB
wir, dass Pelze dort hoch im Werthe standen; so bezahlte man nach liai*iffi
f&r einen schwarzen Fnchspehs 100 Dindre>^)
C. Sprachliche Gründe.
Der Viekannte deutsche Generalconsul Blan sudite den baltischen Bemstdir |
handel dadurch wahrscheinlich zu madien, dass er unser Wort „Bernstein"
dem arab. 'anbar erklärte. Dagegen sprechen drei Gründe: Einmal die lant-
liche Unmöglichkeit, ferner der Umstand, dass 'anbar gamicht Bernstein heisst.
wie Blau glaubte, endlich, dass Ilandelsartikcl von dem verkaufenden und oicbi
Ton dem kaufenden Volk benannt zu werden pflegen.
Nichts desto weniger p;ow;ilirt uns die Sprache einen überaus wichtigen
Anhaltspunkt für den baltischen lieruritelnhandel. Die Araber bezeichnen näm-
lich unser Harz mit einem persischen Lehnwort (kdh nilx!), woraus hervorgeht,
dass sie es von Osten bezogen. In die östlichen Theile des Chalifenreicbs |
mündeten aber die nordischen Handelsstrassen, der Osten ist durch seiae
Mfinzen bei uns weitaus am reichsten vertreten. *) Noch wichtiger fast ist tber
der ümatand, dass das Wort kdh rubä in der Form carabt (resp. earabe) Ii
die romanischen Sprachen fibergegangen ist; es findet sich im Spanisebei,
Portngieascheni Italienischen nnd Französischen.
B. Historiselle QrOiide.
Dass die historische Disciplin an unsere Frage herantreten darf,
«nntfglicht dnrch die arabischen Geographen, welche an ernsten wissenacbift-
1) Der Dioär ist ein fioldatuck, der Dirhcm Silbcrmfinze.
*) Die S&iüteideiUDÜnzen geborea den U«rr»cli«ra Toa TraiMOzanica aa.
t
157
Uclieii Streben^ an Soliirfe und Vielseitigkeit der Beöbachtaog, oft aiieli an
Anamth nnd Elegaai der DarsteUang iheflweiBe in dsn ToHendetsteii ICvstem
dieses Zweiges der Weltlitteratar gehören. Hinsichtlich ihrer bisherigen Be-
nutzung auf onserem Gebiet haben wir allerdings nicht eine einzige anerkennens-
werthe Leistung zu yerzeichneu. Von der Mehrzahl der Historiker wurden
die arabischen Quollen ignorirt; anstatt sie zu studiren, phantasirte man; selbst
Job. Voigt (Geschichte Preussens Bd. L, Königsberg 1827) muss zu dieser
Kategorie gerechnet werden, da er S. 218 sagt: ,.Auf diesem Zwisciieuhandel
durch Russland gehängten Preussens Erzeugnisse sogar bis nach Asien und
besonders nach Arabit^n, wennglcicli zweifelhaft bleibt, ob nicht die Araber
viellciclit auch schon damals den Bernstein unmittelbar aus Preusseu abholten" (I)
Diejenigen aber, welche die orientalischen Autoreu benutzten, hatten die
Wissenschaft bezüglich unserer Frage seither nur um Lrthümer bereichert.
Zonftohst hat Bochart eine — wie es sdieint — Terstfimmelte Ayicennastelle
▼erml^ dner unhaltbaren CSoi^ectiir als Beleg ffir den baltischen Bernstein-
bandel su verwenden ▼ersncht; Sprengel in den Noten m Dioskorides folgte
seinem Vorgang. Stave schob in seinem preisgekrönten Werk ftber die
Handelszüge der Araber (S. 269) in ein Citat ans Ibn FadUn, welches noi^
dische Handelsartikel an&fthlt, ohne jede Berechtigung den Bwnstein ein.
Anch Frlihn setste (Ibn Foszlan S. 81) diesen Handelszweig nnbegründet vor^
ans. 6aw^ljew endlich schloss anf denselbeoi mit Sichetheit ans einor Edriristelle
in der aber einerseits nicht von den baltischen KUksten, sondern Ton 8ehott>
land, andererseita nicht von Bernstein, sondern von Pottfischamber die Bede ist.
Heyd bat noch in der nenen franz. Ausgabe seines Werks &ber den Levante*
handel diesen Irrthnm acceptirt.
Betrachten wir nun die arabischen Quellen kritisch, so scheint es, als
ob der Bernsteinhandel sich erst verhältnissmässig spät entwickelt habe. Jeden-
falls dürfen wir ihn nicht als den H.ui])torklarnngsgrund für das Vorkommen
der küfischcn Münzen in unseren Gegenden betrachten. Dass der Bernstein
von der Ostsee komme, wissen die Araber nicht, obwohl letztere unter dem
Namen ,.Meer der Varäger'' gelegentlich, wiewohl selten, von ihnen genannt
wird. -Mmjadflrsi zählt ihn allerdings unter einer Reihe von Handelsartikeln
auf, die von Bulgär') herkämen, räumt ihm aber unter diesen keinen hervor-
ragenden Platz ein. Ibn Hauqal, der doch selbst Kaufmann war und auf den
nordischen Handel melirmals zu sprechen kommt, nennt ihn garniclit. Ebenso
die anderen, unter denen namentlich das Schweigen des Ibrahim B. Ja'qüb von
Bedeutung ist, weil er bis in die JSähe des Berns teinlandes vordrang.*) Erst
1) In der Nähe des heutigen Kasan.
3) Er b<>.sclireibt z. B. die Bai:gwäUe Meckieobargs; ob mit der freien republikaniBchen
Stadt am Meer, die zwölf Thon vaA «ÜMa Mniui Mttaü, Bansig gemeint sei» vi« maa. vw-
BvtlMt, ist aüeidiDga sweifelliaft; dodi haben wir tS» jedcnbUs in der NilM der ponmendien
Eüste zo suchen. Die Beflöhte dee IhrtUa Ben JtfqSb gehSren 4n lelrtenHillle dee lehaln
Jalirhuoderte an.
t.
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158
in späterer Zeit, nachdem die arabische Münze lange aufgehört hatte znm
Norden zu wandern (woraus man fälschlich auf den Abbruch der Verkehrs-
bezichungen geschlossen), scheint der baltische Bernsteinhaadel einen grösseren
Aufschwung genommen zu haben.
Zum Schluss möchte ich noch bemerken, dass Dr. Blas, welcher nach
längerem Aufenthalt in Centraiarabien unlängst Mesopotamien besuclitc, mir
nmdidi mittheiltei Bemsteinschmuck wäre daselbst heutzutage keine Seltenheit;
unter den Ton ihm geaammelton Antiquitäten, die tbeflweise noch assyrische
Edlschrift aufweisen, be&nd sich aach eme Bemsteinperle, deren Alter er jedoch
als sehr problematisch beseichnete, weshalb ich von einer Uebersendnog an
Stadtmth Helm (nur Analyse) Abstand nahm.
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159
Zur Kenntniss der Weichthiere Westpreussens.
Von
£L Sclmfnn,nn in I>aj9izi8r*
Einleitung.
Noch immer piebt oa grosse Landstrielu; in Westpreussen, deren Weich-
thiere ganz unltekannt sind. In meiner Abhandlung: „Die Binnen-MoUusken
der Umgebung von Danzig", welche in den Schriften der Naturforschenden Ge-
sellschaft zu Danzig, i3d. V. Heft 1 und 4 erschienen ist, habe ich die dahin
gehörige Literatnr sosamniengeatellt. Daoaeli ist nw die weitere ümgebung
Ton Danzig gemver beliannt, sonst nur Weniges ftber die Insserste Nord-
ostecke der Provinz bei Tolkemit und fiber das lecbte Weicliselafer bei
Bromberg.
In den Malakosoologischen Blättern, Nene Folge Band VII, 1885 hat
Ernst Priedel ans Berlin anter dem Titel ,^nr Weichthierknnde West-
prenssens" seine Beobachtungen verdlfentlicht> welche er bei Gelegenheit mner
Reise gemacht hat und zwar bei Thorn, Elbing, Kahlberg, Zoppot. Bei
Thorn auf dem rechten Ufer der Wciclisel erwähnt er namentlich Helix
austriaca und dann Schnecken und Muscheln aus der Weichsel, deren Vor-
kommen in diesem Flusse schon bekannt war. Aus dem Elbing -Fl usa wer-
den dann einige Mollusken aufgeführt, die auch sonst in Flüssen allenthalben
vorkommen. Besonders interessant ist aber seine Liste jener Mollusken, welche
im Frischen Hafie bei Kalilberg leben.
Dh ich in den letzten Jahren einige Excursionen zur Erforschung der
Weiohthiere Westpreussens unternommen habe, will ich meine Resultate mit-
theileu, wenn ich auch weiss, wie wenig vollständig dieselben sein können,
welche ja nur auf einem ein- oder zweimaligen Besuche einer Gegend be-
ruhen.
I.
Die BinneQ-Molluskeii der Umgebung von Danzig.
Zweiter Nachtr^.
In den Jahren 1884 und 1885 habe ich eine Reihe Nacktschnecken ge-
sammelt und in Spiritus aufbewahrt. Herr Dr. Simroth in Leipzig, welcher
1
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leo
anf Ornnd anatomischer üntennohnngen die Arten der NadrtBchnecken geuKr
fesligestellt hat, hat die Güte gehabt, meine gesammelten Bzemphre n b^
stimmen.
1. inax{inu4. Oliva.
2. tenellus. Kahlbude.
S. arborum. Mirchau»
AgroUniax,
1. a(/re8t{s. Oliva, Mirchaa.
2. iaevü. Oliva.
Arian,
1. empiricorum. Ich habe nur ganz schwarze Thiere beobachtet.
2. wb/uscu*. Oliva, Mirchau.
8. BourguignaU MabüU, Waldform aus Mirchau.
4. mmimm, Hirohan.
Fmiet habe ich als neo ftr Danzig annifÜhren:
1. Lithogli/phu» natieoidtM Fir, Am 14. Mai 1H88 fand ich TUm
dieser Art in Menge an den Steinen sitsend, mit welchen die Weichsel an ihrer
Mfindung bei Plehnendorf eingedämmt ist, dicht unter dem WaasevapiegeL Ai
jedem weiteren Besuch der genannten Oertlichkeit habe ich das Thier Weht
auffinden können. An demselben Orte habe ich schon oft nach Schneckea^
sucht, auch grössere Mengen Anspülsei von dort nach Hause gebracbi
ohne darin das oben genannte Thier zu finden. — Im September desselbeo
Jahres wurde im Berliner Tageblatt berichtet, dass diese Schnecke uch
im Berlin-Spandauer SchifiTahrtscanal aufgefunden sei. Ich machte nun
von meinem Funde Herrn Dr. 0. Reinhardt in Berlin Mittheilung. Wohl
gleichzeitig mit mir hatte Herr Lehrer H. Schulze in Küsirin die Schnecke
in der Wartlic gefunden, worüber Herr v. Martens in der Gesellschaft der
naturforschenden Freunde am 17. Juli berichtete, lieber die weiteren Funde
dieses Thieres, auch über den meinigen macht Herr E. Fr i edel Mittbeilang
in dem Nachrichtäblatt der Deutscheu Malakozoologischeu GesellächaiL im No-
vember-Dezember 1883. —
8. Planorh%9 limophilu* WesterL So hat Herr S. Olessin naeb-
trl^ch die Schnecke ans Eahlbnde bestimmti welche in meinem ersten Nack-
trage in den Binnen-Mollnsken Dandgs als PUmorhU aUnu eor. tomiMMft»
West au^geföhrt ist Dagegen ist der in Steinkrag gefundene PEanerttt viik-
lieh ImnueaHti West — Noch sweimal bin ich in Kahlbude gewesen, nia du
Thier wieder anfitusnchm, doch ohne jeden Erfolg.
n.
Tolkemit
Tolkemit ist ein kleines Stftdtchen, am Frischen Haffe zwischen Elbiif
und Franenburg gelogen. Dort erheben sich die Ufiar des Haies alhaihiiA
1
161
zu stattlicher Höhe. Bei ßeliber^. nur 5 km vom Haffe entfernt, boHndot sich
ein Berg von 193 m, während der höchste Punkt, 10 km vom Haffe bei Trunz
gelegen, 198 m erreicht. Dieser Abhang ist zum grössten Tlieile mit Wald be-
deckt. Zaldreiche tiofo Schluditen ziehen sich bis zum Haff hinab, unter
denen die bei IVmklaii durch ihre Grossartigkeit und Schönheit sich eines wohl*
verdienten Rufes erlreut.
Auf diese (Jegend wurde meine Aufmerksamkeit durch die Arbeit Hensehe's
vom Jahn; 1H61 u:erichtet, in welcher yoii dort He Ii jc personata und einige
Clausilieu aulgelidirt werden.
Im .lalire ISHO wanderte ich im .Iiili HüchliL'" durch den Park von Cadiuen und
braidite von dort eiiiifjjo Claus 11 im licim. Mann nalnii ich im Juli 18X3 zwei Tage
Standquartier in deni Dorfe licn/en nml diuthsuclite auf der Höhe liau|tts;icli-
lich die Waldsiini})fe. Endlich bin ich im Juni 1886 zwei Tage in Pauklau und
Cadinen gewesen.
Die fidgende Liste kann nicht besonders vollständig sein, da die Monate
Juni und Juli weni^^ giuistig zum Sammeln von Landschnecken sind. Autdi die
von Heusche von dort aufgeführttm Sdnu-cken nehme ich unter dem Zciihen
fl. in das Verzeichniss auf. Heusche giebt das Forstliaus Wieck als Fundort
an, weil dort Herr E. Schwarz wohnte, der für ihn sammelte.
Die im Haffe lebenden Tlüere sind iu der folgenden Liste nicht mit
anfgeffthrt —
Limax If&Uer. — 1. maa-imus L. — 2. arhorum Boacb. (H). — 3. teneüut
Nils, (nur H).
Vitrina Drap. — 4. pellucida MfiU.
Hyalina F6r, — 5. niten» Mich. — 6. pura Aid. vor. tfüidula Menke. —
7. radiatula Gray, vnd vor, petroMlla Charp. — 8. rrffstalHna M1U1.
— 9. fulva Müll.
Zonitoide» Lehm. — 10. müda M&U.
Arten F^r. — 11. enqnricorutn F^r. — 12. »ubfittcu* Drap. (H).
Patula Held. — 18. rodundaia MfiU. — 14. pygmaia Drap«
Btlix L. — 15. aeuhata Mfill. — 16. eoHaia MfiU. — 17.« penonata Lam.
Hensche bekam diese Schnecke im Sommer 1860 durch Herrn E. Schwärs
aus Wieck. Im Juli 1883 fand ich in der Schlucht swischen Cadinen
und Lenzen trotz mehrstündigen Sucbens nur vier lebende und ein
todtes Exemplar und im Juni 188(5 nur zwei Si iinecken dieser Art. —
18. hiih'Hx (!hem. (H). — 19. hhpüla L. — L><). fruticum Alüli. (H).
2J, urhmtiHuin L. — 22. hortenna Müll. — pomatia L. (H).
Bull m i nv s Elir. — 24. oW»rux Müll.
Cochlicopa Risso. — 2.'>. luttnca Müll.
Pupa Drap. — 20. edentuia Drap. - 27. suliHtriata Jeff. — 28. pusiUa Midi.
Clauiilia Drap. — 29. Uunituxia Mont. (H). — 30. ^/a*u/ü Drap. — '.W.cnud
Held (nur H). ~ 32. dulna Drap. (H). — 33. punula Ziegl. (nur Hj.
s 11
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162
— 34. «MlrMMa Dnp. (H). — 35. pKcat^iia Drap. — 88. taUthiiA
E. A. Biels. — 37. filograna Ziogl. (nur H).
Suecxnea Drap. — 38. jmiris L. — 39. Pfiiferi BoftBm. — 40. oblong Hn^
Caryehium Lam. — 41. mimmum Müll.
I«tflKiia«a Lam. — 42. staynalü L. — 43. auricularia L. — 44. jMfi^niMilL
— 45. palustris Müll. — 46. truneatula Müll.
ApUwa Flem. — 47. hxfpuorum L.
Planorbia Guett. — 48. mrneus L. — 50. maryinatus Drap. — 51. ror<« L.
— 52. voriiculuH rar. charifuti Held. — 53. spirorbis L, — 54. vp-
temffxfratus Ziogl. — 55. contorius L. — 56. Rossmaessleri v. Auenir.
— 57. nitidus Müll.
■Ancylus GeofT. — 58. ßuviatilis Müll. In dem Grenzbach bei Caiiiücn an
Steinen in tfenge.
Fa{«ala Müll. 59. erittata Mull.
Sphaerium Seop. — 60. conMum L.
PUidium C. Pfeiff. — 61. foasannum Glees. — 62. mi/tti«! Held. — 6S.
lu»al0 C. Pfeiff.
m.
Riesenburg.
Am 14. und 15. Juli 1884 habe ich in der Umgebung der Stadt ee-
gesamniolt. Meine Ausbeute an Landsdinockon in der unmittelbaren Näiie d^r
Stadt war sohr gering. Der naiio Wald enthält fast nur Nadelholz; mit Busch-
werk l)eHtandcMo Abhänge .sind knapj). Dann aber war der ganze Boden stark
ausgetrocknet, da i\H lange nicht geregnet hatte. In Gärten zu .sammeln halt»-
ich keine Gelegenlkeit. Daher habe ich vorzugsweisse Dach Wasser-MoUuäkeu
gesucht.
In unmittelbarer Nähe der Stadt befinden eich der Schloss-See mid der
Sorgen-See. Der erstere ist weit hinein mit Rohr bestanden und gut isU*
reiften Wasserpflanxen bedeckt, der andere bat weniger Pflaoaenwnchs. An
den Ufern beider Seeon und in den benachbarten Wiesengrtben habe ieh ge>
eammelt.
Dann ging ich über Gilwe nach dem Rlostersee und bis Gr. TroB*
nan. Hier treten Laubwälder auf. In diesen habe ich einige Landschnecken
gefunden, doch bin ieh fiberzeugt, dass sich dort noch mehr Arten finden
werden, auch wohl ClaunUa und ^ipa, wenn hei gfinstigerom Wetter und in
geeigneterer Jahreszeit gesammelt wird. Auch dürften die Waldsfimpfe nocb
manche interessante Mollusken beherbergen.
Einen reichen Beitrag verdanke ich dann der Güte des Rectors de? R*?»'-
progymnasiums zu Riesenburg, Herrn Müller, der mir auf meine Bitt' «
Frühjahre 1885 einige Cigarrenkisten mit Anspülsei des Sorgen-Sees über^aiidit
Im Fuigeuden tiihre ich die im vortiiii genaonteu Gebiete gefuadeDC'
4
MoUnaken tmt Der am weitesten gelegene Fnndort ist 13 1cm von Riesenburg
entfernt.
Uyalina Yvv. — 1. radinfula (Jray.
ZonitoidcH Lehm. — 2. nitida Müll.
Arion BVr. — 3. mbfvscuK fJrap. (Jr. (lilwe.
Helia L. — 4. pulrfwlla Miill. — b. /ililcnx Cliciu. — 6. fitttjiida l,. — 7. ru-
hii/iuosa Ziogl. — 8. incaniafit Müll. Am Rloster-See fand ich lebende
Thiere. In Westpreussen ist diese Art noch l»ei Ostroinetzko am rechten
Weich.sehiler von Krau.so gefunden und von mir im Thale des »Sehwarz-
waaser bei Terespol und Oache. — 9. hwietm» M&ll. Oilwe.
Coehlieopa RisBO. — 10. lubriea HfiU.
Sueeinea Dnp. — 11. Ifeißtri Bösem. — 12. oblonffa Drap.
Limnaea Lun. — 13. HagnaU» L. — 14. oMirieularia L. — 15. ampla Hart.
16. ovata Drap. — Xl.pengra M&ll. — 18. paUutriu MBU. — 19. trun-
eatula MfiU.
Pkffta Drap. — 80. fanttnaU» L.
Aplexa Flem. — 21. hypnorum L. In einem Sumpfe bei Kl. Troinnau.
Planorb is (Juett. — 22. conmts L. — 23. luarginatM Drap. — 2\. caHnatUM
Müll. — 20. rnrft'.r \j. — 26. vortirutu» rar. cfiartt'UH rield. — 27.
temgyratuH Ziegi. - 28. contartv« L — 29. a/hnH Müll. — 30. Rogg'
vtaensleri v. Auers. — 31. complanatM9 L. — 32. nitidm Müll.
Velli'tia (rray. — 33. lamsd^H L.
Valvata Müll. — 34. antiqva Son. Am Kautziger rfee fand ich nur eine
Schale, welche aber 7 mm hoch ist; dagegen erhielt ich zahlreiche
E.xemplare durch Herrn Rcctor Müller aus dem Sorgen-Öce. — 35. »»«-
croatoma Steenb. — 36. crutata Müll.
Viifipara Lam. — 37. vera Fnmenf. Sorgen-See. — 38. fageiata MfiU.
Kloster-See.
Bythinia Gray. — 89. teiOaeulata L.
Anadonta Cnv, — 40. mutabili* Cless. vor. anaUna L. Sorgen-See.
ünio Phil — 41. tumidvt Nils. Soi^nSee nnd Kloster-See.
Sphaerium Scop. — 42. c&mieum L.
Calyrulina Classi. — 43. lacuttri» Mull. Sorgen-See. — 44. Rtfcoltii Norm.
rar. daitica ClesB. In einem Waldsumpfe bei Kl. Tromnan. Diese
Muschel ist neu für Westpreussen.
fitidium V. Pfeiff. — 45. amnieum Müll, Sorgen-See. — 46. Henslotvianum
Shcpp. — 47. foHHarinum (Mes>*. — 4>. jnil/idvm Jeftr. 49. obtu^
mte C PfeitT. — 50. nitidum Jen, — 51. mbtruncatum Malm. —
52. miliinn Held.
Für die Berichtigung der BestinHuung die^^er Pisidieu bin ich wieder
Herrn S. Clessin in Oehsenfurt zu Hank verpflichttit.
Auf derselben E.xcursiou kam idi auch nach (jai usee. An die Seeeu in
der Umgebung der Stadt ist schwei' bioauzukommeu. Ich konnte nur wenige
ft 11*
I
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164
Arten aoffindeo, oAmtich: Limnaea pahttri9, ttapnaUs, Planorbi» comeut
nutrffinaiu», vorUa, nitidut, amtorhu, eritta vor. tpitmlonu, Sphaeri^tm
eorneum,
IV.
Das Thal des Schwarzwasser.
Im Kn^isc Scliwetz liabo ich nur an zwei Stellen ^«'sanitnelt und zw.ir
nur im Thale des Scli war/.wa.srfer. Dieser Fluss schneidet tief in den san-
digen Boden ein, doch ist das Flussthal nicht breiL Die steilen Ufer sind
▼idfach mit Bosohwerk und auch mit statIlicliMi Bänrneii bedeckt, vtthrend sich
neben dem Fluase aebmale Wieaen binsieben. Tiefe Schlacbten f&hren oft nur
kleine Bliebe dem Haaptfloaae an. Anfang October 1884 habe icb an einem
einsigen Tage bei der Eisenbahnatation Tereapol geaammelt and iwar Mia*
aeblieaaUeh im Thale dee Sehwarswasaer und in einer SeitenBchlncbt der Wim-
Parowe. Schon lange hatte es nicht geregnet, daher war meine Aasbeote an
Landschnecken nicht sehr gross. Die Clausilien z. B. fehlten gänzlich, ebenso
die Nachtschueckea. Ferner bin ich einen Tag in Osche etwa 5 km lUMrdlieb
von Terespol gewesen und habe auch hier im Thale des SchwarzwasBer ge-
sammelt. Der höher gelegene grosse Kiefernwald gab keine Aiisboute. und die
darin liegenden Gewässer habe ieli nur sehr mangelhaft uutei-äucben können.
Vitrina Draj). — 1. pillucida Müll.
Hyalina V{'Y. — 2. niiem Mich. — 3. pura r<ir. riritlula Menke. — 4. ratUutula
Gray- und rar. petrojiella Chaip. — a-ystaliina Müll. — 6. Julvu MüU.
Zonitoide» Lehm. — 7. nitida M&H.
Arion F^r. — 8. empiriconm F<fr.
Patula Held. — 9. nOundata MftlL — ]0. ruderata Stud. — 11. pjfymam
Drap.
Helix L. — 12. aeuUata MüU. — 13. puleheUa MfiOL 14. etMtata Müll.
15. bidw Chem. — 16. ruhigino$a Ziegl. — 17. hi^da L. -* 18.
»triff ella Drap. — 19. frutirum Müll. — 20. incamata M&U. — 21.
lapicüla L. — 22. in-l>usf<>nnn L. — 23. horiettnB MüU.
Cochlieopa Risso. — 22. li'l'ri<ui Müll.
Fupa I>l-ap. — 25. mbtitnata .Irtr. — 26. puailln Müll.
Clautilia Drap. — 27. himirutta Munt. — 2X. rcntricona Drap. — 29. dubia
Drap. — 30. bidentata Ström. — .^l. plicata Drap.
Succinta Drap. — 32. l^frifi-ri Rossui. — dl^. putri» L.
(Jurychwi m .Müll. — 34. mininium Müll.
Valvata Müll. — 35. piscinali» MüU. — 36. cristata Müll.
Vivipara Lam. — S7. wra Franenf.
Bythinia Gray. — 88. tentamlata L.
Neretina Lam. — 39. ßuviatili» L.
Limnaea Lam. — 40. ttagnali$ L. — 4t. an^la Hart — 42. awtia Drap
43. palustris MQU. — 44. truneatuh MfilL — 45. peregra II IUI.
•
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165
Phyta Drap. — 46. /ontinali» L.
Planorbis Gaett. — 47. eor»eug L. — 48. maryinaitu Drap. — 49* earinattu
MQU. — 60. vortejc L. — .51. spirorbit L. — 52. t^mtgifrahu Zi«gt
03. contorfus L. — 54. cUbu» Müll.
ünio Phil. — 56. baiavu* Lam.
Sphaeriu m Scop. — 66. eomeum L.
Piiidiutu V. P fei ff. — r>7. amnlcum Müll. — 58. im/ttim Held. — 59. /o««l-
rifntvx C'less. — HO. pu/c/wllum Fi-v.
\()]\ doii hier auft^c'zalilfcn Arien «.'rliiclt ich aurf Osciio durcli den Send-
boten des liolanisrli-zoologirti-lien Vereins llnrn Dr. Hellwig Hclij- ruJerafa
und H. lapiciila. Die erstere Art ist Ins dahin ans Westpreussen noch nicht
bekannt, während dieselbe in Ostpreu.s.sen sowoid von llousclie als auch vou
mir gefuudcu wurde. Herr Hellwig brachte au»sei-dem noch einige Clausilien
mit, aber nur Arten^ die ich später dort auch selbst gefunden habe.
V.
Biologisches.
Botlialbinisnias von VMparn vera von Frauen f. Lehinann be-
schreibt das Thier von Vivipara vera als .,schwara oder schwarsgrau mit
gelben oder orangen Punkten an allen Theilen besetzt." Solche Thiere leben
in Menge In den Festungggräben von Danzig und in der Mottlan. In
dem Nachtrag zu den BinnenmoUusken von Dansig habe ich als Varietät
von Vivipara vera ein Thier beschrieben^ welches hellorangegelb ist mit
wenigen dunkleren Punkten bedeckt. Diese Thiere hatte ich in den Oräben
der Wiesen bei Ohra, welche zeitweise mit der Mottlan in Verbindung steheui
gefunden.
Wenn im ersten FrQl^ahre die Wasserpflanzen diese Gr&ben noch nicht
überwuchern, bemerkt raan die gelben Thiere, welche dann munter herum-
kriechen, sehr loldit. A'ermöge ihrer hellen i'arhe lieben sie sich wie Sterne
vom dunkleren Untergründe ah. Ja schon wenn allein die gelben Fühler aus
dem dunkelen (behause hervnri;ii;iMi, sieht man diese his auf zwei .Meter Ent-
fern nng im Wasser. Dass auch dunkele au deuselbcn Orten vorkommen, war
mir lange Zeit entgangen.
Jm Friihj;dire 188(> nhersaiidle ich .solche hellen Thiere an Herrn Dr.
Heinrich 8imroth in Leipzig. 13ei dem h'ange dieser fand ich sogar ein
gelbes Thier mit einem dunkelen in copula. Herr Dr. Simroth hat die hellen
Thiere als roth>albin im Zoologischen Anzeiger Jahrgang IX. beschrieben.
Unter den ihm vorliegenden Thieren fand er solche» bei denen sogar das
Sdiwarz im Auge fehlte. Er vergleicht mit diesem Vorkommen das analoge
bei der Nacktschnecko Arion empiricontm. Bei uns in Wespreussen habe ich
von dieser Schnecke nur ganz schwarze beobachtet, in südlicheren Gegenden
kommen neben schwarzen rein rothe vor, bei denen also das schwarze Pigment
voUstäadig fehlt.
I
166
In der wichtigen Arbeit: Versuch einer Naturgeschichte den deataekei
Nacktschnecken'' in der Zeitschrift Dir wissenschaftliche Zoologie für 1^6 Adt
Simroth aoch seine Untersuchungen Qbcr die verschiedenen Färbungen voq
Arion empiricorum mit. Er fasst seine BesultatOi die auch auf Zaehtreniichai
beruhen, folgendcrmassen zusammen:
a. Die Färbung wird bedingt lediglich durch Temperatureinflüsse wihiai
der Hauptoutwickhingsiieriode.
1). Wärme houinit den schwarzen FarlistnflT oder bildet ihn zurück; sie
begünstigt den rothen sellisl nocli naeli erfolgter AusfärbuDg im äSchwarz.
c. Kälte wirkt der Wärme entgegengesetzt.
Existiren vielleicht analoge Bedingungen für die Färbung der Vivipam
eeraf Das Vorkommen der roth-albinen Thiere in den flachen und dtias
wlirmeren Grüben, der schwanoi io den ftieferon and daher kilteroa Stiit'
gräben sprieht dafür.
üebrigens ist das Vorkommen dieser Albinos dorcbans nicht auf die
Gräben bei Dansig beschränkt. Herr Kirbuss aus Ednigsberg in P^., den
ich Mittheilung von meinem Funde gemacht hatte^ Sbersandte mir roth^Urine
Thiere ans Känigsberg» die er in einem Graben am HoUihider Baum, der
nicht mit dem Pregel in Zusammenbang steht, gefangen hatte. Auch tbA
er mir mit, dass er bei Tiegenhof in der Weichselniederung ebenfalls ilbiw
Thiere beobachtet habe, so dass dieselben also auf dw Strecke von DaDzig\M
Königsberg constatirt sind. Sonst habe ich Vivtpara vera noch in einzelnen
Seeen und Teichen der Provinz beobachtet» doch stets nur in der schwanen
Form. —
Deckel bei l*Utnm'bi« njrlrafhiM L. Im Juni 1886 fand ieli bei Ca-
dinen in einem damals vollkommen Inn ken liegenden Sumpfe l^lanor^» nyx-
rorbix hei aul' dein Hoden liegend. Ich .><ainmeltc eine Anzahl l'liiere, die ich
für todt iiieit, in ein KaKtcluMi. Als ich dieses nach sieben Wochen wieder vor-
nahm, bemerkte ich, dass jedes Gehäuse durch einen weissen, papicrartigen
Deckel geschlossen war. Die Thiere hatten sich so zurückgezogen, dass die
Haute des letaten Umganges leer war. Ich setzte sie in Wasser, ond nach
drei lagen krochen alle munter umher! Ja, einige Thiere lebten noch, nach*
dem sie 4 Monate trocken gelegen hatten. Eine solche Widerstandafthigkeit
gegen das Vertrocknen mnss bei Wasserschnecken überraschen, wihrend bei
Landschnecken diese allgemein bekannt ist
Rossmässler und Michaud haben einen soldien Deckel bei den nik
verwandten Planorbis levcostoma Mich. syn. mit rotundatu» Poirel
beobachtet. Diese Sohnecke habe ich Übrigens in Wes^renssen noch nklit
angefunden. —
Schmarotzer in Succinea ptUr-is L. Bei einer Swcinea putm, dir
ich in einem Glase hielt, fiel mir der eine eigenthümlich verdickte Augenträßff
auf. Nacli einigen Tagen zeigte der andere diosell)C Erscheinung. Jeden df^
selben füllte eine Insecten-Lai've mit braunem Küpfe, dann folgenden braui^
167
Pcrlenschnüren mit grünen Ringen vollständig aus. Die Ringe bewegten sich
fortwährend in der Längsrichtung. Hcrührt«' icli o'uwn Augonti'äger, so stülpte
sich dieser ein, wie bei einem ^«'.sundcn Tliicie, wurde aber bald wieder her-
vorpestreckt, und die Larve folgte bald. Ausscrdeiii zeigten sich im Inneren
ru)cli 3 obonsoiciie Larven, deren Kopfe zwischen den Ansätzen der Angen-
träger sassen. Die Larven wuchsen rasch; dabei kroch die S<;hnecke im Glase
munter umher und frass Salat. Nach H Tagen starb die Schnecke. Ich nahm
die eine Larve aus dem Augeuträger und bewahrte sie in Spiritus auf. Herr
Haiipilehror firischke bestimmte dieietbe «la sa Eriatalit, einer Fliege ge-
hörig. Wibrend dae Gehänee der Schnecke nur 16 mm mag»^ hatte die Larve
die stattliche Lttn(^ von 12 mm und eine Dicke von etwa 1'/« mm.
Schmarotzer bei Svccinea sind schon mehrfiich beobachtet. Herr Brischke
hat aus einer Schnecke eine andere Fliege, Sareophaga earnina erzogen.
Ueber einen anderen Schmarotzer hatte Herr Brischke die Güte> mir Folgendes
aas einem Briefe, den Hoir Professor Z ad dach in Königsberg 1863 an ihn
gerichtet hat, mitzutheiien:
},Sehr interessant ist mir die Aufhudung des merkwürdigen Scbmaiotzers
von Sucritwn pntris gewesen. Es war kein Zweifel, dass er auch bei uns
vorkomme, indessen ist er wohl hier noch nicht beobachtet worden. Es ist
dies Leu <• VC hlitri diu m pa ra iloxii m , voji (aiiis ausführlich beschrieben und
bonunnt, später von v. Siebohl untersucht. Kein Wunder, dass Sie das Thier
nicht «Mzieheii konnten, denn es ist keine Larve, sondern imr ein Ktninschlauchj,
der sich in dei' Schnecke t'utwickelt und in seinem Inneren Distumen, kleine
EiDgewcidewürmer von mm Länge erzeugt, die sich erst vollständig aus-
biUe&} wenn sie in den Darm eines WirbeUhieres und zwar wahrscheinlich
eines Wasservogels (7Za//twJ geratben. Diese Scfalttnche haben aach keinen
Kopf, fressen auch nicht, sondern sind nur contractu."
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168
lieber Partheuogenesis bei den Blattwespen.
Voo
O C*. Jk. Oi-isohke,
BMqpttohnr Ik, te Laagfikr.
Indem ich es nnternehme, oioine Erfahnmgen Aber die Zacbt von Bbttwespes
aas anbefrachteten Eiern miteutheilen, mass ich aoch des ▼eratorbeneo Pro-
fessors C. Siebold in Hnnchen gedenken, dessen Uebensv&rdige und um-
gende Persönlichheit mir stets entgegentritt, wenn ich an unsem, für mich m
belehrenden Verkehr snrfiekdenke. Er und Professor Ratzebarg in ^'eu5tld^
Eberswalde waren es, die meine Liehe zur Natur auf die Insekten und htm-
ders auf die Hymenopteren lenkten. Beide Herren unterzogen «ich bereitwil-
ligst der Bestimmung meiner Schätze und setzton mich dadurch in den Ptand,
das« ich auf dieser Basi^i durch eigenes Ötudiuin weiter bauen konnte. — Mein
Briefwechsel mit Herrn Prof. v. Siebold wurde recht rof^e. als er sich oiitder
Parthenogenesis der Blattwespen zu beschäftigen anfing. Am 17. Nov. 1863 ,
schreibt er unter Anderem: Bekanntlich linden sich von Klug, Ilartig und
anderen Entomologen verschiedene Tonthredinidon Arten beschrieben, von deucD
sie aber nur Weibchen oder nur Männchen bis jetzt hatten auffinden können. £&
ist ansunebmen, dass eine dieser Arten als 2 zu einer anderen nar <f enthaltendes
Art gehören wird. Das wu-d sich besonders bei der Zneht ans Larren sehr
leicht heransstellen, und haben Sie darüber gewiss schon hfibsche Erfahrangei
gemacht. Nun giebt es aber anter diesen männerlosen Tentfarediniden emife
Arten, bei denen es auffallen mass, dass trots ihrer Httufigkeit and trots dtr
Menge von IndiTidnen, welche davon durch die verschiedensten Sammler n-
sammengebracht worden sind, sich noch kein einsiges Mal ein <f hat auffinden
lassen. Seitdem ich auf die Parthenogenesis aufmerksam gemacht habe, welche
bei verschiedenen Insekten .^tafifindet, gewinnt die obige auffallende Erschei-
nung eine ganz besondere Bedeutung. Es fragt sieb, ob nicht viele jener 2
von Üelandria ephippium, ovata, filhipe$^ Dineura Alni etc. im Stande sind, ?icb
wie gewisse Psychiden unbefruchtet fortzupflanzen, und ob nicht deshalb die o
dieser Tenthn'diniden von den Entomologen fibersehen werden mussten, wei
nur von Zeit zu Zeit bei einer Generation Miuinchen auftreten und bei meKff-
reo vorhergeheuden und nachfolgenden Generationen ganz ausbleiben. Es kat^
1
t69
bmh, dass iiob nach den neaeeken ErfahruDgen herausstellt, die lange Tenniss-
ten Tenthrediniden-Uilonchen sind vorhanden, sind sogar immer vorhanden und
nur wegen anderer Färbung und Zeichnung nicht richtig su den entsprechenden
Weibchen eingereiht worden."
„ßs kann aber auch wirklich rartlicnogenesis dabei im Spiele sein, nament'
lieh, wenn ans einer sehr grossen Anzahl von Cocons lauter Weibchen aus-
schlüpfen, dip Eior aV)lf'£rnn. ans denen Räupchen hervorschlüpfen, ohne dass
zu deren Hfriuchtmig Mannithen hei der Hand waren."'
Als Herr Proli'SHor v. Siclioid dit" h'e.sultato nieinor /V,-(}/;/(jr//M>.-Zuchten
in unseren Oesellsi'lialtssi'liriftcii gelesen hatt(;, sehriel) er am 28. Febr. 1869
an mich: ,.Ich habe Ihnen noch Ijesonders zu danken für Ihren letzten inhalts-
rcichen Brief vom 2!). Movemhcr 18(33, aus welchem ich mir äusserst brauch-
bare Notizen in meine Vorarbeiten zur Parthenogenesis eintragen konnte.
Ihre Mittheilung über Pezomachus-^, welche Sie ein paar Jahre lang aus Micra-
gtul» encogen haben, hat mich besonders interessirt." ^) Siebold bittet mich
um Cocons von m&nnerlosen Tenthredinidon, die er ersidien will, nm die aus-
gekrochenen $ zu untersuchen, ob ihr receptaoulum soninis wirklich leer von
Samenmasse ist. Dann fUhrt er fort: „Zur Parthonogenesis-Fn^ fuge ich noch
hinsn, dass der ordentliche Lehrer an der Realschule in CSassel, Dr. Herrn.
Kessler (Cassel, 1866) eine kleine Schrift bekannt gemacht hat fiber die Lebens-
geschichte von ('eulorhifnchttit mlcieoUts und Ncmatu^ venirieotu»^ in welcher
derselbe auf S. 60 die parthcnogenetische Fortpflanzunir von A^. ventrieonu
(jetzt A'. Ribesll) fentge.stellt hat." Hiernach lässt sich die Mittheilung von
HartifT (Blatt- und Holzwespen 18.'J7, p. 277) über Seiandria breris ir-.wvA sicher
anf Pai tluMKiircnesis deuten, und mai; Ihnen diese An<ral)e des Hartiir, der da-
mals keine Ahminj; von Parthendi^enesis hatte, einen Anhaltspunkt liefern zu
weiteren Beohaehtungen. um diese I]!srli<miung, die immer noch angezweifelt
wird, feststellen zu helfen.'' Die hetrelVende Stelle l)ei Hartij,' lautet: ,,So grosse
Mengj^n dieser sonst nicht häufig vorkonunenden Blattwespe im vorigen Jahre
schon Mitte April in meinem Garten auf Rosen anzutreffen waren, so habe ich
auch nicht ein einsiges, bis jetzt noch gänzlich unbekanntes cT gefunden: Ver-
wechselungen konnten nicht stattfinden, da S. hrevis die einzige zu so firfiher
Jahreszeit schwärmende Wespe war« — Bald nach ihrem Schwärmen erschien
eine grflno, braunköpfige, gabeldornige Raupe auf den Rosen und zwar zwischen
den zusammengerollten Blättern einsam n- s. w." Hartig beschreibt nun ganz
genau die Larve, aus der ich oft die Seiandria jnuiUa erzog. Die Larve von
8, brevitf die ich auch eraog, lebt in jungen Birnen. Hartig hätte die ßosen-
larven erst erziehen mfissen, um sich zu überzeugen, dass sie zur S. breeU in
>) Prof. Batzvbiirg i rdUiU Im H. 6«nd» »Kiner Ichneiimonideo der ForsUaaekten ( mö2j »Ii
6. KTMikengeseblehtedieZuditTODlIierogMtern und Pezonmcben aus Spinnendem. Ich bind hier
bei Danziß dii-ficlhen flockiprcn Häiifcht'ti und erxiiguuch die8(>lbi*n Psnuiit«n. Es sind das aber nidlt
Spinnpnni'sttT. «nn<1< rn M>' r<<ti,tsir, -C,«><t\AnnnU'. SpätiT t'Tziv^ i"fi üiis wirklieben Spinnetteiem
i'ezoaiftcb«n uud zwar geäugelt« i^UcmimmliH» Ktzbg.) und uugeÜugelt« ^.
t
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170
keiner Beziehung stehen. Die Natur will gründlich erlbrucht sein, denn durd)
blosBe Vcrniuthungen kommt man aaf Irrwege, die von Anderen ak Wahrfaeit
nacbgcäclirieben wenh ii."
Mir war rs nicht zweifelliaft. dass auch andere Blattvveripenart^'n. alinliil
wie \enMtun ventnCosi/'*, sich j>artheno^<'n('tisch fortpflanzten; nur ^uclit<' i<i.
vorgeblich nach solchen, die häutig voi koimiKMi, leicht zu <!rziehen .simi udiI
im Jahre 2 Goneratioueu haben. Da Tand ich im Schulgarten auf SalU dtjwfn
Larvencülonieen in den verschiedensten Aitcrs-stufen von Nematm patidug. Sa-
ffleich Würden tne als Versuchs-Objekte verwendet, und das Resultat der Zucbi
veröiTentlicbte ich in den Schriften der Natnrforaehenden Gesellschaft 1873 onter
der Ueberscbrift; „Beitrag snr Parthenogenens." Bald darauf erhieli idi aa
17. Januar 1874 Tom Prof. Siebold einen Brief, in welchem er sidi
Ober mdne biologischen Bestrebungen lobend ttussert, sich an unsere go-
nmnschaftliohen Excursionen freundlichst erinnert und dann fortfiüirt: nSie
können Sich denken, dass ich diese interessante Notii sogleich in wm
Tagebuch bemerkte, damit sie mir nicht wieder aus dem Gedächtnisse est*
schlfipft. Nachdem Sie nun diese Erscheinung der Parthenogenesis bei Nematm
/mvtWtM angeregt haben, kann ich es nii ht unterlassen, einige Kragen und weitere
Erörterungen daran zu knüpfen, ich bin nämlich fortwährend mit dicjiwr
wichtigen Kapitel der Lehre von der Fortpflanzung der Thiere beschäfli^rt aad
mache auch ununterbroclieii Beobachtungen nn<l Kxp(M iiucntc filier I*arthonoin-
nesis an verschiedenen Thi»-irn, bei denen ich dics<' ForIpflanzung.sweisJe vti-
muthe. Sehr wichtig ist iTir uiich seit ein paar Jahren der Umstand geworden,
welches (Tcschlocht durcii l'arlhcirogcnf.siH zu Stande kommt, ol» nur ausschliess-
lich (f, wie bei den Hymenopteren (Apiih'n^ Venpiihn, Teiilhndiniihn) uder aus-
schliesslich wie bei den Crustaceen (Apus, Hraiwhipm), den PHyehiden igst
Schmetterlinge/' Dann folgen noch Fragen in Bezug auf die Zucht der Bbtt*
wespenlarren und suletst Bitte um Znsendung solcher Larven. Am 3. April
1874 schreibt Prof. Siebold, dass er meine Bathschläge befolgt und All«
zur Zucht des Nem, pavidu» vorbereitet hat Wiederholte Bitte um Coooas.
Am 17. October desselben Jahres berichtet v. S.> dass er die erhaltenen Coooss
nach cT und $ gesondert und Wespen daraus erhalten habe, deren reine Jsng-
firauen Eier legten und Larven ergaben, die aber auf seiner Reise nach WiU-
bad starben. Er schreibt: ,Jch habe Ihnen meinen Jammer geschrieben &l>er
das schlechte, holperige Pflaster in Nürnberg, durch welches die im Wa|Tcn uf
meinem Schosse geschüttelten noch sehr kleinen Hänpchen von den Weiden-
blättern fortgeschleudert wurden. Die stattgehabte l'arthenogenesis habe ich
also mit eigenen Augen auf das Sicherste verfolgen kdnnen. Schliesslich die
Bitte um ferneres Material für das nächste Jahr."
Ein Stück Kiefernrinde u)it 55 T.arven von Tntihridi) rin<jul<thi. lia- i'ii
Herrn Prof. v. S. schickte, liefcit«' 8" J, die aber an /''*7*V (itpitinm ktinc
Eier legten. Am 17. November l^TH berichtet v. S. über die Zucht der aa»
Wildbad gesendeten Cocous. Er itiolirte die weiblichen Cocous, die auäg«^
flchlftpftoD $ legten Bier und die jungen Bäapohen gediehen prächtig. Aber
die Rihskreise Ä9I in die heisBeste Zeit (S7*) und die Thiere gingen zu Omnde,
ehe Bie sich eingeBponnon hatten. Dennoch konnte ▼. & dieselben in Freiburg,
wo er Halt machte, mikroskopisch untersuchen und sich ftbeneugen, dns.^ (lio
Raupen männlicho Ooschleelitsorgane vorl>eroitet enthielten. In dem Briefe
vom 22. Augu.«t 1877 aus Köniiz:8soe bei l>»Tchte8paii(Mi wiodor die Bitte um
Cücons fur's näclist« Jahr. 1878 erliiolt ich vier Briefe. Ii h hatte unter vielen
Larven mich die von Afn'n fuHciafa erzogen, aber nur $ eriialten, da die cf
äusserst selten oder garnicht bekannt sind; denn die cf. welche man zu A.
t'nffriatd zog, scht^nen zu einer l)eson(h'ren .Art VM j^ehoren. v. S. verficliaffte
sich nun auch viele Larven von A. j'astiata, erzog aber auch nur $, ohne Eier
zu erhalten.
Am Königssee liess er durch seine älteste Enkelin viele Larven von
Weiden sammehi und unter diesen auch die von N, pavidn». Die auf seinen
Wunsch von mir gesendeten Larven von Hylotoma berberidü gingen ihm sttmmt-
lieh zu Grunde. Im Briefe vom Juli sagt er: Die Blattwespen-Zuchten sind
sehr m&hsam, ich muss mich sehr susammennehmen, um die Oeduld nicht sn
▼erlieren. Sodann: Die Arbeit, die ich mir vorgenommen habe, beschilftigt
mich ihst den ganzen Tag vom Morgen bis Abend. Am 22. Juni 1878 Bchrelbt
er unter Anderem: „Ihre Hittheilungen in Botreff ^9% Nematv» paindw habeich
sehr gut verwerthen krinnen, ich hoffe damit in diesem Jahre abscbliessen zu
können und werde den Winter über diese neuen Erfahrungen, die ich über
verschiedene Tenthrediniden seither gemacht habe, niederschreiben und dabei
Ihrer in allen Ehr<Mi ijedenkon. Ist es nicht eine Schande, dass bis heute das
cf von Ahia fasn'dfa nocli iiirht l)ekannt ist, welche Cnnfiision haben dabei die
Herren Saiimilei- «,reinaeht! keiner hat sich die Miihe i^enomnien, wie Sic es
gethan lialien. mnl versiichtt; die Ziiehtung der Hlattwespen-Larven, um so <lie
cT zu erhalt«'!! zu den bis dahin miinnerlos gebliebenen d. h. männcrlos von
den Herren Sjiecies- machenden Sammleiü gelassenen $ und unigekehrt. Wie-
viel neue Arten haben diese Herren nicht schon aufgeführt als cT» von denen
das $ nicht bekannt sei, und von denen das cT unbekannt sei. Was wird das
Ar einen Prioritätsstreit geben, wenn das fehlende Geschlecht gefimden wird
unter einem bereits eingeführten besonderen Speciesnamen! Wer soll nun sein
mihi aufgeben? welcher Name soll bleiben? der des cf oder der des $? Keiner
wird nachgeben wollen, so dass dann ein dritter Name für beide zusammen-
gehörige Geschlechter erfunden werden muss. Und das soll dann Natniv
forschung sein.'*
In einem Briefe vom 14. April 1879 klagt er über entsetzlich schmerz-
hafte Gichtanfälle in den Knie* und Fussgelenken vom October 1878 bis Mitte
März 187^. bittet aber wieder um Blattwespen-Material, das ihn noch inuner
auf das Lebhafteste intei-essirt.
Am 23. ,JnIi 18H0 liittet v. Siebdld. ihm Blattwcspeu-Cocons nach Wild-
bad zu Hchicken und boöt, im nacbteu Jabi-e seine Untersuchungen abscbiiessen
_ 172
SU können. Später erhielt ich nur noch ein«; Pustkarto ohne Datum aus Fehbiiig
am Starnberger See, in welcher er seine Freude über meine Arbeit: ,.Die
Ichneumonideu** ausspricht und sie ».herrliche Beiträge zur Naturge.schichte d«r
Insekten" nount. Ob v. Sieholds lange geplante VerÖÖeutlicliiingon über
Parthenogenesis später erselii* iien sind, weiss ich nicht, denn ich habe üidite
erhalten und auch Niclits daiülMT frelesen.
Ich setzte meine Hcühachluiigen fort. 1883 fand ich im Jäachkeuthal.' «ik'
StrSnelier voH Si/mpfioncarputs racemosi/x dmch <lie Larven von Ahn fuKciata fa?;
ganz eiitlilättert. Ich sammelte eine Menge dieser Larven, die mir im foIi^eiKlen
April über 40 Wespen lieferten, die alier alle $ waren, leb hatte einige Zweig-
spitzen der Futterpflanze vorher zum Treiben in ein Glas mit Wasser gestellt
und setzte nun einige $ auf die jungen Blättchen. Am 9. April hatten diese
nnbefruchteten $ Uber 20 Eier in die Oberseite der jungen Blätter versenkt,
aus denen am 20. April 7 graue, schwarzkdpfige Länrchen krochen, die b^peiig i
das jnnge Laub verzehrten. Da aber im F^ien noch kein Blatt an finden wir, !
80 musste ich die weitere Zucht aufgeben, zweifle aber nicht, dass ich die :
Larven hätte gross zidton können.
Im Sommer 1885 &nd ich in meinem Garten auf Salut fragilü viele
Larven von Nematvt paüiahu, die ich seit vielen Jahren vergeblich gesieit
hatte. leb erzog diese Larven, und aud den fiberwinterten Cocons kamen io
Frühjahre li586 nur cf hervor. Ich musste also von Neuem anfangen nnd fand
auch am 7. Juli eine erwachsene Larve neben einigen jüngeren. Am folgenden
Tage ging diese Larve in die Krdc und am 16. folgte ihr eine zweite. Am
23. erschien eine weibliche Blattvvespe, die am folgouien Tage in einem Gaze-
cylinder an der Weide befestigt wurde. i>assell)e gescbali mit der am 27. or-
sebienenen, ebenfalls wciltlicbcn Blattwespe. Am 28. waren schon einige weis.-c
Eier frei auf die unlere Hiattseite gelegt, aus denen am 2. August einige I^rv-
eben hervorkamen und Löciier in die Bliitter frassen. Am 3. August schlug
das Wetter um, stürmische, kalte Winde und starker Regen spülten die meisten
fiier und Lärvchen von den Blättern, sodass nur 2 Larven übrig blieben. A'on
diesen ging die eine am 17. August, die andere erst am 9. September in die
Erde nnd ich erwarte im kfinftigen Frfibjafare die Wespen. Aber wenn auch
keine Wespen erscheinen, so ist doch die parthenogenetische Fortplliaziisg
beim Nematu* palUatw erwiesen.
Wenn ich im künftigen Jahre noch leben und gesund sein sollte, dna
will ich meine Versuche noch fortsetzen, um zu erliüiren, bis zn welcher Ge-
neration die jungfräuliche Erzeugung im Stande ist, lebenskräftige IndivickwB
hervorzubringen.
I
173
Ein Lebensbild Friedrich Strehlke's.
(]ledäehtui8H-Kede>
febalten
in der Sitzung der Naturforschenden Gresellschafl sa Dsnzig
am 3. NoTbr. 1886
ron
I>r. IVeiima-na«
Am 25. Februar d. J. ist un8(;re Oeaellsdiaft duich den Tod Friedrich
.Sti rhlko's t'invs ihr seit dein 12. Novcinlter angehörenden Mitgliedes beraubt
wordi'ii, das viele Jahrzehnte hindurch durch zahlreiche A^'orträge und An-
regungen das innere Leiten der GeHellschaf't kräftig förderte, das Ansehen der-
sellten nach aussen liin durch seine wissr-nsrhaftliclien I'ulilik.itinncii und (hirch
den sich heständig nielirenden (Jlanz seines (Jclelirten- Xauiciis lielestigte und
hol». Auf Lehen und Wirken suhdn'ii Mannes verweilend zurückzusciiauen,
drängt uns die Kiinnerung an su langjähriges Zusammenwirken nnt dem hoch
yerdienten Manne, die Dankbarkeit iur das, was er uns in unserm Verein ge*
Wesen. Doch es ist nicbt nur ein Act der Pietftt, wenn irir solchen Rfickblick
nntemebmen. Das Leben Strehlke's ist anch da, wo es ausserhalb unserer besonderen
Bestrebungen vcrlftuft, so ganz der Sache hingegeben, der wir unsere Krttfte
widmen, dass wir bei dem Rückblick auf dasselbe gehoben und gekräftigt
werden in der Verfolgung unserer Ziele und so auch noch aus der Betrachtung
der Entwicklung und des Wirkens dieses ausgezeichneten Mannes Anregung
und Förderung erfahren.
Friedrich Samuel Streblke wurde am 11. Decemher 1797 zu Funkermühle
im Kreise Könitz gehören, wo sein Vater ein woldhabender Mühlen- und Grund-
besitzer war. Naeiidem er seine erste Schulhihlung im eltt;rlichen Ilauso
erhalten, besuchte er das (lyrnnasiuni des benachliarten Neu-Stottin, das er nur
etwa l)is zur Ober-Secunda durciimaiiite, um nun dem Wunschi- des Vaters
gemäss jtractiscli die Landwirthschaft zu erh'i iien. Doch inzwisdien verscldech-
terten sii'h die Verm»>ii;t'ns\ (M-hältnisse des Vah-rs in Folge der Kriegsjahre mehr
un<l mehr, .so dass die Walirscheinlichkcil , dem Sohne ein stdbstiindige.s Hcsitz-
thuiu zur ücwirthschaftuug zu überweisen, schwand und der k'ulsciiluss geiasst
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wurde, diesen ein Berufestadinm ergreifen zu lassen. Er wurde ssr fr
^iinzun^ Roiner unterbrochenen Cymnasialstudien nach Königsberg auf da
' ('ollegium Fridericianum geschickt, dessen 3 oberste Klassen er in den Jahrei
1814 — 18 besuchte, und von wo er im Octolicr 1818 mit dorn Zoujrniss du
1. Orades zur Universität entlassen wurde. Anränglich wandte sich der jun|ir
Student dem j»liiloloii:i.sohen Studium zu und begeisterte sich an den Vorlesung^
Loliock s und Karl Laclimann s, denen auch persöidieh näher zu tret»Mi ihm
vcrgüiuit war. Bald aber zogen der damals auf der Höhe seint^s Rulim--
stehende Hessel und der geniale Jacobi den Studenten in ihre Spliare liinüli^r
und Strehlke wurde nun ein begeisterter .Ifinger der Mathematik und Natur-
wissenschaft, ohne jedoch seine Neigung für die l'hiiulogie in der Folge n
▼erlengnen. So üitt er am Schluss seiner Studienzeit noch in das von Lobeek
geleitete philologische Seminar; späterhin wird er Mitglied des pftdagogiachea
Seminars, welches damals unter der Leitung Herbarts die tiefgehendstes An- j
regungen sowie eine dauernde B^isterung fikr den Lehrerfoerof erweckte i
Während der ersten Studienjahre hatte der io seinem Wohlstande immer swiif
und mehr zurnckgdiende Vater für des Sohnes Unterhalt wohl noch ausreirlMBd
SU sorgen Termocbt; späterhin musste dieser durch PriTat-ünterricht des
grösseren Theil seiner Subsistenzmittel erwerben, so dass es ihm ausserordort-
lich erwünscht war, bald nach Beendigung der Studien, Michaeli 1823, dm
ehrenvollen Ruf als «weiter mathematischer Lehrer an das Gymnasium n
Danzig zu orbalten, woselbst er am 14. ()ctol)er 1823 eingeführt wurde. 11"«^
entfaltete er unter der treffh'chen Leitung Meineke's eine fruchtbarste Lehr-
thätigkeit. die sich voinehudirh auf den Oebieten des physikalischen, matbc-
niatisclien und deutschen Uiiterrirhts liewegte; daneben fand er al>er aiicii
Zeit zu umfangriMchen wissenschaftlichen Arbeiten, die dem noch jugciiulioht'n
Ijchrer bald in weiteren Kreisen ein bedeutendes Ansehen verschafften. Eine
Aru'i-kennung seiner ungewöhulichen pädagogischen und wissenschaftlichta
Tliätigkeit ist in der zu Ostern 1831 erfolgten Berufung Strehlke's als 01«^
Ichrer an das Cöllnische Real-Gymnasium zu Berlin, die erste Anstalt diesei
Charakters, zu erblicken. Der damalige yerdienstvolle Director des GoUnisehni
Gymnasiums, August, begrfisst in seinem 1832er Jahresbericht, welcher Ibrigw
sofort mit 2 Abhandlungen — einer matiiematischen und einer physikalisehea
— Strehlke's geschmückt ist, den Eintritt seines neuen Lehrers mit wwmt»
Worten, deren Schluss lautet:
„V/fJaSbre hat er in jener Anstalt — dem Gymnasium tu Danzig — Mslhenstlk
Physik und deutsche Sprache erfolgi-eich gelehrt und sich auch als Phynkv
durch nu'hreic Abhandlungen ruhnilii li bekannt gemacht. Die Anstalt versprichl
sich von der Wirksamkeit dieses trefflichen Lehrers in der Zukunft den scbönstn
Erfolg, zu welcher Hoffnung seine bisherigen Leistungen teils in seiner frahcRi
Stellung, teils auch in unserer Mitte zu berechtigen geeignet sind."
Der neue Wirkungskreis wurd»; von Strehlke mit dem gleichen Kifer u»J
mit der gleichen wissenschaftlichen Regsamkeit ausgefüllt, wie der bisherig'
t
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SU seinen früheren .Unfterrichtogebieten tritt hier noch das Lateinisohe hinira,
worin er bis sor Prima binanf unterrichtete. Dev Verkehr mit einer grösseren
Zahl von wi8i*eii8chaftlich hervorragenden (^)llngen giebt .seinfui für alles wissen'
schaftlicho lieben geöffneten Sinne besondere Nahrung und HefritHÜgung. Ausser
dem vielseitigen und auf dem physikalischen Gebiete nicht vordionstloRen August
gehörten in jenor Zeit zu seinen engeren Berufsgenossen Seobeck, Jiurramster,
der Philolog«' Afjathon Benarv, <i«'r Litoiarhistoriker (Juhrauer, Kroch, dor
Bpiitere Dirt'ctor des Bt'ilin(M- Frietlrichs-GymnaHiunis, und Cramor, späterhin
Inspektor des Halleaolicii Waisonliau.ses. Auch ausserhalb seines rolleirjunis
trat Hticlilk»! in Berlin mit bedeiitendsten Männern in vielfache und intiiiiere
Beziehung, so mit unserem LaiHismanii («ruppe, mit dem liebenswiirdigen
Kopisch, mit dem vor wenigen Jahren in Berlin verstorbeneu Generalbaudirector
G. Hagen, mit welobem er sehon von seinea* Kdnigsberger Stndiensdt her
durch herzliche Freundschaft Terknüpft war und es auch fernerhin bis an dessen
Lebensende blieb. Selbst mit Alexander v. Humboldt wurden StreUke mehr*
fkch persönliche B^j^nungm zu Teil, deren er noch in späteren Jahren häufig
mit grosser Vorliebe gedachte. Die hingebende Lehrthätigkeit und der immer
rege Forschungseifer Strehlke's wurde in jener Zeit durch die Toigesetasten Be-
hörden wiederholt ehrend anerkannt. Bereits 3 Jahre nach seinem Eintritt in
den Lehrkörper des CöUnischen rjyiiiiiasiums erhält er den l'i (»fessortitel und
wird b;ild daiMuf zum Mitgliede der Wissenschaftlichen Prüfungs-Commission
für Candidateii des höheren Schulamts ernannt. Aus dieseui reichen und den
idealgesinnten Mann voll b»'frie«ligenden Wirkun<rs und LelttMiskreise wird Strehlke
naeh 7 iährijr<'r Amtsthätigkeit ;ui den < >i t seines ersten padap)iriseheii Wirkens
zurik kgerufen : im Jahre erhalt er von dem Danziger Magistrat den ehren-
vollen Ruf als Director der damaligen höheren Bürgerschule, des heutigen
Real-Gvmnasiums zu St. l'etri. Iiier entfaltete Strehlke wahrend der 3U Jahre
seiner Amtsverwaltung eine segensreichste Thätigkeit, unter deren Einiluss die
Schute m kräftigem inneren Gedeihen und beträchtlichem äusseren Ansehen
erbl&hte, wovon der Umstand das beredteste Zeugniss ablegen dfirfte, dass,
seit den 15 Jahren nach Niederlegung seines Amtes, Umfang und Einrichtung
der Anstalt sich als keinerlei Aendernng bedürftig erwiesen haben; dass ahio die
Ton ihm zum Theil unter schwierigsten Verhältnissen geschaffenen Einrichtungen
sich als bldbend gesunde bewährt haben.
Mit der Ueliernahme der Leitung der Petrischule beginnt für Strehlke eine
von äusseren Wandlungen in seinen liebonsverhältnissen fi-eie Bnt&Itung seiner
pädagogischen nnd wis.sen.schaftliehen Gaben und Besti'ebungen, deren Dar-
stidlung einen wesentlichen Theil der weiterhin vorzunehmenden Gesammt-
Wurdigung der Erfolee und Verdienste des seinem Berufe treu ergebenen
Schulmannes und unermüdlich lursclieuden (Jelehrten zu bilden liaben wird.
Sein äusseres Leben verlault fortan still und geräuschlos; sein«' Zeit und Kraft
ist ausschliesslich s<;inem Lehramte und seinen wissenscliattlic lien Arbeiten
gewidmet. Eine reiche Anzahl ehrender Auerkenuuogeu wird ihm im Lauie
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176
dieser Zeit za Teil. So zeichnet ihn 1844 die Königsberger Univenitlt g(>
legentUch ihrer S&kalarfeier durch das Ehrendiplom eines Dootors dar Philosophie.
1855 die üntcniclitsverwaltung durch Verleihung des Roten Adlerordens ans.
1841 wird er Mitgli<!d der physikal-medicinischeu Gesellschaft in IJonn, 1848
Ehrenmitglied der Altertums-Gesellschaft Prussia in Königsberg, 1851 korrp-
spondirendes Mitglied des naturwisBenschaftlichen Vereins zu Halle, 1863 Ehree-
mitglied der Gesellscliaft für Erdkunde y.n Berlin, 1871 Ehrenmitglied un.-ier>-
(Jf.st'llsi'haft, deren N'ii-ediit'ctor er benuts in den Jahren 1851 \*\n IHGti l"'
Wesen war. Nach Niederkgung seines Lehramtes, Ostern 1871, widuitt
Streldke Heine innuer noch frist lie Kraft einer Reihe von wissenschafiliobeD
Arliciten. denen er mit fast jugendlichem Eifer oliliegt, vom äusseren Leh»*n
ganz /uriukgezogen. nui im engsten Kreise weniger näiierer Freumlc hiu uuil
wieder in liebenswürdigsiui' Unterhaltung die reichen Schätze seines Wittess
bietend — lebt die tidT und innerlich angelegte Natur des verehrten MasMi
sich bis au nne wdtgerückte Grenze mensehliehra Alters ans. 88 Jahre alt,
entschllift er nach kurzer Erankhdt am 25. Februar dieses Jahres.
Das arbeitsvolle Leben Strehlke'Si dessen Äusseren Verlauf wir soebes ii
seinen Hauptzugen uberblickten, besteht in dnem unermftdlich treaen Dicsit
für die Wissenschaft, f&r die in seinen Studienjahren durch geniale und biA'
▼olle Lehrer heilige Begeisterung in ihm entflammt worden. Bessel und Hertiit
haben seinem Wirken Gepräge und Richtung verliehen: der eine ihn mit jeiv
Energie des Forschens, mit jener peinlichen Sorgfalt des Beobachtens, mit
jener selbst die kleinsten Umstände heranziehenden Umsicht des Untersucbens
ausgestattet, denen allein die Natur einen Einblick in ihr nnendlicti feines Ge-
triebe gestattet: der andere ihn mit der ganzen Kraft sell)Stlosen Hingeben*
und mit der in die Oniii(lkrafte der Seelen eindringeinini Lehrweisc au.-<):e-
rnstet, durch die der Lohrn- einzig fähig wird, wahrhaftiger Bildner der Jugen<l
zu werden. Und wenngleich die Ei wcckuiig «Tisst- und rein-wissenschaftiiclien
Sinnes in den Herzen der heraiiwachsi-ndcii (icneration ebenso wie die uu-
niitlelliare Förderung der Wissenschaft durch eigene Forschungen nur Ausflüsse
ein und derselben Grundkraft sind, des Verlangens, die eigene Kraft in d«
Dienst der Wissenschaft und Wahrheit zu stellen: so ist es dennoch filr die
Wflrdignng des reichen Wirkens Strehlke's geboten, in ihm den Lehrer und des
Gelehrten zunächst auseinanderzuhalten.
Welch einen Eifer Strehlke bereits als junger Lehrer entfaltet» entnehmen vir
aus seiner ersten TerOffentlichten Schrift „Aufgaben ftber das gradlinigte Dreieck,
geometrisch und analytisch gelöst", welche bereis 2 Jahre nach Antritt sos«
«aten Lehramtes, im Jahre 1826, erscheint. Sie ist ganz fßr den Dienst der
Schule bestimmt, wenn auch nicht als Handbach für die Schüler, so doch für
die Verwendung durch (Um Lehrer licim Unterricht. In sorgfältiger Zusamm^»'
Stellung enthält das Buch die Lösung einer K^ihe von Dreiecksaufgaben,
sich an den Unterricht der Secunda und Prima des (iymnasinnis anschlieäsei» uwi
durch die strenge Auseinandcrhalluug der Lösungsmctbode — der geometri«:^
4
177
einerseits, der analytischen andererseits — sich besonders fbrderlieh wweisen
aor Anregung maihematiBcben Sinnes. Aach der Entwurf eines elementar
mathematischqi und eines physikaliBchen Lehrplanes, der sieh ans jener Zeit
her noch im Archiv des Dansiger Gymnasiums ▼orfindet, legt beredtes Zengniss
ab fibr den Emst, mit welchem der Anftnger des Ijehramts die ihm zugefallene
Pflicht anffasst und er^eift. Oalt jene erste YerOfifontlichnng mehr dorn Be-
dürfniss des bereit» Ober di(> Klcinente des mathematischen UnterricIitH iiiiiaus-
geschrittenen Schulers der oberen Gymnasialklassen, so wendet sich Strehlke, durch
mehrjährige practischo Unterriciitsorfahningen teils am Danzicroi- (iyinnasium,
teils an dem ('öllnisclien RealfryiiiTiafjjmn zu Horlin lie.stiiniiit. in cintMu l)o-
deutsamen Aufsatz den ersten AnlanuMMi der niatiiematisclien Kildiuig unserer
Jugend zu. In diesem Aufsatz Einige nenierknngeii über den Elementar-
unterricht in <ier Geometrie. Programm der l'etri-Hehule von 1839" legt Strehlko
die Nothwendigkeit eines mathematischen Anschauuugs-Vorcursus, basirend
auf dem Bildungstriebe der Jugend, dar: zwar anknüpfend an die Pestalozzische
Idee eines ABC der Anschauung und die Herbart'sche Ausf&hruug dieser Idee
zu einem Cydus ron Vorübungen im Auffassen von Gestalten, aber andererseits
selbstetändig hinausgehend Aber den Inhalt jenes Grundgedankens, iodem er die
der geistigen Auffassung vorangehende sinnliche Anfaiahme unterst&tst wissen
wiU durch den mttohtigsten Hebel kindlichen Interesses, durch die bildnerische
HandthAt%keit An die Spitze seiner Darlegung stellt er den Sats, „dass eine
vielfach geübte Anschauung der T?aumgebilde <lur< li wirkliche Darstellung der-
selben in einem leicht zu beliandelnden Stoffe die sicherste Grundlage ist nicht
nur fSr die Auffassung der Geometrie, sondern auch für die ästhetische
Würdigung der schönen Gebilde der Zeichenkunst, fiir ein gedeihliches Studium
der Naturwissenschalten, der Geogra]>hic und veiwamlter l^ehrobjecte'' und
sehlicsst, nachdem er <lie |ira(-lisch<i Durch ITdirunir dit-scr FonleninL!: dos Nälieren
gewiesen, mit der die vollste lleireisterung des i) i'in<_''ei s tli'v W issenschaft atmen-
den Beineikunir ,,dern Weitersti'ebenden, der aul' suk-lien Sinreu sieli allmahlieli
zu den reinen geometrischen Begritlen erhebt, genügen freilich auch zuh^tzt
solche Darstellungen nicht mehr, er befi'eit seinen Geist immer mehr von der
irdischen Fessel, welche die Ifaterie ihm auflegt, er langt bd der wahren
Geometrie au, die zum Festhalten ihrer Gestalten der vermittelnden Materie
nicht mehr bedarf, sondern mit Freiheit die vollkommensten Formen schafft,
die entweder nnbekannte Bigenschafton des Baumes ontbQllen, oder doch schon
hn freien Gtedanken existirten, ehe sie sich zum Dienste des Lebens in einer
besonderen Form der Anwendung zeigten."
Wie ernst es dem mehr und mehr herangereiften Lehrer um die metho-
dische Seite des niathematis(*h-nntnrwisstMischaftlichen Unterrichts zu thun ist,
bekundet eine bereits in dem Pctriscliul-Profiramm des nächsten Jahres (1840)
eröffnete Reihe von „Pädagogischen Mitteilungen", denen Strehlke die lie-
merkung voransehiekt: ..Unter dieser Benennung werde ich künftig Jedem Pro-
gramoi der Felrischule eine Anzahl von Aufgaben, Lehrsätzen, Fragen oder
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178
wissenschaftlichen Bemerkungen beifügen, die im Unterriclit wirklich voT^^
kommen sind und sich in irgend einer Weise als anregend und fruchtbar k
der Bildung der Jugei>d gezeigt haben. Durch iilinliche Mitteihiniion voa
Lehrern an Bürgerscliulen würde ich mich zu lebliaftem Danke verptlicht«
fühlen." — Ks scheint, als ha))en diese „Pädagogischen Mitteihingen'" nioh;
überall die von Strehlke erwartete Zustimmung erfahren; vielleicht weil sie am h
manclierlei brachten, was über das unmittelbare ßedürfniss der Schule hinau-
ging, wenigstens der Bürgerschulen, wie sie zu jener Zeit beachaflen waren.
Es miig dahin gestellt bleiben, ob die im nächsten Programm der Petrisdnk
mitgeteilte Aufforderung des Provinxial * Schal > Oollegiums an die hohem
Bürgarscholen der ProWnz Preussen „Binrichtung tn treffen, dass die 3 oder
4 ersten Lehrer dieser Anstalten in der Ab&ssnng der Programme weehseb
mdgen," xum Teil gegen den Eifer Strehlke's, der bis dahin in den Pro-
grammen der Petrischnle allein den wissenschaftliehen und pttdagogisehen Teil
bestritten hatte, gerichtet war. Jedenfalls sehen wir ihn bereits im folgenden
Jahre die vor 2 Jahren eröffnete Serie mit einer gewissen Resignation ab-
schliessen, indem er bemerkt: ,,lch gebe hier wieder, wie in den iteiden vor
jährigen Programmen, Mitteilungen aus dem mathematisc hen und physikaliiichpii
Unterrichte, obgleich es mir damit in gewisser Weise wie Arago gehen karn
der mit jeder in den Annales de Chimie mitgeteilten mathematischen Forwi
den Verhist eines Abonnenten zu beklagen hat. Auswärts hat jener Geflankt'
sowohl als dessen versuchte Ausfuhrung Beifall erhalten." Dass ihn das Ver-
langen, durch Mitteilung im Unterricht gemachter Erfahrungen der Sacho d«"
Jugendl»ildung iu weitesten Kreisen zu dienen, trotz des wohl unfreiwilligeD
Abbruchs der begonnenen Veröffentlicbungeu, nach wie vor beherrschte, konntei
insbesondere die unter seiner Leitung arbeitenden Lehrer jederaeit wahroehoKB,
denen er neue Aufiassangen unterrichtlicher Matwieo, anregende Ideen isd
methodische Winke m geben nie mftde wurde. Welchen Bifer Strehllce nach
dieser Seite hin sich bis in sein späteres Alter bewahrte, sei dem TerfuNr
dieses Lebensbildes vergönnt aus eigenster Erfiihrong in dankbarer Erinnenog
SQ beseugen. Derselbe, nach Strehlke's Abgang Ton der Petrischnle sor Ueber-
nähme eines Teils von dessen bisherigem Unterricht, inslMssondere des expe
rimentell'physikalischen Unterrichts bestimmt, bekannte dem bisherigen Director
seine Scheu, eines so ausserordentlichen Lehrers Nachfolger zn sein. Der
damals in den 70er Jahren stehende verehrte Meister des Ezperimentirens
fibernahm es mit fast jugendliclier Freudiffkeit, den unerfahrenen Erben sein«^
Unterrichts in den reichen Schat/. seiner Erfahrungen einzuführen; und in zahl-
reichen Zusammenkünften, die oft vom frühen Nachmittage bis in die spät»'"
Abendstunden hineindauerten. w)irde ausnahmslos jeder Apparat des uneewöhrr
lieh reielilialtigen physikalischen i^^trisehul-Cabinets in seiner Constructiuu un-
Handhabung besprochen und in seiner e.xperimentelleri Verwendung erschupleD«!
dui chpn»liir1. Wie stark dieser noch im hohen Aller über die Zeit des AmM*
binauödautiindc Lehreifer Strehlke's zu Zeiten rüstiger Kraft und im Kreise
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ihm anvertranten Schaler gewesen sein mag, zeigt sich fiberiiaapt wohl aa&
deutlichste an seinen Bestrebungnn ilkr den eben genannten Unterrichtszweig,
dem er bald nach seinem Uebcrtritt an die Petrischale mehr und mehr seine
Hauptkrail zuwandte. Von der damals keineswegs allgemein verbreiteten Auf-
fassung ausgohond, da83 der physikalisclio Unterricht lediglich auf experimenteller
Grundlage am egend und fruchtbar sein könne, Ijeklagt Strohlke bei der üeber-
nähme der Leitung der Petrischule den emplindlicheu Mangel an physikalischen
Unterrichtsmitteln. (Jleich im ersten Winter nimmt er die Abhilfe dieses die
Schüler schwer schädigenden Uebelstandes in AugrilV, indein er vor einem
grösseren Publikum Vorträge über Physik hält, in der doppelten Absicht,
thätigo Teilnahme für diesen Unterrichtszweig in einflussreicben Kreisen su
erwecken nnd dnreh die Erträge der Vorlesungen Mittel sar BescbaSnng von
Apparaten xn gewinneo. Beides geUagt Tortrelilich. Der Brios «is den
Bintrittskarten za den Vorlesangen setst ihn in den Stand, sofort eine gröesere
Aniabl wertvoller Apparate anznkanfen; und das f&r seine Beetrebnngen leb-
haft angeregte Interesse nnter den Bewohnern der Stadt nnd der Umgegend
äussert Bich bald in Zuwendungen sei es an Instrumenten selbst, sei es an
(reldniitteln. Fast jedes der Programme jener Zeit berichtet von solchen Ge*
schenken. Besonders hervorgehoben wird eines, das ein benachbarter Gross-
grundbesitzer in der für jene Zeit beträchtlichen Höhe von 300 Thalern der
Schule zuwendet, welchen Vorgang Strehlke in dem betr. Jahresbericht als ein
,,Ereigniss, dessen Folgen wie unser Dank unbegrenzt sein werden", bezeichnet.
Die ehrenvollste Anerkennung seiner unermüdlichen Bemühungen für Ergänzung
und Vervollkommnung der physikalischen Apparate und damit für Hel)ung und
Fruchtbarmachung des physikalischen Unterrichts erhält Strehlke gelegentlich
seines 25jährigen Director-Jubiläums durch den städtischen Patron, der dem ver-
dienten Schulmanne als Ehrengabe die Summe von 400 Th^em zur Vermehrung
der physikalisehen Apparate der Petrisehnle überweist und damit gleichzeitigden
selbstlosen Sinn, wie den wissensehaftlichen Eifer des Gefeierten gebühiond
kennxttchnet. Dnrch so nnansgesetste F&rsorge, Anr^^ung nnd sweckmAssige
Selbsthilfe verleiht Strehlke dem physikalischen Gabinet der von ihm ver-
walteten Schule mnen Umfang und eine (}edi^nheit| wie sie flUr gleichurtige
Schulen jener nnd wohl auch unserer jetzigen Zeit unerreieht ist; fUr jeden
Fortschritt in der grade damals krttitig omporblühenden physikalischen Wissen-
Schaft beschafft er die zur eigenen Forschung und zur Belehrung der von ihm
unterrichteten Jugend erforderlichen V^orrichtungen. Kaum hat Faraday seine
l']ntdeckung der Magneto-Electricität veröffentlicht, so weist der begeisterte
Lehrer seinen Schülern den epochemachenden magneto-electrischen Funken
durch eine eigens ersonnene Vorrichtung nach; der Erfindung der Da«^iit'rrotvpie
wird unmittelbar darauf durch Erwerbung eines wertvollen Dagucrrotvps
Rechnung getragen, von dem Strehlke in dem Programm von 1840 berichtet:
„Es wurde angeschafft ein vollständiges grösseres Daguerrotyp von Pistor in
Berlb, 80 Tbaler an Wert, aus Beiträgen von 25 hiesigen Kaufleuten, die mit
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der Bedingung, Tiiclitl)ilder von interessanten Danziger Ansioliti'n zu erhallet,
unterzeichnet Imbcn. Die bis jetzt aufgenommenen LiL'hil)il(l(>r. von dcDPf.
einige bei der öffentlichen Prüfung vorgelegt werden sollen, lai^sen nach den
Urtheile ausgezeichneter Kenner, wie Sr. Exeellenz des Herrn Fi-eiherrt
von Humboldt, keinen Zweifel darüber, dass die Leiötungen unseres Daguerroiyps
dem, was an anderen Orten in diesem neuen Gebiet erreicht worden iat, nicht
naclwtehen werden"; Ar Foucanlt's beriUuntan PendetVernicb smn diiMln
NaebweiB der Erdumdrebiing, der nur bei aiiBserordeiitliober Lftnge dee Pendeb
»nsfllbrbar ist, wird eine durcb mehrere Stoekwerke des Scbalgebiodea geAbrte
Pendeleinrichtnng getroffen; Kirdiboff-Bnnsen's die Cbemie micbtig fitodends
Entdeckung der Spektral-Analyse giebt sofort Anläse snr Ansebaüiing mam
ansgeseiohneten Spektral-Appamts ans der bewahrten Werkstlltte Steinlieils ia
Hfinchen; ebendaher wird ein ^aOlliger Tnbns mit parallaktischer and hori-
zontaler Montirung bezogen und zu seiner Aufstellung auf dem Dach dei
Petrischule ein Observatorium für die Uebungen der i^cliüler eingerichtet. So
legt die Geschichte des physikalischen Kabinets der rrtrischulo beredte
ZeugnisB ab über den rastlosen Eifer seines Verwalters und Alebrers, selbst in
innigster, thätiger Herülirung mit der lebendigen Wissenschaft zu bleiben uod
zugleich ihr in der heranwaclisonden Jugend verständniss- und hingebungsvoüe
Jünger für die Zukunft heranzubilden. Nicht minder rühmliches Zeugriisd awr
giebt die (Jesi hichte der von Strehlke geleiteten Schule für dessen Verdien-;?
um die Eiitwickelung der Schule selbst und der Rcalschulbiidang fiix-rhaupl
Zwar hatte diese Schule, welche Anfangs 1818 als Bürgerschule mit ziemlich
unklarem Programm eingerichtet worden, bereits einige Jahre, beror Strehlke ihre
Leitong fibemahm, den bedentsamen Schritt ihrer Anerkennung als hsh&n
Lehranstalt nnd damit znc^eieh der Anerkennung, dass neben der g^ mnaiiil-
phflologischen Bildung die real-naturwissenschaftliche wohlberechtigt ist, gethsa.
Als einen der Vorkämpfer für dieses Anerkenntniss finden wir jedoch Strehlke
bereits vorher in hervorragendster Weise wirksam und thfttig. Zwei Briefe Beeael*!
an den OberiHriaidenten Schön ans den Jahren 1828 und 1880 (TerOlfentlicbt
in „Aus den Papieren des Ministers und Burggrafen von Marienburg, Theodor
▼on Schön" Bd. 4) lassen uns Strehlke's Anteil an der Idee eines neues
wiBsenschaftlicheu Bildungsganges der Jugend unzweideutig erkennen. In dem
ersten entwickelt Bessel dem Oberpräsidenten v. Schön mit überzengonden Worten
die Notwendigkeit, neben der Gymna.«?ialschull)ildung die Realschulbildune
unserer lernenden Jugend zu eröffnen. Es heisst in diesem Briefe: .,I)ieso (ilai*
innere (»lück vermehrende) Bildung des Geistes kann dm-eh jedes ernstliclie,
wissensehaftlii-lie Studium erlangt werden. Die Philologen, insofern sie ö
wirklich sind, liesitxen sie; allein der Grund der Behaujttung, dass sie nur auf
dem von ihnen betretenen Wege, d. i. durch das Studium der griechischeu
und lateinischen Sprache, gefunden werden kann, ist nicht erwiesen und klM
Stark bezweifelt werden. Sie behaupten mit der Ueberzeugung der WahrhA
nnd die Schulmänner mit ihnen, dass wir unsere Bildung den Alten vwdaakmt
181 _
allein bo irabr dieBes für die Philolc^n isii ho unwahr ist es für Andere,
denn die Oriechen könnten in den Dingen, welche sie lernten nnd jetst lehren,
insofeni dieselben einer Fortbildung i^hig sind, hnndertmal mehr Ton nns
lernen, als wir von ihnen. Ich meine im grossen Kelche d«r Wahrheit — der
Mathematik, und im ebenso grossen Reiche der Bfohachtnng — der Natur."
Im weiteren Vorlauf spricht Hessel von den Schwierigkeiten, welche der Kin-
führuiig von wissenrichaftiichen Schulen neben den Sprachschulen im Woge
Stichen, uml sclilic.^st dann seine Darlegung: ..Wenn diese Schwierigkeiten all-
gemein geiiobeii werden konnten, ho niüsste der Krtol^' gross sein, der Anfang
einer neuen Teriode für das (Jlück des Volkes. Sj»ater würde: alles leichter
werden, zumal da man dann einen Teil unserer jetzigen Schulen würde auf-
heben können. Allein die Schwieri^^keiten scheinen mir so gross, da«s icli nur
einen frommen Wuuscli ausgesprochen zu haben glaube." Danach scheint
zwischen Bessel nnd Sehön über diesen Godauken weiter verhandelt, insbesondere
von Bessel für eine weitere AnsfQhrung der Beatoohdlidee gesorgt worden zn
sein, indem er sich mit geeigneten SehulmEnnern in Ideenaustausch setzte.
Der zweite oben erw&hnte Brief^ vom 1. Februar 1830, lässt erkennen, dass
Besse] sich inzwischen an Strehlke gewandt und diesen zu eingehender Aeusse*
rung über die Frage der h<)heren Schulbildung veranlasst hat. Der Brief mag
hier, da er sich ausschliesslich mit Strehlke beschäftigt, vollstttndig wiedeige-
geben werden, er lautet:
£w. Excellenz
beehre ich mich, die einliegende Antwort von Strehlke, welche heute einge-
gangen ist, zu überreichen. Ich würde mir erlaubt halben, sie Ew. Excellenz
persönlich einzuhändigen, allein das kalte und heitere Wetter halt mich auf
der Sternwarte zu warm, um sie jetzt verlassen zu können. Strehlke hat
wiedcrlndt geklagt, dass ihm sein jetziges Treiben und ilie (»esammtlieit, in
welche es vertlorliteii ist, nicht zusage; ich schreibe eine Stelle hierüber ab:
„Wenn mau jahrelang den mathematischen, überhaupt nichtphilologischeu
Unten'icht in Anstalten, welche durch philologische Leistungen einigen Ruf
haben, ertheilt hat, so drängt sich das Verlangen ein, Bemerkungen über
den heutigen allgemein wissenschaftlichen Standpunkt unserer Gymnasien zu
machen, und von selbst kommt man immer wieder auf die Frage zurück^ ob
es nicht möglich sei, durch einen anderen Bildungsgang junge Leute zu
wahrer Bildung zu fuhren. Man wird sich in unsem Gymnasien schwOTlich
überreden lassen, dass die oft Stunden lang dorchgeföhrte Berichtigung einer
Lesart, während die Hauptsache mit dem Sinne einer Stelle längst in
Ordnung ist, etwas so Wesentliches für allgemeine Bildung ist, als die
Philologen sagen. Solchen rein philologischen Alüi-rungen ist es dann wohl
am Ende zuzuschreiben, wenn bei der grossen Anzahl von Stunden, welche
dem |dnlol<)gisehen Unterricht gewidmet sind, bei der grossen Thätigkeit,
welche von dem Schüler verlangt wird, nach einer hingen Reihe von Jahren
doch das Ergebnisi: der Leistungen in den alten Sprachen bei der Mehrzahl
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der Schfiler so nüttelmflsBig ansfilllt. Es ist gar nicht za riel Yemprochen,
wenn man sich anheischig macht, bei einer gleichen Stnndensahl fast in der
Hälfte der Zeit dasselbe leisten zu wollen. Es ist traurig an sagen, welcbss
Leos die anderen Wissenschaften, die Geschichte TieUeiehi augenommen, in
unsein gelehrten Anstalten getroffen hat. Und selbst in dieser WiHseDschaft
sind die Kenntnisse des zur Universität abgehenden Jünglings ein so lo:*cs
Gewebe nbel verketteter Fäden ohne alle innere Haltung» dass, so wie das
Examen vorüber ist, sich schon nach kurzer Zeit nur noch geringe Spuren
(h's Erlernten antreffen lassen. Ich sehe es leider täglich, wie gar nicht
davon die Rede ist, auf den unteren Klassen ein unwandelliares Fundament
für die auf höheren Klassen zu erwerbenden Kenntnisse aufzufliliren. währenii
jeder Nachdenkende wohl hegreift, wie die ganze Zusammenstellung »1er
Klassen im eigentlichsten Sinne ücs Worten wie die Räder einer Maschine
in einander greifen muss."
So viel ich sehe, ist dieses Alles sehr vernünflLig und giebt gute Vor-
bedentnng f&r Strehlke's Wirken in einem sdnen Ansiohtea entsprechenden
Kreise. Strehlke ist fibrigens selbst eine Zeit lang der Philologie hold ge-
wesen und hatte sie erat in späteren Unirersitäts-Jahren angegeben, weil etwas
Andnes ihn reizte. Wenn Ew. Excellenz ihm, wie Sie neulich sagten, eine
Anseinanderaetznng seiner Ansichten auftragen wollen, so werden sich diese
dadurdi noch bestimmter aussprechen.
Mit der aoageseichnetsten Verehrung
Ew. Excellenz etc.
Leider ist es dem Verfasser nicht möglich geworden, den Ton Bessel
damals an Schön übersandten Brief Strehlke's selbst zu rnmitleln; und ebenso
wenig, festzustellen, ob es zu dem von Schön in Aussicht genommenen direkten
Auftrage an Strehlke zu einer Auseinandersetzung seiner Ansichten hezw. zur Aus-
führung dieses Auftrages gekommen ist. So viel ist aber mit Bestimmtheit
aus dem Mitgeteilt(>n zu erkennen, dass Strehlke zu den geistigen Mitbegrün-
dern der neuen, für die Ausbreitung naturwissenschaftlichen Sinnes so wichtigen
Schulgattung gehört hat; dass er mit voller Klarheit über die zu ei*strebcnden Ziele
in die Leitung der damaligen höheren Hürgerschule zu St. Petri eingetreten.
Dem entspricht denn auch aufs vollkommenste der bewusste und feste Aun)au,
die Ausgestaltung dieser Schule zu einer Kealshule 1. Ordnung, welcher Rang
ihr im Februar 1860 nach Ueberwindung bedeutender innerer nnd ftnsserer
Schwierigkeiten zugesprochen wnrde. Welches Ansehen die Scbnle oder besser
die in ihr vermittdte Bildnngsart der Schale damals genoss, mag aus dem
Umstände ersehen weiden, dass gerade aus den intelligentesten Kreisen der
Stadt vielfach die für das Univeraitätsstndinm bestimmten Söhne zonichst der
Petrischnle zu vollständiger Absolvirong von deren Lehrpensum überwiesen
nnd erst nach bestandenem Bealschulexamen für kurze Zeit auf das Gymnasima
geschickt wurden, nm dort die für den Universitätsbesnch damals noch nner-
lässliche Bedingung des Gymnasial -Abiturienten -Examens za erfüllen. Und
183
flichcrlicli liof^t in dieser Seite von Sti<'lilke's Wirken nicht das kloin.ste seiner
^'e^dienöte um die F«)rderung der Naturwissenschaften; denn in eine grosse Zahl
bolcher Jüngling« , die »päter als höhere Heainte einen hervorragenden Einfluss
im Staats- und Gemoindeleben aoszanben bestimmt waren, wurde so die Ueber»
Zeugung von der hohen Bedeutung der Naturwissenschaft f&r die moderne Gnltur
dauernd eingesenktv
Dieser so xu sagen mittelbaren Förderung der Wissenschaft durch Heran-
bildung wissenschaftlichen Sinnes und Interesses in der ihm anvertrauten Jugend
wie auch in weiteren Kreisen der Bewohnerschaft Datizigs steht zum mindesten
ebenbürtig zur Seite die unmittelbare Mehrung, die Strehlke den Naturwissen-
schaften durch eigene Fursehungen und Arbeiten gclwacht hat. VornohmUoh
sind es zwei Zweige der Physik, die ihm nicht uaerheblicbe Aiifklinuno; Iteiw.
Befestigung verdanken: die Akustik und die Meteorologie. In dem ersteren
(}el)iete knüpt^ Strehlke an liie von Chladni entdeckten Khingtiguren ri üliz<!itig seine
Untersuchiingen an, tlie er last ununtei l)roch( ii bis an sein Lebensende fort-
setzt. Zalilreiclie A lihaiidhuigcn in PoggeudorlVs Aniialt'ii, in Duve's Keperturium,
in Pi'ograinnii ii der l'ctiisidude, und mancherlei, was sich noch in seinen hin-
tcrlasscnen Pa[>ieron vuriiuden dürfte, geben Zeugni.ss von seiner Unennüdlich-
kcit des Forschens auf diesem schwierigeD und wichtigen Felde 'der Akustilc
und- insbesondere von dw bowundenmgswfirdigeu Sorgfalt seiner ßeobaehtungs-
methode. Gleich in der ersten dieser Abhandlungen (Pogg. Ann. Bd. 4) weist
Strehlke durch sehr genaue Versuche die Unrichtigkeit der Chladni'schen Auffassung
nach, dass die Klangfiguren aus sich schneidenden graden Linien besteben, er
stellt dem g^nüber die beiden Stttse auf: 1) ^Die Klangfigui^n, oder die bei
den schwingenden Scheiben in Ruhe bleibenden Stellen der Oberfläche sind nicht
grade, sondern stets krumme Linien, aber Linien im Sinne der €leometrie,
keine Flächen;** 2) „diese Linien durchschneiden sich uicht." Daran knüpft
er den clienfalls experimontelleD Nachweis der beiden weiteren Sätze: 3) „Bei
rechteckigen S» ln iben (mit dem Seitenverhältniss I : 2) zeigen sich Figuren,
wie sie liei 1' ziisaniir.enstossendni ijuadratischen Sch<Mlten sein würden." 4) ,,Bei
schnellcrrn SchwintMiii^frii zcrb'tren sich aucli die (juadratischen Scheiben in
mehrere khiine Quadrate (4 od. 9) und zeigen dem entspreciiende FiguiMMi."
In der nächsten akustischen Abhandhing (Pogg. Ann. Hd. 18) geht Strehlke
aul denselben CJeginstand näher ein und lindet durch genaue Messungen nnt
Mikroskopen, dass die cinfaclien Linien der Klangtigurcn iiypcrbeln sind, in
einzelnen Fällen auch Ellipsen: für welche Linien die betr. Gleichungen aufge-
stellt werden. Weiterhin werden die Untersuchungen auf Stäbe mit frei
schwingenden Enden ausgedehnt und die Lage der Schwingungsknoten in den«
selben festgestellt, die sich als von der Mitte symmetrisch abstehend eingeben.
Zur Untersuchung werden stählerne und kupfome Stäbe mit Sandbestreuung
angewandt; die Beobachtungsresultate zeigen sich mit den theoretischen Ergeb-
nissen bis auf minimale Differenzen übereinstimmend (durchschnittliche Differenz
0,01 '"). — Inzwischen hatten die Veröffentlichungen Strehlke's auf diesem Gebiete
u
184
in der wissenachaftlichnt Welt HtoijLrcmle Beaclitunji^ gefundfii: das Proussische
Cultusininistrriuin uud die Berliner Akademie der Wisscusciialten erkannten die
Hcdciituiiir der Strehlke'sclion Forschungen durch Uel)orwei.sung der zu weiteren
L'nt('r.su( huiigen crfonlerlichen Hili'sutittel an, iiishesonden; voHkoninitMKMt'r iiiui
kostspieliger lustruniente, wie sie fih- den um\ eniirtgcnden Privat L!:,.l('hrkn zu
ix '.schallen nicht wohl angcdit. Di«' dadurcii ennögliclite Verffiiiciung der Be-
obachtungen, weh-h<; Strehlke im 05 Bd. der l*ogg(Midorfl"'scheT) Aiinaleii. wie auch
in dorn rrogranau der l*ctri8cliulc von 1855 und in den Sriuilteii unscici (Je-
seUscfaafl veröfleutlicht, ist von nahezu klassischer Suhtilität. Die nun ver>
wandten Scheiben (vorwiegend von Spiegelglas, denen wegen ihrer homogenen
Struktur vor den uietallischeu der Vorzug gegeben wird) sind in dem Huncbener
optischen Institut und in dem mathematischen Institut von Pistor und Martins
in Berlin konstruirt. Um scharfe Knotenlinien su erhalten, werden sie rer-
mittelst in Alkohol gelöster Hausenblase mit Qold oder Silberblatt belegt, vor
dem Gebrauche wird die Oberfläche mit Wiener Kalk oder mit fein gepulvertem
Muschelkalk gereinigt. Als Streumaterial wird nach vielen Versuchen der
magnetische Eisensand, der an den Kiisten der Ostsee ans dem Ufersande durch
die Wellen ausgewaschen wird, in möglichst dünner Bestreuung verwendet.
„Die kleinen Körner dieses Sandes," berichtet Strchlkc, „haben durch das Schleifen
auf dem Ufer eine s|»häroidische Form erhalten. Der Mittelpunkt eines solchen
kleinen Sphäroids wurde als ein Punkt der ruhenden Knotonlinie angesehen
und der niirrhsrlmittspunkt im Fadenkreuz (h^s Messapparats auf ihn eingestellt."
Eine gleiche Soi-glalL wird lier Herstellung des Bogeiis zugewandt, durch den
die Schwingungen der Seheibo zu erregen sind. Zur Bestimmung der Töne
der schwingendtm Scheilie dient ausser einem Lange'schen Monochord eine bei
Pistor und Martins ausgeitüirte Sirene und eine von unserer üesellHchaft ent-
liehene Magellan'sche Pendeluhr. Der Apparat zur Messung der Knotenlinien
ist von Oortling in fiarlia eigens faiezu konstruirt, mit Mikrometerschrauben,
Mikroskopen und Nonien versehen und gestattet Einstellung und Ablesung bis
Bu 0,01 Par. Die Resultate dieser Beobachtungen ergaben nach einer Seite
hin, nämlich soweit sie sich auf Kreisscheiben erstreckten, eine bis auf 3 De-
cimalen reichende Ueberoinstimmung mit der inswischen von Kirchhoff entr
deckten Theorie kroisfbrmiger Klangscheiben und boten daher nach der andern
Seite hin, d. h. betreffs der quadratischen Scheiben, einen höchsten Grad von
Znversichtlichkeit auch für deren Genauigkeit, und damit eine wertvollste
Grundlage für die Auffindung der noch unbekannten Theorie der quadratischen
Klangscheiben; und es lässt sich wohl annehmen, dass dieselben, ebenso wie
noch manche in den spateren Jahren dazugekommenen, zum Teil nicht ver-
üfl'entlichten l'ntersuchungen Strehlke's auf diesem Gebiete, einer Idärenden Kach-
wirkung sicher sind.
Neben den akustischen Forsciiungen Sti'ehlke's gehen gleichfalls durch sein
ganzes Lel>en iiindurch fast unuiitei-brochen seine meteorologischen Beobachtungeo
und Arbeiten. Dieselben werden bald nach Beginn seiner ersten Amtstbätig*
IS
185
kcit in Danzig anfgenoinmeu und umscbliogscn zunächst 2 durch die Häufigkeil
der n»M>l)achtungen besonders wertvolle Reihen von 1826 — 1831 und von
1841 — 1850 und sodann eine von 1850 bis in die 70 er Jahre hineinreichende un-
unterl)roc!ionc T?oilie von Uifrlioli 3 mal angegtcllton Beobachtungen, welche
den H( <irirt'nisst'u (i(>r ))reussisrlieM nietenrolof>;ischen Ccntralstellc, des von Dovo
geleiifti'ii nict<'(jr<»l(>jj:iscli(Mi In^ititut.s in Bci'lin, angepasi^t waren. Die licidcn
crstgf'iianuten l>iM)l)aflitiinirsi-('ili<Mi zeujzcn von einer aufopfcrnileii lliiigclMing
Strehlk«;'.s an (i<'n Diciisl der Wisseiisehalt. Sic entlialtfii lii<rlioli von Morgens
ü Uhr bis Abends 10 L'br in ^stüiidigeu lutervallcu aii;i;(\st( Ute Beubaehtungcn
Über Lufttemporatur» Barometerstand, Wind-Richtung und Stärke, Regen, Ge-
witter und etwaige aussergewöhnliche meteorologische Brscbeinungen. Wenn
man erwägt» daas die Einhaltung in so kursen Zwischenräumen folgender Be-
olmchtungSBdten jode längere Abwesenheit von dem Beobachtnngslokal aus-
schliesst, also dem Beobachter jede Teilnahme an ausgedehnterer Oeseiligkeit,
Jede mebrstfindige Erholung im Freien versagt, demselben die Pflicht auferlegt,
sich 9 mal am Tage bewusst zu bleiben der feststehenden Beobachtungsmomente;
und wenn man dann in diesen l6jährigen Aufzeichnungen nur hin und wiedmr
auf fost verschwindende Lücken stösst: so wird man unwillkürlich mit Bewun-
derung für den Mann »nlüllt, der mit solcher entsagenden Treue an dem fast
unmorklichen Bau der Wissenschaft arl»eit< t. Krhoht wird diese Bewunderung,
wenn man hinznniinnit. liass Strehlkc seiner ^^aiiz<'u Anlage und Neigung nach
keines weu's ein truekeiier Statistiker ist. dass ilin vielmehr wissenschaftliche
Arbeiten und treue Berufserfüllung Jederzeit mit ganzem Geiste in Anspruch
nehmen. So liegnügt sich auch Strehlkc nicht mit (h r Aufzeichnung seiner Be-
obachtun<ren, sundt^rn zieht von Zeit zu Zeit in sorgfältigen Durcharbeitungen
wertvolle Resultate, die von um so grösserer Bedeutung sind, als die Bo-
obacb taugen mit den je zur Zeit vollkommensten Instrumenten und mit der
peinlichsten Gewissenhaftigkeit gemacht sind. Seine erste Arbeit auf diesem
Gebiet beschäftigt sich mit der «mittleren Temperatur Danzig's, als Function
der Jahresseiten** (Schumacher^s Astronomische Nachrichten Bd. 7). In der»
selben werden die bisherigen Danziger Temperaturbeobachtungen (eine 81jährige
Reihe von HanoW| Reinick, Füllbach und Kleefdd) einer Kritä unterzogen,
insbesondere die aus denselben von Dr. Westphal gezogenen mittierra Resultate •
als ungenau verworfen, da die ersten j(^ner 3 Beobachter die Mittagsteraperaturen
unbeachtet gelassen. Unter alleiniger Zugrundelegung der 15 jährigen Kleefeld'-
schen Beobacktungsreihe kommt Strehlkc im Gegensatz zu Wost|)lial, der für Danzig
eine mittlere Jahrestemperatur von 5,45 ausü-erechnet hat, zu (nner solchen
Von f).22 ein Resultat, das sich durch die späteren Beubachtungen vollständig
bestätigt hat. (Strehlkc gewinnt schliesslicli als Kntlresultat seiner laiigjiihrigen
IJeoliachtungen die Zahl 6,24" R.) In <ier genannten Abhandlung wtnuiet Strehlkc
das von Bessid angegebene \'erfaln('n zur Untersuchung des Gesetzes einer
periodischen Erscheinung an und bringt dadurch das umfangreiche Material
unter einheitlichen Gesichtspuukt. Kineu besonderen Antrieb zu wisseuscliaft-
13
186
lioluMi li«'oltai-lituiif;cii umi Arliritcii pali di«- gerade diuiials von AlcxaudtT
V. Hiiml)oldt der Periodiciliil in der tagliehen liarometerbewegung zugewiesene
BcdeiuunL'. Iliezu lioten die zw fi.sliuullielien Beoltachtungen Slrcldkc's eine geeig-
netste (Hundlapre. In der AMiandlung „l'eber die tägliche I^eriode des Baro-
meters in Danzig" (Sehuuiacher s Astronom. Nachrichten Bd. 7) bringt Streblke die
Bestätigung der für andere Orte gemachten Wahrnehmungen durch bttM
Danziger Beobaditungen. Bald darauf ▼erOSentlicht er in dem Programm des
Cdlhiiscben Gymnasianis v. 1832 eine nicht minder wertvolle Arbeit „Uebv
den mittleren Barometerstand im Niveau der Ostsee". Eine weitere Venulieituiig
seines umfassenden Beobachtnngsmaterials bringen die Schiiften unserer Gesell-
schaft aus dem Jahr« 1871, woselbst die fünftägigen Mittel fSr Temperatur
und Luftdruck Rur Danzig^ wie audi die Monats* und Jahresmittel benjehnet
sind. In demselben Jahre endlich theilt Strehlice in dem betr. Programm der
Petrischule die aus seinen Beobachtungen für die Jahre 1829 u. 30, wie 1842
und 43 gesogenen und durch mühevolle Interpolationen ergänzten atündlichon
Äenderungen des Barometerstan<les fiir Danzig mit. Damit ist nun freilich das
reiche und zuverlässige Beobaehtungsmaterial Strehlke's keineswegs ei-schöpfcnd
verwertet; es liisst sich vielmehr erwarten, dass dasselbe in dem Archiv der
Naturforsclienden (Jesellscliaft aun)e\vahrt. noch für tnaneherlei mcteorologiticbe
Üntersuchuugeii zukiinftiger Zeit eine wertvollsti' (Jiundlage bieten dürfte.
Für die Energie und peinliclie Sorgtalt i\r< Forsehens, welche aus Slrehlke'u
akustischen und meteorologischen Bcol»aehtungcn und Arbeiten leuchtend hervor-
treten, bietet auch eine Reihe von W'rsuchen über Zunahme des Wassei^drucks
bei zunehmender Tiefe ein nachdrückliches Zeuguiss. Es waren im Anfimge
der 40er Jahre von einem Herrn von Drieberg Einwürfe gegen solche Zunahme
gemacht und dieselben auf Erfahrungen an einem kleinen taucberglockenartigen
Apparat gestützt worden. Die Drieberg'schen Behauptungen schienen, obgleidi
sie gegen eine feststehende {»bysikaliscbe Grundwahrheit stritten, bei einem
Teile des gebildeten Publikums Anklang gefunden an haben, und Streblke erachtet,
wie er in der Einleitung zu der betreffenden Abhandlung (,»Znr Entscheidung
d« Frage über den Luft- und Wasserdruck." Petrtschulprogramm 1848) sagl,
..eine gründliche Widerlegung derselben nolhwcndig, weil es nicht gleichgültig
sein kann, ob die Wahrheit durch dialectische Kunstgriffe und durch ange-
schickte Experimente vorhüllt werde oder in reinem Glänze leuchte.' Behufs
der beabsichtigten Widerlegung ><tellt nun Streblke Versuche in grossem Massstabe
an, zu welchen die damals im Ilafon von Neufahrwasser liegi'nde HS (\'ntiier
schwere und 100 pr. Kubikfnss Innenrauni fassende 'rauelieiglut ke verwendet
wird. Auf verschiedenen Tielelalirten, di«- in Begleitung wis.sensehafiiichcr
Zeugen unternommen werden, wird eine Reihe von Versuchen angestellt, die
durch ihre Anzahl und Unzwoidcutigkeit des Verlaufs ein wahrhaft vernichics*
des Beweismaterial gegen Drieberg beibringen. Bei der ersten, in der NW*
▼on Weichselmunde stattandonden Fahrt wird das Steigen des Barometers voi
28 Par. Zoll auf 44,7" bei 80 Fuss Wassertiefe, auf 59,6" bei Tiefe fot*
14
187
gestelli; sogleich war eine 26,S" lange, oben geschlost^ene Glasröhre iiiitgc-
nommen worden, die mit dem unteren offonon Endo hei der Ahfahrt der Glocke
in Weichselwasser stehend, athmosphärische Luft der Wasserfläche abschloss:
in der Wassertiefe von 31' war die al»<^('s{HM-rte Luft hid auf eine Säule von
12.5" zusanimengedrückt. Auf ciiuT Kwciten lid Legan vciaii.staltoteu Tiefo-
fahrl wurdf* ein QuecksillHTniaiKuncIcr ange\van<lt, in dessen kurzen, die ahge-
schlossene Oherflächcnluft entliallciHlrii Schenkel das Que('ksill)er mit zunohuuM»-
dcr Tiefe der Fahrt mehr und nu-iir liiiwingedrangt wurdf; die gemessenen
Quecksilberstände ergaben sich dem Mariotto'scheii Gesetze üntsprechoud. Zu-
gleich wird auf dieser Fahrt die Zunahme der Lnftdichtigkeit, also damit des
Wassordmckes durch die Erhöhung der Wassersiedeteinperator nachgewi««i:
Die Siedetemperatur stieg bei 80' Wassertiefe auf 05^5^ R. Ein anderer, viel»
leicht in seiner Art einsig dastehender akustischer Versuch wurde angeschlossra.
In früherer Zeit hatte sich Strehlke vielfach mit den von Faraday zuerst bemerkten
Wirbeln von »emen lycopodü an den Vibrationsstellea der Klaogseheiben be-
schäftigt und sich der Savart'schen Erklärung dieser Wirbel durch Schwingungen
der über di-n Vibrationscentren hefindliehen Luft angeschlossen; er vermutete,
dass mit Zunahme der Luitdichte diese Schwingungen von grösserem mechani»
sehen Effecte sein wurden: in der That zeigten sich hei den unter Wasser vor-
genommenen Klangversuchen mächtigere Staubwolken als sonst, und diese
nahmen beim Heranfstcigcn wieder au Intensität ab. Auf dersell)cn Fahrt
wurde auch unten in der Tiefe eine niitgeuoinincne Flasche mit Giockenluft
angefüllt und fest verkorkt; noch Itevor man \vi«'der ganz ol)en angelangt war,
wurde der Kork mit lautem Knall iierausgeschleudert. Auf einer dritten Fahrt
wird an einer eigens dazu construirten physikalischen Wage, die durch Be-
hänge von im Volumen wesoitlich verschiedenen Metallkflrpenk oben ins Gleich-
gewicht gesetzt war, die Zunahme der Luftdichtigkeit in der Tiefe duidi
Störung des Gleichgewichts constatirt; mitgenommene Hohlkörper von Zink-
blech werden durch die dichtere Tiefenluft zusammengedrückt und vollständig
deformirt. Ein interessanter electrischer Versuch wird angeschlossen. Bin in
die Tiefe mitgenommener Voltascher Zersetzungsapparat lieferte in 10 Minuten
2,2 ccm. H. uud 0,9 ccm. O.; an der Oberfläche selbst dehnten sich diese
Volumina auf 4,1 ccm. l>ezw. 1,4 ccm. aus; während an der Oberfläche seihst
unter gleichen Umständen unternommene Versuche noch grössere Volumina
Gas lieferten und so die Verujutung bestätigten, dass der Zersotzungsvorgang
selbst tlurch die dichtere Luft beschränkt werden wünle, — So weit dieser
vi(dleicht zu sehr ins J^inzelne gellende, wenn .mch keineswegs die Zahl und
Art der Versuche erschö])fetid<^ I>ericht, ans weielicni aber die bewunderns-
werten \'<}rzüge der Strehlke sctieu Forschungs- und Ueobachtungsniethode hell
hervortreten: die Energie, die Umsiclil und die \'ielseitigkeit in der Krjnittelung
eines wenn auch bescheidenen, aber durch Festigkeit und Zuversichtlichkeit in
jedem Falle wertvollsten Ergebnisses. Mit solcher Treue und Kraftentwickelung
Strehlke's im Dienste der Wissenschaft, also mit dieser Intensität wissenschaftlichen
188
(icisles steht der Umfang und die Vielseitigkeit .seiner Interesseo und Be«
strebungen nahezu im Gleichgewicht. Aufsätze und Mitteilungen aus allen
Gebieten der Natiirwisscnscliaftcn sind in den verscliiedenen gelehrten Zeit-
schritten anzutrell'en, so iiiitei- Andonn Beobachtungen über BüHuiig von
Grundeis*'; ,,iiber dan Ertönen des Zinks bei Teniperaturverunderungen";
„über Eiirenscharten der von Daguerro'sclien Lichtbildern erhaltenen galvani-
schen Kii|iterj)laUen": .,iiber Herstellung künstlicher Regenliogon''; über zahl-
reiche electrische Vcrsuelie u. s. w. Fast noch auflalleiider tritt die Vielseitig-
keit und unermüdliche Kegsauikuit von Strchlke's Interesse für alle naturwisseu-
scbafUichen Fragen aus seiner Thätigkeit in nns^r Gesellsebaft selbst hervor:
wofür der im Anhang mitgeteilte Anszng aus den Protokollen der Sitsongen
von 1846 bis 1872 ein beredtestes Zengniss bringt.
Nimmt man daxn, daes auch ausser der Naturwissensohafl ond Mathematik
für andere wissenschaftliche Oebiete seine Teilnahme su yerachiedenen Zeiten
rege and ihtttig gewesen, (seine Vertrautheit mit altklassischer Sprache nnd
Literatur beweist er durch seine lateinische Yoirede in Beesels ^Tabulou Regio-
montanae^', durch Ueborsetiung zweier lateinischer Gedichte Tijcho de Brahe»
und Kepler s, durch Interpretation einig<M' Stellen bei Aristoteles und Tacitut^
die Gestalt der Erde betretl'end; seine ionige Bekanntschaft mit der vaterländi-
schen Literatur durch jahrelangen anregendsten Unterricht in der Prima der
Petrischnlc; sein Geseliiek und seine Wiinne für literarhistorische Forschung
durch seine pi<>tatvo!l-injisiohtigen Aufsätze über Georg Forster's Geburtshaus
und die Forslcr'sciie Familie.) so tritt uns in Strehlke eine Fersönliclikeit ent-
gegen, die zugleich (hn-ch Tiefe, Umfang und ideale Richtung des Geistes
unsere Verehrung \ind Bewunderung erweckt. Von lieiligom Eifer für die
Wissenschaft beseelt, der er von dem Beginn seiner iStudien ein /.ugeschworeuer
Jünger ist, mit ungewöhnlichen Gaben des Geistes und Gemütes geschmückt,
mit reichen und tiefen Kenntnissen ausgestattet, tritt er in den Terantwortnngs-
ollen Beruf des Jagendlehrers und in das weit geöffnete Feld des Forschers.
Mit Treue und Hingebung setzt er das ganze Mass seiner Kraft in die Er-
f&llung der übernommenen Pflichten, in die Yerfolgnng der selbst gesteckten
Ziele. Der wachsende Erfolg seines Wirkens und Forschens steigert seine
Eneiipe, klflrt seine Bestrebungen. Selbstlosen Sinnes verzichtet er auf manchen
Genuas des äusseren und gesellschafticfaen Lebens, sich mehr und mehr Ter>
senkend in die Tiefen geistigen Innenlebens, in die unermessliche Welt wissen-
schaftUclier Forschung. Gemildert wird dieser fast asketische Ernst des uner-
müdlichen Forschers durch jene Kindlichkeit und Heiterkeit des Gemütes, die
so häufig idealstrebende Naturen umgiebt. Wenn auch abgeneigt jeder leeren,
nichtigen Zeitverwendung, zeigt er sich dennoch in geistig angeregtem Verkehr
gemütvoll mitteilsam, nicht selten zu geistvollem Scherz aulg<'legt. Mit
zahlreiclitMi Mannern der Wissensclia!'t v( rMiidet ihn herzlichste Freundsehaft;
Pietät ITir jede |.ersünliclie Verliindnn<:, für alles Gleichstrobendc erfüllt ihn
und treibt ihn zu mancher warmlicrzigen Aeusseruug.
1«
189
So war Friedrich Strehlke ein Msnn Uefwissenschaftlichen Geistes und
StrebenSi id^en selbstlosen Sinnes, kindlich reinen und wai'men Gonifitcs; ein
Mann, der reiche Saat in die Herzen seiner SchQIer und in den Acker der Wissen-
schaft gestreut
Anhanof I.
Teneichniss der wissenschaftlichen Publikatioaen J*'r. Strehlke's.
Aufgaben über das gradlinigte Drt-ieck. Königsberg, Borutrüger 1826.
Ueber die mittlere Temperatnr in Dansig als Funktion der JahrenE^ten. Schn-
madier's astronomische Nachrichten Bd. 7.
Ücber die tagliche Periode dc8 Barometers in Danzig. Ebendaselbst.
Drei Abtiandlungon Obi-r die Klaiigfiguren anf sch\vin)2:end(>n Stäben und quadratischen
Sclicilicii (I'iifrtrf'iHlorfr.«; Animlen Bd. 4, 1H nii<l 11 )
UeluT «Ii»' walireii KiitcU'ckt r der Kliiiiirliiriircn. Kl)t'iiilas»'lltst Bd. IS.
lieber galvauophiatiselie Copiefii der Dugiu'ne'.-chen Lichtbilder. Kl>eiula.s. Bd. 43.
Heber Akustik. Dove'a Repertorinm der Physik Bd. 3.
Ueber die Krümmungshalbmesser der Kegelschnitte. Orelle's Journal, Jahig. 1827.
üeber den mittleren Barometerstand im Niveau der Ostsee. Programm des Cölluischen
Gyninasinius in Berlin 1832.
Uel«>r df'ii duicli '.\ l'iiiikt«' eines Kctri'Isclinitts ircliendeii Kreis. Eliendoä.
Auaiytisi-Iii- iH-liaridluii;; der Aui^'al>e von den Ii Kreisen, die vun einem 4. lierührt
werden. Crelle's Journal 1h:14.
Heber die Anflösuug der Oleichnngen 4. Grades. Ebendas. 1835.
Einige Bemerkungen über den Slementar-Ünterricbt in der Geometrie. Programm der
Petrischule 1839.
PädagogiHche Mittheaungen. rroKiamm der Petrisclmle 1H40, 1841, 1842, 1871.
Beobaelitunpen von Gründels. PnfrfremUjrfTs AuiiHleu Bd. 2H.
Ueher die Hoetiticntinii der Ellipse, (inincrts Areliiv für Matlioiimtik Bd. '22.
Auflu.sung der Aufgabe, aus einem Punkte eines KegeKsehnittes Normalen zu euuntmiren.
Programm der Petrischule 1840.
Zur Entscheidung der Frage über den Luft* und Wasserdruck. Programm der Petri-
schule 184».
lieber die Seluviiiffunjren lioniofrener elastißeher Si'licilx ii. Pn)[rr. der Petriseliule isri5.
Ueber eini^n- die (n'stult di r Knie lictrcflViidcii ►Stellen Iji'l Aristoteles und Ta<'itU8.
Fest Schrift zum )W m »jnli ritten .liiliiluniu des Panziirer (J vniiiasinnis. ISöS.
Aus der Umhegend von l)an/.ig: 1. (Jeorg Forsters (ieburtsluuis; II. Heiucrkuiifrcn zu
de» Flas8gebieten der Mottlan und Radaiiue. Prugrauim der Petrischule
1802, 1863.
Gedanken und Themata für Aufstttse. Progamm der Petrischule 1864.
Einige Resultate aus Dansiger meteorologigchen Beobachtungen. Programm der Petri-
schale 1Ö71.
190
Anhang II.
ZaMinmenstellaiif der Ton Fr. Strehlke In den Sttimig«» der Kit■^
forsehenden Gesellschaft in dem Zeltnnn tob 1846—1878 gemacht»!
wlssensehaflllchen Hlttellangen.*)
1840. FortpliilH'n (lf8 zur Wcis.sjrlnt {rcbrachton Eisens J»oim Srliweiiken in der Luft
- (Jerinjre Adliäsioii von Flüssitrkeitcii niif rotirlühender Uiiterlaire. —
üelier ein fcllist^ uiisiruirtes Kiialitrasgelilase. — ElectrolytiKclie Experimente.
— lieber Böttcher's Entdeckaug, Eisen in cohttrenter Form gaivaaiscii nieder*
mschlageD. — Sdimelseii von Platin Tor KnallgasgebllM. Ans Beoel*«
letsten Briefen an Strehlke.
1A47. Mag^iieto-electriBche Ex[)erimente. — Vortrag über Luft- und WamerdnicL —
Ueljer haronietrisclie Messiinpren auf den Schtfnebwger Höhen. — Ueber ttt
der TaueherjrliH-ke angestellte X'ersiiche.
1849. Demonstration von Bengunesersclieinunpen des Lielifs. - Vortrag ülwr die
Fraueuliuler'Hclieu Linien und Demunstration derKeÜjen.
18B0. Vortrag fiber die meteoTologieehen Stationen in Prensaen im Allgemeinen, ie
Danxig nnd SchOneberg im Besonderen. — Heber seine 12jährigen Be-
obachtungen im Nivean der Ostsee. — Vorlegung einer Zetchnnng der
jetzigen Radaauenseen und eines Phantoms der nrsprQngiiehen.
1861. Ueher Sehwijiirunfren ehistischer Scheiljen. — üeber einen aof der TnrmpUitte
der l'etrischule aulgt stellt^'n l\ejrenrnes,<er.
1852. üeber Tonmessungen unter Anwendung einer electrisch beleucliteten iSavart-
sehen Sirene.
1853. Vortrag Uber das electrisehe Lieht, henroigebiacht dnreh die grosse galvanisehe
Batterie der Gebrüder FInn ans England.
1854. Demonstration eines kflnstiichen Anges von Oertiing. — Versnehe mü Stinun-
g-abeln.
1855. üeber öchwinfjungen kreisfönnijfer und (inailmtisdur IMatt^Mi. - UeiM*r Irr-
tümer in (iruppe's Seliril't über die kosniiscrlien Systeme der tiriecheu.
1850. Ueber WitterungHverhältnisse im Deceinber 1855 im Vergleich mit den Jahren
1473—1515. — Vortrag Aber Tycho de Brahe und Kepler; Mitteilang 2er
von dem Vortragenden flbersetiten lateinischen Gedichte derselben.
1857. üeber electrisirtcn Sauerstoff and das Verbal t(>n der Flamme im electr. Strom.
1858. Ueber das Verhalt^'ii des Barometers im iII^(clwett4>r.
1859. AstronoinisciM' Mitteihinpen. — K.\perimente mit frrosser \'<»ltaV(lifr Sanle.
— I)»iüunstrati(Mi eines nncli Strclilke's Angal« vonstniirteu .MulliplikaUtrü
— U«'ber Ueorg und Keinholil Förster.
180O. üeber Spektral-Analyse.
1862. Ueber Versuche mit einem electrischen Drachen. — Ueber Farben des electrt-
sehen Lichtes im laftverd&nnten Räume nebet Schlnssfolgernng auf Farben esd
Höhe des Nordlichts. — Ueher die Gewitter am 26. Jnni nnd 11. Aufut.
*) Eotnommen au8 den PruU>kollcn der GcafilscbHrtii-.Sitzungen.
IS
191
1863. Yenoebe mit einem PolarisfttioiHMpparat eifcener Constraction. — Tone^ng
TOB Photographien Linhtenberg'gclier Figuren. — Ueber Magiiesinm-Licht.
184>7. Vortrag über die Körper grössten uinl kleinsten Volumens bei «rleit her Ober-
tUirhe. — Beweis, dass ein Arm der Weichsel in IVülicrer Zeit in die Oder
getlosäeu «ein müsse. — Uel)er Verstärkung der Wirkung der Voita schen
Sftnle dnrdi Umlegung.
1866 Mitteilang von Beriehten Aber die Pariser AuBstellnng. — Ueber abnorme
WiitarnngsrerbmtnisBe in dar ProTins Prenssen.
1869. Ueber Klangfigaren. — Demonstration von alnistieehen Apparaten ans der
K^inig'sehen Werkstatt in !*aris.
1871. Mitteilungen aus dem (lel)iete der Wiirmelehre und Meteorologie.
1872. Ueber das Nordlicht vom 4. Februar.
Digitizeo Uy v^oogle
192
Der Bürgermeister Daniel Gralath,
der Stifter der Naturforsclieudeu Gesellschaft in Dauzig.
Von
In der Vorrede zn der Neuen Sammlung von Versuchen und Abhandluf^fen
der Katurforschenden GeseUecbaft in Dansig 1778 ist ein Lebenslauf von
Danid Gnüaih, dem Stifter der Gesellschaft, yersprochen. Dieses Versprecbeo
hat nicht eingehalten werden können; denn der nächste Band der Schriften hl
erst 1820 erschienen. Wenn nun auch GraUth In jeder Geschichte der
Physik in Verbindung mit Kleist bei dor Krfindung der «Icefrischen Ve^
stäikungsßaHcho gonannt wird, so wird er doch immer mit seinem gleichnamigen
Sohne, der Professor am Gymnasium war und sich als Historiker horniimt
j^eniacht hat, verwechselt. Demgemäss wird das Jahr 1739 als sein (Jeburtsjahr
angegeben. Erst Herrn Edm. Hoppe fiel die Unmögliclikeit diese? Jahres auf,
als er seine 1SS4 erseliienene Giischiclite der Eleetrieitat verlassle, lia ( iralath.«
erste Entdeckungen in das Jahr 1740 fallen. Er wandte sich an mi<"li und
stidltc nach meinen kurzen Angaben die lietretfenden Data richtig. Aus Hoppes
Werk berichtigt auch Heller in einem Nachtrage zu seiner Geschichte der
riiysik die Gralaili's Leiten betrefl'ende Stelle. In der „Allgemeiuen Deutschen
Biographie" ist nur der Historiker Daniel Gralath erwähnt.
Dieses war die Veranlassung, dass ich mich mit Gralath näher beschäftigt
habe. Die von Sendel gehaltene Lobrede fehlt in den Acten der Gesellschaft,
ebenso ein Quartband in der hiesigen Stadtbibliothek, welcher Gedächtnim-
Mchriftcn und Memoiren auf BQrgermeister Gralath enthielt
Die Familie Gralath stammt aus Regensburg. Von dort zog Joh. Dlricb
nach Danzig. Sein Sohn oder Bruder Carl Ludwig war Kaufmann und erlancte
1(591) d.«8 Bürgerrecht. Dieser ist der Vater unseres Daniel, der am 30. Mai
170.S geboren wurde. Seine Mutter ist die Tochter des Goldschmiedes DrimVl
Grentz. der 1HH8 Sclu'ippe wurd«'. Danir«! Isatte einen Bruder Ludwig, welche
1793 als preuaaiaclier Lottericdireulor in Laugfuhr starb.
t
m
Sehr walirseheinlich hat Gralath das akademische GymuaBium in Danzig
besacht, doch fehlen mir Nachrichten darüber. Am 18. August 1828 reiste er
mit seinem Freunde Joli. Gottl. Pfennigk, der später Pastor an der Salvator-
kirchc wurde, über Berlin nach Hallo. Dort blieb er aber nur ein Jahr, um
nach Marburg zu gehen, wo damals Cln istian von WoltT lehrte, der sich einen
grossen Ruf als Philosoph, Physiker und Matheniaiiker erworben und über
diese Gebiete eine Reihe von Werken verlaset hat. In Marburg blieb Gralath
über drei Jahre und ,,geno88 die vorzügliche Freundschaft und Gewogenheit
dieses grossen und beliebten Lehrers." Jedenfalls hat er sich auch mit dem
Studium des Rechts befassti d» er Jiit*e consoHiu, Bechtsgelehrter genannt
wird. Dann ging er mit seinem Bmder Ludwig, der wohl mittlerweile nach-
gekommen war, nach Frankreich, woliin damals jeder gelehrte Danziger ge-
kommen sein mnsste, nnd kehrte ftber Marbnig, von wo er seinen EVeond
Pfennigk wieder mitnahm, ftber Cassel, Dresden. Leipsig nnd Berlin nach
Dan^ znrftek, wo er am 20. Angnst 1734 wieder eintraf. Hier &nd er die
Stadt Terwfistet vor, da dieselbe die Belagernug und das Bombardement von
den vereinigten Sachsen und Russen anszuhalten gehabt hatte, weil sie den
König von Polen Stanislaus Leszinski aufgenommen hatte. Am 28. Juni hatte
die Stadt capitulirt und den Frieden dnrch die Zahlung von einer Million
Tbaler erkauft.
Zunächst lebte Gralatli als Privatmann den Wissenschaften. Aus dem
Jahre 1734 ist die Lö.siing («ines niatheniatischen Problems erhalten: Dato
quocunquf RectiUneo invenire Tnanyuluin ittpi aequale, ein beliebiges Polygon
in ein Dreieck zu verwandeln.
Er verheirathete sich mit Dorothea Jnlianna Klein, der ältesten Tochter
des Stadtsecretärs und berühmten Natorhistorikers Jac. Theodor Klein. Von
dieser ist mir nur bekannt, dass sie schön seichnete, da eine Tafel Abbildungen
zu einer Abliandlung Gralaths von ihr herrfihrt. Aus dieser Ehe stammen drei
Söhne und eine Tochter, von denen der ttlteste Sohn Theodor Ludwig den
Sinn des Vaters fftr Physik geerbt liat, da er, obgleich Jurist, Abhandlungen
Qber den Than nnd ftbcor den Nebel verbsst hat. Der aweite, Daniel, ist der
schon genannte Professor des Dansiger Gymnasiums, während der dritte, Carl
Friedrich, als Rathsherr später geadelt wird. Seine Tochter vermählte sich
1790 mit E. Fr. Conradi. Directc Nachkommen leben noch jetzt.
Gegen Ende des Jahres 1742 brachte Gralath in einer schon bestehenden
gelehrten Gesellschaft eine Societas ]>hi/Ki('ae expen mentalis in Vorschlag. So
wird die Gesellschaft in allen ungedruckten Schriften genannt, während sie in
den gedruckten den Namen „Naturforschende Gesellschaft" führt. Seiner
Bemühung allein gelang es, eine Reihe gelehrter Männer für seinen Zweck zu
gewinnen. Noch in (lemsell)en Jahre wurden die Cn^setz«? entworfen. Ivs waren
im ganzen neun Mitglieder, welche am 2. Januar 1743 ihre Arbeiten begannen.
Ihnen gesellten sich im Laufe des Jaluvs noch fünf hinzu. Von diesen 14
waren Kühn und Hanow Professoren am akademischen Gymnasium, SmetUcki,
t 18
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194
Pfennigk und Dragheiin Oeistlicbo; Kade, Beinick, de la Hotte Aente; Grabth,
Sohner, Rosenbei^, Gorlacli und Samuel WolfT hatten Jura studirt und haben
später Aomtcr in der Stadtverwaltung bekleidet; der schon genannte Klein war
Stadtsecretär und Zorn von Plobslieim Privat(2:elchrter. Der Zweck der Gesell*
sehaft war, physikalische Experimente und Beobachtungen anzustellen. Jeden
Mittwoch sollte eine Zusainmenkunft stattfinden. Es wurden Operatores pft-
wählt, welche die GescUscliaft mit Kxppriiiicnten unterhalten sollten, worin sie
von Cooperatores unterstützt werden sollten. Da die Bethciligung Gndaths
an den Arbeiten der GcselLschaft nur bis zum Jahre 1757 reicht, so werde
ich auch nur bis zu diesem Jahre die Geschichte der Gesellschaft zu be-
trachten haben.
Es war ursprünglich die Absicht, dass sich alle ordentlichen Mitglieder
an den Arbeiten als Operatoren betheil igen sollten, doeh haben als solche in
der genannten Zeit nur Rfihn, Hanow, Oralath^ Beinick, v. Schröder, de la Bfotte,
Klein, Sendel, Llirsenios, Beyger, SwieUicki, Pfennigk und Laine gewirkt, die
drei letzteren nur sehr kurse Zeit Ausser den ordentlichen Mitgliedern gab
es noch freie Mi^Iieder, welche nur als ZuhOrer Antheil nahmen.
Der erste Direotor war Kade, gleich gross als „Arst, Gelehrter und Kanf^
mann", wie es in seiner Lobrede heisst, nach Klein das älteste Mitglied. Kr
besass einen bedeutenden, von dem geschickten Mechaniker Leupold in Leipzig
verfortigten jihysikalischen Apparat, namentlich eine Luftpampe mit allem Zo-
bebör. Gralath gelang es, diesen Apparat für den ausserordentIi<^ geringea
Preis von 1400 (Juldon zu orworbrn, noch ehe die Gesellschaft constituirt war.
Den Anfang mit den Versuchen maclite Professor Hanow am 2. Januar
1743. In der Eröffnungsrede dankt er Gralatli für den Gedanken zur
Begründung der Gesellschaft, für das Anwcrljcn der Mitglieder, für
die Vorschläge zu den Gesetzen und für die Erwerbung des A[)parats.
Die ersten Versuche schlössen sich an das in drei Bänden in lateinischer und
deutscher Sprache 1729 erschienene Lehrbuch der Physik von Christian v. Wolff
an, der in Marburg der Lehrer GraUth's gewesen war. Dieses Werk fUhvt den
Titel: „Allerhand nBtaliche Versuche, dadurch zu genauer Brkenntniss der
Natur und Kunst der Weg gebahnet wird." Ueber die in der (Gesellschaft an-
gestellten Versuche sind sorgfllltige Epbemeriden erhalten; ja, viele Mitglieder
gaben noch besondere Abhandlungen zu den Acten, welche sie bei (Gelegenheit
der Vorbereitung zu den Versuchen ausgearbeitet hatten.
Gnüath hatte im ersten Jahre nach Gap. m. „von dem Druck der flüssi-
gen Materien, die eine Schwere haben" zu ezperimentiren. Seine Apparate .<-ind
sorgfältig vorbereitet und weichen nicht unwesentlich von den Wolflfschen ab;
er fügt mathematische Beweise ein und f&brt Zahlenrechnungen ans, iu denen
auch Quadratwurzeln vorkommen. Seine Versuche über das Aufsteigen der
Flüssigkeiten in verschieden weiten Röhren gehen über die Wolff"schcn hinan».
Interessant ist der von Mariottc herrülirende Versuch ausgeführt. Ein Ka-s
ist aufrecht hiugestellt, und iu den oberen Boden ist luftdicht eine 15 Fuss
s
m
IftDge dünne R^hre gesteckt. Fass und Röliic worden voll Wasser gefüllt und
auf den oberen Boden Bleigewichte bis zu 1300 Pfund aufgelegt, die durch
<len Druck des Wa.ssors gehoben werden. Als tlanu die Gowichtü abgehoben
werden, {datzt der obnro Hodiui des Fasses.
(Jegeii Kiui«' tle?; Jalires 1743 erhielt er von der (lesellschaft den Auftrag,
ausser der Reihe <ler Woltrseheu Versuche electrisehc Versuche anzustellen.
^^choQ l'rijher hatte er sich mit diesem (iegen.standc beschäftigt, so dass ihm
Hchon damals der gröbste Thcil der bis dahin entdeckteo Wirkungen der
Eleetricität bdunafc war; aacb hatte er die meisten Versnohe nacbgemaobt.
Er hatte eine Geschichte der ElectricitiU entworfen, nicht in der Absicht, die-
selbe durch den Dmck za veröffentlichen, sondern mehr zn seinem eigenen
Gebrauche. Auf den Wunsch der Gesellschaft hat er diese Geschichte bis snm
Jahre 1746 fortgesetst und Toröffentlicht In den ersten di-ei Bänden der „Ver-
suche und Abhandlungen der Naturforächcndon Gesellschaft zu Danzig," welche
in den Jahren 1747, 1754 und 1756 erschienen sind. Diese Geschichte nimmt
297 Quartseiteu ein und bildet noch jetzt eine Quelle für die Geschichte der
Electricität. So beruft sich Kdm. Hoppe in seiner 1884 erschienenen Geschichte
der FlectriciUit noch vielfach auf dieses Werk. Dasselbe ist ausserordentlich
klar und in so gutem Deutsch geschrieben, dass die Deutsehe (iesellsehaft in
Göttingeu iiu Jahre 1752 deshalb den Vorlasscr zu ihrem Ehi'cn-Mitgiiede
ernannte.
Vom Jahre 1729, in welchem der Engländer Gray den Unterschied
zwischen Lt^itern und Michtleitern der Electricität entdeckte, rechnet Fdm.
Hoppe den Beginn einer neuen Epoche der Electricität Ich führe seine eigenen
Worte an: „Mit dem Jshre 1729 beginnt eine neue Epoche, welche flür die
Electricitätslehre unendlich fruchtbar und bedeutungsroll ist. Alan hat unsere
jetzige Zeit das Zeitalter der Electricität genannt, im Gegensatz zu dem Anfang
dieses Jahrhunderts, welchen man als das Zeitalter des Dampfes uuterschieden
wissen wollte, allein diese Bezeichnung kann nur für den oberflächlichen Beschauer
etwas Bestechendes haben, man niuss wissenschaftlich das Zeitalter der Electricität
mit dem Jahre 1729 iM ciiimen. Die fundamentalen Entdeckungen jener Jahre
waren für die damalige Welt genau so überraschend und für die Wissenschaft
unendlich werthvoller, wie heutzutage z. B. die Erfindung des BeU'schen
Telephons."
Man beschäftigte sieh nun auch in Frankreich und Deutschland mit dieser
Materi»!. Ks wurden anfangs Glasröhren beinttzt. welche mit iler trockenen
IlaiMl (nlvv auch mit eiuenj wollenen Tuche gerieben wurdeti. um Electricität
hervuizuruftrn. Mil diesem eitifachen Apparate konnte man si-iion merkliche
Funken hervorbringen. Auch konnte das Leuchten einer elcctrisch gemachten
Glasröhre, besonders wenn diescll)e luftleer gemacht war, gezeigt werden.
Grosses Aufsehen und Interesse in den weitesten Kreisen erregte es, dsss man
aus einem isolirt aufgestellten electrischen Knaben Funken h^usziehen konnte.
Diese Versuche wurden fiberall nachgemacht und auch von Fürsten gebührend
196
bevnndert Die Nachrichten ▼on neuen Veraooh^n worden durch die Wochei*
blätter TAsch verbreitet.
Am 11. März 1744 begann Oralath seine Experimente. Die Bürgermeister
ßcntzmann und Eichmann waren als Gäste anwesend. Er benutzte eine nahe
drei Pariser Fuss lange und 8 Linien lireite englische Glasröhre, die er mit
einem wollenen Lappen oder auch mit der Moasen Hand rieh. Damit electrisirl«
er eine auf blauseidene Schnure gelegte 10\L Fuss lange viereckige eiserne
Stange. Aua dietier zog er Funken; auch electrisirte er auf Pechkaaten stehende
Mensirlien.
Am 24, Januar desselben Jahres war es dem Dr. Chr. Fr. Ludolff in
Berlin gelungen, durch einen clcctrischen Funken Spiritus anzuzünden. Die
Nachricht davon, doch ohne nähere Angaben, verbreitete sich rasch durch die
Wochenblätter nnd erregte ongeheures An&ehen, mr doeSi damit eine Analogie
swiachen dem Blitae nnd dem eleetriaehen Fonken geAinden. Die anawirtigen
Physiker bemühten sich Tergeblich, den Yeranch nachsnmachen. Anoh Gralath
hielt an seine electrisirte Eisenstange Schiesapnlver, Getreidespiritoa nnd Zander;
doch daa Pnlyer wurde aerstrent, der Zunder angeat^n und die bei der An*
nttherung des Spiritus sich a^igenden Funken aöndeten nicht Am 18. Iftn
jedoch brachte er in seiner Wohnung bei trockenem Wetter stark erwirmto
rectificirten Spiritus in einem silberaen Löffel in die Nähe der Stange. Der
nun uberspringende Funke zündete. Auch dieser Versuch wurde rasch dureb
die Zeitungen bekannt. Am 3. Juni wiederholte er denselben in Anwesenlieit
von Gästen vor der Gesellscliaft.
Schon Tlawksbee hatte zur Erzeugung grösserer Mengen von Hlectricität
Glaskugeln angewandt, die er mit der Hand, in welcher ein wolleuer Lappen
lag, rieb. Später befestigte er die Kugel an einem Centrifugalapparat. Auch
Gralath benutzte zu seinen weiteren Versuchen Glaskugeln von 10 bis 15 Pariser
Zoll Durchmesser, die mittelst eines Rades von 5 Fuss Durchmesser herum-
gedreht wurden. Die Hand eines Menschen diente als Reibzeug, der Mensch
selbst bildete die Ablenkung zur Erde. Als Conductor wurde eine grosse
Zinkrtthre, welche an blauseidenen Schnftrea hing, nnd deren eines ofTeae Bade
der Glaakngel möglichst nahe gebracht wurde, benutat Iflit dieaem Apptiat
gelang es Gralath am Anfange dea Jahrea 1746, ein eben Terloschenes Lidit
wieder anauzfinden und zwar durch einen electrisirten Menschen, der aaf einen
Pechkasten stand. Dieser Versuch ist zuerst von Gnüath angestellt wordao.
In diesen und den folgenden Jahren wurden von ihm zahfareiche Yenacbt
angestellt, theils solche, die vor ihm schon andere gemacht hatten, theüs neo«-
Einige der letzteren sind in seiner Geschichte der Electricität erwähnt, andere
sind unter dem Titel: „Nachricht von einigen electrischen Versuchen" in Bandl.
der Versuche und Abhandlungen veröffentlicht. Von Hoppe sind Gralath s
Entdeckungen gebührend hervorgehoben, so dass ich trotz wiederholten iStuiiiuui?
aucli der Protokolle und ungedruckten Abhandlungen nur wenig hinzufögcn
kann, beinc Verdienste in der Electricitätslehre bestehen in (i^r
197
VerbesBernng der Kleiat'schen FUsohe^ in der EntdeokDng des Rfick-
standes derselben, in der Brfindnng dor electrischen Batterie nnd
in der ersten Messung der electrischen Kraft. —
Boi der re^en Beschäftigung mit der Electricitttt an vielen Orten konnte
es nicht ausbleiben, dass eine Reihe von Entdeckungen von verschiedenen Per-
sonen fast gleidizcitig gomaclit wnido. Bekannt ist, dass die Erfindung der
electrischen \'er.stärkungsfiasche in (.'aniin von dem Decan des Donicapitels von
Kleist und seiir kurz darauf selb^tr^tändig in Leyden von Cuniius gemacht wurde.
Ich habe hier kurz den Authcnl CJrahith s an der Verbreitung und Verbenserung
dieser Erfindung zu schildern. Kleist hatte am 11. October 1745 in eine kh'in«;
Flasche Waaser gegossen, in das Wasser einen Nagel gesteckt und den Kopf
desselben an einen Conductor gehalten. Als er dann mit dem Finger den
Kopf des Nagels, welcher Tom Gondnetor entfernt war, berfUirte, empfing er
einen starken Schlag. Von dieser Erfabmng, die er durch weiteriB Versaohe
bestätigt hatte, machte er am 28. Noyember Mittheilnng dem ▼oihin als Mit>
glied der Gesellschaft genannten Pastor Swietlicki in Dansig. Dieser Brief,
sowie die folgenden sind &8t Tollstikndig in Gralath's Geschichte der Electricität
abgedrackt. Gleichseitig oder kurz daranf versandte Kleist dieselbe Mittheihmg
nacn Berlin, Hallo und Leipzig. Niemand wollte der Venradi gelingen. Als
Swietlicki auf Gralath's Antrieb den Herrn von Kleist um nähere Auskunft
bittet, kommt ein vom 24. Februar 1746 datirtes Schrcil>en an Swietlicki, in
welchem Kleist nicht angeben kann, weshalb der Versuch nicht gelingen wolle.
Am 5. .März stellte (iialath mit einigen Gehülfen wieder ^'crsuchc mit der
Flasche an. Hri dieser CJelegenheit bemerkte (Jottfried Reyger, das derjenige
die stärkste Empfindung hat, wekher das (ilas mit dem Drath an die electrisirte
Roiiie hält und zugleich mit dem Finger der anderen Hand den Drath beröhrt.
Berührte dagegen eine zweite Person die Kugel des Drathes allein oder auch
die Person, welche die Flasche hielt, so empfing dieselbe keinen Schlag. Da-
mit stellte Gralath die nothwendige Bedingung auf, damit das Experiment
gelinge, dass nämlich die äussere nnd die innere Belegung in leitende Ver-
bindung gebracht werden mttssen. Hit dieser Yerstärknngsflasche entiikndete
er auch dann nodi Spiritus, wenn er 60 Schritte mit der Flasche g^angen
war, wie auch Kleist schon berichtet hatte. Am 20. April machte er den
Vsfsnch Tor der Gesdlschaft . nnd wiedwholte draselben am 87. vor dner
Reihe Ton Gästen, su denen die Spitzen der Stadt gehörten. Er ertheiltc einer
Kette TOn 20 Personen gleichzeitig einen electrischen Schlag und tödtete Kellcr-
wftrmer nnd kleine Käfer. Bei grosseren Wasserkäfem und kleineren Vögeln
gelang nur eine Betäubung.
^'on dem Erfolg wurde von Danzig ans in den lierlinischen Nachrichten
von Staats- und geh'hrten Saelien 174(5 No. 51 Miltheilung grinacht. Als die
Nachrieht davon durch das Mitgiietl der (resellschaft Samuel WnllV nach Paris
an dm in den weitesten Kreisen bekannten Abt Nollet kam, konnte dieser be-
richten, dass derselbe Versuch iluu schon aus Leydeu bekannt sei.
•
198 ,
Mit der Vcrstärkungaflaschc beschäftigte Gralatli sich uoch bis zum Jahre
1754, in welchem er experiuientoll uutersuclitc, ob die Funken verstärkt werden,
wenn tiie Menge des Wassers in der VerritUrkungsflaseho vermehrt werde, worin
das Geliiss mit nielir runktcn seiner äusseren Fläche von anderen h'itori'ion
OegeiistiiniU'n l>eriilirt werde, und wenn der Drath, der in der Fla.-che sl-ikc,
dii ki 1 wrKh*. Alle drei Fragen beantwortete er liejahend. DieöOä UeEulul
slinuni damit iil)erein. was Winckler schon 1746 gefunden hatte.
Dil! »M sli! Beobachtung des electrisehen Kiiekstandes nuiss ebenfalls (iralatb
zugeschrit'hcn wei'den, denn schon am 2Ö. Miü machte er der Gesellschaft die
Mittheilung, dass, wenn er auch durch Anfassen an die Kugel der Flasche alle
Elcctricität genommen habe, diese sich doch nach (einiger Zeit wieder üude.
Winckler in Leipzig hat dieselbe Beobachtung erst am 16. August gemacht
Kin unbestreitbares A'erdienst (iralaths ist die Erfindung der id<M'lrischen
Batterie. In seinen „electrisehen Versuchen'' i»ericht4't er darfd>er auf S. 522.
,,lch stelllc den Versuch deigestalt an, dass 2 oder 3 Perstmen, ein jedor
eine besondere ^'erstärkiings-Maschin'' ndt der cincii Hand an die blecheiit,"
Rdhre hüte; in die andere Hand alier gal» ich einem j*Klen einen besoadereu
eiBernen oder messingDcn Drath^ die anderen Ende dieser Drathe nahm dne
andere Person, so gar k«ne Phiole hatte ittsannien hi die linke Hand und
fiihr mit einem Finger der rechten Hand gegen die electriswte blecherne Röhre,
da sich denn die TerhofiFte Verstftrkang ganz deigte. Wenn ich auf diese Art
das Experiment mit 2 Phiolen anstellte, waren die Fnnken und die darans
entstandene Erschfitterang, so der empfand, der mit dem Finger gegen die
blechene Rohre fuhr, zwar ungleich stärker, als wenn der Versncb auf die
bishor bekannte Art mit einer Phiole angestellt wird, allein sie waren doch
noch erträglich, nahm ich aber 3 I'hioh n, so waren wenige, die den Versuch,
wegen der heftigen und schmershaften Erschütterung mehr als einmal anstt>
stellen verlangten."
„Ich hätte zwar versuchen können, auf diese Art einen Vogel zu tödten,
allein da die Erschütterung, so der Mensch dalu-i empfiiuh^t, gar zu heftig ist.
so war ich auf ein andi ics Mittel bedacht, solches in's Werk zu setzen. Ich
nahm die grosse kupferne Ilohlkugel, so man sonst zum Abwägen der Luft
gebraucht, h'gte dieselbe auf einen Tisch unter die blechene Röhre, in der
Entfernung, dass Funken (Eitstehen könie'n; an (iie blechene Röhre hatte ich
vier Vcrstiirkungs-Masi'liiiKMi m'-=i«"llt, die auf rineni tiehteniMi Brett in blecheiien
cylindrischen (iefassni stunden, an ein jcdi-s halte ich tin'ils messingne, tlu'j'j
eiserne Drathe befestigt und die anderen Knde dieser Drathe zusanuneu an die
kupferne lloldkugel gebunden; sobald die Vdechene Röhre oleclrisiret wardCt
schlugen die Funken wie Feuerstrahlc mit solcher Heftigkeit auf die kopfene
Hohlkugcl, dass man sie auch ausser dem Saal, in der Weite von 90 Schuh
deutlich hören konnte; die Funken knackten ebenso als wenn Stecken ge-
brochen werden."
?
199
Mit dieser Vomchtnng todtetc er am 18. August einen Zeisig, den er
auf die kupft'rne Kuf^el s^ohuiidon hatte.
Noch im .laiirc 1746 bemüht sich Gralatli, <Iio Kraft der Klectricitttt zu
messen. Kr berichtot darüber im ersten Bande der 1747 erschienenen nVer-
suche ond Abhandlungen" Seite 525.
nie iihidichen in Kngland ani^islelltcn VfMsiichp, über wclolie im .März
1746 in <ii'r Ri»yal Hör. der Br-rieht eines iiiiiri'iiiiiintt'n A'erfasser.s verh'.scn
wui"de, kannte er damals noch nicht. Krst im /.ucittMi Thciln seiner Geschichte
erwähnt er dieselben. Doch weichen diese Ver8uchc wesentlich voa denen
Gralatii ä alt.
„Ucber das Endo einer viereckigten eisernen Stange, so vermittelst
mesBingner Drathe von 2 gläsernen Kugeln electrisiret wurde, hatte ich Herrn
D. KQhns neueri^ndene Wage dergestidt angebracht, dass die leere Schaale
senkrecht über dasselbe hieng, und weil ich das Stativ, worauf die Stange mhete,
Termittelst einer Stell-Sehraube erhohen und senken konnte, so konnte ich auch
das Ende dar eisernen Stange der leeren Wage-Schaale nach Oe&llen oAbera
und entfermen. Damit die Wage-Schaalo von der eleotrisirten eisernen Stange
nicht eleetrisirct, sondern beständig in unelectri.schcin Stande möchte erhalten
werden, hatte ich die Schaalen und den VVage-ßalken mit dünnen I'adrn von
Flittermetall verbunden, und bein« Kxpcrimentiren legte ich meine Hand auf
den Fus.s-Tellcr des Wage (J estelieg; unter diesen UmstHnden konnte die Wage-
Schaale nicht <lie geringste Electricitat erhalten, sondern sie blieb beständig
uneleetrisch. Die andere Wage-Schaalo so mit dieser im wagerechten Stande
stund, unterstützte iih. damit sie in diesem Siande bliebe, wenn ich lH»im
Versuch sie mit (iewichten liesihwerte: weil sonst der Ausschlag Störungen
und Unrichtigkeiten würde veiiiisacht haben. Um nini den Unterschied in der
Grösse der anziehenden Kraft desto genauer zu erforschen, stellte ich den
Tersnch nicht alldn in verschiedenMi Bntfemnngen ron den electrischen Kugeln,
sondern auch in verschiedenem Abstand d«r Wage-Schaale von der Oberflttche
der eisernen Stange an. Weil ich die Wage Schaale, so bei den Versuchen
mit Gewichten beschweret wurde, durch das Unterstntsen beständig im wage*
rechten Stande mit der leeren Wage-Schaale, so beim Experimentiren von der
electrisirten eisernen Stange angezogen wurde, erhilte, konte ich aus der
Grttsse der Gewichte von der Grosse (h'r anzielicnden Kraft in jedem Fall
bieher urtheilen und so daraus mit (jrund den Unterschied derselben bestimmen."
So fand er l»ei eijuMu Versuche, als die electrische Kugel 240 Par. Fuss ent-
fernt war, ITir die Abstände Zoll, 2 Zoll, 1 Zoll, Vt Zoll der Reihe nach
die (Jewichte 1' 4. i;5V,, 44 Gran.
Fr führt nun l'oi-t: ,,I)a nun aus den obigen \'ersiieheji erhellet, dass die
anziehende Kraft almimmt und schwiiclier wird, je weiter die l-MiH-tricitiit fort-
gesi'tzt wird, von den ele<'trisclien Fnnken alier bekannt ist. dass diesidbeii in
der weiteren Entfernung zunelimen und staiker werden; so sieht man hieraus,
dass mau von der Stärke der anziehenden Kiaft nicht auf die Stärke der
«
800
electrischen FuDken Schlüssen kann, nnd dass diese nicht in dem YerhttltiiiM
wie jene alt- und zuneliinon."
Die von anderen gemachten electrometrisciien Versuche verfoli^te i r mit
Interesse. So stellte er 1753 mit dem von d'Arcy erfuiMlcncu EhM troscop,
einem schwimmenden Aiiiometer, Versuche an, ohne zum Zieh; zu koiunipn. und
experimentirte 1754 mit dem von Richmann in Petersburg erl'uudenen t^uadraiueu-
electroscop, von weh hen» dieser in einem IJricfe an Professor Kühn vom 23. Märx
1753 Nachricht gegeben hatte, nur benutzte Riciimann statt des HolzslaU'»,
den Henley 1772 anwandte, einen Zwirnfaden. Mir int nicht bekannt, dass (Uu
Ricbmamiscbe Electro8cop TerOfibotlieht ist, da ja Bidimaan schon am 6. August
desselben Jahres sdnen Tod durch einen electrischen Fanto fand, der ans
einem snr Beobaohtnng eines herannahenden Gewitters dienenden Apparate kam.
wurde zu weit führen, alle electrischen Versuche ansußhren, wekhe
Gralath Tor der Gesellschaft angestellt hat.
In dieser Zeit wurde auch die Wirkung der Electridtit auf den mensch-
lichen Körper versucht. Schon 1746 untersachte Gralath den Puls electriairter
Menschen und fand, dass derselbe schneller wordo. Auch in der Heilkunst
wurde die filectricität angewandt. Der Arzt Kratzenstein in Halle hatte achoB
1744 einen gelähmten Finger in Vs Stunde durch die Eloctricität geheilt.
In Danzig war es der Arzt de la Motte, welcher unter Gralaths Bcislaorl
1754 an zwei Patienten die Wirkung der Klcctricität versuchte. Den einen
Fall hat er in Bd. II. der ,,Vers»iehe und Rrfahrungcn" besehrieben unter dem
Titel: Erfahrung von einem durcli die Electricitüt gehobenen krani|iticbleQ
Mutterbeschwer"; der andere bezieht sich auf den schwarzen Staar eines
sechzehnjährigen Kualxui. Es werden jedem Auge eine Reihe ziemlich starker
Funken applicirt — zunächst ohne Erfolg. Nach einer Wiederholung kann
der Knabe das Taschentuch am Boden linden, die Stelle des Lichtes angeben
und Silber- und Kupfermünscen mit dem rechten Auge unterscheiden.
Yielfiush hat Gralath die hauptsttchlichsten electrischen Versuche vor
hohen Standespersonen der Stadt nnd vor durcbreisMiden preussischen^ pol*
nisohen und russischen Grossen und Beamten angestellt.
Ausserdem betheiligte er sich noch an den regelmässigen Versuchen der
Gesellschaft^ welche nach dem schon erwähnten Buch von WoUT angestellt und erst
1761 beendigt wurden. VielfiKih trat er für Mitglieder ein, welche verhindert
waren, ihre Experimente anzustellen. Ich will hier nur seine Vcr?urhe über Bd.
II. €ap. 7 von der Feuchtigkeit der Luft und den Hygrometern anfiihren. B^i
dies'er Gelegenkeit stellte er Versuche über die Einwirkung der Feuchtigkeii
auf die Länge von Stricken an und fand, dass einige befeuchtete .Snieko M\
ausdehnen, andere sich zusanunenziehen. Unter andcrotn hängt er an ciu 4:^
Fuss langes Seil ein Gewicht von 13.5 Danz. Pfund und findet,, dass dies«
nat li der IJefiMH-htung des Strickes 4 Zoll gehobiMi ist. — Un» die Kraft zu
messni, mit wolchor quellonde Erltsen sieh ausdehnen, füllte er einen Hohl-
Würfel aus Messing von 17 Zoll Seile theilweise mit trockenen Erbsen, be*
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201
lastete dieselben mit 121 Pfund, *i;ofin Wasser darauf und fand, dafls nach vier
Stunden die Last 47« Zoll hoch gehoben war.
Ferner bctheiligU' ov sich an der Beobachlnne; einer partiellen Sonnen«
rinHt(>rnis>^ iitid eines MorkiirduiThganges. Beidemal wurde das Sonnenbild
durch ein Fernrohr auf dio Wand projecirt.
Interessant ist atioh der Versuch, den er 1757 nach Nollet's Angabe im
grünen Thore anstellte. Aus einer Flinte wurde eine Kugel gegen die Ober-
fläche einer in einem Kasten betindlichen Wasseruienge geschossen, einmal
unter 4® 30', und der Einfallswinkel gleich dem Reflexionswinkel gefunden,
dann unter 80 ^ wobei die Kugel in das Wasser eindrang und von der geraden
Linie abgelenkt wurde.
Auch der lebenden Natur wandte er seine Aufmerksamkeit zu. Im Jahre
1751 seigfee er kkine schwarze Insecten, die in Oliva anf dem Schnee haufen-
weise beieinander gefunden waren, welche 6 Füsse und eine Sprangrorriohtnng
unter dem Bauche hatten. Wir hidiMii es hier liemlich sicher mit dem Gletscher-
ftoh zu thuD; der ja vor einigen Jahren hier von Herrn Brischke beobachtet ist.
Eingehender hat er sich 1750 und 1751 mit dem braunen und grünen
Sfisswasserpolypen beschäftigt. Schon lange hatte die Gesellschaft sich bemüht,
Polypen in den Gewässern der Umgegend zu finden; denn die von Trembly
1740 erfolgte Entdeckung dieser Thiere hatte grosses Aufsehen erregt, be-
sonders die Fortpllanzung durch Sprossen und die Eigenschaft, dass jeder
der })eiden Theile eines zersclmittonen Thieres sich zu einem vollständigen
Thiere ergänzt. Mitte Mai wurden in der Behausung des oben genannten
Dr. Kade im Radaunewasser braune Polypen entdeckt. Gralath erbat sich
zwei davon, von denen der eine 5 Sprossen hatte. Er zerschnitt einige quer
in 2 Stücke und beobachtete ihre Ergänzung zu 2 Tollständigen Thieren.
Femer beohaehte er kleinere grüne Polypen. Anf diesen fiind er die schon
▼on Trembly beschriebene Polypealsns. Den PkotokoUen ist eine Tafel schöner,
fiurbiger Abbildungen beigefUgt, welche snm TheQ nach dem Sonnenmicroecop
geieichnet sind.
Damals war der dritte Band Ton Blisels Insectenbelnstignngen, in welchem
Tremblys Beobadbtungen ezgShst werden, noch nicht erschienen. Von Gralaths
Beobachtungen ist nichts gedruckt.
Im Jahre 1751 setste er diese Beo])achtungen fort, zusammen mit einem
Freunde, der nicht genannt werden wollte. Wir werden wohl nicht fehlgreifen,
wenn wir annehmen, dass dieser Freund seine Frau gewesen ist. Er will
namentlich eine Begattung der Polypen beobachtet und festgestellt haben, dass
nur nach einer solchen Sprossen entstanden.
Soviel von seinen wissenschaftlichen Beschäftigungen.
Auch sonst hat er viel für die Gesellschaft gethan. Sobald etwas mit
der Gesellschaft nicht angehörigen Personen zu unterhandeln war, wurde er
damit beauftragt. So z. B. leitete er den Umbau der oberen Räume des grünen
Thores, welche die Gesellschaft von der Stadt 1746 miethete, dessen Kosten.
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1280 Gulden betrugen, so führte er die Unterhandlangen fiber Dniek oad
Verlag der liici ersten Bände der Goaellschaftsschriften.
Mehrfach schon war ihm das Directorat der CJesollschaft angeboten, doch
erst 1755 lies,-! er sich liowt-gon. dasscllio anzunehmen, blieb auch nur noch
1755 Dirt'ctor. ('harakteri^tii^ch lür ihn ist das Thema seiner Antrittsrede: ..Uebef
die Betheihgung der Herren, welche in Danzig das Regiment getüiirt babeai
an wisaenschaftliclien Bestrebungen".
Um die Zukunft der Gesellschaft zu sichern, schien ihm eine Stellung
derselben erforderlich, wie sie z. B. die Aeademie in Berlin einnahm. Auf
seinen Rath sachte man zunächst die Protection des polnischen Premier-
MiniBters Grafen von Brfihl zn gewinnen. Man widmete diesem den 1766 or^
sohienenen dritten Band der Schriften. Der Minister yerspraeh swar l&r eine
Snbrention der Gesellschaft dnreh Augnst III. Ton Polte in sorgen — er wollte
dem Könige Torschlagen, einen Theil der Binkünfte der Post in Danng dsr
Gesellschaft so fiberweisen ~ doch die an diesen Schritt gekn&pften Hoffirnngen
wurden nicht erfallt.
Nach dem Jahre 1757 worde Gralath von seinen Amtsgeschitften so in
Anspruch genommen, dass er sich an den wissenschaftlichen Arbeiten der Gesell-
Schaft nicht mehr betheiligen konnte.
In den letzten Jahren seines Lebens wurde sein Verhältniss zur Gesell*
Schaft ein gespanntes. Dieses kam so. Per in Danzig geborene Weimar-
Eisenachisclic Hofratli Verch war am 28. Februar 1764 in Greiz gestorben tind
hatte den Bürgermeister (Jralath zum nominellen Universalerben eingesetzt, mit
der Bedingung, ausser einigen Legaten an Verwandte 450U Thaler an die Natur-
forschende Gesellschaft in Danzig auazuzahlen; doch sollte das Legat unter
beständiger Aufsieht des Ratlies stehen. Die Zinsen sollen von der genannten
Gesellschaft verwandt werden zu Prämien auf Preisfragen betreffend das Wohl
der Stadt, zur Veröffentlichung von Schriften und zur Vergrösserung dsr
Bibliothek. Auf Yeranlassung Gralaths ernannte der Rath Gralath und Ehlers
SU Deputirten des Raths sur Aufhiebt fiber die Verwaltung des Legats. Gislsth
fesste dieses so auf, dass die Preisaussohreibungen und PreisveräieilQngen nur
mit Genehmigung der Deputirten des Raths geschehen sollen, und dass för jede
Quittung die Unterschrift derselben erforderlich sm. Die Gesellschaft Weierle
sich, diese Bedingungen su erfüllen, da nach dem Wortlaute des Testaments sie
die alleinige fk<eie Verwaltung habe; sie will dem Rath nur das Recht gebes,
zu einer Revision zu schreiten, wenn dar dringende Verdacht bestehe, dass die
Verwaltung schlecht geführt sei.
Erst anfangs 1767 kam es zu einer Einigung im Sinne des Verlang«*
der Gesellschaft. Nun erst wurde das Legat der Gesellschaft übei^eben und
als erste Prei.saufgal)C nach (Jralaths Vorschlag das Thema gestellt: ,,Wie iIt
Versandung in der Nehrung am wohlfeilsten abzuhelfen sei." Den Preis erhielt
Professor Titius in Wittenberg, welclier den Vorschlag machte, Acacien anzu-
pflanzen. Wie sehr die Verchsche Angelegenheit die Gesellschaft aufgeregt hat»
11
'208
geht MB dem BeachhuB Tom 80. Mftra 1768 herror: „Ueber die Gralath^Bchen
Zwistigkeiten beliebte man folgendes, derselben Geschichte mösste kors und
nur nach den Hauptumständen ohne Nsimcn erzählt werden, die hier/u gehörigen
Schriften nnd Beläge müsste man besondera legen und vei-äiegeln, auch keinem
entdecken oder sie aus dem Kasten, wovon die 3 Schlüssel der Oirector, der
Viccdirector und der Thesauarius haben muHSten, anders heraus nehmen als auf
Genehmigung und zum J>('stc)t der (lesellschaft.'- Diese Acten habe ich noch
in dem genannten Rasten vorgefunden.
Nun konnne ich zu Gralaths Wirksamkeit im Dienste der Stadt. Die
Jungen Patricier j)flegten ihre öffentliche Thätigkeit als Quartiermeistcr und
Kirchonvorsteher zu beginnen. Schon 1742 war (ir.ilaiii Quartiermeister des
Hohen Quartiers, später wurde er uocli dirigireuder Kirchenvorstehor der Ober-
Pfarrkirche. Sein erstgenanntes Amt verwickelte ihn in die Zwistigkeiten
swisohen dem Rath nnd der dritten Ordnung, welche von 1748 bis 1754 die
Stadt aofregten.
Die Regierung der Stadt wurde damals von dem Rath, welcher ans vier
BOrgenmeisteni nnd viersehn Rathsherren bestand, als der ersten Ordnung, von
den Schoppen ab der zweiten Ordnung und von der dritten Ordnung, wialdie
aus vier Quartieren, denen Quartiermeister vorstanden, gebildet. Die dritte
Ordnung wurde von der Bürgerschaft, die Schdppen und Rathsherren vom
Rathe gewählt.
Seit 1748 hatte die dritte Ordnung mancherlei Beschwerden an den Rath
gerichtet, von denen aber nur die folgende für uns wichtig ist. Nach den
bis dahin geltenden Restimniungen sollte der dritte Tlicil des Raths und der
Schoppen aus Kaulleuten bestehen. Der Rath sollte zwar die Schöppen nnd
Rathsherren wählen, alier nur aus den Ca'Hlidaten. die in dop])elter Zahl von
der dritten Ordiniug vorgeschlagen waren. Beides war lange Zeit nicht ge-
schehen; die Kaui'leute sassen nur in geringer Zahl im Rath und im Schöppen-
stuhl, und der Vorschlag der dritten Ordnung wai' gar nicht mehr in Gebrauch.
So kam es, dass der Rath ftat nur ans Mitgliodinn der sogenannten Geaehlechter,
die von der Gegenpartei die „Gelehrten'* genannt wurden, bestand.
Da die Beschwerden beim Rathe keinen Erfolg hatten, wandte sich die
dritte Ordnung an den König. Dieser bestimmte in einem Rescript vom 9.
Januar 1750, dass bei der nächsten im Win stattfindenden Wahl die 7 vaoanten
Stdlen, nnd zwar 4 im Rath, 3 im Gericht, durch Kauflente besetzt werden
sollten, und zwar sollte die dritte Ordnung 14 Kaufleute vorschlagen, unter
denen der Rath zu wählen habe. Als der Rath sich dieser Bestimmung mir
theilweise fügte, erfolgte eine neue Beschwerde der dritten Ordnung. Beide
Parteien schickten Deputirte nach Warschau. Ihnen wurde im Juli 1750 das
kurz „Ordinitio regia" genannte Rescript vorgelegt, welches Deciarationen des
für die Stadtverwaltung geltenden Rechts enthielt.
In der dritten Ordnung selbst war man aber durchaus nicht einig; eine
nicht unbeträchtliche i'axtei, an deren Spitze der Quartiermeister Graiatli stand,
204
stellte sich auf Sehe des BsIßaB, Wieder inudsD ron beiden Betten Deputirto
an den KdnigL Hof gesnidt. Dn treten 60 Borger „theile Gelehrte, tfaeib
Ksafleute" sosammen vnd wandten eich Im Aognet 1751 mit einer Bittschrift
direct an den Kdnig, in der sie fiir den Bath eintraten. An der äpitie dieser
Fvnikig stand Gralath. Der König schickte ein Assessorlalgerioht nach Dansig,
welehes die Streitigkeiten der Pivteien entscheiden sollte. Vor dieses worden
auch die Ffinfzig geladen, aber am 3. Februar 1752 von allen Bescbnldigimgea
freigesprochen. Die Klüger wandten sich aber noch einmal nach WarscbM.
Die Folge davon war, dass der Rath kurz vor der Wahl informirt wurde:
,,da88 Sr. Majestät es zu hohem Wohlgefallen gereichen würde, wenn bei be-
vorf^tehender Kühr keiner der 60 Bürger in den Schttppenstuhl oder Bath
gewählt würde."
Der Rath dagegen wurde für schuldig befunden. Zur Unterhanilluni^
wegen der Festsetzung der Strafe wurde eine Deputation an den Hof gesandt,
welche einen Yertrap; schloss, nach welchem sich der Rath zu einer hohen
Strafsumme vei"pflichtctc. Diesem Vertrage wurde auf Betreiben der Gegner
noch die folgende Bestimmung hinzugefügt, „l^cr Allerhöchsten Absicht Ihi-er
Königl. Majestät gemäss, macht sich der Rath hiemäcbst Terbindlich, keinen
von denen Bfi^ern, so eine gewisse Supplic unterschrieben in einigen Aentsn
nnd Ehrenstellen sn befihrdemi bevor bei Ihro lügestftt solche wegen dieses
ihres unstatthaften Betragens und ohngeziemenden Unternehmens nnd Betrsgeos
nm Gnade aUemnterthamgst gebeten und solche wieder erlangt haben."
Von dieser Bestimmong wurde Gralath schwer betroffen. Cm die Ve^
zeihung zu erlangen, bedurfte es einer grösseren Getdsamme; doch nicht alle
Ffinfzig hatten gleiches Intei*esse an der Sadie, da ein Theil kaum hoAm
durfte, in die höheren Stadtämter gewählt zu werden. Den Bemühungen von
Gralath und Com. Gunis gelang es, von 31 Theilnehmern 24000 Gulden ssr
sammenzubringen nnd den Rath zu bewegen, noch 6600 Gulden ans eigenen
Mitteln zuzulegen, worauf die Verzeihung vom Königlichen Hofe erfolgte.
Nun ornt stand Gralath der Wog zu den höheren Stadtämtoru offen.
Sofort bei der nächsten Wald im Mäi/ 1754 wurde er in das Gericht der
Rechten Stadt gewählt. Schon 1758 wurde er Rathsherr. Hier hatte er gleich
Gelegenheit, seine Gescliicklichkeit als Unterhändler zu zeigen. Die Russen
hatten das Königreich l'reubsen besetzt und näherten sich Danzig; ihr Haupt-
quartier befand sich schon in Marienwerder. Da stellte am 10. April der
russische Oberbefehlshaber Graf Fermor das Ansuchen an Daniig, eine masiBob
Besatiui^ anfirandimen. Die Stadt jedoch wollte neutral bleiben. Schlennf
wurde die Festung in Yertheidigungszustand gesetzt und die Bathsherrcs
Gralath und Gottlieb Gabriel Weickhmann als Deputirte nach Marienwerder u
den russischen Oberbefehlshaber gesandt Dass man dieser Deputation eise
grosse Bedeutung heilste, geht daraus hwvor, dass dm* Bath Ffirbitten ft
dieselbe in drei Kirchen anordnete. Ihnir Geschicküdikelt gelang es, das
Grafen zu bestimmen, von einer sofortigen Beeetiung der Stadt abzusehen osd
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die Aasgleidbiuig der Sache directen Yerhandliingen mit dem msriBchen Hofe
SU öberltflsen.
Nodi sweimal, 1759 nnd 1760 worden Gnüatli und Weiokhmenii in das
nunBehe Hauptquartier nach Ifarienboig an die GeneralfeldmarechSUe Oraf
Soltikof und Oraf Butterlin geschickt. Beidemal aber handelte es sidi nor
dämm, die neoen OberbefeUehaber im Namen der Stadt zu begrüssen und von
ihnen die Zoaage an erlangen, das Gebiet der Stadt mit Einquartierang möglidiBt
zn Terschonen.
1763 wurde Gralath Bürgerraeister und zwar sofort Vicepräsident. Ueber
»eine Wirksamkeit in diesem Amte hal)e i< ii nichts ermitteln können. Bei dem
polnischen Hofe stand er in Gunst, wie daraus hervorgeht, dass er von Htanislauä
August Poniatowski zum Jägermeister in der Nehrung ernannt wurde.
Daa Hauptdenkmal, das er sich selbst geschaffen hat, ist die grosse von
Danzig nach Langfuhr fuhrende Doppelallee aus holländischen Linden. Nach
allen Nachrichten ist er es, der nicht nor den Gedanken daza gehabt hat,
sondern der anch die über 100000 Golden betragenden Kosten dorch seine
Bemfthong onter den BUrgem der Stadt ao^bracbt hat
Die VoUendong dieser grossartigen Anlage sollte er nicht mehr erleben.
Mitten in seiner ThftUgkeit worde er am 28. Joli 1767 Tom Tode dahingerafEt.
Die Natorforschende Gesellschaft Teranstaltete eine Todtenfeiw, an der die
Spitzen der Stadt theilnahmen. Sein lebensgrosses Brustbild worde in dem
Sitzungszimmer der Gesellschaft aufgehängt Dasselbe zeigt nns eine stattliche
Persönlichkeit mit energischen Gesichtssägen.
Als Qoellen haben mir gedient:
1. Versuche und Abhandlongen der Natorforschenden Gesellschaft) Bd. 1—3.
1747. 1754. 1756.
2. Nene Sammlung von Versuchen und Abbandlongen derselben Ctasell-
Schaft. 1778.
3. Ephcmeriden, Historien und Acten der Gesellschaft vom Jahre 1743 bis
1791 in 21 Quartbäuden. Mnspt.
4. Löschin: Gescliichte Danzigs.
5. Löschin: Die Bürgermeister, Rathsherrn und Schoppen des Danziger Frei-
staates ond die Patricierfamilien, denen sie angehören. 1868.
6. D. Gralath: Geschichte der Stadt Danzig bis 1752.
7. Schriften die Danziger Streitigkeiten 1749—1758 treffimd, ein Semmel-
band, der gedmckte ond nngedrockte Schriften enth< ond von Bürger*
meister Daniel Gralath herrührt Stadtbibliothek.
8. Reoess betrelEmd da^jenig^ vas zor Abwehr der in Deotschland ao^-
brochenen Kriegsonrohen 1757—1763 geschehen. Stftdt. Archiv. ICnspt.
u
206
Notiz
über
in Ostsee-Bernstein eingeschlossene Vogelfedern
von
Herr Director Oonweotz betraute mich mit der UnterBuchimg dreier
Stftcke Bernstein mit Vogelfeder-EinscU&saen, welche eich im Beeitse des West-
prenssischen Provinzfal-MaBenma in Danzig befinden. Yogelfeder'Einachl&sse in
Bernstein sind, so viel mir bekannt, bis jetzt überhaupt nur einmal zur ünte^
suchung gelangt und zwar dureh Goeppert und Berendt in: „Der Bemstets
und die in ihm befindlichen Pflanzenreste der Vorwelt'', Berlin 1845 fol. p.
bOf Taf. VII., Fig. 29—31. Denselben lag ein, jetzt im K. MineralogischeD
Mnseum zu Herl in aufbewalirtes, 1 Zoll grosses Stück Bernstein vor, welches
einen Federrest enthält^ den die Genannten für ^ne „Axillar-Fcder vom hinteren
Flügelrande" ansahen, ohne in der Lage gewesen zu sein, die Familicnzugchörig-
keit des einstigen Trägers bestiinnien zu können. Ausser diesen liefiiiden sich,
wie mir Herr Conweiitz mittheilt, zwei noch nicht untersuchte Stücke im
Besitze des Herrn Isenheim in Kerlin.
Zur Gewinnung von Verirleich.siiiatn ial bettete ieh diverse Vogclfedcrn
in Bernstein oder bernsteiiüihnliches llaiz ein, und zwar sulchc, welche dein
blossen Auge, oder der Betrachtung mit der Lupe nach, mit den mir vorliegen-
den am meisten übereinzustimmen schienen. Es kamen dabei in erster Linie,
der Natnr dar Sache nach, Baumvdgd in Betracht, als Spechte, Meisen, Bawn-
Iftnfer, Buchfink n. dergl. Die mikroskopische Untersnchnngy bei welcher mick
HeiT Dr. E. Haase, Assistent am Ktfnigl. Zoologischen Museum zu Dresden,
unterstützte, bestätigte das durch die nmkroskopische V^leichnng und die
Betrachtang mit der Lupe erhaltene, negative Resultat, nftmlich, dass es sieh
▼or dar Hand an der Stmctnr der Federn nicht mit Sicherheit bestimmen heatf
anf welche Familie oder Gattung, geschweige denn auf welche Art, diesdbn
zu beziehen seien. Nur mit einem grossen Vergleichsmaterial kann man hier
vielleicht etwas \'( rlässliches eruiren. Ob es sich bei diesen, im Bernstein
eingeschlossen Vogeifedom um noch lebende Arten handelt oder nicht, kaos
daher ebensowenig jetzt erörtert werden.
Ich lasse die makroskopische Beschreibung und den mikroskopischen Be-
fund uebst Abbildungen, nach den Zeichnungen des Herrn Dr. Haasc folgen:
207
1) ESn Tiereckig- prism&tiscli gescbliffeDes dvnkleB gelbes Stuck, 16 mm.
lang, 12 Uroit : oiiif^ef^chlo-^sen eine grosse Dunenfeder und einige lose Aeste
(rami); bei einfallendom Lichte von schw ar/trraaer Farbe. Die Feder hat
selir dichte, nur 0,25 mm. von einander stehende rami von einer Dicke bis
0,03 mm: auf diesen stellen die Straliloti (ratlii) sehr dicht, circa 40 auf ' mm;
an den Strahlen sind auf TM uim unt;e!"ahr TkiiotiiTf dunkh» Ansrhwclliniircn,
an welchen feine Querhakon sitzen. Letztere waren bei vt)n mir ein<^eschioss(Mifii
Federn nicht aufzufinden, wälireiul sonst eine A<^!inlielikeit mit ('ert/iia-
und /'ö7*»/«- Federn vorzuwalten seinen. Fig. 1. Aeste mit ihren Strahlen
am Schaft, 40 Mal vergr.; Fig. 11., ein einzelner Strahl, 250 Mal vergr.
2) Hellgelbem viereckiges Stück, an einer Fläche concav, 18 mm lang,
10 breit, mit einem Fedcrreet von rostro Liier Farbe, dessen Schaftstück nur
3 mm* lang ist, mit wenigen einzelnen Acsten, welche am Schaft dem-
lieb dicht stehen. Auf 2,5 mm Länge kommen 12 rami, welche snm Schaft
in spitzem Winkel Ton 25~-S0* stehen nnd starr an sein scheinen. Anf diesen
Aesten sitzen anf einem Raum von Vt 1^ — ^ Strahlen von nnge-
fikhr 0,26 — 0,3 mm Lftnge; sie besitaen am Omnde eine Breite von ca. 0,15 mm,
gehen allmfthlich ganz spitz zn nnd sind in einen oberen peilnciden Sanm nnd
einen unteren Stützstab zu unterscheiden. Knoten und Verdickungen finden
sich an den Strahlen des grösseren Federrestes nicht; an einigen lässt sich
kurz über dem Ansatz an dem ramus ein etwas blasig erweiterter, weisslicher
pellucider Theil unterscheiden, der beiderseits von pigmentirtem eingeschlossen
ist. Es sehcinen hier gewisse Aehnlichkeiten (Sparrigkeit, Form der radii) mit
Spechtfedern vorhanden zu sein, z. H. mit denen von Pim« majifr L., Bunt-
specht, allein es lässt sich dieses doch nur mit grosser Reserve aussprechen,
808
da es mir auch nicht gelang zu erkennen, welche Art von Feder vorliej^t.
Fit?. II. 1. Aestoi mit ihren Strahlen am Schaft, 40 Mal vergr. : 2. ein oinzolnei-
Strahl, 200 Mal vei^r.; 3. blasig erweiterter Ansatz eiues Stralile«, 200 Mal
vergrössert.
3) Schmuckatcinartig abgeschliffenes hellgelbes Stuck, 16 mm lang, 11,5
breit, welches einen weniger deutlichen, mit den Strahlen etwas zusammen-
geklebten Best einer dnnkelgraneni ein wenig in*a BiSnUelie tlehenden
Dunenfeder entlUUt; sie erinnert doreh ihre perlechnnrartig acliWMli Terdiekten,
dieht Btehenden Strahlen und ebenso dicht wie bei No. 1 stehenden Aeste,
wie jene Feder an di^enigen von Bamnliofem, Meisen etc. Die b^ No. 1
erwühnten Qaerhaken an den Knötchen der radii Ibhlen bei diesen St&oke.
Unter bewandten Umständen halte ich es nicht für geboten, diesen
Federn, wie es sonst bei Beschreibungen von Bernsteineinschlüssen biw ond
da üblich, nene generisohe Bezeichnongen beizulegen, da eine anch nnr tkdgBt'
massen genfigmde Characterisirnng mir nicht möglich ist
Dresden, den 31. Mai 1886.
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Schriften d Nalurf.Geselli^i'haff zuD<'
Taf.r.
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5(:r.r. £i.i;£iti:rf: Gesellschafl z.Daniia.K Bc 't.Heft.
V
Taf.m.
Google
i OiX.>^.
,.t:&r..M-.
Digitized by Goo<
32101 05