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Full text of "Schriften der Naturforschenden Gesellschaft in Danzig"

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Schriften  der  Naturforschenden 
Gesellschaft  in  Danzig 

Naturforschende  Gesellschaft  in  Danzig 


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SCHRIFTEN 


DKB 


NATURFORSCHENDEN  OESELLSCIIAFT 


IN 


DANZIG. 


NEUE  FOLGE. 
ÜECFISTKN  IJANDKrf  ERöTKä  HEFT. 
/      HIERZU  VIER  TAFELN. 


MIT  UNTERSTÜTZUNG  DES  WESTPR.  PSOVIN  ZXAI^UIMDTAGES 

HERAUSGEGEBEN. 


COlMflSSlONS-VERLAU  VON  WILHELM  E.NCiELMANN  IN  LEirZIG. 


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Inhalt 


1.  Jahre.-lfiTicht  der  Nufurfor-^cluMulei»  (ustUtclmlt  und  I'orichte  ihrer  SecUouen. 

2.  Mitplieiier-Verzeiclmiss  der  Gesell.scliaft  und  ilircr  Sectionen. 

3.  Verzeichniss  der  im  Jahre  1883  durch  Tausch,  Kauf  uud  Schenkung  erhaltenen 


4.  Bericht  über  die  sechste  Versammlung  des  westpreussischeu  botauiscli-zoolugischen 

Tereins  zu  Dt.  Eylan,  am  15.  Mai  1883. 

5.  Mittheilungen  über  Bernstein  von  Otto  Holm: 

YIIL  Ucber  einige  EinicliHiBse  im  Benutdn. 

•6w  üeber  die  Beetandtheile  der  GtanlflQBqgkait  und  des  AbwtMen  der  Danziger 
lUeeelanUigen.  Tortrag  gelulten  in  der  Natnrfonchenden  GeaellBdinft  ra 
Dansig  am  7.  NoTembw  188S  Toa  Otto  Helm. 

1,  Die  Stellung  der  BotAnik  anter  den  Xaturwiseenednilan,  ihre  Entwickelnog  cor 

cxactea  Wissenschaft  und  ihr  Vorhiiltniss  zum  praktischen  Lehen,  sowie 
ül>cr  die  Auffjaben  des  wcstpmis«.  itotAn.-zooIncr.  Vereins.  Vortraur  ^■elialteii 
in  der  Sitzung  der  Naturforschendcu  Ueselischult  am  27.  Februar  1084  von 
Dr.  H.  T.  Kliuggräff. 

8.  ToIlcsthfimMee  ans  dem  Oroiaen  Marienburger  Wen!»  icm  J.  Prevsefcoff, 

Pfarrer  in  Taniuee.  (Hienn  Tafel  I.) 

9.  Bericht  fiber  die  Dnrdiforsehimg  der  Provinz  WeBfepreneeen  in  natnrhietoriseher, 

arehiologiflehw  und  ethnok^siic'her  Beziehung  Seitens  des  Westprenssischra 

ProvinziaI-Mu<ieuni8  nnd  der  vom  Provinzial-Landtage  subventionirten  Vereine 
während  der  ersten  sechsjährigen  Etatsperiode  der  Verwaltnntr  de.s  Wt-st- 
preiissischen  Provinzial-A'erliandes  (1.  April  1H78  Hl).  Vorjretrn^'en  in  der 
»Sitzung  der  ^saturlordcheudeu  üeseUschalt  um  April  1Ö»4  vom  Director 
des  ProTinmal-Mnsenms  Dr.  Conwenta. 


10.  Ueber  nlorbehe  nnd  devonisehe  Geschielw  Weatprenssens  Ton  Dr.  J.  Kieeow. 
(Hierxo  Tafel  II— IV). 


Bücher. 


Abhandlungen. 


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Jahresbericht 

<ler 

Naturforscheiiden  Oesellsehaft  zu  Danzig, 

für  1883, 

erstattet  vom  l^irector  derselben,  IMolossor  Dr.  Bail,  am  141.  Stiftungsfeste 

den  2.  Januar  1884. 

Meine  Herren! 

Wie  das  Licht  nicht  ohne  den  Schatten,  so  boetcht  die  Vereinigung  vieler 
SB  gemelnnmeni  Streben  freudig  vereinter  Mlinner  nicht  ohne  die  Trauer  um 

solclio.  welche  ihrem  Bunde  ontriBBCn  wurden.  Auch  wir  haben  in  diesem  Jahre 
wieder  den  Tod  von  4  &Iit*rliedern  zu  lioklairen,  Zunilchst  den  unseres  Ehren- 
roitgliedüB,  de.s  (Jehcimon  übermedicinalrathos  Prof.  Dr.  Baum  in  Göttingen, 
welclior  Jahre  lani?  der  Gosellschatt  die  Bowfdsi»  seines  lebhaften  Interefsos 
an  ihrrtii  dVdeilien  f^etrelien  hat,  sodann  den  des  med.  Hein,  des  Stadt- 
und  ( '(inimerzienrathes  Ilirseh  und  «le«  Kaufiiiannes  Va\\-\  Tjofzin. 

Laasen  Sie  nns  das  Andenken  der  Verstorbenen  durch  Erheben  von  unseren 
Sitzen  ehren. 

Die  (J<'.spl|gichaft  liosteht  «regenwärtit?  aiis  2().'J  einheiuiisclien  luid  117  aus- 
wärtigen M itiiliedern.  Zum  conei^pondirenden  Mittrlinlc  ist  Dr.  Karl  Müller 
in  fTalle  eiiiannt  worili'ii  und  /.um  Khrenmitgliede  PinTc-isor  Dr.  Williclni  Weber 
iu  Leipzig,  auf  den  ich  am  Sehluss««  dies*e.s  Hericlits  zurikkkonnuen  werde. 

In  ruhiger  und  ern.^tcr  Tbätigkeit  hat  die  (lescllschaft  auch  iui  vcr^rangenen 
Jahre  ihre  Zi<de  vorfolgt. 

Di(>  Stofle  der  sieben  ordentlichen  \'ersauinduugen  vertheilen  sieh  nach 
den  oinzt'lueu  Disciplinen  geordnet  f(dgendornias8en: 

A.  Allgemeines. 

Jahro«»berieht  iiber  das  .lalir  \XX2,  erstattet  \oiii  Dicector  Drof.  Dr.  l'.ail.  Im 
AnschluHH  hieran  B<Mieliteistattung  iler  Secliouen.  l'ebor  die  iiiedicinisehe 
referirt  Geh.  Ratli  Dr.  Ahegg,  über  die  für  1'hy.sik  und  ('heuuc?  Tiofessor 
Dr.  Lampe,  übcar  die  für  Anthropologie  Dr.  Lissauer  am  2.  Januar,  dem 
Stiftungsfeste. 


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VI 


B.  AstronoMie. 

Vortrag  des  Astronomen  Kayeer:  „Ober  Anomalie  in  der  Beobachtung 
als  Folge  der  Constitntion  des  Anges",  am  7.  Mftrz. 

C.  Plijwik. 

1.  Vortrag  dee  Prof.  Momber:  „Über  «nige  Ergebnisse  der  neueren  Meteoro- 
logie", am  7.  Februar. 

2.  Vortrag  des  Prof.  Dr.  Lampe:  „Über  electrische  Aecumulatoren  nnd 
ihre  Wirkungen",  am  4.  April. 

D.  Mineralogie. 

1.  Vortrag  dos  Director  Dr.  Conwentz:  „Über  diluviale  und  aUurialo  Säugo^ 

thiore  in  Westprcussen  ',  am  7.  Februar. 

2.  Vortrag  des  Stadtrath  Helm:  ..Über  Bernstein",  am  7.  .März. 

3.  Demonstration  einer  Suite  von  Bernstein  durch  Stadtrath  Helm,  am 
7.  November.  ,  . 

E.  Botanik. 

1.  DetnonBtration   von  monströsen  Pflanzen  -  Formationen  durch  Professor 

Dr.  Bail,  am  2.  Januar. 

2.  Director  Dr.  Conwentz:  ,,Über  eine  Kohlrabi-Anomalie'',  am  7.  Februar. 
.3.  Professor  Dr.  Bail  bc.«iprieht  das  Verhältniss  von  Wurzel  und  Stamm  mit 

Demonstrationen,  am  7.  November. 

F.  Zoologie. 

Vorträge  des  Oberlehrer  Schumann:  „Ül)cr  das  Vorkommen  der  Kiem- 
schnecke (fAthoglifphm  natieoities),  über  Stenoififra  decolhta,  über  HeliAr  mpera 
nnd  fibor  die  Färbung  hiesiger  Schnecken,  am  7.  NoTomber. 

O.  Modleiik 

1.  Vortrag  des  Dr.  Lidyin:  „Über  dio  Seuchen  in  Danzig  während  des  13. 

bi.«?  Iß,  .Tahrhunderts",  am  4.  April. 

2.  Vortrag  des  Dr.  Schneller:  Über  Lesen  nnd  Scbroilien  in  hygienischer 
Beziehung",  am  17.  October. 

3.  Vortrag  den  Gehoimrath  Dr.  Ahegg:  „Über  die  antiseptiBch«  Metliode", 
am  5.  December. 

H.  Chomio. 

Stadtrath  Helm  eritrtert  die  Sesultate  der  jüngsten  Analysen  der  Heubuder 
Riesel-  und  Abwilsser,  am  7.  Norember. 

Mit  den  ordentlichen  Sitzungen  wechselten  die  der  Sectionen  ab,  an  welchen 
bekanntlich  alle  Gesdlschaftsmitglieder  theiliunehmon  berechtigt  smd,  und  über 
deren  Thfttigkeit  uns  dann  die  Herren  Vorsitsenden  Bericht  erstatten  werden. 


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lofolge  eiiMB  AofrafisB  des  Geographeateges  nur  Förderung  der  Landea- 
kunde  Dentodüands  die  in  den  Gesellscliaftsschriften  auf  letstere  bezüglichen 
Materialien  zu  sammeln,  wurde  eine  aus  den  Herreo  Dr.  Conwentz,  ProfeBSor 
Momber  und  Astronom  Kayser  Insstehende  Commission  erwttlilt,  welche  die 
gestellte  Aufgabe  bereits  erledigt  hat. 

Im  vergangenen  Jahre  hat  die  {Jesellsfhaft  den  orr»len  i}au<l  der  fJöpport- 
Menge'achen  Bcrntiteinflora  herau^gc'iyrcben.  Dom  Texte  desselhon  ist  das  Kild 
unseres  verewigten,  unermüdlicli  thatigcn  Professor  Menge  voiantrestellt,  in 
dessen  Vermäehtnisse  die  Mehizahl  der  Oiiginalexemplarc  lur  die  Tafeln  des 
ganzen  Werkes  enthalten  sind.  Jenci*  erste  Band  hat  Seitens  der  Academieen, 
Gesellschaften  and  Bedaetlonen  lebhaften  Bei&ll  nnd  ungetheille  Anerkennung 
gefanden.  Der  PreiB  desselben  ist  von  der  Gesellschaft  auf  20  Mark  festgesetzt, 
fBr  die  Mitglieder  aber  auf  10  Mark  emiässigt  Mit  Dank  sei  hier  aneh  des 
Cmstandos  gedaehti  dass  die  Physikatiseh-ttkonomisehe  (Gesellschaft  in  Königs- 
berg den  Pkeis  der  von  der  Pr.  Geologischen  Landesanstalt  heransg^benon 
Karten  (Dirschau  und  Elbing)l&r  unsere  Mitglieder,  wie  fftr  ihre  eigenen,  von 
3  Mk.  auf  2,2ö  Mk.  herabsetzte. 

Es  sei  bei  dieser  Gelegenheit  daran  erinnert,  dass  die  Mitglieder  der  Qe- 
Bellschaft  zu  unentgeltlicher  Entgegennahme  unserer  laufenden  Publicationen 
berechtigt  sind. 

An  der  Fortsetzung  <les  i^rrnsteinwerkcs  arbeitet  unser  greiset<  Ehronniit- 
glied  in  seiner  bewuiult'inswrirdigen,  uncrniiidlic-ht'ii  Thatigkeit  weiter.  Hringen 
wir  ihm  und  der  (Jestdlhchalt  aus  vollem  Herzen  den  Neujahrswunseh  dar,  da.'^s 
es  ihm  vergönnt  sein  möge,  dieses,  wie  seine  anderen  grossen  begonnenen  Werke, 
zum  Nutzen  der  Wissenschaft  au  vollenden. 

Indem  ich  Ihnt»,  meine  Herren,  das  im  vergangenen  Jahre  herausget^bene 
vierte  Heft  des  fünften  Bandes  vorlege,  welchem  8  sauber  ausgeführte  Tafeln 
sn  „Brischke's  BUitt-  und  Holswespen- Arten"  beigeftigt  sind,  theile  ich  Ihnen 
mit,  dasa  auch  das  neue  Heft  für  1884  bereits  snm  Tbeil  gedruckt  ist  Ab- 
gesehlosaen  ist  der  umfangreiche  Bericht  ftbor  die  6.  Versanimlung  des  West* 
preuasisclien  botanisch -zoologischen  Vereins,  welche  am  15.  Mai  in  Dt.  Eylaa 
unter  zahlreicher  Hetheiligung  stattfand.  Er  enthält  ausser  dm  gehaltenen 
Vorträgen  die  Berichte  der  3  Reisenden  des  Vereins,  wie  umfangreichere  Bei- 
trüge zur  Flora  von  Westpreussen  un<l  Posen  von  Seiten  unserer  Mitglieder. 

Gedruckt  sind  ferner  die  Abhandlungen  des  Stadtrath  Helm; 
„Fortsetzung  der  Mittheilungen  über  Hernstein"  mu\ 
„Über  die  ßestandtheile  der  Canalflüssigkeit  und  des  Abwassers  der 
hiesigen  Rieselanlagen/' 

Endlich  stehen  noch  Arbeiten  der  Herreu  Dr.  Kiesow  und  Realgymnasial- 
lehrer Sehultse  in  Aussicht. 

Mit  besonderem  Danke  erinnern  wir  uns  der  hochhersigen  Unterstfitzung, 
welehe  der  Provinxial- Landtag  Westprenssens,  wie  den  wissenschaftlichen  Be- 
strebungen in  der  Provinz  im  Allgemeinen,  so  auch  unserer  Gesellschaft  im 


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Besonderen  zu  theil  werden  lässt.  Abgesohnn  von  dor  namhaften  Sninmo,  welche 
er  schon  früher  für  die  Herausgabe  <ler  Bernsteinfiora  bewilligte,  haben  wir 
auch  1883  wieder  die  laufende  Subvention  von  20<X)  Mark  durch  ihn  erhalten, 
durch  welche  e^  uns  ni(>«rlich  wini,  die  naturwissenschaftliehe  Eiforschunt^  d«n* 
Provinz  in  au.sgnU  hntcrem  Masse  zu  iordem  und  ihre  Ergebnisse  in  angemessener 
Weise  zu  veröffentlichen. 

Im  Laufe  des  Jahres  1883  sind  neu  in  Schriftau.stausch  mit  der  Gesellschaft 
getreten: 

1.  Die  Oesterreichische  Gesellschailt  für  Meteorologie  in  Wien, 

2.  Washbum  Obeervaltnry  in  Uadison  (U.  S.  A.), 

3.  Bedaotion  of  „Science"  in  Cambridge,  Mass.,  * 

4.  Natirarwetenschappelük  Genootachap  in  Gent. 

Dnreh  die  jtthrlicho  Erweitening  ihrer  T^bindungen  wird  die  Bibliothek 
stt  einem  Scbatse,  der  noch  späteren  Generationen  in  unserer  Stadt  reiche 
Forderung  bei  wissenschaftlichen  Arbeiten  verfaeisst. 

Von  einzelnen  Geschenken  helic  ich  hervor: 

Den  aas  2  Thcilen  bestehenden  l*rodronui8  Brvologiae  Argcntinicae  von 
dem  correspondirenden  Mitglie<le  Dr.  K.irl  Müller  in  Halle  und  einen  intor^ 
essanten  Separatabdnick  desselben  über  die  Laubmoose  der  Tscluiktschen-Halb- 
insel.  Ans  letzterer  verdient  erwähut  zu  werden,  dass  sie  ciiu'  ganz  neue 
Moosgattimg  KravseelJa  enthalt,  deren  einzige  bisher  gekannte  Art  zu  den 
schönsten  .Moosen  gehört,  ein  neuer  Beleg  dafür,  dass  trotz  aller  Reisen  unii 
Forschungen  sicher  nicht  einmal  alle  Gattungen  der  mit  gesonderten  Blättern 
versehenen  Pflanzen  bdcannt  sind»  ESne  untere  intereesante  Arbeit  „Beiträge 
zur  Eenntniss  der  Anatomie  der  Cestoden",  welche  der  Gesdlschaft  von  ihrem 
Mitgliede,  Dr.  Griesbach,  Piivatdocent  an  der  Universität  Basel,  ftbersandt 
wurde,  st&tst  sich  auf  die  Untersnchnngen,  denen  der  Cienannte  einen  Band- 
wurm ans  dem  Darme  einw'  lUesenschlange  unterwarf. 

Als  besonders  werthvolle  deschenko  seien  noch  genannt  die  der  Universität 
Christiania,  darunter  die  Norske  Noi-dhavs-Expedition  1870—78,  ferner  die 
Landwirthschaftlichen  Jahrbücher  vom  Kgl.  Ministerium  für  landwirthschaftlicho 
Angelegenheiten,  das  Niederländi.sche  Archiv  für  Zoologie  von  der  nieder- 
ländischen (Jesandtschatt  und  <lie  geologischen  Karten  von  Preiissen  und 
Thüringen  vom  Kgl.  Ministerium  für  Handel,  Gewerbe  und  öffentliche  Arbeiten. 

Auch  als  Gegengabe  fiir  das  Göppert'sche  Werk  wurden  uns  weitlivulle 
Anerbietungen  gemacht.  Unter  anderem  stellte  uns  die  Petersburger  Akademie 
frei,  eine  Auswahl  aus  ihren  Memoiren  zu  treffen.  Da  die  Gesellschaft  die- 
selben jedoch  seit  1809  vollständig  besitzt  und  noch  gegenwärtig  käaliich  er- 
wirbt,  ist  neuei-dings  die  Bitte  um  tauschweise  ÜberlassuDg  der  Fortaetaungen 
erneuert  worden. 

Ebenfalls  als  Gegengabe  gßgen  dje  Bernstehnflom  hat  die  Societa  dei 
Nsturalisti  an  Modeaa  ihre  in  der  Heränsgabe  befindliche  Fauna  der  Tertiär- 
Oonohjlimi  Ton  Modena  vwaprochen. 


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IX 


ünter  den  Aosohaffiingeii  fOr  die  ^liotheki  die  ja,  wie  der  genminte  Zn- 
wache  ane  dem  an  drackenden  VenteichniBBe  an  ersehen  sindi  dfiiften  von  all- 
gemeinem  Interesae  sein:  die  neueste  Auflage  von  Dr.  H.  Oredner's  Elemente 
der  Geologie  und  Dr.  Otto  Mohnike's  „Blicke  anf  das  Pflaasen-  nnd  TMer- 
\ehen  in  den  Niederläudischen  Malayeuläudcrn". 

Auch  für  die  Saminlungcii,  welclic  die  Gesellschaft  bekauutlich  sümmtlich 
dem  rrovinzialmnseum  zur  Aulsteliung  übergiebt,  sind  mebriache  Ge«cheake 
eiiigelaufeii. 

In  Eriuucruug  an  einen  friiher  von  der  GeHellöchalt  geleiKleU  u  iJeitrag 
hatte  der  Vorffitzende  der  deutschen  Polar-Commiösiüu,  Herr  Geh.  Adniiralitatsrath 
Ncuiuaycr,  die  Fretindliehkcit  dafiir  Sorge  zutragen,  dastj  unsere  Sammlungen 
mit  Doublctten  der  von  den  drei  jüngsten  Nordpolexpeditionen  mitgebraehtcu 
Naturalien  in  erster  Linie  bedacht  werden,  was  auch  der  Direetor  des  Hambofger 
Maseams,  Professor  Pagenstecher,  welches  dieselben  käuflich  erwirbt,  freund- 
lich xugestaaden  hat 

Ein  sehr  werthTolles  Geschenk  unseres  berfihmten  correspondirenden  Mit- 
gliedes  und  Landsmannes,  des  Direetors  des  kaukasischen  Museums,  Radde,  ist 
unterw^.  Es  besteht  aus  IIS  Yogelbälgen  aus  dem  Kaukasus,  welche  sowohl 
sam  Beweise  der  Beständigkeit  gewisser  Arten,  wie  der  Veränderlichkeit  anderer 
reiches  ^(aterial  bieten,  das  in  Badde  's  Omis  cancasica  eingehende  Bearbeitung 

gefunden  hat. 

Da.s  Ilumboldtstipendiuni  erhielten  im  vergangenen  Jahre  stud.  llellwig 
und  stud.  Waldemar  Belck.  Ijetzteinr  war  auch  18H2  IxMcits  wegen  einer 
tüchtigen  cliemisehen  Arbeit  priiniiirt  wortlen  und  erhielt  gleichzeitig  von  der 
theologi.selieri  Fakultät  zu  Berlin  den  Preis  für  seine  Geschichte  des  Montanisinus. 
Er  beiludet  sich  gegenwärtig  bei  den  Seineu  in  Danzig  und  will  im  nächsten 
Monat  mit  Dr.  Höpfner  nach  dem  Damara-Lande  in  Sudafrika  abreisen. 

Die  GeeellBchaft  betheiligte  sich  durch  einen  Beitrag  an  der  Eniditnng 
eines  Denksteins  ftr  den  Professor  Ernst  Oustay  Zaddaoh,  der  38  Jahre 
XU  den  Ihren  gezählt  hat,  ferner  durch  Gratulationen  su  dem  5C|)lttirigen  Julnlttum 
der  Oberhessischen  Oesellschaft  für  Natur-  und  Heilkunde  su  Glessen,  sn  dem 
25jährigen  Profe88oren*Jubilänm  des  Professor  Caspary  und  sum  25jährigen 
Jubiläum  des  Sanitätsrath  I>r.  Sehicfferdecker  als  Präsident  der  Physikalisch- 
ökonomischen  Gesellschaft  in  Köuigsbei^,  wofür  ihr  von  Seiten  der  Gefeierten 
freundliche  Dankesachrciben  übersandt  wurden. 

Aus  den  ausscrordentliclien  Sitzungen  bleibt  nur  zu  erwähnen,  dass  am 
5.  Dcceniber  sämmtliche  Beamten  wiclergcwahlt  wuidfii. 

Die  Schlussbetrachtung  meines  heutigen  daiin-slK  iichles  möchte  ich  au  den 
Naiueu  knöpfen,  durch  welchen  1883  unsere  Gesellschaft  das  Verzeichniss 
ihrer  Ehrenmitglieder  geziert  hat,  an  »leu  Namen  Wilhelm  Weber. 

Als  Ideal  echten  deutschen  Geleiirlenthums  steht  der  Tiäger  desselben 
eingezeichnet  in  der  Cteschichte  der  Wissenschaft  und  der  CuHur  für  alle  Zeiten 
er  der  bei  seiner  fölgeareichBten  Erfindung,  der  electromagnetischen  Telegraphio 


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X 

nicht  an  den  Ruhm  oder  an  |»oradnliche  Voiibeile,  sondern  aossdUiesslich  an 
die  Erforselinng  der  Naturkräfte  dachte* 

Uns  aber  ist  das  &OjMbrigo  Jobilftam  jener  weltbewegenden  Eifindong  ein 
Morkstcin,  auf  den  wir  nns  stellen,  um  über  jene  Spanne  Zeit  /uruckziiblickcu 
lind  un8  fit)er  die  grossarti^cn  Errungcnscliaftcu  zu  freuen,  welche  in  derselljeu 
die  Naturwii:)8cnt!ichaf)on  in  aHon  ihren  Xavoi^^ou  und  durch  sie  dsK  Lelieu  und 
der  Verkehr  der  Afciiselicii  erlaiitrt  lial.  Niilit  kann  e«?  meine  Aufj^abe  sein, 
liier  aueii  uur  die  w ielif i^stin  dersellten  aufzuzahlen,  aber  da  unsere  (Jesell- 
peliaf'f  besti'ebt  it»t.  niofrlielist  die  Fortsehrifte  in  allen  (iebieten  d«M  Natur- 
erkenntniss  zu  verfcdgen,  sei  l'6  mir  wenigöteuä  vergönnt,  einige  tiUeillichtcr  aul 
dieselben  zu  werfen. 

rnerfunden,  ja  zum  gros.sU'u  TlMMle  ungeahnt,  war  vor  5<»  dalnen  nucli 
aus.st  r  der  praktischen  N'erwcndung  iles  galvanischen  Ötrouies  zur  'ielegrapiiie» 
die  Telephonie,  da»  elektrische  Lieht  und  die  elektrische  Eisenbahn,  waren  die 
Sturm-  und  Wotterslgnale  nnd  die  Photogi-aphie,  lauter  Yerwendungen  der 
Naturhrftfte,  die  heute  iast  jedes  Kind  wenigstens  dem  Namen  nach  kennt. 

Wie  gross  sind  die  Dieusto,  die  das  Mikroskop  iu  jenem  Zeitraum«  der 
Menschheit  geleistet  hat,  indem  es  sie  mit  dnem  gancen  Heere  ihrer  kleinsten 
Feinde  bekannt  machte,  von  denen  auch  dnsebo  die  Wissenschaft  bereits  mit 
Erfolg  SU  bekämpfen  gelehrt  hat. 

Doch  wir  wollen  im  Sinne  Webers  mehr  als  nach  dem  praktischen  Nutzen 
nach  der  Klärung  unsei'cr  wissenschaftliche  Weltanschauung  fragen.  Auch  die 
Geburt  der  Zellenlehre  und  der  ganze  auf  sie  gegründete  Bau  der  neueren 
Physiologie  fallt  in  die  5  letzten  Dezennien;  wie  gewaltig  haben  sich  in  ihnen 

Unsen;  Anschauungen  fibcr  Kraft  und  Stofl"  vertiefl .  wie  hat  die  Wissenschaft 
den  Mcusuheu  &b«r  die  Schranken  hinausgeführt,  durch  welche  er  selbst  vordem 
sein  Erkenutniäsveriuögen  begrenzt  glaubte,  geHihrt  bis  zur  Festt^tellung  der 
Klenicnte,  aus  welchen  die  nur  unserem  Blicke  erreichbaren  Himmelskörper 
bestehen.  Auf  neuen  zu  den  wichtigsten  Aufschlüssen  ffdirenden  Bahnen  lic- 
wegen  sich  auch  die  Mineralogie  und  Geologie.  \s\v  in  der  Kunde  der  Orga- 
nismen die  Entwiekeluiigsgeschielite,  so  hat  in  der  der  leblosen  Natui-jirudncte 
die  Lehre  von  der  Entstehung  miichtig  an  Klarheit  gewonnen  und  aul  die 
Ausbildung  unserer  Erdrinde,  wie  ihrer  Bewohner  hat  die  Beobachtung  des  noch 
in  der  Gegenwart  Werdenden  ihr  klärendes  Licht  geworfen. 

An  den  angedeuteten  Fortschritten  der  Wissenscbaflt  haben  dio  deutschen 
Natuiforscber  einen  hervoii-agenden  Anthdl  genommen,  und  sie  haben  in  zahl- 
reichen Werken,  welche  glekh  ausgezeichnet  sind  durch  die  Klarheit  der  Auf* 
fassung,  wie  der  Darstellung,  die  Fr&chte  ihres  Studiums  auch  zum  Gemeingut 
der  Gebildeten  der  Nation  gemacht. 

Besonders  berufene  Geister  sind  es  gewesen,  welche  die  Kette  der  Glieder 
schlössen,  die  jetzt  als  grosse  Entdeckung  oder  Erfinduog  vor  nns  K^t,  aber 
zum  Schmieden  der  zahlrdchcn  Glieder  waren  ebenso  zahlreiche  Arbeiter 


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XI 


erfoitlerlich,  uud  so  wirkt  ein  Jeder,  weklier  stell  mit  Ernst  in  das  Wesen  der 
Naturobjecto  vertieft  mit  zur  Forderung  der  Wissenschaft,  deren  bewuiideniß- 
wcrlhe  Entfaltung  sicher  diu  schönste  Zierde  unseres  Jahrliuuderts  ist. 

Den  Wonach,  dasa  auch  aneere  Gesellschaft  sich  nach  wie  vor  im  regen 
Streben,  sei  es  auch  nur  im  Kleinen  und  Einzelnen,  an  dieson  Fortschritte  be* 
theiligen  möge,  bringe  ich  ihr  an  ihrem  heutigen  Stifbingsfeete  als  Angebinde  dar. 


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Bericht 

über  die 

ITli&tig^lceit  der  aiitbropolog^ieielieii  t^eotton. 

im  Jahre  lüb'S, 

erstattet  von  dem  YonitBendeii  deneliMm,  Dr.  Mesauer. 


Die  ai'chäologiächc  Erforschung  der  ciiizclneu  Kreise  unserer  Provinz 
wurde  im  Jabra  188<)  von  Seitea  der  Soetion  uiethodiBoh  fortgeBotzt.  Herr 
Direktor  Dr.  Gonwentz  untcrsacbto  in  don  Kreisen  Gonitz,  Schlocban  und 
DentBcU  Grone  eine  Boilic  von  Orttbem  und  BaigwÜlIeB,  Herr  Bea^ymnasial- 
lobrer  Scbultzc  im  Kreise  Gartbans  jene  grosse  Gruppe  von  Hfigelgrftbem, 
welche  bd  Tncbom  und  Warzenko  schon  lange  die  Anfinerksamkcit  der  Forseber 
err^  hatten.  Die  llesultate  dieser  Untersucliungon  wurden  in  den  Sitzungen 
vorgetragen  und  die  gewoniieiic  Ausbeute,  sowie  die  auch  in  diesem  Jahre  so 
reichlich  eingegangenen  Geschenke  vorgelegt.  Da  die  öection  ilire  Sitzungs- 
l)cHclite  au:^fiilir!icli  in  der  Daiiziirer  Zeitung  veröftentlicht,  so  begnügen  wir 
UU8  hier  die  einzelnen  ^'(>lt^Uge  ül)eräicbtlich  anzuführen.   Es  spraclicn 

in  der  Sitzung  vom  H).  Januar: 

1)  Herr  ötadtrath  Helm  iil>er  Jleikule.s-Ötatnetten  aus  Bronze, 

2)  Herr  Direktor  Dr.  Tonwcntz  iibcr  den  Bronzefund  bei  Bondsen, 
;i)  Hei  r  Bealg\ niiiasialklirer  Schultzu  über  die  prähiätoriächeu  8tein- 

Ijilder  in  Westpreusscn: 

iu  der  .^itzung  vom  21.  Folniiar: 

1)  Herr  Direktor  Dr.  Conwcntz  über  das  Grabcrlcld  von  lieuricttenhol 
bei  Zcmblau,  Kr.  Neustadt, 

2)  Derselbe  fiber  Steinkistengrttber  von  Jacobsmfible  bei  Mewe; 
in  der  Sitzung  vom  21.  Marz: 

1)  Herr  Direktor  Dr.  Gonwcntz  Aber  die  zahlroicben,  neuen  Geechcnko 
des  Herrn  Landrath  v.  Stnmpfeldt  in  Gulm, 

2)  Herr  Bealgymnasiallehrer  Schultze  über  das  Vorkommen  von 
diluvialen  Besten  im  Weichseldelta, 

3)  Derselbe  iiber  Burgwftlle  im  Kreise  Bosenberg; 


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xin 


in  dor  Sitzung  vom  21.  November: 

J)  Herr  Direktor  Dr.  Conweutz  über   die  reiclieii  ethnolojjfischen 
Geschenke  der  Herren  Trepfow.  Dr.  Brandstätter  und  Stresau, 

2)  Herr  RealgyuinaHiailcUi'er  bvliultsc  über  die  bteiubügelgräbor  im 
Carthän^er  Kreise, 

3)  Herr  Rittergutsbesitzer  TroiolieMioch  Talubchkeu  öbcr  lloclizoitb- 
gebräucho  in  Wcötpreuösen,  • 

4)  der  VorBitsoude  ftber  einen  Autsflug  von  Athen  nach  Mykentt. 


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Bericht 

Uber  die 

tftootioii  iVii*  und  Oliomto 

erstattet  von  dem  Yorsitzeudea  dorselbeu, 
Prof.  ]>r.  Lampe. 

Die  Section  för  Pbyink  und  Chemie  bst  im  vergangenen  Jahr  drei  ordent* 
liehe  Sitzungen  gehalten. 

1.  Sitsong  am  20.  April, 
a.  Vortrag  des  Astronomen  Kayserf-         die  Besoltate  seiner  Untei* 

suchungeii  betreffend  den  Astigmatismus  des  Auges." 

h.  Mittheilung  des  Yornit/j  iideii  „über  die  Arbeitsleistungen  der  Faoro* 
scheu  Accunuilatoren  auf  Grund  der  Untersuchungen  der  Parisci-  Acadcmic. 

l'or  zur  Ermittelung  des  Ah!tign)atismus  des  Auges  dienende  Apparat  ist 
ein  mit  Fadenkreuz  verscheues  ns^troiiomisches  Ocular,  vor  welchem  zwei  das 
Gesichtsfeld  halbirendc  Spicgelchen  sich  behnden,  die  in  der  Normalst<'llung 
eine  unter  45^  geneigte  S))iegelfläche  bilden  und  durch  eine  Schraulienvurrich- 
tung  so  zu  einander  symmetrisch  verschoben  werden  können,  dass  die  Neigung 
des  oiueu  um  ebenso  viel  wächst,  als  die  Neigung  des  anderen  abnimmt. 
Mttldat  dnes  diesen  Spiegeln  zugekehrten  nnd  parallel  gestelltai  Spiegels 
beobachtet  das  Ange  das  Fadenkreu  in  derselben  Biehtnng,  als  wenn  gar  keine 
Spiegel  vorhanden  wttren,  aber  anf  einem  Umwege.  Der  Apparat  Ittsst  sieb 
um  die  Sehlinle  als  Aze  drehen.  Auf  diese  Weise  erhftlt  das  fehltt'hafte  Auge 
in  versehiedenen  Meridianen  verschiedene  Beträge  der  Spiegeldrehung,  die  noth- 
wendig  werden,  um  den  Faden  nicht  doppelt,  sondern  einfach  zu  sehen.  Die 
beiden  auf  einander  senkrecht  stehenden  Richtungen,  wofür  die  Extreme  der 
Ablesung  auftreten,  lassen  sich  durch  systematisches  Absuchen  ermittelnj  aus 
dem  Betrage  der  Ablesungen  ergiebt  sicli  der  Grad  des  Astigmatismus. 

Da  weder  das  Mittel  aus  allen  in  den  verschiedensten  Richtungen  gemachten 
Beobachtungen  noch  das  Mittel  aus  den  Beobachtungen  der  beiden  extremen 
Fälle  genau  genug  dem  Nullpunkt  entspricht,  von  dem  au.s  ilic  Ablesungen 
gezählt  werden,  so  nmss  der  Apparat  ohne  Augenglas  auf  dem  Objectiv  eines 
Femrohres  befestiget  werden.  Die  Beobachtung  eines  in  passender  Feme  an- 
gebrachten Fadens  nach  Art  des  HeUometenrerfiüurens  «rgiebt  dann  die  ge> 
wfinsdite  Zahl  f&r  die  Deckung  des  doppelt  gesehenen  Objectes  mit  um  so  mdur 
imschldlich  gemachter  Beeinflussung  des  fehlerhaften  Auges,  je  grosser  das 
HOfbfemrohr  gewühlt  wird.  Dass  der  Spiegeh^parat  dureh  Ersats  einer  in 
zwei  Hlllften  geschnittmen  Ocularlinse  vereinlacht  werdmi  kann,  wird  weiter  im 
Vortrage  erwflhnt*). 

*)  Ein  dem  Zwecke  «ntafradiMdM  Heliometerooiilftr  der  letotarwihatoa  Art  ist  too  Hem 
Kayser  aaeh  spätor  oanitrairk  «ordm. 


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XV 


An  einem  imderen  Apparate  bat  der  Vortnigende  durch  Vorsetsaiig  geeig- 
neter  niaphngmeii  dio  Werthe  fBr  die  Kr&mmnngsyerhttltnisBe  seiner  Augen 
in  verschiedenen  Peripherien  Tom  Cenimm  ausgehend  bestiumt  und  die  re»ul- 
tirenden  Zerätreuungscurrmi  entworfen,  und  zwar  in  beiden  Fällen,  da  das 
Ocular  auf  zu  nahe  oder  zu  weite  Sehweite  eingeätellt  ist.  So  fand  der8ell>e 
Ixsinpieluwcisc  in  zu  nahor  Haltung  für  sein  rechtes  Auge  unter  Vorsatz  eines 
niittlemi  Diaphragmakreises  der  Pupille  in  (>  Richtungen  a. — f.  von  der  Ilorizontal- 
stellung  aus^gehend  und  im  Sinne  des  fortschreitenden  Uhrzeigera  von  30  zu 
30  GraUeu  weiter  mesaeud,  die  folgenden  relativen  Werthe: 


r.  A. 

Beolk. 

Boohn.  b« 

«b.  Bkkt.  Wtakd. 

a. 

3.90 

3.88 

Id0*.3 

187«.7 

b. 

3.4S 

a42 

15.7 

14  .7 

c. 

4.15 

4.16 

52.2 

60.9 

d. 

5.07 

5.06 

82  .5 

81  .4 

e* 

5.10 

5.10 

94  .7 

m  .7 

f. 

4.68 

4.71 

112  .4 

113  .2 

Unter  Yorauaaetzuug  einer  ZerBtreunngsellipse,  deren  Axeu: 

beob.  benichn. 

3.35  3.36 

5.10  5.11 
sind,  gelten  die  beraehneten  Werthe.  Die  Lage  der  Icieinea  Ase  entspricht  0*i  nnd 
diese  steht  t<mi  der  HoriMotallinie  am  etwa  22*  im  Sinne  des  sieh  bewegenden 
Ubrseigers  ab.  Fitar  das  Unke  Aqge  erhielt  der  Vortragende  dne  qnantiatlv 
ähnliche  und  ^mmetriech  nach  der  anderen  Seite  vom  Horiaonte  abgewendete 
Hlipse.  Anf  die  durch  versdueden  grosse  IHa^ingmen  erlai^^  Cnrven  wurde 
niher  eingingen.  Mit  GrMserweiden  der  Peripherie  weicht  ihre  Figur  von 
der  r^elmissigen  mehr  und  mehr  ab. 

2.  Sitzung  am  30.  November, 
a.  Vortrag  des  Tel^graphendireetor  Greffin  ,.iiber  die  hiesigen  Telephon- 
einriehtnngen." 

3.  Sitzung  am  14.  December. 

a.  Mittheilung  des  Prof.  Momber  „über  die  Untersuchungen  Frdlich's  in 
Berlin  betreffend  die  Wärmestrahlung  der  Sonne." 

b.  Demonstration  des  Abel'schen  Apparates  zur  Untersuchung  der  Entflamm- 
barkeit des  Petroleums,  nebst  Mittlieiiungen  über  das  rusöiscii-kaukasiäcbe 
Petroleum  durch  Stadtrath  ITelm. 

Ausserdem  vereinigten  sich  die  Mitglieder  der  Seetion  am  ;'>.  Januar  zu 
einer  Besichtigung  der  electiischen  Beleuchtung  der  hiesigen  kaiserlichen  Werft. 

In  der  am  14.  December  vorgenommenen  Bcamtenwahl  wurde»  die  Beamten 
des  Voijahres  wiedergewählt. 


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Bericht 

fibw  die 

Mit;euii8^eu  der  me<iic»iiiiHeheii  (Seotion 

für  IbSä 

erstattet  Ton  Um  Yorsitzenden  derselbeii,  Dr.  Abegg. 


1«  ^itaeung  am  18*  Januar« 

Anwesend  19  Mitglieder. 

1.  Herr  Dr.  Baum  sprach  Ober  „totale  Exstirpation  des  Kehlkopfes  and  de^ 
moDstrirte  einen  geheilten  Fall  der  Art 

2.  Derselbe  demonstrirte  eine  seltene  Halsrerletznng  mit  Ausgang  in  Heilung. 

3.  Derselbe  sprach  fkber  Hamrtthrensteine,  mit  Vorlegung  eines  solchen. 

4.  Herr  Dr.  Freymath  demonstrirte  ein  PMparat  Ton  gummöser  Heraer* 
krankung  und  tlieilte  die  Krankengeschichte  mit. 

5.  Derselbe  aeigte  einen  Fall  von  Herz-Aneuiysma  mit  oompUcirter  Leber> 
orkranknng,  walir«cheiulich  Adenom. 

6.  Herr  Dr.  Starck  besprach  einen  bemerkenswerthen  Fall  von  Operation 
des  pes  varus. 

7.  Herr  Dr.  Poelcheu  berichtete  eiinMi  Fall  von  Hysterie  mit  todtiicheiu  Aus- 
gang durch  Verschlucken  einer  Kartoflcl. 

b.  Derselbe  demonstrirte  ein  Careiuom  des  Pankrcaäkuplos,  mit  Kraukheits- 
bericht 

0.  Derselbe  wmgt  ein  FrttpamtTon  croupdaer  Bronchitis  bei  einem  Erwachsenen. 

10.  Herr  Dr.  Scheele  besprach  einen  seltnen  Fall  von  Aorten-Aneurysma 
und  legte  das  Präparat  vor. 

11.  Derselbe  berichtete  über  einen  bemerkenswmrthen  Fall  von  Garcinom  des 
Wurmfortsatzes  unter  Vorzeigung  des  Präparates. 

Um  Sitziuig^  £im  IC^.  K'ebrua.i*. 

Anwesend  11  Mitglieder. 

1.  HeiT  Dr.  Baum  hielt  Vortrag  fiber  Neurektomie  und  derra  Metbode  im 
Anscbluss  an  die  VorsteUung  eines  operirten  Falles. 

2.  Derselbe  demonstrirte  einen  sehr  schdnoi  gesprengten  Schädel. 


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xvn 


3.  Herr  Dr.*  Poelchen  demonstrirte  eine  Variation  der  RindfleiRch'achen  Me- 
tliode  com  Nachweiee  von  BaoiUen. 

4.  Herr  Dr.  Ahegg  über  Pesaarien,  namentlich  die  von  Prochownik  ange- 
sehenen. 

ö.  Per  selbe  ül>er  einen  Fall,  von  Mierenatein-Kolik  mit  Hcmonatration  des 
abgegangenen  Steines. 

Anwesend  11  Mitglieder. 

1.  Herr  Dr.  Scheele  berichtete  aber  einen  Fall  von  paroxysmaler  Hacmoglo- 
hinarie  mit  Domonstration  des  betreffenden  Harnes. 

2.  Herr  Dr.  Weiss  referirte  fiher  einen  Fall  von  Pnerperalfieber  mit  hyper- 
jtyrctischen  Teiuperatarcn. 

3.  Herr  Dr.  Ahegg  demonstrirte  verschiedene  gynaekologische  Instrumente. 

SitaEimfir  am  iM»  Olctober« 

Anwesend  16  Mitglieder. 

1.  Herr  Dr.  Poelchen  trog  vor  fiher  Vitihgo  specifica,  localem  Mangel  an 
Farbstoff  im  Malpigfai*8chen  Netze  der  Haut,  nnd  demonstrirte  betreffende 
PatientoD. 

2.  Herr  Dr.  Hanff  zeigte  ein  Präparat  ron  diffuser  Synechie  des  Herzbeutels 

O'^crwaclisuni;  mit  dem  Herzen). 

3.  Herr  Dr.  Kohtz  legte  ein  Präparat  von  UteruS'Polyp  vor,  femer 

4.  D<*r selbe  einen  Gwödientliehen  Fötus. 

i).  Herr  Dr.  Ahegg  deniunstrirto  ein  Monstrum  mit  Accpbalic  und  Biesen* 

wuchs  der  Gliedmassen. 
6.  Herr  Dr.  Freymutli  zeigte  unter  Mitthciliiug  der  KrankheitHiterichte: 

1.  Das  (langlion  cooliacum  eines  Hiabetikurt. 

2.  Cysticerken  im  (Jehirn. 

ff*  SitaEnnfiT  «-m  IH*  I>eeem1>er. 

Anwesend  11  Mitglieder. 

1.  Herr  Dr.  Baum  Itespraeh  die  Methoden  de?«  Steinsclinittes  und  inslM-soiidere 
die  Vorzüge  der  Sectio  alta,  unter  Mitlheilung  einer  erl'olgrciehen  Operation 
und  Vorlegung  des  Steines. 

2.  Herr  Dr.  Freymuth  stellte  2  Patienten  mit  Aorten-Aneurvsmen  und  links- 
seitiger Lifthmnng  des  Nerv,  recurrens  vor. 

3.  Derselbe  demonstrirte  einen  Kranken  mit  ausgebreiteter  Zerstörung  der 
Racbengebilde  und  des  Kehlkopfes  durch  Lues. 

4.  Derselbe  legt  das  Präparat  eines  in  die  Trachea  perforirten  Aneurysma 
der  Aorta  vor. 


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xvm 


5.  Herr  Dr.  Fried länder  stellte  oinon  Fall  vor  mit  eigeathQmlichen  tmo. 
motorischen  Ilautcrscheinviigen,  anhaltende  Rothmig  aof  gana  lokale  aagen* 

Mickliche  Heizung. 

6.  Herr  Dr.  Semon  sprach  über  angeborenen  Defect  einer  Niere  und  legte 
ein  bezügliches  Präparat  vor. 

7.  Herr  Dr.  Ahegg  legte  2  Fötus  papyracei  vor  (fe.stt'onipriniirte  drei- 
monatliche Früchte),  welche  mit  einer  auflgetragenen  Frucht,  also  bei  einer 
Orillingsgebnrt,  gefunden  wurden. 


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A.  Mitglieder- Verzeichniss 

der 

20.  Januar  1884. 


L  Ebrtnniitglieder. 


AlsMIigHedtiidie 

t;<'nnrainen : 

Aekenbach,  Dr.,  Staatsminister  und  ()tH>r- 
PriMdent  der  Prnvlns  Bnadenburg, 
Rzedkos  In  PotodMn  1878 

OSfpertt  Dr^  Piott  Gek.  Medlxliul-Rirtli  in 

Breslau  IK^ifi 

Gronau,  Dr.,  Professor  In  üelH   ....  IK^M) 

r.  Re»aHt  Dr^  Kalaert.  Rnit.  Oeheini- 
mtk,  ExeelleiMi  in  ÜMkan    .  .  . 


AbVttglM  in  di« 
OMallichtft  Ulf- 

».'■  riniiiint'a : 

r.  Siebold,  Dr.,  FrofeMor  nnd  Ob.-Katb 

Iii  Maadhm  1885 

StrehÜce,  Dr..  IHrector  lo  Dutlg  .  .  .  1833 
Wfher,  WUh.,  Dr.,  PhrfiiMor,  Oek^Bath 

In  Irf'ip/.iK  1883 

r.  Winter,  Geb.-llatb,  Obi>rbürKermfiHt«*r 

tn  D*i»|g  18GS 


IL  Ordentliclie  mid  oomspondiraidtt  Mitgltote. 


AnlJ{*D.  im  Jalirt. 
Abeifs,  Dr.,  Mcdizlnalratti,  Geb.  SMiltito- 
Rath  und  DIroctor  des  Heb««nmen- 

Iiuititata  in  Daozig   18543 

Aird,  Alexander,  Ingenieur  xu  Pelonken  .  1877 

AhMe»,  HAtelberflMr  In  Neustadt .  .  .  1876 

AHhau»,  Dr.,  Arzt  In  Danzljc   1874 

ytif^er,  Dr.,  (lymnagial-Diroctor  in  Grandfnz  1872 

Auman»,  (iericbtsralb  in  Danxig     .    .    .  1883 

Itorfe,  Brand-lMreetor  io  Daulg  ....  1888 

r.  Ha^hr,  Major  a.  D.  in  Danig    .    .    .  1873 

linhr,  l'ostrath  in  Danzi«    ......  1877 

bail,  Dr.,  rrofewior  ia  DansJg    ....  1803 

Uajokr,  Ober>P<Mtaan^a,  in  KönigtibiTK  1874 

tkirttbt  Ober^lMtMKiralt  ta  Oaeael    .  .  1878 

BarteU,  C'apitain  in  Neufabrwasftcr  .    .    .  1874 

Barteln,  I/rinn'r/i,  Kanfinanu  in  Danxig     .  1878 

barthel,  i'rofeaHor  in  Neustadt    ....  1871 

ibMi,  Qearge,  StadlMlh  und  Coiinil  In 

DuMig   1868 


Aufgen.  im  Jabn. 

Baum,  Dr.,  Chefar/t  In  DanxSg    ....  1808 

Herker,  Ajwtbi'lter  in  KunlgsberR     .    .    .  18<>5 

Heren::,  Emil,  Kaufmaan  ia  Danzig  .   .    .  1882 

Beryer,  J,  J.  Sladintb  tat  Danzis    .   .   .  1878 

Berget^  Johanne»,  Cbemiker  in  Oamelg  .  .  1879 

Bertram,  A.,  R<>n(ier  In  Danzig  ....  1875 

Bertravi,  IL,  Ktinfinanii  in  Dunzig  .  .  .  1879 
r.  Bethe,  Miyor  uuil  iiitu-rgutübcflitzer  aui' 

Koltabluni.  Kr.  NeuitMit,  Wertpr.  1876 

Biber,  Kauftaiann  In  Danzig   18^ 

Bibliothek,  K.'ii!i,llrh,'.  m  Berlin  ....  1882 

Bieler,  Amurutb  auf  liaolcau   1874 

Bieler,  Hugo,  RittergutabedtMr  ia  M »nl  .  1878 

Bischoff,  Oacar,  Kaufmaim  iu  Dauig  .   .  1878 

r.  Bork-ehnnrui,  Dr.,  M.Hl.-Rath  in  Dan/Ig  1880 
Boikwolilt,   Dr.   phil.,   (iymna.Mialli>hrer  in 

NeuÄtadt,  Westpr   1882 

BSdiker,  Hanptnuo  In  ÜMstg  ....  1882 

BSkm,  Connenlennitli  in  Dut^    .  .  .  1866 


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XX 


AnlfeNk  Im  Jalii« 


Boitenhayen,  Bucbbaltor  in  ÜMiaif  .  .  .  1880 
BonharA,  W.,  Apotheker  m  Bemnt  In 

Westpr  1878 

fioretiiis,  Dr.,  OlH'r^stiibrnrzt  in  Danrif;  . 
r.  Borrifs,  Oberst  a.  D.  in  Weissenfds  . 
Boy,  Rittergutob«8.  auf  Katzke,  Kr.  Danzig  1871 
Aromie,  PkiHpp,  Kinfbiun  in  Daanf  .  .  1877 

Bredfiu,  Ohrrstliputenant  in  Danzip  .  1880 
fireiloir,  Dr.,  Sunit.-llath  in  Danzig  .  .  1HÖ5 
lirinclike,  Hauptlcbrer  a.  D.  in  Laogefiibr. 

(Gomep.  Mitglied)  1866 


Brock»,  GymnaRialdirpctor  in  Mari«nwerder  1881 

BroHfff,  Dr ,  fJymnasialii'hrer  io  Qtwnätnr.  1MH.T 

Brun*,  Apotbclier  in  Danzig   1881 

Bvnu,  Willi.,  KMiriiuuin  In  Nfoelftafe  .  .  1878 

Burme^eti  Ingenieur  in  Dnnsig  ....  1884 
C'antytky  Ih.,  I'rofogsor,  Directnr  des  etidt. 

GymnBHiunis  in  Danzig   1878 

Cmpary,  Dr.,  rrofcsaor  in  Kunigslicrg     .  1867 


Ckale*,  Stedtfath  in  Dmilg  1878 

ChMi,  Command.  inCtTiteVeocliIn(Corresp. 

Mitglied)  18Cr, 

Claatiea,  J.  O.  R.,  in  Danzig  ....  1878 
Clottem,  Kitaetei^Jonlroleiir  in  Karthnne  .  1870 
Cok»,  ItermaMf  Dr.  med.  ei  pliU.,  Profeaeor 

in  Breslau,  (('orre,«)».  Mttgliedi  .  1880 
CoHwentZ,  Dr.  pbi).,  Director  des  Weatpr. 

PkWPinxial-Muaeum«  in  Danzig  .  .  1878 
d«  Otvrjf,  Carl,  Kaaftnann,  Mii^or  a.  D.  In 

Danzijj  ,    .    «    ,    .  1877 


Czwalina,  l'rofessor  in  Danzig  ....  IHJiO 
iMmwe,  Commerzienralh  in  Danzig  .  .  .  184i7 
DmidMkn,  O.,  KauAnann  in  Danxlg  .  .  1878 
Dmidtok»,  Ixiilftr,  Kanrmann  in  Danzig  .  1882 
Ifegner,  WiL-xorhau-Rath  in  PVanzig  .  .  187.*) 
herrt'ent,  SchiffMbautneiater  in  Danzig  .  .  186(> 
Dierfeld,  Rittergiitebenitaer  m  Franlcenfelde, 

Kr.  Pr.  StargMdt  1879 

tiokrn,  Dr.,  DireCtor  der  entom  fJescllsrhaft 

in  Mt4'ttin.    (Correnp.  Mitglied.)  .    .  lHi;7 
Dfttirn,  Antou,  Dr.,  I^rwfeaaor,  I)tr«ctor  der 
Zodlogleolwni  Station  in  Neapel  (Cor^ 

reap.  Mitglied)  1S7G 

f)ommrt.<>cli,  Buchhalter  in  I'anzig  .  .  I><74 
l>ratre,  RittorgiitHbcsilzrr  auf  SaalioRc-tiin. 

Kr.  Danzig  1868 

DtavHt/,  Rentier  In  Danzig  1867 

Eggert,  Dr.,  Oberlehn-r  a.  D.  in  Danzig  .  1H40 
Eggert,  ('.  Ii',  Instritwentenm.  in  Danzig  1881 
Eklen,  Secrek  d.  Kaurmannaebaft  In  Danzig  1876 
EManU,  Beiiemng»>Banraai  In  Danslg  .  1889 


Anfuci).  im  Jaln* 

r.  ErnMliauHen,  Oberprä«>dent  der  l'rovinz 

Weetpreuseen  1879 

Ecen,  Realgjnuiaaianebrer  In  Dantlg  .  .  1878 

Faber,  Rentier  in  Danzig  1867 

Fahl,  Kgl.  Meliorations-Inspector  in  Danzig  1880 

Fahle,  Trufessor  in  Po8t>n  1871 

Fitr»e,  Dr.,  Kreiiwnndantl  in  Danzig  .  .  1878 

Fewaon,  Dr.,  Arzt  in  Dantig  1878 

FtAcher,  Rentier  in  lliK-liwas-oer  ....  1866 
Flietfhach,  Rittergutsbeaitzer  auf  I  Aodec'huw 

bei  YleUig  i.  P.  1878 

r.  Flotott,  Ht^BH  und  Direetor  derGeweibr- 

Fabrik  in  Dan/i^  187L» 

Frank,  ArotKgerichUralh  in  Danzig      .    .  187(1 

F\reitag,  Dr.,  Arzt  in  Danzig  1871 

Pregmutk,  Dr.,  ObemnI  in  Daaslg  .  .  .  1876 
FHrke,  Dr.  phll.,  ReaM}i7mnarfallebm>  in 

DirBchati   1881 

FriedlaHäer,  Dr.  med.  in  Dauzig  .  .  .  1883 
fWe^i»,  Krei*«er.-Secr«tair  In  Nemladt  1871 
Früiht;/,  Dr.,  Ob-r-.Stabsarzta.  D.ln  Bonna. R.  1872 

Fr»itiiii,  Haiirath  in  Xeiistailt  1H7(» 

Fürttenherg,  Ales.,  Kaiirnmnn  in  Danzig  .  1876 

FHhet,  Tredlger  in  Danzig  1879 

Fi/M,  Landcantb  in  Dansig  1880 

Guehe!,  Bi.rlihfin.ll.T  in  Danzlj;    .    .    .    .  IH.mi 

Ge/irke,  II.,  MannTuit  isd  r  in  Danzig  .    .  1882 

Gerlich,  Dr.  pbil.,  Landrath  iu  Schweiz    .  1K78 

Qendorf,  Zlnmiemieiater  in  Danzig    .   .  1868 

Qieldziiuki,  Kaufmann  in  Daniig  .  .  .  1875 
GUmer,  Dr.,  Sanitätsratb  und  Physikn»  in 


Danzig  18ftH 

O/avMte,  //.,  KanflBMin  in  Dnwlg  .  .  .  1874 

Glodkoietki,  Amtagerichtsrath  in  Danzig    .  IHKl 

a>rt:,  Dr.  med.  in  Danzig  1SH2 

Ouldberg,  Max,  Kaufmann  in  Danzig  .  .  1873 
QotdmaxMt  Beebtaanwalt  In  Dnnsig  .  .  1882 
OMtfefem,  Iforew«,  Kmlbann  fat  Danslg  .  1878 
Giddületn,  JuL,  Kanftnann  in  Danzig  .  .  1874 
Gompelitohn,  Kanfmann  in  Danzig    .        .  1875 


r.  Qrm»,  Friedrich,  Rilti'rguUtbesitzer  auf 

Slanin,  Kr.  Nenstadt  .  .   .  ;  .  188S  j 
r.  OVrt.M.  Ritterg« t«»>e8itzer  auf  Klaoln     .  1873 
Gre/ßii,  'IVIegraphendirector  in  Danztg     .  1HH2 
Grentcenfterg,  Roh.,  Kaufmann  in  Danzig  .  i8ti6 
OrtHtsenberg,  Ed^  Kanfmann  In  Danslg  .  1874  | 
Qriethnvh .  Dr.,  Pri  vatdooent  a.  d.  Univorultit 

in  Basel  1870  \ 

Gronemann,  Ritteigutabesitzer  auf  .Subkan  1883 
Grotn'an,  Reotor  In  BoMsn  in  Ostpr.  .  .  1888 
Oro^,  BeeblsMiwalt  In  Nemladt    .  .  .  1871 


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XXI 


Aii(|r»ih  im 

(irnihu,  Wrlu|^bii(Mändler  in  Dan/ig  .  .  1A81 
(JrwM,  l>v  ,  K<  ;4ii"riinpH-  II  >!("Mf  in8lratli  in 

M«ri«*nwtTtl<'r  (Coriv^p.  Mitglivcri    .  IH77 
/AmW»«.  OberatUnilnmt  nnd  Diivelor  der 

Artniffie-Wcfkilitte  in  DuaAg  .  .  1H81 

IherM.  Ilr-,  Prof.  in  JenrnfCorresp  Mitjfli.'.! )  I W8 
Hinjtmann.  I{ürgprm«>i9l«T  in  Dnn/.ig    .  . 

Hagrn»  l»r.,  ObiTsUibfwral  in  Danxlg;  .    .  1877 

Hamg,  Dr..  Antt  in  DkuisiK   lKf4 

tUtrlingk,  Aiiminifttnitor  in  Gr.  N«8i>ln,  Kr. 

s»..i|i  i  r   iH7;t 

Hturhiu.  KMirmaoD  in  Uansig     ....  18(i7 

/Arwe.  Rutl,  KmAhuib  In  INmicig  .   .   .  I8ß9 

/Anw,  Pra»:,  KanflnMia  In  Dttnifg    .   .  1H77 

Ifcdimger,  Apotheker  in  Danslg   ....  1^7!) 

Hein,  Pri^Hrirh.  /"»..  Knnfnmnn  in  rhinzl«  l-'^* 
IM»,        SUtdtralh  in  Dan^ig  .... 
IhmHetreHt,  Stadtntli  n.  MedtetuWAMeMor 

in  Ihmzig   1H6Ö 

Ihnoch.  (^vhf'wwt  Ifaurath  in  Altenbnrg 

(t  ..fresp.  Mitglied)   IHtiU 

lie»$tke,  Dr.,  Stadtnth  in  Königsberg  .  .  IM? 
limeif  Depnrt«awnto-Thlcntsi,  Vfterlnir- 

A^"M*s.«or  in  I>nnzi;r   1S79 

/ie»ek-{e/.  Landsrcric-htsr.tih  in  Danzig     .    .  IH74 

y/(PMtc,  Thf<Hior,  llncbbaltcr  in  Danzig  .    .  IH77 

fietreitke,  f)ril2,  KnuAnum  In  DnnB||f  .  .  1H76 
r.  iityticM.  Dr.  phil..  TTaii)>linann  z.  D.  in 

kt'iihi'iin  b.  Frankfurt  a.  M.  ,    .  IHH7 

liUilebrandt,  A|K>tbeker  !u  Danzig    .    .    .  188^) 

nimze,  Dr.,  Ant  in  DMwig   1809 

llir»rk,  Dr..  PraC  6«1l  Bntli  in  Berlin  .  1847 
Unfmanii.   Amtufi,  AqunrienlU»rllnnt  in 

iJaozig    1H72 

lIujftHttHU,  (Mtu.  Kaufmann  in  i>«nzig  .  .  1877 
liofmaa»,  AdoIjA,  KnnhiMin  in  Dansig  . 

Ißnj^mann,  AmtsvorsU'her  in  Zo|>|>r>t      .    .  1XH<) 
Hf'hfitftlhel-Iletijli'r,  /...  Freiberr  in  Uall 

(Corresp.  Mitglied)  

r.  Hmmeffer,  ItittoiguUbealteer  In-  ätolp 

(Corrcflp.  MitgHcd)    .   .   .    .   .  .1x4.'] 

IltJt:.  ./..  Kiiiirmann  in  Danziß  .  If<71 
Horn.  Dr.,  Fabrik-Dirigent  in  ijeupuldrtliuil 

(Corresp  Mitglied)   I8«8 

Ihn,  Obcnintmann  In  Pnldg»  Kr.  NeoRtedt  1878 

HonfeM,  Marine-Ingenienr  in  Dnnsig  .  .  1874 
//«r  de   CnligHii,   Maniiit»  in  Yerwiill«« 

(Corresp.  .Mitglied)   IHOii 

Uute»,  Pontsecfvinir  in  Dut|r  ....  1874 
Mf«Uei»,  Pr.  pliU^  Olmnikcr  in  Berlin  N.. 

Müll^nlmMe   IH7() 


.ia%M.  tan  Jkbrp 
Ji»4V&»c/«,/.,M(gorftl«Ti>rwKllrrl.Spengnwakeli, 

Kr.  IV.  St«r»nrdt  .    .  1S8I 

■hiitzeit,  iHtimar  U<>rnatt*inbundi«>r  i  Danzlg  J88<) 
Jamei»,  P.,  ApotlMk«  Pr.  Rjrlnn  0«^.  1879 
Jattfwr,  Dr.  med.  In  Stadtgebiet  Dnnslit  IHdS 
JtMttMh.  Dr..  I*rivnldocent  in  Kön^riwiy 

(('"rrfsp.  .MitKli.Hl)  |8H(> 

/,f  Juli,   |*n»f.  d«>  la  .100.  de»  Mcienc«*«  in 

rbwbourg  (CoffMp.  Mitglied)  .  .  1857 
Jiinck-r.  II'.,  Kaufmann  in  Dan/ij;  .  .  .  1872 
Jünth'.  Affieit,  Kaufmann  in  Danzii^^  .  .  ISW) 
./««(/,  I'furrer  in  Nfu-rulescbken^Kr.  Derent 
Kofemann,  Buebdraekerelbm.  In  DAszIg  .  1867 
h'aitf»:{d:  Dr.  med.  In  Dnnsig  .  .  .  ■  188& 
K/iujimtnin,  M'..  Kaiifninnn  in  Danxig  .  .  IH(Ji) 
haHj^'mann,  (•eriehtHrath  in  Danzi^  .  .  .  1874 
Kante,  Hitflol/',  RitU*rgut«>>eHitZ4'r  in  Gr. 

KUntscb,  Kr.  Berent  1881 

Kajfter,  Astn>nnm  in  Danzifc  t8&9 

JCa^r.  Dr.  pbil.  vi  dieol..  Dompfobst  in 

Bre»liiu  1878 

r.  KMer,  Dlreelor  d«t  VcnrnltangifBridita 

in  Mnriemrerder  .   .       ....  187H 

Ki'f^rr.  Dr..  Director  in  iloohiini     .    .    .  1866 

Kettitr,  llrntier  in  Danzig  IKK*] 

Kieaow,  Dr.,  UenlgymnMinllehrer  in  Daozig  1877 
Ktatt,  Dr.  in  Haabniv  (Oormp.  Mitglied)  lfm 
Kfein,  llenii..  Dr.  in  Köln  (Cormpoodiivndeii 

Mitgli.Hl)  187;; 

Klietih,  Gymnaalallebrer  zu  Tr.  ätargnrdt  1881 
r.  Kiinflffrä  f,  II.,  Dr.  phll.  In  Lnogfttkr  bei 

Danzig  iC'orrMp.  Mitglied)  .  .  .  1877 
KlMihnier.    Dr..   in  Stutlgnrt  (Comip. 

Mitglied)  1875 

Knoch,  Renllehr«(  in  Jenltnu  bei  Danzig  .  1880 

Keht:,  Dr.  med.  In  Danzig  1881 

Kii/koii:  Kiiiirinann  in  Danzig  ....  1878 
h'inHnie»t>»rdi.  /  V/WA.  Kaufmann  in  Danxig  1877 
KoHttiki,  Kaufmann  in  Dtinzig  ....  1882 
Konmaek,  Stadtmtli  in  DMUtig  ....  1882 
Kniitff,  JitfifiiiH^yt,  Katiftnann  in  Danzig  .  1878 
kp-fin-Aii""!-/'!'.'-/'  in  StraMhnrj  in  Wosipr.  .  187-1 
KrcittitiiaHH,  Artliiir,  (Jonntil  in  Danzig  .  .  1880 
Kreuth,  Dr.,  f  i7nin.-0berlvhrer  in  Dansig  .  lH4i7 
V.  Krie»,  Rittergntobedtaer  auf  Kl.  Wm». 

»li.  rs,  Kr.  Pr.  Staigaidt  ....  187» 
Kiiii/ri\  Willi..  MaurermeiMter  in  Danzijf  .  1862 
Kiüycr,  IC.  lt.,  Maurcrmtüster  in  Danzig  .  18iV.i 
Krdfier,  Dr.  pbil.,  Lebrer  an  der  Ifandel«- 

iicndemic  in  Danzig  188'J 

A'i'iMe,  Dr.,  l'rov.'äcbiilrath  in  Danzig  .   .  lH7d 


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XXll 


Anilisn.  tan  Juki» 
K4mer,   Dr..    I'rof..  GyinBMi>l<Oli«rI«hri>r 

in  Marien wmliT  IH<i7 

Kmitatli,  Director  dor  8tädti0cbi-n  iimn-  iiimI 

WMMnrerke  ni  Dusiir    ....  IMftt 

Kwnse,Fer«i.  Miij..r.  Iti^i.-s.  nuf  (ir.  BÄIk»ii  l^) 
fMosner,  Uhrmacher  in  Danzi^r  ....  1H77 
I^ni/jf,  Dr.,  ProfMflor  in  Danzix      .    .    .  1^5!) 

LtfdbMfdb',  SenioArdlraotor  in  Bwrittrb  .  tMJ6 
Lekmann,  F.  Ii  ..  Kmirmann  in  OMsig    .  1^1 

I^fHzen.  Thi«'inr/.t  in  Dnnzipr  1SH() 

Lentzc,  Dr.,  OlM-rstabuirzt  in  Danzig  .  .  1872 
Irnsing,  HmptsollMBto-AMbtMit  In  IHiiwiff 
LeiipuM,  Kaufmann  In  Danzifr  ....  1M75 
I.en'f'-ii.  0-1,, r.  Kniifmann  in  l^anxije  .  .  IHHÖ 
Licht,  .StAtitlianrath  in  Ihinsig  ....  186H 
UeheiteiMr,  Oberföntor  In  Oihr«  .  .  .  1H71 
fJ^mmtn,  Bankier  in  Unrndf  ....  1876 
Litrati,  .Standopl(enmt«'r  in  Danxig  .  .  .  iHTr? 
IJetzaii,  Apotheker  in  Dan/i^  ....  IhTS*- 
LiM»,  lleinrivh,  Dr.  med.  iu  Danzig  .  .  1H81 
Uüflt,  BlttorBtttabMltser  uf  StMizIm.  Kr. 

Pf.  Slarfrardi  

Linilner.  .TiiütiziaUi  in  Danzi^ 
r.  (I.  Lippe,  Ai>oU)vkvr  in  Danzi^    .  . 
Uuamer,  Dr.,  Artt  In  Uansig    .   .  . 

Iim4»  Dr.,  Ant  in  Dnns^  

fjosinfhi,  Dr.,  (ivmnnsinl-Direetor  in  Knlm 

(Corresp.  .MilglieilJ  

Luckotr,  l'rediger  in  Kartbaus     .    .  . 

Lättotfi,  Lelmr  in  Oltvn  

Mar-Loii)  f.r.rhfan,  Rilter|nitabeiiitxn>  an 

Rosolian.  Kr.  ]>:\ny\j:;  .... 
AJaUitioH,  liecht(«auwult  in  Danzig  .  . 
Uarker,  RittnsntdiMilner  naf  Roblnn  M 

Wftrlabi«n,  Kf«to  ädiwets  .  . 
Manch nlk,    Kaiiserl.   MaacUiMBnHflster  in 

Nenftthr\vii:*i*i<r   

Martins,  Krwter  .'-^tMatAanwait  in  Danxig 
Mortiitff^  Juitinnili  in  Dnnxig     >   .  • 


Mti-iiti,  Kaufmann  in  Danzi-;  .... 
Mfftixiiiinni ,  l>r..  -\r/t  in  l>anzig  .  ,  , 
Matiku,  .Suwllratli  in  Danzig  .... 
Mekter,  Dr.,  ProfcMor  In  Klbinit     .  . 

Mein»,  Mäkler  in  Danzig  

Minrkf,  K.,  Kaufmann  in  Damig    •  ■ 
Mett'hfde,  Dr.,  Dirccfitr  der  Kr«nkf>nani>tal 

in  KönigHlierg   

Meger,  Albert^  KnuAnann  tn  Danxig 
ifeyer,  Dr.  phil.,  OberlebreramHyranwdtim 

XU  sScbweU  


iH7n 
lim 
vnti 

1872 
1876 

1X7!» 
1874 

1H77 

IST  4 
187y 
1869 
187S 

1880 
1877 

1868 

1868 
1874 

1472 
1878 


Michaeli»,  Dr.  med.  in  Hammeratohl  WMt|ir. 
MirheUfii ,  Afiothoker  in  Dnnziu  .  .  .  . 
Mienkr,  ./.  /''.  (>.,  Kaufmann  iu  Dauzig  .  . 
MiH:lajfy  (4«riobtomth  in  Danc^    .   .  . 

Mixrhi'iriilc!,  Photojfraph  in  Danzig    .    .  . 

Mir.  ( 'ommeiz.ien-l{«lh  in  I)iin/.i}r 

Miihiim,  Kurl,  Dr.,  I'rof.  in  Kiel  (('orrei«p. 

MitgiiMi)  

Uoelf^r,  Dr.  nM«i.  in  Ijelwlwil,  Oat|Mr.  . 

MoHiher,  Vn\f..  OiierlehriT  am  Kgl.  (Ijrm- 

naiiium  in  Daiizi^r  

Martelli,  Henri,  Prof,  in  MaceraUi  (Italien) 

(CoTTMi».  MHgllnd)  

Mftriril:,  Dr..  in  Philadelphia  

Mortrit:,  Mmt..  K;tnfiiinnn  in  Dnnzisr  . 
MnririU.  Wilk,,  KaufniADn  in  Itanzig   .  . 

UeHhitt,  Ob*ricbr»r  in  Kulm  

Mvller,  Ihpo,  Dr.,  Amt  In  Dnnstg  .   .  . 

}f iiiin-,  Consiil  in  Dan/ig  

Miilhr,  Karl,  Dr.  in  I falle  n.  S.  (rorrosp. 

Mitglied)  

MSnttei^erfi,  O.,  KaafnMnn  In  Dansig  .  . 
Mii"aff.  Willi/.  Kabrikbe'^itzer  in  Dirfchaii 
iXafirl.     Dr..    Professor.    H<>al*  Gymnasial  • 

Oberlehrer  in  Kibing  ..... 
Khttirtrititratfiw/tUeiifr  IVrm  in  Bromberg 
Natrrofti,  OMononin-Ratb  In  Dandg  •  ■ 
Seufjehautr,  Dr..  f>ocent  in  Warwhaii  .  . 
.WwwrtH«,  Dr..  I  Hrecl«»r  der  höheren  'nVchler- 

schule  in  Danzig  

AVwMojrcr,  Dr.,  PtoTm  0«>b.  Ailmlralllitii- 

Ralh  u.  Director  der  DeutscJu-ii  Set  - 

waite  /n  llamhurjf R'orn  -^p.  .Mitjiliedi 
A'ry/y/«/«/,  .\uiiAg<'ricbt8roth  in  Danzig  .  ■ 
Nol:el,  Otto,  Kaufinann  in  Danaig  .  .  . 
Xutliiruiiffer,  Herm^  Gen.-C'oBBul  in  Daasig 
(>i'hlsilil'i<i>r.  Dr.,  Arzt  in  Danzig 
(teiulcr,  Dr.,  (ieneral-.Secretair  in  Danzig  . 
Oktert,  Dl.,  lU'alg}-mDafi.-Director  in  Danxig 
0/Wor/;  P:,  Kantbann  in  Dnniig*.  .  . 
f'ftii,  Dr..  Medicinalmth  in  Draunacbweig 
Otto.  Hill»  l  t.  K'.«ufmann  in  Danzig  .  .  . 
tntu,  .SladiliuumeiHter  in  Danzig  .... 
r.  Mtthicki,  Misjor  und  RiMeifUtabesItaMr 

auf  Liebenboir  bei  Dirachau  .  .  . 
PoM-likv.  UevjieninK'»rntl)  in  Dnnzi5r  •  • 
Pa»ig,  Dr.  phil.,  ilector  in  Jaslrow  .  .  • 
IVjm«**,  H'.,  BnHier«ib«nitn«rin8t.Ailm>dit 

bei  Daasig-  

l\:iiiiri-.  Dr.  med.  in  Danzig  


Jahn» 

188.1 

1875» 
1877 
1880 

i87n 

lH(i.ö 

1871 
1870 

18*J7 

1871 

1871 
lsT;l 
1870 
18641 
1874 
186!» 

1877 
IHHO 

18(u 

1881 
187.n 
I8ßn 

ItWo 


1882     l'eten,  Dr..  itector  in  Danxig 


ISNI 

18«  i»; 
1874 
1874! 
1867 
187r> 
1871 
1872 
1857 
1871» 
187L' 

187«; 
1881 
1881 

1873 

1884 

18411 


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XXJII 


AiiQi<>ii.  im  iakra  ' 

/Vf»-,v.  Rctitif  r  in  N«ni«chnttlan«l  ....  1880  i 
l'rt^'L.M-.  .StaiUrnth  In  UniiziK      ....  1867 
l'rt:lnMt,  A..  l*r.  mni ,  Prof.  cmcr..  Wirkl. 
^iMtoralh,  Bz«ell«w(  ia  FMbofff  im 
Br4h;bii  (Cormp.  MH^IIed)  .   .   .  WB»  . 
hoHtifuM/iwitit,   Fnlirikhexit/.or  in  Duntiir  18fi8 
hrft^-r.  I>r.  mini..  .'^tal*i*ar7.t  in  Ihinxii;  .    .  1874 

hßrm*.  Dr.  u;t><l.  in  i  Lunzig  1HH$ 

PMrth,  BOiKrnnrfaiter  In  Nrnishwlt  .  .  .  1H71  ' 
FMm,  A..,  Ritt«r|;iitoliMitzer  auf  Lnltodiiii, 

Kr.  Sfhw.t/   1868 

Ifrkii,  Ii..  KitU>rgiii-'Uititz«*r  auf  Liclitt'nihnl. 

Kr.  Marieiiimdw  18619  • 

Pleim,  BlttetBiitiibvaltxcr  aaf  Knatnden  M  j 

Nikolaikeit.  Kr.  Sfnhm      ....  1H7S 
I'iJ>4,tr*ki.  kHtiriiinim  in  L>Hn/.i^    ....  ISlü 
J''^frhru,  Ihr.  mt-il.,  Amistvnzarxt  in  l>Anr.ig  1882  j 
i*mHorttm,  llr.,  PrafmMor  in  KobHx    .   .  1878  f 
l\tm»rttnf.  I'fatTvi-  /n  Tunnspc  •>.  Nt'iiteich  IHS4 
iWuM-",  II'.,  t'dnninr/.ii'nnith  in  Dirfichan   .  1872  ' 
Hmhh.   Dr.,  Diri'ciur  des  Musenma  und  | 

'Wirkt.  Staalarath.  Kxcrtlcnz  In  TMii  l 

(Cormtp.  MitffHcd)   1869  : 

H'ifhlf,  «f«..  K''.n»tf(är1iH'r  in  Uaatig  .  .  1879  I 
li'iinh.  Hniiptmann  in  Dnnxig  ....  1H77  ' 
llff  ltoni,  Dr.,  Trofwunr  in  Wien  (Corresii.  , 

MitrlM)   1808  ! 

H^lth'l.  Uittt  iirMi-lx  '-it/«  T  Buf  PapRivzin  .  1^7  , 
H'-if/'rfift^'ri/.  Katirmann  in  l^amci};   .  lf<74 

Hci*e*rtU,  Ob«r-ro«tdirrctor  in  Dunzig     .  1879  j 
RMUer,  Dr..  Faiwikbniteer  in  Ptaulg .  .  1867  | 
Ririxrt,  AbscordaHcr  in  Berlla  ....  1869 
RHih'-rp,  (iraf.  Rittergotubes.  auf  i?lang»r- 

herg.  Kr.  Süilim  1^75» 

htif/emaHlnrr ,  £>/.,  Kaufmann  in  Üanzig  .  If^73  ^ 
fMemar1:«rj  Th.,  Conral  in  Onasig  .  .  .  18Mt  i 
r.  Kf'hr,  \\\%ierv}\i9\tvi\UitT  anf  Smeatowk«!. 

Kr.  Marifnucnlir  1S7:I 

Bnlh,   II'.,  Dr.,  Prof.,  (Ji-iK-ritlarzt  I.  ("1.  in 

Drpfldi^n  (Corrrap.  Mitgliod)  .    .   .  1880  ! 

H^hekm,  Utmit  in  Wrieani   1872  | 

hSmrtrr,  Ritt«Tfrnt.^»H>«itzer  auf  Koknmjhkpn  IH^«» 
Üaagf.  ,\  m(«}r<Ticht»rath  in  Dan?.!;;  .    .    .  1SM4) 

SmaM,  Kaufmann  in  Danzig  1K)S3  i 

sMeroMter,  Kaoflnana  ia  Daasitr  .  .  1888  | 
SaLwMUiii,  Jiit'f.-  KauTmaon  in  Dan?.i}{  .  .  lH(j7  | 
Stihiniiiiu.  C'(nl.  Krtiifmniin  in  Ihtnzix  .  .  1M76 
SiUmaHn.  Ofitftj.  i)fc«>n«m  in  Ulirn  .  .  187H  , 
r.  SomiteH.  Major  a.  D.  Ia  Duaig  .  .  .  187«  ' 
StuHhf,  JH.   AI,   KaofnaiDa  in  Harohnry 

(CorreKp.  MiHrlW)   1876  ' 


Avlkra.  im  Jahn 

Sander,  Häfkcrnii'iBt«*r  in  Danzii;  ,  .  .  1877 
SmMter.  Dr.,  ."^tuiitrath  in  Diinzig  ,  .  .  187»i 
Saner,  Lithograph  in  Danzig  .....  1872 
Sa^eriuff,  Bank-Dlicetor  ia  Dantlg  .  .  1866 
ScIntlutaijfahH,  QntäbnHur  sn  AlMorf.  Kr. 

I>an7.i^  IHSL» 

Sf/iar(i\  Duclihan(llt*r  in  Dunzig  ....  ]H7'2 
Srkefer.  I{«alg.vninMiailehn.*r  in  Danxig    .  1H7S 

Hrhettie,  Dr.,  Arxt  in  l>Mai|C  1870 

Schelnfrt.  liiidibiindli'r  in  Danxi|t  .  .  .  18H>* 
S, /.'■//■  >■.  Apnilu'k.M-  in  Ihinzig  ....  1KH2 
Üf/ifi/oiii/,  <  MH'rpräsidial-Kath  in  Danzig  .  1871i 
StMtttieß,  Jir/iW«,  Kanfiaann  In  Danslg  .  1877 
ScfM>fJ:g,  Dr.,  Ctaikcr  in  Daaaig  .  .  .  1866 
Srkimm0tjff>a/ii;f.  ront-Diraeior  in  «f«nn 

((■orreKp  Mitgliitl)  1H«1'» 

Ä!r^/f«/*;r,  Itentier  in  DaLzig  184iK 

SebtMtfr,  RvalgjminaaialivhNr  in  Uaaslf  .  1879 
Srhmrr-ft>-f,  UndMhafks-Seerelair  in  Danzig  1868 
Schmiffl.  Aiifiiist.  Dr..  Gymnaviallehmr  in 

Lautfnburg  in  l'ummfm  ....  lH7tl 
fMmaate,  BdmlaartMamlidat  In  Daanig  .  1888 
Sehnnttke,  Kaufinann  In  Daaalg  ....  188i 
Sekntidfr,  Dr..  Oberateba-  und  ReglniMilii- 

Arzt  in  Dan/.ls;  isTt» 

fiehnfl/er,  Dr.,  Ar/.l  in  iMnzig  ....  IH.V> 
Sekmüht;,  Knartgirtanr  In  ScMImüM  .  .  1886 
Srintfiififffi,  Kaiifmanp.  in  Danzig  .  1874 

Sehne nhkf,  TiMrlilermelnUT  in  Dan/ig  .  .  1HM2 
Üchoettlft,  (iTrnnariallelirvr  zu  i'r.  tStargnrdt  1881 
Srhondorfi,  Hanptmaan  a.  D.  nnd  Gnrten- 

Intpcdor  in  Oltvn  1865 

Svhon;  F.,  Dr.,  Oh4>rlehmr  in  RuMland  .  lKr>s 
Mirnnifi,  Anit^g 'rirhtirath  in  Danzi?  .  .  iH82 
Sihratmii,  Kaufmann  in  Danzig   ....  1K71 

Hekreiber,  Lebm*  fn  Daaclg  1879 

S4ln'ii*'dfr,  lliiffit.  !( 'iirrt'."t|i.  Milglitni)  .  lH>Mt 

Srl.ul..rl.  IN..  l'H.r,.  <II...ilrhr.T  in  Kulm  lH(Ui 
SJiiiii,    OIm  t  -  J*of tcaiwirrr    in  Krt'.Hlnu 

(( 'orr«'»*|i.  .MiJglIed)  187*2 

SekuHs,  Dr.,  Landdnwt  in  UikkaMn  .  .  1879 
Srliii/t:i\  Uiaigrninu.Minllcliri'r  in  Danzig  .  l.S<5.% 
Sc/n//:,  SchiflsrliiMlcr  in  Noufalirw-Hsr^iT  .  .  IS72 
ikiiuUr,  Furstnifi.'«t^r  in  Danzig  ....  1H77 
•SrAifNi<rNN,BealKyninaHialoberleht»riaDiuixlK  186H 

Sr/itn\  Kaufmann  in  Danzig  1HS41 

Si-Ii Ilster.  I)r,  UcntiiT  in  Danzig  ....  IH«}»» 
StJurarl:,  "t-ti ,  Ximuu>rmi*i!<t<'r  in  Danzig  .  If^'J 
Seiteart:,  Athert,  Kauflnann  in  Uanxlg  .  1883 
Schiteigger,  Dr..  Stabaiirxt  in  X«uflihrwa<wei  l  "^" 
St^trithf»,  Kaiifmann  in  llanzig  ....  1H7^ 


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XXIV 


Aufci'U.  im  Jahre 

Stemann,  Dr..  i'ruf.,  C>yDioaaiAl-DirecUir  in 

Neustadt  Weatpr  1871 

Semon,  Dr.,  SMititumth  in  Dtiuig  .   .  .  lfll)3 
Seitl^,  Gutabesitwr  in  Wonnrb^rR,  Kr. 

DanziK   1874  ' 

iieifdUr,  ronrettor  in  IJmiin?horg  (<  "orresii. 

Mitglied  m9 

Siehf,  Aanlr.'^Beereteir  z.  D.  in  NenhliT- 

waftser  1^73 

Sieirert,  Höh.,  KHurmann  iii  Daii/i>;  . 
Sietrert,  Dr.,  l'rofeaaor,  I)irector  der  wt-stpr. 

iMidirirtb.  TenuoliMtatloa  in  DiinxiK  1877  ; 

Simoit,  Jh.,  Juni  in  Dsozig  1879 

Ükeimiek,    Stadtgeriditomtii    s.    1>.  in 

DuoEiff  1672 

iitaberow,  Kaufmann  in  DanxiR  ....  l9ßSf 
Staeek,  Ad.,  GutabcsHser  in  I^vM«»  •  1^ 
Starck,  Dr.,  MedloInnlnMenor  nud  .Arzt  in 

Daazig         •  ISiiß  , 

ikeeiüce,  Bauratli  in  Biicbwalde  ....  1829  , 
Steffen»,  Mar,  Kanltamnn  in  Dansig  .  .  1878 
Stefen$,  Otto,  Kaufmann  in  Dandg  .  .  .  1S77 
Steiwmif/,  R.  Faltrikbcsilzfr  in  DanziK  .  1><71 
ikehntiiiff.  R.,  Jni».,  L'ht'raiker  in  Bülicaii  .  1878 
Stobbe,  R.,  Stadtrath  in  Danaig  ....  1867 
StobU,  L.  F..  Bentier  in  OtMig  .  .  .  1868  < 
.i^toffbe,  ./.  //.,  Kaufmonn  in  Danzig  .  .  .  1H71 
Stohbe,  Fian:.  I>r..  Ar/t  in  iKinzi«  .  .  .  l^TM 
tUwldurd,  Frainm,  Kauimaon  in  Danzig  .  1><77 
Stra^nrger,  Dr.,  PtrolSMaor  und  Hofmtb  in 

Bann  a.  Kb.  (Corresp.  Mitglied)  .  188(» 
Strebit:f:i.  I>r..  («ymnasianchrcr  in  Nin'^liult  1S71 
{-.  StuttijfjMt,  Landratli  in  Kulm  ((  '<>rret>p. 

Mitgli«!)   1875  ' 

Hudkatneck,  Dr.  aid.  ia  Bnadg  ....  1888  ' 
Tkorelt,  Pn»r.  in  Upnla  (Comap.  Mitglietl)  1875 


ANlgHB.  im  J.4hi' 

Tirdf,  Frtlnik-Diroctov  in  Dun/ig  .  .  .  IH*S4( 
Turntraldl,  Dr.,  Arzt  io  Danzig  ....  1870 
Turmtahh,  ijohnfkueht-Dlreotor  in  Danzig  .  1881 
TivicM,  A.,  RittergntatH^aitzer  Mtf  Hooh- 

l'alfwhki'n.  Kr.  iWont  ....  I*<7i' 
Variiiinj,  Dr.  nn'il.  in  Neufahnraaser  .  .  lJ>Nt 
Wavhownki,  Rudolf,  KreiMceretair  in  Seffent  1882 
Hadter,  Oberleluvr  in  MMrinnwerder  .  .  1867 
W'iiihlin,  Ifccliniin^sratli  in  Danzig  .  .  .  187« 
Wiilliidti rij.  i»r..  Ar/.t  in  Ihinzit;  .  .  . 
W'tihr,   Dr.,   i^anilfK-Dircctor  der  l'rovinz 

Weatpreoaaen  in  Danaig  ....  1878 
Wt-rnrr,  Dr.,  Babbiner  in  I  Hinzig  .  .  .  1878 
W  t'nifr,  FabrikbenitziT  in  Danzijr  .  .  187^ 
liV//X-r',  I.rftndgericht«-rriifidont  in  Meaeritz  1874 
Wdzki,  Landgericbts-PriUident  au  Grandem  1881 
Hfftr,  //.,  Kaafinann  in  Dnnsig  ....  Uli 
Wiiiklfr.  Dr..  OIxT-.Stalmarzt  in  Danzig  .  1876 
Wirtlis,  hmt.  W  ill'..  Kaufmann  in  Danzig  .  188il 
MV//,  il«-giorungä-FelduieiMer  in  Danzig  .  18tiii 
Wiftrkn,  Oynrnaalallehrer  in  Könfgaberg 

i.  l»r.   187;» 

Widfi.  Kaufmann  in  Danzi);  187."» 

Znrzfk,  l>i-..  Arzt  in  Zoppot  1871 

%tMHthner,  Dr..  Ucgii-rung»-  und  MtMlicinal-  . 

Ratli  in  IlMuig  1872 

Zieffeidiüffen,  Kaufmann  in  i'  ui/ig  .  .  .  187."» 
XiffjiiT.  Hr  .  ."^ta'llralli  u.  Arzt  in  Ni-ntfich  1871 
Zimmermnuii.  MuLlfubaumviMtcr  in  L>»nzig  18G7 
Xmmematui,  Ludieig,  Kaaftnaon  in  Dnnsig  187ji 
XiiiimfrmaHH,  R^ntit  r  in  Ohra  ....  1876 
Zimiiu-nnnnn,  Obor-l^'gicrnagmralh  I,  Danzig  1 87'.' 
Xi  Ulm  mild  II  H,  Iug«nitfur  in  Danzig  .  .  .  l8K'i 
Zieifler,   UbrrpoatdlTe^tiona  •>  Aaaiatcnt  in 

Daazig  188.1 

SSginIa,  Lehnr  in  tJttihm  18K't 


B.  Mitglieder  der  anthropologischen  Section. 


Abegg,  Dr.,  .\I«d.-Rath  und  Gell.  Sanit&tsnitb  in 

Danzig. 

Anyi;  Dr.,  GyoiDaainl-DinBtoir  in  Gmudenz. 
Bail,  Dr.,  ProfStMor  In  Drailg; 

Hnjnhr,  Oberi»ostoonimi8''arin8  in  Königaberg. 

Baum,  C'onfliU  in  Danzig. 

iierger,  Kaufmann  iu  Dauzlg. 

BerÜhtg,  AndlldinooDaa  i»  Dnnsig. 

Bramton,  Dr.,  Arzt  in  Danzig. 

Brei$ler,  J.,  Kaufmann  io  Öaslfeld  in  U»tpr. 

hiuuf,  Apotbi'kfr  in  Danzig. 


Bvfatk.   Dr..    Vnrsitzender   dwr   „rruiwia"  in 

Kunigsberg  iu  l'r. 
Btitek,  Rentier  In  Dnwdg. 
Cbtfm,  Kata8t(?r<7ontraieur  in  Kurthans; 
Cottteents,  Dr..  Dirwtor  dt»  ^^^>l«tpreuBBiaellen 

Pro^'lnzial-Mn.'seum.s  in  l)anzig. 
Czecbawfki,  Amtovorstvhcr  in  Oliva. 
/tieckkof,  Ritteigntabeaitaer  aaf  Undenlior,  Ki«i>« 

Karthaui«. 

l)raue,  Uitti'rguUibeüit/t'r  uiif  ."^iiHkoichin. 
r.  Fttnu:,  Pfarrer  in  .Marienwerder. 


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r.  Flu(oir,  Major  in  L'Hiiy.i^'. 
Froelhg,  Dr..  ObereUibsarzt  in  {{kiui  u.  KU. 
Fvtit*,  Dr.,  MnstMlnetor  tn  Dunzig. 
tirent:eiiAer§,  Itob.,  KtiatwMM  In  Danxiy. 
'  .  Greift,  Bfttergutsbesitzor  auf  Kliinln. 
Iltuitii!'.  Th.  med..  CUKTKlabsarzt  in  I^noxig. 
Ua»*t,  H..  Kauiinann  in  Dunzi;;. 
lieht  (K,  8tadtmtk  In  Dansifr. 
llfndeirfTk,  Apothfker  in  Danziy:. 
Ilfy*-!-.  riHnil-cfiiifi-ratli  unf  Stniscliiii. 
lloe»t,  IiittvJgut«U>ditz<T  uiir  l'cinpuu. 
lb§mvM^  FabrikMit  in  Banzig. 
lUbtf  X,  Kraflmon  in  Duiz%. 
Horn.  RfciitAanwalt  in  Kl>)ing. 
Jfii-rlim.  MajorutsvcrwuUtT  iu  S])«Mijfu«  r-kcii. 
Kol 'III  II  IUI,  DiicbdruckiTeiboitiUer  iu  iJanzij;. 
Kau/mann^  JValler,  KtnlmaDn  iu  DzDtig. 
h'ai/^r.  Astr(*noin  in  Dandg. 
Kelp,  Dr.,  ObtT-Med.-Rath  in  Oldenbnrg. 
Kettln-,  Rentier  in  Danzig. 
Knemaci:,  ätadtratb  in  Danzig. 
I*.  KHet,  BtttergnlslieilUer  «nf  Kl.  Waesmien. 
KrSjfer,  F.  If'.,  Maim>nnei8ter  in  Danzig. 
f.nmpf,  ]h..  I'rofi'i^sor  in  l)!»!!/!-:- 
I^mke,  Fräulein  aiit  Kouibitteu  b.iSaull'eld  i.C'aipr. 
IJ$ttner,  Dr..  .Arzt  in  Danzig. 
I.iihnifiicr,  Oberlehrer  in  Danzjg. 
Mac-L'iiii.  Kitteigntalicsitzer  auf  Kuacbau,  Krd« 
l>ttnzip. 

MSrcLrr,   Uittergutebe«itzfr  auf  liolilun.  Kiei« 

Sebwelz. 
M'iifi,.  /•'..  Kaurniann  in  I>llu/,iL^ 
M'iinlni .  ProfeHrtor,  OlxTlflircr  in  Dauzig. 
Müllrr,  Cunsul  iu  Danzig. 
T^neterhery,  Kaufinann  in  Danzig. 
Savek,  Bector  in  Schloehau. 
'kkheMSffer.  Dr..  Arzt  in  Danzig. 
'^Hendorf,  KauTmann  in  UanziK. 
^*tto,  SudtbaiiiociaU-r  in  Danzig. 
/iucMe,  Reg.-Bath  In  Danzig. 
l'''iinfr,  Rentier  in  Danzig. 
I'eten,  Dr.,  Recior  in  Danzig. 


XXV 

J'ft,,>ift>r/.  \h..  (;vnina.>»ial-Director  in  £>trelilen. 
Petüin/,  Dr..  in  Dirachaii. 
Pfeßer,  Dr.,  FrofisMor  in  Danzig. 
Piaitka,  Dr.,  Geb.  M«(liztnaltftth  In  Mart<»iwerd«r. 
I  Pfatfi,  Apotheker  in  Schlocliau. 
'   !teliii,  Rittergutt^benilzcr  auf  i^ichtentlial. 
I  rieliii,  Rittei-gutflbeeitzer  auf  Lubochin. 
I  htetelie»,  Dr.,  AMiatenz-Arzt  In  Danzig. 
I  l'oUiioir,  Ilotellieiiltzer  in  IV.  Stargardt 
Ricknt.  .Vl)gior«lneter  in  Iterlin. 
Rue^t'i;  Dr.,  Trofeaaur  in  Danzig. 
BubehH,  Literat  in  Wilesan. 
Scheel«;  Dr.,  Arzt  In  Daozig 
Scheinert,  ßuchliUndler  in  Danzig.' 
St  liiiniii'  ljif''-iiiii)/.  I'ostdiivctor  iu  Jena. 
St-JiHeiiiann,  Dr.  in  Atlien. 
Schmeeh^  Landaob.- Seeretair  tn  Danzig. 
Schneller,  Dr.,  Arzt  in  Dadzig. 
Seiiioii,  Dr.  med    Sanitfitsratli  in  Danzig. 
]  Siflali',  Adui.-Secietrtir  z.        in  l^anzig. 
Staberoa',  Kaufuianu^in  Danzig. 
SUtrck,  Dr.,  Arzt  In  Danzig. 
Steimmitf,  It..  Fabrikliesitzer  in  1)iinzig. 
Stiiiiiiiiti/,  fi.  /im  .  Knurniano  iu  Danzig. 
Striftiui'ki,  Maler  in  Daozig. 
Tonttealdtf  Dr.,  Arzt  in  Danzig. 
Hodter,  OberMiNr  In  HarleDwerd«r. 
Wallt  iiherij ,  Dr.,  Arzt  in  Danzij^. 
Weyiiff,  R.,  KauTiuann  in  l>unzig. 
Weddintf,  Kitlergutttlwdilzer    auf   (lulbien  \w\ 

DeatadHKjrlan. 
Werner,  Dr.,  Rabbiner  in  Danzig.  •' 
M'riiilii/.  I'n-di^'er  in  Duiizijr. 
il  V/Ar,  Kaut'mat'u  iu  Danzig. 
r.  Wintert  G«li.-Batb  und  Oberbüigvruieiitler  von 
Dnuig. 

IIYW,  Reg.-Feldnie«ser  in  Ihmzi-;. 
r.  WranifiU.  Itaron,  Kaiser!.  RuM^-isclM  r  ."^tttuts- 
I  ratli  und  (.teoeruI-Cunsul  in  Dan/ig. 

j  Zac:ek,  Dr.,  Arzt  in  Zoppol. 

Xeyxiny,  Werft-Director  in  l)anzi>;. 
I  üiegner,  Dr.,  ätadtiaüi  und  Arzt  iu  Neuteidi. 


C.  Mitglieder  der  Section  för  Physik  und  Chemie. 


Itaä,  Th.,  Dr.,  l'roie>.-or  in  Danzig. 
Iter^,  Jah.,  Kaufnann  und  Obemikcr  in  Danzig. 

Ikmni">'  h.  /'..  Rucbbalter  in  Danzig. 

Krer».  Ii..  Koal-(JynniiiMi,li..li,-.>  in  Danzig.  \  Ih'hii.  n..  Siadlratli  in  Danzig'. 

F\rejfmulh,  J.,  Dr.,  Oberarzt  iu  Danzig.  |  Kaynr,    Jit/i.,    Dr.,    i'rorv8«or.    Dümi»rob>l  in 

Owhel,  II.,  Burundier  In  Danzig.  '  breslau. 


iifefjiii,  T»'legraitlieii-Direciitr  in  Danzig. 
fftKcivtt  Wilh,,  Ob«Rrtltentenant  und  Dirvctor  der 
Kgl.  Ariiilerttt-Werlcalatt. 


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XXVI 


huif«ei;  /v'.,  ^Vstronum  in  iJabxig. 
Kie$otr,  J.,  Dr.,  KcsKtymiMwislIdirer  inlMo] 
fAtmfte.  //..  Dr.,  Prarviaor  in  Duixig. 
Uartcfiofk,  ('..  K  uixtTlkiliv  HaflcMovnBK'isUrr 

Nenfuhrwiixsvr. 
Mouiher,  A.,  Prufcfutor  in  Dmizig. 
JUSUer,  A,  H'.,  Consnl,  Ingmiimir  io  l)mzif(. 


i\tiniiHnii,  >'/..  iJr.,  'I'uclnt-rscbiil- l'iivtloi-  in 
g.  I  Daiizig. 

,  hatiHeiiftliHiült,  /v.  Patirikbeahiter  in  ÜHiuig. 
in  I  Svloi-ft-r,  /il,  R»»nI-'JMiinBHijilIclirfr  in  l)aQxi|p. 
i  Sihff4:i/.  It.,  Dr.,  (')ieinikfr  in  Danzig. 
Svltnaofe.  I..,  G,viUD«uiiall«ba'r  in  Danxig. 
SchvmttnHf  K,  R««1-6yMn.<0berleiirer  In  l>«iii(ix. 


D.  Mitglieder  der  medicinischen  Section. 


Die  Herren  Dr.  Akegy,  <{.•!{. 

A&kaitt 

,,    Hoiim.  CluL-A. 

„    r.  UütMuiaim,  Mod.-U. 

„  Faruf. 

..  Femo». 

„    Freijmiitli,  Q.*A, 

FnalläinU'i'. 
„    (MateTy  S.-H.,  Krviä-i'li^ü. 

„    Hiftjfii.-.  0.-8t.-A. 

Hinze,  U.-.SI.-A.  u.  L>. 

I.tMsniii-r. 
„  MaaniiHUini. 


Dl«  Herren  Dr.  Mnlhr. 

„  l*iifn'r,  St.-A. 

„  I'tHCUK 

„  PuetebeH. 

„  iMteete. 

„  Simon. 

„  Semon.  S.-l{. 

.,  Stank-.  .Mutl.-Asi«. 

„  SmkaHnek, 

„  l'urinrnttlt. 

„  ii'afleifherff. 

„  IIY«*fcr,  0.-ät.-A. 

„  Xe »geinter f  Bcgienings-  hu«I 
.Mcdicinal-IUtb. 


E.  Mitglieder  des  Vorstandes  der  Gesellschaft. 

I''ür        «Inlii-  1H^^4  «ind  gewiihit  worüvo.  »Ik: 
Direclor:  rrofossor  Dr.  iiaU, 
Vloedlreolor!  Geb.  Suiltnterath,  Med.-]i.  Dr.  sibetfi/. 

Öecretair  für  inner«-  Anfjfligmln-itfn:  Snnitatfrutlt  l>r.  Srwun, 

«SecreCalr  für  äiissi  r«'  An^'elt';;t'nlii'ilon:  iJirei  lor  Dr.  ivurrul;, 

ächatzmeistcr:  ätadtruth.  L'onsul  U>-vrij<  liauiii. 

Bibilothelnr;  Astronom  Kaj^. 

Ordner  der  Vorträge:  Professor  Momher. 

ItiMiKctrn-  des  phyHikaliaclien  Cabind«:  Pron-yiw*  Dr.  hmp«. 

iiaiisinspecior  :  Fabrikbesllzer  hittinen»! Iimidt. 

In»pector  der  unthrop.-etbnogrupbischen  f?ainuilung:  Dr.  uif<l.  LiMfuer. 

Vorsitzender  der  ahtbrop.-etbnugr.  Section  ist  Dr.  iiu-d  l.i'-'itii'r. 
Vorsitzender  der  Seeliim  für  TMiysin  und  Clienii«'  i-1  l'rof.  I»r.  /.tnn/»-. 
Vorsitzender  der  niedicini^clien  Sectiuu  i^t  t.ieli.  Sunitiit^ralh  l>r.  Ahetiy. 

Mittheiliingre«  Hber  PerMMlT«riMi4enuig««  ier  Mlt^eder  bllteii  wir  dm  IMnclor 
der  (iicsellMlMfl  eiamM»i«i. 


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Yerzeichniss 

d«r 

ini  Jahre  1883  durch  Tausch,  Kauf  und  Schenkung 

erhaltenen  Bücher. 


Vokohaiiia.    heiitst  lic  ( ur^cllstliaft  f.  Natur-  luid  Völkerkunde  Oälauiüiiö. 
Mitlüeiluugeu  H.  2S,  29.    Yok.  1063.  4. 

BrusäcI.    Acadt'uiie  r.  Ucd  äuienceä  etc.  de  ßclgiijuc. 

BuUetiiM.  S(tr.  3.  Tom.  1—5.  1881—88.  Br.  1881—83.  8. 
Anuuairc.  1882,  83.  Br.  1882,  83.  8. 

M^moires  couronn^  etc.  Coli,  in  8.  Tom.  31,  83—35.  Br.  1881,  83.  8* 
M^moin».  Tom.  43.  1882.  P.  2.  Tom.  44.  1882.  4. 
M^moires  couroniH^ea.  Tom.  44.  Br.  1882.  4. 
Soci^td  eiitoinol.  de  Belgiqiic. 

Annale«.  Tom.  20.  Br.  1882.  8. 

Taicuhaya.    ( >l.>ri\ aturio  a.<lruii.  iiacioiial. 

Auiiuriu  1^»4.    Mexico  10b3.  6.  {2  Exetuplare.) 

k  u  (K'ii  iiageii.    K.  Däiiiäche  AkaUciiiio  der  Wi^s. 

Oversigt  orcr  det  K.  D..  Vidcnskaberiicri  scIkUhUs  forliandl.  i.  Aar. 

1882  No.  3.  1883  No.  1.  2.  Kj.  8. 
M^oires,  6.  m,,  Vol.  2  No.  4,  5.  Kj.  4. 
äoci^td  roy.  de«  antiqnaires  du  nord. 

Aarbogei'  1882  H.  4,  1883  H.  1.  Kj.  8. 

M^moiret)  de  la  soc.  r.,  N.        1882—83,  1884.  Vo\k  8. 

l>Ottt>i<*llltlllcl   lllicl  <>eMl<'l*l*lM<*U«ljlA||:WlI. 

Annab<;rg.    Anuaborg-Buchholzer  Verein  f.  Naturkuude. 
6s  Jahresbericht.  1883.  8. 


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XXVUJ 


Augübuiir.    Naturlii.st.  Vntin. 

J5(Ml.  hi  27.  A.  1HH3.  s. 
H<'|liii.    K.  l'rciis.s.  AkadfMiiit'  «I.  Wissviiscli. 

Sitzuugsbericlile  1882  Nu.  39—54,  1883  No.  1— »7.  B.  H. 
AbbaDdlongeu  aus  d.  J.  1982.  B.  1883.  4. 
Gosellschait  natnrfonicheiider  Freund«. 

SitzuDgBberichte  iu  dem  J.  1882.  U.  1882.  H. 
Hydrograph.  Amt  der  Admiralität. 

Annalen  der  Hydrogr.  u.  marit.  Meteor,  »labrg.  10  If.  12,  Jahrg.  11 
H.  1-12.  B.  8. 
Ikuitgdic  geolo«r.  G'esellsi  li. 

Zeitächrilt.  Bd.  34  H.  3,  4,  U.  1— a.  ü.  1882.  «3.  8. 

Deutsche  Eutouiologisclie  Gcscllscliaft. 

DoiüsHh'  .Mitoni.  Zeitsciiria.  Jlip.  20  Jl.  1,  2.  .Ilig.  27  ii.  1.  2. 
Von'iii  xiir  Hclöid.  d.  rturtenbaiier'. 

(iai  teuxc'itung,  Monatt^scliv.  18öii  ,\uu.  Ucihv.  Ii.  8. 
Hon  II.    Naturhisätuiiöcher  ACrtin. 

Yerliandluiigcn  JLg.  IVJ  H.  1,  2.  Jhg.  40  II.  1.  JJunii  1882,  H».  8. 
Supplement:  WeetholT,  die  Küfer  Westtalen«.  Bonn  1882.  K. 
Bremen.  Naturwiss.  Verein. 

AbbandluDgen  Bd.  8  H.  1.  Br.  1888.  8. 
Buchenau,  Flora  Ton  Bremen.  Br.  1879.  8. 

—        —   d.  Ostfries.  Inseln.  Norden  ii.  Nurdeni«'y  18|<1.  8. 
Kilker.        —   v,  (vcestemundc.  Gecat.  18H1.  8. 
Breslau    ?^rli!  >.  (.'< ;<ell8di.  f.  vatorl.  Cultnr. 
Jahrcabericht  Od.   Br.  1883.  8. 
Verein  für  das  Museum  Sehlos*.  AlUMthiimer. 

FestHchrift  ziuii  2öjä1irigüu  Jubiläum  deti  Mutfvuiuä.   Br.  188').  4. 
I>r  unn.    Natut  Ioiscli<'i-Voroiii. 

Vriliaii(lhiii,L!.'n  IM.  2<>.  issl.    i;,-.  lss-_>.  s. 

Bericht  der  inetetir.  (  oiuuiöhiun  über  die  Krgebu.  d.  uiel.  Beuii.  18^(1. 
Br.  1882.  8. 

K.  K.  Mfthr.-Schles.  Oesollsch.  lur  Befbrd.  d.  Ackerlmues. 

Mitthoilungen  1882.  Jlig.  62.  Br.  4. 
('arlsrnhc.   Naturwiss.  Verein. 

Verhandlungen.  H.  9.  C.  1883.  8. 
Cassel.   Verein  f&r  Nalnirliuude. 

Boridit  29  und  30,  1881—83.  i\  1883.  8. 
rhemnitz.   Natunviss.  Ce.seliäcluift. 

Bcriel.t  8.  Ch.  1883.  8. 
Panzig-    West|irpns^!.  I*rov.-Miifiouiii. 

Bericiit  üljcr  die  ^'crwaltuug  d.  uaturiiist.  und  aivliMul.  t^auimlung. 
Jhg.  1882.  D.  4. 


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Fischerei-Vwviii  f.  il.  Prov.  Wcsitprcuwen. 
Circnlar  1    4.   isso— sa.  D.  8. 
Paraiätadt    Ycivin  f.  Knlkuiulc 

Notizblatt.  4.  Folir«-.  H.  l.'>-    -Mit   Uiilag«-  <1.   MilUi.  U.  lirh. 

lh'<^   n-ntral.-'ti'llo  f.  d.  LandedötutiHtik.  J>.  18«2.  «. 
l>rcsUcii     Naiiii\H>>.  (Jfsell.'^i-Ii.  Uis. 

>iii'.iiiigsUMiclitr  1X82  Juli    Do/..  iHS;i  Jau.-Juui.   I>i.  18«3.  8. 
(;er'i*ll.<tli.  !'.  Natur-  und  Ilcilkuudt'. 
.laluej^beiieltt  1882-  8.-i.  S. 
Hi<euach.    Tageblatt  ü.  ö».  V<  i:^uiml.  U.  Natarf.  und  A«ntc  1882  Nu.  7,8 

(äcUiiss).  E.  4. 
Emden.    Natntforsch.  GeaellBch. 

Jahmbericht  67.  Jbg.  1881—82.  E.  188a  8. 
Erlangen.   Pby8.-iDed.  SucietäU 

Sitzungsberichte.  H.  14.  1881—82.  E.  1882.  8. 
Frankfurt  a.  M.    Senckenberg.  Natur r.  Gesellsch. 
Bericht  1881—8-2.  Fr.  1><82.  8. 
Abhamllniigeu  IM.  V)  U.  1  und  2.  Fr.  1883.  4.  ' 
Freibarg  i.  Ur.    Nafurtur.-?oli.  Uo.solljich. 

Festschrift  «1.  r»«'»    Vcrsauiinl.  dmf srlicr  Natuif.  und  Ac-ztc  gewidui.  v. 
d.  iiaturl.  lit  -t  llsch.   Freiburg  unrl  Tüliingeu  188.3.  8. 
Fulda.     \'cr«'iii  ITir  Naturkunde. 

Jlt-richt  7.    Fulda  l^S.^.  8. 
(iiejj.-'en.    Obcrhcö.s.  CJcsicll^ch.  f.  Natur-  und  Heilkunde. 

Bericht  22.  G.  1883.  8. 
Gftrlits.    Oberiaositc.  Gesellwh.  d.  Wim. 

Magazin,  neue«,  Bd.  bS  H.  2.  Bd.  5»  H.  1.  G.  1882.  83.  8. 
Göttingen.   K.  Geaelbch.  d.  Wiss. . 

Nachrichten  aas  dem  J.  1882  No.  1— 2H.  G.  1882.  8. 
Graz.    NatnrwlM.  Verein  f.  Steiermark. 

Mittheilungen.  Jhg.  1882.  G.  1883.  H. 
Verein  der  Aerzte  in  Stcionnark. 

Mittheilangen,  Vcreiu^ahr  1882  <1U.  Jhg.).  G.  1883.  8. 
Greifewald,  rniversität. 

')2  Dif^scrtationcii. 
Nalurwis.-.  ^'crcin  f.  Nt'u -^'l>l  pniuiu*'rn  und  KRgen. 

.Mittlu-ilungcn  .Ihir.  14.   B»:rlin  1^83.  8. 
(ii'Kiri  aidiir^chf  Gc.^oll.-ciiatt. 

Jahre.-iWericht  1.  18.S2— 83.  G.  1883.  S. 
Italic  a.  S.    Ksl.  Lcopold.-Carol.  Deutsche  Akademie. 

Leopoldina  H.  18  No.  23,  24.  H.  19  Nu.  1—22.  U.  1882,  83,  4. 
Natnrwisaenseh.  Verein. 

Zeitschrift  f.  d.  gesammten  Naturwiös.  1882  U.  1—6.  1883  11.  1—4. 
Berlin  8. 


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XXX 


Vcix'iii  f.  Eidkaiule. 

Mittheiluugeu  1882.  H.  1S!<l>. 

Uambnrg.   Naturwiss.  Verein  Hamburg-Altuna. 

Vcrbandlungcn.  N.  F.  U.       H.  1882.  8. 

Ahhaiidluiiiren  aus  d.  Gebiete  der  Naturw.  ßd.  7.  Abtli.  2.  H.  1883.  4. 

i)eiiti?cln'  StM  W  al  te. 

Monalsüljrrsiclit  d.  Wittt  ruii^r  1882  Juli  — Dez.  1883  Jau. — März.  11.  8. 
Uebordoht  iib.-i-  ji-deii  Munal  1882.  Jlig.  7.   H.  X. 

Hanau.    Wctterauisolu'  (it'srll.sclr.  f.  d.  gesauimtc  Naturlelire. 
Bericht  1S73--71».   Hanau  1HT9,  8. 
—     1879-82.   Hanau  1882.  8. 

Hannover.    Naturliist.  (I«'^^«dlscll. 

Jalnrsbericht.  M.  .52.  1880—82.   II.  1883.  8, 

Heidelberg.    Naturlii.sl.  med.  \'erein. 

Verhandlungen  N.  F.  Bd.  i).  Ii.  2.  H.  1882.  8. 
Jena.    Med.  naturw.  Gesellsch. 

Jenaisehe  Zeitschrift.  Bd.  IG.  H.  1— i.  .).  Ib82.  8. 

Sitzung.^beriehte  f.  1882.  .1.  1883.  8. 
Kiel.    Naturwiöö.  Verein  ftir  Sehle\v.-ll(drit. 

Schriften.  Bd.  ;'>.  11.  1.  Kiel  1883.  8. 
Heble8w.-Holät.  Museum  vsterl.  Altert!i8iiier. 

Bericht  37.  Kiel  1888.  4. 
Klausenburg.   Botan.  Verein. 

Magyar  növdnytanilapok  (A.  Kanitz)  VI.  t^rf.  KoIomv.  1882.  8. 

Kanits,  reliqniae  Orisebacliianae  (Flora  Enrop.)  Claud.  1882.  8. 
Kölligsberg  i.  Ostpr.  Physik.-Ockon.-Gesellsch. 

Schriften,  Jhg.  23.  II.  1,  2.  K.^1882,  83.  4. 

Beiträge  zur  Naturkunde  Prouss.  N.  1—5.  K.  IX"»^,       74,  79,  82.  4. 

Geolog.  Karten  v.  Ont-  und  Westpi'eussen.  Seut.  20,  21. 
Altertliinn^^tjcsollseli.  Pi-nssia. 

Sitzungsberichte  .58.  Vcrciuajahr  1881—82.  K.  1883.  8. 
Krakau.    Akademie  d.  WisH. 

Paniiotnik.  Tom.  8.   Kr.  1883.  4. 

Rozprawie.  Tom.  10.  Kr.  1883.  8. 

Sprawozdanie.  Tom.  16,  17.  Kr.  1882,  83.  8. 
Landshnt.  Botan.  Verein. 

Flora  dee  Isargebietes,  bearlf.  v.  Hofmami  uud  hemusgegclieii  v.  bot. 
Verein.  L.  1883.  8. 
Leipzig.  Natarforschende  Geeellscb. 

Sitzungsberichte,  Jhg.  9.  L.  1882.  8. 
Museum  f.  Völkerkunde. 

Bericlit  10.  L.  1882.  8. 


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XXXJ 


LihZ.    Vcirin  I.  Natui  k.  i.  ( K\st<MT.  ub.  d.  Eud. 

.lalue:*l»enVlit  12.   I,.  1HS2.  H. 
Lüi)eck.    X'orHtolioi-tirliat't  <l.  NaturalieiisamiiiJuiig. 

Jalin'?<l)ori<-lil  \xx\.  4. 
Metz.    \'creiii  f.  Enlkuudt'. 

.lalilvslKTirlit  .").  f.  \SH'J.     M.  iSi^-J.  «. 
.M  üiK'ht'ii.    K.  IJayt  i  .  Akail.  tl.  NViss. 

Sit/uugsberirhi  1K?<2.  H.  :>.  lS.s,i.  11.  i,  ■>.   M.  1«83.  S. 

Abhandlungen  d.  luath.  pli.  (  I.  d.  bay.  Ak.  Bd.  14.  Ab(h.  2.  M.  4. 

GedMchtnisarede  auf  0.  Hcuo  v.  Bauer.  M.  1882.  4. 
MGndtor.   Westpb.  Veitsin  f.  Wira.  u.  Kunst. 

Jahresb.  10,  11.  f.  1881,  83.   M.  1882,  83.  8. 
Xeu-Brandenburg.   Torem  d.  Fraundc  d.  Naturgescbichlc  i.  Meeklcnb. 

Archiv,  J.  36.  1882.  N.  B.  1883.  8. 
Neutitadt-Rberswaldt'.  Furstakadeiuie. 

Beoh.  Krgehnissc  d.  forstl.-met.  Stat.  1882.  N.  7—12,  1883.  N.  1—6. 
Berlin  8. 

.laliresbei-iclit  ül).  <l.  Beoh.  Ei-gobu.  JUg.  8.  1882.  B.  1883.  8. 
Nürnberg.    Naturliist.  (iesellscli. 

.lahn'r.lKTii-lit  !'.  IxX'i.   N.  iHHiJ.  X. 
ülTenbacl».    Verein  1.  Natin künde. 

Boricht  22.  23.  ().  iss;}.  k. 
Osii  aliri'u  k.    Naturwis.s.  Verein. 

Jahresbericht  5.  1880—82.  ().  1883.  8, 
Prag.    K.  B«hm.  Oesellscb.  d.  Wisa. 

Abhandlungen  d.  math.-naturw.  CK  Folge  l>.  Bd.  11.  l'r.  1881.  4. 

Sitzungsberichte.  Jhg.  1881.  Pr.  1882.  8. 

Beobachtungen!  a8tr.,>  magn.  u.  meteor.  an  d.  K.  K.  ätcniwartc  i.  J. 
1882.  Jhg.  43.  Pr.  4. 
Verein  „Lotos". 

Lotos,  Jahrb.  1'.  Natmw.  IM.  :{  nn<l  4.    I'r.  1883.  8. 
Listy  Cbemick<v,  VIJ.  u.  VIII.  Ko.kn.  Ciat.  1— 10.  Pr.  liiSi,  m,  8. 
Prcssbnrg.    Vei-cin  f.  Natur-  und  Ileilkuude. 

Jahresb.  18X1.   Pr.  1881.  8. 
Kcgfn.-^burg.    Zool.-iuinoral.  Verein. 

('orrc^iMiiideuzblatt.  Jhg.  36.   K.  1882.  M. 
Botan.  \  (Mein. 

Flora.  Jhg.  40,.  41.  iL  1882,  83.  8. 
Reivhenbach.    Jahresbericht,  15,  der  Philoiuatliie.  1883.  8. 
Reichenberg.   Verein  der  Naturfiieundo. 

Mittbeilungen.  Jbg.  14.  R.  1883.  8. 
i^chwerin.  Verein  f.  Mecklenb.  Geschichte  und  Altcrthumskuude. 

Jahrbücher  und  Jahrasberichte.  Jhg.  47,  48.  Schw.  1882,  83.  8. 


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XXXII 


SouUorshauseii.    Butaubchcr  Verein. 

Jruiiiichia.  Jhg.  3.  N.  1—10.  8.  1893.  8. 
Abhandlungen  der  Jrmiiichia.  H.  1  n.  3.  S.  1882.  8. 

Stettin.   fintomoL  Verein. 

Entom.  Zeitung.  Jhg.  43.  St  1882.  8. 
Strassburg  i.  E.   Soci^t^  des  acienees,  agrlc.  et  arU  de  la  BasDe-AiMce. 

Bulletin  triuiesti'.  Tom  IG.  fasc.  2,  3,  4. 

Tom.  17,  Jan.    St  i,t.,  Nov.  Str..  1882,  83.  8. 

SuppL  1882.  au  4  fasc. 
Universität. 

7  Dissertatiuiicii. 

Stuttgart.    Wfirttciul).  iiaturw.  Verein. 

Jabre8lielte  Jh^r,  'Ml  St.  1883.  8. 

.Wien.    K.  K.  Akademie  il.  Wiss. 

fi^itsungsberichte.  Math.  natiu-Nv.  Klassr. 

J.  Bd.  85  U.  1—5. 
„  86  H.  1—5. 
„   87  H.  1—5. 

II.  85  II.  ö. 
„  8ü  II.  1— o. 
„  8T  H.  l~ö. 

III.  85  H.  1—5. 
„  86  H.  1—5. 

„  87  H.  1—3.  Wien  1882,  83.  8. 
Register  zu  Bd.  81—85.  Wien  1882.  8. 

K.  K.  Geolog.  Beichsanetalt. 

Jalirbuch  1882.  N.  4,  1883.  N.  1—3.  W.  8. 

Verhandlungen.  Jhg.  1882.  N.  12—18,  1883  N.  1—$).  W.  8. 
K.  K.  Zoolog,  bot.  Gesellsch. 

Mittheilungeu  1882.  Bd.  32.  W.  1883.  8. 

Offenes  Sehreibcn  als  Antwort  an  Baron  Ostou-Haclccu  „uritical  reviuw'' 
V  Rrauor.   W.  IH83.  8. 
K.  iv.  (teogr.  Gesellseh. 

MiUheiluugon.  X.  F.  JW.  15.  W.  1882.  8. 
Authropol.  (Jcdcllöch. 

.Mittheihmgen.  Bd.  \'2.  11.      4.  I5d.  i:5.  H.  l,  J.  W.  18S2,  83.  4. 
A'orein  zur  V»'rl»reitunjr  natuiw.  Koiiiitniöse. 

Schrirton.  1kl.  2,^.  1882.  83.  W.  8. 
GartenbaU'Gesellsch. 

Wiener  illustr.  Gartenzeituug.  1883.  N.  1—12.  W.  8. 
Naturw.  Verein  a.  d.  Universität. 

Mittheilungen  1882—83.  W.  1883.  8. 


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xxxm 


Oeetendch.  GesellBch.  (ör  Meteorologie. 

Zeitschrift  1883.  —  Deibr.  1883.  W.  8. 
^iefihaden.   Naseauischor  Verein  fOr  Nstnrknnde« 

Jahrbrichor.  .Ilip.  :'.:>.  W.  1882.  8. 
Wnrzburjr.    IMiysik-me«!.  (irscllsch. 

Vf'iliandiungon.  N.  F.  IM.  17.   W.  M. 

Sit7.nnjr.«l»oriclite  1H82.    W.  1882.  8. 
Zwicknii.     Wioin  f.  Natnrknnd«'. 

Jahrosl.ericlit  1882.  Z.  IKH-l.  8. 


Vm  nlcreiolE. 

Araieiis.    Societc*  Linn(H3Due  du  Nord  de  la  FmncA. 

Biületin.  N.  99—122.  A.  1880—88.  8. 

M^moires.  Ann.  1883.  A.  8. 
Bordeaux.   Soci^l^  (ies  sdences  phye.  et  nat. 

M^moires.  Ser.  2.  Tom.  5.  Gah.  1,  2.  Paria  1882,  83.  8. 
Cherbonrg.   Soei^t^  des  sciences  nat. 

M^moiies.  Tom.  23.  Paris  1881.  8. 

Catalogue  de  la  Inbl.  P.  1.  Th.  «. 
Lvon.    Soci«'te  d'agriculture  et  d'industrie. 

Aimales.  S<<r.  b.  Tom.  4.  1881.  L.  1HH2.  8. 
Socii^te  Linnccnne. 

Annales  1HS2.  Tom.  29.  U  IHHI\.  H. 
NaiU'V.     Sori»'tr  des  si'ieiice^. 

Bulletin  Ser.  2.  T(.m.  (J  fase.  13,  14.  Ann.  1881,  H2.  [»aris  1H82,  xi\.  8. 
I'aris.     Kcüle  polytcchni»|ue. 

Journal.  Cah.  50—52.  Paris  1881,  82.  4. 
Toulouse.   Acad^mie  des  scienoes,  inscriptions  et  bell,  lettr. 

M^molres.  Sdr.  8.  Tom.  3.  ^m.  2.  Tom.  4.  Sem.  1,  2.  T.  1882,  83.  8. 

Cirt-oi^l>i*ita.iiiiiei&. 

Belfast.    Natural  bistory  and  philo»,  society. 

Proceodinirs  for  »em.  1881— Hi>.  ]].  IS^-j.  H. 

Report  and  procoed.  for  s.  1882—83.   B.  1883.  8. 
('ami»riilge.    Pliilosoph.  nociety. 

Tran.-^actionr*.  Vol.  13  l\  '2.  V.  1SX2.  4. 

rnKtMMlings.  Vol.  4  P.  '2—h.  V.  1H83.  8. 
Oll  Iiiin.    Koyal  Duhlin  !*ooiuty. 

The  scientific  transactions.  Vol.  1  i*.  1.'>--19.  WA  2  P.  2.  D.  1«82.  4. 

ProceedingB  Vol.  3  P.  5.  D.  1882.  8. 
Glasgow.    Natural  bistory  society. 

Proceedings.  Vol.  5  P.  1,  2.  1880  -  81,  1881—82.  O.  1882,  83.  8. 


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XXXIV 


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Pi-oitHMÜngii  Vol.  84,  85  N.  221— ä».  H. 

The  R.  Society.  30  Nov.  1882.  4. 
Natum,  a  weekly  illnsti-.  Journal  of  «clenco.  N.  <iÄ8 — TJlft. 

.l£<>ll»tii<l. 

AniRtri'd aiu.    K.  Akatlcniic. 

Verslagen  eii  DiotlMleelingeu.  Afd.  Katirarfc.  2  R.  IM  17.  A.  1X83.  8. 
Processen  Vorbaal.  1881—82.  A.  8. 
Verhandelingen.  I>eel  22.  A.  188H.  4. 
Jaarboek  1881.  A.  H. 
Gent.   Natminr.  Genootschap. 

Natura,  maandwhrin:  1  Jaar^.  1888.  Afl.  12.  Gon(  8. 
Hnrioin.    Ilollamlsclii'  inaat-^cliapiiij. 

Arcliiv.s  Ntierl.  Tom.  17  Liv.  3—5.  Tom  18  Liv.  1.  II.  1«88.  8. 
Taylors  Sticliting. 

Airliivcs  du  mu>ro  T.nlcr.  Srr.  '2  ]\       il.  lt<H2. 
LiMiltMi.    N«'<lorl.  nieikuiuli^f  \'t'^^('ni•rillL^ 

.    Tijdsi  lnilt.  Supi»!.  DM  l.  All.  1.   Loid.  im'», 
StiTiiwartc. 

Schroctor.  arec^raph    Uoilräg«*  (H«ru(iHg.  vau  de  Sande  Hakliiiv/.<>ii) 

L.  1881.  8.  NclMit  Taf<^ln. 
CaUilog  van  de  Boeken  in  de  Bild,  der  Storrenwadit  le  Ijeidcn  1877  ~7\l 

1879-82,  S'Grav.  1881.  82.  8. 

Xtalieiii. 

Bologna,   Accademia  <i(;ll(;  scimzo. 

Momorie.  Ser.  4.  Tom.  •\.  Ii.  18^1.  4. 
Mode  na.    Sorictä  doi  naturalisti. 

Aunuario.  Ser.  2.  Anno  IT».   .M.  ISS-J.  8. 

.Memorie.  Sor.  3  Vol.  1.  Ann.  Iii.    M.  ISH:*,,  K. 

Atli,  rondic.  indiee  doli  annuar.  1  ot  2  Sor.  Anno  1 — 1."».       l-SH^.  S.  . 
Neapel.    Zooiug.  Station. 

Mltthcüungen  Bd.  4.  U.  1—8.   Leipzig  1882,  8}).  8. 
Padova.   Societö  VenetO'Traitina  di  scienze  naturali. 

Atti,  Vol.  8  läse.  1  P.  1882.  8. 

BttUetino.  Tom.  2  N.  2—4.  P.  1882,  83.  8.  . 
Pisa.   Societö  Toacana  di  eciense  nat. 

Atti.  Vol.  T)  fasc.  2.  V.  \Sm.  S. 

ProcesB.  verU.  Vol.  3.  P.  188.H.  «. 

Soei^t^  botan. 

^   B«ciieil  dos  m<<moii-e8  et  des  traraux  VI.,  VJl.,  VIII.  1880—82.  L.  1882. 8. 


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liustoii.    AintTuaii  acadciuy  oi'  aitj*  and  Hciencen. 

Proceediiig.^.  N.  S.  Vol.  9.  1881—82.  B.  188?.  8. 
Boston  societ}'  of  natnnl  histov)'. 

Memoirs  Vol.  3  N.  4,  5.  B.  1882.  4. 

Proceedings  Vol.  21  P.  1—3.  1880-82.  8. 
Balfalo.   Bnffalo  society  of  natural  sdenc. 

Bolletin.  Vol.  4  N.  3.  B.  1882.  8, 

('aml»ri<3ge,  Mass.    Hairard  Goll^. 

Memoin.  Vol.  7  N.  2  F.  3.  Vol.  8  N.  2.  Vol.  0  N.  1,  2.  Vol.  1 1 

N.  3,  4.  Camb.  1882,  83.  8  v.  4. 
Bnllctin.  Vol.  7  N.  9,  10,  Vol.  10  N.  2—6.  Vol.  11  N.  1—4.  0. 18«:i.  S. 
Annual  report  of  the  curator  1881 — 82.^  8. 

Cincinnati.  Observator}'. 

Pnblications.  Microm.  meas.  of  4o5  donblo  stars  (Btone).  T.  1882.  8. 

Davonport,  Jowa.   Dav.  academy  of  nat.  sc. 

Proceedings.  Vol.  3  N.  1,  2.  D.  1879,  82.  8. 
MadiBon.    Wisconsin  academy  of  sc.,  arts  and  Ipttr. 

Tranaactions.  Vol.  5.  1877—81.  M.  1882.  8. 

Wnshhurn  observatory. 

Puldieationf«.  Vol.  1.  M.  1882.  K. 
Xew-Voik.    N.-V,  academy  of  ?ciencos, 

Tiansaotious  1X82.  Vol.  1  N.  <»-><. 
Aiiiials.  Vol.  2  N.  T^{>    1H81.  H2.  H. 
Li.'^t  ut"  (lu)ilicatos  in  tlio  lil»rary.   X.-Y.  1^81.  8. 
Li^t  ot  dcftciencios.  X.-Y.  1881.  ><. 
riiiladelphia.    Acadouiy  of  aciences. 

Procoediugs  1883.  P.  1.  Jan.-May.  Pb.  1883.  8. 
Annonncement  of  the  Wagner  free  institnte  of  sc.  1883.  8. 
St.  Loais.  Academy  of  scienoos. 

The  transRCtions.  Vol.  4  N.  2.  8t.  L.  8. 
Washington.   Smithsonian  institotion. 

Sm.  Hisoollaneous  collections.  Vol.  22—27.  Wash.  18H2,  83.  8. 
Report,  anniial  <>f  the  board  of  regents  for  1880.  W.  1881.  8. 
Department  ol  the  interior. 

Monographie  of  the  U.  S.  <rool.  survey.   \V.  18^2.  4.   Atlas  to  m'coiii- 
j)aTiy  ihp.  nionogr.  oii  tho  tertiary  iiif>tory  of  tho  grand  cauon  di.striel 
hy  button.  Wash.  1882  fol. 
U.  S.  iiaval  ol).-«'rvator)'. 

Obflcrvatioiis  for  1878.  App.  l.  Monographie  of  the  Nehula  o{  Orion 

(Holden).  Wash.  1882.  4. 
Observations  made  dwing  1878.  Vol.  25.  W.  1882.  4. 


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xxxjn 

Anniial  i'oport  oi  ihn  conti  «  illtM-  of  tho  currency  to  the  2  HPBeion  nfthe 

47  «'onprcss  of  tlic  V.  S.   Wasli.  «. 
Ilarkiicss.  root|iriiits  ((hiihI  ;ii  Üw  Caisoii  r^mif  J*iis(Ui.  >i. 
Yalr.    l{«'|H>ii  t'or  tUo  y.  \y<X'2 — •'^.■>  nf  Ncwioii  |.(>  tUo  hoiml  ol'  luaiiajfiM'X  ol 
llii>  t>l»j«crvatory  in  Valr  »'ollc}i;r.  S. 

'ht  tiii<Mln.nd. 

Do  r  |i  a  t  Naturroritchor>Ge8Allfieha(t. 

An^hhr  f.  il.  Naliirkund(%  Liv.,  R^th.  und  Ktirlando.  1  Sor.  Bd.  0  H.  1.2. 

2  ."^»T.  rJd.  8  Liof.  4.   Doi  p.il  1HH2. 
Siteungsbenohto.  Bd.  Ti  II.  2.  1«H2.   D.  \X>^:\.  8. 
(irowin^k,  (leologic  ii.  AivliAol.  do«  MergoUagers  von  KiitidH  i.  I'^tiil. 
I).  ]x><'J.  ^. 
(u'lchrtc  K-fhii.  (Jt'>j«'Ilscli. 

Sii7.iiiiirslM'riflii»^  l.^s2:   I).  IhS.",.  s. 
Hl»lsiiigt<> IS.    Sociiias  pro  U\i\\n\  ci  flora  Feiiiiica. 

Xotisor  N.  S.  :>  II.   H.  1SS2. 
Moskau.    Socicte  iuip.  des  naturali.sti'.s. 

Bulletin  1^82  X.  2,  Liv.  1  u.  2,  N.  .1,  4.  yiotmr.  Beilage.  M. 
I)ecaa  plantarum  novarnin.  Jnh.-8chr.  f.  Renanl.   IVtrop.  1882.  4. 
Biga.   Xatiirforacheiv  Verein. 

(^aiTcspandonzblatt.  Jhg.  25.  R.  1882.  H. 
St.  Petersburg.   Acadf^mic  imp.  des  msiencefl. 
Bulletin.  Tom.  28.  N.      4.  1883.  4 
K.  hotan.  CartiMi. 

(Trudi)  Acta  horti.  Tom.  8  fasc.  1,  2.  ä(.  V.  IHSX  8. 

(*liriatianta,   K.  Norsko  Frederiks-Univorfiitef. 

N.  Nordhavs-expedition  1876—78.  VJII.— X.  Chr.  1882.  8.n.  fol. 
UniverBit.  Sammling  of  Nordiske  Oldsager. 

Foreningen  tilXorfike  fortidamind  beraring.  Aarsb.  f.  1881.  Kr.  1882.  8. 
Lund.  Universitet. 

Acta.  Math,  och  Naturv.  1878—70,  7»— 80.  80—81.  Lun<l  1878—81.  4. 

Lund  univ.  Bihl.  acccssions  Katalog  1819,  80.  L.  1880.  81.  8. 
Stockholm.    Kntomol.  frtreningcn. 

Kntom.  tulHkrift.  Aarg.  d.  Ii.  4.  St,  IXH2.  8. 
Tromsö.  .Mu.^ciini. 

Tr.  Museum  Aarahelter  \.  Tr.  1882.  8. 

Bern.   Natarforachende  OesoUschafl. 

Mittheilongen  N.  1030— 6.n.  B.  1882.  8. 

Hochschule. 

23  DiMiertationen  nnd  Pi-ogramme. 


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XXXVll 


Char.    NfttiirforaGher>Ge8ell8ch.  Graubündens. 

Jahresberkhl  26^  1881—82.  Ch.  1883. 
GesÜ   Soci^  physiqae  et  dliistoire  i»t. 

Moires.  Tom.  27.  P.  1.  0«iiove  1882,  H.H.  4. 
laatitet  national. 

BaUotin.  Tom.  25.  G.  1883.  8. 
SioB.    SoiMi't*'  Muritbieiiiie. 

BiiUetiDS  des  traranx.  1881,  82.  tacn.  11.  Neuchatel  1883.  H. 
Schweizerische  Naturlbrsch.  (Jesellsoh. 

V»^rhai)cllnntr<'ii  in  liinthal  1882.   .Ihvers.  05, 

.lahri'shiM-i.-Iit  l^Sl.  H2.  {Jlanis  1882.  8. 

«'onipte  R.Mi'lu.   (;.>n.-v»-  1882.  8. 
SU  tlallon.    Natiirlorsrii.  ( iesollscli. 

Bericht  ühor  tV\r  Thätigkeit  1880—81.  St.  ii.  1882.  8. 

*  i*il«:f  «>. 

Cordoba.    Arademia  national  de  Ciciuias  d«;  la  republ.  Argctitiiia. 
Boletiu.  Tom.  5.  Entrega  l-JJ.    Buonos  A.  1883.  8. 
ArtÄS  df  la  a.;ad.  Tom.  4.  Kntn-jra  1.  IJ.  A.  1882.  fol. 
inforiiu-  oHcial  de  la  cuiiii.sioit  <-i<*ntitia(  de  la  e.xpcdilioii  al  liio  Nflgro, 
Kntrcga  1-  3.  B.  A.  1881.  fol. 
Rio  de  Janeiro.   Xoseo  nacional. 

ArehivoB.  Vol  4.  trim.  1—4.  1879.  Vol.  h.  tr.  1—4.  188».  R.  de  J. 
1880,  81.  4. 

Aper^  am*  la  Uuforin  de  IVvolution  par  !c  Dr.  L.  Netto.  R.  de  J.  1883. 8. 

^.ii|^<3l<».iil*l  v^'iit'clcMi  im  «Titliiro  IH^I 
iolg^eudie  Wer  Wo: 

ft.  Allgenete  wlmmBeliaflltehen  InhaltB. 

Abhandlungen,  heran^^ben  r.  d.  Senekenberg.  natarf.  Gesellitch.  Bd.  13,  H. 
1,  2.  Frankf.  a.  M.  1883.  4. 

Ackermann,  Beiträge  zur  phys.  Ocogiaphie  <ler  Ostsee.  Hambnrfc  1883.  8. 

Ceatralblatt.  biologisches.  .Ihg.  3.  iss:;.   Kilang.  8. 

CompteK  Rendas.  Tom.  9(1,  97.  Tabh-8  deä  C.  B.  ä  T.  9(\.  I'ai  is  188.-1.  4. 
Gaea,  Zeitschrift  zur  Verbreitung  natnrw.  und  geogr.  Kenntu.  Bd.  19.  Köbi 

und  Leipzig  8. 
Journal.  tlM«  American  188;]  Jan. -Dez.  N.  llavon  8. 

Mteoires  <!♦'  l  acad.  <h*s  sciences  de  St.  fN'tersl).  S<-r.  7.  Tom.  'MK  N.  9 — 11. 

Tom.  :n.  X.  1—8.  St.  1'.  1882,  83.  4. 
Monatsschrilt,  altpreus«.  N.  F.  1882.  II.  7.  8,  1883.  H.  1—«.  König.^b.  8. 


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XXXV1I1 


Müller,  die  wiss.  Vereine  und  GeaellBchafteti  Deutochlands  im  19.  Jahrfaundert. 

Bibliographie.  Lief.  1  tt.  2.  Berlin  1888.  8. 
Natur,  Zeitung  z.  Verbreitoiig  naturw.  Kenntnisse.  Bd.  32.  Halle  1883.  4. 

Naturforschw,  Wochenblatt.  Jhg.  16.  Berlin  1883.  4. 
Sammlung  gomeinverst.  wiss.  A^orträgc.  N.  4f)ö    426.  Btnlin  1883.  8. 
Ünivcrsitäts-Kalender,  Wintor-Semester  ('22.  Ausg.)  1882—83.  11.  Th.,  (24.  Ausg.) 
Winter-Semester  1883—84.  iJ.  Th.  Berlin  1882,  83.  8, 

« 

b.  PhysikAlIflcheB  und  ehemisehen  Inhalts. 

Annaleu  der  Physik  und  Chemie.  Jhg.  1883.  Beiblätter  1883.  Leipzig  1883.  8. 
Berichte  der  deutschen  chemischen  Oesellsch.  zu  Beriin.  Jhg.  15.  N.  19.  Jhg. 

16.  N.  1—17.  BerUn  1882,  83.  8, 
Jahrosberichte  Ober  die  Fortschritte  d.  Chemie  f.  1881.  H.  2—4.  f.  1882.  H.  1. 

(Jiessen  1882,  83.  8. 
Journal  f.  |»ract.  Chemie.  N.  F.  1'.  1883.  Leipzig.  8. 

Moussou,  die  Physik  auf  (Grundlage  der  Erfahrung.    Bd.  3.    Lioi'.  1  und  2. 

Zuricli  1882.  83.  M. 

Noumaun,  t^iuleitung  in  die  theur.  Physik.    Vorlenungeu.  Herausg.  von  Pape. 

liOipziir  1.^83.  M. 

Zeitschrift  tiir  lii.struuienleiikunde.  .1hg.  3.  1883.  II.  1  —  12.    lirrlin  X. 

(-.  Astroiiomiselieii  Inhalts. 

NatiiriciUru.  a.-lr.  lid.  ln4     KmI.    Ki«'l  1SS3.  4. 

Sirius.  Zeitsehr.  f.  popul.  A.strouomie.  Bd.  16.  Leipzig  18?:<3.  8. 

d.  ZoologiHeheii  Inhaltti. 

Archiv  f.  Naturgeschichte.  Jhg.  46.  H.  6.  Jhg.  47.  H.  0.  Jhg.  48.  H.  5.  Jhg. 

41».  n.  2—4.  IJt  rIiii  I SSO— 83.  8.  ^ 
Isis.  Z.'it.-^chrift  1883.   Berlin  4. 

Fauna  und  Flora  des  Golfes  von  Neapel,  ilerausgegebeu  v.  d.  zool.  Station  zu 

Noa|M'l.  Müll.  7.   Leipzig  18S3.  4. 
Zcitschriit  IIa  wiss.  Zoologie.  Bd.  38.  H.  1 — 4.  Bd.  39.  11.  1 — 3.  Leipzig: 
1883.  8. 

«.  BotaMisehen  InhaltH. 

Annales  des  sciences  uat.  Bot.  Öer.  Ü.  Tom.  14.  N.  — ü.  Tom.  li>.  N.  1 — ö. 

Tom.  16.  N.  1—6.  Paris  1882,  83.  8. 
Centralblatt,  botanisches.  Jhg.  4.  1883.  Cassel  8. 

Jahresbericht,  botanischer.  Jhg.  6.  Abth.  2.  H.  5.  Jhg.  7.  Abth.  1.  U.  2.  und 
Abth.  2.  H.  2.  Jhg.  8.  Abth.  1,  Abtli.  2.  H.  1.  2.  Jhg.  9.  Abth.  1, 
H.  1.  Berlin  8. 


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XXXIX 


^feld,  boi.  Untmiiebiiiigen  fiber  Hefenpilze.  H.  5.  IMe  Brandpilse  I.  Iieipzig 
1888.  4. 

de  CsndoUe,  monographiae  phanerogamaram  prodromi  nunc  continuatio  nunc 

reriBio.  toL  4.  Paris  1883.  8. 
Cohn,  Beitdige  anr  Biologie  der  Pflanaen.  Bd.  8.  H.  8.  Breslau  1883.  8. 
KabenhofSt»  I.  Bd.  Pilze  v.  Winter.  Lief.  12.  13. 

—       II.  Bd.  Die  Meei-esalgen  v.  TTamk.  Ijief.  4 — 15.   Leipzijr  1883.  8. 
Mobnike,  Blicke  auf  da.^  Pflanaen*  und  Thierleben  i.  d.  niederl.  Malaienlftndem. 
Minister  1883.  8. 

f.  Anthropologiseheu  Inhalts. 
Archiv  t.  Auiluopologic.  ßd.  14.  U.  3,  4.  Braunschw.  1883.  4. 
r.  Hellwald,  Naturgeschichte  des  Mensehen.  Lief.  1—39.  Stuttg.  1883.  8. 
Zeitschria  f.  Ethnologie.  Jhg.  1883.  BerUn  1883.  8. 

g.  MlneralogiselieH  Inhalts. 

Keues  Jahrbach  für  Mineralogie,  Geologie  u.  Pdaeontologie.  Jhg.  1883.  Bd.  1. 

H.  1,  2.  Bd.  2.  H.  1—3.  Stuttg.  1888.  8. 
BesMil^i  Untersuchungen  über  die  vcrstcincrungsführondeii  Diluvialgeschiebe  des 

norddeutschen  Flachlandes.  Stück  1.  Jjief.  1.  Berlin  1883.  4. 


Vom  K.  Miiiist«*riuni  für  Handel,  Gewerbe  nnd  Öffentliche  Arbeiten. 
Geolog.  Kart»-  von  l'ieusseu  und  Thüringen.  Lief.  21,  22,  24—20.  Berlin  18HH  Ibl. 
Erliiuteruugen,  (Jradablli.  44  Xu.  .'H,  35.  40,  41,  46,  47.    Gradabth.  4.') 
No.  32,  r>3,  38,  39,  44,  4Ö.    Gnidabth.  56  No.  43—45,  51,  52,  57. 
Gradabth.  68  No.  51,  56.   Abhandlung^,  n  Bd.  4  H.  1,  2,  3.   Bd.  5 
H.  1.    Atlas  sn  den  Abh.  Bd.  4  H.  2  nnd  Bd.  4  H.  3.  BerUn  1882,  83. 
JthtM»  d.  K.  Prenss.  geol.  Landeaanstalt  n.  Bergakad.  f.  1882.  Berlin  1883.  8. 

Tmi  K.  Jlinisterilm  t  dt  laadwlrthselialtl.  ABgelegenkeiten,  Doninen 

und  Fontes. 

Lndwirthschaftliche  Jahrbücher.    Bd.  11  H.  5,  6.   Dazu  Suppl.  3.,  Bd.  12 
H.  1 — 6  Snppl.  1,  2.   Berlin  1882,  83.  8. 

Ton  der  Niederl.  GesandtHchaft  in  Berlin. 
Nieder!.  Archiv    für  Zoologie.    IJcrausgegeben  von  llohnann.    äuppl.  Bd.  1. 
Lief.  1 — 3.    Leiden  1881,  82.  8. 

Vom  K.  Oberbergaoit  in  Hreslaii. 
Xaektrag  de»  Katalogi«  der  Bibliothek.    Br.  18H2.  8. 


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xxxx 

Tom  Dlreetor  der  B.  BMwarte,  Herrn  Geheimraik  Prof.  Hr.  Noumaror. 

TbomsoDy  the  i^erm.  origiii.  of  tnberclc.    .Nrclboorne  1882.  8. 

—  on  phthisis  and  thc  Bupposcd  iufluenee  ordimste  etc.  Melb.  1879.  8. 

Von  Frau  llr.  Hein. 
AmtUcber  Beriebt  der  Naturforscher  und  Aerzte.    Königsberg  18ül.  8. 
Kasiski,  Beschreib,  der  Taterl.  Altertlifimer  i.  Neii8tettin.  n.  ScMochau.  Kreise. 

Dansig.  1881.  8. 
Mehreit»  ältere  mcdicinische  Bücher  von  Daiizig.  Autoren. 

Von  einem  Mitf^lit'de  der  iNaturforscheiiden  IvesellsehafL  in  Daozlg. 
Corresponden/Iilatt  <l<>r  J).  Grsoll^rait  iftr  Anthropol.,  Kthn.  und  Urgeschichte. 
Jhg.  14.  München  188.n.  4. 

Ton  den  Terflkmem. 

Albreeht,  5  Sep.-Abdrücke  fiber  anatom.'path.  G^nstäude.  Bnixell.  188H.  8. 
Behrens^  biolog.  Fragmente.  Hep.-Abdr.  Elberfeld  8. 

A.  de  Caligny,  Rochercbes  theor.  et  expor.  sur  les  oscillation  de  Tcan  ot  lea 

inachines  hydranl.  P.  l  et  2,   Paris  Wn.  8. 
H.  (-ohn,  die  Hy^ene  des  Auges  In  dt  r  Scinilc.    Wi«  n  und  Leipsig  1882.  8. 

—  Schulkinderaufroii.  Sfp.-Ahdr.    W.  u.  U  1882.  M. 

—  IJohiM"  Kunslslciutalolii. 

—  ünbor  künstliche  Beleuchtung.    Vortrag  uwl  >Sep.* Abdruck.  Hrauu- 

schweig  1H83.  H. 

—  lOin  Modell  den  Aeeomiuodat.  MceliHn. 
Folie,  rapport  astr.  von  Ronkar.  Sep.-Abdr. 

Göppert..  essbare  und  giftige  Pilze.   Aus  d.  Bresl.  Zeitung. 
Griesbach,  »  Sep.^Abdr.  fiber  wirbellose  Thierc. 

—  jEEabilitationsscbrifl  über  Gefilsssyst.  d.  Najaden  etc.  l^ipzig  18KB.  8. 

—  Beitoige  zur  Anatomie  der  Cestoden.  8ep.>Abdr. 
Habenicht,  einige  Worte  über  geol.  Problone.  4. 

Hettner.  das  Klima  von  Cliile  niid  Westpatagon.    Bonn  1881.  S. 
Leimbacb,  2  Nummern  dtM-  bot.  Monat ss<  hrifl.   Sondernhaus.  1883. 
V.  d.  Lippe,  über  einige  Derivati'  cl«'8Naiilitochinoirt!.  Diss.  Freibuirg  i.  B.  18Hä.  8. 
Möbius  und  irein<kc.  «lie  Fisdic  der  (>sts4'«'.   Kiel  IV»1. 
Mctbiuä,  N'orti'ag.    Können  wir  dazu  I>citi-Hgen,  den  Bestand  uuäerer  ^eetllicrc 
/II  veiinimlem? 

—  Tjel»oi"  tleii  \'ersufli.  noiilaiiicrik.  Austi-rii  i.  il.  WeHt-Oslj^ce  un/usii'dobi. 

—  Vom  zool.  lodtitut  iu  Kiel:  Jacobi,  jiuat.-hi.stol.  Uutcrs.  d.  Polydoren  d. 

Kiel.  Bucht.  Weissenfeis  1888.  8.  Steen,  Unters,  von  Trebellides. 
Jena  1883.  8.  Burmester.  Beiträge  zur  Anatomie  und  Histol.  von 
Cuma  Rathkii  Kr.  Kellinghnsen  1888.  8.  Engter,  fiber  die  Pilz- 
v^^etation  des  weiRsen  od<*r  todten  Grundes  der  Kieler  Bucht. 
K.  188.H.  fol. 


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XXXXI 


MilUiT,  |>i-o<]nmHis  Iti-yulngiao  Argontill.  (Sepä-Alidr.  Ltuiiaea).  Betol.  1870.  8. 

Jl.  18«2.  M.' 
—    ?iei...AlMlr.  AIuH'i  T.srlin<-tf^<-li;.-i.  J8H'V  X. 
Pms/liiMM-.  «I.Ms  Ha«!  Hat/es  in  .Siki-Tviol.  Jiiliii  IMH;».  8. 
><'i  iiiaiin.  <  Jx  iiin.-I*ro)^rainni.    Neustadt  Westpr.  1K8H.  4. 
Treichel,  melirci»-  l»ot.,  /.ool.,  aiilhrop.  S(^p -AlMlrücko. 
ZebnUnr,  ülior  d.  atinosph.  Klcctrioität.  (Basel.) 

Zineken,  «lic  Fortoehritte  der  Geol.  ele.  der  Bninnkolilo.   Lßipz.  1878.  •<^. 


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Bericht 

über  die 

sechste  Yersammlnng  des  westprenssischen  botanisch-zoologischen 

Voreius  zu  Dt.  Eylau,  am  15.  Mai  1883. 


Am  Pfin<ri5t-I)ioiisti».ir<%  don  15.  Mai  d.  .1.,  fand  in  dem  von  lieblichen 
Waldsoen  umkränzten  Dt.  Eylau  die  seelistc  (Wander-)  Ycrsammliing  des  westpr. 
?)Ot.-xooIog.  Vereins  statt,  und  zwar  von  dorn  herrlichsten  Wetter  begünstigt. 
Wohl  hatte  Bfancher  dieser  Versammlnng  mit  bangen  Zweifeln  an  dem  Gelingen 
entgegengesehen,  da  sie  sam  ersten  Male  an  einem  Orte  stattfinden  sollte,  wo 
der  Verein  mit  seinen  Bestrebungen  noch  wenig  bekannt,  wo  noch  kein  Mit- 
gfied  f&r  denselben  gewonnen  worden  war.   Dazu  kam,  dass  der  frfthe  Eiotritt 
des  Pfingstfestes  nnd  anderseits  die  späte  Ankunft  des  Frfihjahrs  auch  nicht 
besonders  geeignet  schienen,  die  Wanderlust  der  westprcu.ssischen  Botaniker  . 
nnd  Zoologen  zu  erregen.    Fielen  doch  mitten  hinein  in  da»  Fest  die  ominösen 
kalten  Tage  der  „Lateiner"!  —  Um  80  grOssfHr  war  die  Freude  und  ist  dio 
Befriedigung  über  das  vollstündige  Gelingen  auch  diopor  Vorsamnilung,  die  einen 
neuen  Beweis  für  die  Lcbensrähigkeit  und  Notwendiglteit  eines  besondern  wcst- 
preui?3isehen  l)otanisch- zoologischen  X  ineins  geliefert  hat.    Davon   zeugt  die 
IVäseuzliste,  welche  trotz  der  Ungunst  der  Verhältnisse  einige  30  Mitglieder 
ab  eegenwärtig  bei  den  Verhandlungen  nachweist;  mehrere  neue  Mitglieder 
sind  jetzt  auch  in  Dt.  £ylau  für  den  Verein  gewonnen.  Wälu-end  der  geachäft- 
Bebe  wie  der  wissenschaftliche  Tdl  der  Verhandlungen  programmmftssig  ▼eriief, 
seigte  sich  die  werbende  Kraft  des  Vereins  in  der  gehobenen,  freudigen  Stirn- 
mang,  welche  sich  troti  des  Fehlens  manches  sicher  EnnFarteten,  aber  noch  in 
tetxter  Stande  teils  durdi  Krankheit,  teils  durch  unvorhergesehene  Hind^nisso 
Abgehaltenen,  der  Hitglieder  bemBchtigte,  als  sie  Hebe,  alte  Bekannte  wieder» 
sshen,  als  sie  den  herslichen,  freudigen  Empfang  wahrnahmen,  der  ihnen  Ton 
Dt  Eyiaus  hocliverehrtcm  Bfirgcrmeister,  Hrn.  Stcpliani,  im  Namen  der  Stadt 
)    and  dem  Hcith  Geschäftsführer  Apotheker  Bourbiel  zu  Teil  wurde,  der  — in 
f     seltoer  Opfer  Willigkeit  —  obwohl  selbst  bis  dahin  niclit  Mitglied  des  Vereins, 
doch  die  1/ast  und  Sorge  der  Geschäftsführung  freudig  auf  sich  genommen  hatte. 
Dafür  sei  ilim  hier  nochmals  der  herzlichste  Dank  des  Vereins  ausgesprochen. 
Selbst  Darnon  verschönorten  diesmal  (ien  ernsten  Kreis  der  Naturforscher  durch 
üne  Qeaenwart ,  und  eine  derselben  wohnto  als  Mitglied  ununterbrochen  den 

»  1 


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viBBenBcbaftlicheii  Yolumdlungen,  sowie  üuch  den  Excnnionen  bei  und  bezeugte 
wiederholt  ihr  TerstttndnisToUes  Interesse  fOr  die  Kieniia  tanabilü. 

Am  Montage,  den  14.  M«,  fimd  der  Bmpfiuig  vnd  eine  sich  anschliessondc 
gesellige  Vereinigung  der  Teilnehmer  im  Saale  von  Froeliob's  HAtel  statt, 
wiihrend  die  eigontliclie  Versammlung  ebenda  am  Dienstage,  den  15.  Mai, 
Morgoiis        riir,  ihren  Anfang  nalim. 

Der  Eröffnung  dnrcli  don  VorHitzondcn ,  llorrn  Dr.  v.  Klinggräff,  folgte 
7.unäcbät  der  G«'schiift.sl)oriL'lit ,  ci"stattet  durch  (h^n  ersten  SchrifttTdircr,  Prof. 
Dr.  Knnzcr-^Iaricnwerdcr.  Nach  doni.sclltcn  sind  im  Laufe  des  verHo.-^scncn 
Von-insjahros  (1.  Mai  \><H2  bis  30.  Ai)ril  1883)  8  Mitgliedrr  au.^gcschicdcn. 
teils  durch  den  Tod  (und  ihr  Andenken  ehrt  die  Vcrsanindnng  durch  Erheben 
von  ihren  Sitzen),  teils  durch  Verlassen  tler  Provinz;  neu  eingetreten  sind 
3  Mitglieder,  »o  dass  die  augenblickliche  Mitgliederzahl  192  beträgt. 

Die  jährlich  erscheinenden  Sehnflen  dos  Verein^  sind  im  Monat  Januar 
versandt  worden;  eine  recht  gfinstige  und  wohlwollende  Kritik  derselben,  sowie 
der  ganzen  Tbtttigkeit  des  Vereins  ist  uns  n.  A.  durch  die  Bedaction  der  in 
Hallo  erscheinenden  Zeitschrift  „Die  Natnr'*  zu  Teil  geworden.  Von  dem 
Präsidinm  der  Kaiserl.  Leopoldiniach  •  Carolinisch  Deutschen  Akademie  der 
Naturforscher  ist  uns  die  monatlich  erscheinende  hücbst  wertvolle  Vcreini* 
Schrift  „Leopoldina"  regelmässig  zugesandt  worden,  woAr  die  Versammlung 
wiederholt  ihren  Dank  aus.spricht. 

Von  dem  ITorrn  Landesdircctor  der  Provinz  Westpreussen  sind  zur  Ver- 
teilung an  die  Lainies-Uiiiveisitäten  jiilirlich  12  E\'eni])lare  der  er.Hcheiucnden 
Vt'reius-SchriftiMi  eiiigolordert  und  in  diesem  .lalire  zum  1.  Male  eingesandt 
worden.  Au<  h  Ist  dem  Verein  wieder  von  ilem  hohen  westpreussischen  Pro- 
viuzial-Lamltagi'  l  ino  Sul)Vcntion  von  10(K)  Mk.  bewilligt  worden,  wofür  der 
Verein  seinen  tiefgelühUeäten  Dank  abgestattet  hat;  die  augenblicklich  Uigendc 
Versammlung  nimmt  auch  ihrerseits  Veranlassung  dcnsellMMi  auszusprechen. 

Was  die  Durchforschung  der  Provinz  anlangt,  so  sind  im  verflossenen 

Verein^ahro  der  Kreis  Neustadt  Wpr.  durch  die  Herren  v.  Klinggrftff  und 

LOtzow,  der  Kreis  Tuchel  durch  Herrn  stud.  Brich,  der  Kreis  Scliwetz  durch 

Horm  stud.  Hellwig  während  längerer  Zeit  besucht  worden.  Die  Berichte 

fiber  diese  Reisen  sind  eingegangen  und  folgen  w.  u.   Ebenso  sind  die  Sninm- 

langen  eingereicht,  welche  dem  Provinzial-Museum  übergeben  und  dem  Pro- 

vinzial-IIerbarium  einverleibt  zu  worden  bestimmt  sind.    Die  phänohigischeu 

IJpobaehtungen  in  der  Piovinz  sind  fortgesetzt  worden,   und  erlaubt  sich  in 

Riicksiclit  auf  sie  der  Vdi  trüLrende  darauf  aufmerksam  zu  machen,  dass  es  sehr 

wünschenswert  sei,  die  ganzi^  i'i  o\  in/  mit  einem  Netz  von  JJeohaehtungsstationen 

zu  rd)crziehen,  welche  sich  mit  der  iM-kenntnis  und  Durchforsehimg  der  lokalen 

Einflüss«;  auf  den  Gang  der  Witterung,  sowie  auf  die  fhitwickclung  des  Pflanzen- 

und  Tiorlobous  zu  befassen  liätten.  Es  ist  nicht  zu  läugncn,  dass  die  Wittcruugs- 

nacbrichtcn  und  daran  geknüpften  Wetter-Prognosen  der  deutschen  Seewarle 

wohl  den  Gang  der  Witterung  im  grossen  Ganzen,  gleichsam  in  Fiactnrsehiift 

i 


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3 


fSduilten,  angeben,  dass  aber  bei  der  Anwendung  der  letotoren  auf  einen  einselnen 
Ort  die  lokalen  BinflUase  in  enter  Linie  bericksiehtigt  werden  mflssen.  Solche 
lokale  Einflüsse  sind  beispielsweise  die  Yertoilang  Ton  Wald  und  Wieee,  von 
Berg  und  Thal,  der  Wasserflächen,  der  ▼orherrschendon  in  der  Tiefe  wehenden 
Winde,  der  Richtung  der  Gewitterafigo  u.  dgl.  m.  An  die  Yersammlnng  richtet 
der  Vortragende  die  Bitte,  ihn,  der  sich  seit  zwo!  Jahren  eingehend  nach  dieser 
Richtung  hin  beschfirtigt,  mit  solchem  Material,  zunächst  behufs  Vergleichung 
mit  dorn  von  ihm  ni'fundonon  zo  voraeiien. 

Es  folgt  die  Rechnungslegung  durch  den  Schatzmeister  des  Vereins,  Hrn. 
Ii.  C;  ron  tzenl)org-I>an7.ig.  Dir  Einnahme,  einsehlies.slich  tausend  Mark  Suh- 
vontii^n  vom  liohcn  Provinzial  ■  Landt.ige,  betrug  1845,45  Mk.;  die  Ausgaben 
setzen  sieh  zusammen  aus  1390,97  Mk.  an  Aufwendungen  ffir  wissensehaftlieho 
Arln-iten  und  Vermelirung  der  J^ammlungen;  Hl, Ol  Mk,  allgcinein«^  I'nkoHteu 
nnd  90,24  Mk.  Porto  und  Unkosten  für  Einziehung  der  Beiträge,  in  Summa 
1 57 1,22  Mk.,  80  dass  ein  Baarbestand  too  274,23  Mk.  in  das  neue  Vereins* 
jähr  &l>ergeht. 

Zu  Rechnungsrevjsoren  worden  ernannt  die  Herren  Professor  Barthel- 
Neustadt,  Apotheker  Schommel^Lessen  und  Rittergutsbesitzer  A.Treichel-Hoch' 
Paleschken.  Auf  Omnd  ihres  Berichtes,  erstattet  durch  Herrn  Treichel,  wird 
dem  Schatzmeister  Decharge  erteilt  Bei  der  darauf  folgenden  Wahl  des  Vor- 
standes werden  mittelst  Stimmzettel  einstimmig  die  fifihoron  Mitglieder  gewählt. 
Znm  Versammlungsort  für  die  nächstjährige  Versammlung  wird  zufolge  der 
liebenswürdigen  Einladung  dos  Bürgermei.stcrs  von  Dt.  Krone,  Herrn  Müller, 
einstimmig  Dt.  Krono  gewählt.    Mit  der  Abscndung  von  ßegi-ussungfdepe.schen, 
nnd  zwar  an  den  zweiten  Voi-sitzendcn,  Prof.  IJail-Danzig,  der  durch  Krank- 
heit leidor  am  Erseheineu  geliindert,   seinen  (Iruss  vorher  (h-r  A'ersaiundung 
zugcsan<lt  hatte,   ferner  an  den  zu  gleicher  Zeit  tagcndt'U  botanisehen  Verein 
.  Irniischia''  in  Arnstadt  i.  Th.,  sowie  an  den  in  Frankfurt  a.  ().  versammelten 
Urandenbuiger  Verein  schlosa  der  geschäftliche  Teil.    NocIj  während  der  A'cr- 
sammluug  ging  von  den  beiden  snletit  genannten  Vereinen  eine  Daok  und 
Geg<!mwansch  enthaltende  Depesche  ein. 

In  dem  wissenschaftlichen  Teile  sprach  zunächst  Herr  Director  Dr.  Con- 
wentz  Ober  die  einheimischen  insoctcnfrossenden  Pflanzen  und  erläuterte  seinen 
Vwtrag  durch  Modello>  getrocknete  Pflanzen  nnd  Zeichnungen.   Im  Laufe  der 
«eiteren  Verhandlungen  nahm  Herr  Director  Dr.  Con  wcntz  wiederholt  das  Wort 
oad  sprach  u.  A.  ausfuhrlicher  über  „die  einheimische  Wirbeltier  Fauna"  (Augfnhrl. 
8.  w.  n.  in  d.  Ber.).    Herr  Apotheker  Schemmel- Lessen,  sowie  Herr  Dr. 
Scimid  t-La"onlmig  zeigten  wiclitigc  Versteincnmgen  vor,  jener  aus  der  Les.sei.cr, 
dieser  ans  der  Lauenburgcr  Gegend,   wahrend  Herr  Director  Dr.  Tonwentz 
«rliuternclc  Erklärungen  dazu  gab.    Herr  J-.ciirer  K  almus  -  Ell»ing  legte  vor 
nd  TcrtoiltP    Pflanzen,  die  er  auf  seinen  Exkursionen  bis  eirca  1  Mcilr  um 
Khin«*'  g-t'^aiinnelt,  darunter  IG  Nummern,  welche  er  als  neu  luv  Elbing  anzu- 


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Bei  dieser  Gelegenheit  vird  Herr  Kalnms  seitoDs  dee  Yereiiia  aotorisiert 
auf  Yereiiw-KoBten  und  für  den  Verein  die  demnlehstige  weitere  und  systenmtieeho 
Dnrchforsdrang  der  Blbinger  Gegend  Torxunelunen,  seine  eine  gleiche  Ver- 
pfliehtnng  betrefls  der  Rieaenbnrger  G^^d  von  dem  in  der  YerBammlnng  an* 

wescnden  Herrn  Rcctor  Mfiller-Riesenborg  übcmommen  wird. 

Noch  legt  Herr  Apotheker  Ludwig-Christburg  Pedieulari»  teipbrum  Canh> 
Ummi  vor,  das  er  bei  Christburg  gefunden  hat. 

Hierauf  trat  eine  Frülistfickspause  von  etwa  einer  halben  Stunde  ein. 

Nari»  Altlauf  dersellion  Hprach  zunächst  Herr  Rittcr<rut8l>esitzer  A.  Trcirhel- 
Hoch  Palescliken  iibor  ,,Kräuter\veilie",  wiilin  nd  er  zugleich  eine  rolleclion 
ostindiseher  IMlanzen  zur  Aiisiclit  unihorreichte.  Herr  Plarrcr  l'reuscliolT- 
Tannt<ec  spiiclit  über  die  WaiidiTiuig  zweier  Pflanzen,  Stincirti^  okniki  mid 
Androsiwe  septentrionaliSf  an  der  Weichsel  entlang,  und  verteilt  i'Uanzeu,  die 
auf  Excarsiouen  im  Marienburger  Werder  gefunden  hat. 

Herr  Dr.  Meyer^Kiesenbuig  zeigt  einen  merkwlirdig  gut  erhaltenen  Schädel 
von  Bo9  tp.  vor,  der  bei  Ablassen  des  Galnauer  Sees  bei  Frejstadt  Wcstpr: 
gefunden  worden.  Herr  Director  Dr.  Conwcnts  spricht  sich  gegen  die  An- 
nahme ans,  dass  es  Bot  primigemvs  sei  und  bittet  denselben  dem  Provinzial- 
Httsenm  zu  überweisen.  Herr  Professor  Barthel- Neustadt  Westpr.  verteiU 
seltene  Pflanzen  aus  der  Gegend  Neustadls,  u.  A.  auch  als  neu  gefunden  da- 
selbst Euphorbia  e,n<jua.  Herr  Dr.  Schmidt-LauenbuTg  spricht  über  Eichon- 
stubbcn  (unter  Vorlegung  von  Proben),  die  im  Secwasscr  gestanden  und  jetzt, 
da  die  Düne  wieder  vorrückt,  zu  Tage  treten.  Er  zeigt  ein  StFick  ^fergol- 
kalk.  der  nach  Nicdrigcrlegen  des  Niveaus  in  etwa  l'/j  Meter  Tiefe  im  Kranijtke- 
"witzer  .^ee  gefunden  wird.  Ferner  verteilt  er  aus  Kranipkewitz  ( Lauenliurger 
Gegend)  Ltriculavld  minor,  Ohara  fr<i<iHiK  aus  l  idingcn,  MimulitH  luteus  und 
AJala.rts  Loeselii,  endlich  Cuwuta  trifolii  auf  Sjuirfinm  gewachsen. 

Zum  Schluss  legt  er  mehrere  merkwürdig  gestaltete  und  wie  mit  Lack 
Überzogene  Haarballen  ans  dem  Magen  gesunder  Kühe  vor. 

Herr  Oberlehrer  Eggert-Danzig  bespricht  und  Torteilt  folgende  von  ihm 
in  der  Ümgegend  Yon  Danzig  gesammelte  Pflanzen: 

Bramea  nigra  Fahrwasser  Y.  Z. 

Coron9pu9  Rvdlü  de^gldchen  Y.  Z,. 

Sjh  rffularta  talina  desgleichen  V,.  Z4. 

Lathyi'u»  palti9fer  am  Sa  f per  See  Vj.  Z,. 

Sanieula  europaea  Nawitzer  Thal  bei  Brentau  V.  Z. 

Eri/nf/tum  camjh'Mttr  AVeicliselniütide  Vj.  Z^. 

(.'hat'rophi/llnni  hirxulum  im  KadaunetUal  bei  Bankau  Vj.  Zy. 

Xanfhiiim  ifaliciim  Fahrwasser  \  .  Z. 

Achillea  cartilayiiua  Krarapitz  V3.  7*^. 
Plarmira  Sasj>e  ^  4.  Zj. 

Diese  beiden  Arten  von  Achillea  wurden  mit  einander  verglichen. 

Matriearia  dücaidea  Fahrwasser  V.  Z. 

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CmteMTMi  nigra  de8gleiolie&  Y.  Z. 

SoHchti«  paluster  Sasper  See  V,  Z^* 
Enctt  Teiralix  Heia  V,.  Z,. 

MenyeaAh»  iiifmfhaeoides  Obra  an  der  Mottlnn  und  Krampitz  Z4. 
Polemonium  coemleum  Radaunethal  bei  Bankau  V.  Zg. 

Phalanit  canartemift  Fabnvasser  V.  Z- 
Trift  cum  anifum  desgloiclion  V.  Z. 

Es  folgt  der  Beriebt  des  Herrn orsit  zondon  über  seine  Bereisung  des  Kreises 
Kenstadt  W.-Pr.  (Nabf'r.  s.  n.)  Ülierdas  sogenannte  ,,l>lüben  des  Wassers"'  spricbt 
Herr  Dr.  Schmidt  seine  Ansiebt  dabin  aus,  dass  es  2  Arten  von  lilüten  gebe:  die 
eine,  von  Pflanzensporcn  herrührend,  trete  ganz  regelmässig  auf,  während  eine 
andere,  tou  einer  Algenart  herrfihrend,  sdir  nnregelmässig  ▼orkomme.  Letetwe 
schiene  ihm  aocli  das  Bl&hen  in  den  Seen  Dt  Eylans  zvl  Tworaachen,  wie  er 
ans  Mitteilangen  folgere,  die  ihm  von  Anwohnern  der  Sce*n  geworden  sind. 

Herr  Apotheker  Bonrbiel-Dt  Eylau  seigt  ein  Pflanzenprftparat  Tor,  welches 
neuerdings  ans  Texas  in  dm  Handel  gebracht  nnd  snm  Frottiere  der  Hant  ver- 
wendet wird.  Herr  Direktor  Dr.  Conwentz  bemerkt  hierzu,  dass  dasselbe  das 
Fmcbtgewebe  einer  Ourkenart  (Luila-Gurke)  sei  nnd  Yon  Poppya  Fabiana  C.  Koch 
gewonnen  werde;  aueb  Körbchen,  Damenbüte  v.  a.  werden  daraus  gefertigt. 

Herr  A.  Treiebel  zeigt  ein  von  Hornissen  dnrcbgrabnes  Wcidenstück  vor 
und  .-iprifbt  unter  Vorlegung  der  hctrcflenden  Pflanzen  über  Beisjiiele  von 
ZwangsilrehuiiLT  dureb  Zusanmienstossen  zweier  entgegenuacbsender  Pflanzen. 

Ilierniii  cmletc  der  wissenscbaftlicbe  Teil,  und  es  folgte  das  gomeinsehaftlicbe, 
hcftcrc,  mit  ernsten  und  scberzliaftcm  Toasten  gewürzte  Mittagsuiabl  in  deui- 
i^ellwn  Hotel  Froeblicb.   L  ni  4  L  br  wurde  die  Exkursion  in  die  Scböncbcrger 
Forat  angetreten  nach  dem  Silmsee.  Freilich  war  die  botanische  Ausbeute  noch 
Bcbwach,  da  ja  der  Fr&hling  eben  erst  seinen  Einzug  gehalten  hatte;  es  wurden 
gefonden  Corav  montana  nnd  erieetorum,  Viola  palvttris,  Potentilla  eolUm, 
desgleichen  das  so  selten  frnctifiiierende  Moos  Leueodan  wiurcidet.   Um  so 
ndir  fiberraschte  Wald  und  Flnr  in  landschaftlicher  Beziehung  durch  den 
unwiderstehlichen  Zauber  erster  Jugend  und  Schönheit  Es  war  ein  gar  liebliches 
Bild,  da«  sich  am  Ufer  des  Hifansee  in  Mitten  des  im  ersten  Grun  ]»rangenden 
Waldes  entfaltete:  frische  Frauen-  und  Mttdchengestaltcn  auf  duftendem  Hasen, 
nndagert  von  den  ernsten,  mit  Forseboraugen  nach  Blumen  und  »Sträucbcrn 
ansschanenden  Botanikern:  vom   azurl »lauen,   wolkenlosen  Himmel  die  bellen 
Mti~abJcn  tier  Naebmittags-  und  AImmkIsomiu'  t'rciiii<l!icb  niederscbeinend;  in  den  dureb 
fceinrn  ^\'iii<l  bewegten  Lüften  (b^r  sebmetternde  (;(\<ang  (b's    Sprossers*',  der  bc- 
kainitc  iJnf  <le8  .,Pyrols"  und  das  sanft  anstfinende  liicd  tier  ..Amsel'"  in  ein  Lied, 
io  villi'  Jubclhymnc  vcrsebmelzcnd!  Wer  gedachte  da  nicht  der  Worte  dca  Säugers: 
Es  brechen  in  schallenden  Reigen  —  die  Frühlingsstimmen  los, 
Sic  könncji*8  nicht  länger  TOichweigen  —  die  Wonne  ist  gar  su  grossl 
y^Qliin'!  —  Sie  ahnen  es  selber  kaum, 
Es  rührt  sie  ein  alter,  an  süsser  Träumt 


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Unwillküilich  kam  uns  der  Gcdanko.  ob  nicht  ein  solcher  harmloser, 
kindlich  froher  Gcnus.s  der  Natur  auch  den  Menschen  gut  machon  mufH?  01> 
wir  wohl  mit  all'  unsenn  >t(ilzcii  Untonichtswcscu  und  seinen  l*!aktikcn  eine 
einzige  so  IVolic,  reiun.  wcibt-voi!«'  und  doch  rein  menschliche  StiitniniDg  hervor- 
ztirufcn  im  Stande  f^ind,  wie  ch  ein  .solcher  Augenblick,  in  der  lebenden  Natur 
verbracht,  zu  tliun  vcrnwig?  Et;  waicn  sühsc  und  erhabene  Bilder,  welche  die 
erwachende  Natur  in  ihrem  gaiizi  n  hi.schen  Jugcndglanze  uns  vorzaubertc. 

Spät  erst  kehrten  wir  zurück,  und  noch  lange  sassen  die  Fi-cuadc  zu- 
Bammeii  in  frOblicber  Gesdlsebaft,  mit  ernstem  und  beitrat  GesprUehe  dio 
Zeit  kürzend,  vissenscliaftlicbc  und  sociale  Fragen  behandelnd.  Unt<»r  einem 
fröhlichen  ,,Änf  Wiederaebn"  trennten  sich  die  Freunde ,  Tide  schon  von 
Dt.  Eylan  Abschied  nehmend,  da  der  Mittwoch  leider  von  ihnen  zur  Heimraiso 
gebraoebt  wurde,  so  dass  nur  eine  kleinere  Zahl,  15  Personen,  noch  an 
deiji  Rir  Mittwoch  geplanten  Ausfluge  nacli  Neukrug  Teil  nehmen  konnte. 
Uobcr  diesen  schreibt  indes  ein  Mitglied  in  liebenswürdiger  Weise  folgendes: 

Alle  guten  Dinge  sind  bekanntlich  oder  wenigstens  zuweilen  „drei".  Auch 
;ini  tlritten  Tage,  der  zum  Ausfluge  nach  Neukrug  bestimmt  war,  zeigte  sich 
die  Sladt  ]\vl;iu  im  lM»st(Mi  Lichte;  von  früh  bis  sjiiit  war  das  Wetter  vortrefT- 
licli  g<'launt,  ganz  im  Anschluss  an  die  Stininmng  der  wandcrlu.-tigen  (lesell- 
schaft.    Morgens  gegen  8  Uhr  nahmen  die  ein  wenig  zusaniineiigc-climolzenen 
Mitglieder  in  den  durch  die  Freundlichkeit  des  Herrn  A|>othekerö  Bourbiel  zur 
Verfugung  gestellten  Wagen  Platz  und  raBscltcu  zur  Stadt  hinaus,  um  im  Walde, 
an  Sceufem  und  andern  verlockenden  Stätten  botanische  und  sonstige  Freuden 
aufzusuchen.    Was  schadete  es,  dass  einige  Wolken  Sand  darauf  gestreut 
wurden?  —  Wo  es  sich  um  unser  Vergnfigen  bandelt,  lassen  wir  uns  durch 
solche  Kleinigkeiten,  wie  umherfliegende  Sandkörner,  nicht  beirren.  Die  Ge- 
sellschaft besuchte  das  Haus  des  Herrn  Maurermeister  Pritzel,  vor  welchem 
ein  sog.  ,,Steinmfitterchen"  sich  befinden  sollte;  auch  die  mit  grosser  Liebens- 
würdigkeit zur  Schau  gegelKne  Steinsaramlung  des  Herrn  Pritzel  lieferte 
manche  interessante  Stücke.  Die  Gesellschaft  fuhr  dann  in  der  Richtung  nach 
dem  Lonkensce  dem  Raudnitzer  Walde  zu,  verlies«  aber  den  geraden  Weg  und 
fuhr  längs  dem  entzückend  im  Grün  gelagerten  Ijonkense(;  und  rotlnui  See  hin, 
beständig  in  AulVegung  gehalten   durch  Pit/mtilht  pateim  und   vermdh  sowie 
den  Bastard  pnfmfi  x  rcnmlis,  desgl.  JUi  ln  l  ia  rvl(/ann  und  Kvonymus  ven  ucoxv». 
Ausserdem  wurde  auf  dieser  Excursion  noch  gclundeu:  l'vlnionaria  anyuslifoUu, 
Viola  arenaria  und  Hitiniana  mit  Zwischenformen,  sowie  die  wenigstens  schon 
an  den  Blättetn  erkennbare  Ciwicifvga  fottida»    Im  weiteren  Verlaufe  der 
Pilger&hrt,  die  nun  bald  das  Ziel  Neukrug  erreicht  hatte,  gesellte  sich  Herr 
Oberförster  Kessler  zu  der  fröhlichen  Gesellschaft  und  teilte  neb  fortan  mit 
Herrn  Bourbiel  in  dio  liebenswürdigen  Eigenschaften  eines  geeigneten  Führers. 
Unweit  der  Unterförsterei  Xeukrug  wurde  das  programmmässigo  Ausruhen  und 
Frühstück  in  Scene  gesetzt,  wobei  einige  heitere  und  drastische  Gruppen  und 

üSinzelerscheinungen  absichtslos  zu  Stande  gebracht  wurden.  Ohne  den  Appetit 

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und  den  Duret  der  Tersainiiiliiiig  antenchätsmi  zu  wollen,  ad  doch  vorzngs- 

«eiae  auf  die  Befricdigunp^  der  botanischen  Lcidcnsduyien  hingewiesen.  Da 
Sassen  in  schützender  Laubhallc  die  Eifrigsten  der  Eifrigen  und  —  verarbeiteten 
ihre  nenesien  Schätze.  Wen  der  Anblick  dieser  Glücklieben  nicht  heiter  stimmen 
konnte,  der  —  gehört  zum  Mindesten  nicht  in  den  botanlBch-zoologisohcn 
Verein.  Majijien  und  Troiiinioln  vvaron  bcroits  auFiehnlich  gefüllt ;  wer  Anfangs 
zu  kurz  gokonimrn,  teilte  rcillich  dcti  Kiworh  Anderer.  Auch  lür  di(^  Freuden 
(jf-r  Zoologen  sorgte  der  Himmel,  indem  sieli  nach  einander  ein  Fisi'hadler, 
Uäeiirci'e  Taucher.  Miirzeiiten.  Fischreiiier,  Bust*arde  u.  s.  w.  präsentierten.  Daher- 
flattcrndcä  Gewürm  trug  natürlich  zur  Behaglichkeit  der  Liebhaber  bei. 

Nnnmebr  b^nn  nnter  der  sachkundigen  J^eitung  dos  Herrn  Oberfiäirter 
Kessler  eine  längere  Wanderung  nnd  Untersuchung  des  Waldes,  wobei  frei- 
lich das  junge  Laub  der  immer  fibermfltigcr  werdenden  Sonne  nicbt  viele 
Ilindemisse  in  den  Weg  l^e.  Manch  Seufzer  ward  gethan  —  aber  schdn 
war  es  doeb!  Nochmalige  Rast  in  Nenknig  nnd  es  folgte  die  Fahrt  um  den 
BadomnoSee.  immer  nnter  Führung  des  Herrn  Oberförster  Kessler,  wobei 
häufig  Pulntonoria  anffyttifolia  und  Cair.r  monfana  gefunden  wurden.  Die  Um- 
gebung do>3  genannten  Sees  ist  eine  kleine  Qebirgslandichaft  und  gab  daher 
öfters  Veraida?.-«nng  zu  anderen  Fns.-'particn ,  als  etwa  nur  Springen,  Fliegen 
und  Stürzen  aus  den  daliinrolleuden  Wagen.  Jetzt  k;inicii  wir  zur  Unterforsterei 
..Werder",  wo  einige  Umschau  felialten  wurde,  und  dann  Iiilirte  Herr  Olicrförster 
Kessler  die  Ocsellschaft  in  sein  .,Heim'',  das  schon  gelegene  AU  Eiche". 
Die  Erklärung  für  diesen  Namen  gicbt  die  dortige,  historisch  bekannte  Eiche 
all,  die  schon  vor  500  Jahren  als  „alte  Eiche"  und  Merkmal  für  das  Weichbild 
der  Stadt  Dt.  Eylau  bekannt  gewesen  sein  soll. 

Die  Gastfreundschaft  des  Herrn  Obei'fbrstcr  gab  zu  neuer  Rast  Venn- 
lassnng,  aber  dann  ging  die  Fahrt  —  diesmal  an  den  schonen  Ufern  des 
Tbeerofener  Sees  entlang  —  und  somit  die  6.  Versammlung  des  westpreussiscben 
botanisch- zool(^;i8chon  Vereins  ihrem  Ende  cntg(%en.  Sicherlich  wird  Jeder, 
der  daran  teilnehmen  durfte,  angmehme  Erinnerungen  daran  bewahren  und  die 
Stadt  Dt.  E^lan  in  gutem  Andenken  behalten. 

Nachdem  nun  der  grOsste  Theil  der  A'^orsammlung  durch  Berufsgeschäfte 
zur  Heimkehr  gezwungen,  benutzten  die  letzten  noch  zurückgebliebenen  fünf 
Mitglieder  den  Rest  des  schönen  Tages  zu  einer  Gondelfahrt  Ober  den  Geserich- 
sce  nach  dem  Scholtenl>ergc,  um  den  daselbst  befindlichen  Burgwall  in  Augen- 
schein zu  neliuien.    Auch  diese  Fahrt  ist  glücklich  durehgeHlhrt  worden  und 
^omit  die  IH.  Eylauer  VersanimliinL'  mit  dem  schönsten  Wetter  bis  zuletzt  he- 
-"/lenkt  worden.   Als  hätte  der  Jliiiiiiiel  aber  nur  aid  die  letzten  westpreussiscben 
Uotmiikrr  und  Zoologen  gewartet,  ölfneten  sich  Donnerstags  die  Schleusen  des 
Himmels  und  erquickender  gewaltiger  Gewitterregen  rauschte  hernieder  auf 
Wald  nnd  Flur.   Wir  aber  Tertrauen  auch  der  Zukunft  «des  Verdns  und  mfisn 
den  Genossen  ein  freudiges  „Auf  Wiedersehen  in  Dt  Krone"  tn. 


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Vorträge. 


Der  Director  des  Provlnsud-MiiBeiims,  Borr  Br.  Conwents-Daiizig,  hieU 
oinen  Vortrag  ftber: 

Die  westpreussischen  insecteDfressenden  Pflanzen. 

Während  die  Naturforscher  früherer  Zeiten,  zufolge  damals  unhckanuter 
Thatsachcn,  in  dor  Lnt]::o  waren  die  Pflanzen-  und  Tliierwelt  scharf  von  ein- 
aii'ler  zu  treiuicn.  vcniiogcn  wir  lieutigen  Ta^rs  niclit   ein   rii)/.i^cs  Merkmal 
anzugeben,  welches  die  I>clK'we.<cn  dersellten  (lincligreiltMul  von  einander  nnter- 
seheidot.    Vielmehr  finden  wir  zwischen  Thirren  und  Pflanzen  immer  innigere 
13eziehungeii  auf,  welche  dieselben  als  vcrschiedeno  Entwickelungsrcihen  eines 
organischen  Reiches  uns  erscheinen  lassen.    Aus  der  Menge  der  vermeintlichen 
Untenchlede  heben  vir  nnr  m  paar  Beispiele  hervor.  Die  Bewegung  konunt 
nicht  allen  Thiorklassen  sn  und  anderseits  giebt  es  gewisse  Pflansen,  welche 
gleichfalls  dne  selbstständige  Bewegung  besitsen;  ebenso  ist  die  Keisbarlceit  bei 
einer  Anzahl  von  Pflanzen  sehr  aasgebildet   Lange  Zeit  hielt  man  Chlorophyll 
nnd  Amylom  i&r  Bestandtheile,  welche  ausschliessMch  den  Y^^etabilien  zu- 
konunen,  indessen  sind  beide  auch  im  animalischen  Körjier  nachgewiesen  wor 
den:  ersteres  findet  sich  beispielsweise  in  einer  Annelide  des  Mittelmeeres 
Boncllia  viridis  und  letzteres  im  mcnschliclicn  Gehirn.    Endlich  können  wir  die 
Fähigkeit  animaliselie  Nnhrung  zu  verdauen  auch  ireht  mehr  den  Thieren  allein 
vindiciren,  seitdem  J)arwin  und  Andere  eine  Keihe  von  Pllaiizcn  kennen  gelehrt 
haben,  welche  Fleisch  zu  zersetzen  und  in  sich  aufzunehmen  im  J^tande  sind. 
Diese  Plian/.cii.   welche  man  unpassender  Weise  init  dem  Namen  ,,lnsecten- 
fressende  Pilauzen"  belegt  hat,  sind  auch  in  unserer  l'rovinz  durch  vier  Gattuugcu 
vertreten:  DrMtra  (roiundt/oUa  LJ)  und  Aldrmanda  tmeulo$a  L.  aus  der  Familie 
der  Droseraceen,  Pinguicula  vulgarit  L,  und  ütricularia  (vulyari»  L,)  ans  der 
Familie  der  Lenttbolariaceen. 

ünter  Demonstration  getrockneter  Exemplare  von  Terschiedenen  Fundorten 
in  der  Provinz,  sowie  dar  Brendel*scben  Modelle  aus  papier  m4ch^,  bespricht 
Redner  die  bekannten  Fangrorrichtungen  an  jeder  dieser  Pflanzen  und  erläutert 
den  mechanischen  und  chemischen  Proccss,  welcher  sich  bei  dem  Einfangen  und 
bei  der  Verdauung  des  Opfers  vollzieht.  Er  richtet  an  die  Vereinsmitglieder 
das  Ersuchen  auf  die  Ahhovamla  zu  achten,  wclclie  in  Wcstprcussen  bisher 
nur  aus  dem  See  von  Cystochlcb  im  Kreise  Thorn  belcauut  geworden  ist  und 
gewiss  auch  in  andern  Seen  sich  vorfinden  wird. 

Anknüpfend  an  die  vorgelegten  Exemj)lare  aus  dem  im  Besitze  des  Pro- 

vinziai-Museums  befindlichen  Herbarium  v.  Kiiuggräff  sen.,  welches  die  Be- 

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lege  zu  dessen  „Flora  von  Preussen**  enthält,  erwähnt  Ilr.  Conwcntz,  dass 
dii^sellfo  jetzt  völlifi:  einf^ericbtut  und  für  den  Gebrauch  zugänglich  gemacht  sei.  Die 
von  einem  Fundort  herrfdircnden  Exemplare  sind  durch  I*a]>ierstreifen  auf 
einem  liallu-n  JJu^cu  weisses  Schreil)]t.-q)ier  befct*tigt  und  ebenso  ist  die  Etikette 
auf  dfiii-iclbcu  aiii'gt'klt'bt.  Dit;  verschiedenen  Siaiuiortsexemplart!  derselben  Art 
tiind  in  einen  blauen  JJogeu  gelegt  und  gleichlalls  werden  die  Gattungen,  üntcr- 
familicn  etc.  dui-ch  Uiuächläge  zusammcugchaltcu.  Nach  dem  Vorgänge  des  Pflanzen- 
phydiologiächen  Institote  der  ÜDiveraität  BresUia  nnd  des  der  LudwirÜiacluift- 
liehen  Hochschule  Berlin  habe  ich,  anstoit  der  Mappen,  PappkMten  snr  Anf- 
bowahmng  dieses  Herbarioms  angewendet  Dieselben  schütieen  vor  dem  Zer> 
drucken  der  Pflanzen  durch  stariLes  Zusammenschnfiren,  sind  stanbsioherer  und 
erleichtem  den  Gebrauch  nicht  unwesentlich.  Die  Pflanzen  sind  in  62  solcher 
Cartons  untoigebracht,  welche  in  2  Glasschrllnken  Aufstellung  gefunden  haben» 
Unser  TCrehrter  Vorsitzender,  llr.  Dr.  v,  Kling^^'räflT  jun.,  hat  sich  im  verflossenen 
Winter  der  Mühe  <ler  Einrichtung  dieses  Herbariums  ftoundlichst  unterzogen 
nnd  ich  verfehle  nicht  ihm  auch  an  dieser  Stelle  meinen  Terbindlichsten  Dank 
dafür  auözudiücken. 


Hr.  Director  Conwentz  spricht  sodann  fiber: 

Die  einheimische  Wirbelthier-Fauna. 

Witbrend  viele  Abthoilungen  der  niederen  Thiere  der  Proviuz  Westprenssen 
monographisch  bearbeitet  worden  sind,  ist  unsere  Kenntniss  von  den  einheimischen 
Wirbelthieren,  besonders  von  den  Sttugethiereo,  eine  äusserst  geringe  geblieben. 
In  dem  Zeitraum  von  Mitto  der  vierziger  bis  Ende  der  Anfzigcr  Jahre  bestand 

in  Königsberg  ein  Vorein  (ftr  die  Fauna  der  Provinz  Preussen,  der  u.  A.  auch 
ein  Verzeichniss  der  hier  vorhandenen  Wirbelthiere  veröffentlicht  hat.  (Pro- 
vinzialblatter  Band  II.  H.  1.  8.  1—24,  184t).)  Der  Verfasser  desselben,  II. 
Ratbke.  triebt  darin  allgemeine  Notizen  über  das  Vorkommen  der  fraglichen 
Thiere.  oliuc  Westprenssen  genügend  zu  berücksichtigen.  Da  überdies  der 
Bestand  der  Fauna  seit  jener  Zeit  in  mancher  Hinsicht  sich  geändert  haben 
wird,  so  er."<cheint  es  geboten,  einen  neuen  Bericht  über  das  Vorkommen  der 
höheren  Thiere  in  Westpreu.-^ricn  vorzubereiten.  Zu  diesem  Behufe  richte  ich 
an  die  Freunde  und  Gönner  des  Provinzial-Muscuius,  au  die  Mitglieder  des 
diesseitigen  botamsch-zoologischen  ATereins,  an  die  Herren  Forst'  und  Land- 
wirthe,  Lehrer  und  Apotheker,  sowie  an  alle  Freunde  der  Naturforscbnng  die 
Bitte  am  gefUlige  Unterstützung.  Es  wäre  mir  erwünscht  in  Bälde  davon  be- 
Mcbricfatigt  so  w^en,  wenn  Ihnen  aus  eigner  Anschauung  das  Vorkommen 
seltener  höberor  Thiere  in  unserer  Provinz  bekannt  geworden  ist,  oder  falls 
Shim  JBMae  Ihrer  Bekannten  zuverlässige  Nachrichten  darüber  erfahren  können. 


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Sodann  bitte  ich  Sie  auch  in  Zukauft,  vornehmlich  auf  die  unten  genannten  Tliicrc 
zu  achten,  und  von  dem  otwaigen  Vorhandonsoin  derselben  in  Ihrer  (lejroiid 
fieundliclist  mir  Anzeige  zu  niaelien.  Da  die  einheimisehen  Säui^etliiere 
im  liiesigen  Provinzial-Museiim  l»i,slang  sehr  spärlicli  vertreten  sind, 
so  winden  Sie  die  Verwaltung  zu  aufrichtigem  Danke  voriiflii  Ilten, 
wenn  Sic  von  öclteuereu  Tineren  ein  frischgetödtete s  Exemi»lar 
derselben  einsenden  wollten.  Alle  Geschenke  werden  uiit  dem  Namen  des 
gütigen  Gebers  in  den  Sammlungen  des  Museums  Laugemarkt  24  und  Franon- 
gasse  26  angestellt  und  können  von  den  Bewohnern  der  Provinz  su  joder  Zeit 
in  Augenschein  genommen  werden.  Das  Museum  ist  gern  «urbötig  die  Transport* 
und  ftir  werthTollere  Bftlge  auch  die  Uefemngskosten  zu  ersetzen. 

Nachfolgend  gd)e  ich  ein  YerzeichnisB  derjenigen  Thiere,  auf  welche  Sic 
Ihr  Augenmerk  besonders  richten  wollen. 

Mammalia  Säugethiere. 

Chlro|^t0ra. 

Von  Fledei  niiiutjeu  fiihrt  Rathke  (1.  c.)  jsielien  Arten  auf:  Vesperiilio 
Davbentonii  Leisl.,  Naita'eri  Kühl,  Aoctula  Daiibent,  mvHnut  Daub.,  di$eolor 
Kühl ,  Pipu^dlw  Danb.|  IHecotm  avriiua  Oeoff.,  und  meint,  dam  auch  anderü 
Arten  hier  noch  vorkommen  werden. 

IiuectiTora. 

Erinaceu*  europaem  L ,  der  Igel  ist  ziemlich  häufig  nnd  Talpa  vulgarU  L., 
der  Maulwurf  gemein.  Hingegen  wissen  wir  ül)er  das  Yorkonnnen  der  Spitz- 
mäuse in  WestpreuHHcn  s^r  wenig  und  doch  sind  gcAvins  mehrere  Arten  hier 
vertreten.  Aus  Ostprcussen  ist  bekannt  »Swr.r  fmUeng  Pall.,  di(!  Wasserspitz- 
niauH,  nilf/aris  L.,  die  gemeine  Spitzmaus.  N.  jiiiqmaeu»  l*all.,  die  Zwerg- 
ttpitzmauö  und  ^S.  arancm  Uerm«,  die  gewimpertc  Spitzmaut). 

CarntTora. 

Meie»  Tojus  Sclireii.,  der  Dachs  kommt  gewi.ss  nicht  i<clten  vor.  Mv9lela 
I\ttonut  h.,  der  Iltis,  M.  Fmna  L.,  der  Steinmarder,  M.  Krminea  L.,  das  grosse 
Wiesel,  M.  vulgarU  Briss.,  das  kleine  Wiesel  sind  häutig  und  in  den  Samm- 
lungen des  Flrovinzial-Musenrns  Tertret«i|  wogegen  M»  Marfe»  L.,  der  Baum- 
marder in  demselben  gänzlich  fehlt  Derselbe  dfirfte  in  den  meisten  Forste 
revicren  Tortreten  sein. 

Lvtra  vulfforis  Erxl.,  die  Fischotter  und  Cani$  Vt/tpes  L.,  der  Fuchs  sind 
häufig.  C,  Lupu«  L.  der  Wolf  kommt  noch  in  Ostpreussen  vor,  in  West- 
preuBsen  bat  sich  der  letzte  1862  im  Kreise  Tuchel  gezeigt   Felu  I^nx  L., 

der  Luchs  tritt  zuweilen  noch  in  Ostpreussen  auf,  so  wnrdt?  ein  Exemplar  1872 
in  der  Nähe  von  Braunsberg,  in  den  Forsten  von  Schlodien,  Kreis  Mohrungen, 
erlegt 


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Flniiipedia. 

Die  Seehunde  /Vioeo  tiiulina  L.  und  anncUata  Nil^s.  sind  gemein  in  uosorcr 
ilucht,  auch  Halichoerw  grypns  NilB8.|  die  K^lrobbe  kommt  hier  zowdlen  vor. 

Bodentla. 

Seiurut  vulgatit  L.,  das  Eiebhdmchen  ist  besonders  in  nnseren  Nadelwal- 
dtingen  häufig,  während  Atyoccu»  GKb  Schreb.,  der  Siebenschläfer  und  J/.  av«i- 
iamoriu9  Schreb.,  die  Haselmaus  wenig  gekannt  sind;  ersterer  findet  sich  in 
Pelonken  unweit  Panzig. 

Von^Iäusen  sind  Mus  Musculus  h.,  dio  IlauBmans,  M.  decumanus  Fall.,  die 
Wanderratte,  3/.  RaftiiH  L.,  die  Uausi'attO,  M.  stlvaticua  L.,  die  Waldmaus  liäuHg, 
nusscrdem  linden  sich  auch  M  agranut  Fall.,  die  Brandmaus  und  M.  minutu» 
Pall..  die  Zwcrtrniau?. 

Hi/pf((l<i,  11^  (niiji/iil'itis  Illi|rcr,  die  Wassen-attc  und  H.  arrafh  lUiger,  die 
kleine  Feldniau.-!  .siiui  liiiiilig,  ausserdem  konlmt  wohl  auch  JI.  ut/iestiiff  (-=  M. 
atfrefti«  L.)  die  Aekerfeldniaus  in  We^tprcussen  vor. 

Cattor  Fiber  L.,  der  Biber  ist  noch  1840  bei  Thorn  in  der  Weichsel  ge- 
fangen worden  und  es  wäre  festzustellen  ^  ob  er  sich  zuweilen  noch  gegenwärtig 
aus  Polen  oder  Russland  hierher  verirrt. 

Leput  timidvt  L.,  der  gemeine  Hase  ist  häufig,  während  man  L.  wtnabilü 
Ik,  den  Wechselhasen  bisher  noch  nicht  angetroffen  hat. 

Multnngnla. 

Sv8  scf'opha  Ii.,  das  Wilds<:hweiii  kommt  im  For.strevlcr  D.usililiib,  Wirliiy, 
im  grällichen  Walde  bei  Neustadt,  bei  Xadieneu  und  wohl  auch  au  audcrcu 
Ötdlcn  vor. 

BsminaiitU. 

Cervut  Akes  L.,  das  Elen  ist  gegenwärtig  in  Westpreussen  nicht  mehr  ver- 
treten, hingegen  C.  eUtphus  L.,  der  Bdelhirseh,  C.  capreolm  L.,  das  Roh  und 
C.  Dorna  L.,  der  Damhirsch  ausgosetst  im  Heubuder  Forst  bei  Danzig. 

Natevtia. 

Delpftimu  Phocaena  L.,  der  TQmmler  wird  in  jedem  Jahre  in  der  Danzigor 
Bucht  gefangen,  ausnahmsweise  wurde  1875  auch  ein  Finnfisch,  Pierobalatna 
lalictps  Hge.  hier  erlegt,  dessen  Scelet  in  den  Räumen  des  Proviusial-Museums 
Anfktollong  gefunden  hat. 

Aves.  Vögel. 

Infolge     sorgsamer   Beobachtungen    der  Herren    v.  Siebold,    Bock  und 
r.  HüUieyer  ist  die  Ornis  der  Provinz  nahezu  vollständig  l»ekannt  geworden 
ond  wird  auch  in  dem  Proviuzial- Museum  durch  reichhaltige  Sammlungen  ver- 
treten.   Daher  will  ich  nur  auf  einige  seltener  und  vorfibwg^eid  hier  vor- 
kommende Arten  aufmeriuam  maohen. 

Vultur  /uhnu  Gnu  tritt  ab  und  su  hier  auf  und  ist  auch  noch  im  ver* 
ffiagenm.  Jabre  im  Kreise  Strasburg  Westpr.  erlegt  worden. 


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12 


Von  den  "Rnlon  ist  Sfn'.r  lapponica  IUI/,  in  der  Mitte  der  sechszigcr 
Jahre  l)ci  Neuenbürg  We.stjir.  aiitretroffen  worden  und  *S.  uralensi's  Fall,  wird 
öfter  in  t)8tj»reu.sseu  gelumlen.  Herr  von  Homeyer  theilte  mir  mit,  dass  er 
1Ö74  in  Königribcrg  sielten  Kxein|dai-e  der  letzteren  Art  sah. 

Sylvia  LMteinia  L.,  die  Nachtigall  kommt  wohl  im  Norden  der  Provinz  nie 
vor,  ob  im  Sfiden?  wäre  Doch  ta  beoUacbten;  nacli  Bathke  soll  sie  boi  Thorn 
brüten.  S,  PhiUmtla  Bechst  deae  Sprosser  ist  häufig;  das  Museom  besitst 
fibrigoDB  von  keinem  der  beiden  ein  wes^reuBsisches  Exemplar. 

Pttrv9  jmtdulinv»  L.,  die  Bentelmeise  nistet  auch  in  unserer  ProTinz,  Herr 
Gymnasiallehrer  Momber  in  Elbing  empfing  im  TOrfloBsenen  Winter""  ein  Nest 
vom  Nogatnfer  und  im  diesseitigen  Museum  befinden  sich  zwei  Spirltnsexemplare 
dieser  Art  aus  hiesiger  Oegend. 

TnnhtH  ran'usy  T.  sibtricus,  T,  obucuru»  (palJi'in<)  sind  in  der  Elbingcr 
fiogend  heobaehtct  worden.  Herr  v.  ITomeyer  besitzt  Exemplare  der  beiden 
letzteren  Arten  von  dort  in  seiner  Sammlung.  Narli  demselben  Forscher  iät 
T.  alrot/t/fan'x  Tem.  ebenfalls  in  West]>reussen  vorgekommen. 

Emherua  calcaraf'/  Teriini.  ist  einmal  bei  Thorn  bemerkt  worden. 

Si/tr/tapfe^  parado.rus  Fall.,  das  Stei)i»enl)ulin  wird  aus  i^ibirien  manehnial 
hierher  gelangen.  18G4  ist  ein  Exemplar  bei  der  Grzibauer  Mühle  im  Kreise 
Berent  geschossen  und  1865  wurden  iu  Uoubudo  bei  einem  Fnchsban  ein  paar 
Federn  und  die  characteristiächen  FQsse  desselben  Vogels  aufgefunden. 

T€lrao  Urogallv»  L.,  das  Anorhuhn  kommt  im  Forstrovier  Mirchau  und 
Darschlub,  T.  Tetrui  L.,  das  Birkhuhn  im  Forstrevier  Darschlub  und  in  der 
Tucheler  Haide  vor,  wahrend'  der  Bastard  zwischen  beiden,  T,  mediut,  das 
Backelhuhn,  welches  in  der  Mitte  des  vorigen  Jahrhunderts  von  Klein  in  Jäschken- 
thal  b(>ol>arlitet  wurde,  jetzt  wohl  gilnzlieh  vci*8chwunden  ist.  T.  lh)n<i>tia  L., 
das  Haselhuhn  findet  sieh  im  Forstrevier  («newau  und  in  der  Tueheler  Haide. 

Oedicnemu«  crepiinn»  Temm.  soll  auf  der  Nehrting  und  bei  Thorn  brüten. 

Von  Reihern  sind  aueh  einige  seltenere  t^peeies  liier  vorgekommen.  Anh-a 
pitipurca  Ii.  ist  IS.">r)  lici  Tliorn  und  bei  Danzig  erlegt  worden.    A.  Cf/Mfa 

Gm.  der  grosse  Silbei  reilu'r  ist  naeh  Klein  1(»()2  bei  Danzig,  A.  <ini:eHa  L.  1G.'>8 
und  ITf)»)  auf  den  Hohen  bei  Danzig  angetrollen  worden;  in  letzter  Zeit  wurde 
ein  altes  Maniu  lien  bei  Terranova  unweit  Jaibing  beobaehtet.  A.  cornata 

empfing  Hock  aus  I.iaueuburg  i.  F.,  A.  nydic&rax  L.  ist  nach  Herrn  v.  Homeyer 
in  der  Gegend  von  Elbing  f&nf  Mal  erlegt;  es  wäre  nicht  unmöglich,  dass  diese 
Art  zwischen  der  Elbing  und  Nogat  nistet. 

Flatalea  Leueorodia  L.,  den  Lolfelreihor  hat  Klein  einmal  in  awei  Esemphiron 
bd  Weichsdmfinde  gesehen. 

Von  Strandläufem  ist  'Mnga  Temmnekii  Loisl.  bishei'  nur  in  wenigen 
Exemplaren  auf  Hola  gefunden  worden. 

Anas  Stellen  Fall,  ist  oft  bei  Danzig  vorgekonnnon,  aber  nie  alte  Männ- 
chen, welche  nach  Homeyer  nicht  weiter  westlich  als  bis  Pillau  beobachtet 
wurden. 


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1$ 


IStj^/hmt  makr  Fabr.,  den  grossen  Stnrmtanolier  flUirt  NowiosU  alB  einmal 
bei  Tbom  beobachtet  an. 

Steinta  tatpia  ViSL,  die  groBse  Seeechwalbe  soll  1884  ^benfirils  bei  Thorn 
Toigekommen  sein. 

Peleeanu»  ÜMerotahu  L.  ist  sidion  einige  Male  in  Wostprenssen  erlegt 
arofden. 

Amphibia.  Amphibien. 

Laeerla  agili»  L.,  die  gemeine  Eidechse  ist  häaüg,  ▼ttfarend  L,  troeea  Wolf, 
die  gelbbanchige  nnd  L.  itellala  Schrank,  die  roUir&ckige  Eidechse  selten  vor- 
konimen.  L^viridü md  Cahber  thuringiaeus  sind  frOher  bei  Thorn  gefunden  worden. 
C.  Nairijt  L.,  die  Ringelnatter,  Anffuix  fiaffilis  L.,  die  BlindachliMflic  und 
Vipern  Bertii<  Dan«!.,  Kreuzotter  sind  häufig^  dagegen  seltener  F.  Chersm 
I>aud.,  die  Kupfer-  und  V.  l^'eafer  D.iud.,  die  schwarze  Otter. 

Eotif>*  ern-npacd  Pcliwoigg.,  die  Scliildkröto  i?<t  gewiss  häufig  in  dorPi'OTinz, 
doch  roüsste  deren  A'crbrcitungshezirk  festgestellt  werden. 

Rnna  t'i^nilefifa  L.,  der  grfinc  Grasfrosch,  R.  feinporana  L,,  der  liraune  Land- 
frosch. //'//«  (irhorca  Laur.,  der  Laulifroscli,  Jionihimtfor  itineva  Merr.,  die  Feuer- 
kröte und  liiijo  chwreuM  Merr.  sind  iiberall  ziendich  liäufig,  aher  seltener  Ii. 
fv9ms  Laur.,  die  AV'asscrkrote,  Ii.  Caletmita  Laur.,  die  Unke  und  Ii.  vanahilis 
Gmel.,  die  vwflnderlicho  KrOte. 

Von  Salamandern  kommen  in  unserer  IVovinz  wahrschemlich  Tor:  TWYon 
rristahu  Lanr.,  der  Molch,  T.  iamiaiut  Bechst.,  der  gestreifte  Wassersalamander, 
7.  fuitetatuM  Daud.,  der  gefleckte  und  T,  afpettri»  Bechst.,  der  rothbauchigo 
WaMersalamandcT. 

Pisces.  Fische. 

• 

Die  Fanna  der  in  Wostprenssen  Torkommenden  Fische  dibrfte  vollständig 
erforscht  sein  und  hat  in  Beneckes  Werk  iiber  die  Fische  Ost*  und  Westpreussens 
eine  nahesn  erschOpfoide  Behandlung  gefunden.  Auch  in  den  Sammlungen  des 
ProTinzial-Musenms  sind  alle  einheimischen  Fische  vertreten,  sodass  nach  dieser 
Richtong  nur  aof  etwa  neu  auftretende  Arten  su  achten  wftie. 


Hierauf  legt  Herr  Dircctor  Conwentz  ein  Druckexcmplar  des  jungst 
fertiges  teilten  ersten  Bandes  des  mit  Unterstützung  des  Westpreussischen 
Provinzial-Landt^igs  von  der  Naturforschenden  Gesollscbaft  in  Danzig  heraus* 
gegebeoeii  Werkes: 

Göppert  und  Menge,  Die  Flora  des  Benisteins. 

jkfft  einem  Portrait  und  sediBMlin  Utfaographtoohen  TafBln, 

TOr  und  knöpft  daran  folgenden  Vortrag: 

Der  Bernstein  gehört  zu  den  wenigen  Fossilien  der  Erde,  welchen  l)Creit3 
roll  deu  Volkern  des  Alterthums  eine  sorgsame  Beachtuug  und  Würdigung  zu 


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Ii 


Theil  geworden  ist.  Hienvf  beruhen  die  innigen  Handelsbesiehnngeni  welche 
schon  vor  iwei  Jahrtaogenden  die  Östlichen  Moditcrranlftndcr  mit  nns^m  Kuslen- 
gebiet  rerbanden  nnd  welche  damals  den  Ausgangspunkt  für  die  geographische 
Kcnntniss  des  nordöstlichen  Doutsclilanils  gebildet  haben.    Wenn  wir  so  dem 
Bernstein  das  Auftreten  einer  frühen  (^ultur  in  unscrni  Lan<h;  vordankon,  nnd 
ihm  daher  in  archäologischer  Hiusioht  unsore  volle  Thcihiahme  nicht  versagen 
können,  so  nmss  er  dier<cll»o  in   noch  weit  höherem  Ma.-^se  al^  HepMistan«! 
geologisciier  Bctrachtuni^swiMsc  in  Aiisi)riich  nehmen.   J)enn,  als  das  einst  lirissi<ro 
ITarz  wahil)ild(Mid»'r  Naih'lliiuinie  in  tcrtiairr  Zoit ,  liat  <'r  die  lloste  der  dainaliir»'ii 
()r«^anisclien  Welt,  glcioluvic  in  durchsichtigem  (Jralio,  treu  uns  hewaiirt.  Her 
N'orzfiglichkeit  des  Materials  ist  es  zu/.usclireilten,  da.ss  die  darin  verborgenen 
Einschlüsse  so  dcntlich  nns  erhalten  sind,  um  eine  Erkennung  und  ßestimmnng 
derselben  in  enuöglichen.    Dementsprechend  sind  die  animalischen  Indasa 
grossonUieils  von  Specialforschem  bereits  bearbeitet  worden »  während  die  vege- 
tabilischen vomdimlich  nnd  fiut  ausschliesslich  von  Herrn  Gcheimrath  Göppert 
in  Breslau  snm  Gegenstand  eingehender  und  erfolgreicher  Forschungen  gemacht 
wurden*   Nachdem  derselbe  1887  eine  unseren  Nadelhölzern  nahestehende  Art 
als  Bematein  liefernd  ermittelt  nnd  in  der  Folge  wiederholt  Ober  d.is  Vor- 
kommen und  die  Einschlüsse  desselben  Ihm  !  lit  t  Imtte,  unterzog  er  in  dem  von 
ßerendt  1845  herausgegr^benen  Werke  j.l'elter  den  liernstein'"  die  damals  aus 
demHell)en  bekannten  IMIanzein este  einer  monographischen  Bearbeitung.  Oe- 
leLTcritlich   eines  wenige  Jaiire   spater  erfolgten  Besuches  von  Danzitr  lernte 
(nnipert  die  Sammlung  von  Bernstein-Kinschli'isscu  k(Mineii,  welche  der  auf  ver- 
schiedenen Gebieten  des  Wisscn.s  ausgezeichnete  und  ganz  l»rsoiid'ers  um  die 
naturhistorische  Erforachung  von  Wcstpreussen  hochverdiente  l*rofessor  Menge 
ein  Menscbenalter  hindurch  mit  grossem  AufWand  an  Zeit-  nnd  Geldopforn  zu 
Stande  gebracht  hatte.  Diese  Sammlung,  welche  der  leider  schon  seit  drei 
Jahren  verewigte  Forscher  in  edler  Gesinnung  g(^en  unsere  Provinz  dem  nea 
begr&ndeken  Provinsial-Museum  als  das  kostbarste  Vcrmitchtniss  hinterlassen 
hat,  bot  dem  Professor  Goppert  des  Seltenen  nnd  Neuen  so  viel,  dass  er  auf 
Grund  derselben  mit  Monge  gemeinschaftlich  eine  neue  Bearbeitung  der  Bern* 
Steinflora  beschloss.    Seitiiem  sind  bei<le  Miinner  bemüht  gewesen,  von  den 
werthvollen  Objecten  Zeichnungen  und  Beschreibungen  zu  entwerfen,  wobei  e.s 
uns  nicht  Wunder  nehmen  kann,  dass  sie  mit  den  stetig  zunehmenden,  freilich 
auch  wechselnden   Krlahinnigeu   innuer   unsehlüssiirer  wurden,  die  hierauf  ge- 
gründeten Untersuchungen  zu  beendigen  und  deren  Resultat  einen»  p-üsseren 
Publikum  zuganglich  zu  machen.    Auf  das  Ansuchen  der  Naturforschenden  Oe- 
sellschaft  in  I)anzig  entschlossen  sie  sich  endlich,  den  ersten  Theil,  welcher 
von  den  Bernstein-Conifcren,  insbesondere  auch  in  ihren  Beziehungen  zu  den 
Coniferen  der  Gegenwart  handelt,  fertigzustellen  und  dem  gedachten  Verein 
zur  Hersusgabe  zu  fiberlassen.  In  Anbetracht  des  Umstandes,  dass  in  diesem 
Werke  die  im  Provinzial-Hnseum  aufbewahrten  Schtttzo  unsers  eigenen  Bodens 
eine  gr&ndliche  und  sachgemässe  Bearbeitung  gefunden  haben,  welche  data 


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15 


geeigiiet  ist,  ein  getreues  Bild  der  frfiberen  VegelationBTerlddtoisse  mseres 
Urnileo  tu  lielem,  bat  die  PtoTinsial-Vertretung  dem  Antrage  dw  Natorforschenden 
GeBellachaft  gerne  Folge  geleiatet,  aar  Bestreitung  der  Kosten  fÄr  die  Pnbli* 

cation  des  gedachten  Werkes  eine  naoibafte  UnterstQtzang  derselben  zukommen 
aa  bissen.  Die  liiordurch  bewirkte  Förderung  der  ideellen  Bestrebungen  Sciteps 
des  westpreussiscben  Provinzial-Landtags  wird,  auch  über  die  Provinz  hinaas, 
in  den  Kroi>:on  der  Wissenschaft  einen  lebhaften  Beiiall  und  unbedingte  An^ 
kennung  linden. 

Die  ConiliTon  lialu  n  in  vorschiodcnen  Epoolien  der  Enh:)nt\vi(  k('hing  eine 
li<Tvorrag«MKk'  Rollo  ironpioit  und  an  dem  Aufbau  ganzer  Format iruien  einen 
wesentlichen  Antheil  genommen.  Selion  in  den  ih'r  Steinkohh'  uiiterlagcinden 
Schichten  treten  die  ersten  Re.stc  ver.steinter  Stammbruchstücke  auf  und  in  der 
nScbst  jüngenm  FiWBUition  erreichen  sie  eine  massenhafte  individuelle  £nt- 
wickelung,  welebe  in  den  sogenannten  ,,Ter8teinten  W&ldem"  des  udrdlichen 
Böhmens  und  der  Grafschaft  GbitSi  am  Kyffhttnser  und  bei  Ghemnits  i./S*  und 
an  vielen  anderen  Orten  ihren  Ausdruck  findet  Demnächst  verlieren  sie  an 
geologischer  Bedeutung,  um  dann  in  der  Tertiärformation  wieder  in  don  Yorder- 
gmnd  zu  treten:  die  vcrstcinten  6eschiebe>Hölzer  d«r  norddeutschen  Ebenei 
die  Bnninkolile  und  der  Bernstein  vordanken  zum  bei  Weitem  grösstcn  Thdle 
vorweltlichen  Nadelhölzern  ihre  Entstehung.  In  dem  vorliegenden  Werke  unter- 
scheidet Goppert  nach  den  eingeschlossenen  Holzresten  sechs  Baumarten,  welche 
zur  Produetion  des  Bernsteins  beigetragen  haben  dürften,  und  zwar  eine  aus 
der  Familie  der  Taxinecn  und  fTinf  ans  <ler  Verwandtschaft  unserer  lientigen 
Kieforn;  von  den  Ict/.tenMi  scheint  eine  wi('(](>iiun  dem  von  Herrn  St.ultrath 
Helm  in  Danzig  entdeckten,  zu  Khren  unserer  Stadt  ,,(Jedanit"  benannten, 
Bernstein  ähnlichen  Harze  eigcnthümlich  zu  sein.  Uebcrdies  kommen  nicht 
selten  Blatt»,  Blüten*  und  Frachtreste  vor,  welche  mit  den  eigentlichen  Bern- 
stein|»rodueenten  ohne  Weiteres  nicht  kOnnen  in  otganiseben  Zusammenhang 
gebracht  werden;  hierher  rechnet  der  Ya^Suser  11  Speeles  aus  der  Familie  der 
AInetineen  und  14  aus  der  der  Cupressineen.  Diese  Reste  repräsentiren  vor- 
nehmlich solche  Gattungen  beaw.  Arten ,  welche  gegenwärtig  im  östlichen  Asien 
ihre  nächsten  Verwandten  auftnweisen  haben  und  anderseits  finden  wir  vide 
derselben  wieder  in  den  Ablagerungen  der  norddeutschen  BranukohlOi  besondera 
auch  in  der  von  Chlapau  im  Kreise  Neustadt  i.  Wpr.  Erwägt  man  noch,  dass 
selbst  in  unsem  Braunkohlcnschichten  mehr  oder  weniger  grosse  Bernstein- 
Einschlüsse  nicht  selten  aufgefunden  werden,  so  kann  man  sieh  der  Thatsaehe 
nicht  verschliessen,  dass  bddo  Fossilien  demselben  Zeitalter  ihre  Entstehung 
verdanken. 

Die  Prodnctionsnihigkeit  der  Bernstoinltaumc  niuss  eine  ausserordentlich 
fnnffie  gewesen  sein,  etwa  älmlich  der  der  Kauriiichte  auf  Neuseeland,  von  der 
II iK-hstcttw  erzahlt,  dass  ihre  Acste  und  Zweige  voll  von  Harztropfen  starren, 
während  sich  dnd  Harz  in  gi-össoren  Knollen  am  Boden  ansammele.  So  können 

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16 


Bicli  Bernsteinstiicke  toh  6—9  Kflo  Schwere  kaam  am  Stamm  selbst  gebildot 
haben,  Tielmefar  sind  auf  einander  folgende  ErgQsse  am  Banme  herabgeflossen 

und  hnbcn  sich  unten  am  Wurzelstock  zusammengeballt,  wodurch  auch  die 
vielerlei  Furchen,  Ein-  und  Alxlriiokc  erklärt  werden,  welche  diese  Stücke 
häufig  aufweisen.  Der  Boden  der  damaligen  Wälder  war,  wie  es  Ortppert  in 
den  Ficlitcn-Urwiüdoni  Hölmioii?«  in  älmliehei- Weise  hout'/.utago  bcohnclitct  hat, 
mit  verrotteten  llolztriinuneru  bedeckt,  den  eiiizit^iMi  Uebcrrostcfi  rriiheror 
l]anni-( Jeiierationen.  Wenn  nun  das  Harz  an  einer  solciien  Stelle  zu  Boden  floss, 
wurden  jene  zu  einem  oigenthünilicben  ronglomeiat  verbunden,  welcbes  gegen- 
wärtig im  Handel  den  Namen  des  „schwarzen  Firnis.s"  ITihit.  J>iesc  Bernstein- 
sortc^  welche  ausschliesslich  zur  Lackfabrikation  Verwendung  findet  uud  welche 
Herr  Fabrikbesitzer  Pfannensehmidt  in  Danzig  in  zoTorkommendster  Weise  dem 
Verfasser  zur  Verfügung  gestellt  hat,  ist  ganz  nnd  gar  mit  wirr  dnrch  einander 
liegenden  kleinen  Holsfosem  erf&llt:  eine  Erscheinungsweise,  die  anders  kaum 
erklUrt  werden  kann. 

Alle  die  Torerwtthnten  Verhältnisse,  welche  hier  nur  angedeutet  wanden 
konnten,  sind  in  der  „Flora  des  Bernsteins"  ausführlich  geschildert  nnd  auf 
sechszdin  coloiirten  lithographischen  Tafeln  illustrirt  worden,  welche  die  rühm- 
lichst bekannte  Knnstanstalt  von  J.  G.  Bach  in  Leipzig  in  mustergiltiger  Weise 

auBgofrdirt  hat.  In  wahrer  Pietät  gegen  den  mittlerweile  verschiedenen  Freund 
und  Mitarbeiter,  dessen  Sanindung  die  erste  Anregung  zu  diesem  Werke  gab, 
hat  Oöppert  dessen  Portrait  als  Titelbild  demselben  beigefügt  und  ist  hierdurch 
gleichzeitii^  den  Wunselien  der  Xaturlbrsehenden  Gesellschart  auf  das  Freund- 
lichste begegnet.  Der  voi  lit^gende  Band  hat  in  der  Offizin  des  Herrn  A.  W. 
Kafomann  in  Danzig  eine  -;elir  windige  Ausstattung  erfahren. 

Möge  CS  dem  lioclibet airton  Verfasser,  dem  noeli  vor  kurzem  Seitens  der 
Geologioal-Soeiety  in  Lomloii  durch  A'crleihung  der  Mnreliison-M»;daille  die 
höchste  Anerkennung  gez<dlt  W(»rden  ist,  besehiedcn  werden,  sein  Li«'blingswerk 
fortzusetzen  »nid  zu  vollenden,  welches  gefordert  zu  haben  der  Provinz  West- 
preusson  dauernd  zur  Ehre  gereichen  wird! 


Scldiesslich  gedenkt  ireri-  Direetor  Dr.  (^onwentz  noch  der  areliaeoh^giseiien 

Bedeutung  der  Stadt  Deutscli-K}  lau  und  ilner  Umgegend.  Im  Besonderu  lenkt 

er  die  Aufmerksamkeit  der  Versammlung  auf  die  am  Gescricb*,  Silm-  und 

Liftbenc-See  gelegenen  Bnrgwidle,  welche  vor  sieben  Jahren  durch  Horm  Dr. 

LiBBauer>Danzig  nniersncht  worden  sind,  und  auf  die  im  vergangenem  Jahre  von 

Herrn  Beallehrer  SchuItzO'Danzig  im  Kreise  Bosenberg  mehrfach  aufgefbndenra 

Steinfiguren  oder  auch  MOnchsteine,  Steinmfitterchen,  in  Russland  kamene  baby 

gmnnt.  Hiorvon  befinden  sich  zwei  Ezemphure  bei  Bosenberg,  eins  in  Mo^a 

t 


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17 


«nd  dn  Tieiies  soOte  Im  Berits  dee  Henrn  Fritael  in  Dt-%]aii  sem.  Indeflsen 
Bat  sieh  eigebeo,  daas  dieser  Stein  kein  ArtefiMSti  Tielmebr  an  eigenthUmlich 
aoflgeiraBchenes  Geschiebe  darsteHt  nnd  datier  ohne  Belang  Ist  Diese  Stein« 
figoren  Bind  jedenfalls  Denkmttler  ans  sehr  alter  Zmt|  die  wohl  den  Manen 
Verstotbener  errichtet  worden,  nnd  ee  Ist  anannehnen,  dass  dieselben  ancfa  in 
anderen  SIreisen  unserer  Provinz  werden  aufgefanden  werden.  Daher  bittet 
der  Vortragende  die  Anwesenden  anf  jene  Ckgenstände  in  achten  nnd  fiber 
etwaige  Funde  näheres  mitsutheilen.  • 


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18 


Bericht 

Aber 

die  botanischen  Reisen  im  Neustädter  Kreise  im  Sommer  1882 

TOB 


Wie  ich  in  der  Veraammlaiig  in  Calm  Tersprocben,  machte  ich  im  Tcr- 
gangpenen  Sommer  xwei  botanisshe  Beie^»  vom  11.  bis  25.  Juni  nnd  vom 
26.  JaU  bia  8.  August,  in  dem  s&dlichen  Theil  des  Neustädter  Kreise». 

Es  war  m^ne  Absiolit,  grössere  Striche  zu  durchwandern,  bei  der  Kürze 
der  Zeit  aber,  und  da  ich  für  das  Ilauptobjekt  meiner  diesmaligen  Unter- 
suchungen, die  viele  Zeit  in  Anspruch  nehmenden  Moose,  in  den  Umgebungen 
des  Dorfe?  Kölln  <'in  sehr  günstiges  Terrain  fand,  so  boschränkte  icii  mich  auf 
diese  Lokalität,  die  ich  etwa  in  dem  Unifange  von  2  H^^eilen  zicndich  giM"in<l- 
lich  durcliHUchto,  auf  der  Durchreise  zugleich  die  Gegend  von  Espenkrug  und 
Gr.  Katz  mitnehmend.  Diese  fiegendcn  hat  IleiT  Lutzow,  der  mich  zum  grossen 
Theil  bei  meinen  Exkursionen  begleitete,  in  seinem  vorjährigen  Bericht  recht 
eingehend  boscliricbeo,  weshalb  ich  mich  einer  näheren  Schilderung  derselben 
enthalten  kann.  Die  weatUehe  Orenie  von  Lntsow'e  Bzknrsionen  habe  ich  nicht 
enetchti  denn  ich  bin  westlich  nur  bis  JeUenschhfttte  nnd  Gr.  Ottalain,  im 
Norden  bin  ich  aber  etwas  weiter,  bis  sn  den  Seen  von  Biescbkowiti  nnd 
Wigodda  gekommen. 

Der  Nenstftdter  Kreis  ist  in  Hinsicht  der  Fhanerogamen  einer  der  best- 
dnrchsncfaten  nnserer  Provinz,  und  es  war  daher  von  diesen  nicht  leicht  etwas 
Neues  zu  erwarten.  Es  ist  mir  denn  auch  nicht  geglückt,  in  dieser  Hinsicht 
unsere  Provinzialflora  zu  vermehren.  Für  mich  war  es  aber  sehr  interes.sant 
hier  Pflanzen  und  zwar  in  grosser  Zald  zu  finden,  die  ich  noch  nicht  lebend 
gesehen,  da  sie  in  unserer  Provinz  nur  in  diesem  ihrem  nordwesilichstcn  Theile 
vorkommen;  wie  Lifoirl/a  htnixfrix,  Lnhclia  Dorf i^aima ,  Mi/nDji/n/llu m  alternt- 
ßonim,  Motitia  lanipronpa-ma,  oder  die  in  andern  Oegendon  grosse  Seltenheiten 
sind,  wie  Elafine  Hydropiper,  Ly«imachia  nemontm,  Ranunculm  reptaiig,  Scirpus 
»etacev«,  Stac/iys  arceniis  und  andere.  Trotz  dieser  Seltonhoiten  mu88  man  die 
Umgegend  von  Kölln,  deren  mittlere  Erhebung  etwa  600  Fnss  ftber  dem  Meere 
betrilgt,  wthrend  einzelne  Kuppen  sich  bis  760  Fnss  erheben,  artenarme 


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19 


nennen ,  denn  trotzdem  ich  gerade  in  der  guuptigsten  Jahroszeit  alles  Biclicr 
erkennbare  genau  verzeichnete,  liahc  ich  es  doch  niclit  viel  über  500  Arten 
von  BlüthenpHanzen  bringen  können.  Als  Charakterplianzen,  die  durch  die 
Häufigkeit,  in  der  sie  mir  wohl  in  andern  Gegenden  nicht  vorgekommen,  auf- 
fallen, mochte  ich  für  sumj)tige  Wiesen  und  tortige  Haiden  Juncm  jili/ormis  und 
J.  »quarrottus  bezeichnen,  für  die  Aecker  Omilhopus  perpuailluSf  Teesdalea 
mtdkamU»,  Amo$m$  mimma  vaad  Sj/perteum  humi/mum,  fBlr  Wälder  und  Ge- 
bteche  Oroftn«  hiberotu»  und  Rubut  BMardi.  Dcnr  Torhemchende  Waldbanm 
neben  PSmM  «Uvtttrü  ist  Fagu*  nhaüea. 

Wenn  also  die  Phanerogamenflo»  nnr  wenig  Gelegenheit  bot,  nnaera 
Yereinaswecke  sn  ilttrderni  so  &nd  ieh  ein  desto  ergiebigeres  Feld  In  den  Laub- 
ond  Lebermoosen.  Die  vielen  Torfinoore  und  die  Seeufer  mit  Ihren  xahlreiohen 
enmtiscben  Röcken  lieferten  in  dieser  Hinsicht  eine  i->eiche  Ernte*  Ausser 
den  pchon  vor  swei  Jahren  von  Lützow  aufgefundenen  seltenen  Moosen, 
Dichellyina  cajnUaeetnn,  Fitnfiiuillx  (lulfcarlici^  Cononuinum  JuUanum,  Mnium 
cincl'uiioidef,  die  ich  wieder  in  grosser  Menge  auffand,  das  letztere  sogar  mit 
einor  veralteten  F'rucht.  zum  ersten  Male  fruelitl)ar  in  Deutschland,  kann 
i«  h  als  n«'U  tür  Westjireussen,  res)),  tur  West-  und  Ostjueussen  manches  verzeichnen. 
Auf  den  erratischen  Blöcken  tand  ieh  ausser  den  darauf  iiljcrall  häufig  vor- 
kommenden, wie  llciUciyia  ciliata,  Giimmia  apocarpa  und  Racoinitrium  Iwfc- 
rottiekum^  an  vielen  Stellen  Andreaea  pe&ophila,  Racontitrium  /asciculare  und 
Diaraimm  lomgifolüim,  ab  neo  f&r  Weatpreuseoi  Grimmia  Hartmani,  neu  für 
Pkeuaaen  fiberhanpt  Andreaui  rupesbri»,  leider  nur  in  einem  einzelnen  nnlie- 
dratenden  Bischen,  EaeomUrüm  aeieulare  und  Fimdem  ptuillm,  Neu  fllr 
Preuflson  hielt  ich  das  bei  Piekelken  gefundene  Leptoinehum  homwnallum,  doch 
hnb«  ich  mich  durch  Ezemphure,  die  mir  Herr  Jansen  später  suschickte,  über- 
ae^gt,  daas  er  dasselbe  schon  bei  EDiing  aufgefunden.  Von  einer  grossen  Zahl 
interessanter  SphagmmtormeJif  die  noch  z.  Th.  einer  näheren  Bestimmung  und 
Vergleichung  harren,  da  ich  im  vorigen  Winter  durch  andere  Arbeiten  sehr 
beschäftigt  mich  nicht  daran  machen  konnte,  kann  ich  als  neu  für  Prcussen 
Sphagnum  laneinum  und  die  schOne  typische  Form  von  Sphojfnum  rigidum 
beseicbncn. 

Sehr  zahlreich  sind  die  gefundenen  Lel>ennuose.    Als  neu  kann  ich  daa 
durch    Golt^^clic  s    klassisehe   Arbeit   sehr   bekannt  g(iword(  iie  Jldi'foiiiitriiim 
HiM)keri  verzeichnen.    Lützow  fand  in  meiner  Gesellsclialt  ein  einzelnes  IVueht- 
tragendes  Pfläuzchen  davon  am  Ufer  des  Espenki'uger  Sees.  Ks  wuchs  zwischen 
Benptmia  irri^ua  and  AUcularia  »eedaritf  abor  trotz  langem  Suchen  und  trotz 
Lfitzow's  scharfen  Augen  war  nichts  weiter  davon  zu  finden.  Es  ist  eine  Eigen- 
AswKwhfcABt  dieses  Lebermooses,  nicht  in  Basen,  wie  die  meisten  andern, 
soadem  stets  vereinaelt  zu  wachsen.  An  sonstigen  Arten,  die  ich  erst  von 
wsBijgen  JPtankten  der  Ftovinz  und  als  Seltenheiten  kenne,  fiuid  ich  hier  z.  Th. 
fsebt  ffffiiiMiicb  Sarooictff^htu  Funkii,  Blq^aroetoma  tetaeeum,  JungemianHia 
tfttrta,  kmcsoUäa,  veittrieoM,  ii^ata,  letztere  auch  zum  ersten  Male  in  der  Form 

•  2* 


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80 


ßmtoM,  Hehreres  bedarf  noch  einer  geaaiMreD  Untorsuohiiiig,  und  ich  Teramtke 
noch  einiges  Neue  darunter. 

Viele  Freude  machte  ea  mir  hoetes  lacusfris  zum  ersten  Male  lebend 
beoliacliten  zu  können.  Diese  Pflanze  ist  hier  sehr  verbreitet,  denn  in  9  von 
23  Seen,  die  ich  besuchte,  fand  ich  sie  und  zwar  in  sehr  versciiiedenen  Formen. 
Die  Pflanzen  fast  jedes  einzelnen  Sees  haben  einen  etwas  von  denen  der  anderen 
Seen  abweichenden  Habitus,  der  sich  jedoch  leichter  walirnehmen  als  beschreiben 
lisst  Sehr  häufig  ist  die  Form  rwnrvata  Klimmann,  mit  sichelfbrinig  zurück- 
geMamten  Mllttem;  im  Espenkruger  See,  dem  klassischen  Standorte  fftr  diese 
Pflanxenart  in  unserer  Frovins,  ist  sie  sogar  die  Torherrschende  Fonn.  Im 
Or.  Ottalsiner  See  fand  ich  jedoch  mit  L&tsow  zusammen  eine  Form  von  so 
abwdchendem  Ansdien,  dass  sie  meinw  Meinung  nach  wohl  Twdiente,  als  be- 
sondere Art  betrachtet  zu  werden;  Toriiufig  will  ich  sie  als  hoete»  taembrit 
vor.  leiospora  bezeichnen.  (Lfitzow  erwähnt  schon  in  seinem  vorjährigen  Be- 
richt dieser  Pflanze,  von  der  er  Untei-scheidungsmerkmale  angiebt  und  die  er 
auch  in  andern  Seen  in  der  Gegend  von  Wahlonbei"g  gefunden  hat.)  Die  Pflanzen 
wuchsen  nicht  weit  vom  Ufer  nur  etwa  2  Fuss  unter  dem  Wassei-syiiegel  tief 
in  einem  sehr  feinen  sandigen  Schlamm  eingebettet.  Sie  zeichnen  sich  durch 
sehr  kräftigen  Wuchs  aus.  Die  ziemlich  helljrrunen  Blätter  sind  am  (i runde 
sehr  breit,  sich  allmählich  vcrschmälernd  und  stehen  nicht  steif  aufrecht,  auch 
nicht  zurückgekrümmt,  wie  bei  den  anderen  Formen  von  hoetes  lacustris,  sondern 
stehen  fast  unter  einem  Winkel  von  46*  ab,  so  dass  die  ganze  Pflanze  an  eine 
Ueine  AM  oder  StraHoUB  erinnert.  Die  Ifakrosporen,  die  bei  /«oftw  eekinoipara 
dicht  mit  spitzen  staehelftrmigen,  bei  J.  laeiutrü  weniger  dicht  mit  stumpfen, 
meist  etwas  gekrttmmten  Warzen  besetzt  sind,  sind  hier  &8t  glatt,  selten  zeigen 
sieb  wenige  stumpfe  Warzen.  Weniger  Gewicht  wiU  ich  darauf  legen,  dass  die 
Blitter  am  Grunde  dne  breite  wenssliche  Zone  zeigen,  was  von  der  Bedeckung 
mit  dem  feinen  Sande  herr&hrt,  und  welches  daher  nur  als  eine  durch  den 
Standort  bedingte  Erschcintmg  zu  betrachten  sein  möchte.  Auf  dieselbe  Ur- 
sache glaube  ich  die  sehr  hello  fast  weisse  Farbe  der  Sporen  zuriickfuhren  zn 
müssen.  Schade  dass  die  ho?fen,  wie  die  meisten  Wasserpflanzen,  auch  beim 
sorgfältigsten  Trocknen  sehr  unkenntlich  werden  und  besonders  ihi-e  habituellen 
Eigenthümlichkeiten  fast  ganz  verlieren.  Eine  genaue  Untersuchung  und  Be- 
schreibung müsste  daher  eigentlich  am  Fundorte  vorgenommen  werden,  und 
dazu  findet  sich  bei  solchen  botani.schen  Reisen  selten  Zeit  und  Müsse.  hoete>< 
eckino»pora,  die  Lützow  an  der  nordwestlichen  Grenze  der  Provinz  entdeckt, 
konnten  wir  in  der  Gegend  von  KOlln  nirgend  auffinden.  Bei  grindlicber 
üntersnchung  der  dortigen  Seen  findet  sie  rieh  rielleieht  doch  noch;  eine  solche 
konnte  ieh  bei  ginzlichem  Mangel  branchbarer  Fahrzeuge  nicht  Tomehmen  und 
musste  midi  daher  mit  dem  begnflgen,  was  die  Wellen  auaspfilten  oder  was  in 
der  Nihe  der  üfer  wuchs. 

Da  Herr  Lfitzow  in  seinem  To^jlbrigen  Berichte  schon  den  grOssten  Theil 
der  im  vorigen  Sommer  von  uns  zusammen  gefiindenen  Pflanzen  anfffihrt,  ao 


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ftbra  Seh  von  Blfithenpflansen  nur  diejenigen  an,  die  bei  L&tzow  fahlen,  einigo 
aehoii  aogeflUirtey  bei  denen  ich  noch  einige  Bemerkangen  nuushen  will,  beieichne 
ich  nil  einem  f.  Die  Sporenpflinzen  führe  idi  sämmdich  anf* 


Verzeichniss  der  geftmdenen  Pflanzen. 


Phanerogamae. 

Papacer  Arfii  iuntu-'  L.  Im  Getreide  nicht  häufig. 
Nusiurtium  uitiphihium  R.  Br.  Häufig. 

Alliaria  ofßcinalis  Andrs.  In  feuchton  Gebüschen  nicht  selten. 
Nnlea  pameulata  Desv.  Im  Leim  bei  Boszanken. 
A(/rottemma  Githago  h,  Niehl  sehr  häufig. 

THfoKum  procumbeM  L.  An  Feldrainen  bei  KOlIn. 

Vtda  upnim  L.  Auf  Feldrainen  nidit  selten. 
Rubtu  whereetm  Andrs.  An  Waldrändern  nicht  selten. 

—  nemorosM  Hayns.  In  Wildem. 
BatemtiUa  proeumheux  Sibth.  An  Seenfem. 
Rona  tomeniom  Sm.  Nicht  selten  an  Wegen. 
Sorhus  attcwpana  L.  In  Wäldern  häufig. 

Crataegus  nwfinf/i/na  Jacq.  Einzelne  Strttncher  bei  Kl*  Tnchom,  scheint  in  der 

Gejrend  s«-lton. 

t  Montia  laniproxpi'rnui  Cham.    Im  Pfarrwäldchen  bei  Kölln  zwischen  Mnium 
Seligen  und  am  Marchowie-Sec  zwischen  Mnium  cincliUioides. 
Ri/h'm  nignim  L.  Unterhalb  Piekelkcn  im  Schmelzthal. 
Carum  Carvi  L.  Scheint  gelten. 
SeUmmm  CarvifoKa  L.  In  Oebfischen. 
Dau€U9  Carota  L.  Selten. 

8amhweu9  nigra  L.  Nnr  in  der  Nähe  der  Wohnungen,  daher  wohl  nur  angepflanzt 
PUatiUs  afßeinaU»  Mneh.  Am  See  in  Kölln. 

ctrvgMu  Ii.  Häufig* 
Semeio  tulgari*  L.  Nicht  selten. 
Cirriuvx  palustre  Scop.  Häufig. 
^Ipoekoert«  glabra  L.  Auf  Heiden  nicht  selten. 

—  radicata  L.  Häutig. 

nierannm  prafeiw  Tausch.  Bei  Köllnerhutte  ziemlich  selten. 
f  Lohelin  Dortnwnna  L.  Auch  in  den  Seen  bei  Wigodda  hänfig. 

Cfimpantila  rapuncvloi<hs  L.  Häufig, 
f  }f,'/infrnpa  Jfj/popifi/n  rar.  Ui/popI>f(fen  Wallr.  Nur  diese  Form  gcsehn. 
CifMOfflossum  ofßcinale  L.  üm  die  Dörfer  nicht  selten. 

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33 


—  intemtedia  Lk.  HftaOg. 
Byoi^famuB  mger  L.   In  KöUd. 

Verbamm  Thaptu*  L,   Scfamelstbal  unterhalb  Piekelken. 
f  Veroniea  Ckamaedrytf  yar.  fnloBo  Schmidt.  In  schattigen  Wäldern  auch  dleao 

Form  nicht  sei  ton. 

AleetorolophuH  minor  Rchb*   Auf  Wiesen  bei  Borzaoken  nnd  KöUnerhättc 
lüiufig  mit  braunen  Deckblättern. 

Tli'imui*  lUKiuslifolivK  Pcrs.    In  sandigen  WaUlern. 

Galt'opxi"  bijidu  Boeningh.    Auf  Acckern  bei  Kölln, 
•j-  Littorflla  lacuKiriH  L.    Auch  an  den  Seen  bei  Bicächkowitz  und  Wigodda. 

Chenopodium  hyhridum  L.    Bei  Kölln, 
f  Rumex  sanguineut  L.    Auch  bei  Piekelken  im  Schmelzthal. 

Qiureut  »emlißora  8m.   Selten  in  den  Wildem. 

Almit  gluiinosa  Gaertn.  Hftnfig. 

Sparffanium  unnmum  Fr.   Im  See  bei  Wigodda. 

Gymnadema  conopea  R.  Br.   Anf  Heiden  bei  Jellensohhfitte. 

iMtera  ovata  R.  Br.   Bei  Piekdken. 

Jnneus  ariicxdatus  L.  Gemein. 

—  alpintu  Yil].   Am  Marchowie-See. 

Scirpus  eae^tosu»  L.    Im  grossen  Moor  aui  Stcinkrager  See. 
j"     —    sdaceits  L.    Anch  am  oljcrn  See  boi  Bieacbkowits. 
Kriophorum  lafifolium  Hoppe.  Häutig. 
Carejr  Ugerica  fJay.    Am  Seeufer  bei  Bieachkowitz. 

—  acvla  Ii.  Hüufig. 

—  diyifaia  L.    In  Wiildem  nicht  .selten. 
ranicum  glabnim  Oood.    Auf  Saudäckem  bei  Glodowo. 
AgrotU»        L.  Häufig. 

(Mamagrogti»  EpigeiM  Rth.  Häufig. 
Avena  pubescens  L.  Häufig, 
t  JunipentB  eomnwnU  L.  Sehr  häufig  auch  in  der  Form  C. 

Cryptogamae  vasculares. 

IsoeUs  lacugtrü  Dur.  Auch  im  untern  See  bei  Bieechkowitz  und  in  den  Seen 
bei  Wigodda. 

—  '   var.  recurvata  Klin?m..    Besonders  häufig  im  Eapenkruger  See. 

—  —    var.  leiogpoi'a  Klinggr.    Im  Or.  Ottaleiner  See. 
t  Lyeopodium  inundatum  L.    Bei  Jeilouschhütte. 

"I"     —    davatum  L.  Oomein. 

f      —    (tiiiioti'nvm  L.    Forstbelanf  I'iekclken  nicht  solteu. 
f      —    Schtf/o  L.    Kbcnda.<!elli.st  uud  am  Nuss-See. 
f  Equuetum  arvcme  L.  (Jemein. 

f     —   —   var.  nemoromm  A.  Br.    In  feuchten  Wäldern  nicht  selten. 


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SS 


f  EqmMhim  praUnae  Ehrh.  Hinfig* 

t    —  Mhaüemm  L.  HlUifig. 

f    —  palvOn  L.  Gemein. 

f    —   limoKum  L.   In  den  Seen  häufig. 

f     —    hiemale  L.  Häufig. 

f  Botrychium  Lunaria  Sw.    Nicht  schon. 

—  ntfarfnliuni  A.  Br.    Bei  Bioschkowitz. 
OphioffloKsi4in  vuli/afum  L.    Bei  Piekelken  auf  Wiesen. 

t  Ct/ft opfert'^  fraqilix  Bcnih.  Häufig. 

f  At^dium  Fili.r  via>i  Sw.  Tfäufig. 

f     —    dilafatum  Öm.  Häufig. 

I     —    tpinulosvm  Sw.  Häufig. 

f    —   Thelifpieri»  Sir.  An  Seeofern  biofig. 

t  Pkegtpterif  polifpoditnde»  F^.  In  Wäldern  nicht  selten. 

t     —    Zhyopterii  Vie.  Häufig. 

t  JrAyrtwn  F^lue  femina  Both.   In  midem  gemein. 

—  —   var.  d«Uaium  DoeD.   Am  Marchowie-Scc. 

t  BUekmim  Spieant  Roth.  Ausser  dem  Pfarrwalde  bei  Kölln  «och  am  Nnss- 

See  sehr  häufig, 
t  Plerü  aquilina  L.  Oraiein. 

f     —    —    var.  lanutrinom  Hook.    Im  Plamvald, 

f  PaljfpodiwH  vulgare  L.   An  Dorfmauem  und  auf  Steinhaulcu. 

MuscL 

t  Uylocomitun  xplrmli'/i^  Sch.    In  allen  Wäldern  gemein, 
f     —    aquaiTomm  Sch.  Gemein, 
f    _    trifuetrum  8eh.  Hänfig. 

t  Uypnum  ttramkmm  IHefca.  In  TorbOmpfen  nicht  selten. 

—  purum  L.  In  Wäldern  nicht  selten. 
Sehteberi  WiUd.  Oemdn. 

f  etupidatum  L.  Gemein. 

—  eordifoUum  Hedw.   In  Waldsümpfen  nicht  selten. 

—  Cntta  catittenelt  L.    In  Wäldern  nicht  selten. 

—  anuatum  Lindbg.   Auf  snmpfigen  Wiesen  bei  Jellonschhütte. 
f     —    euprmi/orme  L.  Gemein. 

—  —    var.  filiforme  Sch.    In  Wäldern  an  Bäumen, 
f     —    ßUcinum  L.    An  Quollen  häufig. 

—  commufatuin  Hedw.    Am  Krtnigsqnell  bei  Gr.  Katz. 

I     —    undnatum  Hedw.    Sehr  häutig  auf  Steinen  in  Wäldern  und  am  Grunde 

der  Baumstämme, 
f     —   ßuitan»  Hedw.    In  TorfsumpfoL 

—  —  var.  faktttuM  Sch.  Ln  Torfbroch  am  nntem  See  bei  Bieschkowits. 

t    —   «EOMMitalwm  Oftnib.  In  Tor&fimpfen. 

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Bjfpmtm  aduncum  Hcdw.    In  Torfmooren, 
■f"     —    Kueiffi  Seil.  Ebenso. 

—  c/iri/iiophi/Uiim  Brid.    Unter  Gebüsch  bei  Doszaukcn. 
f  Amhlyetegiinn  riparium  Sch.    An  Gewässern  häufig. 

f    —  Hrpen»  Sch.  Gemein. 

—  —  vsr.  temte  Sch.   In  Wäldern  an  BanniBtttmnieii. 

—  wbHU  Sch.  In  Widdern  an  Bachen. 
Plagictheeium  denlieulaHm  Sch.   In  WttMeni  hftnfig. 

—  tilenaeym  Sch.   In  Wäldern  nicht  selten. 

Rhynekostegium  ruteiforme  Sch.  Am  Seeufer  auf  der  Brde  am  Stemkrnger  nnd 
Kl.  Ottalsiner  See,  eine  ( igonthümb'che  Form. 

Eurhi/nchium  ttriotum  Scb.    In  Wäldern  häufig. 

Brachj/thedvm  salehrosum  Sch.  Häufig, 
f      —    ftlhleans  Scb.  Häufig. 
■j-     —    rduiinum  Sch.  Gemein. 

—  rvtabulum  Scb.  Gemein. 

—  rivulare  Scb.    Am  Köuigsquell  bei  Gr.  K.hU. 
f     —   populeum  Seil.  Häufig. 

Homalothecium  aenceum  Sch.  An  Baumstämmen  und  Steinen. 

Itothecium  m^furum  Biid.  Hftnflg  in  Wäldern, 
t  Climaeivm  dmdr&idet  W.  A  M.  Häufig, 
t  PyltttfUt  poljfmttka  Sch.  Gemdn. 

Pteriffynandrum  ßUfmne  Hedw.  Anf  einen  Stein  bei  Waruenko. 

7%mdium  tamarüeimm  Seh.  Nicht  Betten  in  Wäldern  aber  steril. 

—  recognitum  Scli.  Gemein. 

—  abietinum  Sch.    Häufig,  atets  steril. 

Aniitnchia  cvrtipendula  Brid.  Selir  bäufig  in  den  Wäldern  und  oft  fi-uchtbar. 
f  Lcucodoji  8riuroides  Scbwügr.    Gemein  an  Fcldbäumen,  immer  i^teril. 
f  Momalia  trichomanoidei  Sch.   In  Wäldern  nicht  selten  an  Baumstämmen  und 
Steinen. 

Neckera pennala  Hedw.  Im  Gnewauer  und  KielaucrForst.bäufig  anBaumstämmcD. 
f     —    complanata  II  üben,  xsicbt  öeltcn  an  Baumstämmen  in  Wäldern, 
f  Dichellyma  capillaceum  Br.  &  Sch.    Ausser  den  von  Lützow  angegebenen 

Standorten  auch  am  Ufer  des  Wittstock-See  an  Baumwoneln  nnd 

niedrigen  Sträuchem. 
t  FonünaltB  onHpyretiea  L.  Nicht  selten. 

f    —   daleearUea  Sch.  Äxaaer  den  von  LQtsow  angogeboien  Standorten  auch 
sehr  häufig  in  den  Seen  bei  Wigodda. 

f     —   —  var.  haltica  Limpr.  Nur  an  den  von  Lützow  angegebenen  Standorten. 
Diphyscium  /oliomm  Mohr.   In  den  W^äldern  bei  Gr.  Kalt. 
Polytrichum  gractle  Menz.    Auf  Torfmooren  häufig. 

—  formosum  Hedw.    In  feucliten  Wäldern  nicht  selten. 

—  püi/erum  Schreb.  Auf  Heiden  gemein. 

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f  P»ljftrichum  juniperium  Hedw.  Häiißg. 

t    —   »trietum  Mcnz.   Häufig  auf  Torfinooron. 

t     —    e&mnnint  L.  Häufig. 

PoffOnatum  wuüjonnn  V.  B.    Nicht  selten. 

—  namim  P.  B.    An  Hohlwegen  häufig. 

—  (iloi(lr/i  P.  B.  Elx'iiso. 
AtrichvT)}  vht})iltttii Iii  V.  1>.  (Joinein. 

Philonotis  marchiai  Brill.  Holilwcw  hei  Boszankon  i'ruchtbar  und  mitcf  Blüthcn. 
f     —    cae»pitom  Wils.  Plarrwaldchcu,  Steiukruger  See,  sehr  vorbreitet,  aber 

immer  ohuo  Früchte, 
t     —  fontana  Brid.  Murchowie-See  mit  FrflGhten  und  ^WtSSbm, 

ßartramia  ifliijplnjlla  Brid.  Hohlweg  bei  Bomnken. 
t  Aulae&mnion  paluttre  Schwigr.  Gemein  in  Torfbrflchen. 

—  oMdrog^m  Schwägr.  Häufig  in  Wäldenii  nber  steriL 
t  Mmm  cutpidaivm  Hedw.  Ctemein. 

f     —    ^fß^^  Bland.    Nicht  selten  in  den  Wäldern. 

—  —    var.  humilt'  Milde.    Im  Walde  bei  Esprnkruii:  und  im  Walde  am 

Marchowie-See,  aber  nur  mit  (f  Blüthen  ohae  Fracht. 

—  Seiigeri  Juratzka.    PfarnA  äldchon  cT. 

—  V iifhilaiu in  Hedw.  Häufig. 

—  hcriiiim  Ii.  Häutig. 

—  »ti'Uare  Hedw.    Nicht  siclt<'n. 

f  —  cinclidioidi'f  Bl\  tt.  Aus.scr  den  von  Lützow  angegebenen  J^tan<loi  t«'n  auch 
auf  einer  sunijdigon  Waldwicse  am  .Mar*  liowio-See;  daselbst  aucheinc 
überreife  Kapsel  gefunden.  Zum  ersten  Male  fruchtbar  iu  Deutschland. 
Bnfum  turbinaiwm  Schwägr.   Am  Uarehowie-See. 

f    —  pallem  Sw.  Am  Marchowie-See. 

—  prendotriqMintm  Schwägr.   Am  IfarchowiO'See  mit  Fr&cbtcn. 

—  —   var.  ßaeeidum  Br.  eor.  In  den  Brüchen  am  Gr.  Ottakiner  See  mit 

Fr&ohten« 

t  etiqnüare  L.   Wald  bei  der  Ziegelei 

—  argentetim  L.  Gemein. 
— >    eaapiUcium  L.  Gemein. 

—  erythrocarpum  Schwägr.  Am  Espenkruger  öee. 

—  eu*jndatum  Seh.    Am  Mühlenwehr  bei  Jellen-schhütte. 

—  intermetHum  Br.  et  Seh.    Am  Steinkruger  See. 
Webera  alhiraux  Sch.    Am  Marchowie-See  .steril. 

—  auHofitui  Sohwiigr.   EsiHMikniger  See  und  Wald  bei  der  Kölluer  Ziegelei, 
f     —    cruda  Sch.    In  Waldern  niciit  selten. 

f     -~   MiitafM  Hedw.  Gemein. 

—  —  w.  longiteta  Sch.  Li  Waktbrftchen  im  Foratbelaaf  Piekelken. 
Ltftobryum  pjfrifonM  Sch.  Nicht  selten. 

f  ^iMra  hjfffrometriea  Hedw.  Gemein. 


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26 


PhyKcomitrtum  pyriforme  Brid.  Ebenso, 
f  Tetraphis  peUvcida  Hedw.    Häufig  in  WAldem. 
Encalt/pta  rulgorü  Hedw.    Nicht  gelten. 
Orihotrichum  ohiugifolium  Bnich.    Häufig  an  Feldbäumen. 

—  afß»e  Schrad.  An  Feldbäunien  und  auf  Steinen  fmchtbari  nicht  selten. 

—  faxfiffiaftnn  Bluch.    An  Feldbäumcn  häufig  fruchtbar. 

f  • —    ttpecinninu  N.  a.  E.  An  Fddbäunion  und  auf  Steinen  nicht  selten,  fruclitbar. 

—  leiocarpu m  Br.  <k  Sch.  An  Feldbäunien  am  Wege  nach  Borzankea  und 

an  Waldbäamen  im  Forstbelauf  Piekelken,  fruchtbar. 

—  LjfiUii  Hook.  An  Feldbinmen  am  Wegd  naoh  Bonaaken,  steril. 

f  Ulota  eritpa  Brid.   Fontbelaiif  Piekelken  nnd  Pfiurrwlldehen  an  Bochen, 
frnchtbar. 

f  Btdmgia  eiliata  Ehrii.  Hlnfig  anf  enratiBelien  Blöcken. 
KacotnUHmm  aekmtare  BHd*  Anf  «müaclien  BlAeken  am  Ufer  des 

Steinkniger  Seen  und  am  MQhlenfliess  bei  JellenschhtkUe,  an  beMen 
Orten  sehr  zahlreich  und  fruchtbar.   Neu  für  Prensson. 
Raeomitrium  hetero^ttchttm  Brid.   8ehr  g^nein  auf  erratischen  Blöcken  and 

häuficr  fruchtbar. 

'—  fa«ciculave  Brid.    Auf  erratischen  BlOcken  am  Steinkruger  See,  auch 
anderwärts,  aber  immer  steril. 

—  cimexcetiK  Brid.    Auf  Haiden  gemein. 

f  Grxmmia  apocarpa  Hedw.    Auf  erratiHclien  Blöcken  gemein. 

f     —   —    var.  riwlaris  N.  a.  E.    Auf  Steinen  an  Gewässern  nicht  selten. 

—  MuMembtdtii  M.  Anf  enmtiadien  Blöcken  bei  Gr.  Kati. 

—  pulviftato  8m.   Gemein  anf  erratischen  Blöcken. 

—  Bartmami  Sch.  Anf  erratischen  Blöcken  hinter  Okoniewo,  steriL  Neu 

f&r  Westprenesen. 
Batbuh  mmnUu  Hedv.  Oemmn  auf  Steinen  nnd  Mauern, 
f     —   «ngmieuhta  Hedw.  Gemein. 

—  —  Tar.  obtusifolia  Hedw.  Bei  Jellenschhfitte  am  lluhlenfliess^  steril. 

—  fallax  Hedw.  Gemein. 

—  mhulata  Brid.  Häiifig. 
f     —    ntralix  Hedw.  Gemein. 

f  puln'nata  Invatzka.  Am  Ontnde  der  Baumstämme  am  Wege  nach  Boszaii- 

kcn,  steril. 
Didymodon  i^tbellus  Br.  &  Seh.  Häufig. 

Leptotrichum  homomallum  Hampe.    An  lehmigen  Abhängen  im  Walde  bei 
Piekelken.  Zweiter  Standort  fftr  Prenssen. 
f  Ceratodon  purpureut  Brid.  Gemein. 

t  CVwMRtfn'tiiii  Juliamm  Montg.  Espenkruger  See  nnd  Steinkruger  See,  steriL 
FimdeuB  punllvs  WiU,   Auf  einem  Steine  im  Steinkruger  See.  Nen  f&r 
Prenssen. 

t     —   ommndöida  Hedw.   Am  Wittstock-Seo. 

ff 


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87 


Lttuehtyum  gUmem»  Hampe.  Gemeiii. 

Jimmm  w^dnlahtm  Yoit   In  deoi  Wildern  nidit  «dir  hinfig. 
IHermmm  Sektraden  Schwftgr.   In  den  Brfichen  bei  Bieschkowits. 
'  fNi^«Turn.  Ein  einzelner  steriler  RaaenindemWftldohenflberKdttBerhiltto. 
f    —  tetparium  Heilw.  Gemein. 

—  —    var.  (M-thophifUum  Sch.    Am  Steinkrugcr  See,  steril. 

—  —    var.  pahi<{o»um  Scli.    In  den  Brüchen  bei  Bioachkowitz. 

—  Intioifolium Hetlw.  HauHiran in  den  Wiildern  liegenden  orratiHchcn  Blöcken* 

—  jiaili'Uari'  Ilodw.    Im  ForstbelauC  Piekelken  häutig,  aber  steril. 
vwntanum  Ilcdu.    Ebenda,  auch  nur  steril. 

IHcraneUa  cei-vicuiata  Sch.    Auf  Torfmooren  häufig, 
t    —  heteromalla  Sch.   Auf  Walderde  häufig. 
JMnoM  petropMla  Bkrh.   Auf  erratiwkfln  Blflckea  an  tebr  vielen  SteUeni 
immer  nur  BpKrlioh,  aber  öfters  fimehtbar. 

—  rupettri»  8eb.  Anf  einem  enratiaeben  Block  am  Oatoler  des  Stein- 

kn^^  Sees  em  klones  steriles  Bischen.  Nen  f&r  Prenssen. 
t  Sfkßgmim  qfmb^clmm  Ehrh.  Gemein. 

—  —    Tsr.  pKTpurttScens  Scb.   Nicbt  selten. 

—  glauntm  Klingg.    Nicht  selten. 

rigidum  Sehimp.    Die  typische  Form  in  prachtvollen  Polstern  im  Torf- 
moor von  Wertheim.    Neu  für  Preussen. 

—  —    var.  compftrfuni  Sch.   Im  grossen  Moor  am  Steinkniger  See. 
f     —    sufn'erun<fu7)t  N.  a.  E.    Nicht  Helten. 

f     —    roninrftnii  Schnitz.    An  den  Seen  bei  Wigodda. 

—  laricnnim  S])ruce.    Am  Lang  Okoniewo-Sce,    Neu  für  Prcussen. 

—  —    var.  obemim  KUnyyv.  Neben  dem  Vorigen  im  Wa.stjor  schwimmend. 

Schimper  rechnet  S.  obe»um  WiU  als  Form  zu  S.  mbaecundum. 
Diese  Form  gebort  aber  oiEmbar  m  8.  landnum,  Bdde  Arten 
mögen  wohl  an  ähnlichen  Standorten  entsprechende  Formen  bilden. 

—  t€n»  Angstr.   Nicht  selten. 

—  reemvum  B.  B.  Gemein. 

—  tptctabiU  Seh*  Am  LaQg*Okoniewo-See. 
t    —    eugptdatum  Ehrh.  Gemein. 

t    —    aeuti/olium  Ehrh.  Gemein. 

t    —    Girfferuoknii  Rass.   An  Waldgrftb^  bei  Gr.  Kats. 

f     —   ßmbriatum  Wils.  Ebenda. 

—  fuseum  Klinggr.   Im  Torfmoor  bei  Bieschkowitz  häufig. 

Hepaticae. 

Frullania  dilofafa  N.  a.  K.  Gemein. 

hiadotheca  platyphylla  Dum.    Forstbelauf  Piokelkcn  häufig. 
Badula  co^mplanata  Dom,  Gemein. 
FUUdüm  eiüare  N.  a.  B.  Hftofig. 


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28 


Lepidozia  reptam  N.  s.  E.    In  Wäldern  sehr  httafig. 
Cnitfpof/n'n  Trichomanh  (^ord.    Sohr  häufig, 
f  Cfiilosci/phux  })o/i/(nit/iU'<  Cord.  Häufig  und  in  den  Seen  iu  scliwimmcadeniTormeo. 
Lopliocolca  hidentata  N.  a.  K.    Nicht  selten. 

—  minor  N.  a.  E.    In  den  Wäldern  häuüg. 

—  heterophylla  N.  a.  E.  Ebenso. 

Sphagnoeceti»  cammunig.  N  a.  E.    In  Toi  t'brücheu  nicht  selten. 
BUpkarottama  »etaceum  Dum.   Sehr  häufig  im  Torfmoor  bei  Bieschkowits. 
Cephalozia  eanrnvena  Dom.   In  ToTfbrfichea  hlnllg. 

—  hiat^iäata  Dam.   In  Wäldern  häufig. 

Jungmnannia  harbata  Schmied.    Im  Wäldchen  Aber  KdUnerb&Ue  «nf  der 
Erde  und  an  Steinen. 

—  intermedia  N.  a.  E.  Hänfig. 

—  hicrenata  Lindonhg.  Ebenso. 

—  ventricosa  Dicks.    An  Grabcnuforn  an  mehreren  Stellen. 

—  inßata  Huda.  Torfmoor  am  SteinkrugerScc  und  Torfmoor  bei  Bicsseli  ko  w  i  t  z. 

—  —  \i\v.fiuif(iii^  N.  a.  E.  Im  kleinen  Torfsee  hei  Bieächkowitz  Bchwimmeud. 

—  lanceolaia  N.  a.  E.    Am  Ufer  des  Stcinkruger  Scos. 

—  anomnhi  Hook.    In  Torfbrüehen  häufig. 

—  cj'necia  Schmied.  In  leuchten  Gebüschen  und  in  Wäldern  nicht  tieltcn. 
Scapaiua  curia  N.  a.  E.  Häufig. 

irrigua  N.  a.  E.   An  Seeufern  und  in  Torfbrnchen  häufig, 
f  riagiochila  atplenioidet  N.  a.  E.   In  Wäldern  gemein. 
AlieuUtna  tealari»  Cord.  Hänfig. 

—  ntinor  Limpr.  Ebenso. 

8areo9ejg^it9  ßktnkü  N.  a.  £.   Im  P&rrväldchen  bei  Ktflb. 
HaphmUriiim  Haohri  N.  a.  E.   Am  Ufer  dos  E^penkniger  Seen  ein  einzelnes 
Pflänzchen  gefanden  zwischen  irrigua  und  Alieularia  acalarut. 

Neu  für  Prenssen. 
f  PelUa  epiphi/l/a  N.  a.  E.  Gemein. 

Aneura  multifida  Dum.    Am  Steinkrugcr  See. 

—  pulmata  Dum.    In  Wäldern  auf  morschem  Holz  häufig, 
f  Metzncrin  furcafn  N.  a.  E.  Gemein. 

f  AJarchantia  poUpnoipha  L.  (Jonu'in. 

—  —    var.  alpettris  Aee«.    Im  König.squell  bei  Gr.  Katz. 
f  Fegatella  eonica  Badd.   Auf  feuchter  Walderde  nicht  selten. 

t  iZtecia  ttyttallina  L.   An  Seeoftm  hänfig. 

t    —  ßuitam»  L.  In  torfigen  Gewässern  sehr  hänfig. 


11 


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29 


in  Torigon  Jalire  erhielt  ich  zwei  SeDdnngen  Lrabmooee  ans  Gegenden 
Phirlia,  fkber  deren  Moosflora  noch  nichts  TerOffentliebt  Ist,  nnd  ich 
sdie  mich  daher  veranlasst,  hier  die  Terzoichnisse  mitzutheüen,  um  so  mehr 
ab  sich  Seltenheiten  und  selbet  Neuigkeiten  für  unsere  Provinz  darunter  befinden. 

Die  erste  Sendnng  war  von  Herrn  Realgymnasiallehrer  Schaube  in  Brom- 
berg,  die  zweite  von  Hemi  Forstaasessor  Grobe  in  Oberförsterei  Schwiedt  bei 
TncheL 

Yerzeichniss 

«er 

Ton  Herrn  Schaube  bei  Bromberg  gesammelten  Laubmoose. 


^^Mmium  9filtndem  Sch. 

—  tquarrofum  Sch. 

—  triquefrum  Sch. 
Hifpnu/n  purum  L. 

—  Srhi-i'bcri  Willd. 

—  cuxpiJaium  L. 

—  Cn'«ta  castremis  L. 

—  empres»ifwaie  L. 

—  ßlitinum  L. 

—  polycarpum  Bland. 

—  tttÜaimm  Schr^. 
AMtbfytUgwm  r^parimm  Seh. 

—  Kochü  Seh« 

—  irriguum  Sch. 

—  rudicale  Sch. 

—  $erp«iu  Seh. 

—  —    rar.  fenue  Sch. 
Plwtiothenvm  dentimlafum  Scb« 
Eurhynchium  airiatum  Sch. 
ßrachi/thecium  salebrotum  Sch. 

—  Idildeanum  Sch. 

—  albicans  Sch. 

—  Rutc^lum  Sch. 
Camfi^Atehm  fofSKeiw  fleh. 

—  mitM  Seh. 
Bwnetorticiiri  uHetim  Seh. 


Climacium  dendroidea  W,  &  il, 
Pylainia  poh/antha  Soll. 
Thuidium  tamariscinum  öch. 

—  rerofjnifum  Sch. 

—  abietinum  Sch. 
Leucodon  sciuroide»  Schwägr. 
Polytnehum  yracile  Mcnz. 

—  formomm  Hedw. 
pilifenm  Sohreb. 

—  jumperimm  Hedw. 

—  eammmu  L. 
Atru^nm  tmdulahm  P.  B. 
PhiUmoUi  marddea  Brid. 
Bartramia  pomiformi»  Hedw. 
Aulacommon  palustre  Schwägr. 
Amblyodon  dcalbatua  P,  B, 
Mnium  4i0ne  Bland. 

—  —    rar.  laimile  Milde. 

—  undulafum  Hedw. 

—  roi^trafum  Schwägr. 

—  stellare  HeUw. 

—  punctatum  Hedw. 
Bryum  roteum  Schreb. 

—  IlirtttMrtww  Schwägr. 

—  palUm  Sw. 

—  pBeudotriquelnm  SchwSgr. 

—  ei^llan  L. 


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ao 


—  ea§ipiikimm  L. 

—  hadium  Bnich. 

—  eri/fhrororpum  Schwägr. 

—  pallcjimiJt  Schleich. 

—  bintuin  Sclireb. 

—  cirrhaium  II.  <fe  II. 
tniemudwin  Br.  &  Sch. 

—  imdituAum  Br.  &  Seh* 

—  tt^MMMini  Br.  A  Sch. 
Wihera  iMieam  Sch. 

—  aruda  Sch. 

—  mitaiw  Hodv. 
Ijeptohrifum  f^fwme  Sch. 
Funaria  h\fgrometrica  Hcdw. 
Phyncomitrium  pyri forme  Brid. 
Encali/i>ta  vulfforis  Hcdw. 
OrtiiOtric/ium  8pecto»um  N.  a.  E. 

—  anotnalum  Hedw. 


C^oto  crwpa  Brid. 

Grimmia  pulvinata  Sm. 
Jiurhulu  muralt«  Uodw. 

—  unffuirulata  lledw. 

—  Hofnuehurhiana,  Schultz. 

—  f'ulla.r  Iledw. 

—  mhulata  Brid. 
PoUia  tmneala  Ehrh. 

—  cawfoUa  Ehrii. 
Fhawvm  pili/erum  Schreb. 
Dieranum  undulatum  Volt, 

—  ipurium  Hedv. 

—  paluttre  La  Pyi 
• —    scoparium  Hedw. 

—  ßagellare  Hedw. 
Spiiagnum  cymbifolium  Ehrh. 

—  —    rar.  purpuradceiu  Sch. 

—  recurvum  P.  B. 


Verzeichniss 

der 

TOB  Hnk  0rebe  In  der  OberfOrsteret  Pfasternthle  im  Kreise  Schloehan 

geMHmelten  Lftvbmoofie* 


J^fpmm  eordi/oliuin  Hedw. 
~    Btramineum  Dicks. 

—  cuftpidatunt  L. 

—  Crista  cartreimn  L. 

—  commutatum  Uodw. 
«—   ßlicinum  L. 

—  fiuitam  Hedw. 

—  KMifßi  Sch. 

—  «MmteoMim  Lindbg. 

—  acorpioidti  L. 

—  «Af^sfwpAiyUifiii  Brid. 

—  ttdlahu»  Schreb. 
PlagMtewm  lat^rieola  Sch.  Noa  für 

Westprenssen. 
Braei^fUtteiMm  salebroum  Sch. 

—  ulbieaiu  Sch. 


Euriufnchium  ttriatum  Sch. 

—  nfrigomm  Seil. 
CantpfoiJiectum  mieiin  Sch« 
P>ll(tixta  poljHiiitlui  Sch. 
AntifncliKi  ciiriipendula  Brid. 
Thuidium  Jihuuloira  Sch. 

—  abietinum  Sch. 

—  reeognitum  Sch. 

—  tomariMMNiM  Sch. 
A(«6a«f}i«a  aphylUt  Hall. 
Diphyteium  folumm  Mohr. 
i\>^j^«A«fii  yraeiU  Menz. 
/^oiuihfm  «Mwirm  P.  B. 
Atrichum  angustafum  V.  B. 
Philonotit  ealearea  Br.  &  Sch. 

—  morvAMa  Brid. 


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31 


Pabidttt*  tqmarrota  e,  >r.  Ehrh. 
Jimea  tristieha  Br.  et  Seh. 

—  ultfftnosa  Hedw. 
Amblyodon  dmUfotu»  P.  B. 
Aulacammon  andro^ynum  Sohwflgr. 
Mmum  Si'lifieri  Juratzka« 

—  stellare  Hedw. 
Bryum  romeum  Schreb. 

—  preudotriquetrum  Scbwttgr. 

—  pallena  Sw. 
WAeta  amäa  Sch. 
SpUtekmim  (tmpullaetum  L. 
Atnaria  faseieularü  Sch. 

Langfahr  im  Jidi  188S. 


Tetraphtt  pdheida  Hedw. 
Encalypta  itreptocarpa  Hedw. 
HedtDtgta  eiliata  Ehrh. 
Fimdent  omiundoide^  Hedw. 
Dicranuni  Schraden  Schwägr. 

—  ßagellare  Hedw. 

—  montanum  Hedw. 
Dicranodontium  lonyicostre  Br.  et  Sch. 
Dicranella  vaixa  Sch. 
Sphaerangium  iriquetrum  Sch.  Neu 

ftr  Preii8S0ii. 

—  mutieum  Sch. 


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82 


Bericht 

öber  die 

T4mi  82.  Aigwt  Ms  8.  Oktober  1882  Im  Kreise  TmM 
abgehalteBeD  Exearsienen 

▼OB 

O.  Bridz»  stud.  rer.  nat.  ans  Dvaig, 


31  eine  Excursioncn  im  Kroisc  Tuchel  erstreckten  Ricli  auf  die  Zeit  vom 
22.  Aup^ust  bis  zum  Aniaiig  Oktolter  des  vorigen  Jahres.  Wenn  auch  die 
Jahreszeit  schon  ziemlich  weit  Aorgerfickt  war,  so  liiitte  das  Wetter  doch  niclit 
das  Vorsehreiten  meiner  Ausflüge  gehindert,  denn  die  herbstlichen  Tage  der 
letzten  Zeit  waren  nur  zum  Teil  durch  staikcn  "Regen  für  die  Durchforschung 
ungeeignet,  aber  das  Absterben  der  Vegetation  verhinderte  jede  weitere  Aus- 
beute. Auch  im  ganzen  war  meine  Reise  von  dem  herrlichsten  Wetter  be- 
gOuBÜgt,  80  dasB  ich  &Bt  tSglich  untenregs  sein  und  deshalb  aneh  den  Erda 
tüchtig  kennen  lernen  konnte.  Derselbe  ist  nun  ftlr  Botaniker  durchaus  kein 
reiches  Gebiet  Im  Westen  des  Kreises  ist  ziemlich  firnchtbares  Ackerland, 
welches  im  TOiigen  Jahre  eine  sehr  reiche  Menge  Getreide  gebracht  hatte, 
jedoch  weiter  kdnen  Anhalt  und  keine  Abwechselung  bietet.  Der  ganze 
Osten  dagegen  ist  zum  grOssten  Teile  sandig,  oft  nur  mit  weissem  Sand  be- 
deckt, in  dem  einzelne  verkümmerte  Exemplare  der  Kiefer  notdürftig  fest- 
gehalten werden.  Auf  diesem  Sande  steht  nun  die  sogenannte  Tuchcler 
Haide,  welche  aber  auch  in  die  angrenzenden  Kreise  Schweiz,  Pr.  Star- 
gard  und  Könitz  hincinreiclit.  In  den  schlechtesten  Gebenden,  Teilen  der 
Wodziwodaer  Forst,  stehen  Kiefern,  —  amhu-e  ßaume  giebt  es  in  der  Haide 
nicht,  —  auf  dem  blossen  Sande,  oder  ('ladonia  und  Cori/nqt/tonc^  fristen 
dort  ihr  Dasein,  Meistens  ist  aber  der  Boden  namentlich  dort,  wo  sich  einige 
Feuchtigkeit  zu  erhalten  vermag,  mit  Ilypnum  iriquetmm  L.  und  anderen 
Moosen  bewachsen.  Dort  finden  sich  dann  Jumpertu  als  ünterhoh,  ferner 
Efiea,  Melampifrum,  Ammon«,  MioHlla,  J%ymu9  in  dichten  Bflsohen  und, 
wenn  er  frei  auf  dem  Sande  wttchst,  vollkommen  diesem  angedrückt  dn.  Nnr 
an  einer  Stelle  dieser  Hiside  im  KOnigsbmcher  Forst  finden  sich  auch  Eichen 

nnd  swar  Qutreut  iemlißora  8m.  in  ganz  geringen  Beständen  vor.  üeberhaupt 

1 


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83 


Ueton  ia  guten  Kreise  nur  an  sehr  wenigen  Stellen  Lanbblnme  anfl  ZnnMclul 
un  Brahetnl  namentUcb  bei  der  Oberfibvterei  Sebwiedt  ist  ein  sehr  bftbscber 
Bm»Mad,  wo  neben  Eichen  anch  Oarpinu»  Betuhu  L.  and  FatfM  HhfoUea  L. 
vorkommen ,  und  ansserdom  anf  den  von  seinem  allerdings  aveh  nicbt  grossen 
Ekhenbestande  Ijcnannton  Eichberge  südlich  von  Tuchel.  Auch  im  Westen 
sind  noch  an  cinzehicn  Stellen  wenige  Laubbäume  vorhanden. 

Einen  ipiuz  andern  Eindruck  in  dieser  Gegend  macht  das  BraheUl,  welches 
von  Norden  nach  Süden  den  Kreis  durcli/.ielit.    Die  Sandberpe,  welche  oft 
ziemlich  steil  abfallen,  sind  mit  Laubgcbiiycli  dicht  bcMacliHcn,  weshalb  das 
Tal  lebhaft  an  das  Kadaunetal  bei  Bülkau  erinnert,  zumal  auch  einige  der- 
t^ilbcu  beltuereu  FUanzen  dort  sich  vorfinden,  wie  C>/pn'pe<}ium  Calceolus  L., 
IktpUmrum  tongi/olium  L.,  Lilium  UurtiKjon  L.,  (  imicifiuja  Jot  iida  L.,  Actaea 
tpicata  L.f  CyMmehum  Vifteaiucirvm  B.  Hr.,  Sempenivvm  foboli/ei'um  Sims., 
la/maM  eraUaia  Mik...  Saleia  pratwie  L.  u.  a.  Häu6g  treten  die  Berge 
siirfick  and  lassen  breite  Wiesen  swischen  sich  nnd  dem  Flnss,  die  leider  in 
der  Zeit  mmnoe  Anfenthaltes  fiberschwemmt  waren,  weil  die  Schiense,  welche 
»on^t  einen  Teil  dos  Brahewassers  durch  einen  langen  Kanal  qner  dnrch  einen 
Teil  der  Haide  anf  die  königlichen  Rieselwieeen  südlich  von  Wodiiwoda  fBhrt 
einer  Beparator  wegen  geschlossen  war  und  die  Brahe  sich  nun  über  die  flachen 
Wiesen  crgoss.  Wenn  auch  das  Fortschreiten  dnrch  die  St<;ilheit  der  Ufer  und 
das  Gefitrüpp  ei-schwert  war,  und  die  Krümmungen  des  Flusses  den  Wog  ver- 
ldn(j:crten,  so  war  es  doch  ein  höchst  angenehmer  Aiifentli.dt,  denn  fortwährend 
li>te!i  sieh  dem  Auge  augenehme  Au3sichten.    Der  loiuanfischste  Teil  dieaos 
gauzen  Tales  ist  enUcliioden  die  schon  erwähnte  Partie  bei  Schwiedt. 

Das  Gebiet  des  Kreises  ist  zieuilich  reich  au  giossercn  und  klcinoreu  Seou 
deren  Erforschung,  so  gut  es  in  der  vorgerückten  Jalireszeit  ging,  icli  mir  haupt- 
si^ieli  angelegen  sein  liesd.  Von  den  19  in  der  Provinz  bis  jetzt  aulgezäblten 
iVteMO^sfos-Ärlen  habe  ich  18  gehuden  nnd  glaube,  dass  auch  noeh  von  den 
feUeoden  sich  einige  in  geeigneter  Jahresxeit  nachweisen  lassen.  In  fast  sftmmt* 
lieben  Seen  fand  sich  ausserdem  eine  ziemlich  gleiohmilssige  Flora  vor.  Ausser 
PoiamogeUm  waren  es  Ngntphata,  Nttpkar,  MenjfMth»,  Strathteg,  Hippurit, 
U^iophyUum,  Ceratophyllum,  Chara  n.  a. 

Ein  PLm  der  Durchforschung  ergiebt  sich  leicht  aus  den  örtlichen  Vor- 
':    kältnissen.  In  der  Mitte  des  Kreises  liegt  die  einzige  Stadt  desselben,  Tuchel. 
i    Von  hier  aus  unternahm  ich  nun  zunächst  zum  Teil  recht  ausgedehnte  Excursiouen 
/    in  die  weitere  ringegend,  zum  Teil  durchforschte  ich  auch  den  niksbsten  Um- 
kreis der  ^tiuh. 

Jch  wandte  mich  zunächst  nach  Südosten  dem  SchwieiUcr  P'orst  zu.  In 
zicijili'ch  ^'ro^ser  Verbreitung  wächst  hier  iirul>ioi<(t  Hiuueolem  Desf.  und  Verlmx- 
cum   Lyrhnites    L-,    ferner   äusserst   zahlreich   Arcto«(up/ii/lo8    Uva   vi-hi  Sj>r.,  . 
Aiu/Hone  neinoro«a  L.,  IhiUatUla  patem  Mill.,   1*.  pratensU  Mill.,  1\  vei  iialis 
MiU..  Pirola  minor       P.  «mielbil«  L.  und  1\  chlcrmUha  Sw.  n.  a.,  wodurch 
die  Frühjahrsflora  sich  schon  gestalten  muss.  —  £in  zweiter  Ausflug  galt 


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34 


dor  schon  erwähnten  Gegend  des  Brahetals  bei  Rchwiedt.  Di^e  ExcursioA 
dehnte  idi  ein  jtaar  Tage  darauf  bis  Pillamühl  an  der  Brahe  und  nach  dem 
Spitalsee  ana.  In  diesem  See  fand  ich  eine  Monge  von  PotamogeUm'ATtaA  vor 
nebst  AV//a«  major  All. 

Ein  folgeiulcr  Ausllti«^  <;alt  dem  Kiehbcrge  südlich  von  Tucbol,  auf  dorn, 
wie  mir  Herr  KroitJsehulin.spektür  lllgiier  mitteilte.  <  jf/'n'i'cdin in  CiUeolux  \,. 
iu  einigen  Exemplaren  wacliseii  soll.  Es  ist  dies  ein  hiiljrfilu'r  Punkt  in  <leui 
an  solchen  sonst  armen  Krei.so  und  wird  ile.shalb  auch  oft  von  den  n»'W()hnern 
Tucheis  zum  Ziel  ihrer  Ausili'igc  ersehen.  Zu  erwähnen  wäre  iiier  das  Vor- 
kommen von  Potmtilla  alba  L.  und  P,  opaca  L. 

Die  nSchaten  Ziele  meiner  Bzcursionen  waren  der  Gr.  Mangdm&hler*,  der 
TncbolkarSeei  die  kleineren  Seen  nnd  das  Brahetal  in  der  Nähe  von  Tnchel. 
Bemerkenswert  wäre  Aluma  naiatu  L.  (f,  terresiru)  var.  rqtetu,  Statine 
ttiandra  Sebk.,  E.  Hifdropiper  L.  (?)  und  Folemomum  coeruUum  L.;  die  letitero 
iiind  ieh  am  Wege  zwischen  Slnppi  und  Tucholka,  aber  die  einzigen  beiden 
Exemplare  mit  abgebroclicnen  Blütenständen.  In  einer  kleinen  Schlucht  süd- 
westlich von  Tuchcl  soll,  wie  mir  Herr  S<Mmnarlebrer  Lange  mitteilte, 
CiiHielfiuja  foetüla  L.  und  Botnfrhium  Lunmia  Sw,  waotoen. 

Diese  Excnrsioncn  füllten  die  letzten  Tage  des  Monats  Augtist  aus.  Mit 
dem  Beginn  des  Monats  Septen»lier  verliess  ich  Tuchel.  iiiii.  von  der  süd- 
westlichen Ecke  von  Drausnitx.  Itegiiiuend  und  in  einiger  Entt'  i  iuing  der  (irenzt; 
folgend,  zuiiäclist  mich  Östlich  haltend  ülter  Liebenau  (<  Jostncziii),  Prust 
und  Minikowo,  dann  nördlich  gehend  über  Gr.  liislaw,  Poln.  Cekzin  und 
Lippowo,  und  wiederum  östlich  umwendend  nach  Wodziwoda,  Reetz  und 
Fnnkenhagen  das  Gebiet  im  Kroise  an  durchreisen. 

Von  Drausnits  aus  begab  ich  mich  nach  den  in  der  Nähe  gelegenen 
Zarembar,  Resminer-  und  Schwarzsee.  Hervonuheben  wäre  u.  a.  Diamtha 
tuperiw  L.  und  T/teUietrum  minve  L.  —  Der  nächste  Ausgangspunkt  meiner 
Ezcnrsionen  war  Liebenau  oder,  wie  es  unter  der  Bevölkerung  gewöhnlich 
heisst,  Oostoczin. 

Die  Ufer  des  Kamionkaflusses  und  der  Spital-  und  Mittlero-Seo  sowie  das 
Brahctal  boten  willkommene  Ziele.  Dei-  Kamionkafluss  ist  reich  an  Potamoi/efon- 
Arten,  im  Spital-See  fand  ich  ausser  zahlreichen  andern  AVasserpflanzen  l'tri- 
ntlaria  nerihrta  Lehm.,  welche,  wenn  die  Bestimmung  nach  »len  vegetativen 
Organen,  die  ich  nur  mitbringen  konnte,  sieh  als  richtig  erweist,  in  das  Y»m-- 
zeichnis  der  Flora  der  Provinz  neu  aulzunehmou  wäre,  obgleich  sie  auch  hier 
wohl  nur  oft  übersehen  ist. 

Von  Prust  aus  durchstreifte  ich  den  Kamnitzer  Forst  und  wiederum  auch 
das  Brahetal.  Die  Pflanzen  des  letzteren  suid  schon  oben  ei*wahnt.  Im 
Kamnitzer  Forst  &nd  ich  n.  a.  CarHna  aeaulü  L.,  Dianthu»  anftarim  L., 
Verba»eum  l^kmte$  L.  und  Salvia  prate$m$  L.  Ausserdem  sainmelte  ieh  bei 
Prust  in  einem  Graben  vor  dem  Walde  Lemna  gihha  in  deutlich  blühenden 
Exemplaren. 


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B6 


Mem  ttichster  AnfeDthaltMrt  mr  Minikofwo.  Bei  der  in  der  Nähe  gel^eoeti 
POnterd  Foehswiiikel  boolMcbtete  ich  an  einem  Sumpfe  sämmtlichc  drei  Drotera- 

Arten  gemeinsam  zusammenstehend:  Drosera  rotundi/oHa  L.,  D.  intenued/d  ITayne 
snd  D.  aiujlica  Iluds.  iicltst  der  zierlichen  Radiolu  linoidu  Gm.  Herr  Forst- 
asseesor  Wendland  t  in  Fucliswinkel  teilte  mir  mit,  dass  er  Scorzonera  purpurea  L. 
tinachen  Krnsttal  und  Sehwicdt  gefunden  hat,  uud  Herr  Mühlenbesitzer  O Iii  er  t 
auf  Sonuuersin  zeigte  mir  einen  Standort  \o\\  ('»iprijHiHinit  CnJri'olvx  L.  im 
Bmlietal  bei  seiner  Bosifztiiii^r  Molirere  Tage  wcilie  ich  darauf  in  Gr.  Hislaw, 
wo  sowohl  dio  Seen  al.s  aiu-h  iiaiuenllic-h  das  Brahetal  meine  For.scliuiigsg<'liieto 
waren.  Auch  eineu  Austlug  nach  dem  Iwitzer  Bruch  unternahm  ich,  konnte 
jedoch  keine  andern  als  die  bekannten  Brachpflani&en,  Ledum  palu$tre  h., 
Andromtda  polyfoHa  L.,  Viueittium  uliginotwm  L.,  Fl  Oxyeocco*  L.  und  Eriophorum, 
aaflIndeD,  sonuil  dasselbe  siemlich  onwfigsam  ist,  und  nur  ein  schmaler  Foss- 
st^  bindorch  ftbrt. 

Die  Gegend  nm  Poln.  Ceksin  hat  Tiele  Seen  mit  reichlichett  Pbtamoget&n- 
Arten.   Im  Tal  des  Stonski-Flosses  fimd  ich  Lilium.  Martagon  L. 

Im  Gebiete  der  eigentlichen  Haide  lagen  nun  Linsk  und  Lippowo,  von  wo 
ans  ich  den  KOnigsbruelier  Forst  durchstreifte.  Ein  sehr  interessantes  Gebiet 
mfissen  die  sumpfigen  Schlachtaer  Wiesen,  die  von  vielen  Gruben  durchzogen 
sind,  sein.  Leider  waren  sie,  als  ich  dorthin  kam  schon  gemäht«  wie  es  mit 
allen  Wiesen  der  Fall  war. 

Ein  sehr  willkommener  neuer  Mittcliunikt  meiner  Fxciusionen  war  Wodzi- 
woda.  Das  interessante  Brahctal  und  viele  mitten  in»  Walde  gelegenen  Seen, 
die  in  diesem,  wenn  auch  nicht  gei*ade  schlechtesten  Gebiet  der  Haide  das 
einzige  darboten,  wai-en  nicht  weit  entfernt.  Ein  Teil  der  kleineren  von  ihnen, 
die  in  dar  Nibe  des  Berieselungskanab  lageu,  waren  durch  die  Trockonheit 
desselben  anch  troäcen  gelegt  worden,  da  sie  sich  nur  durch  das  Druckwasser 
gebildet  hatten.  Diesdben  lagen  nun  ganz  voll  Ton  stark  inkrustierter  Chara 
JragiliM  Desr.  Erwähnenswert  wäre  noch  CarlifM  aeaulu  L.,  Oypnophila 
fculufiata  L.,  ISrunella  tprandißora  Jacq.,  Ali*ma  natan»  L.  und  Sahna  vetlicil- 
lata  L.,  dio  letztere  wahrscheinlich  jedoch  nur  eingesc}de])])t. 

Es  blieb  mir  nun  noch  der  Nordwesten  des  Kreises  mit  seinen  grossen 
Seen  übrig.  Die  Ausbeute  aus  ihnen  war  jedoch  nicht  in  der  Art.  wie  ich  sie 
erwartet  hatte.  Es  fand  sich  fast  nur  immer  das  vor,  was  schon  die  friihcron 
Secuntersuchungcn  ergeben  hatten,  zum  Teil  mag  nun  schon  die  Jahreszeit 
Schuld  gewesen  sein.  Im  Frankenhagener  See  war  in  Unmenge  i'fn'i  n/nrin 
vulyaris  L.  Auch  Elodeu  canadcnsiH  R.  et  Mx.  fand  ich  schon  im  ganzen  Xurdcn 
vor«  während  icli  sie  im  Süden  nicht  l)eincrkt  hatte. 

Ich  kann  meinen  Bericht  nicht  schliessen,  ohne  dass  ich  an  dieser  Stolle 
Herrn  v.  Uechtriti  in  Bfeslaii,  welcher  die  Gikto  hatte  meine  gesammelten 
Pflanzen  durcbsnaehen  und  die  Namen  zu  berichtigen,  nochmals  meinen  besten 
Dank  aasspreche. 


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36 


Verzeichnis 

der  wichtigereu  im  August  und  September  1882  Im  KieiM  Tuehel 

iMOlwektetw  FiMiM. 


Dicotyledones. 

Tkidkhnm  «mint«  L.      Z,  s.  B.  Bfchlierg,  BraheUd,  ZarembarSee. 
Th,  angmUfoliuim.  Jacq.  Y»  Zt  s.  B.  im  ganzen  Brahotal,  Kamionka-Flius. 
IhiUaHUa  fratenm  Hill.  Y«    z.  B.  Kamnitaer-,  Sehwiedter»  o.  Wodziwodaer  Forst 
P.  patent  HiU.  Y«  Z«.  ibid. 

i*  vemalls  Mill.  ibid. 

AirfracAttfm  dicaricutum  Winini.     Z«  s.  B.  MangelmubleTi  Groohowoer-,  LVaiikcn- 

hagener^  und  Petztiner  See  «.  v.  a.  O. 
Ranuneulu»  repens  L.  var.  hirnntun,  Scliwiedtor  Forst. 

R.  Linffua  L.  Vj  Z,,  z.  B.  Scliwiedt,  Trozioneck-Sce  bei  Tuchel,  Abrauer  See  u.a.O. 

Jl.  lamuiitumis  L.  V,,  z.  B.  BrabetaL 

Jl,  srelerattti  L.    Vg  Zj. 

Aquilt'ijia  vulgär  in  L.    Jm  Jlrahctal  Z|. 

Actaea  spicata  L.    Im  Brahetal  \' ,  Z,. 

Cimicifuga  foetidü  L.  Im  Brahetal  Y,  Z|,  bei  Tnchel  (Semimvlohrer  Lange). 

Nyinpham  oUta  L.  Y^  Z«. 

Nvphar  lnUnm  Sm.  Y^  Z4. 

CVke&'dom'iiiM  mtQu»  Ij.  Y,,  k.  B.  im  Brahetal. 

Fmnaria  offieinalU  L.  Y,,  z.  B.  NeumQU  n.  a.  0. 

j\li/ssum  caUycinum  L.   V,  Z,. 

Teexdulea  nudicavlit  R.  Br.  Bei  Klotzek  Zj,  Maiigclniühler  See.  Tuchel  u.  a.0. 
Uelianthenium  vulgare  (lärtn.   \\  Z3.   Budabr&ck,  Tochel,  BrabetaL 
Viola  paluKfris  L.    Beim  Maagelmübier  See* 
K  Wicolor  h.  a.  arvensia  V4. 

^.  (framUßora.    In  sandigen  Kiefernwäldern  V4. 
DrOHra  roiundifolia  L.  V,  Z4.   Mangelmühler  See,  Gwiasda-See,  Stranzno  See, 

Försterei  Wolfsgrund,  Försterei  Grüntal,  zwischen  Försterei  Fuchs winkel 

und  dem  Labiewoer  See. 
D.  miglwa  Huda.  Sompf  awiachen  dem  Labiewoer  See  imd  der  Försterei 

Fndhswinkel  Z«. 
D.  inUrmedia  Hayne.  ildd.  Z|. 
^amaima  pahutri»  L.  Y«  Z«. 


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S7 


r^lifgala  tulgaru  L.  V,  Z,.  Spiul-See,  Schwiedter  Font 

6sftopkila  fartigiaia  L.  Am  Wege  twiaoheii  der  Schleose  des  Beriesehmg»* 

kasals  md  der  Försterei  Barlogi  Zg. 
Dimtkui  Cartkmnammim  L.       Z..  Zmnbu-See^  Bndabr&ek,  Kunmteer 

Forst  u.  V.  a,  O. 
Z).  deUoide»  L.       Z,.  Scbwicdt,  Brahetal,  Kaouitaer  Forst 
D.  arenarivn  L.   Im  sandigoi  Kiefemwalde  V4,  snm  Teil  nur 

D.  9uperbu«  L.    \  ^  Z«. 

Tunica  proN/cra  Scop.    Zarcinba  See,  Brahotal. 
Saponon'a  o/priimlh  L.    SciiwiiMUer  Forst  Z^. 
SiUene  Oiltes  Sin.  Am  Reetzer  See  Z,. 
S.  inßata  Sm.    V4  Z,. 

SffjMiNi  nodosa  Fcnzl.  var.  jmheseens  Kocb.  Bei  Tuchol  an  der  Cbaassee  nach  Liskao. 
5.  jvrorMR^cwi  L.  V4  Z^. 
Sper^utana  rvhra.  Y4  Z«. 

EUäine  Hydropiper  L.  (?)  Im  kleineieii  See  beim  MangelnttUer  See. 
£  InViiHlra  Schk.  ibid.  Z«. 

limmi  imiatimmum  L.  UangeUnftbler  See,  Gr.  Okoii]iiii*8eo  iL  a.  0.  verwildert 

L.  cafharfht'cvm  L.  Z^. 

Radiolu  liiioiden  (Jmol.       Zr,.  Kolze-See,  Försterei  Fuchswinkel  a.  a.  0. 
Malra  alcea  L.  V,  Z,.  Kamionkafliiss,  FraDkenbagenerSee,  Scblossberg  bd  Sadj. 

Tllia  parvifolia  Ehrh.  Brabetal. 

T.  (iraudifolia  Klirh.  ibid. 
Uifpi'iinim  jn'rftrrainni  L.   V4  Zj. 

//.  ijiuitliunffuhim  L.  V,  Zj.    Eichbei-g,  Sluppi  u.  a.  O. 
H.  ttlraptervm  Fr.    V,  Z,.    Minikowo.  u.  a.  O. 

Ä  hmmi/uwm  L.  Jm  Brahetal  westlich  von  Tuehel;  wo  einige  zu  Tuche!  ge- 
hörige Däuser  sich  befinden. 

B,  moHtanwmL,  Eichberg,  Brshetal,  Kamionkafloss,  Kamnitier  Forst,  Sehwiedter 
Forst 

Aeet  heudoplataMut  L.  Im  Brabetal  bei  Schwiedt 
il  platamrid^  L»  ibid. 
Gmwnvm  praten»e  L.  Z4. 
Q,  paluttre  L.  Z,. 

G.  »amjvinevm  L.   Schwiedter  Forst  Z. 

(?.  Roberiianum  L.  ibid. 

Eron;iniuf  cttrnpom  L.    Iiu  nralietal.  Yj. 

Franijtila  Ahm»  Mill.    Im  Brahetal.  V^. 

GeniJita  tincfon'a  L.  V,  Z,.  Bei  Tuchol,  Schwiedter  Forst  im  Brabetal,  Eicbberg. 

Onontg  arvenitift  L.    Am  Gr.  Bislawcr  See. 

0.  repent  L.   Am  Reetzer  See,  auf  dem  Schlossbergo  bei  Sady. 

Anthyllh  Vuhmmia  L.        Z4.    Bei  Tuchel,  am  Mangelmübler  See  u.  a.  0. 

THfoUmm  u^trir$  L.  Sehwiedter  Font 

« 


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S8 


7*.  affrarium  L.  Z|. 

T.  iRonfantm  L.  Y,.  Brahotal,  am  Kanoonkaflius  bei  LiebeDaii,  am  Glembociok» 

See,  auf  dem  Scblossbergo  bei  Sady. 
Axirarialun  fflyetphi/tfox  L.  A',  Z,.  Rudamühler  See,  im  Brahetal. 
Otwthopua  perptisilltf)f  L.    Häufig  verwildert. 
Coronilla  varia  L.  Brahetal. 
Vicia  silvafirn  L.  K.ininitzor  Forst  Z3. 
Melilotus  aJlnix  Dosr.        rillamüUl  u.  a,  0. 
Orohus  rrnuis  L.  lirahctal  Vj. 
0.  jn)/er  L.  ibid. 
0,  iuberoHUH  L.  Miiiikowo. 

ütmariii  pt'itfopeiala  Gil.  V4  Z,  Brahetal,  Tucholkaer  See,  Kamionkaflim. 
U.  Filipendvla  A.  Br.  Am  Olebocsek-See  Z,. 
Comarvm  paluttre  L.  V4  Z4. 

Pöfentilla  npaca  L.  Y,  Eicbberg,  Schwiedter  Forst,  Kamnitsor  Forst,  Brahetal. 

P.  <i/6a  L.  V,.  ibid. 

AiekemiUa  vulgari»  L.  Y,  Z^. 

12o«a  i'vbiginoM  L.  Am  Rutlamühler  See  u.  a.  0. 

Hippui  ts  viilgai-^is  L.  \\  Z,,  z.  B.  Spital-Scc,  Gr.  Bislawor  See,  Dzctzininer  See, 
Pohl.  Cekziner  See,  Wittstnckor  See,  Reetzer  See,  Frankcnbagener  See  u.  a. 
Pq}h'H  poiiula  L.  Im  See  zwischou  Tuchel  und  Kclpin. 

Se<hnn  m/t.rimum  Snt.  V.,  Z,. 

Si'nijK'rririini  >«)fiiil,r'rn/ in  Siiiiri.  Brahcufcr  bei  SoLDiueriiiu  Z4. 

Rifii'K  aJiiininn  L.  Brahcufcr. 

Jli/droi'otyle  vvJgari»  L.  V4  Z4.  Am  See  zwischen  Tttchel  und  Kelpin,  Minikowo, 

Seen  bei  Poln.  Cekzin,  Kolae-See,  Iid  Dzoks.  u.  v.  a.  0. 
Bupleurum  lon</i/olivm»  I/.  Y  Z.  Brahetal  bei  Pillaroühl. 
Anethum  graveolen»  L.  Yerwildert  am  Kissflusa. 
ffedera  BtUx  L.  Brahetal  Z^. 
Ftfrumuii»  Cjpv^M  L.  EamioiikaflosB,  BrahetaL 
Lom'rera  Xt/logteum  L.  Brahetal. 
Valeriana  exaltata  Mik.  Brahewiesen. 
V,  offidnalU  L.   V5  Z^. 
Succim  prafemix  Much.  V5  Z^. 

Scahio^a  xvavcohnH  Desf.  "N'^       Ixinlaluück,  Tuchcl,  Sckwicdtcr-,  Grüufelder-, 

Kamiützer-  und  Wodziwudaer  Forst. 
Xanihium  Hfruniaiiiim  L.  Lachowo,  Miuikowo  Zj. 
Inula  Bntannica  L.  V4  Zg. 

Anthemis  tinctoria  L.  A',  KL  Mangelmuhle,  Glebo€zck-8ee>  bei  Tuchel. 

Senecio  paluiter  D.  G.  Zwischen  Kelpin  und  Komorse  in  den  TorfbrGchon. 

Carlina  aeauli$  L.  Y|  Z,  Kamnitser  Forst,  Wodsiwodaer  Forst. 

Arnomit  mnima  Lk.  Schwiedt,  Pantan,  Mangelmfihler  See,  Fetztin. 

Scorzonerapurpurea  L.  Zwischen  fimsttal  ond  Schwiedt  (Forstassessor  Wendlandt). 

1 


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89 


Jlteraeium  lam^um  Willd.  vor.  grandidmUihm  Uecbtr.  Im  Walde  bei  Taohel 

an  der  BiglAwer  Chaussee  Z^. 
IL  boreaU  Fr.  rar.  ehhroeephaia  Uecbtr.  Im  Walde  bei  Tachol  an  der  Bislawer 

Chansee  Z*. 
('ampaniila  Trucin'lium  L,  ßrahetal  u.  a.  0. 
Vaccinium  ulüjiuomm  Y,  Z-  Iwitzei-Bnich.  am  liaiifren  See. 
V.  Oj-i/roecoit  L.       Zj.  Minikowo,  Iwitzor  Bnich,  F(»isterei  WolfsLn  uml  u.  a.  O. 
Arctostap/ii/lo«  Ura  ursi  spi.  V,  Zj.  Wald  aiu  Öpital-See,  WoUziwoUaer  Forst, 

Schwicdtcr  Forst,  Orünfelder  Forst. 
Andromeda  poU/olia  L.  Twitzer  Biiich. 

Leium  palwtre  L.      Z^.  Miuikowo,  Gwiasda-Soe,  Iwilzer  Brach,  Okoninei 

8ee,  Langer  See. 
Pbrola  chlorantha  Sw.  Wodmwodaer  Forst 
P.  minor  L.  Eichberg,  Schwiedter  Forst,  Wodziwodaer  Forst 
Ramüchia  teatnda  Grck.  Schwiedter  Forst 

Chimopkila  umbellala  Natt  Schwiedter  Forst,  Kamnitser  Forst,  Wodziwoda^ 
Forst 

Manoiropa  I/jfpopify«  L.  Schwiedt.  Zj,  Cosackenberg. 
Vincefojncvm  ofßcinale  Mncb.  Brahetal  bei  öchwie<lt,  Z,. 
Erylhraea  Crnfauriitn  Pers.        Zj,  namentlich  Kicliherjr  Z^. 
Poleuioiiiiim  nitriilrum  L,  Zwischeu  Sluppi  und  Tucholka  am  Wego  Z. 

Cwicu'u  Kpitliiinni ni  L.  Scli\vi('(it. 

Daiurd  SiriiDioiuiim  L.  Bei  Tiiclud.  Hammer,  Minikowo  u.  a.  O. 

Va'bfiftcii Dl  Jülich  nihs  L.  Vj  Z4.  Kudabrück,  am  Zarcniba-Sce  bei  Drausuitz, 

Kauinilzer  Forst. 
V.  Thapw  V,  Z,. 

Serophularia  Ekrhmii  Stev.  Büsminer  See. 
DiffitaUi  amhigua  Murr.  Brahetal  Vg. 

Veroniea  9eutelta(a  L.  Y,  Z4.  Zwischen  Slnppi  und  Tucholka,  am  Schwarz-See 
bei  DransnitK. 

V.  »jpicata  Z4, 

r.  Teiicrium  L.  ßrahetal  des  Kamuitzor  Forstes. 
Limoaella  aquatica  L.  Im  See  zwischen  Tachel  und  Kelpiiu 
Eupkreuia  terotina  Lmk.  Bei  Schwiedt 

Ijyrnpux  mrnpaeuH  L.  V4  Z., . 

Saida  pratemtH  L.   Brabotal   V;,    Z^,    llectzci'  See.  Stobiiocr   Jäcc,  Pola. 

Cekziner  Pce,  Eichberp,  Cosat  kc^nbcrpf. 
S.  rerliriUaia  L.  Zwisclii'ii  (Jr.  und  Kl.  Komorzc.  V.  Z. 
Ontjanum  vuUjarc  h.  Brahetal  Zj. 

Clinopodium  vulgare  L.    ibid.       Koschiburrekam,  Miaikowocr  See. 
N^a  Ctäeria  L.  In  Blalla,  Wodziwoda,  Pilla  und  andern  Dörfern. 
Galiohdolon  luteum  L.  Am  Kamionka-Fluss  Z4,  Frankenhagonor  See. 
OaUeptii  Ttärahit  L.   IHioholka,  Petztin,  u.  a.  0. 


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40 


G.  vertticolor  Curt.         Z,  Biahctal,  Dt.  Cekzin  n.  a.  O. 

Marrti})}tnn  ruhjare  L.    Liclicnaii  (Oostooziii),  Minikowo,  Fctztin  u.  a.  O. 
Lcoinnuat  ('anlidfn  \j.    Licliciiau.  Pcf/tin.  MaiiLr^lniülili',  Wodziwoüa  u.  a.  0. 
Pniiulhi  (/nindijloia  L.    Wdd/.iwoiiacr  Forst,  «"^tliwiodtt  r  Forst. 
Ajuija  f/enereiifii'x  L.    Auf  dciu  SiIil(i.-,-»l>("ige  bei  Öady.  Zj. 
A.  pifiamidalis  L.    Kamiiitzcr  Forst  Zj. 
Verbena  ofßchaHi  L.   Liebenau  ((Tostoczin). 

Ulxicmlaria  vu^ari»  L.  V4  Z4.  8pital-See|  KiedermuhlerSee,  Franl^mb^fener- 
See,  Graben  in  den  Scblachtaer  Wiesen,  Minikowoer  Soo,  ^-iele  Torfbrfiche. 
U,  neffleeta  Lehm.  (?)  Spital-See. 
TVtMfolM  evrcpofa  L.  Schwiedter  Font 
Armeria  vulgarit  Willd.   V4  Z^. 

IHanfago  arenaria  W.  und  Kit.   Brahetal  bei  Wodxiwod»  Z4,  Tuchel  an  der 

Plaakauer  Chaussee. 
Aniaranfus  retroffexua  Ij.    In  Scliwiedt  Zg. 
DapJiin'  Mictrntm  L.    Braliotal  V,  Z,. 

A^driim  oirnjHHiim  \,.     Hralu  tal 

7'tflii/iii(i/ui<  ('ifptiri^sKis  Si'op.    lifi  SrliMicdt. 

Jfiinni/iiM  J,iipuhi'<  L.    V3.    Rralu'ial,  Zarfinha-Sec,  Kaniioiiku-Fluäs. 
Faijtt»  ftilraflca  L.    Im  Brahotal  bei  rfcbwiedt. 
Quercus  pniunculaia  Ebrh.  Brahctal. 
Qu.  »eMtliJiora  Sm.   Eichberg,  Lippowo. 
Carpinut  Betubu  L.  Im  Brahetal  bei  Schwiedt 

Monocotyledones. 

Elodea  canaden»»  Rieh.  A  Mich.  Nur  im  westlichen  Teile  des  Kreises  verbreitet. 
Straiiolei  alftidu  L.   ¥4  ^4. 
Hydrochari»  mormt  rana«  L.   V«  Z4. 

^/wnia  naiam  L.   V$  Z4.   Schwara-See,  Kolze-See,  See  bei  Kl.  Komorze. 

—      —      iern'Kh'ix  Aar.  repen».  Am  See  zwischen  Tnchel  and  Kdpin. 

Potfimogrfon  natam.  L.  V4  Zj. 

P.  alpittua  Balbis.    Im  Kamioiika-Flus.s  l)ei  Kainnitz. 

P,  gramitu^tn  L.  ß  Iirfn-opfit/lln«      Z4.  Fr.  Gr.  und  Ki.  ükouin  See,  Okoniner* 

See,  Studzno  See,  Biallaei'-See. 

P,  hnrnn  L.  Z4. 

P.  j>ci  foliatn^  L.  Z4. 

P.  criiipus  L.    Vj  Z5. 

P.  comprmus  L.  Spital-äco. 

P.  aMt^t/b^tr«  Lk.  Torfbrüche  zwischen  Kelpin  nnd  Komorze. 

P.  obhui/oUv  U.  A  K.   Mangelmllhler-See,  8pitaI-See. 

—      —  w.  angwtifoHtu,  Spital-See. 

P.  pmdongu«  Wulf.  Spital-See,  Dzetzminer-  und  Gwiasda^See. 

P.  «NicrMaft»  Schrad.  Kietschflnss. 

t 


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41 


P.  ptuilht  L.   EamionkafluBS  bei  liebeiiaii. 
P,  peefimatvM  L.  Z«. 
Nnja»  major  AU.  Spital-Seo. 

Lemna  gibba  L.    V,  Zy    KamionkafluBB,  TorfV'iuche  bei  Pantaa  und  am 

Rcsniincr  See  in  einem  Graben  bei  Prüft  (blühend). 
Calla  palustn9  L.       Z4.  Spital-See,  Fürsterci  Grönthal,  Stronsno-Seei  Abran. 

Aeorti»  Calamus  L.    Vj  Z4. 

Oir/iü  Itüifolia  L.    Trozioiieck-Scc  bei  Tacbel|  Wodziwodaer  Foi'st. 

I'ldtanf/trni  l>{f<ill<i  Kicli.     J>ialu  tal  Zj. 

Epiparfis  hiiifalia  All.    Trozioneck-8ee  bei  Tiu'liel,  Wodziwoiiacr-Forst. 
Cypi'pffh'vni  Ciilciiliix  L.    V3  Z.    Kiclilierg  bei  Tuchel  (Kroisschulinspoctor 

lilgucr),  Brahetal  bei  Summersiu  (Mühlenbesitzer  ühlerl). 
LiHvm  Äfartagon  L.    Brabetal  V,  Z4.   Im  Tale  des  Stonskiflusses. 
Antkencam  fxtmosvi»  L.    A'3  Z^. 
Porw  quadrifoliut  L.   Brabetal  Yf. 
i^/^ona/irjn  multiß&nm  AIL   Brabetal  Y,. 
Juncu$  alpiwf  Yill.  MaBgolmfiblerSoe. 
HeteocharU  aciculari»  B.  Br.  Liibier8in<M>See» 
Seirpv»  Tabemaemonfam  Grnel.  Tiicholka-Seo. 
Care.r  nntrtrafa  L.    Am  Tueholka-Sce. 
6'.  liiierira  Gag.  (Niihc'r<*r  Standort  unbekannt) 
C  Oeihn  Ehrl).    ^binir'  lmrililer-Seo. 
Panifi/i»  iihiftnim  (Irod.  Eili.>^ttal. 
Arrlii  iitit lirnnn  t  lafinx  M.  «fc  K.    An»  Kaniionkatiu.'-s. 
Ti'ioiliii  ihrimihetiM  1*.  B.    Schwicdter-  und  Kamnitzer-Forst  Zj. 
Molinia  eveiulea  }kluch.  var.  urundinucea,  Kamnitzer-Fordt. 

Cryptogamaei 

Lycopodium  clucalum  L.   Minikowo,  Schwicdter  Forst  V,  Z^. 

Botr^hium  lAinana  Bw.  Nach  Angabe  d€8  Herrn  Seminarlohror  Lange  nnweit 

Tocbcl  vorbanden. 
Atpidium  tpinulotum  Sw.  Am  Badam&bler'See. 

Thelypteri»  Sw.  ibid. 
Phegopteri$  Dryoptma  Brabetal. 

Atpltnium  Fllix  femina  Bemb.   Bodamnblei^Seei  Eicbb<»g|  KamionkafloBF, 

Poltfpodivm  vulgare  L.    Brabetal  Z3. 

Fantinalü  anftpi/t-etica  L.    V4.  GrocboweivSee,  Fetitiner  See,  Frankenbagenei'<* 

See,  Sehlener  Sec. 
Ohara  ceratopliifUa  Wallr.    Dzetzniiner-  nnd  Gwi.sdaSeo. 

Ch.  foetitJa  A.  Br.    Torlljrüehe  am  Kamioukailuäs  in  der  Nähe  des  Spital-Sce». 

(Jh.  (iKpfra  Willd.    Gr.  Bislawer-See. 

Ch,  fragilis  J)eav.    Försterei  Brand pck,  See  in  den  Schlachtaer  Wiesen. 

M 


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42 


Bericht 

Qber  iUe 

vuiu  23.  August  bis  10.  Oetober  18S2  im  Krcino  Schweiz 
ausgeführte u  Excuräionen. 

von 

Xlellwig:  aus  Danzig. 


Im  August  Yorigon  Jaliros  erhielt  ich  von  (lfm  wofitiireusi^iHclu'ii  botanisch- 
zoologischen  Verein,  durch  Vermittelung  dos  Herrn  Pr(»f.  Dr.  Ball,  dcD  Auftrag, 
den  Kreis  Schwetz  in  botanischer  Hinsicht  zu  untersuchen. 

Der  Kreis  Schweiz  ist  einer  der  gi-össten  unserer  Provinz  und  bildet  an 
dem  linken  Woicbsolurer,  das  ihn  im  SGden  und  Osten  begrenzt,  den  am 
weitesten  nach  der  Prorinz  Posen  zu  vorgeschobenen  Teil  von  Westpreussen. 
Seine  Qbrigen  Grenzen  werden  gebildet  im  SGdwcsten  durch  den  Kreis  Brom* 
berg,  im  Westen  dureh  den  Kreis  Tuche],  im  Norden  durch  die  Kreise  Pr. 
Stargard  und  Marienwerder.  Er  wird  durch  das  Schwarzwasser,  einen  in  seiner 
Hauptrichtuiig  von  Norden  nach  Puden  fliessenden,  ziemlich  reissenden,  kleinen 
Nobenfluss  der  Weichsel  in  zwei  dem  Flächeninhalt  nach  wol  ziemlich  gleiche 
Teile  geteilt.  In  dem  westlich  vom  ScIim  ar/.\vasser  gelegenen  Gebiete  halte  ich 
fast  ausschliesslich  meine  Excursioncn  bcwcrkstellijit  und  zwar  in  der  Weise, 
dass  ich  von  Schwetz  aus,  meinem  ersten  Stand«iuartier(\  mit  der  Verlegung 
dieser  zunächst  dem  Laufe  (h'S  Pchwni'zwassers  aufwärts  folgte  Ins  zur  nörd- 
lichen (Jrenze  des  Kreises  und  mich  dann  micli  der  westlichen  Grenze  wandte, 
bis  ich  schliesslich  die  Weicliscl  wieder  erreichte. 

Das  hier  in  Frage  stehende  Gebiet  ist  eben,  mitunter  von  etwas  welliger 
BcachafTeuheit.  In  diese  Ebene  haben  die  Weichsel,  daa  Schwarzwasser  und 
mehrere  grössere  und  kleinere  Zuflüsse  des  letzteren  Täler  mit  schroff  ab- 
fallenden, zum  Teil  bewaldeten,  fast  immer  mit  Buschwerk  dicht  bedeckten 
Wänden  eingeschnitten.  Die  Bodenbeschaffenheit  ist  vorherrschend  sandig;  der 
ndrditehe  Teil  gehört  schon  zu  der  so  fibel  beleumdeten  Tucheier  Heide.  Mur 
die  in  der  Nähe  der  Weichsel  gelegenen  Gebiete  haben  einen  fruchtbareren 
und  sogar  sehr  fruchtbaren  Boden,  auf  dem  Weizen  und  Rüben  vorzüglich 
gedeihen.  Sümpfe  und  Torfbrüche  trifft  man  in  ziemlich  bedentonder  Zahl  an. 
Von  grösseren  Gewässern  ist  ganz  besonders  eine  Reihe  langgestreckter,  schmaler 
Seen  zu  bemerken,  die  sich  an  der  Westgronzo  des  Kreises  hinziehen.  Aii(;h 
sonst  gicbt  es  im  Kreise  eine  beträchtliche  ^hl  von  grösseren  und  kleineren 
Wasserbecken* 

u 


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4» 


Dm  Wetter,  velches  rar  Zeit  meiner  Excnrrionen  homchte,  war  diesoi 
kcmeewegs  günstig,  Im  Gegenteil  hatte  ieh  viel  von  Kegen  und  der  grossen 
FeiM^tigkäty  die  in  diesem  Jihre  ftberhanpt  herrschte,  zn  leiden. 

Ich  erlanbe  mir  nun  «ach  an  dieser  Stelle  allen  den  Herren,  die  mich  bei 
meinem  Unternehmen  so  ftberaus  iieundlicb  nnd  gfitig  nnterst&tst  haben,  meinen 
ergebensten  Dank  auszuspreehen. 

Bevor  ich  zur  Scliildemng  meiner  Excursionen  nbergehe,  ronss  ich  noch 
ci-ii'ähnen,  dass  Herr  Rektor  Landmann  in  Schweiz  die  Güto  hatte,  mir  für 
das  ITcrlmr  eine  am  ö.  August  h.  a.  nnr  in  einem  Exemplar  in  Schweiz  gefandene 
Ciwi/flM/va  xohttflalin  L.  zu  übergeben. 

Am  23.  August  begab  ich  mich  von  Dan/.ig  nach  Tor('.'<}»ol.  der  liahn- 
station  von  Sciiwetz,  Avelch  letztere  Stadt  ich  mitteKst  des  Oiimiluis  gegen  Aliend 
erreichte.  Den  Vormittag  des  folgenden  Tages  benutzte  ieh  zu  einer  Kxcursion 
in  die  nächste  Umgebung  von  Schwetz.  Ich  giug  nach  Nordost  zu  aus  der 
Stadt  einen  sehmalen  Fnssweg  entlang,  der  dnreh  kleine  Hfigel  führte.  Ueberall 
an  dem  W^e  wnehs  Brjfn^um  pkmum  L.,  an  den  Abhängen  Can^iHntula 
glcmereta  L.,  Dumtku»  Carthvtianarum  h.,  Falearia  Rinm  Host,  Seabiota 
tckroleuea  L.  Bald  wandte  ich  mich  rechts  nnd  ging  fiber  die  schon  völlig 
abgeernteten  Felder  nach  dorn  Sdiiranvassor  zn.  Anf  den  Bainen  wuchs 
Dianthvit  deltoi'de»  L.,  Malra  Alrea  L.,  Mentha  anenrns  L.,  Potenlilla  opaca  L. 
Die  steilen  Abhänge,  die  das  Tal  des  Sehwarzwassers  bilden,  stieg  ich  hinab 
nnd  ging  in  der  Sohle  des  Tales  wieder  nach  der  Stadt  zurück.  Hier  fand 
ich  Artemifia  Ahi>>ivthivm  L.,  Datura  Sfravinm'uw  L.,  Jhfniinf/tntuff  vt'ffer  L., 
Melamfu/i-um  arveme  L.,  tfrandißora  Jacq.,    Vevonica  gpicata  L.,  V, 

fljjinnaliii  L. 

Am  Nachmittag  machte  ich  in  Begleitung  des  Herrn  Rektor  Landmann 
und  der  Herren  Lehrer  Szuchmielski  und  Reimann  eine  Excurgion  nach  der- 
selben Gegend  hin.  Wir  gingen  jedoch  weiter  bis  nach  den  sogenannten 
Tenfelsbergcn,  die  Ton  der  Sdiinderparowe  quer  durchschnitten  werden.  Dieser 
Schlucht  folgten  wir  bis  snm  Schwarzwasser.  Die  oberen  Abhänge  derselben 
waren  mit  kursem  Grase  bedeckt,  während  die  unteren  und  die  Sohle  von 
stärkerem  Oebfische  und  grOsserai  Pflanzen  eingenommen  wurden.  Es  fanden 
sieh  dort  Cirn'um  fahittre  Scp.,  Cynanekum  Vimatojeicum  B.  Br.  Bj^lchum 
Unutum  L.,  Equüelum  mturimum  Lmk.,  Lyeopu»  turopaeu9  L,,  SorttphitUaia 
oquatica  L. 

IHe  Abhänge  des  Schwarzwasscrtales  uwren  schon  abgemäht,  und  nur  wo 

die  Büsche  von  Rma  canina  L.  und  Pninui  qnnoia  L.  der  Sense  Widerntand 

geleistet  hatten,   konnte  man  noch  einige  unA-ersehrte  Pflanzen  finden.  Es 

waren  dieses  Kvautia  a^Tcnsh  Coult,  JjifhoHpennum  offin'nafe  L.,  Salrt'n  pmtensi» 

L.,  KÜlt'iu'  OiitcK  Sm.,  Sfar/uff  rccfa  L.,  Thaliclrum  mimis  L.  In  der  Nähe  <ler  Stadt 

kamen  wir  an  das  Schwarzwasser,  das  von  Itreiten  8umi)figen  Wiesen  begleitet 

wird  und  folgten  seinem  Laufe  aufwärts,  indem  wir  an  der  Stadt  vorübergingen, 

Us  mdi  der  Parows,  «n  der  das  Schlktzeuhaus  liegt.  Auf  diesem  wurden 

II 


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44 


bemerkt  Airiplex  roMum  L.,  IHaniago  arenaria  W.  K.,  Veroniea  l<mgifoKa  L* 
in  den  Gebüschon  des  SchwAnwasaeruferB,  AUiwm  acutangulum  S(;h.  und 
tylli'ite  fafarira  Pers.  auf  einCP  Wiese  am  Schwarzwassor  in  der  Nälie  der  Stadt. 
In  der  Scbötzeuhaus-Parowe  selbst  wurden  Allium  oleraeeum  L.  nnd  Chondrilla 
jwteea  L.  gosamnielt. 

Am  25.  Aurirust  uuternalini  ich  eine  Exoir^ion  in  die  Kämpen  der  Weiel>S(  1. 
Das  Wasser  der  Weichsel  war  jedoch  so  hoch  pe.-tic^cn,  das«  ich  erst  laniro 
Zeit  mit  einem  Hoote  zwischen  dt'n  Weidengehiisch<'n  umh(M'faiircn  musstc,  bevor 
ich  einen  l'latz  fand,  von  dem  aus  ich  meine  Kxcursion  antreten  k<»nnte.  Diethe 
war  nur  mit  Schwierigkeit  und  Ueberwindung  grosser  Ilindcr;  isse  möglich. 
Die  Vegetation  ist  in  diesen  Kämpen  Anaserst  üppig.  GebQsehe  von  Salix 
iriandra  L.,  xnm  zweiten  Male  blfiliendf  Seiueio  »araceninu  L.  iu  gi-ossen 
Standen  nnd  ongebenrer  Menge  versperren  häufig  den  Weg.  Daswiseben  finden 
sich  AckilUa  eartHaginm  Led.,  Artemima  Abt^hium  L.,  A.  eampeifn  L., 
Diptacus  nlverter  Hnds.  mit  Hfillen,  die  das  Köpfchen  weit  Qbmagen,  bogen- 
förmig gekrfimmt  und  nebst  dem  Stengel  aussergowtfhnlich  Stark  und  zahlreich 
mit  Stacheln  besetzt  sind,  Erü/eron  canadenHi«  L.  von  1,76  m.  Höhe,  Gna- 
phalium  luieo-album  L..  Sciitellan'a  Iiaxitfolia  L.,  IWonira  lotti/ifoliu  L.  Mehr 
nach  dem  trockenen  Laude  zu  fanden  sich  Milihtus  ulhrn  Desr.,  i'/nnfaro 
arenaria  \\.  K.,  Rv^tuhi  Luieola  L.,  Verhasnau  ])fihf)ioi\h's  L,  Ich  kam  bis 
an  dii;  Kulmci  Fähio  uud  ging  von  dort  über  Buckeräitz  uud  Schönau  nach 
Schweiz  zurück. 

In  Begleitung  der  Herren  Öczuchmielsk  i  und  Hei  mann  machte  icli  nni 
nächsten  Tage  eine  Excursion  nach  dem  Gute  Maricuhöhe  und  untersuchte 
^  dort  einen  kleinen  Teich,  dessen  Ränder  dicht  mit  Phragmitet  commvnit  THn. 
efaigerahmt  waren;  ausser  diesem  fanden  wir  hier  noch  fjgtkrvm  ikiKcaria  L., 
Mtniha  aquafiea  L.  ß  vtrtieillata,  Spargamum  «vrfNMtfmHuds  y  Veroniea  »cvtellata  L., 
in  dem  Teiche  selbst  nur  Potamogeton  ert^nu  fj.  Auf  dem  W<^  nach  dem 
Schwarzwasser  wurde  anf  einer  sumpfigen  Wiese,  die  mit  ausserordentlich  viel 
Ciftivm  oJt'vacetnn  Scp.  bedeckt  War,  Cu9cuia  Eptthi/nwm  L.  gcssmmelt. 

Dem  Laufe  des  Schwarzwassers  folgten  wir  bis  Koslowo  und  bis  zur 
Eisenbahnbrücke  bei  Terespol.  Sehr  sumpfige  Wiesen  begleiten  den  Lauf  des 
Flusses,  so  dass  es  nur  an  wenigen  Stellen  möglieh  ist  dicht  an  denselben  zu 
gelangen.  Diese  Untersuchung  des  Flusses  ergab  Polamiujelon  jurfinafi/ft  L. 
ß,  itiicmiptus,  RanuncvluH  rirriiuiluH  Sbthj)..  Stujitturiit  mi(fit(if'olni  L..  forma 
valisncn'/oh'a  Coss.  nnd  Germ.  Auf  den  Wiesen  fand  sieh  besonders  Sj>ir<t<'(i 
Ulniun'a  L.j  iStnrim  pralemin  Much.,  Tn<ilvf]un  paluifiri«  L.  Während  die 
Talsohle  zu  viel  Feuchtigkeit  besitzt,  hat  die  etwas  höher  gelegene  Ebene 
deren  zu  wenig  nnd  zeigt  den  Sandboden  mit  den  ihm  charakteristischen 
wenigen  grauen  Gewächsen,  unter  denen  Carynophorut  canescent  P.  6.  die 
Hauptrolle  spielt  Dem  Beiseoden  anf  der  Eisenbahn,  dessen  Ango  durch  die 
öden  Sandstrecken,  die  nur  hin  und  wieder  durch  dürftige  Kiefembestände  unter- 
brochen sind,  erm&det  ist,  gewährt  dieses  frischgrüne  Tal  mit  seinem  sich  in  viden 

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45 


WiBdmgen  daUn  soUingebideii  FIqsm  einen  erflreaUchea  Anbliek.  Oende 
•■f  der  BisenbnlinMeke  bei  Eoelovo  tritt  dSeeer  Oontnst  am  stlrksten  hervor. 

Von  Kodowo  begab  ieh  mich  auf  der  Chanaeee  nach  Sehvets  sorllck.  Die 
geringe  Avabente  an  Waseerpflanien  Im  FInaee  erU&rt  eioh  wol  darans,  daaa 

alljährlich  grosse  Mengen  Klobenholz,  welches  bei  Schönau  auf  dem  groeaen 
Uolibole  aufgefangen  Mrinl,  aus  der  Tucheier  Heide  den  FIuss  heruntOlg^Oest 
Verden.  Auf  dieselbe  Ursache  ist  wol  auch  die  Fischannut  des  Schwartwaasera 
loröckz&nihren. 

Den  foliroiidf  ii  Tag  beschäftigte  ich  mich  mit  dem  Ein»  und  Umlegen  der 
geaamiuelten  PHanzen. 

Am  28.  August  begab  ich  mich  mit  Ilcirn  Sznchmiclski  von  Schweiz 
nl»er  Schönau  nach  Dtsch.  Konopath,  von  wo  aus  wir  in  Begleitung  des  Herrn 
Kawalck,  Lehrers  daselbst,  eine  Excursion  nach  dem  Polednoer  Walde  unter- 
nahmen.   Der  Weg  ging  teils  über  frisch  gepflügtes  Ackerfeld,  teils  über  Sand- 
beide,   fin  klehier  Tdch,  in  dem  Gebiete  Ton  Wilhelmspaik  gelogen,  vnrde 
«nterancbt,  ergab  jedoch  nichts.  Der  Polednoer  Wald  ist  ehi  kleiner  Bestand, 
der  die  sehr  sumpfigen  üfer  eines  kleinen  Baches  ^nsttnmt  nnd  eigentlich  gar 
nicht  den  Namen  Wald  verdient.  Es  fanden  sich  dort  Aam  eaeapUom  L.,  Carex 
rveioto  L.,  Gtnuta  tinetoria  L.,  Ihimuhu  Ltqtulu»  L.,  Intpatim»  NoU  langen  L., 
Lilium  Mwtagim  L.,  Mentha  aquatiea  L.  var.  capitata.  Pari«  quadri/oh'vs  L. 
Rmwttx  sanffuineu»  L.,  Serratula  tinctoria  L.,   (in   allen  drei  von  Wallroth 
■nterschiedeuen  VarietUten:  integri/olia ,  heierophylla  und  dissecta),  Trientalis 
tHropaea  L.    Wir  überschritten  den  Bahndamm,  konnten  aber  nicht  bis  nach 
l*oleduo  kommen,  da  der  Tag  schon  zu  weit  vorgerückt  und  noch  ein  weiter  Weg 
V>i8  nach  Hause  zu  machen  war.  Auf  dieser  Seite  des  Bahndammes  befand  sieh 
ein  ziemlich  weites,  sumpfigos  Terrain  mit  der  diesem  Gebiete  eigenlüiiiliL-hen 
Flora:  Atulromeda  polifnlia  L.,  Eriophonun  poh/nfacJii/inn  L,,  O.ri/coccoK  jutlitnirts 
Pers.    Auf  der  anderen  Seite  jedoch  änderte  sich  die  Gegend  vollständig.  Wir 
befinden  uns  in  der  dürrsten  Heidegegend,  auf  deren  sterilem  Boden  die  kleineu, 
ziemlich  weit  aoseiuanderstehenden  Kiefern  Icanm  die  nötige  Nahrung  iiudon 
können.  Dieae  Ode  Gegend  erstreckte  sich  bis  nach  Terespol,  von  wo  aus 
wb  uns  wieder  nach  Schweti  xurftckbegaben.  Am  Bahndamme  selbst  fknd  ich 
Cufirt  &Utmikmmtm  L,,  Onanü  proemreiu  WaUr.,  0.  tpinota  L. 

Am  89.  Aqguat  Terlegte  ich  mein  Quartier  nach  Poln.  Konopath  nnd  be- 
nutste  den  nichsten  Tag  daau,  die  Wirwa-Parowe  zu  untersuchen.  Eine  grosse 
Amahl  solcher  Schluchten,  von  denen  diese  eine  der  grössten  ist,  zieht  sich 
nach  dem  Scbwarzwasser  hin.  Sie  haben  alle  einen  sehr  tthnlichon,  fast  fiber^ 
eiustimmeaden  Charakter.  Die  Talsohle  wird  von  einem  grosseren  oder  kleineren 
fiache  eingenommen,  der  gewöhnlich  in  ziemlich  reisscndem  Laufe  über  die  in 
seinem  Bette  liegenden  zahlreichen  und  grossen  Steine  seinen  Weg  nach  dem 
Schwarzwasser  sucht.  Die  Ufer  desselben  sind  gewöhnlich  stark  versumpft  und 
TOD  einem  dichten,  üppigen  Pflanzcnwuchse  umsäumt,  so  dass  es  meistens 

Mitnerig  int  durch  den  überdies  qaeiligcn  und  stark  ockcrhaltigen  Boden  au 

u 


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den  Bach  zu  gelangen.  Man  glaubt  sich  in  eine  wahre  Wildnis  versetxt.  Um 
alle  Bttame  htA  sieh  littmulfu  Lupuhs  L.,  den  Liaaen  glcicli,  in  dichten  Win* 
dnngen  geschlungen  und  versperrt  mit  seinen  festen,  rauhen  Ranken  den  Weg, 
während  sich  auf  dem  Hoden  ein  Gewirre  von  Brembeerranken  befindet,  die  mit 
ihren  Stacheln  den  Wanderer  aufhalten.  Alte  Stäiume  von  Tiiia  jnirvlfolia 
Ehrl»,  leiten  sich,  wie  es  gerade  in  dieser  Parowe  der  Fall  ist,  oft  in  last 
horizontaler  Richtung  über  den  Flnss,  indem  sie  eine  Brücke  von  dem  einen 
Ufer  zum  anderen  bilden.  In  den  Gebüschen  der  AhhUnge  findet  sich  ^  ü»y>i«M# 
Betulua  L.,  C'orylu«  Avellana  L.,  Cot-nuM  tiioloni/era  Mch.,  Evon^muH  eurojMtea  L. 
Pntnui  Padus  L.,  P.  »pinota  L.,  Vibumum  Opulv»  L.,  dazwischen  A»perula 
odcrata  L.,  Campamula  rotundi/oUa  L.,  C,  L.,  Daphmt  Mezeteum  h,f 

Hypenetm  mcmtamm  L.,  H,  qttadranguluin  L.,  LiUum  Uartagon  L ,  Polypodium 
eulgare  L.,  Rubu»  ttuaiili»  L.,  Hilene  Otiiei  Sm.,  Jirimtalü  ettropaea 
Veraniea  ofßeinaU»  Ii.  Auf  den  smnpfigen  Stellen  findet  sieh  Betula  angtuti- 
foUa  Koch,  forma  micropkylla  im  grOssten  Uebergewicht,  daneben  Atplenium 
FUix  femiva  Rth.,  Epihihium  parmflorum  Rctz,  Gi'ranium  polustre  L.,  MyowtU 
palutdiru  Bth.,  M.  inlvatica  Hofl'm.,  Poltfstichuin  FUi,r  mos  Rth.;  von  Moosen 
Mnium  punctatum  Hedw.,  Mn.  vuspidaluvi  Hedw.,  Plagiochila  asplenioide»  .  v.  E.; 
zwischen  dem  GerOll  wächst  Melilotw  ofßcinaUa  Wilid.,  VerboKum  Uu^' 
fcrme  Sehr. 

In  diesen  von  Menschen  wenig  betreteneu  Sehluchten  haust  auch  ein  reiches 
Tierleben.  Fuchs  und  Dachs  haben  ilovt  ihre  Hauten,  deren  Eingänge  man 
verhältnismässig  häutig  an  den  Abhängen  findet.  In  den  alten  Linden  soll,  wie 
mir  versichert  wurde,  der  im  übrigen  seltene  Siebenschläfer  vorkommen.  Eich- 
bQrnelien  finden  »ich  ziemlich  xablreioh  nnd  nistMi  snaammen  mit  dem  Kfinachen 
nnd  der  Naehtschwalbe  in  den  Binmen. 

Nicht  weit  Tor  der  Mündung  der  Wirwa  in  das  Sohwartwaaser  ändert  Bich 
der  Charakter.  Das  Lanbhols  wird  von  Kiefern  verdringt,  die  auch  den  Lauf 
des  Schwanwaasera  ein  Stück  b^leiten.  Hier  £uid  ich  Monoiropa  H^popityf  L., 
wahrscheinlich  die  glatte  Form  nnd  Climacium  dendroides  W,  n.  M.  An  der 
Mühle,  deren  Teich  die  Wirwa  ganz  mit  Kalksinteri  den  man  auch  an  den 
Ufern  bänfig  findet,  ausgekleidet  hat,  ging  ich  vorüber,  am  Schwarzwasser  ent* 
lang  bis  nach  der  Ziegelei,  von  wo  ich  mich  über  die  Felder  wieder  nach 
Poln.  Kouopnth  zurückbegab.  Das  Schwarzwasser  ergab  nichts  als  die  schon 
Irüher  in  demselben  gefundenen  Pflanzen. 

Am  31.  August  ging  ich  trotz  des  recht  schleehten  Wetters  auf  der  Chaussee 
über  Brouike,  Kruposehin  nach  dem  Hagno,  einem  mit  Alnus  (jlutinoxa  (Jaert., 
lietula  alba  L.  bestandenen,  weiten  Hruchterraiu.  Häufige  Wasseriümpel  bo< 
finden  mdi  in  demadben,  ao  dasa  man  nur  mit  Sekwierigkeii  hindurch  kommen 
kann,  da  fiberdiea  ein  dichtes  Brombeergebflach  den  W<^  sehr  erBchweri.  Ich 
fimd  hier  Cmium  aeauU  AIL  eauluctii»,  OaUoptii  TelrakU  L.  mit  weisslich 
gelben  Blflten,  0mm  rwale  L.  noeh  blfibend,  Hotiomo  pahuiris  L.  in  jungen 
Bxemplaren,  I^muutia  pahutri*     BBueedamum  paUt§lre  Mneh.,  Rubui  eamut  L., 


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pUctdmt  W.  0.  N.,  Mix  pmiUmdra  L.  tun  iinriteD  Ible  Mehte  tragend. 
Dm»  Mtliclie  Ende  des  Bmeliee  witd  ele  Torfttieh  beaiiieHet  In  dm  aiiben 

deeeolben  iiudea  sich  Callitriehs  «sma/u  KaeU,  Beleochari»  aeiailari»  R.  Br. 
und  Rieda  Jhtüam  L.   Von  hier  sns  gii^  ich  über  Siemkaa  and  KswoDtschin 

nach  Lul)H('e,  wo  der  See  untersucht  wurde.  Die  Untersuchung  ei^al)  6«ra- 
iophylluin  tlemermm  L.,  Chara  cerafophylla  Walh.,  (7«.  foeiiiht  A.  6'A.  fragilif* 
J)esr. ,  AlyriojJii/Uitm  Kpientum  L.,  Poliftfonuin  umphibium  L.  a.  natmi«,  Potaniofftion 
hdefophyllu»  Sclircl).  var.  platifp/ii/Uuii  Reichenb.,  P.  hrenn  L.  neb.st  Heiner 
Varietät  acumuiutux  iS«  huin.  (als  Art),  /*.  natan«  L.,  /"*.  pei-foliaiux  L.  Nachdem 
ich  einen  kleinen  Kielernbestand  jtassirt  liatte,  gelangte  ieh  an  den  fast  ganz 
bewachsenen  Buddiuer  See,  in  wclelieui  sieh  nichts  Bemerkenawerthes  vorfand; 
dann  begab  ich  mich  über  Eschendorf  und  Julienhof  meistens  iiber  Ackerland 
nadi  Konopsth  snr&ck.  Auf  diesem  Wege  fimd  ich  Hf/pericMim  Kumifuimm  L. 
nnd  Tmdalea  nu^&eauU»  R.  Br. 

Am  1.  September  verlegte  ich  mein  Quartier  naeh  Lnbochin  nnd  onteniahm 
am  folgenden  Tage  dne  Excnrsion  nach  dem  Scbvarswasser,  dessen  Lanf  ich 
anfwirts  folgte.  In  einem  kleinen  Torfstidiei  bald  hinter  Lnbochin,  fanden  sich 
Carex  hirta  L.,  ChenopodittM  polyspennum  L.,  Geronium  palustre  L.,  Radiola 
Hnoides  Gm.  An  dem  Rande  des  kleinen  Waldes,  den  ich  passirt  hatte,  bevor 
ich  an  den  Fluss  kam,  befand  sich  Spiraea  Fitipenduia  L.;  in  dem  Walde  selbst 
Galiunt  horealc  L.,  Stellaria  HoloHica  L.  Die  Berge  treten  liier  mitunter  bis 
dicht  an  das  l'ler  iieran  und  bilden  dann  mit  ihren  bewaldeten  Abhanden  einen 
schönen  SchiiuH  k  fiii-  den  klaren,  reit^senden  Fluss.  Dort,  wo  die  Berge  nicht 
das  Ufer  erreiclieu .  dehnen  sich  sunipHge  W^iesen  aus.  Das  Ufer  selbst  wird 
umsäumt  von  Alnu«  <jlu1inom  Gacrt.,  um  welche  sich  Uumulm  Lupulus  L. 
rankt,  der  wieder  von  Cuacuta  europaea  L.  umschlungen  wird.  Auf  den  Wiesen 
sammelte  ich  A«mH»m  vanejfohm  h.,  In^patieiu  NoU  fangen  L,,  TkaKetnm 
angufti/olimm  Im  (jungo  Pflansen).  Ich  {»assierte  das  an  Lnbochin  gehörige 
Vorwerk  nnd  ging  dann  dnreh  den  oben  erwähnten  Ueinen  Wald  nach  Ln- 
bochin smück.  In  diesem  Walde  &nd  ich  Antherieum  rameMm  L.,  Poljfgonaium 
muliißonm  AHL,  P.  o/ßeinale  AIL,  Potmttilla  alba  L.  Heine  nichste  Ezcnrsion 
war  nach  der  entgegengesetzten  Seite  gerichtet;  ich  ging  dem  Laufe  des  Schwarz- 
wassers folgend  meistens  in  den  Parowen  und  auf  den  Abhängen,  die  hier 
dicht  bis  an  den  Fluss  herantreten,  hernmkletternd  stromabwiürts,  passierte  die 
zu  Dulzig  gehörige  Ziegelei ,  die  Bedlenker  Mühle  und  kam  bis  zu  einer  Parowe, 
in  der  ein  früherer  Besitzer  von  Dulzig  begonnen  hatte.  Braunkohle  zu  graben. 
Von  den  damals  in  das  Werk  gesetzten  Arbeiten  ist  jedoch  keine  Spur  mehr 
zu  sehen;  <ler  Sand  hat  Alles  bedeckt,  und  nur  auf  einer  verschwindeml  kleinen 
Fläche  tritt  noch  erdige  Braunkohle  zu  Tage.  Die  Berge  sind  mit  der  schon 
oben  l>eschriebenen  Vegetation  der  Parowen  und  ihrer  Abhänge  bedeckt.  Sie 
wird  jedoch  an  einzelnen  Stellen  Ton  lichtem  Kiefembestande  interbroehen. 
Den  Bfickw^  nach  Lnbochin  nahm  ich,  indem  ich  mich  an  dem  Bande  des 
Waldes  hielt.  Wshrend  dieser  Tonr  fbnd  ich  Aetata  epieaia  Anthemit 


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tinetona  L.,  Cucuhalus  Behen  L.,  Ert/tlirea  Centaurium  Pcis.,  Oiiom's  arvensis  L. 
forma  luin'antlnt,  P(p'olu  ttmhelluiu  L.,  iSethn»  hohnicuse  Lonl.,  Jimone  motitana  Lt., 
Vti'bmcum  Li/rlinifit  L.,   V.  iJKipxijonni    •    L^/c/iuiiis  Sc/iicde. 

Am  4.  Scptc'iuljui'  iialiiu  ich  meiiioii  Wcf;  durch  v'inm  kleinen  Wahl,  der 
von  der  iui  Bau  begriftenon  IJahu  Konitz-Lasliowiiz  (iurchöchnitten  wird,  und 
durch  eine  Pai'owe  nach  dem  am  Schwarzwasscr  gelegenen  Groddeck.   In  dor 
Nidie  der  Parowe  fand  sieh  Elynuu  armariu»  L.,  Euphorbia  Cypatimü*  L.,  in 
derBelben  EpiloHvm  anptOifoUum  L.,  Vyrola  seeunda  L.,  IVifoKum  medium  L., 
T.  proeumben»  L.   An  dem  westlichen  Rande  des  Waldes,  der  sich  von  dor 
Parowe  aus  noch  ein  St&ck  weiter  in  die  Felder  erstreckt,  fiel  mir  ein  merk- 
wBrdiger  Bosch  von  Ih^nui  Padu»  L.  auf,  dessen  einer  etwa  2  cm  starker  Ast 
ausschliesslich  Blätter  von  einer  prachtvollen  purpurroten  Farbe  hesass ,  während 
die  übrigen  Aestc  ihre  gewöhnlichen  grünen  Blatter  trugen.  Herbstfärbung 
konnte  es  nicht  soiu,  da  diese  eine  andere  Farb(>  Ix'.sitzt.  Ich  schickte  Zweige 
hiervon  an  einen  danzigcr  Gärtner  Herrn  (J.  Hchnibbe,  Kl.  Schellmübl,  mit 
der  Bitte  Slccklingo  und  Pfrojifversuclie  zu  machen.  Ist  dit'  Farljf*  zu  halten, 
80  wäre  CfJ  niiie  juachlvolle  neue  Accjuisition  für  das  Arl)Oietuni.    Bald  hinter 
Gioddeck  treten  die  Berge  etwas  von  dem  Flusse  zurück  und  lassen  Baum  für 
eine  mit  kurzem  Basen  bedeckte  WieHeutiiiche,  aid'  der  ich  GnaplitiUitm  u/i- 
ffinosvm  L.,  IJijju'/icum  liiunifu«um         Vironica  ccipijllifoUa  L.  samniclte.  Ich 
folgte  jetzt  dem  Laufe  des  Öchwarzwassers  bis  zu  einer  grösseren  Parowe,  in 
welchor  ich  bald  auf  der  Talsohle,  bald  auf  den  Abhitaigm  dem  Badie  entlang 
ging,  der  mich  nach  Dricxmin  l&hrto.  In  der  Parowe  &nd  sich  Qeramnm 
RoherUamm  L.,  Melandr^m  rubrum  Qrcke.   Bald  hinter  dem  Dorfe  dnreh- 
fiiesst  der  Bach  einen  kleinen  Mlkhlenteich,  in  welchem  sich  nur  PotamogHam 
puiiUw  JL  befand;  am  Ufer  wuchs  Alepteurut  geineulahu  L.  Oberhalb  des 
Dorfes  war  der  Flnss  von  sumpfigen  Wiesen  eingeschlossen,  auf  denen  ich  noch 
bis  nach  Bizeuczek  ging,  aber  nichts  Erwähnenswertes  mehr  fand.   Von  dort 
begab  ich  mich  über  Gatzki  nach  Lubochin  zurück.  Den  folgenden  Tag  brachto 
ich  damit  zu,  einige  in  der  Umgebung  von  Lubochin  liegende  kleine  Teiche 
und  Seen  zu  untersuchen.   Der  Teich  im  Bossgarten  ergab  Alimm  Phnütujo  L., 
Cliara  frar/ilis  Desr.,  Nu2)Iiar  luicmn  Sm.  (im  Jugendzustandc,  in  welchem  die 
Blätter  ganz  denen   eines  Amin  ähnlich  sahen),   rnfamof/ffon  ainpufi  L.  var. 
serru/atti«,    entsprossen   aus  den  hornartig  gewordenen  Brutknositen   des  P. 
cri»pti8  L.,   Sjiuiyanium  HtntpliA-  Uuds.    in  dem  Teiche  der  Brennerei  kam 
Callitnche  tmwtlii  Kütz.  in  grossen  Mengen  vor.  Einige  zwischen  den  Feldern 
nach  Gatiki  sa  gelegene  Wasserbecken  taefpAea.  nichts  BmneidkenswflrteB  von 
Pflanaen. 

Meine  letzte  grOssei«  Ezcnrsion  Ton  Lubochin  ans  ging  fiber  Groddek  an 
der  Parowe  von  Diiczmin  vorbei  nach  der  nAchsten  grossen  Parowe,  die  an 
Bowinitza  und  Wim  vorüberffihrt  Dicht  hinter  Oroddek  sammelte  ich  Verbateum 
nigrum  h,  und  V,  nigro  x  L^kmii»  Sehd,  Bei  Bowinitza  verbreitert  sich  das 

Tal  und  giebt  grösseren  Wiesenflttchcn  Kaum,  die  oben  gemäht  waren.  Von 

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Wiiri  ging  ich  über  Ackerflächen  an  das  Scliwarzwasscr  und  an  demselben  cnt- 
bog  bifl  nach  Groddek,  voü  dort  wieder  zurück  nach  Lubochin.  lu  der  Nähe 
von  Wim  hatte  ich  Falcaria  Rimni  Host  nnd  Viola  tihatri»  Lmk.  ß,  Ri- 
vmana  Bchb.  gesammelt 

Der  starke  Ri  gen  vorliinderte  am  nächsten  Tngo  eine  grössere  Excnrsion. 
Jch  machte  einen  Ausllug  nach  einem  an  dem  Wege  nach  Oroddek  in  der  Nalio 
d«8  neuen  Bahndammes  gelegenen  Toi'fmoore,  nachdem  ich  noch  vorher  eine 
kleine  mit  einigen  Pappeln  nnd  diofatran  Gestrüpp  bewachsene  FÜicbe  dnrch- 
sacht  hatte.  Ziemlich  in  der  Mitte  dieses  kleinen  Gebfisches  befiinden  sich  die 
Uebrnreste  einer  mächtigen  vom  Blitze  zerstörten  Silberpappel;  durch  das 
Gd>iksch  schlang  sich  Cu€ubalu$  haceifer  L.  In  dem  Moore  fand  ich  Galivm 
vU^no9um  L.  und  Sabina  nodoaa  Fensl.,  auf  dem  Räckw^  in  einem  Maisfelde 
ein  grosses  Exemplar  des  Maisbrandes. 

Dann  verlöte  ich  mein  Quartier  von  Lnbochin  nach  Bremin  und  nntemahm 
noch  an  demselben  Tage  eine  Ezcnrsion  nach  einem  in  der  Nähe  gelegenen 
Torfbruche,  dessen  Wasserbecken  ich  untersuchte.    Es  fanden  sich  dort: 

Nitella  sp.,  Pofamogeton  pumllui  h,,  Sparganium  minimum  Fr.,  Utrieulart'a 
minor  h.,  U.  vulgari«  L.,  ausserdem  Hieracium  Aun'rula  h.,  Ilypnum  iplendmi 
Hedw.,  Milium  u nihil at am  Hcdw.,  Molinia  coet^ttUa  }kac\\;  Potentillu  procumhenn 
Sbth.  Da  ich  mit  der  Untersuchung  des  Moores  niclit  fertig  wurde,  setzte  ich 
dicHJelbe  am  nächsten  Tage  fort.  Ich  fand  not^h  Ufricitloria  im/hrta  Tji  hm. 
Das  Moor  geht  in  einen  etwas  hügeligen  Kielt  inwald  über,  naoli  dessen  Durch- 
schreitung ich  in  das  Tal  des  Risclike-Fliesscs  gelangte.  Jiii  Walde  sammelte 
ich  L'urlina  acuulis  L. ,  Li/copodiuin  clavaium  L.,  Ule.t  europaniH  L. ,  welcher 
Ton  dem  Besitzer  des  Waldes,  wie  ich  spater  horte,  vor  8 — 10  Jahren  aus- 
geaäet,  aber  von  demselben  seit  der  Zeit  nicht  wieder  aafgefunden  war.  fis 
waren  junge  niedrige  Exemplare,  so  dass  man  aanebmen  muss,  dass  die  Samen 
eine  Zdt  lang  geruht  und  erst  kfirzlich  gekeimt  hatten.  Viola  arenaria  D.  C, 
F.  eamma  L.  Das  Bischke-FliesB  hat  ein  rossendes,  schnell  fliessendos  Wasser, 
dosaen  Ufer  mn  Streifen  Sumpf hindes  um^bt;  wo  dieses  es  gestattete  an  die  Ufer 
des  Flusses  zu  gelangen,  durchsuchte  ich  denselben.  Ich  fand  dort  Foniinalii 
hypnoides  Hartm.,  Potamogi  ton  pusillvs  L.  var.  luiifoliui  Celak.,  P.  alpinus 
Balbi»  (rufescem  Sckrad.),  der  int  fliesscndrii  Wasser  mcistentheils  steril 
bleibt  In  dem  Tale  ging  ich  bis  nach  Bischke  und  kehrte  dann  wieder  nach 
Bremin  zurück. 

Meine  nächste  Bxounion  war  nach  der  in  der  Nahe  des  Schwarzwassers 
gelegenen  Försterei  Ottersteig  gerichtet.  Bald  hinter  Saleschc  betrat  ich  zmn 
ersten  Male  den  Wald,  der  die  Tncheler  Heide  charakterisiert.  Es  ist  ein  lichter 
Kiefernwald  mit  wenig  Unterholz,  das  vorzüglich  von  Jtinipenis  commvni»  L. 
gebildet  wird.  Der  Boden  ist  mit  ArciO!<iaplnfhts  Ura  ursi  Spr.  bedeckt,  zwischen 
welchem  ich  hier  l^iimtiUa  pafcnH  Mill.  und  P.  vrma/is  Mill,  fand.  ]ii  der 
Nähe  der  Försterei  betinden  sich  zwei  Seen,  die  unterKucht  wurden,  aber  nichts 


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ergsbeiL  Der  näher  an  der  Försterei  gelegene  See  ist  znr  Zucht  von  Erebeen 
dllgerichtet,  die  hier  einen  bedentraden  Aneftihrartikel  bilden  und  sogar  bis 
nach  Frankreich  verscliickt  werden  sollen.  Ich  fimd  hier  Egperieum  iOraptennn 
Fr.,  Lyeopodtum  annotimum  L.,  Trifolium  proeumbeiui'L,  {fiUfomus  der  dentsehen 
Autoren). 

Am  11.  September  ging  ich  von  Bremin  über  Marieufeldo  nach  dem  Bruch 
von  Schiroslaw.  Es  ist  dieses  ein  ausgedehnteres  Sumpfgebiet,  das  bei  weitem 
mehr  und  grosprrc  offene  Wasserfläelien  oiitbält,  als  dio  Generalstabskarte  an- 
giebt.  Die  Dei-ko  des  Moores  war  ausserordentlich  scliwaiikciid  und  nachgebend. 
SO  dass  man  fortwaliifnd  bis  woit  ü')cr  dio  Knie  im  Wasser  stand  und  nur  mit 
vieler  Mühe  und  der  grussten  Vorsicht  das  Moor  passieren  konnte.  An  vielen 
Stellen  konnte  man  die  Decke  fil)erhaupt  nicht  bi  Lrelen,  da  sie  .sclion  dem 
leichten  Druck  des  untersuchenden  Stockes  nachgab.  Die  Untersuchung  des 
Snmpfes  nahm  den  ganzen  Tag  in  Ansprach.  Den  K&ckweg  nach  Bremin  nahm 
ich  Aber  Schiroslaw  nnd  Salesche.  Ich  sammelte  dort  Bryum  pteudotriquetrum 
Schwigr.,  Dicraneüa  cervieulata  Schimp.,  Droura  anglica  Hnds.,  D.  r&tumdi- 
folia  L.,  2>.  roiundifolia  x  angliea  (obwaUi  Hert  n.  Koch),  Geoglomm  ip., 
l^eopodium  imiundatum  L.,  MaUueii  paludosa  Sw.,  JAn««  o/ßne  Bland.,  Pt^fy- 
tnehuM  junipcrinum  Hedw.,  P,  ttrietum  Mens.,  Plotamogeton  eritput  Ii.  mit 
Stompfiani  an  der  Spitze  selbst  ausgerandeten  Blättern,  P,  keterop/ii/IIus  Schrb. 
▼ar.  homophyllus  mit  schwimmenden  Blättern,  Rkynchospora  alba  Vahl.,  Salix 
aurita  L.,  forma  httnilis  microphylla,  S.  repcm  L.  d.  rosmarinifolia  L.  (als 
Art),  »S.  sp.y  Spfiognum  «;>.,  Tnfolium  minun  Sm.  {filiforme  Auct.),  Ufrirulariu 
infermedia  Hayn.,  Viola  paht^iris  L.  Das  Einlegen  dieser  reichen  Ausbeute  nahm 
meine  Zeit  am  nächsten  Tage  in  Anspruch. 

Die  nächste  Excursion  führte  mich  durch  einen  dicht  hinter  Jireniin  ge- 
legenen schmaleu,  niedrigen  mit  Kiefern  bestandenen  Höhenzug,  an  welchem 
ich  Senipet'vimm  aoboliferum  Sims,  fand,  das  aber  möglichenlalls  angepflanzt  ist. 
Jedoch  soll  diese  Pflanse  auch  in  den  grossen  Wttldem  yorkommen,  ich  habe 
sie  aber  nicht  finden  können.  Dann  kam  ich  nach  Jacobedorf,  wo  an  einem 
kidnen  Abhänge  Elymn»  arenarivB  L.  nnd  Calamoffrottit  tpigdot  Rth.  wuchs. 
Ich  berührte  weiteihin  Oorzalimost  nnd  Wiersch  nnd  kam  zu  dem  ikst  ganz 
im  Walde  gelegenen  Wiersch-See  oder,  wie  er  in  der  G^nd  abweichend  von 
der  Generalstabskarte  genannt  wird,  Grfineck-See,  nach  der  nicht  weit  davon 
gelegenen  Försterei  Gruneck  so  benannt.  Die  Untersuchung  des  Sees  nahm 
viel  Zeit  in  Anspruch,  ei^ab  jedoch  nichts  mehr  als  l^iyaa  ma^  All. 

Am  14.  September  verlegte  ich  mein  Quartier  von  Bremin  nach  Klinger. 

Hier  hatte  der  Regen  in  diesem  Jahre  schrecklich  gehaust.    Mehrmals  waren 

Wolkcnbriichen  ähnliche  (Jüsse  heruntergekommen,  deren  einer  dio  Prussina, 

einen  bei  Klinger  mündenden  kleinen  Zufluss  des  '^chwarzwassers,  so  hatte 

anschwellen  lassen,  dass  er  die  Dämme  des  Mühlenteiciics  bei  Klinger  durchriss 

und  denselben  vollständig  trocken  legte.     Man  war  noch  damit  beschäftigt, 

diesen  cmpiiudlicheu  Schaden  zu  repai'ieren.    Die  weiten  Wälder,  von  denen 

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Klinger  umgeben  wird,  erforderten  ziemlioli  ansgoddinte  Excunionen.  Zim&ehat 
giug  ich,  meistenB  die  Jagenlinien  benutKend,  nach  dem  FiaoecnuipSee.  Unter* 
wqsB  ont^rBDchte  ich  noch  einige  kleinere  Sümpfe  und  Brüche.  £b  worden 
in  Walde  und  den  erwilmten  Sümpfen  gefunden:  Antherietm  ramoHm  L., 
Cühti  Hdiantkentto»  L.,  DianihuB  arenariua  L.,  2).  Carthuiancrum  L.,  Gtror 
mm»  mngmnium  L*,  BruneUa  grandifiora  Jacq.,  P.  vulgarü  L.,  sehr  klein  und 
hellblutig,  PuhatiUa  vernalis  Mill.,   Pi/rola  nunor  L.,  P.  umhellata  L.  Der 
Piaceczna-See  liegt  mitten  im  Walde  und  ziemlich  weit  von  jc^der  Ortschaft 
entfernt.    Das  Boot,  welches  ich  dort  vorfand,  war  in  einem  solchen  Zustande, 
dass  ich  es  zu  einer  Untersuchung  des  Sees  nicht  benutzen  konnte.    Auf  der 
Südseite  des  .Sees  jriD<r  ich  entlang  und  untersuclite  denselben  so  weit  dio  Leino 
meiner  Wurlharke  reichte;  dieselbe  förderte  aber  nur  sehr  wcnijz:  zu  Ta^^e.  Die 
Ufer  waren  mitunter  sehr  sumpfig;  tranz  besonders  war  dies  an  dem  ostliclioa 
Rnde  des  Sees  der  Fall,  wo  icli  Drost  ra  avijlira  lluds.,  Schcin  hzeria  palt/stris 
Sphaynum  ttp.,  I  tricularia  infennidid  Uiiynts,  Viiccinitim  o j-ijcoccm  sammchc.  Der 
Wald  hat  das  lur  die  Tucheier  Heide  charakteristische  Aussehen.  YondemPiaceczua- 
See  begab  ich  mieh  nach  den  nördlich  von  demselben  dicht  an  der  Grenze  des 
Kjreisee  gelegenen  Grxibno-Wiesen.  Bs  ist  dieses  ein  ausgedehnter  Bmoh'  und 
M oorliesirk,  der  svei  kldnere  Seen  einscbliesst   Das  Terrain  ist  besonders 
in  der  N&be  der  Seen  ein  so  sumpfiges  und  morastiges,  dass  man  bei  jedem 
Sehritt  in  Gefahr  ist  zn  versinken^  nnd  es  daher  sehr  schwier^  ist,  bis  an 
die  Seen  vorzudringen,  in  deren  Ntthe  ich  Oeittiana  Pneumonanthe  L.  fimd. 
üel)cr  Altfliess,  mich  immer  in  der  Nähe  des  Schwarzwassers  haltend,  wo  sich 
V^rÖMCum  Tht^tu»  L.  befand,  ging  ich  nach  Klinger  zurftck. 

Die  nichste  Excnrsion  machte  mich  mit  der  eigentlichen  TucheIer*Heide 
bekannt.  Ich  gbg  von  Finger  über  Oberfbrsterei  Gharlottentsl,  Lonsk, 
Sadrocs,  Wandoll  nach  Linsk.    Bis  Wandoll  ging  der  Weg  meistens  durch 
den  bduumtoi  Kiefernwald,  in  welchem  ich  nicht  weit  vor  seinem  Rande  bei 
dem  letz^enannten  Orte  L^opodium  complanatum  L.  fand  in  einer  Uebcrgangs- 
fotm  zu  L.  chamaeeypcarinvä  A.  Br.,  die  sehr  wenig  trichterförmig  ist  und 
eine  gelblich  grüne  oder  hechtblaue  Farbe  mit  aufrechten,  nicht  abstehenden 
S<  Luppen  besitzt.    Tritt  man  aus  dem   Walde  lieraus,    so  glau])t  man  sich 
mitten  in  eine  Wüste  versetzt.    Ueberall  weisser  Sand  mit  DünenbiMunf^,  auf 
dem  niedrige,  verkrüppelte  Kiefern  kaum  ihr  armseliges  Dasein  fristen  können; 
auf  den  etwas  feuchten  Stellen  waren  Birken   gepflanzt,   die  ein  ebenso  küm- 
merh'ches  Ansselien  hatten.    Und  doch  soll  nicht  gar  zu  tief  unter  dem  sterilen 
Sande  sich  der  schönste  und  fruchtbarste  Boden  befinden,  was  auch  eine  grosse 
Mergelgi-ube,  an  der  idi  vor&berkam,  bewies*  In  Linsk  wurde  der  See  untei*^ 
sucht,  ans  dem  ich  aber  keine  Pflanzen  hervorholte.  In  den  ihn  umgebenden 
Torfmooren  fimd  ich  Carex  ßma  L.,  ß  Upidoearpa  Tausch  (als  Art).  Ueber 
IiOiiskipicz,  Lonsk,  Gharlottental  beg^b  ich  mich  wieder  nach  Elinger  zurück. 
AIL»  diese  Dörfer  besitzen  einen  sehr  unfruchtbaren  Boden,  dem  nur  mit  vieler 


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Mühe  etwas  abgewonnen  werden  kann.   Auch  die  Bzoiireionen  der  folgenden 
Tage  fahrten  midi  durdi  ähnliche  traurige  Gegenden. 

Anf  der  Napoleons^trasBe,  der  von  Napoleon  I.  TerbesBerten  grossen  Lebm- 
Ohanssee,  die  vor  der  Anlage  der  Eisenbahnen  nnd  Chausseen  den  Vefkehr 
swischen  dem  Osten  nnd  Westen  vermittelte,  ging  ich  nach  Junkemhof,  wo 
ich  den  See  nntersochto.  Der  Boden  im  Walde  war  besonders  in  der  Nähe 
yon  Künger  ganz  mit  Cladoma  retngiferina  IlolTm.  bedeckt.  Aussei-dcm  fand 
ich  noch  im  Walde  Dianthus  arenarius  L.,  Pi/rola  secunda  L.,  Thuidium  tama- 
riücinum  Schmp.  In  dem  See  bei  Junkernhof  befand  sieh  C/uira  ceratophi/lla 
Wallr.,  Ch.  foeiida  A.  Br.,  Potamogeton  lurens  L.,  var.  inucrotiatua,  F.  tiatans  L., 
Stratiotes  aloidex  L.,  in  der  Nähe  des  Sees  Carex  Paeudo-Ci/jmus  L.,  C.  vul- 
f/an's  Fr.  Aus  dem  See  in  der  Nähe  der  ObcrförsUiLU  Junkernhof  liolte  ich 
Fontinalis  auiipi/refira  L.  heraus.  Ucber  Ludwigstal  und  Wigodda  kam  ich 
wieder  nach  Klin^'cr  zurück. 

Ucber  Wigodda,  den  Rischker  Wiesen,  ebiem  snmpfigen,  ganz  vom  Walde 
eingeschlossenen  Terrain,  das  besonders  im  s&dOstiichen  Teil  schwer  sa  passieren 
ist,  und  Sdioie  Ifthrte  mich  am  nächsten  Tage  mein  Weg  nach  Suchom.  Anf 
der  letaten  Strecke  kam  ich  an  einer  Stelle  vorbei,  auf  der  vor  wenigen  Jahren 
ein  ausgedehnter  Waldbrand  geherrscht  hatte.  Bas  abgebrannte  Terrain  war 
wieder  frisch  angesamt  worden,  aber  diese  jungen  Schonungen  waren  von  einem 
breiten  Gttrtel  nmgeben,  in  welchem  das  Feuer  das  Unterholz  vollständig  zer- 
stört hatte.  Die  schwarzen,  dürren  Aeste  und  Zweige  der  Wachholdergebüsche 
standen  noch  dort  und  gaben  ebenso  wie  die  bis  zu  3  m  Höhe  geschwärzten 
alten  Kiefern  Zeugniss  von  dem  gewaltigen  Brande,  der  hier  geherrscht  hat. 
In  Suchom  konnte,  da  ein  so  starker  Sturm  herrschte,  dass  die  plumpen  Kiilinc 
auf  dem  See  nicht  zu  regieren  waren,  nur  die  nordostliche  Ecke  des  Seea 
genauer  untersuclit  werden,  wahrend  der  übrige  Teil,  so  viel  wie  möglich,  mit 
der  Harke  untersucht  wurde;  es  fand  sich  nur  A'<ya«  wia;o»*  All.  Ucber  Wiersch 
begab  ich  mich  wieder  nach  Klinger  zurück.  Unterwegs  fand  ich  noch  CarUna 
acauliis  L..  C.  tfulgarta  L. 

Am  19.  September  verlegte  ich  mein  Quartier  von  Elinger  nach  Ebensee, 
ond  nntemahm  am  nächsten  Tage  eine  Ezcnrsion  nach  dem  in  der  Nähe  der 
Oberforsterei  löndenbusch  gelegenen  Gisboach.  Es  hat  dieses  eigenartige,  ca. 
70  Morgen  grosse^  im  Norden  an  den  Mnkrz-See  stossende  Wäldchen  seinen 
Namen  von  dw  dort  noch  massenhaft  vorkommenden  Eibe.  Während  früher 
dieser  Banm,  der  mit  der  deutschen  Volkssage  auf  das  engste  verknüpft  ist, 
fiber  gans  Deutschland  verbreitet  war,  ist  er  jetzt  durch  die  Cultur  so  ver- 
drängt worden,  dass  er  nur  noch  an  wenig  Orten  so  zahlreich  vorkommt,  dass 
er  die  Physiognomie  des  Landes  bestimmt.  Hier  tritt  er,  aber  nur  auf  dieses 
kleine  Territorium  beschränkt,  in  allen  (Frössen  auf,  von  der  jungen  wenige 
cm  hohen  Pflanze  bis  zu  dem  10  ni  liolicn.  Hunderte  von  Jahren  alten  Baum, 
in  allen  möglichen  Gestalten  tritt  uns  dieses  merkwürdige  Nadelholz  mit  seinem 

dunklen  Grüu  der  Nadeln,  aus  dem  die  herrlichen  roten  Früchte  mit  dem 

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sdiOiiBten  Konirast  hci-vorlenchten,  entgegen.  Hier  kriecht  er  mit  seinen  Aesten 
lanppps treckt  aaf  dem  Boden  hin,  dort  erhebt  er  sich  krüppelhaft  mit  auf  das 
Wunderlichete  verschlungenen  Zweigen  nur  wenige  Meter  hoch  in  die  Höhe.  An 
einer  anderen  Stelle  wieder  steigt  er  schlank  und  gerade  als  schöner  kräftiger 
Baum  in  die  Lul'l.    Beim  Anblick  dieser  eigentümlich  aussehenden,  düsteren 
(ifwachse  kann  man  es  begreifen,  dass  das  Volk  ihnen  Zauberkraft  zuschrieb 
und  sie  mit  seinen  Sagen  innig  vcrwob.    Der  Boden  in  dem  Cisbusche  ist 
vorherrschend  feucht  und  etwas  hügelig.    Leider  war  ich  zu  einer  Zeit  dort, 
in  der  die  Spuren  der  P'rühjahrsflora  last  vollständig  verschwunden   und  von 
der  Sommerflora,  die  beide  hier  ebenfalls  eigentümlich  sein  und  zum  Teil  recht 
seltene  Pflnnzen,  irio  CypHpedium  Calceolua  L.  beherbergen  sollen,  nur  noch 
venig  übrig  geblieben  war.   Neben  Teum»  baceata  L.  kommt  dort  sneh  ^ne 
AnzaU  Ton  Lnubbäumon  ror,  wie  Acer  P^doplatamu  L,,  Ahm  gluiinota 
Gaert.,  Beiula  alba  L.,  Carpitnu  Betuhu  L.,  Rhammt»  Firanffula  L.,  Sorhut 
Ancyparia      Tilia  parvifolia  Ehrh.  nnd  in  der  Umgebung  wobl  angepflanzt 
Behtla  kmmüi§  fichrk.    Von  kleineren  Pflanzen  fimd  ich  nnr  noch  wenige. 
A^pervla  odorata  L.,  JTedera  Heliat  L,,  Vlolifgonaium  multiflorum  All.,  P.  offi- 
ctMole  All.,  Pohjfrtcliiim  formosum  ITedw.    In  dem  Mukrz-See  fand  ich  Pota- 
mogeton  hetoop/ii/llut  Schrb.,  in  einem  Graben  in  der  Nähe  des  Cisboscbes 
(Jkai'a  fraffHis  Desv. 

01)2:leich  es  fast  den  ganzen  Tag  regnete,  untersuchte  ich  am  folgenden 
Taj^e  den  Ebensee.  Diestr  bedeutende  See  zerfällt  in  drei  Abteilungen:  den 
eigentlichen  Kbenaee,  den  faulen  See,  dies  ist  die  weltlichste  Ecke,  die  so 
mit  Siroiinfett  alotdes  L.  bedeckt  ist,  dass  es  unmöglich  ist,  dort  mit  einem 
Uoolc  durchzukommen,  und  den  südlichsten  Teil,  den  Blondzmiuer-See,  au  dem 
das  Dorf  Blondzmin  liegt.  Die  Ausbeute  bestand  aus  C'/tara  sielligera  Bauer, 
Naja»  major  All.,  Poiimogeion  pecHnatv»  L.,  P,  gwtmifoKv  Scham.  (eoHi- 
JMVWHV  h,J,  Utri€ulana  intermedia  Hayn.,  ü.  neglecta  Lehm.?,  wlffari$  L. 
Am  nächsten  Tage  hatte  sich  das  Wetter  so  yerschlechtert)  dass  keine  Excnrsion 
mi^glicb  war. 

Am  23.  September  wurden  die  beiden  kleinen  Gewisser  bei  Bfariental 

utersncbt  nachdem  mit  vieler  Mühe  ein  Boot  dorthin  geschallt  worden  war, 

da  man  wegen  der  sumpfigen  oder  mit  Schilf  bedeckten  Ufer  nur  an  ivenigen 

Stellen  vom  Lande  ans  an  das  Wasser  gelangen  kann.    Das  Moor  hatte  ein 

ifanhches  Aussehen,  wie  das  von  Schiroslaw.     Es  befand  sich  dort  Carex 

ampttf/acea  Good.,  Heleoclian's  vniglumtn  Lk.,  Malaxis  paludosa  Sw.,  Scheuch- 

Stria  paltfiris  L-.  Vacchn'vm  crj/cocrus  L.    Die  Seen  lohnten  die  gi'osse  Mühe 

sieht,  die  daiaiif  verwandt  war.   dns    Boot  dorthin  zu  schaffen.    Ausser  den 

nnvermeidlichen  Phriu/miies  comunniis  Trin.,  Sfraiiofrx  aloidcK  L..  Typha  onmtsti- 

folia  L.,  7^-  fatt'foini  L.  fand  sich  nur  noch  Nifrlla ßc.rtlis  Ag.   In  dem  kleinen 

ton  Ahiux  {jhilinom  CJ.iert.,  Beiula  alba  L..  lihamnu»  fYanf/iila  L.  best^indenem 

Waldtcrrain  ho  fand  sich  I^dum  palutttre  h.  und  Vacci/iiiim  vli</ino><vm  L.  nierauf 

iBtemahm  ich  eine  Ezcursion  nach  dem  Czaruowo-See.  Hinter  dem  Orte  Hutta 

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durchkreuzte  ich  ein  grösseres  Sumpfterrain,  durcli  welches  das  Mukrz-Fliepn 
läuft,  es  war  aber  srhou  gemäht  und   wunU;  anj^oiiMicklich  A'on  Violi  abge- 
weidet.   Der  Czarnowo-J^ee   int  mitten  im  Wahle  gelegen  und  von  Moorhind 
eingeschlossen,  auf  dem   Droxn«  ano/icd  liudn.,    D.  rofuii<llfolia  L.  und  die 
auch  gestern  in  Maricnlal  gcsammelteu  l'tlauzen  wuchsen.  Nicht  weit  von  dicscoi 
See  liegt  der  Bie8zewo<Seo,  an  dessen  Ufern  ich  Carex  Oederi  £hrh.,  Cyperti» 
flatetcen»  L.,  Galiitm  palutb^  L.  rar.  cacspitosum,  Etfpnvm  eugpidatwin  L., 
Junctu  hufoniit»  L.  aammolte.   Beide  Seen  wurden,  Bowdt  dieses  vom  Lande 
ans  möglich  war,  mit  der  Wnrfbarke  untorsncbt,  ei^nben  jedoch  nichts.  Auf 
dem  Rückwege  kam  ich  durch  das  Snmpfterrain,  das  den  Abflnss  des  Csamowo- 
Sees  begleitet  und  untersuchte  dasselbe;  es  fanden  sich  nur  die  schon  so  oft 
gesammelten  Ütrieularia-Arton.   Eine  andere  Ezcursion  von  Ebensee  ans  war 
nach  Hintersee  und  Jesiorken  gerichtet,  um  dort  die  beiden  Seen  und  die 
Torfmoore  zu  untersuchen.   Der  Weg  ging  über  B^eider,  auf  denen  ich  Alcke- 
fnilla  arveiwis  Scop.,  Chcinipodivm  ruhnim  L.,  Crepis  rtrena  Vill.,  Gi/pxop/n'la 
muralift  L.,  Tnfoli'uvi  fraqife-rtim  L.  fand,  und  durch  einen  kleinen  Kiefernwald. 
Der  südlichere  See  hat  feste  Ufer,  seine  Untersuchung  war  al)er  von  keinem 
Erfolge  begleitet.    An  den  nonllichen  ist  äusserst  schwierig  heranzukommen, 
da  die  Ufer  entweder  stark  bewaclirien  oder  so  suniptig  sind,  dass  man  e^  nicht 
wagen  kann,  bis  dicht  an  das  Wasser  zu  gehen,  wo  ich  an  dasselbe  gelangen 
konnte,  warf  ich  die  Harke  aus,  konnte  aber  nur  CUara  foetida  A.  Br.,  Nuphar 
UmUum  8m.  und  Myriophijllum  ^picatum  L.  finden.   Bei  der  Untersuchung  des 
sich  an  die  Seen  anschliessenden  Moores  |»a8sirte  mir  das  Unglück,  dass  ich 
bis  unter  die  Arme  in  den  Sumpf  versank,  da  die  schwankende  Decke  durch- 
brach, was  bei  der  vorgoräckten  Jahreszeit  und  der  rauben  Witterung  nidit 
sehr  angenehm  war  und  mich  zwang,  von  der  weiteren  Unterandiung  abzu- 
lassen.   In  dem  Moore  hatte  ich  gefunden:  A^idivm  T/ieli/pferin  Sw.,  Caüa 
jmhiKti  ia  L.,  Caltha  palustris  L.  (blühend),  Myo9oiiU  palustri»  Rth.,  Eanm^lw 
trichophyllus  Chx.,,  Utrintlaria  neglecta  Lehm. 

Am  2ö.  Scpteml)er  verlegte  ich  mein  Quartier  nach  Lippnitz  und  unter- 
suchte am  nächsten  Tage  den  Salescher  See.  In  diesem  See  trat  vor  ungefähr 
14  Tagen  nach  einem  starken  Gewitter  der  nierkwürditre  Umstand  ein,  dass 
alle  Fische  betäubt  oder  todt  au  das  Ufer  kamen  und  dasscll)e  mit  einem 
mehrere  Fuss  breiten  Saum  umgaben.  Sie  wurden  auf  Anordnung  des  Ortsvor- 
standes schleunigst  vergral>en,  aber  ich  fand  noch  an  einzelnen  Stellen,  auf  die 
gerade  der  Wind  stand,  in  dem  Böhricht  grosso  Mengen  von  diesen  Fisch- 
lachen,  die  einen  weithin  reiehoiden  unangenehmen  Geruch  verbreiteten.  Herr 
Professor  Benecke  ans  Königsberg,  der  gerade  in  der  Zeit  in  dem  Kreise  weilte, 
wurde  von  dem  Landrat  Herrn  Dr.  Oer  lieh  ftbor  dieses  Ereignis  befiragt, 
und  ftnsserte  seine  Meinung  dahin,  dass  die  Ursache  desselben  jedenfidls  das 
Gewitter  sei,  da  ihm  aus  Mittel-Deutschland  ähnliche  Yorflille  bekannt  seien. 
Man  könne  dieses  jedoch  mit  Sicherheit  nicht  behaupten,  da  wissenschaftliche 
Untersnohuogen  sofort  nach  dem  Ereignis  an  Ort  und  Stelle  noch  nicht  vorge* 

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nommen  worden  aden.  In  dem  F^cc  befanden  sich  nur  die  schon  so  häufig 
geBammelten  Pflanzen.  Basselbe  gilt  auch  von  dem  Schwekatowo-^ee,  wie 
aach  von  dem  Schewinko-  und  Branitz-See. 

Meine  letzte  Exonrsion  von  Lippnitz  aus  frint?  über  Saloschc  nach  Snchan. 
Der  We«r  lubrle  zum  firiisstcn  T(m1  durch  Kiefernwald,  der  von  einzelnen 
-umpfigen  Stellen  unterbroclieii  wuidc.  In  Sucliau  untersuchte  icii  die  zu  beiden 
Seiten  de?  Dorfen  gele<;enon  Seen;  die  Untersuchung  hatte  dasselbe  Resultat, 
wie  bei  den  frfdier  untersuchten.  Den  Bückweg  nahm  ich  durch  Johannisberg! 
Schwekatowo,  Steinberg. 

Am  30.  September  verlegte  ich  mein  Quartier  nach  NettJaschinnitz ,  von 
wo  ans  idi  itmiehat  die  nftliere  Umgebnng  nnd  den  SeUosspSee  nebst  den  beiden 
nordöstlich  davon  gd^nen  Udneren  OewSssern,  den  Eeflsel-  nnd  den  Heiligen- 
See  mitersnehte.  In  der  Ntthe  der  malerisch  auf  einem  eriiOhten  Punkte  am 
See  gdegenen  Bnine  des  alten  Ord^uhanses  &nd  ich  Verhatewm  L^hnHü  L., 
auf  den  Feldern  FUago  mimma  Fr.  nnd  seit  Schweis  wieder  xnm  ersten  Male 
GnaphaHuM  Ivteo-album  L.  In  dem  Schloss-Seo  fand  ich  eben&lls  seit  Schwets 
wieder  zum  ersten  Male  Elodea  camdemis  R.  u.  ^fch.  Weiter  als  bis  in  die 
Wcichselg^enden  scheint  also  dieses  vcnierblicho  Unkraut  noch  nicht  in  dorn 
Kreise  vorgedrungen  zu  sein.  Am  Nachmittag  untersuchte  ich  den  See  der 
Nt'U-Jaschinnitzer  Mühle  und  fand  dort  zum  ersten  Ä[alo  im  Kreise  Hippun's 
cultjarii  L.  Am  nächsten  Tage  verhinderte  ein  starkes  Unwetter  jede  Bewegung 
im  Freien. 

Eine  gi-osserc  Excursiou  unternahm  ich  am  3.  October  von  Ncu-Jaschinnitz 
über  Schirotzken,  Pluczno,  Schukai  nach  Eudzinnek.    Die  Seen  der  beiden 
zuerst  genannten  Dörfer  untersuchte  ich  mit  der  Wurfharke,  während  ich  den 
Sclittkai-See  befiibr;  in  ihm  fand  ich  PoUmogeUm  obttuifoliua  Mert.  u.  Koch 
lebat  den  gewöhnlichen  Pflanzen,  die  auch  in  den  beiden  ersten  vorkamen. 
Diese  Seen  bilden  mit  dem  nördlicher  davon  gelegenen  Sand-See,  an  dem  ich 
ebenfafla  vornberkami  eine  durch  einen  kleinen  Bach  und  ein  grösseres  Sumpf- 
territorium verbundene  Beihe,  die  der  Brahe  tributär  ist   Am  Bande  des 
SompflaadeSy  mitunter  auch  dicht  an  den  Ufern  der  Seen  erheben  sich  liemlidi 
Itedeutcnde  Högel,  die  den  Uebergang  zum  Walde  vermitteln;  es  wurde  dort 
Malva  Aleea  L.  gesammelt.  Von  Rudzinnck  ging  ich  nach  der  Försterei  Rudno, 
antersuchte  dort  den  See  ebenfalls  mit  der  Wurf  harke  und  kehrte  dann  über 
Wootrobowo  nach  Neu-Jaschinnitz  zurück. 

Dann  verlegte  ich  mein  Quartier  nach  Lowinnek,  wo  ich  das  fruchtbare 
Wek'h^cltrebiet  wieder  erreichte,  leh  niaelitc  dort  eine  Excursion  durch  ein 
Sunij'lterrain ,  woHtlich  von  Lowinnek  f;elegen,  auf  dem  sich  früher  ein  See 
iK-fuinicii  liatt<\  dann  nach  Stonsk  zu  wieder  durch  melirorc  Siunpfe,  weiterhin 
liirch  ein  kleinem  W;ildgel»ict,  in  weleheni  neben  der  Kiefer  auch  Bclula  alba  L., 
(jtrjnnus  lictttfus  L.,  Püpulutt  tremula  Lt.,  Qu(rcu$  pedunculata  Ehrh.  vorkommt, 
Uis  in  die  Gegend  von  Taschin,,  von  dort  nach  Lipinni  durch  eine  kleine  Eichen- 

>clioQung  nnd  Kor&ck  nach  Lowinnek.  Der  Wald  ist  feucht  und  enthält,  wie 

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seine  Umgebung,  ziemlich  viele  Sumpffläclien ,  in  denen  Irin  P/ievil-Aconm  L. 
wächst.  Im  Wahle  fand  ich  Jfi/Ioroni'uni  frifjutfrum  Sclipr.,  in  einem  kh  inen 
(iiaben  zwischen  Slontiv  und  Lowinuek  l'otamof/eton  crixpus  L,  var.  sei'n{latu$ 
Scbrad.  blühend  und  fi*acti6ctei'ond ,  was  selten  geschieht.  Die  nächste  Excursion 
war  nach  Btscb.  Lonk  geriebtot.  Es  wurde  dort  der  See  ebenso  wie  der  Sand- 
See  untorsocht  Der  W<^  ging  meist  durch  Felder,  auf  denen  Gnaphalium 
uliffinotum  L.  wachs.  Hier  wie  auch  im  übrigen  Teüe  des  Kreises  findet  man 
auf  den  Feldern  einzeln  stehende  ziemlich  starke  Stimme  des  wilden  Birn- 
baums Pirui  (ümmvntB  L.  Bald  hinter  Lovinnok  wurde  ein  kleiner  Kiefem- 
bestand  durcblcreuzt,  in  welchem  dio  bisher  noch  niclit  aus  dem  Binncnlando 
bekannte  Varietät  Viola  tricö!"r  var.  nuiritima  vorkam.  Ebenso  wie  an 
dem  gestrigen  Tage  waren  aucli  auf  diesem  W^e  viele  Sümpfe  vorhanden,  die 
aber  nichts  Merkwürdiges  boten. 

Am  7.  Octobcr  verlegte  ich  mein  Quartier  nach  Zawadda  und  unternahm 
noch  an  demselben  Tatre  eine  Excursion  über  Wilhelminendorl",  Berlinehen, 
Niewieaczyn,  wo  ein  Toifmoor  und  die  beidan  Sern  untersucht  wurden.  Der 
Weg  ging  meij^tenteils  durch  Felder,  die  Inti  und  wieder  von  sehr  kleinen 
KiefernbestRuden  unterbiochen  wurden.  Es  fniiden  sich  Scfnria  viridis  P.  Br., 
Sperc/ula  nrvt'iixis  L.,  Tara.ronim  oj/ici/itili'  Web.  var.  frispuH. 

Am  niicliritni  Tage  ging  ich  über  Niewicsczyn ,  P(dn.  Czellenczin  .  (irabowa* 
gurra,  Grabowo  nach  Koselitz,  wo  ich  wieder  die  Weichsel  erreichte.  Kosclitz 
iät  ein  Funkt  von  hoher  land.schafllicher  Schönheit.  Mit  hohen,  steilen  Ab- 
hängen mchen  die  Berge  bis  dieht  an  das  Ufer  der  Weichsel,  von  deren  Höhen 
man  einen  prachtvollen  Blick  auf  den  breiton,  sn  seinen  Füssen  dahingleitenden 
Strom  nnd  der  gegenüberliegenden,  flachen  üferlandsehaft  genicsst.  Ich  fand 
-dort  Campamtla  tihiriea  L.,  EfmMtvm  maximum  Lmk.  nnd  Byswput  ofßcinaUt  L. 
(in  dem  Obs^arten  verwildert).  In  der  südwestlichsten  Parowe  des  Schwetzor 
Kreises  tritt  ein  ziendich  mächtiges  Lngor  von  Alaunthon  zu  Tage,  das  auf 
erdiger  Braunkohle  auflicirt.  Pen  Rückweg  nahm  ich  rdx-r  Supponin  nnd 
Niewiesezyn  nach  Zawadda.   Ilieiuit  beendete  ich  meine  Untei'suchungen.. 

Am  9.  October  fuhr  ich  nach  Terespol  und  Schwetz,  und  am  nichsten 
Tage  wieder  nach  Danzig  zurück. 

Dio  Pflanzen,  dio  ich  gesammelt  luibe,  wurden  von  Herrn  üechtrit/ 
durchgesehen,  wofür  ich  mir  erlaube,  ihm  auch  an  dieser  Stelle  meinen  Dank 
auszuBprcchen.  Ebenso  sage  ich  Herrn  Oberstabsarzt  Dr.  Schröter  meinen 
ergebensten  Dank  für  die  Güte,  mit  der  er  die  auf  meinen  Pflanzen  vorhandenen 

Epiphyten  bestimmt  hat. 

Von  anderen  Naturproducten ,  die  ich  dem  Provinzial^Museum  aus  dem 
Kreise  übergeben  habe,  sind  zu  ei'wähncn: 

Ein  Hirschgeweih,  welches  aus  einem  Torfmoore  bei  Lippnil z  ausgegraben 
wui'dc,  nnd  welches  Herr  Klawittor*Lippnitz  auf  das  Bereitwilligste  für  Uaä 
Museum  überliess. 

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57 


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Von  Petrefaoten  sammelto  ich: 

Cidari»  tp  (Abdruck  in  Feaerstein)  .  Luwinnck. 

InocawmVM    ,   Lowinnek. 

2  Inoceramun   Zawadda. 

Spomiylus  ftpino8u4   Luhochin. 

2  Terehratula  Cornea  ......  Nea-Jaschinnitz  tt.  Zawadda. 

j;  (  Chaeieie^  sp  I  _ 

^  L.   .  ;  V     .  KoaeKt«. 

'^ybi/rmgopora  oi/urcata  ] 

Herr  Oberlehrer  Meyer- Schweiz  übcrlicss  mir  fTir  das  iMuseum: 
Einen  Elchzahn,  einen  Schulterknochcn  von  einem  jungen  Reh;  beide  auä 
einem  Torfmoor,  eine  sehr  schöne  Neiihea  qmnqu«Miäta  in  Feuerstein,  svei 
CjfoihophyllMm  ond  ein  Orihoufa»  tp. 

Anasetdem  habe  loh  Froboi  gesammelt  von: 

Kalkainter  Wirwfr-Hfthle. 

BraonkoUe  Lvbocfain  und  Koeelits. 

WioaenmergEtl  Bndsinndc 

Alannthon   


Sandatein-Konoretionai  ' 

Ich  hme  nun  In  syatematiflcher  Ordnung  die  Anfzählung  der  von  mir  im 
Schwetaer  Kreise  gefimdenen  Pflanten  folgen. 

Thalirfrvm  minus  L.    Scliwt'tz.  Alihänire  der  Beige  am  SchwarzwaBflor. 

—  arHtvHiifolhim  Jacq.    Luhocliin,  Wiese  am  Schuarzwasser. 

Hepatica  irilt<ba  Gil.    In  den  Ix  waldetcn  Parowcn  häutig:  Polednocr  Wald, 

l'oln.  Koiioitath,  Ltibocliin. 
l^taiilla  vemalis  ilill.    Im  Kiefernwalde  der  Tuchler  Heide  häufig:  Bremin, 

am  Piaoecana-See,  Jnnk«ikbof,  Snchom,  Sodian. 

—  patent  Hill.   Lnbochin  zerstreut,  Försterei  Ottersteig  httufig. 
Anemone  nemaroea  L.   In  den  bewaldeten  Parowcn  bAnfig. 
Rammeuhie  triehephjfllve  Chaiz.  In  Torfbrüchen  httufig. 

—  dreinahu  Sibth.   Im  Schwarzwasser:  Eoslowo. 

—  Flanmnla  L.  Auf  Brficben,  feuchten  Wiesen  httufig. 

—  acer  L.  Gemein. 

—  lanmginomif  L.   In  den  Parowen  ziemlieb  httufig. 

—  repeM  L.  Gemein. 

('itliha  paluafH»  L.    Gonicin.  Torfbrucli  bei  Hiutersee  noch  blühend. 

Delphinium  Consoliila  L.    Auf  Aeckciii  liäulif?. 

Aconitum  rarieijatum  L.    Lubochin,  Wiese  am  ächwarzwasaer. 

Aetuea  xpicdta  L.    Parowe  bei  Dulzig. 

Derberis  vulaarix  L.    Schweiz,  Poln.  Kouopath,  DUch.  Konopath,  Lubocliiu, 

Koselitz  zerstrcul. 

Ni/mphea  Candida  Proäl.    In  Seen:  Wiorsch,  Bbensee. 

MpÄar  lutettm  Sm.  In  Brüchen  und  Seen  httufig. 

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&8 


Papaver  Bhoea»  L.    Schwetz  häufig. 
(Jhelidomum  majits  h.    In  Hecken  häufig. 
Fumarin  officinnlh  L.    Auf  Aeckern  zerstrcuL 
Na*tti/rtiii m  si/rfsfre  R.  Br.  Hauliu:. 

—  pahixfrc  D.  ('.    In  den  Paiowcii  hüulig. 
Arnhif  ii/i'/ioxa  Scop.    Auf  saiidigmi  liodeii  zcrslrcut. 
Stsi/mhrium  ojjirinale  8cop.    Au  Wegen  und  um  Ortsclialteu  gcineiu. 

—  Sophia  L.    Wie  voriges  gemein. 
Stenojih-af/ma  7%alianum  Celk.   Auf  Aeckern  häufig. 
Erynmum  cheiranihoide»  L.   Auf  Aeekern  hftufig. 
Alyttum  calycinum  L.   Anf  Aeck«rii  nnd  Abhängen  häufig. 
Berteroa  ineana  D.  C.  Gemein. 

TManpi  orvenM  L.   Uebcrall  häufig. 

Teeidalea  nudieavlü  B.  Br.   Auf  Aeckern  im  nördlichen  Teile  häufig. 

('ap'iolUi  Bvrm  pafttorh  Mneli.  Gemein. 
Fuip/tanu»  Raphanutrum  L.    Auf  Aeckern  gemein. 

Jleliant/iemitm  Chamaeci'»fus  MUl.    Terespol  am  Bahndamm,  in  der  Nähe  des 

Piacecziia  Sees. 

Viola  palu^irifi  L,    Jn  Sümpfen  zerstreut:  Brcmin,  Srliirnslaw. 

—  arenaria  D.  C.    In  Waldern.  auf  Sandlieidru  haulig. 

—  stln'.strin  Lmk.  I».  Rivi nituut  Kclib.    Lubüchin  zerstreut. 

—  canina  L.    In  Wäldern  iiäulig. 

—  tricolor  L.  var.  anuntu.   Auf  Aeckern  haulig. 

—  —  Tar.  «Mtt'iftma.  In  ein^  kleinen  Kiefernbestande  bei  Lowinnek. 
Reuda  Ijuteola  L.   Schiretz,  Weichselkämpen. 

Dröura  rotundifolia  L.   Auf  Torfbrüchen  häufig. 

—  rotundifolia  x  anglica  (D,  obovata  Mert.  und  Koch).  Scluroslaw,  unter 

den  Eltern  nur  in  einem  Exemplar. 

—  anglica  Hude.  Auf  Torfbrüchen:  Schiroslaw,  Piaceczna-Seo,  Eichdorf, 

Czarnowo-See. 

PamaxKia  palustris  L.    Auf  torügen  Wiesen  ziemlich  häufig. 

Polygala  amara  L.    Auf  Abhängen  und  Wiesen:  Poln.  Konopath,  Groddek, 

Breniin. 

GffpKophihi  munilia  L.    Sandig«'  Accker  Z(M>tr«nit. 

Diunthu/i  Cai  i/iufiaiiorum  L.    Jn  Wiildern  und  .auf  BaiufMi  iiiiulig. 

—  dcltoiik»  L.    Wie  vorige:  Sriiwetz,  Poln.  Ixiuiopatli,  Luliochin. 

—  arenanus  L.  In  saudigen  Wäldern  zcrsticut;  am  l*iaceczna-Ä?ee,  Suchoui. 
Saponaria  ofßdnali»  L.   8chwctz,  Woichselkämpen  hSufig. 

Cucttbulv$  baceifer  L.   In  einem  Gebüsch  zwischen  Lubochin  nnd  Groddeck. 
Silene  tatarica  Fers.  Schwetz,  Wiese  am  Schwarzwasscr  häufig,  Weichselkämpen 
zerstreut. 

—  Oftfes  Sm.   An  Abhängen  zerstreut:  Schwetz,  Poln.  Konopath.  Lubochin, 

Klinger. 


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Si'lene  inßata  Sm.   An  Abhängen  und  auf  Bainen  hinfig. 

Vitearia  vulgari»  Bölil.    Wiesen  häufig. 

Mefandryum  album  Grcke.  (M-uu-in. 

MAanilrtfum  rubrttm  Grcke.    In  den  Parowen  häufig. 

Ha'jina  prnnivifwnJi  L.    An  leuchten  Stellen  häufig. 

—  noiloMo  Fenzl.    Auf  Tornirfiehen  hüufifr. 
Sprr<>ul(i  arrt)iMij<  L.    Auf  r^aiulijren  A<'ckern  häufig. 
Speif/ulana  rubra  Presl.    Wie  vorige  zerrftreut. 
Arenaria  feiyyllijoliu  L.    Aiif  Aeckeru  häufig. 
Steüaria  mtdia  Cyrillo.  Ueberail. 

»  Holottea  L.  In  den  Parowen  häufig. 
MtAatMwn  aquaticum  Fr.  An  den  Ufern  hiofig. 
Ceraüium  irmale  Lk.   Anf  Bainen  hänfig. 

Linum  cathartiemn  L.   Feoebte  Wiesen,  Qroddeck,  Dricanin  häufig. 

Radiola  linoidm  Gmel.  Anf  Br&chen,  Lnboeliin,  Bramin  hänfig. 

ikhea  AUea  L.   An  AbhängeD,  Bainen  in  den  Weichselgegenden  nicht  selten. 

—  neglecta  Wallr.    Ueberail  häufig. 

TiUa  ulmifolia  Scop.  In  den  Parowen  einseln,  Poln.  Konopakh,  Lnbochin^  im 

Cisbuseh. 
Hypericum  per/orafum  L.  Häufig. 

—  fjuüihatnjulum  L.    In  den  Paruweii  hiiuliir. 

—  tetrapientm  Fr.    An  Ufern  von  Ijaclicn,  (irabeii,  Seen  hänfig. 

—  humiju^uvi  L.   Au  Al)h;ing<'n  und  auf  sündigen  Acckcru  zioiuliuh  häufig. 

—  wontanum  L.    In  den  Paruwen  ziemlich  häutig. 
At»  Reudoplatamti  L.   Im  Cisbuseh  einzeln. 
Giramum  praten$e  L.  Anf  Wiesen  häufig. 

—  palwtre  L.  An  üfem  von  Bächen  und  Gräben  hänfig. 

—  »anffuineum  L.  In  Wäldern  zerstreut^  Bremin,  am  Piaceczna-See. 

—  pudllum  L.  Hänfig. 

—  moUe  L.  Häufig. 

—  Rohertianum  L,    In  den  Parowen  häufig. 
Ennllum  cicuianvm  L'Ht-rit.  Gemein, 

ImpatienM  NoU  fangen  L.  Lubochin,  Uler  des  Schwarzwassers,  Poiednoer  Wald 

1  läufig. 

Oxatis  ArrdiAi'Ha  L,    In  den  Parowen  häufig. 

—  »trii-fii  L.    Bremin,  unvcrtilghares  Unkraut  im  Garten. 
Etonymus  europaca  L.    In  den  Parowen  ziemlich  häufig. 

—  verrucosa  Scop.  Wie  vorige. 
JUamiNft  eathartica  L.    Wie  vorige. 

Fira$tgu1a  Ahm»  Hill.   In  sumpfigen  Wäldern  ziemlich  häufig. 

ükx  emapaeu»  L.  Bremin,  Waldfichtung.  Vor  8 — 10  Jahren  von  dem  Besitzer 
ausgesäet,  später  aber  nie  ein  Exemplar  gefunden.  Es  waren  junge 
in  ziemlich  viel  Exemplaren  vorhandene  Pflanzen. 


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SarothamMU9  wt^ariu*  Koch.  Bremin  yeroiDselt. 
Genttta  iinetaria  L.   In  Wftldern  liänfig. 
OnonU  tpinosa  L.    Tcrespol  am  Bahndamm. 

—  rq>enn  L.    Schweiz.  Lnbochin  hänfig. 

—  arvenna  L.  Häufig. 

—  —    forma  mititantha.  Dulzig. 
Mediniijo  snfirn  L.  Liibochin. 

—  fdlidfa  L.  (Jniiciu. 

—  luj>iilinn  ]j.  Hiuifig. 

Meliloiiis  of /in' im/ IS  Dosr.    W'irwa-raiowc  lici  I'olii.  Koiiopath. 

—  allntti  Desr.    Schweiz,  Wcichsclkäuji>ou  häufig. 
Tnfolivm  praieme  L.   Anf  Wiesen  gemein. 

—  alpttfre  L.   In  den  Parowcu  und  auf  Abbflngen  ziemlich  hänfig. 

—  artenH  L.  Gemein. 

—  medium  L.   Auf  Abhängen  nnd  Waldlichtungen  ziemlich  häufig. 

—  fvagifemm  L.   Scbwets,  Weichaelkämpen,  Hintersee. 

—  repem  L.  Gemein. 

—  aweiim  Poll.    Auf  Abhängen  ziemlich  haufij^. 

—  agrariuw  L.  (ex  p.)  (7'.  rampestre  Schrei».)    Zieinlit  h  häufig. 

—  prorvii'^'i  IIS  L  {T.  filiforme  der  deutsch.  Aut.)  Häufig. 

LotuK  rr-rniniUifvx  L.  Iläufi}?. 

Antrat/uli/x  illyypIi'lUox  L.    In  den  l'avowen  hanfi'jr. 

Coronilht  raria  L.    Auf  Kaiiu'ii  tiiul  an  WaldrandiMii  /.«Tritrcul. 

Viciu  <  i'i'-ra  L.    Scliwrl/.,  Poln.  Konopatli,  Liihochiu  hiiulig. 

—  •    tciiuijoUa  Kotli.    Auf  Abhängen  zeiritreuL 

—  villoaa  Roth.  Häufig. 

Brunva  epinoM  L.   Auf  Abhängen  häufig. 

—  Padtti  L.   In  den  Parowen  häufig. 

Ulmaria  pentapetala  Gilib.   Auf  feuchten  Wiesen,  Schwetz,  Lnbochin  häufig. 

—  Filipendula  A.  Br.   Auf  Abhängen  ziemlich  häufig. 
Geum  urbai*um  L.  Häufig. 

■  —   rivale  L.    Auf  Torn)n"icl.cn  bei  Siemkau. 
Rubue  plicatut  W.  u.  N.  Häufig. 

—  nemorofuB  Havne.    In  den  Wäldern  und  Gebijschou  ziemlich  häufig. 

—  eaeeiv»  L.    Ucberall  hän Rg. 

—  Idaetis  L.    In  den  Parowen  häufig. 

—  sa-roliiis  L.    In  den  rarowen  ziemlich  häufig. 
Fraiiaria  rrsm  L.  ITäulig. 

—  n'riJü  Duchenne.    Anf  Paiiion  nnd  Abhängen  ziemlich  liaulig. 
C'omat'um  palwstre  L.    in  Sümpfen  und  Muoren  häutig. 

PolwtUla  eupüia  L.    In  den  Weichselgcgcnden  häufig. 

—  Aneerina  L.  Gemein. 

—  argentea  L.  Häufig. 

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hUetUilla  reptant  L.  Häufig. 

—  proeumhtM  Sibth.  Torfbrnch  bei  Bremin  siomlich  hlofig. 

—  tilvubu  Neck.  Gemein. 

—  dntna  Chaiz.  In  sandigen  Wfildern  httnflg. 

—  opaca  L.    Auf  Al)hängon  bei  Schwets  nnd  Terespol. 

—  (ilfxi  L.    Luboehiii  ziemlich  häufig. 
Alchemiila  rulgari»  L.    Auf  Wiesen  ziemlich  bttufig. 

—  urroi'-ix  Peop.    Auf  Aeckern  httafig. 
Affrimonia  Eupntorutin  \,.  HiiuHg;. 

Rom  ntruiKt  L.    In  deu  Weiclisclgej^tMMlen  liautig. 

—  inm<  iii<mi  Sin.    Wie  vorige  ziemlich  hüutig. 
CraiaeyuH  mouof/i/iKi  Willd.  Iliiufig. 

Piru9  eomynunii<  L.    Auf  Aeckern  einzeln  und  zerstreut. 

Sorbtu  aui  >n>ana  L.    Ziemlich  häufig. 

EpiU>hium  angmiifolium  L.    An  Abhängen  zarstreut. 

—  hinutum  L.  (ex  p.)   An  Ufern  bänfig. 

—  parnßorum  Bete.  Häufig. 

—  montanum  L.   Ziemlich  häufig. 

—  rateum  Retz.   An  Ufern  häufig. 

—  pahtfirp  L.  Häufig. 

Oenothera  hienni$  L.   In  den  Weichselgegenden  häufig,  sonst  zerstreut. 

Myriophyllum  spicatutn  Ij.    f läufig. 

Hippiirix  rtihjartH  \j.    Nea-Jas*  !iiiinitZ,  Mühlenteich. 

*  allitric/ie  vernalix  Kütz.  Ii:iiitig. 

—  —    var.  (iii(/usfif'i>/{(i  Hoppe.    Lubocliin,  Brennerei-Teich. 
(eratophiilhi m  dfinei^mm  L.  Häufig. 

Li/t/mim  mlicaria  L,  Häufig. 

Pepli^t  I'ortula  L.    Auf  Torfmooren  zer.streut. 

Hermaria  glahra  L.  Häufig. 

Selerantku*  annuut  L.  Gemein. 

—  perenim  L.  Häufig. 

Sedvm  maximum  Sut.   Ziemlich  häufig. 

—  oere  L.  Gemein. 

—  holonienae  Loisl.  Lubochin,  Bremin  ziemlich  häufig. 

Semperchum  tohoJiferum  Sims.  Bremin. 
Rihe»  Grosfularia  L.  Lubochin. 

—  alpinum  L.    In  den  Paroven  ziemlich  häufig. 

—  nigrtim  L.    In  den  Parowen  häufig. 

—  rtihnim  L.    In  den  Parowen  zerstreut. 

Erymjium  phtitum  L.    In  der  Nähe  der  Weichsel  sehr  häufig,  sonst  zerstreut. 

Cicufa  riroxd  I..    Zionilieh  liäulig. 

Falcaria  rulqaris  Ilcrnh.  In  der  Nahe  der  Weichsel  sehr  häufig,  weiterhin  zerstreut. 
Aegopodium  Poduyraiia  L.  Gemein. 

M 


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62 


Carum  Carvi  L.    Ziemlich  häufig. 

Pimpi/iclla  Su.n/t'a(/(i  L.  Gemein. 

Benila  angusti/oJia  Koch.    In  den  Parowcn  gemein. 

—  —  foima  wicropJiijlla.  Wirwa  Paiowe  bei  Pohl.  Kouopath. 
Sium  laiifolium  L.   In  Gräben  ziemlich  häufig. 

Oenaitth«  aqvatica  Luck.  Häufig. 
Aethuta  Cyiutpium  L.  Gemein. 
Angelica  »ihetlri»  L.   SchwetSi  Lubochin. 

Pleucedamm  OreoaeUnum  Mnch.   Auf  sandigen  Abhängen  ond  Triften  häufig. 

—  palwtre  Unch.   Torfinoor  bei  Siemkau. 

Pasfinaca  iotira  L.  Häufig. 

Heraeleum  Spkondih'ian  h.   b.  nbirieum  L.  (ala  Art).  Gemein. 
Dauern  Carota  L.  Häutig. 

Conium  macvlatum  L.    In  den  Wnichsolgogonden  häufig. 
Hedera  Hdi.v  L.    In  den  Parowcn  und  im  Ci^lMiscli  liiiiilig. 
Com  NM  muf/tiinca  L.    Auf  Aiihängeu  uud  in  Gubüscht^u  häufig. 

Vixcuin  alhrnn  L.  Zerstreut. 

Sanilnirus  niijra  Ij.    Auf  Aldiängen  und  in  Gel)ü^«chen  zerstreut. 

Viburuum  Opuhm  L.   In  den  Parowen  ziemlich  häutig. 

Lonziceru  Xylosteum  L.   In  Gebüschen  ziemlich  häufig. 

A»ptrula  oderata  £.  In  den  Paroven  und  im  Cisbuach  ziemlich  häufig. 

Galium  Aparine  L»  Gemein. 

—  uUffinomm  L.  Häufig. 

—  paiutin  L.  Gemein. 

—  «—  TUT.  €aeipitonm  C  Hey.  Am  Czarnowo*See. 

—  bmwtU  L.  In  den  Parowen  häufig. 

— •    verxrm  L.  Ilünflg. 

—  MoUugo  L.  Häufig. 
Valeriana  offinnalü  L.    Schweiz  häufig. 

Diptactts  Silvester  Huds.    Schweiz,  Weichselkämpen  ziemlich  häufig. 

Knaufia  arviums  Coult.  ITiiufig. 

SucciHa  prafrvftif»  Mnch.    Schwi'tz  zifMulich  liäufig. 

Scabiosa  orhrolaica  L.    v^chwotz,  Poln.  Koiiopath,  Lubochin,  häufig. 

—  C'olumbana  L.    Ziemlich  häufig. 
JEiitpatorium  eannabinum  L.    Schwotz  häufig. 
Tumloffo  Farfara  L.  Häufig. 

Petaaitet  tomentosut  D.  0.  Schwetz  an  der  Weichsel:  Land  mann. 
BettU  perennü  L.  Gemein. 

Stenoeüs  anmui  Hees.   Schiretz>  Weichselkämpen  zerstreut. 
ßriffiroH  eanadam»  L.   Schwetz  häufig. 

—  acer  L.   Ziemlich  häufig. 

Solidago  Vinja  aurca  L.  Häufig« 
Jnula  Britamca  L.  Häufig. 

st 


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68 


Xamtkium  wlmmarium  L«   Scbwete  hSnfig. 
Biden»  trtpcariitu»  L.  Gemein. 

— •    eennHus  L.  Gemein. 
Filago  arvensis  Fr.  Gemein. 

—  mtnima  Fr.  Häufig. 
Gnttphulinm  Hihaiicum  L.    Ziemlich  häufig. 

—  tt Hai /insu ni  \j.  Iliiuli|f. 

—  hiiro-aibum  Ii.  In  den  Wcicliselkäuipen  l)ei  Öchwetz,Nett->Jaschinnitz  häufig. 

—  tliiiiriim  \i.    Ziciiilicil  häufiir. 
Ililic/uj/sm/i  aniioriuiu  I).  C.  Gemein. 

Artemisia  Absinthium  L.    In  der  Näho  von  Dörl'ein  häutig. 

—  cafitpertn$  L.  Häufig. 

—  vufgarit  L.  Gemeiii. 

Achillea  cmiilaginttt  Ledebour.   In  den  Weichselklünpen  bei  Sohwotz. 

—  Millefolium  L.  Gemein. 
Anihemit  Hnetoria  L.  Häufig. 

L.  Gemein. 

—  Cotula  L.  Häufig. 

Matricaria  ChamomUla  L.    Ziemlich  häufig. 

—  inodora  L.  Gemein. 

Tanacefum  rvh/tnr  L.    Atif  Rainen  und  an  Wiegen  häufig. 
Letten  Iii  Jum  um  ruhjarc  Lnik.    Ziemlich  häulig. 
SetiPciO  m/iKiri-^  L.  (lenieio. 

  Xllrtttirui*    L.  llaufifT. 

—  rerualis  W.  K.  Häutig. 

—  Jacohaea  L.  Gemein. 

—  «oraMiitev«  L.  In  den  Weiehselkämpen  bei  Schwetx  gemem. 
Ctmvm  laneeolatum  Scop.  Gemdn. 

—  pahtttre  Scop.  Hän^. 

—  aeaii2e  All.     cauleteem  Pen.  Torfmoor  bei  Siendum  ziemlich  häufig. 

—  oleraeeum  Scop.  Gemein. 
Carduus  aeanthoides  L.  Häufig. 

Onoperdon  AcantJilum  L.    An  Wegen  nnd  auf  Ramen  häufig. 
Lappa  o/ßcinalis  All.    Wie  vorige  häufig. 

—  minor  D.  C    Wie  vorige  häufig. 

Carlina  araulix  L.    Im  Wal(lgel»iete  zerstreut,  Rtellenweisc  liiiiilig. 

—  rul'ian's  L.    Auf  Heiden  und  in  Waldern  /.iciidieli  häulig. 
üerratula  tinctoria  L.  a.  inteni-ifolia  Wallr.    PoU:« lauer  Wald. 

^  ^  ß,  heterophylla  Wallr.    Poli'dnoer  Wald. 

—  —  y.  dmecta  Walh-.    l'oleduoer  Wald. 
CeiU4xurea  Jacea  L.  Häufig. 

—  Cyanu»  L.  Gemein. 

—  8cabio»a  L.   Ziemlich  häufig. 


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64 


Centaurea  tolriiHali»  L.  Auf  einem  Hofe  in  Schwetz,  nor  in  einem  ESxempUur. 

Lampuina  commun'tH  L.    Ziemlich  h&ufig. 
AmfmrU  minima  Lk.  Häufig. 
dehorium  Jntibu»  L.  [läufig. 
heonloilon  aulumnalix  L.  Häufig. 

—  haxfilis  L.  Häufig. 

Picriit  Ineraciviiles  \,.     ZiiMiilich  häufig. 
Tro<i(ipoiion  praffiixtH  L.    ZiiMiiIich  häufig. 
Uifpoclioeris  radivata  L.  Häufig. 
Tarajcacum  officinale  Web.  Gemciu. 

—  —    forma  eritptm.  Zawadda. 
Chmdrilla  juncea  L.   Schvetz  ziemlich  häufig. 
SoHchm  oUraeeui  L.  Hftnfig. 

—  atptr  All.  Gemein. 

—  oroffMM  L.  Häufig. 
Crepü  biennü  L.    Ziemlich  häufig. 
Hiemäum  PiloneUa  L.  Gemein. 

—  Avrieula  L.    Ziemlich  häufig. 

—  munyrum  L.  Häufig. 

—  umheUafum  L.  Häufig. 
Jasionr  montdua  L.  Häufig. 
Campu/iula  rutuiuli/olia  L.  Häufig. 

~    rapunciiloicie»  L.  (Jomciu. 

—  TracheUum  L.    lu  C« einlachen  ziemiicli  liäufig. 

—  patula  L.    Ziemlich  häufig. 

—  perHeifoUa  L.   In  Wäldern  häufig. 

—  glomerata  L.   An  Wegen  und  auf  Abhängen  häufig. 

—  iihiriea  L.  Koselitz  häufig* 
Vaeeinium  Myriübu  L.  Gemein. 

—  nUginoBum  L.   Zerstreut,  am  PiaeecznaSoe,  Ebensee. 

—  VitU  lihiea  L.  Gemein. 

—  O.rijcoros  L.  Auf  Torfmooren  häufig. 
Arctostuphylos  Uva  vrsi  Spr.    In  sandigen  Wäldern  häufig. 
Andromeda  poli/olia  L,    Auf  TorfmoorNl  ziemlich  häufig. 

(  allutui  vuh/dris  Salisli.  (Jeinfin. 

Ledtim  pdJustre  L.    Ziemlich  häufig. 

Phola  niiHor  L.    Ziemlieh  häufig. 

Rantinchia  ncciinda  Grcke.  Häufig. 

Chimophila  umbellata  Nutt.    Ziemlich  häufig. 

Manoiropa  IJypopilye  L.   Poln.  Konopath,  Wirwa>Parowe. 

VtnceUmeum  ofßeinale  Much.  Sehwetz,  an  den  Sohwarzwasser-  und  Weidiael- 

abhängen  häufig. 

Menyanthe»  trifoliata  L.   In  Sfimpfen  häufig. 

n 


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 i  M 

Gentiana  Pfieumonanfhe  L.     Grzibno  Wiesen   im  Revier  der  Oberfürsterci 

Cbarlottenthal. 
Erythraea  Centaurium' Fen,   Ziemlich  häufig. 

Comolvulva  eepiumli,  SohwetoyWeiohselkttmpen  häufig,  ebenso amSchwanwaBser. 

—  anenm  L.  Häufig. 

Ctwwfa  «urcpoia  L.   Groddeck,  Ufer  des  SchwanwaBsen  aof  Hopfen. 

—  ^piihjfmum  L.   Schweis,  Hatieiihtthe  anf  Wiesenkrintero. 
Anehuta  ofßeinalig  L.  Häufig. 

—  artwtis  yi.  B.  Häufig. 
Symphytvm  ofßcinah  L.  Häufig. 
Echium  r%tlgare  L.  Häufig'. 

Litho^fei^um  ofßciiiale  J^.  Sch\vetZ|  Abhänge  am  Schwarzwaaser  ziemlich  liäofig. 
Mtfosotis  palustris  Rtl».  Häufig. 

—  infrrmeiiia  Lk.  Hiiufig. 
Solanum  nigmm  L.  Gemein. 

—  Dulcamarn  L.    i^cliwctz,  Weichselkämpcn  häufig. 
llyoscyamus  niger  L.    Jn  der  Nähe  von  Dörfern  ziemlich  häufig. 
Daiura  Siram^hm  L.   Wie  voriger  häufig. 

Verha^cum  IHajMwt  L.  Anf  eandigen  Abhängen  zerstreut  und  Tereinzelt 

—  thapn/orme  Schrad.  Anf  sandigem  Boden  bedeutend  häufiger  als  voriges. 

—  phlMioidsi  L.  Schwatz  ziemlich  häufig. 

—  thapn/ormi  x  L^hmtiB  Schiede*  Lnbochin,  in  der  Nähe  der  Ziegelei 

anf  den  Bergen,  nicht  weit  vom  Schwarzwasscr. 

—  Ljfeknitu  h.   Lubochin  in  der  Nähe  der  Ziegelei,  Nen-Jaschinnits  häufig. 
>    niffrum  L.    Ziemlich  häufig. 

—  nigro  x  Lychniti»  Schiede.    Lubochin,  in  der  ^ähe  der  Ziegelei. 
Sercphularia  nodosa  L.    Ziemlich  häufig. 

—  £hrhorti  Stevens.    Ziemlich  häufig. 
Linaria  vuhiarii*  Mill.  Häufig. 
Veronica  »cuii'lluta  L,  Häufig. 

Anagalli«  L.  Häufig. 
Beccabunga  L.  Häufig. 

—  ofßdnaU»  L.  Gem^ 

—  longi/oKa  L.  Schweiz,  am  Schwarzwasscr  und  an  der  Wddisel  häufig. 

—  tpieata  L.  Anf  sandigen  Ahhängen  und  in  Wäldern  ziemlich  häufig. 

—  terpfßKfolia  L.  Hftnfig. 

—  arwmU  L.  Häufig. 

—  agretHu  L.    Ziomlich  häufig. 

Mdeanpgrum  arvetue  L.  In  den  Weichselgegenden  auf  Abhängen  ziemlich  häufig 

—  nemornxtim  L.  Häufig. 

—  pratense  L.  Häufig. 
Pedicularin  palustris  L.    Jlicmlich  häufig. 
Alectorolophw  major  Kchb.  Häufig. 

•*  5 


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66 


JBuphreuia  ofjicinalix  L.  Häufiff. 

—  Odonfitet  L.  Häufig. 
Mentha  silceatrig  L.    Ziemlich  Iiäufig. 

—  aquatiro  ]j.  var.  vcrtin'llafa.  Häufig. 

—  —     var.  capifat«.  IläufijC:, 

Saida  pratennix  L.    .Srhwetz.  An  Abhängen  der  Berge  aoi  Schwarzwasser  und 

an  der  Weiolisel  häutig. 
Oriyanum  vulyare  L.  Häufig. 
Thymus  Serpyllwn  L.  Häufig. 

—  —  angmtifoKum  Pen.  Gemein,  besoodwe  in  den  Waldgegenden. 
(kUamntha  Aeinot  ClaiiT.  Hftnlig. 

Clmopodium  vulgare  L.  Ziemlich  häufig. 

Hjfuopm  ofßciwdU  L.  Koeelits,  auf  dem  Abhänge  Torwildert. 

LamiMim  ampluncauU  L.  Hftnfig. 

—  purpureum  L.  Gemein. 

—  tnaeulatum  L.  In  den  Parowen  und  feuchten  Wäldern  riemlieh  htafig. 

—  aUntm  L.  Häufig. 
GaUopeis  Ladanum  L.  Häufig. 

—  Tetrahit  L.  Häufig;  mit  kleiner,  weiiaUch  gelber  Blüte  in  Bagno  b.  Siemkau. 

—  versicolor  Curt.  Häufig. 

—  puhcscens  Bess.    Ziemlich  läufig. 

Stachi/$  nüradca  Ii.    In  den  Parowen  und  feuchten  Wäldern  häufig. 

—  palu«iris  h.  Häufig. 

—  recta  L.  Schwetz,  Abhänge  am  .Schwtirzwaascr  und  der  Weichsel  häufig. 
Marrubium  vulgare  L.  In  der  Nähe  der  Dörfer  ziemlich  häufig. 

Ballota  nigra  L.  (Hemeln. 
Leonurue  Cardiaea  L.  Hftnfig. 
Seutellaria  galerieulata  L.  Hftnfig. 

—  haetifoKa  L.  Schweis,  Weichaelkämpen  nemlich  bftafig. 

Brunella  vulgaris  L.   Häufig;  kleine  nnd  hdlblfihende  Form  am  PiacecanapSee. 

—  grandiflora  Jacq.  Zerstreut. 

Verbtna  ofßändU»  L.   In  der  Nähe  der  Ortschaften,  besonders  in  den  Weichsel- 

gegenden  zerstreut. 
Utricularia  vulgaris  L.  Häufig. 

—  neglecta  Lehm.?    Im  Sumpf  von  Bremin  und  Hiutersoe. 

—  intermedia  Haync.    Zerstreut  in  Sumpfen,  wo  9\q  vorkommt  häufig, 

Schiroslaw,  Piaceczna-See,  Ebenaee,  Ilintersee. 

—  minor  L.  Häufig. 

Trientali»  europaea  L.   Anf  bewaldeten  Abhängen  und  sonnigen  Waldrändern 

siemlich  hftnfig. 
Ljfemaekia  vulgarie  L.  Hftnfig. 
Änagattü  arvende  L.   Ziemlich  hftnfig. 
Hottam'a  paluelri»  L.  Hftnfig. 


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67 


liwtojfo  majof  L.  Gemein. 

—  media  L.  Httnfig. 

—  laneeoiata  L.   Gemein.  • 

—  arenaritt  W.  K.  In  den  Welchselgegondon  häufig,  sonst  Eerslrent,  mit* 

unter  bttofig. 

9'oh,>In  Kali  Ii.    Scliwetz  an  Bsndigen  Orten  »emlich  bftufig. 
Chittopoiliunt  album  L.  Gemein. 

—  polifüjwniium  L.  jräufii;. 

—  lioim-i  Henricn><  Ii.  Häufig. 

—  (//aiirinii  L.  Häufig. 
Atnple.r  pafalum  L.  Gemein. 

—  ha«ialum  L.  (exp.)  Häufig. 

—  roseum  L.    Schwetz  an  den  Abhängen  am  Schwarzirasser  hänfig. 
Ramer  maritima  L.   Ziemlich  häufig. 

—  pahuter  8m.   Ziemlicfa  hänfig. 

—  eoaglimenhte  Unnr.  Hänfig.  « 
ellHunfoHue  L.  Hänfig. 

—  Bydralapathw»  Hnds.  Hänfig. 

—  eritpue  L.  Gemein. 

—  eamgatneui  L.   In  den  Parowen  ziemlich  hänfig. 

—  AeetoM  L.  Gemein. 

—  Aeefoeella  L.  Gemein. 

Polygonum  amphibium  L.   In  beiden  Varietäten  in  nnd  an  Gewässern  häufig. 

—  lapailtifoUum  L.  Gemein* 

—  Pcr^icana  L.  Gemein. 

—  Hi/(fropipcr  L.  Gemein. 

—  mite  Schrank.    Ziemlich  häufig. 

—  minuM  Pluds,  Häufig. 

—  aricttlare  L.  Gemein. 
^   Convolimhts  Häufig. 

Daphne  Meureum  L.  In  den  Parowen  und  im  Cisbnsch  hänfig. 
Atanm  eurepeteum  L.    Wie  voriges  häufig. 
Titkifmabu  heUoteeptae  L.   Zi^lich  häu^. 

—  OffparieeioB  Scop.  Luboehin  hänfig. 

—  Ap/M  Oaertn.  Hänfig. 

L.  In  den  Parowen  xerstrent. 
Vrtita  vretis  L.  Gemein. 

—  dioica  L.  Gemein. 

CattoM  taiiva  L.    Auf  Aeclcem  uemlicb  tiänfig  besonders  an  den  Weichsel- 
gegendcn. 

Jlu  muluif  Lt/pufus  L.    In  den  Parowen  iiiul  an  den  Uforn  der  Flusse  häufig. 

l  lmun  campentris  L.    In  den  Parowen  vereinzelt. 

(^vercut  Robur  L<.    Vereinzelt  und  selten  Bestand  bildend. 

M  5» 


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()8_ 

Betula  alba  L,  Ziemlich  häufig. 

—  piihescen«  Ehrh.   Torfinoore  am  Cisbnsch. 

Alnxi^  qlnfinosa  D.  C    Häufig.  , 

Corylm  Avellana  L.    In  den  I'arowen  gemein  sonst  Tereinzelt. 

Carpimin  Beluhix         \Vi(>  voriircr  aber  seltener. 
Salix  pentandra  L.    Bruch  bei  Siemkau. 

—  fraffilts  L.  PTäufig. 

—  alba  L,  Häufig. 

—  amygdalina  L.  ß.  concolor  Koch  («S.  triandra  h.).    Schwatz,  Weichsel- 

kämpen häufig. 

—  Cofrea  L.   In  den  Parowen  ziemlich  häufig. 

—  awriUi  L.,  f.  humilia  et  nderophylla,  Brach  bei  Schirodaw. 

—  r^wiM  L*  9,  romarin^oUa  L.  (als  Art).   Brach  bei  Schiioelav. 

—  4>.  Brach  bei  Schiroslaw. 
FopuIu9  trmula  L.  Ziemlich  httafig. 

Elodta  eauademi»  Bichard  n.  Hichx.   Schwetx,  Neu-Jaschinaits,  Schlosasee. 

Stratiotea  aloides  L.  Gemein. 

JSydrochaHs  Morbus  ranae  Ti.    Ziemlich  häufig. 

Alitma  PUmtago  L.   In  Grü])on  und  stellenden  Gewässern  häufig. 

—  —    c.  graminifolium  Ehili.    Lubochin  im  Teicli  der  Brennerei. 
Sa^ttaria  sayiftifolia  L.    In  Grabtn  und  stellenden  Gcwä?8mi  häufig. 

—  —    var.  valüneriaefolia  Con.  und  Gem.    Bei  Schweiz  im  Schwarz- 

vra.«?ser. 

Scheuchzeria  palustris  L.    Zerstreut.    Bruch  bei  Schiroßlaw,  Piaceczna-See, 

Ebeuaee,  Marienthal. 
Trigloehin  palustris  L.  Häufig. 
l^fUmogeton  natam  L.  In  Gewinern  gonein. 

—  aHijpimt»  Baibit  Bremin,  Biachke-Fliees,  steril. 

—  gramineiu  L.  ß,  heterepl^iUiB  Fr.  Lnbsee. 

—  —        homoj^lhi*,  Broch  bei  Sohiroslaw. 

—  hetn»  L.  Eftofig. 

—    a.  aaiminatu«.    Fast  ebenso  httnfig* 

—  pmfoliaius  L.    Ziemlich  h&afig. 

—  aritpMt  L.  Häufig. 

—  —   Berrulatus  Sclirad.    Lubochin,  Teich  des  Rossgartons  aus  Brut- 

knospen von  P.  crispus  entsprossen.  Zwischen  Slonsk  und  Xjowinnek 
in  Blütho  und  Frucht,  was  nur  sollen  der  Fall  ist. 

—  remprexsus  L.    Im  Ebensec. 

—  obtumfolius  M.  u.  K.    Jm  Rudno-Sce. 

—  pusillua  L.    Torfmoor  bei  Bremin,  Driczmin  im  Miihleutcich. 

—  —   T.  laii/oliuB  Celak.   Bremin,  Rischko-Flicss. 

—  fectinaiu»  L.  t.  intermptut  Kit,  (als  Art)  Schweta.  Schwaiawaaaer. 

Naja»  major  All.  Zerstrent  Wierech-See.  Ebensee,  SnGhom*See. 

tr 


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60 


Lmua  tri$uUa  L.  BMa6g. 

—  folxfrrküa  L.  Hiufig. 

—  «NMT  L.  Gemein. 
l)fpha  haifoUa  L.  Hftnfig. 

—  a$tffusti/oUa  L.  Häufig. 
Sparganium  ramosum  Hud.s.  Häu6g. 

—  divplejc  Huds.    Ziemlich  häufig. 

—  minimum  Fr.    Brcmln,  Torfbructij  Bruch  bei  8cbir08law. 

Calla  paluefris  L.  Häufig. 

Malajcia  paludom  Su\    Bruch  bei  Scbiroälaw;  Marienthal  an  den  fr^tandorteru 

zerstreut. 
Jt'ts  Pseud-Acei'us  L.  Häufig. 

Lilium  Jdartagon  L.  Auf  den  Abhängen  der  Parowen  und  in  Wäldern  ziemlich 
bttuag. 

Antherieum  ramomm  L.  Zarstrent. 

AlUum  oeutanguhim  Scbnd.  Schweis,  Wiese  am  Schwanwasser  hHoilg. 

—  oleraeeum  L.  Schwetz,  Schfttsenbaus-Parowe. 
Pari9  qvadnfoUif  L.  ZiemUoh  hAnfig. 

Mjfgonatum  cfficinaU  All.  In  Wäldern  and  Gebisehen  siemlich  häufig. 

—  muliißoi'um  AU.   Wie  vorige,  doch  bei  weitem  seltener. 
Contallaria  majalia  L.    Wie  vorige  ziemlich  häufig,  stellenweise  häufig. 
Majanthernttni  hifoUvm  Schmidt.  Häufig. 

Juneut  fjritxm  h.  Gemein. 

—  articulafus  L.  Häufig. 

—  (tlpinuH  Vill.    Ziemlich  häufig. 

—  biifnitiu«  L.  Häufig. 

Cyperus  ßave$cen)i  L.    Bieczewo-Scc  nur  in  einem  Exemplar. 

Rhynchogpora  alba  Vahl.    Zerstreut.    Bruch  bei  Schiroslaw;  l'iaceczna-Seej 

Maricnthal  an  den  Standörteru  häufig. 
HeUoehari*  palutiri*  B.  Rr.  Gemein. 

—  vnifflumü  Lk.  Ebensee,  Marienthal. 

—  aeicularU  B.  Br.   Bagno  bei  Siemkan  häufig. 
Scirpvt  taautri»  L.  Gemein. 

—  silvaHtn*  L.  Häufig. 
Enophorum  raf/hiafum  L.  Häu^. 

—  poli/ntachi/u  m  L.  *  Gemein. 
Carejt  vulpina  L.  Gemein. 

—  remota  L.  Häufig. 

—  ccJiinnid  Murr.  Häufig. 

—  lepiniiKi  L.  Häufig. 

—  Goodt mnujlni  Gay.  Gemein. 

—  limom  L.    Ziemlich  häufig. 

—  panicea  L.  Häufig. 

Sil 


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I 


Carejr  ßäva  L.  /}.  J^pidoearpa  Tausch  (als  Art).  Linsk-Soe. 

—  —   X.  Otderi  Elirh.  (als  Art).   Ziemlich  hänfig. 

—  l\eudo-Cif}}eni»  L.  Häufig. 

—  roxi  rata  Witli.  Häufig. 

—  hirta  L.  Häutig. 

Panicum  Ihnuirr  Kiockfi  (1787)  {!',  glabrum  6ood.)  Häufig. 

—  (  ruH  nalli  Ii.  Iluuti}^. 
Scttiria  rirldiK  V.   B.  Häulig. 
Alopectirus  ticnicu(atiit  L.  Häufig. 
Ayrostis  vulyarU  L.  Gemein. 
Apei'a  Spiea  tenii  V.  B.  Häufig. 

CaUmagrwdt  lanctolata  Rth.   An  feuchten  Orten  xiemlich  bänfig. 

—  eptgeioB  Rth.  Auf  Sandboden  hAufig. 
Phragmitei  eommunU  Trin.  Gemein. 

Aira  eaupiiota  L.  Gemein. 
Wdngairttima  eanneent  Bernh.  Gemein. 
ffolew  lonatui  L.  Hänfig. 
Poa  annua  L.  Gemein. 

—  urotina  Ebrb.   An  feuchten  Orten  häufig. 

—  trivialü  L.  Gemein. 

—  pratfinnis  L.  Gemein. 
Qlyceria  aqualica  Walilnbg.  Häufig. 

—  ßuitniis  R.  Br.  Gemein. 

Molinia  caerulea  Mnch.    Auf  Toriwiescu  häufig. 
Bromu»  aecalinus  L.  Häufig. 

—  tectorum  L.  Haulig. 

JEHjfwiit  armartM»  L.   Auf  Bändigen  Abhängen  bei  Jacobsdorf,  Lubocbin. 
ifiHndlnrm  mminum  L.  An  Wegen  siemlich  hänfig  besondo«  in  den  Weichsel- 

gegcnden. 
LoUum  perennt  L.  Gemein. 
7a«««  huteaia  L.   Gisbusch,  Bestand  bildend. 
Jumpenu  eommunU  L.  Gemein* 
i¥jnr«  tiltmliri»  L.  Gemein. 
Equiutum  arvense  L.  Gemein. 

—  maximum  Lmk.    Schinderparowe  bei  Schwets,  Koselits. 

—  silvaticiim  L.   lü  Gebüschen  häufig. 

—  paluKire  L.  Gemein. 

—  llmo>>um  L.  Gemein. 

—  hwmale  L,    In  feudi  ton  Wäldern  häufig. 
Lycopodium  annotinum  \,.    In  den  Wäldern  zertstrout. 

—  iuuudatum  L.    Bruch  bei  Schiroslaw  am  Piaceezua-öee. 

—  clavatum  L.    Jn  den  Wäldern  häufig. 

n 


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 71  

J^podium  eomplanatum  L.  Uebergangsfonn  xa  L.  CkamoM^pariMW  A.  ftr. 

Sehr  wenig  trichterförmig,  gelblioh  grfta  fui  heohtblan,  Schuppen  aaf- 
rocht  nicht  ahetehend.  Wald  bei  WondoU,  nicht  wat  von  der  Lisi^. 

Poljlpodium  vit!(/are  L.    Ziemlich  häufig.    Uebergaagsform  sa  vor,  aurttum 

Milde.    Poln.  Konopath,  Wirwa  Parowe. 
VhegojiUi'U  Dri/opteti^  Fee.    In  den  Wäldern  siemlicb  bttufig« 
PoljfUichvm  Theliptaiii  Sw.  Häufig. 

—  Fili.r  mag  Rth.  Gemein. 

—  spinvJoxum  D.  C.    In  feuchten  Wäldern  häufig. 
Afpleiuuiii  Fl  In-  femina  Bernb.  tiemein. 

Hei  in  aquilina  L.  Gemein. 

Ilylocomium  spien  Jens  (Hedw.)  Sch.  Gemein. 

—  triquetrum  (L.)  Sch.  Gemein. 
Vjfpimm  Sehrebtri  Willd.  Gemein. 

—  euqttdatum  L.  Häufig. 
Clinuuium  dendraidet  W.  et  H.  Bremin. 
Tkuidium  tamarueimm  Scbimp.  Jnnkemhof* 

Fonünalü  antip^'co  L.  Jonkembof,  Teieh  der  Oberftnterei. 

—  hjfpnaidet  Hn.  Bremin,  Biachke-Fliem. 
Pufyirichum  formosvm  Hedw.  Cisbusch. 

—  juniperinum  Hedw.    Bruch  bei  Schiroslaw. 

—  tifictum  Mcnz.  Häufig. 

—  commune  L.  Gemein. 

Mnium  cuxpidaiiim  Hudw.    Pohl.  Konopath,  Wirwa-Pai'owe. 

—  (ir'pne  Blaijil.    liruch  liei  Schiroslaw. 

—  vnihilaiuiH  llcdw.    liremin.  Rischkc. 

—  punctdtuni  Hedw.    Puhl.  Konopath,  Wirwa-Parowe. 
Jkyum  p*eudoti'iqueti'um  Schwägr.   Bruch  bei  Sehirodaw. 
Diaranella  eenriculata  Schimp.   Bruch  bei  Schiroslaw. 
^phaynum  sp.  Brach  bei  Schiroslaw. 

—  q>.  Piacecsna-See. 

Ploffioehila  a»plemoidn  N.  et  M.  Poln.  Konopath,  WirwapParowe* 
Siatchantia  po^fmorpha  L.  Gemein. 
Hiccia  ßuitam  L.    Bagno  bei  Siemkau. 
Sitella  ßtJciliH  Ag.    Maricnthai  bei  Ebenaee. 

—  9p.    ßremin,  Torfbruch. 
Cham  titelh'f/era  Bauer.  Ebensec. 

—  verutoplojHa  Wallr.    Lubsee:  Elieuaeo. 

—  foelüJa  A.  Br.    Lubsee;  Iliiitersee. 

—  fratfilis  Dew.    Lubsee;  Lubochin,  Teich  dca  Rossgartens;  Cisbusch. 

—  i'p.  Lubsec. 

—  «p.    Lubsee;  Kbsnsec. 

—  «p.  Ebensoe. 

m 


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_  72  

Oeatttr  h^rometieui  Fr.  CiabQBcb. 
i^mma  gramini»  P.  tnf  Eljfmut  «reniirnr«. 

—  Umosae  Magnus  auf  Careai  Umota. 

Ehi^opngen  lutwha  Tul.   Hutta  bei  Ebeasett  am  Wege  nach  Bicsewo. 

CiKjloemm  gp.    Bruch  bei  SchiroslaiT. 

Leptosphacria  Volinhim  Pcrs.  auf  Campanula  nbiriea, 

—  /fpfcit's  adJiur  dubia  auf  Cairx  ampvUacm* 
Eri/iiiphe  Maiiii  auf  Ononi.'i  Jii/rina. 

Dothidea  Juncaginearum  Lasch,  auf  IViglochin  paltutre. 


M 


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Ti 


Bericht 

XAno  KalMUs-HUif  ibar  dit  ligetaiiM  Minir  nm  niil  tat  CtaMimahafl 
im  Bmna.  AgtMut  L«dwif -(Anfafug  «ad  HMgUitow  Stmbt-SMBC 
te  EnInb  SlhiBg,  Mm,  Kidimitii,  Vt,  HUlaid,  Biilibnf  «nd  Xnniiibaf 

Anzdil  der  gesammelten  seltnerea  PflaDzen  gelangten  auf  der  YenMMBlUf 
SU  Dt  EjlM  Bur  Yertbeilung  «n  di«  Mitglieder  dee  YerdBi.) 


El  wurdeii  gofondea: 

In  Kreise  Elblng. 
TkßUeirum  angusH/oHum  Jacq.  Nensttdter  Feld  am  Branaeneee*  IS.  6.  82. 

—  favum  L.  An  den  StromUiisern  in  der  Nabe  der  Thiene.  30.  8.  82. 
Nmtmrtuim  Umtirt  Tanaeli  ß,  pinnaHJidum  Tausch.  An  Grilben  auf  dem 

Neastadter  Feld  14.  6.  82  nnd  bei  Moosbrach.  19.  6.  82. 
Bramca  nigra  Koch.    Am  ScliUnjsoudamm.   21.  8.  82. 
VifhtaxU  tenuifolta  D.  G.  Am  Kalkofen  zwischen  der  KönigBberger  Chaasaee 

und  dem  äussern  Müblendamm.  17.  9.  82. 
CucvhaluB  haccifer  L.    Pulvergrund,  im  Gebüsch  am  Hammelcanal.  7.  8.  82. 
Ceraxftum  qlomeratuin  Thuill.  Eggertswüsten,  auf  Waldwegen,  spaiHam.  9.  8.  82. 
Gn-aiilinii  »loUr  L.    Grasplatz  an  der  Bürgcn-essource.   27,  6.  82. 
ISarotluimniirs  ^-ojHiriun  Koch.    Zwischen  Dörbeck  und  ßehberg  am  fiakauer 

Walde,  vereinzelt.   27.  5.  82, 
Ro$a  rubiginona  h,    Pangiütz-Colonie.   29-  8,  82  in  Blüthe. 
Bhergrdia  arveiwU  L.    Grasplatz  an  der  Bürgcrreesource.  27.  6.  82. 
Ü^ofofM  verneoiw  Sm.  Bd  PanUam  aof  Yiefaweideii.  27.  5.  82. 

—  higpida  Schldl.  pat  Bei  Lärchwalde  am  Lupinenberg.  2.  6.  82. 
Umoalh  aquoHea  L.  Teich  im  Park  von  Gadinen.  19.  8.  82. 

Vemka  TwrttrfcrtH  Gmel  Anf  fettem  Stoppelacker  bei  Kl.  Röbem.  20.  9. 82. 

—  tpaea  Fr.  Anf  Stoppellkckem  bei  Gr.  Wesseln  nnd  Kl.  Bdbern.  20.  9.  82. 

fiMteffO  mwaria  W.  K.  LSrchwalde  bei  Oehmkenbof.  4.  8.  82. 

ikttrairtto  rtirof^-''"'^  L.  Am  Elhinguferi  8<dir  Tcreinzclt.  28.  8.  82. 

gikba  L«  in  Grttben  bei  Engl.  Bronnen  und  an  der  Gasanstalt  5.  8.  82. 

1 


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74 


T^l^  tiWmirU  L.  Auf  einer  Wiese  bei  Gr.  Wesseln,  bei  Weingarten  an 
Rainen  nnd  bttnfig  in  den  ObstgSrten  der  YorstKdte. 

OrniÜiOgolum  nutatu  L.  Bei  Weingarten  an  Runen  und  in  den  Obetgirtm 
der  Yorstädto. 

JuncMM  ßliformi»  L.  Auf  einer  Wiese  im  Rakaner  Walde  und  am  Rakaner 
See«  9t  St  82« 

Melioeharit  uni^lumü  Lk.  Wiese  am  Lupinenberg  bei  Lftrchwalde.  18.  5.  82. 

—  tteiculari»  R.  Br.  Am  Rakaner  See.  9.  8.  82. 
Carex  UfferUa  Gay.  Im  Park  Ton  Cadinen.  27.  5.  82. 

•  —  autpitoM  L.'  Toriige  Wiese  zwischen  Bdhmischgnt  nnd  der  alten 

MüUhttaser  Landstoasse* 
8rtaria  nertieillata  P.  B.   In  Gemösegärteu  an  der  Sonnenstrasse.  2.  9.  82. 

—  fflauca    V.  B.    An  den  Kiesgi-uben  1)ci  Weingrund forst  2.  9.  82  und 

bei  Gr.  Wesseln  auf  dem  Felde  am  Vogelsanger  Hammer.  20.  9.  82. 
Oryza  clandestina  A.  Br.  Am  Ufer  des  fridchen  Haffes  bei  Steinort.  12.  8.  82. 
CalamaffrosH«  neglecta  Fr.  Au  oiucm  Graben  am  Nordende  des  Drauseosee. 

12.  6.  82. 

Avena  ßai-escem  L.  Aeuäserer  Marienburger  Damm  au  der  Böschung  der 
Eisenbahn.    14.  ü.  82. 

Glt/cena  nemoralis  Uechtritz  u.  Xöruickc.  Am  Vogelsanger  Hammer,  in  der 
Hauptschlucht  bei  VogeUang  und  in  den  Waldschluchten  bei 
SUgnitten  22.  6.  82. 

Futuea  tilvoHca  Yill.  Waldschlncht  bei  Stagnitten  und  in  dner  Schlnclit 
im  Pfiunrwalde.  2.  8.  82. 

Bromw«  aq»er  Mnxr.  ß.  serotimtt  Beneken.  Bei  Dambitzen ,  im  Walde  bei 
Yogelsang  nnd  in  der  Schlucht  am  Yogelsanger  Hammer.  22.  6.  82. 

Ljfcmpodnm  Selago  L.  Eggertswüsten  9.  8.  82.  Waldschlncht  bei  Stag- 
nitten.  19.  4.  83. 

—  complanatum  L.  ß.  Chamaeejfpariwut  A.  Br.  In  der  Nähe  des  Belved^ 

bd  Yogelsang. 

Im  Kreise  Stuhni. 

Thalictrum  angunfifolium  Jacq.    An  der  Sorjre  bei  Kuxen.    H.  7.  82. 
PuUaiilla  rernolis  Mill.  Königl.  Forst  Kelihof,  Belauf  Neu  Hakenberg.  13.  5.  83 

—  pati'iix  Mill.    Königl.  Forst  Rebhof,  Belauf  Neu-Hakenborg.  13  ö.  83. 
Rauunculvx  raxsiihi'nis  L.    Bei  Wengern  in  der  Parowe.    13.  6.  83. 
Tunt'ca  pmlifera  iSoopoli.    Am  Hasenltorg  bei  Cliristl»urg.   0.  7.  82. 
Siiene  iwciiHora  L.    Auf  einem  Kai  toffelackor  an  der  6orge  bei  Christburg. 

G.  7.  82. 

Spergula  Morinotni  Bureau.  Am  Fichtenllialer  Berge  bei  Christburg.  8.  6.  81. 

Ervutn  monantho»  L.  Am  Uaseuberg  bei  Christbui'g  unter  Koggen.  6.  7.  82. 

Ei-yngium  planum  L.  Bei  Brannswalde  an  Rainen.  12.  8.  81. 

s 


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75 


La$efpkiim  pnaenkum  L.  Ad  einem  bnschigim  Abhug  em  rechten  Sorge* 

nfer  bei  Christborg.  9.  10.  81. 
Bgpathom»  globra  L.  An  Bändigen  Bainen  bei  Bmnnswalde.  12.  8.  81. 
Veromea  longifoUa  L.  Bei  Ghristbnrg  am  ü&r  der  Soige  in  der  Nttlie  des 

Hasenbei^s.  6.  7.  82. 

—  poUta  Fr.   Bei  Christburg  anf  Stoppelttckem  an  den  Bergen  östlich 

Ton  der  Stadt.  0.  10.  81. 

—  ojtma  Fr.    Stoppeläckor  liei  Christburg.   1).  10.  81. 

Armei'ia  ruhurii^  WilUl.    Bei  J^iauuswalde  au  Feldrainen  öatUch  vom  Dorfe 

und  am  Kirchhofe.    12.  8.  81. 
t^firjnis  rntlira/is  Sclik.    Im  Firhteiilhalcr  Bruch  bei  Christburg.    8.  6.  81. 
Knopftoi  um  latifoUum  ilojjpo.  Auf  den  Fleiycherwicscn  bei  Christburg.  7.  6  81. 
<  ui  eu-  imiecojc  Schreber.   Bei  Braunswalde  an  der  Chaussee  uaeh  Ötuhm  uud 

bei  Wengern  an  den  Abhängen  der  Parowe.   13.  5.  83. 

—  ttritta  L.  In  dmBrtchen  bei  Braonswalde  die  gemeinite  Segge.  13.  5. 83. 

—  meetorum  PoUicb.   Königl.  Font  Bebbof,  Belauf  Ken-Hakenberg. 

Gemein.  13.  5.  83. 
Pkalmi9  eamarimuM  L.   Chriatborg,  am  Pfairhanse.   1.  7.  82. 
BierocMoa  atutralü  R.  n.  Schult.  KdnigL  Forst  Behhof»  Belauf  Nen-Haken- 

berg.  13.  5.  83. 

Agrottu  cam'na  L.  Fichtcuthaler  Bei^  bei  Christbnrg,  auf  fliegendem  Sande. 


Catabro9a  aqvaüca  P.  B.   Bei  Cbristbnrg  in  Gräben  auf  den  Fleischer- 

wieson.   ß.  7.  82. 

Brachi/poffitnH  pinnatum  P.  ß.    An  den  Abhängen  des  Unken  Sorgeufers 

oberhalb  Christburjrs.        7.  82. 
Lodvm  nmotuin  Schruk.    Litewken  bei  Christburg,  unter  Lein.   G.  7.  82. 


Bafhula  muralU  Hdw.  |   An  der  Mauer  des  JndenIdrchliofeB  bei  Christ» 


Im  Kreise  Mehrungen.*) 

RanuHculu«  poii/anf/wmos  Ii.    Königl.  Forst  Alt- Christburg,  Schutzbezirk 

Morlung.   11.  7.  82. 
A€9inium  ratii';/a(u/n  L.    Bei  Maulfritzeu  in  SeiteuacUluchten  des  Passarge- 

thaU.  20.  7.  82. 

iMwuia  reditiva  L.  Waldschlucbt  bei  Stobnitt  am  Bachnfer  auf  lehiuigem 
schattigem  Boden  i'echt  zahlreich.  18.  7.  82. 

*^  Die  mit  ••in»  ni  *  v.  rMelicncn  Arten  sind  im  Juli  1888  geMmnelt  und  der  Vollatändigkeit 
bftlber  Dachträglich  in  das  V'erzeicbaiu  mit  aii/geDommeB. 

S 


5.  7.  82. 


Pottia  ovata 

Pha9cvm  pili forum  Sclireb. 
Encalyyta  vulgari»  Hdw. 


An  den  Abhängen  des  linken  Sorgeufers 
oberhalb  Chi-istburg.  31.  3.  82. 


Grimmia  pulvinata  8m. 


bürg.  30.  3.  83. 


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76 


*  Camdma  mieroearpa  Andri^.  Am  Westende  des  Dorfes  WerkiUoi  im  Gebftsck 

am  W^.  17.  7.  83. 

TmdaUa  nudteaulü  B.  Br*  Bei  Sportebnen  wf  sandigem  Acker  am  Torf- 
brach  vnd  bei  Klogebnen. 

HeUanihemum  Ckamaeei§tu9  HOL  Bei  Gfliwalde  an  den  Abhingen  der  Passarge 
und  sehr  hinfig  zwischen  Liebstadt  nndCameyen  an  derLiebe.  23.7. 82. 

Drosera  an^Kca  Ends.  In  einem  Torfbrach  bei  Nen-BoUtten  unter  D.  rotundi" 
folia  L.  18.  7.  82. 

Tumea  prolifera  Scop.  An  einem  Abhang  zwischen  Altstadt  und  dem  Sakrinter 
Walde  in  der  Nlihe  der  Chanssee  nach  Christburg.  11.  7.  82. 

*  J)ianiht$  Armma  L.  ß.  glahra  v.  KlinggräiT.  Im  Kalkgiuud  bei  Gillwalde. 

25.  7.  83. 

*  Badtola  Unoidu  Gmd.  Zwischen  Sportehnen  und  Maulfntsen  am  Bussberge. 

28.  7.  83. 

Byperimm  montanum  L.  Künigl.  Forst  Alt-Cbristburg,  Scbutzbedrfc  Mortuog 
11.  7.  82  und  hn  LiebstKdter  Stadtwalde. 

—  hmifuwm'L,  SandSdrar bei  Sportehnen  an  der  |,Pfaffenwiese"  und  west- 

lich vom  Gasthause.  20.  7.  82. 

Qeranium  moUe  L.  Auf  einer  Wiese  im  Stollenor  Wald  an  derLiebe.  17. 7.  82. 

MeUhhu  o/fcinali»  Desr.  Auf  einem  Kleefeld  an  dor  Ncumfihle  bei  Alt- 
stadt 8.  7.  82. 

TrifoUam  ruben»  L.  KönigU  Foiät  Alt- Christburg,  Schutzbezirk  Hortung. 
11.  7.  82. 

Alehmilla  arrenm  Scop.    Bei  Sportehnen  und  Gillwalde  auf  Aeckern. 

*  Circaea  intermedia  Elirh.    Im  Waldo  von  Spoi  tt'lincn.    2S.  7.  83. 

Pepli»  F&rtvla  L.    Bei  Siiortehnon  au  einem  torügeu  Teiche  in  der  Nähe  des 

„Tanneuhofs".    4.  10.  82. 
Pimpinella  magna  L.  GraHichcs  Forstrevier  zu  Dohna-rrokelwitz,  Schutzbezirk. 

Heyda  2.  7.  82  und  bei  Sportehnen  am  Schlossbci'ge.   16.  7.  82. 

*  Jnula  »alidna  L.  In  einer  Seitenschlucht  des  Passargethals  swischen  Podangen 

und  Maulhritsen  mit  Attrantia  major,  Campanula  latifolta  und 
Aeomtum  variegatum  zusammen.  23.  7.  83. 

*  Lappa  nemoroM  Körn.   Im  Walde  von  Bornttdtken.  12.  7.  88. 
AntMerit  mnima  Lk.   Auf  Sandäckero  bei  Sportehnen. 

Aehjfrophorvi  ntaeulatus  Scop.  Königl.  Forst  Alt- Christburg,  Schntzbezirk 
Mortung  11.  7.  82  und  im  Liebstädtcr  Stadtwalde. 

Campanula  latifoUa  L.  Bei  Maulfritzen  in  einer  Scitcnschluclit  des  Passargo- 
thals 16.  7.  H2  und  im  Kalkgrund  bei  Gillwalde.   26.  7.  82. 

—  Cervicaria  I..    Ik-i  Gr.  Bcstendorf  in  lichti'r  Schonung  19.  7.  Öl  und 

im  Sakrinter  AV'alde  bei  Alt-Cliristbur^.    12.  7.  82. 
Ckimophila  umbellata  Nutt.    Im  Walde  von  Sportehnen.  22.  7.  81. 


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77 


Uffotoiü  cMtpifMa  Schnlti.  Brach  xwiselum  Liebwalde  und  Miswalde  8.  7.  82. 
In  mehreren  Teiohen  bei  Sportehnen  16.  7.  82.  Am  See  bei 
Soirehnen.  18.  7.  82. 

—  «par**)7ara  Mik.  AufeinerWaldwieee  an  der  Liebe  bei  Stollen.  17.7.82. 
Diffitab'g  ambigua  Muit.    Ira  Mühlengrund  bei  Sportehnen.   16.  7.  82. 
Vwomea  tpicaia  L.  An  den  Uferabh&Qgen  der  Liebe  zwischen  Liebstadt  mid 

Parneyen.   21.  7.  82. 

GaUopgi«  Ladanum  L.  a.  latifoUa  Hoffnumn.  Auf  sandigen  Aeckem  bei 
Liebstadt  und  Sportehnen  häufig. 

Stacky«  annva  L.  Zwischen  Stollen  und  Gillwalde  onter  Getreide  auf  kalk- 
haltigem Grandboden.   17.  7.  82. 

*  Utrieularia  vulgarii  L.   Bruch  nordöstlich  Ton  Paolken  am  Wege  nach  SiHyr* 

tehnen.  24.  7.  83. 

*  CmbtneuUu  ntüiimu«  L.   Zwischen  Sporlehnen  nnd  MaulfritBeii  am  Rnssberge 

anter  Badiola  Unoidet, 

Rumex  aquatieus  L.  Im  H&hlengmnd  bei  Sportehnen.  16.  7.  82. 
SaUjt  viminalU  x  purpurea  Wimm.  An  der  Passarge  bei  Sportehnen  8. 4.  82 
in  Bifite. 

Potamo^eioH  atmUfoUiut  Lk.  In  einem  Feldteiche  bei  Miswalde.  8.  7.  82. 

—  vbhmfoUm  M.  n.  K.  Tdoh  am  Schlossberge  bei  Sportehnen.  16.  7. 82. 

Die  Pflanze  wuchs  seit  Jahren  hier  reichlich.  Im  Sommer  1883 
fand  ich  sie  jedoch  nicht  mehr  vor.  Das  Wasser  des  Teiches  war 
vom  Grunde  bis  zur  Oberfläche  von  Elodea  canadensis  durchwuchert. 

—  mucronatus  Schrad.    In  einem  Teiche  bei  Miswalde.   3.  7.  82. 

UUmm  Martagon  L.    Königl.  Forst  Alt-Christbni^,  Schatsbesirk  Hortung 

11.  7.  82  nnd  im  Walde  von  BoBcnau. 
Amtkericum  ramosum  L.   Wald  zwischen  Alt-  und  Neu-Bolittcn  18.  7.  82  und 

in  der  Königl.  Forst  Alt-Christbnig,  Schntsbeairk  Hortung.  11.  7.  82. 

Juneu*  capitatus  Weigel.   Feuchte  Sandäcker  bei  Sportdinen  westlich  vom 

Gasthauso. 

—  alpinus  Vill.  Bruch  bei  Neu-Bolitten  18.  7.  82.  In  zwei  Toribrüchen 

zwischen  Liebstadt  und  Gameyen  21.  7.  82.  In  der  ^Waone"  bei 
Klogehnen.  27.  7.  82. 

—  supinus  Mnch.    Torfbrucli  bei  Neu-Bolitten.   18.  7.  82. 

Caru  dioica  L.    Bei  Sportehnen  im  „Rossgarten"  6.  7.  81.  Auf  sumpfigen 
Wiesen  zwischen  Neu-Bolitten  und  Kl.  Hermenau.   18.  7.  82. 

—  caespitosa  L.    Bei  Sportehnen  im  ..Rosagarten".  6.  7.  81. 

*         limosa  L.    Bruch  zwischen  Alt-  und  Neu-Bolitten  an  der  Boyer  Forst. 
17.  7.  83. 

Sttaria  gloura  P.  B.    Auf  sandigen  Aeckern  bei  Klogehnen  an  der  Grenze 
von  Pitehnon. 

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I 

I 


78 

IjoUum  tenwlentum  L.    Boi  Sportehncu  auf  dem  »^chullande.   7.  7.  81. 

—  rtmoium  Sobrnk.  Zwischen  LiebwaUle  und  Miswalde  unter  Lein.  3.  7.82.  ' 
l^fCOpofJhtm  Stlmfo  L.    Toifbrucli  bei  K«'u-Bolitten.   18.  7.  82. 

—  rompicntnfnm  L.  Sporteimer  Wald.  17.  7.  82.  i 
I^allui  iMpuJiais  L.     Jni  W.ilde   Itci    S|iorteiin('U    unter  Taiinengcbüsoh. 

2.  10.  82.  —  Fchon  au(  eine  I^ntlVrnung  von  nielireren  Schritten 
verrieth  sich  der  Pilz  durch  seinen  inrernalischeu  Leichenperuch  und 
das  Suiunicn  der  ihn  um  schwärmenden  Insecten.  Beim  Ausheben 
des  Pilzes  entgiug  ich  haaracbarf  der  Gefahr,  von  einer  Kreuzotter 
in  die  Hand  gebisBon  za  werden. 

Im  Kreise  Pr.  Holland. 

Uelianfht'mvm  Chnmaenxfus  Mill.  Kiefernwald  zwischen  SchwöUoieQ  und 
(Jöttchendorf.   8.  10.  82  in  Blüthe. 

Stellaria  Fric><rnna  Scr.  An  der  Nordseite  des  Kienbruchs  bei  Carwindeo 
ioi  Hochwalde.   15.  7.  82. 

Santthanmut  $e€parws  Koch.  Kiefernwald  zwischen  SchwtfUmen  nnd  Oottchen- 
doifl  15,  7.  82.  • 

Fragoaria  viridi»  Dncbeine.  Gmnd  bei  Kdxten.  7.  7.  82. 

LmerpiHumprutenieum  L.  Wald  swiscb^iTescbenwalde  nndCarwitten.  8.10.82. 

L.  Bei  Bordebnen  an  der  Boscbnng  der  Cbaussee.  5. 7. 81. 

Lappa  ii«moroM  Kömicke.   In  einem  Obs^rten  zu  Scbmauob.  1.  10.  82. 

Rumex  palwlet  Sm.   Bei  Podangen.  15.  7.  82. 

Junciis  alptnus  Vill.    Im  Kienbruch  bei  Carwinden.   15.  7.  82. 

Calamagrottu  Gaudinia  Beichenbach.  Gräfl.  Foi-st  Qniktainen,  Bevier  Nanten 
in  einem  kleinen  Waldbrucho.   10.  7.  80. 

Holms  mollis  L.    Schmaucher  Wald  an  der  Rudolfsmühlc.    10.  7.  80, 

Sparaaais  bm-ipes.  GrUfl.  Ihorst  Quittainen.  Revier  Nautcn,  am  Fasse  einer 
alten  Kiclio.  Da  es  mir  unmöglich  war.  den  kopfgrossen,  zerljrech- 
lichcn  Schwamm  zu  trangportiren,  so  konnte  ich  leider  nur  Bruch- 
stücke davon  Herrn  Proictisor  Dr.  Bail  zur  Ausicht  ciuscndeu. 

Im  Kreise  Heilsberg. 

Arabit  Gerardi  Boss.  TorfVrc  Wiesen  nn  der  Passarge  bei  Eldittcn,  gegen- 
fil>er  dem  Gut  Pitehuen,  an  einer  Stelle  zieiiilii'h  zahlreich.  25.  7.  83. 

JManthus  Armeria  L.  im  Kircheugrund  zwischen  Kalkstein  und  Lemitten. 
17.  7.  82. 

Satiguisorba  ofjiciualis  h.  Tortige  Wiesen  an  der  Passarge  bei  Eldittcn.  27.7.82. 
Mtfi-iophyllvm  verticillatum  L.  Torfstiche  im  Passargethal  bei  Eldiltcu.  27. 7.82. 
Limotella  aquattca  L.    Kalkstein  in  Dorfteichen.   17.  7.  82. 
ührieularia  tulgari*  L.  Torfstiche  im  Passargethal  bei  Elditten.  27.  7.  82. 
PMamcgeton  alpinv  Balbis.   In  der  Pajisarge  bei  Elditten.  27.  7.  82. 

9 


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 TO  

In  Kreise  BravMbeif  • 

CmuHum  gUmtraium  Thnill.  Im  Korbsdorfer  WaMe,  auf  der  WonndiU< 
LiebBtAdter  Landstrassean  feacht  sandigen  Stellen  in  Menge.  19. 7. 82. 

RnUu  Baiardii  W.  n.  N.  Korbedorfer  Wald.  19.  7.  82. 

Aret09ti^hyio9  Uta  »rn  Spr.  Wonnditter  Oberbaidei  nordtetlicb  Tom  Wald* 
banse  an  der  EiefernHicItonung. 

Scheuchseria  palustris  L.  Wonnditter  Obwhaide  im  Brach  am  Waldhaose. 
10.  7.  82. 

Gooilyera  repens  R,  Br.    Königl.  Forst  Carben  häutig.    10.  7.  82. 
Lycopodium  complanatum  L.    In  der  Wormditter  Oberbaide.  19.  7.  82. 


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80 


Botanische  Notizen.  V. 

Mitgetbeilt  von  Herrn  A.  Traich el  ia  der  Versammlung  7.u  Deutsch  Evlau,  am  15.  Mai  1888. 

Herr  A.  Treichel 

1)  ZMgto  vor  und  überwies  dorn  Westpr.  Provinzial-Musouin  ein  StattimstQck 
von  Weide,  durchzoiron  von  Gängen  eines  Nestes  von  Hornissen  {Veipa 
crahro).    Es  ist  1882  um  Czornikaii,  Kr.  Berent,  gefanden; 

2)  vertheiltc  folgende  t<oltenore  PflaiizcMi: 

Veronim  hnfiifolia  L,   Von  den  Flusswicscn  der  Kleinen  Ferse  bei  Hoch- 
r.iloschken. 

Poientilln  irrfa  L.  Vom  Chausfiocfrrabi'n  bei  Strugfra,  nalie  dorn  herrschaft- 
lichen Garten,  also  wohl  al^  Flfichtliiig  anzusehen; 

3)  sprach  über  Zwangsdrehung  unter  Demonstration  folgender  Objecte: 
IHfoliftm  hyibfidvin  L.,  Planiago  lanceolafa  L.,  AnagallU  arvenm  L.,  Be^ 
tonim  ofßcinalit  L.,  Arahi»  arenota  Scop.,  CapwUa  Buna  patimi»  Mnch. 
und  Tritieum  r^pent  L.,  sowie  Piwm  utHrum  L.  b)  arten»$  L.  mit  einer 
Schote,  welche  durch  den  Zwang  eine  bogenartigei  Kurnckgekrfimmte  Form 
angenommen,  dass  ihr  aosfainfendcs  Ende  noch  im  Fahnenreste  festgehalten 
wurde; 

4)  bemerkte  hinsichtUch  der  Demonstration  von  Dr.  Schmidt-Lauenburg, 
bezuglich  salzwassergeträakter  Eichenrinde,  dass  man  hin  nnd  wieder  in 
den  Dünen  der  Ostsee,  welche  im  Wciterwandem  Kiefernstämme  verschüttet 
hätten,  auf  solche  Stiimmo  träfe,  die  nach  Ausmnlsclinnu'  der  inneren  Substanz 
nur  die  äussere  Kinde  bo wahrten,  so  dass  man  in  diese  wio  in  eine  Brunnen- 
röhre  liincinsinken  könne; 

ö)  lieH8  während  des  A'ortrages  seiner  cultuihistoiisch-ltotanischon  Skizze  dor 

Kräuterweihe  eine  Keihe  von  Pliauzca  zur  Ansicht  umhergehen,  welche 

von  Herrn  J.  0.  Otto  Tcppcr.  jetzt  Moseal-Assistent  in  Adelaide,  um 

Clarendon  nnd  Wellington  Bd.  in  Sonth  Anstralia  im  Torigen  Jahre  ge> 

sammelt  und,  meist  mit  den  Bestimmungen  von  Baron  v.  MfiUer  versehen, 

ihm  angeschickt  waren.  Es  waren  das  Dntiera  n.  spec  (Entwickelnng  der 

Blfithen  im  April  nnd  Mai|  vor  den  BlAttem),  Cheinmthiu  Umari»  var. 

folüs  brevibus  floribnaqne  parvioribus,  Zitria  veromea  (f),  Seaevola  wdeto- 

earpa,  Grevillea  ilieifolta,  L^otpeinmm  mumnoid»,  HeUehrytum  obttHu 

t 


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jiiliinii  (1  Fuss  lio^'lij,  llt'liclir.  h'ii)iijixi(lii( tu .  hiiD^fnuKui  xtuh florw  (in  Slirul». 
.")  Fuss  liorlii.  Ca}  11(1  MjifrioHo  (icrtiäre  S;miihiH_^'l,  l)lrilit  iiu  Mai),  Planfa^/o 
ranOf  JiJw'/oilia  mifonx,  (  aliulenia  dcalbutti,  Jlifpo.ri«  jniMiUa  (April),  Pra«o- 
phlßUum  fJenpecfatm  J.  ilooker  (Mai),  Pratoph.  paifim,  Eri'ocht/ht  ßmbriatu» 
F.  T.  H.,  I^rrostt/lig  pedvnrvlafa,  Hakea  nnjo9a,  Gldchenia  rircinata  (eine 
Gefilsski-}  ptogame)  nnd  eine  anliekannte  gefksslose  Kn'ptogame,  ein  fontina> 
loidcs  Moos. 


N-^  


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82 


Zoologische  Notizen  IIL 
1.  SUndortsflraiia. 

Der  Baummarder  {Miutela  MartH  L.)  kommt  bestimmt  Tor  um  Lusino  bei 
Smasin,  Kr.  Neustadt  Westpr. 

Um  Br&nhaasen  kommen  Tor  der  Steinmarder  {Muttela  Foina  L.)  in 
Stallungen,  der  litis,  das  weisse  und  rothe  Wiesel  (Muttela  Erminea  L.  und 
M»  vulgarit  Briss.),  der  Dachs  {MeU%  Tajtu*  Schrob.)  als  Passant  (auch  aaf 
dem  KOngl.  Dunentcn-ain),  das  Wildschwein  (<Sw«  &crofa  L.)  (ebenfalls  als 
Passant  aus  der  Künigl.  Forst  Dai-szhib  und  der  angrenzenden  Forst  Ton 
Scblatau  und  Brusdau),  die  Fischotter  {Lufra  vuUforit  Erxl.)  im  Canal  von 
Papall.«  an  bis  Karwen  hin.  nn'l  S<'iteni»atrouillon  nach  Rixlirtft.  Andi  worden 
dort  an  der  Kfi.<to  Si'clnmd«'  {Phoca  viiuHna  L.)  gcfanirrn:  uiit  ihirni  Felle 
habe  icli  Spa/ieiwagen  ausgcsclilapcn  gesellen.  —  Kbeuda  sind  am  10.  Mai  v.J. 
vier  weistse  Kriihen  gesehen  worden. 

Von  VOgeln  fand  ich  um  lloch-l'aU'sohken  (am  See)  die  grosse  Koiirdouuncl, 
Ardea  stellari«,  und  (au^i  dem  Walde)  die  Sumpfohreule,  Otii«  iHar/itotu«,  die 
Scbleierenle,  Stryjc  fiammta,  und  den  grossen  Buntspecht,  Pi€V  major. 

Der  schwarze  Storch,  Cieonia  niffra,  wurde  beobachtet  bei  Ghwarsznaa  vnd 
Gr.  Pallubin. 

2.  MlMgebiirtoii. 

a.  Bei  einem  Lamme. 
Bei  einem  jLamme  kam  vor  Ennem  ein  eigenth&mlicliw  Fall  von  Missgebui*t 
in  Brünhausen,  Kr.  Neustadt,  vor:  es  hatte  zwei  besondere  Beutel  (scrota)  mit 
je  einem  OTulum;  dar  penis  war  vorbandoo,  hatte  aber  keinen  Spalt;  Uriniren 
und  Excrementtren  geschah  vielmehr  durch  ein  und  dieselbe  Oeffhung  am  After, 
so  dass  durch  deren  Hftufigkeit  ihm  hinten  die  Wolle  fi^rmlich  abfaulte.  Die 
Mutter  hatte  auch  nur  eine  Oeffhung  an  derselben  Stolle  hinten. 

b.  Bei  einer  Ente. 
Bei  Herni  Bittei^tsbesitser  Dierfeld  in  Frankenfelde  war  bei  einem 

Satze  junger  Enten  eine  solche  mit  zwei  Köpfen  fast  lebend  aus  dem  Ei  ge* 
krochen,  doch  bald  gestorben.  Am  Treffpunkte  der  beiden  Hälse  war  eine 
offene  Stelle.  Befiederung  war  schon  überall  zu  bemerken.  Das  Präparat 
ging  in's  Eigenthum  des  Provinzial-Museums  über.  Der  Fall  ist,  so  viel  ich 
w(>iss,  recht  selten  und  soll  nur  bei  solchen  Eiern  vorkommen,  die  zwei 
Dotter  haben. 

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83 


8.  Wlnterziig  eines  Haasgeflflgels. 

Der  Beobachtung  eines  Bauern,  die  scharf  aufzumerken  pflegen,  Nanacns  Haase 
iü  Strehlkau,  Kr.  Bercnt,  verdanke  ich  die  folgende  Thatsache.  Bei  seinem 
emsan  iaendem  Ganter  liera  sieh  niii  Bartholorntti,  Ende  August,  zu  ihrer 
Zagzeit,  mne  Schaar  wilder  GänBe  nioder,  welche  den  Zug  nach  Sfiden  nahmen. 
Ob  in  Folge  ihrer  Voratellnngen  and  Zaredangen  oder  sonst  aus  einem  Gmndef 
genng,  der  sabme  Ganter  flog,  obschon  zuerst  etwas  hühsem,  mit  ihnen  auf 
and  machte  den  Zng  mit  Ihnen  in  die  fernen  Lande  mit,  am  sich  dann  in 
ilirer  Gemeinschaft  m  g^benen  Zeit  im  nächsten  Februar  wieder  an  der 
heimathlichen  Stelle  einzufinden  und  zu  bleiben.  Ich  weiss  nicht,  ob  diese  auf 
Beobachtung  beruhende  Thatsache  des  Winterznges  eines  Hausgeflügels  firilher 
schon  einmal  festgestellt  worden  ist. 

4v  Seliwinimfihigkelt  eines  Hohnes. 

Bei  der  Untanglichkeit  der  Enten  für  das  Brütegeschllft  muss  man  selbst 
for  Enteneier  natürlich  zu  Hühnern  (sog.  Elncken)  seine  Zuflucht  nehmen, 
welche  aber,  sobald  die  Bntchen  nur  das  Wasser  kosten,  emen  schlimmen 
Stsndpnnkt  haben,  dessen  Lage  sich  nochmehr  Tcrsohlimmert,  sobald  die  jungen 
Enten  ihrer  Bucht  entrinnen  und  auf  dem  breiteren  Fahrwasser  ihres  Elementes 
ihr  Leben  geniessen.  Die  Henne  hat  dann  den  Teich  von  allen  Seiten  zu 
ningehcn  und  ihre  Brut  durch  stetes  Klucken  wenigstens  zusammenzuhalten. 
Bei  solcher  Gelegenheit  ist  es  mir  auf  meinem  Teiche,  der  grösser^  wie  sonst 
Ut,  einmal  vorgekommen,  dass  eine  Henne  in  allzu  grosser  Vorsorge  auf  eine 
Zeitlang  drüber  weg  flog  und  dann  sich  selbst  dem  Wasser  anvertraute,  wo  f^ie 
langsam  umher  und  dann  an's  Land  rndortc,  ohne  dass  sie  ihre  Lebhaftigkeit 
verlor,  wie  es  sonst  meist  bei  nass  gewordenen  Hühnern  der  Fall  is^t.  Eine 
Untersnclmntr  ilii<'r  Zehen  ergali  trotzdem  keineswegs,  daRS  dieselben  auch  nur 
mil  Anlangen  von  t^chwinindiiiutcn  versehen  wareu,  welche  jeue  Bewegung  im 
Waaser  eher  hätten  erniöglii^hcn  können. 

5.  Woher  haben  die  Bresscn  ein  steifes  Genickt 

Kin«'  Faljt'l. 

Es  i.'^t  in  hohem  (»rade  selten,  dass  man  im  Munde  des  Volkes  solchen 
Falw'ln  begegnet,  die  auf  Fische  Bezug  haljen.    Wo  solche  jedoch  Miiftreten, 
•ia  wini  e.'i  meist  <ler  Fall  sein  an  den  Ufern  der  grossen  salzigen  See,  im 
Biniienlandc  aber  nur  da,  wo  eine  grossere  Menge  einzelner  oder  in  Verbindung 
itebeoder  Seen  dnrch  ihren  Fischreichthnm  einen  auf  Fischfang  begründeten 
Erwerb  der  omliegenden  Bewohner  mit  sich  bringt  Um  so  mehr  mnsste  ich 
■icb  wandern,  einer  solchen  Fabel,  die  ich  folgends  wiedergebe,  im  west- 
preossischen  Kxoise  Bereut  zu  b^egnen.  Ich  verdanke  ihre  Hergabe  der  Freund» 
/iebkeft  des  AmtsTorstehers  Herrn  Ferd.  Krönke  in  Rudda.   Die  von  diesem 
(hie  ans  nach  Czengardlo  rosp.  Konarschin  führende  Landatrassc  mu.s.s  über  den 
Siwa  140  m.  hohen  Koscllen-Berg  führen,  dessen  Abhänge  beiderseitig  von  kleinen 
Seeen  angel^g***^  waAj  vom  Czerwonek*  und  vom  Kosellen-Seo,  welch  letzterer 


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flbrigens  in  Benecke*«  Ycnseichniss  der  Landseen  in  Ost-  nnd  Westprcussen 
(Fische,  Fischerei  nnd  Fischzucht,  S.  248)  irrthfimlich  dem  Kreise  Pr.  Stargardt 
xugetheih  ist.  Im  Cserwonek  komm«i  die  Breesen  (Altramit  brama  L.)  sehr 
httnfig  Tor,  wohl  wegen  des  mehr  schlammigen  Gründen  mit  stärkerer  Vegetation 
von  allerlei  Pflanzen,  nn  ]  sollen  selbst  in  Danzig  als  die  scliniat  kliaftestcn  s:c- 
schätxt  werden.  Ol>  das  klanMc  Wasser  «leä  Kosollon  clieniaUf  Hresson  l»iigt, 
habe  ieh  niclit  crl'aliren.  Noch  will  ich  bemerken,  da«8  jene  beiden  JSeeeii 
wegen  des  zwis«"li<Mi  iluien  liriroiidcii  Berires  in  keinerlei  Ziisannnonlianir  stoben : 
«lieser  Tliatsnche  i;efr<>iiiil»er  kann  man  l>ei  der  Inlireiiileii  Faliel  nidit  aniifhinen, 
das8  die  Beoltaclitung  einer  etwa  aufiK  in  W.issei  w cjre  stattget'nndcneu  Wanderung 
gegolten  hat.  wie  das  so  ( Jew  (ihiihrit  der  iJressen  ist. 

Wie  bei  den  meisten  .^teiidabeln.  so  hat  auch  l)ei  den  Fischen  der  Teufel 
seine  Hand  im  Spiele.  Vielleicht  wusstc  er  als  Feinschmecker  besonders 
das  Fleisch  der  grossen  Thiere  als  schmackhafteres  genügend  zu  würdigen,  da 
er  Uber  die  Hagerkeit  und  Kldnheit  der  Bressen  im  Kosellensee  ergrimmte, 
welche  ihm  wohl  zu  viel  Graten  gehabt  haben  mochten.  Er  nahm  also  eine 
Drahtpeitsche  nnd  Tertrieb  sie  in  einer  Nacht  daraus.  Dieselbon  flohen  fibor 
den  hohen  Ko8e11en*Berg  in  den  jenseits  belegenen  Czerwonck.  Ein  Bauer, 
welcher  znföllig  jene  Strasse  ging,  sah  anf  der  Höhe  des  Bernes  plrttzlieh 
lauter  kleine  Thiere  kriechen  und  wimmeln,  die  er  anl^nglich  für  kleine  Ferkel 
liielt.  Da  sie  aber  auf  ihrer  iieschwerlichen  Wanderung  stöhnten  nnd  ächzten, 
ergriff  ihn  Furcht  und  St  hrecken.  und  weil  er  nirgends  vor  denselben  zutreten 
konnte,  hieb  er  mit  seinem  Stocke  um  sich,  damit  er  sich  IJaliii  bi-iche.  Dreh 
vertrebiich:  (dininächtig  sank  er  zu  Boden!  Als  er  atn  andeien  Mortren  erwachte, 
lag  aber  noch  ein  todter  Bresse  nelten  ilitii.  Seit  i<Mier  Z<'it  erst  fanden  sich 
Bressen  im  ( V.erwonek-See  vor  nnd  seit  jener  Zeil  haben  sie  alle  jed(M  h  ein 
steifes  Genick  bekommen  und  behalten,  das  von  den  Schlagen  des  Teuftds  mit 
der  Drahtpeitsche  lierröhrte.  —  Ob  nicht  auch  dieser  Fabel  eine  sinnige  Natur- 
beobachtnng  zu  Gi*unde  liegt,  woffir  ich  zu  Anfang  die  thatsächliche  Unteiv 
läge  gab?! 


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Die  Kräuterweihe  in  Westpreussen. 

Bitte  calturbistorisch»  botanische  Skizze. 

(VorgeUag«a  Im  der  6.  YMMmntuu^;  dea  Wetitpreuflsiacben  BotaoUcb  •  Zoologiacbea  Vereiai 

ni  DeotMb  Eylmu,  am  16.  BCd  1888) 

AUe  in  der  Kirche  und  Seitons  der  Kirche  geweihten  Dinge  gelten  in 

katholischen  Ländern  als  besDitdei-K  heilsam,  al«  Segen  vermittelnd  nnd  Unheil 
abwehi'cnd.  Man  vergleiciie  dabei  „die  Lohre  vou  den  Sakramentalien"  im 
katholischcD  Diöcoäan-Katecbiäiuuä  von  Deharbc.  haben  auch  die  Pflanzen^ 
wt'lchc  zur  Weihe  gelangen,  ihre  besonderen  und  feierlichen  Tage.  Untoi'  ihnen 
ragen  die  Palnnveihe  und  die  Kräuterweihe  hervor. 

Die  Paliiiweihc  exiritirt  in  der  ganzen  katliulischen  Kirclio,  .^o  dass  man 
gar  nicht  (iarüLter  streiten  könnte,  oli  e.i  eine  Uirtcese  giebt,  in  welciier  die 
Weihe  von  Paluu  ii  an  Dominica  in  }»ahnis  nicht  ytattlandt;.   J^'weir*  dalür  ist 
«las  für  den  ('h  rus  der  j^anzen  katindi-st  lien  W«'lt  einzig  masf^gehmde  Missale 
Rumauuiu,  ilari  Mejjsbuch,  wonach  die  i'alm weihe  vor  der  feierlichen  Messe, 
dem  Hocbamtc,  vorgenommen  wird.    Das  Rituale  für  Dominica  Palmarum 
schreibt  dar&ber  flkr  den  Anlang  vor:  Completa  Tertia  et  fiicta  aspersione  aquae 
more  aolito,  Sacerdos  indntns  pluviali  viohiceo,  vel  sine  casnki  cum  ministris 
simlliter  indutta,  procedit  ad  benedicendnm  ramos  palmarum  et  olivarum  sire 
aliamm  arboniiu,  in  medio  ante  Altare  vel  ad  comn  Epistolae  positos.  Die 
Dominica  in  palniis  ist  am  Sonntage  vor  Ostern  und  handelt  der  Predigttext 
(Ev.  Matthaci  21)  von  Christi  Einzüge  in  Jerusalem,  wobei  ihm  das  Volk  Palm- 
zweige streute  und  voi  tnig.  Da  nun  Weiden  hier  im  Norden  und  (Dattel-) Palmen 
dort  in  Bezug  auf  Ausbreitung  in  gleichem  Hange  stehen,  erstere  sich  bei  unn 
ferner  unter  den  ersten  Sjirossen  der  erwachenden  Vcirctation  lielindcn.  so  nahm 
man  gerad«.'  die  Weiden  zni-  Kiinncning  al^  die  erlanl»ti'n  aiiac  nilMiirs.  zumal 
ihn-  aucii  (h.-in  \'idk<'  nicht  verborgen  gebliebene  A(dndichkeit  der  >icl*  niige- 
lliciltdi  Katzfhens(diui)|tentVucht  einer  Art  unter  ihnen  auch  den  Imtanischen 
Namen  Palinweiden  geg<>l»en  hat.     Ihr   polnisclier  Name  ist  Fijulek,  reiner 
Fijalck  i  nacJi  Mrongowius  W.  B.  eigentlich  Fuchsschwanz),  woraus  verdeutscht 
«//e  i^almweiue  auch  im  Volke  FidlkebMtm  gemuint  wird.  (Vergl.  mein  Volkath. 
i.  iH).,  Ui.  '21.)   Ebenso  kommt  vulgilr  im  Polniacheu  einfach  Palma  vor,  worin 

itich  die  obigen  Bt^griffe  noch  mehr  decken.   Die  oigcutliche  Weidenart  ist  die 

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überall  auch  bei  uns  au  Graben  und  Ufern  und  in  Wäldern  sehr  häufige  Saal- 
weide, Sull.r  ('iiprca  L,  ]ii  einz»»lni'ii  (Jesreuden  der  Eruiländer  Diöcesc  wird  /.\\ 
den  Weidenzweigen  auoh  noch  liulir  {Phraninitex  ro/innunix  Trin.)  genDiumeu, 
Yielleiolit  zur  Erinnerung  au  daä  Hohr,  das  man  dem  Uuilande  in  die  iJand 
gab:  vergl.  Mattli.  21;2\). 

Die  äo  geweihten  Palmeu,  um  dicHeu  Ausdruck  beizubehalten,  galten  all- 
^gemein  als  Schatz  Tor  Behexung  und  ror  Gewitter.  Nach  Dr.  Ad.  Wottke 
(Der  deutsche  Aberglaube  der  Gegenwart  2.  Anfl.,  Berlin  1969.  §  1 ÜU.),  welcher 
besonders  die  süddeutschen  Länder  im  Auge  hat,  steckt  man  sie  in  die  Stube 
und  in  den  Stall  nud  räuchert  mit  ihnen;  in  die  Felder  aum  Schutze  g^en 
Hagel  und  Mäuse;  in  Getreidehanfen  zum  Schutze  g^n  Ungeziefer;  drei  Knospen 
verschlucken  schfitzt  vor  Fieber  (Schlesien)  und  vor  Halsweh  (Tirol);  bei 
Feuersge&hr  wirft  man  sie  in  s  Hcerdfeuer  zum  Schutze  iTu's  TTaus  und.  wenn 
dies  am  Palmsountage  geschieht,  so  ist  man  das  ganze  Jahr  hindurch  vor  Feuer 
sicher  (KUrnthmi,  Tirol);  gleiches  gesehieht  bei  Soiinentinsterniss  (Oberpfalz) 
und  Itei  Gewittern  (Oidenljuig):  niil  geweihten  Palmzwcigen  kann  man  auch 
den  Nix  Ijczwingen  (HohuuMi).  in  Bayern  werden  ganze  rahubüschcl  geweihr, 
deren  Stiel  ein  geschälter  Ha.'^elstock  ist,  in  wehhcu  n(»ch  die  Mistel  und  der 
Sadelbaum  (Sdhinu  o/jicinalü  Grcke.,  in  Siiddeutscliland  einheimisch)  einge- 
bunden werden;  alles  das  vertragcu  die  Hexeu  nicht  und  in  jedem  Gemache  des 
Hauses  wird  ein  solcher  Büschel  das  ganze  Jahr  hindurch  aufbewahrt  und  nur 
bei  Gewittern  etwas  davon  in  ein  frisch  entzündetes  Heerdfeuer  geworfen. 
(Bavaria.  Landes-  und  Yolksk.  des  K.  Bayern  XI.  371.)  Dass  Binzolnes  hiervon, 
wie  das  Terschlucken  als  Prttswvativ  g^n  Fieber  und  der  Gebrauch  bei 
Gewitter,  auch  flir  Westpreussen  Anwendung  findet,  bemerkte  ich  schon  in 
meinem  Yolksth.  I.  90.  In  Ostprenssen  steckt  man'  Palmen  in  die  Ecke  des 
Misthaufens,  damit  ei  fruchtbar  werde,  sowie  in  die  Wintersaat,  damit  sie  recht 
bocli  werde,  so  hoch,  wie  die  Palmen  seil  :^t.  All  diese  (iebräuchc  deuten 
darauf  hin,  dass,  wie  die  Vorfahren,  so  auch  ilie  .Jetztwelt  bestrebt  ist.  in  der 
ganzen  Natur  sicli  gute  Dänionen  zu  erhalten  und  auch  besonders  die  schlecliten 
zu  vertreilten.  Dabei  stdl  aber  nicht  uubeuierkt  Idfuben.  dass  alle  hier  giMiannteu 
\'erwenilungen  dem  Weihritus  l'remd  sind.  Die  Kirche  wünscht  im  Weiligeltcie 
einfach,  dass  diese  Zweige  denen,  die  sie  gläubig  bei  sich  aut'bcwalu'en,  den 
Schutz  und  Segen  Gottes  vermitteln  mögen. 

Die  Kräuter-  oder  Krautwcibc  dagegen  findet  statt  am  Feste  der 
Himmelfilhrt  Marians  (Assumptio  Beatae  Mariae  Yirginis),  welches  sonst  in  der 
katholitchen  Kirche  am  15.  August,  in  Pk^ussen  aber,  wenn  dieser  nicht  ein 
Sonntag  ist,  am  Sonntage  darauf  gefeiert  wird.  Hein  Freund  Dr.  I.  Urban  (die 
Krautwoihe  in  Verhandl.  Bot.-V.  Prov.  Brandbg.  1872.  J.  G.  XIV.  S.  71  ff.) 
giebt  die  Einsegnung  für  Westfiden  obenfalfs  als  auf  den  Sonntag  nach  diesem 
Feste  an.  Im  Gegensatze  zu  der  dortigen  Grossartigkeit  des  Festes  und  im 
Gegensätze  zu  den  vielen  dort  zur  Weihe  bestimmten  Pflanzen  habe  ich  filr 
unsere  Provinz  gefunden,  dass  die  Betheiligung  nur  eine  sehr  untergeordnete 


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i&t  und  nur  vom  Laudvolkc  ausgeübt  wird:  also  keiut;  Jagd  der  Schuljugend 
auf  di«'  bestimmten  Pflanzen!  Von  dem  Htarkriechendeu  Wenuutli  und  Quendel 
boraerkto  ich  in  meinem  Volksth.  (1.  M7.  Ol)  bereits,  dass  einige  (Jeistliche  ihret- 
wegen die  Weihhandiung  ausserhall»  der  Kirche  verh'gcn.  um  nicht  durch  den («eruch 
»les  in  zu  grosser  Menge  dargebraclitcii  Materiales  betäubt  zu  werden.  Anderer- 
seits irit  die  Zahl  der  bei  uns  dazu  benutzten  Arten  eine  viel  geringere.  Ea 
mag  sein,  dass  hier  und  da  aoust  noch  andere,  in  ihrem  Bezirke  verbreite terc, 
mehr  in  die  Augen  .foUende  oder  durcli  ihren  Oeroch  herrorstechende  Fflanxen 
Sur  W^e  ausBerdem  hergegeben  werden.  Jene  Eigenschiiflett  sind  es  aber, 
welche  nat&rlicher  Weise  die  Wahl  der  Landbewohner  unter  den  Pflanzen 
beeinflnssen.  Aber  nicht  nur  Kicdcr,  wie  in  Westfalen,  sondern  besonders 
Ervatdisene,  Männer  wie  Frauen,  bringen  in  der  hiesigen  DiOceso  Krftnter 
xur  Weihe. 

Die  Zuthaten  scheinen  in  einzelne«  Pfarreien  su  variiren.  Als  Grundlage 
werden  besonders  die  folgenden  Pflanzen  bevorzugt  (so  in  Ali>Kischau,  teste 
Vicar  Zygmanowski): 

Artemma  Absint Jiium  L.,  Wermuth,  polnisch  Piolun. 
AcliiUea  Millefolium  L.,  Schafgarbe,  polnisch  Krwawülk. 
Anethuin  yraveolem  L.,  Dill,  polnisch  Kopr. 

Krzjzowe  ziele,  im  polnischen  wörtlich  Kreuzkraut,  soll  aber  sein: 

Uli  per  im  III  perforattnn  L. 
Endlich  Aehren  von  Roggen,  Hafer,  Gerste  und  auch  Weizen,  aus  den 
ersten  Garben,  die  erstereu  vermengt  namentlich  mit  vielem  Wermuth,  Diese 
Krftnter,  getrocknet,  sollen  bei  Halsübeln  von  Kutzeu  sein,  indem  man  sie  an- 
zfkndet  und  den  Rauch  einathmet  (teste  X.  y.  Wolski).  Auch  bei  schwerem 
Gewitter  zfindct'man  sie  zur  Yorhfitung  von  Unglfick  ebcnialls  an  und  trägt 
«Ic  um  Haus  und  Wirthschaftsgebäude  heium. 

0ie  Hernähme  Ton  TAyimr«  Serpyühm  L.,  Quendel,  polnisch  Macierzonka, 
erscheint  ihm  fraglich.  Das  im  kommenden  Volksth.  IV.  erwähnte  Veigraben 
in  der  £rde,  als  Mittel  vor  Blitz  und  Hagelschlag,  hat  aber  grosse  Aehnlichkeit 
mit  der  erwähnten  Anwendung  d(T  geweihten  Palmkätzchen  in  Bar^. 

Eigenthümlich  ist  nur  die  Rede  von  Quendelkränzen,  die  zum  Frohn« 
leichnamsfeste  oder  in  der  Octave  dessell)en  geweiht  werden  und  mit  denen 
zusammen  man  auch  am  Char-Sonnabende  geweihte  Domen  zu  dem  obigen 
Zwecke  vergräbt,  Theilweise  soll  man  sie  auch  zu  Tlioe  verbrauchen.  Der 
erstere  und  vielleiclit  einzige  Gebrauch  muss  aber  aucli  gelten  vom  Quendel 
und  den  übrigen  Pflanzen  der  Kräuterweihe. 

Für  die  Gegend  von  Culm  kommen  (nach  Pfarrer  v.  Tr^towski)  l>esonders 
alle  Getreidesorten  dazu,  also  auch  Weizen  und  Erbsen;  dann  aber  auch  muss 
Sonnenblume  (Heliantkn»  L.)  dabei  sein,  welche  die  Leute  häufig  als  Zierde  in 
ihren  klciucn  Gärten  haben. 

Für  Neustadt  giebt  Herr  Pfarrer  Roock  folgende  Kräuter  als  au  jenem 
Tige  zur  Benedietfon  gebracht: 


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 Ji« 

1.  -Wiormuthr  Ariemina  Ahainthiym  L* 

2.  Pfeffermfinz,  Mentha  pifurila  L.  (Beides  su  renMibiedoDen  Thect»  zu  ge- 
brauchen.) 

?>.  Salbei,  Salria  officimillH  L.    ((Jcgen  Sodbreiiiioii  und  ^viTlegUMj"*  iJalü.) 

4.  Schafgailtt'.  Achillen  MilUj'olium  L.    (Diculit  lt  bei  Auszehiiiug.) 

5.  Jesuwuiulonkrant,  Hypericum  perjaruliim  L.,  al«  Arnika  gt'iufldet,  die  dort 
al»cr  nacli  Ilerwog'^  Flora  iiiolit  voikoiiiint.  (la  Spiritus  abgezogen, 
für  aulgorissfiH'  und  eiiigescliuittciie  Wunden.) 

♦5,  Blattei*  d<"i-  Hionilit't'ie.  Ifn/nix  L.    (Miigen1»escli\vei(len  un<l  Vfrstnplung.) 

7.  Kaselilatti'lirh.  \valir8rlii'inlicli  Ma/rn  gilrettrlis  L.    (Auf  Wunden.} 

8.  Stojtpelhalnie.    ( Vurzüglielier  Thee  bei  Stichen.) 

9.  Alle  Frucht  und  Getrcidcarteu,  je  nach  Gelalleu  de6  Kinxeluen. 
Derselbe  giebt  fßr  den  Kreis  Schlocban  noch  dazu  die  folgenden  Pflanzen  au: 

1.  Feldkummel,  Carum  Carvl  L. 

2.  HammelBchwanz,  =  Königskerze,  Vevhatcum  1*hapsu$  L. 

3.  Storchschnabel,  Geranivm  L. 

4.  Dreibbitt,  gewiss  Menyanihe»  trtfoltata  L. 

5.  Koriander,  Cortandrum  wHmtm  L. 

(5.  P'encliol,  Foeiiirulvm  capilUiceum  (Jilib. 
Herr  Pfarrer  Th.  Uas^^e  in  Schluchau  bestätigt  es  Dieistcus,  betont  jodocli 
die  besondere  Vorliebe  für  Wermuth  und  von  ucnen  Fruchten,  wie  Ähren  von 
Hafer  und  Cersto. 

]n  einem  (»riginal-Weiliestrau.ss  aus  Cliri?ätbur<r  fanden  sieh  (naeh  A]u)tlieker 
Ludwig)  Arfi  Hiixia  Al»<i nthlum  L..  Orioainiiii  vi/fi/urt'  L.,  Ar/n'fhn  Millt  fnli um  L.^ 
etwa.s  Delphiitiuin  ( 'onsolnhi  h.,  dann  je  ein  Kxenijdar  von  ^\'iro.'<fix  Sjuca  ri  nii  L., 
Uypericiiiu  ju'ijorutinu  L,,  Mt  tliait/o  jalcuta  L.,  Sapoiiana  of/h  inaltH  L..  (  hi  if- 
tanthemum  hioiloi'vm  L.,  Lychnh  Fhu  CvtvU  h.  und  Inula  Britannica  L.,  .sowie 
ein^e  Roggenähren.  Von  sonstigen  Gefcreidearten  wird  namentlich  Hafer  bo* 
vorsagt.  Ton  Bedeutung  oder  Gebranch  der  mit  eingebundenen  Pflanzen  wollte 
Nichts  verlauten. 

Von  Interesse  wäre  es  gewesen,  die  Ai'ten  der  WeihkrAuter  in  solchen 
Gegenden  ganz  genau  zu  wissen,  welche  wegen  ihrer  Abgeschlossenheit  selbstver- 
stilndlich  nicht  die  sonst  gcwöhnliehon  Pflanzen  aufweisen  können,  wie  z.  B. 

Küstenstriche,  ?Ce]irungcn.  Halbinseln.   Ich  wandte  nuch  deshalb  an  Hrn.  Pfarrer 

GolQbicwski  iu  Putziger  Heisterneät  auf  der  Halbinsel  Heia,  indem  ich 

holTtc,  dass  der  dort  vorkommende  Lcf/ii/ru^  marifimvH  Bigelow  bestiuinil  im 

W^eihbundc  vertreten  sein  winde.    Vielleicht  nicht  gut  untt'irirhtet,  nannte  er 

von  Feldpflanzen  mir  aber  nur  den  Wermuth,  von  Nut/ptlanzen  Koggmhalme 

und  aus  ilem  fJarten  Stockro.sen  (A/tfinca  ro-rd  j  L.)  Cav.j  und  Astern,  sowie 

„sonstige  Blumen,  deren  man  im  (iarteu  und  auf  dem  Felde  (es  sind  dort  ja 

aber  nur  Dünen!)  liabliaft  werden  kann.'* 

Herr  Pfarrer  Carolus  aus  Piauten  theilt  mir  mit,  dass  im  dortigen  Kiit:h- 

spieie  von  den  Leuten  gewöhnlich  nenn  Blumen  in  das  Bfindel,  welches  sie  zur 

4 


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Wellie  briogoi) ,  genommen  nnd  zwar  aus  den  foj^endfin  zirOlf  ao^pewihh  wer^ 
Jen:  Aekiliea  MiUefoUiiin  L,,  Artemina  vuli/nHe  L,  and  A.  Afmuthtum 
Ta»acetum  ruf^mre  L.,  Hypencumperforatum  L.,  Sapoiutria  o/jieinalü  L.,  Auethum 
>fravt''>!efix  L.,  Lappa  major  Oärtn.,  TnfoUttm  areeiue  L.,  Humultu  Lupulus  L., 
Heliant/tuf  annuii>s  L.,  Cichoriv/n  Infybus  L. 

Iii  der  Gegend  um  Xeuteieli  herum  nimmt  man  (nach  rfarrei  Preuschoff- 
Taniü^ee):  Arft'iin'i<ut  culgurix  \j.  (Bcil'uss)  und  Artcm.  Almniliimn  L.  (Wcrmuth). 
'J o/ui(\'tu Iii  cnliiaro  L.  (IRaiu(anii).   TriidUiiiit   nrrtniti'  L.  (F<'M-I*alui  j^oiiannt), 
Li/tlinim  Salicmia  \j.  (Katzenzagel  genannt);  Jhlxn/fhufi  onituns  L.  (aui'li  hier 
Sounonglanz   genannt),    dar!'  nicht  leiilen;    aucli    Pliraijiiiiii'x  vaiumuniH  Trin. 
(Hohr)  wird  genumuien,  dann  Achillca  Miilcfoliu/ii  L.  (auch  hier  Schalscheer  ge- 
nannt), einige  Getreide-Arten,  z.  B.  Hafer,  Weizen;  dauu  zum  Sclimucke  wohl 
Qoeh  einige  Gartenblumeo,  ab  Aster,  Blau-Eisenhat  (Aeoniium  Napelht%  L) 
n.  dgL   In  einer  :>päter  citirten  Arbeit  des  Referenten  giebt  derselbe  weiter 
noch  Lappa  major  Oaertn.  (Klette)  nnd  Origanum  vulgare  L.  (DoBt)  an. 

Im  Ermlande  darf  Solanum  Dukamara  (auch  hier  Alaranke  genannt)  nicht 
fehlen.  Bei  Brannaberg  wird  gern  Dill,  KorianderundKnoblanch  {Äüium  §a(ivumL., 
nnd  zwar  mit  der  Zwiebel)  genommen.  Geweihter  Knoblauch  wird  dort  f&F 
sebr  heilbringend  gehalten.  Die  Knechte  banden  ehedem  (P.  weiss  nicht,  ob 
noch  jetzt)  die  WeihkrautbQudel  mit  einer  Peitächenschnur  zusammen  und  hielten 
dann  diese  nach  ihrer  Meinung  mitgeweihte  Peitsche  für  ganz  besonders 
wirksam ! 

In  der  (iep-nd  von  Roosscl  in  ( )st]irons,>!on  werden  (teste  Cymnasiallehror 
Dr.  Stuhrniann)  licsonders  dargeliracht  I>ill.  I\nriander,  litMlus;!.  .K'suwumien- 
kraut  {IIi//»ii<  viii).  seltener  Thymian,  und  lieisst  im  ilurtigcu  bre.slaucr  Pialekte 
der  Spruch  von  der  Kraft  ih-s  Weililauideri: 

Toeli  on  Kolan^^a 
Troift  all  die  Teufels  von  anga. 
Die  Benedictioii  dieser  Kräuter  zu  Assumptio  B.  M.  V.  erecheint  aber  nieht, 
wie  die  Palmweihe,  als  eine  universelle  oder  flkr  die  ganze  katholischo  Kirche 
obligatorische,  da  sie  eben  nicht  im  Messbucbe  vorgeschrieben  ist  Auch  das 
römische  Rituale  kennt  sie  nicht.   Sie  ist  vielmehr  enthalten  in  den  von  den 
einxelaen  Didcesan-Bischöfen  edirten  und  dem  Römischen  nachgebildeten  Ritualen, 
ebenda,  wo  die  Krttuterweihe  existhrt  hatte  und  existirt.   So  besteht  sie  nach 
dem  vom  Bischöfe  Anastasius  (Sedlag)  herausgegebenen  Rituale  fOr  die  Ditfcese 
Cnlm.   Sie  Avird  auch  sonst  in  den  beiden  an^lern  preussiscli-polnischen  Diöceson 
(Gnesen  und  l'osen)  existiren,  da  diese  drei  ein  (janzes  bilden,  mit  wohl  über- 
all gleicher  Benedict ionsformel.    in  Hrniland  tindet  sie  sich  schon  im  ältesten 
liitualc  (von  KroincM-  11.  KU),  wie  sie  auch  in  der  letzten  Ausgabe  (S.  277) 
novit  /»ef/w/ialt^'n  ist.  Sie  ist  auch  enthalten  in  den  ein/einen  Hitualeii  von  Petrikau 
nml  Marschau.     Somit   ist  di(!  Kriluterweiiie  aurli  sii  lu  r  in  Polen  vorhanden. 
Wuttkc    (§  bestätigt    ihr    Vorkommen    l'iu'    1- lankreit  h    und  IJayern 

[  rnscrcr  liebe»  Frauen  Würzwcihe  ';,  sowie  lur  Schlesien,  besonders  Iruher  auf 


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der  Schneeko|>pe;  dort  hftlt  man  die  vorher  geaauiiielteii  und  in  der  Kirche  ge- 
weihten Krauter,  zu  einem  Büschel  unter  dem  Namen  Sangeln  vereinigt,  für 
eehr  heilkräftig.  Auch  schützen  sie  das  Hans  in  den  hiKihsieu  Bäumen  (werden 
also  unter'm  Dache  aufix  wahrt),  vor  GeM  ittcr  and  vor  Bobexmig.  So  ist's  aach 
inSchwabcu.  Am  Leolirain  beginnt  mit  diesem  Tage  der  s.  g>  „Frauendreissigst",  der 
mit  dem  Tage  der  Kreuzorhöhung  endigt.  Für  die  österreichischen  Länder  wird  die- 
selbe Sitte  von  v.  Perger  in  seinen  ..Deutschen  Pflanzen^agon"  (S.44  ff.)  bestätigt. 
Auf  diesen  Tag  freuen  sieh  alle  Kräuter  und  blühen  viel  schöner,  haben  auch 
eine  weit  grossere  Heilkraft,  als  zu  anderen  Zeiten.  Nach  ihm  Ix'stelit  das  zu 
weihende  Kräuterbü.sehel  aus  9,  unter  Znsatz  von  (iartenbluniun  zur  Zierde, 
aus  15  oder  aus  77  Kräutern  (in  letzteren  Fällen  Hiuimelbrand,  Verbaaeum,  in 
der  Mittel),  alle  am  Dooneretage  vorher,  vor  Sonnenaufgang  uud  ohne  Messer- 
schnitt geBanimelt  und  die  schönsten  und  reichsten  Blfithen  tu  einem  Slrsusee 
vereinigt,  kann  mit  der  Hand  an  umspannen  und  nothwendig  drei  Haie  mit 
Alpranken  (Soianwn  Duleamara)  umvunden.  Urban  stellt  die  Krftuterweibe 
nur  ftir  einen  einaelnen  Theil  von  Westfalen  '(Warburg)  ^cher  fest,  bestreitet 
jedoch  ihr  Vorkommen  im  Mfinsterlande,  spricht  sie  aber  selbst  Belgien  und 
den  Niederlanden  zu.  Ob  sie  in  Italien  gilt,  ist  fraglich.  Ihr  Bestehen  fBr 
Theile  des  Rheinlandes  (Mainz)  erhellt  durch  die  Aufnahme  einer  nach  Ueber- 
schrift  und  Stoff  hergehörigen  Predigt  von  Dr.  Joh.  Martin  Düx  (weil  zuerst  1842 
in  Hegensbui^  edirt,  also  auch  hier  giltig!)  in  die  Musterpredigten  von 
A.  Hungari  (Musterjtredigten  der  katholisclien  Kanzelberedtsamkeit  Deutsch- 
lands aus  der  neueren  und  neuesten  Zfit.  ?>.  Aufl.  Mainz.  ISTl!.  IM.  VI. 
S.  223.)  In  Poniuiern  scheint  die  Kiäuterwcihe  und  der  daran  geknüpfte  (Haube 
nicht  an  der  Tagesordnnnir  zu  sein,  weil  Knorrn  in  seiner  Sannnlung  von 
abergläubi.schen  (lebräuchen  (Balt.  t^tudien.  Jahrg.  33.  S.  123.,  Stettin,  1883) 
Nichts  darin  erwähnt. 

Um  den  Gang  der  Handlung  der  kirchliclieu  Weihe  kurs  au  skizziren,  so 
wird  mit  Gesang  von  Psalm  64.  angefangen.  Dann  heisst's  weiter:  absoluta 
aspersione  si  festem  veneiit  in  I>oniinica,  alioqoin  immediato  ante  majorem  missam, 
also  auch  vor  der  Hesse,  tritt  der  Geistliche,  mit  dem  feierlichen  Pluviale  an« 
gethan,  vor  den  Altar,  wendet  sich  zum  Volker  das  die  Kräuter  in  der  Hand 
hält,  und  beginnt  die  irersiculi  oder  Responsorien,  deren  Einzelüicilc  ich  hier 
meist  wegen  ihres  deutungsvollcn  Inhaltes  in  lateinischer  Sprache  wiedergebe: 
Dominus  dabit  dignitatem.  Et  terra  nostra  dabit  fructum  snum.  Bigans  montcs 
do  Buperioribns  suis.  De  fructa  opemm  tuorum  satiabitur  terra,  l'roduccns 
foenuni  junieiitis.  Et  herbani  servituti  hominum.  Ut  e<lueas  panen»  de  terra. 
Et  viuum  laetificet  eor  hominis.  Ut  exhilaret  faeiein  in  oleo.  Et  panis  cor 
hominis  eonlirmel.    Misit  veibuni  suuni  et  saiia\il  eos  ete. 

Sodann  folgt  die  eigentliche  lienedietion  dnreh  eine  Dopiiel-Oration.  deren 
abgeküiztei-  Wortlaut  der  folgende  ist:  Oninijiotens  seuiiiiterne  Dens  <|ui  eocluni 
terram  znare  et  omuia  visibilia  verbo  tuo  ex  nihilo  eicasti  (juique  herbas  ar- 
boresque  ad  usus  hominum  animaliumque  terram  gignerc  et  unum  quodquc  juxta 


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aenentem  in  semetipflo  früctom  habere  pnteoepisti:  atque  non  boHuDi  nt  herbae 
animantibiiB  ad  7101001,  sed  aogris  etiam  corporibns  prodessent  ad  me- 
dieameutiUDy  taa  iaeffiibili  pietoke  conceasiBti:  te  sappliei  mente  et  ore  depre- 
caarar,  nt  baa  diversi  generis  herbas  et  froctns  tua  clementia  benedicas  et  snpia 
aatmalem  a  te  inditam  virtutem  eis  benedietioiun  tnae  novae  gratiam  infimdas, 
vt  ad  usum  hominihus  etjumentie  in  nomme  tno  applicatae,  omniam  morboinni 
et  adveraitatiim  efftciantar  prao^idiiiin  .... 

Dens  qui  per  Movsera  famulum  tinun  inandaHti  Hliis  Israel  ut  manipuloa 
uoTornm  fructuum  bcnediccndus  deferrent  ad  hacuidotos  toUerentqae  fractns  ar- 
borir*  i»uK'lierriinae  et  laetarentur  coram  te  Doniine  Deo  auo:  adcHto  propitius 
iiivoi'atiüiiibus  uos^tris  et  i'fluiidc  tuae  l)Cia'dictiuiiis  abuiidaiiliain  super  nos  et 
linjifr  hos  inanipulos  novaruui  fruguui,  iivanuu,  lieibaruiu  et  l'ructuuiii  eollectioncu, 
quaecuia  gratiarum  actione  tibi  repraeseutauius  et  in  nomine  tuo  in  hac  solem- 
uitate  benediciums :  et  concede,  ut  houiinibus,  pecoribuö,  peoudibus  et  juuientis 
contra  morbos,  pestes,  ulcera,  malelicia,  iucautationes,  venelicia  ücrpentum  et 
aliornm  venenosonun  aniuialinm  et  bestiarum  morsus  nec  nou  quaecuuqae  Tenena 
remedla  praestent  atqne  contra  diabolicaa  illaBiones  et  madiinationea  et  fraudea 
tatamen  ferant,  in  qnoeonqne  loco  positom  vel  portatom  ant  habetur  aliqoid 
ex  eis  .....  . 

Dr.  Urban  will  nach  seinem  GewAhrsroanne  (Phigymnasial-Rector  Häven* 
ecker  zn  Warburg),  ^ass  gemäss  den  GebeteOi  welche  den  BeDediktionsritus 
bilden,  der  Segen  des  Himmels  weniger  auf  die  im  Weihbunde  gegenwärtigen 
Blüthen,  als  auf  die  Hcilkrftuter  überhaupt  }ierabg(>fl('ht  werde,  anl  die  heilende 
Pflanxenwelt,  mnss  dann  aber  schon  selbst  sich  darüber  wnndern,  dass  einige 
Pflanzen,  deren  Gebrauch  als  Ha^^^nIitt(*l  ganz  allgemein  ist,  z.  B.  Hollunder 
und  Kann'lh'.  von  welchon  dii'  irtztcre  zn  Anfang  Angii?*t  in  voller  ßlüthe 
tffceht.  nirgendwo  in  8<'in<>r  Ilciniath  zum  Krautbundo  vei  wendt-t  worden. 

Dem  Vorstehenden  fTigt  Herr  Pfarrer  Preuscho IT- Tannsee  folgende  Be- 
uierkungen  liinzn:  Hollunder  blfdit  im  Juni;  Kamilbj  {Matrirdria  Chatuomilla) 
blüht  ebenfalls  durehans  im  Juni,  nicht  im  August.  Nach  dem  Volksglauben 
iöt  nur  die  Kamille  brauchbar,  welche  vor  Johauni  (24.  Juni),  gesammelt  wird: 
nach  Johanni  tangt  sie  nichts  mehr.  Wie  sollte  sie  also  das  Volk  noch  am 
15.  Anglist  weihen  lassen,  wo  sie  doch  rein  nichts  m^r  taugt??  Das  ist  jeden- 
fiiUs  der  Gmnd. 

Bei  den  f&r  Westprenssen  aufgeführten  wenigen  Krftntem  scheint  weniger 
die  heilende  SLraft,  als  ihre  meist  stark  und  wenigstens  nicht  unangenehm 
riechende  Eigenschaft  in  Rücksicht  gezogen  an  sein,  dass  man  sie  eines  kirch- 
lichen Segens  für  besonders  M  ürdig  hielt,  der  mit  ihrem  auch  im  vortrockneten 
Zoftandc  währenden  Gerüche  ihnen  auch  nur  desto  länger  anhaften  muuto. 

Weshalb   'liese  Weihe   aber  an   das  Fest  Assum]itinni3  B,  M.  V.  zum 
U'k  Aügnat  geknri])ft  worden  sei,  dalur  will  Dr.  Urban  den  Grund,  dass  man 
/ich  an  die  hiUllichen  Ausdrücke  <ler  Kirche  tur  die  Scliöiilieit  und  Reinheit 
der  Jungfrau  Maria  erinnerte,  b  ür  diese  Meinung  tiitt  auch  Titel  und  Inhalt 


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der*'aiigeführt«u  Musterpredigt  von  Dax  eiu:  Die  Kirche  habe  es  .sinnreich 
eingericktct,  dass  sie  gerade  am  Feste  der  Aufnahme  Manns  die  Kräuter* 
veihc  voniiiuuit:  Kiiiuter  nianaigfacber  Art  werden  zur  Kirclie  getragen,  udi 
durch  das  Gebet  der  Kirche  gcsognot  zn  wonli-n:  kirciilichn  Segnungen  oder 
Benodicf ionon  seien  Wfinsehe  und  Gebete  der  Kirch<\  ansgesproclien  über  go- 
wiö!«c  Gegenstaude,  die  zum  (Jebrauohe  iler  Mensidu'ii  dienen,  dass  Gott  die 
Gläubigen,  welche  davon  Cü'biauch  uiacljen,  unti'r  seine  Ix-sondero  Obhut  nehme 
uud  ihnen  die  IHnge,  weUdu'  sie  geuijisseu,  gedeihlich  mache. 

Wohl  wird  Maiia  ob  ihrer  licrrlichen  'J'ugenden  auch  als  die  ..geistlich** 
Rose''  von  den  Gläubigen  verehrt,  wohl  kann  man  auch  diesen  Umstand  als 
Grund  anlTdiren.  dass  um  diese  Zeit  dann  die  meisfen  F^lniiien  ItÜil)"]),  ulior  wir 
müssen  doch  noch  weiter  gejicii  und  der  kircldiclien  Heilcutung  geneiiscli  eine 
andere  vorhergelien  lassen.  Mit  Kecdit  hält  schon  Dnx  di(>  X'erbindung  beider 
Feste  und  ihrer  Handlungen  für  eine  sinnreiclK?  Einrichtung  der  Kirche! 

Aehnlicher  Meinung  ist  auch  Hr.  Tfarrer  Prcuschoff  in  Tannsee,  welcher 
Ober  die  Kräuterweilio  im  Pasloralblatt  für  die  Diöceso  Krmland  (1877.  Xo.  8), 
in  anderer  Form  und  Ausführung  vom  selben  Verlassei-  schon  im  Danzigei' 
Kathol.  K.-Bl.  (i871.  S.  .'511)  publicirt,  geschrieben  hatte.  Die  Sitte,  wie  es  nach 
Grimm's  Mythologie  der  Doutsclicn  angcgc'l»eii,  die  lür  heilig  und  zauberkräl'tig  ge- 
haltenen Kräuter  jährlich  um  die  Milte  des  Augusi  zu  sammeln,  sollte  nach  Kiu- 
f&hruug  des  Christenthunis  den  Deutschen  nicht  gcnouinien  werden,  bekam  also  eine 
dem  Christenthnme  angepaaste  Bedeutung,  was  um  so  leichter  war,  als  gerade 
am  15.  AuguA  das  Fest  Hariä  Himmelfahrt  und  dickes  immer  in  die  Erntezeit 
fiel.  Die  Kirche  zog  also  dieses  altgewohnte  Sammeln  der  Kräuter  in  ihre 
Sphäi'C  und  gab  ihnen  dui'ch  die  Wciho  eine  religiöse  Bedeutung,  nach  dem 
Verfasser  in  dreifacher  Beziehung. 

1.  Es  werden  diese  Krttuter  geweiht  zu  Ehren  der  Jungfrau  Maria  an 
ihrem  höchsten  Ehrentage,  zur  Feier  ihres  Einzuges  in  den  Himmel. 
Benedicuntur  hac  die  berbac  salutiferae,  sagt  des  Konstauzer  Bitual,  in 
niemoriam  gloriosi  triumphi,  ([uem  U.  \.  Maria  in  eoelum  assumpta  de 
mundo,  earne  et  dacmonc  reportavit.  Die  Kiiche  surhi  alle  grossen 
Heilsthaten  dem  gläubigen  (Jennithe  lebendig  und  anschaulich  zu  vergegen- 
wärtigen. Vielfach  seien  die  licziehung«'!!  zwischen  den  KräutiM'.-träusjsen 
und  tier  Jungfrau  Maria,  derer  iu  der  Bibel  oft  genug  in  Blumcn-Glcich- 
nissen  gedacht  wird. 

2.  Das  Weihibrmular  selbst  soll  führen  auf  eine  Fi  enden-  uinl  Dankes- 
bezeugung für  den  Kniti  .<i  gen.  Psalm  (14.  soll  nach  luklärung 
Kiniger  von  David  als  Dank|is;il!n  für  das  Krntefe.-t  vcrfas::;!  \vord(  n  sein 
und  in  den  \'ersik<'ln  wiid  au.-idiücklicli  aul'  das  alltestamentliclie  Ernte- 
dankfest (2.  Mos.  'J'o,  10  und  i>.  Mos.  U))  lür  die  manipuli  Bezug 
genommen,  80  dasa  eine  Beziehung  beider  Feste  (Sb'oben  nach  dem  Himmel 
und  letzter  grosser  Erntetag)  nicht  fem  liegen  dArfto. 

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3.  IhkB  nicht  bloB  HturgiBehen  und  s^'mboliBchen  Zwecken  dienende  Weih- 
ioniiit  wird  dnreh  die  dnrtkber  gesprochene  Benedtction  ein  Sacramentale, 
ein  Unterpfand  nnd  Mittel  göttlichen  SchntMB  nnd  S^ns  im  Bleiche 
der  Irdischen  HchöpAing.   Wahrend  hier  der  Segen  des  Himmels  anfdie 
Pflans<»nwelt  in  ihrer  heilenden  Kraft  herabgefleht  wird,  gescliieht  es 
ffir  sie  in  ihrer  nährenden  Kraft  in  einer  anderen,  die  Krnuterweihe 
ergänzondem  Benedictio  novonnu  fructunm  des  Ermländi.sohcii  Rituales. 
Im  Allgemeinen,  darf  man  wohl  Ix-Iiaiqtten,  wird  e^  die  Verbindung  aller 
Moment-e  gowegen  poin.  welche  zu  der  Hernähme  von  Blumen  f^erade  hei  diesem 
Foste  heigot  rairen  liat.    Ver<rl«'ichsimnkte  lassen  sich  leicht  linden.    Hei  jodoni 
Fn*udenl"e}»te  «erden    ühorali    Blunicn   irchraucht.  die  sich  anszeicluicn  durch 
Sclionheit    uiul  FarWcnpi  acht.   <lurch   lelativ    starken   nnd   anhaltenden  Wohl- 
ir<'ni(  h.  ilun-li   licsondeie  Heilkraft,  die  auch  /.ufjlcicii  Ausdruck  der  Freu<h'  und 
•  le-i  i)aiik«'.s   tit'v  voUendet«'n  Ernt(>  sind.    So   iiat  es  dUt  kirchliche  Legende 
vun  dem  Bluineulunde  eines  Einzigen  (Thomas)  in  Maria's  (irabmal  geschaffen 
nnd  »o  hat  eä  später  der  allgemeine  kirchliche  Glauben  verbreitet,  der  bei  der 
Verbreitung  der  Christenlehre  im  heidnischen  Deatschland  ansserdem  fmchtbares 
Eidr^h  im  Volksglanben  vorfand  nnd  ihn  genfigend  bestellte  nnd  Frucht 
tragen  licss. 

Es  darf  als  begründet  angenommen  werden,  dass  jene  besonders,  obschon 
zerstreut,  in  Deutschland  ausgebreitete  V^hrung  der  hl.  flfaria  durch  den 
Kultus  der  heidnischen  Göttin  Freva  vorbereitet,  und  dass  die  Sympathie  der 
Bewohner  fnr  die  Marien-Verehrung  nicht  erst  gesehnfTen,  sondern  nnr  über- 
tragen wurde,  wobei  es  dann  nur  sa  natürlich  erscheint,  dass  auch  die  eine 
oder  die  andere  Form  der  auf  Naturanschauung  beruh  enden  Verehrung  iq^end 
einer  heidnischen  Gottheit  mit  in'a  Christenthum  herübergenommen  wurde. 
Auch  Pfarrer  Prenschoff  ist  in  seinem  Anfsaf/.e  der  Meinung,  dass  die  kirchliche 
Kräaterweih»'  jz:anz  unvcrkemiliar  im  alt;.'enuanisclien  Hcidenthunic  wurzelt:  nach 
ihm  gei  sie  von  den  Deutschen  alluiählicli  zu  andei'cn  ^'()lkern  ilbergeirangen. 

Frevr.  war  nach  der  Xaturanschauung  der  heichiischen  Bewohner  des  Nordens 
ili<'  Buhle  do;^  sommerlichen  (iottes  Odin;  .sie  entzieht  sich  ihm.  wird  im  Herbste 
ailjalirlich  von  Tag  zu  Tag  kleiner  und  flieht  vor  ihm  wahrend  der  Winter- 
riirmate.  stets  aber  von  ihm  verfolgt.  Freya  ist  die  Personification  dca  heiteren 
lliiiimels.  sow  ie  der  ganzen  Vegetation  mit  ihrer  üppigen  Nahrangskraft  und 
SSeuguDg^^lulle,  häufig  genng  in  Sage  und  Gebrauch  dargestellt  durch  eine  be* 
deutende  EDtwiekelang  der  Br&ste.  Freya  ist  auch  die  Königin  des  Maien  Itkr 
wiue  in  Deutschland  so  sahfareichen  Feste  nnd  Anfisfigo.  Freya,  auch  Hulda 
oder  Holde  oder  wie  sonst  benannt,  ist  Erd-  und  Himmolsgöttin,  Freundin  der 
heilkitftigen  Krttnter,  wie  der  Blumen  überhaupt. 

So  nnr  konnte  es  kommen,  dass  d«r  Tag  der  Himmelfahrt  Maria  s,  mit 

welcher  jene  Vorstellung  der  Freya  eng  verschlungen  ist,  in  allen  katholischen 

Gegenden,  besonders  Pcutachlands,  in  Beziehung  zur  Pflanzenwelt,  zu  Kräutern 

nad  Blumen  gesetzt  wurde.  Geht  doch  in  der  katholiächeu  Kirche  die  liegende, 

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dass,  als  nach  dem  Tode  Ifwia's  die  JQnger  am  dritten  Tage  naoh  ihrer  Be- 
stattung an  ihre  Gruft  kamen,  der  Leichnam  vcrBchwiindoii  war  und  an  sdner 
Stelle  vom  Thomas  duftige  Blumen  gefunden  wurden. 

Anpserdem  deutet  für  uns  der  erwählte  Tag  auf  den  Wendepunkt  dos 
Sommers,  wie  derselbe  nach  Beonditrung  der  Ernte  allinalilieli  dem  Ilcrbstt' 
zueilt.  Dann  blühen  auch  die  meisten  Pflanzen  und  die  ^'egetation  hat  ihre 
höchste  Vollendung  erreicht.  Die  ganze  Natur  ist  dem  Menschen  hold:  giftige 
Thiere  verlieren  da  ihr  Gift  und  Cieifer  und  wohlthUtige  Pflanzen  haben  da 
ihre  höchste  Kraft.  Die  Naturbedeutung  tritt  jedoch  eben  im  Volk8glaul>en 
stärker  hervor,  al8  die  kirchliche. 

hukm  man  nim  in  Folge  solcher  Anffaseung,  wie  fr&her  bei  den  heldniMliefi 
Yorfidiren,  so  anoh  noch  hentontage  durch  diese  und  Ähnliche  Gehrttnehe  anter 
den  sich  über  die  ganie  Natar  nnd  fiber  alles  Leben  erstreckenden  Dimonen 
die  guten  sich  an  erhalten  nnd  die  feindseligen  in  ihren  Uebergriifen  vor- 
sorgUch  an  vertreiben  bemüht  ist,  darf  wohl  ein  Wort  äer  Mahnung  ortönen. 
welches  ich  dem  an  früh  Terstorbeneu  Dr.  W.  Hannhardt  nachspreche,  nümlich 
dieHahnnng,  sich  zu  hüten  vordem  unverständigen  Gebrauche  von  Kräutern, 
die  an  dem  bezeichneten  Tage  som  Gegengift  gegen  dümonisehe  Krankheiten 
geweiht  wurden,  oder  vor  sonstigen  durch  den  Aberglauben  als  Gegenzaubor 
empfohlenen  Medicinen.  In  seinen  Practisehen  Folgen  des  Aberglaubens  mit 
besonderer  Beriicksichtigung  d<  r  Provinz  Preussen  (Berlin  1878.  S.  .51.  IT.  97/l)S 
der  D.  Zeit-  und  Streitfragen,  herau.sg.  von  Frz. \-.  Iloltzendorfl')  führt  ei-  verschiedene 
Falle  an,  fast  siimnitlich  aus  unserem  l^';:i^'l  luigslir/.irke,  worin  solch  uiiver- 
stündiger  (iebrauch  zur  Ursache  eines  (|ual\olh'ii  Todes  wurde.  (Geweihte 
PfetVerkörner  vertrieben  (1852)  Geburtsschmur/en  sauunt  der  Gebährenden  und 
ein  starker  Aufgu88  von  benedicirtem  Bilsenkraut  hatte  (187G)  bei  heftigen 
licibschmarien  denselben  Erfolg  bei  einem  Manne  in  blühendem  Alter. 

Anch  Prenschoff  1.  1.  stellt  die  wirkliche  Verwendung  der  Weihkränter 
Seitens  dos  Volkes  mit  dem  Inhalte  der  Weihgebeto  znsammen  (iu  quocnnque 
loco  positnm  Tel  portatum  ant  babitum  aliquid  ex  eis  fueiit).  Das  Kon* 
Stanzer  Rituale  erwähnt  noch  das  Oeniessen  (hominibus  pecoribnsque,  qiu  ex 
his  gnstaverint),  verbietet  aber,  es  zum  Anzünden  nnd  Bilnchcm  zu  gebrauchen 
(admoneatur  autcm  populns,  ut  Iiis  non  utatur  ad  cremandum  scu  fumigandum). 
Während  Autor  Letzterem  unbedingt  beistiumit,  weil  in  unserem  Weihformularo 
anch  nicht  die  geringste  Andeutung  über  solche  Verwendung  vorkommt, 
scheint  ihm  auch  das  Genicssen  nach  unserem  Rituale  unstatthaft,  als  welches 
das  .jhabituni"  wohl  nicht  zu  deut<'n  sei.  Axwh  er  anempfiehlt  es  als  Sache 
der  Seelsorger,  da.s  A'olk  iiber  den  vernünftigen  und  dem  Sinne  der  Kirche 
entsprechenden  Gebrauch  der  Weihkränter  zu  belehren  und  vor  jeglichem  Miüs- 
brauchc  und  Aberglauben  zu  warnen. 

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Yolksthümlicbes  aus  der  Pflanzenwelt,  besonders  für 

Westpreussen.  IV. 

Von  A*  Treiehel. 


Auch  da.-*  veigangone  Jahr  hat  mich  in  dor  oben  angctleutoton  und  hif^hor 
mit  (ilüi  k  p:eiiflo!j:<'non  IJozioliung  so  viel  Stofl'  finden  hiHsen,  dass  wiederum  ein 
grösseres  Ganzo  darau.s  werden  konnte.  Zu  Volkshantierung^  YoIkBheilkttQde, 
Spiel  und  Reim  der  Kinder  kamen  dieses  Mal  in  ausgedehnterem  Maasse  die 
beifiglicheo  FXlle  von  Sprichwörtern  nnd  Bedensarten  hinxv,  vie  solche  meist 
schon  in  Frischbier's  Prengs.  Sprichw.  nnd  B.  I.  «nd  II.  gegeben  waren,  so 
dass  dieselben  von  mehr  nntsbaren  Pflanzen  später  hierin  einen  besonderen  Abschlnss 
bringen  könnten.  Obsehon  derselbe  Antor,  Bector  Frischbier  in  Königsberg, 
die  Pflanzenwelt  in  Yolksrftthseln  ans  der  Flrovins  Presen  (in  Zeitschrift  f&r 
deutsche  Philologie,  Bd.  IX.  S.  65  ff.)  behandelt  hat,  stand  ich  doch  nicht  an, 
solche  auch  hier  zu  erwähnen,  soweit  sie  mir  bis  jetzt  ebonfalls  aus  der 
speciellen  Ileimath  bekannt  wui*den;  fast  alle  Htiromcn  wenigstens  im  Gedanlien* 
gange  mit  denen  der  Frii«'chbicr'f!c1icn  Sammlung  übercin. 

Einzelne  Sauren,  FaJichi  und  ethnologische  Rückblicke  finden  sich  an  ihrer 
Stelle  einsrc;itreut  vor.  »Stellenweise  sind  die  Verbesserungen  von  früheren 
Auslassungen  zu  l)eachten. 

Zu  dem  treu  gel)lieheiuMi  Kreise  »Icr  früheren  Bei  tragenden:  Prof.  extraord. 
des.  Dr.  P.  Aschersou  in  Berlin  (Aach.),  Bector  H.  Frischbior  iu  Königsberg 
Ostpr.  (Fr.),  Frl.  Elisabeth  Lemke  in  Bombitten  bei  Saalfeld  Ostpr.  {E.  L.), 
Gymnasiallehrer  Dr.  L^gowski  in  Neustadt  Westpr.  (Dr.  L.),  Bentier  A.  Peters 
in  NenschotUand  (Ps.),  traten  dieses  Mal  für  Mehreres  Prediger  H.  Freitag  in 
Mirehatt  (Freit.),  sowie  fnr  einzelne  Mitiheilnngen  hinsu  die  Herren  Apotheker 
Seitmaoher  in  Hochstüblaa,  P&rrer  J.  Prenschoff  in  Tannsee,  Apotheker 
Böhrig  in  Neustadt  Westpr.,  Lehrer  K.  Lfitzow  in  Oliva. 

Einzelnes  wurde  benutzt  aus  den  Dmck'^chriften: 

Frischbier:  Hexenspmeh  und  Zauberbann. 

Frischbier:  Preuss.  ^"olks^eimc. 

Frischbier:  Preuss.  Wörterbuch. 

Ahiex  aJf>a  Mill..  Tanne.    Volksräthsel:  Welcher  grüue  Baum  ist  ohne  Laub? 

Der  gi  üne  TaMiienltauni  i.st  ohne  Laub. 

Aus  Schleicher  s  Lit.  Märchen  giebt  Fr.  I.  28U  das  Sprichwort:  „Kine 

knarrende  Tanne  (Baum)  steht  länger  (bricht,  lullt  nicht  so  leicht)"  mit 

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Bezug  auf  otiicn  oft  kränkelnden  und  donnocb  lebenskrärtigrn  Menschen. 
—  Nicht  I1I08  im  liictlc  vei^leiciit  man  den  schlanken  Wiich»  eines 
Menschen  mit  dem  ilrr  Tanne. 

Ac(^'  campeulrc  L.,  Feld-Aliorn.  Die  nni  Jolianiiis-\'ural)ende  od(M'  Tapre 
gepHückten  Zwcijrt'  wcrdou  von»  ^'olk(^  wclrlics  d.ii  in  einon  (Jejjoir/.nilior 
glaubt,  aui'h  vor  die  Thriren  der  Wolinliiniscr  odt  r  Vidu^tiilk  LMstrlli, 
(Neu-Fietz:  Licdkc.)  V«mj?1.  II.  HL*.  Dicst'iii  (Jflu.im-lH'  liuldijrt  naiuont- 
lich  die  katliolisrlir  lJevidkeruii<r  un<l  an  einem  <>iic.  wo  wenig  Ahorn- 
hiiume  vorhanden.  iuri.«<.scn  zur  N  erhutnug  vor  deren  zu  starker  IJernitt'ung 
au  jenem  Abende  oi*dentlich  Wachen  RusgeatelU  werden. 

Aehillea Mülffolium  L.  Auch  in  Saalfeld  wird  ea  mit  Kaddickbeereu  und  getrock- 
notcn  Schalen  von  grossen  Bohnen  gekocht  und  —  uaiQrlich  als  Thec  — 
gegen  „inneren  Geschwulst**  getrunken.  (E.  L.)  Ob  hier  auch  hlutreinigend? 
t  AehiUea  I^armea  L.^   fl.  (il.,  heisst  auch  in  Berlin  Silberblümchen. 
(Aach.)  Es  soll  übrigens  diese  Gartenpflanze  Ark.  ettrfihfftnea  Ledeb.  sein. 

Aconitum  Tonrn.  Das  platte  Mönkekaiip  wäre  mt  dun  h  Mönchskappe  zu 
uhcräetzen  (englisch  monk»iiood),  da  e.''  mit  einer  Mönch.skapnzc  und 
nicht  mit  einer  gewöhnlichen  Kapuze  Aohuliclikcit  liat.  (Asch.)  Daneben 
will  Ps.  dennoch  die  Lesart  .Mänkekapp,  also  Mannskappe,  herstellen. 

Acofttf  Cnlaiuux  \...  pMiieinei-  Kaliiiiis. 

Ans  der  ^Vurz(d,  j^oliald  sie  w(dk  \\  inl.  inaelien  sich  Knalten  IJalle,  di<? 
/war  nieht  si»  ehistinch.  wie  die  GununihällC;  aber  doch  zum  Schlagen 
brauchbar  f*ind. 

Pic  getrocknete  Wurzel  wird  aiu  Ii  gegen  Zahnschmerz  gebraucht,  indem 
man  sie  auf  den  kranken  Zahu  legt  und  durch  ßeisscn  zerdrückt.  (Freit.) 

Ae9e«lu$  Hipiwcartanvm  L.,  gemeine  Rosskastanie.  Man  zerreibt  die  Kastanie 
nnd  nimmt  das  Pnlver  mit  Wasser  ein  —  gegen  „HerzsiMinn".  (E.  L.) 

Aftkuta  V^apium  L.,  Hundsgleisse.  Auch  in  der  Mark  kennt  das  Volk  sie 
nur  als  Schierling,  höchstens  dass  es  noch  Garton-,  Wasser-  und 
gdledcten  Schierling  unterscheidet.  (Asch.) 

A^aricus  Bovitita  L.,  Bovist. 

Von  Hirten  wird  aus  Spielerei  und  zur  Vertilgung  die  harte  Haut  des 
nsifen  Pilzes  aufgetreten,  dass  i^ie  platzend  knallt.  Der  alsdann  frei- 
gewordene Staul)  wird  ITir  augen.ochädlich  gehalten  nnd  sagt  man,  dass 
man  darnach  blind  werden  könne. 

A,  vntftrariio*  L.,  Flif^geiijiilz. 

Die  davon  gemachte  Lockspeise  tödtet  Fliegen:  es  werden  kleine  Stücke 
geschnitten  und  öfters  auch  Milch  zugesetzt,  selbst  mit  Zucker  bestreut, 
um  durch  die  Snssigkeit  die  Fliegen  anzulocken. 

AyroBtemnM  Gifhayo  L.,  Ackerrade.    Vcrgl.  AlectorolopfiuB, 

Atta  L.,  Schmele:  Schmiele. 

Untor  den  Gräsern  wird  die  Sehmele  gerade  ausgesodit,  um  die  schmale 
Gestalt  einer  Person  zn  bezeichnen. 


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97 


Um  einen  Schlafenden  oder  in  Gedanken  Versunkenen  zu  reizen  oder 
scherzweise  zu  narren,  pflegt  man  ihn  mit  einem  Halme  zu  kitzeln  und 
ireut  sich  über  dessen  Gebcrdeii,  welche  ein  peinigendes  Insekt  fortzu- 
Bcbenclien  bestrebt  sind. 

Daher  wohl  kommt  die  Redensart:  „Dem  ist  nicbt  mehr  mit  einem 
Schnielcheii  beinikommen".  (Fr.  1. 127.)  xvrBeieichnang  eines  Menschen, 
bei  welebem  aller  Zaspmch  vergeblich  ist 

Wortspielend  mit  Schmie  nennt  man  in  Ostprenssen  mit  Unkrant  durch- 
setzten Boggen:  sebmfthliches  (scbmdliges)  Korn. 
rtorolophw  Hall.,  Klapper.  Wenn  eine  an  grosse  Menge  Klapper  im 
Korne  vorhanden  war,  so  entsteht  in  dem  von  seinem  Mehle  gebackencn 
Brede  ein  bitterer  Geschmack,  sowie  eine  schwärzliche  Farbe  (schon 
beim  Mehle).  In  nicht  so  hohem  Grade  ist  dasselbe  der  Fall  bei  der 
Kornrade  (A^rottemma  L.). 

^ivm  Cepa  L.,  Zwiebel.    Ihi-e  Schalen  gebrancht  man  zum  Celb-Färben  der 
Ostereier  für  die  Kinder,  die  (zuweilen  bringt  sie  das  Häschen!),  im 
Garten  versteckt,  sie  sich  hervorsuchen  müssen.    Die  Zwiebelschalen 
werden  zu  dem  Zwecke  mit  den  Eiern  im  Wasser  aufgekocht.  Etwaige 
Zeichnungen  ritzt  oder  jninktirt  man  mit  einem  Sterknadelknopfe  in  die 
Schalen  d<'r  rohen  Eier  und  verklebt  die  Figuren  mit  gelbem  Wachse. 
Auch  die   bloa  mit  Wachs  durch  den  Finger  aufgetragenen  Zeichen, 
Namenszügc,  ganze  Kamen,  IJilder  bleiben  weiss  in  Mitten  der  gelben 
Fsrbe.   Ton  Pflanzcnstofien  werden,  um  andere  Farben  fDr  die  Bier 
herrorEomfen,  sonst  noch  gebrancht  frischer  grüner  Boggen  Ithr  die 
grfine  Farbe  und  für  die  brenne  ein  Gemisch  von  Kaffee  nnd  Gichorie. 
Fraglich  ist  noch,  ob  die  Farbe  eine  rothe  wu^  dnrch  Znthat  von  80go> 
nanntem  Boihsaft,  falls  dieser  ans  den  Beeren  der  Eberesche  gewonnen  wird. 
Es  giebt  aneh  volksthfimliche  Gstereier-Beime,  wovon  Fr.  in  Prenss. 
Tolksreime  S,  827  mehrere  anführt,  wie  z.  B.: 
G^',  geh'.  Du  dumme  Schutt, 
Dieses  Ei  legt  die  Putt  Putt. 
oder:  Dies  Eichen  aus  dem  Hühnernest, 

Das  schenk'  ich  Dir  zum  Osterfest, 
oder:  Dickes  Ei  i^t  kugelrund, 

Ich  lieb'  Dicli  wie  ein  Fudelbund. 
oder:  Der  Hahn  ist  bunt, 
Das  Ei  ist  rund, 

Der  liebe  Gott  lass'  den  Hahn  gc-^und, 
Dass  er  kann  macheu  die  Eier  so  rund, 
oder:  Rosen  riechen,  Nesseln  brennen, 
Wer  kann  falsche  Henten  kennen? 
Pannfiscb  sind  Fische  nach  Entfenmng  der  Gräten  fein  gebadet  nnd 
besonders  unter  Znthat  von  Zwiebeln  geschmort. 

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Zwiebel  ist  die  Auflösung  f&r  das  VolkarftÜiBel: 

Es  steht  auf  dem  Adter, 
HSlt  sich  grün  und  wacker, 
Hat  Tiel  Häato, 
Beisst  die  Lente. 
Anf  derSchwaraauerEftinpehArte  ich  xur  Bezeichnung  derünoxdentUeb- 
keit  die  Redensart:  Die  hat  Zwiebeln  zu  verkaufen!,  wenn  einem  Mädchen 
die  Hacken  der  Sti  rimpfo  ausgerissen  nind,  ^^o  dass  dessen  nackte  Fläche 
sich  heim  ersten  Blicko  wie  eiiio  Zwiebol  ausnimmt. 

Aus  der  Panzigor  Stadtbihliothok  in  Altpreuss.  M.  S.  II.  :?34  stammt 
die  R<'<l<'ni*nit  (Fr.  I.  l>r>()):  Das  Frauonziinniei"  ist  einfältig,  wie  dio 
Baiuboi^cr  Zwieliei;  die  hahon  neun  Häute.  —  Wohl  nur  dos  Reiuios 
wegen  liat  r:icli  in  Königsberg  (Fr.  II.  273t()  die  Itedonsart  gebildet: 
Ninim  s  nicht  übel,  .ilte  Z\virl)el!  —  Aneh  spricht  man  von  einem 
Menschen  als  von  ein«'r  verdrehten  Zwiebel  oder  Bolle. 
A.  oleraceuin  L.,  Gcmüsc-Laueh.  Das  Volk  liebt  es  nicht,  von  dem  mit 
Lauch  dorohsetzten  Roggen  (anf  leichterem  Bodm)  Brod  zu  backen, 
weil  es  nach  Zwiebeln  schmeckt.  Ebenfalls  schmecken  Milch  nnd  Bnttw 
nach  Zwiebeln,  wenn  die  Kfihe  anf  solchem  Acker  gegrast  haben. 
A,  Mft'oiM»  L.,  Knoblauch.  Es  ist  gut  g^n  etwaige  Terhexung  (E.  L.);  veigl. 
Fr.  Hezenspruch  No.  9  nnd  10.  —  Preuss.  W.-B.  I.  394.  —  Die  Httrner 
des  Bindviehes  mfissen  beim  ersten  Auf^pang  zur  Weide  mit  Knoblauch 
eingerieben  werden,  damit  die  Thicre  davor  bewahrt  sind,  einander  zu 
StOBSen.  (Um  Saalfeld:  E.  L.)  —  Frischbier  (Hexenspr,  und  Z.  S.  139  ff.) 
kennt  dieses  Recept  noch  nicht  in  seinen  Schilderungen  vom  Hirten 
und  seinem  Markungsnnigange. 
f  Aloe,  Aio^':  Zippelfeig  (E.  L.).  wonach  III.  .'5.  lur  Saalfeld  zu  verbessern. 

"VN'eil  sie  bei  Verbrennungen  auch  in  der  Mark  gebraucht  wird  (ebenso 
in  Aegypten),  heisst  sie  dort  Ürandbauni.  (Asch.) 
Alihaea  o/iiriiittlis  L  ,  Eibisch.    Hiervon  wird  der  Wurzeidccoct  gegen  Biut- 
netzen  gebraucht, 
t  Althaea  rosea  (L.)  Cav.:  Stockrose, 
f  Amaranifu  apeeiatue  Sims  (nicht  SimsonI  wie  III.  4.) 
t  Amygdalu»  L.,  Mandel. 

Von  bitteren  Mandeln  als  Hauptbestandtheil  wird  in  Danzig  eine 
Art  Schnaps  yerschenkt  unter  dem  Kamen  Fersiko.  Es  stockt  darin 
das  „Persisch"  ans  dem  dem  Pfirsich  zukommenden  Namen  (Amtfgdalus) 
Penica*  —  Eine  andere  Art  Schnaps  ebenda,  dem  Namen  nach  von 
neun  kruftigen  Krautern  bereitet,  hat  den  Namen  Negenkraft. 

Knackmandeln,  die  von  der  Samenhülle  umgebene  Frucht,  werden, 
wenn  sich  ein  Pärchen  in  der  Schale  befindet,  auch  bei  uns  gebraucht 
zum  Essen  eines  sogenannten  A'' ielliebchcns,  d.  h.  dass  zwei  Personen, 
meist  Herr  und  Dame,  je  ein  Stück  des  Pärchens  gemessen,  unter  der 


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stäHschwcigcnden  Bedingung,  am  nächsten  Morgen  oder  beim  nltcliBten 
Wiedersehen  einander  die  Worte  xasomfen:  „Guten  Morgen,  Vielliebchent" 
Wer  diese  Worte  snerst  sagte,  ist  som  Empfinge  eines  kleben  Gtoschenkes 
berechtigt.  Es  ist  dies  eine  Nebenart  des  fransOstschen  J*7  pense  oder 
des  arabischen  Diadestb,  nnr  dass  es  sich  hierbei  weder  um  Esseoi  noch 
wn  ehie  Mandel  handelt 
AmetAum  grartölen»  L.,  Dill. 

Der  sogenannte  Schmandfisch,  ein  ostprenssisches  Gericht,  sind 
Schleie  in  saurer  Sahne,  Dill  und  Butter  gekocht. 
Afium  ^teolen»  L.,  gemeiner  Sellwie. 

Dem  hiervon  gefertigten  Salate  schreibt  man  eine  besondere  Kräftigang 
für  das  männliche  Geschlecht  zu. 

Das  Kraut  steckt  man  in  Fugen  and  Bitaen  eines  Schweinestalles 
hinein,  »lamit  deren  Einwohner  nicht  rerrufon  werden.  Auch  besteckt 
man  Kuhställo  mit  dorn  Kraut,  damit  die  Milch  nicht  gerinnt. 

Um  Wehlau  exi;<tirt  (Fr.  11.  2( )!'.•)  die  folgende  Reimoroi:  Potfrzölgo, 
Zelleri,  —  hübschet  Mäke,  komm  bi  mi.  —  Zur  unbestiiiunteu  Bezeich- 
nung oder  zur  Entwerthung  einer  Person  hat  man  das  Wort:  Das  ist 
'ne  Hannerallo  mit'm  ScUcriezopf! 

Arigtolochia  Touru..  U.stcrluzci:  ( )-»terlatzi('  (nicht  Oslcrlakzio,  wie  III.  4.). 

Da.-J  Fliogeiilanfj^oii  (li(>Hor  I'fianze,  übrigens  schon  .-ioit  Conr.  Sprengel 
l)ekannt,  geschieht  wuld  von  beiden  Arten.  (A.C'lematitif<L.  u.  "Sj/j/zo  L'Hcrit.) 
Sie  fangt  nm-  ganz  kleine  Mücken  oder  sperrt  sie  richtiger  nur  zeitweise 
ein,  bis  sie  dieselben  nach  der  Befruchtung  wieder  loslttsst.  Das  Innere 
ihrer  rtthrenilDrmigui  Blnmenkrone  ist  dicht  mit  abwArts  gerichteten 
Haaren  besetzt,  ireh^  ror  der  Beife  der  Antheren  ziemlich  steif  sind 
and  somit  Ueinen  Fliegen  das  Herauskriechen  verhindern,  so  lange  bis 
nach  der  Geschlechtsreife  der  Antheren  die  Terschrumpften  Haare  ihnen 
den  Päse  frei  geben  nnd  selbst  die  Mitnahme  Ton  Gepäck  in  Gestalt 
reifer  PoUenkOmer  gestatten.  Das  Bnmoren  des  Insectes  befördert  die 
Befirnchtung. 
Artiwma  Abnnthium  L.,  Wermuth. 

Das  gehackte  Kraut  wird  auch  jungen  Puten  gegeben,  die  darnach  gut 
gedeihen  sollen.    (Frl.  Th.  v.  Pruszak.) 

Ton  einem  betrübten  Menschen  sagt  man,  er  geht  umher  mit  Wehmuth 
und  Wermuth,  —  Wehtag'.  (Fr.  I.  1114.) 

Artmma  vulgarU  L.,  gemeiner  Beifuss. 

Man  sagt,  ein  Haus  (Scheune,  Stall  aus  Fachwerk)  sei  aus  Beifuss  und 
Nesseln  erbaut,  wenn  schwache  Hölzer  dazu  verwandt  wurden,  um  die 
Haltbarkeit  zu  bczweifchi.  (V^.) 

Statt  des  Wildgescluuackes  würde  es  liei  wilden  Enten  mehr  um 
den  zu  entferuonden  Fisch»  oder  Thraugeschmack  handeln. 


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100 


Atparagvs  ofßcinalü  L.,  Spai^el. 

Wenn  der  Spargel  einen  dunkeln  Kopf  bekommt,  dann  heimt  er  go« 
boren,  schmeckt  bitter  nnd  taogt  nickt  für  die  TafeL 
AvetuL  toHva  L.,  Hafer. 

Hit  Wicken  Termiachter  Hafer  heisst  im  Samlande  Conrir.  (Freit.) 

Beia  tmlfforit  L.,  Rnnkelrftbe. 

Die  Snppe  davon  heisst  am  Saalfeld  Bnddschwing  (B.  L.),  vonacb 
in.  5  an  Terbessem. 

In  Oa^reoBsen  werden  sie  gekocht^  mit  dem  Hackmesser  fein  gestampft 
nnd  nnter  dem  Namen  Schnittke  gegessen.  (Froit.) 

Bartsch  ist  jene  littauische  Suppe,  deren  Basis  kraftige  Fleischbrühe, 
sauere  Slahno  nnd  rothc  Rüben  bilden,  schauderhaft  für  die  Piiantasie, 
thatsäelilich  aber  wohlschmockonrl. 

Weil  die  Beeten  sehr  leicht  erfrieren,  sagt  das  Volk;  Er  ist  oriroren 
wie  eine  Beete.    (Fr.  II.  648.) 

Detula  alha  L..  Birke. 

In  iJI.  \S.  ist  das  erste  Mal  November  in  Oolobor  zn  verl»esseru, 
weil  dieser  der  Blatt fallmonat,  Listopad  ist.  lui  November  sind  die 
Bäume  bei  uns  sc'hon  ganz  kahl. 

Nach  II.  194  soll  Zick  Birkontheor  sein;  da.s  ])olni8chc  Stammwort 
ist  Dziegiec  (gcia,  m.)  und  bedeutet  Theer  überhaupt. 

Der  Birkentheer,  Daggert,  wird  (Kreis  Carthaus)  su  Johanni  dem 
Vieh  eingegeben  nnd  soll  die  Wirkung  haben,  dass  es  dann  anda«m 
Vieh,  dem  nichts  eingegeben  ist,  wenn  es  auf  die  Spur  des  ersteren 
kommt,  die  Milch  ▼mrtreibt.  (Freit)  Es  dient  also  gewissermassen  sur 
Behexung.  —  Aehnlidi  horte  ich  aus  den  Kreisen  Neustadt  Wpr.  und 
LauenbUTg  Pom.,  dass  die  Kncchto  dort  aus  Schabernack  vor  einer 
grOssmren  Ausfahrt  nach  der  Stadt  ihre  eigenen  Pferde  mit  Asa  foetida 
einreiben,  damit  der  entgegenstehende  Wind  diesen  (ieriich  auf  die  nach- 
kommenden Pferde  treibt,  wodurch  diese  in  Sihwoiss  geratbcn  und  nicht 
mithalten  können  im  Ausgreifen.    (Alb.  Treichel.j 

Birkenwasser  schafft  zarten  Teint. 
Boletus  edulU  Bull.,  Steinpilz. 

Zur  Bezeichnung  eines  kerngesunden  Alten,  der  über  kurz  oder  lang 
doch  vergeht,  sagt  man,  er  sei  wie  ein  Steinpilzke.  (Fr.  1.  3Ü22.) 
Drauica  napus  L.  var.  eKcvlcnta  1).  V. 

Aelinlich  der  Hegel,  dass  man  Ableger,  damit  sie  gedeihen,  stehlen 
soll,  muss  man  auch  die  jungen  Wruckenptlanzen  nicht  verkaufen; 
höchstens  ist  ein  Trinkgeld  iur  den  Gärtner  erlaubt. 

Wruckenblätter  werden  von  den  Ueinm  Leuten  (Gegend  um  Putzig) 
Uber  Winter  an  tots] »ringenden  Thailen  der  Httuser  oder  auf  Bttumen 
aufgehängt,  im  Frülyahre  aber  au%ew^eht  und  gemischt  mit  Kartoffeln 

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101 


oder  Grfitze  Ükr  junge  Otose  als  leichtes  md  terdaulicbes  Fetter  ge- 
braucht, wenn  die  Brennnesseln,  ihr  gewöhnficfaes  Fetter,  noch  knapp  sind. 

Br,  oleracea  L.  var.  capitata,  Kopfkohl,  Kamst. 

Schlappenkohl  ist  ein  fester,  stronkiger  Kolil.  Der  Name  kommt 
her  vom  polnischen  Stamme  ship,  Säule,  wendisch  stlnp  (woTon  noch 
Stolpe.)    Vergl.  Schmitt:  Slav.  Ablagerungen. 

Es  knüpft  t^ich  daran  eine  Art  Vnlksbarouioter,  insofern  der  in 
Tonnen  aufbewahrte  Kuuist  einen  Wegweiser  Inr  kommenden  Regen 
abgiebt.  Es  bildet  sich  nämlich  in  der  Ktnn>( tonne  auf  der  Lagcrwaare 
alsdann  eine  Wassersehielit.  Aeluilicli  wird  das  Sah  in  der  Salztonne 
vorher  nass  und  steht  ihr  auch  die  Drangtonne  gleich,  als  Aufbewahrun^rs- 
ort  jlkr  allerlei  Unrcinlichkeit  und  Abfälle  aus  der  Küche.  Oft  hört  mau 
die  Redensart:  „Riecb^  mal  in  die  Dnngtonne,  ob's  bald  regnen  wird?'* 
Die  Spannkraft  der  Lnft  hikU  die  Stoffe  nnten  nnd  drängt  sie  siirAck; 
kommt's  aber  auf  Regen,  so  streben  bei  nacUassender  Spannkraft  die 
Stolle  nach  oben  nnd  geben  Gemeb  tan  sich.  Dasselbe  gilt  f&r  übel- 
riechende Pfütsen  nnd  Dunghanfen.  —  Emen  Ihnlichen  Barometer  stellt 
die  (besonders  hörnerne)  Dose,  die  ein  Schnnpfer  besonders  auf  Augen 
hat ,  vor,  an  deren  Deckel  alsdann  der  Schnupftabak  anklebt,  gleich  wie 
in  den  Ställen  bei  kommendem  Regen  die  Steine  nass  werden.  Die 
Steine  schwitzen,  sagt  man.  Es  ist  jedoch  nor  eine  bestimmte  Art 
von  Steinen. 
Uutomuif  uinbcJloUix  L.,  Was."-crli<'.-ch. 

Die  liczeiehnung  Storelihlume  konnte  (At<ch.)  auch  daherkommen, 
Mcil  sich  Störche  im  den  Orten,  wo  sie  wächst,  aufhalten. 
Cb//«  paluetrU  L.,  Sehweinekraut. 

Die  deutschen  (eigentlich  cassubiflchen)  Bezeichnungen  au^  dem  Car- 
tbänser  Kreise  T«tschk  und  Tntschk  (I.  87),  ebenso  wie  Tucsnik 
ans  der  Marienborger  Gegend  (Dr.  L.)  hingen  zusammen  mit  dem 
polnischen  Tncs,  Schweinemast  und  kommen  hw  von  tnczi^,  mästen.  — 
Weil  sich  an  ihrem  Standorte  Enten  anfhalten^  mag  dsher  der  von 
Kacska,  Ente  herkommende  Name  Eatschtnnek,  Eatschinnitx  (III.  7; 
sweitsilbig  betont),  herzuleiten  sein. 
CuUuna  vulgaris  Salisb.,  gemeine  Haide. 

WeDn  die  liaide  noch  spät  im  October  blüht,  so  prophezeien  nament- 
lich Förster  daraus  einen  milden  Winter.  (Neustadt.)  So  ge^ehah  ea 
allerdings  im  Jahre  1881  bewalirln  itet,  auch  wohl  18^2  3,  wo  die  mittlere 
Monatstemperalur  im  Deccmber  und  Januar  ininiri  mir  —  3°  B.  betrug. 

Uaideland  ist  Wrossen,  \tim  polnisclifii  Wr/os\ ,  Haide. 

Als  «ach  der  ersten  Tlieihmg  Polens  König  Friedrieii  Ii.  .^einc 

Liel)iing.-j»rn\ iiiz  Westprcussen  Itereir^t  hatte,  hatte  er  (12.  Juli  1772) 

das  Land  seinem  Bruder  Heinrich  so  geschildert:  .,Auf  meiner  Reise  durch 

Polnisch'Prenssen  habe  ich  nur  Sand,  Tannen  und  Haidekraut  gesehen. 

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Es  ist  wahr,  dass  dieses  Stack  Land  mir  viel  Arbeit  verursacht;  denn 
ich  glaube,  Caiiada  ist  ebenso  wolil  eingerichtet,  wie  dieses  Ponunerollon. 
Keine  Ordnung,  keine  Anordnung."    Diese  Signatur  des  Landes  ist 
bemerkenswcith! 
Cannabis  saiiva  L..  gemeiner  Hanf,  platt  Ham]>. 

"Während  die  Redensart,  dass  Jemand  einen  lianfeiien  Strick  ver- 
diene, also  ded  Aufhängens  wertii  nei,  allgonieiner  vorkumnit,  finden  wir 
in  Danzig  einen  besonderen  Seemanns-Ausdruck:  Einem  llampöl  geben, 
Einen  mit  Hampöl  schmieren  —  Prügel  geben,  weil  das  Taueudo,  da8 
fBr  Seeleute  eigenthumliche  Instrument,  aus  Hanf  gedreht  ist 

Aus  Masuren  erwühnt  Fr.  II.  3135  die  Bedensart:  Wyrwal  siq  jak 
Füip  z  konopi.  (Er  redet  wie  der  Philipp  aus  Hanf.  =  Er  redet  unbe- 
dacht,  ▼oreilig,  nicht  sur  Sache;  piatat  mitten  in*8  Oesprleh  hinein.) 
Canthartüw  eihariw  L.,  Pfifferling. 

Weil  dieser  Pilz  so  allgemein  ist,  besdchnet  man  mit  ihm  eine  un- 
wichtige Sache.   Nicht  einen  Pfifferling  gebe  ich  darum.  Das  ist  keinen 
Pfifferling  werth. 
Carduus  L..  Distel. 

Die  ganze  Pflanze  wird  gehackt  und  unter  beliebiger  Zutbat  tlen 
grösseren  (Jörseln  als  Futter  gegeben.  Auoh  ist  die  Distel  ein  selir  gutes 
Schweinefutter.  Khenso  lieben  die  IMonle  die  Distel,  welche  das  Blut 
reinigt:  wenn  sie  Disteln  zu  fressen  bckummen^  zieht  man  ihnen  eine 
Metze  Hafer  ab. 
Carjjinu»  ßetulus  L.,  Hain-,  Weissbuche. 

Von  einem  starken,  tQchtigen  und  ehrlichen  Manne  sagt  man,  sei 
ein  hanebüchener  Kerl. 

Hier  mödite  ich  unterbi-ingeu  das  polnische  Spriohvort: 
Jaki  dnewo,  taki  klin, 
Jaki  ojdec,  taki  syn. 

Wie  das  Hola,  so  der  Keil;  wie  der  Vater,  so  der  Sohn. 
Carum  earti  L.,  gemeiner  Kfimmel. 

Die  Fruchte  den  Kiiminels,  wie  von  Anis  wcnlen  wegen  ihrer  ab- 
ftihrenden  Wirkung  häufig  gebraucht,  bei  Menschen  und  bei  Vieh,  und 
diese  Eigenschaft  hat  einige  be»  und  ancuglichen  Redensarten  im  Volius 
geschaffen. 

Dass  der  Kümmel  aucli  seine  Holle  bei  Fabrikation  einer  bestimmten 

Sorte  Schnaps  S[)ielt.  dürlte  Itekannt  sein,   iiierher  gehört  die  Wendung. 

betrunken,  wie  ein  Kiunmel linke.  Ebenso  bekannt  ist  seine  Vcrwenduni; 

zu  Sup])en.  Wie  sehr  solche  ein  Lieblingsgerii'ht  werden  kann,  ergiebt 

sich  aus  der  Wohlauer  Redensart  (Fr.  11.  ^l'J'J):    Km  diöuit  von  er- 

gistrigo  Kämelsopp. 

CeHf4xurea  Cyanu»  L.,  Kornblume:  Ziegebein  (um  Alt-Graban,  Kr.  Bereut, 

bekannt;  in  Schlesien  allgemein:  H.  Sehuch.) 

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103 


y  Cent,  ftuarfolr»^  Hort.,  III.  7,  wird  nach  Asch,  wohl  uicbts  anderes  seiDi  als 

(  .  (Amberhou  D.  C.)  moHchaia  L. 
t  Cheirunihus  outiinm  L.  tmd  inratitts  L.  lieiBSon  jetzt  MoHhiolu,  Lovkoie. 
CkeUdoniuni  majits  L.,  Sdiellkraut:  Giftkraut,  gleich  Tollkraut,  eine  allge- 
meine Bezeichnung  für  giftig  gehaltene  Pflanzen.  Ihren  gelben  Saft  wendet 
man  aUgemein  nun  Vertardben  von  Wursen  an.  Da  Wane  =  Brodawa» 
somit  der  polnische  Name  Brodawka.  Yergl.  1.  96. 
Chrytanlhewvm  ugetvm  L.,  Saat-Wucherblnme:  Goldblnme,  Oilke.  (Westpr. 
kudw.  Hitth.  1880,  8.  SÖ4.)  Auch  hier  hat  die  Goldifarbe  zn  gleichem 
Kamen  verholfen,  irie  bei  Calendula;  yergl.  III.  6. 
t  Ciinu  AurumtiMm  L.,.  Pomeranse. 

Wenn  Jemand  Warzen  auf  der  Nase  hat,  so  sagt  uian,  ihm  wachsen 
dort  Pomeranzen.  (F.  I.  2980.)  —  Die  ausgepresste  Citrone  («bgenntste 
Pereou  oder  Sache)  ist  minder  volkstb&niUch. 
Coehlearia  Armorada  L.,  Meerrottig. 

^Icerrettig,  auf  die  Zunge  gelegt,  soll  den  Durst  stillen« 
t  Cojfea  arahica  L.,  Kaffee:  Vergl.  unter  AlUum. 

Es  soll  Schönheit  verleihen,  wenn  man  kalten  Kafleo  trinkt.  Der 
Spötter  giebt  da?  zu  mit  der  Behauptung,  dass  nur  der  Bauch  von 
kaltem  Kaffee  schön  maclu'. 

Mehr  allgemeinf^n  Gflirauclies  sind  die  Wcndungrn:  Kaffeeklatj^che 
f&r  Gescllschalt  mokirLndei'  Damen,  Kaffee.schwestcr  lür  klatschsüchtige 
Person  (auch  ein  Mann,  der  gern  Kaffoe  trinkt),  auch:  Das  ist  klar,  wie 
Kaffeegrund!  fnr  eine  unaafgekUUrte  Sache;  mehr  prenssiscbw  Art  jedoch 
die  folgenden:  1.  Gdder  Kaffoe  mot  sön  schwärt  wi  de  Diwel,  h6t  wi 
de  Hell  on  s6t  wi  de  L6w.  (Um  Dönhoffstiidt,  nach  Fr.  IL  1369.); 
2.  hat  Bezug  auf  Knauserigkeit:  Kaffee  mot  sön  seewe  Bohne,  veertie 
Tasse.  (Fr.  I.  1854.)  Cnd  dazu  anf  Eigenlob:  Dröttie  Bohne,  veertie 
Tasse!  Fru  Nabre,  Kaffee  wi  Olge!  (Fr.  I.  1853.) 
Cvlclticum  uutumnalc  L.,  Herbst-Zeitlose:  Nackte  Jungfer  (Gr<  —  s  Marien« 
burger  Werder:  Frt-nsc  hofl),  weil  der  nackte  Blütbenstand  sich  zuerst 
entwickelt  und  vor  den  Blättern  herauskommt. 
Coriatitlnnn  /«itiruiu  L.,  Koriander.  Polniscli  vulg.  Kolander.  —  Wer  sich 
htriiul't,  ihn  zu  geuiessen,  von  dem  glaubt  das  Volk,  dass  or  llexo  oder 
Hcxennieistcr  sei. 

Für  nicht  zu  unti'rsi-heiilt'nde,  unklare,  hiiiitige,  gleicligiiltijLre  Dingo 
geltraneht  man  die  Redensart,  das  sei  Mie  Mausedreck  im  Koriander, 
da  auch  die  Samen  dieser  Umhellilere  schwarzkornig  sind. 

Fast  ebenso  wird  in  der  Rede  gebraucht:  Er  mengt  in  Alles,  wie 
der  Mausedreck  im  PfeiEer.  (Fr.  I.  2607.)  So  übersetzt  wird  schon  1654 
in  Deliciae  oalend.  das:  Sunt  mala  mixta  bonis. 
ConmiUa  varia  L.,  Kronwicke.  Die  bestrittene  und  nach  Asch,  auch  nur 
schwach  begründete  Giftigkeit  dieser  Pflanze  ist  indess  in  den  meisten 
Giftpflansenbfiehem  erwttfant  » 


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Crocus  sativus  L.,  Safran. 

OfliciDcU  sind  die  Stigmata  Croci.  Wird  zum  Backen  von  Kuchen 
gebraucht  und  von  seinen  Bestandtheileu  heisst's  im  Volksmuode:  Eier, 
fiatter,  Zacker,  Mehl,  —  Safran  macht  den  Kuchen  g6L  —  Er  war 
frtther  im  ländlichen  HauBhalte  seltener  nnd  so  wird  der  rafüge  Baner 
in  Folgendem  geschildert:  Wae  Tersteht  der  Baner  Ton  Safran?  Er  wül 
ftr  ein  Dflttchen  nnd  halt  *nen  grossen  Eomsaok  anC  (Fr.  L  281.) 

CucttmU  tatifmt  L.,  Onrke. 

Die  wasserigen  BestandtheOe  ausgeschalter  Oorken  (Ckuikenwasser) 
Schafen  einen  zarten  Teint. 

Den  dummen  Bauer  charakterishrt  die  Redensart:  was  venteht  der 
Bauer  Ton  Gurkensalat?  er  isst  ihn  mit  'ner  Mistgabel.  (Um  DOnhofbtaedt 
nach  Fr.  II.  291 ;  aber  auch  durchgehends  häufiger.)  —  Wenn  man  von 
Sauerer-Gorkenaeit  spricht,  ho  ist  es  die  Zeit,  in  welcher  ein  Geschäft 
(ali^o  je  nachdem  verschieden)  keinen  rechten  Fortgang  nimmt.  —  Ans 
halber  Aehnlichkeit  wird  Gurke  (gute)  für  Nase  (grosse)  gebraucht. 

Den  Unzugänglichen,  Mürrischen  bezeichnet  die  Kedonsait:  Mit 
ihm  ist  schlecht,  Gurken  essen  1  —  Aehnlich:  schlecht,  Kirschen  essen 
(pflücken). 

2}aucus  Carota  L.,  Mohrrübe. 

Die  Fabrikation  von  Syrup  aus  Mohrrüljen  (auch  aus  Ruukeln)  als 
Hausindustrie,  wie  sie  früher  häufig  im  Schwange,  hat  aHinahlicli  sehr 
nachgelassen.  In  Bezug  auf  bessere  Haltbarkeit  und  Gesclnnai  k  des 
Syrups  that  man  ein  Stuck  Glas  hinein,  damit  das  Gemenge  immer  in 
die  Bunde  geht  und  nicht  anbrennt.  Auch  sprach  man  frfiher  wohl 
mehr  von  folgendem  Becepte,  als  dass  man  daran  glaubte.  Es  mfisse  zu 
jenem  Zwecke  nämlich  ein  Stftck  Tom  Hunde  oder  von  der  Katze  in 
den  Symp  hinein  kommen,  selbst  todte  E0rpw  Ton  deren  Jungen,  am 
besten  wenn  JMies  zuflülig  geschah.  Wenn  die  Thatsache  auch  nicht 
für  wahr  gehalten  wird,  so  sagt  man's  doch  und  fragt  auch  scherzweise 
darnach.  Manclie  Menschen  verekeln  sich  dadurch  den  Syrup  vollständig. 
Zuerst  hörte  ich  von  jenem  Scherze  auf  der  Schwanumer  Kttmpc.  Aboi- 
auch  in  Danzig  soll  einmal  ein  Fass  Syrup  entzwei  gegangen  und  schliesslich 
die  todte  Katze  herausgesprungen  sein.    So  lautet  die  Erzählung. 

Delphinivm  ConsoUda  L.,  Rittersporn:    Wilder  Rittorspoor.  (E.  L.): 
wild  wohl  im  Gegensätze  zu  der  cultivirteu  Art  D  lph.  AJacis. 

t  Dianthui  barbatus  L.,  bärtige  Nelke:  Puschnägelchen.    (Saalfeld:  isi.  Ij.) 

f  Dkl^tta  (Diemira)  tpeetalnlü  D.  C,  Horzblume. 

t  Xndymon  non  teriptu«  Grcke.  IMe  blau  blikhende  Stem-Hyadnthe  kann  kaum 
die  Sdinodder*Hyacinthe  guurnnte  Pflanze  sein  (Asch.),  welcher  ja  weisse, 
grüngeränderte  Blüthen  zugeschrieben  werden«  Vielleicht  ist's  ixgend 
ein  Ornithoffoluml 

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Equisttum  L..  Schachtelbalm. 

Beim  Schefferschtm  Licde  (IJI.  10.)  ist  vor  ,| Verdächtig''  eio  KommA 
zu  setzen  oder  das  Wort  ganz  zu  Htreicben. 

Fagopjfrum  e^^culenfum  Mnch.,  Bucliweizen. 

Um  Tompelbni-fr  (H.  Freitag)  wird  viel  Buchweizen  gebaut  und  wegen 
der  Unsicherheit  der  Fnaht  zu  drei  verschiedeucn  Zeiten.  Wenn  es  bei 
dem  spätest  gesäetcu,  der  Anfang  September  seine  Blüthc  hat,  vorkommt, 
dasB  diew  bei  Wetterleuchten  braun  wird,  so  boH  das  weniger  einem 
etwaigen  Einflüsse  der  Eüeetrioitilt,  sondern  der  starken  AbkiUilung  zu- 
macliieiben,  also  wohl  aaf  einen  lachton  Nachtfrost  nirtteksnfllhren  sein. 

Fdtaria  vul^arit  Bemh.  (1800.),  gemeine  Sichelmübre. 

Sie  gilt  im  Kreise  Stohm  ebenfalls  als  Kravt»  das  den  Weiobsebtopf 
enengen  kann  (Bohrig). 

Ftagaria  tttea      IMbeere.  Sie  werden  reif  und  frisch  genossen  als  Mittel 
g^en  Bandwurm. 

t  Fuchda  coccinea  L.,  Ohrbommelbaum.  (Saairdd:  E.  L.).  Jede  nur  ein 
wenig  hochstämmige  Topfpflanze  pflegt  das  Volk  einen  Baum  zu  nennen; 
daher  ist's  nicht  zu  verwundern,  wenn  dazu  aus  halber  Äebnlichkeit  der 
länglichen  Glockenforni  der  Biüthen  noch  die  Ohrbonimcln  hinzutreten 
(nicht  Ohrringe),  wie  man  sie  namentlich  früher  in  dieser  Form  hatte 
und  auch  jetzt  noch  aus  CJlassehnielz. 
Glycei  ia  uqvafica  WIdbg.,  Wasser  Schwaden. 

Wahrschcinlieli  wird  auf  das  III.  11.  (iesagte  die  folgende  Mitthei- 
luDg  zurückzufahren  sein.  Am  Piloflusse,  bei  Mirchau,  Kr.  Kai-thaus, 
wftchst  reichlich  bis  weit  in  das  Wasser  büiein  dne  Pflanze  mit  länglich« 
schmalen,  gelblich-grOoen. Blättern,  nach  deren  Gennss  im  grünen  Zn- 
stande es  dem  Vieh  schlechter  geht,  als  nach  grünem  Klee:  es  bläht 
auf  und  stirbt;  wogegen  sie  geti»cknet  ein  vom  Vieh  gern  und  ohne 
Nachtheil  genommenes  Futter  ist.  Sie  führt  den  Namen  Schfilp,  Tiel- 
leicht  weil  sie  beim  Mähen  in's  Wasser  schülpt,  hinüberMt  (Freit.) 
t  CcB^pium  L.,  Banmwolle. 

Bedensarton:  Er  hat  Baumwolle  in  den  OhiH^n,  wenn  Jemand  nicht 
aufhorcht.  —  Er  spuckt  Baumwolle,  wenn  Jemand  starken  Schleim  ans- 
hu.^tet.  —  Er  spinnt  Baumwolle,  wenn  Jemand  betrunken  ist. 
T  Mefptru  muti'OimUH  L.  (erw.) 

Die  Namen  Damaschke,  Dauiaskenbiume,  Damas  hängen  naeh  Aseh. 

alle  jedenfalls  mit  der  Stadt  Daiuascus*  zusammen,   weldie   r^onst  auch 

anderen  Pflanzen  den  Namen  gal),  wie  AVyt7///,  Ro.'ia  danuixct  mt,  so  das.s 

eine  Ableitung  von  Damen,    woliiu  aueli  das  IlOnert  sehe  Frauenweil 

(JIJ.  12.)  gehört,  bei  dieser  (Jarteupllauze  wohl  nur  im  Munde  der  Gärtner 

entstand  und  fortgepflanzt  wurde. 

Bmukt  Lupuhu  L.,  Hopfmi. 

Lt  Uten  Georgy  Pntkumer  snper  adroeatia  Castg  Butow  oder  Be- 

stsllnngsbrief  für  den  Notar  nnd  Hoftchrdber  Georg  Pntkamer  über 

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Sobloss,  Stadt  und  Land  Bütow  vom  22.  yiärz  14>^4  wiink  n  demselben 
anch  übergeben  de  hoppenn  gardenn  de  thoni  Slato  ligpenn.  Da  nun  auch 
der  Panen-Adcl  Bütow's  eine  Abgabe  in  II()])ron  zu  bristen  batto,  so  muss 
um  jene  Zeit  in  der  Umgegend  von  Bütow  viel  Hopfoiibaii  gotriclMMi  !*ein. 

Das  Kämmereidorf  II ii'_''ciuloi-f  zinkte  znin  Scldo^^sf  Üiitow  ..vor  lloppi'n- 
8töeke"0G  ScIio<'k  H(i|iii<  n  I>t'i  der  ('lini-liraii'lriil>iirgis(  ]ii'ii  H»',-itzorgivirung 
am  18.  Juni  li'K»<  und  ltiü2  werden  intjgeüauinit  von  dem  13ezii"ke  Bütow 
geziust  550  Iloppcn. 

Hi/o»ci/amv9  miger  L.,  schwarzes  Bilsenkraut.  Sein  Samen  wird  auf  Köhlen 
gelegt  und  der  Dampf  davon  mittelst  eines  Trichters  bei  Zahnweh  auf  den 
bohlen  Zahn  geleitet,  damit  es,  wie  Chloroform,  den  Schmerz  betäube. 
(H.  Freitag.)  Wegen  ähnlicher  Verwendung  seiner  Blätter  gegen  asthma- 
tische Beschwerden  vergl.  meine  Mittheilung  in  Bot.  Ver.  d.  Prov. 
Brandenburg  Bd.  XXI.  Sitzung  vom  26.  Septbr.  1879,  wo  Aehn- 
liebes  aueb  von  Blättern  des  Stechapfels  (Datvra  Shwrnnium  L.)  be* 
richtet  wird.  (Warschau.) 

JugUim  L..  Wallnuss. 

In  eine  Wallnussscliale  (oder  auf  ein  Kartenblatt)  geklebt,  wird  als 
Sylvesterbelustigung  für  jede.''  Familifuglied  ein  Endeben  Waebsstock 
auf  eine  Schall'  v(dl  Wat?^er  grsct/t  und  dann  angezündet.  Es  ist  das 
.«og.  L i (•  h  t  (•  Ii  f  n  sc  Ii  wemnien.  (XCigl.  Fr.  W.  B.  II.  2.").)  Wessm  Licht 
zucr.-^l  crÜHcht,  der  muss  im  koniuicndcu  Jalirc  stcrl^'n.  Aurli  werden 
nur  zwei  solcher  Licht.schitVclien.  je  nach  einem  Miidelieii  und  ein^m 
Jüngling  benannt,  aul  das  Walser  gcsiet/.i:  trcifen  sie  zusammen  und 
schwimmen  vereint,  so  wird  sich  das  Paar  hciratlien.  So  im  Samlande. 

Juuiperu»  cowmunü  L.,  Wacliholder.  Per  angozfiudeto  und  «lualmende  Kaddiok 
wird  allgemein  mit  Vorliebe  zum  Ausräuchern  der  (Kranken-)  Stuben^ 
wo  schlechte  Luft  vorhanden,  gebraucht  nnd  ist  bis  jetzt  noch  nicht  den 
Räuchorpulvem  oder  Blättern  gewichen. 

Wegen  Anwendung  der  Beeren  siehe  Aehillea  Milltfolhm!  Ferner 
werden  die  Beeren  als  GewQrz  an  ver.sehieilene  Braten  u.  w.  genommen. 
DioDrossel  frisst  auch  davon  und  tragt  also  ihr  («cwurz  schon  im  Leil>e  herum. 

Abgerundete,  maserbesetzte  Holz  stucke  meist  vom  Kaddick  werden 
al.><  A])]iendix  mittelst  Lederriemen  an  Schlüss«'!  (o'lcr  .*^ciilös.«ell>unde^ 
befestigt,  damit  man  sie  nicht  vei'liert.  Lim  in  unvorsirlitiL''en  Knechte 
droht  Uian  an,  eine  Klobe  Hol/,  an  die  Srhiiissel  anzubinden. 

Der  Pracher  (Arme)  sagt  um  Konig.-lierg:  Heute  ist  mein  Lhieiil^ig: 
morgen  geh"  ieh  mit  Kaddick.  (Fr.  II.  004.)  —  Hin  frommer  Wunsch 
will:  O  Herrgott,  gieb  Kaddick,  dass  sie  (Fliegen  oder  Widersacher) 
alle  ausgeräuchert  werden.   (Fr.  II.  1180.) 

Xtoetuca  tatita  L.,  Salat. 

Redensarten:  1«  Da  hat  er  (haben  wir)  den  Salat!  =  IH  ist  die 

ganze  Sache,  die  verkehrt  ausgefallen  ist.    2.  Er  wud  noch  seinen 

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Salat  bekommenl  =  Schelte.  3.  Er  geht  vmheri  wie  der  Storch  im 
Salat.  =  Wenn  Jemand  die  Beine  im  Grase  (auch  Salat  ist  empfindlieh 
und  leicbt  stttretbar)  hoch  hebt;  ebenso  wenn  sich  Jemand  breit  nnd 
wichtig  macht. 
LffMnM  L..  Lorbeer. 

Kr  ist  voller  Gedanken  (Königsberg:  Fr.  II.  H(\'2.),  —  Toller  Streiche 
(Dönhoffgtädt:  Fr.  II.  2091),  wie  der  Bock  voller  Lorbeeren.  — Allgemein 
verbreitet  ist:  Er  ruht  auf  seinen  liorbeeren. 
Ledum  pitlmtre  L.,  Porst. 

Dio  Loiite  legen  iiini  hängen  Hündel  davon  in  den  Kleidcrsclirauk, 
um  Gewürm  lern  zu  lialton.    (Aiuh  um  Saalfeld:  E.  L.) 

Nach  A|>oth«'kor  Settmacher  soll  (lies  tlat^jenige  Kraut  sein,  welches 
in  Ostprcussen  .sich  die  M;idcli(^n  aufwiesen  (in  Gärten?)  Kaimnelu,  ge- 
trocknet zu  Thoe  auDjriihen  und  davon  zum  Abortireu  trinken. 
Lern  eweuUnta  linch.,  essbaro  Linse. 

Wenn  Jemand  eine  Sache  nicht  recht  angreifen  will  (auch  beim 
Kartenspiele),  so  sagt  man:  Friss  (Btich),  Peter,  es  sind  Linsen! 
(F^.  L  964.) 

lAgntinm  vulgare  L.,  Hartriegel:  Lagnster  verdreht  ans  dem  verdentschten 

Liguster. 
Limm  uiitaHmnwm  L.^  Lein,  Flachs. 

Das  ans  den  Klatten  (Ueberreste)  got^ponnene  Oam,  besondws  ans 
den  AbfiÜlen  beim  Schwingen,  au.t  denen  die  Schäwe  ausgeschüttelt  wird, 
wird  zum  Weben  von  Sackleinen  benutzt.  —  Beim  Weben  bleibt  ein 
Gamrest  von  nahezu  einem  Fn8.s  Länge  im  Webekammo  und  in  den 
Hafteln  zurück.  I>oim  Wicdcrgobraucli»'  des  Wehokammos  wird  au 
diesen  Best  da.s  frisch  aufgezogene  Garn  angekniipft  und  so  durch  den 
Kamm  gezogen,  worauf  das  Wehen  Iteginnt.  -  .Jener  veildieheue  Best 
heisst  die  I h  a  inte.  I)iesell)e,  wenn  l'Mai-h^gani .  wird  zur  Ilerstollung 
von  Lichtdüchten  gehraucht;  wenn  Wollengarn,  werden  Handschuhe  da- 
von gehäkelt  vermittelst  eines  aus  ^^pindelholz  gescboitzten  Uakeus. 
Die  Enden  werden  dann  nicht  geknüpft,  sondern  bldben  nach  innen 
hängen,  wodurch  die  Wärmehaltigkeit  des  Handschuhes  (auf  Jagd,  sur 
Rdso,  gern  von  Schäfern  getragen)  erhöht  wird.  (Freit.) 

Auf  dem  Lande  gehdrt  noch  heute  eine  kleine,  mit  Flachs  besllete 
Parzelle  zu  den  Einkfinften  der  Gutsarbeiter,  die  ihre  b«iachbarten 
Grenzen  durch  eine  Beihe  Erbsen  oder  Hafer  (vergl.  1.  89.)  nnter- 
seheidbar  zu  machen  verstehen,  und  das  Herrichten  der  zuerst  so  licht- 
gr&nen,  dann  gereiften  und  getrockneten,  schlanken  Halme  mittelst  vicl- 
fnrh  noch  primitiver  Handmaschinen  füllt  die  namentlich  im  Winter  in  der 
Landwirthschaft  freie  Zeit  (man  denke  an  die  Sjdnustuhen!)  der  kräftigen 
3Iädcheu.  während  das  Spinnen  schon  eher  von  Greisiinion  und  schwäch- 
lichen Personen  besorgt  wird.   Von  jeher  kannten  i?>aucu  den  Werth 

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der  zarten  Pflanzenfaser  nnd  wossten  den  daraus  gewonnenen  Flachs  tu 
beurtheilen  und  zu  schätzen,  der  sich  unter  ihr«»  schlanken  Fingern 
zum  Faden  drehte.  Das«  einst  Fürstentöchter  spannen,  wsscn  wir  schon 
aus  dem  Nibelungenliede  nnd  aus  Gudrun.  Als  auch  die  Patriciertöchter 
eine  Ehre  darin  su(  lit«  ii,  zu  den  geidjten  Fpinnerinncn  p:erechnet  zu 
werden,  tralt  es  als  ein  Bewei.s  fi'ir  die  Feinheit  <les  (Jeh!j»iiinslc.s, 
12  Schock  (i;irn  (=  1440  Fäden)  durch  einen  iiiiltelgrossen  Fingerring 
ziehen  zu  können.  Die  Weberei  dagegen  wurde  uieiöt  als  Stopfitrbeit 
mit  langen  Nadeln  beti-achtet  und  sclieel  angescheu. 

Pirt  (piren,  pürcu,  sv.,  feuern,  glühen)  und  Jaiige  (Lit.  jauja, 
jaugia)  sind  Namen  für  die  FfachsbrechBtabe,  die  in  einem  besonderen 
Hause  lag.  Der  mttchtige  Ofen  in  derselben  hiees  Knijel.  Bis  zum 
17.  Jahrfanndeite  war  die  Pirt  aoch  xngleicb  Badestabe.  So  in  Uttanen. 
Yeigl.  N.  F^.  ProT.  Bl.  II.  313  und  Lepner:  Der  pronss.  Litt.  71  nnd 
139  ff.  Hiemach  ist  auch  die  Redensart:  Es  ist  so  heiss,  wie  in  der 
Pirt  [Jaug]  (Fr.  1.  1566).  —  In  Bezug  zum  lauten  Getön  beim  Braken 
des  Flachses  heisst's:  Er  hat  ein  Maulwwlc,  wie  eine  Flaebsbrake! 
(Fr.  I.  2566.)  Es  gebt  ihm  laut  und  immmu.  —  Da  (pommersche) 
Flachskröte!  ist  ein  beliebtes  Schimpfwort. 

Auf  die  Räthselfrage  im  Volke:  Ein  stählernes  Pferd  mit  einem 
flächsenen  Schwanz?  lautet  die  AuHösung:  Die  eingefädelte  Nähnadpl. 
Lj/copodium  L.,  Bärlapp:  Lausekraut,  weil  das  ganze  Kraut  beim  Rindvieh 
zum  Entlausen  dient:  zu  diesem  Behule  wird  es  gctroeknet  und  auf  der 
genässten  Haut  des  Rindviehes  verrieben.  Morzebob  heisst's  übrigens 
auch  in  der  Gegeud  von  Putzig. 

Ffir  die  Benidinnng  Weibertod  (III.  14.)  ist  das  Horsyb«^  oder 
Babi  mdr  concinner  sn  übersetsen:  Todesweib,  ein  dämomscbes,  hexen- 
artiges Weib. 

Ljfeopodivm  Selago  L.,  Tannen-Bttrlapp.  Es  trflgt  nach  Apotheker  Bdhrig 
um  Hobenstein  in  Ostpr.  die  polnisch  scheinende  Bezeichunng  Deniedziela, 
richtig  geschrieben,  fiiUs  von  Niedxiela,  Sonntag,  abzuleiten,  aber  dann 

iu  der  Bedeutung  anklar,  wenn  nicht  etwa  Sonntagskraut. 

Ljftitrum  Sulicaria  L.,  gemeiner  Weiderich:  Katzeniagel.  (Neuteicb: 

Preuschoff.) 

f  JtfyrUtiea  moschafu  \,.,  Muskatnuss. 

Aehnlii'li,  M'ie  für  Safran,  cxistiit  um  Königsberg:   Was  nützt  der 

Kuh  Muskaten?  sie  frisst  auch  Ilalerstroh.    (Fr.  1.  L*L>37.   11.  1018.) 

Nach  Stendcr:  I).  lett.  W.-B.  scheint's  auch  iu  Littaucn  vorzukommen. 

f  MyHui  coininiiniH  L.,  Mvrtc. 

Myrten  werden  häufig  als  Stidjcnpilanzeu  gezugcn  und  mit  besonderer 

Vorliebe  hier,  wie  andei'swo,  behandelt  und  gepflegt.    Diese  wird  als 

nutffihlend  mit  den  Mensehen  gedacht  und  nimmt  Theil  an  Frende  nnd 

Schmers  derselben:  schneidet  man  Etwas  davon  znm  Brantkranse  ab,  so 

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Mndet  man  ihr  einen  weissen  Faden  nm;  jedooh  einen  sdnnmn,  wenn 
wm  TodleiilEnmse.  Bine  andere  Tenion  des  leteteren  Onmdee  itt  aneh, 
damit  die  Myrte  nieht  ansgehe.  (Frl.  Eva  Kants.) 

SwoÜana  tahoeum  L.,  Taback.  —  Vergl.  Bnanea  oltracia  L. 

Bei  dem  durch  Hanearbeit  mittelst  gewisser  Tnstmmente  (Oonica, 
Tabaesnik  nnd  Sieb),  wie  wir  II.  202.  gesehen  haben,  hergestellten 
Scbnnpftabacke  ist  noch  das  Folgende  an  bemerken.  Man  hat  mir 
gesagt,  dass  statt  der  Tabackskachcl  von  gowisser  Form  auch  stcllon- 
weise  eine  Ofenknchel  verwendet  wird.  Nach  dieser  Kachel  heisst  der 
also  hergestellte  Taback  Kachelinski  im  Gegensatze  zu  dem  in  der 
Stadt  hergestellten  Schnupftabacke.  —  Indessen  giebt  es  noch  eine 
bevorzugtere  Sorte  solchen  Schnupftabacks,  vom  A'olko  Sara  panier 
genannt,  lexikalisch  Sampaiitar  zu  schreiljen  und  entstanden  aus  den 
polnisciien  Worten  sam  (selbst),  pan  (Herr)  und  tarl  (er  rieb).  Und 
weil  ihn  nun  der  Herr  selbst  gerieben,  zum  (iehiauche  lur  sieh  und 
seine  Gäste,  so  leuchtet  wohl  ein,  dass  dieser  Sorto  eine  besondere 
Anerkennung  gezollt  wurde.  Wahrscheinlich  wurde  er  sehr  fein  gerieben, 
das  gröbeie  nnd  an  Asche  verbrannte  GerdUe,  das  eben  Strenge  verlieb, 
gar  nieht  snrfickgewerfen  nnd  wohl  eine  möglichst  aromatische  Tinktur 
hinsngethan.  —  Wie  Tabacanik  ausser  dem  Instrumente  des  Mahlens 
auch  den  Schnnpfer  bedeutete,  so  auch  Tabacanica  die  Schnupferin. 
Kan  findet  beetfttigt,  dass  das  schönere  Geschlecht  der  Slaven  sich  selbst 
diesem  Genüsse  hingiebt;  eine  Oigarette  oder  leichte  Cigarrc  ist  gar 
nicht  mehr  so  selten!  Vergl.  meinen  betreffenden  Nachtrag  in  Sitz.-Ber.  vom 
21.  October  1882  S.  508  der  Yerhandl.  der  Berl.  Anthrop.  Gesellschaft. 

In  der  sogenannten  Koschneidcrei  (Gegend  zwischen  KonitSi 
Schlochau  und  Deutsch  Krone)  cursirt  unter  den  alten  Leuten  eine 
schone  Sage  vom  Schnupfen  und  Rauchen.  Wie  dort  vor  jedem  Er- 
zählen die  erste  Frage  (uder  das  erste  Augebot)  immer  nacli  einer  Prise 
Taback  ist,  so  bilden  sich  die  Leute  ein,  dass  unser  Heiland  ebenfalls 
geschnupft  hat.  Er  that  das,  wenn  er  ausging,  uuj  Seelen  zu  fangen, 
und  bot  den  Leuten  stets  zuerst  eine  Prise  an,  um  sie  gemiitlilich  zu 
stimmen  und  zutraulich  zu  machen.  Daher  glaubten  ihm  die  Leute  und 
gaben  sich  ihm  hin.  Als  der  Teufel  das  ersah,  wollte  er  es  nachmachen, 
um  eben&lls  Seelen  an  kin*en  und  au  k(klem.  Als  er  aber  selbst  eine 
Ttiad  nahm,  da  verwandelte  sich  der  Taback  in  Rauch  nnd  er  spie 
Feuer  cum  Schrecken  und  Entsetaen  der  Leute.  Sie  hielten  sich  dso 
von  ilim  fem,  als  dem  Reprflsentanten  des  Stolaes.  Aehnlich  sei  es  mit 
der  Cigarre.   (teste  Dr.  Behrendt:  Neustadt  Westpr.) 

Kigdlä  damMcena  L..  türkischer  Schwarzkümmel. 

WenB  ein  Mftdchen  eich  mit  Grün  ausgeschmückt  liat  oder  im 

CMnen  sitzt,  so  sagt  man  von  ihr,  das  sei  die  Jungfer  im  Grünen  (mit 

Petemlie).    (Doenhoffstaedt;  Fr.  IL  1365.) 

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Nufhar  Itaeum  Sm.»  gdbe  MommeL 

Aus  Mummeln  könne  man  „Perlen  treten**  (Saalfeld:  E.  L.)  soll 
doch  wohl  hinzielen  auf  die  Samenkdmer  der  Mummel^  welche  sich  aas 
ihrer  Hülle  herausqnptschon  lasfloi. 

Nach  freundlicher  Mittheilung  von  II.  Fririch))iGr  brechen  Mädchen 
(Kiiulor)  den  i^tenpel  der  Mumracl,  nach  der  Bhime  zu.  zur  Perlen- 
schnur, wovan  die  ^^1)Tnrnelbl&the  als  Hauptschmuck  hängt,  und  binden 
diese  Sehniir  um  den  Hais. 

Xijfmphaca  al/ui  L.,  i^edilie:  weisse  ^funimel  (K.  I..).  im  Gegensatze  zur 
gelben  Mummel  (Xiip/mr  biievm  L.i.  die  auch  Itot.  dt'nsellien  Namen  fiihrt. 

Der  Name  Ratschen  kann  aueli  davon  lierlvommen,  dass  sich  da, 
wo  sie  wüehst,  viele  Enten  aufzuhalten  pflegen. 

Orysa  L.,  Reis. 

Eine  )ieli<  l»ti'  Scher/.lVage  der  Kinder  lautet:  ,,WinBt  Klops  oder 
Reis?"  .lo  nach  der  Antwort  wird  ein  Schlag  (Klap.s)  gegel>en  oder  das 
Haar  gezupft  (gerissen).    Fr.  W.  B.  1.  381. 

'\  ^upyrm  L.,  Paj»iei  stände. 

Pa])ier  ist  geduldig.  Man  katin  Alles  darauf  .sehreihen.  —  Ange- 
führt mit  Lösehpapierl  i.st  ein  Triumph  ITir  Kinder. 

Purnama  pahi^trix  L.,  Sumpf-Herzblatt:  M'cisse  heberblume.  (E.  L.) 
Pastuiiiva  Kotira  L..  gemeiner  Pastinak. 

Hiervon  git;l)t"s  die  Redensart:  ..Ersteht  da,  wie  ein  kahler  (langer) 
Pastinak!'',  wenn  man  Jemanden,  der  fa.st  ohne  Kleider  dasteht,  also 
einen  hohen  Grad  von  Entbldssaug  oder  etwas  Kahles  bezeichnen 
irill.  (Pb.)  —  Kahl,  wie  ein  Pasternak,  ^  sehr  am.   (Fr.  L  1856.) 
t  Pdarganium  roseum  WiUd.  (Geranium  roseum):  kranse  Muskat  (E.  L.) 

t  P,  Sonate  Wüld*  Bekannt  ist  auch  der  Name  Scbastergrauium.  AUeimeist 

ist  ihre  Blfithe  gross;  doch  giebt's  anch  andere  Formen. 

Petraelinum  MtHvurn  Hoi&n.,  gemeine  Petersilie. 

Auch  in  W.-Pren8sen  oxistirt  die  Bedensart:  „Dun  ist  dio  Petersilie 

Yerhageltl'*,  wenn  Jemand  betr&bt,  weinend  dasteht  oder  ihm  eine  starke 

HoShimg  fehlgeschlagen  ist. 

Du  willst  wohl  Petersilie  säen?  wird  gefn^  wenn  Jonand  einen 

sehmutzigen  Hals  hat.   —   Fr.  I.  i'2'ü  giebt  unter  den  masnrischen 

Sprüchwörtern  das  folgende  Liedchoii  an,  das  anch  hier  gesungen  wird, 

wenn  man  sich  lustig  frddt: 

Taiicowala  rvlia  z  rakiem, 

A  pit'truHzka  z  itasternakioiu, 

CcViuIa  siQ  «Iziwüwala, 

Jak  pietruszka  taiioowala. 

Es  tanzte  der  Fisch  mit  dem  Krebse,  die  Petersilie  mit  dem  Pastinak, 

die  Zwiebel  sah  zu,  wie  die  Petersilie  tanzte. 

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III 


fOMMitifntf  Tritt.)  ^iii6in68  Bobr> 

Kommt  zur  Eränterweihe  in  den  StrauBS  (Gr.  Marienb.  Werder: 
Freoachoff).  —  Wegen  der  übrigen  dasn  Terwaadten  Pflansen  yogl.  die 
Toranfgebende  Arbeit} 

Wobl  verbreiteter  Art  ist  das  Spr&ebwort:  Im  Rohr  ist  gnt  Pfeifen 
schneid«!  ~  Wer  im  Vollen  sitzt,  kann  sich  Alles  leisten. 

Die  polnische  üebersotzung  für:  Der  Käfer  brummt  im  Rohr  = 
Chrzi|8zcz  brzmi  w  trzcinie  wird  gebraucht,  nm  die  polnische  Zange 
Jemandes  zn  probircn. 
Picea  crcelna  ]j.  Der  Nanio  firäne  kommt  auch  in  Livland  (nacli  Schwein- 
furtli)  vor,  also  auch  in  einer  elicmals  schwedisehcn  Provinz,  könnte 
alf*o  eher  au.s  dem  schwedischen  Gleichlaute  grau  entlehnt  sein. 
(Asch.)  Aolinlicli  oxistirt  das  schwedische  lingon  tür  FreisacllDeere  in 
Neu-Vori>oniuiern. 
Pimpinella  Aniaum  L.,  Anis. 

Das  Wortspiel:  „Von  Anis  anfangen''  besagt:  eine  Arbeit  von 
rom^  von  Neuem  beginnen.  (Fr.  I.  79.) 

Um  Alt-Pillan  und  DOnhoffstaedt  hat  man  die  Redensart:  Aniske 
toft%  Kämelke  drOfit.  Ein  Schnäpeehen  Anis  l&ftet»  macht  Lnft,  er- 
leichtert das  Athmen,  KQmmel  treibt  Um  Wehlau  umgekehrt  (Fr.  II.  84.) 
Sonst  vergl.  Carum  earvi! 
PiHui  wilvettris  L.,  Kiefer,  Fohre:  Kiehne.   (Oberförster  Horn.) 
t  Piper,  L.,  Pfeffer. 

Aus  den  früheren  Zeiten,  wo  dies  Gewiiiz  noch  seltener  war,  mögen 
die  folgenden  Redensarten  stammen:  Wie  du  deinen  Pnder  hältst,  so 
halte  ich  meinen  Pfeffer  (Fr.  I.  3026. \  oder:  Ich  halte  raeinen  Pfeffer 
so  gut,  als  er  seinen  Safran.  (Fr.  J.  2'.»0.'),  übernommen  aus  TTennig's 
Preuss.  W.-B.  Kjrsbg'..  17>^5)  ^  Kh  halte  mich  für  ebenso  gut,  als  er 
sicli  nur  immer  halten  mag.  Audi:  Kr  versteht  davon  so  viel,  wie  die 
Ziege  vom  Pfefier.  (Iluud  von  den  Sternen,  Kuh  vom  rothen  Thor. 
Fr.  JI.  280.Ö.)  —  Man  hiilt  seine  Ileiniath  für  ein  weit  entferntes  Land; 
daher  wünscht  man  Jemanden  ia's  PfeÜ'erland :  Geh  hiii^  —  ich  wollte, 
du  wärest^  wo  der  Pfeffer  wächst!  —  Daher  spielt  auch  der  Pfefferberg 
im  Mlidien  seine  Bolle.  ^  Da  liegt  der  Bas*  im  Pfeffer!  deutet  beute 
nur  an,  es  sei  der  wunde  Punkt  getroffen.  —  Heute  zu  Tage  ist  der 
Pfeffer  in  allen  Haushaltungen  vorhanden  und  nirgends  darf  die  Salz- 
und  Pfefferscbale  (hier  Fass  genannt)  auf  dem  Tische  fehlen.  Schon 
das  Zerstossen  des  aussoi  schwarzen,  innen  weisslidien  Pfefferkornes, 
noch  mehr  aber  das  nahe  Salz  bringt  in  der  Mischung  ein  graues  An- 
sehen hervor;  daher  sagt  man  von  einem  Graukopfe:  Sin  HAr  üb  P6per 
oa  Soltl  (Fr.  II.  1069.)  —  Bei  PfelTcrkuchen  und  Pfeffernüssen  bildet 
der  Pfeffier  einen  Ilauptbestandtheil.  Beide  dürfen  auf  dem  Weihnachts- 
tuche  iar  Alt  und  Jnng  nicht  fehlen.    Und  wie  Kinder  mit  doppeltem 

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HochgennsBe  ihre  Spiele  auf  PfeffernlkBse  spielen,  so  gilt  dasselbe  auch 
bei  uns  fUr  Enrachscae  bildlich  als  ein  gar  zu  geringer  Einsati.  —  Wer 
saerst:  Prosit  Jahrmarkt!  siimft,  hat  von  den  Anderen  einen  Pfeffer* 
kochen  an  gewllrtigen.  Ebenso  anch:  Prosit  Pfefferknehent,  aber  anch 
bei  ansgebliebenem  Erfolge.  —  Auf  sdnen  scharfen  Geschmack  gehen  die 
Bedensarten:  Das  ist  scharf,  —  bciast,  wie  Pfeffer!  —  Er  liabe  Pfeffer, 
sagt  man  zum  Unruhigen,  auch  Betrunkenen.  (Fr.  I.  125.)  —  Auch  wo 
es  sich  um  Stärkegrade  oder  Steigerung  handelt,  sagt  man  ähnlich: 
Puder  und  Pfeffer  bekommen  (gcl)en)  (Fr.  I.  3025.).  Aus  dem  Pfeffer 
bekommen,  heisst's  bei  giiten  Schlägen.  So  dient's  auch  znr  Grad- 
steigerung des  Schlages  in  den  Strafbestiniinungen  des  Kartenspieles 
Stepko.  Vergl.  mein  Stepkespiel  in  Berl.  anthrop.  (Jos.  Jg.  XV.  Sitz.-Ber. 
S.  81  vom  20.  I.  1883.  Wie  die  Strafe  durch  Zutritt  des  Salzes  hier 
gesteigert  werden  kann,  so  sagt  man,  das  sei  gepfeffert  und  gesalzen, 
wenn  eine  Sache  stark  aufgetragen  ist.  —  Fr.  II.  2024.  hat  noch  das 
Sprichwort:  PfelEnr  bringt  den  Mann  anfs  Pferd,  die  Frau  unter  die 
Ihrd*.  Tielleicht  deutet  es  den  übertriebenen  Luxus  an!? 
Firut  Mtiiu  L.,  gemeiner  Apfelbaum. 

Beim  Schllen  des  Apfeb  trachtet  man  hftnfig  darnach,  das  Ab- 
schabeel  in  einem  Ende  ungetrennt  au  belassen;  bekommt  man  das  fertig, 
so  trifft  das  Gedachte  oder  CJewtlnschte  ein.  —  Ein  anderer  Glaube  haftet 
▼dtw  an  der  so  in  einem  abgeschälten  Apfelhaut,  wenn  man  sie  rück- 
lings über  seinen  Kopf  wirft,  dass  sich  aus  der  entstandenen  Form  die 
Anfangsbnchstaben  des  Namens  des  (der)  Geliebten  herauslesen  lassen. 

Ein  in  der  Provinz  zur  Hcrb.stzcit  den  Leuten  gegebenes  Gericht 
sind  fri^clic  Aejifcl  geviertheilt,  zu  Mus.s  gekocht,  mit  Mehl  angerührt 
und  auf  Kartoffeln  geschüttet;  der  polnische  Name  dalür  ist  Czaporok. 

Nacli  Dl".  V.  Bülow  fuhrt  in  England  eine  dem  Apfcldunike  ganz 
ähnliehe  Speise  (III.  18.)  den  Nauion  Ajiplc -dumpling,  das  einfach 
Apfolklüri  heiffsi.  Auf  Grund  meiner  Auf^lassung  wurde  mir  auch  durch 
Hrn.  Lemke  eine  englische  Speisekarte  eines  Dampiors  di  r  Inman-Linie  zu- 
geschickt, welche  die  Bakcd  Apple-Bumpliugs  als  pastry  (Pastete)  anfuhrt 
Ihr  frfthes  Vorkommen  vird  auch  noch  durch  folgende  Geschichte  bewiesen. 

George  III.  (1760—1820)  roi  d'AngleterTe  a  tronvä  ce  pkt  k 
Tooeasion  d'un  diner  dans  une  cottage  d'un  pajsan.  n  a  ^ttf  trb  snr- 
pris  de  trouver  une  pomme  dans  rinttfrienr  et  a  difficilement  compris 
comment  il  Mi  possible  d'y  introduire  une  pomme,  la  chose  n'ayant 
pas  d'ouverture.  On  lui  a  expliqud  1a  chose.  Depuis  ce  temps  on  emploie 
le  mot  Dnmpling  aussi  pour  sigaification  de  fool  =  fou.  On  a  assnr^  que 
cette  chose  est  historique. 

Aller  Wahrscheiulichkcit  nach  wird  früher  dieses  Wort  mit  engli- 
schen Colonisten  nach  Danzig,  wo  es  einzig  für  Prcussen  gebräuchlich 

ist,  gekommen  und  eingebürgert  sein.    Späterhin  hat  sich  denn  wohl 

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IIB 


dort  dem  Klange  gemäss  die  Volks  -  Etymologie:  „Aepfel  in  Doinino" 
von  selbst  gemacht.  Umgekehrt  darf  das  englische  Wort  nicht  hierauf 
zurückgeführt  worden.  Indess.  weil  die  Erklärung  oft  genug  gegebeu 
wird,  80  mag  sie  zwar  willkürlicii  .sein,  ist  üIht  eiiigebürgort. 

Ausserdem  giebfs  nach  A.scii.  ausser  KartoÜ'ehi  aucli  wirklicli  ...Vopfol 
im  Schlafrock*';  vergl.  lungius:  Allg.  D.  Kochbuch,  Berlin  1843,  S.  377, 
wo  es  sich  aber  nicht  um  Scheiben,  Rondern  um  gaiise  Aepfel  Imiidolt, 
ma  Gericht,  das  in  B&flm  als  Apfelbcigucts  b^annt  ist. 

Viel  OUtok  (mehr,  als  man  Terlangen  kann)  besagt  die  Redensart: 
„Wenn  da  honte  anfn  Apfelbaum  kletterst,  findest  da  Kirschen". 
/Vmmm  taüvum  L.,  Erbse:  Schoten  mit  nenn  Erbsen  (also  Kttmem)  können 
hexen,  (üm  Saalfeld:  E.  L.) 

Der  Allzogntmfithige  wird  in  einem  masnrischen  Spr&chworte  also 
geschildert: 

Ma  si(j  jak  groch  przy  (h'zodze, 
Kto  sie  nie  leni  to  drze. 
Ks  geht  ihm,  wie  den  Erbsen  am  Wcgej  wer  nicht  zu  faul  ist,  der 
zupft  ihn.    (Fr.  I.  4264.) 

Ein  wirres  Durcheinander,  (ieiucngsel  von  Sachen  und  Gemisch  in 
der  Hede,  bezeichnet  der  Pole  durch: 

Groch  8  kapnstii,  Erbsen  mit  Kohl. 
Populus  L.,  Pappel. 

In  der  Mehrheit  wiitl  Tolksthümlich  gebraucht:   Die  Päppeln.  — 
Er  ist  wie  eine  Pappel  schlank,  gerade.  Ihr  schlanker  Wachs  ist  der 
Verg^eichsponkt. 
hOttailla  L.,  Fünffingerkrant 

Einem  eine  Hand  voll  Funftingerkraut  in\s  Gesicht  legen  (Fr.  I. 
1025.)  Itezoichnet  eine  Ohrfeige  mit  der  Hachen  Hand.  —  Aehnlich  drückt 
die  „Knallschote''  den  schallenden  Ton  eines  Backouschlages  aus,  wie 
die  Schotenfrucht  der  PapilionHccen  mit  Gerftusch  aufspringt. 
l^rimula  o/jin'nalix  Jacq..  Hchlüsselblume. 

Im  Garthauser  Kreise  (Gr.  Pierszowo:  W.)  winden  iiire  IJirithon  (die 
Pflanze  wuchs  dort  in  rasenartigen  Garten)  gcsaniiuell,  lictitjcknet  und 
dann  zu  einem  Thoe-Aufguss  verwandt,  es  ist  fraglich,  ol»  gfgcn  ein(!  be- 
stimmte Krankheit  oder  ob  zur  Krhaltung  der  Gesundheit  im  Allgemeinen. 

Die  schorfblättcrige  Schlüsselblume  (III.  19.)  soll  die  besondere 
Art  des  Krausseins  der  Blätter  bexeichncn.  (Pä.) 
AwitM  Cerams  L.,  Kirsche.   Sie  ist  die  Anflösung  fQr  das  Volksräthsel: 

Erst  weiss,  wie  Schnee, 
Dann  grOn,  wie  Gras, 
Dann  roth,  wie  Blut, 
Dann  schwarz,  wie  Theer: 
Sag'  mir  mal'  das  Bäthsel  hcrl 

Tar.:  Gegessen  schmeckt's  gut!  8 

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RantwTom  KirBcbbaiimf  soll  jemsndeii  Ton  guter  SieUe  Tertreiben.  — 
FQr  die  Trauben  des  Alterthams  sind  die  Kirscben  eingetreten:  dem  Fuchse 
hingen  die  Kirschen  sn  hochl  Die  viel  besprochene  und  leicht  erreichbar 
scheinende  Sache  wird  pKttslich  sehr  frsgtich.  —  Sonst  vergL  unter  Cueumii, 
iVifmr»  (lomeHieä  L.,  Pflaame. 

Die  s.  g.  Pflaumentaschen,  eine  durch  einen  mncorinen  Pils 
{£Lroa»at9  pruni  Fckl.)  verursachte  Deformation,  heissen  an  der  pom- 
merisch -  weHtpreussisohon  Grenze  (Kr.  Neustadt:  Lützow).  sowie  im 
Ermlande  Schappeln,  vielleicht  abzuleiten  von  dem  polnisclicn  sznhla, 
Säbel,  womit  die  meist  gekrümmte  Form  ebenso  grosse  Aelinlichkeil 
hat,  wie  mit  einer  Tasche.  Die  ebenfalls  gehörte  Amsspraehc  Tseliap- 
peln  käme  her  von  czapla,  Fischreiher,  und  wörde  keinen  ersichtlich 
rechten  Sinn  geben!  Wegen  ihres  säuerlichen  GeschroackcH  werden  sie 
roh  gegessen  und  sollen  gut  schmecken. 

Ifit  der  Redensart:  „Dat  Os  Ohm  PlAml"  beseichnet  man  einen 
Menschen,  den  man  nicht  mit  Namen  nennen  kann.   Fr.  I.  2838. 
QuereuM  L.,  Biche. 

Auch  hiervon  werden  Drehlinge  (Peitschenstttcke,  veigl.  III.  7. 
unter  CarpinutI)  angefertigt.  Die  junge  fiieho  von  etwa  Zoll 
mittlerem  Durchmesser  wird  vom  Stammende  bis  auf  Vs  ilir«'»'  I^änge 
kreuzweise  geB(ialten,  der  Kern  (l'eddig)  ausgeschnitten  und  die  l)leil)en- 
den  Schwarten  je  2  Mal  gespalten,  so  dnss  12  Strahlen  entstehen. 
Sorgfültig  g('iiutzt,  lassen  sie  sich  wie  Hindiaden  drehen.  Dies  geschieht 
in  drei  Strähnen  zu  je  drei  Stück,  so  dass  der  vierte  Strahl  lur  sich 
bleibt  und  lur  sich  gedreht  wird.  Die  ilrci  Strähnen  werden  zusammen 
geflochten  und  die  vierte,  einzeln  ge])liebt!ue  in  die  Rille  hineiugedreht. 
Bei  dem  Beputzen  ist  darauf  zu  sehen,  dass  die  Strahlen  nach  den  Enden 
zu  dünner  werden,  sodass  auch  dcrDrehling  oben  spitz  zuläuft.  (Freit.)  Dreh* 
linge  mfissen  Übrigens  vor  dem  Oebnmche,  besonders  vor  dem  OelanstrichCt 
damit  sie  geeofameidiger  wwden,  eine  Nacht  in  Pferdeduug  gelegt  werden. 

Er  redet,  wie  ein  Eichbaum.  (Fr.  I.  3081.)  Also  unerschrocken 
freimflthig.  Zu  Zeiten  Pisanski's  (^lAuterung.  Kgsbg.  1760)  besonders 
unter  den  Laodlenten  in  Prensseo  häufig  gehört.  Gegenwärtig  wohl 
ganz  ausser  Gebrauch.  Hennig  (Preuss.  W.  B.  1785.  No.  57.)  erklärt: 
Es  scheint  diese  Redensart  aus  den  urältesten  Zeiten  des  Heidenthnms 
hergeleitet  worden  zu  müssen;  denn  da  die  preussischen  Götter  unter 
Eichen  verehrt  wurden,  so  hatte  man  unter  den  Aesten  derselben  eine 
sichere  Freistatt  und  stand  niitei-  deren  Schutze.  Daher  konnte  man 
hier  freimüthig  un<l  oiun*  lledeukcii  sprceheii,  indem  die  Heiligkeit  des 
Ortes  nicht  erlaubte,  Jeniaiidem  dasei  1  »st  leindselig  zu  begeguou.  Diese 
Rede  wäre  wohl  werth,  wieder  aulgcnommcn  zu  werden!! 

Aus  Masureu  gieltt  Fr.  I.  4305.  die  folgenden  Redensarten:  Chiop 
z  d^bn  spadl  i  odpoc/.Hl.   (Der  Hann  fiel  von  der  Eiche  herab  und 


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ruhete  aus.)  Wenn  der  Gast  sich  beeilt,  nach  Hause  zu  kommen,  soll 
er  dadnreh  m  iKngerem  Bleiben  bestimsii  werden. 

Zar  Bezeichnung  des  hohen  Grades  gebraucht  man  das  eichene  Brett 
in  folgenden  Wendungen:  Er  wird  gelobt  durch  ein  eichenes  Brett.  — 
Er  sieht  durch  ein  eichenes  Brett  (auch  mit  dem  ironischen  Zusatie: 
wenn  ein  Loch  drin  ist).  —  Der  Easchube  ist  blind;  aber  wenn  er  sieht, 
.  aeht  er  durch  ein  eichenes  Brett.  —  Tielleicht  weil  die  Eiche  ein  Baum 
ist,  der  sehr  festes  und  starkes  Holz  hat  und  von  doiu  Sturmwind  nicht 
90  bald  xerbrochen  wird,  hat  man  ihre  Kraft  auch  auf  einzelne  Theile 
ültertragen  und  hat  selbst  die  KartcMifarbc  Eckorn  in  dieser  "Wendung: 
Dat  hölt,  wie  o  Eckreduj«.  —  ist  oin  Korl.  wio  oin  Eckcrn-Ast, 
wie  ein  Eckorndaus.  (zuweilen  mit  oincni  ]>er8iUirenden  Zusätze). 

JiftatHfiu»  rafhiti'lica  L.,  gemeiner  Kreu/.iloi-n. 

^'or{z:I.  Tliif/nufi!  —  Auch  wcrdi  n  kh'ino  Zwoif?o  davon  im  Ermland«' 
d'rtMischoflr)  auf  die  Felder  {jebracht  und  liinoinj^estockt  (ob  auch  jjeij^en  Blitz 
und  Ilagel  ?).  Geweiht  werden  £>ie  dort  au  S.  Petri  Martyrirt  (29.  April), 
t  Rheum  L.,   Rhabarber.   Vergl.  unter  Vimtm  aVjvm! 

Rihe»  mbrum  L.  Die  Bezeichnung  Aalbeera  kommt  fQr  die  Mark  nach  «Asch. 
Ribe»  nigrum  L.  zu.  Das  Bessim  in  Aalbcssim  soll  nach  Asch,  jeden* 
falls  das  ahd.  basi.  Beere  sein.  Damit  hinge  dann  das  märkische  Besinge 
zusammen,  einfach:  kleine  Beere,  auf  alle  Beeren  anwendbar.  Nach 
Dr.  T.  B81ow  wurde  ähnlich  um  Stettin  der  Ausdruck  Himbeesinge 
für  Himbeere  oft  genug  gehOrt. 

Robima  l^eudacana  L.,  Akazie. 

Das  ist  rein,  um  auf  die  Akazien  zu  klettern.  Dieser  Ausruf  des 
Staunens  hat  auch  schon  seinen  Weg  hierher  genommen.  —  Hern  Uebor- 
müthigen  und  p]ingeuommenen  wird  anempfohlen,  sich  nur  keine  Akazien- 
Splitter  einzureissen. 

Rota  L.,  Rose. 

Ihre  Samenkapsel  nennt  man  Hagel)utte  oder  llambutte.  Kinder 
reihen  sie  auf  Fäden  und  verwenden  die  so  entstandenen  rothen  Ketten 
zum  Auaputze.    Vergl.  unter  Sorbm  L.I 

Zur  Zeit  der  Reife  gepflückt,  werden  sie  der  Länge  nach  aufge- 
schnitten und  die  Samenhaut  mit  Zucker  eingemacht,  als  Tischcompot  oder 
zur  spllteren  Verwendung  als  Tortenbelag.  —  Die  mit  Wimpern  \et- 
sehenen  Samenkörner  nehmen  zuweilen  unntttze  Bursche,  um  sie  Anderen 
in  die  Betten  zu  streuen  und  so  ihnen  später  im  Schlafe  ein  unaussteh- 
fiches  Jacken  zu  Ten^rsaehen. 

Nach  Passarge  in  Balt.Stud.  140.  luMint  der  Littauer  sich  einen  Ochsen, 
den  Szameiten  einen  Pfahl,  den  .luden  einen  Strick  (zum  Anbinden  des 
Viehs),  den  Polen  grünes  Gras,  den  Deutschen  eine  Rose.  —  Nacli  Fr. 
L  2442.  reitet  im  Sprichworle  der  Littauer  in  den  Wald  und  kommt  zu 
&hren  heraus,  d.  b.  er  ist  ein  guter  Scbirrarbeiter. 


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Bine  Gedchtskrankheit  heisst  die  Bo^  und  mit  AnsiHehiiig  darauf 
heisBt's  um  HeiligenbeU:  Aerga  di  man  nidi;  somt  knggßt  noch  de  rode 
Ros  «nt  Genchtl  (Fr.  L  108.)  —  Er  tanzt  (bettete  sich,  ist  gebettet) 

auch  nicht  auf  Rosen,  das  sub  rosa  und  die  rosttifiurbene  Stimmung  sind  woM 
iil»erall  gültig.  —  Kinder  pflegt  man  zu  fragen,  ob  sie  schon  einen  roseo- 
farbenen  Schimmel  gesehen  liaben?  da  es  auch  weisse  Rosen  giebt  und 
alle  Schimmel  weiss  sind.  —  Sie  ist  roth,  blüht,  wie  eine  Rose:  bekommt 
auch  d(Mi  Zusatz:  im  Rinnstein.  (Fr.  I.  395.)  —  Auf:  „Keine  Rose  ohne 
Dorn''  wird  gereimt:  ,,Kein  Dragoner  ohne  Sporn".  —  Mit  der  Zeit 
{•lÜH-kt  man  Rosen,  wird  auch  hier  in  Flicken  der  Hosen  parodirt  oder 
heisst  auch:  Nu  tiöckt  80  Kose,  späder  Hose.  (Fr,  1.  2931.) 
Rubus  Ij.,  iJronibeere. 

Wo  Kratzbeeren  auf  dem  Acker  vorkommen,  soll  Lehmmergel  als 
Untergrund  Torhanden  sein. 

Znm  Zeichen  des  Unzureichenden  und  Unangebrachten  sagt  num, 
es  seil  als  wenn  das  Pferd  'ne  Himbeere  kriegt.  (Tilsit;  Fr.  II.  1334.) 
—  Nach  Kratzbeeren  wird  man  xu  sich  selber  geschickt  — >  Der  Vott- 
^  stttndigkeit  wegen  sei  angeschlossen  Shakespeare's:  Orfinde  sind  wohlfeil, 
wie  Brombeeren. 
Salüe  Tonrn.,  Weide. 

In  III.  21.  Z.  18.  V.  u,  lies  Salictn  statt  Salicyll 

Auch  im  Kreise  ( 'arthaus  werden  am  Palmsonntage  geweihte  Kätzchen 
gekaut  und,  wer  s  nicht  thut,  nmss  dassellic  Jahr  sterben.  —  Unter  den 
Balkon  gesteckt,  halten  die  l'alinkät/.chen  das  (Jewitter  ab.  (Vergl.  I. 
9('.)  -  -  Der  Klopf'sprucii  bei  Fertiguni;  der  Weideiipfeifo  l'uitet  um 
Tempelburg  i.  Pom.  (Freit.),  ungefähr  ebenso  auch  um  Oderberg  i.  M. 
(J.  Höpner): 

Bi  bi  bi  bass  Jahn 
L6t  min  FlOtsing  glatt  afgön. 
FlOtsing  soll  die  Mfltze,  Decke,  also  der  Bast  sein. 
In  Szillen  existirt  die  Redensart  (Fr.  n.  1442.):  Er  kiekt»  wie 
Sattlers  Hund  in  'nen  Weidenbanm.  S.  ist  Personenname  und  sein  Hand 
war  erblindet   Also:  ob  er  sieht  oder  nicht,  ist  eins, 
f  8<q>onaria  o/ßcinalis  L.    Die  Seifenwurzel  (getrocknet)  wird  auch  ge- 
braucht  zum  Reinigen  von  Flecken  aus  Kleidern.  (Ps.) 
Scrophularia  aqiiafica  L.,  Wasser-ßraunwurz :  Kreuznessel.    (£.  L.) 
Seeale  eereale  L.,  Roggen.    Vorgl.  unter  Allium! 

Nach  Peter  Paul  (29.  VI.)  wächst  der  Roggen  nicht  mehri  da  ihm 
die  Wurzel  abstirltt  und  die  Halme  zu  bleichen  anfangen. 

Wenn  (h>r  Rogiren  gesciiosst  hat,  was  bei  uns  nach  Johanni  ge- 
schehen ist,  sagt  man,  ,,er  sei  aus  St.  Johann  'raus",  habe  also  das 
Gröbste  hinter  sich;  ähnlich  auch  in  übertragenem  Sinne  Ton  einem 
Menschen  über  42  Jahre. 

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Bill  Strohhalm  in  der  Stabe  bedentet  Benioh  (▼ergK  II.  211),  mit 
emer  Aelne  den  dner  nybuiliehen  Perm.  (Neu-PaleBehken.) 

Im  Samlande  (vergl.  III.  23.  vom  Lebamoore)  wird  das  LeichenBtroh| 
worauf  der  Verstorbene  gelegeu,  bei  der  Beerdigung  mitgenommen 
und  an  den  Grenzen  des  Kirchdorfs  auf  die  Scheidung  gelegt,  damit  der 
Tüdte  nicht  xnrftckkehre,  weil  er  ftber  dies  Stroh  nicht  hinweg  kann. 

(FreiU) 

Ssdum  maximum  Sut.,  Fetthenne. 

Hinsichtlich  der  Bedeutun^^  Sensenspat  des  pratok  in  dem  III. 
157.  iHjsprocht'nen  boze  pruntku  möchte  ich  noch  erwähnen,  dass.  wenn 
man  jene  Pflanze  als  Lebens  kraut  auffasst,  es  sehr  nalie  lif^gt.  an  das 
Ende  des  Lebens,  an  den  Tod  dabei  zu  denken,  d»  n  eine  allgenipine 
Bezeichnung  als  Sousenmaun  daretellt.  Jene  IMlauze  wäre  aläo  gleich- 
sam ein  Bestandtheil  seines  Werkzeuges,  der  Sense. 

Fetthenne  als  Lebensbeom  boU  aneh  in  Pommern  weit  Teibreitet 
sein.  (Tempelbnrg:  ^reit.)  —  Audi  soll  jeder  Mensch  seinen  Leb^ 
Irnnm  bei  rieh  tragen,  von  dem  jedee  Jahr  ein  Ast  vertrocknet;  der 
letEte  Ast  bedentet  das  Todesjahr.  Bei  üngl&cksfilllen  sagt  man,  der 
Arst  solle  bei  der  Section  «kennen  können,  wieviel  Jahre  der  Betreffende 
noch  zu  leben  gehabt  hätte.  Doch  soll  dieser  Lebensbaum  als  solcb- 
artiges  Gebilde  im  kleinen  Gehirn  des  Menschen  vorhanden  sein.  Der 
UnTOfstand  der  Leute  knüpft  auch  daran  allerlei  Gerede. 
Semperviwm  goboli/enim  Sims.   Der  Saft  aus  den  Blttttem  des  Hanslanches 

wird  gegen  Wassersucht  gebraucht.  (Fs.) 
S.  teetorum  L.    Dach- Hauslauch  soll  nach  Rcvison  diejenige  Pflanze  sein, 
die  um  Saalfeld  für  leidende  Ohren  (III.  23)  gebraucht  wird.    (E.  L.) 

Um  Saalfeld  wird's  auch  gebraucht,  um  Geschwülste  ziehen  sn  lassen. 
(B.  L.) 
Simafi»  alba  h.,  Senf. 

Wenn  der  Mostrich  zu  sehr  in  der  Nase  kribbelt  und  Aufstossen 
verursacht,  so  soll  man  an  Semmel  oder  Brod  riechen. 

Nun  giebt  (legt)  er  seinen  Senf  dazu!  Er  lädst  seine  Ansicht  hören 
oder  mischt  sich  in  das  (Je.spriich,  den  Streit  ein.  —  Weil  das  oft  un- 
verlangt geschieht,  legt  man  iimi  auch  im  Spiiu-hworte  ein  Senfpflaster 
auf  deu  Mund,  d.  h.  bringt  ihn  zum  Schweigeu  durch  Uindcutuugcn  auf 
Ideinere  Sünden. 
SU^mbrium  Sophia  L.,  Haukcnscnl:  wilder  Senf. 

Wird  in  grossen  Bündeln  gesammelt  und  die  brauueu  Samenkömchen 
werden  anch  gegen  üebelkeit  eingenommen.  (Saalfeld:  E.  L.) 
Si^anum  Dulcamara  L.,  Bitterauss.    Dies  würde  jedenfalls  das  Dl.  24.  ge- 
nannte Mttuseholz  sein,  da  es  wenigstens  ein  Strauch  ist,  welche  Eigen- 

sohaft  dem  SoUumm  myi-um  L.  abgeht  (Asch.) 

st 


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118 


S.  tiilwrosinn  L.,  Kartoffel.  J>io  jungen  Kartoffeln  im  Acker  s<iinl  ein«"  po- 
siu'lit«'  Spciist)  der  (Jaiifi<'.  Damit  tWcm  nun  (1*mi  sich  f'iilwickcliulcn 
Knollen  dtn-cli  Einpickcii  oilcr  IlcrauBziehcu  keinen  Srhaden  tlnni.  wirtl 
den  Ganheu  eine  an  dei-  Falmen^eite  al>ge.>tutzt<?  Fedeipose  durch  den 
Sehnabel  (Xaslueher)  gezogen  und  ihnen  alsdann  ruhig  die  l]egra.sung 
eines  Kartoffelackers  überlassen,  isu  nah  ich'ö  zu  meiner  Verwunderung 
merst  im  Kreiso  Carthaus.  —  Zu  gleichem  Zvedce  bekommt  in  Georgien 
nach  VtoL  B.  Yirchow  (Reise  im  Kaukasus  in  Verh.  d.  Ges.  f.  Erdk. 
zu  Berlin.  1882.  No.  6.)  das  sonderbare  Zwergschwein  einen  grossen 
Holzkrageu  um  den  Hals  zur  Abwehr  gegen  ^ein  Eindringen  in  die  dort 
zahlreichen  Malspflanzungen  und  schwärmt  es  so,  höchst  omsthaft  aus« 
sehend,  um  die  Gehöfte  umher,  vielleicht  das  einzige  Ueberlebsel  aus  der 
Zeil  «Icr  kolehisehen  Medea. 

Fin-  ..Karlitffeln  im  Schlalrock"  aus  ()8t])reus.sen  (Kartoffeln  in  der 
Schale)  horte  ich  an;^  Schlesien:  ,.KartoOcln  in  der  Montirung*'(A.  Winkler). 
Der  Franzose  sagt  «lalTir  jtoiunies  <'n  nihe  de  cliamhre. 

Wenn  der  Kriiger  will,  dass  die  I<<'Ute  zu  ihm  nai  h  Schnaps  konnuen. 
so  niuss  er  darin  eimMJ  Finger  eine-  IjiLiingleu  (aber  woher?  es  ist  also 
schon  (»in  altes  (Jerede!)  \ci\\ahren. 

Fine  licMUieioi  ratklirichl:  N'orslandcwu,  Kartoffelschlu?  (Schlu  — 
Schlaube,  Pelle.) 

Fr.  Ii.  8121  giobt  das  masurischo  Sprichwort:  Jaka  mad  taka  nac. 
(Wie  die  Mutier,  so  das  Kraut.)   Ifad  ist  der  niedere  Ausdruck  für 
matka,  Mutter,  und  als  Muttor  (=  Kartoflbl)  wird  auch  die  Knolle  auf- 
gofasst.   Nac  soll  eigentlich  nur  das  Kraut  von  MohrrQben  sein. 
Sorbut  Avevparia  L.,  Eberesche:  Qnitschon-,  Quitschkenhaam.  (E.  L.) 

Kinder  ziehen  ihre  roifen  Fruchte  (Quitscliken)  auf  Fäden,  um  sich 
Hals  und  Brust  damit  wie  mit  rothen  Korallen  zu  schniüekcn.  l'iin 
Aehnliclios  geschieht  auch  mit  den  ebenso  roth  glänzeudeu  Früchten  der 
Hagebutte.  (Rosa  ctouita 

Sie  veizehren  dieselben  auch,  angelockt  durch  ihn'  roihe  F.trbe, 
sollten  aber  davon  abgtdialten  wonlen.  luu  schädlichen  A'ei-wccliselungen 
vorzulieiigen.  —  Ausserdem  gebraucht  nuin  die  IJeei-en  auch  zum  Drossel- 
lange  (J)ohnonstrieh,  vergl.  JJ.  185.),  wie  er  in  allen  Theilen  der  Provinz 
im  Schwange  ist.  Sie  werden  in  Bügel  von  Kaddickästen  hineingesteckt, 
unten  (für  die  Beeren)  und  oben  (für  die  Schlingen  aus  Haaren  von 
Pferdeschwänzen)  mit  Einschnitten  versehen  und  nach  AnlOcherung  eines 
BauDicR  in  Brusthöhe  darin  befestigt.  Der  Gang  zwischen  den  gewählten 
Bäumen  muss  eine  (achtfbrmige)  Schlinge  bilden.  Die  Drosseln  „fallen 
ein''  am  Besten  bei  Nebel  oder  bei  Fitwt.  —  Honst  vergL  unter  AlUvm  L. 
Spinacia  nlcrarcn  L.,  Spinat. 

In  Dauzig  hörte  ich  den  Aüsdi'uck  „Spinat -Wachtel"  für  ein  altes, 
grimmig  aussehendes  Weib. 

94 


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110 


Stinkpils  (Agaricu«  pudieusf)^  ein  weiaseri  langgeRtielter  (Phallasgeetalt)  mit 
spitzem  Hut,  riecht  wie  Aas,  wächst  schattig,  hunios,  wird  in  Spiritu« 
gelegt,  uud  durch  äusserlJcho  Einroibung  gegen  Gicht  gebraucht  (in  den 
s.  g.  Hütten  zwischen  Schöneck,  Bereut,  Carthaus),  also  Gichtpilz 
genannt.    In  Pommern  Jungfernpilz  genannt,  wurde  er  früher  auch 
gegen  Tollwuth  gebraucht  (eingenommen). 
iStratiotrs  aloides  Jj.,  Krebsöcheere :  platt  auch  Säckelkrut  —  Sichelkraut, 
weil  ihre  i3latter  wie  eine  Sichel  scharf  (gesägt)  sind.  (Ps.) 
t  Tagete«  j)atulus  L-,  Öchranitz.  (Saalfeld  K.  L.) 

t  Ta$taeetum  Parthenium  Schultz  bip.,  Mutterkraut,  um  Saalfeld  auch:  Mauter, 
(E.  L.)  VergL  mitmr  MaHiearia  Purtktmmm  L.  III.  Ib. 
71  vulgare  L.,  gemdner  Bain&m:  Rainfnrth.  (E.  L.)  —  Es  ist  got  fBr^s 
Vieh;  dem  gesunden  giebt  man^s  Uem  geechnitten  und  mit  Sah  „(Hr's 
Geachmack",  damit  es  gut  fressen  soll;  dem  kranken  mit  Bier  gekocht 
(Saalfeld:  S.  L.) 
Tartugaeum  offieinaU  Web.,  gebrünohliche  Knhblnme. 

IKe  Butterblume  wird  von  den  Kindern  unter's  Kinn  gehalten,  um 
an  dem  gelbeu  Scheine,  der  sich  am  Kinn  grffsser  oder  geringer  zeigt, 
abzunehmen,  ob  der  Betrefiende  viel  oder  wenig  Butter  gegessen  hat 
(Freit) 

Kinder  pusttni  über  die  abgeblühte  J^lume;  das  darf  nur  einmal 
^»■•^Hchehen ;  so  viel  gi-osse  Löcher  von  dem  weggeilogenon  Samen  alsdann 
auf  dem  Blüthenboden  nachzuweisen  sind,  ,. soviel  is  unse  Uhr."  (E.  L.) 

Ebenso  versuchen  die  Kinder,  dio  Federn  d<'s  Kelches  auf  einmal 
fortzupuöten,  uud  sind  im  Falle  des  Gcliugcus  der  Meinung,  dass  es  ein 
neues  Klmd  giebt 
Th£a  ckhuMu  Sims.,  Theo. 

Bin  Theefacfas  onter  den  Schittem  ist  der  Liebling  der  Lehrer  oder 
ein  Mensch,  wer  Olflck  hat  —  Er  ist  (gut,  nicht  schlecht)  im  Theo,  — 
hat  sich  in  Thee  gesetstl  sagt  man  vom  Tnmkenen.  —  Rum  mit  Theo 
(statt  dee  gewdhnlicheB  Thee  mit  Rom)  beieichnet  den  jeweiligen  Orad 
der  Ifischnng.  —  Das  kommt  nach  dem  Theel  (Fr.  II.  2670.)  sagt 
man,  wenn  man  eine  Angel^enheit  zu  vertagen  wünscht.  —  Um  Wehlau 
(Fr.  II.  2671.)  deutet  wohl  auf  Dickthun  die  Bedensart:  Thee  i^r 
Madamkc,  von  o  Metz  Kli  (Kleie)! 
Thlaapi  arveme  L.,  Feld •  Pfeunigki'aut:  Schillinge,  Taschendieb.  (Saal- 
feld: K.  L.) 
Thjftuu*  Serpi/llu/H  L.,  Quendel. 

Daraus  winden  die  katholischen  Leute  Kränze ,  welche  sie  /-um 
Fro  hu  leichnamsfeste  oder  in  der  Octave  desselben  (Vci^l.  1.  91)  weihen 
lasäeu.  Diese  Kränze  soll  man  theilweise  zu  Thee  verbrauchen.  Es  soll 
auch  Torkommen,  dass  man  sie  auf  den  Feldern  in  die  Erde  vergr^t 
(namenilich  an  den  Grenzen)  als  ein  Mittel  vor  Blitz  und  Hagelschlag. 


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120 


Mit  (liescii  Kränzen  zugleich  verfn*äl)t  man  auch  am  Char-Sonnabendc  ge- 
weihte Dornen  {Rhomm/s).  — Ziemlich  gewiss  istancli  die  Anwendung  des 
Quendels  zur  Weihe  bei  Maria  Himmelfahrt.  (A^ei*gl.  Krautweihel)  Auch  in 
SiKldoui^elilHnd  übei'wiuden  FroUnleichnamskrttuze  die  Behezuiig  an  Haas 

und  Stube. 

TiUa  h.,  Linde. 

1.  „liei  dB  näkt  m  o  Lind",  welcher  die  Binde  al^esogen  ist 

2.  „Der  Vater  hat  dem  Kinde  *ne  lindene  (aus  Lindenholz)  Seele  ein- 
gesetzt  und  die  halten  immer  nicht  lange!''  sagt  man  um  Korkehmen 
in  Ostpr.,  wenn  ein  Kind  jung  stirbt.    Fr.  11.  1457. 

3.  Linde,  gewöhnlicher  Heiliir»'  Tände,  ist  ein  ehemaliges  Kloster  im 
Kr.  Raütenburg,  in  der  Nähe  der  Stadt  Rössel,  niil  einem  vortreff- 
lichen Mavienbilde.    Nähen^s  vergl.  in  Preuss.  Land-  und  Volksk. 

0".    Davon  gilt  die  Redensart:  ,,Er  ist  aus  Heilige  Linde" 
oder:  „Er  i.st  heiligeulindsch"  ~  ungeschickt.   Fr.  J.  154Ö. 
Trifolium  Tourn.,  Klee. 

Das  Hf'isichtratren  eines  vir'rbliii lerigen  Kloeblattes^,  gemeinhin  Vier- 
blatt genannt,  (ehensn  »«in  iinwissrMitlieli  vcrkrint  angezogenes  Beklei- 
duug.sstiiek)  bewii  kt,  daäri  mau  iu  der  Komödie  Alles  erscheu  kanu^  wie's 
der  Künstler  macht. 

hVwi  Vierblatt"  oder  ,,Vierklec''  zu  linden  und  liei  sich  zu  tragen, 
bringt  Glück;  besonders  demjenigen,  welchem  man  es  ohne  sein  Wissen 
in  ein  KleidungsstQck  hineinnaht»  das  er  immer  trägt.  (Letsterss  Saal- 
feld: E.  L.) 

Einem  Fünfblatto  dagogen  schreibt  man  Unglück  zu  (sonst  ist  die 
ungerade  die  glückliche  Zahl)! 

Eine  landwirthschaftlicbe  Beobachtung  besagt:  Weihnachten  Schnee, 
Ostern  Klee  (sonst  nach  diesem  Hauptmerkmal  des  Winters:  Weisse  Weih- 
nachten, si  liwarzo  Ostern,  und  umgekehrt).  —  Ein  liederliches  Kleeblatt 
werden  di'ei  über  die  Massen  muntere  Burschen  genannt» 

Aus  den  Bchlommerkreisen  des  1(3.  Jahrhunderts  sind  uns  mehrere 
Arten  von  Comraent  überkommen  (Fuchs  schleifen.  Parlenke  trinken» 
zum  Wasser  reiten  lassen;  vergl.  Fr.  IL  H15.  2(X)3.  2185.).  wovon  das 
Eine  ist:  Ein  Kleehliittehen  trinken  (Fr.  IL  147L:  vergl.  Orimm  W.  B. 
V.  1(U>2.;  Violet:  Neriniiia  1(54.)  d.  h.  drei  CJlHser  nach  einander  trinken. 
Die  Dreizahl  des  Klcelihittes  ist  der  A'crgleichsjmnkt.  Soll  abei"  das 
,,Klerlil;ittchen'*  norh  ein  ^tcngclchcn  l>ckommeu,  so  wird  noch  ein 
viertes  (ilas  nachgesendet. 
Trifolium  arvenfc  L.,  Ackerklee:  l.  3Iauscklce,  wogen  der  graueu  Farbe 
des  kätzchenartigen  Blüthenstaudes. 

2.  Stup]>zu  (Ostpreusson:  Settmacher);  dem  Namen  gemäss  wird  dn 

Thecaufgnss  hiervon  für  das  äosswste  Mittel  gegen  Diarrhoe  gehalten. 

le 


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8.  Feldpalm  (Neoteieli:  F^woadihoff),  weil  die  sottigen  Köpfchen 
mit  den  Weidenktttschen,  hier  Palmen  genannt,  Aehnliohkeit  haben. 
7Wlq»a  Toorn.,  Tulpe. 

Tulpe  wird  ein  der  Blllthenform  dieser  Pflanse  ibnlichee  Glaageftfls 

zum  Bierverachank  genannt,  kleiner  wie  ein  Seidel.  —  Von  einer  rothen 
Nase  sagt  man,  »e  gi&he  wie  eine  Talpe.  —  Wegen  ihres  fleischig  = 
starken  Stengels  —  giebt  man  Einem  oincn  (deutlichen,  merkbaren) 
Wink  mit  doni  Tulpenstengel  (weitere  Grade  sind:  Bohnenstange,  Zann- 
pfähl).    (Fr.  11.  2910.) 

Ulmarin  pentapetala  Gilib.,  Mädesüss:  Mädchenkraut,  wilder  (falscbw) 

Flieder.  —  Gut  fur's  kranke  Vieh.  (E.  L.) 
Urtica  (dtoica  L.  und  urens  L.)-  N'  f^üel. 

Das  goliaokto  Kraut  dient  auch  zur  Aufzucht  junger  Gänse  (GöBSei). 
Ein  Volksräthscl  auf  die  Nessel  lautet  also: 
Hinter  unperm  Haus 
Steht  Peter  Krau.s; 
Wer  anfasst,  den  beisst'.s. 
Unter  Kindern  pflegen  die,  welche  die  stechend  —  brennende  Kigen- 
schaft  dieser  Pflanze  kennen,  andere,  die  nicht  damit  Bescheid  wissen, 
XU  naiTNi,  indem  sie  letstere  cum  Schabbemaok  anflfoxdem,  diese 
Pflanzen  ihnen  zu  bringen.  Solch  unverständiges  Betragen  verdient  aber 
emstliche  Bfige! 

Jetzt  hast  du  auch  in  die  Nesseln  gelegtl  hast  vergeblich  einen 
Vortheil  zu  erringen  gehofft  —  Pas  Kraut  kenne  ich,  ssgte  der  Teufel 
und  setzte  sich  in  die  Brennnesseln.  —  Die  kleinen  Hfihner  laufen  doch 

in  die  Nesseln  und  verbrennen  sich  (Brünhausen).  —  Es  ist  schwer. 
Etwas  in  die  Nesseln  zu  legen,  aber  schwerer,  es  wieder  herauszubekommen. 
(So  ungefähr  um  Graudenz  nach  Fr.  11.  1694.) 

Sonst  vergl.  unter  Artemina  vulg,  L. 
Vaccifttum  M^iUus  h.,  Blaubeere. 

Es  verschlägt  ihm  so  viel,  als  dem  Ochsen  eine  Blaubeere  (Fr.  I. 
2H27).  Es  ist  eben  so  wenig,  wie  nicht  angebracht  VeigL  unter  Rubua, 
Crocw  und  Myristica! 

Vaccintum  vitig  Idaea  L.,  Preisselbeere,  vergL  Ficea  escceUa  Lk. 
t  VamiUa  aroviaHni  Sw.,  Vanille. 

Er  hat  Vanille  geschmeckt  (Fr.  I.  445)!  —  ist  trunken. 
Verbiueum  T/uipxus  L..  kleinblnmigeH  Wollkraut:  wilder  Tabak  (Freit.) 

Nach  Asch,  ist  der  Fischfang  mittelst  Samen  hiervon  auch  in  Liv- 
land  und  Al)y8sinien  (Schwcinfurth)  l)ekannt,  ebenso  in  Persien,  wo 
nach  Haussknecht  dieso  Pflanze  nuihimord,  d.  h.  Fischtod,  heisst. 
Verhena  o/jicinalis  L.,  gebräuchlicher  Eisculiait:  vergl.  unter  Viucum  album! 
Ficim  L.,  Wicke. 

Sl 


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122 


Vom  guten  Stande  der  Wicke  sagt  man,  sie  stehe  wie  Salat.  — 

Wf^en  der  Ucppigkeit  ist's  möglich,  sich  darin  Sil  Tersteckon:  £r  ist 
ihm  durch  dio  Wicken  g^^gen!  =  gelaufen;  Ton  einer  Sache:  ver^ 

lustig  gegangen. 

Sonst  vergl,  nnti^r  Avena  satira  L. 
Visetiin  alhuvi  Misttl.  Vm  kleinen  Kindern  das  Zahnen  zu  erleiclitorn, 
tlicilt  man  <'ine  Mi.sclnMif^  von  Mif<tol  und  Verbetui  zw  gleichen  Theilen, 
j^owie  von  /,wri  Theih'ii  Rhaliarborwurzel  in  drei  gleiche  Theile  und 
niilit  einen  jeden  in  ein  seidenes  Siiekchcn,  welches  dem  Kinde  um  den 
Hals»  gehängt  und  abgenommen  wird,  Bübald  ed  sich  verfestigt.  In  den 
mir  bekannten  Fällen  ist  dies  uuscbädliche  Hülfsmittel  mit  Erfolg  ange- 
wendet Eigentlich  ist  Eichenmistel  vorgeschrieben;  doch  ist  bisher  in 
Deutschland  das  Vorkommen  dw  Mistel  auf  Eiche  noch  nicht  bestätigt. 

Einen  grossen  Dienst  wfirden  auch  die  nicbtbotanischen  Leser  der 
Wissenschaft  leisten,  wenn  sie  dies  Vorkommen  erspähen  helfen  und 
demnächst  den  Belag  davon  nebst  der  Unterlage  (nur  in  einem  St&cke) 
an  einen  ihnen  bekannten  Botaniker  einsenden  wollten! 
vm»  vinifera  L.,  Wein.  Die  Weintraidte  ist  die  Auflösung  fBr  das  Volksrätbsel: 

Die  Sonne  kocht's, 
Die  Hand  briclit's, 
Der  Fuss  tritt's 
Und  der  Mund  geniesst'». 
(Jieli  du  das  Huhn,  ich  gebe  den  Wein  (F.  IJ.  124()).  \'ielleicht 
iJäiisewein  —  klares  Wasser.  —  Von  einer  zweifelhaften  Sache  heisst'H, 
oü  8ei  nicht  Wein,  nicht  Wasser.  —  Klaren  W^ein  eiuschenken,  eine 
dunkele  Sache  aufbellen. 

Gorinthon  sind  diö  samenlosen  Früchte  des  W«ns  und  Rosinen 
getrocknete  Weintrauben.  Er  haut  ein,  wie  Paulus  in  die  Corinthra  (Wort* 
spiel  mit  Korinth«*).  —  Ja,  Bosine!  wenn  Etwas  nicht  eintiifft.  —  Er  hat 
grosse  Rosinen  im  Sacke  (Kopfe).  Er  trägt  sich  mit  grossen  Entw&rfen  und 
eingebildeten  Hoffnungen.  —  Plüme  on  Bosine  mäke  söte  Mine  (Fr.  II. 
2042).  —  Wer  die  Rosinen  vom  Reis  (beliebtes  Gericht)  frisst,  kann 
auch  bei  der  Braut  schlafen!  sagt(<  jener  ärgerlich  gewordene  Bräutigam 
beim  Hocbzeitsmahle.  (Fr.  II.  2212.) 
Zoetei'a  mariva  L.,  gemeines  Heegras.  In  11.  207.  setzte  ich  fTir  rofamof/eton  L. 
den  Namen  Kiza  oder  Kissa.  Nach  Dr.  L.  heisst  das  Seegras  Kidza^ 
das  zum  Kompost  (Drepa)  genommen  wird. 


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123 


Nachträge. 


1.  Von  Henm  Hanptlehrer  BriHohk«  erhielten  mr  nachfolgende  Zuschrift: 

Langfuhr.  den  11.  Mai  1883. 
Ej»  ist  oiue  l'Üicht  der  Pietät  gtgeu  verstorbene  eilVige  Eutoiuolugen, 
dass  man  ihre  vor  Jahren  veröffentlichten  Arbeiten  der  Vergessenheit  entzieht, 
und  sie  weiteren  Kreisen  miltheilt.   Zn  diesen  Entomologtiu  gehttrt  der  Pastor 
Kawall  in  Fussen  bei  Windau  in  Corland,  welcher  am  29.  Januar  1881  starb. 
Ich  stand  mit  ihm  in  Briefwechsel  und  Sohrükenanstausch.  Wahrend  ich  seme 
Schriften  durchsehe,  die  er  im  Correspondens>Blatte  des  Naturforschenden  Ter- 
eim»  in  Riga  erscheinen  liess»  will  ich  nur  bei  seinen  „lohneumoniden  in  Kur- 
land, mit  Berücksichtignu^  livländiseher  Ichneumoniden"  etwas  verweilen,  die 
er  1855  veröffentlichte.  Diese  Ichneumoniden  wurden  grOestcDthoils  von  Kawall 
.selbst  in  und  um  Fussen  gefangen.   Er  ztthlt  437  Arten  auf,  die  er  in  einem 
Nachtnigc  noch  um  51  Arten  vormehrt,  so  das»  er  488  Arten  aufzählt.  Ich 
lialie   in  meinen  Verzeichnissen  der  Iclinoiimoniden  West-  und  Ostjtrenssens 
11-^7  Arten  namliaft  ^eniadit,  aussei-  den  violoii  I*hi/f/(i)leHOf/f<ti,  llrmifrlrn  und 
l'hiuorfentihn,  welelie  noch  iinbe.stininit  sintl.    Auch  Kawall  "nesass  noch  mishivic 
Arten,   die  er  nicht  kainite.    Das  A'cihältniss  cUn*  Arten   in   den  einzelnen 
Gruppen  stellt  sicli  uugerähr  so  heraus,  dass  ich  von  Ichiwiunoiwn  die  dojtjM'lU; 
Anzahl,   von  Tri/phuniden  viermal  mehr,  von  Pimplarien  wieder  noih  eiinnal 
soviel,  von  Ophionen  vier  und  einhalbmal  mclu-  und  von  <Jrt^/>i<:n  last  die  gleiche 
Zahl  mit  Kawall  namhaft  gemacht  habe.   Trotidem  feidmi  in  meinem  Ver- 
Michaisse  einige  Arten,  die  Kawall  aof&hrt.   Z.  B.  der  Catadelphu»  arrogator, 
den  Kawall  zwar  nicht  gesehen,  ihn  aber  als  bei  Mitan  vorkommend  anfährt. 
Wc'smal  erhielt  ihn  aus  Frankreich,  ich  ans  Bdhmen,  wo  er  aber  wohl  nicht 
gefangen  wurde.  Den  Tr^^gw  kgpidator  und  Djfq>eta  praerogator  habe  ich  hier 
noch  nicht  gefunden,  ol'gleieh  letsterer  in  der  Mark  und  audt  in  Schleswig 
nicht  selten  ist.  Die  Trachyderma  »cahra  soll  eb^falls  in  Lirland  vorkommen, 
liier  fand  ich  sie  noch  nicht,  kenne  sie  aber  aus  Ostpreusscn  und  nach  IJolm- 
{jren  kommt  sie  auch  in  Schweden  vor,  ist  also  ein  nordisches  Thier,   Da  nun 
J'iisaen  anter  57°  20'  X.  ]?r.  und  10"  0.  L.  von  Paris  liegt,  so  ergiebt  sich, 
ihi^s  oiui'jr  leluieuniuniden  weiter  östlich  vurknniuien.  als  andere,  oder  von  Osten 
iicr  a//riialilich  nach  We>ti  n  vorriickcn,  andere  ^()U  Süden  kommen,  die  meisten 
nUi-v  fiiicii    .lr^u^^seu  Verlii eitungsbezirk   halten.     Da   nun   alle  ichneumoniden 
i'anisiteij   von   iSchmetterlingsraupeu,   Kälerlarv{>n  und  Fiiej^enmadcn  sind,  so 
fcoiinte  man,  wenn  ihre  Lebensweise  l)ekannt  wäre,  aus  ilirem  Vorkommen  aul 

die  übrige  Faunu  jener  Gegenden  schlicssen. 

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Die  wsite  Yerbreitiiiig  der  gemönen  Icbneuiiioiieii  •  Arten  gebt  «ndi  ans 
einem  Verzeichmaae  hemn*,  das  dar  eben&üls  adu»  Tavtorbene  Uagiatar  der 

Chirur^e  Leopold  Kirchner  in  Kaplitz  bei  Budweis  in  Böhmen,  mit  dem 
ich  in  lebhaftem  Verkehre  stand,  im  Jahre  1H54  in  den  Schriften  dea  soolog.« 
IjotaniHclien  Vereins  in  Wien  veröffentlichte.  Er  führt  308  Arten  an,  alao 
kaum  Va  von  den  in  West-  und  Ostpreus^if'n  aufgefundenen,  dcnnocli  ersieht 
man  daraus,  daws  die  meisten  Arten  auch  bei  uns  vorkommen,  obgleich  Ka})litz 
unitceHihr  tniter  dem  4!'*'  N.  Br.  liegt.  JJinige  Arten,  wie  Leptobatu»  ruj'm  und 
lieyener  sind  liier  noch  nicht  gefunden  worden. 

Audi  die  Arbeiten  von  Wesmael  in  BrÜHsel,  Holmgren  und  Thomöon 
in  Schweden  beweisen  die  »ehr  weite  Verbreitung  vieler  Arten.  Ebenso  fand 
idi  in  den  Sunmlangen  atia  der  "ibAt  Stattgart,  Seblaawig  und  Nord» 
frankreicb,  die  nsir  aar  Beatimmnng  sngeachickt  worden,  faat  nnr  alte  Bekannte. 
Dagegen  kenne  ieh  «na  Itatien  nnd  Griechenland  iaat  nnr  fihr  mich  neue  and- 
Kdie  Arten. 


U.  Von  Hen-n  P'nrstasseaaor  C.  WendUndt  an  Ckwtocajn,  Kreia  Tnchel, 
gdit  uns  folgende  Berichtigung  zn: 

In  dem  Bericht  des  Hrn.  A.  Rchberg- Marienwerder  über  /.oologische 
Gxeursionen  im  Kreise  Maricmverder  in  der  vorjährigen  Vereinssclirift  ]>.  1!^— 5^5 
ißt  ohne  Versehen  des  verehrten  Jim.  Verfassers  ein  Irrthum  enthalten,  betreffs 
der  Angabe  S.  19,  dass  ich  das  Brüten  von  Rallvs  aquuiicus  am  Klcinkniger 
See  beobachtet  habe.  Es  liegt  hier  eine  Verwechslung  n)it  Orttfffomefra  porzana 
vor,  die  bei  dem  —  wie  es  scheint  ~  gleichartigen  Paaruugsrnf,  der  Aohulich- 
keit  der  Eier  und  der  Veratecktheit  dea  Aufenthalts  beider  Terwandter  Vogel- 
apeciea  leicht  nnterlanfen  konnte,  nnd,  nachdem  de  erkannt  war,  von  mir 
Hm.  Behbei^  gegen&ber  an  conatatii'en  rerattnmt  war.  —  Zn  bemerken  möchte 
ich  mir  femer  an  dem  betr.  Bericht  noch  erlnnben,  daaa  die  aonat  ao  aeltene 
PUrOu  mairtmula  L.  fftr  daa  Mfinaterwalder  Foratrevier  nicht  gerade  den 
Vermerk  „sehr  selten"  verdient,  dm  Ich  aie  aolbat  in  einem  Jahre  xweimal 
an  \  erBchiedenen  Stellen  sammelte  nnd  in  Sammlnn^fm  ans  demselben  €Miiet 
mehrÜRch  angetroffen  habe. 


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MittheiluQgen  aber  Bernstein 

Otto  Helm,  DanzSg. 

YIIL  Ueber  einige  Einschlüsse  im  Bernstein. 

A.  Zu  den  adtenBten  EinseUOsaeii  im  Bernateiii  gehdron  die  Schneoken- 
gehinee.  Ich  «oqnirirte  ein  aosserordentlich  schdnee  Exemplar  davon  im  ver- 
gangenen  Sommer;  es  ist  in  klarem  hellgelben  Bernstein  eingebettet  nnd  bis 
auf  die  Hfindung  recht  gut  erhalten.   Das  konisch  kngeUbrmige  Gefainse  ist 

2  mm  breit  nnd  1,8  mm  hoch,  hat  f&nf  Umgänge,  eine  gelblich  braune  seiden- 
glänzende Farbe  und  häutig  rippenstireifige  Structur.  Idk  ikbergab  das  betref- 
fende Stück  Herrn  Oberlehrer  E.  Schumann  hierselbst  xnr  eventl.  Bestimmong, 
der  mir  folgende  Auskunft  darüber  crtheilt: 

Die  Schnecke  ist  eine  noch  heute  habende  Helixart,  AcantJnnula  lamel- 
iata  Jetfrevrf,  xcu  IIeU.r  xrarhuryemi»  A.  Müller  (Rossmiisler  Icon.  Fig.  533. 
Cleesin,  deutsehe  Excuräionö-Mollusken- Fauna  Fig.  44).  Das  ExempUir  ist 
sehr  schön  erhalten  und  liegt  in  klarem  Bernstein.  Nur  in  der  Gegend  des 
Nabels  zeigt  sich  eine  leichte  Trübung,  welche  aber  die  Gestalt  desselben  noch 
«-kennen  lässt.  Nach  Clessin  lebt  diese  Art  nnter  todtem  Laube  in  Wäldern. 
Dieeelbe  ist  Tonogsweiae  in  England  und  den  nordischen  Ländern  Europas 
keimiieL  In  DentacUand  ist  sie  nur  im  nttrdlicheo  Theile  nahe  der  Meeres- 
kllate  gefnnden,  nttmlich  bei  Kiel,  anf  Rftgen  nnd  bei  Wollin. 

Herr  S.  Clessin  in  Ochsenfini  bestätigte  die  Bescimmnng  des  Herrn 
Schumann  später  als  iweifellofl. 

Die  umstehende  Abbildang  zeigt  a.  die  Schnecke  und  das  betreffende 

BemsteinstOck  in  naturlicher  Grösse,  h.  dieselbe  vergrössert  nnd  schematisch 

angedeutet  von  der  Seite,  c.  und  d.  bei  etwa  20facher  VergrOssemng,  von  oben 

und  unten  gesehen.  In  der  Literatur  ist  des  sicheren  Vorkommens  von  Schnecken 

in  Bernstein  bisher  nur  zweimal  ErwUlinung  geschehen,  einmal  von  Sendcl,  das 

soderemal  von  Kunow.     Der  ersteie  Einschluss  ist  verloren  gegangen,  der 

htztere  /»etindet  sich  in  Königsberg.  Die  Sendeische  Schnecke  ist  in  seiner  Historia 

tuccinorum ,  />i'/'*'ö«  abgebildet  und  bezeichnet  als  ,,bucc{>tuluin  pamnn  et 

canJidissi inum y  quatuor  xpiris  ornatum.  Die  Künow'schen  Schnecken  sind  in  den 

Schriften  der  physikalisch  •  uecunouiischen  Gesellschart  zu  Königsberg,  Jahr* 

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gang  13,  1872,  abgebildet  und  vom  Dr.  Hensche  beschrieben  worden.  Sie 
sind  beide  nieht  so  gut  erbalten,  als  die  meine,  gehören  nach  Hensche  ebenfidle 
ZOT  Speeles  Bt^,  Br  sagt  von  der  besser  erhaltenen,  dass  sie  am  nächsten 
verwandt  sei  mit  der  Gruppe  HyaUna  «.  ttr,,  oder  noch  wahrscheinlicher  bei 
einer  der  Omppen  P^tula  Held,  PdU  AIL  oder  Mierophjfta  AJL  stehend.  In 
Grosse  nnd  Gestalt  sind  die  Kfinow'schen  Schnecken  von  den  meinen  kanm 
verschieden,  dagegen  weichen  sie  in  der  Scolptor  nnd  in  der  Zahl  der  Um- 
gänge ab. 

Ein  nicht  sicher  erwiesenes 
Vorkommen  einer  Sclniocko 
in  Bernstein  erwähnt  noch 
Bock  in  seinem  Aniiango 
zur  Naturgeschichte  des  Bern- 
steins, Königsberg  1767;  er 
sagt  dort,  dass  sich  in  dem 
Saturgus'schcn  Naturalien- 
caUnet  n  Königsberg  zwei 
Gonchilien  befinden,  ^eonehula, 
ein  kleines  Muschelchon,  und 
coneha  minima  et  sebulum, 
eine  kleine  Muschel  nnd 
Grand".  Ob  Bock  unter 
dem  Wmtf'  Muschel"  eine 
Bivahe  oder  eine  Schnecke 
verstanden  hat,  ist  zweifelhaft. 
Die  Bück'schc  Sammlung  cxistirt  heute  nicht  mehr.  Noch  führe  ich  an,  dass 
auch  Berondt  in  seinem  Buche  ..Organische  Reste  im  Bernstein",  Berlin  1845^ 
Band  1,  lieft  1,  png.  51,  sagt,  dass  er  einmal  flüchtig  zwei  Ideine  Scbnecken- 
gchause  in  Bernstein  sah. 

B.  Wassertropfen  sind  sehr  liäulig  im  Bernstein  anzutreffen,  sie  sind  stets 
in  Verbindung  mit  einem  kleinen  Luftbläschen,  welches  sich  wie  bei  einer 
Libelle  anf  der  Oberfliehe  des  Wassers  bewegt.  Das  Wasser  trocknet  naeh 
Iftngerom  Liegen  des  betr.  Bemsteinst&ckes  an  freier  Luft  ein;  oft  vergehen 
viele  Jahre,  bis  das  völlige  Verschwinden  des  Tröpfchens  eingetreten  ist.  In- 
sectenleiber  sind  eben&lls  oft  mit  klarem  Wasser  geflUlt,  wJlhrend  ein  dlknnes 
Ghitingerüst  noch  die  wohlerhaltene  Gestalt  des  Insects  zeigt  Das  Wasser  ist 
hier  offenbar  nachträglich  in  die  Substanz  des  Bernsteins  hineingedrungen  und 
hat  den  Hohlraum  ausgeHillt.  Ich  bewahre  meine  Wassercinschlüsse  im  Bern- 
stein dadurch  vor  dem  AustrockneUi  dass  ich  sie  gleich  den  pflanzlichen  nnd 
thierischen  Einschlüssen  unter  sehr  verdünntem  Alcohol  aufbewahre. 

Einen  sehr  schönen  Einschuss  von  Wasser  erlangte  ich  kurzlieh;  es  mögen 
etwa  0,5  Gramm  Wasser  darin  enthalten  sein,  welche  vollständig  von  unver- 
sehrtem -Bernstein  umflossen  sind.  In  der  klaieu  Flüssigkeit  schwimmen  kleine 


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■diwie  TrQmiMrclieii  wea  Hole,  amBordem  bat  diesalbo  jw  einer  Stell«  Ueine 
metalliaeh  g^iosende  rlionlnsolie  Tafeln  tob  EiaenbisoUiiret  abgeaehiedeiiy  an 
aadem  Stellen  nnregebniBtige  Eiyslallstreifen  eines  Saliea,  wahncheinliob  von 
EisenvitrioL  IHe  Entstebnng  dea  Eisenbiralfiireta  darch  Bednction  des  im 
Waaaer  gelösten  Eisensalzea  mittelBt  der  organiadien  Sabatans  dea  Holaea  iat 
bier  recht  deutlich  orkennbar. 

Gef^bte  Blasen,  zam  Theil  noch  mit  Flüssigkeit  gefüllt,  finden  sich  eben- 
falls im  Bernstein  eingeschlossen;  sie  sind  schmutzig  goU),  braun,  blutroth, 
oft  perlmutterglänzend  oder  metallisch  glänzend.  Sicher  sind  dieselben  das 
Residuum  einer  verdunsteten  oder  verdunstenden  prefärliten  Flüssigkeit,  welche 
vor  der  Erhäi'tnng  des  Harzes  entweder  aus  den  Saiten  des  Baumes  oder  in 
Verbindung  mit  atmodphärischen  Niederschlägen  in  dasselbe  hineinkam.  Ich 
besitze  ein  Bernsteinstück ,  welches  ziemlich  grosse  runde  Hohlräume  in  vier 
▼eneUedenen  Farben  enthalt:  roth,  schwarz,  perlgi*au  nnd  ailbergUniend.  Auch 
die  flaehoi  dendritiacben  Zeicfannngen  im  Innern  dea  Bemateina  Bind  naeb  An- 
siebt  von  Berendt  (Organ.  Beste  im  Bernstein  pag.  89)  emat  Waaeereinachlttaae 
geweaen.  Er  erklärt  ibre  Entatebnng  ao,  daaa  die  anf  einer  aehon  eratarrten 
Hanfllcbe  gefallenen  Regentropfen  durch  einen  apttter  erfolgten  Haraergnas 
s«t|ttet8Cbt  wurden,  woraus  Formen  hervorgingen,  welche  demjenigen  ähneln 
die  man  zwischen  Olapplatten  durch  Zerdr&cken  einiger  Waaaertropfen  hervor- 
bringen kann. 

Je  nachdem  diese  Hohlräume  später  mit  der  äussern  Luft  communicirten, 
erhielten  sie  sich  entweder  rein  nnd  klar,  oder  wurden  durch  hineingedrungenen 
Staub  gelUrbt.  War  der  letztere  organischer  Natur,  so  hat  er  sich  bei  der 
nachher  erfolgten  Fossilisation  des  Bernsteins  durch  hinoingedrungono  schwefel- 
saure Eisen  Wässer  oft  in  schöne  dendritisch  verzweigte  Krystalle  von  glänzendeoi 
Bisenbisulfuret  umgesetzt. 

Die  Wassereinschlüsse  und  Hohlräume  im  Bernstein  geben,  namentlich 
wenn  sie  gefUrbt  sind,  zu  mannigfachen  irrthümlichen  Deutungen  und  Täuschungen 
Veranlassung,  denn  sie  zeigen  oft  deutlich  die  Gestalt  von  Moosen,  Algen,  ' 
Früchten,  Perlen  u.  a.  Gegenständen;  die  rothgefärbten  sehen  wie  eingespritztes 
Blut  aus.  Die  Phantasie  und  das  ungeübte  Auge  des  Finders  sehen  in  ihnen 
oft  die  merkwOrdigalen  Oegenatlnde  nnd  das  werthloae  Bemateinatfick  erscheint 
dem  Beaitier  von  nnsehätabarem  Warthe  an  aein. 

IX.  Ueber  die  Holzreste  im  Bernstein  und  unter  Bernstein. 

Ich  hatte  häufig  Gelegenheit,  die  grossen  Mengen  von  unreinem  und  Abfall- 
Bernstein  in  der  Lackfabrik  des  Herrn  Ed.  Praiineuschniidt  zu  Danzig  durch- 
zumustern und  fand  darin  manches  interessante  Stück,  weiclies  ich  nach  Hause 
nahm,  um  es  dort  genauer  zu  untersuchen.  Ich  habe  auf  diese  Weise  u.  a. 
eine  recht  ansehnliche  Sammlung  von  Holz  und  von  Holz-  und  Kiudeneinschlüssen 
in  Bersteiu  erhalten,  von  denen  ich  naofaatdiend  einige  beschreiben  werde. 


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Zwd  Stöeke  'Holz,  das  eine  25  mm  lang  und  15  mm  breit,  das  ander« 
22  mm  lang  und  16  mm  breit,  zeigen  schon  dem  unbewaffneten  Auge  die 
charakterialicheii  Harzgänge  der  Pinites  suceim/er  Göpp.  Das  helle  Bernstein- 
gelb der  ungewöhnlich  weiten  Harsbehftlter  sticht  pr&chtig  ab  gegen  das  Dankel- 
braun des  vermoderten  Holzes, 

In  einem  dritten  Stücke.  30  mm  laiiL^  und  14  mm  i>reit,  sind  die  Ilarz- 
gänge  nur  mittelst  einer  Loupe  .sichtbar;  es  zeichnet  sich  besonders  durch  seine 
Häi'te  aus  und  habe  ich  schöne  Qu<>r-  und  Längsschnitte  daraus  fertigen  können, 
welche  unter  dem  Mikroskop  beti-achtet,  die  characterischen  Merkmale  von 
PimUf  iueemifm'  Göpp.  zeigen.    Andere  ähnliche  Stücke  stammen  von  Pimt68 

Die  meiaten  dieser  St&cke'  haben  dmwh  die  Bdbung,  welche  sie  wihrend 
ihres  Transportee  im  Wasser  nnd  aof  dem  Meereegmnde  erlitten  haben,  ein  ab- 
geschliffenes Auseehen,  einselne  Schiditm  Bernstein  durchsiehen  sie  and  sind 
Zeogen  itures  einstigen  Ursprungs. 

Sehr  viel  häufiger,  als  diese  mit  wenigen  Harsresten  versehenen  St&cke 
sind  solche,  bei  deren  Zusammensetzung  das  Harz  vorherrscht  und  die  Holl- 
reste nur  an  einzelnen  Parthien  zu  Tage  treten.  Hienn  rechne  ich  u.  a.  ein 
interessantes  Stück  in  meiner  Sammlung,  aus  hellbraunen  zertrümmerten  Holz- 
stücken bestehend,  welche  mit  hellgelben  Bernstein  untemiischt,  gleichsam  zu- 
sammengekittet sind.  In  eine  Spalte  des  Stückes  sind  eisenhaltige  Wässer  hin- 
eingedrungen und  haben  sich  dort  durch  Reduction  schöne  Krystalle  von  Eisen- 
bisulfuret  (Marrfisit)  gebildet.  Die  Krystalle  schillern  in  allen  Regenbogen  färben 
und  sind  sowohl  auf  der  Substanz  des  Holzes  wie  auch  der  dos  Bern.steins  ab- 
gelagert. Ersteres  bat  offenbar  das  Material  zur  Reduction  des  in  die  Lager- 
stätte des  betr.  St&ckes  eingedrungenen  schwefelsamren  Eisenoxyduls  abgegeben. 

Sehr  mannigfiusher  Art  ist  das  Vorkommen  von  Holztr&mmeni  im  Böll- 
stein selbst;  ich  rechne  hierzu  diejenigen  Holureste,  welche  Tollstindig  vom 
Hsne  eingeschlossen  sind.  Die  Entstehung  dieser  Einsehl&sse  ist  auf  mannig^ 
&che  Weise  sn  erklttren.  Ich  sehe  vorerst  ab  von  deigenigen  Stücken,  welche 
durch  nnd  durch  mit  vermoderte  nnd  verrotteten  Pflansentheilen  ang^&llt  sind 
nnd  welche,  wie  Göppert  (nde  seine  Flora  des  Bernsteins,  Danzig  1883,  1.  Bd. 
pag.  26)  richtig  erkannt,  HarzorgQsse  sind,  die  einst  den  Staoun  des  Baumes 
entlang  in  den  Waldboden  flössen  und  dort  erhärteten.  Ich  komme  auf  dieselben 
später  zurück. 

Von  den  andern  Holztrümmern  sind  es  zunächst  die  kleineren,  etwa  1  mm 

und  darunter  messenden  Stücke,  welche  unsere  Aufmerksamkeit  erregen:  sie 

sind  in  dem  durchsichtigen  Harze  entweder  gleichmässig  vertheilt  oder  schichten- 

wcise  verbreitet.    Wie  der  Augenschein  lehrt,  sind  sie  durch  Luftbewegung  in 

das  aus  dem  Baume  tiieaseude  Harz  iiineingerathen  und  findet  man  dieselben 

deshalb  sehr  häufig  vermischt  mit  Erdtheilchen  und  mit  Bruchstücken  von  andern 

durch  Verrottung  und  Verwesung  veränderten  Pflansentheilen;  namentlich  sind 

vermittelst  des  Mücroskopes  ausser  den  Hols-  und  Bindenfragmenten  parenohj- 

« 


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«iiIiaGlie  ZeUeneompleze  darin  zu  erblicken,  welche  yielleicht  als  Restproducte 
Ton  Bitttom  und  anderen  ireichen  Pflanseiillieilen  sa  betrachten  lind.  Viele 
dieter  kleinen  Holztr&mmeichen  sind  auch  dnreh  Wurmfrass  entstanden  nnd  in 
das  fl&ai^  Harz  bineingefanen;  sie  sind  oft  massenhaft  im  Bernstein  verbreite 
was  niefat  Wnndor  nehmen  kann,  wenn  man  die  Menge  holnerstdrender  Inaecton 
ans  aUen  Fandlie&i  welche  gleichfidls  im  Bernstein  gefunden  werden,  dagegen 
hält.  Einige  dieser  Holztriimmerchen  eind  stets  kothfbrmig'  zusammengeballt. 
Von  den  grösseren  im  Bernstein  eingeschlossenen  Holzresten  faÜMi  am  meisten 
in  die  Angen  die  oft  ö  cm  langen  wie  zerrissen  und  zerfetzt  aussehenden.  Sie 
sind  im  Allgemeinen  der  zersprengenden  Einwirkung  der  zwischen  Holz  und 
Rinde  oder  innerhalb  des  Holzes  stattgefnndenon  Harzergnsse  zuzuschreiben; 
manche  mögen  auch  Imm  (idcLanihcit  der  Verletzung  des  Stammes  durch  Wind- 
und  Blitzschlag  entstanden  sein.  Es  ist  ja  natürlich,  dass  an  solchen  verletzten 
Stellen  dadurch  ein  Hcilungsprozess  eingeleitet  wird,  dass  sich  Harz  aus  der 
Wunde  ergiesdt  und  dieselbe  vor  äusserer  Einwirkung  schützt.  Wir  beobachten 
diese  Erscheinung  auch  bei  heute  vorkommenden  Harz  und  Gummi  fuhrenden 
Pflanzen;  die  Katar  sorgt  gleichsam  dafftr,  dass  der  klaffenden  Wnnde  der 
helfende  Balsam  nicht  fehlt 

Andere  grossem  Holzstfickchen,  welche  nach  mdureren  Biebtnngen  hin  11^^ 
nnd  vom  Bemsteinharze  umflossen  sind,  stellen  verrottete  und  morscbe  Holz- 
parthien  vor,  wie  sie  in  alten  Bäumen  vorkommen.  Das  einst  flflssige  Harz 
bat  sich  auf  djesen  sog.  Holzmnlm  ergossen  nnd  ihn  eingeschlossen. 

(Tn^eich  schwieriger  ist  die  Entstehung  der  ziemlich  regelmässig  der  Utaige 
und  Quere  nach  zerschnittenen,  oft  wie  zerhackt  aussehenden  Stückchen  zu  er* 
klären;  sie  machen  nicht  den  Eindruck  von  Holz-  und  Rindenstücken,  die  durch 
rapide  stattgefundenen  ITarzerguss  vom  Stamme  getrennt  wurden;  eher  deuten 
sie  auf  Holzmnlm,  der  in  das  weiche  Harz  (jrcrathen.  Andere  sind  vielleicht 
auf  die  Thätigkeit  grösserer  Insecten  oder  höher  entwickelter  Thicre  zu- 
rückzuführen. Unterstützt  wird  diese  letzt«ne  Ansicht  durch  d;is  hie  und  da 
beobachtete  Vorkommen  von  Saugetliierhaaren  und  von  blutsaugenden  Dipteren 
im  Bernstein.  Gewiss  haben  die  im  Bernstein  so  häufig  vorkommenden  Ter* 
uiiten  einen  grossen  Antheil  an  der  Zerstörung  des  Holzes. 

Noeb  erwihne  ich  eines  interessanten  Holzeinschlusses  im  Bernstein;  er 
stellt  eine  dnnne  Lage  mit  «nander  verbundener  Holzzellen  und  Harzgeftsse 
dar.  Ich  habe  das  Stück  abgeschliffen  und  ist  nun  durch  das  Mikroskop  die 
schöne  Tangentialansicbt  einer  Pinusart  zu  erkenne.  Ausser  den  mehrzelligen 
sber  dnfiushen  llarksirahlen  und  nngetftpfelten  Holzzellen  sind  mehrere  regel- 
alssi^g  und  kleingetiipfelte  Holzzellen  zu  erblicken,  ähnlich  der  von  Oöppert 
befehriebenen  Pitntea  Mengeanv».  Die  Entstehung  derartiger  gleicbmässig  dünner 
HolzZ^;en  inmitten  klaren  Bernsteins  erkllbre  ich  mir  so,  d  i^^^  an  ^er  vor* 
letzten  Stelle  des  betr.  Stammes,  etwa  an  einem  Risse  ein  Harzerguss  statt« 
gefanden  hat,  welcher  erhärtete.  Es  erfolgte  bald  darauf  ein  zweiter  Harzerguss 
an  derselben  Stelle,  welcher  den  ersteren  von  der  Wunde  abhob  und  mit  ihm 


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zugleich  einen  klt  ineu  Tlioil  de8  Holzes,  welche«  daran  festklebte.  Dieser  TheÜ 
ist  es  dann,  welcher  sich  in  dem  Ilarze  erhalten  hat. 

Ich  besitze  derartige  dünne,  die  Tangentialansicht  zeigende  Holzparthien 
auch  von  einem  ausländischen  Bernstein.  Sie  characterisiren  sich  namentlich 
durch  ihre  zusaminengesetzton  sehr  vielzelligen  Markstrahlen  wie  sie  in  den 
Ifolse  des  OstsecbemBteins  niemals  Torkommen.  Der  Befund  hat  deshalb  veniger 
Interesse,  weil  der  Fundort  der  betr.  St&cke  nicht  mit  Sicherheit  hat  ermittelt 
werden  können;  sie  flnoresciren  sehr  schOn  und  haben  genau  das  Aassehen  and 
die  ohemische  Zosammensetzung  des  sicilianischen  Bernsteins.  Ich  erhielt  sie 
von  Herrn  Bemsteinfabrikanten  J.  Sommer  in  Paris. 

Wenn  man  das  so  sehr  häufige  Vorkommen  von  Holz-  und  RindentrHinmorn 
im  Ostseebern  Stria  l>cnl»achtet,  so  liegt  es  nahe,  darin  gleichzeitig  nach  den 
Blättern  des  betr.  Waldes  und  namentlich  nach  denen  der  Stammpflanze  des 
Bernsteins  zu  suchen.  Doch  wie  wenig  Eilblg  hat  dieses  Bemühen!  Pinus- 
nadeln  gehören  zu  den  seltensten  Einschlüssen  im  l'ernstcin.  Khcr  findet  man 
hundert  Blätter  von  andern  SjiTjcies,  alü  T/m  ja,  ('ujn-cMtus,  DcrmatophylluK, 
Blatt8chu]ii>en  von  Quercus  und  anderen  Dicot\ h'doiicn.  als  eine  Kiefernadel  oder 
ein  Bruchstück  davon;  etwas  hauügcr  kommen  die  Blätter  von  Abiesarteu  vor. 
Schon  Borondt  fiel  dieser  Ums^d  auf,  er  sagt  in  seinem  Buche  „Oiganische 
Roste  im  Bernstein",  Berlin  1845,  Band  1,  Heft  1,  pag.  59:  „Unter  allen  be- 
stimmbaren grüssoren  Pflanzenfragmonten  nehmen  die  Thujattstchen,  rücksicht- 
lich ihrer  Frequenz  die  erste  Stolle  ein;  sie  kommen,  als  hfttte  der  Bernstein- 
wald  mehr  Thuja*  als  Pinostflmme  producirt,  sogar  häufiger  als  Pinusnadeln 
vor."  Das  seltene  Vorkommen  von  Pinusnadeln  ist  mithin  in  hohem  Grade 
befiremdend;  es  scheint  fast,  als  ob  die  Bäume,  wclclie  den  Bernstein  producirten, 
ungewöhnlich  festhaftcndc  Blätter  besasson.  Doch  auch  in  diesem  Falle  hätten 
mehr  Blattresto  in  das  flüssige  Harz  hineinkommen  müssen,  denn  die  Zahl  der 
waldzerstilrenden  Tnsccten.  welche  einst  ihre  Angriffe  auf  den  Stamm  und  die 
Blätter  des  lel»oii(len  Baumes  richtet«Mi  und  manche  der  letzteren  zu  Falle  bringen 
mussten,  dürfte  eine  sehr  gross»^  gewesen  sein.  Es  sind  deren  ans  allen  Orduungen 
vorhanden,  von  den  ('oleopferen  namentlich  die  liosfri/rliidtii,  Elateniien  und 
Ccramhycidcn,  von  den  Neuropteren  die  Termiten,  von  den  Orthopteren  die 
Locustinen  und  BltUHnen,  von  den  Hymenopteren  die  Tenthrediniden ,  von 
Ifempteren  die  Aphidten.  Häufiger  noch  als  diese  pflanzenzerstOremlon  Joseeten 
sind  die  unschuldigen  vertreten^  namentlich  die  Dipteren,  Ich  besitze  ein  kleines 
Bemsteinstfick,  in  welchem  ^  Fliegen  befindlich  sind;  ein  anderes  enthält 
42  Macken  and  mehrere  Blattläuse,  ein  drittes  50  Ameisen,  ein  viertes  schlieest 
17  Dipteren,  6  CoUopteren,  .3  ITymenopteren^  3  Araelmiien  ein,  ein  (ilnftes 
2  Pkryganiden,  G  Dipierm,  2  Coleoptm-n,  ein  sechstes  10  Fliegen,  4  Mflcken, 
2  Schnacken,  3  Käfer,  2  Spinnen,  1  Wespe,  1  Ameise. 

Wunderbar  frisch  und  wohlerhalten  erscheinen  dem  staunenden  Auge  des 
Beobachters  diese  Thicre.  wi-lche  sicli  vor  Iluuderttansenden  von  Jahren  im 
Bei'osteinwalde  umbertummcitcu.    Wie  durch  einea  Zauber  sind  sie  in  den 

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goldigen  Stoff  gebannt,  es  fehlt  nur  der  warme  Hauch  dos  Lebens,  um  die 
lauQterca  GeseHen  wieder  zu  neuer  rastloser  Thatigkoit  aufzuwecken  —  doch 
sie  bleil)en  regungslos;  und  so  müssen  wir  uns  denn  genügen  lassen,  ihnen 
mühsam  and  mit  allen  Mitteln  der  Wissenschaft  ausgerüstet,  abzulauschen,  was 
rie  Ton  den  GelieimuiBseii  wissen,  welche  die  Vorzeit  in  sich  barg.  Das  eine  ver- 
k&nden  sie  aUe  deatlieh,  dass  der  duftende  Balsam,  welcher  dem  Baome  entquoll, 
sie  ttlekisdi  einflng  nnd  auf  ewige  Zeiten  bannte.  Die  meisten  dieser  Thiere 
sind  in  den  d&nnen  Lagen  von  Bernstein  enthalten,  welche  sich  anf  die  Aeste  der 
Banmes  ergossen  haben.  Der  Bemsteinhftndler  nennt  diese  Stfidce  „Schlanben^*. 
Oft  liegen  die  Lagen  in  80  bis  30  Schichten  übereinander  und  stellen  ebenso 
Tiele  selbstständige,  zeitlich  von  einander  getrennte  Harzergüsso  vor.  Die 
gefangenen  Thiere  sowohl,  wie  auch  verschiedene  Pflanzenreste,  welche  innere 
halb  der  Zeit  dieser  Ergüsse  darauf  fielen,  haben  sich  prächtig  frisch  darin 
erhalten.    Weniger  reich  an  diesen  Einschlüssen  sind  die  derben  Stucke  von 
klarem  Bernstein.    Ihre  Bildung  fand  einst  ohne  Unterbiechung  des  Ausfliessens 
statt,  oft  inmitten  des  Baumstammes  oder  zwischen  Holz  und  Rinde.  Sehr  selten 
.sind  Einschlüsse  in  dem  sog(;n.  ., Bastardbernstein''  enthalten;  es  sind  das  die 
trQben  mit  mikroskopisch  kleinen  ITohlriiamen  versehenen  Stucke.    Diese  Hohl- 
räume waren  ursprünglich  mit  Flüssigkeit  gctüUl.    Der  Bastardbernstein  stellt 
den  dicken  ungeklärten  Saft  vor,  wie  er  namentlich  bei  kälterer  Jahres*  oder 
Tagesseit  dem  Banme  entqnoU  nnd  dann  erhärtete.  Seine  dickliche  Consitenz 
erlaubte  das  Eindringen  fremder  Körper  weniger  leicht  Wenn  Sonne  nnd 
wärmere  Luft  anf  ihn  einwirkten,  so  stiegen  die  feinen  Bläschen  anf|  thaten 
sidi  anch  wohl  so  grösseren  TrOpfchen  sosammen,  das  Harz  wurde  wolkig  oder 
klärte  sich  anch  vollständig,  ehe  es  Töllig  erstarrte.  Alle  diese  üebergänge 
der  Klärung  findet  man  heute  unter  dem  wolkigen  Bernstein  Tertreten.  Gans 
frei  von  Insectencinschlüsscn  sind  die  sogenannten  Tropfen,  es  sind  das  die  aus 
Bastardbemstein  bestehenden  tropfenförmigen  und  birnenförmigen  Stucke  von 
der  Grösse  einer  Erbse  bis  zu  der  eines  Hühnereis;  sie  sind  der  best<>  Beweis, 
dass  das  Harz  zu  gewissen  Zeiten  oder  unter  gewissen  Umstanden  trübe,  zälie 
und  mit  Feuchtigkeit  vermischt  aus  dem  Baume  floss.    Gleicherweise  sind  tiei 
von  Insecteneinsclilfissen  die  grosseren  Sortiments  und  fliesenartigen  Stücke  vuu 
Bastardbemstein,  welche  deshalb  von  den  Händlern  auch  am  licsten  bezahlt 
werden.    Der  Mangel  au  Einschlüssen  in  diesen  Stüekeu  bcnilii  darauf,  dass 
der  Saft  nicht  allein  dickflüssig  war,  sondern  dass  er  sich  auch  innerhall>  des 
Baomes  zwischen  Holz  und  Rinde  oder  zwischen  den  Jahresringen  orgoss;  er 
war  dort  gegen  das  Bindringen  von  Thieren  gewissermassen  geschlitzt  und 
voehseo  die  sich  dort  bildenden  Bernsteinstücke  oft  zu  bedeutender  Grösse  an. 

Bei  einzelnen  Stäcken  derselben  beobachtet  man  recht  deutlich,  dass  an 
ihrer  VergrOssenmg  anch  die  nächstliegenden  Lagen  von  Holzzelten  und  Mark> 
stniliteoselleii  theilgenommen  haben,  wie  solches  zuerst  ron  Aycke  (vide  Frag- 
Dflote  snr  Natimg^kichte  des  Bernsteins,  Danzig  1835,  pag.  54)  und  ron 
Goeppert  nnd  Conwentz  (vide  Flora  des  Bernsteins  von  Ooeppert  und  Menge, 

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Danzig  1883,  pag.  22  und  die  dazu  .gehörige  Ahliildung)  beobachtet  und  be- 
schrieben wurde.  Bei  zwei  Stücken,  welciic  ich  besitze,  ist  der  lloltorgang  der 
CcUulose,  ihre  Auflösung  im  Bernstein  schon  mit  blossem  Auge  sichtbar.  Die 
braunen  langgestreckten  Holzzcllen  gehen  allmälig  über  in  Grau  und  Weiss; 
diese  weissen  sind  rdner  Bernstein ,  welcher  unter  dem  Mikroskop  besehen, 
nnr  noch  die  Umrisse  der  Prosenchymxelleiij  ab  nnd  sn  noch  mit  einem  Ttkpfel- 
oben  Tersehen,  erkennen  iKsst;  bei  den  daninter  liegenden  ist  denn  nach  schon 
die  Form  verwischt  nnd  heller  hie  nnd  da  gestreifter  Bernstein  erseheint  dem 
Ange.  BSn  anderes  Stnck  zeigt  im  Horisontalschnitte  des  Holzes  sehr  dentUcb 
£e  Ptosencbymsellen,  Markstrahlen  nnd  HarzgUnge.  Mckt  man  das  Gesichts- 
feld des  Mikroskops  langsam  zu  dem  mit  dem  Holze  vorl>undenen  Bernstein, 
80  verschwimmen  allmälig  die  Conturen  der  lurauncn  Holzzdlen  itn  Bernstein, 
einzelne  Zellencomplexe  erhalten  sich  länger  und  schwimmen,  gleichsam  wie 
Inseln  ohne  scliarfo  Umrisse  hn  Oosichtsfoldo;  dann  sieht  man  ziemlich  regel- 
mässige HohhUumo,  mit  zerfallener  brauner  Plianzeiisubstanz  angelTillt;  endlich 
verschwinden  auch  sie  und  weisser  mit  feinen  Hohlräumen  durchsetzter  Bern- 
stein erscheint  dem  Auge. 

Betrachten  wir  nun  noch  in  Kürze  diejenigen  Stücke,  welche  durch  und 
durch  mit  verrotteten  und  vermoderten  Pflanzenstoffea  angciülli  sind,  Stücke, 
welche  sich  sahlroich  unter  dem  zur  Fiinissfabrikation  zoruckgcsetzten  Bern- 
stein befinden  nnd  zweifdlos  Theile  der  Bodendecke  des  einstigen  Bemstmn- 
Waldes  in  sich  scUiessen.  Ich  habe  nnter  diesen  Stocken  im  Allgemefanen  jiie- 
mab  an  ümfimg  so  grosse  gesehen,  wie  nnter  dem  reinen  Bernstein;  sie  sind 
aneb  eckiger  nnd  Tielgestaltiger  als  der  letztere;  gewöhnlich  sind  sie  anf  der 
einen  Seite  stirker  verunreinigt  als  anf  der  andern.  Von  erdigen  Sobstanzen 
ist  in  ihnen  Tmnnittelst  der  Lonpc  selten  etwas  bemerkbar;  das  bei  weitem 
Meiste  besteht  aus  zertrümmerten  Holz-  und  Rindenstückchen,  die  sich  oft  merk- 
würdig gnt  erhalten  haben,  weil  sie  vollständig  von  Bernstein  umhüllt,  gleichsam 
darin  eingebettet  liegen.  Von  Blattresten,  welche  als  solche  noch  erkennbar 
sind,  ist  nichts  zu  entdecken.  Das  Mikroskop  bestätigt  diesen  Befund.  Ich 
operire  mit  demselben  so,  dass  ich  mittelst  eines  scharlen  Sohaljmcssers  kleine 
flache  Trummcrchen  von  den  betr.  Stellen  des  Bernsteins  ablöse,  mit  Olivenöl 
befeuchte  und  zwischen  zwei  Glasplatten  zerdiücke.  Die  Objecte  unterwerfe 
ich  einer  Vcrgrüsserung  von  100  bis  250fach  linear.  Ein  buntes  Gewirr  von 
Zellencomplexen  bietet  sich  dann  dem  Gesichtsfelde  dar.  Vorherrschend  sind 
die  Holsiellen,  gewöhnlich  noch  in  Verbindung  mit  Markstrahlenzellen ;  nnter 
der  grossen  Menge  derselben  »ind  immer  einige,  welche  deutlich  das  Gepräge 
der  Stammpllanse  erkennen  lassen.  Fast  immer  gehören  die  in  einem  St&ck 
enthaltenen  Holzeinschlfisse  nnr  einer  Fllanzenart  an,  in  den  meisten  FiUen 
der  PimU»  Hroboidi»  Goepp.  Auch  Rindenreste  sind  deutlich  erkennbar,  foner 
einige  Complexe  von  Parenc]iym7.cllen,  Faserdien  nnd  andere  pflanzlichen  Reste, 
welche  möglicherweise  ehedem  den  Blättern  angehörten.  Einen  deutlich  erkenn» 
baren  Blattrest  fand  ich  nie,  Gesteinstrümmerchen  sehr  selten. 

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X.  Ueber  blaugeiärbten  und  fluorescirenden  Bernstein» 

Unter  dem  OsteeebeniBteb  kommen  gnt  flnorescirende  Stfteke  sehr  selten 

vor,  namentlich  nicht  so  schöne,  wie  ontor  dem  sicilianischen.  Schwach  flao- 
rescirendc  sind  häufiger.  Man  beobachtet  ihre  Farbe  am  besten,  wenn  man 
«lic  Methode  des  Professors  Lebert  befolgt  (vide  Schriften  der  naturforschenden 
Cesellschaft  zu  Danzip:,  Band  III,  Heft  2).  Derselbe  sendet  mittelst  einer 
srliwach  convexen  Linse  einen  Kegel  von  coneentrirtcm  Sonnenlicht  durch  das 
zu  untersuchende  Beruriteinstück  und  beoliarfitct  es  dann  bei  daraulTallendom 
Lichte.  Auch  ich  habe  nach  die^jcr  iMetliude  liaufiger,  als  ohne  Linse,  schöne 
blaue,  blaugröne  und  gelbgrüue  Fluoroscenzerscheinuugen  beobachtet,  wobei  ich 
bemerke,  dass  dieselben  am  deutlichsten  hervortreten,  wenn  eiue  schwarze 
Unterlage  gewählt  wird.  Von  den  seltenen  röthlichen  nnd  röthlich  gelben 
St&cken  des  OstBeebemstein«  flnoraBciren  die  meisten  schwach  gelbgiün;  ein 
paar  hellgelbe  fein  milchig  getrfibte,  welche  ich  besitze,  opalesciren  schOn  bUrn, 
zwei  goldgelbe  Stucke  mit  schwanser  Binde  flnoresdren  blangr&n*). 

Ansgezeichent  dnrch  seine  Flnoreecens  ist  in  mehreren  Fullen  der  bei  Pntsig 
gegrabene  Stein  befunden  worden^  er  kommt  dort  im  Sandboden  Tor  nnd  ist 
mit  einer  sehr  starken  brannrothen  Verwitterungskruste  fiberzogen.  Schleift 
man  ein  derartiges  Stück  auf  einer  oder  auf  zwei  gegenüberliegenden  Seiten 
mh  und  sendet  durch  die  blankpolirtcn  Stellen  einen  Lichtkegel,  so  beobachtet 
m.nn  schrtn  bläuliche  bis  grünliche  Fluorescenz.  Sehr  abgeschwächt  wird  die- 
selbe, -obald  das  betr.  Stück  vollständig  von  seiner  Rinde  l)efreit  wird;  auf 
eine  .schwarze  Unterlage  gelegt,  wird  die  Fluorescenz  dann  wieder  deutlicher. 

Ol»  der  im  Bernstein  enthaltene  fluorescirende  Koiper  stets  ein  organischer 
ist,  bezweifle  ich  wenigstens  bei  einigen  rein  blau  fluorescirenden  Bernsteinen, 
wie  ich  später  weiter  erörtern  werde.  Thatsache  ist,  dass  die  Fluorescenz  des 
Ostseebemsteins  sehr  erhöht,  resp.  hervorgerufen  whrd  dnrch  starkes  Erhitzen 
desselben.  Ich  habe  Terschieden  geflbrbte  St&cke  Bernstein  einer  langsam  ge* 
steigerten  Hitze  ausgesetzt,  bis  die  OberflScfhe  schmolz,  dann  allmllig  erkalten 
lassen.  Schliff  ich  sodann  von  den  Stacken  die  sdiwUnliche  Binde  ab,  so  be- 
obachtete ich  an  ihnen  ^e  mehr  oder  minder  deutliche  Fluoresoenz.  Je  langer 
das  betr.  Bemsteinstflck  der  Schmelzhitae  ansgesetst  war,  desto  lebhafter  flno* 
rcscirte  sein  Rem,  desto  mehr  hatte  es  andererseits  aber  auch  wiedw  dnrch 
Sprfinge  und  Bisse  gelitten  und  dadurch  an  seinem  inneran  Zusammenhange 
eingebüsst. 

Nach  diesen  Untei-suchungen  ist  es  nicht  unwahrscheinlich,  dass  der  in 
Sicilien  vorkommende  Bernstein  seine  cliaracteristischc  Fluorescenz  und  Irb- 
liafterc  Färbung  erst  nach  seiner  Entstehung  durch  Einwirkung  von  Erdwarme 

*)  Die  UatamMhniigen  dei  Prot  Lebert  sind  neaeetens  durch  Herrn  0.  Schneider  in 

Dresden  forfgeBetet  nnd  in  schätzcnswprthor  Weise  vermehrt  worden  (vido  seine  naturwissen- 
M'haftlkbfP  Beiträge  zur  Geographie  und  Naturgeschichte,  Dresden  18S3,  Abthl.  zur  Bernstein- 
frage").   Herr  Dr.  Schneider  aiadirte  nnmentHoh  die  Wirkung  farbiger  Gliier  nnd  Fhanmi 

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erhalten  liat.  Dio  Ntthe  des  Aetna  von  seinem  Fundorte  ist  hierbei  bedeutsam; 
auch  der,  dem  Ostseeberiislein  gegenüber,  sehr  holic  Gehalt  an  organisch  ge- 
bundeucm  Schwefel  in  allen  sicilianischen  Eernateinen  (0,67  Procent  in  dem 
ruthcn,  2,4G  Frocent  in  dem  bchwarzcn)  deutet  auf  vulkanische  Einwirkuntren. 

Diese  Erwägungen  und  Unterduchungeu  beweisen  wieder,  daas  es  wohl 
keinem  Zweifel  unieiliegt,  dass  der  Bernstein,  wie  er  heute  gefunden  wird,  von 
dem  m-sprüngUdien  Baumharze  in  diemischer  und  physikalischer  Beziehung 
sehr  vemobieden  igt.  Letcteres  hat  im  Verlaufe  seiner  Lagerung  und  FoBsili- 
sation  durchgreifende  chemische  Aendemngen  er&hren.  Man  kann  annehmen, 
dass  derjenige  Theil  des  Barnsteins,  welcher  in  Aether  nnd  andern  Losnngs^ 
mittein  anflöslich  ist,  das  ursprüngliche  Hars  oder  yielmehr  den  vrq[ff&i^lichen 
Balsam  Torstellt,  derjenige  Thcil  hingegen,  welcher  vollständig  unlöslich  ist, 
den  veränderten  TheiL  Ferner  ist  d&r  dem  Bernstein,  wie  auch  andern  ähn- 
lichen fossilen  Harzen  eigenthümliche,  organisch  gebundene  Schwefclgehalt  offcn- 
l>ar  ein  i'roduct  spateren  I'rs|)rungs  (vide  meine  Untersuchungen  Ober  Bern- 
stein, Schriften  der  naturf.  <Josellsch.  in  Danzij;  4  Ban<l  3  Heft  pag.  211  bis 
21')).  l'^nd  so  kann  wohl  mit  .Sicherheit  behauptet  werden,  dass  die  kleinen 
.il'er  merklichen  Unterschiede,  welche  die  r<<ru8lcine  von  verschiedenen  oft  nahe 
an  einander  liegenden  Fundorten  zeigen  (ich  weise  hier  u.  a.  auf  die  i'^igeu- 
thämlichkeit  des  Putziger  Steines  hin)  durch  verschiedene  terrestrische  und 
ohemische  Einwirkungen  innerhalb  der  betreffenden  Lagerattttten  ihre  Erklärung 
*  finden. 

Mit  der  erwikhnten  Flnorescenz  in  gewissem  Znsammenhange  erachte  ich 
dio  schöne  blaue  Färbung,  welche  gewisse  Ostseebemsteine,  namenüich  Knochen- 

bernstein,  sowie  der  milchfarbige  und  wolkige,  hie  und  da  zeigen.  Bs  ist  hier 
bei  einzelnen  Stücken  deutlieh  zu  beoV>achten,  dass  diese  Färbung  von  kleinen 
glänzenden  Partikelchen  oder  Flächen  metallischen  Ursprungs  ausgeht.  Ich 
sprach  früher  die  "N'ermuthung  aus,  dass  dieselben  A'^ivianit  (phosphorsaures 
Ki>eiioxydulo.xyd)  seien;  die  elieniiselie  Analyse  hat  aber  ergeben,  dass  sie  aus 
ScliwefeleiHen  liestehen.  In  der  Tliat  zeigt  frisch  gefülltes  und  mit  vielem 
Wasser  vcrdfinntes  Schwefeleisen  bei  darauf  fallendem  Lichte  eine  blaugrSne 
Farbe;  die  Farbe  wird  deutlich  blau,  wenn  das  Gemisch  in  ein  weisses  Glas 
gegossen  und  dann  ein  TheSl  desselben  vermittelst  eines  Lichtkegels  beleuchtet 
wird.  Geht  beim  Bernstein  die  durch  Scbwefeleisen  bewhrkte  bUme  Färbung 
von  den  weissen  Stellen  in  kUaea  Bernstein  über,  wie  du  hie  nnd  da  vor^ 
kommt,  so  beobachtet  man  ein  milchblanes  Opalisiren,  welches  oft  in  schdne 
hellblaue  Flnorescenz  iibergeht 

XI.  Ueber  knochenfarbigen  und  bunten  Bernstein. 

Per  ganz  undurclisichtigc  iku-nstein,  gewöhnlich  „Knochen"  genannt,  zeigt 

bei  etwa  1< M ifailier  Vertirösserung  besehen,  eine  mit  mehr  oder  minder  dicht 
aneinander  stellenden  Hohlräumen  verseluMie  Structur.  J)ie.<e  Holilriinme  haben 
eine  runde,  seltener  eine  länglichrunde  oder  gedrückte  Foim,  oft  liegen  sie  so 

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dicht  aneinander,  wie  die  Hohlräume  eines  Schwammes.    Andere  Stücke  er- 
scheinen, unter  dem  Mikroskop  liost  hon,  ganz  undurdisichtig;  nur  an  den  durch- 
ßchimmerndeu  Kanten  bemerkt  man  die  leinzelligc  Structur.  Wegen  dieser  seiner 
porösen  Beschaffenheit  ist  der  Knochcnbernstein  stets  specifisch  leichter,  als 
der  klare  gdbe  Benurtein;  eine  verwitterte  Abart  desselben  ist  sogar  so  leicht, 
dass  sie  aäf  dem  Wasser  schwimmt.   Der  frische  Brach  des  Knochenbemsteins 
itit  mnschllg,  matt  bis  mattglftnzend;  mit  der  Zange  berBhrt,  giebt  sich  ein 
»aurer  and  zagleich  tintenartiger  Geschmack  kond.   Diese  Säare  kann  dem  fein 
zerstossenen  Stein  dorch  kochendes  Wasser  entiogeo  werden,  and  besteht  aus 
einem  Gemisch  tou  Bernsteinsäure  mit  geringen  Anthcilen  von  Schwefelsäure 
und  schwefelsaurem  Eisenoxydul.    Wird  der  zerstosSMie  St<  in  mit  Natronlauge 
gekocht  und  nach  dem  Verdampfen  damit  zusammengesciimolzen,  wobei  ein 
starke?  A'rrirlühcn  zu  vermeiden  ist,  so  erhält  man  einen  kehligen  Rückst.uid, 
welcher  mit  verdünntem  Chlorwasscrstolf  angesäuert,  Schwefelwasaerstoffgas  ent- 
wickelt.   Dies  Gas  stammt  aus  demjenigen  Thcile  <li^i=i  Schwefels,  welcher  in 
dem  Bernstein,  an  organische  Suljstanz  gel)iinilcn.  enthalten  war.    Das  Filtrat, 
mit  Chlorbaryumlösung  vermischt,  lässt  einen  andern  Tlieil  des  iSchwefels  als 
schwefelsaures  Baryum  fallen,  welcher  in  dem  Bernstein  als  freie  und  gebundene 
Schwefelsänre  enthalten  war.  Dieser  Antiieil  kii  bei  dem  Knochenbemstein 
nicht  anbedeatend.  In  der  vom  schwefelsaaran  Baryum  abfiltrirten  Flüssig- 
keit ist  noch  Bisen  enthalten,  welches  darch  KaliomeisentTsnid  oder  ein  anderes 
geeignetes  Beagenz  leicht  abgeschieden  werden  kann. 

Wie  der  Knochenbemstein  einst  entstandeni  ist  schwierig  mit  Sicherheit 
zu  entscheiden.  Von  einer  andern  Pflauzcnspecies,  als  der  klare  gelbe,  kann 
er  seinen  Ursprung  nicht  herleiten,  weil  beide  gemeinsam,  oft  in  einem  Stücke 
gemischt,  vorkommen. 

Berendt  (Organ.  Reste  im  Bernstein,  Berlin  1845,  1.  Bd.  1.  Abth.  pag.  38) 
ist  der  Ansieht,  dass  die  weisse  Farbe  des  Bernsteins  im  Allgemeinen  durch 
die  Boiniiscliung  wäs.-riger  Theile,  ihre  Nuancen  aber  durch  das  quantitative 
\'erbältuiss  und  durch  die  bald  schnellere,  bald  langsamere  Coudeusation  der 
Wassertheilchen  entstanden  seien. 

Ebenso  glaubt  Dragendorf  (riitzuugsber.  der  Dorpatcr  naturf.  Ges.  1877, 
pag.  555),  dass  der  Knochenbemstein  durch  Hydratisation  aus  dem  klaren 
Bwnstein  entstanden  sei;  auch  das  Vorkommen  von  milchigen  Stellen  im  Innern 
des  klaren  Bemeteins  erklirt  er  als  eine  Hydratbildung,  welche  anter  dem  Ein- 
flösse Ton  atmoflpbftrischen  Niederschlugen  entstanden  ist,  während  der  Bem- 
steinterpeotbin  ans  der  Pflanze  floss  und  erhärtete.  Analoge  BiUlangen  iUnden  noch 
hente  bei  den  Coniferen  statt,  so  die  Bildang  der  kiystallinischen  Abietinsäare. 

Ich  kann  nicht  TorheUen,  dass  diese  Annahme  viel  Wahrscheinlichkeit  für 
sich  hat,  denn  in  den  feinen  Hohlräumen  des  frisch  gegrabenen  oder  aus  d(M- 
8e$  geförderten  Ii  albdurchsichtigen  (Bastard-)  oder  undurchsichtigen  (Knochen-) 
Bernsteins  ist  stets  Wasser  enthalten.    Doch  möchte  ich  diese  Anschauung  in 
der  Allgemeinheit,  wie  sie  Dragendorf  ausspricht,  nicht  theilon;  denn  einmal 

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trocknet  der  Wassergehalt  uach  längerem  Verweilcu  des  Bernsteius  an  der  Laft 
wieder  aus,  er  ist  nur  mechauisch  darin  gebunden ,  anderseits  deutet  doobauoh 
das  mikroskopische  Aussehen  der  genannten  Bernsteinsorten  mit  ihrer  regel- 
rnJlssig  zcHigcn  .Structur  zwingend  auf  eine  physiologische,  nicht  chemische  Bil- 
dung hin.  Ich  glaube  deshalb  annehmen  zu  müssen,  dass  diese  ßerusteiuc  schon 
beim  Ausfliessen  aus  dem  Baume  die  ihnen  cigcnthümliche  Structur  und  Farbe 
besessen  haben.  Sie  stellten  gewissermassen  eine  Emulsion  aus  harzigen  und 
wäBsrigen  Stoffen  dar,  wie  sie  erfalirungsmüssig  auch  von  einigen  heute  noch 
lebenden  Pflanzen  abgeschieden  wird.  Wo  dieaer  lohe  noch  ungeklärte  Pflanaen« 
saft  die  (Sefitaso,  die  ihn  prodncirten,  verlassen  konnte,  nnd  das  gesoliah  gewiaa 
mehr  im  Innern  der  Stttmme  oder  an  don  Wurzeln,  ab  an  dm  ftusseren  Starnm- 
und  Asttheilen,  die  mehr  den  geUttrten  Saft  absonderten,  wo  er  auch  beim 
Zntagetretoi  sich  nicht  naditrSglich  klären  konnte,  ehe  er  erhärtete,  da  häufte 
er  sich  zn  grösseren  Massen  an,  kam  später  in  die  Lagerstätte  der  Erde  und 
erfuhr  dort  weitere  mannigfache  Umgestaltung,  bis  er  die  Beschaffenheit  an- 
nahm, die  wir  heute  an  ihm  wahrnehmen. 

Unzweifelhaft  hat  dieser  trübe  ungeklärte  Saft  des  Bornsteinbaumes  einst 
eine  zähflüssige  Beschaffenheit  gehabt,  dein  inau  tiudet  in  iiim  keine  Einschliisse 
von  Insecten,  während  in  dem  klaren  leichtliiissig  gewesenen  Bernstein,  nament- 
lich in  dem,  welcher  den  Zweigen  dos  Baumes  entquoll,  grosse  Mengen  davon 
enthalten  sind.  Wenn  der  klare  Bernstein  sieh  durch  später  erfolgte  Wasser* 
anfoabme  in  die  tr&be  Modification  nn^ändert  hätte,  daim  milssten  in  letzterem 
ebenso  viel  Insectendnschlftsse  enthalten  sein,  was  aber,  wie  angeflkhrt,  nicht 
der  Fall  ist. 

Die  Umgestaltungen  und  Veränderungen,  welche  der  Knochen-  nnd  Atftard- 

Bi  rnstein  nach  seiner  Production  in  seiner  ersten  Lagerstätte  durch  chemische 
und  physikalische  Einwirkungen  erfahren  hat,  sind  entschieden  durchgreifendere 
gewesen,  als  die  des  klaren  Bernsteins,  denn  seine  mit  unzähligen  kleinen  Hohl- 
räumen versehene  Structur  bot  derartigen  Einflüssen  ein  viel  wirksameres  An- 
griffsfeld  dar,  als  der  mit  einem  festeren  und  dichtem  Gefüge  ausgerüstete  klare 
Bernstein.  Wir  linden  deshalb  oft  tief  im  Innern  des  Knochenbernsteins  glänzende 
Krystalle  von  zweifach  Schwefeleisen,  welche  durch  eingedrungene  scliwefelsäure- 
und  eisen-lialtige  Wässer,  wie  sie  durch  Oxydation  von  Schwefelkiesen  entstehen, 
herbeigeführt  sein  müssen.  Hier  in  der  Lagerstätte  der  Brde  ist  dem  organi' 
sehen  Gefüge  des  Bernsteins,  ebenso  wie  denen  verwandter  fossiler  Harze,  durch 
schwefblhaltige  Wässer  ihr  organisch  gebnndener  Scbwefelgehalt  incorporirt 
worden  (vide  Sehr,  der  natorf.  Ges.  zn  Danzig,  Jahrg.  1878,  pag*  212  u.  219). 

Nachdem  der  Bernstein  diese  erste  Lagerstätte,  welche  im  Allgemeinai 
eine  mehr  reducirende  als  ozydirende  Einwirkung  auf  ihn  äusserte,  verlassen, 
gerieth  er  oft  unter  Einflüsse,  welche  grade  das  Gegontheil  bewirkten;  er  trat 
in  der  porösen  Erde  oder  im  Wasser  den  oxydironden  Einflössen  der  Atmo- 
?piiärc  näher,  er  verwitterte;  und  hier  war  es  wiederum  der  poröse  Knochen- 
und  Bastard-liernäteiu,  welcher  diesen  Einflüssen  am  meisten  ausgesetzt  war. 

Ii 


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137 


Der  atmosphSrisdie  SaoerstofT  bewirkte  niolit  allein  die  Oxydation  der  Ober- 
fliehe,  sondern  er  drang  auch  in  das  Innere  ein,  beanspruchte  einen  Theil  des 
organisch  gebundenen  Schwefels  und  oxydirte  ihn.  Die  entstandene  freie  Schwefel» 
säure  wirkte  wieder  zersetzend  auf  «lic  mit  einer  orgimischen  Base  verbundene 
Bernsteinsäure  und  machte  letztere  frei.  Es  fanden  aut"  diese  Weise  nicht  un])e- 
deutende  stoffliche  Eiubusseu  auch  im  Innern  des  Bernsteins  statt;  kurz,  es 
entstand  ein  Product,  wie  wir  es  heute  in  den  Sammlungen  vor  uns  sehen  und 
welches  uns  als  ein  ganz  anderes  erscheint,  als  der  klare  Bernstein. 

Ganz  ohne  Eiuwirkuug  auf  den  dichter  gclügton  klareu  Berustein  konnten 
jedoeh  sowohl  die  beaohriebeaeii  Oigrdatioiieii  wie  aneli  die  in  der  ersten  Lager- 
BtftUe  auf  ihn  Andringenden  BMem  dsen-  and  schwefel-haltigoD  Wikaser  nicht 
gewesen  sein.  IMe  Oberflüche  desselben  hat  gewdhnlieh  redit  erheblidie  An- 
griffe  duch  sie  erfahren.  In  den  feinen  Spr&ngen  desselben  findet  man  hie 
and  da  ^Iniende  Ablagemngen  von  zweifjMsh  Schwefeleisen;  oft  hat  sich  das 
ganze  Stfick  mit  einer  metallisch  glftnzenden  oder  biannrothen  insserst  harten 
Rinde  von  Schwefeleisen  oder  Eisenozyd  belogen;  seltener  findet  man  rhombische 
Tafeln  von  Marci^it. 

Werden  derartige  schwefeleisenhaltige  Stücke  an  der  Luft  aufbewahrt,  so 
oxydirt  sich  das  Schwefeleisen  mehr  oder  minder  leicht,  es  eflloresciren  dann 
weisse  Krystalle  von  schwefolsaurcm  Eisen  daraus,  woldio  einen  tintenartigen 
(jeschmack  besitzen;  gleichzeitig  entsteht  freie  Sfliwcfclsauro,  welche  das  Papier 
oder  das  Holz,  welche  den  Stücken  zur  Unterlage  dienen,  angreifen.  Ist 
Ammoniac  in  der  Luft  vorhanden,  so  bilden  sich  Krystalle  von  schwefelsaurem 
Eisenoxydul -Ammoniak.  Der  hierbei  vor  sich  gehende  chemische  Process  ist 
folgender:  Das  Bisen  des  Schwefeleisens  oxydirt  sich  an  Bisenoxydul,  der 
Schwefel  sn  Schwefelsanre;  da  aber  das  sweifhoh  Schwefeleisen  aof  je  einen 
Theil  Bisen  swei  Theilo  Sohwefbl  besitat  nnd  inr  Bildung  von  schwefelsaurem 
Eisenoxjdul  nar  ein  Thdl  nOthig  ist,  so  bleibt  der  andere  Theil  SchwefelsJlaro 
frei  fibrig.  Die  letatere  ist  es»  welche  die  intensiT  saure  Beaction  und  die 
serstOrende  Wirkung  ansftbt. 

Becht  häufig  findet  man  den  Bastard-  und  Knochen-Bemstein ,  rcsp.  heidc 
gemeinsam  in  mannigfaltigster  Weise  mit  klarem  Bernstein  vermischt.  Ich  be- 
sitze ein  Sortiment  von  solchen  gemischten  IJornstoinon,  welche  abgeschliffen 
nnd  polirt  die  buntesten  Farben  zeigen.  Mau  glaul>t  eine  Sammlung  vou  Achat- 
stcincn  vor  sich  zu  haben.  Da  sieht  man  zarte  Uebcrgange  von  wolkigein  oder 
perlfarbigem  Bastard  in  s  Kreideweisse,  streifig  durchzogen  von  klarem  gold- 
gelben Bernstein;  da  erblickt  man  gelb  und  weiss  gemischte  Farben  mit  röth- 
licher  Schattirung;  man  sieht  ferner  schroffe  Uebergänge  von  Krcideweiss  in 
Hellgelb,  fein  oder  grob  aurmorirt,  hie  and  da  kommen  grünliche  nnd  blaue 
Stfeilbn  und  Wolken  Tor,  eingesprengte  glftnsende  Lamellen  von  Schwefel- 
eisen  u.  a.  na. 

Alle  diese  Farbennoanoen,  in  einem  St&cke  vorhanden,  mfissen  auch  aus 
ein  und  derselben  Quelle  gleichseitig  oder  doch  in  rttumlich  nicht  weit  ausdn- 

19 


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138 

ander  liegondon  Zeitabschnitten  ihren  Ursprung  herleiten.  Ich  habe  schon  er- 
wälint,  da.-s  es  wahrscheinlicli  verschiedene  CteflisFe  des  Bauiustammes  waren, 
von  denen  die  einen  klares  flüssiges,  die  andern  tiübeö  weniger  flüsHiges  Harz 
producirten,  oder  dass  die  verschiedenen  Quellen  aus  verschiedener  Tiefe  des 
Holzes  ihren  Ursprung  hatten.  Da  wo  sie  za  Tage  traten,  wirkten  Sonnen- 
wäme  nnd  Lnftfenchtigkeit  noch  modificirend  auf  das  Harz  oder  eroBa  Thdl 
desselben  ein,  hier  mögen  auch  Hydratbildnngen  stattgefVinden  haben.  Das  so 
Terftnderte  Hars  kam  schliesslich  in  die  Lagwstätten  der  Erde,  wo  es  dann  den 
w^teren,  vorhin  beschriebenen  Einflüssen  unterworfen  war. 

IKe  Mannigfaltigkeit  in  Farbe,  Structur,  Gewicht  und  chemischer  Beschaffen- 
hcit,  welche  der  0?(.see])crnstein  besitzt,  i^t  hiernach  zuröckzufTdn  en : 

1.  auf  die  verschiedene  Beschaffenheit  und  verschiedene  Lage  der  Oefilsse, 
die  ihn  einst  producirten, 

2.  auf  Temperatur-  unrl  Feuclitipkeits-Verhältni.sse  wahrend  seiner  Absonderting, 

3.  auf  die  mehr  oder  minder  g<'schiU/t«'  Lage  des  Haize.s  bei  der  Absundernng. 

4.  auf  die  in  den  ersten  Lagerstiitt(<n  des  Harzes  auf  ihn  stattgehabten  zum 
Tlicil  reiincirendon  Kinwiikungen, 

ö.  auf  die  in  den  darauf  folgenden  Lagerslätteu  erfolgten  oxydircndeu  Ein- 
wirkungen. 


14 


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139 


Ueber  die  Bestandtheile  der  Canalflüssigkeit  und  des  Abwassers 

der  Danziger  Rieselanlagen. 
Yortiag, 

gehalten  in  der  natoifonch.  GMellflcliaft  n  Dtniig  «m  7.  Novbr.  1888 

(^tto  Holm* 


In  Verfolg  meiner  in  den  Jabren  1875,  1876  und  1881  ausgeführten  und 

in  diesen  Schriften,  Jahrg.  1876  und  1881  TerttffentUollten  clicniischen  Analysen 
der  Danaiger  Ganalfl&asigkeit  und  dn  Abwässer  von  den  Kieselanlagen,  UieiU» 

ich  nun  die  von  mir  im  Sommer  188H  Ijowirkteu  Untersuchungen  mit. 

Zu  diesen  Untorsnchnngcn  gelangten  zwei  in  den  Tagen  vom  9.  bis  11.  August 
entnommene  Durchschnittsproben.  Zur  vergleichenden  üehersicht  habe  ich  neben 
den  Ergebnip.aen  des  Jahres  1883  au(!h  die  früheren  Analysen  beigefügt. 


100  000  Theile  der  unfiltrirten  Canalflüssigkeit  enthielten: 
1875.  1  1883.  1875 

1883. 

.56,57 

62,350  Theile  oi^anische  Bestandtheile  mit  einem 

Stickstoffgelialte  von     ....  1,16 

0,710  Theile 

69,93 

75,605 

anorganische  Bcstandthoile, 

6,46 

6,188 

Ammoniak,  entsprechend  Stickstoff  5,82 

5,096 

132,96  ^144,143  Thoilo  lu  8umma          Stickstoff  in  Summa  6,48 

5,802  Theile 

Tn  den  anorganischen  Theilen  waren  enthalten: 

14,60 

3,650  Theile  Kieselsäure  und  ieincr  Sand, 

13,83 

16,801  „ 

Kalkerde, 

1,50 

3,061  „ 

4,44 

5,261  „ 

KaU, 

8,77 
2,37 
6,97 

7,466 

12,068  „ 
4,762  „ 
14,681  „ 

5,079  „ 

Natron, 

Schweföhftnre, 

Chlor, 

Eisenoxyd  nnd  Thonerde, 

1,984 
9,&7 

2,450  „ 
11,117 

Pbosphorsänre, 
Kohlensänre, 

71,00  1 

78,910  Theile 

in  Summa. 

1,67 

3,308  ,, 

Davon  ab  für  den  dem  Chlorgehalte  entsprechenden 

Sanerstoff. 

69,98  1  75,602  Theile 

anoiganiaohe  Bestandtheile, 

1 


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140 


Die  frisch  entnommeue  Caoalflüssigkeit  hat  eine  trühd  He.'^chaffenhf'it  und 
schwach  gelbliche  Farbe.  Der  darunter  befindliche  Bodensatz,  .^^ieht  dunkolgrau 
aus  und  enthält  ausser  organischen  Substanzen  Eisen-  und  Pho-sphorsäurc- 
Verbindungen.  Aus  diesem  Grunde  hielt  ich  es  für  nöthig,  diesen  Satz,  welcher 
80  wesentlicbo  Ph>dnete  enthält,  nicht  abniiltivoii,  eondern  mit  zur  ch^schen 
Analyse  su  ▼enrenden.  Gegen  Leooins  reagirt  die  Canalflüssigkeit  neiitnl  mit 
einer  schwachen  Tendeni  snm  Alcalischen.  Ihr  Geruch  ist  modrig,  er  erinnert 
an  den  der  sttdtischen  Binnsteine.  Bei  mehrtägigem  Stehen  in  einer  rw 
sehlossenen  Flasche  bildet  sich  ein  penetranter  Schwefelwasserstof^enich  ans 
und  <\«  entsteht  auf  der  Oberfläche  der  Flus.^iickoit  eine  weisse  Haut,  welche  unter 
dorn  Mikro.^kope  betrachtet,  aus  unztihligen  Mikroorganumen  besteht.  Es  sind 
darin  bewegliche  und  unbewcglieho  Racfericn,  Vibrionen  und  Monaden  zu  er- 
blicken. Die  Menge  der  organi.schon  Suhstaii/,  in  der  Canalflüssigkeit  bestimmte 
ich,  indem  ich  sie  mit  einer  kleinen  Quantität  kohlensauren  Natrons  vermischte, 
das  Wa.sser  vcnlamjilif ,  den  Abdampfrückstand  bei  120°  C.  trocknete  und  wog. 
Darauf  gliUite  ich  die  organische  Substanz  ab,  setzte  etwas  kohlensaures  Ammoniak 
und  Wasser  zu,  glühte  nochmals  schwach  und  wog  wieder.  Die  so  erhaltene 
DÜfereni  stellt  nodi  niefat  völlig  die  lieqge  der  in  der  Canalflüssigkeit  ent- 
haltenen oiganischen  Snbstaiut  dar;  sondeni  es  muss  ihr  noch  deijeoige  TheÜ 
Kohlensänre  ngeredinet  werdmi,  welcher  durch  Yer^fihen  der  in  der  Canal- 
flttasigkeit  enthaltenen  organischen  Säuren  entstand  und,  an  Kalkerdo  gebnndea, 
bei  dem  Glfihr&okstande  verblieben  ist.  Ich  ermittelte  diesen  Theil,  indem  ich 
den  ursprünglichen  Gehalt  der  Canain&ssigkcit  an  einfach  gebundener  Kohl«i> 
Säure  ennittelte  und  von  dem  Kohlensäuregehalto  des  Glührückstandes  abzog. 
Die  so  erhaltene  Zahl  habe  ich  dann  den  organischen  I5('Ht;indtheilen  zuaddirt. 
Absolut  zutreffend  für  den  Gehalt  an  organischen  Substanzen  in  der  Canal- 
flüssigkeit dürfte  die  so  crinittelte  Zahl  auch  nicht  sein,  doch  ist  sie,  meiner 
Meinung  nach,  die  relativ  genaiiesic  Die  andern  Methoden  geben  noch  unge- 
nauere Resultate,  so  namentlich  die  oft  angewandte  Methode,  aus  der  Menge 
des  Saueratoflfs,  welchen  übermangansauies  Kali  an  die  organische  Substanz  ab- 
zugeben im  Stande  ist,  die  letstete  su  berechnen;  nach  dieser  Beredmung  wird 
stets  eine  allznhohe  Menge  oiganische  Substanz  erhalten. 

Vergleicht  man  die  ZaUen  der  chemischen  Analyse  der  beiden  Jahre  mit 
einander,  so  ist  nicht  sn  verkennen,  dass  die  letstere  Flüssigkeit  im  AUgemeiiieii 
oino  concentrirtere  war;  das  Kochsais  hat  bedeutend  sngraommen,  der  Gyps- 
gdialt  nicht  unbedeutend. 

100000  Theilc  des  von  den  Bieselanlagen  durch  den  Hanptsammelcanal 
abfliessenden  Wassers  enthielten: 


1870. 

1881. 

1 883. 

9,60 

9,20 

10,052  Theile  organische  Bestandtheile, 

1,20 

0,96 

0,448  Ammoniak, 

29,44 

33,54 

58,296           anorganische  Bestandtheile, 

40,24 

43,70 

68,796  Theile  in  Summa. 

s 


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141 


Die  anorgaDischen  Bestandtheile  setzten  sich  zusammen  aus: 


loiOb 

lo81. 

1883. 

1,81 

1,72 

2,118  Theile  Kieselsäure, 

6,43 

7,50 

12,884 

» 

Kalkerde, 

0,43 

1,38 

2,333 

MagneBi», 

1^ 

1,98 

S,017 

n 

Kali, 

3,34 

4^18 

10,912 

n 

Natron, 

2,47 

O  TT 
6,1  i 

6,356 

n 

Schwefeiaftiire, 

12,056 

»» 

v-nior, 

1,650 

»f 

oiBeuoxya  una  xnoiierae, 

0  1  1 
",11 

Spuren 

n 

Phosphorsüiire, 

0,08 

2,3.-)  1 

» 

Salpetersäure, 

5,40 

5,31 

8,33() 

»» 

Kohleiisäui'e. 

30,40 

35,04 

61,013  Theilo 

in  Summa. 

0,96 

1,50 

2,717 

ti 

davon  ab  für  den  dem  Chlor  entsprechenden 

SauerstofT. 

29,44 

33,r)4 

58,290  Theile 

anorganist:ho  Bestandtheile. 

Das 

ahflics.sendo  Wasser 

hat 

eine  schwach  gelblich  trübe  Fäibinig  und  ist 

geruchlos.  Seine  mikroskopische  Prüfung  ergab  die  Anwesenheit  von  wenigen 
Infusionsthierchon  (Flagellaten)  und  von  mit  Eisenoxyd  bezogenen  Algen.  Es 
gdil  naob  längerem  YerweOen  in  einon  Tavehloasenen  C^efitsae  weder  in  FäuN 
nisa  über,  noch  bildet  aich  eine  Schimmähaut  daranf;  vielmebr  bleibt  ea  ge- 
mchlos  und  kl&rt  sieh  völlig  ab,  indem  aich  braune  Flocken  abaetzen,  die  In> 
foaionathiereben  abaterbon  nnd  daa  noch  darin  enthaltene  Ammoniac  voUatändig 
so  Sal]>eteraEnre  ozydirt  wird. 

Demnach  ist  die  langsame  Filtration,  welche  das  Cannlwas^scr  durch  den 
Sandboden  der  Rieselanlagen  gemacht  hat,  (auf  den  Danzigcr  Rieselfeldern  ist 
keine  Drainage  eingefülirt)  eine  im  Allgemeinen  befriedigende  gewesen.  Die  in 
gewaltigen  Mengen  in  der  Canalflüssigkeit  auftretenden  Vibrionen,  Bactorien  etc. 
aind  zurückgebalten  worden;  von  Ammoniac  ist  etwa  nur  der  zehnte  '1  lioil  im 
Abwasser  zu  finden,  dagegen  ist  ein  grosser  Theil  desselben  zu  Salpetersäure 
oxydirt.  Diese  und  das  etwa  zur  Hälfte  im  Abwasser  wiedergefundene  Kali 
repiasentireu  die  werthvollsten  Stoffe  desselben.  Fast  ganz  zurückgehalten  ist 
die  PhosphoralQre  nnd  von  den  organischen^Snbatanzen  daa  bei  weitem  Ueiate. 

kh  anehte  auch  dieamal  wieder  den  im  Waaaer  enthaltenen  organisch  ge- 
bandraen  Stickatoff  ala  Albnminoidammoniac  an  beatimmen,  erhielt  jedoch  eine 
ao  tnerachwindend  kleine  Menge,  daaa  aie  nicht  durch  Zahlen  auszudrucken  war. 

Beselich  dieses  und  der  Katur  der  im  Abwasser  enthaltenen  organischen 
ftdwtaoaen  verweise  ich  auf  meine  früheren  darauf  bezüglichen  Untersuchungen 
(ntie  diese  Schriften  Jahrg.  1876  nnd  1878  und  Vierteyahrsschr.  für  öffentliche 
Gtodheitepflegc  Jahrg.  1875.) 

Den  schwankenden  Schwefelsäuregell  alt  im  Al)wa<S('v,  wclclicr  oft  höhere 
Zahlen  aofVreist,   als  in  der  ursprünglichen  Canaiilüssigkeit,  erkläre  ich  mir 


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142 


dardi  die  maimigfiMslieii  Wtndelungen,  welche  der  Schirefil  anf  den  Bieeel- 
anhgeii  erfilhrt  Wir  sehen  ihn  ebmA  in  Form  von  onKtolichem  SchwefeleieeD 
den  Boden  fiberciehen,  ein  andermal  oj^dirt  eich  das  Sehwefeleieen  wieder  zu 
schwefelsaorem  Bisen.   Temperator,  BegenOUIe  vnd  andeie  Einfliiaae  spielen 

hierbei  oino  Rolle  und  das  nntwirdisch  abziehende  Wasser  enthält  einmal  viel, 
ein  andeimal  weniger  von  dem  Oxydation sprod acte  des  Schwe&Iat  Der  Grehalt 
von  Kochsalz  im  Abwasser  steht  im  Verhältniss  sn  der  Mrage  dee  in  der 

Canalflüssigkcit  enthaltenen. 

Ks  ist  von  Intcroysc,  Vergleiche  anzustellen,  zwischen  der  Menge  der  in 
den  hier  bej?prochencn  Abwäseern  enthaltenen  Bestandtlicile  und  d<'r  Ix'i  ge- 
wöhnlichen ländlichen  Eieselaiilageii  bcoltacht(!ten  Quantitäten.  Was  die  letzteren 
anbetrifft,  so  gilt  bekanntlich  als  Erfahrungssatz,  dass  ein  beträchtlicher  Theil 
der  dem  Boden  mit  der  Düngung  einverleibten  Stoffe  in  den  Erndten  nicht 
wieder  erscheint,  auch  nicht  vom  Boden  mrfickgehalten  wird,  sondern  vom 
'DigewMser  an^gewaachen  und  fortgef&Iirt  wird.  Solches  gilt  namentlich  anch 
Ton  den  beiden  werthvollen  Bestandtheilen  Stickstoff  und  Kali.  Uhr  steht  die 
bes.  Literatnr  nicht  genfigend  zu  Gebote,  und  citire  ich  hier  nnr  einige  der 
anf  dem  Hoadbalkfelde  zu  Rothamstod  WC  ins  1879  festgestellten  Result;tte 
(siehe  Biedermann  Centralblatt  für  Agricnltnrcheniie  etc.  1882,  8.  Heft).  Das 
erwähnte  Versuchsfeld  i«t  drainirt,  das  durch  die  Draiuröhren  abziehentle  Wasser 
besteht  aussehliesslich  aus  Siekerwasser,  olnic  liciinengung  von  Untergrundwasser. 
Die  Analysen  der  Drainwässer  sind  von  den  Dr>  Völker  und  Fiankland  aus- 
geführt. 

Was  den  Stickstoffgehalt  der  Drain w  arider  anbelangt,  so  enthielt  u.  a.  das 
von  einem  am  12.  März  mit  Mineraldünger  gedüngtem  Felde  abfliesscndu 
Wasser  am  7.  April  1  bis  3  Thale  Stickstoff  auf  100000  Tbellen  in  Form  von 
Salpetersinre. 

Als  Mittel  der  drd  Jahie  1878  bis  1881  enthielten  die  Drainwisser: 

von  einem  Boden,  welcher  mit  Stallmist  gedüngt  war  (14000  Kilogr. 

anf  eine  Acre)  0,75  Theile  Stickstoff  in  Form  von  Salpetersilnre  anf 

100000  Thailen; 
von  einem  nngedOngtem  Boden  0,89  Theile  anf  100000  TheUen; 
von  einem  mit  Mineral  nnd  Ammoniakd&nger  ged&ngtem  (90  Kilogramm 

anf  eine  Acre)  0,54  Theile  anf  100000  Thailen; 

von  einem  desgleichen  (870  Kilogramm  anf  eine  Acre)  0,68  Theile  auf 
100000  Thailen; 

von  einem  desgleichen  (270  Kilogramm  auf  eine  Acre)  0,93  Thdle  auf 
100000  TheOen. 

Biese  Stickstoffinengen  vertheilten  sich  in  den  verschiedenen  Zeiten  des 
Jahres  Tcrschieden.  Den  höchsten  Gehalt  hatten  die  AbwSsser  in  den  Monaten 
April,  Mai,  Jnni;  so  Cfithielten  cBe  Abwasser  der  vorbeseichneten  mit  Stallmist 
gedüngten  Bodenflttche  in  diesen  Monaten  1,15  pro  100000  an  Stickstoff,  die 

4 


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148 


mit  Ammoniak-  uud  Mineral-Dünger  gedüngten  0,9,  1,5  und  2  Theile  Stickstoff 
in  100000  Thcilcn  Wasser. 

Phoephonänra  war  in  den  l>etr.  DrunwftssMn  nur  in  sehr  geringer  Menge 
Torhanden,  Im  Mittel  der  Analyse  0,093  Thefle  anf  100000  Theilen. 

Das  Dnunvasser  der  nicht  mit  Kali  gedflngten  Parcellen  enthielt  im  Doreh* 
schniU  0,16,  das  der  übrigen  0,48  Theile  KaK  in  100000  Thdlen.  IMeser  Ge- 
halt entspricht  einem  Verlust  von  0,16  bis  0,43  Theilen  Kali  pro  Acre.  Wenn 
wir  die  Resultate  dieser  chemischen  Ermittelungen  mit  denen,  welche  ich  auf 
den  Danzigcr  Canalricsclanlagen  erhalten  liabe,  vergleiche,  so  stellt  sich  hin- 
sichtlich des  Gehaitc?  der  Abwässer  an  Phosplioraäure  und  Stickstoff  keino 
wesentliche  Vei^chiedenheit  heraus  Der  Stickstoffgchalt  der  Danzigcr  Abwässer 
botragt,  wenn  ich  die  gefundenen  Ammoniac-  und  Salpetersanremen<^en  darauf 
reducire,  im  Jahre  1876  -=  0,93,  1881  =  0,81,  1883  =  0,98  Theile  Stick- 
stoff in  100  (X)0  Theilen.  Ebenso  ist  der  Phoaphorsäuregehalt  nicht  wesentlich 
Terschieden.  Dagegen  ist  ein  recht  bedeutender  Ueberschuss  von  Kali  in  den 
Danziger  Abwissem  m  beobachten,  wie  denn  anch  anf  den  dortigen  Riesel- 
feldem  die  sogenannten  Kalinukrinter  in  &st  nicht  an  bewältigender  Menge 
gedeihen,  dahin  gehören  n.  a.  die  Chenopodien,  der  Beifnss  nnd  der  Wermnth; 
letiterer  ist  dort  sogar  cnltirirt  nnd  Icftnffich  ▼erwerthet  worden. 

Wenn  ich  hior  einige  Worte  einschalte  über  die  Zweckmftssigkeit  nnd  den 
Nutzen  der  Schwemrocanalisation  und  Rieselanlagen  Danzigs,  so  erinnere  ich 
zunäch?t  daran,  dass  diese  Anlagen  seiner  Zeit  ausgeführt  wurden,  um  den  aller- 
schlimmstcn  sanitären  Zuständen  in  Danzig  AVihnUe  zu  verschaffen  und  Reinheit 
der  Luflt,  des  Bodens  und  der  Wasscrläufo  wi«?dcrhorzu8tellon.    Das  ist  durch 
diesell)cn  auch  im  vollen  Maasse  bewirkt  worden.    Der  ökonomische  Gesichts 
punkt,  in  wie  weit  eine  genügende  Ausnutzung  der  Dungstoffe  im  landwirth- 
^^ohaftlichcn  Interesse  dabei  stattfinden  würde,  kam  seitens  der  städtischen  Be- 
hörden zur  Zeit  der  Anlage  kaum  in  Betracht»   Hatten  die  Bewohner  Danzigs 
doeh  die  Er&hrung  gemacht,  dass  die  irich  in  den  Häusern  nnd  anf  den  Hflfen 
aasammdnden  D^ectionen  nur  mit  grossem  Kostenaufwand  durch  Abfuhr  an  die 
Landleute  losauwcarden  wsren,  die  letzteren  im  Allgemeinen  wenig  geneigt  waren, 
davon  Gebranch  an  machen.   Ueberdiee  versprach  die  Canalisation  der  Stadt 
in  Veibindnng  mit  der  gleichseitig  projectirten  Wasserleitung  und  den  Riesel- 
fiddem  eine  Einnahme,  welche  die  aufgewandten  Kosten  verzinsen  und  vielleicht 
auch  amortisiren  würde.    Diese  Vorannahme  hat  sich  bestätigt.    Die  Danziger 
Anlagen  haben  es  ferner  bewiesen,  dass  die  intermittirende  Filtration  der  Canal- 
flri«siö'keit ,  ihre  Vermischung  mit  grösseren  Erdmenfren  dan  i)este  Mittel  ist, 
dieselbe  in  j^anifärer  Hozichung  unschädlich  zu  machen  und  mit  Leirhti*;keit 
und  in  allen  Fällen  loszuwerden.    Sagt  hierüber  docii  auch  Professor  \'irchow, 
welcher  in  dieser  P>age  niemals  einen  Parteistandpunkt  eingenommen  hat,  bei 
Gelegenheit  der  diesjährigen  Verhandlungen  des  Vereins  für  Öffentliche  Gesund- 
heitspflege in  Berlin:  „Die  Berieselang  ist  die  einaige  Form,  in  der  eine  grosse 
Stadt  die  Oarantie  hat,  dass  sie  ihre  Unreinigkeiten,  incl.  des  Strassen-  und 

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Haaswassen,  »nf  eine  ToUkommen  sichere  Weise  unterbringen  kann".  Ebenda- 
selbst  fttkrten  die  Professoren  Dr.  Strack  und  Dr.  Tienuum  ans,  dass  das  von 

den  Berliner  Rieselanlagen  abgehende  Wasser  so  gereinigt  sei,  dasa  es  ohne 
Bedenken  in  die  öffentlichen  Wasserläufe  geleitet  werden  ktane.  Die  Danziger 
Rieselanlagen  bestätigen  diese  Aussprüche  schon  aus  einer  zehnjährigen  Er- 
fahrung. Diese  Erfahrung  hat  gelehrt,  dass  von  der  Canalflüssigkeit  die  sus- 
pendirtrii  Stoffe  auf  der  Oberfläche  der  Rieselanlagen  liegen  bleiben,  dort  sind 
Hie  der  Austroeknung  und  Oxydation  ausgesetzt;  auch  die  bedenklichsten  der- 
selben, die  Mikroorganismen  sind  davon  nicht  ausgeschlossen,  sie  werden  im 
Abwasser  nicht  wiedorgefundcn.  Von  den  in  den  Boden  dringenden  aufgelösten 
organischen  nnd  anf»|^i8cben  Stoffen  wird  ein  Theil  dudi  die  Pflansenwwseln 
absorbirt  nnd  in  nutsbare  PflanamsubstanB  verwandelt;  dn  andorer  Theil  bleibt 
nnbertthrt  im  Ackerboden  oder  ist  im  Abwasser  wiedertnfinden;  ein  dritter  Tbeil 
wird  von  dem  in  der  Ackerkrume  angehttnften  Sauerstoff  ozydirt  nnd  bleibt 
entweder  auch  im  Boden,  oder  fliesst  mit  dem  Abwasser  in  die  Weichsel.  Die 
innerhalb  des  Ackers  sich  vollziehende  Oxydation  ist  eine  überraschend  grosse, 
es  entstehen  dort  die  hflohsten  Ozydationsstnfen,  z.  B.  ans  don  Ammoniak  die 
Salpetersüuro. 

Die  Erfahrungen  der  letzten  zehn  .J.ilire  auf  den  Dan/igcr  Rieselfeldern 
über  die  Ait  der  Rieseluug,  über  die  br-te  Ausnutzung  der  CanalHussigkeit 
durch  Auswahl  von  Nutzpflanzen,  über  Reutaliilität  etc.  haben  ebenfalls  bereits 
nutzbare  Beiträge  geliefert.  An  der  Verwaltung  und  den  betreffenden  Fach- 
kreisen liegt  CS  nun,  durch  gcoiguoto  Rathächläge  und  Versuche  diese  Er- 
fahrungen SU  erweitern. 

Vor  allen  gilt  es,  die  V«rwertbung  der  nutsbaren  Stoffe  der  Canalflikssig- 
keii  noch  ausgiebiger  an  gestalten.  Die  chemische  Analyse  der  Abwasser  leigt, 
dass  noch  mancher  werthToUe  Stoff  darin  enthalten  ist;  doch  hfite  man  sidi 
Veigleiche  anzustellen  zwischen  der  Menge  der  im  aufriesdnden  Wasser  ent* 
haltenen  Nähi*stoffc  und  den  im  abrieselndon  gefundenen,  nm  aus  den  hierbei 
erhaltenen  Zahlen  zutreffende  Schlüsse  zu  ziehen  ül)er  die  Quantitäten,  welche 
vom  Boden  zurückgehalten  resp.  von  den  Pflanzen  aufgenommen  worden  sind. 
Es  sind  derartige  Rechenexempel  stets  mit  vielen  Fehlerquellen  behaltet.  Wenn 
auch  die  Menge  des  aiiifliessendcn  Canalwasscrs  und  die  dos  auffallenden  Regen- 
wassers annährond  genau  bestimmt  werden  können,  so  fehlt  doch  jode  sichere 
Schätzung  für  die  Menge  des  durch  Verdunstung  verloren  gegangeneu,  des  durch 
Assimilation  seitens  der  Pflanxen  verbrauchten  und  des  nach  allen  Richtungen 
hin  abiiehenden  Wassers.  So  ist  das  bei  Weichselmfinde  durch  den  Haupt» 
entwSssernngscanal  abfliessende  Wasser  sicher  nicht  die  einzige  Absugsquello 
der  Heubuder  Rieselfelder.  Ferner  nimmt  das  trage  durch  den  Boden  uehendo 
Waaser  auch  manche  Bestandthmle  des  ersteren  auf,  z.  B.  das  Eisen. 

Trotz  dieser  mannigfachen  Fehlerquellen  ist  doch  nirgends  besser  die 
reinigende  Kraft  des  Erdbodens  seine  Eigenschaft,  gewisse  Stoffe,  die  in  Wasser 
gelost  oder  snspendirt  in  ihn  eindringen,  zurückzuhalten,  resp.  chemisch  sq 

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Tertadenti  sa  atodiren,  als  auf  den  mit  Ganalwasser  beriesettea  Aolagen.  So 
worden  denn  sehiCT  Zeit  audi  die  erstmi  unfaBsenden  Untenucbongen  hi«r&ber 
TOB  Dr.  Liflsaner  auf  den  Dansiger  Rieaelfeldern  auageAhrt;  aie  thaten  die 
nichtig  absorbirende  FJdiigkeit;  die  physikalische  Attractionskraft  selbst  des 
magern  Sandboden^  L^etroniilior  doii  in  ihn  eindringenden  organischen  und  an- 
organischen Stoffen  dar  und  wurden  damals  mit  grosaer  Aufmerksamkeit  von 
Soitt  11  d<*r  Ilygienikcr  und  Landwirthe  cntgegengenommon.  Bald  darauf  setzte 
Dr.  Falk  in  Berlin  diese  Untersuehnnpen  fort.  Falk  beschäftigte  sich  nanicnt- 
licli  mit  der  Eigenschaft  des  Ackerbodens,  Gifte  und  Ansleckuiigsstoffc  zurück- 
zuhalten und  zu  zerstören;  er  zeigte  ferner,  dass  übel-  oder  wohlriechende 
Flüssigkeiten,  wenn  sie  auf  den  Erdboden  gegossen,  ihrcu  Geruch  nur  an  die 
oberen  Bodenschichten  abgeben,  ebenso  gefärbte  Flüssigkeiten.  Wurde  z.  B. 
eine  Blntlöaang  dnreli  eine  JBidsehicht  fiUrirt,  so  war  in  dem  Filtrat  keine  Spur 
TOtt  HftmogloUin  entlialten. 

Lisaauer  nnd  Falk  haben  viel  dazn  beigetragen,  die  YorortheUe  so  wider- 
legen nnd  an  beseitigen,  welche  sich  anf  die  8chidlichkeit  von  Ganalwasser* 
licricsfdnngcn  beziehen.  Sie  fahrten  zuerst  den  Beweis,  dass  bei  rationell  ans- 
geführien  Bieselanlagen  weder  das  Grundwasser  noch  die  von  ihm  abhängigen 
Wasserlünfe  eine  in  sanitärer  Beziehung  bedenkliche  Verunr^nigttng  erleiden. 

Doch  noeh  immer  nicht  genügend  sind  diejenigen  Verändern ngen  der  ('anal- 
wä<ia<'r  studirt,  weiche  sich  auf  chemische  Umsetzungen  bezieiien.  Diese  Ver- 
änderungen gehen  der  Hauptsache  nach  auf  dreierlei  Weise  vor  sich.  Erstens, 
indem  sich  die  im  Erdboden  enthaltenen  chcinischcn  Verbindungen  mit  den  hinein- 
dringenden oinfaeii  nach  den  Gesetzen  der  rheinischen  Verwandtschaft  umsel/en; 
ZU  ihnen  gehören  n.  a.  diejenigen  Umsetzungen,  welche  das  in  unserni  sandigen 
Bieseltmrrain  in  recht  bedeutender  Menge  Torkommendo  Eisenoxyd  bewirkt. 
Den  im  Ganalwasser  Torkommenden  schwefelhaltigen  organischen  Stoffen,  den 
sogenannten  ProteinTerbindongen  wird  durch  dieses  Eisra  der  Schwefel  ent- 
sogen,  indem  sich  Sehwefeldsen  bildet  nnd  auf  diese  Weise  eine  durchgreifende 
Zereetxnng  derselben  eingeleitet  wii*d.  Eine  zweite  Art  der  chemischen  Um* 
gestaltnng  wird  durch  den  in  der  Ackerkrume  in  conccntrirter  Form  enthaltenen 
Luffcsauerstoff  bewirkt.  Dei-^^elho  oxvdirt  u.  a.  die  im  Ganalwasser  enthaltenen 
Ammoniaksalze  zu  salpetriger  Säure  und  Salpotorsaure,  fernor  die  organischen 
KohlenstofTverbindungcn  entweder  vollständig  zu  Kohlensäure  und  W.tss«'r,  oder 
unvollständig  zu  Humussäurc  u.  a.  Schrtn))ein  und  neuestens  Kappel  in  Erlangen 
zeigten,  wie  leicht  Ammoniac  iui  Beisein  einer  Base  und  einer  genügenden 
Luftmengo  in  diese  Saucrstoffverbindungen  übergeht  an  einer  Mischung  von 
metallischem  Kupfer,  Zink  oder  Eisentheilai  mit  Ammoniac.  Falk  in  Berlin  goss 
NaphtilaminlOsni^  anf  Ackerboden;  es  verlor  dadurch  nicht  nur  seinen  peno* 
tränten  Oemch  völlig,  sondern  die  oberste  Schicht  ftrbte  sich  auch  blau,  d.  i. 
ein  Beweis,  dass  das  Napthihunin  sich  mit  Sauerstoff  verbunden  hatte.  Falk 
ze^  dass  diese  erwlhnte  Bigensdiaft  des  Bodens  erhöht  zur  Geltung  kommt, 
wenn  derselbe  mit  OewSehsen  bestsnden  ist.  Er  goss  femer  eine  Lösung  von 

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ludol,  eine  sdir  iil»elricchende  Flüssigkeit,  welche  auch  im  Kothe  enthalten  ist, 
auf  Ackerboden.  Die  Lösung  drang  hinein  und  liltrirto  hindurch;  dabei  steUte 
sich  heraus,  dass  das  Indol  nur  von  der  obersten  Bodenschicht  aufju'onommen 
wtinlc,  die  nocli  lange  nach  dem  Aufgiessen  den  ekelerregenden  (Jciucli  bei- 
behielt, das  Filtrat  war  frei  von  Indol  und  geruchlos.  War  der  I>odcn  mit 
l'flanzenwuchs  bedeckt,  .so  eriiöhte  sich  die  Wirkung  de.s  Indol  s,  der  Boden 
war  dann  im  Stande,  nicht  allein  eine  grössere  Monge  desselben  zu  verarbeiten, 
sondern  der  Geruch  verschwand  auch  zauberisch  schnell. 

Die  dritte  Art  der  chemiBehen  Umgestaltungen  wird  im  A<dc€tlx)den  dordi 
Vermittelimg,  durch  den  Lebensprocees  niederer  Organismen  bewirkt.  Diese 
Art  von  UmgeBtaltongen  sind  besonders  interessant;  sie  tragen  wesentlich  dasn 
bei,  die  im  Ganalwasaer  gelösten  stickstoffbaltigen  organischen  Stoffe  in  ein- 
hohe  zu  zerl^en  und  damit  für  die  Pflanze  assimilirbar  zu  machen,  ferner  die 
im  Camdwasser  lebenden  Organismen  im  Kampfe  zu  überwinden.  Diese  Mikro- 
organismen mögen  es  auch  vorzugsweise  sein,  welche  diejenigen  stickstoffhaltigen 
Stoffe,  welche  wir  mit  dorn  Begriffe  Fäulnissträger''  liezeichnen,  angreifen  und 
ihre  Oxydation  zu  Salpetersäure  und  Kohlensäure  bewirken.  Ihre  Wirksamkeit 
ist  ähnlich  der  unserei-  lieft'.  Schon  Mitte  dieses  Jahrhunderts  war  ilieses  so- 
genannte ,,Salpincrsaurel"erment'"  bekannt  und  als  kleine  rund(!  Korperchen  l»o- 
schrieben  worden,  («euauo  und  umfassende  Unteräuchungen  idior  dasielbe  aiud 
jedoch  erst  vor  wenigen  Jahren  dorch  Th.  Sohlösing  und  A.  Münz  gemacht 
worden.  Sie  thaten  dar,  dass  dieses  Salpetersttnr^erment  eigentlich  in  jedem 
Ackerboden  ezistirt  und  dort  snr  Wirksamkeit  gelangt  Ihren  Experimenten 
lagen  nmüusende  Filtrationsversnche  durch  langgestreckte,  mit  der  bete.  Acker* 
erde  gefällte  Gefitose  zu  Grunde.  Ein  entscheidender  Yersndi  war  n.  a.  fol- 
gmider:  Es  wurde  eine  Mischung  von  reinem  Quarzsand  und  Kalkerde  in  das 
AbBor]Uionsro1n'  gef&llt,  dann  wurde  langsam  die  Stickstoff-  und  ammoniakhaltige 
Canalilüssigkcit  aufgegossen;  dieselbe  durchdrang  allmälig  die  Bodenschicht  und 
floss  unten  wieder  ab.  Es  wurde  während  der  ersten  zwanzig  Tage  keine  Sal- 
pcterbildung  beobachtet;  von  da  ab  fand  solche  dann  aber  statt  und  nahm 
stetig  zu.  Es  Avar  mithin  constatirt.  dass  eine  Zeit  viin  zwanzig  Tagen  zur 
Entwickelung  der  Keime  der  niedern  Organismen  nöthig  war,  dass  solclie  von 
da  ab  dann  aber  thätig  in  der  Oxydation  der  stickstoffhaltigen  Substanzen  und 
ihrer  eigenen  Yamehrung  weiter  arbeiteten.  Wurde  der  so  vorgerichtete 
Apparat  nun  aber  bis  auf  100^  C.  erhitzt,  so  verlor  der  Ackerboden  voll- 
ständig wieder  seine  nitriflcirende  Eigenschaft,  indem  die  kleinen  Organismen 
getödtet  wurden;  ein  gleiches  wurde  erreicht,  wenn  er  nut  Cloroformdlmpfen 
impriignirt  wurde.  Aach  nach  Beseitigung  des  Chloroforms  wurde  in  den  darauf 
folgenden  vier  Wochen  keine  SaIpetrt]»ilduDg  wahrgmiommen ,  jedenfalls  weil 
die  Organismen  durch  das  Cloroform  völlig  getödtet  waren.  Nach  Ablauf  dieser 
Zeit  wurde  etwas  Gartenerde,  in  Wasser  vertheilt,  auf  den  Sand  der  Röhro 
gegossen  und  von  nun  ab  nahm  die  Salpetersäurebildung  wieder  ihren  i-egel- 
mässigen  Verlauf.    Selbstverständlich  kann  dieselbe  nur  dann  in  einem  Acker^ 

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boden  stattfinden,  wenn  genfigendor  Sauerstoff  der  Luft  in  demselben  enthalten 
ist  oder  hineingelangen  kann;  mangelt  der  Sauerstoff,  so  beschränkt  sich  in 
demselben  Masse  die  Bildung  der  Salpetersäure.  Die  Temperatur  beeinflusst 
ferner  ausserordentlich  den  Salpeter8äure)»ildungsprocess.  Am  günstigsten  ver- 
läuft derselbe  bei  '61  C,  bei  55  "  C.  wird  er  autjgehoben,  ebenso  unterhalb 
-h  5»  e. 

L'utor  Umständen  entsteht  anch  eine  niedrigere  Oxydatiousstufe  des  Stick* 
BtoBBf  die  salpetrige  Stture  und  constatirte  Warring  ton,  daae  tolehM  v.  a. 
daan  stattfimd,  wenn  die  NfthrflflBngkeit,  mit  weloher  er  experimentirte,  eine 
hoi^  Schidit  bildete  nnd  die  Litoang  eine  ooncentrirtere  war,  oder  dne  hohore 
Tenperator  statthatte,  mindestens  15*  0. 

Ana  diesen  nnd  den  frnlier  erwähnten  Versuchen  geht  herror,  dass  beim 
Zerfall  der  complicirt  zusammengesetzten  oi^anischen  Substansen  in  Ammoniak, 
Kohlensäure  and  Wasser  die  Mitwirkung  kleinster  Organismen  ausgeschlossen 
ist,  dass  hier  wahrscheinlicli  ein  directer  Oxvdationsprozess  durch  den  Sauer- 
stoff der  Lwh  stattfindet,  dass  aber  zur  Erzeugung  hoher  Oxydationsproducte, 
als  Salpetersäure  und  salpetrige  Säure,  die  Arbeit  kleini<ter  Orga7iisnieii  mit. 
holten  niiiss.  Ks  folgt  ferner  aus  den  Schlo^'ing-Münz'schen  Unter-ucluinL'-eii, 
da.^s  zur  Hcinignng  von  annnoniacalischcn  Alifallwässern  ein  absolut  .-<teiilcr 
Boden,  bestehend  aus  Sand  und  Kalk,  anfangs  nicht  geeignet  i.-^t,  mit  der  Zeit 
aber  zu  einem  YortrefiBichen  Reinigungsmittel  werden  kann.  Die  Erfahrung  auf 
den  Banager  Bieselfeldeni  bestätigt  diesen  Sati.  Im  Jahre  1876  war  im  Ab- 
wasser keine  Salpetarsftnre  an  finden,  in  den  folgenden  Jahren  hat  deren  An- 
Wesenheit  mehr  nnd  mehr  xugenommen;  in  demselben  Maasse  nahm  das  Am- 
moniak ab. 

Sehr  wichtig  sind  auch  die  Beobachtungen  B.  Watrington's,  welcher  die 
Schlösing-Munz'schen  Versuche  fortsetzte:  er  constatirte,  dass  das  Licht  liei 
diesem  Nitrificationsprocesse  eine  äusserst  wichtige  Rollo  spielt.  In  der  Finster- 
niss  vollzieht  sich  dieser  Proccsß  nämlich  leicht  nnd  sicher,  walirtMid  das  Tages- 
licht ihn  vollständig  hindert.  Warrington  operirte  mit  einer  sehr  verdfinnten 
Lösung  von  Chlorammonium,  welcher  er  etwas  der  fermentsameubaitigcn  Acker- 
enie  zugesetzt  hatte,  in  offenen  Gläsern. 

Sclilö  sing  und  ilünz  bemühten  sich  ferner,  festzustellen,  welche  niedere 
Organismen  es  denn  eigentlich  sind,  welche  diese  hohe  Oxydation  bewirken. 
Zs  diesem  Zw  ecke  prftflen  sie  diejenigen  Filze,  welche  nach  Pasteur  die  Eigen- 
sebsft  besitzen,  Sauerstoff  leicht  auf  organische  Körper  zu  fibertragen,  so 
FudeäUum  glaveum,  Atpetgiüm  niger,  Mueot  mueedo  und  raeemontt.  Die 
Aesflilalfi  blieben  jedoch  erfolglos.   Bei  spftteren  Untersuchungen,  welche  sie 
otti  einer  Nftbrfl&BSigkeit  anstellten,  welcher  sie  etwas  Gartenerde  beigemischt 
ÜStteO/  fimdeo  sio  unter  dem  Mikroskope  äusserst  kleine  längliche  und  glänzende 
KAperebeo,  wdiche  walu-scheinlich  dieselben  sind,  welche  schon  früher  Pasteur 
Bster  dem  Namen  ,/>orpu»eule8  brillantt'  und  auch  Kock  und  Cohn  beschrieben 


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Eine  aiidei'O  Rt'ihc  uie<}«rer  OrganismRn  giebt  ijs,  wolclic  umgt'kehi-t  den 
voi1u"^ohriebenen.  niolif  owdirendo  Kinwirkungen  auf  die  in  WaHf«or  pelöst^'n 
slickstoffhaltiVen  Stoffe  äussern,  «ondern  leducinMide,  wie  J.  Mensel  zuorf<t  nacli- 
ffewicson.  Sie  sind  «'ss,  welche  unter  Umstänileu  die  •Salpetersäure  in  salpetrige 
Säure  odor  Ammoniac  zuriickverwandeln  kOnnen. 

Die  Manuigfnltigkeit  der  im  Ackerboden  gefundenen  kleinsten  OrganiBuicn 
ilt  ftborliaiipt  eine  grosse  und  ihre  Anzahl  eine  ganz  enorme.  Nach  Kooh  rind 
in  den  oberen  Sehichleii  desselben  Torherrschesd  Spaltpilze  vorhanden,  wenn 
der  Boden  von  der  ntmoBphlrischen  Lnft  wenig  durchdrangen  werden  kann, 
SchimmdpilMi  wenn  die  Luit  ihn  got  dnrehiiehen  kann.  Aach  Spross-  oder 
Gähningspilse  sind  darin  in  finden,  sie  sind  es,  welche  ans  gewissen  orgnnischen 
Stoffoti  des  Bodens  Alcoliol  erzeugen.  Münz  hat  aus  Gartenerde,  wciolio  viel 
organische  Stoffe  enthielt,  Alcohol  ausziehen  können  und  rein  dargestellt. 

Es  bietet  sieli  dem  Mycoloj^en  die  beste  Gelegenheit,  auf  Rieselanlagen, 
wie  sie  Danzig  besif/t  ,  seine  Studien  zu  machen.  Allerdings  liegt  das  Schwierige 
bei  der  Untersuehiniu;  der  Wirkung  dieser  kleinsten  Organismen  in  iiirem  duivh- 
einandergeniisclitf'u  X'orkommen  und  in  ihrer  Kleinheil.  Reine  Experimente  mit 
ihnen  zu  machen,  d.  h.  eine  reine  Ausüaat  zu  bewirken,  ist  äusserst  schwierig; 
es  stellt  sich  bei  solchen  Aussaaten  nur  zu  häufig  heraus,  dass  sich  neben  den 
ansgesSeten  Keimen  noeh  andere  befinden,  welche  das  guse  Experiment  in 
Frage  stellen.  Da,  wo  gemischte  Organismen  Torkommen,  ist  es  gewöhnlich, 
dass  unter  ihnen  ein  Vemichtnngskampf,  ein  Kampf  ums  Dasein  stattfindet, 
wdeber  mit  dem  Siege  der  einen  oder  andern  Art  endet  Die  erwUhnten 
Schwierigkeiten  su  fiberwinden,  m<fge  ferneren  Forschungen  gelingen. 


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Die  Stellung  der  Botanik  unter  den  Naturwissenschaften, 

ihre  Entwickelang  znr  exakten  WiHAenschaft  und  ihr  YerhältninH  zum 
praktischen  Leben,  sowie  über  die  Aufgaben  des  westprenssischen 

botaniseh-soologischen  Vereins. 

Vortrag,  gebalteo  in  der  äiUung  der  Naturforacbenden  Gvsellflcliaft  am  27.  Februar  18b4 

Ton 

I>r.  HL.  V.  IClinraräU. 


Die  Wiaaenseiiaften  sind  EneqgnisM  der  BedMilsse  der  menBchUcben 
Gesellschaft,  nnd  sind  in  Folge  dessen  enierseits,  je  nachdem  sie  grössere 
WiehtigkeH  f&r  jene  Bedtrfiiisse  hatten,  «adereneitB  aber  aoeh  je  nachdem  ihre 
Objekte  grössere  oder  geringere  Schwierigkeiten  boten,  der  Reihe  nach  snr 
AnsbilduDg  gelangt. 

Die  Bedürfnisse  der  Menschen  worden  durch  die  denselben  innewohnenden 
Triebe  bedingt  und  sind,  insofern  sie  nit  li  .nif  »las  loiMiche  Bestehen  und  Wohl- 
licfinden  beziehen,  durch  die  fcJrfahrungen  de^  gewöhnlichen  Lebens  und  durch 
ilie  Erweiterungen,  weU  lie  diese  durch  di(i  Kenntnisse  erfahren,  die  die  Wissen- 
.schaflen  gewähren,  zu  befriedigen  niügbcli.  Der  Mensch  besitzt  aber  auch 
einen  Trieb,  der  sich  nicht  auf  sein  und  seines  Geschlechtes  leiblichefi  Wold  be- 
ziehen lAsst,  für  dessen  nicht  za  leugnendes  Vorhandrasein  icfa  noch  bei  keinem 
FhflosopheD  eine  mir  genl^gende  BrklXrung  gefimden  nnd  anch  keine  ansngeben 
weiss,  der  jedoch  bei  jedem  Menschen  in  stirkerem  oder  geringeren  Grade  sn 
finden,  nnd  der  in  seinen  geringsten  Oraden  schon  bei  allen  Thieren,  deren 
deetenthik^keiten  wir  sn  beobachten  Gelegenheit  haben,  zu  bemerken  ist, 
nimlich  den  Brkenntnisstrieb.  Die  geringste  Manifestation  dieses  Triebes  ist 
das  was  man  gewöhnlich  Neugier  nennt.  Sie  zeigt  sich  bei  den  Thieren  und 
beisi  Kinde  bei  dem  Erwachen  des  Bewusstseins,  und  bleibt  die  einzige  bei 
einem  grossen  Theile  der  Menschen  durch  ihr  ganzes  Leben,  zum  Theil  weil 
der  Trieb  nur  in  geringem  Grade  vorhanden,  zum  Theil  alu  r  auch,  weil  der- 
selbe durch  die  Nothwendigkeit  der  Befriedigung  anderer  Bedurtnisse  unterdrückt 
w\rd.  Die  höchste  Manifestation  dieses  Triebes  ist  das  Streben  uacli  Erkenntniss 
des  ursächlichen  Zusammenhanges  der  Dinge. 

Der  Erkonntnisstrieb  ist  eben  vorhanden,  und  wenn  seine  Befriedigung  anch 
nieht  die  erste  nnd  einzige  Auigabe  der  Wissenschaft  ist,  denn  die  Existenz 
nnd  das  Wohlbefinden  des  Menschengeschlechte  ist  Vorbedingung,  so  ist  ^s 

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doch  ibie  leiste  und  hdchete.  Die  WissenschAft  ist  nor  so  weit  wabre  und 
reine  Wisseoschaft  als  ne  zur  Befriedigung  dieses  Triebes  dient. 

Die  An&ngo  aller  Wissenschaften  wurden  wie  gesagt  durch  das  BedOr&iss 
herbeigeführt;  die  Astronomie  durch  das  Bedürfniss  einer  festen  Zeitrechnung, 
die  Sprachwissenschaft  durch  die  Nothweiidigkeit  fremde  Sprachen  xu  erlernen 
tt.  s.  w.  Meine  Al>siclit  ist  hier  von  der  Stellang  der  Hotanik  unter  den  Natur- 
wissenscbafteni  ihrer  Entwickelnng  sur  exakten  WiBricnscUaft  und  ihrem  Ver- 
hültiiiss  zum  pr.iktiHclicn  Lol)on  zu  sprechen,  und  zu^deieh  einige  Bemerkungen 
über  die  botanischen  Vereins- Aufgaben  in  unserer  Provinz  zu  maehen. 

Ks  ist  ann'anen<l,  dass  die  Botanik,  die  Wisöenseliaft  vom  Pflanzeiireieli. 
zwar  auf  ilirer  niedrigsten  Entwickcluiipfsstufe  eine  seJir  alte,  sich  erst  als  eine 
der  letzten  unter  den  Naturwissenschaften  zu  einer  soleheu  die  uns  nicht  nur 
Kenntnisse,  d.  h.  einzelne  thatsäcblicbe  Data,  sondern  auch  Erkeuntnisäe,  d.  b. 
Einblicke  in  den  ursächlichen  Zusammenhang  der  Dinge  liefert  entwickelt  hat. 
Uan  sollte  glauben,  dass  das  Pflanzenreich,  ohne  welches  das  Bestehen  des 
Menschengeschlechts  eine  Ünm0glichk«t  wire,  frühzeitig  ein  G^nstand  der 
Forschung  habe  werden,  und  in  Folge  dessen  frühe  zur  Bntwickelung  einer 
wirklichen  Wissenschaft  Veranlassung  gegeben  haben  m&sse;  und  doch  ist  das 
nicht  der  Fall.    Der  Griiude  für  diese  Erscheinung  sind  zweierlei.  Erstlich, 
gehört  zur  Kenntniss  der  zur  Befriedigung  unserer  ersten  Bedürfnisse  nützlichen 
Pflanzen  keine  tiefere  J'orschung,   sondern   dieselbe  wird  durch  die  Erfahrung 
des  gewoiinlieheii  Lebens,  ich  möchte  sagen  dureli  den  lliierischcn  Instinkt  er- 
worben.   Per  zweite  (Jrund  ist,   dass  (i<'r  Organisnuis,   das  schwierigste  aller 
Beobachtung8(»l)jckte.  sieh  den  unvoUkoninienen  Methoden  als  unerforschbar 
erwies,  und  daher  dem  Erkenntni.s.striob  nur  Gegenstand  erfahrungäloser  Speku- 
lation wui-dc.  Etwas  Aehuliches  zeigt  die  Meteorologie.  Bei  aller  praktischen 
Wichtigkeit,  die  diese  Wissenschaft  Ar  uns  hat,  bot  sie  fr&heren  Zeiten  so 
grosse  Schwierigkeiten,  dass  sie  erst  in  unserm  Jahrhundert  sich  der  Windeln 
zu  entledigen  ang^mgen  hat.  Aehnlich  wie  der  Botanik  ist  es  ihrer  Schwester- 
wissenschaft der  Zoologie  ergangen.  Doch  hat  sich  ihr  eigentlich  wissenschaft- 
licher Theil  aus  dem  Grunde  etwas  früher  entwickelt,  dass  die  praktisch  so 
wichtige  TTeilkunst  zur  nähern  Erforschung  des  menschlichen,  und  daher  aacli 
zu  dei-  der  näehstverwandten  thierischen  Körper  drängte.    Und  doch,  wie  ver- 
hältnissmässig  kurze  Zeit  ist  es  erst  her,  da^^s  man  nur  iiber  die  gi-öbsten  Uiu- 
risse   der  wichtigsten  thierischen  Lebensveiricbtungen,  Ernähning,  Athmuu|{, 
Blutkreislauf  u.  s.  w.  ins  Klare  frekonimen. 

Weil  in  Botanik  und  Zoologie  anfänglich  die  l'ntersclieidung  der  ver- 
schiedeneu Formen  fast  den  ganzen  Kenntnissschatz  ausmaclite,  dem  man  nur 
noch  Bemerkungen  über  die  wirklichen  oder  vermointlichen  für  uns  nützlichen 
oder  schädlichen  Bigensehaften  hinzufügte,  nannte  und  nennt  man  diese  Wissen- 
schaften beschreibende  Naturwissensehaften,  und  stthlte  auch  noch  die  Mmera- 
logie,  die  Wissenschaft  von  den  in  der  Natur  Torkommead«i  nnorganiscIiMi 
Körpern  hinzu.   Insofern  die  Beschreibung  der  einzelnen  Erscheinungsformen 


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in  diesm  WiaaeiMdiafteii  immer  eineii  verhttltoissmäsäig  groasen  Tbeil  ihres 
Inhalts  «umacben  wird,  läset  sich  diese  Benennung  rechtfertigen;  ein  unter* 
seheidendes  Merkmal  beseicbnet  sie  nicht,  denn  es  (pebt  andi  eine  beschreibende 
Astronomie  dne  besdireibende  Chemie  n.  s.  w.  Der  älteste  gemeinschaftliche 

Name  für  die  drei  Wisäenschaften,  Naturgeschichte,  ist  sicher  der  unzutreffendste, 
und  doch  behält  man  ihn  mit  Reclit  bei,  denn  der  altgewohnte  Nam^  den  jeder 
ohne  Definition  versteht,  ist  immer  der  beste. 

Die  Wertli?p]iät/.ung  einer  Wissenschalt  von  Seiten  des  grossen  i'uldikums 
winl  immer  von  dem  Nutzen  abhängen,  den  ihre  Ergebnit^se  den  licdinfnisson 
des  Lebens  schaffen,  sowie  von  Seiten  der  wiösenscliaftlich  Gebildeten  von  ilor 
F«>rdening  der  Erkenntnis^,  die  sie  bewirkt.  Für  l)eides  hat  die  BoUinik 
Itiöher  im  Verhältuiris»  zu  andern  Naturwiatienscliafteu  wenig  K'i.steu  können;  sie 
befindet  sich  noch  auf  einer  zu  geringen  Stufe  der  Ausbildung,  sie  ist  noch  zu 
juug.  Vom  grossen  Pabliknm  wird  der  Botanik  nor  daher  em  Werth  beigelegt, 
weil  es  emsthafte  Minner  sich  mit  ihr  beschftftigen  sieht,  und  es  daher  manchen 
praktischen  Nntsen  von  ihr  voraussetit  und  erwartet;  viele  Mttnner  der  Wissen- 
Mliaft  betraditeten  sie  frfiher  und  betrachten  sie  theils  noch,  auch  schon 
durch  den  Cmätaud  verleitet,  dass  mit  der  Scientta  amahilin  sich  so  viele 
Dilettanten  beschäftigen,  als  hauptsächlich  nur  der  Befriedigung  eines  ästhe- 
tiscbeu  Bedürfnisses  und  der  Sammellust  dienend.  Sein-  bezeichnend  ist  eine 
Aeussernng  Najinb^ins  I.  Als  Alexander  von  Humboldt  ihm  nach  Rückkunft 
von  seiner  amerikanischen  Reise  vorgestellt  wurde,  waren  die  einzigen  Worte, 
die  er  an  densell)cn  riclitete:  ,,Sie  sind  Botaniker,  meine  Frau  beschäftigt  sich 
aueh  mit  l'olanik".  Ich  will  damit  nicht  der  Unkenntniss  Napuleons  über 
«üc  Bedeutung  Humboldts  für  die  Natui-A^isseuschaftcn  in  ihrem  (jebammtumlaugc 
dpotteii,  denn  diese  konnten  damals  wohl  noch  wenige  kennen,  sondern  die 
Wcrtbschltsung,  welcher  sich  die  Botanik  im  Allgemeinen  auch  heute  noch 
selbst  in  Kreisen  von  sonst  hoher  Bildung  erfireut,  beseichnen. 

Ich  komme  nun  zur  Geschichte  der  Entwickelung  der  Botanik  zur  Wissen- 
sehaft und  will  gans  kurz  deren  Verlauf  darstellen.   Dass  das  Pflanzenreich 
\m  seinw  grossen  Bedeutung  f&r  das  Mensdienleben,  firfih  ein  Gegenstand  der 
Beobachtung  werden  musste,  läset  .^ii  Ii  vorausst^tzen.  Dass  die  Priesterschaften 
«ier  alten  Kulturländer,  Aegypten,  Assyrien,  Phöuizieu,  die  damaligen  Pfleger 
der  Wissenschaften,  vielföltige  Pflanzcnkenntnisse  besasscn,  ist  gewiss.  Wird 
•Joch  auch  in  der  Bibel  dem  König  Salomon  die  Keuntniss  aller  Pllanzen,  vom 
Ysop  auf  der  Mauer  bis  zur  Ceder  auf  dem  Libanon  zugeschrieben.  Diese 
fv':'/jijfnisse  werden  sich  aber  wohl  liauptsiichlich  nur  auf  die  Kenntniss  der 
ökonimiiscJi  wichtigen,  der  in  Gärten  zu  ästhetischen  Zwecken  gezogenen  und 
\)esonderr>  der  iiiediciDisch  für  wichtig  gehaltenen  Pflanzen  beschrankt  haben. 
Deun  weuu  uns  auch  der  Verlust  der  wissensehaftlidien  Literaturen  jener  Volker 
ein  directes  Urtheil  unmöglich  macht,  so  mfissen  wir  es  doch  aus  den  natur- 
wiBsenscbaftlicben  Schriften  der  Griechen  schliessen.  Auch  bei  den  Griechen 
aad  es  Dur  Aristotehs  und  sein  Schüler  Theophrast,  die  sich,  wie  wir  aus  den 

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auf  uns  gekominonrn  butanii?cheu  Sclirifteii  des  letztoron  sohon,  z»  ciiicr  wi^scu- 
scliaftlit'lu'ü  Ik'haiullung  der  Botanik  crliubcu.  Alle  Uebrigen  licfeni  nur  Aul- 
zähluDgeu  der  Pflanzen,  deren  Nutzen  und  Schaden  man  kannte  oder  zu  kenne»« 
glaubte,  uud  ausser  den  Nauieu  und  den  Angaben  der  nützlichen  oder  schäd- 
lidien  SSgensehafteD  nicht  einmal  die  geringste  BescbreibuDg,  so  daas  die  KenntniBü 
derselben  sich  nor  traditionell  rom  Lehrer  znm  Sdiüler  fortpflanzen  konnte 
Das  ansfUhrlichate  aof  uns  gekommene  derartige  Yeraeichniss  ist  die  Matena 
mediea  des  Dioscorides.  Die  in  Philosophie  und  Natnrwissenschaften  die  Griechen 
nur  kopircudcn  Bdmer  haben  auch  in  der  Botanik  nichts  geleistet.  Plinius  in 
seiner  Butaria  natumlis  registrirt  nur  kritiklos  alles  Uoberlieferte.  Auch  die 
Araber  und  das  christliche  Mittelalter  haben  der  Botanik  keinen  wissenschaft- 
lichen Gehalt  gegelien.  Beide  haben  nioii^tens  nur  den  Dioscorides  abgoscla  iebeii 
und  den  dort  gelieferten  PflanzcnnanK  n  iHMie  liinztigcfügt,  nebst  veruiciiitlichcn 
Eigenschaften,  wie  die  zahlroiclieii  Krautci  biu  licr  di's  Mittelalters  zeigen.  Noch 
kommt  hinzu,  dass  die  durch  Traditi(»n  Ibrlgepllanzte  Kenntiiis.s  der  mit  den 
alten  Namen  geuieinten  Pflanzen  verloren  gegangen  war,  uud  daher  oft  ganz 
willkürlich  jene  auf  ganz  andere  übertragen  wurden. 

Erst  mit  der  Emanzipation  der  Wissensohaßen  von  scholastischer  Oelehi^ 
samkdt,  im  15.  und  16.  Jahrhundert,  filngt  auch  die  Botanik  an  eine  Wissen- 
schaft zu  werden,  ^gentlich  erst  in  den  Werken  der  beiden  Banhine  ans  dem 
16.  Jahrhundwt  finden  wir  brauchbare  Pflanzenbeschreibnngen  und  Pflanzen» 
abbilduugcn.  lui  17.  Jahrhundert  werden  die  ersten  walurhaft  wissenschaftlichen 
Beobachtungen  in  Pflanzenanatomii«  und  Physiologie  von  Malpighi  und  Crew 
gemacht,  und  die  Zahl  der  beschriebenen  Pflanzen  durch  wissenschaÜÜiche 
Beisende  wie  Adanson,  Tournefort  u.  a.  l>edeutend  vermehrt. 

Wurde  auf  diese  Weise  die  Ma.s,<!e  der  Kcnntnis.se  sehr  vergrössert,  so  fehlte 
doch  noch  die  ordnende  Hand,  die  das  Erkannte  übersichtlich  zusannnenst<^llte 
und  diese  fan<l  sich  im  vorigen  Jahrhundert  in  Linne.  Sein  Ilauptv crdicnst, 
aber  nicht  sein  einziges  ist,  dass  er  eine  zweckmässige  Nomenklatur  erfand 
und  den  Grund  zu  einer  festen  Terminologie  legte.  Dadurch  allein  wurde  es 
möglich,  dass  die  erkannten  Pflanzenformen  fest  umgrenzt  und  jederzeit  wieder 
erkannt  werden  konnten.  Wie  aber  jede  Thätigkeit,  die  etwas  Ausswordent» 
liches  leisten  soll,  eine  beschränkte  sein  muss,  so  auch  die  Lmn^^s.  Seme  Auf- 
gabe war,  damals  die  nothwendigte  für  die  Botanik,  den  beschreibenden  Theil  der^ 
selben  zur  Ausbildung  zu  bringen,  und  dieses  bat  er  geleistet  durch  seine  Nomen- 
klatur und  sein  künstliches  System,  welches  wenigstens  ein  brauchbares  Fachwerk 
lieferte  um  das  Bekannte  vorläufig  einzuordnen  und  benutzbai'  zu  machen.  Wenn 
er  über  dieser  nothwendigen,  lür  die  Kräfte  eines  einzelnen  Mannes  riesigen 
Vorarbeit,  die  anderen,  schon  vor  ihm  in  AngritT  gonommenon  weiteren  Auf- 
gaben der  Botanik,  Anatomie  und  Physiologie  vernachlässigte,  so  ist  ihm  daran.-' 
kein  Vorwurf  zu  machen,  wohl  aber  zeugt  es  von  einer  unter  den  Gelehrten 
wie  unter  anderen  Menschenkindern  herrscheudeu  Geistesträgheit,  dass  sich  eine 
sogenannte  Linntische  Schule  bilden  konnte,  die  im  Grunde  nicht  fiber  LinntI 

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UiiMiflstarebte,  lange  Zeh  die  Wiaeeiiacluift  beherrschte^  vnd  als  einuge  An^be 
der  Botanik  die  Beneimimg  und  Beschreibmig  der  Pflanzen  betrachtete,  also  das 
Mittel  mit  dem  Ziveek  yerwechselte.  Der  Gmst  dieser  Schule  wird  am  besten 
doreh  dm  Anssprudi  Boerhaave^s  bexdchnet:  Botauica  eift  scientiae  nahtralh 
pan,  cujuM  €pe  /elicimme  et  minimo  neffcHo  pUmiae  coffnoteuntw  ei  in  memoria 
reiinentur. 

Wenn  ich  sage,  die  Linn<^i8che  Scliulc  war  lange  Zeit,  ja  bis  in  ilas  erste 
Drittel  unseres  Jahrhunderts,  die  lierrsehondc  in  der  Botanik,  so  will  ich  damit 
nur  sagen  ,  dass  der  grosse  Haufe  der  Botaniker  ihr  angeliorte,  und  fast  alle 
Lclu^stidde  mit  ihren  Anhäntr«'ni  besetzt  waren,  nieiit  aber,  dass  nicht  auch  die 
audcrcu  Zweige  der  Botanik  ihre  V  ertreter  gehabt  hätten.  Es  faudeu  sich 
immer  solche,  die  morphologische,  anatomische  und  physiologische  Beobaoh- 
taagen  machten, '  und  schon  die  Anfotellung  sogenannter  natürlicher  Systeme 
war  eine  Reaktion  gegen  das  trockne  Fachwerk  des  Linndischen  Systems.  Bs 
war  das  Bestreben,  das  Pflanienreich  in  grossere  morphologische  Gruppen, 
analc^  den  Gattungen,  den  höchsten  minrphologischen  Einheiten  Linnes,  zn 
ordnen.  Lange  Zeit  sahen  die  eigentlich  zünftigen  Botaniker  solche  Bestrebungen 
wie  z.  B.  Goetht^'s  Metamoi'phoaeniehre,  für  dilettantische  Spielereien  an. 

Ein  Hauptmittel  zur  Förderung  der  Wissenschaften  von  den  Orgiinismen 
waren  die  Vervollkommnungen  dce  Mikroskops  in  unscrra  Jahrhundert,  die  es  erst 
eigentlich  zum  brauchbaren  wissenfichaltlichen  Werkzeuge  machten.   Durch  die 
genaueren  anatomischen  und  entwickelungsgeschiclitlichen  Beobaditungen ,  die 
das  Mikioskojj  erst  möglich  uiaciite,  musste  sich  bald  der  Gesichtskreis  der 
Botaniker  erweitern  und  es  iliueu  klar  werden,  dass  Kenutniss  der  Fllanzen- 
arten  und  Systematik  nkht  die  einzigen  und  höchsten  Aufgaben  der  Botanik 
seien.   Wie  so  leicht  die  Menschen  ans  einem  Extrem  in  das  andere  verfhllen, 
zogt,  dass  nunmehr  viele  Tertreter  der  neuen  Bichtung  mit  Geringscbfttzung 
auf  die  Systematiker  und  ihre  doch  so  uothwendigen  Bestrebungen  herabsahen, 
sie  als  Wurzelgrttber,  Heusammler  und  Spezieskrftmer  verspotteten.  Wenn 
frfiher,  zur  Blfithezeit  der  Unn^chen  Schule  jemand  schon  deswegen  ein  Bota- 
niker grnannt  wurde,  weil  er  einige  tausend  Pflanzen  nennen  konnte,  und  ein 
solcbei'  der  lUOüO  Pilanzcnarteu  kannte,  ein  sehr  grosser  Botaniker  hicss,  so 
Ijcbauptete  jetzt  Schleiden  in  seiner  so  oft  paradoxen  Weise,  man  könne  ein 
;rrus~<'r  Butan ikcr  sein  ohne  den  Namen  einer  einzigen  PHanze  zu  kennen, 
welchen  Aussprucii  manche  seiner  l)egeistert«-m  Schüler  so  wörtlich  nahmen, 
»Ja--  .-i«-  eine  Unkeuutniss  der  gemeinsten  iMlan/.eu  afleklirten.    Nun  dir  Zeit 
hdl  auci)  riulche  schrofl'en  Gegensätze  gemildert,  hat  schon  und  wird  luimer 
mehr  jedem  Tlieile  der  Wissensehaft  den  ihm  gebührenden  Pktz  anweisen. 

Diese  Tfaeile  der  Botanik,  welche  alle  gleidi  wichtig  sind,  und  deren 
keiner  ohne  die  andern  zur  rollen  Ausbildang  kommen  kann,  sind:  Systematik, 
Ifofpbologie,  Histologie,  Physiologie,  Pflanzengeogi'aphie  und  Pflanzenpaltton- 
tologie.  Die  £ntwickelungq;eschichte,  die  häufig  als  besondere  IHsciplin  be 
wiefaBet  wird,  ist  nicht  eine  solche,  sondern  nur  eine  wichtige  Beobachtungs- 

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mefthode,  die  in  Systomatik,  Morphologie  und  Histologie  ihre  Anweodiing  findet, 
da  der  Organismus,  als  ein  in  beständiger  Umwandlnng  Begriffenes,  nnr  in 

seinem  Werden  richtig  aufgcfasst  werden  kann. 

Die  Systematik  beschäftigt  sich  mit  dem  Benennen  und  Iksclircibeu  der 
l*flanzcnfonnon  und  tuit  dem  Ordnen  derselben  in  übersichtliche  Gruppen,  Sie 
ist  der  nothwcndig  allen  andern  Zweigen  der  WisBcnschaft  \  orhergehendi?  Tlieil, 
denn  ehe  man  an  die  Beobachtung  des  Wesens  eines  Dinges  trohen  und  darüber 
andern  Mittheilung  machen  kann,  niuss  man  es  erst  von  anderen  Dinii:(!n  unter- 
scheiden. Es  dienen  dazu  Nomenklatur  und  Terminologie.  Durch  Liuue's 
Verdienst  sind  wir  für  die  organischen  Isaturkörper  im  Besitz  einer  sehr  zweck- 
mässigen Nomenklatur,  und  swnr  glüddiehenrdsse  einer  lateinisGlien  resp. 
griecbischen,  also  Ar  alle  europäischen  Botaniker  einheitlicben.  Es  wäre  sehr 
unangenehm  und  seitranbend,  wenn  man  f&r  jede  Pflanaenart  ai^eioh  wenigstens 
einen  deutschen,  firanzOsisdien,  englischen  und  italiraischen  Namen  lernen  müssle, 
ganz  abgesehen  von  schwedischen,  spanischen,  russischen  u.  s.  w.  So  wie 
Linm'  s  Nomenklatur  ist  auch  seine  Terminologie  lateinisch,  denn  seine  Werke 
sind  nach  der  (lelehrtensitte  des  vorigen  Jahrhunderts  lateinisch  geschrieben. 
Da  das  Lateinische  immer  mehr  aufhört  Schulsprache  zu  sein,  denn  es  wird 
wohl  in  der  Schule  heute  gründlicher  gelehrt  al»er  weniger  geschrieben  und  fast 
nicht  mehr  gesprochen,  der  Muttersprache  aber  mehr  Aufmerksamkeit  geschenkt 
wird  als  früher,  so  werden  auch  die  botanischen  Werke,  besonders  die  Floren 
der  einzelnen  Länder,  heutzutage  meistens  in  den  Landessprachen  geschrieben. 
Schon  seit  1844  ist  keine  lateinische  Flora  yermama  und  schon  länger  keine 
Flora  f/alliea  erschienen,  und  es  sind  in  Folge  dessen  neben  der  lateinisdien 
sehr  ausbildete  Terminologien  in  den  modemoi  Rultur^rachen  gebildet.  Es 
bat  das  seine  Vortheile  für  die  Popularisirung  der  Wissenschaft,  aber  auch 
seine  Nachtheile  für  die  Vci'ständigui^  unter  den  Botanikern.  Denn  um  einai 
englischen  oder  französischen  Eloristeu  zu  verstehen,  muss  man  manche  Vokabel 
lernen,  die  in  keinem  Diktionar  zu  finden,  wenigstens  nicht  in  der  hier  ge- 
brauchten Bedeutung.  Das  sind  aber  Sprachen,  zu  denen  man  in  der  Schule 
wenigstens  den  Grund  legt,  wie  nbel  ist  es  aber  mit  den  übrigen! 

Die  AiiCiialK'  der  Systematik  ist,  wie  gesagt,  die  bekannten  PHanzeul'ormeii 
in  übersichtliche  (inipiton  zu  bringen,  und  alle  untorscheidbaren  Formen  zu 
beschreiben  resp.  abzubilden,  um  ihr  Wiedeit-rkennen  möglich  zu  machen.  Die 
Wichtigkeit  und  Nothwendigkeit  dieser  Thätigkcit  ist  es  nun,  welche  oft  dem 
Laien  nicht  recht  klar  wird.  Was  kann  es  für  ein  besonderes  wissenschafUiches 
Interesse  haben,  wird  oft  gefragt,  den  etwa  160000 200  000  schon  benannten 
und  beschriebenen  Pflanzenarten  noch  einige  Tausende  hinzuzuftgen?  Ganz 
einikch  fh^^e  ich  dem  entgegen:  Warum  suchen  die  Astronomen  so  eifrig  nach 
neuen  Kometen?  es  sind  ihrer  doch  schon  eue  ganz  genügende  Anzahl  bekannt, 
und  warum  nach  neuen  Asteroid«!?  Kann  es  von  besonderen  Lite^e  sein, 
wenn  man,  nachdem  man  ihrer  schon  200  kennen  gelernt,  erfährt,  dass  noch 
einige  solcher  Brocken  mehr  sich  zwischen  Mars  und  Jupiter  herumtreiben? 

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Wanun  vervollständigen  sie  die  Fixsternkatalüpf?  Ganz  einfacli,  weil  uns  er^t 
die  Kenntoiss  dor  Fülle  der  Eibchoiuungcn  zur  Klarheit  über  ihr  Wesen  nnd 
Ümn  ZosammenhaDg  Abran  kfinneii.  Hätten  z.  B.  die  alcxaudriniscbeu  Astro- 
Domen  schoD  so  genaue  and  nmfaseende  Sternluktaloge  augelegt  oder  anlegen 
können,  so  wflrden  die  heatigen  Astronomen  ans  den  Verftnderuugen,  die  seitdem 
▼oigegnngen,  schon  recht  viel  Anfichlnss  Ober  die  Eigenbewegnngen  der  Blx- 
stenie  und  nnseres  Sonnenqrstems  entnehmen  können.  Ebenso  würden  uns, 
wenn  uns  Theophrast  statt  seiner  physiologischen  Spekulationen,  bei  denen  nns 
mehr  die  aufgestellten  Probleme  als  deren  vcnueiutlichc  Lösung  intercssiren 
können,  gute  Bctjchroibungen  der  damaligen  griechischen  Flora  hinterlassen 
hätte,  (liosc  so  manchen  Aufschluss  ül)er  Pflanzcuwandenni]ur  und  Fonuveraii(l«'rnnif 
oder  Formliestandi^'keit  der  Arton  geben.  Welche  Aulsclil&sse  könnte  uns  ein 
von  Diodcorideti  gesarnmeltes  Herbarium  gewäiiron! 

Eh  ist  d.ihcr  nothwendig,  unsere  Kenntnisse  auch  in  den  kleinsten  Kinzeln- 
heiten  zu  vermehrtMi,  dt  un  nur  die  Fülle  der  Einzelnhoiten  kann  uns  zu  Er- 
kcnntnisson  ffdiren,  und  es  ist  immer  der  Mangel  jener,  der  die  Wissenseliafl 
sich  in  leere  Spekulationen  verlieren  liispl.  Mag  nun  auch  mancher  IJotaniker, 
der  sich  andern  Zweigen  der  Wissenschaft  zugewendet,  noch  mit  (iering- 
aehätKung  anf  diese  wie  ihm  dünkt  geistlose  Kegistraturarbeit  herabblickeu, 
diese  Registratnrarbeit  ist  eine  nothwendige  Vorbedingung  auch  seiner  Thfttig- 
keit;  es  ist  wichtig«  dass  sie  gnt  nnd  genan  gemacht  werde,  nnd  mnncher  mor- 
phologischen nnd  phyriologisohen  Ärbmt  sieht  man  es  nicht  eben  sn  ihrm 
Vorthefle  an.  dass  es  ihren  Yer&ssem  an  Spesialkenntniss  fehlt. 

Was  wbr  in  der  Botanik  Morphologie  nennen,  entspricht  der  Anatomie  in 
der  2Soologie.  Beide  beschifkigen  sich  mit  den  Formen  des  Körpers,  der 
Organismen  nnd  seiner  Organe.  Die  Verschiedenheit  dor  Namen  entspringt 
nur  aas  gans  snfiÜIjgen  ftnsseren  ümstünden.   Da  der  thierische  Körper  die 

wicbtigslen  seiner  Organe  in  seinem  Innern  versehliesst,  so  ist  zu  deren  Er- 
forschung meist  ein  Zerschneiden  notlnvendig,  daher  der  Name  Anatomie.  Die 
Pflanze  dagegen  kehrt  im  Allgemeinen  die  Mehrzahl  ihrer  Organe  der  Aussen- 
weit  zu,  weswegen  ein  Studituu  ihrer  Formverhältiiisse  schon  grossentheils  an 
dem  unverletzten  Körper  uioi^lich  ist.  Erst  die  rntersuchuiig  der  Elenientar- 
theile  macht  ein  Zerschneiden  nöthig.  daher  entspricht  die  PHanzenanatomie 
der  zoologischen  Histologie  oder  Gewebslehrc.  Wie  wir  nun  in  der  Zoologie 
eine  Metamorphoeeulehre  und  eine  vergleichende  Anatomie  haben,  so  auch  in 
der  Botanik*  Erstere  zeigt  wie  die  Gmndorgane,  Axe,  Blatt,  Haargebilde,  sich 
ra  Oiganen  der  verschiedenartigsten  ])h}  siologischen  Funktionen  umbilden, 
letztere,  die  raghsichaide  Iforphologie,  erforscht  wie  in  den  Terschiedenen 
Pibnsei^gnippen  die  analogen  Orgue  yerschiedene  Oestah  annehmen. 

Die  Histologie,  gewöhnlich  Pflanzenanatomie  genannt,  beschsftigt  sich,  wie 
«dkm  getagt;  wie  die  tfaierische  Gewebsldire  mit  den  Elementartheilen  des 
Kdrpeis,  den  Zellen  nnd  deren  Verbindungen,  den  Geweben. 


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156 


Kaum  ein  Theil  der  Botanik  hat  in  den  letaten  Deoennien  eine  so  radikale 

Uiugestaltung  erfahrcu,  als  die  Physiologie,  die  Lehre  Tom  LebensproseBS. 
Man  iHrancht  nur  die  Lobrb&cher  der  Botanik,  welche  vor  etwa  50  Jahren  er^ 
tichienen;  mit  den  heutigen  zu  vergleichen*  lu  jenen  bildet  die  Physiologie 
meist  nur  einen  kurzen  Anlianjr.  in  dem  man  fast  nur  aus  Analogien  mit  der 
thierisclien  Physiologie  ersohloR.scne  vage  Veiumthuugen,  Etfabrungen  aus  der 
LHudwirtliyehaftuiid  (  Järtiierei,  alior  sehr  wenige  aul'eigene  gl  rindlichelJeobaohtungen 
und  Experimente  geMtiitzte  poriitive  Resultate  findot.  Heute  itit  denn  doch  schon 
ein  reeht  ansehnlicher  gesicherter  Besitzstand  iu  dieser  Wisaenschaft  vorhandeu, 
den  wir  bauptsttchlich  der  Ver\'ollkomuiuuug  des  Mikroskops  nnd  den  Fort> 
adiritton  der  Chemie  wdankoi. 

Ein  Terhflltnissniflssig  neuer  Zweig  der  Botanik  iat  die  Pflanaengeognphiei 
die  Lehre  von  der  VertbeilnDg  der  Pflansenformen  Über  die  Erde.  FrfUie  achou 
mnsste  Pflanaenkundigen  in  Oebiigsländera  die  verschiedene  Vertheflung  der 
Gewächse  je  nach  der  Erhebung,  sowie  Rdaenden  die  ganz  verschiedene  Physiog- 
nomie der  Vegetatioui^deckc  verschiedener  Länder  auffallen,  aber  erst  A.v.  Humboldt 
danken  yar  die  Einführung  des  Namens  dieser  Disziplin  in  die  Wisgenschaft, 
sowie  die  IIau])tanregung  zur  Ausbildung  derscll)eii.  Bei  der  verhältuissmässigen 
Neuheit  der  Disziplin  existirt  sie  nur  cr^^t  in  den  grossen  Umrissen,  ihren 
Ausbau  wird  sie  erst  duieh  die  "N'ervollständigung  der  Systematik,  die  es  bis 
zur  minutiösesten  Unterseheiihuig  der  Formen  bringen  muss,  und  hauptsächlich 
dni'ch  das  gründlichste  Durchbotanisiren  der  einzelnen  Länder  erreichen  können. 
Und  wie  weit  entfernt  rind  wir,  v<mi  fremden  ErdtheÜen  abgesehen,  von  der 
vollständigen  Kenntniss  der  Pflanaendecke  auch  noch  in  den  beetibekannten 
enroiiftisehen  Lindern. 

Als  ffinften  Zweig  der  Botanik  nenne  ich  noch  die  Pflanaenpal&ontologie, 
die  Kenntniss  der  in  den  Erdsclttchten  aufbewahrten  Reste  ehemaliger  V^getatioiu 
Da  der  Forscher  es  hier  fiet  nie  mit  einer  ganzen  Pflanze,  sondern  nur  mit 
einseinen  Bruchstficken  derselben,  einem  Blatt,  einer  Frucht,  einem  Holzstfickcbeii 
u.  8.  w.,  oder  wohl  selbst  oft  nur  mit  einem  Abdrucke  zu  thun  hat,  so  setzt 
diese  Diszijdin  eine  grosse  Kenntniss  dei-  Systematik.  Mor]»liologie  und  Histologie 
voraus.  Denn  \vi<'  der  zoologische  Paläontologe  aus  einem  Zahn,  einem  Knochen 
u.  s.  w.  ein  ganzes  Thier  zu  rekonstruiren  suchen  muss,  so  der  botanische  aus 
der  Verästelung  der  (Jefassliinidel  eines  Bl;iites,  aus  den  Formen  der  Holz- 
zellen  u.  s.  w.  eine  l'Uanze.  Pflanzenpaluoutologie  und  Pflauzengeographie 
werden  einst  zusammen  die  Wissenschaft  bilden,  welche  man  mit  Recht  eine 
Geschichte  des  Pflanzenreichs  nennen  kann. 

Nach  dieser  Aus^nandersetaung,  was  die  Botanik  ist,  wonach  sie  strebt 
und  was  sie  leistet,  komme  ich  auf  meinen  Ausgangspunkt  zurftck,  auf  ihre 
Stellung  unter  den  fibrigen  Naturwissenschaften  und  zum  praktischen  Leben  der 
Mensülien,  auf  das  was  sie  bisher  für  dieses  geleistet  hat  und  welche  Werth- 
scbätzung  sie  in  Folge  dessen  in  den  Augen  der  praktischen  Menschen  geoiesst. 
Verglpiehen  wir  sie  daher  in  dieser  Hinsicht  mit  einigen  andern  Naturwissen« 
Schäften.  • 


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157  

I>ie  Astronomie,  eine  der  ältesten  Wissenschaften,  hat  Richorlich  der  Monsch- 
heit  sehr  viel  j)raktischen  Nutzen  gewährt.  Sie  ist  es  aHein,  die  eine  feste 
Zeitrechnung  ermöglicht  und  ihrer  Dienste  für  die  Schifffahrt,  geogiaphische 
Hrtsbestiinmung  u.  s.  w.  lirauche  ich  wohl  nicht  zu  erwähnen.  Es  ist  daher 
nicht  zu  verwundern,  dass  sie  sich  von  jelier  eines  hohen  Anseliens  erfreute, 
und  ihr  in  Folge  dessen  geistige  und  materielle  Kräftig  stets  in  reichem  Masse 
7.U  Clebote  staudeu.  Und  doch  begnügte  man  sich  nicht  mit  dem  wirklichen 
NaUen,  den  sie  gewihrte,  sondern  snclite  noch  in  darAsftrol<^e  einon  einge* 
bildeten,  so  dass  selbst  ein  Kepler  sich  lom  Horoskoponsteller  hergeben 
moaste.  Nach  dem  ITrtheil  eines  Astronomen,  Hermann  Klein,  hat  die 
Astronomie  den  Punkt  der  AnsbOdnng,  bis  zu  welchem  sie  praktischen  Nutsen 
bot,  schon  im  Torigen  Jahrhundert  errdeht,  nnd  ihre  ferneren  Bestrebungen 
scheiDen  nur  noch  dem  Erkenntnisstriebe  dienen  zu  können.  Was  für  einen 
praktischen  Nutzen  kann  man  sich  von  der  Erforschung  der  Nebelflecke,  der 
Doppelßterne,  der  Eigenbewogung  der  Fixsterne  u.  s.  w.,  was  von  der  astro- 
nomischen Spektralanalyse  versprechen?  Welches  praktische  Intoro^se  küiintc 
für  die  Menschheit  die  Berechnung  der  Bahn  dc>s  Sonncnsystonis  haben?  da 
doch  wahrscheinlich  ehe  die  Sonne  ihren  gi'ossen  Jahrcslanf  volloiidet  von  dein 
stolzen  Herrn  der  Schöpfung  auf  dem  kleinen,  den  gliUienden  Tropfen  beglei- 
tenden Sandkörnchen  keine  Spur  mehr  vorhanden  sein  wird,  AUe.s  Weiter* 
streben  dieser  Wissenschaft  scheint  also  nur  striflichem  Vorwitz  sn  dienen, 
d.  h.  der  Befriedigung  des  Erkenntnisstriebes. 

Auf  der  H<Ae  der  Nutsbarwerdung  st^en  znr  Zeit  Phynk  nnd  Oliemifi. 
Fest  jede  ilirer  neuen  Entdeckungen  findet  anch  sofort  eine  praktische  Anwen- 
dung. Biese  Wissenschaften  stehen  daher  anch  in  hohem  Ansehen;  begabte 
Köpfe  wenden  sich  ihnen  zahlreich  zu  und  an  materiellen  Mitteln  für  ihre 
Fördemng  wird  nicht  gespart.  In  firfiheren  Zeiten  war  das  nicht  der  Fall.  Die 
Alchemistcn  fanden  nur  Untei-stutzunji^  wenn  sie  Gold  machen  o<ler  ein  Lebens- 
elixir  bereiten  zii  können  vorgaben,  und  wurden,  wenn  sie  ihre  Versprechungen 
nicht  ertüllen  konnten,  eingesperrt,  oder  man  hing  sie  wohl  gar  an  dfii  fJalgen. 

Der  Nutzen  der  Mineralogie  und  Geognosie  für  den  Bergbau  .^ind  bekannt. 
Sie  sind  mit  diesem  Gewerbe  entstanden  und  ülier  dasselbe  zur  Wissenschaft 
hinausgewachsen.  Da  die  Geognosie  in  neuerer  Zeit  sich  der  gründlicheren 
Erforschung  der  bisher  von  ihr  mehr  vemachlissigten  olieren  Erdschichten  sn^ 
wendet,  so  Terspricbt  sie  auch  der  Laadwirthschaft  bedeutende  Dienste  sn 
IsisteB.  Der  schon  gebrachte  und  noch  su  erwartende  Nutsen  aus  diesen 
Wissensdmften  sicbert  awdi  ihre  fernere  materielle  Ftfrdemng. 

Schon  misslicher  steht  es  mit  der  Zoologie.   Nur  weil  die  Medisin  nnd 
Hieranneikniist,  nm  im  Stande  zn  sein  den  Schäden  des  menschlichen  und 
tUertehen  Körpers  abzuhelfen,  nothwendig  die  Natur  desselben  kennen  lernen 
Baaste,  wurden  dessen  Erforschung  schon  in  früherer  Zeit  bedeutende  geistige 
nnd  materielle  Kräfte  zugewendet,  und  die  Anatomie  und  Physiologie  der  höheren 
Tiden  erfreat  sieb  daher  schon  einer  verhältnissmässig  hohen  Ausbildung.  Für 

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158 


die  ülnigon  Zweige  der  Zoologie  gilt  noch  lueist  dasselbe,  was  ich  hinsichts 
der  Botanik  sagen  will.  Die  entoniologischon  Forschungen  z.  K.  gelten  anch 
häufig,  da  hier  bei  der  last  uneuülichen  Furuicnzahl  das  Üauimelu  und  die 
Systematik  einen  bedeutenden  Theil  der  wisBonsehaftlichen  Thätigkeit  ausmachen, 
selbst  noch  bei  vielen  Gebildeten  Ar  Spielereien.  Und  doch  sind  gewiss  in 
diesem  Zweige  der  Zoologie  noch  die  wichtigsten  Problone  sn  lOsen.  Ich 
erinnere  nur  beispidsweise  an  die  GemeindMi  und  Staaten  bildraden  Insekten, 
deren  Beobachtung  noch  sn  der  Lösung  der  höchsten  psjdiologischen  Fragen 
beitragen  kann. 

Die  Botanik,  im  Dienste  der  Medizin  entstanden,  wie  vir  aus  den  Schriften 
der  Alten  und  des  Mittelalters  ersehen,  hat  sich  erst  spät  zu  einer  selbst- 
ständigon  Wissenschaft  erheben  können.    Es  waren  auHinglich  hauptsächlich 
die  Wirkungen  der  rHanzcn  auf  den  menschlichen  Körper,  welche  man  zu  er- 
forsrhen  streifte,  und  nur  um  jener  wilit- ii  fand  man  es  nöthig  die  v<"i  schiedenon 
Pflanzt  n formen  wenigstens  untorscheidcn  zu  lernen.   Daher  waren  früher  Aerztc 
und  Apotheker  fast  die  einzigen  Pfleger  dieser  Wissenschaft.    Das  hat  sich  iu 
der  Neuzeit  sehr  verändert,  weil  die  fortgeschrittene  Chemie  in  ihren  Präparaten 
meist  weit  wirksamere  Mittel  kennen  lehrte,  als  die  einfkchen  unveränderten 
Pflanaentheile  boten.  Die  Zahl  der  offixinellen  Pflanien  nimmt  ab,  die  der 
obsoleten  zu,  uiki  die  Pflanzenmedikamente  spielen  heutigen  Tages  in  der  Volks- 
medizin, die  sich  an  alte  zum  Theil  missverstandene  Traditionen  hiUt,  eine  weit 
grössere  "Rolle  als  in  der  wissenschaftlichen.   Die  Wirkung  dieses  Vorganges 
auf  das  Htudium  der  Medizinalpersonen  tritt  augenscheinlich  hervor.  Noch  vor 
40 — Jahren  lieferten  die  Stände  der  Aerzte  und  Apotheher  das  grös.ste 
Tontingent  der  Botaniker,  und  die  Coryphiien  der  Wissenschaft  gingen  aus  ihrer 
Mitte  liervor;   heute  ist  das  durchaus  nicht  mehr  der  Fall.    Dem  Arzte  bleibt 
bei  i]rv  grossen  Erweiterung  der  jtliN siologisehen  und  j>alhülogischen  Studien 
wohl  nur  in  wenigen  Fällen  mehr  Zeit  und  Lust  sich  ndt  einer  seinem  Berufe 
femer  stehenden  Wissenschaft  zu  befassen,  und  der  Apotheker,  der  sich  neben 
seinen  gewerblichen  Beschttftigungen  noch  Sinn  für  wissenschaftliches  Streben 
bewahrt,  wendet  sich  vorzugsweise  solchen  Wissenschaften  zu,  in  denen  er  be- 
hufs seiner  Vorbildung  die  gründlichsten  Studien  gemacht  haben  muas,  und  von 
denen  er  sich  auch  in  seinem  Gewerbe  die  grosseren  Vortheile  versprechen  kann, 
also  vorzugsweise  der  Chemie.   Welche  materiellen  Vortheile  konnte  einem 
Apotheker  gründliche  Beschädigung  mit  der  Botanik  gewähren?    Um  ächte 
Chamillen  von  ähnlichen  wcissblühendcn  Anthemiden,  Schierling  von  Kälber- 
kropf oder  anderen  Umliellisteren  zu  unterscheiden  bedarf  es  keiner  tiefen 
botanischen  Kenntnisse,  und  gtite  von  schlechter  Chinarinde  zu  unterscheiden 
lehrt  ihn  Itcsser  die  Chemie  als  die  Botanik. 

W^enn  der  junge  Forstmann  und  Landwirth  auf  den  Akademien  botanische 
Vorlesungen  hören,  so  wird  ihnen  das  jedenfalls  insofern  nützlich  sein  als  es 
ihren  geistigen  Gesichtslcrms  vorgrOsaert;  ob  es  ihnen  aber  in  ihrem  praktischen 
Berufe  grosse  Vortheile  verschafft,  ist  mir  firsglich.  Wenn  man  aufHohtig  sein 

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vin,  80  rnoss  man  sagen,  niiBere  PflaQzenphysiologic.  so  grosse  Fortschritte;  sie 
aoeh  in  Kurzem  gemadit  hat,  iat  doch  noch  viel  zu  sehr  in  den  Kinderschuhen 
nm  schon  praktisch  veriraidbare  Anleitungen  zum  Pflanzenbau  geben  zu  können. 
Auch  dio  Pflanzenkrankheiten,  })rsonderB  die  durch  Pilze  und  andere  Schmarotzer 
h«'r\orgebrachten,  die  man  in  neuester  Zeit  seiir  g:rrmdlich  studirt,  hat  man 
wohl  in  ihrem  Wesen  zum  grossen  Theil  schon  richtig  erkannt.  Mittel  zu  ihrer 
Verhütung  und  Heilung  weiss  die  Wissenschaft  aber  noch  wenige  anzugeben, 
und  es  bleibt  nur  die  wohl  nicht  täuschende  Hoffnung,  dass  man  Feinde,  deren 
Katar  man  erkannt,  auch  mit  der  Zeit  mit  Erfolg  bekämpfen  lerne.  Wenn 
man  dieses  bedenkt»  wird  man  leicht  begreifen,  dass  anch  Forst-  nnd  Landwirtfae, 
sofem  sie  ein  wissenschaiUichea  Streben  besitien,  sich  meist  andern  ihrem  Be- 
rufe mehr  Nntsen  versprechenden  Dissiplinen  «nwenden,  nnd  wenn  sie  fiberhanpt 
Neggong  l&r  Botanik  habw,  so  wird  es  meistmis  doch  mdur  ein  isthetlKhes 
als  ein  wissenschaftliches  Intoresso  sein,  das  sie  dem  Pflanzenreich  widmen. 
Und  doch  wBre  es  im  Interesse  der  Wissenschaft  so  sehr  wiinscheuswerth,  das 
gerade  in  diesen  beiden  Berufskreisen  der  Eifer  für  Botanik  rege  würde. 

Die  Folge  dieses  Verhältnisses  zum  praktischen  Leben  ist  es,  dass  bisher 
die  von  den  Staaten  und  Corporationen  für  di<^  Förderung  dieser  Wit-Hensdiaft 
gewährten  materiellen  .Mittel  im  ^'erllältnis3  zum  IJedürfniss  so  gcriiiir  waren, 
und  es  zeugt  für  clie  dorh  recht  idealiftischo  Richtung  des  als  materialistisch 
verschrieenen  Zeitgeistes,  dass  sich  dieses  iu  neuester  Zeit  sehr  zum  Besseren 
Ändert.   Kodi  vor  vierzig  Jahren  waren  anf  einigen  kleinen  deutschon  Univer* 
sititen  die  Professoren  der  Botanik  nnd  Zoologie  mit  einander  vereinigt,  heute 
kann  man  von  keinem  Professor  der  Botanik  mehr  verlangen  und  mnthet  es 
ihm  auch  nicbt  xuy  dass  et  anch  nur  das  ganse  Gebiet  seiner  Wissenschaft 
gleiehmSssig  beherrsche.  Die  bc^anisdien  Girten,  im  Dienste  der  Hedisin  ent- 
standen, waren  anfUnglich  nur  dazu  bestimmt,  Material  für  die  Apotheken  an 
liefern  nnd  die  jungen  Mediziner  die  ofRcinellen  Pflanzen  kennen  zu  leliren. 
Beim  Erwarhjien  der  Botanik  zur  selbstständigen  Wissenschaft  wurden  natürlich 
aiu  h  sie  allmählich  mehr  rein  wissen.schafllichc  Institute,  aber  wie  traurig  sah  e;^ 
mit  ihnen  grossentheils  noch  vor  Kurzem  aus.   Noch  vor  nicht  30  .laliren  klagte 
mir  der  Direktor  eines  l>otanischen  (Jartens,  dass  er  in  demsell»en  theilweise 
Bluuienzucht   und  Gemüsebau   betreiben   lassen  müsste,   um  einen  Theil  der 
Unterhaltungskosten  einzubringen,  und  er  daher  nicht,  so  wie  er  es  wünsche, 
über  sein  Gflrtnerpersonal  an  wissenschaftlichen  Koltorversnchai  verfugen  könnte. 

So  etwas  kommt  heute  wohl  nicht  mehr  vor,  im  Gegenthoil  kann  man 
asgen,  dass  die  botanischen  Gürten  cum  Theil  Inznriito  ausgestattet  seien;  doch 
dient  ein  grosser  Theil  dieses  Luxus  dem  Ästhetischen  Gennsa,  gegen  welchen 
ich  durchaus  nichts  einwenden  möchte,  nur  muBs  man  nicht  die  Kosten  dafür 
I       aogerachtenreise  der  Wissenschaft  auf's  Conto  schreiben.    Ebenso  worden  auf 
'       botanische  Samminngen  und  für  Reisen  überall  bedeutend  grössere  Summen  aus 
dffentlichen  Mitteln  verwendet  als  jemals  in  früherer  Zeit,  al)er  noch  lauge  nicht 
SO  viel,  als  ea  cur  rascheren  Förderung  der  Wissenscbal't  wünschenswerth  wftre. 

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Kann  man  der  Hoffnung  leben,  die  Botanik  wenle  eine  grössere  Bedeutung 
für  das  menschliche  Lehen  gewinnen,  und  spiitor  die  ihr  zugewendeten  mate- 
riellen und  goisti<ron  Mitt(d  durch  praktische  Vorthcile  heimzahlen?  Ich  bin 
der  festen  lJeber/cuL^mi<r .  <ia>:^  eiiK»  Zeit  der  Nutzbarwerdung  für  die  Wisaen- 
schalten  von  den  Organismen  kounnen  wird,  wie  sie  jetzt  für  Physik  und  Chemie 
Torliandcn;  wer  sich  aber  heute  mit  ihnen  bcfasst,  wird  in  seltensten  Fällen 
die  mtlcbreidie  Kah  in  ihii«ii  findon,  sondern  stell  mit  der  Refriedigung  seines 
Erkenntnisstriebes  begnügen  müssen,  nnd  ancb  die  Förderer  dieser  Wissen- 
sobaften  dOrfen  sieb  nicbt  sn  sangniniscbo  Hoffiinng  msdien,  ibre  materiellen 
Opfer  in  der  nitebsten  Zeit  dnrcb  praktisch  verwertbbare  Entdeckungen  belohnt 
in  sehen.  Diese  Opfor  sind  Saaten,  die  ancb  sicher  einst  Ernten  bringen 
werden. 

Ich  komme  nun  an  dem  letzten  Theile  meiner  Erörterungen,  nämlich  za 
den  botaniseheu  Vereins-Aufgaben  und  da  die  Botaniker  und  Zoologen  der 
Naturlorschenden  Cjesellschaft  auch  Mitglieder  des  bot.  zool.  Vereins  sind.  s<» 
di'irfte  es  wohl  angebracht  sein,  .•nicli  hier  von  <ler  Aufgabe  zu  spreclien,  die 
dieser  \  erein  sich  nicht  nur  stellen  kann,  8on<iern  zu  deren  Lösung  ihm  auch 
die  Möglichkeit  gegeben  ist. 

Wenn  ich  im  Folgenden  fast  nur  von  den  botanischen  Aufgaben  spreche, 
so  bitte  ich  die  Zoologen  nicbt  sn  glanbmi,  dass  ich  als  Botaniker  nur  pro 
domo  rede,  also  ihre  Anfgsben  woiiger  beachtet  wissen  mochte.  Ich  tbne  es 
nnr  der  KSne  wegen,  nm  mich  nicht  immer  wiederholen  zu  mBssen,  denn  die 
Aufgaben-  der  beiden  Schwesterwissenschaften  Zoologie  nnd  Botanik  sind  so 
ähnliche,  ihre  Bestrebungen  sich  parallel  laufende,  und,  wie  es  zwischen  Thier> 
nnd  Pflanzenreich  keine  Grenze  ^ehtf  sich  so  vielfach  berührendo,  dass,  was 
man  von  den  Bci^trebungen  '1er  einen  sagt,  mit  verttuderten  Namen  ancb  anf 
die  andern  angewendet  werden  kann. 

Unser  Verein  wurde  im  Jahre  187H  gegründet  und  bezeichnete  als  seinen 
Zweck:  .,l)ie  Krforsehnng  dei-  Pflanzen-  und  Thierwelt  West))reussens  nach 
allen  Richtungen,  also  auch  mit  Hüekslclit  auf  ihre  Leltenseracheinungen,  mit 
besonderer  Rficksichtuahme  aul  Fiagen.  die  tlir  den  Wohlstand  der  Provinz  von 
Bedeutung  sind,  und  die  Hebung  des  botanisch-zoologischen  Studiums  in  West- 
preussen  im  AUgeradnen."  Das  ist  jodenfhlls  ein  ganz  umfassendes  Programm, 
welches  keinen  Zweig  der  botanischen  Bestrebungen  ansschliesst,  nnd  das  ist 
ganz  zweckmässig,  nur  müssen  wir  nntersueben,  welche  Angaben  wir  in  der 
Lage  sind  mit  unseren  geistigen  nnd  materiellen  Ifitteb  zuerst  in  Angriff  za 
nehmen;  da^  ProgramnTlaBBt  nns  immer  die  Freiheit  spftter  bei  etwa  verftuderter 
Lage  noch  andere  zu  verfolgen. 

In  einer  Provinz  welche  eine  oder  mehrere  Hochschulen  besitzt,  Univer- 
sitäten, forst-  und  landwirthschaftlichen  Akademien,  technische  Hnehsehnlen, 
wird  den  natiirwissenschaftlielien  Dozenten  dieser  Anstalten  von  selbst  die 
Leitung  eines  solchen  Vereins  wie  der  unsere  zufallen,  und  da  sie  nicht  blos 
die  Aufgabe  haben,  ihre  Wissenschaften  zu  lehren,  sondern  es  auch  ihr  ausge- 

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sproehencr  Beruf  ist,  Mehrer  derselben  zu  sein,  wozu  ihnun  ja  auch  die  nOthige 
MusM  und  die  nnaitbehrlicben  wissenacbaftlichen  Hilfsmittel  gewährt  werden, 
30  können  von  den  Voreinen  Aufgaben  in  allen  Zweigen  der  Botanik  in  Angrifl' 
genonim«'Ti  werden.  Wir  sind  in  einer  viel  beschränkteren  Las^e.  denn  wir 
besitzen  keine  Hochschule.  Die  Lehrer  un.-*et  er  höheren,  mittleren  und  KlmitMitar- 
.schulen  .-^ind  gewiss  /.u  einem  j^ros.-;en  Theil  herähitrt,  und  uianche  wären  gewins 
auch  solir  geneigt  zu  den  vorscliit*d»'nartiirst<'ii  butanischen  Forschungen,  aber 
eine  aufreibende  |»ädagogiscbc  Thätigkeit  mit  .spärlicli  zugemensenen  Ferien, 
B.  Tli.  aaeli  der  Hangel  anareichaider  liierariflchor  und  sonstiger  Hilfsmittel, 
beengt  ihre  Forscbertbätigkeit  Aebnlicbes,  s.  Tb.  mit  veriUiderten  Namen, 
l^t  Ton  den  lii^^Uedera  der  andern  Beru&kreise,  aus  denen  sieb  unser  Ywein 
snaammensetst.  Bs  wÄre  sebr  sn  wfniseben,  dass  sieb  Mitglieder  filnden,  die 
morphologisebe,  anatomiscbe,  physiotogisehe  ond  entwiekelnngsgescbicbtlicbc 
Forschungen  nnternehmen.  Wir  haben  Beispiele  in  verscbiedenen  WiMen- 
sehaften,  dass  man  Männern,  die  nicbt  Ar  dieselben  approbirt  und  pntentirt 
waren,  epochemachende  Entdeckungen  verdankt,  aber  solche  Bestrebungen 
können  nur  der  persönlichen  Initiative  entspringen,  der  Verein  kann  Niemanden 
damit  beauttragen.  wenn  es  auch  sehr  zu  wünschen,  dass  er  in  der  Laij^e  wäre, 
.-«olche  Forschungen  materiell  zu  unterstützen.  Es  bleiben  ims  also,  wenn  wir 
zur  Förderung  der  Wisseiisdiaft  etwas,  allertlings  wie  es  für  einen  beschräukteu 
Kreis  möglich,  nur  eiu  kleines  Scherflein  beitragen  wollen,  nur  die  Systematik, 
Pflanzengeographic  nebst  Palftontologie  und  die  von  Herrn  Direktor  Conwentz 
angeregten  phäuologischen  Beebachtungen  anf  anser  Torläofiges  Programm  sn 
sdmlben.  Hier  kann  sich  jedes  Mi^lied  auch  bei  weniger  Masse  nnd  geringen 
Mittehi  durch  grossere  oder  geringere  Beitrige  hödist  nfitslich  machen. 

Die  8j8t«natische&  nnd  pflansengei^raiihisehen  Anfgaben  unseres  Vereins 
sind  non,  alle  in  der  Provinz  vorkommenden  Pflanzenarten  nnd  Formen  zu 
ni^atrinm  und  ihre  Verbreitung  in  den  einaelnen  engenden  so  wie  ibr  Vor* 
kommen  auf  den  verschiedenen  Bodenarten  nnd  je  nach  der  sonstigen  Bo- 
sohaflenheit  der  Lokalitäten  festzustellen.  En  sind  dies  keine  kindlichen 
Spielereien,  wie  es  wohl  manchem  Laien  erscheinen  mag,  sondern  Dinge  von 
d«  r  trnissten  wissenschaftlichen  Wichtigkeit,  denn  nur  durch  die  genaue  Kenntniss 
auch  aller  Lokalformen  der  Pflanzen  kann  die  Systematik  vollständig  ausgebaut 
werden,  und  die  rtlanzeugeographie  kann  nur  durch  die  genaueste  Kenntniss 
der  einzelnen  Landesfloren  sn  einer  vollkommenen  Wissenschaft  erwachsen,  nnd 
weitgehende  SeblQsse  auf  Pflanienwanderung  nnd  die  HersteUnng  der  heutigen 
PflsnseDdeGken  der  Linder  mllglich  machen.  Es  ist  aber  daxu  das  blosse  Be> 
aümmw  imd  Notiren  der  Pflansenformen  nicht  hinr^chend,  denn  Lrrthfimer  nnd 
uuvTSMadfieh  und  daher  eine  Kontrolle  nothwendig.  Diese  ist  aber  nur  m(ig- 

lieh,  wenn  die  Pflanzen  in  einem  gut  erkennbaren  Zustande  eingeUefint  nnd  in 

einem  Fh>vinxialherbarium  dauernd  aufbewahrt  werden. 

Die  Anlage   eines  Provinzialherbariums  ist  also  eine  ganz  nothwendigo 

Au&abe  des  Vereins,  und  dadurch,  dass  uns  das  Provinzialmuseum  ein  Lokal 

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das«  Qberlisst.  möglich  geworden.  Mancher  mtfchte  meinen,  das  Prorinxlal» 
muBeum  besitze  ja  sobon  in  dem  Herbarium  meines  ßrnders  ein  siemlich  voll- 
stindiges  Phanerogamcn-Herbariam  der  Provinz,  und  es  wäre  nur  nöthig  die 
neuen  Entdeckmifren  liinzuznffigen  und  es  so  zu  vervollständigen.  Ich  halte 
das  nicht  iur  zwoekinässijj ,  sondern  jrlaube  dass  es  hesser  ist,  dasselbe  unver- 
ändert zu  erhalten,  da  es  ein  Bild  unserer  K«'nntni?s  dor  Provinzialflora  in 
einen»  gewissen  Zeit|)unkte  darstellt,  und  die  Üda^stücke  zu  den  floristiscluMi 
^ehriften  meines  Bruders  enthält.  Wenn  ich  kleines  mit  Grossem  vergleichen 
darf,  so  möchte  ich  nur  daran  erinnern,  dasB  auch  in  den  grossen  botanischon 
Landeooroseeo  neben  dem  allgemeinen  Herbarium  die  Herbarien  einseber  her- 
vorragender Systematiker  aufbewahrt  werden,  weil  sie  Kommentare  zu  deren 
Schriften  bilden.  Bas  allgemeine  Provinsialhorbariam  soll  dazu  dienen,  allo 
Pflanzen,  die  der  Verein  bisher  gesammelt  und  später  noch  sammeln  wird,  zn 
einem  systematisch  geordneten  Gesammtbilde  der  Provinzialflora  zu  vereinigen. 
Zugleich  muss  ein  Ubemichtlicher  Katalog  angelegt  werden  mit  mtfgliehat 
genauen  Standortsangaben  und  sonstigen  biologischen  Bemerkungen,  so  dass 
jeder,  der  das  Herbarium  benutzen  will,  sich  sofort  aus  dnn  Katalog  orientiren 
kann,  um  das  Gesuchte  zu  linden.  Die  Aufgabe  des  Herbariums  ist  es  nicht, 
vorzugsweise  nur  Seltenheiten  aufznl>ewahren,  sondern  alle,  auch  die  gemeinsten 
Pflanzen  in  allen  ihren  Formcntwickeluugen  zu  enthalten. 

Solch'  ein  I'rovinzialherbarium  M  urde,  wenn  es  uns  gelänge,  es  vollständig 
zu  uiacheu,  ein  treues  Bild  unserer  Provinzialflora  darstellen.  Wir  könnten 
daraus  ganz  genau  die  Vertheilnng  der  Pflanzenarten  über  unsere  Provinz,  die 
anf&Uendo  Vergesellschaftung  gewisser  Formen,  so  wie  das  sich  Fliehen  anderer 
ersehen.  Wir  wflrden  femer  daraus  erkennen,  wo  gewisse  Formen  ihre  Grenzen 
finden,  worfiber  in  der  Wissenschaft  noch  die  grösste  Ungewissheit  herrseht, 
und  bei  fortgesetzten  Beobachtungen  die  Veränderungen,  die  in  der  Flora  statt- 
finden, erkenn(>n.  Ich  mfisste  mehrere  Stunden  sprechen,  wenn  ich  alle  wusen- 
schaltlichen  Fragen,  zu  deren  Lösung  ein  solches  Herbarium  beitragen  konnte, 
aufzählen  wollte. 

Es  fragt  sich  nun  vor  allem,  wie  kann  das  Material  beschafl't  werden? 
Es  ist  schon  mehrmals  in  der  Generalversannnlung  des  "N'creins  der  Wunsch 
ausgesprochen  worden,  es  möchten  doch  recht  viele  Mitglie<ler  Beiträge  dazn 
liefern,  und  zwar  jeder  die  Lokalflora  seines  Wohnorts  in  getrockneten  Exem- 
plaren mit  möglichst  genauen  Notizm  einliefern.  Wenn  von  den  gegen  200 
Mitgliedern  des  Vereins  auch  nur  etwa  SO,  auch  nur  10  dies  ihun  wollten,  so 
wäre  damit  schon  ein  sehr  Bedeutendes  gewonnen.  Leider  ist  dieser  Wunsch 
bis  jetzt  auch  nicht  in  dem  bescheidensten  Masse  in  ErAUung  gegangen,  und 
so  lange  sich  das  nicht  bedeutend  zum  Bessern  ändert,  wird,  wenn  Oberhaupt 
etwas  geschehen  soll,  das  Ausschicken  botanischer  Sendboten  in  mOg^chst 
grosser  Zahl  eine  Nothwendigkeit  bleiben.  Die  Pflanzen  kommen  auf  diese 
Art  gesammelt  zwar  ziemlich  hoch  zu  stehen,  man  w8rde  für  dasselbe  Greld 
das  ä  bis  4 fache  von  Pflanzenarten  durch  käufliche  Pflanzencenturien  erwerben 

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kftuneii,  66  handelt  fiich  hier  aber  nicht  nm  ein  möglichst  grosfieR  Herfoarinm, 
sondern  um  ein  möglichst  ▼ollstftndiges  ProTinsialberbariiim. 

Was  nun  die  Beschaffenheit  der  dem  ProYinzialherbariam  einanreihenden 
Pflanzenezemplare  betrifft,  so  ist  ein  Hanpterfordemiss,  welches  aber  auch 
nieht  immer  strikte  zu  erfuIlPTi  möglich,  dass  f^ie  recht  vollständig  nnd  in  einem 
jrnt  erkennbaren  Zustande  sind.  Schönes  Aussehen  ist  wfinschenswerth.  aber 
nicht  auf  Konten  dor  wissen.>*rliaftlichen  Vorwendliavkoif  zu  erstrolioii.  Schon 
Linn«*  sairt.  ihm  >\ären  uuaiisoludiclio,  schlecht  pctrockncte  Kxeiiiplan".  (h'ren 
Thoilc  man  aber  <rul  untci>iu  lu'ii  könne,  lieher  als  srlion  :uissehende.  an  wcli-hen 
aber  durch  zu  scharl'c.*^  Pressen  und  /.u  schnelles  Trocknen  <lie  Theile  unkenntlich 
jrewor.len.  Wir  brauchen  ja  kein  Album  l  ür  ein  Dameuboudüir,  .sondern  eine 
Httnmlmig  wissenschaftlich  brauchbarer  Objekte,  nnd  oft  ist  ein  unansehnliche» 
Bzemplar,  ja  oft  ein  bloasee  schlechtes  Fragment  von  grdsstem  wissenschaftlichen 
Interesae. 

Wenn  dann  das  Herbarinm  erst  geordnet  ist  und  einen  etwas  grOsseien 
Um&ng  gewinnt,  können  wir  auch  etwas  aur  Erf&llnng  des  letzten  Theili* 
nnaeres  Programms:  „Hebung  des  botanisch-zoologi.schen  Studiums  in  West* 
prensaen"  beitragen,  indem  wir  ans  den  DouMottcn  Ib  rljaiicn  zu  Schalzwecken 
anaamnioji stellen  und  diese  den  sie  verlangenden  Anstalten  überlassen. 

Vs"\f  Herr  Direktor  Conwentz  in  der  vorigen  Sitzung  mit  Krrht  iiervor- 
holi.  gieV»t  es  so  viele  pflanzlich«' niijcktc  von  hohem  wissensclialllicluMi  Interesse, 
ciie  sich  nicht  im  Herbarium  auilieuahn'n  lassen,  und  fiir  die  man  daher  be- 
sontlere  zweckuiiissig  eingerichtete  Sammlungen  anlegen  muss.  Da  winden  sich 
denn  die  Herren  Forst-  und  Landwirthe  die  gröbsten  Verdienste  um  die  Bo- 
atrebnngen  nnsms  Vereins  erwerben  können,  wenn  sie  Holzsammlungen, 
Samen  nnd  FrQchte,  Pflanzenmissbildungen  n.  s.  w.  recht  zahlreich  einsenden 
wollten.  Ist  wst  ein  ansehnliches  Material  vorbanden,  so  werden  sich  auch 
Ordner  ftr  dasselbe  und  Leute  finden,  die  es  wissenschaftlich  verwerthen.  Die 
Verftchter  des  „Heus"  w<»den  sich  dann  trösten  können,  dass  unsere  Winte^ 
vorräthe  nicht  nur  Ileu.  sondern  auch  Breniiliolz,  Obst  und  Oemüse  enthalten. 

Die  ))cschreibenden  Naturwissenschaften  können  der  Sammlungen  durchaus 
nicht  entbehren.  Sie  sind  zwar  nur  ein  Nothbehelf  lür  die  lebenden  Objekte. 
fnc  ermöglichen  aber  allein  die  Kontrolle  über  gemachte  Forschungen  und  die 
Korrektur  vorgekommener  Irrthünier.  Darin  werden  wohl  alle,  die  sieh  Diil 
dea  bescbreibcudeu  Naturwissenschaften  beschättigt,  mir  licistimmen. 


1» 


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Volksthümliches  aus  dem  Grossen  Marienburger 

Werder. 

Von 

i.  PreuBcboff,  Pfiurer  in  Tannace. 
(Hletsu  TaM  L) 


Wenn  ich  nachstehend  ..Volksthümliches  an?  dem  {Jrosson  Marienburger 
Werder'*  verünentliclio,  so  thue  ii'ii  es.  anirezo-reii  von  der  Eiirenartiirkeit  des 
liiesigen  Volke,'-,  in  der  Alisielit.  einen  Baustein  zum  \seitern  vollständigen  Aus- 
l)an  der  heiniisi-hen  "N'olkskundt^  zu  liefern.  Ich  Inn  kein  geljorener  "Werderanor. 
.sondern  Ostpreuöse  und  von  Jugend  auf  bis  in  meine  vierziger  .laliii;  an  die 
Sprache,  Sitten  and  Gewohnheiten  des  Ostpreuseischeu  Volkes,  specioll  der 
Brannsberger  nnd  Königsberger  Gegend,  gewöhnt  Als  ich  hierher  kam,  ward 
ich  fibwrascht  von  dem  grossen  Untersdiiede,  der  in  gmiannten  Besiehungen 
zwischen  hier  nnd  dort  hemcht,  und  ich  fing  an  alles  mir  hier  Nene  und  Auf- 
fallende TO  sammeln;  nnd  wenn  ich  auch  mit  diesem  Sammeln  noch  nicht  zn 
Ende  bin,  so  halte  ich  es  doch  schon  für  xeitgemäss,  das  bisherige  Resultat  au 
▼eröflentlichon. 

Das  (Ti  liiet,  über  welchen  sicii  diese  Arlieit  erstreckt,  das  Gros.se  Marien- 
burger W<M«ler,  begreift  den  el)enen  IVuchtbaren  Landstrieli  zwischen  Weiehsel 
und  Nogat  von  der  Montaner  Spitze  al)\varts  bis  etwa  ö  Kilometer  uordöstliclj 
nnterlialb  der  Stadt  Neuteieli,  wo  das  Wenh.'r  in  die  tiefer  gelegene  Tiegenhofer 
Ni<'deiung  fd>ergeht*).  Wenn  nun  auch  im  ganzen  weiten  (ielui't  der  Weichsel- 
münchmgeu  grosse  Aehnlichkeit  in  Sprache,  Sitten  und  (Gebräuchen  sich  tindei . 
80  ist  doch  in  den  einzelnen  Theileu  manches  wieder  anders,  und  man  musä 
sich  wohl  h&ten  von  mxem  Theil  anf  den  andern  ta.  schliessen. 

Bei  meiner  Sammlung  bin  ich  von  den  Herren  Besitsem  von  Taansee,  den 
Herren  Pfarrer  Heinick-Or.  LesewitSi  Hofbesitaer  A.  J.  (^aassen-Mieran  n.  a.  m. 
firenndlich  durch  BeitrSge  und  Erläuterungen  unterstfitzt  worden,  woffir  ich 
allen  hiermit  meinen  besten  Dank  sage. 

I,  Die  Sprache  der  Grosswerderaner. 

r>ie  Sprache  der  liiesigen  Gegend  ist  das  sogenannte  Plattfleutsch,  wie 
(!S  ähnlich  in  vielen  Gegenden  Ost-  und  Wcjstpreussens  gesprochen  wird;  und 
nicht  bloss  das  gewöhnliche  Volk  spricht  es,  sondern  auch  die  gebildetere 

1)  LlDkB  der  Weiohwl  liegt  du  Duziger  und  veoUto  der  Nug»t  dM  Kleine  Werder. 

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Klaae  der  BeaHier  bedient  sieh  im  Verkehr  vnter  einander  meistentheils  und 
mit  Yovliebe  und  im  Umgang  mit  den  Dienatienten  wolil  immer  dieser  Mondart. 
Doeh  weicht  das  hiesige  Plattdentach  von  dem  mir  bekannten,  x.  B.  derBranns- 
hoger  Gegend,  gaos  bedeutend  nicht  nur  dadurch  ab,  dass  ]m  den  auf  r 

t'iiditrendpii  Wörtern  dieses  r  auch  stets  gehört  und  also  nicht  wie  dort  Broda 

(  Bruder),  keena  (keiner)  gesagt  wird,  poiidern  Broder,  keener;  anch  ferner  die 
A'orsilbo  ire  prcrn  weggelassen  und  z.  B.  .,nau'*  statt  ,,irenau"  ßresai^t  wird'), 
Mindern  dasselbe  int  auch  mit  einer  grossen  Menge  ganz  «'if^cTitliinnlielior  Wörter, 
Ausdrücke  und  Redensarten  durchsetzt,  von  denen  manche  niedeideutschen, 
viele  polnischen,  noch  andere  lateinischen  Ursprungs  sind  und  von  denen  ich 
glautie,  dass  sie  in  solcher  Art  und  Menge  (vielleiciit  mit  Ausnahme  der  Tiegen- 
böfer  Niederung,  des  Danziger  und  Kleinen  Werders)  Helten  irgendwo,  vielleicht 
nbgend  mehr  in  Prenssen  Torkornmen.*) 

Nachstehend  gebe  ich  und  zwar  in  der  Mundai-t  des  Volks  eine  Aufzählung 
derselben,  wobei  ich  also  selbetverBtftndlich  alle  jeneVolksaasdrBcke  weglasse, 
welche  mehr  oder  weniger  fibwaU,  z.  B.  in  meiner  ostpreosrischen  Heimatb,  vor^ 
kommen.  Den  Im  Hochdeutschen  gar  nicht,  im  Platten  aber  häufig  ▼orkom- 
menden  IfiscUant  ans  a  and  o  werde  ich  dorch  a  mit  o  dar&ber  ^)  geben  und 
da,  wo  sch  wie  das  franxOeische  je  gesprochen  werden  soll,  sch  mit  Strich 

darüber  (ach)  setsen. 

a.  Hauptwörter* 

o 

Aibessem,  der  Johannisbeerstrauch. 

e 

AI  wand,  das  Querbeet  am  gepflügten  Acker. 

Awesied,  (Abseite)  ein  Taachcnanbau  an  Scheunen. 

Asel,  die  Strohasche,  scheint  mir  Diminutivform  von  Asche  su  sein:  die 
ganz  leichte  Strohasche,  ein  Aschclein,  Aschel,  woraus  Asel. 

Bahne,  der  Kaum  unter  dem  Dache  des  Wohnhauses,  das  altdeutsche 
,,Bühne'',  anderswo    Lucht"  oder  ,, Söller". 

Balg,  Waschbalg,  Waschteinc  oder  Wanne,  wählend  mit  „das  Balg'* 
wohl  ein  Kind  beseichnet  wird. 

Blärr,  sdtene  Benichnung  f&r  Schaf. 

Blott,  Schmnts,  ans  dem  polnischen,  wo  bloto  aufgeweichte  Erde,  Schlamm 
bedeutet. 

Bohnersch,  bandliche  20  Centimeter  lange  Bündel  von  den  harten  Stengeln 
des  Heidekrauts  {Eriea  vulgaris  L.)  zum  Aasschenarn  Ton  Kuchengwäthen: 
Emern.  Töpfen. 

Bommke,  kleines  rundbauchiges  Branntweinglas. 


Andm*  Form-EiKfnthnmlichki^lten  «cnlon  im  wvifprn  Verlauf  zur  Anschauung  kommen, 
*)  lo  dem   lilofttuu*  der  unlängst  erachieDcncii  ttcliatzeaewt-nben  Hcbrift  von  K.  Lemke: 
.tVvHctfciiiildia«  in  OrtpuBMun"  flndeii       von  dm  von  mfr  ui^efilhrtni  bfeilg«i  AmdriiefcOT 
nr  17,  «onoiler  9  aüt  Badeutavf 

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Brägen,  das  Gehirn.  nioderdeutBchen  Ursprangn:  Brcgo  oder  Bragi  bei 
«inigen  iiiedordoutsclu-u  Völkorstümmon  der  Gott  der  Klugbdlt  ood  der  Diohb- 
kuost  (vergl.  Grimm  s  Mythologie  der  Deutschen). 

Brähk,  Durehhnich  der  Flusödämme,  daher  „Brähkloch".  ein  durch  Damm- 
bruch entstandcnCH  Waf<st'i-)»as!^in,  auch  Kolk,  Bruclikolk  jicnannt. 

Brenn ing,  Breunmatcrial:  Huiz,  Kohlen,  aber  auch  Ötroh  und  Stoppeiu, 
die  hier  vielfach  als  solches  benutzt  werden. 

Bröch,  der  Bauch,  ein  weitverbreiteter  Auadruck;  hier  aber  werden  auch 
mitunter  die  Kinder  „Brüche"  genannt,  pars  pro  toto.  Der  Bauch  heisst  woM 
auch  „Kajütt",  %.  B.  sich  „de  Kajütt  ToUfldüagen'*  soviel  wie:  stark  essen. 

Brostlapp,  eine  Weste,  deren  Brost-'  und  B&ektheil  von  Tncb  ist;  im 
Sehers  auch  „Dreiscbemel"  genannt|  weil  Kopf  nnd  beide  Arme  wie  ein  Drei- 
ächemel  daraus  hervorragen. 

Bul  wCi  Kartoffelnf  ans  dem  Lateinischen:  bulbi  -  Knollen. 

Buscherunn,  von  dem  polnischen  bnzannek  das  Mieder,  ein  Oberhemde 
von  farbigem  Stoff,  für  Arbeiter. 

p]rd  sc  hocke,  auch  blos  Schocke  für  Kartoffeln. 

Fätsch,  Vater,  mehr  lii'bkoscud. 

Flotli,  Haches  iiolzcriH's  (iefüss  zum  MiiuhabraUmeu. 

Förth  (Furth),  Uel)erwej;  über  GrHl)en. 

Gckähkä,  Gemüse;  Gekähks-Gärde,  Gcmüscgartou. 

Geissely  Peitsehe,  Knal^peitsehe. 

Onorr,  das  Schwein^  aber  selten  und  mehr  nur  im  Aerger  gebnuidit. 

Oäts-Pehning,  das  Handgeld,  wohl  entstanden  aus  „Gottespfennig",  ein 
hie  und  da  in  Deutschland  for  „Handgeld  oder  Unterpfimd"  gebrauchter  Aus^ 
druck;  kömmt  in  Ooethe's  Oöts  von  Berlichingen  vor. 

Gröffi'l  I  liochdeut><eh  Grüffel),  Furche  zum  Abziehen  des  Wassers  von  den 
Acckern  oder  Wroreu ;  ist  wahrscheinlich  Diminutivform  von  „Gruft":  Gruftelein, 

Grüftel,  endlich  Grüfl'el. 

Gluch,  ein  niedriges  etwas  weites  irdenes  Küchengeschirr,  Mittelding 
Ä\vi.seheu  To])!'  und  Schüssel,  mit  oder  ohne  Tlenkel. 

IIa  kcliood  (Hakeiibiuh"),  ein  klcineä  Material-  mitunter  zugleich  8chuitt- 
waaicu-( Jesciialt  in  den  Iklrfcni. 

Ilötting,  Heizmaterial. 

Jaukel.  Spott. 

Ihle,  die  Grannen  (Spelzen)  an  Gerste  (Gahrscbte-Ihle)  nnd  andern  Getreide- 
arten, anderswo  „Bimeln"  oder  „Eimen"  genannt 

Kest,  de  (e  kurz  zu  sprechen  wie  in  Best),  der  Schmaus,  z.  B.  Fönster- 
kest,  Schweinskest,  wovon  später. 

Kittkc,  GefUngiiiss. 

Klattcn,  anderswo  Klunkern,  die  Küclutäude  de»  Flachses. 

Kl'M  k    die  l'hr,  Wanduhr. 

Klumpe,  Fusszeug  ganz  aus  liolz  gearbeitet. 

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Klotbke  {kleine  Klanse)  euw  Art  iMdiernar  Kifig. 
Knötttiech,  das  Striekieog* 

KnoBS,  das  Boin,  besonders  von  Rindvieh  und  Pferden  gebraucht. 

Kopitte  (vom  poln.  Kopyt),  die  Khiue,  ilufe  am  Schwein  und  Rindvieh. 
KDOSse  und  Ko])itte  wird  auch  mehr  scherzliaf'tcr  Weise  auf  Mennchcn  übertragen. 

Komm,  grosse  irdeue  Schüsseli  ia  ZusammeuseUung  „Leuberkomm'' der 
Lhirchschla^'. 

Koatf,  die  Ziege,  von  der  poln.  Koza  (z  wie  m  zu  sprechen). 

Korr-Morr,  Menggetreide,  z.  B.  Hafer  und  Geriete  zusammen  g<!t?at. 

Krietke  (Kräutehen),  ein  Sträuitöcheu  aus  ätarkiiechendcu  Tfiauzuu, 
iianeDtlkli  Thymian,  Majoran,  Levkoien  n.  d«KgL,  wie  eBimSomn^  die  lUdoheii 
in  die  Kirahe  mitsabringen  pflegen. 

Krntstdeky  das  Blumenbeet. 

Knffel,  die  Obertasse. 

Knnkely  niedrige  Stelle  im  Aeker. 

Kusse,  polnisilicn  Ursprungs,  nach  Vermuthung  des  Herrn  Pfarrers 
üeinick>G^.  Lesewitz,  dem  ich  überhaupt  die  Erklärung  der  ans  dem  Polnischen 
stammenden  Ausdrücke  verdanke,  von  kusy  (s  scharf  zu  sprechen,  wie  doppelt) 
■=  zugestutzt.  Lederschuhe,  eine  Art  Halbstiefel  mit  hölzernen  Sohlen. 

Lepumion  (aus  dem  Lateinischen  legumina  Hülsenfrüchte),  die  Galten, 
welche  sich  die  Dorisarmen  zu  Weihnachten  von  don  Besitzern  zu  holen  ptiegCQi 
worunter  wohl  stets  auch  Erbsen  sind.    (.\ber  schon  selten  {gebraucht.) 

Leidack,  Schimpfwort  für  einen  hiuterlistigeu,  verschmitzten  Menschen. 

Lanze,  Lumpen. 

Hnehandel,  Wachholdenehnaps,  ein  beliebtes  Werdergetränk,  mit  Zucker 
gauMninen,  mit  einem  Stftbchen  nrngerfiloi,  daher  die  Redensart:  ICaohandel 
■H  dem  KnfippeL 

Man,  der  Aermd. 

Muttsch  für  Matter,  gemfttblioh. 

Ohrtsched,  der  Sofawengel  zum  Anlegen  des  SielenstrangSf  vom  polnischen 
orezyk,  der  Schwengel. 

Peske,  die  Obstkeme,  selten. 

Poggcschättel  (Froschschüsscl).  auch  Poggesc ha(? litol,  die  Muschel* 
dchale:  die  Kinder  glauben,  es  säasen  Poggen  (Frost  ho)  darin. 

Potattsche,  ein  fleckiger  Hautaussclüag  beim  Tode  der  Kinder,  „de 
Potatische  sön  togescldäge  '  heisst  es  dann. 

Radau  (Ton  auf  der  2.  Silbe),  Raudal,  uubäudigcs  tobendes  Betragen. 

Rohm,  der  Ran. 

8ig,  die  San. 

SImersch,  Sonimeigetrade. 
SIdeltiet,  die  Saatieit,  Zeit  der  Ackerbestellnng. 
Schabelke  (vom  lateinischen  scabellnm)  das  FnssbKnkohen. 
Sehacht,  Schlüge,  Zücbtigmig. 


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Scharugg,  altes  abgetriebfloeB  Pfeid,  nacb  der  Vermiithttiig  des  Pfarrars 
11  ein  ick  von  dein  polnischen  szaruga,  welchee  schlechtes  r^nerisches  Wetter 

liedcutet,  übertragen  auf  abgetriebenes  Pferd,  was  nach  einer  Redensart  aus- 
sieht, wie  acht  Tagt'  Regenwetter,    Eine  Regenwolke  will!  hier  stellenweise 

auch  „Scharugg"  genannt.    Neliuien  wir  dazu  gleich 

Sc  Korr  und  Sc  h  kapp,  ebenfalls  Bezeichnungen  für  Pferd":  ersteres  für 
,,altos  al>g(»tri('liriH  s  rfci  fl  ".  nach  Heini  ck  übertragener  Ausdruck  vom  j)olni8chcn 
Z<?r,  warf  ..Mastiuttei"  hedeutet,  also  ein  Gaul,  dei-  nur  noch  zuui  Frerf.sen  da 
i.st:  dagegen  Schkapp,  vom  polnischen  szkapa  —  Schindmähre,  bezeichnet 
hier  überhaupt  „Pferd",  mitunter  sogar  ein  tüchtiges.  „Er  hat  ein  Paar  tüchtige 
Schkappenl"  Im  üebi^eii  werden  die  drei  vorgenannten  Anadrficke  gerne  im 
Aei^er  gebnncht,  auch  selbst  av&  beste  Pferd. 

SchlentermOts,  Kopf'HQUcheii  für  IVauen,  mit  einer  Krause  hintenhemm. 

Schlöppge,  die  Augen. 

Schwing,  Schockeschwing,  eine  Art  Korb  von  Woneln  oder  Weiden- 
mthen  geflochten,  anderswo  „Riepe''  genannt. 

Seep-Lies  (Seif-Liese),  ein  Schimpfwort,  soviel  wie  ,^tes  Waschweib" 

Sester,  Schwester. 
Spell,  die  Stock nadt'l. 
TÄhg,  dumme  Streiche. 

Täppekicker,  wenig  schmeichelhafter  Titel  iur  Mäuucr,  die  ihren  Frauen 
die  Töpfe  rovidiren. 

Tlgel,  Züchtigung. 
Tlkel,  TöpfergesdinT. 

Temmlits,  das  Dorfegefilngniss,  nach  Pfarrer  Heinick  vielleicbt  vom 
polnischen  ciemnica  (spr.  Zemnisa)  die  Finsterniss. 

Tobdook  (Topflnch),  Waschlappen  cum  Bdnigen  der  Küchengerithe. 
Toll br od,  was  zum  Brede  gegeb^  wird,  also  Butter  und  Sdmiaiz. 

Tohsehlag,  auch  Dohrschlag,  ein  Vtthan  oder  Verschlag,  um  die  Zu- 
güngc  zu  den  Viehweiden  zu  schliessen,  anderswo  ,,Heck".   Ein  lester  Verhau 

auf  (Jrenzen  hei.xst  hier:  Bouk. 
Waddig.  Molken. 

Wäselicht,  dai^  Irrlicht.    Soll  da?:  aut;  „WiüSeuiioht"  entstanden  seiuV 
Weunig,  eine  Uelicrjacke  für  Männei*. 
Wieser,  der  Zeiger  an  der  Uhr. 

Wlutersch,  dat,  Wintergetreide:  Koggen  und  Weizen. 

Zallach,  lustiges  Treiben  in  den  Kathen,  meistens  mit  Tans. 

Zarem.  grosse  Gesellschaft  in  den  Hofen,  scherzhaft  „ütfrtttsel"  (vou 
„ausfresseu")  genannt.  Anderswo  bedeutet  „Zarem'*  oder  „Zarm"  die  Begr&b- 
iiissfeier. 

Zipliu  oder  Zipliuer,  eine  aus  mehroi-en Biomcu  bestehende Klopfpeitscbe, 
uÜenbar  von  dem  lateinischen  diseiplina. 
Zippelf ieg  (Zwicbelliaige),  die  Aloe. 

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168 


b.  Bigenschaftsw^rter: 
benant,  benoimiieni  z.  B.  ^^benaiit  dm  Kopp''  s  benommen  im  Ropl', 
oder  man  bOrt:  ,3Iie  flss  so  benant^'  —  so  beklommen  nms  Hen; 

diiftig,  rnhig  und  abgemeeseo  im  Anftreten,  vieUeiGlit  Ton  „bedächtig"; 
dftkrichy  Bcbwach,  lerbrecblich,  von  Wagen  nnd  Gebäuden  gebrandit; 
dahn,  betninkcn; 

fohe,  leer,  taub,  von  der  Achrc  gebraucht; 
fammlich,  zweifelhaft,  unsicher^ 

holsterich,  uneben; 
karsch.  frisch,  muthig: 

korrekt,  eigen,  ordentlich;  überaus  hauüg  auch  vom  gewöhnlichen  Manne 
gebraucht; 

koslatterlch,  uachläspig,  unui-dcntlich,  namentlich  in  der  Kleidung; 
kreaoh  (e  ganz  kurz)  scharf  gekürzt,  versalzen; 
losbändig,  ledig,  onveriieirathet; 

macklieb,  sich  wohl  f&hlend  (molUg),  das  .Qegeatheil  davon 
onmaoklich; 
mährtig,  faul,  träge; 
pielkefingrich,  geizig; 

pieni^^.  fleissig; 

riew,  Gregentheil  von  „sparsam'^  fast  „verschwenderisch",  wenigstens 

„reichlich"; 

schmuck,  ein  sehr  ural'augi'cidior  Bcgi'iff  für  Alles,  was  untadclhaft  ist, 
z.  B.  eene  schuiocke  Margell,  schmocket  Brod  (gutes  Brod),  ött  öas  schmück 
to  gähne  (gut  zu  geheu); 

spietig,  widerspenstig: 

winkseb.  schief,  winklich. 

c.  Zeitwörter: 

befriee,  in  den  Ehestand  treten; 

beplängern,  sich  benetzen,  mit  einer  Fli'issigkeit  bespritzen! 
berohmc,  söek,  sich  berussen;  wird  aber  anch  in  dbertragener  Be> 
deutuug  für  ,,sich  betrinken"  gebraucht; 
beschlucke,  r;o(  k,  sicfi  betrinken,; 
bescliwelge,  söck,  (ia.st^elbe; 

))ohnere,  mit  dem  Bohner  ausscheuern  (s.  Bohnerscli); 
Lästere,  irre  reden,  phantasiren; 

däwere,  heftiges  Oeränsch  machen  z.  6.  dorch  Knallen,  Schiesson; 

dlhle,  abnehmen,  nachlassen;  z.  B.  von  der  Krankheit  „sc  dlhlt"  t=r  lässt 
nach:  so  auch  vom  Sturm,  Zorn  n.  dergl.; 

ficheln,  sdimeicheln;  vielleicht  mit  „Sicheln"  zusammenhängend?  (Ficbelgc 
Ooge,  verliebte  Augen); 

gehäge,  aooh  gähge,  wonach  verlangen,  auf  etwas  Appetit  haben; 


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170 


giere,  utgiere,  verliere  =  anaarten,  aus  Band  und  Band  gorathen; 

fjfiljio,  fjrimg.  sehr  schnell  essen: 

;z:iölig(>,  gedeihou,  zunehmen,  von  Menseben  und  Bindern  gebraudit,  aber 

nur  .selten: 

haggern  (hadern?)  fcindstrlig  /u.saniincMigiM-atlien.  sich  zanken: 

happrie,  ein  eigen ihii ml ichcs  Genieääeu  mittehj  der  Oberlippe;  behappBC 
z.  B.  den  Löffel,  ebenso  uthappse; 

klungcn,  vom  polnischen  Uoniö  (spr.  Uonitsch),  was  „sich  beugen,  von 
einer  Seite  sur  andern  neigen"  heisst;  ein  beschwerUches  Gehen  im  Schmutz. 
Synonyma  f&r  Gehen  sind  hier  noch:  stankern,  stappe  und  tostappe, 
tttstappc  und  wanke; 

knoje,  mühsam  vorwärts  kommen  beim  Arbeiten,  Fahren  u.  dei^fU; 

knötte.  stricken  (vergl.  .,Knötttiech"); 

krägele,  Jemand  durch  Beden  ttigem: 

krage,  nöthigen,  zureden; 

önnwaohte,  das  Haus  hüten: 

opföhde,  auflnttern,  anch  er/iolicn; 

])än8e,  viel  essen,  den  Pän»  (I^auseu)  volläcblagcu; 

picre.  quälen; 

pruhne,  schlecht  nähen; 

pncke  (puchen),  das  Getreide  rdnmachon,  von  Grannen  und  Hülsen  befreim; 

schftpe  (schiffen),  ein  technischer  Aasdruck  im  Werder  für  „das  yerkanfte 
Getreide  zum  Kaufmann  fahren",  gleichsam  es  ans  Schiff  zum  Weitertransport 
schaffoi; 

schawitere,  schwatzen,  viel  reden;  tthnlidi 
schnakke,  vielerlei  reden; 

schurägele,  Jemandem  mit  Hitten  zusetzen,  ihn  damit  quälen,  z.  B.  de 
Kingcr  schurägele  mie  cgil  nä  Biod  (die  Kinder  bitten  in  einem  fort  umBrod); 

8tii)crn,  stützen  (von  stiparc).  Die  mit  Obst  beschwerten  Acstc  werden 
mit  Staugen  .,gestiej)ert*'.  Auch  ,.Hich  selbst  stützen,  entgegen  strenunen"': 
„Ötieper  di!"  (strenini  dieh!)  ruft  man  den  sicii  Hangenden  zu; 

trecke,  ziehen  (von  trahere),  in  den  verschiedensten  Zusammcnsetzungeu 
und  Bedeutungen  überaus  häufig  gebraucht;  z.  B.  an-  ouu  uttrecke  =  an- 
und  aasziehen;  opptreoke  ^  ziehen  (die  Kinder):  „tfck  hebb  de  Kinger 
oppgotrocke"  (ich  habe  die  Kinder  grossgezogen).  In  der  Niedernng  heisst 
sogar  die  Theekanne  „Treckkann'*; 

▼erföhre,  sttck,  erschrecken,  vidleicht  „sich  Terftrbmi,  vor  Schreck  die 
Farbe  wechseln". 

d.  Noch  andere  Aasdrücke  and  besondere  Sprachformen: 

bille  wie,  bille  wem  und  was  =  erst  wie,  erst  wem  und  was. 
effent,  eben  nur,  knapp.   „Oett  langt  effent  to"  =  es  reicht  nur  eben  zn. 
egll,  anhaltend,  in  einem  fort  (vergl.  „schorflgeln");  wird  aber  mitunter 
aoch  für  „einerlei,  gleichviel",  wie  das  bald  zn  nennende  „een  dohnt"  gebraucht; 


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171 


flke,  oft; 

fluck,  Bogleichf  auf  der  Stelle; 

gegenau,  vriderspenstig; 
hindran.  dahinter: 

huss!  (auch  kuss!)  Zurufe  zum  Anbellen  der  flnnde; 

jieh,  ihr  (Noiniiiativ  Plural); 
jucb,  euch  (Dativ); 
juh,  euch  (Akkusativ); 

llt.  spät: 

rühm,  völlig,  vollkommen,  z.  B.  ,,rulim  tigge  Schapcl''  =  vollkommen 
10  Scheffel; 

gelinder,  links.   (Hott  onn  schoder  =  leehts  und  links); 
strack,  bald,  sogleich; 

ursohnnd,  einx^  dämm  (nach  Pfiurrer  Heinick  polmsohen  Ursprangs); 
▼aläde,  onUngst,  jüngst,  wird  nnr  selten  gebrancht; 

▼on  DSg,  heute; 

zund,  soeben  (nur  selten  gebraucht); 

Als  eigenthümliche  Sprachformen  fbbre  ich  no<dl  an: 

Grotväder,  Grossvater,  und  ebenso 
G rotnm tter,  Grossinutter; 
dat  Hahrt,  das  Ilerz; 
de  Kahrk.  di>  Kircli«': 

Mumm.  Tante;  ilöcke  —  tiucliea;  lodde  —  lauten;  neio  =  nahen; 
zestich,  60,  u.  s.  f.  eenouzestich  =  61; 
zäwentiob,  70  n.  s.  f. 

tacbentiob,  80,  eenontachentieb  =  81  n.  s.  w.,  acbtontachen* 
tich  =  88  (noch  wolil:  tachontachentich); 
de  NIgat,  die  Nogat; 

Aargang,  Dorf  Irrgang; 
Dr&gdhm,  Dorf  Tragheini; 
Lingnau,  Lindenau; 
Niedick.  Neutoich; 
Tann.-*.  Tanusec; 
Toff,  Tiegonhof: 
Ziomsderp,  Simonsdorf. 

0.  Redensarten. 

Drock  hehlte,  viel  zu  thiin  halten. 

Eeiie  drucke  Tiet,  eine  schwere  Zeit,  wo  viel  zu  thuii  ist. 
Een  Dohnt,  einerlei,  ganz  gleichviel.    „Dat  öss  mie  eeu  Dolint''  =  das 
ist  mir  einerlei. 

Dat  liahrt  buwdckeln  (das  Herz  bewickeln)  !nr:  sich  gut  satt  essen. 
De  Mauc  kratze  =  inständigst  bitten;  von  der  Sitte,  dem  Angeflehten 
unter  bittendcii  Worten  längs  den  Arm,  den  Aermel  (Bfan)  entlang,  zn  streichen. 

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17» 


Uött  dem  hebb  Ock  anseht  ömm  Sdnn,  mit  dem  sympathisire  ich  nicht, 

dus  ist  nie  lit  nach  mciix m  Geachniack:  „Mött  dJbie  hebb  öck  nnscht  ömm  Sonnl" 
sagt  der  Kutscher  und  rührt  dio  Bohnm  sn  Bfittag  nicht  an.  Aehnlich: 

datt  mag  öck  nich. 

ött  likkont.  zur  H(>z(>ichniing,  welchen  Kimiruck  dass  Aoiissore  einer 
l*crson  macht,  nacli  wat^  sif  aussieht,  wem  sie  ahnt: 

Ott  3j)Sri.  wenn  eine  Arheil  von  statten  geht,  schnell  vorwärti?  kommt: 

Ott  fpart  nich,  wenn  da.s  Gegenthcil  der  Fall  ist.  Wahrscheinlich  wird 
dabei  au  Zeitersparniss  gedacht; 

Ott  sptfckentj  es  spuckt,  auch  von  stark  prasselndem  Feuer  gebraucht; 

Ott  steckt  (von  stechen)  sflck  nich  so  genau  =  es  kömmt  nicht  so 
sehr  darauf  an; 

dtt  vergeit  sdck  noch,  es  Ittsst  sich  noch  ertragen,  aushalten  (passiv) 
wihrend  die  Redensart: 

Ott  Os  noch  äwer  to  kriege,  mehr  aktiv  so  viel  sagt  als:  das  werden 

wir  noch  überwinden; 

to  Fall,  fertig,  zu  Ende  bringen:  „öck  war  dat  drscht  to  Pall  nt&ke",  ich 
werde  das  erst  zu  Ende  bringen.  Aehnlich: 

rced  sonne.  Wenn  eine  Arbeit  vollendet  ist.  dann  sagen  sie:  ,,Nu  si  wie 
rced":  sind  wir  icrtig.  Mit  diesem  „rced*'  hängt  wohl  auch  die  Redensart  zu- 
sammen: ..vom  Gorcedc  lawe"  —  als  Rentier,  vom  Kapital  leben; 

to  Schock  käme,  mit  etwas  fertig  werden. 

Für:  keinmal  oder  niemals  sagt  der  Werderaner  sehr  gern:  „noch  nicht 
einmal".  „Das  hab  ich  noch  nicht  einmal  gesehen"  &t:  das  hab  idi  noch  nie- 
mals gesehen. 

Will  der  Werderaner  seinem  Zorn  Luft  machen,  dann  ruft  er  wohl:  „Schlagge 
Lichtingl"  Schlagge  ist  offenbar  der  Donnerschlag  und  „Liohting"  der  BHta, 
wie  man  denn  das  Blitxen  „leuchten"  (lichte)  nennt,  wldirend  der  Ausdruck 

„lichtingsch"  als  starke  Begriffs  Steigerung  gebraucht  wird,  z.  B.:  lichtiugsche 
schien  ht  —  sehr  schlecht,  con  Ii«  h tingscher  KOrl  =  t&chtiger  Kerl.  -  Zum 
Au.ndruck  des  Vcrwundems  braucht  man  gern:  Herr  (romm,  Herr  (romke. 
Herr  Gitt,  mei  Qomm,  mei  Gitt  (mei  statt  „mein");  Gomm  und  Gitt  wohl 

statt:  Gott. 

Ich  8chlics8C  hiemit  die  IJlumenlesc  aus  der  hiesigen  Volkssprache:  einen 
und  den  andern  darin  niclit  aufgcfTdirt^Mi  Ausdruck  weiden  die  folgenden  Mit- 
thoilungen  Golegeuhoit  bieten,  kennen  zu  lernen.  Aber  gewiss  noch  gar  Manches 
wird  Gegenstand  weiterer  Beobachtung  sein  milss^. 

Das  Vorkommen  mancher  niederdeutschen  Ausdrücke  in  der  hiesigen  Volks- 
sprache, die  oft  an  Fritx  Beuter  erinnern,  dfirfke  auf  die  Thatsache  xurüduu- 
fuhren  sein,  dass  vor  Zeiten  Einwanderungen  aus  den  Gegenden  am  Niedorhein, 
aus  Holland  u.  s.  w.  hieher  stattgefunden  haben,  während  die  nicht  wenigen 
aus  äsm  Polnischen  stammenden  Ausdrücke  sich  daraus  erklären,  dass  W^est- 
preussen  bis  1772  eine  Provinz  Polens  und  das  polnische  Element  im  Volke 

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173 


Btaxk  T«rtreten  war;  giebt  es  doch  noch  bis  heute  im  Gr.  Werder  und  luuneiit- 
lieh  im  obeni  Theil  desselben  nicht  wenige  polnisch  redende  Lente.  Wie  aber 
die  ebenfalls  nicht  wenigen  ans  dem  Lateinischen  stammoiden  AnsdrBcke  als 
fiCgumien,  Scliabelke,  Zipliner,  stiejiern  u.  a.  in.  in  die  hienge  Volkssprache 
eingednuigen  sind,  darüber  wage  ich  kein  Urtbeil. 

II.  Sitten  und  (iebräuche. 
a.  .soIoIh'.  die  sich  an  die  Festo  und  Zeilen  des  Jahres  sc h I i essen. 
1.  Xt'ii  jalir.  Kaum  ist  der  Voralieiid  <les  Neujahrs(est(;s  Jinirelnoeheu,  so 
i»e^nneu  die  Kinder  einen  Umgang  thirchs  Dorf,  ^ehen  von  Hot  zu  Ffol",  Nen- 
jahr^wÜDSche  oder  überhaupt  nur  eigenthümiiche  Gedichte  antsagend,  wolfir  sie. 
But  barer  Münze  bezahlt  woden.  Unter  diesen  Deklamationen  kommen  recht 
originelle  vor,  z.  B.: 

„Oeck  wonsch,  Ock  wOnsch! 
Oeck  si  een  Uiner  HOnsch, 
Wenn  Ock  war  grtfter  sOnne, 
War  öck  ock  bäter  wönsche  könne.'* 
(Ich  wünsch',  ich  wünsch'!  Ich  hin  ein  kleiner  .Mensch,  —  wenn  ich  word« 
grOBser  sein.  —  werd'  ich  auch  besser  wünschen  können.) 
Und  l'olgende.H: 

,,Oeck  käm  liier  angeloope, 
Oeck  sach  den  Schornsteen  rookc, 
Oeck  weet  woll,  wat  se  mähke: 
Schöne  Niejahrschkooke. 
Gäwe  se  mie  eene,  denn  bliew  Ock  .stdhne, 
Gftwe  se  mi  twee,  denn  &ng  öck  an  to  gihne, 
Gftwe  se  mie  drse  toglicki 
Denn  wOnsch  Ock  enne  dat  ew*ge  Himmelriek!" 
(Ich  konun'  hier  angelaufen,  —  ich  sah  den  Schornstein  rauchen,  —  ich 
weise  woiil,  was  sie  machen  —  schöne  Neigahrsknchen.  —  Geben  sie  mir  einen, 
dann  bleib  ich  stehen,  —  zwei,  dann  img  ich  an  zn  gehen,  —  drei  zugleich, 
—  dann  wünsch'  ich  Ihnen  das  ewige  ffimmelreich!) 
Etwas  Poesie  ist  im  folgenden: 
„Oeck  kalim  angercnnt, 
\ßene  Böxkes  sönn  getrennt. 
Mien  Fuppke  öas  ganz  gehlawe: 
Oeck  denk,  se  warn  mie  ehn  Dittke  gäwe.*' 
rJch  komm'  augereunt,  Meine  Höschen  sind  getrennt,  Mein  Tasclichen  ist 
/     gaiu  ge/jJieben,  Ich  denk',  sie  werden  mir  ein  Dittchcn  (Silbci-groschen)  geben). 
In  den  letxten  Jahren  ist  diese  Sitte  wohl  aus  den  meisten  Dörfern  vei*^ 
M-hwuüdea,  in  dem  statt  ihrer  die  Besitzer  den  Kindern  in  ihren  resp.  Schulen 
eme  Weflmachtabeachsnmg  bereiten.  An  demselben  hl.  Abend  ziehen  auch  hier 
Ksaben  mit  dem  Brnmmtopf  hemm  unter  Absingen  des  bekannten  Bmmm- 


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174 


topfliedoH  (man  verffleiche  H.  Frischbier  in  seinen  Proussischen  Volkareimon  un«l 
Volksspielen  S.  212  ff-):  .,Wir  wünschen  dem  Herrn  einen  goldenen  Tisch 
u.  s.  w.",  worin  jeder  der  Haushewoliner  seinen  Wunscli  l)ekommt ,  jedoch  in 
Bezug  auf  die  liiesitren  Wirthschaftsverlialtnisse  etwas  vaiiirt.  leli  theile  dieses 
Werderselie  15iuiiiiiilo|>llied  wegen  dei  darin  vorkommenden  anstossigcu  Stt^llen 
nielit  mit."')  ..(Jlüekiricifen"  und  .,S])i(l(h('n'*  an  diej^em  Aliende  seien  nebenliei 
erwähnt.  Bescunlei«^  alierglünbisc^lM*  (rehräuchc,  wie  sie  am  Sylvester- Abende 
und  überhaupt  hier  im  Schwünge  sind,  übergehe  ich;  ihnen  gedenke  ich  zu 
spttterer  Zeit  einen  eigenen  Anftate  tn  widiim. 

Am  Neujahrsfeste  gibt  es  m  Abend  (Ar  alles  Gesinde  ein  eigenes  Gebäck, 
.^iejShrsclikookes"  anch  „Purzelkes"  genannt,  kleine  in  Scbnals  gebackenf* 
Kuchen,  sonst  den  bekannten  Pfiuinkncben  iUinlich. 

2.  LicbtniosBsen  (2.  Febr.)  ist  hier  der  Tag,  an  welchem  jene  Arbeitet* 
und  Kuthener,  denen  ilire  TTerren  die  Arbeit  und  somit  auch  die  Wohnung  in 
ihrer  Käthe  gekündigt  oihM-  die  ihrerseits  gekündigt  haben,  sich  eine  neue  Stell«' 
suchen  und  Contrakte  abschliessen.  Manche  Wetterregehi  knüpfen  sich,  wio 
wohl  i'ibt  rall,  auch  hier  an  diesen  Tag.  (äiehe  letzten  Abschnitt  d,  aus  der 
Landwirthscliaft.) 

3.  Fastnächten.  Besondere  Fastnachtsi)elustiguug('n  kdiniuen  im  (iiossou 
Werder  nicht  vor.  Die  Bäcker  scliicken  ein  eigenes  Gebäck  „Fastuachts- 
fladen''  hemm. 

4.  0as  Fest  „Ifarift  Verkilndigung^  (25.  Marz)  wird  .Maria-Stromfrie*' 
gNiannt,  wdl  da  die  Strdme  Weichsel  und  Nogat  vom  Eise  frei  sein  sollen. 

5.  Gründonnerstag.  Die  bekannten  Grüudonnerstags-Kiingel  kommen 
auch  hi«r  Tor. 

6.  Ostern.  Wie  in  yielen  anderen  Gegenden  kommt  auch  hier  hin  und 
wieder  unter  dem  Vt>lke  der  Glaube  vor,  dass  in  der  Ostornacht  alles  fliosaende 
Wasser  heilsam  und  wunderkräftig  sei;  einzelne  gehen  wohl  auch  an  die  Wasser- 
läufe, waschen  sich  oder  schöpfen  Wasser.  In  der  am  Ostermorgen  aufgehenden 
Sonne  sehen  sie  das  Osterlamm,  während  man  es  in  der  Braunsberger  Gegend 
in  der  untergehenden  Ostersonne  sieht!  Die  Ostereier  spiehm  auch  im  Werder 
ihre  Rolle:  jedes  (Jesinde  erhält  zu  Abend  seine  Portion  zngetheilt,  der  Kneclil 
10  bis  12,  dazu  wird  Keis  in  Milch  gekocht  gegeben.  —  Auch  das  „Schuiack- 
ostorn'^  kommt  Tor,  tritt  aber  wenig  in  die  Oeffentlichkeit;  es  geschieht  am 
Mengen  des  ersten  Feiertages  und  zwar  mit  gr&nenden  Stachelbeer'B^sem. 

7.  Der  1.  Mai  (d.  h.  wohl  mdstens  der  ihm  zunächst  liegende  Sonntag) 
ist  der  ümzugstennin  der  IfladUchen  Arbeiterfiumlien. 

8.  Pfingsten.  Zu  diesem  Feste  liebt  man  es,  die  Stuben  mit  griknen 
Beisem  und  Kalmus  auszuzieren. 

9.  Johannis-Abend  (23.  Juni)*  Die  ans  demalten  germanischen  Heiden- 
thmne  stamm«ide  Sitte  der  Sonnenwendfener,  welche  zu  Ehren  des  Lichtgottes 

*)  B*  vin  in  LitoiMM  te  SttfUdikalt  Mhr  ni  wflawben,  w«im  die  Sitte  de«  Bmamtoplb 
gut  «bfeMlHifil  würde  «ad  «ns  dem  Volke  vendiwinde. 

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175 


Bald^r  auf  Bergen  und  Hohen  angesQndet  wurden  und  die  Rieh  noch  in  Tielen 
Gegenden  Dentechlands  als  Johanniafeuor  erhalten  haben,  kommen  auch  hier 
vor.  LingB  der  Weichsel-  und  Nogatdämroe  und  auch  im  Innern  des  Werders 
sieht  man  an  diesem  Abende  hie  und  da  Feuer  aufleuchten,  brennende  auf 
hohen  Stangen  befestigte  Theertonnen.  Von  aberglttubischen  Gebräuchen  an 
diesem  Abende  sehen  wir  hier  ab. 

10.  Die  Erntezeit.  Zur  Besti'eitung  (h'r  Mintt-arheiten  kommen  von  aus- 
wärts. mei?*t  au.«  polnischen  (iegenden.  Schnittet'  hierher  mit  Siehein  ausfjerristet: 
denn  Roirgen  und  Weizen  wird  (wenitrstcns  theihveisc)  gesehnitten  und  in 
^Kokoschken'*  (nennen  sie  es)'"*)  aur«restellt,  wahi-enti  die  laufren  Sto]i|»('hi  spütcv 
mit  der  Sense  abgehauen  wei'den,  um  als  Hrenn-  und  Heizmaterial  zu  dienen. 
Hiaben  jene  Schnitter  ihre  Arbeit  Tollendet,  dann  bringen  sie  unter  einem  eigenp 
<lasn  paaeenden  poln.  Liede  »den  Plahn'*,  d.  h.  eine  aus  Aehren  gewundene 
usit  Bhamen  geschmikekte  Erntekrone.  Dabei  lauert  denn  wohl  schon  jemand 
im  Hofe  mit  Wasser  und  sucht  „den  Plahn"  sn  begiessen.  Es  hcisst  aber  das 
poln.  Wort  Plön  nicht  etwa  „Emtekranz^i  sondern,  wie  mir  Pfarrer  Heiniok 
mfttheilte,  ^Ertrag".  Mir  seheint,  als  ob  dieser  Plön  ein  Symbol  de.«i  Ernte- 
aegeoB  sein  und  mit  ihm  gleichsam  der  Emtes^en  dem  Haasherrn  überreicht 
werden  soll.  Und  er  wird  in  der  That  lur  segenbringend  gehalten,  denn  man 
nimmt  später  die  Körner  aus  diesem  Erntekranz  und  mengt  sie  unter  die  ncur 
Aussaat.  Tst  nun  die  (Tetreideernte  ganz  vollendet  und  das  letzte  Fuder  geladen, 
so  fahrt  dasselbe  klappernd  —  durch  eine  an  den  Speichen  eines  Rades  an* 
gebrachte  Vorrichtung  —  in's  Dorl",  oben  auf  bringt  m;in  Ohle".  Ks  ist 
dieses  eine  lel»ensgro880  ziemlich  plumpe  Tuppe,  meistens  in  .Mannskleidern  mit 
Hoee,  Jacke  nnd  Hut,  seltener  in  Franentracht,  welche  auf  dem  Fuder  aufracht 
gehalten  wird,  in  der  einen  Hand  ein  Taschentuch,  in  der  andern  eine  leere 
Flaaehe  haltend.  Wie  mir  von  alten  Leuten  versichert  worden,  sei  es  frfiher 
stets  eine  weibliche  Figur  gewesen,  nnd  das  schdnt  auch  das  Richtige  zu 
sein,  wie  schon  die  anch  jetst  noch  beibehaltene  weibliche  Beseichnung  „de  Ohle**, 
d.  h.  die  Alte  andeutet.  Was  ist  das  nun  damit?  F^agt  man  die  Leute,  was 
^de  Ohle",  bedeutet,  so  wissen  sie  nichts  zu  sagen.  .Mir  scheint  „de  Ohle* 
nichts  anders  zu  sein,  als  die  ,.Frau  Holle"  oder  «Holda"  des  alten  deutschen 
Heidenthums,  die  als  Göttin  des  Ackerbaus  und  PVldsegens  als  Kommutter, 
plattdeutsch  ^Korenmoder*',  in  den  Feldern  undiergeliend  irednrht  wurde.  Sind 
die  Felder  abgeerntet,  so  bringt  man  sie  schicklicher  Weise  in  ettigie  in  die 
Scheane.  kommt  nun  das  letzte  Fuder  daselltst  an,  so  lauert  schon  irgend 
eine  weibliche  Person,  etwa  die  Köchin,  mit  einem  Oefäss  voll  Wasser  und 
sacht  den  Fuhrmann  damit  an  be|;iewen.  Gelingt  es  ihr  nicht,  so  muss  sie 
etww  zum  Besten  geben,  d.  h.  Schnaps:  auch  soll  wohl  der  Hausherr  die  leere 
Fkaebe  der  „Ohlen**  ilkllen.  Ausser  dieser  „Ohle**  auf  dem  letzten  Fuder  gibt 


f)  Stoe  Awr***'  Oaibn  wiid  4kM  «nlii«nd«r  Makreeht  «nl^Mtellt  niMl  darOber  eine  Ctarbe 

TRtoIrt  flcMi  wie  «i»         gestSlpt,  daa  sind  Kokoaehken. 

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_176_ 

OB  nntli  eine  ,|Ohle*'  bei  der  Gerstenernte,  worüber  mir  Heri-  Gutsbesiteer 
A.  J,  riaasson  aus  seiner  Gegend  Mierau  FoliriMi(i(>5  mittljeilt:  Wenn  die  letzte 
Gerste  gebunden  ist.  d.  h.  keine  mehr  in  Schwaden  liegt,  dann  wird  znlet/t 
^de  Olde"  gebunden,  d.  h.  ein«-  sehr  umfangreiche  schwere  Geratengarbe,  luil- 
unter  mit  Hlumen  geziert;  an  dems<'lben  'läge  bekommen  die  Ijeute  ^sote 
Pankook*  (siissen  Pfannkut  licn),  (hus  sind  Flinsen  mit  Honig  oder  Syruj).  Da 
gibt  es  denu  aber  auch  nitdit  die  gleich  zu  erwähnende  Stoppelgans.  An 
eiDeiu  passendeu  Abende  nach  vollendeter  Ernte  gibt  der  Haushen-  aeineiu 
aämmtlichen  Oeeinde  die  Stuppelgans,  da«  ist  ein  Schmaus  be8teh<md  io 
Bier,  Branntwein  und  gutem  Bssen,  abor  nicht  Gänsebraten,  wie  man  wohl  aaa 
dem  Namen  schliessen  mochte,  wlihrend  das  Gesinde  für  sich  als  Bntschidigimg 
für  die  schwere  Emtearbeit  an  einem  Sonnabende  Abends  im  Sjrnge  od»  in 
einer  Käthe  „das  Austbegraben*^  zu  feiern,  d.  h.  ein  TansvergnOgen  au 
halten  pflegt.    Ist  in  letzter  Zeit  sehr  in  Abnahme  gekommen. 

11.  Der  16.  October,  der  St.  GaUus>Tag,  ist,  wie  der  1.  Mai,  Umzqgs- 
tttinin  der  ländlichen  Arbeiterfamilien. 

12.  Martini  (11.  November)  Termin  des   Dienstwcchsels.    Ja,  Martini! 
mit   welch'   verschiedenen   (jetidilen   wird  dieser  grosse  Tag  erwartet!  Die 
Dionstherrst-haften  .sehen  mit  Bangen,  das  Gesinde  mit  Sehn.sueht  ihm  entgegen, 
denn  da  .sind  auf  drei  und  noch  mehr  Tage  alle  Bande  des  Dienstverhältnisses 
gelöst,  es  mus8  „Martin  gehalten*^  werden.  In  den  8  Tagen  vorbei*  wird  Alle» 
im  Hause  au^;wiamt,  gereinigt,  gescheuert,  selbst  das  Holswerk  der  Winde 
und  Decken  von  aussen  ond  innen  abgewaschen.   Das  absiehende  Gesindo 
spielt  dem  neu  anziehenden  manchen  Streich,  s.  B.  die  MUdchen  backen  beim 
letzten  Gebftck  vor  Martini,  wo  das  Martinsbrod  (übrigens  ganz  gewöhnliches 
Brod)  gebacken  wird,  alte  Eisenstucko  in  die  Brede,  damit  der  neuanziehende 
Knecht  sich  daran  beim  Brodschneiden  das  Messer  verderbe;  sie  graben  Ziegeln, 
Steine,  Bretter  in  die  Gartenbeete  ein,  damit  das  neue  Gesinde  im  Frfüijahr 
seinen  Aerger  habe.    Nun  das  Martinhalten  selbst!    Ist  am  Vormittage  des 
11.  November  der  Lohn  ausgezahlt  oder  wie  man  hier  sagt    verrechnet",  dann 
zieht  alles  (Jesinde,  auch  solches,  das  den  Dienst  nicht  wech.selt,  aus  den  llöfeu. 
Dabei  besteht  noch  fast  allgemein  die  Sitte,  den  weiblichen  Dienstboten  die 
sogemuiute  „Kaleudo'^  zu  geben,  gewisse  Gaben  aus  der  Hauswirthschaft.  In 
Tannsee  z.  B.  besteht  die  „Kalende*"  ans  1  Metz  Weizenmehl,  2  Pfund  Fleisch, 
1  Brod,  Vt  TalgUchte  nnd  1  Kanne  Milch.   So  Ahnlich  wohl  übendl. 
Das  Gesinde  zieht  also  ans  den  Hdfen,  es  b^^innen  Ferien,  wo  man  sich  in  den 
Kathen  bei  den  Seinigen  aufhMlt,  in  die  Stadt  geht,  nm  Einkttnfe  sa  machen 
und  sich  vei-gufigt  hält.  Die  Herrschaften  müssen  sich  in  den  Tagen  sozusagen 
selbst  bedienen  und  sehen,  dass  sie  einige  von  den  verheiratheten  Instleuten 
zur  Besoldung  der  Hauswirthschaft  erlangen,  welche  extra  bezahlt  werden. 
Dass  bei  diesem  Martinhalten  hie  und  da  Exccsse  verübt  werden,   ist  klar; 
doch  haben  alle  i)olizeilichen  Verordnungen,  wenn  auch  den  Unfug  in  den  letzten 
Jahren  wesentlich  beschränkt  —  denn  früher  dauerte  er  b  Tage  — ,  ihn  doch 

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ueht  glnUcch  absosehaffen  Tennoclit.  Erst  am  4.  oder  5.  TVige  kelurt  aHes 
wieder  is  das  alte  Geleise  snrQck.  Aber  am  liebsten  tritt  das  neae  Gesinde 
nur  an  einem  sof^enannten  „Fleischtaj^c'*  (d.  i.  Sonntag,  Dienstag  und  Donnerstag) 
in  den  Dienst,  sonst  dient  os  nicht  aus.    Zu  (iemselben  Behuf  tritt  es,  wie  mir 

Herr  Claassen-Miorau  mittheilt,  nur  des  Abends  den  Dienst  an. 

13.  Weihnachten.  Am  Vorabendo,  wenn  os  anfüngt  zu  dunkeln,  wird 
das  hoho  Fest  durch  heftiges  und  anhaltendes  Knallen  mit  Peitselieii  (liier 
(Jei.«.'<oln  genannt),  worin  der  Werdersche  Knecht  fdiorhaupt  eine  grosse  \'irtiio 
pitüt  besitzt,  eingeleitet.  In  einigeji  Dörfern  geBchieht  ilas  am  Neujahrsbeiligen- 
abeud,  in  andern  au  beiden,  und  wai-um  denn?  damit  die  Pferde  im  neuen 
Jabra  reebt  mnthig  sein  sollen!  Mag  sein!  doch  der  Ursprung  dieses  Knallens 
liegt  weit  znr&ck,  wieder  im  alten  deutschen  Heidenthome.  Grimm  in  seiner 
^fHjthologie  der  Dentschen"  erzählt  nftmlich,  dass  nach  dem  Glanben  der 
beidniscben  Germanen:  in  den  Tagen  des  Jnlfestes,  welches  unserer  Zeit  von 
Weihnachten  bis  Heiligedreikdnige  (6.  Jannar),  den  sogenannten  „Zwölften" 
entspricht,  gewisse  Göttinn«!  (Holda,  Bertha  n.  a.)  ihre  Umzfigo  dnrch's  T^and 
hielten.  Mit  der  Bekehrung  der  Deutschen  xom  Christenthum  verschwand  aber 
dieser  CJlaube  nicht  sofort;  jene  Göttinnen  zogen  also  nach  wie  vor  „in  den 
Zwölften"  durch's  Land,  nun  aber  tralten  sie  als  böse  unholde  Geister,  als 
Flexen,  und  man  suchte  sie  durch  Peitschenknallen  von  den  Wohnungen  der 
Mensehen  zu  verscheuchen.  Dieser  (ilaiil>e  besteht  n.icli  (rrimm's  Angabc 
noch  bis  heute  im  Salzluirgiseheii  und  im  Pinzgan.  Und  eluMi  daher  wii*d  ganz 
gewiää  auch  bei  uns  jenes  Peitschenknallen  stammen,  wenn  auch  seine  Bedeutung 
dem  Volke  verloren  gegangen  ist.  Spät  am  Abende  kOmmt  "wohl  noch  mit> 
anter  „de  Nfttkläs**.  Es  ist  das  derselbe  Weihnachtsspuk ,  der  in  vielen 
Gegenden  Dentschlands  unter  verschiedenen  Namen  als  „Heiliger  Christ,  Wdh> 
naehtsmann,  Schimmel,  Knecht  Baprecht**  vorkommt*).  Es  geboren  aber  tnm 
aNttkläs",  wenn  er  vollstftndig  ist,  Iftnf  maskirte  Personen:  ein  Jnde  mit  dem 
Pündel,  ein  altes  Weib  mit  dem  Korb,  ein  Schimmel,  eine  Ziego  nnd  ein  Bär, 
weh'h'  letsterer  eine  mit  Brbsenstroh  umwickelte  Person  ist;  dazu  noch  der 
Musikant,  gewöhnlich  mit  einer  Ziehharmonika.  Diese  ziehen  in  ihi*on  resp. 
Verkleidungen  von  Haus  zu  TTaus,  durch  eine  Klingel  ihre  Ankunft  meldend. 
„D«'  Njitklä.s  kömmt".  In  den  Häusern  fordern  sie  dir  Kindei-  zum  Beten  aul": 
„Kann>t  nueh  beten?",  tanzen,  üben  auch  wolil  eine  Art  Slrafgerielit  aus.  indem 
sie  unlielisHiiie  Personen,  namentlich  Madehen,  gegen  wi^leho  sie  etwas  liaben, 
mit  Schiilgen  traktiren,  treiben  sonstigen  Muthwillen  und  empfangen  Geldgaben, 
vclcbe  sie  gewöhnlich  nach  ihrem  Rundgang  gemeinsam  venechen.  Es  ist  diese 
ganz  abseheoliebe  and  ebenlUls  ans  dem  Heidenthome  stammende  Sitte  zwar 
pofifdüch  verboten,  aach  gottlob  schon  sehr  in  Abnahme  gekommen,  dennoch 
kommt  0je  rar  Schmach  des  Christenthnms  in  manchen  Dörfern  immer  noch  vor. 


9  T«ig]d«die  daso  A.  Treichel'H  Aufsatz  in  den  Yeriniidlnnfpm  der  Bpriiner  Anthropologt- 
aAn  OMrIladiallf  SHsnafc  md  20.  Jmumt  1K83. 

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Wu  dm  sonderbaren  Namen  „NttikttB**  beteifEfc,  so  ist  derselbe  sicherlich  ans 
„Nikolaus*'  mtstandeni  der  in  Söddentsdiland  an  seinon  Festtage,  den  6.  De* 

/.emhor  die  Kinder  beschecrende  Heilige.  „Nätklas"  wenden  übrigens  auch  alle 
Weihnachtsgaben  genannt.  Dass  auch  ^iler  Weihnachtsbaum'*  und  „die 
Weihnachtsbescheerung''  hier  m  Ijande  üblich  sind,  sei  noch  nebenbei 
bemerkt. 

b.  solche,  die  sich  an  das  Familienleben  anknüpfen. 

1.  Hochseitsgebränche.  Haben  sich  swd  Herxen  gefunden  und  die 
EinwiHigang  der  beiderseitigen  Eltern  erhalten,  dann  kommt  bd  den  reichem 
Qrundbesitsem  der  BrAutigam,  wenn  es  gilt,  die  Verlobung  xu  feiern,  in 
eleganter,  womöglich  neu  angeschaffter,  mit  swd  Hengsten  bespannter  Sqnipage 

bei  den  Eltern  der  Braut  vorgefidiren.  Nach  der  Verlobung  macht  das  Braut- 
paar in  derselben  eleganten  Weise  Bcsuchsfabi  tcn  zu  den  beiderseitigen  Ver- 
wandten. Vor  der  Hochzeit  wird  Polterabend  gefeiert  durch  Aufführung 
kleiner  Theaterstücke  und  der  sonst  üblichen  Folterabendscherzo  und  ein 
Tänzchen.  Die  Scherben  vor  <K  r  Hausthiire  lehlen  natürlich  nicht;  auch  mit 
Wasser  gefüllte  Flaschon  wridrn  gegen  die  Hausthnre.  Erbsen  an  die  l^'ciistor 
geworfen.  Zxuu  PolicialK'iid  win!  nicht  besonder.^  cin]i^eladen,  sondern  wer  zur 
Hochzeit  geladen  ist,  ist  dauiii  zugleich  auch  zur  Thciluahme  aii  jenem  be- 
rechtigt. Die  Hochzeitsfeier,  am  liebsten  an  einem  Fleischtage,  also  Dienstag 
oder  Donnerstag,  beginnt  Nachmittag;  gewöhnlich  wird  tu  1  Uhr  eingebden. 
Man  reicht  zunächst  Kaffee  und  Euchen,  dann  Wein;  es  ist  Concertmnsik,  bei 
günstiger  Witterung  Garten-Concert  Endh'ch  gegen  Abend  findet  die  Trauung 
im  Kirchorte  in  der  festlich  geschmückten  Kirche,  wohin  im  fderlidien  Zuge 
gegangen  wird,  in  den  Ausscndörfem  im  Hochzeit8hau.<*e  statt.  Darauf  beginnt 
Tanz.  Bei  recht  grossen  Hochseiten  werden  schon  lange  vorher  eigene  kunst- 
volle Tänze  unter  Leitung  eines  Tanzmeisters  eingeübt.  Gegen  Mitternacht 
folgt  an  gesclilossenon  Tafeln  und  in  buiitei-  Reihe  das  Ksscn,  die  Hauptmahlzeit, 
worauf  das  Tanzen  bis  zum  Morgen  fortgesetzt  wird.  Eine  besondere  Feier- 
lichkeit bei  Abnahme  des  Braulkraii/en  liiidet  nicht  statt.  Am  nächäteu  Souu- 
tagc  ist  Naehhochzeit  bei  den  Neuvermähilen. 

Bei  den  kleinen  Leuten,  Käthnem  und  Knechten,  kommt  die  Hochzeits- 
Mtterin  mit  einem  langen  mit  Bftndem  umwickdten  Stocke,  an  dessen  Spitze 
noch  ein  mit  hingen  Bändern  geschmückter  Blumenstrauss  nebet  wallendem 
Taschentuch,  und  an  dessen  unterem  Ende  wohl  mitunter  eine  Pfeife,  um  ihre 
Ankunft  zu  signalisiren,  angebracht  ist,  in  die  Stube.  Eigentlich  soll  die 
Bittcriu  zu  reiten  komm^,  wie  denn  ehedem  stets  durch  einen  berittenen  Boten, 
der  mitunter  auf  seinem  mit  bunten  Bändern  geschmückten  Pferde  bis  in  die 
Stube  hineinkam,  eingeladen  worden;  und  recht  lustige  Frauen  kommen  denn 
auch  auf  diesem  Stocke,  den  sie  ihr  Pferd  nennen,  reitend  in  die  Stube  und 
bestellen  ihre  Einladung  und  zwar  in  Versen.  Hier  im  Werder  scheint  folgendes 

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ganz  allgemein  Brauch  zu  sein:  ,,Occk  mW  juh  grössc  von  de  Brutlüd  N.  N.; 
jih  solle  \Am»  opp  e  Stniidiig,  ähre  Ehredag  fiere. 

Mött  Singe  on  Springe 

Woll  wie  de  Hoditiet  Terbringe; 

Nicht  bloss  Sanndikg  on  Ißndag, 

Sondern  de  ganze  WiUik  noeh. 

Messel*  on  GafTIen  dörf  jioli  iiich  bringe; 

Ries  on  Ri  ade  war  jieh  nich  finge; 

'ne  gf'l>railnt'  Lnns. 

Olm  'wo  oi»i)gositöckte  Muus; 

Wer  (lat  11  ich  wöll 

!><•  IdOrtt  U)  lliiuH.'' 
Die  Hoclizf'itcn  der  kleinou  Leute  tiiidon  tlun'li\v<'g  an  ciiu'ui  Sonnt.igf 
Nachmittag  statt.  Kommt  ilas  Brautpaar  mit  seiner  Begleitung  (mit  grünen 
Kiftnzen  gezierte  Brantjungfera  nnd  den  O^wueugen)  ans  der  Kirche,  so  wird 
ihm  beim  Eintritt  in  das  Hans  Brod  nnd  Salz,  was  Glück  bringen  soll,  der 
Brant  wohl  manchmal  anch'  ein  Besen,  snm  Zeichen,  dass  sie  das  Haus  rein 
halten  soll,  entgegeogebracht.  Das  eintretende  Brautpaar,  sowie  jeder  ankom- 
mende Gast  wird  mit  Musik  empfangen,  eingeblasen,  nnd  erhält  zum  Will- 
komm einf  n  Schnaps.  Und  dann  fUngt  man,  hubseh  naeh  Geschlechtem  geson- 
dert, an  einer  laugen  TalVl  ^itzond.  am  oberen  Ende  das  Brautpaar,  an  zu 
schmausen,  Kaffee  mit  allerhand  Kuclifn.  Bier  und  Branntwein,  wiihrond  drei 
bis  vier  Miisikanteii  Musik  machen  meistens  ..lierzzcrreisst'iid,  sinnlictliorcnd". 
Auf  «ier  langen  Tafel  stehen  einifro  Teller  mit  etwas  Wasser  uml  ( Jriuikraul 
(Myrten-,  Thymian-  odef  MajoranzweiLn') .  welclie  T<'lh'r  ziii-  Aul'nahine  frei- 
williger Gaben  für  die  Musikanten  oder  liie  Kociifrau  dienen.  Uni  zum  (Jehen 
anzuregen,  spritzt  Jemand  dann  und  wann  mit  dem  grünen  Zweig  bald  diesem, 
bald  jenem  Gaste  Wasser  ins  Gesicht.  Nach  dem  Kaffee  beginnt  das  Tanzen, 
was  bis  zum  hellen  Morgen  andauert.  Zwischenein  whrd  auch  etwas  gegessen; 
doch  zu  einer  eigentlichen  Mahlzeit  kommt  es  nicht;  es  giebt  nur  eingelegten 
Hering,  Bntterbrod,  Kaffee  mit  Kuchen;  der  Branntweinsflasche  wird  tächtig 
znge8(Hrochen.  IMe  Ausgelassenheit  der  Hochzeitsgüste  ist  gewöhnlich  sehr 
gross  nnd  ftussert  sich  durch  lautes  Jauchzen,  was  dann  und  wann  vom  Ilochzeits- 
hanse  die  ^anze  Nacht  hindurch  erscliallt.  Gegen  Ende  der  Hochzeit  lindct 
nocli  das  ..zur  Hau})e-Sanimeln''  stiitt.  Dazu  setzt  sich  der  Bräiiti<^am  mitten 
in  der  Stube  anl"  einen  Stuhl,  in  der  einen  Hand  einen  leeren  Tell«;r  haltend, 
die  Braut  auf  seiiuMu  Schoosse.  Jeder  Tiinzer  nimmt  nun  die  Braut,  tanzt  mit 
ihr.  bringt  sie  wieder  auf  den  Schooss  des  Bräutigams  iiiui  logt  nun  .seine  Geld- 
gal>e  in  den  Teller.  Nachlier  tanzt  mitunter  der  Bräutigam  vom  Schoos.se  der 
Braut  aus  mit  allen  ICidchen  ebenso.  Das  so  gesammelte  Geld  heisst  ,,zur 
Baabe'^  und  dient  den  Brautleuten  zur  Bestreitung  der  Kosten.  Dazu  die  in 
haar  (das  geringste  sind  drei  Mark)  entrichteten  Hochzeitsgcschcnke,  machen 
die  kleinen  Leute  bei  ihren  Hochzeiten  mitunter  noch  ein  ganz  gutes  Geschäft. 

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2.  KindtaafeiL  Ist  in  maer  Familie  das  firend^e  Br^püsB  der  Gebort 
eines  Kindes  eingetreten,  so  gi^t  es  daselbst  y,sOte  Sehnaps"  (sftssen  Sehnaps), 

d.  h.  wer  gratuliren  kommt,  erhält  süssen  Schnaps,  Maohandel  mit  Zneker,  bei 

den  Besitzern  wohl  Bussen  Wein.  Man  s^t  dahen  »tom  söte  Schnaps  ^hne'^ 
In  den  Höfen  erliält  bei  jenem  freudigen  Ereigniss  sogar  alles  Gesinde  süssen 
Selinajts.  Ist  jedoch  ein  Madchen  einpassirt.  dann  beisst  es:  „Oett  göfft  man 
baartte  Schnaps",  d.  i.  Itlossen  Schnaps,  ohne  Zucker.  Vielleicht  soll  durch 
die  Dan-eichunj;  eine.-;  .müssen  Getränks  syinholiscli  ausgedrrickt  werden,  dass 
an  der  Freude  des  Hauses  alle  Bewoliucr  und  Besucher  desselben  theilnehmon, 
alle  diese  Freude  in  .sich  aufnehmen  sollen,  wie  sie  das  süsse  Getränk  in  sich 
aufnehmen.  Es  wÄre  eine  Art  ,,Minnetriiiken*'.  —  Dann  kommt  „dat  Ringe  1- 
beer"  d.  i.  der  Kindtaufeschmaas,  doch  meist  nur  bei  den  Besitxem.  Die 
Käthner  schicken  gewohnlich  ihr  EJnd  snr  Taufe  nach  der  Kirche,  wo  sich  auch 
die  oft  zahlreichen  Pathen  einfinden.  Diese  geben  ihr  Geldgeschenk  and  die 
Sacl»  ist  abgemacht.  Dodi  kommen  wohl  anch  Taufen  mit  Tansmnsik  w. 

3.  Geburtstage.  Die  Besitzer  und  ihre  Frauen  feiern  ihre  Geburtstage. 
Eingeladen  wird  dazn  nicht;  dennoch  aber  kommt  dft  eine  sehr  grosse  Gesell- 
schaft zusammen:  die  Ven\'andten,  selbst  die  aus  weiter  Feme,  Nachbaren  und 
Befreundete  Huden  sich  ein.  Fnd  nun  ist  es  bei  diesen  (und  allen  ähnlichen) 
(iclegcnheiten  Werder  sche  Sitte,  dass  Alles  hübsch  gesontlert  placirt  wird,  an 
gesonderten  Tischen,  .selbst  in  gesouderLen  Ziiniuern,  hier  die  verheiratheten 
resp.  alten,  dort  die  jungen  Damen,  hier  die  alten,  dort  die  jungen  Herren,  bi« 
erst  allmählich  bei  zunehmeudor  Gemüthlichkeit  die  strengen  Sclirauken  sich 
lösen.  Es  kommt  gewöhnlich  auch  sn  einem  Tftnichen  naeh  dem  Pianino,  welch* 
letateres  wohl  in  keinem  grossem  Hofe  fehlt  • 

4.  Begräbnisse  bei  der  wohlhabenderen  Klasse  der  JSesitser. 

Zur  Theilnahme  an  Begräbnissen  wird  stets  durch  Karte,  meistens  gedruckte, 
auf  eine  bestimmte  Stunde  eingeladen.  Man  sei  aber  ja  nicht  pünktUdi;  denn 
es  ist  nun  einmal  Werder'sche  Sitte,  die  Stunde  des  Beginnens  einer  Familien- 
festlichkeit stark  verfrüht  anzusetzen.  Ist  z.  B.  zu  10  Uhr  eingeladen,  wie  das 
meistens  zur  Winterzeit  geschieht,  so  ist  die  Beerdigung  sicherlich  nicht  vor 
3  Uhr.  In  «len  längern  Tagen  wird  zu  1  Uhr  geladen,  während  das  Begräbniss 
dann  gegen  (>  Uhr  stattfindet.  Aber  das  Mittagsmahl,  welches  es  ehe<lem  bei 
den  ,,10  Uhr-  oder  (Janzc-Tages-Begräbnissen**  gab.  ist  abgekommen  und  dui  fte, 
wie  Herr  ('Iaassen-Mit;rau  meint,  nur  noch  bei  besonders  reichen  kinderlosen 
Hofbesitzern  gegeben  werden.  Mit  der  Sitte  des  verfrühten  Einladens  l>ekanut, 
sammeln  sieh  denn  erst  aUmählich  die  Eingeladenen  und  nehmen  wieder,  wie 
auch  bd  andern  Familienfesten,  je  nach  den  Twsdiiedenen  Kategorien  ihre 
gesonderten  Tische  resp.  Zimmer  ein.  Es  wird  KaffiBC  und  Kuchen,  dann  Wein 
und  Torte  herumgereicht  und  eine  solide  Unterimltung  geffthrt,  während  die 
Lmche,  auf  deren  Ausstattung  viel  verwendet  wird,  in  einem  besondem  schön 
mit  Grün  und  Kerzen  dekorirten  Zimmer  offen  in  Parade  steht.  Ist  die  Stunde 
der  Beerdigung  da,  möglichst  g^n  Abend,  dann  werden  in  dem  grOssten 

IT 


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ZSaamot  die  Tafeln  w^geriomt  nnd  nun  die  Traverfeierlicblceit  mit  einem 
Begfibniesliede  begonnen;  der  QAisfliche  hält  die  Leichenrede,  worauf  wieder 
ein  Lied  folgt  and  dann  der  Saig  geschlossen  wird.  Hierauf  findet  der  Zog 

anf  den  Kirchhof  und  die  Einscnkong  nnd  Einsegnung  der  Leiche  statt.  Bei 
BegräbnlB^^en  im  Kirchorte  wird  mitunter  die  Loicho  in  die  Kirche  getragen 
nnd  daselbst  die  Traoerfeierlichkeit  gehalten.  Nach  der  Beerdigung  versammeln 
•lieh  Tinr  noch  die  nächsten  Verwandten  des  Verstorbenen  zum  Mahle  im 

Trauerhaurie. 

Alles  Vorstehende  gilt  indess  nur  von  <lrn  Hcgrälmissen  der  cvanj/ol  is<  lien 
und  beziehungsweise  auch  der  mcnnonitischcii  Hon)esitzer;  die  kathülinchcn, 
deren  es  aber  im  Werder  nur  verschwindend  wenige  giebt,  werden  nach  dem 
streng  vorgeschriebenen  Ritas  ihrer  Kirche  beerdigt  und  finden  dabei,  sowie 
andi  bd  dm  Begräbnissen  der  klehimi  Leute  nsonmiswerthe  Eigentb&mlicb- 
keiten  nicht  statt.  Dass  sieh  auch  im  Werder  an  Tod  nnd  Begräbniss  mancher 
Aboglanbe  ansehliess^  ist  ansgemaeht;  doch  gehört  die  Namhaftmaohnng  desselben 
nicht  In  den  Rahmen  dieser  Darstellung. 

Die  Gräber  der  Entschlafenen  werden  in  lobenswerther  Weise  in  Ehren 
gdialten,  nic]it  Moss  mit  schdnen  Denkmälern  geziert  und  mit  Blumen  bepflanzt, 
soodmi  während  der  Sommermonate  wohl  zu  jedem  Sonntage  mit  frischen 
Bhnnen  und  Kränzen  geschmückt  nnd  oft  besucht.  Ztir  Bojiflanznng  der  Cräber 
werden  mit  Vorlirlu'  folgende  5  eine  bczfichnondc  Symbolik  enthaltende  l'llanzcn 
gebraucht:  Hedem  Uelix  (Epheu),  Vinca  Ti^inor  (Immergrün).  Sefhnn  sptin'utn 
lGralJ€^^nlh),  Seäwn  mtunmum  (Himmelsscblössel  genannt)  uud  Sedum  acre 
(Fettehenne). 

e.  solche  aus  der  Haus-  und  Hofwirthschaft 

Binnen  wir  mit  der  II  of marke.  Jede  Hüfwirthschaft,  wozu  auch  die 
mit  Hnfen  dotirtm  Pfinreien  gesäUt  wwden,  hat  eine  Art  Wappen,  meistens 
an  und  ffar  sich  nichissagende  Zeichen,  die  man  Hofmarken  oder  Hofzeichen  *) 
aennt  nnd  cur  Besdchnung  des  betreffenden  Hofes  dienen.  Es  wird  damit 
Idwndes  und  todtes  InTentarlnm  gezeiclmet,  zn  welchem  Ende  euie  in  jedem 
Hofe  Bloh  lindende  eiserne  Schablone  dieser  UaAt  Ruhend  gemacht  und  auf- 
gdirannt  wird,  z.  B.  den  Pferden,  den  Ackergcräthcn.  Tn  den  Kirchen  findet 
man  vielfach  den  Stand  eines  Hofes  mit  seiner  Hofmarke,  sowie  auf  Kirchhöfen 
alte  Grabsteine  damit  versehen;  mitunter  wird  sie  auch  statt  der  Nanicnstuiter- 
Schrift  des  betreffenden  Hofbesitzers  gebraucht.  In  den  Schulzcnämtcrn  findet 
'ich  eine  Zusammenstellung  aller  Hofmarken  des  Dorfes  auf  einer  höl/erncn 
Tafel,  der  sogenannten  Schnlzentafel,  vor.  Man  sieht  da  die  untciscliied- 
lichjten  Figiiren,  und  nicht  bloHH  in  einer  Dorfsgemeinde  hat  natürlich  jeder 
Hof  ein  andereö  Zeichen,  sondern  im  ganzen  Gr.  Werder  kehrt  dieselbe  Uof- 


7)  Solche  HoftMvkea  kmuMB,  wi«  nir  H«rr  A.  TnloM-Hodi-FUeidilmi  ntttheill,  «odi 
■tf  Hd»,  Tletfedi  ia  PomMrn,  (Btnlmmd,  Stettin)  und  In  Scbtetirit-HolRleia  tw. 


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182 


marke  nur  selten  wieder.  Zur  VoranscLaulicliung  gebe  ieli  eine  Tafel  (I.)  mit 
den  üäninitlichen  Hofinarken  von  Tannsec,  Lindenau,  Mierau  und  Gnojau,  die 
mir  durch  die  Güte  der  betreflenden  Herren  Ortsvorstande  (von  Gnoiau  durch 
Herrn  Lehrer  Mausolff)  mitgctheilt  sind.  Zu  dieser  Tafel  noch  einij^e  Hcmer- 
kungon.  weiche  über  diese  immerhin  interessante  Erscheinung  einigem  Licht  vor- 
breiten. Einige  Hofzeicken  äbnen  Buchstaben,  sind  also  wohl  die  Anfaugsbach- 
Stäben  des  Namens  der  ursprünglichen  Besitzer;  nach  H«rm  Olaaasen  ist  das 
in  einigen  FftUen  im  Dorfe  Tiege  und  Hieran  (c.  19,  Besitzer  Lingenberg) 
der  Fall.  Andere  bezeichnen  bildlich  das  Gewerbe,  welches  neben  einer  Land- 
wirthsohafb  da  nnd  dort  betridran  wird,  so  Fig.  c.  3.:  Wagschaale  (H&kerei- 
betrieb)  und  Fi^.  c.  2  Bild  einer  Grfitzmuhle:  in  der  qu.  Besitzung  ist  eine 
Grützraullerci.  Noch  andere  Figuren  bezeichnen  Geräthschaften  und  werden 
auch  darnach  benannt  z.  B.  Fig.  c.  16  Fleischbeil,  20  Dung|^ül)el,  22  Bronne- 
Schwengel . 

Gedenken  wir  hier  gleich  einer  Eiu:enthiindichkeit.  die  zwar  nicht  allgemeine 
Sitte,  sondern  mehr  nur  Liebhai lerei  einzelner  gewesen  zu  sein  scheint,  aber 
auch  jetzt  noch  hie  und  da  erkenidiar  ist,  nämlich  den  hier  an  den  Wolin- 
liauscru  der  Hofbesitzer  üblichen  in  seiner  unteren  Etage  olVeuen  Vorlaubenbau 
mit  so  vielen  Säuleu  (Ständern)  zn  stfitzen,  als  der  qu.  Hof  Hufen  zählt,  so 
dass  man  gleich  äusserlich  an  dner  z.  B.  von  7  Säiden  getragenen  Yotlanbe 
erkannte:  Hier  wohnt  Einer  mit  7  Hufen.  Ja  es  soll  sogar  üblich  gewesen 
sein,  an  dem  ehemals  modernen  kleinen  Mantelkoller  ebensoviele  Besätze  anzu- 
bringen, als  der  qu.  Besitzer  Hufen  hatte. 

Das  Verhältniss  üer  Hofbesitzer  eines  Dorfes  unter  einander  ist  ein  sehr 
froundscliaftliches;  man  nennt  sich  „Nachbar",  der  Ortsschulze  ruft  die  „HeiTcn 
Nachbaren"  zusammen.  Früher  war  die  Bezeichnung  .,Mitnachbai"  Mo(l(>.  Auf 
alten  Grabmonumenten  liest  man  oft:  ;,Uier  ruht  N.  N.,  gewesener  Mituachbar 
in  N.  N." 

Was  ilas  A'erhiiltniss  des  Holbesitzers  zu  seinem  Gesinde  betrilVt,  so  charak- 
terisirt  sich  das  am  bi'sten  durch  die  Anrede.  Das  G<^sinde  i-edel  den  Haus- 
iierrn  not  „göns'gcr  Herr"  (günstiger Herr),  dicHauslrau  mit  ..gons'g  Fi  ucke" 
(günstiges  Frauchen)  an.  Die  Söhne  des  Hauses  werden  , Junger  Herr",  die 
Töchter  „Fränleinke"  genannt.  „Burtsohick**  und  „Jungferdien",  wie  sie  ehe- 
dem genannt  wurden,  sind  veraltet  und  kommen  woU  niigmd  mehr  vor.  Da 
wir  .  beim  Gesinde  angekommen  sind,  so  wollen  wir  nicht  ver^umen,  die  einzdnen 
Charge,  wie  sie  in  einer  grossen  Wwdwwirthschaft  vorkommen,  namhaft  zn 
machen.  Von  männlichem  Gesinde  kommt  vor:  klein  Jung,  gross  Jung,  klein 
Looser.  gross  Looscr,  mitunter  noch  ein  eigener  Kutscher,  dann  ,,Futtrack*', 
der  die  Pferde,  und  ,,Kuhfutterer",  der  die  Kühe  zn  lüttern  und  zu  besorgen 
hat,  zuletzt  ,,der  Knecht'',  meistens  ein  verheiratheter  Mann,  der  die  oberste 
DiiMislcliarge  liekh'idel.  \ Ou  weiljlicliem  <  ii'sinde  gic^bt  es  ein  ,.Jung!n;»dchen'*, 
zwei  ,, Kochinnen"  (Kahksche  geminnt,  von  ..Kahk".  die  Küche)  und  meistens 

noch  eine  WirlhscUaftcriu.   Die  beiden  Kucliiuueu  versehen  abwuchselud  Woche 

1» 


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183 


um  Woche  den  Köchenditfiist,  während  nnterdess  die  andere  Dienst  in  den 
Stoben  hat;  jene  heisst  dann  ,,de  Bnhterschte"  und  die  andere  heinst  dann 
„de  Bönnersehtc"  (buhte  ~  drauBsen,  bönne  =  drinnen).  Al)cr  man  begnügt 
sich  wohl  aiirh.  nanientlii'li  in  kleinorn  Höfen,  mit  einer  KähkHchc.  während 
es  in  »rrossf'rn  noch  mehr  als  zwei  giel)t.  Al)W(>chs<'hul  Ii.iIxmj  die  Dienst- 
mädelien  je  ihren  freien  Sonntag  zn  V>elipbigeni  Ausgang,  wobei  es  horgebraehte 
Sitte  ist,  ihnen  nach  Hause  d.  h.  für  iiire  Eltern  oder  Angehörigen  »'ine  Kanne 
Milch  mitzugeben.  In  der  JahreBzeit,  wo  die  Milch  knapp  ist  (Weihnacliteu  bis 
in  dcD  Min)  fiUH  in  manchen  Dörfern  diese  Kanne  weg,  z.  B.  in  Hieran.  In 
die  Kirche  ndunen  die  Dienstmldohen  in  den  Sommermonaten  gern  „e  Krietke'* 
mit  (Siehe  WortrerseiohniBB.) 

Gdien  wir  nnn  mit  dem  Gesinde  sn  Tisch,  nm  m»  anch  hier  Werderadie 
Sitte  und  suc^eidi  am^  eimge  disnkteristlsGhe  Speisen  ansosehen.  Es  speist 
männliches  und  weibliches  Gesinde  meistens  gesond^  nnd  swar  von  flachen 
liölzcmen  (sehr  selten  irdenen)  Tellern  oder  vom  sogenannten  „Pleischbrctt", 
ein  hinlänglich  langes  ziemlich  schmales  Brett,-  worauf  durch  eingerissene  Striche 
jedem  seine  Stelle  abgegrenzt  ist.  A>if  Teller  oder  Fleiscbbrett  findet  jeder 
an  den  Flrischtagen  (das  sind  Sonntag,  Dienstag  und  Donnerstag),  in  der  Ernte- 
zeit öfters,  zu  Mittag  seine  Portion  Fleisch  und  zwar  gewöhnlich  zugleich  Rind- 
und  Sehweinelieisch  (seltener  nur  einerlei)  kalt  vorgelegt.  Es  wird  nanilich 
Fleisch  stets  auf  eine  ganze  Woche  gekocht  (im  Sommer  soll  es  stellenweise 
wohl  so  jed«n  Fleisehtage  gekocht  werden)  nnd  kalt  sn  verschiedraen  Oemfisen 
als  6Srann>  oder  Weisskohl  (Kunst),  Möhren,  Wrookeni  Pastinak,  Erhsen  gegeben. 
An  den  andern  Tagen  oder  sn  Abend  ist  ein  beliebtes  Werdergericht  „Erd> 
schoekekielke'S  d.  h.  Kartoffeln  nnd  Mefalktosse  znsammengekocht  and  mit 
Fett  nbexlvaten.  oder  „Fleck"*),  welche  eingesalsen,  mitonter  auch  in  Molken 
oder  Essigswasser  für  längere  2Mt  anfbewahrt  nnd  auf  Gemüse  (Möhren  oder 
Wrucken)  gegeben  wird.  Als  sweiter  Oang  kommt  „de  Läpelkost",  d.  i. 
Löffelkost,  eine  mit  Löflein  zu  essende  dünne  Speise.  T'nd  da  spit^lt  nun  im 
Werder  ,,Bo ttcrniclksche  Tirött'^  —  Buttermilchsclic  Griitze  —  eine  trrosse 
Rolle;  sie  kommt  in  vielen  Höfen  fast  täglich  auf  tlen  Tisch.  Es  wird  nändich 
Gerstengint/.e  mit  Buttermilch  in  grösseren  Quantitäten,  auf  wenigstens  eine 
Woche  auöieiclKMid,  gekocht,  in  Fä.ssern  aufbewahrt  und  zum  Gelirauch  — 
während  des  Sommers,  namentlich  bei  der  Ernte  —  stückweise  davongenommen, 
mit  kalter  Milch  Abergossen  nnd  so  gegeben,  was  mne  angenehm  kilhlende 
Speise  sein  soll,  üm  aber  die  „Bnttermilchsohe  Orfktx"  in  den  Wintermonaten, 
wo  nur  wenig  Bnttenniloh  gewonnen  wiitl,  nicht  entbehren  sn  müssen,  wird 
Ton  letsterer  Ton  Ende  September  Yorratfa  in  Fftssem  aofgesammelt  nnd  dann 
seiner  Zeit  Gerstengrütze  damit  gekocht  nnd  im  Winter  warm  gegeben. 

So  wie  in  Neujahr  ffir  alles  Gesinde  die  oben  «rwähntcn  „Purzclkcs'*  (auch 
„NJej&hrscbkookes''  genannt)  gebacken  werden,  so  giebt  es  auch  an  den  drei 


9^  IM0  Gadiraw  vom  BiaA. 


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184 


liothsteu  Fönten:  Ostern,  rfingstcn,  Weihnachten,  ganz  bedtinnutc  Speisen:  zu 
Ustern  (in  manchen  Hofen  audi  zu  Pfingsten)  Abends  Eier  mit  Milchrein; 
;iueh  8)Mclt  der  geriiuchertc  Schwciiiskopf  an  diesen  Fönten  eine  grosse  Kolle. 
Dücii  herrscht  in  dieser  Beziehung  keine  UebereiuätiininuDg,  weshalb  ich  uähcre 
Namhaftmaciiung  übergehe.^) 

„De  Schwiendkeät".  Ein  groädes  Ereigni:;^  in  duu  liHUüwirthächaften  ist 
das  in  die  Monate  November  nnd  Dezember  fallende  Schlachtm  der  Sehweine. 
Der  Arbeitsmann  schlaebtet  sein  Schwein  «a  einem  Sonntage,  weil  er  die  Woche 
fiber  bei  seinem  Herrn  besohAftigk  ist,  frflh  morgens  anfiingend  nnd  unter  Bei* 
htttfe  von  Nachbaren  und  fVeondon  die  Arbeit  yollendend.  In  den  Höfen  aber, 
wo  acht  bis  sehn  und  mehr  dieBer  Thiere  geschlachtet  werden,  gestaltet  sich 
dicscB  Ereigniss  zu  einem  fbnnlichcn  Familienfest,  „Schwienskest*^  genannt. 
Die  Verwandten  eilen  zur  Hülfe  herbei,  die  Nachbaren  kommen,  wie  es  hier 
heiööt,  ,,Speckme88en"  und  es  entwickelt  sich  unter  Schmausen  und  Trinken 
ein  fröhliches  Tieilien.  während  (h'ssen  die  Arbeit  mit  don  geschlachteten  Thicren 
tortgesetzt,  ai)er  au  iIemseH)en  Tage  meist  nicht  beendet  wiril.  Am  nächsten  Tage 
wird  dann  vollendet,  wo  sich  dann  wohl  das  l»ewegte  Treiben  wicderliolt:  es 
giebt  Wurst!    Mitunter  endet  die  ganze  ,.Schwcinskest''  mit  einem  Tauzcheu. 

„De  Fönäterkeät".  Ist  ein  neues  Wohnhaus  erbaut,  wobei  Verwandte, 
Fren&de  und  Nadibam  htUfreiche  Hand  gelltet  haben,  dann  giebt  derBesititf 
desselben  jenen  einen  SchmauSt  den  man  „FOnsterkest"  nennt;  Fdnsterfcest 
von  „Fenster",  aber  warum  so,  habe  ich  nicht  erfahren  können. 

Der  geneigte  Leser  veneihe,  wenn  ich  ihn  noch  in  den  Viehstall  fWire. 
Auch  der  Werder'sche  ViehstaU  gewährt  ein  Interesse.  Da  stehen  20  bis  SO 
und  noch  mehr  Kühe  —  unter  der  Obhut  eines  eigenen  ..Kuhfuttercrs"  — 
rein  und  glatt  geputzt  in  Keih  und  Glied  neben  einander  „in  Staaken'',  d.  h. 
jede  in  einer  Art  von  Jocli,  rechts  und  links  vom  Halse  aus  mit  Stricken  oder 
Ketten,  die  sich  in  losen  Oescn  um  zwei  durrli  einen  Querbalken  oben  ver- 
bundenen rio.stcu  auf  und  ab  bewegen,  angebunden.  In  diesen  ..Staaken"  steht 
das  Vieh  die  ganzen  .sieben  Winteriuonate  auf  derselben  Stelle  ohne  jemals 
aul  den  freien  Hüfraum  zu  komuu'n,  zwar  ein  recht  unliefiui-mcH  Stehen,  das 
Thier  kann  sich  nor  wenig  bewegen;  aber  eben  deshalb  dient  es  zur  Reinlich- 
keit und  zum  gegenseitigen  Frieden:  die  Kühe  können  nicht  einander  stossen. 
Auch  die  Kuh  des  kleinen  Mannes  muss  in  Staaken  stehen,  die  Ziege,  deren 
jeder  Kttthner  wenigstens  eine  httlt,  meistens  ebenso.  —  Bei  neuen  Einrichtungen 
werden  jetst  wohl,  besondere  in  grösseren  Höfen,  die  „Staaken^'  weggelassen 
und  die  Kfihe  mit  Ketten  an  der  Krippe  befestigt,  wobei  durch  eine  Vorriditaag 
es  möglich  gemacht  ist,  sämmtliche  Kuhe  mit  einem  Schlage  von  der  Krippe 
los  zu  machen,  was  bei  Feuersgefidir  von  grossem  Vortheil  ist. 

d.  solche  aus  der  Landwirthschaft. 
Einiges  hierher  gehörende  ist  schon  unter  II.  a.  10  „Erntezeit"  und  im 
WortverzcichnisB  mitgetheilt  worden.  Zur  VenroUständigung  hier  noch  Folgendes: 

^)  Im  kutLulisclifU  Eruiluade  giubt  es  am  urslvu  VVeUiuacbtblviurtagu  MiiUi^»  weUs«  Krbaeo. 

n 


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Fahren.  „Ffthr  nidi  so  naal"  ruft  der  Herr  dem  KntBeher  d.  h.  fahr 
Hiebt  io  nahe  der  Orabenkante;  und  dann  wieder:  „Hftk  nieh  anl"  er  soll  nicht 
Binme  oder  Thorpfosten  aafiüiren;  hat  er  sie  doch  gestreift  and  ist  nnr  mit 

knapper  Noth  vorbeigekommen,  dann  heisst  es:  ..ött  schn&weld  man  Bol'' 
(..schnäweld"  walirscbeinlieh  |,8chnäbelt('".)  Int  im  Wege  ein  tief  ausgelahrenes 
Geleise,  dann  muss  man  es  „bescbreiie'',  d.  h.  so  fahren,  dass  man  es 
jwigchon  den  'Rudorn  hat. 

AckerbcHtcllung.  Ks  wird  nurmit  rrcnieii  i;''litirigt,  wolici  der  Wcidergclic 
Knecht  oder  Junge  viel  singt.  Manchmal  geralhen  die  Furchen  nicht,  sie  werden 
.,to  uau"  (zu  achmal)  oder  ,,to  gier*'  (zu  breit),  welches  ,,gier''  in  den  Wörtern 
„atgiere,  Torgiere"  ^wiederkehrt  (s.  Wortverzeichniau).  „Dat  Winteruch",  „dat 
Sonuneracfa"  nnd  „de  SIdeltiet''  sind  sehen  erwfthnt.  Kartoffeln  werden  mit* 
unter,  vieUdcht  melstentheüs,  mit  dem  Spaten  gepflanzt;  damit  sie  schön  in 
Reih  nnd  Glied  stehen,  wird  vorher  dnreh  den  Markör  (Marqnenr)  die  FUUshe 
durch  Ilaehe  Längs*  nnd  Breitfnrohen  geseiohnet  nnd  wo  dieselben  sich  krensen, 
die  Knolle  g^flanst. 

Ernte.  Hier  erwähne  ich  als  Bigenthümlichkcit  die  „LIdhanschke", 
d,  i.  Ladehand  schuhe,  Fausthandschuhe  von  Schaflcder,  deren  das  Paar  zur 
Zeit  60  Pf.  kostet.  Sie  dienen  beim  Unitrehen  mit  den  Garben  zum  Schutze 
der  ITände,  besonders  we^en  der  hier  häutigen  Disteln;  nnd  „der  Lader^', 
d-  h.  derjenige,  der  die  Garben  auf  den  Eintewagen  nnd  ..der  V  leih  er",  der 
sie  in  der  Scheune  an  Ort  und  Stelle  zu  legen  hat,  zielion  solclie  Iland.schuhe 
an.  Im  Scheuneuraum,  dem  sogenannten  Fach,  werden  die  (iarben  mittels 
„Scbossforken"  weiter  geworfen,  zweizinkige  (Säbeln  etwa  halb  so  laug  als 
die  StaakforiEen. 

Die  Kartoffeln  werden  ans  der  Erde  ^gednckt"  mittels  der  „Kartoffel- 
dnck".  Dieselbe  besteht  ans  einem  handlichen  StQ,  an  dessen  Bhide  sich  ein 
starkes,  reehtwinklich  al^bogenes,  «nem  grossen  Huftisen  idinlidi  sehendes 

Eisen  Ijefindet.  Mit  dieser  Duck  schlägt  der  Dncker  hinter  der  Staude  in  die 
Erde  und  reisst  jene  heraus.  Das  Ducken  besorgen  Mttnner,  während  Weiber 
und  Mädchen  das  Auflesen  der  Knollen  haben. 

Viehweide.  Das  Vieh  bleibt  Tag  und  Nacht  auf  der  Weide,  welche 
meisten.^  von  Wassergiäben,  sonst  von  Drahtzaun  eingehegt  ist;  ein  Hirt  ist 
dabei.  Kleinere  Herdon  von  nur  wenigen  Hänpte:rn  werden  ganz  ohne  Hirten 
gelassen.  Die  Zugäuge  und  ,, Förthen"  werden  durch  ., Dohrschlag"  und  ,,ljück'' 
(s.  Wortverzeichniss)  geschlossen.  Mitten  auf  der  Weide  steht  der  „Schobb- 
jack"  eingraben,  ein  Pfidd  oder  Baumstamm,  damit  das  Vieh  sich  nach 
Bedürfiiiss  daran  scheuem  (schobben)  könne;  nnd  man  sieht  den  „Schobbjack" 
lleissig  benntst. 

Kranten  und  Schanen.  Wdl  das  Land  wenig  Abfall  hat,  so  ist  es 

ron  grosser  Wichtigkeit,  die  zahlreichen  Wassergänge  (Znggiiben,  Vorfluthen, 

Laaken  and  Fl&sse)  von  Wa8ser|)flanzen  rein  zu  halten;  darum  werden  sie 

fweimal  im  Jahre,  zu  Johanni  und  Michaeli,  von  Kraut  gereinigt,  was  man 

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„krude"  nennt,  während  die  jene  Arbeit  besorgenden  Lente  „Kräder*'  (Knnter) 

hoi>iSon.  Natli  doiu  Krauten  hält  die  Scliankouimitisioti  ,,ilie  Scliau"  ab,  d.  h. 
besichtigt,  ob  die  Arbeit  fprfindlich  geschehen.  Diese  Koinuiä8ion  bilden  die 
betreffenden  (leschworenen.  Es  steht  näiulicli  jeder  wichtigore  Wassorji^ang 
unter  einer  l)esonderen  AufsichtslKjhöi'de,  deren  >fit,irb>der  als  eidbCh  Vci  |>fli(  lit«'t(> 
..Cieschworone'*  hoissoti.  Da  Lnel)t  e??  ..Sclnvmtr-  und  LiuaU'  und  Tauiuieer» 
Vortiuth-  und  Lindenaucr-Laak-  u.  s.  w.  Grescbworeue'^ 

e.  Bauerregelu  und  Sprüche. 

KcgontH  Sünndag  vnter  der  Mdss  ^ieese,  Hochamt),  so  r^nt's  de  ganze 
Wahk  (Woche)  gewöss.  — 

Freitag  ändert  sich  das  Wetter. 

Sonnabend  niuss  die  Sonne  scheinen,  wenn  auch  nur  so  lange,  dass  sich  der 
Bettler  sein  Ib  iude  trocknen  kaim;  nur  an  drei  tionnabenden  im  Jahr  braucht 
die  niclit  zu  si  licincn.  — - 

Wenn  der  Sieb-Mann  (der  Siebverkäufer)  kouiuit,  wird  s  rt>gnen.  — 

Bei  Neu-  und  \'oiluioud  ändert  sich  das  Wetterj  wenn  nicht,  dann  bleibt 
es  so  bis  zum  nächsten  Mondwechsel. 

Wenn  die  Siehel  des  Nenmonds  anf  dem  Rüeken  liegt,  so  dass  der  Beiter 
die  Zänme  darauf  hängen  kann,  dann  kommt  schönes  Wetter,  im  Winter  Frost 
Ebenso,  wenn  die  Ertiien  die  oborstffli  Spitzen  der  Banmvipfel  aofenchen. 
(Herr  Claas  sen-Mierau.)  — 

Wenn  die  Kinder  bei  ihren  Spielen  dranssen  noch  spät  Abends  viel  Ge- 
schrei und  Lärm  machen,  regnet^s  den  Tag  daratif:  desgleichen  wenn  die  Hühner 
nngewöhnlich  spät  lor  Ridie  gehen  und  die  Hunde  Gras  fressen.  — 

Früher  Regen  und  frühe  Bettelleut'  geh  n  zu  Bier  (d.  i.  verschwinden),  eh' 
die  Glocke  (zur  Kirche)  läuft.  — 

.^Tiedge  (irfdie)  Gäbt  bliewc  nich  Nacht.^  Dagegen:  „Späde  Güst  wolle 
Jiacht  l)liewe".  — 

Onngebathie  (ungebetene)  (iä8t  gehöre  ant  groti'  Fönster  (an  die  Hausthfne). 

Im  Schaltjahr  dürlen  die  Mädchen  auf  die  Freischalt  gehen.  (Ilerr 
Gellern-Tannsee.)  — 

„Dat  Wedder  Oss  so  moj,  de  Peerd  wäre  ganz  loj.*'  (moj  =  schwQlwarm, 
loj  =  matt)  — 

An  bestimmte  Tage  knüpfen  sich  folgende  Regeln: 

Pauli  Bekehrung  (25.  Januar):  da  drehen  sich  die  Winterschlaf  halten- 
den Thiere  atif  die  andere  Seite.  — 

Wenn  auf  dem  sogenannten  Speckmarkt  in  Marienburg  (Sonnabend  vor 
Septuagesima)  vor  12  Uhr  Mittags  die  zum  Verkauf  gcsttdlte  Grütze  im  Preise 
steigt,  dann  wird  auch  der  Weizen  steigen.    ((J ellern-Tannsee.) 

Lichtinessen  {'2.  Februar):  Ein  tri'ilier  Liclitnie«stag  versiiricht  ein  frühes 
Frühjahr,  ein  hellur  kündigt  das  Gegeutheil  an.    Daher  die  Verse: 


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187 


^LkshtmöBse  dunkel, 
Plflg  Barg  onn  Kunkel. 
Uchtmöese  hell  oon  kllr, 
Denn  nOmm  de  Barge  wihr.* 

Und:  „LiehtmesB  donkel, 

Macht  den  Ban'r  znm  Janker.*  — 

Der  Schäfier  sieht  an  dieaem  Tage  lieber  den  Wolf,  als  die  Sonne  im 
SchafstaU.  —  Höchstens  darf  die  Sonne  ab  lange  Bcheinen,  als  der  Reiter  Zeit 

znni  satteln  dos  I'fcrdos  braucht,  sonst  ist  spätes  Fr&lyahr.  —  Klare  Lichtmessen 
machen  klare,  d.  h.  unfruchtbare  Eier.  —  „Lichtmessen  halb  Futter,  halb  Brod** 

d.  h.  der  Winter  ist  dann  erst  halb  vorbei.  — 

Mariä  Verkündigung  (25.  Mün):  So  viele  Tage  die  Bienen  Tordieeem 

Tage  ausfliegen,  eben  so  viele  müssen  sie  nachher  einsitzen.  — 

An  dem  Tage,  an  welchem  der  Pflug  zum  ersten  Mal  aufs  Feld  lälirt, 

gibt  es  Vesperbrod  hi.s  Michaeli.  — 

Wie  der  Wind  steht  am  ersten  Ostert'eiertage  vor  und  bei  Sonnenaufgang, 
so  bleibt  er  vorlierrrJeheiul  bis  Johanni.  — 

„Wer  seei^t  (i^äet)  n**h  Medar  (uach  Medardus,  8.  Juni), 
De  öss  eeu  Nar. 

Onn  wer  seegt  näh  Vitt  (Vitus,  15.  Juni), 
Dem  geit  Sack  onn  Sit  quitt*'.  — 
Rcgen  ts  in  7  Brüder  (10.  Juli),  dann  regnet  es  7  Wochen.  — 
Wenn  es  in  Mnrgftretha  (13.  Juli)  regent,  gerathen  die  Nüsse  nicht  — 
Bartholomäus  (24.  August)  geht  der  Storch  weg.  — 
Begnet  es  in  Aegidius  (1.  Septembw),  dann  kommt  ein  nasser  Herbst 
Kreuzerhohnng  (14.  September),  da  ist  Zeit,  die  Wintersaat  zu  bestellen. 
Cathftrina  (26.  NoTember).    Dieser  Tag  ist  wichtig  für  den  krausen 
Winterkohl;  ist  er  dunkel,  dann  kann  man  den  Kohl  stehen  lassen,  es  kommt 
ein  günstiger  Winter;  ist  er  hell,  dann  heimse  man  ihn  dn,  denn  es  folgt  dn 
nasser,  fauler  Winter.  Daher: 

„Cathrin  dunkel, 

LIt  den  Kohl  opp'm  Strunkel. 

Cathrin  hell  onn  klar. 

Denn  nömm  den  Kohl  wahr". 

8.  Dezember  (Marienfest):  Wie  das  Wetter  da,  so  ist  das  G^;enUieil  am 
ersten  Weibnacbtsfeiertage.  — 

Das  Wetter  der  bo^ou.  Zwölften  (ßß,  Dezember  bis  6.  Januar)  gibt  für 
jeden  Monat  des  neuen  Jahres  das  Wetter  an.  — 

Endlich  noch  die  Qua  (cm per.  Je  höher  nach  oben  auf  der  betreftenden 
.Monatsseite  im  Kalender  sie  stehen,  desto  höher  werden  die  Getreidepreise; 
je  tiefer  nach  outen,  desto  niedriger.   (Gellern* Tannsee.) 

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188 


Mögen  hiemit  meine  Mittheilangen  aus  dem  hiesigen  VolkBtiifimlicheii  ge- 

schlostjcn  sein.  Ich  fühle  das  Unvollkoinniono  und  Tjückerihafte  dieser  meiner 
Arbeit  sehr  wohl;  aber  ich  gedenke  auch  mne  Nachlese  auf  diesem  sehr  inter- 

ospanton  Geltietc  zugleich  mit  Mitthoilungen  über  hiesigen  Aberglauben  in 
H|)at,rr*'r  Zelt  folgen  zu  lassen.  Untcrdet^sen  kann  ich  nicht  umhin  hier  den 
Wiii)S(  Ii  auszudrücken,  dass  es  bald  gelingen  möge  in  allen  Gauen  Deutschland.« 
Mitarlx'iter  zu  finden,  welche  durch  fortgeHetztes  Beobachten  und  Sammeln  zom 
weiteren  Autbau  der  heiuiiächen  Volkskunde  beitragen. 


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189 


Bericht 

Uber  die 

DurcMorschang  der  Provinz  Westpretissen  in  natnrhiitoriBclier,  archäologischer  and 
eUuiolog;ischer  Beiiehnng  Seiteni  des  Westpreusischea  Froviiuial-XaMiuiii  und 
dar  VMi  PmiBifil«Liadtage  ndiffWtiPBteltt  YotiM  «fknnd  te  «ilitt  MeU- 
jihrigoa  Itatapsiod»  dar  TtnrattiiBff  dM  Waf^arraaiiiehMi  PMfimiilTttbaadM. 

(1.  Aiiril  1878/84.) 

Voigctnig«fi  in  der  äiUung  der  NaturfondModeo  GetelitcbAft  am  23.  April  IHÜi. 


Nachdem  die  Vertretung  der  wiedererstandenen  Provinz  W-^^itprenasen  die 
Absicht  ausgedriickt  und   bethätigt  hatte,  auch  den   Bestreliuntrin  auf  dem 
(iehiete  der  Kunst  und  Wisaenseliaft  eine  energische  Förderung  iing(!d«'ilien  zu 
luitöen,  haben  sich  die  vom  Provinzial>Landtage  Bubventionirten  naturforachendeii 
und  «nbHologischen  Veroiiie  inneriialb  der  Provins  mit  dem  dnidi  denMlben 
neubegrfindelen  Provimtial-lfiueBm  tn  einheitlichem  Streben  und  wirksamerer 
Arbeit  gemeiuBam  Twbonden.  In  einer  der  ProTinsial'Kommiasion  fikr  die  Yw- 
waltnng  der  Provinaal-Miifleen  im  Hin  1881  fiberreichten  nnd  den  Mitgliedern 
der  Natnrforschendcn  GeBellschaft  in  der  Sitzung  vom  23.  März  ej.  inhaltlich 
mitgetbeilten  Denkachrift  über  die  Aufgabe  and  Methode  einer  Landesdurch- 
Porschung  Westpreussens  in  naturhistorischer  und  archäologischer  Beziehung- 
liabe  ich  darauthun  versucht,  welche  provinziellen  Leistungen  auf  dem  (Jebiete 
der  Geologie,  BoUinik,  Zoologie  und  Anthropologie  bin  dahin  zu  verzeichnen 
«gewesen  sind  und  welche  weiteren  Arbeiten  lür  uns  noch  enihrii'en.  niesclbcii 
laspen  sich  dahin  zusaniuienfas.sen,  alle  hier  vorkommenden  Fos.xilirn,  l'Hanzt  n 
und  Thiere  sowie  anthropologischen  und  prähistorischen  (legcnständc  nacli 
jedui'  Richtoog  hin  soweit  kennen  xn  lernen,  nm  später  eine  getreue  Schilderung 
dea  Natuleliena  dw  Vergangenheit  nnd  Gegenwart  in  Westprenssen  an  ermög- 
lichen. Hindebtliob  der  im  Verfolg  dieaes  Zieles  einanschlagenden  Methode 
sprach  ich  die  Ansicht  ans,  dasa  die  bisher  übliche  Erforschung  durch  Send- 
boten allein  fSemerliin  nicht  beizubehalten  sei,  weil  sie  mit  den  örtlichen  Ver> 
hjlfniiWttn  einor  ihnen  fremden  Gegend  nicht  hinreichend  vertraut  sind  und  eine 
genigmd  lange  Zeit  daselbst  nicht  verweilen  können,  um  eine  annähernde 
Ferrollatftndigang  in  ihren  Beobachtungen  zu  erzielen.  Es  erscheine  wünschens- 


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190 


Werth  und  p:el)ot<'ji.  daps  zunächst  die  in  der  Provinz  vorhandenen,  für  natur- 
wissenschaftliche Zwecke  zugänglichen  und  geeigneten  Kräfte  in  ihrer  nächsten 
Umgebnng  zn  oinor  fjclbständigen  Thätigkeit  angoregt  werden,  und  os  sei  zu 
erwarten,  dasfi  viele  Lehrer,  Apotheker,  Forst-  und  Landwirt  he  g<'neigt  sein 
werden,  einer  solchen  Anregung  Folge  zu  leisten.  Zu  diesem  Behüte  lunpfehle 
«•s  sich,  die  einzelnen  Kreise  der  Truvinz  durch  Konunissare  bereisen  zn  lassen, 
welche  zur  Mitarbeit  geneigte  Männer  zu  gewinnen  und  äie  mit  iiistrukiiuuen 
über  das  fieobachten,  Sammeln  und  Anfbewahreai  der  fraglichen  Objekte  ta 
Tersehen  haben.  Ausserdem  sei  es  dorohans  erw&nscht,  dass  die  natnrforschen* 
den  Ywdne  fortfahren,  Tomehmlich  solche  Gegenden,  in  denen  tai^liche 
Kräfte  nicht  angefunden  werden  können,  durch  Sendboten  untersuchen  au 
lassen  und  besonders  iweckmässig  <»«cheine  es,  Spezialforscher  aussuschickon, 
welclie  eine  enger  begrenzte  Abtheilung  des  Naturreiches  mm  Gegenstände 
ihrw  Studien  gewälilt  haben. 

Diese  Bereisung  hat  meinerseits  l)ereit8  in  zehn  Kreisen  stattgefunden  und 
das  Resultat  derselben  hat  den  Erwartungen  ents|»rochon.  In  den  ^^tädten  und 
auf  (lern  Lande  sind  befähigte  Männer  bereitwilligst  auf  die  vorerwähnten 
Litentiouen  eingegangen  und  entselilossen.  dieseibeu  tliatkrättig  zu  Ibrdern. 
Diesen  günstigen  Erfolg  verdanken  wir  in  erster  Linie  der  wohlwollenden 
Förderung  Seitens  des  Oberpräsidenten  der  Provinz  Westpreussen  HeiTn 
von  Brnsthausen,  sodann  der  gütigen  Unterstutsnng  von  8«ten  der  Herren 
SLTeis-Landräthe,  Provinzial-Schulrftthe  und  Kreis^hullnspektoren  und  endlich 
dem  ftenndlidien  Entg^enkonunen  der  ganzen  Bevölkerung  in  unserer  Provinz. 
Wir  wünschen  und  hoffen,  dass  das  Provinzial-Museum  und  die  naturforschenden 
Vereine  auch  künftighin  in  ihren  Bestrebungen  eine  allseitige  Theilnahme  und 
wiiksame  Förderung  eriahi-en  mdgen  und  so  in  den  Stand  gesetzt  w^en, 
ihren  Arbeiten  eine  immer  breitere  Grundli^e  und  einen  stetig  zunehmenden 
Umfang  zu  verleihen.  Inzwischen  sei  es  mir  L'cstattet.  die  Frgebnisso  zusammen- 
zufassen, welche  bei  der  Durchforscliuiig  der  Provinz  Westjtreussen  in  natur- 
historisclier,  archäologischer  und  etlinnlogischer  15ezi<!lunig  Seilens  des  West- 
preussischen  Provinzial-Museunis  und  der  vom  Provinzial-ljaudt.ige  sul»v(Mitionirten 
naturforschenden  und  archäologisclieu  Vereine  seit  dem  lie.slehen  unserer  i*rovinz. 
d.  h.  während  der  letzten  sechs  Jahre,  sich  herausgestellt  haben. 

Die  geologische  Aufnahme  von  Westpreussen  war  auf  Kosten  der 
früher  vereinigten  Provinz  von  der  Physikalisch*  Oekonomischen  Gesellschaft 
in  Königsberg  begonnen  und  durch  die  Herausgabe  einer  Sektion  (Danzig) 

bothätigt  worden.  Da  zur  Zeit  der  Abtrennung  Westpreussens  zwei  weitoro 
Sektionen  (Dirschau  und  Elbing)  in  Angriff  genommen  waren,  wnnle  vom  dies- 
seitigen Provinzial  -  Landtage  eine  einmalige  Subvention  zu  deren  Vollendung 
gewährt,  welche  1883  auch  erfolgt  ist.  iSeitdein  hat  das  Köin'glieh  Preussische 
Handelsministerium  die  Fortsetzung  der  geologiseheu  Kartirung  idjernommen 

und  die  (leologische  Landeg-Anstult  in  Berlin  mit  deren  Ausführung  beauftragt. 

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DieMibe  bat  iniii  ra  dankenawerther  Weise  die  anfnehmendeii  Geologen  beauf- 
tragt, ftberaiehlliclie  Zosamiiieiistelliiiigeii  der  gewonnenen  Schiohtenproben  nnd 
Fosaüien  dem  hiesigen  ProTinzial-Musenm  einzusenden,  was  aach  schon  wied«^ 
holt  geachehcn  ist. 

Aus  der  Tertiärformation  ist  die  Braunkohlen-  und  Bemsteinbildung 
für  unsere  Provinz  von  gröster  Bedeutung,  weshalb  es  uns  zu  aufrichtiger 
Freude  gereicht  und  gleichzeitig  zu  innigem  Danke  verptliehtet,  dasss  der  mn 
vprsdriedene  Zweige  der  Wissenschaft,  vürneiiinlicli  aber  um  die  Keimtuiss  der 
heiniallicben  Naturobjekte  hodiverdiente  Prolessor  Menge  Ij)  Peine  umfang- 
reichen und  überaus  werthvolien  Sammlungen  aus  Jenen  beiden  Gebieten  der 
Naturforschenden  Gesellschaft  bezw.  dem  Provinzial  -  Museum  als  Angebinde 
fiberwieeen  hat.  Wllbrend  die  bei  Ghlapan  und  BizhOft  zn  Tage  geforderten 
Bnumkoblen  mit  ihren  vegetabilischen  Einschlössen  schon  fr&her  von  Heer's 
bewährter  Hand  beschrieben  worden  sind,  werden  die  Bemst^ne  mit  den  ein- 
gebetteten  Besten  einer  hier  nahezu  ausgestorbenen  Pflanz«iwelt  noch  gegen- 
wirt%  durch  Professor  Göppert  in  Breslau  einer  sorgsamen  Besrbeitung 
unterworfen,  deren  Resultate  die  Naturforschendo  Gesollscbaft  mit  Unterstützung 
des  Westpreussischen  Provinzial  -  Landtages  in  einem  iilustrirten  Praclitwerke, 
der  ., Flora  des  Bernsteins'',  lierausgiebt.  Der  erst«*  Band  mit  10  kolorirten 
Tafeln  ist  im  vertiossenen  Jahre  erschientm  und  wir  liofteii,  dass  der  hochver- 
diente A'erfasser  die  gedachte  (Jesellschat't  in  den  Siaiid  setzen  wird  die  weiteren 
Bände  ]>ald  folgen  zu  lassen.  Ausserdein  hat  Ileir  Stadtrath  Helm  die  wichtigen 
Ergebnisse  seiner  physikalischen,  ciienuschen  und  nnkroskopischen  Prüfinigen 
der  einheimischen  und  auswärtigen  Bemsteinsorten  in  den  Selirifteu  der  Natur- 
forsehenden  Gesellschaft  (N.  F.  Band  IV.  Heft  8;  Band  V.  Heft  1/2  nnd  3) 
'  sasAfarHeh  mitgetheflt.  Die  Bemsteinssmmlung  des  Provinzial-Musenms  erfilhrt 
fortdanemd  eine  erwünschte  Venrollstttndignng  nnd  VergrOsserung,  zumal  durch 
die  Freundlichkeit  der  Herren  Pfannenschmidt,  Helm,  B.  Alter  und 
Jantzen,  und  überdies  hat  Herr  Bittei^tsbesitzer  v.  Grass- Klanin  eine  reich- 
Italtige  Suite  von  werthvolien  sizilianischen  Bernsteinen  als  Yei'gleichsobjekte 
dem  Musram  znm  Geschenk  gemacht. 

Von  nicht  geringerer  Bedeutung  für  uns  sind  die  (xeschicbe,  welche  zur 

•  Diluvialztut  aus  nördlich  und  nordöstlich  gelegenen  Ljuulern  über  das  ganze 
norddeuts<die  Flachland  sich  ausgebreitet  haben.  Durdi  V(;roiniguiig  der  von 
der  Naturlorschonden  Gesellscliaft  iibernoninienen  KoUektion  nnt  d<*r  Privat- 
^aIlID^Iung  des  Unterfertigten  wurde  der  Grund  zu  unserer  Ciescldebc-Sammlung 
!;elegt,  welche  seitdem  infolge  freundlicher  Zuwendungen  ans  allen  Kreisen  der 
Provinz,  besonders  aber  Seitens  der  Herren  Beallehrer  Schnitze  hierselbst, 

'     Dr.  Kieeow  in  Langfahr,  Dr.  Fricke  in  Dirschau,  Bittei^tsbesitzer  Treichel 
Ol  Hoch  -  Paleflchken,  Förster  Hfincheberg  in  Karlsthal  nnd  Apotheker 
Sehern mel  in  Lessen,  in  stetem  und  schnellem  Anwachsen  begriffen  ist.  Herr 
Dh>,  Kiesow  haX  swri  Abbandlungen  „lieber  Ccnoman -A'ersteinerungen  aus 
(Job  pilaviain  dor  Umgegend  von  Danzig"  im  1'2.  und  3.  Hefte  des  V.  Bandes 


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unserer  Schriften  veröffentliolit  und  eine  weitere  Publikation  desselben  Ver- 
fassers über  silurisehe  und  devonische  Geiichiebe  aus  Westpreusseu  steht  dem- 
nächst zu  erwarten. 

Auch  (iie  Erfbrsoliuiitr  il<  r  westproufHischcn  Diluvialfauna  ist,  vorneliuilieh 
durch  das  Auffinden  von  zahlreichen  Säugothit-rresicn,  in  erfreulicher  Weise 
gefbrdert  worden.  Vom  Mammut  wurden  Backzähne  in  Marienfelde  bei  Marien» 
Werder,  an  der  Montaner  Spitse,  in  Hohenstein  Westpr.,  in  Marienbnrg  nnd 
Bedlau,  sowie  in  Draulitien  nnd  Borchersdorf  in  Ostpr.,  Bruchstficke  von  Stoss- 
zttbnen  in  Dansig,  bei  Oraudenx,  Tnchel,  Heidemühl  im  Krdse  Stnbm  nnd 
Oatrowit  im  Kreise  Strasbai^;,  ein  Bmchsi&ck  vom  Schulterblatt  in  Langenau, 
Kreis  Danzig,  Braehstficke  von  Schenkclknochen  in  Rheda  und  Rondsen  und 
ein  Fnasknochen  in  Ijangcnau,  Kreis  Danzi^,  neu  zu  Tage  gefbrdert.  Vom 
RhinoceroH  tichorhinvs  Fisdi.  sind  aus  Hohenstein  Westpr.  und  Marienburg 
Backzähne  und  von  einem  Wal  aus  Neuschottland  bol  Danzipj  ist  ein  s^rösseres 
Bruchstück  des  rechton  UnlcikictVis  in  unsere  Saiinnlungen  gelangt.  Die  im 
Provinzial  ■  Museum  aul Itewahrtcii  diluvialen  'fhicrrfstc  hat  Herr  Dr.  Schir- 
macher-Elbing  in  seiner  Inaugural-Dissertation  ..Die  diluvialen  Wirheltliierresttf 
der  Provinzen  Ost-  und  Westpreussen"  1882  behandelt  und  zwei  iiiesige  Rhino- 
e^rof-BackiJiluie  sind  von  Herrn  Dr.  Kiesov  im  4.  Heile  des  IV.  Bandes  N.  F. 
der  Schriften  der  Natnrforschenden  Gesdlsohaft  abgebildet  nnd  beschrieben 
worden.  Ebenso  ist  auch  das  Yorkommoi  von  Dilnvial-Konchyli«!  von  mehreren 
Stellen  neu  bekannt  gewoi'den. 

Bei  weitem  zahlreicher  sind  die  Enochenfunde  ans  dem  Alluvium.  So 
wurden  in  Stendsitz,  Kreis  Karthaus,  Gulbicn  und  Radanino  im  Kreise  Rosen- 
berg und  an  vielen  anderen  Orten  mächtige  Elchgeweihe,  bezw,  Bruchstücke 
derselben  oder  auch  atulcre  Skelcttheile  im  Wiesenmergel  oder  Torf  zu  Tage 
gefördert  uml  sind  «iureii  die  Freundlichkeit  der  Herren  Besitzer  dem  Provinzial- 
Muscuni  /.uirefülirt  worden.  In  dem  Mergelboden  des  Liepnitzer  Sees,  Kreis 
Schlochau,  ist  der  Schädel  neltst  Oeweih  eines  Kdelhirsdies  (l'i-Enders)  und 
an  sehr  vielen  anderen  Stellen  sind  grössere  oder  kleinere  (ieweihbruchstücko 
aufgefunden  worden  und  in  den  Besits  des  Museums  gelangt.  Bei  Aushebung 
eines  die  Kaiserliche  Werft  bei  Danzig  omschliessenden  Qrabens  wurden  auch 
Stangen  vom  Benthier  angetroffen,  wie  Ähnliche  Exemplare  schon  frfther  aus 
Olttckan  nnd  Kokosken  bdcannt  geworden  waren.  Diese  Fnnde  sind  von  Herrn 
Amtsrath  Stmckmann-HannoTer  bei  seiner  Arbeit  „Üebmr  die  YerbrdtnnK 
des  Rcnthieres  in  der  Gegenwart  und  in  älterj'r  Zeit  nach  Maassgabe  seiner 
fossilen  Reste"  (Zeitschr.  d.  d.  gcol.  Gesellschaft,  Jahrg.  1880)  Lierucksichtigt 
worden.  Bei  Piekel  wurde  kürzlich  der  rechte  Unterkiefer  eines  Bibers  ange- 
spült, w<'k'he  Thierart  noch  in  historischer  Zeit  unsere  Weichsel  bewohnt  hat. 
Grössere  Funde  von  diversen  alliiviah-n  Knochen  sind  im  Mergel  von  Straueli- 
mühle  unweit  Oliva  und  im  Mottlau  -  Schlick  an  der  (Jiüneu  Hri'icke  gemacht 
worden;  unter  den  letzteren  befanden  sich  Reste  vom  Auerhalin,  Elch,  Bären 
und  auch  ein  zum  Schlittschuhlauf  verarbeiteter  rechter  vorderer  (Tntersciienkel 
vom  Pferd.  * 


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Was  die  botanische  Erforschung  der  Provinz  anlangt,  so  haben  sich  an 
verschiedoMB  Orten  derselben  geeignete  Kräfte  bereit  erklärt,  die  Flora  ihrer 
Umgebnng  sorg<;am  zu  beobachten  und  das  Resultat  dieser  Untersuchung  dem 
Provinzial-Miis»Mim  ))okannt  zu  geben.  Demzufolge  sind  während  der  verflossenen 
sechs  Jahre  die  Plianerogamen  von  .Jenkau  durch  Herrn  Oberlehrer  Eggert, 
von  Oliva  durch   Herrn   Lehrer  Lutzow,   von  Neustadt  durch  die  Herren 
l'rofessor  Barthel  und  Dr.  Bockwoldt,  von   Pr.  Staigard   durch  Herrn 
Dirigenten  Semprieh,  von  llochpaleschken  durch  Herrn  Rittcrgutsltcsiitzcr 
Treichel,  von  Tannsee  durch  Herrn  Pfiurrer  Preuschoff,  von  Elbing  durch 
Henrn  Lehrer  KalmnsBf  von  Ghristbnrg  dnreh  Herrn  Apotiieker  Ludwig,  von 
BiesenlNirg  durdi  Henrn  Bector  Mftller  und  Beallehrer  Meier,  von  Knlm 
dnreh  die  Herren  Gymnasiallehrer  Dr.  Rehdans  und  Herweg,  von  Schweis 
dnrdi  die  Herren  Bector  Land  mann  und  Oberlehrer  Heyer,  von  Lessen 
durch  die  Hmren  Hanptlehrer  Hellwig  und  Apotheker  Schemniel  daselbst 
näher  }»ekannt  geworden.    Auch  die  Kryptogamenflora  der  Provinz  ist  erfolg- 
reich durchforscht  worden;  bo  sind  die  Laubmoose  von  den  Herren  Forstasseseor 
Grebe,  Apotheker  Janzen  und  Dr.  v.  Klinggraeff,  die  subterranen  Pilze 
von  HeiTU  Professor  Dr.  Bail  zum  Gegenstände  eingehender  Studien  gemacht 
worden.    Hierbei  sei  auch  erwälmt,  das3  eine  Zusammenptelhnit!^  \on  4t)  ge- 
trockneten Algen  aus  der  Ostsee  von  dem  Königlichen  Bütanisclicn  Institut  der 
Universität  Kiel  dem  Provinzial-Museum  zum  Geschenk  gemacht  wurde.  Im 
Besonderen  ist  der,  seit  der  Selbständigkeit  des  Provinzial  -  Verbandes  bo- 
Btebende,  Westprenasische  Botaniseh-ZoologiMhe  Verein  bestrebt  gewesen  solche 
Gegenden,  in  denen  befthigte  Mftnner  bislang  nicht  gewonnen  worden  konnten, 
darch  Sendboten  durchforschen  an  lassen.  In  diesem  Sinne  haben  die  Herren 
Sehttltse  den  Kreta  Karthaus,  Dr.  t.  Klinggraeff  und  Lütaow  den  Kreis  Neu- 
stadt, Dr.  Y.  Klinggraeff  und  Stnd.  Hellwig  den  Kreis  Schweiz,  Dr.  v.  Kling- 
graeff und  Dr.  Hielscher  den  Kreis  Stra.sburg  und  Stud.  Brich  den  Kreis 
Tochel  bereist  und  floristisch  untersucht.  Hierdurch  ist  das  Vorkommen  und  die 
Verbreitung  der  Gewächse  in  diesen  Gebieten  feaftrestellt  worden,  worülwr  auf 
den  Wanderversammlungen  und  dann  auch  in  den  Schriften  des  gedachten  Ver- 
ein^ umständlich  berichtet  worden  ist.  Daneben,  ohne  eine  Verl»indung  mit  den 
hiesigen  Ijestrebungen  zu  unterhalten,  setzt  der  Kdnigsl)crger  l'reussischc  Bota- 
nische Verein  unter  Leitung  des  Herrn  Professor  Dr.  Caspary  die  Erforschung 
der  Flora  auch  in  Wcstprousson,  speziell  die  Untcisnchung  der  Wasserflora,  fort. 

In  TflffdienatSieher  Weise  hat  Herr  Dr.  t.  Klinggraeff  im  Jahre  1880 
den  „Yersnch  einer  westpreussischen  topographischen  Flora"  gemacht 
(Sdififtem  N.  F.  Band  V.  Heft  1/2),  worfai  unter  Ausschluss  der  Algen  und 
POie  tarn  ersten  Male  alle  bis  dahin  in  Westprenssen  bekannt  gewordenen 
iPßuun  mit  Angal)e  ihres  naturlichen  Vorkommens  zusammengestellt  worden 
Xnt  Grund  dieser  Arbeit  wird  es  spttter  unschwer  gelingen,  ein  richtigeres 
KU  Ton  der  Verbreitung  der  Pflanzen  in  unserer  Provinz  zw  entwerfen,  nach- 
dem die  Durcbforschnng  derselben  l&ngere.  Zeit  hindurch  betrieben  worden  ist. 

s  13 


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Seitens  der  Verwaltnng  des  Prorinsul'MtMeiiiiis  warde  1880  das  toh  dem  v«r> 
storbonen  ausgezeichneten  Floristen  Dr.  Klinggraeff  s.  hinterlassene  Her* 
barinm  angekauft,  welches  in  etwa  7700  verschiedenen  Standortaesemplaren  die 
Belege  zu  dosson  Flora  von  Preiissen"  uinfasst.  Nach  dem  Vorgangs  andftror 
Institute  wird  dies  Herbarium  in  Pappkäston  aufl>ewahrt.  welche  den  Gebrauch 
wesentlich  erleichtern,  staul »sicherer  sind  und  vor  dem  Zerdrücken  der  Pflanzen 
durch  starkes  Zusjuiinienschnriren  schützen.  Ilierhei  sei  no<-)i  hcnMM-kt.  dass  die 
von  einem  Fundort  liei  i  i'ilirt  iid«  ii  Exemplare  dcrhcil»cn  Sj>czics  durch  Pa|>ier- 
streifen  auf  einem  halben  I><)gcn  \v('issc>  Sdn-cibpafticr  befc-itiirt  sind  und  dass 
ebenso  die  Etikette  auf  demselben  aufgeklebt  ist.  Die  verschiedenen  Staudorts- 
cxemplare  derselben  Art  sind  in  einen  blauen  ßogcn  gelegt  und  gloichfalla 
werden  die  Gattungen,  Untorfinnilien  etc.  durch  Umschlüge  znsanmengehalten. 
Neben  diesem  „Herbarinm  v.  Klinggraeff'*,  welches  In  sich  abgeschlossen 
bleiben  soll,  ist  &n  ProTinsial-Herbariam  im  Entstehen  begriffen,  das  ans 
deiQenigeu  getrockneten  Pflanzen  sich  susammensetst,  welche  die  in  der  Provins 
sammelnden  Herren,  vomohmlich  die  oboigenannten,  uns  eingesandt  haben,  und 
in  welches  auch  fortan  alle  neuen  Zugänge  eingeordnet  wei-den  sollen.  Wir 
lioffen  bald  in  die  Lage  gesetzt  zu  werden  dies  Provinzial-Herbarium,  welches 
bisher  in  einzelnen  Fascikeln  aufbewahrt  wird,  in  der  niimlichen  Weise  ein- 
richU'u  und  itir  den  (icbrauch  zugänglich  machen  zu  küonen,  als  das  erstge- 
nannte lleiltarium  v.  Klinggraefl". 

Abijesehen  von  den  floristischen  .sind  auch  j)hänolo^is('lic  Beobach- 
tungen innerhalb  unserer  Provinz  angeregt  worden  (vergl.  lioricht  fd>er  die 
Wanderversammlung  zu  Elbing  am  7.  Juni  1881).  Es  ist  Thatsache,  ^uph  ein 
bestimmter  Grad  von  Wirme  und  Regen  erforderlich  ist,  damit  flberhaupt  eine 
Pflanze  ezistiren  kann;  ein  anderes  gmiau  bestimmtes  Maass  mnss  eingetreten 
sein,  um  sie  zom  BIfihen,  ein  anderes,  um  sie  zum  Fruchtreifen  zu  bringen. 
Wenn  dieser  Grad  nicht  erreicht  wird,  so  kann  die  Pflanze  vegetiren,  ohne  zn 
blühen,  oder  sie  kann  blühen,  ohne  reifen  Samen  zn  zeitigen,  wie  dies  an  sehr 
vielen  unserer  'J'reibhati.spflanzen  der  Fall  ist.  Es  genügt  indes.sen  eine  bc 
stimmte  Höhe  der  Temperatur  nicht,  um  den  normalen  Verlauf  der  einzelnen 
Entwickelungsstadien  zu  ermöglichen,  vidmelir  ist  auch  noch  eine  gewisse 
Dauer  derselben  oi  Ibrderlich.  Wenn  nun  auch  bekannt  ist,  dass  jedes  Ent- 
wickehingssiadium  einer  IMlanze  das  Produkt  aus  dem  Orade  der  empfangenen 
Wärme,  Feuchtigkeit  etc.  und  aus  der  Dauer  derselben  ist,  so  bedürfen  wir 
doch  sehr  zahlreicher  Beobachtungen,  um  diesem  allgemeinen  Gesetz  für  jeden 
einzelnen  Punkt  und  ßr  jede  einzelne  Pflanze  Ausdruck  zu  Terleihen.  Zu 
diesem  Behnfe  sind  Seitens  des  Botanisch>Zoologischen  Vereins  fkst  in  jedem 
Kruse  der  Provinz  Wes4»reossen  phinologische  Stationen  eingerichtet  worden, 
weldie  von  Pflanzenkennern  und  •freunden  bereitwilligst  verwaltet  wenleni 
Hierdurch  soll  z.  B.  fes^estellt  werden,  wann  unsere  Bftume  und  Strftnchw 
ihre  ersten  Blfitlicn  treilten,  wann  sie  ausschlagen,  wann  die  Oetreidearten  auf- 
gehen, blühf'n  und  reif  werden  u.  a.  m.   Wenngleich  diese  Beoltachtungen  erst 

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kune  Zeit  hindurcli  for^esetzt  worden  sind,  lAsst  sich  sdion  jetzt  erkcnneUi 
dass  in  Anbetracht  der  räuuiliclion  Ausdehnung  unserer  Provinz  in  liorisontaler 
und  vertikaler  Beziehung  inaiK  liei  lei  A^erHcluedonheiten  vorhanden  sind. 

In  der  liotanischen  Abtheilung  des  l'rovinzial-Museunis   soll   die  Lebens- 
weise der  in  der  Provinz  vorkoniinenden   Pflanzen   in  zweiktMilspreehender 
Weise  veranschaulicht  werden.    Zu  diesem  Behulc  genügt  es  nicht  immer  die 
getrockneten  Pflanzen  oder  deren  Theile  inHerbaiien  aufzubewahren,  vielmehr 
giebt  es  eine  grosse  BeOie  Ton  interesMiiten  und  wichtigen  Eneheiaiiugen, 
welche  aoderweilig  daigeeteDt  werto  mflasen.  Td  diesem  Sinne  ist  eine  ge- 
sonderte Sanunlnng  Ton  Pflansensamen  und  •firilchten  angelegt  und  anfgestellt 
worden,  wobei  die  der  einheimischen  Knltnrgewllchse  und  der  mit  diesen  xo- 
»mmen  eingeschleppten  Pflanzen  vonugsweise  Berücksichtigung  erfahren  haben 
Ausserdem  ist  die  Anlage  einer  morphologischen  Sammlung  angebahnt 
worden,  in  welcher  alle  solche  Objekte  Platz  finden  sollen,  welche  auf  das 
noniiale  und  anomale  Waehstlium  unserer  Holzgcwöehso  sich  bezichen.  Seitens 
der  Museums-Yerwaltung  ist  an  alle  Freunde  und  Gönner  unserer  Bestrebungen 
ein  Aufruf  (W.  Pr.  M.  Journ.-Xo.  130  '84.)  zur  Theilnahme  an  jener  Sammlung 
verbreitet  worden,  welchen  der  Obcrpräsiilent  der  Provinz  Wcstprcussen,  Herr 
V.  Erntsthausen ,  sämmtlichen  Königlichen  Oberfürstereien  in  unserer  Provinz 
zur  Beachtung   zu  empfehlen  die  Güte  gehabt  hat.    Demzufolge  sind  uns 
bereits  von  mehreren  SeiteUi  zumal  von  den  Herren  Oberförster  Liebenoiner 
in  OHva,  Oberförster  Puttrich  in  Wirthy,  Verwalter  Hoyer  in  Swaroschin 
und  Farster  Gansow  in  Baukau  interessante  Belegst&cke  zugegangen  und  von 
mehreren  aoderai  Seiten  solche  in  Aussicht  gestellt  worden.  Wir  hoffen,  dass 
dicäc  morphologische  Sammlung  in  absehbarer  Zeit  soweit  sich  vorgrössem 
wird,  dass  sie  nicht  nur  von  jedem  Naturfreunde,  sondern  auch  vom  Botaniker, 
Forst-  und  Landwirthe  mit  Theilnahme  wird  betrachtet  werden  kOnnm. 

In  zoologischer  Hinsicht  ist  die  Durchforschung  der  Provinz  Westproussen 
während  der  letzten  sechs  Jalue  gleichfalls  gefordert  worden  uixl  zwar  iiiunnt 
auch  hieran,  neben  der  Naturfor.selienden  (lei^ellsehaft,  der  W«'stj»reu.ssi.sehe 
Botanisch-Zoologische  Verein  einen  wesentlichen  Antheil.  Unser  unvergcsslichcr 
Menge  hatte  es  als  eine  Lebensaufgabe  eriasst,  die  Naturgeschichte  der  iu 
West«  und  Ostpreussen  vorkiunmenden  Spinnen  zu  stndiren  und  hat  das  Resultat 
in  fordaufenden  Heften  der  „Schrillen  der  Katurforschenden  Gesellschaft'^  durch 
Wort  und  Bild  zur  Barstellung  gebracht.  Es  war  ihm  noch  beschieden,  den 
Abschlnss  dieses  Werkes,  welches  er  mit  Liebe,  Fleiss  und  Energie  mebrarc 
Dezennien  hindurch  gefördert  hatte,  im  3.  Hefte  des  IV.  Bandes  (N.  F.  1878) 
selbst  zu  erleben. 

Die  einheimische  Insektenwelt  wird  durch  die  Honen  Brise hko,  Grentzen- 

herg  und  Helm  in  Danzig,  Förster  Schindowski  in  Pröbbeinau,  (J) iiniasial- 

lebrer  Rebberg  in  Marienwerder»  Wasserbauinspektor  Bauer  in  Kulm.  Si  ininar- 

lohrer  Weichen  in  Tuchel  u.  v.  a.  fortdauernd  beobachtet,  infulge  dessen 

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mancherlei  nenere  Ergebnisae  xa  Teraeichnai  sind.   Herr  Brischke  hat  in 

unseren  „Schriften"  1878  eine  Abhandlung  über  die  Ichneamoniden'derProvuixe& 
West-  und  OstprcusBen  (N.  F.  Band  IV.  Heft  3)  und  im  Jahre  1881  eine  Arbeit 
fiber  die  Blattminirer  in  Danzig.s  Umgebung  (N.  F.  Band  V.  Heft  1/2),  sowie 
18S,'i  den  zweiten  Thcil  seiner  Beobachtungen  über  die  Arten  der  Blatt-  und 
Uolzweppoii"  mit  ariit  colorirten  Tafeln  fN.  F.  Band  V.  Heft  4)  herausgegelicn. 
Herr  Stadtratli  Helm  hat  in  den  Berieliteii  des  Botanisch-Zoologirfehen  Vereines 
wiederholt  fdier  neue  Käfer  aii.s  der  l'mtreireiid  von  Danzig,  Herr  (lynumsiallelirer 
Roh  borg  ebenda  über  die  Lepidopteren  des  Kreises  Marienwerder  (5.  Heft  1882) 
nnd  Herr  Lehrer  Eich  mann  fiber  die  von  Gr.  Pallubin  im  Kreise  Berent 
(8.  Heft  1880)  Mittheilungen  gemacht.  Zur  Vermehrung  der  eiBhdbiiisdieD 
entomologiachen  Sammhingen  des  Provinzial-MiiBemns  hat,  anaser  den  Hm«n 
Grentaenberg  nnd  Helm,  Tomehmlich  Herr  BergwerkS'IHrektor  E.  Treptow 
Ton  hier  einen  reichen  nnd  wesenCliohen  Beitrag  getiefert.  Ueberdies  hat  Herr 
Hanptlehrer  B  r  i  s  c  Ii  k  e  auf  Anlass  und  auf  Kosten  des  Westpreussischen  Botanisch* 
Zoologischen  Vereins  entwickelung8geseln*chtliche  Präparate  soleher  einheimischer 
Insekten,  welche  in  forst-  oder  landwirthschaftUcher  Beziehung  wichtig  sind,  in 
94  Glaskasten  nnd  andere  Präparate  von  einheimischen  Insecten,  welelie  Pflanzcn- 
defornmtionen  hervorrufen,  in  CJlaskastcn  angefeitigt.  welche  in  der  7.00I0- 
gi?<ehen  Abtheilung  des  Provinzial  Museums  aufgeHtellt  wortlen  sind.  Die  Biiinen- 
Molusken  der  Umgebung  von  Danzig  unterzieht  Herr  Oberlehrer  Schumann 
einer  sorgfältigen  Bcobaclitung  und  hat  in  den  Berichten  des  qu.  Vereines 
liierübcr  wiederholt  refcrirt  (3.  lieft  1880;  5.  Heft  1882). 

Im  Gegensatt  snr  Fanna  der  wirbellosen  Thiere  Ist  die  der  höheren 
Thiere  in  unsorür  Provina  noch  sehr  nngenfigend  bekannt,  weshalb  von  . 
dem  Provinaial  -  Mnsenm  im  Terflorsonen  Jahre  ein  Dmclccirkular  (W.  Pr.  M. 
Joam.-No.  890/68)  mit  der  Bitte  am  Theilnahme  an  der  Brforsdrang  der  in 
der  Provina  Westpreussen  vorkommenden  Wirbeltliiere  ausgegeben  wonlcu  ist. 
Der  Herr  Oberpräsident  von  Ernsthausen  hat  aueli  dieses  Rundschreiben 
sämmtlichcn  Königlichen  Oberförstcreien  nnd  liblieren  Lehranstalten  in  der 
Provinz  zu  übersenden  die  Güte  gehabt.  Im  ^'erlolg  desselben  sind  uns  bereit« 
mehrfach  interessante  Notizen  über  das  Vorkonniien  s»'lteiier  Thiere  in  Wesf- 
]ireiissen  zugegangen  un<l  wir  hofleii,  dass  dieser  Kreis  der  MitarlM'itcr  ein 
iiiiiiier  grösserer  werden  w  ird.  Bis  jetzt  haben  zur  näheren  Keniitniss  der  ein- 
lieiudscben  Wirbeltliierfauna  vornehmlicii  die  Mitglieder  des  hiesigen  Ornitho- 
logischcn  Vereins,  die  Herren  Boltcnhagen,  Dommasch,  C.  H.  Döring 
nnd  Kanffmann,  fem»  die  Herren  Förster  Sehindowski  m  PrObbemau, 
Lehrer  Vogel  in  SchOneberg  a.  W.,  Förster  Gansow  in  Bankan,  Oberförster 
.  _fliiinndinn  »  Mirchan,  Oberfbrster  Schneider  in  Karthaus,  Bitteigntsbeeitier 
Treichel  in  Hochpaleschken,  Oberibrster  Jerrentrnp  in  Bisenbrflek,  Dr.  Pasig 
i}i  JaBtrow,  Lehrer  Zynda  in  Stnhm,  Oberlehrer  Wacker  in  Marienwerder  und 
Bcallehrer  Meiei-  in  Biesenburg,  sei  es  durch  Mittheilungen  oder  dui*ch  Uebcr- 
sendung  der  Bälge,  beachtenswerthe  Beitiiige  geliefert.   Ausserdem  ist  der 

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Westpreussische  Fischerei- Verein  licsitreht,  neben  «einen  piaktirtclRn  Interessen 
auch  die  ErfurBchung  der  oiuheiiniscbeu  Fiscbarten  zu  fördern,  was  durch  das 
Ausaendea  von  Fragebogen  und  durch  das  Bereisen  einzelner  Kreise  von  Seiten 
8«chTer8Und)ger  erreicht  werden  soll. 

Aehnlich  wie  «nf  dem  Gebiete  der  Botanik,  haben  wir  auch  auf  dem  der 
Zoologie  phlnologische  Beobachtungen  angeregt,  welche  vornehmlich  auf  die 
Ankunft  imd  den  Fortgang  der  Zugvögel  sich  beziclieii.  Es  ist  nns  gelungen, 
in  il«-n  verschiedensten  (H<<;enden  der  Provinz  Naim>  und  Jagdfteunde  zur 
Tlieiluahme  an  diesen  Beobachtungen  zn  gewinnen. 

Mit  der  archäologischen  Untcrsuchnnt;  heschäftiirfn  sich,  ausserdem 
Provinzial  -  Mnseuui,   vorzuirsweise  die  Anthropoloj^isclic  Sektion   tU-i"  Nalnr- 
forsclicndeu  (iesollschaft  hieisellist.  die  AlterthunisgesellHchart  in  Klbinir,  der 
Hit'tnri.sche  Verein  für  den  Regioninpshezirk  Marienwerder  und  nimeidings  die 
AllcrthuuisgevSellschaU  iu  Graudenz.    Bisher  waren  nur  wenige  Fundstätten 
bekannt  geworden,  welche  die  Existenz  einer  Zeitepoche  ausser  Frage  stellen, 
in  welcher  der  Mensch,  ohne  Kenntntss  des  Metalls,  die  Steine  znspalten 
and  zuzuschlagen  gefibt  war.  Während  der  letzten  Jahre  sind  bei  Ozhöft  (vgl. 
Ktsnngsberieht  d«*  Anthropologischen  Sdttion  vom  3.  October  1879),  In 
Amalienfelde  im  KreiBe  Neustadt  (vgl.  Sitzungsberieht  vom  1.  November  1882) 
nnd  bei  Miroticen  im  Kreise  Pr.  Stsrgard  solche  Stellen  neu  aiifgefhnden 
worden,  ao  denen  zweifellos  geschlagene  Splitter,  Scliabcr  und  Kerne  ans 
Feoerstem,  zum  Theil  auch  noch  Reste  der  Töpferen  in  charakteristischen 
Stöcken   meist  zaldreich  beisanimcn  liegen.    Uel)crdie.s  hat  sich  die  Zahl  der 
Einzelfunde  von  Feuersteinartefakten  um  viele  Mcissel,  I'feil-  und  Lan'/:cns])itz(  n 
vergrösscrt,  sodass  demnach  die  B<'völkcnmg  in  Westprcnssen  zn  jener  Zeit 
nicht  so  spärlich  gewesen  sein  kann,  als  mau  ehedem  anzunehmen  geneigt  war. 
Eine  noch  weit  grossere  Dichtigkeit  erlangte  sie  jedenfalls  in  der  bald  darauf 
folgenden  Epoche,  als  man  gelerot  hatte  auch  andere  in  unscm  nordischen 
Geechieben  auftretende  Oestmno  geschickt  zn  bearbeiten.  In  den  verflossenen 
atfchs  Jahren  haben  die  archäologischen  Sammlungen  des  Pk'ovinzial-Museums 
nach  dieser  Richtung  hin  ans  fast  allen  Kreisen  der  Ftovinz  einen  (Sesammt- 
snwaebs  von  66  diversen  Stein^Meisselnj  -Hilmmem  nnd  -Aexten  erhalten, 
wornnter  einige  in  technischer  und  andere  in  künstlerischer  Beziehung  intor> 
essantc  Exmiplare  darstellen.  So  wurde  in  Rehof,  Pranst,  Rodlau  und  Luttom, 
Kr.  Könitz,  je  ein  Steinhammer  aufgefunden,  an  wclrlicni  die  Bohrung  von 
einer  Seite  b<;gonnen,  alicr  unvolh  iidol  gritlichen  is(.  un<i  aus  Lessen  im  Kreise 
Graridenz  erhi<dten  wir  (hncli  IlmTii  llauptiehrer  ilellwitr  'mh  iTinftcs  Fx<'iii]tlar. 
Uli  wek'lwm  di»*  Durchbohrung  von  beiden  gegeniibersteiniKlen  Seiten  an^iflangen 
iiikI  ir/ejeJifalls   unfertig  geblieben  ist  (vgl,  Sitzungsber.  vom  1.  Novbr.  1SK2). 
Das  «■rsfg«*naiiiit«^   Exemplar  ging  in  den  B<!sitz  des  llislorischen  Vereins  zu 
.\fanenwenicr  und  die  fibrigcii  in  den  des  Provinzial-Muscums  liicrsclliBt  filier. 
Ju  allen  i^'älleu  kann  man  im  Ghnnde  dos  Bofarkanals  einen  innem  Kern  (iweleuii) 

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erkonnen,  welcher  darauf  bindentet,  dmm  die  P<nrforiniDg  mittels  eines  Hohl* 
cylinden  aus  Knochen  oder  Geweih  bewirkt  worden  ist  Andererseits  bedtsen 
wir  durch  die  Gfite  dos  Herrn  RitteiigntsbesitKere  Treichel  in  Hoch-Paleschken 
einen  schön  gearbeiteten  Steinhammer  ans  Czamon,  Kr.  Pr.  Stai^ard^  dessen 
Unterseite  durch  eine  von  der  Schneide  xu  beiden  Seiton  der  Mediane  und  nni 
das  Bohrloch  herum  verlaufende  Leiste  versiert  ist,  welche  dem  Ganzen  ein 
gefälligcH  AuBRclien  verleiht  (vgl.  Sitznng8l>er.  vom  7.  December  1881  and  vom 
10.  Mai  1HH2).  Auch  Spinnwirtel  aus  Stein  sind  an  einigen  neuen  Orten  auf- 
gefunden worden,  so  1^81  in  Neufreudenficr,  Kr.  Dt.  Krone,  und  188:^  in  ()<lry. 
Kr.  Kunitz,  wclchei-  Ort  dundi  das  Vorkouimen  von  Stcindonkniiilcrn  und  von 
bearlieitcten  F(niorst(  in^<'g('nstandon  schon  Irülier  bekannt  geworden  war.  Endlich 
sind  mehrere  Fundstellen  lur  Gerätlie  aus  Knochen  und  Horn  neu  hinzu- 
gekommen, von  denen  wir  cineu  im  Wcichselkics  bei  Kulm  vorgefundenen 
Angelhaken  nnd  eine  mit  Widerbaken  versehene  Harpunäpitzo  ans  Sorbebnen 
Ostpr.  als  Seltenheiten  hervorheben  wollen.  Durdi  die  Alterthumsgeaellschaft 
in  Elbing  sind  an  dem  Hommelfluss  unweit  der  Stadt  serstrente  Reste  eins^;m* 
Niederlassungen  bekannt  geworden,  wdche  von  einem  Jagdvolke  ans  dieser 
Zeitperiode  herrühren. 

Eine  neue  Kulturcpoche  beginnt  mit  der  Kenntnis»  des  Metalls,  welche 
die  damaligen  Bewohner  We^tprcussens  den  aus  dem  Mediterrangebiet  immer 
weiter  nach  Nordei\  vordringenden  Handelsbeziehungen  verdanken.  Durch  die- 
scllten  werden  zueist  Krzougnisse  der  ctrurischen  Metallindustrie,  also  iScliwerter. 
Kelte,  Arm-  und  Stirnspangen  aus  Bronze  eingeführt,  von  denen  eine  grossere 
Anzahl  in  den  letzten  Jahren  neu  aufgedeckt  worden  ist.  Herr  Landrath 
von  Stumpfe Idt  iu  Kulm,  welcher  fortgesetzt  einen  wc8cntliclien  Antheil  an 
der  YergrOssemng  unserer  Sammlungen  nimmt,  uberwies  in  dankenswerther 
Weise  mehrere  ring-  und  spiraUbrmige  Armspangen  nebst  Fibeln  aus  Bronze 
nnd  Silber  aus  dem  Kulmorlande  dem  Provinsial-Musenm.  In  Gulbien  bei 
Dt  E^jrlau  wurden  beim  Pflflgen  swei  solide,  xnm  Theil  veifioldete  nnd  oma- 
mentirte  Stimreifen  sowie  ciue  grosse  BroMe*6ewandnadel  mit  spiralig  auf* 
gerolltem  Kopfende  aufgefunden  (vgl.  Sitzungsber.  vom  1.  Nov.  1882),  M'clche 
Herr  Rittei^tsbesitzer  Wedding  als  Geschenke  einsandte.  Femer  sind  in 
Brunnhausen  bei  Gr.  Star?!in  und  im  Borchcrsdorfcr  Fluasthal  unweit  Soldau 
Ostpr.  grössere  Bronzf funde  von  Ann  nnd  Stirnspangen  gemacht  worden, 
welche  das  Museum  erhalten  hat.  Aus  dem  spiirlit  hen  "Vorkommen  von  Gu.-*a- 
stiickm  und  dem  ganzlichen  Mangel  an  (Jussforincn  zog  man  früher  den  Schluss, 
dasH  alle  hier  vorhandenen  Brouzeobjekle  von  auswärts  importirt  worden  seien. 
Dagegen  mehrt  sich  jetzt  die  Zahl  der  in  Wcstpreusscu  vorkommenden  Guss» 
stucke  immer  mehr  und  nberdies  sind  kfirzlich  in  der  That  zwei  Oussformen 
in  Kulm  (vgl.  Sitsungsber.  vom  21.  Mftra  1888)  nnd  Marienburg  aufgefnnden 
worden,  deren  erstere  zur  Herstellung  eines  Scbeidenbeechlages  nnd  deren 
letztere  wahracheinlidi  zur  Herstellung  eines  Knopfes  gedient  hat.  Daher 

werden  wir  uns  der  Auffassung  nicht  verscbliessen  dfirfen,  dass  sich  die  da- 
to 


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tualigeii  Bewohner  snweikn  daria  vonmcht  babeOi  nacb  fremden  Vorbildern 
selbst  neue  Broiizegegciistäiide  zu  giestjen. 

Aus  dem  Beginn  dieser  Periode  dürften  diejenigen  BegrilltnisspUltze  her- 
rühren, welclje  unter  dem  Namen  der  Hügelgräber  uder  Mogilnos  in  vielen 
Oehieten  unserer  Provinz  l»ekaiint  ^iud.  Besonders  häufig  treten  sie  in  der 
Gt^end  von  Gr.  urid  Kl.  Tucliuui  im  Kreise  Karlhau»  auf  und  sind  dort  im 
verfloi^i^cuen  Jahre  Seiteuü  der  AuthropologiHeheu  Sektion  hierseihst  eiuer  eiii- 
gdienden  Untentacliung  niitensogen  worden,  deren  Ei^ebnisse  dem  Provinsial- 
Miueou  zugegangen  und  (vcrgl.  Öitzuugäbcr. .  v.  21.  Nov.  1883).  Die  in  den 
H9fe%itbem  enthaltenen  Urnen  sind  dnfiich  nnd  weisen  Beigaben  an  Nadeln, 
Spangen,  Ketten  n.  dergl.  ans  Bronze  anf.  Etwas  jünger  sind  die  SteinkisteUi 
welche  nberall  in  Westpreussen,  vornehmlich  aber  westlich  von  der  Weicbnel, 
weit  verbreitet  vorkommen  imd  wälireud  der  letzten  sechs  Jiihre  innerhalb  des 
R^iemiigsbczirkes  Danzig  namentlieh  in  den  Kreisen  Bcrcnt,  Danzig,  Karthaus, 
Neustadt,  Pr.  Stargard  und  innerhalb  des  Regierungsbezirkes  Marienwerder 
in  den  Kreisen  Sehlochaii,  Sehwetz  und  Stuhm  an  einer  sehr  grossen  Anzahl  von 
Orten  nru  ant't,n'fun<l('u  wonlen  sind.  Das  gröste  und  an  manchei  h'i  l"'uiidrn  iiiter- 
ess.Hitc  (iral»erl<'ld  wurde  iH^l'  aufdiMU  Herrn  Krtniann-Zemblau  gehörigen  \'or- 
ucrk  IbMirietlt'nhofaullr'drckt,  W(»scllist  ^OlJräbcr  nut  zusauimenOOrrnen  geolVnrt 
werdon  ki)nnten  (vgl.  Silzungslier.  v.  21.  Febr.  Die  aus  allen  ilicseu  Ausgra- 

bungen gewonnenen  Resultate  haben  dazu  beigetragen  unsere  Kcnntniss  von  den 
Sitten  nndOebrinchoi  der  damaligen  Bewohner  Westprenseens  wesentlich  zu  ändern 
und  SU  TervoUstttndigen.  Zur  Herstellnng  der  Kisten  wurden  die  unter  unseren 
Gesehieben  hänilg  vorkommenden  Orthoeerenkalke,  Qnarxite  oder  andere  leicht 
tipaltbara  Gesteine  verwendet,  jedoch  ist  im  verflossenen  Jahre  in  Nenhof. 
Kr.  Schtochau,  ein  Gräberfeld  aufgedeckt  worden  (vergl.  Sitzungsbr.  v.  80.  Jau. 
1884),  in  wolchmi  man,  aus  Mangel  an  besserem  Material,  unbehauene,  mächtige 
(rranitblöcke  zum  Aufbau  der  einzelnen  Gräber  benutzt  hatte.  Während  früher 
als  alleinherrsehende  Fttrm  ilie  langgestreckt  -  reehteek ige ,  |iaralleh'i»i)>e<lis(  he 
bekannt  war,  sind  neuerdings  an  dem  vorgenannten  Orte  und  in  (Inewau,  Kr. 
Neustadt  (vorgl.  Sitzungsbr.  v.  .30.  Jan,  18H4),  einige  Steinkisten  aufgcrinidcii 
wonlen,  wcltdic  ein  gleichseitiges  Dreieck  zum  (irundriss  hatten.    Im  Inncüii 
8tehen  ein  oder  luclircrc  ürneu  und  auch  Wirthschaftsgeräihe,  mit  den  K(!sten 
des  Knochenbrandes  ganz  oder  tlieilweise  angefüllt,  in  oder  aufweichen  die 
Begaben  li^cn,  die  dem  Todten  oft  schon  mit  auf  den  Seheiterhaufen  gegeI)on 
wurden.  Die  Urnen  sind  meistens  mit  einem  Deckel,  oft  mit  ein<»*  umgekehrten 
Schale  nnd  selten  mit  einer  kreisrunden  Thonsclieibe  zugedeckt,  wie  dies  zwei- 
aud  in  dem  obigen  Griberfelde  von  Neuliof  vorgekommen  ist.  I>erart%e  Thon« 
sebeihen  waren  fi'ühor  einzeln  wiederholt  in  Alyem  aufgefunden  worden,  ohne 
d$88  mau  damals  über  deren  iiestimnmng  Aufschluss  erhaltcMi  hätte.  Diese 
Urnen  sind   ansaerordentlich  variabel  in  Grösse,  Form  und  Ornamentirung: 
Tide  bcflitaen  eine  so  regebnässige  («eslalt,  dass  zu  ihrer  Herstellung  die  Be- 
Btttsnog  einer  Drcliachcibc  erforderlich  gewesen  ist.   Auflallcud  ist  die  Ver- 


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200 


zieruiig  an  ciiicr  Urne,  welche  15^83  in  Oogolin,  Kreis  Kulm,  aufgefunden  un<i 
durch  llerni  Landrath  vou  Stumpfe Idt  iiierher  geschenkt  worden  ist;  sie 
trägt  Dämlieli  an  boiden  diameb'al  entgegengesetzteii  Seiten  ein  Paar  taienartiger 
Anetttse  (vcrgl.  Sitsnngsbr.  21.  Min  1888).  Bemerkenawerth  isft  auch  eine 
andere,  Ton  dem  Historiachen  Verein  sa  Marienwerder  acqoirirte  Urne  ans 
WHtkaUt  Mf  welcher  ein  mit  Pferden  bespannter  Wagen  durch  eb&Mshe  Striche 
dargestellt  wird.  (Zeitschrift  des  ffistorisehen  Vereins  fBr  den  BegicunngsbeBirk 
^laricnwcrder.  III.  Heft.  1879.)  Andere  Urnen  wiederum  zeigen  eine  mannig- 
laltige  Niichbildang  dee  Halaschmnckes,  die  Zeichnung  eines  Kammes  oder  einer 
Gewaudnadel,  wozu  die  vorher  erwähnten,  mit  spiralig  auigwoUtem  Kopfende 
als  Muster  jredicnt  hal)cn,  und  dergleichen  mehr. 

Von  hervorragendem  Interesse  sind  die  80gcnaiinten  Gcsiclitsurnen,  d.  s. 
Bulche  Urnen,  an  welchen  äusserlich  der  obere  Tlieil  des  menschlichen  Kör|ierö^ 
gewölmlich  nur  Nase,  Augen,  Mund  und  Ohren  nachgebildet  sind.  Sie  sind  in  ihrer 
Verbreitung  last  ausschliesslich  auf  die  Stciukistongräber  in  dem  westlieh  vou  der 
Weichsel  gelegenen  Tbeile  unserer  Provinz  beschränkt  und  kommen  nur  äusserst 
spiü-Iichin  den  benachbarten  Gebieten  vor.  Auf  dem  rechten  Weiehselofer  bildete  die 
in  Liebenthal  avsgegrabene  Gesiehtsnme  lange  Zeit  die  einrige,  jedoch  ist  das 
Provinsial'Mnsenm  1880  in  den  Besits  ehier  sweiten  Gesiehtsnme  aas  Gggolin 
im  Kr.  Knim  gelangt,  deren  Werth  noch  dadurch  eriiOht  wird,  daas  sie  Arme 
und  Hände  in  bas-relief  zeigt.  Aus  dem  benachbarten  Theile  der  Provins  Posen 
(Slesin)  übergab  uns  Herr  Landrath  v.  Stumpfeldt  1882  eine  schön  geformte 
schlanke  Gesiehtsnme,  deren  Vci*zierungcn  durch  Kalkpulver  eingerieben  sind 
und  sich  daher  von  dem  dunkeln  Grunde  ura  so  deutlicher  abheben.    In  dein 
an  Wcstpreusscn  angrenzenden  Kreise  fjauenburg  sind  neuerdings  auch  nulirore 
Gesichtsurnon  aufgefunden  worden,  die  unseren  Sammlungen  einverleibt  wurden. 
Das  gröste  Kontingent  stellte  naturgcmäss  unsere  Provinz  selbst  und  so  ist 
die   Zahl   der  iui  Provinzial  •  Museum  vorhandenen   Gesiclitsurnen  während 
der  verflossenen  sechs  Jahre  verdrd&dit  worden;   sie  sind  gegenwärtig 
in  112  verschiedenen  Exemplaren  vertreten  und  bilden  einen  anderwirts 
nicht  wiedersniindenden,  integrirenden  Bestandtheil  unserer  arebiologisehen 
Sammlungen.  Sie  seigen  eine  gewisse  Aehnlichkefit  mit  den  in  KleinasieB  aus- 
gegrabenen GefUssen  und  legen  die  Vermuthung  nahe,  dass  die  Bewohner  mw 
der  Steinkistenzeit  die  erste  Anr^ng  zur  Imitation  menschlicher  Formen  von 
kleinasiatischcn  Griechen  empfangen  haben.    Dass  die  Handelsbeziehungen  in 
damaliger  Zeit  soweit  und  noch  weiter  ausgedehnt  waren,  geht,  abgesehen  von 
Munzfundcn,  auch  aus  mancherlei  licigalicn  hervor.    So  ist  in  diesen  Jahren 
oinc  kleine  rorzellanschnccke,  (';i]>r(u'<i  (nuiulun  />.,  wrlchc«  im  indischen  Ocean 
lebt,  in  gcliranntcni  Zustande  zweimal  in  der  Asche  von  Sleinkistenurnen,  nnd 
zwar  in  Jakobsmidde  bei  Mewe  (vgl.  Sitzungsbor.  v.  5.  Feb)-.  u.  3.  Oct.  187'.l) 
und  in  Praust  (vgl.  Sitzungsber.  v.  10.  Mai  1882)  vorgekommen.  Im  Uebrigen 
tnden  sich  in  den  meisten  Fillen,  wenn  auch  nur  wenige  Beigaben  an  kleinen 

Bronze*Ohrringen  mit  aufgereihten  Bemsteiii>,  Glas-  oder  Thonperlen,  ^Am> 

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901 


liigrm,  Naddn  und  dorgldcben;  vod  setteneren  Sadien  wurde  1883  in  einer 

Cm  in  LoUan  ein  bronseiier  Fingerring  und  dn  sicbelfitmiiges  Messer  aus 

Eisen  gefnnden.   Das  Yorkommen  von  Fibeln  in  den  Urnen  der  Steinkisten» 

grtf>er  war  solange  bestritten  worden  bis  1882  auf  dem  erwähnten  Graberfelde 

TOB  fienrieftlenhof  ein  charakteristisches  Exemplar  aufgefunden  worden  ist, 

welches  auf  das  zweit«  Jahrhundert  unserer  Zeitrcclinung  hinweist. 

Nach  dem  Aufhören  de«  ctrurischen  Welthandels  setzten  die  Römer  tim 

Beginn  unserer  Zeitrechnung  die  alten  Verbinduntren   fort  nii<l  s«>  golimgteu 

ilire  Münzen  und  Tauschartikel  in  grosser  Zahl  und  Manniglalligkeit  hierher. 

Während  der  letzten  Jahre  sind  römische  MGnzfunde  aus  den  ersten  Jahr- 

handorteu  iu  Krakau,  Kr.  Dauzig,  Löbach,  Kr.  Neustadt,  Gr.  Licliteuau,  LieLien- 

thal,  Scbwets,  Knlm,  Briesen,  Gollnb  vnd  anderon  Oirten  gemaclit  worden  nnd 

in  «Memn  Samnhmgen  niedergelegt  Nach  Theilong  des  römischen  Beiches 

•eheint  TonMbinlioh  die  Midie  Htifte  den  Verkehr  mit  nnserer  (Sagend  fort» 

geoeCrt  an  haben;  denn  einmal  ist  nenerdings  in  St.  Albrecbt  wieder  eine  in 

Alexandrien  g^Nrigte  rttmiache  KaisOTmflnxe  geAinden  worden  (nae^  ffitmngs- 

bt>ric]it  V.  7.  Dez.  1881)  und  dann  gehören  die  in  Bathstnbe  1878  vorgefundenen 

Goldaolidi  aus  dem  fünften  Jahrhundert  gröstentbeils  dem  oströmischen  Reiche 

an  (vergl.  Sitznngsber.  v.  27.  Dez.  1878).  Da  von  diesen  22  Münzen,  nachdem 

3  Stücke  lieim  Ackern  aufgewühlt  waren,  die  übrigen  19  über  cinanderg(>stapelt 

aufgefunden  wurden,  lässt  sich  annehmen,  dass  alle  als  Rolle  in  einer  Leder- 

büUe  gesteckt  haben.  Ausserdem  kam  noch  eine  Goldstange  vor,  welche  wold 

den  Zweck  gchal>t  liat,  Ilandclswerthe,  welche  den  Betrag  einer  Rolle  nicht 

erreichteu  oder  überstiegen,  durch  gewogene  Trennstücke  auszugleichen.  Das 

IVofinuai-Mnsenm  bat  diese  Goldstange  nebst  einigen  Manzen  erworben.  Ebenso 

iai  ea  in  den  Beaiti  einer  grossen  Ansahl  römischer  WalTen  nnd  Ckräthe  ans 

dieser  Zeit  gekommen,  von  denen  hier  nur  einige  genannt  werdm  mflgen.  Herr 

Landnitfi  t.  Stvmpfeldt  entdeckte  snMlig  Im»  einem  Besitzer  in  Steuiwage, 

Kr.  Knhn,  em  mit  einge|»rlgten  Darsteitlnngen  versehenes  Bronzebecken, 

welches  dessen  Vater  in  einem  benaehbarten  Hügel  aufgefunden,  dann  leider 

darch  Scbenem,  Ansflickcn  und  Ansetzen  von  Henkeln  für  den  täglichen  Geltrauch 

notlidurftig  hergerichtet  und  jahrelang  in  der  Wirthschaft  verwendet  hatte. 

Dasselbe  ist  von  Herrn  Dr.  Freiing  in  dem  1/2.  IKIte  drs  V.  Hanties  (N.  F.)  der 

Schriften  der  Naturforschcudcu  (Jesellschaft  unistündlicli  beschrieben  und  auf 

photographischcm  Wege  abgebildet  worden.    Unweit  des  vorgenannten  Ortes, 

zu  Rondsen   im  Kreise  (iraudenz,   wurde;    1SH2  ein   nMchhaltiger  Hronzefund 

cntileckt.  welcher  durch  die  Eigenart  und  technische  Ausführung  der  einzelnen 

ik'igaben  ein  bcrvorragondce  Interesse  iu  Anspruch  niuunt  (vcrgl.  Sitzungsbcr. 

10.  Januar  188S).  Besonders  ist  hervorsnheben  eine  18  cm  holie  Kanne 

von  ge/aiJiger  Form,  deren  Henkel  oben  nnd  nnten  in  Tortrefflich  gearbeitete 

HttttaKttfift  Masken  endigt»  md  eine  omamentirte  Bäucherpfanne,- deren  canelirter 

Stiel  Tome  imien  Widdeikopf  trügt  Hiersn  kommen  mehrere  Behttnge  yon 

PMegeeofairreD»  damintar  nach  eine  (^fpraeaj  ferner  Besohlige,  Fibeln  n«  a.  m. 

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202 


Wir  freuen  uns,  hier  im  Voraus  bemerken  »i  können,  diiRs  dieeo  Cregen- 
stiinde,  welche  von  dem  Besitzer  ITcrrn  Stadtrath  Böhm  den  in  Grandems 
intcressirten  Kreisen  so  lange  zugänglich  gcmaclit  wurden  waren,  vor  Knnsem 

von  demselben  in  uneigennütziger  und  hocliiicrzigcr  Gesinnung  dem  hiesigen 
rrovinzial-Mu.soum  ah  Geschenk  übtTHundt  wordoii  sind.  Giössere  Funde  von 
Schniu<'kgoir<MiHtaii«I<  ii  aus  (Jold.  Silber  und  I5rüiiz<;  .>iiid  vor  eiuig<  ii  Juhreu  bei 
8chl(K-|iaii  und  in  Dombruwo,  Kreis  FIntow,  aufgedeckt  uud  von  dem  iiidtoiidcheu 
Verein  in  Marienwenier  acMjuirirt  worden. 

Wenn  man  auts  der  Art  der  («räbor  auf  die  Bevölk(irung  ächliesHen  darf, 
so  ist  dieselbe  in  damaliger  Zeit  verschiedenartig  ausammengcsotzt  gewesen. 
Zumeist  sehen  wir  im  westlichen  Thoilo  unserer  Provins,  freilich  selten,  äkelct- 
grttber  mit  Steineinfriedignngen,  wie  solche  1882  bei  E^gertshfitto  im  Kreise 
Kartbaus  und  in  Amalienfelde  im  Kreise  Neustadt  (vgl.  Sitanngsber.  v.  1.  Nov.  1 882) 
neu  aufgefunden  worden  sind.  An  letztgenanntem  Orto  fand  »chinderBeokengegend 
eines  Skelets  eine  bronzene  Schale  vor,  welche  mit  Haselnüssen  aiiiri<nillt  war 
und  durch  die  Oxydation  dazu  Anlass  fregebcn  h;ut'\  dass  einzelne  Theilc  der 
Bekl<Mdiinjr  des  Todten.  »Ituvh  die  aufgclrtstcn  Kupfersalze  irnprägnirt,  sich 
erhalten  hatten.  Im  Allgemeinen  In'nscht  aber  der  LeiclKMibnuid  \or  und  t>s 
w<'rden  die  Knoeiieiireste  in  weil«'  iilMm|»e  Thongerasse  g*'legt  und  dann  mit 
Waflen  und  Sclimueksaeheii  bedeckt;  solelie  (Jriiber  liab<ui  wir  aus  Dreilindeii 
und  Dirächau  neu  kenneu  gelornl.  In  sellcnen  Fällen  hat  mau  Ilronzogefassc 
als  Urnen  verwendet,  jedoch  sind  wälirend  der  letzten  Jahre  dreimal  solche  in 
Westpreussen  vorgekommen.  Zuerst  wurde  1879  auf  dem  zum  Rittergute 
äypniewo  gehörigen  Vorwerk  Dorotheenhof  eine  grosse  Bronsenme  aufj^eftanden, 
in  welcher  ausser  den  verbrannten  Menschenknochen  ein  goldener  Halsring  und 
einige  andere  G^genstftnde  ans  Ghu,  Bronze  und  Kalk  sich  befanden.  Dieser 
Fund  ist  dem  Hifitorischen  Verein  zu  Marienwerder  ülicrgebeu  wordra.  8odann 
eihielten  wir  1883  eine  zweite  Bronzeurne,  welche  nebst  anderen  (»cgenatündeii 
in  eioeni  Hügel  bei  KI.  Bislaw,  Ki-eis  Tuchel,  durch  Herrn  Administrator  Wolff 
ent^lcekt  worden  war.  und  enillieh  ist  der  Altertlnini<iresellseliaft  in  Graudonz 
vor  Kurzem  ein  drittes  lv\i  iM|iiar  aus  Kondsen  zujr»  Lraugen. 

Kine  gemisclite  U<'<rral)nissst^Ut<'  aus  dem  1.  bis  '.y.  .I.ihrimi.ilert  n.  Chr.. 
wo  Sk«,'let-  und  Uruengraber  aus  wenig  versehiedeneu  Zeitalischnitten  n)it  ;»hu- 
lichcn  Beiga)>en  zusammen  vorkommen,  ist  auf  dem  Neustädter  Felde  bei  Flbin«^ 
von  der  dortigen  Alterthmn^^eselbchaft  aufgedeckt  worden.  Die  zalilrcichen 
Mfin><  und  Silberihnde,  wie  sie  in  solcher  Mannigfaltigkeit  und  Reichhaltigkeit 
aus  anderen  Orten  der  Ptxivinz  bisher  nicht  bekannt  geworden  sind,  zeugen 
davon,  dass  der  rOmisehe  Handel  hier  ernst  in  voller  Blüthe  gestanden  hat. 
Auch  die  spateren  Jahrhunderte  bis  zur  Kinwanderung  dos  doutschen  Ordens 
haben  mannigfache  S|)urcn  zurückgelassen,  welchen  weiter  n<ichzufor8clicn  der 
gedachte  Verein  bestrebt  sein  wird.  Kbenso  ist  das  hohe  Nogatufer  bei 
Willenberg  nnfiMii  Marienburg  in  dieser  Zeit  dicht  bevölkert  gewesen,  wovon 
die  vielen  Gerätbe  uud  Schmucksachen  aus  edlem  und  unedlem  Metall,  aus 

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808 


SleiB  und  Thon,  Bernstein  und  GUib  u.  a.  m.  ein  beredtes  Zeugniss  ablegen. 
Obwohl  dort  schon  lange  Zeit  hindurch  eifrig  gesucht  und  gesammelt  worden 
ist»  werden  fortdauernd  noch  neue  und  interessante  Objekte  aufgefiinden,  die 
dnnch  die  Freundlichkeit  do6-  Herrn  Lehrer  Floegel  sur  Kenntniss  und  in  den 

Beiits  des  Provinzial-Museums  gelangen. 

Ans  der  Zeit  vom  8.  bis  13.  Jahrhundert  ist  uns  eine  grosse  Zahl  von 
Anlairon,  Burgbergen  und  Burgwällen  erhalten,  welche  von  der  slavinchon 
Bevölkerung  zum  Kultus  oder  zur  Yorthcidigung  her);crirlit('t  worden  sind. 
Man  findet  liior  in  pciini^'or  Tief»'  IIolzasclK*,  Knociien  von  Haustliicicii,  CJcratli- 
schaften  aus  KikkIicu  und  Kisen  sowie  Tlionsrlu  rheu  mit  rinrr  immer  wicdcr- 
Itehreuden  charakterischen  Veizierung.  Seitens  der  Anthropologischen  Sektion 
und  des  Provinzial-MuseuniB  wurden  in  den  letzten  Jahren  21  solcher  Anlagen, 
vomdimlich  in  den  Kreisen  Neustadt,  Pr.  Stargard,  Dt.  Krone,  Flatow,  KonitE, 
Rosenberg,  Sehlochau,  Stuhm  und  Tnchel  neu  nachgewiesen. 

Während  man  frfiher  anzunehmen  geneigt  war,  dass  das  Weichsel-Nogat-Delta 
erst  nach  dem  Auftreten  des  deutschen  Ritterordens  bewohnt  worden  sei,  hat 
I>r.  Mar  schalt  (f)  durch  Funde  ans  16  verschiedenen  Orten  1880  den  Nach- 
weis geliefert,  dass  auf  höher  gelegenen  Stellen  schon  vorher  Annicdelungen  existirt 
habon.  Das  hierauf  bezügliche,  hinterlasseno  Manuscript  nebst  Zeichnungen 
ist  durch  die  Xaturforselirnde  CieselLschaft  1882  im  .">.  Hefte  des  V.  Bande« 
ihrer  Schriften  publiciit  wonlon.  Nachden»  sind  norli  äliiilirlio  Funde  aus  Neu- 
teich, SchlosK  Kaminko,  Trampt  nau  und  Tieg»'  Ix  i  Ijadukopj)  hinzugekommen. 
NtK-li  häufiger  komuicu  Kulturschichten  aus  dicsor  Periode  in  andertMi  Tlieiloii 
der  Provinz  vor  und  sind  neuerdings  inncrhali)  der  Stadt  Dirschau  (Ilötel  zuui 
Kronprinzen)  auf  dem  Terrain  der  dortigen  älteren  Zuckerfabrik  und  in  Peterhof, 
femer  am  Weichselabhang  boi  Gerdin  und  bei  Schweiz,  sowie  auf  dem  Terrain 
der  (neuen)  Provinzial-Irrenanstalt  daselbst,  in  Ifarientbal  bei  Tfitz  und  an 
vielen  anderen  Orten  neu  aufgedeckt  worden. 

Im  Ifsflicben  Theile  unserer  Provinz,  zumal  im  Kreise  Rosenberg,  sind 
während  der  letzten  Jahre  cigenthumliche  Steinfiguren,  d.  s.  ans  Gi-anit  oder 
einem  ftbnlichen  Gestein  in  natürlicher  Grösi^ie  roh  gearbeitete,  men.ichlicbe 
Figuren  neu  aufgefunden  worden,  deren  Alter  und  Bedeutung  noch  nicht  fest- 
gestellt werden  konnte  (vgl.  Sitzungslieridit  v.  10.  Januar  1883).  Es  ist  br- 
nirrkenswerth,  dass  älinliclu'  Artefakte  durch  Kussland  l>is  ans  Schwar/r  Meer 
vcrl)reitet  vorkommen  und  westlich  von  der  Weichsel  bisher  nur  spärlich  nach- 
gewiesen werden  konnten. 

Es  sei  noch  erwähnt,  dass  das  Provin:'.ialMu>cum  1880  in  den  Besitz  <lor 

surbäologischen  Sammlung  des  Herrn  Walter  Kauffmann  biersolbat  gelangt 

ist,  der  bereits  vor  6r&ndnng  der  Anthropologischen  Sektion  mit  grossem  Eifer 

ond  &roIg  in  unserer  Gegend  thätig  gewesen  ist.  Sic  enthält  viele  interessante 

ond  wertbvolle  Stucke,  darunter  eine  Gesichtsnrne  ans  Schäferei  bei  Oliva, 

welche  darch  sclifine  Ohi^htoge  und  vornehmlich  durch  die  Darstellung  von 

SeboHem,  Armen  und  Hlknden  in  hautrrclief  ausgezeichnet  ist. 

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804 


Auch  in  ethnologischer  Beziehnng  sind  die  ▼orerwähoten  Vereine  nnd 
die  Verwaltung  des  Provinzial-Musettnis  liomüht  gcweäeii  die  Sitten  uiul  Gc- 
br&nche  der  dnheimifwheu  BevöUcomng  in  hiBtorischur  und  gegenwärtiger  Zeit 
kennen  zu  lernen,  aufzuzeichnen  und  hierauf  l>ezögliuhe  Gegenstände,  m eiche 
gar  zu  h'icht  der  Vergessenheit  atilieiuifallen  können,  für  unsere  SainmhiiiLren 
zu  erwerben.  Hnsondern  erifwickclf  Herr  Triuehel  -  Hochpalcsi  liken  aui;h 
nacii  dicKcr  Kichlung  hin  ciiio  iViuhtliare  Thäti<i;krit,  indem  er  \vie<lerliolt  in 
den  Berichten  des  JJütani.seh-Zuulogisilieii  Vereins  (.laliigang  1880,  1881,  1882 
und  1883),  sowie  in  den  Sitzungen  der  Anthropulogitichen  Sektion  (vgl« 
Sitenngsber.  t.  10.  Mai  and  v.  31.  Not.  1883)  Ober  Volksthfin^idie«  aas 
Westpreossen  Mittheilnugcn  gewacht  nnd  interessante  ethnologische  Objekte 
MOS  der  Provinx  dem  ProTinzMl'Museum  fibersandt  hat. 

At»  den  ▼orstehfiadea  Bericht  erbellt,  dass  durch  die  Vereinigung  <£r 

naturforschenden  und  archäologischen  Vereine  mit  dem  Provinzial-Muscuni  und 
durch  die  Einordnung  ihrer  Zwecke  in  die  KuUuraufgaben,  welche  die  West* 
preuaaische  Provinzial- Verwaltung  8ich  gestellt  hat,  bereits  in  dem  verflossenen 
Zeiträume  Erspriessliclu^s  gescliaflV"«  worden  ist.  Die  wisscnseiiaftliehcn 
Leistungen  werden  sieh  noch  erhi^hiich  steigern,  wcnji  diese  Verbindung  eine 
innigere  und,  inncrhall)  der  Trovinz  W estpi-cussen,  eine  umfassendere  «geworden 
iät.  Wir  wünschen  und  hoflen,  dass  dieser  Zeitpunkt  nicht  mehr  fern  sein  muge. 

Banzig,  den  82.  Aprfl  1884. 

Der  Uireclor  des  Wesi|»reiiii.si2scheu  ProvlDZial-AliiiieuiBS. 

Dr.  Gonweniz. 


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205 


Ueber  silurische  und  devonische  Geschiebe  Westpreussens 

(Hienu  Tafel  IL— IV.) 


Die  vorliegende  Arbeit  ist  zu  dem  Zwecke  nnternonmien,  tun  dnen  Ueber* 
blick  über  diejenigen  Ciieschiebe  und  Oeechiebe Versteinerungen  sihiriBclien  und 
dcrroDitehen  Alters  zn  geben,  welche  nns  ans  hiesiger  Gegend  bekjuuit  geworden 
sind.  DiPBolljon  befinden  sich  znm  grössten  Theil  in  meiner  Ramnibui^  und 
au.s^tnieIn  in  der  geologischen  Abtheilung  des  hiesigen  Provinzial-Museunis: 
]«'tztere  wurden  mir  durch  den  Director  desselbou,  licrm  Dr.  Couwentz, 
bereitwiliig.-it  zur  A'erfTigujig  gestellt. 

Bereits  im  Jahre  1880  versuchte  ich  einen  Loberblick  Ober  die  bis  duhin 
MM  hiesiger  Gegend  bekannt  gewordeneu  „Qeschicbeverstcinerungcu"  zu  geben. 
(Uebar  pallozoische  VeratoinerDBg«!  m  dem  INliiTimii  der  Umgebung  Danzigs, 
TageUmtt  der  53.  NaturforBchei^Yemmmlung  zu  Danzig  pag.  195—197.)  Eine 
«mfuhrlicbe  Beapreehung  der  betreffenden  Gemshiebe  adbst  war  ana  dem  Grande 
nidii  beabeichtigty  well  dieselbe  bei  der  Terh&ltaiMmilaaig  gningen  Ansahl  der 
belomnten  Geaehiebe  sehr  unvollständig  hätte  ausfallen  mOasen  und  weil  es 
nur  glDilieh  an  Yei^leichsmaterial  fdilte.  Sa  ist  darum  jene  kleine  Zusammen- 
»tellimg  von  Geschiebeversteinerungen  von  mir  auch  immer  nur  als  eine  vor* 
luufiiro  Pubiication  angesehen  worden,  wie  aus  der  folgenden  darin  vorkommenden 
Bemerkung  zur  (Jenügo  hervorgeht:  ,,Eine  nur  einigcrniassen  vollständige  Zu- 
samuienstellung  wird  wohl  erst  nach  einigen  Jahren  möglich  sein,  vielleicht  aui 
zwcckmässigsten  mit  Vereinigung  der  gesawmteu  KrUftc,  welche  jn  hiesiger 
G^end  ^'ersteiuerungen  sammeln." 

inzwischen  sind  zwei  Arbeiten  erschienen,  welche  die  silurischen  Geschiebe 
von  Oat'  and  Weatprenaaen  anm  Gegenatande  habeo>  eine  von  Herm  Dr.  Jentiaoh 
ni  £0nig8bei^  w&aate:  „Ueberaicbt  der  ailnriachen  Geschiebe  Ost-  und  Waat* 
preuMM"  (Z.  d.  d.  geol.  Ge«.  Band  82  pag.  628-^)  und  eine  zweite  von 
BttTB  Br.  Noeiling  in  Ktaigaberg:  ),Die  CanibriBcheB  und  SUuriachen  Ctoachiebe 
der  Praviozen  O.^t-  tmd  West-Preussen".  (Jahrbuch  der  Königlich  Preuaaiachen 
geobgieehen  Laudesanatalt  und  Bergakademie  au  Berlin  ftkr  daa  Jabr  1882 
nßg,  261—324.) 


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206 


Da  es  cinigermassen  wichtig  ist  sa  er&bren,  in  welchem  Niveau  die  be- 
treffenden  Gcschiehe  gefunden  sind,  ro  sei  hier  bemerkt,  dass  die  siinimth'chen 
zu  Langenau  l>ei  Pranst  gcfumh'nen  (Jcj^chiebo  ans  einen»  zum  oluTen  Dihiviuin 
grliörendcn  Kie.so  herstaninuMi ;  die  zahheicheu  von  SjKMiga\vf<k<'ii  Ihm  I^r.  Siargard 
herstauimenden  Gosrliii'be  sind  aiisscldicsslich  durch  Grabung  dem  (ioi  i  ;iiir-t('lu*ndon 
oberdihivialen  gclblnaunt  ii  (ieschicbeniergel  (oberen  Diluvialutorgel)  und  dem 
dortigen  oberdiluviaUni  Saud  und  Grand  entnommen. 

Beim  Sammeln  der  Geschiebe  wurde  ich  besonders  von  meinem  früheren 
Sch&leri  Herrn  Oscftr  Jacobson  in  Spengawsken,  nnterstfitxt;  auch  von  den 
Herren  Kannhowen  und  Knoth,  ebonfidls  früheren  Scbfilem,  erhielt  ich 
einselne  interessante  Stficke  sum  Geschenk.  Schliesslich  sei  hier  noch  erwähnt, 
dass  Herr  Carl  Schnlts,  Lehrer  in  Langenau  bei  Pranst,  mehrere  dort  ge> 
fnndenp  interessante  Stücke  meiner  Sammlung  freundlichst  überwiesen  hat. 

Bekanntlich  gestatten  die  (lescbiebeversteinernngen  allein  in  den  wenigsten 
Fällen  einen  sicheren  ROckscliluss  auf  die  Herkunft  der  Geschiebe,  und  die 
Gesteinsbeschaffenheit  liefert  ohne  ausgeführte  Vergleichung  nicht  immer  sicliero 
Anhaltspunkte;  ich  wai'  dalior,  wenn  ich  nicht  auf  exactc  Resultate  verzichten 
wollte,  genöthigt,  mich  an  diejenigen  Geologen  zu  wenden,  von  denen  ich 
annelinien  durfte,  dass  sie  über  hinreichendes  Vergleichsniaterial  verfügten. 
Sämnitliciiu  Herren,  an  welche  ich  mich  mit  der  Bitte  um  Vorgleichung  der 
Gesteine  und  Versteinerungen  wandte,  es  sind  dieses  die  Herren  Akademiker 
F.  Schmidt  in  St  Petersbnig,  Plrofessor  G.  Lindstrdm  in  Stockholm  und 
Pivfessor  C.  Gre  wingk  in  Dorpat,  haben  diese  Angabe  mit  der  grössten  Bereit* 
Willigkeit  und  Liebenswfirdigkeit  Abemommen.  Gans  besonders  an  Dank  ver- 
pflichtet bin  ich  Herrn  Akademiker  F.  Schmidt,  welcher  mir  in  xahlreichen 
FAlIen  auf  meine  Fragen  Auskunft  erthcilt  hat. 

Herr  Geheimrath  F.  Roemer  in  Breslau  hat  mit  überaus  grosser  Freundlich- 
keit und  Bereitwilligkeit  nach  vielen  Richtungen  hin  meine  Arbeiten  gefördert; 
ausserdem  wurde  mir  iiocli  rntorstützung  mit  Literatur  und  Vergleichsmaterial 
zu  Theil  von  Seiten  der  Herren  Professor  Max  Bauer  in  Königs]»erg,  Professor 
W.  Dames  in  Berlin,  Dr.  Jentzsch  in  Königsberg,  Rath  Dr.  Brückner  in 
Neubrandenburg  und  Dr.  Arthur  Krause  in  Berlin.  Allen  diese«  Herren, 
welche  meine  Arbeit  so  wesentlich  gefördert  haben,  spreche  ich  an  dieser  Stelle 
f&r  die  nvr  erwiesene  Geftlligkeit  und  Frenndlichkdt  meinen  vwbindlichsteh 
wftrmston  Dank  ans. 

Zn  grossem  Danke  bin  ich  auch  verpflichtet  der  Königlichen  Eisenbahn- 
IKrection  zu  Bromberg  für  die  Bereitwilligkeit,  mit  welcher  nur  die  Erlanbniss 
xur  Durchsuchung  ihrer  Kiesgruben  nach  Geschieben  ertheilt  wnrde. 

Zum  Vergleiche  wurden,  wie  das  ja  auch  in  der  Natur  der  Sache  li^jt, 
hauptsächlich  die  russischen  und  schwedischen  Vorkommnisse  herangeiogen 
und  lierücksichtigt,  weniger  diejenigen  anderer  Lander. 

Bei   der  Kintheilung  der  silurischen  (ieschiebe  ist  im  Vv^'sentlichen  die 

IScUichtenfolgc   zu  Grunde  gelegt,  welche  Herr  Akademiker  F.  Schmidt  in 

t 


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807 


St  Fotenlraig  in  seiner  „Bevision  der  oatbaltischen  silnrischen  THlobiten'' 
entviekelt  hat  Pie  hier  gefimdeM  denMiiaehen  Geschiebe  werden  mit  ihren 
organisdien  Binsehl&sson  sweckmüSBlger  Weise  amSchlnss  dieser  Arbeit  besonders 
besprochen  werden* 

Untersilurische  Geschiebe. 

Bother  Taglnateiikalk 

kommt  nieht  selten  bei  nns  als  Geschiebe  Tori  tum  Theil  gi'aiigrfin  gefleckt, 
nnd  sind  einselne  Stücke  von  den  Oelfinder  Vorkommnissen  nicht  sn  nnter- 
schdden. 

a.  Von  diesen  StQcken  entspricht  dasjenige  mit 

Niohe  laevie^  Dalman, 

oin  duiikelrother  Kalk,  don  unteren  rothen  Oclilnder  Kalken  (s.  Tulll)erg, 
„Föreldpande  redogörclsc  för  geologiska  rcRor  pä  Olaml'*.  Stockboluis Förhandl. 
1882.  No.  71)  Bd.  VI.  H.  0  pag.  231.)  —  Langenau.  — 

Ii.  Pn-  iiellcr  roth  gePärbtc,  zum  Theil  graugrün  gefleckte  Kalk  enthält 
von  organischen  Einsclilnssen 

RhynchortJiocera»  AfUfelim  Boll  sp., 

Endocera»  dvple.v  Wahlenberg, 

Ortkoeen»  sp. 

Dieses  Gestein  ist  mit  dem  jüngeren  rothen  Orthocerenkalk  der  Insel 
Oeland  gleichalterig.  —  Langenau.  — 

Im  rotlien  Vnginatenkalk  üuiden  sich  ausserdem  Endoeeratvaginulvw 
Schlotheim  und  Orthoceras  Niluom  Boll. 

Grauer  Yaginatenkalk  (15^,  V.  Srlniiidt) 

lindet  8ieh  l»ei  uns  nicht  all/u  hüuliir:  es  wurden  in  dcni.seiben  bcsLintint: 
Endocerus  cummunc  Walilenberg, 
Endoftrat  aaginatum  Schlothcim. 
Das  gleiche  Gestein  kommt  anstehend  in  Schweden  und  Bnssland  vor« 

Fifhinosphaeritenkalk  ((■,,  F.  Schmidt). 
(Oberer  «rrriuor  ( b  thucer«  nkalk  d<;r  8ch\ve(lis(  Ihmi  (J<'()h)tr(!n.) 
Die  zu  dieser  Schiehtengrui)]ie  zu  .stellenden  Kalkt-   wciiicn  1km  uns  fast 
nur  in  gro.-^.^eii  Platten  t^elunden,  und  variirt  die  Farbe  und  sonstige  Beschaften- 
Ix'it  nicht    nnbeträchtlick.    Als  liaupl8ächlichi«lo   Modiiieationcn  lassen  »ich 
üütf'i-scheiden : 

a.  Graugr unlieber  oder  grünlichgrauer,  tlieilweise  rothbraunc  Partieon  ein* 
«cUiessender  massig  harter  Kalk  mit  Thoneisensteinlinsen,  welche  einen  Durch- 
■Besser  bis  an  2  mm  erreichen,  mit 

Ataphrnt  Wämi  Eichwald, 
lüaemu  sp., 

Ektdoceraa  (yUndrimm  F.  Schmidt 

s 


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908 


Ein  gi  uiilich-grau  gefärbtes  Stück  von  Straschin  mit  Endoceras  cyUndricum 
«itsprickt  nach  einer  gefälligen  Mittheilung  des  Herrn  Akademiker  F.  Scbmidt 

*  den  oberen  Linscnschichton  an  der  unteren  Grenze  von  C. 

h.  Grauer  ebcnlalls  nur  massig  hartor  Kalk  mit  sehr  kleinen  Tlioneisen- 
t^tciiiliiiseu.  In  dem  Gestein  wurde  Endoceran  cf\  cylindrictim  F.  Schmidt  auf- 
gefuiulcn. 

Audi  dicäc  Ausbildungsform  des  Echiuosphäritenkalkes  kommt  nach  einer  ' 
Hittheilnng  des  Henn  F.  Schmidt  anstehend  in  Rassland  vor.  —  Frankenfelde  \ 
und  Langenau  bei  PruiuC.  — 

c.  Feste  Platten  eines  dichten  granen  durch  Hanganit  etwas  dnnicel  gefibrbten 
Kalkes  mit  sehr  kleinen  Thondsensteinlinsen.  Dieses  Gestein  ist,  wie  mir  Herr 
Akademiker  F.  Schmidt  freundlichst  mittheilte,  in  Russland  anstehend  nicht 
bekannt,  kommt  aber  nach  einer  weiteren  Mittheilung  desselben  Forschers  gans 
ebenso  wie  bei  uns  in  der  Gegend  von  Berlin  vor. 

Das  Gestein  enthielt 

Iiychopif(fe  rimulosa  Aogelin, 
Illaenus  sp., 

Endocei'm  Burchardii  Dewitz, 

Pleuroioiuaiia  ohvallata  Waliieuberg.  j 

—  Langenau.  — 

d.  Ton  dieser  Gesteinsart  nur  wenig  verschieden  ist  ein  nicht  ganz  bo 
harter  granw,  besonders  auf  den  Kluftflüchen  etwas  in's  Gelblich-Braune  spielender 
Kalk  mit  sehr  kleinen  ThoneisensteinlinBen,  welche  zum  Theil  stabfbrmig  oder 
sehnurfbrmig  werden  können.  Die  geringere  Harte  scheint  durch  ein  stärkeres 
Auftreten  der  Thoneisenstmnlinsen  su  Stande  zu  kommen. 

Es  enthalt  dieses  Gestein  an  Verstoin^ogen 
Ckmrwrm»  erail  Beyrich, 
Asaphwi  8p.y  * 
Amp}/,r  roxfraluH  Sars, 
Kci  uliomphalxts  ahtut  F.  Roemer. 

—  Spengawskt'n.  — 

Als  Hoiiiiatli  ist  vielleicht  das  Zwischengebiet  zwischen  Schweden  und 
Livland-Estland  anzuseilen. 

e.  Als  besondere  Varietät  darf  femer  vielleicht  aul'gestellt  werden  das 
dnnkelgrane  Gestein  mit 

PcdatonauHhu  hotpes  Remels. 

Diese  Versteinerung  kommt  im  oberen  dunkelgrauen  Orthooerenkalk  auf 
der  Ostseite  der  Insel  Oehnd  vor,  und  ist  die  Heinuth  des  su  Speogawsken 
gdund^en  Geschiebes  wahrscheinlich  dort  zu  suchen.  (Remels:  Untersuchungen 
Qber  die  versteinerungsfuhrenden  Diluvialgesohiebe  des  norddeutsch«!  Flach* 
landes  etc.  1883.  I.  Stück.  1.  Lieferung  pag.  118.) 

In  dunkelgi-auen  Kalken  fand  sieh  nielinuals  Illaenus  Chiron  Wo\m  - Dygplanva 
centauitiit  (Dalm.)  Angelina  es  sind  diese  Vorkomutnisse  des  JUaenv*  Chiron 


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309 


auf  Oclaiid  zurückzufubreo,  woselbst  auf  der  Ostseite  das  gleiclie  Gostoiii  mit 
niomuB  Ckirim  vtaUAaesA  Torkommt. 

f.  UnsweiföUiift  ms  dem  rassischen  Sihirgebiet  henoleiteii  ist  ein  dichter 
fester  bellgraner  Echinoephlritenkalk,  welcher  auf  den  KleftflSchen  nicht  ohne 
iceringe  Aussebeidongen  von  Mangnnit  ist  Das  von  Herrn  Akademiker  F. 
Schmidt  begutachtete  Oeeteiny  wetehes  von  Spengawsken  herstammt,  enthielt 
fo^nde  Versteinerungen: 

Cheirurwi  rarioJari»  Linnarsson, 

Cheiruru9  Plautini  F.  Scbmidt| 

Aitaphvn  pp., 

TrochoUtes  ilepre>i>tiix  Eicliw.  sp,, 
Orfhocera»  rt'ijultirc  Scliloth., 
SalpinyoHiomu  nm/ulostoma  Eichw. 
Bellerop/ion  cf.  congpicuus  Eichwald, 
Bdiinpkon  sp,, 

PUunHimana  obvaUata  WaMenbeig  sp., 
TMo  ef.  6109»  Eichwald, 
^foUUm  sp., 

Ffatyitrophia,  dmtata  Pander  sp., 
Ortkmna  adneendetu  Pander, 

Lepfaena  fniTixferm  Pandor, 

I^pUtena  oblanga  Pander, 

Strophomena  imhi'ejr  Pander, 

Trar/ii/dt'rma  ef.  mi'nutum  Eicliw.  ?[)., 

EchinoHphaeriiex  aiiranlivm  Gyllenhall  sp., 

JJiunulitex  peircrpoUtanux  Pander, 

Dianulites  (L'haeteteti)  Pumh'ri  VAw .  et  llniuio. 
Oosti  iiic  von  gleicher  oder  sehr  ähnlicher  ßcsehaflcnhcit  finden  nich  Imm 
uns  nii -ht  selten.    Es  enUiidt  ein  sehr  festes  um  eine  schwache  Nnance  dunkler 
gcHirlftets  Gestein  Ton  Langenau  folgende  Versteinerungen: 

Chmnanu  itattl  Berich, 

LichoB  tneütfidata  Beyrich, 

Aaofku*  sp., 

Bellerophon  sp., 

(hihoceras  bacillum  Bichwald, 

HjfoUihes  acutus  Eichwald, 

Ptemrolomaria  aniiqutxniina  Eit  hwald, 

Pieurotomaria  obvaUaia  Wahlcubeig  sp^, 

Tttrho  sp., 

Leptaena  fninsrerxn  Pandor, 
Plalyntrophia  dentaia  Pa?idcr  sp. 
Anch  diPHCS  Gestein  dürfte  auf  das  rupsiFche  Silui'gehiet  zu  iiezielien  st  in. 
L'cbrigenä  uiuss  bei  der  Identifidning  dieser  und  ähnlielier  Echiuosphäriien- 

»  14 


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210 


kalkgeschiebe  grosse  Vorsicht  beobncbtet  werden,  da  dieselben  in  dar  Fftrbung 
ausserordentlich  variiren. 

In  einem  hellgrauen  festen  splittrig  brechenden  Kalke  fand  sich  ein /^Vfifin 
von  Pkacopt  Odini  Eichwald;  es  ist  dieses  Fossil  bislang  nur  im  anstehenden 
Gestein  in  den  russischen  Ostseeprovinzen  gefiinden  worden.  Das  Gestein  ist 
Ton  gewiBf^t  n  bei  uns  voi]<()inmenden  hell  gofUrbten  BchinosphUritoikalken  kaum 
zu  untPr.''clicideii;  nur  das  Korn  ist  etwas  feiner.  -  S]>pngawBkai.  — 

g.  Interessant  ist  fei  ner  das  Vorkommen  der  oclilen  Vhacopn  ronirnphthalma 
Sai"?  et  I>oeek  (f)/intlium).  welches  in  einem  i^ranweissen  Kalke  p;efunden  wurde. 

Ii.  In  eiiieiii  grauen  iiiei  «reliireii  (]('<(ein  von  iSpeugawäkeu  betiiiUen  sich 
radial-ätraiiligc  krystaliinische  Dun  lisclinitte  von 

£r/tinosj)Ji(it'rlfes  auranduin  (iyllenliall  sp., 

wie  sie  in  Russland  häufig  sind  (Mittliciiung  von  F.  Schmidt),  aber  ähnlicii 
auch  in  Schweden  vorkommen  dürften. 

Am  Schlüsse  dieses  Abschnittes  möge  noch  eine  Znsamuienstellung  der  bei 
nns  in  Ceschieben  vom  Alter  des  Echinosphäritenkalkcs  gefundenen  Versteino- 
ruugcn  i'laiz  linden;  es  sind  diesem  die  folgcudoa: 

Phafop»  Odini  Eichwald,  Phaeopa  comcaphthalma  Sars  et  Beeck,  Ckeirvrvt 
rariolarif  Linnarssoni  Cheirurw»  Flavtini  F.  Schmidt,  Cheirwvt  «enri  Beyridi, 
Licha*  tfiettqndata  Boyrich,  ilMpAv«  latitegmeHtatv»  Nieeskowski,  Asaphv* 
tteticaudatM  Steinhardt,  Anaphns  Weimi  Eichw.,  Ptyehopyge  rimul<m  AngcHn, 
Illaenut  Chiron  Holm  -  Dyq^lanus  eentamrus  (Dalman)  Angelin,  Ampjf»  ratfrahis 
Sars,  ^wijjjyj'  seiirostri«  Angelin,  Orfhoceras  ^Ar/Z/t/m  Eichwald,  Orthorerai*  retjulare 
Scliloth.,  Endoeeras  lUurhunlii  Dcwits,  Endoeeras  cylinilrinim  F.  Schmidt, 
Endortras  commune  Wahlenberg,  Endocrra»  Damem  Dewitz,  IMuite»  perfectvit 
Waidenberg,  Lifuites  lifvus  Mf)iitf<)it,  Lifuiien  ft'fea  Eiehwald,  AncUtrocoruft 
V iiiluhitum  Boll,  'Vi'ovltuliii'ti  tlcjtreffUis  Eichw.  sp.,  Pu/nt'OfKiufi/it.s  hoy>es  RenieU*, 
Hijoltt/ien  striafun  Eichw.,  Ili/nliflif«  amtu«  Eiehwald,  EccultcuijJia/i/s  uhiivs  V. 
Roemcr,  Turbo  cf.  hicep«  Eichw.,  iSul^inyomoinu  meyalostonm  Eichw.  sp.,  Heile- 
rcphon  cf.  compicuua  Eichw.,  Pleurt^omaria  antiquimma  Eichwald,  PUnro^ 
tomariu  elliptita  His.  sp.,  Ple»r€tcm«aria  ohvullaSa  Wahlenberg  8p.,  Mtoptoma 
graciU  nov.  sp.,  Ambonyehia  introMWla  Eichw.  sp.,  Poramhonitet  diformata 
Vemeuil,  Ltptaena  terieea  Sow.  (grosse  Form),  J^aena  oblfmga  Pander, 
Leptatna  iranwena  Pander  sp.,  Strophomena  imhrea  Pander,  JHat^fcphia 
dentata  Pander  sp ,  Orthisina  adKcenden»  Pander,  Oi-ihis  ohtuM  var.  eminen» 
Pander,  Truehydenuu  cf.  mimitvm  Eichw.  sp.,  Echiitosphueriie»  aurantivm  GyU., 
DianuUut  petropolitanu*  Pander,  Dianulite»  {CluuUUi)  Fanden  Edw.  et  Uaime, 

Die  ItfBT'Mlie  Seklelit  (C„  F.  Schmidt) 
ist  unter  nnsoren  Geschieben  nur  vertreten  durch  em  Stttck  harten  granon 
kieselretchen  Kalkes  von  splittrigem  Bruche,  enthaltend  ein  Pygidtum  von  Phaeftp» 
Odini  var.  hftrenm  F.  Schmidt  und  einen  Abdruck  von  Stropkomena  mgoaa 
Halm.  var.   Das  Gestein,  weit  kieselroichcr  als  der  gleichfalls  kieselige  Kalk 

8 


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m 

der  Schicht  Dj,  ißt  wohl  unzweifelhaft  mit  dem  entfjpret  lH'iuK'n  in  Russland 
anstehenden  Gestein  identisch.  Die  Itfer'sche  Schicht  ist  von  F.  Schmidt 
nur  im  östlichen  Estland  nachgewiesen  woi'dcn.  Bei  uns  gehören  Geschiebe 
aas  dieMr  Schidii  ni       grttBKten  Seltenheiteii,  wie  bereits  oben  angedeutet. 

—  Jakobksu  bei  Lessen,  Kreis  Gmndent.  — 

Nächst    den  Echinosphäritcnkalken   und   den  weiter    unten  behandelten 
Wesenberger  Gesteinen  gehören  von  untersilurischen  Geschieben  bei  uns  zu  den 
häufigeren  Vorkomninipsen  Geschiebe  vom  Altei-  • 
der  Jewe'sehen  Hehieht  (D,  F.  Schmidt). 

s.  Die  ontere  Jeire*8che  Sdiicht  (D,)  ist  vertreten  doreh  einen  such  in 
Bnsslaad  als  anstehendes  Gestein  bekannten  grauen  Icieiwlreichen  splittrigen 
Kalk  mit 

Phacops  laeviyaia  F.  Schmidt  var., 
Strophoniena  tenuütriata  MurchisoH) 
Leptaena  sericea  Sow., 
Pentacrimis  sp. , 

Dianulite»  petropolitanu«  Pandefi 
Afastopora  concava  Eichwald. 

—  Langenau.  — 

b.  Es  gehört  femer  sn  der  Jewe'achen  Schicht  ein  gelblichgrauer  fester 
Kalk  mit  Tielen  Exemplarai  der  Ltptaena  serieea  Sow.  und  mit  Orthh  aß, 
tnlKgmmma  Dalman;  auch  dieses  Gestein  ist  in  Bnssland  anstehend  bekannt. 

—  Brentau.  — 

Zu  der  oberen  Jewe*8ch«i  (Kegerschen)  Schicht  (I),)  gehören: 
e.  ESn  lieUgraucr  mergeliger  Kalk  mit 

ÄIurcküo$na  cf.  delphinuliformi»  Eiohwald, 

Leptaena  serieea  Sowerby, 

(^loeritnu  Spaakii  Eichwald. 

—  Spengaw^skcn.  — 

d.  Ein  gelblich-graues  durch  Ausscheidungen  von  Man^.inoxyden  tbcilweisp 
duukelgrau  geiarbtes  mergeliges  Gestein  von  ziemlich  l'usler  Bei«ehaÜeuheit, 
enthaltend 

Liehat  d^exa  SjögreUi 

Phae€p$  buemimta  Sjögren, 

Pkmtpi  muutima  F.  Schmidt  {ffifpoitoma), 

Hyoliihe»  Bjf^ 

Bellerophon  sp., 

Afurchisonia  cf.  cingulata  His., 

LeptaetHt  »en'cea  Sow., 
Stropfioniena  Asnn/ni  Verneuil, 
Stropliomena  ruyoma  I):dmaii, 
Poramhoniies  ventricosa  Kulorga  sp. 

—  Neue  Mühle  bei  Gisciikau.  — 

1 


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212 


Dasselbe  Gesldn  fiind  ich  spftter  auch  sn  Langenau,  und  gelang  es  mhtt 
eine  erhebliche  Ansalil  von  Verateinerungen  aus  demselben  an  gevrinnen. 
Gefanden  wurden: 

I%atop$  maxtnta  F.  Schmidt, 

Phacops  laerigata  F.  Schmidt, 
Licha»  de^e,ra  Sjögren, 
Uelli'i'ophon  (2  specief»), 
OrthiH  Artouiae  Sowerhv, 
(h'thix  uiufuin  Sowoihy  var., 
Leptaena  xeriMi  Sf)wcrhy, 
Sfropfiomrtid  nn/oxa  Dalniaii, 
ßtrophomeiio  Axmusi  Verneuil, 
Ptatyntrophia  lynje  Eichwald, 
Dianulite»  petropolitanut  Pandel*. 

e.  Ein  dichter  grünlich-grau  gefilrbter  Kalle,  dessen  Versteineinngen  durch 
Eisenocker  oft  briunlich  gefibbt  sind.  Das  hier  siemlich  seltene  Oestein  wurde 
auf  seinen  in  kochender  8alpeteiv8«li8liiire  nniQalichen  Rfickstand  untersucht 
und  betrug  derselbe  bei  einer  Ph>be  59,6  Proc 

Die  Versteiiifirungpii  waren: 

I'hacopH  htirruh'nfa  SjOgreU, 
Licha»  <ieße,ra  ^ögren, 
Lituiteft  sp., 
Leptaena  itericea  öow. 

—  Speiifjawsken.  — 

f.  \V«  nifr  verscliieden  ist  ein  ohciilalls  |i;riiiilicli-grau  gelarlih'r  zicuiliclt 
fester  Kalk  mit 

9  Phaeop&  mmrffinata  F.  Schmidt, 
Platystr&phnt  fi/tue  Bichwald, 
PHladkt^  sp. 

-  Schidlitx.  — 

g.  Das  Gestein  mit  Pkaeof  maerom  Sjögren. 

Dassf'Uio  [rioiclit  im  Aussehen  biswciU'ii  vollstiindig  dem  unter  e.  aufgo- 
fülirtcn  Gestein,  ist  aber  i  lw-is  liUrtrr;  o«<  lindot  sich  bei  uns  ebenfalls  nicht 
häufig;  ich  liabe  dasscllic;  ix*!  Langl'uhr  nnd  zu  Langenau  gernndcii.  Nach  dem 
Behandeln  mit  kochender  Salpetcr-Salzsäun'  hintcrliesa  ein  Stin  k  d«*.s  grunlicb- 
grauon  Cieslcins  von  Langenau  nach  dem  Kesnltat  zwei(!r  Analysen  fast  gcuau 
43  I^ioc.  Kückätand.    Die  tiarin  gefundenen  Vernteiuerungen  äiud: 

Phacops  macroura  Sjögren, 

JRIarop«  hucculenta  Sjögren, 

Murchi*oma  cf.  intiffniit  Bidiwald, 

iiurehitonia  cf.  ein^tala  His., 

Poramhanitmt  cH  ventricMa  Kutoiga  sp., 

Hatjftlropkia  tienfata  Pander  sp., 

ß 


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213 


Ortlu9  et  cnnn'min  Lindström, 

fjqUacnn  tieltoidea  Conrad. 
Ein  ganz  äbnlichei;  (iC8teiii  ist  in  der  ji'iugsteu  Zeit  von  v.  Scbmalensee 
und  Holm  anf  der  Insel  Oelaiid  anstehend  nachgewirsen  worden  (über  die 
Gesteinsbcschaffcnlioit  des  Macrourakalkes  in  Ostfiothland  ist  mir  Näiiereg  nicht 
bekannt),  und  diirlte  die  Heiniuth  unseii-r  Marroui age.stcine  auf  Oeland,  rcsp. 
in  der  Unigcbnng  die.s«;r  Insel  7m  snt  lit  ii  sein.  Das  «'ine  /u  Ijangenau  gefundene 
Stück  \&i  uach  einer  mündliclien  Mittheilung  de»  licrru  Dr.  iioliu  luit  dem 
Oeländer  Gestein  identisch.  • 

h.  In  einem  grauen  mergeligen  Kalk  wurden  geluudcn 

Pleurotomaria  ellif>fic(t  Iiis.  sp. 
OrtkU  tetftudinaria  Daliu.  var. 
— -  Spcngaw.skcn.  —- 

i.  Eiozeln  fand  sich  in  einem  grünlich-giauen  kalk 

Lingula  mbcrainsa  Eichwald. 
—  Spengaw'öken.  — 

k.  (JruiiHch-grauer,  auf  den  Kluftfiäehcü  bräunlich  gefürliter  Kalk  mit 
JUatmis  hiniuirffxotn  Holm  und  (h  tliin  sp. 

Ans  Jcwe'schen  Schichten  sind  auch  wahr.scheinlich  her/uleilt  ii  eine  fast 
kniiische  P^onn  der  Pküystrophia  lynu:,  welche  lose  im  Dilu\  ialkies  zu  Laugenau 
gefunden  wurde,  und  ein  gelbliches  ziemlich  mürbes  Mcrgelgeätcin  mit  A/vrchisonia 
cf.  iiuignia  BSchwald  Ton  Spengawsken.  Simmtliche  Gesteine,  weldio  unter 
a^k  aufgofnlirt  dud,  mit  alleiniger  Ausnahme  von  g  kommen  im  Gebiete  der 
Jeve'aehen  Schiebten  in  Rusaland  anstehend  vor. 

Die  Weseiiberger  Schicht  (E,  F.  t^rhmidt) 
wird  bei  uns  hauptsächlich  durch  folgende  (iestcinsarteu  repräsentirt: 

a.  Di*-Iitor  gelblich-grauer  Kalk  vom  Anstichen  eines  lithogra|diischen  Steines, 
rftUdich  gefleckt,  von  unscholigem  oder  splittr^^  Bruche,  stets  mit fiiuächlässen 
Ton  farblosem  Kalkspath. 

Die  Vcrötcinornngen  sind: 

I*/iucojtH  Nti«zkniciskn  F.  Hchmidt, 
l^hacnpH  Weaenhergetm«  F.  Schmidt, 
Sirophomena  deltonfea  Conrad — \'erneuil, 
StrophomeHa  ep.  (der  Sir,  delioidea  nahe  atmend  und  auch  in 
Russland  im  gleichen  Gestein  vorkommend). 
Dieser  Kalk  ist  von  Herrn  Akademiker  F.  Schmidt  als  ganz  typisches 
Wesenbeiger  Goatcin  bezeichnet. 

Der  Rncktftand  betrug  bei  einem  untersuchten  recht  reinen  St&ck  nacli  dem 
Behnudolo  mit  Salz^^äure  2^40  Proc.;  der  Gehalt  an  kohlensaurem  Kalk  wurde 
=         Proc.  gefunden.  —  Spongawskon.  — 

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214 


b.  Von  flipsmi  Geisteiii  kaum  vcrBchiedcn  »st  ein  rothlich-graiier  roth  und 
gc1)>  <;<-f1i>(  ktcr  dichter  Kalk  von  muscheligeoi  Bruch,  mit  Kalktipatbausschoidungea, 
enthaltend 

Strophomena  rugosa  Dalman. 

—  Liingonaii.  — 

c.  Dichter  grauer  splittriger  Kalk,  l>ei  welchem  wegen  der  rciehlichen  Au8- 
sili('i(hni<j:  von  farblosem  Kalkspath  die  Aelinliclikcit  mit  litliograpliischcni  Stein 
nur  an  cinzebicn  Stellen  dcutlicli  hervortritt.  Das  (jeHteiu  ist  jjolblich,  an  ein- 
zelnen Stellen  rotlilicli  gefUxkt,  lum  Theil  mit  stylolithischeu  Streifcu. 

Die  Vertitcinerungeu  simi: 

P/tacops  Aiesskotcskti  F.  Scbmidfci 
l%a<rofM  Wuenber^inm  F.  Sohmidt, 
Stropkamena  rugcaa  Dalmao, 

Strophamena  sp.  (die  noch  nicht  Iteschriebeiie  bereits  nnter  a 
nnfgel&hrte  Art). 

—  LangAihr.  — 

d.  Dichtes  gnurdthliches  Oestein  todi  Aussehen  dnes  lithographischeii 
SteinoSi  mit  dunkekotben  Flecken,  von  muscheligem  Broch,  mit  kleinen  Ein- 
Bchlihisen  Ton  Kalkspath;  es  findet  sich  bei  uns  lUlniig,  aber  mdst  ohne  Ver> 
Steinerungen. 

In  einem  Stfick  Ton  Spengawsken  wurde  MurehMoma  bellkinela  Hall  an^ 
gefunden. 

e.  Dichter  graner  Tiolet>roth  gefleckter  Kalk,  d<>8sen  petrographische  Be- 
schaffenheit derjenigen  eines  lithographischen  Steines  nahe  kommt,  mit  An» 

KchciduDgen  von  Kalkspath.  Der  Bruch  ist  eckig.  Dieses  Gestein  ist  in  Russ- 
land und  wahrscheinlich  auch  in  anderen  Silnrgebieten  anstehend  nicht  bekannt. 

Die  chemische  Analyse  ergab  bei  zwei  untersuchten  Proben,  welche  mit 
tialpeter- Salzsäure  l»ehandelt  wurden,  6.  97o  und  8,  TV^  Rückstand. 

In  einer  anderen  Probe  wurden  81t,  l7o  CCa  0'  und  8,  ö'/o  Rückstand, 
welcher  im  Wesentlichen  aus  Kieselsäure  l^estaud,  gefunden. 
Das  Stück  enthielt  von  Versteinerungen: 

Enerinuru»  cf.  SubaeM  F.  Schmidt, 

Addmpit  sp. 

lApiama  »meea  Sow., 

8tr€ph4mena  dtltoidia  Gonrad-Vemeuil, 

Slrophcmtna  mg&ta  Dalman  var., 

Ortkinna  VemeuUu  £ichwald, 

PlatifHirophia  If/n.r  Kichwald, 

Orthis  (Tratica  Hall  var., 
ausserdem  unbestinimbarc  Reste  von  Orthocoren,  Oastropoden  und  Kwallen. 

—  Kl.  Rlescbkau  bei  Langenau.  — 

10 


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815 


f.  Den  Uebci-gang  vom  typischen  Wosraboiger  (lestein  zu  d* m  (h  strin  f. 
bildet  vielleicht  ein  zu  Langenau  gefundener  dioliter  grauer  ruth  gefleckter, 
rdbrig-lücberiger  Kalk  mit 

Cypricardia  esthona  Eichwald  var. 

Der  Brach  ist  muschelig- splittrig;  auch  findet  sich  Kalkspatb  im  Gestein 
ausgeschiodcn.  Die  Analyse  eiwr  VviAw  <M  <ral'  02  l'roc.  CCa  0'  und  5,32  Proo* 
in  Salzsäure  unlöslichen  Rückstand.  —  Langenau.  — 

Es  findet  sich  dieses  Gestein  in  unscrnr  Provinz  st'hr  häufig ;  Versteine- 
rungen in  demselben  gehören  je<loch  zu  den  gröbsten  Seltenheiten,  wie  ja  über- 
haupt Gesteine  vom  Alter  der  Wesenberger  Schiclit  bei  uns  häutig,  solche  mit 
Versteinerungen  dagegen  recht  selten  sind. 

g.  Zu  den  Gesteinen  vom  Alter  ilt  r  Wesenberger  Seliielit  ist  wahrscheinlich 
noch  zu  stellen  ein  röthlieh-grau  grlarlites  (Ic-<tein.  welches  unverkennbar  den 
Character  der  Zersetzung  an  sich  trägt;  dasselbe  ist  dunkclviolet  und  schwärz- 
lich gefleckt  und  enthält  kleine  Einschlässe  von  Kalkspath.  Au  einer  Stelle, 
wo  das  Gestein  nicht  sersetxt  ist,  lAsst  sieb  deutlich  erkennen,  dass  dasselbe 
nrsprfinglicb  ein  dicbtw  röthlich^graner  litbognipbischeni  Steine  flhnlicbfar  Kalk 
gewesen  ist   Der  Bmcb  ist  eckig. 

Die  Yersteinerungen  sind:  BeUeropkM  sp.  (2  Stoinkcmo,  bei  denen  der 
Rnckenkicl  auf  dem  vorderen  Theil  der  letzten  Windung  deutlich  hervortritt, 
i=  ?  Bellerophon  radiatv«  Eichwald),  Plaiynfropkia  lynx  Eichwald  (grosso,  vcr- 
bältnissmässig  schwach  gewölbte  Form),  Orthitina  VerneuiliU  var.  Wosenboi^onsis 
T,  d.  Fahlen.  —  Tiangenau.  — 

Von  den  aulLn  tTilirten  Geschieben  der  Wesenberger  Sehichlen  sind  a,  b,  c, 
typisches  Wesen))ergei-  Gestein  und  aller  Wahrscheiidichkeit  nacli  auf  Ivslland 
zurückzuführen;  die  Ileiniath  der  übrigen  ist  Jedenfalls  das  Dallicum  zwischen 
Iv^tland  und  Schweden  und  zwar,  wie  ich  annehmen  zu  müssen  glaube,  derjenige 
Thcil,  welcher  Eathind  zunächst  liegt. 

Gesteine  von  gleicher  oder  ähnlicher  Beschaficnheit  wie  die  unter  f,  g 
und  h  anfgef&brten  finden  sieb  ebenfalls  als  Geschiebe  auf  den  Alands -Inseln 
nnd  aocb^  wenngleich  seltener,  bei  Upsala.  (Mfindlicbe  Mittbeilung  des  Herrn 
Dr.  Holm.) 

Zu  den  ziemlich  seltenen  Vorkommnissen  gehören  bei  uns 
die  sogenanDten  Backsteinkalke. 

Die  bei  uns  Torkommendea  Backstoinkalkc  zeigen  eine  gelbliche,  zum  Thcil 
etwas  bräunliche  Färbung;  sie  sind  aussen  porös,  grösstentheils  schwammig* 
porös  und  enthalten  zuweilen  im  Innern  einen  festen  aus  sehr  kompaktem, 
grfinlich-grauem ,  kicseligem  Kalkstein  bestehenden  Korn.  IJisweilen  ist  bläu- 
licher Chalccdon  ausgeschieden.  l>tini  Zerschlatren  tlieilen  sich  <iie  .'^uicke 
♦öfters  nai  h  fast  ebenen  Kluftflächeu.  Die  gcfuuduueu  ötücke  hatten  uugciähr 
die  Grösse  einer  Faust. 

tl 


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216 


Von  «jaiiz  IteBonclereui  IntiTOHKe  ist  ein  zu  Laii^riiau  hei  Traiiyt  vor  ganz 
kurzer  Zeit  von  mir  gcfunWencH  Sliiek,  weil  (lasselln"  lieweist,  (l;<ss  zum  mindesten 
ein  grosser  Tlicil  der  Hogenannten  Backätcinkalku  aud  bekannten  Geöteineu 
diu  oll  Verwitterung  ent»taudcu  ist. 

Das  betreffende  Gestein  zeigt  ftnssorlich  eine  poröse,  weisslich-gelbe  und 
thejlwdse  gelblieh-bfinnliche  Masse,  welche  gewissen  hellen  Backsteinkalken  in 
anfbUender  Weise  gleicht  und  nnr  um  «ne  schwache  Nuance  heller  gefilrbt  ist  als  * 
diese.  Das  Innere  besteht  ans  einem  harten,  dichtm,  spliitrigen,  grauen,  etwas  in*8 
GrQnliidie  spielmden  KaHc^  wdlcher  eboi  mit  Blldcneht  auf  diese  seine  pctro- 
grapliische  BcgchafTcuhcit  und  seine  organischen  Einächlässe  unzweifelhaft  auf 
die  kieselige  Abthcilung  der  unteren  Jewe'schen  Scliiclit  (D,)  zurückzuniliren 
ist.  Die  organischen  Einschlusae  sind  Phacopis  laeHfjata  F.  t^ohmidt,  Diunu- 
lifcx  piiropoUtamiH  Pander  var.  und  Ma»topora  concara  Eichwald.  Dass  wir  das 
iu  Rede  ötehcndc  Gestein  als  ein  solches  anzusehen  haben,  welches  iu  der  Um- 
wandclung  zum  Backstcinkalk  Itogriffcu  ist,  unU'rliegt  keinem  Zweifel. 

Ein  ähnliclies  (Jesteinsvurkomujcn  erwähnt  schon  Dr.  Jentzsch  in  seiner 
Arbeit  „Ueberöicht  der  silurischen  Geschiebe  Ost-  und  Wcrttpreussoub",  (Z.  d. 
d.  geoL  Ges.  Band  S2  pag.  U2ü)  bei  der  Besprechung  des  Backsteinkalkes. 
Es  beisst  dort:  „Bins  unsernr  Handst&cke  lässt  sehr  deutlich  erkennen,  wie 
der  Baoksteinkalk  aus  der  Terwittemng  eines  dichten,  der  Varietät  7b  ähn- 
^chen  Gestdnes  h^orging*'.  Unter  dem  Gestein  7b  ist  ein  dichter,  com- 
pakter,  dem  lith<^^pbi8ohen  ühnlichw  Kalkstein  mit  Jewe'schen  Versteineningea 
verstanden. 

Herr  Dr.  Jentzsch  hat  die  grosse  Freundlichkeit  gehabt,  auf  meine  Bitto 
mir  sein  auf  diese  Frage  bezügliches  Material  zur  Ansicht  und  Vergleichung 
zuzusenden.  Der  Kern  dcö  in  Rede  stehenden  ostpreussischcn  Stückes,  welches 
aus  dem  AUe-Tlial  von  Kaidan,  Kreis  Gerdauen,  herstammt,  ist  demjenigen  des 
Langenauer  Stückes  sein-  aluilicli,  alier  etwas  dunkler  gefiirlit.  Der  hackstein- 
artige  Character  ist  bei  dem  ostprcussischen  Stücke  insofern  weiter  eutwickelt, 
als  die  Aussenpartieen  schon  echt  backsteinartig  braun  geikrbt  sind,  eine  Farbe, 
welche  nach  meiner  Ansicht  von  eisenhaltigen  im  Dilnvinm  drculirenden  Wassern, 
mit  denen  natitafgemäss  die  äusseren  Scliichton  des  Backsteinkalkes  am  stärksten 
impiägnirt  werden  mussten,  herrfihrt.  Die  Innenpartieen  der  VerwittemngS' 
kruste  sind  bei  dem  ostprenssisohen  Stücke  ebcnialls  heller  gefilrbt  Beide 
Stucke  unterscheiden  sich  auch  noch  in  folgender  Weise:  Bei  dem  Stucke  aus 
dem  Alle-Thal  ist  die  verwitterte  Scbiclit  scharf  gegen  den  Kern  abgesetzt,  was 
bei  unserem  Stücke  von  Langenau  nicht  der  Fall  ist.  Characteristische  A'er- 
steinernngcn  entliült  das  Kaidancr  Stück  nicht,  sondern  nur  einige  Brachiopodcn- 
ahdrücke  etc.  Vielleicht  sind  trotz  der  oben  angegelienen  Verschiedenheiten 
das  Stuck  von  Kaidan  und  dasjenige  von  Langenau  gleichalterig  und  Ueidi; 
als  derselben  Schicht  angehörig  zu  betrachten ,  w  eil  die  I>esehafl'cnlieit  des 
Kerngesteins  bei  beiden  so  ausserordentliih  ähnlich  ist;  beweisen  lässt  sieb 
dieses  deshalb  nicht,  weil  in  dem  ostiueussiächcu  Stücke  characteristiscbe  Ver- 
steinerungen fehlen.  " 


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217 


AvBser  dem  erwähnten  Gestein  erhielt  ich  von  Herrn  Dr.  JentzHch  zur 
Ansicht  ein  als  „Back»teinkalk"  bezeichnete»  Geetein  von  Pfarrsroldchcn ,  Kreis 
Mobrangen.  Dasselbe  i^t  aosclioinend  auch  an  den  Autusenpartioen  noch  nicht 
völlig  zum  typischen  Backsteinkalk  entwickelt,  besteht  aus  einem  Kern  von 
grauem,  dichtoni  Kalk  und  aus  einer  brainiUclion.  zorfrcssonen.  vcrluiltnissiniiHsig 
festen  Verwittei  unirsknistc.  Die  Art  und  Weit^o  «lor  Ausbihliiiij^  zum  liack- 
Bteiukalk  ist  Ix-i  dic^cin  Kalko  ioficufalls  eine  von  drii  obigen  viMsi-hitMicne. 
und  ist  darum  auch  wolil  der  Kiii-k.-^clilii.ss  gestattet,  dass  das  Kmigostcin  ein 
von  den  obigen  verschiodene^  ist.  Kino  dicnii8ch(!  Analyst'  würde  hier  am 
ersten  Aafscbluss  geben;  von  vornherein  ist  zu  vermuthcn,  dass  wegen  der 
grösseren  Festigkeit  der  Verwitterungski-nste  das  Gestein  von  Pfarrsfeldchen 
(Kern)  am  kksdreichsten  befunden  werden  wfirde.  Die  organuchen  Einschl&sse 
dieees  Gesteins  sind  meist  Brachiopodensteinkeme  nnd  •Abdrficke,  unter 
denen  sich  eine  kleine  feingerippte  Orthü  befindet,  welche  der  Orthü  eoneinna 
LindstrOm  nahe  sn  stehen  scheint.  (Eme  Shnliche,  wenn  nicht  dieselbe  Form, 
was  wegen  der  verschiedenen  Erhaltungsweisc  nicht  zu  entscheiden  int,  fand 
;»ic'b  in  unserem  Maerourakalk.)  Das  Alter  dos  ietztgonannton  ostpreussischen 
Gesteins  lässt  sich  ans  seinen  Einschlüssen  ebenfalls  nicht  genau  bestimmen. 

Gellt  nun  solioii  ans  dieser  vcrscliiedenartigcn  Kntwickclung  der  in  Rede 
»teilenden  Backstcinkalkc  hervor,  dass  wir,  die  iniiutrliiii  iVagliche  Glcicliartig- 
keit  der  Gesteine  von  Langenau  und  Kaidan  vorausgesetzt,  es  hier  aller  Wala*- 
e^choiidichkeit  nai  li  mit  zwei  verschiedenen  Gesteinen  zu  thun  haben,  so  zeigt 
auch  der  paläontologische  Befund  bei  den  sogenannten  Backsteinkalken,  dass  wir 
dieselben  nicht  ohne  erheblichen  Zwang  auf  ein  einziges  Ursprungsgestein 
xitrikckAbren  können,  nnd  bin  ich  der  Ansicht,  dass  wir  unsere  Backsteinkalke 
wenigstens  der  allerfprOssten  Mehrzahl  nach  von  Gesteinen  der  kieseligen  Ab- 
ibdlnng  der  unteren  Jewe'schon  Schicht,  von  gewissen  kieseligen  Kalken  der 
oberen  Jewe'scto  (Eegerschen)  Schicht  incl.  Macrourakalke  und  von  Gesteinen 
der  Lykliolmer  Schicht  abzuleiten  haben ;  denn  characteristischc  Versteinerungen 
aus  allen  diesen  Schichten  kehren  in  den  Backsteinkalkcn  wieder,  (s.  Gott  sehe: 
Die  Sedimciitär-Geschiebe  der  Provinz  Schleswig-Holstein,  Yokohama  1H8;}, 
pag.  10.  und  F.  Roemer.  Z.  d.  d.  geol.  Ges.  1862  pag.  591— .o93.)   Von  der 
Lykholmer   Schicht  erscheinen  Ifesoiiders   die  von  F.  Schmidt  (Revision  der 
ostbalt.  silur.  Trilobiten  pag.  37)  erwähnten  »lichten  weissen  kieselreichen  Ge- 
steine geeignet,   ni  ter  giinstigen  Unislandeii  solche  Pioducte,   welche  wir  als 
liacksteinkalke  zu  bezeichnen  piiegen,  zu  liefern.    Der  von  Go tische  a.  a.  <). 
Lervorgehobeue  Mangel  an  den  in  der  Lykholmer  Schicht  so  allgemein  ver- 
breiteten Korallen  in  d<ni  Backsteinkalken  scheint  mir  ohne  erhebliche  Bo- 
deutüDg  zu  sein,  da  F.  Schmitt  bei  der  kieseligen  Abtheilung  der  I^ykholuier 
i     Sdücbt  ansdrflcklich  betont,  dass  daselbst  nur  wenig  Korallen  vorkommen. 
Du8  ein  erheblicher  Bmchthoil  unserer  Backstcinkalkc  aus  kieselrcichcn  zur 
anlereo  Jewe'eclien  Schicht  zq  stellenden  Kalken  durch  Vorwitterung  hervor- 
gegangen isiy  dieses  erachte  ich  jetzt  als  erwiesen. 


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S18 


Es  wlirdo  dc'tunach  tliu  lleitiiath  uiiHcror  Backsteinkalko  im  Woseiitliolien 
mit  doiijcnigcii  Ciogcmlen  zu8ammonrall<Mi.  in  wclclien  .Towo'sclio  uini  liVklntlmcr 
SoliichU'ii  aufstellend  vorkoninien  tuli  r  in  weh  licn  wir  solche  veroiudu'n  k()nncn; 
(li<\<c  Gegt'iidcn  siud:  £»tlaud,  Oclaiid  uud  daä  üalticum  zwischen  Estland 
und  Oelaiid. 

Die  iu  unseren  Hiieksteinkalken  l>col»ac'hteten  ^'('^^<teinerung^'n  sind  folgende: 
ritacopx  laeriiiata  h\  Schmidt,  (Laugenaucr  (jctitciii), 
Cheiruru»  sp., 

Lühm  cf.  angutta  Beyrich, 

OrtKonota  varieeottata  noT.  sp., 

Plafjfitrophia  lynx  Eichw., 

Strophomena  et  ruffosa  Dalin^ 

Catäniuni  sp.,  (Qoerschnitt) 

Acestra  subularis  F.  Roemer, 

Cißclocrimu  Spaskn  Eichwald, 

Masfopora  concava  EichwaM, 
atissordem   noch   d;<s   in  diesen  Get-cliiehen  vcrl»roit<'t<'  cij.'t'ntliiiinlirhe  Fossil, 
welrhos  im  Cniti um  ein  kug.  ligcs  Gebilde  trägt,  von  dem  nach  allen  liichtungon 
hin  spitz-kegi-ltornii*:»'  Stalielien  ansstralden. 

Fundstellen  siud:  Nenkau,  Brentau,  lloch-Stüblau,  Laiigfuhr,  Laugenau. 

Die  ItjrkkoLner  Seliicht  (F.,  F.  Schmidt) 
isl  bei  uns  vertreten  dttrch  folgende  Gcstdne: 

a.  Derber  fester  ic:rauer  Kalk  mit 

StrepteUmna  eurojmcuin  F.  Roeuier. 

—  S|K!npaw8kon.  — 

b.  Gelbgrauer  Kalk  mit 

Su/>u(i(c>t  f/ii/>t9  Eicli\v;dd, 
IkUcrophon  radiatu»  Eicliwald. 

—  8pcngawsken.  — 

c.  Zu  dieser  Schicht  dürfte  auch  zu  rechnen  sein  ein  grusöcr  Theil  der 
ätücke  der 

A'uhflotiponfjta  praemnrm  Gold!.  :<i>. 

d.  Wahl  .^clieinlieli  gehört  znr  Lvkholmer  Sehicht  auch  ein  Stück  eines 
grauen  mergeligen  aber  dodi  /iemli»  h  festen  Kalkes  mit 

S>/i-iitifoj'liii//u)>i  otyaiioti  Linne. 
Auf  den  Klulitlachen  des  Gesleinö  befinden  sich  dendritische  Au.^.-eheidungen 
von  Manganit.  —  Langfuhr.  —  ' 

e.  In  einem  ganz  ahnliehen  (K\-it  in  fand  sieh  eine  Varietät  der 

Ilalynie*  catenularia  Linne  sp. 

—  SpcngaWfiken.  — 

14 


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210 


t  SchlieMÜch  sei  hier  noch  dn  dichtor  fOthlich*  grauer,  anscheinend  etwas 
aersetsler  Kalk  mit  Kalkspathdnschl&SKn  erwtthnt,  welcher  folgende  Ver^ 
steinernngeii  enthält: 

Phacops  Eichtaaldi  F.  Schmidt, 

Cheii-vrus  conformis  Angclin, 

Culymene  snuirin  Conrad, 

J.eptaena  sericea  Sowerby. 
Das  Gestein  als  solches  steht  meines  Eracht^'ns  gewissen  (^eseliit^ben  vom 
Alter  der  Wesenbcrger  Schicht  (den  Geschieben  c,  1",  g)  ausserordenllicii  nahe 
uud  cutstammt  mit  dietscu  möglicherweise  einer  jetzt  nicht  mehr  existironden 
oder  doch  wenigstens  nicht  bekannten  Uebergangsachiebft»  weldie  swischen  den 
Wcaenbeiger  nnd  den  Lykholmer  Schichten  eingeschaltet  war.  Vielleicht  werden 
sich  später  noch  nlhere  Besiehungen  zwischen  denselben  anffinden  lassen. 
—  Langenan.  — 

Von  den  anderen*  vorher  genannten  Geschieben  g^ube  ich  die  St&cke  a, 
d,  0,  und  theilweise  wenigstens  auch  c  auf  Estland  selbst  bezichen  zu  dfirfen 
da  die  Gcsteinsmassc  den  Estländischen  Vorkommnissen  entspricht.  Beziip:Iich 
des  unter  b.  aufgeführten  Geschiebes  bin  ich  im  Zweifel,  ob  dasselbe  auf  Estland 
oder  auf  westlich  davon  n^elej^ene  Ablagerungen  zu  Vieziehen  ist.  —  Verglichen 
sind  die  Ljrkholmer  Geschiebe  mit  Ausnahme  von  d  nicht. 

Noch  spirlicher  als  die  Lykholmer  Schicht  ist  bei  nns  vortreten 
die  BorkMiner  Sehleht  (F,,  F.  Schmidt), 

von  welcher  wir  bei  uns  den  characteristischen  weissen  Borkholmer  Kalk  haben. 
Derselbe  entbih  neben 

Dueeparo  rhombifera  F.  Schmidt 
nodi  «nige  Brachiopodenreste  und  viele  Crinoidenstiele.  —  Spengawsken.  — 

Untersflnrischen  Alters  ist  ferner  ein  Bleiglanz  einschliessender  giauer 
feinkörniger  Sandstein  mit 

Orthinna  amomala  Schloth.  var. 
and  Coecinium  proavua  Eichwald. 
DerscllK)  ist  wenigstens  in  Russland  anstehend  nicht  bekannt,  meines  Wissens 
auch  in  Schweden  nicht,  und  dürfte  das  Balticum  zwischen  Estland  und  Schweden 
als  Heimath  dieses  Geschiebes  anzunehmen  sein.  —  Langenau.  — 
Kurz  erwähnt  sei  hier  noch  das  Vorkommen  von 
Aulocojnum  aurantium  Oswald, 
Aulo&>pivm  diadema  Oswald, 
A>styb)spongia  ineiiO'lobata  F.  Boemw. 
Mit  aller  Beserve  fiihre  ich  schliesslich  hier  ein  flintariigcs  braunes,  grfinlich 
und  gelblich  geflecktes  Oestdn  auf,  welches  Brachiopodenreste,  anscheinend 
finte  TOD  OrthU,  enthält.  Man  wird  dnrch  dieses  Yorkommniss  unwillk&rlich 
M  gewivae  flintartige  Schichten,  welche  auf  Odand  vorkommen,  erinnei't. 
(Holm:  Om  de  vigtigaste  resoltaten  (Hb  eu  sommaren  1883  ntlbrd  geologisk- 

IS 


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220 


palacontologi,<k  irsa  pa  r)l,Hi(!.  Kon^M.  Vct.-Akad.  Förhandl.  1882.  No.  7.  pag  70.) 
—  In  der  Saiuiiiluiig  dos  liieHigeii  rmvinzial  Miisouins.  Fundort:  Pr.  Stargard. 

F/iiiigp  liior  iiiolit  orwalintc  iiutciiiiliiriäclie  Gesubiebe  werden  im  specieUen 
Tlieile  Beiücköicktiguug  tindeu. 

Obersilurische  Geschiebe. 

Gesteine  vuni  Alter  der  niittelgotländiKcheii  Schichten. 

a.  (iidldich  wci.sser  Kalk  von  Laugeuau  mit  Kalktfpatbdruiien.  Oie  Ver* 
tfteincruugcu  UfäscUxMi  sind: 

Cdli/nu'fie  lilv IUI  iilxichii  i^i  oii^iiart, 
Knci  intirux  pmatutus  EuJUincll> 

Afri/pa  t^dieutaris  Linne  s\>. 
Dasselbe  Oestem  findet  sich  anstehend  in  der  Gegend  von  Wisby  auf  der 
Insel  (3otland. 

b.  Dem  eben  genannten  sehr  ähnliche,  aber  wenig«'  feste  Gesteine^  welche 
gleichfalls  gelblich-wciss  gefitarbt  sind  und  Kalkspath  einschlicssen,  wurden  zu 
Langfuhr,  Spengawsken  und  Brentan  gefunden. 

Die  organischen  Einscblfisse  waren: 

Enerinurut  punciatun  Eiinnriub* 
Prorfvs  coneinmu  Dalm.  sp., 

Spirircr  rri>'j>ti'<  Iii?.  Hj)., 

i>(roj>lio/it('/i/i  (iiitiijuiita  Sow.. 

Sti'Ojjhomeuu  rhomboiilalU  Wilckciis 

Stropkomemt  (mhrex  Pander  (übcrtiiluri.suhc  \'arietiit), 

Atrypa  refieulari«  Linnd  »p., 

Fenutdla  ttriato-punetata  Krause. 
Heimath:  Oesel-Gothmd,  d.  h.  das  Gebiet  zwischen  Ocsel  und  Gutland  mit 
Binscbluss  dieser  Inseln. 

c-  Graugclbcr  an  einzelnen  Stellen  blaogran  gefleckter,  fctttcr  wenig 
kiT8talli)iiKchcr  Kalk  vun  aiiHirczrirlinct  s|dittn'^oiii,  scharfkantigem  Bruciie. 
Dic8e.s  Gestein  enüiält  eine  nicht  uucrhcblicbc  Menge  von  fein  vertheilter 
Kieselsäure. 

Die  VerBtciucnm^«'!!  desselben  sind: 

Knrri nurux  jiunrfatm  jjiUtUU'ich, 

Strop/iomenn  sp. 

Das  (lestcin  diirftc  einem  von  F.  Schmidt  IteseliricliciH  n,  iui  südwesllielien 

l'jstland  zu  Tage  tretenden  ziendicli  gut  entsprechen.  (Revisiuii  der  uätbaltisclieii 

Hilarischen  TriloMten  pag.  47.)  Es  heisst  dort:  „Auf  der  Strecke  von  KiiTefer 

iiber  Leal  nach  Werder  tritt  das  Gestein  selu*  oft  zn  Tage.   Es  ist  oben  ein 

caTemöser  Dolomit,  oft  hui  und  kiesdßg,  unten  ebenmässige  Platten:  im  Innern 

blau  von  fein  vertheilter  oiganischo'  Substanz,  nach  aussen  gelb."  —  Ijaugenau*  — 

1« 


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321 


d.  Bläulich -grauer  theilweise  grob-krystalHnischer  Kalk  von  eckigem 
Broch  mit 

E$iiainmm$  pttnetatM»  Emmrich, 
Sirophomem  rhombrndalü  WilckeiiB  sp. 
HeuDsUi:  OeaeVGotlaiML  —  Lugenan.  — 

e.  HeUgniies  Mexgelgcstein  mit 

CaemU»  Jumperinu*  Bichvnld, 

deflscn  Heimath  man  wohl  auf  der  Insel  Ootlaiid  an  snchen  hat.  (Eichwald 
fuhrt  in  seiner  I.ethaea  rrnnra  diese  Art  nicht  aos  Estland  auf,  sondern  als 
Geschiebe  von  Wilna.)  —  Sj)ens:awpken.  — 

f.  In  ^em  ganz  älin1icli(>n  Mcr^olgeBtoin  fanden  sich  Tergesellschaftet 

CoenitcK  Hnenrifi  Edwards  et  Haimo  TBT.  nnd 

Ah-rnlifes  vqiem  Fougt  sp. 
Coertif,-»  lineari«  tindct  sich  nach  Lindström  (Nomina  fossilinm  sihiru'nsiiim 
fiotlaiidiae  pag.  27)  auf  der  Insel  Gotland  im  anstehenden  Gestein.  Von  einem 
Vorkommen  dieser  Koralle  in  Estland  ist  mir  awif  der  Uteratur  niclits  bekannt 
(Eichwald  nennt  in  seiner  Lethae  roasica  als  Fundort  nur  Kameiielz— Podolsk), 
und  bin  ich  geneigt,  auch  für  dieses  Geschiebe  als  ursprüngliche  Heimath  die 
Insel  Gotbmd  anzonehmen.  —  Spengawsken.  — 

g.  Catn^u  junipemnu  fand  sich  noch  in  einem  grauen  roth  gefleckten 
festeii  Korallenkalk  Tergesellschaftet  mit  CoenitH  inierfexhit  an  Langenau. 

Die  Heimath  desselben  ist  jedeniUIs  anf  der  Insel  Gotland  sn  suchen, 
mllglieherweise  aber  nicht  in  den  sogenannten  mittelgotlftndischen  Schichten, 
rondcm  in  in  den  nSchst  hdher  goldenen.  (K.) 

h.  Zu  dieser  Schiohtengmppe  sind  aneh  jedenfalls  an  stellen  einzelne 
Stücke  der 

Calamopora  Gotlamh'ca  Goldfuss, 
welche  in  gclblich-weissen  kr}'stallinischen  Kalk  umgewandelt  sind. 

Heimath:  Ocsel — Gotland. 

i.  Weisslich<^ber  krystallinischer  Kalk  mit     .  ^ 

Jj^^erdiila  hnltica  Hisinger. 
Fleiraath:  Mittel-Gotlaud.  —  Spcn^wsken.  — 

k.  Weisser  grob-krystallinischer  tou  gdben  Moi^elachniinin  durahsetzter 
Kalk  mit 

Lepcnliiia  IliHinfft^ri  F.  Schmidt, 
Lepenlifia  haltten  liisinger. 
Die  Heimath  di»'ses  (Jcsohiehes  ist  jedt-iifaüs  auf  der  Innel  GoilauU  tnier 
in  der  Niilie  dioi^er  ln.-<el  z»  .suchen.  —  Speugawsiken.  — 
1.  üelblicli-wcisser  Kalk  mit 

IVniumervs  conchidtum  I)alman. 
Hoiuiatli:  die  Inäcl  Gotland  oder  deren  nähere  Umgebung.  —  Langenau 
und  Spengawsken.  — 

Sf 


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222 


m.  GruiigrüDUoher  Kalk  ndt 

PsHtameru$  Mtuhidium  Dalman. 
Dieses  Gestein  scheint  anstehend  nicht  bekannt  zu  sein,  und  dürften  snb» 
marine  Schichten  in  der  Nähe  der  Insel  Gotland  als  die  Heimath  desselben  zu 
betrachten  sein.  —  Mcisterswalde  und  Spengawsken.  — 
n.  In  einem  weissen  Kalk  fand  sich 

Pentamerus  galeatu»  Dalman, 
dessen  Vorkommen  ebenfalls  auf  dio  Insel  Gotland  hinweist.  —  Spengawsken.  — 
o.  Zu  den  Jüngeton  Altlagerungon  der  mittclgotländischen  t^chichten  ist 
vielleicht  auch  ein  grauer  fester  viel  ockergelben  Üolitli  führender  Kalk  von 
Tenipelburg  bei  Danzig  zu  stellen. 
Die  organischen  Einschlüsse  sind: 

CSot^MMM  JSIiMmn&aifAif  Broiigniart, 
DUeina  rugaia  Sow.  sp., 
Spin/er  radiahu  Sow., 
Bhjftuhondla  eumata  Dalm.  sp., 

H^math  unbekannt 

Nach  den  Geschieben  vom  Alter  der  mittelgotländlschen  Schichten  fuhro 
ich  hier  einige  oberBilurische  Gesteine  ani,  Aber  deren  genaues  geologisches 
Alter  ich  mich  des  Urtheils  enthalte. 

a.  Ein  im  Aussehen  manchen  eigentlichen  Chonctcnkalken  (Beyrichienkalken) 
ähnlichen  Gestein  von  splittrigem  Bruche  und  vou  theils  graugi-üulicher,  theiU 
brauner  Farbe  mit 

Chonetes  striatella  Dalm.  sp., 
Spiri/er  cri»pu9  His.  sp. 

—  Oischkan.  — 

b.  Weissliob-gnuier  fidnkiystallinischer  Kalk  mit 

Chonete»  dnatella  Dahn,  sp., 
ßpkiftr  entput  His.  sp«, 
StnphontMü  sp« 

—  Spengawsken.  — 

c  Gelblicher  dichter  Kalk  mit  Kalkspathenischlilsaen,  enthaltend: 
Leperditia  Eirhwaldi  P.  Schmidt| 
Chonetes  striatella  Dalm.  sp., 
Spiri/er  a-ispua  His,  Bp.| 
Strophomena  sp. 

—  Langfahr.  — 

Vielleicht  stammt  das  unter  c  genannte  Gestein  aus  Schichten,  welche 
zwischen  den  Schichten  J.  und  K.  eingeschaltet  sind;  wenigstens  führt  F. 
Schmidt  sehne  Idperditia  EuhmaUH  ans  diesen  Schichten  an. 

Diese  Verateinemiiig  ist  nur  von  Ossel  bckannt|  nnd  ist  das  betreffende 
Geschiebe  wahrsebeinlich  auf  diese  Insel  oder  deren  westliche  Umgebnng  snrfick- 
znAhren. 


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223 


Da  Chonetet  tinat^h  in  obersiluriachen  SchichtMi  weit  verbreitet  ist  (cf. 
LiBdttrdiii:  Bidrag  tiU  KAnnedomen  om  Gotlands  ßraehiopoder,  VetoDsk.  Akad. 
Fttrhaadl.  1860  fMg.  880)  und  deshalb  bei  der  Schiebtenbestiiiimung  mit  Yor^ 
sieht  beniitst  werden  miiss,  so  halte  ich  es  mindestens  für  sehr  sweifelhaft, 
ob  die  Gesehiebe  tu  und  b.  sn  den  Cbonetenkalken  im  engeren  Sinne  su 
reehnen  sind. 

Venrt^neningen  aus  dm  Gcschiebon  vom  Alter  der  mittelgotländischen 
Schichten,  wclclu;  hei  der  Behandlung  der  Oeschiebe  nicht  erwähnt  sind,  werden 
im  specieUen  Theile  ihre  Erledigang  finden.  — 

Die  GraptoltthmigeBtetne, 

welclie  dem  auf  Sclinnen  vorkoninu  iKlcii  Cardiolaschiefer  äquivalent  sind,  finden 
sich  bei  uns  in  melirereu  Varietäten. 

a.  Atn  häufigsten  ist  der  dunkolgraue  dickte  und  sehr  harte  Kalk  von 
splittrig-muscLeligem  Bruch,  enthaltend: 

O/ihocera«  greyanum  Murchison, 
Pleurotomaria  ej-tensa  Heidenhain, 
Cardiola  interrupta  Brod., 
Monocjrapfv»  eotcnm  Barr., 
Monograptus  pnodon  Bronn, 
MonogngpUu  dutttM  Portlock, 
Mtmogreqttu»  tealarü  Qoenstedt» 
Monograptut  Bohmmeu*  Banrande. 
Dieses  Gestein  habe  ich  einmal  so  Spengawskcn  und  wiederholt  zn  Langnau 
gefunden. 

b.  Etwas  seltener  scheint  eine  mehr  erdige  weichere  Variotftt  in  sein;  die* 
selbe  ist  auch  Ton  etwas  hellerer  Farbe.  Bin  von  Langenau  stammendes  Stfick 
enthielt: 

Calymetu  Blummhachii  Brongniart, 
Beyrichia  Joneiii  Boll, 
Leptaena  cf.  sericM  Sow., 
an^<<orUoni  noch  einige  andere  Molluskcnreste.  —  Langenau  und  Tompelbnrg 

bei  Dan  zig.  — 

Ktwas  dunkler  gefüibt.  im  Uebrigen  von  b.  ansclioinend  nicht  vo  sciiioden. 
ist  ein  im  iiit'sigen  Provinzial-Museum  befuuiliches  Stück  von  iScböuberg,  Kreiü 
RoBeuberg.    Dasselbe  enthält: 

Monoyraptu»  cohm»  Barr., 

Monoyraptus  p'iodon  Bronn. 

c.  Eine  dritte  Varietät  ist  ein  graugrünliclie.s  Kalkgestein  mit  gelblicher 
Yerwitteruugssckicbt;  in  diesem  Gestein  fanden  »ich: 

Orthcemu  greganum  Mnrchison, 

Orthotma  twtalieulahm  (Murchison?)  Heidenhain, 

19 


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224 


Cordioia  intmttpta  Brod., 
Mcmgrtg^     gr^fforivt  Lapwordi. 
—  Hodi-Stüblaiu  — 

Unsere  OraptoUtfaengveteiiie  seigen  keine  Sehiefernng  oder  Scfaiclitaiigy  vad 
\nt  aus  diesem  Gmodc  ihre  Identität  mit  den  nahe  Terwandten  Oestoinen  in 
Schoncai  ansgeschlossen.  Doch  wiid  man  kaum  fehlgrdfeD,  wenn  man  annimmt, 
dass  unsere  Gi-aptolithoiikalke  von  solchen  Ablagerungen  herstammen,  welche 
(istlieh  von  Schonen  fi^elegen  waren  oder,  von  der  Ostsee  bedeekt,  noch  heutigen 
Tages  dort  existircii.  die  mithin  als  directe  Fortsetzung  der  raniiolaschiefer, 
ab«r  mit  versrhiedeuartiger  petioirraphischer  Ansbihlnng,  aufzulassen  wären. 

Von  den  eigentlichen  (»raptolithengcstcinon  ist  jedenfalls  ein  fester  gelldiclicr 
flplittriger  Kalk  mit  einer  dem  RetioUie»  graeili^  F.  Roemer  nahe  stehenden 
Graptolithenart  »i  tramen.  Die  hiesige  Form  fet  anschdn^  ^ms  sehndAer 
als  die  von  F.  Römer  besciiriebene,  nnd  stdien  die  in  der  Hitto  sieh  Ter- 
dnigenden  Zellen  auf  beiden  Seiten  nogefilbr  in  gleicher  Hohe.  Die  Obeffllche 
der  Zellea  ist  sehr  fein  qnergestrdft.  Es  ist  dieses  in  Tempdbnrg  bei  DaazSg 
gefhndene  Stück  da^jenigei  welches  mir  frfiher  (Tageblatt  der  58.  Natnrf.- 
Vers.  1880  pag.  196)  bei  den  Graptolithengesteiuen  zu  der  Bemerkang  &ber 
das  Vorkommen  von  Dipio^iqmu  Veranbssnng  gegeben  bat 

Jüngere  obersilurische  Geschiebe. 

(Gof<teinc  der  Seliiclitengruppe  K.  F.  Schmidt.) 

Die  Gesteine  vom  Alter  der  oberen  Oeser.schen  oder  der  südüstÜchea 
GotlUndiseheu  Zone  sind  bei  uns  am  zahlreichsten  vertreten,  besonders 

a.  die  sogenannten  lieyrichien-  oder  Chonetenkalke,  wclclic  den  massenhaft 
dai'iu  Norkommenden  Schalen  von  gewissen  Bejfinchieii  und  Chonetes  striatella 
ihre  Namen  verdanken.  Die  Beyriohienkalke^  wdche  meistens  in  etwa  hand- 
grossen  oder  noch  kleineren  St&ck<m  geftn^Mi  vmrden,  biswoQen  nnd  nidit 
gerade  selten  aber  auch  als  grosse  Platten  vorkommen,  fdnd  sdir  verschieden 
gefikrbt:  gran,  blangran,  grünlich,  grünlichgrau,  gelblich,  gelblichen,  sehr 
selten  weisslich^grau. 

Im  Kreise  der  Beyrichienkalke  giebt  es,  wie  auch  Herr  Noetling,  in 
Anlehnung  an  den  Bearbeiter  der  Beyrichienkalke  Herrn  Dr.  A.  Krause  in 
Berlin,  in  seiner  oben  eitirten  Arbeit  pag.  302  ganz  richtig  bemerkt,  gut 
eliaracterisirte  Gruppen,  und  sagt  derselbe  etwas  weiter  unten:  ,,Hier  sollen 
nur  die  häufigsten  und  am  leichtesten  kenntlichen  (»(isteinsvarietäten  dieser 
Geschiebe  aufgeführt  werden  "  Als  eine  solche  Grujuic  werden  zu- 
nächst aufgeführt:  „Crinoidenkalke,  feste  blaugraue  Kalke,  deren  Oberiläche 
mit  zahlreichen  vorschiedenaitigen  Crinoideustiolgliedern  bedeekt  ist  etc/'  Hierzu 
ravsa  bemerkt  werden,  dass  die  betroffenden  Crinoidenstielglieder  auch  in  anderen, 
2.  B.  in  graugrünen  Kalken  sehr  zahlreich  auftreten,  so  dass  die  Menge  der 
Crinoidenstielglieder  allein  kein  chaiacteristisches  und  chissificatorisch  ent- 
scheidendes Merkmal  abgeben  kann;  viel  wichtiger  könnten  in  diesem  Falle 


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225 


Tielleicbt  die  ebenfalls  angeführten  Btyozoeu  ae'iu.  So  befinden  sich  z.  B.  in 
meiner  Sammlung  and  hl  derjenig  n  dee  hiesigen  ProTinzial-Hnseams  ilbnliohe 
Kattce,  wie  sie  Herr  Noetling  bescliieibt,  welche  Crinoidenstielglieder  nnd 
dwebeo  Vuuukaria  noduhta  BicbwaM  und  andere  Biyosoen  eto.  enthalten. 

Ueber  den  „Elevatneladk''  enthalte  ich  mich  dee  Urtbeils,  da  ich  keine 
analogen  Oeechiebe  von  hier  kenne. 

Die  „Nnenlakalke"  wird  man  wohl  gehen  lasgen  können,  wenn  auch  eine 
Dartegang  der  Besiebongen  n  anetehendem  Gestein  wünscbenswerth  wMre, 
ebenso 

die  „Murchisonienkalke",  besonders  auch  mit  Rücksicht  darauf,  dass 
gewisse  Geschiel>earten  mit  anstehenden  Gesteinen  überhaupt  nicht  ideutiücirt 
werden  können. 

Als  j.Calymenen-  und  Chonctenkalke"  bezeichnet  Herr  Noetling  „sehr 
harte,  feste,  grüngmue,  blaugraue  oder  gelbgraue  Kalke,  die  hauptsäcldich  durch 
das  ViHrhaadeaseln  von  CkaneU$  ttnattUOf  sowie  der  CWymAw  ^/tMMii6a<'At 
Bron.  «uigeieichnet  sind;  letstere  fehlt  anch  ofterSi  dann  sind  die  Geechiebe 
fittt  anascUiesslich  mit  Cftonffe»  Hrtatella  erfSllt;  sehr  selten  finden  sich  daneben 
TtHiaeuUm." 

Eine  so  allgemein  gehaltene  nnd  so  wenig  exacte  IKagnose  hat  kaum 
einen  Wertli.  Chonetes  stHafella  kommt  bekanntlich  in  meiirercn  Varietäten 
vor,  welche  nach  niciner  Erfahrung  und  nach  den  Flrfahmngen  anderer  Foi  scher 
(80  führt  z.  H.  TuUberg  in  seiner  Arbrit  „Ueber  die  Schichtonfulge  des  Sihira 
in  Schonen  ete."  Z.  d.  d.  geol.  Ges.  Band  35  paj^.  231  —  233  als  ganz  be.^tiinnite 
Varietät  <  '/unnies  strtatella  var.  lata  v.  Buch  auf)  an  ganz  Itostimuite  (iesteiiis- 
arleii  L^eliuiiden  sind.  Dass  diese  Varietäten  der  (  hoiutes  KiriateIJa  von  Herrn 
Noetling  nicht  berücksichtigt  sind,  ist  befremdlich,  da  die  betreflenden  Foiuien 
aoffUlig  genug  hervortreten,  wie  dieselben  sich  denn  auch  in  der  That  bei  der 
Classifieation  der  B^yriehienkalke  gnt  ▼erwerthen  lassen.  Das  Vorkommen  Ton 
Odymemt  Blvmtnbaehn  dürfte  nur  mit  ttusserster  Vorsicht  bei  der  CUssification 
der  sogenannten  Bejrichien-  oder  Chonetenkalke  m  rerwerthen  sein,  wenn  es 
Qberbanpt  hierbd  Verwendung  finden  kann,  was  ich  anf  Ornnd  meiner  Beob* 
aehtongcD  l>ezweifeln  mnss. 

Ob  die  Bezeichnung  „Acastekalk"  des  Herrn  Noetling  „ein  hellblaugrauer, 
bröckeliger  Kalk  mit  zahllosen  Fragmenten  un<i  Schalen  der  Rhytukomlla 
nucula,  daneben  aber  sehr  liäufig  auftretend  die  l*vgiilieii  und  Kopfschilder  von 
AcoAte  Dcncnini^iae  Mureli."  für  die  hetreft'enden  CJc^diielio  uilücklich  gewählt 
ist,  scheint  einstweilen  iioeij  zweifelhaft  zu  sein,  da  Acaate  Downinyiae  bei  uns 
in  sehr  verschiedenen  Gesteineu  gefunden  wird. 

Die  Bezeichnung  „Beyrichienkalk  im  engeren  Sinne,  hauptsäciilich  ausge- 
zeichnet durch  das  zahlreidie  Vorkommen  von  Beyricliieu  .  .  ist  eu  allgo- 
indn  nnd  deshalb  gleiehwerthig  mit  der  obigen  ColIectiTbozeichnung  „Calymcnen- 
und  Chonetenkalke",  d.  h.  sie  hat  wenig  oder  gar  keinen  Werth,  und  können 
wir  nns  eine  nlhere  Erörterung  derselben  sparen. 


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226 


Von  diesen  hier  gefundeneu  Beyrichienkalken  nenne  ich  speciell  nur  die- 
jenigen, welche  entweder  mil  anetehendem  GeBtein  TergUcben  oder  sonst  leicht 
wieder  sn  erkomen  sind. 

«.  Sehr  ansiseseichnet  ist  ein  gmner  etwas  ins  Bläoliche  spielender  grob- 
krystallinischer  stark  gliasender  und  theilweise  spiegelnder  Kalk,  welcher  bei 
grosseren  Stficken  tbonige  Partieen  einschlios^t;  derselbe  ist  besonders  charac- 
terisirt  durch  das  häufige  Vorkommen  von  Sjnrtfer  eletatu»,  welcher  kanni  iu 
einem  grOs^oron  Stücke  dieses  GestMns  fehlen  wird;  ich  kenne  diesen  Kalk 
von  Ziegelei  Seluiddelkau,  von  Langenau  und  Spengawsken, 

Vah  \m  Ziegelei  Scbüddelkau  gefundene  Stuck  enthielt  folgende  Ver- 
sleinerungen: 

P/iacops  (Araxfi'J  Doinunc/iae  Murchiäon, 
L'alymene  ttpertabilia  Angelin, 
Proetus  8p., 

Bet/rickia  tubereuiata  Boll., 
PHrinea  retoßeaa  Hie., 
Pimnm  sp., 

Spirifer  eleoalbu  LindstrOnii 
Ckoneta  «IriateUa  Dalman  sp., 
Strophomena  pecten  Linni^  sp., 
Comulite»  serpularivs  Schlotheim, 
DiamiUten  ehffanlulvn  V.  Schmidt  8p. 
DaR8o1lit^  (iCHtoin  findet  sich  nach  F.  Schmidt  anstehend  am  Ohljesaare- 
park  auf  der  lii^el  f)os<'l. 

ß.  IfUion  graublau,  an  lion  Aiisseiiparlifcn  oft  liiamilich  ircraihter,  theils 
krvstallini.scher,  theil»  dichter  Kalk,  ciiaractcri^irt  durci»  das  \'ork()ninieii  von 
lietfrichia  Wilckmikma  Jone»  und  Beyriekia  iubemilata  Boll;  seltener  treten 
andere  Beyrichien  hinan;  hinlig  inden  sich  in  dem  Gestdn  Primitiett  nnd  eine 
mittelgrosse  nnd  missig  stark  gerippte  Form  der  Ckonetet  tiriatena. 

Es  sind  derartige  Geschiebe  bei  uns  sehr  verbreitet;  sie  sind  nach  F. 
Schmidt  mit  gewissen  Gesteinen  vom  Ohbesaarepark  identisch. 

y.  Ein  grauer  mergeliger  niclit  sehr  fester  Kalk  mit  gelber  Verwittcnmgs- 
schicht,  characteriäirt  durch  das  Vorkommen  der  B^frieMa  Wilekeiaiana,  wurde 
von  Herrn  Akademiker  F.  Schundt  auf  ()e^^el  bezogen.  —  Langenau.  — * 

Dem  eben  genannten  Gestein  sehr  ähnlich  und  wahrscheinlich  nnt  dem- 
.scllten  zu  vereiniiren,  ist  ein  gt'lblicli-graner  Kaliv  mit  lieyrirhio  Wllckensiauu, 
J{('i/ruhi(t  fuberculata  und  (bei  einem  Stuck)  Ii.  Macroi/ona  .JfMie.s  var. :  daneben 
treten  orangegelb  gefärbte  Quernchnitte  fünfseitiger  Crinoideustielu  auf. 
—  Langfuhr  und  Spcngawsken.  — 

S,  HeUgraner  dichter  sehr  fester  Kalk  mit 
Onekns  sp., 

Bejfrichia  hiberemlata  Boll, 

TentaeuUte»  omahii  Sow.  (in  sshircichen  Exemplaren), 

n 


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327 


Das  zu  Königstfaal  bd  Langfnhr  gefbndene  St&ck  wurde  wio  auch  ein  ganx 
ftfanliclier  Stein  von  Langenau  mit  zahlreichen  Exemplaren  der  lieyriehia  ivber- 
rvlata  Boll,  Pninitien,  Chonetes  »tricäeUa  und  Diteina  iwplieuta  von  Hcnm 
Akademiker  F.  Seluuidt  auf  Oesel  bezogen. 

Eiu  ähnliches  aber  mit  ansteheiidcni  Ciest»'in  nicht  verglichenes  Stück  von 
Jjangenau  enthält  zahlreii  he  Exemplar»'  (ler  liei/n'r/iiit  Wilrkeumnna  Jones. 

f.  Dunkelgrauer  dichter  fester  Kalk  mit  aiJ.sHcronb'ntlicli  zahlreichen  Ex«'m- 
plaren  der  lieifric/iiu  tubeimlaia  Boll  (e8  wurde  nur  die  graiiulirtc  Form  beob- 
achtet) und  uiit  einer  grobgerippten  Form  der  CkomU»  dtiaiella;  daneben  finden 
nch  Tereinzelte  Exemplare  von  Betfridkia  Maecojfona  Jones  und  Diteiiia  impti- 
ratu  Soweriby.  —  Langenau.  — 

Sehr  tiinlkhe,  wenn  auch  nicht  gerade  vollkommen  gleiche  Gesteine  besitso 
ich  Ton  vier  verschiedenen  Fundorten. 

i.  QnMf  theilweise  blaugran  getirbter  sehr  fester  splittriger  Kalk  mit  oinor 
siemlicfa  grossen,  grobgerippten  Form  der  Chonetes  (^tnatella  und  mit  einigen 
Fragmenten  von  Bcyrichien,  anscheinend  von  B,  tubereulata  Boll;  danebmi 
findet  i^ich  Rfii/nrhonella  nuttila.  —  Langenau.  — 

ij.  (Iriinu:rauer  etwas  thoniger  an  einzelnen  Stellen  durch  Eisenocker  gelb- 
braun gt'!arl)tcr  fester  Kalk  mit  zaldrciclien  Exemplaren  einer  biritcii  fciii- 
gcrii»j»t*'u  Form  der  C/ioncte»  gtn'afefht,  einzelnen  Exemplaren  der  I\hi/ii<'/i(>n>'l/(i 
nuinila  und  einigen  kleinen  Oiitracodm.  Die  Exemplare  von  Chonetett  xtriateUa 
sind  doppelt  so  breit  wie  lang  oder  doch  nur  sehr  wenig  schmäler;  die  durch* 
schuttlieh  15  mm  breiten  Schalen  tn^en  70 — 80  Rippen.  «—  Langenau. 

9.  Blaugmner  fester  Kalk  mit  grftnlichen  thonigen  Partieen,  enthaltend  eine 
kkine  Form  von  Chemetm  Hritaella  und  einselne  Schalen  der  Rhynehondta 
nucula.  Die  Schalenbreite  dar  Chomtef  tiriatella  verhält  sich  sur  Schalenlttoge 
etwa  wie  5  :  3.  Das  grOsste  beobachtete  Exemplar  ist  10,8  mm  breit  und 
6,7  mm  lang;  dasselbe  trSgt  52 — 54  Rippen;  kleinere  Exemplare  tragen  ent- 
sprechend weniger  Rippen. 

Zum  Vergleiche  bemerke  ich,  dass  ein  nicht  ganz  so  langes  und  veiliiilt- 
nissmlissitr  kleines  Exemplar  der  breiten  Form  des  Geschiebes  ?j  G5-  ÜÖ  Rippen 
trägt.  —  Langenau.  — 

Die  Geschiebe  f,  i/  werden  von  TTerrn  Professor  Lindstnjin  auf  Si  lionen 
bezogen  und  sagt  derselbe  am  Schlüsse  seiner  brieflichen  Mittheihing,  in  widcher 
auch  noch  andere  Geschiebe  berücksif^tigt  sind;  „IKe  StGcke  von  St;lionen 
ihneln  voDkinnmen  eben  solchen  mit  Bejfriehien  und  Chonetes  gefüllten  von 
KUnta  am  Ring^ön,  auch  von  Bjer^jöUiganL'' 

Dass  wir  Schonen  oder  wenigstens  das  Balticum  in  seinem  Schonen  zu« 
nlehst  gelegenem  Theil  ab  Heimat  eines  Theiles  unserer  Beyrichienkalke  anzu* 
sehen  haben,  dieses  ist  somit  als  erwiesen  zu  erachten  und  findet  auch  darin 
eine  indireote  Bestätigung,  dass  Herr  Dr.  JentZ8cb  bei  .Vlarienwerder  typischen 


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228 


AgDostiiritallc,  wtUßhet  ebenfalls  toü  Schonen  oder  ans  der  Kaehbarschaft  von 
Schon«!  herBtammen  dBrfte,  aufgefUndoi  bat  (s.  Noetling,  a.  a.  0.  pag.  268.) 

Sdbon  Krause  macht  in  «ner  seiner  interessanten  Arbeit  fiber  „die  Fauna 
der  sogenannten  Beyrichien»  oder  Cboneten-Kalke  des  norddeutschen  DiluWuma", 
Z.  d.  D.  geol.  Geol.  Ges.  1877  pag.  47  auf  die  Aehnlichkeit  gewisser  Bey- 
richienkalke  von  Bromborg  mit  den  bei  Klinta  aufgeschlossenen  obersilnriselien 
Schichten  aufmerksam. 

(.  Von  grossem  Interesse  ist  femor  ein  etwas  oolithiscber  grauer  gtimuer 
reicher  Icalkbaltiger  Sandstein  mit 

Broehu  eoneinnuft  Dalman, 

Homatonotua  cf.  rhinotropis  Allgelin, 

IHerinea  retroße.ra  Wahleuberg, 

Lurina  Higimjeri  MiirclÜHOn, 

Choiietes  sfn'afelhi  Dalman, 

Strophomc/ut  iu(/li/pha  Hisiuger 
und  vielen  Stielgliedern  von  Ciinoideen. 

Die  betreffenden  Bruclistücke,  welche  ich  dnrch  Herrn  0.  Jacobson  von 
Spengawsken  erhallen  habe,  stammen  augenscheinlich  von  einem  und  demselben 
Stücke  iier.  Die  Versteinerungen  sind  zum  Theil  dnrch  einen  Ueberzug  von 
ICiseuoxydhydrat  gelblich  gefUrbt.  Dan  Gestein  entspricht  vollkoiuincn  der 
Schilderung,  welche  F.  Schmidt  (Geologie  der  Insel  Gothind  pag.  439  und  441) 
von  den  Petrefacten  f&hrendtn  sandigen  Schichten  zwischen  Hoburg  und 
Bursvik  entwfarft;  dasselbe  stimmt  auch  mit  einem  Gotlftnder  Originalst&ck  des 
Bnwlauei'  Museums  gut  fiberein. 

Nur  einmal  von  mir  gefunden  ist  ein  gelblicher  cavemOser  Kalk  mit  reich- 
lichen Ausscheidungen  von  Kalkspath.  Dasselbe  enthielt: 

Proehu  pvkher  Niesskowski  var., 
Proetw  sp. 

B^riekia  sp.  (wahrscheinlich  B.  Korldi  Boll), 
Leperdtfia  phateolm  Hisiuger, 

Euomphalus  sp., 

Stropftomena  rhomhnidalh  Wilckens  sp., 

Sfrop/iojucna  jilosa  Sow., 
RhfnchoiH'lla  Wilsoni  Sow., 
ChnneteH  sti^'att'lla  DalmaU| 
Calantopoia  sp., 

Cyathcfhyllum  artieulatum  Hisingcr. 

—  Langfhhr.  — 

Soweit  die  Erfahrungen  bis  jetzt  reichen,  hat  man  Veranlassung,  diejenigen 

Stocke,  in  denen  als  vorherrschende  Versteinerung  BeyricMaAVilckentittna  auf« 

tritt,  auf  Oesel  oder  die  aunächst  westlich  oder  s&dwestlich  von  dieser  Insel 

gelegenen  Tbeile  der  Ostsee  surückauflihren. 

st 


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229 


Manche  der  hier  gcrunrlcnon  Beyrichienkalkc  sind  ebeiisu  wie  dns  Ocschiebe 
t  gewiss  auf  die  In^el  Ootland  zu  beziehen,  l)e8onden  gewisse  Geschiebe,  in 
denen  Heip-ichia  Bm-huma  die  vorb«T8chendo  Versteinerung  ist. 

Wir  Laben  demnach  das  gi-ossc  Gebiet  zwischen  Ocscl  und  Schonen,  oder 
vielleicht  das  Gebiet  zwischen  Ocsel  und  dem  Schonen  im  Osten  zunächst  ge- 
legenen Baiücum  als  dio  HoimatU  der  westpreussischen  Bcyrichioukalkc  ao» 
zuächen. 

Die  in  unseren  Bcyrichionkalkcn  gofundonen  Versteinerungen  sind  folgende: 
Onckus  Murchisoni  Agassiz,  Oncku*  temtittriatus  Agassiz,  Phacop»  Dotcningiae 
March.,  Enentwrmt  puneiahu  Emmrich,  Proetv$  coneinmu  Dalman,  Proetmpuhher 
Niesikowski,  Homalonohn  cf.  rhinotropii^  Angclin,  Caitfmene  Blumenbaihn 
Brongniart,  C'aijfmeite  •peetahilit  Angdin,  B^riehAa  tuhtmtlaia  Boll.,  Bei/rirkia 
tuberemlaia  rar.  Cfedanenn»  Kiesow,  Betfriekia  Koehii  Boll,  B^riehia  Wüdeenmana 
Jones,  Beyrichln  Macco^ana  Jones,  B^rkhia  Buchiana  Jones,  Beyrichia  Sal- 
teriana  Jones,  Leperdilia  phaneohii*  Hisinger  (=  Lcperditia  Angelini,  F.  Schmidt), 
^/ytkereUina  i<ili(]ua  Jones,  Primitia  obsoleta  Jones  et  FToU.   Primitia  ovata 
Jones  et  Holl.,  Primilia  mu/ufuln  Jones,  Primitia  ohloiuja  Jones  et  Holl,  /Vj- 
witia  ■•«t'mirirculai'ijf  Jones  et  Holl,  Orf/mceras  co«taium  Boll,   OftlioccraH  anntt- 
fafo-r«statum  Boll,  (h  ilioceras  Hifthujei'i  Boll,  Orfhnrera.f  inihrii-atum  Walilenberg, 
i  h'thocerax  Jvittzxchiamtm  nov.  s]).,  Pc/lcrophofi  iriloixihi^  Sitw.,  llohipvlln  nhnn- 
lefa  Sow.  sp.,  Murch{«oni(i  cuKjnldta  His.  sp.,  TentaculifO'<  oniattm  Sow.,  Tenta- 
culitet  inaequali«  Eiühwald,  Co-rnulites  a^'jmlariwi  Schloth.,  Pterinea  fetroßara 
Hia.,  Pterinea  mh/oleata  M*Coy,  Pterinea  tenmthriata  If 'Coy,  Cueullda  eoaretata 
Fhfllips  sp.,  Ludna  Bitingeri  Marcbison,  Stnuphwmna  peefen  Linn^  sp.,  iSfropAo* 
nuMa  rhomboidali»  Wilckens  sp.,  Siropktmena  eufflifpha  His.,  Stropkimena  ßlota 
Sow.  sp.,  Rhjfnehoftella  nneula  Sow.  sp.,  Rhjfnehonella  WiUani  Sow.,  Ckonete* 
Hriatella  Dalm  sp.,  OrtkU  eanaHculata  LindstrOm,  Spin/er  elevatu$  Lindström, 
Ditscina  imph'cata  Sow.  sp.,  Dincina  ruffafa  Sow.  sp. ,   Pfilo<lirti/a  lanceofata 
Goldf.  sp.,  Fenesfeila  princa  Lonsdale.  Vineularia  nodulom  Eickwald,  JJin/iulifes 
fiffiantutus  F.  Schmidt  sp.,  Cyaihophyüum  articulatum  His.,  ausserdem  Cri- 
noidensticlglieder. 

b.  In  die  nächste  NUhe  der  Beyrichienkalkc  glaube  ich  einen  grauen  Sand-  .3 
stein  mit  (Jlinimerschüppclien,  zahlreichen  .sehr  kleinen  Kornern  von  gelblichem 
Oolitli.  unbestimmbaren  Bracliioiiodcnresten  und  Abdrücken  von  Crinoidenstielen 
stellen  zu  müssen.  Das  zu  Spengawsken  gefundene  Gestein  bildet  sehr  wahr- 
wheinlich  don  Uebergang  von  unserem  Gestein  ae  zu  dem  von  F.  Schmidt 
{Geologie  der  Insel  Gotland  pag.  441)  crwAhnten  Tersteinorungslcoren  Sandstein; 
lefc  glaube  diesen  Sandstein  ohne  Bedenken  aar  Gotland  znrftckführen  zu  dfirfen. 

c.  Zu  Spengawsken  mul  Langenau  fanden  sich  mehrmals  gelbliche  splittrig 
hnchende,  zum  Theil  bUnllch  geieckte  Kalke  mit 

LtjKriJitin  phaseolud  Hisinger; 
sefteo  worden  in  denselben  noch  andere  Vesteinerungen  gefunden,  z.  B: 

B^rieiia  tpinigera  Boll. 


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280 


Ächnliclic  Gcsteino  finden  »ich  anstellend  auf  den  Inseln  Oesel  und  (iot- 
land,  und  sind  dicHolbcn,  sowie  aucii  die  submarinen  Ahlaperungen  zwischen 
( )(>.><>!  und  Gotland  alt»  muthmasöUcbe  Ueimatb  der  genaautou  ücscbiebe  an- 

zubcheii. 

d.  Ein  ähnliclie^j  alicr  dunkler  gcfärlitcs  Gctitciu  cutbiolt 
Proeiu«  pulchei'  Nieszkowäki. 
Encrinurus  cf.  obtutu»  Angclin, 
LtpetdUia  sp., 
Platy(wa$  pudlhm  bot.  sp^ 
Ate  muthmaaBliche  HdmaCh  dieses  Gesteins  ist  ebonfalte  das  Siliii|sebiet 
Kvischen  Oesel  und  Gotland  ansasebiiien.  —  Königsthal  bei  Danxig.  — 

0.  Grauer  grobkiysbilliiiiscber  Platleiikalk,  identiscb  mit  denjenigen  Tom 
Kaugatomapank,  enthaltend: 

Labechia  eoi^erta  F.  Schmidt, 

Si/rhiffopora  hifurcata  Lonsdalc 
urtd  die  dicken  Crinoidcnstiele,  welche  die  rusäiscbon  Geologou  ald  Crotalocrmu» 
ivyoniH  zu  l>ezeichnen  pflegen.  —  Langfuhr.  — 

f.  Von  Spcngawsken  stnunnt  ein  ockergelb  geßü*bter  oolithiHchcr  Kalk  mit 

t'oe»ites  intetteurtu«  Eichwald| 
Coemtu  Linnaei  Eicbwald 
und  zahbeicben  CrinoideDstiel«!  and  •SttelgÜedeni. 
Heimath:  Der  sfidliche  Tbdl  der  Insel  Gotland. 

g.  Gelblicher  oolithisdier  Kalk  von  Spengawskon  mit 

Cttljfmeiu  Blmmeiibaehii  Brongnisrty 
l^erinea  retroßtxa  Hidoger, 
IHerinea  reticulata  Ilisingcr, 
Q/rtodonta  tinuata  Mnrcb.  et  Vom.  sp. 
Myfihig  8p. 

Das  jrleiche  Gestein  findet  sich  anstehend  bei  Bursvik  auf  (Jotland. 

h.  VÄw  ebenfalls  gilldiili  gorärV>tcr  oolithischcr  und  durch  eiugettlrcutc 
rethlichgclbc  Brockon  zugleicli  conglomeralischer  Kalk  mit 

,  TentacuHte«  ornutus  Öow., 

Ptilodktya  laneeolata  Guldf.  sp. 
bat  jedenfidk  in  dem  südOstlichai  Theile  der  Insel  Gotland  seine  Heimath. 
(cC  F.  Schmidt:  Geologie  der  Insel  Gotland  pag.  438,  439.)  —  Brentan.  — 

1.  GotlAndischen  Ursprungs  ist  auch  ein  grauer  grober  OoHth,  dessen 
bohnenibrmige  Kttmor  tbeüweise  einen  grOssten  Durchmessw  von  10  mm  seigen, 
mit  B^uttu  sp.  ^i^fgidium).  —  Spengawsken. 

k.  Von  Buraiok  oder  Fidc,  aloo  aus  dem  s&döstlichen  Theile  der  Insol 
Gotland  bcr  stammt  noch  ein  gelblicher  feinerer  Ooiith,  dessen  grOsste  Kömer 
etwa  einen  Durchmesser  von  2  mm  zeigen.  —  Spcngawsken.  — 

1.  Ein  ziemlich  regelmässig  ausgebildeter  weisser  feinkörniger  Ooiith.  Der 
Korndui  Lluncsser  betragt  durchschDiUliuh  1,5  mm;  die  grööston  Korucr  urrcicben 
einen  Durchmeü^er  von  2  mm.  x 


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 «31  

Das  Oestein  ist  anstoliond  nicht  lirkamit;  outstamint  w^hrsoheinlich 
Kxihmarinen  Ablagerungen  in  der  Nachbarschaft  des  sudöbtlichcu  Theiles  der 
luscl  Gotland.  —  Spengawskcn.  — 

ni.  Sehr  cigenthriralich  erscheint  ein  l)hiugrauoi-  oavernöser  i^chwcfelkics 
cinHchliessender  Kalk  mit  einer  dickgerippten  Onchusart,  mit  Ortfioceras  sp.  und 
zahheichcu  schwarzgefärbteu  Steinkerucn  bcsoudcrs  von  Gaiitropodcn,  unter 
deneD  sich  i^ldtAt  JSdepella  €^9oläa  Sow.  Mndet. 

Dm  «wiehend  nicht  bekannte  Gesten  stammt  wahrscsheinlich  von  Schichten 
her,  welche  gegenwärtig  vom  Spiegel  der  Ostsee  bedeckt  sind.  —  Strand  bei 
Adlasborst  — 

n.  Granes,  missig  festes  MergelgeBtein  mit 
Lucina  jmsca  His.  sp., 
Stricklandinia  Schmidtii  nov.  sp. 

Heimath:  Oesel-Gutland.  —  Spengswsken.  — 

o.  Graues  Met^elgestein  mit 

Sifrimjopora  bi/urcata  Lonsdale 
findet  sicli  bei  uns  nicht  selten. 

Heimath:  Oesel-Golland. 

p.  Hollgjaue  Crinoidenbrcccien.  Schöne  Stücke  dieses  Gestein«  belinden 
t«icU  in  der  Sammlung  des  hiesigen  Provinzial-Huseuuis;  diese  Gosteiusart  scheint 
bei  nns  etwas  seltener  Tonnkommen  als  das  folgende  Gestein. 

4-  Röthliche  Grinoidenbreccien.  Dieselben  kommen  bei  nns  tbeilweise  in 
grossen  Blocken,  jedenfidls  fibenms  häufig  vor. 

Nach  einer  geftUlgeB  MitilieQnng  des  Herrn  Professor  Lindström  kommen 
hellgrane  nnd  rOtUidie  GrinoidenbreccieD  auf  Gotland  überall  fleckweis  vor,  von 
der  Sndspitze  Gotlands  bei  Hoburg  bis  weit  nach  Norden  hinauf;  immer  zu  obenit. 

r.  Grauer  mergeliger  Kalk  mit  rothlich  gefUrbten  £xemplaron  der  6tr<mia-' 
tepora  »triaiella  d'Orbig:ny. 

Als  Heimath  ist  wahrscheinlich  die  Insel  Grotland  anzusehen. 

—  Spenpawskcn.  — 

S.  Hautig  finden  sich  bei  uns  lose  Kxciniilare  der  Sfromatopoia  striatclla, 
welche  in  weissen  zuckerförmigen  Kalk  umgewandelt  sind. 
Heimath :  Oescl-Gotland. 

t  Gelbbraimm'  eisenschilssiger  Kalk  mit  8iroph<mena  ßlota  Sow.  nnd 
ChoMtm  ttriatella  Dalman. 

Heimath  mir  nicht  bekannt.  ~  Langfuhr  und  Spengawskcn.  — 

Anhangsweise  erwähne  ich  hier  einen  hellgrauen  von  Herrn  Dr.  Holm 
riivoguoscirten  Kalksandstein  cambrischen  Alters,  welcher  mit  bräunlicher  Fkrbc 
rerwittert  nnd  alsdann  porOs  wird.  Derselbe  enthält  Roste  von  Ilitradojddea 
iiod  EilipMocep/talw  und  gehört  nach  der  Gesteinsbeschaffenheit  wahrscheinlich 
Zone  des  Paradomde»  Temm  an.  —  Brentau.  — 


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232 


Versteinerungen  der  silurischen  Geschiebe. 

L  Protozoa. 

1.  CyeioeHnuB  SptukU  Bichwald. 

TaT.  n,  Flg.  Im,  b. 

('yi'JoniuuK  Sj>ash'i  KicliwaW,  Lotli.  ross.  j)a{^.  ^HH,  Taf.  32,  Fig.  2t. 
Cyclocrinu»  SpankU  F.  iioomer,  Letliaea  palaeozoica  pag.  292 — 295.  Tai.  3, 
Fig.  21  a— e. 

Die  Tafolchcn  dos  Ci/chcrinug  Sjxislii  werden,  wie  sieh  bei  einem  Exemplar 
im  Backsteinkalk  von  Iloch-Stfddau  deuilieli  erkenuen  läf-st.  von  einem  gcmeiii- 
schaftliclien  Schleier,  welcher  ans  leinen  langen  nnd  schmalen  Maichcn  gebildet 
w  ird,  bedeckt.  Auf  diesem  Schleier  stehen  in  Längs-  und  Querreihen  geordnet 
kurze  derbe  knötcheuartige  Stacheln^  welche  am  Grunde  unter  sich  verbanden 
idnd.  IM«  Stacht  nnd  bolil,  wie  sich  an  mehreren  Stellen  dontfieh  erkennen 
Ittsat.  Es  sind  dieses  jedenfalls  die  ereum  nnd  tvbet  trh  mpprochh  bei 
Eichwald.  Cyeloaiiim»  SpoMkn  wurde  bei  uns  auch  noch  in  Gwtdnen  vom 
Alter  der  Jewe'schen  Schichten  beobachtet 

2.  Moatojwra  concava  Kichwald. 
Maaioporu  concava  p^ichwald,  Lcth.  ross.  pag.  484.  Taf.  27.  Fig.  7. 
Diese  Versteinerung  bildet  flach  gewölbte  Ausbreitungen  von  der  Form 

einer  Kagelcalottc;  dieselben  sind  ans  sechsseitigen  BiencnzcUen  ähnlicbeu 
Kelchen  (sehr  sdton  sind  f&nfeeitige  Zellen)  gebildet,  welche  sieh  frei  nach 
änssen  Offnen  nnd  deren  Wände  am  Omnde  su  einem  fladien  napfartigen  Boden, 
in  dessen  Mitte  ein  PomSi  snsammengesogen  sind. 

liattopwa  concava  findet  sich  nicht  selten  in  einem  hellgrauen  kieseUgen 
Kalk,  welcher  der  unteren  Jcwe'schen  Schiclitenabtheilang  angehört.  Begleitende 
Fossilien  sind  Plmcops  lanngata  F.  Schmidt,  Ltptaena  8ene$a  Sow.  und  Strth 
phomena  tenuütriata  Murchison. 

IL  Coelenterata. 

3,  ÄHtyloHponfjia  jrraemorm  Goldfus.s  sp. 

Siphonia  praemorta  Golf.,  Petref.  Germ.  I.  pag.  17.  Taf.  H,  Fig.  i). 
Asti/loftpofifft'a  jM'otmorm  Ferd.  Roemer,  Sadewitz  pag.  10.  Taf.  2,  Fig.  6  a  -  il. 

Dieses  Fossil  findet  sich  lose  als  graue  Chalccdonmasse  nicht  selten.  \'on 

F.  Schmidt  wird  die  At^UiloapaiKjia  ;>;v/*///f'/s^;  als  Versteinerung  der Lykholmer 

Schicht  aufgeführt.  (Revision  der  ostbal tischen  silurischcu  Trilobiton  1.  pag.  38.) 

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288 


4,  AMylotpongia  praetnaraa  Ooldf.  tat.  edUa  Kldden. 

Taf.  II,  Flg.  2  lud  Fig.  3  a,  h. 
Atiglotpttgia  edita  Klödcn,  Karsten:  Verst.  d.  Uebergangsgeb.  in  Suhleswig 

und  Holstein  pag.  6.  Taf.  1,  Fig.  2a,  b.  Taf.  25,  Fig.  iSa,  b. 
Sipftfynia  ittipitata  His.,  Loth  8uec.  paj;.  04.  Taf.  2>),  Fig.  8. 

Diese  Form  ist  wohl  nur  eine  Varietät  der  Axti/lonpont/ia  pracmorm  fioldf.  sp. 
und  von  derselben  im  Wesentlichen  dadurch  verscliioden,  «iass  die  Aushöhlung 
des  Sclieitels  nur  an  den  Käiidern  angedeutet  i.st  oder  gan/.lich  wegfällt. 

Die  Form  ist  im  Allgemciueu  kugelig,  bisweilen  etwas  niedergedrückt. 
Bin  durch  den  Yeritieaelten  Schwamm  gelegter  Bcnki-ochter  Mittelschuitt  lässt 
zahlreiche  radiale  und  einzelne  eonceutriflche  KanlUo,  welche  mit  bläulichem 
Chalcedon  auagefnllt  sind,  erkennen.  Diese  Kanäle  treten  in  der  Nähe  dis 
Scheitels  nndontlicher  und  in  gwingerer  Anzahl  auf,  so  dass  die  Partie  unter* 
halb  desselben,  welche  der  Csvität  bei  Agftflotpongia  pramwrsa,  forma  fypica, 
ent^^pricht  und  welche  auf  unserer  Zeichnung  etwas  stärker  schatti'rt  ist,  grOssten- 
tbeils  auH  poröse  Schwauimgewebe  gebildet  ist 

Die  Hauptmasse  des  Sehwammes  wird  genau  in  derselben  Weise,  wie  F. 
Roemer  bei  der  typischen  Aiiyloqiongia  jfraemorsa  angio!»t,  „durch  ein  poröses 
Schwammgewcl)c  geliildet,  welches  au.s  kleinen,  schon  mit  „dem  unbewalTneten 
Auge,  deutlicher  aber  mit  der  Loupe  erkennbaren,  sehr  regelmäs.sig  scciis- 
strahligen,  sternlbrmigon  Koi  pein  besteht,  welche  so  unter  sich  verbunden  sind, 
dass  die  Strahlen  des  einen  Sternes  unmittelbar  in  die  Strahlen  der  zunächst 
angrenzenden  Sterne  llbeifebca.''  Besonders  sind  die  Contra  der  Sterne  mit 
bloesem  Auge  als  benrortretendo  Punkte  sofort  zu  erkennen. 

Die  ganz  dunkel  gezeichneten  Stellen  unterhalb  des  Scheitels  bei  Fig.  8b 
markiren  Hohlräume,  deren  Vorhandensein  man  wohl  als  zufällig  anzusehen 
liaL  Die  abgebildeten  Stücke  befinden  sich  in  der  Sammlung  des  hiesigen 
ProTinzial-Museums,  ein  wheblich  grösseres,  aber  weniger  gut  erhaltenes  Exemplar 
in  meiner  Sammlung. 

Aätylagpongia  inoigo-ioöata  F.  Roemer. 
AstylogpMgia  ineüO'lobata  F.  Roemer,  Sadewitz  pag.  18.  Taf.  2,  Fig.  4. 

In  der  Sammlung  des  hiemgen  Provinzial-Museums  befindet  sich  ein  Exemplar, 
welehea  Ton  Herrn  Geheimrath  Roemer  als  zu  dieser  Art  gehörig  be&timmt 
ist.  —  Könitz.  — 

6.  Aidoeophim  auranHum  Oswald. 
Auheopium  aitrantium  Oswald,  Ferd.  Roemer:  Sadewitz  pag.  4.  Taf.  3, 
Fig.  la— c. 

Von  dieser  Versteinerung  ist  nur  der  kreislbmiigc  in  graublauen  Chalcedon 
umgewandelte  Basalthoil  vorhanden.  Die  Umrisse  desselben  entsprechen  durch« 
aus  der  Darstellung  bei  F.  Roemer,  und  sind  auf  der  oberen  rauhen  Wölbung 
Kanäle  deutlich  zu  erkennen.  Die  Unterseite  ist  mit  einer  dicken  regelmässig 
conomtrisch  runzeligen  compacten  Epitheca  versehen. 


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234 


Das  eins(  liIiVssi  iirle  Gestern  ist  ein  diobter  liellgrauer  Kalk,  welober  jeden- 
fallü  nniei'Mluritiülivii  Altera  ist,  —  Spengawsken.  — 

7«  Aüloeqpium  diadema  Oswald. 

.  Auhropium  diadma  Oswald,  Ferd.  Boemer:  Sadcwitz  pag.  5.  Taf.  1, 
Pig.  la— c, 

ISrhalten  ist  die  Basis  und  ein  Tbeil  der  Mittolpartie.  Daa  Versteinerangs- 
inatorial  ist  ein  blauer  Clialcedon.  —  Brentan.  — 

8.  Stromafojmra  striatelUt  d'Oih. 
Sfromatopora  ]>o/i/mr)rj>/Hi  Goldf.,  Pctr.  Gönn.  Vol.  1.  jmir.  ^Ifi.  Taf.  (»4,  Fi«;.  8. 
„         xirlaiclld  vur.  vndtildfa  F.  Roemcr,  Diluvialgcäciiiübü  von  Groningen. 
Lconli.  u,  Bronn'.s  Jalirlmcli  iH.'iK  pa^r.  2(12. 
Nicht  selten  in  unserem  Diluvium;  meist  nlmc  andere  l)egleilende  Fossilien. 
Datä  Verätciuerungsmatcrial  ist  gewöhulicb  ein  weisser  oder  gelblicher  krystalliüi- 
scher  Kalk.  —  Ober-Silur,  — 

O,  Aidojiora  repens  Ford.  Roemcr. 
Aulopora  repens  Pcrd.  Roomer,  Leih,  palaeoz.  (1S83)  pag.  520. 
Syringopora  'foBcicularü  £dw.  et  Haime,  Brit.  foss.  cor.  pag.  274.  TaL  65, 

Fig.  1. 

J>er  kriechende  netzförmig  verzweigte  Korallenstuck  trägt  kurze  kclch- 
l'öruiige  Zelhöhrcn  mit  «ehr  dicken  Wiinden.  welche  «ler  KolnenoHnung  an 
Stärke  fast  gleichkommen.  I)i('  Enticrnung  der  einzelnen  Zclli obren  von  ein- 
ander betragt  da?  Zwei-  bis  A'imfaihe  ihres  Durchme.^ser8. 

Die  Versteinerung  land  sich  aufgewachsen  auf  talamopora  Ilmtufon  Kdw. 
et  Haime;  sie  Andet  sich  im  anstehenden  Gestein  in  England  und  auf  der  Insel 
Gotland.  (Bdwards  et  Haime  1.  c.)  —  Zigankenberg.  — 

10,  Syrin4jopora  bifurcata  Lond.sdale. 

St^rinffoporn  hifurcata  Londsdalc,  in  March.  Sil.  Syst.  pag.  685.  Taf.  15,  Fig.  11. 
Si/rii>(/opora  hifvrcata  Edw.  et  Haime,  a.  a.  O.  ])ag.  27.3.  Taf.  (j4,  Fig.  3. 
tSyriiKjopora  rciicuUita  ITisinger,  Ijelh.  succ.  pag.  !>;'>.  Taf.  27,  Fig.  2. 

Diese  Versteinerunt;  fand  sich  einmal  vergcst-llschaftct  mit  ('rofn/nniuiis 
niiinsus  F.  Schmidt  in  einem  gi-aucn  K;ilk.  weit  her  d(Miijeingen  vom  Kaiigatoma- 
pank  auf  der  Insel  Gosel  entspricht j  meistentlicils  kommt  sie  jedoch  bei  uns 
iu  einem  grauen  Mergel  vor. 

Die  Art  findet  sich  im  anstehenden  Gestein  sowohl  auf  Gotland  als  auch 
auf  OeseL 

11,  Haly»it€S  catemtlaria  Linnt^  sp. 
Tuhipora  caieiiulann  I^iniu«,  Syst.  Nat.  cd.  12.  pag.  1270. 
Ualynite»  catenularia  Edw.  et  Haime,  a.  a.  O.  pag.  270.  Taf.  04,  Fig.  1. 

Findet  sich  bei  uns  als  Geschiebe  nicht  selten.  Am  häufigsten  finden  sich 
kleine  St&cke.  In  meiner  Sammlnag  befindet  sich  ein  grosser  Komlhnstock 


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2S5 


ans  Spengawsken  in  einem  grauen  vielleicht  der  Lykholiner  Schicht  angc> 
hArenden  MeigelgeBtdn,  welcher  der  Figur  Ic  bd  M.  Edwards  et  Haimo 
siemUch  gut  entspricht. 

t2,  Jfalj/gUes  eHcfutr&ides  Lamaick. 

Caiemjitora  esckaroidcM  I^amarck,  Hist  des  anim.  saus  vert.  vol.  II.  pag.  207. 
2.  ed.  pag.  ;iL'2. 

Halynte»  etcharoides  Edw.  et  Haiinc,  a.  a.  0.  pag.  272.  Taf.  ü4,  Fig.  2. 

Von  diesem  bei  ans  xiemlicb  seltenen  Fossil  erhielt  idi  2  St&cke  ans 
Spengawsken,  Ton  denen  eines  von  Herrn  Akademiker  F.  Schmidt  als  der 
Scluchtengnippc  G  angehörig  bezeichnet  wurde. 

IS,  Ifeliolltes  niegaatama  M'Coy  sp. 
I*oti'fe(f  vwiaftoma  M  Cov,  Silur.  Fohs.  of  Ircl.  |)afr.  02.  Taf,  4,  Fig.  19. 
UelioUtes  meffmionin  VMw.  et  Jlaiinc,  a.  a.  0.  pag.  251.  Taf. '58,  Fig.  2. 

Findet  sich  im  anstehenden  (iestein  in  untersilm  isclieii  und  den  alteren 
obcrsilurischen  Schichten;  ein  zu  Spengawsken  gel'undeues  Stück  ist  in  weissen 
krj'slalliniscben  Kalk  umgewandelt. 

Ii,  HeiioUtes  iniersHnda  hinnä  sp. 
Muilrepora  intentincta  Linnd,  Syst.  Nat.  ed.  18.  pag.  1276. 
MeUoUtet  intentineta  Edw.  et  ITaime,  a.  a.  0.  pag.  240.  Taf.  .57,  Pig.  9. 

„  „         F.  Roemer,  Sadewitz  pag.  24.  Taf.  4,  Fig.  4. 

Die*?e  in  ober-  und  untersilurisclien  Schichten  vorkommende  Versteincning 
wurde  bei  uns  in  einem  festen  grauen  Kalk  und  ausserdem  verkieselt  gefunden. 

15,  Calamapora  aspera  Bdwards  et  Haime. 
Fawmt»  atpera  Kdw.  et  Haime,  a.  a.  0.  pag.  257.  Taf.  60»  Fig.  3. 
Fawmtm  ahtolari»  Londsdale^  in  Murch.  Sil.  Syst  pag.  683.  Taf.  15  bis, 

Fig.  2. 

Der  Durchmesser  der  Zollen  variirt  erheblich;  er betrikgt  bei  den  grösseren 
etwas  übw  eine  Linie,  etwa  2,7  mm,  bei  den  kleineren  ungefähr  die  Hälfte. 
Es  ist  dieses  die  in  den  obersilurischcn  Schichten  der  russischen  Ostseeprovinzen 
un«l  der  Insel  Ootland  vorkommende  Form,  welche  sich  von  (h^r  nahe  ver- 
wandten untrrtiihirischen.  mit  welcher  sie  die  Stclhuif;  der  ^'erl^ill(llln^sJ)f)I■en 
in  den  Winkeln  der  Roiirenzcllen  gcmeinsciiaftlieh  hat,  liauittHiichlieh  dun  Ii  dif 
ünfjleichheit  der  Röhrcnzellen  unter  einander  unterj^cheidet.  (S.  Ferd.  Roenier, 
Sadewitz  pag.  28  und  F.  Schmidt,  Untersuchungen  über  die  sil.  Form,  von 
Estland  etc.  pag.  226.) 

Die  VersteindnuigBmasse  ist  ein  weisser  kr>'stallini8cher  Kalk,  welcher  nach 
F.  Schmidt  zur  Schiehtengmppe  G.  gehört  —  Langenau.  — 

1H,  C(Uamoj)ora  OotUnifJira  Goldluss. 
Cahninporn  Gof/<n>>f{c(t  Goldf.,  Petr.  Germ.  Vol.  1.  pag.  78,  Tal*.  2f>,  Fig.  :U,  3o. 
Fac09ites  Gotlandica  Kdw.  et  iJaimc,  a.  a.  O.  pag.  256.  Taf.  60,  Fig.  1, 

81 


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236 


Der  Durcbmcaaor  der  RdlirenzcUon  variirt;  or  betragt  bei  den  meisten 
2,5  moi,  also  etwas  mehr  als  eine  Linie.  Die  Poren  stehm  in  der  f&r  diese 

Art  cliaructoristiät'licn  Anoixinung:  in  2  Roihon,  deren  einzelne  Poren  altcrniren; 
Uieselben  s'md  niiidlich  und  gerändert  Das  Versteinerongsmatorial  ist  ein 
weisser  icrystallinischer  Kalk. 

I>ic8e  in  oborsiliii  Ischen  Schichten  weit  voi'breitctc  Art  findet  sich  sowohl 
iu  Livkud  nnd  Kütlaud  als  auch  in  Schweden. 

17.  Cnl*ttHojwi'a  Fo^HßcM  Edwards  et  ITaiuic. 

FarOHtfe»  Fofln^ii  Edwards  et  ilaime,  a.  a.  0.  pair.  l?')-*?.  Taf.  <>(),  Fig.  2. 
t'alamoporn  hamUica  Karsten,  a.  a.  O.  pajif.  Iii.  Tal".  '1,  Fig.  3a,  )». 

Der  f)iirelnnos:<er  der  Hölirenzellcn  cutspriclit  jroiuin  den  vdii  Edwards 
und  Haimo  angegebenen  Verlialtnissen :  di<' stärksten  liahen  einen  J)inclinn'sser 
von  ungelalir  1  iVriic  --  2,)J  mm,  dii»  srliwaclusten  einen  solchen  von  ungrlahr 
V4  Linie;  dazwisclirn  tiu(h.'n  sich  alle  niügliclien  Mittelformen.  Doch  gieht  es 
auch  bei  uns  Korallcnstocke,  bei  denen  diese  Verschiedenheit  wenig  hcrvortiitt. 
J)ic  rundlichen  l*oreu  ätchou  in  einlaciicn  Reihen  aul"  den  Soilenwandcn  dor 
Röhrenzelien. 

Die  Art  findet  sich  bei  uns  nicht  selten  als  gelblichweiraes  Kalkgcschiebe 
ron  krystalliniacher  Stmctnr;  sie  ist  verbreitet  in  obcrsilnrischen  Schichten. 

.2^  €kilUimopara  Hisingeri  Edwards  ot  Haime. 

Fav09i1e$  Bitingen  Edw.  et  Haime,  a.  a.  0.  pag.  259.  Taf.  61,  Fig.  1. 

I,  n      Qnenstedt,  PotrefSactenknnde  Deutschlands,  Korallen  (1881), 

pag.  8.  Taf.  148,  Fig.  6,  7. 

Der  nicht  ganz  vollständig  erhaltene  aber  immerhin  noch  gegen  19  cm  im 
Durchmesser  haltende  KoraUenstock  \»i  annähernd  h.ilhkugelig  gewölbt  Die 
von  Quonstedt  a.  a.  O.  gegebene  nusnihrliche  Beschreibung  dieser  Art  passt 
sehr  gut  auf  unsere  Form.  Die  Unterseite  erhöht  sich  in  der  von  Qucnstedt 
l»(!richriel)enen  Weise  in  Absätzen  von  innen  naeh  aussen  tei'raHScnfrtnnig;  dio- 
8(!lbe  ist  mit  dicker,  eoncentrisch  gestreifter  Fpitheca,  durch  welche  <ler  Zng 
der  horizontalen  Röhicii  duichscheint,  bedeckt,  und  sieht  man.  wie  sich  immer 
w  iecier  neue  Rohren  /,wis<  lieidagern,  wodurch  ungefähr  das  Aussehen  der  Aussen- 
Ilächc  einer  Kettenkoralh;  entsteht.  Aiu  Rande  heben  sich  die  ]i«)liren  empor. 
Die  Form  denselben  ist  sechseckig,  meist  etwas  unregelmiissig;  der  im  (ianzen 
gleichmässigoDurchmcsserdcr  Röhren  beträgt  durchschnittlich  '/>  Linie  =  l,2inDi. 
Das  Inn<n«  der  Röhren  ist  mit  stark  hervortretenden  stachelartigen  Stemlamellon 
iKsetst.  Die  horizontalen  Zellen  zeigen  weder  Scheidewände  noch  Stacheln 
(s.  Qnenstedt  a.  a.  0.  pag.  9). 

Die  Koralle  ist  in  ihrem  Kern  in  grauen  krystallinischen  Kalk  umgewandelt; 

an  einzelnen  Stellen  sind  Morgelpartien  eingelagert.  Auf  dor  gewölbten  Fläche 

sind  die  Zellm&ndungon  grösstontheils  mit  einem  grauen  Mcrgclsohlammausgefilllt. 

st 


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237 


Es  findet  sich  diese  Vorstcineruug  auf  deu  Inseln  Gotland  und  Oescl  in 
den  jüngstcD  silorischen  Scbiebten  (in  der  s&dOstliehen  Ootlttndisclieii  Zone  and 
der  ibr  gleicbalterigen  Schicbiengnippe  K  anf  Oesel).  —  Zigankenberg  bei 
Itanxig.  — 

19,  CoenUe»  lAmmaei  Bichwald. 

Coenitet  Limaei  Eichw.,  Letli.  1*088.  pag.  458.  Taf.  2G,  Fig.  IGa,  b. 

Die  Zellen  sind  auf  jeder  Hälfle  des  Umfange»  zn  3  deutlichen  bald  mehr 
bald  weniger  schräg  Tcrlaafenden  Längsreihon  angeordnet  Die  Zellmfindnngen 
sind  dreieck%  oval  nnd  entsprechen  vollständig  der  guten  Darstellung  bei 
Eichwald. 

Vorkommen  mit  Coenitea  inttrle^rtv»  nnd  zahlreichen  Crinoidenstielen  im 
gelben  oolithischen  Kalk,  welcher  von  der  SQdspitze  der  Insel  Qotland  herzu- 
leiten ist.  —  Spengawsken.  — 

20.  €)oenae»  4nfeffeoifwt  Eichwald. 
CoemifeH  interte.ctun  Eichwald,  Leth.  lotis.  pag.  4b><.  Tat'.  'Ji'y,  Fi^;.  1  .').•(,  h. 
ff  ,t       Edw.  et  Haimo,  a.  a.  0.  pag.  27ü.  Taf.  05,  Fig.  f). 

Findet  sich  mit  Coemte»  Linnati  Eichw.  und  zahlreichen  Orinoideiisiielen 
in  dem  oben  angef&hrton  gelben  oolithischen  Kalk. 

21,  CoeniteH  Jtitn'j>eHnns  Eichwald. 
Comifi*  jvniptrinvit  EichwaM,  a.  a.  ().  pag.  457. 

,.  Edw.  et  Haiiiic,  a.  a.  O,  pag.  270.  Taf.  0.''),  Fig.  4. 

\'oii  dieser  Art  erliiell  ich  eiiiiiial  ;iiisgc/.ciclinot  RcliÜiiG  E.\euiplaro  durch 

Ihiiii  ():^cai"  .laiMthscii  ans  S|it'iij^a\vskeii. 

i  n,  „ifrs  juniptriuus  lindet  sich  im  auätelieiideii  (ieüleiu  auf  (lulland  in 
St'hiciilt'ii  der  mittelgotlandi.schon  Zone. 

22*  VoenUen  Hneari»  Edwards  et  Haime  var. 
Coenitf  hnearit  Edwards  et  Haime,  a.  a.  0.  pag.  277  Taf.  G5,  Fig.  3. 

Die  vorliegenden  schwach  gclx^encn  cylindnschen  Stflcke  von  2,5— 3  mm 
narehnieaser  la.sson  erkennen,  dasB  dei*  Polypenstock  verästelt  war.  Der  Bau 
der  Zellenmundungen  stimmt  mit  dem  von  Edwards  tui«l  Ilaimc  angegebenen 
iil»crein;  sie  sind  fünf-  oder  Bochsnial  so  hreit  als  hoch.  Am  Unterrande  linden 
sieh  bisweilen  zwei  schwache  zahiiarti^c  \'orriprüng{'. 

Vorkoniuieii  mh  Aheoliictt  re])i'/»<  im  grauen  iii('j  <roligen  obersihirischon  Kalk. 

Die  Art  lindet  sich  im  ansh  lit  ihIcii  (icstciu  ausser  in  England  noch  in 
Schweden  auf  der  Insel  Gotiaud.  (^Lindätröm:  Nomina  fossilium  silurien.sium 
Gotlandiae  pag.  27.) 

23,  MveolUes  repens  Fongt  sp. 

AivioJite»  repenM  Edw.  et  Hanne,  a.  a.  O.  pi^.  263.  Taf.  C2,  Fig.  1. 

I>i<".se  Vcr«teinorang,  deren  ZoUmiiinhniL'^en  hei  Erhaltung  an  jeder 

Seile  der  MeUianspalte  ein  kleines  Zäluu  licn  deutlich  erkennen  lassen,  findet 

SS 


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sich  bei  odb  nicht  selten  in  gewissen  weissen  oder  weisslicb-granen,  bisweilen  I 
etwas  mergeligen  oberaflnrisdien  Kalkgeschieben.  ; 

In  Rttssland  kommt  dieselbe  nach  F.  Schmidt  am  Eangatomapaak  (K)  i 
vor.  anf  der  Insel  Gotland  jedenMs  in  der  mittelgotlindisdien  Zone.  Das 
Vorkommen  daselbst  nördlich  von  Gotbem  (F.  Schmidt,  Oeol.  d.  Ins.  Gotland,  | 
]>ag.  434)  in  einem  grauen  mergeligen  Kalk  mit  Coenitcs  sp.  schmnt  einem 
Vorkommen  l>ei  uns  mit  Coenitet  lineari»  Edw.  et  Haimo  einigermassoi  so 
entsprechen. 

S^iL  IHanüUte»  pehnpoUtamiS  Pander. 

Chaetetes  petrcpolitana  F:  Sclimidt,  Rev.  d.  ostbalt.  siL  TriL  pag.  24. 
MotUicvfipom  petropolitana  Nicholson,  Tabulate  corals  pap.  313.  Taf.  13, 

Fig.  3 — 3c. 

Fa0O*ites  petropolitanvs  Quenstodt  a.  a.  ().  pag.  12.  Taf.  143.  Fig.  15. 

In  einem  Stück  Echinospliaeritciikalk,  welcher  C/wirurus  PUwiini,  ( '/n'irunnt 
vurlfiliiriH  und  viele  amiei'c  ^"(M■steinenIIlgon  »'utliieit,  fand  sich  oiii  gutes  Kxeuiplar 
und  Hruchstücke  des  echlen  halljkugeligen  Dianulites ^etropolitanus.  Die  Gruud* 
fläciie  ist  etwas  concav,  coucentiisch  gestreift. 

Von  dieser  Grundform  etwas  verschieden  ist  eine  mit  der  erstgenannten 
vergesellschaftet  vorkommende  ebenfalls  lialLikugeligc  Form  mit  schwach  ge- 
wölbter und  nur  im  Centram  etwas  concaver  Grundfläche,  welche  mit  eiwst 
dicken  sehr  fein  radial  und  deutlich  conoentrisch  gestreiften  Epitheca  bedeckt 
ist;  letztere  erstreckt  sich  ein  starkes  Drittel  der  GesammthOhe  von  der  Grund- 
fläche nach  oben,  so  dass  auf  dieser  unteren  Zone  keine  Zellen  durchbrechen. 

9S»  JHanuliteH  jM'trojtolitanuH  Pander  var. 

Tof.  ir,  Fig.  4  und  5. 
Favonitn  petropoJitamts  Quenstodt  a.  a.  O.  ])ag.  14.  Taf.  143,  Fig.  23. 

Unnere  in  Fig.  4.  dargestellte  Form  unterscheidet  sich  von  der  bei 
Quf'iistedt  1.  c.  aufgefidirten  eigentlich  nur  durch  die  Kürze  und  die  noch 
weniger  regelrechte  Ausbildung  den  basalen  mit  dicker  Epitheca  bekleidet^^n 
umgekehrten  abgestumpften  Kegels.  Beide  Formmi  haben  lkst  dieselbe  Grösse 
und  sind  hoher  gewdlbt  als  der  echte  DtanulUeB  peiropoliianm»,  nnsere  Form 
sogar  noch  etwas  stärker  als  diejenige  Quenstedt*s. 

Die  ZellenOffnnngen  sind  abgerundet  —  sechseckig,  von  verschiedener 
Grösse;  sie  sind  durch  dicke  Wände,  deren  Stärke  dem  Böhreninmen  bisweilen 
gleichkommt,  gewöhnlich  aber  gleich  %  desselben  ist,  seltener  weniger  beträgt, 
von  einander  getrennt.  Gesammtliöhe  37  mm.  Höhe  des  gewölbten  Theiles  29  mm, 
Dnrchmessm:  41  mm,  Die  Figur  bei  Quenstedt  zeigt  folgende  Verhältnisse: 
Cksammthöhe  34  mm,  Höhe  des  gewölbten  Theiles  22  mm,  Durclnnessor  39  mm. 

Das  Exemplar  fand  i^ich  lose  im  Diluvium  zu  Langenau  und  gehört  nach 
F.  Hchmidt  wahrscheinlich  zur  Schichtengruppe  D  (Jewe'sche  SchichtA^n). 

Ein  im  Besitz  des  hiesigen  Provinzial-Museun;s  befindliches  in  Fig.  ^  dar 
gestelltem  Exemplar  muss  ich  wegen  der  gleichen  Beschafieuheit  der  Zellen  mit 

M 


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8S9 


den  oben  bescbriebeneD  Dianulitts  petropoUtamu  Pander  var.  vereinigen.  Die 
Onmdflichs  denelb«!  ist  eonesT,  die  Wölbung  cjlindriscb-balbkugclig  wie  be^ 
der  Ton  uns  unter  Fig.  4  daigestellten  Form. 

Kiie  flach  gewölbte  Form  des  DianuKtet  ptHrcpoUimm  fand  rieh  mit 
Phacopt  marima  F.  Schmidt,  Lickat  deßexa  Sjögren,  Strcpkomena  rugom  Palm, 
und  anderen  Versteinerungen  zu  Langenau  in  einem  Gesteinsst&ck  vom  Alter 
der  Kegerechen  Schicht  (!>,). 

Ausser  den  genannten  Dianuliten  worden  noch  mehrere  andere  ITormen 
gefunden,  welche  sieh  aber  wegen  etwas  unvollständiger  ErhaUung  für  eine  ein- 
gehendere Besprechung  als  ungeeiguet  erwiesen. 

96,  JHanuiUe»  fatHgiatm  Eichwald. 
Dianuliie»  fattigiatw  Eichw.,  Zool.  spec.  Vol.  I.  pag.  181. 
AionÜeulqHtra  Bcmderi  Edw.  et  Haime,  Brit.  fose.  cor.  pag.  266. 

Favomites  Putuhrl  Quenstcdt,  a.  a.  0.  pag.  15.  Taf.  143,  Fi^^  24. 
IMamilites  Jetritus  Eichw.,  Leth.  rosa.  pag.  488.  Taf.  28,  Fig.  8. 
Dianulites  faHtigiaim  Dybowski,  Chactetlden  pag.  20.  Taf.  1,  Fig.  1 — 3. 

Fand  3ic)i  mit  Dia/ml if-'s  j>ctroiioUfanus  Paiidcr  sj».,  Chetniru^  l'laufi'nt 
F.  richmidt,  C/icinirus  rariolan's  Linnarsson  etc.  in  einem  Stück  grauen  Echino- 
spliaeritcnkalkes  zu  Öpengawsken. 

97,  JDümuiUe»  tieganMus  F.  Schmidt  sp. 

Cälli^HHra  eleganiula  F.  Schmidt,  Unters,  fib.  d.  silur.  Form,  von  Estland  etc. 

pap.  22G  (pars.) 

Diantihteft  eleyantulus  Dybowski,  Cliaetetidon  pag.  *J.^>  Taf.  1.  Fig.  lOa—c. 

Der  kleine  eylindrisclic ,  baumförniig  verzweigte  I'olypcnstock  von  etwa 
2,5  mn«  I'nrcliuiesser  iiat  eine  glatte  und  el»ene  Oherflädie.  .Mit  der  lioupe 
erkennt  man  an  der  ()l)er(l;lflie  des  Sfoekt'S  rnndliilio,  dielit  neben  einander 
stehende  Zelleiuohrenütlnuniren .  zwisclien  denen  kleine,  meistens  laiiiriieh- 
viereckigc  Zwisi  henriiurae,  die  I.ucken.  welelie  zwisclien  den  WUndiMi  der  an 
einuuder  stui<8enden  cylindrisehen  Zellenrohren  übrig  bleilten,  aiil'li den.  Der 
Mündungsdurchmesser  der  ZellenrOhren  betrigt  imgcfllhr  0,1G  luni.  Querboden 
sind  an  einer  Bruchstelle  ohne  weitere  Prftparation  zu  ericennen. 

Die  Versteinerung  fimd  sich  in  unserem  Beyrichienkalk  «t,  welcher  mit 
solchem  vom  Ohhesaarepank  ubereinstimmt. 

In  Bussland  findet  sie  sich  ebm&lls  am  Ohhesaarepank  und,  nach  Dybowski, 
auch  am  Kattripank.  —  Zi^lei  Schüddelkau.  — 

Ü8,  StrepUHa^ma  europaeum  Ferd.  Boemer. 
Streptelatma  europaeum  Ferd.  Rocmer,  Sadewitz  pag.  16.  Taf.  4,  Fig.  la — 1". 

Bruchstucke  dieser  Art,  einem  derben  grauen  Kalk  eingebettet,  welche  von 
Herrn  Gebeinralh  F.  Boemer  Tergliehen  worden  sind,  befinden  sich  in  meinor 
Sammlung  und  in  der  Sammlung  des  hiesigen  Provinrial-M useums. 

Die  Art  findet  rieh  in  Bnssland  im  anstehenden  Gestein  in  der  Lykholmer 
Schicht.  ^ 


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840 


Sf9*  Cyathc]^yUium  artUtuiaium  Wahlenbeig  8p. 
Ahdr^orilu  artieulatM  WaUenberg,  Nov.  Act  Soo.  Upaal.  toI.  Till.  pag.  87. 
Cyalhophylhm  termicular«  Bis.,  Leth.  suec  pag.  102.  Ta£  89.  Fig.  8 
„         ariiculatum  His.,  Leth.  8U6C  pag.  108.  Tad  89.  Ffg:  4. 
„         €ae»pii08um  Lonsdale,  Sil.  Syst  pag.  690.  Taf.  16,  Y\g.  10. 
.,  arti'nilufuin  Edw.  H  Haimo,  a.  a.  0.  pag.  282.  Taf.  07,  Fig.  1. 

Findet  sich  einzeln  im  Choneteukalki  in  grösaereu  Stöcken  in  einem 
grauen  Mergel. 

30,  Syringophyliwm  wgannm  Linn^  sp. 

Madrqwra  Organum  Linn<^,  Syst.  Nat.  ed.  12.  pag.  1878. 
Sifi'inyophylhm  Organum  Edw.  et  Haimo,  a.  a.  0.  pag.  895.  Taf.  71,  Fig.  3. 
„  „      F.  Boemer,  Sadewitz  pag.  80.  Taf.  4,  Fig.  8a,  b. 

Diese  Yersteinemng  findet  sich  in  einem  grauen  Kalkstein,  welcher  auf 
der  Oberiiiehe  und  anf  den  KlulkflScben  ondontliche  dendritische  Oruppirongcn 
von  Manganit  trigt.  Das  Gestein  gehört  nach  F.  Schmidt  walurscheinlieh  der 
Lykhofaner  Schicht  an.  -~  Langibhr.  — 

31,  JUibediia  conferta  F.  Schmidt  (neu  Loiiadale). 

Luiechia  cun/rrfd  F.  Schmidt,  Unteij^ucliungen  üb.  d.  sil.  Form,  von  Eäthlaud 

Noni-Livlaiid  und  Oesol  pag.  228. 
Lalniliia  rtmftrta  Dyhowski,  Chat'tetidi'n  juig.  05.  Tal.  .'i,  Fig.  7,  7a. 

iM*'H(>  Versteinerung  fand  sich  einmal  im  grauen  Kalk,  welcher  demjenigen 
vom  Kaugatomapank  anf  der  Insel  Oesel  vollkommen  gleicht. 

Vorkommen  mit  Crotaloeritnt»  rugonts  P.  Schmidt.  —  I.iangfulir.  — 

32,  Mon(t{fra2*tu^  pHodon  Bronn. 
Lonmioreras  pnoOon  Bronn,  Lcth.  ed.  1  ot  2,  1.  pag.  ÖC.  Taf.  1,  Fig.  13« 
GrapiolilliuK  LtnIoiKiH  Murcliison,  Sil.  Syst.  ])ag.  G94.  Taf.  2<j,  Fig.  1. 
Alonoprioii  prioJon  F.  Hocmcr,  Leih,  googn.  ed.  3.  Band  1.  pag.  207.  Taf.  I., 
Fig.  13  und  Taf.  V.,  Fig.  7  a,  b,  c. 
,,l)ic  Zellen  sind  uiittw  einem  Winkel  von         gegen  die  Aehfte  geriiditet 
und  beiührcn  sich  in  etwa  "/s  ihrer  Lange.   Das  freie  Ende  der  Zellen  verengt 
sich  dann  rasch,  so  daäs  die  Mündung  der  Zollou  nur  klein  ist,  und  biegt  sieh 
dann  hakenDOrmig  nm."   Diese  Angaben  von  F.  lioemcr  passen  vollständig 
auf  unsere  Form. 

33»  Monagraintu»  cMoiinH  Bar  ran  de. 

Graptolithu»  eolomts  Borrande,  Grapt.  de  Boheme  pag.  42.  Taf.  2.  Fig.  1 — 5. 

Quonstedt,  a.  a.  O.  ]r.vjr.  19H-  2()0.  Taf.  U^),  Fig.  40  u.  4.^. 
Die  Einzelstöcke  verji'mgen  sich  Hclmell  muh  unten.  Die  Zellen  sind  unter 
einem  Winkel  von  4")°  gegen  die  Achse  t^eneigt,  diejenigen  am  verschmälerten 
unU'ren  Ende  mit  mehr  oder  weniger  (h  utlich  nach  unten  umgebogenen  HUktdien 
versehen,  weh-he  den  weiter  nacli  oben  gelegenen  Zellen  fehlen;  hier  sind  die 

S6 


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241 


ZellraSndungcu  gcmdc  abgcselinitten  und  bilden  mit  der  Achse  einen  stumi»fen 
Winkel.  Die  Achse  nimmt  Va  der  Gesammtbreite  ein.  Dicht  iiIkm-  dem  (Jiiinde 
kommen  12.  weiter  nach  oben  10  Zellen  auf  1  ein  Länge,  was  genau  mit  den 
Angaben  von  Barrande  überein»timmt. 

34m  Monograptus  Oistans  Portlock. 

Momograptvt  distan»  HddeDhara,  Ueber  Graptolitben  führende  DiluTialgeeohiebei 

Tnangural-Dissertation  1869.  pag.  5. 
Gerade  oder  sanft  gebogen,  schmal.  Breitenznnahme  kaum  bemerklich;  die 
GSesanuntbreitc  l>eträgfc  ungefUir  wovon  die  Achse  etwa  die  Hälfte 

einnimmt.  Die  Zellen,  welche  im  Allgemeinen  der  Richtung  der  Achse  folgen, 
noigen  .-^ich  schwach  bauchig  nach  aussen,  sehnnron  sich  aber  dicht  unterhalb 
der  Mündung  wieder  etwas  ein.  Die  Miiudiingeii  biegen  sii  li  im  kurzen  Haken 
scharf  nach  unten  um.  Die  beobachteten  Exemplare  zeigeu  auf  1  cm  8  Zellen. 

35»  MtmograptuH  BohenUeua  Barrande. 

Tat  II,  Fig.  6. 

Graptoliihufi  Bohemictts  Ban-.,  a.  a.  0.  pag-  40.  Taf.  1,  Fig.  16 — 18. 

Der  Einzclstock  ist  sanft  gebogen.  Die  Zellen  stehen  zn  der  Achse  in 
einem  Winkel  von  ungefähr  30®;  auf  1  cm  der  Achsenlänge  kommen  9  Zellen; 
dieselben  sind  leicht  gekrümmt,  an  der  Spitze  etwas  l)reiter  als  am  (Jrundo, 
was  bei  unserer  Figur  nicht  deutlich  hervortritt.  Die  Mündung  ist  genule  ab- 
L'»'~'  liiiitten  un«l  bildet  mit  der  Achse  einen  stumpfen  Winkel.  Die  (Je.sanunt- 
bivite  lielrügt  ungefähr  1  mm.  Die  Breite  des  gemeinschaftlichen  Kanals  i.st 
etwa  =  '/j  der  Gesammtbreite. 

Im  harten  dunkelgittuen  Kalk  mit  CmrdMa  inferrupt«  nnd  Mmoyraplv» 
Malaria,  —  Langfnhr.  — 

3ü,  MonograpttiH  scAilaris  Quenstedt. 

Taf.  ir,  Fi?.  7. 

GraptoNtkus  sealarüt  Quenstedt:  Petrelaetenkunde  (l.S.")2)  pag.  081.  Tal'.Gl,  Fig.  .'if). 
,,  „  „         Korallen  (IHHl)  pag.  201.  Taf,  150,  Fig.  44. 

Die  Kinzelstöcke  l»ild<Mi  etwas  unregelniässige  an  dem  unteren  Hchniäleien 
Eudc  hakig  umgewendete  Bogen.  Die  Zellen  stehen  au  der  Innenseite  des 
Bogens;  sie  sind  etwas  gekrümmt  nnd  naeh  nuten  hin  dn  wenig  verengt. 
Die  gerade  abgeschnittenen  Zollm&ndnngen  stehen  senkrecht  sar  Achfw  oder 
bilden  mit  derselben  einen  stumpfen  Winkel.  Die  Gesammtbreite  beträgt  V^,  mm; 
die  Breite  dor  Achse  ist  =  V,  der  Gesammtbreite. 

IIL  Crinoidea 

3T^  XcMfUMipha«Htes  anranHum  GjUenhall  sp. 

Bek{no»pkaerHe$  awranihm  Wahlenberg,  f.  Act  Upsal.  1821.  VIll.  pag.  52. 

„       M.  y.  K.,  Rnssia  II.  pag.  20.  Taf.  1,  Fig.  8. 
Taf.  27,  Flg.  6. 


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242 


Von  dieser  Versteinerung  wurden  radial-sti'ahlige  krystallinisehe  Duhsh- 
achnitte  in  einem  grauen  mergeligen  von  Spengawskeu  herstammenden  Gestein 
aufgefunden. 

In  einem  grauen  Kalke  von  Lai^gAihr  fand  sich  die  Form  mit  etwas  er- 
habenen Porenrauten  neben  der  typischen  Fonu.  Diese  YarieUtt  wurde  bis 
jet2t  nur  im  westlichen  Theile  von  Bstlandgefiinden  (NoetÜng  a.  a.  O.  pag.  277). 

'iS.  (VotalorHntis  rmjoHUH  Hisingcr  ap. 
(.'yuthuci  hnis  /  iK/cstis  IIi.s.,  Letli.  Huet'.  pag.  81.  Taf.  25,  Fig.  3a. 
Crotaloninun  nn/onvH  F.  Seliiuidt.  Rev.  d.  ostbalt.  sil.  Tril.  pag.  fiO. 

Das  hiesige  Vorkoiamcu  im  grauen  krystallinischeu  Kalk  entspricht  d<*m 
Vorkommen  auf  der  Insel  Oescl  am  Kaugatomapank. 

39,  JPentacrinu4i  sp. 

Ein  kurzer  PentacriiiitiMistiel  von  C  mm  Durchmes.ser  mit  etwas  einge- 
t)()gonen  Seitenflächen  fand  sich  mit  MoMtopora  emwora  Eichw.  in  einem  grauen 

kieseligsn  Kalk  (D,).  —  Langenau.  — 

An  Crinoidenslielen  besonders  reich  zeigte  sich  der  zu  Spengawsken 
geliindene  weisse  Borkliolinkalk ;  aueli  in  den  neyiichieukalken  und  andeieii 
oberäilurischeu  oben  aulgeluhrteu  Kaiken  linden  sich  Crinoidenstielglieder  hauHg. 

IV.  Vermes. 

40,  Tt*achy derma  cf.  minntum  Eichwald  ap. 

Serpvia  viimita  Eichwald,  Leth.  ross.  pag.  671.  Taf.  34,  Fig.  53,  b. 

Mehrere  im  Eehinnsidiaeritenkalk  gefundene  Exemplare,  \v»'l('he  uur  selir 
wenig  gebogen  sind,  besitzen  eine  iiriiiiic  Si-Iiale,  welche  ursjui'iiiglieh  \soIil 
rhitinartig  gewesen  ist.  Die  Uljerfiaehe  Ucrsellten  ist  qucrirtTunzelt  un<i  ft'in- 
koriiig  rauh.  Der  Queiselinitt  ist  rundlieh;  der  Durchmesser  itetragt  2,5 — 3  uini, 
also  ungefähr  eine  Linie,  die  Lauge  grösserer  Exemplare  jedenfalls  iiielit  weniger 
als  9  Linien  (ich  linde  bei  einem  am  Grunde  abgebrocIuMieu  Exemplar  eine 
Ijünge  von  8  Linien).  Diese  Daten  stimmen  gut  mit  der  von  Eichwald  gegebeneu 
Beschroihung  der  Form  aus  dem  Echinosphaeritenkalk  der  Insel  Odinsholm  fiberoin, 

41,  Tentaculite«  amatus  Sow. 

TeniantUte»  ornaHis  Sow.,  Murch.,  Sil.  Syst.  pag.  628.  Taf.  12,  Fig.  25. 

Es  wird  diese  Art  aus  unseren  Gesteinen  meist  als  Sleinkern  heraus- 
gesehlagen; sie  lindet  sich  besonders  häufig  in  lien  Clionetcnkalken;  koniuit 
jedoch  aiuli  in  dem  gelblichen  oolilliiseli-eongloineratischen  Kalk  (K)  vor  vcr- 
geäclläclialtet  mit  Mtflilus  sp.  uud  Calt^meim  Lilunienlnuldi. 

42,  TenUteulUes  inasQUäUg  Siohwald  sp. 
Ijmckidium  ittaequah  Eichw.,  Leth.  ross  pag.  1042.  Taf.  40,  Fig.  20a— d. 

Diese  sehr  kloine  Art,  weUdie  ich  einmal  in  (  incm  Stück  granen  Beyrichien- 
kalkes  mit  C'altfmeue  Blumenbachü,  U^ichia  Macen^ana,  i^hemUina  tiH^a, 


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24d 


Ihrimitia  muuJula  und  Pnmitiu  ftevticirrularix  etc.  vorfand,  ist  sehr  Hchlauk  und 
trägt  auf  der  Schale  ungleich  grosse  Wülste,  deren  Abstände  von  einander  an 
den  ▼erschiedeDen  Stellen  ausserordentlich  vorschieden  sind;  sie  stehen  bald 
gans  nahe  bei  dnander,  tiald  sind  rie  wdt  anseinander  gerückt.  Dem  ent> 
sprechend  varürt  die  Ansabl  der  Nebenringe  swischon  den  Hanptnngen  (Wfilsten) 
ebenfalls  etlieUioh;  ich  sohlte  in  einem  Falle  mindestans  7  Nebenringe;  mdstena 
jedodi  kommen  2 — 3  vor;  seltener  fdüai  swiachMi  den  Hanptringen  die  Neben- 
ringe  ginilieh. 

4S,  CoimuliteH  nerpuhiritM  Schlotii. 

ComuUt»  wtpulaHui  Schloth.,  WXw  Taf.  1^),  ¥\<r.  7. 

Krause,  Z,  d.  d.  ^e(d.  fJos.  1S77  \iX\^.  27. 
Rxfuiplare  di«'ser  Art  fanden  sich  bei  uns  uiclit  selten  in  den  ßeyrichien- 
kalkeo. 

V.  Polyzoa. 

44.  Feile Htella  pHsca  Londsdale. 

fetuttella  prUca  Lonsdale,  Murch.  Sil.  Syst.  pag.  678.  Taf.  15,  Fig.  15  n.  18* 

„  Qucnstedt  und  F.  millepunctata  (cx  parte)  Quenatedt.  Petre- 

factenkunde  Deutschlands,  Ilöliren-  und  Stemkorallen  1881.  pag.  92 
und  S>3.  Taf.  14(J,  F]>r.  62  und  ÜÜ. 

Per  plattgedrückte  ursprün^'licli  triclitorftiriuige  Stock,  an  dessen  (iruiide 
t*in  verdicktes  Wurzelende  zu  erkennen  ist,  besteht  aus  wiederholt  dichotomisch 
gctheilten  Zweigen,  deren  Duk  liinesser  nngefiihr  gleich  den»  Abstände  zweier 
benachbarten  Zweige  ist.  Diese  sind  durch  etwa  halb  so  starke  Quersprossen 
verlmuden  in  Abständen,  welche  det  vierfachen  Länge  der  letzteren  ungeiUlir 
gleichkommen.  Die  Maschen  sind  dem  entsprechend  sebr  in  die  Dinge  gezogen. 
Zn  beiden  Seiten  des  medianen  Ubigskieles  stehen  je  4 — 5  Zellen  längs  den 
Maschen.   Eine  Strelfong  habe  ich  nicht  beobachtet. 

Diese  Yersteinemug  wnrde  nnr  einmal  hier  gefanden. 

VoriEommen  mit  ProetuM  sp.,  Rhynehtmdla  nueula  und  Calamopora  sp.  im 
grinlidi'granen  Bejrichienkalk.  —  Spengawsken.  — 


45.  IbneMeUa  tUHaUhpuneiata  Krause. 

Fenettella  tiriatihpufietata  Krausei  a.  a.  0.  pag.  11.  Taf.  1,  Fig.  1. 

JHe  starken  L&ngsstrahlen  Terlaufen  fast  parallel;  sie  sind  auf  der  nicht 
2eUen  tragenden'  Seite  mit  6—6  deutlichen  Ltagsstreifen  versehen.  Die  ungefähr 
sa  die  HftlAe  schwächeren  Quersprossen  sind  {^eich&lls  längsgestreift  und 
Wdm  mit  den  Ijftngsstrihlen  Ifoschen  von  oblonger  Gestalt 

l^feee  Art  fisnd  sich  einmal  im  gelblich  weissen  Kalk  mit  Strophomena 
atUifuaia  SoW.  sp.,  Siropkomena  imbrex  Pandor  var.  etc.  —  Spengawsken.  — 


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244 


46.  VineuJaria  noduiosa  Eichwald. 

Vineuhria  noduhta  BÜchw.,  Leth.  tum.  pag.  402.  Taf.  24,  Fig.  8. 

Uiwera  Exemplara,  welche  in  einem  Stück  Beyrichienkalk  mit  Brachst&cken 
der  Orihü  canalieulata  Lindstrdm  gefunden  worden,  entsprechen  in  der  OrOsac 
nnd  Form  vollständig  dem  von  Bichwald  dargestellten  Stück.  Der  Qaer- 
schnitt  der  Aeste,  welche  sich  dichotomisch  versweigen,  ist  fast  cylindrisch. 
Die  Zellen  sind  Hehr  rcgeloiässig  eifbrniig:  sie  sind  auf  einer  Cylindcrhälfte  ZQ 
scliräg  verlaufenden  Reihen  von  6  oder  7  geordnet.  Die  Scheidewände  der 
Zellen,  welche  an  den  Kreuzungspunktcn  ein  kleines  mehr  oder  weniger  deutliches 
liLnötchen  bilden,  tragen  in  der  Mitte  eine  feine  Längsfurchc.  —  Langenau.  — 

4t.  Coäcinium  proavus  Eichwald. 
Coteinaim  proavus  Eichw.,  Urwelt  Basslanda  II.  pag.  44.  Taf.  1,  Fig.  5. 

Die  Oberfläche  trigt  feine  Poien  nnd  grosse  eifi^rmige  Oeflhnngen.  Die 
Anordnung  der  letsteren  entspricht  genau  der  Darstellung  bei  Eichwald. 

Vorkommen  mit  Orthinna  anomala  Schlotheim  rar.  in  granem,  nntersilnri- 
Schern  Sandstein.  —  Langenau.  — 

Als  Notiz  uhor  don  Vci  bleib  bemerke  ich  hier,  dass  icli  ein  gutes  Exemplar 
mit  beiden  /ellenlagen  dem  mineralogischen  Museum  su  Breslau  überwiesen  hal)e. 

Es  fand  sich  diese  Art  ausserdem  noch  in  einem  anscheinend  xur  Jewe'schen 
Schichtengruppe  gehörigen  Kalke  zu  Langenau. 

48.  PHiodidya  UmeeoUOa  Ooldf.  sp. 

liilodutjfa  laneeolata  Lonsdale,  Murch.  Sil.  Syst.  pag.  676. Taf.  lö,  Fig.  IIa— c. 
Fluttra  laneeolata  Goldf.,  Petr.  Germ.  L  pag.  104.  Taf.  87,  Fig.  2. 

Besonders  häufig  in  unseren  Beyrichiimkalken  und  zwar  breitere  nnd 
schmälere  Varietäten.  Etwas  seltener,  aber  immer  noch  häufig  genug,  findet 

sich  dieses  Fossil  in  unseren  gelblichen  oder  gelblich-weissen  Gesteinen  vom 
Alter  der  niittelgotländischen  Scliichten.  —  Auffallend  lang  bei  Verhältnisse 
mässig  geringer  Breite  ist  ein  Exemplar  in  einem  gelldichen  porösen  Kalk; 
dasselbe  zeigt  eine  Breite  von  7  mm  und  eine  Länge  (es  ist  die  Sehne  des 
Bogons  genicssHii)  von  über  1.3  cm.  Dio^^eH  Exemplar  Aviirde  verges»»llseiiafl«*t 
mit  Eurrinurus  jnnictadis  Kniiiirich  und  <'iii('iii  Abdrucke  vou  Ütrophotuena 
imbrej-  Pauder  var.  aufgel'unduu.  —  Langl'ulir.  — 

49.  PHlodmya  cf.  omifts  Hall. 

Tiif.  ir.  Fig.  Hn.  b. 

Ptilodtrtya  acuta  Hall,  Murch.  Siluria  III.  ed.  pag.  203,  Fig.  2. 

Dichotomiscl»  ver/.weigt.  Die  gi'össtc  an  unserem  Exemplar  gemessene 
Breite  beträgt  4,2  mm;  dasselbe  ist  nach  der  blättrigen  Mittelschicht  gespalt4?n. 
An  den  Rändern  sieht  man  den  Durchschnitt  der  ans  mehreren  Lagen  gebihleten 
l{;nnls(  liirht.  Die  kleinen  ZelUni  .sind  in  Liingsrcihen  und  schräg  verlanlende  Qucr- 
reihen  ucorthiet ;  sie  bilden  mit  der  Längsachse  einen  Winkel  von  40^  "4r>'. 
Die  Band.scliiclit  /.eigt  nacli  dem  Anätzen  mit  Salzsäure  unter  der  Loupe  ciuu 


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24Ö 


zellig-bladige  Structar;  die  Hlä8clicn  »ind  an  der  breitesten  SteHe  in  4 — ö  Längs» 
reiben  geordnet. 

IMe  Art  wurde  in  einem  siluriBcben  grauen  Kalk  mit  Atiyjm  sp.  vergeüeU- 
iKdnftet  aiülseftiiiden. 

Sammlimg  des  hiedgen  ProTintial-MosenmB,  —  Oliva.  — 

YL  Brachiopoda. 

so»  LinfftUa  sttherassa  Eichwald. 
Ußffula  mibertma  Eiehwald,  Letb.  roM.  pag.  018.  Taf.  37,  Fig.  10. 

Eine  Terbättnissmitoeig  breite  Schale  dieser  Art,  welche  mit  der  oberen 
Hcbalenllacbe  im  Gestein  steckt,  wm-de  von  Herrn  Akademiker  F.  Schmidt 
als  Lingula  suhcrana  Eiehw.  bestimmt.  Das  Gestein  ist  ein  grauer  Kalk. 
Jewe'scbe  Schiebt  (D).  —  Spengawsken.  — > 

61»  IMteima  rvgata  Sow.  sp. 

Orhitmta  rttjfata  Sow.  und  Murch.,  Sil.  Svät.  pl.  V.,  Fig.  1 1 . 

Dimna  rvgata  Davidson,  Brit  Sil.  Brach,  pag.  68.  Taf.  h,  Fig.  0—18. 

Diese  durch  den  fast  kreisförmigen  Umriss  au^xeichnete  Art  mit  flacher, 
nur  am  Scheitel  etwas  convezer,  sehr  dentlicb  conoentrisch  gestreifter  Unter- 
schale und  staric  gewdlbter  etwas  gröber  concentrisch  gestreifter  Oberschale 
&&d  sich  eiomal  xu  Langenau  in  einem  Stfick  Beyrlchienkalk  in  mehreren 
Exemplaren,  eine  vereinzelte  Unterschale  in  einem  paucn  festen,  viel  ocker- 
^'elben  Oolitb  f&breuden  Kalk  mit  Calyfnene  lilumenbaehii,  Rk^Hchonella  euneata, 
i^pifi/er  cyrtaena  etc.  su  Tempelbnrg  bei  Dansig. 

JH^dna  impiieaia  Sow.  sp. 

llgleUa  implicaia  Sow.,  Much.  Sil.  Syst.  Taf.  \%  Fig.  14a. 
Dneimt  impHcata  Lindström,  Bidrag  tili  Kännedomen  om  Gotlands  Brachiopoder 
pag.  375. 
Sehr  häufig  in  den  Beyrichienkalken. 

83,  Chanetea  MriaMla  Dalm.  sp. 

Ortki$  9triaiella  Dalm.,  KOngl.  Acad.  Haiidl.  p.  III.  Taf.  1,  Fig.  5. 
Ckoade*  ttriafelia  de  Köninck.  Bech.  snr  les  Anim.  foes.  pag.  200,  Taf.  20, 
Fig.  5. 

Ckoitit€$  ttriatella  F.  Roomer,  Letli.  pal.  Taf.  12,  Fig.  14. 

Diese  Vervteinerung  leigt  in  ihrer  Gestalt  und  Berippung  die  allergröt^ston 
Ver<<  liicdeiihejten;  an  dw  gröstjcrcn  Klappe  sind  iiiclit  ganz  ficltcii  mässig  lange 
Stachel  roll  rcn  SB  erkennen.  Neben  Üetfrichia  tuberevlata  wohl  das  häufigste 
Fossil  der  Bojrichienkalke. 

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54,  OrtMs  obhuui  var.  eminemä  Pander. 

Taf.  II,  Fig.  9  a.  b. 

Ckfhi«  obtum  var,  eminem  Pandcr,  M.  V.  K.  II.  pag.  213.  Taf.  13,  Fig.  14a,  b. 

Die  Länge  unseres  Excmplarcs  Ix  trü^jt  mm,  die  Breit«  eben  so  viel, 
die  Dicke  7,2  mm.  Die  grös^ste  Breite  liegt  in  der  Mitte.  Die  Vcntralsoliale 
ist  stark  gewölbt,  der  Sclimdtol  etwa?  ii  Ii  ergebogen;  die  Dorsakschale  ist  gleicli- 
falls  gewölkt.  al)er  crlicl^lich  schwat  licr  aks  die  Ycntralsclialo.  Die  Scluden- 
flaclieii  tragen  etwas  ungleiehe  fcino  diclitomisehe  Lüngsriiijien,  wehlie  von 
8cliu|>j>igcn  Anwaelisstrcifen  ge.scliiiitteii  werden:  auf  der  Ventralklappc  zald*- 
ich  38 — 40,  auf  der  Dorsalklappe  34—30  Kippen.  Die  Anzahl  der  Rippen  in 
der  Nähe  des  Wirbels  beträgt  15  oder  16. 

Das  Gestern  ist  Eebinosphtritenkalk.  —  Frankenfelde.  — 
Orthi»  cblwa  und  ihre  Yarietftten  finden  sidi  im  anstehenden  Gestein  in 
den  Vaginatenkalken  nnd  Echinosphäritenkalken  der  rassischen  Ostseeprovinaen. 

35,  Orthis  testmlinarla  Dahn. 

Orthi»  teatudinaria  Dalm.,  Murch.  Siluria  III.  od.  Taf.  r>,  Fig.  1,  2. 

„  „  .,      F.  Schmidt,  Rev.  d.  ostl)alt.  sil.  Tril.  pag.  34. 

Die  Art  findet  sich  mit  Axaphus  sp.  in  einem  gelblichen  mergeligen  Kalk- 
stein.   Vorkommen  nach  F.  Schmidt  wie  bei  Kegel  (D,).  —  Spengawskcn. — 

Se.  OnhU  rusHea  Eichwald. 
OrthiB  rttstica  Eichw.  (Orthia  coUiffrauma  Dahn,  var.),  Leth.  ross.  pag.  825. 
Taf,  88,  mg,  23. 

Orthi»  calfif/rnmma  var.  F.  Schmidti  Rev.  d.  ostbalt.  sil.  Tril.  pag.  33. 

Findet  sich  mit  Leptacna  sen'rea  in  einem  gelblichen  Kalk.  Dasselbe  Vor- 
kommen InRuBslandim  anstehenden  Gestein.  Jewo'scheächicht(D).  —  Brentau. — 

57*  Ort/U»  erroHea  Hall  var. 

Taf.  n,  Fig.  lOar-d. 

Orthis  erraiica  Hall,  Pakeontology  of  New-Tork.  VoL  I.  pag.  288.  Tafl  79, 
Fig.  oa— f. 

Ventral-  und  Dorsalschale  unserer  Art  sind  gewGlbt,  die  Ventralschale 

etwas  stärker.  Die  Vcntralschale  trägt  einen  kurzen  Schnabel;  die  Hittelpartic 
tritt  bei  dersclhen  stark,  fast  kielartig  hervor.  Die  Dorsalschalc  trägt  in  der 
Mitte  einen  Hachen  aber  dentlicjien  Sinus,  welcher  sich  bis  zum  Stirnrande 

hinzieht.  Die  Art  ist  ziemlich  genau  so  lang  wie  breit.  Länge  eines  Exemplarcs 
0,2  mn).  Breite  *J,f)  mm,  Dicke  6,2  mm.  Die  SchlosHCckon  sind  abgerundet  oder 
ganz  wenig  voigczogcii.  Die  S»  hlos,><lini<y  ist  gleich  der  grössten  Schaleid)r('itc 
oder  etwa.s  kfazcr.  Die  Schalen  tiageii  sehr  feine  Rippen.  Die  amerikanische 
Form  findet  sich  in  der  Ilndson-Hiver-Group. 

Vorkommen  mit  Kncrinunn  Sechochi  F.  Sciimidt,  Sfr(>i>/ionicna  Jeltoidea 
Conrad,  Platystrophia  lyiijc  Eichw.  etc.  in  einem  grauen  Kalke  vom  Alter  der 
Wesenheit  Schicht  —  Kl>  Kleschkau  bei  Praust.  — 

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5&  Orthi»  AoUnUae  Sow.  var. 
Tkt  n.«  Flr.  11»— e. 

OrthU  ActontM  Sow.,  Davidson:  Brit.  Sil.  Brach.  i»ag.  252.  Taf.  36,  Fig.  5— 17. 
Ortkü  Aetöniat  LindstrOm,  FragmeDta  sihuica  pag.  27.  Taf.  12,  Fig.  44^7. 

Taf.  14,  Fig.  4-9. 
Unirisä  halbkrciHfönni^.  Vciitralklappc  gcwOlbt;  Dorüalklappe  etwas  concav. 
Beide  Schalen  tragen  14  acbarfo  radiale  Rippen,  zwischen  welche  sich  in  der 
Nähe  »Irs  Randes  Nebenrippen  einschiflieii.  Die  tiefen  Zwiselienräunie  /.wischen 
den  Haujitrippcn  sind  ebenso  breit  wie  letztere.  Kinc  Spur  von  feiner  Quer- 
streifunjr  konnte  ich  nur  auf  dem  rerliten  Fb"ip'l  der  grosseren  Klappe  tuit  der 
Loupc  wahrnehmen;  dagegen  tragen  die  Schalen  in  grütsseren  Abi^tänden  äcliuppigc 
Anwachäätreircu. 

Unsere  Form  steht  jedenfalls  den  ron  Lindstrdm  a.  a.  0.  beschriebenen 
'durch  die  Schürfe  der  Rippen  am  nMchsten,  wtthrend  die  englischen  Formen 
diche  Bippen  tragen  (strong  angnhr  ribs).  Wegen  des  fiist  gänslichen  Fehlens 
der  feinen  Qnerstreifiing  und  wegen  des  Vorhandenseins  schuppiger  Anwachs* 
streifMi  steht  unsere  Form  den  englischen  und  schwedischon  Formen  etwas 
fremdartig  gcgenGbcr.  IHe  schwedischen  Formen  kann  man  (6g1ich  als  Ueber> 
gänge  zwischen  den  unsi-igen  und  den  englischen  betrachten. 

Vorkommen  mit  Phucopi*  moxinui  F.  Schmidt,  Phacops  laen'tfatn  F.  Sclimidt, 
J/hhayi    ilcßexa    Sjögren,    Sfrophnmenn  rvfjOHo  Dalnian,    IjCpfaena  xn'i'n'ti  Sow., 

(V/Zu«  unguU  Sow.  var.  etc.  in  einem  gelblieh-graueu  Kalk  (D,).  —  Langenau. — 

ÖO*  Qrt/tis  unißuin  Sow.  gp,  var. 

'I>f.  II,  Fig.  12a-r. 
TenhratvU,  nvifuin  Sow.,  Sil.  Syst.  Taf.  21,  Fig.  3. 

OrthU  unfivh  Davidson,  Urit.  Sil.  Brach,  pag.  2.Ö7.  Taf.  .^>7,  Fig.  16—22. 
Chihü  nwmia  Verneuil,  Ru.söia  11.  pag  200.  Taf.  13,  Fig.  10. 

Von  dieser  Art  habe  ich  ein  ganz  vollständiges  E.\em])lar  zur  VcrftiguDg. 
Die  Länge  desselben  beträgt  21  mm;  die  grösste  Breite  liegt  nicht  am  Schloss* 
rande,  sondern  ungefiUu:  in  der  Mitte  und  beträgt  daselbst  20,5  mm,  so  dass 
die&elbe  der  Länge  etwa  gleichkommt.  Länge  der  Schlosslinie  =  17  mm. 
Die  Dicke  beträgt  10  mm.  Die  grosse  Schale  ist  stark  gewölbt,  die  kleinere 
Dorsalschale  etwas  concav.  Beide  Schalen  tragen  bei  den  von  mir  beobachteten 
Exemplaren  12  scharfe  radiale  Rippen,  zwischen  welche  sich  meistens  in  der 
Nähe  des  Randes  Nebenrippen  einschieben.  In  grösseren  Abständen  sind  An- 
wachsstreifen zu  erkennen;  dieselben  stehen  in  der  Nähe  des  Rande-  dirlitcr 
und  erscheinen  dort  sclnippig  über  einander  gelagert.  —  Unsere  Foi  in  unter- 
terselieidet  sieb  von  den  in  Engbind  vorkommenden  liauptHaelilicli  dureii  die 
geringere  Anzahl  der  Ripj)en:  sie  stellt  der  von  Davidson  in  Fig.  17  dargestellten 
Form  am  nächsten.  Vorkommen  mit  Oithis  Acloniae  Sow.  var.  etc.  (Dj). 
-—  Langeuau.  — 


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6*0.  Ort/t is  rdnalfculata  Li iidrftroni. 

Orthis  canalint/tita  Liiulstroin,  (ioü.  Hracb-,  Kuugl.  Yet.  Auad.  Forbaudl.  1860. 

pa^.  'M'yO.  Taf.  13,  Fig.  10. 
OrthU  orbiailaria  F.  Scbuiidt,  Uuterduchuugcu  üb.  d.  eil.  Form,  vou  Estland 

etc.  p.  213. 

Diese  von  mir  früher  als  (h'this  eleganlula  aufgeführte  Art  findet  sich 
häufig  iu  uuscren  Beyrichienkalkcu;  ich  habe  immer  nur  getrennte  Klappen 
beobachtet 

ßl.  Ot'thiHina  ndncendcfut  Pandcr. 

Ort  Iiis  (Khcemlni^  Taiidcr,  M.  V.  K.  Ruasia  11.  pa^.  203.  Taf.  12,  Fig.  3. 
Oi'tliisiHa  mhccndens  v.  d.  Pahlcn,  Monogiupiiie  d.  balt.  Orthisiucu  pag.  14, 
Taf.  1,  Fig.  1—5. 

Eine  noch  bes^mbare  Ventndklappc  dieser  All»  wurde  mit  Chmtrus 
variolarut,  Chmrumu  Ptautini,  Stryehomwa  vnbrex  etc.  zu  Spengawskoi  gefanden; 
besser  erhaltene  Ezemiilare  dieser  Art  fimden  sich  in  anderen  Stücken  Eichino- 
splueritenlcalkes  von  Langfohr  und  Langenaw. 

62,  Orthisina  anomula  Schlotli  sp. 
Attomifcft  nnomafuft  Schloth.,  Nachträge  pag.  65.  Taf.  14,  Fig.  2. 
Ort/ih  luwwnia  M.  V.  K.,  a.  a.  O.  i»ag.  202.  Taf.  12,  Fig.  2. 
Orthisina  anomala  Pahlen,  a.  a.  f).  pag.  41. 

Eine  klcinoro  Yaiietät  dieser  Art  (Vcntralklappe)  wurde:  von  mir  mit  i  'ns- 
cinium  prodvus  Kichw.  und  anderen  "V'er.steiaei  ungen  in  einem  grauen  lileiglanz 
führenden  i^andötein  zu  Langenau  aufgefunden.  Die  .Sehale  ist  im  Unni.s.s  fa.st 
quadratisch,  stark  pyramidal  convex,  vom  Schnabel  fast  geradlinig  abfallend. 
Die  Area  ist  so  stark  zur&ckgelehnt,  dass  die  Schnabelspitao  sich  ungefähr 
auf  der  Mitte  der  Schale  befindet.  Die  Sjiitze  der  Tentralarea  bildet  einen 
spitzen  Winkel  von  ungefilhr  85^  Die  Rippen  sind  fein  und  zeigen  deutlich 
eine  gezacktpschuppige  Structur  vie  OrttUnna  tquamaia  v.  d.  Pahlen  (Orthisinen* 
Taf.  U,  Fig.  4). 

Das  Gestein  ist  nach  F.  Schmidt  anstehend  nicht  bekannt,  und  bin  ich 
geneigt,  den  Ur.sjirnng  desselben  von  jetzt  nicht  mehr  vorhandenen  oder  von 
der  Ostsee  verdeckten  untcrsilurischen  Ablagerungen,  welche  eine  westliche 
Verlängerung  der  mssisch-balUschea  Schiebten  bildeten,  abzuleiten. 

68.  OHMMna  VemeuUU  Eichwald. 

Orthü  Vemeuilä  Eüchwahi,  Urwelt  Russlands  pag.  51.  Taf.  2,  Fig.  3—5. 

„      M.  y.  K.  a.  a.  O.  pag.  201.  Taf.  1 1,  Fig.  8.  Taf.  12,  Fig.  1. 
Orthitima  Vemeuilii  Eichwald,  Leth.  ross.  pag.  841. 
„  „      V.  d.  Pahlen,  a.  a.  0.  pag.  35. 

In  einem  dichten  grauen  violet-roth  gefleckten  Kalk,  welchen  ich  unter 
e.  zur  Wesenberger  Schicht  gestellt  habe,  fanden  sich  einige  sclilecht  erhaltene 
Schalen  von  Orthinna  Vemeuilii  Eichw.,  welche  zur  typischen  Form  gerechnet 

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249 


werden  mfiBBen.  Die  Ycnlrabchale  ist  Teriingert  oübrniig,  gewdlbt,  rundlich 
convex.  Ventmlarea  stark  und  gleicbniflseig  cur  Schloaslinie  gekrfimmt.  Der 
Schlo88winkol  beträgt  etwa  90^  Schalmnmriss  einer  Dorüalklappo  subpentagnnal; 
derUmrist^  einer  anderen  Dorsalklappe  ist  mehr  aUgwondet,  und  scheint  diese 
der  var.  We*enhergen«ig  v.  d.  Pahlen  ntther  KU  stehen. 

In  dem  unter  g.  bei  den  Gesteinen  vom  Alter  der  Wesenborger  Si^hicbt 
aargeführten  röthlieh-gi'anen  Gestein  fanden  sich  zwei  Dorsal  schalen,  welche  viel- 
leicht zur  var.  Wesenhergemiü  v.  d.  Pahh^n  zu  stellen  sind. 

Da  nach  v.  d.  Pahlen  die  tyjnsche  Form  besonders  in  der  Lykholmcr  Si  liioht 
häufig  ist,  die  var.  Wcifenhen/i'/nfiM  da<^rgt'ii  fiir  die  Wesenberger  Schicht  chaiac- 
teristisch  ist,  so  ist  es  cinigennassen  wahrst  ln'inlii:]i ,  dass  das  oben  genannte 
Gesl4'in  c.  den  obersten  8cluchten  der  Wesenberger  Al>lagerungen,  welche  in 
dieäcr  Ausbildung  in  Kusdland  nicht  bekannt  iät,  entätauinit,  und  glaube  ich 
in  diesem  Ywkmnmen  der  Ortkmna  Vemmilii  Eiohw.  forma  fi/fica  bereits  ein 
Anlehnen  an  die  Lykholmer  Sehichten  zu  erkennen. 

04,  JPiatpstrojthiu  lynx  Eichwald. 
Taf.  II,  Fig.  13. 

Pfaftftrophin  lifii.r  Kichw.  Lethaea  rossica  pag.  801. 

SpirijW  bin.r  il.  V.  K.  II.,  pag.  1.^(5.  Taf.  3,  Fig.  Ha.  b;  Fig.  4a. 

A'on  dieser  Art  wui*deu  in  hiesigen  Gcschicbcu  uiebrcre  Varietäten  auf- 
gefumlen. 

Lose  fand  sich  eine  grosse  fast  kubische  Form  udt  3  Falten  im  Sinus  und 
4  Falten  auf  der  Wulst,  sowie  mit  8  Falten  auf  den  Seiten  (wahrscheinlich  der 
Jewe*8chen  Schicht  angehörig,  woselbst  ähnliche  Formen  vorkommen).  Die 
Schalen  tragen  dicht  fiber  einander  liegende  schuppige  Anwachsstreifen. 

Eine  mittelhohe  Form  fand  sich  im  K^Vschen  Gestein  von  Langenau.  — 

In  Geschieben  vom  Alter  der  Wesenbeiiger  Schicht  findet  sich  häufig  eine 
missig  stark  gewölbte  Form,  welche  ungefähr  der  Fig.  4a  bei  Vemeuil  entp 
spricht;  dieselbe  trägt  mehr  als  8  und  4  Rippen  im  Sinus  und  Wulst  (bei  ein«' 
gros.-icn  Ventralklappe  befanden  sich  8—10  Fallen  auf  der  Wulst;  die  Anzahl 
der  Rippen  lässt  sich  bei  den  aus  diesem  Gestein  heran st:<  .'it-b(ntetcn  Exemplaren 
w  /i-n  etwas  unvollständiger  Erhaltung  nicht  immer  absolut  genau  angeben). 
Die  Seiten  tragen  meist  10  Ki]i|icii. 

P>iiie  verhältnissmässig  hohe  Form  der  Vlaljfttropkia  Itfitjc  fand  sich  auch 
im  Backsteinkalk. 

Co.  Platysti^ophia  dentiitu  Pander  sp. 

Spiri/er  dentatu»  M.  V.  K.  11.  pag.  13H.  Taf.  3,  Fig.  .^a- f. 

Viem  der  vorher  genannten  sehr  nahe  »tehen<lo  Art  ist  vcrhaltnissuiassig 

itrpxtci  als  jene,  und  durfte  dieses  wohl  der  hauptsacidiehste  Uiitcr.sehied  sein. 

/b'e  Anzahl  dvv  Ril>l>i'ii  auf  Sinns  und  Wulst  ist  b«'i  dirst-r  Art  meist  geringer. 

Oie  von  niii'         Keiiiiujsjiliacrilt  ikalk  gefundenen  Siiickc  tragen  1-  2  Kipjxüi 

in  Sinns.  2 — ^Vulät;  eine  mit  Phacoi>s  mm  i  ouru  (D.j  vergesellsclialtct 

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f^rundene  Vcntralklappc  tragt  2  Rippen  auf  der  WaUl.  Auf  den  Seiten  be> 
lindon  eich  bei  meinen  Exemplaren  6—7  Rippen. 

Ü6,  Strophotnentt  intbnex  Pandor. 
Lepfaena  intbreje  Pandcr,  M.  Y.  K.  II.,  pag.  230.  Taf.  15,  Fig.  3a— c. 

Dic8e  Art  kam  vergesellschaftei  mit  Cheirurut  varioiari»  Linnara,  Ck§irurut 
IHatttini  F.  Schmidt,  TroekoHiet  depremu  Eichw.  8p.  elc.  in  dncm  zn  Spen- 
gawsken  gefundenen  BcliinoBphaeritcnkalk  vor;  sie  fand  sich  später  wiederholt 
in  EchinoBphacritonluilken. 

6'7.  Strop/ioinrttn  iinhrex  l'aii(l<M-  var. 
Sti'ophovu  lid  Clin  in/iita  (Str.  iui/n  cr)  F.  Si'limidl.  Uiiln  .-uclimigcii  .  .  .  pag.  215. 

Pie  Kciinzciciicn  dieser  Furm  aiiid  vuii  Öchiuidt  an  der  citirteii  t^tollu  aii- 
gcgebtn. 

Die  hier  gcfundoien  Stficko  sind  nicht  so  gut  whalten,  um  eine  ausfuhr* 
liebere  Besprechung  zu  rechtfertigen,  und  bemerke  ich  nur,  dass  das  Vorkommen 
diesor  Art  bei  uns  durch  gefilllige  Veigleichnng  des  Herrn  Akademiker  F.  S  cb  m  i  d  t 
sicher  gestellt  ist. 

Mit  Sirophcmena  antiquata  Sow.  etc.  im  gelben  cayemdsen  Kalk  vom  Alter 
der  mittelgotlilndiscben  Zone.  —  Spengawskon.  — 

68»  Strophomena  Asmtuti  Verneuil. 
I^ptaena  Atsmmi  Verneuil,  M.  V.  K.  Iluss*ia  II.  pag.  191.  Taf.  10.  Fig.  17a,  )),  c 
Strophomena  Amu»  F.  Schmidt,  Untersuchungen  .  .  .  pag.  214. 

Diese  in  unseren  Geschieben  nicht  ganz  seltene  Art  fand  sich  mit  Lqttaena 
Hticea  Sow.,  Parambanii»  venirico»a  Kutorga  und  anderen  Versteinerungen  in 
Gesteinen  vom  Alter  der  Kcgel'scben  Schicht  (D,).  —  Neue  Mühle  bei  Gischkau, 
Langenau.  — 

69.  Strophonietm  rttgoaa  Dalm. 

Tau  III,  Fig.  1. 

Uptftetm  rtiffoxa  Dalm.,  His.  Letli.  succ.  pag.  60.  Taf.  20,  Fig.  2. 

F>ic  Vcntralsi  lialc  ist  lialbkroisföriiiig.  unrogolmäasig  grob  gcniiizrit,  iiiitrr 
ciiKMii  rcilih  n  Winki  l  scliaif  uingobogrn,  rein  radial  gostiNMft.  F)ic  ächlotidcckcu 
dilid  l)t'i  gnt  crlialtciicii  Sthalon  st<M.-;  d(Mitlich  spitz  v<ir^;fZ(ti:i'n. 

Vorkoinnu'n  mit  Utrophome/ia  Asmutfi  im  Kcgcl'scheu  tiesteiu.  —  Langenau 
und  ßrentau.  — 

70.  SiroitiwMtemt  rliotnboitlaUa  Wilckens  sp. 
CoHchites  rhomboidali»  Wilckens,  Nachricht  von  seltenen  Versteinerungen  vtfv- 
nehmlicl)  des  Tbierreichs.  Berlin  und  Stralsund  1769.  pag.  77.  Taf.  8, 

Fig.  43,  44. 

Jjtptuciia  (iepretf«a  Dahn.,  Iii«.:  Lcth  suoc,  ]Kig.  Ü9.  Tal".  20,  Fig.  ii. 

Findet  sirli  Ih-I  uns  in  Costitinen  vom  Alter  der  millulgullündiscbcu  Zone 
und  in  den  Boyricliiuukalkcu.  (K.) 


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71.  Strophomena  tenui&lriaia  Mvrchisoii. 

Tau  in,  Fig.  2. 

Sfrcphamena  tenuuiriaia  Hnrchison,  Bilnm  III.  ed.  pag.  74.  Fossils  12,  Fig. 

Diese  Art  zeigt  dieselben  Umrisse  wie  Strophomena  rugota  Palm.;  aaeb  ist 
die  Ramteliiog  grob  und  muregehnttssig.  Doch  treteiii  besonders  auf  der  Mittel* 

partic,  stärkere  Radialstreifcn,  zwischen  welche  sich  schwächere,  8—10,  ein- 
schielicn,  mit  ausserordentlicher  Deutlichkeit  auf.  Die  T?adialstrcilVn  sind  sehr 
viel  deutlicher  als  die  entsprechenden  sehr  feinen  radialen  Streifen  der  Sfrophnmena 
rufjosn  Palm.,  bei  welcher  Art  übrigens  einige  Exemiilarc  eine  Uhnlichc  rfonderung 
der  Sticifen,  aber  viel  undeutlicher  und  unregelmii.ssiger,  bcieits  erkemuMi  Insson. 

Die  Schaleiisculiitur  ist  ganz  ähnlich  derjenigen  von  Le^iaeua  undata  M'Cot/ 
(Brit.  pal.  foss.  Plate  1  Tl.,  Fig.  3«  und  30.) 

Die^e  A'er.stoinerung  habe  ich  nur  in  gewissen  l»ei  uns  vorkomnicndrii 
Geschieben,  welche  aus  einem  festen  splitterigen  kieseligen  Kalk  bestehen  und 
besonders  durch  das  Vorkommen  der  Maatopora  concaca  chai'actcrisirt  sind, 
vorgefunden. 

Untere  Jewo*sche  Schicht  (T>,).  —  Langenau  und  Brentaa.  — 
72»  Strophoniena  nujoHa  Dalm.  var. 

Taf.  III,  Flg.  3. 

Der  Schlossrantl  der  Ventralschale  bildet  einen  Winkel  von  ungefähr  17(J". 
ümriss  hall)kreisforiuig.  Die  Schale  liegt  sich  unter  einem  stumpfen  Winkel 
Tüll  etwa  DK)"  gegen  den  Stirnraiid  und  die  Seitcnränder  hin  knieförmig  umj 
sie  trügt  ziemlich  rcgelmäs.sige  Qucrrunzftln  und  feine  mit  blossem  Auge 
erkennbare  nngefthr  gleich  starke  Radialstreifen. 

In  dem  Geschiebe  e  vom  Alter  der  Wcsenberger  Schicht  ^  Kl.  Kleschkan* 

75.  Str<yi>homen<i  elegans  nov.  sp. 

Taf.  III,  Fig.  4  a.,  b.  und  Fi^  h. 
Die  allein  vorhandene  A'entralscliale  erreicht  eine  Länge  von  8  mm.  und 
eine  Breite  von  12  mm.;  der  Uniriss  ist  ungefähr  halltkreislörmig.  Der  Schloss- 
raud  ist  fast  gerade.  Gegeu  den  Stirurand  und  die  Seitenränder  hin  biegt  sich 
die  sonst  flache  Schale  onter  einem  Winkel  von  120*  demlich  scharf  knie* 
fbrmig  am. 

Die  oberste  sehr  zarte  Schalenschicht  ist  nur  an  einzelnen  Stellen  in  der 
Nähe  des  Stimrandes  erhalten;  diese  erhaltenen  Partieen  lassen  jedoch  ei'kennen, 
dass  das  jetzige  Bild  der  Schale  mit  dem.  nrsprllnglich  vorhandenen  im  Wescnt- 
liehen  fibweinstimmt.  Vom  Wirbel  gehen  10  BadiaUtraifen  erator  Ordnung  aus; 
sirischen  diese  schieben  üch,  ungefähr  in  der  Mitte  der  Zwisclienräume,  einzelne 
etwas  schwächere  Streifen  zweiter  Ordnung  ein;  seltener  fallen  diese  aus. 
Zwischen  je  einein  Streifen  erster  und  einem  solchen  zweiter  Ordnung  liegen 
T— 9  ganz  feine  Streifen;  der  flach(!  Sclialentheil  ist  ausserdem  mit  Queriunzeln 
nach  Art  Hci*  Sfrop/irim>nfi,  rorrni/dtellii  Davidson  befleckt.  Per  abwäifs  g<'bognne 
ijcliaietttheü  erscheint  iäugsgcfaltet  durch  das  Hcrvortrctuu  der  liadialstrcifeu 

4f 


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262 

«>lcr  und  zweiter  Ordnung-  Die  von  Horm  Kiioth  fr<'run<KMn;  AVrstmnening 
iK'tiiidet  Hivli  in  ciiieui  golhlich-grauen  Kalkslein,  welcher  jedenfalls  nnter* 
üiluriscbcn  Altera  ist  —  Brcutau.  — 

74»  Strophofnena  anüquaia  Sow.  sp. 

Orthis  anüquaia  Sow.,  March.  Sil.  Syst.  pag.  690  Taf.  13,  Fig.  13. 

Fand  sich  einmal  in  einem  gelblich-weissen  cavOTnitoen  Kalk  mit  EMrinvmt 
pututatu»,  Atrypa  retkutari»  und  Strophomena  imbrex  Pander  var. 
—  8pongaw8ken.  — 

75*  Strvphatnemt  etti/fypftu  His. 

/^epifu'/ia  eiif/h/p/ta  Iiis.,  Aiiteckn.  Tal".  0,  Fig.  4. 

StrophomcHU  ctKjlypha  F.  Sclmiidt,  UnterBiicliuugen  etc.  pag.  216. 

Kleine  Exemplaro  (Ventralklappcn)  dieser  Art  fimden  irieh  mehrmabi  in 
unseren  Beyrichienkalken. 

76,  Strophouienu  ftlom  Sow.  sp. 

()rf/,fs  ßlnm  Sow.,  Sil.  Syst.  Taf.  13,  Fij;.  12. 
iyli'oplionuna  ßlona  F.  Schmidt  a   a.  ().  jiaj^.  210. 

Diese  Art  findet  sich  nicht  t^eltcii  in  uuscrcii  iicyricliicnkalken. 

77.  SIropiMmma  peeten  Linn.  sp. 
Anomia  peeten  Linnä,  Syst  Nat.  ed.  XII.  Vol.  I.  pars  %  pag.  1152. 
Sttvphomena  peeten  F.  Sdunidti  a.  a.  0.  pag.  214. 

Strephimena  peeten  F.  Boemer,  Leth.  palaeoz.  Tat  12,  Fig.  11. 

Findet  sich  in  unseren  Beyriobienlcalken,  aber  nicht  gerade  hftulig. 

78,  Stf-ophomenu  deft&iden  Conrad. 

IjepUiena  deltoHh'a  Conrad,  M.  \.  K.  Kussia  11.  ]iag.  222,  Taf.  14,  Fig.  5. 

Diese  Art  findet  sich  in  unseren  Kalkgeschicben  vom  Alter  der  Wesen- 
berger  Sebichten;  sie  kmnmt  auch  in  dem  gr&nlich-grauen  kieseligen  Kalke 
mit  Chavnep»  fnacrmtra  vor. 

79,  Leptuemi  traiturersa  Pander  sj>. 
f.rptacna  fran^rerm  M.  V.  K.,  Ru^sia  II,  ]»ag.  231,  Taf.  l.'S,  Fig.  4  a,  I).  c. 
IHectanihoniteji  fmusrersa  et  lata  Pander  1830,  Beiti*.  z.  Geogii.  Kussl.  pag.  IK) 

Taf.  19,  Fig.  2,  3. 
Diese  Art   fand  sich  inohnnal.s  im   Kcliiiio.-^jiliHiik'iikalk   mul  zwar  vcr- 
gr.-<cllsclialiet    mit    (/winirux   t'./>7//    Ucj/r.,    (Jutriin/s   rario/dii«  Linuarsson, 
(  Iii  iruniK  ]*lniiiiin  F.  Schmidt,  Orf/iorrnts  harilhiin  Fieliw.,  Lcptaena  ohlomja 
r.iudcr,  ütrop/iometni  imhir.r  raiider  etc.  —  I^aiigenau  und  Spcngawskcn.  — 

80,  Leptaena  ofßion^a  Pander  sp. 

I.,ptaena  obloMja  M.  V.  K.,  Ru^5sia  II.,  j.ag.  228,  Taf.  15,  Fig.  2. 
l*lectambo>t'ttcs  omfa  et  oblontfa  Pander  1830,  a.  a.  O.  pag.        Taf.  19, 
Fig.  y  und  10.  ^ 


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m 


An  den  bei  uns  gefundenen  Exemplaron  worden  stets  nur  glatte  Schalen 
beobachtet. 

Vorkommen  mit  SfrophomeHa  imhrex  etc.  im  grauen  Bchinosphftritonkalk. 
—  Spengairaken  und  Pelonken.  — 

St,  Leptaena  gerieea  Sow. 

Lipfaena  sericea  Sow.,  Mmrch.  Sil.  Syst.  Taf.  19,  Fig.  1. 
Leptaena  $meea  M.  Y.  K.,  Russin  II.,  pag.  227,  Taf.  15,  Fig.  1. 

Selten  in  EcbinosphttritenkalkgeBcbieben,  häufig  in  unseren  Geschieben 

vom  Alter  der  Jewe'achen  nnd  Wescnberger  Schichton.  Die  Form  ans  dem 
Echinosphaeritenkalk  zeichnet  sich  durch  erhebliche  GrOsse  aus. 

82,  Porambonifex  ileformatu  Vcrnouil. 

Taf.  in.  Fi«.  G  .1,  b. 

IWuiHhoniie»  aequirostris  vor.  titj'armata  Verneuil,  M.  V.  K.  Uussia  II.  pag. 
Taf.  3,  Fig.  2  a,  c,  d.  * 
Unsem  Form  entspricht  in  den  allgemeinen  Umrissen  am  besten  den 
Figuren  3  a,  c,  d  bei  Vemenil.  Das  Exemplar,  welches  in  einem  hartm  hell* 
pranon  Kalk  (jeden&Hs  Echinosphitritenkalk)  gefunden  wurde,  erreicht  eine 
Länge  Ton  25  mm.,  die  Breite  beträgt  23,6  mm.,  die  Dicke  21  mm.  Die  ^iton 
sind  fast  gerade  und  nur  in  der  Nähe  des  Stimrandes  gerundet;  sie  Stessen 
unter  einem  Winkel  von  W  zusammen  (eine  derartige  Neigung  der  Seiten 
findet  sich  auch  bei  den  betreffenden  Figuren  von  Vemenil,  obgleich  im  Texte 
eb  grosserer  Winkel  angegeben  ist.)  Die  Ventralklappe,  welche  ein  wenig 
schwäelier  gewölbt  ist  als  die  Dorsalklappe,  trügt  einen  tiefen  und  bi*eiton 
Sinus,  welcher  in  genni:,'er  Kntfofnnti'r  vom  Wirbel  beginnt.  Die  Dorfalklapi«, 
welche  einen  etwas  breiteren  W  ii  bei  trägt  als  die  Ventralklappe,  ist  an  den 
Seiten  selir  st.-irk  gewölbt,  in  der  Mitte  fast  liaeli.  Die  Schalen  tragen  starke 
concentrij^elie  Anwaelisstrcifeu  und  in  regelniässige  Längsreilien  jrenrcbiete  ein- 
geütocheuo  Punkte,  welche  mitdcr  Luupe  deutlicli  zu  crkeunou  siud.  —  Langenau. — 

83,  PorambonUeß  tfentHeom  Kutorga  sp. 
Ptutanm-u»  rentricosv»  Kut.,  Sciu  ifteu  der  inineral.  Ges.  zu  St.  Peter.>«burg  184(>. 
Taf.  6,  Fig.  2. 

Piorambonife»  ventricota  F.  Schmidt,  Rot.  d.  ostbalt.  sil.  Tril  ))ag.  32. 

Die  grossen  Schalen  sind  nicht  besonders  gut  erhalten,  aber  durch  gi^ 
fidl^ge  Vergleicbung  des  Hmrh  Akademiker  F.  Schmidt  sicher  bestimmt  Die 
SchaleuflächeD  sind  mit  gröberen  und  feineren  concentrischen  Streifen  versehen. 

VorkcHumen  mit  Lieha»  d^eau^  Straphomena  Atmuti  etc.  im.  Ki^rachcn 
Gestein  (Dt)-  —  Nene  liiilile  bei  Giacbkau. 

DiefliBlbe  oder  eine  sehr  ähnliche  Art  fand  sich  vci'gesellsdiafi«  i  mit  Plutcop» 
wmtronra  Sjögren  etc.  zu  Langenau.  Das  Exemplar  i^t  ubeufalU  iiicltt  voll- 
sländur  erlialt«n. 

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S54 


84,  üpirifer  inierUneaHts  Sowerby. 
Spiri/er  interltntahi»  Sow.,  Murch.  Sil.  Syst.  pag.  Cl4.  Taf.  C,  Fig.  6. 

Diese  leicht  kenntliche  Art,  welche  ausser  den  sehr  feinen  Radialstreifen 
noch  6  flache  fiiltenartlgc  Rippen  jederseits  vom  Sinus  und  Wulst  auf  den 
ächalepfl&chen  trügt»  findet  sich  bei  uns  in  gelblich'Weiflsen  Kalken  vom  Alter 
der  mittelgotländischen  Zone.  —  Spengawsken  und  Oischkau.  — 

S,"*.  Spirifer  radiatuti  Sowerby. 
Hpiiifii-  rdi/liifiK  Sow.,  Miircli.  Sil.  Syst.  pag.  G37  Taf.  12,  Fig.  G. 

Diese  dt  r  vui  licr  ire nannten  Art  nahe  verwandte  Form  »inteisehcidet  Bich 
von  jener  hau|itsaeldieli  durch  das  Fehlen  der  Falten  auf  <h*n  Seitenlliiehen : 
ich  erhielt  einmal  ein  voUsländigCd  Exemplar  aus  einem  gelblich -wcisHcu 
Kalk  (vom  Alter  der  mittelgotländischen  Zone)  durch  Herrn  Oscar  Jacobsen 
aus.  Spcngawsken.  Die  Art  fknd  sich  auch  Tergosellschaftet  mit  Calymeme 
BhimenhackU,  Bhynehcnetta  euneata,  Dudna  mgata  ete,  in  dem  grauen  viel 
ockergelben  Oolith  fßhronden  Kalkstein  von  Tempelburg  bei  Danzig. 

Hfi.  Sptrifer  cHHjfUH  Dal  man. 

Spiinjer  criupvs  Dalmau,  His.  Leth.  nuec.  ])ag.  73.  Taf.  21,  Fig.  5, 

Mnreh.  Sil.  Syst.  Taf.  12,  Fig.  8. 
Fand  sich  mehrmals  in  ohersilurischcn  Gesteinen. 

87m  SjpMfer  Hewiius  Dalman. 

Spiri/et  eleoatv»  Dalman,  His.  Leth.  suec,  pag.  73.  Taf.  21,  Fig.  5. 
Sehr  hSufig  in  unseren  Beyrichienkalken. 

88,  Atrypa  reticularis  Linnt^  sp. 

Aixuiiia  niiciilaiis  Linne,  Syst.  Nat.  cd.  Xll.  ])at;.  lir>2. 

Atrifpa  reticulari«  Dalman,   i.  Acta  iiolm.  1Ö27,  pag.  127 j  idcui  Terehratttl, 
pag.  43.  Taf.  4,  Fig.  2. 
Bei  uns  häufig  im  gelblichen  Kalke  vom  Altar  der  mittdgotlindisciieti 
Zone  mit  £}iurinurti9  ptmctahu,  Ptilodirhfa  kmeeolata  etc. 

SO.  Jthtfnchonella  ntfcttla  Sow.  sp. 

Tt'iffirafulu  ininila  Sow.,  Sil.  Syst.  Taf.  5,  Fig.  20. 
HhyuclwHclla  nucula  F.  Schmidt,  Unteisuehungen  .  .  .  pag,  211. 
„  „     A.  Krause  a.  a.  O.  pag.  17. 

Neben  Chonetes  striatella  in  den  Beyrichienkalken  da»  häutigste  Brachiopod. 

Auch  bei  uns  finden  sich  Variatftten  wie  die  von  Krause  a.  a.  O.  pag.  18 

lioschriebenen.   

90.  ShynehmieOa  WOaoni  Sow.  sp. 

Terebtatula  misom  Sow.,  Min.  Couch.  Taf.  118,  Fig.  3. 
Rhynrhondla  Wihom  Sow.,  Murch.  Sil.  Syst  pag.  615.  Taf.  6,  Fig.  7. 

„  „      F.  Schmidt  a.  a.  0.  pag.  210. 

„  „      Ferd.  Roemer,  Leth.  palaeoi.  Taf.  13,  Fig.  6a,  b. 


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255 


In  dnem  gelbHehen  ChoneteDkalke  fluiden  nch  mittelhohe  Formen  dieser 
Art  veiieesellBchaflet  mit  Pradvs  pulcher  Niesskowski,  Chonefs»  stnatelta  etc. 

91,  JfhynriHynella  borealis  Schlothcini. 

Hkynchouellu   /»vnali«   Sciilotiieim,   Syst.  Verzeichn.  d.  lY'LivSaiuialung  pag. 
08.  Xo.  H8. 

Rhynrhoitella  ban'ulia  Davidson ,   Biit.  t>\\.  üiach.  pag.  174.  Taf.  21,  Fig.  lU, 
20  und  Fig.  24—27. 
Findet  sich  bei  nns  in  einem  gelblichen  kiystallinisciien  Kalk  vom  Alter 
der  mittelgotl&ndischen  Zone. 

92,  Ithym-hoticWi  ctturata  Dal  in.  .sp. 

Terebraiula  cuneula  Daluian,  K.  Vet.  Aka<l.  llandl.  pag.  141.  Taf.  C,  Fig.  3. 

„  „      Iiis  ,  Loth.  siuH-.  jiag.  81.  Taf.  23,  Fi^.  5a,  b. 

Rhifnchfmelta  cvneaia  Davi.i.-^on.  IJrit.  Sil.  Urach,  pag.  1G4.  Taf.21,  Fii(.  7—11(12?). 

L'jhst'ri!  Form,  woU  lic  mit  Colymene  filumvnhachii,  Discina  rtiyata,  Sju'ri/cr 
radiatu»  vergcsoUschaftot  im  grauen  ockergelben  Oollth  führenden  Kalk  vor- 
gefunden wnrde,  entspricht  am  besten  der  Fig.  8  bei  Davidson.  Anch  bei  nns 
und  zwar  in  demselben  Gestein  kommt  eine  Form  ohne  ansgepiügten  Siuus 
mid  Wnlst  vor:  dieselbe  entq>richt  ganx  der  von  Davidson  mit  einem  Frage- 
aeichen  (Fig.  12)  an  dieser  Art  gestellten  Form.  —  Tempdbnrg  bei  Danaig.  — 

93,  StTickian€l{ni(i  Schmiilfii  nov.  sp. 

Taf.  Iir,  Fig.  7  a—«-. 

Mit  Lucilla  priMa  Ilia.  sp.  vergoHcllscliaftet  fand  .sirii  in  oiiicm  grauen 
Mergclg(>8tein  eine  Strieklandiniaj  welche  sich  in  der  allgemeinon  Form  eng  an 
die  Sfricklandinia  lirala  Sow.  sp.  anschliesst,  in  der  Berippung  jedoch,  wie  ich 
mich  dorch  Vei^leichnng  mit  schwedischen  von  Herrn  FhrofesBor  LindstrOm 
mir  frenndÜchst  sogesandten  Exemplaren  ftberaeugen  konnte,  von  dieser  ei> 
hebltch  abweicht 

Das  Bracitiopod  ist  bi-citer  als  lang;  beide  Schalen  ^<ind  unge&hr  gleich 
gross  und  gleich  stark  gewölbt,  an  den  Seiten  abgerundet;  bei  einem  irvos.seren 
Exemplar  ist  der  Umriss  fast  elliptisch,  bei  einem  kleineren  annährend  pcnta- 
gonal  durch  das  zipfelartige  Vnrs]irin«ren  der  in  der  Mitte  des  Stirnrandes  ge- 
legenen Partie.  Die  \'entralschale  tragt  einen  Itreiteii  llacluMi  Sinns,  (.Vu^  norsnl- 
schalc  eine  deutlicli  aliiresetzte  Wulst.  Zu  beiden  Seiten  von  Siini.*  und  Wulst 
trägt  die  Schale  wenige  breite  sehr  flache  faltenartige  radiale  Kipjien,  welehe 
besonders  bei  grosseren  E.xemplai*en  deutlicher  und  zahlreicher  auftreten;  Ihu 
einer  grösseren  Dorsalschale  zähle  ich  7 — 8  Hippen  auf  den  Seiten;  auch  Sinns 
und  Wnlst  sind  bei  grösseren  Exemplaren  flach  längsgefaltet.  Die  Schalen 
sind  fein  concentrisch  gestreift»  die  dicht  stehenden  concentrischen  Streifen  noch 
mit  unbewaffnetem  Auge,  deutlicher  mit  einer  schwach  vergrössemdcn  Lonpc 
lu  erkennen.  In  grosseren  Abständen  lassen  sich  stärkere  Anwachsstreirou 
wahrnehmen.    Die  Area  der  Yentralschale  ist  erheblich  niedriger  als  diejenige 

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266 


der  Dorealschale  und,  soweit  sich  beobachten  HefSi  nicht  sdiarf  gegen  den 
Bbrigen  Theil  der  Scliale  abgegreust.  Die  Exemplare,  bei  denen  eine  Ventrsl- 
Area  kenntlich  erhalten  iat,  amd  allerdings  klein,  und  tritt  die  Ventralarea  bei 
grossen  .vollständig  erhaltenen  Exemplaren  vielleicht  deutlicher  hervor.  IHe 
Dorsalarea  unserer  Art  entspricht  ungefUir  deijenigen  von  Strieklandima  lirafa 
How.  Die  Tentralselialc  trägt  im  Innern  ein  anscheinend  kurzes  schwaches 
Medianseptum,  von  welchem  zwei  Zahni)latton  auagehen  und  eine  kleine  Kammer 
unter  dem  Wirbel  bilden;  die  Dorsalscliale  trägt  unter  dem  Wirbel  2  Lamellen, 
deren  Verlauf  sieh  nicht  deutlich  vcrfolnfon  lioss. 

Un8(M'0  Art  schliosst  sich,  wie  bcrcitfj  olx'ii  bemerkt,  on^  an  die  Sfri'ek- 
luiuli/iKi  lij-afa  Sow.  an  l)osoiid<'is  durch  die  iiUgenicinc  Form  und  anscheinend 
auch  durch  die  Ik'schafl'cuheit  de.s  Schlosses;  sie  unterfiihcidet  sich  von  dieser 
hauptsächlich  durch  die  geringe  Anzahl  der  Rippen,  welche  auch  erlielilich 
flacher  sind  als  dicjeuigen  der  Str.  liruta,  und  durch  diu  feinen  dicht  stehenden 
r^clmässigen  oonoentrischen  Streifen,  welche  der  StnekUmdihda  Untta  fehlen. 
Es  sei  hier  noch  bemerkt,  dass  das  Gestein  unserer  StriekioHdinia  SekmidHi 
von  dengenigen  der  schwedischen  Str,  Strato  gllnilich  verschieden  ist 

—  Spengawsken.  — 

94»  Peutamerus  emiehiditnu  Dal  man. 

Gi/püiia  conrhidium  Dalman,  Tercbat.  pag.  41.  Ta.f,  4,  Fig.  1.  Iiis.,  Leth.  suee. 

j.aK-  74.  Taf.  21,  Fig.  lOa,  1),  c. 
Pentaimrux   convltidium    Lindström,   Fragnienta   silurica  pag.  24.   Taf.  20, 

Fig.  17— 2G. 

„  F.  Roemer,  I^th.  palacoz.  Taf.  13,  Fig.  5a,  b. 

Die  hier  gefundenen  Ventralschalen  tragen  ungeiUbr  25  starke  convexe 
Bippen,  welche  xum  Theil  das  von  Lindström  fDr  Peutamertt»  conekidium 
angegebenen  Vorii&ltniss  der  Bippen,  wonach  4  Ri|)peu  eine  Breite  von  5  mm 
einnehmen,  zeigen,  zum  Theil  aber  etwas  stärker  gevippt  sind. 

Bisweilen  sind  die  Ventralschalen  nach  der  Mittetebene,  entsprechend  den 
beiden  BIttttem  des  Medianseptnms  gespalten. 

Diese  Art  fond  sich  an  verBchicdonou  Orten  in  unserem  Diluvium;  doch 
ist  das  Vorkommen  derselben  bei  uns  kein  allzu  häufiges. 

Penfawents  concfiulivvi  kommt  bei  uns  in  einem  gclhlich-w^ssen  festen 
Kalk,  ähidieh  demjenigen  von  Carlsö,  und  in  einem  grünlich-grauen  Kalk  mit 
< Virioidt'iislielen  vor.  Ks  findet  .sich  dieser  Penlamorux  im  anstehenden  (lestcin 
auf  der  Insel  (Jollarid  und  auf  Carlsö  bei  (Jotland  in  den  oberen  Schichten  der 
niillelgulländischen  Zone  häufig,  ist  aber  in  (h'n  silurischen  Ablagernugen  der 
rnssischeu  üstsoeprovinzen  nicht  beobachtet  worden. 

96,  Pentamems  ffaleatu8  Dalman  sp. 

Atrypa  (fahafa  Dalm.,  Terebrat.  pog.  46.  Taf.  5,  Fig.  4  Hisingor,  Leth.  snec. 
Taf.  22,  Fig.  1. 

FinU<m«nt9  galeatu*  F.  Boemer,  Leth.  paUiecz.  Taf.  13,  Fig.  4. 

6« 

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367 


Einige  kleine  wenii^e  Falten  tragende  Exemplare  Ton  gelblicher  Geeteine- 
fitfbe  erhielt  ich  von  Herrn  Oscar  Jacobsen  aas  Spengawsken;  ich  selbst 
habe  bis  jetst  diese  Versteinerung  bei  ans  nicht  aa%efanden,  und  scheint  die* 
sdbe  in  unseren  Geschieben  selten  zu  sein. 

Pentamenu  galeatu»  findet  eich  im  anstehenden  Gestein  auf  der  Insel 
Gotland:  sie  fehlt  nach  oiner  gefiilligen  Mittheilung  des  Herrn  Akademiker 
F.  Schmidt  in  don  russischen  Osts^-pprovinzen  gänzlich,  und  sind  die  hirr  »ro- 
fandeneu  Stücke  des  Pentamerug  galeatunjodautaHa  aul' Mittel-Gotland  zu  beziehen. 

YU.  Pelecypoda 

06m  PteHnea  retrofleaea  His.  sp. 

Arifuh  retroßexa  His.,  Lethaea  snecica  pag.  57.  Taf.  17,  Fig,  12. 
Pterinfa  ttlroßejcu  F.  Roemor,  Leth.  palaeoz,  Taf.  14,  Fig.  1. 

Findet  sich  ziemlich  häufig  in  unseren  Beyrichienkalken;  ausnahmsweise 
kommen  auch  mit  Badialstreifen  Tersdiene  Exemplare  vor. 

9t.  PftfKtiea  »OfMocOa  (Conrad)  M'Coy. 
Tai:  m,  Flg.  8a,  b 

Pierimea  tmb/aleata  H'Coy,  Bfit  pal.  foss.  pag.  268.  Taf.  1.  J,  Fig.  8. 

Obgleich  es  mir  nicht  gelungen  ist,  den  vorderen  Fl^el  der  Versfceinemng 
aus  dem  selir  harten  und  splittrigen  Beyrichienkalk  hcrauszuprttparlren,  trage 
ich  kein  Bedenken,  dieselbe  mit  Pterina  svhfalrata  M  Coy  zu  vereinigen.  Die 
auch  in  der  Grösse  mit  M'Cov's  Darj^tellung  ilberoiii  nlimmende  linke  Schale 
igt  scharf  cifOriniir,  der  Wirbel  vorsprinfrond.  Der  Hinterflütiel  ist  von  der  an 
der  Hintert^eile  ;!tark  vorspringenden  Mittclpartie  Hiliarf  alijr<'si't/,t.  Die  i)\m- 
Hache  ist  mit  feinen  scharf  hervortretenden  ungefähr  jrl<'i<.listarkt'ii  radiah-n 
Rippen  versehen,  von  denen  am  Unterrande  ungefähr  4  auf  1  mm,  9 — 10  auf 
1  Jiinie  kommen.  Diese  radialen  Rippen  werden  von  etwas  feineren  concen- 
triscben  Linien  in  etwas  grösseren  Abständen  gekreuzt,  und  sind  die  concen- 
trisdien  Strnfen  stirker  anf  draiHinterflügel  entwickelt  als  auf  der  Mitte  derSdiale. 

Das  f&r  diese  Art  besonders  characteristische  auch  bei  unserer  Form  deut* 
lieh  ansgeprftgte  Merkmal  ist  die  etwas  sichelfbhnige  Gestalt  der  Schale,  welcho 
durch  du  Horortreten  des  Hinterrandes  der  eigentlichen  Schale  über  den 
HinterflBgel  erzeugt  wird. 

Diese  Art  findet  sich  nach  Murchison  (Silurta)  in  den  Wenlock-  und 
Ludlowschichten;  nach  M'Coy  konunen  grössere  Formen  derselben  Art  auch  in 
den  Llandeiloschichtcn  vor.  —  Zigankenberg*  — 

98.  JPteHnea  tmmtttHata  M'Coy  var. 

Taf.  m,  Flg.  9. 

AflTMMa  immutriata  M*Coy,  a.  a.  0.  pag.  263.  Taf.  1.  J.  Fig.  4,  4  a. 

Die  hier  gefundenen  linken  Schalen,  welche  im  Umrlss  etwas  schiefer  sind 
Als  die  englischen,  tra^^  änsswst  feine  von  dem  stark  vorspringenden  Wu'bel 


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_m  

ftiisgeliemlo  fast  gloicho  nadialAtivifcn;  Uicsvlhcn  wci-den  von  etwas  achwächeren 
(•oncelitrisctien  Streifen  geki'enzt.  Der  Alistasd  der  letzteren  ist  ungeflthr  gleich 
«li'iigenigen,  welchen  die  Radialstrcifen  unter  einander  zeigen.  Diese  r^l- 
iiiästiig«  Gitterseiclinang  tritt  besonders  bei  einem  kleineren  Exemplar  in  au«* 
^zeichneter  Deutlichkeit  anf. 

Bei  älteren  Exemplaren  ist  die  Qncrstreifung  in  dem  oberen  Schalentheil 
bisweilen  nur  angedeutet,  tritt  dagegen  weiter  nach  unten  hin  grob  faltig  her- 
vor. Die  schräg  nacli  liintcn  verlaulViid«'  Miltclparlic  ist  stark  g<'\V(»ll)t;  die 
WöllMinjjj  fällt  nach  iler  Vortlerscitf  alhniilig  alt.  ist  aber  von  dem  hinteren 
Kirigoi,  hcBondors  in  dem  oboriMi  S« -halcnthoil,  zieulich  »chai'f  abgesetzt.  Auf 
doni  Iliiitorllügcl  sdu'inrn  die  TJadialslit'ilVMi  zu  fehlen. 

Die  Länge  des  grösslen  Kxi  iiii»lar<'s  Itetriigt  etwa  mm.  die  Höhe  etwa 
mm.  Die  Art  liiidel  .<ich  hei  un,-;  nur  in  den  rhonetcnkalken :  (he  lypische 
l'iu  in  findet  sich  nach  Murchi.<«un  {iHlunu)  in  den  \VenU>ck-  und  i^udlow schichten. 

99,  PteHnea  reHettiata  H isinger. 
I^erinfa  reiievlafa  His.,  Leth.  succ.  pag.  57.  Taf.  17,  Fig.  13. 

Bruckstneke  dit'ser  Versteinerung  finden  sich  im  gelblichen  oolitliischcn 
Kalk  mit  Caiymene  lilvunenbodtü^  I^erinea  retroßtita  und  einer  grob  conorntriscb 
g«^strt4ften  Mytilusart 

Ein  ähnliches  Gostdn  kommt  anstehend  bei  Bnrsvik  auf  Gotland  vor. 

190,  Ambotiye/iia  imoraatiata  Eichwald  sp. 
Mo<lioIo}»^K  i'iicreusata  Kichw.,  Leth.  ro.^s.  )»ag.  9(IG.  Taf.  38,  Fig.  oa,  b. 
AinboHtfchiu  inrntumta  F.  Roemer,  Leth.  palaeoz.  Tat-  4,  Fig.  18a,  b. 

Eine  rechte  Klappe  die.*«cr  Muschel,  deren  fein  eoncentri.Hch  gestreifte  Schale 
'/um  Theil  erhalt<  u  ist,  wurde  in  einem  Stiick  Ecbinosphäritenkalk  von  üerm 
(>.  Jacobscu  zu  äpeugawskeu  aufgefunden. 

10 U  Cui'ullela  cmtrcUttu  Phillips  sp. 
Taf.  III.  Fig.  10«,  b. 

Nttcula  fiocwetata  Thili.,  Mem.  Geol.  Surv.  Vol.  11.  pars  1.  pag.  3(jt].  Taf.  22, 
Fig.  1—4. 

Cuculteta  eoarctata  Baily,  Charact.  Brit  foss.  1875.  pag.  77.  Taf.  2,ö,  Fig.  14a,  b. 

Diese  Art,  welche  bei  uns  in  grauem  und  gelblichem  Beyrichienkalk  bis- 
weilen gefonden  wird,  zeigte  sich  stets  ohne  Radialstreifen.  Die  Exemplare 
im  grauen  Beyrichienkalke,  vergesellschaftet  mit  OnehuB  sp.,  Betfriekia  tubfT' 
rttfata,  Beyrichia  Wilckennana,  Orthaceras  eottahtm  Boll  ond  Diseina  in^lieata 
sind  verhultnissmässig  klein  und  zeigen  eine  sehr  feine  nur  durch  die  Lou])e 
wahmehuibare  eoncenlrische  Streifung;  diejenigen  im  gelben  Beyrichienkalke, 
welche  mit  lieifnckia  Wilckemiana  vergesellschaftet  vorkommen,  sind  grösser 
und  zeigen  eine  schon  mit  blossem  Auge  wahrnehmbare  feine  concentrische 
Streifung.  —  Zigaukenberg  und  Brentau.  — 

S4 


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SSO 


102,  OrUumoiaf  varieeastaia  nov.  sp. 
Ttf.     Flg.  II. 

IHeM  nicht  ToUstäodig  erhaltene  aber  dmeh  ilife  Sohdensttlptur  aufTallrade 
Form  trSgi  auf  dem  vorderen  Theil  der  Schale  sahireiche  (ungeOlhr  30)  noch 
mit  bIo88«D  Ange  erkennbare  meist  gleich  starke  eonoentrische  Strafen,  welche 
in  der  NAhe  des  Wirbels  von  sehr  feinen  nur  mit  einer  scharfen  Lonpe  erkenn- 
Imren  Badialstreifen  gekrenzt  Verden.  Der  hintere  Theil  der  Schale  trttgt 
fttarkCf  scharf  hervortretende  radiale  Bippmi,  welche,  so  weit  man  beobachten 
kann,  nach  dem  Hintcrende  zu  allmälig  an  Breite  abnelimen. 

Die  Art  fand  sich  im  Backsteinkalk  vergesellschaftet  mit  Chfcloennua 
Spatkii.  —  Hoch-Stäblan.  — 

103,  Lueinu  pHttra  Iiis.  sp. 
Tfllinu  yrinra  Iiis.,  ]jOth.  succ.  pag.  64.  Tai.  H*,  ¥'\\r,  8a,  b. 
l.unini  priscn  Bronn.  F«'rd.  Roemer:  Letli.  ])ala<M>z.  Taf.  14,  Fif^.  2. 

F'aud  sich  lu  i  uns  voige.sellsclmftet  mit  6tri(kLundinia  Üchmiiltii  Kiesow  in 
i  'iwni  grauen  mergtligen  Kalk. 

Diese  Art  kommt  im  anstehenden  Gestein  in  obcrsiluri.schen  Schichien  iUt 
Inseln  Ootland  und  Oesel  vor. 

lik^  Luoina  Hiaingeri  Hnrchison. 

Liteina  Hinngeri  Hnrchison,  F.  Schmidt:  Geol.  d.  Jns.  Gtotland,  Dorpater  Archiv 
1859.  pag.  439. 

Die  xa  Spengawsken  an%eibndenen  Exemplare  stimmen  mit  Gotlllndischen 

Originalexemplaren  des  mineralogischen  Museums  zu  Breslau  iibcrein.  Auch 
das  einschlies.s(>nde  Gestein  ist  identisch  mit  dotu  Ootlandisehen;  es  ist  dasselbe 
ein  etwas  oolithischer  grauer  glimmerreicher  kalkhaltiger  Sandstein. 

105>  Oypricardia  estlumu  Eichwald  var. 
Taf.  m,  Fig.  12. 

( ypricartUa  cnthona  Eichwald,  Leth.  ross.  pag.  1012.  Taf.  31»,  Fig.  7. 

In  einem  grauen  roth  gefleckten  Kalke,  welcher  sehr  dicht  und  von 
splittrigem  Bruch,  ausserdem  locherig  ist  and  dem  typischen  Wesenbei-ger  Ge- 
Htein  mindestens  sehr  nahe  steht,  findet  sich  eine  linke  Klappe  der  C^prieardia 
ntkona  ISchwald.  Die  Schale  ist  schief  eifilrmig,  stark  gewölbt,  mit  sehr  her- 
vertretender  Mittelpartie ,  der  Wirbel  knn  und  siemlich  stampf.  Bine  kleine 
AiNMfla  ist  unter  dem  Wirbel  deatlich  markirt,  hinter  dem  Wirbel  eine  Area, 
welche  angefUhr  so  lang  ist  wie  die  Hälfte  der  SchalenUnge.  Die  theilweise 
H^nHene  Schale  trägt  sehr  feine  eonoentrische  Streifen;  in  grösseren  Absenden 
markiren  sich  Anwachsringe. 

Länge  —  21  mm,  Höhe  =  16,7  mm,  Dicke  der  linken  Schale  —  7  mm. 

Die  hier  ^efimdone  Form  ist  anscheinend  es  was  kürzer  als  der  von  Eich- 
wald beschriebcoe  äteinkern  aus  der  Wesenberger  Schicht.  —  Langenau.  — 


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 260_  _ 

tos,  CffTiod&wttt  Mitwtnta  Mnrclii'snn  et  Yernenil. 

Lucina  shiuata  Mureliison,  On  thc  Silurian  Rocks  and  tlicir  assoeiate.^  in  parts 
of  Swcden,  Quartorly  Joarnal  of  tho  Gcol.  Soc.  of  London  1847  pag.  29. 

CyrlodtnUa  nnuata  LiiidslrOin,  Om  Silurlagicn  pl  CarlBdarne»  OefV.  Vetensk. 
Akad.  Förhandl.  1882  No.  3  pag.  18. 
Die  Verateinemng  wurde  vergesellschaftot  mit  Caljfmene  Blunufibaehii 

Brongniart,  Pterima  retroßata  Hiainger,  Pferinea  retieulafa  HisingeTi  Mjftil«»  sp. 

im  GeRtein  g  der  Sdiichtengrappe  K  so  Spengawsken  gefunden. 

YIU.  Gastropoda. 

107.  Metoptomn  grarile  nov.  sp. 

Taf.  III.  Flg.  1.1a,  b. 

VorgcscUscIiaftot  mit  JUaenus  Chiron  Holm  fand  «ieli  in  oinom  Stück  frrnimn 
I<»iinospliäi'it<Mikalkos  ein  kleines  ziorliclics  Mefojttotna.  Di«'  Basis  ist  oval,  an 
dem  f'inen  Kiid«*  um-  selir  wenig  vorlnoitert.  Pio  Schale  ist  ziendicli  schlank  und 
stunipr  kegellornjig.  Die  Seiten  diu*  Schale  sind  nicht  ganz  gomde,  sondern  ein 
wenig  eingeschnürt.  Die  Sjiitz«'  liegt  nngefalir  über  der  Mitte  der  Basis  un«! 
niiiiei  t  sich  dem  l)reit<M-en  Knde  derselhcn  nur  äusserst  wenig.  Die  Schale  ist  sehr 
fein  concentriseli  gestrcilt.  Lange  ö  mm,  Breite  4  niui,  Höhe  H.2  nun.  Nahe 
verwandte  Formen  sind  Patella  cwuiricta  Eichwald  (Loth.  rosa.  pag.  1094. 
Taf.  41.  Fig.  31)  und  Patdia  antiquienma  Sfarkl.  (His.,  L(>th.  suec.  pag.  45. 
Taf.  12,  Fig.  10.)  —  Langfuhr.  — 

1Ü8»  JPieurotomaria  oiwaUata  Wahlonberg  sp. 

HeUdlei^  öbralhfuft  Walilenl.crg  i.  üpsal.  VI  11.  pag.  7.3.  Taf.  4,  Fig.  1,  2. 
Ueliciies  Gvaltenafu8  Scblotb ,  Petrefactenkunde  L  pag.  103.  II.  pag.  61.  Taf. 
.  11,  Fig.  3. 

Evomphalus  pnevflo-ffualteri'atvft  His,  Leth.  snec.  pag.  Sß.  Taf.  11,  Fig.  5. 
Pleurotomaria  oin-allata  F.  Koenier,  Leth.  palacoz.  Taf.  ;">,  Fig.  1  a.  b. 

Sehr  häufig  in  unseren  Echinosphäriteukalkgeächicben,  aber  selten  mit  Schale. 

109,  TieuroUmiaHa  ettiptiea  His  sj). 
Troc/iux  t'/lijttiruü  His..  Leth.  suec.  pag.  35.  Taf.  11,  Fig.  1. 
Pleurotomaria  elliptica  F.  Schmidt,  Untersuchungen  .  ,  .  pag.  201. 
,,  F.  Roemer,  Letii.  palaeoz.  Taf.  5,  Fig.  .3. 

Diese  Versteinerang  findet  rieh  bd  uns  in  den  Geschieben  vom  Alter  der 
Echinospbttritenkalke  nnd  der  Jewe'schen  Schicht. 

HO*  TIeurotomaria  ellipticu  His.  vnr.  anHquisitima  Bichwald. 

Taf.  III,  Flg.  Iis,  h. 

Pleurofonmrfa  anHquisnma  Eiehwald,  Leth.  ross.  pag.  1168.  Taf.  42,  Fig.  17a,  b. 
J\irbo  antiquimmv»  Eichw.,  Urwelt  Russlands  Ii.  pag.  53.  Taf.  2,  b'ig.  7. 

M 


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861 


Es  fimd  aich  diese  Venteinernng  in  svd  Exemplaren  in  einer  Echino* 
sphftritenkallLplatte  tvt  Langenau.  Bei  dem  einen  Stöck  ist  die  Schale  uodh 
theilireise  erhalten;  die  fdne  Qnerstreifung  oberhalb  des  Scblitabandes  ist  etwas 
feiner  als  di^enige  von  Fleurotcmaria  dUptica,  von  welcher  unsere  Fem/  sich 
nnsserdeiD  noch  durch  den  grösseren  Spiralwinkel  (00®).  durcli  eine  geringere 
Anzahl  der  Windungen  und  durch  etwas  lh  <v-<f  re  IJrcitc  des  Schlitzbaudcs,  welche 
ungefähr  %  der  Umgänge  beträgt,  unterscheidet.  Bei  dem  einen  meiner  Stücke 
treten  unterlialb  dorJ  Sclilitzbaiuies  ganz  deutlich  sehr  feine  auf  der  Kante  der  Um- 
gänge senkrecht  ^tt-liriiik'  Streifen  licrv(»r.  deren  Lange  ungefähr  «hn-  IJrcitt*  des 
SchlitzViandes  betragt.  Die  letztgenannten  feinen  scnki'echten  Sticil'fii  lialic  ich 
an  mehreren  gut  eiiialtoncn  Exemplaren  iler  ncurototnuria  cilipitca  de.s  niinera- 
logis-.'hen  Museums  zu  Breslau,  welche  mir  zur  A'ergleichung  zu  (ichotc  standen, 
Vergehens  aufzufinden  mich  bemüht;  doch  war  bei  einigen  der  in  Rede  stehenden 
Exemplare  das  Schlitzband  nicht  diroct  an  der  unteren  Kante  der  Umgänge  ge- 
legen, sondern  etwas  nach  oben  gerückt,  nngefilhr  in  dw  Weise,  wie  es  unsfiie 
Form  seigt.  Die  Unterschiede  swischen  d«r  Vimnrotcmaria  eltiptica  Bm.  sp. 
and  der  PUurotomaria  anügutMinta  Eichwald  sind  mithin  Susserst  gering,  und 
Ist  letKtere  doch  wohl  nnr  eine  Varietät  der  Pleurotomaria  tlUpitea.  Eichwald 
selbst  hat  einmal  (Urwelt  Russlands  II.  pag.  58)  diese  Anäeht  ausgesprochen; 
deine  letzte  Beschreibung  der  Pleurotomart'a  aniiquiinfna  in  der  Lethaea  rosgica 
ist  ohne  besonderen  Werth,  da  es  Eiehwald  versäumt  hat,  bei  dni  in  seinen 
Werken  g^ebenen  Abbildungen  die  Lage  und  Braite  dos  Schlitzbaudcs  genau 
zu  markiren. 

III,  Fieuroiomaria  eoctenm  Heidon hatn. 

nair<ttünian'a    ejclt'nm   Heidenhain,    (haptolithen   luhrende  Diluvialgeschicbc. 
Z.  d.  d.  gool.  (Jes.  18t)l>  pag.  100.  Taf.  1,  Fig.  10. 
im  Graptoiitheugesteiu.  —  Spengawskon.  — 

U».  Mwe/Uaania  beUMncta  Hall. 

Mmrtkuonia  bellicincta  Hall,  Palaeontology  of  New^Tork  I.  pag.  179*  Taf.  39, 
Fig.  1. 

Murehitama  beUicineta  F.  Boemer,  Letb.  palaeoz.  Taf.  5,  Fig.  7. 

In  einem  dichten  lOthüch-grauen  Kalkgeschiebe  vom  Alter  der  Wesenberger 
Schichten,  welches  in  seiner  Beschaffenheit  lithograpliiscbem  Stein  ähnlich  ist 
and  Einschlfisse  von  Kalkspath  enthält,  befindet  sich  eine  Mun-ltisonliK  welche 
mit  einem  amerikanischen  Originalstück  der  A/.  bellicincta  Hall  gut  überein- 
attnunte.  —  Spengawsken.  — 

Vor  längerer  Zeit  wurde  mir  aus  Marienwerder  ein  gut  erhaltenes  Stück 
aus  einem  i«jtlilieli(.'ii  Kalk  vom  Alter  der  Wescnberger  Schichtcu  zur  Ausiuht 
zugeschickt,  welchem  ebeoTalis  zu  dieser  Art  gebort. 

6T 


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262 


IIS,  Mnrehit&nia  cf.  in»iffnU  Eichw. 

Meutoniaria  i»xi<intx  Kichw.,  Leth.  ross.  pag.  1164.  Taf.  43.  Fig.  1. 

Ein  Stpinkein  in  einem  gelbliclien  Mergelgestein,  welclies  höchst  wahr- 
öcheinlieh  zur  Kegel  Hclien  Schicht  gehört,  stimmt  in  den  allgemeinen  Umrisseu 
gut  zu  der  Eichwald  "scheu  Abbildung  dieser  Art.  Zu  Murehuonia  insiffm't 
gehört  wahiscbemlich  auch  eine  Form  aus  dem  grÜDlich  granmi  kioaeligeu  Kalk 
mit  Chamopt  matraura, 

114.  MurtMatnUa  efy^futa$a  His*  sp. 

Turritdla  cinguhla  His.,  Leth.  «nee.  pag.  89.  Taf.  12,  Fig.  6. 

Murehi9onia  citigulata  Verneiiil,  M.  Y.  K.  Ruana  II.  pag.  339  Taf.  22,  Ffg.  7. 

„  H      F.  Schmidtt  Unteraochnugen  .  .  .  pag.  SOS. 

Ein  von  Herrn  Akademiker  F.  Schmidt  bestimmtes  beschaltes  Ezemphir 
zeigt  randlich  gewölbte  Windungen  mit  einer  wenig  deutlichen  stampfen  Kante 
unterhalb  der  Mitte;  bei  einem  der  sonst  glattmi  Umgänge  Hessen  sich  auf 
dieser  Kante  Sparen  des  Schlitzbandes  erkennen.  Das  Gestein  ist  ein  gelber 
Kalk,  wie  er  auf  Oesel  vorkommt  (K).  —  Spengawsken.  — 

Stoinkerne  und  beschälte  Exemplare  fanden  sich  auch  im  Beyrichieukalk ; 
aber  immerhin  .'«ind  mit  Schale  versehene  Exemplare  ziemlich  selten. 

Mit  dieser  Art  ist  vielleicht  eine  Form  aus  dem  Gcätciu  mit  (Jliasmopt* 
maa'oura  zu  vereinigen. 

US.  Mnrehimmfa  cf.  d^pMwtUtformia  Eichwald. 

Plexi roiniiHirio  (hlphiiniliformU  Eichwald.  Loth.  ross.  pag.  1172.  Tal.  4^5.  Fig.  •'». 

Vergeaellschaftet  mit  tyclocnnus  Spaskii  fand  sich  der  Steinkern  einer 
Murehüonia,  welche  der  AJurchUonia  delpkinuliformü  Eichwald  nahe  ätcht;  da^ 
Gestein  ist  ein  grauer  Kalk  und  gehört  Sur  oberen  Abtheilung  der  Jewe*8dicii 
Schichten  (D,).  —  Spengawsken.  — 

116.  BeUerophon  cf.  conspiomts  Eichwald. 

Belleropkon  wn^ewut  Eichw.,  J^eth.  ross.  pag.  1078.  Taf.  42,  Fig.  14a,  b. 

In  einem  Stück  Bchinosphäritenkalk  fand  sich  neben  Cheirunu  wniolariit, 
Cheirvnt$  PUmlim  etc.  ein  kleiner  Bellerophan,  von  dem  jedoch  nur  die  ersti'n 
Windnngen  erhalten  sind.  Der  Bücken  trflgt  in  der  Mitte  einen  schwachen 
aber  deutlich  ausgebildeten  Kiel,  Ton  welchem  feine  schrig  nach  Tom  gerichtete 
Streifen  an^hen.  Die  Seitenrilnder  sind  schneidend,  der  Nabel  gross  und  tief. 
Die  Rfickenflächen  rechts  und  links  zeigen  bereits  die  flaclie  Aushöhlung  an* 
gedeutet,  welche  bei  den  grossen  und  vollständigen  Exemplaren  EidiwaldV 
deutlich  entwickelt  ist;  bei  diesen  findet  sich  auf  der  letzten  Windung  kein 
Kiel.  Ob  rill  solcher  bei  .Tugendfonncn  und  auf  den  ersten  Windnngen  der 
Eich wiild  sehen  Art  vorhanden  ist,  darüber  habe  ich  in  der  Letbaea  rossira 
keine  Angaben  gefunden. 


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868 


Gichvald  giebt  als  einen  Fundort  kleiner  Formen  von  Bellerophon 
co$upic»u»  die  Umgegend  von  Pulkowa  (Echino^phäritenkalk?)  an.  —  8|»cii' 
gafTsken.  — 

117.  BeUerophon  ewUr^gahiS  F.  Roemer. 

Bellerophcn  cvhrijuyatu*  F.  Roemer,  Lotb.  palaeos.  Taf.  5,  Fig.  10a,  l>. 

Das  von  Herrn  Gehdmratii  F.  Roemer  selbst  bestimmte  Stfick,  von  dem 
ein  fast  vollständiger  Steinkem  mit  etwas  Schale  und  ein  Theil  des  Alidruulcrt 
vorhanden  ist,  gehört  nach  einer  geftlligon  Hittheilung  des  Herrn  Akadcniikrr 
F.  Schmidt  dem  Gestein  nach  wahrscheinlich  xar  Jewe'schen  Schicht.  — 
Spengawsken.  — 

118,  BeUerophon  radiatus  Bichwald. 

Bdlerophon  mdiattu  Eichwald,  Leth.  ross.  pag.  1074.  Taf.  41,  Fig.  la,  b,  c. 
„  „      Karsten,  a.  a.  O.  pag.  40.  Taf.  IS,  Fig.  10. 

Von  dieser  Art 'wurde  nur  eine  kleine  Form  vorgesellschaftot  mMSuMUes 
gigas  Eichw.  bei  uns  aufgefunden.  Die  Seiten  sind  nicht  vollständig  abgerundet, 
sondern  etwas  gekielt.  Der  Mfindungsrand  ist  nach  aussen  umgebogen  und 
trägt  in  der  Yorlängorung  des  RQckenkieles  einen  kunsen  Schlitz.  Die  Scliale 
ist  längs-  und  schief  quei^treift  und  trägt  deutliche  Anwachsstreifen.  Die 
Art  findet  sich  in  einem  gclligrauen  Kalke,  wclclu-r  jcdcuralls  ziii-  rjykliolnicr 
Schicht  zn  stellen  ist,  in  welcher  auch  in  Russlaiid  Subulite«  giya«  und  IkllerojfhoH 
radiatu*  vorkommen.  —  Spengawsken.  — 

119.  BeOerophon  tiHlofnUiis  Soworby. 

Belltrophon  trihlmha  Sow.,  Murch.  Silnria  3.  od.  PI.  0,  Fig.  29. 

Fand  sich  mit  B^rushia  Wilekennana  Jones,  Orthoceras  cMtatvm  Koll  etc. 
im  BeTrichienkalk.  —  Schfiddelkau.  — 

120,  StiljdnifOHtonnf  mcyalostoina  Eicliw.  .ip. 
IkUerojthon  metjaloHfoma  EicliW..  Lrtli.  loss.  ])ag.  10R9.  Taf.  41,  Fi<r.  .^a,  h,  C. 
Safj'hiaoxtomo  iurfffifoftfvnia  F.  RofiiK^r.  Lctli.  jtalaroz.  'i'al'.  '^,  FIl'.  1>. 

Zwei  Iv\«'!ii|>la ir  dieser  Art,  vftii  denen  eines  lieselialt.  t'anileii  sich  ver- 
gesellseliallet  mit  I'yr/iii/nsji/i(ii  rifi;s(ii/raiiliinii,  C/i'Vruni/<  niriohiru  nnd  zahlreic'lien 
audcreu  \'ersteineruugen  in  einem  Stück  Feliin(»s|tiiäritenkalk  zu  {^pciigawükcii. 

X^l«  Xwrbo  cf.  bicepa  Eichwald. 

Turbo  bicep«  Eicbwald,  Urwelt  Russlands  11.  l.a^^  55.  Taf.  2,  Fig.  12,  13. 

Der  Spiralwinkel  beträgt  ungefähr  70  Die  Uniirünge.  deren  4  vorhanden, 
sind  gewölbt  und  nehmen  schnell  an  Starke  zu.  Die  Schale  ist  niil  8  starken 
kiclartigen  Längsstreifen  versehen,  deren  oberste  auf  der  letzten  Windung  am 
schwächsten  ist:  bei  den  vorhergehenden  Windungen  tritt  diese  X'er.schiedi-nheit 
ni>lit  hervor.  V.n  dies(Mi  )>  liängfsstreifen  treten  aul'  ih'r  U'tzti'n  NN'indnnL^  narli 
der  Dasis  bin  nndi  K»  andere  hinzu;  von  diesen  liegen  die  '2  ersten  mich  aid" 
iler  Windung  öcdbsl,  die  anderen  an  Stärke  ctwa.s  almehmeiKh'n  auf  der  Üa.-i.>. 

58 


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264 


Die  letsten  treten  ganz  in  der  Nilie  desi  wie  ee  schointy  schwach  entwickelten 
Nabels  auf.  Die  Lttngsstreifen  werden  von  sehr  feinen  etwas  schrSg  nach 
hinten  gerichteten  Qnerlinien  geschnitten.    Einige  stärkere  Anwachsstreifen 

Lrclcn  deutlich  Iicrvor.  Die  VcrHteinerung  fand  eich  zu  Spcngawsken  in  einem  St&ck 
EcbinoBph&ritenkalk  vergesellschaftet  mit  zahlreichen  anderen  Versteinerungen: 
fJheirurus  rariolaris,  Strophomena  imbrea,  Echinosphaeintex  auranfivm  etc.;  es 
unterscheidet  sich  unsere  Form  von  dem  Turbo  biceps  Eichw.  hauptsächlich 
durch  (\vi\  kleineren  Winduugswinkel  und  durch  die  geringere  Hoho  der  letzten 
Windung. 

129.  JESuomphalus  ditoor»  Sowerby. 

Euomphulm  i1l>^cwH  Sowcrby,  Sil.  Syst.         62«.  Taf.  12,  Fig.  18. 

Diese  Versteinerung  fand  sich  in  einem  gelblichen  Kalk,  welcher  mit  den 
unteren  Oosersclien  Schichten  und  mit  gewissen  Schichten  auf  Hittol-Gotland 
gluichalterig  ist 

198.  JBoouUamphälua  äUxhm  F.  Römer. 

Ecculiomphalu»  alaiua  F.  Rocmcr.  Leth.  jtalaeoz.  Taf.  5,  Fig.  5a,  b  c. 

„      F.  Schmidt,  Rcv.  d.  ostbalt.  sil.  Trilob.  pa^.  2G. 
Ist  nicht  selten  iu  unseren  Cieschiebcn  vom  Alter  des  Echinusphäriu  iikalkcs. 

124.  JlolojyelUi  obsoleta  Sow.  sp. 

Uolopetla  (TwriteUa)  obsoleta  Sow.,  Murch.  Siluria.  3.  ed.  PI.  34.  Fig.  11. 

Stein  kerne  aus  dem  Beyrichienkalk  stimmen  vollständig  mit  der  iu  Murohisou's 
Siluria  gogebeneu  Darstellung  fiberein. 

PUnlIyeeva»  putütuni  nov.  sp. 

Taf.  m,  Flg.  Ifta— d. 

Eine  kleine  Form  von  etwa  4  mm  Hdhe  und  einem  grtfssten  Quordurcb- 
niesser  von  5,8  mm.  Die  oben  ziemlich  flachen  Umgänge,  ungefähr  2V8,  er 
weitern  sich  nach  der  Mfindung  su  sehr  schnell;  sie  liegen  last  in  einer  Ebene, 
und  treten  die  ersten  Windungen  nur  wenig  aus  derselben  heraus.  Die  obere 
nur  wenig  gewdlbte  Fläche  der  letzten  Windung  biegt  sich  ziemlich  scharf  nach 
unten  und  innen  um.  Die  Schalenfläche  trägt  dicht  stehende  feine  sanft  ge- 
schwungene QucrlinicM),  welche  auf  der  letzten  Windung  anfiings  nach  hinten 
gerichtet  sind,  auf  dei*  Basi»  aber  fkst  gerade  nach  unten  zu  verlaufen.  Diese 
Qucrlinion  woHen  von  nur  sehr  wonig  feineren  eben&Us  dicht  neben  einander 
stehenden  LUiigslinien  geschnitten. 

A  orkomuieii  mit  Prociux  pulr/ier  Nie.-J/k..  fCiicrivvrus  cf.  nhfuxvs  Aiig»»lin 
und  Leperdiiia  sp.  im  bräunlichen  olicrsilui  Im  liüu  Kalk,  weicher  der  Schichtcii- 
grupgc  K.  angehört.  —  köuigsthal  bei  Dauzig. 


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 260  

1190.  SuMUeB  giffM  Eiehwald. 

SuMi1e$  giga»  Eichwald,  Letb'.  rose.  pag.  1126.  Taf.  48,  Fig.  10. 

Ein  mit  BelUrophtm  radiatv  Eicbw.  in  einem  gelbgranen  Kalk  gefundener 
8teinkern  stimmt  mit  der  von  Eicliwald  gegebenen  Daretellnng  aeince  SuMiU» 

gigais  öberein. 

Die  Art  findet  sich  in  RuBsland  in  der  Lykholmer  Schicht.  (Ff.) 

IX.  Pteropoda. 

127.  HyolUhes  acuttm  Eiehwald. 

HyoUtlm  acutus  Eiclnv..  Letli.  l  oss.  pag.  1040.  Taf.  40,  Fig.  13  uud  14a,  b,  c 
..      F.  Rooiiior,  Leth.  palacoz.  Taf.  5,  Fig.  11. 
llijolithex  lafux  Kicliwald.  Leth.  ross.  pag.  104r).  Taf.  40,  Fig.  IGa.  h. 

Diese  Art  findet  sich  bei  uns  iiiclit  selten  in  einem  durch  das  Vorkouuicn 
▼on  Gkekurm»  taul  charaktei-i:iirtcu  Ecliiaosphäritcnkalk,  welcher  den  unteren 
Schichten  des  russischen  Echinosphäritenkalkes  entspricht;  selten  Jedoch  erhilt 
man  St&cke  mit  Theflen  der  Schale,  weil  diese  sehr  fest  im  Gestein  haftet 
Bs  dfirfte  dieses  Fossil,  wie  Herr  Akademiker  F.  Schmidt  mir  in  Form' 
dnw  Notiz  mitthdlte,  von  IlyoHthn  latvt  Eichwald,  welcher  ebenfalls  im  Echi- 
nosphäritenkalk  vorkommt,  kaum  zu  unterscheiden  sein. 

Das  mir  zu  (iebote  stehende  Material  ist  nicht  geeignet,  diese  Frage  sn 
ont.->eheiden;  doch  besitze  ich  einige  Stucke,  welche  den  Uebergang  zwischen 
beiden  Formen  zu  veimitteln  scheinen. 

J»S,  HyolUhe»  8triati*s  Eichwald. 

Hyolithes  gtrtafm  Eichwald.  Lcth.  ross.  pag.  1046.  Taf.  40,  Fig.  15. 

Ein  nicht  ganz  ▼ollständiges  E.xcmphir  dieser  Art  wurde  mit  liiaenus  »p. 
in  einem  Stück  Echinosphacritenkalk  aufgefunden.  Die  eine  Seite  ist  flach  ge* 
wölbt,  die  entgegengesetzte  stark  dachförmig,  etwas  stärker  als  bei  Ut/olithes 

acutm. 

Heide  Seiten  sind  durch  ausgeprägte  Kanten  von  einnmler  gcschiclcn; 
sie  sind  längsgestreift.  Die  lireilc  der  Langsstroifcn  ist  ungetalir  gleicii  der 
Breite  ihrer  Zwischenräume.  Zwisclien  je  2  Ilaupt.streifen,  welche  ohne  Loupe 
za  erkeamn  sind,  b^det  ndi  ein  feinerer  Streifen.  Die  Zahl  der  Lftngsstreifoi 
erster  Ordnung  beträgt  auf  der  flach  gewölbten  Seite  ungefiUir  34,  auf  der 
stärker  gewölbten  etwa  38.  Die  Längsstreifen  werden  von  dicht  stehenden  feinen 
Querstreifen,  welche  mit  blossem  Auge  nicht  zu  erkennen  sind,  gekreuzt.  Diese 
Art,  von  wdeher  Eichwald  Jngendformen  besdirieben  hat,  ist  nach  der  flachen 
Sdte  hin  schwach  gebogen. 

Die  grösstc  Breite  mag  ungefähr  13  nun  l»otragen  haben;  die  grösstc 
Dicke  beträgt  9  mm.  Die  Gesammtläugo  bat  jeUenlalls  nicht  weniger  als  30  mm 
lietragen. 

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266 


X.  Cephalopoda. 

VorhouKM-kinig:    Bei  den  iKvJiiilitlit'n  (\'j)lialit|M)(loniiatf uiigcii  ist  dio 
vergenz  der  gerade  j^c^tixM^kteii  oder  doch  iiiir  selir  schwat-h  gt'IiojreiR'ii  Tlifilo 
in  der  Woiöu  liestiumit  wordiMi,  da.s.s  das  Maa^^b  des  liintereu  Durcliuioo.sers  von 
dem  den  Tordercn  subtrahiit,  die  Difl'crcuz  durch  die  Ultigo  dividirt  und  der 
Bruch  so  reducirt  wtirde,  dass  sein  Ztthler  1  ist. 

129,  J*uiaeanauHhM  itagpes  Bemel^. 
Palaeonauiüu»  hovpes  Remele,  Z.  d.  il.  gcol.  Ges.  Band  33  (1881).  pag.  2. 

fiin  scliönes  Exemplar  dieser  Art  crliiclt  ich  durch  Herrn  Oscar  JacoUöen 
von  Spengawsken.  Dasselbe  wurde  Herru  Trufessor  Reuiclt'  von  mir  auf  liuigere 
Zeit  y.wv  A' orgleicliung  zugesandt,  und  diirfen  wir  anderen  Orts  eine  ausfuhr- 
licherc  Mittlicihing  liieruber  erwartm. 

Ks  liudet  sich  diese  Versteiucruug  im  Kcliiuosphaeritcukalk. 

ISO*  Troi^wlUe»  aettressus  Eichwald  sp. 
Cljfmem'a  ütprma  fiichw.,  Leth.  ross.  pag.  1305.  Taf.  50,  Fig.  öa,  b. 

Bin  gut  erhaltenes  Exemplar  fand  sich  mit  Cheirvrut  rariolari»  und  zahl- 
reichen anderen  Versteinerungen  in  einem  Stuck  EchinosphaimtenkallL  su  Spen- 
gawsken. Die  von  Eichwald  ongogebonc  Oberfläcbenseicbnung  tritt  im  Gan2en 
recht  dentlidt  hervor;  nur  auf  den  ersten  Kammern  ist  die  för  diese  Art 
charakteristische  Querstreifung  weniger  deutlich,  indem  fast  nur  ITauptstroifon 
zu  erkennen  !>ind;  deutlich  treten  die  Zwischonstroifen  zwischen  den  Ilaupt- 
streifcn  erst  bei  den  weiter  nach  vorn  gelegenen  Kainmorn  auf,  und  wächst  die 
Zahl  der  ersteren  im  Allgcmoiuen  mit  der  Eutwickclung  der  Schale. 

Auf  (hu"  Wohnkaninicr  treten  die  ITauptstn  ifon  M(Miitxer  scharf  liervor:  es 
betraft  dort  tiie  Zahl  der  Streifen  zweiter  Oidnuiig  /wischen  je  zwei  llau)»t- 
streifen  ungefähr  6— H;  im  Uclirigcn  muss  nocli  bemerkt  weixieu,  dass  die  Starke 
der  Zwischenstreifen  nicht  unerheblich  variirt. 

131,  Aneintroeerua  undiUahiftn  Boll. 
Anciittraceraii  undultttvm  (lAluite»  «ndvlatu»)  Boll.    Archiv  des  Vereins  der 
Freunde  der  Naturgeschichte  in  Meklenburg.  1857.  pag.  87.  Taf.  8, 
Fig.  25. 

Aneittroceraa  vndvlafum  Dewitz,  Ostpreuss.  Silurcephalopoden ,  Z.  d.  d.  geol. 

Oes.  Band  H'i  (l^^HO).  pag.  387.  Taf.  17,  Fig.  f),  -kK.  öB. 
Strombolituitett  uuilnlatuti  Bemeld,  Z.  d.  d.  geol.  Ges.  Band  34.  (1882.)  pag.  117. 

Taf.  5,  Fig.  1.  ■ 

Ein  aucli  in  der  (»rösse  nn't  dem  Hnllschen  Kxeniphir  nbereinstiminendes 

Stück  fand  sich  zu  (lisdikau  bei  Traust ;   erhallen  ist  der  gestreckte  Thcil  in 

einer  I^änge  v<in  ^'2  nini  und  drr  Aid'ang  drs  gckrüniniteii  Theih's.    I)ir  Kanmiei- 

iiohc  konnte  an  -  idtcr  i'inand<'r  und  in  »h-r  .Mitte  des  Keu<'|.~!  gelegenen  Kani- 

mern  gcmcsseu  werden;  die  Hohe  der  ubcrcn  Kammer  betrug  ö,ö  mm,  der 

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267 


DarehmeBser  des  dazu  gohörigcu  Torderra  ICahtiinieiiriiigeB  23  mm,  die  Hölio 
der  darnnter  liegenden  Kammer  5  mm,  der  Durebmeaser  des  vorderen  Naht« 
liniaunngea  21  mm.  In  beiden  Fällen  stellt  sich  das  Yeriiftltniss  der  Kammer* 
hohe  snm  Durchmesser  des  dasn  gehörigen  voi-deren  Nahtlinienringes  genau 
wie  1  : 4,  2. 

Das  die  Yersteinemng  einschliessende  Gestein  war  ein  fester  grauer  im 
Uebrigen  vcrsteinernngsleerer  Kalk,  welcher  dem  Anscheine  nach  Bchino* 
8pbaeritenkal]£  ist. 

Littiitcs  teres  Eichwald. 

Lituite»  tere*  Eichwald,  8chichteiiäystem  von  Esthland  pag.  105. 

IjCth.  roöH.  pajr-  1^09. 
Litiii'frx  Oih'ni  Vernouil.  a.  a.  0.  pag.  'M)(l  Taf.  25,  Fifr.  Ha.  b,  c. 

Ueberein  hier  in  einem  sehr  festen  hellgrauen  I'johinosjiharilcnkalk  geluntlcnes 
ziemlieh  gut  erhaltenes  Exemplar,  welches  im  l'olirigcn  mit  der  Darstellung  V(tn 
Vemeuil  übereinstimmt,  int  zu  bemerken,  dnnä  die  Kammeruähte,  welche  an 
den  Seiten  einen  deutlichen  nach  hinten  gerichteten  Bogen  bilden,  nicht  gerad- 
linig fiber  den  Rficken  verlaufen,  wie  Vemeuil  angicbt,  sondern,  entsprechend 
der  Angabe  Eiehwald's  bei  seinem  Liluitet  terea,  auf  dem  R&cken  einen  swar 
schwach  ausgeprigten  aber  immerbin  hinreichend  deutlichen  ebenfalls  nach  hinten 
gerichteten  Bogen  bilden.  Da  man  nicht  ohne  Weiteres  die  Angaben  Verneuir« 
aniweifeln  darf,  so  scheint  es,  als  ob  bei  manchen  Exemplaren  die  nach  der 
Mimdung  gerichtete  Coucavität  der  Nahtlinie  auf  dem  Bücken  ganz  undeutlich 
wird  und  in  eine  gerade  Linie  fibergeht. 

Litviieg  lereit  int  ein  characteristisches  Fossil  des  russischen  Echinosphäriten- 
kalkes.  —  Langfubr.  — 

IMuites  perfectus  Wahlenberg. 

Liiui1e9  perfeetw  Wahlenborg,  i.  Acta  Soc  U]isal.  in,  pag.  83. 
Ut«ite$  lifuus  Hisinger,  Leth.  suec.  pag.  27.  Taf.  8,  Fig.  6. 

Ein  Stuck  des  ge.s'reekteii  Theilcs  eine.s  Lituiton,  bei  dem  man  wegen  der 
Schalensculptur  nur  zwischen  Lituite»  litvus  Montfort  und  LAlutie»  per/ectuH 
Wahlenberg  schwanken  könnte,  zeigt  nngei^hr  eine  Convergens  von  V7.  Vor- 
kornmen  im  Echinospbaeritenkalk. 

13ä.  IMuUes  littms  Montfort. 
IMuitm  liiuw  Montfort,  Conch.  syst  pag.  279. 

TSihuluB  eoneameralut  «qnee  ftpiroi'  motlo  intorfo  Klein,  Descriptiones  tubulorum 

marinornm  pag.  10,  Taf.  V.,  Fig.  H. 

latviff^  littitis  N«)etling,  Z.  d.  d.  geol.  CJes.  Band  i>4.  pag   l  ")»).  Taf.  10  0.  11, 

Findet  nicli  ebenfalls  in  den  KohinüF)]diäritenkalkcn  und  scheint  häufiger 

bei  UOB  vorsukouiiucH  al»  der  Litvife»  ifer/ectus. 

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268 


ShynichorthoecraB  AngeUni  Boll  sp. 
lAtuite»  Angelini  Boll,  a.  a.  O.  pag.  89.  TaC  4,  Fig.  11. 
Rkynehorthoeera»  Angelim  Bcmel^,  Z.  d.  d.  geol.  Oes.  Band  34,  pag.  135. 

Kxemplare  dieser  Art  fand^  sich  mit  Orthoeenu  duplex  Wablenlierg  und 
Ortkacera»  sp.  in  einem  rothen  Kalle,  welcher  dem  Oelttndischen  vollkommen 

.i^h'ifht.      Die  Coiivo'^^ciiz  des  einen   Itestcihaltonen   Exeiuplars  betiägl. 

Die  von  Reuiel('  her\ orgeliolM-no  A'crüchicdenheit  der  Riefen  und  die  sonstigon 
von  Boll  und  Reinelc  angegebeneu  Merl^male  sind  an  unseren  Exemplaren  gut 
zu  erkennen. 

130.  JEndoceran  \Hujinatum  8chlothcim. 

Orfhoceratite»  vaginaltis  Schloth«,  Mineralog.  Taselienbucli  VII.,  pag.  69. 
Ortkoceras  ragt'naium  F.  Roemer,  Leth,  palaeoz.  Tafel  6,  Fig.  4. 
Findet  sich  bei  uns  im  rothen  und  grauen  Vaginatenlcalk. 

137,  ßndoceras  duplex  Wahlenberg. 
Orihoceta»  ecmmune  Boll,  a.  a.  0.  pag.  67.  Taf.  2,  Fig.  4. 
Orih<te«rm  dupUai  Angelin -LindstrOm,  F^ragmenta  eUmiea  pag.  1,  ex  parte, 
Taf.  8,  Fig.  9-11. 

Endocerae  duplex  Schroeder,  Silureephalopoden,  Schriften  der  physikalisch« 
dkonomischen  Gesellschaft  sn  Kdnigsbeig,  Jahrgang  1881,  pag.  82. 
Taf.  III.,  Fig.  1  A.  und  B. 
Es  findet  sich  diese  Art  bei  ans  h&ufig  im  rothen  Vaginatenkalk. 

J38.  EmIfM'eras  JMimeHii  Dewitz. 
Ot'thoeeratiff'H  Kiphone  ad  pcrii>hn'i(ini  poxito  Brei/n,  Diu&riaiio  phgeica  de  polg» 

ihalamiU,  pag.  l-)6.  Tat".  \ Fig.  1—4. 
Endocerun  Dammi  Dewitz,  Z.  d.  d.  geol.  Ges,  Band  32,  pag.  3UÜ.  Tal.  16, 

Fig.  1,  1  A,  1  B,  1  C. 
Endocerai  iJamem  Seliröder,  a.  a.  0.  pag.  00.  Taf.  3,  Fig.  2  A  und  B. 
OtihiKerae  duplex  Angel in-Lindström,  Fragm.  sil.  Taf.  3,  Fig.  1—3. 

An  einem  66  mm  langen  Stfick  wurde  die  CosYergenz  =  Vi«  gefunden. 
Die  Kammerhohe  beträgt  V»;  der  Dorchmesser  des  im  Querschnitt  kreisförmigen 
Sipho  etwas  m^r  als  die  Hfllfte  des  Kammerdurchmessers.  Die  Unterschale 
trägt  siorliche  noch  mit  nnbcwaühetem  Aoge  erkennbare  Qnerstreifen. 

Diese  Versteinerung  fand  sich  Tcrgesellschaftct  mit  PUwroitmaria  elliptiea 
His.  sp.  und  Aeaphte  sp.  in  einem  Stück  Echinosphaeritenkalk  tu  Lragenao. 

ISiK  JUndfjceras  cnmmmie  Wahlen berg. 
OrtJtocei'08  dvplc.r  Redl,  a.  a.  Ü.  pag.  65.  Taf.  1,  Fig.  2. 
Endocerat  commune  Schroedei-,  a.  a.  0.  pag,  87,  Taf,  3.  Fig.  3  A  und  1>. 
OrtkoceraUta  eiphone  ad lui  ijiJtenum  posito  Breyu,  a.  a.  0.  pag.  34.  Taf.  4,  Fig.  47. 

Exemplare  dieser  Art  finden  sich  häufig  im  grauen  Vaginatenkalk  und 
im  Echiuuspliariteukalk.  m 


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140,  Bndooeras  cißtnäHeum  F.  Schmidt 

Endoeenu  rylindricim  F.  Scbmidt,  Be?.  d.  ostlMÜt  sil.  THlobiten  pag.  25. 

Diese  Art,  deren  TolIsUndige  Bescbreibiing  nach  guten  Exemplaren  wir 
wohl  in  nicbster  Zeit  Ton  Herrn  Akademiker  F.  Schmidt  zu  erwarten  haben, 
steht  dem  EmdtetroM  Wahleoberg  Rehr  nahe.   Die  Höhe  der  Lnfl- 

kammem  beträgt  ungcralir  Vr,  dos  SclialendarchnicsH  i  ;  dor  Siplio  ist  im  Qner* 
schnitt  kreisrund,  sein  Durchmesser  hetriifrt  etwa  '  ,  des  Sr.lialendui-chmessers; 
er  liegt  dicht  unter  der  Schale.  Die  Querwfilstc  des  Sipho  siiid  sehr  stark  aus- 
geprägt, besonders  stark  ;nif  d^r  Siphonalseite  liervortretcnd.  Die  wie  l)ei 
Endorerti»  commvue  Wahlen l>«'rg  hinter  den  Wrdstcn  vorlaufenden  Qiiorriefen 
bilden  auf  dei-  Si]ilionalseite  eiiioii  rechten  oder  stinnpfen  Winkel.  Hie  untere 
Schale  ist  niii  sehr  feinen  und  injr  dnich  die  Loupe  wahrneliuiliaren  gruhig 
punktirten  Querlinien  Tcrsehen,  welche  etwas  unregelmässig  verlaufen.  Die 
ConvergenK  wnrde  bei  dem  105  mm  langen  Stuck  ^  Vss  gefunden.  Es  ist 
wahrscheinlich,  dass  in  Schröder*s  Endorera»  commune  das  Endwera»  <ylin- 
dfitum  F.  Schmidt  mit  einbegriffen  ist. 

Der  we^n  Nicbtberficksichtignng  der  nur  mangelhaft  erhaltenen  Ober* 
schale  nicht  ganx  TollstKndigen  Beschreibung  wurde  ein  StQck  zu  Grunde  gelegt, 
welehes  von  Herrn  Akademiker  F.  Schmidt  selbst  als  Orthocera»  cylindrieum 
bezeichnet  ist. 

Das  Gestein  ist  ein  Thoneisensteinlinsen  einschliessender  KehinosphUritonkalk, 
welcher  mit  dem  in  den  russiäühcn  Oätficcprovinzcn  »uütchcnd  vorkoiimieudcn 
identisch  ist.  —  Straacliin.  — 

141.  Endoeera»  BurchardU  Dewitz. 

Bmdoemu  Burdkardn  Dewits,  a.  a.  0.  pag.  891.  Taf.  16,  Fig.  2,  2  a. 
^  0        Schroeder,  a.  a.  0.  pag.  86. 

Bs  findet  sich  dieses  Fossil  hin  nnd  wieder  in  unseren  Echinosphaeriten- 
kalken.  —  Spengawsken  nnd  Langenau.  — 

142.  (M/tocerfiH  reguläre  äuhlothoiui. 
Orthocera*  reguläre  Sehlotheim,  Petrefactenkunde  pag.  54. 

^  ^       F.  Roenior,  Leth.  jialaeoz.  Taf.  ü,  Fig.  1  a — e. 

^  „       Angelin-Lindström,  Fragm.  sil.  pag.  4.  Taf.  4,  Fig.  4,  5. 

Taf.  9,  Fig.  19. 

Diese  Art  tindct  sich  häutig  in  unseren  grauen  festen  Kalken  vom  Alter 
des  Kchiuosphaeritenkalkes  (C|).  nicht  selten  auch  die  Wohnkauimur  mit  den 
drei  Eindrücken.  Ein  einsiges  Ifal  iand  ich  ein  Exemplar  mit  nur  2  Eindr&cken 
zu  Langenau.  Die  Oberschale  ist  fein  schief  quergestreiil,  die  untere  Schale 
eingestochen  punktart  Der  d&nne  Sipho  ist  nicht  rollkommen  contralf  sondern 
^n  wenig  ezoentrisch.  Den  Schalei^urchmessern  von  6,5  mm,  15  mm,  17,2  mm 
and  20,5  mm  entsprechen  die  Siphonaldurchmesser  1.3  mm,  2,5  mm,  2,5  mm 
Bod  2,7  mm,  woraus  sich  die  Verbältnisse  1:5;  1:6;  1 : 0,9  und  1 : 7,6  ergoben. 

CS 


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Wenn  diese  Werth«  bei  der  Kleinheit  dei-  su  messenden  Objecte  auch  nicht 
gerade  auf  absolute  Genauigkeit  Anspruch  machen  können,  so  aeigen  sie  doch 
zur  Genfige,  dass  der  Siphonaldurchmesser  nicht  in  demselben  Verhiltniss 
wächst  wie  der  Schalendurchmessei',  sondern  in  seinem  Bickenwachsthum  hinter 

d«Mii.-<'II»fin  vcrliältnissmäBsig-  etwa?  ziiriickl)loil)t.  Die  Höhe  der  Lufticammem 
schwankt  nicht  unerlieblidi;  iiei  meinen  Exemplaren  ist  die  Höhe  in  dein  Duroh- 
messer  des  vorderen  Nahtlinienringes  17s  ^Vs  '"^^  enthalten.  Für  die 
Convergenz  ergiebt  Bich  bei  den  hier  gefundenen  Stiicken  als  mittlerer  Werth 
'A;^;  es  weichen  ahn  in  der  Converj^iMiz  sowie  auch  in  der  Höhe  der  Luft- 
kauiniern  unsere  Kx»'ni[>lar('  von  ilcn  durch  Angclin  Lindströni  dargt'st«'llten 
schwctlisclicn  nicht  unci lieblich  ab;  unsere  Stiicke  zeigen  eine  geringere  Con- 
vjirgenz  aber  höhere  Lultkainuiei  n  als  die  schwedischen  Exemplare. 

Bei  einem  Exemplar  war  aul  den  Kauiuiern,  welche  einen  dünnen,  von 
ihr  innersten  Schicht  der  Unterschale  gebildeten  Ucberzug  trugen,  eine  vor- 
tretende Lftngslinie,  welche  zu  beiden  Seitoi  von  seichten  Furchen  begrenxt 
wurde,  deutlich  zu  erkennen.  Dieser  Linie  g^nfiber  (aber  nicht  genau 
diametral)  markirte  sich  eine  flache  Litngsfurche.  An  Steinkemen  habe  ich 
auch  sonst  wohl  die  vortretende  Lftngslinie,  nicht  aber  die  snletat  genannte 
flache  Lftngsfurche  erkennen  können« 

£b  Bei  noch  bemerkt,  dass  sich  die  Wohnkammer  bisweilen  wmt  über  die 
(Irai  Eindrikke  hinaus  verlängert;  es  betrug  diese  Verl&ngerung  nach  Messungen 
an  einem  Steinkem  mindestens  7  cm. 

14:f.  Oi-thoceraH  iHuillum  Eich  wähl. 
ürihocn-aH  banlhm  Kichwald.  Leih.  ross.  ].ag.  1203.  Taf.  49,  Fig.  1  a  — f. 

Das  hierher  gehörige  sehr  starke,  lusslange  fast  cylindrische  Exemplar  war, 
obgleich  nii1»esclialt.  noeli  mit  Sicherheit  als  (hi/iocera«  baciJJnm  Eichw.  zu  be- 
stimmen. Der  Sipho  ist  exceutriBch;  sein  Durchmesser  beträgt  ungelalir 
vom  Durchmesser  der  Schale.  Die  Nalitlinien  sind  schräg.  Die  Kammerhöbe 
V(5rhalt  sich,  auch  bei  den  am  weitesten  nach  vorn  gelegenen  Luftkammern,  zu 
ihrem  Durchmesser  durchschnittlich  wie  1  :  1,9,  an  Eichwald's  Figuren  ungefähr 
wie  1:2  (die  hinteren  Kammern  sind  bei  Bichwald  hoher,  die  Torderen 
niedriger).  Die  Gonvei^^nz  unseres  Ezemplares  beträgt  (hinterer  Durch- 
messer =■  21  mm,  Torderer  Durchmesser  80,7  mm,  Abstand  swischen  beiden 
842  mm). 

Das  Fossil  &nd  sich  im  Echinosphaeritenkalk.  —  Langenau.  — 

144,  OrUiocera»  NilsHoni  Boll. 
Onhoceras  Nlhmvi  Boll,  a.  a.  0.  pag.  69.  Taf.  3,  Fig.  6. 

Der  Durehmesser  des  Sipho  beträgt  fast  *  des  Sclialendurchmessers, 
genauer  ■  dasselbe  Verhältniss  fand  idi  bei  einem  von  Herrn  Rath  Brückner 
in  iSeui»randeid)urg  mir  giltigst  zur  \  ergleicliung  zugesandten  Exemplar.  Die 
Lage  des  Sipho  ist  etwas  exceutriäch,  der  Kegel  äekr  Bchiauk.    Der  Dureh- 


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271 


biMser  uiiBeres  Stuckes  betragt  am  Rinterende  11  tum,  am  Voidereode  18,7  mm 
Lauge  =  121  mm.   Hieraus  berecliuet  sich  die  Convorgeuz  =  '/it* 

fiei  einem  Exemplar  der  Brückner 'sehen  Sammlung,  welches  ich  vor  mir 
lii^en  habe,  betrüg  der  hintere  Durchmesser  13,7  mm,  der  vordere  16,4  mm, 
Unr  Abstand  twischen  beiden  ß4  mm.   Die  Convergons  ist  also  Vt4- 

Der  hintere  Durchmesser  der  von  Boll  gogeboneii  Abbildung  ist  =  12,8  mm, 
d:tr  vordere  16  mm,  der  Abstand  zwischen  beiden  80  mm;  i*h  ist  demnach  die 
Oonvn-genz  Vt«. 

Hör  Katninorduirhmosscr  ist  Ihm'  unBCi'^iu  Kxi'inplar  fast  gtMiaii  (loi»[)('lt  so 
luK-li  als  die  K.iMinK'iiiöhe.  Das  Brückner'sche  h^xcmplar  zeigt  das  von  Boll 
aiigegobf'Me  Vcrhaltniss. 

IHf  (»licrc  Schale  trUirt  die  cliaiactci  istist  lien.  scliai  f  lu  i  \  (»rUctciKlcu  etwas 
liiair«'!)  l?iiiirsti('il'<Mi,  Ii) — 14  auf  1  cm.  die  uiitiTc.  snwcil  (IIcscIIm' lilosstjclegt 
um!  i-ilialteii.  die  cluMifalls  von  IJoll  cruiilmtcn  liaaifciiicn  unrctj^clinässii^i'n 
QiM'ilinion,  welche  mit  den  an  ciiuni  Mecklenburger  Kxcaiplar  beul>aehieten 
};(;nau  übereinstiuiuien. 

Das  im  hiesigen  Provinzial-Musenm  befind  Itclie  Exemplar  unterscheidet  sich 
:ilso  von  den  Mecklenburger  StOcke n  ilurch  amv  geringere  Höhe  der  Luftkammorn 
und  durch  grössere  Convoi-genz,  Eigenschaften,  welche  liei  dieser  Fossilicngruppo 
(k.  z.  B.  Orfkocera»  re^lare)  ganz  r^lmttasig  gewissen  Schwankungen  zu  unter- 
liegen scheinen. 

Vorkommen  mit  Orthocera»  duplex  Wahlenb.  im  rothen  Vaginatenkalk. 
—  Langenau.  — 

/4.>.  Ort/ioceruH  llaijentnrii  Holl 

Orthoctra»  Hagenomi  Holl,  a.  a.  O.  pag.  77.  Taf.  0,  Fig.  l!>a,  b,  c. 

„  Angelin-Lindsti'öm,  Fragmonta  silurica  pag.  7.  Taf.  5, 

Fig.  14-  17. 

^*t<'ijikei-iie  ilieser  Art  wurden  l<ei  uns  lose  im  Diluvialkies  zu  Laiitrenau 
aii;<ret'unden.  Hierher  gehoi-t  u aliiselieinlicli  auch  ein  theihveise  verdri'ickles 
Kxeuijdar  aus  einem  Stück  Chunetenkalk,  welches  /u  Lani.'1'uhr  L^efunden  wurtle; 
das  letztgenannte  Stück  stimmt  weuigtitens  in  der  Cunvcrgen/..  Kammerhöhe, 
i^tarke  und  Lage  des  Sipho  mit  Of-Marerav/Ta^motnt  Boll  fiberein.  Der  Verlauf 
(ler  Nalitlinien  liess  akb  bei  demselben  nicht  genau  verfolgen. 

Dieses  Orthocera»  findet  sich  im  anstehenden  Gestein  in  den  obersten 
««ihiriseben  Schichten  der  Insel  Ootiand  zu  Oestergam;  dasselbe  kommt  nach 
F.  Schmidt  (Archiv  f.  d.  Naturkunde  Liv-,  Est-  und  Kurlands  1859  pag.  473, 
daselbst  als  Orthoeerat  tenve  Eichwald)  wahrscheinlich  auch  in  den  gloichaltorigen 
Schichten  auf  Oesel  vor.  Orthocera*  tenue  Eichw.  findet  sich  jedoch  stets  in 
IfeglcituRg  des  Eunqttei'uft,  während  unsere  Stücke  nnt  Kntschiedenheit  das 
tiestein  der  Beyrichienkalke  zeigen.  Es  ist  demnach  sehr  wabrselH-inlich,  dass 
die  hier  gefundenen  St&cke  des  Orthocera»  Uagefuncü  von  der  lusel  Gotlaud 
herstammen. 

07 


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272. 


läß,  Orihoeeras  imbrietUum  Wahlenberg. 
Orthocen»  imhricatum  Wablenberg,  Boll  a.  a.  0.  pag.  76.  TaH  6,  Fig.  18. 

Ein  zu  Langenau  im  DilnviaUriea  geAmdenes  Exemplar  stimmt  mit  den 
Boir geben  Figuren  in  der  ConTargens,  der  Höbe  dw  Kammern,  Lage  nad 
Stärke  des  Sipho  gut  tberein;  nur  die  Neigung  der  Kammern  ist  bei  unsereui 
Stfickc  geringer. 

Es  findet  sic  h  <ii('se  Art  im  anstehenden  Gestein  in  den  obersten  silurischen 
Schiebten  der  Inadu  GoUand  und  Oesel  (K). 

4 

147,  Orthoeertts  gregarium  Sowerby. 
Orlhoceran  (frcf/arium  Sow.,  Murcli.  Sil.  Syst.  pag.  ßl9,  Taf.  8,  Fig.  16. 

Findet  sich  bei  uns  im  giünliehen  und  (hinkelgrauen  Testen  Giaptolithen- 
ge.stoin.  Es  scheint  bei  dieser  Art  die  Convergenz  orheblichen  Schwankungen 
SU  unterliegen.  Doch  sind  die  mir  zu  Gebote  stfhendmi  Exemplare  nicht  lang 
genug,  um  durch  Messungen  an  denselben  hinreichend  genaue  Resultate  zu 
erzielen.  Der  Sipho  ist  dflnn  und  central.  Die  obere  Schalenflache  zeigt  au 
einzelnen  Stellen  die  sehr  feinen  etwas  gebogenen  Querlinien. 

148.  Orthocet*aH  Lmtense  Sowerby. 
Orthoreraa  Ludeme  Sow.,  Murch.  Sil.  Syst.  i>a^'.  619.  Taf.  9,  Fig.  la,  b. 

Ein  Exemplar  im  giaunn  festen  firaptolitlungcstcin  zeigt  eine  Liingc  von 
36  mm.    Der  vordere  Durchmesser  ist  mm,  der  hintere  =  3,3  mm.  Di«* 

Convergenz  beträgt  also  ' n.  Der  Steinkern  ist  mit  feineu  etwas  uuregel- 
mXssig  gebogenen  Ringwfilston  versdhen;  auf  1  cm  kommen  ungefthr  15  Ring- 
wfllste.  Die  Schale  zeigt  an  solchen  Stellen,  wo  sie  gut  erhalten  ist,  feino 
Ringstreifen,  welche  den  Ringwülsten  des  Steinkems  entsprechen.  —  Langenau.  — 

149.  Orihoeeras  eoHtatutn  Boll. 

Orihoeeras  rosf(tt}n)t  Holl.  a.  a.  0.  pa<^.  79.  Taf.  1,  Fig.  22a,  b. 

An  (iciii  liesterlialteiit  n  Stikkc  zähle  ich  15  Längsrippon.  Die  oliero  Sehale 
ist  fein  (juergestreift;  sie  trägt  auf  joder  Kante  eine  vorspringende  Längsleiste. 
Untere  Schale  wie  von  Boll  ausfiihrlieh  beschrieben.  Der  Sipho  ist  stark 
exceutrisch;  derselbe  streift  mit  seinem  inneren  Rande  ungefähr  den  Mittelpunkt, 

Vorkommen  mit  lieyrichia  Wilekensiana,  Bellerophon  trilobatus,  Ptenneo 
sp.,  Chonetw  itriafella,  ComuUit»  Hrpulantis  in  einem  Stfick  Beyrichienkalk. 
—  Sch&ddelkau  bei  Danzig.  — 

ISO.  Orthoeertts  annüluto-coHtatuni  Boll. 
OrthoeeroH  annulato-costatum  Boll,  a.  a.  0.  pag.  XI.  Taf.  7,  Fig.  24. 

Ein  von  Brentau  stammendes  in  einem  Stück  Chonetenkalk  gefundene.-^ 
Exonij)hir  ist  in  seinem  Umfange  nicht  ganz  vollständig  erhalten;  bei  voll- 
ständiger Erhaltung  wird  dasselbe  ziendich  genau  20  leistenartig  hervortretende 
Läng.-^kanten  getragen  haben.  Sipho  nicht  zu  erkennen,  da  die  innere  Aus- 
füllung aus  kryslallinischem  Kalk  besteht.    Die  Querwülste  treten,  wie  auch 


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278 


Boll  angiebt,  besonders  auf  den  Luftkamnem  deuttieher  aof,  wilbrend  sie  auf 
der  Wohnkammor  aUmftlig  verschwindon.  Die  gaoxe  Schale  ist  sehr  fein  quer- 
gestreift. Eine  auch  nnr  geringe  Bi^ng  habe  ich  bei  meinem  Exemplar  nicht 
wahrnehmen  können,  ebenso  wenig  an  einem  allerdings  siemlich  kuraeu  Exanplar 
der  Brfickner'schen  Sarnnünng,  welches  ikbrigens,  nach  dem  aus  dem  Beyrichien- 
kalk  herrorragenden  Theile  zu  urtheilon,  ebenfalls  gegen  20  Lttngskanten  trägt. 

151,  Orthoceraa  canaUculatmn  (Hnrchison?)  Ueidenhain. 

Orthoceras  eanaliculatum  Heidenhain,  Graptolithen  führende  Dilnvialgeschiebe, 
inaiig.-Diss.  pag.  82. 

Im  grünlichen  festen  Graptolithcngestein  und  zwar  eingelagert  einor  Wohn- 
kammer  des  Orthocera«  (/rfffarimn  findet  sich  ein  Tbeil  der  Schale  eines  kleinen 
Orthocerat.  welche  zu  der  Beschreibung  Heide nhain's  gut  passt  Die  Schale 
ist  mit  rcgelraäsfäig  gestellten  Längsnppen  versehen,  deren  Gesammtzahl  im 
ganzen  Umfange  etwa  .*iO  lietragen  haben  mag.  Zwischen  den  Lan<rsrii)i>('n  ist 
die  Sflialc  ^:latt,;  dicsellje  trägt  ausser  den  liängsrippen  noch  schwach  hi'ivor- 
trt'i»'ii(i('  QiKMwiilsto  in  ähnlicher  Anordnung  wie  wir  sie  bei  (h-t/i'xiTds  cuna 
lirvlufum  Murchison  sehen.  (Öiluria,  '6.  ed.  Taf.  28,  Fig.  ü.)  -  Hoch  Stiiblau.  — 

lo2.  Orthoceras  Hisingeri  Boll. 

Taf.  III,  Fig.  16. 

Orthocerm  Hinngeri  Boll,  a.  a.  ().  pag.  73.  Taf.  5,  Fig.  I3. 

mumlahtm  Bis..  Leth.  suec.  pag.  29.  Taf.  9,  Fig.  8. 

Diese  Art  zeigt  die  Eigenthfimlichkeit,  *dass  sie  sich  nach  der  Wohnkammer 
lu  verjüngt.  Die  Ringwülste  Tcrlanfen  bei  meinen  Exemplaren  nicht  ganz 
gnade,  sondern  sie  sind  etwas  wellenartig  gebogen*).  Die  Verjüngung  der 
Schale  an  ihrem  vorderen  Theil  ist  nicht  etwa  auf  Rechnung  einer  Znsammen- 
driiekang  zu  schreiben,  wie  Boll  annimmt;  die  Hisinger'sche  Abbildung  zeigt 
die  aUmäiige  YeijQngung  ganz  deutlich,  und  bei  meinen  Exemplaren  ist  von 
einer  Znsammendrückung  nichts  zu  bemerken  eher  etwas  von  einer  nach  der 
Seite  hin  erfolgten  leichten  Verdi-ückung.  Die  Wohnkammer  trttgt  keine  Ring- 
wnlste,  almr  wndeutliche  wellenartige  qner  verlaufende  Erhebungen.  Die  Schale 
iiiigi  auf  den  Luftkanmiern  und  auf  der  Wohnkammor  sehr  feine  Quoi  streifen, 
wj'lche  iheilwcise  noch  mit  unlx'waffnetem  Auge  zu  erkennen  sind,  icdcnralls 
aljcr  mit  Hülfe  einer  auci»  nur  schwach  vergrössernch'n  Lmipc.  I)<'r  \'(  i  lauf 
der  Querstreifon  entspricht  demjenigen  der  schwach  weUeuartig  gebogenen 
Riugwülste.    Siplio  dünn,  central. 

Vorkonuiien  mit  Chonete«  striatella  und  Comvlite»  terpularim  im  Beyrichien- 
kalk.  —  ypengawsken.  — 

*)  Dictielb«  wellenartige  Kinbief^inf;  <1«'r  RingAviilfit«-  zoijrtu  auch  «InExempItr  von  Gotkrnd 
wcIdM  Ii«R  OehttiBimth  F.  Boemer  mir  freimdlidiiit  siir  VeisteicbnnK  siisudt». 


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274 


Orthommm  etOmniteum  Portlock. 

Tat  IV,  Fig.  1%  b. 

(hihoeerat  ealamiteum  Portlock,  Report  of  tlie  oonnty  of  Londonderry  pag.  365. 
Taf.  25,  Fig.  1. 

(hthoeera»  Ulineatum  Murchison,  Sibris  III.  ed.  pag.  219,  FobbiIb  40,  F^.  9. 
„      ealamiieum  F.  Schmidtf  Unteraachnngen  .  .    .  pag.  196. 
Von  dieser  Art  besitzt  das  Inesige  Provinzial-Museuni  ein  Bruchst&ck, 

welche»  uiigcfUhr  zu  Vj  aus  dein  Gestein  liorvorragt.  Uober  die  deutlich  mar- 
kii't<3n  Quenvülste  ziehen  sieh  zahlreiche  LUitgBstreifen  wster  Ordnung  hin, 
welche  man  auch  ohne  Vergrössemng  deutlich  erkennen  kann.  Mit  Hiilfe  der 
Ijonpe  sieht  man  zwischen  je  2  dief»er  stärkeren  Län^Hstreilon  3 — 4  schwächere, 
welche  von  sehr  zarten  dicht  nelien  ciiuuuier  lic^eudeu  Querstreileu  gekreuzt 
worden,  w()(hiic]i  <'im'  zierliche  (jittoruiig  entsteht. 

Die  Art  i:^t  uiitcrsilurisch  und  findet  sich  bei  uns  in  einein  graiu'u  caver- 
n<»s»*n  Kalk  niil  J>i'i/ri</iia  Klndvni  M'Cüv  vergesellschaftet.  In  Husslaud  tindet 
sich  diese  Versteinerung  in  der  Bürkhuluier  Schicht  (F,).  —  Pr.  Stargai'd.  — 

OrthorernH  JentzHchiamim  nov.  sp. 

Taf.  IV,  Fig.  Sa,  b. 

Diese  Art.  welche  mit  dem  (yclocerat  fenestratum  Eichw.  nahe  verwandt 
ist,  zeichnet  sich  durcl»  folgende  Merkmale  aus:  Der  Querschnitt  ist  rund.  Die 
Si  liale,  deren  (\>nvergenz  etwa  —  '  trÜL'^t  schräg  verlaufende  Querringe, 
wclclio  v(»n  iing<  t';ilir  liall»  so  starken  Längsriitpen  gekreuzt  wcrtNn ;  die  Anzahl 
der  letzteren  betiagl  uugelaiir  !(!.  Die  fensterartigen  Felder  <le!-  Sclialc  sind 
sehr  fein  «iuerfi,<  sti-eilt.  Sjpho  diinii  und.  wie  «ich  an  eineni  (^iiei  l)ruche  erkennen 
Hess,  central;  sein  Duri'hmesser  -=  '  7  des  Schalendurcluuessers. 

Es  land  sich  dieses  zwar  nicht  ganz  vollständige  aber  zur  Characterisirung 
tUv  Art  hinreichend  erhaltene  Fossil  tu  einem  Stuck  Beyrichienkalk  vergesell- 
m*.haftet  mit  Chonete»  ttriaiella  und  BeyrirMa  micketutiana  zu  Freystadt  in 
Westprenssen;  dasselbe  befindet  sich  in  der  geologischen  Sammlang  des  hiesigen 
Provinzial-Museums. 

XI.  Ostracoda. 

tSS,  L€j}erd4Ha  Hiaingeri  F.  Schmidt 
Tkf.  IV,  PIf .  8. 

lAfperdtHa  Hinngeri  F.  Schmidt,  Russ.  sil.  Leperditten  pag.  16.  Fig.  22  q.  23. 
Cifthere  baliiea  F.  Roemer,  Leth.  geog.  8.  Aufl.  II.  pag.  528  (ez  parte)  Taf.  IX* 
Flg.  8a,  b,  c. 

Ltperdttia  balfira  var.  b.  Kobnodin,  Sveriges  sUoriaka  ostraooder  pag.  14. 
Fig.  4,  5. 

Die  zur  Untersuchung  vorliegende  rechte  Schale  ist  mattbraan,  flach  ge- 
wölbt, die  stärkste  Wölbung  in  der  Mitte.    Die  Länge  der  Schlossh'nie  beträgt 

11,8  mm,  die  Höhe  12,G  mm,  die  Sclialenlänge  18,2  mm.   Die  grösste  Hohe 

n 


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275 


lii'gt  in  der  Miilc,  Die  Vorderseite  ist  vorspringoiid,  die  Ilintersoite  vorgezogen 
und  luässig  steil  ansteigend.  Bauchseite  bogenförmig.  Von  der  Mitte  derselben 
senkt  sich  der  Bogen  nach  vom  steiler,  nach  hinten  allmälig.  Die  Schale  ist 
an  der  Vorder-  and  Hinterseite  deutlich  gerändert;  der  Band  ist  Iftnger  anf 
der  Hinterseite  als  auf  der  Vorderseite. 

Diese  Art  fand  sich  mit  LqunHHa  haltica  His.  sp.  in  einem  weissen, 
krystallinischen,  von  gelben  Mergelschnüren  durchsetzten  Kalk,  welcher  mit 
der  unteren  Stufe  der  mittelgotländischen  Schichten  gleichalterig  und  wahr- 
scheinlich mit  gewissen  anf  Gotland  vorkommenden  Gesteinen  identisch  ist 
—  Spongawsken.  — 

ISO.  LeperOUia  baUica  His.  sp. 

Cytkenna  haltiea  His.,  Leth.  suec.  pag.  10.  Taf.  1,  Fig.  2. 
/  ythere  balHea  F.  Roemer,  a.  a.  0.  Fig.  8d. 
LeperdiHa  baltira  var.  a.  Kolmodin,  a.  a.  0.  Fig.  1,  2,  3. 
„  „     F.  Schmidt,  a.  a  0.  pag.  15. 

Diese  Art,  deren  linke  Schalen  durch  die  eigenthftmliche  kammformige 
Streifong  am  Umschlage  leicht  kenntlich  sind,  fand  sich  wiederholt  an  Spen* 
isnwsken  in  oineni  wcisslichen  krystallinischen  Kalk,  einmal  vergesellschaftet 

mit  Leperditia  Ui»inyeri  F.  Sclnnidt.    Die  Schalen  sind  hellliraun  gefUrbt. 

Der  Ursprung  der  Stucke  ist  jedenfalls  von  der  Insel  Qotland  herzuleiten. 

Iö7.  LeperdUUi  JB/ichivaUH  F.  Schmidt. 

I^eräitia  Eiehtaldi  F.  Schmidt,  Russ.  sil.  Leperditien  pag.  17.  Fig.  10,  20,  21. 

„  „  „      Nachtrag  zu  den  russischen  silurischen  Leper- 

ditien 1883.  pag.  11.  Taf.  1,  Fig.  1. 

Die  allein  vorhandene  rechte  Schale  ist  im  Umriss  annähernd  fünfseitig 
durch  einen  stumpfen  Vorsprung  an  der  Bauchseite,  der  beida-seits  ziemlich 
gleiehmässig  abiUllt.  Am  Vorderende  findet  sich  die  Andeutung  eines  Randes. 
Länge  der  Schale  8,7  mm.  Länge  dor  Schlosslinio  <),2  mm,  grösste  Höhe  6  mm. 

Vorkonmien  in  einem  gelblichen  dichten  Kalk  mit  KalkspatbeinschlQssen 
Tergeseliacbafket  mit  Chonete»  ttritUella  und  ^fnri/er  eritpu».  —  Langfuhr.  — 

1S8.  I^ejH'r^NiHtt  phtM^oius  Hisingor. 
t^herina  phmeolus  Hi8.,  Leth.  öuec.  pag.  5*.  Tal'.  1,  Fig.  1. 
lAjferditta  Angelini  F.  Schmidt,  a.  a.  O.  pag.  13.  Fig.  13,  14,  15,  16. 

Diese  bei  nns  nicht  seltene  Versteinerung  findet  sich  auch  bei  uns  nur 
m  den  Gesteinen  vom  Alter  der  oberen  OeseFschen  Gruppe:  im  Beyrichienkalk 
Botf  im  gelblichen,  bisweilen  bläulich  gefleckten  Kalk. 

Iä9.  ^PirimUta  obUmya  Jones  et  Holl. 
Mmifia  ohloncia  Jones  et  Holl,  Ann.  Nat.  Hist.  ser.  ill.  voL  XVI.  pag.  423. 
FL  13,  i»'»g«  14a,  b,  c. 

n  lö» 


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2Hi 


JMmffia  oblontfa  Rraufip,  Faooa  der  B^rrichien-  oder  Chonetenkalke  d.  nord- 
dontscben  Diluviums.  Z.  d.  d.  geol.  Ges.  1877  pag.  37. 
Findet  sich  in  Gesellschaft  von  anderen  Primitien,  Beyrichien  etc.  nicht 
selten  in  den  Beyriehienkalken. 

160.  I^t'imititi  obsofeta  Jon  es  et  Holl. 

JVrudiia  obuoleta  Jones  et  Holl,  Anu.  JNat.  Hiöt.  der.  111.  vol.  XVI.  pag.  423, 

PI   13.  Fiir.  12a,  b.  c. 
Primifid  n/iso/ifit  Krause,  a.  a.  O.  pag.  37. 

Sehr  häufig  mit  aiidcren  O.slracoden  etc.  in  unseren  Bovrichienkalkeu. 

161.  FrimiHa  ovata  Jones  et  Holl. 
IMmitia  orata  Jones  et  Holl,  Ann.  Nat.  Hist  ser.  III.  voL  XVI.  pag.  423. 
PI.  13,  Fig.  13a,  b,  c. 

hrintiiio  nvala  Krause,  a.  a.  O.  pag.  37. 

Ist  einer  der  gewöhnlichsten  Öclialeukrebse  in  unseren  Beyrichienkalken. 

162.  FHmiHa  wmietreulaHs  Jones  et  Holl. 

Mmitia  smiiimtlaris  Jones  et  Holl,  Ann.  Nat.  Hist.  ser.  IH.  vol.  XVI.  pag.  424. 
PI.  13,  Fig.  10a,  b,  c. 
Etwas  seltener  als  die  vorigen  in  unseren  Beyrichienkalken. 

163,  l^rhnitia  mundula  Jones. 

Beyi-ichia  muuiliila  Jones,  Ann.  Nat.  Hist.  sor.  11.  vol.  XVI.  pag.  90,  PI.  5, 

Fiir.  23. 

Privtifia  omnnln/a  Jones.  Ann.  Nat.  Hi.>it.  ser.  Hl.  vol.  XVI.  pag.  419. 
lieifiichia  vnnuhiUi  ]k)ll,  .Meklenl».  Archiv  lHli2,  pag.  139,  Fig.  lü. 
Ihimitia  mvndula  Krause,  a.  a.  O.  pag.  38. 

Findet  sich  verbreitet,  aber  nicht  gerade  hSuflg  in  unseren  Beyrichienkalken. 

104,  Ci/tlierellimt  »iliqua  Jones. 

Ciftherellinu  %iliqva  Jones,  Ann.  Nat.  Uist.  ser.  IV.  vol.  III.  pag.  216.  PI.  14, 

Fig.  1—6. 

(Jytht'relUria  si/iifuii  Kraus»',  a.  a.  O.  ]>asr.  37. 

Ilituliir  niit  andcK  u  ( istraioden  etc.  in  unseren  Beyrichienkalken,  wird  oft 
mit  vereinigten  Klappen  gel'unden. 

16Ö,  BeyrMUa  tuberetUaia  Boll. 
D^/rifhia  ivhereulafa  Boll,  Archiv  d.  Freunde  d.  Nat.  i.  Mcckl.  1882  pag.  1 19. 
Fig.  1. 

B^friehia  luhercvlafa  Jones,  On  Scandinavian  Beyrichiae,  Ann.  and  Mag.  f. 

Nat.  Hist.  for  Aug.  1855. 
BeyrUhia  fi/hcrrufata  Krause,  Die  Fauna  d.  sogen.  Bevricliien-  oder  Choncten» 
kalke  d.  norddeutsehen  Diluviums.  Z.  d.  d.  gcol.  Ges.  1877,  pag.  SO. 
Taf.  1,  Fig.  12a,  b. 

Tt 


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277 


Dieee  Art  ist  zu  wiederholten  Malen  €^{enstand  ansfährlichw  Unter- 

siioliungen  gewesen  und  wohl  ;ini  ^rundlichsten  und  ausfuhrlichsten  von  Herrn 
Dr.  A.  Krause  in  Berlin  bebandelt  worden.  Bei  uns  finden  sich  glatte  nnd 
häufiger  noch  die  granulirten  Formen,  sowie  dir  lici/richia  antiguata  Jones 
mit  ungetheilttT  hinterer  Wulst  und  mit  Knötciicn  hosondcis  am  vorderen Tbeil 
ile^?  Kandos:  diese  Varietät  zoichnt't  f^ich  auch  bei  uns  liurch  ihio  (Jrösse  au8. 
Formen,  wie  sie  Fig.  13  bei  Krause  zeigt,  habe  ich  hier  nicht  beobachtet. 

166.  Beyrieh4a  tubereukOa  Boll  var.  GmUmensi»  m. 

(Tu:  IV.  Fig.  6. 

I>ie  hierher  gehörigen  Schalen  scheinen  beim  ersten  Anblick  von  lleyriehia 
iithernilata  Boll  total  verschieden  XQ  sein;  bei  eingehender  Betrachtung  zeigt 

sich  jedoch,  dass  dieselben  sich  auf  diese  Grundform  zuruckfTdiron  lassen.  Sie 
zeichnen  sich  dadurch  aus,  dass  die  droigetheilte  hintere  Wulst  in  wenige  auf 
der  Oberfläche  glatte  meist  halbkugelige  Knötchen  zerlUllt,  so  /war.  dass  der 
obr-rst^'  Abschnitt  durch  ein  grösseres  Knötchen  roj)r;iscntirt  winl.  der  mittlere 
durch  2  kleinere  etwas  längliche,  der  unterste  durch  2  oder  3  Knotehen.  Sind 
bei  dem  untersten  Abschnitt  3  Knötchen  ausgebildet,  so  sind  die  beiden  unteren 
einander  stark  genähert.    Der  l^.uid  ist  glatt. 

Diese  Form  fand  sich  in  einem  goll)lich-grauen  etwas  caveruöseu  Gestein 
vergetiellächaftct  mit  Onehm  sp.  zu  Tempelburg  bei  Danzig. 

16ff,  Beyrichda  KaeliU  Boll. 
Be^rickia  Koekü  Boll,  a.  a.  0.  pag.  121,  Fig.  2. 

„      Krause,  a.  a.  0.  pag.  33.  Taf.  1,  Fig.  15, 
Findet  sich  mit  lU^friehia  HUfttxuUUa  und       Wilckensiana  nicht  selten  in 
onderen  Beyricbienkalken. 

168.  lieijHvhifi  Saltevidua  Jones. 
Bei^nchia  Salteriuna  Jones,  a.  a.  0.  pag.        Taf.  5.  Fig,  15  und  16. 

„  „         Boll,  a.  a.  U.  pag.  13;'),  Fig.  12. 

„  Krause,  a.  a.  0.  pag.  'Ab.  Taf.  l.  Fig.  17. 

Diese  kleine  BeyrieMa  ist  bei  uns  ziemlich  selten;  ich  habe  dieselbe  hier 
nnr  in  zwei  Gesteinsst&cken  gefanden,  einmal  in  einem  ziemlich  festen  Beyricbien- 
kalk  in  GeseUschaft  von  Beyriehia  iubereulata,  Pfindtien  nnd  ClianeUs  striatsüa 
n  Laogfnhr^  ein  zweites  Mal  mit  Beyriekia  Buehiana,  Afaecoyana  und 
Bimitien  in  einem  ziemlieh  weichen  granen  Mergelgestein  zu  Langenau. 

16*9.  BeyHchia  Buch fa na  Jones. 

B^frichia  Buehiana  Jones,  a.  a.  0.  pag.  86.  Taf.  5,  Fig.  1 — 3. 
„        Boll,  a.  :i.  0.  pag.  128.  Fig.  o. 

Krause,  a.  a.  0.  pag.  32.  Taf.  1,  Fig.  14a.  b. 
FjA  fiiidot  sich  die.>5e  Art  bei  uns  meistens  vergesoUschafLct  mit  Iki/nchia 
fuherculuta,    selten  noch  ausserdem  mit  Beyrichia   Wikkens!iuui;   in  meiner 

TS 


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278 


Sammlung  befinden  sich  einige  Stücke  Beyrichienksik,  welche  die  drd  Arten 
neben  einander  enthalten.  Herr  F.  Schmidt  hat  dieses  Gestein  mit  denjenigen 
vom  Ohhesaaropank  identificirt;  auch  durch  Herrn  Krause  ist  in  Gesteins» 
stücken  vom  Obhesaarepank  Ikt/n'c/ila  BueHana  nacligewiesen  worden.  Ucher 
das  Vorkommen  mit  B^ftichia  SaUeiiana  nnd  B.  Macewfana  ist  bereits  oben 
abgehandelt  worden. 

170*  BeifHehia  Maceoyana  Jones. 

Taf.  IV,  Flg.  6. 

Be^rieMa  Mac€oy<ffm  Jones,  a.  a.  0.  pag.  86.  Tsf.  5^  Fig.  14. 

„       Dahiamana  Jones,  a.  a.  0.  pag.  88.  Taf.  T),  Fig.  13. 

„  Dalninmaim  Marcot/ana,  ekf/atu  et  ktOM  BoUf  a.  a.  0.  pag.  127,  134, 
135.  13(),  Fig.  lö,  9,  10.  n. 
Mdccoiiana  Krause,  a.  a.  O.  pag.  34.  Taf.  1,  Fig.  16a,  1). 
Fs  gelȟlirt  Tlorrn  Dr.  Krause  das  Vordicn.st,  diese  Ait  in  ihroin  jetzigen 
Umfange  t'estgestellt  zu  lial>en:  ich  fand  dieselhe  einmal  in  grosser  .\nzald  (1<t 
Individuen  mit  Cali/metw  Ji/nnictiboc/tü,  Ci/thercIlnKi  .sHiqua,  Vrimiiin  nmnduln 
nnd  Teniandifrs  inai  (/ualls  im  grauen  mergeligen  ziemlich  weichen  Be\  l  icliicu- 
kalk  zu  Spcngaw .>ken ;  sie  fand  sich  hei  uns  ausserdem  in  einem  dem  geuauuleu 
ähnlichen  Gestein  vergesellschaftet  mit  lieijtichia  Bnekiana  vnd  B.  Salteriana  etc. 
an  Langenau,  wie  oben  bereits  angegeben,  eine  Terhllltnissmässig  grosse  Form 
ohne  deutlichen  Ausschnitt  am  Vorderrando  und  mit  wenig  zusammenhingeudcn 
Leisten  in  einem  Oesteinsstück,  welches  nach  Herrn  F.  Schmidt  mit  gewissen 
(Gesteinen  vom  Ohhesaarepank  fibereinstimmt.  Die  letstgenannte  Form  ist  ver- 
gesellschaftet  mit  Bt^riehia  tuhereulata  und  B^frieftia  Wilcketuiana.  Die  Form 
Dalmaniana  fiind  sich  mit  B^riehia  Wilekensiana  und  B,  tuherculata  TOTgesrll' 
Behaftet  in  einem  gelbgrauen  Kalkstein  zu  Langfuhr. 

17 L  Beyrichia  WilckenMana  Jones. 

Be^'ichia  Wilekensiana  Jones,  a.  a.  0.  ])ag.  98.  Taf.  5,  Fig.  17 — 21. 
„  „  Boll,  a.  a.  ().  pag.  137.  Fig.  14. 

„  „  Krause,  a.  a.  0.  pag.  3.").  Tal".  1.  Fig.  18a,  b. 

Neben  Ikyrichia  tuherculata  findet  sich  diese  Art  hei  uns  am  häufigätou. 
meistens  mit  der  erstgenanntoi  Art  Tergosellschaftet,  häufig  auch  mit  Betfrieftia 
Koeldi,  selten  mit  B,  Bvehiana,  BeyrieMa  Vffilckendana  findet  sich  nach 
F.  Schmidt  ausserordentlich  zahli-eich  am  Ohhesaarepank  auf  Oesel,  und  wurden 
sftmmtliche  dieses  Fossil  enthaltenden  Gesteinsstficke,  welche  ich  Herrn  Aka- 
demiker F.  Schmidt  zur  Yergldchung  zuschickte,  von  diesem  auf  Cesol  bezogen. 

172.  Bcurichiu  Klödeni  M  (  oy. 

lieifhiliiit  Kl(«1<'tii  M'Coy.  Hrit.  palaeoz.  foss.  patr.  13,ö.  l'i.  I.  E.  Fig.  2. 

Die  vordeic  und  liinteii'  Wulst  sind  am  (Jnnide  mit  einander  vciliundi-n 
Zwi.-^ehen  beiden  und  mit  der  hintereu  Wulst  diireh  eine  .^ehuialc  Brficke  vet 
buudcu  betiudct  sich  ein  länglicher  etwas  schief  gestellter  Tuberkel,  welcher 

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279 


von  der  vorderen  Wulst  durch  eine  aeicbie  Fuiclin  getrennt  ist.  Auf  der  hiiitoroii 
Wulst  ist  eine  Thcilung  in  der  Weise  angedeutet,  wie  sie  sich  entwickelt  bei 

Beyrichia  ttihn-rulafa  vorflnilet. 

Pas  lietrefl'onde  Exemplar  wurde  vergesellseliaflet  mit  mit  (h-ihnr<ra,-i  oihi- 
mtteutn  I*ortl.  bei  Pr.  Stargard  iu  einem  grauen  cavcrnotien  uuturäiluribclieu  Kalke 
aufgefunden. 

IKS.  BeyrieMa  apinigera  Boll. 
Beyriehia  spinigera  Boll,  a.  a.  0.  j>ag.  133.  Fig.  7. 

Findet  sich  mit  Lejurditia  p/ianeolut  Bis.  (=  Leperdiüa  Angelini  F.  Schmidt) 
In  einem  bräunlich-gelhen  Kalk.  (K.) 

Die  von  Boll  erwähnte  Furche  zwischen  der  vordoi-cn  und  hinteren  Wulst 
ist  bei  meinem  Exemplar  nur  angedeutet,  und  kann  ich  am  \  cntialrande  nur 
feine,  zum  Theil  etwas  gebogene  Stacheln  erkennen,  welche  am  (Jiumh'  verdickt 
sind.  Der  in  der  Mitte  gelegene  Tuberkel  sowie  die  vorder«'  und  hiutere 
Wulst  sind  fein  granulirt,  wie  auch  Boll  angicbt.  —  öpongawsken.  — 

XIL  Trüobitae. 

tT4»  Fhaeopa  Downtnqiae  Mnrchison. 

Phaatpt  Dawmuffiat  Morchison,  Silorian  Syst  Tsf.  14,  Fig.  3. 
„  „  „        Siloria.  3.  ed.  Taf.  18,  Fig.  2—5. 

„      (AeaUe)  DaumingtM  Salter,  Krit  Trilob.  pag.  24.  Taf.  2,  Fig.  17—36. 

„  „  „        F.  Schmidt,  Rev.  d.  ostbalt.  sil.  Trilob.  pag.  75. 

Taf:  1,  Fig.  2.  Taf.  11,  Fig.  18. 
Eß  findet  nich  die.se  Art  in  nnseren  Reyriehi^  nkalkon;  dieselbe  ist  ausser 
in  England  und  am  Dnicstr  noch  am  Ohliesaarepank  in  der  oberen  oeserschcn 
Schicht  K.,  in  Schonen,  aber  nicht  auf  Gotland  gefunden. 

175,  PhacojM  CfUuUita  Brünn  ich  sp. 

Tnlobus  caudafus  Brüunich,  Kjobcnh.  Sellsk.  Skrifter,  Nyo  Samml.  vol.  1.  pag. 

392.  1781. 
Phacopn  caudatut  Emmr.,  Dissert.  1839. 

Phacoi»t  (OdontoehiU)  caudatu»  Salter,  Brit  Trilob.  pag.  49.  TaC  3,  Fig.  5, 

12,  14,  15.  Taf.  4,  Fig.  1,  2,  5. 
Phaeopt  eaudata  Ängelin,  Pal.  Scand.  pag.  10.  Taf.  8,  Fig.  2. 

Ein  noch  bestimmbares  Pygidium  dieser  Art  wurde  von  Hrn.  Dr.  Conventz 
in  einem  Stück  grauen  Beyrichienkalkes  su  Langenau  aufgefunden.  —  Sammlung 
des  hiesigen  Provinziul-Maseoms. 

176.  Pfiarop»  lu('ri{/ata  F.  Schmidt. 

Phacojt«  laevi^uta  F.  Schmidt  a.  a.  O.  pag.  HS  u.  23d.  Taf.  1,  Fig.  22a-  f. 
Taf.  10,  Fig.  13,  14.  Taf.  12.  Fig.  14,  15. 


280 


Ein  Kopi'scliild  dicsos  Trilobiton  wurde  vcrgcsoUi-icliaftet  mit  Lrjifnrnn 
f^ericea  und  J^Jaxtojwra  roncava  im  kiosolijicMi  KalkHtein  dor  unteren  .Tewe'selicn 
Schicht  (D,)  zu  Langenau  aufgefunden;  ein  anderes  ebenfalls  zu  Langenau  go- 
fuiidcncs  Kopfschild  kam  dort  in  ciueiu  gelblichen  Mergelgestein  vorj  da»  Gestein 
enthielt  ausserdem  noch  Pkacops  maaima  F.  Schmidt,  Lichas  defieaa  Sjöf/ren, 
Strophomena  ruffota  Dalman,  Ijeptaena  terieea  Sow.,  Orth*»  Aetaniae  Sow.,  OrihU 
ungwi  Sow.,  mehrere  Bell«rophoiiarteii  und  Dimtulites  petropolifamut  Pander  var. 
Dieses  letstgenante  Mergelgestein  gehört  der  Kegerschen  Schicht  an  (D,). 

177.  l*hacop)i  XieMxkoirMkii  F.  Schuiidt. 

Phacopa  Nlc^ckowd-ü  F.  Schmitlt,  a.  a.  ü.  pag.  92.  Taf.  b.  Fig.  14,  15,  Taf.  11, 
Fig.  9.  Taf.  12,  Fig.  20.  21. 
Diese  Art  fand  sich  als  Kopfsckild  und  Pygidium  im  Weseuberger  Gestein 
von  Öpengawskeu  und  Langfuhr. 

178.  Phaeop»  OOM  Eicbwald. 

naeop»  (Ckamepe)  Odwi  Eichwald,  F.  Schmidt  a.  a.  0.  pag.  99.  Tat  2, 

Fig.  1— IS. 

Bin  Pvgidium  von  dieser  Art  wurde  einmal  zu  ?pengaw.sken  in  einem  htdl- 
granen  feinkörnigen  Echinosphaeritenkalk  gefunden.  Das  als  Stcinkem  ziemlich 
gut  erhaltene  Pygidiuui  zeigt  alle  für  ChaKmopx  Odini  characteristiselien  Ver- 
hältnisse in  grosser  Deutlichkeit.  Lange  13  mm.  Breite  17  mm,  Rliacliislänge 
11,7  mm,  Rhachisbreitc  7,7  mm  Das  Pygidiun».  dessen  liUnge  zur  IJreiie  sieli 
wie  1:1,3  verhält,  ist  an  seinem  Ende  abgestutzt,  an  den  Seiten  stark  zu- 
sammengedrückt. Die  Seitenflächen  sind  fast  gerade  aulstrebend.  Die  Khachid 
i8t  massig  gewölbt.  %  so  breit  wie  lang,  lOgliedrig.  Die  steil  abfallenden 
Seitenlappen  zeigen  einen  schwachen  Randsaum.  Die  Pleuren  sind  gewölbt, 
schmal.  Die  5  vorderon  Pleoren  unseres  Steinkerns  seigon  Medianfurchen;  die 
hinteren  sind  der  Achse  parallel  nach  hinten  gerichtet  Melir  als  8  Plearcn 
sind  nicht  zu  erkennen. 

179.  rJiocopH  Odini  var.  ItfereuHi»  F.  Schmidt. 

Phaatpg  (kiini  Fichw.  var.  Jtfercmis  F.  Schmidt  a.  a.  0.  pag.  31  u.  102.  Taf.  1 1, 

Fig.  Ifi.  Taf.  15.  Fig.  32. 
In  einem  grauen  harten  kieselreichen  s]ilittrigen  Kalke  befindet  sich  ein 
gut  niialtenes  Pvgidium  (Steinkern)  von  16  mm  Liinge  und  20..")  mm  15r«'ite; 
dassellx^  ist  also  füst  genau  l  \  mal  so  breit  wie  lang,  von  dreiseitig  parabo- 
lischem Uniriss.  Kliachislu'eite  —  8.2  mm.  Rha*'hislange Ifi  mm.  Die  Rhaehis 
ist  also  last  noch  einmal  so  lang  wie  ihre  grösst^;  Breite  und  das  l'vgidium 
2'/«  mal  80  breit  wie  die  Rhaehis.  Die  angegebenen  Messungen  entsprechen  gut 
den  von  F.  Schmidt  för  I^arope  Odini  rar.  Ifferensis  angeführten  Verhält- 
nissen. Die  mässig  gewölbte  Bhachis  ist  zwOlfgliederig;  auf  den  Seitenlappen 
sind  11  Pleuren  zu  erkennen.  Die  vorderen  Pleuren  zeigen  deutliche  Median- 
furchen. Die  Seitenlappen  fallen  steil  ab  und  zeigen  einen  schwachen  Randsaum. 

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281 


Yorkomnien  mit  einem  Abdruck  von  Strophamena  rugota  Dalman. 
—  Jakohkaa  bd  Lessen,  Kreis  Onndens.  — 
Sunmlni^  des  ProTinzinl-Mnseuins  sn  Danzig. 

180,  I*hacopH  eonicophthalnta  Sars  et  Hoiick. 

l'hacope  fonicophthalma  Sara  et  Bocck,  in  Augclin's  Pal.  »cauU.  pag.  0.  Taf.  7, 

Fijr.  ö.  fi. 

Pl£aropA  roi>iroplifJi(ilmu  F.  Scliiiiidt,  a.  a.  0.  pag.  102  und  10.3. 

Ein  kleines  aber  gut  L'rlialtenes  I'ygitliuui  ist  ö  mui  Iuhlt,  H  mm  breit. 
Die  Rbachisbreite  beträgt  2,1  mm,  so  liaäd  aUo  die  RliauIiiB  so  breit  ist 
wie  das  Pfgidkm.  Dieses  VerhäUniss  wird  von  F.  Schmidt  a.  a.  0.  pag.  102 
ab  f&r  nnsere  Art  cbaractoristisch  angegeben.  Das  Pygidium  ist  gloichmässig 
abgemndet,  seitlich  nur  wenig  zusammengedrOckt.  Die  Anzahl  der  Rhachis* 
gfieder  ebenso  wie  diejenige  der  Pleuren  betrügt  11;  die  Rhachis  ist  mässig 
gewölbt  und  länft  nach  unten  spitz  zu;  ihre  Grenze  ist  hier  nicht  scharf  zu 
erkennen,  und  berührt  die  Spitee  fast  den  unteran  Rand.  Die  ersten  6  Pleuren 
sind  dcutHrli  gefurcht. 

Die  Vorstoinorung  befindet  sich  in  <  ineni  wrirfslieii-gi'auen  sehr  feinkörnigen 
Kalkstein,  welelier  mit  demjenigen  mancher  JBchinospbacritenkalke  einige  Aehn- 
lirhkeit  bat.  Dieses  Gcjitein  steht  demjenigen,  in  weU  iiom  unser  Pharopn  Odtui 
vurkutiuiit  und  welcbt  s  um  eine;  Ni'iancc  dunkb'r  ist.  in  d<'r  nt  sehaffenheit  des 
Korn.-i  .s«dii-  nahe.  Da  der  eclite  Vhanips  mnirnp/if/ui/nni  l»is  jrlzt  in  Russland 
niclit  gefunden  ist,  so  ist  «'S  eiiiigi'iinasxMi  waliix  lifinlicli.  dass  unsur  k)tüuk 
auü  dou  wetitiieh  von  Etitland  gelegonou  iSilurgobieten  herstammt. 

181,  Phaeopa  hueetdettta  Sjögren. 
l'haeop»  bucculenta  SjOgräui  in  Angel.  Palaeont.  scand.  p.  9.  Taf.  7,  Fig.  1,  2. 
„  F.  Schmidt,  a.  a.  O.  pag.  105.  Taf.  3,  Fig.  1—4»  Taf.  10, 

Fig.  16. 

Tlieile  de»  Kopfschiides  fanden  sieh  bei  uns  im  gelblichen  der  Kcgerschun 
s>ciucht  augebOrigen  Mergelgestein  und  im  gleicualtcrigen  grünlich-grauen  Kalk  e. 

ISÜ,  t  JPhaeopB  marginata  F.  Schmidt. 
Fkafopt  marginata  F.  Schmidt,  a.  a.  O.  pag.  104.  Taf.  15,  Fig.  31. 

Zu  dieser  Art  ist  wahrscheinlich  ein  nicht  ganz  vollständig  erhaltenes 
Pygidium  zu  stellen,  welches  in  den  allgemeinen  Umrissen  und,  soweit  es  er^ 
halten,  auch  in  den  einzelnen  Theilen  mit  der  Darstellung  von  F.  Schmidt 
ftberemstimmt  Das  Gestein  ist  ein  grünlich-grauer  Kalk  vom  Alter  der 
Jewe'sehen  Schichten.  —  Schidlitz  bei  Danzig.  — 

1H3.  l*hac(fp»  inaxinm  F.  Schmidt. 

ihacttpe  wujima  F.  ^^ehmidt.  a.  a.  ().  pag.  112.  Tal'.  3.  Fig.  11.  Taf.  4.  Fig. 

7.  Taf.  10,  Fig.  17,  18.  Taf.  11.  Fig.  IH.  Taf.  \h.  Fig.  34,  •"..").. 
Koj/i-  mui   Sehwaii/sehildiM-  dieser  Ait  fanden  sieh  bei  Miir  wiederholt  in 
Ccateitieii  vuiu  Alten  der  Kegcrticlicu  Schicht  (Dj), 

TT 


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288 


184,  Maeapg  WeaenbefffensU  F.  Schmidt 

I^aeopt  Wegenberffennt  a.  a.  0.  pag.  115  a.  235,  Taf.  4,  Fig.  10,  11,  12.  Taf.  5, 
Fig.  1-7.  Taf.  10,  Fig.  20. 
Kop&child  und  Pygidinm  dieser  Art  fanden  sich  mit  Pkaeop»  Nieazkounki* 
und  Strophomena  delfotdea  im  typischen  Wesenbei^er  Gestein  su  Spengawsken. 

18Ö,  JP/uteaps  Mchtvaldi  F.  Schmidt. 
Phaeopi  Eiehttaldi  F.  Schmidt,  a.  a.  0.  pag.  117.  Taf.  5.  Fig.  8,  9,  10,  16. 
Taf.  10,  Fig.  21. 

Kopf-  und  Schwanzschilder  dlesor  Art  fanden  sich  in  unserem  Gestein  (0 
vom  Alter  der  Lykhohucr  Schicht  vcr<rcs(  ll8cha£tet  mit  (hlymene  smaria  Conrad. 
Cheirurut  can/omiü  Angelin  sp.  und  Leptaena  tencea  Sow.  —  Langenau.  — 

186*.  PhacoikS  nuirrotira  Sjögren. 
Pftacop»  maa'oura  Sioiricii.  in  Angel.  Palaoont.  «cand.  pag.  9.  Taf.  7,  Fig.  3,  4. 
„  „       F.  Schmidt,  a.  a.  U.  pag.  114.  Taf.  3,  Fig.  10,  Taf.  4,  Fig.  8,  9. 

Taf.  10,  Fig.  19. 

Fand  .sich  mit  Strop/irniwna  dclfaidra  und  VorunilwitiliH  cf.  ventricom  Kut.  etc. 
im  grünlich -grauen  kicduligen  Kalk,  welcher  wahrscheinlich  von  Oclaud  herzu 
znleitcu  i.-jt. 

CheiruruA  rarMmUt  Linnarsson. 

Taf.  IV,  Fi|f.  7. 

C/u'irurits  oariolan's  Linnarsson,  Vestergötl.  cambriaka  och  siluriska  aflagringar 

jiag.  (iO.  Titf.  1,  Fig.  n. 
Simercrof/iufi  ccphdln,  ,  r»»'  Nicszkowski ,  Zusätze  zur  Monograph.  d.  Trilol».  d. 

Ostsccprijvinzcii  im  Archiv  1.  d.  Naturkunde  Est.,  Liv.-  u.  Kurl.  Ser.  1  , 

Band  il,  pag.  37,ö  (ex  parte).  Taf.  1.  Fig.  14,  15. 
Cheirurvt»  (Nie8zkow«kia)  variofann  F.  Schmidt,  a.  a.  0.  pag.  183.  Taf.  9. 

Fig.  1-8.  Taf.  11,  Fig.  25,  26. 
In  einem  Stdck  Bchinosphaeritonkalk  wurde  eine  Glabella  des  Cheiruntf, 
variolarü  gefunden,  von  der  die  Stirn  und  die  beiden  vorderen  Seitenlappon 
johalten  sind.  Der  Verlauf  der  Seitenfurcben  ist  im  Allgemeinen  derselbe,  wi« 
er  von  F.  Schmidt  dargestellt  ist.  Das  Exemplar  ist  ausserordentlich  groaa, 
grösser  als  die  sftmmtlichon  von. Schmidt  und  Nieszkowski  abgebildeten 
Exemplaie.  Die  Breite  beträgt  an  dem  zweiten  Seitenlapi)en  32  mm.  Die  Lttngc 
Ittsst  sich  nicht  mit  Sicherheit  ermitteln.  Vergleichende  Messungen  an  den 
Figuren  von  Schmidt  und  Nieszkowski  führten  zu  dem  Rcsidtat,  das»  unsei'e 
Form  sich  in  den  allgemeinen  Umrissen  am  besten  an  die  Darstellung  von 
Nieszkowski  anschliosst.  waiirend  die  Figuren  bei  F.  Schmidt  sämmtlich 
Abbihiuiigcn  längerer  Formen  sind. 

Die  ( )l)oillach('  der  (Jiabrlla  tragt  die  characteristischcn  grossen  kreisrunden 
flachen  Tuberkel  von  0,5—  1  mm  Durchmcsöcr.  —  Öpeugawskcu.  — 

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283 


1S8.  iJhiciruru»  (üuHametapua)  FkmNni  F.  Schmidt. 
Cheiruru»  (Cyrt(metopu%)  PlauHni  F.  Schmidt,  s.  a.  0.  pag.  159  n.  237.  Taf.  12, 
Fig.  24a,  b,  c.  Taf.  16,  Fig.  16. 
Ein  Kopfschild  dieser  Art  wurde  von  mir  mit  Cheirurvs  rariolaris  Lin- 
nai-äson  und  vielen  anderen  oben  citirton  Yersteinornngon  in  einem  Stück  granen 
EchinosphaeriteDkalkes  zu  Spfiigawsken  aiirpfinidon.    Leider  (Vlilt  doin  sonst 
ziemlich  gut  <  i  lialteneii  i^tin  k  der  grösste  Tlieil  der  iScliale;  dasselbe  wurde  von 
Ilerni  Akudeuiikcr  F.  Schmidt  selbst  als  Cheiruru»  Flautini  bestimmt,  (cf. 
F.  Schmidt,  a.  a.  0.  pag.  237.) 

1890  Cheirurus  exmU  Beyrich. 
Cheimrus  emul  Beyrich,  Unters,  flb.  Trilob.  II.  pag.  3.  Taf.  4,  Fig.  6. 

„        „    F.  Schmidt,  a.  a.  0.  pag.  137.  Taf.  6,  Fig.  6—16,  17. 

Olabellen  dieser  Art,  typische  Form«  grösstentheils  als  Steinkcme,  bisweilen 
noch  mit  anderen  Theflen  des  Kopfschildes  fanden  sich  bei  uns  wiederholt  in 
Echinoephaeritenkalkgeschieben. 

190,  Cheitntms  vofiffH'min  An  gel  in  sp. 
SSpuerej-oi'hiis  cov/onuis  Angelin,  Pal.  scand   ]»atr.  76.  Tai".  H9.  Fig.  2,  2a. 
t'heiruru6  (IWuilospItacrej-or/iu«)  eonformiff  F.  »^clmiidl,  a.  a.  0.  pag.  174.  Tal".  10 

Fig.  5.  Taf.  16,  Fig.  30. 
Eine  Glabella  von  4.8  mm  Lttnge  nnd  4,2  mm  Breite  fand  sich  in  unserem 
Gestein  f  vom  Alter  der  Lykholmer  Schicht  vergesellschaftet  mit  l^acopa 
Eiehienldi  F.  Schmidt,  Calyment  aenaria  Conrad  nnd  Leptaena  serieea  Sow. 
—  Langenau.  — 

191,  J£nvHmtrua  cf.  obtusus  Angcliu. 

Taf.  Fig.  IV,  Ha— c. 
Crtfjytonomu«  obtunu  Angelin,  Pal.  scand.  pag.  !>,  Tal.  4,  Fig.  iK 

Ein  fast  vollständiges  ziemlich  stark  gewölbtes  Schwanzschild  hat  eine 
liftnge  von  6,8  mm  nnd  eine  Breite  von  7,8  mm.  Die  Form  desselben  ist  stumpf 
dreieckig;  die  Plenren,  deren  Anzahl  11  beträgt,  sind  stark  abwärts  geneigt, 
Die  Rhachis,  deren  Gliederung  sich  sehr  scharf  bis  zur  Spitze  vorfolgen  Ittsst, 
ist  dentlich  gewdlbt,  nach  hinten  spitz  zulaufend.  Die  Zahl  der  Rhachisgliedcr, 
von  denen  nur  die  ersten  vollständig  erhalten,  die  späteren  in  der  Mitte  obli- 
terirt  sind,  beträgt  14.    Etwa  die  Hälfte  derselben  trägt  auf  der  Mitte  einen 
TnWrkel,   so  bei  unserem  E.xemidar  die  Kliachisglieder  No.  1,  2,  3,  4,  7,  0, 
11.  Die  letzte  Pleura  veivinigt  sich  mit  der  benachbarten  (k^r  anderen  Seite 
W  einer  gemeinBchaftlichen  iSpitzc.  Die  eigentliche  Spitze  des  Pygidiuma  wird 
jedoch  von  den  vorletzten  I*leuron,  welche  die  let/.teii  am  rJrnnde  nudas.son, 
ßohilfjct.     Am    Au."^."?enrande   gehen   die   Pleuren   in  stumpfe  Zähne  aus.  l>as 
Pjgidiuni   fnud   sieh  mit  I'roetn^  imlrlur  Ni(  <zk.  und  Lrpii  Jitin  sp.  in  ciiu'ui  graii- 
brai/non  Kalkt*,    weltlicr  deui  Alter  nach  der  obi-ren  ()es<'r.sch<'n  (Jruppe  (Kl 
gleich H'ertlii^J  ir^t-  ""^  durch  seine  Gc.sti'iut.:beschallünheil  riich  eng  an  die  Luper- 


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2H4 


ditiengeateine  (gelbliche,  golblich-Uraone  Ctosteinu  mit  I^ffperditta  phateolm  U\b^- 
[.iqterdHia  Anpelim  F.  Schmidt)  HDBcMiesst,  walirscheinlich  sogar  mit  deuselbeo 
vereinigt  werden  musa.  —  Königsthal  bei  Dansig.  — 

1'JnrrhmrnH  i/uartuttts  Kmmi  ii  li. 
Lnci  inuriis  jtii in  faftis  Enmii  icli,  Zur  Natiir^v^cliiclitf  der  Trilobiteu,  IVüfuugö- 

i'rugrauiiu  der  Roalj^ehule  zu  Mi  iiüiifien  1844. 
CrffptOHomv*  punciafv»  Angelin,  Pal.  scaml.  jtag.  3.  Taf.  4,  Fig.  4 — 8. 

Kopf-  nnd  SchvansAchildor  dieser  Art  finden  sich  nicht  selten  bei  ans  in 
einem  gelblich^weisscn  Gestein,  welches  dem  in  der  Gegend  von  Wisby  anstehenden 
gleicht  Schwansschilder  fanden  sich  einmal  in  einem  Stück  Beyrichienkalk. 

l!ß>'S.  Kii€-i'inufUJi  ef.  Seebarli!  F.  Schmidt. 

Enciinuru»  Sa  hoch  i  F.  Scliiuidt  a.  a.  O.  pag.         Taf.  14,  Fig.  16—26. 

Taf.  ir>.  Fi^'.  lM-23. 
Flu  grosstriillM'ils  lM'.-cli;iltr>!  Scliwaiizscliild  fand  j^icli  vri-'roscllöcljaftet  mit 
Acirffixpi»  s|i.  Lcpluctm  fuTttea,  Stioji/io/in/ut  dc/ttntha,  Sfrofi/id/nrna  gp.  in  dem 
Uubtciu  c  vom  Alter  der  Wet?enl>erger  Suhiciit.  —  Kl.  Klesehkau.  — 

194,  AtrhhtspiH  sp. 
TBf.  Fig  IV,  9a,  b. 

Ein  kUiiiK's  uini  ticlir  kurzes  rygidiuni,  w<  Iih<'t;  mit  demjcnigeu  von  Ac\- 
(hiKpis  Ihifffifti  Murrlii.sou  (rhilli|KS,  (Jcol.  Surv.  paj::;.  IMS.  Taf.  0,  Fi^.  7)  >clir 
iialii'  vrrwaiidt  ist,  hat  eiiir  Droitc  von  T»  luni.  Der  \'ordi>rrand  isl  L't'radlinig. 
lUt!  p'\vi)Il»tc  Arhs«*  zeigt  2  T?in;i:o.  Dci'  erste  l^ing  irft  nur  durch  eine  sehr 
flache  (iruhe  von  s(nnen  enlsjuct  henden  stark  hervortretenden  Pleuren  getrennt. 
Dietic  Pleuren  verlängerten  sich  bei  dem  intacton  F.\emplar  über  den  Kand  des 
Pyiddiuros  hinaus  wahrscheinlich  zu  langen  Spitzen.  Obedhallv  dieser  Ansatz- 
stellon  befinden  sich  2  kleine  etwas  gebogene  Stacheln,  von  denen  der  obere 
der  kürzere  ist.  Unterhalb  und  zwischen  jenen  beiden  Ansatzstellen  ffir  die  ab- 
gebrochenen Spitzen  Itefinden  sich  4  Stacheln,  von  denen  die  beiden  mittleren 
etwas  stärker  sind  als  die  beiden  anderen.   Die  Schale  ist  glatt. 

Fand  sich  mit  Encrinurvs  cf.  Strhncln'  F.  Schmidt.  !>frnp/innti'/ui  deltoidea 
etc.  im  Gestein  e  vom  Alter  der  Wesenberger  Schiebt  zu  Kl.  Kleschkau.  — 

LichoB  defiexa  Sjögren. 
Lichat  defiejevH  Sjögren,  in  Angel.  Pal.  scand.  pag.  71.  Taf.  37,  Fig.  3. 

Kopfschilder  dieser  Art  fanden  sich  wiederholt  im  gelblichen  KegeFschen 
Gestein  (D|).  Die  Schale  ist  rauh  und  mit  gewölbten  Tuberkeln  von  verschie- 
dener Grösse  besetzt;  die  grössten  erreichen  einen  Durchmesser  von  0,8  mm, 
die  kleinsten  nngefUhr  Vs  des  angegebenen  Dnrchmessors.  Bei  einem  sehr  grossen 
von  mir  zu  Gülzow  1>ei  Loitz  in  Ncu-Yorpomraern  in  einem  grfinlich-grauen  kiese- 
ügen  Kalk  zugleich  nut  Sfrnp/mmentiruffOM  Dalm.  und  Lepfama  st-rirm  gel'unUeuea 
KopfBcUiidc  von  Lichag  deßejra  erreichen  die  grösstcu  Tuberkel  reichlich  einen 

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_  285  _ 

Dnreliinesfior  ron  1  nun.  Has  Oostein  aun  Kott'Vorporoniorn  hat  ziemlich  genau 
dieselbe  Beacbaffenfaeit  wie  dasjenige  Ton  Spengavsken,  welcties  neben  lAehoM 
defiejta  noch  Cktumop$  huceulenta  Sjttgren  und  Leiriaena  tericea  Sow.  enthielt. 

—  Meoe  Hüble  bei  Gischkan  Langenau.  — 

liHi.  Lir/iftM  frirttHpitfata  ncyrich. 
Lirluis  frirtiftpidafa  F.  Selnnidt:  H<'v.  d.  ostlialt.  sil.  Tril.  paff.  2G. 

Ein  Pygiilinm  dieser  Art  land  sich  in  einer  Tlatte  dunkelgrauen  Kehi- 
nosphaeritenkalkes  vergc»e1l!<chaflet  mit  Chmrvrun  fjmtl  etc.  za  Langenau. 

197.   Lieluis  cf.  mtynHta  Ii ey rieh. 

Lirkan  angtuta  Heyrich,  Untersuehung  über  Trilohitcn  pag.  ti.  Taf.  1,  Fig.  6. 
„         „      F.  Roeuicr,  Sadewitz  jjag.  70.  Taf.  8,  Fig.  8a. 
(Jottsrhe.  a.  a.  O.  y.iii. 
Uei  einem  kleinen  alter  gut  erhaltem^ii  KojtiM  liililc  einer  mit  Li'/iti-<  (i/h/n.itu 
ijryi-.  wahrseheinlieh  ideutiselien  Al  t  treten  die  Seiinirui  ehcn  in  der  Mitte  wenige]- 
nahe  zu:>aniuien,  alä  es  die  Darätellungeu  von  Üeyrich  und  H<M>uiur  zeigen- 
IMeae  Abweichung  von  der  normalen  Form  ist  vielleicht  in  der  Jugendlichkeit 
des  Exemplars  begrOndet.  Die  ganze  Oberfläche  des  Ropf^childcs  ist  mit  rund- 
lichen Wärzchen  dicht  bedeckt;  die  Zwischenräume  zwischen  denselben  werden 
durch  feine  Körnchen  ausgeffiUt.  Vorkommen  im  Backsteinkalk.  —  ßrontau.  — 

10S.  CiihfinoK'  sniiiria  Conrad. 
(yoljinH-Dt'  sfinirid  {\)uvm\.  Salter:  Brilisli  Trilultites  pag.        Taf.      Fig.!» — II. 

Mehrere  Knptseliihh'r  nixl  ein  Sehwanzsehihl,  wehdie  der  Uarstejlung  l)ei 
Kaller  gut  entsprechen,  wurden  in  nn»erem  (>e.stein  g  vom  Aller  der  Lykholmcr 
^hieht  vergesollschaftet  mit  I%aecptt  Eichvuldi  F.  Schmidt,  Clieirunit  con- 
formü  Angelin  sp.  und  Lfplaena  terieea  8ow.  aufgefunden.  —  Langenau.  — 

199.  (UUyinene  HlumenlHtilni  Hrongniart. 
('(thimme  lUumenbachii  Brongniart,  Crnst.  loss.  pag.  11.  Taf.  1.  Fitr.  la — c. 
Cal;iiiiim'  fi/lnrn/difn  Angelin.  Pal.  sean«!.  jtag.        Tal".  lU,  Fig.  öa — d. 
Häutig  in  unseren  ()l>er.<iiuriseli(Mi  (Ieseliii»l»en. 

200,  Cktlyuiene  »pectahiliM  An  gel  in. 
Calymene  »petialnlix  Angelin,  a.  a.  O.  \^^vr,  28,  Taf.  1!>,  Fig.  5. 

Von  dieser  Art,  Ix'i  welcher  .sieh  die  Fleuren  d(?K  PygidiuniH  durch  gro.sse 
Breite  auszeichnen,  besitze  ii  li  _  l'ygidien;  e.^  iil»eiiritTt  hei  densellien  die  Breit«' 
der  Ph'n:en  diejeinge  ihrer  Zwi.^iehcnturchen  um  da.s  \"i«'rta<-|ie.  welches  \'er- 
hältiii.-;-  von  AuL'elin  als  für  <lie.se  Art  cliaracteri.sti.sch  angegelx-n  winl.  Die 
tftücke  entstammen  unserem  Beyriehienkalk  «,  welcher  identi.sch  ist  mit  gewissen 
Gesteinen  vom  Ohhe.saarepank  anf  Oesel.  Vorkommen  mit  Pkac(^  Dowmnyiae. 
Ihtetvs  sp.,  ComuUtfs  »npularius,  Spirtfnr  eleratm^  Slrophomeim  jurten,  Cfionetn 
Miriatella,  Pierinea  retroflexa, 

—  Ziegelei  Schüddelkan.  — 


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S86 


HonmUmotua  cf.  rhinotropis  Angel  in. 

HomahnoHtt  rhinotrapi»  Angelin,  a.  a.  O.  pag.  30.  Taf.  20,  Fig.  1 — 1  g. 

Zu  dieser  Art  stelle  ich  ein  kleines  Pygidium^  dessen  Rhachis  nngefthr 
dieselbe  Breite  hat  wie  die  Soitenlappen.  INe  Anzahl  der  Pleuren  betrftgt  8, 
diejenige  der  Rha<'lii.sglie»ler  10.  Unsere  Form  scheint  ein  wenig  schwScher 
tfinvölbt  zu  s<;in,  als  die  Darstellung  Angelin's  es  angiebt.  Die  Vor.stcin«  i  nti  jr 
fand  sirli  mit  I.ticimt  Ulxitunn  Murch.  in  oinoni  grauen  glimnieneiclien  kalk- 
!i:i1tiii<  n  Sandstein,  welcher  in  gieidier  Ausbildung  auf  der  Insel  Gotlaud 
vur  kommt. 

202»  AfUip/nts  latiMetßVifnfatm*  Nieszkowski. 

Atap/ius  latiK'Vineittafvs  JJieszk.,  Moiiogr.  (1.  i.  «1.  fiil.  Schichten  d.  OstseeproT. 
vork.  Till.  (IHf)?)  i)ag.  nf).'].  Taf.  2.  Fig.  1—3. 
Kin  in  der  .Mittelpartie  un«l  an  einer  St  ile  etwas  venlrfiektes  lieschaltes 
Pygidiiuii,  welrlies  vnn  mir  zu  I.angfnan  in  einem  Stnek  grünlich -grauen 
Kehindsjdiaei  itt  iikalkes  gel'unden  wurde,  zeigt  eine  glatte  Hhaelns  und  glatte 
SeiteidapjM'ii ;  dassellie  is»  massig  gewolljt,  ]>araboli.sch.  fast  liallikroislormig. 
Aui  ühereu  Haude  des  Schwanzschildes  befindet  sich  eine  erhabene  Kalte, 
welche  vollständig  der  von  Nieszkowski  gegebenen  Darstellung  entspricht. 
—  Langenau.  — 

20,'t,  AsaplniH  tevtitinuUittis  Steinhardt. 
Asaphvs  ieHicuviJittvs  Steiidiardt.  ])ie  l»i,s  Jetzt  in  jtreus?  (Jeschiehon  gefundenen 
Trilnlnten.  K(.iiiL:sl't'rg  1ST4.  pag.        Taf.  2,  Fig.  i».  K). 

Kin  parnbulisrhes  l'ygidiiiin.  welrlies  diesei-  .\rt  angehört,  zei^rt  die  daoh- 
ituiuige  (Je.stalt  der  Schale  in  ihrer  ganzen  liange.  IMtn  Seilenhippen  hÜdoii 
laitg»  dem  .Seitenrande  laufende  schmale  Furchen.  Bei  2  Rhachisriugeu,  >Vi-K-he 
deutlich  genug  hervortreten,  lassen  sich  in  der  Mitte  Querfurchen  erkennen, 
welche  die  Rückenfurchen  fast  erreichen.  Der  bei  den  Figuren  Steinhardts 
iin  der  Spitze  erkoLnbare  kleine  Ausschnitt  lässt  sich  bei  unserem  Exemplar, 
welches  auch  nur  mttssig  erhalten  ist,  nicht  constatiren.  In  den  sonstigen  Umrissen 
i8t  jedoch  unser  Exemplar  besser  erhalten  als  die  von  Steinhardt  abgebildeten. 
Die  Lauge  desselben  betrügt  ziemlich  genau  55  mm,  während  die  Breite  etwa 
08—70  mm  betragen  haben  mag.  Auf  dem  einen  Seitenlappen  sind  die  Anfiinge 
der  6  ersten  Pleuren  (die  obersten  IMeni  en  last  in  ihrer  ganzen  Länge)  erhalten; 
dieselben  erreielien  Tnigelahr  die  .Mitt<'  der  Seitenlappen. 

Vorkommen  im  Echiuospliacriteukalk.  —  Spengawsken.  — 

204,  Atfophus  WeisäU  Eichwald. 

Asaphvt  Wei98ii  Eichwald,  Leth.  ross.  pag.  14d2.  Taf.  64,  Fig.  7  a — d. 

Erhalten  sind  das  KopfV<  liild  und  der  grösste  Theil  des  Rumpfes,  meist 

als  Steinkern.  Die  Länge  des  Kopfschilde.s  betrügt  25  mm,  die  Breite  63  mm. 

nie  Augentuberkel  treten  in  der  ITir  diese  Art  charaeteristischen  Weise  stark 

hervor;  die  Uiutereckon  sind  abgerundet.  Kiu  KnOlchcu  belindct  sich  unmittelbar 

n 


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287 


vor  dem  Nackenringo.  Terlanf  der  OeBiohtsnähte  im  Weoratlichen  so,  wie  ron 
Kichwald  angegeben;  nur  ueht  sich  bei  unserem  Exemplar  die  Gesichtsnaht 
vor  den  Aogcn,  entsprechend  der  etwas  breiteren  Stirn,  mehr  nach  aussen* 
Uebrigens  stimmt  unser  Exemplar  mit  einem  Stock  des  Ate^y*  Weiuii  im 
Berliner  mineralogischen  Mu»eQm  gut  ftberein. 

Vorkommen  im  typischen  Linsengestein  wie  in  Rnssland.  (C|).—  Langenau.— 

SOß,  Plythopyye  rimvUomt  Angelin. 
Trf.  IV,  Flg.  10. 

I^kopyge  rmvlota  Angelin,  a.  a.  0.  pag.  d5.  Taf.  30,  Fig.  2. 

Das  am  Rande  flache,  in  der  Mitte  gewölbte  fast  halbkreisfbiinigo  Pygidium 
trägt  ani  den  Seitenlappen  5  ziemlich  flache  fast  gerade  Pleuren,  deren 
Kniligungoii  etwa  bis  zur  Mitte  der  Selteiilapi^en  reiflien.  Die  Klmdiis  (Stein- 
kern) ist  flat'li;  ihre  Länge  beträgt  ungcfUhr  V,o  der  liäTigc  dos  Pygidiums; 
«ie  bestellt  aus  uufrefalir  13  Ringen,  velclie  in  der  Miitf  narli  vorn  spitz<'n- 
liogenarlijr  vorsjdingfii.  Die  Sidiale  ist  mit  staik  licrvurtrelendi'ii  wcllcniiititren 
(juer  verlaiitVudcn  luii/clariigen  Linien,  unterlialb  deren  die  äcliale  auäclieinend 
etwas  v^Mticft  it<t,  l>r(k'(  kt. 

Yorkuuimen  mit  Emloceia»  Uurchai  dii  und  IHmnuH  sp.  im  Kt  hin«)si»haeriten- 
kalk.  Das  Podium  Ihnelt  in  den  Umrissen  sehr  dcuijenigeu  von  hydiopiiye 
applanata  AngeUn. 

Die  Zugehörigkeit  zu  Plyekop^e  rimutota  ist  durch  Herrn  Dr.  G.  Holm 
festgestellt  worden.  —  Langenau.  — 

2(Mi.  Ilfo4'Hi(s  LiniHirsHOni  Holm. 
iiiaeints    Linnaix><oni   ilolin,  De  .Svciiska  Arterna  af.  Trihdntslägtet  illaenus 
pag.  103.  Tai'.  4,  Fig.  13— 10.  Taf.  5,  Fig.  1—4. 
Fand  sich  in  einem  grQnlich-grauen,  auf  den  Kluftlläclien  liräunlicli  geiurbten 
Kalk  vom  Alter  der  Jewe'schen  Schicht. 

Auch  in  Russland  findet  sich  diese  Art  nach  einer  gefillligen  MittheiUmg 
des  Herrn  Dr.  Holm  in  der  Jewe'schen  Schicht,  is.  ß.  bei  Kegel. 

207.  ni(u-nu)*  Chirmi  Holm. 

Ulaenus  Chiron  Holm,  De  Svonaka  Artcrua  af  Triiobitslägtet  JUaenus  pag.  88. 

Tal.  3,  Fig.  1—17. 
byiqilanm  ce/itavi-v«  Angelin,  Tal.  siand.  pag.  40.  Taf.  23,  Fig.  1,1a. 

Diese  Art  fand  sich  inehrmHl.s  in  unseren  dunkelgrauen  Echino.sphäriten- 
kalken;  sie  kommt  im  anstehenden  (restein  auf  der  Insel  Oeland  vor. 

208,  JProetHH  concinnuH  Dahn.  sp. 
(  'ali/me/ie  connttna  Dalman,  Palaead.  pag.  4n.  Tai".  1,  Fig.  ;')  a — c. 
Forln'xiu  citncinna  Angelin,  a.  a.  0.  pag.  *2'2.  Tat'.  1",  Fig.  ;">. 

Findet  .sich  liei  uns  in  den  geblicli-\vcist;('ii  Kalkt'ii  vom  .\l)er  der  miltel- 
gotländiseheu  Sehieliteu  neben  Enn-imtni'i  pumtutus-^  au.s.sertU'ni  kunnitl  l'nulus 
concinnu«  auch  in  unseren  ßeyrielneiikalken  vor. 

SS 

.  K|  ^  od  by  Google 


288 


fi09.  Bro&tus  sp. 
Ttf.  IV.  Btg.  11. 

Dio  (jhthi'IJn  ist  massig  gewölbt,  nach  vorn  and  nach  den  Seiten  sanft 
abfallend,  durch  3  Seitenrurclieii  gelappt;  die  hintere  im  Uebrigen  breiteste 
Seitcnfurcho  hiegt  sich  als  s«  hinale  Kiune  nach  dem  Naekenringe  zu  um;  in  der 
Verlünir<'niii^  ilcs  liveitcii  'l'hcilrs  der  hinteren  Seit<'iit'iirilie  lietrt  ein  flaches 
punktailiires  ( JimiIm-Ikmi.  runktaitiir  ist  aucli  <iie  voiilcre  Sei(enrui't'ho  aus- 
gel'ihh't,  in<leni  sie  dii"  Si'itriiriindt'r  der  (i/(i/>ilhi  niclit  eircicht.  Hie  Seiten- 
furchon  sinil  saiiiiiillicli  nur  liaeh  und  treten  mehr  durcii  ihre  dniiklrre  Farlum;:: 
als  durch  ihre  Tiefe  iiervor.  Der  Nackeuring  ist  muädig  hreil,  uu  den  Enden 
mit  dreieckigen  taberkelartigen  Anschwellongen  versehen,  in  der  Mitte  mit 
einem  kleinen  HöckercLen.  Die  Schale  ist  nicht  ganz  glatt,  sondern  zeigt 
unter  der  Loupe  eine  feine  ROmclnng. 

Diese  Versteinerung  fand  sich  vergesellschaitet  mit  Encrimm*  punetatv», 
Sirophowena  aufiquata,  BtTophomena  iutbrejt  Pandcr  und  Aitypa  tvtiruhri«  in 
einem  weisslichcn  obersilurischen  Kalke.  —  Spcngawsken.  — 

210,  J*roettiM  piilcher  Nieszkowski  var. 

'Inf.  IV.  FiK. 

ProetUK  jnilclicr  Nieszkowski,  Monoirrajihie  di-i-  in  den  siliiris<dien  Seliichteii  der 
( >siser|uo\ in/.eii  vorkonimciiden  Triloluten,  Dorpatcr  Archiv  1857, 
pag.  {V)i».  Tal.  :J,  Fig.  12,  13. 

Im  granweiäüen  Chonetcnkalk  fand  sich  eine  Giabella,  welche  der  von 
Niczkowski  gegoltenen  Beschreibung  des  IVoetu»  puUher  im  Ganzen  gut  ent- 
spricht. Dieselbe  ist  nach  vpru  verjüngt,  fast  konisch,  mässig  gcwOlbt;  sie 
trftgt  4  Scitenfurchen,  von  denen  die  beiden  vorderen  den  Band  der  Gfabella 
nicht  erreichen.  Die  vorderste  Seitenhirche  ist  nur  angedeutet;  sie  wird  von 
Nieszkowki  hei  der  IJe.-chreihung  seuies  ProctuH  pvlclu'r  nicht  erwähnt.  Die 
dritte  Seitenfurche  ist  in  der  Mitte  erheblich  tiefer  als  am  Räude,  woselbst  sie 
sehr  seicht  ei^scheint.  Die  vierte  Seitenfurchc  verläuft  anfangs  den  andern 
paralli'l.  hiegt  .^ieli  dann  plötzlich,  einen  flachen  IJogen  liesehnMhend.  unter  «'iiieni 
stiimplen  Winkel  nach  der  Nai  keiit'uri-Iir  hin  um,  ohne  jt-docli  diesellie  zu  er- 
reichen. In  der  Verlänirerung  ih-r  Aiitangsriehtiing  der  vierten  Seitenrni'eiM' 
helindet  sich  jedersi'ils  ein  kurzes  Grühchen.  Der  Rücken  der  Ghihella  ist 
dachartig  gewölbt,  die  Oberfläche  sehr  fein  aber  deutlich  granulirt.  Der  Nacken - 
ring  ist  Htark  gewOlbt,  an  den  Enden  mit  abgeschnittenen  dreieckigen  Tuberkeln; 
auf  der  Mitte  des  Nackenringes,  etwas  dem  flinterrande  genähert  befindet  sich 
ein  kleines  aber  deuthches  Höckereben. 

Lange  der  Glabella  4  mm,  Breite  2,6  mm. 

—  Langfuhr.  — 

Von  Proetu»  pulcher  Nieszk.  fanden  sich  fein  granulirte  Pi/>fi\lien  mit 
9  "Rhachisgliedern  und  14  Seitenlurchen  in  einem  i)räunliehen  Gestein  (K)  ver- 
gesolischaltet  mit  Encrinurv*  ef,  obtvw  AngoHu,  LeperJitia  sp.  und  Platyeera» 


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289 


fmälitHm  m.  zn  Königsthal  bei  Dansig,  ein  ebeoBolcheB  aber  sehr  kleines 
f^gidium  von  3  mm  Breite  in  demselben  Stück  mit  der  oben  beschriebenen 
GlaheUa  von  Praetvs  pulek»:  die  Rhachisbreite  des  letstgenannten  Pygidkm» 
lirtrigt  1  mm,  und  scheint  dieses  Verhttltniss  von  1  :  3  auch  nadi  Messungen 
an  andoreD  ESxemplaren  ffir  diese  Art  ziemlich  oonstant  zu  sein. 

In  Gesteinen  dor  Schichtengruppe  K  w  in  ili  n  noch  Pyriidien  gofunflen.  wolche 
im  riaiizon  (lonjonigen  von  Proefvs  jiulchev  Nicszkowski  sehr  ähnlich  Bind;  die 
ADzahl  der  Rhacliisglicder  beträgt  chcnfalls  9,  diojenigo  der  Soitenfurchcn 
jfdoch  nur  11  — 12.  Die  Breite  der  Hhaehis  ist  ziemlich  genan  =  '  5  der  Breite 
des  Pygidtvms,  welches  glatt  ist.  Vielleicht  ist  dieses  der  Ih'oeiu»  latifrom 
Nieszkowski's  (a.  a.  0.  pag.  5ö8). 

f^ll,  Ampyx  rostratu»  Sars. 

Ijtmciod&mas  rottrahu  Sars,  Angelin!  Pal.  scand.  pag.  82.  Taf.  40,  Fig.  11. 

Thefle  von  Ropfschildem  sind  wiederholt  in  (Gesteinen  vom  Alter  des 
EchinosphiUiteDkalkes  gefunden  worden.  —  Langfuhr  und  Spongawsken.  — 

212,  Ampu^  9eHro9triB  Angelin. 
Tat  IV,  PIg.  18. 

Rhaphiophoru9  aetirotitfü  Angelin,  a.  a.  O.  pag.  81.  Taf.  40,  Fig  6,  6a. 

Das  Ton  mir  zu  dieser  Art  gestellte  Pygidium  ist  2Vt  mal  so  breit  wie  lang. 
Die  flache  Rbachis  zeigt  5  wenig  deutliche  Ringe.  Die  Seitonlappon  tragen 
r>  oder  6  Rippen,  von  denen  nur  die  ersten  drei  deutlicher  hervortreten.  Der 
hreite  Band  des  Sohwanzschildes  ist  wulstartig  aufgeworfen,  gegen  die  Obcr> 
flScbe  des  Pyg^dinms  im  Winkel  von  110*  geneigt,  mit  feinen  dem  Rande 
parallelen  Streifen  versehen.  Länge  des  Pygidiums  5  mm,  Breite  12  mm. 
Länge  der  Rhacliis  4  mm.  Breite  3  mm. 

Das  Ocstein  ist  Echinospttritenkalk.  —  Kdnigsthal.  — 

Xm.  Pisces. 

21S*  Onehus  Murehisoni  Agassis. 

Omtku  Mttrehüoni  Murch.,  Sfl.  Syst  pag.  007.  Taf.  4,  Fig.  9,  11. 

Ein  Tergesellscbaftet  mit  Betfridda  tubereulaSa  Boll  und  T^rrmtia  obMhta 
Joaes  et  Holl  in  grauem  Beyrichienkalk  TOTkommendes  BruchstQck  zeigt  fast 
parallel  laufende  stark  hervortretende  Rippen  und  zwischen  denselben  tiefe 
Furchen,  Kennzeichen,  welche  für  Onektu  Jäurchuoni  Ag.  characteristisch  sind. 
—  Langfnhr.  — 

Abdruck«'  von  Onchv»  MurrhiHont  wurden  auch  noch  in  einigen  anderen 
GesteinsstückcD  (Beyrichienkaikon)  beobachtet. 

«  19 


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8d0 


214,  Qnehua  tetmUMaiua  Agassis. 

TVr.  IV,  Flf .  14. 

OnehM  imui$triaiu9  Marchison,  Sil.  Syst  pag.  607.  Taf.  4,  Fig.  67—69. 
„  „        Silnris  3.  ed.  Taf.  dö,  Fig.  17. 

Jkr  Fiscbstachel  igt  mftssig  stark  gekr&mint.  Der  Qaenchnitt  desselben 
bildet  amiftbernd  ein  gleicbscbeiikliges  Dreieck,  dessen  Basis  auf  der  concaren 
Seite'  liegt.  Die  Bippen  und  Ltogsforcben  sind  flacher  als  di^enigen  von 
Onekus  Murehitotn.  Die  vier  der  convezeu  Seite  sninttcbst  gelegenen  Bippen 
zeigen  in  r^lmilssigen  Abständoi  Ubigliehe  Höcker. 

Die  Versteiu^ng  fand  sich  in  einem  grauen  festen  Beyricbirakalk  obne 
andere  Vorsteineningen  zu  Langfnhr. 

Ausser  den  aufgeföbrten.  flscbresten  wurden  in  unseren  Beyricbienkalken 
nocb  einige  andere  gefunden,  auf  welche  ich  bier  jedoch  nicbt  weiter  ein- 
gehen will. 


Nachdem  im  Vorstehenden  ein  Ueberblick  öljer  unsere  silurischen  GeR(*}uebc 
und  (Jesoliioliiivorstoinernngen  gegelien  ist,  wobH  ich  zugleich  bemüht  war,  die 
Heimatli  derselhcii  rcstziisteUen ,  halu'  icli  zunächst  die  Auftfahe,  die  (Iienzen 
des  (iobictes,  in  welcheni  unsere  sibirischen  und  dcvonisclien  (iescliiebc  gefunden 
sind,  hier  naher  zu  i>iacisiron.  Wir  .sehen  hier  von  (h  r  einen  bei  Könitz  ge- 
fundenen ^'ersteineiung,  Axfi/loxponyia  iiiriso-lobutd,  zweckmässiger  Weise  gänz- 
lich ab  und  haben  alsdann  ein  verhältnissmässig  nicht  sclir  ausgedeiuiteH,  in 
Bich  geschlossenes  Gebiet,  dessen  östliche  Grenze  von  Scbtfnberg,  Kreid  Rosen- 
bei-g  und  dessen  westiicbe  Orenze  von  Frankenfelde  gebildet  wird.  Zwischen 
beiden  f jocalitäten  stellt  sieh  ein  Längenunterschied  von  ungeflkhr  10  deutschen 
Meilen  heraus.  Der  Breitenuntmnchied  zwischen  Lessen,  dem  südlichsten  und 
Adlersborst,  dem  ndrdlicbsten  Punkte  unseres  Geechiebegebietes  beträgt  etwa 
13  Meilen. 

•  Die  Heimat  unserer  devonischen  Geschiebe  hat  nicht  mit  Sicherheit  fest* 
gestellt  werden  können,  und  bleiben  dieselben  deshalb  bei  Fragen  von  grösserer 
Tragweite  wohl  am  besten  unberficksichtigt.  Bine  derartige  sehr  wichtige  Frage 

ist  aber  diejenige  nach  der  Menge,  in  welcher  die  Geschiebe  aus  den  be> 
treH'enden  Gegenden  zu  uns  gekommen  sind.  Jedcnfolls  kann  die  Anzahl  der 
Qeschiebearten,  welche  auf  bestimmte  Gegenden  bezogen  werden,  noch  keinen 
Aufschluss  geben  über  die  Menge,  in  welcher  wir  aus  den  betreflenden  (hegenden 
Geschiebe  erhalten  haben.  Auch  Sammlungen,  nogar  soldie,  welche  als  recht 
vollständige  gelten  mögen,  liefern  hiervon  wohl  kaum  ein  riditiges  Bild;  denn 
man  pflt^gt  zur  Vervollständigung  seiner  Sammlung  vorwiegen(i  dasjenige  von 
den  Excursionen  heim  zu  bringen,  was  man  noch  nicht  hat  odei-  docli  noch  nicht 
zu  besitzen  glaubt.   Tabellarische  Uebersichteu  und  Zusammenutellungen,  welche 


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2dl 


biiireil0n  beliebt  werden  und  welebe  dam,  wenn  man  nicht  selbst  das  Material 
nuB  bei  weitem  grOesten  Tbdle  settiBt  «iBammcngebracbt  hat,  als  Nothbehelf 
dienen  müaaen,  bisweilen  ja  anch  zu  leidlich  richtigen  Resultaten  Ahreo  kdnnoi, 
haben  daher  nur  einen  sehr  bedingten  Werth.  Jedenfalls  kann  es  für  den 
G^enstand  selbst  nnr  erqtriesslich  sein,  wonn  die  so  gefundenen  Resultate  von 
denjenigen  Forschern,  welche  in  dem  botreffenden  Gebiete  8ell)st  gründlich 
nachgeforscht  und  viel  gesammelt  haben,  bestätigt  oder  rectificirt  werden. 

Bei  der  Frage  nach  der  Menge,  in  welcher  die  betretTenden  Gegenden  fttr  uns 
Geschiebe  geliefert  haben,  sehe  ich  midi  genOthigt,  nnser  Oeschiebegebiet  noch 
enger  sa  begrensen  und  zwar  derartig,  dass  ich  als  nördlichsten  Punkt  Adlers* 
borst,  als  s&dJichsten  Fi-ankenfelde,  welche  beiden  Localitäten  einen  Breiten- 
nrtevschied  von  ungefähr  8  deutsehon  Meilen  haben,  aln  östlichsten  Punkt 
Langenau  bei  Pranst,  als  westlichsten  Frankenfclde  mit  einem  Längenunterschiede 
von  nnperähr  4  Meilen  annehme.  Es  sind  alsdann  das  allerdings  sehr  inter- 
essante Geschiebe  der  Jtfer'schen  Schicht  von  Jakobkau  l)ei  Lessen,  das  Stück 
mit  ihihocerax  JeiifzHchianum  nov  sp.  (Beyrichionkalk  von  Freystadt)  und  ehi 
Stück  Oraptolithengestein  von  Schönberg,  Kreis  Rosenberg,  von  unserer  Be- 
trat Ii  tu  iig  ausgeschlosscD.  Diese  Beschränkung  gewährt  jedoch  den  nicht  zu 
UDterschätzenden  V'ortheil,  dass  dieses  eng  umgrenzte  Gebiet  mir  hinreichend 
bekannt  ist.  Aber  auch  bei  dieser  so  engen  Begrenzung  des  Geschiebegebietes 
wbd  man  wegeB  der  Sdiwierigkeit  des  G^enstandes  auf  absolot  genaue  Resultate 
verrichten  und  sich  mit  NiÜieningswerthen  begnügen  müssen. 

Bei  der  Berechnung  des  Mengenverhültnisses  der  Geschiebe  lege  ich  die 
Menge  der  aus  liem  russischen  Sihirgebiete  herstammenden  (ieschiebe  zu  Grunde 
und  setze  die  gesammten  Geschiebe,  welche  von  Estland,  Nord-Livland.  Dago 
unil  Oesel  selbst  herzuleiten  sind,  A  —  3.  Dann  stellt  sich  die  Menge,  weiclu' 
von  der  westlichen  submarinen  Verlängerung  dieser  Ablagerungen  herzuleiten 
ist,  B  nngeßüir  —  1.  Die  Geschiebe  ▼on  der  Insel  Gotland  rosp.  vom  Got- 
liadischen  GJeeteinstjpus,  C,  betragen  etwa  die  Hilfte  der  von  Estland,  Nord- 
Livland  ete.  herstammenden,  sind  also  =  IVs  zn  setsen.  Die  Menge  der 
Geschiebe  Tom  ölSndischen  nnd  schwedisch -festlAndischen  Typus,  D,  scbfttse 
ieh  aof  %  der  Gtotlitndischen  (C),  die  Menge  der  Geschiebe  Tom  Schonenschen 
GestemstypoB,  E,  auf  V«  der  Gotlilndischen. 

Hieraus  reäultiren  folgende  Veritältnisse: 

A  =  12. 
B  =  4. 
0=6. 
D  =  2. 
E  =  1. 

85. 


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 m  

Ini  Procenten  aosgedrllckt  erhalten  wir  folgendes  Besnltat: 

Es  Hcfcrtoii  \\m  an  silurisolion  Oeschieben 

A.  Kstlaml.  Nord-Livland,  Datfö  und  Oosel  48  Proc., 

H.  das  dicHon  Go^ondon  bonachltai'te  submarine  Silnrpobiet  (westliche 

VcrlHngtTunir  von  K.^tland.  Xord-TjivlantJ.  n.ifni  uiul  Onsol)  .    .  16 
C.  dif  Insel  Oollaiid  (iiu-1.  das  diese  Insol  umgebende  jetzt  von  der 

Ostsc'e  l»ede<'kte  oiiersiliirisdie  'J'eirain  24  „ 

I).  Oeland  und  das  seliwciiisi-lie  Fi>stlaiid  H 

K.  Si'iuiuen,  resj).  da.s  l.eiiaeiiltarU;  Silurgebiet  östb'cii  von  Schonen      4  „ 

lfM>. 

Dass  diese  Hereclinnn«^  weiren  der  Schwierijfkeit  d<'s  (ieirenstaiides  nicht 
absühit  ^cnan  sein  kann,  ist  bereits  oben  fresa^t:  docli  habe  icli  diesellie  erst 
nacli  langer,  sorgfaltigtu*  Ucberlegung  aui'goHtelll  und  bin  der  Ansicht,  da^s  die 
von  mir  gefundenon  Wertbe  den  factisclien  VeriiiUtaissen  wenigstens  sehr  nahe 
kmnmen. 

Da  ich  einigen  Grund  en  der  Annahme  habe,  dass  die  westprenssischen 
F^ilurgeschiebe  des  Herrn  Noetling  ans  nngefthr  derselben  G^end  herstammen, 
wie  die  von  mir  abgehandelten  (ich  habe  in  der  oben  dtirten  Arbeit  dieses 
Autors  nach  einer  hierauf  be/üglicltcn  Ang:abe,  welche  schon  zur  etwaigen  Ver^ 
gloicbnng  mit  dem  Cescineliematerial  anderer  Gegenden  nöthig  gewesen  wäre, 
weil  unsere  Provinz  Westprcusscn  eine  Itedeutende  Längenausdehnunir  hat, 
veiü-eblieli  tresni  liti.  so  sind  die  Resultate  beider  Arbeiten  weniirstens  in  IJezuij; 
auf  liir  (^Uiinlilii!  «Iit  esllandisclien  (Jeschiebe  eini/erniassen  vei-frh'ichbai';  eine 
iri-naue  \  «'rf^h-iflninfz  ist  aurli  ans  dem  (Jriinde  nieht  f^ut  möglich,  weil  Herr 
Noetling  in  sehr  gekiinstclier  Weise  in  seine  JJereclinung  gänzHch  wiilkiuliche 
und  unsichere  Facli)ren  einiuhrt,  a.  a.  O.  pag.  314.  Schliefst  mau  das  eine 
dort  erwähnte  westprenssiscbe  Geschiebe  camlnrischen  Alters  von  der  Bechnung 
aus,  so  «rhält  man  42 — 43  Proc.  Geschiebe  estländischer  Herlcnnft,  eine  Zalil, 
welche  ich,  natfirlich  immer  voransgesetst,  dass  die  wostpreussisclien  Geschiebe 
dos  Herrn  Noetling  aus  der  von  mir  angenommenen  Gegend  herstammen,  als 
zutreffend  nicht  erachten  kann;  ich  halte  diese  Zahl  fftr  zu  niedrig  gegriffen. 


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293 


Devonische  Geschiebe. 


Uk^leicb  unsere  devonit^chen  Geschid»«'  au  Zahl  un<l  Mamiigfaltigkoit  hiutiM* 
den  BUnrischeu  zurücktreten,  bieten  sie  doch  liinrcichcude.s  Interesse,  um  eine 
einrollende  Behandlung  zu  rechtrertigoii.  Nach  ihren  organischiMi  I*]inschlrirfS('n 
jr«'i»orfii  iliosclheu  ohne  Ausnahuio  zum  ()l)er-Devon;  ihre  jd'trogiaphijichc  1><- 
.~<-liaflfnhrit  variirt  nicht  unei'hoblich :  duch  scheint  sich  bei  liWru  ein  gewisser 
(Jehalt  au  CMgt)^  zu  linden;  weiiigstcns  wurde  b(;i  allen  1  ►evongeschiebeu, 
welche  von  mir  auf  Magnesia  untersucht  sind,  dieser  Bcstandtiieil  in  zwar 
wecliseluder  aber  nicht  unerheblicher  Menge  nachgewiesen. 

Den  kiescligen  Rückstantl  von  4  (Jesteinen  hatte  Herr  Dr.  Schirlitz  die 
(ie'ailiirkeit  näher  zu  untersuchen,  uiul  hat  sicli  die  KesciiatTenlieit  desseli)en 
bei  den  untersuchten  Gesteinen  im  Wesentlichen  als  gleichartig  herausgestellt. 
Der  Rückstand  bestand  bei  den  untersuchten  Proben  aus  schai'fkautigen  Quarz- 
kOrnern,  von  denen  mindestens  90  Proc.  einen  Durchmesser  von  0,05  mm  zeigten ; 
die  kleinsten  einen  solchen  von  0,02  m^.  Die  Qnarzkttmor  zeigton  zum  Tbcil 
Einachlusso  von  liquider  Kohlensäure.  Die  betreffenden  4  Gesteine  sind:  der 
gnne  sandige  Kalk  von  Straschin,  der  rtfthliche  sandige  Kalk  von  der  Nencu 
Mfihle  bei  Gischkau,  der  rothbrapne  Kalk  von  Langenau  und  der  brauurutkc 
Kalk  von  Spengawsken.  Glimmerbl&ttchen  ¥mrden  ebenfalls  bei  der  Mohrzahl 
der  von  mir  nntersncbten  Stucke  wahrgenommen. 

Eine  ohemische  Untersuchung  ein^  Anzahl  von  Geschiebon  war  aus  dem 
Onmde  nothwendig,  weil  im  Aussehen  manche  derselben  rothen  Sandsteinen 
sefcr  Iboels.    I?'*^  Untersuchung  erstreckte  sich  in  den  meisten  Fällen  nur  auf 
des  io  SaJjtetcr-Salzsäuro  unlöslichen  Riickstand  und  auf  d(  ii  Magucsiagehalt: 
oor  in  drei  FüUen  habe  ich  eine  vollständige  chemische  Analyse  ausgeführt. 

Unter  unseren  Devongeschieben  wwdon  wohl  am  zweckmässigsten  folgende 
Grappen  nntorscbieden: 

a.  Sandige  Kalke, 

b.  dolomitische  Kalke, 

c.  mergelige  Kalke, 
U.  Dolomit. 

ti9 


294 


Die  wichtigsteu  der  hier  beobachteten  devouischcD  Gesteine  sind  folgende: 

fti  SudIge  Kalke. 

Dieselben  eDthalten  neben  C  CSa  O'  nnd  C  Mg  0'  aebi  erheblicbe  Mengen 
von  Si  0*. 

1.  Grauer  sandiger  Kalk  von  Straschin  mit  ProduciM  MurchiHoniatim»  de 
Köninck  =  Pi'oductus  produetoide»  de  Vcrneuil.  Die  chemische  Analyse  cnrab 
40,6  Proc.  in  Sal{>ctor-Palz8iiiirp  unlöslichen  RTickstand  und  4,9  Proc.  C  Mg  0'. 

2.  Röfhlichcr  sandiger  Kalk  von  der  Neuen  Muhle  bei  Gischkau  mit 
Sjnn'/er  Archinri  Murchison  var.  Hiickstand  =  ')4,4  Proc.  Das  Gest<.'in  ent- 
hält ausserdem  noch  ein  wenig  Fe'  O^,  etwas  C  Mg  0^  und  vorwi^end  C  Ca  O*. 

b.  Delomitlsehe  Kalke. 

Die  HavptbeBtandtlidle  eind  C  Ca  O*  mid  G  Mg  O*. 

3.  Brannrother  Kalk  von  Spcngawaken  mit  Spirifer  di^nehtt  Verneail. 
f^pinfer  Archian  Murchison,  OrthoeeroM  ap.  nnd  einem  Korattenfragment  ana 
der  Gruppe  der  Tabulaten. 

Die  chemische  Analyse  ergab  anasw  onbeträchtUchon  Mengen  von  Eieonoigrd 
and  Manganoxyd 

4,4  Proc.  Rückstsnd, 
86,7     „    C  Ca  O», 

8.2  „  CMgO». 

99,3. 

4.  Hellcliocoladefarbener  Kalk  von  Zigankenberg  mit  Spirtfer  Anossnp  Vtrn.. 
iSjfirijer  disju actus  Vern..  Prodvrtvx  np.  I^/ii/iii/io/irlla  panillelepipeda  San<lberger. 

Der  in  Salpetur-Salznaure  unlösliche  Rückstand  betragt  ü,G  Proc.  der 
Gehalt  an  C  Mg  ()'  21,2  Proc. 

r>.  Rüthl)raunGr  Kalk  von  Langenau  mit  Rht/nchonella  paialUlt'pii>€da 
Saudberder  und  Athipts  eoitcenfrica  v.  Buch  sp. 

Die  chemische  Untersuchung  ergab  ausser  Spuren  von  Manganoxyd 

7    Proc.  Rfickatand, 

2.3  „  Fe"0» 
25,1     „  CMgO» 
e5,l     „    C  Oa  O*. 

99,6. 

6.  Gelblicher  Kalk  vmi  Langfohr  mit  Spiri/er  Archiaci  Murdi.,  Brodudn» 
Jünrcktionianw  de  Köninck  nnd  Rh^ftehonella  paralklepipeäa  Sandberger  var. 

Rückstand  =  14,9  Proc, 
C  Mg  0"    =  15.7  „ 

7.  Hellchocolade&rbener  Kalk  von  Langfnhr  mit  Spirifer  Arckiad  und 
RhynchoneUa  paraUd^peda, 

Rüt  k stand  ~  7,8  Proc.. 
C  Mg  0»    =  9,8  „ 

90 


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295 


8.  Onraer,  Holet  gefleckter  Kalk  von  Laiigeoaii  mit  Spirifer  VemeuiUi 
Mnrch.  und  Petec^odenresteii. 

9.  GelbHelier,  auf  den  Schiohtflächeii  tbeilweise  rtfthlich  gefilrbter  Kalk 
TOD  Brentsii  mit  Spiiiftr  FaifMiit7tt  Mmvh.  und  BnduetuB  q>. 

10.  Grauweisser  Kalk  von  Langenan  mit  einem  Plaoodermenrest  und 
Spirifer  Vertieuiln  Murchison. 

1  ] .  (ti  anwoiHser,  tbeilweise  kiystalliniacher  Kalk  von  Langenau  mit  Spiri/er 

Verneuiht  M urohison. 

\'2.  Gelldichcr  Kalk  von  Lang^niau  mit  Spirifn'  Arc/ndci,  I'iodvctus 
AJuii  /ii^nnianu«  de  Kouinck  forma  typica  et  var.,  Proüuctui  mbucuLcatm  Murcb., 
Rhtfnchoiiella  sp. 

e.  Mergelige  Kalke* 

13.  Gelblicher  mergeliger  Kalk  von  Spengawsken  mit  Spirifer  di^unetut 
Vera.,  Spttn/er  Arehiaci  Murch.  und  Athyri»  emtemtrica  v.  Buch  sp. 

14.  Gelblicher  mergeliger  Kalk  von  Langenan  mit  Spiri/er  d^junetu»  Vem. 

uad  Producfun  snbaculeatus  Murchison. 

15.  Gelblidi-graucr  mergeliger  Kalk  von  Fi  aiikciilelde  mit  ^}Hnf er  Arehiaci 
Murcli.|  Spiri/er  teiUiculum  Vorn,  var.,  Rhi/HchomUa  paraUelepipeda,  Chaetetee  sp. 

d.  Holomit. 

16.  Orangeiber,  poröser  nnd  sehr  mürber  Dolomit  von  Langfnhr  mit  Stoin- 
kernen  von  Broduetu»,  Spirifer  Vemeuilü  Murdi.,  Pterineen  und  Abdrfi<^cn  von 
Ckinoidenstielen.  ^ 

Die  chemische  Analyse  ergab  ausser  geringen  Mengen  von  Eis(m>  nnd 
Maoganozyd  folgende  Zusunmensetzung: 

8,1  Proc.  Rückstand. 
50,2  „  C  Ca  0»,  ' 
41,6     „    C  Mg  O». 

99,8. 


M 


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296 


VersteineruDgen  der  devonischea  Geschiebe. 


1.  Chaetetea  sp. 

Im  gelblich-grauen  mergeligen  Kalk  von  Frankonfeldo  findet  aich  eine 
▼erästoltc  Cbactetesait,  deren  stärkere  Aeste  einen  Durchmesser  von  nngefälir 
7  mm  zeigen.  Die  Mnniliingen  d&  einzelnen  RöhrenzcUen  sind  uurcgcluiässig 
5-  oder  6  eckig,  in  der  Grösao  nur  wemg  Terschieden:  sie  haben  ungefähr  einen 
Ihircbmesaer  von  V«  nun. 

2.  Produdus  Murehiaaniantt»  de  Köninck. 
I\vduetu9  Ifmrkisoniamu     Köninck,  Monographie  du  guui-e  Prodnctos  pag.  139. 

Taf.  16,  Fig.  8a— f. 
Orihü  product&ides  Murchison,  Bullet,  de  la  soc.  g^ol.  de  France  Vol.  XI 

pag.  264.  Taf.  8,  Fig.  7»,  h,  e. 
Brodueiu*  produetaides  de  Vemeufl,  Ruasia  II.  pag.  283.  Taf.  18,  Fig.  4a— f. 

Von  dieser  Aii  wurden  mehrere  Ventralklappcn  und  eine  schlecht  erhaltci  e 
I>or8a]k1appe  in  unseren  Geschieben  aufgefunden.  Die  Vcntralklappen  sin«! 
mäfsig  stark  «rcwölbt,  fein  eoncontrisch  und  etw.ts  iinreiri*lnj}i><sig  gei  uir/oll  um! 
mit  dei'  Schale  anliegenden  Stacheln  besetzt,  welche  bei  guter  Erlialtung  hU 
2  mm  lanir  sein  können.  Die  Anordnung  derselben  ist  radial;  sie  stellen  bald 
mehr  bald  %v<  ni^er  dicht  bei  einander. 

I>ei  einer  mit  l^oilurtttg  siihn<^ihaius  und  einem  dii-lit  be.-Jt.iehelten  K.\euii>lar 
von  Proihtcfu/t  Murrhi^oinanus  forma  tyjiica  \ (M>je.-eljschartet  aur^^'lundonen  Form 
treten  die  dielit  stehenden  Staelieln  als  rundlielu'  K.nolcheM  auf,  und  erinnert 
die  f^chalcnsculptur  (h.'iselben  ausserordentlich  an  diejenitre  von  JVoJudn^ 
yranulosus  (l*hillq)6)  de  Köninck,  welch  letztere  Ai't  im  kt)idenkalkc  vcrbrcitol 
vorkommt. 

3.  I*i'0(fti<tus  .Hiiharnff'attts  Murchison. 

VroüuduH  t^iifiarnU'afux  Murchison,  LJull.  de  la  öoc.  gC'ol.  de  France  Vol.  ^1- 

l>a-r.  2.")5.  'J'al'.  2.  Fig.  Oa,  b.  e. 
J'roiluviuif  bubuculeutvb  iU'  \' crurnW,  Kussia  IJ.  pag.  '2X2.  'J'af.  K»,  Fitr.  i^a.  h. 
I)  ..         de  Köninck,  Monographie  du  genre  l'roUuctus  pag.  14:.'. 

Tal".  Ib,  Fig.  4  a  -d. 
Der  Umriss  der  aufgefundenen  Ventralschalcn  ist  rundlich;  <lie  Schalen 
sind  stark,  ungefähr  halbkugelig  und  ziemlich  regelmüt:^'ig  gewölbt.    Bei  cincin 

9t 


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297 


ongewöhnlich  grosscu  Exoiuplai*  von  26,5  mm  Breite  ist  der  Schlodsraud  nur 
wenig  kürzer  als  der  QnerdiirehiiiesBer.  Die  Ohren  sind  selur  klein  und  stampr- 
winkelig  endigrad.  Der  Wirbel  ist  sehr  Icorz  und  wenig  fiboragond,  aber  schon 
in  geringer  Entfernung  vom  Sehlossrande  starlL  au%ebläht  und  gegen  die  Oehrchen 
dnrch  eine  scharf  hervortretende  Falte  abgesetzt. 

Die  Schalenfläche  trigt  sehr  feine  Anwachsstreifen  und  fast  oylindrische 
kurze  aufgerichtete,  ziemlich  entfernt  stehende  Stacheln,  welche  nur  in  der 
Niilio  der  Ohren  einander  etwas  mehr  genälicrt  sind.  Dielit  am  Sehlosi^randc 
lietinden  sich  in  einer  Reihe  jcdei-seits  vom  Wirbel  4 — 5  Stachelröhren,  wolcko 
ihre  Spitze  nach  dem  Scblossrande  hinwenden  uud  denselben  übeiTagen. 

4,  Sjyh*ife-r  tli^uncttts  de  Verneuil. 
iyjiiri/ir  tli^junefvs  de  Verneuil,  a.  a.  O.  pajjr.  157.  Tal'.  4,  Fig.  4a — d. 
Ist  das  häutigste  Fossil  in  unseren  Devongeächiebeu. 

5.  SpMfer  ArcMaei  Murchison. 

Spirifer  Arekiaei  Murchison,  Verneuil:  Russin  IL  pag.  155.  Taf.  4,  Fig.  5f,  g,  i. 

Findet  sich  bei  uns  sehr  häufig.  Sehr  auffallend  ist  eine  in  dem  rdthliclicn 
sandigen  Kalke  von  der  Neuen  Mfihle  bei  Gischkau  gefundene  Ventralklappe 
w^en  ihres  ausserordentlich  tiefen  Sinus. 

6.  Sj}iHfer  Anossoß  de  Verneuil. 

fijpm/W*  Arro89oß  de  Verneuil,  a.  a.  ü.  pag.  153.  Tal.  4,  Fig.  3a— k. 

Das  Vorkommen  dieser  bei  uns  nur  einmal  gefundenen  Form  wurde  durch 
Herrn  Professor  Grewingk  constatirt.  Die  Area  der  vorliegenden  Ventralklappe 
ist  mässig  hoch  und  gebogen;  der  Sinus  wird  an  der  Spitze  des  Schnabels 
ondentlieh.  Die  Bändet*  des  sonst  deutlichen  Sinus  sind  nach  den  Seiten  hin 
undeutlich  begrwt.  Die  Anzahl  der  flachen  Rippen  beträgt  im  Sinus  7  oderf<, 
auf  d«i  Seiten  etwa  18. 

(lefunden  im  hellchocoladefarbenen  Kalk  mit  I^duetu»  sp.  und  Bhynehonella 
paraiieUpipeda  Sandberger  var.  bei  Zigankenberg. 

7.  Spirifer  tenÜcutnm  de  Verneuil  var. 
Spiri/er  tentieulum  de  Verneuil,  a.  a.  ().  pag.  159.  Taf.  5,  Fig.  7  a  -e. 

Bei  einer  ziemlich  gut  erhaltenen  Ventralklappc  ist  an  einer  8eite  die 
lang  und  spitz  ausgezogene  Scblossecke  erhalten;  dieselbe  ist  länger  als  bei 
den  Abbildungen  VemouiFs,  und  orreicht  deshalb  die  Höhe  der  Area  nur  Vs  der 
Scbalenbreite;  die  Area  ist  hoch  und  nur  schwach  gekrümmt.  Die  Deltidinl- 
spalte  bildet  ein  gleichschenkliges  Dreieck,  dessen  Basis  ungefähr  gleich  der 
Hälfte  jedes  Schonkols  ist.  Im  Profil  gesehen  erscheint  die  Vcntralschale  am 
Schnabel  e(\\aH  gebogen,  nach  dem  Stimrandc  zu  fast  gerade.  Der  Sinus  ist 
zi(  iiilieh  scharf  gegen  die  Seiten  abgesetzt  und  trägt  10  Rippen.  Die  Anzahl 
der  Hii)])en  auf  den  Smten  l)cträgt  etwa  18. 

^  orkomnien  im  gelblich-grauen  mergeligen  Kalk  vou  Fraukciifeldo  mit 
Spirifer  Archiaci  etc.  m 


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298 


8.  AthyriH  coftA^entHcti  v.  Buch  sp. 
Tcrehvatula  conccnirica  v.  liucli,  Uolirr  Tercbr.  pag.  103. 

I,  de  Vcnieuil,  a.  a.  0.  j)ag.  53.  Taf.  8,  Fig.  10. 

Yentralschalen  eiuer  grossen  Fom  finden  sich  im  gelblichen  mergeligen 
Kalk  von  Spcngawaken.  Der  Apieialwinkel  einer  Schale  beträgt  etwa  90*.  Länge 
und  Breite  sind  fast  gleich.   Die  Länge  beträgt  21,2  mm,  die  Breite  20  mm. 

Eine  aus  dem  rothbraunen  Kalk  von  Langenau  horauspräparirte  Form, 
ebenfalls  Ventralkhippe,  bat  einen  etwas  stumpferen  Apicialwuücel  und  erreicht 
eine  Länge  von  9,3  mm,  eine  Breite  von  10,5  mm. 

9.  Ii/iyncIiottell4i  parallele piiteda  Öaudbergor. 

Taf.  IV,  Fig.  15a— f. 

Rliynchonella  paraUchjnpeda  G.  u.  F.  Saiidbcrger,  Verst.  des  rhein.  Schichten« 

Systems  in  Nassau  Taf.  33,  Fig.  12. 
Bh^nchoncUa  pora/lelejnpeda  F-  Roemer,  Leih,  googn.  Jl.  Theil  pag.  343.  Taf.  II, 

Fig.  IIa— d. 

lUiynchoneUa  parallelepipeda  ist  eine  auch  bei  uns  in  der  Wölbung  und 
Berippung  redit  variable  Versteineruug.  Das  auf  Taf.  lY,  Fig.  16a— ^e  dar- 
gestellte vollständige  Exemplar  aus  dem  rothbraun  geflirbten  dolomitischen  Kalk 
von  Langenau  ist  besonders  durch  seine  starke  Wölbung  ausgezeichnet  Die 
Länge  beträgt  14mm,  die  Breite  14,7mm,  die  Dicke  13,7  mm.  Die  Seitea- 
ränder  der  Schale  sind  senkrecht  abgestumpft.  Der  Apidalwinkel  der  Ventral* 
klappe  beträgt  nngefthr  105*,  derjeniga  der  Dorsalachale  etwa  185*.  Der  Sinus 
beginnt  in  geringer  Entfernung  vom  Wirbel,  wird  allmählig  tiefer  nnd  breiter 
und  läuft  in  einen  Lai)pen  aus,  der  unter  oinnti  Winkel  von  95''  umbiegt  nnd 
beinahe  rechtwinklige  Contour  besitzt.  Die  DorsaLschale  erhebt  sich,  entsprechend 
dein  allmählig  vertieften  Sinns  der  Yentralschale  fast  anmerklich  zur  Wulst, 
die  nach  der  Rtirn  hin  einen  kurzen  etwas  stumpfwinkligen  (fast  rechtwinkligen) 
Unisehlaji  bildet,  an  welchen  sich  das  Vonlorrndo  des  Sinuslappcns  anlegt. 
Die  Kippen  sind  zitMulith  Hcharfkanlig,  einfach;  doch  findet  sich  auf  dem  Um- 
schlage der  Wulst  und  an  der  Spitze  des  Sinuslappcns  eine  Bifurcation  der 
Bippen  angedeutet.  Auf  Sinus  und  Wulst  befinden  sich  etwa  9  Bippen,  auf  den 
Seiten  je  14. 

Diese  sehr  hochgewölbte  Form  habe  ich  bis  jetzt  nur  in  dem  rothbmmni 
Gestein  von  Langenau  constatiren  können,  in  welchem  ftbrigeas  auch  weniger 
gewölbte  Formen  gefunden  wurden. 

Hiuflger  als  diese  sehr  hoch  gewdlbte  Form  finden  sich  die  schwacher 
gewölbten  (es  liegen  nur  einzelne  Schalen  vor),  bei  denen  der  Api<»alwinkel 
demjenigen  der  bochgewOlbten  Form  gleichkommt  oder  «rheblich  kleiner  ist  als 
dieser;  bei  der  Ventralklappe  kann  derselbe  sogar  ein  spitzer  Winkel  werden. 
Die  Wulst  schlägt  sich  stets  nnter  einem  deutlichen  stumpfen  Winkel  nach  der 
Stirn  zu  um.  Die  Seitenrander  der  Schale  sind  meistens  nicht  scharf  senkrecht 
abgestumpft,  was  besonders  bei  den  Dorsalschalen  hervortritt.  Auch  sind  äimu 

M 


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299 


und  Wulst  iiacli  doii  Seiten  liin  etwas  weniger  scharf  l>egienzt.  Die  Rippen 
sind  meistens  ziemlich  scharf  kantig  und  eitifach;  doch  hal)0  ich  zweimal  auf 
dem  Sinuölappcn  einer  niittelgrossen  Ventralklappe  eine  Bifurcation  der  Rippen 
angedeutet  gefunden.  Die  Anzahl  der  Rippen  auf  Sinus  und  Wulat  beträgt  (i 
bis  11,  diejenige  auf  den  Seiten  13 — 16.  Die  grösste  in  meiner  Sammlung  be« 
findHche  Doraalachale  (breite  Form)  seigt  eise  Länge  rem  15  mm  imd  eine 
Breite  tob  18  mm,  die  grfisste  Yentralscbale  eine  Lftnge  von  16  mm  und  eine 
fireüe  ron  18  mm.  Or^laste  Siniubrelte  10  mm. 

AoBser  den  bi«r  aofgefftbrten  Yersteinerungen  &nden  sich  in  einselnen 
Gesteinen  noch  ein  Placodermenreafc,  ein  Cephalopodonfragmont,  Polocypoden- 
reete  ond  Stielglieder  von  Grinoideen^  was  hier  der  Vollatindigkeit  halber  ref 
merkt  sein  mag. 

Ueber  «Ii«  Herkunft  unserer  devonischen  Geachiebe  sagt  ITerr  Professor 
C.  Grewingk  in  den  „Sitzungsberichten  der  Naturforsclier-CJesellachaft  zu 
Porpat  1884.  6.  Band.  3.  Heft,  pag.  523"  am  Schlüsse  seiner  Betrachtung 
Folgendes:  „Die  Danziger  devonischen  (Jeschie1»p  entstammen  somit  sowohl  der 
dolomitischen  (pelagischen)  als  sandigen  (litoraleii)  Facies  des  l>altischen  Devon, 
ond  zwar  sehr  wahrscheinlich  gewissen  unterseeischen,  frfdier  oder  auch  jetzt 
noch  existirenden,  den  kurlandischen  sich  anschliessenden  Gebilden/  Herr 
Professor  Grewingk  glaubt  also  die  Heimath  unserer  Devongeschiebe  nicht 
in  den  devonischen  Ablagerungen  Livlands  und  Kurlands  suchen  su  dürfen, 
besonders  (s.  a.  a.  O.  pag.  523  oben)  wegen  des  Fehlens  des  (nachtrflglich  von 
nur  naehgewiesenen)  Spiri/er  tentieukm  nnd  der  RhjfncKonella  livoniea  und  veil 
die  Dansiger  Versteineningen  Kalkschalen  anIWeiseni  wie  sie  in  den  Dolomiten 
der  genannteil  P^rorlnten  nur  gans  ausnahmsweise  vorkommen.  Es  lässt  sich 
aicht  leugnen,  dass  jene  Annahme  auf  den  ersten  Blick  vieles  f&r  sich  hat; 
indessen  ist  das  russisch-baltische  Devon  grösstentheils  vom  Diluvium  bedeckt 
nnd  seiner  Beschaffenheit  nncli  unbekannt;  ich  halte  es  deshalb  fOr  wahrschein- 
lich, dass  wenigstens  ein  Tbeil  unserer  Devongoschiebo  aus  diesem  nidit  auf- 
geschlossenen Devongebieto  herzuleiten  ist. 

Mit  der  Parallelisirung  eines  Thoiles  unserer  Dcvonge8chiel)e  mit  <ler 
■laiidigen  flitoralen)  Facies  des  baltischen  Devons  kann  ich  mich  nicht  ein- 
verstanden erklären,  da  unsere  sämmtlichen  Devon-Geschiebe,  soweit  sie  analysirt 
•  wurden,  sich  als  Magnesia-haltige  Kalke  ausgewiesen  haben,  allerdings  in  2  Fällen 
als  solche  mit  ziendicli  liohem  Kieselsäurcgehalt.  Derselbe  reicht  jedoch 
höchstens  aus,  die  Geschiebe  als  sandige  Kalke  zu  characterisiren.  Hierzu  kommt 
noch  der  Umstand,  dass  auch  bei  den  beiden  an  Kieselsäure  reichen  Kalken 
die  Qnarzkdmes  ebenso  fein  und  scharfkantig  smd  wie  bei  denjenigen  mit 
weniger  Kieselsllnre.  Scharfkantige  QuarzkOrner  sind  nicht  dem  abrundenden 
WenenscUage  an  der  KQste  ausgesetzt  gewesen  nnd  sprechen  daher  nicht  für 
KfistoobfldoDgen.  Vielmehr  waren  diese  sehr  kleinen  Quarskörner  von  0,02  bis 
0,1mm  Durchmesser  (gogen  907«  derselben  zeigten,  wie  oben  bemerkt|  einen 
Durchmesser  von  0,05  mm)  ganz  geeignet,  durch  die  Strömung  der  Flfisse 

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300 

Meilen  weit  io's  Mner  hiDausgetrieben  and  io  ziemlicher  EDtfernung  von  der 
Küste  deponirt^zu  worden. 

Wir  haben  mithin  die  sämmtlichoa  bei  ans  gefandeuen  DeTongoschiebe  al» 
pelagiBche  Bildungen  aufzufassen;  für  diese  Ansicht  B])ricbt  auch  noch  der 
Umstand,  <la8s  lici  den  samnitliclien  devonischen  Grescbieben  der  paläontologiacke 
Churacter  ein  durchaus  gleichartiger  ist. 

Ucbcr  den  gi'angcll>en  sehr  mürben  Dolomit  von  Langfulir  tliciltc  Herr 
Professor  (I  rcwingk  mir  vor  einigen  Woclioii  froiiiidliclist  Folgendes  mit:  „l>»'r 
poröse  zci'fi-ost'iic  I)oloiiiit  (Mi(sj»riolit  einigen  ( irsfhiohcn  von  IJürliliof  an  <l(  i- 

kiistc  Ivuilands,  zu  welrlicni  das  Vorkoniiiu'U  anstelicuil«  ii  (icstein^  niciit 
bekannt  ist."  Naclidem  bereits  dii  se  Arlicit  al)geHchlust>en  war,  liand  sich  noch 
zu  Langenau  ein  geli)l»ranne.s,  iDthlich  violet  gestreiftes  und  geflecktes,  poröses 
und  zum  Theil  zerlVessenes  (icstein  mit  Steinkerueu  von  Sphi/or  Verueuilit 
Murch.  etc.;  dasselbe  ist  augunächciulich  oiu  Dolomit  und  neben  unseren  Dolomit 
von  Langfuhr  zu  stellen. 

Langiuhr  bei  Danzig,  Blai  1884. 


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SchcdNaturf  GesellBchaflmDanzi^üi'. SIBd.Iüeft. 

a.  DorfschaFt  Tannsee. 


Ttf.I. 


1. 


k    2.     ytv  3   ^  -   +    i.    5.      .     6         JK    7'        .8.       I  9. 


-  10.        .   11       \    12.        I    13.       K       .  15.  jf. 


15.   jK  16.       1  17. 


b.  DorfschaFt  Lindenau. 


^1  2.        3.-4.        5.  e  ^  8      K  9. 

6ZOf  4=XQ^ä 

10  H  12.  18.  * 


EXET 


c.  Dorfschaft  Mierau 


1       k      2.  3.  +.  5  6  7  8.  9. 


6  7  8.  9. 


10.      w   11.       ^  12 


tu.  k       Tl.  ^ 


r-1 


13.      .  14 


19. 


i!°  LM 


21  22. 


16.  17     .  18 


□ 


d.  Dorfschaft  Qnojau. 

4  It  $  t 


7.        ,  8, 


11.    .  12. 


Pr  euschoff ,  Vol  K  s  thucn  i  ich  e  s. 


Lith.Ansu:J-ü  bacK  L«p«9  -^Ic 


Sehr,  d  Nalurf  Gesellschaft  m  Danzig  Kr.  VI Bd  1  Heft . 


Hg.fSa.  Fitf.fUh.  Fuf./Sc.  ^^^^ 


Kiesow,  Silur. u  devor..  G'ischn^beWin-.pfeu.sser.s. 


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301 


Tafel  IL 

Fig.  1  a,  h.   CjicIocnnvK  Spadii  Kielnvald  aus  Backsteiukalk  von  Ilocb*Stüblau; 

ein  Thcil  der  OIxTfladic  vn ^rosscrt. 
Fig.  2.   Axf>ih.«poi)<ji<t  prtivviorxd  (nildf.  var.  ('<lita  Klödenj  klciiicis  Exemplar. 

—  Sammlung  des  I'rovinzial-Museums  zu  Daiizii^. 
Fig.  3a,  b.  Attylotpongia  praemorsa  Goldf.  var.  edita  Klödenj  grosses  Exemplar. 

Fig.  3  b  zoigt  dasBelbo  im  DnrchschDitt  Die  dnnkel  gehaltene  Partie  am 

Scheitel  entspricht  der  Hohlnng  bei  Amylogpon^a  pramona  Goldfuss.  — 

Sammlong  des  Provinzial-Musenms  zu  Danzig. 
Fig.  4.  Dia$iulit»  petropolitanui  Pander  rar.  von  Langenau.  Oberhalb  der  Haupt- 
figur Theile  der  Oberflftche  vergrössert. 
Fig.  6.  Difitnififeii  petropoh'fanuH  Vmder  var.  von  Langenau.  —  Sammlung  des 

Pro^nnzial-Musemiis  zu  Danzig. 
Flg.  ().  MoiioarapfuK  JhifirniirvM  Banaiidi'  auM  (Iraptolitliongestoin  von  Lanjrfnlir: 

natiuiiclie  (Irüsso  und  voigrösserl.    Die  Form  di  r  Zellen  tritt  bei  uuBcrcr 

P'if^ur  nicht  deutlirh  hrrvor;  s.  d.  B('schrril)iintr. 
Fig.  7.    MnnograptuK  ncahtrix  Qu(  i,.-^t*  (lt  aus  Graplolithengeiitein  von  Langfuhr; 

natürliche  Gr*>fso  und  vcrgrö.sserl. 
Fig.  8a,  b.  Ptilodietija  cl.  ucuta  Hall  nach  der  blättrigen  Mittelsehieht  geftpalton; 

b  ein  Theil  vergrüssert.    Fundort:  Oliva.  —  Sammlung  des  Provinzial- 

Museums  zu  Danzig. 
F^g,  9a,  b.    Orthit  obtuaa  var.  emtnent  Pander  aus  EchinosphSritcnkalk  von 
Frankenfelde. 

Fig.  10a —  d.   Orfhis  errafiea  Hall  var.  aus  dem  Gestein  von  Kl.  Kleschkau. 

Fig.  IIa — C  OrtMs  Arloniae  Sow.  vai".  aus  Kegel",-«  hcm  fJestein  von  Langenau. 
Fig.  12  a — c.  (hthis  wpvi  Smw.  var.  aus  Kegerscbcm  GcHtein  von  Langenau. 
Fig.  13.   Flatystrophia  lynjc  Eichwald  von  Langenau. 


302 


Tafel  m. 

Fig.  1.  Strophomena  rvgota  Dalman  aus  Kegerschoui  Gestein  von  I>Rngenau. 
Fifr.  2.  Sfropfiomena  ffnvislriata  Murchison  aus  Jewe'seliem  Gestein  (kiescligem 

Kalk  I>])  von  Langenau.    Die  Umrisse  sind  naolt  einem  vollsUlndigeren 

aller  wdiiircr  j;ut  l»e.-<i'lialten  Exemplar  von  JJfentau  cntworffn. 
Fig.  3.  Sfroj'/mnii  /Kl  i  v<i(i)i(i  Dalnian  var.  au?  dem  (J<',-<t<-iii  von  Kl.  Kleselikau. 
Fig.  4  a,  l».  K^iriiplionu  na  flctjanH  uov.  sp.  von  lireuUu;  natürliche  Grösse. 
Fig.  5.  Diortclbe  Versteinerung  vergrössert. 
Fig.  6  a,  b  Forambonitea  defornMäa  Veroevil  von  Langenaa. 
Fig.  7  a — e.  Striekiandinia  Srhmidtn  dot.  sp.  aus  oberoiluriscIieiD  Kalk  Ton 

Spengawsken;  a  und  b  grosseSi  c — e  kleines  Eyemplar. 
Fig.  8  a,  b.  Pterinea  aubfakata  (Conrad)  M 'Coy  aus  Beyrichienkalk  von  Ziganken- 

hearg  bei  Dana^;  s  natürliche  GrOaae,  b  vei^flesert 
Fig.  9.  I^eiinea  teuv  {striata  M'Coy  var.  ans  Chonetenkalk  von  Pranst. 
Fig.  10a,  b.  i.'tn  tillela  eoaretaia  Phillips  sp.  ans  Beyrichienkalk  von  Z^ankcn* 

Iierg  und  ßrentau. 

Fig.  11.  Oi  f/i(yiiotii?  luiHcnisfdta  nnv.  ?]».  aus  Baeksteinkalk  von  Hoeli-StQldan. 
Fig.  12.  ( )ii>ncarilia  exfhona  Kirhwald  var.  von  Langenau.     Der  Sehalentlioil 

unterhalb  des  Wirbelä  springt  iu  Wirklichkeit  weiter  vor,  als  es  die 

Figur  zeigt. 

Fig.  13  a,  b.  Meioptoma  gractle  nov.  sp.  aus  Echinosphäi'itenkalk  von  Langfulir. 
Fig.  14  a,  b.  Fleuratamaria   ell^Hea  Eis.  var.  antigwutima  Eichwald  ans 

Echinosphttritenkalk  von  Langenau;  a  natftrliehe  GrOsso;  b  zeigt  die  vor> 

letzte  Windung  vergrOssert. 
Fig.  15  a — d.  Ptatyeeira»  ptttillum  nov.  sp.  ans  brlnnlichem,  obersilnrischem 

Kalke  von  KOnigsthal  bei  Danzig.  a  Seitenansicht,  b  Ansicht  von  oben 

(natürliche  Grösse).  Fig.  c  zeigt  die  Versteinemng  vergrOssert,  d  einen 

Tlieil  der  Schalenfläche  noch  stärker  vergi'össert. 
Fig.  K».  Orihocera»  Hinngeri  Boll  aus  Chonetenkalk  von  Spengawsken,  Wohn* 

kammor. 


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?.c:hr.  d  Naturf  Gesellsrhaftinüan7.i§  H  FV:  Bd.l  Heft 


Taf  i;i 


Kiesow.  Silur,  u.  de  von.  Geschiebe  Vves:prensseriS. 


:;'liA:uv.'C.'P.ii-i;  [«wi? 

^  ti  -     >  Google 


Sehr.  d-Katurf.  GeselischaftinDanzig.N.F.Vl.Bd.  IHeft. 


TafF. 


303 


Tafel  lY. 

Fig.  la.  1).    Orihort^raii  rahiniifeuni  Portlock  aus  untorsilnrisoliom  Kalk  von  Pr. 

Stargard:  a.  iiatüi  licln"  (Jiösso,  l».  ein  Tlu'il  (ivr  SchalouHäche  vergröösort.  — 

Sammlung  des  Provin/ial-Musfuni!*  /.u  Dan/ig. 
Fig.  2a,  1».    Orlhoreras  Jriit:sr/,iuiii//ii  ni)v.  s]).  aus  Heyricliienkalk  von  Preystadt 

Wofjtjtr. :  a.  natürliclu-  CJrorfs«',  b.  ein  Tlioil  der  i^chaluidläche  veigrössert. — 

Sauiinluiig  dcB  Provinzial-Muäeuuiri  zu  Danzig. 
Fig.  3.  LeperdiHü  Bititigmi  F.  Sebnidt  ans  obcHrRnuriachetn  Kalk  von  Spen- 

gawsken. 

Flg.  4.  Liperditia  Eiehmaldi  F.  Schmidt  aus  oberannriRcIiem  Kalk  von  Langfnlir. 
Der  stampfe  Voraprung  an  der  Baachseite  tritt  in  der  Figur  nicht  deutlich 
genng  h^or;  die  Andeutung  eines  Randes  am  Vorderende  ist  zn  stark 
markirt. 

E^.  5.  Beyrichia  tuhemilafa  Boll  var.  Gedanenn»  m.  aus  ohersiluriscbem  Kalk 

von  Tempelburg  bei  Danzig. 
Fig.  6.  lit'ifi-ichia  Manoyana  Jones  var.  aus  gelbgrauoni  Beyrichienkalk  von> 

Langfuhr. 

Fig.  7.    fj'hrlif'lla  von  (  heirui'us  variolaris  Linnarst<on  aus  Jilchinosphäritenkalk 

von  S|i<'iijr;vwskon. 

Fig.  ^'a — c.  P(/(ji(lium  von  Enrn'm/rus  v\\  ohtufnm  Antn-lin  aus  ciniMu  i^raubiaunon 
ober.Hihnisihen  Kalke  von  Königstbal  l>ei  Danzig;  c  zeigt  das  l'ygidium 
vergrössert. 

Fig.  9a,  b.    Actdat^iH  sp.  (Pyffidivni)  auH  dem  (Jcatein  von  KI,  Kleschkau; 

a.  natürliche  OrMse,  b.  vergrössert. 
Flg.  10.   Pygidivm  von  Ptyehopygt  rimuUna  Angelin  aus  EchinoBpharitenkalk 

von  Langenau.   IHe  Ringe  der  Rhachls  (Steinkem)  treten  In  der  Figur 

stärker  hervor,  als  dieses  in  Wirklichkeit  der  Fall  Ist. 
Fig.  11.   Glahella  von  BroehtM  sp.  aus  einem  woisslichen  obersilurischen  Kalke 

von  Spengawsken. 

Fig.  12.   Mittlerer  Tlicil  dos  KopfschildeB  von  Pt  oetm  puleher  Nieszkowski  var. 

aus  granweissem  Chonetonkalk  von  Langfulir,  voru:röss(M-t. 
Flg.  13.   Pyyidium  von  Amp^  ulirontri»  Angelin  aus  läcbinosphäritenkalk  von 

Königsthal  bei  Danzig. 

Fiir.  14.    (hichiix  ii  »uixtnntxtH  Afrassiz  aus  !><  yi  icliicnkalk  von  Tiangfuhr. 
Fig.  15a — e.    R/ii/achoiul/a  jKirullelepipeila  San<ilii-i'<r<'r.   stark   |fe\vulltb-  Form 
aus  einem  roUtbrauucn,  dolomitischcu,  devuuiäclieu  Kalke  vun  Langenau. 


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Dl'uckfehlerverzeichniss 

m  pag.  205—303. 


|wf.  815  ZeUe  90  von  oben:  «tott  1^  g  und  h  Ii«  e»  f  und  g. 


•» 

226 

t» 

1 

von 

oben: 

„  Aoien  Um  den. 

n 

22«; 

•» 

24  und  31  von  oben:  statt  Ohho«aareiiark  Mon  OhhesMiepMik. 

»t 

231 

tt 

10 

von 

unten:  statt  zuckerrürmigen  lies  zuckcrartigon. 

»t 

239 

i> 

H 

von 

oben: 

„    andere  Uea  andere  ähnliche. 

tt 

248 

•» 

14 

von 

i)1)t'n : 

,,    Strychomena  lies  ätropbomena. 

251 

'j 

21 

von 

„    liegt  lies  biegt. 

,  • 

257 

!• 

22 

von 

oben: 

„    scharf  eiförmig  lie«  «chlef  eifunnig. 

t» 

281 

tt 

21 

von 

oben: 

„    der  echte  lies  dio  ocbte. 

n 

997 

tt 

90 

VQO 

oben; 

„  Arrouoß  liet  AmmoJL 

tt 

998 

tt 

93 

und 

96  rw 

II  oben:  itett  aUniUlg  lies  nUmUIg. 

't 

301 

tt 

5 

▼OB 

oben: 

Blatt  Attgktptntgia  lies  AdjflMitoagia. 

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SCHRIFTEN 

DBR 

NATURFOßSCHENDEN  GESELLSCHAFT 

IN 

DANZIG. 


NEUE  FOLGE. 
ÖECHHTKN  BANDES  ZWEITE«  U>a?T. 

^  HIERZU  8£CHS  TAFELN. 

6  ^ 


MIT  UNTERSTÜTZUNG  DKS  WESTPR.  PR0VIN21AL-LANDTAGES 

HBRAUSGEGEBSN. 


OO1UI188I0N8-VSRUO  VON  WILHELM  £XGE1.MANM  \»  UUfZlO. 


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Inhalt. 

Seite. 

1  Jalut^ljericht  der  Naturfursi-liondeii  (n  st  llsdiaft  timl  I 'c richte  ihrer  Seotioneu  V 

2.  Mitf^lirdt-r-VemMcliniss  der  Gesellsclintt  und  üirer  !S('<'tioncn   XXI 

3.  Vcrzvichuiss  der  im  Jahre  1884  durch  Tausch,  Kauf  und  iScheukuug  er- 
hftltenen  Bfieher   XXIX 

Abhandlnngen. 

i.  Bericht  über  die  .siel»ente  Versammlung  des  westpreussisclu'ü  butfiiiiseh- 

zool(^i8cheii  Yereins  zu  Dt.  Krou«,  am  3./4.  Juui  1ÖH4   1 

8«linldt-LMi«iiliuig  i.  P.,  kletaere  MitttMilnogwi   4 

Conw«iitc-DautK,  die  elnheimtaolie  Wlrbeltliter-Faiiii»  II   6 

„           ,.      Ftom  art^teta  tou  Chriatiae  Jmoch   11 

Brisehke-Laogfiihr.  meine  erzogenen  pemdltwb  lebende  FUegea     ...  15 

,.             „        eine  seltene  ErHchoinung   23 

Klinggräff'Langtuhr,  Bericht   iiljer  die  Reiripn  an  ileti  ,SeeküftU.'n  W'est- 

preussens   24 

n             n       VeneicbolH  leltaDer  und  neuer  llooae  53 
Preuechoff-Tennsee,  Berioht  Aber  die  fertgesetate  botauiadie  UntefsnebunK 

dM  WdebMl-Noget-DeltA    54 

Heltwlg-Deiisig,  Beriebt  iltier  die  Exciirsionen  im  Kreise  Sobwetc  ...  58 

K  H I  m u !« s - Elbing,  Flura  des  Kreises  Elhing   'M 

Treichel-Uocbpslescbken,  IJotunisclie  Notizen  VI   U)(» 

„                 „             Zoologische  Notizen  iV   102 

„              „           Hsfenrelbe   167 

„           Yolksibfimlldiee  aus  der  Fflansenwelt  V  .    .    .  188 

Lützow- Oliva,  Kxciir.Hionabericbte   226 

5.  Zuchtrersnche  mit  Ilelix  nemoralis  L.  von  E.  Schamann   232 

6.  Mittheilungen  ülior  Berustein  von  Otto  Helm 

XII.  Lfeber  die  ilerkuiit't  dea  in  den  alten  Königägraberu  von  Mykenao  gefundenen 

Bernsteins  und  über  den  Bernsteinsäuregeliait  venchiedener  foMilw  Harte  .  234 

7.  Ueber  die  in  Westprenssen  nnd  dem  westliche  Bossland  Torkommenden 
PhosphoritknoUen  nnd  ihn  diemischen  Bestandthelle  tob  Otto  Helm  .  240 

8.  Kachtng  zu  den  ncobnchtnngen  über  die  Blatt-  nnd  Holswespen  von 
Hanptlehror  a.  D.  BriM  hke  (1  Tafel)   243 

'i.  Ueiorich  Koliert  (iöppert,  sein  Leben  uud  Wirken.   Gedächtuigsrcde  von 

H.  Couweutz  (1  Tafel)   253 

10.  Analyse  der  Bengungserscheinnugeu,  welche  durch  einen  Spalt  entstehen 

TOD  E.  Kayseir  (4  Tafeln)   286 

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Jahresbericht 


Naturforschenden  Gtesellscliaft  zu  Danzigi 

für  1884^ 

entattet  Tom  Direetor  derselben,  Pirofessor  Dr.  Bail,  «m  142.  Stiftungsfeste 

de&  2.  JAnoar  1886. 


Meine  Herrenl 

Mit  Wehmiith  gedenken  wir  zmiBchet  der  schweren  Opfer,  welehe  der  Tod 
im  verK>ngenen  Jalm*  Ton  uuerer  Geeellsehaft  gefordert  liat 

Am  18.  Mai  verschied  unser  fast  bis  zur  letzten  Stunde  in  bewondemogS- 
würdiger  Frische  wissenschaftlich  thätiges  Pihrenmitglied ,  Herr  Geheimer 
Medizinalrath  Professor  Dr.  Göppert  in  Breslau,  der  unserer  Gesellschaft;  seit 
1830  als  Mitglied  angehörte.  Es  sei  gestattet,  aus  den  vielseitigen  Beziehungen, 
welehe  Gopport  zu  dem  naturwissenschaftlichen  Leiten  Danzigs  hatte,  die 
folgenden  hervorzuheben.  Mit  einem  der  früheren  Directoren  unserer  (Jefjollschaft, 
Sanität^rath  Dr.  Berendt,  bearbeitete  er  1845  und  später  mit  unserem  lang- 
jährigen Sekretair  Professor  Menge  in  einem  zweiten  Werke  die  Flora  des 
Bemeteins,  mit  deren  Herausgabe  er  als  fiberlebender  Aotor  die  (JeeellBchaft 
betraute,  seit  20  Jahren  ist  ibr  gegenwärtiger  Vordttender  ab  seb  dankbarer 
Schfiler  bemfiht,  in  seinem  Geiste  f&r  Hebnng  des  Yereinslebeos  in  der  FTovins, 
fftr  die  Begrfindvng  nnd  Erweiternng  Offentiicher  natorhistoriscber  Sammlangen 
nnd  die  Ansdehnung  nnserer  Publicationen  zu  wirken.  Für  unser  Museum  gingen 
7on  GOppert  selbst  wiederholt  sehr  umfangreiche  Sammlungen  ein.  Die  Menge 
der  aus  Danzig  durch  Oöppert's  Ruf  nach  Breslau  gezogenen  Studirenden 
war  eine  äusserst  beträchtliche,  und  seit  8  Jahren  sind  seine  sämtlichen 
Assistenten  frühere  Zöglinge  des  Realgymnasiums  zu  St.  Johann  in  Danzig 
gewesen.  Der  älteste  derselben,  Herr  Dr.  Conwentz,  ist  als  Direetor  des  Pro- 
vinzialmuseums  Westpreussens  zu  uns  zurückgekehrt.  Er  hat  in  einem  Vortrage, 
der  zum  Andenken  an  den  Hochgefeierteu  gleichzeitig  mit  diesem  Berichte  gedruckt 
wird,  ein  ausfohrlichee  BUd  von  dessen  Leben  und  Wirken  entworfen. 


VI  

Hinsichtlich  tlor  Hehung  von  Ohst-  tiiul  Gartenbau  wirkte  tur  Daazig  und 
Westpreusson  in  ähnlicher  Wois«*,  wie  Oöpport  in  Schlesien,  der  gloiclifallg  in 
diesem  Jahre  verstorbene  Hauptmann  a.  D.  Schondorff,  der  Inspector  des 
aeiner  schönen  Anlagen  halber  weit  liekannten  Kflnigl.  Gartens  in  Oliva. 

Wir  beklagen  ferner  den  Tod  unseres  Stadt&lteston,  Regiemngsrath  Pfeffer, 
des  Manrermeisters  W.  Kruger,  des  Mndizinalraths  Dr.  v.  Bockelmann,  de» 
Oekonomieraths  Nawrocki«  des  Rentiers  Faber,  des  Zimmormeisteni  Oers» 
dorff,  des  Kaufmanns  Ludw.  Zimmermann  und  des  StnhsnrztesDr.  Lentznor. 

lisssen  Sie  uns,  uicino  Herren,  das  Andenken  aller  dieser  Männer  durch 
Erhol  MMi  von  unseren  Sitzen  ehren. 

Unter  den  neu  auforenommenen  Mitf^liedorn  licfTrussen  wir  mit  Freuden  eine 
Menge  auswärtiger,  die  der  Mehrzahl  nach  in  Wcstjtreussen  wolinen.  Kin 
immer  innigeres  /iisaniniensclilirssni  der  zaiiheicheii  naturwisscnschaftliclieii 
Kräfte  ist  für  »las  wisscnsrliafthclii'  Ldicn  wie  für  die  K'rforschiiiiii;  unserer 
l'rovinz  von  huciisler  DcdciiiuiiL'.  und  die  (Icsellsrhari ,  wie  das  l'r«ivin/ial- 
museinu  werden  stets  hereit  s('in,  auch  ihrerseits  die  Bestreliungon  (Kr  mit 
ihnen  in  Verbindung  tretenden  (ielehrton  durch  die  zur  Verfugung  stehenden 
Mittel  zu  fbrdem. 

Das  Mitgliodm*erzeichniR8  weigt  2H8  zahlende  einheimische  und  113  aus- 
wärtige Mitglieder  auf. 

Bei  dem  iiber  dem  Vaterlande  waltenden  Frieden  und  seiner  Verachonung 
von  der  Seuche,  welche  andere  Länder  in  Angst  und  Schrecken  versetzte,  hat 
die  Gesellschaft,  wie  die  andern  wissenschaftlichen  Institute  Deutschlands  sich 
im  Jahre  18S4  ungestört  der  Verfolgung  ihrer  Ziele  widmen  können. 

Die  Stoffe  ihrer  11  onlentlichen  Vontammlungon  verteilen  sich  nach  den 
Disciplinen  geordnet  in  ftdgonder  Art: 

A.  Allgonieiues. 

1.  Krstnttung  des  .lahieHl»eriidites  )uo  1SS4  diiii'li  den  Director  und  iin  An- 
scliluss  an  diesen  die  Berichte  der  ^ectiunon  durch  deren  Voi*stünde  am 
2.  .ianuar. 

2.  Vortrag  <lc3  Herrn  Director  Dr.  Conwentz:  ,,Uel)er  Heinrich  Roberl 
(iöppcrt,  sein  Leben  und  Wirken",  am  15.  November. 

8.  Herr  IMrector  Dr.  Conwentz:  „Uober  die  Durchforschung  der  Provinz 
Wcstpreusson  in  naturhistorischer,  archäologischer  und  ethnol^^scher  Be- 
ziehung", am  23.  April. 

Ji.  Astronomie. 

A  f)rtrag  des  Herrn  Astronom  Kayser:  „l'elier  Dämmerungs-Erscheinungen^, 
am  r>.  März. 

Physik. 

1.  Vortrag  «les  Hcirn  Prof.  Moni  bor:  „üeber  den  eleetrischen  Telegi'apben 
insbesondere  &bcr  die  Arbeiten  von  Gauss  und  Weber'',  am  Iii.  Januar. 


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vn 


2.  Ex|HMimont«l-Vortr;tü:  tit's  llfiin  I*i"of.  I^ampc:  „Lebor  nlectrischcä  Licht", 

im  Hareiul/.a'sf|HMi  Lokal*'  am  Aj»ril. 
;L  l)«.'iuonstration  eines  ApiKnats   zur  IjOi^timimimz-  ilci-  Drmkvcrliaitiiis.-je  in 
einer  Flüssigkeil  ciureli  iltrni  Oberleiirer  Schumann,  am  3.  December. 

D.  Chemie. 

Vortrag  des  Herrn  Apotheker  Hildebrand:  „Ueber  explosible  ROrpor**, 
am  2.  April. 

E.  Zooioirl^. 

1.  Herr  Hanptlehrer  Briscbke  demoustrirt  verschiedene  Blatt* Minirer,  aui 
16.  Januar. 

2.  Herr  Director  Dr.  Conwentz  bespricht  eine  7on  Herrn  Staatsrath  Radde 
eingegangene  Collection  kaukasischer  Vögel,  am  6.  Februar. 

3.  Vortrag  des  Herrn  Hauptlohrer  Brischke:  „üelier  einige  neuere  Ergeb* 
nisse  seiner  Blattwespenzuchten**,  am  2.  April 

4.  Mittlieiliuig  des  Herrn  Oberlehrer  Schumann:  „lieber  seine Zuchtversnche 
nii  Helig  nemorallx",  am  3,  December. 

4>.  Demonstration  einer  in  der  Weichsel  gefangenen  M^is  durch  Herrn  Ober- 
lehrer Schumann,  am  Deeember. 

6.  Herr  Vvot  Bail  zeigt  zwei  Axolotl  und  deren  frisches  Laich  vor,  am 
3.  Deeember. 

¥.  Botanik. 

1.  Herr  Dr.  Conwentz  Hprielit:  ^U<>bei- die  Neuanlagen  einer  forstbotanisehen 
Sammlung  in  der  naturbistorischen  Abthciluug  des  Proviozial  -  Museums^, 

am  6.  Februar 

2.  Herr  Prof.  Bail  liiilt  \'ortrair:  «IJeiier  Bestätigung  seiner  iMitil'^ekung  der 
Natur  iler  Hufeupilze  durch  Froi'.  Bret'old'H  noucätu  ßeubachtuuguu'*,  am 
27.  Februar. 

3.  Vortrag  des  Herrn  Dr.  von  Klinggräff:  ^Ueber  die  Stellimg  di  i  Botanik 
unter  den  Naturwissenschaften  und  zum  jirakti.sehen  Leben,  ihr»'  l']ntwicke- 
lung  zur  exacten  Wissenschaft  nebst  Bomorkungeu  über  die  botanischen 
Verein8an%aben  mserer  Provinz",  am  27.  Februar. 

4.  Demonstration  eines  lange  nach  dem  Abschneiden  zur  Blüthe  gelangten 
BlnmenkOrbchens  der  Artischocke  durch  Herrn  Oberlehrer  Schumann, 
am  3.  Deeember. 

O.  ■Inenlegie. 

1.  ^  an  reichem  Demonstrationsmatorial  erläuterter  Vortrag:  „Ueber  Krystalle 
and  Scheinkrystalle"  von  Prof.  Dr.  Bail,  am  16.  Jmiuar. 

2.  Referat  des  Herrn  Dr.  Eiesow  über  seine  Arbeit:  „Die  nordischen  Ge- 
schiebe ans  hiesiger  Gegend*,  am  2.  April. 

5.  Demonetrotion  von  Kup^Erz^  aus  Angra-Pequena  durch  Herrn  Walter 
Kauffmann,  am  3.  Deeember. 


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VIII 


IT.   (i(  ogrnp)iio,  Etlmologie  und  Palaeontolo^e. 

1.  Vortrag  des  Herrn  Direetor  Dr.  Couwcntz:  „Ueber  Patagonieu  in  iiatur- 
wiMenBchaftlichei*  und  ethnologificher  BeiiehuDg",  am  2.  Januar. 

2.  Vortrage  des  Herrn  Dr.  Oehlsclilägor:  „Ueber  Athen  einst  und  jetat*', 
am  5.  und  am  19.  Mttrx. 

3.  Demonstration  vorschiedener  Fände  aus  der  Mottlau  durch  Herrn  Direetor 
Dr.  Conwentz,  am  3.  December. 

J.  Medicin. 

Vortrag  <]os  Herrn  Dr.  Schneller:  „Ueber  die  Entstehung  der  Kurzsich* 
tigkcit*",  am  ö.  November.  • 

Ueber  das  l  ege  Leben  in  den  3  Sectioncn  werden  nachher  die  Herren  Vor- 
sitzenden Ihnen  ihre  Spezialberichte  erstatten.  Die  Tagesordnung  derselben 
wird  stets  durch  die  Zeitung  bekannt  gemacht,  und  alle  Mitglieder  dar  Gesell' 
Schaft  sind  ein  ffir  allemal  zu  ihrem  Besuche  eingeladen.  Von  allgemeinerem 
Interesse  dürfte  das  reiche  Demonstrationsmaterial  in  den  anthropologischen 
Sitzungen  sein. 

Das  im  vergangenen  .lahrc  er.«ic'hicncnr  ITct't  unserer  Schriften,  das  ich  mir 
Ihnen  v(ii  zn]o<r<Mi  erlaube,  ist  ein  recht  reichhaltiges.  Ausser  den  bereite  im 
vorigen  Jaliiesbericlite  bf>]iro('bonen  Abliandbiuiren  enthält  «lassellte  den  aehon  er- 
wähnten Vortrag  des  Ib'i  i  ii  Dv.  v.  Klinggriil't'  ülier  die  St«'lliiiig  der  Botanik  ete. 

Kerner  eine  AbliainIluiiL''  des  Herrn  l'l'aiier  ,1.  I'rciisohot'r  in  Tannsec. 
jetzt  l'rol.st  in  'l'olkeniii  unter  dem  Titel  „\'olk.sthüudichc8  aus  dem  grossen 
.Marien! »urger  Werder/ 

Sodann  einen  eingehemlcn  Bericht  von  Herrn  Dr.  Gonwentz  über  die 
Durchforschung  der  Provinz  Westprcussen ,  vorgetragen  in  der  Sitzung  vom 
23.  April,  and  endlich  eine  mit  3  lithographirten  Tafeln  versehene  Abhandlung 
des  Herrn  Dr.  J.  Kiesow  ^lieber  siluriscbe  und  devonische  Geschiebe  West- 
preussens"«  durch  welche  eine  weitere  Kenntniss  der  zahlreichen  Versteinerungen 
unserer  Provinz  angebahnt  wird. 

Auch  der  Druck  des  im  soeben  begonnenen  Jahre  erscheinenden  Heftes  ist 
bereits  in  Angriff  genommen,  imd  zwar  mit  <lem  Berichte  iiber  die  7.  Ver- 
sammlung des  Wi'stpreussisi'hen  botaniseh-zoologisclien  ^'e^eines  zu  Dt.  Krone. 
Von  den  weiter  in  detii-t  lhcn  erscheinenden  At)hanillungen  sei  hier  vorläutig 
der  Analyse  d'-r  Heui^iinussjicclra,  dic^  dundi  einen  Spalt  entstehen,  von  Herrn 
Astronom  Kaiser  gedacht,  weiche  durch  lithogi'aphischc  Tafeln  erläutert 
werden  wii-d. 

Die  Gesellschaft  hat  aus  dem  Nachlasse  des  Herrn  OdheiBoradi  GOppert 
die  Manuskripte  und  Zeichnungen  übernommen,  welche  zur  Fortsetzung  des 
Bemsteinwerkes  vorhanden  sind,  sie  hat  mit  letzterer  Herrn  Dr.  Conwentz 
betraut,  der  von  dem  Verewigten  selbst  am  eingehendsten  in  diese  Arbeit  ein- 
gcfllhrt  worden  ist,  und  sich  gegenwärtig  besonders  wegen  des  Vergleidis  mit 
verwandten  Formen  aus  der  Jetztzeit  für  einige  Monate  nach  Berlin  begeben 

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bat  Du  Werk  wird  In  einer  seiner  Begründer  Geheimrath  Göppert  und 
Professor  Menge  wfirdigen  Weise  weiter  gefßbrt  werden  und  soll  das  inter- 
easanteste  Katnrprodnkt  des  Nordostens  unseres  Vaterlandes  in  botanischer  Be- 
»ehong  so  eingdiend  als  irgend  möglich  behandeln.  Wir  geben  uns  der  Hoff- 
nnig  bin,  dass  zur  Erreichung  dieses  Zieles  aucii  die  ßesitser  anderer  Samm- 
Imigen  der  Gesellschaft  freundlichst  bchülflich  sein  werden. 

Unsere  Gesellschaft  dankt  die  Mittel  für  ihre  ausgedehnten  und  daher  er» 
hcblichen  Aufwand  orfordernden  Ziele  theils  der  Froi<rebigkeit  friiliorer  Stifter, 
theils  dem  regen  lutercj^HO,  welclios  zalilrcioho  Bewohnor  vnn  Stadt  und  Provinz  an 
ihren  Bestrebungen  nehmen  und  zunärlisl  durch  ihre  Mitf.'^licilschart  bekunden,  und 
seit  der  Erhebung  Wcatpreussens  zur  selbslstandigen  l'roviuz  drittens  der  hoch- 
herzigen Unterstützung  unseres  Provinzial-Landtages,  der  ihr  auch  im  ver- 
gangenen Jahre  die  laufende  Subvention  von  2(X)0  Mark  gewährte,  mit  deren 
Hülfe  ihr  eine  umfangreichere  Erforschung  der  Provinz  ermöglicht  wurde. 

Nienuda  wMbrend  der  langen  Dauer  ihres  Bestandes  hat  Jemand  der  Gesell- 
Hchaft  grossere  materielle  Mittel  dargebracht,  als  Dr.  Nathanael  Mathftus 
ron  Wolf.  Oonelbe  erbaute  im  Jahre  1780  auf  dem  Bischofsberge  eine  Steru' 
warte  und  schenkte  dieselbe,  wie  eme  erhebliche  Summe  und  seine  sämtlichen 
Sammlungen,  tob  denen  s.  B.  das  Herbarium  noch  heut  besteht,  schon  bei  Leb- 
aeiten  unawer  Geseillschait 

Br  selbst  legte  neben  jener  Sternwarte  sein  Grab  an,  in  welchem  er  am 
15.  Dezember  1784  bestattet  worden  ist.  Das  Obscrvatoriun»  wurde  im  Jalire 
1812  auf  Befehl  des  General  Rapp  zerstört,  und  die  (Gesellschaft  büsste  während 
des  Kri^es  den  grössten  Theil  ihres  ^'crniögciis  ein.  Di«'  Summe  von  4621  Thaler, 
welche  ihr  im  Jahre  1825  alf?  Entschädigung  gezahlt  wurde,  hat  da.s  (Jrund- 
kapital  zur  Erwerbung  ihres  gegenwärtigen  von  einer  Sternwarte  gekrönten  Hauses 
und  zur  Erhaltung  desselben  wie  zur  Förderung  astrunomischer  Beobachtungen 
geliefert. 

Die  Grabstätte  von  Wolfs  ist  von  den  baulichen  Veränderungen  der 
Festungswerke  des  Bischoisberges  nicht  berührt  woi*den,  und  so  war  die  Gesell* 
Schaft  im  Stande,  am  100.  Todestage  ihres  Wohlthäters  das  schadhaft  gewordene 
Denkanl  sam  Ausdracke  ihrer  unTSrilnderten  Dankbarkeit  durch  ein  neues  zu 
orsetsen,  welches  auf  einer  Tafel  ans  grünem  Syenit  in  Aluminiomauslegung  die 
alte  lateinische  Inschrift  nntsr  Angabe  des  Renovationsjahres  trftgt 

M4)ge  die  Gesellschaft  nach  abermals  hundert  Jahren  bltthen  wie  heut  und 
das  Andenken  an  ihre  Woblthftter  fort  und  fort  lebendig  erhalten. 

Auch  in  diesem  Jahre  ist  unsere  Gesellschaft  in  einem  Testamente  und 
zwar  TOD  Herrn  Kentier  Klenz  bedacht  worden.  Lassen  auch  die  Eventualitäten, 
von  denen  dio  Uebergabe  der  gestifteten  Gnoo  Mark  an  die  Gesellschal't  al»- 
bängig  gemacht  ist,  dieselbe  überhaupt  zweifelhalt  er;^cheinen.  so  spricht  sich 
in  dieser  letztwilligcn  Verfügung,  wie  in  fridieron,  gleichfalls  nicht  zur  Realisirung 
L'elangten.  doch  eine  ehrende  und  somit  daukcnswerthe  Anerkennung  der  Ge« 
selJachaftszwGcke  aus. 


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X 


Die  HuiiiboldUstirtuug  ist  aucli  in  diehciii  Jalire  iluivh  i  liicii  Beitrag  des 
Herrn  Ooheinnntli  Abefrjr.  wie  (hnrli  eine  Sainniltin?  am  Sf irtiinfrsfeste,  wolcho 
70  Mark  (■r^^^l1,  verniolirt  wonlfii.  und  l)olüurt  isicli  gcfrrnwarliir  auf  74<"Ml  Mark. 

Der  Znwnrlis  unseipi'  Jiiltliollii-k  durch  (Ji'sclu'iike  und  AnkiiulV-  ist.  wir 
das  /u  drnckcntU'  VorzeirlmisH  (»!•<:•  i ( dit .  <»in  solir  l»etraclitlicli<*r  gc\s«;scii.  Neu 
mit  uns  in  Scliriftaustausch  getreten  sind  die  folgeuden  Vereine: 

Roma  Reale  Acadomia  doi  Lincei. 

Frankfurt  a./0.  NatnrwisB.  Verein  des  B.-B.  Frankfort. 

Beicbenbacb  i./V.  Voigtl.  Verein  f.  allg.  a.  sp.  Naturknnde. 

Königsberg  i./Pr.  AltertbumagcsellBcbaft  Prussia. 

Btfbin*-Leipa*  Nordbobmischer  ExoarsionB-GIub. 

Halle  a.  8.  Natnrf.  Gesellschaft. 

Hamburg.  Naturhistorit^ehes  Museum. 

8t.  Petersburg.  (Jeologisches  Cumite. 

Triesto.  Mupeo  eivieo  di  stoiia  naturali. 
Uiitci-  den  AnseliaiVungen  diirt'te  in  ei-s(er  Linie  die  trelliieli  aus<ie.<talt*3te 
(hiiis  eaueasiea  un.-^ereH  beriilinilen  Lan<lsinannes  Raddc   wie  die  Fauna  und 
Flora  des  Golfen  von  Neapel  Erwähnung  vordienen. 

Was  die  Vermehrung  ihrer  Sammlungen  anbetrilVl,  welcbe  die  Getieilsehafl 
bekanntlich  aiisnafamsloB  dem  FrovinxialmQBeQm  sor  Anstellung  Qbergiebt,  so 
macht  jedenfalls  die  grdssten  Fortschritte  die  der  anthropologischen  Abtheihiiig, 
der  ans  allen  Theilen  der  Provinz  interessante  Fundobjecte  ftbermittelt  werden. 
Von  anderen  Geschenken  mOgon  besonders  13  werthvolle  Vogelbälge  hervor- 
gehoben werden,  welche  uns  das  Hamburger  Museum  ans  der  CoUeetiion  der 
deutschen  rolareoniniii^sion  iibersandt  hat.  Ferner  die  schon  in:  vorigen  Jahre 
angekündigten  118  V(igelbälL''(^  aus  dem  Kaukasus  von  dem  wirklichen  Staats- 
rath  Radde.  die  als  trt  lliielies  Ki läutciiuigsmaterial  zur  Ornis  caneasioa  dienen. 
Kin  bt'i  Weieli.M-Iminiili-  in  der  Weiclisel  gefangener  Aal,  Geschenk  div  T'nter- 
secundan«'i-8  <ir>  Kcalgs  nmasinnis  zu  St.  .loli.inn  Miiller  ist  wegen  s<'iner  widlen- 
l'ormig  gebogenen  Wirlielsiiule  erwiihnenswei  I h.  Wie  für  diese  Naturalien,  sn 
sei  audi  für  eine  Anzaid  von  Gegenstanden  aus  dem  Naiddasse  unseres  bereits 
18G5  verstorbenen  thätigen  Mitgliedes,  des  Herrn  Sanitütsrath  KlinäUiaun, 
durch  dessen  T<H:hter  hi(n*mit  der  Dank  der  Gesellschaft  ausgesprochen  Ein 
genauer»  Vorzeichniss  der  eing^angenen  Geschenke  wird  durch  die  Verwaltung 
des  Provittziahnnscums  veröffentlicht. 

In  den  Jahren  1882  und  1883  war  je  eines  unserer  Humboldtstipcndicn 
dem  Herrn  .stud.  ehem.  Waldemar  Bclck  aus  Danzig  in  Anerkennung  der 
von  ihm  eingereichten  chemischen  Arbeiten  verliehen  worden.  Derselbe  wurde 
bald  <iarauf  durch  seine  von  der  theo!.  Faknltiit  der  Berliner  Universität  preis- 
gekrönte Arbeit  über  die  „(Jeschichte  des  Montanismus"  in  weit«^ren  Krei.sMi 
bekannt.  In  diesem  .lahre  iial  er  als  Natiirhistoriker  Herrn  Hr.  Iloepfner 
nach  Afi'ika  l)egleitel  ninl  bereit-  nnler  iU;u\  2i>.  Sejitember  ans  Aiigra  l*e<|uein 
an  die  Gesellschaft  geschrieben.    Hauptzweck  der  Ivxpedilion,    die   nach  tler 


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Xi 


\VaIlfi.<cli-T>.iy  uini  vuii  ila  in  das  Jinific  zur  Wa-scr.sclit'idt'  dos  ('oiiiru  und 
Sambesi  autged<'lint  wciili'H  soll  und  widil  iiocli  alt»  zwfi  .lalm'  in  An- 

.-prucii  nchnien  düii'te,  ist  die  geolnirisclie  UntiTsuclmnir  des  Daniaral;»ndi's. 
I>üch  wird  auch  auf  die  auderen  Witit8ciiseli;dl{<zweige  Rikksicht  gcnununcii 
werden.  Im  HinbUek  auf  die  allgciuoiue,  wie  nationale  Wichtigkeit  de^  Unter- 
uebmens,  wie  auf  die  Thatkraft  des  Horn  Bolek,  hat  die  GesellBcbaft  dem 
letitern  för  1884  nnd  1885  aus  der  Humboldtatiflang  wie  aus  der  allgemeinen 
Kasse  im  Gänsen  pro  Jahr  300  Mark  bewilligt,  und  ist  auch  zu  fernerer  Unter* 
dlätznng  seiner  Tbfttigkeit  benut,  sofern  die  zugesagten  wissenschaftlichen  Bi;- 
richtc  und  die  Ergebnisse  seiner  Sammlangen  'den  gehegton  Erwartungen  on^ 
Tjprf'chen. 

Da«  zweite  HumboldtHtipendinn»  wurde  Herrn  stud.  Reu.scher  in  Hallua. 8. 
lur  eine  „(icofrraphiHclio  Skizze  der  Trunzer  H<ihe  l)ci  Klljing"*  zuerkannt. 

Das  in  der  Nenzrit  in  sehr  erlreulieher  Weise  und  von  ausscliIa<rirel)end«M- 
Stelle  unlerstützte  Bestreben,  den  deutsclieii  Namen  amli  im  Auslände  /ii 
imniei'  jzrösserem  Ansehen  zu  bringen,  kommt  neneidingtj  speziell  auch  der 
Zoologie  zu  gute,  inden»  sich  unter  rrotiiction  Sr.  Jvaiseri.  Hoheit  des  Deutachen 
Krouprinzcn  ein  Görnitz  zu  Gunsten  der  zoologischen  Station  so  Neapel  ge- 
liildet  hat,  als  dessen  ^ter  Vorsitzender  Herr  Staatsminister  Dr.  von  Gossler 
fongirt 

Die  Grftndnng  der  Neapler  Station  war  das  mit  dentschem  Hutiie  und 
deatscher  Energie  unternommene  Werk  des  mit  den  Gelehrten  unseres  Vater* 
landes  auch  in  häufigem  persönlichen  Verkehre  stehenden  Dr.  Au  ton  Dohm. 

Der  grossartige  Plan  ist  beständig  erM'eitcrt  worden  und  auB  seiner  Dureh- 
fQhrnng  sind  den  Naturwissenseliaften  bereits  <lie  erheblichsten  Vortheile 
erwat  hnen.  Das  Institut  ist  gleiehzeitig  eine  Pllanz.schule  tüehtiger  Zoologen 
für  die  verscliiedensten  Fjänder.  Mit  Stoiz  kann  sein  Direet<n-  auf  die  lOrlblgi; 
seines  Wirkens  blicken,  für  das  die  berühuitesteu  Persönlichkeiten  Jierlius  mit 
Wort  und  Tliat  eintreten. 

Der  Aufruf  an  das  deutsche  Volk  zu  (leld-äanuuluugeu  lür  das  nationale 
Unternehmen  ist  von  du  Bois-Reymond  iu  seiuer  bekannten  fesselnden  Spi'ache 
geschrieben. 

Die  natorforsdiende  Gesellschaft  zu  Danzig  hat  bereits  252  Mark  an  das 
Ccniral'Comit^  abgesandt  und  bittet  weitere  Beiträge  aus  Stadt  und  Provinz 
bei  ihrem  Schatzmeister,  Herrn  Consul  Baum,  einzuzahlen.  Der  Aufruf  selbst 
ist  in  der  Abend^Ansgabe  der  Daoziger  Zeitung  vom  31.  December  1884  ver- 
öffentlicht. 

Die  Gesellschaft  ist  nicht  im  Stande,  deu  zahlreichen  an  sie  gelangenden 
Aufforderungen  zur  Gründung  von  Denkmälern  berühmter  (Jelehrtor  in  deren 
Heimat  zu  entsprechen,  dass  a]»er  ein  Mann.  <ler  zu  ilir  in  so  innigen  Be- 
ziehungen wie  Göpjtert  gestanden,  aiieli  durch  ein  Standliild  geehrt  werde, 
welches  die  elienso  durchgeistete,  wie  liel»enswiiidige  ICi^elieinung  gewisser- 
mausen  in  redcudcui  Verkehre  mit  der  Nachwelt  erhalte,  ist  auch  ihr  Wunsch 


zn 


uud  BedürfnisB.  Dieselbe  hat  deshalb  freudig  ihreu  BuiUag  gezeichnet,  der 
dnreh  Betheiligung  des  Schlenei^yereitis,  wie  durch  Einxelbeiträge  auf  300  Mark 
angewMhBen  ist 

Durch  Gratnlationeii  beibeiligte  sich  dieselbe  «n  dem  25jfthrigeii  Jabttfttmi 
des  Offenbacher  Vereins  fttr  Naturkunde  am  11.  Mai,  wie  des  naturwissenschaft- 
lichen Vereins  sn  Ghemnitt  am  18.  October  und  an  dem  5(](jldirigen  der  natnr- 
forBchonden  Gesellschaft  zu  Bamberg  am  8.  November. 

In  den  10  ausserordentlichen  Yersaminlungen  wurden  ausser  der  Erledigung 
der  laufenden  Gescliäfte  uder  von  Gegenständen,  welche  heut  bereits  erwähnt 
sind,  nur  Wahlen  vorgenommen.   JDie  Beamten  des  Vorjahrs  sind  siUutlich 

auf  ihren  Ponten  verblieben. 

Einen  genussreichen  Abend  verbrachte  ein  Theil  der  Gesellschaftsmitglieder 
am  9.  Mai  mit  dem  auf  der  Dmchreise  in  seiner  Vaterstadt  weilenden  Staats- 
rath Radde. 

Das  leiste  Stiftungsfest  wurde  im  Schfitsenbanse  gefeiert;  für  den  heutigen 
Abend  ist  das  Lenthold'sche  Lokal  gewählt  worden. 

So  sehliesse  ich  denn  meinen  Bericht  mit  dem  Wunsche,  daas  dem  wissen' 
schaftliehen  Streben  der  Oesdlscbaft  im  neuw  Jahre  reiche  fVfichte  entqnieesen, 
dass  durch  unswe  Sitiungen  und  Schriften  Anregung  und  Belehrung  in  weite 
Kreise  verbreitet  werde,  und  daas  sich  hinsichtlich  der  allgemeinen  Erfolge 
das  neue  Jahr  wfird^  an  die  lange  Reihe  seiner  Vorginger  anschliessen  mOge. 


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Bericht 

n71iä.ti^J<eit  der  ^n-tltropologfifeiclieii  Hel^tiou 

im  Jahre  1884, 

erstattet  von  dem  VoisitEenden  derselben,  Herm  Dr.  med.  Lissauer. 


Die  anthropologische  Sektion  hat  auch  im  Jahre  1884  ihre  Thfttigkeit 
naih  derselben  Richtung  hin  entwickelt,  wie  in  früheren  Jahren. 

Was  zunächst  die  systematische  Untersuchung  der  einzi'lnen  Kreise 
unserer  Provinz  betrifft,  ao  hat  Herr  Realgymnasiallehrer  Schul t/e  iin  Auf« 
trage  der  S^cktion  die  grosse  Gruppe  von  Skelettgräberu ,  welche  nieli  im 
Karthauser  Kreise  von  Ronty  bis  nach  Meisterswalde  hin  erstreckt,  erforscht 
und  wird  die  hierbei  gewonnenen  Ergebnisse  in  der  nächsten  Sitzung  zum 
Vortrag  bringen.  Ausserdem  hat  Herr  Direktor  Conwentz  eine  Reiiie  von 
Ausgrabungen  in  verschiedenen  Theilen  der  Provinz  veranstaltet,  die  ein  reiches 
^lateriai  für  das  Museum  und  die  Verhandlungen  der  Sektion  ergeben  haben. 
Endlich  ist  wiederum  eine  grosse  Zahl  von  Geschenken  eingegangen,  welche 
mm  Theil  schon  in  den  vier  Sitsungen  des  abgdanfiBnen  Jahres  vorgelegt 
worden,  nun  Theil  erst  in  den  folgenden  des  njichsten  Jahres  besprochen 
werden  soHeii;  unter  den  letzteren  ist  besonders  die  schöne  ethnologiBche 
Sammlung  aus  Peru  hervonnheben,  welche  unser  Landsmann  Herr  Treptow 
der  Sammlung  geschenkt  hat.  Andererseits  hatten  wir  die  Fhwde,  dass  ein 
andfirar  Oaosiger  seine  werthvoUe  Privatsammlnng  japanesischer  Objekte  in 
einer  Sitnmg  der  Sektion  demonstrirle  nnd  daran  eme  Schilderung  von  Japan 
ans  eigener  Anschauung  knüpfte. 

Von  fremden  Gelehrten,  die  die  anthropologische  Sammlung  dieses  Jahr 
Ijesucht  haben,  ist  besonders  Herr  Übcrmcdizinalrath  v.  Holder  aus  Stuttgart 
zu  erwähnen,  einer  der  besten  Kenner  der  deutschen  Schädelforuieu,  dei"  direkt 
hierher  gekouimcu  war,  unsere  kraniologisclie  Sammlung  zu  studireii. 

Was  die  Sitzungen  .selbst  betrifft,  so  V(m ön't'ntlieht  die  Sektion  bekanntlich 
genaue  Berichte  in  (\er  Danziger  Zeitung,  so  dasä  hier  ein  kurzer  Auszug  aus 
denselben  genügen  möge. 


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XI  \ 


In  der  Sitzung  yooi  30.  Januar  sprachen; 

1)  Hrir  Diicktor  Dr.  CouwcntK  üNor  die  uuuerworbcue  Sam&ilttug 
ütlmologii^chcr  ()l>joktc  von  ilcii  Inseln  der  Südsec; 

2)  ilcr^elbe  über  die  im  Jahre  1883  in  Westpreussen  aufgedeckten 
StfilikirstcngrHilcr; 

3)  der  \'(»rsitzoiide  über  die  Uauptl'uruüu  der  altusteu  Eisciikultur  iu 
Nonlrurupa. 

]n  der  Sitzung  vom  26.  März  spraclieii: 

1)  ilci-  A'oisitzrnde  üIkm'  neu  oiiigcgangcnc  ('tlinologi!Se!ic  Arbeiten; 

2)  ili'iT  Kaiilniann  Sadcwa.sser  über  Japau,  Laud  uud  Leute. 
In  der  Sitzung  vom  12.  Nuveuibcr  sprachen: 

1)  der  Vorsitzende  Qbw  die  neuen  Geschenke  dos  Herrn  Laudratb 
von  Stumpfeidt; 

2)  Herr  Direktor  Dr.  Anger  aus  Graudenz  fil>er  das  Gräberfeld  bei 
Bondsen; 

5)  Herr  Stadtrath  Helm  über  die  General -Versammlung  der  deutechou 
anthropologischen  Gesellschaft  in  Breslau. 

in  der  Sitzung  vom  17.  Dezember  .sprachen: 

1)  Herr  Stadtrath  Hehn  über  die  Herkunft  dos  in  den  Gräbern  von 
Mykenä  gefundenen  Bernsteins; 

2)  Ih'vv  Direktor  Dr.  Conwentz  über  die  neuen  Erwerbungen  des 

Mufcuius: 

'6)  der  \ Or.sitzendu  iiliri  ilcn  I>roi)Zcäuhmiick  von  Auiulicul'eldo  uud  die 
Iliigelgräber  von  Warzenko. 
Im  Namen  der  Sektion  sei  auch  au  dieser  Stelle  allen  Förderern  unserer 
Bestrebungen  bestens  gedankt. 


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Bericht 


Aber  die 

nriiiitig^ikeit  ciei*  Heetion  fiir  'M^hyniU.  und  CJlteniie 

im  Jahre  1884, 

orstattat  von  dem  Yorsitzeudeu  derselben, 
Prof.  Dr.  lAmpe. 


Die  Secfcion  für  Physik  und  Ghomio  hat  im  vei-flossenou  Jahre  drei 
Silnmgen  gehalten. 

In  der  ersten  <lei*8elben,  am  !(>.  Februar  lii»h  Herr  Astronom  Kayser 
einen  Vortrag  ,.iiber  den  Astigmatismus  des  Auges'"  unter  Demonsti'ation  eines 
von  ihm  con.-striiirtrn  A]n»aratf?.  dessen  l'rim'ij)  doni  llcliotncfcr  cntnomnien  ist. 
Dif  Ilalttcn  ciinM-  ( k-iilailiP-c  hissen  sich  in  nll'-n  Richtunj;('n  un)  die  Sohlinie 
I Meridianen)  (iinch  eine  ! Icld'lvurriclitunj;  vcrsrhicl icn,  so  dass  der  Betrag  ver- 
g^rrtssovt  an  don  Rt'volutiont'ii  (hrr  die  Verscliit'hung  vermittelnden  Mikronieter- 
i^oliranhe  zur  Ablesung  kouinit.  Per  sein  Auge  rriil'ende  stellt  zwei  PaiMllel- 
faileu  auf  giosste  Deutlichkeit  ein  und  sucht  aut?  den  für  verschiedene  M(;ridiane 
gewonnenen  Daten,  welche  der  scheinbaren  Coincidcnz  der  Doppclbilder  ent* 
^rechen,  die  nm  90**  auseinander  gelegenen  Extreme  der  grössten  and  kleinsten 
Ablesung  zu  ermitteln.  Zu  jeder  Coincidenz  werden  besser  Beobachtungen  der 
iieiden  auf  drei  gleiche  Intervalle  verschollenen  DoppolparalleUinicn  vorwcrthet. 
Der  Vortragende  theilt  die  an  seinen  Augen  gefundenen  Werthe  mit  und  auch  die- 
jenigen Abweichungen,  welche  auftreten,  wenn  durch  vorgeschobene  Diaphragmen 
die  I*upi11e  in  verschiedenen  Kreisen  vom  Centrum  an  bis  2U  den  äussersten 
Randstrnhien  untersucht  wird.  Hinsichts  des  Näheren  wird  auf  die  zu  publi* 
drende  Abhandlung  verwiesen. 

In  der  zweiten  Sitzung  am  28.  November  referirte  Herr  Dr.  Krieg 
..über  <eine  Untersnchunirei)  l^etreflend  den  zeitlichen  Vorlauf  der  galvanischen 
l'olai '^af ion".  r>ie  ch-ctro- mniui  isclie  Kraft  i'iiK  i-  rolarisalicuiszelh'  err<'iclit  nach 
'•itier  l.i',-(iiiiiiit«Mi  Ihuchgaiigszcit  des  primären  Stromes  einen  Ibihepunk»  un<l  sinkt 
uacli  UcflnuDg  des  primäreu  iiitruuius  in  einer  bcstiuimtcu,  bei  Anwendung  ver- 


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XVI 


Bchiedener  Electroden  und  Electroljten  venchieden  gearteten  Kuire.  —  Ein 
TollBtindiges  Veraohwinden  der  Polirisation  findet  erst  nach  sehr  langer  Zeit 
statt.  Wird  z,  B.  noch  nach  einem  Monat  durch  ein  früher  polarisirtes  Volta» 
meter,  selbst  wenn  es  (&r  sich  mit  dem  Galvanometer  Terbaadea  keinen  Strom 
mehr  zeigt,  ein  momentaner  Strom  eines  Inductionsapparates  in  gleicher  und 
entgegengesotzter  Richtung  wie  der  polarisirend»;  Strom  goleitot,  findet  sich, 
da.ss  dio  Intensität  desselhen  im  ersten  Falle  viel  kleiner  als  im  zweiten  Falle 
ist.  —  Professor  F.  Srcintz  kam  in  seinen  Experinientalnntersuehnngen  fil>er 
galvanische  Polarisation  zu  folgenden  Schlüssen,  die  elcctromotoiischc  Kraft  der 
Polarisation  hängt  wesentlich  von  der  Natur  der  Electrod»>n  ab:  ein  grösstes 
Absinken  vom  urspriuiglichcn  Werthe  ist  allen  Metallen  eigen  in  der  Zeit, 
welche  anf  die  Unterbrechung  des  Stromes  unmittelbar  folgt. 

Auch  Beetz,  Fromme  und  andere  haben  sich  mit  dem  Verlaul  der  gal- 
vanischen Polarisation  beschäftigt.  Allen  jenen  Beobachtern  war  es  indess  nur 
möglich,  den  Polarisatfonsstrom  sn  nntersuchen,  nachdem  der  primlre  Strom 
eine  oder  mehrere  Minuten  gedünet  war.  Qewiss  war  es  aber  nun  nicht  ohne 
ibteresse,  den  Fall  der  PolarisationpknrTe  auch  nnmittelbar  nach  dem  Oeffiien 
der  polarisirenden  Kette  su  erkennen*  Hit  Hftlfe  dee  Bheotoms,  eines  Instru- 
mentes, welches  Professor  Bernstein  für  seine  phTsiologischen  üntersncfanngeD 
hatte  constmiren  lassen,  gelang  es  nun,  auch  die  Beobachtung  des  Polarisations- 
stromee  bereits  nach  Verlauf  von  —  jggj^  Secunde  nach  Odihung  der  po- 
larisirenden Kette  SU  ermöglichen. 

Einer  AuffordemDg  dee  Prof.  Bernstein  folgend,  untersuchte  Dr.  Krieg 
mit  Hftlfe  des  Bheotoms  eine  Anzahl  von  Metallen  unter  Anwendung  verschie- 
dener Blectrolyten.  Aus  seinen  Beobachtungen  ist  ersichtlichi  dass  die  Abnahme 
der  Polarisation  p  im  goschlossenen  Kreise  mit  der  Zeit  t  in  den  ersten  Mo- 
moiten  der  Grösse  dersdben  proportional  ist,  also 


wo  P  die  Polarisation  zur  Zeit  t  =  o  ist 

Diese  Oleicbui^pen  deuten  an,  dass  die  Abgleichungskurvo  des  Polarisations* 
Stroms  dne  logarithmisdie  sein  mfiisste.  Es  findet  nun  auch  eine  Annäherung 
an  die  theoretisch  geforderte  Kurve  statt,  wenigstens  ist  sie  ffir  die  ersten 
Zeitabschnitte  des  Polarisationsstroms  in  der  That  vorbanden;  mit  der  Zeit 
weicht  sie  aber  immer  mehr  davon  ab,  ind^  sie  langsamer  zur  Abscisse  ab- 
sinkt, als  dies  nach  der  logarithmischen  Funktion  der  Fall  sein  wurde.  —  An 
Versuchsnmterial  wurden  benutzt  als  Blectrolyten:  NaCl,  NaJ,  NaBr:  KCl. 
KJ,  KBr;  K.SO^,  Na,  SO, ;  CuSO,,  FeSO^,  MnSO«,  Pb(C,H,0,)t;  »1» 
EÜectroden:  Al|  Au,  üi,  Pt,  Ag  und  Pb.  — 


dp 


a  P  oder 


dt 


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_  XVIJ  

Die  Verancho  ergaben  folgende  Resultate: 

1.  IHe  Depolarisation  im  geschlossenen  Polai^aationskreise  ist  grösser  für 
Kali  um-  und  NfttrinmTerbindvngen  (anaser  ftr  NaJ)  als  för  die  anderen 
Flllssigkeiten. 

2.  Eine  eonoentrirte  Lösung  Ton  MaJ  bewirkt  eine  sebr  langsame  De- 
polarisation. 

3.  Fast  gleiehartige  Depolansalionen  xdgon: 

Na  Gl  nnd  Na,SO^. 
K  n     und     K,  SO4. 
Na  Br   und    K  Br. 
K.I,  Cu  SO,  und  Fe  SO,. 
PI»  (CjHsO,),  und  Na  J. 

4.  Di«'  I>oj)olari8ation  ist  ;un  grös.stoit  für  Aluniiiiiuui.  am  kleinston  lur 
Silber  und  Onld;  Nickel  und  Platin  bilden  die  Mittelglieder  zwischen 
diesen  Extremen. 

ö.  Im  oflenen  l^olarisationskreise  nimmt  die  PolariRation  für  Gold  und  Silber 
langsam,  für  Nickel  Hchneller,  für  Aluminium  am  ächncllsten  ab.  Für 
letzteres  Metall  zeigt  sich  nicht  nur  eine  äusserst  schnelle  Abnahme  der 
PalaiisatiOB,  aondern  es  tritt  sogar  nach  ^  —     Seconde  tSm  Umkehr 
im  electriseben  Verhalten  ein,  wenn  die  Electrolyten  KCl  nnd  KJ  sind. 
Ansserdem  demonstrirte  und  wläutertc  Herr  Gaebel  ein  mit  ssimmtsanrem 
Äelbyltttber  gefillltes  Prisma,  welches  sich  durch  seine  starke  Dispersion  ans- 
zdchoet. 

In  der  dritten  Sitinng  am  19.  Deoember  worde  zunächst  die  Beamten« 

wähl  vollzogen,  in  welcher  an  Stelle  des  bisherigen  Vorsitzenden,  welcher  eine 
Wiederw  ahl  nicht  annehmen  zu  können  erklärt  hatte.  Herr  Professor  Momber 
zum  ersten  Vorsitzenden,  st;ttt  des  letzteioii  Herr  Dr.  Sebepky  znm  ersten 
Schriftführer,  ausserdem  Herr  Oymnapiallolircr  Schnaase  zum  zweiten  Schrift- 
führer gewälilt  wurden,  während  Herr  ätadtrath  Helm  sein  Amt  als  steliTcr- 
tretender  \'orsitzen(l»'r  beibehielt. 

Der  letztere  hielt  sodann  einen  Vortrag  ulier  die  von  ihm  ausgeführte 
ellemische  Analyse  des  sich  in  dem  Hochreservoir  der  Praugenauer  Wasser- 
leitung bei  Ohra  absetzenden  Schlammes. 

Der  Schlamm  wui*de  bei  100°  längere  Zeit  getrocknet. 

100  Theile  desselben  enthalten: 

10^  Theile  feinen  Sand  und  Kieselsäure, 
62,M    „  Eisenozyd, 

85,17     „     Kohlensäure,  chemiscb  gebnnd.  Wasser  und  organische 
Substanz,  in  letzterer  sind  0,126  Stickstoff  enthalten, 

1,07    9  Kalkerde, 

0,14     ,  Magnesia, 

1/MI     j,  Thonerde, 
Spuren  von  Phosphorsänre. 


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XVllI 


Die  orgauisolicu  Substanzen  boHtiihon  aus  Huiuussäuro,  Qncllsäuio ,  Quell- 
BfttsBäare,  sehr  wenigen  Wurzclftserohen  und  anderen  nun  Theil  sorfollenen 
Pflanzentheilen.  Algen,  Pilze  oder  andere  lebende  pflanzliche  Organismen 
fohlen  in  dem  frisch  entnommenen  Schlamme,  ebenso  lebende  Diatomeen  und 
lobende  Infusorien. 

Die  Mit^liorlerzahl  <)or  Soctiou  boträgt  gegenwärtig  24  gegen  22  im  Vorjahre. 


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Bericht 

über  die 

$^it'9siiii^oii  cloi*  ffiKMlioiiiiHolu^ti  ^eotioit 

mr  1884 

erstattet  von  dem  Vorsitzenden  derselben,  J)r.  Abegg. 


Die  mcdiciniRclie  iScction  versammelte  äich  in  4  Sit-zungon. 

1«  SitasniitBr  am  l'!.  F*el>iiia,r. 

AnwcstiMl  17  Milglirtlci". 

1.  Herr  Dr.  Poolehen  deinonstrirt  oinigc  Präparate  von  Pombination  eon- 
srenitaler  Sy|)hilii<  mit  Kacliitis.  In  der  Didcussion  kam  auch  die  Phosphor' 
behaiulliing  tier  Hacliitiri  zur  Sprache. 

2.  Herr  Dr.  Pincus  sprach  ülier  J^chaiKlhuiir  «h  r  Ekhunpsie  (icbärender  mit 
Ilei.a.swa.Srferbailern  und  ihicn  prophylakti-clirn  Werth. 

3.  Der!'ell)e  zeigte  eine  EiweLss-Reaction  niittel.st  .bxKpUM^ksilber-.Iodkaliiini. 

4.  Herr  Dr.  Freymath  zeigte  und  I)e8praeh  ein  Präparat  von  primärem 
LuDgen-Krebs. 

ö.  Derselbe  demonstrirte  ein  Prtlpai'at  von  Aorten-Anenrysma. 

Anweeend  14  Mitglieder. 

1.  Herr  Dr.  Poelcheii  (h-uioiistrirte  und  erklärte  eiu  Präparat  von  Aueurysma 
der  Bauch- Aorta,  und  erörterte  die  is.raukheitf»-Symptoine  des.selben. 

2.  Derselbe  zeigte  rerschiedene  Präparate  von  rachitisclien  Gelenken  und 
fidflch  geheilten  Fractoren. 

3.  Derselbe  demonstrirte  ein  Präparat  von  Meningitis  nach  frfiherem  Wirbel- 
brache. 

4.  Derselbe  erklärte  ein  Präparat  von  roetastatiscbem  Carcinom  des  Henens 
bei  primärem  Magen-Carcinom. 

5.  Herr  Dr.  Scheele  giebt  ein  Referat  über  Koch's  Mittlieihingen  im  2.  Bande 
der  Pnblicationen  des  Reichs-Gesnndheitsamtes. 


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XX 


C.  Ken*  Dr.  Ahegg  besprach  einen  Fall  von  Trismus  neonatorum. 
7.  Herr  Dr.  Freymuth  stellte  einen  Fall  ▼on  femne  autographique  k  b 
Digardin  Beanmes  tot  (Urticaria  ikctitia).  . 

3.  SltKuiifir  am  SO.  Ootober. 

Anwesend  16  Mitglieder,  2  Giste. 

1.  HeiT  Dr.  Wallonberg  stellte  einen  Kraiikheit.<?fal]  von  Tumor  in  der  Nähe 
der  Wirbelsäule  mit  gleichzeitigen  nieniugitischon  Symptomen  vor. 

2.  Derselbe  demonstrirte  ein  Präparat  von  angeborenem  Herzfehler. 

3.  Derselbe  besprach  die  Wirkungen  des  Autippins. 

4.  Herr  Dr.  Po  eichen  demonstarirte  mehrere  Knochenpräparate. 

5.  Derselbe  seigte  und  erklärte  die  im  Bdchs-Gesnndheitsamte  gebrttachlicbe 
Methode  der  Rein-Coltur  und  der  Färbung  pathogener  Organismen. 

6.  Herr  Dr.  Loch  demonstrirte  ein  Präparat  von  Aneurysma  der  Baach*Aorta. 

Sitarans'  am  4tm  X>ecember* 
Anwesend  14  Mitglieder. 

1.  Herr  Dr.  Pineus  stellt  einen  Fall  von  Fibromjom  des  ütems  vor  mit 
relativer  Heilung  durch  subcutane  ErgotiD-Injectionen. 

2.  Ben  Dr.  Oehlschläger  demonstrirt  ein  Präparat  von  fibenäh%ein  Finger* 
S.  Herr  Dr.  Ahegg  zeigte  einen  Nierenstein  und  besprach  den  betreffenden 

Krankheits&ll. 

4.  Herr  Dr.  Freymnth  stellte  einen  Fall  von  Wandermils  vor. 

5.  Derselbe  zeigte  eine  enorme  Menge  von  Bpidermis-Schuppen  einer  Haut- 
kranken. 

6.  Herr  Dr.  Poelchen  sprach  fiber  die  heutigen  VerbandstofTe  nnt«>  Vo^ 

legung  derselben. 

7.  Derselbe  berichtete  über  einen  Fall  von  luetischer  Laryngitis  mit  Phleg- 
mone des  peritrachealen  Bindi^ewebes,  unter  Demonstration  des  Prä- 
parates. 

6,  Derselbe  demonstrirte  ein  Präparat  von  Kuochen-Abscess  und  ein  solches 

von  Milz-Ab.scess. 

y.  Herr  Dr.  Scheele  sprach  über  einen  complicirten  Fall  von  Bronchostenoae 
mit  Vorlegung  des  betreffenden  Präparates. 


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Beriohtigiuig. 


Aliert/itfmX'  Oei'cUscIiaft  In  Elbing  1884 

Saage,  Amtsgerichtarath  In  üanzig  

Wedding,  Bittergutabeslteer  In  GvIUm  |».  Dt  li^fla»  ....  1884 


A.  Mitglieder-Verzeichniss 


L  Februar  LSdS. 


L  Ehrenmitglieder. 


AlsMilflied  iD  die 
GeMDMball  auf- 
gaaomuen: 

AeieiAaek,  Dr^  StMrtsmlnitter  und  Ober- 
Präsident  der  I'rovinz  BrandeDbnrg, 

Kxcellenz  in  Potsdam  1H7H 

Gronau,  Dr.,  Professor  in  Üels  .  .  ,  ,  1880 
r.  RauB^,  Dr.,   Kaberi.  Bus».  Oebeim- 


i»th.  ExceUens  in  Moskau 


1866 


AU  MitKlleJ  iu  tlie 
flsMltechaft  »uf- 
genommeD : 

r.  SieMd,  Dr.,  ProfeHor  und  Oeh.-Balb 

in  >rünchcn  18!{5 

Strehlke,  Dr..  l)ir»'ctor  in  Diinzij;  .  .  .  ISÄI 
Wüber,   WUh.,  Dr.,  Frofeasor,  Geh.-Itath 

in  I«ipdg  1883 

V.  Winter,  Oeh.-B«tb,  Oberbfligemetater 

in  DMiiig  ISliS 


U.  OrdentUohe  und  oorrefpondirende  mtglieder. 

I  Aalkm.  ia  Mm 

I  lienjer,  Johanne»,  Cbeniiicer  in  Danzig  .   .  1879 

/{crtruiit,  A.,  IlentifT  in  Danzig  ....  1875 

,  liertraui,  IL,  Kaufuiuuu  in  Danzig  .    .    .  I87i) 

r.  Betite,  tSajnr  und  RlUngutabedtser  auf 

I  Kniiobki'n,  Kr.  NeuBtult,  Weatpr.  1876 

l{lhli„tl,fk;  Kvniqlirhc,  in  Berlin  ....  188*2 

iiieler,  Amtsralh  uuf  Dankau   1874 

Bider,  timju,  llittorgutsbesitzer  in  Milni  .  1878 

BiKhtf,  Oscar,  Kaufmann  In  Danaig  .  .  1878 
Boekttotttt,  Dr.  phil.,  njrmnuiallehrer  in 

NtMi.stu.lt,  W.sti.r   1882 

Bodiker,  Hauptmaua  in  Dauisi^   ....  1882 

Mkm^  Conunwaienrath  in  Dan/Jg    .   .   .  VäXSb 

Böhm,  M.,  Dr.  pbil.  in  Bonn  a.  B.    .  .  1884 

Holte nhage II,  Itnchlialtpr  in  Danzig  .  .  .  IHHO 
Borvhardt,    M'.,   Apothi-kor  zu  Bfivnt  in 

WcHtpr   1X78 

Borttiutf  Dr.,  Obmtabaarst  in  DanUg    .  1883 

V.  Borriet,  Oberst  a.  D.  In  WeiMenfels   .  liföt) 


Ategg,  Dr..  Medixtnnbntli,  Geh.  Sanität«* 
Ilaih  und  l>Irector  des  Hebeammen- 

loittitulti  in  Danzig  l8äG 

AMmiu,  Dr.,  Arzt  in  Dansig  .....  1874 
At^er^  Dr.,  6jiiiiMurfal*Director  in  Grandena  1872 
Attmnnn,  (Jerichtsrath  in  Danzig  ,  .  ,  1888 
Badt,  Bran<l-DirHctor  in  Dauzig  ....  1888 
r.  Baehr,  Major  a.  D.  in  Danzig     .    .    .  1878 

Bahr,  Pobiratb  In  Danzig  1877 

Bail,  Dr.,  Professor  iu  Danzig  ....  1K63 
liajohr,  Olx-r-Postcommifs.  in  KönigshiTg  1S74 
BarteU,  Uber-Staatsanwalt  in  Caa»«!  .  .  lHi3 
Berteü,  Capitaia  In  NenlbknraMer  .  .  .  1874 
Aarfell,  Hei»Heh,  Kanfiaann  In  Danaig  .  1878 
ifawM,  George,  Stadtmth  nnd  Oonaul  in 

Danzig   186.3 

Bamn,  Dr.,  (Jtiefarzt  In  Danzig  ....  18ti8 
Am,  EmU,  Kmfinann  in  Daudg .  .  .  188S 
Berger,  J,  J.,  »«adtmtb  In  Danzig  .  .  .  1878 


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XXII 


Auffr«n.  im  Jahr*  ; 
Braune,  P/ii/t^>/i,  KaiirmAnn  in  i lanzig  .    .  IHll 
hreflau,  OberatlieuteoaQt  in  Uau/.ig      .    .  188Ck 
Bredow,  Dr.,  8iuiIt.«Batb  tu  DMsig    .  .•1865 
Hritdüpe^  Haoptlebrctr  %.  D.  in  LanffBfiikr. 

(Correap.  Mitglied)  1866 

Hrttcks,  Gymnasialdirector  in  Marienwerder  18H1 
Brotiy,  Dr.,  Ojrnmafliallehrer  ia  Uraiidenz  18H3 
BHrau,  Wilk.,  Kwiftuuui  Id  Nmittedt  .  .  1873 
lliinneiiter,  Ingenieur  in  Danzig  ....  1884 
Carnvti»,  Dr.,  Professor.  Direotor  dm  itidt. 

GymiiMiiims  in  Danzig  1876 

Cn»pary,  Dr.,  Ftoflauor  in  Königsberg    .  1867 

Ckak9,  Stadtmtb  In  DMslf  1879 

daldi,  Command.  tnCiTltaVeeehla(CoiTNp. 

Mitglied)   18t>« 

( hatten,  J.  O.  R.,  in  Dansig  ....  1878 
Cfawiu»,  OlMrlftnter  m.  0.  tn  Dinsig  .  .  1884 
f'/of/en,  Kataster-Contaoleiir  In  KarthauH  .  1870 
Culm,  IleniKinii,  Dr.  med.  et  pliil.,  {'rofeH-nor 

in  Breslau.    (Corresp.  .Mitglied)     .  18H() 
Coawents,  Dr.  phil.,  Director  des  Westpr. 

PtovlDsiftUMiiManM  in  Iknsic  .  .  1878 
f/tf  Ctfpry,  Carl,  Knnftnnnnt         «.  D.  In 

Danzi);  »    .    .  1H77 

(.:waiina,  l'rufeüsor  in  Danzig  ....  1860 
Itamme,  Goninenieimtih  in  Danzig  .  .  .  1867 
/iarubokn,  0.,  Knulnann  in  Danzig  .  .  187S 
fhindsohn,  In'ffnr.  Kmifmnnn  In  Danzig  .  1882 
Pet/rifr  Wa.s«*»rbaii-li)ith  in  Danxtg  .  .  1873 
/fecrieitt,  Scbiffsbaiimeirtler  in  Danzig  .  .  18<k> 
I Herfdd,  lUtteigutobedtier  m  Prankenlielde, 

Kr.  Pr.  Stargardt  1879 

thAm,  Dr.,  Din-otor  der  ontoni.  (  i'<'sell.<«chftft 

in  .Stettin.    K'orresp.  Mitglied.)  .    .  1867 
Itokm,  Anton,  Dr.,  ProfeMor,  Direotor  der 

Zooloi^hen  Station  in  Nenpd  (Cor* 


reap.  Mitglied)  1876 

//iiiitnififili.  Uiifhlmlti-r  in  !>an/ij.(  .  1874 

lirawe,  RitttrgutsbeHit/.er  auf  HaMko^ctiin. 

Kr.  DwiBig  1868 

hMnmd,  Rentier  in  Dmsig  1867 


Hfjgert,  Dr.,  Oberlehrer  a.  D.  In  ÜMUtg  .  1840 
Hygert,  C.  M'.,  Instritiix'ntenm.  in  Danzig  1881 
Eftier»,  .Secrel.  d.  Kaufmannschaft  in  Danzig  1876 
Kkrkanit,  Begioningt-^nnmtli  In  Onnsig  .  1859 
r.  Brntthauten,  OberpritUient  d«r  Prorlnz 


Wi'Htpreiiflsen  1M79 

Eter»,  liealgymuaiiiallebrer  in  Danzig  .  .  1878 
hhhl,  KgL  Melio»tion»>Inip8etor  in  Danzig  1880 
Fahle,  ProftMor  In  Pown  1871 


Farne,  Or^  Krrinwundsrst  in  Dnasig  .  .  1878 


Fewgo»,  Dr..  Arzt  in  r>an7,?p  187K 

Fiacher,  Hentier  in  Hochwasser  ....  1866 
FUeeAarh,  RitteigutobMitsernnf  Londodionr 

bei  Vietaig  I.  P  1878 

v.  Flotoir.  Major  und  Diraolor  dw  Gewfllir- 

Kabrik  in  Danzig  1872 

Frank,  Amtagericbtsratb  in  Dnnzlg      .   .  1876 

Preitaff,  Dr.,  Ant  In  Dnnsig  1871 

Fretfviiitlt.  Ür  .  Oberarzt  in  Danzig  .  .  .  1876 
Fricke,  Dr.  phil.,  Benl-tijrmoastnUebrer  in 

DifBcbau   1881 

Fkiedlmider,  Dt.  med.  in  Dnnnig  .  .  .  1888 
Fritzen,  Kni»43«r.-Seefeldr  in  Neuitidt  1871 
Frohng,  Dr.,  Ob-r-Stabsarzt  a.  D.  in  Honn  a.  B.  1872 
Furstenherf],  Ahr.,  KnufmHnii  in  l>an/.ig  .  1876 


FiihM,  Prediger  in  Danzig  1879 

fW.  liMMleomtli  tn  Dnntig  1880 

Oaebel,  Buchhändler  In  Danzig  ....  1880 
Qehrkt,  H'..  Maurermeister  in  Duny.ig  .  .  1882 
Oerftch,  Dr.  phil.,  Landratb  in  >S<>hwetz    .  1878 


Qibiont,  Alex.,  jun.,  Kaufmann  In  Dansig  1886 
QieUtimiki,  Knnfinunn  In  Onnsig  .  .  .  1875 
Qlaeer,  Dr..  ännitfttanth  und  PhyailniB  in 


Danzig  1859 

OtaubiU,  II.,  Kaufknano  in  Danzig  .  .  .  1874 
Ohdheweki,  AmlagukMmXk  in  Donxlg  .  1881 
Qoetz,  Dr.  med.  In  Dnnsig  1882 

Gofdherff,  Max,  Kaufmann  in  Danzig  .  .  1878 
Guldiiiaun,  Kecht«ianwiilt  iti  Danzig  .  .  1882 
GoUMei»,  Marcun,  Kaufaiaun  in  Danzig  .  187S 
Oddatein,  Jvl,  Kantaann  tn  Dnnsig  .  .  1874 
QoHs,  Kri>i8kas8«;nrt>ndant  in  Dansig  .  .  1872 
Oomfif/soli'i,  Kaufmann  in  Dan/ij;  .  1875 

V.  OraM,  Friedruh,  KittergutslK'sitzer  auf 

Stanin,  Kr.  NoMtadt  1882 

V.  QreM,  BItteigntobeattser  auf  Kinntn  .  1878 
Qrej'fiii,  Telegraphendirector  in  Danzig     .  188*2 


(irenCeiifierff.  Roh.,  Kaufmann  in  Danzig  .  1866 
OrenUenherg,  Ed.,  Kaufmann  in  Danzig  .  1874 
Gn'M&odi.Or.,  Priwtdoemt  n.  d.  Unhronritit 


in  BoMi   1878 

Oroneniann,  Ritti'rgutsbesitzer  auf  Hubkau  1883 

Grotrian,  Rect«»r  in  SoMau  in  <  >Htpr.   .    .  1883 

Qrolp,  Rechtsauwalt  in  Neustadt     .    .    .  1871 


<Shrtm,  Dr.,  Regterungn-  u.  Ifedlcinnbrnlli  In 

Marienwerder  (Corresp.  Mitglied)  .  1877 
Grünau,  Dr.  tu«'«!,  in  Neustadt  WVstpr.  .  1884 
Haci-iu»,  übetstiieutenaut  und  Directur  der 

Artmerie-Werkititt«  In  Danzig  .  .  1881 
Ilaeekef,  Or.,Ph>r.  in  Jcnn(GoRMp.Milglied)  1868 
Hagemann,  Bttigennelstor  In  Dnnsig  .  .  1878 


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x: 


X 


AnfisciB.  int  Jahre 

llagtM,  Dr.,  ObantabMnt  ta  DMulg  .   .  1877 

Hanff,  Dr.,  Arzt  m  Danzig  1874 

ilarttngh,  Administnitor  in  Gr.  NoMin,  Kr. 

Stoip  i.  P  1«7J» 

tindam,  Kanfbuno  h  DMsig  ....  1867 
£fa«e,  Hurf»  Kaufmann  in  Dan/.ig  .  .  .  IH(?9 
Hasme,  Franz.  Kaufmann  in  Danzig  .  .  1H77 
//edinger,  Apotheker  in  Danzig  ....  iHTf» 
ffeim,  Ffriedriek,  jvn^  KttufiiMin  InDkozig  im) 
llflm,  0.,  Studtratb  in  DuaSg  ....  1866 
Umtdeverk;  Sudtratbii.MedleliMl-.4iMMor 

in  IHmztg  iKBö 

ft«m>ek,  OdMmar  Bam»tb  Ui  Alt«nburg 

(Comnp.  Mitglied)  1869 

l/^xor/x,  Dr.,  Stadtratli  In  Köoigsberg  .  .  1867 
Hertel,  Dcimrtementa-lliieraiTt.  Vett'rinär- 

Aaseaaor  In  l>snsig  Iti79 

Betetiel,  Ludgwfclrtmtli  In  Ottmic    .  .  1874 
Th>(><hr,  Buchhalter  in  INuutfg  .  .1877 

Herelke.  Frediger  in  Danzig  1HH4 

I*.  Heyden,  Dr.  pbil.,  Haupinuuin  z.  D.  in 

BiwkMikeim  b.  Frankfort  n.  M . .  .  1867 
UiUtbrandt,  Apotheker  In  Onaig  .   .   .  1883 

Hinze,  Dr.,  Arxt  in  Dan/ig  1869 

Htr^clu  Dr.,  I'rof..  (ieh.  Rath  in  Berlin    .  1847 
Hofmann,  Augutt,  AquarlenlMMriliMt  in 

Dwttig  •  187Ä 

ff'ifrnnnri.  Offn.  Kaufmann  in  Danzig  .  .  1H77 
Ho/uiann,  Adolph,  Kaufmann  in  Danzig  .  1«7H 
Hofmann,  Amtavonteber  in  Zoppot  .  .  ItiäO 
r.  BokembSM-Beitßer,  L.,  Fralbmr  In  Hall 

((.'orresp.  Milgliwll  18<;h 

Hohnfehl.  Dr.  pbll.  I^ngfnhr  bei  Danzig  .  1884 
r.  Homeifer,  lüttergut«beaitzer   in  titolp 

(Goffmp.  MilglM)  1848 

Haitz,  J.,  Kaufmann  in  Danzig    .    .   ■.  .1871 
Horn,  Dr.,  Fabrik-Diri^mt  in  Leopoldahall 

(Corresp.  Mitglied)  1868 

Bom,  Obcnntaiam  In  YvMf,  Kr.  Neoatedt  1878 
Bme  de  Cal^,  Maniola  In  YanaJIka 

((V)m"=ir  Mitpli»-(1)  18«« 

Uuteu,  i'ü8l*ecrflair  in  Dan/ig  ....  1874 
Jaeobeen,  Dr.  phil.,  Chemiker  io  Berlin  N., 

MMIatahaaiij  1870 

Jaeohxen ,  J.  ,Majnmtnvi-nt-alterl.S|Ma8a«iken, 

Kr.  Tr.  .Starganit  .  .  .  .  .  18H1 
Jantzen,  Of^ofnar,  Bemateinhändler  i.  Danzig  18tiU 
Jmuen,  Apoihekar  tn  Fr.  Uljlan  Oatpr.  1879 
Jattroir,  Dr.  med.  in  .Stadtgebiet  b.  Dana|g  1882 
Je»HriUa,  Dr.  med.  in  Stadtgebiet  bei 

l>uaig  1884 


Aaf8«ii.  m  Jahr« 

JeitUtck,  Dr.,  PriTatdooeBt  In  Kdnlgabai« 

(Corn>Bp.  Mitglied)  IHHO 

Le  Jolt,   Prof.  de  la  soc.  des  sciences  in 

(Jberbourg  (Correap.  Mitglied)  .  .  18ö7 
Jüneke,  H'.,  KanAnann  In  IlMialg  .  .  .  1872 
Jüncke,  Albert,  Kaufmann  in  Danzig  .  .  18S0 
Jiinij.  l'farr»T  in  Neii-F'alenchken,  Kr.  Berent  188^ 
Kafemann,  Buchdruckereibes.  in  Danzig    .  1867 

AoA/e,  Dr.  med.  in  Danzig  1884 

Karittky,   wiaflenaobafUlelier  Lahrer  am 

KadettenJiHiiif  zu  ('ulm  ....  18«  1 
Kanprzick,  Dr.  med.  in  Danzig  ....  1883 
Kauffmann,  II'.,  KaoflnanB  Dani%  .  .  lKfi9 
Kaufmann,  Gerichtarath  in  Daoalg  .  .  .  1874 
Katiti,  Rudolf'.  Rittorgutabcflitaer  la  Gr. 

KUntach,  Kr.  Berent  IHM 

Kayaer,  Aatronom  in  Danzig  185*.  l 

Ka^er,  Dr.  phll.  et  theo!.,  Domprobat  In 

Brealau  1878 

r.  Kehler,  Dircclor  de«  Verwaltungagerichta 

in  Marienwerder   1878 

A«W«r,  Dr.,  Dliaelor  in  Bocbum    .  .  .  1866 

Kettler,  Rentier  in  Danzig  1883 

Küxoir.  Dr..  RHaljrymnasiallehi-er  in  Dan/ig  1877 
Klatt,  Dr.  in  liamburg  ((jorresp.  Mitglied)  186« 
Kkm,  Herrn,,  Dr.  In  KiHo  (Goimwp.  Mitglied)  1878 
iOiesch,  Gymnasiallehrer  an  Pr.  ätargaidt  1881 
r.  Klinggräf,  H.,  Dr.  phil   in  Laagfilhr  bei 

Danaig  (Correap.  .Mitglied)    .   .    .  .1877 
Klaminffer,   Dr.,  In  Stuttgart  (Corrosp. 

Mitglied)  1876 

Knnrh.  Rt^alltbrer  in  Jenkaa  bei  Dana%  .  ISNi 

Külitz,  Dr.  med.  in  Danzig  IHNI 

c.  Kolkotp,  Kaufmann  in  Danzig  ....  1^78 
Xmifitalf.  KanAnann  in  Danaig  ....  188S 
Kornntaedt,  Apotheker  in  Danzig  ,  .  .  1884 
KoMnack,  Stadtrath  in  Dnnzip  .    .  IHH'J 

Krause,  Jolianne«,  Kaufmann  in  Danzig  .  1878 
i&«ta>iltr«ft!*m«  ta  StraabniK  in  Wealpr.  .  1874 
KreMmann,  Arthur,  C'onanl  ta  Daasig  .  .  1880 
KretHchmauii,    Dr.,   Director  dea  KflnlgL 

(rymnaaiums  in  Danzig  ....  1884 
Kreutz,  Dr.,  G7mn.-0berlebrer  in  Daaalg  .  1867 
ATW^r,  Dr.,  Ldurar  an  dar  VIctoTiaFSebnle 

in  Danzig  1886 

c.  Kriea,  Kittergutsbesitzer  auf  Kl.  Wao»- 

BÜem,  Kr.  Pr.  Stargardt  ....  1873 
Aroemer,  Dr.,  Dlreotor  der  IrrenanataH  in 

Neustadt  Westpr  1884 

Krvtiumr.    Kreia-Thirrarzt   in  Ro-senberg 

Weatpr  18.S4 


XXIV 


AuQ(«n.  im  Jahn 

Krüger,  E.  R.,  Maureruu^iatur  in  DaDzig  .  1869 
Kriger,  Dr.  pliil.,  Ldirvr  u  d«r  HaiidelB- 

acadt'mi*-  iu  Daiizig  iSh'i 

KruKi',  Dr.,  I'rov.-Si  linlrutli  in  Daiixi^;  .  .  I  '^T'.I 
Aün.-tfr,  Dr.,    I'iol.,  Gymuahial-ül'i'rlfbrtT 

b  Mtrienwerd«r  tüdl 

Kunatk  Director  d«r  stiMtiwben  Gm-  und 

\Vas«<cr\vi'rk<'  zu  Danzig  .  l'^Sl 

kume,  Ferd.  Mi^ur,  Klgb«».  uiir  Gr.  Jiolkati  li>M> 
l^aawer,  Uhmiuber  lo  DmixIk    ....  1877 
Lanipf,  Dr.,  PruressuT  in  IHuixig     .   .  . 
l.an(/f,  Lviiis.  Kaiifmarn  Ii  Marii-nlmr^    .  ts7!> 
iMtkoititki,  J^tininartlirfclor  in  Kawits^ili  . 
l^hmann,  F.  H'.,  K»ufmann  iu  Diuizig    .  Itjbl 

LeHt«n,  Thlennt  in  Daiueig  1»80 

Lentie.  Dr.,  OlKTfitubnarzt  in  Danzig  .  .  l!^72 
Leitzing,  Hauplznlluiuts-j\.ssisifnt  in  Danzit;  I>>7f^ 
huftolrl,  KaufiDann  in  Danzig  ....  1S75 
l^eyden,  Osror,  KmAauui  in  Dnniig  .  .  1880 
LichU  StadttNWratb  in  Danzii;  .  .  .  .  18H8 
f.it'iirnt'iiier,  fn>t'rf(.irstt.T  in  Oliva  .  .  .1^71 
JJepmann,  Bankier  in  Dauzig  ....  1^75 
Litntif  Stondesbciunter  in  Dwixig  .  .  .  187S 
lJet:tiu,  ApothfkiT  In  Danxlg     ....  1879 

t.in-iti,  Ht'inrtr/i,  Hr.  iixmI.  in  Düiizijx  .  1881 
I.inck,  Kittei^ubotiitzer  auf  .Sieozlau,  Kr. 

Pr.  Starganlt   1879 

UMdHtTf  Jostisratli  in  Dansig     ....  1868 

»*.  (/.  Lij>/"\  A|H)tL»k»r  in  Danzig  .  .  .  I'^»<"i 
LtHnai/rr,  Dr.,  Arzt  in  Danzi;,'  ... 

LticJi,  Dr.,  Arzt  in  Danzig   1H7.H 

htsitmkgf  Dr.,  (4ymnaainl-Dlniotor  in  Kuh» 

((.'om«ap.  -Mitfe'li.a)   imi 

Luke,   CtyinnaHiul  -  Ohi-rlfbrcr  in  Deutoch- 

Krune  W'osipr.     .......  18H4 

/^«dtor.  Prediger  in  KarÜinua    ....  1878 

l.ütU'ir,  Li'liriT  in  Oliva   1876 

Maf-I.'dii  Lirfihin,  I{itt<'rguUbeailxer  auf 

Kuscbau,  Kr.  Danzig    .....  I87i> 
Marter,  RitUsripilvbeidtxer  niif  Ruiilaii  bei 

Warlubivn,  Kr«ia  ^bwetz    .   ,   .  1877 

Malll-t)U.  K<  (litsan\viilt  in  iHuixig  .  .  .  1874 
Mauttharilt.  i*r»MligcT  in  Danzig  .  .  .  .1884 
Mer$Htalk,  Kaifi-rl.  Mascbineu-Ingt'uirur  in 


Neufkbrwaaaer  1K74 

Miirtiiiit,  Erster  Staatsanwalt  in  Danzig  .  IJ^TM 
Miiftiny,  Ju.Mtizrath  In  Danzig  ....  ISCil 
Mamii,  Kaufmann  in  Danzig  .....  1H7.') 
Ma*nnamn.  flr.,  Anet  in  Danxig  ....  188(1 

Mntsko,  Sfarllnitli  in  Daii/ijr  Is77 


Dehler,  Dr.,  i'rotV:*sor  iu  Kibiug     .   .   .  lätia  \ 


,  Aiifgrn.  im  ■l.ibr«' 

I  ifexcke,  E.,  Kanfnann  in  Daozig    .    .    .  1K71 
Me$ehedet  Dr.,  Direclor  d«r  KnuilMnanstalt 

in  RöaigsbMg   1872 

I  Mtiikf.  Major  in  Danzig  lH7ti 

Heger,  Alliert,  Kaufmann  iu  Danzig  .  .  187« 
.  ifeger,  Dr.  pbil .  Olierlehr«r  am  Gymnasinn 

tu  8eh««te  1882 

i  ilidiaHht  Dr.  med.  in  Hunmeratdn  Wwtpr.  188:i 

1  Mtchefsrn,  Apotheker  in  Danzig       ...  1870 

AJieike,  J.  F.  0.,  Kaufmann  in  Danzig  .    .  1877 

Mietzlag,  Uerichtsrath  in  Danzig     .    .    .  1881) 

Mitckeittki,  Pbotognph  tn  Danzig  .   .   .  1870 

Mir,  f "ommeizit  n-TJath  in  Danzig  .  .  .  1865 
kiöhit/f,  Karl,  Dr.,  l'rof.  in  Kiel  (Convsp. 

Mitglied)   1871 

Moeller.  Dr.  med.  in  Lit>bata«lt,  Ostpr.     .  187!i 
Mm^,  Prof.,  Oberlehrer  nm  Kgl.  Gym- 
nasium in  Danzig  1867 

Mtir»elli,  Ih  ni  i,  Prof.  in  MacenUn  (Italien) 


(t'orre.-i».  Mitgileii)  1.S71 

UvrvUz,  Dr.,  in  l'biladvlpbia  1>S<1 

Morwfts,  Mart^  Knuftnaan  in  Dnnzig  .  .  1879 
Monritc,  HV/A.,  Kaufmann  in  Dnnzig  .   .  187<> 

Hotln/l,  Oherlelirer  in  K"lni  I86U 


Müller,  Karl,  Dr.  in  iialiv  a.  5j.  (Currusp. 

MitglictI;   188!) 

MüHsterbery,  O..  Kaufmann  in  Danzig  .   .  1877 

Muxnf,'.  Wnig,  Fal.rikhesitzor  in  Dirsehau  18811 
Stigi'l,    Dr.,    rnifeasnr,  Ueal-fiymnasial- 

oberlebrer  in  Kibing   1811" 

SaturvrmenwhqftMtr  Verein  in  Rromberg  1881 

Neugehtiiier,  Dr.,  Doeent  in  Wai-schau  .  .  18H** 
Seumnnn,  Dr..  I>irfct<tr  der  buheren  TöcbU'r- 

achule  in  Danzig   1>U.') 

Kevmann,  Leop.,  Kanfmann  in  Danzig.  .  18X5 
Semnagrr,  Dr..   Prof.,  Geh.  Admiralltita- 

Kath  II.  l>ir«'rt«r  der  ! •iMilschcn  .<cr- 

warU;  zu  Hamburg  (Cum  .<«p.  .Mitglic<l)  l.'^Ni 
SSizel,  Otio,  Kanlmann  in  Danzig  .  .  .1871 

Sutliwanger,  Herrn,,  GcB.'Consul  in  Danzig  187l» 

OehltvhWtger,  Dr..  Arzt  in  Danzig    .    .    .  Isn7 

Oemler.  Dr..  (Jeneral-S^ecretair  in  Danzig  .  I.*^7."i 

Ohlert,  Dl.,  Healgymna(i.-Directtfr  in  Danzig  1^71 

Ottendorf,  P..  Kanfbann  in  Danzig  .  .   .  187-i 

i'tt'i.   Dr..  .Medieinalnith  in  Braunaobweig  l.'^.")7 

Otto.  Riilx  rt,  KHufmann  in  Danzig   .    .    ,  lt*75' 

(Hto,  StadtliaumeiatiT  in  Danzig  ....  1872 
r.  Pnhhidn,  Miqor  and  Ritlefgutobwitzcr 

auf  Lieltenlhifr  Iw'i  !>irhchan  .    .    .  |87t» 

i'»»iy,  Dr.  pbil.,  Jit-clwr  in  Javlrww  .    .   .  IHttl 


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XXV 


Aulkra,  in  Mut 
Pauirr.  H  ..  BramMeibMitz«ria8t  Albredit 

bei  Dsnzig  IHT'i 

PfniirT.  Dr.  med.  in  Danzig   1884 

l'eter»,  Dr^  Rectur  iu  Dauzig   1861 

Ptten,  Beatler  In  NenaebottlMd  ....  1880 

PHnhotr,  Stadtrath  in  Dnnzig     ....  1967 
PrUhuMt,  A..  Dr.  me.l ,  I'rof.  emer.,  Wirlcl. 
Staatisrath.  hlxeelleuz  in  Freiburg  im 

Bn  isgau  (Corratp.  Mitglied)  .   .   .  1868 

tymumtdimult,  FabrikbesUcer  in  Dknzig  1868 

Pieper^  Dr.  «Md..  äteboust  lo  Daaitg  .  .  1874 


l'hiruf,  Dr  ratil.  in  Danzig  188S 

Ptehti.  A..  Utttirgiitabesitser  aur  Lubocliin, 

Kr.  Soll  wetz  ISGH 

/Y<eAii,  B.,  RittergiitKbeaitzer  uul  Liclitoultiul. 

Kr.  Mariemraider  186U 


/Ma,  Bitteifntobceltser  »urKiastodeB  bei 

NftoMkes,  Kr.  Stiilnn  ....  1878 
Poboiciki,  Ksofinun  in  Danzig    ....  1878 

Ponlehen.  Dr.  med.,  Assistenzarzt  in  Danzig  |H82 
l'faetoriv»,  Dr.,  Profeusor  in  Könitz  .  .  1878 
Pn^tckof,  Probst  In  Tollmntt  ....  1884 
PretuH,  II'..  Bank-Direotor  in  Dlnobnn.   .  1872 

Radiie,  Dr.,  Dircrtor  des  Museums  und 
Wittel.  Stuutsnith.  K.\cellcnz  in  l'iflis 


(CotTvüp.  Mitglied)  1869 

RtMf,  M>N.,  Knnsigirtner  In  Dnndg  .   .  1879 

K^nlijiftHnnshnn  zu  Riesenburg  Westpr.  .  1884 
Rrirl.nni.  ih..  Profeeaor  in  Wien  (Correep. 

.Mitglied)  1868 


Rekkd,  Bitl0(gtittb«rfteer  wif  Pnparosln  .  1867 
IkkAeiAerg,  Rob.^  Kaufiaann  In  Oanidg  .  1874 

R'^ynrit:.  Ober-l*ostdirector  in  Danzig  .  1870 
Rir/,tfr.  I>r.,  Fabrik»>e,iiit/.er  in  Danzig  .  .  18(>7 
Hit-iert,  Abgeordneter  in  Ik-rlin  ....  1860 
Rinienf,  Graf,  Rfttengntsbes.  aaf  ?tangeo- 

Wr^.  Kr.  Sliihm  1879 

Üifil'  iimLt  I ,  Kl/.,  Kanfiiiann  in  Üanzlg  .  1870 
IMnnarker.  TU.,  t'onsul  in  Danzig  .  .  .  I8>^2 
r.  Aol^,  Rittmqgittsbcflitzer  auf  Smeotowicen, 

Kr.  MnrienwerdiT  1873 

Ratf>.  H'..  Dr..  Prof.,  (ienerahiizt  L  Cl  in 

D..-*<Un  «  orn'sp.  Mitglied)   .    .    .  1880 

RuMii,  Literat  in  Wriezen  1872 

Rimeker,  RittergnUbestbcer  auf  Kokoaehlwn  18H0 

Ainhel,  Kanfbaan  in  Dannig  1888 

Soilfiraxtier.  R.,  Kaufmann  in  Danzig  .  .  1883 
SahtnaHii.  HtnI.,  Kanfmunn  in  Danzig  .  .  1867 
SahmnuM,  <'arl,  Kuutmaan  in  Danzig  .  .  1875 
StudtH,  Mi^  a.  1).  In  Oanxig  .  .   .  1876 


AnllieB.  Im.  Jahr« 
Sander^  JA  F...   Kaufmann  in  tfambnrg 


(Conv!*!).  MitgliwI)  1H76 

Sander,  Büdcermeistcr  in  Danzig  .  .  .  1877 
Samter,  Dr.,  Sladtratk  in  Danaig  .  .  .  1876 
Sauer,  UflMgraph  In  Danzig  1872 

Sauerhcrinij,  Banit-Director  in  Danzig  .  .  1866 
Sehahna*ja/tn,  Gutsbeeitzer  zu  Altdorf,  Kr. 

Danzig  1882 

Seharf,  BuohUndler  In  Danaig  ....  1872 

Schefft^r,  Realgymnasiallebrer  in  Dnnxig    .  1878 

Sr/ieck'.  Dr.,  Arzt  in  Danzig  1870 

Sclieinerf,  Uiicbhändler  in  Danzig  .  .  .  18t>N 
ScheUer.  Apolbelcer  in  Danzig  ....  1882 
SfhdUmfi,  Oberpriridial-Batb  in  Danaig  .  1879 
i><  Itt  lhrii'ti,  JiiliiiK,  Kaufmann  in  Dansig  •  1877 
Sc/ie/ik  i/.  Dr.,  ( 'lit'inikcr  in  Danzig  .  .  .  1866 
Schimuu  lini  niiiti.    I'uhI- Dirjctor    in  Jena 

(Correnp.  Mitglied)  1865 

Schmdter,  Dr.,  Aist  in  Dansig  ....  1884 


SdurUtz,  Dr..  I^ebrar  an  der  Viotofiap 

Schule  in  Danzig  1885 

Schlenter,  Ilentier  in  Dai.zig  1868 

Sehiueter,  Realgymnasiallebrer  in  Dansig  .  187!) 
Scfmec/a/,  LanilHcliafifl-Secretair  in  Danzig  1868 
Schmidt.  A"<;ii-t.  Dr ,  (iymnasiallehrer  in 

Lauenburg  in  i'onimem  ....  1870 
SvhMaatte,  tichulamtscandidat  in  Dauzig  .  1888 
A^nomU,  Kaaflnann  In  Dansig  ....  188S( 
Srhtieidert  Dr.,  OberstalM-  und  R^mcnt«- 

Arzt  in  Dan/.ig  187<1 

SchneUer,  Dr.,  Arzt  in  Danzig  ....  1855 
SehnHAe,  Knnatgirtaer  in  SMmiM  .  .  188» 
SAoeiAerg^  Kanflnann  in  Dansig  .  .  1874 
Schißi'Jiirkp,  Ti.schlermei.'ster  in  Danzig  .  .  1882 
Sr/iofttlrr.  ( t ymna.-iinliehrcr  zu  l'r.  .'^targardt  18KI 
Scliorr,  F.,  Dr.,  überlelirer  in  Hiiü!<Iand  .  185S 
Sekravm,  Kanfinann,  Gr.  Boeobpol  .   .   .  1871 

Schreiber,  I^ebrer  in  Dansig  187i) 

Srliroeder,  Dr..  fCorr.-^]»  Mitglir.I' 

Srliuhert,  Dr.,  l*rof..  Olteriehrer  iu  Kulm  .  lSi»»> 
Schuck,    Ober  •  PostcasKirer    in  BroHlau 

(Com»p.  Mitglied)  1872 

Schult:,  Dr..  r^andflr.ist  in  Hildeabeim  .  .  1870 
Srhult:f.  Itealgymna.'^iullthn'r  in  Danzig  .  ISiV.) 
Schulz,  Scliifisrbedcr  iu  Neufalirwauser  .  .  1872 
«SrAtfM4iffff,RealgymnaaialoberlebrerinDansig  186K 

SlrAwr,  Kaufmann  in  Dansig  188(> 

Srhiistf^,  Dr  ,  Rentier  in  Danzig  ....  IHfii; 
Sr/nrarlz.  »rii..  ZimnuTinci^tiT  in  Danzijj  .  IHH-J 
Schicart:,  Alhtrt,  Kaufiuaun  in  Dan/.ig  .  1882 
Sehwei^ger,  Dr.,  iStabsarst  in  NeuAthnraooer  1880 


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XXVI 


im  J«hr • 

S^widup,  KaufuMuiD  io  Dmaiig  .  .  .  1870 
Smtumn,  Dr ,  Ptof.»  GynuHudal  Mraelvr  in 

Neustadt  Weil|ir.   1871 

Sriiinrf,  Dr.  SnnitätsraJh  in  Danzip  .  .  1853 
Senkjiie/,  <jittHbe«iteer  in  Wonneberg,  Kr. 

Danzig   Ib74 

S^fMer,  CooKctor  !■  BnmuHmrg  (Comtp. 

MitglicHl   ItffiO 

St'eirrrf,  Roh.,  Kaiifmiinn  in  Danzlp .  .  I87fi 
Sieirert,  Dr.,  I'rofesaor,  Direclor  der  westpr. 

Undwlrtb.  VcffsoebMtetlon  In  thuMig  1H77 

Simon.  Dr..  Arzl  in  Danzig  .  .  .  ,  .  1H7H 
Sttüieruir,  Kanftn  iiin  in  Danzig  .... 

Staeck,  Ad.,  (iuUlN.'ailzcr  in  Legitirietut  .  18^3 
/ttnrelb,  Dr.,  UedldMdMatMor  und  Ant  In 

fluuElv   1866 

Steenke,  Banratli  In  Buchwalde    .    .    .    .  IH'Jfl 

Steffen»,  Max,  Kaufmann  in  Danzig     .    .  1873 

Steffent,  Otto,  Kaufmann  in  Danzig  .    .    .  1877 

Sltmmig.      Fabrikberitser  la  DmuIk   .  1871 

Steimwig  R.,  jun.,  Chemiker  in  BoOnu    .  1878 

Stohhe.  fj.  F.,  Rentier  in  Danzig.    .    .    .  1868 

SttMe,  Franz,  Dr.,  Arzt  in  Danzig     .    .  1879 

Studttard,  f¥anei$,  KBafmami  in  llMiig  .  1877 
Shwburgert  Dr.,  Profettior  und  Hofrath  In 

Bonn  a.  Rh  fC'orresp.  Mitglie<l)     .  IS8<) 

Ütrebitzld,  Dr.,  Gymnaeiallebrer  in  Neustadt  1874 
V.  ShimpfeUt,  Landrath  In  Kulm  (C'orresp. 

MUglM)   1875 

Surhannerk-,  Dr.  med.  in  Danzifc  ....  1882 

ThorelK  I'rof.  in  Upaala  (Curresp.  Mitglied)  1875 

Tiede,  Fabrik-Direotor  in  Danzig    .   .    .  1880 

TomwabH,  Dr.,  Ant  la  DmbIk  ....  1870 

TbmwaMt.  8oliidkiiokl-Dir«otor  la  Duslg.  1881 


Aufgfn.  im  Jitlin 

Treichel,  A.,  Rittergutübesitzer  auf  Hoch- 

Palaidikeii,  Kr.  Bweni  ....  1H76 
Vnerting,  Dr.  med.  in  NattfabrirMMr  .  .  188U 
Wachoirski,  Ruihff,  Kreis8*»cr»'t«ir  in  BemC  18H2 
Wacker,  Oberlehrer  in  Marien w erder  .  .  ISU7 
iVadekn,  B«chDuaginilh  in  Daazig  .  .  .  1875 
Watteßieiy,  Dr,  Ant  io  DaDxig  .  .  .  ]"6& 
WAr,  Dr.,  Landei-DIvBetor  der  Pnvtax 

WentpriMiHsen  in  Danzijr  ....  1H7H 
Witnter,  Dr.,  Rabbiner  in  Danzig  .  .  .  187^ 
Wenter,  Pabrlkbedlnr  In  Dnoiig  .  .  .  1M7!» 
tt'ettke,  I.»andgfri('hts-Prä8ident  in  Meseritz  IS74 
Landgerichts-l'räHifirnt  /nOraadenK  1^1 
Wilke,  II.,  Kaufmann  in  Danzig  ....  liS72 
WiHkkr,  Dr.,  Obw-StalMarrt  la  Daailg  .  1H76 
Wirtludi«^,  »VA..  Kanftena  ia  Danzig  .  1880 
H'iVf.  Regieninga-Fcldmes.^er  in  I>anzig  .  1866 
Wittrien,  Gymnasiallehrer  in  Königabeig 

i.  Pr.  1879 

IFoff»  Kanfnaiia  ia  Daosig  1875 

Zarzek,  Dr.,  Arzt  In  Zoppot  1871 

Zevtchner,  Dr.,  Regiernngti-  und  Medicinal- 

Rath  in  Danzig  1K72 

ZiegeHJiagen»  KanAaaiui  ia  Dnnzlg  .  .  .  1875 
Ziegtur,  Dr.,  Sladtoath   nad  Aist  ta 

Neuteich  \X't\ 

Ziem,  Dr.,  Arzt  in  Danzig  l^'8ö 

IBmmema»»,  MttleBlNHiBMlaler  in  Danzig  1867 
SuMvnmtmn,  Reatiar  la  Okra    ....  1876 

Zhiimf^wnnn .Ohcr  Regif'ningi>ratlliaDnaiig  l!^7J' 

Zimmermann,  [n^tnienr  in  Danzig  .  .  .  188;J 
Ziegler,   Oberposldireotiona  -  Auiatent  in 

Danaig   1888 

Zgnda,  Lflbier  in  Stadial   1888 


B.  Mitglieder  der  anthropologischen  Section. 


Abeyg,  \)t.,  Med.-Rath  und  Gell.  Sanitätarath  in 
Daailg. 

Anger,  Dr.,  Gymna«lal-Director  la  Orandenz. 

Hail,  Dr  ,  l'rofessor  in  I>Rnzig. 

liajohr,  OberpostGomraissariutt  in  Kunig»berg. 

Hamm,  Consni  ia  Daaslg. 

Berger,  Kaufmann  in  Danzig. 

Rertlftuj,  Arcliidiaconii.s  in  Danzig 

Bramitoit,  Dr.,  Arzt  in  Danzig. 

Breirier,  J.,  Kaafknaaa  in  Saaifeld  ia  Ostpr. 

RuHch,  Rentier  in  Danzig. 

CkerafieTj  PfiMrer  In  Langeoan  bei  Fn^itaHlt. 


Clotten,  Kataster-Uontroienr  in  KnrMMua. 
Ci»mp«Mfz,  Dr.,  Dlreelor  des  Weit|ii«iiMlaelM'n 

Provinzial-Museum«  in  Danzig. 
CcachotCHki.  Amtavorsteher  in  Oliva. 
Uieckhoff,  liittergutsbeaitzer  auf  Lindt-nbutl,  Krei» 

Droit«,  Bltteigntabesitzi^r  auf  SaakoeoUn 
f.  Flansz,  I'farrer  in  Marienwerder, 
r.  Flotow,  Mjgor  in  Danzig. 
AvedSSiMfer,  Dr.,  Aiat  in  Daailg. 
'  Grentzenberg,  Bob.,  KauAnaan  In  Dandg. 
«.  Oraai.  Bittmgtttibeiltnr  nuf  Klaolo. 


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xxvn 


Arocalf,  BnekdnekaniiMrflMr  in  OMurif , 

Hofens,  Dr.  moil.,  OberstabMrxt  ta  DMStg. 
Haue,  R.,  Kaufmann  iu  I>tin/ig. 
Ilelm,  0.,  Sudtrstb  in  Daoxi«. 
ä«ititwerk,  Apotheker  In  Duudf. 
Botntf  Rittergutsbesitzer  auf  PempMl. 
Heitmann,  Fabrikant  in  Danzig. 
Ihlts,  J.,  Kaurmaoo  in  Danxig. 
Jorciteitf  M^omtmnnhvr  In  Spengkwakaa. 
Kafemann,  Buchdruckereib<>8itzer  in  UsBlIg. 
Kaufmann,  Wnlter,  Kaufmann  in  DMSlg. 
Kay  »er,  Astronom  in  Dnnsig. 
Kely,  Dr.,  OlMr-lled.-Bna  in  Oldenburg. 
A'aMlsr,  Bmitter  te  Duulg. 
Knimack,  Stadtrath  in  Dnosig. 
r.  AWe*,  Rittergutsbe8it»»r  auf  Kl.  Waosnien. 
Ltmpet  Dr.,  Profeeaor  in  Dauzig. 
I^emke,  FiioMn  Mtf  BoaUttni  b.  SmMiM  I.  Oetpr. 
Lemke,  R.,  Esqu.  in  New- York 
UaMttver,  l>r.,  Arzt  in  Dan/i^. 
t,4t/hH€jfer,  Oberlehnr  in  Danzig. 
Mat'Leam^  BltUtvnttbesItier  nur  RaeohMi,  Krell 
Dnasig. 

M'trrkfr.  R{ttergiitstM>8.  auf  Robtau,  Kr.  {MraretB. 
J/encke,  E.,  Kaufmann  in  Danzig. 
Momberg  Ph>feaaor,  Oberlehrer  In  Danzig 
MSOtTt  GoBMd  In  Duuiir. 
Münnterhfrg,  Knuflnann  in  Dnnslg. 
Sauck,  Rector  in  Schlocban. 
Oekhchtöffer.  Dr.,  Aizt  in  Dan/ig 
O/kmdolf,  Kmifhuum  In  Dnailff. 
tWOt  Stadtbaameister  in  I)ara%. 
Ptnner,  El^'ntier  in  Danzig.  ] 
feiert,  Dr.,  Rector  in  Danzig.  1 
Ifefer^  Dr.,  PMfeaaor  In  Dnnslir.  i 

C.  Mitglieder  der  Section 

fiHii,  Tk.,  Dr..  ProTemir  ta  Dnoslg. 

liergrr,  Joh.,  Kaufmann  ii.  ChemiktT  in  Dwutg. 
ihimmasch.  F.,  Buchhalter  iu  Danzig. 
Krer$,  U.,  Real-U/mnaaiallehrer  in  Danzig. 
/'VeyMHrt*,      Dr..  Obennt  In  Dnnslf. 
Onebel,  II.,  Buchhändler  in  Danzig. 
iireffin,  Telegraphfn-Director  in  Dan)!!^. 
HacciuB,  Willt.,  OberstUeutenant  und  Director  der 

Kgl.  ArlHIeito^Werkitatt. 
//dm,  0^  Stadtrath  in  Danzig. 
Ani/xer,  Joh.,  Dr.,  IVoffH-or,  Domprubst  in  Brealno. 
Sayter,  K.,  AatruDOui  in  Danzig. 
A'iMotr,  J.,  Dr.,  Rgal-Gymnnnhlkhrw  InDuzig. 
AVmst,  Mtnüm^  Ite.,  Ldoer  na  der  böherenTöditei^ 

•ohuto  In  Dna4f  . 


IM,  Apofhflker  ta  8aMoe>aM. 

Ptefin,  Rittergutsbesitzer  auf  Lichtenthai. 
Piehn,  Ritlergutsbesitzer  auf  I.nbo<'hin. 
htelchen,  Dr.,  Aaaiat«nz-Ant  in  Danzig. 
AOmw,  HatnlbeeHier  ia  Pr.  8lM|nidt 
Rirkert,  Abgeordneter  in  Berlin. 
Roeper,  Dr  ,  Profewor  Ic  Dannif, 
Rubehn,  Literat  in  Wriezen. 
Srheek,  Dr.,  Arzt  In  DusIg. 
8eh€mert,  Buchhändler  in  Danzig. 
Siliimmelpfennig,  l'ustdirector  in  Jenn. 
Schhemann,  Dr.  in  Athen. 
SdoMtM,  Lnadnefc.«anwalHlr  Ia  Dnazir* 
SfhuUer,  Dr.,  Afst  la  Daulg. 

'  Semnn,  Dr.  mrd..  Sanitätsrath  in  Daailf. 
Staberoir,  Kaufmann  in  Danzig. 
Starck,  Dr.,  Arzt  iu  Danzig. 
AeMuaty,  IL,  FalwfItbeiltMr  la  DtmOg. 
Steimmig,  R.  jun.,  Kaufmann  In  Onaslf. 
Sfri/iiir>ki,  Mait-r  in  Dauzig. 
Turnwnidt,  Dr.,  Arzt  in  Ihuizig. 
Wafker,  ObeiMnar  In  Mnileairerdcr. 
Wallenberg,  Dr.,  AfSk  Uk  Daasig. 
Wedding,    RittergtitabeaitMr   anf  Gnlblen  bei 

Deutsoh-Kjlau. 
Werner,  Dr.,  Rabbiner  ta  Dawdg. 
HetjiiKp,  Prediger  in  Daaiig. 
Wilke.  Kaufmann  in  Danzig. 
r.  Wintfr,  (leh.-Rnth  und  Ub«rbuig«rmeiater  von 
Danzig. 

Wüt,  Ikff.-FnldBeiMT  la  Daaidf . 

V.  Hrangell,  Bamn,  Kaiserl.  Rusaischer  .Staate-  . 
'  ratb  und  Gen«ral-( 'nnsnl  in  Dnnzig. 

I  Zaczek,  Dr..  Arzt  in  Zopput. 
I  Zeysing,  Werft- Dirertflf  In  Dnazlg. 

für  Physik  und  Chemie. 

Lamj/e,  II.,  Dr.,  PkofeMor  ta  Daasig. 
Uartekalk,  C,  Knleerlieber  MnedilaMiawhler  ia 

NeuCahrwasaer. 
Mtmber,  A.,  Profemor  ia  Danzig. 
MUett  A.  H'.,  Conenl,  lagenlenr  in  Daatiff. 
iViMMiami,  St.,   Dr.,  Tödttendial-Director  ia 
Danzig. 

Pf'annemclmidt,  K,  i>'al)rikbeaitz«r  iu  Dauzig. 
Sekeefer,  E.,  BeaMlyaiaaelnliehrer  In  Daaslf. 

Sihepky,  lt.,  Dr.,  Chemiker  in  Dan/ig. 
ScbnaaMC,  L.,  Gymnasiallehrer  iu  Danzig. 
Schumann,  E.,  R«al  -  üymnaaial  -  Oberlehrer  in 
Daasig. 

SSiegler,  Wilh^  Olier-Pattdir«etlom>8«CTetair  ia 
Daasig. 


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D.  Mitglieder  der  medicinischen  Section. 


Die  ilerivti  i>r.  Abetfg. 

AHkam. 
„   Baum,  Chpf-Antt. 
„  Farne. 

„   t}rmgniiith.  oiicr-Antl  iinil 

KTPia-riij-sikiiR. 
„  Priedländtr. 
„   Water^  ännlt&tD-RaUi  und 

..  Oofi:. 

„  Utiyen«,  Olier-Stabs-Arzt. 

„  Hanf. 

„  !lin:e,  Obcr-StalM-Anct  a.  D. 

„  Jendritn. 

„  Kohtz. 

„  -  Liittauer. 

Maamnann. 


Dif  Herren  Dr.  UehUchläger. 
««  PenntT, 

„   Pieper^  Stelm-ARt. 

„  Pinciia. 
„  l*"('/rl"'i>. 
„  titheeU'. 
ff  S^inditr. 

Schneller, 
„   .SV//»(«n,  SanttÄta-IbUh. 

„  äSimoii. 

„    Starck,  Nfcdifiniil-KaUi. 

„  Siii/iauiiff:. 
,.  'runnrnldt. 
.,    \\  allenhertj. 
„    If  Viiil7«r,  Ob«r-8tob»-Arst. 
„  ^SnucAMTi  Regl«rnngt>  ttnü 
Medieliuü'Batb. 


E.  Mitglieder  des  Vorstandes  der  Gesellschaft. 

Fllr  das  Jnhr  «ind  <rf\välilt  worden,  alt: 

Diii'ftor:  i'ioleHsor  l>r.  //nt/. 

Vicedirector:  Geh.  äanitätsratb,  Mfd.-R.  l>r.  Abeijg. 
tjccnidr  dir  tnnere  AngelcgienheltMi:  öaoltiUnfttli  Dr.  Semom, 

Secrelair  für  aussen*  AiifTt-I.  ^'<  nlRi(fn:  Dlrector  Dr.  Conwentt» 

SohHtzmi'tsU^r :  Stadtnilli.  (  ousul  George  Baum. 

Bibliothekar:  Astronom  Kaif»er. 

Ordnw  der  Vortrage:  ProfeMor  Momher. 

Intpeetor  des  pbjratkalisehen  Gabineta:  PtofeMor  Dr.  Lampe. 

Hauslnspecfiiv    Fnhrikbesitzer  lYntinenst  htnült. 

iDKpector  der  antbrop.-etbnograpbischeii  äamiatung:  Dr.  med.  Limmer. 


Vorallaender  der  anthrop.  ethiMgr.  Heetion  bt  Dr.  med  Ummer. 

VorsiiztMvIcr  der  Section  für  Physik  iind  ('hemie  ist  Prof.  Momher. 
Vontitzender  der  medicinbcben  Section  ist  Geh.  Sanitätarath  Dr.  Ahegg, 

Xitihellniiyen  über  Penonalrerändenuigeii  der  Mitglieder  bitten  wir  au  den  Director 
der  QeMlltcluifll  elRnuiendeB. 


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Verzeichniss 

im  Jahre  1884  durch  Tausch,  Kauf  und  Schenkung 

erhaltenen  Bücher. 


Yokohaiua.    |)putscht'  Gesell^scliaft  f.  Natur-  luul  Völkerkiiiido  OsUsions. 
Mitlheilungen  II.  30,  31.    Yok.  1884.  4. 

BellDSrieti. 

Hrüfsol,    Socic-tt'  entoiiiol,  (U*  lielgiqtio. 
Annalcä.  Tom.  27.  Br.  1883.  8. 
Bolletin.  S^r.  3.  No.  28—40.  8. 
Obsenratoire  B. 

Anuales.  Vadcmecuin  do  TaBtron.  |iar  Honzeaii.  Kr.  1882.  8. 
Bibliographie  giHicral«  dß  ra^troii.  iiar  Hoiizoaii  ol  Ijanoas^tcr.  Tom.  i. 
Br.  1882.  8. 

Annales  de  Vobser^Mt.  N.  S.  Tom.  4   Tom.  5  fa.4c.  1.  2. 
Br.  1883,  84.  4. 

Obeerratioiifl  mi'toor.  faite»  mx  stations  intornat.  dola  IMf,  4anii.  I88(). 
Br.  1884.  4 

IMa^rramuie!»  ilu  iii4^taor(^reph(>  vnn  Ry»s<4lK'rfrln'.  Ann.  18*9  —  82. 

Br.  18.-1.^.  Ibl. 

Annuairo  do  lol.scrv.  lxsi>-84.  4J»— r>l  Ann.  Ur.  1881—83.  H. 
LiegO.    S(ni('ti'  fffolnp-.  ih'  l>t'lLn<|U('. 

Annalt-ü.  Tom.  S*.   1881—82.  L.  1881,  82.  s. 

Oo  II  ti*«l -^iiio  1 'i  i. 

Taeultava.    Observatüiio  aäti'oii.  iiacional. 

Annnario  1885.    Mf^xico  1884.  8.  (2  Kxnaplaie.) 

I>&iieiimi*k. 

Kopenhagen.   K.  Dänische  Akademie  der  Wiss. 

Orersigt  over  del  K.  D.  Vidensic.  selKkab»  rorhandl.  i.  Aar.  188n 

No.  8.  1884  No.  1.  2.  Kj.  8. 
M^oires,  6.  S<«r.,  Vol.  1  No.  9,  10.  Vol.  2  No.  0.  KJ.  1883,  84.  4, 


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xzx 


Socitftd  roy.  des  antiqiuures  du  iioid. 

Aarboger  1883  H.  2—4,  1884  H.  1—3.  Kj.  8. 
Tillaeg  fop  —  1882,  for  —  1883.  Kj.  8. 

1  ><Mitf-s<»lilaii<i  iiiid  <>ei^toi*i*eioli«Uiig«i.rii. 

Altcnburg.    Naturforscheini'-  (Jrst llschaft  etc. 

Mitthoilungen  ans  d.  ÜBlcrlaiulc.    N.  F.  Bd.  2.  Alt  1884.  8. 

Catalotr  dor  Bibl.  —  Alt.  1H84.  8. 
Berlin.    K.  Pienes.  Akaflcniie  tl.  WissonscIiaCten. 

Sit/.nri^'r^lMTiclilo  No.  aH-ö;},  1884  No.  1— HO.  B.  8. 

Aliliandhmgeii  aus  d.  J.  1883.   B.  1Ö84.  4.  . 
Goiscllscliaft  natuiTov.-i('l).  Frciindo. 

Sitzungsberichte  iu  d.  Jahre  1883.  B.  1883.  8, 
Physikalische  Gosellschailt. 

Fortschritte  d.  Physik  i.  d.  J.  1880.  86.  Jahrg.  Abth.  3.  B.  188.^.  8. 
Hydrograph.  Amt  der  Admiralität. 

Annalen  der  Hjdr.  u.  marit.  tfeteor.  Jahrg.  12  No.  1—12.  B.  1884.  8. 
Deutsche  geolog.  Gesellschaft. 

Zeitschria  Bd.  35  H.  4.  Bd.  36  H.  1,  2.  B.  188.%  84.  8. 
Deutsche  cntomol.  Gesellschaft. 

Deutsche  cntom.  Zeitsclirift.  Jahrg.  28  H.  1,  2.  B.  1884.  8. 
Botan.  Vorein  f.  d.  Prov.  Brandenburg. 

.Jahrg.  24  f.  1882.  B.  1S8.S.  8. 
Verein  z.  Bcförd.  d.  Gartenbaues. 

Gartenzeitung  1884  No.  2-52.    ß.  1884.  8. 
Bonn.    Naturliistor.  Verein. 

VeiliaiHllungen,  Jahrg.  40  H.  2,  Jahrg.  41  II.  1.    Bonn  1883,  84.  8. 
Bremen.    Naturwi?«s.  Verein. 

Al)handlungeii.  Bd.  8  II.  2,  Bd.  9  H.  1.    Br.  1884.  8. 
Breslau.    Sehlos.  (ies.  f.  vatcrl.  Cultur. 

Jaiircsbericht  Gl.  Br.  1884.  8. 
Verein  f&r  das  Museum  Seliles.  Alterthümer. 

Bericht  52— 5C.  Br.  1883,  84.  8. 
Verein  fTu-  Schles.  Insectenknnde. 

Zeitschr.  f.  Entomol.  N.  F.  H.  9,   Br.  1884.  8. 
Budapest.  K.  Ungar,  natnrw.  Gesellschaft. 

Abhandlungen. 

Kultirtflt  nöT^nyeink  betegs^L  irta  Buza  Jrfnos.  Budap.  1879.  8. 

A  magyar  allattani  irodalom  ismertet^   1870  —  tOl  1880  —  ig, 

liez.i'i  (»lag.  irta  Daday  Jcnö.  B.  1882.  8. 
Oheni.-physiol.  Unters,  der  eharact.  Tabakssorten  Ungarns  T.  Kosatlbij. 

Im  Auszugs  au.s  d.  Ung.  überfragen.  B.  1882.  4. 
A  magyar  birodalom  zazmu-flor^ja.  irtaHazslinszky  Frigyes.  B.  1884.  8. 


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XXXI 


Utmatatifo  Ibldnii^iioss^^gi  hoIrnK^hattfrozasokra.  irtu  Schonzl  Guido. 
B.  1884.  8. 

rfimitalas  fbldraizi  luvynu'gli.itHrozadokrJi.  irt.i  (mhIit  Lajos.  H.  1883.  8. 
Math.  II.  iinlnrw.  I><  rii'iile  aus  Uiignni  (Frühiidi).  Ocfc  18H2bi.H 

Juni  1883.    ß.  8. 

Brfiiin.    Naturforscher- A'eroiu. 

Verhandlungen  J3d.  21.  Jahrg.  1882  H.  1,  2.    B.  18«3.  8. 
K.  K.  >fähr.-Schles.  Ges.  zur  Beförd.  d.  Ackerbaues. 
Mittheilungen  IS^-}.  Jah;g.  63.    Br.  4. 

Cassel.    Verein  f.  Naturkunde. 

Berieht  31.  lSS3->^4.  C.  18s4.  8. 

Be.4tiuiinu]ig  d.  ei-diiia«rn.  Inklination  \.  Ackermann.  8. 

Re|K'rtorinm  der  hmdoskundlicheu  Litteratur  1'.  Ca8.<nl  v.  .^rkeniianu.  f*» 
Chemnitz.    Naturwiss.  Gesdl.sehaft. 

Bericht  i».  Ch.  1884.  8. 

Danzig.   Westpreuss.  Prov.-Muaeum. 

Bericht  nher  die  Vcrwaltuii);  il.  natiirhicitor.  n*  arehüol.  Sauiiiiluiiif. 
Jahrg.  18H3.    1».  4. 
Ailg.  (Tewcrhevt'rein. 

Jahre»l>cri<-i.t  lH,s:{-S4.    1).  1884.  8. 

I^ariQStadt.    \'oroin  f.  Knlknmlc. 

XfjtizMatt.  4.  Folge.   H.  4.  I).  18K3.  8. 

I'rcsden.    Naturw.  Gesellscli.  Jsis. 

Sit/.uugsl.erichte  18«:}  .Tuli  -]>ec.,  18^4  Jan.—Juui.   Dr.  18H3,  84.  8. 
Gesellrichart  f.  Natur-  u.  Heilkunde. 

.lahrosl.eficht  1HH3— 84.   Dr.  1884.  S. 
Dürkhoiuj.  Pollicliia. 

Jahre.shcricht  40—42.   I).  1SS4.  S, 
KIberfeld.   Katurwiss.  Verein. 

JahKBbericbt  H.  6.    K.  1884.  8. 

JahKBb.  1851,  H.  2  1853.   Jabmab.  2.    K,  I88f).  8. 
Emden.  Natnrf.  Gesellacbaft. 

Jabresbericht  68.  Jabrg.  1882—83.    K.  1884.  8 
Erfurt.  K.  Akademie  gemeinnKtz.  Wisj^nachafteii. 

Jahrb&cher.  N.  F.  H.  12.  E.  1884.  8. 
Erlangen.   Phyg.-mcd.  Societat. 

Sitzungsberichte  H.  15.  1882^ H.-].   K.  1883.  8. 
Frankfurt  a.  M.    Senekcnb.  naturf.  Gettellschan. 

Bericht  1882—83.  Fr.  18HP>.  8. 

Abhandlungen  Bd.  1.%  fl.  3,  4.    Fr.  ISS4.  8. 
Phy,<ikal.  Verein. 

Jabresbericlit  1882—83.  Fr,  8. 


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zxxu 


Frankfurt  a.  0.  NatnnriaB.  Yereiii  des  R^.-Beiirk.  Frankfort. 

Honatl.  Mittb.  Bd.  1  No.  2—6.  Jahig.  2  No.  1—7.  1884,  96,  8. 
Frelbnrg  i.  B.  NatorforBchendc  Gesellmshaft. 

Bericht  Qber  d.  Verhandl.  Bd.  8  H.  2.  F.  1884.  8. 
GieBBcn.   0))crhess.  Gesellscb.  f.  Natnr«  o.  Heilkande. 

ßcricht  23.    G.  1884.  8. 
Görlitz.    Oberlausilz.  CosoUsch.  d.  Wiss. 

Magazin,  neues,  Bd.  59  H.  2,  Bd.  60  H.  1.  G.  1883»  84.  8. 
Xaturl'oisch.  (Jescllschaft. 

Al.liandinngen  Bd.  18.  G.  1884.  8. 
(Güttingen.    K.  Gesollsch.  d.  Wies. 

Nachrichten  aus  dem  Jahre  1883  No.  1—13.  G.  1883.  8. 
Graz.    Naturw.  Verein  f.  Steiermark. 

Mittheilungen  Jahrg.  1883.  G.  1884.  8.  (Bd.  20.) 
U.  Repcrtorium  aber  sämmtl.  Vorträge  d.  Mitth.  Bd.  1—20.  G.  1884.  8. 
Yerem  d.  Amte  in  Steiermark. 

MittheilungeD,  Verein^jabr  1883  (Jahrg.  20).   0.  1884.  8. 
G reife wald.  UniTersität. 

51  Dissertationen  a.  Indices. 
Naturwissensch.  Verein  f.  Neu^Vorpommem  u.  Rfigen. 
Mitthoilnngen  Jahrg.  15.  Berlin  1884.  8. 
Halle  a.  S.    K.  Leopold.  Carol. -Deutsche  Akademie. 

Verhandlungen  B«i.  44,  4.5,  4<3.    Halle  188?,,  84.  4. 
Leopoldina  H.  11)  No.  2.^,  24.  H.  20  No.  1—22.  H.  1884.  4. 
Verein  f.  Erdkunde. 

Mittheilnngon  1883,  H.  1884.  8. 
Xatur\vi:?9.  Verein. 

Zeitschrill  f.  d.  gesamnit.  Naturwissenscii.  1883,  1884.  —  Aug.  8. 
Naturlorschendc  (Jesellscliaft. 

Abhandlungen  Bd.  10,  II.  1,  2.  Jhg.  1883,  84.  4. 
Bericlit  ül»cr  die  Sitzungen  i.  J.  1883.  H.  1884.  8. 
Hamburg.   Naturwisäensch.  Verein  Hamburg-Altona. 

Abhandlungen  aus  d.  Gebiete  d.  Natnnr.  Bd.  8.  H.  1—3.  H.  1884.  4. 
Naturhist  Museum. 

Bericht  f.  1883.  H.  1884.  8. 

lieber  einige  Afr.  Reptilien  etc.  d.  naturh.  Mus.  H.  1864.  8. 
Deutsche  Seewarte. 

Aus  d.  Archiv  d.  D.  Seewarte.  Jahrg>  4.  1881.  H.  1884.  4. 
Meteor.  Beob.  i.  Deutschi.  Jahig.  2,  3, 4.  1879, 80, 81.  H.  1881—88.4. 
Monatl.  Uebersicht  d.  Witterung.  1883  April — Deo.  u.  für  jeden  Monat 
1883.  1884  Jan.— Juni.  4. 
Hanau.    Wetterauische  Ges.  f.  d.  gesammte  Naturlebre. 
Katalog  der  Bibliothek.  H.  1883.  8. 


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XXXIU 


Hannover.    Mikroskop.  Vcrem. 

Jahresbericht  '2,  1881—82.  H.  188^.  8. 
Ueidelbcrj^i^.    Naturhi^t.  moil.  Verein. 

Verhamllungen  N.  F.  Bd.  3  H.  3.  H.  1«Ö4.  8. 
Jcua.    Metl.-iiaturw.  Gesellschaft. 

.roiiaische  Zeitschr.   Hd.  17  II.  1—4,  ßd.  18  il.  1.   J.  1884.  8. 

Sitzuiigtsbcrichtc  f.  1883.  J.  1884.  8. 
Innsbruck.    Naturw.-med.  Verein. 

Berichte  Jahig.  18.  1882-83.  I.  1883.  8. 
KieL  Natnrwiss.  Verein  f.  Schlesir.-HolBtem. 

Schriften.  Bd.  5  H.  2.  Kiel  1884.  8. 
Klagen  fort.  Xatnriiistor.  Landeemneeam  von  Kämtkcn. 

Jahrbuch  II.  KJ.    K.  1884.  8. 

Bericbl  fiber  d.  Thitigkeit.  1883.  K.  8 

Diagramme  d.  niagnet.  n.  meteor.  Bcob.  1882 — 83.  fol. 
Klansenburg.    Botan.  Verein. 

MagAar  növenytanilapok  (A.  Kanitz)  7.  Kvf.   Kuluziiv.  1883.  8. 
K.önigr*ber{r  i.  Ostpr.    Physik.- Uekon.  (Jcsrll^ichart. 

Schriften.  Jahrg.  24  Al)th.  1,  2.  K.  1883,  84.  4. 

Bericlit  ni>er  d.  Thätigkeit  i.  J.  1884.  4. 
Alterthumsgesellsch.  Prussia. 

Sitiangsberichte.  49.  Vereln^jahr  1882—83.    K.  1884.  8. 
Krakau.   Akademie  d.  WissenBch. 

Rozpmwie.  Tom.  11.  Kr.  1884.  8. 

Sprawozdanie.  Tom.  18.  Kr.  1884.  8. 
Bühm.  Leipa.    Noitlböhm.  Exciirsions^Club. 

MiUheilnngen  Jahrg.  7  H.  1—4.  B.  i.eipa  1884.  8. 

Wnrm,  die  Teufelsmauer  zmt.  Oschitz  u.  Bdhm.  Aicha.  1884.  8. 
Leipsig'    Naturtorscli.  Oesellschaft. 

Sitzungsberichte  Jalirg.  10.  1883.  L.  1884.  8. 
Museum  f.  V  ölkerkunde. 

Bericht  11.  ISH.'J.   L.  1884.  8. 
Linz.    Verein  f.  Naturkunde  i.  Oesten*.  ol>.  d.  Kn?!. 

Jahresbericht  13.  L  1883.  8. 

Lübeck.    Vorstchersehart  d.  Naturalicnsauindung. 

Jahresbericht  1883.  4. 
L&nebnrg.  Natanriss.  Verein. 

Jahnshefte  9,  1883—84.  L.  1884.  8. 
tfarburg.   Oesellschaft  s.  Beförd.  d.  gesammten  Naturwisdeuschaften. 

Sitaungsberichte.  J.  1882,  83.  M.  1883,  84.  8. 
München.   K.  Bayer.  Akad.  d.  Wissenschaften. 

Sitzungsberichte  1883  H.  3.  1884  H.  1—3.  .M.  8. 

Abbandl.  d.  math.-ph/8.  CK  d.  Bayer.  Ak.  Bd.  14  Abth  3.  Bd.  15  Abth.  1. 


XXXIV 


Radlkofer,  üb  d.  Metliod.  i.  d.  bot.  Systematik.  M.  1883.  4. 

Franz  y.  KobcU,  eine  Denkschrift  v.  Haoshofer.  U.  1884.  4. 

Gedächtnissrede  auf  Th.     Bischoff  gh.  v.  Kupfer.  M.  1884.  4. 

V.  liamont,  ÄBtron.  geod.  Beetimmungen,  10.  Snpplbd.  d.  Annalen  d. 
Mftncb.  Sternwarte.  M.  1871.  8. 

Nachträge  zu  d.  Zonenbeob.,  14.  Snpplbd.  M.  1884.  8. 
Münster.   Westpb,  Verein  f.  Wies.  u.  Kunst. 

Jahresbericht  12  f.  1883.  M.  1884.  8. 
Neu  Brandenburg.    Verein  d.  Freunde  d.  Natiin^eschichtc  i.  Melclenburg. 

Archiv.  J.  37.   IMxn.  (in.«=trow  1883.  8. 
N  eu8  tu  d  t  -  K  b  0  r  s  w  a  l  d  u.  Forstakadcniie. 

Beob.-Ergebnissc  1H83  No.  7—12.  1H84  No    l— (].   IJerlin.  S. 

.Tnliresl»ori('ht  fil).  d.  Jk»ol».-Ei-gcbD.  Jahig.  9.  I8Ö3.  Berlin  1««4. 
Trag.    K.  iiolim.  (i(^s("llscli.  <1.  Wiss. 

Beobaciitungen,  a.stroii.,  uiagn.  u.  muteur.  d.  K.  K.  Sturnwartc  i.  J. 
1883.  Jahrg.  44.  Vr.  4. 
Verein  ,,Lotos". 

Lotos,  Jahrb.  f.  Naturw.  IJd.  t>.  Vi:  1884.  8. 
Listy  chemick^,  Röckn.  8.  Ciclo  1—10.  1883,  84.  Pr.  8. 
Begensburg.   ZooL^mineral.  Verein. 

Correspondensblatt.   Jahrg.  37.  R.  1883.  8. 
Reichen  baob  i.  Vogtl.  VogtlSnd.  Verein. 

Mittheilnngen.  R.  1884.  8. 

Jahresbericht,  16,  der  Philomathie.  1884.  8. 

Beilage  z.  4  H.  d.  Vogtl.  Vereins:  Hesse,  die  erloschenen  Vulkane 

Dciitschl.  4. 
Reichen  berg.    Vorein  der  NaturlVeunde. 

Mittheilungeu.  Jahrg.  l.ö.  R.  1884.  8. 
Schwerin.    Verein  f.  Mcklenb.  Geschichte  u.  Alterthumskiuide. 

Jahrl»iu'her  und  Jahresberichte.  Jahi^.  49.  Schw.  1884.  8, 
Öoiidersliaiiseii.    JJotaii.  Verein. 

Iriui.-^eliia.  Jaiirg.  ^  Nd.  11.  12.  Jahrg.  4,  No.  1  — 9.  Soud.  1883,84.15. 

Dcut^clii:  bot.  MoiiaL-sehrilt  1^<83  No.  3,  ß. 

Abhandlungen  d.  Irniist-hia  H.  3,  pg.  1— .32.  S.  8. 
J^tras.sburg  i.  K.    Socirte  des  Riitiues   agric.  et  arts  de  la  liasse-A Isac«. 

Bulletin.  Dec.  1883  -  Oct.  1^k4.  S. 
Uniyersität. 

19  Dissertationen. 
Stuttgart.   Wfirttemb.  naturw.  Verein. 

Jahreshefte.  Jahig.  40.  St.  1884.  8. 
Tri  est.   Societa  Adriatica  di  sdenze  naturaU. 

Bolletino.  Vol.  8.  1883.  Tr.  1884.  8. 

Atti  del  Mttsco  Civico  di  storia  naturale.  Vol.  7.  Tr.  1884.  8. 


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XXXV 


Wien.  K.  K.  Akademie  d.  WieseiiBcbafteii. 

Sitzungsberichte.  Hatli.  natnrw.  Klasse. 

I.  Bd.  88  IL  1-5.  Bd.  80  H.  1—5.  Wien  1883,81. 

II.  ^  88  H.  1—5.    „   85)  H.  1—5.  — 
JJl.   ^  87  H.4.  6.     ^  HM  rr.  1-5. 

„  8ü  H.  1,  ~" 

K.  K.  ifrulüfT.  KeielisansUilt. 

.Ialu-1».  188;-i  Xo.  4.   1884  No.  1—3.  W.  8. 

V.  rlw.ndlungen.  Jahrg.  188;i  No.  10— 18.  Jahrg.  1884  No.  1—12.  W.  s. 
K.  K.  Zool.  ))ot.  Güsellächaft. 

Mittheiluugcn  1883  Bd.  38.  W.  1884.  8. 

Polzeln,  Bras.  Säugethiere,  Beilage.   W.  188a.  8. 
K.  K.  geogr.  Gesellschaft. 

MittbeUnngen.  N.  F.  Bd.  lö.  W.  1880.  8. 
Anthropol.  Gesellschaft. 

Mittheilnngen.  Bd.  13  H.  S,  4.  Bd.  14  H.  1-3.  W.  1883,84.  4. 
Verein  xnr  Verforeitang  naturw.  Kcniituisso. 

Schriften.  Btl.  24.  1883—84.  W.  1884.  8. 
Gartenbau- Gesellschaft. 

Wiener  illustr.  Gartenzeitung  1884  Ko.  1.  W.  8. 
Uestcrr.  Gcsellsch.  1".  Meteorologie. 

Zeilschrift  1884  —  Dccl.r.   W.  s. 
Wicübaden.    Nassau.  Verein  f.  Naturkunde. 

Jahrbücher  Jahr^'.  'M'k   W.  18H3.  8. 
\Nürzburg.    Phvsik.-nR'd.  GcscUticiialt. 

v<itzungsbericlite  1883.  W.  1883.  8. 
Zviclcau.    Verein  f.  Natuikuiule. 

Jahrbücher  1883.    Zw.  1884.  8. 

lii^jraiiUreioli* 

Bordeaux.    Societe  des  sciences  phys.  et  nat. 

.Memoiren.  Ser.  2.  Tom.  5.  Cah.  3.    Paris  l!^s3.  s. 

Observatioiis  pUivionietr.  et  theruj.  1^X2—83  (Rayet).  Taiis  1883.  8. 
l^yoD.    Ac;i(h'niie  de  seienceji,  belies  lettres  et  arts. 

Memoires.   (.'lasse  d<  s  8C.  Tome  2G.    Parisi  1883,  84.  8. 
8oci('te  d'agrirult.  et  d'industrie. 

Amialcs.  Ser.  5.  Tom.  5.  1882.  L.  1883. 
Malier.  Societe  des  sciences. 

Bulletin.  S^r.  3.  Tom.  6.  fasc.  15,  16.  Paris  1883,  84.  H. 
Paris.  Ecole  polyteclmique. 

Journal.  Cah.  &3.  Paris  1883.  4. 
Toulouse.  Acad^mie  des  sciences,  inscriptions  et  hell,  lettr. 

Memoires.  Sdr.  8.  Tom.  5.  Sein.  1,  2.  Toni.  1883,  84.  8. 

Anaiiaire  1883—84.  Toul.  16. 


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XXXVl 


OroH!-(t>ritaiiiiteii* 

Belfast.   Natural  liistoxy  and  pliilog.  society. 

Report  and  proccedings.  Bolf.  1864.  8. 
Caiübritliro.    IMnlosoph.  «ociety. 

Trausacliuns.  Vol.  13  V.  H.  C.  188^.  S. 

rio.M  idiiigs.  Vol.  4  P.  t>.  C.  1883.  8 
Dublin.    Kuyal  Dublin  society. 

The  soicntilic  trai.sactionö.  \ol  1  i*.  20—25.  D.  1882,  83.  Vol.  6 
l\  1—3.  D.  1884.  4. 

The  öcientilic  proeccdings.    Vol  3  P.  G,  7.   D.  1882,  83.   Vol.  4 
P.  1—4.  D.  1883,  84.  8. 
Ediubargh.  Royal  soclet}*. 

List  of  mombers.  Nov.  1883.  4. 

Proceediogs.  Sess.  1881—82.  Soss.  1882—83.  ß.  8. 

Traosactioiis.  Vol.  30  P.  2,  3.  Vol.  32  P.  1.  E.  4. 
Glasgow.    Natural  bistory  society. 

Proceedings.  Gl.  1852.  Vol.  1  P.  2.  Gl.  1869.  Vol.  2  P.  1,  2.  1875. 
7G.  Vol.  3  P.  1.  Gl.  1876.  8. 
LondoD.   Royal  society. 

Transactioiis,  j.liilos..  Vol.  174  P.  2.  3.  L.  1883,  84.  4. 

I'roccedinga.  Vol.  35,  3(i.  N.  227—31.  L.  8. 

The  R.  society.  30.  Nov.  1883.  4. 

Nature,  a  weekly  illuFti-.  jimrnal  of  äcionco.  N.  740 — 702.  L.  4. 
Manchester.    Litorary  and  pliilos.  society. 

Menioir.s.  Ser.  3.  V.  7.  Loml.  1882.  8. 
Proeeeding-s.  Vol.  20—22.  Sess.  1880—81,  81—82,  82—83. 
M.  1881—83.  8. 

Meuioirs.  Vol.  U.  A  centenary  of  science  in  Manch.  Lond.  1883.  8. 

HoUftncL 

Amsterdam.   K.  Akademie. 

Verelagon  en  mededeelingen.  Afd.  Naturk.  2  R.  D«el  18.  A.  1883.  8. 

I^t>ces8en  Verbaal.  1882—83.  A.  8. 

Veihandclingen.  Deel.  23.  A.  1883.  4. 

.laarbock  1882.  A.  8. 
K.  zuölog.  geuootscliap. 

ßijdragen  tot  de  Dierkuiidi.  1«.  Ali.  A.  1>^84. 

Ti.idsrlnift  voor  do  Dicrkuude.    Jahrg.  5.  Afl.  1.  A.  1884.  8. 
Gent.    Natuurw.  (ienootscha)». 

Natura,  luaandscbrift  18S4.  AÜ.  1—12.  G.  8. 
Haarlcni.    Ilolland.sclie  maat.^cliappij. 

Archiven  Neorl.  Touj.  18  Liv.  2—5.  Tom.  10  Liv.  1,  2,  3.  1883,84.8. 

Natuurk.  Verhandeliugen.  3  Vcrz.  D.  4.  Öt.  3.  H.  1883.  4. 


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XXXVIJ 


Teylcrs  Stichting. 

ArchiTes  dn  miu^  Teyler.  Sir.  2.  Vol.  1  P.  4.  Vol.  2  P.  1.  B.  1884.  8. 
Leiden.  Nederl.  Deerkundige  Vereeuiging. 

Tijdschrift.  Sappl.  Deel.  1.  Ail.  2.  L.  1883,  84.  8. 
Catalogns  der  BibL  d.  nederl.  D.  Y.  L.  1884.  8. 
Reichsuiiiyersität 
14  Dissertotioiieii. 

* 

Xtalieii. 

Bologua.    Accadeiniu  ilcllr  sciouze. 

Mmiorie.  Ser.  4.  Tom.  4.  fasc.  1—4.  B.  4. 
Neapel.    Zoolog.  Station. 

Mitthrilnngt  n.  Bd.  4.  H.  4.  Bd.  ö.  H.  1—4.  Leipz.  1883,  84.  8. 
Padova.    Socirta  A'euoto-Treiitina  dl  scicnzo  natural!. 

Atti.  Vol  8.  fasc.  2.  P.  1883.  8. 

BuUeUao  1884.  Tom.  3.  N.  1,  2.  P.  1884.  8. 
Pi$a.  SocieU  Toscana  di  eeiense  nat. 

Atti.  Memorie  Yol.  6.  fasc.  1.  Pisa  1884.  8. 

PhMieeai  Yerbali.  8. 
Rom.  R.  accademia  dei  Lincei. 

Atti.  Ser.  3,  1882—83.  Yol.  15,  16.  Born.  1883.  4. 

TraDsonti.  Ser.  3.  Yol.  8.  fasc.  1—15.  Roma  1883,  84.  4. 

SocitUfe  des  Sciences  natiir.  et  math. 
Pablications.  Tom.  19.  Lux.  1883.  8. 

Bofttoo.   American  academy  of  aits  and  sciences. 

Procecdings.  N.  S.  Yol.  10.  B.  1883.  Yol.  11  P.  1,  2.  B.  1883,  Ö4.  8. 
Boston  Society  of  natural  history. 

Meuioira.  Vol.  3  N.  6,  7.  B.  1883.  4. 

Prccecdings.  Vol.  21  P.  4.  Vol.  22  P,  1.  B.  1883.  8. 
Buffalo.    Buflalo  society  of  natnral  scieuc. 

Bulletin.  Vol.  4'n.  4.  B.  1883.  8. 
Cambridge.  Mass.    Harvard  College. 

Memoirs.  Vol.  8  N.  3.  Yol.  9  N.  3.  Yol.  10  N.  1,  3.  Vol.  11  N.  10. 
Yol.  12,  Yol.  13.  C.  1883,  84.  4. 

BoUetin.  YoL  11  N.  5—9.  C.  1888,  8. 

Anniial  leport  of  the  cnrator.  1882  —83,  1883—84.  4. 
Science,  poblished  weekly.  1883.  1884.  —  N.  99.  Gambr.  4. 
Cincinoati.  üdIt.  of  C. 

PtibUcatioiis  of  the  C.  observatoiy.  1880—82.  G.  1883.  8. 


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xxxvni 


Davenport,  Jowa.  Dht.  academy  of  nat  sc. 

IVoceediDgs.  Vol.  3  P.  a.  1879-  81.  D.  1888.  8. 
Madisou.   Wasbnrn  obflwvatory. 

PnblicatioDS.  1884.  8. 
New>Havon.    Connecticut  ai-ad.  ol"  art-;  an»l  sc 

Transactionn.  Vol.  ü  P.  1.  N.  H.  1884.  «. 
New- York.    N.-Y.  acadomy  of  srienccs. 

Tiansactions.  Vol.  ti.  1882-83.  N.  1-8.  8. 

Annale.  Vol.  2  N.  10  m.  Vol.  V,  X.  1,  2.  N.-Y.  1882,  8^.  8. 
l'ii  iladcl     ia.    Aradeniia  ot  scii  ntps. 

l'roceediugs  1882.  1'.  l-'X  1883.  1'.  2,  3.  1884.  V.  L  2.  l'ii.  s. 
Salem  Mass.  Essex  instituto. 

Balletin.  Vol.  14  N.  1-!:!.  1883.  8. 

Plammerhall.  8.  1883.  8. 

Tbe  north  shore  of  Mass.  Bay.  S.  8. 

Pocket  guido  to  Salem.  S.  16. 
San  Fraiiciäco.    California  academy  of  aciGiiccä. 

Bulletin  m4.  N.  1.  8.  F.  8*. 
Ht.  Louis.   Academy  of  äcienees. 

Tho  trani»actioiis.  Vol.  4  N.  3.  S.  L.  1SS4.  x. 
'1  uro  11  tu.    Report  of  the  Cauad.  obü.  of  the  transit  oi'  Veuu;>.  0.  De.  1882. 

T.  1883.  8. 
Wa{?iiiiigton.    Smitlisoiiian  institution. 

Keport.  aunual  of  flio  l>oard  of  rcgentä  l'ur  1881.  Wasliinglon  1883.  8. 
(2  Exemplare)  iov  1882.  W.  1884.  8.  (2  Exemplare). 
Department  of  the  interior. 

Mineral  resources  of  tho  U.  8.  WilliauM.  Wash.  1883.  8. 
U.  S.  naval  observatbry. 

ObservationSi  astr.  and  meteor.,  made  duringthc  y.  1879.  Wash.  1883. 4. 

horpat.  Natnrtbröfhor-(ü'?;ellseliaft. 

Arclii\  I.  (1.  Naturkunde  Liv.,  Eath.  und  Kurlanda.  2  ^cr.  Bd.  U.  Lief.  i». 
I).  18S4.  8. 

Sitzui^ir>lH'riclit('.  IM.  ♦)  H.  3.  1).  1884.  8. 
Gelehrte  Esthii.  Ge.-^ell.si-li. 

Verlmildlungen.  Bd.  11.  D.  1883.  8. 
Helaiugfors.   Societas  pro  fauna  et  flora  Fennica. 

Meddelanden.  H.  9,  10.  H.  1883.  8. 
Moskau.  Sociät^  imp.  des  natnralistes. 

Bulletin  1883.  N.  2—4.  1884.  N.  1.  M.  8. 
Riga.  Natarfor8che^yere^n. 

Correspondemtblatt.  Jahi-g.  26.  R.  1883.  8. 


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XXXIX 


St.  PettTsliurg.    Academie  inip.  des  scienccs. 
BullctiD.  Tom.  29.  N.  1—3.  S.  P.  4. 
Comit^  gi'ologique. 

Mdmnins.  Vol.  1.  K.  1—3.  S.  P.  1883,  84.  4. 

1I3B.  Tom.  1,  8.  N.  1—9,  8.  N.  1—7.  8t.  P.  m^,  84.  8.  (Rue.) 

Citri ütia II ia.   K.  Norske.  Frederiks-Unirersitet. 

N.  Nordbav8-esped.  1876—78.  11.  Zoolog.  Christ.  1884.  fol. 
Udgiret  of  d.  N.  Gr^maaling'Konuniwioii. 

Vandstandsobaervatioiicr.  H.  2.  Chr.  1883.  4. 
Unirars.  Sammling  of  N.  Oldaager. 

Foreningen  til  Norske  fortidsniind  hovaring.  AarsI).  f.  1H82.  Chr.  18H3.  8. 
Kunst  og  Handverk  IVa  Ndrgeä  fortid  H.  3.  (pl.  12—17)  Krist  1883  fol. 
^Stockholm.    K.  Vitterliets  historie  ttc. 

Mäuadsl.lad.  Aarg.  11,  12.  1882,  83.  Öt.  1883,  84.  8. 
Eiitomol.  I(lrcningen. 

KntoiD.  Tidf^krift  18HH.  Aarg.  4.  II.  1  —  4,  1884.  Aarg.  5.  id.  1,  2. 
Stock h.  1883,  84.  8. 
Truiuäo.  Muäüuiii. 

Tr.  Haflemn  AArahofter  VI.  Tr.  1883.  8. 

—       Aarsberetning  f.  1882.  Tr.  1883.  8. 

Baötii.    Xalurtonscli.  (ie^ellricliaft. 

Verhandlungen.  Th.  7.  H.  2.  B.  1884.  8. 

Die  Büsler  Math.  D.  Bemouilli  a.  L.  Eulcr,  100  J.  nach  ihrem  Tode 
gefeiert  B.  1884.  8. 
Hern.   Natnrforsch.  GeBellschaft. 

Mittheilnngen  188a  N.  1064-72,  1884.  1078-91.  B.  8. 

Hochschule.  26  Dissertationoii  u.  GratalatioiiBschrift  an  die  Univ.  Zürich. 
Leipzig  1883.  4. 
Franenfelü.    Tkurgauische  uaturf.  Gesellschaft. 

Mittheilungen,  H.  6.  Fr.  1884,  8. 
iienL    In::titut  national. 

Menioircs.  Tom.  lö.  \m)    HS,  Ü.  1883.  4. 
Schweizerische  Naturf.  Gorfellschalt. 

Vorhandlungcn  in  Zürich  1883.  GG  .ihrvers. 

Jhrbericht  1882—83.  Zürich  1883.  8. 

Compte  Banda.  66  Sess.  Gen^ve  1883.  8. 
SioD.    Socidtö  Mnrithienne. 

Bulletiiia  des  travanz.  Ann.  1883.  faso.  12.  Neuchatel  1884.  8. 


XL 


St.  Gallon.  Naturforscb.  Gesellschaft. 

Bericht  ober  die  Thätigkeit  1881—82.  St.  G.  1888.  8. 

tiiiiil-^iiierika. 

.Cordoba.   Academia  naeioDal  de  Ciencias  de  la  republ.  Argciitina. 

Boletin.  Tom.  5.  £nti*.  4.  Tom.  6.  Entr.  1—3.  Buenos.  A.  1183,  84.  8. 
Actas.  Tom.  5.  Entr.  1.  B.  A.  1884.  4. 

Sautiau'^o  'Ic  Chile.    Observatorio  Astroii. 

Ubttervaciones  meteor.  1873 — 81.  (Vergara.)  Bant.  1884.  8.  (2  Eseuipl.) 


^ugfelctiiiilt  wurden  im  Jn^liro  li^Hä^ 
0>l*2;TMicio  Woi'lc«: 

a.  Allsenieiii  wissenschaftlichen  Inliaits. 

C'ontrallilatt,  hiologi-schcs.  Jlig.  4.  Erlangen  8, 

Compleö  Rendu.-^.  Tom.  OM.  0!».  TaM.  s  .1,-s  ('.  T?.  ä  T.  97,  98.  Paris  4. 
Gaua,  Zeitschrift  zur  V(>il)rcitung  uaturw.  u.  geogr.  Kcnutuisse.  Bd.  20.  1884. 

Kohl  und  L«'ij)zig  8. 
Grimms  Wört(Mbm'li  vorvollst,  durch  Kd.  IV.   1.  Abth.  2.  Hälfte.   L.  3 -- 5. 

Bd.  VI.  L.  5-11.  Bd.  VII.  L.  1—4. 
Jounial,  tho  American,  1884.  Jan.  —  Dec.  N.  liaveu.  8. 
Mämoires  de  i'acad^mie  des  scienc.  de  St.  Petersb.  S^r.  7.  Tom.  31.  N.  9—16. 

Tom.  32.  N.  1—12.  S.  P.  1883.  84.  4. 
Monatsschrift,  altpreuss.  N.  F.  1883.  H.  7,  8.  1884.  H.  1—6.  Königsb.  8. 
Müller,  die  wiss.  Vereine  und  Gesellschaften  Deutschlands  im  19.  Jahrhundert. 

Bibliographie.  Lief.  3,  4.  Berlin  1884.  4. 
Sammlung  gemeinrerständl.  wiss.  Vorträge.  N.  427—  38.  Berl.  1884.  8. 
Natur,  Zeitung  zur  Verbreitung  natnrw.  Kenntnisse.  Bd.  33.  Halle  1884.  4. 
Xaturforaclier.  Wochenblatt.  Jhg.  17.  Berlin  1884.  4. 

Univ^rsitäts-Kalender,  Sommer-Semester  1884.  u.  Wintor-Sem.  1884—85.  U.  Tb. 
Beriin  1884.  8. 

b.  Physikalisclieii  und  chemischen  Inhalte. 

Annalen  der  l'liy^ik  und  rhcmii-.  Jhg.  1H84.  Bcihliittcr  l!^S4.  Lcipz.  1884.  S. 
Berichte  der  deutschen  chemischen  Gescllschart  zu  Berlin.  Jhg.  lü.  N.  18.  Jbg. 

17.  N.  1-17.  Berlin  lS's'4. 
Jaiircöberichtc  iiber  die  Fortschritte  der  Chemie  1".  1882.  II.  2—4.  1'.  1883.  H.  1. 

Glessen  1884.  8. 
Zeitschrift  für  Instvumenteukundc.  Jhg.  1884.  >f.  1 — 12.  Berlin  8. 

e.  AHtrononiischeii  Inhalts. 
Jahrbuch,  Berliner  Astron.  f.  1885,  f.  1886.  Beriin  1883,  84.  8. 


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XLl 


Naclirichteu,  astron..  Bd.  107—110.  Kiel  1884.  4. 

^^inlls,  Zcitächrifi  f.  popul.  Astronomie.  Bd.  17.  Leipzig  1884.  8. 

d.  ZoologiMlieii  Inhalts. 

ArebW  f.  Natargeschichto.  Jhg.  48.  H.  6.  Jhg.  49.  H.  5.  Jhg.  60.  H.  1—4. 

Berlin  1882,  83,  84.  8. 
Bronn,  Tbieneicb,  vervoltet  dnrch  Bd.  V.  H.  21.  Bd.  IV.  Abth.  3.  H.  8—42. 

Bd.  VI.  Abth.  5.  H.  12,  26,  27. 
Fuma  vnd  Flora  des  Golfes  von  Neapel  Honogr.  9 — 12.  Leipzig  1884.  4. 
Iflie,  Zeitschrift  1«84.  Berlin.  4. 
Radde.  ortiis  Taucasica.  Kassel  1884.  gr.  4. 

Zeitschrift  f.  wi.ss.  Zoologie.  IM.  39.  H.  4.  BU.  40.  H.  1—4.  Bd.  41.  H.  1,  2. 
Leipzig  1883,  84.  8. 

e.  ButauiKchen  Inhalts. 

Anoales  des  sciences  nat.  Bot.  Ser.  6.  Tom.  17.  >».  1 — 6.  Tom.  18.  N.  1 — G. 

Paria  1883,  84.  8. 
Brefeld,  bot.  Untersuchungen  ülior  Hefcnpilzc.  VI.  Leipzig  1884.  4. 
Cfntralldatt,  bot.  Jhg.  ö.  1884.   Cas.sel  8. 

Cohn.  Beiträge  zur  Biologie  der  Pflanzen.  Bd.  3.  H.  4.  Bd.  4.  11.  1.  Breslau 
1884.  8. 

de  CandoUe,  monograghiae  phanerogamamm  prodromi  nunc  continuatio  nunc 

revisio.  toI.  5.  Paris  1883.  8. 
Engler,  Versuch  einer  Entwiclc.-Oeschichto  der  extra- trop.  Florengebiete  der 

nOrdl.  nnd  südl.  Hemisphttre.  Leipzig  1879,  82.  8. 
GOppert,  tertittre  Flora  von  Schossnitz.  Görlitz  1855.  4. 
Jahresberieht,  botanischer.  Jhg.  9.  Abth.  1.  H.  2.  Abth.  2.  H.  1,  2.  Jhg.  10. 

Abth.  1.  H.  1.  Berlin  1884.  8. 
Leunis,  Synopsis  d.  Pflanzenkuiido,  I.  Bd.,  allg.  Thoil.  Aufl.  .3.  Hannover  1883.  8. 
Babenhorst,  L  Bd.  2.  Abt  Ii.  Pilze  v.  Winter.  Lief.  14,  15,  16.  Kegist.  z. 

I.  Abthl. 

—  II.  Bd.  Die  .Meeresalgen  v.  llauek.  Lief.  7 — 10. 

—  111.  Bd.  Farnpflanzen  v.  Luei'ssen.  L.  1 — 3. 

f.  Anthropologischen  Inhalts. 
Archiv  liir  Anthropologie  Bd.  lö.  II.  1—4.  I>raiinsch\v.  1884.  4, 
V.  Hellwald,  Naturgeschichte  dca  Menschen.  Lief.  40— ö,')  ^^rfchluss).  Stattgart 
1884.  8. 

Baaber,  Urgeschichte  des  Menschen.  I.  Tbl.  Die  Realien.  Leipzig  1884.  8. 
Zdteehrift  f.  Ethnologie.  Jhg.  1884.  Berlin  1884.  8. 
Dazu  Supplemente: 

Finscb,  Anthrop.  Ergebnisse  einer  Reise  der  SQdsee  (1883). 

Weissbacb,  Serbokroaten  (1884). 


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g.  Hinenü^siaeheii  Inhalts. 

Credner,  Elemente  der  Getdogie.  5.  Aufl.  Le^zür  1883.  8. 

Neues  Jahrbuch  f.  Mineralogie,  Geologie  u.  Palaeontologie.  Jhg.  1884.  Bd.  1. 

H.  1—3.  Bd.  2.  H.  1—3.  III  BeUago  Bd.  H.  1.  1885.  Bd.  1.  H.  1. 

Stuiig.  8. 


Oec9e]ieii.l£e  1@@4* 

Vom  K.  Hliilsteriam  für  üb  lan^wlrthsehaftltetien  Angelegenheiten, 

Boittinen  nnd  Forsten. 

I^dwirthsch.  Jahrbücher.  Bd.  12,  Suppl.  3.  Bd.  13  H.  1—5.  Bd.  13,  Siippl.  1. 

Berl.  1884.  8. 
Qön,  Handel  n.  Stotistik  des  Zuckers.  Berlin  1884.  8. 
Jahrbuch  d.  K.  Preuss.  geol.  Landesanstalt  n.  Bergak.  f.  1883.  Berlin  1884.  ^. 

Ton  Herrn  Geheimrath  Dr.  Abe^. 

Medicinal- Gesetzgebung.  Zeitsehr.  Bd.  .').  1878—79.  Berlin  1880.  4. 
Oesterlen,  Heilmittellelire.  Tübingen  1845.  8. 
Sehoenlein,  KUn.  Voriräge.  Aufl.  2.  BerUn  1842.  8. 

Ton  Herrn  Conimen»  nnd  Admlnlitltsnth  a.  D.  Dr.  Jnr.  W.  Ahese: 

in  BerHn. 

Verhandlungen  d.  Gescllsch.  f.  Brdkunde  in  Berlin.  Bd.  9  II.  1— lö.  Bd.  Jo 

H.  1—10  u.  Extra-Nr.  B.  1882,  83.  8. 
Zeitschrift  d.  Gesellsch.  f.  Erdkunde.  Bd.  17  H.  1—6.  Bd.  18  H.  1  —  0. 

Berlin  1882,  83.  8. 
Mittheilungen  d.  AfKk.  Ges.  i.  Deutschi.  Bd.  3  H.  1—11.  Berlin  1883.  8. 

Vom  Director  des  Westpr.  FroY.-Museums  Herrn  Dr.  ('onwentz. 
Katalog  d.  Anthropol.  Samml.  d.  anatom.  Instituts  in  Breslau.  Brannschw.  18H4. 4. 

Von  den  Fränlein  Klinsmann. 

Linnaei,  Systema  vegetah,  ed.  16  curante  C.  Sprengel.   Vol.  1 — 5. 

Gotting.  1825—28.  8. 
Kinige  Ausschnitte  aus  Zeitsclirifteu. 

Meigeu,  Himmelsatlas.    Dazu  Hfilfsbnch  des  gestirnten  Himmels.  Düssoldorf 
1823  fol.  n.  8. 

Von  Herrn  Ober-Fost-Kassirer  SehUek  in  Breslau. 
Langenhan,  die  Versteinerungen  desLias  am  gr.  Seeberge  b.  Gotha.  Bresl.  1883. 4. 

Von  einem  Mitgliede  der  natnrf.  Gesellsch.  In  Dauzii?. 
Correspondenzbl.  d.  I).  Gesellsch.  f.  Anthropol.,  Ethn.  u.  Urgeachiehte.  .labi-g.  15. 
Münch.  1884.  4. 


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XLin 


Ton  den  yerftoseni. 

Albreeht,  3  pathol.  anatom.  Scp.-Abdr.  Bniz.  1884.  8. 
Carpentier,  la  photogr.  appliq.  aux  sc.  biol.  Lyon  1884.  8. 
Cohn,  TagealichtmessuDgen  i.  d.  Scliulen.  Scp.-Abdr.  1884.  8. 
Czyrnierfakiego,  theoiyja  cheni.-fix7G.  Erak.  1884.  8.  (Sep.-Abdr.) 
DanckeUnann,  memoire  sor  les  oba.  ni<$teor.  fait.  h  VM  (Congo  interior). 
Berlin  1884.  4. 

Eugström,  Beob.  d.  Planeten  Victoria  u.  Sappho.  Afltr.    Lnnd.  1884.  4. 
(iarl)ini,  Manuiilo  por  la  tocnioa  nioilerna  dcl  niicro*<\  Verona  1885.  8. 
(iauthier-Villara,  Bulletin  des  publ.  uonv.  Ann.  1884.  Paris  1884.  8. 
GeddefJ.  a  ro-.^tatcniont  of  the  cell  tlieory.  Sop.-Abdr.  Edinb.  1883,  84.  8. 
Oöppert.  cl.  K.  hotaii.  (J.irten  d.  Univ.  Breslau  (Führor).  Oörlilz  1883.  8. 

—     (;aU4log  (1.  bot.  Museen  d.  üniv.  Breslau.    Görlitz  1884.  8. 
JentZ8cli,  .0  geol.  Sep.-Abdr. 

Kessler,  2  dioptr.  Abh.  i'iber  Achromaäie  u.  Beilräge  zur  grapb.  Dioptr. 

Dresden  1884.  8. 

Lehmann,  .*$  IJeriihte  über  wiss.  Landeskunde  von  Deutschland.   Berlin  1882. 

München.  188.3,  84.  8. 
Mallen,  nuevos  mc^todos  astr.    Mexico  1883.  8. 

Mancliotti,  )a  necropoli  di  irermo  prosso  pisino  ncIl*  iRtria  (Estr.  u  nota  pr«lim.). 

Trieste  1884.  8. 
Mttbina,  Zool.  Inatitut  in  Kiel. 

Dahl,  Beiträge  z.  Kenntn.  d.  Inaektenbeine  (Dias.).  Berlin  1884.  8. 

Ehrenbaiun,  Dies.  fib.  Straktnr  d.  Muschelschale.   Leipzig  1884.  8. 

Mobinsi  Sterben  der  einzelligen  und  vierzelligen  Thiere.  Sep.-Abdr.  8. 
T.  MneUer,  the  plants  indig.  around  Sharksbay.   Perth  1883  foL 
Newlands,  on  the  discovery  of  the  periodic  law  —  among  the  atomic  weighta. 

LoDd.  1884.  8. 

Peaeock,  saturated  steam  the  motive  power  in  volcanoes  and  oarthquakes. 

London  1882.  8. 

Robiuski,  zur  Kenntnisf5  der  Augenlinse.    Berlin  1883.  8. 

Treichel,  7  Sep.-Abdr.  über  das  a  und  o  der  Satorformel,  d.  Schulzenstab. 
Hochzeitsgebr..  Rchlo^sHberg  1>.  Tolkoniit,  Mngcliken.  3  Amtsschreibon 
au.s  d.  Kirche  zu  Borcken ,  d.  Putziirer  Rathsarcliivalien. 

Valentincr,  d.  Kronen(|uelle  zu  Ob.-Salzbrunu.    Wiesb.  1884.  8. 

Ziem,  3  Sep.-Abdr.  a.  d.  Monataschr.  f.  Ohrenheilkunde  etc.  8. 


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Bericht 

aiMT  die 

siebente  VersammlnDg  des  westprenssischen  botanisch-asoologischen 
Vereins  zu  Dt.  Kroue,  am  3.  und  4.  Juni  1884. 


iVm  3.  Juni  d.  J.,  dem  Ptingst-Diennta«?«',   fand  gomäss  dem  hol  (Um-  vor- 
jährigen Vorsammlung  in  Dt.  Kylau  gefapstm  Uosclilussc  die  7.  Wand(u-Ver- 
<<nnnidung  do^  wostpronssinchen  botanisc'li-zoologisciu'n  X'ercins  statt,  und  zwar 
in  dem  freundlifli  ^(dogpuon,  zwischen  zwei  grossen  Seen,  dem  (Jr.  Hadun-  und 
d»Mn  Scldoss-See  sich  weit  hinziehenden  Dt.  Krone.   Wie  liishor  fast  ausnalimslos, 
war  die  Versaumdung  auch  diesmal   von  dem  prächtigsten  Wetter  liegiinstigt. 
Und  damit  ja  nicht  lästiger  Staub  die  wandernden  Zoologen  und  Botaniker 
um  die  ganze  Frisebe  und  UebUcbkeit  der  niienden  lanüacluiftlicbeR  Bfider 
bringe^  welche  Dl.  Krones  wald-  and  seonreiche  Umgebung  su  bieten  vermag: 
sandte  Jupiter  plnvioa  seinen  erfriscbenden  Regen  vorBoiglich  in  den  Nächten 
hernieder.  Aoch  diesmal  fhnd  die  Yersammlnng  an  einem  Orte  statt,  wo  der 
Verein  mit 'seinen  Bestrebungen  vorher  wenig  bekannt  war  nnd  noch  kein 
einziges  Mi^;Ked  gewonnen  hatte.   Auch  war  die  Lage  des  Versammlungsortes 
im  äussersten  Westen  der  Provinz,   seitab  von  der  grossen  Verkehrsstrassc, 
welche  durch  die  Ostbahn  charakterisirt  wird,  wenig  geeignet,  die  Hoffnung  auf 
eine  rege  Betheiligung  zn  stärken.    Aber  auch  diesmal  stellte  sieh  die  Grund- 
losigkeit dieser  Befürchtung  heraus.    Im  Gegentheil  ist  noch  bei  keiner  der 
fr5her«>n  Versamndnngcn,  ausgenommen  die  in  Danzig  und  Marienwerder,  eine 
ao  grosse  Zahl  neuer  Mitglieder  zum  Eintritt  in  den  Verein  gewonnen  worden, 
als  in  Dt.  Krone.     Die  Präsenzliste  weist  über  50  Anwesende  während  der 
wissenschaftlichen  Vorträge  auf,  von  denen  die  überwiegend  giösste  Zahl  theils 
Mitglieder  waren,  theils  wurden.    Auch  hatte  diesmal,  wie  schon  in  Dt.  Eylau, 
nicht  blos  eine  Dame  als  Mitglied  des  ^'"ereins,   sondern  bereits  mehrere  als 
TAei/nehmerinnen  durch  ihre  liebenswürdige  Gegenwart  bei  den  Vorträgen  und 
dns  iobendige  Interesse,  welches  sie  denselben  sowie  den  ausliegenden  Fund- 
srücken, Zeichnungen  und  sonstigen  naturwissenschaftlichen  Anschaoungsmitteln 
gcfaenkten,  die  Mitglieder  der  Versammlung  im  höchsten  Grade  erfreut. 

Dbs  grosse  und  lebhaile  Interesse,  welches  die  Bewohner  von'  Stadt  und 
Kreis  DU  Krone  der  Versammlung  entgegenbrachten,  ist  wesentlich  der  aus- 
aefeiduieften  und  seitens  des  Vereins  gar  nicht  genug  zu  rfihmenden  Thätigkeit 


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des  yorbereitenden  Ooroiläa  und  gani  besonders  des  Biigennelsters  von  JH.  Krone, 
Herrn  MQUer,  sususchreiben.  Diesen  Männern,  dieimVorms  ein  soldUhsftes 
Interesse  (&r  einen  Verein  sn  erregen  wussten,  dessen  Tlifttigkeit  nstugenttas 
immer  nur  einem  verbsltnissmissig  kleinen  Theile  sngSnglioh  ersebeint,  isl  die 
Vorsammlnng  zum  giöesten  Dank  Teri^iehtet  nnd  es  sei  derselbe  ansdrftiAlieli 
hier  nuchmüls  von  ganzem  Kerzen  ausgesprochen.  MOge  aber  auch  die  Botanik 
und  die  mit  ihr  verbundene  Zoologie  für  die  Bewohner  von  Stadt  und  Land 
Dt.  Krone  eine  scientia  amal>ili8  bleiben  und  das  Intei'essc  derselben  für  die 
Bestrebungen  unaers  Vereins  erlialten  werden.  Am  Montag,  den  2.  Juni,  fand 
der  Empfanf^  und  die  Betrrüssung  der  von  auswärts  eintrefl'enden  Gäste  am 
Bahnhof  (lunli  das  Lokal-Coniitt*  statt.  Nach  kurzer  Ruhepause  ging  es  in  ge- 
nieinscliaftlichor  Wandciuntr  über  die  Promenade  nach  «len  herrlichen  Räumen 
der  Bauj^ewerkschule,  wo  der  Dirigent  dci  .Sellien ,  Herr  Regierungs-Baumeister 
Lämmerhirt,  in  liebenswürdigster  Weise  die  stattlichen  Riiume  wie  die  präclitigen 
Sammlungen,  besonders  den  physikalischen  Apparat,  nicht  blos  zeigte,  sondern 
auch  —  zumal  die  letztere  —  vielfiush  recht  eingehend  erläuterte.  Derselbe 
Herr  fibemacbte  übrigens  aadi  noob  andern  Tags  nach  Schlnss  der  wissen- 
BchafUichen  Vorträge  viele  Mitglieder  durch  eine  brillante  VorflUimng  botani- 
scher und  soologischer  Bilder  mittelst  Sonnenraiorosoop«. 

Die  eigentliche  Versammlung  nahm  am  Dienstag,  den  3.  Juni  er.,  Morgens 
9  Uhr  ihren  Anfang  nnd  fand  in  der  Aula  des  kdnigl.  Gymnasiums  statte  welche 
ron  der  Direction  bereitwilligst  hergegeben  worden  war.  Der  ErOShung  durch 
den  Vorsitzenden  Herrn  Dr.  v.  Klinggräff  ging  eine  Begrüssung  voraus  durch 
Hm.  Oberlehrer  Luke,  welcher  den  durch  eine  Dienstreise  verhinderten  Director 
vertrat.  Eh  folgte  zunächst  der  Geschäftsbericht,  erstattet  durch  den  ersten 
Schriftführer  des  Vereins,  Professor  K unz er- Marien werd er.  Nach  demsellkcn 
sind  im  Laufe  des  Vereiusjahres  (1.  Mai  1883  l>is  3U.  April  18H4)  zwei 
Mitgli(!der  durch  den  Tod,  ->  meist  in  Folge  Verlegung  ihres  Wohnsitzes  aus 
dem  Verein  geschieden;  dagegen  5  neu  eingetreten.  Hierzu  kommen  noch 
20  während  der  Versammlung  dem  Verein  Beigetretene,  so  dass  die  augen- 
blickliche Zahl  der  Mitglieder  211  beträgt.  —  Die  jährlich  erscheinenden 
Schriften  des  Vereins  sind  diesmal  bereits  im  December  v.  J.  versandt  worden, 
und  sollen  auch  die  diesjährigen,  wenn  irgend  möglich,  noch  vor  Ablauf  des 
Jsihres  lur  Vertheilung  kommen.  Bs  ergebt  daher  an  alle  Mitglieder  die 
dringende  Bitte,  die  lum  Druck  bestimmten  Beiträge  reehtseitig,  spätoetens 
bis  81.  August  d.  J.,  dem  Schriftflihrer  einsuaenden. 

Von  dem  hohen  wostpreussischen  ProTinsial-Landtage  ist  dem  Verein  wieder 
eine  Subvention  Ton  1000  Mk.  bewilligt  w<»den,  wof&r  auch  die  angenblicklieh 
tagende  Versammlung  ihren  tiel^sefuhlten  Dank  ausiuspreehen  Veranlassung  nimmt 

Was  die  Durchforschung  der  Provinz  anlangt,  so  sind  im  verflossenen 

Vereinsjahre  von  dem  Herrn  Vorsitzenden,  Dr.  v.  Klinggräff,  der  westliche 

Theil  der  KustmigUgend  unperei-  Provinz,  von  Herrn  Lehi*er  Kalmuss  der 

Landkreia  ßlbing,  von  Hen'n  Lehrer  Peil  der  Kreis  Oraudena  bereist  nnd  in 

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botwuseher  Beziehung  nntemicht  worden.  Die  Herren  Studenten  Brick  und 
Hellwig  haben  wilhrend  der  Monate  August  und  Septemher  v.  J.  die  im  Vor- 
jahre  begonnene  Durchforschung  der  Kreise  Tnchel  und  Schwets  fortgesetzt. 

Die  phaiiologischen  Beobachtungen  in  der  Provinz  sind  fortgesetzt  worden 
und  ist  ein  Theil  derselben  von  dem  Yortragondcn  behufs  einer  Torlaufigen 
Vorgleichung  zusammengestellt  worden,  licren  Resultate  er  in  seinem  späteren 
Vortrage  in  dem  wissenschaftlichen  Theile  besprach.  Was  den  Verkehr  und 
Sclirifton-AustauBch  mit  answäitipon  Vereinen  und  Gesellschaften  anlangt:  so  ist 
der  wt'Stprenssische  botanisrh-zoologische  Verein  durch  seine  <Mige  l'.eziehunt:: 
zu  der  natiirfoi'sclienden  (»esellsclmft  in  Danzig,  von  deren  Sehiilleii  die  des 
l>otani.-'eh-zoologischen  ^  ereins  ein  integrirender  Tlieil  sind,  ndttelliar  in  dem- 
solbeu  ^'erband  wie  die  naturforschende  Oesellschaft  Danzigs,  wenn  gleich  er 
keinen  eignen,  selbsiständigen  Austausch  unterhalt.  Indess  erhält  der  Verein 
noch  fortgesetzt  die  hflchst  werthvolle  Zeitschrift  „Leopoldiua'^  von  der  kais. 
Ijeopohlini8eli-CaTolin.*Akademie  d.  N.  zugesandt,  woför  derselben  der  tiefste 
J>aiik  auch  von  der  diesmaligen  Versammlung  auBgesprochen  wird.  Ausserdem 
ist  noch  Ton  andern  eingegangenen  Oeschenken  zu  erwähnen:  1)  XXJX.  und 
XXZ.  Berieht  des  Vereins  für  Naturkunde  zu  Cassel.  2)  Aus  den  Ab- 
luuicllnngen  des  thftringischen  botanischen  Verdes  „Irmischia'*  die  Separat* 
Abhandlung  „phttnologische  Beobachtungen  in  Thfiringen  aus  dem  Jahre  1882.*' 
3)  Bdtrige  zur  Phänologie  von  Egon  Ihne  und  Herrn.  Hoffmann.  Die 
Versammlung  sprii  ht  den  geehrten  Gebern  ihren  Dank  aus. 

Ks  folgt  die  Bechnungslcgnng  durch  Herrn  Dircctor  Dr.  Conwentz  an 
Stelle  des  auf  einer  Reise  augenblicklich  in  Italien  weilenden  Schatzmeisters 
.des  Vereins,  HeiTU  R.  Grentzenberg- Danzig.  —  Die  Einnahmen  und  Aus- 
gaben balanciren  mit  1812  Mk.  48  Vi'.  Zu  Rechnungs-Revisoren  wurden  ernannt 
die  Tlern  n  l^ittergutshcsitzer  Plehn-Lubochin,  Trcichel-Hoch-Paleschken  und 
I^ehrer  Kahuuss-Elbing.  Auf  Grund  ihres  Berichtes,  erstattet  durch  Herrn 
Plehn,  wird  die  Decharge  cithoilt.  Bei  der  Wahl  des  Vorstandes  wii-d  auf 
Autrag  des  Herru  Dr.  Conwentz  der  bisherige  durch  Acclamation  wieder- 
gewfthlt. 

Bei  Besprechung  der  denmilehst  wiedw  In  Aussicht  zn  nehmenden  Be- 
T^suqgen  der  Provinz  behuft  botanischer  und  zoologischer  Durchforschung  be- 
merkt fleir  Director  Conwentz,  dass  die  von  den  Sendboten  des  Vereins  ver* 
anstalteten  Beobachtungen,  Sammlungen  und  Berichte  mehr  oder  weniger  will- 
kfiriich  geschehen.  Er  wünscht,  dass  eine  Gleichmässigkeit  in  der  Bezeichnung 
der  Verfareitiuig  und  Dichtigkeit  der  beobaohtetoi  Pflanzen,  in  dem  Format  der 
en^ganjchten  Collectaneen  und  in  der  Nomendatur,  systematischen  Anördnung 
md  Orthographie  Seitens  des  Vereins  l  estiinmt  werde.  Zu  diesem  Behufe  wfirde 
es  sich  empfehlen  eine  Commission  niederzusetzen,  welche  mit  Bezug  auf  die 
fOfgenannten  Punkte  eine  Instruction  für  die  Sendboten  auszuarbeiten  und 
dfllD  Vorstande    zur  Beschlussfassimg  demnächst   vorzulegen   hätte.     Die  \'cr- 
flimmlnng  lehnt  zwar  einen  desfallsigeu,  von  Herrn  Conwentz  gestellten  Autrag 


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ab,  nimmt  aber  mit  Befiriedignng  die  Erkllrang  des  YorstandeB  entgegen,  bei 
Instrnirnng  der  Sendboten  aof  die  oben  erwähnten  Punkte  nach  Milgliclikeit 
RAckBicbt  zu  nehmen. 

Bei  der  Berathung  iiber  den  nächs^Mhrigen  YersammlungBort  wniden  Ekibwets 
waA  Dirschan  in  Vorschlag  gebracht,  sowie  eine  Einladung  an  den  Verein,  in 
Schlochau  zn  tagen,  erwähnt.  Unter  dem  AuBdrucke  des  herzlichsten  Dankes 
fßr  diese  letxtere,  entscheidet  sich  die  Mehrheit  der  Versammlung  iadess  för 
Dirschau. 

Mit  der  Miitheilung  von  eingegangenen  Glückwünschen  auswärtiger,  atn 
Erscheinen  leider  durch  Krankheit  und  unabweisliche  CioschüFte  verhinderter 
Mit^liodci-,  und  zwar  des  zwfMten  Vorsitzenden  Herrn  Professor  Bail,  der  zu 
einer  Kur  in  Marienliad  weilt,  des  Schatzmeisters  des  Vereins  Herrn  R.  Grentzen- 
borji;,  der  von  Neapel  duri  li  (lin  Telo^Mamni  den  \'erein  ül)erra8chte,  des  Herrn 
Ptairer  l'reuschorf-Taunsee,  der  mit  seinem  Gruss  in  altgewohnter  Weise 
rilauzen  aus  dem  Marieuburger  Werder  zur  Vertheilung  einsandte,  des  Herrn 
BrischkOf  des  2.  Schriftführers  des  Vereins«  der  2  Manuscripte  zugleich  mitp 
sandte,  des  Herrn  Apothekers  Plath« Schlochau,  welcher  den  Verein  nadi 
Schlochau  zu  kommen  aniTorderte,  des  Herrn  Apotheker  Schemmel- Lessen, 
und  endlich  des  Herrn  Oberlehrer  E.  Reincke,  der  aus  Malchin,  wohin  er 
mittlerweile  von  Dt.  Ejlau  seinen  Wohnsitz  verlegt  hat,  die  hendichsten  Olfick- 
wünsche  sandte:  endete  der  geschäftliche  Theil  der  Versammlung,  nachdem  noch 
der  Vorstand  ermächtigt  worden  war,  s^nem  zweiten  Vorsitzenden,  Herrn 
Professor  Bail,  den  wir  vor  Allem  ungern  yermissten,  ein  Dank  und  Oegeo- 
wünsch  enthaltendes  Telegramm  zuzusenden. 

Nach  einer  kurzen  Frühstückspause  begannen  die  wissenschaftlichen  Vor> 
träge.  Zunächst  frab  Herr  Dr.  v.  Klinggraeff  einen  Bericht  über  seine  Be- 
reisung des  Neustädter  Kreises,  speeiell  des  Küstenstriches.  Ihm  folgte  Herr 
Oberlehrer  Sclnnidt-Lauenburg,  der  eine  Anzahl  interessanter  Fundstüeke  ans 
der  Lauenburger  (icgend  vorzeigte  und  eingehend  besprach,  sowie  mehrere  ihm 
bekannt  gewordene  Naturerscheinungen  aus  derselben  Gegend  erwähnte.  Er 
berichtet  daiüber  Folgendes: 

1,  „Der  breite  Stein"  (dazu  eine  Kreidezeichnung  vom  Sekundaner 
Leo  Bock).  Diesen  Namen  führt  ein  erratischer  Block,  dessen  Oberseite  eine 
völlig  ebene  Plattform  von  über  17  m  Um&ng  bei  einem  längeren  DnrehmoBoer 
von  mehr  als  6  m  bildet.  Der  Block  liegt  8  Km.  NO.  von  Lanenbarg  aof  der 
Qut  Neuendorfer  Feldmark  am  westlichen  Ausgange  einer  seichten  Querschlucht, 
welche  den  zum  Neuendorfer  See  abfiiilenden  Höhenzug  durchschneidet,  umgeben 
von  Schälwald  inmitten  einer  üppigen  Vegetation,  aus  der  TVoUius,  Aqoüegia 
vulg.,  Paris  quadrif.,  Thalictrum  aquil^folium  hmrvorzuheben  wären.  Die  fiut 
senkrecht  abfallende  Vorderseite  liegt  frei  nnd  erreicht,  von  der  Oberfläche  der 
unterspülenden  Pfütze  gerechnet,  eine  Höhe  von  2,80  m,  während  die  Hinter- 
seitc  sich  in  der  ansteigenden  Berglehne  verliert  und  eine  weitere  Schätzung 
des  Steines  nach  hinten  und  unten  unmöglich  macht.  An  der  einen  Ecke  sind 

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vor  Jahren  kleinere  Stftcke  abgesprengt  worden,  im  fibrig«i  ist  der  Block  intakt 
nnd  leigt  ansser  ober  Jfteibe  von  Keillöchemi  welche  auf  der  Plattform  ein- 
gemeiBBelt  rind,  nichts  Besonderes  in  dem  siemlich  feinkörnigen,  weissgranen 
Granit.  So  eifrig  ich  geforscht  habe,  sind  mir  Sagen  nicht  bekannt  geworden, 
obschon  ein  so  gewaltiger  Block  iu  solch  anf|;ezeidinotcr  Lage  und  Unigobung 
kl  Vorzeiten  gewiss  Bedeutung  geliabt  haben  mOBS,  znmal  auf  der  ihn  bergenden 
Anhöhe  (Kamelower  Feldmark)  die  Hrmcngrübcr  in  reicher  Zahl  noch  Yorbanden 
sind,  so  viele  derselben  antli  bereits  zei>!tört  sind. 

2.  Völlig  ausgebildete,  klare  Granatkrystalle  aus  einem  Geschiebe  von  der 
Kl.  Wunncichiner  Feldmark,  dessen  Trümmer  zum  Bau  eiuca  Gutshausos  im 
genanntcu  Dorfe  verwendet  wurden. 

3.  Ein  Schädel  ohne  Unterkiefer  mit  seiton  starken  Wandungen  und  sehr 
stark  entwickeltem  Hinterhanptbeine.  Derselbe  wurde  beim  Onindgraben  auf 
dem  Grundstücke  des  Kvpforschmied  Behnke,  Lauenbnrg,  Koppelstnisse,  in 
einm*  Tiefe  von  etwa  1,6  m  im  moorigen  Schwemmlande  gefunden.  DasGrundstu«^ 
liegt  mittoi  in  dmr  Stadt,  innerhalb  der  Festungsmauem,  so  dass,  da  in  der 
Nibo  ein  Friedhof  niemals  gewesen  ist,  nur  Ba^encharaktere  fiber  das  Her- 
kommen des  Schüdels  Aufscblass  geben  könnten. 

4.  Die  überaus  reichliche  Ernte,  welche  im  Kreise  Ljiucnburg  das  Keni- 
obst  geliefert  hat,  findet  eine  Parallele  in  der  ebenso  iip])iiren  Fniclitentwickelung 
der  Wallnüsse  und  Kastanien.  Mir  ist  aus  dem  T  Kni.  entfernten  (Jarzigar  eine 
Traube  von  Juglans  regia  mit  IH  völlig  reifen  Nüssen  gchraclit  worden,  und  von 
den  Kastanien  des  Puetensteigcs,  der  die  Stadt  dursiliHilmeidet.  sind  eljenso 
kasUnieureiche  Fruchtstandu  von  mir  abgenommen  worden.  Eiu  solcher  uud 
swar  Ton  einem  rothblühenden  Baume,  zeigte  sogar  19  gereifte  Fr&chte  mit 
83  wohl  entwiekelten  Samen.  Die  rothblfihenden  Kastanien  bringen  hier  jedes 
Jahr  Samen,  obschon  die  Fmchstftnde  nicht  so  kastanienreich  sind  wie  die  der 
wäasbifitigen,  und  Tcrdienen  insofern  den  Vorzug  als  sie  durch  ihre  später  ein- 
tretende Entwiokelung  den  Frnl^ahrsfrasten  entgehen,  denen  die  weissbl&henden 
öfter  erliefen.  Die  Fr&chte  unterscheiden  sich  auch  äusserlich,  sind  eher  grösser 
als  kleiner,  weniger  stachlich  als  die  der  weissblühenden  und  bis  sur  Frucht* 
reife  etwas  mit  rothbräunlichein  Wollüberzuge  vorsehen. 

5.  In  der  Nähe  meiner  Wohnung  l)efindet  sich  ein  kleiner  Teich,  dessen 
Wasserstand  mit  dem  der  nicht  fern  vorüberiliessonden  Lcba  füllt  und  steigt. 
Im  Laufe  des  Sommers  bedeckt  sich  derselbe  vollständig  mit  Lemita  poli/n  /iictt, 
an  der  mir  die  Art  und  Weise  aufgefallen  ist,  in  welcher  sie  sich,  vom  Winde 
zusammengeschoben,  wieder  ausbreitet.  Der  Teich  ist  klein  aber  völlig  frei, 
so  dass  starke  WindstAsse,  wie  sie  Gewitter-Regen  yoranzugehcn  ]>il*  gen,  die 
Gesammtmasse  der  Pflanzen  in  wenigen  Uinuten  am  entgegengesetzton  Ufer 
dicht  snsammendrMngen.  Sind  nur  wenige  WindstOese  die  Ursache  dos  Zusammen- 
dringens,  so  genflgt  Vt  Stunde  fUr  die  bald  eintretende  Ausbreitung,  hitlt 
dagegen  der  Wind  tagelang  an,  so  sind  auch  halbe  Tage  orforderlieli.  elie 
die  Pflanzen,  die  Glieder  sich  wieder  über  die  ganze  Oborflüche  ausgebreitet 

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habeu.  Immer  aber  zeigt  sich  die  mittlere,  die  Wasserfläche  bedeckende  Zone 
dünner,  also  individuenarmei*!  so  dass  mir  der  Sehlnss  gerechtfertigt  scheint,  die 
Ki'aft  zur  Ansbreitung  ist  bei  den  die  Mitte  fallenden  Pflanzm  eine  grossere 
geblieben  als  bei  den  Torderen  nnd  hinteren  Zonen,  welche  der  grossere  Druck 
einerseits  am  entgc^ugesetzten  üf«r,  andraradts  der  des  Unmef  wieder  nach« 
peitschenden  "Winiles  in  den  GcweV)en  der  Glieder  gleichsam  ubcneizt  hat.  Erst 
alluialilicli,  wenn  die  Gewebe  sich  erholt  haben,  bedeckt  sich  die  Gesamm^ 
ol)erfläche  Mieder  mit  einer  gleichraassigen  Lcmnaschicht, 

ü.  Eitlen  seltenen  Bniti»l;itz  hat  sich  eine  Bcrgentc  (nian'ln)  iuisgesudit. 
In  der  mit  dem  scliönsten  alten  Eichen-  und  BuclH-iilicstande  bcwakietcn,  tiefen 
Schlucht  des  LauiMiburger  Jägerhol'es  brütete  diese  Ente  in  einer  Eiche,  1,5  Km. 
von  der  Leba,  vom  Wasser  entfernt  und  von  demselben  durch  eine  hohe  Bcrg- 
Ichnu  getrennt.  Die  Eiche  steht  am  Bande  eines  freien  riatzes  kaum  25  Schritt 
von  einem  Musikpodium  entfernt,  anf  dem  wMhrend  der  Bmtsmt  zn  mehreren 
Malen  vor  grosser  Volksmenge  mnsicirt  wurde.  Das  Pttrdi«i  Uess  sich  durch 
das  Oetfimmcd  nicht  stOren  und  fiog  besonders  in  den  q^lleren  Nachmittags- 
und fi-fiben  Morgenstunden  ruhig  zu  dem  nur  4  m  hohen  Fingloche,  das  nicht 
allzugross  ist,  regehnXssig  ein  und  aus. 


Der  Ibicctor  des  Wostproussiscben  Provinzial-Museums  Herr  Dr.  Gonwents- 
Dauzig  hält  einen  Vortrag  iiber: 

Die  einheimische  Wirbelthier-Fauna. 

IL 

Auf  der  vorjährigen  Wander-Versammlung  des  botanisch-zoologischen  Ver- 
eins in  Dt  Ejhku  wies  ich  darauf  hin,  dass  die  in  der  Provinz  Westpreussen 
lebenden  Wirbelthiere  nicht  genfigend  gekannt  sind  und  gab  eine  Uebersicht 
der  bislang  beobachteten  Speeles  sowie  deijenigen,  auf  deren  Vorkommen  hier 
nodi  zu  achton  ist.  Idi  riditete  an  die  Mitglieder  des  Vereins  nnd  an  alle 
Übrigen  Frewmlo  der  Heiniatskunde  die  Bitte,  die  in  ihrer  Gegend  auftretenden 
Säugethicrc,  Vögel,  Reptilien,  Amphibien  und  Fische  zu  beobachten  und  über 
seltenere  Vorkonininissc  eine  geßlllige  Nachricht  an  mich  gelangen  zu  lassen. 
Ein  hierauf  bezügliches  Diuck-Circular  (rr.-M.,  Journ.-No.  30(VH3)  hat  der 
Herr  ()l)er|ir;isiticnt  von  Ernsthausen  siimnitlichcn  königliehen  Oberförstrrcien 
und  liciheren  Lehr-Anstaltcn  der  l'rovinz  zur  Beaclitung  zu  empfehlen  iiie(JiUc 
gehabt  und  überdies  sind  Seitens  des  Königlichen  Landrathes  des  L;iiidki ciscs 
Dauzig,  Ilcn-n  von  Gramatzki,  allen  im  Küslengebiet  domicilirten  Gemeinde- 
Vorständen  Fragebogen  zur  Beantwortung  zugegangen,  welcl^  im  Wesentlichen 
auf  die  dort  auftretenden  Wasser>S&ngethierc,  Vogel  und  Fische  Bezug  nehmen. 
Dank  dieser  wirksamen  Unterstützung,  vornehmlich  durch  die  vorgenannten 
beiden  Herren,  sind  bereits  »chätzenswerthc  Mitthcilungcn  und  Zuwendungen 
dem  Provinzial-Museum  gemacht  worden,  worüber  nachstehend  in  Kürze  berichtet 
werden  soll.  « 


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L  Mamroalia.  SäugeUüere. 

IngectiTora. 

Sorut  /odiem»  FaJi.,  die  Waeserspitzmiiny  ist  1883  unweit  Altliauscn,  Kr. 
Kulm,  gefangen  und  von  Herrn  Wasserbauinspector  IJauor  in  Kulm  an  das 
Provinzial-Maseum  hieraelbst  geschenkt  worden.  Ein  zweites  Kxcuiplar  auH 
Tlialmühle  bei  Zoppot  ging  in  diesem  Jahre  von  Herrn  Ilauptlchrer  a.  D. 
Brischke  ein.  —  >S.  vulgaH«  L.,  die  gemeine  Spitzmaus  besitzt  das  Museum 
aus  Gr.  Klinsch,  ivr.  Bereut. 

Carnivora. 

MvKtela  Marien  L.,  der  Baummarder,  ist  gewiss  in  unserer  Provinz  häufiger, 
als  man  den  8(>ärlichen  Nachrichten  zufolge  bis  jetzt  annehmen  musste.  Im 
Sommer  1882  ist  ein  Exemplar  unter  einem  Baumstumpf  in  der  Nähe  des 
Schatoenhanse«  bei  Neustadt  Weetpr.  toh  Herrn  Poetmeüiter  Zitelaff  daeelbsl 
beobaebtel  wordeo.  Im  verfloMeneD  Jabre  erhielt  ieh  einen  jungen  Baummarder 
aas  Bankan  tob  Hern  Stiftetbreter  Oansow.  Im  Schloss  Sclidnbeig,  Kr. 
Boeenbeig  Weetpr.,  Bah  ich  in  demselben  Jahre  awei  ausgestopfte  dort  erlegte 
Exemplare.  Nach  Aussage  der  Ktoigl.  Oberförster  Herren  Orundies  nnd 
Jenrentrop  tritt  die  fragliche  Art  auch  in  den  Forstrevieren  Mirchan,  Kr. 
Karthans,  and  Eisenbr&ck,  Kr.  Schlochan,  anf. 

Bodmrtli. 

Myoxu»  GH»  Scbreb.  ist  dem  Herrn  Oberfbrster  Schneider  in  Kartham» 
wiederholt  von  Holisdiligem  im  Winter  gebracht  worden;  sie  fanden  den 
ffiebeasohl&fcr  beim  Anfarbdteo  von  alten  Bnchen  im  Innern  derselben.  HAnfig 
tritt  er  aneh  in  den  Dambitser  nnd  in  den  benachbarten  Forsten  anf,  wie  ich 
gelegentlich  einer  diesjährigen  Bereisong  des  Landkreises  Elbing  mehrfach  er- 
fahren habe.  1882  ist  von  dem  Herrn  Forstrntli  Kunze  in  den  Grunaner 
Wüsten  bei  Dambitzen  ein  Nest  des  gedachten  Thicres  aufgefunden  worden, 
welches  er  der  Forstacademie  K]»erswalde  zum  Geschenk  gemaeht  hat  — 
AI.  avellanariu«  Schreb.,  die  Haf^eliiiaus,  fand  Herr  Oberförster  .Seliiieider  in 
Karthau8  vor  einigen  Jahren  in  seinem  Garten  in  grosser  Menge  unter  zusammen- 
gebrachten Haufen  abgeschnittener  Weissdornzweige. 

Mutf  agrariu«  Pall.,  die  Brandmaus,  hat  Herr  Oberlehrer  Wacker  in  der 
Umgegend  von  Harienwerder  beobachtet. 

Cattor  Ftbtr  L.  Derselbe  Forscher  berichtet,  dass  ein  ansgestopfler  Balg 
des  Biber,  angeblich  des  totsten  in  der  Wmchsel  ge&ngenon  Ebcomplares,  seit 
linger  als  Anfimdswansig  Jahrm  in  der  Samuilnag  des  Real-Ph^gymnasinms 
sn  Knlm  anfbewahrt  wird. 

LepM  pariabilt»  L.,  der  Wechselhase.  Herr  Professor  Pr.  KGnzer  in 
Ifarienwerder  tbeilte  mir  freundlichst  mit,  dass  im  Herbste  1861  od*-r  62,  ge- 
legentlich einer  vom  Herrn  Baron  von  Buddcnbrock  veranstalteten  Jagd,  am 
JBande  der  Kl.  Ottiauer  bzw.  Bt^uscher  Forst  im  Kreise  Marieuwerder  ein 


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Exemplar  des  WechseUiaseD  erl^  worden  ist,  während  ein  zweites  entkam. 

Jenes  wui*de  damals  nach  Königsberg  Ostpr.  gesandt,  um  aus<;pstnprt  sn  werden, 
hvl  welcher  Gologcnln  it  dor  Director  des  Ktfnigl.  Zoologieicheu  Museums  Herr 
Pi-of.  Dr.  Bathke  es  als  Li^pux  varieJnlia  recognoscirte.  Dei*  Besitzer  schenkte 
dasselbe  an  Herrn  Prolcssor  Künzer  und  dieser  überwies  es  wiedenim  dem 
Gyinnasium  in  Marionwerder.  In  Anbetracht  des  hohen  Interesses,  welches  das 
i|U.  Objcct  ITir  die  provinziellen  l^ammhingen  in  Anspruch  nimmt,  liat  das 
Konii;!.  Provinzial  -  Schul  -  Cüllcgium  dessen  Ucborfühimg  in  das  rroviuziaL» 
Museum  hicrselbst  gütigst  genehmigt. 

Hvltnngala. 

Su9  aero/a  L.,  das  Wildschwein  kommt,  ausser  in  den  früher  genannten 
Gegenden,  anch  in  den  Forstrerieren  Mirchan  (t  Grondies)  und  Eäsrabröck 
(t.  Jerrentnip)  nicht  selten  vor.  üeberdies  ist  es  im  Sartowitser  Walde,  Kr. 
Schwetz,  vorhanden. 

IL  Aves.  Vögel. 
Raptatorecu 

Vuüur  fulvuB  Gm.,  der  woissktfpfige  Gder.  Bas  ProTinzial'Miuenm  besitat 
ein  Exemplar,  welches  1851  in  Niedeofeld  bei  Danaig  geschossen  ist  Lant 
Mittheilnng  des  Herrn  Oberförster  Grandios  soll  diese  Art  auch  im  Forstrevier 
Mirchau  vorgekommen  sein. 

Aquila  fulru  L.  Im  Provinzial- Museum  wird  ein  Exemplar  aun)ewabrty 
wdlcbes  1838  in  Jenkau  erlegt  ist.  Nach  Aussage  des  Heirn  ( >berfrtr8t<?r 
Jerrentrup  haben  zwei  Steinadlcrpaarc  bis  1871>  im  Revier  Eisonbriick  genistet; 
ein  Exemplar  wurde  1880  dort  geschossen.  Per  Gymnasial -Primaner  Loens 
in  Dt.  Krone  liericlitct,  dass  1881  einige  Exenijdare  dort  erlegt  wtudeii  sind 
und  in  diesem  laufenden  Jahre  hat  Herr  Oberiorster  Ahlborn  in  Sciionthal, 
Kreis  Dt.  Krön»!,  einen  Steinadler  geschossen.  —  A.  haliaclux  L..  der  Fisch- 
adler, hat  bis  1880  im  Forstievier  Eisenbrück  genistet  (teste  Jerrentrup). 

Oscinea. 

Altedo  vtpida  L.,  der  Eisrogel,  ist  bei  Dansig,  Oliva,  Elbing  (t.  Kag^, 
in  der  Münsterwalder  Forst  (t.  Rehbeig),  bei  Dt  Krone  (t  Loens)  n.  a.  a.  O. 
beobachtet  worden. 

Partus  pendulinus  L.  Das  im  vorjährigen  Bericht  erwfthnte  Nest,  welches 

den  (Jymnasial-S;nnmlung«'n  in  Elbing  einveih  ibt  worden  war,  ist  laut  Verfügung 
des  Provittsial'Scbul-Collcgiums  in  den  Besitz  des  Provinzial -Museums  über- 
gegangen. Ein  zweites  Nest  der  Beutclmeise  besitzt  die  städtische  höhere  Töchlor- 
schule  in  Marioidmrg.  Dasselbe  ist  nach  Aussage  des  Herrn  Lehrer  Flegel  1865 
unweit  Thorn  anrgt'funden  worden. 

Turdvv  \V/iif('i  Eyton  ist  vor  liingei-er  Zeit  einmal  bei  l'^lliiug  geschossen 
und  an  das  Kouigi.  Zoologische  Museum  zu  Königsberg  abgelieiert  worden. 


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BiMii  FUgd  dieses  Exemplars  hat  das  städtische  BealgyrnDasimii  in  Elbing  an- 
rftckbebalteB.  —  T,  lorquatu»  L.  ist  im  Ftovinsial-Maseom  durch  ein  Exemplar 
am  Oansig  (1808),  eins  ans  dem  Revier  Oliva  (Kgl.  Hegemeistor  Sadewasser, 
1883),  swei  Exemplare  aus  Heia  (1846,  1863)  und  eins  sus  Prdbberoan  (Kgl. 
Farster  Schindowsky,  1888)  vertreten. 

Ampelü  gorrula  L.,  der  Seidenscbwanz ,  ist  in  manchen  Wintern  in  der 
Umgegend  von  Daniig  nicht  selten  und  wird  dann  auf  dem  hiesigen  Wuchen* 
markte  feilgeboten.  Dieser  Vogel  i.st  auch  1882  aus  J(  iikau,  1884  aus  Lichtwi- 
thal  bei  Czeminsk,  1881  aus  Münsterwalde  (tcntc  Kobberg)  und  1882  aus 
Kl.  Ottlau  im  Kreise  Marienwertlcr  (t.  Wacker)  bekannt  geworden.  Ehciit^o  hat 
ihn  der  Gymnasial  -  Primaner  Loens  18Ö3  in  grossen  Zügen  in  der  l^ähe  von 
JOt.  Krone  gesehen. 

Alauda  alpesiri«  L. ,  die  Schueelorcho  ist  bei  Danzig  1X23  (t.  Rehl)erir), 
dann  1852  und  187Ü  beobachtet  worden.  Aus  diesen  beiden  .lahrgangen  bc- 
tindet  sich  je  ein  Exemplar  im  Provinzial- Museum,  ausserdem  auch  von  1852 
von  der  Neliruug.  In  diesem  Frühjahr  hat  lltrr  Zobel  in  Borrishof  unweit 
Biarienwerder  ein  Exemplar  gesehen,  welches  durch  Vcrmittcluug  dea  Herrn 
Gymnasiallehrer  Rehberg  an  das  ProvinsiaMfnseum  eingegangen  ist 

Rasores. 

Ti'frao  Urogalhis  L. .  das  Auorhuhn,  kommt  im  Forstrevier  Kartliau« 
(t.  Schneider),  Eisenbrück  und  in  den  Nacliliarrevicrcu  (t.  ,b'i  rentrup)  ziemlich 
häufig  vor.  —  T.  Teinu  h.,  das  Birkhuhn,  ist  in  denselben  Kevieren  und  ausserdem 
inj  Revier  Miri  hau  (t.  (irundies)  vorhanden.  Die  MiinstcTwaldcr  Fönst  im  Kreise 
Marienwerder  enthält  keine  Birkhühner  mehr;  die  letzten  drei  E.xcniplarc  sind  1879 
iu  den  Anlagen  Ijei  Fiedlitz  geschossen  worden  (t.  Rehberg).  —  T.  Bonutda  L.i 
das  Haselbuhn  findet  sich  noch  in  den  Revieren  Karthaus  (t.  Schneider)  und 
Mircbao  (t.  Orundies).  —  T.  Layopua  L.,  das  Schneehuhn.  Im  Mlrs  1883  habe 
ich  auf  dem  Woehenmarkte  in  Danzig  ein  Paar  angekauft,  welches  höchstwahr- 
scheinlich von  der  russischen  Cirenze  hergebracht  worden  war. 

Grallatores. 

Oeihctu  mv.s  rrepifam  Temm.,  der  TvivA,  hielt  sich  nacli  Aussage  des  Herrn 
OUn-lchror  Wacker,  vor  zehn  oder  mehr  Jahren  in  der  Weichschiic(](>rung  bei 
Marienwerder  auf.  Zwei  lebende  Exemplare  von  hier  hat  daujuls  das  Aquarium 
in  Berlin  empfangen. 

IVatafta  Lmieorodia  h,,  der  Löffabeiher,  ist  1881  unweit  Kahlberg  von 
Bemi  Bedacteor  Wemich  in  Elbing  und  vor  mehreren  Jahren  auch  in  Gulbien, 
JEr.  Roseobeiig,  von  Herni  Bittergutsbesitser  Wedding  erlegt  worden.  Beide 
Berreo  waren  so  freundlich  die  vorhandenen  Bel^tücko  dem  Provinzial>Mu8eum 
10  fiherweiflen. 

Natatores, 

Carbo  ecrmoramu»  Meyer  et  Wolf,  der  Kormoran,  kommt  ausser  auf  der 
Itentiger  Nebmog  auch  im  Binnenlsnde  vor;  so  ist  in  diesem  Fr&lgahr  ein 


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to 


Bsemplar  auf  dem  See  in  Neahof  bei  ZedibiQ,  Kr.  Schloohao,  von  Herrn  Bitler* 
gutebentier  Kttppen  und  ni  Pfiogsteii  de.  Je.  da  anderes  in  Seböntlialf  Kreis 
Th.  Krone,  vom  Herrn  Ob«rfi)r8ter  Ahlbom  gesehossen  worden. 

UL  ReptiUa.  Reptüien. 
Ophidia. 

Vipera  Chernea  Daud.,  die  Kupfer-  und  V,  Pmter  0and.,  die  schwarze  Otter, 
kommon  im  ForatreTier  Mircbau  (t.  Grandies),  letstere  aacli  im  Idebenthaler 
Wäldchen  bei  Marienwerder  vor  (t  Wacker). 

GheloilA. 

Em^  europaea  Schweigg.,  die  gemeine  Sumpfschildkröte,  ist  in  Badisch, 
Kreis  Stuhm,  Ton  Herrn  Ontsbesitser  Speier  sen.,  im  DnoMran  See,  Kreu  Stohm, 
von  Herrn  Floegel-Marienborg  and  in  den  60er  Jahren  in  der  Liebe  nahe  der 
Grandenser  Gbanssee  von  Herrn  Oberlehrer  Wacker  in  Ifarienwerder  beobachtet 
worden.  An  letzterer  Stelle  soll  sie  nach  EntwUssemng  des  snmpligen  Ufers 
▼erschwanden  sein. 

IV.  ÄmphU>ia.  Amphibien. 

EcMdmtn. 

Bn^o  Calamita  Laar.,  die  Unke,  findet  sksh  m  Gr&nhof  (t  Grandies)  und 
in  Ober-Sommeikaa,  Krsis  Karthaas  (t.  Schneider). 

Y.  Pisces.  Fische. 
Teleostet 

THffla  ffumardtu  L.,  der  graue  Seehahn,  ist  1883  bei  Neofithr  gefiugen 
ond  von  dem  SeefisohhAndler  Herrn  J.  Möller  hierselbst  an  das  ProTinsial- 

Museum  geschenkt  werden. 

Belone  rultfan»  Flcm.,  der  Hornhecht,  kommt  nach  dem  Bericht  des  Ge- 
meinde-Vorstijhers  Herrn  Maakcr  in  Bohnsack  zeitweise  dort  häufig  vor,  so  z.  B. 
im  Frölijalir  1^<>9.  Der  Gemeinde -Vorst/^lier  Herr  Dzaak  in  Schiewenhorst 
berichtet,  dass  ein  Exemplar  1878  dort  gefangen  worden  ist. 

Xiphiaft  gladiun  L.    Der  verewigte  Dr.  Lievin  schenkte  1865  der  Natur« 

forschenden  Gesellschaft  hierselbst  einen  nahezu  2  ni  langen  Schwertfisch,  welcher 

bei  Pasewark  auf  der  Danziger  Nehrung  war  gefangen  worden.  Nach  Aussage 

des  Gemeinde-Vorstehers  Henrn  Popell  ist  diese  Art  etwa  im  Jahre  1888  und 

dann  auch  1883  hei  Vogelsang  vorgekommen.   Herr  Förster  Schindowsky  in 

Pröbbeniau  theilte  mir  mit,  dass  1868  bei  ganz  ruhiger  See  ein  Schwertfisch 

noch  lebend  auf  einem  Sandhaken  licgmid  aul|^fundett  sei  und  schenkte  das 

zugehörige  Schwert  an  das  Provinzial-Mnseum.  Der  Fischer  Koller  in  Pasewark 

hat  vor  mehreren  Jahren  am  dortigen  Strande  einen  Schwertfisch  todt  gefunden, 

dessen  70  cm  langes  Schwert  in  den  Besitz  des  Herrn  Bentier  Heinrich  Froese 

1* 


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in  Fruienhuhen  üliergegaiigcn  ist.  Herr  Oherförstor  Otto  in  Steegen  bestätigt, 
da88  der  öchwortfiäch  von  den  Fischern  auf  der  Nehrung  wiederholt  gefangen 
worden  ist 

SelaeliiL 

jR-Mfw  anHqwfrum  Lath.,  der  SXgefiscb  ist,  brnt  MiitheUnng  des  G^eiiide- 
TOTBtdierB  Harn  Maaker  in  Bobnsadc,  etwa  im  Jahre  1860  dort  gefonden  worden. 

Cyclostoml. 

Ptirnmiizon  mariun*  L. ,  die  Lamprete,  wurde  in  der  Weichf^ol  unterhalb 
M«>we  ini  FrQlijahr  1H82  gefangen  und  ist  durch  Anlcauf  in  den  Besitz  des 
ProY i  11  z  ial - M useunis  gekommen . 

Ich  benutze  diese  Gelegenheit  gern,  um  allen  Herren,  welche  in  vorge- 
nannter Weise  die  Kenntniss  der  in  der  Provinz  Westpreiiasen  vorkommenden 
Wirbelthiere  unmittelbar  oder  mittelbar  gefördert  haben,  hierdurch  meinen  ver- 
bindlichsten und  ergebensten  Dank  auszttdrficken.  Oleichzeitig  richte  ich  an 
diese  and  alle  anderen  Natnrfrenndo  die  Bitte,  anch  in  Zukunft  die  in  unserer 
engem  Heimath  auftretenden  selteneren  höheren  Thiere  gofhlligst  1)eachten  und 
eine  Mitthefluqg  Merftber  mir  aultommen  an  lassen. 


Derselbe  spricht  hieranf  8l>er  die  neueren  Ansehaunngamittel  für  den 
botanischen  Unterrieht  und  legt  der  Yersammlung  die  bislang  erschienenen 
beiden  Serien  der 

Flora  artefacta  vou  Christine  Jaucti 

▼CT.  Dies  ist  ebie  Sammlung  Ton  Pflaasen-Modelleni  welche,  VOTwiegend  ans 
Zeng  hergestellt,  dk  Pflanr^n  in  naturlidier  Grösse  wiedei^ben.   Sie  enthtit 

I.  Althaea  offinnalix  L.,  Atropa  Ih'lhtdonna  L.,  Calendula  o/ßcinalix  L.,  Datura 
ütramonium  Ij.,  In»  yermanxca  L.,  fMium  bulbiferum  L.,  Nj/mpliaca  alba  L., 
Ro«a  nini/m  Ij.,  Rtäm»  Idoeu»  h.,  Solanum  Dulcatnara  L.  und  IL  Aristolochia 
CUmatitis  L  ,  Colchicum  outumnaU  L.,  Crocun  mtiruM  L.,  Cydonia  japonica  Fers., 
GeruMtum  piatense  L,,  Ltnum  unfafi^ylvuim  L.,  Nuphar  luft'vm  Sni.,  Ocnothem 
hirnin'M  L..  P/ii/mlii*  Alkekengi  L.,  Sinapis  (irrr»si>i  ]j.  Die  kleineren  Gewächse 
^  sind  vüllst-iindig.  die  gros.sern  tlieilweiße  nachgebildet,  sodass  alle  Präparate  in 

,(  Cartons  von  gleicher  (irrtsse  aun>ewahrt  werden.    Diese  Modelle  sind  im  AU- 

gemeinen  correct  und  in  Bezug  auf  den  Hal)itu8,  die  Form,  Grösse  und  Farbe 
y.         der  einzelnen  Organe  durchaus  naturgetreu,  wobei  freilich  nicht  jedes  gleichgut 
'(  ■       gelunßcn  int.    Einzelne  sind  geradezu  mustergiltig,  andere  dagegen  verboHserungs- 
^       hcdm-ftiii,  aber  auch  Tcrbesserangsnibig.   Sie  eignen  sich  vorzüglich  zur  Be- 
k}fiiii<r  des  natarhistorischen  Unterrichtes,  zumal  in  grosseren  Stttdten,  wo  es 
mlit  immer  möglich  ist  frisches  Material  su  erlangen,  und  werden  sich  gewiss 
hahl  Eiiii^ang  in  die  höheren  Schulen  verschafien.  Eine  besondere  BerQcksichtigung 
vcrdieucn  diese  Piüparate  in  Msdchenschulen^  Mldchen^Gewerbescbalen  und 


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ähnlichen  Anstalten,  da  sie  hier  ausserdem  noch  anregend  und  fördernd  anf 
die  weihlichen  Handarbeiten  einzuwirken  geeignet  sind. 

Die  qu.  Modelle  werden,  unter  Aufticht  des  Herrn  Oarteninspoctors  Stein, 
von  Frau  Christine  Jauch  in  Breslau  angefertigt  und  in  Serien  von  je  10  Stück 

zum  IVise  von  Mk.  22,00  durch  die  Buchhandlung  von  Priebatsch  darolbst 

in  den  Handel  gebracht.  Die  Fabrik  und  Ycrtricbshandiung  wei*dcn  l)C8trebt 
8ein  iDÜBScn  die  UerstolluiigäkoBtm  wesentlich  herabzusetzen,  um  den  fraglichen 
Objecton  eine  so  grosse  Verbreitung  zu  gewähren,  wie  sie  es  mit  Recht  verdienen. 

Es  sei  noch  bemerkt,  dass  den  Jauch'schcn  Modellen  auf  der  gegenwärtig 
in  St.  Pctorsbiii-g  stattfindenden  Intcrnationalon  Gartenbau- Ausstellung  die 
silberne  Medaille,  d.  i.  die  höchst«  für  Untcrrichtszweckc  ausgesetzte  Prämie, 
zuerkannt  woi*den  ist.  Seitens  des  Königl.  l'reussischen  Cultus-Ministeriums 
sind  den  Provinzial-Schul-Collcgien  die  beiden  Serien  zur  Ansicht  zugegangen. 

Die  ausgelegten  Modelle  fanden  allgen»ein  den  Beifall  der  anwesenden 
Damen  und  Herren  und  wuidcu  mehrfach  bei  der  obengeoanntcu  Buchhandlung 
in  Bestellung  gegeben.   


Derselbe  demonstrirt  schliesslich  eine  Saite  von  Geschiebe-Yersteineningen, 
welche  unser  Mitglied  Frl.  Lemke -Rombitlen  während  des  verflossenen  Jahres 
in  West-  und  Ostpreussen  gesammelt  hatte  und  nimmt  einen  Theil  derselben 
f&T  das  Prorinsial'Museum  in  Empfang.  Er  bittet  die  Mitg^eder,  ihre  Beob- 
achtungen auch  auf  die  in  der  Provinz  vorkommenden  fossilen  Thiere  anszn- 
dehnen  und  gelegentlich  der  Wanderversammlungen  oder  anderweitig  hierfiber 
zu  berichton. 


Herr  Lehrer  Kalmuss-Elbing  berichtete  über  die  floristische  Beschafien- 
heit  des  Elbinger  Kreises  und  knüpfte  daran  die  Vcrtheilung  einer  Anzahl  anf 
seinen  Excursionen  gesammelter  Pflanzen.  Professor  Künzer-Marienwerder 
sprach  in  längerom  Vortrag  über  den  Einfluss  der  Wttrme  auf  das  Wachathnm 
der  Pflanzen,  über  das  Temperatur-Maximum,  Optimum  und  Minimum.  Hieran 
schloss  er  eine  Besj)rechung  des  dem  Verein  als  werthvollos  Geschenk  ülKJr- 
reichten  Buches  der  Herren  Dr.  Ihne  und  Professor  H ermann  Hoffniann: 
„Beiträge  zur  Phänologie*^,  sich  voll  und  ganz  zu  den  von  lieiden  Herren  Ver- 
fassern in  dem  genannten  Buche  ausgesprochenen  Tendenzen  bekennend.  Er 
schloss  mit  der  Vorlesung  des  von  den  Herren  Verfassern  erlassenen  Aufnifs, 
durch  gemeinsame,  gleichmäfesige  und  systematische  Arbeiten  brauchbare  inter- 
nationale phänologiscbe  Beobachtungen  anzustellen  und  mit  dem  Wunsche,  auch 
die  in  unserm  Vereine  anzustellenden  phttnologischen  Beobaditungen  mit  denen 
der  Herren  Verfiisser  in  Einklang  zu  setzen.  Einige  Resultote  wurden  hinzu- 
gefügt, die  sich  aus  einer  Veigleichung  der  Zeit  der  ersten  Blüthenentfoltnng 
in  unserer  Provinz  ergaben.  Besonders  hervoif(ehoben  und  betont  wurde  von 
dem  Vortragenden  die  Nothwondi^eit  der  Verbindung  recht  genauer  meteo- 
rologischer Beobachtungen  mit  den  einzdnen  Stufen  der  Pflanzenentwicklung. 


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IS 


HSenof  wvrden  von  Herrn  Oberlehrer  Eggert- Dnncig  Pflansen  beeprochen 
nnd  Terdieilt,  die  derselbe  anf  Beinen  Ezearsionen  in  die  Umg^end  von  I>iuie^ 
gefiraden  bat  Bs  sind  dies  folgende: 

Nuphar  luteum,  Sasper  See      Zg  mit  blutrothen  Blumenblättern.  Die  rothe 
Farbe  tritt  auch  an  den  inssem  StaubgefllBseu  hervor.  Kelch  gelb. 

Lepidium  Draba  V.  Z^.  Fahrwasser. 

IhiniaH  crrienfafh  Vj.  Zj.    Danzig  beim  Mik'h|)et('r. 

Vucniria  p<iucijlin-(L  V.  Z.  Zwischen  Danzig  und  XiOgan. 

f.aflii/ru.s  fiih&romx.  Aui  Troyl  V-  Z. 

XuHtliium  italirum.   Fahrwasser  V,  Z,. 

Centaurea  Calcitrapa.   Desgleichen  V.  Z. 

S<mehu9  pahuter»  An  der  Hadauue  bei  Krampitz  Vg  Z. 

8Ma  vmfieiUata,  An  einem  Wege  bei  Kneipab  V.  Z. 

Dracoeephalum  MoMana,  Fahrwasser  V.  Z. 

Alop$ewm$  agrmHt,  Des^eichen  V.  Z. 

Fatuca  anmdinaeta.  Desgleichen  Z». 
Ilerr  Rittergntsbes.  A.  Tr  c ich  cl- Hoch  Palesehken  schloss  die  Reihe  wissen- 
schaftliclier  Vorträge  durch  Vorlosung  finor  längeren,  interessanten  Studie  nber 
„die  ilaferweilie  am  Feste  des  Hl.  Stephan.^  —  Noch  sei  erwähnt,  dasa  Herr  Real» 
Gymnasiallehrer  Kaufmann  in  EUiIti^'  (mih-  Collection  |»iä('hti<ror  Zeichnungen  von 
Hutpilzen  und  Fhaneroganien  aus  dem  Klltiugcr  Kreise  zur  Ansidit  ciiigosaiidt  hatte, 
welche  das  allgemeinste  Interesse  erregten  und  den  ungetliciltesten  Beifall  (M  ntet<'n. 

Um  2  Uhr  fand  das  gemeinschaftliche,  heitere,  mit  ernsten  und  scherz- 
haften Toasten  gewürzte  Mittagsmahl  im  Hotel  de  Rome  statt,  woran  sich  dann 
die  Excursion  in  den  stftdtischen  Buchwald  nnd  nach  dem  Klottow  schloss,  an 
den  Hertaaee  nnd  zu  der  alten,  ehrw&rdigen  Eiche,  welche  in  der  Höhe  von 
1  m  einen  Umfang  von  7  m  leigt  nnd  mit  ihrer  stellen,  kräftigen,  grflnen 
Krone  einen  weiten  freien  PUti  mitten  im  Walde  bsschattet. 

Nach  fröhlichem,  frischem  Wandern  durch  WaldesgrOn  erwartete  hier  eine 
neue  Ueberrasdiung,  mn  neuer  Genuss  die  ohnehin  schon  froh  gestimmten 
Botaniker  und  Zoologen.  Der  liebenswürdige  Bürgermeister  von  Dt.  Krone, 
Herr  Müller,  hatte  hier  einen  gewählten  Kreis  von  Herr«*n  und  Damen  zu 
vereinen  gewusst,  welche  die  (fäste  nicht  l>loss  durcli  einen  Irischen,  frohen 
Trunk  leiblich  zu  laben,  sondern  auch  <lurch  anregende,  muntere  (bespräche, 
Scherze  und  Spiele  geistig  zu  erfrischen  wu.ssten.  Ks  war  ein  gar  lieldiches, 
munteres  Bild,  welches  sich  da  in  dem  stillen,  chnt^ürdigen  Haine  unter  dem 
Schatten  der  kräftigen  und  doch  so  alten  Eiche  entbltete.  Nicht  krankhafte 
Sentimentalität,  sondern  nrkräftige,  naive  Gefühlsinnigkeit  nimmt  der  Natnr- 
foradier  ans  dem  Waldesgrfin  mit  sich  fort.  Längst  standen  die  Sterne  am 
Himmel,  als  wir  die  Stadt  wieder  erreichten,  wo  nun  im  Hotel  de  Rome  die 
alten  mid  nenen  Freunde  nnd  Bekannten  noch  lange  Im  fröhlichen,  trauten 
Geeiffäch  bei  mnander  sassen.  Wohl  trennte  sich  ein  Thcil  der  Gesellschaft 
mit  dem  Bnfe  „anf  Wiedersehen  in  Dir8chatt''i^da  sie  bereits  am  anderen  Tage 


14 


frühzeitig  nach  der  Heimaih  ahrdaen  miiBaten;  aber  eine  stattliche  Zahl  harrte  noch 
auB,  um  andern  Tages  die  geplante  Exemtion  nach  Schönthal  zu  unternchinen. 

In  der  Nacht  strömten  recht  hübsche  Bcgenschauer  nieder;  als  aber  der 
Tag  anbrach,  liielt  Jupiter  pluvius  inne,  der  offenbar  den  Naturiorschern  nicht 
die  Freude  verderboii  wollte.  Es  war  das  zu  derartigen  Excursionen  denkbar 
schönste  Wetter.  Köln  Staub,  keine  (iruekendc  Sonuengluth,  kein  Wind  be- 
lästigte uns.  Auf  niolu<'ren  mit  (Jiün  ge.scIiniGcktPn  Wagen  zogen  wir  ülior 
Sägeniülile  und  Freudentier  nach  der  piarlitig  gelegenen  Oberfurüt^nei  Sehön- 
tlial,  wiederiiolt  dureli  herrliche  Landseliatisliilder  lilierraHcht.  In  Sehönthnl 
angelangt,  wurden  wir  von  dem  dortigen  konigl.  Oberförster  Herrn  AIiHmm  m 
begrüsst  und  in  liebenswürdigster  Weise  durch  jenen  Theil  des  Forstes  gefühi  L 
Die  herrlichen  Waldbilder,  die  sich  uns  erschlossen,  der  wiederholte  Anblick 
inteveasanter.  in  dem  Forst  und  auf  den  dortigen  Seen  geaefaoaaener  und  in 
instmetiTer  Weise  aufgestellter  Vdgel  (Vultur  /»Ipu»,  Lama  futcu»,  Ardm 
cinerea,  Carbo  eormcramu),  die  iu  tiefem  Waldesdunkel  angeschlossen  liegenden 
Uhus,  von  deren  Aufstellungsort  sich  die  Quelle  murmelnd  und  leise  rauschend 
abwärts  eigoss^  welche  die  am  Fasse  der  Hdhe  liegende  Fiscbbrut'Anstalt  mit 
dem  notbwendigen  Wasser  versieht;  der  Blumenflor,  welcher  die  saftigen, 
grttnen  Waldwiesen  reichlich  bedeckte;  die  freundliche,  nimmer  ermüdende 
Instruction,  welche  uns  überall  von  den  überaus  gefälligen  uiid  intelligenten 
Forstleuten  wurde,  welche  der  Herr  Oberförster  in  liebenswürdigster  Weise 
überall  vertheilt  hatte:  das  Alles  machte  diese  Excursion  nicht  nur  zn  einer 
angenehmen,  lehrreichen  Erholung,  sondern  zu  einer  erfrischenden,  Geist  und 
Leib  stärkenden  Studie.  Dank,  herzlichen  Dank  allen,  welche  zu  solchem 
Gelingen  <h'.s  ganzen  Festes  beigetragen  haben! 

Al.>^  wir  um  1 1  Uhr  den  Heimweg  antraten,  war  wohl  Niemand  unter  uns, 
der  nicht  dieses  Dankgefiihl  voll  und  ganz  empfunden  hätte.  Möge  das  Band, 
welches  den  botanisch -zoologischen  Verein  an  die  Bcwoliuer  von  Stadt  und 
Land  Dt.  Krone  fesselt^  allezeit  erhalten  bleiben  und  mögen  die  Bewohner  von 
Dt.  Krone  auch  fernerhin  den  Bestrebungen  des  botanisch-zoologischen  Vereins 
ihr  freundliches  Interease  erhalten.  Als  wir  aber  Nachmittags  durch  die  Bisen^ 
bahn  von  Dt  Krone  forigeflUut  wurden,  und  nun  der  Regen,  der  so  lange 
gedroht,  hemiedeiranschte  in  mächtigen,  gewaltigen  Finthen:  da  freuten  wir 
uns  doppelt  der  herrlich  durchlebten  Tage  und  waren  einig  in  dem  Worte: 
Es  war  doch  hfibsch  in  Dt.  Krone. 

Zum  SchluBS  seien  noch  emige  Pflanzen  namhaft  gemacht,  wdche  wir  an 
beiden  Tagen  gesanmielt  haben.  Zunttchst  Potcntilla  rupestris  L.,  welche  Herr 
Conwentz  vor  zwei  Jahren  zuerst  auf  dem  Schlossberge  bei  Stranz  auf- 
gefunden, ferner  J'.  dffxi  L.,  P.  collina  Wib.  und  Avena  caryophyllacea  Weh. 
im  Stadtwalde.  Aus  dem  Forstrevier  Schönthal  möge  erwähnt  werden:  Canhus 
nutan»  L.,  Saroi/iamrius  scopariuH  Koch,  Geninfa  finctoria  L.,  Scun/raga  iridac- 
tylites  L,,  Carea  dioica  //.,  Hedum  bolonieme  Loepke  u.  a.  m. 

■  ^1*^ —  ' 

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15 


Meine  erzogenen  parasitisch  lebenden  Fliegen. 

Von 

O.  O.  Uri^hlce, 

HMpiMrvr  «.  0.  in  LMgfkibr. 


Nachdem  kh  die  in  Wesl*  und  Ostprenssen  bis  jetet  nnfgeftindenen  Icli- 
neomoniden  besännit  ond  TerOffenUieht  iMite,  nntemalun  ich  es,  auch  die  er- 
logenen IMpleren  in  beBÜmmen,  welche  ich  theils  der  Freundlichlrait  des  als 
Lqtidopterologen  bekannten  hiesigen  Kanfinanns  Ilonn  R.  Grontzcnhorf;, 
äet  mir  alle  ans  ächmetterlingsranpen  erzogenen  Fli^n  bereitwilligsl  mit> 
theilte,  theils  meinem  Sohne  verdanke.  A'iele  wurden  von  mir  selbst  erzopen. 
Ich  V)enutzte  zur  Hestinininng:  1)  daa  bekannte  Work  von  Mei<r<Mi.  2)  Zetter- 
8tedt'8  Diptera  tScavditiariae  1H44  und  '^)  die  Fauna  Auminam  {lüpiera)  von 
J.  R.  Scbiner,  1802.  In  diesm  Werken  ist  eine  j^roBH»^  Zahl  von  Arten  der 
Tarhinurien,  die  Iiier  I>e8ünder8  in  Uetraclit  kommen,  IteHchrieltcn  umi  ich  l)in 
überrascht,  zu  finden,  daBS  unter  den  verhältnisemässig  wenigen  Arten,  die  ich 
erzog,  dennoch  naache  neue  Art  enthalten  ist.  Ich  lihle  snerst  die  niTerilssig 
bestinmiten  Arten  saf  nnd  lasse  dann  die  neoen  Arten  folgen,  wllhrend  ich  die 
nnr  in  «neni  Bzemphre  enogenen  nenoi  Arten  noch  snrAkbehalte,  bis  ich 
diese  in  mehreren  Bzeniplaren  enogen  haben  werde. 

Gen  UM  Kch  inomy  Ut, 

E.  gro»m  L.  Aus  Raupen  von  Ga»(ropae/ia  Rubi  erzogen.  Die  grosnen 
Tonnenpuppen  sind  elliptisch,  rothbraun,  ziendioli  glänzend,  die  hinteren  Stigmen- 
träger  erhaben,  glänzend,  drcitheilig  und  schwarz. 

£.  Jera  L.  erz<^  ich  aus  Raupen  von  Panolis  piniperda. 

Ctenu»  Taehina, 
T,  iihaliea  Fall.  Stumstrieme  rothbraun  nnd  Schfldchensftitze  roth.  Aus 
Raapen  von  Saturnia  Pyri  (Zara),  Spintherops  gpectrum  (Italien)  und  Spkitue 
Öalii  erzogen.   TAnnchen  dunkel  rothbraun,  hintere  Stigmentriger  hOckerig, 

glänzend,  schwarz,  Aflerwarzo  vorstehend,  hellgelb. 

71  pratenn«  Mg.  erzog  ich  aiM  Puppen  von  S))fitu.r  pinasfri.  Der  dritte 
LäDgsnerv  der  Flügel  hat  am  Grunde  nur  eine  üoräte.    9  Tönucben  lagen 


16 


neben  einander  in  einer  Puppe  des  Schwtrmers.  Die  hinteren  Stigmentrlgier 
treten  mehr  vor  als  bei  7.  ailtatiea,  die  gelbe  Afterwsne  fehlt. 

T,  tewtellata  Zett?   Das  Rfickenechild  mit  4  schwarzen  iJlDgBBtroifen,  der 

dritte  Längsnerv  der  Flügel  mit  einer  Borste.    Aus  Kaupen  ?on  Ijtuioeampa 

pini  und  Hupalus  ptmarius  erzogen.  Tönnchen  glanzlos,  hintere  Stigmenträger 
oylindriäch  vortretend,  schwarz  mit  tief  grubiger  Oberfläche. 

T.  ßarescens  Mg.  nach  Zett.,  aber  der  Hauch  ist  ganz  schwars.  Aus  Baopen 
von  Zygaena  Filipemlulae  und  Dasi/cfnra  seien itica  erzogen. 

T.  niijripcH  Zrtt.  Aus  Raupen  voji  Patiolia  piin'perila,  Diaitlhncn'a  Echii, 
(Jucvlliu  an/etiieu,  Jiupahis  jil niarims  und  aus  einem  />f)/>A</-n/«-('(jt'()ii  erzogen. 

lachina  (Aemoreii)  uiylectu  Mg.  Aus  Puppen  von  Noctua  AtripNn's  er- 
zogen. Scliildchen  auch  mit  rothbrauneni  iiiutcrraude.  Die  Tonueapuppe  füllt 
die  Puppe  des  ^Schmetterlings  ganz  aus. 

T.  (Nemarea)  Hrmua  Mg.    Aus  Raupen  von  PanoliB  pinipei'da  erzogen. 

T,  (J^ffMOTMi)  rudi»  Fall.  Ans  einer  Banpe  von  CuenUia  AhrotM»  erzogen. 

T.  (Nmorm)  maculota  Mg.?  cf<  Mittelstreif  des  Thorax  einfhch  und  breit, 
die  Seiten  des  sweiten  Segmentes  liegelroth.  Aus  Ranpen  von  Tinea  eomoeietla 
erzogen. 

7.  (ifyobia)  aurea  Fall.  Aus  Raupen  von  Suia  ^finpiformia  erzogen  (Schweis). 
T,  (TV^oeera)  erameomiß  Mg.  Aus  Raupen  von  Tartrix  viridana  erzogen. 
T,  (Tr^oeera)  pilipemu*  Fall.  Die  Ffihler  sind  meistens  ganz  gelb,  auch 
die  Borste  ist  mehr  rothbraun  als  schwarz.  Aus  Raupen  von  Tartri»  vindana 

und  Retinia  reMnana  erzogen. 

T.  {Tiyptocerdj  bicolor  Mg.  £ine  Varietät  hat  eine  schwarze  Fühlerborate, 
ein  am  Grunde  graues  Sehikiehcn.  die  Segmente  1 — 3  des  IIinterleil>e8  haben 
in  der  Mitte  einen  schwarzen  Punkt,  Fleck  oder  Lftngsstrioh.  Aus  Raupen  v<m 
Gastropaclid  Qiutcus  erzogen. 

7\  {Tr^tocera)  inj'aiUula  Zett.  Aus  Baupen  von  GrapiMlitha  S^rvillaiut 
erzogen. 

T.  {Kioristn)  luco-rum  Mg.,  wohl  gleicl»  mit  cjcisa  Fall,  und  e.rcavafa  Zett. 
Pas  Koth  an  den  Seiten  des  zweiten  Segmentes  fcldt  oft  ijei  den  Aus 
Baupen  von  Gaatropaeha  netutria,  Spinu-  pinaslri,  üa^chira  pudibunda  und 
I^ilodonH»  palpina  erzogen.  Die  Tdnuchen  sind  heller  oder  dunkler  rothbraun, 
die  hinteren  Stigmenträger  flach  und  schwarz. 

71  (JBrorMto)  apiealU  1^.  Aus  Raupen  von  Gtutrcpadia  nmttria,  Charam» 
Diantkoeeia  euptineola  und  OrthoUtha  ctnoinaria  erzogen. 

7.  {Ewwruta)  quadripwhtlata  Fbr.  Zetterstedt  hält  diese  Art  für  eine 
Varietät  von  2*.  apiealü,  de  ist  aber  grosser,  R&ckenschild  fiist  schwarz,  ohne 
deutliche  Längslinien,  der  Bauch  ist  rothbrann.  Die  TOnnchen  sind  dunkle 
und  rauher.    Aus  Raupen  von  Sphinx  lignstri  erzogen. 

T.  (Rrorisfa)  vulgarii  FalL  Beim  </*  hat  das  zweite  Hinterleibssegment 
oft  rothe  Seiten.  Aus  Raupen  von  Pieri«  Bnuneae,  Sphitut  pinaxtriy  Lamoeampa 
pini  und  Jialiaa  prasinana  erzogen. 

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17 


T.  (Bieontta)  ttrammfron*  Zett.  Auch  zweites  Hinterleibssogment  oft  mit 
rothen  Seiten.  Der  Btekeiutrdf  ist  undeutlich,  der  dritte  Läugsnerv  der  Flfigel 
■dt  1  -2  Borsten.  Die  TOnncben  sind  bell  rothbrann  bis  dunkel  braunschwarz. 
Aas  Banpen  von  BaUa  wataria,  Jübemia  de/oUariaf  Abraaat  grat*ulanata, 
E^Kjpitheeia  iarieiaria,  CallfnuHa  itaptzina  und  einer  Torlrue  erzogen.  Bine 
Varietftt  mit  braun  umzogenen  Fll^ladern  und  ganz  brauner  Costa  erzog  ich 
an£i  Raupten  von  Zonosoniu  tnltnearia, 

T.  {E.r<yri>tUt)  fimbriuta  Mg.?  \\u  Lax\v\\  yovi  Nematut  ckHlon,  Aber  Stirn 
mid  Hinlerieib  mehr  meäsinggulb,  die  dritte  Länixsader  trägt  nur  2  Borstcu. 

T.  (Ejror%«ta)  fuiva  Fall.,  aber  Segment  1  und  Bauch  schwarz,  auch  der 
Ilinterrand  der  Segmente  2  und  ii  achmal  schwarz,  Längsader  '6  mit  2  bis  3 
Üorsteii.    Aus  Haupoii  von  Zerene  «ylvatu  (ulinuia)  erzogen. 

T.  (Haiiia)  t-unilis  Zett.  —  /V.  verticdlin  Mg.  üio  §  hat  eiue  gelbliche 
Stirn.    Aus  Raupen  von  Plu&ia  (jununu  erzogen. 

T.  {l'Iuijiu)  cuiriiieriHH  Zett.  Bei  einen»  $  i.st  die  Stirn  messinglarlM-n  inid 
ila.s  zweite  i^'ühlerglied  ruthbraun.  Ebenl'allä  au»  Kaupen  von  Plusiu  ijamma 
«erzogen. 

T.  {Playia)  trepidu  Mg.  Die  Form  des  Tönncheus  ist  vou  der  gowtthn- 
Heben  abweichend,  nttmlich  eiförmig,  glänzend,  schwarz,  die  hinteren  Stigmon- 
trlger  li^n  hoch,  sind  Torstuhend  und  haben  eine  zweitheilige  Spitze.  Aus 
BauipeD  Ton  Bpim^mtpt  tpeeU%m  erzogen.  (Italien).. 

T.  (Mieropalpua)  vu^na  Fall.  Die  Tduncheu  sind  rothbraun,  die  hinteren 
StagmentrSger  etwas  erhaben  und  glAnzend  schwarz.  Aus  Raupen  von  Hadena 
porpkyrea  erzogen. 

T,  {Madeera)  aurulenta  Mg.  Längsader  3  mit  Borsten.  Die  roth> 
braunen  TOnnchen  haben  hinten  2  schwarze,  ziemlich  glänzende  Stigmenträger. 
Ans  Baupen  vun  Sfnertnthu»  pOpuU,  BalioM  praxinamt,  Zerene  »jflvaia  (ulmoii'ia), 
Eupithecia  actaeatn  und  aus  Larven  von  ISclandria  Inteola  einzogen.  Aus  dem 
letzten  Wirthc  erzog  ich  auch  3  Exeiu])lare,  welche  ich  als  Varietät  betrachte. 
Der  Kopf  ist  ganz  goldgelb,  die  Fühler  sind  rothhraun,  da.s  dritte  (Jlied  ist 
oljen  und  an  der  Spitze  oder  auch  ganz  schwarz,  die  Taste)-  sind  roäUotb, 
Brust  und  Bauch  gelb,  die  Beine  schimmern  theilweise  rotiilnaun. 

T.  {Deyeeria)  vertif/mom  Fall.  Die  Tönnchen  sind  dunkel,  die  iiinteren 
Siigmenträger  und  die  Afterwarze  erhaben;  ziemlich  glänz<;nd  und  «chwarz. 
Aus  Kaupeu  von  Leueoma  aaUeu  und  Gastropaeka  ngurtria  erzogen. 

Oewus  Deooku 

D.  Tihripes  Fbr.  =  leueogam  Mg.  Das  <f  hat  die  Flügeladern  breit  braun 
umzogen  und  die  Seiten  der  Hinterleibssegmente  1 — 3,  auch  den  Bauch  roth- 
gelb. Ihm  'i'öDncben  ist  last  schwarz  und  glanzlos,  die  hinteren  StigmentrSger 
eracbeineu  als  6  g^lftnzende,  erhabene,  kreisförmig  gestellte  Warzen.  Aus  Raupen 
TOS  Sj^dnx  poreellua  erzogen. 


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Genus  Siphona» 

8»  taoJiinana  Mg.  Ich  erzog  sie  mit  Anihomyia  niffn'tarais.  Ob  sie,  wie 
letztere,  als  Blattminirer  leben,  oder  Parasiten  der  Anthamt/ia  sind,  weif»»  ich 
nicht.  Die  Tönnehen  sind  glanzlos,  an  dem  einen  Knde  spitz  zugehend,  am 
anderen  abgestumpft  mit  2  wie  Hörnchen  voriretenden  Stigmentrügem. 

Genua  Sarcophagti» 

8.  eamaria  L.  Ich  erzog  sie  ans  Bmisteinschnecken  (Sueeinw).  Dieser 
Wirth  kann  nicht  befremden,  wenn  ich  binxuf&ge,  dasa  ich  dieselbe  Fliege  in 
Gesellschaft  Ton  Pollema  und  Lueilia  ans  Maden  ei'zog,  welche  in  Tbfiringen 

die  jungen  Taubon  krank  machten  und  t()dtelen.  Mau  kennt  ja  Fälle,  in  denen 
schlecht  genAhrte  und  unroinlii-Iio  Menschen  Ton  den  Maden  dieser  Fli^n  be- 
lästigt oder  sogar  getrtdtct  wurden. 

S.  mortuon/m  L.  erzog  ieh  aus  Puppen  von  Ih/puhix  pinian'u't.  Pas 
Tonn«  hon  ist  hell  l)raunrotii,  die  hintereu  Stigmenlräger  sind  dunkler  roth  und 
zieuilii  h  glänzend. 

S.  albiceps  Mg.  mit  scliwarzeui  Sehiltichen,  eraog  ich  aus  deuisell»en  Wirthe. 
5.  (Onetia)  afßm»  Fall.  Wurde  aus  Larven  von  Seiandria  luteola  erzogen. 

Neue  Arten. 

Taekina  7ii(/rijrona  m.  4  6—7  mm  lang.  Blaugrau.  Gesicht  weiss,  grao- 
schillemd.  Stirn  schwarzgran  mit  matter  schwaraer  Mittelstrieme,  Palpen  nnd 
Beine  schwarz,  Rfickenschild  blangran  mit  4  dunkleren  Strichen,  Schildchen 
zuweilen  mit  rdthlicher  Spitze.  Schüppchen  weiss,  Hinterleib  schwarz,  S^mente 
2  —  4  mit  weissgrauor  Schillerbinde,  welche  nur  die  Hinterrftnder  nnd  einen 
Mittelstreifen  schwarz  Uisst. 

Gesicht  ohne  Kuclielborsten,  drittes  Fühlerglied  etwa  noch  einmal  so  lang 
wie  das  zweite,  die  FrihleH)oi*ste  kaum  bis  zur  .Mitte  verdickt.  Flügel  ohne 
Randdorn,  (h'itte  Läiig.sader  mit  '2  Horsten,  ilie  last  ^^Minie  Spitzoncpierader 
bildet  mit  der  fjängsader  einen  slumpfen  Winkel  und  niiiudet  vor  der  Fh'igel- 
spitze,  die  gewoliuliehe  Querader  ist  la.^t  geradi;.  lliuterleihssegniont  1  ani  Rande 
mit  2  kleineren,  Segment  2  mit  2  grossen  Stacheln,  die  Segmente  3  und  4  am 
Hinterrande  mit  mehreren  Stacheln.  Die  Hintersohienen  haben  eben&Us  einige 
grosse  Stacheln. 

Die  Tönnchen  sind  aussen  mit  Sandkdmchen  beklebt,  das  Hinterende  mit 
kreisibrmigem,  vorstehendem  Bande,  in  welchem  die  schwarsoi,  höckerigen 
Stigmenträger  stehen. 

Aua  Raupen  von  Sphiiur  porceNus  erzogen. 

Tachivu  ripof  \n.  17  E.vemplare.  6 — 9  mm  lang.  Blaugrau,  Gesicht  weiss, 
schwar/seliillernd ,  Stirn  schwarzgran  mit  sehwarzer  Mittelstrieme,  Taster  und 
Beine  sehwarz,  Sehüi>pchen  weiss,  Riit'kon.^cliild  lilauL'rau  mit  4  schwarzen 
Striemen.  Ilintorh-il)  .^ehwarz.  die  Segmente  '2 — 4  mit  weissgrauer  S(  hillerbinde 
am  Grunde  und  schwarzer  Rückonlinie,  Segment  2  hat  zuweilen  einen  rothen 
Seitenfleck.  * 


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19 


Gosicht  ohne  Knebclbor?«ton,  Stirn  mit  starken  Borsten  joderspitf  in  2  RoiluMi 
Vn'sotzt,  von  denen  H  -  4  unter  die  Ffihlerwurzel  hinabgehen.  I>as  dritte  Föhler- 
glied  laßt  dreimal  län<rer  aN  'las  /weite,  die  st.irke  Fühhn borst«*  bis  über  die 
Mitte  hinaus  verdiekt.  Laiiy:sadür  i\  mit  einer  starken  Borste,  IiäIl^^sader  4  last 
rechtwinklig  gebrochen  mit  etwas  gebogener  Spitzenquerader,  die  gewöhnliche 
Querader  gebogen,  der  Randdorn  fehlt.  HintorleibsBegmeiit  1  init  2  Randboraten, 
die  folgenden  Segmente  in  der  Ifitte  und  am  Endrande  beborstet.  Hinter» 
Rchienen  mit  einigen  langm  Borsten. 

Tonnchen  hell  bis  donckelrothbrann,  hintere  Stigmentriger  sdnrars,  glanslos 
nnd  flach. 

Aus  Ranpen  von  Leueania  Eli/mi  und  Apamea  mßuruneula  und  litorea^  die 
im  Sandhafer  {^ymut  arenarm$)  auf  den  Dünen  leben,  erzogen.  Ich  erzog 
Bie  auch  ans  Z<«ii«aina-Rattpen  in  den  Halmen  von  Typhaa^  aber  kleinere 

Exemj)l.-ire 

Tuchimi  omnirtna  m.  f)  Exemplare,  cf  uim.  $  7  mm  lantr.  Blaii<jrrau, 
Gesieht  weiss  mit  schwärzlichem  Schimmer,  Stirn  grau  mit  schwarzer  Milt»d- 
strieme,  Taster  und  Beine  sc liwarz.  Seiuippchen  weiss,  Hiickensehild  vorn  grau 
mit  4  schwarzen  Streifen,  Hintorleib  schwarz,  Segmente  2 — 4  oben  weiss 
schillernd  mit  schvarsen  Hinterrftndem  nnd  einem  solchen  Rüdcenstreif.  Beim 
cT  ist  das  xwdte  Segment  seitikdk  roth  gefleckt. 

Gesicht  ohne  Knebelborsten»  Stirn  beim  cf  etwas  schmaler  als  beim 
b«m  <f  5 — 6,  beim  $  8  Borsten  auf  das  Gesicht  hinabgehend.  Das  dritte 
Ffihlerglicd  ist  etwa  2  mal  länger  als  das  zweite,  beim  cT  etwas  länger,  die 
Fühlcrborste  ist  nicht  bis  zur  Mitte  verdickt.  Die  Flügel  haben  einen  kurzen 
Randdorn,  die  dritte  Längsader  trägt  3 — 4  Borsten,  die  gerade  Spitzenqucr- 
ader  geht  im  stinnpfcii  Winkel  ab,  die  gewöhnliehe  Querader  ist  geschwungen, 
ilinterleibssegment  2  hat  2  Handborsten,  die  folgenden  sind  in  der  Mitte  und 
am  Ende  Ix  liorstet.  die  llinterscliienen  mit  uiitrleich  langen  Borsten  besetzt. 

r>ie  dunkel  braunrotlieu  'l'önnehen  sind  mit  Sandknrnchen  besetzt,  die 
hiuteren  Stigmenträger  iiacii,  glanzlos  und  wie  die  Afterwarze  schwarz. 

Ans  Baapen  von  Vanemi  pulychlorot  und  "orthena  aurißua  erlogen. 

Taehina  OeomOrtu  m.  4  Ehramplare:  9  mm  lang.  Blaugrau,  Gesicht  schwarz 
sehiUerod,  Stirn  mit  schwarzer  Strieme,  Palpen  und  Beine  schwarz,  Rückenschild 
mit  4  schwaraen  Streifen,  Schüppchen  weiss,  flintwleib  schwarz,  Segmente  2 
und  3  an  der  Basis  grau  schillernd  mit  breiter  schwarzer  Rfickenstrieme,  beim 
sind  die  Segmente  2  und  3  an  den  Seiten  rothfleckig. 

Untergesicht  nut  einigen  Knebelborsten,  Stirn  beim  (f  etwas  schuialei-  als 
beim  J.  FrildiTudied  3  etwa  doppelt  so  lang  als  das  zweite,  Frddeil»orste  ni»-lit 
bi«  zur  .Mitte  verdickt,  die  dritte  Langsader  mit  2  Horst<'n,  ilie  gerade  Spit/en- 
(jUi'iader  in  stumpfem  Winkel  abgelit ml,  die  gewtdinliclie  Querader  geschwungen, 
llinterleib.ssegment  1  mit  2  Huudborsten.  die  folgenden  in  der  Mitte  und  aui 
Räude  beborstet,  Uiuterschieueu  mit  ungleich  laugen  Borsten. 

Aus  Raupen  von  Orth/Qlitha  cervinaria  erzogen. 


so 


Taehma  P^Kani»  m.  3  9*  7  mm  lang,  Braungrau,  Gesicht  weiss  mit 
röthliehem  Schimmer,  Slani  oben  messingfarben  mit  bnuiBrotber  Strieme,  aneh 
das  sweite  F&hlei^lied  ist  brannroth,  die  Palpeo  sind  rostgelb,  Rftckenschild 
mit  4  schmalen  schwärzlichen  Streifen,  von  denen  die  beiden  äusseren  ans  ^ 
getrennten  Strichen  bestehen.  SchGppchen  gelblich  weiss  mit  brännlichem  Bande, 
Flikgelwursel  ebnifalls  bräunlich,  Hinterleibss^pnent  1  oben  nnd  Beine  schwan. 

Ich  weiss  niclit.  iu  welche  Gattung  ich  diese  Art  bringen  soll,  sie  paast 
weder  zu  Tachina,  Gonia,  noch  zu  C/iephalw.  Die  Stirn  ist  sehr  breit,  mehr 
als  V3  <Ier  Kopfbrcitr  riuTielimend,  üntergesieht  ohne  Knebel  borsten,  aber  die 
breiten  Wangon  und  IJackcii  sind  mit  vielen  feinen  Borsten  besetzt,  von  den 
in  doppelter  Reihe  stehenden  Stirnborsten  gehen  3  unter  die  Fühlerwurzel 
iiinal).  Glied  'd  der  Fijhler  über  doppelt  so  lang  als  das  zweite,  die  Fühler^ 
börste  ist  kräftig  und  bis  über  die  Mitte  hinaus  verdickt,  bei  einem  ?  erscheint 
sie  in  «1er  Mitte  gekniet.  Die  (irittc  Längsader  trägt  2  Borsten,  die  Spitzen- 
(pierader  geht  in  stuuipleni  Winkel  und  etwas  nach  innen  gebogen  zum  Flügel- 
randc;  die  gewöhnliche  Querader  ist  geschwungen  und  schräge. 

Der  Hinterleib  ist  ganz  mit  gleich  langen  Borsten  besetzt,  unter  denen 
die  längeren  und  kräftigeren  aiu  Endrande  des  ersten  nnd  «weiten  Segmentes 
kaum  sn  unterscheiden  sind,  während  sie  am  dritten  und  nerten  S^mentedeiitlieb 
hervortreten.  Auch  die  Hinterschienen  haben  nicht  so  lange  Borsten,  wie  die 
meisten  Taekinen, 

Tdnnchen  dunkel  rothbraun,  glandos,  After  vertieft,  die  beiden  Stigmen- 
träger  schwarz  und  glanxlos. 

Aus  Raupen  von  Papilio  Machaan  erzogen. 

Tachina  (IViorocern)  ahiiormi's  m.  4  Exemplare.  5 — 6  mm  lang.  SchwarS" 
grau,  Gesicht  weiss,  schwarzschillernd,  8tirn  schwärzlich  mit  rothbrauner  Strieme, 
Palpen  schwarz,  Rückenschild  mit  4  schwarzen  Streifen,  Schilddien  mit  rother 

Spitze,  Schüppehen  weiss,  Hinterleib  schwarz,  Segmente  2 — 4  vorn  mit  weiss- 
schilleriider  breiter  Binde,  welche  durch  einen  schwarzen  Rückenstreif  unter- 
broeiien  wird,  ebenso  ist  dei*  Bauch,  nur  sind  hier  die  Binden  mehr  grau; 
Beine  schwarz. 

Die  Knebelborsten  gehen  bis  zum  halben  Gesichte  hinauf,  die  Stirnborsteu 
stehen  jederseits  in  2  Reihen,  3  Borsten  gehen  l)i8  unter  die  Fühlerwurzel 
hinab,  das  di'itte  Füblerglied  uugei^lir  3  mal  länger  als  das  zweite,  die  F'übler- 
borsto  bis  zur  Häfte  verdickt,  die  dritte  Längsader  mit  2  Borsten,  die  Spitzen- 
qu^rader  fkst  im  rechten  Winkel  abbiegend  und  wenig  gebogen,  auch  die  ge- 
wöhnliche Querader  ist  nur  schwach  gebogen.  Die  HinterleibsBegmente  1  und  2 
am  Ende  mit  2  Borsten,  8  und  4  in  der  Mitte  und  am  Ende  beborstet,  Hinter^ 
schienen  mit  ungleich  langen  Borsten. 

Die  Tdnnchen  mnd  sehr  glänzend,  kftrzer  und  dicker  als  bei  anderen  Arten, 
ähnlich  wie  bei  Plagia  trepiäa,  dunkel  brannroth,  die  hinteren  Stigmenträger 
nicht  erhaben,  neben  einander  liegend  und  schwarz. 

Aus  einer  Raupe  von  Aeron^a  avricoma  wzogm. 


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21 


Taekma  (I^oroeera)  ßaviharhata  m.  4  Exciuplaie.  7  mm  lang.  Grau, 
Gesicht  wmbb,  grau  schillernd,  Stirn  oben  gelblich,  mit  schwarzer  Strieme, 
Hinterluniptsbvt  gelb,  Palpen  rostrotb,  Rfickenschild  mit  4  breiten  Streifen, 
Scluldclien  roth,  granschimmemd,  Flflgelworsel  gelblich,  Schüppchen  weiss. 
Schwinge  brenn ,  Hinterleib  schwarz,  Segmente  2—4  mit  weissen  Schiller* 
binden,  welche  nur  den  Hinterrand  frei  lassen,  beim  <f  sieht  man  eine  feine 
weiaae  Rfickenlinie  nnd  die  Seiten  der  Segmente  2  und  3  haben  rothe  Flecken. 

Die  Knebelborsten  reichen  bis  snr  Ftthlerbads,  von  den  Stimborsten  gehen 
3 — 4  unter  die  Fühlerbasis  hinab,  das  dritte  Fiihlerglied  ist  fast  4  mal  so  lang 
wie  das  zweite,  die  Fublerborstc  ist  bis  zur  Mitte  verdickt,  Flügel  mit  kurzem 
Randdome,  die  dritte  Längsader  mit  3  Borsten,  die  vierto  Längsader  sffzt  sich 
als  kurze  Falte  noch  hinter  die  Spitzenquerader  fort,  diese  geht  rechtwinklig 
ab.  biegt  sich  erst  nach  innen  und  dann  nach  aussen,  dio  fcwrtlniliclie  Querader 
liejj^t  schiel'  und  ist  fast  porado.  Hinterleibssegment  1  trägt  am  Hintorrande 
'2  Horsten,  die  folgenden  Segmente  sind  in  der  Mitte  und  am  Ende  beborstet, 
die  Hinterschienen  tragen  mehrere  lange  Borsten. 

Die  Tönnchen  sind  gerunzelt  und  mit  Sandkörnchen  besetzt,  die  glaiizcud- 
ächwaizen  hinteren  Stigmenträger  sind  3tlieilig  und  treten  aus  dem  verticltcu 
Alterende  hervor. 

Ana  Raupen  von  Qmbntpa/eha  tnfoln  erzogen. 

Tachina  (Plagia)  sHota  m.  13  Bxemplare.  7 — 8  mm  lang.  Blaugrau,  Gesicht 
weiss  mit  scfawSnlichem  Schiller,  Stimstrieme  schwarz,  Palpen  rostrotb,  R&cken- 
Schild  mit  4  dunkleren  Streifen  nnd  grauweissen  Seiten,  Schüppchen  weiss, 
Flfigel  gran,  ffinterldb  schwarz,  Segment  2  mit  schmaler,  die  folgenden  Segmente 
mit  breiter  blangrauer  Basalbinde,  Beine  schwarz. 

Untergesicht  mit  einigen  Knebelborsten,  Stimborsten  lang,  jedcrseits  zwei- 
reihig, 3  Borsten  gehen  unter  die  Fühlerwurzel  hinab,  das  dritte  Fühlerglicd 
kaam  doppelt  so  lang,  wie  das  zweite,  freischwebend,  breit  und  am  Ende  ab- 
gerundet, die  Fühlerborsto  fast  bis  zur  Spitze  verdickt  und  gekniet,  Augen 
behaart.  Flügel  mit  Kauddom,  eratc  und  dritte  Längsader  beborstet,  diese  fast 
in  der  ganzen  Länge,  vierte  Längsader  fast  bis  zum  Flilgelrande  verlängert, 
die  Spitzenquerader  in  sehr  stumpfem  Winkel  abgehend,  am  (Jniiule  gebogen, 
sonst  gerade,  die  gewöhnliche  Querader  sehr  sciiief  und  etwas  gebogen,  mit  der 
Spitzenquerader  in  gleicher  Richtung,  Hinterleib  konisch.  Segment  1  am  Hiiili  i- 
rande,  die  folgenden  Scgiucntc  in  der  Mitte  und  am  Hiuterrande  lang  bcborstct, 
die  Hint^Tschienen  mit  mehi-eren  laugen  Boraten. 

Ans  Raupen  von  Porfhma  aurifiua  erzogen. 
>  Tachina  (Degeeria)  flavifrom  m.  7  Exemplare.  6  mm  lang.  Schwarz,  Gresicht 

j    wm,  schwarzschillemd,  Palpen  nnd  Beine  schwarz,  Sthm  messinggelb  mit 
AraKer  acltwarser  Strieme,  Bückenschild  grauschimmernd  mit  undeutlichen 
Uiigsliflien,  oder  gran  mit  4  schwarzen  Striemen,  Schüppchen  bräunlich,  Hinter- 
/eib  mit  3  tfcbmalen,  weissen,  in  der  Mitte  unterbrochenen  Binden  am  Yorder- 
laade  der  Segmente  2 — 4  üntergesicht  mit  5  weitläufig  stehenden  Borsten,  die 


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28 


bis  über  die  Mitte  der  FfiUer  binanfgeheD,  F&blerglied  8  etwa  4  mal  so  lang 
als  das  zweite,  F&blerborste  kaum  bis  zur  Mitte  verdickt,  Längsader  3  mit 

4—6  Borsten,  die  Spilzenquerader  gebt  von  der  vierten  Längsadw  rechtwinklig 

ab  und  kräinnit  sk'h  mch  innen,  die  ircwöhnlicbc  Qiierader  ist  gerade  und  «teht 
fast  seiikrei-lit,  wie  bei  Trffptorera.  Iliuterlril»  eiröiinig,  fiacli,  Segment  1  iiicbt 
körzei  als  die  folgenden,  mit  2  Borsten  am  Hiuterriinde,  die  übrigen  mit  Borsten 
auf  dei-  Mitte  uud  am  Iliiiterraiidc,  Iliiiterntliienen  mit  einigen  langen  Borsten. 

Die  'i'onnclKMi  sind  lieli  rotlilnaun  mit  ziemiieli  glänzenden,  flachen,  schwarzen 
hinteren  Stignientragcni  und  elHMi.-olclier  Afterwarze. 

Aus  Haujtcn  von  Torfn.r  rit<i/i<i  (C'arlsruhe),  aueli  aus  Larven  von  Netnatu« 
ckeilon  uud  ßLcunocampa  romriim  (Königsberg)  erzogen. 


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23 


Eine  seltene  Erscheinung. 


Als  ich  am  12.  Juli  1883  Vormittags  mit  meiner  Frau  eine  Excuraion  nach 
Pelouken  roacbtCf  mh  ich  nicht  Ilunderte,  sondern  Tauseode  von  lelmoiimonen 
um  den  Stamm  einer  alten  Eiche  schwärnien.  Bei  weiterem  Nachgehen  fand 
ich  diesolhe  Ki  scliciiiunix  auoli  an  den  nied»'rcii  Eichenliusolien.  Ich  habe  nie 
etwas  Aehnlichüö  gesehen,  wolkonhaf'tc  Aiiu'iscn-  oder  Blatt lausscliwarnu'  avis- 
ir«'Tionnnpn.  Durch  cini^rc  Schlage  mit  dem  Netze  tieien  4(»  Ichneumonen  in 
iin  itH'  Hände,  während  fast  ehenKoviele  wieder  aus  dem  Netz«'  entwichen.  Aber 
allo  Exemplare,  die  ich  .sali,  waren  Männchen,  ein  Weilirlien  konnte  ich  nicht 
linflen,  obgleich  meine  Frau  mich  im  eifrigen  Su«'hen  treu  unterstiiztc  und  wir 
fast  eine  Stunde  lang  diese  Erscheinung  beobachteten,  ohne  (ia8s  eine  Abnahme 
der  Tbierchen  au  merken  war,  im  G^ntheUo  kamen  immer  nene  herzu,  so 
dass  wir  wmter  gingen,  ohne  das  Ende  dieser  Erscheinung  abwarten  zu  können. 
AHe  gefimgenen  und  gesehenen  Exemplare  gehörten  an  ein  und  derselben  Art 
nnd  xwar  su  LtttoMota  vartahilis  Hln^.  Die  meisten  Thierchen  stimmen  mit 
Holmgreen^s  Varietät  1  nberein,  ändern  aber  in  einigen  Pnnkten  ab,  so  dass 
der  Name  variabüU  dieser  Art  mit  Recht  mkoramt  Das  Gesieht  ist  meistens 
gelbweiss  mit  einem  schwarzen  Mittelstriche  nnd  je  einem  abgek&rzten  Sti*iche 
anter  den  Fühlern.  Die  Wangen  sind  entweder  ganz  gelbwci^s,  oder  i^chwans 
mit  gelbweissen  Augenrandern.  3  cf  haben  ganz  schwar/e  Fühler,  2  andere 
halten  ganz  schwarze  Mittelbrustseitcn.  3  <;f  haben  ein  Itreit  gclbweiss  cinge* 
lasstes  Schildchen  und  1  Exemplar  hat  ein  ganz  weisagelbes  Schildchen,  der 
helle  Streif  der  Mittelbrustseiten  ist  sehr  breit  und  sogar  die  Mittelbrust  hat 
'2  ^zv(^<<v  weissgelltc  Flecken.  Oer  rothe  lliiiteir.ind  der  Hintcr!cilissei:iiiente 
bi'tindei  .-;ich  am  ersten  bis  dritten,  oder  am  zw(Mten  und  dritten,  oder  auch 
am  ersten  bis  .sechsten  Segmente.  Die  Ilintertarscn  und  die  Spitzen  der  Hintcr- 
tibien  sind  entweder  schwarz,  oder  rotldtraun,  bei  28  sind  die  Hinteriiüften 
olien  gelb.  Auch  das  Fliigelgeädcr  ist  veränderlich,  die  Areola  ist  entweder 
breit  sitzend,  oder  gestielt,  oder  auch  unvollständig,  indem  der  äussere  Quemerr 
«DsiehtibMir  ist,  der  nenmt  trctmversus  anaU»  der  Hinterflftgel  ist  oft  sehr  weit 
unter  der  Mitte  gebrochen  nnd  sendet  einen  sehr  feinen  Längsnerr  ans. 

Die  liissonoten  sind  Parasiten  solcher  Insecten,  deren  Larven  in  Stämmen 
oder  Halmen  leben.  Welche  Menge  dieser  Pflanzenverderber  muss  also  dnroh 
diese  LiuoMta  vernichtet  worden  sein!  In  frBheron  Jahren  befand  sich  am 
Stsfflme  der  oben  erwähnten  Eiche  eine  Colonie  des  Ckq^onotu*  Ugniperdüf  jetzt 
wir  2Dcbt  eine  Ameise  zu  sehen.-  Sollten  beide  Beobachtungen  in  Beziehung 
jv  eiiHUider  stehen? 

O.  BiriMchlce. 

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84 


Bericht 

über 

die  botanischen  Reisen  an  den  Seeldlsten  Westpreussens 

im  Sommer  1883 

Ton 

11.  V.  ii.iiufl:iri*a.err. 


Für  meine  EzcnrBionen  im  Jabre  1883  hatte  ich  mir  die  westpreuBsischvii 
KüBtengegenden  von  Nen&lurwMser  bis  zur  pommerecben  GreDse  ansgewifalt. 
Die  Länge  der  Eflete  von  Neufahrwaaaer  Ihb  tarn  Anfange  der  Halbinsel  Heia, 
also  die  Kfiste  längs  der  Dansiger  Bncht  und  dem  Putziger  Wiek,  beträgt  un- 
gefähr SVf  Meile,  vom  Anfinge  der  Halbinsel  bis  sur  pommerseben  Grense 
3Vti  und  die  Länge  der  Halbinsel  4'/,  Meile.  Diese  Gegenden  habe  ich  nun 
auf  verBclüedenen  Touren  in  einer  Breite  von  1  — 2  Meilen  durchstrichen  und 
mir  wenigstens  ein  flüchtiges  Bild  ihrer  Vegetation  machen  können,  das  ich 
hier  mittlioilen  will. 

Betrachten  wir  die  Kiistonbilduntr,   .^o   finden   wir  vom  WcicliHeliifcr  bis 

Zo|)]>ot  d<'ni  Hölion/.ug*'  oinc  ;ui  den  l)rcite8ten  Stellen  über        Meile  lireite 

Alluvialeliene  vorgelagert,  mit  nur  geringer  Dfinenbildung  am  Strande.  Hinter 

Zoppot  gegen  Kolibken  ti'eten  die  Höhen  nahe  zum  Strande,  Steilufer  bildend, 

und  ziehen  sich  bis  sur  Bucht  von  Gdingeu.   Hier  fängt  ein  grosses  Bruch- 

tenrain  an,  von  dem  spätw  die  Rede  san  wird,  welches  hier  aber  gegen  die 

See  durch  eine  niedrige  Barre  abg^irenst  wurd,  und  nur  längs  dem  kleinen 

Kielau- Bache  bis  su  derselben  dringt  Hinter  der  Gdinger  Bucht  stmgra  die 

Steilufer  der  Oxhöfler  Kämpe  auf  und  erstrecken  sich  bis  gegen  Rewa.  Hier 

fängt  das  von  der  Rheda  in  mehreren  Armen  durchflossene  Brück'sclie  Moor 

an.   welches  bis  unmittelbar  an  die  See  reicht,  daher  hier  der  Strand  meist 

nicht  7Ai  l)etreten  it^l.    Bei  dem  i>orfe  Onlanin  l'anL'en  die  Steilufer  der  Putziger 

Kämpe  an  un<i  reichen  bis  l'utzig.     I);is<'lbst   l)ilr|("t  wieder  etwa        Meile  ein 

vom  Plutnitz-Fliisselien  durelilios^iener,  faist  iilMMall  ;ni  ilie  See  reichender  Bruch 

den  Strand,   worauf  (Iii;   Steihilcr   «ier  Scliwaizaucr  Kampe,    denen   sich  vuu 

Schwarzau  bis  Grosäendorl  ciu  schmales  zun»  Theil  nuiupligi-s  \  orland  vorlagert, 

bis  sum  Anfange  der  Halbinsel  Heia  folgen.  Von  Grossendorf  ziehen  am  äusseren 

Strande  die  Steilufer  der  Schwamuer  Kämpe,  bei  den  Leucbthürmoi  von  Bizhtfft 

1 


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25 


die  grtMBto  Hdhe,  166  F.  erreichend,  bis  zam  Habichtsberg.  Dann  folgen  bis 
zur  pommerschen  Granse  mächtige  Dfinens&ge»  hinter  denen  sich  breite  Moor- 
l&ndereien  erstrecken. 

Sehen  wir  nns  die  Karte  <ioH  Neuslädtor  Kreises  an,  so  fiiulcn  wir.  dass 
derselbe  durcli  das  Thal  der  Rlieda  und  tlon  daran  aicli  .schlieHscntlen  Udingcr 
Bruch  in  einen  gröt^seren  südlichen  und  einen  kleineren  nördlichen  Tlieil  geschieden 
wird.  Der  südliche  Theii  hat  eine  be(ieut<Mid  grössere  Erhebung  und  schliesst 
Bich  unmittelbar  dem  Ho<;hlande  des  Karthauser  Kreises  an,  der  nördliche  zer- 
Gült  in  drei  ungleich  grosse  Theile.  Von  der  Gdinger  Bucht  zieht  sich  nämlich 
ein  ober  V4  Meile  breiter  Bmeh,  der  sich  gegen  Bahmel  sehr  Terbreitert  and 
sich  hier  an  das  als  eine  FortaebAing  dee  eompfigen  Bhedathalea  m  betrachtnide 
grosse  Bri&ek'adie  Moor  anaddieeat  Dadnroh  wird  die  sogenannte  Oxhöfter 
Kimpe  vie  eine  Inael  mnaohloaaen.  Jeden&Us  waren  aar  Dflnvialzeit  diese 
Brüche  und  das  Bhedaifaal  MeeresannOi  nnd  die  jetzige  Oxhöfter  Kämpe  eine 
Insel.  Ein  gleiches  Srstem  Ton  Brächen  zieht  sich  von  Fatzig  längs  dem 
Plutznitz-Flüpschen  bei  Werblin  und  Starsin  vorbei  zn  dem  grossen  Bilawa- 
Bruch,  <ler  sich,  nur  durch  eine  Dünenkette  von  der  S»^*^  L'epc]iie<lpn  in  die 
Karwenbrüche,  und  weiter  in  die  grossen  poimnerschen  Str.-uniltriirhc  foitsetzt. 
Durch  diese  Bruchzone  wird  nun  eine  zweite  etwas  grossere  Insel,  die  Scliwarzauer 
Kämpe  abgetrennt,  der  die  Hail»inHel  Heia,  eine  gleiche  Bildung  wie  die  frische 
nnd  kurische  Nehrung  augehängt  ist.  Der  grösste,  im  Norden  und  Süden  von 
diesen  Brtdien  eingrachlossene  Thefl,  der  die  Pntaiger  Kämpe,  den  Darslnber 
Forst  nnd  die  Gegend  von  Krockow  nmfasst,  wird  im  Westen  durch  den  grossen, 
tber  eine  Meile  langen  Zamowitser  See,  der  sich  von  den  StrandbrAchen  gegen 
S&doi  erstreckt,  also  wohl  einst  ein  Meerbusen  war,  und  durch  Brflehe  an 
dessen  Sndende  bis  auf  eine  kaum  Vf  breite  Brficke  von  dem  durch  das  Lebsp 
thal  umgebene  Stück  des  pommerschen  Hochlandes  abgeschlossen,  so  dass  er 
als  eine  Halbinsel  desselben  zu  betrachten  ist.  Was  die  Höhen  Verhältnisse  an- 
belangt, so  liüt  der  Theil  des  Neustädter  Kreises  sudlich  der  Bheda  eine  mittlere 
ErhrbiiTiL'  von  über  500  Fuss  über  dem  Meei'e.  wiilirend  eitizdiie  II(>lien  750  F. 
erreichen:  der  Theil  nördlicii  der  Rheda  IUI  F.  mittlere  Frh<'l)ung  und  Höhen 
▼on  .S82  F.;  die  üxhöfter  Kämi.o  1()4  F..  im  Mittel  und  höchsten  Punkt  25S  F.; 
endlich  die  Schwarzauer  Kämpe  nur  125  F.  und  als  grösste  Erhebung  Uj5  F. 
Dia  Wälder  dieser  diluvialen  Inseln  sind  meist  gemischte.  Von  Nadelhölzern 
kommt  nur  die  Kiefer  als  wirklich  einheimisch  darin  Tor,  von  den  Lanbhölzem 
nnd  die  Torhemchenden  Bäume  Buche  und  Birke. 

Obgleich  ich  wnsste  dass  hier  keine  eigentlichen  Hochmoore  vorhanden, 

war  ich  doch  fiberrascht  reine  Griknlandsmoore  von  so  bedeutender  Ausdehnung 

zu  finden.  Der  südliche  Moorgürtel,  Gdingencr,  Kielaner.  Brück'sclit^"  M<^or  und 

das  Bhedathal  sind  reine  firünlandsmoorc.    S/)Äo^»mw -Vegetation   findet  man 

nur  äufserst  spärlich  an  den  Rändern.    Ebenso  ist  die  nördliche  Bruchzone  fast 

ganz  (irnnlandsmoor.  nur  etwa  der  theihveise  mit  FlaitlHki-ant  bewachsene  J^ilawa- 

Bruch  scheint  mir  ein  altes  abgetiturbencö  Hochmoor,  und  die  pomni(u-.>}clicn 

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Stnmdmoore  jenseits  des  GrensflösBchens  nähern  sieh  wenigstens  durch  die 
häufiger  auftretenden  Sphagna  dem  Hochmoortypns.  Mir  wsren  Orfinlandsmoore 
von  einer  solchen  Ansdehnang  bisbor  unbekannt  Beiläufig  will  i<di  hier  nur 
liomcrken,  dass  Hochmoore  von  grösserer  Aasdehnung  im  Gebiet  der  unteren 
Wciclirsel  ganz  fohlen,  was  sehr  aufTallend,  da  sie  doch  im  Gebiet  des  Pregel 
und  besonders  der  Momei  in  so  ^'^ow.il tieer  Entwiekelung'  auftreten. 

Die  zahlreichen  Excursionen,  die>  ich  im  Laul(^  des  Sommers  und  Frühlings 
in  doi-  NJilie  na!i7-i<rs  nnternorainen,  will  ich  nieiit  weiter  einzeln  erwähnen, 
sondern  nur  eine  Aufzähhiiif!:  der  entfernteren  Reisen  jjehen. 

Den  lf>.  Juni  fuhr  ich  mit  (h'r  i>ahn  his  Kl.  Katz.  \o\\  dort  jring  ich 
naeh  Odingen  un<l  dann  ihirdi  das  Moor  Iiis  Oxhdfl.  In  dem  Moor  hliihte  sehr 
zahlreich  die  in  allen  unseicn  Strandmooreii  sehr  häufige  l'intjuirula  vula<trii-i  L.,  so 
wie  auch  hier  das  salzlieliende  Hippitrix  rufffarix  \j.  iu  gröSHter  Ueppigkeit gedeiht. 
Von  Moosen  fand  ich  daselbst  als  neu  für  die  IVovinz  lyi^ichium  inclinatum 
Br.  &  Soh.  und  Bryum  longuetum  Bland.,  femer  an  interessanteren  Arten 
Ambiifoda»  dealbahi*  P.  B.,  FkHonaiti  eaUarea  Br.  Seh.«  I\w9ia  commmtafa 
N.  E.  Von  OzhOft  ging  ich  zum  Leuchtthurme,  von  dort  über  die  Felder  bis 
gegen  Neu-Oblusch,  dann  längs  dem  Strande  zurfick  um  die  Steilufer  abzu- 
suchen,  woselbst  mir  zuerst  der  in  diesen  Gegenden  so  häufige  Craiaegu» 
Oxgaeantha  L.  auffiel,  der  hier  und  längs  der  ganzen  Kfiste  eben  so  häufig  als 
C.  monogjfna  Jacq.  ist,  wälirend  ich  im  Innern  der  Provinz  ersteren  nur  immer 
sehr  vereinzelt  gefutulen  habe,  üeber  die  Strandtriften,  auf  denen  ich  lilymtiu 
ni/uts  Lk.  in  einer  sehr  kleinen  Form,  SarpM  paucißorm  Lightf.,  Carej-  t/lauea 
Scop.,  Jtincm  Gerardi  Ijoisl.,  Haiifaffo  marUima  L.  und  SperffuhHa  salina 
Prcsl.  fand,  kam  ich  wieder  nach  Gdingen;  ging  von  dort  über  Hoch-Redlau, 
wosellist  ich  am  Wege  angepflanzt  Mühende  Bäume  von  Sarbua  gcarnh'i  fr  Fr. 
sah,  die  icli  im  wilden  Zustande  <l;tr^ellist  in  der  Nahe  nur  in  verhackten  Sträuchen 
fand,  wieder  nach  dem  Strande  iiiul  dort  längs  dem  Steilufer  Ins  Zoppot.  In 
StrandHiimpleii  unter  Kolihken  sunnneltc  ich  noch  das  mir  daselbst  von  Lützuw 
gezeigte  aber  nicht  gleich  richtig  erkannte  Jiriptni  Warneum  Bland. 

Am  IH.  Juni  fuhr  icii  auf  der  l>ahn  bis  Kielau,  ging  von  dort  durch  das 
Moor  bis  gegen  Pogorsch,  dann  längs  dem  Nordrande  des  Moores  bis  zu  dem 
nach  Bahmel  fthrenden  Wege  und  auf  diesem  fiber  Johannisdorf  und  Sagorsoh 
zurück  nach  dem  Bahnhofe  Kielau.  Bei  Kielau  fiind  ich  häufig  Avena  ßava- 
eena  L.,  und  bei  Johannisdorf  Reseda  lutea  L.  Im  Moor  war  wieder  Btyum 
lonfftHhm  BUmd.  in  prachtvollen  Bassen,  femer  Hifptmm  lyeopodioidm  Sohwägr., 
iVsMMa  commutata  N.  B.,  Fitnäen»  omarnndoiäe»  Hedw.,  Bryvm  vligimatm 
Br.  A  Soh.,  M$t90a  tdiginoM  Hedw.,  Antbljfodon  deeUbattu  P.  B.,  I^lonati» 
calcarea  Br.  k  Sch.  nnd  fonfana  Brid. 

Am  24.  Juni  machte  ich  einen  Ausflug  bis  nach  Neustadt.  Machte  am 
Vormittag  allein  eine  Excui-sion  durch  das  Codronthal  und  über  den  links  daran 
liegenden  waldigen  Berg.  Hier  fand  ich  sehr  häufig  Veronica  montana  L.  und 
(Jwejr  itilüatica  Huds.,  und  in  einem  Exemplar  die  für  Neustadt  neue  C^halantkera 


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«nm/oIm  Rieh.  NachmitUg  nachte  ieh  mit  den  Herren  Ptrofeaior  Barth  el  nnd 
Dr.  Bockwold  eine  Bzeoraion  fiber  dk  Rheda  nach  der  Gementfabrik,  den 
dahinter  liegenden  Höhen  nnd  den  sich  längs  denselben  hinzißhcnden  sumpfigen 
Wiesen,  woselbst  Pohmonium  ronulmm  L.  in  grös.-^tci-  FillU"  blühte. 

Den  25.  mit  Thun  J)r.  Burkwold  länjr?*  der  Rheda  lüs  zu  den  Mer^el- 
grul>en,  von  dort  (juer  durch  die  Huniidiircu  Wiesen  nach  l'aradie-,  wo.^elltst 
wir  d'm  fi'ir  Neustadt  neuen  Ranunculu»  Lingua  L.  laudeu,  und  dann  übor 
Bohlsciiau  zurück  nach  Neustadt 

Den  26.  machte  icii  allein  eine  Kxcnrsion  üher  den  Kcllcrberg,  Sohlossberg 
nach  Biala,  von  dort  durch  die  herrlichen  Wälder  bis  gegen  Wispau  und  kehrte 
dann  Aber  Gnewan  nnd  Försterei  Ottilienrohe  xorfick.  Von  bemerkenswerthen 
Pflansen  find  ich  dort  an  sumpfigen  Waldstellen  in  grosser  Menge  Ljfeopodium 
Sdaffo  feiner  Diaranmn  maju»  Tum.,  Anomodon  attenuaUu  ftsrtm.,  Braehjf- 
theeimn  Starkü  Schimp.,  anf  Steinen  Dicranum  longifoUum  Hedw.  und  üloia 
crisjm  Brid.,  anf  Waldrade  hitnfig  </t<nr/(>r»ur;f;fm  e.risecta  Schmied,  und  am  rirunde 
der  Baumstämme,  aber  ni<-ht  auf  der  lOrdc  FruUania  TanutriKi  N.  E.  sehr 
häufig,  die  bei  uns  nur  in  der  Nähe  der  Küste  vorzukommen  scheint. 

Den  27.  fulir  icli  Tiach  Rheda  und  machte  von  dort  au»  eine  Excnrsiou 
in  das  Rrricksdie  Mot»r  längs  dem  FaulirralM-n-Kanal  ho  weit  ge^ren  den  Strand, 
bis  mir  undurchwathare  Siimple  halt  gelioicn,  und  k<dirt<'  dann  längs  dem  Rheda- 
Kanal  nach  Rheda  zurück.  Sobald  man  die  den  Rändern  des  Mooren  abgewonnenen 
fruchtbaren  Accker  überschritten  kommt  man  aid*  theilweise  recht  gute  Wiesen, 
die  alhttttlig  in  Torfbrüofae  nnd  endlich  in  das  echte  noch  wachsende  Griin* 
hndsmoor  übergehen.  Hier  und  da  neben  sich  durch  das  Moor  etwas  höhere 
bebuadite  Stilen,  wahrscheinlich  ^emalige  Sandbänke,  nnd  hier  findet  man 
eine  sehr  fippig  gedeihende  Waldflora.  Z.  B.  Thalidrum  aquiUgifoUum  L., 
Aeh^frophorut  maeulatus  Scop.,  Melampijmm  nemorotum  L.,  Cynanchum  Ftncs- 
toxicum  R.  Br. ,  Convallana  majaii's  L.  und  Poli/[/onatum  mulfijfoi^im  All., 
letzteres  über  1  m  hoch.  Das  eigentliche  Moor  ist  grosstentheils  mit  Carcr- 
Arten,  Sumpfgräsem.  Schilf.  Rohr  u.  s.  w.  l>cwach8on.  Ich  merke  hier  folgende 
an:  Care.r  <li«ficha  Huds.  grosse  Streck(Mi  bedeckend,  (  .  rnrt<piton(t  L..  ( <ila- 
mcqrnxfiH  nc<jlecfa  Fr.  massenhaft,  dazwischen  Ru mu  n his  Liinjua  L.,  Tlialii  titim 
(UKjuxtif  o/inm  L.,  Dianthutt  Hupt'rbuH  L, ,  Volemunium  con  uhnan  L. .  an  festeren 
SStelleu  Hieracium  ßoribundum  Wim.  und  H.  pratense  Tausch.  Auf  den  Torf- 
brfichen  fiberall  Empetmtm  niprum  L.  nnd  Ptnffuiettla  vulgaris  L.  Von  Moosen 
findet  man  nur  Spuren  von  Sphwjna,  dagegen  häufig  Dicranum  peUustre  La  Pyl., 
und  die  Grikben  und  Waraeriöcher  mit  Hjfpnen  angefüllt.  Davon  führe  ich  ab 
bemerkenswerth  an:  Bypmim  giganteum  Sdiimp.  in  ungeheuren  Massen,  H,  stel- 
latum  Schreb.  in  prachtvoller  Grösse,  H,  Ij/copodioides  Schwftgr.  und  H.  polg- 
gamtun  Schimp.,  letzteres  erst  zum  zweiten  Mal  in  der  Provin/  gefunden. 

Am  28.  ging  ich  längs  dem  nordwestlichen  Rande  des  Moores  und  fand 
dort  Care,t  dioica  L.  nebst  der  Varietät  pamllela  Wahlenb.,  (J.  pulirarii}  L., 
Preuma  commutata  N.  E.  und  Amblgodon  deaLhatwt  V,  B.   NauliUeu  ich  bis 


88 


gegen  das  Dorf  OüUDin  gekominrii,  wendete  idi  mich  nftch  den  Brüchen  Ittngs 

dem  Strande  hh  zum  Ausfluss  der  Rheda  hei  Behau.  Hier  crstrocki  »ich  fast 
ftberall  das  Moor  bis  in  die  See,  und  in  dem  gewiss  sehr  brackigen  Wasser 
zwisclien  den  Dickichten  von  «Sri/yw*  mm^timn^  L.,  Sc.  Tahemaemontnni  Gmel-, 
P/irapmtfe»  romwunis  Tn'ii.  ii.  s.  w.  sah  ich  zu  meiner  Verwundorun;;  franz  histip 
Massen  von  grünen  Wasserfröschen  herunisf  hwininien  und  hdrto  ein  schönes 
Froseliconcert.  An  Ptianzen  fand  ich  liier  Glnu.r  mantima  L.,  Triafoc/iin  man- 
hinvm  L.,  Glyceria  muntiirui  M.  <fc  K.,  Gl.  diHtam  VVahleid).,  I/tpans  Lne«eln 
Rieh.,  Bly*mu9  ru/us  Lk.  in  grosser  Menge,  und  mit  über  1  Fuss  hohen  Halmen, 
Spergularia  talina  Preel.,  Planioffö  maritima  L.,  and  endlich,  ab  nev  fBr  die 
iSrovins,  Euphratia  litondii  Fr.  in  Toller  Blftthe. 
Am  29.  machte  ich  mich  auf  den  Heimweg. 

Den  9.  JoH  reiste  ich  nach  Pntsig.  Dort  sachte  ich  am  Vormittag  das 
üfer  nach  Sfiden  sn  ab,  ohne  etwas  sonderliches  zn  finden.   Nachmittag  ging 

ich  nach  Norden  bis  gegen  Schwarzau,  die  WiesMl,  Brfiche  und  Steilufer  ab- 
suchend. Auf  Wiesen  fand  ich  häufig  FcxUira  arvndinacea  Schreb.,  auf  torfigen 
Triften  Rnnvnmliix  P/iilovofis  Klnh..  auf  Stnunitriften  (ilau,r  mnrifima  L., 
Spt'tr/uloria  siili/ia  Presl..  PlmUago  ntaritimu  L.,  Juttcun  Gerardi  Loisl.,  Glyceria 
dütans  Wahlenl).  und  G.  ttinn'fima  M.  <fe  K. 

Am  10.  ging  ich  nach  Polzin,  dann  die  ChauHseo  l>is  Zawada  und  von  dort 
durch  die  Wälder  bis  gegen  Werblin.  Jn  dem  Walde  fand  ich  Ruhu«  Spremjelii 
W.  A  N.,  R.  Radula  W.  A  N.,  R.  BtUardi  W  A  N.,  Carex  nhaHca  Hnds., 
Vtromea  montana  L.,  Dicrantim  majus  Turn  ,  Hypnum  cordi/oUtim  L.,  Sphagnum 
tpuuTontlum  Leaqu.,  Plagiotheeium  undulatum  Schimp.,  and  als  nen  Ar  Preossen 
Magiatkeentm  ScÄtfi^wt  Mild.  A  Jnr.  Bei  Werblin  ging  ich  aof  das  grosse 
Moor  hemntw,  dort  nach  dem  Ton  Bogeng  gefundenen  Ruhu$  Chamamona 
vergeblich  sacbend,  und  dann  quer  durch  das  Moor  nach  Putzig  zurück.  Von 
auf  diesem  sehr  nassen  Spaziergang  gefundenen  PHanzen  merke  ich  an:  Tha- 
Uctrtiin  aqvile<iitolium  L..  Th,  niiffUKiiföUvm  L.,  Raimnctilus  Lingua  L. ,  Not' 
ttn'tium  oj'pcind/i'    T(.    Br. ,    Dianihus  xuperlnix  Polrni<yniu m  roerulnnn  L  . 

Epipacfu  palunfris  Crutz.,  Luftera  ovata  R.  Br.  und  als  neu  für  Freussen  Hypnvm 
p$eudOffiami neu 771  C.  M. 

Den  11.  früh  fuhr  ich  mit  der  Post  nach  tirossendorf,  und  ging  von  dort 
längst  dem  Braunkohlenschichten  zeigenden  Steilufer  nach  den  Rixhöfter  Leucht- 
thOnoen.  Ich  fand  bttafig  Rom  ruhtgintM»  h.,  Grata fgu»  Oayacantha  L.,  and 
swar  nur  diese  und  keine  6'.  monogyna,  und  Hippophae  rhamnoidt*  L.  so  zahl- 
reich die  Abhänge  bedeckend,  wie  ich  sie  noch  nicht  gesehen.  In  dem  schönen 
mit  parkartigen  Wegen  Tersehenen  Wäldchen,  das  die  Ufer  anter  den  Leocht^ 
thttarmmi  bedeckt,  fand  ich  häufig  Ihfrola  rotundifolia  L.,  JB^pactis  paluftri» 
Crntz.,  IJstera  arata  R.  Br.,  Orchit  wacvhtta  L.,  und  als  neu  für  die  Provins 
jUpidium  Fih'ar  mas  Sw.  var.  tncimtm  Milde,  ferner  Difttichivm  capiUaeevvt 
Br.  k  Sch.,  jetzt  mir  von  «Irei  Standorten  in  Westpreussen  bekannt  und  zwar 
in  der  auflaüeudeu  Gesclluchaft  von  Amblyodon  dealbaim  V,  B.  und  li'eima 


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S9 


«MMNvtoto  K.  B.,  ferner  BneuU/pia  ttreptocarpa  Hedw.  und  an  den  Bäumen 
Ifypnvm  eonüffuum  N.  E.  Den  Rftckveg  machte  ich  Ober  die  Haide,  wo  ich  in 
Vertieftingfn  com  ersten  Male  £ritu  TefraUr  h.  8ah»  fiber  GhU^MU  nnd 

flohensee  nach  Grossendorf.  Den  V2.  rtiichte  ich  die  Steilufer  und  Strandbrüche 
von  Groaaendorf  bis  Schwai*zau  ab.  In  letzteren  laud  ich  von  liemerkenswcrthen 
PHanzen  (yperi/ularta  mViva  I'rcsl..  Montut  hnnpronpermu  Cham,  an  den  Wänden 
der  Torfgruben  kriechend.  Krifthruea  /inarii/n/iti  Pers.,  tJ.  jiuIcheUa  Fr.  l^/autufjo 
maritima  L.,  Juncug  Geranh'  [ahA.,  Hrt/iun  uliyinosuin  lir.  die  Sch.,  Jut^yennannia 
veiitricom  Dicks.  und       rrenulnia  Sin. 

Am   13.  übergab  ieli  mein«'  Pllanzeupaekete  der  Buteupoät  nach  Putziger 
Heisternest,  und  machte  mich  selbst  zu  Fuss  auf  den  Weg  dahin.    Indem  ich 
meinen  Weg  bald  jenseita  der  Dünen  längs  dem  äusseren  Strande,  bald  fiber  die 
StrandtriJlen  längs  dem  Wieck  nahm,  fitmd  ich  folgende  bemcrkenswertlieren  Pflanzen: 
Auf  den  Strandtriften  war  sehr  häufig  Rom  rtthiginmm  L.,  Erythrtua  Hnarii' 
foUa  Pers.,  Armeria  vulgtm»  Willd.  mit  sehr  hellen  Blumen,  IHantago  maritima 
L.,  Junrv«  Geranli  Loisl.  In  sahlloser  -Menge,  (  i'niunculu*  miuimux  L.  In  einem 
Wasserlodie  nicht  weit  von  Ccynowa  laud  ich  Ruppia  rottttllata  Koch.  An  den 
Dunen  wächst  öberall  in  Menge  Anf/iifllix  Vulnnuriu  h.  var.  mttritima  Hchwuigg. 
und  zwi.'iohen  KuRfeld  und  Heistenu-st  häufig  l'imm  maritimum  L.  In  Putziger 
Ht'istcriietJl,  wo  ich  gegen  Abend  anlangte,  fand  ich  g;(«ttreundli(  Ih-  Aufnalinie 
bei  Herrn  Lehrer  Gilhueistcr.    I>en  14.  benutzte  ich  dazu  die  l  nigegend  von 
lleisteruest  zu  durch8lr«'ilVn.  An  den  Dünen  fand  icli  ulierall  in  gro.s.^-t'r  Menge 
AnthyUi$  VulnermHa  L.  v.  maritima  und  Piwm  luaritimum  L.,  welches  lelzere 
auch  die  Dfinen  fibmteigt  nnd  an  den  Gebüschen  des  Waldes  hoch  hmanf- 
rtakt,  wobei  es  einen  eigenthfimlichen  Habitus  annimmt.  Auf  bciweron  Wiesen- 
Btficken  fiind  ich  häufig  Fertuea  arundinaeea  Schreb.  und  an  Gebfischeii  in  den* 
selben  Canvphulu*  tqMim  L.  in  einer  sehr  kleinen  Form.   In  dem  sumpfigen 
Walde  war  Ruhu«  Radula  W.  &  N.,  Rubtm  Betlanli  W.  &  N.,  Lathynu  pahtter 
L.,  Ihjpnum  eordi/oliuni  Hedw.,  Sp/i(i(/mini  irre»  Angstr.  in  einer  grossen  Form 
nnd  J}ierwmm  undulaium  Hedw.  sehr  üppig.  Letzteres  führe  ich  haupt.«tächlich 
deswegen  an.  weil  dieses  im  Innern  der  Provinz  so  geineine  Moos  ■«  hon  nonllich 
von  Dauzig  nicht  mehr  alizuhiiutig  ist,  und  au.xsei-  aul  der  Halbinsel  nordlich 
des  Rhedathaies  ganz  zu  fehlen  scheint.    In  Knglainl  wird  es,  wie  hier  in  dem 
nördlichsten  Theil  des  Neustadter  Kreises  durch  Dicrunum  ihujuk  Turn,  ver- 
treten.   Auf  Kartoffeläckern  war  nicht  selten  Smecio  vvicosus  L.    Auf  den 
Strandtriften  fand  ich  ausser  den  schon  am  vorigen  Tage  gefundenen:  ßrythrata 
jmlehella  Fr.,  Glyeeria  dittoM  Wahlenb.,  Gl.  maritima  M.  A  K.,  Spergularia 
taUiui  Presl.,  Blywmu  rufut  Lk.,  Rota  canina  L.,  Rubu»  Sprenyelii  W.  A  N. 
mit  scbttnen  dnnkelrosa  Blfithen.  Endlich  fand  ich  in  seichten,  tief  einscheidenden 
Meareabochten  Rtippia  maritima  L.  und  Ohara  erimta  Wallr.  Nachdem  ich  wieder 
mein  Gepäck  der  Botenpost  nach  Heia  Qbergeben,  machte  ich  mich  am  lö.  früh 
auf  den  Weg.   Als  ich  den  Wald  hinter  Danzigcn-  Heisternest  betrat,  begrusste 
ich  sofort  in  kleinen  Brüchen  die  in  schönster  Blüthe  stehende  Jiirita  2'etralix  L., 


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dio  dann  an  Zahl  zunohmond  iliro  ^rrössto  Fülle  in  den  Brüchen  des  Südondc» 
der  Ilalltin.sol  eneielit.  Da  mir  nichts  bosondors  Homerkenswerthes  von  PHanzon 
wt'dt'r  an  dicscin  l'afre  noch  am  l'olf^cndt'u.  an  dem  idi  die  Umgegend  Hola's 
durchsuchte  aultiel,  ich  auch  ausserdem  ein  vollständiges  Verzeichuiss  aller  von 
mir  auf  der  Halbinsel  gefundenen  Pbanerogamon  mit  ihren  Standortsaugaben 
liefere,  so  will  ich  hier  weiter  nichts  darftbw  bemerken.  Den  17.  beabsichtigte 
ieh  nach  Danzig  svr&cksiikehrcn  und  stand  deswegen  mit  den  Fischern  in  Heia 
in  Unterhandlung.  Da  aber  heftige,  die  Fahrt  hindernde  Sfidweetwinde  anhielten, 
so  wfirde  ich  wahrscheinlich  gegen  meinen  Willen  noch  länger  aufgehalten 
worden  sein,  wenn  nicht  am  Nachmittage  jenes  Tages  Herr  Hafcnbaninspcktor 
Kummer  mit  einem  Begierungsdampfer  angekommen  wMre,  und  die  Oflte  gehabt 
hätte  mich  mitzunehmen. 

Den  6.  August  fuhr  ich  mit  der  Bahn  bis  Bheda  und  machte  am  Nach- 
mittage desselben  Tages  noch  eine  Excursion  in  den  Rekauer  Belauf  des  Darslubw 
Forstes.  Von  bemerkenswertben  Pflanzen  fand  ich:  Cardamine  nlratica  Lk., 
Veroniro  montoiui  L.,  dreoea  Ivfefiofin  T>.  Rubtis  SprengelnW,  &  N..  /?.  Brllardi 
W.  &  N..  f'otentilla  prommbenx  Sihth.,  Dtcranutu  majun  Turn.  D,  lonffi/olium 
ITodw.,  Ulnta  n^Jtpa  ßrid..  Amfifi/afff/iuyn  xiihtih'  Schimp.  FoxKOinhronni  n-ixtata 
Linditg.  Am  7.  iring  idi  von  I^lioda  tnicr  durch  das  Mooi-  nacli  Casimirs.  Im 
Moor  fand  ich  häufitr  I'ununnihis  Li)itiua  L.  und  Ah'cturohiphu.t  lunjor  Rcld). 
var.  nnf/i>'<tifolius  Kocli.  Vtui  Casimirs  ^in^  i*  h  rd)cr  <ii('  in-rtrc  Iiis  zur  Försterei 
Eichberg  und  von  dort  ühor  Brück  nach  Kewa.  In  eineui  (Jraben  zwischen 
Bruck  und  Rewa  fand  ich  CaWfrirhe  autvmnalü  L.  Am  Strande  bei  Rewa  sah  ich 
httnilg  Seneeio  riaromts  h.,  Sper<)ularia  salina  Presl.,  Erythraea  iinarii/olia 
Pers.,  (Mrtium  arvense  Soop.  mit  weisser  BIQthe,  und  eine  ganz  niedrige  stengel- 
loae  Form  von  Ackillea  AHllefolhtm  L.  die  fast  das  Aussehen  einer  Alpenpflanze 
hatte.  Von  Rewa  ging  ich  so  woit  ich  vordringen  konnte  am  Seestrande 
längs  dem  Moor,  wo  ich  J/»//Vfv/  Ga/c  fand,  hin,  Iiis  mir  breite  Wasserläufe  ein 
Ziel  setzten.  Hann  ging  ich  bei  -trriiienclem  T?(  tr<Mi  in  das  Moor  hinein  und 
quer  durch  nach  I^resien.  Die  l>ei  uns  in  Westprenssen  ziemlich  seltene 
Sanffiiifiorhti  offirlnnliH  L.  sah  ich  zwar  ziendii'h  häulii;.  konnte  sie  aber  hindernder 
Gräli(n)  wenen  iiii  Iii  erlangen.  A'on  Hresin  kehrte  ich  dann  aut"  l'estcm  Wege 
iu  voller  Dunkelheit  nach  Rheda  zurück. 

Am  H.  nahm  ich  mir  in  Rheda  ein  Fuhiwerk  nach  Rrockow,  woselbst  ich 

im  Kruge  mein  Quartier  für  acht  Tage  aufschlug.  Am  Nachmittage  machte  ich 

noch   eine  Rxciirsion   über  Zarnowitz  nach  dem  Zarnowitzer  See  bei  liübkau. 

Ich  will  nur  benierk<'ii.  dass  ich  in  Krockow  Vcrheno  o/jicinulit  L.  und  an  der 

Chaussee  ein   Exemplar  von  ('arduvH   niitaits  L.   fand,  so  wie  bei  Zaiiiowitz 

Hvlni^  Wuhlbeiyii  Arrh.  Am  i>.  ging  ich  wieder  zum  Nordufer  des  Zarnowitzer 

Sees,  wo  ich  Scirput  wtaceua  L.  und  ßiyum  intermedivm  Br.  6c  8ch.  fand; 

dann  über  die  pommersdie  Grenze  in  das  Werchotziner  Moor,  woselbst  Myrioa 

Galt  h.  und  Erica  Tetralue  L.  in  zahlloser  Menge  wuchsen;  wendete  mich  dann 

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wieder  znrftek  Qber  die  preusRinche  Orenxe  mid  ging  längs  dem  Grenzfluftschen 
I'iasnitz  gogeu  dio  See  herab.  Auf  <lon  Ruinpfigen  bobuschtcn  Wiesen  fand  ich 
zahlreicli:  Laterpitium  pt-nlenicum  L.,  Inula  »aUcinu  L.,  Gladiolus  imbriratus 
L  ,  /»V»  Htbinca  L..  let/UTO  tiur  mit  Frücliteii.  ('are.r  ilixfnm  L.,  Thalicfrvm 
jl<irii))i  L.  nebst  der  var.  niitrictnix  Lej.,  welche  neu  lür  I'ieussen.  und  ülterall 
Mi^nra  Gale  L.  und  K/ico  ']\irali.r  \i.  leli  ülierstieL'  dann  die  Düucn  und  jring 
eine  Strecke  längs  dem  Strande,  fand  liier  aber  ausser  den  gewöhniiehslen 
Strandpflanzen  und  Anihtfllü  Vulneraria  L.  var.  maniimu  auch  nicht  das  Geringste. 
Ich  ging  daher  wieder  fiber  die  Dunen  surück  und  Ittngs  d«iflelbcn  in  den  kleinen 
Wfildem,  die  sich  an  ihrer  Innenseite  hinsiehen.  Hier  wichst  in  Menge 
lagtutrum  vulpure  L.  und  mit  schönen  reifen  Frfichten  Rihi$  rubnun  L.,  so 
wie  auch  IL  nigrum  L.  und  R.  alpinum  L.  Bei  Widow  wendete  ich  mich  rechts 
nnd  ging  iiber  Karwenbmch,  einon  grossen  Dorfe,  welches  mit  seinen  üppigen 
Peldeni  und  Wiesen  an  dio  Woichselniedorungen  erinnert,  dünn  über  Lankewits 
nach  Krockow  zurück.  Den  10.  ging  \vh  über  Gelsin  nach  dem  Sobienwitzer 
For8tl)elauf,  woselbst  ich  ./»<«</<*>*w>«»m«  f/dr/xifa  Sehrel),  Hnid:  dann  bei  Kartonchin 
an  den  Zarnowitzer  See.  länprs  dessen  Siahiler  und  dui-eh  die  l'>riie!ie,  wo  hiiulisr 
fh'ju/ulriila    ruhiiirix    wuchs,    nach  l{ausciirli<l(tl  1.  ilurcli  ileii  Fi>rstbe|;tut' 

Nadolle,  wo  icli  RuhuK  liniliiln  W.  A;  N.,  Hirrtiriuni  /(Ii  ril/dti/  /II  W'illd.,  l 'irruHfllo 
cuvafa  Schimp.,  neu  lür  i'reuHsen.  IHrranuni  majux  'l'urn.,  D.  lont/ifolium  Iledw., 
PterigynanSrum  ßli/orme  H«dw.,  I!i/pnvm  reptile  Michx.,  //.  contignum  Kitcs. 
und  Scapania  tompaeta  N.  B.,  neu  für  Proussen,  fand,  nach  Friedrichsrode; 
png  von  dort  bis  gegen  ßurgsdorf,  wendete  mich  dann  wieder  in  den  Wald 
nnd  ging  die  Berge  herunter  nach  Nadollc,  welches  in  der  Mitt«?  des  Westnfeni 
des  mAchtigen  mit  schön  bewaldeten  Bergon  umgebenen  Bees  wirklich  eine 
reizende  I^ge  hat.    Darauf  ging  icli  läng.s  dem  See  bis  Rockendorf  und  fand 
unterwegs  Verom'at  o/nira  Fr.  und  J'oli/juuh'um  rulijure  L.  var.  (ivrltmn  Milde. 
Jn  Reckendorf  wurde  mir  gesagt,  das»  das  NOrdufer  des  Sees  <les  hohen  Wasser» 
Standes    weijon   nicht  zu  jiassiren  sei.  nnd  ich  Tnnsste  daher  mit  dem  jrrossen 
Uinwe^'e  iiber  Wiercliotzin  nach  Kioi-knw  zuriick keinen.     I»en  II.  madife  ich, 
da  e.s  am  N'ormittai;  rcsinrte.  nur  fiuc  kh-iiic  Tiiiir  Iiis  zu  dfui  Walil«-  bei  der 
Ziejjrelei   nnd  Jafcrhot".    Hier  eitVfuti'  ich  niii-li  .'ni  di-n  schoin-u  ;dtfn  Fichten 
und  so  gruHseu  alten  Lärchbäumen,  wie  icli  die  iu  unserer  Fruvinz  nueh  nicht 
gesehen  habe.   Idh  fiuid  warnest  Lmsvla  alhida  D.  0.  und  Cireaea  lutetiama  L., 
B^toeomium  loreuM  Schimp.,  neu  fftr  Westpreussen,  nnd  Hyloeomium  brenrottre 
Schimp.    Dm  12.  regnete  es  fast  den  ganzen  Tag,  nnd  ich  musste  mir  mit 
dem  Umlegen  nnd  Trocknen  meiner  Pflanzen  die  Zeit  vertreiben.  Den  13.  machte 
ich  «ine  Ezcnrsion  nach  dem  Outen  See,  wo  ich  aber  ausser  Scirpus  tetaceu»  L. 
and  Atnchwm  teneflum  Br.  &  Seh.  nichts  Homerkonswerthes  fand. 

Den  14.  ging  ich  über  Lissan,  wo  ich  auf  Leinleldern  häulijr  CuKcuta 
Epilinuni  L.  fand,  nach  der  Robatzkauer  MFdde.  wandte  mich  von  dort  links 
in  die  Br&che,  iu  denen  sich  sehi'  zahlreich  Juucu»  obtmijhru«  Elu'h.,  (Vadium 


MarUtu»  R.  Br.^,  und  gaax  im  Wasser  stehond,  sehr  lang  ausgewachsen  Seirjm 
patieißot'u*  Laghtf.  fanden;  dann  in  den  Bncbenroder  Wald,  wo  ich  wieder  be- 
sonders anf  Steinen  Byloc<mium  loremn  Schimp.,  U.  bremrottr«  Sdiimp.  so  wie 
FVttllania  Tamaritei  N.  B.  fand.   Von  dort  wieder  Ittngs  den  Brfichen,  wo 

Seuti/raya  Ilircuhts  L.,  Phiguii-tilu  rulffan's  L.,  Drosera  lom/ifolia  L.,  Rumex 
aquaticua  L.,  Mifiuca  Gate  L.,  Epipncti«  pulwtris  Crntz.,  LIpuris  Lcmelii  Rieh., 
hri/vm   vliijiiKmtw  Hr.  «fe  ScIi.,  Palutlella  gquarrosa  Elirli-,  PkHamotü  calearea 

Br.  <k  Seh.,  IJifpuu/n  li/copoilioiJes  Scliwäf^r.  und  Preisftia  commutata  N.  E. 
wiu'hs,  Itis  zur  CliausHee,  und  auf  dieser  über  Sulitz  und  Mcnkew  itz  nach  Krockow. 
Don  If).  Iiinderlc  mich  wieder  häutifj^er  Hegen  an  weiteren  AusfÜigeu.  Den  lü. 
ging  ieh  iil»er  Karwenhrueii  his  Wi(h)W,  und  dann  theils  ausserliall)  theils  iniifr- 
hal))  der  Dünen,  bei  Karwen  vorbei  bis  zum  Habiehtsberg.  Die  Dünen  iiud 
den  Strand  fand  ich  wieder  gänzlich  unergieliig,  innerlialb  der  Dünen  war  iu 
den  Waldern  häutig  Epipmii«  luiifolia  All.  und  Lii/ut<fntm  rulyure  L.,  und 
überall  an  den  Brüchen  Mi/rira  Gale  L.  und  E^^ica  Tetralijc  L.,  so  dass  ieh 

*)  In  dem  botanittcht'n  Rt'iseliericht  des  Dr.  Abromeit  im  Bericht  des  pretissiiMrhen 
ttotaniachen  Yereius  vom  J.  18)S<(  befiudet  uicb  ti.  Ol  eint;  Fiitwnote,  in  weicher  mir  ein  pflaozeD- 
geographisober  Trrtbnm,  ef.  Bot.  Gratralblatt  1883  Nr.  47,  S.  351,  htiidelit*  Ctsdivm  Marhn» 
■iiObgewIcMn  wird,  indem  ich  dMaelbe  »Is  eine  w«stlieht>  Pflaose  bezeichnet,  während  e»  doch 
nach  Ivedi'lKHir's  Flnnt  roffii-a  hin  nach  AHieii  hin  vorivoinmt.  FeriuT  sii  die  l*flttn/e  auch  «hun 
östlich  der  Weichsel  in  Westiireussea  uml  Oatpreusaea  aufgefunden  worden.  Dum  ich  die  Auf- 
findung in  Preuwwn  östlich  der  Weichsel  in  den  Belichten  des  pn>usB.  lH>t«iiidi«n  Vereins  üba- 
sehen  habe,  ist  mir  «ulhneDd,  da  ich  dlesetben  mAob  deswegen  sehr  »nfineritsam  dnreblese,  weB 
der  b^'Haiftc  Verein  seine  Kräfte  Torzugswei.He  auf  WcKtpreiissen  big  zu  den  Thoren  Danii|i 
concenlrirt.  I^och  erklare  ich  es  mir  durch  den  Umstand,  dasH  man  beim  Durchlesen  der  Tape«- 
buohauszüge,  in  denen  die  Namen  ult  recht  gewubulicher  i'danzeo  bis  zwanzigmal  wiederholt 
werden,  leiobt  gtrade  du  Wichtigste  AbersiehL  Wie  dem  weh  sei,  leb  mnss  mich  eine«  Flfiebtilr 
keitsfeUers  wdnildlg  bdunnsn,  für  dessen  Bcrichtlgiing  ioh  nufllobtig  dnnkbar  bin.  Wenn  Amcw 
ohtimißiini»  neuerdings  in  Curland  gefunden  worden  ist,  was  mir  unbekannt,  da  ich  Icidsr  die 
Flora  von  Klinge  noch  nicht  gesehen.  80  beweist  diese»  gegen  meine  Beliauptung  deH  weit  Öst- 
lichen Vorkommens  weBtlicber  i'äanzenformen  längs  der  Ostseeküst«  nichts,  denn  in  Curland  wird 
er  woU  luHun  weit  ven  der  Küste  entfernt  Tonkoninen  Icdnnen.  Femer  wild  der  Aasdmelt 
dringen"  als  zweideutig  bemängelt.  Ich  gla<ibi>  da!<^8  ihn  jeder  der  nicht  absichtlich  tniBaventebtA 
will,  nur  Iii-«  einen  bildUciien  Ausdruck  suffassen  wird»  mit  dem  ich  eine  sogenblioküch  besteheads 
Thstsache  bezeichne. 

So  weit  des  Seohliehe.  Es  »nss  mui  Idder  »ber  «ueb  die  Fom  sur  Sprache  kominsn.  Oes 
Ansdnuk  „Unwlssenhsit*%  den  nmii  sonst  in  geattketer  Gesellsehnft  ntsnuden  in's  Oesickt  n 

werfen  pflegt,  wurde  ich  als  eine  jugendliche  Ungezogenheit  glauben  ignoriren  zu  können,  wess 
er  etwa  in  einer  selbst-ständigi  ii  Hcliritt  des  Herrn  Dr.  Abromeit  vorkäme;  da  dieser  Bericht 
aber  unter  der  Aegide  des  preubaidcbeu  botanischen  Vereius  erscheint,  so  hätte  man  doch  en»'arten 
können,  dass  er  dureli  den  Bothstlft  der  Bedaetion,  der  sich  dedi  bd  sadersn  Oelsgenkeltsn  sdr 
gewandt  gescfgt  Iwt,  entftent  weiden  wire.  Bei  näherer  Betrachtung  der  Sache  finde  ich  aber, 
dai<s  diese  Beleidigung  weniger  meiner  T'cnion  gilt,  die  wohl  zu  unbedeutend  und  unschädlich 
erscheinen  mag,  als  vielmehr  dem  westpreuasisjhen  botanisch -zoologischen  Verein,  dessen  Vor- 
siuenden  der  Unwissenheit  filmfübren  zu  können  man  sich  ft«ut.  So  glaube  ich  denn  dsse  SMS 
diesss  Neueste  sn  den  früherm  Liebenswürdigkeit««  legen  kann,  mit  denen  Herr  PloiHMir 
Cas|»ary  die  Stiller  und  Förderer  des  westpreussiscben  botanisch-zoologlsekeu  Vereins  liedscht 
hat>  und  ich  freue  mich  in  so  guter  tiesellsohaft  su  sein,   äapienti  sati 


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also  oinoii  zusanmionbängciKlcn  Zug  dieser  beiden  Pflanzen  von  ]*oniniern  längs 
der   Küste   bi<   nach  Ilcla  kdiiHtatircn  kann,  denn  sie  finden  sieh  hier  überall 
wo  irgeiul  eine  jtassende  Lokalität.  Ausst^-deni  fand  ich  auch  hier  häutig  Ju/huh 
Gerardi  Loisl.  Länga  dem  Czainau-Flüsschcn,  in  dem  ieh  auch  Elodea  canadenais 
Hich.   sah,  ging  ich  dann  bis  Czarnau-Mühle  und  über  den  BiUwa- Bruch,  wo 
icli  Sphaynum  rigiävm  Sehlmp.  T.  ivflfMt«fifm  und  SpK  Girgensohmi  Rius.  ÜMäf 
ftber  Karwenhof,  EarwenlmiGh  und  Lankewite  mr&ck.  Am  17.  fuhr  ich  fiber 
Bbeda  nach  Hanse. 

Dieses  war  im  Torigen  Jahre  meine  letzte  grossere  Reise.  Spater  habe 
ich  nur  noch  in  der  Nfthe  Dansigs  botanisirt  und  selbst  noch  in  dem  milden 
Winter  manches  Neue  geflinden. 

Ich  lasse  nun  noch  die  Verzeichnisse  der  von  mir  auf  Htda  und  in  der 
Umgegend  tod  Krockow  gefundenen  (lofUsspflanzen  folgen.  In  dem  rd)rigen 
(Gebiet  war  mein  Aufenthalt  doch  nur  ein  zu  fluchtiger,  als  dass  eine  Aaf> 
zeiehnong  sämuitlicher  Pflanzen  gelohnt  hätte.  Ausserdem  gebe  ich  noeii  ein 
Verxeicbnisü  der  von  mir  im  vorigen  Jahre  gefundenen  neuen  und  seiteueren  Moose. 


Verzeichniss 

der  Ton  mir  in  den  Tagen  yom  13.  bis  17.  Juli  1883  auf  der 
Halliinsel  Heia  beobachteten  Gefässpflanzeu. 


Rtummcuhit  aar  L.   Bei  Heia. 

—  repaw  L.   Nicht  selten. 

—  idUtaius.    Nicht  selten. 
Chelidonium  majus  L.    Bei  Heia. 
Si^fmbrium  officinaU  Scop.    Bei  Heistemest. 

—  Sophia  L.    Häufig  um  die  Dörfer. 
E!rynmum  eheiranthoides  L.    Nicht  selten. 
Thla><fv'  arvf^me  L.    Bei  Kusfeld. 

Cop*t?Ilf;  Ihirmi  panioris  Mnch.    Nicht  selten. 

CakiU  maritima  Scop.  Häufig. 
RaphunuH  RapItoniKirnin  L.  Häufig. 
Viula  canina  L.     Ziemlieh  selt^Mi. 

—  —    V.  einectorum.  Häutiger. 

—  trieolor  L.  v.  st/rtica  Flörk.  Häufig. 
Lhostra  roiundifolMi  L.  Nicht  selten,  auch  auf  Sand. 
Polyyala  vulyarU  L.   Nicht  selten. 

&iUnt  nutam  Ii.    Nicht  selten. 


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M4a$tdnmH  rubrum  Ork.   Bei  Kiufeld. 
Sagina  proeumbem  L.  Häafig. 

—  nodoM  Fenxl.   Nicht  selten. 
Spergula  arvauu  L.  Häufig. 

—  Maritami  Bor.   Bei  Helft. 
Sperguhma  wUna  Preal.   Nicht  selten. 
Honckenga  pqfUnde»  Ebrb.  flftulig. 
Sietlaria  media  Yill.  Häufig. 

—  graminea  L.    Nicht  selten 
CerasHum  »emidecandnim  L.  Häufig. 
Limim  ('(ithariimm  L.    Nicht  selten. 
Radiola  liinn'ilt'H  Giiiol.    Bei  Ccynowa. 
Malva  ne(jlei'i<i  Wallr.    Nicht  selten. 

—  rofvndifoliu  L.  IJci  Iloisternest. 
Hiipei^inim  peij'omlum  L.  Hei  Kusfeld. 
Ononiii  ftjnnoHa  L,    Hei  Ccyiiowa. 

AnthylltH  Vulneraria  L.  ß.  imiritima  Schweigg.   Auf  allen  Dünnen  sehr  liäufig. 
TriJ'oUum  prateme  L.    Niclit  selten. 

—  arvease  L,  Häufig. 

—  rtpen»  L.  Häufig. 

—  minus  Sm.  Häafig. 

Lotus  eomieulatu»  L.   Nicht  selten. 

—  uliginotui  Schk.   Nicht  selten. 
Vieia  Oraeca  L.   Nicht  selten. 

—  angwH/olia  Roth.  Nicht  itelten. 

PUum  maritmvm  L.  An  den  Dfinen  von  Kusfeld  bis  Heisternest  sehr  häii% 

«ich  am  HeiHternoster  Leuchttburm. 
Lathgnu  paluster  L.    Bei  Heisternest. 
Prunus  gpinota  L.    Bei  neislornest 
Rubus  mherecUtH  Anders.  Häufig. 

—  plicatuH  W.  et  N.    Nicht  selten. 

—  I^prengelii  W.  et  N.    Hi'i  lleisternost. 

—  Radlila  W.  et  N.    Hei  Heisternest. 

—  Ihllardi  W.  et  N.    Hei  Heisternest. 
Coniarmn  pulustie  Ii.    Nicht  selten. 
Potentilla  amerina  L.  Häutig. 

—  argmttta  h*   Nicht  seltm. 

—  eolUna  Wib.   Bei  Heisternest.  | 

—  Tormentüla  Sch.  Nicht  selten. 
Rota  eamna  L.   Bei  Heisternest 

—  rubiginotmL.  Auf  den  Strandtriften  vonGrossendorf  bis  Geynowa  s^  häufig. 
Sorbut  aueupana  L.   Nicht  selten. 

EpiUMum  anguttifoUum  L.  Häufig. 

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Tferniaria  plahra  Ti.  Häufig. 
Sedum  aae  L.  Häufig. 

Sempertii'um  fectorum  L.    Sf^hr  viel  aiil  Dächera  iu  Kusfeld. 

Syärocotyle  vulyaris  L.  Häufig. 

Brynffitim  maritimum  L.  Häufig. 

Ph^n/dla  Stutifraga  L.  Häufig. 

Peueedamim  OrtOMlinum  Mnch.  Häufig. 

EeracUum  nbirieum  L.  Häufig. 

Dauetu  Carota  L.   Bei  Heia. 

Tonli$  Anihnaeut  GmeL   Bei  Heia. 

Galhm  Aparine  L.  Nicht  selten. 

—  «Uffinotum  L.  Häufig. 

—  jHditittre  L.  Häufig. 

—  MoUugo  L.  Häufig. 
Erigeron  canadengta  L.    f^ci  Heia. 
Inu/a  britanica  L.    Bei  Hcla. 
fildefix  iripnHitu.^  L.  Häufig. 
Fdiiqn  III  in  nun  Fr.  Häufig. 

Helirhi  ij.su nt  (ir>  luirium  D.  0.    Nicht  Selten. 
Arteiui-^ifj  Ahsiiilhiuni  L.  Häufig, 

—  cumpetitriH  L.  Häufig. 

—  vulgarit  L.    Nicht  aelten. 
Aekillea  MlUfolium  L.  Häufig. 
iMieorta  CAamomtV/a  L.    Bei  Heisternest. 
OnftamtKemum  inodontm  L.   Nicht  selten. 
Tcmaeeium  vulgare  L.   Nicht  selten. 
Smeio  vulgarU  L.   Nicht  selten. 

—  vueotm  L.   Bei  Ensfeld  und  Hdstemest. 

—  nlwOieut  L.  Häufig. 

—  vemalU  W.  Kit   Ein  Exemplar  bei  Heistemest. 
Cinmm  Umceolatum  Scop.   Nicht  selten. 

—  anense  Scop.  Häufig. 
Onoj)ordon  Acanthium  L.    B«>i  Heia. 
La/'7>rt  mayor  Gacrtn.    Bei  Heia. 
Lappa  minor  D.  C.    Bei  Hcla. 

—  tomentora  Lam.    Bei  Heia. 
Cenfaurea  Jacea  L.    Nicht  selten. 
Leontodon  autumnali»  L.  Häufig. 
Tragopogon  pratemis  L.    Bei  Heia. 
üypochoeri»  radicata  L.    Nicht  selten. 
Tmammn  offiemaU  Web.  Häufig. 
laamea  minraUt  Lobs,  Nicht  selten. 
Soneku»  olmveeue  L.   Nicht  selten. 

it 


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Sonchua  artmuM  L.  Httofig. 
Hiaraciwn  PiloteUa  L.   Sehr  häufig. 

—  xnilgatwn  L.   Nicht  selten. 

—  tmbdhOwm  L.  Httofig. 
Jariotu  montana  L.  Häufig. 
Can^anula  rotundlfolia  L.  Häufig. 

—  rtqnmculoiiles  L.   Nicht  selten. 

—  perncifolia  L.    Nicht  selten. 
Vaccinxum  Myrtilhi»  L.    Selir  häufig. 

—  vliginomin  L.    Bei  Heia. 

—  Vitü  Idaea  L.    Sehr  iiäulig. 

—  Oxtfcoccoa  L.    Bei  Heia. 
Aritotitaphylos  Uta  itrxi  Spr.     Bei  Heia. 
Caüuna  vulgaris  Salisl».    Sehr  häufig. 

EiHca  Tetrali.r  L.    Besonders  nahe  bei  Heia  häutig. 
Ledum  palutstre  h.    Bei  Heia  häufig. 
Pirola  chloramiha  Sw.   Nicht  selten. 

—  mmor  L.  Nicht  selten. 
RamUehia  §eeunda  Ork.  Häufig. 
ChimopkUa  vmbellata  Nutt   Nicht  selten. 
Menytmthet  tri/oliata  L.  Häufig. 
Erifthraea  Ceiaamimn  Pers.   Bei  HeU. 

—  UnariifoHa  Pers*   Nieht  selten. 

—  pulchella  Fr.    Nicht  selten, 
Comvolvulus  sepium  Ij.    Bei  Heistemest. 

—  arfMtm»  h.    Bei  Heia. 
Anchma  arvemia  M.  B.    Nicht  selten. 
Cynoglomtm  ofßcinah  L.    Bei  Heistemest. 
Si/nipfii/fum  officinale  L.  Häutig. 
Solanum  nüjrum  L.  Häufifr- 

—  Dulcuinura  L-    Miclit  selten. 
Hyosq/aniu«  niijer  L.    Nieht  selten. 
Linaria  Loeselii  Kchweigg.    Nicht  selten. 

—  vuigaria  Mill.    Nicht  selten. 
Feroniea  acutellata  L.   Nieht  selten. 

—  oj'ßcinaU»  L,  Häufig. 
if(0ia«iq»^r«m  prateme  L.  Häufig. 
AUetoroUq»kM»  maycr  Rchb.  Häufig. 
Evphratia  ofßänalü  L.   Nicht  sdten. 
Lyeopiff  «uropoMM  L.  Nieht  selten. 
Lamium  album  L.    Bei  Heia. 
Siuchyn  palttstri»  L.   Nicht  selten. 
Ballota  tUgra  L.  Häufig. 


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Lumntnf  Cardiaca  L.   Bei  HeU. 
SeuteUaria  ffmUneuhia  L.  Nicht  selten. 
IVundla  mUfforit  L.   Nicht  selten. 
Cmiimeulus  vn'nhnu«  L.   Bei  Oeynowa. 
GUnue  marUima  L.  Häufig. 
Armerta  vvJgari»  Willd.    Nicht  a^t^ 
Plantago  major  L.    Nicht  selten* 

—  lanceolata  L.  Iliiufig. 

—  moriiima  L.    Nicht  selten. 
SaUola  Kall  L.  Häufig. 
CKenopocUuM  album  L.  Häufig. 

—  glaumm  L.  Nicht  selten. 
Rumex  entpu»  L.  Nicht  selten. 

—  Acao9a  L.  Nicht  selten. 

—  Autogdla  L.  Häufig. 
Poi^fonum  amphibium  L.  Häufig« 

—  Ug^athtfoUum  L.  Häufig. 

—  Perncaria  L.  Häufig. 

—  aviculare  L.    Sehr  häufig. 

—  ConvolvvJu^  L.  Häufig. 
Empel rum  nii/rum  L.  Häufig. 
Tithymalus  helinsropim  L.    Nicht  selt^l. 
üriiea  wem  L.  Häufig^ 

^   iMea  L.  HMiifig. 
QiMTCM  peduneulata  Ehrh.  Wohl  nor  angepflanxt. 
Bttula  alba  L.  Nicht  selten. 

—  pub«9eeH9  Ehrh.  Nicht  selten. 
Almu  glmHiuna  Gaertn.  Häufig. 

—  incana  D.  0.  Nicht  Selten. 
Saiia  alba  L. 

—  daphnoides  VilL 

—  t^i'mitialü  L. 

—  nigricans  Fr. 

—  cinerea  L. 
^    awrj^a  L. 

—  repem  L. 

Populut  tremula  L.  Häufig. 

—  «^a  L.  Nicht  selten. 
Alüma  Pkoitago  L.   Nicht  selten. 
TV^Iodbtn  monftmim  L.  Nicht  selten. 

Ruppia  maritima  L.    In  seichten  Meeresbuchten  bei  Heistemcst. 

—  roHeüata  Koch.  In  einem  Wasserloch  zwischen  Grossendorf  und  Ceynowa» 

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88 


T\fpha  Latifnlia  \t.  Häufig. 

—  otipuxfi/oh'n  L.  Ilütlfiji:. 
OnhtH  mani/afa  L.    Bei  1  Iristornest. 
LisUra  orafa  K,  J3r.     \Un  Heistcrnost. 
AUium  oleraceum  L.    Bei  IFciKterneBt. 
Pol}fg(matmmlonceps  Mnch.    Bei  lie  iBternest. 
Convallaria  majalU  L.    Nicht  selten. 
M<i^a$ithmiwn  bifoUum  Schm.  Nicht  selten. 
Juneiu  eonfflomeratut  L.  Häufig. 

—  ^^unu  L.  Htalig. 

—  halticus  Willd.  Hftnlig. 

—  ßUfomiis  L.    T läufig. 

—  articulatw  L.  Häufig. 

—  Hquarrosua  L.  Häufig. 

—  Gernrdi  Loisl.  riUnfig. 

—  hvjfoniiis  L.  lJauli^^ 
Luzula  erecta  DtTv.    Nicht  .selten. 
Heleocharis  imlustris  R,  Br,  Häufig. 
SeifpUM  Tabemaeniontani  Gmel.  Häufig. 

—  maritimuB  L.  Häufig. 
Eriophonm  vaginattm  L.  Häufig. 

—  auffuttifcUim  Roth.  Häufig. 

—  kaifolium  Hoppe.  Nicht  selten. 
Carex  arenaria  L.   Sehr  häufig. 

—  muricata  L.    Nicht  selten. 

—  stellulaia  Good.    Nicht  selten. 

—  eanescenfi  L.  Häufig. 

—  itfrirta  Gooci.    Nicht  selten. 

—  vulf/aris  Fr.  Häufig. 

—  Pset/do-Cyperus  L.    Nicht  selten. 
^    jili/ormü  L.  Häufig. 

.^«^AodMiftfAiim  odoratum  L.  Häutig. 
i%2«»m  pratenM  L.  Häufig. 
AgrotHi  vulgaru  L.   Sehr  häufig. 
CalamagroOi»  Epigeiot  Roth.  Häufig. 
iiin<)pA«7a  arenaria  Lk.  Häufig. 

—  baltiea  Lk.   Nicht  selten. 
PhtagmiUi  communis  Trin.  Hänfig. 
^«ra  caetpitata  L.    Bei  Heia. 

—  flexuosa  L.  Häufig. 
Corijurphorm  canescem  P.  B.  Häufig. 
Boletus  lanafug  L.    Nicht  selten. 

,  —    molliv  L.  Häufig. 

IS 


39 


Avena  praeeox  P.  B.  Häufig. 
IHodia  deeumbem»  P.  B.  Httufig. 
Paa  mmua  L.  Httufig. 

—  nem&ralü  L.    Nicht  seltoli. 

—  irivialis  L.  Häufig. 

GUfceria  dUtaw  Wahlenb.    Bei  Iloisterneat. 

Molinia  coerulea  Mnch.    Nicht  scltou. 

Daciylü  glomerata  L.    Nicht  selten. 

Feifhicn  arundinacea  Schreb.    Bei  UeißtenieBt. 

Trith  um  repens  L.  Häufig. 

Lolium  perenne  L.  Häufig. 

Elymv*  arenariufi  L.  HäuGg. 

Nardui  $tricta  L.  Häufig. 

Pintu  nht$trü  L.   Gewöhnlichster  Waldlmiiiii. 

Lycopodiwm  immdaiMm  L.   In  den  D&nen  aemlich  bttnfig. 

—  elaoahim  L.  H&nfig. 

—  afMM»(uiaia»  L*  Nicht  selten. 
EqmUthtm  arvenu  L.  Hftnfig. 

—  Uimomm  L.  HUnfig. 

itapidtwi»  FiUx  ma»  Sw.   Nicht  selten. 

—  tfinulosum  Sw.  Häufig. 
Pim»  aquilina  L.  Häufig. 
Pblypodium  vulgare  L.    Bei  Heistcrnnst. 

Diese  252  Arten  dürften  wohl  mehr  ahs  die  Hallte  aller  auf  der  Halbinsel 
wa«  hs<iiden  Gefässpflanzen  sein,  und  daher  wiid  deren  Zaiü  wohl  kaum 
50(J  Arten  bctraprcn. 

Bomerkenswerth  finde  ich  es,  dass  ich  auf  der  ganzen  Halbinsel  keinen 
einzigen  Strauch  von  Junipems  commuiu«  üudeu  konnte,  obgleich  dcröclbe  auf 
dem  nahen  Festlande  sehi'  häufig. 

Yerzeichniss 

der  im  August  1883  in  der  Umg^nd  von  Krookow 
beobaehteten  Gefässpflanzen. 


Tkalietnm  aquüegifoliwn  L.   In  den  Brüchen  unterhalb  Lissau. 

—  ßwum  L.    Bei  Karwenbmch. 

—    V.  nigricam  Lej.    Auf  den  Wiesen  am  Piasnita^FittSB. 
Ilepatica  triloba  Gil.    Scheint  nicht  häufig. 

Anemmie  nemorom  L.  Häufig. 

Batracliium  divai'icatum  Wimm.    Im  Zarnowilzer  und  im  Guten  See. 


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40 


Ranvnnilus  FlcmntnUi  L.  Gemeio. 

—  Lin<ju(i  L,  Häufig. 

—  lanvginoim  L.    Nicht  »elteiu 

—  acer  L.  Gemein. 

—  repen»  L.  Gemdn. 

—  Kelmttu»  L.  Gemein. 
CaUha  palugtru  L.  Gemein. 
Aetaea  tpicata  L.    Nicht  selten. 

Derber  IS  ruhjaris  L.   ]in  Ilohlweg  swischen  Krockow  und  Gelsin. 

Nupliar  luteum  Sin.  Häufig. 
Papaver  Rhoea«  L.    Nicht  selten. 

—  Aryemone  L.    Nicht  selten. 
Fuman'n  o/ßn'nalis  L.    Hin  und  wieder. 
Aast  Ulf  in  m  /o'lrfxfn'  R.  Rr.  Hiiufig 
Turritis  glahra  L.    Am  Guten  See. 
Sistftnbrium  ofßcinale  Scop.  Häufig. 

—  Sophia  L.  Httnüg. 

—  T%aUanttm  Gund.   Am  Gnten  See. 
^rynrnum  ekeiranthoid^  L.  Hftufig. 
StfMtpw  arvenn»  L.  Gemein. 

—  alba  L.    In  Kartoffelpäiton. 

Jf'/Hsum  catifcinum  L.    Chausce  hinter  Zarnowite. 
Thiiifijyi  arrentte  L.    Nicht  selten. 
Teesdaleo  uuth'r(iu/i'<  R.  Kr.    Niclif  srlton. 
('apseila  liurm  jiuntori.^  Much.  Gemein. 
Nenlea  p<iniai/(if<t  Desv.    Nicht  .selten. 
Cakile  maritima  Scop.    Am  Strande  vereinzelt. 
Raphunu*  Rapkanisfrum  L.-  Gemein. 
Viola  palvgfris  L.  Häufig. 

—  eanina  L.  Häufig. 

—  trieolor  a  arteiuis.   Nicht  selten. 

—     ß  grandifiora,  Hänfig. 
Dronera  rotwif^i/otia  L.  Häufig. 

—  hmji/oh'a  L.    Brüche  unter  Lissau  sparaam. 
J'nrndssio  paluxfii''         Nicht  selten. 

J\)li/(lti/n  rvitftirix  L.     Nifllt  häufig. 
Si/i'uf  iiijlata  Sm.  Häufig'. 
Vixrariii  vv  Ii  iuris  Röhl.    Nicht  selten. 
(.'orotiarid  Hon  n/rvh'  A.  Br.  (Jenieiu. 
Melandrium  album  Grk.  Gemein. 

—  rubrum  Grk.  Häufig. 
Agro9t€mma  Githago  L.   Nicht  häufig. 
Sagina  proeumbent  L.  Gemein. 

IT 


41 


Sagimi  nodota  Fenzl.  Häufig. 

(trv&nsiA  L.  Häufig. 
Spergularia  rubra  Presl.    Nicht  selten. 
Honkenifn  pojthu'dex  Wahlciili.    Am  Strände  häufig- 
Mö/i7'im/i(t  iriner  via  Clairv.  Häufig. 
Arenaria  fierpi/Hifoh'n  L.  Goniciii. 
Stellca'ia  nfmorum  L.    Nicht  BClteu. 

—  media  Vill.  Gemein. 

—  JJolottea  L.  Häufig. 

—  fflmua  With.  Nicht  selten. 

—  graminea  L.  Gemem. 
MalaeUum  aquaHeum  Fr.  Häufig. 
Ctrattiwn  tmideeeMdnMn  L.  Häofig. 

—  trwiale  Lk.  Häufig. 
Linum  catharficvm  L.  Häufig. 
Radiola  linoides  Gmel.  Häufig. 
Malva  Alcea  L.    Nicht  solton. 

—  »ilresin«  L.  Häutig. 

—  nefjJcrta  Wallr.  Gemein. 

—  rotuntlit'nh'd  L,    Koi  Zainowitz. 

Tilia  parri/oda  Ehr.    ilabc  ich  uui'  augepÜanzt  geächcu. 
Hypericum  perfonOum  L.  Häufig. 

—  quadrtmgulmn  L.  Häufig. 

~  tetrtgfftenm  Fr.   In  den  Br&chen  unter  Liasau. 
Genuinm  pabutr«  L.  Häufig. 

—  fmaUtum  L.  ffitadig. 

—  Robertianum  L.  Häufig. 
Erodium  cicutarium  L'Her.  Häufig. 
ImpaiieM  Noli  längere  L.  Häufig. 
Oxnllx  Acetomella  L.  Gemein. 

EvomjmvH  etiropaea  L.   In  den  Waldein  au  den  DüucQ  nicht  selten. 
Ehttvinus  cathartica  L.    Nicht  selten. 
Frantjula  Alnm  Mi  IL  Häufig. 
Sarotkamnus  scopariw  Koch.  Gemein. 
Onomt  ipMMWa  L.  Häutig. 

—  repwB  L.  JEbkufig. 

Anthyllii»  Vulntraria  L.  vor,  maritima  Schweig.   An  den  Dfinen  häufig. 
Medieago  lupuUiut  L.  (Hemeln. 
IW/o/ttM»  pratmue  L.  Geaem. 

—  medium  L.  Gemein. 

—  arvetue  L.  Gemein. 

—  fraffi/erum  L.   Bei  Kanren. 

—  repen»  L.  Gemein. 


42 


IH/olwm  hjfbridum  L.  Häufig. 

—  proeumbem  h.  (Gemein. 

—  minus  L.  Gemein. 
LiOtws  cornt  u  latus  h.  Gemein. 

—  vli(ji}wxvn  Scfik.  Gemein. 
Asfruf/a/i/s  <7/}/i-i/p/ii///oti  L.    Ni<-ht  solten. 
Ovmihvpux  jKTpusillus  L.    Nicht  häufig. 
Vicia  silratu'ü  L.    Nicht  Helten. 

—  coMsuhica  h.  Häufig. 

—  Cracca  L.  Gemein. 

—  aepium  L.  Häufig. 

—  angwti/oUa  Botb.  Häufig. 
Lathjfru»  pratennt  L.  Häufig. 
Orobu9  vennu  L.   Nicht  selten. 

—  tMherosu»  L*  Häufig. 

Brunu$  PaAu  L.  In  den  Widern  an  den  Dfinen. 

—  amum  L,  An  den  LandstraBsen  angepflanzt  in  sehr  groaBen  Binmi. 
ühnana  pmtapetala  6il.  Gemein. 

0mm  urhanum  L.  Häufig. 

—  rivale  L.  Häufig. 

Bubut  mherectu^  Anders.  Häufig. 

—  plicatv«  W.  et  N.  Gemein. 

—  Rndvla  W.  et  N.   Bei  NadoUe. 

—  Hellardi  W.  et  N.  Häufig. 

—  Wahlhf'rfjii  Arrii.    Bei  Zarnowitz. 

—  caetnuts  L.  Gemein. 

—  IdaeiiH  L.  Gemein. 
Fragaria  vesca  L.  Gemein. 
Comarum  palustre  L.    Nicht  »elteu. 
F»tmtÜla  aamrina  L.  Gemm. 

—  argentea  L.  Gemein. 

—  proeumbrnu  Sibth.   Ziemlioh  aeltm. 

—  TammHUa  Seh.  <3emein. 
Alehemüa  annfUM  Scop.  Nicht  selten. 
Agrimoma  Eupotoria  L.  Hftnfig. 
Boia  eanina  L.  Häufig. 

—  rubiffinosa  L.  Seltener. 

P%rv8  Malm  L.  Nicht  selten  in  den  Wäldern. 
Sorbus  aucuparia  L.  Häufig. 
Crataegtin  Oxijacantha  L.  Häufig.« 

—  monoijjina  .larq.  Häufig. 
Epilobtutv  uiiiiv><iifoiinm\j.  Häufig. 

—  hirsutum  L.  Gemein. 


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43 


I^UAium  pmßonm  Iteti.  Gemdn. 

—  mowtamtm  L.  Nicht  selteo. 

—  roBeutn  L.   Nicht  selten. 

—  palustre  L.  Häufig. 
Circaea  lutetiana  L.   Nicht  boltcQ. 

—  alpiiia  \j.     Nicht  selU'ü. 
(Jal/ifncfie  rernulifi  Kiitz.    Niciit  selten. 
(Jeratopkyllum  demersum  L.  (lOtnem. 
Lythrum  Saliearia  L.  Gcmeiu. 
P^Im  Portula  h.  Am  Guten  See. 

Brjfoma  alba  L.  In  Dörfern  «n  Zinnen,  aber  wohl  mir  angepflanit 
Hirmaria  glabra  L.  Häufig. 
SeimmiAnc  ammm  L.  (Semein. 

—  ptmmi$  L.  Gemein. 
Sedum  nutxtmum  Sut.  Hftiifig. 

—  aere  L.  Hitofig. 

alpinum  L.    In  den  Witldem  «n  den  Dünen. 

—  nirjrvm  L  El)rn(la. 

—  nthruvi  L.    8olir  hautij;,  l)i'soinlor8  in  den  Wttldem  an  den  Dünen. 
üitxifnuja  Hirrulun  L.    Brüche  unter  Lissan. 

(Jitysosplenium  alternifoliitm  L.    Nicht  selten. 

Hydrocotyle  vulgaru  L.  (ieinein. 

Eryngiwm  marüimum  L.   Am  Strande  nicht  häufig.  * 

Grcvte  viroHt  L.  Häufig. 

Atgopodivm  Podagraria,  L.  Gemein. 

Pm^ndla  SoMfraga  L.  Gemein. 

Bemia  augiutifoUa  Koch.  Häufig. 

iS/f/??j  lafi/oltum  L.  Häufig. 

Cynapium  L.  Häufig. 
Selinum  Cai-vifolia  L.  Häufig. 
Angelica  xi/veKtris  L.  Häufig. 
Peuveilanuvi  Oreoselinum  Much.  Häufig. 

—  palxiiftrt'  Much.    Nicht  selten. 
Heracleuvi  sibirictim  L.  Gemein. 

Laterpitium  prutemcum  L.   Auf  den  Wieseu  am  Piasnitz-Flutiä  iu  grosser  Monge. 

Daueiu  Camta  L.  Nicht  häufig. 

Totüi»  Antknmim  Gmel.  Häufig. 

Anthrüett$  nlveftrülBiofhk,  Gemein. 

(^atnp^llum  tmuhm  L.  Häufig. 

(hnium  maeulatum  L.  In  Krockow  sehr  häufig. 

H»dera  Meluc  L.  Häufig. 

Sambuetu  nigra  L.    Nur  um  die  Dörfer. 

VSlmrmm  Opulu»  L.   Nicht  selten. 


44 


Aftprrvfa  odorata  L.  Hftnfin^. 
Gcdium  uliffinosum  L.  Gemein. 

—  horeale  L.    Am  Piasnitz-Flnss. 
Galium  MoUuyo  L,  Gemein. 
Valeriana  ejalfata  Mik.  Häufig. 

—  (lioi'ra  L.    Nicht  seiton. 
Kudittia  nrn  fmH  Coult.  Häufig, 
Surcim  jv-uteiuis  Much.  Häufig. 
Eupatonuni  camiahinum  Ij.  Häufig. 
Tmsilago  Faifant  I,.  Häutig. 
Bellis  pei'ennü  L.  Häutig. 
Erigeron  amadeims  L.  Häufig. 

~    tuer  L.   Nicht  selten. 
Solidago  Virffourta  L.  Häufig. 
Jnula  taUeina  L.   Wiesen  tun  Fiaaniti-Fluss. 

~    britanica  L.  Gemeiii. 
Bident  iripartituB  L,  Gemein. 

—  emmut  L.  Gemein. 
FUago  arvenn«  Fr.  Gemmn. 

—  minima  Fr.  Gemein. 
Gnaphalium  tüoaticum  L.  Häufig. 

—  uliginoium  L.  Häufig. 

—  dtoicum  L.    Nicht  selten. 
HeUchnjsum  arenarium.  D.  C-    Nicht  selten. 
Arihennsia  Ahxintfiium  L.  Häufig. 

—  campeMina  L.  Gemein. 

—  vulgarix  \,.  (iemcin. 
Achillea  Millefoliuin  L.  Gemein. 
Anthmi»  atvemis  L.  Häutig. 

—  Cotula  L.  Häufig. 
Ckrytanthemtm  inodonm  L.  Gemein. 

—  Leueanthmum  L.  HSnlig. 

—  segetum  L.  Nicht  häufig. 
Tanaeätm  mdffore  L.  Gemein. 
Seneeio  pahuter  D.  C.  Hftafig. 

—  vulffari$  L.  Häofig. 

—  nlvaüeua  L.  Nicht  selten. 

—  vernaiis  W.  Kit.  Yereinselt. 

—  Jacoboea  L.  Häufig. 
(Anium  lanceolatum  Scop.  Gemein. 

—  palmtre  Scop.  Häufig. 

—  oleraceum  Scop.  Gemein. 

—  arveme  Scop.  Gemein. 


46 


Cardmu  nutan$  L.   Eine  einsefaie  Pflanie  an  der  Chaussee  bei  Kroekow. 

—  m^pM  Ii.  Nicht  htafig. 
Ltgppa  ma$cr  Oaertn.  Gemein. 

—  minor  DL  Gemein. 

—  tomentota  Lam.  Gemein. 
Cemtaurea  Jaeea  L.  Häufig. 

—  Ct/anus  L.  Häufig. 

—  Scabiom  L.  HäuHg. 
Lampmna  comrnunix  L.  Häufig. 
Amoaeris  miinuut  Lk.    Nicht  Mclten. 
Leontodon  autumnalu  L.  Gemein. 
üypochoeriB  rvüeata  L.  ^nfig. 

Achyrophont»  maeulatuM  Scop.   In  den  Wttldern  an  den  DIknen. 
TorcunieiHii  o/ßdnale  Web.  Gemein. 
Laetuea  miuvMt  Less.  Hftufig. 
Sonekvs  oleraew»  L.  Gemein. 

—  arvemnM  L.  Gemein. 
Cnpu  Uetorum  L.  Gemein. 

—  paludoM  Much.    Nicht  selten. 
Bieraeium  Piloxella  L.  Gemein. 

—  rvlyattim  L.  Häufig. 

—  laeviquftim  Willd.    Niclit  Beiteil. 

—  iimbdUüum  L.  Gi-iiieiii. 
Janone  montana  L.  Häutig. 
P/ufteuma  tpieatum  L.   Nicht  selten. 
Campamila  rotundi/olia  L.  Gemein. 

—  rapuneulcid»  L.  Gemon. 

—  Traehdiim  L.  Nicht  selten. 

—  patula  L.  Häufig. 

—  ptnieifoUa  L.  Hänfig. 

—  gJomerata  L.  Häufig. 
Vaeeiniwm  Afyrtilhi§  L.  Häufig. 

—  vH^nofntm  L.  Häufig. 

—  Vitis  Idaea  L.  Häutig. 

—  OxycoccoH  L.    Nicht  selUni. 

Arcto$tap/ti/lo«  Um  vrifi  Spr.  Nicht  selteu,  iu  grosser  Meuge  im  Bilawa-Bruch. 
Andromedu  poli/olia  L.    Brüche  uutcr  Lissau. 
Calluna  vttlgan»  Salisb.  Gemein. 

&iea  TetraU»  L.  Sehr  hänfig  in  den  Mooren  längs  der  Küste,  vereinzelt  anch 

hinter  Gdsin. 
Ledum  pahutn  L.  Hänfig. 
Pkrola  ehlorantha  8w.  Sparsam. 

—  minor  L.  Sparsam. 


46 


Chimophila  umbellata  Nutt.  Sparsam. 

Monofropa  Hi/poinfj/g  L.  rar.  Hypopiteifea  Wallr.    Nicht  S(^lt(>n. 

Liffustrum  vulfjair  ]j.   Hiiuti^r  in  don  WäMorii  au  deu  Uüucu  und  in  der  Schluclit 

zwischen  Krockow  und  Gdsin. 
Fra.riuun  e.FceUior  L.    Häufig  angepflanzt. 
Idemfanthes  ttH/oliata  L.  Geiuoin. 
Erythtaea  Ctntamium  Pers.   Nidit  aolten. 

—  linariifolia  Pen.   Bei  Karwen. 
C<M»vahutu9  anentit  L.  Gemein. 
CvBcuta  Epilinum  L.  Bei  Liaaan. 
Anchusa  arvenai»  M.  B.  Hftafig. 
Symp/ii/tum  o/ßn'nalr  L.  Gemein. 
Myo»otu  pahutri«  VVith.  Gemein. 

—  intermedia  Ijk.  Gemein. 
Sotanum  niijrum  L.  Gemein. 

—  Dufcamara  L.    Sehr  häutig. 
HtlOHcifamuH  ni(je-r  fj.    Nicht  selten. 
Datum  Strumonium  L,    Bei  Krockow. 
Verbatcum  nigrum,  L.    Sehr  hautig. 
Sorophularia  nodosa  L.  Hftufig. 

—  EhrharH  Stev.  Nicht  selten. 
Idnaria  vulgarü  Mill.  Häufig. 
Veronica  teutellata  L.  Häufig. 

—  Beceahunffa  L.  Gemein. 

—  Chamaedry«  L.  Gemein. 

—  o/ßcinalis  L.  Häutig. 

—  HrpyUifolia  L.  Häutig. 

—  anensis  h.    Nicht  selten. 

—  Verna  L.  Häutig. 

—  aifrentris  L.    Sehr  häufig. 

—  opaca  Fr.    Bei  Nadolle. 
Melampymm  mmorcnm  L.  Gemein. 

—  prawue  L.  Gemein. 
Ptdieularit  palwlru  L.   Nicht  selten. 
AUetorokphu  major  Bchb.  Gemein. 
Etiphrana  offiemaM»  L.  Häufig. 

—  Oilontites  L.  G^ein. 
Mentha  tiUmtri»  L.    In  Zarnowits. 

—  aquatica  L.  Häufig. 

— -    safiva  L.    Nicht  selten. 

—  arvt'HJiis  L.  (iemeiu. 
Lyropuf>  europai  us  L.  Häufig. 
Tkymus  Chamaedryn  Fr.  Häutig. 


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47 


T^fmut  angtuti/oKui  Pen.  ffiUifig. 
Cäkmintha  Annoa  Ciairr.   Nicht  selten. 
CUnopodSum  vttlffore  L.  Hftnfig. 
GUchoma  ktderaeeum  L.  Gemein. 
Lamium  ampUsricavle  L.   Nicht  eelten. 

—  purpureum  L.  Qemein. 

—  alhum  L.  (Jomein. 
Galeobdolon  luteum  Iluds.  Häufig. 

—  Tetrahit  L.  Gemein. 

—  remicolor  Curt.  Geuu-in. 
Stachys  siLcutica  L.    Nicht  8clteu. 

—  palugtris  L.  Gemein. 
Mofmhwm  vulgare  L.   Bei  Karwen. 
Baitcia  nigra  L.  Gemein. 
Leamtnu  Cardiaca  L.  HttnlBg. 
SeulelUaria  gaUriaUaUi  L.  Häufig. 
hvneüa  vulgaris  L.  Häufig. 
Ajuga  pgramiifnlin  L.    Nicht  sollen. 
Verbena  o/ßeinaU»  L.    Hoi  Krockow. 

Pinffvirula  rtitgartH  \u  ßrüch«^  li<>i  Rauscliendorf,  liei  Liasau  und  bei  CzainioMühle. 
Utriculariu  minor  Ii.     Briicho  unter  Lissau. 
LyKimarlnn  f/i'/rHijl(»-a  L.  Häutig. 

—  vuhjans  L.  HiiuHg. 

—  neiHQro6tim  L.  Nii  lit  selten. 
Anagallis  arveiuts  L.  Iläuög. 
BoUonia  palustris  L.  Häufig. 
Hamtago  major  L.  Gemein. 

—  kmeeokOa  L.  Gemein. 

Sakola  KaU  L.   Aof  den  Dflnen  nicht  httofig. 
Chmepodium  ^^ridum  L.  Häufig. 

—  aümm  L.  Gemein. 

—  polgapermum  L.    Nicht  selten. 

—  Bonus  flenrirvn  L.  Häufig. 

—  rubrum  L.  Häutig. 
Atriplej;  putuhnn  L.  Gemein, 
Rumea;  obtmi/oUu«  L.  Gemein. 

—  crif-pus  L.  Gemein. 

—  Hydrolapalthum  Hude.  GJemein. 

—  vMudmM  Scbreb.   BrAche  unter  Liaaan. 

—  aquatieii»  L.  Brfiche  unter  Liaaan. 

—  ActUtua  L.  Gemein. 

—  AeetoteUa  L.  Gemein. 
J^^fygowum  BiaUHa  L.  Häufig. 

M 


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48 


Mi^omim  amphihium  L.  Häufig. 

—  lapathifoUum  L.  Gemein. 

—  Permcaria  L.  Gemein. 

—  Hydropiper  L.  Gemein. 

—  luinttH  Huds  Häufig. 

—  aviculare  L.  (Iciiioin. 

—  —    r.  atupt8iin*ti/tuiin  .Nfciss.  Gemein. 

—  Convolrulus  L.  (ifiutiii. 

—  dumt'toi^m  L.    Niclit  liaulig. 
Efnpefrum  nigrum  L.    Sehr  häutig. 
TUhifmahu  heUo9eapiu$  Scop.  Häutig. 

—  Piphu  Scop.  Häufig. 
Urtica  urmu  L.  Gemein. 

—  dwiea  L.  Gemein. 
äumuUu  Lupuhu  L.  Häufig. 

Faffu»  nhafica  L.    Fast  der  häufigste  Waldbaum. 
Quereus  pedunruluta  Ehrh.  Häufig. 

—  sesgilißora  Sni.  Seltener. 
Con/!uM  Avellanu  h.  Häutig. 
C'aryiitvn  lictuhiH  L.  Häul^. 
ßefulu  alba  A.  Häutig. 

AlnuH  (flutinoHu  Gaertn.  llatiHg. 

—  ineana  D.'  C.    Au  den  Düm-u. 
Salix  pentamdra  L.   Nicht  selten. 

—  fragau  L.  Häufig. 

—  alba  L.  Häufig. 

—  amygdaUna  L.  dueohr.   Nicht  aelteii. 

—  viminalu  L.  Häufig. 

—  Capna  f..    Nicht  selten. 

—  cinerea  L.  Häufig, 

—  (wrifa  L.  Gemein. 

—  rcpi/m  L.  (iemein. 

—  rosmarmifolia  L.     Nicht  selton. 
Popultus  tremula  L.  Häufig. 

Myriftt  Gale  L.   Sehr  häutig  an  dem  Piasnitz-Fluss,  bei  Karwen  und  vereinzelt 

in  den  Brächen  unter  Lissau. 
Elcdea  eanadem  Rieh.   Bei  Karwenbrnch  und  in  der  Ozarnau 
StraÜotet  ahidea  L.   Im  Piasnits-FlusB. 
BgdroOam  Mormu  ranae  L.  Häufig. 
Alisma  Plantago  L.  Häufig. 
Sagittaria  tagitH/aUa  L.   Bei  Kanrenbrnch. 
Triglochin  mantimum  L.   Auf  den  Wiesen  nach  der  See  an. 

—  paluitre  L.  liäufig. 


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PotamogetOH  natan»  L.  Häufig. 

—  per/oliaiu»  L.    Im  Zarnowitzer  und  Guten  Soe. 
Lmna  trintlea  L.  Gemein. 

—  polyrrfusa  L.   Gräben  am  Zariiowitser  See. 

—  minor  L.  Gemein. 
T^ka  latifolia  L.  Gemein. 
Spanfonium  ramowm  Huds.  Httufig. 
Cal/a  pabi9trt$  L.   Nicht  häufig. 
Orchi»  niarvliiia  L.    Ziemlich  häufig. 
rtataniheru  bifoliu  Rii  li.    Nicht  selten. 

Epipacti»  laii/olia  All.    Wälder  an  den  Dünen  bei  Karven. 

—  paiustris  Crntz.  Brüche  unter  Lisaan. 
Li/wm  Loexena  Wich.    Brüche  unter  Lissau. 

Gl(t(hnl„.i  iinbi-ic(üux  L.    Wiesen  am  I'iasnitz-Fluss  häufig. 
Irii  iihiiica  L.    Wiesen  am  I*iaänitz-Flu88  häutig. 

—  Pi<cii(hiii>ru!<  L.  Häufig 
Aüiuin  olttuceinit  L.    Bei  K:ii  \ven. 

P^lggonaium  anceps  Much.    Wiildi  r  an  den  Dünen  bei  Karw 

—  multiß&rum  All.    Wälder  an  den  Dünen. 
Convallaria  majali*  L.  Hänfig. 
M^aahemwn  hifolium  Schm.  Gremein. 

JwuH»  eanplomeratui  L.  Häufig. 

—  ffvnt§  L.  Hänfig. 

—  gittucu»  Ehrh.  Hänfig. 

—  halticus  Willd.   Am  Strande  häufig. 

—  articulaiu»  L.  Gemein. 

—  obiMt^oins  FAn  h.    Brüche  unter  Lissau. 

—  tquarratu»  L.  Hänfig. 

—  eompr<e»stt8  Jacq.  Häufig. 

—  Gerardi  Loisl.    Bei  Karwen. 

—  hußoniiiK  L.  Gemein. 
Luzula  iiiivsa  W'illd.  Häufig. 

—  albiila  D.  C.    Wald  bei  der  Ziegelei  selten. 

—  erecia  DeAV.  Häufig. 

dadium  Mari«cus  R.  Br.    Brüche  unter  Lissau. 

Rlii/nfimpara  alba  Vahl.    Bi  üche  unter  Lissau. 

Bljftmm  compreuM  Panz.  Häufig. 

BeteochartB  paltutris  B.  Br.  Gemein. 

Stirput  ietaeeut  L.   Am  Zarnowitzer  und  Galen-See. 

—  paudßonu  Lightf.   Brüche  unter  Lissau. 

—  Iaeu9trü  L.  Gemein. 

~  Tabenuumontani  GmeL   Bei  Karwen. 

—  manHmu§  L.   Bd  Karwen. 


50 


Eriophorutn  mginatum  L.  fläutig. 

—  angustifolium  Both.  Gemein. 
CaresB  arenaria  L.  Oentein. 

—  vulpina  L.'  Häufig. 

—  mvrieata  L.  Häufig. 

—  paniculata  L.  Häufig. 

—  remota  L.  Häufig. 

—  vulgaris  Fr.  Häufig, 
panicca  L.  Häufig. 

—  ßava  L.  Häulii^. 

—  Oedd-i  Ehrh.    Nicht  selten. 

—  (h'sfang  L.    Sehr  häufig  .nuf  den 

—  Psei/<Jo-Ci/pent'<  L.  Häufig. 
— -    vi'ficaiia  L.  Häulig. 

—  Jiirta  L.  Häufig. 

Pamnim  (rus  (laJU  L.     Hei  Krockow. 
Phalarix  arundnuuca  L.  Häulig. 
Autlio.canthum  oJoratum  L.  Gemein. 
Phleum  pratense  L.  Gemein. 
Agrottit  vulgaris  L.  Gemein. 

—  alba  L.  Gemein. 

Apera  Spica  venti  P.  B.  Häufig. 
CalamagroiHt  Epigeiot  Both.  Häufig. 

—  amndinaeea  Both.  Häufig. 
Amnphila  armaria  Lk.  Gemein. 
Helium  efusutn  L.  Häufig. 
P/iraf/nu'tes  communis  Trin.  Gemein. 
iitVa  caespitom  L.  Gemein. 

—  fiexuom  L.  Häufig. 
Corynephorus  canefccuM  P.  B.  Gemein. 
Holctt^  Innafux  L.  Gemein. 

—  molli-s  L.  Gemein. 

Avena  Hfrifjom  Scliicl».    Nicht  häutig. 

—  praeco.r  1*.  I>.  ]läuli<r. 
Tn'odia  (IrciimhctiH  ]*.  B.    Nicht  selten 
Ali'lii'a  nutanfi  \j.    Nicht  Helten. 
Z^(>a  meilia  L.  Häufig. 

i^a  oftitua  L.  Gemein. 

—  nemoralit  L.  Häufig. 
Ghfceria  aqua'ica  Wahlenb.  Gemein. 
Glyema  plicata  Fr.  Häufig. 
Moliina  caerulea  Mnch.  Häufig. 
Dacfglie  glomtrata  L.  Gemein. 


Wiesen  am  PSasuitz-FIusä. 


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61 


Feftuea  ovina  L.  Gemein. 

—  gigantea  Vill.  Häufig. 
Bromu»  mollU  L.  (Semein. 
Triticum  rtpeux  \..  Gemein. 
Eltfmv9  arencttuu^  L.  Gemein. 
Lolivm  perenue  L.  Gemein. 

—  arrense  Schrad.    Auf  Leinäckern. 
Nardu«  stn'cfa  L.  Gemein. 
Junipcru/i  roinnitniiH  L.  Häufig. 

Pi/ius  Ä/VfYxA/vV  L.    GewohnliciiMtor  Wal<il>auin. 

Picea  exceha  Lk.  Krockower  Wald  bei  der  Ziegelei  in  sehr  grossen  und  alten 

Stämmen. 
Larix  europaea  D.  C.  Ebenso. 
Ij^ccpodiwn  inundatum  h,   Anf  den  Strandtriften. 

—  elavatum  L.  Häufig. 
JS^uuetum  arvetue  L.  Gemein. 

—  praientie  Ehrh.  ITUufig. 

—  nlvafi'nrni  L.  Iläaflg. 

—  pahixtre  L.  Gemein. 

—  liiuoHum  L.  Geraein. 

—  hiemnJe  Tj.  Hjiufig. 
Ct/ntuptcriM  fra(ßlix  Ik-rnli.    Nicht  selten. 
AfyitUum  Filijc  mm  S\v.  Häutig. 

—  dilateihm  Sm.    Nicht  Bclten. 

—  epinuloeum  Sw.  Häufig. 

—  cristaium  Sw.   Bruche  unter  Lissau. 

—  Tkel^ierie  Sw.  Häufig. 
Pheffopteri»  polypoäioidee  Nicht  selten. 

—  Drijopfens  F('o.  Häufig. 
Athyrium  Fifi.r  femina  Koth.  Gemein. 
Pterh  aquHina  L.  Gemein. 
Poli^odium  vulgare  L.  TTäufig. 

—         —     r<ii:  auritum  Milde.    Im  Belauf  Nadollc  am  Zarnowitzer 
See  liäülig. 

Xoeli  M'ill  icli  bemerkoii,  d.iss  idi  um  Krockow,  .sowie  ril)erliau|>t  nöidlicli 
de.s  l{h<  tlatiiaics  kein  Ciclioritnit  J)itijln/s  U.  liemorkt  liahc.  ulitxicicli  ich  (hich 
gerade  in  der  Blüthezoit  die.^^er  Pflanze  dort  war.  Sie  mus.s  daher  dort  ganz 
fehlen  oder  wenigstens  sehr  selten  sein. 


52 


Verzeichniss 

der  You  mir  im  Jahre  1883  gefundenen  selteuereu  und  iiir  die 

Provinz  neuen  Moose. 


JJjlocoiuiuiU  lurn'/osfrc  St  liiiiip.     I>ei  Kiockow  im  Wald        der  Ziegelei  luid 
bei  Bmdionrudc.    Zweiter  Standort  in  Westpreussen. 

—  loiTum  Sehiinp.     I]l»enda.    Neu  für  Westpreussen. 

Uypnum  reptile  Michx.  Köingathal  undÜrenlau  bei  Dauzig.  Nadolle  bei  Krocko». 

—  Haldonianum  Grow.  Jäsclikentbal  bei  Danzig.  Neu  für  Westpreussen. 

—  eommutatum  Hedw.   Schmiei'aa  bei  Danzig. 

—  lt/copodi<nde$  SchwOgr.   Kiclaa,  BrQckBclies  Moob>  Lissao  bei  Krockow. 

—  pseudostrananwm  C.  M.  Torfgrftben  bei  Putzig.  Neu  ffir  Preussen. 

—  polygamwm  Schimp.  Brfickscbes  Moor.  Zweiter  Standort  in  PreiUMin. 
Plagiothecivm  vndulatum  Schimp.   Putzig  im  Walde  hinter  Zawada. 

—  Sckimperi  Milde  et  Jur.   Ebenda.  Neu  für  Preussen. 
Rh}incho8tegium  rtn^cifoniie  Schimp.    Oliva  im  Park. 
Braehytha^um  StaA-ii  Schimp.    Breiitan.  Oliva,  Neustadt. 

—  »"f^^f-jt/  w  Schimp.  Wald  hinter  l^rcntan.  Zweiter  Standort  in  Westprenssen. 
Anomodon  atiemiatus  Hartm.    Bei  Neustadt. 

Atnchum  avf/usfatum  Br.  et  Seh.    Wald  hinter  Breutau. 

—  fcnellum  Br.  et  Seh     Bei  Kroekow. 

PhiloiKtUs  calrarca  Br.  et  Seh.  Selmiieraii,  Kielan,  Oxhöft.  Lissau  bei  Krockoir. 
Palu<h'Il(i  xipitirrom  lOlir.    Freiidcnthal  bei  Oliva,  Lissau  bei  Kroekow. 
Mi'i'.scd  tilii/i/iom  Iledw.  Kiolau. 

Amh/ijodoii  (huiliHtfus  V.  B.    ({dingen,  Kiclau,  Brückschea  Moor,  Rixhoft. 
BryuM  hadium  Bruck.    Freudenthal  bei  Oliva. 

—  erjfthroearpum  Sehwägr.   Brratau,  Neustadt. 

—  intemudium  Br.  et  Sch.  Pelonken,  Zarnowitzer  See. 

—  Wameum  Bland.   Strandsümpfc  hinter  Zoppot 

—  inelinatum  Br.  et  Sch.   Adlershorst  bei  SSoppot,  Oxhöft. 

—  longisetunt  Bland.   Gdingen,  Kielau.  Neu  f&r  Westpreussen. 

—  nUginowm  Br.  et  Seh.   Kielau,  Grossendorf,  Lissau  bei  Kroekow. 
WAera  nutans  Hedw.  rar.  Hfrangulata  Schimp.  Neustadt. 

Barhitla  laevipila  Brid.    Park  von  Oliva. 
DiBtichium  capillaceum  Br.  et  Sch.  Rixhöl't. 

—  iiirlinalum  Br.  et  Sch.  Gdingcr  Moor.  Neu  für  Preusaen. 
Leptotrichum  homomaUum  Hamp.    JUschkenthaler  Wald  bei  Danzig. 


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53 


Driehodo»  eiflindntu9  Schimp.    Wald  hinter  Brentan  bei  Danzig.   Neu  far 

Prcn^.sf  11. 
Fistiden»  omtundotdei  Hedw.  Kielaii. 
Dieranum  palmire  La  Pyl.  Brücksclios  Moor. 
Dicratu'lld  rutexcrnH  Schirnp.  Brentau. 

—  xiibii/titti  Si'liinip.  Hrentaii. 

—  nnrofa  Soliini)».  Forstlielauf  Nadolle  )»ci  Krockow.  Neu  für  Preussen. 
Sp/ittffnum  riijidi'm  Schinn).    ITouhude  •»ei  Danzig. 

—  —    f.  compacfum  Sclünip.    Bilawa  Bruch. 

—  hricinum  Spmco.   Matern  bei  Danzig. 
^   squarrontlum  Lesqn.  Patzig. 

Sphaffnvm  ßmbriaium  Wils.   Heubude  und  Heia 

Fntllania  Tantarhei  N.  E.  Neustadt,  Buchonrode  bei  Krockow. 

Seajtama  compaeta  N.  E.    Johannisberg  l>ei  Danzig,  Nadollo  bei  Krockow. 

Neu  für  Prousöcii. 
Ftduia  ammatuta  N.  E.   Gdingen,  Kielau,  Brücksches  Moor,  RizbOft. 


,    I  Ii 


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54 


Bericht 

Aber  dl« 

fortgesetzte  botnnische  Untereaclraiig  des  Weichsel -Nogat-Deltas 

im  Jahre  1883. 

Von 

Pfarrer  Preusd^oiT-TAansee. 


Auch  in  diesora  Jahre  ha))o  ich  mir  die  weitere  hotatiiachc  Erforschung 
döß  Wcichsel-Nogat-Dcltas  angclej^cn  t^ciii  laescn  und  v.n  dem  Zwecke  vcrschicdono 
Excursionen  geniaclit,  die  ich  nachstehend  mit  den  dabei  gemachten  bemerkens- 
werthcn  Funden  angebe. 

28.  Mai  1883  von  Tannscc  über  Lindenau  nach  Ilalbstadt  an  den  Nogat- 
damm.  Zwischen  Lindenau  und  Halbatadt:  Arabi$  arenosa  am  Wege  imd  selbst 
hoch  oben  auf  Weiden  prächtig  bl&hend.  Auf  dem  Sande  ror  Halbstadt: 
Hemiaria  glahrUf  Vicia  lathnraidei,  Andrasact  i^en1rianaU$f  bisher  einziger 
Standoi-t  im  Ctebiet;  Ontmi»  arveiuii,  Carum  Carvif  wenig;  Ceratlwm  umidt' 
candrvm  vor.  glutinogitm,  Potenfilla  cinerea,  T^kjfnwt  Aeinot,  Am  Fangdamm 
des  Braches:  Carex  Scltrebet-i,  Ih'lli»  percnnnit,  was  im  Gebiete  nur  sporadisch 
vorkoinraf.    Am  Nogatdanim:  Fetiia  olitona. 

31.  Mai  von  Tannsee  über  I^indenau,  Gr.  Mausdorf,  Lupushorst  über  den 
Einlagcdamm  in  die  Eiid.igc.  Ilicrhoi  beobachtete  ich  u.  a.  bei  Or.  Mansd^rf: 
Kpilobhun  avfjvsiij'oliti in  mächtig  wuchernd  auf  dem  Koyif  einer  alten  Weide;  ara 
Einlagcdamm:  T/n/niuti  >,-lr//n,«,  Arahis  arenosa,  ßeli'ie  perennis,  Fedia  o/iforia, 
Curex  Schrcberi,  Anchusa  offciuali»,  Vicia  nepium.  In  den  Strauchkümpen: 
Thalidrwm  ßamm  (noch  nicht  bb"ihend),  1h.  aquilegifolium,  neu  für  das  Gebiet; 
PafewtiUa  n^na,  Rihee  nigruin,  ffumulus  Lvpulue  and  Chaei'ophyllum  hulbontm. 

4.  Juni.  EichwaldC}  Lesko,  Neateich:  Am  Graben  vor  Eichwalde  Equitetum 
rilvaticum;  zwischen  Eichwalde  und  Lcske  auf  den  breiten  W^prftndem  und  im 
trockenen  Graben:  Lamum  maeulalum,  MyoeotU  htepida,  Cochleoria  Armoracia^ 
Twriti»  glahra,  eine  seltene  Werderpflanze;  Barharaea  vuhfaris  "R.  Br.,  ein 
bttufigCB  Unkraut  aul  Aeckem  und  Graljenkanten,  Carex  Sfhreba-i,  Lusvla 
campestriit,  Viola  ninina.  sehr  selten  im  Gebiet;  Fragaria  viridis,  Comvs  mn- 
iiuinea,  Peta»ites  tomentotsvs  1).  ('.,  i'tani'Jina  mfirn'^  dagegen  scheinen  Pritimln 
offi-iiialiis  und  Gtntiana  cniriuta,  die  vor  187Ö  dort  in  wenigen  Exemplaren 
vorkamen,  durch  die  Kultur  verdrangt. 

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55 


4.  Juli,  Tour  wie  28.  Mai:  Bei  fialbstadt  auf  dem  Sande:  Jatione  montana, 

Allium  oleracivm,  Weingaertneria  canescens,  Helichr(/ntm  arenarium ]  am  Grabea: 
(hrht'<  i/icurnata,  Coronilla  rnn'a,  Galium  Mollutjo  häufif^.  dagegen  verum  nur 
sjtaisam.  Diese  beiden  Arten  sind  überhaupt  im  (Jr.  Werder  merkwüidig  ver- 
tlieilt:  in  einigen  Gegenden  kommt  überwiegend  vtrum.  in  andern  jMoUik/o  \or, 
selten  sind  beide  vereint  vertreten.  Im  Brueh,  d.  Ii.  kleiner  durch  einen  Xogat- 
dammbruch  entstandener  See:  Veronica  AnaguUis,  C'eratophi/llum  (lemersumj 
Nt^ar  luteum,  Potamogeton  peeiittatut  und  das  grossartigo  Moos  FontifuiUt 
ant^jfreUta  L.  Anf  dem  Nogatdamme:  AthilUa  MilUfoliwn  form,  tanatü" 
contraeta  Sehl,  Silene  UOariea, 

6.  Juli,  Tour:  Eichwalde>Neateich:  An  QrabenbOechungen  bd  Tannsee: 
Lathyru»  prat.  form,  puheeeem  DoU,  eine  hier  sehr  verbreitete  Form,  wftbrend 
die  Hauptform  im  ganzen  selten  ist;  auf  einer  feuchten  Wiese:  MjfOiOtü  caeepi" 
toea;  GoUrnn  r&nim  häufig,  dagegen  MoUvgo  selten;  Naslvrlivm  anrcpi^  Rclib., 
eine  sehr  verbreitete  Werderpflanze.  Bei  Neuteich  am  Treideldamm  der  Schwente 
fand  ich  Medicago  natirn,  JloJrvx  lanntiix  utid  Ariilnillix  Vtilveraria  zum  ersten 
mal  im  (Jcbiet  und  nur  an  einer  oinzigcii  Stelle,  w alirf^elit  iiilich  einge-cliloppt. 

9.  Juli  von  T;innsoo  filier  Irrgang  (am  Wc^'e  viel  (Jaliinn  rt^nnu,  .^oiir  wenig 
Mollugo),  Tragheim  (im  Dorfe  um  einen  Teich  Malta  «//ct-s/r/*,  l'otcniiUa  ^upina 
ond  reptaru,  Rumex  maritimue,  Alopeeurut  genieulaius)  nach  Dlum&teiu  am  Nogat- 
damm.  Hier  sammulto  ich  die  seltene  Grafiola  qf/einali»  auf  einer  Wiese, 
Seutellaria  hasti/olia,  Veronica  eeutellata,  Rumex  tanguineut  in  einem  Wcidenhagj 
Cynoeurtu  erittaiut,  am  Damme  OMonü  tpinota  nnd  artenai»;  Artemma  tceparia, 
welche  Sberhanpt  hltnfig  Itegs  des  Nogatdammes  vorkommt;  Maricnbni^  gegen&ber 
am  linken  Damm  Anthemü  tinetaria  nnd  Bramu»  teetorttm,  Nordeum 

fMirinum  \\.  a.  m. 

12.  Juli  £xcorsioii  in  den  Montaner  Wald.  Zwischen  Schönau  und  Werners- 
(lorf  in  einem  WeideuLag:  Teun'fum  »Sco/v//«»»  noi^h  nicht  blühend,  Starhyn 
sih-dfira.  Vibuniuin  Opulun  und  (/nrmii^  stuiijuincd.  Auf  dem  Sande  am  AVerners- 
dorter  Bruchkolk:  Grafinla  ofpcimili^  sehr  zahlreieli,  A<frii</ahi<  arenarius  form. 
(flahri'H'enH,  Carex  (ireiiaria,  Aininnpluln  tireiKiria  Link,  IC([insi'i um  hiemalc  f. 
Schleic/teri,  l'lantago  arenaria,  üUene  tutariat;  am  Nogatdamm  ol)erhalb  Wcrners- 
dorf:  R»tda  btteola,  AlgBtum  ealtfeinum,  Centaurea  maeulata  Lnik.,  Campanula 
'JVaehelium  in  1  Exemplar,  sonst  noch  nirgend  lioobachtet;  im  Montaner  Walde: 
Viola  perncifolia  zahlreich,  schon  in  Fmcht;  Contalloria  majalie  und  multi' 
jiora.  Parte  quaärifoUue,  Orehie  bt/oKa,  Tritieum  caninum  form,  bretiarietatum 
Casp.,  Carex  mltatiea,  Euphotbia  lucida  an  einer  Stulle  in  grosser  Menge.  In 
den  Stranchkämpen  nach  dem  Canal  zn:  wieder  Teucrium  Scordium,  Medieago 
falcnta  var.  media. 

17.  Juli  Excursion  in  den  nord-östlichen  Theil  des  Delta  über  Marienau 

(niii  Tirabenufer  Allium  rltwu/c  L  )  durch  Kiickenau  (im  Dorfe  Srirjn/x  niarifi»nis) 

durch  Tiegeidiof  nach  Tiegeidiagcn.    Z\vi.<clicu  beiden  Ortcu  in  einem  ticicii 

Graben:  I*otamogeion  alpitiua,  bei  Tiegenhagen  auf  einem  buächreichcn  Au.«?lich: 

s 


56 


iMth^ru»  paluater,  Orchts  incarnata,  Eptpactts  latifolia  All.  Lyghnachia  t/ii/rfti- 
ßora;  am  Canaldamm  Rudbeckia  laciniata,  welche  nach  (iarcke  zunächst  bei 
Berlin  und  Görlitz  verwildert  vorkommende  Pflanze  sich  auch  hier  in  wenigen 
Exemplaren  angesiedelt  hat  und  st  it  mehreren  Jahren  ihren  Standpunkt  behauptet. 
Bei  einer  Bootsfahrt  auf  dem  VVtMchsel-Hafl' (  anal  wurden  beobacht<'t:  Pota- 
fuoyeton  lurt'n.-<,  per/oliatus  und  pcciivufux,  Villuixin  ////»ij'lmiJrs.  A^uplmr  Jult  vin, 
Nymphaea  alha  in  grossen  Mengen,  Hippuris  vulgaris  nni  langen  flulheuden 
Stengeln.  Jiei  S  t Ubbendorf  u.  a,:  Mcnyantha  infolxata^  Ai  changelica  ofßcinali», 
Ramaieuhtt  Lingua,  Nastufixum  enceps  Rclib.  Scirput  laeuttru.  Es  ist  jenee 
eine  mit  vielen  WasBerlttafen  kreuz  und  qoer  dnrohsohnitlene  Gegend. 

1.  Angost  bei  Neuteichsdorf  nahe  der  Schwente  Silene  it^ata,  neu  im  C«e> 
biete;  Bromut  cenemU, 

21.  August,  Tour  wie  88.  Mu.  Bei  Halbstadt  am  Bruch  Mewtha  tativc 
Bshlreicb,  am  Damme  schöne  Exemplare  von  ArtenUna  Seeparia  neb«i  xahl- 
reichen  A,  Abnntkium,  Xanthium  italieum.  — 

25.  August  auf  einem  Rnggenstoppelfelde  bei  Tannsec  Gi/psopkila  mmraliit 
in  einem  kleinen  Tümpel  I'ofnmoaeton  zoaferifoUa,  trkhoidea  und  als  etwas 
seltenes  P.  Berchtoldi  Fieb.  nach  Caspary's  Bestimmung;  an  Weg-  und  Oraben- 
rändern  Crepta  bienm'g  und  Pirrix  hicracioides,  überall  häufig.  — 

29.  August  in  der  Schwente  bei  Gnojan:  Potamoyeton  peclinatwi  in  schönen 
Fnichtexemplaren  und  P.  pusilla.  — 

14.  September  über  Gr.  Mausdorf,  Lupushorst  durch  die  Einlage  Iti? 
Rohach  an  der  Nogat.  Ich  beobachtete  in  Lindenau  Alriplex  rofteuw,  in  <icn 
StrHuchk;»ui})Cii  der  Einlage:  Senerio  paltulosrta  und  sai'acenicu«,  Thalictrum 
ßavum  und  avgvniifolium,  Eiyngium  planum,  Silene  tatarica,  Coronüla  varia. 
Alle  Gräben  voll  Elodea  eanadenms',  in  einem  Wasscrtümpel  Ohara  foetida  fom, 
iMffthraeteata;  bei  Robach  TrifoKvm fragiferum.  —  Endlidi  noch  am  16.  October 
in  einem  Graben  bei  Lupushorst  gefunden  die  niedliche  Biceia  natatu. 

In  angrenzende,  noch  zum  Weidisel-Nogatthal  gehörende  Gebiete  machte 
ich  3  Exkursionen:  am  21.  Juni  und  23.  August  an  den  Galgenberg  bei  Marien- 
burg  und  sammelte  (21,  6.)  von  seltenem  Werderpflanzen:  Venmiea  laHfolia, 
Ramtneulvs  lamtginotui,  Aaanim  eurepamtm,  Lamium  fnaeulaiumj  Origami» 
vulgare,  Briza  media,  Bracht/podiiimpinnatum,  Euphorbia  hteida,  Lathyrus  palueter, 
Evonymus  europaetia,  Vihumum,  Opulus  und  Comua  sanguinea.  Bei  dem  Besuch  SB 
23.  August  beobachtete  ich  noch:  Epipactis  latifolia  und  Geranium  pah^fre.  — 

14.  Juni  ging's  in  die  romantischen  Schluchten,  Parowen  genannt,  hei 
Wengern,  Kreis  Stuhm,  wo  sich  eine  reiche  Flora  findet:  Acnnifuni  rariivjcituni, 
Gentiana  cnidnfa,  beide  nocli  nicht  Mühend,  Silene  nutans,  Li/c/mis  nihra. 
Gcranium  Robert lanini),  Asuriim  CHropacuiii,  (jn/eohdolon  hiteinn,  Viola  tniriihihr, 
Digitalis  ambigun,  E<jiii.siiii in  Idrmnlr,  .^il radcum  und  protvntte.  —  Bei  rinoiii 
Gange  in  Marienburg  vom  BurgL^^rt('n  nach  dem  Lehrerseminar  am  10.  October 
beobachtete  ich  auf  den  dortigen  KartoÜeliickern  zahlreich  .^InWo/ocAia  Clematiti* 
und  an  einer  Stelle  Mercurialis  annua. 

8 


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Nachtrag  su  mehkcn  „Beiträgen  zur  Kryptogamenflon  der  Frovlns  West- 

preoBSon."*) 

Zti  <ien  <lort  aufgeführten  Mooi^cn  kommen  als  neu  entdeckt: 

Wilma  aUiicam  i>cli|»r.  auf  sumpfitri  ii  Wiesen  ziemlich  verbreitet,  al>oi  steril; 
nur  cinm<il  fruktifiLirend  'riiiHicn  le  Halbstaiit,  Juli  1883.  FonUnalis  anixpy- 
reiira,  />.  im  Bnit  li  hei  llallistadt.  li.iufic:. 

Am/>li/sf,in'inii  Koihii.  I>.  S.  Taiiiisce,  suiupfipe  Wie»«'  im  Pt^rrlaude  7.  Mai 
1884,  nach  v.  KliuggraeÜ'  eiiu-  st-ltene  oder  bisher  über.-ielicuo  Art,  von  ihm  nur 
bei  Marienwerder  nnd  Loebau  gefunden. 

Za  den  Pilsen  kommen: 

Agariait  rdutipa,  Curt,  an  Stih'jr  bei  Tannsee,  November  1883. 
Äff.  ulmaritu,  anf  einer  Ulme  im  Wittke'schen  Garten  in  Ncnteich. 

am  Grunde  von  Zannpfthlen  anf  dem  katholischen 

Kirchhofe  in  Lindenau,  November  188.3. 

Pezita  violaeea.  Fers,  auf  einem  Stubben  ebenda. 

Lt/rngala  ttUnialum  und  I.M>earpu»  vmncotu*  in  einer  morschen  Weide 

bei  Niedau. 

Zu  den  Equistiarreti; 

Eqvifieium  itrrinfic,  form,  decunibcns,  Orabcnkautc  bei  Tauusee. 
E.  pratensc  Ehrh.  ebenda. 

E.  fnemale  var,  Sehleieheri,  Wernersdorfer  Bruch  12.  Juli  1883. 
E,  Itmomn  in  einem  Graben  bei  Tannsee. 

Zu  den  Ckaraeeen  habe  ich  neu  entdeckt:  CAoro /oetida  form,  lonffebraeteata, 
Wasserkehe  in  der  Emlage,  Kr.  BIbing,  14.  September  nnd  16.  October  1883. 

*)  8it>be  Beriebt  üb„T  d.  5.  Vemaiinliuig  des  botaaiwb-xoologUcbpn  V«rcio8  zu  Kol«, 
30.  Mai  1H82.  ä.  69—76. 


58 


Bericht 

über  die 

Tom  16,  August  bis  29.  September  188S  im  Krei«e  Sehwets 

aoBgelilirten  Exeonioaeii 

TOD 

IPm  Heilwigr  aus  Danxig. 


Von  dem  weftpreus^i^rlien  hotani.-'ch-zoologi.^rluMi  Voreiii  war  mir  der  Auf- 
trag zu  Thoil  L'''\vor.!on  uiciiie  im  vorijr<^n  Jahn*  Iti'irontn'ne  botanisclio  Durch- 
forsehuDg  de«  Kreises  Seliwetz  zu  volleiidrn.  r)rs!iall>  luach  ich  am  IG.  August 
von  Danzig  auf.  um  mich  von  neuem  auf  (h-n  ."^«  hauplatz  meiner  Thätigkeil  zu 
begeben.  Wie  im  vorigen  Jahre  l»erichtel  wurde,  habe  ich  l)ci  meiner  L'nter- 
sachung  die  natürliche  Tbeilung  des  Kreises  durch  das  ihn  von  Nord  nach  Snd 
dvrclistrOmondo  Scbwarzwasser  bonntzt,  und  war  es  mir  gelungen,  den  wost* 
Hohen  Tlieil  des  Kreises  so  durchstreifen  mit  Auönahme  der  südlichen  Weidisel* 
g^nden;  es  war  also  diese  Gegend  mein  nächstes  Ziel,  um  an  dem  £ade  der 
alten  Arbeit  die  neue  sn  binnen. 

Am  17.  Angust  langte  ich  in  Koselitz.  dem  am  s&dlichsten  im  Kreide  in 

anmuthiger  Gegend  auf  dem  hoben  Weichsehifer  gf  1 'genen  Gute.  an.   Wie  ich 

schon  im  vorigen  Bericht  schilderte,  ist  dieser  i'unkt  einer  der  schönsten  im 

Kreise,  u'id  ich  glaul»e  nicht  zu  viel  zu  sagen,  w.ihl  auch  einer  der  schönsten 

am  gan/.en  Ijaufe  unseres  an  liohen  und  schönen  l'fi'ni  so  armen  Heimathsirome.'«. 

Dieser  Ort.  der  so  ganz  c.\|ȟnirt  in  Hinsicht  seiui'.-  landschaftlichen  Charakters 

dasteht,  beherbergt  auch  eine  V  egetation  so  üppig  und  eigenartig,   wie  sie  in 

ähnlicher  Weise  nur  noch  einmal  im  Kreise,  bei  Sartowitz,  wiedci^efiindeo 

wird.  Der  stark  kalkhaltige  Boden,  der  sich  auch  schon  ilnsserlich  als  solcher 

knndgiebt,  da  man  an  den  Abstfirzen  der  Berge  nicht  weit  unter  der  Oberfläche 

eine  Schicht  findet,  die  vollständig  durchsetzt  ist  mit  Gehäusen  von  Mollu&kcn, 

die  nach  Berendt  (Marine  Diluvial- Fauna  in  Westpreussen,  Abhandlungen  der 

Physikalisch -Oek onomischen  Oesellschaft  in  Königsberg  ^'T.  Jahrgang  ISlio) 

sich  den  Formen  der  jetzt  in  der  Nordsee  lebenden  Gattungen  und  Arten  nähern, 

und  die  derselbe  an  mehreren  Tunkten  des  unteren  WeichscUaufes  in  groi'ser 

l'.alil  aufgefunden  hat,   lasst  Pflanzen  geileihen.   die  in   der  Provinz  zu  «len 

seltenen  geboreuj  so  wuchs  auf  einem  Acker  in  der  Kühe  den  Gutshofes  und 

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59 


in  Grugarten  in  der  Nihe  der  Woichsel  CmtcalU  dwcoiie»  L.,  an  den  Abhftngen 
der  Berge  Atlragalu$  Cicer  L.,  in  den  Gebüschen  8ia€hy$  germanica  L.,  in  der 
grossen  Parowe,  die  nnweit  des  Ontes  sieb  nach  der  Weicltscl  hinunterzieht» 
Equüetutn  maximum  Lmk.  Dio  Weichselufer  selbst  und  die  sich  in  den  Strom 
hineinziehenden  Kämpen  beherbergen  fast  alle  Pflanzen,  die  als  charakteristische 
Begleiter  der  Weichsel  angesehen  werden,  ond  die  der  Fliiss  zum  Theil  aus  süd- 
licheren (»egenden  mitgebracht  hat.  Es  linden  sicli  dort:  Ailiilha  cartilaginea 
Ledeh.,  Ahnm  glutinom  iiiraini  Kraup«'.  Antlwmit  arvenni»  Ij.  f.  microcephalaf 
Ari  ( niixia  ScopariaVs  .  Kit.,  (.ucii/mlitK  lutrcifi  /■  fj ,  fjjjH'i  ni<  funrus  Xj.^KrythraeaCen" 
tum  iunt  Pers.,  E.  puUhella  Fr.,  Cii(ij>/i<ilium  iuteo-alln/m  L.,  Juncu«  compreuuM 
Jacq.,  Lathyrtu  palutier  L.,  Limosella  aquatica  L.,  Pofeniilla  mpina  L.,  RMhu$ 
caetiu»  h.,  Rumex  veranicui  Bess.,  ü.  waritimu  L.,  R.  obtunißoi'v»  L.«  Seirpui 
maritintuM  Tith^alu$  platyphyllof  Scop.,  Trifolium  fragiferum  L.,  Verba$eum 
phlomcida  L.,  Veraniea  longifolia  L.,  Xanthium  ttrvmarium  L.,  X  italiatm 
Moretti  t.  riparium  Lasch.  Als  GartenBüchtUng  und  verwildert  in  mdireren 
Standen  hatte  sich  am  Ufer  Silybum  Marianum  Girtn.  angesiedelt  und  ebenso 
an  den  Abhängen  Anethumgraveolensh.  In  der  grossen  Paro^'o  wurden  bemerkt 
Cirsi'ufn  oleraceum  x  pahitre  Sehilde,  Evpuiorium  rannahinum  Ij,,  La]>pa  tomen- 
loea  Lmk.,  Lyr&pu»  europnetrs  L..  Surrisa  prafnm»  Much.  v.  <jlaln'ata  Schott.,  an 
den  Abhängen  (lersellien  ThoUrlrum  minu»  L.  v.  jle.nixsuw  Beruh. 

Picht  hinter  Ko.-elitz  treten  im  Krei.se  Selnvet/.  \\\v  Ilorge  weiter  von  der 
Weichsel  zurück,  während  sie  in  (h  m  angrenzenden  Kreise  IJioiuberg  den  Strom 
noch  eine  Strecke  dicht  am  Ufer  begleiten  und  dem  Wanderer  oft  die  über- 
raschendsten Ausblicke  gewähren,  sei  es  anf^n  Sti-om  selbst  oder  in  die  grünen 
Thäler,  in  denen  mitten  in  ausgedehnten  Obstgärten  (hauptsächlich  Pflaumen), 
die  sich  an  den  Abhängen  hinziehen,  die  einzelnen  Häuser  liegen,  durch  welchen 
Contrast  ein  anerwartet  lieblicher  Eindruck  hervorgebracht  wird.  Im  G^n- 
satB  zu  diesen  bmmbestandenen  grünen  Abhängen  ist  die  im  Kreise  Schwets 
sieb  weiter  erstreckende  Fortsetzung  der  Borge  von  Baum-  und  rippigom  Gras- 
wucbs  gröHStentbeils  cntblösst,  so  das.s  häutig  der  Sand  zu  Tage  tritt.  Aber 
auch  sie  haben  ihre  eigenartige  und  keineswegs  unintere.s.sante  Fl(»ra:  man 
findet  dort:  AUium  olriarcum  L.,  An(/ti/llis  Vidutruria  L..  AfjniriKjiiH  i  tpci' 
nalt'g  L.  f.  rapilli/olitini  Uechtr.,  eine  .si'ltene  Funu  mit  Iiaarfeinen,  stark  ver- 
längerten Cladodicn,  die  an  A.  tetmifolitis  Lmk.  erinnert,  llnwclln  qrandi- 
flora  Jacq.,  ('ampanula  »ibirica  L,,  EtiphruHiu  Henxirvm  Mart.,  Genista 
linctoria  L.,  Malta  Atcea  L.,  Onotdn  ttpinosa  L.,  Vlanlayt*  arenaria  W.  Kit., 
Poientilla  argentea  L ,  in  der  Grundform  und  f.  detniwa  Joitl.,  Rom  canina  L., 
R.  glauca  VilU  {R.  Reuteri  Godct),  f.  myriadouta  Cliri:$t.,  R.  rubiginCM  L., 
ß  comota  Ripart  (als  Art)*),  Rumejr  «eranieu»  Bess.,  Süene  ehloranfha  Ehrh., 


*)  Gerade  den  Bomb,  di«  la  uosnvr  Frovins  bisher  noch  etinis  stiernuiUiTHcb  behMidelt 
«iod,  habe  idi  ein«  gaos  besondere  Beachtung  gcHchonkt,  und  bin  kaum  an  rl.  •  tu  .'^(rauch  vorbei- 
gegM^Mi  (Aue  mebmc  Zweige  mitouaebnea.  Herr  t.  Ueclitritz  in  Breslau  bat  die  Güte  gehabt 


60 


I 


S.  inßata  dm.,  Siaeh^  amma  L.,  8t,  reeta  L.,  Tithifnudiu  Emla  Scop.,  TVimm 
proU/era  Scop.,  Verboieum  L^kmtu  L.,  V,  nigrum  L.,  F«romca  ipieata  L., 
mit  der  Form  pol^ar%a. 

Zwischen  den  Bergen  und  dem  Weichselnfer  erstreckt  sich  eine  mehr  oder 
veniger  breite  Niederung,  die  von  Feldern  und  zum  grossen  Theil  von  sumpfigen 
Wiesen  eingenommen  wird,  durch  welche  ein  weit  verzweigtes  Netz  von  Abzugs* 
grAben  f&hrt  Man  findet  auf  diesen  Wiesen,  an  den  Gräben  und  Wegrändern : 
Arabi*  ctrenosa  Scop.,  Brachypodinm  ptnnatum  P.  B.,  Centaurea  Jacea  L.  mit 
der  Varietät  genuina  Koch,  Chennpodium  nlhmn  r^.  ß  viride  L.  (als  Art),  C¥r> 
tiumpalusfrc  Scop.  mit  v.  seminudum  NeiIrcMcli,  C.  oferaceum  Scop.,  C.  anwiM  L., 
Cuicuta  £}pithjfmvm  Murr.,  EpIpaciU  paivstru  Cmtz.,  an  dem  von  sumpfigen 
Wiesen  umgebenen  Toieh  bei  Treni]»'!,  JJifpen'rum  letrnpienim  Fr..  Ononi» 
arventnn  L.,  ParnaaKin  pnivxirls  L.^  I^icris  hiei'acioi(h  ft  L.,  Srrophtilaria  Ehrhaiii 
Stevens ,  Sattellaria  f/alfriculdfa  Ij. ,  Sonchus  ari-ensis  L.  v.  heripei  Koch, 
Tanacetum  vulgare  L.,  Tlnjnnis  <  fianidi'iJrtfit  Fr.,  Vicla  nnffuxtt/olia  AU.,  in  der 
Nähe  von  Supponinek  wiich.s  an  einem  Wegrande  Acena  ßavescens  L.  und  auf 
einem  Kleefcldc  ebenda  FcMuca  luliacea  Cnst. 

Die  Aeoker,  die  auf  der  Iloho  liegen  und  thcils  fruchtbares  I.and,  theilf; 
aber  auch  ziendich  sterilen  Saudboden  besitzen,  zeigen  selbst  und  auf  ihren 
Rainen  und  Wegrändern  eine  etwas  veränderte  Vegetation,  die  zum  Theil 
zusammengesetzt  wird  aus  AlUum  vineale  L.,  Carlina  wlgaris  L.,  Clinopodium 
vulgare  h.,  Euphnma  niemoroia  Mart.,  Fumarta  of  ficimlU  L.,  GaÜimm  verum  L., 
Beraeleum  gUnrieum  L.,  ffemiaria  glahra  L.,  Hypericum  perforafum  L.,  Lapputa 
Myo9oH%  Mneh.,  Pimpinella  Sasnfraga  L.,  Poa  con^prena  L.,  Seneeio  temalü 
W.  Kit.;  auf  einem  Kleefelde  in  der  Nähe  von  Czellenczin  Cuaaäa  Bpith/mam 
Murr.  T.  THfolii  Babingt.,  selten  und  sehr  zerstreut  auf  den  Aeckern  Lkuria 
minor  Desf.  Auch  hier  giebt  es  einige  Strecken  Sumpftemdn,  die  sich  an 
grössere  Wasseransammlungen  wie  bei  Czellenczin,  LusGhkofn^  Niewieo^n  und 
Zbrachlin  anlehnen,  wovon  besonders  dio  ereiferen  in  diesem  Jahre  genauer 
untersucht  wurden.  Es  wurden  Jedoch  nur  die  in  allen  Gewässern  gewöhnlichen 
Speeles  gefuDdou:  Äc<mu  Calamut  L.,  Ceratophgllum  dsmermm  L.,  Glguriü 

dieBelbt*n  ebenso  wie  tneinc  übrigen  Pbaocrogamen  durcbzusehen,  zu  berichtigen  und  ev.  zu  bestimmen, 
wofür  kh  ihn  aaeb  litor  noeb  ndaen  engebeailen  Dank  auMpieahe.  Wie  mm  Htm  oulifelgieiita 
VcffMiebniRB  zu  eracben  ist,  befinden  8icb  im  Kreise  eine  ganze  Reibe  Formen  diei^er  vifl* 
geBtaltifrcn  (Tattiing,  unttT  df-nen  einzelne  neu  für  die  l'rovinz  oder  doch  wenigstens  hier  znm 
ersten  Male  mit  Sicherheit  unteritcbiedea  sind,  und  eine  sogar  neu  für  die  nord-ost-dcutscbe 
Eb«M  Iii.  Die  Bomb  gebm  niolit  weit  In  da«  Imme  dm  Krrisee,  lie  komMn  beaptaichlieb  auf 
den  Abliingen  der  Weiebaeiberge  nnd  in  deren  Selducbten  tot.  nnd  sieben  aioh  von  dort  ans  aa 
Rainen,  Schluchten  Vs— 1  Meile  weit  in  das  Innere.  Nur  anf  den  Beigen,  die  daa  Sdiwarzvasan 
bcigrenzen,  Icommen  noch  hin  und  wieder  Stränoher  vor. 

Wie  Uerro  t.  Uechtritz  bin  ich  Herrn  Uarten-Inspcctor  Stein  für  die  Bestimmung  «ii-r 
Fleebten  nnd  Herrn  Bncbbatter  B.  Sebnlse,  ainimtltcb  in  Brealan,  fOr  dl«  der  Mooae  m  gioeaf 
Dank  verpüidktet,  nnd  ldk  erlaube  mir,  den  Herren  anoli  nodi  an  dieser  Stelle  denselben  In 
eiigebensler  Wdae  anaaodrdolmi. 

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ßuitem»  B.  Br.,  MyriophyUvm  tpicatum  L.,  Nymphaea  alba  L.  Bei  CBellenczin 
wurde  Alüma  Flantago  L.  gramini/olium  Ehrh.  (als  Art)  bemerict^  am  Ufer 
befimd  ridi:  Carex  ßacca  Schrb.,  /.  fnekmotUul^  Uechtr.,  Erytkna  pukhdh 
Vt.  bei  CtoIleDG»]i,  ziemlidi  zahlreich,  EquUetum  palutire  L.  poljfikiehjfum 
Willd.,  Om^tkalium  ultj/inonm  L.,  Idmotdla  aquaUea  L.,  Juneiu  2a<iyro- 
earpa»  Ebrfa. 

Ich  war  mit  dem  Gebiet,  welches  ich  von  Koeelits  aus  erreiohen  konnte, 
gerade  fertig  geworden,  als  ich  mir  in  Folge  einer  in  grosser  Hitze  nnter> 

nommenen  angestrengten  Excursion  (am  22.  August)  einen  Schaden  am  Beine 
ZQZOg,  der  mich  zwang  einige  Tage  in  Schweiz  zu  bleiben  und  doi*t  den  Arzt 
zn  consnltiren.  Am  25.  August  war  ich  wieder  so  weit  hergestellt,  dass  ich 
meine  Excui-sionen  uufnelimou  konnte,  und  begjil)  ich  mich  an  diesem  Tage  nach 
Sartawitz  und  damit  in  die  mir  noch  unbekannte  zweite  liälftc  des  Kreises. 

Die  Berge,  die  sich  bei  Koaelitz  von  dem  Weichsolufer  entfernt  hatten, 
treten  bei  Schweiz  wieder  dicht  an  dasselbe  heran  und  bcgleiton  von  hier  aus 
den  Strom  bis  nach  dem  circa  IV4  Meile  entfernt  gelegenen  Sartawitz,  in 
welchem  wir  einen  Ort  finden,  der,  wa8  V<'gelation  sowohl,  wie  landschaftliche 
Lage  und  Scliönheit  anljeti  ifft,  nur  mit  dem  eben  vej  lassenen  Koselitz  verglichen 
werden  kann.  Auf  den  Abhängen,  die  zum  Theil  mit  Gebüsch  und  Wald  be- 
standen sind,  findet  man  fast  diebelbeu  Pflanzen  wie  bei  Xoselitz,  wie  Silene 
ehloranika  Ehrh.,  Campanula  aibirica  h.,  ausserdem  AntJiericvm  rvanotum  L., 
Ättragalus  glycyphylloa  L.,  Braehiffwdium  rihatiewn  P.  B.,  Evphratia  nemorosa 
Hart.  ß.  yraeiU»  Fr.,  Bieraeium  Piloulla  Salisb.,  Solidago  mrgattna  L., 
IVi/o/wm  medittm  L.  In  den  Gebflschen  worden  gesammelt:  Rota  cavina  L. 
mit  ihrer  Varietät  LuteHana  Ltaian  und  einer  der  v.  dumaU»  Becbst.  ddi 
nihemden  Form,  R.  tomentoui  Sm.  in  einer  in  den  Formenkreis  der  R.  tomwtota 
Sd.  t.  tfi<r(MRt«fa  Cr^pin  (als  Art)  gehörenden  nnd  sieh  der  R,  corn/oUa  Fr. 
nähernden  Abart,  die  sehr  selten  und  wahrscheinlich  neu  i&r  die  nord*ost*dent8che 
Eboie  ist,  nnd  R,  rub^noaa  L.  y.  umbeUaia  Leers. 

Nicht  weit  von  Sartawitz  befindet  sich  dort,  wo  zwischen  den  Bergen  nnd 

der  Wdchsel  wieder  eine  breite  Niederung  beginnt,  an  den  Abhängen  der 

erstoren  ein  kleiner  Bestand  von  Lanldiolz,  indessen  Schatten  auf  dem  humosen, 
feuchten  Boden  eine  ganze  Anzahl  von  Pflanzen  gedeiht,  welche  in  dein  an  Lanb- 
holz  armen  Kreise  seltener  vorkommen;  es  findet  sich  dort:  Epipactii<  latifolia 
All.  Feviuca  giguniea  Vill..  L<if/ii/ius  niqn-  BeiTih.,  L.  remm  Bernli.  Mrlam- 
pyrum  nemoromtn  L.  IHinpinella  magna  L.,  Sam'rula  (nirojHien  L..  Viciu  cassuhica  L., 
V.  tinuifolia  Rth.,  Viola  niirobilis  L.  Die  Weil  liselkänipen  zeigen  in  der  Flora 
«lieselbe  Zusammensetzung,  die  schon  oben  erwähnt  wurde,  erwähnen  will  ich 
noch:  Junnts  bujonius  L.  mit  ß  füHciculaiwi  Koch,  von  welchem  einige  Exemplare 
ziemlich  dem  J.  ranarius  Fers.  u.  Song,  entsprachen,  Lathyru«  palmter  L.  in 
einer  sehr  breitblätterigen  Form,  PimpineUa  magna  L.  Polygala  comoMt  Schk., 
SoMdn  ßumaUH»  WaHr. 

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62 


Die  Hoho  wird  eiDgenommen  von  Feldern,  die  von  Schluchten  und  einsdnen 
grösseren  Wasserbecken,  wie  bei  Zappeln,  Emsthof,  Gellen,  hin  nnd  wieder 
unterbrochen  werden.  Diese  Oegend  war  das  Ziel  einer  Excursion,  die  ich  von 
Sartawitz  ans  unternahm,  indem  ich  eiuera  zwischen  diesem  Orte  und  dem  Dorfe 
Jungen  in  einer  mehr  oder  weniger  tiefen  und  breiten  Schlucht  fliessenden  Bache 
folgte,  dessen  Ufer  von  dichtem  Gebi'iäch  eingeralimt  waren,  in  welcliem  die 
Ranken  von  Hvmuhs  Lvjmhs  L.  und  Rubvs  mesius  L.  im  Vorein  mit  dichten 
Beständen  mehr  als  mannoslioher  Vrfica  ilioicu  L.  häufig  den  Weg  vcrspeiTten; 
ich  sammelte  dort:  Arr/ie/iothen/m  clafius  M.  u.  K.  Cavipunvla  ijlomerala  L.. 
6'.  jieiHicifnJia   L.,   Ilicrtiriinn   ii nihi-Haluin   L.,  I'irn's  hi'eracioidi'f  L.  ß  silrattca 
Wim.  u.  Grab..    Pinqntwllu   iiKn/na    L. ,   J\  iyau  ifraua   L.,  Riiinex   crii-pun  L., 
Selinum  Cio'vifolium  L..  Sfachi/f  p<iluxtrl><         Tlndivirum  (nuiw^tifoliuni  Jacq., 
an  freien  Stellen:  lietonica  offciiuiliH  L.,  Oirijmnthemuni  Leucunthemtim  L.  und 
Rom  iomeniom  Sm.   in  einer  sehr  schönen  Varietät,  die  noch  iu  Biüthe  ge- 
sammelt werden  muss,  R.  rubiyinosa  L.  T.  umbellißora  Leers  (als  Art.).  Hypo' 
ekotru  raSieata  L.  Leoniodon  htgptdvi  L.  a  vulgaris  Koch,  Seteli  annuum  L.,  in 
dner  hObschen  Zwergform,  Traijopoyon  Orientale  L.   In  den  Sfimpfen  und  Seen 
bei  Oross-Zappeln,  zu  denen  mich  dieser  Bach  fuhi*te,  fand  ich:  Calla paluetrie  L. 
CtdUtrwke  temaUe  Kta.,  C.  hamulafa  Kta.?  letztwe,  da  steril,  nicht  sicher  zu 
bestimmen,  es  kann  auch  C.  vemalis  Kta.  v.  angveti/olia  Hoppe  sein,  Cares 
GoodtnougikU  Gay.,  C.  j^anicea  L.  C.  Piieudo^yperua  L.,  Galivm  uUginoeum  L., 
Linum  calharttcum  L.,  MoUnin  coeruha  Mnch.,  Uyricphyllvm  verticillatum  L., 
Verotiica  AnagaUis  L.    Die  Felder,  die  hier  zum  grossen  Theil  sandig  und 
unfruchtbar  sind,  zeigten  mit  ihren  Raineu:  Arabis  arenom  Scop.,  Airiples 
pututum  L.,  Crepis  tectarum  L..  Ggpsophi'/a  rmtralis  L.,  Ilerntaria  glabi'a  L., 
Pimpinella    Üaxifro<ja  L.  v.  vuira  Wühl.,  Sal^ota  Kali  L.,  TithymaluB  Esula 
Scop.,  Veronira  (irvi'iisis  L.  Am(ielh_MH'r  See.  doasoiiUler  von  einem  ziemlich  breiten 
Snmpfe  eingeiahmt  werden,  soda.-J.s  es  nieht  möglich  ist,  <len.selben  vom  Ufer  aus 
genauer  zu  untersuehen.   wurden  gefunden:   Eri/thraea  puhlwlla  Fr..  Stellana 
graminea  L.,  St.  painsfria  Khrh.,  in  dem  See  selbst:  l\>tuinr)<icton  In  terop/ii/lln$ 
Schreb.  ß  (iraminifolivs  Fr.,  P,  obtusijoUus  M.  u.  K.,  P.  piuelouyus  Wulf.,  in 
einem  bei  Klein-Zappeln  gelegenen  kleinen  Kieferubestande  wuchs  die  auch  im 
vorigen  Jahre  an  ähnlichem  Orte  gefundene  Viola  Iricolor  L.  y.  mariHma  Schwg. 
Eine  Bzcursion  nach  dem  Schwentener  See  war  ziemlich  erfolglos;  des  grossen 
herrschenden  Sturmes  wegen  war  es  nicht  möglich,  den  See  genügend  su  befahren, 
ich  bemerkte  in  demselben  nur  /rt«  Pieud'Acortie  L.,  Nvphar  luteum  L, 
Nymphaea  alba  L.,  Pkragmite»  eammunU  L.,  PotamogeUin  lueen»  L.  mit  v. 
acunUnatue  Schum.,  Stratiotee  aloide»  L.   An  einem  Baine  in  der  Nühe  von 
Schwenten  wuchs  Reeeda  lutea  L.  und  in  einem  Exemplar  Valenaneüadeiitata  "PoVi. 

Am  30.  August  verlegte  ich  mein  Quartier  nach  Gr.  Sibsau,  einem  Dorfe, 
das  ziemlich  an  der  Stelle  auf  den  Bergen  liegt,  wo  diese  am  weitesten  von 
dem  Weichselufer  zurücktreten  und  einer  weiten  fruchtbaren  Ebene  zwischen 
sich  und  dem  Strome  Baum  lassen,  in  welcher  neben  anderen  Fr&chten  auch 


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63 


pMdtum  maiaemm  L.  äemlich  hiufig  asgebaot  wird.  Bald  hinter  SarUwits, 
bei  Schwellten,  treten  die  höheren  Berge  weit  Ton  der  Niederung  snrfick  und 
bilden  fiut  einen  Halbkreia,  dessen  sweites  Ende  bei  Gr.  Sibeau  liegt  nnd  einen 
Dorcbmesser  von  circa  1  Vi  Meilen  in  der  NS.-RichtQng  hat,  welcher  von  niedrigeren 
Böhm  gebildet  wird,  die  diesen  recht  bedeutenden  Baum  gegen  die  Niederang 
abschliessen.    Auf  der  südlichen  Seite  bat  die  Montau,  von  Norden  kommend, 
die  Berge  dnrcbbroclien  und  ist  in  früherer  Zeit  wulil  hier  direkt  in  die  Weichsel 
gegangen,  wflhrend  sie  jetzt  in  einem  sehr  spitzen  Winkel  von  ihrer  urspriUig* 
liehen  Riehiang  nach  N.  0.  abbiegt,  um  schliesslich  fast  parallel  mit  ihrem 
oberen  Laufe  nach  Norden  zu  fliessen,  sodass  sie  erst  in  der  nördlichsten  Ecke 
des  Kreises  bei  Neuenbürg  die  Weichsel  erreicht.  Ihr  unterer  Lauf,  dessen  Bett, 
üaclulom  sie  den  Sibsau-See  verlassen  hat,  sich  In-deutend  verbreitert,  ist  von 
einem  breiten  8aunie  8uni}>tiger  Wiesen  eingerahmt.    Die  Niederung  zeigt  die 
schon  liei  Koselitz  erwähnte  Vegetation,  wahrend  die  Abhänge  nicht  mehr  den 
ausgesjirochenen  Charakter  der  Weichsclbergc  besitzen.  Auf  den  Abhängen  und 
in  den  Schluchten  befinden  sich  ziemlich  viele  Rosensträucher,  die  eine  grosse 
Vielgestaltigkeit  aufweisen;  hauptsAchlieh  Tertreten  war  Rosa  eamiut  L.  mit 
ihren  Varietiten  LuMtana  L6man  nnd  dumalü  Bechst,  wdche  typisch  nnd  in 
mehreren  üebergangsformen  vorhanden  waren.  Ausserdem  wnrden  bemerkt: 
JL  nMffinoia  L*  /.  umhellata  Leere,  die  bei  nns  häufigste  Form  dieser  Gmppe, 
nebst  /.  uwibelliß<Hra  Leere,  nnd   R,  tanuntom  Sm.,  /.  nmpHetdew  Sm. 
{R.  tinerategit»  Duntort  erw,)*  Nicht  weit  von  Gr.  Sibsan,  dort  wo  der  oben  be- 
schriebene Halbkreis  zu  Ende  ist»  und  die  Berge  in  einem  sehr  spitsen  Winkel, 
nicht  unähnlich  einem  Vorgebirge,  in  das  niedere  Land  vortreten,  befindet  sich 
eil  kleiner  Kiefernbestand,  in  welchem  gesammelt  wurden:  Chimophila  umbellata 
Matt,  Epipactis  latifolia  All.,  Latht/ms  itilvester  L.  v.  eftn/olius  Buek.,  Monoiropa 
Bypopittf$  L.  V.  glabra  Bemh.,  Mel^m^yrum  prateme  L.  v.  lineare  Saut.,  Firola 
Wttnor  Ii. 

Der  mehrfach  erwähnte  Halbkreis  wird  eingenommen  von  einer  weiten 

Sandhaide  (welche  von  nächster  Zeit  an  zum  Artilleric-Scliiessplatz  des  ersten 

Armee-Corps  benutzt  werden  soll)  und  Kiefern lor.st.    Zu  dieser  ebenen  Fläche, 

auf  der  ich  zwischen  liojanowo  und  Tilla  Calamayrostin  Epigeio»  Rth.,  Campa- 

nula  rotundi/olia  L.,  Crepis  tectorum  L.  /.  integn/olia,  Dianthue  arenariua  h., 

Helianthemum  Chamaecyetue  Mill.,  Birntteimm  umÄtfl/aAf»  L.,  in  sehr  kleiner 

niederliegender  Form,  iOwtota  cnttata  Ten.,  ein  Exemplar  mit  an  der  Spitze 

in  Lubsprossen  answadisenden  Aehrchen,  Potentilla  arenaria  Borkh.,  Sffene 

eUoraiaka  Ehrh.,  8,  Otitee  Sm.,  Spergula  anenti»  L.,  Veremiea  tpieata  L.  fiuid, 

ftUen  die  Berge,  von  ehiseben  Schluchten  unterbrochen,  besonders  am  Nord> 

rsade  steQ  nnd  schroiF  herab.  An  ihren  Abhängen  sammelte  ich:  AlUum  oUn^ 

«mm  Ih,  Brmek^fpodi^  pinnatum  F.  B.,  Enmm  teiraepermum  L.,  Festuea  giffanUa 

VilL,  F.  elaixor  L.,  Hieracinm  praeaUum  Vill,  v.  pubetcens  Wim.  u.  Grab., 

B.  vulgatum  L. ,  Leontodon  aulumnalü  L,,  MeUloius  ofßcinalü  Desr.,  Ro9a 

tanina  L.,  R*  glauca  YiU.,  (ß.  Benteri  Godet)  v.  eubamma  CSrnst.,  Scabiaea 

« 


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64 


oekroUuea  L.,  7Vt/tf/nnit  monianum  L.,  ülmatia  Fü^pendula  A.  Br.  In  dem 
Walde  und  den  Schonungen  befimd  sich:  B^pipaelii  laHfoUa  AU.  mit  r> 
viridificta  Hoffm.|  E.  rubigina9a  Gaud.,  M(motropa  H^popity  L.  t.  gkhn 
Bernh.,  Ramuehia  Hcunda  Grcke.   Der  an  don  Wald  ron  ßojanowa  ach  an- 

SChlieBscndc  bis  zum  Sco  von  Flötcnau  und  an  diesem  entlang  sieh  hinziehen<ic 
Snoipf  ergab:  Uetula  pubescens  fiiirh.,  Care.t ßacca  ScUreb-,  C.  Goodenougkii  Gav. 
mit  V.  juncella  Fr.,  C.  Pseudo^Cypervs  L.,  Galinm  uliginomm  L.,  Hieracium  Avri- 
cula  Ij.y  II.  Pilosella  L.,  //.  pruieme  L.,  Moliuia  coemlea  Mnch.,  Salur  aurita  L., 
Senceio  palusler  D.  C,  Sonclivs  arrensi«  L.  In  dem  Mühlontoich  bei  Pilla.  >kr 
zum  grössten  Theil  verwacliHen  ist,  wiinle  VvidnuxicUnt  crixpuM  L.,  P.  pei'foliaiusL., 
in  sehr  kleinblättriger  Form,  und  P.  semipellucidus  Koch  und  Ziz.  gelundeii. 
Auf  den  Feldorii  war  zerstreut  Fah-dria  vuUjaris  Bornh.  und  in  der  (Jarleiiliccko 
des  Gutes  Gr.  Sibsau  ist  ächun  seit  langer  Zeit  verwildert  uud  sich  dort  haltend 
Echinopi  spJiaerocephalm  L. 

Von  Gr.  Sibsan  begab  ich  mich  am  2.  September  nach  Baiikau  und 
lieBS  somit  die  Weiehselgegenden,  da  der  Ton  Gr.  Sibaan  nördlich  gelegene 
Theil  sich  schon  sehr  Neuenburg  nähert,  einem  Orte,  dessen.  UuigebuDg  H.  toi 
Klinggraeff  bereits  seine  Aufmerksamkeit  als  Botaniker  in  sehr  grfisdlielNr 
Weise  gesohenkt  hatte.  Bfit  Bankau  näherte  ich  mich  schon  dem  grossen  Wild* 
lerier,  innerhalb  dessen  Grenzen  Ton  jetst  an  sich  meine  Excnrdonen  aum  grOsittt 
Theil  erstreckten.  Längs  der  Bahn  ziehen  sich  auf  der  westlichen  Seite  der  Strecke 
von  BrogOfllaw,  einem  Dorfe  dicht  bei  Bankaa,  an  dem  Balinhofo  Warlubien 
▼orfiber,  bis  zum  Sawadda  und  Gzarne>Sec  und  über  die  Orenzc  des  Kreises binans 
ausgedehnte,  ti<  fe  Sumpfpartieen ,  die  von  Gräben  durchxogen  w^en  und 
kleinere  Wasscrbei-ken  eingeschlossen  halten.   Dieses  Revier  war,  wie  ich  stets 
auf  Sumpfgegenden  ein  Hauptaugenmerk  gerichtet  hielt,  das  Ziel  meiner  nächsten 
Ext'ursion.    Sic  ergal):    Cavcr  (impullacea    ('.  jlacca   Schrei).,    C.  flava  L.  ^. 
lepiJocarpa  Tan>Qh,  üederi  Fjhrh.,  C  GoodeiKnnjhii  Gay.  \.  juncella  Fr.,  v.  tut- 
fosa  Fr.,  6'.  limom  L.,  C.  panicea  L.,  Eriophorum  latifoUum  Hoppe,  E.  pol^- 
stachyum  L.,  E.  vaginatum  L.,  in  der  sehr  selten  beobachteten  zweiten  ßlüthe 
(cfr.  Abcheron:   Flora  der  l'rovinz  Brandenburg),  Epipacti»  palustris  Cratt, 
Epilobium  paLuHtre  L.,  Sitraeium  umbdlatum  L.,  Ranuncultt»  Lingua  L.,  Spaf' 
ganium  wimmum  Fr.  in  fluthender  Form,  ütrieularia  vut/gari»  L.,  VakrioM 
ofßciwUM  L.   Auf  einer  feuchten  Wiese  In  der  Nähe  des  Bahnhofes  wad» 
Carlina  acaulii  AIL  o.  cauUiceM  Pers.,  am  Bahndamm  Attragah»»  Oljf^kf^ 
L.,  Medieago  taäva  L.,  Sp^rgula  amenM  L,,  im  Sawadda-See  befimd  sich  is 
grosser  Zahl  Potamogeton  peetinaUu  L. 

Ein  interessanter  Weg  ist  deijenige,  welcher  Ton  Bankau  durch  den  Wald 
nach  Baokauer  Mühle  führt.  In  dem  Su  mpfe^  der  sich  vor  dem  Walde  befindet, 
wurden  gesammelt:  Andromeda  poli/folt'a  L.,  Betula  pubneent  Ehrb.,  Ctrcaea 
alpina  L.,  Drosera  rotundifolia  h.,  Eriophorum  polystachyum  in  riesigen  Exem- 
plaren, Polystachum  spinulosum  D  C,  Rumcr  obtusifoliu«  L.,  r.  FrimiGr.  u.  Godr., 
einer  seltenen  mehr  westlichen  jedoch  in  Gentral-DeutschUnd  schon  herrscheadeD 

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Form,  Varciunitu  vUftivomin  L.  Am  Woj;i'  fand  ich:  Jictri/r/tiuin  M<ttruariad 
S|»r.  in  einer  klcincu  Anzahl  von  Kxeiniiluicii,  Culomar/roxti«  (ii'untliHucea  Kth., 
C,  Epigeio$  Rth.,  Gativm  horeale  L.  mit  der  seltenen  kahlMchtigen  r.  hyMopi- 
folimm  Hoffm.,  (alä  Art),  Siiene  talarica  Pera.,  die  ich  im  Innern  des  Kreises 
nur  an  Orten  bemerkt  babe,  die  in  directem  Zusammenhang  mit  dem  Weichsel- 
gebiet  stehen.  Viola  comna  L.  v,  lucorunt  Bchb.  mitunter  den  ganzen  Graben 
bedeckend. 

Der  Wald,  der  den  grOssten  Theil  des  Kreises  bedeckt ,  ist  der  bekannte 
Kiefernwald,  mit  seiner  stereotypen  Flora,  die  nur  an  einzelnen  Stellen  dem 
Cnteigmnde  gemäss  oder  durch  das  vereinzelte  Vorkomnim  einiger  selteneren 
Pflanzen  modifieirt  ist.  Fast  riborall,  wenn  aiu'h  iiirlit  g.'iade  liäuiig,  findet  sieh 
PulmtiUu  rirnalis  Mill..  welche  sich  aus  dem  nntunter  einen  dichten  Te]n»ich 
bildenden  ArctostaphyloH  Um  vrs^i  L.  vergesellschaftet  mit  den  noch  hänfigeren 
Varrtnnini  Mi/riillus  L.  und  V.  Vitix  hhim  L.,  ahlielit.  Zerstreut  durch  das 
ganze  (ieWiet  kommt  Dumihux  areuanux  L.  und  (ji/ji^nji/ii/d  Jaiitttjiaia  L  vor, 
welch  let/trre  ich  in  dem  im  voriL'en  Jahre  durehstreittcn  Theil  des  Kreises 
nicht  gclunden  habe.  Dieses  zusaminenhungende  Waldgebiet  wird  von  kleineren 
und  gro-srien  Siiniplen  und  Se(Mi  unterbrochen,   die  ganz  besondeis  im 

Norden,  parallel  der  Kreisgrenze,  zu  einem  ausgedehnten  IJruch-  und  Seen- 
Terraiu  vereinigen,  welches  sich  von)  Sobbin-Fliess,  nördlich  vom  Gr.  Miedzno- 
See  ftb^  dw  Bntzek-See,  dem  Gr.  Wolfii>Bnieh,  Montassek-See  nach  dem 
Udsehits-See  hinzieht;  durch  den  Rumatz-See  and  das  ihn  mit  dem  Udschitz-See 
verbindende  Sumpf-Tarain  schliesst  sich  weiter  südlich  die  Seen-Seihe  des  Bad-, 
Lonkep*  und  Czame*8ees  an,  mit  welchem  das  frfiher  erwähnte  an  der  Bahn 
neb  hinziehende  Bmcbgebiet  erreicht  ist.  Nördlich  und  sQdlich  dieses  zusammen- 
lAngenden  Terrains  finden  sieh  zerstreut  noch  kleinere  Wasserbecken  und  Sumpf- 
gebiete,  welch  letztere  die  Lftnfe  der  kleinen  theils  der  Montan,  theils  dem 
Sdiwirzwasser  zuströmenden  Fliesse  begleiten.  In  diese  Kategorie  zühlt  der 
aus  dem  Danziger  oder  Schinowa-See  kommei.de  durch  den  Krakowio-See  und 
zwei  andere  kleinere  Wasserbecken  gehende  JBach,  welcher  unweit  Pilla  in  die 
Montau  mündet.  Sein  oberer  Lauf  war  das  Ziel  einer  Kxcursion,  bei  welcher 
ich  im  Walde  l)ei  Li|ijMiiken  die  oben  erwühiiten  IMIan/.en  des  K iefernw  aldes 
uiii  den  in  diesem  Gebiete  häufigen  Hurnriv in  boieali-  Wim.  u.  (Jrab.,  //.  hwrl- 
iniUtm  Willd.  r.  tritlen/atii tu  Fr.  un<i  dfii  gem«'inen  Sand-  und  llaidenpfianzeu 
\  erouica  ofjicitialis  L.  und  Wri iniiii  t m-rid  cdiii'-sceiis  Hcndi.  l'and.  .Mit  Sli  i/I i nnia 
detumbem  Bernh.  sammelte  ich  in  der  Nähe  von  lii|tjdnken  Anilio.nnithuia 
odoratum  L.  in  einer  Form,  die  der  v.  umbro9»m  C  Bolle  selir  nahe  kam. 
Am  üfer  des  Krakowie<Sees  wuchs  liromus  lectorvm  L.  v.  glabratum  Sond., 
Carex  Oeäeri  Ehrh.,  OnaphaUum  lutwh-alhwn  L.,  Junnt»  lamproearput  Elirh., 
Ltuula  multißora  Lej.,  Lycopodium  annotinum  L.,  Radiola  Unoide»  Gmel.;  der 
See  selbst  bot  nur  AfyriophyUwu  verticillatum  L.  (nicht  sicher,  da  nur  vegetative 
Organe  gesammelt  werden  konnten)  und  Chm'a  foetida  A.  Br.;  als  bemerkens- 
wwth  ans  einem  Snmpfe  bei  Lippinkon  ist  noch  U(ricularia  vulgari*  L.  in 


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G6 


schöner  Blüthc.  In  dem  in  der  Nähe  der  >rontaa  dicht  an  die  Bahn  stossendon 

Theil  des  Waldes  fanden  sich:  CkimophUa  vm/><  !!afa  Nutt.,  LiUuvi  M(trf(i</oii  I,. 
Pirola  chloraniha  Sw.,  Foljfffonaftnn  ofjirlnitlc  All.,  Rvbu«  H<t.riifi(i«  L.,  Trieutali» 
europaea  L,  Eiiio  ExeursJon  nach  cicin  liaskowitzor-  uikI  StclcIino  Sof,  ilio  ihrer 
irair/.»'n  L.'iii;»'  und  ljcsi'li:ifVciilnit  iiai-li  uiit  den  oIkmi  bei  Zajjjifln,  Enistliol  er- 
wähnten Sem  /iisaninien  uehoreii,  iolinti'  kaum  die  Mfdie.  In  l)eidi  ii  i)crandi>n 
sich  nur  die  «rewohidiciieii,  nelion  liiudiirer  erwiilmten  Wasti^eiptlanzeu.  Aut  drn 
Jnselu  im  Stelclmo-See  wuclis  in  grösserer  Menge  Rubus  sauatilif  L.  und  in  der 
Nähe  des  Laskowitzor  Sees  Salix  repem  L.  a.  vulgaris  Koch,  mit  prolcptischen 
Kätitcben. 

Am  9.  September  begab  ich  mich  nach  Gr.  Plochotschin,  nm  von  hier  ans 

die  grossen,  in  dieser  Gegend  des  Kreises  gelegenen  Seen  ku  untersuchen.  Die 

Ausbeute  stand  jedoch  in  umgekehrtem  Verhttltniss  zu  der  Gi'Osso.  Wir  haben 

hier  die  grtfsston  Seen  des  Krei^;e^'  vor  uns,  Udschitz-,  Rad-  und  Loiiker-Seo, 

denen  an  Grösse  wohl  nur  nocii  der  eben  erwähnte  Stelchno-See  gleich  kommt 

Die  Potainogetonen-Flora  ist  sehr  arm  und  bietet  nur  die  gewöhnlichen  Arten, 

nur  der  Czarne-See   niaeht   eine  geringe  Ausnahme,   indem  er  die  drei  zu 

yramineu»   L.   gehörenden   P.  hctemphijUuii  Sidircl).  (ais  Art)  /*.  ;iianti/ii'foliiii< 

Fr.  und  /*.  Zizii  M.  u.  K.  (als  Art)  und  R.  profloiit/im  Wulf,  helierbergt.  Im 

Ilaus-Sce  I»ei  (Jr.  rioeli«»tscliin  kommt  P.  »tifatix  L.  ß  proli.ru.s  Koch  vor.  als 

dessen  Standort  sclmellllietiscnde  Gewässer  angegeben  werden,  während  ich  lim 

hier  in  üppiger  Ffille  in  einem,  wenn  auch  nicht  gerade  grossen,  so  doch  ganz 

ansehnlichen  Gewässer  fand,  welches  seinen  Zufluss  aus  kleinen  Brucben  und 

Teichen  und  seinen  Abfluss  nach  der  Montau  hat,  also  durchaus  nicht  durch 

Strom  irgendwie  bewegt  werden  kann.   Im  Rad-  und  Montassek-Seo  kommt 

Naja»  major  All.  vor,  der  Lonker-See  war  sclir  verwachsen  durch  Chcara  eeratO' 

phylla  Wallr.  unl  Stratiofe^  aloiilcH  h.;  den  Üdschitz-Se3  näh(!r  zu  untersuchen 

und  mit  einom  Boot)  su  befahren  erlaubte  die  Ungunst  der  Verhältnisse  nicht 

Reicher  au  Ausbeute  waren  die  an  die  Seen  ausgrenzenden  Siimpfe,  von  denen 

der  an  der  Süd-rfeite  de>  rjonkor-Sen.s  geleirene,  iler  interessanteste  war,  Dm-stra 

rotnudijolia  L.  und  D.  an'/fica  lluds.  wuehsi«:!  dort  mit  ihrem  IJastard  I>.  <>/><>rata 

M.  u.  K.  in  grosser  Zahl  zusammen  Rli;inr},n.^pora  alba  Vald.  und  Sc/u-i/r/ui  n'a 

paliiKtris  L.  waren  in  grosser  Zahl   vorhanden,  zwischen  ihnen  zerstreut  die 

seltenen,  zierlichen  Lipartt  LotMlii  Rieh,  und  Malojei» paludo$a  Sw.,  auch  Orchu 

ineartuUa  L.  war  noch  zu  finden,  wenn  auch  nur  in  fast  reifem  Fruchtzustande; 

nach  den  Blättern,  die  sehr  schmal  nnd  in  eine  lange  Spitze  ausg^ogen  warra, 

und  der  verhältnissmässig  armblfitigen  Traube  gehören  die  gesammelten  Pflanzen 

jedenfalls  zu  der  seltenen  0.  Trauiuteinm  Saut,  obgleich  der  vorgeschrittene 

Zustand  eine  siehero  ]>estimniung  nicht  zuliess.   Ton  Carex>Arten  war  noch 

vorhanden  C.   Goo(lcnou(//ni  (iay.   in  Uebergang.><rorm   zn  /*.  melaena  Wim.| 

C.  murii'uia  L.,  C.  palh'scemt  L.,   6'.  OeJcri  Ehrh.    Eine  ähnliche,  wenn  auch 

nieht   so   reichhaltitre  Flora  boten  die  Sümpfe  am  U<lschitz-.^ee  und  der  jetzt 

abgeiaääeue  Öchrcwin-Sec,  auf  welchem  ausserdem  noch  die  typische  0.  incarnatali, 

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67 


und  Setucio  paluttet  D.  G.  gefanden  wurden;  in  den  Gräben  war  in  Menge  nnd  in 
BcliOner  Blfithe  ütriatUtna  minor  L.  An  den  Ufern  des  Rad- Sees  sammelte  ich 
Polifpala  vulgwia  L.,  P.  comosa  Schk.,  EpUohiwm  parvißorum  Bts.  /.  inütricafa, 
Erjftkrea  Centaunum  Fen,,  Uieranum  praealivm  Koch,  dasselbe  auch  auf  der  Insel 
im  Schrewin>Seo  nnd  am  Udschitz-See  CalUtriche  vernalts  Kts.  v.  caetpitata 
Schnlti,  Stellarta  cnun/olia  Ehrh.   Am  80.-Ufer  des  LonkerSees  fand  ich 
Ijothjfrus  marroiTlnzu»  Wim.  Und  auf  dem  NW.  Ufer  des  sich  eng  an  den  Lonker- 
See  anschliessenden  Czju  ne-Scc.s  einige  Rotsen,  wie  Roko  rvbon'/iom  L.  a.  vmheUaia 
Loors,  ß.  coniomi  Hij)art  (als  Art)  f.  poliiacantha  Uechti*.  und  R.  tomentom.  In 
der  Nähe  des  Rad -Sees  befand  sicli  JJianthutt  arenariuf  L.,  Pirola  vtiißora  L, 
und  in  einer  Schonunfr  Sojnuuind  oftlcliutlin  L  :  in  dei-  Nähe  von  Udschitz  im 
Walde  (jiipxoj'liila  Ju^tniiatu  L.  J lifidriii in  !(ifri</iifu in  Willd.  f>.  tritlt iifatu in  Fr.. 

l'irola  riiiiior  L.;  an  Wegeu  uud  iu  eiuer  Schonung  Carex  arenaria  L.  mit  v. 

reiu'itd  Marrison. 

Wain-end  ioli  von  Baiikau  aus  den  Lauf  der  Montau  IJankau«  r  Miiid 
verfolgt  hatte,  setzte  icii  nun  diese  Unteisuehung  über  Ileideniidil  hinaus  foit 
hiä  in  eine  Gegend,  die  in  der  Nähe  der  Försterei  Hammer  liegt.  Diu  Abhänge, 
die  die  Montan  oinschliessen  und  der  feuchte  Thalgiuud  waren  mit  Alnv» 
glutinota  All.,  Betula puheteen»  Ehrh.,  Frangvla  Alnut  MUl.,  Rlumwu  eathartica  L., 
Corfflus  Avellana  L.  bestanden.  Am  Ufer  des  Flusses  selbst  fand  ich:  Cyperu» 
fuaeiu  L.,  Hypochari»  glabra  L.  stellenweise  in  gi-osser  Anzahl,  Iwpatien»  NoH 
iaitgere  L.,  Polygonum  minu«  Schrk.,  Jtunujc  Hydrolapathum  Huds.,  Sagina 
procumhens  L.,  Seropkularia  nodosa  L.;  Sieilaria  crasnfolia  Ehrh.,  Viola 
palmttrit  L.  /.  major  Eömicke.  In  Heidemühl  wuchs  an  den  Gehöften  Nepeta 
CaUuia  L.  nnd  im  Wahle  Änlluoxanihwn  odorafnm  L.  v.  unibtoaum  C.  Bolle, 
Campamla pergicifoHa  L.  mit  Tergruntcn  Krh  hzipfeln,  6*. ro<tfn</t/o/ta  L.  ziemlich 
der  e.  lancifolin  M.  n.  K.  entsprechend,  Euphrasia  nemorosa  Mart.,  Potentilla 
tilteatn«  Neck.,  /.  parrißora,  Veroniea  wrpyUifoUa  L.  /.  erecta. 

Eine  interessante  Hxcnr.sion  nnternalini  ieli  am  lö.  September  nach  den 
Bihno-Seen,  an  welehen  ieh  G>ip  "pliilo  fasfi.'idfd  J^..  Piinla  nmlio  Sni.  in 
ziemlicher  Anzahl,  vnijlora  Tj.;  I'o/i/sff/i  Jnnii  m'.'-fittii m  I?lh.,  Raniischid  /ircinula 
Orcke.  fand,  in  dem  See  sell>st  l'utainoq,  fon  al'tu.'^ii'olius  M.  n.  K.  Von  liier 
hcpab  ii-h  uiicli  in  das  Quellgebiet  des  Schiiiova-Flic.-scs.  ein  lang  aus^M-strecktcs 
Sumpf  terra  in,  dort  sammelte  ieh:  Dromim  am/liai  Huds.,  L>.  rotitndifulia  L., 
Uiawium  eehioide»  Lumnitzer,  Potentilla  proeumbens  L.,  Viola  palusfri«  L. 
Auf  dem  Wege,  der  von  Aalkastenbrfick  nach  Bankaucr  Mfilil  fikhrt,  verlicss 
idi  das  ^n  beschriebene  Terrain,  um  nach  Gr.  Plochotschin  zurfickzukehrcn. 
An  diesem  W^  wuchs  Aqmlegia  vulgaris  L.,  welches  zwar  nur  in  einem  aber 
sehr  starken  Exemplar  vorhanden  war,  Potentilla  arenaria  ßorkh.  in  der  im 
Norden  selteneren  Varietät  trifoliata  Koch,  deren  Blätter  dicht  mit  Phragmidium 
ohtusum  besetzt  waren,  und  eine  andere  PotenHlla^  die  nach  Herrn  v.  Ueclitritz 
in  der  Mitte  zwischen  den  ColUnis  und  /*  arf/eutea  L.  steht,  sieh  aber  mehr 
den  enteren  nähert.  Derselbe  beabsichtigt  die  Pflanze,  da  reife  Früchte  in 


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genögnider  Ansahl  Torbanden  waren,  erst  noch  in  dar  Eultiir  wa  pr&fen.  In 
einem  kleinen,  in  der  Nähe  von  Banicaaer  HOhl  gelegenen  Gevttaeer  &nd  icb 

in  schöner  Blutlic  Utricularia  intermedia  Hayiic  und  V.  minor  L.  und  in  der 
Nähe  desBelbeu  Lycopodium  complanatwm  L.  in  «iner  Uebergangsform  so  L. 

(Jhama^ypairi»m8  A.  Br. 

Am  20.  September  siedelte  ich  nach  Bulowsheide  über  und  befand  mich 
80  mitten  in  dem  grossen  Waldrevier,  das  sich  von  hier  aus  nach  allen  Seiten 
niiMlenweit  erstreckt.  Es  ist  zum  grossen  Theil  die  schon  oben  geschilderte 
Veg(;lation,  weldui  dasselbe  einnimmt  und  man  kann  eigentlich  nur  von  ßi  iiohcii 
uiul  Sümptcn  i'twas  Iiiteiessantercs  erwarten.  In  diesen  fand  ich  nicht  weit 
von  Bülowslicidc  lli/ilniroti/le  ruhjurix  Fi.  in  recht  bed(uitender  Anzahl,  zuuj 
ersten  Mal  im  Rrcise,  und  ebendort  auch  I*oli/»tt/rhum  cn«tafum  liiii.,  l\  diluiaium 
Uofl'm.,  P.  »pinulosum  D.  G.  Nicht  weit  von  der  Oberfbrstcroi  im  Walde  ist 
Cytieu»  capiUUue  Jacq.  schon  seit  längerer  Zeit  atigepflanst  und  auBdanemd. 
Eine  Ebccursion  ffthrte  mich  hier  nach  dem  Nordrande  des  Kreises  und  fiber 
denselben  hinaus  nach  dem  KalembacSee,  bei  welcher  Gel^^heit  ich  auch  den 
Bonsa>Brttch  und  den  Lissa-See  nntwsnchte,  aber  ausser  IhOenttUa  reptan*  h, 
f.  mierophylla  Trattnick  bei  Okarpiec,  Juneue  mpinue  Mnch.,  ßvitam  Lmk. 
(als  Art),  GypMphila  fcudgiaia  L.  niehts  Brwihnenswerthes  fand.  EbeosA 
erfolglos  war  eine  Excuräion  nach  dem  Budczek-,  Tnebnits-  and  dem  Gr.  Miedzno- 
See,  bei  welchem  ich  niehrere  Meter  hohe  Stämme  von  Jnnijuru«  commtiuix  L. 
in  iM  ilcutcnder  Anzahl  sah.  Aus  den  Abhängen  in  der  Nähe  des  Sees,  der 
übrigens  sehr  verwachsen  ist,  und  auf  welchem  ich  ein  Paar  wilder  Schwäne 
iHjmerkte,  muss  man  sehlieflsen,  dass  derselbe  IVrdier  bedeutend  grösser  gewesen 
ist.  Ueberhaupt  muss  das  Areal  des  freien  Wassers  in  diesem  Theile  des 
Kreises  in  früherer  Zeit  eiti  noch  liej  weitem  grösseres  gewesen  sein,  wie  man 
aus  den  alten  Ufern  und  Wasseistandslinien  l)emerken  kann.  Noch  in  kürzester 
Zeit  hat  dasselbe  bedeutend  altgeiutninien  durch  die  Trockenlegung  des  Sciirewin- 
Sees,  woliei  auch  der  Rad-See  um  ein  ijetriichtlit  hes  Stück  kleiner  geworden  ist. 
Jn  der  Nähe  von  JJülowsheidc  etwas  westlich  von  dem  Gr.  Wolfs-ßruch,  auf 
welchem  ich  ImzuIü  mulHfiorä  Lej.  v.  eongetta  Lej.  (als  Art)  fand,  befindeo 
sich  zwei  kleinere  Brnch-Partieen,  die  Gr.  und  Kl.  Bemeie,  auf  denen  ich 
Genitiana  I^teumonauthe  L.  und  Pirola  roiundifolia  L.  sammelte;  im  Walde 
selbst  war  hier  Genitta  tinetoria  L.,  Peueedanum  Oreotelinum  Much.,  Tri/olivm 
ülpeetre  L.  und  an  einem  Wege  Senecio  vernalit  W.  Kit.  /.  glabrata  Asch, 
zu  finden. 

Als  letzte  Ezcursion  und  als  schönen  Abschlnss  meiner  Thätigkett  in  dem 
mir  nach  mehr  als  dreimonatlichem  Aufenthalt  vertraut  und  lieb  gewordenen 
Kreise  Schwetz  machte  ich  einen  Ausflug  nach  dem  bei  Osche  gelegenen  Eich* 
wald.  Da  H.  v.  KlinggräiT  die  Gegend  um  Oscln;  schon  untersucht  hatte,  so 
verzichtete  ich,  besonders  auch  der  vorgeschrittenen  Jahreszeit  wegen*)  auf  eine 

*)  In  d«r  Naeht  v««  94.  warn  Septoaibar  hatten  wfr  la  Bttlovahdde  dnm  tlulnn 
Frost,  welcher  dte  Pracht  der  Georfinen,  die  mit  den  Aatara  als  letzte  aber  aodb  flpplg  bldbeade 

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69 


ntthero  Dorchforechong,  wollte  aber  doch  diese»  eigenartige  Terrain  kennen 
lernen.  Ebenso  einzig  wie  der  Cisboach  in  dem  westlichen  Tbeile  des  von  mir 
im  vorigen  Jahre  durchreisten  Gebietes  daliegt,  ebenso  wunderbar  tritt  auch 
dem  an  die  einförmige  Kiefernwaldung  gewöhnten  Roiscndcn  liier  ])1öt7l!(  Ii  nn 
8— '10  Jagen  umfassendes  Gebiet  eines  fippigcn  und  ki-äftig  gedr>ilioiHlei)  Laii))- 
waldes  entgegen,  der,  wenn  aach  nicht  8o  eigenartig  wie  der  Cislnit^cli,  doch 
eine  Vegetation  Ix'herhergt,  wie  sie  sonst  im  Kreise  wohl  nnr  noch  in  der 
Nähe  dos  Sfhwai'zwassers  in  ahnlii'her  Zus;lnlra(Ml^^(•t/unlr  <;efunden  wird.  (Jii>>hc 
alte  Stämme  von  dai-pinux  /irtuhix  L.  nntt-rniischt  mit  (^inuu-vx  petlunmlata 
Ehrh.,   litiuhi  rcnnrona  Ehrh.  Tiliti  parrifoJiu  Kiirh.  bihhm  den  TTaupt- 

bestand,  der  in  der  Nähe  der  FörHlt  rei  auch  iiohe  und  zahlreiche  Stämme  von 
Sorbu»  iwminali»  Cmtz  aufzuweisen  hat.  Ich  sammelte  dort  n.  a.  Acfaea 
ipieata  L.,  Antherifnm  ramotum  L.,  Aquileyia  ruif/ari$  L.,  Aforunt  evropaevm 
Ij.f  Cttnx  Goodenmtffkü  Gay.  v.  cMorwtMhya  Rcbb.,  Ltuerpiiium  prvtenicfim  L., 
Lathynf  m'ffer  Beruh.,  L.  prafetuis  L.,  Ulium  Martagon  L.,  Ij^maehia  vulgarith. 
/,  paludom  mit  bis  2 — 8  m  hingen  Anslftufem,  die  quer  fiber  das  Wasser  von 
oinmn  üfer  des  Grabens  zum  anderen  sich  hinzogen,  A^e^a»?/"//-'//»  nemomsum  L. 
mit  grünen  Dorkblättorn.  V.  pratenne  T,.  v.  lincutr  Sant.,  Ruht/f^  i>tt.rafilis  L., 
RumejT  Jiy(h'otaj)alhum  Hudis.,  Srrratufn  finrftirta  L.  ß  lielrrophila  WaUr. 

Indem  ich  mit  dieser  Excursion  von  dem  Kreise  Altsi  liii»(l  nehme,  (*rlaul»e 
ich  mir  aneli  liier  noch  allen  den  HiM  ren.  die  mich  auf  meinen  Ivxcnrsioncn  so 
freundlich  unterstützt  haben,  meinen  antriehf i^en  I>aiik  aus/.usj)rechen. 

Ausser  den  in  dem  Berichte  bisher  erwähnten  I'llanzeu  halM!  ieh  besonder» 
in  der  während  der  letzten  Wochen  durchwanderten  Gegend  »oviel  cü  möglich 
war  Flechten  gesammelt,  welche  mit  den  flbrigcn  Pflanzen  in  dem  nachfolgenden 
Veraeichniss  systematisoh  aufgezahlt  sind. 


T/i(ih'i  f,  nm  miiitiH  Ii  i\  jfr.ruoxtiw  Heriih.  Kosf'Iitz.  AMiäuL'e  (h'r  grossen  l'arowe. 

—  (tiiijustifiiUtiDi  .lacij.    .Jungen,  im  Gebür^rii  des  llaehes. 
Hepatica  triloha  L.    Jm  l<aubwalde,  Oschu,  Belaul  Kiciiwald. 
FÜUaiilla  vemalü  Mill.   Im  Kiefernwaldo  nicht  selten  zum  Thcü  häufig. 
Itammeulut  eiretnatus  Sibth.  In  Seen  und  Torfbruchou  ziemlich  häufig,  inflicsaoudcii 

Gewässern  seltener:  Montau,  in  der  Nähe  von  Bankauor  Mikhl. 

—  Flammtla  L.   Gräben,  Ufer,  feuchte  Wiesen  häufig. 

—  Lingua  L.   An  üfem  von  Gräben  bei  Warlubieu. 

—  aeer  L.    Auf  Wiesen  gemein. 

—  tanuginan/8  L.    Osche.  Belauf  EichwalU  ziemlich  häufig. 

—  repenit  L.    An  feuchten  Orten  gemein. 

—  bulbomn  L.    Wegränder  häufig. 

oad  mit  einer  graaten  M«age  too  Kaoapeo  bedeektc  UarteopfUuizen  du«  Auge  erfipettleii,  vmII 
itändlf  Tcrniehtete. 

ifl 


 70^  

AqvHeffia  vutgarit  h.   Am  Wcgo  zwischen  Aalkastenlirfick  und  Bankauer  Mfihl 
iililicr  dem  letzteren  in  einem  starken  Exemplar,  Osche,  Belauf 

Eieliwald  nicht  selten. 
Arfara  itpintfa  L.    Osclie,  Belau!"  Eieliwald. 
Bi'il,ri.'<  nticarls  I,.    In  den  Weicli.-<e1tre«jen(!en  ziemlich  hUufijr- 
A'iiiij'lu't'd  (illxi  L.  B.  oocarpn  ('::.-]».?     Hrc  Itei  INdn.  CzcUcilCZin. 
jS'iij)/i(ir  lufituii  Sin.    In  Briiclien  und  i^rt  u  hautig. 
rapurer  Arytino/ic  L.    Auf  Aickoiii  liaulig. 
Chelidonivm  majmt  L.    in  ileeken,  aul  Kudeialpliitzcn  gomein. 
Fvmaria  ofßeinali$  L.   Auf  bebautem  Boden  in  den  Weicbfelgcgcnden  häufig, 

sonst  weniger  häufig. 
NaBtvrtivm  nlrettre  B.  Br.   Gräben,  Weg-  und  Ackerränder  häufig. 
Arabü  arenoia  Scop.   Sandige  Ufer  der  Flüsse,  Weichsel  und  Montau,  häufig, 

in  Wäldern  an  Wegrändern  zerstreut. 
Ih'tif'tn'n  hiilfu'/cKi  L.  Ojjche,  Belauf  Eieliwald  in  einer  Anzahl  VOH  Exomplaren. 
Sinfinbn  II  Dl  o/fin'nale  Scop.    W^e,  Ruderalplätze  häufig. 

—  Sopliia  L.    Wie  voriges  gemein. 

Etiff^imiim  f/tniunffioides  L.    Aecker,  Wegränder  iiänfiü!^. 

lierieroa  incniui  \).  C.    Wotr-  und  Aekerrander  liiiuli^. 

Kropliild  n'rna  E.  Mey.    Acker  ln-i  Okarjni'C  nocli  in  Friicliteii. 

Ti'exdalcn  tiuihrauHs  II.  \Yald(  r  und  Wegränder  ziemlich  häutig. 

CapscUa  Burm  pa»torü  h.    Ucberall  gemein. 

Baphanus  Raphamgtram  L*   Aecker  gemein. 

Helianlifemvm  ChamaeHstv»  Ifill.  Waldrand  und  Ilaide  l>ei  Bojanowo  häufig. 
Viola  palustris  L.   In  Siimpfon  ziemlich  häufig. 

—  —    /.  major  Kfirnickc.  Sumpfige  waldige  Abhänge  an  der  Montau 

bei  Ilcidcmfihl. 

—  arenarid  D.  C.    W.iMcr.  Sandhaiden  häufig. 

—  fihatica  Fr.    Gral  owka  lit  i  Sartowitz. 

—  Ririniona  T?elil».     Wälder  häufig. 

—  cuniva  L.    Sandhai^h  n  und  Wälder  häufig. 

—  —     r.  Iin-onnn  Tielil).    Baukaner  Wald,  Wog  nach  Bankauer  Mühl. 

—  wiraf'ihs  L.    (Jrahowka  !>ei  Srtriowitz. 

—  tnra/or  L.  V.  arn'Hsis  Atx'ker  liäiifiir. 

—  —     V.  maritima  Scliwg.    Kielernwald  bei  Kl.  Zappeln. 
Resfda  lutea  L.   Ackerrain  hei  Gr.  Schwenten. 

—  Luteola  L.   An  der  Weichsel  bei  Grabowo. 
Drosera  rotvndifolia  L.   Torfmoore,  torfigo  Wiesen  häufig. 

—  rolumKfolia  x  anffliea  Schiede  (D,  obovata  M.  u.  K.)  Unter  den  Eltern 

zerstreut  in  den  Sümpfen  am  Lonker*See  und  am  Udschitz-Sec. 

—  anffliea  Jlud.s.    Zii-ndich  häufig  am  Lonker-,  Rumatz-  und  Udschitz-See 

und  in  den  Sümplon  in  der  Nähe  der  Quelle  des  SchinowaFFlicsses 
nicht  weit  von  den  Ribno-Sccn. 

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71 


ParnaxHia  pnlustria  L.  FcQchte  torfigo  Wicseu  ziemlich  biMifig. 
l*oliftfala  vuUjariH  h.    Wiesen  und  Raine  liänli;^. 

—  canusn  b^clik.  Ufer,  IfUflito.  trliL'c  Wiesen,  grasige  Abliänfjonicht  sciteiu 
G^ophiht  ni)iiiifiaia  L.   Wcgfl,  Jagcu-Llnicn,  Sciionungen  der  Kiefernwälder 

zerstreut. 

—  nnnnJIs  \,.    Sandige  Aeeker,  WaldwoiT''  /.'cnilieli  liHufip. 
Dianllnis  <  ort hii.'i(inorirni  L.    Selioiiunj^eti.  ^\  aldrander,  Haine  liiiutig. 

—  tuenaiitia  L.    Jni  Wal(!,t^el>iele  zerstreut  und  nielit  >^olt«'n. 
Saponoria  ofßcinnlis  L.    lu  der  Weichstiniederung  häufig  und  auf  einer  Wald- 
lichtung in  der  Nahe  ^  Sad-Seite  de»  Rad-Sees. 

Cvmbaluk  baccifer  L.   In  den  Weicheclgcgendon  zerstreut. 

Silene  tatmica  Pers.   In  den  Weichselgegcndcn  ziemlich  häufig,  ausserdem 

zerstreut  an  den  grossen  Vorkehrswegen,  die  von  diesen  in  das 

Innere  (fihren,  wie  Bankauer  Mühl,  Heidemiihl. 

—  Otile»  Sm.   Abhängo,  Haiden,  Wegränder  und  Lichtungen  der  Kiefcin- 

wiilder  zorHtretit. 

—  chloranfha  Khih.    In  den  Weiehsolgcgcndon  auf  Abliängen  häufig,  in 

einer  Sclioiiuni;  bei  I'oianf)w»). 

—  itijlaid  Sin.    Trockene  Wie.sen,  Altli;ui<re,  l{aine.  Wegrander  häutig. 
Melaiuirj/um  olinnn  (Jr<-ke.     Aeikei-.  Weuiimder  hiuiliir. 

—  iiihruni  (ircke.  (irot^.se  l'arov.  e  lu  i  Kuselitz,  (Jrabowka  bei  Sariowilz. 
Saghtu  yrocumben»  L,    Fcuclitc  Orte,  Aecker,  Ufer,  Wege  hiinlig. 

—  nodoM  Funzl.   Sumpfige,  torfige  Wiesen,  Torfmoore,  Ufer  häufig. 

arrennt  L.    Aecker,  Haiden,  Sciionungen,  Wegränder  häufig. 
Moehrinffia  trinerna  Clainr.    Wälder,  Gebüsche  häufig. 
Arenaria  terpylUfoUa  L.    Aecker,  Baine,  Wegränder  gemein. 
Stellaria  miulia  Cvrillo.    Ucberall  ueniein. 

—  palmtriif  Ehrl».  (S.  fjlaura  With.).  Sumpfige  Wiesen,  Gräben  ziemlich  häufig. 

—  graniinea  L.  (z.  T.).    Wie  vorige  häufig. 

—  vli'ihwm  y.\\\YY.    SrunpfV«,  QueUen  häufig. 

—  cruxf'ih'h'  t.         ?  (ni<  ht  liliihcud).    Sumpf  aui  Udschitz-Sec  uud  au  der 

i\b.»n(;ui  \ir[  1  Ii'iiicniidd. 
AJnluchium  utjuatinim  Fr.    Siiniide.  .'-^ee-  und  Fbiss  Ufer  Iiäulig. 
Ceratiium  triviale  Lk.    Wiejen,  Aceker,  Kaine,  We«.Miin(b'r  gemein. 
Linum  catkarticvm  L.   Feuchte  Wiesen,  Grasplätze,  Torfmoore,  Ufer  häufig. 
Radiola  linoiileB  Gmel.   KrakowieSee  bei  Lippinken. 
Malta  Alcea  L.    Abhänge,  Raine  in  den  Wcicliscigegcndcn  nicht  selten. 

—  neffleefa  Walb*.    Wegränder,  Ruderalplätze  gemein. 
Titia  vlmifolia  Scop.   In  den  Wäldern  sehr  vereinzelt. 

Hypericum  perforatum  L.    Sonnige  Abhänge.  Raine,  Wegränder  häufig. 

—  quadranffuhim  L.    Grüben,  feuclilo  Wiesen  ziemlich  häutig. 

—  tilniptn  uiii  Fr.    L'ler,  feiicliie  (b-hiische,  Gräben  häutig. 
^    m<n\tanum  L.    Abhänge,  Wälder  nicht  selten. 

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72 


Jrer  plulanoidcH  \t.    Wie  Tilia  nrhr  vcnMiizolt. 

Gt^'OHivm  praictiac  L.    Wicsoii,  (Jralu'ii,  Haiin',  Wcp-äinlcr  <lc>  (»stliclioii  »tul 
s^ndliclRMi  Tbciles  häutig,  im  nördlichen,  dem  Waldgebiete,  bedeutend 

.seltener. 

—  juifitsfrf  Ij.    Wie  vorige. 

—  »<ui<iuituum  L,    Sonnig«'  Aliliimgr.  Waldliclitungeu  nicht  delten. 

—  pu^Ulum  L.    Accker,  Wege,  RuderalplUtzc  häufig. 

—  Robertianum  h.    Feuchte,  torfige  Waldf^tollen,  Gebüsche  häufig. 
Erodivm  eieufarivm  L'B^rit.    Raine,  Wegrttnder,  Orasplätze  häufig. 
Impatie»8  NoK  längere  L.    PluBsnfei',  Waldsompfe,  feuchte  Gebfische  häufig. 
Ojtalte  Acefoeella  L.    Wäder,  Gebüsche  häufig. 

Boonymus  europaea  L.  Waldränder,  (ieltQsche  zerstreut,  liäufiger  an  den  Bergen 
und  Schluchten,  die  das  Weicbselthal  oinschliessoo. 

ErönifmvK  rorrucom  Scop.    Wie  vorige  zerstreut. 

B/iammiH  rofliarflai  L.     Wie  vorige. 

Fiatiijiiht  AhniH  Mill.    Fhissufci-.  reuchte  Geltiische,  S&mplb  häutig. 
Gi/iisfa  fi/irfon'd  ]j.    Alihäiig«',  Wälder  häufig. 

LytiHUH  cajtifiifi/s  ,J;i<'(|.     Im  Walde  lici  d(>r  < )l»er-Försterei  l/iilow:>licide  seit 

längerer  Zeit  angcptianzt  und  ausdauernd. 
OiumU  tpinoaa  L.    Abhänge  der  Berge  an  der  Weichsel  ziemlich  häufig. 

—  kireina  Jacq.   Abhänge,  Baine,  Wiesen  der  Weichselgegenden  häufig. 
AtähtfUit  wheraria  L.    Abhänge,  Waldränder,  Lichtungen  zerstreut. 
hledicago  ealiva  L.   Bahndamm  bei  Warlubien. 

—  faleata  h.   Wegränder,  Raine,  Abhängo  häufig. 

—  lupuliiia  \,.    Wie  vorige. 

MelilotvK  ofticinoliH  De.sr.    A)tli;ingo  bei  Gr.  Silisau. 

—  aVvH  De.sr.    In  den  Weiidiselgegcnden  häufig. 

Trifolium  jmittrm'  L.    Wie.sen,  T?.iiin\  AMiänge,  fJrasjdätze  häufig. 

—  (tlpeftire  L.    Wähler,  Alih;nii:i'.  Wririänder  zinnlieh  Iiiiufig. 

—  orn-iisi-  \j.    Sandige  A<'<k(r,  Alihimge,  Wälder,  iiaiden  häutig. 

—  mfi/ium  L.    Wie  vorige  zieinlieli  häufig. 

—  fraijifervm  L.    Woichsclufer  und  in  den  Kämpen  desselben  zerstreut. 

—  fMntamm  L.   Abhänge,  Raine  ziemlich  häutig. 

—  repem  L.    Wiesen.  Grasplätze,  Wegränder  gemein. 

—  hghridvm  L.    Feuchte  Wiesen  der  Weichselniederung  zerstreut 

—  wreum  Poll.   Waldlichtungen,  Abhänge  ziemlich  häufig. 

—  agrarium  h.   (oxp.)  (T.  eawpeetre  Schreb.)  Aecker,  Raine,  Wegränder 

gemein. 

—  prnrMtHheitH  \,.    (T.  ß(it'>niir  ^\,  dcutseh.  Ant.)    Wie  vorige  häufig. 

Lofiix  rornlrtiliiftis  J^.    Wiesen.  W<<rrän(hM-.  Raine  häufig. 
Astrnq(tliis  ii/i/n/p/ii/ffos  \..    Wahhaudi-r .  ( !rltii.sehe.  Alihiinge  hiiufiir. 

—  ''irrr  \,.    Weieh.selulVr  und  Itohuschte  Hergaldiängc  bei  K.oselitZ. 
Coro/tiUa  raria  L.    ßaiue,  Abhänge,  Ciebüschc  häufig. 

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73 


Vieia  Craeea  h,   GebÜMche»  Wegrttnder,  Wieeen  faäafig. 

—  tenui/olia  BUi.    Aeckor,  Weg>  und  Waldrftndor»  Abhänge,  Oebfische 

siemlich  bttnfig,  besondera  in  den  Weichselgegenden. 

—  Mynnn  L.    Wie  vorijrc  häufig. 

—  9ttiiva  L.    Acckt'i-,  Wo}riändcr ,  inituntpr  verwildert. 

—  iwfjvfiifoliu  Rth.    Aliliäiif^c.  Wojirander,  Raine,  Aecker  ziemlich  h&ufig. 

—  atKHvhlra  L.    fjchii.-ilic .  Wiildrr  /ifiiilicli  liaiilig. 
Krriini  trfnixjn-rmuni  L.     ( leltii.-ifh .  AckonUiidfr  zerstreut. 
iMtUjrux  prtüt'tixix  L.     Wiesen  ,  (ira.-ijilatze  jicnioin. 

—  Silvester  L.    Wälder,  Gebüsche,  Abliänfjo  zerstreut. 

—  —    ß  ensifolitu  Buek.    Bewaldeter  Abhang  liei  Gr.  Sibsau. 

—  palvster  L.    Weichelnfer  ziemb'ch  häufig;  in  Gcbfigchen  mitanter  broit* 

blättrige  Formen,  so  bei  Sartowitz. 

—  vernus  (L.)  Bcmh.    Orabowka  bei  Sartowitz. 

—  Htffer  (L.)  Wimm.  Laubwälder,  Gebilacho  ziemlich  häufig,  sonst  selten. 

—  marrorrkizus  Wimm.    Abhänge  am  Loncker  See. 

fVvmr«  Hjn'ruisa  L,    flebfü^clu',  Waldränder,  Abhänge  ziemlich  häufig. 

—  Padv*  L.    Bacliuler,  Icuclit«  Waldstollrn  nicht  selten. 
Vfman'a  pfnioiH'fala  (Jilib.    Snni]>H}re  Wij'sen,  Ufor,  (Jräben  häufig. 

—  Fillpituluht  (L.)  A.  Br.    Abhänge,  Gebäische,  Baine  häufig. 
Griini  iir/>(iniini  \j.    (tcbrische  hauHg. 

Hubvs  jilicatiix  W.  n.  N.    Wald-  und  Wegränder  häufig. 

—  raetius  L.    Wegränder,  Haine,  A))hänge  gemein. 

—  Idaetu  L.   Wälder,  Gebüächo  ziemlich  häufig. 

—  uueaHlit  L.   Wie  Torige  nicht  selten. 

Frogaria  vetea  L.  Waldränder,  Lichtungen,  Gobtische,  Baino,  Abhänge  gemein. 
PotenliUa  wpina  L.   Weichselufer  und  Kämpen  häufig. 

—  atutrina  L.   Graben-  und  W^ändw,  Raine,  Grasplätze  gemein. 

—  crgeniea  L.    Haine,  Wegränder,  Abhänge,  Hai<lon  gemein. 

— •       —   /.  tlemium  Joid.    Abhänge  am  Weichselufer  bei  Ko^olitz. 

—  irp.  steht  nach  v,  Uechtritz  fast  in  der   Mitte  zM-iselien  den  Co///«/« 

und  /'.  (nynitto.  wird  erst  in  der  Kultur  geprüft  werden.  Waldweg 
zwischen  Bankauer  Mulde  und  Aalkiistcnbrück,  näher  dem  ersteren, 
mehrere  starke  Exenii>lare. 
■ —    reptans  L.    Weg-  unil  Waldränder.    Raine.   Wiesen  häufig.  lJeb«'rgang 
zu/,  microphjllu.    Waldlichtung  bei  Okarpioc. 

—  proeumbent  Sibth.   Sumpf  an  der  Quelle  des  Schinowafliesses  in  der 

Nähe  der  Rihno  Seen  häufig. 

—  uivettrit  Keck.   Feuchte  Waldstcllen,  Giat^iilatze,  Raine  häufig. 

—  —     f,  parrifiora  Waldweg  liei  Hammer. 

—  arenaria  Borkh.    Haiden,  W<^änder,  sandige  Wälder  gemein. 

—  —     r.  infollatn  Koch.    Waldweg  zwischen  Banknuer  Mühle  und 

Aalkastenbrück,  näher  dem  ersteren,  selten. 


74 


Scop.   Aocker  zerstreut 
Affrtmania  Eupat&nvm  L.    Wegränder,  Raine,  Gebüsche  häufig. 

—  odoratn  Mill.  Bankauer  Muhle  zicriilifh  häufig. 

Rom  glauca  A'ill.    r.  mjfriodonla  Christ.   Abhänge  der  Berge  an  der  Weicht«! 
bei  Koselitz. 

—  —    V.  uttihrnnina  ChriBt.    Abhängo  boi  Steinhof. 

—  canina  L.  (cxp.)  Alihäiigo  Knsclitz,  Steinhof. 

—  —    o.  LultiiaiKi  Leman.    Die  herrschende  Form  a«if  den  Aliiiäntren 

der  Weicliselhergo  l)ei  Sartowitz  und  dentMi  der  S<"ldnehten  um  C»r. 
Sibsau,  Iner  mitunter  zu  r.  (lumtihs  Htchstein  hinneigend. 

—  —    ß  (lufiutllx  Bcchstein  (als  Art),    In  vcr«ciiicdcneu  Uebergängon 

bei  Sartowitz  und  Gr.  Sibsau. 

—  mb^noM  h.  a.  umbellata  Leors  (als  Art).  Abhänge  bei  Sartowitz,  Gr. 

Sibsau,  am  Gsame  See. 

—  —    ß.  comotu  Ripart  (als  Art).  Abhänge  bei  Grabovagurra,  asi 

Czarne  See. 

—  —       umheWßora  Leen  (als  Art).  Abhänge  zwischen  Jungen  und 

Gr.  Zappeln  und  bei  Gr.  Sibsau. 

—  toment9$a  Sm.  Am  Czarno  See. 

—  —  /.  simpUeidtM  (R.  cineratcenM  Dvmwrt  erw.).  Abhänge  bei  Gr. 

Sibsau. 

—  —    ©,  infi'cmifim  Crejdn  (als  Art)  («ehr  zu  7t*.  <  i  n'ifoh'a  Fr.  hin- 

neigend). Abhänge  l»ei  Sartowitz:  ITir  die  nord-oi^t  deutt>ehe  Ebene  non. 

—  —    vor.    Eine  sehr  .schöne  Varietiif.  die  eist  in  Hlfithe  gegammelt 

werden  muss.    Abhänge  zwischen  Jungen  und  Gr.  Zappeln. 
Pirus  co7»mviiiK  L,    Aeckcr.  Waldränder  vereinzelt. 

—  Malus  \j.    Wie,  vorige  selten. 

SorbuM  Aiinipfiria  L.  Wiilder.  (ieböpcho  nicht  selten. 

—  fonin'nali«  L.  OhcIu'  i^elauf  Kichwald  zicudich  häufig  in  starken  Stuuimes. 

sieh  leicht  und  rasch  durch  Wnncekchdsslinge  fortpflanzend. 
Epilobium  anffuatifolium  L.   Abhänge,  Waldlichtungen  nicht  selten. 

—  hirmtium  L.  (ex|).)   Bach-  und  Grabenufer,  feuchte  Gebfische  zeratreoL 

—  parriftonun  Retz.   Ufer,  SOmpfe  häufig. 

—  patuttre  L.   Gräben,  Sümpfe,  torfige  Wiesen  häufig. 
Oenothera  bienni»  L.   In  den  Weichscigegondcn  häufig,  sonst  zerstreut. 
CireoM  alpina  L.   Sumpf  im  Bankauor  Walde  häufig. 
Mifriophyltttm  verticillatvm  L.  In  Gräben  und  Seen  zerstreut. 

—  tpicatum  L.   Wie  vorige  häufig,  eino  hübsche  gracile  Form  im  Lasko- 

witznr  See. 

CtMitriehi  rcnialia  Rütz.    In  Gewässern  häufig. 

—  vemalü  Kütz.,  ».  caeitpitosa  Schnitz.    Sumpf  am  Ud-chitz  Sec. 

—  —    r.  amjvslifoUa  Hoppe  oder  C.  hamvlata  iiütz.,  da  steril  nicht 
sicher  zu  bestimmen. 

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75 


Ctrai&pJnjUvm  (iemenum  h.   C^owUe^er  liäufig. 

Liftfirvm  Saltatria  L.   Ufer,  fcuclito  Wiesen,  Gebfischo  häufig. 

Ilemiaria  fflabra  L.    Sandackcr,  W<^  bttafig. 

Seleranfhv»  amnnt*  L.   Wie  vorige  gemein. 

Scdvm  fnajnmvm  Sut   Buschige  AbbingOi  Wälder  häufig. 

Bibe$  nu/runi        Feuchte  GubQsche,  Üfer,  Erlbrüche  sicnilich  häufig. 

—  rvf'nnii  L.    Wie  voiijj^e  zerstreut. 

Jlifdrocntyli-  vvh/oris  \,.    Siinij>Hge  St»'llen  im  Waltle  bei  JJfilowslieide. 
iyanifvld  furopaai  L.   (Jial<o\\ka  lici  S.irlowitz,  Osche.  llelanf  Kicliwnid  häufig. 
Kijinqitnu  plaiunn  \j.    i^aiiic.  \\  ( j;i  ini'lcr  (Irr  Weichbclgegcuden  gemein. 
Clciitti  vli  (.sti  L.    Ufer,  Sniiijif«'  zi»  tiilii  h  liiuifi^r. 

FaUuria  vuUjar iif  Wvvwh.   l^aiiif.  W«    ;ii:<l('i*,  Acckerder  Wciehsclgegcmlen  häufig, 

weiterhin  bedeutend  seltener  und  igelten. 
Aepopodium  Podagraria  L.   Feuchte  GcbQsche,  Ufer,  Gärten  gemein. 
Pimpinella  magna  L.   Feuchte  Gebüsche,  Wiesen,  Abhänge  ziemlich  häufig. 

—  Saxifraga  L.  Baine,  Wegränder,  Wiesen  gemein. 

—  —   V,  nigra  Willd.  (als  Art).   Wie  vorige  xicmlich  bänfig. 
Btrula  atuiuf^iifolia  Koch.    Sümpfe,  Gräben,  Ufer  häufig. 

Sivm  latifolium  L.    Bach-  und  Grabennfer  häufig. 

—  —    r.  JoDiiifolia  Presl.    Weicliselkänipen  lioi  Koselitz. 

Seteli  coioraiiim  Ehrh.    Kninr,  Abliäiii^o,  ziemlich  häufig;  eine  kaum  0,10  m. 

hohe  Zwcrirfonii  Itei  Junt'»Mi. 
Selitntni  rttrrifolia  L.    (Jcliüsche,  Wiildrr,  Althaii^o  zimdich  liäuüg. 
Angcli'ca  nt/ve/itrig  L.    Feiiehtc  (Jel>ri;*ehe.  Wioseti  hatdig. 
Peuci'ilanum  Oreoselinum  Much.    Haiden,  sandige  Wälder,  Haine  häufig. 
Anethvm  graveolen$  L.   Abhänge  hei  Koselitz  verwildert 
Pattinaca  tetira  L,   Wiesen,  Baine,  Wegiäudcr  gemein. 
Jleradenm  ribmcum  L.   Wegränder,  Waldlichtungen  gemein. 
La9erpUium  prutanicum  L.    Gebflsche,  Wälder  zerstreut. 
Daums  carota  L.   W^änder,  Baine,  Wiesen  häufig. 

CauealU  daucoides  L.   Acker  bei  Koselitz  nicht  weit  vom  Gutsliofo  und  untere 

A^liäii'_r<'  di  r  l'nrowe  zicuilieh  liiiufijr. 
Conivm  mnculutum  L.    Ruderaii)Iütze  der  Weichselgcgenden  häufig. 

Tfeffern  lled'.r  L.    Laubwälder  z<'rstreut. 
CoriniM  saiKivinm  L.     (iclirisilie  zerstreut, 

yi)<rvm  ulf'um  L.  Aul' vcM  schiedenrn  Kniälirern  vorzugsweise  Tapiieln  nicht  selten. 
Sumbucuf  ni(fra  L.    (iebfiselie,  l'fer  zerstreut. 

Vihumuni  Opulus  L.    FeuchU;  Gebüsche,  Bachufer  nicht  selten. 
Atperula  ottarata  L.   Laubwälder  ziemlich  selten. 
Galium  Apwrtne  L.   Aecker,  GebOsche  gemein. 

—  vliginontm  L.   S&mpfe,  feuchte  Wiesen,  Torfinooro  häufig. 

—  paluitre  L.  Wie  vorige  häufig. 

—  bonaU  L.  Waldränder,  Lichtungen,  Waldw^,  Schonungen  uemlich  häufig. 

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76 


GHiium  Aparine  v,  hfnopifolium  Hoffm.  (als  Art)  Bsnluner  Wald,  Weg  nach 
Bankaner  Hühl. 

—  verum  L.    Wiesen,  Wegränder,  Raine  hiofig. 

—  MollMtgo  L.  Gebüsche,  Wald-  und  Wegränder,  Raiiio  häufig. 

—  —    r.  erectuvi  Huda.  (als  Art)  Heidi" inii hl  an  der  Montaa. 
Valeriana  ofjicinaliH  L.  Feuchte  Oebüscbo  und  Wiesen,  Gräben-  und  BadiBfer 

zerstreut. 

V(iJ>ria lu'lla  dentaia  Poll.    Wegrand  hei  Schwonten. 

Knautia  orrensis  L.    Wiesen.  Raine,  Alihiinge,  Lichtungen  häutig. 

Succim  imtienxiH  Mnch.    Toriige  Wiesen.  ( Jcljii.sehc  zerstreut. 

—  —    r.  ffiahratd  Scliott.     Koselil/.  in  der  grossen  Parowe. 
Scabiom  ochroleuca  L.   Alihiinge,  Raine,  Wegriinder  de.s  ostlielien  Theilca  hautig. 

—  Columbariu  L.    Wiesen,  Abhänge,  Haine  ziemlich  häufig. 
Eupaiorivm  eanmahiMum  L.   Feuchte  GebQsche,  Grüben,  Üfer  httutig. 
Tumlago  Farfara  L.  Feuchte  Orte,  Aecker,  Gräben,  Wegränder  bäulig,  jedoch 

nur  auf  Lehmboden. 
Bettis  penwnU  L.  Wiesen,  Wi^^ränder  gemein. 

Erigenm  aeer  L.  Wegränder,  sandige  Abhänge,  Haiden,  Wälder  ziemlich  hialig. 
Solidago  Vii'gaurea  L.   Wälder,  Lichtungen,  Abhänge  häufig. 

—  —  /.  racemosa.    Abbang  bei  Sartowitz. 

Jnula  Britanniea  L.  Grähen,  Tfer,  feuchte  Wiesen  der  Weichselgegenden  geroeiB. 
Xanthium  Struniarhnn  L.   Weichselufer  und  wfiste  Plätae  der  Niedemog, 
ziemlich  häiifiir. 

—  ifitliaim  Moretti  (i  ripoinum  fjasch.    Weiehselufer  häufig. 
ßiden«  tn'jiarfifux  L.    Ufer,  feuchte  SteUen  gemein. 

—  ri'rnin/K  L.     Srnii|»fe.  Ufei"  fetueitl. 

Filnnn  Di'uilmn  Fr.    Waldwege,  Aecker,  Haiden  liiintig. 
Gnai>holiiini  u/ii/inonum  L.    Ufer,  feueht<>  Aecker,  (Jrälien  hantig. 

—  luti'o-alhum  L.    Weichselkanipen,  »andige  Aecker,  Ufer  zerstreut. 

—  ilioicum  L.    Wälder  häutig. 

Befyekn'mim  armanvm  D.  C.   Sandige  Wälder,  Haiden  häutig. 
Artemtna  Abmnfkivm  Ii.   In  der  Nähe  von  Dörfern,  Rnderalplätze  häufig. 

—  campHtrig  L.   Raine,  Hügel,  Wegränder  häufig. 

—  tceparia  W.  Kit.   Weichselufer  häufig. 

—  eulffari»  L.   Wegränder,  Raine,  Abhänge,  Gebüsche  gemein. 
Adiillea  rarfilaffinea  liodeb.   Weichselkämpen  mitunter  häufig. 

—  MiUffolivm  Ii.   Raine,  Wegränder,  Wiesen  gemein. 
AnfhemU  linrtona  \m.    Aecker,  sandige  Abhänge  siemlich  häufig 

—  artentit  Ij.    Aecker,  Wegränder  gemein. 

—  —   /.  nunncephala  Weicliselufer  bei  Ko.selitz  ziemlich  häutig. 

—  Cofiiltt  Ii.    Wegränder.  Rud<-ralplät/e  /ieinlieli  hiinlig. 

Matncaria  (  Juiniotiiillu        Aet'ker,   WeirrjuHici    ded  öätUchon  und  südlichrii 

Tbeiles,  im  Waidgebicte  nicht  bemerkt. 

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77 


Matrtcaria  tnodora  L.   Aecker,  Wegränder,  Raderalpl&tse  gemein. 

TaiuettuM  tutgare  L.   Bune,  WegrAnder,  Abhänge  httnfig. 

iMMoahemvm  vulgare  Lmk.   Baine;  Weg- 'und  Waldiünder,  Lichtangen,  Qe- 

bfieche  häufig. 
&iMno  paluMter  D.  C.   Sfinipfe>  Torfbrfiche  zerstreut. 

—  vuigarü  h.   Bebauter  Boden  gemsin. 

—  eilratieue  L.    Wälder,  Haiden  häufig. 

—  vemalie  W.  Kit  Aecker,  Lichtungen,  Schonungen,  Wegränder  liäufig, 

mituntor  gemein. 

—  —   /*.  (//(ihi  atu  Aschers,  (verkahknde  Ilorbstform).  Waldweg, Bülowslieide. 

—  Jacobaea  L.    Abhänge,  Kaine,  Wegränder  häufig. 

—  jiuviafih'M  WaUr.  (S.  »arracenicus  L.  exp.)   Weicksclkämpeu  häufig,  mit- 

unter geuiein. 

Eehinop»  »phaeroceplutlux  L.    Seit  Jahi*eu  vorwildert  in  der  Gartenliecicü  des 

Gutes  Gr.  Sib.sau. 
Cir$ium  luHceolatum  Scop.    Wege,  Ruderalplätze  gemein. 

—  paltutre  Scop.    Sümpfe,  feuchte  Wiesen,  Bach-  und  Grabennfer  häufig. 

—  —  ß  «MHitttfiwm  Neilreich.  Wie  die  Orundform  und  mit  dieser  zerstreut. 

—  aeauie  AU. «.  eauUeeetu  Pers.  Feuchte  Wiese  in  der  Nähe  von  Warlnbien. 

—  oleraceum  Scop.   Sfimpfe,  Qräbon,  feuchte  Wiesen  häufig. 

—  arvmue  L.   Aecker,  Wiesen,  Wegränder  häufig. 

—  oUraceum  x  fMluetre  Schiede.   Parowe  bei  Koselitz. 
S^kum  JiSarianum  Oaertn.   Weichselufer  bei  Koselitz  verwildert. 
Onapordon  Aninfhium  L.    Wegräjulor,  Rudcralplätze  häufig. 

IjBffa  ofßcinalix  All.    (rebüschu,  Wegränder,  Rudenilplätze  häufig. 

—  minor  D.  C.    Wegränder,  Ruderalplätze  häufig. 

—  tomenfofta  Lmk.    Gebüsche.  Weg-  und  Ackerränder  häufig. 

<  m-iina  nihfnris  L.  Wc<ri  ;iiHhir.  Al)hänge,  Lichtungen,  Haiden  ziemlicli  häufig. 
Serraluta  ii/idoria  L.    W  aldränder,  buschige  Abhänffo,  Lichtungen  zerstreut. 

—  —       ß  hi'ti'voplnflln  Wallr.    Osche,  Belauf  Kiciiwald. 
Cti»iawrea  Jacea  L.    Weg-  und  Waldränder,  Raine  ziemlich  hiiulig. 

—  —     a  (jenutnu  Kuch.    Rainu,  Wegränder  bei  Koselitz  häutig. 

—  Lyanufs  L.    Aocker  geniciu. 

—  Bcabiow  L.  Raine,  Aecker,  Wegränder,  AbUlnge  häufig. 

L.   Gebüsche,  Wegränder  häufig. 
•^nioMrw  mnima  Lk.  Sandige  Aecker,  Haiden  ziemlich  häufig. 
0»Mim  Intgbu*  L.   Raine,  Wegränder,  Abhänge  häufig  im  dstlichen  und 

südlichen  Theil. 
U&HtodoH  autumnaUt  L.   Wegränder,  Raine,  Wiesen  gemein. 

—  kupidtu  L.  (erw.)  a  vulgaris  Koch.    Wie  vorige  häufig. 

~      —  ß  hastilis  L.  (als  Art).    Wie  voiige  häufig, 

j  ^cm  kieraeioiilex  L.    Feuchte  Gebüsche,  Raine,  Wegränder  im  östlichen  und 
südlichen  Theil  häufig. 

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78 


Pieru  kieraeioides  ß  silvattca  Wim.  u.  Grab.    CJrbüsch  In'i  Jungen. 
IVasfOpogon  crienfulh  L.    Wiesen,  Wogi'äudcr,  Abhänge  im  östlichen  und  süd- 
lichen Tlicil  ziemlich  hauli«;. 
Uypochoerix  f/hil'ra  L.    Sandij^e  AeckcM-,  Waldränder,  Ufer  /j'rstrciit. 

—  radintfii  L.  FeiU'hte  Stelloii  au  Abiiän^en,  Wiesen,  We«;iäuuoi-u  häutig. 
Tara.rocuni  offirina/e  L.    Wiesen.  Wejjjrandtn',  (iru^ijdiit/c  geniein. 

iMCttica  tmiralU  L.    (icbiisclio,  roucht(;  Wälder  ziemlich  iiäufig. 
Sonckus  oleraceus  L.    Bebauter  Boden  häuiig. 

L.   Äecker,  feuchte  Orte  gemein. 

—  —     Y  laevipes  Koch  (v,  ttliginosut  M.  B.  als  Art).  Feuchte  Wieso 

bei  Schrewin. 

laeovpn  f,  wbinfegrifoUa  (var.  hierarioidet  Glantzow)  Wcichul- 
ufer  bei  Koselits. 
Crepii  tectorum  L.   Sandige  Aecker,  Wegränder  gemein. 

—  —      f.  inieijrifoHa.  Sandige  Abhänge,  Haiden  ziemlich  häufig. 
Uieraeivin  Pifosella  L.    Weg-  und  Waldränder,  Lichtungen,  Haiden  gemein. 

—  Aurieula  L.    Suni])!'  am  West  üler  des  Sees  bei  FlÖtonau  ziemlich  häufig. 

—  praeaftum  Koch.    In  der  Käho  des  Bad-Sees,  auf  der  Insel  des  ab- 

gelassenen Schrewin-Sees. 

—  jrraenltitni  r.  pvhoscem  Wim.  u.  Grab.    Abliang  bei  Steinhof. 

—  echioidi'K  Lumnitzer.    In  der  JSähc  der  iiibno-Seen,  nicht  weit  von  dem 

Schinow.i-Qnellgebiet. 

—  pniti'im  Tausch.    Sumpf  am  West-Ufer  des  Seea  bei  FIdtenau. 

—  vuUjatxiin  Fr.    Wälder,  Gebüsclie  häufig. 

—  boreale  Wim.  u.  Grab.    Wälder,  Gebüsche,  Abhänge  aicmlich  häufig. 

—  laenigahtm  Willd.  a  tridentatum  Fr.  (als  Art).    Wälder,  Gebfisd» 

ziemlich  häufig. 

—  umbellatum  L.   Ufw  bei  Jungen  und  Warlubien  häufig;  in  niedriger 

Form  auf  der  Haide  bei  Bojanowo. 
Jatione  montana  L.   Waldrändcar,  Abhänge,  Haiden  häufig. 
Campanula  rolundifoUa  L.    Weg-  und  Waldränder,  Raine,  Abhänge,  Haides 

häufig.  Waldweg  bei  Hammer  ein  der  v.  lanei/oUa  M.  und  E.  sehr 

nahe  stehendes  Exemplar. 

—  rapunculotth"*  L.    Raine,  Wegränder  häufig. 

—  TrachcUuvi  L.    Gebüsche,  Abhänge,  Wälder  ziemlich  häufig. 

—  perncifolia  L.    Waldiimdor.  Gebüsche,  Abhänge  häufig;  Waldweg  IxJi 

Hammer  ein  Exemplar  mit  verlaubtcn  Kelelizipfebi. 

—  fjjnmerata  L.    Weg-  und  Waldrimder,  Kainc,  Wiesen,  Abhänge  hiiutig. 

—  sihiricd  L.    Abhänge  der  Weieiiselljcrge  zerstreut  bisweilen  häufig. 
Vucciiiium  Mj/rti/lu«  L.    Wälder  gemein. 

—  uliginomm  L.    Torfige  Waldsümpfe  sehr  zerstreut. 

—  Vitü  Maea  L.    Wälder  gemein. 

Oayeoccw  L.   Sümpfe,  Torfmoore  häufig. 

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79 


Arctottaphylu»  Uta  vm  L.  Im  Waldgebiete  liAnfig  bisweflen  gemein. 

Andromeda  poli/olia  L.   Torfige  Waldsüiiipfo  zcretreat. 

Calluna  vulffmig  Salisb.   Wälder,  sandige  AbhftDge,  Haiden  gemein. 

Li'diuii  pahisfre  jj.   Toifif»:o  WaldsQmpfe  häufig. 

Piroia  c/iloiuintha  Sw.    WiiUlcr  zerstreut. 

—  roiumitfoliu  L.    Feuchte  Waldstellcn  ziemlich  häufig. 

—  niiuh'a  Sw,    (Iv.  Kil>iio-?ee  zieiiilioli  hauliir- 

—  mliior  L.    Wiilder  zieuilii-h  liäuüu::;  die  haiiliL^sti'  der  Pirola-Arleu. 

—  uiiißora  L.    Feuchte  WahlHteHen,  Uibuo-6ee,  KaU-Soe. 
liamt'sr/tid  xi\unil<t  (ircke.    Wiilder  häuüg. 

Chiinophila  umbeUata  Natt    Wälder  ziemlich  häufig. 
Manctropa  IlypopUtf»  L.  Wälder  ziemlich  häufig. 

—  —       a  himtta  Rtb.  Gr.  Plochotschin. 

—  —       ß  glabra  Rtb.  scheint  die  herrachende  Form  zu  sein. 
MenyantheB  frifoliata  L.   Sfimpfe,  Torfmoore,  feuchte  Wiesen  häufig. 
Genttana  Pneumonantl*e  L.  Gr.  und  Kl.  Bemcze  bei  Bulowsheide  zerstreut. 
Erytkraea  Centaurium  Pers.  Ufer,  Wiesen,  Abhänge,  Grasplätze  ziemlich  häufig. 

—  pulr/u'lla  Fr.    \yeich8elufcr,  Ufer  von  Seen,  besonders  den  näher  der 

Wcii'lisel  gelegenen  zerftreut. 
Convolculus  »iplum  Ii.    Wcichstdkämpeii  häufig. 

—  arrensiM  L.    Raine,  Wegränder,  Aeckt  r  gemein. 

tuscuta  Kpilliiinnnn  Murr.    Raine,  Wiesen  »eitcn;  auf  Medicago  j'alcata  bei 
Supponinek, 

—  Epithymuin  ^  TH/oUi  ßabingt.  (als  Art).  Kleefeld  bei  Czellenczin. 
Lappula  Myototü  Much.  Accker,  Baine,  Ruderalplätze  der  Woichselgegeuden. 
Aw:ku9a  ofßnnalü  L.   Abhänge,  Raine,  Wegränder  häufig. 

—  arniwis  M.  B.   Aecker,  Sandfelder  häufig. 

Eehium  vulgare  L.  Raine,  Wegränder,  Aecker  häufig,  mitunter  gemein. 
Afyoiofi*  paluttrh  Rth.   Feuchte  Wiesen,  Sumpfe,  Ufes*  häufig. 

—  intermedia  Lk.    Aecker.  Raine,  Wälder  häufig. 
Solanum  nigrum  L.    Aecker,  Rudcralplätze  gemein. 
Hyoecgamux  ninn-  L.    Ruderaljdatze  zerstreut  liiswcilen  häufig. 

Datura  iStninmninm   L.    Euderalpiätzc  der  Wcichseluicdcruug  häufig  mit- 
unter gemein. 

Veibaacum  phlmnoiilcH  L.    Sandfelder  in  der  Niihe  der  Weichsel  häufig. 

—  Lychniiis  L.    Sandige  Abhänge  bei  Grabowagurra  häufig. 

—  nigrum  L.    Abhängo,  Wegränder,  Raine  im  östlichen  und  s&dlidM» 

Theile  häufig. 

Scrcphularia  nodoea  L.   Bachnfcr,  Gebüsche,  feuchte  Stellen,  ziemlich  häufig. 

—  EhrkarH  Stevens.  Wie  vorige,  scheint  häufiger  in  der  Niederung  vor^ 

zukommen. 

Idnaria  minor  Desf.   Aecker  bei  Koselitz  selten. 

SS 


80 


Limotella  aquatiea  L.  Bach-,  Flass*  nnd  Seen-Ufer  sehr  sorstreot.  am  Weichsel- 

ufer  httafig,  im  ndrdlicheo  Theile  gar  nicht  bemerkt. 
Verotnca  acutellata  L.   Ufer,  Gräben,  S&mpfe  ziemlich  häufig. 

—  Anagalli»  L.  Wie  vorige  häu^. 

—  Beccabwnga  L.    Wie  vorige  häufig. 

—  Chomaedry»  L.    Weg-  und  Waldränder,  Raine,  Gebüsche,  Lichtungen, 

AbliUnge  häutig. 

—  ofßcinalU  L.   Wälder,  Ilaidon  gemein. 

—  lomfifoNa  L.  CJrali»  ii,  feuchte  Wiesen,  Gebüsche,  Kämpen  der  Weichsel- 

gcgptult'n  liimtig. 

—  »pirata  L.    Haiden,  Abliängo,  Lii'htungoii .  WalUräudt^i-  zitMiilicli  häutig. 

—  —    /.  j>i)/(/st(u-/ii/a.    ALiliiingc  Ix'i  Koselitz. 

—  »erpyllijoliit  L.    Feiielito  Wiesen,  Acker,  Urabenränder  liäulig. 

—  —   /.  erecta.    Waldweg  bei  Heidemühl. 

—  mrv«mM  L.   Aecker  häufig. 

Melampymm  arvMH  L,  Wegränder,  Abhänge,  Raine  der  Weichselgcgeuden  häniig. 

—  nemorontm  L.   Laubwtider,  Gebüsche  häufig,  im  grossen  Waldgobiete 

nicht  bemerkt;  mit  giHinen  Deckblättern  im  Belauf  fiichwald,  Osche. 

—  praiente  L.  Wälder,  Wiesen  gemein. 

—  —   V.  lineare  8aut  (als  Art).  Gr.  Sibsau,  Osche,  Belauf  Eichwald. 
Pedieulane  paluttri»  L.   Sumpf  am  Lonker  See. 

Ahciorolophu»  major  Rchb.    Wiesen  liäufig. 

Euphrana  nemorota  (Pern.)  Mart.  Walduege,  Raine,  Haiden  häufig,  Uebeigäoge 

zu  »'.  tjrarilis  Fr.  (als  .\rt)  Sartowitz. 

—  odontiie»  L.    Feuchte  Aecker,  (»rabonränder  ziemlich  häufig. 
Alenthu  aquatim  L.  (erw.)    (Jräben,  LTer,  Sumpfwiesen  iiänfig. 

—  (irtwiiais  \t.    Feuchte  Aeckei'.  (Jriiben  hautig. 
Lifcojms  iiirvjtaevx  L,     Tfer,  Grälteu  /.iendich  hiinlig. 

Onguiinm  nil;/an-  L,    Abhänge,  (iebüsche,  Waldränder  /.ieiulieh  iiäutig. 
Thj^WH  Chumiuilijjx  Fl".    Abhänge,  Kaine,  ( Jrasplätze  häufig. 

—  Seq>i/Ihun  L.    Saudhaideii,  Wälder,  besonders  in  dem  grossen  Wald- 

gebiete  häufig. 

Calaminiha  Aeinos  Clairv.   Weg-  und  Waldränder,  Abhänge  häufig. 
Clinopodium  rulgare  L.    Wie  vorige  häufig. 
Nepeta  Cataria  L.  Heidemühl.  Bülowsheide  um  die  Gehöfte. 
LÖmum  amplexkauU  L.   Bebauter  Boden  häufig. 

—  purpureum  L.   Wie  vorige  gemein. 

—  album  L.   Gebüsche,  Raine,  W^änder  gemein,  aber  weniger  häo^ 

wie  vorige. 

Gtdeopni  Tetmhit  L.    Aecker,  Wegränder,  Ruderalplätze  häufig. 

—  veraieolor  Curt.  Gebüsche,  feuchte  Waldstellen,  buschige  Bachufer  zerstreut. 

—  puhescem  Bess.  Wegränder,  Aecker,  wüste  Stelleu  der  WeicliselniederoDg 

häufig. 

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81 


Slaekjfi  germanica  L.   G«büsobe,  Abbttnge  bei  Koselitz  un4  Svtoirits. 
~  fahuiris  L.    Ufer,  Gebüsche,  feuchte  Aecker  bftnfig. 

—  annua  L.   Abhänge  der  Weiofaselberge  swatrent. 

—  recta  L.    Wie  vorige  Iiäufiger. 

Betoniea  o/ßctnalts  L.    Abhänge,  Waldräuder,  Schonungen  ziemlich  häufig. 

Marrubium  vulgare  L.    Ruderalplätzo.  Wegi'ändcr,  ziemlich  häutig. 

Balfota  nigra  L.    Wie  voriges  gomoili;  mit  rotlion  Blättern  im  Dorfe  Gr.  Prost. 

Smftllarid  ijalericuldta  L.    Cirabeu,  Uier,  leuchte  Wioi^en  liäutig. 

brundla  vvlgorl«  L.    Wieseti.  Weg-  und  Waldränder  ^ciiifin. 

—  granüißora  Jacq.  Abhänge,  Wegi'äuder,  Gradplätze,  Lichtungen  zerstreut, 

im  Waldgebiete  sei  teuer. 
Vtrieidaria  vulgari»  L.   Seen,  Sümpfe,  Orttben,  Torfbi*&che  häufig. 

—  iwurmedia  Hajne.  Selten;  in  einem  kleinen  See  in  der  Nähe  Ton  Bankmier 

Mfthl  am  Wege  naeh  Aalkastenbrfick. 
~  minor  L.   Wie  U.  vulgoH»  doch  nicht  so  hlnfig,  serstrenter  im  Ctobiet 
TrmtaUä  ewropata  L.  Wilder,  Gebfksche  mit  bnmosem,  etwas  feuchtem  Ünter- 

grand  liemlidi  hiknlBg. 
hjrimadua  vulgarit  L.   TJfer,  Or&ben,  feuchte  Gebüsche  häufig. 

—   /.  pahdosa  Baumg.    Osche,  Belauf  Eichwald. 
AnagalUi  arvensf'^  L.    Acckor,  bebauter  Bod^  ciemlich  häufig. 
Hottonia  palustris  L.    Gräben,  Sümpfe  häutig. 
Armma  t'ulgaris  Willd.    Haiden,  Raine,  Grasplätze  häufig. 
Hanimjo  iiuijor  L.    Raine,  Wegränd«*r,  Gra.splätze  häufig. 

—  m*'iJia  L.    Wiesen,  Raine,  Wogriindcr  häutig. 

—  luiictt'ldfn  L.    Althäiige,  Aecker,  Wograndcr  ^remein. 

—  art'iiui-Ki  W.  Kit.  Sandige  Abhänge,  Wege  der  Wcichrfelgegenden  häufig. 
Btilnlo  Kali  L.  Sandlclder,  Aecker  der  Weichselgegcndeu  zerstreut,  mitunter  häufig. 
Chencpodivm  album  L.  ß  twide  L.  (als  Art)  Bebauter  Boden  der  Weichsel' 

gegeuden  hiofig. 

—  aWum  y  lonceolatum  M&hlnb:  (als  Art).  Wie  vorige  häufig,  sehr  ästige 

Form  bei  Koselitx  in  den  Weichselkämpen. 

—  rubrwm  L.  Aecker,  Elnssufer,  Ruderalplätse  der  Weichselgegenden  häufig. 

—  fUmeiun  L.   Feuchte  Orte,  Wegränder,  Ufer  häufig. 
^rijfkx  patuhm  L.   Wege,  Aecker,  Rnderalplätze  gemein. 

~  hMtalum  L.    Wegränder,  Ruderalplätze.  Ufer,  ziemlich  häufig, 
i&niar  iurameu9  Bess.  An  der  Weichsel  und  den  Gegenden  in  der  Nähe  der- 
selben zerstreut,  mitunter  häufig. 

—  marttimus  L.    Ufer,  Gräben  der  Weichsclgegendon  häufig. 

—  eonylameratuH  Murr.    Ufer,  Gräben,  feuchte  Gebüsche  der  Weichsel« 

gegendeu  häufig. 

—  ahtwifolius  h.  Weichselkämpen,  leuchte  Gebüsche,  Gräben,  Wiesen  häutig. 

—   V.  Friexii  Gr.  u.  Godr.    Sumpf  zwischen  Drogoslaw  uud  der 
Bankauer  Försterei. 

M  6 


82 


Rume,r  c-n'fipvH  L.    Aecker,  Gräben,  Wiesen,  Wegränder  hänfig. 

—  Hjfdrolapathuvi  L.    Siinipfe,  Ufer,  Gräben  häa6g. 

—  Aeetosa  L.    Wiesen,  Abliän^'o,  Wegi-audfr,  Raine  peniein. 

—  Aretosella  L.    Haiden.  Walder,  Raine,  Grasplätze  gemein. 
Volygonwn  ampfithiuni  L.    (>räbeu,  feuchte  Orte,  Sümpfe,  Seen  in  beiden 

Tnrietäiten  hänfipr. 

—  lapot/iijohum  L.    Feuchte  Aecker,  Wegränder,  Ufer  gemoiu. 

—  Pti»icaria  L.    Wie  vorige  gemein. 

—  Hydroyiper  L.   Wie  vorige  gemein. 

—  minu*  Schrk.  Ufer,  Gräben,  siemlich  hllnflg. 

—  avieulare  L.  Triften,  Wegränder,  Saine  häufig. 

—  Convolvulu*  L.   Bebftater  Boden  hänfig. 

Daphne  Mezerevm  L.   Feuchte  Waldstellen  ziemlich  hänfig. 
AMfwm  eurftpQtum  L.   Osche,  Belauf  Eichwald. 
TithymaluH  heJto>icojn'vH  Scop.    Bebanter  Boden  gemein. 

—  plufifph/flos  Scoj).  Wegrand  in  der  Nälie  des  Weichseliifers  bei  tiupponinek. 

—  Ettiihi  Scop.    Wegriind(>r,  Raine,  Abliänge  siemlich  häufig. 

—  PeplvH  Gaertii.    Bebauter  F}<»(ji'n  hänHg. 
Urtica  wem  L.    Ruderal])lätze,  Kulturland  gemein. 

—  ilinlca  L.    GebÜFscIie,  fcuditc  WaldstelUn  liäufig. 

C annahis  natiiui         At-cker,  Rain«'  der  Weiclijielgegenden  ziemlich  häufig. 
Humvlv»  Lupxtlu!<  L     GcbÜBche,  Ufer  der  Weichselgegenden  häufig,  ebeudo 
bei  Jungen. 

Querevt  Sobur  L.  (exp.)  Wftlda>  bu  ehmebien  Gruppen  ▼ereinigt  und  Terdnielt. 
sehr  serstrent 

—  iemtifiora  Sm.    Wie  vorige. 

lietvla  verrucosa  Ehrh.  Wälder,  Sandhaiden  vereineelt  und  zerstreut 

—  pubeteeiu  Ehrh.  Torfmoore,  feuchte  Waldstellen,  Gebüsche  in  einselnon 

Gruppen  und  Tereinzelt  ziemlich  hänfig. 
Alnu»  fflvfinosa  Gaertn.    Sümpfe,  Ufer  hiliifig. 

—  ghtfinOHi    /?/rf/w<7  Krause  Tausch).  WeidiBelufcr  bei  Koselitf* 
Corylvs  AveJfava  L.    Gebüsche.  Abhänge,  feuclitire  Wald.'<iellcn  liäufig. 
Carpinu»  Beiuhin  L.  (jeliiiHche,  Wälder  sehr  vereinzelt;  Osche,  Belauf  Eichwald. 

Bestand  bildend. 
jSa/j.r  peuiun<li-a  T>.    Waldsunipfe,  Torfmoore  ziemlich  häufig. 

—  //-(u/ilis  L.    Häufig  angepflanzt. 

—  alba  L.    Wie  vorige. 

—  —  r.  vittlUna  L.  (als  Art).   Seeufer  bei  Trempel. 

—  QqMrea  L.  Wälder,  Gebfische  ziemlich  häufig. 

—  einm'ea  L.   Wiesen,  üfer,  Sümpfe  ziemlich  häufig. 

—  avrito  L.  Wie  vorige  häufig. 

—  reperu  L.  Wie  vorige  gemein;  mit  proleptischen  Kätzchen  am  Laako- 

witzer  See. 

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•  83 


Popultu  iremula  L,    Wälder,  Abhänge  ziemlich  häufig. 

Ehdea  canadensi»  Rii-li.  n.  Michx.    Giäbon,  Seen  der  Weicbselniederung,  hat 

noch  nicht  die  der  Höhe  erreicht. 
!^fr(ifif'ff<  alnidex  L.  Gräben  und  Hwii  zerstreut,  an  den  Standorten  aber  sehr  häufig. 

Uiftlmt-harix  M<nsvs  ranm'  L.     Wie  vorige  huuiig. 
Alima  Plantayn  L.    CJräbeii,  Ufer,  Siinj|ile  häufig. 

—  —    y.  pramiitifollum  Ehih  (.iIh  Art).    See  bei  CzoUencziu. 
■Sauittanii  mf^iftif'olia  L.    üovväsMer  zii'uilich  liäuiig. 

Scheurhzeria  ifalutlf'U  L.    Sümpl'e  sultcu,  Lunker  See,  Schrewin*See. 
Trigkehin  pahttrü  L.   Simpfige  Wiesen  häutig. 
FrtmiictfeUm  natoM  L.   Gewisser  gemein. 

—  —   ß'  proKxu9  Koch.   Haussee  bei  Gr.  Plocbotachin  (nicht  in 
fliessendem  Wasser). 

—  Kmipelhieidu9  Koch  n.  Ziz.      rv/escem  Schrad.)  Mfihlentoich  bei  Pilla. 

—  heterophfllv$  Schrdb.   Csamo-See,  Trzebnite-Seo. 

—  fframinifolhiH  Fr.   Gzarne^ee,  Gellener  See. 

—  Zigii  M.  u.  K.    Czarne  See. 

—  heen»  L.    In  Seen  häufig. 

—  —   a,  an/wii««^»//<  SehumacherCalsArt).  M it der Gruudfonn  ziemlich  httnfig. 

—  praeloiiguH  Wulf.    ("zanie-Sei>,  (Jeilener  »See. 

—  pe-r/ollafuM  L.        w  a-si  r  /iendich  häufig. 

—  criiquiH  L.    Wie  vorige  häiiiig. 

—  ohtuKt'folim  M.  u.  K.    Gellener  See,  liibno-See. 

—  pectinulvH  L.    Sawad»la-See,  Rad-See,  Czarne-See. 
Najtu  majvr  All.    Rad  See,  Monta.ssek-Öee. 

lAmna  tiimlea  L.    Gewässer  gemein. 
polyrrhiza  L.    Wie  vorige  häufig. 

—  /Minor  L.   Wie  vorige  gemein. 

—  ffibha  L.  Bach  zwischen  Snpponin  und  Poln.  Gzellenczin,  mit  den  anderen 

Arten  wraige  Exemphwo. 
7^  laü/oHa  L.   Ufer,  Sflmpfe,  Gräben  häufig. 

—  anguati/olia  L.   Wie  vorige  häufig. 

SpatfoHunii  simple»  Hnds.    Gräben,  Wasserldcher,  Sikmpfe,  Ufer  häufig,  eine 
Zwergform  am  Loiiker-See. 

—  minimum  Fr.    Torfbrüchc,  Gräben,  Sfimpie  zerstreut. 
f  aVu  paluMfriH  L.    Sümpfe,  BiTiehe  hUufi<r. 

Arorvji  Cd/uinus  L.  Sraiipfe,  Ul'er,  in  den  Weichselgcgeuden  häufig,  äoust  zerdtreut. 
i)rclM  incarnata  L.    Suinjjf  bei  Selireuin, 

—  —    ß.  'J)ui>nif<ftiueri  Saut.    Sumpf  aui  Loiikfi-  See  /ii'iidirli  häufig; 

nicht  ganz  sieher  zu  bcstiuiuien,  da  nur  Fruciitexemplare  gesamuiclt 
werden  konnten. 

E^paOi«  lati/olia  All.    Wälder,  Gebüsche  zerstreut,  im  giossqu  Waldgebiete 
nidit  beobachtet. 

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84 


Ep^eiu  latifolia  v.  viridißoru  Hoflm.    Wald  bei  Bojanowo. 

—  rvhiginoHo  Gaud.    Schonung  bei  Bojanowo. 

—  pahstriH  Crntz.  Sunipfigo,  moorige  Wiesen  zerstreut,  im  groseen  Waki 

j^^ebiete  nicht  bcol»aolitot. 
Liparin  Loisdil  Rieh.    Sunipl'  am  LoiikiT  See  niclit  selten. 
Mala.rix  paludotm  8\v.    Sumpf  am  Lonkcr  S«e  mit  voriger. 
Iris  Piseud- Acorus  L '    (.iräbeii,  Ufer,  Sümpfe  liäufig. 
Lilium  Martagon  L.    Wälder,  Qebüsche  zerstreut. 
Aiahmiewm  tammm  L.   Waldrttiider,  Liebtungen,  Abhltnge  seretreot. 
Allum  vimtaU  L.   Aecker  bei  CseUeaczin. 

—  oUraemm  L.  Wald-  und  Wegränder,  Raine,  Abhinge  liemlich  liMiifiK. 
Pari»  quadri/oKvt  L.  Feuchte  Waldstellen  siemlich  hinlig. 

Poljfganatinn  ofßcinaU  AH.  Wilder,  Gebüsche  demlich  hinfig. 
AtparaguM  ofßcinaU»  L.    Abhänge  der  Weichselberge  ziemlich  selten. 

—  —  /.  capilliudia    Ueehtr.    Abhinge  bei  Grabovrko. 
Convaüaria  majab's  L.    Wälder,  Gebüsche  häufig. 
Majanihemum  bifolivm  D.  C.    Wie  vorige  hkufip. 

Juncu»  effuauit  L.    Ufer,  Gräben,  Sümpfe  gemein. 

—  laviprocarpus  Ehrli,    Ufer,  feuchte  Wiegen,  Graben  ^fmeiu. 

—  mpinu«  Much.  r.  ßuilmm  Luik   (als  Alt).    Lissa-See  bei  Biilowsheide. 

—  compremis  Jac(|.    WjMcli.selkampt'u  luiufij^. 

—  hufonius  L.    Ufer,  feuchte  Acker  gemein. 

—  —   V.  fuciculatv»  Koch,  (mitunter  dem  J,  rtmarna  Pen.  n.  Song. 

sienlich  entsprechend).  Weichselkimpen  bei  Sartowiti  siemlich  hinfig. 
Lugula  mvltißora  Lej.   Wilder,  Gebüsche,  Wiesen  hinfig. 

—  —   0.  eangeata  Lej.  (als  Art).   Wolfb-Bmch  bei  Bfilowsheide. 
C^perti»  fuacu9  L.   Weichselufer  hinfig,  sonst  selten.  Montannfer  bei  Hammer. 
Rkynehotpcra  alba  L.    Toribfimpfe,  snmpfige  Wiesen  selten,  Lenker- See. 

Söhre  win-Soe. 
Htleoehmris  paht^trlx  \{.  Br.    SQmpfe,  Ufer  gemein. 

—  acirvlaris  R.  Br,    Wie  vorige  häufig. 

ScirpuH  vwriiimus  L.    Grüben,  Ufer  der  Weichselgegenden  hinfig. 

—  ciitHjurmux  Pors.   Sümpfe,  sumpfige  Wiesen  hUufig. 

Eriophorum  voyinaftnn  \j.  Sümpfe.  Torfmoore  gemein;  bei  Warlubieu  zum  zweiten 
Male  blühend  gefunden. 

—  polystachyum  L.  (ex  p.)    Wie  vorige  gemein. 

—  latifolium  Hoppe.   Wie  vorige  zerstreut. 

Carex  arenaria  L.   Haiden,  sandige  Wilder,  Sohonnngeii  serstrent 

—  —  vT  remota  Mairisson.  Mit  der  Grundform  bei  üdschiti  im  Walde. 
'-^   vulpina  L.  Gebfische^  Griben,  hinfig. 

—  muricata  L.   Sflmpfe,  Griben,  feuchte  Stellen  hinfig. 

—  Oo«diMu0kii  Gay.  Ufer,  Torfmoore,  Sfimpfe,  feuchte  Wiesen  gemein  j 

Uebergang  zu  /.  mehena  Wim.  am  Lonker  See. 

tr 


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85 


torejc  Goodenoughii  ß.  juncella  Fr.    Sumpfo  zerstreut. 

—  —    y.  chloro8tarh}ia  Rchb.  /.  elatior.    Osch«,  Belauf  Eichirald. 

—  —    S.  turfom  Fr.  (als  Art).    Sümpfe  bei  Wai'lubien. 

—  acuta  L-    Sümpfe,  Gräben,  Ufer  häutig, 

—  limasa  L.    Sümpfe  bei  Warlubien. 

—  pamcea  L.    Sümpfe,  feucht«  Wiesen  häufig. 

—  ßacta  Sdireb.  Wie  vorige  zerstreiit. 

—  —  /.  mdetnotiUuh^  Ueditr.  Grabennfer  bei  Inuid«. 

—  paUmeem  L.  Sfimpfe,  feochte  WaldstoUen  siemlieh  hftoitg. 

—  ßava  Ii.  ß.  L«p%doc€arpa  Tanaeh  (ab  Art)?  Sümpfe  bei  Warlubien;  nicht 

aicher  an  beatitiinen. 

—  —  y.  Oederi  Ehrh.  (ah  Art).   Sümpfe,  Ufer  gemein. 

—  Pmid^Ci/peru»  L.    Gräben,  Sümpfe,  Ufer  häufig. 

—  rosfrafn  With.    Wie  vorige  doch  nidit  80  häufig. 

—  hirta  L.    W&lder,  Gräben  häufig. 

Setario  viridis  P,  B.  Bebauter  Boden,  Wegränder  häufig;  am  Weichselnfer  boi 
KoBclitz  eine  nitnlrigo  f>, 08— 0.07  m  hohe  Form. 

—  lilnuca  V.  ß.    Weichselufer  bei  Koselitz. 

l'hahxrl^  arundinacea  L.    Ufer,  feuchte  Waldstelleii  ziemlich  häufig. 
Anthojcanthum  odoratum  L.    Grosse  Wald  form.    Fünfmorgen  ziemlich  häufig. 

—  —        V.  umb^rosum  C.  Bolle.    Waldweg  bei  Hammer. 
Alopeeuntt  geniculatiu  L.    Feuchte  Wiesen,  Ufer  häufig. 

Pkimm  pratmiH  L.  Wiesen,  ^^'cg-  und  Waldränder  gem^. 
Affntüi  wlgan9  L.   Wie  Torige  gemein. 

—  «Ka  L.   Wieseiii  Aecker  häufig. 

—  Spiea  venü  L.  Wegränder,  Aecker  häofig. 

Calmagrotd»  Epigtio»  Etb.  Wälder,  Haiden,  sandige  Abhänge  sehr  häufig. 

—  anu^inaeta  Btb.  Wie  Torige,  doch  nicht  so  häufig. 

KotUria  mttata  Pers.  Sandige  Wiesen,  Abhänge,  Wegränder,  Haiden  häufig; 
bei  Bojanowo  ein  Exemplar  mit  in  Laubsprossen  answachaenden 
Adircben. 

^eii»gärtnma  ranescens  Bernh.    Haiden,  sandige  Wälder  gemein. 

Arrhenafherum  elalius  M.  w.  K.    Abhänge,  Wiesen,  Gel»üsclie  ziemlich  häufig. 

Arena  ßnrpurenx  L.    Wegränder  bei  Supponin  ziemlich  häutig. 

^'fnlingui  <linn„hens  Bernh.    Abhänge,  Wiesen,  Waldränder  ziemlich  häufig. 

ßn-a  mdm  L.    Bankauer  Wald. 

Poa  onnva  L.    Kulturland,  Wege,  Raine  gemein. 

—  nemoralii  L.    Wälder,  Gebüsche  häufig. 

—  palu9tr%$  L.   Wiesen,  Gräben,  Ufer  ziemlich  häufig. 

—  —    /.  autumnaUt,  Sartowita. 

—  trmaUi  L.   Wiesen,  Ufer,  Gebftsche  häufig. 

"  comprma  L.   Wegränder,  Baine  ziemlich  häufig. 
Gfyctria  ofuatiea  Wahlenbg.  tlfer,  Gräben  häufig. 


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86 


Glyceria  Jimtaru  R.  Br.    Feuchte  Wiesen,  Ufer  gemein. 
Molima  eoeruUa  Mnch.    Torfmoore,  feuchte  Wi^^son  häufig. 

—  —      ß  nrumiinacea  Scbrk.    Sumpf"  am  S«  »'  hc\  Flntenau. 
Dnefjilix  ffloHh'rufd  L.    Wilson,  Wegränder,  Raiiio,  (Jrliii>che  gemeiD. 
Feetuca  >jl<i(iniea  Vill.    Wälder,  Gebüsche  sehr  zerstreut. 

—  elatior  L.    Wieseu,  Abbäuge  häuügj   Ucbcrgawg  zu  v,  pseudololiaaa 

Fr.  Sartowitz. 

—  loliacea  Gort.   Kleefeld  bei  SuppuDinek. 
Braeh^divm  tthatinm  P.  B.   Wftlder,  Gehfische  sehr  zerstreut. 

^  ptnnaluin  P.  B.  Abhänge»  Gebfiflche,  Weg-  nnd  Waldrttnder  zerstreut» 
Bromw  moUt»  L.   WegiiUider,  Raine,  Wiesen  bänfig. 

—  inermi»  Leysser.   Wegrilnder,  Baine,  Abhioge  ziemlich  häufig. 

—  tectorum  L.   Aecker,  Wegränder,  Raine  häufig. 

—  —     V.  glahratm  Sonder.    Am  Krnkowie -Soc  bei  Lippinken. 
THticitm  rqtetus  L.    Aeckcr,  Weg-  und  WahlrUnder,  Ilaiue  gemein. 
fjolivm  perenne  L.    Raine,  Wegränder,  Wiesen  häufig. 

Jumperus  eowniunix  L.  Haiden.  Wäldor.  l'ntorholz  bildend  häniijr,  bisweilen 
geniein.  Hei  HidowBheide  am  \Volfsl»nnli  und  am  Opt-Uler  des 
Miedzno  See.-;  mehrere  Meter  hohe,  !Sl;irke  Stämme  iu  ziemlich  be- 
deutender Anzahl. 

Irinas  itilccsiris  Ij.    Hau|ilt»acldi»  Ilster  Waldbaum,  ninnnt  ileu  ganzen  Nordwesten 

des  Gebietes  in  über  wiegendstem  Masse  ein. 
Equuehtm  arvense  L.   Aecker.  Wiesen,  Wegränder  gemein. 

—  —    /.  ienue  Weichselkämpen  bei  Koselitz. 

—  mojrimum  Lmk.   Feuchte  Oebfisohe,  qnellige  Stellen  an  Abhängen,  in 

Schluchten  der  Wcichsclbei^e  zerstreut. 

—  palustre  L.   Feuchte  Aecker,  sumpfige  Wiesen,  Ufer  häufig. 

—  —       i:  poh/stai^fum  Willd.    See  bei  Czellenczin. 

—  hiemale  Jj.    Abhänge,  feuchte  Waldstellen  zerstreut. 
Lycopodium  annoiinum  \,.    Feuchte  Waldstcllen,  Waldsümpfe  zerstreut. 

—  clanifuni  L.    Wälder  häufig. 

—  coni}>l"iiaiuni    L.     Uebergan<rsrorm    zu    /..     <  li<ii)Hi<  ritparii<xus    A.  IJr. 

(als  Art).  Weg  vou  linnkauer  Mühl  nach  Aalkaäteubrück  näher  dem 
erstcien. 

lioii-ijihivm  Mofricariae  Spr.    Haiikauer  Wald.  Weg  nach  Baukauer  Mühl. 
I'hegopteris  Dryopterh  Fee,    Wälder  zerstreut. 

I'olyiitickum  TkHyjtteHe  Sur.   Sfimpfe,  nasse  Wici<oii,  Ufer^Gcbusche  gemein. 

—  Filiat  mas.  Sw.   Wälder,  GebQsche  häufig. 

—  crietatum  Sw.   Torfbrfiche,  Sümpfe,  Gebfische  zerstreut. 

—  spimtUmm  Sw.   Wälder,  Gebüsche,  Sümpfe,  Brüche  häufig. 

—  —      «.  dilaiatum  Hoffm.  (als  Art)  Sumpf  bei  Bnlowsheide. 
A-^plenium  Fili.r  fi  niiint  Bornh.    Wälder  geniein. 

/^«f«  aquilina  L.    Wälder,  Haiden  goniein. 


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87 


Hylocomium  aplmduu  Sch.    Wälder  gemein. 

—  iriqfubtum  Seil.   Wie  rorige  gemem. 

Ht/pnum  morpimdn  L.  Sflmpfe  an  der  Bahn  bei  Warinbien. 

—  ttraminmtm  L.   Sfimpfe  am  Udadiita-See. 

—  Sehreberi  WiUd.   Walder  gemein. 

—  cwpidattim  h.  Fenchte  Waldwieeen  hinfig. 

—  giganUuni  Sch.   Sümpfe  an  der  Bahn  bei  Warlnbien. 

—  ßuitalns  L.    Sümpfe,  Seen,  Gräben  häufig. 

—  intermedium  Lindb.    Sümpfe  an  der  Bahn  bei  Warlubien. 

—  Sendtnerianum  Sch.  i\  WihonI  Sch.  Ot^clie,  Belauf  Eiohwald. 

—  aduiicvm  Hodw.    Brüche,  Ufer  ziemlich  häufij^. 

Polytnchum  juniperinum  üedw.  Sumpf  in  der  Nabe  der  Quelle  des  ächinowa- 
Flies^es. 

—  «trictum  Meuz.    Sumpf  lioi  Gr.  Plochutöchiu. 

—  commune  L.    Wie  vorige. 

Pialmdtlla  Mquairota  Ehrh.   Sompf  am  Udscbite-See. 
Menea  truticka  Br.  o.  8oh.   Wie  vorige, 
ifmurn  iiffßne  Bland.   Sompf  bei  Bankaner  Mfihl. 

—  punctatum  Hedw.  Feuchte  Stellen  bei  Jobanoiaberg. 

Brjfvm  pallen»  8w.  Sumpf  am  Weat-Ufer  des  Sees  bei  Fldtenan,  Sikmpfe  an 
der  Bahn  bei  Wariabien. 

—  jfseudctriquefnim  Schwgr.  Sumpf  am  Wedt-Üfer  de»  Sees  bei  Fldtenan. 
Fututria  htfgrometrica  Hedw.    Fcuclite  Erde  häufig. 

1.,eucobnfum  glaucum  Sch.    Feuchte  Wälder  häufig. 
Dicrnintm  undulatum  Hedw.    Wie  vorige  hifufig. 

Sphagnum  cipuhifolium  Ehrl).   Sumpf  am  Wost-Üfer  des  Sees  bei  Flotenau  mit 
Uc>)eigaDg  zu  ß  imrpuraa'm  Ruhm. 

—  subeecundum  N.  ab.  E.    Sumpf  bei  (ir.  Plochotschiu. 

—  —        /.  lauM.    Osche,  Belauf  Eichwald. 

—  nquarrotum  Pers.    Sumpf  am  West-Üfer  des  Sees  bei  Flötenau. 

—  emtpidahm  Ehrh.  v.  plumonm  Sompf  in  der  Nihe  der  Bankaner  F<lr8terei. 

—  acutifoUwn  Ehrh.   Wie  vorige. 

Chüo9eifph%u  pol^asUhus  Corda  v.  rivularü  Scbrad.   See  bei  Jaczcrek. 
Rieeia  ßuitasu  L.   KL  See  bei  Schwenten,  See  bei  Jaczerek,  Osehe,  Belauf 
Eichwald. 

Nitella  eapitaia  A.  Br.    Oeche,  Belauf  Eichwald. 
Chora  ceratophylla  Wallr.    In  Seen  häufig. 

—  f Ottida  A.  Br.    Graben  bei  Qrabowo. 

—  fragili»  Desv.    Gewässer  häufig. 

—  «;>.    Gräben  an  der  Bahn  bei  Warlubien. 

Utnco  ixirhafa  L.  a.ßwidn  L./.  hirfo  Ach.  Gr.  Plochotfiubin,  an  Baumen  häutig. 
Evernia  pninastri  L.    ßülowsheide  an  Bäumen. 

—  /wrfuracea  L.    Udschitz,  au  Bäumen. 

M 


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88 


Jtamalina  calicari»  L.    Gr.  Plocbotschin,  an  Bäumen. 

—  fnueinm  L.   Gr.  Plodiotidnii,  m  Binmen. 

Cladonia  ffranlü  L.   BfilovBheide,  Gr.  Ploobotschin  in  Wildern  hiaiig. 

—  verttetlUaa  Hofim.  ß,  eervieomü  Ach.   Gr.  Ploebotechin,  an  WaW- 

ond  Waldwegrändera. 

—  pyxidata  L.   Zabiak,  an  sonnigen  Waldplätien,  W^grindem. 

—  ßmbriata  L.  Gr.  Plocbotschin,  Sohtewin,  in  Wftldem,  an  alten  8tol>ben. 

—  tJif/ifnfa  L.    Lippink,  in  Wäldern. 

—  Floerkea/io  Fr.  An  Htul>l)on  im  Sumpf  in  der  Nähe  der  Försterei  Schrowiu. 

—  furcata  Huds.   Gr.  Ploehotschinn,  Bülowsbeide,  in  Wäldern  häaUg. 
f  Ccfran'a  nlettriies  Ach.    Bülowsheidf?,  an  Bäumen*). 

Sfirfft  Vuimonarin  \,.    (J.sehc,  Behiuf  Bülowshcide,  an  Bäumen. 
Parmelid  m.ioiHis  Jj.    (ir.  IMochotsehin,  an  Bäuiuon. 

—  phi/sniicti  L.    Ud.>j(liitz  an  Bäumen  und  Steinen  häutig. 

—  o/ii-dcra  L.    Blondzicwo  au  Bäuinon. 

f     —    asjiidota  Ach.    Gr.  Plochotschin,  an  Zäunen. 

—  conisperm  Ehrh.    Grahowogurra  an  Gehciiieben. 
Fhyteia  ciHarU  L.   Jasaerrek  an  Bäumen. 

—  9teHari$  L.  nonnal.   Bfilowsheide  an  Bttumen  häufig. 

—  —  ß.adBeendenaFt,  KI.  Ploehotsehin  an  Bäumen  und  Steinen  häoiig. 

—  aufia  Hoffin.   Montassek-See  an  Geachieben. 

—  jmhentlenta  Schreb.   Gr.  Plochotschin  Bäumen. 

—  ohfcura  Ehrh.   Zabiak  an  Bäumen. 

Xanthorta  parieHna  L.    Gr.  Plochotschin  an  Bäumen  häufig. 

—  lychnea  Ach.    Gr.  Plochotschin  an  Bäumen  und  Zäunen, 
t  Candelaria  concolor  Dcks.    Schrewin  an  Geschieben. 

Peltirjera  polydacfyUi  Hofl'm.  Schrewin  an  sonnigen  WaldsteUeu,  Wegrändern, 
f  Placodium  saxicolum  Poll.    Jaszonek  an  Granitgcschieben. 
AcaroHpora  fv»rafo  Schrad.    Grahowogurra  an  Goschiebon. 
Callopism  ai-iteUina  Ehrh.  Grabowoguna,  Blondziewo  an  Zäunen  und  Geschieben. 

—  auranfium  Lghtf.    Montassek-Sec  an  Gcschiebou. 

—  p,'tr(tn>uin  Ach.    Gr.  Pbx  liotschiu  an  Bäumen. 

—  ceriiiiim  Ach.    Kl.  Plochotschiu  an  Bäumen. 

t  Lecauia  syi  inyea  Ach.    Gr.  Plochotschin  an  Bäumen. 
Riitodina  «mgua  Ach.   Bfilowsheid")  an  Zäunen. 

—  —   a.  pyrina  Ach.   Nendorf  an  Bäumen. 

—  —       fnaculi/ormu  Hepp.   Lippink  an  Zäunen. 

—  cotabitm  Ach.   Gr.  Plochotschin  an  &ulem  Holx. 
Leeancta  wfvtca  L.   Gemein  an  Bäumoi. 

—  —  y.  rugata  Pers.   Unter>F^teroi  Ellergrund  an  Bäumen. 

')  Mit  t  werde  ich  eulebe  Arien  beidebnen  die  fn  H.  ▼.  KlioggrüfT:  Versuch  einer  topo- 
gfApUM^en  Fhwm  von  Wee^weuuen,  nicht  aagvgelMtt  eind.  Geordnet  lind  die  Pllanaen  Meh: 
Kryiitogunen-Flom  von  Scbleiien,  IL  Band,  »weite  ITiino. 

u 


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89 


Lecanora  nt/usca  s.  panaalea  Ach.    Schrewin  an  Granitgeschiebcu. 

—  —    S.  arfjenfata  f.  ßavcHcem  Smf.  Gr.  Flochotschin  an  Bäumen. 

—  paUida  Schreb.    Häufig  an  Baumen. 

—  Samhnci  Pers.    Ribnosoo  au  fiäumen. 

—  llmjeni  Ach.    Gr.  l^lochotschin  an  Zäunen. 

—  polytropa  Ehrh.    Häufig  an  vcischiodenen  Gesteinen. 

—  lymmiefa  Ach.  ß.  nepincola  Ach.  Häufig. 
ÄtpuiUia  einerta  L.  Gnbowagima  an  Gndsqgeschieben. 
Phlifetis  argena  Ach.   Gr.  Plochotschiii  an  Bäumen. 

P<trtu9ana  eommnm»  D.  C.  ß,  wtriolom  Wallr.   Osche  an  Bäumen. 

—  UiopUiea  Aoh.   Or.  PlochotachiB  an  Bftnmen. 
t  Baeaeidia  olbtteens  Aeb.   Ucbohite  an  faulem  Hols. 
t     —  areeuiina  Ach.   LIppink  an  Zämien. 

t  Biatora  virtdescetts  Schrad.   Lippink  an  fimlm  Bttamen. 
f     —    amhigua  Mass.    Neudorf  an  Bäumen. 
BmUia  fmjnocarpa  D.  C.    Unter  -  iföraterei  EUergrund.  Or.  Piochoischin  an 
Bäumen  häufig. 

—  —    tt  punctifonms  /.  «tigmatm  Ach.  Schrewin  an  verschiedenen 

Geschieben. 

—  jiar<isr»)(i  Acli.    .laschienitz  lici  Biilowsheidc  an  Baumen, 
t     —    SrhofriYi  de  Not.    Ribnosee  an  Bäumen. 

Leddella  paniherina  kv\\.    Okarpicc  an  Granitgeschioben. 

—  mbuletorum  Schreb,    Grabowogurra,  Bülowsheide  au  Geschieben. 

—  twimtlmtea  Kbr.    Häufig  an  Bäumen. 

Leddea  /uaeoatra  L.  ß,  iubeonUgua  Fr.   BMowsheide  an  Gneissgeschieb«i. 

—  cntthdata  Ach.  Schrewin  an  verRchiedenen  Oeaehieben. 
Opegrt^ha  varia  Fers.   Pers.   Jaschienitz  bei  Bfilowsheide  an  Bäumen. 

—  vuigafa  Ach.  Oache  an  Bäumen  häufig. 

—  Urj>eiiea  Pers.   Gr.  Ploohotschin  an  Bäumen. 
Gnq^ki»  acripta  L.   Häufig  an  Bäumen. 

—    ß.  Heipentina  Ach.    Okarpiec  an  Bäumen. 
Artlumia  vulgann  Schaer,    Kronfelde  an  Bäumen. 

—  mxnutula  Nyl.    Gr.  Flochotschin  an  Bäumen. 
CaUcium  subftle  Ach.    Kl.  Flochotschin  an  Zäunen. 

f  —  Trekhelianuw  Stein  (nov.  spec.)  Epiphytich.  Früchte  klein,  korz  und 
dick,  gestielt  bis  sitzend,  Stiel  weisslich,  hornartig,  Köpfchen  matt 
schwarz,  mit  sehr  bald  breit  überwallender,  linsenförmiger,  flach- 
gewölbter Scheibe,  Sporen  elliptisch,  ungetheilt  2 — 4  /t  dick,  5 — 9  p 
lang,  rauchgrau. 

Auf  der  Kruste  und  den  Früchten  von  Lecanora  paUida  bei 
Gr.  nochotsddn. 

Erinnerfc  durch  seine  winrigen  Fr&chtchen,  deren  Köpfe  0,2  mm 
kaum  ftberschieiten,  im  ersten  Augenblick  an  ein  Sphindvina^  von 


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90 


welcher  jedoch  der  last  gänzliche  Mangel  eines  Gehäuses  die  vor- 
liegende Flechte  leicht  trennt.  Andererseits  ist  durch  die  fast  durcb- 
scheinendea  Fniehtstieleben  eine  nabe  YerwaadBcliaft  mit  CuUewm 
pusiolum  Ach.  angezeigt,  welches  aber  durch  seine  schlanke  Stiel- 
bildung, grössere  Ktfpfchen^  schmälere  Sporen  und  den  Standort 
abweicht.  Das  vorliegende  Material  ist  zwar  ein  sehr  geringes,  aber 
die  Charaktere  sind  so  gnte,  dass  icb  mit  Vei^gnSgen  die  Gelegenheit 
benutze  an  diese  interessante  Form  den  Namen  eines  um  die  Er- 
forschnng  Westprensseos  so  hochverdienten  Mannes  za  knflpfen. 

B.  Stein. 

Calidum  cidtpersum  Pern.    Ribuosee  an  Bäumen. 

—  saUdnum  Tcrs.    Fritzei  Kbr.  et  8t.    Ribnoseo  an  Bäumen. 
('yphellum  phaforophalum  Turn.  ß.  arinilare  \Vl)g.  Althfittc 

—  inchiale  Ach.  n.  rtneiruni  Pers.    Biilowslioido  an  Bäumen. 

f  IMhoicea  viriihila  Sehr.  /'.  (hsperxd.    Von   der  Normairorm   durch  die  last 
rchlcndc,   und  durch   z<'rstrcutc  Körnchen   angodouloto  Kruste  ab- 
weichend.   MonUssek-See  auf  (Jncissgoschieben. 
Verrucaria  murulü  Ach.    Jobannisberg  an  Kalkgettchieben. 

t  Mierothelia  atomaria  Ach.   Bülowslieido  an  Bäumen. 

f  Aeroeordia  tena  Kbr.   Altb&tte  an  Blliimen. 

f  Arthoptfrenia  globularia  Kbr.   Zabiak  an  Bäumen. 

—  Penoami  Mass.   Gr.  Ploohotsohin  an  Bäomen. 
Pharndia  congetta  Kbr.   Auf  Lteanom  tubfunca  häufig. 


<^4-  :- 


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91. 


Die  Flora  des  Elbinger  Kreises 

von 

HMpUatanr  ia  Elttiag. 


LI  er  Elbinger  Kreis,  jetzt  in  StaHt-  und  Landkreis  zerlegt,  hat  ungefähr 
die  Form  eines  QnatiHtrs.  Er  lir^^t  zwischcti  3(5°  47'  und  37°  19'  rtHtl.  Länge 
und  zwischen  f)4"  fV  und  54'*  21'  n^>rdl.  lirritr.  In  t^cine  Nord^oite  schneidet 
lief  eine  Bucht  do3  friRchen  Hafles  »mu;  im  Ontrn  wird  er  von  den  Kreisen 
Brauneberg  und  Pr.  Holland,  im  »Siiden  von  tleu  KrclHcn  l*r.  Holland  und 
Marienburg,  im  Westen  von  den  Kreisen  Marienburg  und  Danzig  begrenzt.  Er 
amfaest  einen  Flftchenrauni  von  1S,96  G-Moilen,  wovon  2,71  □•Meilen  auf  dM 
Haff  treffen.  Unter  den  weBtpreussiBchen  Kreisen  hat  nar  der  Kreis  Stahm 
einen  noch  geringeren  Flächeninhalt;  dies  wfirde  jedoch  auch  nicht  der  Fall 
sein,  wenn  das  zn  Elbing  gehörige  Planum  des  Haffes  in  Abrechnung  kttme. 

In  lloristischer  Beziehung  zerftllt  der  Elbinger  Kreis  in  zwei  sehr  ron  ein- 
ander verpchiedene  fJebiete,  die  Elbinger  Höhe  und  die  Niederung.  Das  Hoch- 
land  im  östlichen  und  nordöstlichen  Theile  des  Kreises  erhebt  sich  in  seinen 
höchsten  Punkten,  dem  Butterberge  bei  Trnnz  und  dem  Haterberge  bei  Behrends- 
liagen  10^  Meter  n\ior  den  Meeresspietrcl :  dagegen  hat  die  Niederung  nur  auf 
der  (ieest  zwischen  Neulifirnnd  ^^öskenberg  eine  gcrincTf'  Erhehunir  von  11  Metern. 

1)38  r'-iliiiiger  Horldaiid  wird  von  zahlrcit  hcn.  moistens  sehr  schroffen 
Schincliteii  durchschuitteii.  die  grosstcMillicils  im  Westen  nach  dem  Hafle  und 
in  südliclier  Kichtung  nach  rler  Niederung  ausiDÜiiden ;  nui-  wenige,  wie  die  bei 
Conradswalde,  ßirkau  und  Teckenort,  streichen  nach  Nordosten  dem  Flachlande 
des  Ermlandes  zu.  Die  nach  der  Niederung  und  dem  Haffe  zu  gelegenen  Ab- 
dachungen des  Hochlandes  sind  zum  gi-ossen  Theile  mit  gehegten  Wäld«m  be- 
deckt, welche  sich  im  Vereine  mit  den  Schluchten  in  botanischer  Beziehung 
äusserst  ergiebig  erweisen.  Sie  bergen  in  ihrem  Schosse  manche  Ar  unsere  • 
P^vins  eellene  Pflanzen,  wie  PetadU»  albu»,  Lappa  nemorü»a,  C^fpripeduim 
Caleeoltu,  Gcufea  spathaeea,  AlHvm  urnmim,  Elymtu  europaem,  Hieracium 
n/mOffum  Lf  Glyceria  mfmoralix,  Feslura  si/rafira,  Bromus  rtsjirr.  Cardamin« 
hirmta  a  multi'cauNs  und  fi  «ihaticaf  (Wastium  glomeraivm  und  brackypetalvm^ 

Valeriana  polygama,  Veromea  montana,  Rubus  pyramidalis  und  Silmaeui,  Dentaria 

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biilbijent,  Luzula  angustifolia,  Botri/chium  Mairicartae  Bpr.,  Leptotrichum  homo- 
utalluni,  Thamnium  alopecurum,  Blf/ffta  Lyellii,  Vdlia  calycina,  Boletus floccopus  u.  a. 

Weniger  pflanzenreich  sind  die  im  Osten  des  Hochlandes  befindlichen, 
loeistens  sn  Bauerndörfern  gehörigen  kleinoron  Waldungen,  da  sie  ftst  durch- 
gftDgig  beweidet  werden.  Der  vorherrechende  Waldbanm  ist  Im  sfidKchen, 
westUohen  und  stellenwdBe  auch  im  östlichen  Tbeile  der  Hohe  Fagu»  dhaUea 
Jn  den  nördlichen  Waldschinchten  tritt  recht  hänfig  Picea  eaxeUa  anf  ond  bildet 
xnweilen  sogar  anf  Ideine  Strecken  den  Hanptbestand;  sonst  sind  Pinu9  ul- 
restrix  und  Caiynnwt  Beluim  die  dominircnden  Hölzer. 

Das  Ufer  des  frischen  Haflfes  von  Tolltemit  bis  Wieck  bietet  ein  kleines 
Abbild  der  Flora  der  frischen  Nehrung  dar;  es  wachsen  dort:  Honckenya 
peplotfirs,  Cfiklh'  nian'fima,  Eh/mvit  arenariu»  und  andere  Strandpflanzen,  deren 
.^amen  waluschpinlicli  (hucli  Wind  imd  Wellen  von  der  Nehrung  herüber 
getragen  werden,  in  dem  immer  noch  etwa»  Bal7>ha1tigen  Boden  haben  sie  festen 
Püsa  gefasst  und  sind  mit  der  Zeit  lieimisch  gewonieii. 

Unergiebig  sind  die  wenigen  kleinen  Seen  des  Hochlandes,  da  sie  kein 
Sphaynetum  besitzen.  Die  Bezeichnung  „See"  ist  überhaupt  für  sie  nicht  zu- 
treffend }  sie  sind  ebeu  nur  Sammelteiche  fftr  tiefer  gelegene  Mfihlen  und  wandeln 
sich  im  Hodisommer,  wenn  ihr  Wasser  verbraucht  ist,  meistens  in  Wiesen  und 
Sümpfe  nm.  An  den  bei  Sakan  nnd  Behrendshagen  befindlichen  wachst  in 
Menge  Juneu»  ßUfwmU,  sonst  bieten  sie  wie  die  andern  wenig  botanisch 
Widitiges  dar. 

Dagegen  weisen  die  grossen  noch  nicht  entwasserten  TorfbrQehe  von  Haselan, 
Maibaum,  Schönmoor,  Gr.  nnd  Kl.  Stoboy  eine  recht  mannigfaltige  Flora  aot 
Ausser  Ledum,  Andromeda  nnd  Fr/rri  »i t/m- Arten  wachsen  \aet\  Sparganium 

mintmuyn,  Utricvfarta  vvlgaHs  und  minor,  Juncm  oIpinu9  und  squarrosus.  Salix 
Hif/ricatiii.  Runvncitlwi  Lnuiua,  (Jai'C.r  filiformis,  paradoxa,  terefiv»cutn ,  Lüsfera 
rwdata  und  Cora/Iorrlii^n  iiinofa.  Aus  dei*  Gattung  l^ro«^a  kommt  auv  rotun- 
difolin.  diese  jedoch  ülierall  linufig  vor. 

Die  W^iesen  der  Höhe  sind  meistens  torfhaltig,  reich  au  (]i/peraee«»  nnd 
.schlechten  Futtergräsom,  wie  Aim  mespitosa,  Molinia  coerulea  und  Agrostu  vul~ 
(jaris.  Fast  auf  jeder  einzigen  tritt  Orehis  maculata  auf,  oft  in  erstaunlicher 
Menge.  Orchia  ineamafa  wachst  sehr  serstrent,  Orehü  laH/oUa  nnd  Moria  rind 
selten.  Nur  auf  einer  Wiese  bei  SchOnmoor  wachst  TVoüiue  europaius. 

Characteristisch  Ahr  die  Feldraine  und  Wegränder  der  Dörfer  Banmgart, 
Behberg,  Trunz  und  Maibaum  ist  das  häufige  Auftreten  von  Ceniauna  autitiaca. 
Nach  Norden  bin  reidbt  die  lernte  bis  su  den  lichten  Schonungen  der  Behbeige 
und  bis  Dfinhdfen.  Ihre  Südgrenze  ist  bei  dem  Dorfe  Damcrau,  wo  sie  am 
Forsthanse  noch  ziemlich  häufig  vorkommt.  Sowohl  bei  £lbing|  als  auoh  bei 
Tolkemit  ist  sie  noch  nicht  bemerkt  worden. 

Die  wichtigsten  Agriculturgewaclise  der  Höhe  sind  Roggen  und  Hafer.  Sehr 

selten  fand  ich  Luzerne,  Serradella  und  Luj)ine  angesäet;  dagegen  wird  in  fnpt 

»Uen  Höhedörfern,  wenn  auch  in  beschränktem  Maasse,  Flachsbau  getriebon.  Der 

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Boden  ist  mit  Augsnabme  einiger  Strecken  bei  Lürchwalde,  Tolkemit  und  Con- 
radswalde  an  und  für  sith  nicht  steril,  aber  we^en  der  erheblichen  Seehöhe  und 
des  nasshaltigen  Unterfj^rundes  auch  nicht  besonders  fruchtbar.  Er  wird  vom 
Lauduiaiin  als  „kaltgriindig"  bezeichnet.  Die  Ernten  finden  8  bis  14  Tage 
später  als»  in  der  nächsten  Umgebung  Elbings  statt. 

In  den  Dörfern  Alaibaum  und  Königshagcu  fand  ich  Chrymnthemvm  seyetum  als 
Ittstige»  Unkraat  vater  dem  Oetrdde.  An  eiaigin  Stellen  war  das  Sommergetreide 
durch  die  Pflanie  fiut  voUstindig  verdrängt.  In  Mailiaam  iat  dieselbe  anter  den 
Naaien  y^Oilke"  bekannt  nad  gefUrcbtet.  Sie  soll,  wie  mir  der  Lehrer  dee  Ortes, 
Herr  Leas,  mittheüte,  vor  Jahren  dnreh  einoi  Besitier  mit  Saatgetreide  einge- 
schleppt sein  and  hat  seitdem  noch  nicht  an^gerottet  werden  können.  Sonst 
kommt  sie  im  Gebiete  nnr  sehr  vereinzelt  vor.  Ein  sehr  va*breitetes  Unkraut 
ist  Raphatiistrum  Lamptana;  erst  nach  Süden  sn  verliert  es  sich  allmfthlich, 
am  in  der  Niederung  seinem  Vetter  iSinupt«  arr&nms  Platz  zu  machen. 

Die  hauptsächlichsten  Ruderalgewächsc  der  Höhe  sind:  Malva  neylecta  und 
rotUTidifolia,  Galeopsis  pubcarenx,  Avthi'wiK  (  ottila,  Sini/mbriu m  officinale,  Lappa 
majoi',  vihio-r  und  to»initots<i,  Ihillofa  niyro,  Vrtint  dinicii  und  vrenx,  Art/ientisia 
milyarix,  Lhenopodiuvi  ulbum,  Polt/yonum  Idjiottfi'/nnii,  iVi-siraria  und  un'n/larr. 
Etwas  wenigL'i-  häufig  sieht  man:  Ihiliconu  rit/yam^,  Sii<i/nibriiini  Sophia,  Hyas- 
cyamus  niyer,  Leotiurutf  CarJiuca,  (Jhenopodittm  urhicum  und  ziemlich  selten: 
Verbma  o/ßcinalü.  —  Bei  Tolkemit  fand  ich  auf  Schutt  Xanthium  tirumarium 
und  Smapis  alba,  am  Hafen:  Diplafaai»  tenvi/oiia  und  murali».  Recht  nuuinig- 
Ikltig  ist  die  Raderalilora  der  Stadt  Blbing.  An  Zttunen  und  Rinnsteinen  der 
Vorstädte,  auf  Schntt  und  Grasplätzen  finden  sieh  zerstreut  und  zum  Theil 
unbeständig:  Dtplotatei»  ttmri/olia,  Lepidium  ruderaUt  Silj^m  marianvm,  Malva 
erupa  and  mauHHana,  Raeda  htiea,  Geram'um  molle  und  diwctttmj  Nepeta  Ca* 
iofia,  Arutolcehia  Cfernnftfi»,  EJIxs/iohia  Patrini,  Slururdiu  arrensii«,  Amaranitit 
retroßexus,  Chenopodium  Bonus  Henricuit,  Stttiria  rerticillaftt  und  Pholaris  canO' 
rtenstM,  Sehr  häufig  sind:  Alalva  rotundi/oliu  und  neylecta,  Lamium  album, 
Galeopti» puhetcenBf  ChaenyphyVum  fewulvm,  Ffsfuca  tli-^fiuis,  Sät/Ina  jiriu-umhens, 
Albersia  BUtum,  Polyyvnvm  mite,  ( '/wunpui/itnn  yhtin  inn  und  nil>nnu.  Iii  den 
Obst-  und  (Jrasgärteu  der  \'t»rfitaii(('  IiIüIu-h  im  Friililiiii_a'  in  Menge  (iaiduflui.-i 
nivalis,  (joyea  lufra  und  minima,  (htiit/iii'/clinx  niiUin'<,  J'tt/ijia  fii/vi'.s(ris  und  als 
letzte  Zeugen  Iriihoier  Bewaldung:  ('orydalit  xolida  und  intei-media,  auch  hier 
und  du  noch  spärlich  Anemone  nemorosa  und  rauuneulaiJe». 

Wendet  der  Botaniker  seine  Anfmerksamkeit  der  Elbinger  Niederung  zu, 
so  wird  dieselbe  bei  weitem  am  meisten  durch  die  Dämme  und  Aussenddche 
der  Nogat  und  die  an  der  M&ndung  des  Stromes  befindlichen  Straachkämpen 
gefeaaelt  werden.  Nicht  wenige,  weiter  im  Osten  und  Süden  heimische  Pflanzen 
wie  Rumtx  uaraineuM,  Tithymalus  lucidut,  Xanthium  italkum  a.  a.  sind  mit  den 
Wassern  des  Stromes  abwärts  geftihrt  worden  und  haben  sich  hier  acelimatisirt. 
Drei  Pflanzen  fallen  wegen  ihres  häufigen  Vorkommens  an  den  Ufern  der  Nogat 
dem  Botaniker  sofort  auf,  es  sind  dies:  Aehiliea  cartilaginea,  Veronica  l(mgifolia 


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und  Xanthiuiii  ifaltcuin.  fjetzterers  erlantrt  Ixm  dem  DoiTo  Eiiilai^e  seine  groaste 
IHclitigkeit  und  wird  hier  den  Niot<8iiiii'/«'rii  des  DanmitrraHos  olt  recht  laaitig. 
Seine  >iordgrenze  orreicht  es  jedoch  sclion  an  den  Theilungen  der  Nogat.  Auf 
den  Zeyerschen  Voi'^er-  und  Miuder-Kämpen  kommt  es  nur  noch  selteu  vor, 
auf  den  Stranchkampen  habe  ich  es  gar  niclil  mehr  bemerkt.  Die  beiden  anderen 
Fflanscn  wandern  dagegen  bis  in  „den  Busch",  an  die  Mftndnngen  der  Nogat  bin* 
aus  und  wachsen  dort  in  solcher  Ueppigkeit,  dass  die  blauen  Aehren  der  Verth- 
nira  nnd  die  Tmgdolden  der  AeltiUea  im  Vereine  mit  Seneeio  paludont*  und 
$ttraeeitifu$  das  dichte  hohe  Weidengebüscb  oft  überragen.  An  den  Dämmen 
der  Nogat  wachsen  sons»  noch  häufig:  Eryngivm  plonwm^  Lappula  Myoioiü, 
Seneeio  visconus,  Verbaacvm  pfilomoides,  mehr  vereinzelt:  Salsola  Kali,  Reseda 
Luteola,  Atripleu-  uifens  und  Ononi«  apinasa.  In  den  Aussendeichen  .sind  reichlich 
Petasile«  tumeittom«,  PoieniiUa  siipivti,  Idmoiella  aquattcOf  M«Uockari9  aciculari«, 
Rumejr  ]>nluHtc^r  ui.d  vtarifimv^YOthainlfu.  zerstreut  hingegen:  A^nmonia  odoruta, 
mifene  t<ifari<a,  'riidliclnuti  ffarin)i,  Mi'/if/ia  sifrrsfn's,  Runit.r  nrrariirus^  Tithjf^ 
malus  lucidum,  Ci/iwrus  jusctm,  CalumagrostiH  liforea  und  Rnme.c  pratentti». 

An  den  Ufern  des  Ell»ingflu88es  koninion  Ar</iari(felira  offiriiinlis,  ArhUlea 
C(trf  ihn/i /!('<(,  Sf/it'cio  «(u  acenivu  s  und  j>a/uJo.siis.  Unrhiirni  a  sirlrift,  J'nli  titiUa  supina 
uud  AmaruntuH  rdiojie.rvx  —  die  (hei  h'tzleren  jedoch  selten  —  vor. 

Hie  ülu'igen  Oewässei-  der  NieiU-rung  W(  isen  im  fianzen  wenig  Interessanteji 
Muf.  I>(M  veisuui])l'to  (>stwuik(d  th^s  Irischen  HalT<>s.  fioi'  I)iriiisensee  und  die 
zahlrei»  lifii  stagniicuden  I^aehen  sind  grcisslenilieiis  vom  Grun<U'  Iiis  zui-  Olier- 
fliiche  von  KUnlxt  ra/mihiisis  (hnchwucheit.  weli'he  zartere  Was.-iMpllanzen  tast 
gar  nicht  mehr  aulkonmien  iasst.  Auch  werden  diesell)en  —  namentlich  in  den 
Gräben  —  durch  das  häufige  „Krauten**,  welches  in  Folge  des  Aultretens  der 
Elodia  nöthig  geworden  ist,  sehr  geschädigt.  Nnr  robustere  Gewächse,  wie: 
Sagiitaria,  ßviomus,  StraHofeSf  Boftonia,  Cievta,  Sium,  Omantht,  Nvphar, 
Nymphaea,  H^droehofü,  Phragimte8f  T^ha  latifolia  und  angvstifolia,  Seirptu 
tacvsiri»,  Batraehium  divarieatum,  Ceratophyllum  demenuiHf  Myriophyllvm 
»picatutn  und  gemeine  Potamogetonarten  behanplon  ihr  altes  Recht  Seltener 
sind  scilon :  Ranwneulus  Lingua,  Stmekm  paittsta^,  Sctfpvs  Tabemaemonfani  ond 
l^simachin  thyrsißora.  In  der  Fiscbau  wächst  noch  immer  reichlich  am  alten, 
vom  Polizei-Director  v.  Selser  Mi^efundenen  Standorte  —  alter  anch  eben  nur 
hier  —  Salvinia  nat4xns. 

Als  Waldungen  der  Niederung  sind  die  König!.  Sti-nuclikämpen  im  Nogatp 
delta  zu  betrachten.  Ausser  ihnen  kommen  nnr  noch  einige  mit  liMitem  Weiden- 
und  Erlengebösch  bewachsene  Flachen  am  Drauscnsee  bei  Strecktuss  und  ein 
kleiner  Erlonliochwald  Im  !  NoLMlan  vor.  Die  merkenswerthesten  Pflanzen  der 
Strauclikampeti  sind  ausser  den  schon  Irrdiei-  genannlen:  CurulKtlvit  harcifer, 
Hinne.r  ptafi^iiniii,  Arr/iani/i  lint  oj  firiiKiU-s,  Kpipoclis  hilifoHa^  Allivm  acorodo- 
}n  u"Viv,  Mentha  si/resfri.s,  Dipsacva  silveslei',  Lathyrua  palusteTf  ^Solanum  Dulcw 
nullit  und  Eijuiaetum  hietnule. 

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Auf  Hunipfitren  Wii'pcn  am  Drausensee  kommen  nehr  häufig  ('akimmfroHiis 
lanceolatu  und  myh-du,  L<it/iifni>i  palitf<t(i-  und  Pol iclm m  Theltipteris  vur. 
Die  Wiesen  am  Elbingfluss  sind  reidi  an  Seneciu  erruiicv«.  Eiue  der  geuieiuateu 
Wieseopfianzf u  diT  NiedLi  uug  ist  Euphraaia  Odoniites.  ^ 

Auf  dem  Königlichen  Torfbrache  wachsen  Drowra  roUtndifoUa  uud  Ccmx 
Otääri  in  ÜDiahl,  selten  Poienülla  nom^ca. 

IKe  Aecker  der  Niederung  sind  fast  durchgängig  in  so  gntem  Colturzustande, 
daae  sie  nur  wenig  Unkrftnter  aufkommen  lassen;  das  gemeinste  derselben  ist 
Sinafü  anenm.  Das  Sandland  der  Geest  ist  im  Allgemeinen  den  Sandäckem 
der  Hohe  analog. 

In  den  Dörfern  sah  ich  au  Hofen  und  Zäunen  &bcrall  häufig:  Malva 
rotundtfoHo,  Jjyeoptt»  europaetu,  Chenopn.liuiti  olavctim  und  rubrum,  AUi'plex 
patvhm  und  hmlainm,  Polygonwn  mite  und  JJifiiropipei',  seltener:  Cheticpodium 
/ii/hridum,  Albetsia  lUitum,  Hramca  niffra,  Fe»tvru  dintana  und  nur  an  je  einer 
Stolle:  ('henojtodhim  vrbicuni,  Piiltraria  vulffari»,  Lepidivm  rvdetale,  Xunthium 
strwMirium  und  (luiiivniH  Mart'ubiash'vtn. 

Auf  den  Ti  iften  s'nid  Aritiiemi»  Cotuia,  AJel Hot u»  alt iwimuti  wmi  stolitiivieiae 
ArabiK  otTnoMd  t:enieiii. 

Bei  einem  Gesaiunitblielie  auf  die  Klor.-i  des  ganzen  Kreisen  niuss  es  auf- 
fallen, da8S  einige  in  den  Nachbarkiei.sen  niciit  selten  vorkuniniendu  l'tlauzen, 
wie  Galium  verum,  Genitta  tinctoria,  Ifi/pen'cvm  motttamiitt,  Helianthemum  (Jhamae- 
eüim,  Vervmta  tpieaia,  Radiola  Knoides^  MyoitoH»  ca&tpitdmi,  IJieroehloa  audrahs 
nnd  Affrotti»  eamna  noch  nicht  aufgefunden  worden  sind.  Auch  Verhrneum  thapni' 
/arme,  Serratula  tinctoria,  Hypeneum  hvmifumm,  M$dieago  mmma,  GenHana 
frueiata  nnd  Ptttj^fola  comota  sind  nur  einmal  beobachtet  worden  und  seitdem 
an  den  Standorten  wieder  verschwunden. 

Trotadem  muse  die  Flora  des  Elbinger  Ki-eises  als  eine  recht  reichhaltige 
beieichnet  werden.  Es  sind  mit  Ausschluss  der  Bastarde,  der  Varietäten  und 
verwilderten  Pflanzen  bis  zum  Ende  des  Jähret^  1883  streng  innerhalb  der 
ILreisgrenze  gefunden;  832  Pbanerogamen,  24  Gefässcryptogamen,  171  Laub- 
moose und  34  Lebermoose.  Die  neun  artenreichsten  Plianerogamenfamilien 
sind  folgende:  Comiiositen  (9(»  Allen),  flrüfer  (77),  (Vperaeeen  (46.  darunter 
34  Carices),  PapilitMiaeeen  (41),  ('rueüeren  ('aryo])li\ Uarecu        und  zwar 

15  Silenaceen  und  20  Alsinaceeu),  Rosaceen  (31),  Seioj)linlai  iar((eii  (.'M),  l.abiaten 
(32).  Diese  Familien  enthalten  zusammen  über  die  tlülfte  aller  l'hauerogamcn 
des  Kreise». 

Es  ist  also  hier  auf  einem  kleinen  Flüchenraume  von  ea.  11  [  .Meilen 
dasselbe  Yerhältniss  vorhanden,  welches  in  ganz  Ost-  und  Wesiprcussen,  sowie 
in  den  Floren  von  Pommern,  Mecklenburg  und  Südschweden  stattfindet;  denn 
auch  dort  sind  die  genannten  9  Familien  die  artenreichsten. 

In  der  Flora  des  Elbinger  Kreises  folgen  ferner  dieRanunculaceen  mit  89  Arten, 

Umbellifimi  25,  Polygonaceen  21,  Liliaceen  18,  Orchideen  16,  Boraginaceen  15, 

Salicaoeen  (exci.  Baatavde  und  angepflanste  Speeles)  13,  Juncaceen  18,  Cheno* 

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podiaceen  12,  Geraniacee n  9,  Campanulaceen  9,  Potamien  9,  Rubiaccen  8,  Priniu- 
laceen  8,  Violacoon  7,  Hetulaceeu  6,  Euphorbiaceen  5,  Yalerianaceeu  4, 
Dipsaceen  4,  (ientiaiiaceen  4  u.  s.  \v. 

Die  Kenntnisö  oiner  grobseii  Zalil  von  Staiulart»'!!  selU^ueier  Pflanzen,  nameut- 
Uch  iu  der  nähern  Umgebung  Elbings,  verdanke  ich  meinem  Terehrten  Freund«* 
8U«iibei  der  seit  40  Jahren  im  Kreise  vielfach  botanisirt  hat  Ausser  ihm 
haben  rar  £rforschiiiig  der  Flora  des  Kreises  beigeti>agen:  die  Herren  Gebilider 
von  KlinggrÜTi  Professor  0r.  Bob.  Caspary,  Sanio,  TOchtor-Schol-Direetor 
Dr.  Schmidt,  Conreetor  F.  Seydler,  Erspriester  Hohendorf;  Pfarrer  Kfthler, 
Apotheker  Jansen,  Oberlehrer  Dr.  Nicolai,  Polixei-Director  t.  Selser,  Kirstein, 
Bttjack»  Hlkbener  und  Rademacker. 

nie  Ergebnisse  der  Forschungen  dieser  Herren  habe  ich  bei  der  Zusammen- 
stellung der  systematischen  Ucbersiclit  am  Schiasse  des  Berichtes  mit  benutzt. 

Bei  der  im  Jahre  1883  im  Auftrage  des  westpreussischen  botanisch- 
zoologischen Vereins  von  mir  unternonnnenen  Bereisung  des  Kreises  fand  ich 
neu  lur  den.selV)en:  48  Pljanoiof^anien  (iiicl.  Ba^lanie),  2  GefUsskryptoganieii 
und  11  Laulunooso.  Die  Conti  olc  der  Moose  hat  Herr  Dr.  v.  Klinggröff,  die 
einer  Anzahl  ki  itisciier  Phan.  i  (i<ianien  Herr  Prolesr-or  Dr.  Caspary  gütigst  über- 
nommen; die  Gattung  Rubna  (  nutrolirte  Herr  Dr.  FiK'ke  iu  Bremen.  Für  die 
Bemühungen  sage  ich  den  Herren  an  dicker  Stelle  meinen  verbindlicbsteu  Dank. 

In  Nachstehendem  mOge  nan  ein  Berieht  Aber  die  von  mir  im  Jahre  1883 
ausgeführten  botanischen  Excnrsionen  folgen: 

Am  2.  Mai.  Wald  von  Or.  Wesseto,  Vogelsanger  Wald,  Stagnitten, 
Dambitzen.  —  In  der  Hommelschlncht  am  Eisenhammer:  SaHa  aewmnata,  Cory- 
ätdi»  »oNda,  intermedio  und  cava,  Htpatiea  trüoha,  Pulmonaria,  ofßeinalii,  Viola 
mirabUiif  Asannn  europaevm.  fMthraea  Squaman'a,  Mirninalis  perennü.  In 
Sfkmpfen  des  Waldes  von  Gr.  Wessehi:  Riicui  ßnitunn.  Im  Vogelsai^^  Wald, 
nahe  am  Belvedere:  Lt/copodium  coniplanatum  b)  ChamaecypariaMU,  Pogonatum 
oloiiles,  FUnldens  taj-ifolivH.  Zwischen  dem  Belvedere  und  der  Wilhelmshöhe 
münden  drei  enge,  wildverwaohseno  Querschluchten,  welche  bei  Stagnitten  und 
Kl,  Stoboy  ihren  Anfang  nehmen,  iu  die  Hauptschlucht  des  Vogelsanger  Waldes. 

siuilicliste  derselben,  den  Botanikein  Klbings  unter  dem  Namen  „Pctasitett- 
Schlucht'"  bekannt,  stieg  ich  aufwärts  und  fand:  Lycopoiiium  ISelayo,  Botrychium 
Mairieanae,  Polypodiutn  vulgare,  Bryum  romim,  Eurhynchium  tiriatum,  Hypnum 
eritta  eatirtnHtf  Mmum  undulatum,  Bartramiap<nnifornii»,  Plagioehila  atpUmoidM, 
Pdatita  aUmt,  Daphn*  Mtzareum,  Corydalia  eava,  Bepatica  trikhü  und  ItOfpti 
nmoroia  On  voijllhrigen  Exemplaren).  Am  Seeteioh  zwischen  Stagnitten  und 
Dambitsen:  Sali»  einena,  Cofrta,  purptarea,  amita  und  pmtandra.  Bei  Dam> 
bitsen:  Afitntm  punetaUm,  aupidatvm,  undulatum,  MmaUahedwn  tmietMm, 
Anomodon  aftenuatus,  Bartramia  it^fpkyUo,  BraekytkeeiMn  MUdsamm  and 
Sali»  aeumtnata  Koch  <f 

Am  5.  Mai.    Lärchwalde,  Geysmorode,  Kl.  Wogenapp,  Gr,  Röbern.  — 

Bei  Fricks-Ziegelei  (zu  Lärchwalde  gehörig):  Poteatilla  cinerea,  Pulaatillaprateame, 

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Berberig  vulfforU,  Arabis  arenotsa,  Tifhifmahs  ^}jpaHxftlaH,  Corydali»  intermedia, 
Veromea  vema  und  triphiiH-^^  Bei  Geysmerode:  6'<///.r  Caprea ,  cinerea  and 
purpurea.  In  der  mit  Hochwald  vou  Fagm  silvatica  licstandencn  Schlucht  am 
BöhnkenharliH:  ('on/tUilix  mra  (untrtMnoin  hlUifi«;),  iiiiinueilia,  Vernnira  nnniftDui. 
Lhut/ft  motttiina  und  Hcpatira  iiiiidni.  Auf  Lolmiä(k<Mii  l>fi  KI.  \Vo«;oiiaj)p: 
Verontra  opara,  Lainniin  uiiii>li  .niaule.  An  der  WopeiiM]»}»*'!'  /it  ucjci:  I\'f(ixitt'K 
ujßi-iiialia  und  tomentOKUs.  An  den  waldigen  Aldiän^en  zwiM  lu  n  (ir.  liolieni  und 
Oehuikenliüi :  Potiia  intermetUu,  Cwydulis  intermedia,  i  limiH  eßuna,  ino/iiana, 
ctm^pttiri»  und  ß.  mherota,  Adomi  MoschatelHna,  Anemone  nemorom  und  rauun- 
euMdet,  Gapea  lutea  ond  minima,  (       <  7  /' Ntwm  aliemifolivm. 

Am  21.  Mai.  Weingrnndforst,  Wittenfelde,  Vogelsang,  Waldschlucht  bei 
Dameran,  Oehlmfihle,  Gr.  Wesseln  Strauchmfible,  PulTorgrond.  —  Bei  Wein- 
garten an  Bainen  und  im  Park:  Omithogalvm  nutane,  Tulipa  silreetri»,  Gagea 
pratenme  nnd  Corydali»  intermedia.  Auf  Aeckern  zwischen  Weingarten  und 
Woingrundfoist :  SteiKtp/trapnia  Thaliamnn.  Auf  he  min  arremin,  Ercphila  rema, 
Veronica  hederifolia  und  friphtfllo«.  An  dem  boBcliigen  Ahlianpe  zwischen 
Weiugrundforst  un<l  Panihitzen:  Ajuga  penevenei»,  Cerastiuni  biachypeialttm  und 
semiderandruw ,  Valeria nella  oliforia,  AJi/OMofix  hixpida,  Ca re,r  pal fexretm  un^  rema, 
Frai)aria  rtxra.  elatiiu-  und  </nnidijlora.  Durcli  da.«  Sciml'ertha!  nach  Vogelsaiig. 
Im  (Jeliii.^ch  am  'rhuiidii'i :  Mi/osofix  silrafiru  u\\\  weissen  Hliithen.  Am  IJaclie 
Zwisch»'ii  Vdgelsiin^  und  Wittenlclih':  Stili.r  aiiii/i/i/iiinni,  a.  lii'-i  •  /nr  (f^^  fniiiilix. 
riinntali/i  und  purpurea.  Im  V OgcKsanger  Walde:  UIihuh  monfana,  l'irux  mahiH^ 
Corydalie  eoUda  und  intermedia,  Adoxa  Mlteehttt^titutf  A»perttla  odorata,  tareo' 
digitaia  und  numtana.  Im  Walde  von  Gr.  Wesseln:  Gaya  xpaihaeea,  Viola 
tilvettnMf  Siv%nMmaf  sowie  den  Bastard  zwischen  beiden  und  Fctgonatvm  nanvm. 
In  d«r  Hauptschlueht  bei  Damemn:  Prunut  avium  und  Padve,  Ulmue  montana, 
Daphtte  Mezereum^  Corydalie  tolida,  intermedia  und  rava,  Paria  qvadri/oNwi, 
Rammeulne  eaeeubieu»,  Lathyrue  vemue,  Viola  mirabilie,  Merewrialie  perenni», 
Aetaea  spicata,  Pleuroepermum  atisiriacum,  Cypripedium  CalceoluK,  ('limacium 
dendroideM,  Stellaria  nemcnon.  Im  Hommeltbale  bei  „Oehnülde":  Vicia  lathy^ 
roidee,  Melica  nutam,  Latlnjrux  monfanue  und  rernu»,  Aetaea  epicata,  Lappa 
neinorosa  (vorjahrig).  Hanuneulux  lamnjinoHu«,  l.nnlrera  Xi/foxteum,  Poli/c/onotum 
muliflorum.  Zwischen  ()eldniiihie  und  (Jr.  Wesseln:  l'ofetitilla  einerea,  (  erantium 
arrenxe,  Tithipuahm  Emtla,  Lathifrux  moittani'ii,  Tuhpa  xil nsf ri<.  .An  der  Strauch- 
uiühle:  (  wt/dalis  iiitennedia,  l'u/monaria  of  /iriital<t'<.  i'linux  eatujn  ri.s.  im  l'ulver- 
grund:  iUirbaraea  vulgaris,  AJyoauti«  tsparsijloruy  Vicia  lathyruides  und  Aly»9um 
calycinuiH. 

Am  26.  Mai.  Btfhmischgut,  Preuschmark,  Meislatein.  Ich  reiste  mit  Fuhr- 
wevk  bia  sum  sogenannten  „Kupferstrauch",  einer  Wassermfihle  bei  Böbmischgut; 
hier  stieg  ich  ab,  um  die  Schlucht  zwischen  Böhmischgut  und  Preuschmark  au 
durchsuchen.  Dieselbe  ist  grOsstentheils  mit  Gebüsch,  stellenweise  mit  Hochwald 
von  Pimu  nlveetrie,  Carpinue  Betuhe,  Quereu»  Robur  und  Betula  alba  bewachsen. 
Nach  Preuschmark  hin  werden  ihre  Seitenwände  sehr  schroff  und  abschfissig  und 


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lapPcn  oft  deutlich  die  AI-  und  Diluvialscliiclitungen  erkennen.  In  der  Schlucht 
fand  ich:  B^hc»  nigrvm  und  i-uhrvm,  Daplme  Mizemn»,  Melnndrifum  rubrum, 
Mespihi'<  mr'iiofiijva,  Lonicera  Xiilofiixnti ,  Awrxiin  etiropanim,  (  ort/dalix  covn, 
Hi'paiira  iriloJxi^  Carda mi iw  uniara  utid  ß.  hirfa,  Kquineium  lelmuUja,  Ambhf- 
!<ieiiitim  Korhii,  IharJujihiiium  popiileiini,  ('(rriuis  sanpuinca,  Jierliaix  ruhjaris, 
p}'u/tux  arium,  Mi/Ofotis  silratica,  (  ouvullurid  niajaliü,  Ervttm  cuhsubicv m.  Viola 
canina,  Gnaphalium  dioicum.  Auf  Acckern  zwischen  Böhmischgut  und  Preusch- 
mark:  SeUrantktui  ptmnm»,  Smeeh  vemaU»,  In  einem  kleinen  Btiielie  nun 
ersten  Mal  im  Kreiae:  CVtrer  ttrieta.  Von  Piensebmark  ging  ick  nack  den  Kataen» 
bergen  bei  Meialatein,  einem  bewaldeten  Hftgelland,  von  dessen  Kuppen  man 
herrlicbe  Anssickten  anf  die  Dransenniedernng  kat.  CarpimiM  Betuhit  nnd  Pinm9 
nhetlri»  sind  die  TorkenrBckenden  Holser.  —  Im  Walde:  Carex  meetonm, 
Pol^onaium  cffictnaU,  Carae  numtana,  IVunw  Padus,  Rihe»  rubrum,  Fto/a 
palusln'K  In  einem  Graben  bei  Mdslatein:  Eriaphanm  pol^aeb^um,  Ton 
Qüldenboden  per  Bahn  nach  Elhiiig  zurück. 

Arn  28.  Mai  fuhr  ich  in  Begleitung  Straubea  mit  dem  Tolkemitor  Omnibus 
nach  dem  HirBcbkruge  bei  Dörbeck.  Wir  durchwanderten  den  Dörbecker  Wald. 
Kggertswfij<ten  und  die  Schönwalder  For.^t  am  Geizhalse*).  Im  Dörbecker  Walde 
ist  PinuH  silrenina  vorhorrschond ;  stellenweise  konuDcu  Picea  e.rrelsn  und  Laub- 
hdlzer  vor.  Ausserdem:  Sttrof/iantnus  scoparius.  ^^rorzoncra  hnwiliK^  Ltirapodiutn 
SelaffO,  Vio/d  raiiintiy  puhtsfris,  ftifvexfris  und  Rivi »iaria ,  Ra/n/nn/his  (ivriroinui- 
und  Luzula  a/igusti/a/ia  —  Eggertswüsten  ist  ein  stadti.scluM'  Wald  von  «remischteni 
Bestände.  Vatpiuus  IUIuIuh  ist  dominirend,  Picea  iwcelm  ango|tllanzt.  im 
Walde:  l'aleriana  polygamu,  Gagca  spathaceuy  Galium  aristatvni,  Cardamine 
amara,  Acomlum  varugatum  und  Lumla  angvitifolia^  An  einem  Orabenrand: 
IHeuridium  altemifolivm.  —  In  der  Sckönwalder  Forst  dominirt  Fagttt  »haiica. 
In  einem  kleinen  Torfl>rucke  im  Walde  wacksen:  Betvia  puhaeens,  fhtngula 
Alnuif  Vaecinium  vliffinomm,  Eriopharum  ifoffinatum  nnd  Ledum  paUutre,  In 
dem  mit  Hookwald  bestandenen  Hommeltfaale  oberhalb  des  Geiihalses:  ThaUeinim 
aquiUgifoUvm,  Corydalis  cava  nnd  intermeditt,  Aeamtwm  wuitgahm,  Oalium 
Qri>ifatvm,  Paris  quadrifoHun,  Meremrialis  perenms,  Actaea  tpieoto,  I^egcptmi 
polt^odioide^  und  Dryopterü,  O^oftei^ta  fragilü.  An  BAnmoi:  Leueodam 
ttiuroides  und  Hypnum  cupresfti forme  y.  ßlifar^me. 

Am  30.  Mai  über  Pangritz-Colonie  und  Lärchwalde  nach  Geismerode, 
um  dort  2  Torfbrüche  zu  untersuchen;  über  Gr.  Röbcrn  und  Englisch  Brunnen 
nach  Kllüng  zurück.  In  Pangritz-Colonie:  Af^juruf/o  prorumbens.  An  der 
..Hoppcnbak":  Ilelencharis  vmcflvmis.  Im  „Fichtenwald''  bei  Lärchwalde,  einem 
kleinen  KiefernhochwaldmitLaubunterholz:  lirrin  aqiiHina,Majanthrmum  bifolium, 
I  are.e  cricetorum  und  piluli/era,  Viola  arenaria,  Po/t/gonatum  oj/icinalef  Con- 
rallaria  maJaliSf  Gnaphalium  dioicum,  Scorzonera  hvmilis,  Oenotkera  bieimii, 
Bruftus  Rbdui,  Cormu  umffmnea,  V^mmum  Opuhu  und  MtaUüa  pratenmt. 


*)  Bin  SMBBMltoidi  flbr  BtUngtr  WuMmflUMi. 


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Am  Bache  im  Walde:  UeleochariH  unialumh,  PJaair,f}n'cium  nlvaiirum .  Prifum 
pseudotriqut'tiini,  Mnium  lionmm  nnd  Seligen',  Hi/p/mm  cdidliolhnn,  Equheivvi 
prateme.  Im  Bruclic  östlich  vom  Wogo  nach  Geysmorode:  (  a/r.i  riparlu,  xirirfo, 
tjexlcarla ,  t'lonaafa,  caiteHceii)^,  Calla  pa(v8inf>,  liibex  rvhrum.  Das  ßraclifold 
daneben  war  weiss  übersäet  mit  den  lilüthen  von  Cernstium  arrense;  dazwischen: 
Veronica  v^ita,  Teeidalea  nudtcaulie,  Scleranthus  perennis  und  Viola  tricolor 
(grandiflwa).  Im  Brache  westlich  Tom  Salix  pentandra,  Lyeimachia  tkyni- 

fiora,  Hottoma  palugirie,  Ccmaruiti  palugire,  PolytHekum  Thelyptme  and  Viola 
pahtttrie.  An  den  waldigen  Abhängen  südlich  von  Or.  Rttbern:  AlUaria  ofßcinali», 
Geum  rivale,  Möhringia  irinertna,  Lonieera  Xyloifteum,  Viola 
Am  Lnpinenberg  bei  Lärchwalde:  Vicia  lathyroidet,  Carex  ericetorvm,  MyoeoHi 
httpida^  Feetuea  ovina,  Polygonatum  ofßeinale,  Saxifraga  granulafa.  Auf  den 
Wiesen  und  in  Gräbm  am  Fusso  des  Lupinenberges:  Heleocharix  ufnc/Iumis, 
Ra/tuncvlv»  avricomvs,  Care.r  (Jfuflrha,  riparia,  acuta  und  acuiifor/nis  ß.  Kor/ndna. 
Bei  Scbesmershof:  Care.r  pauiculata,  Berula  anguefi/olia,  Aira  jiexuoea.  Zwischen 
Scheemershof  und  Knglischbrunnen:  Care.r  arenaria,  Viola  canina,  Korhria 
n-iitfafa.  Im  Kisteiche  bei  Englischlnninnon :  Pofn»io(/eioii  rrispt/n.  Die  l'Haiize 
hatte  daa  ganze  (»ewässer  fhirchwuchcrt.  Im  KlMiifrfinss :  Uippvris  nilijariii,  t'utlicnd. 

Am  31.  Mai.    Vogelsangcr  Wald,  Wilhelm.^liohc,  Stagiiittcii ,  Damliitzcn, 
Wiitenl'cldo.    In  einem  Bruche  zwisiin-n  dem  Bclvc<lere  und  der  Williclnii^hülie: 
Hypiiv in  jluifans,  Poli/lric/iuni  f/raciit'  und  juiiiperimnn ,  (JulUi  pahistrii<,  Eriophwvm 
oaginatum.    An  der  Wilhelnishöhe:  Krvum  caMubicvm,  typripedium  Calceolve, 
Aquilegia  vvlgans.  Von  hier  aus  ging  ich  die  nördlich  von  der  „Pctasitesschlucht" 
gelegene  Querschlncht  bis  Stagnitten  aniWärts  und  fand:  Silene  nntan»  Äonwn- 
OMuhicutf  Valeriana  polggama,  Peiasitee  albve,  Eqtiieetum  Teltnat^a,  Lappa 
iumoroea,  Cystopteria  /ragilie,  Convalleria  mt^alie  und  Meepilue  Oayaeantha 
Am  „Knüppelbog"  bei  Dambitsen:  Cypripedium  Caleeolue,   Am  Abhang  des 
Gänseberges  swischen  Dambitzen  und  Wittenfelde:  PolygonaUini  ofßcinaU^ 
Oenoiheta  bimm»,  Visearia  vulgaris^  Myoeoti»  hitpida,  Alynum  calyeinvm.  Silene 
nuiatis,  Tiirrilis  yhtbra.  Auf  der  Wiese  am  Fusse  des  Gänseberges:  Ranvnculv» 
auricomu»,  Getim  rivale,  Lofus  vlicjitioiiiis,  Heleocharis  xniiyhimis  und  Philonotie 
marchica.     Bei  Wittenfelde:  Metpilue  Oxyacantha,  Tithymalu»  JEeuta,  Carex 
tmuricata  und  hirta. 

Am  2.  Juni  reiste  ich  per  Omnilnis  nach  Cadinen.  Im  Park  von  Cadinen: 
Carejc  liperica.  Im  Kicfcrinväldchen  zwischen  Cadinen  und  dem  Hatle:  (  arejc 
lif/enca  weite  Fläche  iil)erzit'ln'nd,  Trienlalls  riiroparu,  Majuntfiemum  bijoliuni, 
Vihvrtitim  Opvivsj  Poli/siic/iuoi  tipinvlo^um  und  Jiniiperux  roinniiiuis  in  schönen, 
schlanken  Formen.  Der  Westrand  des  Wäldchens  lallt  schroff  in  einer  Höhe 
Tou  ca.  4  m  nach  den  suuiptigen  Haffvieaen  ab.  Hier:  Stellaria  uliginoea  und 
Oarm  pamculata.  In  den  „heiligen  Hallen"  bei  Panklau:  Pirola  unißora.  Auf 
den  Tiehweiden  an  dcErObanssee:  Myonotie  venieolor  nnd  arenaria.  Im  Tanneti- 
grund:  W^era  albieane  und  nvtane,  Aeperula  odoraia,  Phegopterie  polypodioidee 
"  und  Dryoptm»,  Cardamine  amara  und  Luzula  angtutifolia.  Im  Forsthause  zu 
PanUaa  blieb  ieh  ttber  Nacht.  » 


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Am  3.  Juni.  Hohberge,  Bauugart,  Kakau.  Etwa  um  7  ühr  morgens  brach 
ich  von  l'ankiau  auf  und  ging  durch  den  Tannongrund  nach  dem  Vorwerk 
Scharf(;nlM'i  nm  von  hiev  nach  den  ,,Rehljergen"  zu  gcliinircn.  Dieser  dem 
Herrn  Lamiratli  Hirkiiei- Cadinon  jieliOrifre.  von  wihlon  Schluchten  durchzoi?ene 
Wahl  iinitasst  ciiMMi  Flaclicnraiini  von  Tdicr  3000  Morgen.  Er  besteht  ans  ge- 
nuHclitcni  Holze.  In  den  Schhjchten  kommt  Picta  i:tcc/'<a  sehr  hänlig  vor,  sonst 
sind  FaifUH  sih'ati'ca,  Carpinus  lieUiluH,  licttila  alba  und  Pimis  silvetstns  die  vor- 
herrscheudeu  Bäume.  Eine  tiefe  mit  Hochwahl  bestandene  Schlucht,  ,,der  Grenz- 
gniiid,"  trennt  die  Behbeige  von  der  königl.  Forst  Stellinen.  Sechs  enge,  finstere 
Qaerschlachten,  die  dem  Schwanwilde  sichern  Sehnte  bieten,  dorehsehneidmi 
die  Behberge  und  mfinden,  nachdem  sie  viele  Seitenschlochten  aufgenommen 
haben,  simmtlich  in  den  Grcnzgrnnd.  Sie  Ähren,  von  Norden  nach  Sfldeo  tgt- 
zfthlt,  bei  den  Förstern  die  Nammi:  Erster  und  sweitw  Schwmnehof,  Wingea* 
steinschlnoht,  Bildhanergrund,  Sanerampfergrond  und  Schildheide.  Da  wo  die 
,,0este11e"  an  den  steilen  Hängen  des  Orenzgrandes  enden,  hat  man  herrlidie 
Aussichten  auf  das  Waldmeer  der  stelliner  Forst,  oft  über  dieses,  das  Haff  nnd 
die  blendend  weissen  Dünon  der  Nehrung  hinv^  weit  auf  die  Maue  See.  An 
vielen  Stellen  sind  solche  Aussichten  auch  eigens  zum  Zwecke  des  Naturgeuussef 
durch  Fällen  von  Bäumen  geschaffen  worden  und  mit  den  Namen  der  Helden 
des  letzten  KriegeB  bezeichnet. 

Da  ich  das  Terrain  nicht  jj^enau  kannte  und  das  Vordringen  in  die  Schluchter 
wegen  des  dort  hausenden  Schwaizwildos  für  den  Neuliii<r  etwas  beängstij^^end 
ist.  nahm  ich  mir  in  Scharfenber;,'  einen  Begleiter.  Am  Fuchsberge,  dem  höchsten 
Punkte  der  Rehberge,  von  welcliem  man  bei  klarem  Wetter  deutlich  den  Leucli- 
thurm  von  Heia  sieht,  fand  ich  TrientalU  europaea.  Im  Bruche  am  Anfang  der 
Wingensteinschlncht:  Cardamine  hinuta  a.  mmhieauH»  und  Valeriana  polygama. 
Wegen  des  starken  Taues  konnte  ich  die  Schlucht  nicht  darehforschen;  ich 
dnrchstreifte  daher  sunichst  ebene  Teile  des  Waldes  swiseben  der  Wingen- 
steinschlnoht  nnd  dem  Bildhanergmnd.  An  drei  Stellen  fknd  ich  in  reicher  Zahl 
und  schönster  Blfithe  die  schon  früher  in  dieser  G^^d  Ton  Straube  entdeekle 
Dudaria  tmUbifera.  Auf  einem  schattigen  Waldwege  ziemlich  zahlreich:  Cot' 
demdne  hmnuta  ß.  silratica,  sonst:  Siellearia  uliginota,  Galium  aristatum,  Ho" 
mmeuluB  eaituineus,  Luzula  angvsti/oiiaf  Carex  nlvatica.  Zwischen  Bildhauer* 
und  Rauerampfergrund  li^  ein  durch  Gräben  trodkmi  gelegtes  und  daher  ödes 
Tortbruch.  Eriophm'vm  raginatum,  Vaccinivm  uligmotum,  Betula  ptUtesceiu, 
iSpkagiium  ciispitlatvm,  Camjn/lojnis  turüin-ns  und  Dicranella  cem'rufaia  sind  die 
spärlich  dort  wachsenden  Pflanzen,  Um  12  Uhr  mittairs  lautete  ich  auf  der  Aus- 
sicht Falkenstein  au;  hier  entliess  ich  meinen  BegU'iter  und  stieg  den  Treppken- 
berg"  abwärts  in  den  Sauerampfergrund.  Am  Berge:  Hifpnum  uncuiatum.  Auf  der 
düstern  Thalsohle:  Veronica  moutana.  Cardamine  hirmta  ß.  »ilvatica,  Adoxa 
Moschatellina,  Equimum  TelvMiteju,  Petaütes  albus,  Cyatopteris  frayilis,  Pliegoptei  is 
Dryopterii  und  polypodicidet.  Da  ich  ziemlich  ermüdet  war  und  noch  einen  weiten 
Weg  vor  mir  hatte,  verfolgte  ich  den  schwer  passierbaren  Sauerampfergrund  nur 


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eine  kleine  Strecke.  Auf  dem  Kacken  zwischen  Sauorampfergrund  und  Schild- 
heide fand  ich:  Neoitia  iSidvs  avis,  PloTanfhera  bijoliu,  Vaccinium  Vifiti  idaca 
and  Convallaria  viajalis.  Hei  Herrn  (iiit.«j»arlitrr  Host  auf  Hehher^  wurde  ioli 
in  liebenswürdigster  Weise  aulgeiionimeii,  woliir  ii  li  ihm  an  dieser  Stolle  mein»Mi 
besten  Dank  ausspreche.  Von  Rehberp  ging  ich  in  südlicher  Richtung  über 
Baumgarter  Feld  nach  dem  ilakauer  Walde.  Auf  Torfbrüchen  westlich  vou 
Baumgart:  Eriophorum  vaginatvm  vlu^  polyttachyumf  Ledum  pahutrt,  Androm^a 
poli/olia,  FaectMttf m  «l^«io«v«t  und  Omqfeoeco*,  Betula  puheteeM,  Carui  caneteens, 
pameea,  piluUfera,  6w>deiumghü,  eehinata,  Nardv»  «frieta  ood  Sphagnum 
nemrtnm.  Im  Bakaoer  Walde:  l^frimaehia  ihyttißora,  Calamagro&li»  laneeolata, 
Carex  teretimeula,  ^mgata,  eanetettu,  pallneen»,  panieea,  fiaoa,  tiltafiea  und 
rmmaa,  Vero$dea  monteiMt,  Cardamine  hirtuta  tu  mMltieaulü  und  Lappa  nmorota. 
Am  See:  Juneu»  ßliformis,  Heleocharis  aciculan's  und  Sali»  daphnoidm  ß.  aeu^ 
tij'aUa  Willd.  (angepflanzt).  Machdraa  ich  micb  im  FonthauBe  erfiriacbt,  trat  iob 
den  Heimweg  nach  Elbing  an. 

Am  6.  Juni  vormittags  brachten  mir  Schüler  von  einer  Wiese  bei  Ziegel- 
wertit'i-  ( h-nltltogalvni  umbeUntuin.  Ich  liegab  mich  dorthin  und  sah  im  hohen 
Grase  noch  mehrere  üppig»'  Exemplare.  l>it'  Pflanze  i>t  nni  lür  Elbing.  Am  Nach- 
mittage ging  ich  mit  Straube  und  t'inigt  n  Lrhiern  Elbings  iilier  Stagnitteu  nach  der 
städtischen  Forst  ,.I)amerauer  Wüsten'".  Am  ..Kuüppt  lbi'ig":  Lat/ii/ruf>  nifjej',  Carex 
^Ivatica,  Rumex  mnguineua,  Ruhu»  Bellardii  und  Wahlbergii,  Equiselum  j)rat«Mte 
nnd  nlvaiieum,  Polygala  vulgw-U.  Am  Ostende  einer  Seitenscblncht bei  Stagnitten: 
Vinea  minor.  (Schon  frfiber  von  Straube  aufgefunden.)  „Damerauer  Wüsten"  ist 
ein  Laubwald.  Im  Walde  sind  kleine,  mit  SaUs  avriia  besetzte  Sümpfe,  darin: 
VttUriana  polygama,  Veromca  mmlana,  Cardamine  amara  und  Impatien»  NoU 
tanger€.  An  den  Hängen  der  Hanptscblneht  des  Waldes:  Actaa  tpieata,  Rvlnu 
»cucatili»,  Viola  mirabilis,  Polygonatum  ofßcinnle  und  multißorum,  Ct/pripedt'um 
Calceolu*  und  Aquilegia  vulgaris.  Am  Bache:  Thalictrum  aquilegifolium.  Lieber 
„Oelmfible"  gings  nach  £lbing  zuiück.  In  der  HommeUcblucht  bei  „Oelmühle": 
Aquilegia  ruJijari^.  Sanicula  mrcpaea,  Gewn  rivali'wbamm  G.  Meyer  und 
Oeum  urbano-rirule  G.  Meyer. 

Am  9.  Juni  über  üambitzen  nach  dem  'grossen  Torlbnichc  i)ei  Kl.  Stoboy, 
au  der  Nordseite  der  Elbing-Mühlhäuser-Cliaus.sn-.  —  Zwischen  Wciuj^i  undforst 
und  Dambitzen:  Agpeitigo  procumhen«,  Gerauium  colunihinuin  uud  Sfnecio  ventalis. 
ia  Dambitzen:  Sanicula  europaea,  Dromus  aspet,  Glyceria  nemoralis,  Qtrtx  «t7- 
vaHca  und  rmnota.  Xn{  dem  Toifbinobe:  Salix  avrita  und  F^ngiUa  Alnu», 
(Jareg  «mmeens,  elongata,  veUearia,  rottraia,  flava,  pallmen*,  Goudenoughii  und 
ftreümeula,  Eriophorum  vaginaium  und  poly$tachyum,  Fiaccinium  uliginosum  und 
O^eyeoceo»,  Andromeda  poli/olia,  Ledum  palvetre,  üirieularia  minor,  Pevcedanum 
pakutre,  Viola  paluetri»,  Stellaria  glauca,  l^hagnum  cu9pidatum  ß.  laxifolivm, 
flagiotkecium  eilvatieum,  Hypnum  ßuifan»,  Polytrichum  grarile  und  Ch'mnrtum 
dendroidee.  Wegen  eintretenden  Gewitterregens  musste  die  Uxcursiou  abge- 
brochen werden. 

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Am  11.  Juni:  Bahnhof  Elbing.  Spittelhof,  Grünau  und  Neuendorf.  Am 
Bahnhof:  Avena  ßaveteenff  Arrhcnat herum  elaiius,  (.^ochlearia  Ai^moracia,  Hromvg 
tectorvm,  Atparagv»  cffiditalis.  Bei  Spittelhof:  CrepiH  biennis,  Lappa  ofßctnaltK 
und  Ajvga  genevitifis.  Am  Wiudniuhlenboriur  lu-i  Grünau:  Fragaria  roUino. 
THanihux  (uriliuaiunoi-vm,  Aspamgvs  nffiruialiH,  McxjnJvs  CKri/arantha  und 
monot/ijna,  (  'orntis  mngvi »evs,  Ffetv's  aguilina,  Equii^etum  pruiviise^  Vinreto.nrvvt 
ofßi'imdc,  Veronica  Teuciivm.  rnli/(/on<itv m  ojn'ci/inh'.  Auf  Sandaekcrn  am  Wiiid- 
mühlenherg:  Stenop/t/(i;/))ui  Thalinmim,  Lamium  amplt'xii  au/e,  Ah/sHum  calycinuih, 
Sderanthus  perenni».  Jn  einem  Graben:  Berula  onguisiifotia.  Au  den  l'uscbigeu 
Abhängeo  auf  dem  linkon  Ufer  des  von  „Kupferstranch**  kommenden  Baches: 
Fi6«rfttiiii  Opulv9,  Rhantnut  eoihwUeUt  Cormu  tanjfuima,  EwH^ut  emropaeti. 
Viola  nUrabiUs,  CarUna  vulgari»,  Equuetum  himale,  Valeriana  o/ßcinali».  In 
der  Schlucht  nördlich  von  „Kupferstrauch":.  Berheri»  vulgwri»,  Vmetioxieu'm 
o/fieinaU,  Alliana  of/einalit,  TTutlidinm  aqwiUffifolnm,  Viola  mirahilii,  Jkuniti« 
glabra.  Am  Hohlw^e  bei  ^Knpferatrauch"  noch  nicht  blfihend:  Sienaeti»  aimua 
(Alter  Standort  Straube.)  In  einem  Bruche  nördlich  von  Neoendorf:  Cares  veti- 
earia,  rottrata,  Comantm  paluttre,  Scirptu  uhatieu*,  CalamagrotUa  Umetolata,  — 
Gewitterregen. 

Am  13.  Juni:  Städtische  Forst  Grünauer  Wüsten". —  Gemischter  Wald. 
Kordlicher  Thdl  dichte  Schonung.  Picea  ej-rehu  angepflanzt  Am  ,,Sectoich'": 
Senecio  palv^ter,  iStellan'a  ulif/inofa  und  iiemomm.  Im  Walde:  Laf/ii/n/a  iua<i\ 
Sfac/n/8  Kilt-atica,  Pirola  unij/ora,  rhlurunt/ia,  rotv nJifolia  und  minor,  Jia?nisv/iia 
secunJuj  Trienialis  europaea,  Platanthera  bitolia  uud  chloruntha,  Veronica  montano . 
Calla  paluHria,  Pheyoptei^s  polypodioide»^  LwMoion  hattiU»  a  kiipidw  und  h. 
hattili*  L.,  THfolivm  montamim,  Ruhut  Bellardii  und  tubererttu.  Auf  dner 
torügeu  Wiese  bei  Bdhmischgat,  sfldlioh  von  Omnaner  WQsten:  Carejt 
ea$tpiUua  L. 

Am  18.  Juni.  Excui'sion  nach  dem  Drausensee.  Im  Schulgi'aben  an  der 
Dtadtischen  Gasanstalt:  Catabrcaa  aquatica.  Auf  den  Kuhwiesen:  Seirpwt  cont- 
pre9iiu9.  Am  Äussern  Maricnburger  Damm:  Bromuft  inenuh,  Arrhenafheruv} 
elatiiis,  Arciui ßavescens,  und  jivbescent,  Anehuta  o/p'rivaliii,  Atpeniffo  procunibem'. 
Auf  dt  iii  Neiistädtor  Feld:  Nafiiurfivnt  ancep%  Reichenb.  ß.  pinnatißdum  Caap., 
Sdh'j-  fra>/i/is  piinhnulra  Wimm.  Perferoa  inca/ia,  Valert'anelfa  oh'fnria. 
Arahis  (trtiioxd .  \\\  (iialirn:  Lt  unKi  iii<iilra,  poly>'r}ii:a .  nii/inr  und  (jibba,  Ba- 
trar/ini  in  di  vaiieai  a  m ,  Sjutnianittm  simp/i.r.  Am  Nuidfiido  tics  Dransonsecs: 
Tliiili(fnnn  ainiiist ij ol in ni  und  Calomagiotitis  tnylerfa.  In  dm  Rührdii-kichttMi 
am  Ufer:  Ly'<iinucltiu  tUyrsifiont.  Liü/it/rus  paluaier,  Poiysticltum  TlielypteriK, 
Calamagrogii»  lanceolata,  Menyanthes  tri'foliataj  Comantm  palut^fre,  Solanum  DuU 
eitmara,  Natturtium  ampkibivm^  Cicuta  vtroaa,  Rumea:  Hydro /upathumf  Carejr 
pKudo-C^pent9  und  tereiiubcvla.  Auf  der  Wasserfläche:  Nupkar  luteum,  Nymphaeti 
alba,  Stratiotei  aloidee,  BUodea  canadenaU  (oft  so  dicht,  dass  der  Kahn  nur 
mfihsam  vorwärts  zu  bringen  war),  Sagittaria  eagittifolia,  Potamogeton  lueene, 
per/oliatu»f  cowprewsm  und  ttatane.  Auf  dem  Grunde  an  faulem  Holz  sehr  häufig: 


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Spongilla  fiumafi/is  Blainv.  An  den  Rtiomhäuscrn  auf  der  Westseite  des 
Drausensees:  Festuca  di^Ums,  Triglochin  j>alttstri»,  Carejc  düticha,  lAithyt-us 
paluater  und  Thalirti^xim  jiavum. 

Am  21.  Jiiui  begleitete  mich  Straube  umh  der  Htädtisrhcn  Forst  8chöu- 
oioor.  Wir  benutzten  bis  Güldeubuden  die  Bahn  und  giugeu  vou  hier  zunächst 
nach  Rapendorf.  Zwischen  Gfildenboden  und  Bapendorf:  Papv9«r  dubimm, 
Rhammu  artkartiea,  Fragaria  colHna,  TWmW«  ghbra,  Ckaerophyllum  wome^ieimf 
Corwu»  Mmgmnea,  Geronivm  eolvn^ftum.  In  Rapendorf:  Hyoscyanuu  mger, 
Fvmaria  offidnalu.  Wir  dnrcbsaehten  dann  den  Blkdlicben  Theil  der  Forst 
Scbtamoor.  Er  besteht  ans  gemischtem  Hochwalde,  in  welchem  Fagu»  mfeattar, 
Carpinut  BihiUu  nnd  Pinu$  9ilv€ttri$  vorherrschen.  In  einem  alten  Rothbnchen- 
bestände  im  Jagen  8,  findet  sich  Hinw  Strohn  eingesprengt.  An  sumpfigoi 
Stellen  ist  häufig  FViudnus  ej-relstor  angepflanzt;  daxwischen  wuchert  Hurmdw 
Lvpiilux.  Sehr  gemein  sind:  Sanieula  «uropaea,  Aspei-uh  odorata  und  Piaton- 
fhera  chlorantha.  Ausser  ihnen  kommen  noch  häu6g  Veronica  montana,  JmpatUiu 
Noll  faniftre,  Neottia  Nidus  uina,  Pi'rola  vniforn  und  minor,  Patnischia  gerunda, 
(  re]>is  jialudosa.  ( 'are.r  silvatica  und  retnofa  vor.  Im  Walde  befindet  sieh  ein 
grosses  Turfbruch.  Ein  Theil  det-selb«Mi  ist  mit  hohen  Kiefern  bestanden,  unter 
denen  FiamjvUt  AInus  als  Unterholz  wuchert,,  während  dei-  andere  Theil  abge- 
Iiolzt  und  als  ^^chonung  liegen  geblieben  ist.  Auf  diesem  Hruche  beobachteten 
Straube  und  Kähler  fnlher:  Lifttera  corJafu  und  ('oraliorrhiza  innata.  Wir 
konnten  jedoch  die  Pflanzeu  auf  dem  wegen  vorhergegangenen  Regens  schwor 
passierbaren  Terrain  nidit  auffinden.  Dagegen  fand  ich  neu  für  den  Kreis 
fili/ormi»  nnd  paradoaa.  Ausser  diesen  wachsen  hier  alle  Vaocinium- 
arten,  Ledum  paluttre,  Pirola  unißora  nnd  minor,  Care»  ßava,  eekinata,  vm- 
forui  und  rottrata,  Mmyanthes  Irifoliatay  Caüa  paluttri»,  PolytHehum  erütatum, 
Ljfccpodium  annoimum,  Orehi$  maculata,  Climacium  dmäroid»  nnd  Viola 
pahutri».  Von  letsterer  &nd  ich  oft  Formen,  die  der  Viola  epiptila  sehr  nahe 
stehen;  die  Blätter  waren  hänfig  sngeepitst  und  unterseits  auf  den  Adern  mit 
einzelnen  Bttrcbcn  besetzt,  die  Bractoen  bald  in,  bald  fiber  der  Mitte  des  Stiels 
der  Sommcrbluthe.  Ueberhaupt  passte  auf  die  Pflanzen  genau  die  Diagnose 
von  Viola  epipsila  x  palvsiris  Begel.  Später  fand  ich  dieselben  Formen  noch 
im  Belauf  Ilohenwalde  und  bei  Geismerode.  Ob  die  Pflanze  eine  Uebergangs- 
form  oder  ein  Bastard  ist,  lasse  ich  dahin^f.-tellt.  (iegen  das  letztere  spricht 
dass  die  echte  Viola  epipsila  im  Krei.se  noch  nie  beobachtet  \sordtii  ist.  — 
Nachdem  wir  im  Walde,  da  das  Wetter  trübe  war,  und  wir  keinen  Compas 
mitgenommen  hatten,  melirlach  irre  gegangen,  kehrten  wir  am  Abend  nach  Gülden- 
boUen  zurück  und  fuhren  von  hier  nach  Elbing 

Am  25.  Jnni  reiste  ich  per  Bahn  nach  Grunau-Niedcruug,  um  dasbei  Asch- 

bnden  gelegene  köuigl.  Torfbmch  au  durchsuchen.  Das  Bruch  ist  last  kreisförmig 

nnd  hat  einen  Durchmesser  Ton  ca.  2  km.  Es  ist  baumlos,  nur  hie  und  da 

mit  kleinem  Gestrfipp  von  Salia  avriia  besetst;  doch  geben  die  gerodeten 

Kiefernstnbben  von  der  frfiheren  Bewaldung  Zeugniss.   Kinige  Kiefern  und 

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Birken  auf  der  Geest  bei  Friedrichsberg  siod  der  letxte  Best  dieses  Watdes. 
Das  Brach  ist  durch  Gräben  ziemlich  trocken  gelegt.  Im  s&dlichen  Tbeile  wird 
Torf  gestochen,  der  nördliche  ist  Weideland.  Drosera  ratundifolia  fibenieht 
oft  auf  weite  Strecken  das  Spbagnetum;  sonst  kommen  vor:  Carem  fima,  b. 
lipidoearya  und  c.  Oederi,  vencarta,  rottrata,  Goodmonghii,  pallueeiu,  Pieudo- 
Cypervt,  eaneseem  und  «longafa,  TkaKctrutn  flamm,  Stdlaria  glauea,  EriopKomm 
vaginaium  and  pofifitaehjfum,  NasIttrHum  ancepe  Reichenb.  ß.  pinnaiifidum  Gasp. 
Polynlichum  nistofvm ,  Attdromeda  polifolia,  Vacdntvm  vUffinosvm,  Oxycocew 
und  Viiix  {(/aai,  SciileUatia  gaiericulato,  Pofentilla  noiTegica  und  nlvesiris,  Ra- 
nuncultu  Flainmula.  Comartim  palustre,  Molinia  coerulea,  Poa  terolinu,  Calamo' 
(jrosiis  lanreofafd ,  Dicrutwlla  cerviculata,  Levrofin/vm  glaurum,  Ht/pnum  cordi- 
foliuvi,  lSplt(tiinum  irrcx,  (j  ii  t/i'ii><o/init\  xquai  rosvm .  pmbrioiirm  und  o/mbifoHum. 

Auf  (lern  tamlitren  (i(M\-;t lande  bei  Frie(]n'ilis])erg:  ^^edian  nnr,  Hierariuw 
l'ilosi'IJa,  Rtihu><  flxsvM  Ijindl.  und  Aira  jli'.ruosd.  Am  EiBenbahitdauini  bei  .,Kos8- 
garteu"  in  der  Nabe  de«  Bahnhufeg  ürunau  laud  ich:  Uieraciuni  pratenne  x 
Pilosella  VViinni. 

Am  28.  Juni:  Wald  von  Gr.  Wesseln,  Vogeläanger  Wald,  Elbinger  Pfarr- 
wald, Thnmberg. 

Im  Walde  von  Gr.  Wesseln  am  Eäs«ihammer:  Tritiam  eammm,  Bremm 
atper.  Auf  dem  Weideland  von  Gr.  Wesseln:  Ruhu*  tuhenetut,  plicabu,  WahU 
bergii,  Bellardii  und  jfew«  Lindl.,  Luzula  mdetica  o)  palleteen»,  Bieraeiwm 
Piloulla,  Auricula,  wlgaivm  und  praealtwn,  Veroniea  o/ßcinalis  und  Sieg^ 
lingia  deeumbent.  Auf  einer  sumpfigen  Wiese  am  Waldraade:  Bypnum  cor- 
di/oliuvi,  Glycei'la  nemoroliH  und  Plaianthera  cJilornniha.  Im  Walde:  Polyslichum 
$p%nulo»vm  ß.  (lilatatum,  ^eckera  cotnplanata.  In  der  Hauptechlucbt  des  Vogel- 
sanger  Waldes:  Carejr  remoia,  Equitetum  hiemafa  und  prateme,  Gl^fcmia  nemo- 
ralin,  Aconitum  rariff/afunt ,  Rroniun  o*^*<r,  Plettroftptrmum  austriacum,  Radula 
romplanafo,  Pf /IIa  rpip/ii/lla ,  Pluyiochila  (iKp/e/iioii/eK,  llovialia  trichovwnioides. 
\m  Pl'aiTwalde:  Fetaiuca  mlratica,  Ro^a  iomeniosa ,  Mitiuni  bormiw,  Jinrbula 
s>rhi//(ifii.  In  der  ..retasitessclilucht" :  Fexturn  itilvatica.  Gli/cenu  nemoralii, 
f  (tlatiiayri»xfi/<  aniinU>i<ii-i'<i,  Phuioxpcrmum  au,si i mcu ni,  Verbni^nini  Tltapnut,  l^yco- 
podium  i'lacutum,  Pui/onutum  uinitjeruiii.  In  der  Nähe  der  „Stagnitter  Aussiebt": 
Piatanthera  hifolia  und  ehloranthOf  Scapania  curia. 

Im  Bruche  am  Sfidrande  des  Pfarrwaldes:  CalamagrotU»  twuolata,  ütri" 
cularia  wlgaris,  Cartx  elonyatu,  Holeu9  mollü  und  Calla  palbatrit.  Am  Tb«m> 
berge:  Spergularia  rubra  und  Chrj^nthmmim  ugetum,  beide  vereinselt.  Bei 
Wittenfelde:  Papaver  Rkoeaa, 

Am  30.  Juni.  Uebei-siedelung  von  Elbing  nach  Tolkemit  Vom  schttusten 
Wetter  beg&nstigt  reiste  ich  am  Nachmittage  per  Omnibus  von  Elbing  ab. 
Unterw^8  ^^ali  ich  in  Lenzen  an  einem  Dorfteicbe:  Limosella  aquatica  und  bei 
Panklau:  Anthemi»  tinctoria.  In  Tolkemit  fand  ich  bei  Herrn  Lehrer  Kutschke 
wtiurend  der  ganzen  Zeit  meines  dortigen  Aufenthaltes  die  freundlichste  Auf- 
nahme uud  eifrige  Unterstützung  in  meinem  Unternehmen ;  ich  sage  ihm  dafür 

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meinen  herzlichsten  Dank.  Wir  machten  noch  eine  kleine  Excursion  in  der 
Stadt  und  fanden  an  einem  bui^chigen  Abhänge  im  Kroirschen  Garten:  AUiuw 
Scorodopraau m  und  f/rcpis  hteunia. 

Am  1.  Juli:  Vormittags  begleitete  mich  Herr  Kustchke  a»if  die  Anger 
der  Stadt,  an  den  Halen  und  auf  die  ilaflwiesen  zwischen  Tolkemii  und  Ca- 
dioeu.  Auf  den  Stadtaugeru:  Xanthium  »trumarium,  Sinapis  alba,  Fettuca 
äiitanSf  Cardmi$  aeanthoides,  Malva  negleeta.  Am  Haffii&r  in  dar  NShe  des 
Hafinu:  Himckenyu  peploides,  Elynw  wenariui,  Dq>lot<m»  muralü  und  iittuifoUa, 
Arehangelioi  o/ßeinali»,  Achillea  earHlaginta,  Seirpu»  maritimm,  Ikigloehin 
paliutrit,  7}ntiam  cammm^  ßpipactU  lat^oUa  und  Ambljstegium  ripariiim  Sch. 
Auf  den  Hafiwieaen:  Qljfeeria  pliaUa,  Laikyrut  pahuiUr,  Bnmu»  meemo9u$, 
ThaUdrwm  {mgugtifolium.  Im  Haffe:  Ldmnanthemum  tynq>ka«aidt8  und  NUtlla 
»idifica  Ag.  Letztere  Pflanze  ist  neu  für  das  Haff. 

Naohmittags  ging  icli  in  Begleitung  Kutschke'e  und  des  Herrn  Htadk- 
kämmerers  Hopp  nach  der  Heideuburg  Tolkemita.  Im  Mühlengmnd:  Rota 
fomenfosa ,  Coronilla  varia ,  Rihen  mhro ,  Ghfcet'ta  plicafu,  Triticum  caninum, 
Carlina  rulgat'in,  Trifolium  motitonum,  Plataut/itra  Infolitt,  Orchis  niaculato  und 
Luthifi^H  iiiger.  Aul"  Aeckeni  unter  (ictrcidc:  Rammrulux  arrensix  und  Vah'ria- 
nella  dentafa  Poll.  An  den  Burgwiillen :  Jasiime  niontana .  Canipajii/la  rotundi- 
folia,  IJelirhri/.'iutu  arenariiini  ,  Veuccdainnn  (hwoxelinuni ,  i  alaniinthn  ArinoK.  Der 
Mühlengrund,  eine  tiefe,  an  der  Heideniiur«i  vi»rbein'il)rond»^  S<  liluclit,  ieit  weiter 
aufwärts  mit  dürrem  Kiefernwald  bestanden.  l»ie  Hänge  sind  dicht  mit  Callvna 
oulgari»  bedeckt,  welche  den  meisten  Schlachten  l>ei  Tolkemit  ein  eigeuthämlich 
dfisterea  Gepräge  ▼eiMht.  Wir  fanden  hier  noch:  Carex  encetcrum,  Dianthm» 
delt&ide»  und  an  einer  torfigen  Stelle:  Holeua  moUi». 

Am  2.  Jali.  KOnigi  Forstrevier  Wieck,  Louiaenthal,  Conradswaldei  Nen- 
kirch.  Am  HaflTufer  swischen  Tolkemit  und  Wieck:  El^ui  artnarim,  Hfmekwya 
ptpUnde»,  CakiU  maritima,  Sedum  bohmeme,  Carett  ligerica,  Rom  rubiginoaa, 
fommtom  und  canina,  letztere  grosse  Hecken  bildend;  Hippophae  rhamnoides. 
sicher  wild;  Ribes  alpinum,  Myosoiis  hitipida,  Phleum  Boehmeri,  Calamintha 
Aeinot,  Achillea  cartilaginea ,  Berula  anffustt/clia,  Crepis  hiennis,  Hieraetum 
cymonttn  L.,  Pattinaea  sativa,  Cynoglossum  ofßcinale,  Lappa  ofjicinalin,  Trifolium 
acfrarivm  und  procumbens.  Das  Forstrevier  Wieck  liegt  unmittelbar  am  Haffe 
und  umfasst  ca.  1100  Morgen.  I'inus  xih'f^'<fris  und  Picea  excelm  sind  domi- 
nireud.  Fagv»  «ilcatica  kommt  nur  noch  sehr  vereinzelt  vor;  Larix  decidxtn 
ist  ange]iflanzt.  Am  Saume  des  Waldes:  Turrifin  ylabra,  Torilis  A-inf/witiCUf,  Epi- 
fobiuni  omjuiifolium.  Von  der  am  Westrande  des  Waldes  befindlichen  Unterlornterei 
dcblug  ici>  den  Weg  nach  Conradswalde  ein.  An  feuchten  Sielleu  nördlich 
vom  W^e  wächst  zahlreich  Ruhw  pyramidaU»  Kaltenbach.  Sonst  fand  ich: 
Platimthtra  bifolia,  Pirola  minor,  Ramitchia  ueunda,  Quereue  »euilißora,  Ribea 
Orauularia,  Rubu»  Bülardii,  Can»  erieeUtrum,  Polyttiekum  epinulmim,  Cyit' 
apttri»  fraffüi»,  Pktgoptm»  Dry^pUrt»  und  polypodiddu.  Die  Uferabhftoge  des 
Haffes  sind  vom  heiligen  Stein,  einem  Opfersteine  ans  der  Heidenzeitj  bis  in 

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di<'  Nähe  dos  in  idyllischer  Kinsamkeit  gelegenen  Gutes  Louisenthal  mit  iloch- 
wahi  bestanden  und  sehr  t^toil.  ("hai-ikteristiseii  für  dieselben  sind  die  zahl- 
reichen, oft  lat.seliciiartig  hrralihiumciHlm  BÜHche  von  /v'?7'<w  aljiinum.  Ausser 
ihnen  Machsen  an  tlon  Hängen:  Pu/ij^ociium  vuli/arc,  Rliamnus  cat/tartica  und 
Rosa  canina.  Uumittelbar  am  Uaffe:  Ononi$  reptin$,  AnthylK»  Vulneraria,  Sh^oh 
bolanienM,  l^altc&um  ßavum,  Arehangdica  ofßcinaUt  und  Sdrput  maritimiu. 
Tn  dem  aus  gemischtem  Holz  bestehenden  Walde  zwischen  Lonisenthal  und 
Conrads  walde:  Junipems  romtimni»,  Bolryehiim  lAtnaria,  Orckü  maeulata  und 
Pirola  cMorantha.  An  einem  Tümpel  nördlich  von  Conradswalde:  JMmyaiitA«* 
iri/oUata,  Sagittaria  mgiitifoUaf  Lynmachia  thfrnßwa,  Veronica  ictitellata  und 
Peplh  Poiiula.  Am  Nordende  des  Dorfes  auf  lehmigeiu  Boden  am  Wege  wuchs 
sehr  zahlreich:  Nasfurfium  hurbaraeoides  Tauscli.  Im  Dorfteich  in  wenigen 
Basen:  Care^t  stricta.  Herr  Lehrer  Plojetz  begleiU'tc  uiich  nach  Neukirch. 
Eine  Wiese  zwisclien  Conradswalde  und  Neukirch  fanden  wir  mit  (^rchis  maculala 
vollständig  übersäet.  In  dem  an  der  Wiese  liegenden  sumpfigen  Wäldchen: 
Vlutanf hera  <  filni(int/t(i,  (  'rrjti/<  puhulosti,  ( 'urt'.r  cr/iinafir,  t  lmif/afa  m\(\  cttTiei*rt'nit. 
An  einem  Feldraine  wuchs  }'i>hi<tala  ruhjarix  mit  w<'isscu  iJlüllien  in  scho- 
nen grossen  Exemjdaren.  In  Nt  ukirch  liatto  ich  bei  Herrn  Gastbauäbeöitzcr 
Preuachof  ein  gutes  Nachtquartier. 

Am  3.  Juli.  Neukirch,  Ncuendorf,  Conradswalde,  Wieck,  Tolkemit  Auf 
dem  Dorfanger  von  Neukirch:  Paliearia  wlijurix,  Leotwrm  Cardiaea,  Malta 
rotundifolut.  Auf  sumpfigen  Wiesen  am  Wege  nach  Nenendorf :  Orehia  ineamata, 
Fedieularit  palmlnB,  Canx  €chinata,  canetemu,  panicea,  Einopkwrum  vaginahmf 
Vaeeiniwn  uUginosmn  und  Oxgeoecas.  Der  See  zwischen  Neukiroh  und  Neu«k- 
dorf  erwies  sich  als  trostloser  Sumpf  ohne  Sphagnetum  und  arm  an  Arten. 
In  der  Mitte:  Srt'rpuft  lacuslrh;  am  Bande:  Wälder  von  Oenanike  aquatiea. 
Ausserdem:  Ihleoc/utria  pahfufriity  Glyceria  ßviians,  IWonira  ftcvtellata  und  an 
einer  Stelle:  Rumeir  paluster.  Der  Abfluss  des  Sees,  welchen  ich  verfolgte, 
mündet  in  den  srhon  früher  erwähnten  Müldengi-und,  der  l)ei  Dünhöfeii  seinen 
Anfang  niniuit  uiui  in  Tolkriuit  endet.  In  der  Schlucht:  Lnihynis  ni<n'i-,  Pla- 
tanthfra  liij'ulia  und  rli  Inra id ha ,  'l  urritis  ylalira ,  AMfrai/ah'/^  afi/ci/p/ii/Uos.  Da 
die  Schlucht  beweidet  wird,  verliess  ich  sie  bald  und  ging  nordwärts  nach 
Neuendorl.  Auf  dem  Durfauger:  Puliraria  vuli/uris,  Verbannivi  nigrum,  (  yno- 
glomm  ofßemah  und  Viwvm  album  auf  l'irus  Malm,  Durch  den  Ncuendorfer 
Wald  nach  Conradswalde.  Auf  Sandäckem  bei  Nenendorf:  Spergularia  rubra  und 
Hermaria  glabra.  In  einem  Torfbmche  im  Walde:  fjedum  paluHre  und  Vacei' 
iwKiN- Arten.  Auf  Wald  wiesen:  OrchU  maeulata.  Von  Conradswalde  ging  ich  in 
östlicher  Richtung  nach  dem  an  der  Kreisgrenze  gelegenen  Conradswalder 
Bauernwald,  in  welchem  Pieta  ejrcelia  dominirt.  Im  Walde:  Seortonera  huntiti», 
Li/n>j)ii<h'u/it  anmiiinum,  Pirola  iiuißora,  Ramhchta  teevnda,  am  sandigen  Bach- 
ufer: Potent illu  lu-ptans.  In  cini  in  kleinen  Bruche  am  Westrand  des  Waldes: 
lyroneru  rotvndifolia.  I*oli/etic/ium  The/i/ptt'ris,  Menifanthe»  trifoliata,  i'arc.c  pain- 
ciUaia,  t^rtiiwuln  und  echinutu,  Aul  den  dürren,  spai'lich  mit  Kiefern  besetzten 


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Koppen  nördlich  von  Conradswalde:  Weinga/rtnena  raneiee»$,  Carex  «rieetorum, 
Hieracivm  umhelhitum  t.  linnrii/olium.  Auf  Aockern:  Teendalea  nvdiraulü. 
Auf  dem  Dorlanger:  Pnluaria  vulgaris.  Da  im  Kni;?o  des  Dorfes  auBser  Brannt- 
wein nirhts  zu  erlialt«'ii  war.  nahm  sich  ili'rr  Lelnor  IMojt'lz  in  tVcuiirllirhoi- 
Weise  uieincr  au  und  bewiitln^te  mich  mit  einem  Imliiss.  Sodann  bfuU'itelr  ci- 
mich  nach  dem  nordwestlich  vom  Dorfe  gelegenen  ..WiMckcr  Berg*',  von  welchem 
man  eine  bedeutende  Fernsicht  einerseitö  über  das  iJall  auf  die  See,  andererseits 
über  die  F^tderadoifer  Forsten  nach  dem  Ermlando  hat.  Zwischen  Conradswalde 
und  dem  .»Wiecker  Berg":  PiipUt  Poriula  und  AchilUa  Ftarmiea,  Auf  torfigen 
Wiesen  an  der  Nordseite  des  Berges:  Drotera  rctundifoHa,  Oreki»  nuiculata, 
leb  verfolgte  die  südwestlich  tod  der  Wiecker  Forst  gelegene  tiefe  Schlucht  bis 
zom  Haffe  nnd  fand:  Rosa  tomtiUout,  natanthera  bifoUa,  Hedem  Felix,  Oarlina 
vulgaris.  Die  dürren  Hünge  der  Schlacht  sind  theils  baumlos,  mit  Calluita 
rulffarü  bedeckt,  theils  mit  Tannen  und  Kiefern  bestanden.  In  Toikendt  blieb 
ich  über  Nacht. 

Aua  4.  Juli.  Hohenwalde,  Stellinen.  Nachdem  ich  am  frühen  Morgen 
wie  gewohnlich  Pflanzen  ein-  und  umgelegt  hatte,  marschirte  ich  von  Tolkemit 
nach  dem  Belauf  Hohenwalde  und  besuchte  Herrn  Frtrster  Gottke,  der  mir 
bereitwilligst  in  seiner  Behau.^ung  für  die  nächstr  Nacht  ein  Quartier  zusaute. 
Herr  Gottke  begleitete  mich  durch  di^n  ostliciuMi  und  südöstlichen  Theil  des 
Waldes  nach  der  Oberföraterei  Stellinen.  In  einem  Torfbruch  östlich  vom  Woge 
fand  ich  nur  Ledum  paluetre,  Vaccinium-Artinx  und  Et'iophorum  vaffinatum.  In 
Erlenbrfiohen  des  folgenden  Jagens:  Viola  paluetn»  in  den  zu  F.  epiprila  hin- 
neigenden Formen,  I^eopodiwn  anwHnumt  Mnium  Seligen,  affine,  undulatnm 
vad  puncfaium,  l%mdium  fomarieeimm,  Climaeium  dendrcid»,  Rieeia  ßuitane, 
Car§x  rgmota,  Calamoffraeti»  laneeolata,  Parie  quadrifoliu».  Im  Hochwalde: 
Firola  ehhrantha  und  «mitor,  Quereue  »miliflora,  TVientalie  eutopaea,  Rubue 
Bellardix.  Auf  sumpfigen  Waldwiesen:  Valeriana  polygama,  (Jareu-  ferettueeula 
und  echinaia,  Iris  Pseud  Acorus,  Galium  uliginoxum ,  (hchis  macvlata  und 
Platanihern  chloranfha.  In  der  Niihe  von  Steiliuen:  Rosa  tomenioM,  Orchis 
maculaia,  Arhillca  I^armira  unil  <  eiitaurea  aimfriaca.  —  Unser  Vereins- 
mitglicd  Hcjr  Re\ ierforster  Stcckel- Stelliiien  hatte  die  Freundlichkeit,  micli 
zum  Mitta'jessen  einzuladen,  nnd  ich  verlebte  in  .seinem  Hause  einige  ange- 
nehme Stunden;  darnach  begleitet«;  er  mii:h  nach  dem  tirenzgrund.  der  die 
Königl.  Forst  Stellinen  von  den  Rehl>ergen  trennt.  Die  Schluclit  gehört  zu  den 
grossartigsten  Waldschluchten  unserer  Frovinz.  Im  oberen  Theih;  bis  zum 
Treppkenberge  ist  sie  besonders  wild;  mühsam  nur  gelingt  es,  vorzudringen 
über  erratische  Blöcke  und  umgestürzte  Baumstftmme;  vom  Treppkenberg  ab- 
wärts sieht  man  jedoch  überall  Spuren  der  Kultur.  Mit  erheblichen  Kosten  hat 
Herr  Stecke!  längs  der  Thalsoble  einen  bequemen  Fahrweg  bahnen  lassen,  um 
Steine  und  Hols  des  Grundes  nutsbar  zu  machen.  Dieser  Weg  soll  nach  und 
nach  bis  zum  Anfang  der  Schlucht  fortgeführt  werden.   Der  Bach  ist  mit 

Forellen  besetzt.   Irh  fand  in  der  Schlucht:  Galium  an'statumt  Thalietnun 

ir 


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aquiier/i/n/ium ,  MeiYurio/is  perennin.  l-itnc/ii/x  /^ih'atira.  l'^aleriana  polupoma. 
Sambut'n/i  iiif/ra,  (.'are.r  silraiira.  AroHitnni  rarifqniinti .  VHntniv in  Opuhift,  Plataii' 
tliera  rhiorant/ui.  A  1 1  i  u  in  >i  rx  i »  u  m  .  Parin  (/luulrifoli us.  Amnnn  ein  itpacvm. 
Valei'iana  (iffin niili«,  Tritnmii  rani/iutn,  ('arejr  paniculata,  Vei'ba«cum  IhapiM. 
—  iu  Hühonwalde  übeniaclitclt! 

Am  5.  Juli.  Voruiittagö:  Kickelhutcr  Muhle,  Cadinen,  Scharfenberg,  Reh- 
beige. All  der  Kiekelhttrer  Hfthle:  Ckaerophyllum  ttromaUeum,  Glyceria  plicata, 
Ulmm  montana,  Cmrex  ligeiita,  Koderia  eriitata.  Bei  Cadinen:  LimoHlla 
aqwüica,  Piatanthera  ehlorantha,  Pirola  minor.  Im  Walde  am  Kloster  wächst 
ziemlich  sahireich  LdUunt  Martagon,  Die  Pflanse  ist  hiw  jedenfalls  vmrildert. 
Bei  Scharfeubeig:  Achiüea  Ptarmiea.  In  lichten  SoboDangen  der  Befabeiige: 
Cmitawrea  auetriaea,  Rvbve  BellardU,  Luzula  angueti/oUa,  GaUnm  anouamm, 
Care»  panieulata.  Ich  dorchsnchte  den  Bildhaaergrund ,  eine  enge,  im  Hoch- 
wald gelegene  Schlucht  mit  steilen  Seitenwänden  und  zahlreichen  erratischen 
Blöcken.  In  der  Schlucht  fand  ich  überall  Spuren  des  Schwarzwildes.  Frische 
Fährten,  aufgeMÜhlto  LagorstätUMi,  tief  durchfurcht«  und  umhergeschleuderte 
Moospolster  bekuiKlcteii  deutlich.  dasB  die  Dickhäuter  lii»*r  kurz  vor  mir  bota- 
nisirt  und,  naclidem  si»*  micli  |r«;wittcrt.  das  Weite  ^^esuclit  hattoii.  Wahreud 
drau8i5cn  25°  R.  im  Schatten  waren.  hi;rrschte  hier  erquickende  Kühle.  Icli 
fand  in  d<;r  Schluclit:  RiuiuhcuIuh  attnuhirux ,  Alercurialiis  perenni»,  Rihc>, 
alpin  um,  Sumburtts  nigra,  Fextitra  .si/raiira,  Carex  xilrafica,  Eigmuii 
europaevH  in  mehreren  Exemplaren,  von  denen  jedoch  nur  eins  eine  voll- 
ständig auBgeschosste  Aehre  hatte,  Daphne  Mezereum,  Aetaea  isfiaüa  und 
Equiteium  TehnaU^,  Znr&ek  nach  fiohenwalde.  Naehmittags:  D&nhtffen; 
Tolkemiter  Hospitalwald;  nördlicher  Theil  des  Belaa&  Hohenwalde.  In  lichter 
Schonung  der  Steiliner  Forst:  Holew  mollie,  Quercue  eeetilißora.  Auf  Wiesen 
bei  DiknhOfen:  Ptaionthera  bifolia,  Orehie  maeulata,  SMeockarü  umgUmie,  Am 
Sammelteich  da*  Tolkemiter  Mfihle:  Sium  latifoUwm,  Polggonum  natam  und 
terretiref  Alopeeurue  gemeulatu»  und  fuhue,  Care«  vulpina  und  Ranntneuhu 
fiammula.  Auf  der  Grenze  zwischen  dem  Hohenwalder  Belaufund  dem  Tolkemiter 
Boepitalwald:  Hieraeiuitt  laevigutum,  Lathym»  mlvmer,  Carex  I^lseudO'Cyperu«, 
Lycapodivm  clavaium,  Golium  arietaium,  Convallaria  majaiis,  Piatanthera 
hifolia  und  chloianthn,  Thalictrum  aqtiilegifolium,  Carex  inlvatica  und  remotOf 
Pirola  rolvinh'tolia ,  EiheH  niqrxim,  Dat>hne  Mez^retnn.  Vihurmim  Opufun.  Ruhus 
Bellardiiy  Üanicula  europaea  und  Hedera  Ilelijc,  lu  Tolkemit  nahm  ich  ^acbt* 
quai'tier. 

Am  6.  Juli   veral)schiedet«  ich   mich  von  Tolkemit,  wo  ich  stets  nach 

deu  Strapazen  des  Tages,  die  gemüthliclisten  Stunden  durchlebt  hatte  und  siedelte 

nach  Neukirch  über.  Noch  an  demselben  Tage  berei^U;  ich  Klakcndorf^  Birkau, 

Bfiekenau  und  Teckenort.  Auf  dem  Dorfanger  von  Neukirch:  AnthemU  Cotula 

und  Mentha  eiheetrie.  In  der  von  Noukirch  nach  Klakendorf  fuhrendoi  Schlucht: 

Ckaerophyllum  aromaUeum,  Ribee  rubrum,  Pterie  aguilina,   Jn  einem  Tfimpel 

am  Wege  ron  Klakendorf  nach  Vierxighuben:  Potamogeton  eomprenu»  und 

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natam,  Menyanthea  trifoNafo  und  Equi^eiwi  limomm.  Auf  torfigen  Wiesen  aUl 

Klakendoifer  Wahle:  Ürchis  nanulato,  /'ol)/(fotium  Bistoiia,  Arhillea  l'tai'VHea. 

Im  Biikaui'i  W;iM«":  Vlafanlhero  hifo/ia,  Saniciflti  t'urofutea,  Lficopoflium  rlarafum. 

Im  'rcichjjrriuHl.  <lrr  <ii»;  iircir/.c  zwix  licn  «loiii  liii  kaucr  Walile  niid  dfiii  Klliiiij;er 

lluspitaUsaM  l)ilii»'t:   Rulms  lU'llditlii ,  /.i/copndiu m  riavaluin,  <  arcr  it^nofa  uutl 

ifilvaticd,  (JrepiH  jxi/udvxa,  Fexluvit  (/u/anlea ,   Vali  i  idua  pd/i/i/ai/ia,  Cirraed  alpiiia 

und  Laf/tifi-i/tt  «i/rexter.  Bei  Kückenau:  (hrluH  ntaruUittt  und  Arhillea  Plarnnco. 

Das  Königl.  Forstrevier  Teckenort  uml'asst  nur  noch  »Miiiejc  kh'ine  Wahifiächen; 

dnr  grösste  Tboil  desselben  ist  verkauft  und  in  Ackerland  umgewandelt.  Eine 

der  noch  vorhandenen  Waldparcellen  grentt  an  den  gegen  500  Morgen  grossen 

Blbinger  Hospitalwald  nnd  hat  wie  dieser  als  Haoptbestand  Fapit  eilvatiea. 

Der  Hospitalwald  wird  in  der  Richtung  von  Sfidwesten  nach  Nordosten  Toa 

einer  engen  Schlacht,  dem  „Pehgrund"  durchzogen,  dessen  Bach  nach  d%r 

P^sdersdorfer  Forst  fliesst,  um  dort  in  die  Bande  zu  m&nden.   Im  Pelsgmnd 

&nd  ich:  Eamüc/iia  »ecunda,  Bedera  HeK^r,  BepaHca  biloba,  (Javtx  »ilvatica, 

Aetaia  spieafa,   Sunicula  ntmpacn.  Pivola  uti'tßnra,  Hubus  licllardii,  Glt/certQ 

ph'eafa,    Plntantheru  chloiantitn.   Nachdem  ich  (h'ii  Pelzgrund  bis  zur  (vrenze 

dos   IJi  aiin.sliorL''*'r  Kieisci*  vciTolgt  liatt»».  png  ich  in  um «hvpfitlicher  Richtung 

durch  den  Wald  nach  Birkau.    Im  Hirkatn>r  Walde  fand  ich  Rvfnig  «uherectvK 

und  am  Wege  von  Birkau  nach  Ncikirch:  Ar/iillea  /%//  mjVa  und  ( 'alanutfiroaHi^ 

epiyeioH.   Am  Abende  langte  ich  in  Ncukiidi  an  und  Mich  dnrt  iihcr  Nacht. 

Am  7.  Juli,    rcborsicdluiig  nach  'Iruu/     Tour:  Hiiltc,  Hasdau.  Trunz. 

Maibaum,  (ir.  Stol>oy.    Auf  einer  torhgen  Wiese  im  Wahle  z\vis»  hen  Neukirch 

und  Hütte:   Vulcria/ui  poit^yama,  Vuccinium  (hu/i-(nco«,  (  un'.r  nhiiuita,  ruitt/ato. 

panieulaia,  eanaeen»,  J uncut  alpinu».  Zwischen  Hütte  und  Uaselau  auf  Wiesen: 

Orchi$  maeulata  nnd  Piatantkera  bifolia,   Zwisdien  Ilaselan  und  Tmnz  an 

sumpfigen  Stellen:  Carae  teretivwulu,  panimiata,  Sdrjmi  eomprettuM,  Im  Dorf«* 

Tmna:  Leq>pa  ofßditaU$  und  mincr.  Am  Wege  ron  Trunz  nach  Maibaum: 

Glyeeria  plicata,  Tragopogon  pratetui».  Auf  torfigen  Wiesen:  Vanmiea  wutellata, 

Naräv$  ttrietat  LoHu  uliffinotut,  Pi>ljfgonum  BUtarta,  Sieglingia  decymbeiu, 

Achill«»  Ptarmica,  Oreki»  maeulata.  Auf  dem  mit  vereinzelten,  kleinen  Kiefern 

bestandenen  Gemeindelorn)rueli  von  Maibaum:  üiricularia  minor  und  vulgaris, 

Drosera  rotundifolia,  Molinia  eoerulea,  t'are.r  ranescena,  Androiniuhi  polifoUa, 

(JaUana  mUgarii,  Eriophomm  raginatum,  Vaccinium  O.ngcoecos  und  uliginMum, 

JuneuM  9qarro9Ui.    Nördlich  von  diesem  Bruche  liegt  das  sehr  schwammige 

Gemeindetorfmoor  von  Haselan.  Mit  Hilfe  zweier  Bretter,  von  denen  ich  stets 

eins  hinter  mir  aufnahm  und  \vi<'doi-  vor  mich  le^te,  gelang  es  mir.  «las  Moor 

zu  betreten.  Jidi  fand:  Uiriciiland  ruh/aris  und  minor,  Rieda  Huifatix,  Spurga- 

niuvi  minimuni,  ('me.r  fi  l  i  fo  r  i/i  i  x.  J  i/  /i  c  u  s  aljnniiK.  ('<irt:r  terftmsrula,  Lotws 

»liginottus.  l^edtrularin  pahistn«,  Halur  n^x'nn.  Auf  Sandiickcrn  am  Quitschberge 

he\  Maibaum:   Scorzonet'a  humtlis,  (Jentauren  auninaca,  Sperguluna  rubra  und 

Ckryamtkumm  ugtlium,    Im  Dorfe  Maibaum:    Cenlaurea  aauiriaca,  Maha 

nl9e$tri9  nnd  ratundi/oKa,  Leonuru»  Cardiaea.   Auf  dem  sehr  umfangreichen 

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Geuieindetorfbluch  von  Gr.  Stoboy:  Carejc  ßliformis,  tentiuBCula,  l^eudo-Cyperus, 
fonmeeus,  ßava  und  Oederi,  Valeriana  polygama,  Salis  nigriean»,  awita  and 
repM»  Drofera  rotundi/olia,  Juneus  alpinus^  Vaceimvm  Oxycocco»,  uliginomm 
und  ViU»  idaea,  Ranvnculu»  lingva,  PolytHehum  Thelyptmi»  nnd  critiatum, 
Sparffanium  minimum,  nmpltJ!  nnd  ramosum, Equiaetum  b'momtnfCaUmutgriMtit 
lanceohta,  Cirsium  palvstri'oleracevm'^aeg.f  Iri*  Ptend^Aeorui^  Hgpmeum 
letrapterum,  AekilUa  Ftarmica,  Sium  lati/olium  und  Gtranüm  paUutrt.  Am 
Abende  kehrte  ich  nach  Trans  xnr&ck. 

A  Dl  8.  Juli  vomittagB  fiber  Baumgart  und  Rehberg  nach  den  Bebbergen. 
Zwischen  Trunz  und  Baumgart  in  eint^in  Teioli  am  Huttt  ibciire:  PoiamogeUm 
puiilltu  und  Lynmaehxa  thyrvißom.  In  pjncm  kleinem  TürfLiruc'}i  am  Butt^ 
berget  Ufrin/ Un  ia  vulgaris.  Bei  Baiuitg.irt:  Lappa  minor,  Tnplochin  puluntrif, 
MeJilotun  altisKDims.  Am  Wt'^o  j)ai'h  Kolibfrg:  Centaurea  austi'iaca.  (h'chi* 
niaculafo.  Zwisclii^n  Bfhhorg  und  dciu  Walde  an  cinom  Tümpol :  Sdh'.r  pentatulra. 
In  den  Rehbeigcn  ging  ich  «Icn  8aucranijil('i «41  tiud  l<is  zu  soinn-  Ausiiiüiidunir 
in  den  (iroiiügrund  aliwaits  un<i  fand:  Carej"  xilvaiica  und  remoia,  (inlium 
orwfa/uwi, Wälder  \on  Ptta-tiff^  ulhuf>  midKquiaeivmTtlnuiiija,  Fenluca  xHrotica. 
Calamagrostis  arundinucea,  Aciaea  xpicata,  Mercurialis  perennia,  Sambucu/t  nigra, 
Acer  platanaideSf  Daphne  Mezereum,  L^opodium  annotinum,  Glyceria  nemoraU», 
Valeriana  polygama,  Hatanthera  ehlarantha,  Ribe»  nigrvm,  Pirola  cMarantha, 
Ramüehia  seeunda  und  Rumex  mngvineue.  —  ZnrQck  nach  Tranz.  —  Nach- 
mittags botanisirte  ich  in  Begleitung  des  Herrn  Lehrer  Lens-Maibanm  in  der 
Nähe  der  Os^renae  des  Kreises,  xwischen  Maibaum,  Neu  Münsterberg  und 
Karsebau.  Auf  dem  grossen  Torfbruch  südöstlich  von  Maibaum,  welches  mit 
Calluna  vulgaris  heAeckt  und  einzelnen  kleinen  Kiefern  bestanden  ist,  fanden  sich: 
Calamagroüis  lanceohta,  Vaccinium  uliginonitm ,Utrwulariavulgari»,EUeeiaßmiitamf 
Drosera  ratundifoUa,  Andrameda  poU/olia,  Carea-  echinata  und  teretiusrala, 
Sparganium  minimum ,  Juncua  alpinvs,  Calla  palustris,  Salix  penfandra 
und  Lysimachia  fln/rsifi(>ra.  Am  Wege  nach  Neu  Münsterberg  besonders  häufig: 
('entaurea  ain<inaca  und  in  den  (ietreidefeldern  in  l  iizahl:  (Jhrysanihemum 
gegefum.  An  d<'r  langen  und  kurzen  Hoinniel,  don  Quellen  dor  lici  Maibaum 
entspringenden  Steinau,  einem  NebenflÜ88chon  dei-  Baude:  ('intmircn  austriaca, 
Galium  uri/ifatum,  f\ibef  niijrum,  ISolanuin  DuUuimara,  Lathifrvn  Silvester,  Holms 
inollix,  i'linopodiuin  vulgare,  Chaeropfiyl/um  aromaticum ,  M>  lunipyrum  nemorosum. 
Angelica  silvestris,  Sparganium  ramosum.  —  In  Trunz  blieb  ich  über  Nacht. 

Am  9.  Juli.    Tour:  Gr.  Stoboy,  Pomehrendorf.  Schöumoor,  SchOnbeig. 

Auf  klejnen  Br&ehen  und  Feldwiesen  zwischen  Trans  und  Gr.  Stoboy,  westlieh 

vom  Wege:  Salix  pentandra  und  repen»,  Carea: ßava,  Orekis  maculata.  An  Rainen: 

Thjfmue  Serpyllum,  SiUne  vulgarii.  Auf  dem  Dorfanger  von  Gr.  Stoboy:  Lappa 

ofßeinaUt  nnd  imnor,  Chenopodium  glaucum.   Im  Walde  swischen  Qt,  Stoboy 

und  Pomehrendorf:  Solanum  Duleamara,  EpHoÜum  anguetifolnm,  Sambucvs 

nigra,  Calla  palutiUris,  Iwpatiens  Noli  iangere,  Menyanihet  tri/oUaia,  Orekis 

maculata,  Valeriana  poljfgama  nnd  Hieraeium  laet/^fahm.  NfKrdlich  ▼on  Pomehren- 

10 

I 


III 


dort  in  einem  Teiche:  Sparyaviviii  »implex,  Peplin  portu  la,  PoiuDiogetnu pectinatUy< 
und  naians.  Auf  Aeckerii  am  Dorff :  Fumaria  ojjicinaU»,  Acliillea  I^armtca. 
Im  westlichen  Theile  der  Forst  Schönmoor  auf  einor  Wald  wiese:  ThaKetrum 
anguHlifoHvm,  Im  Walde:  Cetrex  nlvatica,  Ritbua  BeUardii,  Vlatanthvm  ehloramtha, 
Chaerophyilvm  aromaiietim,  Dnphne  Mezereutn.  In  einem  Snmpf  im  Dorfe  Schön- 
moor;  ^filobium  palutlre,  Calamagroitü  laneeolata,  Calla  pahtiri$,  Mwyanth» 
irifoUafa,  Auf  dem  Dorfanger:  ^Amo2»o<h«m  «r&trum  und  |)ofy«2Mrfit«m.  Anlhemi* 
Cütula  nnd  Atalva  neglecta.  Die  Gastwirthin  des  Dorfes,  eine  alte  originelle 
Fran,  zeigte  mir  ein  Exempkr  Ton  Jlhfrtvs  eommvm»,  wnlches  seit  fast  einem 
halben  Jahrlmndert  den  meisten  Jungfrauen  des  Dorfen,  die  während  der  Zeit 
in  den  Ehestand  an  treten,  ihre  Brautkränze  geliefert  hatte.  Die  Pflegerin  des 
Baumes  hatte  den  ihrigen  vor  circa  ÖO  Jahren  davon  geschnitten.  Sein  Stamm 
hatte  11  cm.  ini  Umfang.  Auf  einer  Wiese  westlich  vom  Dorff  sah  ich  noch 
Blätter  von  Trolliu»  europaeux.  Die  Pflanz«'  wiu  list  hier  ungemein  häufii»;.  Sie 
wird  von  den  Bewohnern  Seliöiimoors  ..T;irant'"  j^enanut  und  zur  l'tingstzeit 
allgemein  als  Zimmerschmuck  benutzt.  —  Im  (»sllirlicn  Theile  der  Foi  sl  zwischen 
Öchönmoor  und  Judendorf:  (drej-  nilrafiai,  jhirn.  tc/iinato  und  rf/nof/i.  Ktttiun- 
culus  rawulficus,  Pirola  mitmr,  Hartiischia  sicundu,  Circaeu  alpiiHi,  l'uri^i  ijuadri- 
/oint$,  l^eopodivm  chvatum  und  KpHobium  avguflifolivn».  Am  Bache  auf  der 
Grraxe  Ton  Judendorf:  Tritieum  canimm  und  Spcayanium  simplejr.  An  der 
Grenze  Ton  Schttnbeig:  Cr^pi*  bienni»,  Pieri$  hieraeioiHe$,  Betomea  o/ßctHalh 
ond  TWmVtc  ghAra.   In  SdiOnberg  fibemachtete  ich. 

Am  10.  Juli.  Tour:  Blumenau,  Gr.  und  Kl.  Stoboy,  Kdnigshagen,  Behrends- 
hagen,  Baumgart,  Trunx.  Zwischen  Blumenau  und  Gr.  Stoboj:  (^auna 
amttriaea,  AekiUta  Plarmiea,  Chrytanthemum  $egetum,  Sagina  nodosa,  Career 
ßawu  Im  Bauernwald  von  Gr.  Stoboy  an  der  Kreisgrenze:  Piii/»  Malus  und 
avcvparia.  Im  Torfbmdie  am  Nordo.stende  des  Dorfes  Gr.  Stoboy:  Drosera 
rotundifolia,  Orekü  ineamala  und  maculata,  Salix  petifuudia  uiui  rqtms.  Auf 
Wiesen  und  Rainen  westlich  vom  Dorfe:  IWonfra  Kmiellafa.  Sfar/n/it  palustris, 
IJetonica  ot'ficlualiit,  Hi/pen'ritm  qiiadraiHjuliim,  Holrux  nmllis.  Orrhis  unwt/laia. 
Auf  dem  Weideland  von  Kl.  StolM>v  an  der  Grenze  von  Königshageii :  l'otentllht 
norvegica.  Jn  der  Schlucht  bni  Konigshagen:  Bunu.r  miujttiuetit^.  Im  Dorfe: 
('at ahrosa  aquai i ca,  Potamogcion  pertinatus.  In  der  Schlucht  zwischen  Künig.s- 
liageu  und  BcJirendshagen:  Selinuin  Larcijvlia,  Galutm  ai  i><tuium,  ( 'härophyllum 
aromatieum.  Am  Ufer  deä  Sees  am  Uafcrbergc:  Juncus  ßliformis,  Caarex  ßava 
und  c.  Otderi,  Veramea  aeuUllata,  Lgsimaehia  thgr^ißcra.  Im  Dorfe  Baumgart 
an  Zlnmen:  Ebulum  kumiU,  —  Abends  marschirte  ich  nach  Trunz. 

Am  11.  Juli.  Vormittags  Regen.  Rfickfahrt  nach  Elbing.  Nachmittags 
naaohte  ich  in  B^leitnng  Straubes  eine  kleine  Ezcursion  nach  Weingrundforst 
Wir  finden:  AÜwm  vineaU  und  oleraeeum,  MeliUttiu  o/ßcinaUs  Dmt.,  SOaria 
gkmeog  Chamvj^üum  buUfowm,  Rom  iommlom,  Ruhm»  thyrtantka»  und  </tf«Ne- 
tonm  fr.,  R,  StmUmm  J.  Lange,  Equiutum  TelntaUja, 

II 


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112 


Am  30.  Juli  nahm  ioli  nach  einer  achtzohntägigen  Unterbrechung  di<- 
Bereisung  des  Kreises  wieder  auf  und  inaclite  eine  Excursion  durch  die  Dörfer 
Gr.  WesHeln.  Hcnkeiü^tein,  Fieiwalde,  T?t»land,  Gr.  Bieland.  Stolzenliof,  Drewshol. 
Kichfelde  und  Lärchwalde.  Zwi.sciien  Waldsclilosschen  und  Gr.  Wesseln:  Cfiacro- 
phyllum  aromaticion,  Emtm  hirsutum  und  teti'asjn^i'fnum.  im  Pai*kvoD  Gr.  Wesseln: 
Cmeula  europaea  auf  Hopfen,  Betonica  offieinalis,  Campamtla  Tra^Uum  und 
fflomerata,  Verbateum  ni^rum,  Gmmium  palwtre  vnd  praUtm.  Bei  BenkttiBtein: 
ChairophifHm»  bulbotim,  Betonica  o/jicinalis,  Origanum  wlffore,  THfolium 
agrarium  und  arveim,  Hypmieum  perforahtm,  Medieago  Ivpulina.  Von  Rolaocl 
ab  ging  ich  die  mit  Gebüsch  bewachsene  Schlacht  der  Hoppenbäk  aufwärts: 
darin:  Artragahu  glytypkyüot,  IHfoUttm  agrarium,.  Cwmu  tanguinea,  BtrbinB 
vulgmri»,  Diptaeu»  nhenter,  Poa  eampnma,  Verbaseum  Tht^ptus  und  nigmmf 
MelilotuH  aliissimm,  Canqninvla  TracheUum,  Eqvi'setum  Telmattfaf  JEupatorivm 
eanttabinum,  Valeriana  ofßeinaNa,  Malva  Alcea,  Lotvn  uligitwsut,  Clinopodivm 
vulgare f  Cnrliua  vulgaris.  <  'ulaniaffrofftiif  epigeio«  und  nntndinacea ,  Seirpui 
nlvaticvs.  Bei  Gr.  Bieland  ist  die  Schlucht  mit  prachtvollem  Hochwald  von 
Fagus  ^tlrafiea  bestanden:  hier:  Pefn»iteif  nlhtm,  Fesfuca  gipanlea,  Inipatim* 
Noli  iangere,  ( '/taerophi/llinu  aromadcuni  und  (emulin)i,  Campunula  Trar/ielium, 
l'ircaea  lutettana,  Actaen  spicata,  Hepaiica  triloha,  IjüthyruH  rei'nvit,  (\iie.r 
sitrufica.  Zwischen  Gr.  Bieland  und  Stolzetihof:  Stachytf  silraiica,  Galeopnig 
ptibescem,  Teirahii  und  n'rxicolor,  Lutlnints  silreHfer.  Kpilobium  liirsutum  und 
angwtifoliwH,  Hypericum  quadrangulum.  Am  Buchenwäldchen  bei  Drewshof: 
J^appa  ntmoroea,  Aetaea  tpicata,  PhegcpUri»  Dryopteris,  Latkgrm»  ventu».  In 
Drewshof:  Chencpodivm  polyspeimum.  Auf  Aeckem  bei  Eichfelde:  Carum  Cearui. 
In  einem  Tfimpel:  Sparganium  eimplex.  Am  Abban  Drewshof:  SperguUwia 
rubra,  Diantkue  Car^umanonm,  Ggpeophila  mundie.  Zwischen  dem  Abban 
und  dem  y^Fiehtenwald":  CaUmintha  Acinoe,  T%ymu*  Serj^Üum  e,  anguetifoHue, 
Sedum  bolani^ue,  Pateniilla  einerea,  Weingaertneria  eamMCtiu,  Hiermaria  glabra. 
In  dem  fr&her  schon  durchsuchten  Torfbruch  am  Wege  nach  Geismerode: 
Sparga  nium  minimum  und  die  Mitt«  IfoniK  ti  zwisclien  Viola  paluetri»  und  ^p>> 
peila.  Im  Fichtenwald:  Scabiosa  oehroleuca,  Uiantkue  Carthu^ianorum,  Hoea 
tomentoea,  Peucedanum  Oreoselinum,  Ruhne  thyrsanfhim  und  W'ahlbergii,  Ver- 
ha^nim  Thapnuif.  Zwischen  Fichtenwald  und  Oehmkenhof:  Plantago  armaria, 
Sapottariu  officinalis,  Seduvi  nutximvm.  Zwi.sciien  Oehmkenhof  und  dem 
Lärchenwäldchen :  ElymuH  arenarim,  t'ampanula  roiuiulijolia ,  Sileiie  rul- 
garis,  Achillea  PtaitnicUf  Setaria  glavca  und  riridin,  I^anintm  pliforme,  Neeslta 
jHtiitrulaiu.  Zwischen  dem  Lärchenwaldchen  und  Plantage:  Scabiom  ochrolcvca, 
Rhamnus  cathardca  und  Spiruea  upulijoLia.  (Scheint  dort  am  Bache  wild  zu 
äcio.)  Zwischen  Piautage  und  Schesmerähof:  hyoscyamua  niger,  Scrophul<xria 
M^e^arH.  Zwischen  Sdiesmershof  und  Englisch  Brunnen :  Seabioea  oekroUuea, 
Anth^fÜM»  vulueraria,  AUium  vinsaU,  Berteroaineana,  Amarantue  retroflexue. 
In  Gemflsegärten  der  Niederstrasse:  Reeeda  lutea  und  S^lohium  roeeum. 


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113 


Am  4.  August:  Alt  Schrtnwalde.  Eü;irertpwfif<ten.  Dörheck er  Schweiz, Lenzen. 
Bei  Alt-Schönwalde:  Achillea  Piarmicu,  C ampanula  laiifoUa,  Mflica  uni- 
ß&ra.  (All)  alten  Standorte  in  abgestandenen  Ex<»nij)lHren.)  in  Eggertswiisten: 
Hieranvvi  /an'ioaivm.  Sfilinvni  ('arnfoh'ti .  Aronituiv,  vavieqniuvi ,  Crrast  innt 
cilonu'i'atum,  iirachypodium  silraticum,  (Jarex  xilvatica,  Galium  aristatum.  Am 
mrschki*uge:  C'ampanula  rotundifolia,  Verontca  scutellata,  Lotus  uliginosus.  In 
dw  mh  geadieiiteiii  HodiwaM bestandenen  Hauptscblucht  der  Dörbecker  Schweiz: 
BoUhu  tduUi,  tpaber  and  granulatui,  Letiterar  Pib  wird  vom  Yolkef  wahr- 
wdidnlich  wegen  der  scblfipfrigen  Oberflftche,  Pimpk  genannt;  dabselbe  gilt 
auch  Too  Boletus  luteus,  während  d«r  sehr  Terllnderliche  BoUtu»  Kaber,  wenn 
sein  Hnt  roth  gefitrbt  ist,  Rothkopf,  im  andern  Falle  Koilarek  (Kotehladrk) 
beisst.  Ziemlich  |ittnfig  »oll  hier  auch,  wie  mir  von  zaTerlftssiger  Seite  mit- 
getheilt  wurde,  „die  graue  Gans'',  Polyporus  vmbf-llafufi  PerA.  vorkommen. 
Ausserdem  fand  ich:  Belli»  perennh,  Phegopteris  Dryopterie  und  poltfpodioides, 
OlfftopfeHs  fragilis,  Mnivm  affine.  Luzula  anffttstifoliOf  Circaea  alpina,  Aconituim 
variepatum.  Thalirfrum  aqiiiltyif'o/ium.  Scrojthulana  nodosa,  Afra  f1e.niom  und 
CalartMi/rosfin  antndiuarea.  In  einer  wild  verwachsenen,  von  Nonioii  hör  ein- 
mündenden Seitonsclilncht:  Ilfdern  Hc/i.r,  K<ini.-<i1um  Telnuileja,  Galium  arixla- 
tvm,  'roHlif  Aii^JinsciiK.  Viola  niirahih'x,  Platani liera  hifidia,  Lucilla  anguafi- 
folta,  ( '/iai'r(if>/ii/llum  aromaUcum,  iextuca  yiifantea,  PI  e  uro  xper  tniitii  avxiria- 
<•«»»,  Kpilolnum  palustrc,  Rumex  sanguineuiSy  Lotus  uiiyiuosux ,  ('Unopodiuni 
vulgare,  Asai-vm  europaeum,  Lgcopodium  clavahm,  Selinum  Carvifolia,  JJieracium 
boreaU  und  umbellaimn,  Petatitt»  albus,  i^ueteus  uMtUßora,  Camus  sanguinea, 
Rmbu»  BeUardü,  MereuriaUs  perenm»,  IStlmonaria  obseuru,  Astragalu»  glyey- 
phyllos,  Erythrata  Centaurium,  Daphne  Meureum,  Lappa  nemorosa,  Ribes 
alpinum,  Oreoia  lufetiana,  Anf  dem  Felde  zwischen  der  Dörbecker  Sohwnz 
und  dem  Dorfe  Lmiaen:  AekilUa  Ptarmieoj  Alehemilla  arvensis,  Ctntuneulus 
minimvs,  QypsophUa  muralis,  Ervum  kirsutum,  Paa  cömprma.  An  einem  alten 
Birnbaum  in  Lenxen:  FittuUna  hepaUea,  Im  OastbaciBe  zn  Lenzen  tber- 
nachtete  ich. 

Am  ö.  August.    Lenzen,  Succase,  Reimanafelde,  Steinort,  Ziegelwald, 

Kl.  Wogenapp,  Gr.  ßöbern.   Auf  dem  Dorfanger  von  Lenzen:  Leqtpa  ofßcinalis 

und  minor.  ^Jalro  AIcea  und  rofvndifo/ia,  Puliraria  rvlffan».  Veronica  AnagalHs 

und  Beccahuvpa,  Livum  mfliarficum.  Mediruifo  h/jn/lina  und  f'alrofa,  Hyosri/amus 

niger,  Verbattevm  ni(/ruvi,  (  hcnopodium  urhinim  und  glaucum.  Evphrasin  üdon- 

tite»  und  offirinaliM,  Li/copux  europacuii,  EpHohiuin  palustrf,  Riime.r  ohhi.-<i}'o/ lus, 

Tumlago  Furfara,  Limonel(a  aqvaiica.    Am  Wege  von  Lenzen  naclj  Siucase: 

Carlina  vulgaris,  Origanum  vulgare,   Comus  sanguinea,  Siletie  vulyarin.  Auf 

Aet^ern:  Alekmilla  arvensis,  TUhymalus  heUoseopius.    In  der  Schlucht  von 

Lenzen  nach  dem  Hflnenberge:  Holeus  molUs,  Achillea  Ptarmiea,  Rubus  BeUardii, 

Liumla  angusti/oUa,  Calamagrostis  orundinaeea,  Lonieera  Xylasteum,  Viburmm 

cpuhts,  Pol^dum  vulgare,  Bedera  Beluc,  Daphne  Meeerewn,  In  dieser  Schlucht 

ist  Ton  Straube  auch  Cj^pedium  Caleeolue  gefunden  worden.  Der  Hünen- 

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114 


lievff  ist  eine  kejrolftiriiiiu'«'.  mit  Busch wcik  Ix'wafli.sriM'  Kujijto.  Er  wird  von 
zwei  SeiteTisclihiflitcii  ciiiLri'klciiiint ,  die  hior  in  die  Hau{)tSL'hluclit  niiinden.  so 
dass  der  l»erg  nai  h  liiei  l^ichiungen  hin  von  schroffen  Schluchten  umgeben  ist. 
Auf  dem  Gipfel  ist  der  Ringwall  einer  Heidenburg  deutlich  erkennbar.  Gross- 
artig ist  die  Aussicht  von  hier  auf  das  Üieils  mit  Busdiwerk,  theils  mit  Hoch- 
wald bewachsene  Schlachtengewirr  zwischen  Lenzen  und  Succase.  Am  Berge: 

und  BeUehrytum 

arenarivm,  Dri/oHum  arvenn,  Quercus  semilifiom  and  Juniperu»  eommuftü.  In 
der  Schlacht  zwischen  dem  Hfinenberg  and  Succase:  Verbturum  Tkajmu,  Dapkne 
Mezeret/m,  Cynoglomm  ofßcinale,  Rubtu  saxaitlis,  Phegopteri»  Dryopteris  and 

pnhjpodioideft.  Am  Karpfen U'iche  von  Snccase:  Saliic  acuminata,  fragih's  und 
viminalis.  Auf  der  WaaHcrfläohu:  fJmnanthpnium  ntfmjilKH'oiiJiH.  Am  Haffe  bei 
Succase:  Peta9ite$  tonu^nfoyus,  Scirpus  muriliimts,  laruntris  und  To  b crnaemontani, 
Veronica  Anaffullis  und  lieauhvngay  Mentha  aqunliray  Pediculans  palvttri», 
Ihruuiria  itlafu-d.  Sapoftario  offififtalisy  ( M/aniIntho  Aohiox.  Zwischen  S'uocase 
und  Keiniannsl'ehle:  Scditm  holonicnite ,  IJmnantlumum  iv/m]ilt(u't>i(les ,  Ehelea 
i'atxnh  Hxts^  fjorfurd  Sr/triola,  Arti'i)ii'<ia  A-\hsi iitliiit in.,  <  '<trliini  vuhjariH  und  Ci/no- 
f/loxsiuii  o//iri/iit/f.  In  Reiiitaiinsf'ehh'.:  Ili/<'.^C'/(i»nis  niqer,  Lroiiurus  (nidiara. 
SfarJiijx  silroticd,  ito/cop^nx  pnhesvt'jiH ,  Arr/n/itif/iiri/m  rJatiuH,  Chaer(>j)/n//h/>}i 
teniiilmn,  liolefus  pavhifpus,  Atn<unl<i  nihi'na'uH.  Mentha  xilveHtrix,  Lennticuni 
ofßcinale  qu.  »p.  An  der  Reimaunsfcidcr  Mühle:  Chaefophyllum  uromaticum. 
Zwischen  Reimannsfotde  und  Steinort:  Aritmitia  campetitiB,  CarUna  9ulgari$, 
Arehangeliea  o/ß-hialiitj  Onom$  repms,  Arabia  arenwi.  Am  Haffe  bei  Steinort 
Oryza  clandestina,  Xanfftium  tfrumarium,  Poa  ieroHna,  PbtentiUa  Mtpina,  GaU- 
ojm»  hißda.  Das  Dorf  Steinort  bat  den  Charakter  eines  Gebirgsdoi-fes;  seine 
Hftuser  ziehen  sich  weit  in  die  waldigen  Schlachten  hinein.  Hier  fand  ich 
Allivm  oleraeeum  and  vineah,  Dianfhvs  Carthvm'anomntf  Diptaeu»  tilvvUr,  Boa 
nemoraJu.  Tiamiitchia  »efunda,  Sfarhi/n  mlvaiica,  Mespflus  0.cyaeantha,  Rhanmut 
cathariira.  Trifolium  nu  iliuv},  / h  /phinium  Cfni«i/itl/.i ,  lioleiun  (luinulafu»  und 
Phegopierü  polypodioide».  Zwiäuheu  äteinort  und  dem  Zicgelwald:  Sedum  hoU>- 
ninisi',  Saponaria  ofßanalis,  Veronica  agreftis,  lAimium  aniplexiectule.  Im  Ziegel- 
wald, <'inor  Ptildtischen  Forst  voji  gomiscliteni  Tiestande:  Carc.r  ftilrafica.  Pari» 
ijiKiilnj ol I iiH,  Arftiid  cpiciitn,  So/iinild  rnropat'a,  (^'ifstaptfriH  fratiilis,  Pheqnpteris 
lh\i/opft'rifi  und  jm/j/pndioidi'H,  Sfi  /Idrid  neniorinii  .  lUei  dcium  horcale,  Ilxfprricum 
<jud<lrdn(iulu nij,  Impdluns  Ncdi  iainnrc,  <  'ircacd  lifd  fidna,  Lathi/riix  nif/rr,  Rufnis 
liellardii,  iSticcim  j>ratt'n>iii< ,  (J naphdUv m  sih'dtirirw.  An  der  Försterei  Ziegel- 
wald: Viseum  alhum  auf  Pii^s  Malus.  Zwischen  Kl.  Wogenapp  und  Cir.  Röbem: 
Chaerophi/llum  bnlbomm,  Anfhemis  tineiaria,  Meliloiw  ofßcinalU  Desr.,  IMpsacu* 
nlvertery  Glyceria  plicata,  Twriti»  glabra»  Im  Dorfe  Gr.  Robem:  Moru»  «Uba 
als  Wegebaum  angepflanzt  Zwischen  Gr.  Röbem  und  Plantage:  Sedum  boh- 
nietue  und  Onopordon  Acanthium,  Mit  eintretender  Dunkelheit  langte  ich  in 
Elbing  an. 

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115 


Am  11.  Avigust.    Weingrundforf»!,  Scijiioii.  Wolfsdorf,  rreiischraark,  V>ar\- 
kainui.  AA'oi'klitz.  < iiilth  iilHülcn.    Zwischen  doui  Ellüngcr  ll.-ilinliofc  und  Weiii- 
LTi  undfor.si :  l  ero/iirti  »pucd  uii<!  (K/resfin.  Gtfjixophihi  inin  iilis ,  Amtiidllis  an-enHin 
uiul  Utruhi  unifvxi ij nl iit .    In  Wt'iniiruiiil!ni>t:  .Malm        .s7//a.    An  d<'n  iuiscliitr«'!! 
Wograinei»  der  ..alten  Miihüiaii.-^cr  Sli;i-sc"  /wischen  Wi'iiignmdfur.sl  und  Scrpieu: 
iJeniaurea  pant'cu  lafu  (alter  ÖUuidorL:  Stiaube),  Seabioaa  oehroleuat,  Coronilla 
raria,  Afedtcaffo  falcata,ChondriUa  juncea  (alU^r  Standort:  Straube),  Geremium. 
prateme,  Valeriana  ofßdnali«,  BetiMica  officinalu,  Cornu»  tanguinea,  Vibwrnum 
Opulu$f  Origanum  vulgare,  Clinopodium  vulgate,  A'em  hieracioidea,  Ononi» 
areentM,  Vomwm  maculatum,  Chaeroph^llum  bulbamm  und  aromaficum,  Evonjfmu» 
furapam,  Campamula  T\rachelium,  Carlina  vulgaris,  S>olidago  Virga  avrea,  Astra- 
galuM  glgegphgllas,  Ergfhraea  Vei^auriufn  und  Dianthv*  deUoidee,    Im  Dorfe 
Serpicn:   Galeopftis  pubeseetu.    Zwischen  Scrpien  und  Wolfsdorf  auf  Aeckem: 
liunidriii  (,f'/irin(ili.s,  f.<iuiium  ample.n'c(iul(',  Vei'oniea  agretttH.  An  den  Ufern  des 
von  WoUjBdorf  na«  h  l'reusehinark  luhreuden  Baches:  t'hanophyllum  aromatieum,  " 
Ht^'an'vm  untbel/atuni,   Krrum  sUmfintm,   Krt/f/iraco  ('enfinirium^  Courallan'a 
7uajah's.  RanttncttliiH  Flttinnuilfi.  Auf  Aeckern  o.stli<'li  von  Preuschuiark :  Ccntun- 
t'i/lu.s  II1 1 1I  i III  II  X.  (1  iqixiiphila  muntllx.  Auf  einer  tu.  litren  Wie.^c  an  der  Nurdseite 
der  Kat/cniieriri';  Siujnni  iiotliisa.    In  den  Katzenheru'en :  l'oifiitilUi  rnUina,  l'uLsa- 
tiUii  j>rat,'iisi><,   Infiilniiii  tiioiilnnii  iii ,  aiirarniiii  und  muh  um,  Ihipliiie  Mizi'reuin , 

iiipip'u m  piuff'iixr.  lio/i  ttis  fflU  us,  Aua  //< ./'f  c^/f ,  Culainniirostis  epiyi  io^, 
Coronilla  ruria,  Srorzonera  humilis,  JJt/pac/ioei  is  radicata,  Heniiaria  i/labm.  In 
der  nach  dem  Dürfe  Bartkamm  führenden  Schlucht:  Lathgrus  niyer,  Ervum 
caeeubicum,  Digitalie  ambigua,  Cha&'ophyllum  aramaticum,  Aaarum  europaeum, 
Carex  remota,  RanuMmlun  lanuginotue,  lUbee  rubrum,  Thalictrum  aquiU,jifi>lium, 
Melandrgum  rubrum,  Daphne  Mezereum,  Pulmonaria  obseura,  Actaea  tpieata,' 
Campanula  JVaehelium,  AUium  oleraeeum,  Sedum  maximum  and  Orepi»  teeiorum 
ß,  integrifoUa  Lk.  Im  Dorfe  Bartkamm:  Verbena  ofßcinaUs,  Rumese  conglo' 
meratue,  Ariemuia  Abdnthium,  Verba»eum  nigrum.  Vor  zwei  Jahren  sammelte 
ich  an  der  Mühle  des  Dorfes  zum  ersten  mal  im  Kreise:  Verbascum  thapdforme; 
jetzt  konnte  ich  die  Pflanze  an  dieser  Stelle  nicht  mehr  aufliiiden.  Im  Dorfe 
Wöcklitz*  Carduw  acanihoüle«  und  Arieminiii  Absinihium.  Zwischen  WöcklitZ 
und  (Jüldenboden:  Dianihis  Aifnena,  Achillea  l'i<in)iira,  Pasiinuca  aativa.  Am 
Kalinliof  (TÜldenboden:  Bromu»  arveim«,  Lepidium  ruderale,  JS'acb  Elbing  per 
Bahn  zurück. 

Am  15.  August  in  (Jemeinschaft  mit  Henn  Realgymnasiallelirer  Kautinanu 
nach  Orunauer  Wüsten  und  dem  Elbing»  r  Ffai-rwalde.  Am  äuss<'rn  (Jeorgcndamm 
in  Klbing.  CJutei'Ciphyllum  aromaticuni,  Polyyouuni  mite,  Fexiuca  i/ii/aiittd.  Bioiiiuk 
inermie  und  PicrU  hieracioides.  Am  Gäuseberge:  Fumaria  ufjUimdiHy  Setuna 
glauea  und  viridi»,  Malta  Alcea,  Saponaria  officinalie,  Carlina  vulgaris,  Anfhemia 
Hnetcria,  Rubue  thgrsanthus,  Scrophularia  Ehrharti,  In  Dambitzen:  Fjiii'uctia 
latifoKa  ß,  varian»  und  Brael^fpodium  eilvaticum.  Zwischen  Dambitzen  und  dem 
Knfippelbei|(:  Glgceria  plicata,  Epilobium  parvißorum,  rweum  und  kireutum, 

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Poli/goiiv  m  Uli  flu  s.  Am  Sct'toieh :  Ac/iilli'u  J'tarmira,  Galeop»h  fpfrn/n't,  hifiiio. 
pubcscivs  inul  m^irolor.  In  ..Grünauer  Wüsten":  ('ircaea  lif/<fiana,  Galiuni 
nrisluium,  I\iri-'<  (jti<i<liij'olii/s\  ^  rt'/i/s  pnlvSond,  l^'iirniitnum  2)aluHlre,  Morio- 
tropn  Hypopif ijx ,  Pohiijoinim  iin'/ittx  und  i liidiopiper ,  Epiparfis  fatifolia  ß. 
varianx,  Sparamiii  rrispa,  Chviwia  jiui  tt,  PIiüUkh  inipndicu»  und  UoUtua ßoccopus. 

Der  letztere  Pilz  i^4t  schon  früher  von  Capellor  hier  aii%efiiBde9i  worden. 
Im  Pfarrwalde:  Boletus  lurt'dwt,  Bieracium  horeale.  In  der  Hanptschlacht  bei 
Yogelsang:  Braehffpodwnt  pinnatitm  nnd  «ilvatiewn,  Cireaea  intermedia, 
RubtM  wherertit»,  Ctavaria  faetiffiata  nnd  pietiUari»,  Pesiza  auranlia,  Craterelhi» 
eormteopioideii ,  ArmiUaria  mellea,  Laetariua  tolemu»,  Clitoeyhe  Utccata  Var. 
ametietina,  Colfytia  raäieaia,  Botetve  paehypu»  nnd  mihtimento&tu.  Die  Pilze 
wurden  sämmtlich  von  Herrn  Kaufmann  nach  der  Natur  niit  Oolkreido  gezeichnet. 
Derfiolho  7.ei«'liiU'to  in  diesem  Jahn'  ca.  100  Hutpilze  des  Elbinger  Kreises  und 
beabsichtigt  in  den  näclipten  Jahren  damit  fortzufahren;  sobald  er  auf  diese 
Weise  sicli  Belege  für  >^oinp  Fnr.«i'liungon  geschaffen  haben  wird,  gedenkt  er 
ein  Verzoichnips  unserer  Pilze  zu  voi-öflcnt liehen. 

Am  IG.  August.  Alt-Tcrranova.  Scliifisruh.  Xcu-TfMranova,  Hund«Minne. 
Fischöl iiaken.  Bis  Alt-Terranova  heimtzte  ich  das  Kahlln  igor  Damplhoot.  Am 
linken  Elbingulcr.  zwi.-ichen  Alt-Terranova  und  Schiirsruh:  Settecio  erraticv*. 
Acorus  Calamus,  Polijfjonttm  mite,  Mentha  aquatica  und  ß.  »ativa,  Potamogeton 
perfoKatv»  nnd  pectinafvs,  Ciettta  virosa,  PotentHla  »upitia,  Archangelien 
ofßcinaU»,  Angeliea  nheetrie  nnd  AekiUea  eartilagifiea.  Am  Westwinkel  des  Haffes, 
zwischen  dem  Hafenhaus  und  Neu-Tefranova:  Maina  nOunäifolia,  Seneeio  enratieus, 
paludasuM  nnd  »araeeniaii,  Ptlygonvm  minv»,  Menifantkee  trifoliata,  Aeorue  Cakmue, 
Epilobivm  palusire,  Convolvulve  Mptwm  und  die  gemeine  SumpijjiflaDzen  der 
Niederung.  Der  ..Westwinkel"  ist  ein  Ii*  l.t*  r  Phragraitoswald  durchmischt  mit 
Typhn  angvftlifolia  und  Scirpufi  lacuntrii* .  darin  befinden  sich  !*chmale  Rinoea 
zum  Fahren  für  die  Fischer.  Bei  Neu  -  Terranova  an  und  in  der  Hunderinne, 
einem  Nogatarm:  Nrjmphaen  affut,  A^tphar  htfeiim,  Potn7nrjt'fi>v  perfoliafvs.  Mitn(- 
phi/JIum  /ijnraivm,  AchiJlea  rorfilai/hnri,  Sejicriri  paJwfosvs  und  .«rt?vu"«*«?r/' .^.  Tita- 
liciitim  riovinn.  Scirpus  vuirilimit.'^ ,  Ghiciriit  aqvaiica.  An  der  Huschwärterei 
Fischerhaken;  Verovira  Joncfifolia,  Paa  t^i'fotiua ,  CallifricJie  vrriKi/h^  Külz., 
CimnUa  i  itropata,  Dipt^ociiM  »ilr reifer,  T'fp/ia  anf/iiHf>/olia.  Aul  dem  rechten  Nogal- 
ufer,  zwischen  Neu-  und  Alt  Terrauova:  Petasitea  tamextoeue,  Arabie  arenom. 
Thalietrum  favum,  Feiiuea  gigantea,  Arrhenatherum  elaHu»,  Aehillea  eartila» 
(jinca,  Bellü  perenm»,  Venmiea  lovgifolia  und  Verhaecvm  phlomoide$.  Ueber 
Alt-Terranova  nach  Elbing  zurfick. 

Am  19.  Augnst.  Tour:  AK-Terranova,  Fi8cher>Kampef  Zeier,  Ellerwald, 
Nogathau,  Amalienhof,  Neukireh  (Niederung).  In  Alt-Teiranova:  Braetica  mgra^ 
Airiples  hcrtenei».  In  Fischer- Kämpe,  einem  langen,  am  Nogatdamm  von  Alt- 
Terranova  his  zur  MOndung  des  Kraffohlkanals  sich  hin/ir  h(>nden  Dorfe:  Peta»ite$ 
o  fftcinaLifSy  Ranvneulu»  Lingvo,  Lepidium  rvilerafr.  C/iaitiM*US  Jlfar- 
rtiMaittrtim,  Seneeio  erraticv*  und  palvdoMte^  Polifgonum  mite,  Bidentt  eertnme 

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mit  iiiid  oliiK*  Strahl,  Mrnifanthix  tifidiitfn,  Valeriaiiti  ofyiri/i<ilif',  *  omarinn  jx'/tt^tir. 

i>trati(ifr>(  aloidc.s,  Sdi/iffn n\i  xdt/itti fol in,  (  ifiifa  rirn/iu,  Rumiw  nutrift iiu<ti,  ^\rhilU'ii 
eurtilagiiiea,  Saltu:  iimijydaHn(t  <t.  (UhcoIoi-,  ci/wrui,  finnnalis  und  acumi nuta  Koch, 

Vetonica  longifolia,  Festuca  tfiyuniea,  (.'otwolvulun  «epium,  Arabis  arenosa,  Meli- 
lotu»  ojjtcinaliiDesr.;  Ert/ng  tum  planum,  LadwaSeanola  uudOemyficra  biennu. 
Am  rechten  Nogatufer  and  am  Damme  im  Kirchdorfe  Zeior:  Pastinaea  aativa, 
ArUmma  AMniKium  n.  eaii^pe§tritf  Veroniea  longifolia,  Ononit  qnnoaa,  Xantkittm 
iialieum;  Alriplea>  nitent,  Latkgrtu palurier,  Arehangeliea  ofßeinali»,  Aehillea 
tartilaguMa.  —  EUerwald  ist  ein  offenes  Ober  eine  Heile  langes  ond  ca.  eine 
halbe  Meile  breites  Niedernngsdorf.  Fünf  libigsiriften  dorchsiehen  dasselbe 
in  der  Richtung  von  Osten  nach  Westen  und  mündon  sUmmtlich  an  der  Nogat 
aus.  Am  Nngatufor  swisehen  Zeier  ond  der  Trift:  Humex  ucranicus, 
Sri'rpuft  mariiimus,  Limosella  aquatiea.  Pafeitfilla  mpina,  Ranunculv»  sceleratus 
und  Jhalicfrnm  r'lavum.  Zwischen  der  und  4'""  Tritt:  Scirpti^i  ntan'fimus, 
Petasites  iomentofiun .    Eri/naium   planum,    Ononis   arvenxiA,   Piiliraria  vK/qans, 

Vemnica  hnfjfifoha  Prifenti/la  ttupina.  Xnnthlum  iindctim.  lJip/<ucui  silresfer, 
Carduu.^  acant/ioitlp^  und  Lnpp  ii  l n  Mt/ o  f  i Zwischen  der  -i'""  und  3""  Trift 
C'orum  mnguinea,  Poa  compre'im,  RaphaiiUtrum  Laniffsono  (solton),  Tif/tgmaius' 
Esula,  Cueubalus  baeei/er,  Melilotu»  ofßeinali^  Daar. fEt  hium  vulgare, Artenüna 
AhmiUkiwn,  Eryngium  planum,  Sedum  aere,  Erigeron  aeet',  Seneeio  viseoiut, 
Anä^mi»  Cotula,  Anehum  arv«n§is.  Am  Damme  und  im  Aossendeich  der  Nogat 
zwischen  der  3**"  nnd  2^*"  Trift:  Eryngium  planum,  Laetuca  Scariola,  Verbaseum 
pklomoidet,  Cardmu  aeanthoidu,  Agritnonia  odorata,  Seneeio  paludotu»  ond 
ioraeemcut,  Caiamagro&H»  iUorea,  Mentha  $ihet(rit.  Zwischen  der  2**"  nnd 
Trift:  Diptacus  «ihester,  Galeoptiö  puhe«cenH,  Lactuea  Seariola,  Seneeio 
vemalu,  Sambucuft  nigra,  (  'urdnit^  acovthoidtt- ,  Vi  rbn'^rii  m  phlomnide^ ,  Rum  ex 
palu$ter,  Heteocharix  acicularis.  Im  Mogathaiier  Erleuwaldchen,  einem  kleinen, 
sumpfigen  Hochwald  von  Alnus  gfnfinom:  Ribes  nigrum,  Fextuca  gigantea,  Evortg- 
mua  europaea,  (Jucubalux  bacciffr.  Srnecio  mroct^ntriot  und  HordiMi  von  Urtica 
ffioiia.  Am  Nogatdamm  bei  dei-  Nou:athauer  Wachtbud»-:  Ononis  .^phiosd.  Lappitfa 
MflOKOtix,  Rexeda  Lu  f  i'o  / <t ,  Poft  inil/a  rrpfaii-<.  DipsaniH  lri'<f--r.  Krrinn  tdra- 
speriiiu  I» ,  Kruh  rmi  arrr  und  rtnunh/ixis,  Anclnixa  (,r  firi luilis  und  (  'fiiOt/hix/si/  nt  nffi- 
ri/iale.  in  den  Graljon  zwischen  Nogathau  und  Amalieuhol  besonders  hautig: 
(Jarex  Pteudo-Cypenu.  In  Aiualienhof:  Alalca  rotundi/olia.  Zwischen  Amalienhuf 
und  Nenkirch:  Sparganium  »implex  ond  ramosum,  Arabi*  orenMa,  Pedteularie 
paluttria  nnd  Innum  eathartintm.  In  Neukirch:  Fertuea  dütam  nnd  Malva 
negleeia.  Bei  Eintritt  der  Dunkelheit  ging  ich  nach  dem  Gasthanse  „Lahme 
Hand''  nnd  fuhr  von  hier  mit  Privatfuhrwerk  nach  Elbing  znrack. 

Am  26.  August  Tonr:  Eilerwald,  Nogathau,  Hoppenau,  Glemensfilhre, 
Rothebude.  Neu-Hordterbusch>  Wolfsdorf,  Robach,  Hakendorf,  Einlage.  —  Zu« 
nächst  durchsuchte  ich  an  mehreren  Stellen  die  ,,alte  Noiiat".  Dieselbe  iöt  ein 
verstjmjdter  Nugatarm.  der  früher  in  der  G^ciid  von  NKgathau  sich  abzweigte 
ond  bei  Eibing  in  den  filbingfluss  mfindcte.  Jetzt  bildet  dieser  Arm  eine  Reihe 

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Btagnireuder  Lachen,  die  tlieils  mit  Elndea  canadensi»  ausgefüllt,  theils  mit 
Sfirfiofc»  aloidcs  bedeckt  sind.  AufHer  den  bekannten  Sumidpflanzen  der  Nie<lernntr, 
die  hier  in  gros.-^er  Ueppigkeit  waclitien.  fand  icli:  lumu nruhis  Ijniiiui.  Po/ifsfir/ium 
1 /if  li/pfcrin.  Pfvcedanvm  pa(usfr(\  Ejiih'lntnii  palii'^lrr  uinl  jm rrijlnrii m .    Auf  der 
jtei)  'Pj-jjj  jjj  Kllcrwald:  Antlit  niin  (  'ofu/a,  J/<7//"/;/.v  itlt/symniM,  (  'ol 1 1( rn-lu'  iwruali^'. 
Im  Aut-seiideieh  lU'r  Nogat  bei  Nogathau:  Xuittlnuvi  italiiuin,  Aj/rimoiiin  odaratti. 
Calaiiimjrofiis  epiycios,  Ackillca  cartllaffinea,  Seneeio  mracenint»,  Rttmcr  pra- 
tensis M.  und  K.,  Veromca  longifolia,  Rubua  eaenus,  TUhynialus  lucidu» 
(an  2  Stellen  retehlich),  Petam'fes  tomeniatut,  Seneeio  paludatus,  Valeriana  ofßci- 
nalig,  CkaerophjHum  hulhommy  Arehangeliea  of/cinali»,  Convolvulu»  iepium.  Cm- 
9cuta  europaea  anf  Salix  amygdalina  L.  Bei  der  hier  häufig  wachsenden  Salijt 
amtfgdalina  L.  a)  di9eolor  Koch,  waren  meistens  die  för  das  nächste  Jahr  be- 
stimmten Kätzchen  schon  entwickelt.   Die  Weidengeb&sche  standen  im  Monat 
Angnst  in  schönster  Blfitbe.  —  Am  Damme  bei  Hoppenau:  Eryngium  planum, 
happuln  Mi/osotis,  Cardtiv»  nranthoideH^  Verbasrunt  pkhmoidffi.  Pasilixira  saftm. 
Artemifia  Abnntkium,  Lactucu  Scanola,  Arahis  arermsa.  Seneeio  Jacohaca,  //i>« 
racivm  praiense  vmd  ])rat'altum ,  Oennthira  /n'eunts  nnd  Kn'jnron  aeer.  Der  Aussen- 
deich <ler  Nogat  von  Clemensföhrc  bis  Kotliebude  an  der  Ereisgrenze  ist  zum 
Theil  beackert,  zum   Theil  besteht  er  aus  schlammigen  Lachen  und  Sand- 
l)äuken,  die  mit  spärlichem  WriilenirelMisrli  besetzt  sind.    Hier  fand  ich:  Petf- 
AvVi  V  t'iuu'iilo.su",    Li niiist  l l(t  iiquatn  ii,    J It  itorhari^  acicii IdriM  ,    Pofi'tifilld  xiipiHC, 
Veioiiira   Aimodlli'i,    (^ijpertts  fusruSf   Rtnnv.r   niniiluvux   und  RatnihruhiK 
ttcflirofiis.    Bei  Clemenslahre  fuiir  ich  iiber  die  Nogat  und  ging  auf  der  linken 
Seite  des  Stromes  abwärts.    Z\vi.schen  Neu- Uorsterbuöch  und  Wolfsdurf:  l'ei- 
hatcum  phlomoides,  Calamacfrosiix  epigeios,  Pattinara  sativa,  Medieago  faleafa 
und  Ivpulina,  Potentilla  wpina,  Tiihymalu»  helio9cvpu9,Veroniea  longifoh'tt,Ononii> 
tpinoea,  SUene  ttUa/HeOf  Seneeio  paludoeu»  und  earacenicw,  Luppa  ojßcinalit 
nnd  tomentota.   In  Wolfüdorf:  Anehuaa  officinali»,  Arabis  arenosa,  Eryngiiim 
planum,  Achillea  carfilaginea.  In  den  Ortschaften  Robach  und  Hakendorf,  deren 
Häuser  durcheinander  liegen:  Saponaria  ofßeinalis,  Sahola  Kali,  Verhauim 
phlomoidee,  Xanthivm  gtrumarium,  Stlybum  marianum  qn.  sp.,  Afalva  rotundi- 
foliti,  Pantiumui  mtiva,  Staehga  palu9(ri9,  Anflmnis  Cntula.    Im  Dorfe  Einlage 
von  Haken(h)rf  bis  zum  Gasthause  an  der  Tiegenhöfcr  Chaussee:  Aiithemi$ 
Cnfulii,  Arltilliii  rariilaginea,  Proim's  ivennis,  Afi  ipff.r  .n'fent  und  Xantftivm 
ilalicttm.    Im  LiaKthause  zu  Einlage  l)Iiel>  ich  über  Nacht. 

Am  Anglist.  Tour:  Kiidage.  Rosengarten,  S(id>a,  Grosse  KUm)ie. 
Kleiner  Zug.  Lniiixt*  Kampe.  Bidieizug.  Toinlilzkanipe.  Revier  ..Anwachs"  in 
ih  n  Sit aiichkiinipeii.  (irosse  IbHiiTikaiiipe,  A1|-'I'(m  lanova.  Ostwinkel  bdi  gini: 
auf  di-m  linkt  n  Tfer  des  Stromes  weiter  abwärts.  Im  l>nr!"i'  lOinlage  wueh.- 
in  grossen  Mt-ngen:  Xiinf/aion  italicuoi,  ausserdem:  h'ri/t"j>"in  plonuw,  Pon 
serotimi,  Ihomua  ineimisy  Atriplex  hortemis,  patulitm  und  hastutum,  Afalva 
nuntritiana  qu.  sp.,  Laeluca  ScmiolOf  Tumlago  Far/ara;  Convolvulu»  sejyium. 
Itvmejr  obfusifolim.    Zwitichcn  Einlage  und  Rosengarten:  Veroniea  longi/oUa, 


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Mtiifofvii  alhuH .  Xanfhium  {fah'rvm  ,  Achillea  cartihicfinea,  En/nf/änn  platunv, 
O^otliei'd  hicnuiä,  Bromuc  inermiti,  Seinrio  pahniosiis  uinl  vr/vf^v« 'D't/n/- 
malus  Esula ,  Pasffnara  sadva.  Zwischen  l^oscnj^'arlcii  uinl  Stiilta:  J'rrfxtsi  n n> 
phlootoitlex,  LachiCd  Scanola,  Pffoxifcfi  fnmi'iitd.^us ,  l  ei'iniicn  lont/ijolm ,  (  iila- 
mac/rosttH  epüjeios,  Erijiujium  planum,  Hypericum  tt  tiaptentm.  lu  der  Stiibasclicn 
Lake :  Limnanthemum  nyniphaeoides,  Sarpus  mantimm ,  Glyceria  aquatica 
Whlnbrg.,  Polaimoffeton  humt  und  perfoUaUu,  Butomua  unUtHlahu.  Vou  Staba 
begleitete  micb  Heir  Lehrer  Deltzer  die  Stubasohe  Lake  abwärts  nach  dem 
Kogatarm  „Reihwzag".  Anf  dem  Wege  dorthin:  Atalva  rotuiuUfolia,  Arabü 
arenota,  Xanthium  italietm,  P<uiinaea  taüva,  Daueus  Carota,  Den  Reiberzng 
anfwäris  bis  zur  Führe  an  der  „Schmiede":  Mentha  aquaiiea,  PotenHlla  mi^im, 
Gnaphalium  ul^no$um,  XantMum  italieum,  Achillea  cariilaginea ,  Petasite» 
itmefOome,  Eryngwm  flamm,  Seneeto  »araeenieue,  Polffjfonum  an^hdbivm.  Mit 
der  Fiilire  fulir  ich  über  einen  Nogatarm  nach  dor  „Gro8fen  Kümpc",  welche 
zu  den  „Zeiei*8chen  Vorder -Kämpen"  gehört.  Lctz-ton'  siml  ausgedehnte,  aus 
Acker-  und  Weideland  bestehende  und  mit  zahh-eicbuu  Gehöften  besetzte  Inseln, 
zwischen  den  ersten  Thciluugen  der  Nogat.  Icli  ging  den  „Kleinen  Zug"  ab- 
wärts nach  der  , .Laugen  Kiiinpe'"  und  fand:  Sciwrio  pnhnlnsus.  Arr/uuKfr/ica 
Ojfrr/'iialii* ,  AfhiUca  corl ilüiii iwa ,  Pctasifrs  fniiN'iifnsii.s,  Pofduini/i  to»  prriimütiH, 
HeU  vi'Jittnx  (irirulariK,  Li mo^c/la  (ujtKü icti ,  h'iiim.r  nxn  if i nnix,  Rh imiwulwi  xccle- 
rutus,  Xani/tivm  itulirvm  (nur  noch  seiir  veieinzelt),  lim/in/s  iiarmii«,  Tonlis 
AnfliriücuH,  Scirpun  xHrdiicux.  Aliiu><  itininii.  Am  nördlichsl^'n  ( Jchi)fte  der  Jian^'en 
Kampe"  Hess  ich  mich  über  deu  Bibeizug  nach  der  Toiulilz-Käuipe  fahren  und 
ging  auf  der  rechten  Seite  dos  Biebcrzugea  abwärts  bis  zu  den  Strauciikämpen. 
Anf  der  Tomlitz-K&mpe:  Bibee  nigrum,  Poa  eerotina,  Arehangeliea  ofßeinalu, 
Ruhne  eaeeiue,  Arrhenatherum  elatiue,  Tarilie  Anthrieeu»,  Alnue  ineana,  Galeopeie 
bifida,  Feetwa  gigantea,  Polygomm  dumetorum  und  Epipaetie  latifolia.  Die 
Strauchkftmpen  sind  grössere  und  kleinere,  theils  mit  dichtem  Weiden-  und 
Brlengestrflpp,  theils  mit  Wäldern  von  Phragmiten  bedeckte  Inseb,  zwischen  den 
zahlreichen  Mfindnngsarmen  der  Nogat.  Sie  gehören  dem  Fiscus  und  liefern 
die  Fasehincn  zu  den  Deich-  und  Uforbauton  in  dor  Niederung.  Sämmtliche 
Kämpen,  dnen  Zahl  wohl  1(X>  und  darüber  sein  kann,  sind  in  4  Reviere  — 
Schlangcuhaken,  Anwacbs,  Hirschhaken  und  Fischerhaken  —  cingetlieilt.  Die- 
selben werden  von  4  königlichen,  der  Wasserbau -Inspection  zu  Elbing  unter- 
stellten Huschwärlci  n  beaufsielif i<jt.  Das  Betreten  des  nnsches  ohne  Führer  ist 
dem  Unkundigen  niclit  anzurathen:  denn  das  dielite  (Jesliiiiip  irestaUet  kein<> 
Oricntirung,  untj  hiiulig  sperren  unji-tn^liare  Siinipfe  den  Weg.  Nach  langem 
Suchen  erreichte  ich  die  .sehr  einsam  und  versleekt  gelegene  Huschwiirtei-ei 
,,An\vachs'',  und  Herr  Buschwarter  Drinkgern  hatte  die  Ficundlichkeit, 
mich  auf  einige  Stunden  in  sein  Bevier  zu  begleiten.  Wir  passirteu  den 
groflsen,  den  kldm  Anwaohs  und  den  Rathshaken.  Das  Gebüsch  Itestcht 
hier  ans  Saliw  viminalie,  cinerea,  aeuminaia,  purpurea  c,  Bdixj  amtjgüa 

Una  mid  pentandra,  Alnue  tneana  und  glutimea.   Von  andere  Pfianzen  sah 

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ich:  Rumejc  pratensis,  Mentha  silvestris,  Senecio  aaracenicus  und  paludom», 
D^^eut  tiheeter,  Rum«»  mantiimu,  palutter  und  obtunfolius,  Vtromea  Umgi' 
foUa,  Arehangelica  ofJicinaUs,  Epilohivm  Atrstttam  und  parvißorum,  Rubvs  eaeriutj 
Valeriana  offidnalü,  Sonehm  asper  (in  Biesenaempkren,  wie  fiberliaupt  alle 
Pflanzen  hier  fpgantische  Formen  annebmen),  Poa  aerotina,  ChaerophyUnm 
hulhomm^  Epipaeti»  latifolia,  Lat^frua  paluHer,  Eumuhis  Lupulus,  lAmnam-' 
th«mum  nymphaeaidei  nnd  Betatile»  lamenfosu».  jNacbdem  ich  mich  von  Hon 
Drinkgem  Terabachiedet,  ging  ich  über  die  groaae  Bndenkämpe  nach  Alt* 
TeiTiinova,  ma  von  hier  mit  dem  Kahlberger  Dampf! >oto  nach  Elbing  zurflck- 
zufahren.  Auf  der  grossen  Budenkämpe:  Epipactix  laiifoUa,  An/w/iatherum 
elaliv»,  Fesiuco  (/iffantea,  Bilm  rubiuni,  CulamagroUi»  epigeio»  und  Vei'onica 
loiKjifoliu.  Jn  Alt-Tt  rranova:  Pofenfilla  reptanx  in  wenigen  kummerlicheD 
Exemplaren.  Bis  zur  Ankuntt  dos  Dauipfois  in  Teuaiiova  durchsuchte  ich  den 
OiStwinkel  des  IVisclien  Hatl'es  und  die  Molen  an  der  Mündung  des  Klbin.crflus.ses. 
Im  Ostwinkel  wuchern  Phruiiiuifts,  t^cirpu^t  l(nui.-^fns^  TInipha  Uitifollti  und 
(iiiquntij'olia  und  lassen  nur  wenif^  freie  WasHerslellen  ül»rig,  die  d.inu  mit 
Elodm  canadentiis  ausgeiidll  sind.  Ausserdem  SSüiichua  jxi/unfer,  Rti/nmculuis 
Lingua,  Menyantke»  trifoliata.  Bidens  cernuuSf  Stellaria  ylauca  und  alle  gemeinen 
WaBScrpflanzen  der  Niederung.  An  den  Molen:  Stnmo  «froHeus,  Mentha  aqua" 
fiea  und  »Oliva,  Arehangelica  officinalis,  Petaeitee  tomentonu  Polygonvm  ndtt, 
Epipaetis  latifolia,  Belli»  perenme,  Aehillea  eartilaginea,  Eupatorium  eannabiwam 
und  EpiUhium  paluetre. 

Am  29.  Auguat.  Straeaen,  Plfttse  und  Osrten  der  SUult  Elbing.  — 
Kl.  Rtfbern,  Straucbmfihle,  Gr.  Wesseln.  An  der  Brücke  über  den  Danziger 
Graben:  Hordeum  wurinum.  Auf  dem  Gra8[ilatzc  an  der  Bürgerressouroe: 
Sherardifi  Vcronira  pnlita  und  a<p-exfiii,  Get  anium  niolle  und  di»$ee' 

tum.  Auf  der  Reiferbahn:  Festuea  distatis.  Auf  dem  Kirclihule  zum  H.  Leichnam: 
(Jrinnnia  apoearpa.  ProvniH  hiizai'fnrtvi/t.  An  der  IV.  Knabenschule:  Geraniunt 
iiiolle,  Grimniia  puh  inalti,  luirfnila  julloj-.  Jn  der  H.  LeichnamsstraBSc:  //or- 
dtniin  nturl/ium,  Aniofantutt  n'frof/e.rnx,  Malca  rri.spa.  Zwischen  den  Pflaster- 
steinen an  der  höhern  Töchterscliulc  und  in  nieiueren  Strassen  der  Stadt; 
ßn/iint  uvueiiU  II m.  Am  alton  (  Jn  mnasial-(  Jel>;iudr  zeigte  mir  Straube  einen 
neuerdings  von  ihm  entdeckten,  r<'i'hh;iltigen  Staiulort  von  Elssholzia  I'atrini. 
in  (iemiisegarten  an  der  Sonnenstrasse  fand  icii:  Sciai'ia  vcrticillata  und 
Chenopodium  pnlynpet  niuw.  Am  Kalkülen,  zwischen  der  Königsberger  Ohausce 
und  dem  äussern  Mühlendamm:  Diplotaxi»  tenuifolia,  l^epidium  ruderale, 
Sinapis  alba  und  Silglmm  marianum.  Auf  Stoppcläckern  bei  KI.  Btfbern: 
Veronica  Tournefortii»  opaca,  agreetis,  aroenm  und  »erpglli/olia,  F^nutHa 
ofieinali»,  Geranium  disseetum  und  Anagalli»  arven»i».  Am  Hommelkanal  bei 
Kl.Röbern:  Senecio  paludoev»  und  Cueubalu»  baceifer.  Im  Pulrei^und:  Dipeatv* 
»ilvetter,  Nepeta  Cataria,  Carduus  aeanfhoides,  Camptotheeium  luteaeene  nnd 
Thuldium  recoiinitum.  In  einem  (haben  an  der  Strauchmühle:  Mi/rioph^llum 
rertiriHaffnii.  Am  WVhr:  Rhynchotttegium  rtmci/ornWf  h'lliu  t^piphyll».  Auf  dorn 

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121 


mit.  Wald  uragebeneii  Woidoland  von  Gr.  Wp?tseln,  nördlich  von  Vogelsang: 
Orejyis  Hre^is  (an  einer  Stelle  reichlich)  Folyyonum  minus.  Im  Walde: 
Circaea  lufetiana  und  int  er  media. 

Am  2.  Septcniher:  Alt  Terranova,  (Jros80  Biulenkampc,  Revier  Anwacha, 
Glodscbe  Kämpe.  An  der  Nogat  bei  Ait  Terranova  wuchs  Scirpus  Tabettiat' 
m&ntani.  Auf  der  groBsen  Budenkämpe  ging  ich  am  Ufor  des  Landgrabens  ab- 
w&rtB  bis  sor  Busebwirterei  Hirsehbaken  und  imnd:  Mi/i-iophyllum  »picatum, 
Seirpu9  mort^tm««,  Tripiochin  pahuUr,  PotentHla  mpina,  Rumtx  man'ttintM, 
PotamogetoH  peiioUatut,  Lathynu  paltuter,  Seneeio  paludoeus  und  8aracmieu9, 
A^lUa  cartilagifua,  Veronica  longifolia,  L^maehia  vulgaris,  Buhtu  eaeriu», 
Brjfngium  phnum,  Almu  ineana,  Arehanffeliea  ofieinaUt,  Ang^liea  »ihmtri», 
PetariU»  tcmentcmu,  Convolvulwt  upium,  Polygonum  ^mäoruim,  Cuteuta  europaea, 
Staehi/$  palvstritt,  Humvlu»  Lupulm.  Bei  Herrn  Buschwftrter  Jocliein  fand  ich 
die  bereitwilligste  rntorntützung  in  meinem  Unternehmen,  wofür  ich  ihm  meinen 
Dank  sage.  Herr  Jochem  ätolltr  mir  ein  gutes  Boot  zur  Verfugung  und  be- 
gleitete mich  selbst  in  den  Huach.  Selir  intercfsant  waren  mir  seine  Mit- 
theiliingen  aus  dem  Thierleben  der  Strauchkänipeii.  So  hatte  er  im  vorigen 
Jalue  auf  dem  Tuuditzhaken  an  Krlenbüschen  in  ca.  H  Fuss  Höhe  zwei  Nester 
fler  Keut»>lnif'iM'  {Ptirus  jjendt/li/nis)  «/rfmideii,  von  denen  eins  dem  Elbingei' 
Gyniiia^iiim  ülH-rwicsen  und  später  in  dm  f^ositz  des  Wcstprcussisehon  Provinzial- 
Miiseunis  übergegangen  ist.  Auf  dem  Touilitzhaken  nisiete  auch  mehrere  Jahre 
tdudurch  elu  Krauichpaar  {Grus  cinerea),  das  jedoch  im  vorigen  Jahre 
durch  etneii  Wilderer  getödtet  und  Tersehrt  wurde.  Auf  der  Fahrt  durch  die 
Haken  hatten  wir  2  mal  Gelegenhdt  den  Fischotter  (Luira  vulgaris)  innlchater 
Nibe  SU  beobachten,  der  hier  im  einsamen  Busch  lange  nicht  so  scheu  ist,  als 
anderwärts.  Wir  fuhren  die  Westrinne  abwärts,  legten  dabei  mehrmals  am 
Hhrschbaken  an  und  durchstreiften  ihn  nach  verschiedenen  Bichtungen  hin.  Im 
Qafie,  an  der  Mfindung  der  Westrinne  wurde  noch  an  einigen  kleineren  Kttmpen, 
die  sich  erst  in  neuerer  Zeit  gebildet  hatten,  angehalten;  dieselben  sind  mit  dichtem 
Böhricht  und  einzelnen  Weidengebüschen  1)cwach8en,  Im  Sommer  jedoch  ganz 
unpassirbar.  Schliesslich  fuhren  wir  die  Lachsrinne,  zwiseheil  Tomützhaken  und 
fiirschhaken  aufwärts.  Auf  dem  Hirschhakcn  fand  ich:  Salix purpurea  c.  Helix, 
n'ntinafin.  ritnren,  umi/f/dalina  a)  difcnlor,  Alnm  ineana  und  fjlnfinosn.  Senecio 
mraceincus  und  pdlndomx,  Veronica  Ininji folia,  Calamaf/ro^fis  epii/rios,  Peinsites 
trimenfosvn,  Vibunivin  ()i>iihis.  ('ucuhahts  haccifer,  Ouli'ojisi.^  hi fida,  Scrophu- 
iftiiti  nodono,  Epilohium  /nrxi'tiini  \\m\ purnfioru  in ,  AchiUea  fdriilwjinta,  laleriano 
ojjictnu/i«,  jRume.r  coiujlontenüitK,  obtusif'oliiifs  und  Jli/drrdapufhuni,  Eupaforium 
cannabinum,  Pna  >seroiinu.  Alt  ntha  xilvextri h  ,  Archanyelica  oß'icinali^.  Convol- 
euluc  itpium.  Auf  dem  nördlichen  Theil  des  Uirsuhhakcus,  dem  sogenannten 
Anssenhaken  tritt  häufig  Sueeita  pratensis  auf;  auch  madite  mich  Herr  Jochnn 
auf  einen  reichhaltigen  Standort  von  Allium  Score doprasum  aufinerksam. 
Von  den  Buscharbeitem  wird  die  Pflanze  „wilder  Elnoblauch"  genannt.  Ausser- 
dem Mb  Ich  noch  üelir  häufig:    T^athgrus  paluster,  dofannm  Dulramara  und 


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122 


Peuredanutn  pnlutitrc.  —  Im  Landgrabon :  Pofamageton  perfoHatu«,  Dufomvf* 
umhelhifiia  und  f^tiniffnnn  sofiiffi/olia.  In  <ler  Lachsrinn«':  .Smy)j/.<?  mariffmui^. 
Limnautheniuiii  ttjimplKnoidi'K,  J'of(inin(/i  tun  fui;'/!>i  iiinl  luiftim,  N>/»ip/tai'n  nlha, 
J^jnlohn/tti  piilv^iri',  K(jvf>>t'iv7H  lini(i.si/)tiy  Klodeti  <(ni(t(li'iif<ix,  Sparffotiiuvt  f(i})iplf.i\ 
Mi/n(ij>Iii/lhini  rerfirilhitn n> .  (ili/rcrüi  aijutifira  und  ('inita  rirosa.  Auf  dem 
Tüinlitzhak<'ii:  Pohfgonum  ntite,  I*im  Ht'rolina,  Alliuni  Scorodojmisiim,  Kqumium 
kitmale,  Scutellaria  galericulata,  I^'/mpua  europaevif  und  Seneciopaludosus.  Nach 
der  BoBchwärterei  sorackgekehrt,  ging  ich  fiber  die  „Glodsche  Kämpe"  nach  Alt 
TemnoTa.  Auf  der  Olodachen  Kämpe:  Vertmiat  longifolia,  Mentha  nhettrü, 
Diptaeut  nlvester,  Antkmi$  Ciftvia.  An  der  Hnnderinne:  Rumex  pahuter.  In 
einem  Graben  zwischen  der  Hunderinne  und  Alt  Terranova«:  Seirpui  Tabemae' 
fnontatti.  Da  ich  die  Abfahrt  des  Dampfers  yon  Terranoya  nach  Elbing  T«^ 
spätet«,  musste  ich  den  Weg  na(h  dor  Stadt  zu  Fuss  zurücklegen.  Am  Ufer 
des  Elbingflusses  bei  Bollwerk  fand  ich  noch:  Thalietrum  ßamm  und  Serophularia 
EiiH'harti. 

Am  16.  St'jitember.  T<Mir:  Ncuj^tadtcr  Feld.  Orausonseo,  Hansdorf,  Drei- 
roson,  Weiigeln,  Strockfuss.  Auf  dem  Neu.^tädter  Feld  von  der  Stadt  l>is  zum 
l)rausensee  sali  ich:  Saponaria  nfjirivalis.  ]\lahui  Alrea ,  <  arduus  ocuuihvidi  x. 
Geraniiim  prdtfuse,  Calliiiichi'  rnimlis,  Sjxirijdiiiinn  Kimple,r.  Am  Nordostufer 
des  Drausensee's:  Tlmlird-um  ßtimm,  Polyiionum  dumetoium,  i>onchus  pal ttster, 
Peticedanuni  paluHire,  Senecio  poludoms,  Contolvulus  ieptuM,  Linum  catharticunif 
Sagina  nodosa,  Sullaria  glauca,  Trtglochin  palustri».  An  den  Ufern  des  zwischen 
Granau  und  Hansdorf  in  den  Drausensee  mOndenden  Baches:  Poimtilla  rqitatu 
(spärlich),  Anekiaa  (fßctnafi»,  Calamintha  Aeinos,  Astragalus  glycypkyUo»,  Malva 
Ateea,  Saponmia  ofßeinalii,  Origcmum  vulgare,  Sieraeium  pratenn,  Bronms 
inermü,  SiUne  tutgartB,  Eehium  vulgare,  Polygotmm  dum^orum,  BunmluaLupulw. 
An  der  Chaussee  zwischen  Grünau  und  Hansdorf:  Seabtota  ochroleuea.  An  der 
Eisenbahn  bei  TTansdorf:  Pastivam  sativa,  Petatite«  of/irinaltft,  Eckiunt 
vulgare.  Beim  Uebcrsetzen  über  den  Drausensee:  Onjza  cfandexfina.  Zwischen 
Dreirosen  und  Sehwansdorf  an  den  zu  Wengein  gehöiigen  Gehöften:  ChenO' 
podium  vrhicuiv,  Pultnirlo  rvhmris.  An  der  Schwansdorfer  Thiene:  (  are.r  pani' 
culata,  Solainifji  l)vliiniiara.  \\\  Streekfuss:  Alheryin  P/iftnu.  0(df't>ps-i's  puht^sceiiK. 
Pnfatnoijfloti  r<>inj»'rxi<iis.  Malra  rotuiuhlolin,  Sonr/iiitf  asper.  Soli.v  rinen'a.  Am 
Tliicnedainni  /wisehen  Stn'«*k!nss  und  <leiS('liillingsliriicke:  Pi'ta/<t  fis  <>/  /i  ri  n  a  / 1 
Anhenathei'um  elatim.  Am  Hi.^enl<aliiidamm  in  der  Niihe  der  Sehillingsl)rii(ki': 
Potentilla  reptan$.  In  der  Fischau  am  alten  Standorte:  Salvinia  natans, 
und  am  Ufer:  Rudheekia  laeiniata  qu.  sp.,  Rumea  congUmoratutf  Cyperu» 
fuicu».  Auf  Wiesen  zwischen  der  Schillingsbrücke  und  der  Stadt:  Seneeto 
erralieuB  und  Biden»  eernuus. 


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123 


.  Verzeichniss 

d«r 

bis  zum  Eiule  des  Jahres  1883  im  Elbiiiger  Kreise 
gefiuideueu  Phanerogumen  und  (Tefasskrvptogameu  uebst  Augabe 

der  Sammler  und  Standorte.'^) 


Phanerogamae. 

Thaiictruni  aquilegi/olium  L.  in  den  meisten  scbattigeD  Schluchten  der  Elbingei 

Höhe. 

—  iniiiu.i  L.    Bei  Unuiau:  Straul)e. 

—  angvxfifolium  .lat  i|.    \'«'ioiiiz(  lt.    Am  Dransensop  in  tler  Näho  der  Neu 

städÜBchcu  !•  i.sclierhäu.ser.  Aul'  den  Ilafl'wiesen  zwischen  Tolkcmit 
und  Cadinen.   Auf  Waldwicseu  in  der  städtischen  Forst  Schönmoor. 

—  j/avum  L.   Am  Draosonsee  im  Geb&soh  südwestlich  von  den  Strom- 

häusern.  Bei  Wieck  am  Haffufer  in  der  Nähe  des  heiligen  Steins. 

Am  Nogatnfer  bei  Ellerwald  (V.  Trift)  and  Nen^TemmoTs.  Am 

Elbingnfer  bei  Bollwerk.   Am  ktfnigl.  Torfbrach  bei  Moosbrach. 
BfptAiea  triloha  Gil.   In  fast  allen  Laubwäldern  der  Hübe  hftufig. 
PuUaHlla  pratensi»  Mill.    Eatzenbci-ge  zwischen  Prcuschmark  und  Wöcklitz. 

Sandige  Hügel  und  Raine  bei  Läirliwalde  und  Pangritz-Golonie. 
Anemone  nentarosa  L.    Lnuhualder  und  Gebiisclie  der  Höhe>  gemein. 

—  ranuneuloidee  L.  Laubwald«!!'  der  Höhe,  häufig. 
Mt/onurtiH  m  'nihnm  L.    Auf  Aeckoi  n  hei  Ellnnj^  häutig. 

Batrachiuw  <n/uaf{le  K,  Mey.    In  (iralx'ii  der  Niodciuii'j:.  selten:  Sti'aube. 

—  divarlcfifiini  Wimm.    In  den  Gräben  der  Nieck'iuii^r  geiiirin. 
RantLnculua  Flunnuiihi  L.    Wiesen  der  Hohe  und  Nifdcning.   zicnditli  liäufig. 

—  lAnfjua  L.   ( Jcmeindetorrbrueh  von  Gr.  J^tulioy.   Alte  Nuirat  bi'i  Stutthof. 

Oötwinkel  des  Irischen  Hafles  Ihm  Alt-Terranova.  Stagniremlo  Laclicu 
bei  Fischer-Kämpe. 

—  attn'eomfw  L.  Wiesen  der  Höhe  nod  Niedornng.  Stellenwoise  häufig. 

—  coMuhiew  L.  Waldscbluchten  bei  Dameran  und  Stagnitten.  Widder  bei 

Yogelsang,  Gr.  Wesseln  nnd  Gr.  Röbem.  In  den  Schlachten  der 
Rehbei^  and  bei  Schönmoor. 

*)  An  denjenigen  Staudorti-n.  welchen  die  Namen  der  Finder  nicht  beigedruokt  sind,  habe 
ich  die  betreffenden  Pilanztin  selbst  getseben. 


124 


Hanuncultis  aeet'  L.   Wiesen  der  Höhe  und  Niederung,  gemein. 

—  lamiginmus  L.    In  den  Lauhwäldorn  der  Höhe  h&ufig. 

—  repem  L.    An  Graben  und  auf  Wiesen  y;eniein. 

—  hulhonuK  L.    An  Wegen  und  auf  Acckern  häulig. 

—  arven.sis  Ij.    Unter  fieitreide  bei  Or.  Röbern.    Zwischen  Succase  und 

Reiniannsfekle:  .Straube.  Hei  Dambilzeu:  Florian.  Zwischen  Tolkeiuit 
und  der  Hcideuburg  Tolkoinita.  Auf  Aeckern  bei  Vogelsang  vereinzelt. 

—  aeeleratua  L.  In  der  Niederung  an  Gräben  und  an  den  Ufern  der  Nogat 

ziemlich  häufig. 

Fiearia  vema  Hnds.   In  den  Obstgärten  der  Vorstädte  Elbings.   In  Wäldern 
und  auf  Wiesen  der  Hdho  gemein.  In  der  Niederung  stellenweise. 
(JtUtha  fidmtn»  L.  Sumpfige  Wiesen  der  Hohe  und  Niederung,  gemein. 
2VoU«««  mropaeu»  h.  Auf  einer  Wiese  bei  Schönraoor,  westlich  vom  Dorfe. 

Reicher  Standort. 
Isopyrum  thalictrnides  L.  Bei  Ffirstensu:  Hcllwing. 

AquiUffia  vulgaris  L.  Damerauer  Wüsten,  an  der  Wilhelmshohe  und  vereinselt 

in  der  Hommelgchlucht  bei  ,,Oelmühle'*. 
Delphdnium  Conftoh'da  L    Unter  Getreide  in  der  Niederung  und  auf  der  Höhe 

ziemlich  häutig. 

Aconitum  vancgatvm  L.    Vogelsanger  Wald,  (irnnauer  Wüsten.  Eggertswusten. 

Königl.  Forst  J^tellinen  im  Hrenzgrund.   Dörbccker  iSchwciz  und  be 

sonders  häufig  in  der  Schonwalder  Forst  oberhalb  des  Goizhalecs. 
Actaea  spieata  L.   In  den  meisten  WaUl.schluchten  der  Elbinger  Hohe  ziemlich 

häufig.   Vorzugsweise  zahlreich  in  der  Schlucht  bei  Gr.  Bieland. 
Berheris  vufgarü  L.   Schlucht  zwischen  Böhmiscbgut  und  Preuscfamark.  Am 

„Kupferstrauch*'.  Im  Lärchenwäldohen  bei  Pongritz-Golonie.  An  den 

Uferabhängen  der  Hoppenbäcic  bei  Roland. 
Nymphaea  alba  L.  Drausensee.   Nogatarme  im  Mfindungsdelta.  (Hunderinne. 

Lachsrinne.) 

NupKar  luteum  Sm.  In  den  Gewässern  der  Niederung  gemein. 
Papaver  Argemone  L.   Sandäckor,  hUufig. 

—  Rhocas  L.  Aei  ker  bei  Wittenfelde,  Dambitzen  und  Weingrundforst,  häufig. 

—  dubium  L.   Aecker,  zerBtreut. 
Chelidonium  majun  L.   Auf  Sihutt  liiinfig. 

CorydalU  cam  Fchwgg.  u.  K.   In  den  meisten  Schluchten  dei*  Hobe,  üngemeiu 

häutig  bei  (ir.  Hobern. 

—  iiiternndio  P.  M.  K.    Waldei-  bei  Or.  Robern.    f^ärchenwahh  heii.  01>st- 

garten  der  Klbinger  Vorstädte.  Abhang  au  der  Ötrauchmühle.  Vogel- 
sanger Wald.    Park  von  Weingarten. 

—  mlida  Sui.   In  den  Obstgärten  KIbing.s  und  den  Schluchleu  des  Hoinmcl- 

gebietes. 

Fumana  ofßeinalU  L.  Auf  Aeckern  und  in  Gemüsegärten  zerstreut. 


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125 


Nattvrtiwfn  amphtbivm  T^.  Hi-.  An  don  fiewä8?ieni  )lf>r  Nioderung  gemein;  auch 
häutig  an  den  Teichen  niul  Seen  cics  Hnclilainles. 

—  barharaeoi'dnt  Tanych.  Conradsw aide.  Jn  tWr  Form  j'/uNntiridu m  Casp.  l)ei 

Moosbiuch;  an  (rialx-n  auf  dein  Neustüdtor  Feld  und  am  Elbiugflu88. 

—  tiUfegtre  R,  Br.    Höhe  und  Niederung,  gemein. 

—  pahthre  D.  C.   Ueberall  häufig. 

Barbaraea  vulgari»  R.  Br.  b)  areuata  Rchb.  Bei  Elbing  besonders  httoflg  ün 
Pnlvergnuid,  sonst  serstreut. 

—  Birieia  Andrz.  Am  Ufer  des  Elbingflnsses. 

TWm'ft«  ffUAra  L.   In  Wildem  and  Oebfischen  terstrent.  (Weingmndforst, 

Bdhmiscbgot,  Wieck.) 
Arabi»  kimiia  Scop.    Bei  Elbing:  Rademacher. 

—  arenota  Scop.    Ulerabhänge  des  frischen  llafl'es.    Sandige  Aeciter  bei 

Pangritz-Colonie.  Abliänfre  an  der  Tlommel  hei  ..Oelmühle  '.  Noprat- 
dümmo.  Trift  zwischen  Anialienhof  \iiid  N<'nkin  h.  Trift  zwischen 
dem  ans^eni  Marienburger  Damm  und  dem  l>rauseuäe«.  Jm  Östlichen 
Theil  der  Iloiie  ^«elu^ner. 
Varduviiiie  hirnufa  \j.  a)  mulficauiix  Ilojtpe  (nls  Art).  RehlxTjre,  Bruch  in  der 
Nähe  des  Fuchsberge^  am  Anfang  d«;r  Wingcnsteinscblucht  und  in 
Brüchen  des  Rakaner  Waldes,  siomlich  zahlreich.  Frfiher  auch  am 
Krausenbergo:  Sfcranbe. 

—  —   b)  »Ivatiea  Lk.  (als  Art.)  Behberge,  auf  schattigen  Waldwegen  and 

in  dfistem  Schlachten.  Frfther  aach  im  Walde  von  Gr.  Wesseln: 
Stiraabe. 

—  fraitnm  L.   Aaf  Wiesen  gemein. 

—  amara  L.  Fehlt  in  der  Miederang.  Auf  der  Höbe  an  qnelligen  Stellen 

in  Wäldern  häufig. 

—  —    b.  hirta  Wimm.  u.  Gral».    Im  Hochlande  häutig. 

Dentaria  bvlbifera  L.    Rehberpe.  zwischen  Winc^ensteinschlucht  und  Bildhauer- 
izrund  in  dichten  Rothlnichenl  eständen  an  mebrcreii  Stelleu  zahlreich. 
Süi/mb^ritrm  ofßcitiaJe  Scop.       egc,  Sciuitt,  gemein. 
. —    —  b.  leiomrpvm  D.  (\    Enjui.  Brunnen. 

—  Sinapisfrum  Crntz.    Am  Hafen  von  Tolkemit:  Straube. 

—  Sophia  L.    Höhe  and  Niederung,  gemein. 

SUnophragma  ThaUanum  Celk.  Aecker  bei  Dtfrbcck,  Lärchwalde,  Granau  and 
Weingrandforst  In  der  Niederung  noch  nicht  beobachtet. 

AlUaria  ofßcinalu  Andrzj.  Waldige  Abhänge  bei  Gr.  Rtfbem.  Buschige  W^ 
ränder  bei  Gr.  Wesseln.  Schlacht  nördlich  von  „Kupferstrauch." 

En^mtim  eheironthiridi»  L.   Höhe  and  Niederang  gemein. 

Bramea  nigta  Koch.  Bei  Elbing  am  Schi« uscndamm  häufig;  vereinselt  in  Alt> 
Terranova  am  Wege  nach  Fischer-Kämpe. 

Sinapi»  arvensii  L.  In  der  Niederung  gemein;  auf  der  Hohe  weniger  häufig. 

—  alba  L.  Bei  Tolkemit  auf  Schutt  und  Kartofieläckern.  Bei  Elbing  auf  Schutt. 

SS 


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12G 


Diploteueii  fenvi/oUa  D.  C.  Am  Ilal^n  von  Tolkeniit  und  luM  Kll>in,!^  am  Kalk- 
ofen.  zwischen  der  Königsberger  CIihushcc  und  dem  Aeussei  n  Mfiiilon- 
daomi. 

—  muraZt«  D.  C.  Tolkemit,  in  der  N&he  des  Hafens. 

AlffMum  calycinvm  L.  Im  Palvergrond  bei  Elbing.  Am  Gänseberg  bei  Wein« 

gmndforst  Am  Windmflhienberg  bei  Grünau.  Bei  Plantoge  am  Wege 

nach  Gr.  Böbem.  Bei  Stagnitten:  Straube. 
Berieroa  ineana  D.  C.  Anf  leichtem  Boden  der  Höhe  häufig;  in  der  Niederung 

an  den  DUmnion  stollenweise. 
fjunaria  rediviro  L.  Bei  radincii:  Radomaclior,    Hei  Kl.  Wogcnapp:  Hirstein. 
Erophila  rertia  E.  May.    Auf  der  Höhe  gemein,  in  der  Niederung  selten. 
t'ochleana  Atmoraeia  L.   In  der  Niederung  an  Feldrainen.   (Neostädter  Feld, 

liänfip.) 

Camelina  mttm  Crntz.  riitrr  Getreide  zerstreut.   (Zwiecheu  Grünau  uud  Böh- 

miscli^iit:  Straube. j 

—  vn'ncrarpa  AudrzJ.  Zwisclieu  WeinginiDdfui'Bt  und  liolimisciigut  am  Wege. 
Thlaxjti  ari'ense  L.  (üfincin. 

Teenlulea  nudicauU»  E.  Hr.    Zwischen  Conradswaide  und  Louisenthal;  8ey<ller. 

Auf  Brachäckern  zwischen  Geismorode  und  Lärchwalde.  Vereinzelt 
in  den  neuangelcgten  Schonungen  bei  Vogelsang.  Zwischen  Pomeh- 
rendorf und  B(^u:  Straube. 

JhertB  amara  L.   Auf  dem  Kirchhof  sum  Hl.  Leichnam  in  Blbing,  verwildert 

Lepidiwn  rudtvüU  L.  Selten.  Bei  Blbing  am  Bahnhofe  und  am  Kalkofen 
zwischen  der  KOnigsbeiger  Chaussee  und  dem  Aeussem  Muhlradamm. 
Bahnhof  Gi^ldenboden  am  Schienengeleise.  An  einem  Gehöft  in 
Fischer>Kämpe  zahlreich. 

(\tpsella  jHursa  pat^forh  Mnch.  Gemein. 

Neslea  pnninihiia  Desv.   Unter  der  Saat  ziemlich  häufitr. 

Cakile  maritima  Scop.  Am  Haffufer,  zwischen  Tolkemit  und  Wieck,  ziemlich 
häufiü;. 

Rujthanintrum  Lampxiwo  Gäidi.  Aufdcr  Höhe  häufig,  in  der  Niederung  scltcD. 
Viola  jtahixtn's  [j.    In  Waldsiuiijit'eii  iiiiiiliij. 

—  odorafa  h.    Am  Alihaut^  zwischen  Weingrundforst  uud  Dambitz.eu,  iiu 

Pulvergrund  bei  lUbing, 

—  arenaria  D.  C.  Im  „Fichtenwald"  bei  Gr.  Röbern. 

—  tihestri»  Lmk.   In  Wäldern  häufig. 

—  Rtriniana  Bchb.  In  Wäldern  gemein. 

—  eanina  L.  Auf  der  Höhe  ziemlich  häufig.  (PaogritzOolonie,  Lärchwalde, 

Gr.  Wesseln,  Böhmischgut)  In  der  Niederung  im  königl.  Torfbmeh. 

—  murabilis  L.   Vorzugsweise  häufig  in  den  Schluchten  am  V(^lsanger 

Hammer,  bei  Dameran  und  „Kupferstrauch".  Dörbeeker  Schweiz. 

—  irieohr  L.   Höhe  und  Niederung,  in  verschiedenen  Formen  gemein. 

—  »ilvettri$  x  Rivinuma.  Wald  von  Gr.  Wesseln,  nicht  selten. 

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127 


Viola  riiniiia      xi(rextrix.    Alihäii^ro  lioi  Län'hwahie,  vereinzelt. 
Reaeda  lutea  L.    Elbiug,  iu  Gcinüäegarteu  der  Vorstädte.    Bei  Terraaova  an 
den  Molen:  Straube. 

—  Luteola.  Am  Nogatdaium  zwischen  Ellerwald  und  Nogatiiu.  Am  Elbiug: 

Fl.  V.  Kl. 

Droätra  rotundi/olia  L.  Auf  Torfbrüchen  bei  Ddrbeck,  Conradswalde,  Haselan, 
Maibanm  und  Gr.  Stoboy,  sowie  auf  dem  kdnigl-  Torfbmcb  in  der 
Blbinger  Niederung,  häufig. 

ParsMMtia  palusirü  L.   An  der  alten  Nogat:  Straube. 

Polygala  vulgari»  L.  Besonders  hftufig  bei  Dambitzen  am  Knüppelberg  und  in 
der  Schlucht  bei  Knpferstrauch;  mit  weissen  Bluthen  an  einem  Baine, 
zwischen  Couradswaldn  und  Neukirch.   Fehlt  io  der  Niederung. 

—  COtnota  Schk.    Zwischen  Weintrnindforst  und  Dauibitzen:    Dr.  Schmidt 

und  Straube.    Die  Pflanze  ist  Jedoch  d'u  t  nicht  mehr  zu  ßnden. 
Gig^iophila  vmralis  L.   Auf  Aeckeru  der  iJöbe  zieuiiich  häufig;  in  der  Niederung 
noch  nicht  bemerkt. 

Dianthw  Armeriu  L.  Zwischen  Bartkamm  und  (iiildenlxxlen  an  Hainen.  Bei 
Wo^renapp  und  liuhmiächgut:  Su-aubo.  Keimauusteide:  C.  J.  v.  Kliug- 

grälV). 

—  Armerin-delfoidi'H  Ilellwig.    lici  Jieinianst'elde:  Sanio. 

—  Carthti»ianomm  L.  Grasige  Uügel  und  Kaiue  bei  l'angritz-Colouie,  Lärcb- 

walde  und  Drewshof. 

—  deüaidet  L.  An  der  Heidenburg  Tolkemita,  bei  Stagnitten  und  Serpien. 
Se^ponaria  ofßeinalü  L.   An  den  Uferabhängen  des  frischen  Haffes,  zwischen 

Steinort  und  Wogenapp.  Auf  sandigen  Rainen  bei  Lttrchwalde  und 

Paqgritz-Colonie.  Am  Bachufer  zwischen  Hansdorf  und  Gmnau.  Am 
vom  äusseren  Marienbnrger  Damm  nach  dem  Dransensee.  Am 

Gänseberg  bei  Weingrundforst. 
CuevhaUt9  baccijei'h.  Bei  Elbing  im  Pulvergrund.  Am  Nogatufei-  bei  Ellerwald. 

Im  Eilenwäldclicn  bei  Nogatbau  in  der  Nähe  der  Wachtbude.  Auf 

dem  Hirdchhaken.    in  den  Gärten  der  Elbinger  Vorstädte  und  bei 

Koggenhöfen:  Straube. 
SUene  tatar/nt  Pers.    Aussendeich  der  Nogat,  zwiäcbeu  Neu-Uorsterbusck  und 

Wulfsdorf,  ziemlich  zahlreicli. 

—  vnlffarl/i  (ircke.   besonders  häulig  am  Wefj;(?  von  Trunz  nach  Gr.  Stoboy, 

sonst  zerstreut.   In  der  Niederung  noch  nicht  beoliachtet. 

—  nutam  L.  Trockene  ^\'aldal)hängo  bei  Gr.  Röbern.    Waldschluchten  bei 

Stagnitten,  Vogelsauger  Wald.    Fehlt  iu  der  Niederung. 

—  nocHßota  L.  Elbing,  anf  Kartoffeläckern  zwischen  dem  Bahnhof  und  dem 

äussern  Marienbnrger  Damm,  sehr  vereinzelt. 

—  Armma  L.  In  Obst-  und  Gemiis^ärten  der  Vorstädte  Elbings  bisweilen 

verwildert 


87 


128 


Vincana  vulffarix  Röliling.  Häufig  am  (iänseberg  bei  Weingrundfowt.  Auf  dem 
Weideland  von  Gr.  Wesseln  im  Waldo  bei  Vogelsang.  In  der  Schlacht 
am  Kupferstraach.   Fehlt  in  da*  Niederang. 

Carwtarta  fio»  eueuU  A.  Br.  Wiesen  der  Höhe  und  Niederung,  gemein. 

Melandrytm  album  Grcke.   Hohe  und  Niederang,  gemein. 

—  rubrum  Grcke.   LaabwMder  und  Bachufer  der  Höhe,  hlnÜg. 
Agrostemma  Githago  L.   Unter  Getreide,  gemein. 

Soffina  procumbena  L.   Triften.   Feuchte  SandplAtie.   Strassen  der  Vorstädte 

Blbings,  gemein. 

—  nodoBa  Fenzl.    Torfipo  Wiesen  am  Drausensee.  Zwischen  Preuschmark 

und  üogui.  Zwischen  Gr.  Stoboy  und  Blnmenan. 
Spergula  arventin  L.  Gemein. 

SperguUtria  rubra  Prosl.  San<lisro  Aecker  bei  Abbau  Drewshof.  Zwischen  Con- 
radswalde und  Neuendorf  bei  Tolkemit.   Vereinzelt  am  Thumberge 

bei  Elbing. 

Honchi'fit/a  pephidfft  Ehrh.    Am  HaflTuf'er  hei  Tulkeniit  liautii:. 

Moeliiinaiu  trinervia  Clairv.  In  Wäldern  und  (Jebiischen  licr  floh»*  häufig. 

Arenan'a  serpifllijolia  L.   Aut  der  Hölio  gt  uiein;  in  der  Niedening  zeit^treut- 

Holonteum  vmibeüatum  L.  Selten.  Bei  Elbing  auf  dem  Neustädter  Feld,  bei 
Lirchwalde  und  am  Biseniiahngeleise  in  der  Nähe  der  Sehillings- 
brQcke.  Nach  Straube  auch  an  den  Uferabhängen  der  Hommel 
swiscben  dem  Vogelsanger  Wege  und  der  Fuhrgasse. 

SuUaria  nemorum  L.   In  den  Laubwäldern  der  Höhe  häufig. 

—  media  Cyrillo.  Gemein. 

—  Holottea  L.  Wälder  und  GebQsche  der  Höhe,  häufig. 

—  glauca  Wither.    Am  Ufer  des  Drausensees  und  des  Ostwinkels  bei 

Terranova.  (iriiben  am  königl.  Torfbruch  in  der  Elbinger  Niede> 
rung.   Torfbruch  bei  Kl.  Stoboy. 

—  graminea  L.  Oeniein. 

—  uliginom  Muri-.   Rehberge,  auf  flumpfigem  Waldboden.   Seeteich  bei  Dam- 

bitzen.  Wäldchen  zwischen  Cadinen  und  dem  tVi.-fchen  HafiF.  Sumpf 
auf  dem  Weidelan<l  von  Gr.  Wesseln  im  Walde  bei  Vogelaang. 
Malarhivni  uqvuhcuvi  Fr.     Höhe  und  Niederung  häufig. 

Cerattivm  plomcratutn  Tliuill.  Eggertswüsten  auf  Waldwegen,  spaisam.  Im 
Pfarrwalde  bei  Dambitzen:  G.  J.  v.  Kliuggräff  und  Straube,  »pätcr 
aber  hier  nicht  mehr  angefunden. 

—  hrachypettthtm  Desp.   Nur  am  Abhänge  zwischen  Weingrundforst  und 

Dambitsen;  hier  jedoch  recht  uhhreich. 

—  ufmdteaindinmh.  Auf  der  Höhe  häufig.  (Weingrundforst,  Pangrits-Colonie, 

Lärchwalde.) 

—  trwiaU  Lk.  Gemein. 

—  arvtffiM  L.    Bei  Grünau,  Oelmüble,  Rehberg  und  ung«ndn  hAnfig  auf 

Brachäckern  zwischen  Lärchwalde  und  Geismerode. 


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129 


Ldmm  catkartteum  L.   Hobe  imd  Niedeninp,  bttofig. 
Malva  Aleea  L.   Zentreot  im  gaosen  Gebiete. 

—  nhwtrü  L.  In  DOrfon,  an  Zftiinen,  zerstreut. 

—  mauriHana  L.  In  Einlage  und  am  ElÜnger  Babnbofe  auf  Scbatt  verwildert 

—  en<!pa  L.   In  den  VorstAdten  Elbings  bisweilen  verwildert. 

—  neglecia  Wallr.  In  Elbing,  sowie  in  Dörfern  der  Hobe  und  Niederung  bänfig 

—  rotumlifoliu  L.  (iomein. 

Tilia  ulmifolia  Scop.   In  Wäldern  der  Höhe  zeratreut. 
Uypericum  perforatuin  L.    Höhe  und  Nii'deruntr  ^emoin. 

—  qumiranyulum    L.    Anf"  der  Hohe   haiitit'.    I>(m  Kakau.    Zwischen  Gr 

Stoboy  und  KoiiiL;>ha«;rn.  Auf  dfui  \\'«  i<lt'land  von  (Jr.  Wesseln  im 
Walde  bei  Vogel:^aug.    im  Zicgcdwaid  und  li'-i  Stolzenhof. 

—  tetrapterum  Fr.    (Jrabon  zwi.sehen  Stuha  und  Hu.-«fngarlen.  Zwisehen 

Grünau  und  Neuendurf  am  Kupferslrauch.  Auf  dem  Gemeindetorf' 
brocb  von  Gr.  Stoboy. 

—  kumifu9um  L.    Bei  Gr.  Wesseln:  Dr.  Scbmidt.    Bei  Eopferhammor: 

Kirstein. 

Aeer platanoide»  L.   In  den  Lanbwäld^  der  Hohe  vereinzelt 

Geranium  prateMe  L.  In  der  Niederung  bftafig,  auf  der  Höbe  stellenweise. 

—  palvttre  L.  Sumpfige  Wiesen  bei  Kl.  Röbern.  Am  Park  von  Gr.  Wesseln. 

—  9an(fui/n'}im  \t.    Trockene  Abbtoge  am  Geizhals:  Straube. 

—  pus>!  .'iifti  L.  Gemein. 

—  diMcrtum  L.   Auf  Aeekorn  bei  Kl.  l?«)b('rn.   Auf  Grasplätzen  in  Elbing. 

Zwi.sehen  dem  Gän.seberg  und  Wt  in^rundfor-t.  vcicinzelt. 

—  coluinhitiu»!  L.    Am  Abhang  zwischen  Wcingrunilforst  und  I)ain)»ilzen. 

—  mollr  L.  Elbing,  Schulhof  der  W .  Knaljcuscliule,  Grasplatz  au  der  Bürger- 

Ressource,  (fartfii  der  \.  Geuieinderichule. 

—  Rohertianum  L.    lu  Wäldern  der  Höhe  häufig. 

Erodium  cievtarium  L'H«rit  Sandttcker  der  Hobe  gemein,  in  der  Niederung 
serstreat 

Impatiens  NoH  längere  L.  In  schattigen  Wäldern  der  Hohe  häufig. 

Oaalu  Aeetaeella  L.  In  den  Wäldern  der  Hobe  gemein. 

Eivonymu»  europaea  L.   In  Gebüschen  und  Wäldern  der  Hohe  nicht  selten. 

Rhammie  cathaiiica  L.  Königl.  Forstrevier  Wieck  an  den  waldigen  Uferab- 
hängen <les  frischen  Haffes.  Schlucht  zwi.sehen  (irunau  und  Neuen« 
dorf.  Bei  Plantage  am  Wege  nach  Gr.  RObern.  Zwischen  Güiden- 
boden  und  Rapendorf  am  Wege. 

FVanguIfi  AhitiK  Mill.    Wälder  der  Höhe,  häufig. 

SiaroihamnuK  .scojtarius  Koch.  Selten.  Doi  Imm  ker  Wald  an  der  Tolkemitcr  Chaussee 

und  zwischen  Dorbeek  und  RehbtM-g. 
Ononis  xpinoHii  L.   An  den  Nogatdämmen  zersueut.   ( Bei  Zeycr  und  Nogaihau.) 

—  repens  L.    An  den  Uferabbängen  des  frischen  Hati'es  häufig.    An  den 

Nogatdämmen  senitreat 


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Ononii  arvensi»  L.  syst.  nat.  Am  Wege  von  Wr  ingrundforst  nach  öerpien.  Bei 
Wöeklitz  am  Wege  nach  Preaschmark  and  vereinseU  an  d'ui  Nogat* 
dämmen. 

Anthyllü  Vulneraria  L.  Bei  Schesrocrshof  am  Wege  iiacli  Gr.  Böbern  ▼ereiazelt* 

Am  Haffufor  zwischen  Wieck  und  Lüuiscnthal. 

Medieago  aativa  L.  Bei  Kl.  Btfbern  an  Bainen  in  Folge  fröherer  Aussaat  ver* 

wildert. 

—  faleata  L.    Hdhe  und  Niederung  häufig. 

—  htpulina  L.  Gemein. 

—  minima  Bartalini.  Elbing,  in  der  Nähe  des  Bahnhofs:  Dr.  Schmidt. 

MelilotuB  alttuimva  Thuill.  Auf  den  Triften  der  Niederung  häufig  und  auf 
lehmigem  Boden  der  Höhe  zerstreut. 

—  ofßcinalis  Desi.    Am  Abhang  zwischen  Weingnmdforst  und  Dambitien. 

Zwischen  Ki.  Wogenapp  und  Or.  Kobern  und  an  den  Nogutdämmen 

zerstreut. 

—  ulbvti  ])v^r.   Höiie  und  Niederung,  häufig. 
Trifolium  praitme  L.  Gemein. 

—  ulpe^lre  L,    Trockene,  waldige  Abhänge  am  Geizhals,  selten. 

—  arceme  L.    Sandige  Accker  der  Höhe.    (Gr.  Wesseln,  Benkeustein.) 

—  medium  L.   Wälder  und  Geb&sche  der  Hdhe,  häufig. 

—  montanum  L.  Im  sfidöstlicben  Tbeil  des  Kreises  häufig.  (Grünauer  Wfisten, 

Preuschmark,  Wdcklits.)  Im  westlichen  Hochlande  nur  bei  Tolkemit 
bemerkt 

—  npem  L.  Gemdn. 

—  hybridttvi  L.  Häufig. 

—  agrorluin  L.    Auf  der  Höhe  ."Stellenweise.    Weideland  von  Gr.  Wcspcln 

im  Walde  bei  Vogelsang.  Zwischen  Gr.  Wesseln  und  Benkenstein. 
Hail'ufer  bei  Tolkemit,  Uferabhänge  der  Hoppenbäk  bei  Roland. 
In  der  Nicdernnjr  ni<']it  bemerkt. 

—  prorvm/'iv^  L.    Höiie  und  Niederung,  zerstreut. 

—  winu«  .Sm.    Höhe  und  Niederung  häufig. 
Lotus  cornicvlaim  L.  (Jemein. 

—  uHyinoHus  Schk.   Auf  sumpfigen  Wiesen  häutig. 

Attragalus  yhicyphyllo«  L.  In  Wäldern  der  Höhe  nicht  selten.  In  der  Niede* 
rung  nur  einmal  gefbnden  und  zwar  am  Ufer  des  zwischen  Gronau 
und  Hansdorf  in  den  Drausensee  m&ndenden  Baches. 

'Coromlla  varia  L.   Auf  der  Hohe  häufig. 

Omithopue  9aticus  Brot  In  Lärchwalde  als  Futterpflanze  gebaut  und  daher 
dort  auf  Brachäckern  und  unter  Ctetreide  scheinbar  wild. 

Vieia  tracca  L.  Gemein. 

—  viUosa  Pntli    Unter  "Bioggeü,  nicht  selten. 

—  »epivm  L.  Gemein. 


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131 


Vida  üngustifolia  All.   Auf  der  Höhe  häufig,  in  der  Niederung,  serstreat. 

—  lathyroidi»  L.  Bei  Lirchwalde  an  den  Abhängen  nördlich  vom  Lupinen* 

berg.  Im  Palr^grund  bei  Elbing.  An  grasigen  Uferabhängen  der 
Honimel  bei  „Odmfihle'^  Am  Windmnhlenberg  bei  Omnaa:  Straube. 
Bei  Kl.  Wogeoapp:  Kirstein. 
Ermtm  ailvaiieum  Peterm.  hi  den  Laubwäldern  der  Hohe,  häufig. 

—  ea$9ubieum  Peterm.    Auf  der  Hohe  stellenweise  häufig,  z.  B.  auf  den 

Katzenbergen  bei  Bartkamm,  im  Lärchenwäldchen  bm  Lärchwalde, 
am  Gän^t'berg  bei  Weingrundfoi  st,  an  der  Wilhelmshöhe  bei  Daraerau 
und  iu  der  Schlucht  iwischen  Böhmiachgut  und  Preuschmark.  Fehlt 
in  der  Niederung. 

—  hirmtum  L.   Auf  der  Höhe  häufig,  in  der  Niederung  zerstreut 

—  tetraipermum  L.    Wie  Vorigo. 

Lathyrv»  jn-alemi«  L.    Höhe  und  Niederung  liiinfig. 

—  Silvester  J..     In  (Jebüschen  und  Wäldern  der  Höhe  nicht  selten. 

—  palusfe^-  L.    Am  Ufer  dets  Dran^ii-nsoof».    An  der  Sch\vant<dorfer  Thiene. 

An  dei'  Ncigat  bei  Zeyer  und  Kllerwald.  Auf  den  Konigl,  Strauch* 
kauipen.    Am  Klbing:  Straube.    Hei  Cadinen:  1'.  M.  K. 

—  rt-r/n/M  Bornh.    Schluchten  und  Laubwälder  der  lloiic,  liiiiitiir. 

—  »*<</c/  Ucrnh.    In  Lanltwaldcrn  dci-  Hohr,  bi'sondcr?«  haulig  ;ini  ..Knüppel- 

l>erg"  bei  Panibitzen,  in  dun  Kal/t  nlin Lft  n  l>ci  Uartkamui,  im  ZiegeU 
wald  un<!  in  dt-r  Dünhöler  Scidiulit  hei  Ncukirch. 

—  numtanuM  Beruh.    Trück<Mi«'  Wälder  der  Hohe  häufig. 

J^ttnus  apinoxa  L.  An  Wäldräuderu  und  Raiacu  iler  Hohe  liaulig,  in  der  Niede- 
rung selten. 

—  ß.  coaetama,   Schlucht  bei  Damerau. 

—  anvm  L.  Waldschlucht  bei  Damerau. 

—  Padtu  L.    Wälder  der  Hohe,  nicht  selten.   Besonders  häufig  in  den 

Katzenbergen  bei  Meislatein  und  Bartkamm.  In  der  Niederung  in 
Gärten  angepflanzt 

Sjnraea  cpulifoHa  L.  Zwischen  Plantage  und  Fricks-Ziegelei  verwildert 
Ulnutria  pentapetala  Gilib.  Gemein. 

Geum  urbanum  h.   Auf  der  Hohe  häufig,  in  der  Niederung  zerstreut 

—  rivale  L.  Häufig. 

—  rivaU-^urbttnutn  G.  Meyer  —  6.  intermediitm  £hrh.  Im  Walde  zwischen 

Damerau  und  „Oelmfihle". 

—  urbatio-rirate  G,  Meyer  =  G.  intermedium  Wilid.   im  Walde  zwisciicn 

Damerau  und  ..Oelmühle". 
Rubus  suberertits  Anderson.    Forstrevier  Wieck  am  fri.sehcn  Ilafl":  Seydlcr.  ftni- 
nauer  Wüsten.    Birkauer  Wald.    In  den  Wäldern  bei  Gr.  UüImmu, 
(Jr.  Wesseln  imd  Vogelsang  !<ehr  häutig. 


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182 


Ruhu»  Jktut  Lindl.  Auf  dem  Weideland  von  Gr.  Wesseln  im  Walde  bei  Vogel- 
sang und  anf  der  Oeest  bei  Friedricbsberg.*) 

—  flieahf  W.  und  N.  Gemein. 

—  thynanthuf  «.  tp,  Elbing,  swischen  Togelsang  nnd  Dameran:  C.  J.  Ton 

Elinggräff  und  Grünau«*  Wfisten:  Straube.  An  beiden  Standorten 

nicht  mehr  vorhanden;  dagegen  häufig  an  der  Damerauer  Mühle,  im 
„Fichtenwald"  bei  Gr.  Böbem,  bei  Weingrundforst  und  am  Gänaeberg. 

—  Siletiaeus  Wh.  BuHchiger  Abhang  am  linken  Hommelufer  unterhalb  der 

Damerauer  Muhle. 

—  pyramiduUs  Kaltenb.  Königl.  Forstrevier  Wieck,  Bruch  an  der  Ostseite 

des  Weges  von  Wieck  nach  Conradswalde,  zahlreich. 

—  Radula  W,  u.  N.    EHnng  bei  der  Papiennülile :  Dr.  Schmidt.**) 

—  Bellardii  AV.  und  N.    In  fast  allen  Wäldern  der  üöbe,  oft  die  vor- 

herrschende Art. 

—  dvmetonwi  Focke.    Die  Pflanzt'  ist  bis  jezt  in  drei  Formen  beobachtet 

worden:  a)  R.  tiemorofui^  Ilayne  Inü  Voi^olsang.  1»)  R.  \Vafilf>e/yii 
Arrhen.  rar  fol.  roncv/orih.  Hautitr.  Im  Fichtenwald  bei  (Jr.  Roliorn. 
An  der  ]>anierHuer  Mühle.  Bei  ,,()eliiuihle".  Aul' dem  Woidtjland  \ on 
(ir.  Wesseln  im  Walde  bei  V(»gelsanfi:.  In  der  Waldschlueht  bei 
Damerau.  Am  Knüppelberg  ".  Am  Thumberg,  c)  R.  Stesvicengi» 
J.  Lange  (Fl.  Dan  t.  2905)  forma  globrvta.  Nur  am  Abhang  zwischen 
Weingrundforst  und  Dambitsen. 

—  camutL,  Gemein,  namentlich  an  denNogatufem  undanfdenStrauchklmpen. 

—  Idaeu»  L.  In  den  Wttldem  der  Höhe  h&ulig. 

—  HueatiUt  L.   In  den  Wäldern  der  Hohe  zerstreut»  besonders  hftufig  in 

der  «Waldschlueht  bei  Damerau. 
Fragmia  vma  L.  Häufig. 

—  elatior  Ehrh.  Am  Abhang  zwischen  Weingrundforst  und  Dambitsen. 
tiridis  Duchesnc.    An  kalkhaltigen  Hügeln  stellenweise,  so  am  Wind* 

mühlenberg  bei  fTi-unau  und  bei  Yogelsang. 

—  grandijltyra  Ehrh.  Am  Abhang  zwischen  Weingrundforst  und  Dambitsen. 
('omanim  paluntre  L.    In  Süniy>f<'n  der  Hohe  und  Niederung  liiluficr. 
Fotentüla  nvpino  L.  Am  häutigsten  an  den  Ufern  der  Nogat;  am  Elbing-  und 

Ilafiufer  zerstreut. 

*)  Die  hier  alH  Rubu«  Jinih»  geltende  Pfliaae  halle  ieb  nur  fQr  du«  sterk  bewebiie  äonaeo- 
form  des  Rubv»  Mhereetvt,  d»  ilcb  binfig  Uebciging«  flnden.  Die  Blcbtlgfcell  dieeer  Analebt 

tot  «lieh  durch  H»Trn  Dr.  Fock<'.  dem  ich  n'ichlichcs  Material  zusandte,  l)«'Htätißt  worden. 

**)  Die  von  Dr.  Schmidt  an  der  DumenuiiT  Mühle  (früher  I'aiiiinnühle)  ge.samnielten 
Exemplar«  befioden  »ich  im  Ib-rbar  des  Elbioger  Ki-ulgyiiiua»iuma;  sie  t<ind  »o  maagelhaft,  «Uss 
eine  riebere  Bcnlbniiiing  lunun  möglich  iit,  was  «ocb  C.  J.  v.  Klinggraff  «of  d«>m  bdllegesdea 
Zettel  vermerkt  bni  Za  B.  Radula  gehören  sie  sicher  nicht,  jedenfoUs  aber  su  den  dort  bSoflg 
wnchaenden  R,  dumetormn  Foeke.  Nach  H,  Raduta  habe  ich  in  Jener  Gegend  seit  Jahren  Tcr> 
geblieb  iferuebl. 

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183 


Fattmilla  noroeffiea  L.  Selten.  Köiu'gL  Torfbnioh  in  der  Blbinger  Niederung. 
Weideland  swischen  Kl.  Stoboj  und  Konigshagen. 

—  Amerina  L.  Gemein. 

—  argentea  L.  Häufig. 

—  eolUna  WibeL  Selten.  Elbing,  Grund  bei  VogeiHang:  C.  J.  v.  Klinggräff. 

Katoenberge  swisohen  Plreusebmark  und  W<}cklitK. 

—  reptcmt  L.  Selten.  Sandiges  Bacbnfnr  im  Walde  xwiBchen  Conradswalde 

und  Kreutzdorf.  EiBenlialindamm  an  der  Scbillingsbrftcke.  Zwischen 
dem  Nogatdamm  und  Alt  Terranova.  Am  Drausensec  bei  Hansdorf. 
Am  Nogatdamm  zwischen  Eilerwald  und  Nogatau.   Meistens  nur 

Tereinzelt. 

—  dlvestris  Neck.    Aul  der  Hohe  gemein,  in  der  Niederung  nur  auf  dem 

König].  Tortliincli. 

—  cinerea  Chaix.    Auf  saiuligeu  (ira.sj)l;itz«'ii  der  Höhe  häutig,  uamcutlich 

bei  Lärchwalde  und  rangritz-rolonic. 

Alchemilhi  vitltjaris  h.    Auf  der  Höhe  haulig,  f*elten  iu  der  Niederung. 

—  nin-enni/t  Sco]).    Aecker  Itoi  Lenzen  und  Succase. 

Sutu/uieorba  ofjicinalin  L.    In  Brüchen  der  Holie,  Bellen:  iStraube. 
J^rimimia  Eupaloria  L.  Gemein. 

—  odoratd  Mill.    Nur  iu  den  Aussendeiehen  der  No^Mt  bei  Noirathau  und 

Ellorwald  (zwischen  11.  und  JLIJ.  Trift),  ziemlich  zahlreich. 
Röhl  eanina  L-    Gemein  in  den  Formen  a)  rulaaris  Koch  und  b)  dumetorum 
Tliuill.    Zwischen  Tolkemit  und  Wieck  grosse  Hecken  bildend. 

—  rubiginom  L.   Zwischen  Tolkemit  und  Wieck  vereinzelt.  Pantiritz-Colonie 

an  Raineu.  01t  angepflanzt  und  dann  zuweilen  mit  gelullten  Blumen. 

—  tomerüom  Sm.   Zwischen  Tolkemit  und  Wieck.  Schhu'lit  an  der  Heiden- 

luirg  Tolkemita.  Am  Bache  westlich  von  der  Oberforsterei  Stellinen. 
Bei  Elbing  im  Pfarrwalde  und  am  Abbang  zwischen  Weingrundforst 
und  Dambitsen. 

Me^itu»  Oxjfaeamtka  OSrtn.  An  Waldrftndem  und  in  den  Schluchten  der  H5he 
h&ufig. 

—  manogjfna  Willd.  Wie  Vorige. 
Purm  eommumi  L.  Ziemlieh  selten. 

—  Mabu  L.  In  Wäldern,  httdiger  als  die  Vorige. 

—  auetiparia  Gärtner.   In  Wäldern  nicht  selten. 

^nlobium  anguBtifolivni  L.    An  freien  Waldstellen  der  Höbe  häufig. 

—  hinuium  L.  Auf  den  Strauchkämpen  und  an  sumpfigen  Stellen  der  Hdhe 

häufig. 

—  patti^ornvi  Rctz.    Hohe  und  Nit^derung  hautig. 

—  montanum  L.    In  den  Waldern  der  Hölie  häutig. 

—  roseum  Retz.    Höhe  und  Niederung. 

—  yalmire  L.    Hohe  und  Niederung  häutig. 


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134 


Owothera  biennh  L.  An  sandigen  Stellen  der  Höbe  und  an  den  DkoBira  der 

Nogat  häufig. 

Cireata  Ivicilana  L.  Zicgelwald.  Scliluclit  bei  Gr.  Biclaiid.  Dörbecker  Schweiz. 

Wald  \ox\  Gr.  Wesseln*  Giainauer  Wüsten  und  sonst  in  Laubwäldern 

stellenweise. 

—  intermi'dni  Ehvh.    In  der  Hauptschlucbt  deti  Vugeltiauger  Wäldes  au 

mehreren  Stellen. 

—  alpina  \,.    PövV)reker  Schweiz.    Jiii  Teichgrund  zwisclit  n  dem  Birkaucr 

Wald  und  dem  Elbinger  HoBpitaiwald.  Damcrauer  Schlucht:  Straube. 
Städtische  Forst  Schönmoor. 
Mip  iophylltm  verticiilalvm  L.  In  einem  Grabm  zwischen  Kl.  Rdbem  nod  dem 
Hommelfall  an  der  Strancbmfihle.  In  Grftben  auf  dem  linken  Elbing» 
nfer  bei  Botbebude:  Stranbe.  In  der  Lacbsrinne. 

—  tpieaiunt  L.  In  den  Mfindungsarmen  der  Nogat  bttnfig;  sonst  in  Gräben 

der  Niederung  aerstrent. 
B^ppmria  vulgaris  L.   Im  Elbing  bei  Engl.  Brunnen,  flutend. 
Callitriche  rava  L.    Jn  G<      >orn  der  Höhe  und  Niederung  häufig. 
Ceratophyllum  ilemeii^vm  L.   in  den  Gräben  der  Niederung  sehr  gemein. 
Li/fhruni  Salicari'a  L.  Gemein. 

PepUs  ForluJa  L.  Zwischen  Conradswalde  und  Louisenthal.  Am  Rande  eine:» 
Teiclics  zwischen  Conradswalde  und  dem  Wiecker  Herg'*  und  an 
einem  Teiche  nördlich        Pomehrendorf  am  Wege  nach  Gr.  Stoboj. 

lyri/ciud  üUxi  Ij.    Elbing,  in  vorstädlischen  Garten. 

Mn/ifi(i  minor  Gmel.    Bei  Elbing  im  Pulvergruiid :  Kirstein. 

Herniuria  (jUibru  J>.  Sandige  Brachacker  bei  (Jr.  Röliein,  Geysmerode  und 
Wöcklitz.  Am  Hafl'ufer  bei  Succasc.  Am  Togeleauger  Hammer: 
Straube. 

SeleroMikiu  arnttM  L.  Gemdn. 

—  perenntB  L.  Sandige  Brachäcker  bei  Neuendorf,  Bdhmischgut,  Tolkomit, 

Lärchwalde  und  Gr.  Böbem. 
Sedum  nuueifMtm  Sut   Sonnige  Anhdhen,  aerstrcut 

—  acre  L.   Sandfelder  der  Höhe,  häufig.   In  der  Niederung:  Am  Nc^t- 

damm;  am  Damm  zwischen  Elbing  und  dem  Drausensee;  an  der 
Eisenbahn  zwischen  Kerbsborst  und  dem  Bahnhof  Granau;  auf  der 
Geest  bei  Friedrichsberg. 

—  bolouii'im'  Loiöl.   An  den  Uferabhängen  des  frischen  fiafies  und  bei 

Plantage  am  Wege  nach  Gr.  Rtibern  häufig. 
Pibes  Grofif^tt/arni  L.  Bei  Steinort  iiiid  im  König).  Foisfre\ier  ^^'ieck,  vereinzelt. 

—  alpiiiiim  Ii.    Königl.  Forstrex  ici-  Wieck.    l>orlierker  Sehweiz.  A'ereinzelt 

an  den  rierabhängen  des  llaiie«  zwiachen  Tolkemit  und  Wieck. 
Schluehten  der  Hehberge. 

—  niffi^m  L.    An  Waldsömpfen  häufig. 

—  ruln^m  L.   In  Wäldern,  nicht  seiton. 

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_  135  

Sajtifraga  indoOffUtm  L.  Am  Wmdmfthlfmberg  bei  Graua:  C.  J.  t.  Klinggräfl' 
und  Straube.  (Jetet  niclit  mehr  auftnfinden.) 

—  gronulata  L.   Besondera  häufig  auf  den  RoBSwiesen  bei  Plantage  und 

an  den  Abliängen  bei  Lärchwalde. 
Chrytogpiemvm  alterm'foh'vm  L.    Waldwumpfe,  liautig. 

Sanieula  mropaea  L.  In  den  Laubwäldern  der  Höiie  häutig.  (Dambitzen,  Oel- 

mühle,  Schönmoor,  Birkau.  K»'lili(  r«_'«'.  Stdlinen.) 
Ei\iffi'/>i/m  planvm  L.    An  den  NotratdäiiinR'ii  liauhg. 

Cicuta  virosa  L.    In  den  Gewä8:<(  ru  der  Miederuug,  uamcutiicb  iiu  Draudcubee 

und  Elbingfluöö  gemein. 
Aegopodium  Podagraiia  L.  (iemein. 

Camm  Carvi  L.  Sehr  häufig  zwischen  Danibitzen  und  dem  Knüppolberg,'  bei 
Biehfölde  und  an  den  Ufinabhängen  der  Hoppenbftk  am  Krauemi- 
beige.  Sonst  anf  der  Hohe  serstrent. 

PimpineUa  Saxifinga  L.  Gemein.  Auch  in  der  Form  ditteetifolia  WaUr.  nicht 
selten. 

Beruh  anguetifoUa  Koch.  Bm  Elbing  in  Gräben  swisohen  Bahnhof  und  Wein> 
grundforst.  Bei  Neuendorf  am  Kupferstranch.  In  Gräben  bei  Lärch« 
Walde  und  Pangrits-Colonie.  In  der  Niederung  habe  ich  die  Pflanze 

nicht  bemerkt. 

Sium  latifolium  L.    In  der  Niederung  gemmn,  auf  der  Höbe  zerstreut. 

Omanfhe  atjuaiica  Lmk.  Gemein. 
Aefhum  Ciinapium  L.  Gemein. 

lyevislicum  oinnnalc  Kovh.    Reinianiislt'lde,  verwildert. 
Seli'nuin  Cnrn'jolia  L.    In  WaMiMii  ilor  IIöli«'  niclit  selten, 
Angelica  »ilvtstris  L.    In  Wäldern  liautig,  an  dem  Elbingfiuöö  und  der  Nugat 
gemein. 

Arehangüiea  o/ßeinaUe  Hoffin.  An  den  Ufern  des  ^ffes,  des  Elbingflusses  und 
Im  Nogatddta  häufig;  am  Nogatofer  weiter  aufsrärts  xerstreut 

Peucedanum  OreoeeUnum  Much.  Anf  grasigen  Anhöhen  stellenweise  häufig. 
(Hetdenburg  Tolkemita,  Lärchwalde.) 

—  palueire  Hnch.  Waldsftmpfe  der  Höhe  und  sumpfige  üfer  in  der  Niede* 

rung,  häufig. 

Paetinaea  sativa  L.   An  den  üfem  der  Nogat  und  an  der  Eisenbahn  bei  Haps- 

dorf  häufig,  sunst  zerstreut. 
Heracleum  Sphondylivm  L.       eibiriattn  L.  Gemein. 

Daums  Carofa  L.  Gemein. 

Tcn'ilis  AnfhnHcvj*  Gmel.    Aul  dei-  Hohe  häufig,  in  der  Niederung  seltener. 
Anthn>'ru>t  silrcsfrix  Hof!'m.    Sehr  geniein. 

Chaei'ophylluin  tevnilum  L.  Hecken  der  VorHlädte  Elbinga;  Vogelsang;  Gross 
Bielaud  und  sonst  häufig. 

—  hulboemm  L.  7m  ganzen  Gebiete  zerstreut;  stellenweise  häufig. 

—  anmaiicum  L.   Wäldw»  Schluchten  und  GcbOsche  der  Höhe,  häufig. 

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136 


Canivm  ntaeulatnm  L.   Zwiscben  Wcingruudforst  und  Serpien  an  «iner  Stelle 

reichlich.   (EÜnuger  mir  befaunnier  Standort.) 
I^ettfotpemntm  auttriacvm  Hoflbn.  Yogelsanger  Wald.  Schlnobt  bei  Damerao. 

Waldschluchten  bei  Stagnittoi.  Dörbecker  Schweis. 
Hedera  ffelia  L.   Wttlder  der  Höb6|  hfiufig.    In  einem  Garten  am  ioneren 

St.  Geoi^endamm  in  Elbiog  befindet  sich  ein  alljährlich  zur  Bl&the 

kommendee  Exemplar.  Per  Umfang  seines  Stammes  beträgt  41  cm. 
Comu»  tanguinea  L.  An  den  Abhängen  buBohiger  Schluchten  häufig;  sehr  v«r. 

einzolt  am  Nogatdamm. 
Viwum  alhvm  L.  HäuGg. 

Adoj-u  MoschaielUna  L.    Scliatligf  Wiilder,  häufig. 
Ehihnv  hvmih  Grcko.    Baunigaii,  an  einem  Gartenzaun. 

Sambucus  niara  L,  Jn  den  Wälde  rn  und  ^^chluchten  der  Hohen,  uamentlieh  in 
dcnKeli])ergen  nicht  ^^elten.  Am  Nogatdamm  bei  Ellcrwald  einKxcmplar. 

Viburnum  Opulus  L.  Jn  Wiildem  der  Höhe  nicht  selten.  Aul"  den  Straucb- 
kämpeu  vereinzelt. 

lAmietra  Xylottwm  L.   In  Wäldern  häufig. 

Lituuua  horeali»  L.  Bei  Cadinen:  Bademacher. 

Sherardia  arventit  L.   Elbing,  Grasplatz  an  der  Bita^^erreeBOurce.  Jedenfidls 

mit  fremdem  Grassamen  eingeföhrt 
Atpentla  odcrata  lu   Laubwälder  der  Höhe,  häufig. 
Galium  Apcaine  L.  Gemein. 

—  uli(ftno9vm  L.  Sumpfige  Waldwiesen  der  Höhe,  häufig.  {Bakauer  Wald, 

Stelliner  Forst.) 

—  palvsfre  L.  Gemein. 

—  boreale  L.    In  Gebüschen  bei  Freiwalde:  Straube. 

—  Mol/iiijo  L.  Gemein. 

—  an'.sf(ifiiin  L.    In  den  Laubwäldom  der  Höhe  liäufig. 
Valeriana  ofjiri;ui(ix  L.    ini  ganzen  (Gebiete  verlneitet. 

—  poli/(f(ii)u/  Hastard.    In  den  uiei8ten  AValdsüniplen  der  Hohe. 
ValeriuueUa  (j/ffou'tt  Much.    Am  Abhang  zwischen  Weingrundlorst  und  Dam- 
bitzen. Am  Damme  zu  isohen  Elbing  und  dem  Drauseusee.  Am  Wege 
von  Elbiog  nach  Gr.  Röbern  bei  Larihwalde. 

—  dentata  Poll.  Elbing:  P.  M.  E.  Zwischen  Tulkemit  und  der  Heidenburg 

Tolkemita. 

Diptacu»  nketter  Huds.  An  den  Nogatdämmen.  Anf  den  Strauchkämpen.  B^i 

Steinort.   Im  Pulvergrund  bei  Elbing  und  am  Blbingufer. 
KnauHa  artentU  Coult.   Auf  der  Höhe  häufig;  in  der  Niederung  zerstreut 
SueeUa  pratenm  Mnch.   Auf  der  Höhe  häufig;  in  der  Niederung  nur  auf  den 

Strauchkämpen.    (Hirschhaken  häufig.) 
Scabiota  Cohnnharia  L.  Ii)  ochroletica  (als  Art).  Lärchw^de.  Pangritz-Coloiiie. 

Zwischen  Weingrundforst  und  Sei'pien.  Zwischen  Grünau  und  Hans* 

dorf.   An  den  Standorten  häufig. 

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187 


£!upatonum  emmahimtm  L.  Häullg.  (PulYergnuid,  Dambiteen,  ^traochkimpeu.) 
Jkutilago  Farftara  L.   Auf  Lehmboden,  bloflg. 

Petamii»  ofjicmalü  Mnch*  Kl.  Wogenapp  an  der  Ziegelei.  Fi8cher>ESDpe  am 
Wege  nach  Alt-Terranova.  Bei  Streekfnss  am  Thienedamm.  Bei 
Hanadorf  an  der  Eisenbahn.  In  einem  Giasgarlen  an  der  Sonnen^ 
Strasse  in  Elbing.   Bei  Gr.  Bioland:  Stranbe.  An  den  Standorten 

in  Menge. 

—  aüms  L.    Vogclsanger  Wald.    Sclilucht  bei  Pamerau.  Waldschluchten 

bei  Stagnitten.  Schlucht  bei  Gr.  Bleland.  Dörbecker  Schweiz. 
Schhichten  der  Rehberge.  Die  Pflanze  ist  1842  ;mi  KrauBcnbergc 
bei  Elbini?  von  Stranbe  zuorst  aufgoiunden;  hier  konuat  öie  jedoch, 

da  (lio  Stelle  ciitholzt  ist,  nicht  mehr  vor. 

—  1oi)ieu10i^\it>  D.  (\    Nogat-  iiiul  Ilallnlor,  häufig. 
Belli»  pereuni«  L,    Dm-ch  das  ganze  Gebiet  verbreitet. 

Stenactü  annva  Nees.  Hohlweg  am  Kupleretrauch  zwiacheu  Gruuau  uud  Treubch- 
mark. 

Erigeron  canaäeRm  L.  Auf  der  Höhe  gemein;  in  der  Niederung  zerstrent. 

—  aeer  L.   Anf  der  Hohe  häufig;  in  der  Niedorang  an  den  Dämmen. 
Solidago  Virgo  amrea  L.   In  den  Wäldern  der  Hohe  sehr  häufig. 

Intila  Brümnea  L.  Gemein. 

PuUearia  vulgaru  Gärtn.  Dorfanger  in  Lenzen«  Neuendorf  bei  Tolkemit.  Gon^ 

radswalde.   Neukireb-Hohe.  EUerwald. 
XantMum  gtniniartvni  L.    Tolkemit,  Steinort,  Hakendorf. 

—  italicvm  Moretti.  An  den  Nogatufern  bis  aar  Tbeilnng  sehr  häufig;  im 

Delta  vereinzelt. 
Bidw»  tripartitus  L.  Geraein. 

—  cernvv^  L.    Häufig.    In  der  Niederung  gemein. 

Hudheckiu  laciniaia  L.    An  der  Schillingsbrückc  bei  Elbing  verwildert. 
Filayo  arvemis  Fr.    Nicht  häufig. 

—  minima  Fr.    Nicht  häufig. 
Gnaphalium  silvaticv/n  L.    In  Wäldern  häufig. 

—  uHginomm  h.  Gemein. 

—  dwiewn  L.  Dürre,  waldige  Hügel.  Böhmischgut,  Preuschmark,  DOrbeek, 

Gtisbals,  Ziegelwald,  Baumgart,  Tolkemit. 
Beluhryntm  arenarivm  D.  C.  Sonnige,  sandige  Anhöhen.  Nicht  häufig. 
JrfdUftia  AlnnlkivmL.  Zerstreut.  Haflufer,  Nogatdämme,  Bartkamm,  WocUits. 

—  cmnpcsfm  L.  Sandige  Baine,  häufig.  In  der  Niederung  am  Nogatdamm 

bei  Zeier. 

—  vulgaris  L.  Gemein. 

AekiUea  Ptarmica  L.    "Wiesen  uud  Grabenufer  der  Höhe,  häufig. 

—  eartilaginea  Ledebour.    Elbing-,  Nogat*  und  Haffufer,  Strauchkämpen, 

häufig. 

—  MiU^'olium  L.   Sehr  gemein. 

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138 


Anthmu  Hnetoria  L.  Bei  Pankim  an  der  GluuiBBee.  Am  Gänseberg  bei  Wein- 
gmndfoirst  und  bd  Kl.  Wogenapp. 

—  ofMMM  L.   Auf  Aeckern  der  Hdhe  häufig;  in  der  Niederung  zerstreut. 

—  Cotula  Ii.    Id  der  Niederung  gemein;  auf  der  Höhe  in  einigen  DOrfem. 

(Neukircl.,  Conradswalde,  Nen^dorf  bei  Tolkemit.) 
Matricaria  <  hamnmiUa  L.  Uttufig. 

—  inodtna  L.  Gemein. 
Tanucetvm  vvhjare  L.  GemeiD. 

—  Partherüvm  Srliulz  bip.    Kll>ing.  zuwoilon  vei wildiMt. 
Chrysanthenivm  xeycfuiu  L.   AtifAeckcni  bei  Maibauiu  und  Köoigsliageu  Iftatigea 

Unkraut:  tsoiist  nur  vereinzelt. 
Leucanthemum  vuUjare  Lmk.  Gemein. 

Seneeio  palwier  L.  Selten.  Am  Seeteich  bei  Daiubitaen.  Sumpf  im  Walde  bei 
Damerau:  Stranbo. 

—  mUgari»  L.  Oemein. 

—  vifornu  L.   Am  Nogatdamm  bei  Eilerwald  zwischoi  Dl.  und  IV.  Trift 

in  Menge.  Fin  anderer  Standort  ist  mir  nicht  bekannt;  doch  ist 
die  Pflanse  von  C.  J.  y.  Klinggrftff  bei  Elbing  gefunden. 

—  rilvdfirux  L.    In  Wäldern  der  Höhe  häufig. 

—  rentalis  W.  K.  Auf  der  Höbe  siemlich  häufig,  in  der  Niederung  lerstreut. 

—  Jaeobaea  Fi.  Gemein. 

—  erroHev*  Bertol.    Auf  Wiesen  am  Elbingfinss  und  an  den  Mundungen 

der  Nogat,  hautit;:. 

—  snidct'niniH  L.    An  <len  l  lern  der  Nogat  und  des  Ell)ingflu8ses  hautig. 

—  puluJoft'/^  L.  Am  Drau>en8ee.  an  den  Ufern  des  Kllnngs  und  der  Nogat 

sehr  häutig.   Auf  der  Höhe  nur  bei  K.1.  Kobern  am  Uommelkanal. 
Cir^um  lanaolaivm  Scop.  (temein. 

—  paUuhet  Seop.   Sumpfige  Wiesen,  häufig. 

—  oteraeeum  Scop.   Auf  Wiesen  gemein. 

—  arvenw  Scop.  Gemein. 

—  palftttrt'oleraceum  "Sneg,   Gemeindetorfbruch  von  Gr.  Stoboy. 
Stbfbunt  mariamim  Gärtn.   Elbing  und  Hakendorf,  verwildert. 

CarduuB  acanihoides  L.  Am  Nogatdamm  bei  EUerwald  und  Nogatlian.  Bei  Elbing 
im  Pulvergrund,  auch  -/wischen  dem  äussern  Marienburger  Damm 
und  dem  Drausensee.  In  Wocklits  auf  dem  Dorfanger.  Bei  Tolkemit 

—  ciinjmH  \j.  (leraein. 

Onopordon  Acanthium  L.  Nur  bei  Lärchwalde  am  Wege  von  Elbing  nach  Gross 
Röbern 

Lappa  ofßrinaUfi  All.    ?tell<  ii\vei.se. 

—  mimn'  D.  C.   In  den  Dörfern  der  Höhe  nicht  selten.  (Truuz,  Gr.  Ötobo^, 

Lenzen,  Damerau.) 

—  nemcroaa  Kömicke.   Waldschlochten  bei  Stagnitten.  Hommelscblucht 

bei  Oolmfihle.  Rakauor  Wald.  DOrbecker  Schweiz.  Drewshof. 


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139 


Lappa  tonuntata  Lmk.  Gemein. 

Carb'na  vulgari»  L.    Waldschluchten  bei  Stagnitten.    Yogelsanger  Hammer. 

GftoBebeiig  bei  Weingntndfont.  Waldige  Abhänge  westlich  Ton  Serpien. 
'   Ufenbbftoge  des  Haffes  bei  Succase  und  Beimannsfelde. 

Serraivia  Hnetoria  L.  Yereinidt  bä  Wilhelmshtthe:  Prof.  Benecke. 
CetOaurea  Jaeea  L.  Gmaein. 

—  oMiriaea  WiUd.  An  Rainen,  Wald*  and  Wegrindem  bei  Baumgart,  Beb- 

berg«  Stellineoi  MMbanm,  Tnms  nnd  Dameraa  häufig.  Sftdlich  von 
Dameraa  nnd  ndrdlich  von  den  Rehbergen  noch  nicht  gefanden. 

—  Cyanu»  L.  Gemein. 

—  8eahio>ia  L.  Häufig. 

—  ma€uU)9ahnk,  Bei  Dambitsen  am  Wege  von  Weingrandforst  nach  Serpien. 
Lamptana  communis  L.  Gemein. 

Amoserü  minima  L.  Bei  Elbing.  Topographische  Flora  Klinggräffl 

Cichort'vm  Intybus  L.  Gemein. 
LeoHtodon  autumnali«  L.  Gemein. 

—  ha»tilis  L.  In  Wäldeiu  häufig.  Auch  in  der  Vor.  glabratus  Koch  nicht 

selten. 

Picn's  hieracioides  L.    8elir  häutig. 

Tratjoponon  jn-afciixis  L,    Um  Elhini;  liaiilig,  auch  in  der  Var.  miimr  Vv. 

Scorzonem  Inunilix  L.  Zcrsti-cut.  Conradj^waldc.  Mailiauni  am  K rcuzweire  nörd- 
lich vom  Quitschlieixf^-  Döilieckcr  Wahl.  Katztulicrge  zwischeii 
rrousclimark  und  Woc  klitz.    Fichtenwald  hei  Lärchwaldo. 

Uypochoerif^  <llahr<i  L.     Am  Kiaut»enher<re:  Stiauhe.  I'r'i  Knirl.  Brunnen:  C.  J. 

V.  Kling^^;i  all.    IJci  Lärchwaldo  in  dtir  Mähe  von  Frick«  Ziegelei. 

—  radivdta  L.    Auf"  der  flöhe  nicht  selten. 

Achi/rophoru^  vtaculati'M  Scop.   Katzenberge,  zwischen  l'reu.schmark  und  Wock- 

litz:  Straube. 
Tarajtaeum  ofßcinale  Web.  Gemein. 

Chondrilla  juncea  L.  Gi  unau,  am  Wege  von  Woiugrundfortjt  nach  Öerpieu. 
iMctwa  Seariola  L.   Au  den  Nogatdämmen  sehr  häufig;  sonst  nicht  selten. 

—  muraU$  Less.  In  den  Wäldern  der  Höhe  häutig. 
8otuku9  oUraeeuH  L.  Gemein. 

—  atper  L.  Gemein. 

—  areauM  L.  Gemein. 

—  paltuter  L.   Draasensee.  Ostwinkel  des  frischen  Haffes. 

Crqn»  (nennte  L.  Zerstreat  An  Rainen  bei  Elbing.  Am  Haffafer  bei  Tolkemit. 
Zwischen  Sohönmoor  and  Schonberg. 

—  teetcrum  L.    Gemein;  ß.  iwtegrtfolia  Lk.    Schlacht  bei  Bartkamm. 

—  tirene  Vill.  Auf  dem  Weideland  von  Gr.  Wesseln  im  Walde  bei  Vogd- 

sang  reichlich.    Frfiher  auch  1)ei  Böhmischgat:  Straabe. 

—  paludoea  Mncb.    In  WaldBÜuiiil'en  iiäufig. 

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140 


Bieraeiwm  Pilotella  L.   Auf  der  Hdho  gemein;  in  der  Niedenmg  btellenweise, 
namentlich  anf  der  Geest  bei  Friedriebsberg. 

—  Aurieula  L.  Hftnfig. 

—  praeaHtm  ViU.  Hftnfig. 

—  pratense  Tausch.  Häutig. 

—  tymomm  L.   An  den  Ufwabhangen  des  Uafl'ea  swischen  Tolkemit  und 

Wieck. 

—  muronm  L.  In  den  Wäldern  gemein* 

—  vulgatum  Fr.    In  Wäldern  häutig. 
•—    luyrealc  Fr.    In  Wäldern  nicht  selten. 

—  laerujalum  Willd.   Eggcrtswü.stcn.   Tolkemitor  HoHpitalwald.  Puiuehreu- 

dorfer  Wald.  „Kuüppelberg"  hui  Dainbitzon.  Vogeluanger  Wald. 

—  umbelUdum  L.    Aul  der  Höhe  gemein. 

Hieracium  praten»c  x  Pilogella  Wimm.    Am  EiüenbaluKlauim  in  der  Nähe  de« 

Bahnhofs  Grünau  bei  „Rosegarton",  vereinzelt. 
Jathtte  numtana  L.  Httnfig. 
Phjfteumu  tpietOurn  L.  In  Wäldern  häufig. 

Can^nula  rattundtfoUa  L.   Sandige  Baine  und  Grasplätze  der  flöhe.  Nicht 
häufig.  (Lärchwalde,  Heidenburg  Tolkemita,  Hvschkmg,  Lenzen.) 

—  regpmumUnde»  L.  Gemein. 

—  TVachelium  L.   Waldschlachten  häufig. 

laiifoUa  L.   Bei  Schönwalde.  In  der  Waldschlucht  bei  Dameran.  Im 
Park  von  Dambitzen. 

—  pt^la  L.    Auf  der  Höhe  häutig. 

—  pernd/olia  L.    Wälder,  häufig. 

—  glovierata  L.  Gemein. 

Vaccifiium  Myrtillus  L.    In  Wäldern  häutig.    Fehlt  in  der  Niederung. 

—  uliginomm  L.    Torfmoore  der  Hübe  und  königliches  Torf  brach  in  der 

Niederung. 

—  Vitis  idaea  L.   Sanilige  Wälder  und  Torfmoore  der  Höhe.  Königliches 

Torfbruch  in  der  Niederung. 

—  Owyeoeco*  L.    Torfmoore  der  Höhe  und  königliches  Torfbruch  der 

Niederung. 
ÄndtomMda  2>olifolia  L.   Wie  Vorige. 

CaUuna  vulgarU  Salisb.  Auf  der  Höbe  gemein.  In  der  Niedenmg  auf  dem 

königlichen  Torf  bruch. 
Ltdvm  pabufre  L.   Torfbrikche  der  Höhe. 
Pirola  ehtorafOha  Sw.   In  den  Wäldern  der  Höhe  nicht  selten. 

roiundifoUa  L.  Ornnanor  Wüsten.  SteUinor  Foi  st  und  wohl  auch  sonst 

nicht  gelten,  da  äie  in  Sträussen  zum  Markt  gebracht  wild. 

—  nanor  L.    In  Wäldern  zerstreut. 

—  umßora  L.    In  den  Laubwäldern  häufig. 
Ramüchia  ueunda  Grckc.  Wälder,  häuhg. 

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141 


Ckkmipkila  umMUia  Nutt.  (i.  Th.)  Selten.  Elbing,  bei  Vogelsang:  Straube 
und  Bi^jack. 

iiimotnpa  Hypopitjf§  L.  Oronaner  Wfoten.  Wald  von  Gr.  Wesseln  bei  Vogel* 
sang. 

F\roxinu«  e^Uior  L.  Wild  sehr  vereinzelt  In  den  stildtiscben  Forsten  stellen- 

weise  zablreicli  angepflanst. 
VineeUurieum  ofnduah  Mnch.  Gnmaa  am  Windm&hlenbwg.  Scblucht  nördlich 

von  „Kupferstrauch". 

Vinca  minor  L.    In  einer  Waldsclilucht  bei  Stagiiitten:  Straube. 

Mejtyantht'^  frifoliafu  L.    Hohe  iin<l  Nii'dpninjj:,  .«ehr  häuti«^. 

Limnanthemum  nt/mp/iaeoiJen  Lk.    Im  Irischen  H:ifi'        in  den  Mündungsarmen 

der  Nogat  häufig.    Im  Karpfenteiche  zwischen  Succat'e  und  Lenzcu. 

An  derSchillinjx.sbrücke:  Süauli".  (nabeuamTreideldainm: Dr. Schmidt. 
Gentiana  cruciata  L.    Bei  JJambitzeu:  8traul»e. 
Erytkraea  Centawrium  Pers.   Auf  der  Höhe  häufig. 
CoHtohutus  sepium  L.   In  der  Niederung  sehr  häufig. 

—  arvenm  L.  Gemein. 

Ctuemta  europaea  L.  Anf  Hopfen,  Nesseln  und  Weiden  häufig. 

—  JS^thj/mum  L.  Auf  Quendel  swischen  Dambitsen  und  Grünauer  WQsten. 

Auf  Klee  bei  Dambitsen  und  Wittenfelde. 

—  Epilxnum  Weihe.  In  einem  Flachsfelde  am  äussern  Georgendamm  von 

Straube  gefunden. 

A^^emgo  proeumbens  L.  Nicht  selten.  Engl.  Brunnen.  Lärchwalde.  FaogritSp 

rolonio.    Weiiij^rundforst     Neustädter  Fohl. 
Lappula  MqoKoiis  Much.    Nur  am  Nogatdanini  bei  Klierwald;  daselbst  häutig. 
( 'i/iii)i/lns»um  offiritiale  L.    Höhe  und  Niederung,  /.er,-<treut. 
AncJtum  ojjicinalix  L.    Ziemlich  häufig,    in  der  Niederung  nameuüich  au  den 

Dämmen. 

Syn^kytum  ofßcinale  L.  Gemein. 

ISdmimana  ofßcinaHu  L.   Häufig;  auch  in  der  Tor.  ohicwrai  Du  Hortier. 
Eehiwn  vulgare  L.  Auf  der  Höhe  häufig.  In  der  Niederung  seratreut 
IMhotpermwn  aroerue  L.  Aecker,  gemein. 
Äfyo$ati$  pabi9tns  Bth.  Gemein. 

—  arenaria  Solmd.  Gemdn. 

—  venieolor  Sm.   Viehweiden  bei  Panklan  zwischmi  dem  Forsthause  und 

den  lu  iligen  Hallen. 

—  gilvatica  Hoffm.    In  Wäldern  häufig. 

—  hüpida  Schldl.  pat.    Uferabhänge  des  Hafl'os  zwischen  Tolkemit  und 

Wieck.  Abhänge  bei  Lärchwalde.  Am  üäuseberg  und  bei  Wein- 
grundforst. 

—  i'nfei'media  Lk.  Gemein. 

—  sparsißara  Mik.    Um  Elbing  häufig. 
Lycium  barbarum  L.   Paugritz-Colouie,  verwildert. 

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142 


Solanum  ntj/rum  L.  Gemein. 

—  DuUamara  L.  In  den  Niederungen  sehr  httufig.  Auf  äsx  Höhe  sentrent. 

Hyo9cyttfMU  niger  L.    Niclit  selten. 

VirboKum  Thojmix  L.  Waldpcliluchton  l>oi  Stapnitfon.  Ficlitoiiwald  bei  C^ror^s 
Röbern.  Forst  Stelliiien,  Helauf  IlolienwaUie.  Bei  Ueluiüble.  Sclilucht 
zwischen  Lenzen  und  Huecase.  Schlucht  an  der  Hoppeubak  l>ei 
Roland.    Schlucht  aui  Kuj)f(>rötraucli  bei  B«>hniischiJ:ut. 

—  •    ihapifijorine  öchrad.    Nur  einmal  an  der  Mühle  von  Bai  tkanau  gctuudeu. 

—  phlomotdes  L.    Nur  an  den  Nogatdämmen;  daselbst  häufig. 

—  mgrum  L.  Nicht  selten. 
Scrophulana  nodota  L.  Häufig. 

—  Ehrharti  Stevens.   Nicht  selten. 
lAnaria  vulgaris  Hill.  Gemein. 

UmoHlla  aquatiea  L.  An  den  Nogatuforn  nicht  selten.  Anf  dem  grossen 
Exercirplatz  bei  Elbing.  An  einem  Dorfteich  in  Lenzen  und  am 
Teich  im  Park  von  Cadinen. 

Digitalu  amhwua  Murr.  Im  Vogelöang«*r  Wald  an  den  Abhängen  zwischen  der 
Wilbelmshöhe  und  dem  iielvedere.    WaldscUiucht  bei  Bartkamm. 

Va'onica  scutellafo  L.    Siinipr»',  (JräVK'n.  hüufig. 

—  AiuKjalll»  L.    (Jriiben,  Teichrauder  nicht  selten. 

—  lUrcahuiiiia  L.    Wie  Vorige. 
~    (./uiiiKieJri/x  Ij,  Gemein. 

—  montana  L.    In  Waldsümpfen  und  schattigen  Schlachten  nicht  selten. 

GninaoMT  Wfisten.  Dameraaer  Wösten.  Rakaner  Wald.  Rehberge. 
Schlucht  zwisch«!  Schönwalde  and  Gr.  Böbem.  Vereinzelt  im  Walde 
bei  Yogelsang. 

—  ofßeinalit  L.  In  Wäldern  häufig. 

—  Teucrium  L.  Zerstreat.  Am  WindmQhlenberg  bei  Granau.  Am  Abhang 

l>oi  Weingi'undforst.    Im  Pulvergmnd. 

—  longtjolia  L.   An  den  Ufern  der  Nogat  und  auf  den  Strauchkämpen  sehr 

häufig.  Zwischen  Weingrandforst  und  Serpien:  Straube. 

—  Hpi'pyUifoliu  L.  Gemein. 

—  arvemis  L.  Gemein. 

—  Verna  L.    Auf  Sandäckern  stellenweise.    Wiuduiühleuberg  bei  Granau. 

Larchwalde. 

—  ffipht/lloii  L.  Gemein. 

—  ToumefartH  Gmel.  KL  Rdbern  auf  fetten  Aeckern.  Neustädter  Feld  in 

der  Nähe  des  Bahnhofes. 

—  agresH*  L.  Gemein. 

—  jpoKta  Fr.  Selten.  Grasplatz  an  der  B&rgerressource  in  Elbing.  Aecker 

bei  Granau  G.  J.     Klinggräff  und  Straube. 

—  opaea  Fr.  Auf  lehmigen  Aeckern  am  £lbing  die  vorherrschende  Art. 

—  hederi/olia  L.  Gemein. 


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14» 


Mehmfjfrmm  arveme  L.   An  der  BiBenbabn  bei  Hausdorf. 

—  neuMTOtum  L.  In  WlMern  biiifig. 

—  pratense  L.    In  Wäldern  hiafig. 
Pedicvlaris  pahttrü  L.  Häufig. 
Aledcrrolophvs  major  Rchb.  Gremeio. 
Euphrana  ofßcinalin  L.  Gemein* 

—  Odontites  L.  Gemein. 

Lathraea  Squainui  ia  L.    Ju  Wäldern  nicht  selten. 

Elmholzia  J'ufrim  Grcke.  Elbiog,  auf  dem  liiuterhole  des  alten  GymnaBial- 
gebäudes.  * 

Mentha  nltettri*  L.  AusHendeich  der  Mogat  bei  Ellerwald  (zw.  JI.  u.  JJJ.  Trift). 

Anwechs.  Hirschbaken.  Glodsebe  Kämpe.  Dorfknger  von  Kenkircb 
(Hdbe)  am  Becbe.  Zwischen  Omnan  nnd  Hansdorf  am  Bachnfer: 
Stranbe. 

—  aqvaiiftt  L.  Am  Mfiblenteicb  der  bOmischguter  Hfible  nnd  in  der  Niederung. 

—  iotita  P.  II.  E.  In  der  Miedenmg  hllufig. 

—  antmti»  L.  Gemein. 
Lycopu9  evropa«»«  L.  Gemein. 
fh'iganv'nt  wlqme  L.  Häufig. 

Thijyuvs  Seipylluiii  L.    Häufig;  auch  iti  der  Form  auffVHti/olivH  Pers. 
Calamintha  Arivo^  Clairv.   Stclhnweise.  (Ueidenburg  Tolkcmita,  Lärchwaldei 

l*reu?chniark,  Hansdorf.) 
('linoiniili  11)11  rul(j(irf  L.    Ziemlich  häufig. 

Nepeta  Cutanu  L.  Jm  Pulvc  igrund  hei  Elbiug  uud  in  den  Gärtm  der  Vorblädte. 
G  leqhoma  hedero.cea  L.  Gemein. 

ampletdewli  L.  Häufig. 

—  purpureum  L.  Gemein. 

—  maeulaUm  L.  Hänfig. 

—  fdhum  L.  Gemein. 

6{tUobdolcn  lutetm  Hnds.   In  Wäldern  häufig. 
GaleoptU  Ladanwn  L.   Am  Windmnhienberg  bei  Grünau. 

—  Tetrahit  L.   Aecker,  Gebfische  häufig. 

—  bißda  Boenngh     Ktwas  weniger  häufig  als  Vorige. 

—  terficohr  Curt  Häufig. 

—  pvhetcens  Bess-    Sehr  häufig. 

Stackys  silvatiia  L.    leuchte  Waldstelleu  häufig. 

—  palustriM  L.  Häufig. 

—  annua  L.  Bei  Grünau  auf  kalkhaltigen  Acker.xtellen  am  Windmühlcnbcrg. 
lief&nica  ofßcinalia  L.    Auf  der  Höhe  häutig. 

Ballota  nigra  L.  Gemein. 

Lteormru»  Cardiaea  L.   In  DOrfem  der  Höhe  und  Niederung  nicht  selten. 
Chaitunu  Marruhiattrum  Bcbb.  Fischer*Kämpe,  an  einem  GehOft  unter  Lepiäium 
ruderaU  Tereinzelt. 

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144 

SeuUUaria  ffalmaUata  L.   Höhe  und  Niedenuig  hftufig. 
Brunslla  tmlgan$  L.  Oemein. 

—  grandißora  L.  Nach  der  topogrsphisoheii  Flon     Klinggrftff  soll  die 

Pflanze  bei  Elbing  gefunden  worden  seiiu  Von  Straube  und  mir  ist 
sie  hier  noch  nie  beobaciitet  worden. 
Ajuga  rtfftcMB  L.    Auf  der  Höhe  häuüg. 

—  ffeneoetma  L.    Zwischen  Weiagrundforst  und  Dauibitzen.    Bei  Gronan. 
Verheiia  o/ß'-inalix  L.    Böhmischgiit.    (rninau:  Str;itibe.  Bartkaram. 
Utricularia  rult^aris  L.    Torfbrüche  bei  Ilaselau,  Truaz,  Maibauin,  Gr.  Stoboy 

uiid  Dambitzen. 

—  minor  Ij.    Torfbrücho  bei  Hasclaii,  Maibaum  und  K.1.  6toboy. 

'IVii'nfuUs  europaea  L.    In  Wüldern  häufig. 

Lysimackia  fynißora  L.    Auf  der  Höbe  in  rfümpfen  bei  Conradswalde,  TruDZ, 
Kakau  und  Geysmerode,   in  der  Niederung  häufig. 
vulffari»  L.  Q^ein. 

—  Nummularia  L.  Hänfig. 
Anagalli»  arvem  L.   Anf  Aeokem  httnfig. 

Centunculu»  nunimtu  L.  Feachte  Aecker  zwischen  Lenzen  and  der  Dorbecker 

Schweiz,  zwischen  Preoscbmark  und  der  Bogauer  Schlucht 
BrinuUa  ofßeinaSu  Jacq.    Anf  der  Höhe  häufig. 

Hoffonia  paliiMfrt'^  \j.  Gernoin. 

Anmria  vulgaris  Willd.    Nach  C.  J.  v.  Kiinggräff  bei  Elbing  zerstreut;  von 
mir  noch  nicht  gefunden. 

PliuUaffo  major  L.  Gemein. 

—  media  L.    Nur  stellenweiae  häuhg. 

—  lanreolofa  Ij.  Gemein. 

—  arenaria  W.  K.    Lärehwalde  und  Pangritz-Colonie. 

AUn'r-tia  Jilitum  ivth.  In  den  Gärten  EU»ing.s  iiäulig.  Gehöfte  am  Draineiisee. 
Amaruntm  refrojlcrus  L.  Selten.  Am  KIbing.  Bei  iOugl.  Brunnen  und  in  Gärte c 

der  Vorstädte. 
Sahola  KbM  L.   Am  Nogatdamm  bei  Hakendorf. 
ChffMpodiMm  hjfbridum  L.   Auf  Schutt  und  in  Gemüsegirten  häufig. 

—  urbicum  h.  Ziemlieh  selten.   Lenzen,  Schönmoor. 

—  aUmrn  L.  Oemein. 

—  polfftpermum  L.  Ziemlich  häufig. 

—  Bomu  jEkmicua  L.    Orubenhagen  bei  Elbing.    Nur  einmal  geftmdeD, 

also  jedenfalls  nicht  häufig. 

—  rubrum  L.  Gemein. 

—  glaucxim  L.  (lomein. 

Airiplex  hortense  L.    Bisweilen  verwildert. 

—  fdteM  Scbkhr.   Am  Nogatdamm  bei  Zeyer  und  Einlage.    Am  Elbing: 

Straube. 

—  patulum  L.  Gemein. 

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AtripUx  hattatum  L.  (s.  Thl.)  Nicht  selteii. 
Rumex  «crontctM  BesB.   Nogatufer  bei  Zeyer.  Selten. 

—  maritima  L.   Elbing  und  Nogatafer  hänfig. 

—  peilwter  Sm.  Nogatufer.  Am  See  bei  Neukirch  (Hobe).  Haffnfor:  C.  J. 

Klinggräff.  Am  Elbing. 

—  eonghmerattu  Murr.   StellenweiBe.   (Bartksmm,  Stranchkftmpen,  Schil- 

lingsbrncko.) 

—  obtun/olius  L.  Häufig. 

—  crupu*  L.  Gemein. 

—  Hydrolapathum  Huds.    in  der  Niederung  sehr  häufig,  namentlicli  am 

Drausonsf'c. 

—  $anffuim  u*<  h.  in  [.aultwalUern  nicht  äclteu.  Besoudcrs  häutig  am  Kuüppel* 

berg  bei  Dainbitzcn. 

—  pratemix  M.  und  K.    AuHsendeioli  der  Nogat  bei  Nogathau.  Künigl, 

Strauciikäitipou,  llevior  Anvvachs  im  NogaUiella. 

—  Aceiosa  L.  Gemein. 

—  Aeetaulla  L.  Gemein. 

Polygonvm  Btstorta  L.  Auf  Wiesen  ziemlich  hänfig. 

—  ompAtdtttfn  L.   Hftnfig,  nunentlich  in  der  Form  tetratr«. 

—  lapaHfolium  L.  Gemein. 

—  Pemearia  L.  Gemein. 

—  Ifydropiper  L.  Hänfig. 

—  mite  Schrank.  Um  Elbing  sehr  gemein.  Am  Hafiufer  und  in  der  Niede 

rung  niclit  selten. 

—  «Miitf«  Huds.  Grünauer  Wüsten  am  Si  liiessRtando.  Bei  Dambitzen  zwischen 

Knüppelberg  und  l^farrwald.  Bei  Gr.  Wesseln  auf  dem  Weideland 
am  Vogt  l^:ang('r  Wald  und  vereinzelt  bei  Scbifiaruh  am  Westwinkel 

dos  frischen  11  alles, 

—  arlculart'  L.  Gcnicin. 

—  Coiwolri/liis  L.  (Jemcin. 

—  (hntu'inni  III  L.  Häufig. 

Dophtw  Miztreum  Ij.    Iii  liu.-cliigon  Soiihu-liton  und  Laubwäldern  häutig. 
Theitium  ebracteatvm  Hayn.    Bei  Elbing:  Hübcuer. 

Bippophae  rhamnoidea  L.  Uferobhänge  des  Haffes  zwischen  Tolkemit  und  Wieck, 
vereinzelt 

Arütolochia  ClematiH»  L.  Elbing,  an  Zäunen  der  vorstädtischen  Obst*  und 

Grasgärten. 
Atarum  europaeum  L.   Sehr  hänfig. 
TUhymalw  helioicopiv  Scop.  Häufig. 

—  Ofpan'H6-ia8  Scop.   Nur  bei  Lärchwalde  und  Pangritz>Colome. 

—  Esula  Scop.  Hiiufig. 

—  ^uaJM«  Kl.  u  (;i  t  kc.  Aussendeiche  der  Nogat  bei  Nogathau  und  Eilerwald. 
Pqplua  Gärtn.  Gemein. 

»  10 

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146 


Mereurialu  permnit  L.  Waldschlochten,  häufig. 
ürüea  wren$  L.  Gemein. 

—  dimea  L.  Gemein. 

Cannabis  salira  L.  Häufig. 

Humulu»  Lvpuhs  L.    An  Ufern  häufig. 

Morus  alba  L.    In  Or.  Ri'ibcrn  als  Wegobaum  angepflanzt. 

Ulmus  eampesfn's  L.    In  Wäldern  und  Dörfern  serBtreut;  auch  in  der  Form 

»uherosa  Ehrh. 

—  viontatia  With.  Yogolsanger  Wald;  Schluchten  bei  Damerau,  Gr.  Röbem 

und  an  der  Kickelhofer  Mi'dile. 

—  eßvm  Willd.  Waldige  Abhänge  bei  (ir.  Röbnrn. 
Fa(juft  silvaitra  L.  Gemeinster  Laubholzbaum  der  Höhe. 
Quercux  Robur  L.  spoc.  plant.    Sclir  häufig. 

—  gessili/Iora  ^m.  Gr.  Röbern.  Dörbecker  Schweiz.  liiineuberg  bei  Lenzeu. 

Behberge.  Stelliner  Forst.  Wieck. 
Betula  aU>a  L.  In  einigen  Wäldern  der  Höhe  der  ▼orhenrschende  Baum. 

—  pubeicent  Ehrh.  In  Torfhrfichen  liemlioh  häufig. 
Alnut  glutinMa  Gärtn.  (Jemdn. 

—  ineana  D.  C.  Yogelsanger  Wald.  Stranchkämpen. 
Corjflui  Avellana  L.  Auf  der  Hohe  gemein. 

CorpCiiM  BdMlu9  L.   Auf  der  Hdhe  gemein. 

Sali»  pendandra  L.   Zerstreut.  Bei  Rehberg.  Am  Seeteich.  In  Torfbrfichen 

bei  Geysmerode  und  Maibaum. 

—  fragili  L.    Häufig.    Bei  Gr.  Rübem  in  sehr  grossen  Exemplaren. 

*— '  fragili  x  pentandra  Wimm.  =  i8.  eutpidata  Schultz.  Zwischen  Elbing 

und  dem  Drausensee. 

—  fragili  x  alba  Wimm.    Nur  angepflanzt. 

—  alba  L.    Meistens  angoflanzt. 

—  amyydulina  L.  a.  (Uscolor  Koch.    Sehr  häufig. 

—  —    b.  foncolor  Koch.  Selten. 

—  babylonica  L.    Häufig  angepflanzt. 

—  daphnoides  Vill.  ß.  acuiifolia  Willd.  (als  Art).    Bei  Kakau  angepflanzt. 

—  purpurea  L.  Häufig. 
^   viminalü  L.  Häufig. 

—  acuminata  Koch.  Bruch  bei  Dambitzen.  An  der  Hommel  bei  TeichhoH 

Am  Karpfenteiche  bei  Snccase.  Stranchkämpen,  Bevier  „Anwacbs'' 
und  an  den  üfeni  der  Nogat. 

—  Cegsrea  L.  Häufig. 

—  cinerea  L.  Etwas  weniger  häufig  als  Torige. 

—  aurita  L.   In  Brüchen  häufig. 

—  nigricans  Sm.    Gemoindetorfbruch  von  Gr.  Stoboy. 

—  repens  L.    Torfbrüche  bei  Maibaum  und  Gr.  Stoboy. 
Populue  tremula  L.   In  Wäldern  zerstreut. 

so 

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147 


J'lopulut  nigra  L.   Selten  wild. 

—  ailha  L.  pyramidalU  Rozier,  moniti/era  Ait.,  bahami/era  L.  kommen  nur 

culiivirt  Tor. 

Elodea  eanadenn»  Richard  and  Micbnnx.  Die  meisten  Gewttsser  der  Niedening 
ToHständig  «nsfOllend. 

Sfrafiott'g  aloide»  L.   In  der  Niedcrong  8ebr  gemein. 

Mjfdrochdrix  MorsuH  ranae  L.    Wie  VOr. 
Altfttna  Planioyo  L.  Gcmoin. 

Sagithu'ia  guf/ittifuliu  L.    In  ihn'  Niederuntr  sehr  gemein* 
ButomuM  uni/j(  Ilafug  L.    In  der  Niederung  hüuiig. 
7 rü/lvcftiii  jxiliisfris  L.  Ililufip. 
Potanwijcfiiii  nutaiis  L.  Haufi;:;. 

—  alj^inuH  Balbiri.    Ju  einem  (»rabeii  am  Draiisi  nsee  auf  dem  Neustadter 

Feld:  Dr.  Nicolai.    Jetzt  durt  nicht  luelu-  aufzulinden. 

—  tttcens  L.   In  Gewässern  der  Niedern!^  hAnfig. 

—  j>tr/<'liatu»  L.  In  Gewässern  der  Niedening  bttufig. 

—  arüpu$  L.   Besonders  häufig  im  Eisteiche  bei  Engl.  Brunnen. 

—  e<mpreuu$  L.   Sehr  häufig. 

—  mucranatua  Schrad«   Im  Haff:  Straube. 

—  punlhu  L.  Häufig. 

—  pect { natu«  L.  Häufig. 

N^ja»  mcfjor  All.    Im  Dransensee:  Dr.  Schmidt. 

—  minor  All.    Im  Draosensee  reichlich:  Prof.  Casparj* 
Ltmna  trisu/cu  L.  Gemein. 

<—    poli/rrhiza  L.  Häufig. 

—  minor  L.  Gemein. 

—  aibha  L.    In  Gralieu  liei  Elbing  häufig. 
Typha  latijolia  L.    Sehr  liaiiti«^. 

—  angustijolia  L.    Im  Drausensee  und  im  Hafie  häufig;  auf  den  Straucli- 

kämpon  zerstreut. 
Spatgamum  ramotmm  Huds.  Häufig. 

—  nmplex  Huds.   Ziemlich  häufig. 

—  minimum  Fr.   Torfbrüche  bei  Haselan,  Gr.  Stoboy  und  Geysmerode. 
Calla  pabttlrit  L.   In  WaldsBmpfen  der  Hohe  häufig. 

Acorvs  Calamu»  L.    Stellenweise  häufig. 

OrchU  Mario  L.    Auf  einer  Wiese  bei  Lenzen:  Straube. 

—  mascula  L.    Bei  Damerau:  StrauKe. 

—  muculata  L.    Auf  den  Wicj^en  der  Hülie  gemein. 

—  latifolia  L.    Selten.    Wiese  im  Rakauer  Wald. 

.—    incarnata  h.   Zerstreut.  Wiesen  bei  Neukirch  (Uohc^,  Ur.  Ötoboy  und 

Scrpion. 

Piatanthera  hifolia  liehl).    In  Wuldeiu  der  Hohe  sehr  häufig. 

—  chlorantha  Custer.    In  leuchten  Laul)Wäldorn  der  Höhe  sehr  haulig. 


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148 


CepJudantJtei'u  XijJiop/ii/Ili/tn  Kclib.  Iii.  Sclilucbt  zwischen  Rogau  und  Preusch- 
mark :  Kahler. 

Epipaetü  laiifolia  All.  Dambitxen.  Granauer  WQsten.  Cadinen:  Straube.  Bei 
Tolkemit  am  Haffnfer.  An  der  Mfindong  des  Elbingflosses.  Tomlita* 
Kttmpe.  Gr.  Buden-ESmpe. 

—  rvbiffinoia  Gand.   Bei  Gr.  Btfbem  und  Ko^enhöfen:  Straube. 

—  palwtrit  GrutK.   In  einem  Sumpfe  zwischen  Elbing  und  Gr.  Kobern: 

Straube. 

LUtera  wata  R.  Br.   Bei  Dambitzen:  Straube. 

—  cordata  R.  Br.   Broch  in  der  etfldtiechen  Forst  Schflnmoor:  Kähler. 

NeoHia  Niilus  aviü  "Rjcli.    In  Wäldern  zerstreut. 

Carallorrhiza  innata  R.  Br.  Bruch  in  der  stftdtisciien  Forst  SchOnmoor:  Kähler. 
Cypripedium  Calceolux  L.    Solilucht  bei  Damerau.    Am  Knüppelbelg  bei  Dam- 
bitzen.   Schluchten  bei  Lenzen:  Straube. 

Iris  Pseud-Acorm  L.  Gemein. 

Narcimis  PHeudo-Narn'fiftitK  L.    Im  Park  von  Schönwalde  verwildert. 
Galanthut  nivalu  L.   In  den  Obst-  und  Grasgärten  der  Elbinger  Vorstftdte  in 

Menge. 

Tulipa  nlceiftriit  L.  Wiese  bei  Gr.  Wesseln.  Obst-  und  Grasgärten  der  Elbinger 
Vorstädte.    An  Rainen  und  im  Park  lici  Weingarten. 

Oagea  pratensis  Schult.    Aecker  und  Raine  zerstreut. 

—  spailiarfn  Salisb.    Anf  (piollifren  Waldwio.-on  der  Hobe  hiiufig.  (Schön- 

walile,  Kggertöwüsten,  Wald  von  Gr.  Wesaeln,  Grünauer  Wüsten, 
Schünnioor.) 

—  minima  Schult.    In  Wäldern  der  Hübe  häufig. 

—  hitea  Schult.    Sehr  häufig. 

Liliuni  MurtiKjou  L.  Am  Kloster  Cadiueu;  in  den  Purks  vun  SchOnwalde  und 

Gr.  Robern  verwildert. 
Anthericum  ramotum  L.   Bei  Wdcklitz:  Straube. 

Omithogalum  Mmh9Ü«hm  L.  Elbing  auf  einer  Wieso  zwischen  der  langen 
Niederstrasse  und  Ziegelwerder. 

—  nutaw  L.    Obst-  und  Grasgärten  der  Elbinger  Vorstädte.   Park  und 

Raine  bei  Weingarten. 
ÄlUum  ursinum  L.  Kdnigl.  Forst  Stellinen,  Belauf  Hohenwalde  im  Grenzgru^. 

—  vineah  L.  Bei  Weingrundforst,  Pangritz-Colonie,  Lärchwalde  und  Stein- 

ort  zerstreut. 

—  Scorodoprasiim  L.   Bei  Tolkemit  an  einem  bu.schiucn  Abhang  im  Kroll* 

8chen  Garton.    Auf  den  Strauchkämpen  im  RcvIlt  Ilirsciihaken. 

—  olerart'iim  L.    Wocklitz.  Wciuginnidforat,  Pulvcrgrund,  Steinort. 
Aspavayus  vj'tirinaJix  L.    Am  Bahnhof  bei  Elbing.    Am  Windmühleuberg  bei 

Grünau,  vereinzelt. 
Paris  quadrifolim  L.    In  .siiiattigen  Wäldern. 


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149 


Polygonatum  ofnn'nnh  All.  Am  Lupineiibertj  und  im  Lärchenwäldchen 
bei  Lärchval(l( .  Am  Gänscberg  liei  Wringrundforpt.  Am  Wind- 
mühlnnberg  bei  Grünau.   Im  Walde  btd  Meislatein.   In  der  Wald* 

scliluclit  bei  Dameniu. 

—  muUijlorum  All.    In  den  Laulnviildern  tlfr  Höhe  liäufi^^. 

ff)  uro  Hann  mnjtiHs  L.    In  den  Waldom  iiiid  Sthiucliti'ii  der  Hohe  sciir  häufig. 
Majonihonvm  hifoliiim  ^^ciimidt.    In  deu  Laubwäldern  der  Höbe  gemein. 
Juncus  comjlomeiaim  L.  Iläulig. 

—  effums  L.  Gemein. 

—  fflaunu  Ehrh.  Häufig. 

—  jili/ormii  L.  Behrendsbagen,  Teich  am  Haferibergo  und  an  den  Rakaner 

Seen.  An  den  Standorten  häufig. 

—  iniiiculatui  L.  Gemein. 

—  alpinut  Vfll.    Bruch  im  Walde  Kwischen  Hfitte  und  Neukireh  (Hdhe). 

Gemeindetorfbrfiebe  von  Haselau,  Maibaum  und  Gr.  Stoboy. 

—  tquarr4Mt9  L.   Gemeindetorfbruch  von  Maibaum. 

—  compremis  Jacq.  Gemein. 

—  btifoniut  L.  Gemein. 

Luzula  pilom  W'illd,    In  Wüldcrn  der  Hölu'  häufitr. 

—  amiiistifoUa  Grckc.  Jn  den  Wäldern  zwischen  iSchöuwaldc  und  Cadiuen 

häufig. 

—  campi'ntri>i  I).  C,    Aul"  der  Hohe  gemein. 

—  b)  multifJorn  Lej.  (aln  Art).    Auf  dor  Höhe  gemein. 

—  c)  eongeiia  Lej.  (als  Art).    Pfarrwald  bei  Dambitzen. 

—  »udetica  Presl.  a)  paUncen»  Bc88.  (als  Art).   Nach  Garcke  bei  Elbing 

und  Cadinen.  Bei  Vogelsang  in  lichten  Schonungen  Tereinzelt 
QfperuM  fvictt*  L.   Am  Ufer  der  Nogat  bei  Clemensfilhre.  An  der  Schillings- 

brQcke  vereinzelt. 
ffeleoehari»  pahnhia  R.  Br.  Gemein. 

—  unighimis  Lk.  Sumfige  Wiese  zwischen  BfinbOfen  und  der  königl.  Forst 

Stellinen.  Bei  Laielnvalde  auf  sumpfigen  Stellen  am  Lu]»inenlierg 
und  am  Wege  nach  Geysmerodo.  Wieso  am  Gänseberg  bei  Wcin- 
gnuidforst. 

. —    (irirulitri'i  R.  Br.   Am  Kakam  r  See  und  an  den  rfcrn  dei-  N<»i:at  zer.-treut. 

fcirjiuH  jxiuctjlorus  Lightf.   liei  Tülkemit  1'.  M.  E.   Bei  Bohuiischgut:  iSlraube. 
—    lanixtris  L.  Gemein. 

Tahernaemonfani  Gmel.  Im  Hafi"  bei  Succase.  lu  einem  Graben  bei  Alt- 
Terranova. 

—  maritima  L.   In  der  Nogat  und  im  frischen  Haff  häufig. 

—  iilvatieut  L.   Gemein.  • 

—  compre9w$  Pers.   Auf  sumpfigen  Wiesen  häufig. 
Eriophorum  vaginatum  L.   In  Torf  brfichen  häufig. 

—  polystackium  L.  Spec.  Plant.   In  torfigen  Sümpfen  häufig. 

s» 


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160 


Cannx  arevaHa  L.    Pangrilz-Colonie  und  Lärchwalde. 

—  ligerica  Gay.    Besonders  häufig  im  Kiefernwäldchen  zwischen  Cadinen 

und  dem  Ilaife.  Zwischen  Tolkemit  und  Wieck  am  Haffufer  zerstreut. 

—  wtpina  L.  Häutig. 

—  murirala  L  Iliillfig. 

—  tei'etiu^fcii/d  (lootl.   Am  Drausoiisoo  zerstreut;  liäulig  in  Brüchen  bei  liakau, 

Conriniswiilfie,  Haselau,  Maibauin.  (ir.  und  Kl.  Stol)oy. 

—  jjam'cvlafa  L.   lui  Drauseii^cc.   In  der  ^diwansdorf«  !-  Tliiciio.  In  Sniupfen 

bei  Lärchwalde.  Auf  den  liafl'wieseu  bei  Cadinen.  Bei  Conradä- 
walde  und  in  den  Behbergen  häufig. 

—  paradwa  Wind.   Selten. .  GroBses  Torfbmcli  in  der  Forst  SehOnmoor. 

—  prateom  Scbreb.    Nach  C.  J.  t.  K]inggrä£f  bei  Elbing  häufig.  (Tod 

Straube  und  mir  trotz  eifrigen  Sucbens  noch  nicht  au^efnnden.) 

—  remota  L.  In  feuchten  Laubwäldern  der  Höhe  häufig. 

—  ichinata  Mnir.  Auf  torfigen  Wiesen  der  Hdbe  häufig. 

—  leporina  L«   Auf  der  Höhe  gemein. 

—  eUmgaia  L.   ]u  Waldsfimpfen  der  Höhe  häufig.   Bei  Lärchwalde.  Auf 

dem  königl.  Torfljruch  in  der  Niederung. 

—  eanescens  L.    Königl.  Torfbrucb  in  der  Miederui^.   Auf  Torf  brachen 

<ler  Höhe  häufig. 

—  ttricta  Goüd.    Selten.    In  einem  kleinen  Bruch  zwischen  Böhmiscl!<riit 

und  Preuschmark.  Im  Bnidie  zwischen  LUrchwaldc  und  Geysmerode 
und  in  wenigen  Rasen  im  Dorfteiche  von  Conradswalde. 

—  cae^jnioHi  L.    Nur  auf  einer  torfigeu  Wiese  nordwestlich  von  Bölimisch- 

gut  in  woni^on  Rasen. 

—  Goodenouijhii  (iay.  Gemein. 

—  acuta  h.  Geraein. 

—  Itmota  L.    Bei  Schönmoor:  Kähler. 

—  piluli/era  L.   In  trockenen  Wäldern  der  Höhe  häufig. 

—  moKtana  L.'  Im  Yogelsanger  Wald  und  in  den  Katzenbergen  bei  Heislatein, 

selten. 

—  mcetcrum  Pollich.  Am  Lupmenberge  und  im  „Fichtenwald"  bei  Lärch> 

walde.  In  den  Katzenbergen  bei  Preuschmark.  Bei  Conradswalde. 
An  der  Heidenburg  Tolkemita.  Im  königL  Forstrevier  Wieck.  Früher 
auch  am  Gänseberg  bei  Weingrundforst:  Straube. 

—  vei'na  Vill.    Auf  der  Höhe  gemein. 

—  digitaia  L.    In  den  Laubwäldern  der  Höhe  häufig. 

—  panima  L.    Auf  feuchten  \Yioson  der  Höbe  gemein. 

—  paUesrens  L.    Auf  der  Höhe  häufifjr. 

—  ßara  A.  In  der  Niedernn'^^  bei  Mooslyuch,  auf  Wiesen  der  Höhe  häufig. 

—  b)  hpidocarjm  Tauseh.    i>ci  Moosbruch. 

—  c)  üi'<hri  Khrh.  (als  Art).    Gemcindetorfl)ruch  von  Gr.  Stoboy  und  un- 

gemein häufig  auf  dem  königl«  Torfbruch  in  der  Niederung. 


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151 


Cttrejc  tilvaiica  Hads.  In  allen  Laubwildern  der  Höhe  nicht  selten. 

—  Reudo'CjfperuB  L.   Belauf  Hohenwaldc.  Gemeindetorfbrach  von  Gross 

Stoboy.  Sumpf  am  Nordrando  von  „Gronauer  Wüstoi''.  Drausensoe. 
Eönigl.  Torfbruch  in  der  Niederung.  Sehr  bttufig  in  Grttben  swischen 
Nogatau  ond  Amälienbof. 

—  rotlrata  With.  Torfbrucfa  bei  KL  Stoboy.  Wiesen  bei  Engl.  Bronnen. 

Auf  dem  königl.  Torfbrnch  der  Niederung.  Lange  nicht  so  häufig 
als  die  folgende. 

—  vencaria  L.   In  Sümpfen  der  Höhe  und  Niederung  gemein. 

—  acttiiformix  Elirli.  Ilüufig  und  ZM'ar  vorlicrrscliend  in  dei  V(tr.  Knckia»aD,C. 

—  ripanii  Curt.    Häulijr.    ririi])en  btsi  (irubeiihagen,  Engl.  Brunnen  und 

Lärcliwalde.    Im  Bruche  zwischen  Lärcliwalde  und  Geysmerode. 

—  jilijorviin  L.   (icmeindftorfbrüche  von  Haselau  und  Gr.  Stoboy.  Bruch 

in  der  städti.-^c-hen  Forst  SchOnmoor. 

—  hiiia  L.  Gemein. 

l*anicum  ßlifomie  Gvcke.  Auf  Sandiickeru  zerstreut.  Lärchwalde.  Elbing.  an 
der  IV.  Knabenschule  und  am  Pfarrhäuschen.  Am  Wiudmühlenbei'g 
bei  Grünau:  Straube. 

—  (Jru«  gulll  h.  Gemein. 

Setaria  vertinUata  V.  B.   Elbing,  iu  Gemüsegärten  an  der  Öouucnstrasse.  Selten. 

—  viiitlis  V.  B.  ^^aufi,L^ 

—  glauca  V.  B.   Auf  Sandäckern  stLlknwti.^c.    Am  Windmühlenberg  bei 

Granau.    Bei  Lärcliwalde  und  Gross  Wesseln.  Am  Gäuscbcrg  und 
an  den  Kiesgruben  bei  Weingrundforst. 
l'halarii  arundinatea  L.   An  Ufern  bttufig. 

—  eanarie»9i8  L.   Elbing,  auf  der  Speicherinsel  bisweilen  verwildert. 
Antkoaanfkvm  odorafvm  L.   Auf  der  Höhe  häufig. 

Ahpeeuru»  pratentia  L.  Gemein. 

—  gemeulatnt  L.  Häufig. 

—  fultu»  Sm.   Nicht  selten. 

—  Phhum  Bcehmeri  Wibel.  An  ti'ockenen  Abhängen  auf  der  Hdhe  häufig. 

(Bei  Lärchwalde.  Bei  Dambitzen  und  Grünau.   Zwischen  Tolkemit 

und  Wieck.) 

—  prat^nfc  L.  Gemein. 

Oryza  clandesiina  A.  Br.  Im  Drausensee:  Prof.  Caspary.  Im  Hafi' bei  iStciuort. 
Tin  Muldenteich  di;r  Böhmischguter  Mühle. 

Atjrof<tii<  ru/otuix  Witli.  (Jcnicin. 

—  alfi/i  \j.    in  verHciiinlriicii  Fornii  ii  gcuii  in. 

Aju-/<i  Sjiica  niiii  V.  B.    llauliiT,  namentlich  a\il'  der  llolic. 

Calutnaffro«f i >  lanc- nUilu  Btli.  lloiio  und  Niodei  uim  liauti!.'.  Jhau^cusfc.  Scliwans- 

doi  1(  I  'riiieiic.   Moosbi  ucli.  In  Brüchen  bei  Kakau,  Neuei.dorf,  Mai- 

bauui  und  am  Bl'arrwalde  bei  Elbing. 

61 


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Calamagrwti»  litona  B.  C  Anssendeich  der  Nogat  bei  Ellerwald,  swischen  II. 
und  m.  Trift. 

—  epigeios  Rth.   An  den  Ufern  der  Nogat  und  stellenwoiso  auf  der  Höhe 

häufig. 

—  neglecta  Fr.   Nur  auf  Wiesen  am  Nordende  des  Drausensees,  daselbst 

häufig. 

—  arimdinacea  Rth.   In  Wäldern  und  Sdiluchten  der  Höhe  häufig. 

Milium  effumm  L.    In  den  Laubwäldern  der  Höhe  häufig. 
Phragmite»  communis  Trin.  Gemein. 

Koehria  cristata  Pers.   Pangrit2«Colonie.   Zwischen  Cadinon  und  Kickelhof. 
Aira  caetpitosa  L.  Gern«  in. 

—  ftxuosa  L.  Tu  Wäldern  der  Höhe  häufig;  in  der  Niederung  nur  auf  der 

Geest  bei  Friedrichsberg. 
Weinaaorineria  caneHcenH  ]3einh.   Auf  Sandäckern  sieuilicb  häufig. 

Halens  lanatus  L.  Häufig. 

—  inollfs  ]j.  Zerstreut.  Bei  Dainlutzon.  Bruch  am  Plarrwahh'.  Hei  Tolkeinit. 

Bei  Maihaum  an  der  hiUL^en  !Ionnin'l.    Bei  (ir.  Stolioy.  Königl.  For»l 

Stellinon.    Lenzen.   ZwIhcIicu  KupltTlianüner  und  Danierauer  Mühle. 
Arrlienuiltcrum  elulivs  M.  und  Koeh.   Uni  Elhintr  liäulig.   An  den  Nogaldinninen. 

Aul"  den  Zeyei  iJclien  Niederkäiupcu.  Bei  Keimauusfelde.  Am  Thiene- 

damui  bei  Streekfusii. 
Avma  strigosa  Schrcb.    Jui  Sommergetreide. 

—  fatua  L.   Bei  Elbing  au  den  Ufern  des  Elbing.  C.  J.  v.  Klinggräfi*. 

—  pvbeieens  L.  Häufig. 

—  ßavetcen»  L.   Bei  Elbing  am  Bahnhofe  und  am  äusseren  Marienburger 

Damm. 

Steglinffia  deeumbent  Beruh.  Auf  der  Höhe  nicht  selten. 
MeKea  nvtaru  L.  In  den  Laubwäldern  der  Höhe  häufig. 

—  nnißora  Retz.  Forst  Schönwalde,  in  der  Nähe  der  Mühle  und  an  den 

Abhangen  der  nach  Gr.  Röbem  fuhrenden  Schlucht   Nach  C.  J. 

V.  Klinggräff  auch  in  Schluchten  swischen  Vogelsang  und  Dameran. 
Briza  media  L.  Auf  der  Höhe  häufig. 
Poa  annua  L.  Gemein. 

—  netnoralis  L.    In  Wäldern  dt-r  Höhe  häutig. 

—  serofina  Khrh.   ilölio  und  Niederung;  in  der  letztoi'en  Torzugsweise  häufig. 

—  trivialis  L.  Häufig. 

—  pratensis  L.  (Jemein. 

—  comprtssa  L.    Meistens  haulig. 

—  b)  L"ii<itu//ii  Iii' Iii»,  (als  Art).    Am  Thunilieig«'. 

Glyceria  afjiuffica  Whliibrg.    iu  der  Micderung  sehr  huutigj  äeltoner  auf  dw 
Hohe. 

—  jluiians  Ii,  ßr.  Iläulig. 

«1 


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153 


Glyeeria  plicata  Fr.  Auf  der  Höhe  häufiger  als  vorige;  in  der  Niederung  scbdnt 
sie  zu  fehlen.  (Dambitzen.  YogelBang.  Tolkemit.  Kl.  Wogenapp. 
Kiokelhöfer  Mfihle.) 

—  *t0mora/w  Uechtritz  n.  Kdmicke.  Hauptschlacht  bei  Vogelaang.  Schloebten 

bei  Stagnitten^  Dambitzen  nnd  Gr.  Wesseln.  Rehberge,  im  Saner- 

ampfergrand.  Schtfnwalde,  unterhalb  der  „Wasserlotte'^ 
Catabrota  aquatica  P.  B.  Elbing,  im  Schalgraben  an  der  OasaiiBtalt.  Königs- 

hagcD,  Sum]>r  an  einem  Ooliöfte  gegenüber  dem  Gasthause. 
Molinia  caerulea  Much.  In  Torfbrücbea  häufig. 
Dacfi/Ifs  olomerata  L.  Gemein, 

Fettuca  dulaua  Kth.  l?ci  Tolkemit.  In  Klbing  an  Kiinisteiueu  ilcr  Vorstädte 
und  am  ^chkusendaniin.  in  jN'eukirch  (Niederung).  Au  den  btrom- 
hänsern  am  Drauscnscc. 

—  ovinu  L,    In  ver:*chiedeuen  Formen  gemuiu. 

—  mhni  Ij.  Gemein. 

—  silvuiicu  Vill.    Uehlierge.  im  Hildli.aier-  und  Saueramjil'ergrund.  Wald- 

schlucht  bei  Stagnitten.    im  Elbingcr  Pfarrwaldo  in  einer  kleinen 
Sehlncht  bei  Sangershöh'. 

—  fjigantea  Vill.   Häufig.   In  der  Niederung  im  Kogatdelta,  an  Gehöften 

in  Ellerwald  und  im  Erlenwttldchen  bei  Nogatau. 

—  datior  L.    Gemein;  auch  häufig  in  der  Form  pteudololiacea  Fr. 
Brachypadium  nlvaticum  B.  nnd  Schalt.  Dambitzen.  Togolsang.  Pulvergrund. 

Eggertswüsten. 

—  pinnaium  P.  B.   Bei  Yogelsang  an  einem  Abhänge  der  Hanptschlncht 

und  an  trockenen  Hängen  am  Geizhälse. 
ßromut  9waUnua  L.    Unter  Getreide  ])äußg. 

—  racemosiM  L.  Ilaffwiesen,  westlich  von  Tolkemit. 

—  nioIliH  L.  Gemein. 

—  arveiisis  L.    Selten.   An  der  Kisenbaliu  boi  Güldenboden  und  in  Elbing 

an  einii,'«^n  StelUai  vereinzelt. 

—  asjjer  Murr.  )>.  sei'otinuH  l>i  iK  cken.    Bei  Dandjitzcn.    Am  Vogelsanger 

Hammer  und  in  der  I latiptseldiielit  bei  ^'ogelsang. 

—  inerinis  Leyss.    Um  Elbing  unil  au  den  Xogatdammen  liäulig. 

—  ttiiiHs  L.    Nach  P.  M.  E.  früher  bei  Elbing  gefunden. 

—  tectorum  L.  An  der  Eisenbahn,  namentlich  in  der  Nähe  des  Elbinga* 

Bahnhofs;  an  anderen  Orten  noch  nicht  beobachtet. 
IHHcum  repem  L.  Gemein. 

—  aimnum  L.  Zwischen  Tolkonit  und  der  Heidenburg  Tolkemita.  Zwischen 

Schönmoor  nnd  Jndendorf  an  der  Kreisgrenze.  Im  Lärchonwäldchen 
bei  Lärchwalde.   Bei  Hohenwalde  im  Grenzgrund  und  besonders 
häufig  am  Vogelsaiiirer  Hammer. 
Elymw  arenatius  L.   Am  Haflufer  zwischen  Tolkemit  und  Wieck  häufig.  Bei 
Lärchwalde  wahrscheinlich  angesäet. 

63 

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154 


Efymut  ewopaevs  L.  Bebbei^e,  im  Bildhauergmiicl. 

Bordeum  murinum  L.  Elbing,  an  der  Sohweinebr&cke  und  an  der  Brücke  fiber 

den  „Danziger  Graben'';  sonst  im  Kreise  noch  nicht  beobachtet. 
Lolium  permne  L.  Gemein. 

—  Umnlentum  L.    Auf  Acckorn  bei  Elbiii^r:  Grack. 

—  renwtinii  Schrnk.    Bei  Elbing:  Hohendorf. 
Nardus  strirta  ]j.    Auf  torfigon  Wiesen  dor  Ilölin  zerstreut 

Juniperm  comniu/ii^  L.  In  der  Nähe  der  Stadt  Elbing  ziemlich  ausgerottet.  In 

Nadel wühlein  <ior  Hohe  häufig. 
/VrtiM  nhcsfi'ix  Ij.    In  einigen  Wiihh-rn  der  vorherrsehende  liauin. 
Picea  ewcelm  L.    Im  nördlichen  Tlieile  des  Kreises  häufig;  ü!tellen\vei^}e,  z.  Ii. 

im  Bauernwald  von  Conrad:? w aide,  sogar  vorlierr.schend.    Im  Osten 

des  Kreises  zerstreut.  In  den  Wäldern  bei  Elbing  nur  angepflanzt. 
Lari»  deeidua  Mill.  Bei  Lttrohwalde  und  namentlich  in  den  königl.  Forsten 

häufig  angepflanzt. 

Cryptogamae  vasculares. 

EquUelum  amme  L.  Gemein. 

—  maximum  Lmk.   In  sumpßgen  Waldschlucbten  der  Hohe  hänfig. 

—  Hlvatieum  L.    Auf  der  Höbe  hänfig. 

—  praleiue  Ehrh.   In  schattigen  Wühlern  stellenweise  häufig.  (Vogclsang, 

(ir.  B()bern.  DambitzeUf  Grünau.) 

—  pulutilre  L.  Häufig. 

—  limoftum  L.    In  der  Niederung  -«  Iii'  liäulig;  auf  der  Höhe  zersti-eut. 

—  hiemale  L.    In  Wäldern  der  Hohe  hiiufig.     In  der  Niederung  auf  den 

iStrauchkäuipen.    (Bevier  Hirsehhaken.) 

Salvinia  uatam  All.  In  der  Fischau  bei  Lowenslust  und  in»  ..Danziger  Graben" 
an  der  Speichcrinsel. 

Lycopodium  Selago  L.  Sehr  zerstreut.  Waldschlncht  bei  Stagnitten.  Eggerts- 
wüsten. Bei  Damerau  nnd  Cadinen:  Straube. 

—  annottnumL.  Selten.  Conradswalde.  Rehberge.  Konigl.  Forst  Stellinra. 

Schönmoor. 

—  clavatufn  L.   In  Wäldern  nicht  selten. 

—  complanatum  L.  b)  Chamaeafparissm  A.  Br.  (als  Art).    Nur  an  einer 

Stelle  im  Vogelsangcr  W^ald  in  der  Nähe  des  Belvedere. 
liotrychivm  Lunaria  Sw.  Grünauer  Wüaten:  Straube.  Im  Walde  zwischen  Con- 
radswalde und  Loui^^enthal. 

—  Mutricariue  Spr.    Bei  Stagnitten  am  ..Blaid)Oerberg".    Sehr  selten. 
Polypodium  rtihiarc  L.   In  Waldern  der  Hohe  nicht  selten.  (Vogelsanger  Wald. 

Shgnitter  Schluchten.   Am  Hünenberg  bei  Lenzen.  Im  Forstrevier 
Wieck.) 

Vheg(pier{n  jioliqyMlioiihx  Fee,    Schattige  Waldschluchten,  hautig. 

—  Dryopiwis  Fee.    In  Laubwäldern  häufig. 

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166 


Pitiy$iichium  Thelypterit  Rth.  DrniiseiiBee.  Alte  Nogat.  Brüche  bei  Geysmerode. 
Gonradswalde  und  Or.  Stoboj.  Am  Seosteich. 

—  FUUb  ma»  Btb.  Walder  der  Höbe,  gemein. 

—  erittatum  Btb.  Ktfnigl.  Torfbracb  in  der  Niodemng.  Broch  in  der  städti- 

schen E<mt  Sehöomoor.   Gemeindetorfbijich  Ton  Gr.  Stoboj. 

—  gpitniloaum  D.  C  Häufig. 

—  b)  dilaiaium.    Im  Walde  von  CJr.  Wesseln. 
i'nstopierts  fragilü  Bemb.    In  Waklscliluubton  häufig. 
AKplenium  Fi'Ujc  femina  Bernh.   In  Wäldern  gemein. 
IHerU  aquilina  L.  Häufig. 


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156 


Uebersicht 

der  von  mir  im  Jahre  im  Klbiu^^cr  Kreise  gesammelten  Moose 

nebst  Angabe  der  Fundorte*). 


A.  MuscL 

Hi/locomum  tplenden»  Sch.  Rehberge.  Ddibecker  Schweis.  Vogelsaug.  Rftkwi. 

—  tquarrowm  Sch.  Wald  von  Gr.  Wesseln.  Schlucht  bei  Dameran.  Dambitzen. 

—  iriquetum  Sch.  Dambitzen.   Vogelsanger  Hammer. 
B^wm  Seknberi  Willd.  Eonigl.  Forstrevier  Wieck.  (Sehr  gemein.) 

—  cMpiäatvm  L.    Forst  Stellinen,  Belauf  Bohenwalde.    Wiese  an  der 

Strauchniuhlo  bei  Elbing.    „Fichtenwald"  bei  Gr.  Röbom. 

—  conli/oHiim  II(.'dw.  Könitrl.  Torfbrucli  in  der  Niederung.  Sumpfige  Wiese 

bei  ,,^)olmühle''.    „Fichtenwald''  hei  (Jr.  Robem. 

—  Criifta  castrenm  L.    Waldschlucht  bei  Stagnitten.   Selten.   Neu  für 

den  Kreis. 

—  cttpr(>f!sift>nne  L.    I)aiiil)itzen.    Vo<^elHanf;.  EggertSWästeu. 

—  Y  ßliforine  J^chinip.    Fur.st  J^chöuwalde. 

—  unciuafum  Iledw.    Reliherire  am  Trepiikeiiberg. 

—  jluititti»  Htiw.    Torfbrucli  b(M  Kl.  Stoboy.    Sumpf  bei  Damerau  süd- 

westlich von  der  Willielmshöhc. 
AmblyBtegivm  riparium  Sch.  Tolkeuiit,  an  altem  Brunnenholz.    Bei  Elbing  am 
Pnlverhaus.   Bei  Vogelsang  an  der  Quelle. 

—  serpens  Sch.   Elbing,  auf  dem  Kirchhof  zum  hl.  Leichnam.  Weingrund- 

forst  Schönwalde.   Wittenfelde.  Yogelsang. 

—  Koehii  Schrop.  Schlucht  zwischen  Böhmischgnt  und  Preuschroark.  Kco 

ffir  den  Kreis. 

Pla^otheeiwut  dmlieulatum  Schmp*  „Fichtenwald"  bei  Gr.  Böbem.  Vogelsanger 

Wald. 

—  9tlriifint/n  Sehmp.    Torfhrueh  bei  Kl.  Stoboy.    „Fichtenwald"  bei  Gr. 

Kobern.   Ivou  für  den  Kreis. 


*)  l>a  «in  N'orzc-iclitiiss  der  Klbiagi-r  Mouüf  beri-it,s  in  dt'ii  :?cbrtt'lc-n  iUt  Natiirfurscbondfa 
GewUMbaft  m  Dandg  doroh  Hem  Apotheker  Janzen-Pr.  Eylan  Teröflentliebt  worden  ist,  so 
besebränke  ich  mich  daraaf,  als  Ergännn^  dazu  die  von  mir  im  Jahre  1883  geftudcnen  Speeles 
und  Ihre  Standorte  hier  aosiigelMD. 

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157 


EurhjfHiAium  ttriaUm  Sch.   Waldseldocht  bei  Stagnitten. 

—  praelongum  Soh.   Elbing,  Garten  der  IV.  Enabensclmle.  Wittenfelde. 

Lärchwalde. 

Rltynehot^gium  ruid/orme  B.  S.  Auf  bewftBBerten  Steinen  an  der  Straachmühlo. 

Neu  für  den  Kreis. 
Canqffotheavin  lufcncenH  Sclipr.  An  der  Westeeite  des  Pulvei'gnmdes  bei  £lbing. 

Neu  für  den  Kreis. 
Brach yt In  cium  mlehrostim  Sch.    Am  Bolvedei  o  bei  \'ogeltjan|^. 

—  Mildcanum  Sclipr.  T\'i(\^<'  zwischen  DaDibiizoQ  und  Weingrundforst.  Neu. 

—  vfliidnum  Seil.  Gciiioin. 

—  Ruttihithmi  Sch.  CJoniciii. 

—  populcitm  lind.  Schhicht  zwischen  IJohmischgut  uud  Preuschmark.  Neu 

für  den  Kreis. 
— -    rivulare  Schpr.    Forst  Schonwalde,  an  (luelligen  Stellen. 
Somahtheeivm  sericeum  Sch.   Dambitzen  an  Bäumen. 
Itathecium  myurvm  Brid.   Schönwalder  Forst  am  Geizhals. 
Climaeivm  dmdroidu  W,  et  M.  Städt  Forst  Schönmoor.  EOnigl.  Forst  Stel- 

lineui  Belauf  Hohenwalde.  Torfbmch  bei  El.  Stoboj.  Waldschlncht 

bei  Dameran.  Damerauer  Wilsten.  Snmpf  im  „Fichtenwald"  bei 

Gr.  Bobem. 

Pylaima  pohfantha  Sch.    An  Feldbäumen  bei  Moosbrucb.  Wdngmndforsti 
Lftrchwalde. 

Tkuidium  tajHnn'seintnn  Sch.    Ktiiii«;].  F. »ist  Stollinon,  Belauf  Hohenwalde  an 
feuchten  Stellen.    Elbingcr  rtan-wald.    Dnmbitzen.  Lärchwalde. 

—  reeognitum  Sch.  Elbing,  am  Westrande  dos  l'ulyergrundes.  LärchwiUde. 

—  ahieihmm  Sch.    Bei  Lärchwaldo. 

Anomodon  atfenuofug  liartm.    Schlucht  bei  Danibitzen. 

—  t'itiruloftiis  Hook  et  Tayl.    Im  Pfarrwaldo  l)ei  Kll)ing. 

LeucodoH  6a'uroidi  -<  Sciiwiigr.    Forst  Schunwalde  au  Buchen.    Bei  Mooöbruch 
an  Feldbüumen. 

Homalia  trichoiiumoidea  Schimp.    Schlucht  bei  Vogelsang,  an  Buchenstämmen 
gemein. 

Neehera  camplonata  'HSben,  Waldschlncht  bei  Oelm&hle  an  Buchenstämmen. 
Dörbecker  Schweis. 

Myiriehum  graciU  Mens.    Torfbruch  bei  El.  Stoboy.   Bruch  bei  Damerau 
sfidwestlich  von  der  Wübelmshöhe. 

—  jumperinum  Hdw.   Bruch  bei  Damerau  südwestlich  von  der  Wilhehns- 

hohe.  Wald  ron  Gr.  Wesseln.  Eönigl.  Torfbruch  in  der  Niederung. 

—  commune  L.   Wald  von  Gr.  Wesseln. 
Pogotuttum  tirniqiriti»  Schpr.    Am  Blaulioerborg'. 

—  aloidet  P.  B.    Vogelsanger  Wald,  häufig. 

—  namiin  P.  B.   Auf  dem  Weideland  von  Gr.  Wesseln  im  Walde  bei 

Yogelsang. 

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168 


Atrichumundulaium'P.B,  Yoi^elaang.  Dambitsen.  Plarrwald  bei  Blbing.  Gemein. 
PhihnoH»  marekiea  Bried.   Wiese  am  Fasse  des  Gttnseberges  bei  Weingmiicl- 

forst.  Neu  für  den  Kreis. 
Bartramia  ithyphylla  Brid.    Alihang  boi  Dambitzen. 

—  pomifarmia  Hdw.    In  der  „Petasitesschlucht". 

Mnium  eutipidatum  Hdw.  Wnld  von  Gr.  Wesseln.  Yogelsanger  Wald.  Wieae 
an  der  Strauchmühle.  Gemein. 

—  e0n€  Bland.   Dörbecker  Schweiz,  in  der  Hauptschluclit.   KtfmgL  FoTSt 

Stcllinen.  Belauf  Ilohenwaldc,  Vogelsanger  Wald. 

—  Seligen  Juratzka.    Königl.  Forst  Stellinen,  Belauf  Hohdnwalde,  Sumpf 

im  ..Fichtenwald''  l)ci  Gr.  Röbern. 

—  unduLuiinn  Hdw.  Schluchten  bei  Dambitzen  und  Stagnitteu.  Kouigl.  Fon*t 

Stellineii,  Belauf  Ilohenwalde,  häulig. 

—  hormm  L.   Weidenbruch  im  PfaiTvralde  bei  Elbing.  Sumpf  im  „^bten- 

wald"  bei  Gr.  Bdbem. 

—  fundatum  Hdw.  Bei  Dambitsen.  Kdnigl.  Forst  Stellinen,  Belavf  Hoben- 

walde;  b&ufig. 

Bryum  myrnteum  L.   Li  den  Strassen  der  Vorstttdte  Elbings  swiscben  den 
Pflasterstfnnen  gemein. 

—  caapiiieium  1$.  ElÜng,  anf  dem  Schulhof  der  IV.  Knabensdrale,  am 

Kalkofen  nnd  sonst  gemein. 

—  pteudotriquetrvm  Schwaegr.    Im  „Fichtenwald"  bei  Gr.  Böbem  am 

Bachufer.  Neu, 

—  roieum  Schreb.    Waldschlucht  bei  St.agnitten  und  in  der  Hauptschlacht 

des  Vogelsanger  Waldes.    Neu  für  den  Kreis. 
WAera  albicans  Schimp.   Im  Tannengrund  bei  Cadinen. 

—  nnianH  Hdw.  Wald  von  Gr.  Wesseln.  Tannengrund  bei  Cadinon.  Häufig. 
Funaria  /iij(/ro?ncirica  Hdw.  Wiese  bei  Engl.  Brunnen.  Bruch  bei  Geysmerode 

und  8on.st  häufig. 
PhyHComiirium  pyrijorme  Brid.    Wierde  bei  Engl.  Brunnen. 
Oi'thotrichum  fastigiatum  Bruch.    An  Bäumen  bei  Muosbruch. 

—  pumihm  Sw.    An  alteu  Weiden  bei  Teichhof. 

—  /alias  Schmpr.   An  alten  Weiden  bei  Teichhof. 

—  tpeeiontm  N.  a.  E.   Wald  Ton  Gr.  Wesseln  an  Bäumen. 

—  anomalum  Hdw.   Elbing,  Steine  am  WaldschlOsschen.   Grabsteine  auf 

dem  Kirchhof  zum  hl.  Leichnam. 
ühta  eritpa  Brid.   Wald  von  Gr.  Wesseln  an  Bäumen. 
Htdungia  eiUata  Ehxh.  Auf  erratischen  Blöcken  in  der  „Petasatesachlncht'*. 
Grimmia  apoearpa  Hdw.   Elblng,  an  einem  Grabstein  anf  dem  Kirchhof  smn 

hl.  Leichnam. 

—  puhinaia  Sm.   Klbing,  an  der  IV.  Knabenschule. 
Barbula  vitiralis  Hedw.    Elbing,  an  der  IV.  Knabenschule. 

/allax  Hdw.   Elbing,  auf  dem  Schulhof  der  IV.  Knabenschule. 


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159 


Darbula  HtMata  Brid.  Am  Südrando  des  Eibinger  PfiuTwaldeB  ond  b.  Lttrcbwalde. 

—  mralis  Hdw.  Im  Lftrehenwäldcheii  bei  Lftrdiwalde. 
PoUia  intermedia  Ffirar.  Abhänge  bei  Lfirchwalde. 

Phateum  pili/erum  Schreb.  Grabenrand  bei  Wittenfelde  am  Wege  nach  Yogelsang. 
Ctratodon  purpureua  Brid.   Am  Yogekanger  Hammer;  im  Pfarrwalde;  gemein. 
Fi$9iden9  taxifoliui  Hdw.   An  Abhängen  im  Vogelsanger  Walde. 
Leueohryum  glaucum  Hmp.   KOnigl.  Torfliruch  in  der  Niederung. 
Dicranum  »coparitim  Ildw.    Wald  von  Cr.  Wesseln;  Pfarrwald. 
JHeranella  cervieuhita  Schimp.   Köoigi.  Torfbruch  in  der  Niederung.  Vogel- 
sanger Wald. 

—  heferomalla  Schimp.    Wald  von  Gr,  Wesseln.    Pfarrwald.  Häufig. 
PUuridium  altermf<Auim  Brid.    Städtische  Forst  |,Jb)ggcrlswüstea'',  an  einem 

Grahotirand. 

Srphagnum  cynihijulunn  Ehrh.    Torfltnich  bei  Kl.  Stuboy.    Königl,  Torfliruch 
in  der  Nicdeiung.   Brüche  im  Pfarrwald  bei  ?]n)ing  und  sonst  gemeiu. 

—  squarrowm  Pers.    Königl.  Turfbruch  in  der  Niederung. 

—  tercs  Angstr.    Königl.  Torfbrucli  in  der  Niederung. 

—  recunmm  P.  B.  Torfbruch  zwischen  Behberg  und  Rakau,  zu  Baumgart 

gehörig. 

—  eutpidatum  Ehrh.   Torfbmob  in  den  Behbergen. 

—  Y  ImeifoUwn  C.  M.   Torfbmch  bei  El.  Stoboy. 

—  Girgenaohnii  Boas.  KOnigl.  Torfbmch  in  der  Niedemng. 

B.  Hepaücae. 

Radula  eon^hmata  Dnmort.  Yogelsang,  an  Bäumen  und  auf  Steinen  an  der 
Quelle. 

Stepania  curia  N.  a.  E.  Wald  bei  Dambitzen  nordwestlich  vom  Enüppelberge 

in  grosser  Menge. 

Mn^oehila  usplenioides  N.  et  M.    Dambitzen.    W^aldschluchten  bei  Stagnitten. 

Wald  von  Gr.  W'esseln    Schluchten  bei  Vogelsang;  häußg. 
Pt'lUa  epiphylla  N.  a.  E.  Au  der  Strauchmühle.  Jici  Vogelsang  an  der  Quelle. 
Marchantia  poUjmorphn  T..  Gemein.  In  einem  Garten  am  innem  Georgendamm 

ganze  Beet^j  überziehend. 
Hiccia  glauca  L.    Auf  feuchtsandiLM  in  Ack(M-  bei  Vogelsang. 

—  ßuitan^  \j.   Sümpfe  im  Walde  von  (ir.  We.s:?elu.  Sum])f  im  Belauf  Ilohen- 

walde.  Turlbruch  östlicli  vuu  Alaibaum.    Tori'bruch  bei  Ua^elau. 


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Botanische  Notizen.  VL 

MitgftMlt  Ton  Herrn  A,  Treiebel  in  der  Vennrnmlnng  su  Beutaeb^Krone  am  8.  Jnnl  1884. 


Herr  A.  Treicliel 

1.  lofTte  vor  verschiedene  Nummern  der  seit  1883  unter  Ixcdaction  von  Prof. 
I)r.  Leimbach  in  Sondershausen  erscheinenden  Deutschen  ßotanischeu 
Monatsschrift,  (halbjährlich  3  Mk.)i  welche  manche  kleine,  aber  aehilseiia- 
werthe  Arbeiten  bringt  aus  den  verschiedenen  Gebieten  der  systematischen 
Botanik.  GegeuQber  den  in  letzter  Zeit  immer  mehr  anf  Physiologie,  Mor> 
phologie  ond  Anatomie  gerichteten  Bestrebungen  behauptet  jene  Monatsschrift 
tan  für  anderweitige  Bemfihnngen  sugttngliches  und  aus  allen  Theilen 
Dentseblands  gern  benutztes  Arbeitsfeld,  dessen  Untmtntznng  auch  wohl 
den  Interessenten  aus  unserer  Mitte  von  Nutzen  und  Werth  sein  möchte,  um 
so  mehr,  als  der  zeitige  Redacteur  einen  zahlreich  angesprochenen  Tausch- 
Verein  mit  namentlich  tbüringischen  und  süddeutschen  Pflanzen  unterhält; 

2.  eine  deformirto  Sehale  der  Apfelsine,  Citrus  Aurantium  L.,  die  in  einem 
ganzen  La])pc'nsognicntc  eine  grössere  Vertiefung  zeigte,  entstanden  durch 
eine  ihr  in  ihrer  Jugend  zugcfügto  IJesehädigung; 

3.  eine  Sammlung  von  unregelmassigen  Blättern  von  Euthklee,  Trifolium 
jn^aten^e  L.,  an  Zahl  von  2  bis  7,  nebst  einem  dojipelten  Blütlicnkupfcheu, 
gefunden  und  zusammengestellt  von  Anna  Treichel; 

4.  eine  ebenfalls  iu's  Eigenthum  des  Westpr.  Provinzial-Musenms  überwiesene, 
etwa  Vt  ^VBS  hohe  und  Vi  ^^uss  lange  Ueberwallungsge schwulst  an 
Belula  alba  L.,  Birke,  durch  Hnu  Rittergutsbesitzer  Hellwich  in  Gr. 
Liptschin  erhalten.  Gar  zu  gern  werden  auf  dem  Lande  solche  Wülste  ak 
Anhänge  zu  Schlüsseln  gebraucht,  damit  sie  nicht  verloren  gehen  sollen. 
Aehnlich  droht  man  einem  vergesslichen  Knechte,  man  werde  ihm  noch  eme 
Klobe  Holz  daran  hängen. 

Schon  vorher  hatte  der5e11)e  ebendahin  zur  forstbotanischen  Abtheilung 
folgende  ähnliche  Stücke  aus  Kreis  Bcrent  hingaben: 

a.  einen  Querschnitt  durch  zwei  mit  einander  verwachsene  £ichenstämnie 
aus  dem  Walde  von  Alt-l*alesc1iken ; 

b.  eine  etwa  2  Fuss  hohe  und  3  Fuss  im  Durchmesser  haltende  Maser- 
bildung am  Stamme  von  Populm  iremula  L.,  Espo,  aus  dem  Walde 
von  örlo; 

c.  einen  Abschnitt  von  zwei  mit  einander  verschlungenen  und  in  ent- 
gegengesetzter Hichtung  an  einander  gewachsenen  Buchenstämmeu 
aus  dem  Walde  von  Alt-Bukowitz. 

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161 


5.  constatiri  das  Vorkommen  des  krausen  Sbunkschwammes,  Spfinm's 
crupa  Fr«,  an  alten  Banrnstobben  in  der  Unterfitrsterei  Weissbmch  bei 
Pogutken,  Kreis  Bereut,  sowie  als  häafig  im  Walde  bei  Spengawskoti, 
Kreis  Preuss.  Stargard; 

6.  gab  folgende  Angaben  als  Nachtrag  za  seiner  cultarbistorisch-botaniscben 
Skizze  der  Kräuterweihe  in  VI.  S.  85. 

Nacl»  A.  Winkler  (Berlin)  wird  in  Coblens  und  an  dor  ganzen  Mosfl 
an  Stelle  der  Weiden  zur  I'aliuweihe  der  an  sonnigen  Lehnen  des  Mosel- 
thales  wild  wachsend«^  Bui^lushaum,  T^uxhh  Hi'mjm'rirt'nH  L.,  geivMninon.  — 
Das  gemeine  Rolir.  l*/ira;/niift'i  mmiinniix  Trin.,  als  Mittelimiikt  des  zu 
weilienden  Kräuterhüudels  l»ei  der  faLräuterweihe,  fallt  Ibrt  um  Piauten  in 
Ostpreusden.    (Pfarrer  ('ari)lus.) 

Am  17.  August  ina  /Irina,  aui  (irüneu)  konimeu  in  ( Jori-ciic/.iii.  Kreis 
Carthaus,  folgende  Krauter  zur  Weih(!:  neben  einzelnen  Ilalmru  der  ver- 
schiedmen  Cerealien  Kopr,  Kolaader  (vor'm  Kolander  haben  Angst  die 
Zarownice,  die  Hexen!):  Kocsewabki,  Katzenpfötchen,  HeKchrymm  areiui- 
rittm  D.  C;  Poschki,  Mänseklee,  Trifolium  arveiue  L.;  Piolun,  Wermntli, 
Aftenmia  Abainthium  L.;  Krsysowe  ziele,  Byperieum  per/aratum  L.; 
Sloniecznik,  Sonnenblume,  ßelianthu  annuus  L.,  die  in  die  Mitte  kommt; 
Bylica,  Beifnss,  Afienmi  vulgarit  L.;  Pokrawnik  (von  Blut),  Aekälea 
AJt'llefoliuvi  L.;  Georgine:  Glowacz,  Dickkopf,  Knautia  arremtis  Goult., 
(., wächst  wie  Stangen  auf  Scheidegrenzen");  Siewi^s  kvriat,  Neuublume,  ? 
(„wücbst  auf  Wiesen"). 


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Zoologische  Notizen.  IV. 

1.  Staiidortsfauna. 

Das  WildHchwein,  Sus  Sa-oja  L..  kommt  vor  im  Forstrevier  von  Hagouort, 
Kr.  Pr.  Staifzard. 

Der  Buuutmarderi  Muttela  Marie«  L.,  neben  dem  Steinmarder  kommt  vor 
im  Walde  bd  6ora,  Kr.  Berent^  wo  mn  1878  deren  swei  StQck  im  sog.  Nnss* 
berg  Yom  Förster  Lange  geschossen  wurden;  sie  sitsen  in  den  aosgeranblen 
Nestern  der  Eiclihönicli^  welche  sie,  gleich  sprunggewandt,  von  einem  Baume 
nun  andern  verfolgen;  damit  der  Marder  henuiskommt,  schiesst  der  Jüger  aofs 
Gorathewobl  in  solche  Nester  hinein,  mnss  dann  aber  sehr  geübt  sein,  nm  ihn 
bei  seinem  Erscheinen  auf  der  Flacht  zu  treffen.  —  Ebenso  wurden  April  1884 
und  später  nm  OberfbrstcM-ci  ßuchborp;  boi  Beront  mdirere  Edelmardw  von 
einem  Hunde  (Bicnlermann)  aufgespürt  und  durch  Boissen  erwürgt. 

Um  Alt-Paloselikon  kommt  vor  die  Fiachotter.  Lnira  ntit/arix  Vax].,  namcnt- 
Holl  aul'  einer  ?;i-)nviiiiineii(l('ii  Kämpe  von  Rohrirefloeht  im  jj:ros8<'n  See.  wo  ein 
Pärchen  im  vorigen  .laluc  ein  Nest  mit  <!  Jungen  liatte,  während  Voigt  (Säuge- 
tliiere)  üinen  nur  4  als  hocliste  Zahl  znscijreil)t;  sie  geht  die  kh'ine  Ferse 
entlang  und  nisf«'t  also  auch  dort  um  Iloch-Palesihken,  wo  sie  sich  vom  Flusse 
ab  auf  eine  mit  Gesträuch  bestandene  Wiese  entfernt. 

Sie  kommt  ferner  vor  am  Zagami-See  hm  Orle  mid  in  der  Fietse  bei 
Schoeneck;  an  der  Mühle  Schadraa  und  Fluss  Rndkownica,  sowie  den  aas  Gat 
Paglan  dahin  f&hrenden  Abzugs^Grabmi  (R.  G.  B.  Schröder);  femer  am  See 
von  Trzechowo,  Kr.  Preass.  Stai^pird. 

In  den  Wäldern  von  Ält-Faleschken  und  Gera,  ebenso  von  Garcsin  und 
Gr.  Boschpol  wird  auch  der  Dachs,  Meies  Tajcu»  Schreb.,  gefangen.  Ebenso  in 
der  Schonung  von  Obcr-Malkan  an  dem  Ufer  der  Gr.  Fwse  nach  v.  Ubyss. 
Auch  hier  ist  die  Beobachtung  gemacht,  dasa  der  Fuchs,  wenn  er  nach  seiner 
Gewohnheit  dessen  Bau  übernehmen  will,  davor  excrementirt  und  dadurch  den 
äu:<ser8t  reinlichen  Dachs  daraus  vertreibt.  Der  Dachs  wird  auch  augetroffen 
im  Walde  von  Neu-Paleschken,  sowie  von  Alt-Bukowitz  bis  Rudda  hiu. 

Ebenso  da  das  weisse  und  gelbe  Wiesei,  Mmtela  Emiineum  L.  und  M.  vul' 
garU  Briss.;  auch  im  Walde  von  Garcziu. 

Um  lloch-Paleschkeu  kommt  vor  die  durch  Vertilgung  anderer  Mäuse 

nützliche  Uausspitzmaus,  Croddura  aranea,  wovon  Herr  Lehrer  Neumaun  ein 

Exemplar  todt  anf  der  Chaussee  liegen  gefimdm  hatte. 

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168 


Der  rothkehlige  Tanchw,  Co^mbua  iqamtrionalü,  worde  gescliossen  am 
Kalembasee  bei  Ossiecki  Er.  Pr.  Stargard,  und  kommt  auch  Yor  auf  dem  See 
Zagnania  bei  Or.  Podleaa,  Kr.  Bereut. 

Mebrow  Exemplare  vom  Eisvogel,  Aleedo  kispida  L..  vui'don,  unter  Ge 
sträuch  fli^nd.  am  Ufer  der  Kleinen  Ferse  bei  CKemikau  (R.  6  B.  Höpner) 
jreficliosscn. 

Der  Ziegenmelker,  C'ajn'imulffu«  europaemtL..  kommt  um  Neustadt Westpr.  vor. 

Ein  Exemplar  Sfnf.r  ßamv\ea.  Selileiereule,  wurde  in  diesem  Jahre  in  ITocli- 
Palesehken  im  l'aubenschlafie  <;et'ang»ni.  wo  sie  «Iuih'Ii  Aussaugen  der  Kiei-  oder 
V»'rspeisen  der  jungen  Brut  die  ganze  diesjährige  Naeiikommensrhalt  /ecslort 
hatte.  Es  war  im  (Jesiehle  und  am  iiauehe  von  fatit  wei.><sem  (ieiieder,  also 
ein  alte«  Weiheiien,  da.«  beim  Ausstopfen  äusserst  fett  befunden  wurde. 

Die  Kreuzotter,  Vipera  Berus  Daud.,  wurde  gefaugeu  im  Eichen -Walde  bei 
OrlOt  Kr.  Berent.  Ebenso  kommt  sie  vor  im  Kiefernwaldo  von  Czemikau,  wo 
wahrend  der  Emdte  d.  J.  ein  Schnitter,  der  auf  sie  trat  (nngerciKt  soll  sie  nicht 
verwunden!),  von  ihr  gebissen  wurde,  Oberaus  stark  in  Folge  dessen  anschwoll 
und  auch  ganz  schwarz  an  der  Bissstelle  wurde,  jedoch  nicht  dem  Gifte  er- 
legen ist 

Ein  Krebs,  Attaeu»  ßuviaHfü,  dessen  eine,  die  festsitzende  Scheere  bis  zur 

•rh.'iehen  iJiuL'e  ges] »alten  war.  kam  mir  zu  aus  der  Kleinen  Ferse  und  wurde 
der  Sammlung  des  Frovinziai-Museums  fiberwiesen. 

2.  Fischotter  (und  Biber)  als  Fastenspeise  und  ihre  Jas^d. 

Zu  der  obigen  Standortsfauna  der  Fisehotter  komme  ein  kleiner  Ivxi  urs.  Die 
wegen  ihrer  unter  iUm  Fischen  ang«!richteten  A'erlu'erungen.  sowie  wegen  ihres 
kastanienbrauu«;n  und  gesehatzten  T^elzes  verfolgte  Fisehotter  gicl)t  ausserdem 
eiu  zartes  und  schmackliaftes  Fleiscii  al>.  welehes  so  rosig  aussieht,  wie  Lachs, 
(zu  etwa  26  Ff.  das  Pfund  im  Preise),  während  die  Fösse  etwas  Eideehsenariigea 
luben.  Das  Wunderbarste  ist,  dass  das  Fleisch  dieses  vierfussigen,  lebendige 
Junge  gebarenden  Sängethieres  zu  den  Fastenspeisen  gehört.  Für  die  Kirche 
ist  die  Fisehotter  also  kein  Säugethier,  sondern  ein  Fisch.  Das  macht,  weil  ihre 
bevorzugte  Nahrung  Fische  und  Krebse  sind,  ja,  Alles  das,  was  in  der  Nahe 
des  Wassers  lebt  Die  Zubereitung  des  Fleisches  ist,  wenigstens  hier  in  We8^ 
preuasen,  eine  zwiefache,  ^tweder  wie  Hasenl>raten,  so  dass  der  Körper  mit  Speck 
gespickt  wird,  oder  wie  Sauerbraten  zubereitet.  Es  ist  mir  im  Laufe  dieses 
Jahres  gelungen,  einen  solchen  Braten  zu  geniessen,  und  kann  ich  versichern, 
dass  an  Wohlfresehmack   ihm  mindestens  kein  anderer  Hi-aten  naclistcht. 

Die  Jagd  auf  die  Fischotter  ist  eine  äuss<;rst  seliwioiige.  Sonst  nur  als  Hin- 

Siedler  lebend,  wird  ihre  Einsamkeit  durch  die  F>run.sizeit  untiTbroehen.  die  meist 

zu  Anfang  des  Frühlings   eintritt.    Man  kann  sieh  ilii-  nui-  unvermuthet  nähern. 

oder  aljer  wenn  sie  auf  einen  Augenblick  die  Ma.senspitze  heraussteckt,  um  zu 

athmen.    So  uur  trill't  ein  tüdtlichei*  Subuss  plötzlich  das  vorsichtige  Thiei-,  das 

sonst  aus  Schlauheit  selbst  die  Fallen  vermeidet  und  selbst  sofort  riecht,  ob 

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164 


eine  meiiflcliliche  Hand  dieselben  bw&hrt  hat,  das  sogar  sich  das  b^nlFendn 
Glied  selbst  abbeisst,  wenn  etwa  eine  seiner  Pfoten  im  Eisen  dngeklemmt  ist 
Wie  die  Fischotter  fOr  die  katholische  Kirche  nicht  als  Säugetbier  gilt, 
so  wurde  früher  auch  der  Biber  unter  die  Amphibien  gerechnet  und  ebenfalls 
an  Fasttagen  gegessen,  xunal  er,  nach  vielfiKdien  üeberlieferungen  su  sehlieesen, 
die  Läufe  unserer  FlQsse  in  zahlrnchstw  Menge  erfüllte  und  ungestört  auch 
an  Seen  seine  kunstlichen  Wohnungen  baute,  bis  ihm  die  häufigen  Privilegien 
der  Pommerellischen  Fürsten  den  Todtenschein  ausstellten. 

3.  Von  der  Essbarkeit  des  Schweinij?el8. 
Kn'/mcfifii  i'uropaeuH  L.  kommt  auch  in  Westpreuseen  vor,  wohl  in  jedem 
i^iosscroii  IJczirke,  wo  er  an  IJriu  licrn,  häufig  auch  an  uiit  Gcstriliu^h  besetzton 
Gräl)t'ii  hauHt  und  .selbst  auf  dem  Kointeldc  gefunden  wird,  wenn  mau  die  (jarbeii 
der  Hocken  zum  Fuder  aufstäkt.  Dad  Volk  nimmt  au,  dass  es  davon  zweierlei 
Arten  giebt,  »olche  mit  Huudeächuauzen  und  solche  mit  Schweiueschnauzen,  za- 
mal  es  nur  die  mit  letxteren  begabten  Thiere  sur  Speise  gebraucht,  wiewohl 
mir  die  Art  der  Zubereitung  unbekannt  ist,  ob  er  gekocht  oder  gebraten  gegeasen 
wh^.  Seiner  Fettigkeit  wegen  scheint  mir  das  letztere  der  Fall  zu  sein.  Die 
Fettigkeit  des  Erinaeeut  bringt  es  mit  sich,  dass  man  ihn  kocht  und  im  Volke 
anwendet  gegen  eine  gewisse  Rauheit  auf  (d.  h.  in)  der  Brust,  welche  man  für 
sonst  mit  „kruchlich"  oder  auch  mit  einem  vom  polnischen  dera  abgeleiteten 
Adjectivum  ,,derr"  oder  „dersch"  zu  bezeichnen  pflegt;  es  ist  nur  das  F<m  i  . 
welchtis  die  lösende  Wirkung  hervorbringen  soll;  in  folge  dessen  es  für  mich  dmi 
Anschein  hat,  da.ss  <ler  Schweinigel  hierfür  auch  einer  kochartigcu  Zubereitung 
unterworfen  wird.  Es  wäre  aufTalleiid.  dass  das  sonst  so  klar  seheiide  Volk  im 
(t<<reMsat7.e  /u  den  (Jelelirten  zwei  Arten  von  diesem  Thiere  kennen  will,  die 
es  nacli  der  Form  der  Schnauzen  unterscheidet,  und  dass  es  unter  diesen  Arten 
derjcnifren  für  die  Atzun^r  d«'n  \'orzu<^  ^iebt,  die  Schweiueschnauzen  liaben 
soll.  Eiuo  Erklärung  zu  dieser  aufl'allcndcn  Erscheinung  will  ich  gern  in  dem 
neuesten  über  die  Säugethiere  erschienenen  Werke  üuden,  welche  das  Rttthsel 
rielldcht  lösen  und  dem  Volke  nut  seiner  auffillligen  Beobachtung  nicht  so 
Unrecht  geben,  ausserd«n  aber  sur  Erweiterung  der  naturiiistorischen  und  selbst 
der  ethnologischen  Wissenschaft  beitragen  wird.  Um  zu  ersehen,  welcherlei 
Nase  das  betreffende  Exemplar  besitzt,  muss  man  es  in  einen  Eimer  kalten 
Waasers  legen,  damit  es  sich  aufrollt  und  ansstreckt.  Das  mimnlkhe  Thier, 
welches  das  Volk  Eber  nennt,  stösst  auf  die  Menschen  zu  und  soll  ihnen  sogar 
nachlaufen  oder  es  gräbt  sich  mit  seinem  Rössel  in  die  Erde  ein.  Carl  Voigt 
(und  Specht)  in  seinen  Silugethieren  in  Wort  und  Bild  (1883  S.  94)  sagt  vom 
Igel,  dass  man  ihn  trotz  seines  starken  Geruches  in  manchen  (iegenden  isst,  dass 
man  aber  den  Männchen  doch  die  weniirer  riechenden  Weibchen  vorziehe.  Die 
Thatsache  der  Verspcisung  besteht  also  in  dieser  meiner  Gegend  und  ausserdem 
folgt  daraus,  dass  das  weibliche  Geschlecht  unter  den  im  Volksmunde  sogenannten 
iSchweinigeln  ausser  dem  unterscheidenden  Gerüche  noch  in  der  schweiueartigen 

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Schiunaenfomi  ein  weiteres  Merkmal  snr  Untersoheidnng  besitst.  das  bisher 
anofa  bd  Voigt  imbeaelitet  geblieben  ist 

4.  Lebenskraft  eines  Katers. 

Jui  Dorfe  Strehlkau  besass  ein  Ehepaar  einen  Kater.  Weil  dierjer  alicr 
l>lötzlich  umherzugehen  anfing,  glaubten  sie,  er  sei  toll  geworden,  und  boschluBsen 
(lernen  Tod.  Also  eteckton  sie  ihn  in  einen  Sack,  schnfirten  diesen  zu.  banden 
einen  Stein  daran  und  warfen  ihn  in*8  Waaser.  Am  nächsten  Morgen  aber  saaa 
der  Kater  wieder  behaglich  auf  der  Ofenbank.  Er  hatte  sieh  den  Sack  entzwei 
gebissen,  war  an*8  Laad  geschwommen  und  stellte  sich  an  seinem  altm  Platze 
wieder  ein.  Jetst  erschlog  man  ihn  nnd  vergrub  sdnen  Körper  in  der  Erde. 
Aber  am  nSchsten  Morgen  war  der  Kater  wiederum  an  seiner  Steile.  Er  war 
nur  betäubt  gewesen  and  hatte  sich  nach  oben  gearbeitet.  Jetzt  schlug  man 
ihm  den  Kopf  mit  einem  Beile  ab,  dor  noch  auf  der  Erde  sioh  bewegt  haben 
soll,  nnd  seitdem  kam  der  Kater  nicht  mehr  wieder. 

Kai^M  als  KeneheUlUirer. 

Auch  Kapaune,  d.  h.  entmannte  Hähne,  kdnnen  zum  Fähren  der  jungen 
Kenchel  verwandt  nnd  angelernt  werden,  wahrscheinlich,  da  ihnen  die  Keuchet 
von  etwa  4  bis  5  Hennen  zugetheilt  werden,  zu  dem  Zwecke,  damit  diese  desto 
eher  zum  Eierl^n  kommen.  Am  Besten  eignen  sich  dazu  solche  HiUine,  die 
schon  einiges  Alter,  schon  gekräht  nnd  neh  schon  mit  Hikhnem  abgegeben  haben. 
Aber  ohne  besondere  Procedur  geht  das  nicht  ab.  Durch  einen  Fingerhut  voll 
Schnaps  in  den  Zustand  der  Trunkeidicit  vorj^ctzt.  worden  ihnen  zunächst  die 
Federn  an  der  Brust  ausgerupft,  jedoch  nui*  leirio.  damit  kein  Fleisch  mitkommt, 
dann  diese  lilossgclegte  Stelle  mit  Brennnessel,  damit  es  kitzelt  und  l»rennt, 
ii'ir  ItMcht  angeschlagen  (eine  f^charfo  Poitsclniiig  dnmit  würde  das  nicht  zu  Wege 
luinLa'n!)  und  ihm  dann  von  einem  seines  Faches  Kundigen,  die  lockende  Olnck- 
licnne  nachalmicnd,  vorgogluckt  und  schliesslich  für  die  erste  Naclit  etwa  drei 
Keuchel  (vnlgo  auch  Kickel  genannt)  ])r(>lH„'weise  l)eigegeben.  Am  nächsten  Morgen 
wird  ihm  wieder  vorgegluckt,  damit  der  Kapaun,  wenn  er  Stimme  liat,  den  Lock- 
ruf lernt,  und  kann  er  ihn  wirklich  auswendig,  so  werden  ihm  die  übrigen  Keuch- 
lein  zugetheilt,  deren  er  etwa  bis  80  Stfick  f&hren  kann.  Wenn  das  nichts  ver- 
schlügt^ 80  wird  dieselbe  Procedur,  namentlich  mit  der  Brennnessel,  wiederholt. 
Der  Schlag  mit  der  Nessel  auf  die  unbefiedert  gemachte  Bmststelle  soll  sehr 
wahrschemlicfa  die  Tonfthigkeit  des  Kapanns  hervorbringen  oder  vwmehren. 

a.  Aalsage. 

üeber  den  Aal  von  Toikcmit  geht  im  F]rmlande  folgende  Sage:  Kin  ge- 
waltiger Aal  kam  vor  die  Stadt  geschwommen  und  begehrte,  satt  gemacht  zu 
worden.  Da  er  nun  aber  mit  Wurst,  Braten  und  sonst  Ali<'rh'i  gesättigt  wurde, 
bekam  er  grossen  Durst.  Falls  er  Nichts  zu  trinken  bekäme,  drohte  er,  den 
Hafen  anszusanfen.  Da  brachte  man  ihm  eine  Tonne  Tolkemiter  Bieres.  Weil 
dies  aber  so  schlecht  war,  fiel  der  Aal  in  Krämpfe  und  so  konnte  man  ihn  an 


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die  Kette  lehren.  (Plarrtn-  .1.  Prcuschoff.)  —  UuIum-  öoustige  necki.sclic  Aalsagoii 
vergl.  A.  Ticirlifl.  l'rciu^sisflie  Vexirlaheln  in  Bt'rl.  Hir  Anthr.,  Kthn.  uiul 
Urgct*cli.  SitzimpKltt-riclitc  vnni  15.  Jamiar  IHSl.  < ilt  iclizriti;;  sei  noch  l»iMncrkt. 
da.ss  da.s  dort  crw^lmtc.  tVatrliclM'  J)ui''  llutst  li  \va!ir,>^ilu'!ülifli  das  l)ei  Christbur^ 
an  der  ('liauss(ie  von  da  nach  Altlelde  ( Zahnstation)  lii'p'ndc  Dorf  Biidisch  sein 
wird,  dessen  Name  im  Sprüchworte  nur  verplattet  und  zusammengezogen  ist. 

7.  Krebssage. 

Als  d«r  liebe  (>oti  den  Krebs  geschaffen  hatte,  fragte  er  ihn,  wo  er  die 
Augen  Iiaben  wollte.  Als  er  anwortete,  da^^s  an  der  hinteren  Seito^  80  ge8üba)i 

es.  Als  ihn  der  liehe  (iott  frajrte,  wie  er  sterben  wollte,  so  meinte  er  im  Ver- 
trauen auf  sein  verboii^eiies  Leben  im  Wasser:  Wenn  mich  die  MenschiMi  fangen, 
SO  sollen  sie  mich  lebendig  iu  hoisses  Wasser  werfen  und  darin  kochen. 

8.  Westpreassteefae  Sagen  tob  der  Ersehafftang  der  Fische, 

a.  Eigentlich  stand  beim  lieben  Gott  fest,  dass  bei  Ei-schaffung  der  Welt 
die  Fische  auf  den  B&nmen  leben  sollten.  Doch  mochten  diese  nicht  gern  anf 
diesen  Willen  eingeben,  weil  sie  der  Meinung  waren >  dass  sie  alsdann  gar  zu 

leicht  von  den  Menschen  herabgeholt  und  gegriffen  werd(;n  könnten.  Da  erlaubte 
es  ihnen  auch  der  liebe  Gott,  setzte  si-'  nach  ihrem  W'ilhMi  in  das  tiefste  Wasser 
und  ihnen  zugleich  als  Strafe  fest,  dass  sie  es  sich  alsdann  gefallen  lassen 
mi'issten,  gefangen,  geschnitten,  gebraten  und  gegessen  zu  weitien.  Und  also 
geschah  es.    (Anna  Treichel.) 

h.  xVls  der  liebe  (»olt  den  Fisch  <re>chanV'n  halte,  fiairie  er  ihn.  ob  er  Küsse 
hal)en  wollte.  Kr  verneinte  es  und  wollte  sich  Heiter  auf  dem  IJauche  rorti'O- 
wegen.  Auf  die  weitere  Frage,  wie  er  steii>en  wolle,  erwiderte  er  im  (iLniiien 
an  seine  Öchuelligkeit :  wenn  mich  die  Menschen  lebendiu  langen,  so  .-(dien 
sie  mir  auch  lebendig  die  Schuppen  abschrapen,  mich  lobendig  schneiden  und 
kochen. 

c  Ans  der  Tacboler  Heide.  (Aus  der  Novelle  Cezar  Grawinski  von 
A.  Weber.)  Unsere  alte  Muttor  sagte  jedes  Mal  beim  Fischschuppen:  Es  ist 
den  Fischen  gans  recht,  wenn  sie  gequält  werden.  Denn  als  der  liebe  Gott 
den  anderen  Thioren  aus  Mitleid  mit  ihrer  Noth  eine  Waffe  gab,  dem  Igel  die 
Stacheln,  der  Kuh  die  Hörner,  da  sagten  die  Fische  in  ihram  Hochmuthe: 
,,Wir  brauchen  keine  Waffen:  wir  sind  80  flink,  dass  uns  Niemand  greifen  kann.'* 
Und  darum  hat  Gott  aus  Rache  sie  un^  ircM-eben.  tlass  wir  sie  quälen  können, 
so  viel  wir  wollen.   So  schloss  jedes  Mal  die  Mutter. 


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Die  Haferweihe  am  Feste  des  Heiligen  Stephan. 

Eine  culturhiätorisch-botaQiscli-zoologischo  Skizze. 

(Voi|etrafBD  TOD  A.  Treicbel  in  <1<'r  7.  Vi-r^ammlung  des  wcstpraniB.  botuiaoli-xoolof.  Verein 

zu  Dt.  Krone  am  3.  Juni  18ö4.) 


Das  Fest  des  Heiligeii  Stephan  Mt  auf  den  S6.  Dezember,  also  anf  den 
zweiten  Weibnachtsfeiertag.  An  diesem  Tage  findet,  gewdbnlich  nach  Abbaltong 
der  Hesse,  eme  kirchlicbe  Wdbe  des  Hafers  statt,  Benedictio  avenae,  natürfidi 

nur  der  Haferfrocht.  Allgemein  kirchlicher  Gebrauch  ist  jedoch  die  Haferweihe 

iiiohti  Sie  kommt  nur  in  einigen  Diöcogen  vor,  so  auch  in  den  ans  nahe 
labenden  von  Culm  und  von  Ermlaud.  Aber  auch  hier  wird  eine  Benedictio 
avenae  in  Teste  Hancti  Htephani  ei*st  in  dem  1682  von  Radziejowski  horaus- 
gegoilxMien  Rituale  (II.  4)  erwähnt,  während  die  früheren  von  Kronier  und 
Rudnicki  sie  nielit  können  soUcn.  Diese  l'ntcrlnirfMi  werden  bcm<'rkt  in  einem 
mit  P.  (Preusehül'f,  Pfarrer  in  Tannsoc  und  Mitglied  unseres  \  oreins)  unter- 
zeichneten Aufsätze  (Die  Hafer-  und  die  Pferdeweihe  an  den  Festen  des  h.  Stephanus 
und  des  h.  Antonius,  in  dem  Pustoralblatt  für  die  Diöcesc  Ermlaud.  1877.  J.  G. 
IX.  No.  3.  S.  845),  eine  Arbeit,  welche  ich  öfters  werde  citiren  (P.)  müssen. 
Dagegen  sagt  Bischof  Kromer  in  der  Vorrede  zur  Anerbe  des  Brmlttndiscben 
Breviers  von  1581  (nach  Dr.  Kr&ger:  der  kirchl.  Ritus  in  Prenssen  während 
der  Herrschaft  des  D.  0.  in  Zs.  f.  Gesch.  nnd  Alterth.  Erml.  Braunsberg,  1866. 
Bd.  ni.,  S.  694  ff.),  dass  es  ihm  und  seinem  Kapitel  gut  geschienen  habe,  nicht 
das  romische  Brevier  einsuflihren,  sondern  nsitata  in  hac  nostra  dioeoeei  supra 
treecntos  annos  et  CX  quo  condita  est  Breviaria  rotinerc.  Die  Kronior'schc 
Ausgabe  ist  aber  wesentlich  der  des  Deutschen  Ordens  gleich  und  wie  diese 
dominikanisch.  Die  alten  Feiertage  des  Ordens  sind  auch  Feiertage  in  beiden 
Bisthuraern  Pomesanien  und  Saudand.  Aber  in  der  T/iste  des  Ordens  stehen 
ancii  PY'iertage  ..naeli  des  Landes  Gewohnheit''  und  so  wurde  unter  Anderem  der 
Tag  Stejihani  wohl  in  Pomesanien,  aber  nieht  in  Samland  als  Feiertag  begangen. 

Die.sen  Widerspruch  beider  Meinungen  bezüglich  Kronicr's  vermag  ich 
nicht  zu  losen.  Soweit  aber  die  nicht  bloss  in  den  liturgischen  Büchern 
(PontiHcale,  Missale  und  Rituale  Komauum)  aufgenommenen,  sondern  auch  nach 
dem  AusdehnuDgs-Drange  der  Gläubigen  und  der  Willfährigkeit  der  kirchlichen 
Vorgeeetsten  vervielfiUtigten  Benedictionon  in  den  kirchlich  autorishrten  Diöcesan« 

Ritualien  aufgenommen  sind,  können  sie  als  zulässig  angesehen  werden,  auch 

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als  empfehlonswerfch,  insofern  sie  im  rechten  Sinne  Terlangt  und  \u  bloss  kir«  h 
lieber  Absicht  vorgenommen  werden,  obsohon  aoseheinend  fasfc  aasschliesslich 

aof  zeitlichen  Sogen  hinsielend. 

Vielleicht  hilft  zur  Lösung  des  Wiilers|>ni(  1h>s,  was  mir  Herr  Pfarrer 
(';irolu8  schreilit.  Bischof  Kroiiicr  licliii^lt  zw.ir  das  crmlainiische  Brevier  i)ci : 
alicr  17  Jahre  iiacli  sriiiciii  Tode  wiirilc  lias  i oiiiisrhe  IJrevier  auch  im  Knnlandc 
ciiigctTilirt .  und  zwar  vom  Hischol'c  Kiuinicki  am  24.  DczeiulM'r  IGU*).  C.  be- 
zwciltdt.  (iass  in  der  Diöcese  Samland  das  Fest  des  Hl.  Stephanus  nicht  bc- 
gaugen  tiei.  it$t  dazu  geschichtlich  zu  berichteu,  dasä  der  päbslliche  Legat 
Wilhelm  von  Modena  im  Jahre  1243  in  dem  vom  lUtterorden  eroberten 
Preussenlande  diese  Tier  Diöcesen  einrichtete  nnd  genau  umgrenzte:  Culm, 
Ermland,  Pomesanien,  Samland.  Vorher  hatte  aber  Papst  Gregor  IX.  (regierte 
von  1327  bis  1241)  -eine  Festordnnng  für  die  ganso  Kirche  erlassen.  Es  ist 
daher  mit  Sicherheit  nnxunehmen,  dass  diese  neue  Festordnnng  auch  in  diesen 
neuen  Diöecseu  eingeführt  wnrde.  In  dei>8ell)en  ist,  wie  später  berichtet,  das 
Fest  des  Hl.  Stei»hanu.s  genannt  nnd  anch  das  Fest  des  III.  Johannes.  Es  waren 
also  in  Weihnachten  (h-ei  Feiertage,  am  35.,  26.  nnd  27.  Dezember.  Im  Jahre 
1642  (am  13.  ^^eptbr.)  iiat  Papst  Urban  VI  II.  eine  neue  Festordnung  für  den 
jranzen  flrdkreis  angeordnet,  in  Aselcher  ausserdem  noch  Innocentium,  d.  h.  das 
Fe.^t  der  unschuldigen  Kinder,  für  den  2>^.  Dezembei-  genannt  winl.  Es  gab 
nun  also  vier  Weihnaeht.-^-i'iMei  tag«'.  Es  ist  kaum  anzuneinnen.  dass  in  der 
l)iöc<'se  Sandaiid  die  päpstliclieii  \'ei-ordnungen  von  (iregor  IX.  und  Urlian  VI J  J 
ignorirt  worden  seien.  IMe  letzten  Fesiordnungen  sind  weiter  vom  Fujiste 
Clemens  XIV.  vom  17.  Septbr.  1774  und  Pius  VI.  vom  19.  April  1788.  In 
der  letzteren  wurden  die  Feste  Johannis  nnd  Innocentium  wieder  aufgehoben, 
äamland  nnd  Ermland,  ursprünglich  also  zwei  verschiedene  Diflcesen,  wurden 
erst  im  17.  Jahrhunderte  beide  verdn^ 

Nachdem  ich  die  ans  einzelnen  Ortschaften  unserer  Provinz  mir  zu  Ohren 
gekommenen  Thatsachen  iiber  das  Wo  nnd  Wie  ihres  Vorkommens  nebst  den 
Aussuhreiti  ngen.  sowie  das  einschlägige  Formular  und  den  daran  sich  anhaftenden 
Volksglauben  hergegeben,  wird  es  einer  Untersiielning  dariiber  gelten,  weshalb 
HalVr  an  dieseui  Feste  geweiht  wird,  welcher  Zusanmi<*nhang  zwisehen  jenem 
Feste  nnd  dieser  Weihe  besteht  und  wie  Beides  im  Heiden-  und  im  Christen- 
thnnie  zum  Dienst*'  Eines  Gottes  sich  hatte  vereitiigen  können.  Damit  heidnischer 
Intlnim  7mv  Wahrheit  des  Christenglauliens  liinidierhM'te.  ward  ja  scdbst  die 
nralte  Doiiarseiclie.  an  welche  Wirifried  die  Axt  legte,  weise  Itenutzt.  um  auä 
ihrem  Ilidzt;  eine  Kirciie  zu  Ehren  des  Apostels  Petrus  zu  zimmern. 

Aus  Wcstpreussen  stehen  mir  folgende  Angaben  über  die  ilarerweihe  zu  Gebote. 

Sie  findet  in  Gorrenczin,  Kr.  Cartbaus,  gemäss  dem  Didcesan-Bitns  nach 
beendeter  Andacht  statt  (Pfr.  Zygmanowski). 

In  See  fei  d,  Kr.  Carthans,  wird  der  Hafer  in  Schnnpfifichem  gebracht 
und  nach  der  Weihe  sufliewahrt,  um  ihn  mit  dem  übrigen  Saatgut  zu  vermengen. 
(Plr.  Winter). 


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Id  WiBchin,  Kr.  Bereut^  wurde  das  zu  weihende  Quantum  Hafer  meist 

von  bäuerlichen  Besitson  und  in  einem  Tasohentache  nur  Weihe  gebracht. 
Grössere  Besitzer  (s.  g.  Herren)  bringen  aber  selbst  einen  ganzen  Sack  voll 
zur  Kirche,  ^ie  ich's  vom  verstorbenen  Rittergutsbesitzer  v.  Narzyraski  hörte. 
Jedenfalls  wurde  dies  grosse  Quantum  zur  ersten  Aussaat  genomuien. 

Jn  Alt-Kischau,  Kr.  Berent,  wird  vom  gowoihton  Hafer  geiimiiincii,  auch 
verstreuter  aufgesammelt,  um  ihn  gegen  Krankheiten  zu  gebrautiheii;  er  wird 
z.  B.  auf  die  Leber  gelegt.  Amli  liiidet  die  Weihe  statt  in  der  Filia  dazu,  in 
A  It-Pal  eschken ,  wo  man  den  Hafer  im  Ta.sehentuehe  oflerirt. 

in  Uöziek,  Kr.  l'r.  Stargard,  wird  der  ilafer  in  kleinen  Quantitäten  im 
Tacho  zur  Weihe  gebracht  und  nachher  in  den  drei  durchgehenden  Hanpt» 
richtungen  gelnraucht,  erstlich  xnm  Futter  Ar  alle  Thiere,  besonders  Pferde, 
am  gleichen  Tage,  zweitens  zur  ersten  Aussaat  im  Frühling  und  drittens  auf- 
bewahrt zum  Heilmittel  f&r  Thiere.  (Pfr.  t.  Kr^cki). 

Um  Schlochan  kamen  früher  (Pfr.  Roock)  ganze  Säcke  toU  Hafer 
zur  Weihe. 

Aus  Ostpreusseu  liegen  mir  folgende  Angaben  vor. 

Um  Piauten  bei  Lichtenau  in  Ostpreussen  findet  nach  Pfarrer  Carolus 
die  Haferweihe  in  allen  Kirchen  der  Gegend  statt,  und  zwar  nach  dem  Hoch- 
amte. Die  kleinen  iSäekclien.  wf»rin  der  Hafer  ist,  werden  um  die  Communinns- 
bank  gelegt  und  sehen  sehr  saultor  und  niedlieli  aus.  Nach  dem  Glauben  der 
Leute  wird  deshalb  Hafer  geweiht,  weil  Christus  in  einpin  Stalle  in  der  Um- 
gebung von  Tiiieren  gel>oren  und  in  eine  l\rij»i>e  gelegt  wurde;  de.slialb  wird 
ihnen  auch  in  die  Krippe  geweihter  Hafer  hineingelegt;  am  ersten  Feiertage 
wii*d  dcü  Menschen  eine  Freude  liereitet,  am  zweiten  den  Thiereu. 

Um  Christbarg  bringen  die  Betreffenden  (nach  Apotheker  Ludwig) 
äohaalen  mit  Haferkömern  zur  Kirche  und  stellen  sie  vor  dem  Hochaltare  hin. 
Die  vorgeschriebene  Weihe  wird  dann  vor  der  Messe  vom  Pfarrer  vollzogen. 
Landbewohner  thun  es  vornehmlich  deshalb,  damit  ihnen  bei  der  Saat  auf  dem 
Haferfelde  keine  Diesteln  wachsen;  dann  aber  auch,  dass  ihnen  die  damit  ge- 
fütterten Pferde  gesund  bleiben.  Eine  besondere  Pferdeweihe  ist  dort  nicht  bekannt. 

Es  ist  klar,  dass  in  ganz  grossen  Städten  (Danzig)  die  Haferweihe  bezüglich 
des  Gegenstandes  ganz  fortfallen  wii-d.  Anders  ist  es  in  den  kleineren  Land- 
städtchen, wo  08  landbebauende  Ackerbürger  gicbt.  In  Neustadt  ist  sie  jetzt 
weniger  bekannt.  Aehnlieh  aber,  wie  in  grrlsseren  Städten,  da  es  gerade  an 
Hafer  mangelt,  ist  es  ITir  einsam  gelegene  (iegenden.  Aber  auch  iiier  iiat  die 
Feststellung  des  Negativen  seinen  Wei  tli.  So  schreibt  mir  Pfarrer  v.  Gol  cbieM'ski 
aus  Putziger  Heisternest,  dass  dort  durchaus  kein  Hafer  gewiMht  werde, 
weil  dort  Pferde  nicht  voihanden  und  also  Hafer  fast  ganz  unbekannt  sei, 
liöclisteus  vom  Festlande  her  gekauft  und  zur  Giütze  verstampl'l  werde.  Es 
herrscht  hier  auf  der  Halbinsel  Heia  ein  ganz  abnormer  Zustand  und  will  ich 
als  Beweis  bezikglich  dos  Pferdemangels  zweier  Thatsachen  Erwtthnnng  thun. 

Als  ich  früher  dnmal  dio  Halbinsel  befuhr,  musstß  ich  in  Heia  insofern  einen 

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förmlichen  Einzug  halten,  al^  namentlich  die  Jugend  ziiriammen  lief,  um  das 
iteltene  Wtind(M'  von  2wei  Pferden  anzustaunen.  Kreil  ich  werden  in  der  Jetzt* 
zeit  die  Rflsm  der  versi'hiedonen  Behörden  darin  etwa?  geändert  haben.  Das 
einzi^re  Plcrd  auf  der  Halbinsel  besass  vor  Zeiten  der  Strandaur^ehcr  nnd  al? 
diese.s  ciiiiual  zur  uiilitäriHcheu  Pferdesehan  iiacli  Neustadt  ijcstcilt  werden 
musste.  meinte  der  Voipt  von  Heia,  ein  Zwitterding  zwischen  Stadt  und  Dorf, 
man  werde  es  doch  wolii  kaum  gebrauchen  können,  weil  es  nur  Fische  frä.-^.se. 

Es  kommen  auch  Ausartungen  bei  der  Ila^rweihc  vor;  ob  iudes.s  noch 
in  der  Provins  Preussou  selbst,  ist  fraglich.  Dagegen  erfuhr  ich^  das»  in 
Schlesien  frfiher  der  Geistliche  am  Stephanstage  mit  Erbsen  beworfen  wurde, 
jedenfiüls  zum  Zeichen  der  Steinigung  des  Märtyrers.  In  der  Zeit,  dass  der 
Oeisiliche  durch  die  Eürche  ging,  nahm  man  die  in  der  Tasche  zur  Kirche 
miligebrachten  Erbsen  heraus  und  warf  damit  Wdl  die  vielen  einseinen  Mengen 
oftmals  einige  Scheffel  ei^ben,  Hess  der  Oeistliohe  sie  hernach  zu  eigenem 
Gewinne  auflesoa.  So  nach  Pfiurrer  Budolf  (f)  durch  Organist  Wroblowski. 
Diese  Unsitte  scheint  mir  umsotnohr  vom  Volke  gemacht,  al.*?  es  sich  um  Erbsen 
iiandelt  und  die.sc  ausserdem  hernach  in  der  Kirche  liegen  bleiben.  —  In 
<'iniL''on  Kirchni  Cujavicns  pflegt  es  vorzukommen,  dass  man  vom  Chore 
herab  auf  die  Kalilkojife  und  selbst  auf  den  die  Rirche  lietretenden  Geist- 
lichen mit  un<rt'WiMht<Mu  Hafer  wirft  (Zyi^manowsk  i  Sr.).  und  hilft  es  Nichts, 
dass  der  Gristliflin  von  iUw  Kanzel  herab  geg<»n  diiscu  Abusus  losdonnort 
IJemerkcnswcrth  ist  das  Hineinziehen  von  tLahlkopfen  als  Zielpunkte  des  Wurfes. 
Aehulich  berichtot  Pfarrer  Zygmanowski  aus  dem  Poscnscbcu  (Cbelucc, 
Ostrowo),  dass  am  Stephaustage  in  der  Messe  nach  dem  Credo  diä  Predigt, 
dann  der  Schluss  der  Messe,  daranf  die  Weihe  des  Hafers  folge*  mit  wdcbem 
der  Geistliclie  beim  Ausgange  beworfen  wurde.  —  Aohnlich  berichtet  P.  in 
seiner  Arbeit  von  der  gleichen  Sitte  aus  manchen  (polnischen)  Gegend^,  dass 
sich  das  junge  Volk  in  der  Kirche  mit  Hafer  wirft.  Auch  kennt  er  das  Nach- 
werfen  hinter  dem  füngirenden  (reistlichen  und  raeint  ebenfalls,  dass,  ist  einer^ 
seits  offenbar  auch  jenes  Werfen  ein  grober  Unfug,  die  Deutung  desselben  als 
Steinigung  dfs  III.  Stephan  geradezu  abgeschmackt  Sei.  K>  ist  ilas  X'olk, 
welches  diese  Unsitte  sich  geschaffen  hat,  wie  auch  wohl  aus  den  Kahlköpfen 
SU  entnehmen. 

Wie  1*.  gut  anmerkt,  erinnert  dieser  JJrauch  wohl  an  den  (Jlauben.  dass 
das  Haferwerfen  (Jliiek  bringe,  wie  denn  aul' jiidisch(Mi  Hochzeiten  in  l*olen 
die  (jiidte,  sobald  der  Kabbiner  den  Segen  filier  das  Paar  gesprochen  hat,  die 
Neuvermählten  mit  Hafer  liewerfen.  Ihre  Worte  sind:  l'cru  urphu,  seid  fruchtbar 
und  mehret  Euch!  (Ycrgl.  Bodenscbats:  Kirchl.  Verf.  d.  Juden.  Thl.  IV.  Kap.  4. 
§  14.)  So  wird  der  Hafer  aber  als  Symbol  der  Fruchtbarkeit  gefasst,  wie  es 
auch  nur  den  Wunsch  nach  kfinftiger  Fruchtbarkeit  symbolisiren  soll,  wenn  in 
der  Altmark  die  sur  Trauung  gehende  Braut  Gotreidekdmer  in  ihre  Schuhe  legt« 

Eine  solche  Ausschreitung  soll  früher  (vor  etwa  25  Jahren)  noch  für  ganz 
Westprensscu  bestanden  haben,  ist  aber  als  Unsitte  aasgerottet  und  in  Ver* 

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ge0B«kbeit  genthen.  Der  jugendliche  Uebermath  hatte  nämlich  das  Werfen 
des  Hafers  in  die  während  der  Dunkelheit  abgehaltene  Frühmesse  am  ersten  (7) 

Weihnachtsfeiertage  Terlegt  und  daau  auch  andere  Getreidoarten,  wie  Erbsen, 
ja  sogar  Kartoffeln  benutzt,  um  «io  vom  OrnreUhore  der  Kirche  aus  über  die 
andächtige  Menge  ofl  in  recht  fühlbarer  Form  hcrabströmen  zu  lassen.  So  war's 
vor  25  Jahren  noch  in  Mroczno.  Kreis  Löbau.   (rtr.  Winter.) 

Auch  in  Pchlochau  wjiidi-  nach  vollzoprener  Weihe  in  die  offenstehenden 
.Sack«'  liiiHMnireirritl«  n  und  mit  der  Frucht  auf  den  Geistlichen  geworfen,  welchem 
das  Geworl'en«'  alsdann  irehorte. 

in  Verhinduntr  damit  steht  l'oljrende  Sitte.  Frülier  hatten  die  Plerdeknechte 
ausser  ihrem  Lohne  noch  eine  meist  in  Halrr  bestehenilc  Beisaal  und  das  be- 
trefi'cudo  Land  dazu,  dessen  Krdruäch  ganz  ihr  Eigenthum  war.  Weil  früher 
um  oder  in  der  Gegend,  woher  es  mir  geschildert,  der  Wechsel  d&p  Losleute 
zu  Neigahr  stattfimd,  so  war  vorher  der  Stephanstag  noch  gans  ihr  eigener 
Fest-  und  Krholungstag,  an  welchem  er  kaum  einmal  in  den  Stall  png,  um 
nach  den  Pferden  zu  sehen,  sowie  andererseits  an  jenem  Tage  auch  sein  Hafer 
gieweibt  wurde,  den  er,  ob  er  an  der  alten  Stelle  blieb  oder  von  da  fortzog, 
mit  in  die  frisehc  Aussaat  nahm,  dandt  der  neue  ITafer  desto  besser  freriethc. 
Es  war  dies  Sitte  in  einiiren  iiuhdsclien  Gegenden  Westprcus.sons  und  lautete 
das  kennzeichnende  Sj)rüeiiw  ort :  Na  swi^ty  Szczejian  czeladnik  sobie  pan,  d.  h. 
am  Hl.  Stephan  ist  dei-  Dienst lioie  sein  eiL'enor  Herr.  Da  die  DaferwiMhe  auch 
hierln'i  Voraussetzunu'  ist.  kann  dies  (Jaii'/.e  (hxdi  niciit  als  l']rklarunj;  gdasst 
werden.  Neu  wäre  fjmadt*  »iie  \'ernauhiädäigung  der  Tierde  au  Uiescu  Tage. 
(So  nach  Pfarrer  v.  TrQtowrki.) 

Ueher  die  Hat'erweihe  ist  ausser  der  heregtcn  Arbeit  von  1*.  über  unsere 
Provinz  Folgendes  in  zwei  Aufsätzen  geschrieben  worden. 

Im  Preuss.  Yolkskalender  (N.  P.  Pr.  61.  1848.  VI.  S.  214.  No.  22)  steht 
unterm  26.  Dezember  (Stephan): 

Am  zwdten  Weihnachtsfeiertage  wird  die  Haforweihe  in  den  katholisch«! 
Kirchen  vorgenommen.  Der  Priester  besprengt  den  dargebrachten  Hafer  mit 
Weihwasser,  räuchert  (dies  ist  falsch!)  und  betet  über  ihm  und  s^et  ihn 
endlich.  Dieser  Hafer  wird  in  kleinen  Portionen  unter  anderes  Getreide  gemischt 
und  dadurch  Misswachs,  Unkraut  n.  s.  w.  verhütet.  (Ermland.) 

Dr.  Töppcn  (Aberglauben  aus  Masuren,  Danzig  1867,  8.  44.  Anm.) 
giebt  da.s  Foli!:endc  an: 

Das  IV'rsonal.  weh-hrs  dit>  Venuittelun^  zwischen  der  seliwaciien  Mennch- 
heit  und  den  dunkeln  Maciiten  liesorut,  bei  den  alten  l'ru/zi  die  Waidi-lottcn 
(WaiUeler).  Si'-Mmten  und  ZaulM-n'r  (Zantler).  sind  schon  von  Lucas  David  und 
den  beiden  Mi-lletius  im  D».  .laliriiundert  In-th-nd  ^'zeichnet.  Durch  alle  .lahr- 
liunderte  hat  sich  ihr  (lescldeeht  erneuert.  Um  17f>6  war  das  Vensegnen  nacli 
Pisanski  (Ceberbleibsel  des  Heidenthums  u.  s.  w.  No.  24,  §  12)  bei  den 
Laudienten  hin  und  wieder,  wo  nicht  offenbar,  so  doch  heimlich  in  Uebung. 
Auch  gegenwärtig  giebt  es  solche  Leute,  auf  welche  man  hindeutet  mit  der 

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oupbemistisclieD  Wendwig:  „Er  Tereteht  mehr,  als  Brodessen".  Das  Versegnen 
ist  eine  uralte  heidnische  Sitte,  wie  denn  auch  eiims  der  uns  erhaltenen  aller« 
ältesten  Denkmäler  der  deutschen  Sprache  ein  heidnischer  Segenssproch  ist. 
Diese  Sitte  wurde  von  der  Kirche  in  ziemlich  starkem  Umfange  gelitten.  So 
war  nnoli  einer  Baseler  Üeberlioferung  aus  dorn  14.  Jahrhundort  (in  Haupt 's 
Zeitsolirilt  f.  D.  Alterthuni.  V.  576)  damals  von  dn-  <j:('meinen  Cliristonlioit  ;in- 
p:ononiuieu  u.  A.  dor  Palinouscgen,  verworfon  uimi  ii.  A.  der  Pferdese^cn. 
Noch  jetzt  giclttö  im  ?]rnilanflo  Hafer-,  .loiiaiinistnuik-,  Palmen-,  Kraut-  und 
aiidore  Sogen,  welche  viel  dazu  beitragen,  alten  Aberglauben  zu  erhalten.  Vergl. 
A  olkskalender  No.  22,  23,  58,  224  in  N.  Pr.  Pr.  Bl.  1848.  Bd.  U.  S.  220. 

Das  Versegnen  ist  ein  Hanptmittel  gegen  alle  Erankbeiteii.  Bin  Ant  ist 
den  Masaren  ein  dorchans  unnOthiger  Mensch,  dor  nur  nach  ihrem  Oelde  trachtet. 
Ihre  Aasreden  bei  Vorhaltungen  von  Vei-säuninissen  dieaerhalb  lauten  Überein- 
stimmend: da  and  dort  hat  er  anch  nicht  helfen  können.  Ibncbe  meinen  anch 
die  Hfilfeleistnngen  der  Aente  seieDy  wie  der  Blitxableiter,  Eingrifie  in  die 
Rechte  Gottes.  (Soldau.)  Also:  Fatalismus! 

Die  Weihformulare  sind  sn  finden  im  Ditfoesan-Ritaale  and  lautet  die  be* 
ti-effende  Stelle  also: 

V.  Adjutorium  nostrum  in  nomine  Domini.  R.  Qui  !(  <  it  eoelum  et  terram. 
V.  Domino  oxaudi  orationeni  m^am.  R.  Et  clamor  meus  ad  tc  veniat.  Y.  Dominus 
vobiscuni.   K.  Et  cum  spiritu  tue. 

Oremus» 

Domine  Dens  omnipotens,  creator  coeti  et  terrae,  Rex  regum  et  Dominus 
dominantium,  exaudi  nos  famulos  tuos  damantes  et  orantes  ad  te,  qui  omnia  de 
nihilo  creasti,  et  hoc  pabulum  cum  caeteris  creaturis  ad  nsum  animalium  et  ad 
eorum  nutrimentum  feeinti,  (juae  (luidem  animalia  in  adjatorium  et  sustentationem 
hominum  creasti:  quiquo  hodiema  die  ])rtitioiiem  sanoti  Stephaoi  Protomartjrrb 
adimplesti:  to  humiliter  doprecamur,  ut  hanc  creaturam  avenae,  quam  ad  usus 
animalium  et  sanitatem  oonini  feeisti.  per  invocationem  sancti  nomiuis  tui  et 
intcrcossionem  Hoatae  Mariae  somper  Virginia  geuitricis  tuae,  et  per  morita 
beati  Stepliaiii  Protomartyris  tui,  cujus  festum  liodie  recolimus  et  por  prtH'es 
omnium  Sanctorum  bene  f  dicero  et  saneti  f  ficare  digneris,  ut  animalia.  (|uae 
ex  ca  gustaveriut,  sanitaUnn  iniegraliter  reeipiant,  per  tc  Jesu  Christo,  cujus  solo 
verbo  omnia  restaurantur,  Salvator  muudi,  Hex  aeternae  gloriae.  Qui  in  Triuitate 
perfecta  cum  Patre  et  sancto  Spiritu  vivis  et  regnas,  per  omnia  saecula  saeca- 
lorom«  Amen. 

Oremns. 

Deus,  ([ui  tcuiporibus  Eliae  Prophetae  coclum  a  nubibus  rostriugendo  clau« 

sisti  et  rursam  aperiendo  te  miralnlem  ostendistt:  exaudi  preces  plebis  tuae 

per  Unigenitum  tuum,  quem  oonsubstantialem  et  coaequalem  tibi  in  Divinitate 

credimus,  et  per  Spiritum  sanctum  Paraclitum,  quem  ab  utroque  procedere 

confitemur,  et  per  merita  Beatissimi  Protomartyris  Stephani,  ctgus  hodie  festum 

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178  _ 

celebramiu,  nt  beno  f  dicas  et  sancti  f  fices  hanc  avenam,  nt  qnaecauqiie  ani> 
malia  ex  ea  gostaverint,  adyatorinm  aaaitatis  et  mcolumitatia  racipiant  pesr  te 
Domine  sanote  Pater,  qni  onm  Filio  et  Spiritn  saneto  vivia  et  regnas,  per  omnia 

saecula  saeculorum.  Amen. 

Et  Bonodictio  Dei  Pa  f  tris  omnipotentis,  et  Fi  f  Iii,  et  Spiritus  f  sancti 
desceudat  super  hanc  creaturam  avenae.  R.  Amen. 

Im  Weihibrumlare  heiHBt  es  also  im  Grossen,  der  allgütigc  Gott  niöj^e  über 
den  in  die  Kirclie  irebrachten  Haler  einen  solchen  Segen  ausgiessen,  damit  der 
Hafer  den  Menschen  zum  Nutzen  sein  möge,  und  damit  <lie  Thiere,  di«-  ihn 
geniesscn  werden,  die  Gesundheit  behalten  und  vor  allem  Schudon  und  üugiiick 
bewahrt  werden  mögen. 

Um  dieses  beten  auch  die  Gläubigen,  wenn  sie  den  Hafer  den  Thicnui 
daireichen,  Torangsweise  den  Pferden  und  haben  dabei  etwa  folgende  Meinung. 
Am  ersten  Weihnachtafeiertage  wird  den  Mensohen  Freude  bereitet  durch  Dar- 
rnchnng  von  Geschenken  und  daf&r  sollen  am  «weiten  Feiertage,  snmal  Christus 
in  einem  Stall  in  der  Umgebung  von  Thieren  geboren  wurde,  auch  die  Thier« 
durch  Hafer  erfreut  werden,  namentlich  di<genigen,  welche  ihrerseits  wieder  den 
Menschen  zum  Nutzen  gereichen.  Kä  ist  allordings  richtig,  dass  ans  gewissor 
Mitfireude  zur  Festzeit  thatsäehlich  den  Thieren  besseres  Futter  gereicht  wird; 
aber  es  beschränkt  sich  das  nicht  bloss  auf  Weihnachten  allein.  Also  lässt  sich 
solche  Erklärung  sehr  gut  zurechtlegen  und  im  Munde  des  Volkes  aidiören, 
kann  aber  nicht  die  richtige  sein,  weil  sie  dtncli  Nichts  in  fi-rdierer  Zeit  begründet 
wird.  Wollte  man  ferner  mehr  theologisch  auf  die  Weilinaciitsfeier  als  solclie 
hinweisen  (I*.)  und  sagen,  (be  Kirche  weihe  den  i^lafer,  um  durcli  diese  liene- 
(bction  ilen  durch  Christum  auf  die  Ertlo  gel»rachtcn  Erlosungssogen  aucli  den 
mit  dem  Menschen  iu  so  naher  Beziehung  stehenden  ilausthieren  zuzuwitndcn, 
und  habe  dieselbe  deshalb  auf  den  zweiten  Feiertag  verlegt,  so  bieten  zu  dieser 
Annahme  die  Terachiedoiett  Weibformnlai'e  nicht  den  geringsten  Anhaltspunkt, 
da  in  keinem  derselben  auf  die  Geburt  Christi,  wohl  aber  in  dem  jetaigen 
Bitaale,  wie  wir  sehen,  auf  den  Hl.  Stephanus  ansdrücklich  und  namentlich 
Bezog  genommen  wird.  Auch  wäre  alsdann,  wie  P.  richtig  bemerkt,  ja  gar  nicht 
einsusehen,  warum  diese  Segenszuwendung  denn  nicht  in  der  ganzen  Kirche 
Qblicli  sein  solle,  was  doch  thatsäehlich  nicht  der  Fall  ist. 

Neben  einem  Geburtstage  (2Ö.  Xli  ),  welcher  die  ganze  Welt  ergreift  und 
erfreut,  ist  gesetzt  ein  Todestag,  an  welchem  der  erste  Blutzeuge  sein  Loben 
gelassen;  die  allgemeine  Freude  wird  unterbrochen  durch  die  Erinnerung  an 
den  blutigen  und  gi'ausamen  Steinigungstod  des  III.  Stephan,  der  da  sagte: 
Video  coelos  apertos!  Die  Steinigung,  im  mosaisclien  (Jesetze  festgesetzt  lur 
mehrere  ausdrücklich  genannte  Veibrcciien.  besonders  tlieokratisclier  Art,  kommt 
aber  auch,  wie  fast  in  diesem  Falle,  als  eine  Art  Lynchjustiz  vor.  Die  Kirche 
aber  thut  nichts  ohne  tieferen  Grund  und  daher  ist  solch'  ein  Zusammenti'cfl'en 
zwischen  Stephanstag  und  Haferweihe  sicherlidi  nicht  zufällig,  sondern  beides 
muBs  in  näherem  Znsamnienhange  stehen,  wenn  auch  die  Weihgebete  selbst  über 

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desseo  Grand  keine  Andentoog  machen.   Es  wird  im  Rituale  im  aUgemeinen  nur 

von  Tbieren  (aniraalia)  gf»sprochen:  aber,  da  der  benedioirte  Hafer,  wie  an  den 
Beispielen  zu  ersehen,  in  den  wenigsten  Fällen  zur  ersten  Aussaat,  in  den  meisten 
jedoch  und  deni  Rituale  gemäss  als  Thierlulter  in'h  Auge  gefasst  wir<l,  so  ialU 
es  nieht  schwer,  liir  die  heul  ige  Zeit  liei  uns  da-^  Pferd  als  dasjenige  Thier  zu 
finden,  welelieni  der  Haler.  oi)sehun  in  gemessenen  i'ort ioiwii.  immerhin  rd^  \  nr- 
/.i'igliehstes  Füller  lieslimml  ist.  /u  »lesseii  Nutzen  i  r  ;i1mi  aiirli  'j't  weilii  weiden 
luuss.  Natdi  V.  werdtui  die  l'lei-d»'  als  s<dehe  auch  in  der  ;ilifii  hol  .'n/.oljtM'iiscIieu 
Agende  erwalint  (8.  „Segne,  o  Herr.  diesfMi  er.-;ejKiiieneu  llalt  r,  damit  er 

lur  die  Pferde  ein  heilsames  Mittel  werde!'*),  wiewohl  andere  Thierc 

daneben  Torkommcn. 

Warum  nahm  man  die  Haforweihe  gerade  am  Stephanstage  vor? 
Bs  erscheint  hier  durchaus  als  nöthig,  auf  die  geschichtliche  Sntwickelung  def: 
Stephanstages  zurückzugehen,  obschon  die  Hergäbe  derselben  lur  den  oraten 
Augenblick  zu  weit  abgelogen  erschein«)  möchte.  Wie  es  mit  der  Recipirang 
dieses  Tages  und  seiner  Verbindung  mit  der  Haferweihe  in  unserer  Provinz  ge- 
wesen sei.  das  haben  wir  schon  zum  Anfange  unserer  Arbeit  in  Betracht  gezogen. 

A  nn  Steplwtnus  ist  bekannt,  dass  er.  als  Gehilfe  im  Predigtamte  (Diaeon) 
▼Om  Volke  gewählt  und  von  »len  A|tnsii  ln  eingeweiht,  in  Jerusalem,  der  Haupt- 
stadt des  zerstreuten  A  f.lkes  der  .Inden  und  dem  Mittelpunkte  des  ge.ianuiiteii 
.ludenthums  in  seinen  gelcln  testen  KaMiinern.  l»eriihnue>teu  (ies«'t/eslehrern  un<l 
heftigsten  Kiferern  fiir  die  Sat/.nimen  der  \  äter.  in  der  Sehule  Christuni  lau; 
als  den  Messias  predigte  und  vor  dem  Hohenratlie  es  otVen  aussjiraeh.  dass 
der  Ceremoniendieust  des  Tempels  einer  geistigen  Anbcitung  weicheu  müsse. 
Im  wdthenden  Tumulte  stürzten  die  Juden  sich  auf  ihn,  schleppten  ihn  ohne 
weiteres  Verhör  zur  Stadt  hinaus  und  fiberschfittoten  ihn  mit  einem  Hagel  von 
Steinen.  Unter  den  fli^nden  Steinen  war  der  Tod,  der  von  unberechenbarem 
Einflüsse  war  auf  den  gänzlichen  Bruch  zwischen  Ghristenthum  und  Judenthum, 
swwie  auf  die  Entwickelung  der  Kirche  durch  die  Zerstreuung  der  verfolgten 
Gläubigen  in  alle  Jjande  und  durch  ihr  Predigen  des  wahi*en  Wortes  des  Lebens. 
Das  war  wahrscheinlich  noch  za  Ende  desselben  .lahres.  in  welcliem  der  Heiland 
hinweggenommen  wurde.  Stephanus  ward  denn  auch  in  der  <  liristlicheu  Kirche  von 
jeher  hoehgepriesen  und  wenigst«>ns  vom  vitTtcn  Jahrhunderte  an  durch  ein 
eigenes  Fest  geleiert  und  dies  als  le.-tum  eoneomitans  mit  Weihnachten  verbunden. 
Nach  Wetzer  A"  Welle  ( Kireherdexicon.  Freil)urg  i.  Hr.  1S.')4.  Bd.  XI.  S.  H'2X. 
Kollmann.)  ist  der  Ursprung  dieser  \'erbindung  in  der  morgenländischen 
Kirche  zu  siiehen.  da  schon  (iregor  von  Nyssa  (f  ca.  'MH\)  diese  Verbindung 
in  seinen  llomilieri  an  einer  Stelle  motivirt.  die  zugleich  zu  einem  Sehlusse.  auf 
die  Genesis  des  Festes  berechtigt,  und  da  Eusebius  v.  Emisa  und  Juhannep 
Chrysostomus  Reden  auf  die  Festfeier  hinterlassen  haben. 

Im  Bereiche  der  lateinischen  Kirche  wird  das  Andenken  an  den  Erstlings* 
mttrtjrer  zuerst  in  Ancona  seit  425  durch  eine  locale  Feier  begangen  (nach 
Wetz  er  &  Welte  L  l.  XI.  8.  361.  Kraus.),  in  Ancona  deshalb,  weil  (nach 


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AngiistiBiiB  de  civitate  dei.  XXII.  8.,  resp.  wsrm,'  323.  al,  32.  de  div.)  eüi 
Scbilfer  ans  Italien ,  bereits  zu  Jerasalem  getauft,  mit  mehreren  heimUchen 
Freunden  des  OhristentlittiDB  der  Steinigung  zugesehen  und  einen  am  Ellenbogen 
abprallenden  Stein  angehoben,  zum  Andenken  nach  der  Heimath  mitgenommen 
und  auf  Befehl  höherer  Eingebung  dort  liinterlegt  habe. 

Allgemei nei  c  Vorl)reitunij:  fand  das  Fest  allmählich  in  Folge  der  Auf- 
findung der  dur(*li  den  ji'idiseiieii  Lehrer  üamaliel  nahe  bei  Jenualeiu  begrabenen 
Gebeine  des  Heiligen  duri  li  ilie  N  ision  eines  Priesters  Lucian  und  ihre  Ueber- 
fiihrung  in  die  Sionkirche  zu  dein.-^alom  im  Jahre  41ö.  Meist  aus  einer  Kede 
des  Hischofs  Faustus  rd>er  die  Krtolge  seiner  Verehrung  kann  man  seldiessen. 
das»  das  Andenken  an  Stej)lianniii  bereits  damals  festlidi  und  teicrlieli  /u  liegelien 
angefangen  wurde.  Aueh  in  Afrika  (Tzala  l)ei  Utiru  und  Ilijijio.  wnlün  dien- 
falls  ILoliquien  kamiui)  wurde  eine  «"ntsjjreeiiende  Festfeier  angeordnet.  Krwaiiot 
wird  sie  auelt  im  alten  Calcndarium  von  Cartbago,  sowie  selbst  im  Gothischen 
Missale,  femer  in  den  Statuten  Ghrodcgang's  vom  Jahre  762,  im  Festcyclus 
der  Aachener  Synode  von  809  und  in  den  Gapitnlarien  des  Baseler  Bischofs 
Hetto  von  822.  (So  nach  Harzohl  und  Schneller:  Litnrg.  IV.  S.  175.) 

In  Deutschland  verordnen  die  Statuten  des  Hl.  Boni&cius  und  das  Concil 
▼on  Mainz  813  eine  iriwU^ige  Weihnachtsfeier  und  die  römischen  Sacramentarien 
enthalten  diese  Feste  (Weihnachten,  Stcjdianus,  Johannes  und  unschuldige  Kinder) 
schon  in  Verbindung  nüt  einander.  Der  Hl.  Bernhard  sieht  in  diesen  Festen  alle 
Heiligen  zusannnen  gestellt  nach  den  (iattungen  eingethcilt  in  solche  mit 
Willen  und  Thal,  allein  mit  Willen,  mit  Tliat  allein,  und  der  Hl.  Bischof  Ful- 
gentiuä  spricht  bereits  vcm  ihm  in  einer  l'aralhde. 

Der  Heilige  nun.  weh  iiem  dieser  Tag  gewicht  ist,  galt  und  gilt,  noch  heute 
in  manchen  deiUsclieu  (iegendcn  als  Patron  der  l'l'crde,  d.  Ii.  er  nnige  Fiirbitter 
sein  am  Tliroru'  (iottes,  dass  das  Fferd.  dieses  vorzügliche  (icscliopf  (Jottcs. 
vor  Unglück  und  Kranklicit  bewahrt  werde.  Er  soll  (1*.)  auch  mit  dem  J*ferdu  ab- 
gebildet (?)  worden  sein.  Er  muss  also  auch  für  dessen  Futter  sorgen.  Sein  Fest 
ist  das  Siteste,  was  in  den  Mart}  rologieen  und  alten  Kalendern  angegeben  ist. 
Sein  Tag  heisst  der  grosse  Pferdstag,  an  welchem  man  vom  Schmiede  den 
Pferden  zur  Ader  Hess,  was  vielleicht  auf  die  stellvertretenden  Rossopfer  der 
Vorzeit  anspielt,  damit  sie  das  ganze  Jahr  über  gesund  bleiben  (vergL  Wolfg. 
Menzel:  Christi.  Symbolik  s.  b.  v.).  Das  Blut  pflegte  man  (nach  Nork:  Fest- 
kalender S.  778)  als  bewährtes  Heilmittel  gegen  Krankheiten  aufzubewahren. 
P.  will  ebenfalls  atis  unserer  Provinz  vor  Jahren  von  dem  Glauben,  dass  am 
Stephanstage  den  Pferden  zur  Ader  zu  lassen  gut  sei,  unter  dem  ermländischen 
Landvolke  gehört  haben  und  giebt  ihn  nicht  miiuler  für  die  (iegcnd  von  Culm 
an.  Um  Piauten  in  Ostpreussen  ist  die  Sitte  des  Aderlassens  nicht  voi  handen. 
Andere  Orte  citirt  Mannliardt:  liaumcultus  S.  402,  Ehemals  iiieil  nach  Nork 
in  eiidgen  Gegenden  der  Clerus  wirklich  eine  solenne  Weihmessc  al»  um  ße- 
scheeruug  einer  gesegneten  Hafererndtc.  Derselbe  erwähnt  auch,  das.s  man  den 


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Pferden  gewöhnlich  das  aur  heutigen  Feste  geweihte  Heu  zum  Futter  bringe, 
wovon  mir  sonst  nichts  bekannt  wurde. 

Nach  einer  culturhistorischcn  Skizze:  Die  vier  Weihnachtsf^nertage  (in  AUg. 
F.  Zeitung  von  Dr.  ßodin.  Stutt^^art  1876,  No.  10)  wussto  das  Landvolk  in 
Schweden  nocli  im  vnri^f^u  Jahrhunderte  „zu  singen  und-  su  sagen*'  von  dem 
berittonon  Heili^'en  (Stcplianus),  wio  er  mit  Sonnenaufgang  ausreitet  und  nein« 
Reise  mit  ilirem  Laule  Uureli  alle  Provinzen  des  ganzen  Landes  maeht.  Mann- 
iiardt  kennt  <len  Braucli  noch  aus  der  Jetztzeit.  „Darum  ist  er  denn  auch  ', 
lieisst  es  dort  weiter,  „der  J'a(ron  der  Pferde  geworden;  an  seinem  Tage, 
dem  groSi!en  Pferdstage,  gcijfilicii  sie:  an  ilnn  niuss  man  sie  reiten,  jdlegen, 
putzen,  kuriren.**  iJie  l>;iuernbursclie  machen  es  ihm  nach,  indem  »ie  als 
Stcffansmän  (Steffansleutc)  von  Dorf  zu  Dorf  reiten,  ein  gewiäscä  Volkslied,  die 
StaSansvisa,  singend,  und  indem  sie  den  Pferden  erneuerte  Streu^  besseres  Fattor 
und  vor  Unglfick  bewahrende  Trftnke  geben.  Es  hat  sich  daraus  sogar  die 
Geschichte  eines  einheimischen  Heilige  geformt,  der  nach  der  Staffansvisa 
sein  Lebelang  ein  Stallknecht  war.  Auch,  ist  in  8i*hweden  an  diesem  Tage  ein 
Wettfahren  aus  der  Kirche  gebrftuchlich,  indem  der  nierst  nach  Hanse  Kommende 
auch  die  Ernte  des  Jahres  zuerst  einzubringen  hofft.  (Geyer:  Geschichte 
Schwedens  I.  298.). 

Im  Ilohenlohischen  findet  am  Stephanstage  nach  uraltem  Brauelie  der 
allbekannte  Ausritt  statt:  alle  Knechte  bekommen  von  iliien  Herren  Erlaubnis» 
zum  Ritt  und  ziehen  truppweise  in  die  benachltarlen  Ortschaften,  wo  w.-ickfr 
gezecht  wird.  (l>irlii>ger  11.  12.  23).  Auch  zu  Backnang  in  Schwaben  reitet  uiau 
die  rierde  aus.  nmglichst  schnell,  um  sie  vor  Hexen  zu  schützen. 

.■\ cimlich  aucli  nach  Mannhardt  in  England  unii  Esthland.  Aehnlieh 
kommen  die  jungen  Jiui'schc  um  Krempe  (Holstein)  in  der  Sit  üiiusnacht  (Peei*- 
destcflen)  in  die  Häuser  zum  Putzen  der  Pfordo  und  reiten  auf  ihnen  in  der 
Hansflur  umher,  bis  sie  bewirthet  werden.  Aehnlieh  war's  zn  gleicher  Zeit 
um  Flensburg  im  Dorfe  WaUsbfiU  mit  dem  Wettrennen  der  Banembnrschen 
nach  einem  Wirthshause:  der  Erstgekonunene  wurde  als  Steffen  (Ehrenname!) 
bewirthet.  Sonst  ist  Stephan  (nach  Oberm&ller:  KeH.  D.  W.  B.  IL  724)  ein 
alter  Spottname.  Denn  steaiain,  stea&g  bedeutet  stdf,  eigensinnig,  langaam, 
So  kommt  auch  die  Bedensart:  Er  i.^t  Bteif,  wie  ein  Bock!  vor,  wie  ähnlich  das 
Wort  Stiefvater  von  steaf,  unnütz.  Ein  Mehrercs  giebt  noch  Frh.  von  Heins- 
berg-Düringsfold  (Da.s  festliche  Jahr)  an:  damit  das  Vieh  gedeihe,  stellt  mau 
liei  (Jöftingen  das  Futter  in  der  Weihnacht  hinaus  in's  Freie,  und  will  ein 
Knecht  bei  Camern  immer  gesunde  und  lette  Pferde  haben,  sn  nimmt  er  ein 
Bündchen  Heu,  geht  damit  um  MittiMiiaciit  der  Christnacht  dreimal  um  die 
Ivirciie  und  giebt  n:i(ddier  das  Heu  den  Pleiden  zu  fres.sen.  Dasselbe  glaubt  nmn 
im  iMiinsterlande  dadurch  erreichen  zu  können,  dass  mau  aui  Stephaustage 
(2ü.  Dezember)  Hacksei  unter  den  freien  Himmel  stellt. 

Wio  kommt  gerade  dieser  Heilige  in  Beziehung  zu  den  Pferden? 
Zu  jenen  geschilderten  Yolksgebräuchen,  die  uralt  sind  und  vielleidtt  mit  der 


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Syililwlik  des  Naturjalin*s,  wovon  sJpät^T.  zusaumienliäiigori,  passU'  nun  die 
symbolische  Bedeutung  des  Pferde»  im  CbriBtenihame  sehr  gut.  Es  ist  hier 
»in  Synibol  des  Si^s  und  Trininphes  und  erscheint  «Is  solches  besonders  in 
der  Offenbarnng  St.  Johannis  cap.  6  und  cap.  19,  t.  11  („Und  siehe,  ein  weisses 
Pferd,  und  der  daranf  saas^  hiess  der  Trene  und  Wahrhaft^")  und  t.  14 
(y.Und  die  Heere,  die  im  Himmel  sind,  folgten  ihm  nach  und  auf  weissen 
Pferden").  Bei  diesem  Trinmphsnge  Christi,  welchen  der  Seher  sieht  und  be- 
schreibt, erscheinen  also  die,  welclio  ihm  nachfolgen,  auf  weissen  Pferden.  Man 
glaubt,  dass  die  Nachfolgenden  diejenigen  sind,  die  mit  ihm  und  für  ihn  ge> 
stritten  und  gekämpft  haben.  Die?*'  sind  ab<  r  die  heiligen  Märtyrer,  von  denen 
aber  wieder  Stephanns  nach  Apostelgesi  liicht(>  \'ll.  54  9  der  erste  war.  Weil 
also  Johanne?  in  s^Mnin-  Vision  die  Märtyier  luil'  Pferden  erblickte,  wird  als  dei- 
nach  Zeit,  Gnaile.  Wcrtli  nnd  Rang  nächste,  als  „ Hanm-i  tiaffr  iles  si^'^M-cichen 
Martyriums"  fP.)  am  li  der  Hl.  Stejdianus  gedacht.  ()l)eral)er  so  scll.st  im  Altl>ilde 
verluirliclit  wird,  wie  P.  angiel>t.  ist  ndr  nicht  bekannt,  da  ich  nur  weiss,  das:» 
Stcphauus  auf  Bildern  im  Lovitenrocke,  die  Martyrpahue  in  der  Hand  und 
Steine  neben  sich,  dargestellt  wird.  So  kommt  es.  dass  Stephaous,  über  welchen 
es  keine  Legende  giebt,  in  Verbindung  zum  Pferde  tritt  nnd  als  dessen  Schutz- 
patron angesehen,  anch  an  sehiem  Tage  Hafer  geweiht  wird. 

Kann  man  diese  Deutnng  der  Coh&renz  auch  fBr  die  Diöcesen,  in  denen 
die  Haforweihe  an  St  Stephan  stattfindet,  als  stimmend  annehmen,  so  ist  doch 
billig,  zu  fragen,  weshalb  das  Pferd  selbst  nicht  am  Tage  seines  Schutzpatrons 
henedieirt  wird  oder  sonst  in  Thätigkeit  tritt?  und  feiner,  warum  es  fBr  das 
Püerd  in  verschiedenen  Ländern  verachiedene  Heilige  giebt?  Unter  letzteren 
nenne  ich  ausserdem  St.  Georgi,  sonst  Schützer  der  Soldaten,  am  24.  April, 
in  Bayern,   St.  SeViastian,  sonst  Intercessor  der  ScliiU/on,  am  '20.  dajiuar,  in 
Oberpfalz,  St.  WendcHn.  son.st  Erliorer  der  Schai'er,  am  -^).  Ociober,  an  der 
Lauterach,  und  St.  Leonhar«!.  Ihre  Bedeutung  und  Beziehung  liegt  nicht  so  klar 
zu  Tage.   In  Luxendiurg  wit'derum  bestehen  (nach  d.  B.  Koltz)  Bitttrünge  /ii 
Heiligen  (welche?)  gegen  Pferdekrankheiten,  ohne  dass  sich  dabei  ein  Stephan, 
Wendelin  oder  Leonbai'd  findet.  Kirche  und  Volk  iu  Gemeinschaft  halicn  wohl  das 
Ihrige  gethan  zur  FrttTalens  des  Einen  oder  des  Anderen  in  versehiedenen  Gegen- 
den. Dem  besonders  in  Bayern  (Augsburger  Didcese)  durch  Unuritte  geehrten  St. 
Leonhard  Abbas  (6.  XI.)  als  dortigen  Hauptschützer  der  Vieth  und  sonderlich  der 
Bosszncht  opfert  man  die  Hufe  der  kranken  Bosse,  die  er  heilen  soll,  in  natura 
od«'  in  Waehs  oder  in  Bisen,  wovon  alle  Kapellen  (z.  B.  in  Schellenbeig  bei 
Berchtesgaden)  voll  hängen.    Oft  sind  diese  stundenweit  von  den  Wohnungen 
der  Menschen  vereinzelt  abgelegenen,  stillen  Waldkirchlein,  besonders  Ober- 
bayems,  von  Ketten  umspannt,  zusammengeschmiedet  aus  den  Stallketten  der 
kranken  Rosse,  die  man  dem  Heiligen  verlol)t  hat  (z.  B.  bei  Nuss<iorr  im  rechten 
Innthal).  Die  Zeitberechnung  findet  dort  ebenso  oft  nach  St.  Leonhard.  al<  icich 
Michaeli  statt  und  ein  Gruss  mit  (Juten  Lt.'onhard!  ist  gleich  herzlich  gemeint 
und  genommen,  wie  Gute  Weihnachten!  (vcrgl.  Bavaria,  Aus  Landes-  und 

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Volkskunde  des  Königreichs  Bayern,  Mfinchen,  1860.)  Nach  Simroek  (Hand- 
buch d.  D.  Mythol.  S.  492.)  werden  die  Ketten  anders  gedeutet  und  Leonhard 
ist  der  Patron  der  Gefangenen,  die  seine  Fürbitte  aus  Ketten  befreit.  In  Tyrol 

is*,  aber  der  6.  November  geradezu  ein  Unglückstag,  ein  „Schmendtag." 

Nach  tloi-  christhchen  Lc^^endc  ist  der  Hl.  Antonius  (d.  h.  der  Einsiedler) 
Patron  der  Hausthiere,  iu  dessen  Kirche  zu  Rom  (San  Antonio  della  freddura. 
d.  h.  kalter  Antonius,  wie  nach  P.  ihn  das  römische  Volk  nennt,  zum  ünter- 
Hchiede  von  dem  in  die  Sonnenhitze  des  13.  Juni  fallenden  Feste  des  Hl.  Anto- 
niuH  von  Padua,  den  Nork  (Festkalender  Ö.  XVI.)  also  wohl  irrthümlich  al.s 
8chutzi)atron  der  IM'erde  angiebt)  dieselben  am  17.  Januar  eingesperrt  werden. 
(Fried  l  ieh:  Syuiliulik  und  Mythol.  d.  Natur  S.  367.)  in  Italien  ist  er  besonders 
i'alrun  der  Plerde,  über  w^elche  nach  dem  Gebete  Weihwasser  ausgesprengt  winl. 
Zu  den  Mönchen  und  Einsiedlern  mag  der  Hl.  Antonius  eine  ähnliche  Stellung 
dnnehmen  (P.),  wie  der  Hl.  Stephan  unter  den  MürtTrem. 

Es  gehürt  hierher  und  ist  au  wissen  nOtfaig,  dass  die  fienediction  der 
Thiere  selbst,  der  Pferde,  am  Sonntage  nach  dem  16.  Januar  auch  in  Ost* 
preussen  noch  vorkommt,  wie  P.  schreibt  und  auch  Pfr.  Carolus  in  Planten 
mir  berichtet,  nämlich  in  Sonnen  walde  bei  Mehlsack,  im  Gebiete  der  Passiige, 
Kr.  Braunsberg,  und  in  Wuslack  bei  Bischo&stein,  im  Gebiete  der  Alle, 
Kr.  Eössel,  oltsehon  die  benedictio  equorum  et  aninalium  des  ermländischen 
Ritual«  (•(!  1873,  p.  268)  von  der  römischen  Formel  etwas  abweichend 
laut'Cn  soll. 

Eine  andere  Erklärung  des  Zusammenhanges  der  Haferweiho  mit  dem  Hl. 
ijtephanus.  zu  finden  in:  Sidimuek  der  kathol.  Kirche,  aus  dem  Deutschen  iu"s 
Polnische  id)erset7.t  vom  Ketbi-matenpater  P.  Neweraui,  wäre  diese,  welcher 
man  aber  ebenlalls  das  Zurechtgelegte  solbrt  ansieht,  so  anziehend  sie  auch 
sein  mag: 

1.  weil  der  Hafer  vor  allen  andoen  Getreidearten  die  Eigenschaft  besitst, 
dass  sich  seine  Kömer  einxeln  und  getrennt  von  einander  am  HaUne  be^ 
finden  und  so  jedem  Auge  sichtbar  sind:  so  sprangen  die  Tugenden  des 
Hl.  Stephan,  namentlich  bei  seinem  Tode,  einem  Jeden  in  die  Augen,  wie 
sein  Bekennermuth,  sein  Martyrium,  sein  Verzeihen  gegenfiber  den  Feinden 
und  sein  Gebet  für  sie  (Apostelgesch.  7,  59:  Domine,  ne  statnas  iUis  hoc 
peccatum). 

2.  Weil  der  Hafer  gemeinsam  dem  Menschen,  wie  dem  Viehe  nützt:  so  et' 
wies  sich  der  Hl.  Stephan  durch  seine  Lehre  und  seine  Wunder  sowohl 
den  guten,  wie  auch  den  bösen  Menschen  (in  der  Schrift  oft  mit  dem  Vieh 
verglichen)  als  nützlich. 

3.  Weil  der  Hafer,  als  Saatgut  benutzt,  anderen  Haler  hervorbringt,  so  auch 
ist  der  Hl.  Stephan  durch  sein  Martyrium  das  scmen  martyrum  geworden. 

St.  Stephan  ist  aber  so  zu  einem  Beschützer  der  Plerde  geworden,  weil 
man  auf  den  nach  ihm  benannten  Kalendertag  hier  und  da  den  Ausritt  der 
Pferde  verlegte,  hinter  welchem  wiederum  «in  deutsch-heidnischer  Gebrauch  ma 

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Sachen  wttre,  welchem  nach  Mannhardt  (406)  die  Kirche  ihrerseits  eine  Flar 
proceedon  enigegengebracht  haben  mOchte,  wie  er  näher  an  b^r&nden  sucht. 
Ahnnhardt  will  ferner  die  Sitte  der  Haferweihe  nicht  anf  den  Protomartyr 
St^hanna  als  berittenen  Helden  zurflckfuhren,  sondern  für  christlichen  Ursprungs 
ansehen  und  aus  der  Yersinnlichung  des  messianisch  gedeuteten  Spmdies  in 
Jesaia  45,  4.  (Thaneti  ihr  Himmel)  ableiten.  In  dieser  Position  yermag  ich 
wedor  einen  Gcgensats  einzusehra,  noch  überhaupt  ilim  darin  zu  folgen. 

Der  HL  Steplianus  scheint  wegen  seines  Märtyrer-Toden  zur  Zeit  des  jun'jren 
Christenthums  und  dann  namentlich  in  IliuBicht  auf  Vertretung  heidnigciicr 
Gottlieitou  nur  ein»'  Nebenfigur  Jühanniä  des  Täufers  zu  sein,  sowie  diesen  aucli 
der  Evangelist  Johannes  vertritt.  Christus,  Stephanus  und  Johannes  sind  dio 
drei  l  ago  de.s  Weihnachttestes  geweiht.  Da  dies  an  Stelle  des  nordischen 
Julfestes,  des  Wintoisoiiiicnwenill'estfs,  getreten  ist,  .so  miiss  man  sieh  in  der 
nordisch -deutschen  Mytiiologie  nach  den  drei  ilauptgöttcrn  umsehen.  Ks  sind 
das  Wuotan  (Odin),  der  Luftgott,  Freyr  (Frö),  der  Souncngott,  und  Donar  (Thor). 
Donar  aber  ist  ein  illterer  Gott,  welchem  die  beiden  ersteren  xur  Seite  getreten 
zu  sein  scheinen;  aber  zumeist  Balder  (Baal),  der  Lichtgott.  Alle  diese  Ctotter 
stehen  in  Beziehung  zur  ErdgOttin,  wie  die  Sonne  zur  Erde. 

Es  ist  sehr  leicht  möglich,  dass,  wie  P.  annimmt,  ursprflnglich  diese  Bene> 
diction  des  Hafers  nur  fnr  die  Pferde  allein  berechnet  gewesen  und  erst  all* 
malilich  auch  fl&r  die  anderen  Hausthiere  erweitert  worden  ist,  bis  endlich  unter 
Weglassnng  des  ursprünglichen  Zweckes  im  Weih^ebetc  die  besondere  Er- 
wähnung des  Pferdes  ganz  fortfiel.  Ob&chon  zu  verwundem  ist.  dass  nicht 
fiberall  wenigstens  in  Deutschland  die  reine  Haferweihe  vorkommt,  muss  man 
doch  mit  1'.  liarin  iiliereinsiininien,  (iasa  sicherlich  diese  Sitte  (Mno  ursprünglich 
deutsche  gewesen  ist  und  dort  <',i)enfalls  auf  religiösem  Cultus  fusste,  bis  sie  zur 
ältesten  Zeit  der  Christianisiruug  Dcutsciilands  mit  hinüber  genommen  wurde. 
Der  heidnische  Aberglaube,  der  sich  etwa  an  das  i*fei(i  knüj)ft(\  wurde  behufs 
seiner  Verdrängung  umkleidet.  Die  umkleidete  Annahme  konnte  man  sich  auf 
beiden  Seiten,  der  Bekehrer  und  der  Neophyten,  gefallen  lassen.  Je  weiter 
das  Christenthnm  und  seine  Priester  vordrangen,  kamen  sie  mit  neuen  Völker- 
schaften mehr  oder  minder  anderen  Glaubens  unter  sich  in  Berührung  und  mussten 
wieder  andere  Gewttnder  anpassen.  Htfglich,  dass  aus  diesem  Grunde  so  recht 
kein  einheitlicher  Patron  für  alles  das  esistirt,  was  das  Pferd  betrifft.  Auch  mnssto 
man  aus  gleichem  Grunde  das  Thier  selbst,  welches  sich  Torzugsweise  bei  den 
Gttrmanen  einer  hohen  und  fast  wohl  religiösen  Verehrung  erfreute,  wohl  trennen 
Ton  seiner,  wenn  auch  nicht  einzigen,  so  doch  vorzüglichen  Nahrung,  dem  Hafer. 
Haben  eine  bestimmte  Festsetzung  in  dieser  Hinsicht  auch  wohl  nicht  die  ersten 
christlichen  (Jlaubonsboten  gethan  und  nicht  thnn  köiiiieii,  s(»  haben  doch  spätere 
Lenker  und  Hegler  Beides.  Hafer,  wie  Thier,  in  den  nciTi<  Ii  kin  liliclier  Segnungen 
gezogen.  Beides  aber  nicht  uime  Anlehnung  an  bestehenden  (ihiul)en.  der  zu 
ihrer  Zeit  noch  fortleble  und  selbst  bis  heute  in  allerlei  Aberglauben  fort- 
wuchert,   iu  der  nach  Zeit  und  (iegeud  augcpassteu  Uiuwandcluug  reichten 

at  12» 


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180 


sich  fortschreitend  Mythologie  und  Sage  die  Hftnde.  Solstitiiiiii  and  Sonnenrossc 
gehen  ihrerseits  darin  ihren  Terschiedenen  Weg,  dessen  genaue  Bahn  tuundglich 
mehr  bestimmt  sn  ergrflnden  ist.  Die  Beg^ong  der  meisten  Eirdienfeste  mit 

heidni^cliei)  Naturfosten  ist  kein  xnftlliges  ZusammentrefTen.  Ist  auch  der  Zweck, 
die  heidnisclieii  ßp/jrhungon  vergessen  zu  machen,  damit  vollständig  gelungen, 
80  bedarf  es  heute  jedenfalls  einer  eigenen  Wissensehaft,  um  die  ursprüngliche 
Bedeutung  mid  ilio  Bezichuntrt'ii  auf  einander  wieder  lierauszufindeii.  Man  darf 
iiiclit  arirerlich«'  licdnikcii  tragen,  deren  Krfolge  auf  diesem  (ieltietc  als  v<t- 
Ict/iMule,  als  indit'ili<r<'  aii/.uselitMi ,  noch  weniger  aber  Besorgniss  hegen,  dass 
damit  dem  niedcMcJi  \*(»lki-  «Mst  iiü-ht  der  Aberglaube  oi*haltcn  bleibe. 

Das  Solstiliuiu,  Wiiuorwcude,  auf  welches  die  iiacli  Annahme  zum  Pferiie 
gehörige  Haferweihe  Bezug  hat,  fallt  ebenfalls  um  die  Zeit  der  Weihnachten. 
Die  Wiederkehr  der  Vegetation  erregte  die  Ctem&ther  des  natorsinnigcn  Volkes 
unserer  Vorführen  dergestalt,  dass  sie  derselben  einen  festlichmi  Empfang  und 
Einzug  bereiteten.  (Job.  Dnrmay er,  Beste  allgerm. Heidenthums.  Nürnberg 1883.) 
Nidit  weit  vom  mehr  als  bescheidenen  Heim  wurde  in  einem  Waldstrauche 
auf  gewilssertem  Grunde  der  erste  neu  hervorkeimende  Genius  des  Wachsthnms 
entdeckt  und  mit  grosser  Feierlichkeit  eingebracht.  Die  Pflanze  Zeiland  war 
ihnen  wohl  ein  Heiland,  eine  Verheis^Jinig  der  Natur,  der  Seidelbast,  die  früheste 
Bienenblume  (Zeidel-Bione:  Süddeutschland).  ;ui  welchem  tilius  ante  patrem,  der 
Sohn  vor  dem  Vater  kommt,  unter'm  Schnee  di(^  Blüthe  vor  den  späteren  Blättern. 
Auf  den  Wetti  if»'!-  bei  der  Kinholung  des  ersten  Keimes,  dem  andere  bald  in 
gleichem  Eifer  uailitoi;.fen  mochten,  bissen  die  als  Friihjahr.sreiuieii  zuweilen 
iiocii  niiiichen  Weitläufe,  konnnen  zurück  die  Fliirumgänge  und  stützt  sicli  die 
riiiw.iiidt  bing  zu  dem  ;iiider»Mi  mythologischen  Brauche  des  Umrittes  mit  Pferden 
um  Fbiren  oder  um  ibe  Kirche,  wie  letzterer  zum  Heile  der  Pferde  namentlich 
in  Bayern  gilt  für  die  zahlreich  im  Walde  veräteckten  Kapellen  des  Hl.  Leonhard, 
SU  welchen  man  am  Tage  ihrer  Kirchweib,  meist  im  Hochsommer,  zu  Boss  und 
besonders  dazu  eingerichteten  und  blanbemalten  Wagen  (sog.  Leonhardstmhen) 
wallfahrtet  und,  ihrer  50  Gefährte  beisammen  und  hinter  ehiander,  sie  in  raschem 
Trabe  umAhrt,  um  nach  kurzer  Andacht  eine  Kirmes  mit  auegelassaier  Freude 
abzuhalten.  (Ausser  Bavaria  1860.  vergl.  über  die  sog.  Leonhards&hrten  noch 
Weininger  im  Münchener  Sonntagsbl.  I8l!4.  No.  32.  —  Birlinger:  Aus 
Sehwaben.  Wiesbaden,  1874.  J.  49.  —  Mannhardt:  Raumkultus  der  Gemi. 
Berlin.  1875.  S.  404.  —  Auch  J.  Sepp:  Allg.  Z.  1882,  März  und  April,  unter 
dem  Titel:  Zur  Wünbgung  der  Religion  der  alten  Deutschen.) 

Mannhardt  (Baunikultus  ;>89,  '.VM,  44Kl  gielit  eine  grosse  Zahl  solciier 
Ausritte  an.  aucli  am  Stelfanslage  (402)  für  das  Erzherzogtlium  ( )e^terreich. 

Die  lieidnisclieii  Mittewinteiopfer  (Julfest)  um  die  .bihresernte  haben  dann  als 
I]riniirniiig  ziij-  kalliolisilien  Zeit  die  Gebete  um  gute  Krndte  hinterlassen.  Die 
VVeilniachtszeit  wird  als  idtieller  Anfang  des  Frühlings,  des  neuen  Jahres  auf- 
gefassi,  der  Wiedergeburt  der  Sonne,  obschon  es  andererseits  die  dunkelste 
Zeit  des  Jahres  ist,  wo  alle  Säfte  stocken  und  alles  Leben  starrt. 


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181 


Die  Sonnenrosse  aber  werden  gehütet  vom  Naturgotte  Odin,  der  sich  im 
winterlkhem  Auine  auch  zum  Pferdeknechte  erniedrigt.  Die  deutsche  Sage 
denkt  sieh  die  höchsten  Götter  auch  als  niedere  Knechte  und  im  Schmutze  der 
Arbeit^  wie  sie  deren  gewohnt  warm,  als  Bfenschen,  wie  in  Griechenlandi  aber 
als  arbeitende:  denn  zu  den  rauhen  und  unwirthlichen  Gegenden  des  Nordens 
konnte  man  keine  m&ssigen  Offtter  gebrauchen,  wie  in  Griechenland.  Die 
Winterarbeit  der  alten  Germanen  war,  im  Stalle  die  Pferde  zu  futtern,  im  Keller 
das  Getränk  zu  besorgen,  am  Feuer  Watten  uud  Arboitsgeräthe  zu  schmieden. 
So  sind  auch  ihre  Götter  Vorbilder  ITir  diese  winterlichen  Arljeiten.  wie  anderer- 
süits  in  den  Arbeiten  selbst  zugleich  Sinnbilder  des  ScbaÖ'eoä  der  auch  im 
Winter  nimmer  ruhenden  Natur  gesehen  wcrilen  mi'issen. 

Auch  Odins  Ross  (i^leipnir)  spielt  in  den  Zwölfnächten,  wo  das  wilde  lf('<*r 
liaust  und  Wehrwölfe  umziehen,  eine  wichtige  Rolle  und.  wovor  man  Furcht 
hatte,  das  wurde  geweiht  zumal  man  annahm,  dass  die  von  den  Hekehrern  als 
Dämonen  verschrieenen  (Jotter  jetzt  niciit  mehr  Beschützer  von  Mensch  und  Vieh 
äeien,  sondern  ihnen  sogar  scliachn  würden. 

Als  so  das  alte  Odinsfest  auf  den  Namen  des  Ste|iiianus.  wehdiem  sonst 
anfänglich  die  i'lerde  so  fremd  waren,  wie  die  Ganse  dem  III.  Martin  und  die 
Jjchweine  dem  St.  Nicolas,  übertragen  wurde,  erst  du,  konnte  er,  wohl  wegen 
der  geschilderten  GrfiMe,  dies  Amt  auch  annehmen  und  erst  die  Uebertragung 
heidnischen  Glaubens  auf  den  Heiligen,  hervorgerufen  durch  die  Zeit»  in 
welche  sein  Festtag  fiült,  hat  auch  später  noch  zum  Ersinnen  mancher  Sagen 
verleitet  (vergl.  Wolf,  Beiträge  7).  Wann  das  geschah,  ist  nicht  abzumessen; 
mehrere  der  ältesten  Kirchen  Bayerns  sind  aber  Stephanskiiohen. 

Wie  von  den  Göttern  die  eine  Merseburg»  Formel  die  Kunst  ableitete,  ein 
Haftlied  zu  singen  beim  Knüpfen  und  Lösen  der  Bande  (ähnlich  wie  das  Binden 
der  Runen  zu  einem  Liede  wurde!),  wie  Wuotan  (Odin)  zuerst  des  Gottes  Balder 
ausgerenktes  Füllen  durcli  Besprechen  geheilt  haben  soll,  also  die  ITersagung 
dieses  Liedes  allein  schon  auch  andere  Wunv  Rosse  iieilen  soll  (vergl.  die 
sejiwe<lische  StaflFansvisa),  wie  Hans  Saciis  in  seinem  Schwanke  f|Der  ün- 
hulden  Bannen"  (Truthen)  einen  Bauern  schildert,  welcher 

Den  alten  Unhulden  zumass.  (Schuld  gab) 

Wurd'  etwan  hinkend  ein  ITcrd. 

HO  giebt  Jacob  Grimm  (in  I>.  Mythol.  Ji.  S.  1033)  einen  Pfordes^n  beim  Ein- 
renken also:  „Petrus,  Michahel  et  Stephanus  anibulabant  per  viam,  sie  dixit 
Michahel:  Stephani  equus  infusus,  signet  illum  Dens,  signet  illum  ('hristus.  et 
erbam  comedat  et  ar|unm  bibat'',  woraus  lusiclitlich,  dass  man  schuu  früh  den 
Stephanus  mit  dem  Pferde  zusammengebracht  hatte. 

Diesem  Pferdesegen  zur  Seite  setze  idi  (ien  ber<'gten  Wodansspruch  der 
..Meraeburger  Sprüche"  (Wilh.  Pütz:  Uebniosi«'  D.  Dichtung  aus  der  Z.  vor 
Kinf.  d.  Christ.  Coblcuz,  1H51)  iu  ganzem  Iniialte  hierher: 

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Balderei  toIo. 

Phol  ende  Wödan  Taornn  zi  holza, 

du  wart  deme  Baldercs  ToloD      sin  tuoz  birenkit; 

thu  biguol  en  Sintbguti  Sünna  era  siiistor, 

tlm  l)i<rnnl  on  Fnia,  Vollä  era  suister. 

thu  bip:iiul  en  Wödan,  so  he  wola  couda, 

süHo  benronki,  aöm  bluotrenki,  soBe  liüircnki, 

ben  zi  bcna,  bluot  zi  bluoda, 

li<l  zi  goliden.  sose  gclimida  sin. 

Wt'gen  der  UebcrHetzung,  «lie  sonst  verHtändlich  erscheint,  erwähne  ich 
nur  noch,  dass  geliniidä  —  geleimt  ist  und  da.ss  das  Simplex  von  bigalan  zum 
Praeter,  higuol  noch  in  unserem  heutigen  gellen.  JS'achtigal  u.  s.  w.  enthalten 
ist.  Die  Schlussworte  des  Spruches  echeinen  die  Hauptsache  su  sein.  Diese 
oder  ibnliehe  sind  nach  J.  Orimm  (Mylh.  1182)  nnsähligc  Male  in  allen  Lindem - 
deatscher  Znnge  angewandt.  Er  f&hrt  dazn  ferner  ein  norwegisches  und  dn 
schottisches  Analogon  an.  Im  enteren  tritt  Jesus  an  Stelle  Wodan's.  Als  Art 
stehender  Formel  kommt  Aehnliches  in  einer  Darstellvng  der  Auferstehung  Christi 
vor  (aus  cod.  yatic.  4S9&). 

Noch  erinnere  ich  daran,  dass  gegen  Verrencknng  (des  Pferdes)  heilkräftige 
Formeln  hei  den  Römern  uns  aulbewahrt  sind  durch  Cato  Cennorius  in  de  rc 
rustica  §  1(50,  auch  erwähnt  in  Mommsen's  Rom.  Gesch.  1.  Ausg.  I  8.  221.  Anm,: 
,,nen  weissagenden  Gesängen  verwandt  sind  die  eigentlichen  Zan1)erspriiehe, 
die  IJr'spr(!('hungsfornieln  L^t'g<'it  Kiankheit  und  amieres  Un^jemacii  und  die  bösen 
l>ie(U'i-,  ihireh  wcUdie  man  «ieni  Hciren  wehrt  und  <loii  Blitz  heral)rnrt  oder  auch 
die  Saat  von  einem  Feld  auf  das  andere  lockt,  nur  tlass  in  diesen  wohl  von 
Haus  aus  neben  den  AVort-  auch  reine  Klangformcln  erscheinen". 

Cato's  Worte  an  der  angeluhrten  Stelle  (Cap.  160.  Luxom  ut  ezcantes.) 
lauten  aber:  Luxam  (Verrenkung),  si  quod  est,  hac  cantione  sanum  fiet.  Haron* 
dinem  (Blutigel?  Schwalbe?)  prende  tibi  viridem  p.  IV.  ant  V.  longam,  Mediam 
diffinde  (zertheile),  et  duo  bominos  tencant  ad  coxendices  (Hüften).  Incipe  can- 
tare,  in  alio  [Ausgabe  Franeckor,  London  1620,  in  malo],  s.  f.  motas  vaeta 
daries  dardaries  astataries  dissunapiter  [die  una  pates],  usque  dum 
coeant.  Ferrum  insnper  jactato.  Ubi  coierint,  et  altera  alteram  tetigerit;  id 
mann  prende.  et  deztra  sinistra  praecide.  Ad  luxum,  ;nit  ad  fracturam  alliga. 
Hanum  fiet.  Kt  tamen  quotidie  cantato  in  alio  [in  malo],  s.  f.  vel  luxato.  Vel 
hoc  modo,  huat  iiauat  huat  ista  pista  sista,  domiabo  damnaustra,  et 
luxato.  Vel  hoc  modo,  huat  baut  haut  ista  sis  tar  sia  ardannabon  duD> 
uaus  t  ra. 

Die  lu'i  Monimsen  unrichtig  angeg«'bene  h'lztcre  und  gleich  der  iSatortbrmel 
Igegen  tollen  llundsbiss)  sonst  lateinisch  nicht  lösbare  Formel  ist  mir  durch 
freundliche  Beisteuer  von  Herrn  Lehrer  Hiilie  in  Bitire  mit  Hille  keltischer 
SprachiUiume  gelöst  worden  und  nach  ihm,  wie  folgt,  zu  deuten: 

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Altkeltisch:        huat  haut        haut  ista  Ris  tar 

Neukeltischt  ho')  auad*)    ho  aiiad    ho  aaad    ys')  taw*)    swys*)  tar*) 

Altkcl tisch:        sis   ar  dannabon  dunn  austra 

Neukeltisch:  awye*)  ar^)   tan*)  na")  bo*")    twn")  naws")  tra") 

Deutsch:  * 
0  weh!     f/oiden  der  Leber!     Hitze  (Ghith)  still!  Herzkloplensimpuls, 
Herzklopi'ea  vorbei!    Keine  Hitze!    Fort!    Gebrochiie  NaturauHSchweifuugl 

Wörter: 

^)  Hn  ist  auch  Name  dm  altbrittisohoi  Sosnengottes.  *)  WftL  auad,  Leiden, 
krankhafter  Zustand  der  Leber.  *)  WftL  ys,  Hitse,  Gltith.  *)  Wftl.  taw,  rahfg,  stilL 
Will,  swys,  Anfregang,  Hersklopfen.  (NB.  Will,  pys,  Pols,  wenn  Mommsen 
pista  liest;  alsdann  ta,  taw,  nidg^  still).  *)  Wftl.  tar,  Impuls.  Wftl.  ar, 
vorbei,  Torüber.  *)  Wftl.  tsa,  Fener,  Hitse.  *)  Wftl.  na,  nicht  WftL  bo, 
Ausruf  des  Drohens.  '0  Wäl.  twn,  gebrochen;  oder  wftL  tan,  Feuer,  Hitse. 
")  Wäl.  naws,  Natur.    '')  Wäl.  tra,  Aasschweifimg. 

Die  vorletzte  Formel  weicht  nur  wenig  von  der  obigen  ab;  alsdann  damia 
=  tarn  ia  =  W.  tarn,  comisch  tam,  ein  Stück,  ein  Bissen;  WftL  ia.  Eis;  = 
ein  Stück  Eis«  (frei:  Kühlung)! 

Soweit  richteten  sich  diese  Formeln  wohl  zumeist  f^egen  das  Fieber,  das 
man  wohl  als  Krankheit  der  Leber  oder  doch  von  der  Leiter  ausgehend  dachte, 
zumal  bei  den  Alten  die  Leber  der  Sitz  der  Leid^^nsollal■ten  war. 

Die  erstangegebene,  ebenfalls  von  demselben  Herrn  gelöste  Formel,  welche 
g^en  schwere  Krankheit  gedient  zu  haben  acheint,  mag  gleichflEdls  hier  nach» 
folgen: 

Altkeltisch:     motos       vaeta         daries  dardaries 
Neukeltisch:  mo  tns^)    fea  ta^    tar  rio  ess*)    tar  tar  rio  ess^) 
Altkeltisoh:  astataries  dissnnapiter 

Nenkeltisch:  asaid  a  tar  rio  ess*)    dis  sun  na  bi  tar*) 

Deutsch: 

Mein  Schöpfer  (Vater)!  Linderung,  ja?!  Böser  Todesfroat!  Böser,  böser 
i'odeäfrost!  Befreiung  vom  btfsen  Todesfrostl  Kalte  Ohnmacht  (Todl)  niditl 
Lieber  Leben! 

Wörter: 

iriscli  mo  mein;  ir.  tüi8,  tus  Ursprung  (cornisch  las  Vater).  *)  Mankisch 
fca  Ruhe,  Wohlsiiein,  liinderung:  mank.  ta  ja.  Jr.  tar  böse,  schlimm;  mank. 
rio  Frost;  ir.  ess  Tod.  *)  S.  unter  8.  Gälisch  asaid,  aisead  Befreiung,  Er- 
lösung; ir.  a  vom:  tar  rio  ess  S.  unter  3.  Jr.  dis  kalt;  ir.  sün  Ohnmacht;  ir.  na 
nioht;  ir.  bi  leben;  ir.  tar  lieber,  vielmelir. 

Odin,  der  übrigens  nadi  Simrock  (D.  Mytb.  S.  170)  auch  kahlköpfig  erscheint 
(man  vergU  den  Haferwnrf  auf  Kahlköpfe  im  Posenschen!),  ist  zu  An&ng  Sonnen- 
gott, wofür  seine  ESnftngigkeit  spricht;  denn,  wie  Odin  selbst  Luft  und  Himmel, 
so  ist  sein  eines  Auge  die  Sonne.  Odin's  Bigenschaft  als  Sonnengott  ging 
hernach  aber  auf  Freyr  fiber  oder  dass  dieser  ihn  in  der  Vorstellung  daraus 

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verdiäiigtf.  N'iolos  in  Wen  MviIkmi  vrinl  auf  iliii  filicrUagen.  Su  glauzt  ihm  ilie 
Miii'.iie  «ios  Roescs  SkiiiT-i-xi.  weil  sie  die  k^umiciistrahliMi  bedeutet.  Er  setzt  sieh 
auf  Illiil-kialf,  Odiu'ti  Ilocli.sit/:.  Als  t^onueugutt  gebititt't  er  fiher  Rogen  untl 
Soiint-nsclicin,  als  Krrefjer  des  Wai  listliunis  der  I-irdc  Froyr,  als  ein  (ioll  de» 
Friedens,  duldet  keine  Wallen  in  seineui  Tempel  und  Ijjiugt  Friede  und  Frucht- 
barkeit. „Frey'ä  Spiel''  (Heimski*.  Haralda.  c.  16)  ist  nicht  der  Krieg,  soudcru 
das  Julfest,  zu  seiner  Ehre  am  hAuslichen  Heerd  begangen,  wann  die  Sonne 
sich  Terjfingt.  Der  Sonnengott  liebt  die  Erde,  die  von  seiner  G^enwart  wieder 
neu  anftoleben  scheint,  wenn  die  winterlichen  Wolken  nicht  mehr  so  stark  dio 
Sonne  verhfilien.  Odin's  Ross  (und  auch  Schwert)  sehen  wir  im  Skimisfiir  in 
Frejr's  Besits  und,  obschon  in  der  nordischen  Sage  nicht  an  die  Gfknatlinge 
verliehen,  err^elioim  u  solche  Verleihungen  doch  in  der  deutschon  Mythologie. 
Obsclion  Freyr's  Thier  eigentlich  der  goldborstige  Eber  (ebenso  JBalder's  der 
Stier  und  des  ältcreu  Donar'ä  der  Ziegcnljock,  wie  des  Weiteren  zum  Schlüsse 
beim  Hafer),  so  kommt  ihm  docli  spater  in  Folge  dessen  Wuotan's  Schimmel 
zu,  also  ein  Thier  (irr  LuW-  und  h^onnengotlei-.  Mnglielierweise  entsjfringt  die 
Weihe  de.s  Viehtutters  der  l'^rinnerung  an  die  Thiermasken  dei-  alten  Ciotter. 
Nach  Simroek  (S.  527)  weisst  auf  Frö  vielleicht  auch  die  I^ferdegestalt  «1er 
Köpeniker  Pörekcns,  eines  Gebäckes  (Kuhn:  Mark.  Sagen  405),  und  ebenso  tier 
odtfricsiöchcu  Nujärskaukjes.  Auf  Frö  kann  auch  trotz  Simrock  (S.  5:36)  bezogen 
werden  das  Wagenrad  mit  nenn  Speichen,  das  von  Ost  nach  West  gewählt 
ein  Bild  der  Sonne  war,  das  am  Stephanstage  brennen  sollte,  nm  die  Daner 
eines  alten  Opfermales  su  bestimmen.  Jul  ist  angelsächsisch  wheol,  Bad,  das 
Sinnbild  der  Sonne. 

So  treten  Frejr  und  St.  Stephan  immer  näher  zusammen.  Freyr,  welchem 
die  Pferde  (er  uberkam  Wuotan's  Schimmel!)  heilig  waren,  hatte  sein  Hanptfest 
an  jenem  Tage,  der  in  chri^tliche^  Zeit  dem  Stephan  zufiel,  80  d.iss  er  auch 
diese  Patrouatschaft  übernehmen  mnsste.  Und  wie  man  am  .lotiannistage 
(3.  Weihnacht!!<tag)  —  wegen  der  Sage  von  dem  durch  den  Hl.  Johannes  ohne 
Sehaden  geleerten  CJiftbecher  —  den  durch  die  Weinweihe  dieses  Tages,  Johannes- 
sog«Mi  gen.innt.  l»enedicirtcn  Wein  trank,  so  giebt  auch  Freih.  v.  Reinsberg- 
I Hiringsleld  a.  a.  O.  an.  dass  beim  erwähnten  schwediselieti  Stephansritte  alt- 
liergeliraelite  Lieder  zur  Feier  Frö  s  gesungen  und  dabei  tVieilich  auf  das  An- 
denken des  Krzmärtyrer.s  aus  der  Staflanskanna  die  StallanMuinne  getrunkeu 
wurde.  Nach  Simrock  existirt  för  Deutschland  schon  ein  Verbot  KarPs  des  Gr., 
des  Hl.  Stephan  Minne  zu  trinken,  also  ganz  derselben  Thatsache.  Weil  Frd's 
Verehrung,  obschon  durch  St.  Stephan  ersetzt,  überwog,  blieb  das  Verbot 
auch  dennoch  in  zäher  Beharrlichkeit  unbeachtet.  So  bezieht  Wolf  (Beitr.  125) 
beim  Minnetrinken  St.  Stephan  auf  Frey  (oder  Njörd),  wenn  er  erzählt,  dass 
zu  Freiburg  (welches?)  bei  den  Joliaunitern  ein  Stein,  mit  welchem  St.  Stephan 
gesteinigt  sein  sollte  (man  vergl.  das  bezüglich  Ancona  Gesagte),  an  einer 
silbernen  Kette  hing,  auf  welchen  man  Wein  (also  Stein  mit  Höhlung!)  goss, 
den  man  den  üläubigen  zu  trinken  gab. 

III 


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Eue  wie  groBse  Verohmng  das  Pferd  aber  bei  den  OemiaDeii  namentlicb 
erfuhr»  geht  schon  daraus  herror,  daas  heilige  Rosse  in  den  Haiaett  des 

riiltus  auf  öffentlirlic  Kotftoii  orlialtcn  wurden.  Ueber  den  Gebranch  als  Orakel 
lioi  den  Deutschen  berichtet  Tacituä  (Germ.  X.):  equorum  pracsagia  ac  monitos 
experiri  —  bintiitns  ac  freniitus  observant.  Orakel  sind  sie  aucli  bei  heidnischen 
Pommern,  Wenden  und  Esthen,  wo  der  Huftritt  des  dem  Gotte  geheiligten 
(weisnen)  Rogses  über  kreuzweise  gelegte  S|n'on;  von  be.Htimmtoi-  mystischer 
Zahl  entschied  Oher  den  Ausgang  eines  Krieges  oilnr  uher  die  ()i»leiung  t!ines 
<  iet'angenen.  Im  ganzen  Heidenthume  wird  das  Pferd  über  Krieg  und  Frieden, 
Lieben  und  Tod  l»efragt.  Zur  Abwehr  l)ööer  (ieister  dienen  dl«'  geschnitzten 
IMcrdeköpfe  auf  den  liauserdächeru.  Andererseits  hatte  man  auch  unter  Deutschen 
einen  besonderen  Hausgeist  zur  Pflege  der  Pferde  (Hans  Dameke).  Pferde 
wiesen  die  Stfttten  aum  Bane  von  Kurchen.  Ein  altdeutsches  Sprichwort:  „Eu 
Nagel  erhalt  ein  Land!"  besagt,  dass  der  Nagel  das  Pferd,  das  Pferd  den  Mann, 
Mannen  das  Vaterland  erhalten.  Zahh-eich  waren  weitere  Beispiele  in  dieser 
Hinsicht.  Dass  auch  bei  anderen  Völkern  das  Pferd  in  Ansehen  stand,  unter 
den  Beweisen  hierfür  greife  ich  nur  diese  wenigen  Beispiele  heraus.  Nach 
indischer  Mythe  ein  Symbol  de.<  Lebensprincipes  (Viradseh),  loben  die  Chinesen 
seine  Vorzuge  gleich  mcnHchlichen  und  besingen  es  Dichter  unter  den  Muha- 
mcdanern,  welche  seinen  Stammbaum  weit  hinaufführen.  Bei  den  Persern  wurde 
die  Königfikrone  nicht  dem  Menschen,  sondc-rn  dem  Pferde  aufgesetzt. 

Zum  Sehbis.se  möchte  ich  norli  einige  Worte  hiuzun'igen  über  den  Hafer 
und  seine  Bedeutun^^  im  hriiJiii.-<  heu  Altrrthume,  sowie  seine  etymologische  Al)- 
leitung,  da  «ie  zu  dem  lieliaiuleiteu  Stulle  hergehurig  und  in  einem  Hauptpunkte 
sogar  mitbestimmend  erscheinen. 

Von  dem  Hafer  sagt  Plinius  (Hist.  nat.  XVni.  44.)  etwas  für  den  Botaniker 
liesonders  Merkwfirdigcs,  indem  er  berichtet,  dass  derselbe  nur  ein  Fehler  sei,  in 
welchen  die  Gerste  so  ausgeartet  sei,  dass  er  selbst  zu  einer  Art  von  Getreide 
wurde,  welches  von  den  Germanischen  Völkern  gebaut  werde,  welche  keinen  an- 
deren Brei  üssen,  als  den  von  Hafer.  Man  erkennt  ihn,  fithrt  der  Vater  der  Natur- 
geschichte fort,  gleich  wenn  er  aufgeht,  woraus  man  ersieht,  dass  dieser  Fehler 
schon  in  der  "Wurzel  liegt.  Ucbrigens  wurde  der  Ilaforbrei  auch  von  Thor 
(Donar)  gegessen;  denn  in  dem  Harbahrdlied  der  Edda  (Uebers.  Simrock  40) 
sagt  dieser  Gott,  da  er  bei  seiner  Ostfahrt  in  einen  Sund  kam: 

Kir  ich  ausfuhr, 

Ass  ich  in  Ruh' 

lli  iiiiu'  und  Haliernius. 
iv^  sind  dies  nach  Grimm  s  Mythologie  eigentlich  Fcstäpeisen  der  Berchta 
(Erd-Göttin). 

Von  Hei,  dem  Gotte  der  Unterweh,  kauften  sich  die  allen  Scaudinavier 
durch  einen  f&r  sein  Ross  bestimmten  Scheffel  Hafer  los.  Absichtlich  drauasen 
gelasseuer  Hafer  ist  für  Jemanden  bestimmt,  der  Nadits  kommt  und  ihn  fBr 
sein  Boss  holt 

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Hafer  scheint  auch  nur  als  Haaptfotter  oder  als  Getreide  Qberhaapt  gefasst 
zu  sein.  Es  wurde  ja  auch  Gerste  am  Stephanstage  geweiht,  wie  am  folgenden 
Johannistatre  der  Wein.  So  war  es  früher  heimische  Sitte  in  Tyrol  (Mettenhea, 
Cbristkindleinhafer).   Von  Erbsen  und  Heu  sprach  ich  vorher. 

Es  ist  wohl  zu  bemerken,  dass  bei  der  Dreifcldf-rwii  thschafl,  da  die  Roggen- 
>aat  in  dcu  Herbst  föllt.  die  erste  Saat  im  aufgebrochenen  Roden  nach 
dem  Jul-  rPHp.  Christfeste  die  des  Hafers  ist.  Hafer  lieisst  ahd.  hahaio, 
haparo,  nihd.  habere,  haber,  goth.  fehlt,  schwed.  hafra.  hafre,  dän.  havre.  engl, 
haver,  (oder  oat,  weil  ags.  dafür  äta.  äte).  altsiichs.  havaro,  altuord.  hafri , 
(plur.  liafrar,)  franz.  avt^neron.  av^ron  (taub),  avoine,  schott.  haver,  wäl.  hafar, 
hsrar  (Sommerkorn),  bret.  havrek  (friscli  aufgebrochenes  Korn).  Die  gewöhn- 
liehe Ableitung  ist  vom  lat.  svena.  Man  mag  sich  entscheiden,  ob  die  keltische 
Ableitung  etva  nlher  liegt  In  Deutschland,  wie  in  den  wlllischen  Landschaften 
(nach  Leo*8  Ferienschr.  H.  1.  Halle,  1847.),  theilt  sich  die  ganze  Feldbestellung 
in  einen  dreiihcben  Wechsel:  Sommeigetrdde,  Wintergetreide,  Brache.  Der 
orate  Theil  heisst  hafar,  hayar.  Hafer  ist  also  ursprünglich  Sonunei^getreide  nnd 
hat  sich  dann  erst  nAher  anf  die  am  meistsn  angebante  Art  desselben  fixirt  (Ausser 
in  Roggen  wurde  auch  in  Hafer  im  deutschen  Mittelalter  an  Grundherren  und 
Geistlichkeit  gezinpt).  Die  gälische  Sprache  kennt  beide  Theile  des  Wortes 
hafar:  samh  (spr.  haw),  Sonne  und  ar.  Feldbestellung.  Das  breton.  havrek 
bedeutet  frisch  aufgebrochenes  Feld,  Ort  des  Sommerbaues,  da  ek  =  Ort,  wo 
Etwas  vorhanden  ist. 

Hingewiesen  kann  auch  werden  auf  den  lautlichen  Zusammenhang  mit  dem 
verlorenen  ahd.  Namen  des  Bockes,  .so  dass  Hafer  alsdann  nach  der  deutschen 
Mythologie  Futter  für  den  Bock  (wohl  Ziegenbock)  wäre,  das  dem  Donar,  dem 
früheren  Odin  oder  "Wuotan.  geheiligte  Thier,  nämlich  ags.  häfer,  altn.  hafr; 
also  haparo  Sj>eisc  des  ahd.  liapar,  Bock,  obsclion  auch  nicht  ausschliessliches 
oder  nur  vorzugsweises  Futter  des  Bockes.  Dazu  ist  nach  Grimm 's  W.-ß.  wohl 
SD  bemerken,  dass  das  Wort  Bock  selbst  in  alter  Zeit,  wie  noch  theilweise 
jetst  (Schaaf-,  Ziegen-,  Rehbock),  jedes  männliche  vierftissigc  Thier  dieser 
Art  (sonst  Eber)  bezeichnet,  wie  andererseits  Hahn  jeden  männlichen  Yogel* 
Vielleieht,  bemerkt  Grimm,  haben  wir  an  die  männlichen  Arbeitsthiere  tn 
denken,  Ar  welche  dw  Hafer  reswvirt  wird,  i^lhrend  die  anderen  sich  mit 
Stroh  behelfen  mfisscn.  Dem  möchte  ich  noch  hinsosetsen,  dass  unter  den 
Pferden  (Hengsten)  in  der  Anschauung  den  heiligen,  meist  weissen  Thieroi 
doch,  wi(!  b(M*eits  berichtet,  ein  grösserer  Vorzug  eingeräumt  wurde.  Anderer- 
seits kann  ich  Grimmas  Meinung  nicht  theil^n  von  der  vermutheten  lautlichen 
Ucbertragiing  auf  die  besonders  in's  Auge  fallende,  weil  stets  zitternd  sich  be- 
wegende Gestalt  der  llaferpflauze. 

In  Zusammenset/uii-rei»  nuiss  Hafer  augenfällig  für  wildwachsendes  (ie- 
treide  (avt^ron .  tanher  Hafer)  ül»erhan]it  stehen,  wie  Haferseidehe ,  l'ninus  in- 
siticia  L.,  auch  iiaferptiaumc  genannt;  üalcrwurz,  Haferbart,  Tt  ayoj)oyon  porri- 

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foUm  L.,  d.  h.  Bocksbart  mit  Lanchbl&ttoni;  Haferrose,  Ro»a  eamna  L.;  Hafer- 
Idreche,  der  wflde  Eiraebbauin,  also  Prunus  Cmwut  L.;  Haferdistel,  die  Distel 
im  Getreide;  bei  Tbieren  ähnlich:  Haferscbreck,  Henscbreck,  Locusta;  Haferbock, 
Ifaferaiege,  HimmelBziege .  Srofopoj-  nnlUnogo,  Heerscbnepfe ,  die  in  Ver- 
bindoDg  steht  mit  dem  am  Himmel  fahrenden  Gewittergott  Poimr .  in  Mecklen- 
borg  genannt  HaverblaiT,  also  Bockscbreier;  aber  aacli  die  Heuschrecke. 

Um  zu  zeig<Mi.  das?  auch  in  othnolopischor  Hinsicht  die  Beziehung  auf 
Hafer  als  verschlechternd  aufgefasHt.  wird,  so  erinnere  ich  nur  kurz  noch 
an  die  in  Bayern  al^?  ^'()lk8moral  hctrachtete  Unpitte  des  nächtlichen  Hafer- 
feldtrcibcns  und  als  Symbol  verlorener  Virgiuität  an  den  Haferstrohkranz 
in  Ostpreussen.  (Frischbier.) 


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Volksthümliches  aus  der  Pflanzenwelt,  besonders 

für  Westpreussen.  Y. 

Von  A«  TMlcliel. 

Wiederam  bat  sich  im  Laufe  des  Jahres  eine  Menge  Material  in  dieser 
Besiehong  zusammen  gefunden,  dass  anch  dieses  fünfte  CoroUariom  sich  seinm 
Vorglfcngem  anreiben  mag.   Die  Art  und  Weise  der  Behandlung  ist  im  Gänsen 

dieselbe  gebliebeu,  wie  sonst,  und  alles  Volkstbümlicbe,  was  mir  entgegentrat, 
in  jeglicber  Bemehong  hier  aufgenommen.  Namentlich  tritt  die  Volksheilkunde 
aiieb  jetzt  hervor.   Hb  i'  hlt  nicht  an  eingesüreuten  Sagen  und  ettmologischen 

Rückblicken.  Gering  ist  die  Zahl  von  Verbesserungen,  gi'össer  diejenige  der 
Zusätze:  zuweilen  erschien  es  gleich  wichtig,  die  N^ation  für  eine  G^end 

festzustellen. 

Gern  bitte  ich  um  weitere  Beiträge  aus  der  Zahl  der  Mitglieder,  welchen 
so  Manches  nicht  verl»orgou  sein  wird,  was  bisher  noch  nicht  berührt  wurde. 

Einen  grossen  Theil  der  Beiträge  konnte  ich  einer  Monographie  (Volks- 
tliümliches  aus  Ostpreussen.  Mohrungeu,  1884.)  von  Frl.  E.  Lemke  in  Bom- 
bitten  bei  Saalfeld  Ostpr.  (E.  L.)  entnehmen,  ans  welchem  Schatse  ich  schon 
vordem  hatte  schöpfen  können.  Nicht  minder  bedeutend  ist  die  Aniahl  dar 
Gaben,  velche  ich  der  G&te  des  Herrn  Pfarrer  Carolns  in  Piauten  bei  Lichtenaa 
Ostpr.  (Car.)  verdanke.  Auch  Herr  Gymnasiallehrer  Dr.  L^gowski  in  Neu^ 
Stadt  Os^r.  (Dr.  L*)  unterstütste  mich  von  Neuem  mit  interessanten  Einsel- 
heiten.  Ans  meiner  vorjährigen  Kränterwcihe  musste  ich  hier  die  Beiträge  der 
Herren  Pfarrer  Hasse  in  Schlochau  und  Roock  in  Neustadt  Wpr.  wiederholen. 

Einzelnes  kam  mir  sonst  zu  durch  die  Herren  Prof.  Hqbca  in  Polplin, 
Cand.  prob.  Vogelgesang  in  Neustadt  Wpr.,  Apotheker  Plath  in  Schlochau, 
Pfarrer  Preuschoff  in  Tannsee. 

Mehrlach  bcnvitzte  Schriften  sind: 
F.  W.  Frisi  liliier:  Spruch  Wörter  und  Redensarten  1.  und  JJ. 
Dr.  Schmitt:  Ge.icliiilite  des  Kreif^es  Dt.  Krone. 
Hartkuoch:  Altes  und  Neues  l'reussen.  1684. 
Aeei'  L.  Ahorn. 

Der  Gebranch  der  Zweige  am  Vorabende  von  Johann!  kommt  um  Planten 

nicht  Tor.  (Car.)  Dort  wichst  überhaupt  nur  A.  platanoide»  L. 

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AeMUta  Mittefolium  h,,  Schafgarbe:  Sehafsolinr.  (S.  L.) 

Um  Planten  kocht  man  davon  Thee  gegen  Huaten.  (Oir.)  Vergl.  III.  136. 
Afomtum  Napellu»  L.,  wahrer  Stmrmhnt. 

Um  Planten  baut  man  diese  Pflanse  in  den  Qttrten  imd  benennt  sie 
Pferdchen  (Car.;  ebenso  Hoeh-Paleschken):  nach  Fortnahme  der  Blumen- 
blätter sieht  man  den  zurQckgokrummten  Sporn,  welcher  durch  seine  Form 
eine  solche  Aebnlichkeit  mit  springendem  Pferde  eu  Wege  bringt 
Aeoru»  Calamu»  L.,  Kalmus. 

Am  Johannis-Aboiule  aoW  man  dem  Vieh  Kalmus  und  Kreuzkraut  (? 
doch  wohl  Hartheu,  JUi/pericumf)  zu  fressen  geben,  damit  es  nicht  behext 
werden  kann. 

Aegopodtum  Podaffraria  L.,  Giersch:  Gerse. 

In  knappen  Zeiten  kueiieu  die  Leute  davon  „Kohl",  etwa  mit  den 
Blättern  von  Beta  rulyaria,  Kartoffelkraut  u.  3.  w.  zusammen.  Auch  Linden- 
blätter werden  dann  nicht  verachtet.  Nur  wenn  .lemand  Hunger  hat, 
schruecke  es  doch  schön,  ,,wie  Damast**,  ein  räthaelhattcr  Vergleich,  der  auf 
aHe^  Wohl^climeckende  augowaudt  wird.  Beliebtes  Futter  für  iächweine 
und  Kühe.  (E.  L.) 

AeKulus  HiypocaManum  L.,  gemeine  Rosskastanie. 

Kalt  Wasser,  in  welches  die  zu  Pulver  geriebenen  Kantanien  geschüttet 
werden,  giebt  einen  geschätzt»fn  Trunk  gegen  die  ,,Ko()lk ".  (R.  L.)  Um 
Planten  zerreibt  man  den  Samen,  giesst  Rum  darauf  und  uiuinii  diese 
Mischung  gegen  das  kalte  Fieber  ein.  (Car.) 

Aethtm  Gjfnapium  h.,  Hunds» Oleisse:  Witscherliug.  (Piauten:  Car.  Vergl. 

Fr.  Pr.  W.  B.  ü.  477.) 
Agaricua  Bovisia  L.,  Bovist:  Katzenei  (Hoch-Paleschken j,  aus  Aehulichkeit. 
Aleetorolophm  Hai!.,  Klapper:  kommt  um  Planten  nicht  unter  dem  Getreide, 

wohl  aber  viel^h  auf  Wiesen  tot.  (Car.)   Vergl.  IV.  97. 
Aünm        L.f  Zwiebel:  Zippel.  Wird  in  gebratenem  Zustande  auf  ,,Feuer'* 

und  „Geschwulst''  gelegt  (E.  L.) 

Gegen  Zahnweh  soll  man  sich  eine  gebratene  Zwiebel  warm  auf  die 

leidmde  Stelle  logen. 

Sonst  vergl.  Solanum  Uihei'osvm  L. 
AI  Hu  in  Sr/toencpraxi/ni  L  .  Schnittlauch:  Prisslauch.  (E.  L.) 
Ahiv-8  Toui-n.,  Eller:  Ulschke  (Alt-Kischau),  vom  Polnischen  olaza. 
t  AniarantfiuH  rcfroßcntn  Ti. .  lauhhaariger  Amarant:  Fucli szagel ,  Lämmer^ 

zagel.  Wird  (roh)  zerhackt  und  mit  Fett  durchmengt  dem  kranken  Vieh 

gegeben,  (E.  L.) 

Anemone  nemorosa  L.,   weisse  Osterblume:  weisses  Veilchen,  Vijohlchen 

oder  Vigohlchen.  (E.  L.) 
AqviUgia  vulgari«  L.,  Akelei:  auch  blaue  Glöckcben.  (Saalfeld  E.  L.)  Ebenso 

in  dflr  MmA,  (Aach.) 

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Ärehangdica  o/ßeinalia  .BottoL,  gebrttnchliobe  Engelwun. 

HienrOD  und  nicht  ▼on  Angdim  nivestru  L.  soll  die  lü.  188  anf- 
geführte  und  gegen  Pest  und  Choleni  gebranchte  Wurzel  herr&hren.  Dio 
Geschichte  erzUhlt,  dass  einem  deutschen  Kaiser  im  Traume  ein  Engel 
erschienen  sei  mit  der  Meldung,  dass  die  Pflanze  ein  Mittel  gegen  die 
Pest  sein  würde.    Daher  rühre  ihr  Name  AnyeUm,  Engelpflanze.  (Car.) 

Ariemisia  Absinlhiuin  L.,  Wermuth:  Vermeire,  Wermeire. 

Wird  };oha('kt  und  mit  Mehl  zu  Küjjfolclion  gedreht,  um  sie  den  K-üheii 
einzugeben,  weuii  di»*  Jlitze  so  gros.s  ist,  da.-^s  die  Milch  leicht  dick  wird 
(E.  Ii.).  —  Es  ist  ferner  ein  Mittel  gegen  di»^  ,,Koolk*',  sei  es,  da.ss 
man  den  Abzug  von  Wermuth  und  anderen  Kräutern  in  Schnaps  trinkt, 
sei  es,  dass  man  sich  ein  mit  Gewürz  und  getrocknetem  Wermuth  ge- 
nUltes  kleines  Kissen  auf  den  Magen  legt.  (E.  L.) 

Man  1^  Wermuth  ib  die  Pelzsachen,  damit  die  Motten  davon  fem 
gehalten  werden. 

Vor  dem  Einfahren  dos  Getreides  soll  man  den  Fussboden  der  Tennen 
mit  Wermath  bestrenen,  um  vor  Mänsefrass  sicher  zu  sein. 

Vor  Johanni  gesammelter  Womath  wird  den  im  Kröpfe  befindlichen 
Pferden  unter  besseres  Fatter  gemengt  und,  da  sie  ihn  sonst  nicht  gern 

fressen,  bei  Hunger  vorgeschüttet. 

Wer  Wermuth  oder  Beifuss  bei  sich  trägt,  kann  nicht  verrufen  werden. 
A.  campentri»  L.,  Feld-Beifuss:  unechter  Beifusd.  (Saalfeld:  £..L.) 
A.  vulyarix  L.,  gemeiner  Beifuss. 

Als  gut  gegen  Unglück  wird  er  um  Saalfeld  am  Johannis-Abend  in 
Büscheln  an  die  Thüre  gesteckt.  (£.  L.)  —  Aus  grossen  Stauden  werden 
Beesen  gefertigt. 

£r  wird  gebraucht,  um  den  neuen  Bienenkorb  auszuscheuern,  damit 
die  Bienen  beim  Schwärmen  zum  Einzidien  angelockt  werden;  durch 
den  Geruch  wirkt  die  Pflanze  hier  ebenso  anziehend,  als  wie,  wenn  in 
Bftndehi  an  der  Decke  hangend,  fllr  die  Fliegen.  (Marienburg:  Dr.  L.) 

Es  wird  dies  gleich,  wie  das  Johanniskraut,  am  Johannistage  (Meck- 
lenburg: Mittags  12  Uhr),  sonst  ebenso  gegraben  und  soll  sich  dann  in 
dieser  Zeit  unter  der  Wurzel  eine  Kohle  befinden,  welcher  man  eine 
besondere  glückbringende  Bedeutung  beilegt.  (Schlochau:  Pfr.  Hasse.) 
AiMna  aativa       Hafer,  platt  Haber. 

Wenn  ein  Mädchen  mit  einer  anderen  Person  an  einem  Haferfeldc 
vorbeikommt,  so  muss  diese  ihr  im  Wcitergclien  Haferkörner  auf  die 
Kleider  werfen  und,  so  viele  Haferkörucr  liaften  bleiben,  so  viele  Freier 
wird  das  Mädchen  haljen  (E.  L.).  —  Ein  beliebtes  Spiel  am  Sylvester- 
abend ist  Hafer  körn  er  schwimmen  lassen.  Nach  E.  L.  bedeutet 
ilu'  Trelien  Hochzeit  fürs  Mädchen  und  ihren  Freier.  Nach  Fr.  W.  B.  J. 
262.  ist  diese  Frage  au  das  Schicksal  eine  Belustigung.  Jeder  aus  der 

Gesellschaft  wirft  ein  Haferkorn  in  die  Schüssel  und  wessen  Korn  schwimmt 

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(untergeht),  bleibt  leben  (stirbt)  im  kommenden  Jahre.  Während  nun 
Jeder  das  Oesidit  ftber  die  Schaale  beugt  und  aufinerksam  die  schwim- 
menden Kömer  beobachtet,  schlugt  nnrermerkt  ein  Schalk  auf  das  Wasser, 
dass  alle  bespritzt  werden. 

Brant  und  Bräut^|;am  sollen  vor  dein  Gange  zur  Trauung  Etwas  von 
godroscheneni  Hafor  uml  ein  Geldstück  (1  Mark)  in  ihre  Schuhe,  resp. 
Stiefeln  hincinlasscD.  damit  sie  nicht  lieUext  werden  (Qarcsin,  Kr.  Bereut). 
Vergl.  unter  Apivm  Volkath.  II.  10.3. 

..Wir  wollen  warten,  oli  er  dreimal  Hafeir  ^äeri  wird!''  sagt  man  voll 
eiiieiii  neuen  (Jrundiu'fjjtzcr,  dem  uian  nicht  viel  zutraut, 
f  SaUuinodt'iidroit  Myrrhe  Ehrlijr.,  Myrrhe. 

Gegen  Behexen  des  Yieiies  fordert  man  sich  aus  Apotheketi  ciu  Ge- 
misch VüU  Asa  foetida,  J/y/r/«/  und  (  uHcurilla  (Apotli.  l'lath). 
Bdlif  permnu  L.,  Tauseudschön. 

Gegen  Fieber  soll  helfen,  dass  man  im  Frühjahre  die  erstgefnndenen 
Blfithen  still  aufisst  oder  aber  auch  mit  Milch  Irocht.  (ß.  L.) 
Beta  vulgari»  L.,  Runkelrübe. 

Die  Leute  hacken  sie  mit  Kohl  zu  einem  Gerichte.  (B.  L.) 
Betula  alba  L.,  gemeine  Birke. 

Glaubt  ein  Kranker,  es  rübro  von  bösen  Menschen  her,  so  soll  man 
den  Urin  vom  Kranken  aufheben,  (drei?)  Birkenruthen  holen  und  damit 
in  den  mit  Salz  gekochte  Urin  tüchtig  hineinschlagen,  Alles  aber  vor 
Sonnenaufgang. 

Besen  un<l  Rutheu  werden  aus  dem  Birkenrei.s  gefertigt.  Rutiien 
aber  auch  zuweilen  aus  Besen  herausgezogen,  und  da  bitten  die  zu  be- 
stiafenden  Kinder  häutig,  man  solle  die  Ruthen  nur  nicht  aus  naääem 
Besenreis  entnehmen,  weil  dies  stärker  und  fühlbarer  andrückt. 

0ie  Ruthe,  welche  ein  kleines  Kind  züchtigt,  daif  nicht  zum  Schlagen 
eines  Hanstiiieres  gebraucht  werden,  weil  sonst  das  eine  oder  das  andere 
verkommt 

Mit  einer  grftnen  (keiner  trockenen)  Ruthe  soll  man  auf  Pferde  während 
der  Fahrt  einbauen,  damit  sie  nicht  selbst  vertrocknen. 

Glaubt  man  oin  junges  Kalb  verrufen,  so  soll  man  es  beim  Uriniren 
mit  drei  Birkenruthen  schlagen. 

Alte  und  abgenutzte  Besen  soll  man  nicht  verbrennen,  wml  sonst 
Unglück  im  Hause  entsteht  oder  Sturm.    Ebenso  in  Pommern. 

Ein  SprOchwort  sagt:  Neue  Besen  fegen  gut;  d.  h.  zuerst  arbeite 
man  (auch  Dienstboten)  tüchtig,  laäse  jedoch  später  darin  nach;  masurisch: 
Nowa  miotia  dobrze  zamiata.  (Fr.  1.  4244.) 
Bidens  tripariitus  dreilheiliger  Wasserdost:  Flohkraut.  (Saalfeld:  K.  L.) 
Boletus  eduiitf  Bull.,  Steinpilz:  Stciukopf.  Steinpilz  wird  um  Piauten  ein 
solcher  Mensch  genannt,  welcher  die  rauhestc  Witterung  verträgt  und, 
weil  abgehärtet,  keine  Krankheit  kennt.  (Car.) 


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Ii.  fcaber  Fr.,  auch  Pimp,  Pimpk.  (Saalfeld:  E.  L.) 

,,Er  wftchst,  wie  eine  Pike"  (Fr.  U.  2831.  Hockraa.)  sagt  man  von 
Bchnellem  Wachsen  und  ikbenreichlichem  Gedeihen.  —  Dahin  gehört  anch 
der  Ausdruck  Ar  einen  vom  Glucke  begünstigten  Mciiachen;  er  pei  oiu 

Glückspilz.  —  Auch  das  Weniger  in  der  Bedeutung  kommt  vor:  He  es 
0  Pilzkeschnidor  (Fr.  II.  205H.  Tiegenhof.)  =  Er  achtet  aufs  Klein.ste. 
—  Auf  halber  Aehnliciikeit  und  unter  Bezug  auf  die  Folgen  des  Pilz- 
essens nntirt  Fr.  II.  "20^)2:  Pilzke  et  ök.  Pilzke  .^eh.  dk;  as  rtk  nii  öni- 
sah,  Pilzke  da  lag  (Alt-Pillau)  und:  Fr.  1.  1158:  Kannst  gäne,  l^ilzke 
projtpe  (Klliing). 
Bramco  oltr<t(iti  L.  d)  capitata  L,,  Kopfkohl. 

Wenn  .Jemand  bei  einer  Sache  Unglück  hat,  ein  Vorlauter  oder  Wag- 
halsiger hineinfUlU  oder  ge&sst  wird,  so  sagt  man  polnisch:  Czetno 
leaiez  w  kapuste?  Warum  kriechst  du  in'n  Kumat? 
B.  Rapa  L.  c)  eKuUnta  Koch,  weisse  Rflbe. 
AbzJIhlreim: 

1,  2,  3,  4,  5,  6,  7, 
Heine  Matter,  die  kocht  RQben, 
Meine  Mutter,  die  kocht  Speck, 
ich  oder  Du  mnsst  weg! 
Briza  media  L.,  Zittergras:  Nimmerstill  (Saalfeld:  E.  L.),  wegen  der  Beweg* 

lichkeit  der  Hahne.  —  Vielfach  EU  trockenen  Bouquets  verwandt. 
Caltha  j.uiluHtri'*  L..  Kulibiinnc 

Wenn  man  KuhUlunien  sammelt,  verliert  man  Kühe  (Oarthauä). 
Cunnabi»  xatira  L.,  genu'iner  Hanf. 

•  Suppe  von  HanlHamcn  war  zur  Zeit  des  deutschen  Ordens  eine  go- 

wöbnliche  Speise,  wie  schon  in  v.  Baczko's  (ieschichte  Preusseus  Bd.  IV. 
S.  142.  bemokt  wird.  Laut  der  Ausgabe-Beehnung  vom  Jahre  1500 
wurden  in  einem  einsigen  Convente  2  Tonnen  und  29  Scheffel  Hanf- 
samen in  der  Kfiche  verbraucht.  Eine  Verordnung  vom  Jahre  1507,  wie 
auf  den  Fall  eines  Krieges  die  OrdensschlOsser  versoigt  werden  sollten, 
bestimmt  Ar  die  Kfiche  eine  halbe  Last  Hanfsamen,  davon  Sappen  so 
machen.    N.  P.  P.  Bl.  1847.  Bd.  IV.  8.  39.^. 

CanthareUvs  cibarivii  L,,  Pfeffcrling:  Rehfüsschen  (in  Kieferwäldem).  Weil 
mit  schwachem  Stengel,  ist:  Auf  dorn  Kohfrii«schen  stehen  (Fr.  II.  2171.) 
=  nicht  Stand  halten  wollen  —  einer  Rede.  Prüfung  u.  s.  w.  Vergl. 
Rophiens  Reise  von  Menu^l  nadi  Sachsen.  VI.  1H9. 

Capsella  livrm  paxtonft  Miicli..  Ilii  UMitäschel :  G r ü t z l»lu nie  (Saalfeld:  K.  L.). 
wohl  weil  ihre  dreieckigrn  Sclioichen  Aehnlichkeit  haben  mit  den  drei- 
kantigen Nüssen  des  Buchweizens. 

CurJaminc  pi'atemis  L..  Wicsensciianmkraut:  Storch blume  (Saalfeld:  E.  L.), 

wohl  weil  sich  an  ihren  nassen  Standorten  viele  Störche  aufhalten. 

CVimm  earvi  L.,  Kfismid:  vergl.  FimpineUal 

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193 


Centaurea  Cyanue  h.,  Kornblume. 

In  fröheren  Zeiten,  wo  die  Cigarro  noch  eine  Seltenheit  and  den 
ankommenden  Freunden  ans  dem  Eckschranke  her  von  den  20  nnd  mehr 
Pfeifen  nur  nach  ihrer  Längo  zum  Willkommen  angeboten  wurde,  snpfte 
man  die  StrahlenUfiten  der  Komblnme  und  des  rothen  Klees  ans  nnd 
mischte  sie  getrocknet  unter  den  Bauchtabak.  -  -  Anch  liefert  die  Korn- 
blume einen  geschätsten  Thee.  (E.  L.) 

j   Cifru9  mediea  L.,  Citrone. 

Um  Citronen  dauernd  anfzubevahi-en,  stockt  sie  die  Torsorgliehe 
Hausfrau  in  das  Oezweig  eines  Besens  und  stellt  ihn  in  den  Keller. 

Der  Leiche,  wenn  ue  im  Sarge  anssteht,  wird  eine  Citrone  in  die 
Hand  gq;eben.   Vgl.  auch  Töppen:  Abei^l.  aus  Masuren.  S.  108. 

Jetxt  ist  er  ihm  eine  au^epresste  Citrone  f,  nachdem  man  erreicht 
hat,  was  man  von  JeuiaiKleui  wollte.  —  Auch  wendet  man  dasselbe  Bild 
von  dorn  Auspressen  einer  Citrone  an.  wenn  Jemand  st-ln-  von  Anderen 
in  allen  seinen  Krüften  ausgenutzt  wurde  oder  sich  alle  seine  Neuig« 
koiten  abfragen  Hess. 

(Jochlearia  Amwran'a  L.,  Mährro«ti<r. 

Das  Wort  M(?er  bei  Rettifr  soll  jotzt  richtiger  Mähr  geschrieben 
werden,  da  es  von  Mähr,  rt'ord,  uiul  nicht  von  Meer,  See,  herkommt 
t  Cofea  arabico  L..  Kaffee.    Vergl.  IV.  103. 

Klatsch  kommt  nicht  nur  in  Vorbiiiduiig  mit  dem  Kaffee  vor:  um 
Piauten  heisst  so  das  (Gastmahl  beim  Kiiidtaulou;  Klattjch  geben  heisst 
.so  viel,  als  ein  Kind  tauten  lassen.  (Car.) 

Um  Saalleld  wird  guter,  d.  Ii.  erträglicher  Kaffee  Pankruz  oder 
Koffatscliki  genannt, schlechterPlunsch  üderrfchlorre(n)8uppe.  (K. 

Von  schlechtem  Kaffee  sagt  man,  er  wttre  werth  (gut  genug),  einer 
alten  Sau  vorgesetzt,  oder  fortgegossen  zu  werden. 

Der  Kaffee  wird  in  Mecklenburg  allgemein  getrunken  und  ihm  nn» 
begreifliche  Kraft  zugetraut;  in  südlichen  Gogenden  (Grabow)  ist  Cicho- 
rien-Kaffee  allgemein. 

Vor  etwa  100  Jahren  klagte  der  Prediger  in  Marienfelde  bei  Preuss. 
Holland,  flass  sein  College  in  der  Nachbarschaft  (Schönberg)  sich  nicht 
schlecht  stehe,  da  er  alle  Morgen  Kaffee  mit  Zucker  trinke.  (Aus  dortigen 
Piarracten.   Pred.  Freitag.) 

Kleine  Schaund)läschen  auf  dem  Kaffee  bedeuten  Küsse,  die  man 
dnreh  Abtrinken  Hcherzweise  fTir  si<'li  zu  gew  innen  trachtet  (Frl.  Th.  von 
Pruszak),  in  Berlin  ein  (je;;clienk  am  selben  Tage.  Sonst  in  der  Provinz, 
noch  der  rnteischied ,  wenn  in  Hänichen,  so  (Jcld.  wenn  einzeln,  so 
einen  Kuss  (Fr.  Borowski).  —  Aus  Kaffeesatz,  wird  waiirgesagt. 

Von  einem  Mädchen,  das  nauh  dem  Einschenken  die  Kaffeekanne 
offen  stehen  Iftsst,  sagt  man,  sie  bekomme  einen  offenmäuligen  Mann. 


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194 


Die  KaflTeekanne  heiast  in  Danzig  Ohristinchen;  man  aoUe  sie  nur 
herzen  nnd  drücken,  damit  noch  etwas  herauskommt.  —  Aa^blidieno 
(blonde)  DamenzApfe  soll  man  in  Kaffee  legen ,  damit  sie  ihre  Farbe 
wiederbekommen. 

Prozess  nnd  Kaffe  machen  dick  Blnt.  (Fr.  I.  3080.  nach  Binsiedlcr 
I.  844.) 

Conivm  L.,  Schierling  nnd  Aethwa  L.,  Oleisse:  Blanckan.  (Jeder  SehierUng: 
Pommern:  W.  Modrow.) 

Convolvuhu  arveimf  L.,  Winde. 

Man  sagt,  wenn  sich  die  Blüthen  schliessen,  habe  der  liebe  Gott 
sein  Hemdchen  aus-  und  wieder  angezogen,  sobald  sie  sich  öffnen  (G.  L.): 
daher  Gotteshemdehen. 

Conandntm  mtirum  L.,  Koriander.  Sein  Same  wird  zur  Erhöhung  des  Wohl- 
geschmackes in  Brod  und  auch  in  einige  Arten  von  Kuchen  hineintue- 
backen,  erweist  sich  dort  alter  von  »trengem  Geschmacke,  Im -Binders 
für  einzelne  MeiiHchen;  wer  nun  eine  Hexe  sei,  von  dem  glaubt  das 
Volk,  sie  köuue  solches  Brod  nidit   '^scn.    \'orgl.  l^  .  10.3. 

(.'(H'omtn'a  Fho^  nnuli  A.   l?i..  Knkuks  Kiaiizradc:  Theerhlumo.  (Saall'eld 
K.  L.)    Oll  wcL'cii  des  Namen  hier  ni(dit  ein(!  Ver\vechs<duinr  vorlic^i 
mit  der  ul)ei\vaits  unter  den  StODgolgeloüken  klebrigen  l'eohnelkc. 
VtHCttrid  rultim-is  Kohlte. V 

CwoniJla  viiriir  L..  Iniiitt*  Kioriwicke.  Sie  wird  in  Arendt's  Lesebuch  lur 
Krmland  eljenlalls  min  r  die  (iift}>llanzen  trezählt. 

(.'uciirltita  I\'pn  L..  o;cnieiiici-  Kinlns.  Sobald  die  Kci*ne.  die  lihrigens  vor 
•lern  Legen  (Setzen)  sellist  in  siisser  Milch  angeweicht  werden,  gelegi 
sind,  bohrt  man  ein  Loch  in  die  Knie  und  giesst  täglich  etwas  Milch 
hinein,  um  recht  gro.sse  Exemplare  zu  erzielen,  welche  die  Frcuiie  unii 
<len  Stolz  der  Leute  ausmachen.  So  um  Marienburg.  (Dr.  L.)  —  E.s  wird 
aber  wohl  das  Verfahren  natürlicher  so  s^n,  wie  es  E.  L.  (Volksthfim- 
liches  in  Ostpreussen.  S.  72.)  schildert.  Zu  gleichem  Zwecke  schiebt 
man  unter  die  noch  kleinen  Kürbisse  Bretter,  auf  welchen  jene  gut  ' 
lagern;  dann  wird  in  Jeden  Kürbis  (am  „Herzpölchen"  oder  auch  seit- 
wilrts)  ein  kleines  Loch  geschnitten  oder  gestossen  nnd  hier  hinein  tiglich 
mehrmals  süsse,  am  besten  ganz  fi  iache  Milch  eingegossen  oder  mit 
einem  Loffel  eingeschüttet  (das  „Tränken"  genannt,  wie  beim  Kalbe!). 
Anfangs  nur  in  kleinen  Portionen,  bei  zunehmender  Orrtsso  mehr. 

Die  Unterlage  von  Brettchen  unter  die  noch  kleinen  Friu-hte  geschieht 
wohl,  dauiit  sie  die  l']iiic  nirht  iMTidiren  und  so  bepser  vor  Fäulnis«  be- 
wahrt werden.  Das  Kinsclineidcn  des  Loches  in  den  Kürbis  zur  Tränk- 
kur darl'  nach  meiner  Meinung  nicht  so  tief  geschehen,  tlass  er  selbst  in  s 
Faulen  geiathe,  was  bei  ^'erletzung  des  Innern  gar  zu  häufig  vorkommt. 
Andererseits  ist  es  zur  Freude  für  Jung  und  Alt  öfterer  Brauch 


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195 


dass  man  in  die  obere  Hautschicht  des  Kürbis  BnchBtaben  und  Namen 
einschneidet,  welche  dann  mit  der  Fmcht  mitwacheen. 

On  WBByatko  'wjbani>  eigentlich:  er  hat  Alles  aasgekiirbist,  =  aas- 
getrunken,  1iohande1t,erledigt,8toff  or^«c]i«pft.  (v.P.)  Ob  das  Bild  desKQrbiB 
davon  herrühren  mapr,  dass  man  Irüher  jrrost'e  Früchte  als  (Jt-tasse  zum 
Schöpfen  oder  zum  AuH»ewaliron  ^ohrauclit«'?  Man  könnte  denken  an  die 
focos.  welche  den  Wihlen  ähnliehe.  Dienste  verrichten.  Doch  hier  kaum! 

iJaucu«  (.urota  L.,  gemeine  Möhr«'. 

Kinderräthsel. 
Ire  rire  Rih, 
Wie  fr(A\>  ist  die  I*iop 
Wie  schwarz  ist  der  Sack, 
Wo  die  ire  rireBib  drin  stak! 
(Rübe  ond  Erdboden  nach  E.  L.  Tolksth.;  ich  setze  hinsa:  Gelbe  Rübe, 
nnd  nicht  etwa  Bramea  Rapa  h.  eaeulenta  Roch.) 

In  MeUenburg  wird  das  Bier,  das  sfisslich  schmecken  muss,  hänfiK 
mit  ihren  gelben  Wurzeln  versüsst. 

'Eqviuiwm  L.,  Schachtelhalm.  Eine  heatimmtc  Art  davon  (aber  welche?) 
n« Hilf  ilcr  Kn>snl»e  Kokosehken  (oh  von  kokoazie  siQ,  sieh  brüsten?), 
der  (ieuteche  gewöhnliche  Mann  aher  Fuchnschwanz  (sollte  der  L'<  )a<!i> 
—  aber  welclier  ist's  nicht?  —  Scliaft  dif  !?('zeichnni)ir  veranlasst  haben 
oder  die  sparrigen  Altständo  mit  <1»mii  zottiircn  llaaif  in  Vcrtrleieh 
konini(*n  solh^n?).  Ks  sei  dalioi  iMMiicikt,  dass  (  (uillidri'Uns  rUxirinx  Fries., 
das  Hiilnu-hcii.  im  Wcndisclic  ii  lii  n  ;ilmlicln'n  Namen  Kokosky  hat. 

Equiftetutn  xilriülcum  L.,  Wald-Scharlitcllialiii :  Fuclisscliwanz.  I>runkol- 
pfeifc.  (Saalfeld:  K.  L.)    hcUtticr  Ausdruck  crs<liciiit  mir  fraglich. 

Bnophoron  L.,  Wollgras:  Püschen  (Saalfdd:  E.  L.);  Moorpalme,  Feder- 
kopf (Dt  Krone). 

Der  Spottname  ,,Federkopf '  wurde  den  Märkem  nm  Dt.  Krone  von 
den  Pommern  graben,  welche  dafür  ihrerseits  mit  „PIdtzenfrcsser" 
spottend  titulirt  wurden.  (Schmitt:  Gesch.  des  Kr.  Dt  Krone.) 

Erapkila  vmta  K  Mey.,  Prühlings-Hungerblnme:  Brdblume.  (Saalfeld  :E.  Ii.) 

Erot^muB  europasa  L.,  PfaffenkHpi)clien:  Spillbaum.  (Dt.  Krone.) 

JF^agopyrum  eseulentum  Much.,  Huchweizen.  Wenn  die  Grütze  oder  das  Mus 
angebrannt  ist,  so  geht  die  Frage  im  N'olke,  ob  etwa  der  Plarrer  vor- 
beigefahren ist?  Es  ist  natürlich,  dass.  wenn  das  im  kleinen  Orte  ge 
Schicht,  die  Mädchen  laufen,  mii  uacli  ihm  /u  selit'u;  dann  bn'iiiit  die 
Grütze  an.  Das  mag  wohl  eiuuial  gcscliehen  sein.  Fin  unmotivirtes 
Anhangsei  ist.  dass  er  dann  mit  dem  Fusse  liinein.- tamplen  soll. 

Fagus  »ilvatica  L.,  Kolhbuche.  Frauen  suchen  sich  von  iiltoren  Stammen 
die  Borke  zusammen,  um  sie  zum  Färben  von  Wolle  für  Strümpfe  (Kingel- 
wolle)  odor  als  Zwischensatz  bei  Webezeug  /u  gebrauchen;  sie  giebt  ein 
scbdnes  Hellgelb  bis  zum  Roth. 


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196  _ 

Unter  den  Göttern  dos  achamaitischen  Volkes  in  Ostprenssen  gab's 
nach  Joh.  Lasicz  sogar  solche,  nämlich  Srutis  und  Hiechntele,  für 
die  Farben,  welche  man  verehrt,  wenn  man  im -Walde  Farben  sum  Woll- 
f^ben  sucht.  Da  man  Farbe  allein  iiicht  im  Walde  findet,  kann  es  sich 

nur  um  Gegenstände  handeln,  die  Farbe  abgeben  und  verursachen.  Es 
wird  sich  das  auf  die  Flechte  oder  Baumrinde  beziehen.  Die  davon 
herstellbaren  Farben  moj^Pti  mit  dem  Namen  der  (iotter  zusamnienh:iiiL''en, 
da  nach  Dr.  Jos.  Bender  (Zur  altprenss.  Myllinl.  und  Sittengescli.  in 
Altpr.  M.-S.  IV.  S.  124.)  für  die  dunkelbjaune  l''arl>e  wohl  Srutis  eintreten 
dürfte  (8rutta,  lit.  Mistjauciioj  imd  für  die  helle,  blaue  Miechutele,  das 
Bender  für  corrumpirt  ansielit,  aus  Melletele  und  (S.  126.)  herleitet  aus 
möle,  plur.  m^les,  die  blaue  Farbe,  Färberwaid,  (/«alt«  tinetoria,  em  Kau* 
filrbekraut?)  Ob  aber  früher  diese  Pflanze  bei  uns  so  häufig  war  und 
ihr  Gebranch  so  sehr  bekannt?! 
f  Fteu»  L.,  Feige. 

Er  sitzt,  wie  fiva  hinter'm  Feigenblatt.  (Fr.  I.  8516  )  Seine  An» 
reden  sind  unzureichend. 
Ftmngula  AlnuB  Mill.,  Faulbaum:  Hühneraugen.  (Saalfeld:  fi.  L.)  Die 
Entstehung  dieses  Namens  ist  mir  unerfindlich;  ob  er  vielleicht  irgend 
wie  mit  dem  Marke  in  Verbindung  steht? 

Fuvtfv*,  Schwamm.  Er  ist  wie  ein  voUgesogener  Schwamm  (Fr.  I.  445.)  = 
betrunken. 

Qagea  lutea  Schult.,  gelber  Goldstern:  Grasblume,  gelbe  Haferblnmc. 
gelbes  Schneeglöckchen.   (Saalfold:  E.  L.) 
*   GenHana  Pneumcnatdhe  L.,  gemeine  Gentiane:  Steinkraut  (Stofibrshütte, 
Kreis  Berent:  5.  Sept.  1883);  dient  gegen  ürinverhaltung. 

Geum  rivale  L.,  Bach-Nelkenwurz:  Glöckchen.  (Saalfeld:  E.  L.) 

Gleehoma  kedetacea  L.,  Gundermann.  Wenn  man  den  K&hen,  da  sie  zuerst 
auf  die  Weide  gelrieben  werden,  einen  Kranz  von  F^rfil^ahrsblumen  (in 
Pommern  meist  von  Gundermann)  aufsetzt,  so  sind  sie  gegen  das  Behexen 
der  Milch  geschützt. 

Medera  Heh'.r  L..  Kyiheu.  Man  soll  nicht  Epheu  in  der  Stube  Iiaben,  weil 
sich  sonst  die  Eheleute  zanken.    Dasselbe  gilt  von  Hortensien. 

Hordi'um  L.,  (icrste:  vergl.  Secalel 
f  livrtemtia,  Hortensie:  vorgl.  Hedera! 

Bumvlus  Lvpvlus  L.,  Hopfen. 

Uiitci  den  ungemessenen,  aber  landesüblichen  und  gesetzlichen  Diensten 
und  L(  i.slnngci),  welche  die  Bauern  (Kmetlionen)  früher  auch  hier  nach 
allf^lavit^cher  Gewohnheit  ihrem  adligen  Herrn  zu  leisten  hatten,  war  aucii 
das  Hopfenschneidegeld,  polnisch  Osniecowe.  —  Ebenso  kommt 
unter  den  ungemessenen  auch  der  Dienst  vor,  das»  die  Weiber  der 
Bauern  bestimmte  Gebinde  Flachs  spinnen  mikssen  fBr  die  Herrsehaft. 


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Redensarten: 
Mager,  wie  'ne  Hopfenstange. 

Hei  öS  80  schwÄr,  w!  e  Hoppesack.  (Fr.  11.  2447.)  Bi*  ist  so  schwer, 

scbwerfUllig,  wie  ein  Hopfensack,  welcher  »ehr  gross  ist. 

Er  ist  ein  grober  Hopfensack.  (Fr.  I.  1654.) 

Hoppesack  on  Papesack  tfss  schwer  gefOlU.  (Fr.  1.  16öö.)  Zur 
Versendung  des  [lopfcns  worden  fj^rosse  Säcke  «r<'noniin«*n. 

Das  Wasser  ist  dem  Mal/  \ orlM  ijxflaufen  und  mit  der  Hopfenstange 
uni^n -rührt.  (Fr.  Ii.  2855.  iSenäbui-g.j  Zur  Bezeichnung  eines  schwachen 
Bieres. 

Hei  ilnn  ist  Hopl'en  und  Malz  verloren.  (Fr.  1.  lö.oJi.)  Vergl.  den 
bekanuteii  Vers  des  Commerceliedes:  Malz  und  Hopfen  sei  au  uus  ver- 
loren, haben  unsrc  Alten  oft  geschrieen! 

Uypmcwm  perforatum  Johanniskraut  Man  lilsst  die  Bl&ten  in  Schnaps 
ziehen  als  Mittel  (Gtetrftnk)  gegen  die  „Koolk'^  (fi.  L.) 

Als  sogenanntes  Johanniskraut  wurde  es  am  Johannistage  mit  den 
Wurzeln  ausgehoben,  fBr  jedes  Familienglied  ein  Exemplar  auf  den  Ofen 
gelegt  und  nach  Wachsthum  und  Vertrocknen  das  oder  kfirzere 

Leben  des  Einzelnen  lifstimmt.  (^rhlocliau:  Ffr.  Hasse.)  Also  ein 
weiterer  Beitrag  zur  Idee  vom  L<>l)ODBbauüie! 

Inula  Jlelenivm  L.,  achter  Alant.  Aiu  li  um  Saalfeld  iat's  ein  sehr  geschätztes 
Mittel  gegen  Lungcnleidon.  NmcIi  E.  i.-;t  die  Anwendung  eine  ver- 
sehiedeni-:  ojitwedei-  uinuiit  man  die  zu  Pnlvci-  gpriehciit'  Wui-zcl  mit 
kaltem  Wasser  ein  oder  man  koeht  Tliee  von  den  grdocknoten  Blüten. 

/m  I'seud-Acmus  L,,  Was.'^er-Schwertlilie:  Schilllilie,  wilde  Lilie,  wilde 
Tulpe.    (Saalfeld:  E.  L.) 

Jufflaiu  reffia  L.,  Wallnuss. 

Halb  Spielerei,  halb  Thicrquälerei  ist  es,  wenn  Kinder  halbirte 
Wallnnssschalen  einer  Katze  unter  die  Ffisse  stocken  und  sie  mit  tap- 
pendem Gerttusche  im  Zimmer  umhergehen  lassen,  um  sich  zugleich  an 
ihren  Grimassen  zn  erfreuen,  womit  sie  die  Pfoten  emporhebt. 

Die  ausgeleerten  Schaalen  von  Wall-  und  Paranfissen,  auch  von 
Sdiaafananddn,  deren  es  zur  Weihnachtszeit  hftufig  in  den  Familien 
giebt,  brancbt  man  nicht  fortzuweifen,  sondern  kann  sie  in  den  Ofen 
schmeissen,  um  Feuer  anzumachen,  da.s  wegen  ihres  ölgehaltes  gut  auf- 
flammt und  knisternd  fortbrennt.    (Frl.  Tb.  v.  Pruszak.) 

JunniH  L.,  Binse:  S<  lieni >r}ien  (Saall'eld:  E.  L.):  der  Beiser,  die  Zizähne 
(um  Stolp  und  Lauenburg  in  Pommcrii:  Kiiuop),  letzteres  Wort  vom 
griechischen  ^il^dviov. 

Juniperuft  connnuntü  L.,  Wachholder. 

Hierauf  ist  ein  dem  Altdeulselu'n  entslanimentler  Name  zu  beziehen, 
der  hier  freilich  keiner  Pflanze,  wohl  aber  einem  Vogel  zukommt.  Die 
Wachholdcr^Drossel,  Turdvs  jMlan'f  L.,  wird  nach  ihrer  Nahrung  häufig 

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KraminetBrogel  genannt;  ebenso  »her  nach  Jessen:  |,D.  Pfl.  N."  in 
Mhd.  der  Wachbolder  Ghramad,  Chrambit,  Ghranbaum;  im  Ahd. 
.Chranawitu,  Cliranewitc  (daher  Kranewitt  in  Süddoutschlandl),  wo 
es  Beei-enholz,  iieorenstrauck  bedeutet. 

Mit  den  Zweigen  schmückt  man  zur  Osteraeity  wenn  uocb  kein 
anderes  Grün  vorhanden  sein  sollte,  die  Stuben  aus;  die  Zweige  werdai 
dann  zumeist  in  leere  Flaschen  gesteckt.   (K.  Ii.) 

Kaddicksherrcii,  tnitr^i-  das  Futter  gemengt^  sind  gut  g^n  den 
Kropf  der  Pferde.  Die  IJcwolincr  ärmlicher  Gegenden  machen  ciiipii 
Erwerliszwoip;  au.s  dem  S.imuieln  dciselbcn.  Ihr  Preis  für  den  Scheflel 
pflegt  ulsdann  dem  für  dieselbe  Quantität  Hafers  gleich  gehalten  zu 
werden. 

ünaiifia  arrfinxi'n  Coult..   Afker- K iiantie:   Kneefclien,  Judenknecfclion. 
Mittatrshlunio  (Saalfcld:  E.  L.);  Dickkopf,  in  Wcstprcussen  allgemeiu. 

Polni.-^cli  (ilowai-/.. 

Lactucu  sativa  L.,  Garten-Lattiel». 

Bei  der  Unterjochung  der  alten  Preussen  (Saridäiider)  dureli  den 
deutselK'ii  Ordrii.  erzählt  M.  Cliristojdioiiis  Ilartkuoch  in  Altes  und 
Neuc.^  I*n'ussrii  (1()S'4),  wiirilc  ein  ^'el■tI•all<■ll^ma^n  dor.s(  Iben  naeh  der 
Coniptiiici  llalga  hingescliiekt.  der  aus.-^itiuniren  .sollte,  wie  sieli  die 
fremden  Ankömmlinge  verhielten.  AU  dieser  sie  zur  Mahlzeit  Kraut 
(Salat)  cs.<<'n  .sali,  wunderte  ei-  sich  höchlichst  und  raiipurtirle  iuj  heiiui- 
8ch«i  Lager,  dass  die  Rittor  wohl  kaum  tu  besiegen  wäi-en,  weil  sie 
auch  beim  Mangel  von  fleischlichen  Lebensmitteln  in  oingoschlossencm 
Zustande  sich  selbst  vom  Genosse  von  filwrall  wachsendem  Kraute  zn 
ehalten  vermdchten. 

Den  grünen  Kopfsalat  ti'ftnkt  man  im  Essig,  mischt  etwas  Salz 
hinzu  nnd  schüttet  ihn  in  dicke  Milch:  ein  sehr  beliebtes  Essen  an 
heissen  Sommertagon.  (E.  L.) 

Hierher  ziehe  ich  Alles,  was  mau  Gemüse  nennt. 

Isst  man  zum  ersten  Male  im  Jahre  Gemüse,  so  muss  man  den 

Kacliban)  kueifoud  an's  Ohr  &8seu  und  ihm  sagen:  „Schick*8  woit^^r!'' 

So  niuss  CS  die  ficihc  um  den  ganzen  Tisch  herumgelien.    ZM-eek  soll 

sein,  dasii  man   nicht  zu   viel   davon  i.sst.  —  Das  ist  auf  Jedes  none 

CJerielit  je   nach  den   .lahn'sliiultvn   ausgedehnt.  —  Ein*'  \'arianie  will 

Ix  iin  ('hita>M'n.  w«di!  zui-  Krinneiun;^,  norh  aus.M'i-doni  die  Worte:  Cziji. 

Czij»!,  die   w alirseheinlieii    luit  dem  polnisclicn  Czup  zusammeuliaugcn. 

d.  h.  vordcrriter  Haaröchojd". 

Lamimn  alhum  L.,  weisse  Taubnefäcl:  Tanneuncssül.   (Saalfeld:  E.  L.) 

Lampwna  communia  h..  gemeine  Milche.    Soll  um  Planten  ehonfalls  gutes 

Schwoinofutter  i«ciu  (C:ir.).  Vergl.  JIJ.  147. 

LathyrvH  moHtanv»  Beruh.,  Berg-Platlorbsu:  Bunte  Wicke.  (E.  L.) 

11 


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199 


Lavat'il'iln  o/ßcinalis  Cliaix,  Lavendel,  Spike.    Bei  unseren  liaurrlirlu-n  Hoch- 
zeiten wird  der    Kranz  ahgetauzt",  indem  die  jun^e  Frau  jeden  iiiann- 
licbeu  Gaöt  zum  Tanze  auIVurdei-t  und  dann  von  jnnj;en  Mädt  lien  um 
tsie  ein  Kreis  j^esclilungi'n  wird,   um  ihr  den  Brautkranz  altzunehmen 
ttud  die  Haube  aul'zucielzeii.    Die  begleitendeu  Weisen  sind  dabei  sehr 
Tuntchiedeii.   Entweder  die  Junggesellen  suchen  ibr  den  von  den  Jatig- 
fimueo  vertheidigten  Kränz  zu  entreissen  oder  die  junge  Frau,  mit  ver- 
bundenen Augen,  wirft  beim  Umtanze  den  Kranz  fort  und  dasjenige 
Madeben,  auf  welches  er  zu&llt,  wird  zuerst  nach  ihr  heiratben  oder  die 
junge  Frau,  auf  dem  Stuhle  sitzend,  überreicht  ihn  dem  Madchen,  das  sie 
gerade  antrifft.   Vor  und  nach  dieser  Procedur,  die  Hftubung  genannt, 
singen  die  polnischen  Mädchen  aber  ein  Lied,  wovon  nur  einige  hei^ 
hörige  Strophen  folgen: 

Ach  moj  wianku  lcwan<lowy 
Nie  spuszczaj  sii;  z  mojej  glowyl 
Jak  siQ  niojej  glowy  puscicz, 
1*0  ziemi  si^  czolgaö  musicz. 

Ach  möj  wianku  bialej  r&kj 
Niejeden  mi  dzisiaj  »\m.y: 
Jutro  sluzie  juz  nie  bqdzie; 
Ho  Juz  jutru  pani^  b^d^ 

Var.: 

Aeii  mo)  niilv  rozmarynie 
Siahim  eiebie  na  zagonie; 
Juz  ci^  wiQcej  diae  niobt^dg, 
Sama  sobic  paniq  bqdq. 
CS^zko  mi  na  serzu  bylo, 
Zem  dzid  niezaplakala. 

Volksvar.: 

Ach  m6j  wiMiku  z  bulewics^  (eigen^     Ach,  ihr  Kranz-KartoffelBchlusen, 
lieh  z  bulewiny)      Fallet  nicht  doch  mir  vom  Busen; 
Nie  ^padaj  mi  /  moich  piezy.  Ach,  mein  Kranz  von  Strauch  und 

Aeh  möj  wianku  z  starej  raiotly,  Strcmpoln, 
Jak  td^  bQdziem  toraz  guiotly  (eigcnt'  Wie  jetzt  werden  wir  uns  krempeln. 

lieb  gnietli). 

Aus  diesen  alten  Versen  ersieht  man  einerseits,  mit  welchem  länd- 
lichen Blumenschmücke  unsere  Schttnen  zur  Hocbzdt  angethan  waren, 
ehe  die  Myrte  (unter  MyrUu  vergl.  ein  Mehreres)  sich  zum  Braut- 
kränze ßahu  brach,  sowie  andererseits,  dass  Lavendel,  weisse  Rose  und 
Bosmarin  der  vorzüglichere  Bestandtheii  unserer  Gärten  gewesen  sein 
mfissen.   Den  Kranz  von  Kariofl'eikraut  und  von  Strauchbesen,  der  viel- 

18 


Ach,  mein  Kränzlcin,  von  der  Spike, 
Nicht  doch  mir  vom  Kopfe  rScko; 
Wirst  du  mir  vom  Kopfe  gleiten. 
Dich  im  Schmutz  sie  übersobreiten. 

Ach,  mein  Kranz  von  weisser  Rose, 
Dient  mir  Mancher  heut'  im  Loose, 
Nicht  mehr  dienet  er  mir  morgen, 
Wo  ich  werd'  als  Frau  schou  »orgeu. 

Rosmarin,  ach.  mir  so  theuer, 
8ät'  diel)  auf  (h>m  Beete  heuer; 
Werde  dich  nun  nicht  mehr  säen, 
Selber  jetzt  als  Herrin  krähen. 
Schwer  im  Hmen  war  mir's  heute, 
Dass  ich  keiner  Thrtoe  Beute. 


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soo 


leicht  auf  die  kuuftigc  i^cschüftigung  und  Eheerfahruug  deuten  soll,  hat 
natürlich  ein  <1»'iin'r  ^'ull<6witz  hiuzugodichlft. 

Zieht  ni;in  KallM  i-  auf,  so  soll  man  ihnen  das  «nsto  Mal  vor  dem 
Tränken  »  ine  Mi.siliung  von  Lavindel,  Builcr  und  Essig  gebcu;  dann 
gedciiion  ^io  gut  und  Niemand  kann  iimen  Etwas  anhaben. 

Ledum  pdlw^frt'  L.,  l'oist.  Auch  in  (Kmi  Schweinestall  wirft  man  es  Beines 
Cit-rui  la  s  wegen,  um  rugczicrn-  von  Tiiier  und  Stall  fern  zu  halten.  (E. 

Lemini  Ij.,  Wasserlinse:  auch  Entenflo.-s.  (E.  Ij.)  Es  wird  in  Trichter  odt-r 
Siehe  gescböi)lt  und  naeh  Ablaufen  des  Wassers  Enten  und  Schweinen  als 
Futter  gegeben.  (Saalfeld:  E.  L.)  —  Die  l'Üauzc  selböt  liat  sich  naub- 
träglieh  bei  Alt-Grabau  gefunden. 

Liehen,  Flechte.  Eine  jtolnise.h  Wilez  genannte  Flechte  auf  Buchen  wiixl 
(gleich  der  Borke,  vergl.  Fa</uti!)  gebraucht  zum  Gelblarbcu;  so  auch  iu 
Schveden  (Schubcler!);  eine  auf  der  Eiche  vorkommende  zum  Grün- 
fllrben.  (Dr.  L.) 

Lijfutfrum  milpare  L.,  Hartriegel,  kommt  um  Planten  nicht  vor.  (Car.) 

Lilium  L.,  Lilie.  Mehr  ihre  Schlankheit,  i»ls  ihre  Reinheit  wird  volkstbüm- 
lieh  in  Gleichnissen  vorwandt.  Die  Verscliicdcitbeit  des  Geschmackes  be- 
zeichnet die  folgende  Redensart:  Die  Liebe  fiült  manchmal  auf  ein 
Lilienblatt  und  manchmal  anf  einen  Kubfladen.  (Königsberg.  F.  I.  2419. 
Vergl.  Körte:  Das  Sprichwort  und  sprichw.  Redensarten  der  Deutschen. 
Leipzig  1837.  3901.) 

lAnwm  nniaiimmum  L.,  Flachs.  Die  Flachsbracke,  polnisch  Dzierlica,  das 
Instrument  zum  Brechen  des  Finchses.  welches  k1app(>rndes  Geräusch 
verursacht,  wird  fibertragen  auf  das  geläufige  Mundwerk  der  Weiber.  — 
Die  abfallenden  Slongeltbeile  heissen  polnisch  Fa/dziory  und  sagt  man 
von  einem  Faulpelze,  dass  er  sich  beipiem  hinstreckt,  wie  der  Hund  auf 
dem  Flachsa]»falle.  rosziatra  sie  iak  )»ies  na  pazdziorach.  (Dr.  1^.).  —  Ein 
Weih'res  fd)er  die  Proi cdureii,  (ierathe  und  Bcuciaiuugeu  der  Flachs- 
gewinnung sollen  an  anderer  Stelle  folgen. 

Der  Flachshalm  hei.s.st:  der  „Herdcl-*.  (Saalfeld:  E.  L.) 
Bei  der  Flachssaat  soll  die  Hauswirthio  einige  Eier '  kochen  und 
auch  Liter  Schnaps  dem  Säcmann  in's  Säciäken  mitgeben;  isst  er  die 
Eier,  so  kräftigt  das;  trinkt  er  den  Schnaps,  so  schmeidigt  das:  siet  er 
dann  den  Flachs  mit  nackten  Ffissen,  so  bleibt  das  Unkraut  fem  und 
der  Flachs  schiesst  in  die  Höhe.  (Pallubin.) 

Nach  E.  L.  wirft  sich  um  Saalfeld  das  Mädchen,  ehe  es  sich  in  der 
Sylvestemacht  zu  Bette  legt,  dreimal  Leinsaat  fiber  ihren  Kopf,  um  darnach 
von  ihrem  zukünftigen  (Jatten  zu  träumen. 

Ünansgckochter  Flachs  wiixi  als  Mittel  gegen  Halsschmerzen  ange- 
wandt: man  soll  dem  Lcideiideu  oiu  Zaaspel  (10  (icbind«:)  davon  um  den 
llal.s  binden.    (E.  L.) 

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801 


Das  Schwingblatt,  d.  h*  das  Brett,  mit  welchem  der  Fkushs  ge- 
klopft wird,  dient  zur  Abwehr  g^^n  die  „Mahr''  (Alpdrücken),  wenn  man 
es  an's  Kopfende  des  Bettes  steckt.  —  Am  Besten  ist  zu  Ijleichen,  wenn 
die  Obstbäume  blfihon.   Beim  Spinnen,  Weben,  Nähen  giebts  eine  Menge 

Aberglauben. 

Das  beliebteste  und  auch  wohl  beste  Mittel  bei  Genehwulst  und  Feuer 
ist  ein  l^nisclilag  von  g(!koehter  Leinsaat.  Sonstige  Uniscliläge  dagegen 
bi  Stehen  aus  Koggeiiniehl  mit  Syrup  oder  mit  Zusatz  von  Flieder  und 
Romci,  Matilr.  (  hiim   L.    (E.  L.) 

Sauerteig,  mit  Leinsaat  gekoeht.  in  Flaselifii  grlTillt.  abgekiililt  und 
eiugeHösst,  gehört  zu  dengcwühnlichsteulloilmittehilür  krankes  Vieh.  (E.L.) 
Sonst  vei'gl.  Bwmih*  Lupulm! 

Lithotpermum  aro«ii««L.,Acker^Stdn&ame:  Schminkwurz,B«nern8chminke, 
weil  die  schön  roth  fllrbende  Wurzel  des  noch  nicht  vollständig  ausge- 
wachsenen Unkrautes  unter  dem  Getreide  hin  und  wieder  von  den  Banem- 
mädchen  als  Schminke  benutzt  wird.  Es  sollen  auch  die  Zigeuner  früher 
mit  der  Wurzel  dieser  Pflanze  geraubte  Kinder  tficht%  eingerieben  haben, 
um  ihnen  einen  ihrem  Stamme  mehr  entsprechenden  Teint  za  geben  und 
sie  zugleich  unkenntlicher  zu  machen.  Ihr  botauiseher  Name  im  Polni» 
sehen  ist  NaM'rot  polny  (etwa  =  Acker-Umkehr),  weil  sie  meist  nur 
im  gepflügten  (wrot,  Wendung)  Lande  vorkommt.    (Prof.  R^^i^ca.) 

Lvzula  pihfia  Willd.,  sehmalblatteriger  Marbol:  Zittergras.  (E.  L.) 

Ij^copodium  jj..  liarlapp:  Sc  lim' k  soll  ähnlich  8«*in  dem  B;irlap[»  (.Mirscheuiau), 
aber  sehr  seilen,  nur  zufällig  gefunden  von  Werth  sfin  und  gegen  ^'er- 
rulen  schiitzfii.  Die  Blatter  sollen  drei  .spitzen  hal)en.  Die  Pflanze 
heilt  Wunden  an  Menschen  und  A'ieh  und  muss  soloi  l  gepflückt  werden, 
wenn  man  sie  sieht;  geht  mau  vorüber  und  wendet  sich  nachträglich, 
um  sie  zu  pfl&cken,  so  ist  sie  nicht  mehr  zu  finden.  Fr.  W.  R  II.  547. 
Trotz  Oeldgebot  haben  die  Leute  aber  kein  Exemplar  als  Unterlage 
gebracht  (Frischbier.) 

Lywpodium  annotinvm  L.,  sprossender  Bärlapp:  Mirschomei  (Saalfeld:  E.  L.), 
also  diesdbe  ähnliche  Bezeichnung. 

Lyeopodium  fiehgo  L.,  Tannen- Bärlapp:  Mflrsemau.  (Piauten:  Car.) 

L^machid  Nummulari<i  L..  rundl)lätteriger  Friedlos:  Kränzelkraut, 
Kora llennioos.  (Saalfeld:  E.  L.) 

fji/f/iruni  Sti/iraria  L.,  gemeiner  Weiderich:  Ulutkraut.   (Piauten:  Car.) 

Mdh-a  AUea  L.,  s]iitzbliittt'rige  Käsepappel:  wilde  Stockrose.  (Saal^dd:  E.  L.) 

M.  Hivhrfa  Wallr.  (1^24).  IIa-  Hlatt  wird  mit  der  rechten  Seite  auf  Ge- 
schwulst und  Wunden  g<'Iegt.  (E.  L.) 

M.  silveKlri»  Ii.,  Rosspappel:  Kaseblältehen.  (Neustadt:  Pfr.  Roock.) 

idairicaria  Chamoviilla  L.,  echte  Kamille,  Romei:  vergl.  IJnum! 

JJelandrifvm  album  Grcke.,  weisse  Lichtnelke.  Man  steckt  Büschel  davon  am 

Johannis- Abondo  über  die  Thftren  und  in  die  Betten,  damit  hier  Niemand 

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902 


hexen  kann;  auch  wird  ett  zu  glcicliem  Zwecke  gesteckt  iu  die  Riegel 
an  den  Thureu,  besondcrg  von  Ställen.  (E.  L.) 
Mentha  pipn  iia  L.,  Plufierminze:  l^feiTermüuz;  ebenso  auch  der  darauä 

fabricirt«'  Seiiiia|»s. 

Mcnifantln'x  tn'/o/ififn  L.,  LJiiteiklce :  Drrihlatt.   (Scliluoliau:    IMV.  Roock.) 

Me«pih'^  Ii.,  Weissduiu.  KiMlcnsart:  Kr  ist  ilmi  <;iu  Dom  im  Auge.  —  Kin 
Spruch,  bei  Uebenvicliuiig  de.-*  Knitekrauzes  (polnibch  riün)  durch  die 
Harkcriuncu,  von  der  X'orharkerin  zum  V  ortrage  gebracht  und  von  dem 
Frischbier^nchen  (Preuss.  Volksrcimc  und  Volksspiele.  S.  237  tX.)  ab- 
weichend, lautet  ffir  diese  Gegend,  mit  Woglassung  des  vei-gcüscnen 
SchluBses: 

Ich  bring'  dem  gnttd'gen  Herrn  einen  Kranz, 

Er  ist  nicht  halb,  er  ist  ganz, 

Er  ist  nicht  von  Disteln  und  nicht  von  Dom, 

SundiM-n  von  Blumen  und  reinem  Adirenkom. 
Wir  liabeu  geharkt  in  grosser  Hitze, 
Da88  uns  unter  der  Zung'  hat  geschwitzt.  .  .  . 
Mcspi'lvx  niotw(/i/naW\\\d.,  eiugrifleligcr Weissdorn:  Molil tl)eer!^tr;i  im  Ii.  (K.  L.) 
Alorc/n'fhi  Dill.,  Morchel.   Das  Zeitwort  morcheln  (auch  murclielii)  hedeutot: 
mit  Händen  vi»d  und  :?tark  beta.sti'ii.  <1im1)0  und  handgrcitiich  liel»kusen. 
Kinder  moi-chclii  gern  junge  Thiere.  IIei-g<Miummon  ist's  von  licr  Wider- 
'    ötanilr^laiiigkeit  des   Pilzes.  —  In  iibcrtrageneui  Sinne  wird  Morchel 
(ZauDmorchelJ  weiterhin  lur  irgend  eine  braune,  minder  compacte  Masse 
gebFincht. 

A/victu,  Moos.  Ein  sehr  hfibsches  masurisohes  Sprichwort  besagt,  daaa  oft 
wiederholte  Veränderung  nichts  taugt:  Kamieii  ktöry  oz^sto  knlano 
bfla,  mechem  nie  obrosnie,  der  Stein,  welcher  oft  gekullert  ^rnhrt) 
wird,  bewichst  nicht  mit  Moos  (Fr.  II.  3157.  vergl.  Kürte  Sprichw.  6721. 

5722.  und  Simrock:  D.  Sprichw.  9H68.).  Auch  hört  man  das  sonst  un- 
gewöhnliclio  Z<Mtwort:  lionioosen.  Moos  wird  hier  als  das  mit  der  Zeit 
anhaffen(h3  Mehr  gedaciit.  Ein  Mehr  legt  man  auch  in  diesen  Redensarten 
zu  Grunde:  Er  ist  ein  bemoostes  Haiipt  (Haus)  und:  Er  hat  viel  Moos 
((Jeld).  Daraus  vioUi'irlif  Moses  unil  dii;  Propheten.  In  scheiiiliarem  Wider- 
spruche stellt  ein  aiifleres  Sjiricliwort  aus  Masureu:  Klo  si(^  nieleni.  teinu  .-ii; 
zieleui  (gereimt,  wie  oft),  wer  nicht  faul  ist,  dem  grünt  es  (Fr.  1.  425li.); 
d.  Ii.  Arlxii  hat  Gewinn.  —  Aufwiesen  ist  Moos  nicht  gut  und  wii\l 
durch  Compostiren,  Sandaullahren  oder  Salzen  zu  vertreiben  gesucht. 
Myo90tit  L.,  Vcrgissmoinnicht:  vergl.  V«ronica. 
t  Myrtv»  conmunü  L.,  l^Iyrtn:  beim  Binden  sowohl  des  Braut«,  als  des  Todten- 
kranzes  wird  um  Piauten  ein  grQner  Faden  angewandt.  (Car.) 

Vom  Myrtenholz  hergenommene  Zahnstocher  (auch  vom  Blitz  ab- 
gmiasenc  Baumsplitter  als  solche  gebraucht)  stillen  den  Zahnschmerz 
oder  schützen  vor  demselben. 


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208 


Bindet  man  einen  Krans,  sobald  ein  Kranker  in  Hause  ist|  so 
stirbt  dieser. 

Blnmenkranz.  Beim  lotzteu  Bado  in  der  See  äoll  man  sich  mit 
einer  Blimn*  oder  einem  BluuuMikranze  Bclnnücken  und  diesen  dem  Meere 
zum  Uplor  bringen,  damit  da»  Bad  gut  liekommc:  ähnlich  wie,  wer 
jeweilig  zum  erateu  Malo  zum  Meere  hiukommt.  ciinMi  lidieliit^oti  (iogen- 
ütand,  den  die  See  ausu'«'S|'iilt  iiat,  mitiielim<Mi,  licim  Scla'iiicu  jedoch 
irgend  Etwas  hineinwerleu  .soll.  So  um  IhüiihaiKscn.  Ki-.  Neustadt. 

Um  Zariiuwiiz  (t'l)enda)  binden  Madchen  den  (Jaur-eu  und  iriU»'kual)On 
dem  Vieh  einen  Kranz  um  den  Hals;  wenn  vielleicht  auch  nur,  um 
Geschenke  zu  orlialten,  so  sicherlich  doch  nicht  ohne  abergläubischen 
Hintergrund.  (Randt) 

Brautkranz.  Wie  der  Brautschuhi  weil  an  ihn  das  Glüek  gebannt 
isti  80  mnss  auch  6er  Brautkranz  gut  verwahrt  werden,  weil  seine 
trockenen  Blätter  alle  Kinderkrankheiten  heilen  sollen.  Besonders  beim 
Zahnen  der  Kinder  und  bei  Zahnkrämpfen  sei  es  gut,  folgende  Stücke, 
zu  Pulver  verbrannt,  dem  Kinde  einzugeben:  Blätter  vom  Brautkränze, 
Abschabfeol  vom  Tranringe  und  ein  Stuckchen  Zeug  vom  Traukleide: 
probatum  est!  —  im  Allgemeinen  &ber  das  Abtanzen  des  Brautkranzes 
vcrgl.  unter  Laramlula. 

Regnet  es  der  Ilraut  beim  Gange  zur  Kirche  in  den  Braut  kränz, 
bedeutet  das  Clück  und  Wohlstand  in  der  Khe.  Ähnlich  in  Pommern. 
A^aatuiiinm  Ii.  Br.,  Brunnenkrcssc. 

Wer  viel  Wasit-er  trinkt,   dem   wird  als  Warnung  zugerul'en:  Ihm 
werde  doch  noch  die  Brunnenkres.se  aus  dem  Magen  wachücn.  Ähnlich 
Fr.  n.  2857.   Fr.  I.  3225.  hat:  Sei  söppt  Watcr,  dat  er  de  Krcss  vor'm 
Bnnk  wasst.  Sonst  vetgl.  Seeale. 
Nieotiana  tabacum  L.,  Virginiseher  Tabak. 

Fast  allgemdn  ist  zur  Zeit  die  Sitte,  zu  Gunsten  milder  Zwecke 
(Fechtverein:  Lahrer  Waisenhaus!)  die  abgeschnittenen  Spitzen  der 
Cigarren  zu  sammeln,  sowie  die  abgerauchten  Stummel,  die  sonst  den 
Postillonen  zukamen  oder  auf  dem  Lande  dem  Vorpflüger. 

Setzt  ein  Mädcheu  in  dei'  Neujahrsnacht  zwischen  11  und  12  Uhr 
ein  Licht  in  den  Ofen,  zieht  sich  gän/iich  auä  und  guckt  zwischen  den 
Beinen  hindurch  in  den  Ofen,  SO  sieht  sie  dort  ihren  Liebsten  sitzen, 
der  'ne  Pfeife  Tabak  raucht. 

Ein  Kinderspiel  itil  das  Tabak  rollen.  Ein  besonders  starker 
Knabe  stellt  sich  als  „Ständer"  an  den  Anfang  einer  zu  bildenden 
Kette,  die  sich  immer  stärker  um  ihn  wickeln  muss.  Alle  schreien 
dabei:  ..Stander  heraus!  '  und  suchen  ihr  Möglichstes  zu  einem  allge- 
meinen Quetschen  und  Stessen  beizutragen.  Wenn  schliesslich  Alle  am 
Boden  liegen,  wird  der  Ständer  giündlich  durchgeprügelt.  Einen  weitei'en 
Zweck,  als  ein  allgemeines  Messen  der  Kräfte,  scheint  dieses  Spiel  nicht 
zu  haben.  (E.  L.)  >« 


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204 


Die  ^amen  von  Bchlediteren  Sorten  Ranchtabak  im  Volksmunde 

sind  (nach  Fr.  Preuss.  W.-B.  1.  146.)  Drängscl,  Draiigelbergcr 
(wobei  man  Dran^^  verspfirt),  fialgenknaeter,  Giz  (iiarh  Mühling  auch 
zur  Bezcicliiiung  des  Au8wuclise8  an  der  Tabakspflanze),  (iiabonkant 
(gewachsen  an  der  Kante  des  Grabens),  Knallwenzel,  Knäller, 
Kneller,  Kuiller,  Knöller,  Luchtcnk nas ter  (nur  auf  der  Lucht 
—  Bodenraum  zu  lauchen!),  Luchtländer  (aus  dem  Lmhtlandc:  wo 
ist'«?),  Licht  den  Ankei-,  der  Wind  ist  gut.  In  der  Aniikliniax  weideu 
sie  sich  wohl  allo  gleicii  bleiben.  Dazu  giebt  Fr.  l.  1.  II.  HIO,  noch 
den  Schönberger  Grabenkant,  wie  er  im  Volksmunde  (Tiegenhof, 
Elbing)  spottweise  genannt  wird,  einen  in  SdiOnobwg,  einem  Dorfe  an 
der  Weichsel,  gebauten  Tabak.  Femer  (Fr.  I.  1375.)  dient  snr  Be- 
zeichnung eines  reckt  echlechten  Rauchtabalcs:  f&r  einen  Groschen  drei 
mal  um's  Leib  und  noch  dn  Bode  (dasu)  zum  Peitschoistock.  Ihnen 
kann  ich  noch  hinzuAgen  Petnm  (?)  Optimum,  „das  beste  Kraut  unter 
der  Sonne".  Ein  schlechtes  Kraut  ist  schlechter  Tabak.  Knaster  ist 
ursprünglich  eine  feinere  Sorte  (ihn  hat  uns  ja  schon  A])oll  präparirt!), 
besonders  von  Varinas;  also:  er  raucht  Knaster,  d.  h.  was  Feines. 
K  na  ster  Wohlgeniutii  int  wohl  nach  einer  frfilieren  Finna  so  benannt. 
Das  Wort  selbst  ißt  aus  Canaster,  d.  h.  Korb,  gekürzt;  der  Blättertabak 
wird  in  Korben  von  Hast  odtM-  Rolir  roiii  Auslande  zu  uns  gedchickt; 
Span.  cana>to,  cauastro  ist  ein  aus  Rohr  geflochtener  Korb;  lat.  canistrura; 
vcrgl.  eanna,  Kohr.  Grimm  W.-B.  V.  1357.  Es  hat  also  keine  Anlehnung 
au  knastern,  prasseln,  knarren,  rast<eln.  Die  Sorte  Varinas  ist  volks- 
thümlich  zu  Fahr  in  A.  umgemodelt.  BSine  andere,  zur  Selbstfabrilcation 
▼on  Schnupftabak  sehr  beliebte  Sorte  ist  der  (gelbe)  Verginer  oder 
Fre giner.  Gef&rchtet  wegen  seines  Geruches  ist  auch  der  J&gertabak 
Aebnlioh  mi^^  es  sich  verhalten  mit  dem'Gensdarmentabak,  den  man 
Öfters  durch  Inserate  in  Zeitungen  angezeigt  findet. 

Unter  den  Cigarren,  scherzhaft  Zfgoren  oder  Zachtfrie  genannt, 
li  tt  der  Volksniund  zu  den  schlechtesten  gestempelt  die  Pt»s  Amigos 
Premiere  qualit^,  die  Rauchdusiextramuros;  die  höhere  Bildung  hat 
ihnen  hinzugefugt:  Erlkönig  (man  erreicht  den  Hof  mit  Mühe  und  Noth!) 
Secundärbahn  (zwei  Züge  taglich  genügen!)  und  (Ilimnierschiefer  (je  länger 
sie  glimmt,  desto  scliieler!);  ho\  wenig  Luft  auch  den  Z i ehsch i nun e  1  z i eh. 

Unter  den  Sorten  von  Schnuj>ftabak,  platt  Schni  t'tobak, 
wären  aus.ser  den  sclion  aiifgotTdirtefi  Kachelinski  und  Sani}tanter  der 
Selbstf'abrikation  zu  nennen  die  Maurer-  und  Öteiu.sprengerpriese, 
sowie  der  Grummol  (das  Ausgeriebene)  mit  Nebenarten.  Auch  Notschi- 
totschi. 

Der  Schneeberger,  welchen  der  haurirende  PUnkeführar  (Plund^ 
Sammler,  Kipenkerl,  Schatomik;  der  amerikanische  Fedlar  zu  Wagen) 
frülier  g^en  Knochen,  Plündern  u.  s.  w.  umtauschte,  scheint  mehr 

IT 


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205 


mineralischeii  Ursprungs  ra  «ein  oder  der  zerriebeneu  Wnnel  der  Niess 

würz,  JleUehorvtt  uiger  L.,  seine  Kntstcliuiig  zu  vcriiauken.  Sclir  geschätzt 
ist  der  Bchntfke  aus  Kowno  in  Bussland.  Auch  kommt  vor  Macuba, 
Carotton,  Nessing.  Rape. 

In  Zusammenpetzungcn  kommt  vor.  auch  auf  die  IVrson  ül)ortrao"eii. 
8clini f k eliart  und  Si  lmirkt'iia?.  ein  Bart,  rim'  Nnse,  worin  Tabak 
sitzt;  Schnifke färbe  ist  eine  mit  der  dcd  äcliupt'tabaks  überein- 
atiuimende  Fai-be.    (Fr.  W.-B.  II.  304.) 

Redensarten: 

Das  ist  ein  anderer  Tol)ak!  (Fr.  I.  37(39.)  "  ein  anderes  Werk. 
Das  ist  ein  starker  Tobak!  (Fr.  I.  3770.)  —  an  viel  geboten. 
Wie  die  Natur  Tabak  raochtl  Ein  Ausruf  der  Vernranderung. 
Das  ist  nicht  'mal  *ne  Pfeife  Tobak  werth  =  gar  Nichts. 
Joses,  wiOst  Dn  Tobich  h&n?  Tobich  ich  nicht  rächen  kann.  (Fr.  II. 
1388.  Wehlan.) 

Nor  Mnthl  der  Tobak  raucht  sieh  gut.  Aufforderung  znm  Ans» 
harren. 

Em  geit  de  Piep  ut.  (Fr.  I.  2908.)  Die  Geduld,  das  Leben  geht 
zu  lünde. 

Kna^'ter  Wohl^rcniuth  (wohl  (*ine  Firma)  rauchet  schlecht,  doch 
stinket  (Fr.  1.  20(37.) 

Das  iHt  Tabak  >iummcr  vier;  raucht  man  ihn  hier,  stinkt  er  vur 
der  Thür! 

(irotc  Flerre,  lange  Piepe.    (Fr.  1.  läHf).) 

E  lange  Piep  on  e  schnoddrige  Näs".   (Fr.  1.  2007.) 
.  Er  qualmt  (raucht),  wie  em  Backofen,  —  als  wenn  der  Bauer  (arme 
Hann)  (Brod)  backt.  (Fr.  I.  3044.)  Er  raucht  in  starken  und  schnellen 
Z&gen,  macht  starke  DampfWolken. 

Hat  Jemand  seine  Tabakspfeife  stark  gestopft,  so  sagt  man,  er 
habe  geladen,  ine  auf  die  WoUb.  (Fr.  I.  1197.) 

Nach  dem  Essen  —  Muss  man  das  Pfeifchen  nicht  Tergessen. 
(Natangen:  Fr.  I.  7ö6.) 

Wenn  man  um  Feuer  zum  Anzünden  der  Pfeife  gebeten  wird,  erfolgt 
um  l?>iedland  in  Pi-.  (Fr.  ].  8.')0.)  die  scherzhafte  Bemerkung:  Oeek  gäw 
di  Ffier  on  wenn  du  de  Pfarr  von  Schmoditten  wäscht.  Schmoditten  ist 
ein  Kin-lidorf  bei  Pr.  Kylau. 

\'on  de  linke  Sie»!  e  Prehnike.  von  de  rechte  Sied  e  Piep  Tobak 
on  ön  de  Mödd  be.Ha])e.  (Fr.  I.  3482.) 

Hand  ön  e  8id,  Lus  öm  Bossen,  Schnodder  oj)  e  Back,  terr^tuet 
Jack  DU  e  lang  Piep  Tobak.    (Fr.  II.  1110.  Jcrrentowitz.) 

Stecke  dir  *nen  Tobak  in'a  Gesichtf  =  Cigarre. 

Wenn  de  Bnr  sOk  e  Gigarr  miklde  tfnt  Crcsicht  gestremmt  heft,  denn 
glowt  hei  sök  e  Herr  to  s0n.  (Fr.  I.  284r)  Stolz. 


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S06 


Von  Anno  Tobak  her.  Von  Anno  Schniefe  (Schntfke).  (Fr.  1.  90.) 
Von  Alters  her. 

PottB  Schock  Schnifkel  Ein  scherzhafter  Fluch. 

Zf  bf  10  —  3,  6,  15  on  fvar  e  Dfitlke  Schnifke  makt  e  haiwe  Daler. 
(Oberland:  Fr.  I.  622.)  Wenn  Jemand  eine  Rechnung  nicht  gleich  lOsen 
kann 

E  Schinfkc  on  o  Schnapp,  dat  fts  Handwerkot-  Mant^r.  (Heiligenbeil. 
Fr.  I.  .'J;"!T<!.)  Ähnlii'h:  Taliakspriso  nnrl  'n  F.  m;iclu'ii  ilio  Zeit  kurz. 
Langsauiki'it  iiutci-  tlcii  Haii(lw<Mkf'rn.  bosondcrs  dei-  Maniei-. 

Ein  Scliiiitkc  iiml  nii  Sclmaps  iind  .illc  A'iortoljahr  ein  reinem 
Henidclien.  das  «relioit  /niii  icinliclicii  Lt'hcn.  Aueh:  Ein  Schnifke  und 
ein  Sclmaps  ist  dan  halbe  Leben,  und  alle  Jahre  ein  reines  Hemde  ist 
die  großstc  Reinlichkeit.  (Fr.  I.  3379.) 

Erseht  NSs,  denn  Schnifke.  (Fr.  1. 2754.)  Erst  schnauben,  dann  piisen. 

Dat  öS  Schnifke,  wi  Hanschke.  (Fr.  H.  2388.  Dönhol&tiidt)  Jh» 
ist  völlig  gleich. 

Hei  hftkert,  wie  Bartel  mtft  Schmfke.  (Fr.  II.  1224.  Alt-Pillau.) 
Kleiner  oder  Kleinigkeits-Krftmer. 

Schntfke  schnuwe  schnöfft  hei  nich  (gern),  man  (awcr)  Brannwin  supo 
c^opi^t  hei  8^r  (d6g,  —  nich).  (Fr.  II.  2389.  und  1.  .3380.  Königsberg.) 
Jedoch  auch  hierorts.  F)ntschuldigung  eine?  genngen  Fehlei-s  durch  einen 
grösseren.  Zu  beachten  ist  die  tautologische  Fassung  der  Worte:  Er 
8chnu])ft  nicht,  .saul't  ab^r. 

Jcii  bin  nicht  schnijtpsch!  (Ich  schnupfe  nicht!  Fi-.  1.  3.3H1.)  sagt 
ablolmend  ein  Mädchen,  welchem  <'ine  Prise  Tal)ak  angi'botcn  wird. 
l\s  contrastirt  das  Wortsjtiel  zwischen  Hchui}>]>isch  und  schniqdisch  (ich 
schnu])fe),  obschon  letzteres  Wort  in  dieser  Form  sonst  nicht  auftritt.  — 
Achnlich  wird  die  angebotene  Cigarrc  abgelehnt  mit  den  Worten:  „Ich 
danke,  ich  bin  Michtraucherl" 

Wenn  sich  Herz  und  Mund  thut  laben,  —  Ifuss  die  Nase  auch  was 
haben.  (Fr.  I.  2750.)  Spruch  der  Tabaksschnupfer  bei  dear  Mahlzeit. 
Auch  Inschrift  auf  grösseren  Tabaksdosen  der  Neuzeit  in  den  Wirths- 
hftusem. 

Schnupf,  wer  will,  —  Aber  nicht  zu  viel.  Anch  auf  Tabaksdosen. 

Eine  Prise  kann  nichts  scliaden.  —  Man  muss  die  Nas'  nicht  über« 
laden.    (Fr.  I.  .SOll.)   Man  beachte  »len  hier,  wie  sonst  noch  liei  den 
Beispielen  tur  den  Wein,  im  Volksmunde  vielfach  vorkommenden  Reim. 
Nup/iar  Ivlnim  Sni.,  gelbe  Muninii^l. 

Die  Friichte  selien  die  Kinder  iSaalfeld:  F.  L.)  als  Kauneu  au  und. 
wenn  man  ein  Loch  hineinniudit,  als  Huttfi  f;)ss<>r. 
ikrdlix  Morio  L..   gemeines   Knabenkraut:   K  u  Ii  eii te re hen.     Die  PHanzen 
werden  am  Johanniäabend  gepflrickt,  zersclmitien,  uiii  Salz  bestreut  und 
SO  dem  Vieh  zu  fressen  gegeben,  damit  dasselbe  gesund  bleibt.  (E.  L.) 


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OaaKt  Aeaoiella  L.,  gemeiner  Sauerklee:  Kuckockskumst. 

Oer  Kuckuck  kann  im  FVBhIing  nicht  eher  rufen,  als  bis  er  ein  Blatt 
davon  im  Schnabel  gehalten  liat.  (E.  L.) 
f  Piopyni«  L.,  Papierstaude. 

Böse  WjBiber  und  Lumpen  geh(lren  cur  Papiermflhle.  (Fr.  I.  3905.) 
PatHnaea  iatiwt  L.,  gemeiner  Pastinak. 

Das  Volk  sagt,  wer  viol  Pastinak  ease.  worde  blind.  Ehonso,  wenn 
man  »ich  oino  Sache  nicht  gut  angesehen  hat,  man  sei  blind,  weil  man 
zu  viel  Pastinak  gejfessen. 
"f  Pelargoniiim  mxeum  Willd.  (Geraniinn  rn/tevm.)  (iogeu  Sausen  Steckt  man 
di»*  lilättiT  (olme  jefrliolio  Zultfreitun^)  in  s  Ohr. 
Petattifex  oj'nrinahs  Mni'li.,  goluaiu-lilicho  Neunkral'l.  Hoso  Ij^ute,  welche  die 
Altsielit  haben,  zu  ,, hexen",  sammeln  am  Johannis-Abend  die  Wurzeln. 
(E.  L.) 

t  Behmia  tiohuia  Lindl.:  Laurenbaum.  (E.  L.) 

naaeoltu  nmltißaru»  Willd.,  vielblütige  Schmuckbohne. 

Kinderrftthsel: 
In  unserm  Garten  steht  ein  Baum, 
Hier  ein  Baum  und  da  ein  Baum! 
Und  auf  dem  Baume  steht  'ne  Wieg*, 
liier  'ne  Wieir  niid  da  'ne  Wiejr*. 
Und  in  der  Wiege  liegt  ein  Kind, 
Hier  ein  Kind  und  da  ein  Kind. 
Was  ist  das? 

(Bohnenstrauch,  Schoten  und  Bohnen,  nacli  K.  L.  Volksth.;  könnte 
aber  a\ich  die  el)enso  behandelte  Zuckercihse  sein!) 

Bohnen  soll  man  den  Tag  vor  Himmel  fahrt  leijrn;  denn  wie  die  Leute 
ziehen,  so  ziehen  j^ich  die  Bohnen.  (Tni  Neustadt:  Fr.  Kmilie  Wulff; 
auch  nur  hier  verständlich,  da  mit  dem  Ziehen  der  Leute  nicht  etwa  eiit 
IHenstweohael,  sondern  die  erste  jener  drei  Prosessionen  [der  8.  g.  deutsche 
Ablass  SU  Philipi)i  Jacobi,  am  1.  Mai]  zu  den  20  Kapellen  Neustadt's 
gemeint  ist.) 

In  der  Keujahrswoche  (auch  in  den  Zwölften,  d.  h.  den  18  Tagen 
nach  Weihnachten,  wo  man  im  Hause  nicht  Wasche  vornehmen  soll, 
bei  Strafe  oin(>s  TodoHfalles!)  ist  es  dagegen  gut,  Bohnen  und  Brbsen 
auszupellen  (auch  Federn  su  reissen)  und  ähnliche  Arbeiten  zu  verrichten. 

Wie  Fische,  die,  wenn  sie  auch  noch  so  klein  sind,  nicht  geköpft  werden 
dürfen,  weil  das  ein  Unglfick  anrichten  würde,  ein  stetes  IIoehzeit.sgericht 
sind  (Kr.  Bereut,  Dt.  Kron(0.  so  nmss  es  heim  llocli/.eitsmahle  auch  den- 
halli  Bohnen  zur  Briilic  lm'Ixmi,  damit  den  jungen  Leuten  das  Geld  uiubt 
ausgeht.  (Frl.  Aug.  Kaikowski.) 

Ein  Kinderspiel,  wobei  unttir  Laufen  und  Greifen  folgende  Verse 
(Saalfeld:  E.  L.)  gesangen  werden,  ist: 


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808 


Wir  pflücken  dem  Baner  die  Schoten  ab, 
Der  Baner  ist  nicht  sn  Hanse; 

Er  pitzt  untei'ui  Tisch 
Und  isst  faule  Fisch'. 

Kling,  kling!  ich  hab'  mein  Beutelchen  voll. 
0<lf'r:  Der  Bauer  geht  mit  einem  Stocke  spazieren  und  die  Kinder  be- 
nutzen di«^  (ieleirenlioit,  um  sieli  Schoten  zu  ))Hrickei!:  der  Hauer  bcinorkl 
das,  dreht  sieh  um  und  Glicht  .lernanden  von  d(Mi  Ucix-lthaUMu  zu  hascluMi: 
tr''lintrt's  ihm,  so  muss  dieser  Bauer  sein;  wenn  nicht,  so  er  selbst  zum 
anilern  Mah*.   Gesungen  wird: 

Wir  pflücKen  dem  Bauer  die  Schoten  ab, 

Der  Banar  ist  nicht  *a.  Hause; 

Der  Schlikssel  hängt  am  Haose. 
Haa  exe$lm  Lk.,  gemeine  Fichte. 

Von  ihrem  schlanken  Wüchse  kommt  die  Redensart:  wie  eine  Fichte 
(ähnlich:  Tanne)  schhink  sein.  —  Ein  fichtener  Kerl  ist  ein  tfichtiger 
Kerl;  wohl  wegen  der  Harr.haltigkeit.  —  Aber  der  Sinn  schlägt  anch 
nm:  ,J)a8  ist  <h'r  reine  Kien!  (Unsinn),  obsehon  Kien,  das  Coniferen- 
harz,  oder  Kienholz  als  das  bessere,  namentlich  in  städtischen  Haus- 
haltungen, sehr  gesucht  wird,  da  eg  zum  Anmachen  des  Feuers  dient. 
—  Einen  in  die  Fichten  luhreii  (Fr.  I.  J^öH.)  ist:  ihn  irre  leiten,  vornr- 
sacht  durch  die  (Jleichartigkeit  ch-r  vielen  Einzclstamme.  —  Aehnlicli 
sagt  man:  das  Spiel  geht  in  die  Fichten,  d.  Ii.  verloren,  durch  irre  B«- 
rcchnung.  —  Unverständlich  bleil>t  der  VergleielisjMiiikt  in:  Er  ist,  wie 
eine  Ficht'!  (Fr.  1.  440.)  =  betrunken.  —  Eine  blosse  Reiiiieroi  ist: 
das  ist  die  Geschichte  von  der  Fichte.  —  Zu  der  Belehrung  (bei:  Ich 
dachte!):  Dochte  sön  (sind)  keine  Lichte!  kommt  häutig  der  Zusatz:  on 
Danne  keine  Fichte!  (Fr.  I.  532.)  —  Änf  eine  wahre  B^benheit  könnte 
wohl  znrQckgef  ührt  werden  die  nach  Fr.  H.  2208.  ans  Sensburg  gemeldete 
und,  wenn  Jemand  die  ThQre  zuwirft,  gebrauchte  Redensart:  Ritz.  Mutter, 
die  Landwehr  kommt!  auch  mit  dem  Zusätze:  sie  is  all  (schon)  mang  de 
Fichte!  So  auch  im  Kreise  Berent,  aber  stets  mit  jenem  Znsatze  und 
im  Sinne  eines  allgemeinen  Passirwortes  bei  animirter  Gelegenheit. 
Kmpinellu  Anisum  L.,  Anis.  Fr,  1.  2774.  hat  noch  diese  Redensart:  Wat 
göfft's  Nües?  SchmOds  KoI)l)el  von  Forke  schött  Anis.  In  Forken  (Gut 
bei  Fisciihausen .  am  Ende  der  Kapborner  Heide)  ist  der  Schmied  des 
Gutes  zugleich  Kriiger. 

Elienso:  (Fr.  11.  ItJBO.)  Schwarte  Kiinnnel.  witt  Anis,  o  wie  heft 
dat  Vieh  gef.  (Königsberg.)  Die  gegebenen  Farben  bezichen  sich  auf  die 
der  Früchte,  welche  beide  abführend  wirken. 

Aniskflmer  mit  ihrem  dnrchdringenden  Oemche,  in  den  Taubenschlag 
gestreut,  locken  die  Tauben  zum  Nisten  an.  Noch  braser  zu  diesem 
Zwecke,  weil  penetranter,  ist  AnisOlI 


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Mmii  rihtttrit  L.|  Kiefer. 

AUgemeiii,  obwohl  fiUschlich,  ist  hierf&r  im  Volke  die  BesdelioaDg 
Fichte. 

Hienmter  »ogire  ich  folgende  cnltarhistorieche  Abechweifung.  Wenn 
deotache  Beuenii  wie  es  etwa  seit  dem  13.  Jahrhundert  üblich,  auf  polni* 

ediem  ßoilen  aiiir.sitMlelt  wurden,  die  sich  von  den  polnisclicn  durch 
persönliche  Freiheit,  duxh  das  Eibreclit  in  männlicher  und  wcil)liclier 
Linie  (magdeburgisch :  ,,zu  beiden  Kindern*')  und  durch  „gemessene"  Schar* 
werkadienste  unterschied«'!!,  so  wurden  jjrt'woliniicli  dein  so  nach  deutschem 
Rechte  anjrelt'^^tcn  Doit'e  zunächst  eiiiitn'  Freijahre  l)ewini<2^t.  Jn  die 
Glitte  des  DorlV'ö  wurde  dann  ein  Pfahl  eingeraiunil  und  in  diesen  so 
viel  Pflücke  eingekeilt,  als  dein  Dorfe  hei  seiner  Anlage  Freijahre  l>e- 
willigt  waien.  War  nun  ein  Freijahr  abgelaufen,  so  wurde  in  allgemeiner 
Tersammlung  unter  gewissen  Feierlichkeiten  der  Pflock  herausgeschlagen. 
Sobald  alle  Freijahre  verflossen  waren,  trat  für  die  Gemeinde  die  Zinspflicht 
ein.  (Dr.  F.  W.  Schmitt:  Gesch.  des  Kreises  Dt.  Krone  S.  136.)  <-  Bei 
den  Anlagen  der  Städte  werden  sie  „aus  der  grfinen  Wurzel"  erbaut. 

Hakelftste  werden  bei  vielen  Bäumen  die  trockenen  Aeste  genannt, 
welche  man  (Kinder)  sich  aus  dem  Walde  als  Raff-  und  Leseholz  holen 
darf;  sie  gebrauchen  eine  lange  hölzerne  Stange  mit  gebogener  Spitze 
von  Eisen  am  oberen  Knde^  um  damit  zu  haken  (iterativ  häkeln). 

Es  soll  Besuch  geben,  wenn  das  Feuer  (meist  von  Kiefernholz) 
knallt  und  knistert. 

Kinc  beliebte  Ptandauslosung  in  Gese]lscliaftssj)ielen  ist:  ..DiehleJi 
(Brcitn  ,  Bohlen)  sclineidun",  wobei  man  »nit  der  iStirn  au  der  Thäre  aui- 
und  nicderreiben  niuss. 

Von  einem  Schnarchenden  sagt  man.  er  säge  Diehlen  oder  Bretter, 
und  hält  er  mal  ein  oder  schnarelii  besonders  kraftig,  so  sei  er  an  ein 
Astloch  gekommen, 
t  Piper  L.,  Pfeifer. 

Säne  Redensart  heisst:  Ihr  versteht  gerade  so  viel  davon,  als  di« 
Ziege  vom  Pfeffer;  also  gar  Nichts!  —  Sein  Haar  ist  Pfeffer  und  Salz, 
d.  b.  gran,  melirt  Andt  von  ähnlichem  Aussehen  der  Hüte  gebraucht. 

—  Puder  und  Pfeffer  bekommen  (geben:  Fr.  L  3025).  Stark  auftragen. 

—  Das  ist  Salz  im  Pfefferfass!  will  heissen,  et»  sei  an  verkelirter  Stdle. 
Piru9  Toum.^  Apfel  und  Birne. 

*  Von  der  vei-spcisten  Frucht  kauen  Kinder  noch  das  Haftende  des 

Stieles  breiter  und  reichen  ihn  einem  Andern  mit  den  Worten:  Da  hast 
'nen  Pinsel;  schick"  ihn  zum  Maler!  (Anna  Tr.) 

Gelingt  es,  bei  Birnen  oder  Aeplelii  ilie  Haut  in  einem  Zuge  abzu- 
schälen, SU  soll  das  ein  neues  Kleid  als  (;<•>(  henk  bedeuten. 

Am  Ostermurgen  soll  nian  nüchtern  einen  Apfel  essen,  um  gegen 
Fieber  gesichert  zu  sein.  (Lobamoor:  Knoop.) 


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SlO 


Die  Frischte  eines  BaamoB  darf  man  nicht  sShlen,  sonst  Man  sie 
ab  oder  verderben,  dass  der  Besitzer  keinen  Nntxen  davon  hat  —  Man 
mnss  dem  Baum  einige  Früchte  lassen,  damit  er  über's  Jahr  wieder  voll 
trage.  Das  ist  der  8]):i nq^fcl,  die  Sparbirne.  —  Die  ersten  Früchte 
eines  Baunies  darf  nur  der  Hausherr  pflücken  oder  abschneiden.  —  Ein 
Stroliband,  in  der  Nei^ahrsuacht  am  die  fiänme  gelegt,  schützt  gegen 
ßaupenfrass. 

Wenn  von  einem  jungen  Baume  die  ersten  Früchte  gestohlen  werden, 
so  triigt  der  Baum  später  keine  Frucht  mehr  (sehr  verbreitet;  geoieUiet 
aus  Saalfeld:  K.  L.  und  (»r.  Marienb.  Werder:  Preuschoff.).  —  Die  ersten 
Früchte  eined  Baumes  sind  nicht  abzubrechen,  sondern  mit  Messer  oder 
Scheere  abzuschneiden.  Sie  gebühren  stets  dem  Hausherrn,  der  sie  aber 
vertheilen  kann. 

Von  Aepfeln  werden  die  bei  Kindern  beliebten  Apfelkuchen  {^backen, 
früher  oft  bei  Besnchen  hergerichteti  daher  die  Wechselrede:  A.:  ICachen 
(Sie)  Sich  aber  kerne  Umstände!  B.:  Ach,  was,  Umst&nde  smd  AjiHeUnichen! 

Obst  ist  die  im  Haushalte  verwendbare  Fhicht  jedes  Gartenbanmes. 
Dahin  gehört  die  Bedensart,  womit  man  Gewöhnliches  oder  Unbekanntes 
ablelnit:  Ich  danke  für  Obstl  (Fr.  D.  1870.)  Aach  mit  dem  Znsatse: 
und  andere  Südfrüchte. 

Wenn  am  ersten  Advents -Sonntage  (4  Wochen  vor  Weihnachten) 
grosser  Reif  ist,  dann  giebt's  viel  Obst  im  nächsten  Jahre. 
IHrut  communis  L.,  Birne. 

Abzählreim  (Anna  Tr.): 
1,  2,  3:  Wir  alle  sind  dabei, 
4,  5,  6:  r)ie  Birn'  ist  ein  Gewächs; 
7,  8.  9:  Du  musst's  sein! 
Nach  Caro  Hessen  die  Polen  stets  den  Holzbimbaum  stehen,  wenn 
sie  sonst  schonungslos  gegen  Bäume  verführen.  Von  Eroschka,  Birne, 
hat  die  posensche  Stadt  Kruschwita  den  Namen. 

Nach  Töppen  (Aberglauben  in  Masuren.  S.  108.)  bekommen  Utine 
Kinder  als  Leichen  schaumvergoldete  Aepfel  in  die  Hand,  damit  sie  anf 
der  Himmelswiese  spielen  können.  Voigl.  das  fiber  Citrui  Gesagte! 

Standorte  von  wilden  Birnbäumen  sind  verhältnissmässig  jetst  selten 
und  seltener,  als  von  Apfelbäumen. 
P.  Malus  L.,  Apfel.  Ein  wie  bei  den  Schoten  ähnliches  Kinderspiel  ist:  Der 
Bauer  liegt  und  schläft;  es  kommen  die  anderen  Kinder  und  reissen  am 
Graso.  rufend:  Wir  pfliieken  Ae])fel!  Der  erwachende  Bauer  bemerkt 
das  Treiben,  springt  auf  und  greift  einen  Beliebigen,  der  nun  Bauer  sein 
rauss.  (Anna  Tr.) 
I'isum  sanvum  L..  Erbse. 

Erbsenfelder  sind  nach  dem  constanten  Glauben  der  Leute  sehr  ver- 
lockend für  Aale:  diese  Thiere  gehen  gern  in  thauigen  Nächten  dorthin 

» 


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211 


und  fressen,  was  sie  können.  Selbst  Bock  in  seiner  Wirtluchafilichen 
Naturgeschichte  ist  noch  dieses  Olanbens.  Dieser  Glaube  spielt  auch  seine 
Bolle  in  einem  M&hrchen:  Der  Aal  an  der  Kette  in  Putsig.  (Z.'S.  f. 

Ethnol.  Sitz.-Ber.  15.  Jan.  1881.  S.  28.)  Aber  sowohl  Ben  ecke  (Fische, 
Fischerei  und  Fischzucht  S.  175.^,  wie  aucli  W.  v.  Schulcnburg  in 
Schlange  und  Aal  im  Deutschen  Volksglauben  in  Z.-S.  für  Ethnologie 
1883.  H.  II.  S.  95  IV.  eifern  gegen  dief»on  Glauben  und  stellen  ihn 
richtig.  Die  Enge  seiner  Kiemenspalto  macht  es  dem  Aale  allerdings 
möglich,  längere  Zeit  au.^seriialb  des  Was.^ers  zu  leben,  aber  er  frisst 
keine  Erbsen,  selbst  nicht  an  Aalangeln,  und  wird  somit  eine  Verwech- 
selung mit  Schlangen  oder  son.st  KinbililuiiL''  zu  (irunde  liegen. 

Schoten  mit  neun  Erbsen  sind  gut  zum  lle.xen.   (E.  L.) 

Erbsen  und  Bohnen  soll  man  bei  Volllicht  legen,  damit  die  Schoten 
immer  voU  sind;  ebenso  nur  bei  weichem  Winde,  damit  sie  sich  weich 
kochen;  ebenso  nur  im  Wassermann  und  Fischen  (Zeichen  des  Thier* 
kreises),  weil  dann  Alles  weich  und  saftig  wird.  —  Die  Znckererbsen 
(b.  anmu  L.  a.  A.),  sowie  Bohnen  sollen  schweigrad  gelegt  werden. 

Kindern,  welche  gern  nach  Pr.  Staisa>^  (es  kdonte  auch  jede 
andere  Stadt  sein!)  wollen  und  ihre  Eltern  damit  quälen,  redet  man  vor, 
es  sitze  zu  Anfange  der  Stadt  ein  schwarzer  Mann  auf  dem  Dache,  der 
bemache  sich  im  Winter  mit  Erbsen  und  im  Sommer  mit  Kohl,  und 
wer  das  erste  .Mal  nach  Btargard  komme,  der  mfisse  ihm  einen  Kuss 
aut  den  II.  geben.    Vergl.  auch  P/uiseoIu^! 

Die  Verwandtschaft  ist  mit  Ei'bscn  auszuzahlen!  sagt  man  von  einer 
weitlüuftigen  \'erwandlschaft. 

Gcprengelte  Erbsen  werden  dickgekoclilo  Erbsen  genannt.  (Saal- 
feld: E.  L.)    Sonst  vergl.  Solanum  tuheromm  L.! 
A>^^<Mtvm  amphihiimh.f  ortswechselnder  Knöterich:  Perschkekraut  (Saal- 
feld: E.  L.),  wohl  nur  var.  «atan«,  weil  es  an  und  in  Seen  hftnfig  ist  und 
darin  die  Barsche  (platt  Pörsch,  Petra  ßuviaUli»  L.)  hausen  oder  laichen. 
P.  lapathifolum  L.,  ampferblätteriger  Knöterich:  Bitterkrant  Gewiss  ist 
in  der  Pflanae  etwas  von  bitterem  Oeschmacke.  Dennoch  ist  es  auch  für 
den  Flachsban  betreibende  Bauern  ein  höchst  lastiges«  bittere  ünkrant. 
Foty^^om»  fomentariua  L.,  Feuerschwamm. 

Wem  der  Feuerschwamm,  „Zunder",  nicht  brennen  will,  der  aeugt 
keine  Kinder  mehr. 

Du  hast  auch  keinen  Zunder  (Elbing:  Fr.  1.  4184.),  d.  h.  keinen  Mutb. 

Eine  Persiflage  auf  dio  bekannte  Redefertigkeit  beim  Sifh-Einfuhren 
von  Handlungsreisenden  ist  das  Folgende:  Icli  bin  vom  Hause  Kiehn, 
Machandel,  Machomel  Co.  und  mache  in  schwarzer  Seile,  Talglieht  und 
Cigarrenzunder. 

Potentilla  Amerina  L..  gemeiner  Gänserich:  Gräsiug,  Grau  sing.  (Saal- 
feld: E.  L.) 


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212 


P.  Hlvettrit  Neok.  (1768.)  {PotetOiUa  tormenÜlU  Schink.  1789.),  Blntwwi- 
Gänserich:  Armetill. 

Man  kocht  es  sa  einer  Salbe  (&r  Wunden  und  zn  einem  Thee  gegen 

Fieber,  am  Besten  zusammen  mit  ßibei-nell.    (E.  L.) 
iVimula  offtcinalia  Jacq.,  gebräuchlicher  Himmelsschlüasel. 

Seine  Bliilheii   worden   von   df^n  Leuten    auf  deui  Lande  vorw&lirt 
und  golegentlicli  zu  einem  Theeaulgusä  verwendet,  der  gegen  viele  (alle?) 
Leiden  (Hals,  Kopf,  Leib;  lur  gut  gehalten  wird.  —  Sonst  yergL 
Veronica. 
Prunus  Ceratius  h.,  Kirsche. 

Kirscheu  sollen  nur  mitsammt  den  Stengeln  gepflückt  werdMi,  weil 
die  Bäume  sonet  im  nächsten  Jahre  nicht  tragen. 

In  der  Ncujalirsnacht  zwischen  11  nnd  12  Uhr  mnis  eine  Pereon 
im  Hemde  in  den  Garten  gehen  nnd  einen  ELirschenbanm  mit  den  Worten 
BchQtteln: 

Eirschenhanm,  ich  echtttt'le  dich: 

Lass  ein  weisses  Hündchen  bellen, 
Wie  die  Wirthschaft  ich  soll  stellen? 
Kommt  dann  ein  weisse?  Tliindchen,  so  thut  es  seine  Meinung  Über 
die  Wirthschalt  kund  und  die  Person  bleibt  am  Leben;  kommt  aber 
ein  schwarzes  nrindehen,  so  stirbt  sie.  (Anna  Tr.:  GrosS'Pailubin.  — 
Wie  al>er,  wenn  frar  keines  kommt  ?) 

Eine  beliebte ]'taiuiau<lösnn<r)>ei (iesellsciiaftsspielen  ist  dasKirschen- 
pflücken  (Anna  Tr.);  es  wird  dabei  gesiin«?en: 
Ich  steh'  und  plliicke  Kirschen, 
Mein  KOrblein  fällt  mir  nieder; 
Wer  kommt  und  reicht*s  mir  wieder? 
Mit  grossen  Herren  ist  schlimm  Kirschen  essen.  (Fr.  1. 1&81.)  WeQ 
sie  Einem  die  Stengel  (Steine)  in's  Gesicht  werfen. 
P.  donuttica  L.,  Pflaume.  Den  mucorinen  Pils  der  Fr&chte  (Eieottieiti)  nennt 
man  nm  Piauten  (Gar.)  Schabbein,  also  mit  Yerwandelung  des  p  in 
h;  das  wQrde  mit  der  Ableitung  aus  dem  Polnischen  mehr  congruiren. 

Die  ereten  Pflaumen  sind  madig!  Vom  Wurm  angestochen,  werden 
sie  früh  reif  und  fallen  hcrali.  Die  Redensart  wird  beim  Kartenqiiel  an« 
gewandt  zum  Trosto  für  den  Verlust  des  ersten  Spieles. 

Die  Leute  sagen,  wenn  die  Pflaumen  reifen,  schimmele  Alles  und 
es  lasse  sich  auch  schwer  buttern;  es  sei  dann  überhaupt  eine  schwere 
Wirthschaft.  (E.  L.) 
I'/eris  aquilina  L.,  Adlerfarn:  Reiherfarn.  (Pommern.) 
f/uercu»  liohur  L.,  Eiche. 

In  den  heiligen  Wäldern,  wo  die  einzelnen  oder  gemeinsamen  Gau- 
gcnossensehaften  der  alten  Preussen  ihre  Ottttw  verehrten,  sollte  nach 
Hartknoch  (Altes  ud  Neues  Preussen,  1684.),  der  es  nach  Matth,  a 


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213 


Ifiehovia  lib.  IV.  in  diron.  Polon.  c.  45.  berichtet,  Alles,  was  darin 
"War,  heilig  und  unangetastet  sein,  sowohl  Gethier,  wie  auch  Bäume, 
nnter  ihnen  besonders  die  Eiche,  welche  gleich  den  anderen  GenosRen 
Ton  Nieniandon  umgehauen  werden  durfte.  Im  üebrigen  vergl.  IV.  114. 

Bei  der  Rückkehr  von  der  Trauung  wurde  im  Lebnuioorc  (Knoop) 
auf  der  Poifsgreiize  ein  (entgegen  gebrachter)  Krug  Bier  oder  eine 
Flasche  Scluiap.s  geleert  und  dann  zertriinimert;  in  Cr.  Podel  zwischen 
Stojenlliin  und  Gohren  geschah  das  bei  einer  Eiche,  welche  deshalb 
auch  die  IJrautciche  genannt  wurde. 

Eichene  Stäbe  zu  Fässern  werden  in  Dauzig  Blamüser  genannt. 
Mhammu  eatkartiea  L.,  gemeiner  Krenxdorn. 

Die  Weihe  der  Zweige  in  feste  S.  Petri  Marfyns  (29.  April)  fand 
um  Planten  frGher  statt,  aber  jetst  nicht  mehr.  (Gar.) 

INe  Katbolilcen  lassen  ihn  zu  Jobanni  weihen  und  stecken  ihn  vor 
die  Thören  des  Hauses  und  der  StftUe  g^en  bOse  Geister  und  um  den 
Blitz  abzuhalten. 

Am  Joliannisabende  goll  man  Kreuzblumen  nehmen  und  davon 
über  jede  Thüre  stecken,  damit  keine  Hexe  kommt. 
JUbea  Groifi*uIaria  L.  (erw.),  Stachelbeere. 

Nach  Hennig's  Frcuss.  Wörtcrb.  (Kg.^bg.  1785.)  auch  Christophs- 
beere, vdni  heil.  Chii8to])hel.  ,,von  welehem  man  vorgielit,  da.S8  er  mit 
einer  Krone  von  solchem  Strauch  sei  gekronet  worden."  Vergl.  Jessen! 

Aus  dem  poln.  Kriczber  i.st  auch  das  deutsche  Kritschl)eero 
entstanden;  vergl.  Öperber-M iborski:  Des  Volkes  Rede.  (Löbau 
1878.  S.  9.) 

Warum  wird  die  Frucht  Christorbeere  (Vergl.  U.  209.)  genannt? 
Wie  Ribe8  rubrum  L,  Johannisbeere  heisst,  weil  sie  um  Johanni  zur 
Beife  kommt,  heisst  jene  ebenfalls  so  nach  dem  spateren  Beifetemine, 
D&mlich  im  Christor,  eine  Abkürzung  von  Christophorus,  dessen 
Tag  auf  den  25.  Juli  filllt.  (Car.)  Aus  dem  Kreuztrflger  ist  dann  das 
polnische  Kricsber  geworden. 
Rom  Tourn.,  Rose. 

Ein  Engcltier  wird  von  Prütorius  (Pierson,  Matth.  Prätor.  13.) 
unter  den  Gesträuchen  Prcussena  aufgeführt  und  Hagen  (.522.)  bezeichnet 
Mosa  rubuiiiioxti  als  Engel thierros<'.  Mir  oi-srlieint  da?  gärtnerisch 
verderbt  ans  (E.)  Eiilaiifcria  L.  A'ielh'irla  auch,  da  die  Romi 
pomifera  Herrn.,  Aepfelrose.  welche  grosse,  kugelig  nickende  und  j'chr 
stachelige  Fruchte  hat.  !)ei  uns  nicht  vorkommt,  be/.eichn<'t  jener  Aus- 
di-uck  die  Rosengalle,  welcher  mau  etwas  Thierisches  nicht  absprechen 
kann. 

Dieser  apfelai  tige  Auswuchs  an  wilden  Bosen,  sowie  an  Hagebutten, 
von  Schlupfwespen  verursacht,  heisst  nach  Mühling  auch  Schlafkunz 
oder  kurz  Kunz. 


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214 


Der  wilde  Bosenstraaeh  ist  Im  Kreise  Dt.  Krone  eine  sebdne  und 
häufige  Zierde,  welche  das  von  einförmigem  Brochmoor  nnd  finsteren 
Fdhrenwüldem  ermüdete  Auge  des  Wanderers  erheitert  und  erfriseht. 
Nach  diesem  Wildling  benannten  die  Vorfahren  verschiedene  Wilder 

des  Kreises  als  Roscnwald.  Audi  mehrere  Ortschaften  des  Kreises 
verdanken  ihm  (Sclimitt:  Gesch.  d.  Kr.  Dt.  Krone)  ihren  Namen,  wie 
Bose,  Bosenfelde,  Koscntlial.  früher  Bosenwald. 

Ein  bekanntes  und  beliebtes  Kinderspiel,  wobei  sich  Alle  an  den 
Planden  fassen,  einen  Kreis  bilden,  bei  ihrem  Rundganj^e  singen  und  bei 
den  letzten  Worten  sich  rasch  hinsetzen,  ist  (80  auch  um  Saalfeld:  £.  L.) 
Kingel,  ringcl,  Rosenkranz, 
Setzt  ein  Topfchen  Wasser  auf: 
Morgen  wollen  wir  waschen:  ^ 
Orosse  Wäsche,  Icleine  Wäsche 

—  SetBt  Bndi  AUe,  Alle  bin! 
Oder:  Plumps  in  den  Kesselt 
Rultu  L.,  Brombeere:  Kratselbeere.  (Saalfeld:  E.  L.) 
Jtumex  ohfMtifoliuB  L.,  stumpfblätteriger  Ampfer:  Ochsenzunge  (Saalfeld: 
E.  L.),  also  der  sonstige  Name  von  Änchum  L.;  ebenso  wie  für 
R,  conglomeratui  Murr.  (1770),  geknäuelter  Ampfer. 

Von  beiden  Arten  werden  die  Blätter  in  nasse  Lappen  gewickelt 
und  „ohne  Fett  gebraten",  d.  h.  weidi  gemacht,  um  (abgekühlt)  auf 
schwulst  und  Wunden  gelegt  zu  werden.  Zu  gleichem  Zwecke  kann 
man  sie  aber  auch  mit  süssem  Schmand  (Sahne)  in  Kohlen  schmoren.  (E.  L.) 
Ruta  gravcolem  L.,  Raute.  Räthsel  aufgeben  wird  für  sündhaft  gehalten. 
Zwei  grössere  Kintlcr  sitzen  in  der  StuVie  und  geben  sich  Rütiisel  auf. 
Da  kommt  der  Teufel  und  giebt  auf:  Was  ist  grüner,  wie  die  Raute? 
Die  beiden  grossen  Kinder  werden  bleicli:  alter  das  kleine  Kind  in  der 
Wiege  antwortet  noch  zur  Zeit:  „Das  liebe  grüne  Korn  auf  dem  Felde!** 
Und  hätte  das  kleine  Kind  in  der  Wiege  das  nicht  gerathen,  so  hätte 
der  Teufel  die  beiden  anderen  mit  sich  genommen.  So  in  der  Stadt 
Biesen  im  Posen'schen  nahe  der  Brandenburgischen  Grenze,  einer 
katholischen  Gegend,  wo  sprachlich  noch  die  lotsten  Ausläufer  des 
oberdeutschoi  Sprachstammes.  (Cand.  prob.  Togelgesang.) 
8aU»  Toum.,  Weide.  Die  geweihten  Kätzchen  werden  um  Flautm  nicht 
gegessen,  wohl  a1)er  aufliewabrt.  (Oar.) 

Statt  der  am  Palmsonntage  geweihten  kann  man  anch  die  im  Früh- 
jahre zuerst  gesehenen  Kätzchen  (Palmen)  gegen  Fieber  u.  s.  w.  ver 
schlucken,  (E.  L.) 

In  Polen  wurden  in  früheren  Zeiten  königliche  Befehle  durch 
Weidennithen  (Wir),  an  Stangen  befestigt,  von  Ort  zu  Ovi  gesandt  und  da 
dies  hauptsächlich  beim  Aufgel)Ote  des  Adels  geschah,  so  bedeutet  Wie 

das  Aufgebot  selber,  die  Versammlung.  (Davon  auch  unsere  Redensart: 

tr 


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S15 


Da  ist  grosser  Witz  los!)  Per  Aufruf  get-clml!  jodoch  dreimal:  die  ersten 
beiden  enthielten  blo.sä  den  Befehl,  sich  bereit  zu  halten;  der  dritte 
bestimmte  den  Saninu-lplatz. 

Weiden  und  Pappeln  ^^ullon  besonders  Yon  deutschea  Ansiedlern  in 
der  Provinz  angepflanzt  worden  sein. 

Sambucus  nif/ra  L.,  schwarzer  Holunder. 

Die  Blätter  M^erden  auf  Geschwulst  und  Wunden  K^lejrt.  —  Die 
Blüthen  werden  in  Teier  ,i;"t'l('u;t  und  zu  F lieder-lM'linzen  verbacken. 
(£.  L.)  Aus  dieser  Bezeichnung  iät  zu  ersehen,  dass  der  Holunder  hier 
auch  Flieder  genannt  wird. 

Serojthiilan'a  nodom  L.,  knotige  Braunwurz.  Gegen  das  Blutliarnen  l)eim 
Rindvieh,  eine  Krankheit  mit  oft  tödtlichem  Yerlaul'e.  die  meist  auftritt, 
wenn  das  Vieh  auf  Waldweide  gebracht  wird,  soll  die  obige  Pflanze, 
wenn  rechtzeitig  gebraucht,  nach  folgender  Anweisung  ein  sicheres  Mittel 
bsIb:  3  Liter  von  ihi-en  Stengeln,  Blättern  und  BInten,  recht  fein  ge- 
schnitten und  gehackt,  wefrden  mit  je  1  Pfund  Mehl  und  Schweineschmalx 
geknetet  und  zu  gansceigrosaen  Ballen  geformt,  um  in  dieser  Form  dem 
erkrankten  Thiere,  dessen  Genesung  meist  in  bis  5  Tagen  erfolgt»  alle 
HoigeD,  Mittage  und  Abende  eingegeben  zu  werden.  So  um  Pr.  Stargard 
(nach  Scharlock  in  Bor.  fi.  d.  22.  Vers.  d.  preuss.  bot  V.  zu  Marien- 
buig  1883).  In  den  Werken  der  alten  deutschen  Pflanzenkundigen  soll 
sie  wohl  als  Heilmittel,  allein  nicht  gegen  die  obige  Krankheit  erwähnt 
sein.  Bei  den  polnischen  Landlcnten  f&hrt  sie  den  Namen  Stopif, 
woraus  zu  schliessen,  dass  sie  ihnen  in  der  bezeichneten  Heilkraft 
bekannt  ist. 

Sieale  cereale  L.,  Roggen. 

Wo  noch  mit  der  Hand  gesäet  wird,  erfuhr  ich  es  öfters,  dass  ein 
alphabetischer  Säemann  die  Namens -Initialen  des  Gutsherrn  o<ler  des 
Inspectors  in  die  letzte  Keke  des  Landes  mit  vollerer  Hand  hiueinsäete, 
welclie  zur  Zeit  der  aufgehenden  Saat  und  noch  spiiter  wohl  zu  sehen 
waren,  aber  nicht  mehr  liei  vorgesciiritteuem  Wachsthume.  Achnlich 
singt  ja  Wilh.  Müller  von  dem  Verliebten  auch: 

Tch  niöcht'  es  sä  n  a>if  jedes  frische  Beet 
Mit  Kri'ssen-t^amen,  der  es  schuell  verriith. 

Die  Entartung  des  Kornkerues  zu  einem  zapfeiiartigen,  aussen 
schwarzen  Korper,  das  Mutterkorn,  (Fr.  W.  ß.  1.  :it»ü.)  wird  auch  ge- 
nannt: Hahnen-,  Hungerkorn,  Koruzapfen. 

SoU  die  fimdte  im  idUshsten  Jahre  gfinstig  ansl'allon,  so  müssen  die 
ausgeklopften  oder  ausgeriebenen  Körner  des  vorjuhrigou  Emdtekranses 
zuerst  aufs  Feld  gestreut  werden,  von  jeder  Kömergattung,  zummst 
aber  Ton  Weizen  und  Boggen*  Es  ist  das  Opfer,  das  man  früher  nnge- 
sehnitten  für  den  Gott  des  Gedeihens  stehen' Hess. 


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I 


216 


Roggen  ist  gleich  Korn.  Die  landwirthschaftliche  Regel  bezuglich 
der  Roggen-Au?s;i.it  für  hiesige  Gegend  lautet,  das.«  man  14  Tage  vor 
und  14  Tapp  nach  Mit-iiaclis  (29.  iSeptbr.)  säen  soll. 

Der  Roirtjen  liege,  sei  in  der  Milcli.  ^^gi  man  für  den  Zustand  kurz 
Tor  seinem  Aufgehen,  sobald  das  Samenkorn  sich  zersetzt  hat  und  ehe 
der  Keim  lieiaustritt. 

Geilhörster  nennt  man  zu  stark  bestandene  Stellen  im  Getreide, 
auf  der  Sohle  ft'iihercr  Dunghaufen.  Bcmerkenswerth  ist  die  Anwendung 
eines  sonst  von  Vögeln  gobi-anchten  Ausdruckes  (horsten)  anf  Pflanzen. 

Um  Jacobi  (karz  vor  der  Emdte),  wenn  das  Mehl  anfilngt,  knapp 
zn  werden,  backen  viele  Frauen  auf  dem  Lande  in  einem  Ofen  sosammen. 
(ZiebelL) 

Zum  Jacobitage  (25.  Jnl!)  soll  es  frisches  Brod  vom  frischen  Boggen 

geben. 

Am  1.  Mai  soll  der  gute  Roggen  so  hoch  sein,  dass  sich  eine  Krähe 
darin  verstecken  kann.    (Saalfeld:  E.  L.) 

War  den  alten  Kaschubcn  kurz  vor  der  völligen  Keife  des  Roggens 
die  vorjährige  Körnerfrucht  ausgegangen  und  davon  dennoch  zu  Mehl  fiir's 
Brod  nöthig,  so  wurde  von  einem  Stficke  der  hall)reife  Roggen  abge- 
liauen,  in  der  Sonne  oder  sonst  im  Backofen  getrocknet  und  (redroschen, 
um  das  Korn  <lanii.  wie  jedes  andere  auf  der  ebenfalls  veralteten  ll;uid- 
mfible  zu  malileu,  Quirc  oder  Quirditz  genannt,  ijohiisch  Zarna.  Zum 
Zenkhxnem  dienten  zwei  quer  zu  eiuaudor  gebende  Mahlsteine  (wie  man 
deren  in  ansgebrauchtem  Zustande  noch  häufig  auf  unseren  Feldern 
findet).  In  Holz  gefasst,  treibt  sie  eine  durchgehende  Eisenstange.  Die 
Grfitzquire  giebt  Orfitze,  die  Granpenqutre  Graupe.  Graupe,  polnisch 
pyszka,  p^cak  besonders  von  Gerste,  bekommt  man  auch  durch  die 
Pischkenstampe.  Es  ist  das  ein  becherartiges  Hoh^pefilss  mit  Steh- 
fläche,  in  dessen  Oeffnung  das  hineingeschüttete  Korn  durch  Stessen  mit 
einer  Holzkeule  enthülst  und  zur  gel  ingen  Zerkleinerung  gebracht  wird. 

Letzte  Garbe  zu  binden  und  h  tzter  Hau  mit  der  Sense  wird  nm 
Gon-enczin,  Kreis  Karthaus,  iianks  (lieisst  sonst  auch  uneheliches 
Kind,  Bankert I)  genannt,  also  was  sonst  iler  Alte,  das  Letzte  heisst. 
Die  letzte  Garbe  als  s.  g.  Alter  wird  sehr  dick  aus  Stoft"  für  sonst  mehrere 
Garben  und  in  Form  einer  grossen  Puppe  gebunden.  Kommt  der  Alle 
ein,  so  wird  (lloch-Palescliken  und  Umgegend)  eine  sogenannte  Klapper 
in  das  Hinterrad  des  letzten  Wagens  eingesetzt,  wodurch  sich  die  Ankunft 
Terräth.  Sein  Fahrer  und  die  darauf  sitzenden  Begleiter  werden  fm 
Dorfe  von  den  wartenden  Leuten  (Frauen)  mit  Wasser  begossen. 

Wenn  Jemand  unverheurathet  bleibt,  so  entschuldigt  er  sich:  „Bich^ 
Stroh  bekam  ich  nicht  und  Erummstroh  vollt*  ich  nicht"  (E.  L.) 

Die  Korn-  oder  Sackträger  in  Danzig,  zur  Ordenszeit  eine  der  be- 
sonderen Zünfte,  galten  als  geschworene  Leute,  besorgten  den  Trans- 


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port  der  Waaren  anter  Garantie  imd  ▼ermittolten  woU  anoh  ala  Mäkler 
Geschäfte.  Yeigl.  Th.  Hiraeh:  Daiisig*8  Handels-  und  GewerbBgesohichte. 
(Leipzig,  1868.)  S.  219,  828. 

Ehe  man  ein  Brod  anschneidet,  soll  man  mit  dem  Messer  (eins) 
drei  Kj'euze  darüber  hin  machen;  das  schafft  allgemeines  Gedeihen.  — 
Brod  verkehrt  (die  Unterseite  nach  oben)  auf  den  Tisch  gelegt,  bringt 
ünsegen.  —  Lfgt  man  ein  angeschnittenes  Brod  so,  dass  es  mit  dem 
Schnittende  aus  der  Thfire  gtickt,  so  verliert  man  die  Nahrung  („das 
liebe  Brod  ")  und  das  Glück  aus  dem  Hause.  —  Einem  Bettler  soll  man 
nicht  den  Kanten  vom  Brode  geben,  da  man  sonst  Segen,  Glück  und 
JS'ahrung  aus  dem  Hause  fortgicbt.  —  Wer  unverheirathet  ein  ganzes 
Brod  (auch  Butter,  Käse)  anschneidet,  darf  in  sieben  Jahren  noch  nicht 
heiratben.  —  Wer  das  Brod  nngleicb  (d.  b.  schief)  an-  od»  die  Sebnitte 
nicht  Yon  gleicher  Stärke  schneidet,  bann  noch  keine  Ftoilie  ernähren, 
darf  also  noch  nicht  beirathen.  —  Eine  betliglicbe  Redensart  besagt:  er 
yersteht  nicht  'mal,  sich  Brod  zu  schneiden.  —  Träumt  man  ron  Butter- 
brod, so  bekommt  man  einen  Brief.  —  Fällt  ein  Stäek  Brod  mit  der 
bestrichenen  Seite  zur  Erde,  so  hat  man  gelogen  (oder  es  wird  schlechtes 
Wetter).  —  Wem  ein  Stück  Brod  hinfällt,  das  er  zu  Munde  führen 
will,  wenn  es  ein  Anderer  für  ihn  schmierte  (strich),  dem  soll  es  nicht 
gegönnt  sein.  —  Aber:  Ungegttnntes  Brod  schmeckt,  bekommt  am 
Besten ! 

Semmel  1)1  ond  nennt  man  beim  Menschen  die  betreflende  Haarfarbe. 

Mehlsuppe  heisst  bei  den  Soldaten  in  Danzig  Schlunz. 

Von  jedem  Getreide  heisst  der  Halnistengel  oder  die  Kanke  Stroh. 
Die  Qualität  des  Ertrages  wird  taxiit  nach  Korn  („es  schüttet  gut")  und 
nach  Stroh  („ca  stiegt'^,  „mandelt  gut**  =  es  giebt  viele  Stiegen,  Mandeln; 
dies  die  Wdse,  die  Oetreide>Garben  bockweise  aufzustellen!)  —  Sebweine- 
posen  wird  das  Stroh  genannt,  wml  diese  Thiere  sich  in  die  Streu 
einmoUen  und,  wie  mit  Federn  (Posen)  besäet,  daraus  herrorgucken. — 
Strohmann,  eigentlich  ein  mit  Stroh  ausgeputxter  oder  umwnndenei* 
Hann,  auch  eine  Figur  in  unseren  Ftotnachtsanftfigen,  ist  der  vierte 
(oder  dritte)  Usnn  im  Kartenspiel  (Whist,  Solo  mit'm  Strohmann  I); 
deshalb  übertrsgen  auf  eine  nichtssagende  Persönlichkeit.  Einen  Stroh» 
mann  setzt  man  auch  als  Vogel>^(  Iieue]io  in  die  Felder.  —  Ist  ein  Ehe- 
theil  verreist,  so  spricht  man  von  Strohwittwe  oder  Strohwittwer;  der 
verbliebene  Gatte  ist  dann  verwittwet  auf  dem  Stroh,  der  früher  allge- 
meinen Lagerstatt.  —  Strohfeuer,  d.  h.  hell  aufHackemdes  und  bald 
verglimmendes  Feuer,  nennt  man  eine  bald  für  dieses,  bald  für  jenes 
Mädchen  erglühende  Liel)0.  —  Strohkopf  nennt  mau  den  Kopf,  der 
zu  dumm,  zu  leicht,  weil  ohne  Korn,  in  der  Meinung  der  Leute 
befanden  wird.  —  Unter  Strohs ack  versteht  mau  einen  schwerialligen, 

tolpataehigen  Measchen.  Admlicb:  Br  ist  so  schwer,  m  ein  altor  Stroh- 

ao 


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818 


Back!  Dieter  wird  scliwerer,  wenn  er  eich  aufgelegen  hat  —  Aehnlidiee 

bezeichnet:  Einer  ist  Ton  Stroh,  der  Andere  ebenso.  (JPr.  I.  3866.)  — 
Dafiir  das  Gegentheil  etwas  Gutes:  Das  ist  nicht  von  Stroh!  —  Aus- 
rufe der  Verwundeniiig  sind:  O,  du  gerechter  (grundgutiger)  Strohsack! 
O,  du  lieber  Stroheack,  wie  bist  du  zerrissen!  (Jencntowitz,  Fr.  II.  2603.) 
O,  du  gerechter  Strohsack,  wann  warscht  du  tom  Heosack  waire? 
{Ft.  II.  2G04.) 

Mit  dem  (reifen)  Strohhalm  um  die  Wotto  waciisen  (Mockrau.  Fr.  IL 
2832.  vergl.  Hordeum)  ist:  gar  nicht  waciisen.  —  Leeres  »Stroh 
dreschen  =  vergeblich  auf  Jemanden  einreden.  —  Von  verwirrten 
Sachen  sagt  man,  es  liege  durciieiuander,  wie  Krummstroh.  Krumm- 
atroh  ist  das  von  den  Schalen  abgefressene  oder  aus  den  Raufen 
gefallene,  gekrfiinmtc,  gckni<^te  Stroh,  im  Gegensätze  zn  Langstroh, 
Bichtstroh,  kmgliegendes  oder  gelegtes  (gerissenes)  Stroh,  welches 
die  Bichtnng  hilt,  also  gerade,  nngeknickt  ist,  Tomigsweise  zum  Dach- 
decken gehianoht  —  „Nasa  Stroh  brennt  nicht".  (Fr.  I.  3667.),  wenn 
Jemand  sich  wehrt,  alles  vergeblich  ist.  —  Von  einem  kldnen  Menschen 
sagt  man,  wenn  er  sich  auf  einen  Strohhalm  stellt,  kann  er  der  Katze 
onter'n  Schwanz  sehen.  (Littauen.  Fr.  II.  1601.)  Wie  ähnlich  demselben 
geratben  wird,  sich  einen  Bogen  Papier  unterzulegen,  damit  er  besser 
reichen  könne.  —  Ein  wohl  nicht  zu  oft  befolgtes  masurisches  Sprüch« 
wort:  Daj  komu  zonq  a  sam  wlez  w  sIoiiiq!  -  Giob  Anderen  das  Weib 
und  selbst  kriech'  in  s  Stroh!  (Fr.  11.  31H0.)  will  beriageu,  man  solle  dem 
Nächsten  das  Beste  geben,  litte  man  auch  selltst  darunter.  Aus  Stroh 
besteht  hier  wiederum  das  J>ager,  wie  früher  allgemein  und  noch  jetzt 
bei  den  kleinen  Leuten  auf  dem  Lande  iiblich. 
flCTÄ  Ii.,  Fetthennet  fette  Gänschen. 

Es  soll  gut  sein  gegen  Fieber:  maz.  quetscht  es  zwischen  Steinen 
und  lasst  es  in  Schnaps  ziehen.   Es  schmeckt  mehr  wie  bitter.  (B.  L.) 
S.  maximum  Snt.,  Fetthenne. 

Tom  Kirchhofe,  wo  es  ausser  Senymvivum  teeforum  L.  (Saalfeld, 
Ostpr.)  gern  anf  Gräbern  gepflanzt  wird,  soll  man  dies  Lebenskrant 
nicht  pflücken,  weil  der  Todtc,  von  dessen  Grab  man  es  genommen, 
keine  Ruhe  finden  würde.  —  Vom  Kirchhofe  soll  man  überhaupt  nichts 
mitnehmen,  nnd  wäre  es  eine  Blume,  weil  die  Todton  den  Dieb  ver 
folgen  und  in  der  Nacht  quälen  würden.  (E.  L.) 

Blumen  soll  man  ii))erhaupt  nicht  von  Anpflanzungen  auf  Gräbern 

pflücken,  weil  es  nicht  g^ut  sei.   Wer  eine  Blume  vom  Kirchhofe  pflückt 

oder  vom  Sarge  oder  vom  Grabhügel  nimnjt  und  daran  riecht,  der  soll 

den  Geruch  verlieren.  —  Andererseits  müssen  Pflanzen  verwelken  (sterben). 

von  welchen  man  Etwas  abpflückt,  um  es  einer  Leiche  mitzugeben.  (E.  L.) 

Sempervimum  teetarum  L.,  Dach-Hauslaucb. 

Wo  HOTalweh  auf  dem  Dache  (namentlieh  auf  alten  Stroh«  und  Bohr 

n 


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219 


daehern)  waehst,  bum  nie  der  Bliti  einacUagen.  Es  verldht  aber  aneh 
langes  Leben  den  anter  jenem  Dache  wohnenden  Menschen. 
Solanum  nigrum  L.,  schwarzer  Nachtschatten:  Wilde  Kartoffel  OSaalfeld: 
E.  L.):  es  ist  liditig,  da  die  essbare  Kartoffel  ebenfiüls  zu  dieser  Art  gehi^rt. 

Die  Blätter  werden  auf  Wunden  goI(^  Mit  dem  rohen  Safte  be* 
strtticht  man  Flechten  am  Körper.  Die  sammt  den  Früchten  zerkochte 
Pflanze  giebt  einen  Zusatz  zum  Bade  für  an  Hautkrankheiten  leidende 
Menschen.  (E.  L.)  Ich  meine,  dass  man  mit  der  Anwendung  dieser  in 
allen  Tlieilen  giftigen  Pflanze  etwas  vorsichtiger  sein  sollte,  aach  um 
Saalfeld! 

Solanum  tuberomm  L.,  Kartoffel. 

Um  auf  den  Ausdruck  „Kartoffel"  überhaupt  hinzuweisen,  sei  be- 
merkt, dass  das  Wort  au3  dem  Italienischen  Tartufola  herstammt, 
worans  Tartoffel  und  dann  Kartoffel  geworden  ist. 

Sie  heisst  nach  Dr.  L.  im  volgären  Polnisch  bahbnn,  jedoch  seltener 
nnd  bei  alten  Leuten ;  dagegen  das  Kartolfolkrant,  besonders  das  trockene, 
nach  ihrem  Ausnehmen,  hiofiger  balabonisko.  (llsrienbnig.) 

Da  Kine  =  Keim,  so  spricht  man  vom  Abkinen  der  KartoflMn, 
wenn  man  snr  Zeit  des  Setsens  nnd  auch  sn  diesem  Zwecke  ihnen  die 
Keime  ansreisst. 

Das  Gedeihen  der  Kartoffel  als  des  wichtigsten  Lebensmittels  der 
kleinen  Leute  hat  auch  Eiufluss  darauf,  ob  Hochzeiten  in  einem  be- 
stimmten Jahre  überhau]>t  und  dann,  daan  Bolrhe  fast  unmittelbar  nSCh 
deren  Erndte  stattfinden.    In  erstercr  Beziehung  gilt  der  Vers: 
Wann  die  Kartoffeln  werden  gut  eingeschlagen  sein, 
Dann  M'erden  wir  es  wagen  in  den  Ehestand  hinein! 

Von  kleinen  Kartoffeln  sagt  man,  sie  seien  so  gross,  wie  Wall- 
uüsse,  oder  man  bezeichnet  sie  als  Schwcinekartoffeln,  d.  h.  nur  zu 
Fntter  für  diese  zu  gebrauchen. 

Sie  sollen  nicht  „nntenn**  Krebs  gesetst  werden,  weil  sie  dann  Uein 
bleiben,  da  im  Krebs  alles  rnckwSrts  geht.  Im  Scorpion  gesetzt,  werden 
sie  schorfig.  Die  Zeichen  des  Thierkrdses  werden  im  Aboiglanben  bei 
der  Landwirthschaft  Öfters  berftcksichtigk.  In  den  Zwillingen  wnd  Alles 
doppelt,  im  LOwen  stark,  im  Sch&tsen  hodi,  im  Steinbock  hart  (also 
gut  für  Danerz  wiebeln,  Allivm  Cepa  L.),  im  Wassermann  und  in  den 
Fisdien  weich  und  saftig  (also  gut  für  Erbsen,  I\»um)-  im  Scorpion  be 
kommt  es  zu  viel  Beine,  d«  h.  Wurzeln.  Im  Allgemeinen  sind  gut  Stier, 
Jungfrau,  Widder,  Waage. 

Stösst  man  beim  Ausnehmen  der  Kartoffeln  mit  den  Hacken  zu- 
eammen  („verheddert  sich"),  so  soll  es  nach  dem  Gerede  der  Leute  zu 
Abendbrod  Klö^öe  geben.    (Hoch- Paleschken.) 

Gegen  Zahnweh  soll  mau  sich  eine  kalte,  rohe  Kartoffel  in  s  Ohl- 
stecken. 


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Als  proTimieUes  Oericht  in  Ostpreussen  können  Nackte  Jnngens 

gelten,  d.  h.  in  Milch  gekochte  KartoffelklOese;  ferner  sind  beliebt 
Kartoffel  p  f  1  i  n  z  e  n  und  mit  Fett  undZwiebeln  zuboreiteteKartoflelk  e  i  1  chen* 
Biese  beiden  auch  in  WeatpreuBscn,  wo  die  Pflinzen  mit  gröberer  Zu- 
bert'itung  Platze  heissen.  —  Kariotlolkuchen,  in  der  Pfiinne  gebraten: 
So  hurra.  (Hinterpoirnierii :  Modrow*) 

Sorbus  aucvparia  L.,  Eberesche. 

Aus  den  frotrockneten  Blüten  bereitet  man  einen  Thee,  der  bei 
Urinbcschwerfien  mit  bestemErfolge  zur  Anwendntig  kommt.  (Plauten:  Car.) 

Eine  andere,  wie  die  IV.  118,  geschilderte  Art  und  "Weise  des 
Drosselfangcs,  bestätigt  Car.  mir  auch  für  die  Provinzen  Ost-  und  West- 
prenaeen.  Man  nimmt  dazu  keine  Bügel.  Die  Dohnen  werden  in  Bast 
eingeflochten,  an  swei  Bäumen  (sonst  bdrte  ich,  dass.  am  den  Stamm 
eines  einzigen  gebondenl)  befestigt  nnd  unter  denselben  eine  Ruthe  ange> 
bracht,  in  welche  die  Quitschen  gehängt  werden.  Das  Ganse  heisst 
Sträk.  (Fergl.  Ff.  Vr.  W.  B.  D.  377.)  Bei  Frost  Men  die  Drossefai 
(Turdus  muticut)  nur  im  Monat  Oktober  ein;  in  den  späteren  Monaten 
sind  sie  nicht  mehr  in  unseren  Gegenden,  da  sie  aus  dem  Norden  nach 
dem  Sfiden  vom  etwa  10.  September  bis  20.  0(  tober  ziehen  und  dabei 
unsere  Provinzen  berühren.  Selir  ergieldg  ist  ihr  Fang  auf  der  Halb- 
insel Heia  mit  der  lanu'tre.''treckten  Waldunjr.  ^vo  sie  vielleicht  nach 
liinperem  Flug»^  Rast  halten.  Förster  und  Waldwiirter  geben  sich  mit 
ihrem  Fange  ab  und  schöpl'en  ilaraus  Verdien.st.  Es  ist  noch  zu  be- 
merken, dass  man  auch  in  grösseren  (Jartcn  mit  parkahnliclien  Anlagen 
Schlingen  legt;  man  fangt  dann  aber  weniger  Drosseln,  als  Seiden- 
schwänze (Ampeli«  garmla)  und  nur  zuweilen  auch  Krammetsvögel  (Turiw 
pilaru  L.)  —  Zu  den  gebratenen  Drosseln  wird  auch  in  Flauten  Kaddick 
angnfihrt,  aber  klein  gestossener.  (Car.) 
/  ifp0vyit/a  arrMM«  L.|  Feld*Spark:  Spörgel;  Knörich,  Knehl  nach  Liste  des 
Statist.  Amtes  zur  Ermittelung  der  landwirthschaMiehen  Bodenbenutsong. 

Staehys  palwtrü  L.,  Sumpftiest:  Spitskraut.  (Saalfeld:  E.  L.) 

Sullaria  Holosfen  L.,  grossblumiges  Vogelkraut:    Grasblum e,  Hafer- 
blume.  (E.  L.) 

St.  vierh'd  Cvr.,  Miere:  Vogel  m  ei  er,  Meier,    (fi.  L.) 

Symphiftum  nfjmnaU  L.,  Beinwell. 

Aus  der  Wurzel  durch  Kochen  mit  TlitM-r  und  Sahne  bereitet  man 
eine  iSalbe,  die  bei  Menschen  und  Thieren  gegen  alles  Md^-^Iiilie  hilft: 
gebraucht  wird  sie  l)esonder.s  l»ei  Schweinen  mit  kranken  Uiiren.  (E.  L.i 

Tanacetum  ruhfare  L.,  gemeiner  Bainfarn:  Kainfurth.    Die  Blüten  werden 
abgestreift  und  auf  Butterbrod  gestreut,  um  gegen  Magenschmerzen  ver- 
zelurt  SU  werden.  (£).  L.) 
t  Thea  Sims.,  Thee. 

Thee  und  gute  Freunde  muss  man  probiren.  (Fr.  1.  37&3.) 

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Bine  sftgelnde  Bedenssrt  lautet:  Immer  abmten  und  Thee  trinken! 
(JPt.  I.  SO.)  Aneh  mit  ZnmtE:  von  Nähnadeln  und  Stemamis. 

Thee  trinken ,  Gedold  haben,  das  Seine  thnn,  auf  Gott  vertranen 
und  Allee  gehen  laaaen,  vie  es  will.  (Fr.  I.  3754.) 

Er  ist  ein  Theekcssel.  (Fr.  I.  3755.)  Einfältig. 
Tl^ftntm  St-rpifUum  L.,  Feldquendel:  Feldk&mmel,  wildes  Pfefforkraut. 
AU  Gewfirz  kommt  es  snr  Erbsensuppe.  —  Den  am  Johannisabende 
gesammelten  Quendel  benntat  man  zum  Btthnen  (Btthen)  und  bei  Fnas* 
bttdern.  (E.  L.) 

lIoiT  Pfarior  Carolus  in  Piauten  Ostpr.  bemerkt  sehr  richtig,  daas 
zur  Weihe  dieser  Pflanze  kein  Formnlar  vorhanden  ist.  Trotzdem 
kommt  der  geschilderte  Abusus  an  anderen  Orten  vor.  Vergl.  IV.  119. 
Um  Piauten  weiss  man  nichts  von  Kräuzen  uud  vom  Vergraben  dieser 
Pflanze  als  Mittel  gegen  Blitz  und  Hagelschlag. 
7m  L.,  Linde. 

Der  in  Längsstreifen  abgezogene  Bast  von  Lindenbttomen  wird  etwa 
6  Wochen  lang,  ähnlich  wie  der  Flachs  in  (stagnirendes)  Wasser  gelegt, 
wonach  sich  die  Epidermis  von  der  unteren  Schicht  loslösen  ISsst 
Letztere  in  getrocknetem  Znstande  giebt  eine  gelbliche  Bast&ser  ron 
seltener  ünzorreissbarkeit  und  demgcmäss  zu  Terwaideiii  wo  es  sich 
um  Haltbarkeit  handelt,  z-  B.  als  Band  für  Blumen,  Btame.  Aehnlich 
Ter&hren  die  Nikobaresen:  ihr  Ok-hau,  d.  h.  Rinde  vom  hau,  von  den 
Schombengs  lofi-boe  genannt  (\ov,  Zeug),  ipt  Baumbast,  in  fliessendem 
Wasser  eingeweicht  und  auf  Steinen  geklopft,  wie  die  Tapa  der  Südsec- 
Insttlauer.  So  Jagor  nach  v.  Koepstorff,  in  Z.  S*  f.  Ethnologie.  Sitz. 
Ber.  v.  19.  Mai  1883.  S.  268. 

Herr  Pfarrer  Carolus  bemerkt  mit  Recht,  dass  Heilige  Linde  bei 
KöäHel  niemals  ein  Kloster  gewesen  ist;  es  war  und  ist  dort  nur  ein« 
berühmte  Wallfahrtskirche. 

Schuhe,  Sandalen  aas  Lindenbast  erwähnte  ich  schon  IL  218.  als 
Par^sken.  Heute  noch  Ton  den  polnischen  Flttsserkneehten  vielfiush, 
wurden  sie  schon  von  den  altm  heidnischen  Preussen  getragen,  wenn 
das  BQd  eines  Preussen  bei  Hartknoch  in  A.  und  N.  Pr.  saverlässig 
ist  Der  erste  Herzog  Albrecht  pflegte  schersweise  zu  sagen,  er  wäre 
so  reich  an  Schustern,  dnss  er  allein  im  Insterburgischen  Sprengel 
15,000  habe,  d.  h.  Leute,  die  ihre  Schuhe,  Paröskon,  selber  fertigten. 
S.  Wagner  de  vita  et  moribus  Lituanorum  sub  distrietu  In.'^terburgensi  et 
Kagnetensi  in  Act.  Bor.  (Kgsbg.  1730.)  T.  I.  ]>.  549.  Das  Wort  Paree^^kcn 
soll  nach  Hennig  (Vergl.  aber  D.  213.)  von  dem  Dorfe  Paris  (Kr.  Ra.sten- 
])urg)  entstanden  sein,  „wo  man  dergl,  ehemals  auf  sehr  geschickte  Art  zu 
machen  gewusst."  Es  wäre  mit  jenem  gefliigelten  Worte  (lain>.  so  älinlicli, 
wie  mit  dem  durch  ein  Kutlisel  den  Königen  von  Frankreich  in  den 
Mund  gelegten  Worten,  sie  haben  800,000  Pai'iser  (aucii  Filzschuhe). 

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222 


län  Edikt  vom  1.  August  1784  mitersagto  die  Ahschiliiiig  und 

Yerstümmelung  der  Bäume  Behufs  Gewinnung  des  Bastes  zur  Anfertigung 
der  Parfesken.  In  der  Insterb,  Kirch.-Tisit.-Ordnung  hiess  es:  Auf  die 
Beisken-,  Pilzken*  und  Nurtseleser  und  Paresiscben  Bastlioler  sollen  die 
Kirchenväter  fleissig  Äclitnng  geben.  Also  ein  Pilzen-  und  Beeren- 
Paragraph  im  Kleinen,  Frühereu  und  —  Geistlichen!  —  Wo  hast  du 
deine  Parösken  gelasi^en?  war  noch  Ende  voi  igen  Jahrhunderts  eine  Frage 
an  solche,  die  sich  aus  niedrigem  Stande  emporschwangeu  und  nun  im 
Glücke  übermülhig  sind.  Ilennig,  Preuss.  W.-B.  (1785)  78  £F.  —  Anderer- 
seits sagt  man  auch  in  Littauen  (Fr.  I.  2867.):  Wenn  aus  dem  Paröske 
ein  Schnh  wird,  dann  weiss  er  nicht,  wie  er  sieh  «nstdlen  soll.  —  Man 
wflnsobt  andi  im  Sehene  dem  Fortgehenden:  Olfiekliche  Rntech,  «n 
Paar  Pareeekeu  auf  den  Weg!  (Fr.  L  8178.)  —  Vom  Bwt  sagt  ein 
masnriflcheB  Spridiwort,  man  mfisse  ihn  schaben,  ao  lange  es  sich  thun 
läsat  (Fr.  I.  4242.);  Trzeba  dndc  lyka  pöki  siQ  di^%.  —  Ueber  eine  tn 
diek  geratbene  Vorspeiae  (Or&tae,  Mna)  küin  man  mit  Par^sken  geben  oder 
aie  sei  so  dick,  wie  Pardsken.  (Fr.  I.  2866.)  —  Nach  Mühling  heissen 
diese  Schuhe  in  Livland  Pasaeln,  in  Litauen  "wfiioi.  —  Friedrieh 
Wilhelm  L,  welcher  die  Schonung  der  Lindeubäumei  aber  aueh  sugleich 
den  Verlust  an  der  Ledersteuer  im  Auge  hatte,  verordnete  nach 
Ad.  Rogge  (Gesch.  v.  Kreis  und  Diöcese  Darkeraen.  1873.  S.  19.)  am 
1.  August  1824  gegen  die  Parßskcn  Postronken  und  sogar  Karren- 
arbeit am  29.  August  1825,  da  die  Littauer  sich  aus  Stockhieben  wenig 
machten.  Postronken,  abzuleiten  vom  poln.  Postronek,  Strick. 
Strang,  bedeutet  nämlich  nach  Fr.  11.  171.  eine  in  früheren  Zeiten  übliche 
Prügelstrafe  mit  jenem  lusti-umente. 

Tithi/malm»  Scop.,  Wolfismilch.  Hit  dem  Safte .  bestreicht  man  Waraen,  am 
aie  an  entfenm.  (£.  L.) 

THfoUum  Tonm.,  Klee.  Steckt  man  em  Vierklee  (Tierblfttterlges  Kleeblatt) 
einem  Fremden  in  die  Mütae  hinein,  so  bat  er  Olttdc  ond  Niemand 
kann  ihm  „die  Angen  verblenden.*  ^iebell.)  Sonst  veri^  Centaurea. 

IHHcim  rtpmB  L.,  Qneoke. 

Das  erste  Gras  auf  frisch  geackertem  Felde,  meistens  Quecke,  heiait 
nach  Dr.  L.  im  valgtürmi  Pohlisch  Par  (Marienbaj^  oder  Biui  ^E^renas. 
Stargard). 

Tr.  «attvum  L.,  Weizen:  vergl.  Secah'. 

Ülmaria  Filipendvla  A.  Br.,  knolleutrageudeß  Mädesüss.  Es  soll  mit  Erfolg 

als  Mittel  gegen  Iluudswuth  gebraucht  werden.  (Preuss.  in  Bcr.  ü.  d. 

22.  Vers,  des  preuss.  bot.  V.  zu  Marienburg.  1883.) 
Ulm.  petitapetala  Gilib.,  Mädesüss. 

Es  ist  gut  für's  kranke  Vieh:  mau  liackt  die  Pllanze  roh  mit  Zwiebeln 

und  Zwiebellauch  und  knetet  Alles  mit  Schmeer  (Schweinefett),  bis  es 

„gani  TemnatBofal^'  ist.  (B.  L.) 


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223 


VrH€a  dMea  L.,  grasse  Bremiiieesel:  Donneinessel  ^  UeeUeiibiirg  Hirn- 
Nettel). 

Sie  widersteht  dem  Donner,  schützt  also  g^n  das  Verderben  der 
Speisen  und  Getränke  beim  Gewitter.  Deshalb  thut  man  sie  auch  in 
frisolios  Bier  f>^o  auch  in  Mecklenburg),  dass  es  nicht  „umschlage",  d.  h. 
sauer  wird,  wie  namentlich  leichtes  Tafelbier  gewöhnlich  beim  Gewitter, 
und  in  die  Milch,  dass  sie  nicht  gerinnt. 

Der  Zaun  von  Beifuss  und  Nesseln.  (Eine  ostpreussische  Sage. 
D.  Bot.  M.  Sehr.  Febr.  1884.)  Früher  wusste  ein  Jeder,  wie  lange  er 
leben  würde;  aber  nun  weiss  es  keiner  mehr,  und  das  ist  so  gekommen. 
Da  stellte  mal  ein  Mann  einen  Zann  toh  Beifiifs  und  grossen  Nesseln 
her,  d.  -lu  er  steckte  Stäbe  und  Stengel  random  in  die  Erde.  Wie  er 
noch  80  dann  arbeitetei  kam  der  liebe  Gott  vorbei,  blieb  stehen  und 
sagte:  „Höre,  du  machst  dir  einen  schlechten  Zaun;  der  kann  nicht 
lange  haJten!''  Der  Mann  aber  antwortete:  „So  lange  ich  lebe,  wird 
der  Zaun  schon  halten!'*  Da  fragte  der  liebe  Gott.*  „Was  denkst  du 
denn,  wie  lange  das  ist?"  „Ueber  drd  Tage  bin  ich  todt;  und  solange 
kann  der  Zann  schon  halten;  danach  mag  er  umfallen!"  Solche  dreiste 
Antwort  ärgerte  den  lieben  Gott  nnd  er  sagte:  „Von  nun  an  soll  kein 
Mensch  mehr  wissen,  wie  lange  er  lobt."*  Und  dabei  ist  es  auch  ge- 
blieben. (E.  Lemke.)  Man  vergl.  damit  mein  IV.  99,  wonach  bei 
schwachen  Hölzern  gesagt  wird,  ein  Haus  sei  aus  üeifuss  und  Nesseln 
erbaut. 

U.  vrc/isL.,  Brenn-Nessel :  Kleine  Nessel.  (E.  L.)  Zusammen  mit  U.  dioxca  L. 
ist  es  auch  beliebtes  Schwoinelutter,  so  da.ss  man  besser  daran  thut,  das 
ausgejätete  Gartenuukraut  (meist  Nessel)  ihnen  vorzuwerfen^  als  es  auf 
den  MiUlluKifiBn  su  schmeissen  und  so  verderben  su  lassen. 

Eine  Verwendung  bei  Kapaunen  vergl.  in  Zool.  Not  lY.  AdihKch 
peitscht  man  das  betr.  Glied  beim  Rindviebe  tum  Zwecke  der  Erection 
mit  einer  Ruthe  von  Brennnesseln. 

Vaeammm  MgrüUut  L.,  gem^ne  Heidelbeere,  Blanbene. 

Weshalb  sind  auf  dem  Wiekberge  bei  Tolkemit  so  viele  Blaubeeren 
zu  finden?  Ihre  zahlreiche  Verbreitung  wird  vergossenem  Blute  zuge- 
schrieben. Nach  einer  sich  oi«2:entlich  an  einen  grossen  Stein  im  Frischen 
Haff  knüpfenden  Sago  wohnte  in  dem  Wiekwalde  ein  Riese  nnd  sein 
Bruder  auf  der  Frischen  Nehrung,  lieide  so  irro?s.  dafj.s  sie  das  Hafl' 
durchwaten  konnten,  und  bei  ihrer  Unterhaltung  von  solchem  Getöse, 
dass  die  Umwohner  nicht  ilir  eigenes  Wort  verstellen  konnten.  Zu  ihrem 
geraeinfc'liaftlichcn  Handwerkszeuge  gehörte  eine  Streitaxt.  Eben  zer- 
theilte  sich  der  Nchrungcr  damit  seine  Beute,  als  sein  Bruder  darum 
riefl  Als  Brsterer  nicht  hörte,  schleuderte  Letzterer  im  Jähzorn  den 
Stein,  wondt  er  sonst  seine  Höhle  verschloss,  nach  ihm,  fasste  ihn  aber 
scUeeht)  so  dass  er  in*s  Haff  fiel,  noch  jetst  versehen  mit  den  Finger- 

M 


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224 


malen  des  Migerlieben  Riesen.  Der  Nebronger  ersah  kaam  das  Vorhaben 
g^en  ihn,  als  er  die  Streitaxt  übcr\s  ITaff  warf  und  damit  den  Bruder 
auf  dem  Wiekberge  tödlich  traf.  Und  weil  sein  Blut  sich  über  einen 
grossen  Theil  des  Wiekwaldes  ergoss,  sind  dort  seit  jener  Zeit  so  viele 
Blaubeeren  zu  finden.  Der  sieh  dos  Todes  am  Bruder  bewusste  andere 
Riepe  findet  in  VerzweiHung  seinen  Tod  durch  einen  Sturz  in  die  Ostsee, 
welche  so  verpestet,  dans  sie  seither  an  Fischreichthuju  verlor.  fXach 
Pfarrer  Carolus.)  Dieser  Sage,  in  deren  Fabel  Gegenstände  aus  alleu 
drei  Naturreichen  zusammen  kouuneu,  scheint  ein  uaturhistorisches  Er- 
eigniss  zu  Grunde  zu  liegeu. 
V.  nv«*  idin'u  L..  Preis.selbt'erc:  Wintergrün  (Saalleld:  E.  L.  und  überall 
häufig  in  Westpreus.sen);  Bixbcere  (Pommern). 

In  PoDimern  wird  die  reife  Frucht  von  ärmeren  Kindern  zum  trockenen 
Brede  gegessen.  —  Ihr  Sammeln  geschieht  dort  zuweilen  mittelst  eines 
kammartig  eingerichteten  Instrumentes  und  „Bixbeeren  kämmen''  ist  gleich 
Preisselbeerra  snehen  nnd  sammeln.  (Frl.  £.  Gransin.) 

Verba$eum  2%ajWM  L.,  Wollkraut:  Hammelschwanz.  (Schlochau:  Pfarrer 
Roock.) 

Vei'onica  L.,  Ehrenpreis.  Am  Johannisabendc  pllückt  man  Ehrenpreis,  Vergiss- 
meinnicht,  Schlüsselblume  n.  s.  w.  zu  „grünem  Thee".  Die  Pflanzen 
Verden  «if  Bretter  gelegt  nnd  auf  dem  Dachboden  getrocknet.  (B.  L.) 

Vibmmm  Opulua  L.,  Schlinge:  Kaninchen.  (Car.) 

Die  länglich -runden,  scliarlachrothen  FrOchte  hiervon  werden  statt 
der  Qnitschen  auch  zum  Drosselfange  gebraucht,  jedoch  allein  nur  dann, 
wenn  letstere  nicht  gerathen  waren,  falls  in  der  BIflteseit  grosse  Kilte 
eintrat  oder  der  Ettfer  NUidula  aenea  ihren  Fruchtknoten  serfrass. 
P&ner  Carolus  hat  sie,  die  sonst  g^onicht  angesdien  wurden,  aladnnn 
oft  genug  in  seiner  Jugendzeit  f&r  den  Grossrater  zum  Drosseliknge 
geholt.  Eine  Ableitung  des  Namens  Schlinge  aus  diesem  Umstände 
allein  durfte  zu  waghalsig  sein.  Jessen  gicbt  dazu  den  Gebrauch  der 
röhrigen  Aeste  zum  Binden  und  zu  Dauben  an,  sowie  zu  Gerten, 
t  Viola  altaica  Pall.,  altaisches  Veilchen. 

Dic'cs  fremde,  in  Gärten  gezoireno  Stit  f'miUterehon  mit  gro.ssen  Blüten 
nennt  dan  Volk  das  ,, echte"  und  meint,  ilie  unechten,  worunter  es  aber 
allerlei  kleinblütige  Gartenpflanzen  versteht,  haben  küiuo  „Gesichterchen", 
wie  die  echten  Stiefmütterchen.  (E.  L.) 
Vücum  album  L.,  Mistel:  Niste  1  (Fr.  W.  B.  11.  101.),  auch  Mestel(II.  62.), 
in  Natangen  Wosp,  Wespe,  im  Samlandc  Wispc;  auch  Unruh. 

Der  Aberglaube,  dass  da,  wo  die  Mistel  sich  auf  den  Bäumen  (vergl. 
m.  168.)  vorfindet,  C^d  vergraben  liegt,  ist  aneh  um  Flsatan  unter 
dm  Volke  verbreitet.  Es  heisst  aber  weiter:  So  hoch  die  Mistel  über 
der  Erde  ist»  so  tief  unter  der  Erde  ist  der  Schatz  verborgen.  (Car.) 


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22b 


t  Vitis  vini/era  L.,  Wein.  Namentlich  früher  nnd  stellenweise  auch  noeb  heute 
nahm  anch  bei  uns  der  Aberglaabe  an,  dass  in  der  Cbristnacht  zu 
Mittemacht  eine  Stunde  lang  alle  Wasser  zn  Wein  werden.  Doch  schon 
ein  Slterer  einheimischer  Schriftsteller  berichtet,  dass  man  darauf  „schier 
nicht  mehr  warten  will;  (Inn  i[i:ui  hat's  nio  wahr  1)efindon  können." 

Es  ist  bemerkenswerth,  dan»  das  AOIkstluinilicho,  das  sich  auf  Wein 
bezieht,  wie  l>ei  Witteriinpri?rcgeln,  bei  Tahak.  Roirgen  etc.,  in  Reimen 
gebracht  ist.  Hierher  gehüren  zwei  Reime  au.s  dem  Prcus.s.  Sammler 
(I.  '^t?r).).  (Icmi  Inhalt  dr-ui  .MiHÜft'  dos  Liithersclien :  Wer  niclit  liebt  Wein, 
Weib  und  (Jesaiig,  blcil»t  <'in  Narr  sein  Lelien  laug!  entgegen  ist: 
Wcibtij"  nnd  Wein  und  Sj)iel  und  IJrtiug 
Maelien  des  Geldes  wenig,  des  Mangels  genug. 

und 

Weil  die  Weiber  vergassen  das  Spinnen  und  Enütten, 
Die  Männer  beim  Wein  fiber  Staatssachen  stritten, 
Sind  Manche  von  Haus  und  Hof  geschritten. 
Man  soll  K&se  vor  und  zu  dem  Wein  gemessen.  Ein  Vers  hierfiber 
hat  von  Pommern  auch  seinen  W^  zu  uns  gefunden.  Ein  Herr  hatte 
nach  einer  Weinprobe  mit  obligatem  Käse  in  Stettin  Wein  gekauft,  die 
liieferuug  jedoch  nicht  nach  (leschmack  gefunden  und  sich  deshalb  beim 
Verkäufer  bepchwei  t.  Darauf  liekam  er  zur  Antwort: 
Ett  Käs  tum  Win, 
Dann  schmeckt  de  Win. 

.\s  in  Stettin.    (Fr.  hat  den  Vers  etwas  anders.) 
Auch  hier  bei  uns  gilt  der  alte  Spruch: 

liier  aid  Wein,  das  lass'  .H«'iii: 
Wein  auf  Hier,  das  rath"  ich  dir! 
Klaren  Wein  einschenken  —  wahre  Auskunft  geben  über  eine  Sache. 
Blauzwirnsaat  und  Strammbüzensaat:  man  schickt  darnach  die  Kinder 
am  ersten  April.  (Fr.  W.  B.:  Samland;  auch  in  Westpreussen  verbreitet.) 

Dreierlei  Aehren  unter  Zuthat  von  Brod,  Alles  durch  eine  Krampe  durch- 
gezogen, wird  gegen  Versetzung  beim  Vieh  angewandt  ^och- Paleschken.) 

Nennerlei  Korn  soll  man  nehmen  als  Präservativ,  wenn  durch  iigend 
einen  äussom  Einfluss  eine  Stute  od&c  sonst  ein  Stück  Vieh  versetzen  will. 
(Gienuksn.) 


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226 


Bericht 

über 

l>otfi,iiiiSK3he  JEIxcursioiieii  im  Jahre 

TOB 

C  Lützow,  Oliva. 

I. 

Ueber  die  Verbreitung  von  Isoetes  echinospora  Dur.  im  Karpiouki-Bee 

bei  Wahlendorf^  Kr.  Neastadt  Westpr. 

Schon  im  Sommer  1878  &nd  ich  im  Earpionki-See  IwH»  eekiiwpora  Dnr. 
auf  (S.  Verhandlungen  des  Brandenburger  botanischen  Vereins  1878)  und  svar 

nur  in  der  Södecko  des  Sees,  während  fast  ringsum  hoPfes  lacusirif  L.  sehr 
zahlreich  vorkommt.  Diosos  veranlasste  mich  zu  der  Annahme,  dass  hoetex  echt- 
noftpnra  nur  auf  Jone  Stelle  Ijeschränkt  sei,  also  eine  geringe  Verbreitung  habe, 
wesliall)  aucli  Herr  I*rof.  raspary-Könii^Hbcrg  diese  Pflanze  bei  seiner  Unter- 
suchung im  .laliro  1877  filHMsoiion  hat.  Jhj  Sommer  ISS:',  untersuchte  ich  den 
See  noch  ciuiiial  recht  eingehend  und  fand  mciiie  A'ernnithuiig,  dass  diese  Pflanze 
auch  au  audeicii  Stellen  des  Sees  vorkununcu  müsse,  bestätigt.  Zwar  blieb 
die  Untersucliuug  des  Seegrundes  mit  einer  eiserneu  Harke  vom  Kahne  aus 
erfolglos,  dagegen  ergab  die  Untersuchung  des  Seeufcra  durch  III  neinsteigen  in  s 
Wasser  das  erwartete  Resultat.  Das  hierzu  gewählte  besonders  günstige  Wetter 
(Windstille  nnd  Sonnenschein)  gestattete  bei  dmn  ziemlich  klaren  Wasser  des 
Sees  bis  za  mner  Tiefe  Ton  curca  2  Fuss  ein  dentliches  Beschauen  des  See- 
gmndes  und  Erkennen  der  darauf  wachsenden  Pflanien.  Auf  diese  Weise  Hess 
sich  die  Verbreitung  von  Isoetes  eeh,  sicher  feststeilen.  Sie  wichst  auf  der 
ganzen  langen  Westseite  des  Sees  in  einer  Tiefe  Ton  1  bis  2  Fuss  in  Gesell- 
schaft von  Jftoetes  hmsfris  L.,  besonders  der  kurzblättrigen  Form,  während  die 
langblättrige  hoefcx  larvatrU  L.  bedeutend  tiefer  (bis  4  Fuss)  in  den  See  geht; 
ferner  von  Ijohelia  iJortmanna  L.,  Lt'tnrella  laatstrts  L.  und  Juncus  svpimu 
Mneh.  Ausserdem  finden  sicli  hiei-.  o1»wohl  au  anderen  Stellen  und  in  grösserer 
Tiefe  Nupfnir  intenmditun  ijcdeb.,  Fatttinalix  tfnlerarlica  Schmpr.,  Aneura  pinmt- 
tißdd  N.  al».  K.  und  <'ine  ♦'igeiithiiniliche  schwimmende  Art  lSj>/iU(/num,  vom  Vor- 
»itzendeu  des  Westjueussischeii  botanischen  \*ereins,  Heim  Dr.  v.  K ling^rräff. 
alä  iSphuynum  cni'jntiatvnt  i'jlirh.  var.  monviiaäon  (uov.  var.)  benannt.  Wiewohl 

X 


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227 


die  Jaoetes  eck.  des  Karpionki-Scos  auf  den  ersten  Blick  grosse  Aehnlicbkeit  mit 
der  1877  im  Wooksec  bei  Walileudorf  aufgefundenen  I^oefes  echinoHpom  besitzt, 
nntonichoidet  sie  sich  von  dieser  dennoch  recht  auftallend  durch  ein  lebhaftes  Grün, 
selbst  in  getrocknetem  Zustande,  durch  bedeutend  dickere  Formen  (in  ähnlicher 
Weise,  w  ie  die  km  zblättrigen  Formen  der  hoeffx  laciiHiria  von  der  Normallbnii) 
tiurch  nu'iir  sicliollormige  Blätter  und  dadurch,  dass  sie  nicht  gesellig  wie  jene 
vorkommt,  in  welcher  ITinsiclit  sie  mehr  von  der  /.so*'/*'«  IdCKittrtJ^  alnveicht,  als 
die  h.  eck.  des  Wooksoes;  ferner  dadurch,  dans  si«'  nicht  so  tief  in  den  See 
geht.  Im  Wooksee  wächst  sie  direct  am  Ufer  in  ganz  geringer  Tiefe,  so  dass 
die  Blattspifezen  ans  dem  Wasser  henrorragen,  bis  sn  einer  Tiefe  Ton  ca.  4  Fuss 
in  dichten  Rasen,  welcbeai  Umstände  es  wohl  snzuschreiben  sein  mag,  dass  hier 
die  Blfttter  nicht  so  sichelförmig  gekr&mmt  und  die  Worzelstöcke  nicht  so  dick 
sind  wie  im  Karpionki-See.  Beim  Besuche  des  Wooksees  im  Herbste  1884 
machte  ich  die  Bemerkung,  dass  Oänse  diese  Pflanze  durch  Untertauchen  aus 
einer  Tiefe,  soweit  die  Länge  des  Halses  reicht,  in  Menge  herausziehen  und 
1  »CS (Inders  die  Wurzelstöcko  begieric:  fi-cssen.  Wenn  nun  Heerden  Gänse  während 
des  Herbstes  täglich  sich  an  dieser  Plianzc  ergötzen,  und  man  die  ungeheuren 
Mengen  schwimmender  /««»'^^^-Blättcr  sieht,  so  könnte  die  Gefahr  der  Ausrottung 
nahe  liegen,  waf  hier  aber  bei  dem  massenhaften  Vorkonunen  und  dor  bedeu- 
tenderen Tiefe  wohl  nicht  zu  befürchten  ist.  Ferner  liegt  ein  anderer  Gedanke 
in  betrefl"  der  \'orbreitung  der  Pflanze  nahe:  wenn  sicli  nämlich  wilde  Gänse, 
die  sicli  auf  foKheu  Seen  öftere  niederlassen,  mit  ahniicheni  Fifcr  an  die  hoetes 
heranmachen,  so  wäre  eine  Ueberti-agung  der  Sporen  nach  audurcn  Seen  aul" 
diese  Weise  leicht  denkbar. 

IT. 

Eine  achttägige  botanische  ExcurHiou  in  den  Sommerferieu  1883  am 

Seefeld^  Kreis  Carthans. 

Auf  dieser  Tour  machte  ich  die  erste  Station  in  Neu'Tuchom  beim  Besitzer 
Herrn  Ulrich,  in  dessen  Gesellschaft  ich  die  Felder  der  Umgegend  besuchte, 

sowohl  von  landwirthschaftlichem,  wie  von  iiotanischem  Interesse  geleitet. 

Bei  dieser  Gelegenheit  machte  mir  Herr  Ulrich  die  wohl  sonderbar 

klingende  botanische  Mittheilung,  dass  er  an  seinem  früheren  Wohnorte  (Danziger 

Nehrung)  bei  Sinapis  «/rt'/jKtV  L.,  besonders  bei  solchen  Exemplaren,  die  unter 

Rült.sen  wuchsen   und    nicht  mehr   zur  voUständigru  Reife  kamen,  öfters  aus- 

geliildeten  Samen  in  der  Wurzel  angctrotfen  habe.    Herr  U.  wies  darauf  hin, 

»lass  er  seit  seiner  Jugend  diese  That^^ache  kenne  und  öfters  solche  Exemiilarc! 

gesucht  und  gefunden  habe.    Er  ))ehielt  es  sich  vor,  die  nächste  Gelegenheit 

iiazu  zu  benutzen,  um  durch  Thatsachen  zu  überzeugen.    Auch  mir  ist  aus 

meiner  Knabenseit  deutlich  «innerlich,  dass  ich  in  knollig  verdickten  Wurzeln 

dieser  Pflanze  gewöhnlich  nur  ein  Korn  gefunden  hatte,  das  dem  Samen  dieser 

Pflanze  genau  gleich  sah.  —  Dio  Fddor  um  Tnchom  sind  in  landwirth- 

aohaftlichor  Beziehung  ergiebiger  als  in  botanischer.  Der  meist  gute  und  ▼or- 

t 


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388 


zfiglich  bewirthscbaftete  Boden  liefert  gute  Erträge  an  Roggen,  Erbsen,  Hafer. 

Gerste.  Gi  rmfurtor  (ein  riIoiiii'n;.''o  von  Wirke,  lla'er  und  Gerate),  Bfiben,  Wracken 
und  Klee.  Eine  lieli»  l»to  Unterfrucht  im  Roggen  ist  Chnilhopm  mtivns  (Sera- 
della),  welche  im  Frfihjalne  gesiiet  wird,  und  dann  nach  der  Ernte  eine  gute* 
Weid(^  im  Sio)»!«'!  ttn-  Vidi  liietft  oder  mit  t;ntem  Krfolu'  als  ( Jrrindnngimg 
unteri^cptli'igt  wird,  rltcnso  wie  die,  seitdem  die  Liijiinose  unter  den  Schalen 
ausjrebroejicn  ist.  zu  trleieliciu  Zwecke  i^eltaute  [>n{>iue-  ZitMulieli  lu'eite.  mit 
(ielifiseh  hewatdiseiK'  Selieiileu  ((Jrenz(!n)  /wisehen  den  Feldmarken,  eiiiiirr 
Si^'iidiiisifl  und  wiiii^e  'rorllniiciie  und  Wegrander  sind  die  «'inzigcn  Lokale, 
dl';  vom  rtlugc  verschüut,  dem  Botaniker  ein.  wenn  auch  «lu-  unvollkommenes 
Bild  von  der  Flora  gestatten.  Hier  finden  sich  recht  zahlrdch  und  in  guten 
Exemplaren  Brunella  grawUßom  L.,  von  denen  Herr  Ulrich  mir  in  diesem 
Jahre  schöne  getrocknete  Exemplare  überbrachte,  ScabioM  eolun^aria  L., 
Helianthemum  Chamaeeistun  MiU,  Dianthus  Carthusianorum  L.,  Galium  boreale  L., 
PüUaHlla  vemaHs  Mill,  Thetium  ebracfeatum  Hayne,  Bottyekiwn  lunaria  Sw., 
Rypemieum  humifuntm  L.  In  den  Torfmooren  fanden  sieh  aus.^ier  den  gcirdhn> 
liehen  Moorpflanzen  ßmpe^m  tii<inim  L,,  Scheuch::eria  palustrin  L.,  Junru* 
s<juarro8u*  L.,  Juncut  ßlifwrmu  L.,  H/iipu  hospora  alba  Vahl  und  in  eioeni  kleinen 
TorJscc  Nvphar  I  nternwd  ht  ni}iOi]c:h.  und  Junffermanma  inßala,  YoYvußuitant. 

Nach  2tagiirem  Aurentlialte  in  Kl.  'I'uehom  siedelte  ich  zu  Wagen  naeli 
Seorcld  i'dier  und  machte  in  einem  ilurtiuen  recht  ;juten  (Jasthanse  tui-  eiiu'ir«' 
Tage  Quartier,  von  wo  ich  die  l'nigegend  n;u  h  alh  n  Seiten  hiu  liesuclile.  Nah' 
bei  Seeleid  liegen  2  kleine  Tortseen  nnt  Mueu'umgelunig,  dereine,  der  sogenannte 
Plarrisee,  weil  er  im-  Plarre  in  SeelcKl  gehört,  bot  keim;  botanische  Ausbeute; 
auf  dem  anliegenden  Torfmoore  ist  sehr  zahlreich  Dronera  longifolia  L.  Dagegen 
&nd  ich  in  dem  zweiten,  dicht  daran  liegenden,  sogenannten  oberen  Bxauer 
See:  FoHtinalin  dalecmtica  (zum  ersten  Mal  im  Carthänser  Kreise)  und  au 
dessen  Ufer  unter  Carex  limosa  —  Mnium  cinelidioides  Hueben.  An  und  iu 
qnelligen  Gebüschen  Geramum  pratense  L.,  Garanium  pcUuOre  L.  und  Gwanium 
silvatieum  L.  In  den  zahlreichen  Torfmooren  war  Oiricularia  vulgari»  L.  lEiist 
uberall,  Dro-^'m  lon<iift>ll<i  L,  und  Li/copotlium  inundatnm  L.  häutig.  Einer 
freundlichen  Eitdadung  des  Gutsbesitzers  Herrn  Czech  in  Mehlken  folgend 
begab  ich  mich  dahin,  um  hauptsächlich  eine  Wieso,  auf  der  bei  Mergelstich 
ein  Quell  aufgedeckt  war.  der  einen  Theil  (h'r  Wiese  in  einen  kleinen  See 
\rrwatidelt  hat,  zu  unt<'rsuchen.  Der  Ort  .Mejdkeii  liegt  an  eim?m  Flüsschen. 
unigelM'ii  Miii  schonen  ( Jartenanlngcn,  äusserst  romantisch.  Fruchtbare  Felder 
und  Wiesen  weeliseln  mit  Iniseliijron  Hi'igeln  und  schattiirem  l  fei-  angenehm  ab. 
Iiier  tandeii  sich  '  u  m jiu  mi  / u  / <i  f  i/o  / i u  ],.,  <  \i iniHUiidti  'Vrin  iwliiiiii  L.,  V^io/a 
mivabilis  L.,  MercuruiÜK  pereituiis  L.,  Aconitum  rarietjat  um  L.,  Lonicera 
XylotUum  L.  Zu  der  obmi  bezeichneten  Wiese  begleitete  mich  Herr  Czech: 
äic  li^  auf  ebenem  Terrain  an  der  Stolp,  einem  Flüsschen,  das  bei  Zuckan 
in  die  Radaune  mündet.  Hier  erregte  sowohl  der  Quell  meine  Aufmerksamkeit, 
als  auch  namentlich  eine  auf  dem  Moi^Iausstich  und  der  nächsten  Umgebung 


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229 


in  entannlieher  Menge  waehsende  Qrucifere,  die  sieh  bei  näherer  üntenmchung 
als  Erueattrum  Polliehii  Seh.  und  Sp.  erwies.  Nach  Aussage  des  Herrn 
Csech  bat  diese  Pflanze  sich  mit  dem  vor  knner  Zeit  b^nnenen  Antraben 
des  Hergds  und  dem  in  derselben  Zeit  erfolgten  Hervorbrechen  des  QneOs 
gefunden.  Da  die  Pflanxe  in  nnswer  Provinz  nur  als  Ballastpflanze  bekannt 
ist.  aber  auf  diese  Weise  Iiier  nicht  verschleppt  sein  kann,  was  sowohl  ans 
ihrem  eigenthümlicheu  Erscheinen,  wie  aus  der  Menge  des  Auftretens  hervor- 
geht, so  liegt  die  Annahme  nahe,  dass  sie  in  der  Art  wie  andere,  ihr  sehr 
ähnliche  Crurifm'n,  »hirch  ruhende  Samen  hier  erhalten  ist  und  bei  der  ein- 
getretenen l'uiwälzuiiL'  nun  zum  Vorschein  kam.  Aehnliche  Erfahrungen  hat 
jeder  Landwirth  am  Ilcdrich  (SimtpiH  urvcn'iis  L.)  gemacht,  der  ii.uii  langer 
Zeit  der  Ruhe  hei  Ui  liarmachung  eines  Ackers  plötzlich  in  grosser  Menge  aut- 
tritt. Der  (^ucll  dringt  mit  »'ineni  Wasserstrahl  von  dem  Umfang  eines  Kiniers 
aus  der  Erde  hervor  und  hat  die  bisher  trocknen  Mergelgi-uben  in  einen  See 
verwandelt,  dessen  Abflins  dem  daneben  fliessenden  Bache  zu  gute  kommt, 
welcher  aber  wahrscheinlich  hier  die  Wassermenge  bekommt,  die  er  durch  das 
Hervortreten  des  Quells  an  einer  anderen  Stelle  verliert  Alte  Sagen  von 
einer  frfiheren  Handelsstrasse  und  einstiger  SchüEfohrt  auf  dem  Flusse,  der 
eine  bedeutende  Grösse  gehabt  haben  soll,  haben  ihre  Bestätigung  gefunden 
in  gel^^tUchen  Ausgrabungen  von  Schiffstheilen,  Ankern  ete.,  dazu  kommt, 
dass  ganz  in  der  Nähe  ein  alter  Hurgwall  sich  befindet,  auf  dem  beim  Beackern 
Uo»  Bodens  vielfach  Scherben,  Knochenstiicke  und  Bernsteinperlea  gefunden 
worden  sind.  Hei  einer  oberliächlichen  Nacligrabung  förderten  wir  eine  Anzahl 
dieser  Gegenstände  zu  Tage,  von  denen  ich  dem  Director  des  Westpreussischen 
l'rovinzialmuseunis.  Herrn  Dr.  Conwentz.  Proben  idiermittelte.  In  dem  Mergel- 
lager sind  zu  Zeiten  (U's  Herrn  Czech  auch  grosse  Knochen  von  Tbieren 
ausgegraben,  aber  leider  nielit  aufgehoben. 

Von  Mehlken  aus  l)esueiite  ich  den  Ort  Smolsin  und  einige  Seen  in  der 
Nähe.  Im  Dorfteiche  dieses  Ortes  findet  sich  Potamogeton  triehoidea 
Cham,  und  Schi,  und  PiUatnogeton  comprtmu  L.,  an  der  Dor&tiMse  Solanum 
niffmm.  Nahe  am  Dorfe  liegt  der  Tudilinko-See,  an  dessen  üfer  Searpus 
»  setaceu»  L.,  Pkilmoti»  caupitatm,  ein  Rammeulu»  Flammmla  L.,  der  d«n 
Rttnvmeulu»  nptaw  L.  sehr  nahe  steht,  und  Drotera  tongifolia  L.  An  diesen 
See  schliesst  sich,  nach  Sfiden  durch  einen  Graben  verbunden,  der  Glambocki« 
See,  ein  ziemlich  grosser  See,  der  sandige  üfer  und  mergelhalt^^  Grund  hat; 
dem  entsprechend  waren  hier  Charcn  häufig  anzutreffen,  die  mit  einer  Anzahl 
an  anderen  Standorten  auf  dieser  Tour  gesammelten  noch  der  Bestimmung 
harren.  Ferner  sind  von  hier  zu  erwähnen:  Potamogeton  gramineu»  L. 
var.  /leferop/ii/fhtx  Fr.  und  am  trocken  gewordenen  Ufer  einer  Seeeeke  die  Form 
t  rrrf.it  er  (i.  Moy.  im  See  Rantiuculus  divarirattig  Schrk.,  Sirafioteg  Aloides  h., 
Mijriophjfllum  Mpicaiuvi  D.  C,  und  nur  in  der  Südostecke  Liforella  laetisfrU 
Ii.  Im  Gebfiseh  des  steilen  Süd-  und  Westufers  war  la/^erpifium  lafi. 
f'olium   L.   iiäufig  unzutrellen.    Südwestlich   vom   Glombocki-See   liegt  der 

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330 


Ziessaner  See,  von  dem  ich  nur  das  Nordufer  nnteraucbte.  Ausser  Jtokee 
laeu8tri$  fand  sich  hier  eine  interessante  Form  von  Ranuneulus  Flammula 

L.,  an  der  in  vortrefflicher  Weise  der  üebergang  von  Han.  Fl.  zu  i?an,  rq)tam 
ersichtlich  ist.  Exemplare  die  an  einein  (TobÜBch  standen,  hatten  kräftige, 
aufrechte  Stengel,  sodass  man  sie  fiir  Ran.  Fl.  mit  schmalnn  Blättern  halten 
mu8?te.  AusUiuA'r  von  denselben  Stengeln,  die  im  Socsand  gtnvachsen  waren, 
hatten  dagegen  die  charakteristischen  Merkmale  von  Bai),  rcpfmis  angenommen: 
Sehr  schmale  liiiitter,  anffalleiid  kleine  Blüthen  und  bogig  gekrümmte  Intcr- 
nodien.  an  <Ien  (Ji-lenken  wurzehid.  Kine  Anzahl  solcher  Kxemplare  nahm  ich 
lür'H  Herbarium  aLs  auch  lel)ond  zum  Einpllanzen  behufs  Beobachtung  mit.  Die 
eingepflanzten  Exemplare  sind  während  dieses  Sommers  gut  gewachsen,  ähnen 
in  der  BIsttform  RanuneuluM  Flanmula,  da  die  Bl&tter  siemUch  breit  and  etwaa 
gezähnt  sind;  im  Uebrigen  aber  genau  R,  reptam,  Ton  dem  ich  neboibei  die 
echte  Form  ans  dem  Espenkruger  See  ebenfidb  kaltivirt  hatte.  Ueber  weitere 
Beobachtungen  werde  ich  8.  Z.  berichten. 

Ich  Terfehlc  nicht,  den  Herren  Ulrich-Neu- Toehom  und  Herrn  Gsech- 
Mehlken  ffir  ihre  liebenswfirdige  Aufnahme  an  dieser  Stelle  rodnen  innigsten 
Dank  aussnsprechen. 

m. 

Botanische  Exkurnionen  in  Poninieru. 

Per  an  Westproiissen  grenzench'  Tiieil  von  Poniniei  n  liängt  in  botanischer 
Beziehung  mit  unserer  Provinz  so  «mg  zusammen,  dass  botanische  L'ntcr- 
suchungen  dieser  Theile  Pommerns  von  Seiten  des  Wpr.  bot.  Voreins  und  die 
Vcröflcntlichung  der  Ergebnisse  in  unseren  Sciirilten  nicht  nur  als  berechtigt 
erscheinen,  sondern  mit  zur  Aufgabe  des  hiesigen  bot.  Vereins  zu  zählen  sind, 
weshalb  ich  hier  die  Resultate  einiger  Exkursionen  im  Kreise  Lanenboig  und 
Stolp  folgen  lasse.  Auf  einer  Tour  nach  Kl  Jannewits  bd  Lauenburg  ist  das 
häufige  Auftreten  von  Erica  TetraliäB  L.  bemerkenswerth.  Während  diese 
Pflanze  in  unserar  Provinz  ihre  letzten  Ausläufer  nach  Osten  sendet  und  im 
Ganzen  nur  vereinzelt  vorkommt,  nimmt  ihre  Verbreitung  nach  Westen  schnell 
zu,  sodass  sie  hier  an  W^'ändera,  auf  Heiden  in  der  Nähe  von  Torfbrfichen,  * 
in  Wäldern  recht  häufig  auftritt  und  Calluna  rnlfiains  Sati»h.  fast  den  Rang 
streitig  macht.  Im  Lcbatiialc  daselbst  ist  sie  häufig  anzutreffen;  nach  Mit- 
theilung dortiger  Bienenzüchter  werden  die  Bienenvölker  zur  Blütezeit  der 
..Glockenheide"  zur  Honigtracht  dahin  gebracht.  Im  Walde  bei  Scharnhorst 
findet  sich  in  Gemeinschaft  mit  Krim  Tffr.  l*)  <Jiru  Im-ts  si/lrafica  L.  Auf 
Acckern  und  in  Gräben  zu  den  Seiten  der  Wege  M-Iaii)p;irvni  «ricnse  L.,  dat^ 
ich  im  Ncnstädter  Kreise  nur  selten  angetroll'eu  habe,  und  I'nft'rinw  San- 
r/ursorba  L.  In  den  Dörfern  ist  Verhena  ofßiiualis  L.  iiäulig  auzutretreu. 
An  einem  Zufluss  der  Leba  zwischen  Lauenbui^  und  Röbken  im  Gebüsch 
Aconitum  variegatum  L.,  Cvwvtta  evropaea  L.  auf  wildem  Hopfen;  im  Bach 
FonHnali«  ant^yretica  L..  RhyiichoHtcginm  ru$dforme  B.  S.  Im  Walde  und  am 

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231 


Waldrande  Po^fpodium  vulgare  L.  var.  avritvm  Wflld.  überall  häufig,  EpipaOi» 
iatifoKa  All^  Seabicta  colvntharia  L.,  J^rola  vmbellata  L.  seUxt  hfttdig,  Pjfrola 
media  Sm.,  Gypeophila  faeiigiata  h,,  Ljfeopodium  eompkmaUm  L.  vor. 
anetpe  Walhr.,  Galnm  bareaU  h.,  ^fpnuni  orüta  earttmda  L.  sehr  häufig» 

DtCTttnum  majus  Tum.  Im  Wussownr  See  Etatine  Hydrojnper  L.  Im  Walde 
hei  Gr.  und  Kl.  Boschpol  Hypnvm  loreum  L.  und  lilechvm  Spicant  With. 
häufig.  1d  Ohausseegräboii  zwischen  Ankerholz  und  Forathaus  Garvatine  war 
in  auflallendtr  Menge  Botrychium  LuMoria^  liauptsäcblich  die  Form  incisum 
Mihii'  aiizutreflen. 

Vüu  einer  'Wnw  im  Stoljtcr  Krciso:  }>aliniior  l'ottaugow  l)is  Danieikow  lioi 
Dammon  ist  zu  verzeichnen:  Asjtl  t/n'tmt  rieh  omoti  es  Hnds.  ayii  einer  Mauer 
von  Fcldssteirn'u  bei  Grapitz,  aul'  Aeckcin:  Slurttrdia  urrenKiH  Siacliijx 
arvetms  L.  Jm  Damerkower  See  und  im  kleinen  'J'orfsee  von  Gesorkc: 
Nvphar  pumilum  Sui.  sehr  häutig  im  erstem  See  in  Gemeinschait  mit 
Kuphar  Wuuim  8m.  und  Nuphar  mtemudium  Ledeb.  An  Torfbrochen  und 
Heideplätsen  Erica  Tetralue  L.,  Juneua  squarroeus  L.,  Junetu  ßü/ormif  L., 
Nardv»  »trieta  L.,  I\iUatilla  vemali»  Hill  (mit  anffidlend  kleinen,  rökhlichen 
Blüthen).  Im  Torf  brach  am  Südende  des  Damerkower  Sees:  Vaeeiniunt 
Myriillo  x  Vitie  idaea,  das  ich  bei  meinem  sweiten  Besuche  ein  Jahr 
später  durch  Wurzelausläufer  ungemein  verbreitet  fand.  Um  es  in  Blüte  und 
Fruclit  zu  beobaclitcn,  habe  ich  in  diesem  Herbste  lebende  Ezemphtre  zum 
Einpflanzen  mitgebracht. 


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Zuchtversuche  mit  Helix  nemoralis  L 

VoD 

d  Schumann  in  Dansig. 


Die  Anregung  zu  dem  hier  z«  beschreibendeii  Veranche  gab  mir  die  folgendt 
Stelle  aus  der  Bossmttssler'Bchen  Iconographie:  „Es  v&rde  die  darauf  zu  rer 
wendende  Milbe  gewiss  lohnen ,  was  ancb  von  dem  sehr  hllafigen  Vorkommeii 
dieser  beiden  Arten  {Helix  nemoralh  und  hoHenfin)  sehr  unterstQtzt  wflrde,  in 
erforschen,  wie  sich  liinHiohtlicli  ihrer  '/ahlrciflirn  A'ajietätfii  dio  Jungen  zu  den 
Eltern  verhaltfn,  ob  alle  Schnecken  einer  Brut  iiierin  mehr  dem  Vater  oder 
der  Mutter  gleichkommen.  Man  müssto  dann  Schnecken,  die  man  bei  der 
Paaruntr  findet,  samnioln.  einzeln  in  zweckmässig  vorlicreitetc  Behälter  bringen 
und  die  oriialtene»  Eier  in  einem  entsprechenden  naturgcmässen  Zustande  warten 
und  pflegen." 

Mir  ist  nicht  ))ekannt.  das?  der  vorgeschlagene  \"ersuch  sclioii  aujigcführt  ist. 

Am  April  1884  fand  ich  nach  einem  warmen  Regen  im  (iarton  der 
Johauui8e<chule  und  dann  aui*  dem  Bischofsberge  einige  i^aare,  welche  eben  ihre 
Winterruhe  zu  verlassen  schienen,  in  Begattung.  Ich  brachte  davon  drei  Paare 
nach  Hanse  und  setzte  die  Thiere  nadi  ▼ollendeter  Paarung  einzeln  in  Fhichtp 
gläser,  deren  Boden  ich  mit  Erde  und  dann  mit  Moos  bedeckt  hatte.  Zwei 
Schnecken,  welche  ich  einzeln  fand,  paarten  sich  nicht  in  der  Oefangenschaft 
Da  in  der  folgenden  Nacht  bereits  wieder  Frost  nnd  Schnee  eintrat,  war  es 
schwer  ffir  Futter  zn  sorgen.  Wrukenscheiben  verschmähten  die  Thiere;  dagegen 
frnsseu  sie  lohe  Kartoffeln  und  Salat.  Mehrfach  frassen  sie  sich  auch  durch 
das  dicke  Papier,  mit  welchem  die  GlUscr  verbunden  waren.  Dieses  war  dann 
deutlich  in  ihren  Excrcmcnteu  wiederzuerkennen.  —  Ich  setze  als  bekannt  voraus, 
dasB  die  Thiere  Zwitter  sind. 

Nach  28  Tagen  legten  /wei  (Um-  Thioro.  das  eine  (18,  das  andere  73  Eier. 
Beid«'  waren  inauii  gefärbt  ohne  Binden  und  beide  hatten  sich  mit  einbinditfcn 
gepaart.  \  on  den  andern  Seiinecken  er/.ielte  icli  keine  Naehkonnnenscljaft. 
Leider  hatt«*  ich  gerade  eines  der  Thiere.  w»'lehes  sieh  mit  einem  der  cier- 
legenden  Thiere  gepaart  hatte,  wenige  Tage  vorher  in  Freilieit  gesetzt,  da 
mir  die  lange  Tr.'igzeit  unbekannt  war  und  ich  nicht  mehr  auf  Nachkommen- 
8cl\aft  rechnete. 


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233 


Die  Eier  sind  nndorchBichtig  treisa  und  weichen  in  ihrer  Ctostalt  nur  wen  Ig 
von  einer  Kogel  ab,  deren  Dnrofamesser  8  mm  betrügt. 

Nach  weiteren  20  Tagen  kamen  sümmfliehe  Thiere  aas. 

Lehmann  giebt  (die  lebenden  Sohnecken  nnd  Mnschdn  der  Umgegend 
Stettins)  nach  Moqnin-Tandon  an,  dass  das  Thier  mehrmals  im  Sommer  seine 
40  bis  80  Eier  in  die  Erde  legt,  ans  denen  die  Jungen  nach  SO  bis  25  Tagen 
ausschlüpfen. 

Nim  trat  die  Schwi^gkeit  eiUi  die  Jungen  zu  Hitteni. 

Pas  Hineinlegen  von  Blättern  in  ihr  (iofängniss  war  vergeblich:  denn 
immer  wieder  fand  ich  die  ganze  Gosoll.~chaft  oben  an  der  Wand  des  Glases 
sitzen.  Keiirte  ich  das  Glas  dann  um,  so  setzte  sich  sofort  der  ganze  Schwärm 
wieder  nach  in  Bewegung.    Ich  setzte  die  Thiere  dann  auf  Blumentöpfe, 

welche  mit  ^'e^gissnleinnicht,  I.yffimaclnn  und  anderen  Pflanzen  besetzt  waren. 
Doch  bald  fand  icii  die  Thiere  wieder  an  dem  Glase  sitzen,  mit  welchem  ich 
die  Pflanzen  bedeckt  hatte.  Auch  unbedeckte  Pflanzen  besetzte  ich  mit  den 
Thieren,  doch  wanderten  sie  von  diesen  bald  aas.  Auch  ist  wohl  die  Luft- 
feuchtigkeit einer  Wohnstube  fi&r  das  Gedeihen  der  Thiere  zu  gering.  Die 
Thiere,  welehe  auf  l^maeUa  sassen,  haben  wohl  kaum  etwas  gefiressen,  da 
sie  gar  nicht  wuchsen.  Dass  diese  trota  dessen  bis  in  den  August  hinein 
lebten,  aeigt  yon  einer  ausserordentlichen  Lebenszähigkeit  Von  de]\jen^n, 
welche  auf  Yergissmeinnicht  gesetzt  waren,  entwickelten  sich  einige  langsam 
nnd  erreichten  eine  Grösse  von  3*/^  mm,  ehe  sie  Mitte  September  starben. 
Bei  sieben  TOn  diesen  war  der  Ansatz  zudem  mittelsten  Bande  deutlich  zu  erkennen. 
I^bensogrosse,  welche  sich  draussen  in  der  Freiheit  entwickelt  iiattcn,  zeigton 
alle  5  Bänder.  Nur  eines  meiner  Zuchtthicrc  lebte  Iiis  zum  November  auf 
einer  Bitioma  und  verendete  durch  Zertreten.  Dieses  war  bedeutend  grösser 
als  die  anderen  und  war  sicher  ungebändert. 

Bei  diesem  allerdings  sehr  wenig  ausgedehnten  Versuche  glich  also  die 
Mehrzahl  dem  Vater  imd  nur  eine  einzige  der  Mutter. 

Für  Beobachtungen  im  Freien  war  dieses  Jahr  sehr  ungünstig  der  grossen 
Trockenheit  wegen.  Nach  Regenwetter  waren  die  alten  und  jungen  Thiere  an 
den  Stimmen  von  Ahorn  und  Linden  zu  finden;  auch  kletterten  sie  bis  auf  die 
Blätter  hinauf.   Alle  Jungen  waren  sehr  klein  geblieben. 

Als  Nahrung  dienen  den  Thieren  wohl  vorzugsweise  die  Elechtm  auf  den 
Baumstämmoi,  doch  blieben  meine  jungen  Zuchtthiere  nicht  auf  der  Baumrinde, 
welche  ich  in  die  Erde  steckte,  sondern  kletterten  immer  wieder  an  den  Wänden 
der  Gläser,  welche  zum  Zudecken  dienten,  in  die  Höhe. 

Ich  hoffe  diese  Versuche  mit  mehr  Erfolg  fortsetzen  zu  können. 


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Mittheilungen  über  Bernstein. 

Von  Otto  Helm«  Danzig. 


XIL  lieber  die  Herkunft  des  In  den  alten  Königs -GrBbem 
von  Mykenae  gefundenen  Bernsteins  und  Ober  den  Bemst^nsSnregelialt 

verschiedener  fossOer  Harze. 

Nachdem  in  fast  aUea  Ländern  Hhiropas  und  auch  m  anderen  Erdtbdlen 
fosBfle  Harse  gefiinden  worden,  welche  mit  ttohtem  Bernstein  Aehnliohkeit  haben 
nnd  oft  fftr  solchen  gehalten  worden,  lag  es  nahe,  den  Ursprang  des  Bohbem- 
Steins,  ans  welchem  die  in  piaehistorischen  Grabstätten  geftandenen  Bernstein* 
artefacte  einst  gefertigt  worden,  wenigstens  in  vielen  Fällen  nach  anderen  näher 
belegenen  Orten  hin  zu  verlegen,  als  nach  der  Ostseeküßte.  Es  macht  sich  hier 
dasselbe  Bestreben  geltend,  wie  in  der  sog.  ,,Nepl»riti'rago''.  In  der  letzteren 
hat  namentlich  Herr  Dr.  A.  Meyer  in  einem  März  1883  gehaltenen  Vortrage 
darauf  aufinerkHain  gemacht,  da^s  die  in  Europa  und  Amerika  gefundenen,  aus 
praciiidturisi'hcr  Zeit  stammenden  Artefacte  aus  Nephrit  und  Jadeit,  namentlich 
Beile  und  .Sclunuckgegcnstandc,  niclit  aus  der  eigentlichen  üeimath  des  Nephrit  s 
nnd  Jadeit  s,  aus  Indien.  China.  Sibirien,  Neuseeland.  Ptanunen  mögen,  sondern 
dass  auch  Nephrit  in  i-^uiupa  und  Amerika  bei  genauci-  Durchforscining  gefun- 
den werden  müsäC;  der  das  Material  zur  Anfertigung  dieser  Objecto  einst  ab- 
gegeben habe.  Nenestens  ist  denn  auch  wirklich,  woin  noch  nor  sehr  selten, 
in  Europa  Bobnepbrit  entdeckt  worden,  so  dreimal  in  Flos^perOllen  nnd  als 
Gestein  anstehend  im  S^rpentingebiete  des  Zobtenberges  bei  Breslau.  (Leopoldina, 
Aprilheft  1884.)  Dr.  Arsruni  in  Berlin,  wies  ferner  nach,  dass  die  Sdiweiser 
PlaUbau-Nephrite  mikroskopisch  ihren  eigenen  Charakter  haben  und  sich  mit 
Leichtigkeit  Ton  asiatischen  und  sibirischen  Nephriten  unterscheide  lasBOD. 

So  wie  bei  den  Nei>hritartefactcn  ist  auch  bei  den  Bernsteinartefacton  nicht 
onsdbwer  zu  ermitteln,  ob  das  Rolunaterial  aus  baltischem  Bernstein,  oder  ans 
einem  andern  fossik-n  Harze  gefertigt  wurde;  ich  habe  diesen  Nachweis  in  eini- 
gen Fällen  mit  Erfolg  gefidirt.  Um  Missverstündnisson  zu  bcjcregnen  will  ich 
hier  gleich  bemerken,  dass  icli  unter  dem  Namen  ,, baltischer  Bernstein"  den- 
jenigen Bernstein  verstehe,  wie  er  typisch  aus  der  Tertiarformation  des  preussi- 
schen  .^anilandes  gegraben  und  in  den  Küstenländern  von  den  russischen  Ostsee- 
provinzcu  an  bis  nach  Jütlaad  und  Holland,  auch  im  südlichen  Schweden  ge- 
funden wird.   Die  Grenze  seiner  Verbreitung  nach  Süden  hin  ist  nicht  überall 

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genaa  festgestellt,  er  kommt  dort  überhaupt  nur  selten  und  immer  im  Diluvium 
▼or;  man  ftnd  ilm  im  russiscben  Pokn,  in  den  prenssiscben  Provinzen  Posen, 
Soblesien,  Brandenbarg,  Westphalen  nnd  Sachsen,  im  Königreich  Sachsen  und 

im  Oldenburgiachen.  Die  grossen  mitteldeutschen  Gel  »ii  L;.^/ Figo  .scheinen  die 
Grenze  der  einstigen  Verbreitung  des  Ostseebernsteins  gebildet  zn  haben.  Bis 
dahin  ist  er  einst  durch  die  hochgehenden  Diluvialfluthcn  aus  seiner  in  die  Ost- 
see vers'iinkonen  lleiiuatlistätto  getrieben  worden.  Jch  habe  eine  Anzahl  der 
aus  den  genannten  Ländern  bezogenen  Bernsteine  chomiscli  ge])rüft  und  keine 
wesentlichen  Uutergchiede  von  dem  im  iSanilande  gegral»enen  gefunden.  Ich 
bezeichne  sie  daher  alle  mit  dem  Namen  baltischer  Bernstein".  Diejenigen 
fossilen  Harze,  welche  ich  kennen  lernte  und  welche  jenseits  dieser  Grenze 
gefunden  wurden,  beispielsweisti  in  Böhmen  und  Oesterreich-Ungarn,  unterschei- 
den sidi  stets  wesentlich,  sowohl  in  physikaHscheri  wie  auch  in  chemischer 
Beziehung  vom  baltischen  Bernstein. 

Namentlich  charskterisirt  sich  letzterer  durdi  seinoi  hohen  Gehalt  an  Bern- 
steinsänre  (8  bis  8  Procent),  welchen  Gehalt  nur  wenige  andere  fossüe  Harze 
eneidien.  Zu  dieaen  wenigen  gehört  ein  in  Ruminien  gefimdener  Bernstein. 
Im  nordöstlichen  Theile  dieses  Landes  kommen  nibnlich  zwei  fossile  Harze  vor, 
▼on  denen  das  eine  ebenso  reich  an  Bemstcinsäure  ist.  als  baltischer  Bernstein, 
das  andere  hingegen  nur  eine  sehr  geringe  Menge  davon  enthält.  Ich  fand  in 
ein»  Durchschnittsprobe  des  ersteren  mehr  als  5  Procent,  in  einer  des  letzte- 
ren nur  0,.3  rroeent  Bernsteinsänre.  Ich  erhielt  den  letzteren  aus  sicherer 
Quelle  durch  Herrn  Dr.  A.  Meyer  in  Dresden. 

Der  rumänische  Bernstein  unterscheidet  sich  vom  baltiselien  thnch  seine 
dunkleren  Farbentöne,  es  giebt  viele  Stücke  unter  ihm,  welche  eine  braungelbc 
wenig  durchsiclitigc  Farbe  haben  und  von  nnzäldigcn  fi'inen  Rissen  durchsetzt 
sind;  seltener  linden  sich  undurchsichtige  gelbliche  Stücke;  niemals  so  klare 
goldgelbe,  wie  sie  beim  baltischen  Bernstein  sehr  gewöhnlich  sind. 

Auch  in  Galizien  kommt  ein  fossiles  Harz  vor,  welches  bemsteinsänrehaltig 
ist»  daneben  ein  bemsteinBäurefreies.  Ich  erhielt  ans  einem  hellrothen  lemberger 
Harze  durch  Destillation  8,62  Procent  Bemsteinsfture,  withrend  andere  von  dort 
bezogene  Harze  nur  eine  flüchtige  organische  S&ure  absonderten. 

Alle  galizisehen  Harze  enthalten  viel  oiganisch  gebundenen  Schwefel.  Auch 
unter  ihnen  herrschen  die  dunkeln  nudurcbsichtigen  Farbentönc  vor,  niemals  fand 
ich  darunter  das  für  baltischen  Bernstein  so  characteristische  helle  Goldgelb. 

Noch  unterschiedener  vom  baltischen  Bernstein  sind  die  in  Kleinasicn, 
Sicilien ,  Oberitalien ,  Frankreich  nnd  Spanien  (bei  Santander)  vorkonitnonden, 
als  Bernstein  geltenden  fossilen  Harze.  Die  aus  diesen  Ländern  mir  zugegan- 
genen zahlreichen  Bernsteinstücke  gaben  alle  dm  cli  Destillation  keine  Bernstein- 
säure ab,  dagegen  eine  flüchtige  organische  Säure,  welche  meistens  aus  Ameisen- 
.säure  bestand.  Das  chemische  Verhalten  der  sicilianischen  und  oberitalienischen 
Bernsteine  beschrieb  ich  ausfiiiirlich  in  den  Sciiriften  der  naturforschenden  Ge- 
sellschaft zu  Danzig,  Jahrgang  lü^l  uud  1882.   In  einigen  mir  durch  Herrn 

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PzofesBor  Fraaa  g&tigst  üliearlasseneii  und  von  ihui  Lei  Sidou  in  Kleinaaieii 

selbst  gesammelten  Bernäteinstückcben  fand  ich  ebenfalls  keine  Bernsteinsänre. 
K.  John  konnte  in  einigen  Sorten  dieses  Bernsteins  geringe  Mengen  Bernstein- 
säure  naclns  eison.  (Verhandl.  d.  geol.  Reichsanstalt  zu  Wien  1876  No.  11.)  Er 
beschreibt  licht  und  Itraungelb  gefärbte  durchsichtige  und  gcll)braunc,  braun- 
rothc  und  blutrotlie  durchscheinende  Stucke.  Achnlich  gefärbt  waren  auch  meine 
Stücke,  es  befand  sich  noch  ein  undurchsichtitres  hell  wachslarbigcs  darunter. 
AHo  zeigen  nur  geringen  Zusaniuienliang,  sie  sind  kaum  bearbcitungslahig,  und, 
abgesehen  von  ihrer  Farbe,  schon  hierdurch  wesentlich  vom  baltischen  Bern- 
stein unterschieden.  In  einem  fossilen  Harze  der  Bukowina,  dem  Schrauftit, 
wurden  durch  Dietrich  (VerbandL  d.  geolog.  Beichsaostalt  zu  Wien  1875)  eben-  * 
'  falls  Spnien  von  Bemsteinsäure  nachgewiesen.  Der  SchranfBt  siebt  dunkel 
rnbin-  bis  byadnth-rotb  aus,  selten  weingelb  und  ist  niemals  TölHg  durchsichtig; 
auch  ist  er  nicht  so  hart  als  baltischer  Bernstein. 

Nach  diesen  Ausfuhrungen  unterscheidet  sich  der  bidtisdie  Bernstein  recht 
wesentlich  von  allen  anderen  mit  ihm  verwandten  fossflem  Haneui  von  denen 
ich  hier  nur  diejenigen  anführte,  welche  mit  ihm  Aehnlichkeit  haben,  uud  die* 
jenigen  überging,  welche  sich  auf  den  ersten  Blick  von  ihm  unterscheiden. 

Ich  führte  zur  Unterscheidung  der  fossilen  Harze  unter  einander  oft  die 
chemische  Elementaranalysc  derselben  aus;  docli  giebt  dieselbe  sehr  verände^ 
liehe  Kcsultato,  je  nachdem  das  betrcflende  Uavz  dem  Einliussc  des  in  die 
Lagerstätte  hineingedrungenen  Sauerstoffes  der  Luft  ausgesetzt  war  oder  nicht; 
je  weiter  die  hierdurch  bewirkte  Verwitterung  des  fossilen  Harzes  vorgeschritten 
ist;  destu  sauerstoffreincr  wird  es.  Ich  ^stellte  beim  Ostscel)crn8tcin  fest,  dass 
derselbe  unter  Umständen  mehr  als  noch  einmal  so  viel  Sauerstoff  aufzunehmen 
im  Stande  ist,  als  ursprünglich  in  ihm  vorhanden  (10,47  :  23,67).  Es  ist 
daher  misslich,  da  wo  kein  völlig  unverwittertes  fossiles  Harz  vorliegt,  und 
das  ist  selten  der  Fall,  eine  zum  Yei^leich  diraende  chemische  Elementar* 
analyse  zu  machen. 

Bei  Gelegenheit  der  chemischen  Untersuchung  des  in  Oberitalien  und  Si- 
cilien  gefundenen  Bernsteins  beschlfidgte  ich  mich  auch  mit  der  Untersuchung 
der  in  den  alten  Nekropolen  Ober-  und  Mittel-Italiens  entnommenen  Bemstnn- 
artefactc  aus  der  ältesten  P^iscn/.eit  und  der  sog.  „etrurischen  Epoche".  Ich 
wies  damals  namentlich  durch  «I  n  holien  Berusteinsäuregehalt  dieser  Arteüeuste 
(4,1  bis  6.3  Procent)  nach,  dass  dieselben  einst  aus  baltischem  Bernstein  ge- 
fertigt sein  mussten  (Schriften  der  natuiforsch.  (»es.  zu  Danzig,  1SH2). 

Diese  letzteren  Untersuchungen  vcianlassten  in  mir  bei  meiner  Anwesenheit 
zu  Athen  im  Frühjahre  1883  den  leliliai'ten  "Wunsch,  auch  die  in  dem  dortigen 
Nationalmuseum  befindlichen  Bernsteiüperlen  ans  den  alten  Königsgräbern  von 
Mykcuae  auf  ihre  Abstamnumg  zu  prüfen  und  gab  ich  Herrn  Dr.  Schliemauu 
den  Wunsch  zu  erkennen,  mir  einiges  Material,  welches  er  diesen  Gräbern  ent- 
nommen hatte,  zu  fiberlassen.  Derselbe  hatte  denn  auch  die  grosse  Freund- 
lichkeit, diesem  Wunsche  zu  entsprechen. 

a 


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Ueber  die  BemBtdnfande  in  den  alten  Köui<^sgräboni  sagt  Herr  Dr.  SchliO' 
mann  in  seinem  Werke  „Mykenae"  folgendos: 

pag.  2S5.  „Von  den  Funden  im  dritten  Grabe.  Weiter  sind  zu  erwähnen  eine 
grosse  Menge  durchbohrter  B«mstdnkageln,  die  auf  Schnfiren  gesogeui 
als  Halsketten  gedient  haben  müssen.  Wahrscheinlich  in  Folge  ihres 
hohen  Alters  sind  diese  Bemsteinperlen  dunkelbraun  geworden,  so  dass 

sie  wie  Harz  aussehen;  die  Analyse  des  Professor  Ca n derer  hat  jedoch 
gezeigt,  dass  sie  ans  reinstem  Bernstein  bestehen.  Natürlich  AvirJ  es 
immer  ein  Rüthsei  lur  uns  ]i](M'l)pn,  ob  dieser  Bernstein  von  den  Ufern 

der  Ostsee  oder  aus  Italien  stammt,  wo  er  an  mehreren  Stellen,  beson- 
(Ici's  aber  an  der  Ostköstc  von  Sizilien  gefunden  wird.  ?ls  ist  jedoeli 
sehr  \vahi  scheinlieli,  dass  der  Bernstein  von  den  Phöniciern  nach  ( Jrie- 
elienland  gebracht  wurde,  denn  er  heisst  auf  griechisch  y.fxf()ov,  und 
elek  heisst  ..llarz''  im  Arabischen  und  vermuthlich  auch  im  Phünicischen. 
Er  war  dem  Homer  wold  bekannt,  der  ihn  dreimal  in  der  Odyssee,  als 
in  Gold  gcfasst,  anstatt  werthvoller  Steine,  erwähnt". 

pag.  283.  ,,Im  vierten  Grabe  fand  ich  mehr  als  80U  grössere  und  kleinere  Bern- 
stoinperleu,  die  ehedem  ohne  Zweifel  in  Form  von  Halsketten  auf 
Schnüre  gezogen  waren.  Ihr  Vorhandensein  in  den  Grttbem  unter  so 
grossen  Schtttsen  von  goldenen  Ornamenten  scheint  zu  beweisen*,  dass 
da*  Bernstein  zur  Zeit  der  alten  roykenftschen  Ktfnigo  sehr  kostbar 
war  und  als  ein  besonderer  Schmuck  betrachtet  wurde". 

pap.  358.  „Auch  in  dem  ersten  Grabe  wurden  grosse  Mengen  von  durchbohr* 
ten  Bernsteinkugeln  gefunden'*. 

Die  mir  am  1.  November  1884  von  Herrn  Dr«  Sohliemann  übersandten 
Bruchstücke  von  Bemsteinperlen  aus  den  KOnigsgritbem  von  Mykenae  boten 
loider  nur  du  geringes  Material  zur  chemischen  Untersuchung  dai*,  sie  wogen 
2  Gramm.  Ich  verbrauchte  den  grOssten  Theil  derselben  zur  quantitativen 
Bestimmung  der  darin  enthaltenen  Bernsteinsäure  und  erhielt  durch  trockene 
Destillation  daraus  1,6  Proecnt  reirie  Bemstcinsüure;  daneben  befanden  sich 
3,2  Procent  mineralische  Bcstandtheile,  aus  Kieselerde,  Kalkerde,  Eisenoxyd 
und  einer  geringen  Menge  Kohlensäure  und  Schwefelsäure  bestehend.  Die  Ecru« 
steiustückehen  waren  ausserordentlich  stark  verwittert,  sie  zcrltrachen  beim 
Drucken  zwischen  den  Fingern  sehr  leicht.  Die  grosse  Menge  von  mineralischen 
Sulistanzcn  i^t  ollonliar  erst  im  Laufe  der  Jahrtau.sende  in  die  verwitternde 
Bernsteinmassc  hincindiflundirt,  denn  unverwitterter  Bernstein  jeglicher  Abstam- 
mung entlialt  etwa  nur  den  zehnten  Theil  der  hier  gefundenen  Mineralsubstanzen. 
Es  ist  zugleich  auzunelimen,  dass  auch  der  organische  Theil  des  Bernsteins  durch 
diese  Verwitterung  starke  Einbusse  und  Veränderung  erlitten  hat  und  dass  der- 
jenige Gehalt  an  Bemsteinsfture,  welcher  durch  Hitze  daraus  abtroinbar,  ur* 
sprüuglich  ein  höherer  gewesen  ist.  Baltischer  Bernstein  giebt,  wie  ich  oben 
erwähnte,  durch  Oestilhition  3  bis  8  Procent  Bcrnstoinsäure  aus. 


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 ^5  

Von  dem  Mykenaeberiistem  leigten  die  meisten  St&cke  eine  dnnkelhyaeindi- 
TOthe  Farbe,  nnaeniHcIi  im  Bradie;  ea  ist  dies  dieselbe  Farbe;  welclie  der 

klare  baltische  Bernstein  nach  der  Verwitterung  annimmt.   Ein  St&ok  des  ICy- 

kcnaebernsteins  hatte  Wachsfarbe  uud  war  dadurch  von  gewissen  baltischen 
Bernsteinen  ebenfalls  uielit  verschieden.  Der  Mykenaebemstein  bauchte  beim 
Verbrennen  denselben  charakteristischen  Geruch  aus,  wie  baltischer  Bernstein. 
Er  unterschied  sich  von  letzterem  eigentlich  nnr  durch  den  Mindergehalt  an 

Bernsteinsiiurc. 

Das  immcihin  zwcilVdhiilte  JUsultat  der  vorangcführten  chemischen  Unter- 
suchuu!?  vcranla,sHte  Herrn  Dr.  öehliemaun,  mir  noch  ein  Stück  des  aus  den 
alten  Köuigsgrabmi  entnommenen  Bernsteins  zu  senden,  welches  ich  Mitte  * 
Decembor  1884  untersuchte.  Das  Stuck  stellte  ein  besseres  Untersuchungs- 
object  dar,  als  das  zuerst  erhaltene;  es  war  das  Theilstuck  einer  gi'ossen  Perle, 
wog  4,1  Gramm  nnd  zeigte  eine  geringere  Verwittvung.  Die  Farbe  des  St&ckes 
war  nach  Beseitigung  der  ftnsseren  erdigen  Theile  hellrobinroth  nnd  dnroli- 
sichtig.  Die  oberen  Schichten  liessen  sich  mittelst  eines  Messers  Idcht  ab- 
schaben; je  tiefer  dieses  Abschaben  fortgesetat  wurde,  desto  harter  nnd  von 
Farbe  heller  wurde  der  Bernstein.  Die  Bubin&rbe  Änderte  sich  in  die  des 
Hyacinihs,  dann  in  ein  helles  Orangeroth  um,  schliesslich  blieb  ein  harter  Cem 
von  dem  schönsten  klaren  Bernstein  übrig.  Dieser  letsterc  war  fast  wasserklar. 
Die  Tcrlc  miiss  einst  von  grosser  Kostbarkeit  gewesen  sein,  denn  diese  Farbe 
ist  auch  heute  bei  baltischem  Stein  eine  selten  vorkommende  und  gesuchte. 
Ich  kenne  kein  anderes  fossiles  Harz,  welches  l>ei  gleichem  Härtegrade  diese 
Failtc  trüge,  als  baltischer  Bernstein.  Auch  die  Verwittcrungsschicht,  vom 
hellen  Weingelb  /um  Rubinrüthen  übergehend,  ist  für  Ostseebernst^in  charakte- 
ristisch. Gleich  charakteristisch  erwies  sich  der  Geruch,  wenn  ein  Theileheu 
auf  einem  Platinbleche  erhitzt  und  zum  Verdampfen  gebracht  wurde;  der  Ge- 
ruch wai'  mit  eiuem  heftigen  Hustenreiz  verbunden,  wie  beim  baltischen  Bernstein. 

Ich  nahm  nun  mit  zwei  Gramm  der  abgelösten  Th«le  eine  quantitative  Be- 
stimmung der  dann  enthaltenen  Bemsteinsänre  vor.  Diese  hilufig  Ton  mir  aas- 
geftthrte  Procedur  f&hre  ich  folgender  Weise  aus:  Ich  schütte  den  zerkleinerten 
Bernstein  in  eine  tubulirte  glftseme  Betörte,  verbinde  dieselbe  mit  einer  ge- 
räumigen Vorlage  und  erhitze  dann  die  Retorte  im  Sandbade.  Zunadist  ent> 
wickdn  sich  dicke  Bsuchwolken  in  der  Retorte,  welche  in  die  Vorlage  abfliessen, 
dann  schmilzt  der  Bernstein  und  geräth  allmählig  in's  Sieden;  die  Rauchwolken 
condensiren  sich  zu  einer  trüben  Flüssigkeit  und  einem  braunen  Oele.  Ich 
setze  die  Destillation  so  lange  fort,  als  noch  Dämpfe  übergehen.  Dann  unter- 
breclic  ich  dieselbe,  lasse  erkalten  und  schneide  den  unteren  Theil  der  Retorte 
mittelst  eines  geeigneten  Instrumentes  ab.  Den  Hals  derselben  und  die  Vor- 
lage spüle  ich  sorgfältig  mit  heissem  destillirten  Wasser  ab,  erhitze  das  Gemisch 
von  wässriger  und  öliger  Flüssigkeit  zum  Sieden  und  trenne  beide  mittelst 
eines  Papicriilters;  das  letztere  wasche  ich  dann  noch  mit  etwas  destillirtem 
Wasser  nach.    Die  durchfiltrirte  Flüssigkeit  verdunste  ich  im  Daroprijadc  bis 


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inr  Trockne.  Wasser  und  flfichtige  ui-ganisclic  Säuren  voixlainpfen  hiei'^urcli 
und  die  Bemsteinsäure  bleibt  in  glänzenden  Krystallen  sur&ck.  Ich  reinige  die 
letetere  noch  durch  WiederauflOsen  in  Wasser,  Klären  und  ümkrystallisiren 
der  Lösung,  wige  sodann  und  recognoscire  die  BemsteinsSure  durch  ihre  eigen- 
thfimlichen  chemischen  Beactionen  und  ihre  physikalische  Gestalt.  In  dem  hier 
r<»liegendai  Falle  und  nachdem  ich  bei  der  ersten  Untersuchung  die  Er&hrung 
gemacht  hatte,  dass  in  die  Bcrnsteinsubstanz  eine  nicht  unbedeutende  Menge 
erdiger  Substanzen,  namentUcb  Kalkerde  und  Eisenoxyd  hineingcdrungcn  war, 
änderte  ich  das  Verfahren  noch  in  soureit  ab,  als  ich  eine  diesen  l'eideu  Erden 
entsprechende  Menge  Schwefelsäure  zum  Bernstein  hinzumischto.  Ich  bezweckte 
damit,  die  mit  der  BcnisteiiiHiiurc  verbundenen  Erdm  an  Scliwefelriiiure  zu 
bindeu,  so  d;iS8  die  Bernstt'inf*aurr  frei  und  durrh  die  I)e;<tillation  abgetrennt 
werden  konnte.  Dies  Verlahreu  auzuwendeii  cuiptiehlt  sich  in  allL'u  Fallen,  wo 
ein  sehr  verwitterter  Bernstein  vorliegt.  Ein  Zusatz  von  höchstens  t'iinf  Procent 
concentrirter  Schwefelsäure  ist  genügend.  Der  Erfolg  entsprach  auch  meinen 
Erwartungen;  ich  erhielt  aus  den  zwei  Grammen  Mykenaebernstein  0,12  Gramm 
Bemsteinsäure,  entsprechend  sechs  Prooent. 

Das  ftberdestillirte  braune  Oel  glich  dem  Gele  aus  baltischem  Bernstein, 
es  war  gleich  schwefelhaltig,  als  dieses. 

Mit  einem  Theile  des  unverwitterten  Kernes  des  Mykenaebemsteins  nahm 
ich  noch  eine  oi^nische  Blementaranalyse  vor.  Dieselbe  ergab: 

78,60  Plrocent  Kohlenstoff, 
10,08  Procent  Wasserstoff; 
10,iH»  Procent  Sauerstoff, 
0,34  Procent  Schwefel. 

Eine  von  mir  im  Jahre  1881  ausgeiuhrte  Elementai'analytfe  von  Bernstein 
aus  der  Uütdee  ergab: 

78,(J3  Proccut  Kohlenstoft", 
10,48  Procent  Wasserstoff, 
10,47  Procent  Sauerstoff, 
0,42  Procent  Schwefel. 
Die  Uebereinstimmung  ist  auch  hier  nahesu  erreicht. 
Ich  trage  desshalb  kein  Bedenken,  den  in  den  Königsgrabem  Ton  Mykenae 
gehindenen  Bernstein  für  baltischen  Bernstein  zu  halten.  Es  liegen  bis  heute, 
wie  ich  im  Eingänge  dieses  Aufsatzes  ausführte,  k^ne  Erfahrungen  vor,  dass 
ein  den  obigen  Untersuchungsresultaten  entsprechendes,  d.  h.  ein  dem  baltischen 
Bernstein  ohemisch  und  physikalisch  gleiches  Product  noch  an  andern  Orten 
gefluiden  wird. 


^40 


Ueber  die 

in  Westpreiissen  und  dem  westlichen  Rnssland  vorkommenden 

Phosphoritkaollen  und  ihre  chemischen  Bestandtheile. 

Von  Otto  Btelmy  Danzig. 

Das  VOTkommeii  Ton  Phosphoritknolleii  in  der  Provinz  Westpreossen  be- 
obachtete nnd  beschrieb  suerst  Dr.  A.  Jentzsch  zu  Königsbeig  im  Jahre  1879 
and  zwar  auf  Omnd  von  Fanden  bd  Marienbnrg. 

Bald  daraof  verdfientlichtc  M.  Hoyer  in  der  Zeitschrift  der  deutschen 
geologischen  Gesellschaft,  .TallI•{^^  1880  pag.  (508,  einen  Aufsatz,  in  welchem  er 
den  von  ihm  ermittelten  Verhreitungsbezirk  dieser  Geschiebe  in  der  Provinz 
Wcstpreussen  feststellte.  Ein  kleines  Kärtchen,  welches  diese  Abhandlung  be- 
gleitet, zeigt,  dass  sich  dieser  I'ezirk  auf  dem  linken  ITer  der  Weichsel  von 
Schweiz  aufwärts  M^^  nahe  an  Danzig  er.stre<'kl ;  die  westliche  Grenze  ist  I'r. 
Stargardt;  aut  ch-ni  rechten  Ufer  der  VVeiciisel  wird  Marienwerder  und  Marien- 
burg angegeben.  Nach  ihm  sind  iner  die  Phospliorite  nicht  an  alh'n  Stellen 
gU^ichnniösig  verbreitet,  sondern  strichweise  lä.sst  sich  iiir  Auftreten  in  gi-össerer 
oder  geringerer  Anzahl  beobachten.  Grosse  Quantitäten  wurden  in  der  Nähe 
Ton  Danzig  bei  Langenau  gefunden.  Die  chemische  üntOKmchuig  sweior  Stöcke, 
welche  Ton  Ritthausen  den  HauptbestandtheUen  nach  ansgef&hrt  wnrde,  ergab 
in  dem  einen  die  Anwesenheit  von  27,97  Procent  Phosphorsftnre,  88,66  Prooent 
Kalkerde  nnd  8,12  Procent  Eisenozyd,  in  dem  andern  24,55  Plrooent  Phospbi»^ 
sttnre,  85,36  Procent  Kalkerde  und  1,89  Prooent  Eisenoxyd. 

Hoyer  fo1gei*t  aus  der  äusseren  Beschaffenheit  der  gefundenen  Phosphorit- 
knullen,  dass  sich  dieselbe  einst  in  der  Näiie  ihrer  jetzigen  Lagerstätte  bildeten 
und  nicht  erst  durch  den  Eistransport  zerkleinert  und  abgeächliil'en,  aus  weiter 
Feme  zu  uns  gekommen  sind.  Er  fand  darin  mehrere  Petrcfacten  (Spongia, 
Naufi'luK,  jMmnazähne).  Mit  den  Phosjihoritcn  verkittet,  resp.  neben  ihnen 
fand  er  fJrünsandscliolh^n  und  folgert  Hoyer  liieraus,  dass  die  Phosphoritknollen 
und  die  Grimsandgeschiebe  Reste  einer  und  (hnselben  Ablagerung,  dass  sie 
genetisch  gleichzeitig  sind.  In  den  Phosphoriten  fand  er  genau  dieselben 
Quarzkorncr,  wie  in  den  Griinsandgcschieben.  Da  letztere  wegen  ihrer  geringen 
Cohärenz  einen  weiten  Transport  nicht  auszuhalten  im  Stande  waren,  so  lolgcrt 
Hoyer  weiter,  ihiss  ihre  ursprüngliche  Lagerstätte  in  Pronssen  zu  suchen  fici. 


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Tu  ilor  (ülaufonitformation  ilcs  vtstj)r('UHsi.sclieii  Sauilandc.-^,  woli'lic  jrloicli- 
zi'itig  den  Jiernstein  ITihrt,  wurden  ebenfalls  l'liuüphoritkuülleu  gefunden  und 
zwar  zuerst  durch  Dr.  6.  Berendt,  dann  durch  Dr.  A.  Jentzseh  (Schriften 
der  phy8.-oec.  Ges.  zu  Königsberg,  Jahrg.  1879  pag.  43  bis  102  und  1881 
pag.  52).  Letzterer  nennt  dieselben  ein  ziemlich  hünfiges  DilnvialgeBchiebe  der 
Provinzen  Ost>  nnd  West>Prcussen.  Er  bezeichnet  ihr  Torkommen  femer  als 
eine  Fortsetzung  der  grossen  russischen  Phosphoritzone,  welche  sich  von  der 
Wolga  bei  Simbirsk  westwärts  bis  in's  Gouyememoit  Smolonsk  mid  nodi  weiter 
vcrfolp^en  lässt.  Thierischc  Reste,  sagt  Jentzsch,  scheinen  GberaE  den  Phos* 
phor  dieser  Diluvialschichten  geliefert  zu  haben:  ausser  den  zapfenartig  ge- 
stalteten Exerementen  finden  sich  darin  Muscheln,  Sclmockon  ued  Crustaceen, 
alle  in  eine  phosphorsäurereiche  Masse  umgewandelt.  In  Rassland  sind  au<di 
ÖpoiJgien,  in  Phosphorit  umgewandelt,  gefunden  worden. 

Aus  der  sandandisclien  Beriisteinformation  sind  in  den  af^gefiihrten  Schriften 
11  (luantitative  clieniisclH!  Analy.scn  durcli  Herrn  lloflincistor  voroffentlicht, 
welche  u.  a.  in  den  rhos|dioriteii  10  Iiis       Proccnt  Phusphoisäure  nafhwicscn. 

Neuerdings  sind  nun  in  fast  alhsn  Kniisen  der  Provinz  Westpreussen  Phos- 
phoritknollen gefunden  worden.  Im  Westpreussischen  ProTinzial-Musenm  sind 
folgende  Fundorte  leprftsenthrt: 

1)  im  Kreise  Bereut:  Hoch'Paieechken,  Gr.  Klintsch,  Gr.  Liniewo, 

2)  im  Kreise  Danzig:  Hohenstein,  Langenau,  Pelonken,  Neuscbottland, 
Sobbowitz, 

3)  im  Kreise  Marieuburg:  Sandhof, 

4)  im  Kreise  Neustadt:  Gnewau,  Kielau,  Oxhöft, 

o)  im  Kreise  Pr.  Stargard:  Dirschau,  Swaroschin,  Spengawsken,  Kl. 

Waczraiers. 

6)  im  Kreise  Graudenz:  (Jraudenz. 

7)  im  Kreise  Marienwcrdor:  Mcwr.  Wariiihof, 

8)  im  Kreise  Stuhni:  Karlstlial.  lli'iilfiiifdd,  Weissenberg, 
im  Kreise  Tiichcl:  Rchwiodt.  Wittsfock. 

Die  erwaimten  l'hosjdiorite  haben  alle  eine  äusserst  unregelmassige  knollen- 
förmige Gestalt,  ihre  Oberfläche  zeichnet  sich  durch  viele,  mehr  oder  minder 
tiefe,  ebeniaUs  unregelmttssig  gestaltete  EindrQcke  aus.  Ibro  Grosse  schwankt 
ausserordentlich,  die  meisten  haben  Wallnuss*  bis  Faust-Grösse.  Die  Oberflttcbo 
hat  eine  schwarze  oder  schwarzgrGne  Farbe,  ist  oft  stellenweise  mit  einer  hell« 
grauen  Rinde  besetzt;  sehr  oft  finden  sich  an  ihrer  Oberfläche  graue  und  weisse 
halbdurchsichtige  QuarzkOmer  nnd  rothbraune  eisenozydhaltige  Partikelchon 
eingedrückt.  Der  Bruch  ist  grösstcntheils  gleichförmig  grau,  oft  an  den  Kanten 
durchscheinend,  es  finden  sich  darin  ebenfalls  eisenoxydhaltige  Stellen,  Quarz* 
kömer  und  anderes  kleines  Gestein.  Ein  bei  Stuhm  gefundener  war  ausserdem 
noch  mit  grünen  Glaukonitstückchen  durchsetzt,  andere  waren  im  Bruch  schwarz 
und  grau  melirt.  A'on  Petrefactcn  sind  in  den  wcstjireussisohen  Phosphoriten 
Spongien   und  andere  l>eobachtct   worden.     Vou  dreien  der  obi  iiir,.nannt(;u 


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 242  

Phosphorite  Iiabe  ich  quantitativ  chemische  Annl}  scu  ausgefiUurt  Die  zn  diesem 
Zvecke  fein  zeratosseiien  Phosphorite  steUten  ein  mehr  oder  mindw  hdles 
granee  Pulver  dar,  welches  ich  bei  100  *  C.  aostrocknete. 


Dmp  rkowhoilt  von  Di 


:        «HaMniToeni:        «MBMii  moMtt 


Kieselerde  und  Sand   84,105  21,426  33,665 

Kalkerde   27,930  39,405  28,856 

Magnesia   0,183  0,836  0,341 

Eisonoxyd   1,782  1,150  2,366 

Thonerde   2,058  4,811  6,804 

Kali   0,459  0,740  0,327 

Natron   0,459  0,888  0,388 

Phosphorsäure   22,601  21,100  22,805 

Schwefelsäure   3,925  1,133  1,013 

Kohlensäure   2,948  4,250  1,360 

Organische  Substanz  und  Wasser  .  3,530  3,950  2,120 

Chlor   Spuren  0,011  Spuren 

99,980  99,699  100,045. 

Tui  Anscliluss  an  die  vorstehenden  Ermittelungen  untersuchte  icli  uckIi 
einen  Phospijorit  aus  dem  westlichen  Russland,  welcher  mit  vielen  andern  aus 
Dcrascbno  in  Wolhynion  bezogen  worden  war,  um  in  der  hiesigen  i'li<?niischcu 
Fabrik  zu  Dungswecken  verarbeitet  zu  werden.  Diese  Pliosphorite  unterscheiden 
sich  von  den  hier  vorkommenden  durch  ihre  r^lmässige  Gestalt.  Sie  ^nd 
alle  mehr  oder  minder  rund,  oft  glattgedrückt  und  erreichen  die  Grosse  einer 
guten  Faust  Im  Innern  zeigen  sie  stralige  Textur  und  zwar  gehen  diese 
Stralen  alle  vom  Mittelpunkte  aus  nach  der  Pejripherie.  Höchst  merkwürdig 
ist,  dass  im  Mittelpunkte  dieser  Phosphorite  oft  schöne  Drusen  von  Bleiglaaz- 
krystallen  vorkommen,  in  den  Badicii  liofiuden  sich  zerstreut  kleine  glänzende 
Kryptalle  von  Scbwefeieiscn.  Der  ßleigehalt  dieser  Phosphorite  ist  nicht  un- 
bedeutend; ich  fand  in  einer  Mischprobe  0,2  Procent;  ausserdem  erhielt  ich 
aus  einem  mittelgrosscn  Phosphorit  35,520  Procent  Pliosphorsäure,  38.009  Pro- 
cent Kalkerdc,  4,212  Procent  Eisciioxyd  und  Thouoi'de,  15,301  Procent  Kiesel- 
erde und  andere  iu  Salzsäui'e  uulödliche  Stoffe. 


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243 


KU  dM) 

Beobachtungen  über  die  Blatt-  und  Holzwespen 

von 

C.  0.  A.  BriHchke^  Hauptlehrer  a.  D.,  Langfuhr. 

(WtTarfU  I.) 


Schon  Professor  Zaddach  Tenniithetet  dass  Nemaht»  hütrio  und  fallax  nur 
Yarietttten  ein  and  derselben  Art  seien,  und  ich  hielt  auch  den  JV.  vagvt  Zdd. 
für  eine  dnnkle  AbHnderang  Ton  N.fallaa,  üm  diese  Zweifel  sn  Ktoen,  beechloss 
icb,  die  Zncht  noch  einmal  in  versuchen.  Es  fand  sich  dazu  eine  g&nstige  Ge- 
legenheit, indem  mein  Sohn  am  20.  Juni  1882  in  Heubnde  von  Salia  awita 
60 — 70  Tjarvcii  auf  einem  Baume  von  wenigen  Qnadiatmotern  klopfte,  die  alle 
zu  derselben  Art  gehörten.  Ich  erkannte  sie  sogleich  als  die  Tjarven,  aus  denen 
ich  N.  fallax  erzogen  hatte.  Sie  waren  schön  hell  Idäulichgrün  mit  weiss  ein- 
gcfa.«stom  Rfickengefasso  und  «'boiisolchen  Seitnistreifcn.  X'hAo,  feine  braune 
Punkte  stellen  zersdout  auf  dein  Körptr,  zwisclioii  doi-  Sli^iiionlinie  und  der 
Fussbasis  stehen  auf  jedem  Sogmonte  2 — H  tjuciTeiht'n  brauner  etwas  grösserer 
Punkte.  Zwischen  den  schwarzen  Augenfelderu  befind«'t  sii  ii  ein  mehr  oder 
weniger  dentliclier  dunklerer  Gosiclitslleek.  Nach  der  letzten  Häutung  waren 
die  Larven  gläozend  bräunlich  grün,  etwas  gedrungener  und  schneller,  der 
Rücken  erscheint  durch  braune  Punkte  und  Querflecken  dunkler.  Zur  Ver- 
wandlung frassen  sie  sich  in  Kiefemrinde  und  Torfstflcke  hinein.  Die  jungen 
Larven  habeu  wdssliche  Hinterrftnder  der  Segmente.  Vom  16.  Mttn  1888  ab 
erschienen  die  Wespen  und  zwar: 

1.  Nematu9  hiitrio  d"  und  Der  erste  Gubitalscheidenerv  der  $  ist 
ungefärbt,  der  Punkt  in  der  zweiten  Oubitalzelle  ist  klein  oder  fehlt  gans, 
Cnbitalzelle  3  fui  parallelseitig,  etwa  1 mal  langer  als  breit.  Varietät  1 : 
Vordere  Schenkel  meistens  mit  einem  kurzen  schwarzen  Striche  auf  der  ünter- 
seitOi  die  Hinterschenkel  sind  oben  schwarz  gestreift.  Der  Hinterleib  ist  ent- 
weder rothgelb,  nur  Segment  1  und  ein  kleiner  Fleck  auf  Segment  7  und  8  sind 
schwarz,  oder  der  Ilinterleilisrücken  ist  ganz  schwarz  mit  hellen  Ilinterriindern 
der  Segmente,  das  Stigma  ist  bei  lebenden  Thieren  braun,  bei  todton  heller. 
VarietHt  2.  Die  Weibchen  gleichen  der  Varietät  1,  haben  aber  einen  grossen 
schwarzen  lirusttieck,  die  Basis  der  Hüften  und  der  Schenkelringc  ist  schwarz, 


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^44 

die  vorderen  Schenkel  sind  oben  und  unten  sohwansgcstreift,  zuweilon  anch  die 
vorderen  Schienen  aussen,  die  Schenkel,  Schienen  und  Fnsse  der  Hinterbeine 
schwarz,  nur  die  Kniee  erscheinen  gelblich.  Der  Hinterleib  ist  rothgolb,  nur 
Segment  1,  ein  klmner  Fleck  auf  Segment  8,  nebst  Schamklappen  und  After- 
spitzchen  sind  schwarz.  Die  Männchen  sind  schwarz,  nur  die  ManJibeln,  das 
Labnim,  der  Clypeus,  die  unteren  Wangen,  die  Rufkenkörnchon,  der  Rand  des 
Prothorax  und  der  Flügelseliüppchen  sind  weiss,  di<*  hinteren  Augenränder  und 
die  ScheiteUlecke  braungolb,  die  Beine  wie  Ix'i  den  Weibchen,  nur  ist  das  Schwarz 
ausgedehnter,  die  Hinterleibssegmente  2— S  oder  2 — 5  f;ind  roth,  die  Ba«is  des 
zweiten  Segmentes  ist  schwarz.  Zu  dieser  Varietät  «rehört  auch  (UniuronH 
Ncmalvü  <fl('n<'h/oiisis,  den  derselbe:  XXIll.  Dexrripfiniix  oj  tcn  iinc  s/irf/i's  of 
Nrnuifi/K  from  lirilain.  liif  P.  Conirron  1882  S.  535  bes<-liriebeii  iiat,  und 
weichen  sciion  Zaddach  für  eine  Varietät  von  N.  fiixfrt'o  erklärte.  arietat  3. 
Hierzu  gehört  ein  Weibchen,  welches  ich  njcht  erzogen,  sondern  gefangen  habe. 
Es  gleicht  der  Varietät  2,  nur  der  schwarze  Ocellenfleck  ist  grösser,  er  zieht 
sich  fiist  bis  zu  den  Netzaugen  und  erreicht  die  FQhlergmben.  Der  Thorax  ist 
schwarz,  nur  der  Band  des  Vorderrnckens  und  die  Flfigelschfippchcn  sind  weiss 
und  die  Seiten  der  Mittelbrust  roth,  das  Schwarz  an  den  HQflen,  Schenkel- 
ringen  und  vorderen  Schenkeln  ist  ausgedehnter. 

Mit  diesen  Varietäten  von  N.  hinfn'o  erschienen  aus  den  Larven  a«>ch 
Wespen,  die  zu  NfmaHix  falla.r  gehören.  Der  IlinteHeil)  wird  hinten  breiter, 
di(!  A fterstübchen  kurzer.  Zur  hellsten  Varietät  Zaddach's  gehört  ein  gefantrenes 
Weiltehen.  dessen  Vordersehenkel  unten,  die  hinteren  Sehenkel  oben  und  unten 
schwarz  gestreift  sind,  die  A ltersj»itzchen  sind  am  (irumle  ititlit^elb,  nacii  der 
Spitze  hin  sinfl  sie  seiiwaiz.  Zur /.weiten  Vaiieliit  Zaddaeh's  besitze  ich  mehrere 
erzogene  Weibchen.  Die  H»'ine  ändern  in  der  Färbung,  zuweilen  sind  die  Ilinter- 
sehenkel  fast  ganz  schwarz.  Ein  erzogenes  Weibchen  gehört  zu  Zaddaeh's 
dritter  Abänderung,  es  hat  gelbweisse  Palpen,  das  Schildchen  ist  schwarz  mit 
rother  Spitze.  Als  vierte  Varietät  betrachte  ich  Zaddaeh's  Nematut  ragtu.  Ein 
aus  den  oben  beschriebenen  Larven  erzogenes  Weibchen  stimmt  mit  demselben 
flberein,  nur  ist  auch  die  Erhöhung  zwischen  den  Fühlern  weiss,  das  Schildchen 
schimmert  rOthlich  durch,  die  Basis  der  Hfiften  ist  schwarz,  schwarze  Streifen 
befinden  sich  oben  und  unten  auf  allen  Schenkeln,  die  Schienen  und  FGsse  der 
Hinterbeine  sind  ganz  schwarz.  Bei  den  schwarzleibigen  Männchen  sind  die 
Plögelschupiien  entwe<lcr  schwarz  oder  weiss,  die  Beine  oft  schwarz  mit  gelb- 
weissmi  Knicen,  Schienen  und  Füssen,  die  Schienenspitzen  und  Füsse  der  Hinter- 
beine sind  schwarz.  Zuweilen  sind  die  Sehenkel  heller,  aber  die  Schienen  und 
Fnsse  der  llinterlieine  sehwarz.  Hei  einem  erzogenen  sind  <h"e  hinteren  Augen- 
i-änder  und  die  Scheitelfleeke  weissprelb,  ebenso  Bauch  und  Beine,  nur  die  Basis 
der  Hüften,  ein  Strieh  der  Schenkel  oben  und  unten,  die  Spitze  der  Hinter- 
schienen  und  die  Ilinternisse  sind  sciiwai/.  i-iin  anderes  erzogenes  c/  hat  den 
Kopf  ganz  wie  das  ^  gefärbt,  der  Thorax  ist  ganz  schwarz,  tiie  Beine  sind  ganz 

wie  beim  $  gelUrbt,  der  Hinterleib  ebenfalls,  nui*  ist  die  Basis  des  Jkuches 

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^45 


schwarz,  das  Stigiiia  dei'  Flfigel  ist  donkler.  Daas  das  d*,  welches  Zaddaoh 
zu  Nematu*  va0w  zieht|  dazu  gehört,  bezweifle  ich,  denn  trotz  aller  Farben- 
ab&adenmgra  bleiben  doch  die  Ffihler  immer  ganz  scliwarz  nnd  der  Hand  weiss. 

Ich  kenne  keine  zweite  Art,  die  in  Form  und  Farl>c  äo  variirt  wie  diese. 
Kur  die  Zucht  kann  ftber  die  Zusammcugcbörigkdt  entscheiden.  Die  Larven, 
ans  denen  ich  Nematw  hishio  erzog  und  auf  Taf.  I.,  Fig.  10  abbildete,  &nd 
ich  nur  an  Stämmen  von  Salix  alba  und  Populu»  tremula  nach  der  letzten 
Hantung,  indem  sie  wahrscheinlich  nach  einer  passenden  Stelle  zu  ihrer  Ver- 
wandlung suchten.  Die  Larven  auf  Salio!  aurita,  auf  Taf.  I.,  Fig.  11  sind  im 
Colorit  verfehlt,  ich  liefere  sie  daher  noch  einmal  (Fig.  1). 

Ans  den  rothen  Larven  des  Nematut  aqtreae  enog  ich  wiederholt  den 

N.  trhif/nafii«  $.  Die  Wespen  haben  lobend  die  Hinterleibssegmcnte  1— f!  gifin, 
diese  Farbe  verliert  sich  aber  beim  Trocknen.  Auch  N.  turgidua  ist  woU  ein 
nicht  ganz  vollständig  erhärteter  A*.  tringnatM, 

Die  auf  Taf,  VU.,  Fig.  13,  abgebildete  Larve  gehört  zu  Nemafus  umhri- 
peniils.  Jch  erzog  aus  ihnen  am  29.  Juli  18^3  eine  niUuuliche  Wcs])(\  Die 
Fülller  sind  seitlich  etwas  zusamniengedi'ückt,  kurz  behaart,  Geisselglied  1  etwa« 
gekriunint,  der  erste  Cubitalsclicidonorv  ist  farldos,  die  zweite  Cubitalzcllc  hat 
einen  brauneu  Fleck,  der  zweite  ("ubital.sclicidcnerv  ist  iiiterstitial  und  die  Blosse 
gro.ss.  Mandibclu,  Jjabruni,  Kpiritoma,  iiussoro  Augcnriinder  nebst  Sclieitellleek 
brauni-otli,  cl)en80  die  scliuialen  Scitenraudcr  des  Vorderriickens.  ein  Längslieck 
der  Mittelbrustseiten  und  die  Mitte  des  Scliildcheus.  Die  lUickenkörncheii  sind 
weiss,  die  Flügel  rauchgrau.  Die  Larveu,  welche  Zaddach  zu  dieser  Art  zog 
(Taf.  5,  Fig.  4)  gehören  zu  N,  mimatus. 

Fig.  2.  Am  27.  Juni  18H2  fand  mein  Sohn  in  Heubude  auf  Blaubeeren 
(Vueeiniufn  Afyrtilluit)  eine  20  mm.  lange,  20fusäige,  querruuzligc,  matte,  blau- 
grüne Larve,  die  nach  hinten  etwas  verschmileit  war,  das  dunklere  Rftcken- 
gefäss  war  an  jeder  Seite  schmal  weiss  eingefasst,  die  Augenfelder  klein  und 
schwarz.  Aus  dieser  Larve  mrzog  ich  am  20.  März  1883  einen  weiblichen 
Nematui  mollis.  Die  zweite  Gubitalzelle  hat  einen  langgezogenen  und  die 
erste  Schulterzelle  einen  kleinen  braunen  Fleck.  Der  Kopf  des  Ttueres  ist 
unsymmetrisch,  die  linke  Hälfte  mit  herabhängender,  einspitziger,  brannrother, 
auf  der  Innenseite  vertiefter  und  an  der  Basis  mit  einem  Zähncben  versehener 
Mmidibel,  das  Netzauge  fehlt,  das  umrandete  Ötirnfünfeck  ist  sehr  undeutlich, 
der  linke  Ffdder  hat  das  vierte  (ilied  nach  der  Spitze  zn  stark  verbreitert  und 
auf  dieser  Spitze  stehen  zwei  Glieder  nelien  einander,  an  denen  sich  noch  je 
ein  Glied  anscldiesst.  Eine  ganz  älinliclie  Fühleiliilduni;  beschrieb  und  bildete 
ab  Bud.  Da m ianitsc h  in  den  liymcnuptcrologisclien  Beiträgen  (aus  den  A'er- 
hahdiungen  der  k.  k.  zoologisch-botanisciicn  Gesellschaft  in  Wicu  1866)  von 
Tenihredo  antbüjuaj  nur  ist  hier  der  rechte  Fühler  abnorm.  Hartig  giobt  an, 
dass  iV.  meUU  an  Fichten  gefangen  sei,  in  Heubade  giebt  es  aber  nur  Kiefern, 
unter  denen  der  Ei-dboden  mit  Blaubeerkraut  bedeckt  ist.  Möglich,  dass  die 

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Larve  tod  einer  Kiefer  hembgefaUen  ist,  denn  sie  frass  nicht  mehr,  sondern 
ging  bald  in  die  Erde.,  um  sich  ein  braunes  Ooeon  ansnfertigen. 

Fig.  3.  Hinter  Brcntait,  in  Matemblewo  fand  ich  am  25.  Juni  1882  an 
Sehlehen  (Prunus  »pimsa)  vier  10 — 12  mm.  lange,  20f&88ige,  qoeminzligo  aber 
glänzende,  ganz  grüne  Larven  mit  kleinen  sclu^  arzt  n  Augcii  und  braunem  Munde. 
Der  Körper  war  vorn  und  hinten  gleich  dick  und  tiel  hinten  fast  rechtwinklig 
ab,  was  bei  den  Blattwespeularven  sclir  selten  vorkommt.  Jiin{^  ist  die  Larve 
nicht  glänzend  und  hat  woisslichc  liiuterrändcr  der  Segmente.  Sie  machten  in 
der  Erde  schwarzbraune  Cocons,  aus  denen  leider  nur  ein  Weibclien  und  zwar 
am  21.  März  1883  herauskam.  Dieaes  Weibchen  ist  eine  neue  Art,  welche  ich 
NemaluH  lateralis  ueuue. 

Niger,  palpis,  mandibnlü,  labro,  marffine  elifpei,  lobo  pronoti,  »quamuli« 
f^dihv^que  fulviB,  hati  eojcarum,  ttriis  Jemorum,  aptce  Hbiamm  et  tarwntm  po$H' 
corum  m(/risj  abdaminiB  laUribuSf  apice  et  maeulit  ventralibus  fuhiSj  atitjiuate 
brunnto. 

Long.  4  mm.,  Ant  2,6  mm. 

Der  fein  punktirte  Kopf  ist  hinter  den  Augen  nicht  schmaler,  der  Clypeus 
▼om  gerade,  die  Fnhlerglieder  3,  4,  6  fast  gleich  lang,  die  Mittelbrastseiteo 

glänzend,  die  Tibiendornen  erreichen  kanm  Va  der  Hinterferse,  der  Hinterleib 
ist  im  Leben  walzig,  getrocknet  breit  und  oben  jdatt,  die  Schamklappen  behaart. 

Schwarz;  Palpen,  Mandibeln  (mit  Ausnahme  der  Spitze),  Labrum,  Vorder- 
rand des  Clypeus,  die  Seiten  des  Yordorrnckens,  die  FirifrolgchfippcliPii  iiikI  die 
Beine  hell  gelbbraun,  die  Basis  der  Hüften  mul  Voiderschonkel,  Hasalslreilcn 
der  Mittelschenkel  oben  und  unten,  die  llintorsi  liLukol  fast  ganz  sebwarz,  auch 
die  Spitze  der  Ilintorsoliiencn  ist  schwarz,  vor  der  Mitte  derselben  ist  ein  bräun- 
licher Fleck,  die  hinteren  Fiissc  sind  schwarzbraun  mit  heller  Basis;  jedes 
Ilinterleibssegment  bat  am  Seitenrande  und  am  Bauche  jederscits  2  gelbbrauue 
IPIecke,  so  dass  4  Fleckenreihm  mtstehen,  das  letzte  Segment  ist  ganz  gelb* 
braun.  An  den  klaren  FlQgeln  sind  Bandader  und  Mal  hellbraun. 

Fig.  4.  Auf  der  LHrche  (Abie»  Laria)  fand  ich  am  6.  August  1882  bei 
Zoppot  eine  12  mm  lange,  20f&ssige  grDne  Larve,  welche  die  lotsten  Segmente 
meistens  aufwirts  gerichtet  trug.  Die  Endränder  der  Segmente  waren  weisslich 
und  das  Rückengefilss  dunkler  grün,  die  etwas  vmUckten  Thoraxsegmente 
hatten  weisslicbe  Seitenränder  imd  die  Bmstfussc  braune  Krallen.  Ich  erzog 
am  21.  März  1883  einen  grünen  Nematm,  welcher  dem,  den  ich  auf  Populut 
fremula  fing,  ähnlich  ist.  Die  Länge  beträgt  6,5  mm,  die  Antennen  sind  3,5  mm 
lang.  Die  Grundfarbe  ist  gi'iin.  dei  Thorax  röthlich.  Der  Kopf  ist  oben  eben- 
falls röthlicli,  der  Clypeus  hat  einen  eingebuchteten  Aussenrand.  Die  i'aljten, 
ein  grosser  OcelleuUeck,  die  Fülilorgruben,  das  Hinterhaui)t  und  die  Fühler  sind 
schwarz,  die  Seiten  des  Prothorax  und  die  Fliigelschüpj)chen  fast  weiss,  die 
drei  schwarzen  Flecke  des  Mesothorax  sind  gross,  der  Prothorax  vorn,  der 
Metathorax,  die  Spitze  des  Schildcheus  und  ein  Brustfleck  ebenfallg  schwarz, 
die  BückenkOrncheu  aber  weitis.   Das  Flügclgcädcr  Ist  schwarz,  das  Mal  grün. 

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An  den  grfinen  Beinen  sind  die  Basis  der  HfUteni  ein  Strich  oben  auf  den 
Schenkeln,  die  Spitse  der  hinteren  Schienen  und  die  Hinterfttsse  schwars,  die 
▼oideren  Ffiase  sind  mehr  braun.  Der  Unterleib  ist  oben  schwan,  die  Sdten, 
das  letste  Segment  und  der  Baach  sind  gribi.    Die  kurzen  Aftorstäbchen  sind 

au  der  Spitze  schwlralich,  auch  die  kurz  vortretenden  nnd  behaarten  Sägc- 
schciden  sind  schwarz.  Der  erste  OubitaischeidenerT  ist  grfinüch  und  durch- 

scbeiuend. 

Fig.  5.  Am  11.  Juni  1882  wurde  hinter  dem  Jäschkenthale  eine  Larve 
wahrscheinlich  auf  Gras  gekUscliei  t,  welche  10  mm  lang,  22frissig  und  vcrhält- 
ni.><8mä88ig  dick  war.  Sie  war  hell  blaugrün,  wenig  glänzend,  (luerrunzlig,  das 
Rückengolass  er.-^cliicn  als  dunklerer  Strich.  Der  Kopf  war  gellihraun  mit  dimk- 
lerem,  abschattirtem  Scheitclfleck,  schwarzen  Augenfcldcrn  und  braunem  Munde. 
Die  BrustfBsse  waren  ziemlich  kurz.  Nach  der  letzten  Häutung  war  die  ge- 
krfimmt  liegende  Larve  einfarbig  hellgrün  mit  braungelbem  Kopfe.  Am  10.  M&rz 
1883  erschien  die  Wespe,  und  zwar  Blennoeampa  montieola  Hrtg. 
Idtnge  &8t  5  mm,  FQhler  etwa  3,5  mm  lang,  das  erste  Geisseiglied  ilber  noch 
einmal  so  lang  als  das  zweite.  Der  Hinternnd  der  Augen  ist  zwar  glünzend, 
aber  granulirt.  Die  zweite  Cubitalzelle  hat  einen  grossen  braunen  Fleck,  die 
dritte  ist  hinten  verbreitert,  die  Hintertibien  sind  auf  der  Unteraeite  schwärzlich 
gestreift.  Thomson's  Bh  ea-armata  hat  helle  Flügel,  in  denen  die  dritte  Cubital- 
zelle parallelseitig  ist,  der  Vorderrand  des  Cl^-peus  ist  winklig  ausgerandet, 
während  er  bei  monticola  gerade  ist,  auch  die  Ij'arbe  der  Schienen  und  Füsse 
ist  nicht  braun,  sondern  hell  golVnveiss,  die  Knicc  und  Rückeukörnchen  weiss. 

Fig.  6.  Aus  dem  Garten  brachte  mir  meine  Frau  4  Larven,  die  sie  am 
10.  Octobcr  1882  theils  erstarrt  auf  der  Erde  liegend,  theils  die  Blätter  des 
Vergissmeiniiiclit  {Mijosotis)  befresseud  gefunden  hatte.  Diese  Larven  waren 
14  mm  lang,  22füssig,  glanzlos,  (^uerrunzlig,  mit  vielen  erhabenen  Wülsten 
an  den  Seiten  und  erhabenen  Höckern  auf  den  etwas  verdickten  Thoraxsegmenten. 
Die  Grundfarbe  ist  hellgrau,  der  Rücken  bis  zur  hellen  Stigmenlinie  schwarz- 
grau  ins  Bl&uUche  ziehend.  Der  Kopf  und  die  Krallen  der  Brustf&sse  sind 
schwarz.  Am  17.  HUrz  1883  erschien  i^<^  Seiandria  aparta  Hrtg.^.  Vorder- 
Bcbienen  auf  der  EBnterseite  schwarz,  hintere  Schienen  nur  an  der  SiHltie  hinten 
schwarz  gestreift.  Flügel  getr&bt,  erster  Cubitalscheidenerv  in  der  Mitte  hell, 
Cubitalzelle  2  mit  ziemlich  grossem  braunem  Flecke,  Radialscheidenerv  und 
dritter  Cubitalscheidenerv  fiut  interstitial.  —  Ein  Cocon  fand  ich  nicht,  wahr- 
scheinlich lagen  die  Larven,  wie  viele  andere,  in  einem  zerbrechlichen  Erd- 
gehäuse. 

Fig.  7,  Schon  in  früheren  Jahren  land  ich  bei  Oliva  am  7.  September 
mehrere  Larven  auf  Epilohium  hirmUim ,  dann  auf  l^erin  aquilina,  ohne  sii; 
erziehen  zu  können.  Am  13.  August  1882  fand  ich  2  gleiche  Larven  in  Weichsel- 
münde auf  Salix  uunfa.  Sie  sind  fast  2U  mm  lang,  22füssig,  nach  hinten  etwa.-^ 
verschmälert,  querrunzlig,  hell  graugrüulich,  der  Rücken  ist  breit  dunkler  braun- 
grün,  dcitlich  durch  eine  dunkle  Fleckeurcihc  begrenzt,  das  R&ckengefiiss  ist 

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24» 


fein  dunkelbraun  eiugetaöst,  auT  der  Mitte  eines  jeden  Segmentes  zieht  von  dem 
Rückcugefästie  jederseits  ein  schräger  brauner  Strich  nach  hinten  bis  zum  Seiteu- 
randc,  vom  Hinterrande  jedes  Segments  wendet  er  sich  auf  dem  folgenden  Seg- 
mente nach  dem  Rikkcngefässe.  wt.'lches  er  da  ti  iflt,  wo  der  neue  sclirage  Strich 
beginnt.  Von  der  Milte  dieses  zurückkehrenden  Striches  geht  ein  anderer,  etwati 
feineier  Strich  ab,  der  wieder  bis  zur  Seitougrcnze  des  Rückens  läuft,  wodurch 
ein  siexüeheB  Masdiengefiecht  entsteht,  welohes  von  kleinen  Ikaunen  Kreisen 
durchsetxt  wird,  die  auf  jedem  Segmente  2  Qaetreiben  bilden.  Durch  die  Lope 
sieht  man  noch  2  QneiTeihen  feiner  weisser  Domspitichen.  An  der  Basis  der 
Ffisse  stehen  braone  Wische  und  einzelne  Fleckchen.  Der  Kopf  ist  onngegelb, 
glinsendy  fbin  und  knrz  hellhaarig,  ein  sohwaner  Nackenfleck  ist  als  feiner 
Strich  bis  ins  Gesicht  verlängert,  die  Angenfelder  sind  schwarz,  die  Fühler 
ziemlich  lang.  Nach  der  letzten  Häutung  ^scheint  die  I^arve  glänzend,  hell 
lehmgelb  mit  braunen  Zeichnungen,  aber  vom  braun  eingefassten  RrtckcugePässe 
zieht  auf  jedem  Segmente  nur  ein  Strich  schräge  nach  hinten.  In  der  Rohe 
sitzen  die  Larven  eingerollt  auf  der  Unterseite  des  Hlattes. 

Am  !l.  April  1^83  erschien  ein  Weibchen  von  Pocciloxo ma  <in(fft ta  FaW., 
welches  nicht  ganz  mit  Hartig  .s  uikI  Thomson's  Beschreibungen  ültereiustimmt. 
Lebend  ist  es  7  mm  lang,  trocknet  aber  bis  ;uif  f)  mm  zusammen:  die  Fühler 
sind  kaum  3  mm  laug,  das  dritte  (ilied  gleich  dem  vierten,  dieses  aber  länger 
als  das  lünfte.  Der  Clypeus  hat  in  der  Mitte  einen  Läugskiel.  Die  Flügel  sind 
nicht  getrftbt,  der  erste  Oubitalscheidenerv  fehlt,  in  der  zweiten  Gubitalzelle  ist 
ein  branner  Punkt.  Die  Mittelbrustseiten  sind  links  glatt  und  glänzend,  rechts 
längs  gerunzelt,  die  Rfickenkömchen  sind  weiss.  Die  Schenkd  und  Sdiienen 
der  Vorderbeine  sind  hell  bräunlich  weiss,  jene  an  der  Wurzel,  diese  hinten 
schwarz  gestreift,  die  hinteren  Beine  haben  die  Kniee,  die  Basis  der  Schienen 
und  Füsse  ebenfalls  hell  bräunlich  weiss,  die  kurzen  Schienendornen  sind  braun- 
gelb.  Die  weissen  Segmentränder  des  Hinterleibes  verschwinden  fast  ganz,  auch 
die  grauweisscu  Querlleeken  der  Segmente  2 — 4  sind  wenig  deutlich. 

Fig.  An  niodriircn  Biischen  von  Sah'.v  vaprca  fand  ich  am  18.  Juli  1S72 
im  Pelonker  Walde  etwa  iJO  mm  lange,  201ussiu^e  Larven,  welche  die  IJlafter 
gewörmlich  von  der  Spitze  an  abfressen  und  ziemlich  träge  sind.  Sie  sind  stark 
tjuerrunzlig  mit  SeiteuwiUsten.  Die  Grundfarbe  ist  hell  blaugrüu,  das  Rücken- 
gefäss  dunkler  grün  und  jederseits  weiss  eingefasst.  Auf  jedem  Segmente  stehen 
2  Querreihen  weisslicher  glänzender  Warzen,  vor  denen  vom  vierten  Segmente 
ab  noch  2  Warzen,  je  eine  au  jeder  Seite  des  Rückengefksses  stehen.  Jede 
grössere  Warze  trägt  4—6,  jede  kleinere  2—3  weisse  Borstenhaare,  die  strahlen- 
förmig ausdnanderlaufen,  ausserdem  ist  jeder  Seitenwulst  mit  solchen  Borsten- 
haaren besetzt,  das  letzte  abgerundete  Segment  trägt  keine  Warzen,  sondern 
nur  Borstenhaare.  Die  Stigmen  sind  gelbbraun  mit  schwarzbranner  Mitte  und 
durch  eine  weisse  Linie  verbunden.  Die  Hinterränder  derS^[mente  sind  schmal 
woisshäutig. .  Der  Kopf  ist  matt  und  ebenQtlls  behaart,  die  Augenfelder  sind 
schwarz,  dci'  Mund  und  die  Kialicn  d<  r  ürustlüsse  sind  braun.   Am  22,  Juli 


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 249  _ 

häuteten  sich  die  Larven  snm  lotsten  Male,  varen  nun  glttnzend,  stark  gerun- 
zelt, dunkler  grün  mit  noch  dunkleren  Flecken  und  Punkten.  Zu  beiden  Seiten 
des  dunkleren  Bflckengefileses  befindet  sich  ein  breiter  Län<,rsstrcif  aus  dunkleren 
Warzen  gebildet,  welche  an  Stelli'  der  früheren  weissen  Warzen  getreten  sind. 
Alle  Haare  sind  verschwunden.  Die  Zucht  misslang.  Sollten  diese  Larven  mit 
denen  von  Nemafu«  hiafno  in  Beziehung  stehen? 

Fig.  9.  Am  15.  Juni  1850  fand  ich  bei  Pclonken  auf  üulia-  cinerea  noch 
junge  etwa  14  mm  lange.  201Tis8igc,  sehr  langgestreckte  Larven,  querrun/Jig 
und  glänzend.  Sie  Avareii  dunkel  kaffeebraun,  nur  darf  erste  Segment  seitNv  arts 
mit  hellerem  Fleck.  Die  Drust Risse  lang  und  wcisslich,  fast  durchscheinend, 
die  Bauchfü.srfc  weiss,  die  Aftcrlusie  fast  ganz  eingezogen,  das  letzte  Segment 
mit  2  kleinen  schwarzen  Spitzcheu.  Nach  der  Häutung  ist  der  Fleck  des 
ersten  Segmentes  grösser  und  &st  weiss,  der  Rücken  breit  hellbraun  mit  dunklerem 
schmalen  RGokengefi&sse,  jedes  Siogment  hat  2  Qnerreihen  weisslicher  Wünschen 
und  an  der  Fusswnrsel  2  oder  d  grössere  weissliche  Warzen.  Die  Seiten  sind 
sammetschwarz.  Der  grosse  rothbranne  Kopf  hat  eine  glatte  Stirn  und  einen 
schwarzen  Scheitel  Die  Thiere  sind  sehr  bew^lich.  Nadi  der  letzten  Häutung 
sind  die  Larven  glänzend  schwarzgrün,  der  Kopf  ist  glänzend  schwarz  und 
kurz  behaart.  Leider  kam  keine  dieser  absonderlich  gestalteten  Larven  zur 
Entwickelung. 

Fig.  10.  Auf  dem  Schwedendamme  bei  Oliva  fand  icli  am  31.  August  l  -^ö«'» 
eine  Ilylotoma-Ijarve  auf  Kiclicngebüsch.  Sie  war  15  mm  lang,  der  Körper 
unten  jdatt  oben  gerundet,  auf  jedem  Segmento  B— 4  Querrunzeln,  die  Seiten 
starkwul-stig.  Die  {tiundfarbc  war  grün,  die  Seitenwid.ste  waren  gell).  Zwischen 
je  2  Querrunzeln  standen  braune  Quertiecke,  welclie  Querreilion  bildeten.  Der 
ganze  Körper  war  mit  feinen  kurzen  Härchen  liesetzt.  Der  Kopf  grim,  glänzend, 
der  Scheitel  bräunlich  puuktirt,  Mund  braun,  zu  beiden  Seiten  des  Glypeus 
befiuid  sieh  ein  schwärzlicher  eingedruckter  Punkt.  Augenfelder  glttnzend  schwarz, 
Fühler  grünlich,  Stigmen  elliptisch,  schwarzbraun.  Leider  starb  die  Larve.  Ich 
vermuthe,  dass  es  die  Larve  von  Hylotoma  segmentaria  war. 

Fig.  11.  Die  Larve  von  Tasewut  glabratu»  varürt  in  der  Färbung,  daher 
habe  ich  sie  noch  einmal  abgebildet.  Sie  firisst  nicht  nur  Polygonum,  sondern 
auch  die  Blitter  des  Stiefmutterchens  (Viola  tricolor)  und  wahrscheinlich  noch 
andere  Pflanzen.  Der  runde  Kopf  ißt  vorn  flach,  die  Fühler  sind  lang,  der 
Körper  ist  nach  hinten  zu  etwas  verschmälert  und  hat  viele  feine  <>)i  rrunzcln. 
Die  Grundfarbe  ist  ein  schönes  Grasgifni,  der  Rücken  etwas  dunkler  und  das 
Kuckengefüss  erseheint  als  dunkler  Längsstreif  Die  ellii»ti.schen  Stigmen  sind 
durch  eine  feine  weisse  Linie  verbunden,  die  Brustiüs.se  liaben  braune  Krallen. 
Der  Kopf  ist  hellbraun,  zwischen  den  Augen  ist  ein  dunkeliuauner  Queilleck. 
von  jedem  Auge  zieht  ein  feiner  dunkler  Streif  zum  ebenso  gefärbten  Scheitel, 
dessen  Nähte  als  feine  helle  Striche  cr.schtinen.  Uel)er  dem  Munde  befiudct 
sich  ciu  duuklerer  Fleck.  Die  jungen  Larven  haben  eine  schmutzigere  Grund- 
fiirbe  und  die  Zeichnung  des  Kopfes  ist  mehr  verwaschen. 


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 250 

Fig.  12.-  Diese  Larven  finde  ich  in  jedem  Jahre,  gewöhnlich  im  Juni, 
auf  Bosen,  -wo  sie  Löcher  iu  die  Blätter  fireesen,  oder  dieselben  am  Rande  be> 
nagNi.  In  der  Ruhe  sitzen  sie  eingerollt,  mit  der  erhobenen  Hinterleibsspitzc 
in  der  Mitte,  wie  es  schon  Dc^oer  und  Rf^aunnir  l)e8cliriolten.  Es  ist  mir  aber 
big  jetzt  iiirht  j^cbingen,  diese  liarvon  zu  erziehen.  l)ej,'eer  erzog  aus  ihnen, 
oder  aus  ganz  ahnliehen  den  EnipJni'nx  rrifoci nclui-,  den  ich  nocli  nie  gefunden 
h.ibe.  Dagegen  ist  der  E.  svccim-tufi  alljalirlich  zu  linden  und  ich  glaube,  dass 
die  abgebildete  Laive  zu  dieser  Art  geliört.  8ic  ist  18  nnu  lang,  22fu88ig, 
quergcrunzelt,  hell  graugrüulich  mit  schon  grünem  breiten  Rücken.  Der  Kopf 
ist  gekOmelt,  kurzhaarig  mud  bräunlich  gelb  mit  glänzend  schwanen  Augen- 
feldem.  Die  Stigmen  sind  klein  und  schwan.  An  der  Seite  der  Segmente 
stehen  kleine  weisse  Warzenpnnkt  in  Quetreihen.  Nach  der  letzten  Häutung  ist 
die  Larve  heller  grün,  glatt,  ohne  Warzenpunkte  und  mit  nacktem,  glatten  Kopfe. 

Am  4.  Juli  1883  erhielt  ich  von  Herrn  Dr.  t.  Klinggräff  einen  be- 
fi^essenen  Stengel  von  Ornhu»  tuberomi,  aus  Uatemblewo  bei  Brentan,  an  welchem 
ein  längliches  gelbmascbiges  Gespinnst  befestigt  war,  in  welchem  eine  gelbe, 
vom  und  hinten  schwarze  Nymphe  lag,  die  am  folgenden  Taii  noch  ein  inneres, 
etwa»  dichteres  Cocon  angefertigt  hatte.  Schon  am  folgenden  Tage,  also  am 
6.  .Juli,  erschien  eine  weibliche  Sc/iicocera,  welche  der  .^''7/.  n/i^nrnrnis  Tlnns. 
oder  der  ^V/^.  inlennedia  ZiUl.  sehr  ähnlich  ist.  alicr  in  Folgendem  abweicht. 
Der  Kopf  ist  hinter  den  Augen  schmaler,  die  FiUiler  sind  kiirzer  als  2  mm. 
Die  Palpen  sind  gelbweiss,  die  Beine  gelb,  die  vorderen  Hüften  und  Scheukel- 
ringe  fast  ganz  schwarz,  SO  ist  auch  die  Basis  der  Vorderschenkel  gefärbt- 
Die  Hiuterhüften  sind  gelb  mit  schwarzer  Basis,  die  Hinterschienen  haben  eine 
schwarze  Spitze,  ebenso  sind  die  Spitzen  dor  ersten  S  Hintertarsenglieder  ge- 
filrbt,  an  den  vorderen  Tarsen  sind  diese  Spitzen  braun.  Nur  die  schmale  Basis 
des  «raten  Hintmrleibssegmentos  ut  schwarz,  auch  die  gelbbehaarten  Scham- 
klappen  sind  schwarz.  Die  Flfigel  sind  schwärzlich  getrGbt,  der  erste  Gubital- 
seheidenerv  ist  ganz  hell,  dmr  rucklaufende  Nerv  ist  &st  interstitial,  die  dritte 
Cubitalzdle  ist  fast  quadratisch  mit  gebogenem  äusserem  Quemerv. 


8 


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Sehr. d.Xaluif. GeseUsclialt  z.Lauzig  X.F.  YI.Bd.  2.Hett .  Talü. 


Ar-'. 


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851 


Larvo  von: 

.   1.   NmaiuB  histrio  auf  der  getfbrten  Wolde  {Saltje  aurita)  a.  nach  der 
letsten  Häutung. 

2.  Nemafvi  moUis  anf  Blaubeeren  (Vaeci'nivm  Mffrtillw), 

3.  Aematuö  lateralia  auf  i?chk'iieii  {J'runue  »piuom), 

4.  Nematu»  tp.f  auf  Lttrcbeo  (^6t>»  Laru), 

5.  Blmnoeampa  maniieola  auf  Gras?  Kopf  etwas  vergrOssert 

6.  Seiandria  aperta  auf  Gartenvergissmeinnicht  {Myosotis). 

7.  Puccilomnta  (juitala  aul'  dem  zottigen  Weidcnrösoben  {Epilohivm  hir- 
9utum),  a.  2  Segmente  vergrtfBsert,  b.  nach  der  letaten  H&utnog. 

8.  Nm«tw  tpJ  auf  der  Sahlweide  (Salix  eaprea),  a.  nach  der  letsten 
Häutung,  b.  ein  Segment  vor,  c.  nach  der  letzten  Häutung  vergrössert 

9.  Aeuiatus  %pJ  auf  der  asciigrauen  Weide  {ISali.c  cinerea). 

10.  Bylotoma  tpj  auf  Eichen  {Quereus  pedunculata), 

11.  Taxanu»  glahratu»  auf  Stieünfitterchen  {Viola  fricolw), 

12.  Emphjtut  9p  J  auf  Rosen,  a.  nach  der  lotsten  Häutung. 


Sehr.  d.  Malurf.  Gesellschaft  z.  Danzi^  N.  F  VL  Bd.  9..Hefl. 


Taffl. 


263 


Heinrich  Robert  Goeppert, 

■elii  Leben  und  Wirken. 

GnIäcbtnisBrede,  gehalten  in  der  allgciiu-incn  Sitzung  der  Natin-rorAcbenden  Gesellsdiafl  '/.u  Danzig 

am  u.  Nuveuiber  lhH4 

von 

H,  CJ  o  11  w  e  11  t  X, 

(Mil  «tMOi  PMtrail.) 


W«'iiu  ein  Mann  der  ^\  issenschart  dem  allgemeinen  Menselicnloos  seinen 
Tjibnt  gezollt,  so  findet  die  Tianerknndi'  im  Heizen  der  Anverwandten  nnd 
Freunde,  der  Amts-  und  Facligenoaacn  eine  innige  Theiliinlime;  wenn  aber 
ein  Mann  des  Volkes  seine  Augon  für  immer  geschlossen,  so  urirft  die  Todes- 
botscbaft  ihre  Wellen,  vom  engsten  Kreiso  ansehend,  immer  weiter  ond  weiter 
nnd  weckt  eine  tiefe  Empfindung  in  allen  Schichten  der  Berülkerong.  Dies 
zeigte  sich  in  seltener  Weise  beim  Hingange  des  » alten  Goeppert*'  in  Breslau 
am  18.  Msimorgen  des  yerflossenen  Frühlings.  Dmrch  eine  gl&cklich  angelegte 
Natur  vereinigte  er  in  sich  die  um&ssenden  Kenntnisse  eines  Polyhistors  mit 
den  reichen  Erfahrungen  eines  Practikers.  so  dass  Wissenschaft  und  Leben  ilun 
unzertrennlich  geworden  waren.  Daher  bildete  er  nicht  allein  eine  Zierde  der 
Universität,  sondern  galt  zweifellos  als  der  populär.stc  Mann  in  ganz  Schlesien. 
Ueberall  in  Stadt  und  Land  war  sein  Name  bekannt:  wie  der  Steiger  tief  unter 
der  Krd"  und  der  Förster  im  einsamen  Wald  den  allzeit  bereiten  Rathgeber  in 
ihm  verehrten,  so  holten  auch  der  (Jartner  «ml  Lamlinaiin  in  der  Provinz  oft 
genug  von  ihm  Belelining  ein.  Diese  Volksthihiilii-hkeit.  welche  seit  Alexander 
von  liuinboldt  kein  Gelehrter  in  so  hohem  Masse  erreidit  iiat,  war  vornelunlicli 
begründet  in  der  Tiefe  seines  Gemüthes,  in  der  Merz  gewinnenden  Liebens- 
wardii^dt  gegen  Jedermann  und  in  dem  Bestreben  die  Ergebnisse  seiner  und 
Anderer  wissenschaftlichen  Forschungen  zum  Oemeingute  Aller  zu  machen.  Es 
gab  für  ihn  keine  grössere  Freude  und  Genngthuung,  als  einem  empfänglichen 
Zuhtfrerkrdse  die  nnermesslichen  Schfttze  im  Botanischen  Garten  und  in  den 
Museen  zu  zeigen  und  Anregung  nnd  Belehrung  aus  dem  unerschöpflichen  Born 
seines  reichen  Wissens  daran  zu  knfipfen.  So  oft  anch  Vereine  und  Gesell- 
sehaften  ihn  um  die  Erlaubniss  baten  die  seiner  Oldiut  untwstellton  Institute 
besuchen  zu  dürfen,  wurde  er  nicht  müde  selbst  sie  herumzuführen  nnd  ver- 
stand es  jedestnal  dem  zu  behandelnden  Gegenstande  eine  neue  Seite  des  Inter* 
esses  abzugewinnen. 

Die  Wirkung,  welche  die  Trauerkunde  in  allen  Kreisen  der  Bevölkerung 

und  bei  der  gros.sen  Zahl  Derer  hervorrief,  mit  denen  Cloeppert  während 

1 


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254 


seines  langen  und  arbeitsreichen  Lebens  je  in  Verkehr  gestanden,  erwies  sich 
am  deutlichsten  in  den  fiberaos  sahireichen  nnd  herzlichen  Nachrufen,  irelche 

die  Botschaft  in  die  Oeffentlicbkeit  einfBhrten.  Schon  die  erste  nach  seinem 
Tode  erschienene  Nummer  der  breslauer  Tageblätter  brachte  nicht  weniger  als 
dreizehn  verschiedene  Nachrufe  und  eine  lange  Reihe  folgte  noch  später  nach. 
Sie  alle  legten  ein  beredtes  Zeugniss  für  die  Liebe  und  ATerehrung  ab,  deren  der 
Verewigte  sirli  in  den  verschiedenen  Kreisen  soinor  Wirksamkeit  ausnahmlos 
oi-frout  hat.  Sio  iTihmt«'n  dnn  ..Forscher  er.ston  liaiigos'',  welcher  durcli  balin- 
brechcnde  Arbeiten  auT  mchren'ii  (Jfbiotoii  des  Wissens  sich  Weltruf  errungen 
hatte;  den  unvergesslichon  Collegen,  wolchor  ..als  ein  Vorbild  amtlicher  Tüch- 
tigkeit und  schöner  Huniaiiitiit  geliebt  und  vereiirt  das  unauslöschliche  Andcnkeu 
einer  hohen  nnd  edlen  Persönlichkeit  hinterlässt",  sie  widmeten  die  Palme  dem 
geliebten  und  hochverehrten  Lehrer,  in  welchem  seine  unzähligen  Schüler  den 
treuesten  Förderer  ihrer  Studien  und  ihren  besten  Freund  vwloren  hatten!  Die 
Stadt  Breshiu  stattete  ihrem  Ehrenbürger  den  wttrmsten  Dank  ab  fikr  die  hin- 
gebende Theilnahme,  welche  er  allen  gemeinnfitsigen  Unternehmungen  gesollt 
nnd  die  Schlesische  Oesellschaft  für  vaterländische  Kultur  trauerte  tieferschüttert 
um  den  grossen  Verlust  ihres  unvergesslichen  Präses,  welcher  in  einer  ,,]angen 
Reihe  ron  Jahren  bis  sum  letzten  Athemzuge  rastlos  für  das  Oeddhen  der 
schlesischen  Gesellschaft  gewirkt,  mit  selbstloser  Hingebung  die  Interessen  ge> 
fördert  und  bis  ins  höchste  Greisenaltcr  mit  dem  Eifer  und  der  Begeisterung 
eines  Jünglings  sich  an  den  Arbeiten  1)otlieiligt"  hatte.  Die  eminente  Zahl 
auswärtiger  gelehrter  Körperschaften,  welche  ihn  den  Ihrigen  nannten,  legten 
einen  Kranz  an  Feinem  (^rabe  nieder,  als  Ausdruck  des  aufrichtigsten  Dankes 
für  die  Wanne  und  Umsicht,  womit  er  stets  die  Ancrelegenheiten  jeder  einzelnen 
veitreten  und  gefördert  hatte.  Als  der  z.  Z.  in  Petersburg  versammelte  inter- 
nationale botanische  Congrcss  die  Trauerbotscliaft  emjifing.  beschloss  er  eine 
feierliche  Kundgebung  zu  Ehren  Goepperts.  des  Nestors  der  Botaniker 
Europas".  Was  er  aber  als  Mensch  seiner  Familie,  seinen  Anverwandten  und 
Freunden  gewesen,  sprach  der  zeitige  Rector  der  Universität,  unser  Landsmann 
Roepell  im  Trauerhause  in  tief  empfundenen  Worten  aus: 

„Wir  trauenii  wdl  wir  in  dem  Dahingegangenen  einen  der  besten  Männer 
„unserer  Lebenskreise  verloren  haben.  Was  er  in  seiner  Wissenschaft  als 
„Forscher  und  academischer  Lehrer,  was  er  als  treuer  Bflrgw  dieser  Stadt 
„und  des  Vaterlandes  geleistet,  wird  unvergessen  bleiben,  unveigessen  aber 
„soll  auch  bloiben,  was  er  uns  als  Mensch  gewesen:  eine  amma  Candida 
„ohne  jede  Ader  von  Falsch  und  Arglist,  voll  von  unerschöpflicher  Herzens- 
„gftte  und  Herzensfireuudlichkeit  für  Jeden,  der  ihm  entgegentrat,  und  un- 
„ermüdlich  bis  zum  letzten  Athemzuge  thätig,  das  Wohl  seiner  Mitbüiger 
„zu  fördern.  Mit  vollem  Recht  konnte  er  von  sich  sagen:  „,,Ich  bin  ein 
„Mensch  und  nichts  Menschliches  ist  mir  fremd''  Ein  selten  langes  und 
,.gesegnet*'H  Wirken  liegt  nun  hinter  ihm:  ein  leuchtendes  Vorbild 
„allseitiger  Pflichterfüllung". 


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255 


Die  wlasenaolMiftliche  und  gemeinnützige  Thfttigkeit  Goepperts  bewegt  sich 
tnf  80  vielen  vnd  Terochiedenartigen  Gebieten,  dass  ee  fBr  den  eptttern  Biographen 
keine  leichte  An^be  sein  wird,  dieeelbe  ihrem  Tollen  Um&nge  nach  und 
erschöpfend  an  behandeln.  In  literarischer  Beziehung  entwickelte  er  eine  "Piih 
ductivität,  welche  von  wenigen  seiner  Zeitgenossen  erreicht  und  Ton  keinem 
derselben  ilbertroffen  worden  ist;  am  Schlasse  mögen  die  hanptsllchlichsten 
seiner  Publicationen  anfgefabrt  werden,  welche  entweder  ToUständig  oder  als 
Abhandlungen  hczw.  Vorträge  in  wisscnsthartliclion  Oriranen  erscliienen  sind. 
Im  Nachfolgenden  werde  ich  mich  darauf  hoscliränken,  das  Wirken  und  Schaifen 
in  allgemeinen  Zügen  zu  einem  Leben.sbilde  des  Verewigten  zusammen  zu 
fassen,  wobei  ich  einige  biographische  Notizen  den  Nekrologen  der  Herren 
Professoren  Cohn  und  Poleck  entnommen  habe. 

Heinrich  Robert  Goepport  wurde  1800,  am  25.  Juli  in  Sprottau  in 
Niederschlesien  geboren,  wo  sein  Vater  Apothekenbesitzer  war.  Nachdem  er 
den  ersten  Unterricht  in  seiner  Heimatstadt  empfangen,  ging  er  1812  auf  das 
Gymnasium  in  Gross-Glogau  und  von  1813—1816  auf  das  katholische,  jetzige 
Mathias-Gjmnasium  zu  Breslau.  Hier  weckte  ein  ausgezeichneter  Lehrer,  der 
nachmalige  Pfiurrer  Dr.  Ealaza  in  ihm  die  Liebe  zur  Pflanzenkunde,  welche  ihm 
sein  ganaes  Leben  hindurch  die  «cientia  amabili»  geblieben  ist.  Um  dieser  ans- 
geeprodienen  Neigung  folgen  zn  können,  verliess  er  als  Tertianer  das  Gymnasium 
und  trat  in  die  pharmaceutische  Laufbahn  ein,  welche  damals  fast  die  einzige 
Eingangspforte  zn  naturhistorischen  und  chemischen  Studien  bildete.  Er  kam 
znnftcbst  in  die  Tftterlicho  Apotheke  nach  Sprottau  und  war  dann  ein  Jahr 
lang  Gehilfe  in  der  von  .s^nnem  Grossvater  begründeten  Berg- Apotheke  zu  Neisse. 
Der  wissensdurstige  und  begabte  Jungling  erkannte  bald  die  Wahrheit  des  an 
letzterem  Hanse  angebrachten  Wahlspruchs:  ,,Sv<lore  DU  omnia  vfindunt"  und 
wählte  ihn  zur  Riclitschnur  lur  sein  Leiten.  Inderthat  finden  wir  in  seinem 
späteren  Thun  und  Schaffen  iibcrall  die  Ei'iuUung  dieses  Wortes,  dass  durch 
Scbweiss  Alles  erreicht  werden  kann. 

Die  Musscstunden  während  8<Mner  ninfiaiiri*rcu  Apotlickcr-Ijaufbahn  widmete 

er  in  erster  Reihe  naturwissensiliartliclien  Beobachtungen  und  Arbeiten;  iiber- 

dies  luhlte  er  aber  das  Bedürfniss  seine  unzureichende  Gymnasialbildung  durch 

Selbststudium  möglichst  zu  ergänzen.    Nach  sorglältiger  Vorbereitung  kehrte 

er  nochmals  in  das  Gymnasium  zurück  und  bestand  nach  einjährigem  Besuch 

der  Fiima  im  Herbst  1821  das  Abituiienten-Examen  mit  Auszeichnung.  Bald 

darauf  bezog  er  die  Universitftt  Breslau,  um  Medizin  zu  stndiren«  Hier  erwarb 

er  tndh  die  Zuneigung  und  Freundschaft  von  Christian  Ludolf  Treriranus,  dem 

damaligen  Professor  der  Botanik  und  Director  des  Botanischen  Gartens.  Der- 

sdbe  lenkte  Goeppert  auf  die  experimentelle  Erforschung  des  pflanzlichen  Lebens 

hin  und  hat  hierdurch  seine  weitere  botanische  Entwickelung  wesentlich  bc- 

cinflusst.  1824  ging  er  nach  Berlin  und  trat  hier  in  engeren  Verkehr  mit  Cha- 

misso,  Hayne,  Link  und  Schleclitendal,  welche  anregend  und  föi-dcrnd  auf  seine 

spateren  Arbeiten  eingewirkt  haben.  Am  11.  Januar  des  folgenden  Jahres  wurde 

s 


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260  , 

  I 

er  auf  rirnnd  ciiior  Exporiinoiit.il-rntoi  snclinni^  ..No7t7iulla  de  phnHarvm  vviritinnf^' 
durch  den  derzeitigen  Decwi  der  mediciiiisclien  FntMiltüt  Heinrich  Friedrich  Link 
znm  Dr.  med.  et  c/iir.  promovirt.  Als  offieielle  Opponenten  fungirtcn  seine  ihm 
freundscliaftlich  v<'il>im(U'iR'n  Coniniilitnnon.  dio  später  bcrrdunt  gewordenen 
Naturlnisclirr  Brandt  und  Ratzoburg,  von  wclclien  der  erstere  (Sdiwieger- 
vat(M'  uiis«'res  Gustav  liadde)  als  rns.siselicr  Staatsratli  nnd  Pirector  des 
Zoologischen  Museums  in  Petersburg  und  der  letztere  als  enier.  I^rofe.ssor  au 
der  Forst-Aeadeuiie  Eberawalde  ver8torl>cn  ist.  Jni  Verkehr  mit  diesen  Beitlen 
war  in  Goeppcrt  noch  die  Liebe  zur  Pflanzenwelt  und  die  Kenntniss  derselben 
gewachsen;  nnd  zwar  nicht  blos  der  Phanerogamen,  sondern  audi  der  Kr^-pto- 
gamcn,  för  welche  er  fortan  eine  auf  allgemeiner  nnd  specieller  Kenntniss  be- 
gründete Vorliebe  behielt.  In  Anerkennung  dessen  konnte  die  Sddesische  Ge- 
sellschaft ilir  vaterländische  Kultur  sein  dOjähriges  Doctor*JabUJInni  nicht 
passender  feiern,  ds  durch  Hmwosgabe  und  Widmung  einer  Kryptogamen-Flora 
von  Schlesien,  welche  in  der  Meisterhand  seines  ältesten  Schülers  Ferdinand 
Cohn  zu  einem  grundlegenden  und  mustergiltigen  Weike  gestaltet  wurde. 

im  Jahre  ging  Goeppert  nach  Jireslau  zurück  nnd  lie.ss  sich  dort 

als  practischcr  Arzt.  Oporatctn'  und  Auirenarzt  nieder.  Obwohl  .'<])ator  .sein  In- 
teresse und  soinp  Tliatigkcit  anderen  (it  liicten  sich  zuwendete,  hat  er  die  Praxis 
mit  A'orliebo  iui  engsten  Familien  -  kreise  noch  über  sein  70.  Lebensjaiir 
hinaus  geübt. 

Allein  Goeppcrt  wurde  sich  iiakl  dessen  bewusst,  das.s  er  in  diesem  Berufe 
seine  Befriedigung  nicht  linden  würde,  dass  er  vielmehr  zum  Naturforscher  und 
academischen  Lehrer  befthigt  sei.  Vermdgo  eines  sichern  und  scharfen  Blickes, 
eines  klaren  und  bestimmten  Urthdls,  eines  unermüdlichen  und  anhaltendoi 
Fleisses  war  er  in  der  Lage,  die  Erscheinungen  in  der  Natur  richtig  zu  er- 
fassen, dieselben  sorgsam  zu  verfolgen  nnd  ihrer  L<}8ung  entgegen  zu  führen. 
Daher  habilitirte  er  sich  schon  am  15.  September  1827  in  der  medicinischea 
Facultftt  der  Universität  Breslau  für  Medizin  und  Botanik  auf  Grund  einer  Ab- 
handlang:  „De  ar{<Ji  fn/iJrovi/anin  ri  in  planta»  eommwtntiW^  welche  wiederum 
dem  Gebiete  der  Pflanzen -Physiologie  entlehnt  war.  Schon  gegen  Ende  des 
vorigen  Jahrhunderts  hatte  Alexander  von  Humboldt  wichtige  Experimente 
über  die  Wirkung  des  Lichtes  nnd  chemischer  Eeagentien  auf  das  Keimen  der 
Samen  und  auf  deren  weitere  Entwickelung  gemacht,  jedoch  waren  sie  iu 
Dentscldand  nicht  fortgefiilua  worden,  weil  hier  die  I'hysiologie  der  Pflanzen. 
untiT  dem  Eintluss  der  Natur- Piiilosophie,  auf  Irrwege  gerathen  war.  Trevi- 
ranus  war  der  Erste  gewesen,  welcher  diese  Fata  Morgana  zerstört«  und  in 
unbefangener  Naturbetrachtung  und  auf  dorn  Wege  des  Experimentes  die  Gesetze 
zu  finden  sich  bemühte,  nach  welchen  das  vegetabilische  Leben  sich  vollxieht 
Goeppert  folgte  ihm  nach  und  beschäftigte  sich  in  seinor  Habilitations- Schrift 
zunächst  mit  der  Einwirkung  der  Blausäure  und  anderer  Gifte  auf  das  Pflanzen- 
leben. Er  führte  hierin  den  Nachweis,  dass  die  narcotischen  Stoffe,  wie  Blan- 
sänrc,  Strychnin,  Morfinm,  Kampfer  u.  dergl.  m.,  welche  auf  die  animalischen 

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Nerven  einen  stininliremlen  Einflus.«  ausüben,  auf  die  ncrvenloseu  Pflanzen  {öi\\- 
lieh  wirken.  Diese  bedeutenden  Ergebnisse,  welche  in  einer  langen  Reihe  von 
Versuchen  gewonnen  waren,  sind  fünfzig  Jahre  später  durch  microchemische 
Experimente  bestätigt  worden. 

lu  demselben  Jahre  wurde  er  unter  Treviranos  zum  Assistenten  am  Bo- 
tanischen Garten  ernannt  und  fibemnhm  1880  an  der  damals  bestehenden  medi- 
cinisch' chirurgischen  Lehr-Anstalt  das  Lehramt  der  medidnisch-chirurgischen 
Institutionen  fiber  allgemeine  Pathologie  und  Therapie,  ArzeneimitteMiehre  nnd 
Beceptschreibekunst  Als  im  folgenden  Jahre  die  Cholera  zum  ersten  Male  In 
Deutschland  auftrat,  war  er  das  tbitigste  Mitglied  der  bei  dieser  Epidemie  ge- 
bildeten Cholerh-Commission  und  lieferte  zahlreiche  worthrolle  Beitrige  f&r  die 
Ton  derselben  herausgegebene  „Schlesischen  Cholera-Zeitung". 

Seit  Antritt  dor  A ssistentenstolle  hat  Goeppert  dem  Botanischen  Garten 
mit  kurzer  Unterbrechung  länger  als  56  Jahre  angehört  und  demselben  seine 
besten  Kräfte  bis  zum  letzten  Athemzuge  gewidmet.  Die  Beobachtungen  in  den 
Gewächshäusern  des  Botanischen  Gartens  und  ausserdem  die  Wirkungen  des 
strengen  Winters  von  1829/30  auf  die  Vegetation  lenkten  seine  Aulmerksam- 
keit  auf  ein  ganz  neues  Gebiet,  nämlich  auf  den  Einflusa  der  Tcmperatur- 
verliältnisse  auf  das  Pflanzcnleben.  IH.SO  veroll'entlichtc  er  ein  sell>stständigt'H 
Werk  „Ucbcr  die  Wärme- Eutwickelung  in  den  Pilanzeii,  deren  Oefrieren  und 
die  Schutzmittel  gegen  dasselbe",  und  zwei  Jahre  später  hielt  er  auf  der  in 
Wien  tagenden  Versammlung  Deutscher  Naturforscher  und  Aerzte  einen  Vortrag 
„Ueber  WSnne-Entwi^elnng  in  den  lebenden  Pflanzen'*.  Er  wies  hierin  nach, 
dass  die  Blfitezeit  der  Gewächse  im  Verhaltniss  zn  den  Schwankungen  der 
Temperatur  steht  und  dass  die  Pflanze  besonders  beim  Athmeui  Keimen  und 
BNihen  eine  bedeutende  Wärmemenge  entwickelt.  Femer  stellte  er  die  niederen 
Tempentnrgrenzen  fest,  an  welchen  das  Leben  der  verschiedenen  Gewildise  auf- 
tritt und  lehrte  die  Yerinderungen  kennen,  welche  durch  das  Gefrieren  in  den 
Pflanzenzellen  bewirkt  werden.  Endlich  beschäftigte  er  sich  mit  der  Frage,  ob  die 
dem  Frost  ausgesetzte  Pflanze  im  Augenblick  des  Gefrierens  oder  erst  beim 
Aiiftlianon  stirbt  und  benützte  in  scharfsinniger  Weise  die  bei  einiijren  tropischen 
Orchideen,  z.  B.  Plia/us  viuculatus  und  Calanthe  veralrifoUa,  beim  Absterben 
eintretende  Blaufärbung,  welche  auf  der  Entstehung  von  Indigo  in  den  Zellen 
des  Blattparenchyms  beruht,  als  Kriterium.  Diese  Arbeiten  erwarben  dem  jungen 
Güe]ipert  eine  solche  Anerkennung,  dass  er  bereits  vier  Jahre  nach  seiner 
ITaliilitation  zum  ausserordenlliclien  Professor  in  der  mcdicinischcn  Facultät  be- 
fördert wurde.  In  späteren  Jahren  veranlasste  ihn  der  strenge  Winter  1870/71 
nociuuals  jene  Untersuchungen  wieder  aufzunehmen:  ,,on  recient  toujours  ä  «es 
prmdm  amownf",  pflegte  er  zu  sagen.  In  allen  wichtigen  Punkten  konnte  er 
jene  bestätigen,  fügte  viele  neue  Besultate  seiner  Beobachtungen  hinzu  und  stellte 
das  Endergebniss  1883  in  einem  Buche  „üeber  Gefrieren,  Erstarren  der  Pflanzen 
und  Schutzmittel  dagegen"  zusammen. 


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Im  Jahre  1839  woi'do  Gocppcrt  zum  ordentlichen  Professor  in  der  medicini- 
schen  Facultät  ^annt,  aus  welcher  er  in  die  philosophische  fibertrat,  als  ihm  im 
Juli  1852  nach  Nees  von  Esenbecks  Abgänge  der  Lehrstuhl  för  Botanik  und 
die  Leitung  des  Botanisehen  Qartens  Qbortragen  wurde.  Bei  dieser  Gel^enheit 
promovirte  ihn  die  philosophische  Facultät  der  Univorsität  Glessen  zum 
Dr.  pkil.  h.  c,  —  Die  Vorlesungsverzeichnisse  aus  dem  ersten  Decennium  seiner 
Jjohrthätigkeit  weison  oine  irinss<^  Mannigfaltijrkoit  auf.  denn  neben  der  Phar- 
maeoloffie  und  'J'oxicolo^ie  iinden  wir  polizoilicli-forensiseljo  Chemie  und  auf 
dem  ni'l.iot  diT  liotanik  selioii  wir  schon  in  den  ersten  Jahren,  neben  swstenia- 
tischor  Botanik,  Pflanzoiiphv  .^iologie  und  rHanzonfj:oographie.  mit  Vorlielte  die 
Krv]»to<iaii)on  tjfopflotrt  und  LM-adc  dii'  1><'S(li;ift iiriin«;  mit  dio>»en  wurde  von 
fundamontalcr  liodentuiig  ITir  die  l*lianz«'njiala('oiitolot^i<%  wckdier  rr  >-]iai«'r  den 
grostcii  Theil  seiner  Musr^e  widmete.  Wiilin'iid  <lainals  in  ncursililaiid  die 
Botanik  in  trockciKM'  IMIanzenlie.sidiroiliunj^  iistarrt  .schien,  hat  er  in  sfiiim  Vor- 
lesungen stets  darauf  hinircwiesen.  das.s  die  I'llan7.(^  ein  lebendes  Wesen  sei  unti 
(lasd  die  Gesetze  des  Tlianzenlebens  zugleich  die  allgemeinen  Gesetze  dos 
Lobens  kennen  lehren.  Als  einer  der  Ersten  erkannte  er  es  klar,  dass  der 
Unterricht  in  der  Botanik,  wie  in  den  modernen  Naturwissenschaften  überhaupt, 
unfruchtbar  bleibt,  wenn  er  sich  auf  das  gesprochene  Wort  beschränkt,  dass  er 
vielmehr  durch  Demonstrationen  und  Experimente  belebt  werden  müsse.  Indem 
er  selbst  diesem  Umstände  in  seinen  Vorlesungen  Rechnung  trug,  vermochte 
er  jedem  empfilnglichen  Zuhörer  eine  Fülle  von  Anregung  und  Belehrung  dar* 
zubieten.  Es  war  nicht  der  Glanz  der  Berod tsamkeit,  welcher  so  anziehend 
wirkte,  sondern  die  Em]dindnng,  dass  sein  Herz  und  (iemiitb  darin  zum  Aus- 
druck gelangte.  Seine  Jjeliren  und  Thaten  wurden  getraircn  v<.n  der  Liebe  zur 
Wahrheit  und  Wisscnsehnft  und  von  der  Lielte  zu  seinen  S(  hiUci  n,  welchen  er 
nicht  bloß  ein  wohlwollender  Lehrer,  sondern  auch  ein  väterlicher  Freund  war. 
stets  bereit  inr  sie  einzutreten,  sie  zu  untersti'itzcn  uml  ihre  spätere  wisseu- 
schaülifl'.c  Laulliahn  zu  ebenen.  Während  seiner  langjähriiren  academischcn 
Thätigkcil  hat  i  r  'l'auseudc  von  Aerzten,  Apothekern  und  L<.'hr«Mn  hcrauiicbildct. 
welciie  über  ganz  Deutschland,  besonders  iiber  die  üstliehen  i'rovinzen  zerstreut, 
eine  dankbare  Verehrung  ihrem  Lehrer  bowahren.  Viele  derselben  nehmen 
Lehrstuhle  an  Universitäten  des  In-  und  Auslandes  ein  und  sind  theilweise 
seine  nachmaligen  Collegen  geworden;  einer  von  ihnen  wurde  zu  seinem  Nach- 
folger im  Amte  berufen. 

Kehren  wir  wieder  zu  seiner  literarischen  Thätigkeit  zur&ck.  Neben  den 
vorhin  erwähnten  Forschungen  über  die  Einwirkung  der  Temperatur  auf  das 
Leben  der  Gewächse,  beschäftigte  sich  Goeppert  vorzugsweise  mit  dem  Leben 
der  Bäume  und  zwar  besonders  der  Wald-  und  Obstbäume.  Die  Vorliebe 
hierfür  mag  schon  aus  seiner  frühesten  Jugendzeit  herrühren,  denn  sein  Vater 
hatte  im  Ehrenamt  die  ausgedehnten  Forsten  der  .^t;tdt  Sprottau  zu  verwalten, 
sodass  er  wol  häufiger  als  sonst  (ielegenheit  fand,  (U>n  Wahl  zu  besuchen 
und  lieben  zu  lernen.    In  späteren  Jahren  gab  der  Schlosiäche  Forstverein  eine 


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nuttelbare  Anregung,  welcher  damals  dor  voitreflliehcn  Loilung  des  ihm  t>o- 
freiradeten  OberfoTstmeisters  von  Pannewiüs  sich  erfreute  und  welcher  vornehm- 
•  lieh  die  Botaniker  BresUns  zur  Thelhiahme  an  seinen  Bestrebungen  gewonnen  hatte. 
Durch  die  hier  vereinigten  Forstbeamten  und  Forstbesitser,  im  Besondem  anch 
durch  seinen  gleichalterigon  Freund  Dr.  Erich  von  Thielan  auf  Lampersdorf 
unter  dem  Eulengebhrge,  welcher  allen  naturwissenschaftlichen  Unternehmungen 
in  Schlesien  eine  thatkriUtige  Unterst&tsung  zu  gewähren  nicht  mude  wurde,  erhielt 
Goeppert  das  Material  zu  Fieinen  umfangreichen  Publicationen  auf  diesem  Ge- 
biete, für  welches  er  sich  eine  grosso  Vorliebe  bis  in  sein  liohcs  Alter  bcw  sin  r 
hatte.  1842  veröffontliclitc  er  die  erste,  durch  sechs  Tafeln  illustrirte  Abhand- 
Inng  ..Beobaclitnngcn  über  das  sog.  Ueberwallen  der  Tannenstöckc  für  Botaniker 
und  For.-^tinänner*'.  worin  er  u.  A.  die  auflallige  Tliatsaclie  nachwies,  dass  im 
Fielitcn-  und  Edeltannen-Bestände  alle  Bannie  untereinander  an  den  Wur/.elu 
verwachsen  sind.  Wenn  daher  ein  Stamm  al>gebrochen  oder  gelallt  worden  ist. 
wird  dem  stehen  gel  iiiebenen  Stumpf  von  den  benachbarten  Kxemplarcn  so 
lange  Nahrung  zugeführt,  Iiis  die  Bruch-  oder  HielAslelle  durch  Ueberwallung 
vernarbt  ist.  In  einem  andern  Werke  der  nämlichen  Richtung  „lieber  die 
Folgen  äoBSOrer  VwletKungen  der  Bttume,  insbesondere  der  Eichen  und  Ob8^ 
Ijflume'*,  welchem  ausser  sahMchen  Holzsebnitten  noch  ein  Atlas  von  zehn 
lithographischen  Tafeln  beigegeben  ist,  hat  Goeppert  einen  wesentlichen  Beitrag 
zur  Kenntnisa  des  Verhaltens  unserer  Holzgewächse  bei  mechanischen  und 
dynamischen  Eingriffen  geliefert  Als  Erster  hat  er  die  infolge  hoher  Kältegrade 
entstehenden  Frostrisse  und  die  durch  Ueberwallung  hervorgehenden  Frostleisten 
ihrer  Natur  nach  erkannt  und  als  Erster  hat  er  die  in  alten  Bäumen  häufig 
vorkommenden  Inschriften  und  Zeichen  richtig  gedeutet.  Nicht  weniger  V)e- 
flchäftigte  er  sich  mit  den  mannigfaltigen  Bildungen,  welche  durch  Aneinander- 
waehsen.  Kiriwachsen,  Verwachsen,  Ueberwallung  und  ähnliche  rroccssc  ent- 
stehen, wofür  ehedem  eine  genügende  Krklärung  noch  nicht  getrelieri  war.  In 
einem,  von  a<'ht  Tafeln  begleiteten  diitt<'u  Werke  ..Udier  liie  innen^u  X'oriränge 
beim  A'eredrln  der  (_)l)slbauin(;"  wandlet  er  sich  mit  ganzer  Energie  gegen  <iie 
von  tiartneiii  uml  Foi-^tmännern  gepflegten  KiinstgritVe.  vornelmdieh  yegen  das 
Beschneiden  der  Wurzeln.  Sehr  richtig  wies  er  daraul  hin,  das.s  die  tief  in 
den  Boden  gesenkte  Pfahlwurzel  dazu  bestimmt  sei,  dem  Baum  einen  festen 
Halt  zu  geboi  und  ans  den  unteren  Erdschichten  ihm  Nahrung  zuzuf&hren,  wenn 
die  oberen  ausgetrocknet  oder  gefroren  sind.  Daher  sei  es  ganz  unzulässig 
beim  Versetzen  die  Pfahlwurzel  abzuschneiden;  vielmehr  müsse  man  bestrebt 
sem,  das  gesammto  Wurzelsystem  möglichst  unversehrt  herauszunehmen,  um  es 
an  der  neuen  Stelle  wieder  ebenso  elnzapflanzen.  Mit  unermüdlichem  Eifer 
warnte  er  überhaupt  vor  jeder  unnützen  Verletzung  der  Obst-  und  Waldbäume 
und  äusserte  zuweilen  im  Scherz  „Euch  Gärtnern  müsste  es  verboten  sein 
überhaupt  ein  Messer  zu  besitzen!"  Goeppert  wies  zuerst  darauf  hin,  dass 
die  gefährlichsten  Krankheiten  der  Bäume  durch  Pilze  erzeugt  werden,  deren 
mikroskopische  8amcn  auf  jeder  Wundflächo  ein  günatigea  Substrat  für  ihre 


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im 


Weiterentwickeliuig  vorfinden.  Ihr  HyoeUnm  durcbsetst  den  ganten  Staunt 
und  beraubt  ihn  seiner  Klüfte,  so  daaa  er  nidit  nwlir  im  Stande  ist  sieh  adbat 

zu  erhalten  und  bei  nächster  Gelegenheit  Wind  und  Wetter  zum  Opfer  fiOIt.* 
Nach  seinein  Vorgänge  haben  dann  Andere  die  Pathologie  der  Waldbttome 
mit  Glück  eingehender  iinterancht  und  xum  Theil  auch  Mittel  und  Wege  ge- 
funden, mii  dorn  Feinde  zu  begegnen.  Wie  Goeppert  überhaupt  an  jedem  Foi-st  und 
Park  seine  Freude  empfand,  so  wuron  ilnn  die  alten  Bäume,  die  ehrwürdigen  Zeugen 
längst  entschwundener  Zeiten,  besonders  aus  Herz  gewachsen.  Mit  inniger  'l'heil- 
nähme  vorfolgto  er  die  Lebensgesohichte  jedes  einzelnen  und  wusste  den  ganzen  Ein- 
flusö  seiner  Autitritat  geltend  zu  machen,  wenn  ihm  ein  Ansehlag  auf  das  Leben  einer 
seiner  Schützlinge  bekannt  wurde.  In  den  \'erhaudlungen  des  Schle»ischcn  Forst- 
Vereins  vom  Jahre  1846  lieferte  er  eine  durch  zwei  Abbildungen  illastrirte 
„Chronik  der  alten  Bäume  Schlesiens"  und  ist  33  Jahre  spftter  in  der  in  der 
Virehow-HoltsendorlTscdien  Sammlung  ersebieneneik  Schrift  ,4)ie  Biesen  des 
Pflanzenreichs*'  auf  densdben  Gegenstand  nochmals  sur&ckgdcommen.  Eine 
besonders  pietätvolle  Verehrung  widmete  er  den'  wenigen  Urwildem  Deutsch* 
lands  und  Oesterreichs,  welche  noch  in  jungfräulicher  Schönheit^  fem  von  gronsen 
Vericehrsstrassen,  prangen.  Wir  verdanken  ihm  die  hochinteressanten  „Skizzen 
zur  Renntniss  der  Urwälder  SchlesieDs  und  Böhmens'',  worin  er  auf  neun  Tafeln 
die  eigenthümlichen  Wachsthums  Verhältnisse  der  waldbildenden  Fichten  veran* 
sehaulicht  und  die  allgemeinen  Vegetationsverhältuissc  anziehend  schildert.  — 
Als  letzte  Arbeit  auf  dieseju  Gebiete  sind  seine  Untersuchungen  über  den 
Ilausschwamm  zu  nennen,  deren  Resultate  er  noch  in  diesem  Jahre  durch 
Vorträge  und  Flugschriften  weiteren  Kreisen  In-kannt  zu  gebeu  bemüht  war. 
Eine  lieabsichtigto  ausführliche  Darstelluug  der  Lebensweise  des  Hausschwammes 
ist  unvollendet  geblieben  und  soll  nach  seinen  Aufzeichnungen  von  anderer  Seite 
erti^BteUt  und  herausgegeben  werden.  Er  wibmAte  htedardi  das  grosse 
iPublicum  für  dn  einmüthiges  Torgehen  und  f&r  ein  rattoneUes  Bekämpfen  dieses 
heimtilckischeiL  Feindes  su  gewinnen,  welchem  jährlich  Millionen  unsere  National- 
Vermögens  xum  Opfer  fidlen. 

Wenn  uns  diese  Betrachtungen  in  Goepperts  Arbeiten  auf  dem  Gebiete  der 
Pflanxenphysiologie  und  -morphologie  dngefnhrt  haben,  so  sei  hierbei  erwähnt, 
dass  er  auch  in  der  Pflanzenanatomie  und  in  der  descriptiven  Botanik 
mit  Erfolg  thätig  gewesen  ist.  80  veröfifentlicbte  er  1841  eine  auf  soigiältigen 
Beobachtungen  beruhende  Abhandlung  „De  Coniferarum  strudura  anatomica^'^ 
welche  gewissermassen  eine  Vorstudie  zu  seinen  anderweitigen  Untersuchungen 
im  Bereiche  der  Phytopalaeontologie  bildet  und  welche  für  ihn  seihst  sowie 
für  Andere  dci  Ausgangspunkt  von  einer  langen  Reihe  nachfolgender  Publica- 
tionen  gewurden  ist.  Hieran  schloss  er  die  Prüfung  des  anatomisehen  Baus 
einiger  Casuarineeu  und  Magnoliaceen  und  entdeckte  bei  einer  der  letzteren 
{DrimyB  WinUri  L.),  in  dem  Mangel  an  Gefässen  und  in  der  Beschaffenheit 
der  Trachädeiii  eine  fiberraschende  Aehnlichkeit  mit  den  NadelhOlaem.  In 

derselben  Zeit  beschäftigte  er  sich  mit  Untersuchungen  fiber  den  Bau  der 

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Bahnophoreen,  einer  eigenartigen  Familio  der  Hydieruphyten  ans  den  Tropen- 
gegendea  und  publioiite  1841  and  1848  zwei  vmfiuigreidie  Arbeiten  mit  zahl* 
reichen  Tafeln  in  den  ,fNwa  Äctef*  der  KeL  LeopoldiniscIi-CSaroliniscb-DeatBcben 
Academie  der  NaUurforscher.  Endlieh  hat  er  in  spttterer  Zeit  nocbmals  ein 
grMeeres  Werk  Aber  die  Bracaenen  an  derselben  Stelle  zor  Edition  gebraeht 

Obwol  die  angedeutete  Thitigkeit  Goepperts  nrnfangreieh  nnd  vielBeitig 
genug  war,  um  das  Leben  eines  Universitfttdebrera  ganz  ansznflUlen,  so  liegt 
der  Schwei-punkt  seiner  scharfsinnigen  Forschunfren  doch  auf  einem  ganz  anderen 
Gelneto!  Es  ist  in  dem  natürlichen  Triebe  des  Menschen  nach  dem  Wunderbaren 
und  Abenteuerlichen  begriindet,  dass  er  unter  den  ausgegrabenen  Ueberresten 
vorzeitlicher  Organismen  zunächst  und  vornehmlich  seine  Aufmerksamkeit  auf 
die  animalischen  hinlenkte  und  hierin  vor  Allem  riesige  Menschonknoc  hon  oder 
fabelhafte  Ungethöme  zu  er])Hcken  wähnte.    So  wurde  den  fonsilen  Tiiioren 
1812  die  erste  wissenschaftliche  üearheituug  durch  Cuvters  unslcrltliches  Werk 
über  die  fossilen  Knochen  des  I^ariser  Beckens  zutheil,  wälirend  die  unter- 
gegangene Pflanzenwelt,  welche  sich  in  ebenso  grosser  Menge  darbietet,  erst 
viele  Jahre  später  eine  Berücksichtigung  erfuhr.   Adolf  Brongniart  war  es, 
welcher  snerst  den  Nachweis  f&hrte,  dass  ehedem  eine  Ton  der  nnsengen  völlig 
abweicbende  Flora,  in  mannig&cher  Abänderung,  die  Erde  bewohnt  habe, 
nnd  Graf  Caspar  Sternberg  war  darauf  mit  Erfolg  bernftht,  die  nnterge- 
gangenen  Pflanzen  Böhmens  ans  Tageslicht  an  ziehen.   Angeregt  dnich  den 
Oireetor  des  anatomischen  Moseums  Professor  Otto  in  Breslau,  welcher  eine 
stattliche  Sanunlnng  der  in  Schlesien  aufgefundenen  Thierreste  angelegt  hatte, 
nntemalim  es  Gocppert  1833  die  dort  vorkommenden  fossilen  Pflanzen  zu  unter* 
suchen.    Beide  Forscher  erliessen  gemeinsam  einen  Aufruf  an  ihre  Landsleute, 
dies  Vorhaben  durch  Einsendon  von  vegetabilischen  Petrefacten  zu  unterstützen 
und  erzielten  hierin  einen  glänzenden  ?]rfolg.    Von  allen  Seiten  liefen  ebenso 
reichhaltige  als  interessante  Sendungen  ein,  deren  liearbeitung  er  sich  während 
der  folgenden  Jahrzehnte  mit  jugendlicher  Begeisterung   und  unermüdlicher 
Jincrgie  widmete.   So  hat  er  im  Verein  mit  Brongniart  und  Sternberg  die  Phy- 
topalaeontologie  als  eine  Wissenschaft  liegründet,  welche  der  Palaeontologie  der 
Thiere  ebenbürtig  zur  Seite  steht.    Ausgerüstet  mit  allen  Wafl'eu  der  Hilfs- 
wissenschaften, war  er  durch  das  eifrige  Studium  der  Pflanzen  aller  Formationeu 
befidiigt  die  n«ne  ^^ssensehaft  immer  weiter  aassnbauen  nnd  sie  zn  der  Höbe 
zn  führen,  welche  sie  unbestritten  beute  einnimmt.    Wenn  auch  die  fort^ 
schreitende  Wissenschaft  manche  Wandelnng  in  den  Ergebnissen  nnd  in  der 
Erkenntaiss  auf  dem  Gebiete  der  Phytopalaeontologie  herbeigeführt  hat  nnd  noch 
herbeiführen  wvd,  so  ist  dies  in  der  Eigenart  dieser  Forscbnng  begründet 
Goepperts  Name  aber  ist  mit  der  B^priindung  und  Entwickelung  der  Lehre  von 
den  Pflanzenversteineningen  so  innig  verknüpft,  dass  ihm  für  ewige  Zeiten  sein 
heller  Glanz  bewahrt  bleiben  wird. 

Zunächst  behandelte  er  die  Frage  ül)er  die  Bildung  von  Versteinerungen 
nnd  war  der  Erste,  welcher  nicht  ohne  Gluck  gewagt  hat»  die  Schicksale  vor* 


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weltlicher  Schöpfungen^  in  künstliclion  ^'cl■steineruugen  nachahmend,  uns  vor* 
zululiicii:  seine  früliesten  »Schriften  über  diesen  Gegenstand  datiren  bereits  aus 
(1(11  Jahren  18^0  und  1837.  Sodann  ntieg  er  in  die  UDerscliöpfliclicii  Stein- 
kohlenlager «ler  nieder-  und  oljer^clilesiseheu  Reviere  und  entdeckte  hierein 
Pflanzen -Alliuni  von  ungeahnter  Fidle,  aus  dessen  Blättern  er  in  nuMsterhafter 
Weise  die  Lelu'n.sverhaltuisse  und  die  Eiitwiekelung  IVi'dierer  l'Hanzen-Gesehlechier 
kennen  lehrte.  Die  Waldungen  der  Steinkohlenzeit  gewahrtt-n  einen  seltsamen 
Auliliek.  denn  sie  lu'.-^tanden  lediglieh  aus  IdiUenlosen  Kryptogamcn  und  ge- 
ti  ennt  gesehleehtlichen  Gymnospermen,  d.  h.  aus  l'llauzeu  der  beiden  niedersten 
Ordnungen  des  Gewächsreiches.  Die  voiherrschenden  Baumarton  sind  Sigillarien 
undLepidodendreen,  Calamaiien  und  Gouiferon.  Jone  beiden,  Sigcl-  und  Schuppen- 
bttame,  besteben  aus  haushohen  cylindrischeu  Stämmen,  welche  sich  wiedeibolt 
dichotomiscb  verzweigen  und  lange  Nadeln  Uagen.  Durch  soi^gfUtige  mikro> 
skopiscbe  Untersuchungen  bewies  Goeppert,  dass  die  innere  Structor  der  Sigillarien 
und  Lepidodendrccn  mit  der  der  Goniferen  Terwandt  sei,  während  ihr  Habitos 
an  die  höheren  Kryptoganien  erinnere  und  dass  sie  daher  eine  Lücke  aosf&llai, 
welche  heute  zwischen  diesen  beiden  grossen  Abtheilungen  des  Pflansenreichs 
vorhanden  ist.  Die  Calamarien  sind  baumartige  Sehaehtelhalme,  welche  in  der 
Gegenwart  nur  durch  verzweigte  Formen  vertreten  werden,  und  die  Coniferen 
werden  durch  Araucarii'n  re|>rii<eiitiii .  deifu  Ibilzsplitier  oft  so  häutig  die  Kohle 
durchsetzen,  dass  sie  »ieiselheu  ein  l'aMniges  Aussehen  veileilien.  Hier  an- 
schliessend, ndirte  (Joepperl  den  Nachweis,  dass  die  ,,Fasei  kohle"  der  Mineralogen 
nichts  Anderes  als  eine  von  Nadel-Holzresleu,  besonders  von  Aruuian'tea  carho- 
naceug  erlüUtc,  gewöhnliche  Steinkohle  ist.  Unter  diesen  Characterbaunien 
gedieh  ein  Gebüsch  von  Famen  und  niedrigeren  Schachtelhalmen,  während 
Annularien  und  Sphenoph\  lleu  kleine  Wasserflächen  belebten.  Diese  Vegetation 
nun  hat  durch  Anhäufung  der  absterbenden  und  zu  Boden  sinkenden  Pflanzen 
und  Pflanzentheüe  das  Material  geliefert,  aus  wdchem  durch  allmähliche  Ver^ 
moderung  bei  Abiichluss  der  Luft,  von  Schlamm  nnd  Sand  bedeckt,  unter  erheb> 
liebem  Druck  im  Laufe  ungezählter  Aeonen  die  Steiukohlenflfltze  entstanden 
sind.  Durch  diese  auf  exacter  Metlio  lr  iM  i  ündeten  Ausführungen  trat  Goeppert 
der  bislang  allgeniein  herrschenden  Aii>ieiit  entgegen,  nach  wclciier  die  Steina 
kohle  eine  structurlose  Masse  und  durch  Feuers  Gewalt  verkohlt  worden  seu 
Wiewol  anfangs  eifrige  fJeirner  der  neuen  Lehre  sich  zeigten,  hatte  er  doch 
die  Freutle  und  Gcnugtliuung.  zu  Lebzeiten  ilie  Krgeliiusse  dieser  mühsamen 
nnd  langwierigen  L'ntersucliungrii  allgemein  anerkannt  zu  sehen.  Aus  denselbou 
resultirle  sein  erstes  palaeontuhtgisihes  Werk:  ,.I)ie  fossilen  Fariiki auier'' 

mit  4ü  Tatein,  worin  er  mit  vielem  Glück  die  Fanie  der  Steinkohle  mit  deneü 
der  Gegenwai*t  einer  comparativon  Behandlung  unterzieht.  Dasselbe  fand  all- 
gemeine Anerkennung  in  den  betheiligten  Kreisen  nnd  begrfindele  GoepperU 
Ruf  als  Phytopalaeontolog;  unter  diesen  Eindrficken  nahm  die  Kdnigl.  Prenssiscbe 
Academie  der  Witisenschaftcn  Veranlassung  ihn  zu  ihrem  Mitgliede  zu  ernennen. 

Fiinf  Juhrc  später  begann  er  in  zwanglosen  Heften  die  Herausgabe  der  „Gattungen 

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der  fossilen  PflanzeDi  yerglichen  mit  denen  der  Jetztwolt  und  dnrcli  Abbildungen 

ot  läutert";  wodui'ch  er  die  Kenntnis^  der  fossilen  Gcwäclisc,  welche  grffstentheils 

in  kostbaren  Hauptwerken  abgebildet  sind,  wesentlich  forderte.  Auf  die  von  der 
Uaarlemer  Academie  gestellte  Proiäaulgabr:  „Man  siu-lie  dui'cli  gonaue  Unter- 
suchung dnrziithun,  ob  die  Steinkohlen- Lager  aus  Pdauzen  entstanden  sind, 
welche  an  den  Stellen,  wo  jene  jj^ofiinden  wei-don,  wuchsen,  oder  ob  diese  Pflanzen 
an  anderen  Orten  lebten  und  nach  den  Stellen,  wo  sieh  die  Kohlen- liau'er  be- 
finden, liinirelTilirt  wniden?"'  reichte  er  eine  nnifanj^reiche  Schrift  ein,  weleiio 
mit  dem  doppelten  Pieise  irekrönt  wurde.  Kine  andere  Arbeit,  welche  ei-  mit 
seinem  Freunde,  dem  A[iutlii'ker  Dr.  Beinei-t  in  ('harlottenlirunn  zusammen  in 
Angriff  genommen  halle,  über  die  IJeschatVenheit  und  A'eihallnis.-je  der  fosrtilen 
Flora  in  den  vcrschicdeueu  ätciukoblon-Ablageruugcu  eines  und  des.selbeu  Reviers 
wurde  in  Leyden  gleicbMs  mit  einem  Preise  gekrönt 

Wie  Goeppert  schon  früher  (1839)  die  Daguerrcotypic  zur  Herstellung 
mikroskopischer  Bilder  mittels  Hydro- Oxygengaslicbts  mit  Vortheil  verwendet 
hatte,  benutzte  er  jetst  die  Photographie  zur  Wiedergabe  wissenschaftlicher 
Natur- Objecte  und  erläuterte  die  Stiiicturverhältoisse  der  Steinkohle  durch 
20  Quart-  und  Folioblätter,  wofür  er  auf  der  Welt-Ausstellung  in  Paris  1867 
die  goldene  Medaille  (  i  lii<'lt.  Durch  .seine  Fi'i  sehungen  im  Steinkohlen-Gebiete 
war  Goeppert  imstande,  beim  Aufsucheu  bauwürdi<^er  Floetze  wichtige  Rath- 
öchläge  zu  ertheilenj  und  so  oft  er  auch  von  Behörden  und  Privaten  darum 
angegangen  wurde,  er  .stellte  Jedem  «rleich  srerne  mit  der  ^lo.sten  l^ereitwillig- 
koit  und  Liebenswiii-diiijkeit  seine  Krtalirnntren  zur  A'eriüminij:.  So  L;ii!<:eii  ihm 
auch  aus  aUen  Tlieili'u  der  Provinz  und  von  au.sseihallt  der-selbi  n  Seiiduii<;en 
von  Petreractcn  u.  dgl.  zu,  welche  tlas  selinelle  Anwachsen  seiner  palaeunlu- 
higisi'hen  SaniniluiiLn'n  veranlassten  und  ueUhe  lediglich  ihn  in  don  Stand 
setzten  in  coniiuiiii  lirhei  Folge  literarisch  lliUlig  zu  sein. 

Nachdem  Goe])pert  einmal  au  der  Bearbeitung  der  fossilen  Flora  Freude 
und  Anerkennung  gefunden  hatte,  stellte  er  sich  die  Aufgabe  auch  die  unter- 
irdischen  Pflanzonschätze  anderer  Formationen  in  Schlesien  und  Deutschland 
ans  Licht  zu  heben.  So  entstanden  monographische  Bearbeitungen  der  fossilen 
Floren  nahezu  aller  geologischer  Zeiten  und  es  giebt  keine  Formation,  deren 
botanische  Erforschung  er  nicht  wesentlich  gefördert  hätte.  Ich  muss  es  mir 
versagen  alle  grösseren  selbstständig  erschienenen  Werke,  geschweige  denn  die 
sehr  erheidiehc  Zahl  in  Zeitschriften  pnblicirter  Abhandlungen  rd)er  Gegen.stände 
aus  der  Phytopalaeontologic  hier  zu  nennen  und  will  mich  in  Folgendem  nur 
auf  die  allerwichtigsten  beschränken. 

Nicht  immer  sind  uns  die  vegetabilischen  Bestt;  als  Abdrücke  oder  Stein- 

kernc  erhalten,  wie  in  der  Kohlenfoi'mation,  sün<lern  häufig  fin(l(Mi  wii'  einzelne 

Theile,  namentlich  des  Stammes  v<n'kieselt  vor.   lliei-  leiirte  (Jue}>j)ert  zuerst 

au  der  Hand  des  Mikroskupcs   kleine  Splitter  untersuchen  und  spiiter  auch 

DünnschlilVc   herstellen,  welche  einen  genauen  A'ergleieh  mit  dem  Ifidze  jetzt- 

weltliuhcr  Büuuiü  gestatten.    Zu  diesem  Bchulc  mu&;:lo  er  in  der  Anatomie 

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264 


der  rccenlt'u  Hölzer  Vorstudien  machen,  als  deren  directe  Folge  die  früher 
erwähnt«  Schrift  „De  Coni/eramm  sti^ctura  anafonn'ca"  anzusehen  ist.  Dem- 
nächst entstanden,  gröstentheils  auf  Qrund  dieser  fortgesetzten  UntersuchungcOy 
zwei  seiner  Hauptwerke  „Monographie  der  fosdlen  Goniferea"  und  „Die  foadle 
Flora  der  Permischen  Formation",  beide  von  ansehnlichem  ümlaog  und  mit 
einer  gprossen  Zahl  von  niastrationen  ausgestattet.  Dem  erstgenannten  wurde 
Seitens  der  Holländischen  Gesellschaft  der  Wissenschaft^  zu  Haariem  1849 
die  goldene  Medaille  und  ein  Preis  Ton  150  Gulden  zuerkannt.  Während  er 
hierin  die  vegetativen  und  reproductiven  organischen  Reste  von  Naddhölzem  aller 
Erdepochen  eingebend  beschreibt  und  mit  denen  der  Gegenwart  vergleicht,  be- 
schäftigt er  sich  in  seinem  zweiten  Werke  Tomehmlich  mit  den  verBteintm 
Wäldern  von  Radowenz  in  Böhmen,  von  Ncui-ode  in  der  Grafschaft  Glatz,  Ton 
Chemnitz  in  Sachsen  ii.  a.  0.  und  zeigt,  dass  der  Characterbaum  dieser  unter- 
gegangenen Waldungen  die  Araucai-ia  war,  welche  damals  in  reichlicher  indi- 
vidueller Eiitw  ickelung  auch  in  grossem  Artenreichthum  auftrat,  während  ihr 
Vorkommen  gegenwärtig  auf  Südamerika  und  auf  einige  oceanische  Inseln  be- 
schränkt ist.  Noch  kurz  vor  seinem  Tode  war  es  ihm  vergönnt  eine  Kinzcl- 
beschreil)ung  der  Gattung  Aroucarites  fertig  zu  stellen,  welche  als  grösseres 
Tafelwerk  durch  die  Köuigl.  Preussische  Academie  der  Wissenschaften  in  Berlin 
edirt  werden  wird. 

Mit  besonderer  Vorliebe  hat  Goeppert  die  Flora  jener  Zeitperiode  studirt, 
in  welcher  zuerst  den  heutigen  Gewächsen  TWWMidte  Formen  auftreten,  näm* 
Bch  der  Tertiärzeit.  Er  führte  uns  in  die  fippigen  Palmenhaine  von  Stroppen 
am  schlesischen  Katzengebirge,  in  die  herrlichen  Taxodien-  und  Platanenwälder 
bei  Canth  unweit  des  Zobten  und  in  die  uralten  Qypressenbestände  von  Königs- 
zeit.  Hier  glückte  es  ihm  in  einer  Braunkohlengrube  einen  Ck>niferen8tnmpf 
von  12  m.  Umfang  bloszulegen,  welcher  nachdem  die  Zierde  der  palaconto- 
logischen  Partieen  im  Botanischen  Garten  zu  Breslau  gew(Krd^  ist  und  ein 
beredtes  Zeugniss  dafür  ablegt,  dass  auch  die  Urwälder  unsere  Flachlandes 
gewaltige  Riesen  hervorgebracht  haben.  Wie  Goeppert  einerseits  zeigte,  dass 
in  den  mitteleuropäischen  Tertiärablagerungeii  der  Gingko  aus  Japan,  der  Libo- 
rcilr^in  von  Chili  und  die  Taxodicu  aus  Nordamerika  neb(>neinander  vorkamen. 
SU  konnte  er  andererseits  auf  Java  den  Nachweis  führen,  dass  die  Tcrtiärvege- 
talion  dieser  Insel  den  nämlichen  tropischen  Chai'acter  trug,  welchen  sie  sich 
bis  auf  die  Gegenwart  bewahrt  hat. 

Unter  allen  Producten  dieser  Zeitepoche  übte  keines  eine  so  mächtige  An- 
ziehung auf  ihn  aus,  als  der  Bernstein,  dessen  gründliche  Erforschung  för  ihn 
eine  Lieblingsbeschäftigung  sein  ganzes  Leben  hindurch  gebildet  hat  Entgegen 
den  althergebrachten  Traditionen  sprach  Goeppert  schon  1887,  auf  Gmnd 
mikroskopischer  Forschungen,  die  Ansicht  aus,  dass  eine  unsem  Nadelhölzeni 
nahestehende  Art  den  Bernstein  als  Harz  hororgelnacht  habe  und  in  der  Folge 
berichtete  er  wiederholt  über  das  Vorkommen  und  über  die  Binschlüsse  des- 
selben. Als  er  1840  im  B^riffo  stand  seine  Untersuchungen  über  den  Ur- 

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365 


Bpraog  des  BemBteins  absnscldiesseii  and  ra  verOffenfUdien,  erhielt  er  von  dem 
damftUgeii  Direetor  unserer  Gesellschaft,  Sanitätsrafh  Dr.  Berendt,  die  Aaf- 

forderuDg  die  in  seiner  Siinndang  befindlichen  vegetabilischen  Beinistcin-Inclusa 
sn  beschreiben.  So  entstand  die  im  Jahre  1845  cdirte  ei-ste  Alnheilung  des 
nmfangreicb  von  Berendt  angelegten  Werkes:  „Die  im  Bernstein  befindlichen 
organischen  Reste  der  Vorwelt",  welches  zufolge  dessen  frühen  Todes  leider 
unvollendet  pebliebcn  ist.  Goeppert  hat  hierin  die  Abstammung  des  Bernsteins 
von  Cunil'eien  noch  näher  begründet,  ist  bemülit  geweRcn  die  verschiedenen 
äusseren  Formen  atil'  natnr<rcni;issc  Weise  zu  erläutern  und  hat  im  Ganzen 
44  diverse  Gewächse  kennen  ^M'lchrt.  welche  zur  Berusteinzeit  hier  gewacli.sen 
sind.  Kaum  war  dies  Bernsteinwerk  erschienen,  als  er  durch  die  Nachricht  von 
einer  überaus  reichen,  neuen  Sammlung  dieser  Art  überrascht  wm-de,  welche 
nnser,  auf  den  Terschiedensten  Gebieten  des  Wissens  ausgezeichnete  und  um 
die  Landeskunde  Westprenssens  hoehTcrdiente  Menge  ein  Menschenalter  hin- 
durch mit  grossem  Anfirand  an  Zeit  und  Geldopfem  snsammen  gebracht  hatte. 
Goeppert  berichtet  selbst,  dass  diese  GoUection,  welche  nicht  weniger  als 
670  Exemplare  von  T^tabilischen  Einschl&ssen  nmlasst,  inderthat  yon  so 
hoher  Bedeutung  ist«  dass  die  Wissenschaft  ihm  stets  dafür  verpflichtet  sein  muss. 
Auf  Grund  dieser  Menge'schen  Sammlung  und  einiger  anderweitig  hinzuge- 
kommener Suiten,  wfinschte  er  mit  diesem  gemeinschaftUch  eine  neue  Bearbeitung 
der  Bernsteinflora  auszuführen.  1853  reichte  er  der  Königl.  Preussischen  Academie 
der  Wissenschaften  über  diesen  Gegenstand  eine  vorläufige  Mittheilung  ein,  welche 
163  Pflanzenarten  aus  dem  Bernstein  mit  Namen,  jedoch  ohne  Diagnose  und 
ohne  Beschreibung,  enthält.  Kein  Geringerer  als  Alexander  von  Humboldt  ver- 
sah diese  Mitthcilung  mit  einem  A'orwort.  worin  er  die  Ilottnung  ausspracl), 
dass  die  Berustciuflora  von  Goeppert  und  Menge  mit  Kupfern  ausgestattet  wird 
erscheinen  konneu,  als  neuer  Beweis  deutscheu  Fleisses  und  deutscher  Gründ- 
lichkeit! indessen  darf  es  kaum  Wunder  nehmen,  dass  die  iK'iden  Männer  mit 
den  stetig  zunehmenden,  aber  auch  wechselnden  Krlaiirungen  immer  unschlüssiger 
wurden  die  hierauf  gegründete  Arbeit  abzuschliessen  und  zu  publiciren,  wiewol 
ihnoi  von  gelehrten  Körperschaften  und  von  Verlagshandlungen  wiederholt 
ehrenvolle  und  vortheilhafte  Angebote  zutheil  wurden.  Erst  dreissig  Jahre 
spiter  leistete  Goeppert  dem  Ansuchen  unserer  Gesellschaft  Folge  und  ftberliess 
ihr  die  Herausgabe  der  ,^lora  des  Bernsteins",  deren  erster  Theil  im  verflossenen 
Jahre  erschienen  ist  Wie  diese  Fnblication  der  Gesellschaft  selbst  zur  Zierde 
geraichti  so  schuldet  sie  wiederum  den  wärmsten  Dank  der  Provinzial-Verwaltung 
der  Provinz  Westpreussen,  welche  ihr  durch  eine  namhafte  Unterstützung  die 
Herausgabe  des  bedeutungsvollen  Werkes  ermöglicht  hat  —  ein  A'orgehen, 
welches  auch  über  die  Grenzen  der  Provinz  hinaus  in  den  Kreisen  der  Wissen* 
Schaft  lebhaften  Beifall  und  unl)edingte  Anerkennung  gefunden  hat. 

Obwol  die  literarisclie  Thätigkeit  (ioepperts  einen  gewalligen  Umfang  und 
eine  crstauidiche  Vielseitigkeit  aufwei.st,  so  wurde  hierdurch  die  Wirksamkeit  in 
euiuer  zweiten  acudemischeu  älelluug  als  Director  des  Botanischen  Gartous 

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 2ßß  _ 

und  der  Botanischen  Museen  doch  keineswt^  beeinträchtigt.  Nicht  allein  be- 
sorgte er  selbst  in  gewissenhafter  Weise  die  zeitraubenden  TerwaltongsgeBchäftey 
sondern  widmete  anch  den  technischen  Angel^enheiteo  und  besonders  der  Cnltnr 

<l(  i-  (ipwüchse  stets  eine  sor;j:saino  Pflege.  Er  (■i  \vl(  s  scinou  Lieblingen  eine 
innige  Zuneigung  uiul  rüiireude  Zärtlichlceit;  noch  als  Achtziger  versäumte  er 
es  niemals  sie  im  (»arton  y.n  böslichen  und  empfand  eljenso  aufrichtige  Freude 
Ober  <lio  gunf»tigo  Eiitw  ickelung  der  einen,  als  tiefe  netrnbniss  über  das  Ein- 
gehen einer  andern  seltenen  l'flan/«'.  Wahrend  in  damaliger  Zeit  ähnliche 
In.stituti-  möglichst  abgesclilos.sen  nml  (Tir  eine  allgemeine  Kenntznng  nicht  ein- 
geriehh^t  waren,  stellte  er  sirh  in  der  liehtigen  Mt'iiiung,  dast^  der  (Jarten  nicht 
>im  des  Director.s  willen,  i^^ondern  fi'ir  Alle  <la  sei.  welche  etwas  lernen  wollen, 
von  vornherein  die  Aufgabe  Jedj-m  Stndirenden.  ja  auch  jedem  Gebildeten  diese 
An.stalteu  in  weitestem  Sinne  zugänglich  zu  machen,  im  Vertrauen  auf  das 
Gnte  und  Edle  im  menschlichen  Gemütli,  entleerte  er  zur  Sommerzeit  auch  die 
Gewädishttuser,  um  deren  Pflanzen  unter  freiem  Himmel  zu  geographischen 
Gruppen  zu  vereinigen  und  nie  hat  er  Geli^enheit  gehabt  eine  Rficksichta- 
losigkeit  Seitens  dos  Publicums  zu  bemerken.  Was  den  Botanischen  Garten 
vornehmlich  vor  allen  anderen  auszeichnete,  war  der  Umstand,  dass  Goeppert 
vielen  Gewfichsen  in  den  Häusern  und  im  freien  Lande  solche  Theile  oder 
Producte  im  Glasverschluss  beifügte,  welche  an  den  lebenden  Exemplaren  selbst 
nicht  zu  cikennen  und  welche  in  der  Medicin  o(\rv  Technik,  im  Handel  oder 
Gewerbe  eine  liedcutung  erlangt  haben.  So  sind  hier  die  officinellen  Wurzeln 
und  Knollen,  Blätter  und  Blüten,  ebenso  die  Harze  und  Guuimata  des  Handels, 
die  Sagoarten  tind  Surrogate,  die  Ynte  und  andeie  Pflanzenfasern  den  zuge- 
hoiigen  lelienden  (Jewarlisen  beigegeben.  T'^eberdies  begi-inideto  Goejiperl  im 
Botanisi'hen  (Jarten  eine  pliy.-iolo^iscli -  iiioijijiologisehe  Ai»theilung,  welche  die 
mit  uid»c\valVneteni  Augi'  siclitliaren  normalen  und  anonjalen  Wachipthumsverhält- 
nisse  unsei'er  niiuine  und  Striiuelier  zn  veraiisciiaulichen  bestimmt  ist. 

Wir  finden  hier  zujutheil  gr()>-artige  Beispiele  von  Verwachsungen  und 
Ucberwallungcu,  von  Frostriuseu  uud  Blitzschlägen,  von  Inschriften  und  Ein- 
wachsungen,  im  Freien  wie  in  geschlossenen  Bäumen  übersichtlich  geordnet 
Endlich  hat  der  Verewigte  zum  ersten  Male  und  mit  vielem  Glück  den  Versuch 
gemacht  die  Flora  der  Vorwelt  mit  der  der  Gegenwart  organisch  zu  vereinigen, 
indem  er  die  fossilen  Pfianzengattungen  in  die  verwandten  jetztweltlichen  ein- 
ordnete und  ausserdem  brachte  er  die  Steinkohlen-  und  die  Braunkohlenformation 
durch  grÖs.serc  Profile  und  anderweitige  Aufstellungen  zur  allgemeinen  An- 
seliauung.  Nach  dem  Vorbilde  die.-^es  Htcinkohlenprofils  i.st  vor  einigen  Jahren 
im  I^andwirthschaftlichen  Garten  der  Universität  Halle  ein  Profil  sämmtlicher 
Enlformationcn  errichtet  worden.  So  wurden  in  dem  Botanischen  Garten  und 
in  den  Botanischen  Mu.<een  alle  jene  Gegenstände  aufgehoben,  welche  ihm  bei 
seinen  vorher  besproelienen  Arbeiten  zur  Unter.^ui-hnng  gedient  hatti-n  und 
«liese  Idlden  jetzt  die  werthvoll.-fleü  .Scli;it/.e  der  Universiliit  Breslau.    Die  nnver- 

gloichlichcu  Sununlnn<j;eu  ui  einem  neuen  Botanischen  Museum  einheitlich  zur 

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267  

Anfstelluug  zu  bringen  und  dem  Pablicnm  zugäuglich  zn  machen,  war  seine 
letste  Leben8aii%abe,  welehe  er  mit  Ansdaner  und  Erfolg  betrieb.  Nachdom 
er  selbst  alle  Banpläne  in  den  letzten  Jahren  durchgearbeitet,  gelang  es  ihm 
auch  bd  der  Torgesetzten  Behörde  die  Genehmigung  zn  erwurken,  so  daas 
demnächst  an  die  Ausführung  des  Baues  wird  geschritten  werden  können. 

In  den  seiner  Leitung  unterstellten  Instituten  hat  Gk>eppert  zuerst  eine 
sorgfiUtige  Etikettirung  du  rebgeführt,  auf  welclio  et-  mit  Rcclit  stets  hohen  Werth 
legte*  Nicht  allein,  dass  Name  und  Autor,  Familie  und  Heimat  angoireben 
waren,  es  mussten  audi  die  V^erwendung  in  der  Pharraacie  oder  Technik  und 
sonst ijrc  wissenswortiic  Notizen  venucrkt  wci*den.  Da/u  kam,  dass  kleinere 
oder  LTioHsere  (Jrui>j)cn  von  Ptlaiizon  oder  Präparaten  dinrli  an^lTdirlichc  Pruck- 
|dacat{i  erläutert  wurden  und  da^s  er  durch  Mittheilungcn  in  den  Tageszeit uujrcn 
und  durch  Fhighliitter  in  riclitij^er  Weiso  die  allgemeine  Aulmerksamkeit  auf 
den  (iarten  zu  lenken  wussle.  Daher  sali  m;in  auch  täglich  Hunderte  und 
Tauöcndo  in  tlemsclben  Erholung  und  Beleliruiig  .s(  ho|iten,  ja  der  Botanische 
Garten  war  im  besten  Sinue  des  Wortes  das  populärste  Institut  in  Breslau 
geworden.  Mit  gerechtem  Stolze  durfte  Goeppert  daher  in  der  letzten  Auflage 
seinem  „Führers"  es  aussprechen,  dass  er  die  botanischen  Gärten  nach  400-jührigem 
Bestehen  ihrer  rechten  Bestimmung  entgegengeföhrt  habe. 

Ein  ausgezeichnetes  oiganisatorisches  Talent  und  eine  gewinnende  Liebens- 
Würdigkeit  im  personlichen  Verkehr  mit  Jedermann  unterstfitzten  wesentlich 
seine  Sammelthfttigkeit  Jeder  auffiUlige  Fund  aus  dem  weiten  Gebiete  der 
schlesischeD  Natur-  und  Landeskunde  wanderte  ohne  Weiteres  zum  „alten 
Goeppert"  und  er  konnte  es  nicht  hindern,  da.ss  oft  aucli  mineralogische  und 
zoologische,  historische  und  arcliaeologische  Gegenstände  ihm  zugeführt  wuitlou. 
Obwül  die  ihm  vereln-ten  Objecte  nicht  immer  ein  gleiches  Interesse  beanspruch- 
ten, so  versäumte  er  es  nie,  ohne  Unterschied  der  l*erson,  in  vcrbiiullichor 
Weise  dafiu-  zu  danken  und  hatte  nicht  selten  die  Fi^iide  späli-r  auch  inter- 
essantere (Jegenstände  von  denselljen  Gönnern  zu  euipiangen.  Nie  wies  er  ein 
Geschenk  zuriu  k  und  inuuer  war  er  bereit,  eine  Anregung  oder  l>elehrung  daran 
zu  knüpfen.  So  kam  es  denn,  dass  ihm  aus  iler  Provinz  fast  Alles  zulloss, 
was  dort  au  botanischen  und  palaeontologischeu,  zoologischen  und  prähistorischen 
Merkwürdigkeiten  gefunden  wurde,  und  jenen  Eigenschaften  allein  ver- 
dankte er  den  gewaltigen  Umfang  und  den  hohen  Werth  seiner  Sammlungen. 

Am  GrOsten  war  seine  Sammlung  fossiler  Pflanzen,  welche  schon  im  Jahre  1868 
die  Zahl  von  11000  gut  ei'haltenen  und  wohl  etikettirton  Exemplaren  fibor* 
stieg,  worunter  g^n  tausend  Originale  sidi  beianden.  Sie  enthielt  die  ansehn- 
lichsten Vegetabüien  aus  der  Kohlenformation,  z.  B.  SigUlari«!  und  Stigmarieu 
von  5 — 6  m  Linge,  ferner  gewaltige  Lepidodendrcen ,  Calamitcn.  Farne, 
Arancariten  und  Piniten.  Dazu  kam  noch  eine  beträchtliche  Anzaid  von  Schliflbn, 
von  Zeichnungen  und  Abbildungen,  sowie  von  Präparaten,  welche  der  compara- 
tiven  Betrachtung  geeigneter  Repräsentanten  der  recenten  Flora  dienten. 
Goeppd't  M  ar  vuii  dem  Wuu»chc  be»uelt,  bei  Lebzeiten  dalur  Soi-ge  zu  tragen, 


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2ß8 


dass  diese  äusserst  werthToIle  Sammlung  ungetheilt  erhalten  und  der  Wissen- 
Schaft  dauernd  nutzbar  gcmaclit  werde.  Schon  musste  man  1874  befurchten, 
dass  dieselbe  jenseits  des  Atlantic  wurde  angekauft  werden,  als  das  KönigL 
Preussiache  Ministerium  für  die  geistlichen  etc.  Angelegenheiten  auf  Antrag  des 
Oolioimcn  Bergrath  Professor  Dr.  Fcrd.  Rocmer  bereitwilligst  die  Mittel  zur 
A  crlii^'un^  ptollto,  nni  sie  dera  N'atcriando  und  in  Sonderheit  der  Universität 
Breslau  zu  criialten.  Sic  ist  seitdem  im  Mincralogisclieii  Museum  daselbst  auf- 
gestellt und  gerei(;hi  dcmselbon  zu  neuer  Zierde.  Aber  auch  später  hat  Goeppert 
das  Sammeln  vornehmlich  fossiler  Bilanzen  mit  jugendlichem  Eifer  fortgesetzt 
und  hatte  schliesslich  eine  ansehnliche  Collection  zusammengebracht,  die  nach 
seinem  Ableben  gröstentheils  wieder  in  den  Besitz  des  Mineralogischen  Museums 
in  Breslau  übergegangen  ist  ffingegen  wurde  die  Benstdn-Sammlung  Ton  dem 
Wes^reussisohen  Provlnzial-Mnseum  und  das  Herbarium  von  dem  Botanisohen 
Garten  zu  Breslau  angekauft.  Es  muss  bedauert  werden,  dass  seine  sehr  umüuig' 
reiche  und  werthTolle  Bibliothek,  welche  nahem  7000  botanischei  palaeonto- 
logische  und  xoologische  Nummern  enthielt,  weder  von  der  Universltit  Breslau 
noch  übo^haupt  yon  einem  wissenschaftlichmi  Institut  erworben  worden  ist 

Die  Bedeutung  Goepperts  ist  durch  die  mit  seinen  amtlichen  Stellungen 
verbundene  Thätigkeit  keineswegs  erschöpft.  Durch  innige  Beziehungen  zu  den 
verschiedensten  Zweigen  der  reinen  und  angewandten  Wissenschaft  und  des 
practischen  Lebens,  bis  in  sein  hohes  Alter  ausgestattet  mit  warmer  Empfäng- 
lichkeit für  alle  neuen  Ideen,  war  er  zum  Mittelpunkt  aller  Bewegungen  ge- 
worden, welche  das  geistige  Leben  von  Breslau  und  Schlesien  während  der  letzten 
Dccennien  hervoigeiufeii  hat.  Wenn  ein  ^'erciu  lür  das  Mugeum  schlesischer 
Alterthiiiiicr.  ein  zoologischer  Garten,  eine  Ausstellung  des  Gartenbaus,  der 
Landwirtiiseliaft  oder  Industrie  ins  Leben  gei'uf'eii  werden  sollte,  so  war  dies 
nur  unter  seinen  Auspicien  und  unter  seiner  tiiatkrüftigen  Mitwirkung  möglich. 
Ueberau  tritt  uns  eine  universelle  Auffassung  wissenschaftlicher  Thätigkeit 
und  geistigen  Genusses  entgegen;  gleichviel  ob  er  im  Gewerbe-Verein  die 
teohnischoL  und  industrieUen  Interessen  fi)rdert^  ob  er  prfthistorische  BegrKbniss- 
Stätten  einer  eingehenden  Untersuchung  untersieht»  oder  ob  er  an  der  Spitze 
einw  unmittdbar  nach  dem  Feldsuge  1866  nach  Berlin  entsandten  Deputation, 
im  Namen  der  patriotischen  breslaner  Bürgerschaft,  Sr.  Miyestät  die  Bitte  aller* 
unterthänigst  ansdrfickt,  den  auf  Errichtung  eines  Hnseums  der  bildenden  Kfinsie 
gerichteten  Wünschen  huldreiche  Förderung  zutheil  werden  zu  lassen. 

Wie  Gooppcrt  überhaupt  stets  bereit  war  seine  KenntnisBe  und  Erfahrungen 
in  den  Dienst  der  Ocffentlichkeit  zu  stellen,  so  wmidete  er  von  jeher  der 
Anlage  und  Entwiekclung  der  Promenade  von  Breslau  eine  warme  Theilnahme 
zu.  Um  einen  grosseren  Kinfluss  auf  die  Gestaltung  derselben  zu  gewinnen,  ver- 
anlasste er  srlion  im  Jahre  1840  das  Abschliessen  eines  Vertrages  zwischen  der 
Stadlischen  \'erwaltung  und  der  Schlesischen  Gesellschaft,  wonach  der  Präses 
der  letzteren,  der  Secretair  der  Gartenbau-Sectiou  und  ein  von  dieser  zu  wählendes 
Mitglied  als  .-^Uindigc  Mitglieder  in  die  Städtische  Promenaden-Deputation  ein* 


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traten.  Diese  Massrcgel  bezeichnet  eine  Epoche  in  der  Entwiokelung  der  herrlidieti 
Anlagen  Ton  Breslan,  denn  seit  jener  Zeit  bis  an  seinen  Lebensabend  vidniete 
Goeppert  denselben  eine  nneraiftdliche  nnd  erfolgreiche  Thfttigkeit.  Sie  bieten 
Jedexmaan  eine  QoeUe  reichen  Genusses  nnd  willkommener  Belebrang,  sie  er- 
ftllen  den  ScUesier  mit  gerechtem  Stolz  nnd  rufen  die  Bewunderung  eines  jeden 
Fremden  hervor,  der  sie  bedingungdos  als  die  schönsten  im  nördlichen  Deutsdi- 
land  anerkennt  In  aufrichtiger  Würdigung  seiner  opferwilligen  und  crspriess- 
lichen  Förderung  dor  geistigen  und  materiellen  TntercBsen  der  Stadt,  liat  dieselbe 
ihm  hei  Gelegenheit  seines  50-jährigen  DoctorJubiUlums  das  Eiirenbürgcrrecht 
verliehen,  was  von  der  gesammten  Bevölkerung  mit  grosser  Freude  bcgrusst  wurde. 
Von  dem  Wunsche  beseelt  auch  hol  tiaclifoli^oiidf'n  Generationen  ein  elirenvoiles 
Andenken  an  ihn  rege  zu  halten,  hal)eu  Magistrat  \ind  Stadtverordneten-Ver- 
sammlung von  Breslau  in  diesen  Tagen  den  Bcschluss  gefasst,  die  neuen  An- 
lagen in  Scheitnig.  zu  deren  Heranbildung  die  Summe  von  24000  Mark  be- 
willigt worden  ist,  mit  dem  Namen  „Goepport-Hain''  zu  bezeichnen. 

Vor  Allem  war  ilim  die  Schlesischo  Gesellschaft  für  vaterländische 
Cultur  ans  Herz  gewachsen,  deren  Mitglied  er  seit  1826  und  deren  Präses  er  seit 
1846  ummterbrochen  gewesen  ist  Bei  Allem,  was  dieselbe  geleistet,  wirkte  er  stets 
*  anregend  und  T<»sorgend,  helfend  und  sehaiinid.  Br  war  bemüht  einen  weit  über 
Europa  hinausreichenden  literarischen  SchrÜtenaustausch  zuTermitteln  und  andere 
seits  auch  die  getheilte  Arbeit  der  Sectionen  auf  den  Terschiedenen,  nicht  nur 
naturwissenschafUichen  Gebieten  durch  allgemeine  Versammlungen  als  gemein- 
sames Band  sn  nmsdiliesBen.  IKe  Gesellschaft  hat  ihrer  dankbaren  Verehrung 
dadurch  Ausdruck  verliehen,  dass  sie  bei  Gelegenheit  des  25-jähngenPril8identen- 
Jubüäums  seine  Marmorbüste  in  ihrem  Sitzungs-Saale  aufstellte. 

Eäner  so  onoinenten  literarischen  Productivltät  an  bahnbrechenden  Arbeiten 
und  einer  so  erfolgreichen  Thätigkcit  auf  den  verschiedensten  Gebieten  des 
öffentlichen  Lebens,  wie  sie  in  Heinr.  Bob.  Goeppert  verkörpert  gewesen  sind, 
wurden  auch  äussere  Anerkennungen  im  reiclisten  Masse  zutheil.  Er  war 
Ehren-,  Correspondirendes  oder  Orden tliehed  Mitglied  von  mehr  als  hundert 
Academien  uud  gelehrten  Corporationen  aller  Krdtheile.  Die  Ksl.  lieoj)üldiniseh- 
Carolini.sch  Deutsche  Academie  der  Naturlursclier  hatte  ihm  1881  die  Cothenius- 
Medaille  und  die  H.  Geological  Society  in  London  1883  die  Murchison-Medaille 
verliehen,  eine  Auszeichnung,  wdche  bislang  noch  keinen  Deutschen  zntiieil 
geworden  war.  In  der  betreffenden  Verhandlung  der  Gesellschaft  heisst  es: 
„Die  grosse  Zahl  der  Schriften,  245,  welche  unser  Catalog  unter  Goepperts 
Namen  nachwast,  besengt  den  Eifer  und  Erfolg,  mit  welchem  er  diesen  Zweig 
der  Wissenschaft  durch  ein  halbes  Jahrhundert  gefitrdert  hat"  Von  Deco* 
rationen  beeass  Goeppert  den  Kronenorden  IL  C9.  m.  d.  St.,  den  rothen 
Adlerorden  U.  Gl.  mit  Eichenlaub,  den  russischen  St.  Annenorden  IL  OL,  das 
Ritterkreuz  I.  Cl.  vom  baierischen  Orden  des  heil.  Michael,  den  brasilianischen 
Rosenorden  und  den  schwedischen  Nordstern,  welcher  auch  Lmnü  geziert 
hat.   Schon  1856  war  er  zum  Geheimen  Medicinalratb  ernannt  worden.  Die 

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OvationOD,  welche  dem  Verewigten  bei  seinem  25-jahrigen  Jubililam  als  thüsidcnt 
der  Schlesischen  Gesellschaft,  bei  seinem  oO-jäbrigen  Doctor-Jubilium,  an  seinem 
80.  Gebortstkge  nnd  nach  Ablauf  seines  100.  Docenten-Semosters  entgegoi 

gebradit  wurden,  zeugton  von  «lor  innigsten  und  wärmsten  Verehrung  im  Engem 
untl  Woltern.  Diese  fand  am  'i'age  seines  goldenen  Doctor-Jubiläums  in  zwei 
Stiftungen  den  würdigsten  Ausdruck,  welche  seinen  Namen  fiihren  und  das  An- 
denken an  sein  segcnsreiehes  Wiiken  für  ewige  Zeiten  erlialten  sollen.  Die 
/iiiscn  der  einen  kommen  alljährlich  als  eine  oder  mehrere  Stipendien  fTir 
Studirende  der  Naturwissenschaften  von  hervorragender  lielahigung  und  Wissen- 
schaft] ieheni  Streiken  zur  A'eiwendung  und  die  Zinsen  der  andern  l)ilden  ein 
Stijx'ndium  fTir  Pharniaeenteji  an  der  Universität  Breslau.  An  jenen  Tagen  zeigte 
sich  so  recht  die  Popularität  (joepperfs.  denn  sie  wurden  nicht  blos  zu  Fest- 
tagen für  seine  Freunde  und  äebiiler,  sondern  die  ganze  Stadt  und  Provinz 
nahm  hieran  begeisterten  Antheü. 

Mit  nnserer  Naturforschenden  Gesellschaft,  mit  Danxig  mid  der  Protrini 
war  Gocppert  durch  vielfacbe  Beziehungen  eng  verbunden.  In  dem  ehemaligen 
Director  der  Gesellschaft^  Berendt  nnd  in  dem  verewigten  Secretair  derselben 
Monge,  welchen  beiden  er  zunächst  durch  seine  literarische  Thätigkeit  näher 
getreten  war,  schätzte  er  deren  vortrefflicbe  Eigenschaften  als  Menschen  und 
Gelehrte  und  unterhielt  mit  ihnen  während  eines  jahrelangen  Zusammenarbeitens 
einen  intimen  ireundschaftlichen  Verkehr.  Derselbo  erstreckte  sich  auch  auf 
den  gegenwärtigen  Director  und  auf  seine  anderen,  meist  in  Lehrstellungen 
befindlichen  Schiller  in  West])reussen  und  in  den  Kachharprovinzen.  Dazu  kam. 
dass  er  seit  1876  die  erste  und  /.weite  Assistentenstelle  am  Uotanisehen  Garten 
und  Museum  durch  jünirere  Natutliistoriker  aus  Danzig  besetzt  hatte  und  dass 
er  gelegentlich  einer  wissensehaUlichen  Keise  in  s  Samland  auch  unsere  Stadt 
aus  eigener  Anschauung  kennen  lernte.  Alle  diese  Umstünde  trugen  dazu  bei. 
dass  Goeppert  bei  seinem  legen  Geist  stets  eine  wanne  Theilnahme  unseren 
Angelegenheiten  entgegen  gebracht  und  durch  werthvolle  Schenkungen  an  litcra» 
rischen  und  SammlungsgcgensUlnden  wiederholt  betiiätigt  hat  Er  sprach  be- 
geistert von  den  Baudenkmälern  Danzigs  nnd  war  entzückt  von  unsow  Um- 
gegcnd,  als  deren  Perle  er  Oliva  mit  seinem  an  herrlichen  Conifo^n  reichen 
Königlichen  Garten  bezeichnete.  Mit  regem  Interesse  folgte  er  noch  in  den  letzten 
Jahren  der  raschen  Entwickelung  unserer  jungen  Provinz  und  nahm  oft  Gelten- 
heit,  der  von  der  Westpreussiseben  ProvinzialoVerwaltung  in  reichem  Masse 
gewährten  Förderung  aller  Bestrebungen  auf  dem  Gebiete  der  Kunst  und  Wissen- 
srlinl  t  auch  öffentlich  voll  und  ganz  Anerkennung  zu  zollen.  Mit  aufrichtiger  Fronde 
begi-üsste  er  die  durch  die  Initiative  der  Provinzial •Vertretung  ins  liObea  ge- 
rufenen Weatpreussischen  Pi ovinzial-Museen.  deren  Gründung  er  anderen  Pro- 
vinzen als  nachahmcnsweilh  vorhielt  und  welchen  er  eine  thatkräftige  Unter- 
stützung noch  bis  in  die  letzte  Zeit  zuthiMl  werden  Hess.  Seine  Untersuchungen 
des  Beiiisteins  führten  ihn  auch  mit  einigen  anderen  Mitgliedern  unserer  (Jc- 
sellschal't  zusamn»en,  welche  durch  ihre  eigenen  Sammlungen  und  Arbeiten  die 

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sdnigen  geibrderfc  haben.  Die  Naturforscbende  OesoUscbaft  liat  ibn  und  sich 
selbst  geehrt,  als  sie  ihn  1836  in  die  Zahl  ihrer  Gorrespondirenden  nnd  bei 
Gelegenheit  seines  goldenen  Doctor-Jubilftums  1875  in  die  ihrer  Ehrenmitglieder 
anfiiahni.  So  betrauern  wir  in  ihm  einen  Mann,  der  wie  wenige  Andere  &st 
ein  halbes  Jahrhundert  hindurch  uns  und  unserer  ITeimat  besonders  nahe  ge- 
standen hat! 

Die  ungewölinliclt  reiche IJcgahr.ng  des  (icislo.s  tnul Herzen«  stand  in  8<^iiönstom 
Einklänge  mit  einem  glücklichen  Familienleben.  Kr  hatte  die  älteste  Tochter 
seines  vorehrten  Universitätslehrers  Römer  uml,  nai-li  deren  haldigeni  llinsolieidon, 
eine  Schwester  derscll)en  als  (Jattin  heiniu« 'führt.  I)ios(^  odlo  Frau  hat  alle 
Sorgen  ilos  Lohons  von  ihm  goliaiuit  und  ihm  dadurcli  die  -Moudiolikoit  L'e-wahrt 
jjeinor  acadouiischen  Thätiirkeit  und  seinen  violseitigcn  Arbeiten  sich  iranz  zu 
widmen.  Mit  Thoilnahnie  nnd  A'ei  stiiiulniss  war  .sie  selbst  bomiiht  diese  zu  fordern, 
sei  es  durch  Verfolg  der  einschlägigen  Literatur  oder  durch  ITerriclitung  von 
geeignetem  Untcrsnchnngsmatcrial.  in  dankbarer  Anerkennung  dieser  wohl- 
thuendcn  Beihilfe  hat  Goeppcrt  seiner  Gattin  in  der  Wissenschaft  ein  bleibendes 
Denkmal  gcf;etzt,  indem  er  ihr  su  Ehren  einen  Platanvt  GuiUelmae  benannte, 
welchen  ihr  Scharfsinn  in  den  Tbonablagerungen  von  Schosnits  zuerst  cndockt 
hatte.  Als  später  ein  beiderseitiges  Leiden  den  mundlichen  Verkehr  zwischen 
den  beiden  Gatten  erschwerte,  da  fibernahm  die  dem  Vater  geistig  verwandte 
einzige  Tochter  die  Vermittelung  und  hat  in  selbstlose  Aufopferung  ibi'en 
Eltern  l»is  zum  letzten  Athoiuzuge  liebevoll  zur  Seite  gestanden.  Nur  der 
Lebensabend  wurde  ihm  durch  tiofi  1  i  iuer  getnlbt:  sein  einziger  Sohn  von 
reicher  Begabung  und  uncrniudlicher  Arbeitskraft,  schon  in  jungen  Jahren  zum 
Ol (lontlii  hon  Professor  in  der  .Juristen- Facultiit  seiner  A'aterstndt  ernannt  und 
l»ald  darauf  als  \'ortrai:en<h'r  Rath  und  Decernent  fi'ir  die  uroussischen  Fiiiver- 
sitälen  in  das  .Ministei  iiuu  <h'i-  geistlicdien,  Unterrichts-  uiul  Medicinal-Anuelejion- 
heitiMi  nach  Herbn  berufen,  starb  vorzeitig  an  den  Folgen  eines  ungliicklichen 
Falles,  welchen  er  auf  einer  Dienstreise  in  (JcHtingen  erlitten.  Als  ein  Jahr 
späu  i-  auch  die  Gattin  folgte,  fluchtete  man,  das.s  die.se  schweren  Schlage  «len 
Lebensmuth  und  die  Lebenskraft  des  Greises  brechen  würden,  jedoch  entfaltete 
er  eine  angestrengtere  und  rastlosere  Arbeit  als  zuvor,  welche  ihn  fiber  die 
schwere  Zeit  hinweghalf.  Diese  Fülle  geistiger  Kraft  und  Bethiltigang  wissen- 
schaftlichen Interesses  bewahrte  er  sich  bis  znr  letzten  Stunde,  als  eine  Herz- 
lähmnng  seiner  Thatkraft  plötzlich  ein  Ziel  setzte.  Am  Montag,  den  13.  Mai  er. 
hatte  er  noch  anscheinend  gesund  in  einem  pharmaceutischen  Staats-Esamen,  nnd 
zwar  in  der  letzten  Schlnssprüfung  des  Semesters,  den  Vorsitz  gefrdn-t.  Tag» 
darauf  ^krankte  er  mit  Fiebororscheinungen.  welche  sich  während  der  Nacht 
steit:erten  und  am  Mittwoch  Morgen  emstliche  Besorgniss  erregten.  Aber  im 
Laufe  des  Tages  wurde  das  Fieber  geringer  und  die  Näclitc  zu  Freitag  und 
Sonnabend  waren  ruhig.  Als  es  am  Morgen  des  Irf/ieu  'l'afes  fast  gnuz  ge- 
wichen war,  glaubte  man  dun  Kranken  ausser  jeder  (lofahr.  indessen  während 

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des  SonnabendB  steigerten  sich  die  anfangs  nur  unbedentenden  katarrhaJiadieil 
Eracheinangen  und  die  Krftfte  nahmen  zosehends  ab.  Naehdem  schon  am  Abend 
die  Besinnung  geschwunden,  entschlief  der  Verewigte  sanft  am  Sonntagmorgen 
in  der  siebenten  Stunde  des  18.  Mai.  — 

Wenige  Wochen  später  ist  in  Breslau  ein  Comitd  zusammengetreten,  welches 
die  Erri'  litung  eines  Goe |)])ei  t-Denkmals  sich  zur  Au%abe  gestellt  hat.  Die 
unermcssliclie  Zahl  von  Schülern,  Freunden  und  Collegen  sowie  die  stets  be- 
währte 0[>ferfreudigkeit  der  Schlesier  h^'sten  für  die  Verwirklichung  und  für 
eine  würdige  Ausführung  des  Tlanes  eine  sichere  Garantie,  ^^o  wird  das  Ptand- 
Mld  Goepperts  inmitten  der  ProuKniadeu  von  Breslau  erstehen  und  als  Aus- 
druck eines  glücklichen,  an  wissenschaftlicher  und  gemeinnütziger  Thatigkcit 
und  an  grossartigcni  Erfolgen  reichen  Lehens  anregend  und  begeisternd  auf  die 
gegeuwürtigen  uud  nachkommenden  Geschlechter  wirken! 


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Uebersicht  der  hauptsächlichsten  Druckschriften  Goeppert's. 

A. 

Allgemeine  Naturwissenschailen. 

Ueber  die  Eütwickehiiicrfperiotl«'  dvr  Knie  vom  liciititroti  Stfiiulpunkte  tler  Natnrwissen- 
8chalteii.  28.  Jahresbericht  der  ächlesiächea  (ieselUchaft  v.  J.  1850.  I.  Abth. 
pag.  60—62. 

üeber  die  natnrwissenschaftlichen  Zustände  zur  Zeit  der  Stiftung  der  Schleaiachen 
Gesellachaft  für  Tfttorlindische  Kultur.  Rede  mr  Feier  des  50-jährigeD  Bestelieiis 
der  Gesellscluift.  31.  JahreBbericht  t.  J.  1853.  pag.  19—24. 

üeber  die  naturfiistorifichcu  VorhältniHse  Schlesiens.  ESnTortng,  gehalten  iu  (ieg:on- 
wart  Sr.  Könipl.  Hoheit  des  Kronprinzen  von  Prenssen  den  8.  Febr.  1857. 
35.  Jahresbericht  der  Sehlcsisclien  (lesellscbaft  v.  J.  1857.  pntr.  54 — 5G. 

Heber  Kodde's  jüngst  erschieueueu  Bericht,  über  seine  Reisen  im  Siiilcii  von  Ost-Sibirien. 
41.  Jahresliericht  der  Schlesischen  Gesellschaft  v.  J.  1803.  pag.  45. 

üeber  das  'Miliare  Project,  eine  Aoadetnie  der  NatarwissenBchaften  in  Breslau  sn  bo- 
grQnden.  53.  Jahreeboicht  der  Schlesischen  Gesellsdiaft  t.  J.  1875.  pag.  75—80. 

B. 

Botanik. 
I. 

Physiologie,  Biologie,  Anatomie,  Morphologie. 

Xonnulla  de  plantnrmn  niitritiiwt'.    nisMiTtnfii)  inotir/urdUs,    f!erolini  d.  XI,  Jan,  1825.  Ä*. 

De  acidi  hydrocyanici  t  i  m  plantas  coiiiinenlatio.  VratisUii-iac  1S'J7.  8^. 

Ueber  Eiuwirlcuug  des  Quecksilbers  auf  die  Vegetation.  R.  Brandes  Archiv  des  Noni- 

dentiefaen  Apotheker-Vereins  XXV.  Bd.  pag.  22—28.  1828. 
Ueber  die  Reizbarkeit  der  Stanbfllden  der  Berberi»  vulgaris.  Linnaea.  Jnli  1828. 
Udber  die  Einwirkuiig  der  Blausäure  und  des  Kampbers  auf  die  Pflanaen.  Poggendorfb 

Annalen  der  Physik  und  Chemie,  XIV.  Bd.  (der  ganzen  Folge  XO,)  1828.  pag. 

243—252. 

Ueber  die  Einwirkung  der  sogenannteii  narkotiKchen  (iifte  auf  die  IMlanzeu.  Poggcndorffs 
Annalen  der  Physik  und  Chemie.  XIV.  Bd.  (der  ganzen  Folge  XC.  Bd.)  1H28 
pag.  S52— 259. 

üebw  Binwirkmig  des  Moschus  anf  die  Vegetation.  SSeitschrift  fUr  Physiologie  von 
TreTiianofl  und  Tiedemann  1829.  2.  Heft.  pag.  269—274. 


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274 

Beobttchtongm  fiher  die  Blttthoeit  der  Gewisse  fan  Königl.  Botauischen  (hxUn.  wa 

BTCH]m,  nebst  einigen  Roiträgen  zur  Ent\vickclung8g(>8cbicl)te  der  Pflanzen.  N.  Acta. 

Aoadcinioo  Caos.-LeopoldinaoXV.  TM.  2.  Abth.  4".  1829.  pag.  S85— 421.  tab.IAXXl. 
lieber  den  uuinittelbarcn  l'eborgtiiig  von  dem  thiorisclien  Körper  schudlicheu  iSt<)ffeii 

in  die  Organisation  der  Pflanzen,  unbeschadet  der  Existenz  derselben.  Poggendorffs 

Annalen  XV.  Bd.  (der  ginsen  Folge  XCL)  18S9.  pag.  487—498. 
Ueber  die  WXrme-Eiitwickeliii^  In  den  PfiMuen,  deren  QefHeren  und  die  Sdintmittel 

gegen  da88ell)e.   Bredan  1830.  8". 
Ueber  die  Erhaltung  der  Vegetabilien  im  Winter  unter  Kinfluss  niederer  Temperalor. 

A'erhandlungen  des  Berliiier  Gartenbau -Vereins.  TM   1.  1S31.  H".  pag.  175. 
Ueber  das  Keimen  der  Pllunzt-n  auf  Quecksilber.   \  orlmnilluiigen  des  Verein.s  zur  Be- 
förderung de»  Gartenbaues  in  den  Königl.  Preussiücheu  Staaten,  15.  Lief.  7.  Bd. 

3.  Heft.  Berlin  1831.  pag.  204. 
Ueber  Winne-EntvidEdLmig  in  den  lebenden  PflaniMi.  Ein  Yottng,  gebalten  sn  Wien 

am  18.  September  1882  in  der  Tersunmlnng  denteeber  Natorfoisdier  and  Aente. 

Wien  1832.  8«. 

Versuche  über  die  fragliche  lunwirkuiif;  des  Lichtes  auf  das  Keimen  und  dasVerliält- 

nis.s  der  Feuchtigkeit  bei  demselben.   Sitzung  der  botanischen  Section  zu  Wien 

am  21.  September  1832.  Isis  1833.  Heft  4  bis  6.  pag.  405—408: 
Verencbe  fiber  die  Binwirknng  des  Oblw,  Jod,  Brom,  der  SXaren  ond  Alkalien  Ar  dai 

Kdmen  der  Samen.  Froriepa  Notisen  ans  dem  Oebiele  der  Nntmv  and  Hellknnde. 

Nr.  8G1.  Mä«  1834.  40.  Bd.  Nr.  3. 
Ueber  das  Vorkommen  von  Wachn  in  den  Vegetabilien.  Uebersicht  der  Arlieiten  der 

Schlesischen  Gesellschaft  i.  J.  1840.  pag.  105-^108. 
Bemerkungen  über  den  anatomischen  Bau  der  Casuariueen.  Linuaea  1841,  uiit  1  Tafel. 
Ueber  den  Bau  der  Balanophoreen,  sowie  Aber  das  Voricommen  von  Wachs  in  ihnen 

nnd  in  anderen  Fflanaen.  Nova  Acta.  Vol.  XVIIL  sappl.  I.  pag.  229—272. 

e.  3  tab.  Vratlslaviae  1841. 
De  Con{feranm  structura  anatomiea.  VnUUlatUu  i84i.        cum  2  tabb.  den. 
Ucl)f'r  die  nnat<)niische  Structur  einiger  Magnoliaceen.   liinnaea  1H42 
Zur  Kcnutniss  der  Balanophorcn,  insl)esotidere  der  Uattun^r  Ikhopalonifiuis  .lunghuhn. 

Nova  Acta.  Vol.  XXII.  p.  L,  p.  117  —  158.  tab.  XI.— XV.  Vratislaviae  1»47. 

Nebet  hoUlDdlaeher  Uebenetsang  von  Ondemanns. 
Ooeppert  nnd  Cohn,  Ueber  die  Rotation  des  Zelleninhatts  in  der  KUOIa  ßexOU. 

Botanische  Zeitang  1849,  pag.  666—673,  681—691,  697—701,  713—719;  mit 

einer  TafeL 

Beobachtungen  Ober  das  Verhalten  der  Pflanzenwelt  während  der  Sonnenflnstemiss  am 
28.  Juli  1851.  29.  Jahresbericht  der  Schlesischen  (lesellschaft  v.  J.  1851,  pag.  50—53. 

Ueber  die  Existenz  eines  absteigenden  Safte»  iu  uusereu  einheimischen  Baumen.  Ver- 
handlungen des  Schlesieehen  Forstvereins  vom  Jahre  1852.  Hit  einer  TalU. 

Wachsen  Rosen  auf  Eichenf  31.  Jahresberieht  der  ScUesischea  Gesellschaft  J.  1853» 
pag.  277-279. 

Ueber  die  Dichotomie  der  Famstftmme.  36.  Jahresbericht  der  Schlesischen  Qeedlsehaft, 

1858,  pap.  58. 

Uel>er  die  Einwirkung  der  Pflanzen  auf  felsige  Grundlage.  37  Jahresbericht  der 
Schlesischen  Gesellschaft  t.  J.  1859,  pag.  .36—37. 

it 


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275 


Vfbvt  dM  TeriiaHeD  einw  ißmcua  pudica  wKhfend  dee  Falmiu.  89.  Jaliresbericht  der 
8ehl«8iaclien  OeMlhehaft  1881,  paf.  67^. 

Die  morphologisch-phvsiolopische  Partie  des  hiesigen  botanischen  Gartens.  49.  Jahres- 

Itericht  der  Schlesischen  Gesellschaft  v.  J.  1871,  pa^^.  i;W — 143. 
lieber  die  Kält^'grade,  welche  die  A'egctation  Überhaupt  ertrügt.  Botaniiiche  Zeitaugi 

29.  Jahrgang,  No.  4  und  5,  1871. 
Wann  stirbt  die  durch  Fi-ost  getödtet«  Pflanze,  zur  Zeit  des  Gefirierens  oder  im  Momeut 

dM  AofthAomiBr  Botenisehe  Zeitnug,  29.  Jahigug,  No.  84,  1871. 
IT^iw  das  Yerhiltnisa  der  Pflanzenwelt  zur  gegenwlrtigen  Wltterang.  50.  Jahres- 

horicht  der  Schlesischeo  Gesellschaft  1872,  pag.  144 — 148. 
Der  December  1875  und  die  Vegetation  des  Üotauiächen  Gartens.  54.  Jahresbericht 

der  Schlesischen  Gesellschaft  v.  J.  187r.,  pap.  H'i  -H-2. 
Ueber  das  Gefrieren,  Erfrieren  der  Pflanze  und  ^Schutzmittel  dagegen.  8'\  Stuttgart, 

IL 

Descriptive  nnd  systematische  Eotanik,  Pflanzen-Qoogr&phie. 

Ueber  das  \'ateilaiui  des  Kalmu.s.  Flora  l)s:*.o,  patr.  17:?. 

Ueber  die  Zahl  der  Bliithentheile  bei  ( firi/mnj)letiium  ahernt/uUum.  Flora  1831. 

BeneikiiBgtn  Uber  daaYorkommen  von  Pflansen  in  heissen  Quellen  nnd  in  ungewöhnlich 

wannem  Boden.  Wiegmaan's  ZeitBchrift  IBr  Zoologie.  Berlin  1837. 
üeber  die  sogonannte  Oderhanl  Uebeisidit  der  Arbeiten  der  Schlesisohen  Gesenschaft 

i.  J.  1840,  pag.  lOe— 109. 
Goeppert  nnd  Cohn,  Ueber  die  Odcrliaut.  Uebersicht  der  Arbeiten  der  Sclüesiachen 

Gesellschaft  i.  J.  1849.  I.  Abth.,  pag.  .50—53. 
Goeppert  und  Cohn,  Ueber  die  Algen  Schlesiens.  Uebersicht  der  Arbeiten  der 

Schlesisehen  GeseUschaft  L  J.  1849.  L  Abth.,  pag.  93—95. 
Allgemeine  ITebenieht  der  in  DentsdUands  Gärten  im  Freien  ansdanemden  Bimne 

nnd  Str&ncher.  38.  Jahresbericht  der  Schlesisehen  Gesellschaft  t.  J.  1850.  L  Abth^ 

pag.  92—93. 

Ueber  eine  krvptDirtimisclie  i'Hnnze  in  der  Weistritz  Ix  i  Sch\vei<liiitz  und  über  die  Ver- 
breitung der  Kryptogainen  überhaupt.  30.  Jahresbericht  der  Schlesisehen  Gesell- 
schaft V.  J.  1852,  pag.  54—62. 

Ueber  ^  in  nnaaren  Girken  cnltlvirten  iZw-Arten.  Regel's  Zeitschrift  für  Girtnerei  1854. 
Ifit  dner  TifU. 

Beiträge  zur  Kenntniss  der  Dracaenon.   Nova  Acta.  Vol.  XXV.,  pars  1.,  p.  41 — tiO. 

tab.  1.— III.  Vratislaviae  1855.  Vergl.  auch  31.  Jahresbericht  der  Schlesisehen 

Gesellschaft  v.  J.  1853,  pag.  154— 15H. 
Ueber  die  Agate  americana.  33.  Jahresbericht  der  Schlesisehen  Gesellschaft  1865, 

pag.  30—31. 

Bemerkungen  Aber  die  Y^ietatloiis-yerhlUtnisBe  Norw4^;ens.  38.  Jahresbericht  der 
Sehlesischen  GeeeUachaft  t.  J.  1860,  pag.  86—50. 

Uebersicht  einer  Beschreibung  der  Bmlen-  tind  Höhen- Verhältnisse  Schlesiens  mit  Rück- 
sicht auf  Pflanzen  -  Geographie.  39.  Jahresbericht  der  Schleuschen  Gesellschaft 
V.  J.  IHGl,  ])ag.  78—79. 

Ueber  Verbreitung  der  Coniferen  in  der  Schweiz,  mit  besonderer  Berücksichtigung 
des  Riesengebirges.  41.  Jahresbericht  der  SddeaiBehen  Gesellschaft  t.  J.  1863, 
pag.  86—90.  »  18* 


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_    276  _ 

Eine  iMtanbehe  Exeimrfoii  Im  BIeBeiigebii|;e  hn  Joni  186S.  42.  JdmBbericht  der 

Schlesischen  Oesellschaft  t.  J.  1864,  pag.  126—140. 
ITebor  die  Urwälder  Dentechlands,  insbtsondm  des  BöhmerwaldM.  4A.  Jalimberieht 

der  Schlesischon  Gesellselmft  v.  .T.  iJ^fiS,  pap  47—51. 
iSkiz/cn  zur  KcnutiiisB  der  Umälder  Schlesiens  und  BöhmcuR.  Mit  9  TAfelo.  Novi 
Acta  IbüÖ. 

,   lieber  Eitinäjfgaut  gfobmttu,  65.  Jabiesbertdit  der  Sdileailcben  GeedlMlMift  r.  J.  1877, 
paff  249. 

m. 

TmMIffgif  mi  Patbelogi«i 

Uefoer  eine  seltene  MetAmorphose  der  Bltlte  Ton  Dragopogon  ortentaie,  Febersiebt  der 

Arbeiten  der  Sebleeieehen  OeeellBehnft  v.  J.  1840,  pog.  108. 
BeobochtungtMi  Aber  das  sogenannte  Ucber^-nUcn  <1(>r  TtttnenstSdce,  für  Botaniker 

und  Forstmänner.    Bonn  1842.    4°  mit  3  Tafeln. 
IJcher  die  F<'])erwallung  <1(m-  Tfinnenstücke,  Botankehe  Zeituiip  1840. 
Ueber  eine  uugewöhnliclie  Wurzel -Entwicivelnng  des  Kaps.    31.  Jabreiibericbt  der 

SuhleKischen  UescUseliaft  v.  J.  1853,  pag.  107 — 106. 
BiHq>ieI  einer  merkwürdigen  V'eibXndemng.    Yerhandlnngen  des  Schletlsehen  Fontt- 

vereins  1854.  1  Tafel, 
üebw  Inschriften  in  lebenden  Bäumm.  42.  Jahresberiebt  der  Sebleeieehen  Geeeliediaft 

V.  .1.  IHCl.  pair.  42—43. 
ProIitif'atii)ticit  bt-i  lifHis  iin-etniis  nnd  einer  Rose  iiiul  uierkwünlipes  Waelisthuni  einer 

Kortoflel.  47.  Jahresbericht  der  8chlesi(*«then  (iesellschaft  v.  J.  1809,  pag.  75 — 76. 
Ueber  InBchrifken  und  Zeichen  in  lebenden  Bäumen.  8*  Breslau  1869.  Ißt  Tafebi. 
Ueber  Maserbildnng  und  Nachtrige  zu  der  rorigen  Schrift.  8*.  Breelan  1871.  Mit 

drei  Tafeln. 

Ueber  die  l»islior  imbokatinfcii  ^'orgänpe  bei  dem  Veredeln  der  Bäume.  SO,  Jnhres- 
berii-ht  der  8<-lilesisch('ii  (Jcscllschaft  v.  .1.  ISTi',  ]»a,L'  2tIH— 272. 

Kiuige  iiiteressanti-  uiuiiströse  (Jebildo  an  Nadelliölzfrii,  sogenannte  llexeubesen. 
61.  Jahresberiebt  der  Schlesischen  Gesellschaft  v.  J.  1873,  pag.  75 — 70. 

üeber  die  Folgen  Xnaserer  Yerietzungen  der  Bftnm^  insbeeondere  der  Biehen  and 
Obetbinme.  Ebi  Beitrair  zur  Morphologie  der  Gewicfase.  8**.  Mit  66  Holsschnittea 
und  einem  Atlas  von  10  Ütbographirten  Tafeln  in  Folio.   Bi-eslau  1873. 

üeber  die  inneren  VorgXi^  beim  Yeredehi  der  Obstfiänme.  Kassel  gr.  4*^  1874. 
Mit  arlit  Tafeln. 

PÖan/i  nnx  nniiorpliosen.  54.  Jahresbericht  der  Schlesischen  (jSesellschaft  v.  J.  1876, 
pag.  121—127. 

Der  Hänsersehwamm  und  dessen  BekXmpftrag.  54.  Jahresberieht  der  Sehlesjadien 
GeseUeehaft  v.  J.  1876,  pag.  279—284.  Femer  als  Vortrag  in  der  SÜmng  der 
hygienischen  Section  am  24.  Januar  1884. 

IT. 

Medicinisch-pharmaceutische  und  technische  Botanik. 

rcbcr  die  schlesischen  olücinellen  (icwiichse.  1H35. 

liraunkohic  zu  Fonrnirea  verwendet.  Ueliereicht  d:'r  Arbeiten  der  Siddesis^chen  Gesell- 
»iehaft  T.  J.  1849.   L  Abth.,  pag.  180. 

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 271  _ 

Die  offleinelloi  and  teehniich  wiebt^j^  PflameB  miBaer  Oirten,  insbesondere  des 

Botanischen  Gartens  zn  Breslan-    Görlitz  1857. 
Ueber  die  Droprtion-Anfstollung  im  botaniHchen  Garten  der  Universität  Breslau.  Areliiv 

für  Phfirinacip,  Hnnd  148.    Hannover  1857. 
Ueber  technigch  wichtige  Farliestoffe  der  Flechten.    36.  Jahresbericht  der  iSchlesiscben 

GeeeilBcbAft     J.  1858,  pag.  59. 
Ueber  essbere  nad  giftige  Pflae.  Mittiidfaiiigen  des  Inndwirdisobftftlidien  OeutmlTereins 

»r  Sehleiieii.  Heft  XIL  1861. 
U^MT  die  ansländischen  Hölzer  des  deutschen  Handel«    Bonplandia  von  Seemann  X, 

pag.  I»j3.  Dsgl.  40.  Jahre.shfricht  der  Schlcsisrhon  Gesellschaft  \><i\'2,  png.  5(5 — 
Ueber  die  officinellen  (»ewachsc  europäischer  Ixjtaiiischer  Gärten,  insbesondere  des 

botanischen  Gartens  in  Breslau.    Hannover  18G3. 
Ueber  Pilansstelhug  im  Hnsenm  des  botamschen  Gartens.    fiO.  /ahrssberieht  der 

SeUesiselien  Oesellseiinft  t.  J.  1879,  iMg.  111—117. 
Unsere  officinellen  Oewitebse.  Ottriite  1883. 

V. 

Fontbotanik. 

Chronik  der  alten  Baume  Sclilesiens.  Verhandlungen  Sdilcsi'-clicii  FiM>tveroiiis. 
1846.  Mit  zwei  Tafeln  in  Folio.  (Abbildongeu  der  Pleischwitzcr  Eiche  und  der 
Breslauer  Pappel.) 

Beohtehtwngen  über  die  WacbsthomsTerhiÜtnisse  der  Abietineen.    Flom  1847,  pag. 

313—817.  Mit  einer  IMbl. 
Ueber  die  WaehsftbnmsTerbliltnisse  der  Conübren  in  iMsonderer  Besiehnng  snr  Girtnerei. 

Verhandlungen  des  Gartenbau^Yereins  in  den  Ktfnig^ieh  Prenssiseben  Staaten. 

lHn4.    Mit  zwei  Tafeln. 
Ueber  die  grosse  Eiche  zu  Pleisohwitz.  35.  Jahresbericht  ücr  ^k'hlcbil^chen  Gescllschalt 
V.  J.  1857,  pag.  47. 

Ueber  den  botniiisebeii  Garten  der  Unlversitiit  Breslan  in  forstbotanischer  Hinsiebt. 

Jabrbneb  des  Sehlesischen  Foistversins  1859. 
Ueber  den  Parle  von  Mnskan.    Verhandlungen  der  Sehlesischen  GeseUsobcfll.  v.  J. 

1869,  pag.  92—96. 

Ueber  die  Biesen  des  Pflanzenreiches.  Sammlung  geraeinverständlieher  Vorträgei  heraos- 
gegehen  von  Virchow  und  UoltzeudorflF.    Helt  (18.    Berlin  istl'.).  8". 

Ueber  Holzverwüstuug  unserer  Tage  und  deren  Folge.  58.  Jahresbericht  der  Sehle- 
sischen Gesellschaft  t.  J.  1880,  pag.  155. 

Ueber  EfaUllbmng  nordamerikanischer  Hofa^wSdue  in  Deutschland.  Jahrbuch  des 
Sehlesischen  Forstvereins  1881. 

VI. 

Botanische  (Hrton,  Ifiuoeii  und  Sammlungen.  Präparationsmethoden  p.  p. 

Beschreibung  des  botanischen  Gartens  der  Königl.  Universität  Breslau.  Breslau  1H:W).  8". 
Goeppert  nnd  Gebauer.   Ueber  die  Fiximug  mikroskopischer  Lichtbilder  durch 
Hydrooxygeugas'Mikroekop.  Flora  1840. 


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278 


Uebcrsicht  der  botanischen,  insbesondere  der  Flechtcnsammlungen  des  Major  v.  Flotow 
Uebersicht  dfr  Arl»oiten  der  Schlcsischcu  (lesellschaft  v.  J.  1847.  pag.  148—155. 

Uebcr  i'inige  Hiltsniittcl  des  botnniselicii  Unterrichts.   Flora  1847. 

Uel>er  ein  ueaes  Vertahrcn,  PSauzeu  oder  deren  Theile  aui'zubewahreu.  Flora  1849. 
pag.  514—517, 

üeber  Entstehung,  Betrieb  nnd  Fortentwickelung  der  la  Alt^ltow  bei  Potsdem  be- 
logenen Eitaigl.  LasdeBbanmaebnle.  31.  Jnlireeberlolii  der  BcUesiMlien  Genell- 
schaft V.  J.  1853.  pag.  270—277. 

lieber  botauisclie  Museen,  ins)>esondere  über  da«  an  dorUniTeiaitttt Breslau.  6<^litBl866. 

Ueber  den  Naturselhstdnick.   Flora  1857.  Nr.  17. 

Der  l)otanis(  li('  (Birten  der  UniTersität  Breslau.   Breslau  1857.  Mit  Lithogn^ihim 

und  eioeiQ  Flau. 

üeber  die  botnnisdion  Gürtm  in  Wflrnbnig,  ChristiiiiiAi  sowie  Aber  die  Befonnen  inoi 
hiesigen  botaoisdien  Gsrtoi.  97.  Jabresbnieht  d«r  Behlesisehett  Oeaeltoehnft  ▼. 

J.  1859.  pag.  68—72. 
Ueber  die  Anordnnng  der  Alpenpflanzen  im  botanischen  Qartran  Breslm.  Flois  1860. 

po^r.  560-568. 

Ueber  den  botanischen  Garten  von  Kew  bei  London.  40.  Jahresbericht  der  ächlesischen 

Gesellschaft  v.  J.  1862.  pag.  91—94, 
Bericht  über  den  gegenwärtigen  Zostand  des  botanischen  Gartens  in  Breslau  (April 

1868).  45.  Jahresbericht  der  Sdilesisehen  Gesellschaft  t.  J.  1867.  pag.  82—99. 
üel>er  tediniscibe  Museen,  insbesondere  Aber  das  Kensington-Mnseum.  8^  Breslau  1869. 
Führer  durch  den  König],  bntaniscben  Garten  der  UniTersität  Breslau.  8.  und  4.  Ans» 

jrabe.   Breslau  1874.  Mit  einem  Plaue. 
Der  Könicrl.  botanische  Garten  der  Umrersität  Breslau.    9.  vermehite  Ausgabe. 

Görlitz  1883. 

Cutalog  der  botanischen  Museen  der  Uuifersität  Breslau.  Nebst  einer  Xylographie. 
GfirlltB  1884. 

vn. 

Blatorltoh»  Betaidk. 

Ueber  die  beiden  schlesischen  Botaniker  Israel  und  Georg  AutouA'olkmaun.  2.  Bulletin 

der  natnrwissMischaftliclien  Section.  1827.  pag.  11/12. 
Ueber  mtere  sehlesisdie  Pflansenknnde  als  Beitrag  snr  sehlesisdien  Knltuigeschidite. 

Schlesische  Provinzialblätter  1832,  September  nnd  October. 
Leben  und  Wirken  des  Grafen  v.  Matuschka.  Schlesische  Provinsialblitter  1832,  Min. 

Ein  Xachtrair  hierzu  im  Aprilheft  IH'lt. 
Ueber  die  Ucstrebuupren  der  Schlesicr,  die  Flom  der  Vorwelt  zu  ci  laiiteni.  i^chlesiscbe 

Provinzialblütter  18H4.   August  uud  iSe]>teuiber.  Dsgl.  Karsten  uud  v.  Dechen, 

ArchiT,  8.  Bd.,  1.  Heft. 
Zusanunenstellung  der  im  Besitase  der  GescUschafts-Bibliothek  befindlichen  Mannscriptt 

über  die  sdilesische  Flora.  42.  Jahresbericht  der  Schlesischen  Geselladiaft  t. 

1864.  pag.  111—116. 
Die  Geschieht^'  des  Gartenbaues  in  Schlesien.   Ebd.  pajr.  176 — 185. 
Zur  Geschichte  der  l'hanuacie.  Archiv  für  Phanuacie.  IX.  Bd.  1.  Ueft  lti78. 

SS 


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279 


ym. 

Varia. 

Ueber  die  sogeaannteu  Getreide-  und  Schwefelrt^u.  Schlesische  Provinzialblatter  1831. 

Januar  and  Februar.  (Abermals  abgedniekt  in  der  Flora  nnd  in  Poggendorft 

ÄwuSm,  21.  Bd.  1831.  pag.  550.) 
Ueber  Beaitmug  der  bereÜB  in  FtolniaB  begrifibnm  Kwtolfoln.  YerfaMdlnngen  der 

SddesiBehen  OeeeDeolMfl  ? .  J.  1845.  Bfedm  1846.  i»ag.  128. 

C. 

Paläontologie. 

L 

Allgemeines. 

Uebersicht  der  bis  jetzt  bekannten  fossilen  Pflanzen.   Germars  iiaudbuch  der  Mine» 
nlogie  1887. 

üebenidit  der  Ibeeflen  Flor»  SehleeienB.  Wmnan  Flora  von  Schieden,  n.  TheO. 
Breebn  1844»  8*. 

Ueber  den  gegenwärtigen  Zustand  der  Eenntnias  fosdler  Pflanzen.  Bronn  und  Leonbardts 

Neues  Jcnimal  1845,  pag.  405 — 418. 
Die  Gattungen  der  fossileii  Pflanzen,  verglichen  mit  denen  der  Jetzlwelt  (deutüclier 

und  französischer  Text),  1.  und  2.  liieferuug  Houu  1H41,  3.  und  4.  Lieferung 

Bonn  1842,  5.  und  6.  Lieferung  Bonn  1846.   Mit  60  Taieln. 
Index  pelneontologieas  oder  Uebeieieht  der  bie  jetit  bekonnten  fonUen  Oignnliiiieii, 

unter  liltwirining  der  Herren  Prof.  H.  R.  Ck>q»p«rt  nnd  Hermann  t.  Meyer,  be- 
arbeitet Ton  Dr.  H.  G.  Bronn.   Stuttgart  1848/49. 
üeber  die  gegenwärtigen  Verhältnisse  der  Paläontologie  in  Schlesien,  sowie  über 

fosHile  Cyendeen.   Jubiläums -Denkschrift  der  Schleeischen  Gesellschaft  1853.  Mit 

vier  Talein,  pag.  251 — 265. 
Ueber  die  Darwinsche  Trau8mutatiouälehre  mit  Beziehung  auf  die  fossilen  riiauzeii. 

Leonhardt  nnd  Oleimti,  Neoee  Jahrbuch  Ar  Ifineralogie  1865,  pag.  296.  —  Ebenso  - 

42.  Jahresbericht  der  Sehleslsehen  OeseUsehalt  v.  J.  1864,  pag.  89—42. 
Oberschlesiene  Zukunft  hinsichtlich  der  Steinkohlen-FormalioB.  44.  Jahresboricht  der 

Schleeischen  GeseUschaft  t.  J.  1866,  pag.  52—56. 

n. 

lioiiqgraphiMa  m  PAiuanordmiaen  «nd  PflaaseoozganaD. 

Die  fossilen  Fambinter.  Not»  Acta.  Vol.  XVU.  c.  44  tabb.  VratislnTiae  1836. 
Ueber  die  Stmctnr  der  fossOen  BUSHmt,  munenttlch  dar  ventMnerten.  Uebersicht  der 

Arbeiten  der  Schlesischen  Gesellschaft  v.  J.  1837,  ])ag.  67. 
Ueber  cb'e  fossilen  Cycadeen  überhaupt,  mit  Rücksicht  auf  die  in  Schlesien  vorkommen- 

den  Arten,    ücbersieht  der  Arbeiten  der  iSchlesischett  Gesellschaft  t.  J.  1843, 

pag.  114—144.   Mit  zwei  Tafeln. 

ST 


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280 


Mouogiaphie  der  fossilen  Conifereii.   Eine  mit  iler  goldenen  Medaille  und  einer  Prämie 

geklönte  Preisschrift),  gr.  4^    Leyden  185<).   Mit  60  Tafeln. 
Uebcr  das  Vorkommen  versteinerter  Hölzer  in  Schlesien.   37.  Jahnsbeiiaiit  derSdüe- 

Bisefaen  GeeellBchalt  v.  J.  1869,  pag.  21—23. 
Ueber  die  Tttsteinten  Hölzer  Sacbsetu.  40.  Jahreebericht  der  ScUeeiachen  GesellidiAft 

V.  J.  1862,  pag.  3:5— 3G. 
Beitrage  znr  Kenntiiiss  der  fossilen  ('vcadeeii,  ihr  A'orkoinmen  in  der  'lVrtiar]>eriode. 

TiConhardt  nnd  (JIcinitz,  Neues  Journal  18G6,  pa^'.  l'2'J — i:$o.    Mit  einer  Tafel. 
Kovisiün  meiner  i\j*beiten  über  die  Stäujnie  der  fossilen  Coniferen,  insbesondere  der 

Arancariten,  und  über  die  Desceudeoz- Lehre.  Botanisches  Centralblatt.  Bd.  V/VL 

Kassel  1881. 

Beiträge  znr  Pathologie  n. Morphologie  fossiler  Stimme.  PalaeontograpluGa  aavuL Bd. 

HI.  Lieferung.   Kassel  1H81.    Mit  5  Abbildttogen. 
Goeppert  und  Stenzel.    Die  MeduUim-ae,  eine  neue  Grnpj)e  der  fossilea  Cycmdeen. 
Palaeontographica.   XXVHL  i3d   XU.  Lieierung.   Kassel  1881. 

HL 

Archäisehe  Fonnationsgrappe. 

Ueber  eine  zellenartige  Bildung  in  einem  Diamant.  Poggeudorff's  Auualeu.  XCII.  Bd. 

1854,  pag.  Gi>3.    Mit  eiuer  Tafel. 
Ueber  Binsehlüsse  im  Diamant.  Eine  im  Jahre  1863  von  der  HolltadteekeB  GenU- 

sehaft  da  Wissenschaiten  sn  Haarlem  mit  dem  doppelten  Preise  gekrönte  Schrift. 

Haarlem  IStVl.    Quarte.   Mit  sieben  ffuhigen  Tafeln. 
Ueber  einige  jüngst  beobachtete  algenartige  Einschlüsse  nnrl  Dendrit^'ii  in  Dinmantea. 
45.  Jahresbericht  der  Scblesischen  Gesellschaft  t.  J.  Ibti7|  pag.  39—41. 

IV. 

Paläozoische  Fonnationsgrappe. 

Beitrag-  7.\\y  Flora  des  Uel)ergangsgel)irges  (Üljer-Devonisch).  No?a  Acta.  Vol.  XIX  , 

pars.  II.,  pag.  :i7I)  -  :182,  t«b.  LXVIII.  Vratisl.  1841. 
Ueber  die  tos^iile  Flora  der  Grauwacke  oder  des  Uebergaugsgebirges,  besundera  iu 

Sohlesien.  Bronn  nnd  Leonhardf  s  Nraee  Jahiimch  1847,  pag.  676—687.  Deegl. 

audi  in  der  Zeltsebrift  der  dentsehen  geologischen  Gesellschaft,  HL  Bd.  1861, 

pag.  185. 

Fossile  Flora  des  Uebergaugsgebirges.  Ifova  Acta.  Vol.  XXIT.,  soppl.  c  44  tsh. 

Vratislavinc  Mit  4-4  Tafeln. 

Ueber  die  angel)li<ti   in  den   soirenaniiten   Uel»ergangs-  oder  («rauwaeken- Gebirgen 

Schlesiens  vorhandenen  Kohlenlager.  Jahresbericht  des  SSchlesischcu  Vereins  iür 

Berg-  and  HBttonwesen  1859,  pag.  186—189. 
Ueber  die  fossile  Flora  der  silnrisdien,  devonischen  nnd  unteren  kohlen-Formation. 

Nova  Acta.  Jena  1860.  Mt  12  oolorirten  Tafeln. 

Uoeppert  nnd  Beinert,  Ueber  Verbreitunir  fossiler  (iewäehse  iu  der  Steinkoblen- 
iurmation.   Karsten  und  v.  Dcehen's  Archiv  Mit  1  Taffl- 

Ueber  <lie  Stigmaria  ßcoide^.    Karsten  uud  v.  Dechens  Archiv,  Bd.  184C», 

pag.  175—182. 


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281 


DMCription    des   rrf/rtaiix  /osfileü  renieiHi»  por  Hr.  d$  TMdckotdtrf  m  SitMt  (AUoi), 

Paris  me.  jyo    4,.^^  XI  plaurhf><. 

Ueber  &tru('turvorhältTiis8(>  der  Kohleulager  ttberhftupt.  Verhaudlnogeu  der  Schlesischen 

GeBellschaft  vom  Jahre  IS46. 
Ueber  die  Yeraehiedenheit  der  Kohlenltger  Ober-  und  Nied«ndile8ieti8.  IJeberucht  der 

Aibeitin  der  Sehleaisclien  Geeelbehaft     J.  1846,  p.  58—56. 
Abheadliiiig»  eiageatudt  als  Antwort  «nf  die  VwuSngp: 

„Mao  suche  dnrch  firenaur  ünterenchong  darziithini,  ob  die  Steinkohleolager 
,^11B  Pflanzen  ciitf<tnii(h'n  sind,  welohe  an  diu  Sti  llen,  wo  jene  pefniid»'n  werden, 
„wuchsen,  oder  ob  diese  I'flnnzen  au  anderen  Orten  lebten  und  nwh  den  Stellen, 
„wo  sich  die  Kohlenlager  betiuden,  hingeführt  wurden  T'  Eine  mit  dem  doppelten 
Fnise  gekrönte  Sdiifft.  HMriem  1848.  Mit  S8  TiifelB. 
Bericht  Aber  eine  1846  in  den  preufsiiehen  Rlieinlanden  nnd  einem  Theile'Wes^balens 

nntemommene  Reise  zum  Zwet^ke  der  Erforschnng  der  foRsilen  Flom  jener 

(iegenden.  Karsten  und  v.  Dechen'»  Archiv.  XXIU.  Hd.,  1.  Heft  1840. 
JBeubachtnnpen  der  in  der  alteren  Kohlenformation  zuweilen  in  AOfrechter  Stellang 

vorkommenden  Stämme.   Kijendaselbst  IHIO.   Mit  1  Tafel. 
Goeppert  und  lieiucrt,  üeber  die  lieseliaflenhtit  und  Verluiltni.^.'ve  der  foeiiilcn  Flora 

in  dra  TerMshiedeoen  SieiidBoUen-Abliigerongen  eines  nnd  desselben  Rertors.  Eine 

preiigekrönte  Sehrift.  Lejden  1860.  IT.  Ifit  5  Tbfeln. 
Bericht  über  eine  1850  in  dem  wcstphälischen  Hanptbergwerke^District  nntemommene 

Reise  zur  Erforschnng  der  dortigen  Steinkolden-Flnra.  Verhandhingen  des  natnr^ 

forschenden  Vereins  der  Kheinlande.  Jid.  XI.   Nene  Folge. 
Ueber  die  Verwandtwehaft  der  Flora  der  Steinkoldenfonnation  Europas  mit  lier  von 

Nordamerika.  28.  Jahret^bericht  der  Schle».  UcKellsehaft  v.  J.  18o<).  I.  Abth.,  pag.  63. 
Vd»er  die  Sligmaria  ßeoideit  Brongn.  Zeitschrift  der  deutschen  geologisdien  Qesell- 

sdMft  1851.  Mit  3  Tkfehi. 
üeber  ein  im  Bre.^laner  botani.-i(*hen  (f arten  zur  Erläuterung  der  Steinkohlen-Flom  ei^ 

rielitetes  Profil.  Bre>lau  1H,^i(j.  Mit  einer  Abbildung, 
lieber  das  \'erh;iltnis8  der  Uo^rhead -Parrot-Canneleoal  zur  Steinkohle.    Breslau  1H.")7. 
Ueber  die  Steinkohle  von  Maiowka.  Matliematiheh -physikalische  Klasse  der  Königlich 

BayeriKchen  Academie  vom  9.  September  18ril. 
Nencre  Untmnehnng  über  die  Stigmaria  ßeoidi».  Zeitsdirift  der  dentschen  geologischen 

Geaellschaft  1863. 

Ueber  das  Vorkoninu  n  vrai  eeht<?n  Monoootyledonen  in  der  Kohlenperiode.  41.  Jahres- 
bericht der  Sehlesischeii  (lesellHchaft  v.  .1.  IH»;:?,  pag.  84 — Xh. 

Ueber  Structurverhältnisse  der  Steinkohle,  erläutert  durch  der  rariner  An.sstellnn^' 
ttbergebene  I'hotographien  und  Exemplare.  Breslau  lb()7.  Mit  29  Photographien 
in  Qu.  und  Fol. 

Ueber  die  sogenannten  Frankenberger,  Ilinenauer  and  Mannsfelder  Kom&hrcn,  sowie 

über  die  Flora  des  Kuplerschiefergebirges  oder  der  permisehen  Formation  ülierhaupt. 

32.  Jahresbericht  der  Sehlesiselien  (M-sellschaft  v.  J.  1854,  pag.  36—38.  Eben- 

daKclbst  1H5H,  jmg.  ."»0-  41  und  iHt.'J,  |.;iu'.  :t7-- :iK. 
Ueber  den  versteinten  Wald  von  Kadowenz  bei  Ader^bach  in  Böhmen  und  über  den 

Vereteinemugsprozese  ttberlianpt.  Jahibnch  der  K.  K.  geologit>chen  Refobsanstalt. 

8.  Jahigang:  Wien  1857. 


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282 


Oeber  die  versteinten  Wälder  im  nördlicheu  Böhmen  und  in  Schlesien.  36.  Jahres 
bericht  der  Schlesipchen  (leBellschaft  v.  J.  1H5H,  pag.  41—49.  Mit  3  Tafeln  4°. 

Ueber  die  Stellung  der  Gattung  Nöggerathia.  41.  Jahresbericht  der  ächlesischen  Gesell- 
sehaft  V.  J.  1863,  pag.  46. 

Die  foflsUe  Phm  der  penniieheii  Formation.  4«.  KmmI  1864—66.  Mit  64  TeMii. 

IMe  foBrilen  Ooniferen  der  peUSonniehen  Formatioii,  insbeBondeie  die  jUraeariteii.  MH 
Tielen  snmeut  colorirUn  Tafeln.  Nach  dem  Tode  des  Verfaeien  bemaengebeo 
mlb  Untentiitniig  der  Kgl.  FreoasiBeheii  Aeademie  der  WiBsenaelitften. 

V. 

Mesozoische  Formationsgnippe. 

Zur  Flora  des  Muschelkalkes.  Ueberaidit  der  Arbeiten  der  Selüeeiwheii  GeeeUichaft 

V.  J.  1845.  pag.  145. 

Ueber  die  fossile  Flora  der  mittleren  Juraschichten  (jieizi  Keuper)  in  ObertchlcKien. 
Uebei-äicht  der  Arbeiten  der  Öchlesischeu  Gesellschaft  v.  J.  1845.  pag.  139—149. 
Ifit  2  Tafeln. 

Ueber  das  Vorkommen  von  Lia^pflanzcn  im  Kaukasus  und  der  BlboniB-Kefefee.  Ver* 
handlungen  der  KaiserL  Bosnsehea  Aeadenue  ?offl  11./23.  Januar  1861. 

Ueber  die  fossile  Flora  der  Quadersandsteiuformatiou  iu  Schlesien,  ^'ova  Acta.  Vol 

XIX.  pan  U.  pag.  97—134.  tab.  XLTI— LIIL  Yiatislavlae  1841. 
Znr  Flora  des  QnadexBandetdue  in  Schlesien.  Nova  Aeta.  Vol.  XIX.  pars  n.  pag. 

353—365.  ea.  4  tab.  Viatislame  1847. 
Veber  das  Vorkommen  von  Baumfamen  in  der  fossilen  Flora,  insbesondere  in  derXreide- 

formation.  Leonbardt  und  Geinits»  Neoee  Jahrbach  für  Mineralogie.  1865.  pag. 

395—400. 

Ueber  die  fossile  Kreidetlom  und  ihre  Lieitpäauzen.  Zeitschrift  der  deutscheu  geolo> 
gischen  Gesellschaft.  Berlin  1866. 

VL 

gftaoloifiBhft  Itenaiioiuigrapp«. 

Teuatm  «eoIori^oniHS,  eine  nene  Art  fossilen  Hobes.  Kanten  und  Ton  Deehens  ArehiT. 
XV.  Bd.  pag.  727,  tab.  17.  1889. 

Ueber  die  ueulichst  im  Basalttuff  des  hohen  Seelbachkopfes  bei  Siegen  entdecktee 
bituminösen  inid  versteinten  Hölzer,  sowie  über  die  der  Brannkohlenfonuation 
übcrhau])t.  Karsten  und  v.  Bechens  Archiv.  XIV.  Bd.  pag.  184—197.  1810. 
Mit  1  Tafel. 

Ueber  ein  in  Volhynien  gefundenes  Tcvstdntes  Holl.  Ermens  Zeitschrift  1841. 
Ueber  daeVoricommen  von  FichtenpoUra  im  fossiloi  Zustande.  Brtmn  nnd  Leonhardts 
Nenes  Jahibnch.  1841. 

Foesile  Pflanzenreste  des  Eisensandes  von  Aachen.  No?a  Aeta.  VoL  XIX.  pan  0.  pag. 

135—160.  tab.  \A\.  Vmtislaviae  1H42. 

Ueber  die  Bninnkohlenlager  hei  Grünhor<r.  üebersicht  der  Arbeiten  der  Sehlesischen 

Gesellschaft  v.  J.  1843.  pag.  112 — 114;  bei  Laasan  (Saarau),  ebendaselbst  1844. 

pag.  224—227;  bei  Ilenuci-adori",  ebend.  1857.  pag.  24. 

so 


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283 


U«lMr  die  fosaile  Flor»  dw  Gypiformalion  zn  Dinehel  in  QhBwwhlerien.  Not»  Aete. 

VoL  XIX.  pars  2.  pag.  367—378.  tab.  LXVI.  LXVn.  Vratislaviae  1842. 
üeber  vegetaljili^che  Reste  im  8a1zBtocke  vonWielifiska.  Verbradlangen  der  fidÜMiselMii 

Gesellschaft  v.  .1.  1847.  pag.  73. 
Beiträge  zur  Flora  der  lirauukohlenformatiou.  BotaniBche  Zeitung  li*4a. 
Ueber  fossile  PflAuen  im  Sohwenpath  aus  der  Tertiärformation  des  Hardt  um  Kreuznach. 

BrooB  Bud  LeoBhudto  Neues  Jftlirbiieli.  1848.  pag.  34—39. 
üeber  foaia«  Httlier,  geMumeH  von  Ifiddendoiff  im  Tbymiirlaiide  Sifairieiu.  1848. 

Mit  4  Tafeln. 

Ueber  einen  kolossalen  Stamm  von  36  Fuss  Umfang:  iti  der  sohlesiflcheil  finonkolileil- 
fonuation.   Botanische  Zeitung.   1849.  pag.  562  -  5(54. 

Ueber  die  Tertiärflora  der  Umgegend  von  Breslau.  30.  Jahresbefieht  der  iScblesischen 
Gesellschaft  v.  J.  1852.  pag.  40—42. 

BaHrige  mr  TerÜärflon  Schlesiein.  KaMel  18&S.  Gr.  4^  MH  6  TaMtu 

Ueber  mieer  gegemrirtiges  Wiesen  von  der  Terüärilors.  31.  Jahresbeiielit  der  SeUe- 
sischen  Gesellschaft  v.  J.  1853.  pag  80/81. 

Die  Tertiärflora  auf  der  Insel  Java,  nach  den  Entdeckungen  des  Herrn  Junghuhn, 
beschrieben  in  ihrem  Verhältniss  zur  Flora  der  gesammten  Tertiärperiode  und 
Ueljersicht  {ierselben.  Haag  1854.  Mit  14  farbig  gedruckten  Tafeln.  Ueber  das- 
selbe Thema  in  Brouu  und  Leouhai-dts  Xeues  Jahrbuch.   Iöö4  uud  1Ö64. 

Ueber  die  fbeBÜen  Phlneii.  Seensims  Bonplaadk  1866. 

Die  tertilre  Flora  von  Sehoaniti  In  Soblesien.  GflrUti  1866.  Mit  36  TaMn. 

Udler  Sfisswasserquarz  von  Oomprsechütz  in  der  Umgegend  von  Oppdn.  Belg-  and 
Hüttenmännische  Zeitschrift  Oberschlestens.  1860. 

Ueber  die  Tertiärflora  der  Polargegendeu.  Verhandlungen  der  Kaiserlichen  Kussischen 
Akademie  vom  8.  20.  Mär^^  IstU.  Dsgl.  3ti.  Jahresbencht  der  Schlesischen  Gesell- 
Schaft  V.  J.  IHüO.  pag.  33 — 36. 

Ueber  Früobte  tob  I^/ma  im  BrnndtoUenlsger  bei  Qrflnbeig  nnd  Nanrnbuig  am  Bober. 
46.  Jnhresbeiiehi  der  Schleeischen  Gesellsebaft     J.  1868.  pag.  188/134. 

Ueber  das  Vorkommen  von  Bernstein  in  Schlesien.    Uebersidit  der  Arbeiten  der 

Schlesischen  Gesellschaft  v.  J.  1842,  pag.  189  u.  190. 
Zasamnienst(>l]nng  der  bis  jetzt  bekannten  Fundorte  des  Bernsteins  in  Schlesien.  Ebd. 
1844,  pag.  228—230. 

Der  Bernstein  nnd  die  in  ihm  befindlidien  Ptaninireste  der  Vorweh.  Berlin  1845. 
Mit  deben  Tafebi.  (Unter  dem  Geeemmttitel:  Berendt  nnd  Ooeppert^  Ueber 
den  Bernstein). 

Ueber  das  Vorkommen  von  Bernstein  in  Schlesien.    Uebei-sicht  der  Arbeiten  der 

Scldesischen  (Jesellschaft  v.  J.  1H45,  pag.  13fi— 13H.    Dsgl.  1846,  pag.  56. 
Ueber  die  liernsteinflora  1853,  2H.  S.    Monatsberichte  der  Königlichen  Academie  der 

Wissenschaften  in  Berlin  1853.    Dsgl.  auch  im  31.  Jahresbericht  der  Schlesischen 

OeBellschaft  v.  J.  1854,  pag.  64—80. 
BeÜrflge  tat  Bemsteinflova»  ndbet  einer  Tafd.  Zeitselirift  der  dentseliMi  geologisehen 

Gesellsehaft  t.  J.  1868.  —  Desgl.  41.  Jahresbericht  nnd  Verliandlnngen  der 

ScUeeuchen  Gesellschaft  1863,  pag.  50—53. 
Ueber  einen  eigenthümlichen  Benisteinfnnd  bei  Namslau  in  Schlesien.  43.  Jahresbericht 

der  ächlesischeu  Gesellschalt  v.  J.  1865,  pag.  104—109. 

•1 


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384 


Nene  Fnndoi-tc  von  Benist<>iii  in  Schlesiea.   44.  Jahresberidit  der  SeUesjaoheii  Uesell- 

Schaft  V.  J.  18r>r>,  pap.  1»*;. 
Die  Abatamuitin|i;  des  Bernnteius.    45.  Jahresbericht  der  Schlesiscbeu  üeseUschaft  v. 

J.  1867,  pag.  35—38. 
Ueber  ricilianiseheii  Bonatdii  und  deBaoi  Bfauchlttne.  48.  Jahxwborkdit  der  Sdile- 

ibeheii  Gesellschaft  t.  J.  1870,  ]Mig.  51—53. 
Ucber  die  verschiedenen  Conifcren,  welche  Bernstein  lieferten.  Ebenda«!.,  pag.  53—55. 
Sult  aiiifira  di  Sicilia  e  ftiifjli  oßgetti  in  ema  rinchiwti.     Reale  Accadnnia  dei  Linen'. 

Serie  H    Memorie  deUa  Clane,  d»  tdenze  fisidie,  mateauOk^  «  natunUi.    VoU  III. 

Roma  IH79. 

Goeppert  und  Menge.  Die  Flora  des  Bernsteins  und  ihre  Beziehungen  zur  Flora 
der  Tertiäifoniuition  and  der  Gegenwart  Mit  Unterstttteung  des  Westpreoarieehen 
ProTinaial- Landtages  heran^egeben  Ton  der  Natnrforscbenden  Geedlschaft  in 
Dansig.  L  Bd.  Von  den  Bemstdn-CoiUfereny  insbesondere  snidi  in  ihren  Be- 
ziehungen zu  den  Coniferen  der  Gegenwart  von  Dr.  II.  R.  Goepperfe.  Mit  den 
Portrait  Menge's  and  16  lithographirteu  Tai'eln.  Dauzig  lb8S. 

Bemerkungen  nl)er  die  als  Geschiebe  im  iu>rdliclien  I>entsclilantl  vdrkoniini'uden  ver- 
stointen  Hölzer.    Lconhardt  und  Bronns  Neues  Jahrbuch  1839.    Mit  einer  Tafel. 

Ueber  die  in  der  Oesduebdbrmation  TozlRnnmenden  Tersfeeinten  Hölier,  besonden  toi 
Biehen.  Zeitsdixift  der  deatsdien  geolognehen  GeseUaehaft  1868. 

Uel)er  die  Ilolzarten  in  der  Imuinknhlenartigen  Ablagerung  im  Agger-  und  Wtthlthale 
bei  Ründeroth.  Karsten  nnd  t.  Dechens  Archiv.  XVIII.  Bd.,  pag.  537. 

Ueber  einen  von  ihm  entdeckten,   unterirdischen  Wald   in   der  Nahe   von  Breslau. 

Uebersicht  der  Arbeiten  der  iSchlesiselien  Gesellschaft  v.  J.  1841,  pag.  81 — 86. 
Ueber  die  Seefeider  in  der  Grafschaft  Glatz  und  die  Torfijildnng  auf  denselben. 

32.  Jahresberieht  der  Schlesisehen  Gesellschaft  t.  J.  1854,  pag.  19—88. 

VII. 

Mpanttoomethodm  etc. 

Ueber  die  von  ihm  entdeckte  Methode,  mganiBche  Substanzen  mit  Beibelialtang  ihrer 
Stmctnr  in  Erden  und  Metalle  zu  verwanden.  Ueberrtcht  der  Arbeiten  der 

Sehlesisclien  (ie,«ellschaft  v.  J.  1830,  pag.  51. 
Ucber  den  A'ersteineruugsproce.^s.  PoggendorfiTs  Annalen.  Bd.  XXXN'Ui.,  pag.  561 

und  XXXIX,  pag.  222,  1836. 
Ueber  die  Bildung  der  Yersteinerungeu  auf  nassem  Wege.   Ebendas.  Bd.  XXXXTI, 

pag.  593—606.  Mit  1  Tafel.  1837. 
Dt  fioribm  ia  «tate/Mij«  eommmtofio.  Nova  Acta.  vol.  XVIII.  pars.  IL,  pag.  545—578. 

tab.  XLI— XLII.  1838. 
Ueber  Versuche,  Kohlen  auf  nassem  Wege  zu  bilden.  Uebeisieht  der  Arbeiten  der 

Sclilesischen  (Jesellschaft  v.  J.  1H47,  pag.  70. 
Ueber  Kohlenbildung  auf  trockenem  Wege  bei  gewöhnlicher  Temperatur.  57.  Jahres- 

beridit  der  Schlesisehen  Gesellschaft  v.  J.  1879,  pag.  186. 


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885 


Arbonliim  fossile.  SMnmlimg  von  DflimsehlURsii  fosrilsr  Ooniflnnenhölser  der  palaeosoi- 
sdien  Fonnfttfon,  gdtot%t  Ton  Yo^t  und  Hocl^eaui^  in  GfMttngen.  Nebst 

BeUage.  1880. 

1Tä>er  die  Sammlnngsweise  fossiler  Pflanzen.  Neues  Jfthrbnch  für  Miaeralogte,  Geologie 
and  Paläontologie  1881,  pag.  104— 10i>. 

D. 

Medicin. 

UelxT  die  wirksanipn  Stoffe  in  der  vof^etabilifehen  Blanttänre.  Neue  nreslniier  Samm- 
lungen aus  tlciii  (it'biete  der  Hfilkuudf,  I)d  I.,  pap.  410—422.  1H2H. 

Seltene  Unache  eines  töUtlicben  Blutiiiechens.  ilust's  Magazin,  32  Bd.,  :i.  Heft.  1829. 

Ueber  die  Temperator  des  menschlichen  Ktfrpers  in  Tefscbiedenen  Krankheiten,  nament* 
lieh  der  Cholera.  Uebersieht  der  Arbeiten  der  Schlesischen  QceellschafI  v.  J.  1831, 
pag.  40. 

Verschiedene  einzelne  AMuindlungen  in  der  v(ui  (loeppert  rediglrten  Schlesischen 
Cholera-Zeitunpr  vom  H.  Octnlx  r  1H:U  his  IH.  Februar  1H:'.2 

Einige  Beiträge  zur  Kenntnis«  der  Arsenikverpiftuiigen.  Ilonke"?;  Zeitsclirift,  24  Bil.  1832. 

Die  chemischen  (iegengifte.    iVogmmm.  2.  Auflage.  Breslau  1842. 

Veber  Seheintodte.  35.  Jahrssbericht  der  Schlesischen  QesellHchaft  v.  J.  1857, 
pag.  178—179. 

Einige  SItere  Aftendmlttel.  44.  Jahresbericht  der  Schlesischen  Gesellschaft  v.  J.  180G, 
pag.  178— 17ü. 

Ab«tammnng  versehiedeuor  votrftnliilisrher  Arzen  ei  mittel,  zunücliRt  der  Asa  foHlda 
47.  JabresLtericht  der  äehlest.suhen  («esellschaft  v.  J.  180U,  pag.  218— 2 Ii). 


886 


Analyse  der  Beugungserscheinungen,  welche  durch 

einen  Spalt  entstehen. 

Von 


Die  folgenden  experimmtelten  Untersuchungen  sind  an  cinom  gewöhnlichen 
Spalt  gemacht  worden,  der  durch  iwd  meMingene  Platten  gebildet  wird,  von 
denen  die  eine  anf  der  Unterlage  befestigt  ist,  während  die  sweite  mittdat  einer 
Mierometeracfaranbe  Terschoben  werden  kann*  In  der  fiblichen  Beobachtmg 
werden  die  Erschdnnngeii  ala  iwischen  den  ttaasersten  Znaeharfluigen  sn  Stande 
gekommen  yorgestellt;  anf  die  Neigung  der  Wandungen  dieser  Scharfen  jedoch 
und  ihre  Dicken  ist  bisher  nicht  Rücksicht  genommen.  Indem  anf  die  sa  be* 
schreibenden  Erscheinungen,  welche  sämmtUcfa  mit  der  Theorie  in  Binklang  stich 
gezeigt  haben,  diese  Dimensionen  des  inneren  Spaltes  von  Einflnss  sind  and 
in  Rechnung  gezogen  werden  können,  bin  ich  bemüht  gewesen,  die  letzteren 
möglichst  genau  durch  Meflsunsron  festzustellen. 

Wenn  icli  durch  den  unnüttell>ar  vor  das  Auge  gehaltenen  Spalt  nach  dem 
Lichte  einer  Kerze  .^ehe,  eriialte  ich  die  gewöhnlichen  Beugungserscheinungen, 
einen  breiten  weissen  Streifen  und  zu  beiden  Seiten  davon  mehrere  durch  dunkle 
Zwischenräume  getrennte  Lichtstreifen.  Diese  werden  breiter,  je  enger  die 
Oeffnung  des  Spaltes  gemacht  wird,  und  scheinen  von  der  Mitte  aus  zu  beiden 
Seiten  anseinanderzugehen.  Treibt  man  die  Verengung  bis  auf  eine  gewisse 
Grenze,  so  binnen  anch  Streifen  von  den  eutgegengesetiten  Seiten  nach  der 
Mitte  sn  wandern.  Nachdem  dieselben  wie  die  ersten  sich  verbreitet  haben, 
tritt  das  Ende  der  Erscheinung  mit  Verdunkelung  des  Oesichtsfeldee  ein.  Uebri- 
gens  werden  die  letzteren  Speetra  schon  bei  grosserer  Oefihung  des  Spaltes 
wahrgenommen,  wenn  das  Auge  anstatt  geradem  mehr  seitlich  sich  wendet  Sie 
rühren  von  derBefl^on  an  den  inneren  Winden  her.  Operirt  man  mit  Sonnen- 
licht, so  treten  die  brillanten  Farben  zu  den  Spectren,  in  welche  die  dunkelen 
Räume  aufgelöst  werden.  Bei  gesteigerter  Verengung  wird  der  Raum  von  ver« 
schiedener  Farbe  erhellt,  welche  allmählig  die  Skala  weisslich,  bläulich,  blau 
und  unmittelbar  vor  Verschlns.«  violett  durchläuft.  Hält  man  ein  polarisirendes 
i'risma  hinter  den  Spalt,  oder  zwischen  Auge  und  Spalt,  so  bemerkt  man  in 


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S87 


den  liflUerea  Farben  bis  so  jenen  Nuancen  keine  weeentlicbe  Vertlnderang  dee 
Uchtee;  ist  der  Spalt  aber  so  weit  Terengt»  daes  hinter  dem  lotsten  Gelb  das 
weissUdie  Lidit  auftritt,  so  geht,  wenn  die  PolarisationB-Ebene  parallel  som 
Spalt  gediebt  wird,  dieses  in  das  bläoliofae,  das  bUkidiolie  ins  blaae,  das  Uane 
ins  violette  über,  vorauf  die  violette  Farbe  der  ToUstftadigen  Dunkelheit  Platz 
maebt.  Da  in  den  letzten  Phasen  der  Spaltverengong  von  den  senkrecht  und 
parallel  znm  Spalt  einfallenden  Liehtwellen  zur  DiffiiMtions- Ersclicinang  die 
ersteren  nur  mit  kürzerer  Wellenlänge  wirken,  während  die  letzteren  von 
jeder  beliebigen  also  auch  grössoron  Länge  sein  können,  so  folgt  aus  df^ni  Po- 
larisationsversucho,  dass  die  Fresnel'sclie  Ansicht  die  richtige  ist,  wonach  die 
Vibrationsebene  senkieciit  zur  Polarisationsobene  angenommen  wird.  Das  liicir 
aufgestellte  Resultat  bedurfte  aber  näherer  Begründung  uud  aus  dieser  Veran- 
lassung ist  die  folgende  Untersuchung  angestellt  worden. 

Als  Basis  für  die  zunächst  theoretisch  zu  gebende  Behandlung  ist  stets 
▼oraosgesetzt  worden,  dass  die  Lichtquelle  in  unendlicher  Entfernung  sich  be- 
Ibdet  Die  in  den  Spalt  eintretende  Welle  gilt  denmaob  als  Ebene  und  Ar  die 
Difihuitionsendidnung  in  der  sur  Btchtnng  des  Spaltes  senkrechten  Ebene  ist 
als  Ausgang  das  Verhalten  der  gleichen  Lichtphase  in  gerader  Linie  angenom- 
men. Die  Verwendung  des  Sonnenlichts  kann  als  soldhen  Anforderungen  ent- 
sprechend angenommen  werden,  so  lange  der  Spalt  nicht  zu  weit  geöffiiet  ist, 
da  die  Ausdehnung  dieser  Lichtquelle  in  der  zu  den  Rändern  der  beugenden 
Oeffnung  senkrechten  Ebene  sich  bemerklich  macht  durch  Uebereinanderlagcrung 
der  Streifensfsteme,  welche  verschiedene  Theile  der  Lichtquelle  hervorrufen.  Die 
in  den  microscopischen  Versuchen  voi^enommenen  Messungen  beschränken  sich 
auf  nur  sehr  geringe  Ooffnnngen  des  Spaltes  und  zwar  auf  solche,  bei  denen  noch 
keine  Ündeutlichkeit  die  Erscheinung  in  Frage  gestellt  hat.  Dax  Sonnenlicht 
wurde  ohne  Diaphragma  auf  den  Spalt  geführt;  in  dem  Falle  der  äus-sorsten 
Verengungen.  ««'Iclie  zum  violetten  Licht  beitragen,  konnte  die  Intensität  des 
Phänomens  durch  Benutzung  des  Concavspiegels  noch  erhöht  werden. 

In  Fig.  1  Taf.  I  stellt  die  Linie  00  =  a  deu  eigentlichen  Spalt  vor.  Die 
Verbindungslinie  des  in  seiner  Verlingerung  liegenden  Pnnktes  B  mit  A  möge 
mit  der  anderen  Oelihnng  des  Spaltes  sich  decken,  und  den  Ort  selbstständiger 
Lichterregung  bilden.  Zwei  beliebige  parallele  Strahlen  EO  und  DG,  die  also 
bei  ihrem  Ausgange  in  E  und  D  gleiche  Lichtphase  gebebt  haben  und  als 
ftusserste  Strahlen  des  Spaltes  gelten,  wwden  interferiren  und  des  einen  Vor-  * 
zOgerung  wird  FE  sein,  wenn  FD  lothrecht  zu  EO  ist.  Nehmen  wir  su  recht- 
winkligen Coordinaten  OX  und  OY  in  solcher  Lage  an,  dass  die  erste  mit  der 
Linie  gleicher  Licht]>hase  parallel  geht,  dann  wird  die  Verlängerung  der  anderen 
OK  den  Abstand  des  Anfangspunktes  der  ('oordinatcn  von  derselben  liinic  dar- 
stellen, welcher  mit  b  bezeichnet  werden  soll.  Coordinaten  des  Punktes  F  sind 
FG  und  (lO;  «iurch  Verlängerung  von  FG  naeli  11  wird  HH  auch  —  b.  Be- 
zeichnen wir  den  constanteu  Winkel  YOB  =  ^,  den  durch  die  Richtung  der 

t 


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Strahlen  gebfldeten,  TerftoderUehai  Winkel  YOE  =  9,  ebenso  wie  der  erste 
▼on  der  Richtung  OT  UnlcB  naeh  rechts  hemm  gerechnet»  dann  haben  vir:' 
FG  +  FH==b   oder   — 7  +  FH  =  b 

Aus  der  Consirnction  ergeben  sich  in  dem  rechtwinkligen  Dreieck  BFD, 
dessen  Hobe  FH  ist,  folgende  Relationen: 

Z  FDE  —  g>  —180° 

FD  -=  — Ksm(tp  —  y) 
FH  ^  a  sin  (i//  —  y)  sin  9 
Daher  wird  der  Ausdruck  für  die  Verzögerung 
I.  FE  —  -  a  sin     —  9>)^i9 

Die  obige  Gleichung  für  b  gelit  über  in: 

—  y  4-  a  sin  (i/'  —  f/)  sin  5p  —  b 
Drücken  wir  einstweilen  x  und  y  in  Polarcoordinaten  aus  und  setzen 
OF  =  r,  also: 

X  =  rsiny 
y  =  rcosy 

80  erhalten  wir  anstatt  der  letxten  Gleichang  für  b,  indem  wir  sin  —  9) 
in  die  einzelnen  Fnnktionen  auflösen  und  die  Wertte  fQr  sin  9  nnd  cesy 
hineinsetsen: 

xy  X* 

—  y  -f-  asin^— j- —  acos^— j-  =  b 

oder  da  r*  =  x*  +  y* 

II»  (x*  +  yf)  (b  -|-  y)  =  a sin  ^  xy  —  acos^  x* 

Wird  femer  auf  der  Linie  des  gleichen  Lichtaneganges  der  Punkt  A  als 
ein  Eckpunkt  der  unteren  Spalttfffoang  nnd  der  durch  O  gehenden  Wand  gehörig 
au^gefasst,  so  entsteht  auch  eine  Interferenz  bei  swd  Parallelstrahlen,  die  von 
der  Lichtlinie  ihm  Entstehung  haben  und  über  die  Punkte  A  nnd  C  gdien. 
Durch  den  AniJingspunkt  A  siehe  man  die  Ordinaten-Axe  AT'  ||  OT  nnd  rechne 
wie  im  ersten  Falle  den  Winkel  T'AC  =  ^, ,  der  durch  die  Linien  AC  ~  c 
und  AY'  gebildet  wird.  Wenn  nun  der  eine  der  Stralilen  NC  von  dem  andern 
durch  A  parallel  gezogenen  um  das  Stück  MN  absteht,  der  veränderliche  Win- 
kel Y'AM  wieder  9  heisst,  so  gilt  für  die  Verzögerung  AM  der  L  analoge 
Ausdrack: 

HL  AM  =  c  sin      —  (p)  tg  ^ 

und  werden  für  die  Coordinaten  des  Punktes  M 

AP  =  X  =:  r  sin  (p 
MP  =  y  =  r  cos  (f 

gesetzt,  so  geht  die  aus  dem  Dreieck  ACN  zu  entnehmende  Relation 

r  cos  <f  ,    .  . 

—  .      =  c  sin  (tfr,  —  tt) 

sin  y 

mit  Substitution  von  x  und  y  über  in  die  Gleichung: 

IV.  (x*      y^)  y  =  c  sin  V#  ^y  —  c  cos  V» 

a 


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 28»  

Somit  iat  diese  zweite  Aufgabe  nur  als  speueller  Fall  der  enteren  su 
nehmen,  worin  b  —  o  nnd  a  =  c  verwandelt  werden. 

Legt  man  das  rechtwinklige  CoordinatenBystem  mit  Beibehaltang  des  An- 
fimgspnnktes  O  so,  dass  die  AbsGissen'Axe  in  den  eigentlichen  Spalt  fsHüt  und 
die  Azen  die  Bezeichnung  Oi}  und  0$  in  derselben  Figur  1  erhalten,  dann 
mögen  der  eonstante  Winkel  i}OX  mit  der  verilnderliche  ijOF  wied»  mit 
9,  und  die  Verlängerung  OR  der  Ordinaten-Axo  mit  b'  benannt  werden.  Die 
Coordinatcn  des  Punktes  F  sind  FQ  und  QO.  Die  erste  achneidet  die  frühere 
OX'Axe  in  T  und  wenn  ßio  ülter  P  hinaus  verlängert  wird,  die  Lichlliiiir  in  S; 
es  werden  daher  an  diesen  Tunkten  die  Winkel  QTO  und  FSD  einander  gleich, 
und  zwar  tfn'.   Ferner  ergeben  sich  folgende  Werthe: 

Z.  FED  =  180»  +      —  y 
SFI)  =  270«  —  9 
FD  =  —  acoBsr 
PS   5=  acosy  co8(V;^— y) 
sin^' 

Die  Verzögerung  in  F  erhält  den  Ausdruck: 

Da  FQ  =  QT  +  8T  —  FS  ist,  so  wird  durch  Substitution  ihrar Werthe: 

'  "  ^  SSV 

Lösst  man  co»  (i//  —  ^)  auf  und  setzt  die  Relationen  der  Polarcoordinaten 
ein,  80  geht  diese  Gleichung  über  in; 

_     -  _  _L_  _i_  V  —  ^  cos      if-    a|3 

woraus  folgt: 

($*  +      (b'     ^'  +       V''  —  |cos V»')  =  acos  v'i}'  +  »»»  V^'Sn  VL 
ein  Resultat,  das  auch  durch  Transformation  der  Coordinaten  in  Gleichung  I 
▼ermittelst  der  AusdrQoke: 

z  =  I  sin  ^  ^  1}  cos  ^ 
y  =  Jcos  ^  +  1}  sin^ 

nnd  der  Bedingungen 

^  —  2     —  90«)  =  ^'   oder  . 

^  =  180  —  V' 
und    b  =  b'  sin  tf/ 

abgeleitet  werden  kann. 

Wie  man  aus  den  (Meichungcn  II  und  VI  für  den  gesuchten  Ort  sieht,  ist 
die  Curve  eine  Linie  dritten  Grades. 

*  in 


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290 


Wild  der  Spalt  OC  mit  der  Linie  gleichen  LichtaasgangeB  AB  parallel  gc- 
wflhlti  80  ist  der  Winkel  iff  ia  äet  ersten  Darstdlnng  oder  %(/  in  der  anderen 
l^ch  einem  Bechten  zu  setien,  wodurch  die  Ansdr&clce  fttr  dieVersAgenuig  I 
und  y  flbergehen  in: 

FE  =  —  asin  9 
und  die  Cnirengldchmigen  II  nnd  VI  in: 
vn.  (x»  +  y«)  (b  +  y)  =  axy 

Wenn  endlich  b  =  0  angenommen  irird,  geht  die  Gleichnng  VII  in  die 
Glmchnng  eines  Kreises  fiber,  nftmlich  in: 

x"  +  y*  =  ar 

Auf  Tafel  n  und  IQ  sind  einige  Interferenz-CnrTen  abgebildet,  wie  sie  bei 
*  Annahme  gewisser  Spaltgrdssen  und  Richtungen  mit  Besug  auf  die  Linie  gleicher 
Lichtphase  —  und  swar  in  den  theoretisch  herroigebobenen  beiden  FiUen  — 
mittelst  der  Urspmngskreise,  welche  die  Spaltttllhung  snm  Durchmesser  haben, 

oonBtruirt  worden  können. 

In  Fig.  1  auf  Taf.  II*)  stellt  die  Linie  BC  den  eigentlichen  Spalt  =  a  vor 
und  die  im  Abstände  BE  =  h  gezogene  Parallele  AG  die  Linie  gleicher  Licbt- 
phase.  Der  Punkt  A  der  letzter(Mi  l)ezeichne  den  äusscraten  Punkt  der  BC 
gegenübergclegciion  anderen  Si)aUülTnung,  i^o  da.^s  BA  die  innere  Wandung  der 
einen  Spalthalltr  liildet,  dann  tinden  auf  dieser  Seite  Interferenzen  zwischen  B 
und  C  innerhalb  der  Grenzen  BE  ||  CG  und  BA  ||  CP  und  im  zweiton  Falle 
zwischen  A  nnd  C,  wo  AC  =  c  angenommen  wird,  innerhalb  der  Grenzen 
AC  II  AC  und  BA  j!  CP  statt.  Da  die  eine  Grenze  in  beiden  Fällen  dieselbe 
ist,  80  wird  der  äusaerste  Punkt  D,  der  durch  das  in  P  auf  CP  errichtete  Loth 
entstanden  ist,  jeder  der  sonst  verschiedenen  Gurren  angehören.  Anstatt  diese 
Lothe  für  je  swei  Psrallde  su  constmiren,  zeichnet  man  über  BO  als  Dnrdi- 
messer  einen  Ereis,  und  macht  der  jedesmal  durch  B  gehenden  Sehne  BF  das 
auf  ihrer  Verlängerung  durch  die  Linie  gleicher  Licbtphase  abgeschnittene  Stück 
AD  gleich.  Es  entsteht  auf  diese  Weise  das  Curvenstück  ED,  welchem 
sieh  durch  Interferensen  zwischen  den  Punkten  A  und  0  das  Curvenstück  DA 
(auf  der  Schleife)  als  Forteetsung  anschliesst.  Construirt  man  alle  Curvenpunkte 
unter  Zugrundelegung  einer  nach  beiden  Seiten  von  E  unbeschränkten  Linie 
glciolier  Lichtphase,  so  erhält  man  im  ersten  Falle  auf  Taf.  II  Fig.  2  die  voU* 
ständige  Curve  x'x',  von  welcher  vorhin  nur  das  Stück  ED  dargestellt  war, 
nnd  ist  die  Lichtphasenlinic  nicht  parallel  BC,  sondern  etwa  in  der  Neigung 
JK  gegeben,  so  gelangt  man  zur  einlachen  Construction  der  Curve  dadurch, 
dass  man  durch  den  Punkt  E  eine  Parallele  EG  zu  JK  zieht  nnd  nun  auf  der 
Verlängerung  der  jedesmaligen  Sehne  BF  das  von  der  Parallele  EG  begrenzte 
Stuck  GII  =  BF  macht.  Das  Dreieck  GHJ  ist  nämlich  congruent  dem  Dreieck 
BFC.    Die  dadurch  eutsteheude  Curve  hat  den  in  x',xS  dargestellten  Verlauf. 

*)  üm  üeberrfmtiiiiamaf  mit  der  fibltchen  Lage  dar  Coofdlnataa-Antt  au  kalwa,  daak« 
man  tldi  die  drei  Figuren  der  IVel  II  nm  einen  rechten  Winkel  muh  reäbia  gadveht. 

5 


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291 


Znr  Construciiuii  dor  vollständigen  Cnrv«'  x*x-  (Kig.  1)  des  zweiten  Falles  hat 
mau,  wenn  der  Kreit?  über  AC  als  Durchmesser  gezeichnet  wird,  allemal  AH 
dem  Stücke  KL  zwischen  dem  Kreise  und  der  Lichtpliascnlinie  auf  der  Tarallele 
durch  A  gleichzunAchen.  G^t  die  Licbtphasenlinie  nicht  durch  den  Endpunkt 
A,  sondern  ihr  parallel  durch  einen  andern  Ponkt  N,  welche  also  den  Fall  der 
Interferenzen  fiber  eine  Kante  im  Innern  der  Wandungen,  und  ftbrigens  nichts 
'  neues  als  die  Curve  x\x\  unter  Voraussetsnng,  daas  AG  (Fig.  1)  BG  (Fig.  2)  ge- 
worden ist»  vorstellt,  so  ergiebt  der  jedesmalige  Abschnitt  NO  =  KL  auf  derselben 
durch  A  an  KL  gelegten  Parallele  einen  Gurvenpunkt  der  Gurve  x\x',.  Wird 
endlich  AM  =  AG  (Fig.  1)  senkrecht  zur  Licbtphasenlinie  gestellt,  so  sind  die 
botreffenden  Curven  f&r  dieselben  beiden  Lichtphasenlinien  durch  die  beiden  zu 
AM  symmetrisch  gelegenen  punktirten  krummen  Linien  x'x'  und  x^x^  angegeben. 

Suchen  wir,  unter  welchem  Winkel  =  AJC  für  die  Curve  x*x'  (Pig.  1) 
der  Werth  der  Y^zOgerung  AU  ein  Maximum  wird,  so  haben  wir,  da 
Z.  ACK  =  ^  —  9,  wo  Z.  ^  =  MAC  ist: 

AK  =  2  c  sin  (^  —  9)   und  da  auch 
Z,  KAL  =  9> 
KL  =  2  c  sin  (^  —  9)  tg  9»  =  AH , 
also  denselben  Ausdruck,  wie  in  der  oben  zu  der  Formel  I  gegebenen  Ablei- 
tung. Differentiuren  wir  diesen  Werth  und  setzen  den  Differontialquotlenten  =:  0, 
so  erhalten  wir: 

ig  (</^  — y)  =   ^ 

woraus  für  einen  gegebenen  Winkel  yf  der  bezügliche  Winkel  9  für  das  Maxi- 
mum gefolgert  werden  kann. 

Auf  Taf.  III  sind  die  liiterfcrenz-Curvcn  nnter  Annahme  der  gleichen  Spalt- 
öffnung wie  BC  auf  Taf.  II  Fig.  1  u.  2,  aber  mit  Bezug  auf  verschieden  dicke 
Wände  oder  auf  abnehmende  Abstünde  der  zu  HC  parallel  laufenden  Linie  gleicher 
Lichtphase  eoiiptruirt.  Es  finden  sieh  hier  Darstellungen  nach  den  der  Figur 
beigeschriebeoen  Verhältnissen  des  Spaltes  zum  Abstände  der  Lichtliiiio: 

1  :  '20 

1  :  4 

1  :  3 

1  :  2 

1  :  1 

1  :   V,  und 

1  :  einem  noch  kleineren  Worthe  als  Vsi 
welcher  die  Sobldfenbildung  veranlasst.  Bei  dem  Torangehcnden  Yerhttltniss 
1  :  Vt  ^  ^  Grenze  erreicht,  woför  die  Gurve  unter  dem  Neigungswinkd 
von  45*  zugespitzt  gerade  den  Spaltendpunkt  trifft.  Der  Winkel  9  ist  nämlich 
abh&ngig  von  der  Bedingung: 

•  19* 


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292 


b  ■=  a  sin  9  ooB  9 

Wird  nun  b  =       so  folgt: 

1=2  ainy  cos  9 
oder  Z  »  =  46« 

AuBBerdem  kann  bei  beliebige  Aendening  deB  Winkels  ^  die  VenOgerang 
nicht  Qbor  den  Spaltendpnnkt  hinaosgehen;  denn  wegen  der  Constmction  AD  =  BF 
(Fig.  2  Taf.  U)  in  dieeem  FaUe  ist  F  die  Spitze  des  gleichBchenkligen,  recht- 
winkligen IhreieckB  im  erzeugenden  Kreise  und  somit  der  hdchete  Punkt.  Wird 
die  Dicke  des  Spaltes  b  =:  0  genommen,  so  geht  die  Cnrve  in  den  erzengen- 
den Kreis  selbst  über. 

Die  (lai  jLrostollte  Curve  mit  der  Schleife  zeigt  eine  ähnliche  Gestalt,  wie  die 
auf  Taf.  11  Fig.  31  im  Werke  von  Magnus  ..Sammluni?  von  Auffraljcn  und 
Lehrsätzen  aus  der  analytischen  Geometrie,  Berlin  1833''  dargcstellto.  welclie 
einer  auf  pag.  205  u.  ff.  aligohandelten  Aufgabe  ciitsprielit:  Es  sind  drei  Punkte 
gegeben.  Man  soll  den  Ort  des  Punktes  finden,  welcher  so  liegt,  dass  die  Oe- 
raden, welche  von  diesem  Punkte  nach  dem  gogelienen  Punkt«'  gezogen  worden, 
gleirho  Winkel  bilden.  Als  Gleichung  dos  gesuchten  Ortes  wird  in  dem  go- 
nanuicn  Werke  angefidirt: 

(ay  —  bx)  (y*       x*  -|-  2xycos«)  —  ab  (y*  —  x')  —  o 
worin  die  beiden  A'erbindungslinion  zwischen  den  drei  l'uiikten  a  und  b  zu 
(Vjordinatenaxen  mit  dem  Zwischenwinkel  a  und  die  Coordinaten  des  gesuchten 
Punktes  x  \\  a,  y  ||  b  bezeichnet  sind. 

Es  fragt  sich,  ob  eine  Verwandtschaft  zwischen  den  beiden  verschieden 
lautenden  Aufgaben  vorhanden  ist,  und  wenn  eine,  welche?  Da  die  Coordinaten- 
Systeme  nicht  dieselben  srad,  bringen  wir  die  obige  Gleichung  durch  Substitution 
der  Werthe:         ^  ^  sin  (a  —  ß)  ^  ^  cos  (a  —  ß)  , 

sin  or  sin  a  ^ 

sm ,    ,     cos  p' 
'       sin  a  sin  a  ' 

auf  die  Form  rechtwinkliger  Coordinaten,  wofür  der  Anfangspunkt  derselbe 
ist,  nämlich  der  Punkt,  worin  die  Linien  a  und  b  zusammenkommen,  und  ß  den 
Winkel  bedeutet,  welcher  durch  die  Goordinate  z'  mit  a  zu  Stande  kommt. 

üm  nun  die  Coefflcienten  gleich  hoher  Potenzen  von  z  und  y  der  oben 
aufgestellten  allgemeinen  Gleichung  I  und  der  zu  transformirenden  Tcrgleichen 
zu  können,  setzen  wir  statt  der  in  jener  vorkommenden  Grossen  a  und  b  zur 
Unterscheidung  von  den  in  der  letzteren  gebrauchten  die  grossen  Buchstaljen 
A  und  13  und  lassen  nach  der  Transformation  die  Indices  von  x  und  y  bei 
Seite.  Der  Nenner  sin  «■  gelit  in  der  transformirten  auf  Null  gebrachten 
Gleichung  fort.    Die  entsprechende  Gleichung  1  wii-d 

y'  -T   x"  (B  +  A  cos  V)  4-  xV      Bf  —  A  sin  ^  zy  =  0 
Der  Coefticient  von      muss  Null  werdeu»  daher  ist: 


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298 


a  ^"  —      siü^  -\-  a,  siu  fj*  -f-  ^  *  coö  a  sin  («  —  ^)  äiu 

 gipff  —  /^)V'"  ^         —  i^)  "i"  2^?  Cosa  sin  (a  —     siu  ß)  ~  0 

oder 

asin/?  (Bm(a  —  fi)*  +  ain/J*  +  2 cos o sin /9 Bin (a  — 

—  b  sin  (a  —  ß)  (sin  (a  —  ß)-  f-  diu  pf^  t  2  cos«  Eonß  ma(a  —  ß)j  =  0 
Hieraus  folgt: 

a  sin  /?  =  b  sin  (n  —  ß)  I) 

Der  Vergleicü  der  Coefiicienten  von  ergiobt: 

J^^  (a  GOB ß  eoB {a  —  ßy  -f-  acos/^  —  2aco8acos(a — /?)cob/?') 

+  -  j|  -  (b  C08(o  — ßy  +  h  C08(<(  —  /J)  COB/?*—  2b  Cosa  C08(o  — ß)*  COB/?)  =  1 

oiler: 

a  cos +  b  cos  (a  —  ß)  /■  ,  ■  «  /  a\  a'X  t 
  8in~a^           ^'^^  ^"^  —              ^  —          ^^"^  —    co8ß)  =  l 

Der  Factor: 

a  cos/?  t  1)  co8(a  —  ß) 

sin  rt 

lässt  sich  durch  Verwendung  der  Bedingung  1)  umformeu.  in: 
a  (sin  (o  —  ß)  cos  ß  4-  cos  (o  —  ß)  sin  a 

sin  a  sin  (a  —  sin  (a  —  /}) 

Daher  wird 

-;— ;  r;  1  COS  fa  —  ß)^  -f  COS  tf*  —  "2  COS  a  c()£j  (a  —  ß)  cos    I      1  2) 

sin  (O  —  ß)^        '  y         rf         rj  t 

Aus  der  Gleichstellung  der  Coefiicienten  von  x'j  entsteht  die  Gleichung: 

2  / 

^T^ta  sin/J-  b sin(a-/}))(8i n/? cos^- 8in(a-^)  co8(a-/*)  -  cos  a cos(a-^) sin^* -j-  cos a 8in(a-|^)  cos/?) 
-f  cos<:? 4-'^  '^os(rt-^))(sin(a-^)*-l-  sin/S'-f  2cob«  8in(a-p?)  sin^i)  =  1 

Durch  Zuhülfenahmc  der  Bedingung  1)  verschwindet  der  erste  Theil  and 
der  zweite  geht  nber  in: 

slS^=S  (sinC«  -  ß?  +  8in/i'  4  ^  coaa  8in(« -ß) sin/})  =  1  3) 

Die  Sammatiou  der  Bclatiuncn  _!)  und  vi)  cM-giebt  die  einlache  B<>dingung: 

a  sing*    . 

8in(a  — /?)  ~ 


wahrend  ihre  Diüereu^  eine  identische  Gleichung  liclert. 


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294 


Aus  der  Vergleichung  der  Coefficienten  Ton  xy*«folgt: 

(a  8inj9  —  b  Biii(a  —  /?))(co8(a— cos/J*— 2coB«  C08(a— /?)co8/?)  =  0 

und  wegen  Bedingung  1)  hiei'aus  identisch  0  =  0 

Endlich  findet  man  ans  der  Gleichstdlung  der  drei  Coefficienten  von  xj, 
X*  nnd  j*  die  drei  Bedingungen: 

5)  2 ab  (sin ß  cosß  +  sin («c  —  ß)  eoB(a  —  /?))  =  A  sin ^ 

6)  ab  (sin  (a  —  /?)»  —  sin  ß^)         =  B  +  A  cos 

7)  ab  (coB  (a  — jJ)*  —  C08/?»)  =B 

Wenn  man  von  der  Gleichung  6)  die  Gleichung  7)  abideht  und  durch  das 
BcBultat  die  Gleichung  5)  diddirt,  erhält  man: 

_  2  sin  /?  COB    +  2  gjp  («  —  ß)  cos  («  —  ß) 
^      C08/J«  — sinjJ«  —  (co8(«  — — siu(«— 

—  i^^  ^     +  Bin  2  («  —  fi) 
cos  2  ß  —  cos  2  (rt  —  ß) 

  2  sin«  C08  (2 ß  —  a) 

2  sin  a  sin  (a  —  2  ß) 

oder: 

8)  tgxp  ■=  cotg  (a  —  2ß) 

Durch  VorwcndiiTip^  dieser  Relation  las.-;pn  sich  die  (^rösseii  A  und  B  als 
Functionen  voji  a,  1),  «,  ß  darstellen.  Nehmen  wir  die  Bedinguntren  1)  und  4) 
hinzu,  so  -wird  das  Endresultat  dieser  Untersuchung  die  Aufstellung  folgender 
Gleichungen  sein: 

9)  b  =  4H 

'  sin 

10)  ,  =  £iüf":-Ö 

'  Sin  ar 

11)  B  =  ab  sin  a  sin  (2/S  —  o) 

12)  A  =  2  ab  sin  a 

13)  90°  -f  2/9  —  « 

Hieraus  folgt,  dass  dioselbo  Curve  für  beide  Aufgaben  unter  gewissen  Be- 
dingungen gewonnen  werden  kann.  Sind  von  den  drei  Grössen  der  einen  Auf- 
gabe a.  b  und  «  zwei  z.  B.  die  beiden  letzten  gegeben,  so  lassen  sich  aus  den  Glei- 
chungen und  10)  die  zugehörigen  a  und  ß  ermitteln,  welche  durch  Gleichung 
11)  12)  und  13)  zur  Aulfinthing  dor  beziiglichen  Grössen  der  anderen  Aufgabe 
A,  B  und  ip  und  damit  zur  Cunstruction  der  gleichen  Curvo  ffdiren.  Setzen 
wir  zur  BeBtimmung  des  Ortes  des  Scheitelpunktes  der  gleichen  Winkel  die 
«ine  Seite  b  t=  1  und  den  zwischen  den  beidmiSdten  gdegenen  Winkel  a  =  108* 
beispielsweise  fest,  so  crgicbt  die  Berechnung  nach  den  aufgestellten  Formeln: 


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295 


ß  —  64°  4(;' 
c  —    =  43»  14' 
a  =  0.7573 
2^  —  a  =  21»  32' 
B  =  0.2644 
A  =  1.4405 
V  =  III''  32'. 

Mit  diesen  Wcrthcn  ist  dio  für  beide  Aufgaben  gleiche  Curve  auf  Taf.  II 
Fig.  3  coiistruirt.  OX  und  OY  sind  die  rechtwinkligen  Coordinatcn.  Auf 
der  Verlängerung  der  Y-Axe  ist  OE  —  6  aufgetragen  und  durch  E  die  Paral- 
lele nir  X-Axe  gezogen.  OA  =  A  bildet  mit  der  T-Axe  den  gegebenen  Winkel 
TOA  =  ^  =  90  +  2/?  —  a.  Was  die  oorreBpondixende  An^be  betrifit, 
80  ist  OB  =  a  nnter  dem  Winkel  XOB  =■  OD  =  b  unter  dem  Winkel 
BOD  =  a  constmirt  Während  die  Cnnre  in  ihren  beiden  Extremitäten 
a^mptotiscb  snr  X-Axe  sich  yerhält,  geht  ihr  mittlerer  Zng  auf  dem  Wege 
OCBEOD,  und  zwar  beiden  Aufgaben  entsprechend. 

Einiger  Eigenschaften,  welche  die  Folge  der  Construction  sind,  mag  noch 
Erwähnung  geschehen.  Bei  einer  Curvo.  wie  die  vorliegende,  sind  zunächst  die 
von  den  Endpunkten  der  Linien  a  und  1»  von  B  und  D  (Fig.  3)  auf  die  X-Axe 
gefiülten  Lothe  gleich  gross.   Dies  folgt  einfach  ans  der  Bedingung  1).  Da: 

Z  YOB  =  00»   :  ß 
/,  YOA  =  ÜO'*   r  2  ^  —  a 
so  i^t  der  Unterschied  beider  ^  AOB  =  a  —  ß  und  also  auch  so  gross,  wie 
der  Winkel  DOX. 

Durch  den  Schnittpunkt  der  Curve  und  der  durch  E  zur  X-Axe  gelegten 
Parallele  geht  ferner  auch  die  Linie  OA  und  wird  halbirt.  Als  Beweis  dient 
folgender  Schluss.  Der  Punkt  G  als  Schnitt  der  Linie  OA  und  der  durch 
E  zu  X  gelegten  Parallele  aufgefosst,  entspricht  der  Bedingung: 

^  =  sin  (2/?  —  aj,  also: 

nr  —  ^ 
~   sin  (2/»  —  «) 

Wird  statt  B  der  Werth  aus  Bedingung  11)  gesetzt,  so  folgt: 

OC  —  ab  sin  a 
daher  nach  der  B<  fiintning  12)  die  Hälfte  von  OA. 

Wenn  man  aber  bedenkt,  dass  der  Punkt  C,  als  Schnitt  der  Parallele  durch 
E  und  der  Curve  gedeutet,  der  Beding'unfr  der  Ordinate  v  =  — ^  B  entspricht 
und  dieser  Werth  aucii  der  oben  aufgestellten  Gleichung  1  gcuügcu  umss,  so  folgt 
durch  Einsatz  dieses  Werthes  in  die  (^lieichung  1: 

0  =  —  A  sin  V  xB  —  A  cos  ^  x' 
X  =  B  tg  i// 

d.  h.  OE  bildet  mit  diesem  OC  aucli  denselben  Winkel,  wie  vorhin,  2^^  —  a 
und  demnach  lallon  die  Linien  OC  in  eine  zusammen. 

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296  _ 

Endlich  Iflsst  sich  zeigen,  dass  die  vier  Punkte  0,  A,  13,  D  in  der  Peripherie 
eines  Kreises  liegen.  Da  hier  die  Eigenschaft  des  KroisviereckeS;  dass  die 
Summe  zweier  gegenüberstehender  Winkel  zwei  Becbte  betragt,  in  Betracht 
kommt,  so  beseiohnen  wir: 

OD  =  b  =  1 
OB  =  a  = 

sma' 

die  durch  die  Diagonale: 

Bin  a 

an  dem  Punkte  U  gcboudertcn  AVinkel: 

DOA  =  ß  und 

AOB  —  a—ß 
und  die  der  Diagonale  gcgcnübOTStehenden  Winkel: 

OBA  =  r 

ODA  =  (T 
nod  crbalton  dio  Gldchangen: 

2  sin  n  am  (n  —  ß) 


1  —  2  sina  cos(o — ß) 

^    ^  a 

sin« 

Wird  nun  nach  der  Formel: 

-TO)       1  _  tgytg^ 

ans  den  beiden  oberen  Gleichungen  der  Werth  für  tg  (x  +  ^  gebildet,  so 
ergiebt  sich: 

Der  Zähler  des  Bnu  lK.s  liisst  sich  umlbnncu  iu: 

4  SMi  o  sin  (a  —  /?)  —  4  sin(a — ß)  (8in(a — /?)  cos  +  oos(a  —  ^)  sin/}) 

and  Tcrschvindet,  da  der  Factor: 

ainia—ß)  cosj?  -f  coB(a  —  ß)  sin/?  =  sin« 

ist,  während  von  dem  Nonner  sich  zeigen  lässt,  dass  er  ehacn  von  Noll  Ter> 
schiedenen  und  zwar  n<^ativen  Werth  annimmt 

Wird  in  dem  Aasdmck  f&r  den  Nonner,  der  transformurt  ilbergeht  in: 

1  -  2^^5-^^4^Ä££«J  _28inacos(a-/?)-i-48in(a~/»)ooBa 

Sina  rr  ^  rf 

für  das  dritte  Glied  die  BedinguDg  9)  mit  der  Verwandlung  von  b  in  1,  also: 

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297 


sm  a  =  -r— 
Bin  et 

hincingesctzt,  so  vereinigt  sich  das  zweite  und  dritte  Glied  zu  —  2  und  der 
ganze  Ausdruck  des  Kenners  erhält  den  einlachen  Werth; 

—  1    1    4  sin  («  —  ß)  cos  « 
Weuu  man  siü(a  —  ^)  entwickelt  und  die  iiclation 

sin  ß  =  ana* 
hinzunimmt,  gewinnt  man  den  Werth: 

—  1   }  4  sin  K  coö«  cosj:;^  —  4  tma*  cosa* 
Da  nun  der  Ausdruck: 

—  1+4  rina  cosa  —  4  sino"  coaa*  =  —(1  —  2  sin a  coso)* 

=  —  (1  —  Bin  2a)« 
immer  negativ  bldbt,  welchen  Werth  man  anoh  o  geben  mai;,  so  wird  mehr 
noch  der  znletzt  für  den  Nenner  angeführte  Werth  in  dem  Falle  wo  4  sina  cosa 
positiT  ist,  negativ  werden,  da  in  ihm  der  elneTheil  dnrch  den  positiven  Factor 
cos  ß  verkleinert  ist  Tritt  aber  der  andere  Fall  ein,  demgemäss  4  sin  a  gob  a 
negativ  ^Ivh  herausstellt,  so  sind  überhaupt  drei  negative  Ausdrücke  BQ  Bummiren. 
Es  folgt  somit,  dass    ^  y   h  ^       1^0 »  ist. 

Ik Häutig  bemerkt  ergicbt  sich  für  den  Radius  des  durch  die  viei'  Punkte 
gehenden  Kreises  nach  der  Formel: 

^  ""2  sin«  f  \     sina«  /  ^  sina«  / 

der  Zahlenwerth  q  =  0,7511. 

Ueber  die  Gegmpunkte  dieses  Kreisviereckes  lässt  sich  noch  folgender  Satz 
aussprechen:  ,.lst  von  zwei  Parallelstrahlen,  welche  bei  ihrem  Durchgänge  durch 
die  Punkte  A  und  0  ihren  Ausganir;  von  zwoi  Punkten  auf  der  durch  E  gehen- 
den Linie  gleicher  Lichtphane  griionuiicn  haben,  der  eine  gegen  den  anderen 
bis  zu  einem  gewissen  Punkte  der  Curve  verzögert,  und  worden  von  diesem 
Curvenpuukto  durch  die  anderen  Punkte  B  un<l  D  Strahlen  gezogen,  welche  die 
Linie  gleicher  Lichtphase  in  zwei  anderen  Punkten  schneiden,  so  stehen  diese 
zu  jenen  in  harmonisclier  Proportion".  Dies  folgt  einfach  aus  der  Constmction, 
nach  welcher  der  durch  Sindileu  von  «nem  Om*vcupunkt  nach  B  und  D  gebil- 
dete Winkel  durch  den  Strahl  nach  0  halbirt  wird,  nnd  dieser  zu  dem  vierten 
rechtwbUig  sich  verhlllt. 

Ist  in  Fig.  2  Taf.  I  a  die  schmälere,  massgebende  OeShnng  des  Spaltes 
nnd  zugleich  die  Seite  der  gleichen  Lichtverbreitung,  von  welcher  die  Strahlen 
nach  der  anderen  Oeffhungsseite  bb  ausgehen,  so  werden  die  Gangunterschiede 
dieser  Strahlen  je  nach  der  Abweichung  von  der  senkrechten  Richtung  000 
durch  die  Linien  Ol  .  02,  03  dargestellt  werden,  welche  der  über  a  als  Durch- 
messer construirte  Halbkreis  abschneidet.  Das  Microscop  ist  auf  die  Oeffnung 
a  eingestellt.  Für  die  Einstellung  auf  die  Oefinung  bb  oder  in  diesem  Sinne 
noch  entfernter  von  a  gelegenou  Richtungen  werden  diese  Abschnitte  noch  gleich 
gross  sein,  ihre  Vertheiiuug  wii-d  aber  anders  ausfailcu  und  für  die  Richtung 

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298 


bb  beispielsweise  durch  die  Cum  0123  übw  bb  graphisch  dargestellt.  Legt 
man  den  Spalt  um,  so  dass  bb  nach  b'b'  kommt,  so  ist  die  breitere  Oeffhung 
die  Liehtausbreitungslinic,  die  Verzögerangen  werden  jetit  durcli  die  Curve  über 
b'b'  wiedergegeben,  deren  Abschnitte  über  b'b'  gemessen  in  denselben  Richtun- 
gen wie  erst  gloich  groHS  nusfallon.  So  wio  nun  die  Anordnung  der  Farl>en 
des  Spectrums  in  unigckclirtc  r  Folgo  von  der  in  der  ersten  Lage  des  Spaltes 
vor  sich  geht,  so  worden  iiberhaupt  die  Farbenbilder  sich  umkehren,  wenn  das 
Mikroscop  zu  nalie  oder  zu  ferne  eingestellt  ist.  Um  den  Gang  der  Spectra 
zu  ül)ersehen,  und  aucii  g('\vi.>^s(^  Ungleieliheiten  anszuglätten,  enipliehlt  es  sich, 
was  ich  oft  in  uieiner  Untersuchung  getiian  habe,  das  Microscop  absichtlich  aus 
der  Fixirung  des  Brennpunktes  herauszubringen,  wenngleich  andererseits  die 
Intensität  geschwücht  irird. 

Dasselbe  Yerhttltniss  findet  auch  statt)  wenn  in  Fig.  3  auf  Taf.  I  innerhalb 
des  Spaltes,  dessen  parallele  Flächen  in  aa  und  bb  sich  befinden,  an  den  äussorsten 
Enden  einer  schrägen  Linie,  die  von  aa  und  cc  begrenzt  wird,  Strahlen  nur 
Interferens  kommen.  Verbreitet  sich  das  Licht  von  bb  aus  in  Richtungen,  die 
Ton  der  senkrechten  Lage  000  abweichen,  so  werden  die  urspr&nglichen  Ter* 
zOgerungen  durch  die  mit  aufrecht  geschriebenen  Zahlen  1,  2,  3  bezeichneten  Ab- 
schnitte der  Curve  unmittelbar  über  bb  dargestellt,  welche  weiter  nach  oben 
in  die  gleichbezeichneten  Abschnitte  der  Schleife  über  cc,  nnd  dann  in  die  Al> 
schnitte  desjenigen  Kreises  über  aa  verlaufen,  der  jene  schräge  Linie  zum  Durch- 
messer hat.  Kehrt  man  den  Spalt  um.  so  ist  aa  die  Licht  er7eugenile  Linie 
und  die  durch  die  umgekehrt  geschriehem  n  Zalden  bezeichnete  Schleife  bildet 
die  Darstellung  der  Verzögerungen,  die  mit  Bezug  auf  cc  in  die  Kreisabschnitte 
und  mit  Bezug  auf  bb  in  di(!  Abschnitte  einer  anders  als  erst  gestreckten  Curve 
sich  verwandeln.  Kreis-  unil  Curven-Aljschnittc  sind  ebenfalls  mit  umgekehrten 
Zahlen  versehen.  Alle  entsprechenden  Abschnitte  haben  unter  einander  in  bei- 
den Lagen  des  Apparates  gleiche  Grösse.  Ueber  die  Anordnung  der  Faiiwn 
und  ilnre  Umkdmmg  gilt  dasselbe',  wie  im  ersten  Falle. 

Anden  aber  machen  sich  die  Verhältnisse,  wenn  die  Oefihnngsflächen  nicht 
parallel  sind.  Der  Blick  auf  Fig.  4,  Taf.  I,  worin  OC  nnd  AB  die  Oeffinungen 
des  Spaltes  dacstellen,  nnd  nach  drei  Weisen  Interferenzen  vorkommen,  ist  ge* 
nngend,  um  die  Ungleichheit  der  Verzögerungen  zn  erkennen,  die  dureh  die 
in  beiden  Lagen  constmirten  Lothe  von  den  Parallelen  abgeschnitten  werden. 

Die  Untersuchung  unseres  Spaltes  hinsichts  der  Neigung  und  Breite  der 
Facetten  beider  Hälften  führte  zu  einem  Resultate,  das  durch  Darstellung  des 
Durchschnittes,  wenn  der  Spalt  geschlossen  ist,  in  Fig.  2  auf  Taf.  IV,  und  zwar 
im  Verhältniss  von  10(10  :  1  wiedergegeben  ist.  Die  betreffenden  Winkel  sind 
den  Seitenflächen  beigefügt,  diese  in  Millinictfr  ausgedrückt.  Es  soll  für  die 
Folge  der  Kürze  wegen  die  Millinieterbezeiclinung  ausgelassen  werden.  Die 
linke  Seite  ist  die  ScliiebcMseite,  durch  die  Schraube  zu  liewegen,  wahrend  die 
rechte  festsitzt.  Obwohl  ein  Goniometer  behufs  Winkelmessung  mir  uicht  zur 
Hand  wai*,  glaube  ich  doch  durch  Beobachtung  der  Spiegelbilder  einer  Kerze 

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299 


d»  r  Kcuntuiss  der  betreflfenden  Winkel  sehr  nahe  gekommen  zu  sein.  Die  Breite 
der  losen  Spalt  wand  OA  ergab  sich  =  0.1290,  für  die  feste  OB  erhielt  ich 
0.0897,  durch  microscopische  Mcssun«^.  Eine  frenauoro  microscopische  I^pptim- 
uiung  der  IJreit^^K  dei-  •Mir/clnen  drei  Facetten  <ier  linken  Seite  war  iniino*;lich, 
da  dioöcllien  unter  zu  tlaeheu  Winkeln  zn^aminenstosseu  und  nicht  deutiicii  ge- 
nug sieh  al>liel)en.  Hie  l>eigesel/ten  Zahlen  sind  daher  nur  Schätzungen,  deren 
Richtigkeit  durch  ilie  rcrncreii  Heoliachtungen  licstätigt  wird.  VAn  helle:»  liaupt- 
bild  erschien  auf  der  am  meisten  geneigten  Wand,  während  zwei  schwächere 
gleiche  B0d6r  von  den  änderen  Facetten  gewannen  wurden;  ich  nehme  die 
Breiten  in  den  einfachsten  GrOSBenrerbälinisBen  an,  nämlich  gleich  der  Hälfte 
der  ganzen  Wand,  also  0.0645  und  ffir  die  anderen  beiden  gleich  der  Hälfte 
dieser  =:  0.0322.  Uebrigens  gelten  alle  diese  Zahlen  als  Mittelwerthe,  da  der 
Schliff  der  Flächen  auf  dem  ganien  Spalte  entlang  wohl  nicht  als  gans  genau 
parallel  anzunehmen  i.st.  Die  Spalilänge  betrug  öborhaupt  llVt  mm,  wäbrendf 
davon  nur  2  um  im  Diaphragma  zur  Geltung  kommen.  In  der  durch  0  ge- 
legten pnnktirten  horizontalen  Linie  hat  man  sich  die  Messung  der  Oeflfnung  zu 
denken;  eigentlich  hätte  über  der  horizontalen  Linie  zu  ]»eidrn  Seiten  eine  Ab- 
?:c]irägung  von  etwa  30"  der  Zeichnung  zugefügt  werden  miissen,  um  den  voll- 
iftiiudigeren  Durchschnitt  zu  erhalten,  aber  diese  Neigungen  können  für  unsere 
Beobachtungen  ausser  Acht  gelassen  werden. 

Die  Messung  der  eigentliehen  SpaUölVnung  ist  auf  dreifache  Weise  versucht 
worden;  erstens  daduich,  dass  die  Abweichung  feiner  Thcile  des  Glasmicro« 
meters,  das  auf  der  einen  Spaltöffnung  befestigt  ist,  Ton  der  Theilung  eines 
anderen  unmittelbar  neben  jenem  auf  der  andern  Hälfte  angebrachten  durch  das 
Microscop  bestimmt  wird;  zweitens,  indem  an  einem  äusserst  feinen  Spinnefkden, 
der  dicht  &ber  den  Spalthälften  in  einer  nur  wenig  zur  Spaltlinie  geneigten 
Richtung  befestigt  ist,  die  zwischen  der  Spaltofihung  enthaltene  transrersale 
Länge  desselben  gunesson  wird,  welche  im  vergrösscrnden  Sinne  die  bezfigliche 
Ocffnung  reprUscntirt.  Das  dritte  Verfahren,  welches  der  directen  Messung  der 
Revolution  der  den  beweglichen  Spalt  treibenden  Sehraube  gilt,  ist  daä  einfachste 
und  hat  sich  vollständig  genügend  bewahrt.  r)ie  in  der  Folge  mitgetheilten 
Zahlen  sind  Ergebnisse  dieser  Art.  Allerdings  eriiiclt  ich  im  Anfange  meiner 
Bcol)achtungen  Wertho,  die  darauf  hinwiesen,  dass  der  vom  \'erschlup;i  der 
Oeflnung  ausgehende  Öchraubendrchungsbetrag  wegen  Unrichtigkeit  im  Paralle- 
lismus der  Schieber  in  grösserem  Masse  beansprucht  wurde,  als  es  die  Oeilnung 
erforderte.  Es  trat  gcwissermasseu  eine  Verschleppung  ein,  die  aber  wegen 
ihrer  am  Hieroscop  erkannten  Continuirlichkeit  für  die  Beurthmlnng  der  Licht- 
phasen in  den  engsten  Verhältnissen  der  OeShung  geradezu  wichtig  wurde. 
Dieser  Unregelmässigkdt  wegen  suchte  ich  eben  auf  andere  Weise  von  der 
Schraube  mich  unabhängig  zu  machen.  Nachdem  ich  aber  an  dem  Apparate 
durch  Abschliff  der  Schlitten  Aenderungen  vorgenommen  hatte,  stellte  sich  ein 
etwa  um  die  Httlfte  kleinerer  Werth  heraus,  den  ich  nicht  anders  als  correct 

bezeichnen  kann.   Eine  ausserordentlich  geringe  Abweichung  vom  Parallelen 

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300 


der  Spaltscbneiden  behielt  ich  fibrigens  absichtlich  bei,  sKhlte  aber  bei  Ver> 
schlnsB  den  Nullpunkt  Ton  derjenigen  Berfihrttngsstelle  aus,  wo  am  wenigsten 
Licht  mehr  doichkommti  und  beobachtete  anch  in  dieser  Bichtang  die  Yorgttnge 
der  Farbenspectren. 

Messungen  in  jenen  drei  Arten,  wie  Fig.  4  Taf.  I  sie  bczcicbnen  kann, 
Bind  zu  verschiedenen  Zeiten  und  oft  gemacht  worden;  die  folgenden  Angaben 
gelten  als  Mittclwerthe. 

W(Mui  (lern  Mieroscopspicgel  die  Stellung  gegelicn  wird,  dass  er  längs  der 
linken  Wand  von  0"  Xci«riing  die  Sonnenstrahlen  durchschickt,  erhielt  ich  für 
dreimalige  Wiedei-holnng  der  gelben  Farbe  die  Oeffnung  des  Spaltes 

0.00192 

Dieselbe  Beobachtung  an  der  rechten  Seite  för  9^  SO'  Neigung  lieferte  den 
■Oefihungswerth  0.00336 

Endlieh  wurde  fttr  senkrecht  auf  den  Spalt  fidlende  Strahlen  der  ent> 
sprechende  Werth  von  0.00432 
erUu^. 

Ifan  vergleicho  dazu  die  Durcbschnittsfigur  Fig.  2  auf  Taf.  IT;  die  Strahlen 
kamen  von  unten  durch  die  grossere  Oeffnung  nach  dem  eigentlichen  Spalt. 
Hehr  als  drei  Wiederholungen  liessen  sich  wegen  Verwischung  und  Schwädier- 
werden  der  Farben  nicht  machen.  Auch  ist  noch  zu  bemerken,  dass  diese 
Messungen  wie  die  folgenden  in  zwei  verschiedenen  Stellungen  des  Spaltes  zum 
Microscopspi^l  und  damit  zur  Sonne  gewonnen  sind,  so  dass  entweder  der 
Spalt  in  dem  Azimut  der  Sonne  oder  darauf  senkrecht  stand.  Je  näher  man 
dem  Schlüsse  der  Spaltöffnung  kommt,  (h'-^to  ircriniror  wird  die  Anzahl  der 
Farbennuancen,  die  man  gleichzeitig  im  GesichtsfoUI  über))lickt,  daher  man  häufig 
zur  Orientirung  die  Drehunfi;  des  Rjnegels  zu  Hülfe  ziehen  muss.  Auf  diese 
Weise  kann  das  Zunohnion  der  Iiitci  rrronz  von  dem  linsscrsten  AC  (Fijr.  4  Taf.  I), 
wo  die  ])arallehMi  Strahlen  in  eine  Linie  zusainmenfalh'n  bis  zu  <1tMn  Moment, 
wo  durch  die  volle  Oeflnun';  Parallelstrahlen  mit  AO  durchgehen,  verfolirt  wer- 
den; dann  kommt  der  l)urcii<ranir  dnreh  die  volle  OelVnung  in  innner  geraderer 
Richtung,  von  dieser  weiter  nach  rechts  wieder  der  schrägere  Gang,  wehher 
mit  der  Kichtung  130  das  Aufhören  der  luterferenzerscheiuung  beschlicsst.  In 
dem  Falle,  wo  das  volle  senkrechte  Licht  benutzt  wird,  sind  die  bezüglichen 
Messungen  der  speciellen  Farbenreihe  durch  die  folgende  Tabelle  wiedergegeben, 
worin  die  Wahl  der  Bezeichnung  der  Farbe  nur  einen  ungefilhren  Anhalt  an 
die  Skala  beanspruchen  soll.  Die  Polarisations-Ebene  des  zu  besserer  Präcision 
der  Erscheinung  betragenden  Nicol 'sehen  Prisnus  war  senkrecht  zum  Spalt 
gestellt. 


1.1 


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301 


0.00000 

28  violett 

56  blau 
84  bläulich 
0.00112  weissgelb 
14  goldgelb 
19  carmosin 
23  blau 
25  grün 

29  gelblich  griin 
34  caruiosiu 

38  blau 
40  grünlich 
0.00432  gelblich. 

Die  Zahlen  für  die  einzelnen  Encheinungen  des  zuerst  angeführten,  äusser- 
sten  Spectrams  sind  abgerundet  und  können  auf  voUstttndige  Richtigkeit  nicht 
Anspruch  machen,  einmal  wegen  ihrer  ausserordentlichen  Kleinheit,  anderarseits 
aber  deshalb,  weil  über  die  Grenzen  der  Farben  ein  Zweifel  obwalten  kann. 
Nur  geringe  YergrOsscrung  wurde  bei  der  microscopischen  Untersuchung  ange- 
wendet. Von  ausserordentlichem  Vortheil  war  die  Einschaltung  eines  Rohres 
zwischen  Objectiv  und  Spalt  zum  Abhalten  fremden  Lichtes. 

Was  nun  die  Ucbcreinstiramung  zunächst  der  seitliclu  ii  Farbenspectra  mit 
der  Tlieorie  betrifl't.  so  gilt  es  nach  Fig.  2  Taf.  IV  die  Richtung  der  licht- 
erzeugenden Linie  AB  zu  Iteriu-ksichtigen.  Wenn  man  die  Neigung  der  Ver- 
bindungslinie A(>,  —  0.12i>0  gemessen,  mit  der  S'erticalen  zu  16°  annimmt,  so 
findet  man  durch  Kcchuung,  dass  das  von  A  auf  die  durcli  0  gelicndc  Spalt- 
ebene  gePclUtc  Loth  0.1240  und  der  von  ()  zum  Fusspunkt  dieses  Lothes  reichende 
Abschnitt  0,0356  zu  Wertheu  liabcu.  Die  eutspreclicndcn  beiden  Linien  für  dca 
andern  Punkt  B  sind: 

0.0888 
0.0148 

Mit  den  berechneten  Daten  erhält  die  Tangente  des  Winkels,  welchen  die 
Richtung  AB  mit  der  Spaltebene  bildet,  den  Ausdruck: 

0.1240  —  0.0H88  _  0.0352  _       ^  «  -c' 
0.0356  +  0.0148  ~  0.0504  —  % 

Zur  Verwendung  in  dem  Ausdruck  der  Verzögerung,  Formel  V  der  theo- 
retischen Betrachtung,  haben  wir  der  dortigen  Vorstellung  gemäss  den  Winkel 
xp'  =  OO*'  —  34^  56'  =  oö"^  4',  ITir  die  linke  Wand  von  6"  Keigung  den  be- 
treffenden Winkel  9  —  186"  0',  für  die  rechte  bei  9°  30' Neigung  y  =  170"  30' 
zu  setzen  und  erhalten  damit  3  A 

links  =  0.001656,     rechts  =^  0.001576  oder 
IX—  0.000552  —  0.000525, 

in  letzterem  Fall  a  negativ  gedacht^  daher  beide  Male  die  Verzögerung  links« 

10 


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302 


Pas  Mittel  beider  Werthe  =  0.000öd8  ist  etwas  kleiner,  als  der  fiblich 
für  gelbe  Strahlen  angenommone  Betrag  von  0.000551.  Wenn  ich  Ton  der  Ände- 
rung des  Winkels  tj/'j  welche  mit  der  Verschiedenheit  der  Oeffhang  eintritt,  absehe 
—  eine  Ungenauigkeit,  die  der  Bequemliclikeit  der  Rechnung  wegen  in  allen 
weiteren  Untersuchungen  begangen  ist,  da  die  Unterschiede  in  den  Resultaten 
nicht  erheblich,  andererseits  die  Zweifel  iibcr  die  Orenzen  der  Facetten  l>eträcht- 
licher  sein  k«>nnen  —  und  den  Winkel  tp'  suche,  wie  er  sich  1)ei(lf'n  Beobaeli- 
tungen  am  besten  ani)asst,  so  erlialto  ich  durch  Versuche  mit  dem  Werthe 
^'  =  54*'  29'  die  Zalden  OMOim  und  Ü.000539  im  Mittelwerth  am  besten  der 
gemachten  Annahnu>  \ on  A  enttprechend.  Unter  der  Voraussetzung,  dass  die  Spalt- 
ötlauii^  nicht  den  Winkel  ip'  modilicirt,  würde  der  ersthin  angenommene  Ncigungg- 
wiukel  von  16"  in  15*  40'  übergehen. 

Für  die  beobaehtete  Oeffiinng  von  0.00192  war  die  ttnaserste  Facette  von 
6*  Neigung  als  VeranlasBung  der  Erscheinung  gedeutet  Sollten  anch  Strahlen 
der  anderen  Neigung  von  8*  dun  beigetragen  haben,  so  hätte  man  an  beden- 
ken, daas  die  Oefinimg  fUr  diesen  Fall  aas  awei  Stücken  znaammengesetst  ist. 
Mit  8  A  =  0.001663  und  nnter  Zngmndelegnng  von  9  =  188*  0'  nnd  tf^=s  54*  29^ 
wird  der  eine  Thefl  =  0.001758  heransgerecfanet,  in  welchem  sich  die  drei 
Phasen  vollziehen,  deren  Beginn  aber  an  der  Stelle  eintritt,  wo  die  Linie  ED 
die  Spaltrichtnng  trifft.  Das  zukommende  zwischen  0,  als  auf  der  Richtung 
DO  angehörig,  au  jener  Grenzstelle  gelegene  Stück  betrügt  aber 

sin  '2'^ 

0.0322  4^  =  0.001135 

sin  82" 

Die  summirte  Oefl'nung  von  0,00289  würde  von  unserem  ]>eobachtungswerth 
von  0.00192  erheblich  abweichen.  Dass  die  Verzögerung  endlich  für  die  schrägste 
Fläche  AE  zu  der  Beobachtung  einer  ausserordentlich  grossen  Oeflnung  führen 
muss,  ist  aus  der  Figur  zu  entnehmen,  wenn  mau  sich  diese  Linie  bis  zur  Spalt- 
ebene verlUngert  denkt. 

Bei  näherer  Betrachtung,  wie  die  beobachtete  Oeffuung  von  0.00432  für 
senkrecht  auf  den  Spalt  fallende  Strahlen  zn  Stande  kommt,  findet  man,  daas 
in  diesem  Falle  nicht  allein  die  Richtung  AB,  sondern  auch  EB  als  Licht  er 
zeugende  Linie  zn  bedenken  sein  dfirften.  Das  Verhältniss  der  in  der  Figur 
beigemerkten  itlr  letztere  Richtung  massgebenden  zu  einander  senkrechten  Liniea 
in  der  Verticalen  0.0248,  in  der  anderen  Richtung  0.0227  ergiebt  sich  als  Taa> 
gente  des  Winkels  von  47*82';  der  in  Rechnung  zu  ziehende  Winkel  wird 
daher  137<*  32' 

und  mit  diesem  Werthe  und  mit  (p  —  180°  erhalten  wir  die  YerzOgerung 
Formel  V,  ans  zwei  Theilen  bestehend  durch  den  Ausdruck: 

3X  =  0.00432  (,-^^rT25r.T  ^  J^^B^ 

=  0.00432  (0.7137  —  1.0926) 

=  —  0.00IG37 

IX—  —  0.000546   links  oder  positiv  an  der  rechten  Seite 

17 


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303 


des  Spaltes.  Dieses  Besultat  setxt  die  Richtigkeit  der  VoranssetsungcD  ausser 
Zweifel. 

Der  Binfloss  der  Kante  D  hat  sich  dagegen  nicht  geltend  gemaebt;  sie  ist 
an  flach.  Wollte  man  anf  dieselbe  nnd  also  anf  die  Linie  DB,  als  Biehtong 

0  0668 

des  Lichtausganges,  Rücksicht  nelmuMi,  so  wurde  das  Verhältniss  q  Q^g2 

die  Tangente  eines  Winkels  von  72**  14',  den  diese  Richtung  mit  der  Spaltehcne 
bildet,  fuliren  und  iu  obige  Parenthese  käme  dann  durch  t^'"'  —  102°  14'  noch 
das  Glied  —  3.1211  hinzu,  was  für  3  A  0.01512,  also  ein  lOmal  zu  grosses 
Besultat  ergeben  würde. 

Wenn  wir  zu  den  Ocffnungsangabcn  lür  die  lotzten  Phasen  des  Liclites  in 
der  ol)igen  Tal  »eile  nach  der  Formel  V  die  Interfereuzeu  bereclmen,  ei  halten 
wir  folgende  Zusammenstellung: 

Oefinung.  Interferenz. 

0.00000  0.000000 

28  106  violett 

56  212  blan 

84  318  blftoKch 

112  424  weissgelb  * 

0.00140  0.000580  goldgelb. 
Ifan  sieht  die  letzt  aufführte  Beobachtung  nodi  in  stemlicher  üeberein- 
Stimmung  mit  der  Wellenlänge,  von  da  ab  die  Farbe  abuehmon,  nnd  zuletzt 
wieder  bei  Interferenz  0.00r)212  blau,  bei  0.000106  violett  erscheinen.  Dies 
ist  also  das  Resultat  der  Beobachtung,  während  die  Polarisationsebene  des  auf* 
falleuden  Lichtes  senkreclit  zur  Richtung  des  S})altes  gestellt  war.  Steht  die 
Polarisationscbenc  aber  parallel  zum  Spalt,  so  merkt  man  bereits  beim  Gelben 
eine  Abnahme  der  Intensität  der  Farbe,  und  von  da  ab  eine  Stufenfolge,  welche 
in  der  Farbe  ausserordentlich  geschwächt  und  in  der  Skala  immer  einen  Schritt 
näher  zur  Dunkelheit  führt,  als  beim  erten  Puiarisationszustandc.  Wegen  dieser 
Farbcnschwäehe  sieht  man  auch  ohne  Zusatz  des  polarisirenden  Prismas  gewisser- 
massen  denselben  Vorgang,  wie  im  zuerst  angeführten  Polarisations- Zustande. 
Da  auch  durch  Umkehruug  des  Spaltes,  wobei  der  massgebende  Spalt  horizontal 
liegt  nnd  das  rolle  Licht  senkrecht  anf  denselben  fUlt,  mit  Oeffinungs- 
messnngen  gleicher  Ordnung,  wie  die  Grössen  0.00036  und  0.00028  in  der 
ersten  Lage,  blanes  nnd  dann  violettes  Licht  eintritt,  nnd  hiermit  die  Er> 
scheinnng  schliesst,  wBhrend  in  der  zwdten  Lage  die  Interferenzen  derBecfannng 
gemäss  versohwinden,  so  nOthigen  diese  Beobachtnngsdaten  zu  der  Annahme, 
dass  die  Erscheinung  unabhängig  von  jener  Interferenz,  welche  die  ange- 
fthrte  Farbenskala  mit  dreimaliger  Wiederholung  des  Gelben  hervorruft,  durch 
eine  Diffraction  veranlasst  ist,  die  im  äussersten  Stadium  der  Verengung  ein- 
tritt,  worin  die  Oeflfnung  des  Spaltes  von  0.00028 — 56  der  Länge  kürzerer 
Wellen  entspricht,  von  welchen  für  violettes  Licht  als  Grösse  0.000897  ange- 
nommen wird.  Dass  Unebeuheiteu  der  Spultschärfen  iu  den  äuBsersteu  Phasen 


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304 


yon  beaondera  bedentendem  BinfliiBB  sein  mfiflseo,  ist  ja  einleochtend.  Aneh 
unser  Spalt  zeigt  neben  der  regelmttssigen,  gut  UbersiohiUehen  Bncheiming 
eine  Anzabl  FarbentAne,  weldie  einer  mehr  oder  weniger  grosseren  SpaltoSaung 
entsprechen.   Man  stelle  sieh  vor,  dass  die  Spaltschärfen  in  den  ftnsaersten 

Momenten  der  Verengung,  wo  diese  mit  der  Ortfsse  der  Unebenheiten  Ton 
gleicher  Ordnung  ist,  nicht  auf  einander  treffen,  sondern  unmittelbar  über  ein- 
ander zu  gleiten  anfangen  und  (Imr/ufolge  zur  Bildung  von  löcherartigen  Zusttoden 
Anlass  geben,  durch  wclclie  das  Liclit  irowisi^onnasfion  gesiebt  wird.  Da  man 
als  relatives  Verliältniss  der  DiinliiiK's.-Jcr  dieser  Ocffnungen,  senkreoht  und 
parallel  zum  Spalt,  ein  solclios  anncluiKMi  muss,  wclolies  jnit  zunehniender  ^'er- 
cngung  dos  Spaltes  den  ersten  Durehmcsser  immer  kleiner  gegen  den  anderen 
werden  lässt,  «o  können  innerhalb  der  ül)rig  Idoihenden  Räume  in  der  Richtung 
der  Länge  des  Spaltes  schliesslich  all(Mu  noch  Widh'u  ihren  Weg  zum  ATure 
linden,  welche  ihren  l.'iprung  von  der  allerletzten  Diflraction  genommen  Iiabeu. 
Die  äusserstc  Grenze  kann  nur  folgende  sein.  Während  kleinore  Wellen,  wenn 
die  Vibrationsebene  parallel  dem  Spalt  ist,  ihre  Diffiractionserscheinnng  durch 
Yavtärkmig  zu  dem  ihnoi  eigenen  Licht  also  in  der  violetten  Farbe  ftossera, 
so  moss  f&r  den  Fall  der  Vibration  im  senkrechten  Sinne,  in  welchem  noch  kldnen» 
Wellen  aber  mit  demselben  Interferenzbetrag  wie  vorhin  interferiren,  der  &rb- 
lose  Znstand  eintreten.  DemgemSss  wnrde  die  gemachte  Beobachtung  fnr  die 
FresneFsche  Ansicht  sprechen. 

Die  Steigerung  des  Lichtes  in  der  äussersUm  Verengung  veranlasst  hftnfig 
der  Gebrauch  des  Hohlspiegels  statt  des  planen,  ein  Zeichen  dafür,  dass  noch 
mehr  Strahlen  durcbgetrielien  werden.  Wenn  man  übrigens  spezieller  den  ^n- 
zelnen  Farbennuancen  nachforscht,  wie  sie  die  Polarisation  ändert,  wird  man 
Stellen  herausbringen,  die  ihre  Farlie  trotz  der  Drehung  des  rolarisationsprismas 
beibehalten  und  auch  solche,  die  die  umgekehrte  Voränderung  zeigen,  aber  diese 
Fälle  bleiben  in  einer  ausserordentlichen  Minorität. 

Ich  habe  noch  Versuche  an  einem  zweiten  Spalt  angestellt,  welche  ebenfalls 
ZU  Gunsten  tlcr  Fresnerschen  Ansicht  entschieden  haben.  Doch  sind  wirklich 
genaue  Messungen  aus  verschiedenen  Gründen  unmöglich  gewesen.  Dieaer 
Apparat  bat  die  Einrichtung,  dass  beide  Spaltbälften  gleichmässig  sich  bewegen 
lassen  and  Oeffiiungon  bilden,  die  symmetrisch  snr  Mitte  sich  verhalten.  So  treff- 
lich derartige  Einrichtungen  zu  dem  eigenlichen  Zwecke  der  astronomisches 
nnd  physikalischen  Untersuchung  dienen,  so  anzureichend  sind  sie  in  Bes^g 
auf  Vorgänge  düficiler  Natur,  wie  sie  hier  antersncbt  werden.  Die  Schneiden, 
welche  in  grosserer  Dimension  (etwa  17  mm)  hergestellt  sind,  kommen  in  «mer 
Länge  von  10  mm  zusammen  and  bewegen  sich  schräge  unter  dem  Winkel  von 
40  •  zur  Richtung  der  Schieberseiten  oder  der  bewegenden  Schraube.  Diese  treibt 
mit  der  einen  Spalthälfite  zugleich  einen  Hebel,  dessen  andere  Seite  auf  die 
zweite  Hälfte  in  entfiet^engesetzten  Sinne  schiebend  einwirkt.  Zum  Anzug  der 
ersten  Hälfte  an  die  Schraube  dient  eine  Feder,  während  eine  gleiche  Feder  die 
zweite  zum  Anschlnss  an  den  Hebel  bringt.  Gleichzeitig  sollen  diese  Federn  auch 

19 


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die  FfthruDg  an  den  Selneberseiien  nnd  drittena  den  Androek  auf  dteFandament- 
platte  Temdtteln.  Btese  Organe  mOssen  höchst  Borgfältig  abgeetimmt  seini  wenn 
der  Spalt  gl^chmftBsig  ohne  Voniehang  fimctioniren  solL  Hftnfig  genug  kam  an 
diesem  Apparate  der  Verschloss  nicht  ToUstandig  genug  heraus,  nnd  die  Scharfen 
Tersogen  sich  nicht  allein  in  Besag  auf  die  Bewegungsrichtong,  sondern  tratm 
ans  der  Ebene  heraus ,  als  wollten  sie  sich  kreuzen,  alles  dieses  natfkrlich  in 
kloinon  Grenzen.  Ausserdem  stellt  sich  die  Schwierigkeit  ein,  dass  congruente 
Stellen  des  geschlossenen  Spaltes  bei  der  Oeffnung  nicht  mehr  in  ihrem  klon- 
sten  Abstand  senkrecht  zum  Spalt  von  einander  bleiben.  Die  wohl  als  ganz 
gl^h  anzuneliraendon  Spalthälften  von  Stahl,  etwa  1.7  mm  dick,  ha]>on  nur 
piino  S^chlilffiäclic  von  etwa  20**,  welche  zionilich  gut  polirt  ist.  Ihre  Schürfen 
mögen  auf  wenigor  als  O.Ol  mm  abgestumplt  oder  geglättet  sein  und  wegen  so 
minimalen  Verhältnisses  war  es  nicht  möglich,  der  Anordnung  der  etwaigen 
Facetten  nachzuspüren.  Die  Spiegelbilder  Hessen  ähnliche  Dimensionen  errathcn, 
wie  sie  an  SpinncPäden  vorkommen,  wovon  weiterhin  bei  Gelegenheit  der  Re- 
flexionsphänomene die  Rede  ist.  Die  microscopische  Untersuchung  ergab  an 
den  SteUcD  dieses  Spaltes,  welche  zuerst  zum  Verschluss  kommen,  mit  Benutzung 
des  Nicorschen  Fdsmas,  dessen  Polarisationsebene  parallel  zum  Spalt  gestellt 
ist,  unmittelbar  vor  Eintritt  der  Dunkelheit,  das  schönste  violette  Licht,  und 
durch  den  Hohlspi^l  in  der  Intensität  noch  gesteigert,  während  die  senkrechte 
Polarisationsebene  zur  Erlangung  hellerer  Nuancen  llDttel  wurde.  Auch  kann 
der  Apparat,  während  die  Spaltlinie  nngeändert  als  Axo  bleibt,  nach  beiden 
Hichtangen  bis  zu  10*^  geneigt  werden,  ohne  eine  Schwächung  des  violetten 
Lichtes  zu  erzeugen.  Das  Gleiche  gilt  natürlich  auch  f&r  den  eraten  Spalt. 
Die  angeführte  Erscheinung  tritt  aber  nur  dann  ein,  wenn  die  Schäi  fen  mit  dem 
Scliiebor  zionilich  parallel  sich  verhalten,  das  heisst  die  eine  Schärfe  die  andere 
um  einen  minimalen  Betrag  überragt.  Die  Abweichung-  vom  Parallelen  bis  45  °, 
in  welchem  Falle  die  Interferenzgröase  und  die  durchfahrende  Welle  gleich 
gross  sind,  wird  wohl  etwas  überschritten  werden  dürfen.  Ist  die  Anomalie 
zu  gross,  so  werden  die  mit  senkrechter  Polarisationsebene  auftretenden  ver- 
schiedenen Farben  zwar  ausgelöscht,  wenn  dieselbe  parallel  gedreht  wird,  aber 
man  erhält  vorher  nicht  die  violette  Beleuchtung.  Nennen  wir  reducirte 
Oeffiiung  des  Spaltes  die  kürzeste  Entfernung  zwischen  den  Idchtstrahlen  als 
Tangenten  an  den  Schärfen,  wenn  eme  die  andere  fiberragt,  so  können  die 
Strshlen,  zumal  tae  in  mehr  als  einer  Richtung  durchfahren,  um  so  weniger  sich 
dem  redndrten  Spalte  aiqpassen,  je  grosser  die  Ueberragung  ist,  und  die  Un- 
ebenheiten werden  in  verstärktem  Sinne  Farbenungltidiheiten  herbeif&hren. 

Uebrigens  erhält  man  mit  blossem  Auge,  wenn  dasselbe  unmittelbar  fiber 
den  Spalt  gehalten  wird,  in  dem  Falle,  wo  die  Anomalie  nicht  zu  stark  ist, 
ohne  Polarisation  den  Ucbergang  in  die  blaue  Farbe  din  ch  Drehung  des  Appa- 
rates um  den  Spalt  als  Axe  und  zwar  in  dem  Sinne,  der  die  Schärfen  in  eine 
mit  der  Gesichtslinie  zusammenfallende  Richtung  zu  bringen  sucht.  Violett 
wird  diese  blaue  Farbe,  wenn  man  das  Prisma  mit  seiner  Polarisationsebene 

*•  au 


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306 


paraUel  zum  Spalt  m  HQlfe  mmmt  Dreht  man  den  Apparat  aUmfthlich  nach  der 
entgegengesetsten  Seite,  so  begegnet  man  der  Farbenfolge  blan,  weiaaUcb,  gelb, 
oder  blau,  weiaslich,  oder  nnr  blan,  in  je  engerar  Dimension  die  Oeffnnng  ge- 
wtthlt  ist.    Die  aus  don  an  beiden  Spalten  gewonnenen  ßeoliachtungen  fassen 
wir  zu  folgenden  drei  Schlüssen  zusammen,  indem  wir  im  Zustande  der  äosser- 
sten  Verengung  des  rcducirtcn  Spaltes  die  beiden  Fälle  der  Vibration  pamllei 
und  senkrecht  zum  Spalt  von  einander  sondern.    1)  Bei  grösserer  Ueberragung 
der  einen  Siliärfe  über  der  andern    tritt  im  ersten  Falle  die  der  Interferenz 
cntsprceliendo  Farbe  auf,  im  zweiten  Falle  wird  dieselbe  ohne  wesentliche  Aeii- 
derung  geschwächt.    2)  Bei  angenähertem  Verhalten  der  Scharfen  kommt  im 
ersten  Falle  di<!  bezügliche  Farbe  zum  Ausdruck,  im  zweiten  gelit  sie  ins  Vi«> 
letle  ii\)cv.  (Spalt  2).    3)  Bei  geringi?ter  Ueberragung  im  ersten  Falle  erscheint 
Violett,  welches  im  zweiten  schwindet.  (Spalt  1).  Wir  haben  hierbei  nicht  überall 
die  gleich  grosse  reducirte  Oeffnung  im  fönne,  sondern  eine  solche  nur  Bnaaerstmi 
Brseheinnng  Veranlassnng  gebende.  Die  Dr^ong  des  Spaltes  bietet  ein  treff- 
liches Mittel,  sich  von  dmn  Parallelismns  der  Schürfen  zur  Schioberdbene  in 
fibersengen.  Wfirden  den  ScbieberhlUften  besondero  SpaltbftUten  mit  Corrections- 
sohranben  b^gefBgt,  so  hätte  man  die  Berichtigung  in  schärfster  Wdse  snr 
Hand,  Toransgesetst,  dass  im  übrigen  die  Einrichtung  oorrect  ist. 

Zar  Bestimmung  der  schiefen  Richtung  der  Spaltschärfon  zur  Schiebcriage 
und  ihres  Abstandes  in  dieser  Richtung  gelangt  man  durch  Messung  des  Be* 
tn^;es  der  Drehungen,  welche  man  dem  Apparate  zum  Zwecke  der  Hervor- 
bringung  verschiedener  Farbennuancen  zu  geben  hat,  auf  folgendem  Wege. 
Oenaue  Orientirung  ist  dabei  vorausgesetzt,  sollte  es  sich  bereits  um  Multipla 
der  Wollenläugen  handeln.  Bezeichnen  wir  diese  mit  A  und  /'  für  zwei  Dre- 
hungen, durch  welche  die  Spaltölfnung  a  in  die  Richtungen  x  und  x'  von  der 
Normallage  des  Schiebers  aus  gemessen,  kommt  und  setzen  wir  x  +  x'  = 
je  nachdem  in  gleichem  ( — )  oder  cntgcgengeBetztem  Sinne  (-}-)  gedreht  ist,  so 
haben  wir  die  Bedingungen  der  Interferenz: 

X 

—  =s  sin  X 
a 

A'        .  , 

—  =  sin  X 
a 

woraus  man  erhält.* 

X  . 
-p-  sm  e 

=  ! — --: 

X  sin  e 

sm  z  =  — 

V'A»  +  A'«dt2JU'cose 
also:   

_  ^X*  4-  X'*:h2XX' eo6€ 
sin  e 

ai 


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d07 


Demnach  ist  die  schiefe  O^ong  a  die  Seite  eines  Dreieckes,  dessen  an- 
dere Seiten  X  und  X*  mit  dem  Zwisehenwinkel  c  oder  180*  —  f  je  nach  Bezug 

auf  —  x'  oder  -f  x'  emd,  molUplicirt  durch  ^ .  Mit  Abrechnung  des  ge- 
messenen, eBtspreclieiiden  Drehnngswinkde  erhslt  man  ans  dem  Werthe  für  x 
dann  den  Winkid,  am  welchen  die  SchftrfiBnTerbindong  zum  Schieber  geneigt  ist 
Je  nach  dem  ümriss  der  Schärfen  wird  die  Grosse  a  mehr  oder  weniger  con- 
stant  bleiben  und  im  allgemeinen  abnehmen,  wenn  die  redncirte  Oeffhnog  bei  der 
Drehang  zunimmt. 

Zu  den  angeführten  drei  Beobachtongsrcsultaten  kommen  noch  zwei  Mes- 
sungen in  doffolben  Laoro  des  Spaltofi,  die  don  Eintritt  do-j  Lichtes  /uorst  durch 
die  weitere  Mündung  crmögliclit.  In  dem  .^eitlieli  an  der  Neigun|[f  von  .^0' 
beförderten  Lichte  konnte  ich  namlicli  auch  viele  Wiederlu>lnn<jcn  des  Sj)ectrnnis, 
bis  zu  13  beobachten;  die  auf  ein  mittleres  /  reducirtc  S|talt()fl'nun<r  h(^trägt 
0.00332.  Auf  der  andern  Seite,  wo  die  Neigung  0",  wurde  aus  l»is  auf  die 
Zahl  10  ausgedehnte  Wiederholungen  der  Beobachtungswerth  fiir  1  l  0.00535 
ermittelt.  Die  beiden  beobachteten  Werthe  stimmen  gut  mit  denjenigen  Grössen 
0.00834  nnd  0.00527  ftbereini  welche  die  Bechnnng  nach  der  allgemeinen 
Formel 

a  Bin     =  X 

ergiebt,  worin  ß  als  Neigungswinkel  gilt  Hiermit  erhSlt  man  den  Belag  dafftr, 
dass  das  Licht  anch  unabhängig  von  der  die  weitere  Hfindnng  umfassenden 
Linie  gleicher  Lich^phase  direct  durch  die  engere  SpaltOfihnng  geht  nnd  dem 
nrspr&nglichen  Gesetze  folgt.  Endlich  ist  noch  in  der  umgekehrten  Lage  des 
Spaltes  an  der  Seite  mit  9*^  30'  Neigung  dar  6  bis  7  Mal  sich  wiederholende 
Gang  der  Spcctren  beobachtet  worden,  woraus  als  beobachteter  Werth  für  1  A 
die  Oeffiinng  0.00324  resultirt,  welcher  dem  berechneten  0.00334  sehr  nahe 
kommt. 

Die  bisherigen  Beobachtungen  liezogen  sich  auf  die  direct  durciigfliejiden 
Strahlen.  Ehe  das  Resultat  der  Beobachtung  üijer  das  an  unserm  Sjtalte  re- 
flectirte  Licht  mitgetheilt  wird,  schicken  wir  ausser  einigen  Bemerkungen  eine 
graphische  Darstelluugsweise  durch  Fig.  5Taf.  1  illustrirt  voran,  wie  an  schmalen 
Spiegeln  die  Interferenzen  2u  Stande  kommen. 

Anf  den  Spiegel  AB,  dessen  Breite  a  ist,  mögen  die  ftnssersten  Grenz- 
parallelstrahlen CA  nnd  DB  nnter  dem  Winkel  CA6  =  ß  anfiallen  nnd  nach 
AE  nnd  BF  refieetirt  werden.  Die  Zerstiennng  anf  der  Oberfläche  des  Spiegels 
giebt  neben  dem  regnliren  Strahl  eine  Anzahl  Strahlen,  welche,  wie  fiir  den 
Punkt  B,  BG  nnd  BO'  sn  beiden  Seiten  des  Strahles  BF  an  jedem  andern 
Punkt  zurückgeworfen  werden.  Beschreibt  man  über  AB  als  Durchmesser  einen 
Halbkreis  und  mit  dem  Stück  AH,  um  welches  der  Strahl  BD  dem  Strahl  AC 
Toraos  ist,  aus  B  als  Mittelpunkt  einen  Kreisbogen,  der  also  durch  den  auf  BF 
gelegenen  Schnittpunkt  des  llalltkreises  geht,  da  AH  BO  ist.  so  werden  die 
zwischen  den  in  0  sich  kreuzenden  Kreisbogen  enthaltenen  Stücke  auf  allen 


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308 


den  Strabkii,  dk  nian  wie  BQ  nnd  BG'  als  seratreute  annimmt»  also  t.  B.  die 
Stücke  l  nnd  1%  a]B  Phasennntencbiede  der  betreffenden  Bichtongen  gelten. 
Wie  ans  der  Constmction  erbdlt,  sind  die  Spectrs  nnsymmetriscb  nnd  nm  die 
als  Centralricbtang  BF  in  fiiesende  Linie,  ftr  gleiche  AbetHnde  zn  baden  Seiten 
nngleieb  gross  und  swar  nach  der  Bicbtnng  hin,  die  sich  der  Spiegelebene 
näbort,  also  BG'  ausgedehnter  als  nach  der  anderen  Seite  zn.  Dieser  Unterschied 
kommt  um  so  bedeutender  zur  Ansicht,  je  schräger  die  Lichtstrahlen  anflUlen, 
also  je  kleiner  der  Winkel  ß  ist.  Für  einen  gegebenen  Winkel  ß  lassen  sieb 
die  Winkel  FßG  —  x,  den  der  der  Lichtquelle  mehr  abjrewondote  Strahl  bildet, 
und  FB6'  —  x',  vom  mehr  zugewendeten  gebildet,  bercchuen  durch  Auflösung 
der  Gleichungen: 

COB(/f  +  x)  =  OOBjJ  —  — 
COS  0»  —  X')  =  COS     -f-  — 

nnd  ancb  ffir  die  Multipla  von  X  sind  die  sngehOrigen  Winkel  z  nnd  x*  dnrch 
Einsatz  Ton  Sil,  8A  n.  s.      sn  finden. 

Einiger  Versnebe  Gber  derartige  Beflerionm  möge  in  Folgendem  gedacht 
werden*  Bei  Sonnenlicht  ohne  Beschränkung  dMselben  auf  einen  Streifen,  wie 
es  fernerhin  überall  angewendet  ist,  erhielt  ich  an  geschliffenen  Glasfacotten 
schmaler  Art  schöne  Spectra  nach  1)eidon  Seiten  und  der  theoretischen  Anschauung 
gemäss.  Eine  Facette  von  etwa  0.5  mm  (=  a)  Breite  ergab  unter  dem  Nei- 
gungswinkel /?  =  4"  zwei  bis  drei  Spectra  in  weitoror  Ansdchmiiig  nach  der  Licht- 
quelle zu,  dagegen  melu  crc  in  geringem  Abständeu  nach  der  andern  Seite  hin. 
Die  Rechnung  führt  mit  Rücksicht  auf  bezüglichen  Kinsatz  in  die  Fomelu  von 

^  =  0.001102     ^  =:  0.002204  nnd       =  0.003306 
a  a  a 

auf  die  von  der  Centrallinie  aus  gcmcsscneu  Winkelwcrthc: 

X  =  49',     91',  128' 

x'  =  62,    166,  — 

Die  Darstellttng  dersdben  als  Liuearwertbe  in  den  Punkten  der  Figur  6 
Taf.  I  giebt  eine  nngefthre  Vorstellung  der  YertheQnng  der  Spectren,  von 
welch«!  das  dritte  auf  der  linken  Seite  schon  ftber  die  Grenze  des  möglich 
Sichtbaren  hinausgeht,  da  über  240'  (4^  die  Abbildung  bei  cos  (/9  —  x')  >  1 
nicht  mehr  vollständig  wird. 

Ein  schmaler  Spiegel  bietet  also  dieselbe  Erscheinung,  wie  ein  in  gleicher 
Neigung  zum  Auge  gehaltener  Spalt  von  gleichem  R;iume,  wobei  die  reflectirten 
Strahlen  in  dircct  von  der  Lichtquelle  ausgehende  zu  deuten  sind. 

Die  \'erriuclie  mit  polirten  Metallfläohen  ergeben  insofern  eine  Abweichuns 
von  dieser  Beobachtung,  als  meisteiis  auf  der  der  Lichtrichtung  zugewendeten 
Seite  die  Spectra  weniger  oder  gar  nicht  sichtbar  werden.  So  lindet  man  au 
der  Facette  unseres  Spaltes,  welcher  die  schon  oft  erwähnte  Neiguug  9®  30' 
zukommt,  bei  Lampenlicht  anf  der  Seite  allein,  welche  abgekehrt  ist,  drei  tot- 


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909 


ifigllch  SU  nntenoheideiide  Speetren  nnd  xwar  fUr  die  Bicbtang  ß  ^  10*,  auf 
der  eDtgegeDgvMctsten  Seite  dagegen  bemebt  vollBtindige  Dankelheit. 

Die  Spectra  der  Sonne  lassen  sicli  auch  hier  unterscheiden,  doch  viel 
schwädier.  Da  auf  Messing  eine  so  gute  Politur  wie  auf  Glas  nicht  erreichbai*  ist, 
Beobachtungen  gleicher  Art  auch  auf  Schliffflächen  von  Stahl,  welche  nicht  glatt 
genug  waren,  fremacht  wurden,  so  wird  der  Grund  der  einseitigen  Erscheinung 
ha«]>tsächlich  in  der  unvollständigen  Tolitur  zu  suchen  sein.  Stellt  man  sich 
wie  in  Fig.  7  Taf.  I  die  Spiegelfläche  wellig  vor,  so  genügt  der  Hinweis  auf 
die  Zerstreuung  der  Strahlen  durch  Kcflexion  an  den  Abhängen  der  Wellenberge, 
welche  voi'zugsweise  nach  der  vom  Lichte  abgewendeten  Seite  eintritt.  V8n 
dar  Neigung  der  Platte  zum  aufijftllenden  Licht  wäre  demnach  die  Erscheinung 
abhängig  und  in  unserem  Fall  der  Orenzwinkel  ungefilbr  eneicbt,  fiber  weleben 
bioai»  zu  Spectami  aadi  beiden  Seiten  Anläse  ist  Die  Breite  der  spiegelnden 
Mesaingaeite  betrigt  0.0897,  daber  ergiebt  die  Becbnnog  f&r  die  Neignng 
ß  =:  10*  die  drei  ersten  Winkel  anf  dieser  Seite: 

1  •  62*,     8*  28',     4*  64' 

Werthe,  welchen  die  in  der  Beobachtung  nur  geschätzten  Grössen  wohl  ent- 
sprochen haben.  Darans  lässt  sich  dann  weiter  scbliessen,  dass  die  Interferenz 
anf  der  ganzen  Breito  Ton  0.0897  m  Stendo  gekommen  ist.  Mit  sebon  geringer 
Abweidrang  vom  Planen  —  nnd  beim  Schleifen  bietet  sich  immer  Gefidir,  con« 
Texe  oder  mehr&cbe  Facetten  an  bekommen  —  wird  die  Zerstrennng  oder 
Hänfimg  der  Bilder  derart  sein,  dass  man  ein  breites,  gleichmissig  weiss  ge- 
ftrbtes  Band  ohne  Speetren  erhalt.  Es  gelingt  öfter  ohne  die  Mfibe  des  SoUei- 
fens  mit  scharfen  Hesser  von  d&nnem  Steniol  Durchschnitte  an  bekommen,  die 

anagezeiohneto  Speetren  zeigen.  Anch  an  solchm  Staniolkanten  von  jj^mm  Dicke 

war  häufig  das  Vorherrschen  der  bezeichneten  einseitigen  Bilder  zu  bemerken« 
Bei  sehr  geringen  Dicken  hat  man  es  nur  mit  den  Farben  des  erstui  Spectrums 
ZQ  thun,  daher  diese  Ersrheinungen.  den  Uebergang  zu  denjenigen  an  Spinne- 
fUden  bilden.  Ein  in  seiner  gan/on  Breite  genommenes  Flaar  giebt  mehrere 
Speotra,  wtMin  man  die  Spiegelung  aufs  alloräusserstc  treibt,  d.  Ii.  damit  direct 
in  die  Sonuc  sieht,  und  auf  einen  in  unuiittclbarcr  Nähe  gelialtenen  dunklen 
Schirm  die  Er.scheinung  ))rq)icirt.  Difsr  wird  durch  den  gcwöhidichen  Autsdruck 
a  sin  9  dargestellt  und  nach  dem  Üahinet  sclnm  Princip  ganz  gleich  derjenigen 
sein,  welche  eine  Oeffuuug  in  der  Grösse  des  liaardurchmessci's  gewährt.  Ein 
derartiger  Yoi^aug  ist  Ton  dem  an  Haaren  oder  Spinnefllden  wahrznnebmenden 
Beflezionsphilnomen  zu  sondern.  So  klan  anch  der  Durchmesser  der  leteteren 
ist,  so  ist  man  doch  genöthigt,  kleinere  Stmcturen  anf  dem  Faden  in  Spiqsel- 
Wirkung  anzunehmen.  In  der  Voraussetzung  von  0.006  mm  für  den  ganzen  Durch- 
messer eines  Spinnefadens  wfirde  bei  5*  (ß)  Neigung  das  Auge  um  20*  16'  sieh 
von  der  Centrale  abwenden  müssen,  bei  10",  20",  30*  Neigung  resp.  um 
16^  45',  12"  1',  Iti',  damit  das  erste  Gelb  gesehen  wird.  Die  Beobachtang, 
damit  in  Widerspruch,  zeigt,  dass  man  mit  dem  Auge  in  viel  grOss(»en  Inter- 

M 


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810 


Tftllea  der  Beflexion  berunigdieii  kann,  ohne  mehr  als  constantes,  weiesgelbliches 

Licht,  alB  Folge  dar  an  den  einzelnen  Parthion  erfolgten  Zerstreuung  oder 
Mischung,  vabrznndimen,  das  erst  bei  sehr  flachem  Winkel  in  gewisse  Noanoen 

des  Spcctrums  sich  auflöst.  Geht  man  an  solchem  ungespannten  SpinnefiMdon 
mit  dem  Auge  dicht  darauf  unter  Beibchaltuntz;  der  Neigung  entlang,  so  werden 
die  Farbennuancen  mehr  oder  weniger  discontinuirlich  geändert,  wiederholen 
sicli  aber  je  nach  Res^elmässigkeit  der  Fadenstructur  und  das  Auge  erhält  die 
Vorstellung  einer  radartigen  Drehung  mit  stufenweiser  VorfTdinmt:  der  Farl>cn 
an  der  Peripherie  in  der  Weise,  dass  die  Facetten  des  Cylinders  die  entgegen- 
gesetzte Richtimg  von  der  der  Augenbewegung  beschreiben.  Die  rftructur  in 
der  Länge  eines  gespannten  Fadens  erkannte  ich  auch  bei  dunkel  gewähltem 
Untergründe  an  demAnftreten  von  mebreren  Spectren,  die  sieb  wie  von  emem 
Spalte  in  der  Länge  des  Fadens  qrmmetriscb  bilden.  Allerdings  sind  sie  scbwadi 
sn  erkennen  nnd  ancb  dnrcbans  nicbt  constanti  so  dass  die  beispielsweise  Milr 
fheilnng  einer  Scbätznng  von  5*  Abweicbnng  von  der  Mitfee  för  eine  dritte 
Spectralerscheinnng  nnd  als  Folge  daraus  die  dnreh  die  Beclurang  ermittelte 
Angabe  von  mm  f&r  die  Breite  der  Facette  dnen  ungefähren  Anhalt  gewähren. 
TTebrigens  treten  derartige  longitudinal  vorkommende  Spectren  viel  intensiver 
an  den  Spaltschärfen  auf.  In  den  hierbei  ontorsnchten  Fällen  standen  die 
Spectren  näher  zum  Hauptbilde,  was  also  auf  grossere  Breiten  der  Facetten 
Bchliessen  lässt,  als  die  angeführte. 

In  Bezug  darauf,  wie  sich  die  Spectra  eines  Spaltes  verhalten,  wenn  durch 
ihn  vermittelst  der  seitlichen  Spaltwändc  refiectirtes  Licht  fällt,  ist  noch  Fol- 
gendes im  Allgemeinen  zu  erwähnen.  Steht  derselbe  mit  der  engeren  Seite  dem 
Auge  zugekehrt  wie  zum  directcm  Durchsehen  nach  der  Lichtquelle,  so  gewinnt 
man  durch  seitlichen  Blick  von  jeder  der  beiden  Wände  ein  Ilauptbild  zwischen 
Spectren,  deren  gegeuseitige  Entfernung  von  der  Oeil'uuug  uud  Neigung  der 
Wände  abhängt.  Auf  bdden  Seiten  des  Hanptbildes  kommen  diese  Spectra  aber 
nur  dann  vor,  wenn  die  betreffende  Wand  plane  Gestalt  hat.  JHo  änsseren 
fallen  weg,  wenn  die  Wand  convex  geformt  ist  Der  zweite  SpectralappaFst» 
von  dem  oben  die  Rede  war,  hatte  ziemlich  gldch  schiefe,  polirte  Wände,  aber 
von  etwas  convoxer  Form;  die  einseitigen  Spectra  waren  hier  allein  sichtbar. 
Zur  Charakterisinmg  des  Grades  der  Convexität  dient  folgende  Beobachtong. 
Wenn  die  Richtung  nach  der  Lichtquelle  senkrecht  zur  Spaltebene  steht,  und 
man  bewegt  das  Auge,  um  das  Spiegelbild  durch  den  Spalt  zu  fixircn,  so 
trägt  der  Winkel  dieser  Bewegung  für  jede  der  beiden  Wände  36®.  Wenn  aber 
das  Auge  feststeht,  und  der  Apparat  gedreht  wird,  bis  die  Lichtquelle  in  der 
Richtung  der  Wand  zu  verschwinden  beginnt,  so  geschieht  dies  beide  Male  durch 
die  Drehung  um  21 — 22°.  Nehmen  wir  diesen  Winkel  als  richtigen  Neigungs- 
winkel der  Wände  an,  so  hätte  die  doppelte  Grösse  also  43 anstatt  Bf)"  der 
Augenbewegung  für  die  I{eol»achtung  der  Spiegelung  entsprechen  müssen,  wenn 
die  Wand  von  planer  Furm  gewesen  wäre.  Vermöge  der  Krümmung  nach  der 
Spaltscite  hin  musätc  also  schon  bei  flacherem  Aufifall  nnd  eben  solcher  Spiegc- 

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311 


Inng  die  Lichtquelle  fizirt  werden.  Durch  Yeigleich  der  an  den  Wanden  ro- 
flectirten  Bilder  erhielt  ich  einUrtheil  fiber  das  parallele  Verhalten  der  zur  Bild- 
enengang  Itcitragenden  Schärfen  zu  der  Schieberebene.  Wenn  eine  ober  der 
anderen  erhaben  ist,  so  muss  bei  schiefer  Durchsicht  in  dem  Sinne,  der  die 
scharfen  Kanten  in  den  weitesten  Abstand  von  einander  brini^t,  die  Grup])ining 
der  Spectren  eine  gedränjarterc  sein.  Die  Messung  des  Abstindos  der  reflcctirton 
Spectralbildor  auf  beiden  Soiton  und  der  bezugb'chen  Spaltöffnung  führt  auf  fol- 
gende Weise  zum  Resultat  über  dio  Grösse  jener  Erhabenheit.  Als  ich 
den  Apparat  noch  uiclit  vorbessert  liattc,  fand  ich,  das»  bei  einer  SpaltoHnuug 
von  0.03  nun  dio  Abstände  sich  wie  1  :  2  verhielten.  Neuneu  wir  den  Winkel, 
den  die  nicht  auf  die  Schiebcrobene  rcducirte  SpaltötVnung  a  -  0.03  mit  dieser 
Ebene  bildet,  x  und  den  Gesichtswinkel  nach  der  Verticalcn  auf  derselben  Ebene 
gebildet  %  also  d«r  Torhergehcndcn  Mittkeilung  gemäss  86®  gross,  endlieh  n  die 
ZaU,  welche  anzeigt,  wie  riel  mal  der  Abstand  der  Bilder  auf  der  einen  Seite 
grösser  ist  als  auf  der  andern,  so  hat  man  die  Relation: 

sin  (9  -f  3c)  =  n  8in(9  —  z) 

woraus  folgt: 

n—  I  , 

In  unserem  Beispiel  wird: 

tgx  =  |tg  36» 

also  X  =  13"  37' 

Damit  erhalt  man  die  reducirto  OefTnung  a  COS  X  —  Ü.021I  und  die  be- 
treffende Erlialteiihcit  -    a  sin  x  —  0.007""". 

Um  die  (lowis-sheit  der  Beohaehtung  an  dcnsolheu  Kauten  zu  halten,  wird 
es  allerdings  öfter  zwecklieher  sein,  mit  der  (lesiclitslinic  nielit  zu  weit  hinaus 
zugehen,  also  von  der  licllexion  zu  ahstraliircn.  Wenn  die  Winkel  y  nach 
beiden  Seiten  ungleich  sind,  so  lülirt  die  Gleichung 

sin  {(p  I  x)  =  n  sin  (y'  —  x) 
auf  die  Bestimmung  des  Winitels  x  durch  die  Bedingung: 

  nsiny'  —  siny 

Die  Anfiassnng  fiber  das  Zeichen,  ob  positiv  oder  negativ,  war  in  der  oben 
g^bencn  analytischen  Darstellung  in  folgender  Weise  zu  verstehen.  Von  zwei 
I*aiallclstrahlen,  die  von  einer  Linie  ihren  Liclitursprung  nehmen,  erscheint  der 
durch  den  Anfangspunkt  der  Coordinaten  gehende  verzögert,  wenn  der  Ausdruck: 

a  cos  9 
tg  (iff  —'9) 

positiv  wird,  demnach  diesem  Strahle  etwas  zugelegt  werden  muss,  um  ihn  zu 
seinem  Nachbar  gleich  schnell  zu  erhalteu.  Stellt  sich  ein  negatives  Zeichen 
ein,  so  bedeutet  es  eine  ^'oreilung,  und  ein  Abzug  wird  uothwendig.  Die  Spalt« 
öünuug  a  ist  wenn  wie  in  Eig.  1  Tal.  1  bic  rochtä  vom  t'oordiuatcn  -  Au- 
fangäpuukt  liegt. 


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 312  

In  der  zur  Verdeutlichung  der  Reflexion  entworfenen  Figur  )^  Taf.  I  be- 
deutet OC  den  vom  Anfangspunkt  O  aus  sich  öffnenden  Spalt  und  OE  dio  linke 
innere  Wandung.  Fallen  unter  dem  Winkel  9>  zur  Ordinate  OY  ParallelBtrahlra 
BE,  AG  und  FC,  die  anB  einer  Richtung  als  Linie  gleichen  Lichturspranges 
herkommen,  welche  in  den  Anfangspunkt  verlegt  den  Winkel  i//  mit  OY  bildet, 
80  wird  zunächst  für  die  Interferenz  von  AO  und  FC  der  gepei)ene  Ausdruck 
in  dem  auggesprochenen  Sinne  zu  berechnen  sein.  Gebt  nun  von  den  beiden 
an  der  Wand  EO  reflectirten  Strahlen  der  äusBorfite  von  E  aus  nach  C,  dem  End- 
punkt der  Spaltöffnung  a  entsprechend,  ho  gelangen  wir  zur  Darstellung  der  Inter- 
ferenz folgendermassen:  Wir  erweitern  CO  bis  D,  worin  der  Strahl  EB  verlängert 
zusammentrifft.  CG  stellt  den  Abstand  der  beiden  Parallelstrahlen  vor  und  die 
Wand  OE  mttge  einstweilen  mit  8  benannt  werden.  Mit  Bezog  anf  die  der 
Figur  beigemorkten  Winkelbezeicbnung  ist: 

Z  BOA  =  OBC  =  p  — y 

Z.  COB  =  p  —  90» 
der  dritte  Winkel  im  A  EGO 

OCß  =  270«>  +  y  — 2  p 

daher  8  =  ?L^(^^^zM. 

Bin  (p  —  y) 

Mit  dieser  Relation  geht  OG  =  s  sin  (p  —       über  iu: 

OG  =  —  a  cos  ((p  —  2  p) 

Wenn  die  Riciituug  übci-  O  nach  K  verlängert  wird,  so  erhält  man  mit 
der  Gleichung: 

Z.  GKO  =  KOA  =  180«^  4-  (Vz  —  y) 
und  da  -«I  =,eGKO  =  <g(*-,) 

den  Ausdruck  für  die  Interferenz: 

tg  {tjj  —  y) 

Entspricht  dieser  Werth  fÖr  den  Strahl  BE  einer  Verzögerung,  so  gilt  der* 
selbe  mit  umgekehrtem  Zeichen  der  Beschleunigung  fftr  den  durch  den  Anftqgs- 
punkt  0  gehenden  Strahl  AO  und  der  gewünschte  Ausdruck  für  0  wird: 

I     cos  (y  —  2  p) 
tg(^  — 9) 

Als  Resultat  der  Beobachtung  des  senkrecht  auf  den  Spalt  fallenden  Lichtes, 
wenn  dieses  ^st  den  weiteren,  dann  den  engen  Spalt  passirtf  erhielt  ich  die 
Erscheinung  mehrmaliger  Wiederkehr  des  Spectrums,  und  aus  der  meist  mit 
6  maliger  Einstellung  des  Gelben  abgeschlossenen  Beobachtung  für  die  Spalt- 
Öffnung  die  Zahl 

0.00168 

zu  einem  mittleren  ?.  gehörig.  Um  die  directen  Strahlen  abzuschlicssen  und 
die  von  den  metalieuen  Wauden  allein  reflectirten  Strahlen  zu  erhalten,  äuchle 

n 


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318 


ich  dnroh  geeignete  Stellmig  des  Nico  1 'sehen  PHsn»  vor  dem  Spalt  nnd 
die  gekreuzte  Steliong  ebes  swdten  am  Oenlar  des  Mieroscops  tn  enrdohen. 
Wenn  auch  die  Bilder  ziemlich  geschwicht  ersdhmnen,  war  die  Prftcision  der- 
selben doch  scharf  genug.  Zum  Zustandekommen  der  Erscheinung  durch  Re* 
flezion  wird  die  Spaltwand  nnter  9^  30' Neigung  vorzugsweise  beigetragen  haben. 
Aus  dem  Fulgenden  ist  zu  ersehen,  dass  die  Neigungen  TOn  6°  und  8°  der 
anderen  Wand  einen  unwesentlichen  Unterschied  in  der  Beobachtung  hervorrufen, 
andererseits  aber  zu  der  regelmässigen  Oinaligen  Folge  nur  partiell  mitgewirkt 
haben  können.  Rechnet  man  nach  der  aufgestellten  Foimel  mit  den  gegebenen 
Grössen  a  =  0.U01Ü8,  <p  =  180",  p  —  180»  —  9«  30'  und  den  obigen  Wertheu 

V'  =  137^32' 

tf/'  r=:     54  29 

den  Werth  für  1  A  aus,  so  erhält  man: 

+  0.001786 
—  0.001184 

OX0060S 

eine  Ortfsse,  die  nicht  bedeutend  von  der  angestellten  Zahl  0.000&51  abweicht 
Zn  bedenk«!  ist  hierbei,  wie  wenig  Aendomng  des  Winkels  welcher  der 
Einstellnng  des  MicroscopspiegelB  entspricht,  dazn  gehört»  nm  ein  anderes  l  zn 
erhalten.  Man  yergleiche  die  anf  Taf.  IV.  Fig.  1  für  beliebige  OrOssen  des 
Henkels  ^  und  mit  dem  beigefügten  Uassstabe  von  A  entworfenen  Gnrven, 
welche  unter  zu  Grunddegong  der  auf  der  rechten  Seite  mit  9^  30'  nnd  auf 
der  linken  Seite  mit  dem  Mittel  von  6»  und  8"  also  7  •  Wandneigung  des  Spaltes 
sich  ergeben.  Der  Anfangspunkt  der  Coordinaten  ist  auf  der  linken  Ecke  an- 
genommen  und  die  Strahlen  kommen  von  der  unteren  Seite  der  Zeichnung.  Der 
unserer  Beobachtung  entsprechende  Werth  der  Verzögerung  von  0.000602  wird 
darnach  in  dem  Tunkte  c  der  (,'urve  abcdefgh  abgebildet.  Vom  Punkte  a, 
wo  (p  170*.  5  und  der  Reflexionswinkel  an  der  Wand  rechts  0°  sind,  bis  d, 
wo  diese  Grössen  die  Beträge  180°  und  15*^.5  haben,  nimmt  der  zu  beobachtende 
Werth  als  Verzögerung  ab;  es  sind  diese  Punkte  die  Beul lachtungsgrenzen  über- 
haupt; zur  Coustruction  der  weiteren  Curve  sind,  um  ihre  Form  wiederzugeben, 
die  in  folgender  Tabelle  berechneten  Werthe  als  Zähler,  deren  Nenner  1000000, 


benutzt: 

BeaeoLLloht. 

Wand  NobtB. 

a 

b 

G 

d 

e 

f 

g 

h 

Reflex.-^ 

=  0» 

9*5 

WA 

35« 

45<^ 

55« 

=  170.5 

175.6 

180 

186 

195.5 

205.5 

215.5 

225.5 

2555 

2084 

1736 

1348 

866 

485 

208 

26 

—  808 

—  978  ~ 

1134 

—  1348  — 

1711 

—  2163  — 

2836 

— 4r>75 

1747 

1106 

602 

0  — 

845 

—  1678  — 

2028  ■ 

-4549 

Die  für  die  Reflexion  an  der  linken  Wund  von  7  °  Neigung  ermittelte  Curve 
ist  durch  die  berechneten  Werthe  in  den  Punkten  a  ß  y  d  dargestellt,  von 
welchen  der  Punkt  y  der  eigentlichen  Beobachtung  für  den  Werth     =  180** 


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314 


dem  Punkte  der  ersten  Curve  o  entsprechen  würde.  Die  Componenten  des 
mittleren  X  werden  för  die  Richtung  9  =  180^: 

-I-  0.001781 
—  0.001163 
also  A  0.000618 

Für  verschiedene  Bichtongea  erhiüt  man  in  diesem  Falle  die  folgende  Zq> 


»8=  RO^ 

Liohl. 

Wand  BiikB. 

a 

ß 

r 

9 

ReflexvZ.^  27« 

17» 

V 

0 

9>    t=  160 

170 

180 

187 

8368 

2626 

1781 

1426 

—  387 

—  797  - 

-  1163 

—  1529 

2981 

1829 

618 

—  103 

Drittens  enthftlt  die  Zeichnung  behnfe  einer  Vergleichung  für  den  Fall,  in 
welchem  die  SpaltOffioiang  aof  0.00168  gestellt  ist,  die  Curre  der  Intei&renx 
ABCDEFOHJ,  wie  sie  dmrch  directes  Bmfallen  des  Lidites  ohne  Beflezion 
entstehen  wfirde.  Der  oben  durch  die  Beobachtung  mit  der  Zahl  0.00432  för 
die  Oeffiiung  nach  dreimaliger  Wied^kehr  des  gelben  Lichtes,  also  mit  0.00144 
för  1  A  ermittelte  Werlli  würde  sich  also  auf  den  Punkt  D  beziehen,  f&r  wel- 
chen die  zur  Oc^nng  0.00168  gmwchneten  Componenten 

—  0.001836 
+  0.001199 

sind,  demnach  das  Resultat: 

—  0.Ü00637 

einem  etwas  grösseren  X  zugehörig  sich  ergeben  muss.  Bemerkcnswerth  ist, 
das«  die  Lage  von  D,  als  VerzrttieruTii;  in  don  entprochendoii  PtinktfMi  der  beiden 
Curven  auf^efasst,  auf  ciitgogonj.'<'sot/tcr,  also  auf  dor  icciiteu  S|>altseitc  sich 
darstellt.  Die  in  der  dritten  Curve  zu  Grunde  gclcgteu  Zahlen  sind  folgende: 
Directes  Liebt.  Wand  recht«. 

ABCDEPGHJ 
95 150".5     161"     170^5     180«     185«     100«     200»     205».5  215«.5 

6350     3059      2555      1836      1535      1271       823       614  292 
—  151  —  471   —  809  —1199  —1430  —1685  —2299  —2738  —3976 


6199     3188      1746       637       105  —  414  —1476—2124—3084 

Da  die  durcli  Reflexion  an  beiden  WiUiden  enstandenen,  coiTespondircnden 
Punkte  y  und  c  fast  gleichen  Abstand  von  dem  Anfangspunkt  haben  und  diese 
Abstände  im  gleichen  Sinne  mit  A'eränderung  der  Neitrung  des  Spiegels  ziem- 
lich ebenso  grösser  oder  kleiner  wei-den,  t^o  ist  der  Eflcct  beider  Erscheinungen 
nur  eine  UebcreinanderlagerunL''  zweier  ganz  äliidicher  Sjiectren,  die  sich  zu  decken 
scheinen.  Andererseits  aber  wei'den  die  von  der  Wand  mit  zwei  Facetten  ent- 
stehcuduu  Bilder  gegen  die  der  anderen  gehalten,  eine  nicht  äo  einheitliche  Er- 


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di6 


Bcbemiiog  veranlaBseiii  wie  sie  in  der  Omaligen  Wiederholung  zu  Stande  ge- 
kommen ist. 

Zar  genaneren  Orientirang  des  Beflexions-Yorgangee  anf  der  linken  Seite, 
wo  die  beiden  Facetten  vorhanden  sind,  denke  man  sich  mit  Besug  anf  die 
FIgnr  2  Taf.  IV  die  Facette  ED  sum  Spalte  verlängert  nnd  den  dadurch  auf 
der  Spaltebene  entstehenden  Pnnkt  a  in  folgender  bildlichen  Bezeichnung  wieder^ 
gegeben: 

0.00     113         281  237  466 

•        •  •  •  • 

0       a  ß  Y  6 

Die  Auflösung  dos  Dreieckes  DO«,  von  dem  die  Seite  DO  =  0.0322  und 
die  Winkel  (Z  D  =  2°,  ^  O  fMI«,  ^  „  ^  82")  bekannt  sind,  ergiobt  die 
anderen  Seiten  Oa  0.00113  und  D«  -  O.CMKJ^a.  Wenn  nun  die  Facette  DO 
vollständig  zur  Reflexion  bei  senkrechtem  AufTall  der  Strahlen  (also  ^<p—  180") 
vorwendet  wird,  so  md.ue  0^  die  entsprechende  SjKiltöfl'nung  sein,  dncn  (Jrosso 
0.00344  sich  berechnen  lägst  aus  dem  Dreieck  DO/?,  mit  den  bekannten  Stikkrn 
DO  ^-  0.0322,  ^  D  —  6^  und  O  ~  H«;«.  Durch  Verwendung  der  bckaunteu 
Werthe  lür  ^  p,      V'        V"  erhält  man  für  die  A- Quantität: 

-h  0.003677 

—  0.002402 

0.001275 

also  von  O  an  gerechnet  etwas  filier  zweimalige  (2  .  3}  Wicdei  liolung  des  gelben 
Lichta.  Ocffnet  man  weiter  den  Sj»alt,  so  bleiben  eineitweih'n  tlicsc  Spectrcn 
bestehen.  Der  Spalt  muss  mehr  ireofl'iiet  werden,  bis  die  Erscheinungen  von 
der  zweiten  Facette  KD  ihren  Anfang  nehmen.  Denn,  trifft  der  in  D  unter  8® 
Neigung  retiectirte  Strahl  naeli  y,  so  folgt  aus  dem  Dreieck  Day  mit  den  Daten, 
D«  0.0323,  Z  D  8"  und  ^  y  =  74",  ay  —  0.004()8,  also  das  Stin  k  ßy, 
um  welches  weiter  geöffnet  worden  muss,  bis  die  neue  Erscheinung  auftritt, 
0.00287.  Endlich  möge  der  andere  unter  8*  auf  E  Mende  Grenzstrahl  nach 
i  refleetirt  gelangen,  dann  ist  im  Dreieck  Eod  Ea  =  0,0645,  Z  E  t=  8',  ^  <r=  74« 
gegeben,  also  ad  —  0.00934,  woraus  yi  —  0.00466  folgt.  Mit  dieser  die  ferneren 
Speetren  zur  Ansicht  bringenden  Oefihnng  erhalten  wir  ans  den  anderen,  be- 
kannten Daten  die  Summanden: 

+  0.004894 

—  0.003197 

0.001697 

also  8  X  Wiederholungen.   Das  Resultat  dieser  Untersttdiung  ist  dahor  kurs 

gefasst  folgendes:  Bei  Eröffnung  des  Spaltes  beginnen  Speetren  sich  zu  zeigen, 
welche  die  Zahl  2— ;i  en  oirlien  mit  der  Orffnung  0.00344.  Weiter  bis  0.00581 
wird  ohne  Effect  gedreht.  Dann  zeigen  sich  die  neuen  Speetren,  deren  Zahl  3 
ist,  wenn  die  Ocffnung  den  Werth  0.01047  erreicht.  Hiermit  hat  die  Erschei- 
nung ihren  Schluss  erreicht.  Die  andere,  r(>clite  Spaltwandung  hatte  bei  6mali- 
ger  Wiederkehr  die  sehr  nahe  gleiche  Grosse  0.01008  ergeben. 

80 


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316 


In  dem  Bliebe  „Verdet,  Vorleaiuigen  über  die  Wellentheorie  des  LioliteB, 
Deutsche  Bearb.  von  E.  Exner"  pag.  137  und  138  findet  sich  über  die  Er- 
scbeinungen,  welche  die  schmaletcn  Oeffnungen  hervorbringen,  folgende  gsns  kurze 
IntOTprctation:  „Treibt  man  die  Reduction  der  Oeffuung  aufs  Aeuseerste,  so 
dass  die  Differenz  der  Distanzen  eines  l)clcuchteten  Punktes  von  zwei  belicbi- 
jren  Punkten  der  OcfTnutii;  nur  einen  geringen  Bruchtheil  einer  halben  Wellon- 
längc  betragt,  so  werden  die  von  den  oiiizolnen  Punkten  der  Ocflnung  auf  (li<?  be- 
b^uehteten  Punkte  ül»ertragcuen  Bewegungen  stets  in  L'ebereinstimnning  der  Phase 
stehen  und  sieh  verstärken.  Es  entsteht  eine  DilTusion  des  Liehtcs  nach  alh?n 
Richtungen,  welche  gegen  die  Ebene  des  Schirmes  nicht  zu  sehr  geneigt  sind. 
Ist  nur  eine  Dimension  der  üeffnuug  sehr  gering,  hat  man  also  eine  enge  Spalte, 
80  findet  die  Diffusion  senkredit  zur  Richtung  der  Spalte  statt.  Verengert  man 
eme  SpaltOffnuiig  albnfthlich,  so  entsteht  unmittelbar  Tor  der  gegenseitigen  Be- 
rübning  der  Bänder  der  Oeffnong  eine  sehr  sichtbare  IXiffusion  des  fr&her  schirt 
begrenzten  Lichtbildes.  Es  ist  begreiflich,  dass  die  eben  besprochenen  Er- 
scheinungen nicht  Ton  der  absoluten  Grosse  der  Oeffiinng  allein  abhangni,  sonr 
dem  auch  Ton  der  Entfernung  des  beleuchteten  Punktes.  Nimmt  diese  zu,  so 
nimmt  die  Zahl  der  in  der  Oeffnong  enthaltenen  Elementarzonen  ab,  und  es 
werden  die  Erscheinungen  der  Diffraction  um  so  sichtbarer  sein,  in  je  grösserer 
Entfernung  vom  Schirm  sie  beobachtet  werden.  Eine  wichtige  Conscqnenz  des 
Vorhergehenden  ist,  dass  den  Lichtstrahlen  keine  physikalische  l'xi^tenz  zukommt. 
Wenn  man,  um  einen  Lichtstrahl  zu  isoliren,  die  Oeffnung  verkleinert,  so  laugt 
man  bei  einer  sehliesslichcn  Diffusion  des  Lichtes  nach  allen  Richtungen  au. 
Die  Versuciie  mancher  Physiker,  einen  Lichtstrahl  zu  isoliren,  blieben  stet* 
fruchtlos,  so  eifrig  sie  auch  betrieben  wurden.  (Poisson  soll  in  seiner  letzten 
Krankheit  oft  die  Worte  wiederholt  haben:  „.Lavais  trouvc^  un  filet  de  lumierc''.)" 

Diese  Darstellung  klingt  sehr  apodictisch  und  ist  wenig  ermuthigeud  für 
Wiederholung  der  Versuche.  Publikationen  über  die  äusserstc  Erscheinung 
habe  ich  nicht  finden  kdnnen.  Denn,  vas  in  dem  bibliographischen  Theile  des 
angeführten  Buches  über  Diffusion  (pag.  159)  mitgetheilt  ist,  und  zwar  ans 
FresnePs  Gesammtwerken  5  Gitate,  und  von  Hankel,  DoTe,  Bood  je  «ns, 
bezieht  sich  auf  den  üebei^ng  des  weissen  Lichtes  in  die  gelbe,  orange  und 
rothe  Farbe,  welcher  durch  Beflezion  beim  schiefen  Einfall  der  Strahlen  an 
rauhen  Fliehen  beobachtet  wird.  Man  vermisst  nftheres  Detail  und  vor  allem 
aber  die  Modifikation  der  Erscheinung  durch  die  Polarisation.  Was  die  Ein- 
führung des  Begriffes,  „sehr  sichtbare  Diffusion'*  betrifft,  so  möchte  ich,  wenn 
derselljo  ül>erhau}it  gewahrt  werden  soll,  ihn  ebenso  für  die  Erscheinungen  bei 
weiterer  Oeffnung  geltend  machen.  Das  eigentliche  Phänomen  wird  von  zwei 
LTmständen  alterirt.  Einmal  ist  es  unmöglich,  in  einer  einzigen  Richtung  ge- 
nügend Licht  aufiallen  zu  lassen,  man  hat  es  immer  mit  einer  grösseren  oder 
kleineren  Ausbreitung  zu  thun;  und  zweitens  üben  die  Unebenheiten  der  Schär- 
fen, welche  auch  beim  vollkommensten  Apparat  sich  niclit  ganz  beseitigen  lassen 
wcrdcu,  ihren  Einfluss.    Dui'ch  Stellung  des  Microscopes  ausserhalb  des  Breua- 

M 


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517 


pnnktes  eHangl  das  Auge,  wenn  «ich  uaf  Kosten  der  Inlensitftt,  eine  bessere 
üebersidit  der  Fwbennnancen  der  Spectren,  deren  ZaU  mit  GrOsserwerden  der 
Oelihnng  sich  steigert  Die  Bandunebenheiten  geben  bei  grosserer  Oeffiinng 
eine  sehr  viel  geringere  Mischnng  der  Farben,  als  die  Ansbreitnng  der  Licht' 
quelle  Temrsacfat,  nnd  wollte  man  letztere  dorch  Benutzung  des  Hohlspiegeb 
noch  Tcrmehren,  so  wftrde,  wie  der  Versnch  bestätigt,  der  Oang  der  Spectroi 
kaum  mehr  unterschieden  werden  können.  Bei  den  engsten  Ocffnungen  dagegen 
sind  die  Uneltenlioiten  von  erhöht  störender  Wirkung  auf  die  Reinheit  der  Farhen- 
nuanccn,  wälnend  die  Interlerenzunt^rschiede  in  allen  nur  möglichen  liichtrich- 
tungcn  nur  mit  einem  kleinen  IJruchtheil  einer  Wellenlänge  üher  und  unter 
dem  Mittel  der  Hauptriehtung  sich  geltend  machen,  so  dasa  man  ohne  Sorge 
um  die  Mischung  den  Hohlspiegel  brauchen  kann.  Bei  grosserer  Vollkommen- 
heit des  Spaltes  hinsichts  dieser  Unebenheiten  würden  noch  feinere  Abstufungen 
des  blauen  nnd  violetten  Lichtes  sieh  ergeben,  als  in  unserem  gegenwärtigen 
Falle  möglicli  gewesen.  Wie  ich  den  Vorgang  dorch  Hintnsiehnng  der  Polari- 
sation aalfosse,  handelt  es  sich  bei  engster  ine  bd  weiteror  Oeffirang  um 
Diffractionserscheinnngen.  Unbekannt  mit  den  näheren  Umständen,  unter  welchen 
andere  Beobachter  sich  befunden  haben,  erlaube  ich  mir  kein  Urtheil  auszu- 
sprechen, indem  ich  der  Möglichkeit  gedenke,  dass  zu  weit  getriebene  Politur 
der  Schärfen  diese  in  ihrer  Form  schädigt,  und  vermöge  abgerundet  cylindri- 
scher  Gestalt  das  gewöhnliche,  unpolarisirt  auffallende  Licht  durch  Reflexion  zu 
grösserer  Verbreituno;  veranlasjjt  wird.  Durch  ansführlichtt  Darstellung  der  an- 
gestellten Bcübaciitungen  habe  ich  competenter  äeite  die  Entscheidung  leichter 
zu  machen  gestrebt. 

Auch  in  Bezug  auf  dic^  Ditlu.sion  bei  Reflexion  an  unpolirten  Flächen  ist 
Ober  die  Beeinflussung  durch  die  Polaiisation  keine  Beobachtung  von  den  ge- 
nannten Autoren  erwähnt.  Die  betreffende  Erscheinung  ist  folgende:  Fällt  auf 
eine  mattgeschliffene  Glasplatte  unter  sehr  schielbn  Winkel  Lidit,  so  wird  es 
wie  von  einem  Spiegel  znr&ckgeworfan.  Das  ursprünglich  weisse  Licht  Ter- 
wandelt  sich,  wenn  man  nach  und  nach  die  schiefe  Incidenz  Termindert,  in  gdbes 
und  oranges  und  bei  eisttm  gewissen  Orenzwinkel  in  rothes  Licht,  worauf  Un~ 
deutÜchkdt  eintritt.  Diese  Beobachtung  hatte  schon  Fresnel  gemacht  und 
ihre  Erklärung  dahin  gefasst,  dass  von  der  Summe  der  Lichtstrahlen  die  mit 
lil^jm^r  Welle,  also  die  rothen,  regelmässig  reflectirt  werden,  während  die  kür- 
zeren Wellen  durch  die  Unregelmässigkeit  der  Oberfläche  Zerstörung  erfahren. 
Hankel  und  Dove  prüften  die  Fresnel'gche  Erklärung  weiter,  und  er^terer 
suchte  sie  dadurcii  zu  erliurten,  da.'^s  er  zeigte,  duss  der  Grenzwinkel  für  den 
Eintritt  der  längeren  Wellen  um  so  eher  vorkommt,  je  grOhor  der  l^chliö"  ist. 
Endlich  experimentirte  Rood  mit  liorussten,  polirten  Glasplatuui  und  beobachtete 
den  Grenzwinkel  für  da.s  \'erschwindeii  des  rothen  Lichtea,  um  vermöge  der 
bekannten  Wellenlänge  die  mittlere  Grösse  der  Busstheilchen  zu  ermitteln.  Fol- 
gende kurze  Bemerkungen  eriaube  ich  mir  zuznftgen. 

H 


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Die  ▼orliegende  Erachehmng  httngk  mit  der  oben  «ngefölurteii  Beobtcfatttng 
der  einseitigen  Specbren  zusammen,  welche  an  nioht  gut  polirten  sdimelen 
Flüchen  in  der  Spiegelung  bei  einem  gewissen  Grenswinkd  am  lebhaftestea 

auftreten. 

Wenn  man  von  einer  matten  Glasfläche  durch  Spiegelang  gelbes,  oranges 
und  rotlics  Licht  empfUngt ,  so  gelit  das  gelbe  schon  etwas  früher  in  ornnges, 
und  das  orange  in  rothes  Licht  ühri-.  in(hMi]  man  das  Nicol'sche  Prisma  mit  der 
Polarisations-Ebene  senkrecht  zur  Eint'alls-Ebene  vor  das  Auge  bringt,  und  der 
Schimmer  der  auf  der  (Jlasflaelie  ausgebreiteten  Zerstreuung  verschwindet  besser. 
Die  Stellung  der  Polarisations- Ebene  in  die  Einfalls-Ebeno  ruft  keine  wesent- 
liche Aenderung  des  Lichtes  hervor.  Dieselbe  Erscheinung  wird  auch  au  Wacli»- 
flächen  wahrgenommen.  Die  Verwandlung  in  gelbes  und  rothes  Licht  bei  der 
Brechung  unter  schiefem  AnffiUI  an  raohen  Glasflächen  bldbt,  wenn  man  po- 
larisirt,  oonstant,  nur  der  zerstreute  Schinuner  f&llt  mit  Drehung  der  Polarin- 
tions-Ebene  in  die  Binfalls-Ebene  «mehr  weg* 

Bemsste  Flüchen  zeigen  bei  Reflexion  unter  schiefer  Ineidens  keine  Aea. 
derung  durch  die  Polarisation. 

Wenn  man  Ton  einer  nicht  gut  polirten  Facette  Sonnenlicht  refleetireB 
lässt,  so  werden  die  Spectren  bei  Polarisations-Betrachtung  senkrecht  zur  Ein- 
fall&>£bene  weiter,  als  ohne  Polarisation,  im  anderen  Polarisations-VerhttltniM 
enger.  Die  nach  dem  Vorherg^enden  beobachteten  grösseren  Wellen  werden 
demnächst  auch  das  Zustandekommen  weiterer  Spectren  bewirken.  Das  Material, 
woraus  die  Facette  gemacht  ist,  äussert  noch  andern  charakteristische  Ver- 
schiedenheiten, welche  bei  ^^(;tallen  auf  elliptische  Polarisation  zurückzufüliron 
sind.  Bei  Messing  tritt  im  erstgenannten  Polarisations-Zustande  eine  tief  trcll«' 
Färbung  (im  anderen  Zustande  mehr  blau)  auf,  wahrend  bei  Glas  und  besonders 
bei  Stahl  das  intensiv  weisse  Licht  sehr  geschwächt  wird.  Es  ist  nun  aller 
dings  schwer  zu  bestimmen,  ob  die  Facette  plan  ist.  Wird  sie  absichtlich  etwas 
convex  geschliffen,  so  kann  jene  erweiterte  Stellung  der  Spectren  sidi  bedsn* 
tend  steigern;  und  eine  fizirte  SpectralsteUei  wie  es  scheint,  auf  einige  Grade 
▼erschoben  werden,  je  nach  den  ümstinden,  die  die  Convexitilt,  die  Breite 
der  Facette  und  den  Incidenzwinkel  angehen.  Für  die  letztere  Erscheinung  ist 
demnach  die  Facette  nicht  in  ihrer  yollen  Breite  der  Herd  des  Lichtausgaoges^ 
sondern  ein  Theil  derselben,  und  zwar  deijenige,  welcher  der  Lichtquelle  zunSchst 
sich  befindet,  da  nach  dieser  Richtung  längere  Wellen  beobachtet  worden.  Durch 
das  Prisma  in  der  andern  Lage,  wonach  Polarisations-  und  Einfalls-Ehene 
parallel  sind,  erscheint  dagegen  die  Wirkung  der  volleren  Faoette.  Da  die 
Vorstellung  der  Interferenz  der  für  die  Erleuchtung  der  weiteren  Parthie  in 
Betracht  kommenden,  schieferen  Strahlen  in  dem  Sinne,  dass  ihre  Vibrations- 
EhcMic  senkrecht  zur  P>infalls-El»cnc  liegt,  leichter  ist,  als  im  entgegengesetzten 
Sinuc,  80  würde  die  Beobachtung  für  die  Fresnersche  Ansicht  sprechen. 

Einen  leicht  anzustellenden  Versuch  erhält  man  dadurch,  dass  man  die 
Sonnenstrahlen  an  einer  dicken,  polirten  Nähnadel  reflectircn  lässt  Weniger 

SS 


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319 


intenaiT  sieht  das  weisse  continuirliche  Lichiband  bei  Polarisations^Ebene  senk- 
irecht  Sur  Eiofalls-Ebene  aus.  Reibt  Dum  Dan  die  Politur  ein  weni^  mit  Schmirgel 

ab,  so  gewinnt  man  in  demselben  Polarisations- Zustande  eine  Anzahl  &rbiger 
Spectrnn  darch  die  einzelnen  Facetten  der  Nadel  hervorgebracht ^  wUln-ond  im 
Zustande  der  entg^ngesetston  Polarisation  das  intensive,  natürliche  Licht 
noch  bleibt. 

Die  äusserstc  Ersclioitiuiiir,  dio  ioli  an  df»n  sclnnabton  Facetten  von  Messing 
wahrnehmen  konnte,  war  dio  Veiw.indluiiir  dos  continuirlichon  weissen  Lieht- 
bandoa  hei  trcwOiinliclieni .  uuj)olari.-^irl(  n  Liciito,  in  continuirlichos  Orant^elieht 
in  der  LaLje  tler  Polarisations-Eliene  senkrecht  zur  Kinfalhs-Ehcne,  und  in  con- 
tinuirliches  hlauos  Lieht  im  zweiten  Falle.  I^ei  Stahl  dagegen  wurde  dio  um- 
gekehrte Folge  eines  hläulichcn  und  gelldichcu  Farbentones  bemerkt. 

Die  beobachtete  Schwächung  des  Lichtes  bei  Metallen,  Tomehmlich  bei 
Stahl,  entspricht  dem  von  Kenmann  entdeckten  Gmndsats,  dass  die  Intensität 
4er  reflectirten  Strahlen,  welche  *sur  Einfalls-Ebene  senkrechte  Polarisation 
haben,  am  kleinsten  wird,  wenn  der  Binfalls -Winkel  mit  dem  Polarisations- 
Winkel  übereinstimmt. 


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."cüriiiert  dnauii  LiestüscLi.ranzig.lIF.Bd.Vl  E.2. 

/ 


Taf.III. 


E.Kayser  ALdJ.^e  dei  BeuGUE^'seiicemürijen. 
T-velche  durch  eineri  Spalt  entstälieii. 


lidvRInnadietffu  Danzq 


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E.IÜwser.Änaljse  der  Beuircngscrsciiemimijeii. 

■    welche  durch  einei  Spalt  enistähen.  »""■""'^'^'öaVadby  Google 


SCHRIFTEN 


DKR 


NATÜRFOßSCHENDEN  GESELLSCHAFT 


IN 


DANZIG. 


NEÜE  FOLGE. 
SECHSTEN  BANDES  DBITTBS  HEFT. 

(HIBEZU  FÜNF  TAFBLN.) 

5 


MIT  Uli|T£RSTtjTZUNG  DFS  WESTPR.  PROVINZIAI^LANDTAGES 

HERAUSGEGEBEN. 


COMMiaSIONS-VRRLAG  TON*  VILBRI.)!  BNGBI.MAKK  IV  LBITStTO. 


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Inhalt. 

1.  JahreBbeiicht  der  Natarforschenden  OeseHaehaA  ond  Berichte  ihrer 
Seetionen   Y 

2.  Mitglieder-Terzeiehmst  der  Oeeentdiftfi;  und  ihrer  Seetionen   ....  XVIII 

3.  Verzei(huii<t>  der  im  .lahie  1H85  dureli  Tausch,  Kauf  und  Scheukung 
erhaltenen  Bücher   XXVI 

Abhandlmigeii. 

4.  JJtM  icht  iilxT  die  achU'  Versaimnluiijr  dos  westprcussischen  botamBCh*ZOolo* 

gificlu  ii  Vcn-iiis  zu  I)ir.-cliau  iiiii  L'<">.  27.  Mai  1H85   1 

Conwcii  t /- I>:ui/if,'.  ilic  t  inhi'imiscbi'  Wirbflihler-Fauna  III   10 

Bail  -  l)iin/i>,',  Itotunische  Notizen  (Tafel  I)  *    .  14 

Brie k- Breslau,  Beriebt  über  die  Kxcnrsionen  im  Kreil«  Tuebel  ....  15 

T.  Kltoggriff-Laogfiilir,  botaalMfae  Betaen  im  Krelae  Kertluuw  ....  64 

Hobnfeldt-Laogruhn  Beitrag  iiir  Flora  dea  Kfdaea  Pr.  Steigard  W«a^.  86 

Lätaow- Oliva,  Bericht   110 

Treiobel-HoebpelaadikeD,  Botanisohe  Notizen  VIT   IIB 

„              Zool'.jrfsche  Notizen  V   124 

„                  ,,              rtiiinzenkundt'  <Km  Pomtnerellisch.  Lrkundcnbuchs  127 

„             Volkstbümliches  aus  der  Pflanzenwelt  VI  .    .    .  139 

„               „           FlOTistiielie  Standorte                 .....  188 

Hohnfei dt-Laagflabr,  Beltfag  mr  Flora  doo  Kreleoi  Sehwete    ....  188 

T.  Kllnggriff-Langfiihr»  riniga  BeriditignngBn   199 

Kalma  aa-Blbiog,  Naehtrag   208 

5.  Mittbellnngen  aus  der  Anthropolog^hen  Abtheilnng  des  WcsIpreoBsi« 
sehen  Proviiizial-MuseomB. 

I.  Das  Weiehael-Nogal-Delta  toh  Dr.  Lioaauor  and  Dr.  Conwents  (Tof. 

II.— V)   204 

6.  Ueber  die  diolera.  Vortrag  Ton  Dr.  Freymnth   248 

7.  Mittheilnngen  Aber  Bernstein  Ton  Otto  Helm. 

XIII.  Ueber  die  Inaecten  dea  Beraatdas   267 

8.  Die  Hymenopteren  des  BemsteinB  von  Hanptlehrer  a.  D.  Brischke   .  278 

-    — M  >  <  


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Jahresbericht 

der 

Haturfoisclieiideii  Gesellschaft  zu  Sauzig« 

für  1885, 

erstattet  vom  l>ireclor  lierBelhen.  Profcsj^or  Dr.  liail,  am  143.  Stiftungsfeste 

den  2.  Januar  18^6. 

Trauernd  donkon  wir  /unachst  dor  schweren  Verluste,  welche  unsere 
Gesellschaft  im  verflossenen  Jahre  durch  den  Tod  erlitten  hat.  Zu  uns^ 
geistig  and  körperlich  frischesten  Mitgliedern  gehörte  noch  beim  Beginn  desselben 
Herr  Consul  nnd  Stadtrath  George  Banm.  Mitglied  seit  dem  Jahre  lS63, 
yerwaltete  er  vom  Jahre  1867  bis  1870,  wo  ihn  das  Vaterland  zn  den  Waffen  rief, 
nnd  dann  tod  1882  bis  zu  seinem  uns  tief  crschfitterndem  Ende  (Mitte  Juli  1885) 
mit  treuestor  Hingabe  und  Gewissenhaftigkeit  das  Amt  de?  Schatzmeisters. 

Ans  (ior  Zahl  unserer  Ehronmitjorlicder  vorscliied  der  Ochojinrath  Professor 
Dr.  Carl  Theodor  v.  Sichold  zu  München  im  Alter  von  ^\  Jahren.  Derselbe 
war  vom  Jahre  IH.').")  Iiis  1^^40  Director  des  Danziger  Ilelx.niimeninstitutes 
und  hat  im  [»orsnnliclieii  ^'(>^kehro  zeitweise  an4'h  als  \'ice- Pirector.  wie  durch 
seine  ejMirhemaciienden  /odlnfrischen  ArlM'iteti  auf  das  irristiize  Lo])on  unserer 
fjesrllscliaft  iius-iTst  f'nidci  lieh  ijewirkt.  Zum  l01inimiitL:liede  wurde  er  1878 
bei  (Jclcirrnln  ii  seines  öOj;iliri;ren  noetnrjubiliiums  ernatmt. 

Von  unseren  eorrespondircn<len  Mitgliedern  starben  die  Hciren  Cialdi, 
Commandeur  in  Civita-Tccchia ,  Mit<?lied  seit  1866  und  die  im  Jahre  1868 
gewählten  Botaniker,  Baron  Ludwig  von  Hohenbühel,  genannt  Heufler  zu 
Rasen  und  Professor  Dr.  Beichard,  Vicepräsident  der  Gartenbau-Gesellschaft 
in  Wien. 

Von  den  auswärtigen  Mitgliedern  yerschied  im  blQhendsten  Mannesalter 
Herr  Oberlehrer  Dr.  Strebitzki]in  Neustadt,  der  unseren,  wie  allen  wissen- 
schaftlichen Bestrebungen  in  der  Provinz  stets  die  lebhafteste  Theilnahmo 
bewiesen  hat. 

Schon  glaubte  der  Vortragende  das  Verzeiehniss  der  Verluste  abgeschlossen 
zu  haben,  als  am  29.  Dezember  die  Naehridit  von  dem  nnerwarteten  Ableben 
des  Kaiserlichen  Postkassirers  Herrn  Robert  Sehüek  in  Breslau  an  ihn 
gelangt«',  eines  Mannes,  der  wetren  seiner  Verdienste  l)eson(it'rs  um  die  antliro- 
pologiseli-ethnojrrajihische  Sammiunir  der  ( Jesellschaft  l)ei  seinem  Weggange  von 
Danzig  zum  correspondircnden  Mitglicdc  ernannt  wurde. 


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 VI  

LaBsen  Sie  uns  das  Andenken  aller  dieser  Mttnner  durch  Erheben  Ton 

vnseren  Sitzen  ehren. 

Auch  andere  Verhältnisse  haben  Lücken  in  das  Verzeichniss  unserer  Mitglieder 
gerissen.    So  hat  eine  Anzahl  den  Wohnsitz  veraiidHrt.  unter  ihnen  der  bisherige 

Director  nnperer  Artillerie- Werksliitte ,  Herr  Ohorstlieutonant  Haccins.  der 
sich  als  pen?i(>Mirter  Oberst  mit  seiiior  Fauiilic  in  Hannover  nieilortrela^gen  hat, 
ferner  Herr  Oborpräsidialrath  Schellong  und  die  Überstabsärzte  Dr.  Lentze 
und  Winkler. 

Die  Gesellschaft  besteht  ausser  aus  Eliren-  und  correspoiidircnden  Mit- 
gliedern aus  238  einheimischen  und  109  auswärtigen  Mitgliedern. 

Es  sei  bei  dies«  €relegenheit  die  Hoffiiung  ausgesprochen,  dass  die  Gebildeten 
Danzigs  und  der  Froyinz  sich  fortgesetzt  an  der  Ftfrdemng  der  Interessen  der 
Oesellschaft  betheiligen  m<igeny  docnmentirt  dieselbe  doch  nach  aussen  hin  m 
krftfliger  Weise  das  wissenschaftliche  Leben  der  ProTinz  und  ist  stetig  bemfiht 
auch  ihren  Mitgliedern  reichen  Stoff  der  Anregung  zu  bieten. 

Gehen  wir  sogleich  näher  auf  ihre  durch  die  vorstehenden  Worte  ange* 
deuteten  Unternehmungen  über!  Nach  dem  Tode  ihres  Ehrenmitgliedes,  des 
Geheimen  Medizinalraths  Professor  Dr.  Göppert,  welcher  derselben  die  Horans- 
gabe  seiner  Bernsteinflora  überlassen,  bei  seinen  Lebzeiten  aber  nur  das  erste 
Heft  zum  Abschluss  zu  bringen  vormoelit  hatte,  hielt  die  Gcsfllscliaft  die 
Fortsetzung  des  Werkes  für  Ehrenpflicht.  Sie  betraute  mit  der  W«>iic'rfülirun^ 
Herrn  Dr.  Conwentz  und  beschloss  gleichzeitig  die  Untorsuchung  auf  alle 
vegetabilischen  Benistoineinschlüssc  auszmh'hiien.  die  ihr  zu  dickem  Zwecke  von 
hochsiunigen  Gesellachalteu  und  Privatpersonen  zur  Verfügung  gestellt  werden 
wurden.  Ans  denselben,  wie  ans  den  im  Besitze  des  Westpreussischen  Provinzial- 
Museums  und  der  Gesellschaft  befindlichen,  werden  alle  wichtigen  Repräsentanten 
auf  Kosten  der  Gesellschaft  in  gediegenster  Weise  gezeichnet  und  die  Tafefai 
Ton  der  durch  ihre  vorsfiglichen  Leistungen  bekannten  lithographischen  Anstalt 
▼on  Werner  und  Winter  in  Frankfurt  a.  M.  ausgeiUhrt  Herr  Dr.  Conwentz 
hofft  in  diesem  Jahre  die  H(»ransgabe  des  2.  Heftes,  welches  die  Angiospermen 
umfassty  während  das  erste  die  Gynrnospermen  behandelte,  zum  Abschluss  la 
bringen. 

Dank  der  sehr  regen  Thätigkeit  ihrer  anthropologischen  Section  und  vor 
allen  des  Vorsitzenden  derselben,  Herrn  Dr.  med.  Lissaucr,  ist  die  Gesellschaft 
schon  jetzt  im  Stande,  eine  prähistorisclie  Karte  herauszugeben,  welche  auf  die 
vorgeschichtlichen  Verhältnisse  unserer  Provinz  ein  klares  Licht  wirit.  Diese 
wird  in  dem  Massstabe  von  1:300  (MIO  nebst  kleiuricn  Karten  und  Tafeln  in 
der  lithographischen  Anstalt  von  Kratz  in  Berlin  hergestellt. 

Nachdem  Herr  Oberarzt  Dr.  Freymuth  einen  Kursus  bei  Gebeimerath 
Koch  in  Berlin  durchgemacht  hatte,  richtete  &t  in  unserer  Stadt  mit  Herrn 
Assistenzarzt  Dr.  Ponlehen  eine  Station  für  bacteriologische  Untersnchungen 
ein,  fiber  deren  Arbeiten  er  am  18.  November  pr.  unter  y<Mrfittirang  zahlreicher 
Cttlturen  einen  langen,  demonstratiTen  Vortrag  hielt.   Die  Gesellschaft  bat  ee 


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f&r  ihre  Pflicht  gehalten,  auch  dieses  wichtige,  wiasenachaftliche  ünternehmen 
durch  BewilUgimg  von  Mitteln  zu  unterstützen. 

Anaser  den  vorerwähnten  Publicationen  nehmen  die  Jahresheffce  ungehinderten 
Fortgang.  Das  in  den  nächsten  Wochen  erscheinende  dritte  Heft  des 
6.  Bandes  der  neaen  Folge  eoUiält  anaaw  den  Jahreaberichten  der  Gresellachaft 
und  ihrer  Sectionen 

3.  den  Bericht  über  die  8.  Versammlung  des  Westpreuasischen  botanisch- 
zoologischen  Verein.s,  welche  am  26.  und  27.  Mai  unter  reger  Betheiligung 
za  Dirgchau  stattfand. 

4.  Eine  Abhandlung  der  Herren  Dr.  med,  Li^sauer  und  Dr.  phil.  Conwentz 
„üeber  das  Weichsel-Nogat-Delta**  mit  4  theilweise  colorirteu  Doppeltafelu. 

5.  Den  Vortrag  des  Oberarztes  Herrn  Dr.  Freymuth  flher  die  Cholera. 

6.  Eine  Abhandlung  des  Herrn  Stadtrath  Helm  ühor  die  Luecten  des 
Bernsteins  und 

7.  eine  Abhandlung  des  Herrn  Hanptlehrer  Brischke  Uber  die  Eymeno- 
ffttrm  des  Bernsteins. 

Die  «nheimisohen  Mitglieder  sind  zur  unentgdtUchen  Empfangnahme  des 
Jahresheftes  berechtigt,  den  answttrtigen  wird  dasselbe  zugesandt. 

Die  zehn  ordentlichen  Sitzungen  lieferten  tlieils  interessante  DemonstrSp 
tionen,  theils  ()ri<rinall)crichte  über  wissenschaftliche  Untersuchungen  und 
Reisen,  unter  letzteren  besonders  die  des  Herrn  Grabowski  über  seinen 
Aufenthalt  in  Borneo  und  des  Herrn  Waldemar  Belclc  „Ueber  Land  und 
Leute  in  Deutsch  Südwest-Afrika." 

Herr  Dr.  Schirlitz  erläuterte  seine  lebeuswarmen  \'ortrage  durch  zahl- 
rwche  Demonstrationen  sehr  gut   priiparirter  Thiere  des  GoUes  von  Neapel. 

Ich  lasse  hier  den  nach  Disciplinen  geordneten  IJeberblick  des  Herrn 
Sanitätsrath  Semon  über  die  iu  den  einzelnen  Sitzungen  behandeltcu  Gegen« 
stände  folgen. 

A.  Allgemeines. 

1.  Jahresbericht  über  das  Jahr  1884  und  im  Anschluss  an  diesen  die 
Berichte  über  die  Thätigkeit  der  Sectionen  erstattet  .von  deren  Vor« 
sitzenden,  am  3.  Januar  1885. 

2.  Demonstration  einiger  interessanter  Geschenke  fUr  das  Provinsial- 
Mnseum  ans  den  verschiedenoi  Gebieten  der  Katurkunde  durch  den 
Assistenten  Herrn  Schwabe,  am  4.  März  1885. 

B.:piiysiiu 

1.  Vortrag  des  .Herrn  Flrof.  Momber  Uber  die  Theorie  der  Sonne  von 
William  ui^  Werner  Siemens,  am  3.  Januar. 

2.  Vortrag  des  Herrn  Astronom  Kayser,  Beobachtungen  der  an  einer 
Spalte  auftretenden  Beugungserscheinungen,  am  4.  März. 

3.  Demonstration  von  dynamo-clectrischen  Maschinen  durch  die  Herreu 
Director  Neumann  und  Prof.  Momber,  am  6.  Mai. 


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VIII 


r.  Mineralogie  und  Geologie. 

1.  Vortrag  des  Ilt  iin  Dr.  Schirlitz:  „Neuere  Ansichten  über  die  Knt- 
stehung  der  Gebirge'',  am  21.  Januar. 

2.  Vortrag  des  Herrn  Stadtrath  Helm:  „lieber  Vorkommen  und  chemische 
BeBchaffenheit  der  iu  der  Provinz  Wcstpreussen  sich  findenden 
Phosphoritknollen",  am  4.  Mfira. 

D.  Botuilk. 

Herr  Aasistent  Schwabe  bespricht  das  Keinen  dw  Hyaciothe]i*Zwiebeln 
ohne  Erde  nach  beiden  Richtangen,  am  4.  März. 

B.  Zoologie. 

1.  Herr  Prof.  Bail  demonstrirt  junge  Axolotl  ges&chtet  aus  dem  früher 
Ton*  Herrn  A.  Ho  ff  mann  gezeigten  Laich,  am  3.  Januar. 

2.  Yortrage  des  Herrn  Dr.  Schirlitz  mit  Demonstrationen  „Aber  das 
Thierleben  im  Golf  von  Neapel'^,  am  4.  Novomber  und  am 
16.  Dezember. 

3.  Herr  Stadtrath  Helm  demonstrirt  einen  Bandwurm  im  Hfihnerei,  am 

4.  November. 

4.  Vortrag  des  Herrn  Stadtrath  Helm:  „über  die  Insecten  des  Bern« 

giteins",  am  l^.  November. 

5.  Vortrat;  des  Herrn  Hauptlehrer  ßriscbke  „Ucber  die  Hymenopteren 
des  Bernsteins*',  am  18.  November. 

F.  Geographie  und  Reisen. 

1.  Vortrag  des  Herrn  Grabowäki:  „üeber  seine  Hciseu  in  Borneo",  am 
4.  Februar. 

2.  Vortrag  des  Herrn  Wahhinar  Bclck:  ..Uebcr  i..and  und  Leute  in 
Deutöch-Öüdwcst- Afrika,  am  7.  October. 

G.  Medtdii. 

Vortra«;  des  Heriu  Kr«'is-l*hv.siku.s  I>r.  Fievmuth;  „Ueber  die  Cholera" 
mit  bacteriologischen  Dcmoustratlouen,  am  18.  November. 

Ueber  die  erspriesslicbe  Wirksamkeit  der  Sectionen,  deren  Besuch  jedem 
Gesellschaftemitgliede  freisteht,  werden  uns  hernach  die  Herren  Vorsitzenden 
Mittbeilungen  machen. 

Die  Gesellschaft  verlieh  eines  ihrer  Hnmboldtstipendien  an  Herrn  Walde- 
mar Beick,  dem  sie  noch  eine  weitere  Rci:«eunterstützttng  bewilligte.  Das 
zweite  Humboldt-Stipendium  erhielt  im  Hinblick  auf  eine  sehr  soi^ftltige  bo- 
tanische Arbeit  Herr  Doctoraudus  Hellwig  in  ßreslau. 

Die  von  Herrn  Bclck  eingelieferten  afrikaiiistlu  n  Naturproducte  sind  wie 
alle  bisher  der  Gosellscliaft  zugegangenen  Saramlungsobjccte  dem  Prorinzial- 
Museum  zur  Benutzung  übergeben  worden. 


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Rficksicbtlicb  der  fitumsiellen  Lage  unterli^  die  Gesellschaft  der  allge- 
meinen  Calamität  der  !I<>'.>lisotzang  dea  Zinsfasaes  der  Kapitalien  nnd  hatte 
ausserdem  dadurch  vorlautiir  einen  haaren  Vorlast  von  562  Mark,  ungerechnet 
die  durch  Uni!»etzun<r  d<'r  r.ipioTv  ent-^tandencn  Kosten,  dass  die  Kaiserliche 
Reichsl)aiik  önon  M;ii  k  Mari»Miwcnlor  KreisitMipationen  in  Depot  und  Controllo 
der  Au.slodriunfi  von  ilir  filieniahm.  die  licrcii<  ein  lialbt^s  .lalir  nach  der  Aus- 
gabe durch  iilx  rs<'hcne  Insertion  di>r  Kündi-jung  eutwerthet  worden  waren,  was 
eine  2V,jahri;ji'  Zin-i'inhn.sse  hfrlx'i'^.'lührt  hat. 

Die  naturt'ors<;hende  (iesidlsclialt  hat  es  von  jeher  für  ihre  AuiVaiie  er- 
achtet, die  naturwissonsjchartlichen  Arin  ilen  ihrer  Mitglieder,  besonders  auch 
sokhe  Ton  firovinnellem  Interesse  zn  fordern  und  deshalb  auch  die  Mittel  för 
nmfangreichere,  seit  längerer  Zeit  in  Aussicht  stehende  grössere  Publicationen 
bereit  gehalten.  Sie  hat  deshalb  trotz  der  bereits  ber&hrten  Ungunst  der  Ter» 
h&ltniase  ohne  Bedenken  sowohl  die  Bewilligung  der  erheblichen  Kosten  für 
die  Vorarbeiten  und  die  Herausgabo  der  genannten  Werke,  wie  die  für  die 
bacteriologischen  Untersuchnngen  ausgesprochen  and  die  Entnahme  von  4600 
Mark  aus  dem  CapitalvermOgen  znr  Deckung  der  Mehrausgaben  des  laufenden 
Etats  l)eschlossen. 

Sie  hat  endlich  in  ihrer  heut  abgehaltenen  ansgerordt  ntliclien  Sitzung  im 
Hinblick  auf  die  iliren  IJerJtrebuntren  A'on  Seiten  des  Pruvinziallandt^ges  stets 
zu  Theil  'jewonieno  reiche  Untrir-iiitztuif,  und  die  dir  neuerdings  von  der 
Provinziaikoujniifsion  liir  die  \'crualtnng  der  Wcstpn^nssi-fhiMi  Provinzial- 
Museon  in  Au.ssii-ht  gestellten  Heihillen  tnr  ihre  rublicationen.  wie  ihnen  allen 
bekannt  ist,  eine«  Beitrag  zur  B.iusunuue  tiir  das  grüue  Thor  von  öUOO  Mark 
auf  ihre  Fonds  übernommen,  um  dadurch  ihre  Bereitwilligkeit  zu  bekunden, 
auch  gegenwärtig  in  Gemeinschaft  mit  Provinz  und  Stadt  das  beiden  zur  Zierde 
gereichende  Institut  zu  fitrdern,  an  dessen  Begrfindung  sie  durch  Ueberlassung 
ihrer  sämmtlichen  naiurgeschichtlichen  und  archäologischen  Sammlungen  zum 
Zwecke  der  Benutzung  den  wesentlichsten  Antheil  genommen  hat. 

Sie  hat  den  Wunsch,  bei  dieser  Gelegenheit  in  ihrem  eigenen  grossen 
Hause  wieder  mehr  disponiblen  Raum  zu  gewinnen,  da  sie  gegenwärtig  ihre 
Sitzungen  oft  in  anderen  Geliiunien  abhalten  muss  und  ihre  stetig  erheblich 
wachsende  Bibliothek  nicht  mehr  iibersichtlich  aufzustellen  vermag. 

Da  ein  ausführliches  Verzeicliniss  des  gesammten  Bibliothekzuwachses 
gleichzeitig  mit  diesem  Berichte  gedruckt  wii-d.  so  niair  liier  nur  auf  ein  ausser- 
gewöhnliches.  sehr  werthvolles  (Jeschcnk  besonders  iiingewiesen  werden,  nämlich 
auf  die  Publicationen  des  \'ereins  zur  Forderung  des  CJewerbellcisses  in  Berlin, 
vom  Jahre  1836  Ijis  ISTt)  durch  den  Vorstand  des  genanntun,  äusserst  segens- 
reich wirkenden  Vereines. 

Die  Gesellschaft  hat  den  Vereinen  fftr  Mecklenburgische  Geschichte  und 
Alterthumskunde,  und  der  natunrissenschaftlichen  Gesellschaft  Iris  zu  Dresden, 
mit  denen  sie  seit  langem  in  Schrifteoaustausch  steht,  zum  öOjährigen  Jubiläum 
gratniirt. 


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Eine  Petition  des  Berliner  Yereiu^  für  Feuerbestattung  an  den  Reichstag 
ist  behufs  der  Unter zcichnniig  TOS  Mitgliedern  ausgel^  worden. 

Das  Dahinscheiden  unseres  verehrten  SchatzmeigterB,  Herrn  Consul  Baum, 
machte  mitten  im  Jahre  eine  Ersatzwahl  nöthif^.  Herr  Kaufmann  0.  Nötzel 
übernahm  fi  cundlich  vorläufig  das  Amt,  sprach  jedoch  wegen  üeberbürdung  mit 
Geschäften  den  Wunsch  aus,  dasselbe  1886  wieder  abzugeben.  Als  Nachfolger 
ist  Herr  Kaufmann  ().  Münsterberg  gewählt  worden. 

Alle  übrigen  Beamten  des  Vorjahres  sind  in  ihren  Stellungen  verblieben. 

Im  vergangenen  Jahre  feierte  die  Gesellschaft  nach  der  ordentlioh(!n  Sitzung 
ihr  Stiftungsfest  durch  ein  Souper  in  dem  Saale  der  Leutholxschen  Weiuhandlung, 
bei  dem,  wie  bei  allen  ihren  derartigen  Festen,  Frohdnn  and  angeregte  Stimmung 
den  Wein  kredensten  und  das  Mal  wfirzten. 

Seit  dnem  Yierteljahrhondert  ist  sieh  die  Gesellschaft  bewosst,  dass  der 
Tag  ihrer  Stiftung  eine  besondere  Weihe  durch  sein  Zusammentreffen  mit  dem 
der  Thronbesteigung  unseres  erhabenen  Begenten  emp&ngen  hat,  und  fort  und 
fort  haben  wir  an  diesem  Tage  auch  der  immer  wachsende  Segnungen  ge- 
dacht, welche  das  Vaterland  und  alle  seine  Söhne  der  Selbstbeherrsdiung, 
Pfliohttrene,  unermfidlichen  Thatkraft»  der  Weisheit  und  dem  Heldenmuthe 
unseres  geliebten  Königs  und  Kaisers  verdanken;  in  diesem  Jahre  feiert  unser 
ganzes  Volk  das  2njährige  Regierungsjubiläum  seines  greisen  Monarchen  mit 
solcher  Begeisteruntr.  da.^^!  die  GosellHchaft  es  nicht  für  angemessen  erachtet 
hat,  am  Tage  vorher  ihren  Stiftungstag  durch  ein  Festmahl  zu  begehen.  Sie 
hat  vielmehr  an  Stelle  desselben  für  den  Sommer  einen  Ausflug  mit  Damen  in 
Aussicht  genommen,  bei  welchem  sich  wie  in  frülu^ren  Jahren  auch  den  Fach- 
männern Gelegenheit  bieten  dürfte,  in  der  freien  Natur  den  Theilnehmern  Ein- 
blicke in  ihr  so  genussreiches  Forschungsgebiet  zu  erschliessen. 

Diesem  Forschungsgebiete  weihen  wir  uns  in  dieser  Stunde  jeder  in  seiner 
Weise  von  Neuem,  denn  wir  wissen,  dass  die  Bricenntniss  der  Natur  und  ihnsr 
Gesetze  allein  dem  Menschen  seine  Herrschaft  fiber  diesdbe  und  damit  das 
Bestehen  seines  Geschlechtes  im  Kampfe  ums  Dasein  sichert,  wissen,  dass  der 
Menschheit  su  Gute  kommt,  was  der  Forscher  von  den  Geheimnissen  der 
Schflpfung  ergrfindet,  und  dass  unser  Jahrhundert  es  jedem  Gebildeten  snr 
Pflicht  machti  sehend  und  lernend  an  den  Fortschritten  deijenigw  Wissenschaft 
theilsnnehmen,  durch  deren  gewaltige  Entwicklung  es  hauptsächlidi  seine  Vor* 
gänger  ikberragt 


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XI 


Bericht 

Aber  die 

l^liätigrl^eit  der  a.iitlii'o|>olosri^clieo  tSeotion 

im  Jahre  1885, 

erstattet  von  dem  Vorsitzenden  derselben,  Dr.  Lissauer. 


Die  antbropologische  Section  hftt  in  diesem  Jahre  Dicht  niir  in  prft- 

historischer,  sondern  auch  io  ethnologischer  Beziehung  eine  rege  Thitigkeit 
<  iitfaltet.  die  Entwiokelung  unserer  dcut^dicn  Colonieen  auch  in  unserem 
Kreise  ein  ItotJoudorcs  Iiitcn'?.-«'  für  di<'?('  Richtung  der  Forschung  erregte. 
Was  nun  <iie  \'orges('hichte  Ix'tiift't.  so  haben  die  Herren  Schultxe  und 
Seil  walii^  im  Auftrag'«  dor  Pfclioti  iiitcrrossanto  Au8graVtuiiijri"n  im  CarthUuser 
und  Starpirdt»'!'  Ki'  isc  aiistr*Tiikrt,  wcleho  unsere  An^eliauuiiir'  ii  iilicr  das  Alter 
der  Skeh'ttLrralH  i-  mit  StiMiis<'tzutiLren  wcsontlich  htneichcit  lialM  ii:  Icruer  wurde 
von  Hrrrn  Dr.  (".mwentz  und  <l<'iii  Voif itzendiMi  eine  mit  nndireren  Tafeln 
ausgestattete  Arlieit  über  die  archäologischen  Verhältniääü  des  Weichsel- 
Nogat-Delta's  in  den  Schriften  unserer  Gesdlschaft  veröffentlicht,  welche  ftber 
die  Vorgeschichte  dieses  Theils  nnserer  Provins  neues  Licht  verbreitet;  endlich 
wurden  in  den  Sitzungen  selbst  Referate  fiber  die  wichtigsten  anthropologischen 
Arbeiten  erstattet  und  die  neuen  Erwerbungen  des  Museums  eingehend  be- 
sprochen. 

Zu  den  ethnologischen  Vorträgen  gaben  besonders  Veranlassung  die 

schönen  iSendungen,  welche  von  unst  ron  Landsleuten  theils  dirort  an  daS 
Provinzialmuseura,  theils  an  die  Ihrigen  hierselbst  gerichtet  und  in  den 
Sectionssitzungen  vorgelegt  wurden. 

So  bietet  die  folgende  Uebersidit  uIkt  die  Verhandlungen  der  Sectionen 
in  <1<  n  4  Sitznngcn  des  Jahres  ISsf)  ein  treues  Büd  ihrer  ThätigkeiL 
In  der  Sitzung  vom  25.  Januar  spraclien: 

1)  Der  Vorsitzende   nber   die  neuen  Geschenke  des  Herrn  Laudrath 
V.  Stumpfeidt  in  Culm  und  der  Alterthumsgesellschaft  zu  Graudenz; 
3)  Derselbe  über  eine  Abhandlung  von  Welker  über  den  Schädel 
Rafael's  und  eine  grössere  Arbeit  von  Virchow  Uber  die  alten  Schädel 
von  Assos  und  Crpem; 


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XU 


3)  Herr  Healgymnasiallebrer  Scbultzc  über  die  ökelettgräber  im  Kreise 

Tarfhaus. 

4)  Herr  Dr.  OolilscIiliiLrot  über  <oint'  arrlianlogische  und  ethnologische 
Stiidioii  auf  einer  Reise  nach  dem  Nordcap. 

Jn  iler  .Sitzun<;  vom  22.  April  sprachen: 

1)  Der  Vorjsitzende  über  die  neu  eingegangenen  Mittheilungen  des  an- 
thro])ologischeD  Vereins  zu  Coburg  und  fiber  das  3.  Heft  der  HonV' 
menf»  pr^hiBtoriques  von  Ossowski; 

2)  Herr  Dr.  Gonwentz  fiber  die  neoen  Funde  aus  dem  grossen  und  kleinen 
Werder; 

3)  Derselbe  fiber  die  Nephritfrage; 

4)  der  Vorsitzende  fiber  die  lokalen  Formen  der  ältesten  Eisenkultur  in 
Xorddentschland. 

In  der  Sitzung  vom  11.  November  sprach: 

Herr  Wusinowski  über  die  Insel  Manila. 
In  der  Sitznntr  vdtn       He/cinber  sprachiMi: 

1)  Herr  ])intioi  Ohlert  Über  die  ethnologischen  und  kolonialen  Ver- 
haltnisse  in  Kamerun: 

2)  Herr  Dr.  Conwentz  i'iber  neueren  Aus»{nabunL'"en  bei  l''lbin<r: 

Herr  As.sistent  Schwabe  über  Ausgraliungcii  bei  liurroschau,  Kreis 
Pr.  Stargardt; 

4)  Herr  Treichel-Hoch-Paleschken  ober  eine  westprcussische  Sage  und 
deren  prähistorischen  Hintergrund; 

5)  der  Vorsitzende  fiber  die  Gorillaschädel  und  die  Unterschiede  der 
Anthropoidenschädel  unter  einander  und  vom  Menschen. 

Dass  auch  in  diesem  Jahre  die  anthropologische  Abthoilung  des  Provinzial- 
museums  zahlreiche  Geschenke  erhalten  hat,  ist  an  anderer  Stelle  schon  aner- 
kennend ansgenproclien  worden ;  es  sei  hier  nur  verstattet,  auch  im  Namen  der 
Section  den  edlon  Gebern  affentlich  zu  danken. 


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Bericht 

über  die 

rriifitlirlcett  der  Section  f&r  Phyciik  und  Ohemie 

im  Jahre  1885, 

erstattet  von  dem  YorsitaeDdeii  derselben, 
Prof.  Moniber. 

Die  Section  fQr  Physik  und  Chemie  hat  im  Terflossonen  Jahre  zwei 
Sitsnngen  gehalten. 

In  der  ersten  derselben,  am  30.  Oktober,  demonstrirte  der  Vorsittende  ein 
von  0.  B.  Meyer  in  Wiedemann's  Annalen,  Bd.  25,  Hoft  3,  angegebenes  Modell 
zur  Erlttnternng  der  Lichtbrechung  in  Linsen  und  besprach  'die  Modelle  fQr  die 
Lichtbrechung  an  der  Grenze  zweier  Mi  <iien.  die  ebenfalls  von  O.  B.  Meyer 
und  von  Wein  hold  nach  der  Reuse  hselieu  Konstruktion  angegeben  sind. 

Hierauf  lenkte  üerr  Stadtrath  Helm  die  Aufmerksamkeit  der  Mitglieder 
der  Section   auf  den   in  Folge  des  l>etiiebes  der  Cellulosenlabrik  in  Legan 
entstehenden,   in   gros?ien  Kiiiriinungeii  wahrneiimbarou  lästigen  Geruch.  Im 
We^eiitüclieii   wird   derseilir  dun  Ii  das  aus  den  Schornsteinen  dei-  (^iuihofen 
entweichende  Scliwefelwasser.-lotVgas  hervorgtüuren  und  durch  beigeiueiitrte  andere 
z.  T.  organische  Scliwetelveriiindungeii  etwas  nj(><lilicirt.    Der  SehwelelwassiTstofl" 
entsteht  aus  der  Zersetzung  des  sciiwetelsauren  Nairons,  welches  den  Abdani}»!- 
rückstaudeu  der  ausgeuutzen,  mit  organischen  Stoffen  beladeneu  Laugen  zugesetzt 
wird.    Beim  Glfihen  dieser  Rückstände  tritt  Schwefelwasserstoff  auf: 
Na  OSO,  +  4  CO  =  Na  S  +  4  CO, 
Na  S  +  4  CO,  +  HO  =  Na  OCO,  +  3  CO,  +  HS 

Die  Beseitigung  des  Schwefelwasserstoffes  könnte  nach  der  Ansicht  des 
Vortragenden  durch  Binführung  des  Gases  in  eine  oxydirende  Flamme  bewirkt 
werden;  es  würde  dann  Wasserdampf  und  schwefelige  Säure  gebildet  werden, 
welche  in  der  Luft  zu  Schwefelsäure  oxydhrt  als  solche  sehr  bald  niederfallen 
würde.  Diese  Zerstörung  des  SchwefelwasserstottVis  könnte  violh'ii  ht  im  Schorn- 
stein selbst  dui-ch  passende  iiuftzufuhrung  bewirkt  werden.  Es  könnte  aber 
auch  durch  IJeberleiten  der  Schwefelwas.scrstoff  enthaltenden  Gase  über  glühenden 
Gyps  eine  Zersetzung  erfolgen,  durch  welche  dann  Schwefeikalcium  und  Schwefel 
entstelieu  wüi(h'. 

4  H  S  +  Ca  U         -  Ca  S  +  4  S  -h  4  H  O 


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xiy_ 

SeUiaeslioh  spracb  ebenfidls  Herr* Stadtrath  Helm  noch  fiber  die  Wasser- 
leitung  in  Pdonken,  spesiell  über  die  EntBiehimg  des  maasenhaft  in  deraelben 
anftretenden  Abeatxee,  der  nacb  seiner  Ansicht  dnreb  eine  Oxydation  des 
hnmnssanren  Eisenozydals  entstanden  sein  könnte. 

In  der  zweiten  Sitzung,  am  18.  Deceniber,  wurde  zunächst  die  Neuwahl 
des  Vorstandes  für  das  Jahr  188G  vull/.ogeu,  die  dasselbe  Resultat  wie  im 
vorigen  Jahre  ergab.  Hierauf  hielt  Herr  Kayser  einen  Vortrajr  über  neuen 
Beobachtungen,  die  derselbe  über  Beugung.scrpcheinungcn  angestolll  hat. 

Die  (hircli  einen  Sj»alt  rntHtflu-ndcn  lifuixiinirj^'^rsclif inungcn .  ww  sio 
nunientlicli  von  Fresnt'l  unleisuchi  sind,  nind  ahlianirig  von  der  Spaltvveitf 
und  den»  Ab.stande  zwi.sclien  Spalt  und  Scliirni.  Namentlich  um  den  letzteren 
Ab.>^tand  wesentlich  kleiner  herzustellen,  als  es  bei  den  Fresnel'sclien  Ver.-iicher. 
der  Fall  war,  hat  der  Vortiagende  einen  Apparat  konstruirt  den  er  genauer 
beschrieb  und  zeigte.  Auf  einer  Grundlage  befindet  sich  ein  Schieber,  der 
einen  genau  senkrecht  stehenden,  fein  polirten  Stahlcylinder  von  2'/»  msi. 
Durchmesser  trägt.  Auf  dem  Schieber  steht,  ebenfalls  genau  senkrecht,  eine 
den  Schirm  darstellende  verschiebbare  Lamelle,  welche  prismatisch  geschliifen 
von  rechtwinkligem  Querschnitte  ist  £ine  einfache  Vorrichtung  mit  KKi»> 
theflnng  gestattet  die  Messung  von  Drehungen;  die  Beobechtung  geschieht  n 
der  Schürfe. 

Während  bei  den  Versuchen  Fresners  der  geringste  Abstand  zwiscbfls 
Lichtquelle  und  Spalt  etwa  0,1  m  beträgt,  hat  Herr  Kayscr  die  Beobachtungen 
unter  den  kleinsten  Dimensionen  gemacht.  Die  Versuche  /eigen  je  nach  den 
Umständen  7 — 12  Streifen,  während  bei  den  Fresnel'schen  Beugungserscbei- 
nungen  deren  nur  3 — 5  auftreten.  Darauf  zeigte  der  Vortragende,  wie  Ijei 
Anwendung  zweier  Ijiclit(]uel!en  zwei  Jieugungsbilder  entstehen,  deren  L.iu'e  vori 
der  der  Lichtquellen  al)hängt,  wie  ferner  l)ei  ^'erseliiehung  der  Lamelle  d'w 
Erscheinung  sich  ändert  und  wie  bei  Anwendung  von  Concavglasern  das  ßilii 
ein  umgekehrtes  wird.  Sowohl  an  der  Schirnisehärfe  als  auch  an  der  Schiirfen- 
Seite  des  am  Cyliuder  gebildeten  Reflexes  nehmen  die  ßeugungscurvjn  ihi-en 
Ausgang,  welche  besser  von  einander  unterschieden  werden  kOnnen,  wenn  maii 
die  Entfernung  des  Gylind^rs  vom  Schirme  etwas  grosser  wählt.  Mit  einen 
Microscope,  das  den  Gegenstand  in  beträchtlicherem  Abstände  vom  ObjectiT- 
glase  SU  betrachten  gestattet,  können  die  vom  Auge  abgewendeten  Cnrvenzweige 
aueh  wdterfain  verfolgt  werden.  Den  besten  Bffect  der  Erscheinung  erhält  mss 
durch  eine  derartige  Drehung  des  Schirmes,  die  swei  Kanten  sugleich  fast  is 
die  Abeehenslinie  bringt,  so  dass  die  Diffractionserscheinung  an  der  dem  Aoge 
Eunächst  gelegenen  Kante  im  Vereine  mit  der  Reflex ionserscheinung  an  der 
zwischen  beiden  Kanten  gebildeten  SchliffÜäche  zu  Stande  kommt  Bei  Anwen- 
dung zweier  Cylinder  werden  diesellten  Beugungserscbei  nungen  erhalten,  wi*- 
durch  dnen  Spalt,  nur  dass  jetzt  rechts  und  links  noch  SpiegeldiflVaction- 
erscheinungen  mit  abnehmender  Intensität  bis  zu  sechsmaliger  Wiederholung 
auftreten. 


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XV 


Im  loteten  Thefle  seines  Vortrages  wendet  ^kk  Herr  Kayser  knn  zu  Beni«i 
Untmnchimgen  Uber  diejenigen  Beugangserschemimgen,  welche  b«  Vorengmig 
des  Spaltes  entstehen  in  dem  Falle,  dass  ein  Polarisationsprisma  zwischen  Spalt 
und  Auge  nnd  zwischen  Lichtqoelle  und  Spalt  gebracht  wird.  Die  Polari- 
sationsebene  wird  einmal  senkrecht  und  einmal  parallel  dem  Spalt  gestellt.  Im 
ersten  Falle  tritt  selbst  bei  sehr  starker  Verengung  immer  noch  weisses  Licht 
auf;  im  letzteren  Falle  dagegen  verschwindet  dasselbe  und  es  tritt  nach  Durch- 
laufen  einer  bestimmten  Farbenreihe  bläulich,  1)Iau,  dunkelblau  nur  noch  violettes 
Licht  durch  den  8palt,  um  endlich  völliger  Dunkelheit  Platz  zu  machen.  Da 
nun  von  den  senkrecht  und  parallel  zum  Spalt  einfallenden  Lichtwellen  bei  der 
Beugungserscheinung  die  erstcren  hei  der  «rerin^en  Weite  des  Spaltes  nur  mit 
kürzerer  Wellenlänge  zur  Intericronz  kommen,  walirend  die  Ictztcron  jede  be- 
liebige Wellenlänge  besitzen  können,  so  i.st  dieser  Polarisationa versuch  ein  Be- 
weis dafür,  dass  die  Fresnelsche  Ansicht  die  richtige  ist,  dass  die  Schwin- 
gungsebenc  der  Lichtwellen  senkrecht  zur  Puiari.saUonsebene  angenommen 
werden  muss. 

Sollen  übrigens  die  zuletzt  angegebenen  Erscheinungen  wirklich  wahrge- 
nommen werden  können,  so  muss  der  Apparat  äusserst  sorgfältig  gearbeitet 
sein,  denn  sonst  tritt  an  Stelle  derselben  difiuses  Licht  auf. 


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XVI 


Bericht 

ftbor  die 

^itzuug'eiJL  clei*  niodioiiii^olioii  ^eotioii 

für  1885 

erstattet  von  dem  Vorsitzenden  derselben,  Dr.  Ab^. 

I 

Die  mediemiBcbe  SectioD  Tenammelte  sich  im  yerflossenen  Jahre  in  7  SitzungeB. 

1.  Hitziiiijar  o,m  «>. 

Anwesend  14  Mitglieder  und  als  GUsto  Herr  Professor  Dr.  Bail  und  ' 

Herr  0!)or-St;il>sar'/t  Dr.  Scliuoi  der.  Herr  Dr.  Jeiuiritza. 

1.  Herr  Dr.  Scheele  stellte  einen  Fall  von  Hirn- Tumor  mit  gekreuzter  ^ 

Lähmung  vor. 

2.  Herr  Dr.  Poelchen  erläuterte  an  rortrefilichen  Präparaten  die  CeotreD  ^ 

der  ilirurind«'. 

Ü.  Herr  Dr.  Al»egg  demon.strirl  das  Präparat  einer  Üvarial-Cyste  und  l»e- 

richtet  iiljcr  tien  früiif ti.i;<'n  ^'erl;ul^  d«M'  ( )pi'iati()n. 
4.  Herr  Dr.  Freymuth  leu;!  ein  Pi.iiiaral  von  Lungen-Syphilis  vor  und  l»e- 

spricht  deren  pathologische  Anatomie, 
ö.  Herr  Dr.  Stobbe  zeigt  einen  Fötus  mit  bedeutender  Mcningocele. 

^^•  SitsBungr  am  SSO*  IMülrz. 
Anwesend  15  Mitglieder  und  als  Gäste  Herr  Ober-Stabsarzt  Dr.  Boretius. 
Cand.  med.  Ooldfarb  und  Cand.  med.  Semen. 

1.  Herr  Dr.  Schroeter  sprach  fiber  einen  Fall  von  enormer,  wahrscheinlidi 
sarcomatOaer  Geschwulst  am  harten  Gaumen  und  deren  Operation. 

2.  Derselbe  demonstrirt  einen  interessanten  Blasenstein. 

.H.  Herr  Dr.  Poelchen  setzt  seinen  Vortrag  über  Gehirn-Anatomie  fort. 

3.  Hitzun*»^  a.111  Ii.  -<rVpi*il. 
Anwesend  13  .Vlitoflieder. 

1.  Uerr  Dr.  Poelchen  demonstrirt  das  Präpunt  einer  EchinococcusblaK 

aus  dem  Netz,  sowie 

2.  eine  Dermuid-Oyi«(e  des  rechten  Eierstockes. 


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xvn 


3.  Herr  Dr.  Wallenberg  stellt  einen  Fall  von  Lipom  in  der  Nähe  der 
Wirbelsittle  mit  meningitischen  Symptomen  vor. 

4.  Herr  Dr.  Poclchen  setzt  seinen  Vortrag  über  Gehim*AnAtomie  fort 

Anwesend  12  Milgliedor  und  ali^  (ia-^te  ITcir  (>l>er-Stab8arzt  Dr.  Schneider 

1111(1  Herr  Dr.  Rosenstein. 

1.  Hf'rr  Dr.  Po  de  hon  lo^^t  das  Präparat  eines  Lebor-Al>sce98es  vor  und 

giebt  den  Kianklieits-ljeridit  dazu. 

2.  Derselbe  setzt  seinen  \'ortrag  über  Gehirn- Anatomie  fort. 

Ci,  ^itaransr  am  1^9.  .A.priL 
Anwesend  7  Mitglieder. 

1.  Herr  Dr.  Scheele  demonstrirt  ein  Präparat  von  Tuborculose  des  Haushubns. 

2.  Herr  Dr.  Poelchen  setzt  seinen  Vortrag  über  Ochtrn-Anatomie  fort 

O.  :^itgningr  am  Sd3.  .^pril« 

Anwesend  7  Itfitglieder  und  als  Gäste  die  Herren  Professoren  DDr.  Ilail 

and  Lampe. 

1.  Herr  Dr.  Scliecle  stellt  einen  Fall  von  Aneury.sma  cordis  vor. 

2.  Herr  Dr.  Poelchen  trftgt  weiter  über  Oohiru-Anatomio  vor. 

7'.  Hitziin«»^  Jim  17".  I  >ecM'iiil>ei*. 

Aiiwr-nni  2.'J  Mitirlieder. 

1.  Herl"  Dr.  INm-Ic licn  stellt  i^iii<Mi  Fall  von  rrti<'.nri;i  ra'"titia  vor. 

2.  Der.^i  liM-   l..  <|)ii<  lii   und  zeigt  an  2  Patienten  seine  neue  Metlinde  der 
Furiinkcl-t  JjMMation. 

3.  Herr  Dr.  Baum  stellt  einen  Patienten  vor,  bei  weldieui  er  ein  Stück  des 
Brustbeins  resecirt  hat. 

4.  Derselbe  bespricht  die  Behandlung  der  Kniescheibenbrfiche,  auf  Grund 
mehrerer  Heilungen,  von  denen  ein  Fall  demonstrirt  wird. 

5.  Derselbe  zeigt  und  bcppricht  2  seltene  Fülle  von  Luxation  des  Acromial« 
Endes  des  Schlüsselbeins  und  seine  Behandlung  der«ell>oii. 

6.  Derselbe  leict  einii^e  ßlascnsteine  vor  und  berichtet  Qber  die  Ansf&hmng 
und  den  Verlauf  seiner  betreffenden  Operation<*n. 

7.  Derselbe  stellt  einen  Patienten  vor,  bei  dem  er  cineu  Theil  der  i'rostata 
resccirt  hat. 

8.  Herr  Dr.  Pincus  berichtet  &ber  einen  ü'über  vorgestellten  Fall  von 

Uterus-Myom. 

9.  Derselbe  l«'t;t  das  Priiparat  t-ino.s  von  ilnn  (Mittcrnifn  Uifru-^-Polypcn  \or. 
10.  Herr  Dr.  Fre) mutli  /.»  igt  «'lni^ii- l^xcuiplare  von  Ankylosiouiuni  duodenale. 


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XVITl 


A.  Mitglieder-Verzeichniss 

du 

4.  Januar  1886. 


I.  Ehfwnmitglieder. 


AlalUicltodlBdto 

R<>f>«llM!lMft  Wf- 

Keiiommra: 

Achenliitili .    I>r..  SinatstniiiistiT  mid  IMmt- 
PräHideut  der  l'rovinz  ßrandt-nburg, 

Gxeenem  In  Fotodun  1878 

QrmaUf  Dr.,  ProfeMw  tn  Oels  ....  1880 
V.  Renard,  Dr.,    Kaiscrl.  Riiss.  Gebeim- 

ratb,  £xceU«az  in  Mo«kftu    .   .   .  1865 


AI.-  MitKlii^i  >^i* 

Slrehlke,  Dr.,  Director  in  Danzij?  .  .  .  1823 
Weber,    WUh.,   Dr.,  Profeasor,  G«beimcr 

Bofimtli  in  I<eipzig  1883 

«.  Winttr,  G«h.-Bath,  OberbAifeniMlsler 

ia  Duslg  1863 


IL  OrdenÜiche  und 

AufKt'D.  im  Jahre, 
Ahegg,  Dr.,  Mt-di/inalrath,  G<h.  Satiitäts- 
Bfttb  und  Director  des  Hebeummen- 

lastitttto  in  Danzig  1856 

AiterthumtgeeelMuift  w  ElUng  ....  1884 

Althau»,  Dr.,  Arzl  In  Danzig  1874 

Antjer,  Dr.,  (iymuasial-Dirfctor  in  Graudenz  1872 
Astmaint,  Geriobtarath  in  Danzig  .  .  .  1883 
Bade,  Brand-Oiraetor  in  Dsnaig  ....  1888 
f.  Jiaehr,  H^ot  a.  D.  ia  Daatig  .  .  .  1873 
lliilir,  T'ostrath  in  nmi/ij.'  .  ....  1877 
ßaii,  Dr.,  l'rofi'ssor  in  Danzij,'  ....  1863 
ßajolir,  Ober-rimtcunimtäs.  in  Künigiiberg  1874 
Uarteh,  Ober-ätMtaanvalt  in  Caaml  .  .  1878 
Jlfirtfis,  Capitain  in  Neillktbrwassf-r  .  .  .  1H74 
H'irtffs,  llfliirirli.  Kaufmann  in  Danxig  .  1H78 
liuuiH,  Dr.,  C'berurzl  in  Dauzig  ....  1866 
Jierens,  Emil,  Knufmaiui  in  Danzig  .  .  .  1882 
tierger,  J.  J.,  ätadtratb  in  Daasig  .  .  .  1873 
Ittrger,  Johannen^  Cbemilter  in  Danzig  .    .  1x7!> 


Mitglieder. 

Aidkaa.  las  Jahn 

Bertram,  A.,  Ronti<'r  in  Dauzi)?  ....  1875 
Bertram,  //.,  Kaiit'tuanu  in  Danzig  .  .  .  1879 
BMotkek,  KonigUche,  in  Baila  ....  1882 

KOer,  Amtsrath  auf  Bankaa  1874 

Dieler,  Hugo,  Rittergntshesitser  in  Melno 

pr.  Rehden  Westpr  187!» 

Hiüclioff,  Ogcar,  ätailtmib  iu  Danzig  .  .  1878 
Boekwoidt,  Dr.  phU.,  Gymnaaiallriirar  in 

Neustadl,  Westpr.  1883 

lüUliker,  TTaiiiitniann  in  Danzis»    .        .  . 
liohm,  GomnuTzienralh  in  Danzig     .    .    .  ISOo 
Itöhm,  Jv/t.,  Dr.  pbil.,  Kaufmann  in  Danzig  18<^ 
BoUei^gen,  Bucblialter  In  Danxig  .   .   .  18M? 
Borc/iardt,   W.f  Apotiidwr  an  Beirant  in 

Westpr  18TS 

liuretiut,  Dr.,  Obiraubdarzt  in  Danzig  .  1883 
V.  BwHu,  Oitent  a.  D.,  Director  d«a  Pn»- 

▼inzial-MusettiM  in  Halle  a.  8. .  .  1869 
Braune,  PIlißpp,  Kanfinasn  in  Danzig  .   .  1877 


u  kju,^  cd  by  Google  I 


XJLX 


AnlfeiB.  Im  Jahn  1 

Breilau,  ObenUieutenant  In  DAnzig     .   .  1880  | 

lirnlinr,  Dr.,  Snnil.-Rnlh  in  Dnnzig  .  1855  | 
liriM-hke,  Haiiptk-brer  a.  D.  in  Langfuhr.  | 

(Corre«p.  Mitglietl)  lb(J6 

Brodks,  GymiuwiaMIreetor  in  Martraweider  1881 
Brwiff,  Dr.,  Gymnn'^i.illi'liri  r  in  CraudeBS  1888 
liüttiier.  (Jymna^iulli'linT  in  Uiin/.ifr  .         .  lSSr>  ' 
iiugge,  Dr.  meil.,  .Stubsurzt  io  Danzig  .    .  IbÖü 
BitrmeiMer,  Ingenieur  in  KI.  Hammer  bei 

Oanxlg  1884 

C'artiuti,  Dr.,  ProfesHor.  Direclor  dee  städt.  | 

Gyinna!«inm-i  in  Dnnzip  1K7H  j 

Cwpnrjf,  Dr.,  rrofcfi.-'or  in  Ki»uigüli«rg     .  1H67 

Cfttf/e»,  Stadtratb  In  Danzig  1872 

Oitrtm,  Reehtaanwalt  in  Danxig  ....  1886 
Cttin.-sfii,  Stantsiinwnlt  in  Danzip  ,  .  .  ISSfi 
(Jauüiu«,  Ohi  rfoi>trr  a.  l).  in  Dnn7.!g  .  .  lH>i4 
Clotten,  Steucr-IuHpfClur  in  Karlliaua  .  .  1870 
Cohn^  Hermann,  Dr.  med.  et  pbll.,  Profeaeor 

in  Breslau.    (Corresp.  .Mitglied)     .  1880 
Cottwent:,  Dr.  jilii!.,  Dirt'iMnr  ili's  Wt-stpr. 

Provinziai-Museums  in  Dunzig  .    .  1878 
de  OtvTjf,  Carl,  Kaufinann,  M^or  a.  D.  in 


Duuig  1877 

Ccwatina,  Proft'saor  In  Danzig  ....  1860 
I>atiitne.  Coniuier/ienrath  in  Dunzi);  .  .  .  IHli? 
/Jarideolu),  G.,  Kaufmann  in  Dun/.ig  .  .  1872 
ferner,  WaseerbMHBatb  in  IHmzig  .  .  1878 
herrient,  SiMfiibMimeister  in  Danzig  .   .  1866 


Dierfeld.  Hlttcrgntsix  sitzer  zu  Frankenfelde, 


Kr.  i'r.  .Stargar«!  187!) 

Ikhrn,  Dr.,  Dirt*ctor  der  entom.  Gesellschaft 

In  Stettin.  (Comep.  Mitglied.)  .  .  1867 
Dofim,  Anton,  Dr.,  Professor,  Director  der 
Zoologischen  Station  in  Neapel  (Cor- 
resp. Mitglied^  1876 

iMmnuuehf  Bodibalter  in  Danzig  .  .  .  1874 
Demn^t  Kauftnann  In  Daaslg  ....  1885 
Drawe,  RittergiitHbeaitier  auf  Saeltoiebin.  ' 

Kr.  Danzig  ISiJS  I 

Durand,  lienlii-r  in  Danzig  lfS<j7  , 

h^ffertt  Dr.,  Oberlebm  a.  D.  in  Danzig  .  1840 -| 
Eggert,  C.  W,  Instrumentonm.  in   Diinzif?  1881 
Khtcm,  Secret.  d.  KunfniunnsLhaft  in  Danzig  187(5 
J'^trltardt,  Regier iingd-iiauratb  In  Danzig  .  1850 
V.  ErmUtaueen,  Oberpr2eident  der  Provinz 

Weatpreuaeen  1879 

Eetr»,  Realgymnasiallehrer  in  Danzig  .  .  187H 
Fnhl,  Kgl.  MelioratioQs-Inspector  in  Danzig  I-S"^) 

Fällte,  J'rofefwor  in  Posen  1871 

Fan*^  Dr.,  Krelswundant  in  Danzig  .  .  1878  j 


Au(|n.  in  Jahre 

Fidcher,  Rentier  in  Hoehwaaeer  ....  1866 
Flieubach,  R!ttergnt.-<i)e.«itzcr auf  Landeebow 

bei  Vietzig  i.  P  1878 

f.  Flutow,  M^jur  und  Dirocior  der  Gewehr- 
Fabrik  in  Danzig  1872 

Frank;  Amt-Hgerichtsralh  in  Danzig  .    .    .  187<) 

Fr'  itrn/,  Dr ,  Arzt  in  Diinzig  1871 

Freymutit,  Dr.  Oberarzt  in  Danzig  .  .  .  )87ü 
j'Wdb«,  Dr.  phil.,  Real-ProgTmBBBialliATer 

In  Dirwbau  1881 

Friedländer,  Dr.  med.  in  Danzig  .  .  .  1883 
Fn'tcen,  Kanzleirath  in  NeiiHünll  .  .  .  1871 
Früling,  Dr.,  Übsr-Stabsarzt  a.  D.  in  Bonn  a.  ii.  1872 

Fnhat,  Prediger  in  Danzig  1879 

Fuss,  Landesrath  in  Danzig  1880 

(hiehcl.  HnchhämlltT  in  Danzig  ....  IHSCl 
Oehrke,  H'.,  ,Mi»iu>  rni<  i.Httr  in  Danzig  .  .  1882 
Oerlich,  Dr.  phil.,  Landratb  in  Schwetz  .  1878 
Qibaotte,  Alex.,  Jan.,  ICauftnann  in  Danzig  Wißt 
Oieldshifki,  Kaufmann  in  Dan/ig  .  .  .  1H75 
Olater,  Dr ,  .Sanitätaittth  und  Pbjrsikus  in 

Dan/ig   .  lf>öil 

Otaubiti,  H.,  Kauflnann  4n  Danilg  .  .  .  1874 
G/o(ftmM&t,  j^mtsgerlelitaratb  In  Danzig  .  1881 

QoeU,  Dr.  med.  In  Danzig  18S2 

(ioldfienj.  Miu\  Kaufmann  in  Danzig  .  .  liS7."J 
(Juklmuuii,  KechUanwalt  in  Danzig  .  .  .  1882 
Qoldttein,  Mareue,  KauAnann  in  Danzig  .  1873 
Qoldttein,  JuL,  Kaufmann  in  Danzig  .  .  1874 
Gnif;.  Krtiskassenrt'mlant  in  Danzig  .  .  1H72 
ihimpcUvIin,  Kaufmann  in  Danzig  .  .  .  187ö 
V.  Qtom,  FViedrich,  liittergutsbesitzer  auf 

Starain,  Kr.  Neustadt  1882 

r.  GrasM,  KiKt  Tgutsbealtzer  auf  Klanin  .  187;J 
(Ire/ßii,  T«'li'gr.iiilu'mliri'ctor  in  Danzig  .  IH.S2 
(jrreut;enbery,  Hub.,  Kaufmann  in  Danzig  .  184>li 
Chentzenberg,  Ed^  Kaufmann  in  Danzig  .  1874 
OrteaAociA.Dr.,  Priiratdocent  a.  d.  Universität 

in  Bas.  l  ls7!> 

(}rf)neinrinn.  liitU'rgiit»be«itz«'r  auf  ."^ubkau  188."> 
Qrutt,  (iymnaaiallehr«r  in  Danzig     .    .    .  18^ 

Qrotrian,  Reetor  in  Gnesen  188.') 

Grolp.  Ri'chtHanwalt  in  N*.'ustu.U  .  .  .  1S71 
ÖTM»,  Dr.,  ]t«  _'ii  rting«-  ii  M«' üritmliaih  in 

Marienvverder  (Corresp.  -Mitglied^  .  li^'tl 
Grünau,  Dr.  med,  in  Neustadt  Westpr.  .  1884 
Haetk^  Dr.,  Professor  und  Hofratb  In 


Jena  (Corresp.  .MiJglied)    ....  18ß8 

Ilai/eiiianii.  Dürgemieister  in  Danzig    ,    .  1>>7S 

Hoijeiit,  Dr.  med.,  Obi  iHtaliHurzI  in  D.ui/.ig  1.S77 

Ilanß,  Dr.,  Arzt  in  Danzig   18i4 


XX 


AufKCD.  Im  Jalm 
liartiixjli,  Adininiatimtor  in  Gr.  NossiOt  Kr. 

ülolp  \.  V  1»79 

Hatte,  Rud.,  KauAmum  in  Danzig  .  .  .  1869 
Hatte,  fhtnz,  Knoflninn  in  Ihuulg  .  .  1877 
Jledinger,  Apotheker  \n  Danzig  .... 
tiein,  Fritfirirfi.  Jmi.,  Kaurinann  in  Danzig  1H><() 
Uelm,  0.,  Stadlratb  in  Danzig  ....  IHGö 
Hendeverkf  Stedtontli  n.  Hedloinal-AswBMW 

in  Danzig  1866 

Henovh.  Ci  lu  iiniT  ItiuiiaUi  in  Altenburg 

((jorrt'sp.  Mit^Ueü)  1869 

H«ntek«,  Dr.,  Stedtrath  in  Königsberg  .  .  1867 
Herteit  Depnrtemento^Thienyrst.  Veterfnir- 

Asscsüor  in  Duiizip  ISTl* 

llrsekifl,  Land^triclitsrutli  in  Danzig  .  .  DS74 
Ihme,  Tluüilur,  BucbbalU;r  in  Danzig  .    .  1877 

Hece&e,  Prediger  in  Duaig  1884 

r.  Hei/dfn.    Dr.   phil.,   Mujor  z.   D.  in 

Bocki-nln  im  1>.  Fraiikliirt  a.  M.  .    .  1S<»7 
IliliUbrandt,  Apotheker  in  Danzig   .    .    .  Ib^CJ 

//tnf«,  Dr.,  Ani  in  Danzig  1869 

INrteht  Dr.,  Proreaaor  und  Geb.  Medidnal- 

Rath  in  lierlin  1847 

Uoßmann,  Augunt,  Aquarienfabrikant  in 

Danaig  1872 

Boßmann,  Otto,  Kanfnaan  in  Danrig  .  .  1877 
Hoffmann,  AmtsvorBteher  in  Zop|Kit  .  .  ]H80 
Hohnfeldt,  Dr.  pliil.  Langfuhr  Jn  i  Dun/.lg  .  1S.S4 
V.  Uomeyer,   itittorgutHbositzer    in  >Stolp 

(CoiTMp.  Mitglied)  1848 

HoHz,  J.,  Kanfmann  in  Danzig  ....  1871 
Horn,  Dr.,  Fabrik-Dirigent  in  Leopoldaball 

(Correfp.  Mitglied)  lH»j8 

ilt/rn,  Oberamtmaun  in  Tutzig,  Kr.  Neuatadt  1873 
Ihe  de  CaUgnjf,  Harqnia  in  Veraaüiea 

(CoiTesp.  Mitglied)  1866 

Jacobisen ,  J.  .Majürul.iverwalter  i.  Spengawsken, 

Kr.  Fr.  rftargarti  1881 

Jantten,  Ottomar,  Bematelnlifindler  i.  Dansig  1880 
Jaruen,  P.,  Apotheker  in  Pr.  Eylau  Ostpr.  l^<7'.t 
Jen<lnt:a,  Dr.  med.  in  Stadtgebiet  bei  Danzig  1884 
JentZHvh,  Dr.,  Privatdoeeut  in  KönigHbcrg 

(C'orre»p.  .Mitglied)  1880 

Lt  Joti,  Prof.  de  la  aoo.  des  aciencea  in 

n.nl  i;,'  (Corresp.  Mitglied)    .   .  18r)7 

Jiiiicke,  H',  Kaiitinann  iu  Danzitr  .  .  .  1872 
Juncke,  AUtert,  Kaufmann  in  Danzig  .  .  188U 
Ka/emann,  Buebdmcltereibee.  in  Danzig  .  1867 

Kalik,  Dr.  med.  in  Danzig  1884 

Karitzktf ,    \vi-iHi>n<(liufirulier    Lehrer  am 

Kniletteabanfe  zu  Kulm    .    .    .    .  lS,-<t 


A«%tB.  im  Jahr« 

h'nf}/rcictc.  Dr.  med.  in  Danzig    ....  |HS,3 

Kauffmann,  \V.,  Kauftuaon  in  Danzig  .    .  1809 

Kauffmann,  Gariditnnth  in  Dansig  .  .  .  1874 
Kautat  Rudolf,  BlttfligiilabaaitMr  in  Gr. 

Klintaeb,  Kr.  Rorent   1881 

Kayser,  Astronom  in  Danzig   1809 

Kayser,  Dr.  piiil.  et  tbeol.,  Domprobst  in 

Brealav   1878 

r.  K'.'iUr.  Director  de«  Yerwaltang^geriehts 

in  M-niiinviTilfr  1878 

Keil,  (.jymnaaialluhrcr  ia,  Dansig  ....  188» 
Katler,  Dr.,  Divaetor  in  Boabum    .   .  .  1866 

Kettler,  Rentier  in  Dansig  1883 

Kiegow,  Dr.,  Realgymnattiallehrer  iu  Danrig  1877 
Khitt,  Dr.  in  Hamburg  (e'orr<«8p.  .Mitglied)  1866 
Klein,  Ilertn.,  Dr.  in  Köln  (Corre«p.  Mitglied)  1873 

Klein,  Dr.  med.  in  Dansig  1885 

Kfiesrh,  Gymnasiallehrer  zu  Vr.  Stargard  1881 
V.  Klimjffräff,  IL,  Dr.  phil  in  Langfulir  bei 

Danzig  ^Correap.  Mitglied)  ....  1^77 
Kluneinger,   Dr.,  in  Statt|^  (Cwraap. 

Mitglied)  1875 

Knovh,  Reallehrer  in  Jcnkau  liei  Dansig  .  1>^^<> 

Kaht:,  Dr.  me<l.  in  Danzig  1881 

V.  Koikow,  Kaufmann  in  Danzig  ....  1878 
Kometaedt,  Apothdcer  In  Dansig  .  .  .  1884 
Komack,  .^t.'ultrath  in  Daozig  ....  1882 
Kraufie,  Ju/uinne»,  Kaufmann  in  Danzig  .  1S7S 
KreifAii»gchust  in  6trasbui^  in  Westpr.  .  1874 

Kretin,  Dr.  med.  in  Dansig  1885 

Kretmann,  Arthur,  Consnl  in  Danrig  *  •  1880 
Kretüclima II ri ,    Dr.,    Director  dea  Königl. 

Gymna-sium»  in  Danzig  ....  1884 
Kreutz,  I'rofeaaur  Dr.,  Gymoasial-Oberlefarer 

in  Dansig  1867 

Kri^,  Dr.,  Gymnasiallehrer  in  Magdeburg  1885 
V.  Krieg.  Rittergut siwsitzer  auf  Kl.  Waes- 

miers,  Kr.  l'r.  titargard  ....  1873 
Kroemer,  Dr.,    Director  der  PkorlnElal- 

Irrenanstalt  in  NnnataAt  Wnstpr.  .  1884 
Kmgoll,  Packhnr>vor«teher  in  Danzig  .  1886 
Kruckiitr,    Kreis-Thienirzt    in  Rosenberg 

Westpr  _  .    .  1884 

Kröger,  B.  R.,  Ifaurermeister  In  Dansig  .  1869 
Krute,  Dr.,  I'rov.-Si  Imirutb  in  Danzig  .  .  1875 
Künzer,  Dr.,    I'rot.,  Gymnasial-Oberldurer 

In  Marienwerder  1867 

Kunath,  Dtreetor  der  atidtiidien  Gna>  nnd 

Was.terwerke  zu  Danzig  ....  1881 
Kun:e,Fen{.  Major.  Ut-l>-^  »iif  Gr.  Dölkau  1880 
Kinue,  Lieutenant  in  Danzig  1886 


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Aufgen.  tm  it!kn 

Laaaner,  Uhrmaoher  In  Danzig  ....  1877 
LakmeiU,  Dr.  pbfl.  ia  Daostg  1885 

I.ainpe,  Dr.,  Professor  in  Danzig      .    .    .  1859 
Laidirirtlii^rliajtlivhc  Sifiiilc  zu  Maricnlnirg  IHSo  ' 
Lange,  Luuii^,  Kaufinann  in  Marienburg    .  1879 
LadcomAi,  Bemlnardtreetor  in  Rawitooli    .  1866 

Leitzen,  Thierarzt  in  Danxig  1880 

Lenzinij,  Tl!nii>tzui!:uiii>-.As.-isteBtln Dnnilg  1878 
Leupohi,  Katifniann  iu  Dunzig  ....  1H75  ' 
Leyden,  Oscar,  Kaufmann  in  Danzig  .  .  1880 
lAdtt,  StadtbMiraUi  in  Dansig  ....  1868 
Ueheneiner,  OberfJirsier  in  Oliy»  .  .  .  1871 
Lieptnann,  Umikiir  in  Ihm/ig  ....  1875  j 
Lietaau,  Apotlifker  in  Danzig  ....  1879 
LUvm^  BMnrieht  Dr.  med.  in  DusIg  .  .  1881 
fJnek,  mttargntobedtwr  raf  Stenslnn,  Kr. 

l'r.  RtufL'anl  1879 

Limitier,  Jiii*tizrath  in  Darizip      ....  ISßS 
o.  d.  Lippe,  Apotheker  ia  Danzig    .    .    .  Ib65  j 
iMtamr,  Dr.,  Arat  in  Danzig    ....  1868 

Lttrh,  Dr.,  Ar/t  in  Dunzig   1878 

lAiktt  Gyninasial  -  Oiierlebrer  in  Deutach- 
Krone  \S'c8lpr  1Ö84 

lAtdioiP,  Prediger  in  Karttians    ....  1872 
Mae-Lean  LochloHt  Bitteiigntab«aitxer  auf 

RohcIjuu,  Kr.  Danzig  1879 

•  Märker,  RittiTtriitslx-sitziT  «uf  Rublau  bei 

VVarlubieu,  Krt-i«  ticbwetz  .  .  .  1877 
Manniardt,  Prediger  in  Dansig  ....  1884 
Man^alk,  Kdserl.  Maaoliinen-Ingenlenr  in 

Nt'iir:ihr\v:iss«T   IH74 

Mnrtiny,  Jutitizrath  in  Danzig     ....  l!^(i!« 

Matzko,  Stadtratb  in  Danzig  LS?  7 

Mehhr,  Dr.,  FtoibNor  in  ElUng  .  .  .  1863 
ilencke,  K.,  KaiiPmann  in  Danzig  .  .  ,  1874 
Meschetle,  Dr.,  Diri>ctor  der  KranJwnanatalt 


in  Königsberg   1872 

Medee,  Mi^jor  in  Dnas^  1876 

JMSqiw,  A&m,  Kanfinann  In  Dansig  .  .  1878 
Meger,  Dr.  phil..  Oberleiirer  am  Oynuiaainni 

zu  Schw.  tz  |.Hh2 


AhcMten,  Apotheker  in  Danzig  ....  1879 

Mie$ke,  J.  F.  0.,  Kanfinann  in  Danilg .   .  1877 

MieClaf.  Landgerichtsrath  to  Dansig   .    .  1880  j 

Mifrlii'irah' .   I 'Imto-jraiih  in  Ihin/.is;    .    .    .  IS'fi 

Mir,  C'onini<r/.ifn-l{afli  in  Danzi);     .    .    .  lh<)5 

MSbiu9,  Karl,  Dr.,  Prof.  in  Kiel  (Corr. Mitgl.)  1871 
JfoeUsr,  Dr.  med.  Kreisphysicns  in  Brauns- 

>j«rg,  Ostpr   1879 

Momtber,  Prüf..  (Mteilehrur  am  Kgl.  Gym- 
nasium in  Danzig   m07  [ 


AargcD.  im  Jahr« 

J/oraeW,  Benri,  Pkof.  in  Maoerata  (ItaHen) 


(Corresp.  Htlgltod)  1871 

Monrif:,  Kaufmann  in  Pblladelpbia  .  .  .  1871 
Moririt:,  Mart.,  Kuuftnann  in  Danzig  .  .  1873 
Marwitz,  H'f/A.,  Kaufmann  in  Danzig   .    .  1876 

Mothitt^  Oberlebrer  in  Kulm  1866 

Müller,  Karl,  Dr.  in  Halle  a.  8.  (Corinsp. 

Mit.^'lic.n   1883 

Müuiflerhenj,  C,  Kiiutuiann  in  Danzig  .    .  1877 


Münchenberij,  Kgl.  Förster  a.  D.,  Langfuhr  1885 
MuKote,  nWg,  FabrtkbesHser  in  Dtrseban  1880 
Naffef,    Dr.,  Profesanr,  Beal-Gymnasial- 

oberlfhrtT   in  KIbing  lHfi7 

Saturwi»sen)icliaj  tlicher  Verein  in  Bromberg  1881 
Seugebauer^  Dr.,  Doeent  in  Warschau  .  .  1860 
NeimaMn,  Dr.,  Direotor  der  hdlieren  TÖchter- 

»chnlo  in  Danzi»;  18ß5 

Xeiimanii,  Leop.,  Kaufmann  in  Itiiiiziji .  .  1885 
Aeuiiiayer,  Dr.,  Prof.,  Geh.  Ailniirulitäts- 
Raih  u.  Director  der  Dentsdien  8ee- 
wartezu  rT;iiiil>iirj;(C'(>rreRp.  Mitgtied)  1880 
Sot:t-/,  tiffti.  Kahtniaiiii  in  Datizifr  .  1874 
Stfthuaiujer,  Herrn.,  Gen.-Con.-<iil  in  Danzig  1876 
OMichlager,  Dr.,  Arst  in  Danzig  .  .  .  1867 
Oemler,  Dr.,  General-Seeretair  in  Dansig  .  1875 
Olilert,  Dr.,  Reiilpymnas.- Director  in  Danzig  1871 
Olhnthirf,  /'..  Kaufmann  in  Danzig  .  .  .  1872 
Otto,  Dr.,  Medicinalratb  in  Brauuschweig  lh57 
(Mo,  IMtert,  Kanfinann  in  Dansig  .  .  .  1879 
Otto,  Stadtbaumetster  in  Dansig  ....  1872 
V.  Bahtbieki,  Major  und  Ri(t«T>;ut8bc8itzcr 


auf  Liebenhoff  bei  Dirscbau  .    .    .  I87(i 

Paidy,  Dr.  pbil.,  Bector  in  Jastrow  .  .  .  1881 
PtHner,  IF.,  BranereibMitser  in  Si  Albreobt 

bei  Danzig   1872 

Penner,  Dr.  med.  in  Dan  zip   1HS4 

Petertf  Dr.,  Uector  in  Danzig   1861 

PleUnt  Bentier  In  Meueebotttaad  ....  1880 

A<neft,  Outsbesitser  in  Zempelbutg    .   .  1886 

P.-tsdioir.  Stailtruth  in  Danzig      ....  1867 


l'etzhol'll.  A..  Dr.  med  .  I'rof.  emer.,  Wirkl. 
Slaalärath,  Excellenz  in  Freiburg  im 
Brtdsgau  (Correep.  Mitglied)  .   .   .  1868 

Pf'annensrhmidt,  Fabrikbeaitzer  in  Dansig  1868 


I^ick-frini/,  Jnstizrath  in  [.anirfnlir  .  1H85 

Piffier,  Dr.  med.,  Slab.sarzt  in  Duuzlg  .    .  1874 

Anru«,  Dr.  med.  In  Danzig   188^3 

/VeAn,  A.,  BIttergatabesitzer  auf  Labocliin, 

Kr.  ffchwetz   18fl8 

/Ye/in,  Ii.,  Bittergut.-^hesitzerauf  Liclitentbal, 

Kr.  Marienwerder   1860 


u  kju,^  cd  by  Google 


XXIJ 


Aufircn.  im  Jabr« 
J'/fhii,  Riticrgulsbi-sitzer  auf  Krastuden  bei 

Nikohiken,  Kr.  Stnhm     ....  1878 

J'iliiiirakl,  Kaufinnnn  in  Danzig  ....  1878 
I'irt/rfi'  it,  Dr.  iiif<l.,  A -«iüti'nzar/t  in  Danzig 

l'nictvfiit*,  Dr.,  l'nilVssor  in  Könitz     .    .  1878 

Plreutehof,  Frabst  in  Tolkemlt   ....  1884 

PreMM,  IK,  Bank-Director  in  Dinobau .   .  1872 

Rodde,   Dr.,  Director  des  Museum!'  und 
Wirkl.  Stuutsrath.  Excellenz  iaTifliü 

(CoiTosp.  Mitglied)  1859 

Ratttke,  neu.,  Ruiutgärtner  in  Danzig  .  .  187d 
Rrttfi/t/iitiia*iHm  zu  Riesenbuig  Westpr.  .  1884 
Reii-ktl.  Kitt  rt^utäbiMdtser  anf  Paparezin 


Kr.  Kulm   .  1H(>7 

RLuheiihtfiij,  Iiitb.,  KaufiuauD  in  Danzig  .  1874 
Ricfiter,  Dr.,  Fabrikbesitzer  in  Danzig .   .  1867 

Rirhrt,  Al.üt'ordneter  in  Beflin  ....  1869 
Rittberf/.  (iraf,  Riiierju'utüi^es.  auf  i^taog«n- 

•«•rj?.  Kr.  S;nhni  1879 

Rufleiiarker,  Ed.,  Kautmann  in  Danzig  .  1873 
Rothnacker,  Th.,  Con»nl  in  Danzig  .   .   .  1882 

r.  Roltr.  KittorgutslM-Hitzfr  auf SnuolOwfcBn, 

Kr.  Marien wei-d»T  187;i 

H'>"  iilieiiii    Heciit:<anwnit  in  Danzii^ .         .  1885 


Roth,  II'.,  Dr.,  Trof.,  Generalarzt  1.  (.1.  in 

Drvfsden  (Comwp.  Mitglied)  .   .   .  1880 

Riil„  l,ii,  Literat  in  Wriezen  1872 

r\iiiiiihti\  Itiiit  igiitsin-sit/tT  auf Kokoadiken  188() 


tSaa/tel,  Kaufmann  in  Danzig  1883 

Saage,  Amtsgerlchterath  in  Danzig  .  .  .  188Ö 
Sad«ieati»er,  R.,  Kaafinann  in  Danzig  .  .  1883 

Sahmann,  Riid.,  Kaufmann  in  Danzig  ,  .  1867 
Snhininni.  f'(ir/.  Kaufmiuin  in  Danzig  .  .  1875 
Samue/xoii,  Dr.  nu-d.  in  Danzig  ....  188.^ 
r.  Sande«,  M%jor  a.  D.  in  Danzig  .  .  .  1876 
Sander,  M.  E.,  Kaufmann  In  Hamburg 

(Corresp.  Mitglied)  1876 

S'iwfrr.  Dr..  Stadtrath  in  Danzig     .    .    .  1876 

jStfMtT,  Litlic'graph  in  Danzi;;  1872 

Sauerheriittj,  Bank-Director  in  Danzig  .  .  18ti6 
Schaefer,  Kanfinaan  in  Danzig  ....  1885 
Sdtalinasjalin,  Gutabeflitzor  zu  Altdorf,  Kr. 

Danzig  ,    .  IHS2 

Srhatjf,  Buchhändler  in  Danzig  ....  1872 
Srhefttr,  Itealgvumaalallvhrer  in  Danzig    .  1878 

Scheele,  Dr.,  Arzt  in  Danzig  1870 

Srl.i^lrifrt,  Bnchhünfllcr  in  Danzig  .  .  .  18t;s 
{>vheUer,  Apothek«'r  in  Danzig     ....  1S82 


SrhfllwifiH,  Jvfili»,  Kaufmann  in  l>an/.ig  .  1877 
Mf/A-fi,  Dr..  Cbemiker  in  Danzig  .   .   .  1866 


Aa(i;«n.  im  Jalirr 
Sehimmel^jeiiniff,  FoBt-Director   in  Jona 

(Concap.  Hitglied)  1865 

S<h{inl/er,  Dr..  Arzt  in  Danzijf  ....  1884 
Srhirlit^.  Dr.,   Lehrer  an  der  Victoria- 

Scbiile  in  Danzig  1885 

Sfhienter,  Rentier  in  DnuOg  1868 


Schhieter,  Bealgymoasiallduw  in  Danzig  .  1879 

S.  hwet  hei,  Tjand«chafl''-Secri'tair  in  Danzig  1868 
i  Srhiiiidt,  Ain/iiist,   Dr.,   (lymnaAiallehrer  in 

Lauenburg  in  Pommern    ....  1879 
Sehnaate,  G^niiaatalldifer  in  LangAdir    .  1888 
Sihnarrke,  Kaufmann  in  Danzij;  ....  1888 
'  Schneider,  Dr.,  (  Mier^taba-  und  Kcgimente- 

I  Arzt  in  Danzig  1876 

\  Schneller,  Dr.,  Arzt  in  Danzig  ....  1855 
Sihni'hhe,  Kunstgärtner  in  Selieilnnlil  .  .  liM^i 
Schoeiiherff,  Kaiifmunn  in  Danzig  .  .  1874 
Srhoeni'rke,  Tiscblerntei»ter  in  Danzig  .  .  1882 
Schoettler,  Gymnaaiallehrer  au  Pr.  Staigaid  1881 
Schramm,  Kaufinann  In  Bohladun  bei  Neu- 
stadt, Westpr  1S71 

;  Sihreiher,  Tx'hrer  in  Danzit;  .....  187'.« 
Srhroeder,  Hugo,  Dr.,  ((Jon-esp  .Mitglie«!)  .  188«j 
Schuhen,  Dr.,  IVeC,  Oberldirer  in  Kulm  .  1866 
Schulte,  Dr^  Landdnrt  Hadeahelm  .  .  1879 
Sihiilt:e,  Pealjrymnnsittllehrt  r  in  Dnnzi?  .  1865 
Srhumanu.  liealgynHuusialul^erlehrer  InDanzig  1868 

Schur,  Kaufmann  in  Danzig  1880 

Schtuier,  Dr.,  Rentier  in  Danzig  ....  1866 
Srhirnrt:.  srn..  Zitunicmeiiter  in  Danzig  .  1882 
Schir/irt:.  Alhfit,  Kaufhiann  in  Danzig  .  1882 
Schwei gijer,  Dr.,  Stabsarzt  in  Neufabrwaäacr  18b<> 
Schwidop.  Kaufmann  in  Danzig  .  .  .  1878 
Srmou,  Dr.,  Sanitäterath  in  Daniff  .  .  .  1853 
Senkftiel.  ( Mitabeaitzer  in  Wcmiiebeig,  Kr. 

Danzig  1874 

Seydler,  Conrcctor  in  Braunsbeig  (Correep. 

Mitglied)  1869 

Sieirert,  Roh.,  Kaufmann  in  Danzig.  .  .  1875 
SIeircrt,  Dr.,  Trofessfir.  IHrector  rlcr  «  estpr. 

landwirth.  Vc>ri>uchs.NUtiun  in  Danzig  1877 

Simon,  Dr.,  Arzt  in  Danzig  1879 

Stafititnr.  Kaufhianu  in  Danzig  ....  1869 
Staevk,  Ad.,  (iut>tii'-it/cr  in  T^cir-*trii'ss  .  lN*>^!i 
Starck,  Dr.,  Mediciuulraih,  Arzt  in  Danzig  18«>t> 
Steenke,  Bauratb  in  Buchwalde  ....  1829 
Steffen»,  Mag,  Conaul  in  Duaig  .  .  .  1873 
Siefen»,  Otto,  Kaufmann  in  Dnnzig .  ,  .  1877 
Steiuiiiilij  /?..  Fabrikbe.sitzor  in  Danzig  .  1871 
Sleimmiif  H.,  Jun.,  Chemiker  in  Bölkau  .  1878 
I  Stobhe,  L.  F.,  Rentier  in  Daoslg.  .    .   .  1868 


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XXIII 


AttJ)i«i.  im  Jahr* 

Stohöe,  Franz,  Dr.,  Arxt  in  Danstf  .  .  1879 
StoMüfd,  f\rmei»,  Kaofauum  In  IHuie(k  .  1877 
Strashurger,  Dr.,  Proflsflflor  und  Hofirmtli  in 

Bonn  n.  Rh.  (Corresp.  Mit^liern  .  1880 
V.  Stumpfeidt,  Lnndmtli  in  Kulm  (t'orresp. 

MitgUed)  1Ö75 

SudtawMckt  Dr.  med.  In  Ouudg  ....  1882 
Tenzf^,  TTanptmann  in  Danzi;^  ....  1885 
Thoreil,  l)r.,  I'rofo;.sor  in  (Jcnova,  MiUWO 

Civico  (Correap.  Mitglied)  ....  1875 
7We,  Ftbrlk-IMreetor  in  Oandg  .  .  .  1880 
ToimwahH^  Jh^  Ant  in  Dnndg  ....  1870 
Tbmtra/dir,  Schafzuchl-Dlr««ctor  in  Danzig .  1881 
TVeiefiel,  A  ,  Hitt*  rgiitsbfsitzi-r  auf  Hoch- 

ralfscbkcn,  Kr.  Berent  ....  187G 
Vaerting,  Dr.  ni«d.  In  Nmifidinruier  .  .  1880 
U'aclioirxh',  Ruttof/,  Kreissccrotair  in  BwTMIt  1881? 
H'nrker,  OborlehrtT  in  Maricnwerder  .  .  1867 
Wallenberg,  Dr.,  Arzt  iu  Daozig    .   .   .  1865 


AufKon.  im  .Inhr» 
W.ehr,  Dr.,  Lauden-Dirvctur  dur  Provinz 

Wcstpreunen  In  Dwulg  ....  1878 
Werner,  Fabiikbedtacr  In  Dnnslg    .   .   .  1879 

\\'et:k>.  I>an<lir<'richl*-Präni(l('nt  zu  Omiideiiz 
W'ilih,  (Jyiiinasiallfhrer  in  I>angfulir  .  .  ISS5 
Wilke,  II.,  Kaufuiaun  in  Danzig  ....  1872 
Wirtktehttft,  ITi/A.,  KnaruMin  In  Danxig  .  1880 
Witt,  R.'K'itTungH- Feldmesser  in  Dnnzig  .  1866 
\\'i>/j}\  Kaufmann  in  Danzig    .....  1875 

Zaexek,  Dr.,  Arzt  in  Zoppot  1871 

ZenK^meTt  Dr.,  Kegierungs-  nnd  HedleinBl- 

Rntli  In  Dnnst«  1873 

Ziei/en/mffen,  Kaufmann  in  Danzig  .    .    .  1*^"'' 

Xievi.  Dr..  Arzt  in  Dan/i^'  ISKö 

,  Zimiuennann,  Mühlcnltaiinu'i»ter  in  Danzig  18(>7 
I  iSfm«i0mi>ftn,Ober^R«glermig»r«thlnDMudig  1879 
Zimmermann,  Ingenieur  in  Dansig  .    .    .  1883 
I  :^fiuia^  Lehrer  in  ötubm  188S 


B.  Mitglieder  der  ani 

Akegg,  Dr.,  Med.-Batb  und  Geh.  SanltÜRath  in 
Danzig. 

Anger,  Dr.,  Oymnaelal-Director  In  Orandeoz. 

Itnil.  Dr.,  Professnr  in  Danzij^. 

liajoltr,  Ubcrpostcommisaariua  iu  Konig»berg. 

Berger,  Kanibann  in  Danzig. 

Bertling,  Arcbidiaconns  in  Danzig. 

ßramutn,  Dr..  Arzt  in  DanrJg. 

Rres»ler,  J.,  Kaufmann  in  Saalfeld  in  Ostpr. 

liutch.  Rentier  in  Danzig. 

(^evaSer,  Plimer  in  Langenau  bei  Frejitadt. 

Chatten,  Kataater-Controleur  in  Karlhaus. 

(hnwenf:,   Dr.,   Din-etor  des  Westpreosslachun 

l'rovinzial-Museuma  in  Danzig. 
lütekhei,  RittergntabesltzOT  mif  LtnAenholT,  Kreb 

Kartbavi. 

Dratre,  Blttergatsbesitzpr  auf  Saakoadiln 

r.  Flans:,  Pfarrer  in  Marienwerder, 
r.  Flotoir,  M^jor  in  Danzig. 
F\riedfSnder,  Dr.,  Ani  in  Danzig. 

Qreutzenherg,  Roh.,  Kaurmann  in  Danzig. 

r.  Crrti».*,  Itittertnit-lx  ^if/t  r  unf  K'rtnin. 
Oroenig,  HucbdruckcreitH'.siizer  in  Danzig. 
Hagen»,  Dr.  med.,  überstabsarzl  in  Danzig. 
Horn,  R.,  KanfloMUin  in  Danzig. 

Helm,  ('.,  Stadtrath  in  Danzig. 

Ifenfhirt-rk.  A pntlit-kiT  in  Diuizijr. 
Jlvfiie,  Ritterguttibesitzur  auf  i'euipau. 


[iropologischen  Section. 

Ho/inanii,  Fabrilcant  in  Danzig. 
//ofte,      Kaufmann  in  Danrig. 

JbreftfM,  Majonitsverwalter  in  Speng^awgkcn. 

Kfif'fmonn,  Buchfirnckcreibesitzer  in  Danzig. 
1  Kaiiffinaiin,  Walter,  Kaufmann  in  Danzig. 

Kag»er,  Aatninom  In  Danzig. 

Kelp,  Dr.,  Ober>Med.-Bath  in  Oldenbuig. 

Kettler,  Rentier  in  Danzig. 

h'ogmnck,  ^^tadtratb  in  Danzig. 

r.  Krie»,  Rittergutsbesitzer  auf  Kl.  Waczmiers. 

Lampe,  Dr.,  ProfSeNor  in  Dandg. 

Lemke,  Fräulein  auf  Ronibitten  b.  Saalfeld  L  Oetpr. 

/.tmkf,  R.,  E«4|u.  in  New-Yorli. 

IJuitnuer,  Dr.,  Arzt  in  Danzig. 

LtAmeyer,  iMMrMuw  in  Danzig. 

Mac'hean,  BttteignIabeBitzer  anf  Boaoban,  Kreis 
}  Danzig. 

I  Miinker,  Hitt<'rgutshf>i.  auf  Holilan,  Kr.  Öchwetz. 

IMencke,  K.,  Kaufmann  in  Dan/.ig. 
Momber,  ProfeaMr,  Oberlehrer  In  Danzig. 
Mi'iiisirii,>  ri],  Kaufmann  in  Danzig. 
\iiiifl:.  l\i  t't(ir  in  Schlochait. 
I  üeltUdMger,  Dr.,  Arzt  in  Danzig. 
I  OUendorf,  Kaufmann  in  Danzig. 
I  (Hto,  Sladtbaumelater  in  Danzig. 
!  Peitiier,  Rentier  in  Danzig. 

Pt'ter«,  Dr.,  R«'ctor  in  Danzifj. 
I  Pfeffer,  Dr.,  i'rofessür  in  Danzig. 


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XXIV 


Pfaih.  Apotheker  in  Schlochnu. 
Plehn,  Rittrr^tsbesitztir  auf  LicliUratbal. 
Plehnf  Rittergutabesitzer  »nf  Lubocbin. 
iWcA«»,  Dr.,  AidstMU-Ant  1d  Dudig. 
Rideert,  Ahgconlnoter  in  Berlin. 
Rocper,  Dr.,  Pnifcs'^nr  ir  I)an7ig. 
Rubehn,  Literat  in  Wriezco. 
Sdieele,  Dr.,  Ant  io  Duurfg. 
Scheinert,  Buchhändler  in  Dauzij;. 
Srfiimttielp/ennitj,  Postdiroctor  io  Jeo». 
Svitlie^mann,  Dr.  io  Athen. 
Schmechel,  LMidfldi.«43eeretair  In  DMusig. 
8ek$i«Uer,  Dr.,  Arst  io  Dustg. 
Sfmon,  Dr.  med.,  SanitilUrath  in  Dmnng. 
Staherow,  Kaufmann  in  Danzig. 
Stardt,  Dr.,  Ai-zt  in  Danaüg. 
Steimmigt  R.,  FtbrlkbeiitBer  in  Drazlg. 


Steimmig,  R.  jun..  Kaufmann  in  Daozig. 
StryowM,  Maler  in  Danzig. 
7bnnn>fift,  Dr.,  Ant  la  Ihttstg. 
H  adtfr,  Oberi^rer  io  Muienwerder. 

Wallenherfi,  Dr.,  Arzt  in  Danzig. 
Weddiiiff.    ]tittergutabe«itz«r   auf  Gulbien 

Deutacb-Eylaa. 
Werner^  Dr.,  Babbiner  in  Daozig. 
M'einh'ff,  Dr.  phil.,  PrtMÜger  io  Dliudg. 
Wille.  Kaufmann  in  Dan/.ifr. 
r.  Winter,  Geb.-liatb  und  OU'rbürgermeiiter  von 

Danzig. 

Witt,  Beg.'FeldiiMsser  in  Daosig. 

V,  Wranijell.  Bnnin.  Kaiserl.  llti«si«clii'r  Stoat*- 

nilli  und  Gonoral-Consul  in  Daozig. 
Zav;ek,  Dr.,  Arzt  in  Zoppot. 
Zeynng,  Werü-Dtreetor  tn  Daosig. 


C.  Hitglieder  der  Section  für  Physik  und  Chemie. 


Hnil,  Th.,  Dr.,  Profe.«isor  in  Diinzig. 
Berber,  Jo/i.,  Kaufmann  u.  (  hemikor  in  Daozig. 
Lkmmatch,  F.,  Buchhalter  in  Danzig. 
Boen,  H.,  Oyrnoulftllehrer  In  Daozig. 
Freymuth,  J.,  Dr.,  Üb»r»rzt  in  Daozig. 
Gfiff"'!.  II..  Biichli.'inilliT  in  Danzijj. 
Grejßn,  Telegraphen-Director  in  Danzig. 
Ae/m,  0.,  Stadtoafh  in  Danzig. 
Kafter,      Actronooi  in  Danzig. 
Kiff'iir.  .f..  Dr..  HymnasiallfbriT  in  Danzig. 
Lamjte,  II.,  Dr.,  i'rof«*t»or  in  l->anzig. 
ifartchalk,  ('.,  Kaiserlicher  Maachinenmeiater  in 
NcnlUirwaAwr. 


M'ifiiher,  A  ,  VtoU-^^ot  in  Danzijr. 
Müller,  A.  W.,  Consul,  Ingeuieur  in  Dantife'. 
Neumann,  St.,  Dr.,  Director  der  Viktorisachule 
in  Danzig. 

Pfannetu^chmidt,  E..  Fabrikbesitzer  in  Danzig. 
Sclieejfer,  E.,  Gymnasiallehrer  in  Danziff. 
Schepky,  lt.,  Dr.,  Chemiker  in  Danzig. 
SetarNtx,  P..  Dr.,  Lährer  an  der  Ynrtoiiaeehale 
in  Dandg. 

Schnnaiif,  A.,  GymnasiallchrtT  in  Danzig. 
Scliumann,  E.,  Gymnaaial-Oberlehrer  in  Daozig 
Ziegler,  H'rTft.,  Ober-Poetdirectioos-Secrelair  in 
Danzig. 


D.  Mitglieder  der  medicinischen  Section 

sind  alle  Aerztf.  welche  Milglirder  der  NatnrforsrlH'ndi'n  Gi'Hellscbaft  sind. 
Im  Jahre  18^5  betbeiligten  sieb  an  den  Sitzungi-n  der  uediciniHcheo  £>ectiou: 


Die  Herren  Dr.  Ahegg. 

Aäkam. 


Die  Herren  Dr.  Liteauer. 

,,  Lodi. 


n 
n 


Baum,  Chef-Arzt. 
RoretiiUf  Ober-Stabe-Arzt. 

Farne. 

/V«yiiMfM,  Obep>Ant  und 
Krtia-Pl^ailcas. 

Friedlander. 
Qoetz. 

Hinze,  Ober^taba-Arzt  a.  D. 

Jendritza, 

Kahle. 

A'fl/t/wr/A". 

KohU. 

Lievin. 


I 


n 
n 
I» 


ff 
»I 


OeUsckläger. 

Penner. 

Pieper,  StalM-Arzt 

Ptneue. 

Boddten. 

Scheele. 
Schindler. 

SekneUer,  Ober-Stabt-Arzt 
Semen,  Suiitila-Batli. 

Simon. 

Stobbe. 

Sttcltannek. 

TernwaUu 

WttUenberg. 


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XXV 


E.  Mitglieder  des  Vorstandes  der  Gesellschaft. 

Für  dM  Jahr  1886  nnd  gewihlt  worden, 

Director:  ProfeHsor  Dr.  Hail. 

Vicfflin'flor:  («eh.  .Sanitäl-ratli.  M.fl.-I{.  l»r.  .\fififtf. 

iSecretair  für  innere  AngeU-gt-nlieiteo:  £?ttnitat8rath  Dr.  Semon, 

äecret^  fär  ionera  AogelogenbeHen:  Director  Dr.  Ckmwemtx. 

äclMtsmcister:  Kaufkuaan  Otto  Mü$uA«rberg, 

Hibliothekar:  Astronom  Kfnisfr. 

OnlntT  der  Vortriit;«*:  Profr.s.sor  M"infier. 

Inapector  des  pbjsikaliMcheu  Cabinct«:  Professor  Dr.  Lampe. 

Hanriaq^eetor:  Fabrikbnitxrr  ffanneiM-hmidt. 

IfiMpnUtr  der  antbrop.-eUiDographiMlien  fckniiiilung;  Or.  med.  Littauer. 


Vorsil/.«'nd»'r  der  anthrop.-Hhiiogr.  S<rtion  Ut  Dr.  med  I.ifxnufr. 
N'onsilzeuder  der  Secliun  für  i'üyHik  und  (  lit-mi»'  int  Prof.  Muinher, 
Voraitxeiider  der  nedklnlsobeo  Seotloo  ist  Geb.  Sanitatarath  Dr.  Ahegg. 


Mitthoilnntron  Hhor  PcrH«MÜTeriodenuig«ii  der  Mitglieder  bitte»  wir  aa  den  Director 

dpr  ({««cllacliaft  einzuHenden. 


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XXVI 


Verzeichniss 

der 

im  Jahre  1885  durch  Tausch,  Kauf  und  Schenkung 

erhaltenen  Bücher. 


BrüBsel.   Acaddmie  r.  des  scionces  ete.  de  Bcigiquo. 

Bulletins.   S^.  8.  Tom.  6--8.   1883—84.   Brnxelles  1883,  84.  8. 

Anniiaire.  1884,  85.   Brnxelles  1884,  85.  8. 

M^moires  conronn^s  etc.   CoU.  in  8.  Tum.  36.   Bruxelles  1884.  8. 

MdmoircB.   Tom.  46.   1884.    Unix,  llos  1884.  4. 

Mcnioires  couioimkms.  Tom.  45,  40.  1883,  84.  Bruxellos  4. 
Socicte  ontomol.  do  IJolgique. 

Aimalcs.  Tom.  28.  Tom.  2!>.  P.  1.  Bruxelles  1884,  86.  8. 
Lütticli-    Süci«'lt'  jroolf)«:.  (i(^  Bcltri'inc. 

Auuales.    Tom.  10,  11.    lb«2    «3,  18«3— 04.  Liege  1883,  84.  Ö. 


Ooiili'ail--A.iiioi*il£a>. 

Tacabaya.    Oliservalorio  astronoin.  iiacioual. 

Aunuariü  1880.    Mexico  18Kö.  8.   (2  Exemplare). 


1  >SI  IK'-TlISll'J«:. 

Kopcnha^fin,    K.  Däiiisclu'  Akatlemic  (h-r  Wisü*. 

Oveisigt  Over  dt  t  K   D.  A'i  l<  i  sk.  sel.skabs  forliandl.  i.  Aar. 

Nn.  !>.    18^;')  No.  1.    I\  ji)lHMilia\ II  S. 
Mc-ujoirc-^,  (j  Sri-..  A'ol.  1  Nn.  11.    \'ü1.  2  Mü.  7.  Kjöbenliavii  18t*.^. 
Socirtr  r.  dos  aiitit|iiaires  du  nord. 

Aarbojrcr  1884  H.  4,  issö  fj.  Kjolu-iiliavu.  8. 

Tillaeg  til  Aarb.  1884.   Kjöhvnhavn  1885.  8. 

Mdmoiras  de  la  boc.  r.  des  antiq..  N.  S.  1885.   Copculiague  8. 


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xxvu 


I>outfiK3li1an<l  luftcl  Oestenreioli-XIngrcurit* 

Bau» bürg.    Naluil".  (jesellscliatt. 

Bericht  13,  Festtjcliril't.    Bamborg  1884.  8. 
Berlin.   E.  Preuss.  Akademie  der  Wissouschaften. 

Sitzungsberichte  1884  No.  40—54,  1885  No.  1—39.   BorUn  8. 
Abhandlangen  ans  dem  Jabro  1884.   Berlin  1885.  4. 
Verein  zur  Förderung  des  Gewerbefloisses. 

Verhandlungen.   Jahrg.  18S6— 76,  ausser  1860  u.  69.   Berlin  4. 

S  Folio*Hefte,  Tafeln  u.  Supplemente. 
Brix,  Abhandlung  über  d.  Goh&s  u.  Elast.  Verhältniss  einiger  Eisen- 

.Iiälitf.    Berlin  18:17.  4. 
Weigert,  über  Bcrochu.  der  Garnmenge  zur  Darstellung  des  Gewebes. 
Berlin  1845.  4. 

Auszug  aus  ilcm  TagelMulie  eines  Reisenden  durch  Gr.  Britannien 

Belgien  1841.    Berlin  1^42.  4. 
Brix.  l  iii«>i  .<uc  hungeu  über  die  lieizkral't  der  wichtigäl^u  Breuuätofl'c. 
Berlin  l-S;').;.  1. 
(iesollschaft  naturlorselientlrr  Freunde. 

Sitzungsberieiitc  i.  d.  J.  1884.   Berliu  J884.  8. 
Physikalische  Ges>elLschart. 

Fortsehritte  der  Physik  i.  d.  J.  1878.   34.  Jahrgang  Abtheilung  3. 
Berlin  1885.  8. 
Hydrograph.  Amt  der  Admiralit&t. 

Annalen  derHydr.  und  marit.  Meteor.  Jahrg.  13,  No.l — 12.  Berlin  1885. 8. 
Deutsche  geolog.  Oesellscbaflt. 

Zeitschrift,  Bd.  36  H.  3,  4,  Bd.  37  ü.  1,  2.   Berliu  1884,  85.  8. 
Deutsche  entomol.  Ge.scilschafit. 

Deutuche  eritoniol.  Zfitsrlnift.    Jahrg.  20  II.  1.    Berlin  1885.  8. 
Botan.  V(  rein  t.  d.  Trovinz  Brandenbui'g.   Jahrg.  25,  26.  1883,  84. 
Berlin  1884,  85.  8. 
Verein  zur  Förderung  des  (Jartenbaues. 
Gartenzeitung  1885  No.  1— öl.  Berliu  8. 
Bonn.    Naturhistor.  Verein. 

Verhandlungen.    .I.dirg.  41  II.  2,  Jahrg.  42  11.  1.    Bonn  1884,8.5.  8. 
Autoren  und  SHch-Ucgibter  z.  Bd.  1— 4U  (1844- -1883)  der  Vcrhandl. 
Bonn  1885.  8. 

Bremen.    Naturwiss.  A'erein. 

Aliliandlungeii.    ßd.  f  II.  2.    Bremen  188Ö.  8. 
Breslau.    Schlei.  (!es.  1.  vaterl.  <^'ultur. 

Jahre.<l.ericht  62,  1884.    Bre:<]au  ISS,').  8. 
Verein  für  das  Museum  Sehle».  Altertliiimer. 

Bericht  57—59.    Breslau  1885.  8. 


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I 

xxvm 

Verein  f.  Scbles.  Insectenknnde. 

Zeitschrift  f.  Entomol.  N.  F.  H.  10.   Breslsa  1885.  8. 
Brftnii.    Naturforscher  Verein. 

Verhandlungen.    Bd.  22  H.  1.  2  1883.    Brunn  1«84.  8. 
Bericht  d.  meteor.  Commission  i.  J.  1882.    Brünn  1884.  8. 
K..  K.  Miihr.-Schl.  Gesellsch.  z.  Beförd.  d.  Ackerbaaes. 
Mittht'iluntrt'n  1884,  Jahr^.  (54.    Brunn.  4, 
BudapCFtt.    K.  Uiijjrar.  Naturwiss.  (icselltfchart. 

Die  A'orgaugenheit  und  Gegeuwart  d.  K.  Ung.  uaturw.  Ges.  Budapest 
1885.  8. 

Dan  zig.    Westpr.  I'rov.-Museum. 

Bericht  über  d.  Verwaltung  d.  natuili.,  arcliaulug.  uud  cthuolog.  Samm* 
lungeu.    Jahrg.  1885.    Danzig.  4. 
Darm  Stadt  VereiD  für  Erdkunde. 

Notizblatt   Folge  4  H.  5.   Dannstadt  1884.  8. 
Donaneschingen.   Verein  f.  Geschichte  und  Naturgeschichte. 

Schriften.   H.  5.  1885.   Tübingen  1885.  8. 
Dresden.   Natarwiss.  GeseUschaft  Isis. 

Festschrift  sur  Feier  des  50jährigen  Bestehens  1885.  Dresden  1885.  8. 
Gesellschaft  für  Natur-  und  Heilkunde. 

Jahresbericht  1884—85.    Dresden  1885.  8. 
Emden.    NaturforBchendo  Gesellschaft. 

Jahresbericht  (ii),  Jahrg.  1883-84.    Emden  188Ö.  8.  | 
Erfurt.    K.  Akademie  gemeinnütz.  Wis^. 

Jahihücher.    N.  F.  H.  13.    Erfurt  lö85.  8. 
Erlangen.    Phys.-med.  SocietUt. 

Sitzungsbericht.'  H.  IH.   lHsn_x4.    Kilangeu  1884.  8. 
Frankfurt  a.  M.   Senckonl>erg.  Natiirf.  (irscilsch. 

Bericht  1883—84.    FranklurL  1884.  8. 
Pbysikal.  Verein. 

Jahresbericht  1883—84.   Frankfurt  1885.  8. 
Frankfurt  a.  0.  Natui'w.  Verein  des  Reg.-Bezirk  Frankfurt 

Monatl.  Bfittheilungen  Jahrg.  2  No.  8—12,  Jahrg.  3  No.  1-^- 
1884—85.   Frankfurt  8. 
Freiburg  i.  Br.   Naturforsch.  Gesellsch. 

Berichte.  Bd.  8  H.  3.    Freiburg  1885.  8. 
Görlitz.   Oberlansitz.  Gesellsch.  d.  Wiss. 

Magazin,  neues,  Bd.  in)  H.  2,  Bd.  61  H.  1.    Görlitz  1884,  85.  8. 
Göttinge  Tl.    K.  fJesellsch.  d.  Wiss. 

Nachriciiten  aus  d.  J.  1884  N(».  1—13.    Göttingeu  1884.  8. 
Graz.    Verein  d.  Aer/.le  i.  Steiermark. 

Mittheil  untren.    \  ereiusjahr  1884.  Jahrg.  21  >    Graz  1Ö8Ö.  8. 
G  r  e  i  f  t»  w  a  1  d .    Un  i  versi  Iii  t . 

55  Diööcrtatiüucu  uud  iudices. 

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XXIX 


NaturwisB.  Veroin  f.  Nea-Yorpomineni  und  R&gen. 

Mittheihingen.  Jahrg.  16.   Berlin  1886.  8. 
C^w^raph.  GeBellschaft. 

Jahresbericht  2»  1883—84.   Oreifswald  188&.  8. 

Ho«nfahrt  d.  geogr.  (Ins.  1885.   Greifswald  1885.  8. 

Halle  a.  8.   K.  Leopo]d.-Carol.   Deutsche  Akademie. 

Leopoldina  1884.  H.  20,  No.  23—24,  1885  H.  21  No.  1—20. 
Halle  4. 

KaturwiHs  N'irein. 

Zcitsclir.  t.  d.  Naturwiss.  1884  Sept. — Dezbr.,  1886  Jannar — ^Angnst. 

Halle  8. 
Natiirforschemio  (Josellseliari. 

Al.han.iluujren  Bd.  1C>  II.  ?>.    Halle  4. 

Hcriclit  üImt  (lifi  Sitzungen  i.  J.  1SM4.    Ilallu  1S84.  8. 
iiauiburir.    \  ereiu  lur  Tiaturwissfiiseliallliclie  rnteriialtung. 

Verhandlungen  1878—82.    liaiiiburg  1883.  8. 
Naturliist.  Museum. 

Bericht  r.  .1.  .1.  1884.  Hamburg  188;").  8. 
Deutsehc  Seewarte. 

Aus  d.  Archiv  d.  D.  Seewarte.  Jhg.  5.  1882.  Hamburg  1884.  4. 

Meteorologische  Beobachtungen  in  Deutschland.  Jhg.  5.  1882.  Hamborg 

1884.  4. 

MonatL  Uebersicht  der  Witterang  1884.  Juli-Dec.  1885.  Jan.-Febr.  4. 
Monatl.  üebersicht  d-  Witterung  f.  jeden  Monat  d.  J.  1884.  Hamburg 

1885.  4. 

Hannover.   Naturhistor.  Gesellsch. 

Jahresbericht,  33.  1882—83.  Hannover  1884.  8. 
Heidelberg.  Naturhist  med.  Verein. 

Verhandlungen.  N.  F.  Bd.  3.  H.  4.  Heidelberg  1885.  8. 

Innsbrnck.   Naturwiss.  med.  Verein. 

Berichte.  Jhg.  14.  1883—84.  Innsbruck  1884.  8. 
Jena.    Med.  naturw.  Gesellsoh. 

Jenaisclie  Zeitschrift  Bd.  18.  H.  2—4.  Bd.  19.  H.  1—3  u.  Suppl. 
H.  1,2.    Jena  1884,85.  8. 

Kiel.    Naturwiss.  Verein  f.  Schicsw. -Holst. 

Schriften.  Bd.  10.  II.  1.  Kiel  1885.  8. 
Klagenfurt.   Naturhist.  Landesmuseum  von  KiUnthen.  Jahrbuch  H.  17.  Klagen- 
furt. iSXf).  8. 

Diatrranunc  d.  magn.  u.  meteor.  Hcob.  zu  Klagten furt.  Jlij;.  1884.  fol. 
Beiicht  ül)er  die  Tiiätigkcit  des  Naturh.  Laudeäiuus.  1884.  Ö. 
Klausen bursr.     l)'»taii.  Verein. 

Mag}'ar  nOveuytHnilapok.  8.  i^vf.    Koloszv.  1884.  8. 


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XXX 


Königsberg  i.  Ostpr.  Phy8ik.-Oekon.-GeBen8ch. 

Sohriiten,  Jhg.  24.  1883.  H.  1,  2.  Jhg.  25.  1884.  IT.  1^  2.  Kdnigiu 
berg  1884,  85.  4. 
Alterthnm^gesellschaft  Prassia. 

Sitzungsberichte  40.  Voroinsjahr  1883 — 84.  Königabni'g  1885.  8. 

Frussia-Musenm  im  Nordflügel  des  Schlosses  Königsberg  1*^84. 

Prussia-. Museum  in  KöniirslHi  ir.    Die   ausgestelllen  AltertbOiucr  der 
präliistor.  Zeit — liiOO.   Königsberg  1885.  8. 
Ri'akau.    Akademie  der  Wissenschaften. 

Paniir>tnik.   Toni.  !».  Krakowie  1884.  4. 

Roziii;i\vif.   T<tni.  12.  Krakowie  1S8;").  ,s, 

Sjtiawo/danie.  Toni.  15*.  KiMkouie  18^5.  8. 
Boll  ID.  Leipa.    Nordbölim.  Ivxcursions  (Uidi. 

Mittheilungen.  Jhg.  8.  H.  1— A.  iiolim.  Leipa  1885.  8. 

Excursions-Büchlein  f.  d.  nördl.  Böhmen.  Leipa  1885.  8. 

Klima  v.  B.  Leipa.  1884.  8. 

Graf  J.  Kinsky  von  Paudler.  Böhm.  Leipa  1885.  8. 
Leipzig.   Naturforschoide  Gesellschaft. 

SitKungsbericbte,  Jhg.  11.  1884.  Leipzig  1885.  8. 
K.  Sllcbsische  Gesellschaft  d.  Wissenschaft. 

Berichte  fiber  die  Verhandlungen.  Math.  phys.  Cl.  1884.  I.,  U.  1885 
L,  II.  Leipzig  1885.  8. 
Museum  f.  Völkerkunde. 

Bericht,  12.  1884.  Leipzig  1885.  8. 
Linz.    Verein  f.  Naturkunde  i.  Oesterr.  ob  der  Uns. 

Jahre.<^l>ericht,  14.   Linz  ls>^4.  8. 
Lübeck.    Vorstehersciiali  des  Naturhidt.  Museums. 

.Ialiresl>erii:ht  f.  18S4.  4. 
Magdeburg.    Natnrw.  Verein. 

Jahresherii  lit  13.  14.  15.    Magdeburg  1885.  8. 
Metz.    Verein  1.  Kidkuude. 

Jahresbericht  6,  7.  1883—84.  Metz  1885.  8, 
M& neben.   K.  Bayer.  Akademie  der  Wissenschaft. 

Abhandinngen  d.  math.-phys.  Cl.  d.  Bayer.  Akad.  Bd.  15.   Abth.  t 
Manchen  1885.  4. 

Siteaugsberichte  1884.  H.  4.  1885.  H.  1-3.  MQnchon  8. 
Miinster.  Wcstph.  Verein  für  Wissenschaft  und  Kunst. 

Jahresbericht  13.  Mfinst^  1885.  8. 
Ncu-Brandenburg.    Verein  der  Freunde  der  Naturgeschichte  in  Meklenhorg* 

Archiv,  J.  38.  1884.  Güstrow  18-^4.  8. 
Neustadt-Eber  3  walde.  For.-^takadeniie. 

Bcob.  Ergebnisse,  1S.S4.  N.  7    12.  188.fS.  N.  U^-rUn  8. 

J:thro.«;bertcht  üb.  d.  Beob.  Krgebn.  Jbg.  10.  1884.  Berlin  188Ö.  8. 


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XXXI 


Nürnberg.    Naturhistor.  Gesellschaft. 

Jattresberiebt  flir  1884.  Nfinibcrg  1885.  8. 
Offen bacb.   Vorein  f.  Naturkunde. 

Berieht,  24.  25.  1882-  84.  Offenbach  1885.  8. 
Osnabrfiok.  NatorwisB.  Vemn. 

Jahresbericht  6.  f.  1883,84.  Osnabrück  1885.  8. 
Prag.    K.  Bdhm.   Getsellach.  d.  Wissenschaft. 

Beobachtungen,  astron.,  magn.  n.  moteor.  d.  K.  K.  Sternwarte  i.  J. 

1884.  Jbg.  45.  Prag  4. 
Verein  .,I-<otos." 

Loto:4.  Jahrb.  i\  Naturw.  N.-F.  Bd.  6.  Prag  1885.  H. 
Li.sty  Chemieke  Rockn.  Vlll.  C.  I-IO.  1884,85.  Praze  8. 
Regensburg;.    Natiirwiss.  Verein  (früher  znol.-min.) 

CorrespondeiizblaU.  Jhg.  38.  Rcgun.sburg  1884.  8. 
Botan.  Verein. 

Flora.  Jhg.  42.  Regensburg  1884.  8. 
Beichenbach.    Jahresbericht,  17,  der  Philomathio.  1885.  8. 
Beichenberg.    Veroin  d.  Naturfreunde. 

Mittheilungen,  Jhg.  16.  Beichenberg  1885.  8. 
Schneeberg.    Wissensch.  Verein  (vormals  naturir.) 

Mittheilungen.  H.  2.  Schneebei^  1885.  8. 
Schwerin.   Verein  f.  Mecklenb.  Geschichte  und  Altertbumsknnde. 

Jahrbücher  und  Jahresberichte.  Jhg.  50.  Schwerin  1885.  8. 
Sondershausen.    Botan.  Verein. 

Jrmischia,  Jahrg.  10  N.  10 — 12.  Jahrg.  11.  N.  1 — 9.  Sondorshausen 
1884,85.  8. 

Abhandlungen  d.  Jrniiacliia  H.  H  pg.  ü^i— 44.  Sondershauseu  1884.  8. 
Stettin.    Kntoinol.  Verein. 

Entoni.  Zeitung,  .lliir.  45.  1884.  Stettin  8. 
Strassburg  i.  K.    Sdeii'tt-  ilc.-;  .■^cirnees.  agri(\  et  arlj>  de  la  Ba.sse-Alsace. 
Bulletin.  Nov..  Der.  1884.  Jan.— Nov.  1885.  Strasbourg  8. 
Universität.  ♦>  l)i.->i'riationen. 
Stuttgart.    WürLenib.  naturw.  Vorein. 

Jahreshefte,  Jhg.  41.  1885.  Stuttgart  8. 
Wien.   K.  K.  geolog.  Beichsanstalt. 

Jahrbuch,  1884.  N.  4.  1885.  N.  1—3.  Wien  8. 
Verhandlungen,  Jhg.  1884.  N.  13—18.  1885.  N.  1—9.  Wien  8. 
k.  K.  Zool.  bot.  Gesellsch. 

Verhandlungen,  Bd.  34,  Bd.  35,  Halbjalir  1.  Wien  1885.  8. 
Personen,  Orlr  u.  Sach-Begister  der  dritten  lOjähr.  Beihe  1871—80  der 
Verhandlungen.  Wien  1884.  8. 
K.  K.  (fcogr.  Gcsellsi  li. 

Mittheilungen,  N.  F.  Bd.  17.  1884.  Wien  1884.  8. 


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XXXll 


Anthropol.  (Sesollgch. 

MitthcnuDgen  Bd.  14.  H.  4.  Bd.  15.  H.  1.  Wien  1884.  85.  4. 
Oesterr.  Ges»'llsfli.  f.  Metcoroloi^io. 

Zeitschrift,  1885.  Jan.— Deoember.  Wien  8. 
Wiesbaden.    Nassau.  Vorein  f.  Naturkunde. 

.Jahrbücher.  Jhg.  37.  Wicshadeii  1884,  8. 
Würzburg.    l*hy:?ik-mo(lio.  (Jesell-^ch. 

Sit7.ungsb«>richte  1884.  Wiirzl»urg  8. 

Verhaiulluiigon  N.  F.  Bd.  18.  Würzburg  1884.  8.  • 
Zwickau.    Verein  f.  Naturkunde. 

Jahresbericht  1884.  Zwickau  1885.  8. 

Frankreioli. 

Bordeaux.    Socicti^  des  scifnces  phys.  et  nat. 

Mcnioires.  i^t^r.  3.  Tom.  1.  Bordeaux  1884.  8. 
Cherbourg.    Soeiete  des  8cienee.s  nat. 

M^moires.  Tom  24.  Paris,  Cherbourg  1884.  8. 
Lyon.   Acad^mie  des  sciences,  helles  lettres  et  «rts. 

M^oireB.  Tom.  27.   Paris,  Lyon  1885.  8. 
Soci^M  d*agricaitare  et  d'industrie. 

Annales.  S^.  5.  Tom.  6.  1883.  Lyon,  Paris  1884.  8. 
Soci^t^  Linn^nne. 

Annales.  Ann.  1883.  Tom.  30.  Lyon,  Paris  1884.  8. 
Nancy.    Sucif'te  des  seiences. 

Bulletin  .Ser.  2.  Vol.  7.  fasc.  17.  Ann.  1884.  Paris  1885.  8. 
Paris.    Ecole  polytechniqne. 

Journal.  Call.  54.  Tarir^  lss4.  4. 
Toulouse.    Aeademie  des  sciences,  iuscriptious  et  bell,  lettr. 

iMemoires.  Ser.  8.  Tom.  6.  JScm.  1,2.  Toulouse  1884,  8ö.  8. 

Annuaire  1884—85.  T.  12. 

ljri'Oimsl>i'i  Um  ilioii. 

Belfast.    Natural  history  .md  philos.  soeiety. 

Report  and  ]iiort  ('diiigs  for  seas.  1884 — 85.  Bellst  1885.  8. 
Cambridge.    IMiilnMiph.  sucicty. 

Transactious.  \'ol.  14.  1*.  1.  Cambridge  1885.  4. 

Troceedings.  Vol.  5.  P.  1 — 4.  Cambridge  1884,  85.  8. 
Dublin.    Royal  Dublin  society. 

The  scientific  transactions.  Ser.  2.  Vol.  3.  N.  4—6.  Dobliu  1884,  85.  4. 

The  scientific  proceedings  Vol.  4.  P.  5,6.  Dublin  1884.  8. 
D  tt  n*E  c  ht.   Observatory . 

Ob.«erTations.  Yol.  8.  Diy.  2,  Dun-Echt  1885.  4. 


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XXXIJi 


Glasgow.  Katnral  history  society. 

IVooeedingB  »nd  transactions.  Vol.  5.  P.  3.  1882—83.  N.  S.  Vol.  1. 
P.  1.  1888-84.  Glasgow  1884,  85.  8. 
London.  Royal  society. 

Transactions,  philos.  Vol.  173.  P.  1,2.  London  1884,  85.  4. 
Proceedings.  N.  282—39,  London  1885.  8. 
The  R.  society.  1.  Decbr.  1884.  4. 
Natore,  a  weekly  illustr.  joarnal  of  science  N.  793 — 843.  London  1885.  4. 

JEXollancL 

Amsterdam.   K.  Akademie. 

Verslagen   en    mededeelingen.    Afd.    Natunrk.   2  R.  Deel  19,20. 

Amsterdam  1884.  8. 
Processen  Verbaal.  1883—84  Amsterdam  8. 
Jaarboek  Toor  1883.  Amsterdam 

Naam  en  zaakr^ster  op  de  Verslagen  etc.  D.  1—20.  Amsterdam 

1884.  8. 
K.  zoölog.  Genootschap. 

liijdragon  tot  de  Dierkunde.  11,  12.  Afl.  Amsterdam  1884,  85.  Ibl. 
Gent.    Natuurw.  (ionootschap. 

Natura,  luaandsclirift  188;').  Afl.  8,  9,  10.  Geut  8. 
Plarlcui.    8  Acad.  piolVchriitoii.  iiarlem  8. 
ilollandschc  maatsdiappij. 

Archiven  Meerl.  Tom.  19  Liv.  4,  5.  Tom.  20  Liv.  1—3.  Harlem 
1884,  85.  8. 
Teylers  Stichting. 

Archives  du  mns^  Teyler.  S^r.  2.  Vol.  2.  P.  2.  Harlem  1885.  8. 
Leiden.  Nederl.  Dierlnindige  Vmreoiiging. 

Tijdschrift  Deel  6.  Afl.  2—4.  Leiden  1882—85.  8.  Ser.  2.  Deel  1. 
Afl.  1.  Leiden  1885.  8. 

Italien. 

Bologna.   Accademia  ddle  Boi«UEe. 

Memorie.  Ser.  4.  Tom.  5.  Bologna  1883.  4. 
Florenx.   A  istitnto  di  studi  soperiori. 

Pnblicasioni  sesione  di  med.  e  chir. 

Pellizsari,  arcbiyio  della  sonola  d*anatom.  pat.  Vol.  1.  Firenze  1881.  8. 
PnUicazioni  sezione  di  sdense  nat 

Santini  sulle  convulsioni  epilettichi.  Firense  1882.  8. 
Modena.    Sooietä  dei  naturuliäti. 

Atti,  moTnorio.  Ser.  3.  VoL  2.  Anno  17  Vol.  3.  Anno  18.  Modena 
1883,  84.  8. 


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XXXIV 

Atti,  rendiconti.  Ser.  3.  YoL  1  (Schlnss)  Vol.  2  (An&ng)  Modena 
1883,  84.  8. 
Neapel.   Zoolog.  Station. 

MittbciluDgen  Bd.  6.  H.  1,2.  Berlin  1885.  8. 
Padna.    Societa  Venoto-Trentina  di  scienze  natttrali. 

Atli.  Anno  1884.  Padova  1884.  8. 

Bullelino.  Tom.  3.  N.  3.  Padova  1885.  8. 
Pisa.    SocieU  Toscaiia  di  scienze  nat. 

Atti  meiiiorit'.  Vol  (5.  fasc.  2.  Vol.  4  fasc.  3.  Pisa  1885.  8. 

Processi  Verl).  Vol.  4.  3  Nummern. 
Rom.    Accademia  dei  Liiicoi. 

Memorie.  Sor.  3.  Vol.  14 — 17.  Roma  1883,  84.  4. 

Atti  Ser.  4.  Rendiconti  Vol.  1.  fasc.  1 — 26-  Roma  1884,  85,  4. 

Tnmsunti  Vol.  8.  &bc.  16.  Roma  1884.  4. 

Osservazioni  meteor.  dal  Luglio  al  Decemb.  1884.  Estr.  Roma  1885.  4. 

Yokohama.    Deutsche  Gesellächatt  für  Natur  und  Völkerkunde  Ostasiens. 
Mitlliefliiiigeii  H.  38,  33.  Yokohama  1885.  4. 

Luxemburg.    Societe  de.s  sciencos  natur.  et  maLli. 

Publications.  Tom  18.  Lu.xembourg  1881.  8. 
Socidtd  botan. 

Reeneil  des  mtfmoiras  et  des  travaox  IX.,  X.  1883  —84.  Lnxembonrg 
1885.  8. 


Boston.   American  academy  of  arts  and  scieuces. 

Proeeedings.  N.  S.  Vol.  12.  Boston  1885.  8. 
Boaton  society  of  natural  history. 

Memoirs  Vol.  8  N.  8—10.  Boston  1884.  4. 

Proeeedings  Vol.  22.  P.  2,  3.  Boston  1884.  8. 
CambridgOi  Mass.   Harvard  College. 

Memoirs.  Vol.  11.  P.  1.  Cambridge  1884.  4.  VoL  10  N.  4  Vol.  14. 
N.  1  P.  1.  Cambridge  Ls85.  4. 

Bulletin.  Vol.  11  iN.  11.  Vol.  12  N.  1,  2.  Cambridge  l«8ö.  8. 

Annual  report  1884—85.  Cambridge  188ö.  8. 
Cincinnati.    Univers,  of  C. 

Publications  of  the  C.  observatory. 

Olts,  ol  comets  1^83.  Cincinnati  188.").  8. 
Davenporl.  Jowa.    Pav.  ncadouiy  of  nat.  so. 

Elopiiant  pipes  in  the  museum — by  Puiuam.  Daveuport  1885.  8. 


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XXXV 

• 

New  •Häven.    GonDecticut  aead  of  arts  and  sc. 

Transactions.  Vol.  6  P.  2.   New-Haven  1886.  8. 
New-York.    N.-Y.  academy  of  sciencos. 

Anuals.  Vol.  3  N.  Ncw-York  1-^83.  84.  8. 

Scipnc.>.  published  w.-ekly  188Ö  N.  lüO— 149  (ausser  137)  New-York  4. 
N.-Y.  luicrosc.  .^ocit'ty. 

Journal.  Fel.r.  1885.  Vol.  1  N.  2.  New-York  8. 
Philadelphia.    Acaiiomia  of  t^cience.-^. 

Proceedings  1884.  P.  3.  Nov.— Dec.  1885  P.  1    Jan.— März  F.  2. 
April— Juli.  Philadelphia  1884,  85.  8. 
Salem  Mass.   Essex  institate. 

Bulletin.  Vol.  15  Vol.  16.  Salem  Mass  1883,  84.  8. 
Peabody  academy  of  sc. 

Ann  aal  report  of  the  trustees.  1874  to  1884.  Salem  Mass  1885.  8. 
San  Francisco.   California  academy  of  sc. 

Bulletin.  Jan.  N.  2,  Febr.  N.  8  1885.  8. 
Washington.   Smitlisonian  institutiun. 

Sm.  contribution»  to  knowlodge  Vol.  2-1.  2.').  Wasliington  188.').  4. 
Beport  annual  of  the  boaixl  of  r^ents  for.  1883.  Washington  188Ö.  8. 
(2  E.xemplare). 

Annual  re])oit  2.   of  the  bureau  of  ethuology  1880 — 81  (Powell) 
Washington  18^3.  8. 
Üeparlcinent  of  the  interior. 

Munograph.s  of  the  ü.  S,    geol.  survey.    Vol.  3 — 8.  Wadhington 

1882-84.  4.   Zu  Bd.  3  Atlas, 
ßullelin  of  the  U.  S.  geol.  survcy  N.  2  -  6.  Washington  1883,  84.  8. 
Annual  report,  3,  of  the  ü.  S.  geol.  survey  1881 — 82.  (Powell) 
Washington  1883.  8. 
U.  S.  nsTal  obserratory. 

Obseryations,  astr.  and  met.,  made  during  the  y.  1880.  Washington 
1884.  4. 

Report  of  the  Superintendent.  Washington  1884.  8. 
Yale.    Report  for  the  y.  1883—84  by  the  board  of  managers  of  the  obsei** 
Tatory  in  Yale  coUege.  8. 

Dorpe  t.  Naturfonschcr-CJesrllsehaft. 

Archiv  f.  d.   Naturkunde  Liv.,  Esth.  und  Kurlands.  2.  isur.  Bd.  10. 

Li.'f.  1.  1S84.  8. 
Sitzuntrshcriclite.  Bd.  7  II.  1.  1884.  Dorpat  1885.  8. 
Schrilton  II.  1.  Dorpat  1884.  8. 
Gelehrte  Esthn.  Ocsellsch. 

Verhandlungen  Bd.  12.  Dorpat  1884.  8. 
Sitzungsberichte  1884.  Dorpat  1885.  8. 


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XXXVI 


Heising fors.    Societas  pro  fauna  et  flora  Fcnnica, 

Meddelanden  H.  11.  Helsingfors  1885.  8. 
Moskau.    Socidt(^  imp.  des  naturalistes. 

Bulletin  1884.  N.  2,  3.  Moscou  1884,  85.  8. 
Uiga.    Nalurrorsclior- Verein. 

Correspoiidenzljlatt.  Jhg.  27,  28.  Riga  1884,  8Ö.  8. 
St.  Petersburg.    Acad<'uiie  iinp.  des  sciences. 

Bulletin.  Tom.  29.  N.  4.  Tom.  30.  N.  1,  2.  St.  Petersbourg  1885.  4. 
Gotnitc^  gi^ologique. 

M^moires.  Vol.  I.  N.  4.  YoL  n.  N.  1,  2.  Yol.  HL  N.  1.  St.  P^ten- 
bourg  1885.  4. 

II3B.  TEOJl,  KOM.  1884.  N.  8—10.  1885.  N.  1—7.  St.  Pi^tersbonig  8 
(Bass.). 
EL  botan.  Garten. 

(Tradi)  Acta  borti.  Tom.  8  &8C.  3,  Tom.  9,  £mc  1.  BU  P^terebontg 
1884.  8. 

Holiw*3<leii.  liiicl  iVor wogten. 

Christiania.  K.  Norakc  Frederiks-Universitet. 

N.  Nordhavs-exped.  1876—78.  12,  13,  14.  1.  a.  b.  Zool.  Christiania 

188.5  Ibl. 

üdgivct  of  d.  N.  Gradmaaliiig-Konimission. 

Vandstands  observationer.  H.  3,  4.  Christiania  1884,  85.  4. 
Uuivcrs-Sainujling  of  N.  Oldsager. 

Foreningen  til  Norske  fortidsm.  bevaring.  Aarsb.  f.  1883.  Krist.  1884.  8. 
Kunst  og  Handwerk  fra  Norges  fortid.  II.  4.  Krist.  1884.  iol. 
Lund.  Ünivenitet. 

Acta,  Matb.  och  Natanr.  1882—83,  1883—84.  Lund  1882—84.  4. 
Lund  uniT.  Bibl.  accessions  Katalog  1883,  84.  8. 
Stockholm.   K.  Svenaka  Vetenakaps  Akad. 

OfVereigt  Aarg.  38—40,  1881—84.  Stockholm  1881—84.  8. 
Handlingar.  Ny  Fd^d.  Bd.  18,  19.  St.  1,  2.  1880,  81.  StockbohD 
1881-84.  4. 

Bihang  tili  Handl.  Bd.  f>.  U.  1,  2,  7,  8.  Stockholm  1880—83.  8. 

Lcfnadsteckningar  Bd.  2,  H.  2.  Stockholm  1883.  8. 

Jakttagelser,  meteor.,  2.  Ser.,  Bd.  6,  7. 1878,  79.  Stockholm  1882—83.4. 
K.  Vittcrhcts  historie  etc. 

M:tnadsblad.  Aarg.  13.  1884.  Stockholm  1884,  85.  8. 
Entomol.  foroningen. 

Entom.  tidskrift  1884.  Aarg.  5.  H.  3,  4.  Stockholm  1884.  8. 
1  romsd.  Museum. 

Tr.  Museum  Aarähefter  8.  Tromsö  1885.  8. 

Aarsbcretning  for  1884.  Tromsö  1885.  8. 


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xxxvn 


Basel.   NatnrfoTSchende  Gosellscbaft. 

Verhaudlungen,  Th.  7,  H.  3,  Bd.  1885.  8. 

Bern.    Natni  Anschcnde  Gesollscliaft. 

MitthciluDgen  1885.  N.  1092—1118.  Bern  1885.  8. 

Hochschule. 

28  I>i?.'^c!tati(im'n. 

Die  Hüch>riiiil.'  1><:U— 84.  (iiatiilatiousschrilt.  Bern  1884.  8. 
Chor.    Natiirrorsi  h(M-(ie.>iellf:chaft  Grauböndons. 

Jahiesl.ciicht  '21.  1SK2-Sr,,  28.  188^—84.  Chur  1884,  85.  8. 
Geuf.    Socicte  |>}i}si(|iu'  et  «riiistoire  iiat. 

Menioiies.  Tom.  28.  l*.  2.  Geuevc  1883,  84.  4. 
In.stitut  national. 

Bulletin.  Tom.  26.  Genbre  1884.  8. 
Schweiserische  Naturforschcndo  (vescllscliaft. 

Yerhandlnngen  z.  Luzem.  Jhy.  67.  Jahresb.  1883—84.  Luzem  1884.  8. 

Compte  Renda.   Genbve  1884.  8. 
St.  Gallen.  Naturforschende  GosoUscIiaft. 

Bericht  über  die  Tliätigkoit  1882—83.  St.  Galleu  1884.  8. 
Zürich.    Naturforschende  Oei^ellschaft. 

Yierteljabresscbria.  Jhg.  26—29.  Zürich  1881—84.  8. 


Madrid.  Observatorio. 

Observacionos  meteor.  1876—81.  Madrid  1878—83.  8. 

Rcsnmen  de  las  obserr.  met.  1876— 80,  1882.  Madrid  1883,  84.  8. 

Annnario.  anno  18.  1880.  Madrid  1879.  8. 


Cordoba.   Academia  nacional  de  Ciencias  de  la  republ.  Argentina. 

Boletin.  Tom.  6.  Entr.  4.  Tom.  7.  Entr.  1—4.  Tom.  8.  Entr.  1. 

Buenos  Ayres  1884,  85.  8. 
Adas  Tom.  5.  Entr.  2.  Buenos  Ayres  1884  fol. 

Kio  de  Janeiro.    Musco  nacional. 

Conförence  4.  Not.  1884  par  Netto.  Rio  de  Janeiro  1885.  8. 


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xxxvm 


^iigfekauft  wurdeii  im  Jahre  lt5*©3 

a.  All^enioiii  wissenseliaifilichcn  Inhalts. 

r<Miti;illil.itt.  hiolojrii^chos.  Jlifr.  5.  ISHö.  Erl.niiron  8. 

Cuiiipl.!.s  K.MHiua.  Tom.  KM),  101.  Tnhles  des  ComptH.-  R.  a  T.  9{\  U»0.  Paris  4. 
Forschungen  zur  Deutschen  Landes-  und  Volkskunde.  II.  1 — 4.  Stutig.  1885.  8, 
Gaea,  Zeitschrift  zur  Verbreitung  uaturw.  und  gcogr.  Kenntniss.  Bd.  21. 1885. 

Köln  and  Leipzig  8. 
Journal,  tho  Ämencan  1885.  New  Häven  8. 

M^moires  de  Tacaddinie  dos  scionc.  de  St.  Pdtersbourg  8^r.  7.  Tom.  32. 

N.  13—18.  Bd.  33.  K.  1,  2,  St.  Pi?ter8bourg  18i'4,  86.  4. 
Monatsschrift,  altpreuss.  N.  F.  1884.  H.  7,  8.  1885.  H.  1—6.  Königsberg  8. 
Mfillor,  dio  w  iss.  Vereine  und  Gesellschaften  Deutschlands  im  19.  Jahrhundert. 

Bibliographie.  Lief.  5,  6.  Berlin  ISHä.  8. 
Natur,  Zeitung  zur  Vorltroitnng  naturw.  Kenntni.-s«'.    Bd.  34.  Halle  1885.  4. 

N.-Uurfoisclicr.  WoclienMatL  .llig.  18.   Hcilin  L^H.').  4. 

i^amuilunir  irfnicinvcrt^tiindl.  wissmiscli.  ^'(l^t^:i<^e.  X.  4.'i9 — 12.  licilin  188f). 
Universitätö-Kalender,  äomniur  IbSä,  Wiutcr  lö85— 80  (11.  Th.).  Berliü  1885. 12. 

b.  Phygikalischen  ond  ehemlselien  Inhalts. 

Annalen  der  Physik  und  Chemie.  Jhg.  1885.  Beiblätter  1885.  Leipsig  1885.  8. 
Berichte  der  Deutschen  chemischen  Gesollschaft  zu  Berlin.  Jhg.  18.  1885. 
Berlin  8. 

Helmholtz,  wissensch.  Abhandlungen.  Bd.  1  u.  2.  Leipzig  1882,  83.  8. 
Jahresbericht  fiber  d.  Fortschritte  d.  Chemie  f.  1883.  H.  2— 4.  Glessen  1885.  8. 

JoiiiiKiI  I.  piart.  Cliomie.  .Hig.  1884,  Jhg.  1885.  Leipzig  8. 

Maxwell,  Lehrbuch  dor  KIrctricitat  und  (](>  Mn«rnotisnius.  Antoris.  Deutsche 

üel.ers.  v.  Weiuatciu.  Bd.  1  u.  '2.  IJerlin  18S3.  8. 
Neuniann.  pliysik.  Voilosun^rcn.  IL  1.  3,  4.  Leipzig  1^85,  8. 
Zeitöchrift,  e]citro-t<H:lm,  .Ihir.  ]-  <',.  Berlin  1880— S;").  S. 

—  fTir  In.striinicnl'Mikuuile  IS^.').  N.  1  — It?.  Berlin  s. 

—  Deutsche  meteurol.  Jlig.  1  u.  2.  Berlin  1884,  85.  8. 

e.  Astronomlfleheii  Inhalts. 

Jahrbuch,  Berliner  astronom.  f.  1887.  Berlin  1885.  8. 

Nachrichten,  astron.  Bd.  111—113.  Kiel  1885.  4. 

Sirius,  Zeitschrift  f.  popul.  Astron.  Bd.  18.  Leipzig  1885.  8. 

d.  Zoulo!;isrheu  Inhalts. 

Archiv  f.  N  iturgesehiehic.  Jhg.  4!».  iL  6.  Berlin  1883.  Jhg.  5U.  H.  5.  Jhg.  51. 

II.    1  Berlin  1SS.=).  H. 

Broun,  Thierreieh.   vervoilst.  durch  ö.  Abth.  G  Bd.  Lief.  43—49,  5.  Ablh. 

6  Bd.  Lief.  2S. 


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XXXIX 

Claus,  Lehrbuch  der  Zoologie.  3.  Aufl.  Marburg  u.  Leipzig  1885.  8. 

Isis,  Zeitschrift  1885.  Berlin  4. 

I^unis,  Synopsis.  Zoologie.  2  Bd.  1.  Abth.  3.  Aufl. 

Lubbock,  Ameisen,  Bienen  und  Wespen.  Bool)achtungen  etc.  Autoris.  Ausgabe. 

Leipzig  188:)  s. 

Zeitschrift  f.  wissensch.  Zoologie.  J^.  41.  N.  'ä,  4.  Bd.  42.  H.  1—4.  Leipzig 
1884.  85.  8. 

e.  Botaniselien  Inhalts. 

Annales  des  sciences  nat.  Bot.  S($r.  6.  Tom.  19.  N.  1 — 6.  Tom.  20.  N.  1 — 6. 

S^r.  7.  Tom.  1.  N.  1-6.  Tom.  2.  N.  1-8.  Paris  1886.  8. 
Bentham  et  Hooker,  gooera  plantarum.  Vol.  1 — 3.  Londini  1867,  76,  83.  8. 
Centralblatt,  bot.  Jhg.  6.  1885.  Bd.  21.  N.  1—13.  Bd.  22.  N.  1—13.  Bd.  23. 

N.  1—13.   Bd.  24.  N.  1-6.  C:u<s<4  8. 
Cohn,  Rryi)togamen-Flora  t.  Schlesien.    Bd.  3.    Pilze  von  Schröter.   1.  Lief. 

Breslau  1885.  8. 

Corrcspoibiaiice  botanique,  liste  des  jardiiis  otc.  du  mondo.  2  Edit.  Li^e  1884. 8. 
Eichler,  BlütlK'inIiajxiaiimi.-.    Tli.  l  u.  2.    Lcipzijr  IST'),  78.  8, 
Jahresbericht,  bot.  IH.s^  Jhg.  lU.  1.  H.  2,  11.  H.  1,  2  1883  Jhg.  11.  1.  11.  1. 

Berlin  1885.  8. 

Kiibeuhor.st,  1.  Bd.  2.  Abth.  Pil/.e  v.  Winter.    Lief.  17—21. 

—  III.  IM.  Farnj)lhin/.eii  v.  Luerr;.<eu.    Lief.  4 — 5. 

—  IV.  Lid.  Liiijpricht,  Laulimoäe.    Liel'.  J,  2. 

f.  .inthropologischen  liihults. 

Archiv  für  Authropolngie  Bd.  10.  Brauuschweig  1885.  4. 

Su])pl.  zu  Bd.  ]f). 
V.  Sacken,  das  (Jrabicld  v.  Hallstatt.  Wien  18118.  4. 
Voiij!;a.  les  n»jlve(c>  ä  la  tenc.    N<Michutcl  188.Ö.  4. 
Zeitsschritt  lür  KilinoU)gic  Jhg.  1S8Ö.    Berlin  1880.  8. 

g.  Mineralo£<;ischeii  Inhalts. 

Heim,  Unterauchungeu  über  <li'u  Mechanismus  der  (iebirirsbildung  itn  Ausehluss 

an  die  geol.  Monugrapiiie  der  Todi-Windgällcn-Gruppc.    2  Bände  mit 

Atlas.     Hasel  ISTs.  4. 
Mojöißovicö.  die  l>uh)n)it-Kitle  von  ."^iultvrol  und  \'cnotiou.  Nebst  gcol.  L'eber- 

siehtskarte  (ö  Ulatler).  Wien  iSTi».  S. 
Neues  Jalirbucli  iTir  Mineralogie,  Ueologie  und  I*alaeontolügie  188."),  Bd.  l. 

H.  2—3.  Bd.  2.  H.  1—3.  111.  Beilage  Bd.  H.  2—3.  IV.  Beilage  Bd. 

H.  1.   Jhg.  1886.  Bd.  1.  H.  1.  Stuttgart.  8. 


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xxxx_ 

Oesolienko  1885. 

K.  Vom  Ministerium  für  Handel,  («ewerbe  und  öffentliche  Arbeiten. 

Geolog.  Karte  von  Preussen  und  Thüringen.  Lief.  9,  16,  18,  21 — 29.  Berlin 

1884,  85  fol. 

Abhandlunficn  zur  ^oolnL^  Spozialkarte  Bd.  4  FI.  4.  Bd.  5  H.  3.  4,  Bd.  6 
H.   1,  2.  Bd.  7  U.  1.    Atlas  zu  den  Abhandlungen  Bd.  6  U.  1. 

Berlin  18.'<4— 80.  8. 
Erläuterungen.   (Jra.i.il.lh.  4f).  N.  13— In,  19—21,  25-27.   Gradabth.  55. 
N.  '24,  30.   {;iadalitli.  50.  N.  n»,  2:5-25,  29.  30,  34-30,  40-42, 
46—48.    Gradabth.  57.  X.  19—21,  25—27.    Berlin  1884,  85.  8. 

Yoni  K.  Miaisteriniu  f.  d.  landwirthschaftl.  Angelegenheiten,  Domänen 

und  Forsten. 

Landwirthschattliche  Jahrbücher.     Bd.  13.  II.  6,  ßd.  14.  H.  1—4.    Suppi.  2 
zu  Bd.  13.    Sappl.  2  zu  Bd.  14.    Berliu  1885.  8. 

Von  Herrn  Geheinirath  Dr.  Abecjg. 
Mayer,  Astrognosie  nebst  Sternkarte.    Schaffhausen  1885.  8. 

Ton  Herrn  Sehiifsm&kler  Wagner. 
De  Zee-AÜas  ofte  Water-Waereld  —  t'Aiosterdam  1660  fol. 

Ton  einem  Mitgllede  der  natnrforgchenden  Qeselleeliaft  in  Dnniig* 

Gonrespondenzblatt  der  D.  Gesellscbaft  ffir  Anthropol.,  Ethn.  nnd  Urgeschichte. 
Jbg.  16.   München  1885.  4. 

Ton  den  Terflissem* 

Albrecht  in  Brüssel,  5  Sep.-Abdrücke  über  anatom.>pathol.  G^enstände. 
Bail,  method.  Leit&den  für  den  Unterricht  in  der  Naturgeechichtel  Botanik, 

H.  1,  2.  Zoologie  H.  1,  2.  Mineralogie.   Leipzig  1885.  8. 
Cohn,  Ueber  Pemphigus  der  Augen.   Sep.-Abdmck.   Breslau  8. 
Dnlier,  sur  les  Steiles  ä  spectres  de  la  S*^  Classe.  Stockholm  1885.  4. 
Oaathier- Villars,  Bulletin  des  publications  nouv.  de  la  librairie  —  An.  1884,  85. 

Paris  8. 

Lehmann,  Unts.  Über  Bntstelning  der  altkr)'8t.  Scliieforgcsteine.  ßreiilau  1885.9. 
Mehler,  Beiträge  zur  Potentialtheoiie.    Gyinn.-Progr.  HIbing  1885.  4. 
Alöbius,  Nachtrag  zu  dem  \\n  .lalnv  1873  er.^eluenenun  Verzeichnis«  der  wirbel- 
losen Thicre  in  dw  Ostsee.  Kiel  1884.  fol. 
—    1  .<ep.-Ahdr.  Kiel  1885.  8. 


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XXXXJ_ 

MQller,  Systematic  census  of  Australian  plaut«.  F.  1.  Melboarne  1888.4. 
Neugebaaer,  Sep.-Abdraek  ans  dem  CorrMpoodeiiBbl.  der  D.  anthropol.  GeeelV 
Schaft.  1884. 

Pirmei.  jonn  de  aolitade.      poBth.  Paris  1883.  8.' 

Renter,  die  Beyrichien.  (Abdr.  ans  der  Zeitschrift  d.  D.  Geolog.  OeseUschaft.) 
Traichel,  botan.,  loologiache,  volksthfimliche  Notizen.   7  Sepant'Abdrdeke. 

Volger,  über  I>lliDinorungs- Erscheinungen.   Sep.>Abdmck.  1885. 
Ziem,  8  Separat-Abdrüoke  über  Napenkrankheiton. 
—    1  Separat^AMmck,  Ophthalmologisches. 


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Bericht 

über  die 


achte  Versammlung  des  wostprcMissischen  botanisch -zoologischen 
Vereius  zu  Dirschau,  am  2ü.  uud  27.  Mai  1885. 


enn  ein  Hauptzweck  wissonschartlicher  Vcrolno,  wekho  wio  der  wcsl- 
prcuspiselH'  hotaniscli-zoolopfischc  Verein  die  nurcliforschmit;  einer  Provinz  in 
botanise}i-zool(»;jri<elier  Hinsicht  sieh  zur  Aufiralte  treniaeiit  halieii,  (h-r  ist,  ihren  Mit- 
gliedern (i(de<r(niheit  zu  gelien,  die  zu  (hirehforseluMuh'.n  (Jeliiete  iunl  ihre  (diarak- 
teristischü  Flora  wie  Fauna  niöi^lichst  (hireh  AutojKsie  kennen  zu  hM  iieii;  und  wenn 
dieser  Zweck  anerkannterniassen  am  einfaehstcu  durch  Waudervcr.-saniuilungen 
erreicht  wird,  die  alljahi  lich  den  Y eräammlungsort  wechseln ;  so  wird  bei  der  Wahl 
dieses  Ortes  sicborlieh  in  erster  Linie  Rficksicht  so  nehmen  sein  auf  die  mehr 
oder  mind^  bevorzugte  landschaftliche  Beschaffenheit  der  Gegend.  Wird  aber 
der  andere,  sicher  nicht  minder  wichtige  Zweck  solcher  Wanderrersammlungen 
ins  Auge  gefasst,  nämlich  der,  dass  sie  grade  anch  Gelegenheit  bieten  sollen, 
Männer  gleichen  wissenscliafUiohen  Strebens  nnd  Schaffens  einander  persönlich 
näher  zu  bringen,  den  mündlichen  Austausch  von  Erfahrungen,  Ansichten  und 
wissenschaftlichen  Arbeiten  zu  eimoglichon:  80  wird  in  erster  Linie  bei  der 
Wahl  eines  Vcrsaiunilungsortes  in  Betracht  gezogen  werden  müssen,  die  mehr 
oder  minder  leichte  und  Ijequcme  Lage  der  Verkehrswege.  Nicht  immer  wei'den 
sich  beide  RuckBichten  vereinigen  lassen,  zumal  in  einer  Provinz  wie  West- 
preussen,  die  doch  oiL''entli<-h  erst  anlangt,  durch  und'assemlei-e  I'iiHeiil»ahn-Anlag(>n 
und  bc(|uemero  Auschliisse  bei  Post-  und  KiscnlKilinveiliinduii'jen  dem  allge- 
meinen Verkehr  zugänglich  zu  werden.  So  war  1km  der  Wahl  des  vorjährig»'!! 
Versammlungsoi'tes,  i)t.  Ci-onc,  die  ausgezeichnete  landschaftliche  Schilidieit  und 
Wichtigkeit  ausschlaggebend  gewesen,  wähi'end  liei  der  Wahl  Diischau's  zum 
dieigährigen  Versammlungsorte  grade  die  ausgesucht  grosse  Möglichkeit  leichter 
Verbindung  entscheidend  gewirkt  hatte.  Ifan  verhehlte  sich  nicht,  dass  wenigstens 
die  nächste  Umgebung  Dirschaus  in  landschaftlicher  Beziehung  weder  dem 
Botaniker  noch  dem  Zoologen  ein  besonderes  Interesse  gewähre,  während  es, 
was  die  Möglichkeit  leichten  Hingelangens  betrifil,  kanm  irgend  einem  andern 
Orte  in  der  Provinz  nachsteht.  So  wurde  die  8.  Wandervcrsammlnng  des  wost- 
proussischen  botanisch-zoologischen  Vereins  zum  Pfingst-Dicnstage,  den  26.  Mai  er., 
nach  Dirschau  einberufen.   Der  von  der  vorjährigen  Versammlung  in  Dt.  Grone 


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gewählte  Geschäftsführer,  Herr  Dr.  Fricke,  hatte  die  schwierige  Au%abc,  nicht 
blo8  für  das  ätuaere  Unterkomniaii  der  Vernrnmlung  in  Dinehav  tu  sorgen, 
sondern  m  einer  landschaftlich  dorchaos  nicht  beronngten  Gegend  Bzkursions> 
orte  aosKiisaehen  f&r  Botaniker  und  Zoologen.  Nach  beiden  Bichtangen  hin 
hat  d&  verehrte  Herr  im  Vereine  mit  anderen  ^eicligednnten  Herren,  die  tn 
einem  Comittf  zusammengetreten  waren,  die  schwierige  An%abe  gelöst,  wofür 
anch  hier  der  ansdrückliche  Dank  des  Vereins  ansgesprochon  werden  möge. 

Schon  am  Montag  Abend  um  V,6  Uhr  trafen  die  ersten  Botaniker  und 
Zoologen  anf  dem  B«alinhofe  ein  und  wurden  von  dem  Herrn  Geschäftsführer 
nnd  anderen  Mitgliedern  des  erwähnten  Coniitt'vs  begrüsst.  Weitere  Gäste  kamen 
Abends  Vjj9  Uhr,  während  eine  grössere  Zahl  von  Ycreinsmitgliedern,  die  theils 
Danziger  waron  thoils  die  voiaiis<]^ogangonen  Pfini^sttage  zu  Kxkursionen  nach 
Danzig  und  seiner  sclionen  Unitrcl'uiig  benutzt  hatten,  ei  st  aiti  I>ieiistag  Morir»'n 
anlangten.  In  der  Aula  des  H(\'il|>r<)iryninasiuinH ,  (iie  dem  Vereine  freundliclisl 
iilx-rlasseii  worden  war,  versammelten  .sieh  die  Mitglieder,  deren  Zahl  im  Laufe 
der  Versammlung  aul  eini^^t!  40  .uiwuchs,  wozu  noch  10 — If)  Einheimiselie  kamen, 
darunter  auch  mehre  Uameu,  die  der  scientia  aniabilü  ihren  Tribut  abstatten 
wollten.  Um  9  Uhr  eröfnete  der  Vorsitzende,  Herr  Dr.  v.  Klinggraeff- 
Langßihr,  die  Sitsung  mit  einigen  die  Anwes^den  bewillkommenden  Worten. 
Es  folgte  sunftchst  der  Geschäftsbericht  für  das  Jahr  1884/5,  erstattet  von 
dem  1.  SdiriftFiihrer  des  Vweins,  Prof.  Dr.  Kfinzer-MarienwOTder.  Ihm  ent> 
nehmen  wir,  dass  der  Verein  angenblicklich  211  Mitglieder  zählt  (wosn  wlihrend 
der  Venammlnng  wdtere  7  Mitglieder  kamen);  dass  zwar  im  Laufe  des  Jahres 
eine  Anzahl  Mitglieder,  meistens  in  Folge  Verlegung  des  Wohnsitzes  ausserhalb 
der  Provinz,  ausge.schiedeu.  eine  nodi  grössere  Zahl  aber  dafür  aueh  eingetretSB 
sei«  Einige  Mitglieder  hat  der  Tod  dem  Vereine  entrissen,  u.  A.  den  Kgl.  Gartea- 
Inspector  Herrn  Hauptmann  a.  D.  ächondorff  und  den  Rittergutsbesitzer 
Herrn  Hanno  auf  Bredow  bei  Marienwerder),  die  beide  dem  Verein  seit  seiner 
GrCindung  angehört  iiatten.  Die  VersammluDg  ehrt  das  Andenken  der  Ver- 
storbenen dureh  Erhoben  von  di.'n  Plätzen. 

Aus  dem  Verkelir  mit  anderen  wissenst;haftlichen  Vereinen  wird  mitirellieilt, 
dass  die  Academia  Nat  ional  de  Ci(nu  ias  zu  Cördoba  (Rcj>.  Argentina)  ',\  Hefte 
ihrer  Sciirilten  eingesandt  mit  ilem  Wunsche^  in  Schriftenaustausch  ndt  dem 
westpreussischen  botanisch -zoologischen  Verein  treten  zu  wollen.  Denselben 
Wunsch  hat  wiederholt  der  Vorsitzende  des  botanischoi  Voreins  för  Thüringen 
„Irmischia"  ausgesprochen.  In  beiden  Fällen  hat  darauf  hingewiesen  werdeo 
müssen,  dass  die  Schriften  des  westpreussischen  botanisch-zoologischen  Voreins 
ein  integrierender  Theil  der  Schriften  der  naturforschenden  Gesellschaft  zu  Danzig 
seien,  dass  also  ein  Schriftenaustausch  nur  erfolgen  könne  und  erfolge  durch 
die  genannte  Gesellschaft.  Dem  Vorsitzenden  des  unserm  Vereüie  seit  seiner 
Begründung  specioll  befreundeten  Vereins  „Irmischia"  ist  von  Seiten  des  Schrift- 
führers indes  ein  Separatabzug  der  Vereinsschrift  zugestellt  worden.  Ausserdem 

ist  noch  zu  erw&hnen,  dass  auch  in  dorn  voi^ngenen  Jalire  das  amtliche  Oigan 

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„Leopoldina"  von  Seiten  der  K.  L.-C.  1).  Acadeniie  uer  Natui lorscher  dem 
Verein  als  Geschenk  zugegangen  ist,  wofür  auch  an  dieser  Stelle  von  Seiten 
des  VereuiB  der  Dank  gesagt  sei. 

Zwei  Herren,  die  dem  Voreine  seit  seiner  Grfindnng  angehörten  nnd  bei 
derselben  selbst  TieUscli  nnd  mit  reichem  Erfolg  thätig  waren,  jetzt  aber, 
nachdem  sie  in  den  wohlverdienten  Ruhestand  getreten  sind  und  die  Provinz 
verlassen  haben,  ihren  Avstritt  ans  dem  Vereine  als  Folge  des  Umzugs  erklttrten, 
sind  durch  den  Vorstand  in  der  Mitgliedorzahl  erhalten  worden.  Auf  Antrag 
ih'ti  Herrn  Dr.  Conwentz  ernennt  die  aup  iiMicklich  tatjende  Vfisainiiilurii^  die 
beiden  Herren,  den  (ieiieiinen  Medizinal-  und  Ke^ienin<j:s-Katli  Ih-rrn  Dr.  Fiaiika 
zu  Berlin  und  den  Professor  Herrn  Barthel  zu  Hn'.slau  in  Anerkennunjr  ihrer 
V  erdienste  um  da.s  (iedcihn  des  Vereins  zu  correspondii'enden  Mitgliedern  des 
WC»ti>reu?;r<i.-ii'li«Mi  liotanisch-zooloiriselien  Vereins. 

Die  \'ersoiHluM,ii  der  N'eicins.-^clirifl  hat  in  diesem  .lahre  loider  erst  s|iat, 
Ende  Monat  Feliruar  d.  J.,  staltlimlcii  können,  da  der  Druck  diTscIlicn  in  Fol«r(. 
der  l'eherljürdung  der  Druckerei  mit  amhu  wcitigt-n  .Vrlx-itcn  nieht  iViihcr  fertig  zu 
stellen  gewesen  ist.  Hierbei  stellt  Herr  Dir.  Dr.  Conwentz  den  Antrag,  eine 
Bestimmung  anzunehmen,  wonach  die  für  die  Vereinsschrift  bestimmten  Manuscripto 
spätestens  nach  Ablauf  von  6  Wochen  nach  dem  Versammlungstagc  dem  Schrifb- 
fl&hrer  eingereicht  werden  sollen  (in  diesem  Jahre  also  zum  7.  Juli  er.);  des- 
gleichen, dass  diese  Manuscripte  mir  einseitig  boschrieben  sein  dürfen.  Beide 
Antrüge  werden  angenommen  und  sollen  schon  in  diesem  Jahre  zur  Anwendung 
kommen. 

Schliesifilich  theilte  der  Sehriftföhrer  nocli  ein  Telegramm  des  Herrn 
Settmann-Hoeh.stiililau  und  ein  Hegrüssungsschrcibcn  mit,  das  der  Schatzmeister 
des  Vereins,  Herr  Grentzenborg-Danzig,  von  Sorrento  aus  geschickt,  wo 
derselbe  augenblieklich  zu  wissenschaftlicljen  Zweeken  weilt. 

£&  folgte  die  Rechnungslegung  durch  Herrn  Dir.  Dr.  Conwentz  in  Ver- 
tretung des  Seiiatzmeistera,  Herrn  Grentzenborg-Danzig. 

Die  Einnahmen  setzen  sich  zusammen  aus: 

1.  Bestand  aus  dem  Vorjahre   l^'^:2i>  Mk. 

2.  den  regelmässigen  Einnahmen   524,00  „ 

3.  dem  ausserordentlichen  von  dem  hohen  Provinzial-Land- 

tage  bewilligten  Zuschusd   10(mi,(H> 

Gesammt-Einnahmen        .   .  1707,2G  Mk. 

Die  Gesammt- Ausgabe  beträgt  1442,25  Mk.,  worunter  1300,97  Mk.  sich 

l)efin<len  zu  Aufwendungen  für  wissenschaftliche  Arbeiten  (IJereisiingen  der 
Provinz)  und  Vermehrung  der  Sammlungen.  Es  haben  nämlich  in»  Aurfra'j-  des 
Vereins  Herr  Dr.  v.  K 1  inggraeff  den  Carthauser  Kreis.  Herr  Dr.  Hohnleldt 
den  Stargardter  Kreis.  Herr  stud.  Kumni  den  Conit/er  Kreis  widirend  länirerer 
Zeit  bereist  und  l)otaiiiscli  uniersucht,  wiihrend  llen-  Lchicr  Kalmus  Lirossere 
Exkursionen  iu  die  Umgelmng  Ell)ings  unlernj)mmt;n.    Von  Herrn  helirej- 1' eil- 


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Sakraa  ist  eine  Anzahl  gesammelter  Pflansen  erworben  m/rdm  «nd 
Haaptlehi-or  Brisehke  noeh  I  Kästchen  seiner  bekannten  nnd  berühmten 
Präparate.  (Wasaerläufer.) 

Der  Eassen-Abscblnss  ergiebt  einen  Bestand  von  Mk. 

Zd  Kassen-Bevisoren  werden  die  Herren  Treichel-Hoch-Paleschken, 
Kfm.  Kanffmann-Danzig  nnd  Rittergutsbesitzer  Plehn-Lnbochin  gewählt 
Nach  Prüfong  der  Eeclinuug  rügt  Namens  der  gewählten  Kommission  Herr 
Plehn  die  grosse  Zahl  der  IJeitragsrostantcn  und  beantragt:  „Die  Aufforderung 
an  die  Mitglieder  zur  Zahlung  der  Beiträge  künftig  so  zu  fassen, 
daJ5S,  wenn  bis  zu  einem  bestimmten  Termine  die  Beitragszahlung 
nicht  orfoltrt  soi.  Nachnahme  per  Post  gct^latt(!t  werden  möge." 

Di  l  Aiitr;ig  wird  angonommeii  und  nachher  dem  Herrn  Schatzmeister 
Dechargc  crtlioilt. 

Boi  (lor  darauf  folgenden  ^'o^^l;nu^.swahl  wurde  durch  Acclamation  der 
bisherige  Vor^^taud  einstimmig  wiedergowaldl.  nändich  die  Uerrcn: 

I)r.  V.  K  linggra(?ff- Langfuhr  als  1.  VorsitzcMulcr, 

Professor  lir.  Bail-Dauzig  als  2.  Vorsitzender, 

Professor  Dr.  KQnzer-MarienwOTder  als  1.  Schrifti^hrer, 

Hauptlchrer  a.  D.  Brischke-Langfuhr  als  2.  Schriftfiihrery 

Kaufmann  Orentzenberg-Danzig  als  Schatzmmster. 

Bei  Wahl  des  nächstjähiigenVersammlnngsortes  fiberbrachte  Herr  Apotheker 
Plath-Schlochau  eine  Einladung  dieser  Stadt  an  den  Verein,  welche  mit  Dank 
angenommen  wurde.  Die  nächs^ährige  VOTsammlong  wird  also  in  Schlochan 
Westpr.  abgehalten  wcnlcu  und  ist  znm  Geschäftsführer  für  diese  9.  Wander* 
versauunlung  Hon-  Apotheker  Plath-Öchlochau  gewählt  worden. 

Ehe  nunmehr  der  iSchluss  des  geschäftlichen  Theiles  erfolgte,  erschien  Herr 
Bfirgcrmeister  Wagner  im  Verpanmdung.slokalc,  betrat  das  Katheder  und  hiess 
Namens  der  Stadt  Dirscliau  den  Verein  in  herzlich.ster  Weise  willkommen. 
Seine  Worte.  w«'le]ie  vom  lierzeii  kamen  und  zu  Ilei'zen  gingen,  fanden  freudigen 
und  dankbaren  Wiederliall  liei  iUmi  versammelten  Botanikern  und  Zoologen. 
Herr  l*rof.  Bail  gali  dem  verbindlii  listen  Danke  des  Vereins  für  den  freund- 
lichen WillkoiiiNiensgruss  Iteredteii  Aiisilruck. 

Noch  erfuhren  wir  durch  tleii  .Mund  dos  hochgeehrten  Herrn  Bürgermeisters, 
dass  die  Wohllöbliche  Schfitzengildc  Dirschaus^  die  an  diesem  Tage  grade  ihr 
Sch&tzenfest  feierte,  zum  Besuch  ihres  Gartens,  wo  ein  gut  execnturtes  Goncert 
stattfand,  die  versammelten  Botaniker  und  Zoologen  freundlichst  einlade,  von 
welcher  Einladung  schliesslich  auch  reichlicher  und  dankbarer  Gebrauch  ge- 
macht wurde. 

Mit  diesen  letzten  Eröffnungen  schloss  der  geschäfdiche  Theil.  Nach  einer 
halbstündigen  Pause  nahmen  die  wissenschaftlichen  Verhandlungen  ihren  Anfi^ng. 

Herr  Prof.  Dr.  Bail  theilt  einige  in  der  Nähe  Danzig?  neu  aufi^efundene 
Pllanzen  mit,  bezw.  neue  Fundorte  seltener  Gewächse,  z.  B.  des  Königsfam, 
Osmunda  reyali«  am  Hcubudcr  See  und  legt  zahlreiche  aus  eiuem  Mutterkome 

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bervoigeprosste  Exemplare  dos  Cordyrept  purpurea  vor,  die  Herr  Rittor- 
gut^ilicsitzor  Staeck  •Lecgstriess  im  Freien  gefunden  und  eingesandt  hatte. 
Aelailiche  Mittheilungen  über  Pflanzenvorkunnnnisse  machten  unter  ^'ürlegUDg 
der  Exemplar«'  im  Laufe  der  Sitzung  Frl.  Lemke-Rombittcn,  die  Herren 
V.  Klinjjf^raclT-Langfulir  l)ei  nesprecliuii«^  .seiner  l*ereisuni;  des  Carthäuser 
Kreises,  Herr  Dr.  Sc  Inn  idt- Lauen)  »ur;.'.  der  Aviedcr  nmnclR'i'li'i  intcres.^aiit*'  Fuiid- 
stücke  aus  der  von  ilmi  so  viel  und  gri'uullicli  (lur<-litV)is<-}iU'n  rniifliung 
Laueidiurg's  i.  1'.  liracliie,  Herr  Hr.  H  nh n  t'eldi - Hmi/.iir  aus  sriner  Heieisung 
des  Slargardter  Kr<'ises.  Herr  Siraulte-EHuu;!  und  Herr  Li'itzow- Oliva,  welche 
Beobachtungen  erwiilinten,  die  sie  auf  ihren  Exkuraioncn  in  der  Umgebung 
Elbinga  bezw.  Olivas  gemacht  hatten.  Su  bc^iirucb  der  letetere  u.  A.  einen 
Bastard  zwischen  Blau-  und  Preiselbeere. 

Das  langjährige  Mitglied  des  Vereins,  di*r  trotz  seines  hohen  Alters  noch 
immer  rüstig  botanisierende  Oberlehrer  a.  D.  Dr.  Eggert  legte  folgende  Pflanzen 
▼or,  die  er  bei  Danzig  gefunden  und  für  das  Provinzial-Mosoum  abgegeben  hat: 

Mentha  eritpata  Fahrwasser  V.  Z. 

Verhcuscum  phoeniceum  am  Troyl  Vf.  Z. 

Nicandra  phi/mloi<Je*i  zwischen  Danzig  und  Legan  V. 

Potentilia  mpina  am  Troyl  Vj.  Z^. 

A<i(ra</nlu8  Cicer  deggleiclien  V.  Z. 

Laf/iifi'ux  fuf't'roMun  desirleichen  V.  Z. 

Sili'iif  tllchoiama  an  einem  W(<<re  bei  Kneipab  V.  Z. 

Eiipistruiii  n/i/osuni  zwisclien  Danzig  und  Legan  V.  Zg. 

Lepidtum  campest ri-  am  Troyl  \.  Z. 
„        Draha  Fahrwasser  V.  Z,. 

Siiuipi«  alba  zwischen  Danzig  und  Legan  Vj.  Z. 

In  einem  darauf  folgenden  Vortrage  sprach  Herr  Prüf.  Dr.  Bail  über  den 
natorbeschreibenden  Unterricht  an  höheren  Lehranstalten  mit  Racksicht  anf 
die  neuen,  erweiterten  Lehrplttne  an  Gymnasien  und  Roalschalen.  Die  wissen- 
schaftliche Bedeutung,  sowie  die  reiche  Erfahrung  des  Vortragenden  als  Lehrer, 
wodurch  schon  der  von  ihm  verfasste  und  jetzt  wohl  an  fast  sämmtlichen 
höheren  Lehranstalten  Westprenssens  und  an  vielen  anderer  Provinzen  einge- 
führte methodische  Leitfaden  (&r  den  Unterricht  in  der  Naturgeschichte  zu  einem 
Torzüglich  brauchbaren  ^oworden  ist,  stempelte  die  zahlreichen  Winke,  welche 
besonders  fdter  den  zoolotrischen  Unterricht  gegeben  wui  l  ii,  /n  L^mr/  ni;  'j^ezeichnet 
Schätzenswertben  und  werden  sich  die  anwesenden  Lehrer  der  Naturlx  >  l.i  l  ibung, 
wie  der  Verfa.sser  dieses  Beri<'lit<'s  dem  Herrn  Vortragenden  sielinlieh  zum 
grössten  Danke  verplüchtet  iTdilen.  Tutf-r  anderem  wurde  die  Vertheilunii^  des 
LehrstofTos  besprochen  und  darauf  hiuLrewiescu,  ilass  der  Unterricht  in  erster 
Linie  solche  Naturoiijei  t(!  zu  l>i'ri'icksichtiui:en  habe,  die  sich  dem  Scluder  in  der 
eigenen  Heimath  zur  Benliaclilunir  darlM)teii.  Eine  eiii^'ehendere  IJeliandiunfr 
der  Insekten  findet,  wie  ausführlich  dargelegt  wurde,  die  richtige  und  einzig 
geeignete  Stätte  in  der  Untertertia  det>  humanistischen  und  des  Real- 

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Gymnafliams.  Ueber  die  gleichfalls  besprochen  und  voi^seigten  Hülfsmittel 

zur  allseitigen  Ermüglichung  der  Anechaanng  der  Demonstrationsobjocto  winl 
Herr  Professor  linW  in  dem  Vorworte  zu  dem  bereits  unter  der  Presse  behnd- 
liehen  letzten  Hefte  seines  methodischen  Leitfadens  ausführlicheren  Bericht  i 
erstatten. 

Diesem  längeren  Vortrage  folgte  eine  Anzahl  von  Anfragen,  Hittheilnngen 

und  kleineren  Vortragen  aus  verwandten,  die  Botanik  und  Zoologie  streifenden 
Wi.-seu8chal'ten.  So  fragte  Herr  Schultzc-Panzig  an,  ob  Jemand  die  aus  altor 
Zeit  stanuuendcn.  men.scbliehe  Figuren  darstellenden  sog.  Steinuiüttereheu  (mss. 
Kamivnc  buhu)  neu  aufgefunden  lial>e,  und  bittet  cvent.  um  Benaehriebtigun|r. 
Ein  wiihrend  der  Sitzung  über  Dirseliau  unter  luiftiger  elektrischer  Kntlailung 
iiinzirlieinlrs  (Icwitter  N'eraiilar^stc  Prof.  Dr.  K  ini/.ei'-Murienwenler  im  Auseliin.*s 
an  einen  in  der  A'erHammlimg  zu  Marienwerder  ISTO  g<'lialteneii  A'ortrag  „über 
den  Einfiu88  des  Waldes  auf  den  Zug  der  CJewittcr''  zur  Mittheilung  einer  inter- 
essanten elektrischen  Erscheinung,  die  derselbe  im  Voijahre  zu  Marienwcrder  i 
zu  beobaclitcn  (ielegenheit  hatte.  ' 

Am  1.  Jtdi  V.  J.  erfolgte  um  ö  Uhr  20  Minuten  Xachuiittags  ploi/.licli 
und  bei  sehr  wenig  Ixnvölktem  Himmel  ein  kurzer,  aber  sehr  kräftiger  Donner-  i 
sehlag  nach  einem  er.  2 — 3  See.  vorausgegangenen  im  (ianzen  sehwachen  Blitze 
Sehr  wenige,  aber  sehr  grosse  Regentropfen  folgten  unmittelbar,  desgl.  nach 
einiger  Zeit  noch  einigemale  dumpfes  Rollen  ohne  sichtbaren  TorausgcgangeiieD 
Blitz  uild  etwas  Regen  wechselnd  mit  Sonnenschein.  Das  Thermometer  zeigte 
21  R.  im  Schatten,  das  Barometer  stieg  von  28"  h*U*"  auf  28"  6'".  Durch 
die  elektrische  Entladung  war  auf  der  sog.  Saluterei  (in  der  Niederung,  aber 
dicht  am  Rande  der  Hdhe)  eine  gesunde,  kräftig  gewachsene  Linde  beschädigt 
worden.  Während  die  grosso,  schöne  weit  ausgebreitete  Krone  des  Baomes 
völlig  unversehrt  geblieben,  war  der  Stamm  dicht  unter  derselben  bis  in  die  | 
Wurzel  liinein  völlig  zerschmettert ,  das  Holz  zersplittert  nach  allen  TJiclitungcn 
hin,  die  Rinde  abgeschält,  aber  niigends  eine  S}>ur  von  Feuerwirkung.  Man  | 
hatte  den  unverkennbaren  Eindruck,  dass  die  elektrische  Entladung  von  der 
Wurzel  nacli  der  Krone  gegrmgen  www  ZuLdeieh  waren  an  verschiedenen  Stellen 
der  Stadt  andere  mechanische  Wirkungen  aufgetreten:  Stuckatur  war  al)gefallcn.  . 
Kinder  und  selbst  Erwachsene  waren  in  den  Stub(!n  uuigej'allen  u.  a.  m.  Nirfientl? 
aber  war  eine  Feuerwirkung  sichtbai'.  Es  ist  dies  ein  charakteristisches  Kenn- 
zi'ichen  fiir  den  sog.  elekti  ischeii  liiudvschlag.  den  man,  wie  Redner  unter  Hin- 
weis auf  seinen  fridieren  \' ortrag,  grade  in  Marienwerder  iiauhger  zu  beohachtCD 
Gelegenheit  hat,  das  in  Folge  der  benachbarten  bewaldeten  Höhen  selten  sod 
nie  unmittelbar  von  Gewittern  beti'offen  wird,  während  die  direkten  BlitsschU^ 
da  die  Gewitter  an  diesen  Höhen  entlang  ziehen,  in  einem  deutlich  erkennbaren 
Bogen  ringsherum  biegen. 

Herr  Dr.  Schmidt- Lauenburg  wusste  von  einer  ähnlichen  olektrisdieD 
Entladung  zu  berichten. 

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Herr  LU tzo w-01iv;i  /eigtc  eine  alte  vorliime  scho  Botanik  vor,  die  wahr- 
scheinlich iler  Olivaer  Klüriterbibliothck  entstammt.  Herr  Rittergutsbesitzer 
Treichel-Hocii-Palesehken  hat  einige  vom  wcstj)reussi.-icheu  Geschichtsverein 
veröffoDtlichto  ponmiercllischc  Urkuudcu  aus  dem  12.  bis  14.  Jahrhuudurt  auf 
naturhistorische  Angaben  nnterBucht  und  macbte  darüber  eingehende  Hitteilimgen. 

Darauf  hielt  Herr  Director  Dr.  Conwentz-Uanzig  einen  läugern  A^ortrag 
fiber  die  Laurineen  des  Bernsteins,  unter  Vorlage  von  Originalen,  Nach- 
bildungeu  und  Zeichnimgen.  Er  demonstrirt  und  bespricht  auch  mehrere  neue 
Speeles,  worfiber  an  einer  andern  Stelle  eine  aosföhrliche  Pablication  erfolgen 
wud.  Im  Allgemeinen  besttttigt  das  Vorkommen  dieser  Pflanzenreste  im  Bernstein 
die  sdion  froher  gemachte  ErfSthrong,  dass  unsere  anteroligocene  FUxok  tarn 
Th«l  verwandte  Formen  der  recenten  estasiatischen  und  nordamerikanischen 
Pflanzenwelt  aufWeist.  Herr  Stadtrath  Helm-Dansig  ist  in  der  Lage,  ähnliche 
Beziehungmi  auch  auf  coleoptorologisdiem  Gebiete  nachzuweisen. 

Nächstdem  zeigte  der  letztgenannte  Herr  einige  in  den  Jahren  1883/84 
von  ihm  in  der  Provinz  Westpreusson  gopnmmelte  Küfer  vor.  Als  selten  vor- 
kommend, resp.  neu  f|ur  die  Provinz  bezeichnete  er  folgende: 

Necrobia  rußcollü  Fdbr,,  zu  Legan  bei  Danzig  unter  Schaafknoohen  ge- 
funden, 

Harpalus  fulüfinoms  DfU,  bei  Zoppot  gefunden, 

Ütenw  palltpe»  Grar.  aus  Oliva;  sein  Vorkommen  daselbst  war  schon 

früher  durch  Czwalina  bcobaclitet  worden, 
X'/liipIi/liiH  ncuhtfitn  Gill}.,  bei  Zoppot  gefangen, 
Didi/i/ri-Iii/xrlnif*  <ni.sh-iactns  Ol.  aus  Jäsuhkeuthal, 

lilnjiichitiK  CD  nie  »a  JH., 
Gifiiine(i(ni  i'illiisiiluni  G'/U., 
Haliplm  Ueydenii  Wehnke  aus  Olua, 
Smieronyar  deur  Gyll. 

lli'rr  Helm  demonstrirte  ciKllich  noch  im^hrere  auö  eiuer  Mehlwurmhocke 
erzogene  verschiedenen  Familien  angehorige  Käfer. 

Nachdem  hierauf  Herr  Dr.  Coinventz  noch  Mittheilung  über  das  Vor- 
koniuicn  einig«  r  ^^clti  iicr  WirbcUhicru  in  der  Provinz  gemacht  (s.  unten)  und 
daran  die  Bitte  geknüpft  hatte,  mit  der  Erforschuug  unserer  Wirbelthierfauna 
recht  eifrig  fortzu&hren,  nahm  Herr  Bittergutsbesitser  Treicbel  das  Wort  zu 
einem  längeren  Vortrag,  wor&ber  noch  ausführlich  berichtet  wird.  Zum  Schluss 
dankte  Prof.  Kunzer  Namens  des  Vereins  allen  Herren,  welche  durch  Ausstellung 
mineralogischer,  paläontologischer  und  archSologischer  Fundobjekte  dem  Vereine 
ganz  besondere  Dienste  erwiesen  hatten.  Es  sind  dies  die  Herren  Apotheker 
Plath-Schlocliau,  Verwalter  Hoyer-Swaroschin,  Apotheker  Schemmel-Lessen 
und  Dr.  Schmidt-Lauenbui^.  Noch  mus^  erwähnt  werden,  dass  während  der 
ganzen  Sitzung  unter  den  Anwesendon  eine  grosse  Menge  ausgezeichneter 
Demonstrationsohjekte  circulirten,  u.  A.  auch  die  von  Herrn  Kauf  man  n*£lbing 

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gefertigten  und  vorgelegten  rilanzenzeichnungen,  die  wie  im  Vorjaliro  bei  der 
A'crpanindung  in  Dt.  Croue,  so  auch  bei  der  diesjährigen  ungetlieilten  imd 
lebhaften  Beilall  landen. 

Um  ^1^2  Uhr  schloss  der  VorBitzendc  unter  Dank  für  die  lebhafte  Bc- 
theiligung  an  den  Yorhandlungen  Seitens  aller  Theilnehmer  die  Sitzung. 

Um  2  Dhr  land  ein  gemeinsames  Mittagsmahl  im  Hotel  „zum  Kronprinsen*' 
statt,  das,  durch  heitere  nnd  ernste  Toaste  gewiirzt,  durch  seinen  ganzen  Yer> 
lauf  zeigte,  dass  der  alte  freundschaftliche  nnd  gemüthvolle  Ton  anter  den 
Botanikern  nnd  Zoologen  Westpreussens,  wie  er  seit  einer  Reihe  von  Jahren 
sich  regelmässig  in  den  Versammlungen  dokumentirt  hatte,  in  nngeschwächter 
Weise  fortlebt. 

Die  darauf  geplante  Exkursion  nach  ,,Dir8chau-Ruh"  musste  leider  unter- 
bleiben, da  der  zeitweise  recht  tüchtige  Begenstrouj  jeden  Versuch  vereitelte. 
Die  Mitglieder  folgten  tlieils  der  freundlichen  Einladung  der  Schützengilde  uud 
verbrachten  den  Rest  des  Tages  unter  den  Klängen  der  Militärmusik  in  den 
Räumen  des  ScliiUzengarten.s:  tlieiLs  zogen  sie  sich,  narlulein  mehrere  Vergliche 
trotz.  Ri'gens  nach  Dirscliau-Ruli  zu  gelangen  an  der  Unerl>ittliclikeit  de?*  Wetters 
gescheitert  waren,  in  das  Hotel  zum  Kronprinzen  zurück  und  verbrachten  den 
Abend  in  gemi'ithlicher  Unterhaltung.    Manciie  verliessen  noch  an  demselben 
Aliend  Dirschau.    Die  Uebrigen  gelangten  am  folgenden  Tage  vom  schönsteu 
Wetter  begünstigt  theils  per  Bahn,  thciis  zu  Wagen  über  Swaroschin  oder  direkt 
nach  dem  reizend  gelegenen  NeumfihL  Gewiss,  Dirschau  ist  nicht  roidi  an  landschaft- 
lichen Schönheiten,  aber  um  so  mehr  wird  der  Wanderfv  überrascht  durch  das  lieb* 
liehe  Wald 'Idyll,  welches  sich  hier  in  Nenmfihl  dem  erstaunten  Auge  bietet.  Die 
klaren  Finthen  des  stillen  und  friedlichen  Sees,  auf  denen  zwischen  (jetst  freilich  nur 
durch  ihre  Blatter  vertretnen)  Teichrosen  der  leichte  Kahn  schaukelt,  von  dep 
melodischer  Gesang  herBbertönt;  das  frische  junge  Grfin  der  Laubbäume,  in  deren 
Zweigen  das  leichte,  gefiederte  Volk  der  Vögel  munter  singend  umhwflattert,  emsig 
sorgend  für  die  traulichen  Nester,  in  denen  die  künftige  i5rut  den  ersten  Schutz 
und  Unterhalt  finden  soll:  das  fröhliche  Jauchzen  und  Jubeln  der  in  Frühlingslusl 
uud  Waldcsgrun  schwelgenden  Naturhistoriker  —  und  über  allem  dem  das  jetzt 
frei  und  ungestört  durch  die  Wolken  brechende,  milde  Sonnenlicht;  das  sintl 
Bilder,  die  auch  den  griesgraniliclistm  Men^-chen  packen  und  seinem  (Jriesgraui 
entreis.s(Mi  müssen.    War  e^i  da  wunderbar,  wenn  die  Wogen  des  Frohsinns  und 
der  neilerkeit  bei  den  versammelten  Botanikern  und  Zoologen  immer  höher 
gingen  und  endlich,  als  der  Nachmiltag  noch  eine  Anzahl  der  liebenswürdigsten 
Damen  uud  Herren  Dirschaus  der  Gesellschaft  ziigetührt,  den  höchsten  Gmd 
erreichte?  Um  so  mehr  mussto  hier  der  landschaftliche  Charakter  des  Waldes 
nnd  der  ganzen  Umgebung  wirken,  als  die  specieü  botanlsebe  und  zoologische 
Ausbeute  für  die  Forscher,  Dank  der  eigen  thümlichen  dle^tthrigen  Frülijahrs- 
entwicklnng,  nur  gering  war.   Interessant  war  das  gleichzeitige  Blfihen  von 
Pflanzen,  deren  Blnthozeit  sonst  um  Wochen  auseinander  liegt   Es  ist  dies 
wohl  die  gewöhnliche  Folge,  wenn  —  wie  auch  in  diesem  Jahre  ^  die 


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Temperatar  des  Fr&Igahra  sich  —  ich  mtfchte  sagen  —  stoBsweiae  hebt. 
Warmen  Tagen  dee  Monats  Febmar  nnd  Aniuig  MBiZf  welche  die  ersten 
Frühlingsboten,  Schne^löckchen  nnd  Veilchen,  Anemonen  nnd  Primeln  hervor- 
gemien,  waren  kalte  Nächte  nnd  Tage  in  der  Mitte  März  gefolgt,  welche  die 
erwachende  Pflansenwelt  wieder  zurückschreckten,  bis  dio  heissen  Tage  des 
April  den  Prozess  wieder  beschleunigten,  so  dass  die  Obstbaurahlüthen  sich 
entfalteten,  die  dann  durch  den  rauhen  Frost  der  Mainächte  wieder  aufgehalten 
wurden,  endlich  durch  die  heissc  Mittagssonne  der  Piingstfeiertage  der  Ent- 
wickelungsgani^  l>is  zum  Aufbliilm  des  Flieders  grbuitrto.  80  kam  es,  dass  zu 
gleicher  Zeit  im  Walde  zu  Neumülil  Veilchen  und  Anemonen,  Erdlieerblütho 
und  Vergissmeinnicht  prangten,  wäln-end  in  den  Obstgarten  Dirscliau's  die  Obst- 
bauniblüthen  sich  entfalteten  und  der  Nieder  schüchtern  seine  Blütlicn-Trauben 
zu  öfl'nen  begann,  dagegen  die  Rostka.stauie  noch  ihre  Knospen  festgeschlossen 
und  ilire  Laubbliitter  wie  trauernd  den  Blattstieleu  zugeneigt  hielt. 

So  sehr  reizte  der  Wald  durch  seine  Schönheit,  dass  wahre  rüstige  Bo- 
taniker sich  nicht  gern  von  ihm  trennen  wollton  nnd  darum  den  weiten  Weg 
nach  Dirschan  m  Fuss  surficklegten,  beständig,  so  weit  es  nnr  iigend  ging, 
das  suchende  Auge  botanisirend  in  der  weiten  Flor  nmhersendend.  Die  übrigen 
Mitglieder  machten  den  Rückweg  tbeils  mit  der  Bahn,  theils  mit  den  mitge- 
nommenen Wagen.  Alle  aber  beseelte  nnr  ein  Gefühl,  das  des  Dankes  nnd  der 
Freude.  Ja,  es  war  schön  in  Dirschan  nnd  hoffen  wir,  es  wird  Übers  Jahr 
ebenso  in  Scblochan  sein.  Damm  trennten  sich  die  Freunde  unter  dem  all- 
seitigen Rufe: 

„Auf  Wiedersehn  in  Schlochanl" 


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Bericht 

des  PFOvinsial'MuseumS'Diroctor  Herrn  Conwents-Danzfg  über  die  neueren 

Erfahrungen  bekeffend: 

Die  eiaheimische  Wirbelthier-Fauna. 

m. 

Nachdem  die  Äufmei^eamkeit  weiterer  Kreise  auf  diesen  Gegenstand  hin- 
gelenkt int,  hat  derselbe  eine  fast  allgemeine  Tbeilnahme  erfahren.  Daher  mA 
auch  im  Laufe  des  letzten  Jahres  viele  neue  Nachrichten  und  Einsendungen  et- 
folgt,  welche  unsere  Kenntniss  von  dem  Vorkommen  und  von  der  Verbreitnsg 
der  Wirbelthicre  in  der  Provinz  Westiurusscn  wesentlich  OTWeitwn  und  vorvoH- 
stäii(Htz;m.  Icli  benutze  deshalb  diese  (Jeleiufiihcit  <rerne.  um  den  Mitgliedern 
des  botanisch- züülogisehen  Vereins  sowie  ;illen  anderen  Fr(!unden  der  Heiiuatbä- 
kunde,  welche  hieran  betbeiligt  sind,  dio  nachfolgenden  Mittheilungen  su  un(e^ 
breiton. 

L  Mammalia.  Säugetbiera 

Insectivora. 

Si^rcr  f'oditnn  VnW.  Die  Wasseisiiitzinaus  kuuinit  im  Revier  Mireliau,  Kr. 
Karthaus,  (t.  Oberförster  Orundiea)  und  iui  Revier  Krauipke,  Kr.  Dt.  Krone 
(t.  Oberförster  Wendlandt)  vor. 

raniivora. 

Musfi'hi  Marfi'.s  L.  tritt  naeli  'Irm  HiMii-lit  dfs  Konigl.  Oberlorslcrs  llrrrii 
Dielit/.  auch  in  dfui  FurstrcNicr  liurhlirrir  bei  Herent  auf;  im  Fridijahr 
sind  von  ihm  o  K.xt'mplan'  dort  crh'irt  woidrn.    Ausserdem  hält  sieh  tias  jrc- 
dachte  Thier  im  Forstrevier  Oliva  auf.  von  wo  Herr  Oberförster  Licljcueiner 
ein  Exemplar  dem  Provinzial-Museiim  iziitigst  zukommen  Hess. 

Kodentia. 

Mi/o.ntff  Glü  Sehreb.  Herr  Waäscrbauinspoctor  Bauer  in  Kulm  a.  W.  theilt 
mit,  dass  ein  sau<rendes  WeibcluMi  mit  .Tuniken  vor  etwa  zehn  Jahren  in  Dt.  Ko- 
no])at  liei  Teresi)ol  von  Hern»  Kngelhard  gelangen  nnd  auftrt'zogen,  ancli  später 
noch  in  den  hohlen  liindcn  des  dortigen  Parkes  bemerkt  worden  sei.  Answer 
dem  ist  der  Siebenschliinjr  auch  am  Kh ister  Cadincn  im  Kreise  Elbiug  häutigt 
wie  Herr  Lehrer  Stii'hi  daselijsl  mir  sagte. 

f'dffor  Fiber  L.    r)a8  iiu  vorjahrigen  Bericht  erwähnte  Exemplar  i.st.  nach 

gefälliger  Mittheilung  des  Reetors  des  Realprogymnasiums  Herrn  Dabei  in  Kulm, 

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im  Frfilyahr  1836  in  dem  Zikopsee  unweit  Podwits,  welcher  mit  der  Weichsd 
oommanidrt  nnd  mit  dichtem  WeidengeboBch  omwachsen  ist,  von  einem  Fischer 
mit  dem  Rader  erschlagen  worden.  Das  Thier  wurde  dann  Herrn  Apotheker 
Utesch  in  Kulm  gebracht  und  von  diesem  an  die  gedachte  Anstalt  geschenkt 

In  fnihcrer  Zeit  ist  der  Biber  in  unsrror  Provinz  gewiss  häufig  vorgekommon. 
Das  rroviii/.ial-M iisciim  erhielt  vor  zwei  .F.ihren  einen  linken  Unterkiefer,  welcher 
von  der  Weichsel  l>ci  Pickel  ans  I^and  gespült  worden  war  und  in  diesem 
Frnhjalir  halte  ich  in  Ladokopi» ,  Kr.  Marieuliurir.  etwa  <».3(t  m  Vinter  Terrain 
einen  zweiten  linken  Uiiierkiet'cr  ireiiieinsani  mit  anderen  Fossilien  aus,m'ii:ralii'n. 
NeueidiiiLTs  ist  noeli  ein  ilrittes  Kxeniplar,  ein  linker  Sehneidezahn,  anf  dem  aus 
der  Schwenic  aul'geworl'enen  Pl'airlaude  in  Ncutcich  von  Jierru  licctor  Krüger 
gefunden  wurden. 

Multiingiila. 

.Sj/x  xrrofa  L.  konunt  nach  Aussäen'  des  FleiTn  ( Jyniiiasiallehrer  Capeller- 
Elbing  aiieh  in  den  ausi^nMlelmten  Waldseldueliten  der  Reliljerge  vor,  wtdche 
sich  zwischen  den  Ortäclialten  liehberg,  Scharfenberg,  Panklau  und  Cadincn  aus- 
breiten. 

Knminantia. 

(  irnm  Dama  h.  iät  iui  Walde  von  Oätromctzko,  Kr.  Kulm,  eingebürgert 
(t.  Bauer). 

n.  Aves.  VögeL 

Kaptatores. 

AquHa  fulra  L.  Im  i>elaiit  Soninicrberg  ih  i- ( )l»i-rforslerei  Ihn  liberg  Italien 
Steinadler  in  den  Jahren  1877 — 81  wiedcrhuli  auf  alten  Eiclu'n  gehorstet. 
Während  dar  beiden  folgenden  Jahre  waren  sie  verächwuudcn,  aber  1884  wurde - 
von  Herrn  Oberförster  Dielitz  wiederum  ein  Exemplar  gesehen.  —  Aqvila 
haliaetuB  L.  Ein  Fischadler  ist  nach  gefUUiger  Mittbeilung  des  Herrn  Rector 
Dabei  in  Kulm  im  Jahre  1842  dort  geschossen  und  an  das  Realprogymnasium 
geschenkt  worden. 

Sfrix  nyetea  L.  Das  Provinsial-Museum  besitxt  10  Exemplare  der  Schnee- 
Eule  aus  der  IJoek  sehen  Sammlung.  Sie  sind  in  den  Wintern  1858  bis  1869, 
voraussichtlich  in  der  Ntthe  von  Danzig  erletrt  worden,  da  die  Etiketten  den 
Namen  Danzig  tn^n.  Ausserdem  sah  ick  in  dem  (lutshansezu  KI.  Klcschkau 
ein  Exemplar  von  schneeweisser  Färbung,  welches  vor  längerer  Zeit  dort  ge* 
schössen  ist. 

Osciiies. 

Trnt/lo(li/t,'s  pnri'vlux  Koch.  Ein  Exemjdar  des  Zaunkönigs,  welcher  in 
Westpreusscn  nicht  häutig  ist,  sandte  Uerr  Förster  Müucheuberg  aud  Carltstlial 
bei  Stuhm  ein. 

AIcedn  Ispiila  L.   Da,-;  l'iovinzial-Musenm  i'rlii(dt  einen  Eisvogel  aus  Huehen- 

rode,  Kr.  Neustadt,  von  Herrn  Adminiätrator  Lübcke  und  einen  zweiten  aus 

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Hochpaleachken,  Kr.  Berent,  durch  Herrn  Bittergutsbedtier  Treiohd.  Amaeae- 
dem  tritt  dieser  Vogel  häufig  an  der  Weichsel  ober-  und  unterhalb  von  Kolm 
(t.  Bauer)  und  seltener  bei  Eübing  auf  (t.  Oapeller). 

Parut  pendulinus  L.  Das  schon  im  letzten  Bericht  erwähnte  zweite  Nest 
einer  Beutelmeise,  welches  1805  auf  einer  Kämpe  bei  Thorn  durdi  Herrn 
Hauptmann  Kloin  entdeckt  wurde,  ist  nunmehr  von  der  Städtischen  Höheren 
Töchtorscliuhi  in  Marienbui'g  an  das  Provinzial-Miiseum  geschenkt  worden.  I 

Tnrdus  rariux  Fall.  Das  im  vorigen  Jahre  unter  dem  Namen  T.  \V/n'tei 
Ei/fnn  oi  wäliiitc  K.\enij)lar  gehol  t  nach  Aussage  unseres  ausgezeiclineten  Ornitho- 
logcn,  (los  Herrn  v.  Homeyer  in  Stolp  i./I*.  zu  obiger  Sjtecics.  Turdus  variu, 
lebt  in  Mittelasien  und  ist  verschiedene  Male  in  Europa  beobachtet  worden, 
während  T.  Whitei  in  Indien  und  in  den  angrcnzeüdcn  Ländern  vorkummt; 
aber  in  Europa  noch  nie  gesehen  wurde.  | 

AmpelU  gamtla  L.  Herr  Wasserbauinspector  Bauer  hat  den  Seidenschwanz  | 
in  den  Wintern  1881/82  und  1882/88  bei  Kuhn  beobachtet. 

Alauda  alpeatrü  L.  Das  ProTinzial* Museum  hat  eine  Schneelerdie  an- 
gekauft^ welche  im  Winter  1884/85  bei  Kl.  Kata  im  Kreise  Neustadt  geschossen 
worden  ist 

Teirao  UrogaUm  L.  Ein  Auerhahn  ist  im  Winter  1879  im  Belauf  Glinow, 
Krds  Karthaus,  des  Forstreviers  Budiberg  und  eine  Henne  1882  im  Behuf 
Sommerberg  geschossen  worden  (t.  Dielits).  —  T,  Teturix  L.  kommt  in  denmelhen 
Revier  vor  (t  Diditz). 

OtU  Tarda  L.  Die  grosse  Trappe  kommt  bei  Pranst  und  im  HarienbnigiH' 
Werder  vor.  Herr  Oberfbrstor  Dielitz  liat  im  verflossenen  Jahre  auch  fönf 
Exemplare  auf  jungen  Kulturflächen  des  Reviers  Buchberg  angetroffen. 

Grallatores. 

Ciantia  nüjrd  Bechst.  Vom  scliwav/.ou  Storch,  welclicr  in  unserer  Gefrend 
nicht  häulig  ist,  erhielt  das  Provinzial-Miiseum  in  diesem  Frühjahr  durch  Ucrra 
A.  Wegner  ein  Exemplar  aus  Saalau  im  Landkreise  Danzig. 

TriiKja  Teniniitckii  Lcisl.  Das  Koalprogymnasium  zu  Riesenburg  überwies 
ein  Exemplar  dieses  seltenen  Vogels  im  Jugeudklcid,  welches  voraussichtlich 
am  Sorgeusee  geschossen  worden  ist. 

Natatonis« 

Colgmbu»  fflaeialU  L.  Ein  junges  Exemplar  des  grossen  Seetauohers  wurde  I 
1842  bei  Kulm  gefangen  (t.  Dabei). 

Leonis  viinvtu»  Pall.  Im  .\ngust  vorigen  Jahres  emjifing  das  Provinzial- 
Museum  eine  Zwergmöwe  aus  Pröbbcniau  durch  Herrn  Föi'ster  Schindowsky  und 
eine  zweite  aus  Neufähr  durch  Herrn  Präparator  Meyer  hiersidbst. 

Carho  cormoranm  Meyer  u.  Wolf  int  1^6'^  unweit  Kulm  erlegt  worden 
(t.  Bauer). 

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Afuu  moUmüna  L.  Nach  dem  Bericht  dcB  Herrn  Beotor  Babel  ist  bei 
heftigem  anhaltenden  Stnrm  im  Herbst  1845  eine  Eiderente  in  Stablewits,  Kr. 
Knim,  niedergefallen  nnd  Ton  dem  Oeneralinspektor  der  Fürstlich  Bentheim*8chen 
Gfiter,  Herrn  Goldner,  an  das  Bealprogymnasinm  geschenkt  worden. 

m.  Amphibia.  Amphibien. 

Caudata. 

TriUm  orittatus  Lnur.  ELem  Oymnasiallehrer  CapoUer  in  Elbing  berichtet, 
dass  ilim  zwoinial  lel)ende  ^osbc  W.iRBorsalamander  aOB  einem  kleinen  Teich 
der  dortigen  Bahnliofsanlage  gebracht  worden  sind. 

lY.  Pisces.  Fische. 
Teleottol. 

Barbus  fluviatilü  Ag.  Die  bei  uns  seltene  Barbe,  dci*en  Rogen  schädliLli, 
ist  in  diesem  Frühjahr  in  Nenfahrwasscr  gefangen  and  durch  Frau  Marquardt 
dem  ProTinzial'Mosenm  gätigst  ftbersandt  worden. 

Ich  TerfeUe  nicht  allen  Denen,  welche  snr  näheren  Erforschong  der  ein- 
heimischen Wirbdthier-Fanna  beigetragen  haben,  hierdurch  auf  das  Wftrmste 
EU  danken  und  hoffe,  dass  diese  und  andere  Freunde  unserer  Thierwelt  in 
der  Lage  und  bereit  sein  werden,  die  begonnenen  Beobachtungen  auch  kfinfitighin 
mit  Erfolg  fortsusetsen.  Daher  sehe  ich  weiteren  Mittheilungen  fiber  den  vor- 
erwähnten Gegenstand  gern  entgegen. 


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14 


Botanische  Notizen 


TOD 


Prafessor  Dr.  Bali. 
(Mit  Tafel  J.) 


1.  Wer  zom  eraten  Male  den  indischen  Feigenbaum,  die  Baniane,  sei  es 
im  Bilde  oder  in  der  Wirklichkeit  erblickt,  dem  erscheint  der  Banm,  dessen 
zahlreiche  Aeste  sich  znm  Boden  beralisenken,  um  hier  zn  wurzeln,  so  dass  ein 

Exemplar  gt  wissennassni  einen  Wald  darstellt,  schon  infolge  dieser  Eigenheit 
als  ein  entschieden  freuulartiges  (•owäcbs. 

Aber  wir  finden  dieselbe  Eräclieinung  wenigstens  an  einem  einkeimiscIieB 

Banme,  an  der  Alilkirsche,  Pnnim  P<uhia,  wieder. 

Herr  Kaufmann  Meilion  maciit«'  mich  freundlich  auf  ein  Kxemplar  dicisos 
Baumrs  aufmerksam,  wclehe?  im  Scliatteii  und  auf  fcuelitem  (Jrunde  der  frülur 
Berentlt.selien,  jetzt  Herrn  Kaulniaun  Melzcr  gelioicuilen  Villa  in  .lii.selikentlial  ! 
Iiei  Danzitr  wäehst.  Der  mein-  oder  uenigei-  nicdcrliegende  Suumi  (lesseli»on  ist 
dreimal  gekniet.  Er  entsendet  11  Aeste  zur  Erde,  welche  beldätterte  Zweige 
tragen  und  zam  Tbeil  gegabelt  sind.  Das  Ende  (oder  die  Enden)  iles  Astes 
dringt  als  Wurzel  in  den  Boden  ein  und  erzeugt  durch  Bildung  reicher  Adveotir- 
knospen  hier  sofort  einen  Busch  Jungen  Stockausschlages.  Die  beifolgendes^  ! 
naturgetreue  Zeichnung,  welche  auf  meine  Anregung  hin  Herr  Dr.  Hohnfeld 
freundlichst  entworfen  hat,  erläutert  die  interessante  Sachlage.  j 

Einmal  auf  die  Bigentbfimlichkeit  aufmerksam  gemacht,  suchte  ich  weiter 
und  fimd  noch  in  derselben  Stunde  bei  der  Forsterei  in  Jaschkenthal  einen 
zweiten  Baum  dei'selben  Art,  bei  welchem  sich  ebenfalls  ein  graeigtor  A^it  am  < 
Ende  zur  Wurzel  umgebildet  hatte.  j 

2.  Herr  Kaufmann  Lietzniann  hatte  mir  mitgetheilt,  dass  er  1884  in  Oliva 
weissblühende  Leberblumen  {Jlqnitiid  triloba)  gefunden  habe.  Ich  traf  der- 
gleichen am  folgenden  Tage  mehrfaeh  bei  Liebnee  unweit  Riesenl)urg  an.  Kin 
in  ein  gedniekt«'^-  Ibieli  g(■^•L'■fe^^  Exenilar  wurde  al)er  normal  blau.  Ks  veriiält 
sieh  demnaeh  d(M'  Ix-trellrndr  l  arbstoH'  wie  Indigo,  das  ja  aueli  au?:  ■\Vei>5  in 
Blau  iibergelit  untl  die  wei.-seii  Lebiuldumen ,  die  beiliiulig  L'"<'sagt  auch  h>'i'" 
Aufbrechen  der  Knospen  weiss  «ind,  sciicinen  durch  bedondere  Lull  und  Lichi- 
Verhältnisse  zu  entstehen.  I 


1 


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Sehr.  d.Naturf.  Gesellschaf l  z.  Danzig-KF.  VLBd.3.Hea. 


Tafl 


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Bericht 

über  die 

Tom  &•  August  bis  1<>.  Septonibcr  1883  im  Kreise  Tuehel 
ikUBgefiUirten  fixeorsionen 

von 


Aucil  im  Jahre  1883  erhielt  ich  von  dem  westpreusaisehen  boUinisch- 
zoologisclicii  Vorain  durcli  VermitteluDg  des  Horm  Dr.  v.  Klinggrüff  don  Auf- 
trag, den  Ereis  Tochel  in  bolsuiseher  Bosiehaog  nochmals  m  dorohTeisen. 
Diesem  Anftnige  kam  ich  in  der  Zeit  vom  ö.  August  bis  16.  September  nach 
und  werde  über  das  Resultat  meiner  damals  ausgeführten  Excursionen  nachfolgend 
berichten.  Daran  schliesse  ich  das  Gesammt-Verzeichniss  aller  yon  mir  und 
anderen  bis  jetst  im  Kreise  Tuehel  beobachteten  Pflanzen*)  und  will  endlich 
noch  eine  Skizze  über  die  allgemeinen  Verhältnisse  desselben  entwerfen. 

Wie  bei  tncinnti  orstcii  Excursionen  im  Jalu«  1882,  so  liatte  auch  dies 
Mai  Herr  Uechtritz  in  Breslau  die  grosse  (lüte  die  Bestimmung  der  ge- 
sammelten Phancrogamen  zu  revidiren.  Herr  Dr.  v.  Klinggräff  hat  bereit- 
willigst die  Bestimmung  der  mit  gebrachten  Moose.  ITcrr  rJnrteninHj)ektor  Stei  n 
in  Breslau  diejenige  der  Flochten  iihei  nomraen.  Den  geuaunteu  Herren  spreche 
ich  hiermit  noehnialrf  meinen  hetsteii  Dank  au-^. 

Als  ersten  Ausgangspunkt  meiner  AusOiige  waldie  ich  Pctztin,  in  dessen 
Nfthe  mehrere  grössere  Seen,  der  Frankcniiagener-,  Pctztincr-,  Schlencr-  und 
Olemboczek  •  See  gelegen  sind.  In  dem  Dorfe  Hell)st  fand  ich  an  Zäunen 
JhtUearia  vulgari»  Grtn.,  Jidamthivm  vulgär«  L.  und  Leonwus  Cardiaca  L.  — 
Zwischen  don  Frankenhagenw  und  Petztiner  See  sind  breite  Wiesen  gelegen, 
die  von  Gräben  und  dem  Verbindungsfliess  beider  Seen  durchzogen  werden. 
Die  Seen  selbst  finden  ihren  Abflnss  durch  den  Groehower-  und  Beetzer -See 
durch  das  Reetzer  Fliese  in  die  Brahe.  Von  den  Wiesen  erhebt  sich  das  Terrain 
allmählich.  Die  Aecker  auf  diesen  Ansteigungen  waren  zum  Theil  ganz  bedeckt 
mit  Juneus  comprMsi»  Jaeq.,  J.  artteulatus  L.  und  J,  buf&niv»  L.,  während  an 
der  Grenze  zwischen  Aecker  und  Wiesen  und  auf  letzteren  Ononti<  an^efi«is  L., 
LeontodoH  autumvallx  L.,  Sonekwi  arvemii^  L.  var.  laenipes  Koch  und  Trifolium 
fragiferum  L.  vorhanden  warcm.  Auf  den  Wiesen  selbst  waren  häulig  u.  a. 
Alehennlla  vulc/ans  L.,  Uhnaria  pnitapetala  Gib,  Parnasst'a  paluatiiK  L.,  Dian- 
thu»  iuperbwi  L.,  &uccUa  pratetmii  Mnch.,  Valeriana  o/^nalü  L.,  Triylochin 

*)  Vergl.  meinen  Bericht  über  die  vom  22.  August  bis  3.  Oclober  lH8'i  im  Kreise  Tuchol  alige- 
haltenen  Exciiraiotiea.  Bericht  des  wratpreuMinohen  botaauch-zoologiachsD  Vereins  1883,  psg.  82  aq. 


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16 


paUutri»  h.,  Carex  fiacca  Schreb.,  C.  flava  L.  rar.  Iqndocarpa  Tansch  (als  Art), 
C.  rottrata  Wilh.  /.  graeili»,  während  an  und  in  den  Gräben  sich  Acorus  Ca- 
lamua  h,,  Ranuneultis  Lingua  L.  oft  iu  Mengß.  R.  »celeratus  L.,  Lythrutn  Sa- 
licaria  L.,  Lydmackia  vuhjaris  L.,  Oenanthe  Phellandrium  Liuk.,  AUftma  Plan- 
tago  L.,  Acorus  Colamns  L.  und,  jedoch  nur  in  geringer  Zahl,  Senecio  palmin 
I).  C.  vorfanden.  Die  Graben  aelbst  wjiren  angefüllt  mit  Siratiote«  aloidfs  L. 
und  Menyanthes  trifoliata  L.,  welchen  man  auch  in  Menge  an  den  Seerändcrii 
begegnet.  Erateres  soll  nach  C.  Bolle  (Hot.  Jahresbericht  1875  S.  625)  zer- 
stampft als  Schweinefutter  verwendet  werden  können,  was  in  Westpreussen 
trotz  des  so  häufigen  und  massenhaften  Vorkommens,  so  viel  ich  erfahren  habe, 
nicht  geschieht.  Häufig  war  daneben  auch  in  den  Gräben  wie  in  den  Seen 
Poliygomum  ixmphihium  L.,  J\Jt/nophijllum  spieaHum  h.,  Ceratophyllum  dememm 
h.f  Hydroehmu  Monu»  ranag  L.,  Utrumlaria  vulgaHs  L.,  Potamogtton  cri'<jni^ 
L,f  P.  peeHwuiüt  L.,  P,  perfoliaiw  h,,  NymphoM  alba  L.  imd  Nuphar  lnOem 
Sm.,  welche  ich  auch  fast  in  allen  übrigen  Seen  bemerkte.  Am  Seenfer  waren 
I^hrum  SaUcana  L«,  Sagina  nodoia  Fensl.|  lAnum  oatharticum  L.,  Pidygmim 
amphibium  L.  var.  terrertre  Leera.,  JEp^^aetit  palwHa  Omta.  Terbrdtet  nnd  aer* 
atrent  Galeobdolon  luteum.  Auf  einem  Abhang  am  Petztiner  See  fand  ich 
Athagalm  Gicer  L.  in  einigen  Exemplaren.  Auf  den  Aeckern  kommt  GaUoptU 
Tetrahit  L,  in  grosser  Menge  und  Eryslmnm  cheiranthoidcs  L.,  vor.  An 
Feldrainen  wuchs  Ai'meria  vulgaris  Wild.,  Dianthus  deltoides  L.,  D.  ('art/iusi- 
anorum  L.,  En/thracn  Centaurium  I*crs.,  Sedinn  Tdephium  L.  und  VWhaxcum 
nigi'um  L.  Am  Waldrande  südlich  von  Petztin  Bammelte  ich  das  kleine 
Hypericum  humifumm  \,.  und  daB  sogenannte  Korallenmoos,  eine  Fleclito 
Cladonid  roccifera  L.  lirüche  südlich  von  Petztin  ergalten  Peplia  Portula  L. 
Potamoyeton  obtuKifoIniH  M.  K.,  Ilydrocotylc  vuhjin  in  L.,  Drosera  rotundifolia  L., 
Pedicularis  silvatica  L.,  P.  palustris  L.,  Vaccinium  Oxycoccos  L.,  Sparganium 
wmpUx  Hude.,  ütricularia  vulgaris  L.,  U.  minor  L.,  CaUitrieh»  fftnudu  KtK., 
Puri»  aquüina  L.  nnd  A^lmium  FUia  /endna  Bemh.  Die  Weiden  an  den 
W^n  bei  Petatin  lieferten  mir  eine  reiche  Fundstätte  fttr  Flechten,  auf  denen 
ich  den  kleinen  roea&rbenen  Püz  lUotporeum  romm  Fr.,  achmarotiend  anf  dar 
Flechte  Xanthoria  parietina  L.,  aammelte.  —  Anf  den  Dtach.  Oekxiner  Wiesen 
bemerkte  ich  Ramineuhu  Lingua  L.  nnd  Dianthu  wperbut  L.  in  Menge, 
während  in  den  Torfstichen  sich  Ckaita  foeiida  A.  Br.  angesiedelt  hatte. 

Die  interessanten  Abraner  Torfwiesen  südlich  des  Abrauer  Sees  nahmen 
mehrere  Tage  znr  Untersuchung  in  Anspruch,  zumal  im  Dorfe  Abrau  selbst 
kein  Gasthaus  und  Prausnitz,  der  nächst  gelegene  grössere  Ort,  in  ziemlicher 
Entfernung  liegt.  —  Das  Gebiet  südlich  Abrau  zeichnet  sich  durch  seine 
grossen  Torfwiesen  aus,  welche  sich  um  den  Abrauer-  und  Kirch-See  ausdelineiir 
sich  nach  Süden  bis  Zwangsbruch.  nach  Osten  bis  Sicinny  und  Kensau  fort- 
setzen und  durch  zahlreiche  Torfstiche  ausgeiieutct  werden.  Auf  diesem  Terrain 
direkt  an\  Südrande  des  Aln-auer  See  s  linden  sich  einige  ziemlich  sclt<^ne 
Pilauzeu  vor,  wie  z.  ß.  Siceertia  pereu/iis  L.  und  Pedicularis  Hceplrum  CaroUHumL. 

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Eine  dritte  bemerkensverthe  Ton  Prätorius  (Schriften  d.  PbyBical.-Oeconoinischeii 
OesellBchaft  m  Königsberg^  1H79.  S.  III)  von  hier  aufgesseichnete,.  Thßeldia  eal^ 
eulaia  Whlnbg.,  konnte  ich  nicht  auffinden;  wahracheinlich  hatten  weidende  Kfihe 
sie  bis  snr  Unkenntlichkeit  veretfimmelt.  Ueberhaapt  hat  Pr&torius  (ibid.  1880. 
S.  27)  diese  ganze  Ge^jend  mit  ausserordentlicher  Genauigkeit  erforscht.  — 
Andere  Gewäcline  jener  Torfwiesen  sind:  Cisfux  Jfelianf/n'iiium  L.,  Cawpa/n/la 
f/lomerata  L.,  Pcilicularis  paluatri«  L.,  Pamasna  peUustns  L.,  Epipactin  palustris 
Crntz.,  Orchis  UtiifoUn  L.,  Thalicirum  aquilegifolmm  L.,  Th.  anyugfiinlivm  L. 
var.  üienop/ii/Iliim  Wimm.,  liefonica  ofjlcituills,  Pofj/f/nla  comom  Selik.,  i'hiumn 
penfapelitfd  (Jil.,  AitihiiUis  Vul imaria  L..  Valerittini  offlrinaliH  L..  Sitrrind  pra- 
ft'm{f(  MlU'll.,  (.ari'.c  jhira  L.,  (\  y/r/rrci^Sclircl).,  Aihlromeda  pohjoliti  Lion- 
iotlon  hasiilift  L.  var.  hixpiiltiti  L..  >>(ili.r  ropeux  L.,  PiihjHticliiim  Thcl iipferix  T?(li.. 
Asplenium  Fili.r  feuiiiui  Beruh.  Zwei  kleine  Aiiliölien  südlich  des  Sees  liailtMi 
eine  besonders  interessante  Flora,  bestehend  aus  LUhim  Martayon  L.,  Troll  lux 
ewropaeuB  L.,  Aquilegia  vulgaris  L.,  Irmla  Bnfanmea  L.,  ConvalUma  majttU.^ 
Die  sablreichen  Torfstiche  lieferten  Chara  /ragili»  Desv.,  6'A.  foetida  A. 
Br.  und  Potamogtton  afuH/oliut  Lk.  Im  See  zwischen  Abran  und  Abban 
Abran  fand  sich  Pofamog^on  eampreuu»  L.  und  <Mla  paluttrit  L.  In  dem 
östlich  gelegenen  Gebiet  nm  Konsau  sammelte  ich  auf  den  Torfbrfichen  Valeriana 
c.raltfifa  Mik.,  Tkalictmm  minu»  L.,  Radiola  linoidi»  Gm.,  Dianthus  mpertntit 
L.,  Tifp/ta  lati/oli'a  L.,  Li/rn]>us  europaevt  L.,  im  Kensauer  See  n.  a.  Pötamogeton 
Cri»piia  L.  f.  sernilatus  Schrad 

Südlich  und  südwestlich  Drausnitz  liegt  ein  anderes  Scengobiet,  bestehend 
aus  dem  Zaremba-  und  llcsminer-See,  welche  ihren  Abfluss  durch  den  Kamionka- 
fluss  in  die  Brahe  linden.  Beide  Seen  .sind  von  einiijei-niae'sen  steil  ansteigenden 
Ufern  eingeschlossen,  die  hie  und  da  l?aunj  für  siini]>lig('  Wic^m  la.^sen.  auf 
denen  dann  £pipmfii<  paluKiri/i  Crntz.,  Li/ropn><  europiwii.^  L.,  Pcilicuhiri^i  pn- 
Ivutris  L.,  Scnphulnria  Khrliarli  Stcv.,  Diaiithun  xiiprrliiix  (i..  < 'ajr.r  hirtu  \,.^ 
C.  ßava  L.,  C.  rostrata  With.  sich  vorfinden.  Die  Ufer  des  Zaremba  Sces  sind 
mit  Erlen  bestanden,  in  deren  Schatten  Aetaea  tpieata  L.,  Paris  quadrl/oliun 
L.,  Humulm  Lupultu  L.,  Campanula  Thtehelium  L.  und  Mefandryum  rubrum 
Grcke.  gedeihen.  An  freien  Stellen  sind  Varbaseum  Lychnitis  L.,  Dianihv» 
Carthusiononttn  L.,  Veronica  tpieata  L.;  an  einer  Stelle  des  Resminer  Sees  ist 
Cinwm  acaul«  All.  zn  Terseichnen.  Von  der  Flora  der  Seen  will  ich  Potam<h 
geton  pectinatus  L.,  P.  mucronattis  Schrd.  und  Ton  P.  ptrfoliafns  L.,  die  hfibschc 
/.  tendla,  deren  Blfttter  klein  und  länglich,  dabei  zarter  als  gewöhnlich,  nnd 
deren  mittlere  und  untere  Intcrnodien  länger  als  die  oberen  sind,  erwähnen. 
IHe  sich  am  Kamionkafluss  hinziehenden  Torfstiche  ergaben:  ülriruhtria  vul- 
garis L.,  Li'Diun  </i/)/>(t  L.,  Galeoimn  hißiln  Bngh.,  Senecin  palunicr  D.  C, 
J/i/perirum  ietrupterum  Fr.,  Purin  quadrifidiux  \^.,  Stnifiofi'ti  nhiden  L..  firracti 
aipina  \t.,  Oxniis  Aci'foni'lla  L.,  Axph'iiium  Fili.r  fi  luiiui  Bcrnli.  —  ncr  in  dci" 
Nähe  von  Drausnitz  belegene  ('osakcnl>org  ist  mit  Kiefern  lir,<tau<i('n.  Ix-i  <lrui-ii 
Junipen/«  comiiiuni»  L.  ein  Unterholz  bildet,   in  dem  von  I/ijicfnuiitim  iiiqudmm 


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Sch.  Qnd  //.  itplmdena  Sch.  —  die  allerdmgB  httufig  von  dorn  Hongemioose.. 
der  Boontierflecbte  Cladonia  ran^ferina  L.  ersetzt  werden  —  gebildeten  Moos* 

teppieli  Ingoi  n  sicli  IHrola  imnor  L.  und  RnmischUi  »ecunda  Grckc.  ein,  nel»en 
denen  sich  axich  Monoiropa  Ilypopitys  h.,  Prinmln  otyrinaUt  J^ßq,,  Orohus  Hiijer 
L.,  Salvia  praictms  L.,  Btionica  ofßcinali»  L.}  Anthet'iciim  ratnomm  L.  fiadcD. 
Auch  bemerkte  ich  Cirxivm  ucaule  All.  var.  canhscem  Peru. 

Moin  iiUclifstor  Auft'uthaltsort  war  Tiirliol  solliBt,  von  wo  ich  thcils  kleinere  1 
Kxcnr.-iiuK'ii  in  die  niichste  Unigebnng,  zimi  Teil  ;i1»(m-  auch  reciit  ausgedehnte  1 
nach  allen  Seiten  hin  unternahm.  Was  die  niilicre  Umgehung  anlteti-ifft.  m 
bieten  Wege.  Kaine  und  Felder  nii-lits  lu-soiideres.  In  einer  klciiieii  Schluelit 
.•«iidlieh  der  Stadt,  durch  welche  ein  Fu^titeig  nach  Mangelnildde  iTdirt,  wachst 
J¥imula  ofßcinalis  Jacq.,  AUium  oleraceum  L.,  Veronicn  spirafa  L.  und  CiKtu* 
Bdianfhemum  L.;  an  Zinnen  Bammelte  ich  Saponaria  ojßdnalU  h.  Die  Stroh- 
dächer in  dem  an  die  Stadt  grenzenden,  groBsen  Dorfe  Eoslinka  waren  oft 
ganz  uberzogen  mit  Homalothiciuin  tmeeum  Sch.,  Borbula  rteralh  Hedw,  und 
Ceratodon  purpureu»  Brid.,  wfthrend  sich  auf  den  Zi^geldilchem  meist  die  halb- 
kugeligen Polster  von  Grinmia  pulvinata  Sm.  vorfanden.  —  Die  Walder  om 
die  Stadt  selbst  haben  ganz  den  Haidecharakter,  und  sind  lichte,  angeschonte 
Kiefernwälder  zum  grösseren  Teil  auf  besserem  Boden,  zum  Theil  abw  auch 
auf  dem  trockenen  Sande  stehend,  der  nur  hin  und  wieder  bededct  ist  von 
Weinfjnertneria  cauetscens  Bernh.  und  Thymm  Serpylium  L.,  beide  ganz  dicht 
dem  Boden  angedruckt,  oder  mit  Clndonia  rangiferina  L.  Wo  die  Kiefern  schon 
einigen  Schatten  gewahren,  und  der  Boden  nicht  zu  sehr  ausgebrannt  ift. 
siedeln  sich  Moose  iiaiiicntlich  Jhiloc<iinium  trif/ut'f/uni  Seil,  und  7/.  sphiuhiK 
Sch.  an.  Auch  (mIIviki  ruli/arix  Salislt.  Itreitei  sich  im  Halbschatten  aus.  Zu  den 
Moosen  gesellt  sich  l)ald  Vafciniu ni  Vifix  idaea  L.,  Mchimpi/rum  prateunr  L.. 
PuhaiiUa  puteits  Mill.,  ArctQHlaphijlos  Um  iirni  Spr..  zu  denen  Ilicnti  iinH  Ixn-iHih- 
Fr.  mit  seiner  var.  chlorocephala  Uechtr.,  //.  umbellatum  L.,  //.  /aeri^jotuin 
Willd.  mit  seiner  var.  grandidentaia  Uechtr.  und  U.  Pilosella  L.  kommen, 
während  an  den  Waldrändom  mehr  Leontodon  autumnab'$  L.  und  dessen  vor. 
fff/<;^yo/ta  Uechtr.  herrscheu.  Als  Unterholz  tritt  Überall  nnr  Jnniperu»  commvnüh. 
auf.  Ferner  ist  häufig  vertreten:  Gettitta  ttnctoria  L.,  Venmea  ^eata  L.,  V. 
ofßeinaNs  L.,  Vaceinium  MyrtillvH  L.,  Ramiicfna  seeunda  Grcke.,  Chimophila 
vmhellala  Nutt,  Poteniilla  Toimenfilla  Schrk.,  Cittut  Helianthemtm  L«,  i>i<w> 
ffii/K  Cenrthvgioiiorum  L.,  Jcmone  monfana  L.,  Scabiosa  BuaveoUtu  Desf.,  Solidt^ 
V/n/a  aurea  L.,  Tdruiceiwi  ruff/are  L..  J^cucoilanum  OreoaeUnum  Much.:  zerstreut 
linden  sich  Silcne  Otitis  Sm.  und  Dianthu«  arenariua  L.  Südlich  Tuchcl  1 
sammelte  ich  im  Walde  in  der  Nahe  des  Eisenbahndammes  die  gi-ön  blfdiende 
Silrrte  chhirantha  Khrli.  zusamnioii  mit  ^ihnu'  (Hitcs  Sm.  und  Teesdalea  midi- 
raulis  }\.  Dr.  Ki-stei-e  soll  nach  Mitteilungen  des  Herrn  Ki-oisscliulinspcktor 
lllgiier  in  der  Haide  häutiger  sein,  was  mir  jedoch  nicht  anfgcfallm  ist.  FenuT 
fand  ich  am  Kandc  des  Waldes  an  der  Liskauer  Chaussee  Bolnjclnum  Lutuvia 
Sw.  in  wenigen  K.xemplaren  und  in  demselben  W^aldo  ander  80genannlen  „(irfmen 

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Wiese"  n.  a.:  IhiitafUla  pratenmt  Mill.,  HydroroUfle  rvlfjarin  L.,  AtHherievm 
ramonm  L.,  Antkjftli»  Vutntraria  L.  und  CVwät  /or.'«  Schrab.  var.  mehno- 
Kfarhtfa  Uechtr. 

EiDC  sehr  reiche  Flora  bietet  der  sfidlich  von  Tnchel  gelegene  Eichberg 
dar,  der  neben  Pimu  »ihettri»  L.  auch  sehr  hübsche  Eichonbestände  von 
Qvi'rruH  Mi'xsifi'ffora  ,Sm.  und  zahlreiche  Buflcho  von  Jumpenu  eonmvm»  L,  als 
Unterholz  lufsitzt.  In  diesem  meist  gemischten  Waldbestando  lnoitet  sich  ein 
äui^serst  reichhaltiiror.  Iianter  Pflanzentoppicli  aus,  von  dem  ich  liier  nur  nennen 
will  als  luluHjjf:  i>(>liiltii/o  Vhuja  aitrcn  L..  lietnnicn  nfprivdliK  i  'linopndium 
VN/i/tin'  L..  Sii/rid  pniicn^ix  L.,  l'rimuhi  <>r'rinn(ili'<  ( 'ouraf /ttrio  nutjtilix  \., 

j\/<>j<int/i,  DIN I»   /lifo/iitni   l).  ('..    Ilii'i  iiciinn    nnir'>ntm   L..   //.   ru/</atiiiii  Vy..  II. 
hi>rriih'  Fr.,   Hijxifirn  1rili<l>a  (Jil..   himilldis  sii jxrlmx         Kri/i/iV/ifii  <  i'tiiim ri n in 
l'cr?«.,  Ajuya   re^ttum  L.,   Anf/nrin/ni    ni iiioxv in   L.,   (^rtthtti*   ri'rnun  L.,  Si/nrio 
Jaeobaea  L.,  Potentilla  alba  L.,  1'.  iquira  L.^  /*.  'JWmentilln  »Sflikr.,  Tn'enftiNti 
europaea  L.,  JIt/perieum  montanvm  Ij.,  //.  f/uadrangulum  L.,  SeKnvm  Carvi- 
folxa  L.,  Cwlina  mtlgaru  L.,  Aitragtdu»  (jli/ci/jdii/llott  L.,  Genüta  tinetoria  L., 
Serrahila  tinetoria  L.«  Thalictfvm  aquiletfifoHnm  L.,  Tk.  minus  L.  und  Rib^ 
alpimm  L.   Von  Grilsorn  und  Rietgräsem  sind  haoptsttcidich  erwähnenswert: 
Calamagro^t  arundinaeea  Rth.,  Si^lingia  deeumhens  Bemh.,  Urizu  m^dia  L. 
nnd  Careo!  palleseen»  L.,  von  Famen:  lieri»  aquiUna  L.,  Atplenivm  Fiih> 
ünn'na  Bcmh.,  Poh/xttrhvm  9pimtlowm  D.  C.    Selten  ist  daselbst:  Pfalanthera 
bi/olia  Hchb.  »ind  Gondyera  npen^  R.  Br..  lotzt«'ro  an  cinor  klcinon  Kiclien« 
Schonung  im  KiefernwaUie.  Auch  soll  ('jfpripedhim  Calceolug  \j.  auf  dein  Eich-  • 
luTge  vorkommen.     Von  licsonderen  Varietäten  möchte  ich  hier  anfzUhlen 
Jlißtorlxm'iK  rmlinitit   L.   mir   seiner  f.  vn'nor  I'eclitr..  woleho   narncntlieli  auf 
Sandlioden  und  mageren  Trilteii   waelist,   und  die  dnreli  die  HiillliliUter.  von 
denen  aueli  di<'  innersten  ^tets  deiitlieli   kurzer  als  die  Hliite  sind,   leicht  von 
fler  lialiituell  ahnlichen  //.  ;/l<i/>ni  L.  zu   unterscheiden   ist.   und    ferner  ein 
(  irmtm  arvem^e  Scop.  rar.  «tiogum  M.  Ii.  (als  Al  t)  im  Übergang  zu  cor.  iiunuum 
Fischer  (als  Art). 

Zwischen  dem  Eichberge  und  Tnchel  liegen  zwischen  drei  kleinen  Hfigel 
zfigen  schmale  Torfbrache,  auf  denen  ich  Hypericum  humifusum  L.,  Radiola 
linoida  Gm.,  Spergulcaria  rubra  Prsl.  und  Utricularia  rulgari»  L.  sammelte. 
Andere  solche  Torfbr&che  befinden  sich  nördlich  von  Tuchel  bei  Bialowicrz 
und  Eelpin.  Auch  hier  waren  die  Torfstiche  ganz  erf&llt  mit  Utricuiaria 
rvhi<rri-<  Ti.,  liehen  welcher  sieh  auch  häufig  Alitma  tuiianx  \t,  fand.  An  den 
Rändern  der  Stiche  fand  ich  Radiola  Hnoidex  Om.  und  Lusula  enmjie$trin  I>.  C. 
war,  multißora  Lej.  (als  Art)  (~  L.  mrta  Dcsv.J 

Im  Norden  der  Stadt  helin<len  sich  zwei  Seen.  In  den  westliidienMi.  den 
Anitf*-See,  ergies.st  .sich  der  Kisz  FIuss.  ein  kli'iner  Hacli.  der  aus  dem  'ruc|in'!<,i- 
See  iicrkoinmt  und  auf  seinem  i^anzeii.  eine  .Meile  laniren  \'er]auf  von  s<'honi']i. 
fruchtbaren,  Ineiten  Wiesen  he^hntet  wird.  Nach  seinem  :\nslri(l  aus  dem 
Anit.s-See  nimmt  er  den  Namen  Kietscii-Flu.s«  an,  der  zwischen  .sandigen  lliigel- 

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zQgen  vorläuft  und  sich  bei  Ernsttal  in  die  Brahe  ergieest  Der  erwühnte 
Tucholka  See  ist  wie  viele  andore  Seen  umkrftozt  von  ScirpM  lacuttn$  L.  und 
PhragmHe$  eommvm'$  Trin.  Seine  Flora  bietet  nichts  besonderes  dar.  Auf 
den  Wieden  des  Kisx-Flusses  bemo'kte  idi  u.  a.  Sonehu»  oleraeeu»  L.,  Odontite$ 
ruhra  Pers.,  ülmaria  prufapcfdld  Oil.,  Setana  viritlin  P.  B.,  Ch'cfn8  lafffolia  L., 
Geramum  prtifnim'  L.  uud  G.  palugtre  L.,  beide  durclieinander  wachsend,  liUhnt 
cniimin  L.  uud  B.  ti-ipartilu»  L.  oft  in  grosser  Menge.  Die  abfallenden 
Ililnge  do.-^  Kiotsch-Flu.-^Fes  waren  mit  Uebfisch  von  Coi'iflus  Arellana  L.  be- 
standen. Per  östlicliere  der  Seen  bei  Tiifliel  ist  der  Gleboczok-See,  dessen 
AbflusH  durch  den  Trozioneck-See  und  dann  in  die  Hraiie  ül)erhalt»  IMaskau 
iivhi.  Die  Ai'ker  ziehen  sich  hier  l»is  dicht  an  den  See  heran,  sind  aber  stellen- 
\vei^e  iranz  ilicht  bestanden  mit  den  />/</(  «a- Arten.  \'un  der  Flora  de.s  Ufers 
will  ich  hier  nennen;  Au«(ui  dum  «ilvestre  Ii.  Br.,  Geianium  pratetnn'  L., 
OdonHie»  rubra  Pers.,  Piinpt»ella  Saj-ifrat/a  L.,  iViim»»  ynnaaa  L.  und  Thalic- 
ti'um  mtnu»  L.  rar.  majus  Jacq.  (als  Art)  mit  Blattstleleii,  die  unter  rechten 
Winkeln  abgehen.  Leider  ist  das  mitgebrachte  Exemplar  su  unvollstttndig,  da 
nur  vegetative  Organe  vorhanden  sind,  um  die  Bestinunung  als  gesichert  be- 
trachten SU  dürfen.  In  dem  See  selbst  fiuid  sich  Potamogeton  Iveeiu  L.,  P* 
per/oliahu  L.  und  /'  tnurronatus  Schrd.,  an  den  Rftadem  desselben  schwammen 
in  ungeheurer  Menge  die  grCinblauen,  kugeligen  Colonien  von  Nottoe  Uehenoide» 
Vauch.  var.  Hphdericu  A'auch.,  die  iih  später  auch  noch  in  einigen  anderen 
Seen  antraf.  In  den  Hiimpfen  östlich  vom  See  war  Ckara  foetida  A.  Br.  /. 
elonyola  vorhanden,  f^ie  sumpfigen  Wiesen  am  Trozioneck-Sec  ergaben  Äa- 
nuncvfiift  Linf/iKi  L.,  (huht»  fatifolia  L.,  K/npartis  palui<frifi  Crntz.,  Pedirularis 
pahiHirix  L.,  dei'  ^<'e  .selbst  Utriculnria  niliiarlx  L,,  PotamoyetOH  mucronaiM 
Scbrd.,  y.  Conipi<.-<f<iix  L.  und  /'.  pcrjCI intus        ntr.  Liuxrlii. 

Bei  «len  Koslinkacr  Ausbaut«  n  neidlich  Tuchel  Ijelindcn  sich  zwei  kleinere 
Seen,  die  reichliche  Ausbeute  ergaben:  Ilifilrovoit/Ie  vulgaris  Ij.,  Verouita  mi- 
pyllifoliu  L.,  Sayina  procnmbeius  L.,  Spuryanium  simplere  lluds.,  üenunthe 
I^dlandrium  Lnk.,  Ntuturtium  pahstre  D.  C,  SafftUana  mgittifolia  L.,  ÄUma 
naian9  L.  und  deren  var.  terrtOris  f.  reperu,  welche  vollständig  auf  dem  feuchten 
Sandboden  fortkam  und  roebrei'e  kriechende  Ausläufer  entsandte,  Limotelia 
aquatiea  L.,  PepU»  Portula  L.,  Glyema  ßuitoM  R.  Br.,  Potamogeton  acutifoUtu 
Lk.  und  P.  obtu$i/oliu»  M.  K.  —  In  den  noch  nördlicher  gelegenen  kleinen 
Seen  bei  Kelpin  wäre  an  erwähnen:  Elodea  canadentU  R.  u.  Mehr.,  Potamogeton 
(icutifolhts  Lk.  und  an  den  Rämlern  Senecio  pulustet'  D.  C,  lerner  in  den  Seen  bei 
Bialowierz:  Poiamof/etnu  orufi/oliux  Lk.  und  P.  yi'amineus  L.  var.  gramini/olius 
Fr.  und  in  den  Seen  und  Tümpeln  bei  Bladau:  Pofduiogeton  praeUmgtts  Wulf, 
und  Alisnta  nafatts  L.,  die  in  die.^cn  kleinen  Tiimj)eln  hier  uberall  verbreitet 
ist.  An  einem  Fcldiaine  zwischen  Tuchel  und  Bladau  befinden  sich  mehrere 
Exemplare  von  Kn>n t/ums  t  uropaea  !>. 

Südlich  von  Tuchel  sind  die  Mangelniiihler  Seen  L'^i-lcum.  Nach  dein 
kleineren  derselben  lührl  von  Tuchel  eiu  Fusssteig,  au  weichem  verschiedene 

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kleine  Tümpel  gdegen  sind.  Letztere  sind  insofern  interessant,  als  sich  in 
ihnen  Potamogeton  rufmtm  Sobrd.,  -P.  ohhmfolim  M.  K.,  Alinna  natann  L., 
Utrieulana  vulgaris  L.  und  NHella  fteailU  kg.  (?)  vorfindet.  Der  Mangelm&bler 

See  selbst  enthält:  Nymphaeu  alba  L.,  Nup/mr  luteum  Sra.,  Stmtiote$  aloidet 
L.,  AJi/1'iopfii/l/itni  xjHCiilum  L.,  C(rafo/)/i>fl(um  <lemen<i/m  L.,  Poli/t/onum  ampht- 
hivm   L.,   Mi'Hifunllu'H  fri/oh'ntd   L.,   die  ich    am  August   blühend,  also 

walirscheiiilirli  in  zweiter  Blüte  laiul,  Ranunculu«  dirariattus  Schrk.,  PotaniO' 
(jctou  perfolidfiiM  L.,  jurti natux  L.,  ohiuKtfoliuy  M.  K.,  /*.  nih'!<n'ttx  Sehr. 
An  den  Heei'knthM'U  wiielist  Srij-pw  htrusiris  L.  nolxMi  l'hrdnmifc^  rnimtnnns 
Trin.,  lieieocharis  pah/sfrix  K.  |{r.  und  Ali^mui  Planfmio  1^..  I'eruer  Jidicm 
vßuxu^  L.,  ./.  nlpitnix  ^'ilI..  ./.  (irfirulatuti  L.,  •/.  hiifnniiiH  L.  In  daran  f^ren- 
zcnden  Sumpfgebieten  beuieikte  ich  Alisnia  nafaiis  L..  Gulitim  paluntre  Ii., 
Drosera  miundifoHa  L.  und  No$toc  lichenoides  Yanch.  var.  «phaerica  Vauch., 
leteere  auch  im  See.  In  einem  am  Soo  gelegenen  Birkenwftldchen  wächst  auf 
Sphagnum  reeurwm  P.  Beauv.  Drosera  rofvndffotia  Jj.  und  Lf/copodium  clavatum 
Ii  und  im  Eiefemwalde  T^esdalea  nudicauU»  R.  Br.  und  ff^oehoeri»  radicafa 
L.  /.  tuhinfegrifoKa  und  /.  mimr  Uechtr.  Auch  findet  sich  Erytkraea  Cen- 
iaurium  Pers.,  AmoserU  minima  Lk.  und  Hgpei'icum  humifuwm  h.  auf  den 
sandigen,  feuchten  Äckern  am  See  in  ziemlicher  Zalil. 

Was  das  weitere  flebiet  S&dlich  von  Manj;elniühle  anlans^t,  SO  ist  dieses 
nieist  Ackerland,  und  von  Interesse  dürfte  mir  der  Kaniiunka-PIuss,  welcher 
dasacllje  quer  durehsehneidet,  und  die  vi(>lon  Torrsliclie  und  kleinen  Tümpel, 
die  zerstreut  in  d<'n  Ackern  oder  am  \V»'<(e  sirh  timien,  sein.  Am  Kaniionka- 
Flnss  sauuneltc  i<'h  aul"  'rorfwieson  u.  n,  Hieracimn  vrcnilfuiii  Koch.  rar. 

Julht.r  \).  C.  (als  Ali).  I)lu/>f/iits  siiptrlniH  L.,  Kpi/xiriin  pahislris  Crntz.  Und 
MoJinid  coi^nilrii  .Mncli.  —  in  dicj  zusanimenlit'}ren<len  Tümpeln  südlich  I*rzyrowo 
fand  ich  an  den  sumpligen  Kiindern  J\'ih'culan'«  puluslris  L.,  in  den  Tümpeln 
golbät  Alisma  natans  L.,  Nifella  ßexiliH  Ag.  (7),  Poiamogeton  eompressu»  L., 
und  P.  praelongus  Wulf.  /.  ßuccida,  aM/mtifoHa ,  zu  welcher  Herr  v.  Uechtritz 
bemerkt:  „Diese  interessante  Form  ist,  wie  mich  nachträglich  ein  Vergleich 
mit  einem  Exemplar  meiner  eigenen  Sammlung  helehrte,  vollkommen  identisch 
mit  einer  in  der  Memel  oberhalb  Tilsit  am  4.  Juni  1865  von  I>r.  Heiden* 
reich  gesammelten  Form,  zu  der  der  Sammler  bemerkte:  „„Solche  Exemplare 
bilden  wohl  die  Übergänge  von  der  Form,  welche  Patze  als  /-*.  nitetui, 
Sanio  als  P.  deeipen»  erklärt,  und  der,  wclciie  ich  beiliegend  als  sehmal* 
blättrigen  P.  htcen»  niittheilc.""  Ich  bezeichnete  die  Ileidenrcich'sche  Pflanze 
fraglich  als  /.  ßnitam  des  /*.  (It'ci'pt'enh,  aber  der  bekannte  Kenner  der  nor- 
disdien  Polamogetoncn  T>r.  Tiselius  ans  Stockholm,  der  dieselbe  im  vorigen 
Jahre  in  meiner  Samndnng  sah,  wai-  l»ei-eit>  di-r  Meinunir,  dass  sie  i-iclitiger 
als  eine  i-orm  des  /'.  praclninins  anzusehen  sei.  was  mit  meiner  Deiituiig 
Ihres  Piii(niii><i,t(tn  aus  dem  See  bei  l'rzyrowo  übereinstimmt.  Die  von  Heidon- 
reich oben  erwiihute   zweite,   von  ihm  als       luviim  ß.    folii«  arnjuxliwilms 

bezeichnete  dubiose  Form  aus  der  Memel  nm  Kngclsbcrge  l)ei  Tilsit,  die  ich 

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auch  uur?  iler  Düna  l>ci  Kijjja  lH'.-<it/,r .  halte  ich  für  lont/i/nlius  Gay.,  und 
aiH-h  J)r.  Tiselius  hielt  dicso  Deutung  niögiiclnu'weise  lür  richtig.  Es  ist 
nur  noch  Iraglich,  ub  .sie  eine  eigene  Art  oder  uur  eine  schnialltliilterige 
Varietät  de.s  /'.  lucc/tn,  wie  .schon  lleidenreieh  glaubte,  darstellt.  Ed  ist  gauz 
dic-it-Ibe,  diu  Sic  in  der  i»rahc  bei  Kudabrück  (diehe  S.  23)  gamiuultcn.  Mit 
der  vorliegenden  Form  des  P.  praelangtui  ist  die  Ti]sit>BadalNrQokfflr  Pflanie 
nicht  vorwandt,  da  letztere  unbedingt  dem  P.  Ivcen»  nabestalif 

Andere  Torfbrüche  zwischen  Mangelm&hle  und  Jehlenz  ergaben  Pctam^etim 
obtmifoliu»  M.K.,  P.lucen»lj.,Chara  fra^KsDesv,,  ütrieularia  mtlgaruh,  und  Calla 
palu8tri9  L.   Aus  weiteren  kleinen  TQmpeln,  die  am  Wege  zwischen  Mangel* 
muhlc  und  Liebenau  im  Acker  gelegen  sind,  waren  Alitma  naian»  L.,  llottoma 
ItaltMln»  L.  und  Xifella  tp,  zu  verzeichnen.    Mehrere  grösBcrc  und  kleinere 
Seen  ^iiul  bei  liiebenau  gelegen.     An  der  Chaussee  aach  Liskau  liegt  eiu 
tfolchor,  der  mit  Bruchwiesen  umgeben  ist,  auf  denen  ich  Orchin  tafi/oliu  Ii.. 
Ba/tunculus  Lanpifo  L.,  i'tn'ni/ftria  ruhjartn  L.  und  ( 'Itora  fotiiila  A.  Br.  /. 
elongaia  bemerkte.   Östlich  [jebenau  sind  dann  drei  8cen,  der  Sjtital  See,  der 
Mittlore  See  und  ein  kleinerer  si'ullich  von  diesen  i:elegen,  die  ihren  Ablliis.-« 
in  di'U  Kaniionk.illuss  entsenden.  .\n  dem  südlielisten  und  dem  mitllen'n  (lei.stdl*eu 
sind   grosse,   meist  rot  gelarlile  Lager  von  ^plKujun m   (icutifulium  Mhrii.  und 
»S///<.   rt/nihijolium  Khrii.,  in  denen  aich   dann  <'hUu  imhistrits  L.,  Suffitiaria 
9a(fittifolia  L.,  Cicuta  virasa  L.,  Vaeeimutn  Ojcyeoeco$  L.  und  Drosera  rotundi' 
folia  L.  ausbreiten.    An  andwor  Stelle  fimd  ich  Marrubium  vulgare  L.  uad 
im  Mittleren  See  Najm  major  All.  und  Chara  fiagili»  Desv.   Der  gritaste  der 
hier  befindlichen  Seen,  der  Spital-See,  enthillt,  ausser  den  gewöhnlich  sich  vor^ 
findenden,  schon  öfters  oben  genannten  Pflanzen,  eine  reiche  PotamogetOH''¥)ßn, 
z.  B.  P.  lueem  L.,  P.  per/oliatvt  L.,  P.  ohtunfolim  M.  K.  und  seine  tar. 
ußtfttHlifolia,  P.  eompressu»  L.,  K  peetinatu*  L.,  P.  praelonguH  Wulf,  und  seine 
/.  parvifolia  Incrustata,  deren  uutergetauchte  Blätter  mit  einer  Kruste  von 
koiilensaui'Cm  Kalk  bekleidet  sind,  die  Bit;  aus  der  äusserst  geringen  Ldsuag 
im  Was.ser  gelallt  haben.     IUjijiun's  vult/arh  L.  win  list  im  See,  tbCT  auch  auf 
dem   feuchten  Uier.     Auf  einer  Wiese  am  Nordende  des  Sees  sammelte  ich 
Stttn/iiisorha   (ifjici iialis  L.,   wi'lches   soust    im  Ki'eise  selten   ist.    Ost  lieh  des 
Sitilal-See>   ist   eine  sehr  sandige  tJegend  mit  verkümmertem  Kielernwald  he- 
staiiden.  il' r  IJoden  nur  /.um  Teil  bei|i-ekt  mit  Aictin^tophijln-f  Ura  Hi>ii  Spr.. 
nehi-n  dem  sich  dann  auch  JJianf/ni.s  arDHiriux  L.  linilet.     Nur   die  l'euciiteii. 
an.steigenden  Llei'  des  Sees   sind  besser  bestanden  und  mit   Unterholz  vuii 
Juiiiperv»  comnmni«  L.  bowachäen.    Ebenso  ist  auch  der  Wald  an  der  Nord, 
ostscite  besser.    Ich  sammelte  in  demselben  Carlina  eultjariB  L.,  JXantkm 
Catthu9tanorum  L.,  Antherieum  ramomm  L.,  Gi/pKcj>/iil(i  ju«tigiata  L.  und 
Arctoiftaphyloa  Ura  urti  Spr. 

Das  Ackergebiet  des  Kreises  wii'd  von  der  eigentlichen  Haide  getrenot 
durch  das  Brahotai,  welches  mit  tiefem  Einschnitt  den  Kreis  durchzieht.  Die 
uittitft  ätcileu  Iläuge  d<.'i>sulbcu  aind  von  dichtem  Gebfisch,  welches  noch  vou  Kieferu 

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durchsetst  ist»  bestanden.  An  dasselbe  scbliesst  sich  dann  oben  aof  dorn  Plateau 
die  Haide.   leb  suchte  das  Tal  an  beiden  Ufern  anf  xahbreichen,  meist 

sehr  iDtcresäantoii  Excursionen  auf,  deren  Resultate,  von  Norden  nach  SQdon 
golioud,  icli  hier  lolgen  hissen  will.    An  den  Hängen  hei  Wodziwoda  sainniolto 
ioh:  Pol  1/(10 nullt  in  muUif/nni  ni  Meli.,  Poh/podium  J}n/op(erix        CiHius  Jlelian' 
tfiLiniini  L.,  Aifntffdlux  (ili/ci/phi/lloH  Fi.,  Fraifnrta  riritliH  J)uoh..  Oc/iof/icm  biennis 
an  saiidigtMi  Stellen:  l'/mifiiffn  arriKiria  W.  K.:  auf  rcnchton  Wichen  oder 
am  Rande  dersell)en:  T/iaf iiin/ >ii  ainnistifdliunt  .lae<|..  Lhnarin  jH'nitipi'tahi  (Jij.j 
Viihrutuit   iijjit'iiHilix         als  ÜlM'rlauler  aus   der  Haide:   ('urliiKi   iiranlix  L., 
Silene  Otite«  Sni.,  Diunihns   iirciKirittx  L.,  Ai'(foi<ttip/ii//os  Ura  i/rsi  Sjtr.  und 
UelichriftHm  areitarium  D.  C.  —  An  den  Ufern  nördlich  Tla^jkau  bemerkte  ich 
als  häufig  Torlcommend:  Bftom'ca  c/ßdnalu  L.,  Setlutn  Telephiutn  L.,  einzelne 
Exemplare  ca.  1  m.  hocli,  Daphne  Mezereum  L.,  Atarum  europamm  L.,  Cinuci' 
fuga  fotlida  L.,  Actaea  »pieata  L.,  Thalietrwn  atjuilef/ifolium  L.,  Pwola  minor 
L.,  Ramitckia  secunda  Grcke.,  Lifitim  Martapon  L.,  P^leniilla  alba  L.,  Silene 
i^afa  Sm.f  Verbaerum  Thapeue  L.,  Anthylli»  Vulneraria  L.,  IHerie  aquilina  L. ; 
zerstreut  oder  nur  seiton  fanden  sich:  Aquilegia  vulgari»  L.,  Ajuga  reptam  L., 
Circaen  (dpi na  L..  Epipacli»  Tuhiginata  Gaud.,  Goodgera  repetts  R.  Br.  Siidlieh 
Flaskau  fand  ii'h:  Axarum  europaeum  L.,  l'ofi/ffonafutn  nncepx  Mnch.,  P.  multi' 
fiorum    .Mch.,  Jk/ri/t/nai'a  CentauHum   Pera.,   Gt^nintu  iinctoria  L.,  Ctnncifu'fa 
Joiiido  L.;  naniontlieli  vereinigte  ein  sehr  steiler  sandiger  Ahhang,  sikllich  IMaskau 
hei  den  Tuelieler  Aushallten,  der  mit  <  on/hix-{i('\>nM'M  bewachsen  ist,  folucndo 
reii  iihallii:»'  und  inteiessanle  Flora  nelien  mehreren  der  schon  vorher  ■genannten: 
I  i iirt'to.nnt III  nf'/ici ikiI c  Much.,  l'ntenlilln  optira  L.,  Sii/ci<t  pni()'in<i<  L.,  Sfac/ii/H 
n'cUt   [j.,   Vfi'Oiiini   li)iij/if(i/ia  1'.  'D'un'itiin   Ij.,   Srrrittnfii    fincforiii   \j.  rai', 

integi'ijoUa  VVaür.  und  i'n>\  kcieropliyllu  Wallr.,  (  ixtum  Ih'ti'untJu'miini  Ij.,  Epi- 
paefi$  rubiginoM  Gaud.,  Litium  Marfagon  L.,  (higanum  vulgare  L.,  Digitalie 
ambigua  Murr.,  Daphne  Mezerevm  L.,  Geranium  tanguineum  fj.,  Aquilegia 
vulgari»  L.,  I^teatiila  prateneie  Mill.,  Anthylli»  Vulneraria  L.,  Campanula  rotundi' 
/olia  L.,  Genieta  tineloria  L.,  Cfinopodivm  vulgare  L.  und  Epilobium  hireutum  L., 
während  am  Fasse  des  Hanges  auf  dem  feuchten,  sandigen  Boden  sich  Hyperi- 
cum kumi/ueum  L.  ausbreitete.  Bei  den  Tucheier  Ausbauten  war  auch  an  der 
Brahe  neben  Corylue  AeHlann  Ii.  und  Carpinux  Hefulue  L.  eine  Kiche  mit  sehr 
spitzen  Blattlappen  angepflanzt,  die  ähnlich  der  (Jm-rnix  Cfi-rix  ist.  —  Weiter 
südlich  iibcrschreitet  die  neue  Hahnstracke  Kouitz-'i'ncliel-Laskowitz  die  Brahe. 
In  der  Gegend  der  Eisenbahnbrficke  sammelte  ich:  Hihcx  alpinum  L.,  llcihra 
Jlel{.r  Ij.j  'l'linlirti  uiii  <iitt/uxfifiih'iirii  ,Fac(|..  ( 'I i nopodl ii ni  rii h/oi'i'  L.,  Aipnli'ijia 
riilitiirix  Ii.,  (  iiiiirifiij/n  foHiilti  [,.,  Lifiinii  Min  fin/oii  L.,  <  'nura/ liind  innju/ix  L.. 
Polifijoiutiuiii  inuliiflonim  Meli.,  Vilninni  m  ()piihi.-<  ],.,  Kipt  isit  h  m  im  uuilr  \j.  In 
der  Brahe  seilest  fand  i<di  bei  Rudabiiu-k  Pota/tin^/rtD/i  iDiDji/nl I us  (Jav.,  «Irr  mit 
/'.  hiccnx  [j.  verwandt  und  vielleicht  nur  eine  lang-  und  schmalblättrige  extreme 
Form  dieser  Art  ist  (Siehe  S,  22),  und  bei  Ernsttal  J '.  ptctinatue  h,  tar.  inter- 
ruptu»  Kit.  —  Im  weiteren  Verlauf  des  Brahctals  von  Rndabrück  über  Emsttal 


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nach  Scliwicdt  ist  hauplsäcljlicli  «las  linke  Ufer  das  ergiebigere.  Ich  will  hier 
aufziililen:  Clinopodium  rvliKtrr  L.,  Salvia  praffmis  L.,  Lilium  Martwjon  L., 
Ji/>ipactiK  nilii(/i/utK(i  Gaud.,  A'.  latifnlia  All.,  Axfraijdluts  (fli/ci/phi/lhix  L.,  Dap/tiii' 
Mv'f'rcuiH  L.,  Kmnifiinis  {'uropucu  L.,  Acicwn  apicatii  Ii.,  iStar/ii/i<  silrafira  L., 
Kijitixi'ium  wti.ri iiiu »1  Link.  V)is  l'/g  m.  hoch,  Circacn  alpiiut  L.,  Pni'is  tjuaihi- 
j'olivx  L..  Thalii  li  vüiiiiH  L.,  Evpolcnvrn  cuvrtahhivm  L.,  /r/«  iWuil-Aconti*  L. 
Südlich  Schwiedt  ist  auf  dem  rechten  Braheufer  eine  hügelige  Tariic  gelegen, 
welche  einen  grossen  Bestand  von  Eichen,  Qumtm  pedvnealata  Etirh.,  aufweist, 
neben  der  aber  auch  Fagus  dltutiea  L.,  Carpmm  Betulut  L.,  Tilia  parvi/oUa 
ßkrh.,  T,  ffrandifolia  Ehrh.  und  Aeer  PKudoplatamu  h.,  meist  aber  nur  in  niedrigen 
Exemplaren  vorkommen.  In  dieser  Partie  war  so  bemerken:  MHampyrum  nsmoro- 
sunt  U,  mit  weissen  Deckbl&ttem  untermischt  stehend  mit  solchen,  die  blaue  Deck- 
blätter hatten,  ätpmU«  odorata  L.,  Orohus  vernu«  L.,  0,  ntger  L.,  VlaitmUuru 
hifolitt  Rchb.,  TVicntaliH  europaea  L.,  Asarvm  europaeum  L.,  Hvmulus  Lupuluih» 
Primnla  ofjicinaUn  Jacq.,  Duphne  Mezfirenm  L.,  Ranunciilus  fanuifinoau»  L., 
Acttifa  »picala  L.,  Dtffitnh«  amln'r/ua  Muri'.,  I/nacleitm  stfnricum  L.,  Salvia prO' 
fcnxifi  Ij .  J'oliftjo/tdfitm  mulfitlorum  Mch.,  Jiibe«  alpin u tu  L.,  Evnm/mus  europnea  L.. 
Thalicirum  atnfUHti/olium  Jacq.,  Eupatoriiim  cannabimtm  L.,  rtmartu  poninpiiala 
(iil  ,  J'tiriian>'>n  ])(ilvt<iri>i  L.,  //•/«  IWud  -  Acorus  L.,  Runuuculus  Li/i(fU(i  L.. 
Soliiinint  1  >ulc(iiiuira  l'ithridiut  (i}/ici lufl/x  L..  Poli/ffonum  lii^tortd  L.,  Cotmt- 
ni/n  jia/i/xtri'  L.,  Care.r  imiricdfd  L.  /'.  umhroui.  Am  gegenübcrliegeiidou  IJrahe- 
lian^'  Tand  ich  aiicli  l'i/tcifo.n'ciim  o/finiKilc  Mnch.  —  Südlich  l'ilianiühl  wäre 
aiil'  ileiu  rechten  Ufer  zu  orwähueii:  Lijuimac/iia  vnhjari«  L.,  /..  Nuiumularia  L., 
Uhuaria  jtentapetala  Oil.,  Tkalitirum  anguviifolivm  Jacq.,  Epilofßium  hirrnttum  L., 
DianthvB  prolijer  L.,  2>.  deltoidu  L.,  IMmula  ofßeinalü  Jacq.,  DigiiaK»  ambigfta 
Murr.,  Origanum  vulgare  L.  —  Mehr  Aosbeute  liefert  das  gegenfiberliegende 
linke  Ufer:  Lilium  Afartagou  L.,  Cinnci/uga  foetida  L.,  ilda«a  tpieala  L.,  Po^ 
gonatum  mulHflorvm  Mch.,  DaphtM  Mezereum  L.,  Bupleurum  löngi/olium  L.. 
PaW«  qumh'ifoliu«  L.,  Asperulu  odorata  L.,  Laetvca  muralis  Lss.,  Campanuln 
Trttehetium  h,f  Ribcn  alpiimni  L.,  I\'/iiiiii)nix  rafharfira  L.,  /Voiijjni/a  il/mi«  MflLi 
Kmiii/miis  curopava  L.,  iVuntut  J'aJun  J^.,  xjpinoHU  L.,  (.'or/nix  mrif/tiinra  L, 
(Jratut'tiuH  (Kri/acantlia  L.,  Loiticora  Xi/loxfntm  jj.,  llumuluH  J.ujnilu»  L.^  Valeriana 
ofßcinali'<  h.,  Li/sint(tcliia  i'vit/ari^  L.,  L,  Nti Dinivlnri«  L..  Ai/u/h'i/ia  riiltfari>!  L.. 
Amruin  ciiri'jKii'um  Li.,  llalcra  Hc/i.r  L.,  t^cmpcrri nnn  soJxtliferttin  SiulS.,  Satciu 
prolriif^ix  L.,  (joli'opsiis  i'n'ificolor  Curf.  und  nach  Aiigalicn  des  Herrn  Forr^tas^-rssor 
(Jrchc,  der  mir  auch  ein  Uelegcxcmplar  .sandte,  soll  auf  diesen  Brahehant'cii 
(!o<i<li/<'r<i  rqu'v^  \\.  IJr.  vorkunnnen.  Cifpripiulitnu  ('(iIccoIuh  L.  soll  hei 
Somuicjsin  vorhanden  sein.  Südlieh  Sommorsin  trett;n  die  Hänge  am  linken 
Ufer  mehr  zurück  und  lassen  breite  Striche  zwischen  sich  und  dem  Flnss.  Das 
Unterholz  wii-d  stellenweise  höher,  so  dass  die  Kiefer  im  allgemeinen  Eindroek 
zurücktritt.  Hier  verzeichnete  ich:  Vineetoxicum  ofßcinaU  Mnch.,  HitraAm 
laevigatum  Willd.  rar.  fridetttatvm  Fr.  (als  Art),  Convallaria  nuyalit  L.,  Po^ 
gouatum  aucepv  L.,  P.  multi^omm  L.,  Diantkuv  Carthutianorum  L.,  D,  proli/tr 

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L.,  Ei^atiHium  cannabinum  L.,  Syn^hitum  ofßdnale  L.,  Astm^alua  glyetf- 
phylha  lt,f  Corwilla  varia  L.,  Campanula  rotundifolia  L.,  C,  ffUmenaa  h., 
Orobu*  vemu»  L.,  Detoniea  c/ßcinaUt  L,,  Clinopodium  ml(/are  L.,  Pi  imula  ofßci- 
>i(iJ)>t  Jacq.,  Poientilla  opnca  L..  Cnaphalium  ar&nart'ttm  L.,  IHrola  minor  L., 
Rctwi9ckia  secvnda  (ircke.,  GaleoptriH  rcrmcolor  Curt.,  Veronica  o/ßeinalü  L., 
V.  «jncata  L.  uiul  Turnftn  (jlabi'a  L.  —  Es  bliebe  noch  übrig  auf  die  Flora 
des  rechten  Biaheiirers  hior  im  Süden,  an  welches  der  Kaninitzer  Forst  ^^renzt. 
einzugehen.  Ich  hal>c  dasselbe  nur  auf  tneincn  Kxcursionen  im  Jahre  1S8:^ 
besuchen  und  eine  nicht  wesentlich  viM>'chied<'iu'  l-'lora  eonstatieren  k()nnen. 
Es  fanden  nich  wicnler  dir  schon  gcnaiiiitfii  Ciitiiclfixid,  < 'ouvaUarid,  Salria, 
AquHeyia,  As/rtu/cltis.  Uumvlux^  Amruin,  Liliuni,  l'oltfyoualuDi  inulfijloi'um  L., 
Orolnts  vernuH  L.,  ferner  Hi/peiicuni  montanum  L.,  IJei'ocleum  sihiricum  L.,  Meltca 
nutam  L.,  Veramta  Tmerium  L.  und  Valeriama  emltaia  Wk, 

Das  wären  die  Reanltate  der  Reihe  der  Excorsionen,  deren  Ziel  das  Brahetal, 
80  weit  es  im  Kreise  Tuchel  gelegen  ist,  war.  Eine  allgemeine  Schildming 
desselben  und  der  Besaltate  behalte  ich  mir  för  die  Zusammenfassung  der 
Erforschong  des  Ctebietes  vor.  Ebenso  will  ich  die  das  Brahetal  begleitende 
Haide  im  allgemeinen  dort  scliildem  nnd  hier  nnr  l>esondere  Punkte  derselben 
erwähnen. 

Der  südlichste  Teil  des  Gebietes  östlich  der  Brahe  wird  von  dem  Grüu- 
l'elder  Forst  eingenommen,  dem  aber  nur  eine  kleine  Ecke  des  Kreisgebietes 
angehört.  An  ihn  schliesst  sich  der  Schwiedtor  Fort,  der  dann  bis  Golombck 
hinaufreicht.  Derselbe  umst'}di(>sst  hier  sinilirh  Minikowo  verschiedene  kleine 
Seen  unil  Sümpfe  und  die  an  der  Ivreisgren/.e  «(('IcLjeneii  Kl.  und  Gr.  Donibrowker- 
Seen  mit  ihren  Sumjd'gehieten.  —  Torflnüche  südlich  Minikowo  waren  bo- 
slandisn  mit  J'Jjii/i'/'iinn  jxiri-ifiorum  H«'tz.,  Ltßcopua  (nn-njutcuK  L.  und  l/ff/iericmu 
teirapterum  Fr.  Die  Torfstiche  selbst  waren  vollständig  von  Gj  und  aus  erfüllt 
von  Lemna  trintlca  L.,  neben  der  höchstens  noch  Utrieularia  vulgaris  L.  ge- 
dieh. In  von  Lemna  freien  Stichen  sammelte  ich  verschiedene  Oharen  z.  B. 
CA.  frayilig  Desv.  —  Die  Brüche  nnd  kleinen  Seen  lieferten:  Ledum  i><iliutre  L., 
HydroeotyU  vulgarU  L.,  Salix  aurifa  L.,  Straiiote»  ahndet  L.,  Pötaimogtion 
natant  L.,  Pamastia  pahutrw  L.  und  l^feopodiwn  clavatum  L.  —  Im  Gebiete 
der  Dombrowker  Seen  bemerkte  ich:  Poltfgonatum  aneeps  L»,  Geranium 
mmjuineum  L.,  Equinetum  hiemale  L.  und  an  den  in  der  Nähe  gelegenen  und 
sich  durch  einen  Teil  des  Forstes  hinzielienden  Sümpfen:  Ptdicularis palustn»  L., 
UtrictUaria  intermedia  ITayne,  U.  minor  L.,  Erythraea  Ccnfavrium  Fers. 
Hieracium  praealtum  (Vill.)  Koch  vor.  falla.c  D.  C.  (als  Art),  Li/ropodium 
rhtroftttn  L.,  lileclmum  Sj>ira/if  Wth.,  Andronwtla  pnli/o/iti  L.  und  einige 
Charen  z.  B.  Ch.  /rdf/ilix  Desv.  —  In  der  ITal'le  fand  ich  auch  hier  die  Rir 
die  bessei'o  Haide  cliaractei-i.stischen  I'flanzen;  iSrnhioMn  siKtnulcnx  Desf. 
Helir/irifxn III  (irfiKiriuDi  D.  C,  TrienUilix  ,'ur>>p(iO(i  L.,  Ritmlsrlna  >icnindn  (irckc 
und  naiucntlich  bei   Försterei   Fuchswiukel  <  liiinopliild   uinhdlnUi  Nutt.  und 

Ajuya  reptams  L.    Bei  diesem  letzteren  Orte  kommt  auch  wie  mir  Herr  Forst- 

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asHessor  Grebo  mittbcilto  Linnaea  bcreali»  L.  vor.    Die  Pflanse  aoU  naoh 

II.  Zabel  (Wie  verbreitet  sich  fJttnaea  borealü  L.?  Regels  Gartenflora  XXV. 
187G,  S.  209/10)  bei  uns  nie  Fiüchti'  aiiHetzeii.  Sie  versscliwindet,  da  sie  eine 
Schattonpflanzc  ist,  wenn  der  Wald  abgeholzt  wird  uud  taucht  oft  plötzlich  in 
jungen  Kiefersehonungen  sagieiüh  mit  Pirola,  Goodi/era  u.  a.  w.  auf.  Die  lie- 
oli  it  liiuiitreri  wenicu  von  Regel  bestätigt.  Nach  K.erner  bringt  sie  in  Tyrol  je- 
doch reite  Früchte. 

Nördlich  hiervon  ist  ein  ^'rösseics  Sccngchiet,  desst'U  siidlicher  Teil  vier 
grössere  mit  einander  in  ^'l•rl)ind^HJ«_'•  stehende  Seen  nmt'asst,  und  zwar  den 
Gr.  Iiishi\v('r-8ee,  der  ein  Flit  ss  in  d<'n  Kl.  liislawei-  entsendet,  dessen  Ah- 
ÜU6S  wiedernui  durch  Iruchlljare  Wiesen  und  Torfwiosen  in  den  Minikowcr  Soc, 
von  hier  durch  zum  Teil  sumpügc  Wiesen  in  den  Bommerwn«»'  See  und  aus 
diesem,  nachdem  es  sich  nochmals  zu  einem  kleinen  See  verbreitert  hat,  in  die 
Brahe  bei  Sommersin  sich  ergiesst  Das  Ackerland  um  diese  4  Seen  ist  ziemlich 
fruchtbar.  Ich  bemerkte  hier  um  Kl.  Bislaw:  AUma  natant  L.  in  TBmpeln, 
TroHitu  europaeus  L.,  Valeriana  o/ßeinali«  L.,  Angelica  rilve^rit  L.,  Cirnum  • 
oleraeeum  Scp.  nnd  TVi/oittem  incamatum  L.  auf  Wiesen.  Letzteres  hatte 
Herr  Atlmini-strator  Wolfl'-Kl.  Bislaw  daselbst  ausgesät  als  vorzügliches  Futter. 
Es  soll  sich  dasselbe  aber  3 — 4  Jahre  halten.  In  der  Nähe  von  Kl.  Bislaw 
findet  sich,  am  Minikowoer  See  gelegen,  ein  kh  ine.'«  aus  verschiedenen  ]>aub- 
liölzern  zusammengesetztes  Wüldchen,  von  den  Jiewohnern  KoschihuiTek  ge- 
nannt, in  dem  ich  n.  a.  Primnhi  nf'firitinlis  ,Iae(|..  Hii^nirm m  hnnuifr  Fr., 
<'lihn-<)i'i'jili(tlii  l'echti'  .  lU'ionii'd  officiiKtlis  L.  und  Iiiijitiiit  /tf<  j\i>!i  idiiiicn'  \.. 
antraf.  Die  suuipligen  TorlViesen ,  welche  zwischen  Kl.  Bislaw  und  <]eni 
.Minikowoer  See;  sich  aushr<'iten.  lieferten:  Sd.n't'/w/u  lliirulnx  L.,  Jhdnt/nu^ 
sufierhuH  L.^  Ruimnculits  Limiitn  L.,  I^'nniiulnn  haxiHU  L.,  rar.  hittpiilu«  L. 
Iii  den  Gräben  daselbst  wuchs  i'irirulaiia  vulyaris  L.,  Cham  Joetida  A.  Br., 
67t.  frafjilis  Desv.  nnd  Poiamoyeton  jnmllnt  L.  (var?).  In  Minikowo  ist  aus 
Gärten  voinvildert  Nicandra  phi/saloitle»  Gärtn.  an  Zäunen  zu  finden  Zwischen 
Minikowo  nnd  dem  Sommersiner  See  sind  ebenfalls  Torfwiesen,  bewachsen  u.  a. 
mit  Veroitica  teufellata  L.,  CorAr  Goodenouffkii  Gay ,  I^dum  patv9tre  L.. 
i^'ifraya  Hireuiut  L.,  Vaeeinittm  Ox^eoeeog  L.,  Solanum  Dultamara  L.,  in 
den  Gräben  Cham  foefida  A.  Br.,  ('h,  fragilU  Desv.  und  nach  Angaben  des 
Herrn  Mfddenbesitzer  Ohlert* Sommersin  auch  J^ji-<ini(i<'lnn  f/nfi-sißnrti  L.  — 
Wj'iter  westlieh  gelangt  man  dann,  dem  Fliesso  folgend,  in  das  Brahetal.  Aus 
dem  (Jr.  nislawer  See  will  ich  C/iam  anpeia  (Dethard)  Willd.  erwäliuen. 

i>en   nördlichen   Teil   d(\^   olien  erwähnt<!n  .Seengebietes   nehmen  gros:»o. 

schmale,  von  Norden  nach  Si'iden.  /um  Teil  in  '2  TJeilien  lang  sieh  liinzieheMile 

Seen  ein.     Es  sind  dies  der  (ilawka-,  Foln.  ( 'ekzinei-.  D/.etzini-.  .Mialo-  und 

Gwiasda  See.    Aus  letzterem  Iiiesst  der  Szumiunk.i-Flnss  von  (»sten  nach  Westen 

rjuer  durch  den  Sehwiedter  Forst,  um  bei  i*illainiihl  in  die  lirahe  zu  münden. 

Er  bildet  hier  im  Forste  lueite,  sumitlige,  von  Graben  durchzogene  Mooswieseii. 

aus  deren  Teppicii  besonders  die  zierliche  PaMella  mniiaiYos,,       Ehrli.  durch 

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ihre  Menge  auffiel.  Auf  dem  Moose  waclis  Sajnfmga  Hireulu»  L.,  am  Rande 
des  sumpfigen  Gebietes  Thalictrum  aquilegifoUum  L.  und  Aquilegia  vulgaria  L. 
Die  Flora  der  Seen  selbst  habe  ich  schon  in  meinen  Excursionen  im  Jahre 
1882  festgestellt  und  nirlits  iihcr  dieselbe  in  diesem  Jahre  hiii'/uzu!Ti<^aMi.  Sie 
weicht  von  der  gcwöhnliclicu  Scciillüra  nur  wenig  ab.  Ks  .sind  J'utamo(/i(on 
jtectinuftm  L.,  P.  per/oliafm  L.,  J'.  iKcoDi  L..  1\  rriifjnis  L.,  P.  praelotnfus  AViilf. 
IlippuviH  vultjarifi  L.,  Pn/i/f/ojunn  aiuithibltim  L.,  Mcin/duf/ieM,  (Ännamiii ,  Sddtiofex, 
lleteorliarix  j>ahi.s//-is  }{  Up.  u.  a.  vorhanden.  15<.'nierkcnö\vert  ist  (Ji(ir<i 
rt'rafoi>/ii/l/<i  W'allr.  im  Dzelzim-  und  (Jwiasda  See.  An  den  Ul'ern  de.s  Poln. 
Cckziner  S(!es  kommt  Mitmihiiiin  vulijart'  L.,  Vrrhrnn  (>jfifiiKiliH  L.,  S((fci(i 
yrtt(en«is  L.,  I'n/oluim  jn-ate/txr  L.  /.  alhij/oni.  Inulu  Ih'itanica  L.  uml 
Eujfatonum  cannabinum  L.  vor.  —  OcstUcU  des  Tolu.  Cekzioer  nnd  mit  dem 
diesem  dicht  angr«izendeu  Glawka-See  durch  den  Haupt-Graben  verbunden  li^ 
in  sehr  sandiger,  unfruchtbarer  Gegend  der  allmählich  zuwachsende  und  dos* 
halb  von  grossen  Sumpfwiesen  umgebene  Papowek-See.  In  den  Gräben,  welche 
die  reichlichen  Torlgräbereien  durchziehen,  war  ütrieulaHa  minor  L,  O,  vul- 
gari»  L.,  Chmrn  z.  B,  CA.  fragilU  Desv.,  auf  den  sumpfigen  Wiesen  u.  a. 
Sudtifraga  Bireultt»  L.,  Epipacti«  palvstris  Crntz,  Senecio  paluater  D.  C.  und  Silcne 
inßata  Sm.  zu  vorzciclmen.  Westlich  des  Pohl.  Cekziner  Sees  lireitet  sich  eine 
ganz  öde,  sandige  Fläclie  aus,  die  dann  alhuählich  in  den  ächwiedter  Forst  mit 
besserem  Haidecharacter  übergeht.  Quer  durch  denselben,  von  Nonlost  nacli 
Südwest  slroieliend.  zieht  ein  mit  I'irken  bestandener  Mooshrueh,  dcs.scn  Wässer 
siel)  im  kleinen  Rzitnie  Fhiss,  der  wiederum  in  die  Ruda  und  mit  dieser  in  die 
Urali«'  sich  ftiriesst.  saniuieln.  Der  Ünieh  wird  bedi-ekt  von  stellenweise  sehr 
sciion  rot  gelarbtem  Si>h(Ufiniiit  n//n/>i/o/iin>i  Klirli.  und  N/'//.  ttrutifiilli/nt  Elirh., 
in  die  Ihoifvra  nifuiiiii/itlin  L.  und  Vna  lininn  (Kri/ri)rn>n  L.  einjrobettet  sind. 
Au  den  Rauderu  des  Bruches  und  anderen  leucliteren  Stellen  des  Forstes  Irillt 
mau  Ltjcopodivm  clamtum  L.  In  der  Nähe  von  Neumuhl  findet  sich  im  For»t 
in  Menge  namentlich  längs  des  Eisenbahndammes  l^nella  grandißora  Jaci)., 
Sealnota  maveolem  Desf.,  Suecim  prtaenna  Much,  und  Chimophila  vmbetlafa 
Nutt.  Femer  sammelte  ich  noch  Gtramum  sanguineum  L.  und  Ant/uKeanthum 
odoratum  L.  rar.  umbrowm  C.  Bolle  /.  vaginh  villoah.  An  der  Eisenbahn* 
brBcke  am  Neum&hler  See  fiel  mir  ein  über  2V»  m.  hohes  Vcrbaveum  thaptiforme 
Sehr.  auf.  Der  Neumuhler  See  selbst  bietet  nichts  ei  wühneuswertcs.  In  den- 
selben mündet  der  Stonski-Fluss,  der,  mitten  durch  den  Forst  ziehend,  meist 
nur  ein  schmales  Tal  zuröcklässt,  in  dem  ich  an  mehreren  Stelleu  Circum  alpinn  h., 
LtltHiH  Martaaon  L.,  Sohintnu  Duh-amufu  \,.  und  je(U>eh  seltencM"  ImjuttiruH 
Noll'  liiii'ifrc  L.  beiregiiete.  Ans  dem  Sfoiiski-Fluss  selbst  tiselite  ich  Pofuinoin'fon 
muci'OiKiliiH  Sclird.  Weiler  oberhalb  siidliidi  (ioloinbek  jedoch  verbreiteit  sich 
das  Tal  zu  einem  j^rosseii  Bi'iieli.  Dasselbe  uird  Itedeekt  durch  einen  -Moos- 
te?]»i)ich  aus  SpJia<//ni m  acutijoliu m  l'jJii'h..  uiilei mischt  mit  Palutlvlld  -stjuammi 
Ehrh.,  JJi/jmuni  cuxpidatum  L.  und  Teiruphiif  pdlucitla  Hodw.,  aul"  welchem 
dann  xahlreicLe  Riutgräscr  und  Pkragmiie«  wuchsen.   Der  schwankende  Moots* 

IS 


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28 


toppich  kann  nur  vennittels  quer  darfiber  gelegter,  langer  Bretter  beschritten 
werdeOi  und  gcschielit  auf  diese  Weise  auch  das  Abniäbon  dos  BrucbM.  Die 
Ernte  war,  als  ich  dasselbe  besuchte,  jedoch  vorüher.  und  konnte  ich  von  den 
spärlichen  Ucberresten  nur  wcnifi;  reststelleu  z.  B.  Epipactix  palmin.s  Crntz. 
Die  Erforschunp  desselben  ist  mit  viel  Mühe  und  Arbeit  verknüpft  und  auch 
nicht  ohne  (>ofalir.  denn  y)t\vv  Fehltritt  bat  unverzüglich  zur  Folge,  dass  man 
tief  in  den  weichen  l^oden  einsinkt. 

A'erlol^''t  man  das  Tal  des  Sionski-Flusses.  so  jrelangt  man  über  Golombek 
und  Okieisk  nach  dem  Okiersker  See.  im  Forst  bei  tiolombek  sinil  verbreitet 
Dianthm  arenarivs  L.,  ScabioHu  Kuavcolen/*  Des!.,  Cixfm  Uiliaitllwimim  L..  Silenf 
it^ata  Sm.  und  Geraniuvi  sanguineum  L.  An  den  sandigen  Räudern  der 
Chaussee  wichst  I^antago  W.  R.  und  Amoien»  minima  Lk.  Im 

Dorfe  Okiersk  bemei'kte  ich  N^peta  Cataria  L.  und  Sisj/mbrium  Sophia  L.  Der 
See  selbst  birgt  Patamogeton  praelongut  Wnlf.  und  P.  obtvdifoliv$  M.  R.  Der 
Wald  zwischen  dem  See  und  der  Brahe  ist  sehr  licht  und  niedrig,  das  Terram 
hfigelig  and  sehr  sandig.  Dem  Sande  angedrückt  sind  mächtige  Rasen  von 
Ai'cio»taphflo9  Uta  «rn  Spr.,  zwischen  denen  ich  an  einxdnen  Stellen  Verüniea 
ofßi'inuliH  L.  tar.  mon9tro9a  (=  V.  ^dana  Lej.)  mit  rispig  venweigter  Traube 
nnd  meist  gefüllten  Blüten  fand. 

Ein  weiterer  Besuch  galt  den  nördlich  von  Wodziwoda  gelegenen  Wald- 
seen, dem  Gr.  Studzno-  und  Stranzno-See.  Ks  sind  Haideseen  ohne  Abfluss. 
Der  Straii7.no-Soo  hat  einen  dunklen  Grund,  der  Itestandeii  ist.  mit  Nitella 
und  Chdra  j'iuiuHIh  Dosv.;  auch  war  in  (h'mspU>en  l\it(ini^'(ii't>in  </i<niiifnu^  L. 
rar.  iirnniinifdlin.s  Fr.  voi'handen.  l><'i-  Siudziio-Sec  dagegen  hat  einen  klaren, 
sandigen  Boden,  bewachsen  mit  J'otdiiioi/ifou  ijntmiiu'UH  L.  m/-.  hetemplijfÜo* 
Schrei),  (als  Art)  und  (  '/laid  frtKiilis  Desv.  lai'.  delicatula  A.  Br.  Aul"  deu 
Bumpligon  Wiesen  zwischen  beiden  Seen  traf  ich  an:  Droeera  anglica  Huds.,  an 
den  Seen  selbst:  Hgdroeotgle  vulgaris  L.,  Pedieularit  palustri»  L ,  Li/idmaekia 
vulgari»  L.,  Lycopm  europaeuth,^  l^dum jtalutireh.,  Chimophila  t(in6e/^la Kntt., 
am  Waldrandc:  Tlhalietrum  mintu  L.,  Impatiena  NoH  tangere  L.,  Eupatarium 
eannabinvm  L.,  Valeriana  ofßdnaiit  L.,  Ijeonvrwt  Cardiaea  Li.,  FolggonahM 
ane^  L.,  Prunella  grandifiora  Jacq.,  Dianffiu»  Cetrthimanorum  L.,  zwischen 
den  Seen  und  der  Oberfbraterei  Wodziwoda  Lgeopodium  amplamium  L.  t». 
C'fumawgparimtfi  A.  ßr.  (als  Art). 

Das  grösste  Seengebiet  des  Kreises  liegt  in  der  Nordw<  stecke  desselben* 

Bei  meinen  diesmaligen  Excursionen  untersuchte  ich  von  demselben  nur  den 

Stobnoer-  und  Reetzer  See,  dessen  unmittelliare  Ftn tsetzungen  der  Rudnitza- 

unil  Fl  zylioneck-Sec  sind,  und  den  Fi  zyarcz-See,  an  welchem  die  Kreisgrenzt^ 

entlangführt.    Aus  dem  Stobnoer  See  (irwiilmc  ich  Poianxujeion  pet/oliutu-<  L.. 

l*.  pvsilhix  L.,  /*.  jx'cfiiKitiis        von  den  ITern,  die  nur  am  ni^rdliciien  Teil 

etwas  Itewaldet  sind,  an  die  sonst  alier  die  Acker  ganz  dii-ht  hei-antreten  uii'i 

nur  an  der  östlichen  Seite  Raum  für  ein  wenig  Gebüsch  am  etwas  abfallenden  Ramie 

lassen,  zeichnete  icli  aul :  Slachi/a  utlrtiticu  L.,  iSalcia  praiensi»  L.,  Siletu  Oiift's  Sa- 
li 


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S9 


/VtHMrld  ofßcinalit  Jaoq.f  Allium  oleraeeum  L.,  Sumulus  LvpulM$  L.,  Cittu»  Belian- 
thenmm  L.  und  J^/pidium  Filix  ma»  Sw.  Intereesant  war  aoch  ein  10  m.  hoher 
Baum  von  Vrata^ua  Oa^antAa  L.  —  Am  Przyllonek-See  sammelte  ich  in  den 
Sumpfen  im  Walde  Utncvlaria  minor  L.  und  Cor&r  Oed^i  Ehrli.;  auf  den 
Wiesen  am  Reotzer  Flicss  E/'iinx'tls  palustri$  Gmts  und  Pedieularü  pahintru  L.; 
im  Gebüsch  an  ihn-  Itoetzer  Mühle  Ecom/nius  mrnpaea  L.  —  Aus  dem  Przyarcz- 
See  braclite  ich  Potamoyetou  uiten«  Web.  und  l\  pectivaiii'*  L.  mit,  vom  Ufer 
desselben  u,  a.  U.  mur&rum  L.,  7/.  vulyatum  Fr.  und  Ilifdrocott/le  rvif/aris  L. 

Damit  wären  meine  Excuraionen  im  Jahre  1883  erschöpft.  Ich  habe  die- 
Sellien  hier  nicht  der  Zeit  nach  folgen  lassen,  sondern  meist  auf  jj:oop;ra]>liisclie 
Verhältnisse  der  liesseren  Orientirniiü:  wetren  Rücksieht  genommen,  ziunal  ich 
sie  als  Ki^änzungs-Kxcursionon  utoiuer  im  Jalirc  1882  unternommenen  Reise 
ansah. 


Verzeichnis 

der  im  KreU»  Taehel  beobMhteten  PUtnieii. 

Dicotyledones. 

Thalicirum  aquileyifolhnn  \j.  Stellenweise.  Am  Abrauer  S<m».  Kensau.  Linker 
Brahehang  nördlich  i*hiskau.  Wiesen  am  Szumioukatiuss.  Kichberg 
südlich  Tnchel. 

Th.  minuH  \a.  Zerstreut.  Kichberg  süillich  Tuchel  Brahehang  bei  Emsttal 
und  l'iUaiuidil.  Am  Zarend)a-See.  Torfbrüche  bei  Kensau.  i>ei  Klotzt^k. 

—  t?a»*.  majus  Jacq.  (als  Art).  Am  Gleboczck  See  bei  Tuchel  (?). 

Th.  anffvitifolivm  Jacq.  Abrauer  und  Kensauer  Torfwiesen.  Im  ganzen  Brahetal, 
z.  B.  PillamQhl,  Schwiedt,  Neumühl,  Wodziwoda. 

—  rar.  gtencpkyVuin  Wimm.  Wiesen  am  Kirch-See  und  Abrauer  See. 
7%.  fiamm  L.   Kensau:  PrfttoriuB. 

Hepatiea  friloba  Gil.  Im  Brahetal  doB  Kamnitzer  Forstes,  bei  Schwiedt  Eichberg. 

JPtilmHlIa  p'atentfiK  Mill.    A'orbreitet.    Wald  südlich  Tuchel  an  der  „grünen 

Wiese".  Rechter  Hrahehang  ostlieh  Tuchel.  Schwiedter.  Kamnitzer 
und  Wodziwodaer  Forst.    Junkorhofer  Forst  l)ei  Okouin. 

P.  patens  Mill.  ITäufig.  Schwiedter.  Kamnitzer,  Wodziwodaer  Forst. 

P.  vfirmilis  Mill.  Hantig.  SchwiedtcM-,  Kamnitzei',  Wodziwodaer  Forst. 

Anemone  nnnoroMi  L.    Sehr  liäufig. 

liutrucliium  diraricdiu/n  Wimm.    M.-ingehniihlcr ,  (ärochowocr,  Frankenhagener 

nnd  Petztincr  See.    Im  Kamioukalluss  bei  Kamnitz  u.  a.  O. 
Hununculm  Flmmnulu  L.  Gemein  aul  leuchten  Wieaen  und  in  Brüchen. 

15 


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30 


R.  Ungva  L.  Zerstreut   Am  Trozioiieck-See  bei  Tnchel.  Rechtes  Bmhenfer 

bei  Schwicdt.  Wicr^fii  am  Abraucr  if^oc.  Minikowoor  Sco.  boi  Petstin 
und  Dciitscli  Cekzin  id  Monfi^o.    An  dem  See  nördlich  Liebenaa. 
R.  lauuffiiiosiiM  L.  Brahehang,  s.  B.  bei  Schwiedt. 

Jf?.  acer  L.  Gemein. 
R.  repcnn  L.  (Jcmoin. 

—    rai'.  hirxiit«.  SrhwiiMiter  Forst,  z.  B.  bei  Uberrörstcrei  SchwictlU 

T{.  JnilIxtxuK  1j.  Veibrritet. 

R.  srelerutti^  L.  IlUutig.  Petztin.  Frnnkcuhagcner  See.  Wittstocker  See.  Bei 
Klotzek,  Kl,  Bisl.iw,  Tnchel. 

Caliha  paluflris  L.  Auf  feuchten  Wiesen,  au  Seen  und  Gräben  häufig. 

Trolliu»  europaeu8  L.  Brahewiesen  bei  Emsttal:  Forstasseraor  Grcbe.  Auf  den 
Anhoben  sfkdlich  am  Abraner  See.  Zwischen  Abrau  nnd  Kensau  io 
Menge:  Ptätorios.   Bei  Kl.  Bislaw. 

Aquilegia  vulgaru  L.  Zerstreut  und  einzeln.  Brabehang  im  Kamnitzer  Forst, 
bei  Sommersin,  Pilla,  Schwiedt,  Rudabr&ck,  Ostlich  Tnchel  bei  den 
Tucheier  Ausbauten,  nördlich  Plaskan.  Erlenbruch  südlich  vom 
Abrauer  See.    Wiesen  am  Sznmionkaflnss  im  Schwiedter  Forst 

Delphimvm  Cnnmlidn  h.  Häufig. 

Actaen  gpicala  L.  Zerstreut  und  (>inzi;ln.  Biahclmn;^'  Ikm  Sommersin,  Pilla,  Schwiedt, 

Ernsttal,  nrtrdlicli  l'lask.au.    Am  Zaiv^mlia  See. 
Cinu'ci/uffa  foftitia  L.  Zerstreut.    Brali«'lian<r  dos  Kamnitzer  Forstes,  l»ei  Pilla- 

inidil,  Rudabriick,  östlich  Tuchel  bei  deu  Tuchelcr  Ausbauten,  nördlich 

Plaskau. 

Ni/mpfiaea  aiha  L.  In  allen  Seen  selir  verbreitet. 

Nfip/iar  hiietnn  Sm.   in  allen  8(?nn  gemein. 

Papaver  Aryenwne  L.  Bei  Tuchcl. 

CkeKdonium  tnaptt  L.  Im  Brahetal  zerstreut 

Corydalu  eava  Schwgg.  u.  K.  Abrau:  Prätorius. 

Fumaria  ofßcinali»  L.  Vei'breitet,  z.  B.  Neumühl,  Poln.  Cokzin. 

Na9twrti«m  silvesfre  B.  Br.  Httu^,  z.  B.  Gleboczek'See  bei  Tuchel. 

N,  palvttre  D.  G.  Verbreitet,  z.  B.  bei  Tnchel,  RIotzek. 

TVm'fM  fflabra  L.  Solton.  Brahetal  südlich  Sommersin. 

Arahu  nrenom  Scoj).    Zerstreut,  Z.  B.  Neumühl. 

St\i/nibriufn  Sophia  \j.  Zerstreut,  z.  B.  hei  Tueliel,  am  Okiersker  See. 

JStynmum  cheirunthoi>Us  L.  Häufig.  Bei  Tuchel,  Petztin. 

Sinapi»  nrremU  L.  CJcmein. 

AJjffi^v/ii  culi/rinvm  L.    Btii  Tuchel  häufig. 

TWlcnxi  i'ncaiia  I).  C.  (Jemoin. 

Kri)j)/tila  n'i/Ki  E.  Mey.  Verbrcitet- 

Tli}<i!<pi  (irvctmc  Ii.    Ilaulig,  z.  B.  Tuchel,  Liebenau. 

Teesdaleu  nudicouli«  R.  Br.   Nicht  häufig,   im  Walde  siidlieh  Tuchel  am  Eisen- 
bahndamni.  Wäldchen  am  Mangelmiddcr  See.  Klotzek. 

IB 


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_  iL  „ 

Cap.-tdia  Bnr$a  paRtori«  Mnch.  Gemein.  • 

Rapkanu%  Raphanittrwn  L.  Sehr  gemein  uud  oft  in  gi*o88cr  Menge. 

Hflianthemvm  ChunitteciHfim  Mill.  Zerstiriit.  Wo\  Tueliol  liiUilitr.  z.  B.  in  oinor 
Schlnclit  südlich  der  Stadt.  JU'i  Wodziwoda  im  Üialu  tal  und  Foist. 
Recliter  ßrahelian^^  ostlicli  Tucliel  lici  den  Tuchuler  Auäbaiiteu.  Im 
Walde  bei  Grdomliek.    Am  Stolmoer  See.    Abratter  See. 

Viola  palustnK  L.  'rortliiüclie  lieini  Mangelmühler  Öeo. 

V.  epiiixiht  LimIcIi.    Al»rau:  l'raturiuä. 

V.  caniiia  L.  Zerstreut. 

I'.  triroliii'  \j.  rar.  arrcnttin.   Auf  Ackern  liiinliir- 

—    rar.  tjrutnUßora.    In  .'Juinli^t  n  Kiolennsäldern  v«*rl)reitet. 
DtoBera  r^ndi/oUa  L.    Häufig.    Brüche  südlich  Petztin.    Torfbruche  beim 

Mangelmfihler  See  und  am  See  selbst.  Seen  östlich  Liebenau,  l^rken- 

bracb  im  Schwiedter  Forst  sOdOstlich  Neumühl.  Brfiche  im  Orfln« 

felder  Forst  Sumpf  zwischen  dem  See  bei  Lvbiewo  und  der  Försterei 

Fnchswinkd.   Am  OwiasdaSee.   Bei  Försterei  Wolfsgnind.  See 

nördlich  Försterei  Griintal.    Am  Sti*anzno-Sec. 
Z>.  anfftira  Huds.    Selten.    Suin])r  zwischen  dem  See  bei  Lubicwo  and  der 

Försterei  Fuchswinkel.  Wie.sen  zwischen  Stwlznf»-  und  Stranzno-See. 
D.  intermedüi  Ilaync.  Sehr  selten.  Sumpf  zwischen  dem  See  bei  Lubiewo  und 

der  Försterei  Fiudiswinkel. 
Famama  palvstn»  L.    Ilünfig.   Am  Frankenhagencr  Soo.   Zareuiha-See.  Rndn- 

nifdiler  Scp.    Hei  Srliwiedt.   Jiriiche  im  (iriinfelder  Forat  und  Seen 

siVllicli  Minikowo.   Zwangslirucher  Wiesen. 
I^n/i/odlii  nihiiiriK  L.   Wald  am  S|)ital-See.    Seliwiedlei-  Forst. 
/*.  conu^yd  Selik.   Satiyer  Wiesen.   Keusauer  Wie.sen:  Priitorius. 
GypiophiUi  /cutif/tata  L.   Selten.    Wudziwodacr  Forst  aui  Wege  z\vi.schen  der 

Schleuse  des  Berieselungskanals  and  der  Försterei  Barlogi. '  Wald 

am  Spital-See. 

Tunica  prolifem  Scop.  Häufig,  z.  B.  am  Zaremba>Seo.  Stobnoer  See.  Brahe- 
hang bei  Pillamuhl  und  südlich  Sommersin. 

Dianthvi  Carthwtianorum  L.  Häufig,  z.  fi.  Schwiedter  Forst  Eamnitzer  Forst 
Am  Zaremba-See.  Wald  am  Spital-See.  Brahehang  südlich  Sommersin. 

Klotzek. 

D,  delloides  L.   Zerstreut  Hrahehan^  hei  Schwiedt  und  sudlich  Pilla.  Kamnitzer 

Forst.    Feldrain  beim  Sehlener  See. 
D.arenarim  \j.  In  sandijien  Kieferwaldern  hiinfiur.   ."^ehwicdter  For?t  hei  Schwiedt 

und  Neumrdd.    Wodziwodaer  Forst.  Juukcrhofer  Foi  st  hei  Okonin. 

Wald  am  Spital-ScM«.  Wahl  am  Somniersinei-  See.  Wald  hei  Gulouibck. 

Wald  siidlieh  Tuchel.    l'i-aliehang  hei  Wodziwoda. 
D.  mpethvH  Ij.    Feuchte  Wiesen  hiiufiir.  aber  auch  auf  trockenem  Bod<'n  z.  B. 

Eichherg.     Am  Frankenhagencr  See.    Torlwic.sen  südlich  neutsch- 

Cekzin.    Abrauer  Wiesen.    Am  Zarenii)a*See.    Wiesen  bei  Kensau. 

Am  Kamionkafluss  südlich  ßralewnitza.   Wiesen  am  Minikower  See. 

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38 


Sapomm'a  ofßnnaUn  L.    Nicht  häufig.    Scliwiedt.    An  Zilunoii  liei  Tucliel. 
Silene  Otid»  Sm.   Zerstreut  in  sandigen  Wäldern.    Im  Walde  om  Tachel. 

Bei  Wodziwoda.    Am  Reetzer  See. 
S.  inßata  Sm.     Häufig.     Brahehang  östlich  Tnchol   und   nöHlich  Plaskau. 

Wald  bei  Oolombek.    Sumpfige  WieHcn  am  Pa]iowek-S('o. 
S.  rhloratithn  VA\v\\.   Selten.  Siidlieli  Tueliel  im  Kielei  nwalde  am  iMsenltahndamui. 
Corouaria  jlo^  cueuli  A.  Br.  Auf  Wieaen  am  Lubierszincr  See.    Rcciites  Braho- 

ufer  bei  Scliwiedt. 
Melandryum  alhum  Grcke.  Oomelii. 

M,  rubrum  Groke.   Selten.  Am  Zaremba-See  in  fenchtem  Gebüsch. 
8a0ina  proeumhen»  L.  Häufig. 
S.  nodo»a  Fenxl.   Überall  httofig. 

—  vor.  puhe$cen»  Kocb.   Südlich  Tnehel  an  der  Chansse  nach  Liskan. 
Spergula  anmd»  L.   Sandige  Äcker  bilnfig,  anch  im  Brahetal. 
Spergularia  ivlra  Prerfl.    Häufig  z.  B.:  Am  Bahndamm  nordwestlieli  TiicbeU 
Rechtes  Braheufer  bei  Schwicdt.  Torfbrfiche  sfidlicb  Tnehel.  Pantan. 
Moi  hringia  tn'verria  Clairv.    Überall  gemein. 
Stellari'a  vtaUa  (\rillo.    Ülierall  gemein. 

.SV.  nlifjiuoHt  Murr.    In  Brficlien  und  Qiiollen  zoi*fltrent,  z.  B.  aju  Tueliolkaer  See. 
Mal(ir/iiiit/i  a(/tiafiruin  Fr.    Feuchte  Orte  zerstreut,  z.  B.  Tuclinlkner  See. 
Eloiiiir  }li/<lriij)i]>t'r  L,    Selten.    Im  kleineren  See  beim  Mangelmühler  See  (?) 
E.  inuiulra  Sclik.    ScltcMi.  F^bendasclbst. 

Unum  ugi(ati«>iiiHum  L.    Häutig  verwildert,  z.  B.  am  Mangelmühler  See.  Gr. 

Okonin-See.   Rudnitza-Sec  u.  a.  O. 
L,  caiharticum  L.   Uel)erall  hänfig. 

Radiola  linoide»  Gmel.  Zerstreut  anf  feuchten  Plätzen.  Torfbr&ebe  sfidlich 
Tuchel.  Bruche  sfldlidi  von  Bialowien.  Am  Sumpf  swiscben 
dem  See  bei  Lubiewo  und  Forsterei  Fnchswmkel.  Kolxc>See  bei 
Poln.  Okonin.   Sandige  Felder  bei  Sicinny. 

Maiva  Alcea  L.  Zerstreut.  Am  Kamionkafluss  örtlich  Kamnits.  Am  Franken* 
hagener  See.    Auf  dem  Schlossbei^  l>ei  Abrau. 

J/.  ueglertn  Wallr.    An  Wegen  zerstreut,  z.  B.  Minikowo. 

JiVj«  pluiifpliylloH  Seo)i.    Im  Brahetal  zerstreut. 

T.  vhutfolia  Scoj).    Wie  vorige. 

llifpirinim  jnrfoniium  L.    Häutig  an  Wegen  und  Rainen. 

H.  qua(lrati(/uhnn  L.    Zerf^treut,  z.  B.  Ficlibcrg,  südlich  Tuchel.    Bei  Sluppi. 

Torfwiesen  bei  Kensaii:  Piätorius. 
//.  tetrapterum  Fr.    Verbreitet  in  Tortl)rüclien.     Bei  FörsUu-ei  Fuchswinkcl. 

Im  Grunfclder  Forst.    Torfbrüche  am  Zaremba-Seo  und  südlich 

Minikowo. 

H,  kumi/Mum  L.  Anf  sandigen  Feldern  verbreitet.  Im  Bfesbetal  östlich  Tnchel 
bei  den  Tucheier  Ausbauten.  Torfbrftohe  sikdHch  Tnchel.  An 
Mangelmühler  See.   Am  Waldrande  südlich  Ton  Petztin. 


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33 


H.  numtanum  L.  Verhreitct  in  Wäldern  und  (Jchusrhen.  Kichberg  sridUch 
Tuchol.    Sehwictitrr  Forst.    Am  Kamioukatlusä  wcätlich  Kanmitz. 

nralichang  des  Kamnit/.er  Forstes. 
Actrr  PseudopIdfaituH  L.    Im  Brahelal  bei  8chwiedt. 
A.  pJafiuioideH  Ij.  Daselbst. 

Gerunium  pratense  L.  Auf  feiuliteii  Wiesen  zerstreut.  Am  Glchoczek-Seo  nnd 
den  Sümpfen  dstlick  davon.  Wißscn  am  Kiäzflusä  bei  Tuchel.  Am 
Eamionkaflnss  bei  Liebenau. 

G.  paltutre  L.  Feuchte  Wiesen  und  Ufer  häofig.  Wiesen  am  Kissfiuss  bei 
Tncbel  mit  dem  Torigen  nntereinander  wachsend.  RndamühL  An 
der  Brahe  bei  Schwiedt  Am  Kamionka-Fluss  bei  Kamnits  und 
Liebenau.   Braheufer  nördlich  Plaskau. 

G,  aangmneum  L.  Zerstreut  im  Kiefcrnwaldc  und  trockenen  Abhängen  unter 
Gebiksch,  z.  B.  Bralicliang  Üstlicli  Tuehel  bei  den  Tuelieler  Au8> 
bauten.    Schwiedter  Forst.    Bei  Golombek.    Grfinfelder  Forst. 

G.  Robei'ttanum  L.    Schwiedter  Forat. 

Eroditnn  cintfarinm  L'IIerit.  Häufig. 

Impatiem  A^//  fumicre  L.  Feuelite  Stellen  im  Walde  '/erstreut,  z.  B.  am 
Stonski - Fliiss.  Am  Neumühlcr  See.  Im  Koschiburrek  bei  Kl. 
I>isla\v.     llei  Klotzek. 

O^ralis  ArflvxcHa  L.    Häufig  in  der  Haide  u.  a.  0. 

Econymm  europaeu  h.  In  üebüsclien  zerstreut.  Braliehang,  z.  B.  bei  Pilla, 
Schwiedt  und  Ernsttal.  An  einem  Feldrain  swischen  Tuchel  und 
Bhidau.  Reetzer  Miihle. 

Rhamnu»  eathartiea  L.   Im  Brahetal. 

Frangula  Al«u»  MiU.   Httufig  im  Brahetal  u.  a.  0. 

Gemtfa  tinctoria  L.  Verbreitet.  Um  Tuchel  häufig.  Brahetal.  Schwiedter 
Forst.  Eichbeig.  Wald  sfidUoh  Festnitz.  Abrau  und  Kcnstau: 
Prätoriu8. 

Ononis  repen»  L.    Am  Reetzer  S<  e.    Soldossberg  bei  Abrau. 

O.  am  "^i^  T,.    Zei  streut.    Am  (ir.  Bislawer  See.  Petztin. 

AnthtfUü  l'ulutrariu  L.     Zerstreut.     Tueliel.     Kl.  Maugtdmfdile.  Kirch'See 

hei  Ai)i-au.    Bralietal  ostlich  Tucliel  und  Ddi*dlich  Plaskau. 

AJediaujo  miiva  L.    liiskau  verwildert. 

M.  falnifu  L.    (Jei)i(  in  an  Wegen  und  auf  Grasplätzen. 

M.  hipulina  L.  El)cnso. 

Alelilotm  albus  Desv.    Bei  Pillamühl. 

J/.  alHMimtut  Tbuill.    Abrau:  Prätorius. 

Trifolium  pratetue  L*   Auf  Wiesen  gemein. 

—  /.  alhißwa.   Am  Poln.  Gekziner  See. 

T.  alpettr€  L.   Schwiedter  Forst.   Brahehang  des  Kamnitzer  Forstes. 

T.  inearnatHm  L.   Auf  einer  Wiese  bei  Kl.  Bislaw  ausgesät. 

T,  ruhen»  L.   Kensauer  Wald:  Prätorius. 

M  3 


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34 


7*.  arvenu  L.  Häufig. 

T.  franh'ervm  L.    Bei  I'otztiu. 

T.  montunum  L.  Zieinlieli  liilutig.  Brahciiang  östlich  Tuchol  und  südlich 
Soinmcrsin.  Am  Kauiionkafluss  hei  Liohenau.  Ain  Glemboczek-See. 
Schlossbcrg  bei  Abrau.    Schlucht  südlich  Tuchei. 

T.  repem  L.    Wiesen,  Wege,  Wälder  gemein. 

T.  agrarium  L.  Häufig. 

T,  priKumben»  L.  Häufig. 

Lotut  eomiculatuB  L.  Gemein. 

A*(ragdlii9  Cieer  L.  Am  Petziiner  See  am  sandigen  Abbang.  Torfwieaen  bei 
Kenaaa:  Pratoriua. 

A.  glycyphyllMlj.  Verbreitet.  Im  ganzen  Brabetal.  Eicbberg.  AmBadamnblerSee. 
Coronilla  varia  L.    Zerstreut  im  Brabotal,  b.  B.  bei  Schwiedt,  Sommersin. 

Omithopvs  perpunllus  L.    Kl.  Mangelmühle. 

0.  sativuii  Brot.    Am  Kamionkafliiss  bei  Kamnitx  venrildert. 

Vifia  Crnccn  L.     Im  Braiietal. 

r.  xHnitira  L.    ^^olton.    Katnnitzer  Forst.  Brahctal  südlich  Sommersin. 

Liifhi/nis  jirafi'ii^is  L.    Auf  Wiesen,  an  Flüssen  haufi-z;. 

Orobu9  vcniuK  L.  Zerstreut  unter  L.iubholz.  z.  B.  im  Braiietal  des  Kamnitzer 

Forstes.  8Üdlicli  Sommersin  und  bei  Schwiedt.  Fiehberg. 
0.  viijt'r  L.  Zerstreut.    Brahetal,    Cosackenberg  bei  Drausuitz. 
O.  iuberomn  L.    Wald  bei  Försterei  Fuchswiukel. 

Prunus  gpinofa  L.  In  Gebfiacben  verbreitel.  Im  Brahetbal.  Am  Gleboczek-See. 
P.  Padw9  L.   Im  Brabetal  zerstreat. 

Ulmaria  pentapetala  Gilib.  Wieaen,  Baine,  Brficbe  adir  bAnfig. 
ü.  F^lipendula  A.  Br.   Selten.   Am  Glembocselc-See. 
Rubua  pKcatuM  W.  et  N.  Häufig. 
R,  eamu9  L.  Hänfig. 
R.  Idaeus  L.  Hänfig. 

Fraijaria  rvsca  L.    Id  Wäldern  und  Gebüschen  häufig. 

F,  viridis  Duchegne.    An  Wegen  und  Abhängen  ziemlich  häufig. 

Comcarvm  pafustn-         Ziemlich  verbreitet  an  den  Rändern  der  Seen  und  in 

Brüchen  und  (Jräben.    An  der  Brahe  bei  Schwiedt.    Poln.  Cekziner 

See.    Kleinerer  See  beim  Stranzno-See.    Bei  Försterei  Wolfsgrund. 

Seen  nördlich  Försterei  Grüutal.    Brüche  im  Schwiedter  Forst  aui 

der  Kreisgrenze. 
Pofentilld  An^ii  imi  L.  Überall  gemein. 
P.  argeniea  L.  Häufig. 
P.  silreatri»  Neck.   In  Kiefemwäldem  gemein. 
P.  cinerea  Chaiz.   Saudige  Felder  verbreitet. 

P.  opaea  L.  In  Wäldern  nnd  an  Abhängen  unter  Gebaaeb  teratreut.  Sehwiedler 
Forst.  Kamnitzer  Forst  Eichberg.  Brahehang  öatlidi  Tuchei  hei 
den  Tncheler  Ausbauten  und  sQdlich  Sommerain« 

M 


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B5 


P.  alba  L.   In  Wäldorn  zerstreut.    Eiciiberg.    Scbwiedter  ForsL  Kamnitaer 

Forst    Braliehang  nördlich  Plaakaa. 
A'i'hemilla  vulgarü  L.    Auf  Wiesen  verbreitet. 
tSaiKjufitorha  offidnalis  L.    Selten.    Wierde  beim  Spital-Sec. 
A>irimonia  Euputojv'a  L.    Überall  gemein. 

Rosa  canina  L.  Voriireitet. 
R.  ruhiiiind^n  Ii.  Verbreitet. 

Sorhiiit:  (iticiiparia  L.    Als  Chaus.seeltaum  angepflanzt.    Im  Brahetal. 

Crataeyu«  Oxyacantha  L.    Zerstreut.    Stobno-See.  Brahetal. 

Egüobium  angwti/olivm  L.  F^ie  Stellen  nnd  Schonungen  des  Forstes  häußg. 

B.  kirmtmn  L.  In  Grftben  ond  an  Flnssufem  hinfig. 

E.  parvißorvm  Rotz.  In  Gräben  and  Brüchen  yerbreitet 

E.  Roieum  L.  Zerstreut 

E.  fnoniaimm  L.   An  d^  Abhängen  des  Brahetals  zerstreut 

E,  faluitre  L.  In  Or&ben,  Bflchon  nnd  Brüchen  häufig. 

Oenothera  biennit  L.    Sandiger  Brahehang  südlich  Wodziwoda. 

Circaea  alpina  L.    In  Brüehen  un<l  feuehten  Uferstellcn  zerstreut.    Brüelie  bei 

Zareniba  am  Kamionkaflus^.     Linkes   nraheufer  bei  Emsttal  und 

nördlich  Plaifkau.    Stonski-Bruch  .'»ndlich  (Jolonibek. 
Mffriopfii/Ihn)i  xpicutum  L.     In  fast  allen  Seen  und  Fliissoii  gemein. 
Hippuriü  fiil'Kirlx  L.    Ilaulij;.     Mittlerer-   und   Spital -See  bei  Lielienau.  (\v. 

IJirflawi  i-.  Dzct/.im-  u.  l*ola.  Cekziuer-Sce.    Reetzer-,  WitLstocker- 

uiid  Frankciiliagener  See. 
t'allitnche  rernali«  Kütz.    In  Gräben  nnd  Brüchen  huulig. 

—    rar.  angustifolia  Uuppe  (als  Art).    Im  Kietschfluas  bei  Tachel. 
Ceratophyllvm  demermm  L.   In  Seen  und  Fl&ssen  häufig. 
Ltfthrum  Salicana  L.   Auf  Wiesen  an  Seen  häufig. 

Peplü  Porhila  L.    In  Brüchen  zerstreut    Nördlich  Tuchol.    Südlich  Pftztin. 
Hemiarta  glahra  L.   Zerstreut,  z.  B.  bei  Tuchel. 
ScleratUhua  annutu  L.   Auf  Äckern  häufig. 
S.  ptrennü  L.  Ebenso. 

Sedum  majrimum  Sut.    Auf  Ackern  und  sandigen  Abhängen  verbreitet 

S.  acre  L.    Auf  Sandboden  häufig. 

Sempervivum  wboHfennu  Situs.  Selten.  Sandigor  Brahehang  nördlich  Sonimcrsin. 
Ribet  alpinvm  L.  Im  Brahetal  zerstreut,  z.  B.  bei  Pilla,  Schwiedt,  östlich 

Tuchel.  Eichl)org. 
R.  »if/rnfii  L.    Zwischen  Abrau  und  Kr'ii-;;in:  Priitoriu;?. 

üturi/raga  JlircvluH  Ij.  Sumpfige  TorIwirM n  sehen.  Am  rajiowek-Sc«'.  Am 
MinikoAvoer  See.  Am  Szumiunkailusä  im  ^chwiedter  Fürst.  Abrau: 
Frätorius. 

Uydrocolyle  vulgaris  L.    An  Seeufern  und  Brüchen  häufig.    Nördlich  Tuclicl. 

Südlich  Tuchel  im  Walde  an  der  „grünen  Wiese".  Brüche  südlich 
Petztin.    Brüche  südlich  Minikowo.   Bruche  im  Scbwiedter  Forat 


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36 


an  der  Kroisgrenze.  Am  (iwiasda-,  Dzetzim-  imd  Voln.  Cekziner-See. 
Kolze-Sce  bei  PoId.  Okouiu.  Am  Stranzuo-See.  Am  Przyarcz-See. 
Bei  Dzeks. 

CieiUa  virasa  L.   An  Tielen  Seoufern  verbreitet,  s.  B.  Tnoholkaer  See,  Mittlera> 
und  Spital'See,  Stranzno-See,  See  nördlich  FOrsterd  Grflntal  q.  a.  0. 
Aegopodivm  Podojfraria  L.  Gemm* 
Pimpinella  Saatfroffa  L.    Sehr  b&nfig. 

Beruh  anguttifoHa  Koch.   An  Seen,  in  Gräben,  Brncben  und  Bächen  häii%. 

Bupleui'um  loiujifoUum  L.    Sehr  selten.    Linker  Brahehang  südlich  PillamähL 
Oenanthe  aquattra  Link.    In  Gräben,  Tümpeln,  Brüchen  nnd  Seen  häufig. 
At'fhum  Cjfnapium  L,  Gemein. 

Libanotü  vwntana  Crntz.    Kensauer  Wald:  Prätorius. 

Seli'iium  Carvifolln  L.    Eichborg.    Bralictal  zerati'eut. 

AiKji'Itca  xtlresirix  L.    Auf  Winsen  geniein. 

Pi'iit'iilanvin  ihroxelinuni  Much.    Im  Kicfernwahlo  liüulig. 

Aiieilnnii  (/rarroliiis  Ij.    Wiesen  am  KiszÜuss  verwildert. 

Hcraclcum  si/nriruin  [j.  Iläiilig. 

Daucuif  Carota  L.    Wiesen  und  Triften  zerstreut. 

Hedera  Belia  L.    Am  Brahehang  häufig,  z.  B.  bd  Sommersin,  Budabrfick, 

östlich  TacheL 
CormtB  sanffutnea  L.  Im  Brahetal  zerstreut. 

Vibumwm  Opului  L  Im  Brahetal  zerstrent.  Am  Kamionkaflnss  westlich  Kamniti. 
Lamrera  Xylostam  L.  Ebenso. 

JAnnaea  hcreaU»  L.    Im  Walde  ntfrdlioh  der  Försterei  Fncbswinkel:  Font- 

assessor  Grcbe. 
Aftpt'iitla  odoraia  L.   im  Brahethal  zerstrent. 

G'/Iinm  Apariiie  L.  Iläufig. 
G.  palustre  L.  Häutig. 
G.  verum  L.  A'erbreitct. 
G.  A/ollvffo  L,  ^'e^brcitct. 

y^dh^r/ofui  i'.nilfdtit  Mik.  Brahetal  des  Kaninitzer  I-'oi  ste.s.  Torf  brnche  l>ei  Keiisau. 

l\  ojjicinali-^  L.    An  Seen,  Flussufern  in  Biüclien  inid  auf  Wiesen  verlireitei. 

Im  ganzen  Hrahetal.  Kaniionkalhuss  bei  Kamnitz.  Am  Fraukeü- 
hagiuier  See.    Abraucr  See.    Kl.  Bislaw.  Kiotzek. 

Knautia  arvensis  Ooult.  Häufig. 

Succisa  praterm«  Hnch.  An  Seen  nnd  im  Kiefemwalde  häufig.  RndamfiUer 
See.  Zaremba*See.  Frankenhagener  See.  AbranerSee.  Schwiedter 
Forst  z.  B.  bei  Neumühl  gemein.  Junkerhofer  Forst  bd  Okonii. 
Wodziwodaer  Forst.  Grünfelder  Forst. 

Seabiam  mtaveolem  Desf.  Im  Kiefemwalde  ziemlich  häufig.    Um  Tnchd. 

Schwiedter  Forst  z.  B.  bei  Schwiedt,  Budabrfick,  Nemnfthl,  GoIoB- 
bek.  Wodziwodaer  Forst.  Ritteier  Forst.  Grflnfelder  Forst  Kau- 
nitzer  Forst. 

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37 


Eupatorium  cunnahinum  L.    Ilauliü:  an  Sreii,  (JrälKJii  uiul  Flüssen.    Im  i^auÄCii 

Brahetal.    Am  Kaniionkafluss.    Pohl.  Cekzini-r  Öco.  Klotzek. 
TnmiUujv  Farfara  L.    Am  Brahcbaug  u.  a.  0.  verbroitot. 
Bellis  perennis  L.  Gemein. 
Erigeron  canadetuü  L.    Sehr  liäufig. 

E.  ater  L.  Httafig. 

SoUdago  Vvrga  atm  L.  Häutig  im  Eiefernwalde,  Eichborg  und  Brahehang. 

Inula  wlieina  L.   TorfWieaen  bei  Abraa  und  Kensau:  Prfttorias. 

/.  Britaniea  L.  An  Wegen  und  Seeofern  httnfig.  In  Kl.  Bislaw.  Schwiodt 
Liebenau.  Am  Schwarx-See  bei  Drausnits.  Abrauer  See.  Stobnoer 
See.   Stranzno-See.  Poln.  Cekziner  See.   Okieraker  See. 

Pulicaria  vulgaris  Gärtn.    Selten.    An  Zäunen  in  Petztin. 

XaiHtkivm  ttrumarium  ]j.  In  Dörfern  an  Zäunen  zerstreut  Lacbowo.  Minikowo. 

Biden»  triparfffus  L.    Ueberall  sehr  gemein. 

B.  eernnuH  L.    Wie  vorige. 
Filago  arvensin  Fr.  Tlüiifig. 

F.  minima  Fr.  Vcrhroitot. 
Helichri/sum  (ire/uin'um  I).  C.  Gemein, 

Artemiina  Aht^inihivw  \i.    An  Zäunen  und  freien  riätzcu  in  Dorlcni  liäulig. 
A.  cumpextriH  L.  Häufifr. 

A.  vulgoj'is  L.    An  Zäunen  und  Wegen  häutig. 

Aehillm  JUille/olium  L.  Gemein. 

Anthemit  iinetoria  L*  Häutig. 

A,  aneimi  L.  Gemein. 

Matriearia  Ckamomilla  L.  Häufig. 

Chr^nthemum  inotbrum  L.  Gemein. 

CA.  Leueanthemum  L.   Verbreitet,  z.  B.  RudabrQclc. 

Tanaeetum  vulgare  L.   Zerstreut,  z.  B.  Schwiodt.   Im  Walde  südlich  Tuchel, 

Abrauer  See. 

Senecio  palunfn-  D.  C.    Zerstreut.    Stonski  -  Hruch.    Torfbrüchc  bei  Kelpin. 

Gräben  am  Frankenbagener  See.  Torfbrücbe  am  Besmiuer  See. 
Sumpfige  Wiesen  am  Papowek-See. 

S.  vtilqariH  L.  Häufig. 

S.  iwnuilix  W.  K.  Zerstreut. 

S.  Jacohnoa  L.  Häufig. 

Cirxium  lancrnlnium  Scop.  Häufig. 

C.  paluüire  Scop.  Häufig. 

C.  acaule  All.    Seiton.    Am  Resminor  See. 

—  vor.  eauhKmt  Pers.   Auf  dem  Cosackcnbcrg  bei  Drausnitz. 
C  okramm  Scop.  Auf  Wiesen  häufig. 

C,  arve/ue  Scop.   Äcker,  wüste  Plätze  häufig. 

—  vor.  »etowm  M.  B.  (als  Art)  im  Übergang  zu  var.  ineanum  Fischer  (als 

Art).  Eichberg. 


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38 


Onopordon  Acanthium  L.    An  Wegen  verbreitet. 
Lappa  o/ß'cinalis  All.    An  Wegen  häufig. 
L.  minor  D.  C.    Wie  vorige. 

Carlina  acaulis  L.  Im  Kiel'ornwalde  Holten.  Kamnitzer  Forst.  Bei  Wodziwoda. 
(\  nilfianx  Fi.    Trockene  Hügel  nicht  häufig.    Am  S])ital-Seo.  Kichberg. 
t>iTr<t1ul(i  tijirforia  L,    Seiton.    Ei(?h]>org.    Kensanor  Wald:  Pratoriu-s. 

—  var.  iiitf<irifolia  Wallr.    Rechter   Brahehang  östlich  Tuchel  bei  den 

'i'ufhelor  Ausltautcn. 

—  var.  ht'ttropi/ijlla  Wallr.  Daselbst. 
CetUaurea  Jacca  L.  Häutig. 

C,  amrtnaea  Willd.  Abraa:  Prtttorius. 
6'.  Qfanus  L.  Oemein. 
C.  Scabioia  L.  Httofig. 
fjamptana  eonmunü  L.  H&ufig. 

Amoserü  minima  L.    Ziemlich  häufig.    Chaussee  von  Tuchel  nach  Plaakao. 

Am  Mnngelmfihler  See.  Sehwiedt.  Pantau.  Sandige  Felder  südlich 
Petztin. 

Cichorium  Iniybtu  L.    An  Wegen  verbreitet. 

Ijeontodon  autiimnalin  L.    Sehr  häufig  in  Wäldern  und  an  Rainen. 

—  rar.  iniegrifolia  Uechb*.   Wald  zwischen  Tuchel  und  Bialowierz. 
L.  liastüis  L.  Häufig. 

—  rar.  hi'fijnda  L.    Abrauer  See.    Minikowoer  See. 
P!rrix  hit^rariodes  L.    Verbreitet  aul  Wiesen  und  an  Wogen. 

iSvorzoneni  purpurin  L.    Sohr  selten.    Zwischen  Ei'usttal  und  Schwieilt :  Fürstr 

ai^riossor  Weudlandt. 
Hifjmclimi  ix  (/hihni  L.    Acker  am  Sonnnersiner  See. 
JJ.  rudicata  L.    Häutig  in  Wäldern  und  auf  Triften. 

—  /.  »ubinte(frifolia.    Wald  am  Mangeluühler  See. 

—  /.  minor  Uechtr.  Auf  Sandboden  und  mageren  Triften.  Bichbeig.  Wald 

am  Mangelmfihlo:  See.   Wald  sfldlich  Petztin. 
Taraaiacum  ofßeinah  Web.  Gemein. 
Laetuea  muraUa  Less.   Im  Brahetal  häufig. 
Sonehm  oleraeeus  L.  Häufig. 
S.  arventi»  L.  Häufig. 

—  vor,  laevipe»  Koch.  Häufig  an  Wiesen  z.  B.  am  Frankenhagener  See. 
Crepii  teetorttm  L.    Sehr  hänflg. 

6'.  praemorsa  Tausch.    Kensauer  Wiesen:  Prfttorius. 
Uio'acivm  PHoxclla  L.    Überall  gemein. 

//.  praealtum  (Vill.)  Koch   rar.  falla.r  D.  ('.   (als  Art).    TorfwioHon  ziemlieli 
häufig  '/..  B.  am  Kaniionkalius.-*  südlich  Bralewnitza.    Brüche  »üdhcli 
Minikowu  im  Si  liwiodtor  Forst  an  der  Kreit^gronze. 
//.  iinironnn  L.    In  Waldein  häuüg.    Kichbei-g.    Brahctal.  Im  ganzen  Forsl- 

II.  r)t/,ja(uni  hl.    Wie  Vorige. 

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39 


U.  horeale  Fr.    Zienilicli  häutig,    Eichbeifr.    Brahotal.    lui  Forst. 

—  var.  chlorocfphala  Uechtr.    Tm  Walde  sridöstlich  von  Tuchcl  au  der 

Bislawer  Chaussee,  lui  Kuschiburrck  am  Miuikowoer  See  bei  Kl.  Bislaw. 
II.  laevigatum  Willd.  Verbreitet. 

—  vor.  grandideniatum  üechtr.   Im  Walde  sQdö&tlich  von  Tnchel  an  der 

Bialawer  Ghaoasee  häufig. 

—  wxr,  tridewtatmi  Fr.   Brahehang  s&dlich  Sommei'sin. 
K.  umbeüatum  L.   Sehr  hftnfig. 

Jaiione  mantana  L.   Gem^.   Weiasblühend  bei  Petstin. 

Campanula  rotundifolia  L.   Häufig  im  Kiefemwalde  und  am  Brahebang. 

C.  rajyunculoideH  L.    Häufig  in  Gebüschen  z.  B.  Bralictal. 
C,  Track$Uum  L.   Sehr  häufig  in  Geb&achen  z.  B.  BrahetaL  Frankenhagenw 
See.  Zaremba-See. 

C.  persid/olia  L.    Im  Kiefernwalde  häufig. 

6'.  glomerata  L.  Wio.^^on  und  Gebiische  häufig  z.  B.  Brabctal,  Abrauer  und  Zwangs- 
bruchcr  Wiesen.    Kl.  Bislaw. 

Vocriiunm  Mijrti/lu«  L.    Jni  Kiefcruwaldi?  und  Braiictal  sclir  häutig. 

r.  ulitiitKiHum  Ii.    Zerstreut.    Iwitzer  Bruch.    Am  Langen  iSee. 

V.  Vitis  Idaea  L.   Gemein  im  Kiclernwalde,  sellist  in  der  schlechtcsteu  Haide. 

V.  Oxyeoeeat  L.  Verbreitet.  Sümpfe  südlich  Minikowo.  Iwitzer  Bruch.  Bei 
Försterei  WoUhgmnd.  Birkenbmeh  im  Schwiedter  Forst  südöstlich 
Neumühl.  An  den  Seen  östlich  von  Liebenau.  Am  Sommersinor 
See.   Brüche  südlich  Petztin. 

AretostaphyloB  üva  und  Spr.  Sehr  verbreitet  in  Kiefemwttldom.  Schwiedter 
Forst  z.  B.  bei  Neumühl  in  Menge.  Wodziwodaer  Forst  Ritteier 
Forst.  Jnnkerhofer  Forst  bei  Okonin.  Grünfelder  Forst.  Wald 
südlich  Tuchel.   Wald  am  Okicrsker  See  nnd  Spital-See. 

Andromeda  jxAifolia  L«    Torfmoore  und  Brüche  zerstreut.    Iwitzer  Bruch. 

Torfwiesen  am  Abrauer  See.  Bruche  im  Schwiedter  Forst  südlich 
Minikowo  an  der  Kreisgrenze. 

('aJhina  rvlpan's  Salisb.    In  Kicfornwäldorn  gemein. 

Ledum  palu-^fTt'  L.  A^n-brcitet.  Iwitzer  Bruch.  Bnicli  siidlit  h  Minikowo  und 
im  Schwiedter  Forst  an  der  Kreisgrenze.  Am  Sommcrsiner  See. 
(Jwia.sda-See.    Okoninor  See.    J^anger  See.  Stranzno-See. 

l'u'ülu  chlora/if/ia  Sw.    Selten.    Wodziwodaer  Forst  bei  Wodziwoda. 

P.  minar  L.  Häutig  im  Forst,  Brahetal,  Eiehberg,  Cosackenbcrg  bei  Drausuitz. 
Wald  südlich  Festnitz  u.  a.  0. 

RamUchia  wcunda  Groke.   Wie  vorige. 

Chimopkila  umbellata  Nutt.   Häufig  im  Forst 

Monotropa  Hypupifyt  L.  Zerstreut  Bei  Schwiedt  Cosackenbcrg  bei  Drausnitz. 

Vmcaoxicum  ofjUcinale  Mnch.  Im  Brahetal  sehr  zerstreut  Rechtor  Brahehang 
östlich  Tuchel  bei  den  Tucheier  Ausbauten.  Linker  Brahehaug 
südlich  Schwiedt   Brahebang  südlich  Sommersin. 


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40 


Men^anlhet  trifoliata  L.   In  Seen  und  Wiceengräben  sehr  häufig. 
Sutmrtui  perennis  L.   Sehr  selten.   ToriWi«»en  efldlich  am  Abraner  See. 
Erj/tkram  Centaurium  Pen.   An  Seen  und  Rainen,  aof  Wiesen  and  Triften 

häufig.   Eichberg  gemein, 
/^^«mofittfiii  eoeruleum  L.   Am  Wege  svlachen  Slappi  und  Tncbolka. 
Coneolvultu  L.  Hflufig. 

Cuaeuta  Epith^um  L.  Im  Brahetal  bei  Schwiedt  auf  Euphtana  teroUna  Lmk. 

schmarotzend.    Keiisauor  Wiesen:  Prätorius. 

Cijnoglossvm  ofßcinale  L.  Zalcsic. 

Anchu9a  ofßcinali»  L.    Häutig  auf  Äckern. 

A.  orrniKix  M.  ß.    Hei  Klotzek. 

Si/nijihifuin  o/pcinaic  L.  Verlirt'itet. 

l'vJ iiionaria  (niffvsfifolid  L.   Keii.sauer  Wald:  Priitorius. 

Krhiuin  ml  (iure  L.    Aul'  Ackern  am  Zai'ciuba-Sce. 

Myosotis  pulKstris  Willi.  HUufig. 

M.  caeopitom  Schultz.    Verl  »reitet. 

jl/.  arenaria  Schrad.  Häufig. 

So^omim  nigrum  L.  Häufig. 

S.  Dulcomara  L.  Verbreitet  an  Qrftben,  See-  und  Flussufern  z.  B.  bei  Schwiedu 

Stonski-FIuss.   Sommerstner  See.  Poln.  Cekziner  See. 
Nicandra  phyaloides  Oärtn.   In  llinikowo  in  und  aus  Gärten  verwildert. 
Jltf<Myamva  niger  L.  In  Dörfenii  jedoch  nicht  häufig.  In  Hammer. 
Datura  Stramonium  L.   Ebenso.   Hammer.    Bei  Tuchel.  llinikowo. 
Vrrbascum  Thap8ut<  L.  Zci-streut. 
V.  t/i(ip»i/ofme  Schrad.  Häufig. 

V.  L^Unite«  L.    Zerstreut.    Rudabruck.    Zareiuba-See.    Kamnitser  Forst 

V.  ntffnim  \j.    Zer.streut  z.  B.  am  Sehloucr  See. 
Scni/>lnt/<ii'ia  nndoxa  L.    Ziemlich  hautig  im  Jirahetal. 
•S.  KItrIittrti  St('\.    \'erbreitet.    Rcsmiuer  See.  üralictal. 
Liiiai-id  ri/l(/(iris  ^liH.    Überall  hiiulig. 

Liiiiost'/ht  ai/i/(tf/r(i  L.  Ti  inpcl  nördlich  Tuchid  bei  den  Koslinkaer  Ausbauten. 
JJitjttaliK  umf)i<iii<i  Murr.    Jm  nralu'ta!  zerstreut  z.  U.  lici  PillHmühl.  Suhwieiit, 

östlich  Tuchel  bei  den  Tucheier  Ausbauten). 
Vwonica  wutellata  L.    An  Sceu,  iu  Gräben,  Sümpfen  ziemlich  häufig. 
V,  Anagallü  L.   Wie  vorige. 
V.  Ber4fabunga  L.   Wie  vorige. 

V,  C/tatnaeehytt  L.   In  Wäldern  vei'broitot  z  B.  Eichberg. 
V.  ofßnnalü  L.   Im  Kiefemwalde  gemein. 

~  var.  mnnstroBa  ( Fl  tpadana  L^ennc.^  Wald  westlich  vom  Okiersker  Sef. 
y.  Tmerium  L.  Im  Bi  ahetal  sehr  zerstreut.  Brahehaug  des  Kamnitzer  Forste? 

und  Cstlich  Tuchel  b<;i  den  Tucheier  Ausbauten. 
V.  loMffifoliti  L.  Jni  Ibah«  i;d  sehr  zerstreut  Bechter  Brabehang  Östlich  Tudiel 
bei  den  Tuclielvr  Ausbauten. 

M 


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41 


V.spicatah.  Häufig  im  Kiefornwald«'  und  trockoncri  AtihttluMi  z.B.  Schwieiitcr  Forst 
liei  I?u(lal>iiuk.    Bei  Tuchcl.   WodziwuUa.   Zareiuba-See.  ürahetal. 
V.  stTjtj/llit'olia  L.    Feuclite  Triften  liiiufi}^. 

Melampifi'um  nemoromm  L.  Im  Brahctal  häufig.  Mit  grüulich-weiäticu  Deck- 
bltttteni  bei  Schwiedt 

M.  prateiue  L.  Im  Kiefernwalde  gemein. 

Fedieularit  nlvaliea  L.   Selten.   Brflcbe  8&dlich  von  Petztin. 

P,  palwtrU  L.  Zeretront  Wiesen  am  Abraner  See.  Am  Zaremba  See.  Tro- 
zioneck'See.  An  den  Seen  sfidlich  Przyrowo.  Brfiebe  im  Grünfelder 
Forst  südlich  Minikowo.  Stransno-See.  Wiesen  am  Beetzer  Fliess. 

P.  Scej)fnim  Curolinum  L.  Sehr  selten.  Torfwiesen  sQdlich  des  Abrauer  Soo's. 

Ale  foi'olophm  major  Rchb.  Häufig. 

Euphrmia  ofji'riiiaUft  L.  Gemein. 

E.  Odontites  L.    Ziemlich  häiifi«?. 

£.  «aotina  Lmk.    Rechtes  Brahetal  bei  Schwiedt. 

Mentha  (iquafict  Ii.    Ziemlich  häutig. 

J/.  iirrt/i.sis  [j.  Hiiutig. 

Liji'ojni6  eio-'i/nnus  \j.    Verbreitet  an   Seen,   (Jräbcn   und   in   Brüchen   /.  B. 

b'iuiainiihler  SiMi.  K(\-!niimM-  See.  Siranzno-Seo.  Bruche  am  Za- 
rendm-Soe.  Torfbrüche  siidhch  Minikowo.  Försterei  Roscntul.  Ivensau. 

Sahia  pratemis  L.  Zerstreut  Im  Brahetal  des  Kamnitzcr  Forstes,  bei 
Sommersin,  Pilla,  Schwiedt,  Emsttal,  Neumikhl,  bei  den  Tncheler 
Ausbauten.  Eichberg.  Cosackenberg  bei  Drausnitz.  Reetzer  See. 
Stobnoer  See.   Poln.  Cekziner  See. 

iS.  vertkiUaia  L.   Zwischen  6r.  und  Kl.  Komorze  am  Wego. 

Oriffanum  vulgare  L.  Zerstreut  Im  Brahetal  z.  B.  bei  Pilla,  Östlich  Tuchol  bei 
den  Tucheier  Aunbauten.  Torfwiesen  bei  Kensau.  Am  Abrauer  Sen. 

Th^m  SerpjfUum  L.    Jiu  Kiefernwalde  gemein. 

Catamintha  Acinos  Clairv.  HäufiL^ 

Clinopoih'vm  n/ff/are  L.    Im  Brahctal  häutig.    Eichberg.    Bei  Tuchel. 

Nepeta  Catan'a  L.    An  Zäunen  in  Dörfern  zerstreut  z.  B.  Bialla.  Okiersk. 

Wödziwoda.  Pillamiihl. 
G/t'rIiofHii  h'iliranut  L,    Im  Bralictal  lics  Kamnitzcr  Forstes. 
Latniuvi  aiiijth.n'raii/»'  L.    Verbreitet  2.  B.  Kamiiitz,  Tuchci. 
L.  pui-jitiivuiit  Ij.  üemein. 
L.  maculatum  L.    Bei  Tucliel. 
L.  allmm  L.  Häufig. 

Galeobdolon  luteum  L.    Am  Kamionkafluss  westlich  Kamnitz.    Am  Franken- 

hagener  See. 
Galeopna  Tetrahit  L.  Gemein. 
G.  bifida  Boonngh.   Turfbruche  aqi  Zaremlia-Soc. 

O.  vereicohr  Curt.  Ziemlich  häufig.  Brahehang  südlich  Sommersin.  Zwangs» 
brach.   Dtsch.  Cckzin. 


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43 


G.  i)ube»ceM  Bes8.  Häufig. 

Stachys  hilvatica  L.  Zerstreut.  Linker  Brahehang  bei  Erusttal.  Am  Stobuoer  See. 
St,  paltutrw  L.  Httoflg  in  Grib«a  und  auf  feuchten  Äckern* 
St,  reeta  L.   Selten.    Bechter  Brahehang  fistlicb  Tnchel  bei  den  Tneboler 
Ansbanten. 

Betaniea  ofßeinaUt  L.  Ziemlicb  bttafig.  Brahebang  s&dlicb  Sommerein  und 
nördlich  Pbiekaa.  Eicbbei|;.  Coeackenberg  bei  Dransnits.  Torf- 
wiesen bei  Kensan:  Prätorins.  Abraner  See.  Im  Koachibnrrek  bei 

Kl.  Risinw. 

Manmbium  vulgare  L.    In  Dörfern  an  Zäunen  und  an  S<  ouf(Mn  verlireitct. 

In  Liebenau  und  am  «^üdlichBtcMi  der  Seen  östlich  davon.  Am  Poln. 

Cekziner  See.    Minikowo.  Pctztin. 
LeonuiiM  Cardiaca  L.    An  Zäunen  in  Dörfern  verbreitet.    Ijiebouau.  Fotztin. 

Gr.  Mangelmfililo.    Boi  Klotzck. 
Srutt'Ilaria  t/ttlericulata  L.  Häufig. 
liruiu'Jla  fuh/dris  L,    Im  Kiefernwalde  liäufig. 

B.  (frandißora  L.  Im  Kiefernwalde  zerstreut.  Wodziwodaer  Forst  boi  Wodzi- 
woda  und  Klotzek.    Schwiedter  Forst  boi  Neumühl. 

Aju<ja  reptan»  L.  Zerstreut.  Eicbberg.  Linker  Brahehang  nördlich  Plaskan. 
Westlich  Pörsten  Pncbswinkel. 

A,  genevetuu  L.   Anf  dem  Schlossbei^  bei  Abran. 

A,  pyramiSaU»  L.   Selten.   Kamnitzer  Forst  östlich  der  Oberfbrsterei. 

Verhena  o/ßeinali»  L.   An  Zinnen  in  Liebenau.   Am  Poln.  Cekziner  See. 

üttiewlaria  vulgaris  L.  In  Seen,  Graben  und  Brüchen  häufig.  Torfbriche 
sfidlich  Tuchel.  Trozionoek  See.  Brüche  südlich  von  Bialcvierz. 
Tfimpel  am  Fusssteig  von  Tuehel  nach  Mangel niuhle.  Brüche  südlich 
von  Petztin.  Frankenhagener  See.  TorflniKlie  am  Zarcmba-Sec. 
Im  Kroschiwke-See  l)ei  Drausnitz.  Torfbrüche  zwischen  ^f.■lngel- 
niiilile  und  .Fehlenz.  Hrüdio  am  See  nördlich  Iiiel>enau.  Si»itai-8ee. 
Minikowuci-  Si  r.  Brüche  im  fJrünfelder  Forst,  (iräben  am  Papowek- 
See.    (Jriilieu  in  den  Schlachtaer  Wiesen.    Niedermnhler  See. 

U.  intermedlii  Hayne.  Sümpfe  im  Scliwiedter  Forst  südlich  Minikowo  an  der 
Kr(;isgrenzo. 

U.  neglecta  Lehm.  Spital-See. 

U.  minor  L.  Zerstreut.  Brfiche  südlich  Petstin.  Sümpfe  im  Walde  am  Pa|K>wek' 
See.  Sfimpfe  im  Schwiedter  Forst  südlich  Minikowo  an  der  Kreis- 
grense. 

TrienUili»  earopaea  L.   Ziemlich  verbreitet.   Rechtes  Braheufer  bei  Sehiriedt. 

Schwiedter  Forst.   Grfinfelder  Forst  Eichl>erg. 
Lytimachia  ihynißora  L.  Selten.  Am  Sommcrsiner  See:  MQhlenbesitzer  Ohlert 
L.  wlgari»  I..   Iliinfig.  Am  Rudamühler  See.  Stransno  See.  Petstiner  Wiesen. 

I>rahetal  bei  l'illamühl  und  Sommerein. 
L.  Nummularia  L.    Häufig  im  Brahetal. 

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43 


Jnagallü  artend»  L.   Häufig  auf  Äckorn. 

Primula  ofjicinalü  Jacq.  Yerbrettet  Brahehug  bei  Sotninenin,  Pillamühl, 
Schwiedt  Schlacht  südlich  Tuchel.  Eicbberg.  Cosackenberg  bei 
Draosnitz.  Im  KoBchiburrek  bei  KI.  Bislaw.   Am  Stobnoer  See. 

Jloitonia  palu8tri$  L.  Zerstreut.  Am  Schwars*Seo  bei  Draosnitz.  See  nOrdlich 
Liebenau.  See  in  den  Schlachtaer  Wiesen.  Grochowo.  Franken* 
hagcncr  See. 

Aimeria  vulgaris  Willd.    Überall  häufig. 

J'l(tiifao')  major  L«  Gemein. 

r.  iiotlid  L.  Häufig. 

P.  lamiolata  L.  (Jeiiioili. 

1\  arenaria  W.  oi  Kit.  Zorstreut.  Bei  Wodziwoda  im  IJiulictal.  An  diT  (liaustjee 
von  TiM-hcl  nach  IMaskati  iu  Meugo.    CLaudäCC  bei  (Jolombck. 

Antiira Ittels  ntrof/i.rifs  L.    In  Srhuicdt. 

t'/niKijuitliii/n  liiilifiilii in  L.    An  Dürlzauuen  liäulig.  üialuwicrz. 
Ch.  albuin  L.  Gemein. 

—  r<w.  hneeohtum  Mübg.    Kittoler  Forst 
Atrij'/i.r  patulum  L.  Häufig. 

Pumex  Uydrolapathum  Hnds.   An  Seen,  Fluss-  und  Bruchufem  häufig. 
R.  entpus  L.   Wiesen,  Äcker,  Wege  häufig. 
R,  Aeetow  L.  Gemein. 
R.  Acetotella  L.  Gemein. 

Polifffonum  BtHtorta  L.   Rechtes  Brahoufer  bei  Schwiedt. 

atnphihium  L.    In  Seen  ziemlich  häutig.    Mangelmülilcr  Sco.  Sommersinor 

See.  Kolz(?-i^('e  Im'I  Poln.  Oivoniii.  Rmlnitza  Src.  FrankcnliageniT  See. 

—  cor.  tenrsfir.    Ilaiilig.    In  einem  (irabeii  südlich  Tuchel.    Am  Glawkar 

See  bc'i  Vöhl,  (\-kzin.   Am  Fraukeuhageuer  See. 

/*.  iWstcan'u  L.    Überall  liiiufit;. 

Jlffiliojnpn-  L.    Jii  (iräbcu  Läufig. 
J'.  (irifo/are  L.  Ilaiiliir. 
P.  ('o/ivoli'ulnti  L.  (uint'in. 

Dttphne  Mezerettm  L.  im  ganzen  liiahcial  hiiulig,  äoust  Helten.  Kenisau  :  i'iatorius. 

AMorum  europaeum  L.    Wie  vorige. 

TithymaUt»  helioieopius  Scop.  Verbreitet. 

T.  Cifparisria»  Scop.   An  einem  Feldrain  westlich  Schwiedt. 

T.  Peplus  Gärtn.  Häufig. 

Mereurialü  perennie  L.   Kensauer  Wald:  Prätorius. 
Urtiea  ureru  L.  Gemein. 
U.  dioica  L.  Gemein. 

Humulu9  Lupulus  L.  Im  UfergobQsch  ziemlich  häufig.  Im  Brabetal  des  Kam- 
nitzti-  Foistrs,  1)oi  SomnierHio,  Sehwiedt  Am  ZaremlukSee.  Kami- 
onkaHu.s.<  Ix-i  liicbenau.    Stobnoer  See. 

VliHH*  campeatris  L.    An  Chausseen  augepflanzt. 


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44 


F(tr/us  xilvatico  Ti.    Am  Brahchanp:  liiiiifig,  uumcuüich  bei  Scliwiedt. 

Qxii'irux  jh' du  neu  Uli  II  Elirh.    Wie  vorige. 
Qti.  setixHijlora  Sm.    Kichberg.  Lipjiowo. 

Qu.  conf.  cum  Qu,  Ceiri.    Bei  den  Tucheier  Auabauton  im  Brahetal  östlich 
Tuchol. 

Coryhu  Avellana  L.  Im  Brahetel  eehr  bttafig.  Am  Kietschfloase  bei  Ernsttal. 

Carpiftu»  Betultts  L.  Brahehang  bei  Sehwiedt  bttufig,  sonst  seretrent. 

Beiula  alba  L.  Hltnfig. 

Altm»  ffluHnMa  Gftrtn.  Ghsmdn. 

Salix  JragilU  L*  An  Wegen  bftnfig. 

S.  alba  L.    Wie  vorige.  Eichberg. 

S.  Caprea  L.    Im  Brahetal  zerstreut,  z.  B.  Pillaniühl. 

S.  auriUi  L.    Seen  südlich  von  Minikowo.    Am  Okoniner  Soe. 

S.  cinerea  L.    Im  Brahctal  ziemlich  liäufig,  z.  B.  Sehwiedt,  Wodziwoda. 

repem  L.    Am  Manirclmiihlor  Soo.    Torfliröche  am  Abrauer  See. 
Populus  tremula  h.    Am  Brahehang  zerstreut. 

Monocotyledones. 

Elodea  caiiaJeiisis  Rieh,  et  Mich.    Torfbrüclie  bei  Keipin  und  im  Nordwesten 
des  Kreises. 

Striata  aloideB  L.  In  den  meisten  Seen  gemmn. 

Bjfdroehttrü  Mornt»  ranae  L.   In  Seen  und  Torfbrücben  b&ufig.   Bei  Tnchel. 

Tncholkaer  See.  Kamionkaflnss  <totlich  Kamnita.  See  im  Kamnitzer 
Forst.  See  in  den  ScUachtaer  Wiesen.  Fraokenbagener  See.  Pete- 
tiner  See  und  Torfbrftche  daselbst  u.  a.  0. 

AUtma  Plantaffo  L.   In  Seen,  Grftben  und  Br&oben  häufig. 

A,  Mitan»  L.    Häufig.   Tfimpcl  nördlich  Tuchcl  bei  den  Koslinkaer  Ausbauten. 

Tömpel  westlich  Ton  Bladau.  Brüche  südlic  h  von  Bialowierz.  Tfimpd 
am  FnsHi^teig  vou  Tuchel  nach  Mangelmühle.  Sümpfe  am  Mangel» 
mühler  See.  Seen  südlich  von  Przyrowo.  In  den  Tüm}>eln  am 
Wego  zwischen  Maiigobiuihh*  und  Liebenau.  In  Tümpeln  um  Kl. 
BislaM'.  Im  mittleren  der  drei  Seen  westlich  Poln.  Okoniu.  Bei 
Kl.  Komorze.  Seliwarz-See  Itei  Drausiiitz. 
—  cur.  fenu'sfris  f.  repcm.  Im  Tümpel  nördlich  Tuchel  bei  den  Koslinkaer 
Au.-;  bauten. 

Saffittaria  »agitHfolia  L.    Tümpel  nördlich  Tnchel  bei  den  Koslinkaer  Aus- 
bauten.  Mittlerer-  und  Spital-See  bei  Liebenau. 
Triglockin  palustris  L.  Häufig. 
Pötamogeton  natans  L.  Gemein. 

P.  rufescens  Schrad.  (=  P.  semipellwidus  Koch  et  Ziz.  vor.-  alpina  Lut  vix 
Balbis.  Nach  Kemer  soll  P.  alpinus  Balbis  hiervon  verschieden 
sein.)  Im  Kamionkafluss  bei  Kamnitz.  Gr.  Mangelmühler  See.  Tümpd 
am  Fusssteig  von  Tuchel  nach  MangelmQhle. 

90 


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45 


P,  gramineuft  L.  rar.  hiici-o})ltyUa  Schrei»,  (als  Art).  Im  Gr.  und  kl,  Okouuia- 
See.    Okoniiier  See.    Kiallaer  See.  Stiulziio-Sce. 

—  rar.  (fnimini/vlia  Fr.    Strauzno  See    See.  Itei  Bialowiurz. 
P.  nitens  Web.  var.  lacu*trts  Chaiuisäo.  Przyarcz-Sce. 

P.  heau  L.   In  Seen  hftafig. 

P.  longi/oUau  Gay.  (Vielleicht  eine  lange  und  schnialblllttrige  Yariettt  von 

▼origem.)  In  der  Brahe  bei  Bndabr&ck. 
P.  praelonguB  WoUl  Nicht  httnfig.  Bladaoer  See.  Okieraker  See.  Spital-See. 

Dsetrim-See.  OwiasdarSee. 

—  /.  incrutUOa,  patcifolia.  Spital-See. 

—  /.  flarciila,  angustifolia.    Seen  südüoh  TOn  Przyrowo. 

P.  ptr/oliatu»  L.   In  allen  Seen  und  Fl&ssen  sehr  häufig  und  in  vielen  Formen. 

—  /,  ttnella.    Im  Rcsminer  See. 

—  var.  Loexelii  R.  et  Sch.    Trozioneck-Sec  bei  Tucliel. 

P.  erupui  L.  Hüutig.  Minikowoor  See.  Gr.  und  KI.  Okonnin  See.  See  bei 
Kruiiiuistadt.  Puln.  ("ekziner  See.  Solileuer  See.  Frankonbagener  See. 

—  /.  sri-ru/ata  Schnid.    lven.><auer  See. 

P,  conipreis«us  \u  Nicht  häufig.  (Jlehoczek-  und  Trozioiieck-S(?e  bei  Tuehel.  Spital- 
See.  See  südlich  von  l'rzyruwo.  im  kleinen  See  zwi:jclicu  Alnau 
und  Abbau  Abrau. 

P.  aaai/olw9  Lk.  Nicht  hilnfig.  Tfimpel  nördlich  Tachel  bei  den  Koslinkaer  Aus- 
bauten. Kleinerer  See  bei  Bialowiers.  Torfbr&ehe  nördlich  Kelpin. 
Torfbrfiche  am  Kirch  See  bei  Abrau. 

P.  obtumfoUm  M.  et  K.  Zerstreut  T&mpel  nOidlich  Tachel  bei  den  Kos- 
linkaer Ansbauken.  TQmpel  am  Fusssteig  von  Tuchel  nach  Mangel- 
mahle. Mangelmfihler  See.  Torf  brache  zwischen  MangelmOhle  and 
Jehlenz.   S]dtal-See.   Okiersker  See.   Brfiche  sfidlich  von  Petatin. 

—  «m*.  anigmtifolia.  Spital-See. 

P.  muerofKstut  Schrad.  Verbreitet.  Im  Kietschflus»  bei  Tuchel.  Gleboczek- 
See  bei  Tuchel.  Trozioneck-See  und  dem  Abfluss  aus  demselben. 
StDuski  FIuss.  Abrauor  See.  Resminer  See  und  Torfbrüche  bei 
demselben. 

P,  pmillxix  L.    Nicht  häufig.    Kauiionkafluss  l)ei  Kamnitz.    Stobuoer  See. 

—  varf    Torfgraben  am  Miiiikowoer  See. 

P.  peetinutus  L.  Sehr  häufig.  Frankenhagener  See.  Petztiner  See.  Resminer- 
und  Kroscbiwken  See.  Mangelmühler  See.  Spital-Soo.  Kamiuuka- 
flnss  bei  Kamnits.  Zempolno-Flnss  im  Kamnitser  Forst.  Ifinikowoer 
See.  Gr.  und  KL  Bislawer  See.  In  der  Brahe,  z.  B.  bei  Pilla* 
mGhL  Mtalo-,  Gwiasda-,  Dzetzim-  uod  Poln.  Gekriner  See.  Biallaer 
See.  Stobnoer  See.  Rndnitza-See.  Prayarcz-See. 

—  var,  intemipta  Kit.  (als  Art).   In  der  Brahe,  z.  B.  bei  Emsttal. 
Naja»  major  All.    Selten.   Im  Mittleren  See  bstiich  Liebenau. 
Lemna  tritulea  L.   Stehende  Gewisser,  namentlich  Torf  brüche  gemein. 


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46 


L.  pohjrrlha  L.  Häufig. 
L.  minor  L.  (Jomoin. 

Lt,  gibba  L.  Im  Kainionkaniis.s  und  <lcn  Torfbrücheu  liei  I'antau.  'I'orf lirücli«^ 
am  Resmiiu  r  See.  Graben  liei  Prust  vor  dorn  Kamoitzer  Foret  an 
dem  Wege  naeli  ITannnor  (<).  IX.  X2.  birdiend). 

Ti/pha  latifolia  h.    An  Seen  und  in  lirüchen  verbreitet. 

T.  anymiijolia  L.    Wie  vorige. 

Spargamum  tAmpUx  Hude.   An  Seen,  in  Grftbon  and  Brüchen  hänfig. 
—   fror,  ßuitaau  A.  Br.   Im  EamionkaflusB  bei  Eamnitz. 

Calla  palwtris  L.  Httnfig,  z.  B.  Am  kleineii  See  zwischen  Abran  und  Abbau 
Abnrau  Torfbrftehe  zwischen  llangelmfihle  nnd  Jehlenz.  Am  Mittlereii 
und  Spital'See  östlich  Liebenau.  Brüche  im  Orünfeldor  Forst.  See 
nördlich  der  Försterei  Qr&ntal.  Am  Stranzno^ee  nnd  den  kleineren 
Seen  daselbst  a.  v.  a.  0. 

Acorus  Cahmn/s  L.   Rudaroühler  See.    Frankoiiha<^ener  See. 

Orchü  Mono  Ij.  Trockene  Wiesen  und  Wald  bei  Kensan:  Prätorios. 

0.  maeuintn  L.  Torfwiescn  bei  Abrau:  Prätorius. 

0.  latifolia  L.  Zerstreut.  Am  Trozioneck-Soo.  Wiesen  am  Ki.sz-Fluss  l)ei  Tuchel. 

TJrnehe  am  See  nördlich  Lielteiiau.   Torfbriielie  l)ei  Zwangsbnich. 
Gjfmnadenia  conopfu  K.  Hr.    TorlVioscii  bei  Keiisnii:  Prätoi-ius. 
PlafanthtTü  hifoliti  Relil),    Zerstreut.    Rechter  Braheliani:  Itei  Schwiedt.  Eichbcrg> 
Anucaniplls  pijnunidali^  liicli.   Tort'wiesen  l»ei  Kensau:  Prülorius. 
Epijpactiis  latifolia  All.   Selten.  Linker  Brahehang  bei  Erusttal.  Wodziwodacr 

Forst  bei  Woiiziwoda. 
E»  ruhiginosa  Gaud.  Sehr  zerstreut.  Linker  Brahebang  bei  Erusttal  und  nördlich 

Plaskan.  Bediter  Brahehang  östlich  Tucbd  bei  den  Tncheler  Aas* 

bauten.  Schwiedter  Forst:  Forstassessor  Grebe. 
E.  paliuirii  Cmtz.  Zerstreut.  Frank^hagener  See.  Abraner  See.  Zaremb» 

See*  Am  Eamionkafluss  südlich  Bralewnitza.  Sumpfige  Wiesen  am 

Papowek-See.  Stonski^Bnich  südlich  Golombek.  Wioran  am  Reetzer 

Fliess. 

Goodyera  rq^ena  R.  Br.  Selten.  Eichberg  an  einer  kleinen  EichenschonuDg. 

Linker  Brahehang  nördlicli  Plaskau  in  der  Niihe  von  Golombek. 
Linker  Brahehang  zwischen  Pillamühl  und  Sommersin:  Forstassessor 

Grobe. 

(^pripedium  Calceolvs  L.  Selten.  Eichberg:  Kreissehulinspcktor  Illgner.  Brahe- 
hang bei  Sommersin:  Muhlenbesitzer  Ohlert-Sommersin. 

Inn  PHend-AcorvH  L.    liu  Biahetal  hiiutig. 

Lilium  Marta'ion  L.  ^'erlM•eitet.  An  den  Brahehünu:en.  Auf  den  Anhöhen 
8Üdlicii  de.-?  AV)raucr  See.^.  Ken.sau:  Prätorius.  Im  Tal  des  Stouski- 
Flusses  zwischen  Okier.-jk  und  Golombek. 

Anthericum  ramoatim  L.  Im  Kicfernwaldc  häutig. 

Allium  oleraceum  L.  Schlucht  südlich  Tuchel.  Stobnoer  See. 


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47 


Pean9  qtiadn/oliv'i  L.  Sehr  zerstreut.   Linker  Braliehang  südlieh  Pillamuhl  und 

bei  Ern~t!al.    T?<'('htor  Hralulunig  südlich  Schwiedt.   Am  Zaromba- 

Sfc.   Am  Kaiuionka-Fluss  liei  Zarcmlia. 
PolygonaUun  oj/tcinale  All.   Zorstront.   Braheliang  südlich  äommersin  und  südlich 

ria.skau.  Am  Studzno  See.   Grünfelder  Forst. 
P.  multijlorum  All.   Häutiger  als  vorige  an  den  Brahehängon  des  ganzen  Brahetals. 
Convallaria  majali»  L.    Verbreitet.    Brahehang  des  Kamnitzer  Forstes,  bei 

Sommersin,  bd  Rndabr&ck.  Eichberg  häolig.   Anf  den  Anhöhen 

sfidfieh  des  Abmner  Sees. 
Afajanthemum  btföUum  Schmidt.  Zerstrent.  Eichberg  häufig.  Grilnfelder  Forst. 
Toßeldia  eal^eukOa  Whlnbg.  Torfwiesen  bei  Abran:  Priltorins. 
Juneu»  eßi9u»  L.  Gemein. 
J.  articuhtus  L.  Sehr  häufig. 

«/.  alfnnut  Vill.  Ziemlich  häufig,  z.  B.  Mangelm&hler  See. 

J-  conrpremtH  Jaci].    Sehr  hänfig. 

J,  bufoniu*  L.    Sein-  hiinfig. 

Lnzula  pilom  Willil.    Im  KitTernwalde  häufig. 

L,  campeatri»  I).  (\  rar.  innliijhn-a  Lc^.  (als  Art)  (=  L,  erecta  Dosv.)  Brüche 

südlieh  von  Bi.ilDwierz. 
JJeUocharis  palustris  Ii.  liv.   An  Seen  häufig,  z.  H.  Mangehnühler  See.  Zarciuba- 

Sce.    Poln.  Cekziiier  See.    Gr.  u.  Kl.  Okotiin-Sce. 
}J.  aciculari><  R,  Br.   Lubicrsziner  See.    See  beim  Stranzno-See. 
Scirpus  lacudris  L.    An  den  Seerändern  häutig. 

Eri^hwrvm  angmtifoliwm  Rth.   Hänfig.   Mangelmühler  See.   Iwitier  Bmch. 

Schlachtaer  Wiesen  n.  a.  0. 
E,  latifoUum  Hoppe.   S&dlich  Tacbel  bei  Hochdort 
Carex  dioiea  L.  Abran:  Plrätorins. 
C.  ligerica  Gay.  Näherer  Standort  unbekannt 
C.  mvrieata  L.  Am  TnehoIlEarSee. 

—  /.  umbrosa.    Im  Brahctal  häufig,  z.  B.  Büdlich  Schwiedt. 

C.  Goodenovffhii  Oay.  {—  ('.  ruhjariH  Fr.)  Uäafig,  z.  B.  am  Sommersiner  See. 
C,  ßaeea  Schreb.       C  (ßannt  Scop.)  Wiesen  am  Frankenhagener  See.  Torf> 
l)iüche  bei  Zwangsbruch. 

—  var.  mdnnnistacUya  Uecbtr.  Wald  südlich  Tuchei  an  der  „Grünen  Wiese" 

häufig. 

C.  pallescens  L.  Eichberg. 

C.  flava  L.   Torfwiesen  südlich  des  Abrauer  Sees.    Wiesen  östlich  von  Kes- 
miuer  See. 

—  var,  lepidocarpa  Tausch  (als  Art).  Wiesen  am  Frankenhagencr  See  and 

bei  Petstin.   Brüche  sfidlich  von  Potstin. 
C.  04dm  Ehrh.  Nicht  selten.  Mangelmühler  See.  Sümpfe  im  Walde  am 

Przylloneck-See. 
C.  rattrata  With.  Hänfig.  Wiesen  östlich  vom  Besminer  See. 


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4S 


C.  rontnifii  f.  ijrdcilis.    Wiesen  aiii  Frankonliageiicr  See. 

C.  Idrta  L.  llautifi;.  Am  Zarcuiba-Soe  uiul  deu  Torriirrirheii  am  Kamionka- 
Fluss  in  der  Nähe  des  Öeca.  Öuiiipfc  am  Walde  nordlicl»  Tuchel. 
Am  Spital-See. 

Pameum  glabrum  OancL  Häufig,  z.  B.  Brnsttal. 

P.  Onu  galli  L.   lu  Dörfern,  in  Oärten  und  auf  Äckorn  bftufig. 

Selaria  viridia  P.  B.  Häufig,  s.  B.  Amtssee  bei  Tuchel. 

Anthaxanthum  odoratum  L.  Häufig. 

—  vor,  umbromm  C.  Bolle  /.  va^nM  mlloth.  Bei  Neumfihl. 
Alopwmu  pratentii  L.  Oemein. 

J^Uum  praicnse  L,  Gemein. 
Agrostis  vulgaris  With.  Häufig. 
A^era  Sj^ca  venti  V.  K.  Häufig. 

Calamogrostis  epiffeioi^  Eth.  Häu^1^^  Bei  Budabrfick  zur  Befestigung  der  Chaussee- 

böschuntren  rin^ejtflanzt. 
C  arundiuacea  Ktli.    Jm  Walde  iiäutig,  z.  B.  Kichbei'g. 
Phragmife«  crnnmunia  Trin.  Häufig. 
Aii'ii  raexpiiosa  L,  Häutig. 

A.  fic.ruom  L.    Wälder  häufig. 

Weingaertneria  canescens  Berüh.    Im  lichten  Kiefcrnwaldc  und  auf  Sandboden 

gemein. 
Hclcut  lanaiuB  L.  Häufig. 

Arrheruiterum  elathu  M.  et  K.   Am  Ramionkafluss  bei  Eamnitz. 
Avma  puheieeHB  L.  Vwbreitet. 

SiegUngia  deeun^em  Bemh*  Im  Ktefernwalde,  Brahehänge,  Eichberg  verbreitet. 
Meliea  «utam  L.   Brahehang  des  Kamnitzer  Forstes. 
Brisa  media  L.  Eichberg. 

Poa  annua  L.  Gemein. 
P.  trivialw  L.  Häufig. 
P.  fraUnm  L.  Gemein. 
Glyceria  aquatica  Whlbg.  Häufig. 
G.  ßiiitans  R.  Br.  Häufig. 

Molinia  cocrulea  Mneli.    'i'orf'wii  sen  am  Kamioukafluss,  Südlich  Bralewoitza. 

—  var.  aiuiidinacea.    Kamnitzer  Forst. 
•  J)(icti/Jiti  (/lomeratii  L.  häufig. 

yt'stura  ori/Ki  L.   Im  Kiclcmwalde  häufig. 
F.  duriu.scula  L.  Sij«t.  nnf.    Wie  vorige. 

F.  gtgantea  Yill.   Im  Brahetal,  z.  B.  zwischen  Ernsttal  und  Schwiedt. 
F.  eloHor  L.  Häufig. 
Bromua  mollü  L.  Häufig. 

B.  Uetorum  L.  Häufig. 
JVüicuim  rtpen»  L.  Gemein. 

Elgmu»  arenarius  L.  Am  Eamionkaflnss  Ostlich  Eamnits  bei  den  Berieselungen. 
LoUum  permte  L.  Gemein«  S4 


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49 


Gymnospermae. 

Juniperv»  ccmmuniB  L*  Gemein. 

Pinu»  nlvatri»  L.  Gemein. 

Piefa  ejreeUa  Lk.  Hie  nnd  da  angepflanxt. 

Cryptogamae. 

I^fdupodiMm  eamplanatum  L.  rar.  ( lutmaeciiparimit  A.  Br.  (ale  Art).  Selten. 

Im  Forst  nordwestlich  Wodziwoda. 
L,  rlaratuw  L.    An  fenchton  Stellten  dor  Haide.    HirkenwäMclion  am  Man^el- 

mühlor  Sco.    ScIiwit  tHcr  Vovsl  zwischen  T'uln.  Okoniii  und  Ncinniihl. 

An  d(>ii  S(>«>ii  und  Sümpreu  im  äcliwiedter  Forst  südlich  Minikowo 

an  der  Kn-isgrciize. 
Kquixetuui  arrenxe  L.  Gömein. 

E.  mojcimum  Lk.  Selten.  Linker  ßralichang  i>ei  KlrnsttaL 
E,  iilratitum  L.  Häufig. 
E,  palvstre  L.  Gemein. 
E.  limotum  L.  Httafig. 

E.  hiemale  L.   Am  Brahehang  lioi  der  RüsonbAhnhrficko.  Im  Sehwiodter  Porst 

am  Gr.  Dombrowker  See. 
lioltyekivm  lAinarta  8w.  Selten.  Am  WaUbrande  s&dlich  Tnchel.  Schlacht  sfldlich 

Tuchel  (?):  Seniinarlehrer  Lange. 
Atplenium  Filir  femina  Bemh.    Brahehttnge,  Eichberg  ^  an  Seen  nnd  Brüchen 
häufig. 

Axpidium  Filir  mas  Sw.    Wie  vorige. 

A.  Hpinulontm  Sw.    Am  Rudaranhler  Soo,  Eiclilioitr      a.  O. 

A.  ThcJiiptenx  Sw.    Am  Rudamiihlcr  Sei',  Ahrauor  See  u.  a.  O.  hänli<r. 

heri»  aquihixf  L.    Hiiulig,  namentlich  an  den  Brahehangen  und  iü^iehherg. 

Biiii  hc  .südlich  IVtztiii. 
Plif'(/opfe>'ig  DryopteiUH  Fee.    Zerstreut,  namentlich  an  den  Brahehängen. 
Poljfpotlium  vulgare  L.    Zerstreut.   Brahehang  hei  Schwiedt  und  Wodziwoda. 
Bleehnum  l^ieant  Wilh.  An  den  S&mpfen  im  Grflnfelder  Forst  südlich  Minikowo. 
Hyloeomiwn  aplmdens  (Hedw.)  Sch.  Gemein. 
H.  squarromm  (L.)  Sch.  Brahehang  sfidllch  Pilla. 
jEf.  triquetnm  (L.)  Sch.  Gemein. 
Hypmm  icorpioides  L.  Selten.   Im  Stransno-See. 
H.  purum  L.  Im  Kiefemwalde  in  Vertieiiingen  hftufig. 
//.  Schreheri  Willd.  Gemein. 
H.  atapidatum  L.   Rcsminer  See.    Stonski- Bruch. 

//.  gigunteinn  Schirap.    Gräben  am  Szumionkafluss  im  Schwiedl«*r  Foi^tt. 
//  CriHta  castretms  L.  Im  Kiefemwalde  in  Vertiefungen  häufig, 
i/.  cupremj'orme  L.  Gemein. 


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50 


fhUtam  Hedw.  Torfbrftche  Bddlieb  Tnchel.  Sumpf  am  Pnyllonek-See.  Sömpfe 
im  Sckwiedter  Forst  an  der  Kreisgreose. 
B,  Smdtnerianvm  Schimp.  ß.  Wilsoni  Schimp.   In  einem  Tfimpel  am  Wege 

zwischen  Mangelmuble  und  Liebenau. 
H.  Kneifßi  Schimp.    Somnierainer  See. 
Ambli/siegium  serpenn  (L.)  Srli.    Brahehänge  häufig. 
lirachythecium  reluimum  (Dill.)  Sch.  ibid. 

Caiiipfof/ircii/ni  hifenreus  (Hodw.)  Sch.  Bei  Minikowo.  Biahehang  südlich  Pilla. 
UomaLothecium  Hericevin  (llcdw.)  Scb.    Brahebaug  bei  Ernsttal.    Auf  Stroh» 

dächt't  n  in  Koslinka. 
C/imarium  deiuiroides  W.  et  M     Rcsmiucr  See.  Stonski-Bruch. 
Pylaitia  polyantha  Hedv.    Bei  Zwangsbruch  an  Pappeln. 
Thnidium  tamarigcinvvi  (Hedw.)  Sch.  In  Tertiefungen  im  bessern  Eiefemwalde 

häufig. 

Th,  reeogmtum  (Hedw.)  Scb.  Brahehang  sfidlich  Pilla  und  ntfrdUch  Plaskan. 

Am  Sommersiner  See. 
2%.  Blandomi  (W.  et  M.)  Scb.  Brahehang  sfidlich  Pilla. 
Neckera  cwnplanata  (L.)  Hfiben.  Brahehang  sudlich  Pilla. 
Fantinali»  aniipyrttica  L.  Orocbowoer,  Petxtiner,  Frankenhagener»  Sehlener  und 

Kensauer  See. 

Poliftrichum  conimvM  L.   In  Vertiefungen  der  Kiefernwälder  sehr  häufig. 

I\  pilifefum  Sclirfl).    Auf  Saudboden  häufig,  z.  B.  am  Zarcmba-Sce. 

F.  junipenn  um  Hedw.   lu  ^'n•tiofllngen  der  Kiefernwälder  und  in  Torfljrüclien 

häufig,  z.  B.  Tortluiklu!  am  Sommersiner  See  und  südlich  Tuchel. 
P,  sfrirfiim  Menz.    Briulic  sinllich  von  Petztin. 
Poyonatum  aloiJe»  (Hedw.)  P.  B.    Brahehang  bei  Schwiedt. 
Airiehum  »ndulatvm  (L.)  P.  B.  Kiefernwald  und  Brahehänge  häufig. 
A.  anffvrtatum  (Brid.)  Br.  eur.  Brahehang  bei  Schwiedt 
J^ilonotis  fontana  (L.)  Brid.   Kleiner  Sumpf  am  Walde  nOrdtich  Tuchd  bei 

den  Koslinkaer  Ausbauten. 
Bartramia  pttmformu  (L.)  Hedw.  Ziemlich  Terbreitet.  Brahehang  bei  Schwiedt 

und  Wodsiwoda   Orünfelder  Forst.   Schwiedter  Forst 
jB.  Oedai  (Ounn.)  Sw.  Sehr  selten.  Brahehang  südlich  Pilla:  Forstassessor  Grebs. 
Aulacomnium  paifittre  (L.  Öohwägr.  Stonski-ßrnch. 

Paludella  gquarrota  (L.)  Ehrb.    Ziemlich  Verbreitet.    Brahehang  südlich  Pilla. 

Wiesen  am  Szuniionkafius.s  im  Schwiedter  Forst   Am  Sommersioer- 

See.    Stonski-Bruch  HÜdlieh  Golombek. 
AJnium  cu«pidaium  Hedw.    Brahchäuge,  üUcbberg  häutig.    Frankenbagener  See 

Sumpf  am  Przyllonok-Soe. 
AI.  affine  Bland.    FraiikcnliMgciM'r  See. 

ÄJ.  iieiujai  Juiutzka.     Kleiner  Sumpf  am  Walde  nördlich  Tuchcl  b43i  den 

Koslinkaer  Ausbauten. 
M.  nndulatvm  Hedw.   Brahehänge  gemmn. 


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51 


Biyurn  ro$eum  Schreb«  Brahebang  s&dlich  Pilbk 
B.  pmuhinquetrmit  (Hedw.)  SehwUgr.   Bei  Kenaan. 
B.  eapillare  L.   Brahebang  bei  Schwiedt. 

B.  intermedwm  (W.  et  M.)  Brid.   Torf  brücbe  sfidlioh  ▼oa  Tucbel. 

B.  uUginonm  (Bruch.)  Br.  eur.    Zwangsbi-ucher  Wiesen. 

Wt'hera  nutan$  (Schreb.)  Hedw.    (Ji-rmfelder  Forst 

Funaria  hiff/rnnn  frfra  (L.)  Hfdw.    Torfbrüchen,  Wiesen,  Gräben  gemein. 

Tefrapliits  pelluddu  (L.)  Stonaki-lirueh. 

Orthotrkhium  affi/if  Schrad.  An  Salix  an  der  Chaussee  bei  Frankenhagen  (?). 
0.  fip.    An  Salix   am  \\'(>gc  südliuh  aus  Fetzin  und  an  der  Cbaussen  bei 

Frankeidiagen. 

Uhfa  cn'xpa  (llcdw.)  Brid.     Bi aheliaiig  bei  Schwiedt  an  Büunien. 
Haromitriuni  rant'.'^-i-ita  (lledw.)  Brid.    Wald  nördlich  Tuchcl  bei  den  Koslinkaer 
Ausbauten. 

Grimmia  pulvinata  (Dill.)  Sm.    Auf  Ziegeldächern  in  Koslinka. 

Barbula  unguieulata  Hedw.    Brahehttnge  häufig. 

B.  /allax  Hedw.  Brahehänge  südlich  Pilla. 

B.  twimlata  (L.)  Brid.   Brahehänge  häufig. 

B.  ruralia  (L.)  Hedw.   Auf  Strohdächern  und  Sandboden  gemdn. 

tHdjfmodim  ruhellm  (Roth.)  Br.  eur.   Brahehang  sfidlioh  Pilla  siemlieh  häufig. 

Cfratodon  ptnpurens  (L.)  Brid.    Sehr  gemein, 

lAveohryum  nlavcum  (L.)  Scliimp.  (=  L.  vulgare  Hampe).  An  feuchten  Stellen 

der  Wälder  häufig. 
Dicranum  vndulatum  Voit.    Wald  südlich  Tuchel  am  Eiscnbahiidainni, 
D.  Hcopanvm  (Ii.)  Hedw.    Im  Kiefernwalde  und  Hrahehäuge  gemein. 
lUrranrlla  n'rrivulufa  (Iledw.)  Schiujp.    Torfbriklic  südlich  Tuchel. 
üphagmim  n/mbi/oliuin  Ehrh.    Hiudi^.     Brüche  südlich  Petztin.    Birkenbiiu  h 

im  Schwiedtor  l*\)r.st  .südostlicli  Neumühl.   Torlbi  üchc  am  Kamiunka- 

Huss  bei  l'rzyrowo.    Am  Mittleren  See  östlich  Liebenau. 
S.  rentrvum  V.  Beauv.    Sumpfe  beim  Mangelmühler  See. 
S.  Jaricimim  Spouco.   Sfimpfe  im  Schwiedter  Forst  sGdlich  Minikowo  an  der 

Kreisgrenze. 
iS.  eu^datum  Ehrh.   Kelpiner  Bruche. 
&  aeuii/oKim  Ehrh.  Gemein. 
PHUdium  eiliare  (L.)  N.  a.  E.  Eichberg. 
Piagio^ila  tu^Umoide»  (L.)  N.  et  M.   Brahdiänge  häufig. 
Marc/iantia  poh/morpha  L.  Gemein. 

Nitella  ßexilü  (L.)  Ag.  Tümpel  am  Fusssteig  von  Tuchol  nach  Mangolmfilile. 

Kleine  Seen  südlich  von  Przyrowo. 
N.  ><p.    In  den  Tümpeln  am  Wege  zwischen  Mangelmühle  und  Liebenau. 

N.  np.    Im  Slranznn-Soo. 

Cliara  ceratophylla  Wallr.    Dzetzim-  und  Gwiaada-Sce. 


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52 
 r 


6%.  foetida  A.  Br.  Torfbraeh  am  EamioDkallasB  Ostlieh  Kamnits  in  der  Nilie 
des  8pitaI-See.  In  den  Gräben  der  Torfwieaen  am  Minikowoer  nnd 
Sommerainer  See.  Torfbrftche  sfldtich  von  Dtseh.  Oekain.  Torf> 
brficbe  am  Kireb-See  bei  Abrau. 

—  /.  dongata,   Sompf  dstlich  vom  Gleboeaek-See  bei  TucbeL  Br&cbe  am 

See  an  der  Chaussee  zwischen  Liakan  und  Liebenau. 
Ch.  oitppra  (Dethard)  Willd.    Gr.  Bipl:uver-See. 

6'Ä.  fragiiis  Dcsv.  Häufig.  Torfln  üchc  am  Abrauer-  und  Kircli-See.  Torf- 
bruche  zwischen  Jehleoz  und  Gr.  MangelmOhle.  Am  Mittleren  See 
Östbcli  [jiebnnau.  Torfgräben  am  Minikowoer  und  Soniniersincr  See. 
Bri'icliu  im  Scliwiedter  Forst  südh'ch  Minikowo  uimI  der  Kreia- 
grenze.  I)/.<  tzini-See.  Gräben  am  Papowck -Huc.  See  uördlieli 
Försterei  Jiiaiideck.   See  in  den  Scldachtaer  Wiesen.  Stranzno-See. 

—  var.  dili'oiula  (Ag.)  A.  Br.  Studzno-Sec. 
Ch.  »p    Gräben  am  Papowck-See. 

Ch.  tp.   In  kleinen  Seen  westlich  Bialla  im  Wodaiwodaor  Forst 

Ch,  9p.  Im  Gr.  Dombrowker  See  im  Sehwiedter  Forst. 

Ch,  tp,  Torfbriiche  im  Sehwiedter  Forst  sü^ch  Minikowo. 

AgaricM  eampet/tri»  L.  In  der  Haide  nnd  Brahehang  seratreut,  i.  B.  bei  Sohwiedt 

Ä,  prounu  L.  Hftafig. 

A,  muicarna  L.  Gemein. 

iMctarius  delictotu»  L.  Ziemlich  hftafig. 

Cuntharelhi»  ciharivs  L.   Sehr  gemein. 

Jioletv»  edulis  L.  Gemein. 

Exobandium  Vacrtnii.  Gemein. 

Clavana  roralloidei*  L.    In  der  Haide  zerstreut. 

Srlerodirma  ruhfcnr  L.  Geiiiein. 

l'reti'i  l(>n</inftinui.    Auf  Glyrcri.t  fluitans  K.  Hr.  im  Trozioneek-See. 
L''<fiea  harl'ofa  L..  var.  fiirfn  Acli.     An  Pinun  /(ilrt>Ktrit(  L.  häutig. 
liri/cpoj/o/i  j  II  ha  tum  L.    An  Piuu»  silrestris  L.  aiu  Neumühler  See. 
Everniu  jn'timixtri  L.  Häufig. 

E.  j'ur/uracea  L.    An  .^4/«««  gluHnoM  Gaertn.  am  Resminer  See.    An  SaKv 

am  Wege  südlich  aus  Fetztin.   An  fViraa  nördlich  Tnchel. 
RamaUna  eaUcarU  L.  Häufig. 

R.  Jreunnea  L.   Häufig.   An  Salix  bei  Petztin  und  Frankenhagen.  An  Almu 

am  Resminer  See. 
Cladonia  gracilu  L.  Eiohbeig, 

C.  verfieillata  Hoff.  var.  cervicarm$  Ach.  Brahehang  bei  Schwiedt 
C.  pjfxidata  L.   Am  Zaremba-See. 

—  var.  ticf/lecta  Flke.  Am  Albaner  See. 

C,  Jhnhnata  L.  Häufig. 

C.  coerifn-a  L.    Am  Waldrande  südlich  von  Petztin.    Am  Abrauer  See. 
C,  marilenfa   Ehrh.     Torfbrüche    südlich  von  Tuehel   zwischen  Ceratodon 
piuptireus  Brid.  »•« 

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53 


C.  rangi/erina  L.    In  deu  Kieferwaldungen  aelbst  auf  den  sRadigDton  Stollen. 

Gemein. 

Ccfraria  scjitncola  Ehrli.    Häutig,  z.  B.  an  Pinvt  am  Neumühler  Seo. 

Parmclia  m.rafiliti  L.    An  Ahius  am  Zaroiuba-.Scc. 

P.  plii/fodes  L.    An  Suli.r  hei  Petztin.    An  Pinuf^  an  Neunnihler-Öee. 

P.  oliracea  L.    An  Bctula  zwischen  Frankenliageii  und  I'ctztiii. 

P.  coinfperna  Khrh.    An  Gianitöteinen  zwisclien  Jclilenz  und  Gr.  Maiigelniühlf. 

All  eiuem  Granitblock  an  der  Brahe  bei  den  Ausbauten  oätlich  Tuchel. 
l\  diftua  Web.  An  Himm  am  Nemnfihlw  See. 
Ph^icia  citiari»  L.   Sehr  verbreitet. 
ttellarii  L.  Gemein. 

—  var.  adfcendem  Fr.   An  Sidix  bei  Petstin. 
/%.  eoitia  Hofim.  Am  Resminer  See. 

Ph.  pulverulenta  Schreb.  Verbreitet. 

Ph.  ohscut'a  Ehrh.   An  SiUia  bei  Petztin.   lui  Koscbibun'ok  bei  Kl.  Bislaw. 
Xanthoria  parietiiia  L.    Gemein  besondrrt«  an  Salüc, 
Peltigera  canina  L.    Wald  am  Mangesmühler  See. 

C'allopinna  pt^raceum  Acb.    An  Pi^lua  am  Fraukcubagener  Seo.    An  Salix 

bei  Tuchel. 

Rtnnth'iut  i:r/(/ua  Ach.     An  Saltj'  hei  Pctztiti. 

Ijecanora  HuhfuHca  L.    (Jenunu  an  Piniix,  Populns,  AInwSf  Huliu:. 

h.  pallida  Schrob.    Häutig  an  Populun,  !>(ili.r,  Alinrs. 

L.  varia  Ehrh.    An  Granitsteinen  zwischen  Jchlonz  und  Mangeluiühlc. 

—  /.  aitema.    An  Detula  auf  dem  Eichbergo  und  Cosacken berge. 
Pertusaria  eommunis  D.  G.  vor.  wrUloaa  Walb*.  Häutig.   An  <^ueiru$  aaf  dem 

Eicbba^e.  An  Populu$  am  östlichen  Brahehang  nördlich  Plaekau. 
ßuetlia  myrioearpa  D.C.   Im  Koschiburrek  bei  Kl.  Bislaw. 
jAcidella  wbuUtorum  Schreb.  var.  enteroleuca  Fr.    Häufig  an  Salta,  Bopul/iu 

Alnus, 

Opegrapha  varia  Pars.   Im  Koschiburrek  bei  KI.  Bislaw. 
O.  herpetica  Acli.    An  Populu9  im  Brahetal  nördlich  Plaskau. 

Graphit  tcripta  L.  Häufig. 

Arthonia  minutulu  Ngl.    Auf  Tilia  an  der  Chaussee  bei  Frankeniiagen. 
Celidium  mn'uvi  Tul.  xKw'l  Xanthorui  pM'ietina  L.  parasitioi'ond  zwischen  Okicisk 

uinl  Golombek. 
Arfhtipi/rt'iiiir  i/ri-si'a  Sclileicli. 

A.  puncfi/orniis  Ant.    An  Saü.r  an  *\ov  Chaussee  bei  Fraiikenliageu. 

Helvella  cnculenta.    In  der  llnide  verbreitet. 

JJ.  conica.    Zerstreut,  z.  1>.  Sclnviedt,  Gulonibek. 

Peziza  eoecinea.    Brahehang  nördlich  Rudabrück:  Forstassessor  Wendlaad. 
lllogporeum  ramitn  (=  Bi/phoderma  rosevm  Fr.)    Auf  Xantkoria  parieiina  L. 

an  der  Ohaussee  bei  Frankenhagen. 
Doithidea  Pteridi$,  Auf  A«m  aquilina  L.  Cosackeuberg  bei  Dransnitz. 

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Hifpootflon  fitieum,    Braune  Pusteln  an  abmestorbenen  Weiden  bei  Ansbaa 
Damerau,  an  einon  Kiefernzann  in  Petstin,  an  Almu  am  rechten 

Brahehang  bei  Schviodt. 
Poly«ligma  rubrum.  Auf  Prtmvft  spinosa  L.  Brahchang  s&dlicb  Pilla. 
Daerymym  ttiliatuM  Nees.    An  Alnus  am  Tesminer  See. 
Clamceps  purpurea  Tul.    Häufig  auf  Sccale. 

Ci/stopvs  cavdidus.    Auf  Copsella  und  anderen  Cruciferen  haulig. 
Affhoh'um  srpticvni.   Sehr  hüulig  in  der  Huido  auf  BauniRtnnipfon. 
('liroolepitH  ahit'tlnvm  Kg.    An  einen  faulemlen  ßaunistuiupf  am  Okietsker  Si-c. 
Aostoc  lichenoiden  Vauch.  var.  sphaciuum  Vauch.  Maugelmühler  See.  Gleboczek- 
See  bei  Tuchol. 


Allgemeine  Verhältnisse  des  Kreises  Tuchel. 


Das  Gebiet  des  Krnaos  Tucbel  nmfasst  einen  Flftchenranm  von  857  qkm. 
und  grenxt  an  die  Kreise  Flatow,  Könitz,  Pr.  Stai^rd,  Scbwets  nnd  Brombei!;. 
Sehr  unfruchtbar  und  sandig  ist  der  östlichste  Teil,  im  Westen  dagegen  ist 

meist  gutes  Ackerland,  wenn  auch  hier  sandige  Stellen  auftreten.  Von  den  ca. 
28000  licwohnern  sind  mehr  als  die  H&lfte  Polen,  von  denen  ein  sehr  grosser 
Procentsatz  der  deutschon  Sprache  weniir  oder  meist  gar  nicht  mächtig  ist. 
Die  Landbevölkerung  teilt  sich  in  die  deutselien,  katholischen  Ko.-rhneider, 
die  namentlich  im  Westen  in  den  Dörfern  Frankenhagen,  Pelztin,  Dtseh.  Cekzin 
und  den  Itenachliarten  Kreisen  sitzen,  und  in  die  polnischen,  katholisciifn 
Kassuhen,  die  den  mittleren  und  östlichen  Teil  des  Kreises  liewolmen.  Trotz 
der  (Tleichheit  der  Religion  ist  meist  bei  den  letzteren  das  Wort  katholisch 
mit  pohlisch  und  deutsch  mit  evangelisch  identisch.  —  Die  einzige  Stadt  des 
Kreises  ist  Tuchcl,  in  der  diu  drei  Confessioneu  ziemlich  gleichmässig  vor- 
treten sind. 

Von  Norden  nach  Sfiden  wird  das  Kreisgobiet  von  der  Brahe  durchflössen, 
die  hier  zahlreiche  kleine  Zuflüsse  empfangt  Bald  nach  ihrem  Eintritt  mflndet 
auf  der  rechten  Seite  in  sie  das  Beetzer-Fliess^  welches  die  Wttsser  des  nord- 
westlichen Seengebietes  sammdt,  einerseits  des  Stobnoer-  nnd  LnbierszinerSees, 
andererseits  des  Rectzer^Sces  mit  seinen  Verlttngemngen,  dem  Rndnitsa-  und 
Przyllonek  Sec,  in  welchen  wiederum  durch  zwei  Fliesse,  die  auch  noch  Qntcr 
einander  durch  Fliesse  in  Verbindung  stehenden  Seen  der  Westgi-enzc  des 
Kreifjos,  Przyarcz-,  Wittstockcr-,  Grochowocr-,  Frankenhagener-,  Petztiner-  und 
Dfsrli.  Cekziner-See  sich  ergiessen.  Zwischen  und  an  den  drei  letzgenannten 
Seen  breiten  sich  schöne  von  Graben  durchzogene  Wiesen  aus.  Die  Ufer  der 
anderen  wenien  von  Ackern  mit  ziemlich  fruchtltarem  Boden  eingeschlossen. 
An  den  i*rzyarcz-äee,  der  faät  ganz  im  Kreise  Kunitz  gelegen  iät,  stösät  die 

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Ritteier  Forst.  Die  Flio^^c  .seihst  wcnh  n  zum  Teil  von  Hc-liuialeii,  .sumptigeii 
Wiesen  hegleitet.  Auf  einem  Teil  dersell)on  hiMcn  Sphngncn  den  Untergrund, 
der  von  ^'(i/<v- Arten  hestanden  wird,  in  die  dann  hin  und  wieder  EpipuctiH 
palustri»  Crntz.  und  Pedicttlari»  palustris  L.  eingeötreut  sind.  Die  Wiesenflora 
«n  den  Seen  ist  n.  a.  xueamniengcsetzt  aus  Valeriana  ofßcinaUt  L.,  Dianthu» 
mperbu»  L.,  Partuuna  paluifrü  L.,  Alckemitta  mtlgari»  L.,  Euphra»a  ofßeinalU 
L.,  EpipacHi  palmtrit  Crnts.,  Triglochin  paluttri»  L.«  JunaU'  und  Carttr-Arton 
Ton  denen  an  freiwen  Stellen  J.  bufoniw  L.,  J.  artieulatut  L.  und  J.  com- 
pnttm  Jacqn.  besonders  vorwiegen.  Die  Gräben  sind  oft  erfollt  mit  üirieularia 
vulgarit  L.  oder  Stratiotes  aloid»  L.  Ausserdem  findet  sich  in  ihnen  Ali9nui 
Plantago  L.,  Ranuneulu»  Lingua  L.,  JR.  icelerafm  L.,  Li/thrvm  Saltraria  L.  u.  a. 
Wo  man  Torfstiche  angelegt  hat,  siedeln  sich  bald  Oharen  besonders  Ch.  foetida 
A.  Br.  an.  Die  Seeflora  besteht  aus  versebiedenen  Pnfamo;/t  fnn- Arten,  Nupluir 
tutfivm  Sm..  Niimphnea  alba  L.,  Hippurin  rulfforin  L-,  Mi/rirj)/ii/f!tim  xpimtvm 
L.,  Cerntuphiillinn  (limn'sum  Ii.,  flifilrocfiarift  Moisut  raintc  Ij..  Straf infi  s  aUmlrs 
L.,  R^inunciilus  (liraricitdtx  Si  lirk.,  Utriculana  vulgaris  L.,  au  den  liandern 
besonders  MfiofinilnH  fri/o/iafa  1^. 

Weiter  siidlich  empfangt  die  Brahe  auf  der  linken  Seite  bei  Försterei 
Kelpinerbrück  ein  Flie.s.s,  welclics  ihr  die  Wässer  aus  den»  IJiallaer  See  zuführt. 
In  diesen  See  mQnden  wiederum  der  Abflugs  des  Krassno-  und  Grzybice-See, 
femer  ein  Wiesenbach  und  das  Wildgurten- FUess,  welches,  aus  dem  Langen- 
und  Blinden>Soe  kommend,  in  weitem  Bogen  die  Haide  durchsieht.  Alle  diese 
Seen  sind  mitten  in  der  Haide  gelegen,  und  bi^nnt  dieselbe  entweder  direct 
an  ihren  Ufern,  oder  sie  lässt  nur  wenig  Phita  (ür  Äcker.  Sie  haben  entweder 
klaren«  hellen  Sandboden,  wie  s.  B.  der  Lauge-,  Blinde-,  Biallaer-  und  der  in 
der  Nähe  gelegene  Gr.  Studzno-See,  oder  sie  haben  dunklen  Grund  wie  der 
Grzybice-,  der  westlich  davon  gelegene  Stranzno-Rec  und  mehrere  in  der 
Nähe  liegende  kleinere  Haideseen.  Ein  Saum  von  Vaecinien,  V.  AlyrtilLuH  L., 
V.  Viti»  idam  L.,  1'.  utiniunxum  L.,  V.  Oj'ifcoccoa  L.  und  Ijtdinn  pafustie  L., 
zu  denen  oft  aueli  Comaruin  pahtsfrc  \,.  und  f/i/drocof(//i'  cultiari«  L.  sich  g(!- 
selleii,  meist  angesiedelt  auf  einem  immer  weiter  fortschreitenden  Sjjhagiien- 
Teppich,  umfasst  die-<e  letzteren.  Ihr  Boden  ist  bedeckt  mit  '  'hara  frut/iiix 
Desv.  und  Nitellen.  Die  klaren  Seen  entlialten  eine  Fh)ra  von  Straf iot4'n, 
Nifmphaea,  Ntiphur,  Poiavioyeion  und  Myriophißllumy  die  sich  moist  auch  in 
dm  fibrigcu  Seen  finden.  In  deni  Winkel,  welchen  die  Brahe  und  das  in 
sie  bd  Kelpinerbr&ck  mundende  Fliess  bilden,  liegen  die  königlichen  Riesel- 
wieaen.  Ein  mehrere  Meilen  langer  Berieselnngskanal,  der  bei  Klonia  im  Kreise 
Konits  seinen  Ursprung  ninmit,  f&hrt  das  Brabewasser  quer  durch  die  Haide 
und  Ittsst  dasselbe  an  verschiedenen  Stellen  solche  Bieselwiesen  bewttssem. 

Auf  der  rechten  Seite  ergiesst  sich  bei  Plaskau  in  die  Brahe  der  Abflnss 
des  Trozioneck-  nnd  Gleboc/,ek  -Seer<,  beide  bei  Tuchel  selbst  gelegen.  Ersterer 
ist  von  breiten  sumpfigen  Wiesen  eingeschlossen,  auf  denen  Orchisi  lutifolia  L., 
Eipipartia  palvtttis  Crntz.,  PedicuUiri/t  pnluttris  L  und  RanuHculu»  Lingua  L. 

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wachsen,  letzterer  an  beiden  breiten  Seiten  von  beackerten  Ilügelu  uuigclwü: 
an  soinoni  wcKtb'clion  Ufer  sind  schmale  Wiesen,  an  seinem  öHtlichen  Emic 
Sümiife,  die  zum  Teil  mit  Charen  erfüllt  sind.  Auf  derselben  Seite  Hie>.~t  in 
die  Brahe  dann  bei  Ernstthal  der  Kictsch-Fluss,  der  von  Hügeln,  die  theiis  mit 
Cori/luH  Arellona  L.,  theils  mit  Pirnts  s-Uvesfris  \j.  l)cstanden,  theils  kahl  und 
sandig  sind,  begleitet  wird.  Er  selbst  entHiesst  dem  Glemboczek-  und  Sehlenei- 
See,  langgestreckte  Seen  nordwestlich  Tuchel,  ersterer  von  beackertea  Högebif 
letsfcerer  meittt  Ton  Wiesen  nnd  Äckern  eingeschlossen.  Ans  diesen  Seen  ffc^ 
er  durch  Wiesen  von  N.  nach  S.  in  den  Tncholka-See,  8  km.  westlich  Tochd. 
Dieser  See  nimmt  dm.  Abflnss  des  etwas  s&dlicher  gdegenen  Rensnuer^Sees 
auf  und  entsendet  von  S.  W.  nach  N.  O.  den  KisE-Flnas  in  den  Amts-See  bei 
Tnchol,  ans  welchem  dann,  von  N.  W.  nach  8.  0.  seinen  Lauf  nehmend,  der 
oben  genannte  Kietsch«FlosB  dar  Brahe  zueilt.  Die  genannten  Seen  sind 
meist  eingefasst  durch  einen  Saum  voti  Röhricht  gebildet  aus  Phragmiteis  com- 
tmni»  Trin.  und  Scirpu*  lacuttrU  L.  Die  Flora  derselben  ist  nicht  wesentlich 
von  der  schon  früher  genannten  der  Seen  des  Nordwestgebietes  verschieden. 
Der  Kisz-FIuss  wird  in  seinr'm  ganzen  Lauf  von  l»reiten.  schöJicn  Wiesen 
gleitet,  auf  denen  Sone/iu^  nlrraceux  L..  Ulmaria  penia]>ef<i/tt  CJil..  Geninimn 
pi  aieusr  L.,  G.  palustre  L.,  ßidens  cei  nutus  L.  und  B.  tHparlitun  L.  besonders 
auil'alten. 

Etwas  südlich  von  der  Einmündung  des  Kietsch- Flusses  euijifangt  die 
Braiie  l)ci  Schwiedt  auf  der  linken,  östlichen  Seite  den  Uuda-Fluss.  Er  hat 
seine  Quelle  in  der  Wodziwodaer  Forst,  geht  dann  in  den  Okiersker-Sec,  eiuem 
langgestreckten  See  mitten  in  dw  Kdde  mit  klarem  sandtgen  Boden.  Aus 
diesem  fliesst  er  als  Stonski-Flnss  heransi  der  sQdlich  Golombek  das  Stonski* 
Bmch  bildet,  in  seinem  weiteren  Verlauf  den  Bokd^ka-Fluss  aofhimmt,  den 
Neumühls  nnd  Bndamuhler-See  durchströmt  nnd  sich,  nadidem  er  noch  einen 
Zuflnss,  der  sich  ans  einem  Birkenbruch  des  Schwiedter  Forstes  sammelt,  aaf 
genommen  hat,  als  Ruda-Fluss  in  die  Brahe  ergiesst.  Der  Ssnwionka-FliiBs 
fiihrt  auf  dcrselber  Seite  bei  Pillamfihl  die  (lowässer  der  grossen  langgestreckten 
Seen  bei  Poln.  Cekzin:  Glawka-.  l'oln.  Cckziner-,  Dzetzim-,  Mialo*  und  Gwiasda- 
See  der  Brahe  xu.  Derselbe  fliesst  quer  durch  den  Schwiedter-Forst,  sumpfige 
Mooswiesen  an  seinen  (Tern  zurücklassend. 

Der  bedeutendste  Zuflnss  strömt  der  Brahe  weiter  RÜdlieli  auf  der  recbUMi 
Seite  zu.  der  Kanuonka- Fluss,  der  den  südlichen  Teil  des  Kreises  in  wohl 
über  3<>  km.  langem  Lauf  von  W.  nach  (.).  durchzieht.  Er  erhält  seine  reich- 
lichen Wässer  aus  den  grossen  Seen  der  benachbarten  Kreise  Flatow  und 
Könitz,  empfängt  den  Abflugs  des  Resminer  und  Zaremba-See  bei  Drausüiti, 
der  wiederum  den  Wittrich- Graben,  der  aus  dem  Abraucr-Seo  und  den  grosseo 
Tor%ebieten  des  Sfidwestens  des  Kreises  hervorgeht,  aufgenommen  hat,  and 
kurz  vor  seiner  Mtkndung  in  die  Brahe  den  Abflnss  aas  dem  Spital-  aad 
Mittleren -See.  Der  Kamionka-Flnss  ist  fast  anf  seinem  ganten  Lanfe  von 
mehr  oder  minder  breiten  Torfwieson  Ix^Ieitct,  die  reichlich  ausgebeutet  werden. 

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In  den  Stichen  siedeln  sich  baid  UtrietUaria  vulffari*  L.,  Lemna  trimtlea  L., 
L.  minor  L.  (such  L,ffibbah.),  Hi/drochaiii  Mwsus  ranae  L.,  CÄar«  Itosomlers 
f'/i.  fot'fidd  A.  Br.  u.  a.  oft  in  Unmenge  an.  Nauicnilich  L&mna  frisitlra  L. 
lullt  zuweilen  die  Stiche  von  Grund  aus  an.  Auf  dem  Torf  treibst  lindon 
Epilobfvm- Avtcu,  Carires,  Hieraria^  A»plenium  Filir  femina  Brnli.,  Poh/xfichnn 
Theli/ptm's  Rth.  u.  a.  ihr  Gedeihen.  Besonders  behcrliergt  das  grosse  Torf- 
gcbict  im  Südwesten,  welches  sich  um  den  Kirch-  und  Abrau-Sce  bis  zum 
Kensau-  und  Tucholka-See  ausdehnt,  eine  grosse  Zahl  von  seHenen  Pflanzen, 
von  denen  ich  hier  SirtYi-fia  prmnii-s  L.,  l'cdiciihtriK  Sceptrum  (Jarolinum  L., 
To^fieliHa  cali/culaia  Whlbg.,  (ji/nuKnIrnia  conopea  R.  I>i-.,  (Jrchis  Morio  L., 
0.  macvlata  L.,  IMium  Murtayon  L.,  Jnula  mlicina  L-,  L'i  epis  praemorm  Tausch, 
Viola  epipnla  Ledeb.,  Origanum  vulgare  L.,  Corydalü  eava  Sdiwgg.  et  K., 
Thfllifit  eurcpaeut  L.  und  mehrere  Thalietrtm- Art/Ni  erwähnen  will.  Der 
Kamionka-Flnss  selbst  enth&lt  viele  Potomo^^ton- Arten.  Besonders  rdch  an 
denselben  ist  der  oben  genannte  Spital-See,  ein  grosser  See,  in  der  Nähe  der 
Brahe  in  onfrnchtbarer,  sandiger  Gegend  gelegen,  mit  klarem  Boden  und  Ton 
hohen,  meist  bewaldeten  Ufern  eingeschlossen. 

Einen  weiteren  Zoflass  nimmt  die  Brahe  von  der  linken  Seite  bei  Sommersin 
auf,  wo  ihr  die  Gewässer  des  Sommersiner-,  Minikowoer-  und  der  Bislaaer- 
8een  zugefUhrt  werden.  Diese  letsteren  Seen  sind  meist  von  fruchtbaren 
Ackern  umgeben,  auf  denen  sogar  Weizen  gedeiht.  Die  sie  verbindenden  Fliesse 
sind  von  schönen  breiten  Wiesen  l)egleit(?t. 

Schliesslich  wäre  als  letzter  ZuÖuss  ein  rarallcllluss  dos  erwähnten  Kamionka- 
Flusses  zu  nennen,  der  /empolno-Fluss,  der  etwa-  siidlicli  der  Kicisgienze 
auf  der  rechten  Seite  in  die  Brahe  mündet  und  auf  ciue  lauge  Strecke  die 
südliche  Kreisgrenze  biUlet. 

Die  Flora  der  zahlreichen  Seen  ist  eine  ziemlich  gleichmässigc.  Die  schon 
oben  aufgezählten  Pflanzen  der  Seen  des  Nordwestgebietes  kehren  immer  wieder; 
höchstens  gesellen  nch  sn  ihnen  einige  andere  Patamoffeion-Aiteia*  In  der 
Brahe  selbst  flUlt  ein  Sparyamum  wmpUx  Hads.  mit  ausserordentlich  lang 
flutenden  Blättern  auf;  sonst  sind  noch  Ranuneulu»  divaricaiu»  Schrk.  und  ver- 
schiedene Potamogetonen  häufig. 

Die  Gegend,  durch  welche  die  Brahe  strOmt,  ist  auf  ihrer  rechten  west- 
lichen Seite  d&rrer  Sandboden,  welcher  durch  Abforstung  des  einstigen  Kiefern- 
waldes ausgebrannt  und  unfruchtbar  geworden  ist,  und  auf  dem  sich  nur  wenige, 
meist  niedrige,  mit  ümea,  Erernin  und  anderen  Flechten  bewachsene  ICiefern 
wieder  von  selbst  angepflanzt  hal)eü.  Auf  dem  Sande  selbst  vermögen  nur 
wenige  PHaiizeii  ihr  Dasein  zu  fristen,  wie  V^^eitn/aerfneria  C(t»c><ren>i  Hornh., 
TltifnuiK,  St'ijii/lli/ m.  !>.,  iManfhux  (trciKiriu«  L.,  Jatnnve  mnntnnn  L.,  Aictont<iphiilo8 
Uva  iirni  S|>r. ;  wo  sieh  ('(ilJtnui  nih/drin  Salisb.  und  Moose  einstellen,  mischen 
sich  auch  noch  Vaccinium  Vitis  idaea  L.,  Melampyntm  pra1en>(c  L.,  Vorouira 
«picata  L.  u.  a.  Iiei.  Diese  sandige  Gegend  reicht  bis  zur  Kinmündung  des 
Kamionka- Flusses,  und  nur  weuige  Ausnalmicu  unterbrochen  diese  Öde.  \ua 


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sind  dies  die  wegilich  Tachel  golegeneo  Äckor  und  die  mit  Laubwald  bestandene 
Partie  sQdlich  Srhwicdt  bis  zum  Spital -See.   SQdlich  des  Kamionka^Flussea 

reicht  an  die  Brahe  die  in  Privat  Itcsilz  befindlicho,  unter  einer  bpsonderon 
Oberförsterei  stehende  KamniUer'Forat|  ein  Kiefernwald  vom  Charakter  des 
besten  llaidewaldes. 

Das  ganze  übrige  w<'stli«  li('  Gebiet  ist  Ackorlaiui  zum  Teil  fruchtbar,  zum 
Teil  auch  sandig.  Von  den  ('ulturpflanzon  goiiiesson  Roggen  und  Kartoffeln 
den  meisten  Anliau.  Weizen  gedeiht  nur  an  wenigen  Stellen.  Hin  und  wiedjT 
hnden  sieh  in  den  Aeck<'rn  P'insehliisse  von  K  iefernwaldungi-n.  Sie  haben 
stets  armen  Sandl>o(len,  dessen  vegetative  Erscheinungen  mit  denen  d^r  FTaidc 
übereinstimmen.  Sehr  hiiuiig  und  im  ganzen  (iebiet  zerstreut  finden  sich  kUdncrc 
Torfwicsen,  die  durch  vielfache  Torfgräbereicn  ausgebeutet  worden.  Ein  Hfigel' 
land  sfidlich  Tucbel,  der  Bichbcrg,  besitzt  ausser  einem  Kiefmibestand  saU- 
reiclie  Eichen,  Quertut  tmtlißora  Sm.  Der  Wachholdor,  Juniptnu  eommmm$  L. 
bildet  hier  in  weit  auscinanderstehenden  Bfiscben  ein  niedriges  Unterholz.  Anf 
dem  guten  Boden  hat  sich  hier  auch  eine  Menge  anderer  Pflanisen  angesiedelt, 
Ton  denen  ich  nur  Thaliefyum  minu»  L.,  Th.  aquUegifoUum  L.,  SeUmmm 
Carvifolia  L.,  Astragalvs  ffli/ci/phi/lfos  L.,  ESrjfthraia  Centaurium  Pers.,  Stm» 
tuia  iinctoria  Phifanilura  hifolia  Eehb.,  Goodi/n-a  repem  R.  Br.,  Tnentalii 
evrapnea  L.,  Primula  ofßcinalü  Jae»!.,  Pofentilla  alha  L.  und  /*.  npaca  L.  auf- 
zählen will.  Aneh  ('}ii>npediiim  dulceolw  Ii.  soll  sieh  daselbst  finden. 

Auf  der  linken,  östliclien  Seite  der  Brahe  liegt  die  Tucheier  Ilaide,  grosse 
Kiefernwaldungen  auf  schlechtetn  Hoden,  die  forstmiinnisth  Ix'arbeitet  werden. 
Die  in  der  Braliegegcnd  gelegenen  Teih^  zur  königlichen  Wodziwodaer  und 
Schwiedter  Forst  gehörig,  sind  ausseist  schön  gehalten  und  gut  gedieheu;  nur 
westlieh  Okiersk  gicbt  es  lichtere  Stellen  und  sehr  sandige  HestUndc. 

Die  Hralu'  selbst,  ein  ziemlieh  schnell  strtMiionder  Fluss,  hat  sich  in  den 
Diluvialsand  tief  eingewaschen,  so  dass  ihre  iJiinge  zuweilen  von  ganz  bedeu- 
tendem, steilen  Absturz  sind.  Oft  lässt  sie  zwischen  ihrem  Bett  und  den  Hängen 
mehr  oder  weniger  breite  Wiesen  zurück,  die  dann  al^ährlicb  fibersehwemmt 
werden  und  reichlichen  Heuertrag  liefern,  oft  gehen  die  Sandberge  steil  bis  in 
das  Bett  hinunter,  selten  ist  ein  allmfiblicher  Anstieg.  Die  Hänge  sind  meist 
mit  einem  dichten  Lanbunterholz  bestanden,  welches  sich  aus  zahlreichen 
Sträuchern  und  Laubbäumen  zusammensetzt.    Hervorragend  betheiligt  sind 

Corylm  Art  Hann  L.,  FaffUB  >^ilr(ifira  Jj.^  ('aipinvH  lU'hilu»  Tüin  uhnifolia 

Scop.,  T.  plufi/p/tifHos  Scop.,  Franflutn  AhniK  Mill.  und  AI ntin  ylutitiom  iVaxiri., 
welchem  sich  dann  Rhamnm  cnthartica  L.,  An'r  lW>i<lo-pl<ti<invti  L..  A.  platü' 
noide«  ij.,  Evonifmus  europacu  L.,  Vihurninn  Opnhix  Ij.,  Rihex  olpinum  L.,  Coniwt 
sangui/mt  L..  Sorfms  (tvcujxinn  L.,  Prtinnx  .ipinnsa  L.^  /'.  I\t(hm  L. .  Salix 
Cnprea  L.,  ^J.  citirrea  L.  mal  (yatiuujux  0.n/(ir<nif/Ki  1..  beigeseden.  Der  Roden 
ist  UK'ist  von  einem  Moost<'|)i)ich  bekleidet,  dessen  llauptbestantltheile  <WnfO'i>>n 
purpint'UH  lirid.,  Dirranum  ncopanum  Iledw.,  Ifi/loci)mium  >qdcntlen><  Sch..  //.  tri- 
qticiium  Sch.,  liarhula  «ubulufo  Brid.,  Hjjpnum  cuprensi/ornu'  L.,  Pnliftnchvnt 

M 


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eowmune  L.,  Batiramia  pomifwmi»  Hedw.,  Ainchum  undulalum  P.  B.,  Mnium 
ctupidaHm  Hedw.  und  J/.  undulahtm  Hedv.  sind.  Der  lehmreichc  Boden  und 
das  Gebüsch  bioten  vielen  seltenen  Pflanzen,  die  einen  besseren  Standort  ver- 
langen, als  der  trockene  magere  Sandhoden  darzubieten  vermag,  willkommenen 
Wohnort.  Einige  derselben  finden  sich  durch  das  ganze  Brahetal  zerätrcnt, 
kehren  immer  wieder,  und  viele  derselben  sind  ihm  eifjenthümlidi:  lAlium  Mar- 
fiuion  L.  Dapltiic  Mezereum  L.,  Asarurn  europaeum  L..  Urdira  JL  /i.r  ('imiri- 
ftnjn  fi)t't(da  L..  Artued  xpirnfti  Ij..  A(jui/if/i(i  ruJ<iarlü  \,.,  Hniiiiilus  I,vpuhix  L., 
Paris  ijuudrt  foii tiH  L.,  I*<i/i/(/o>ia(u  m  imct'px  Mncli.,  mii/iiyioruin  Much.,  isulria 
pratensis  ]_,.,  Bdonica  ofjiciuulix  L.,  Primula  offieiiutlix  Jacq.,  Ileracleum  slhiri- 
cum  L.,  Valcnana  e.valtatu  Mik.,  JJif/Halis  ambigua  Mik.  und  Epipactü  lati/olia 
AU.;  andere  kommen  nur  an  einem  oder  einigen  Standorten  an  den  Hängen  vor, 
wie:  Goodyera  repent  R.  Br.,  Ci/pn'pedium  Caleeolu»  L.,  Sempervivum  aoboU' 
ferum  Sims.,  Bvplevrum  langi/oUvm  L.,  Vineetojeicum  ofßeiwUe  Mncb.,  Epipaetis 
rubiginoia  Qaud.,  Cireaea  alpina  L.,  Staehifi  tilcatica  L.,  St,  reeta  L.,  Veroniea 
Teuerium  L.,  V.  lang^olia  L.,  Turriti»  glahra  L.,  Equia^m  masrvnmm  Lmk. 
•  Das  Tal  ist  in  seinem  ganzen  Verlauf  durchaus  romantisch.  Besonders  schön 
ist  jene  von  Eichen  und  Buchen  bestandene  hügelige  Partie  südlich  Schviedt, 
vum  Volke  „Hölle"  ir<'nannt,  wahrscheinlich  wegen  der  hie  und  da  hemm- 
liogenden  und  auch  im  Flusse  sich  befindenden  grossen  Geschiebe. 

Ocstlich  der  Brahe  befindet  sich  im  Kreise  Tuchel  die  eigentliche  Tuehcler 
Haide.  Sie  iiimiiit  fast  den  ganzen  westliehen  Teil  des  Kreises  ein.  Es  sind 
nur  wenige  Aekt  rlaiidci-  mit  nieist  sandigem,  zum  Teil  sogar  sehr  sandigem 
Boden,  aber  aiicli  Stellen  tiiit  grosser  Frnelitbarkcit  vorhanden.  Die  Haide  er- 
streckt sieh  noch  in  die  benachljarli'u  Kreise  Srhwctz,  Fr.  Stargani,  Könitz 
und  Schlochan,  so  dasa  sie  in  einer  grossten  Länge  von  100  km  und  einer  Breite 
von  30 —  50  km.  sich  ausdehnt.  Die  Haide  selbst  ist  ein  lichter  Kiefuruwald 
auf  sandigem  Boden,  gewühnlicbom  buntem  oder  weissem  Diluvialsand.  Der^ 
selbe  besteht  nach  den  Untersnchnngen,  welche  Herr  Forstassessor  Grebe  im 
Schwiedtor  Forstrevier  vorgenommen  hat,  ans  einem  Gemenge  von  Quarskörnchon 
mit  circa  10^  Feldspat,  etwasHomblende  und  accessorisch  hinzutretendem  Glimmer. 
NachZaddach(Bwnsteingräbereien  in  der  Tncheler  Haide.  Schriften  der phystcalisch' 
ökonomischen  Gesellschaft  zu  Königsberg  1860)  soll  Glimmer  fehlen,  dag^n 
etwas  Glaukonit  vorbanden  sein.  An  der  Oberfläche  ist  der  sonst  weisse  Sand 
ca.  1  m  tief  in  Verwitterung  begriflcn  und  nimmt  dann  eine  gelbe  Farbe  an. 
Nach  den  oben  erwähnten  Untersuchungen  botriigt  die  Humusschicht  des  mit 
Kiefern  bestandenen  Sandbodens  meist  nicht  über  10  cm  mit  1  %  Humnsgehalt. 
Der  Wassergehalt  des  Sandbodens  ist  im  Frühjahr  bei  Beginn  der  Vegetations- 
periode 4 — I>as  Bodenwasser  ist  reich  an  Salpetersauie.  Der  wirthschaf't- 
liche  Betrieb  des  Waldes  untersteht  verschiedenen  Oberlbrstcreicn ,  von  denen 
im  Kreise  Tuchel  die  königlichen  Olterfrtrstereien  Wodziwoda,  Königsbrueh, 
Junkerhof,  Schwicdt  und  die  Privatoberlbrstcrei  Kamuitz  gelegen  sind.  In 
anderen  Kreisen  kommen  weitere  königliche  Oberfbrstereien  hinzu  z.  B.  Rittel 

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im  Kl-.  Könitz,  Cliarlottcntlial  und  Lindeubuäch  im  Kreise  Schweiz  und  Grün- 
Ii  Id  im  Kr.  Hromitcrg.  Gewisse  Theile  ihrer  Forsten  fallen  noch  in  das  Gebiet  i 
des  Kreisen  Tuchei.  I 

Per  Forstmann  pflegt  dcu  Boden  je  nach  der  mittleren  Höhe,  welche  die 
Bostaiidc  in  oiticni  tjewissen  Zeitraum  erreichen  in  viMschicdeno  Bodenkla^son 
einzuscluii/cn.  Kr  rechnet  einen  Boden  zur  1.  Hodenkla.ssc .  wenn  er  in  12<l 
.Taliren  eini?  mittlere  Baumhöhe  von  29  m  und  mehr  producirt,  zur  11.  hei  211 
l'i-  25  ni,  zur  III.  bei  25 — 21  ni,  zur  IV.  von  21  —  17  m,  zur  V.  untor  17  m. 
mittlerer  Baiuiilinhc.  Der  DurfliHrlmittshodon  der  Tuclieler  Haido  gcliört  nieist 
der  IV.  bis  JJI.  HodcMikla.s.sf  an.  in  Niodcrunf^en ,  wo  sich  also  Feuchtigkeit 
längere  Zeit  zu  erhalten  vermag  und  bei  hohem  Lehm-  und  Feldspatgehalt  finden 
wir  auch  Boden  II.  Klasse;  bei  lichter  Stainnistellung  und  Freilagen  sinkt  er 
dagegen  bis  zur  V.  Klasse  herab.  Der  Güte  des  Bodens  entsprechend  fiadea 
sich  auf  demselben  anch  bestimmte  Gewächse.  Die  V.  Bodttnklasse  besteht 
entweder  aus  reinem  weissen  Sande,  auf  dem  überhaupt  keine  Vegetation  ist 
wie  wir  solchen  Stellen  namentlioh  swischeu  Hntta  nnd  Plassowo,  ferner  bei 
Johannisthal;  Schliewitz,  Okonin,  Linsk  und  längs  des  rechten  Ufers  der  Brahe 
brL'c^nifM) ,  oder  verkrüppelte  niedrige  Kiefern  fristen  kaum  ihr  Dasrin.  Meist 
tritt  dann  die  Renthierflechte  oder  das  Hongermoos  dadonia  rangiferina  \,., 
auch  die  Sandachnüele  Weintim'rfneHa  caiwHctmx  Bernh.,  die  Bärentraube  Ardo*- 
taphjloa  Um  tirni  Spr.  und  Tliiimvs  Scrpi/Ihun  L.  hinzu,  alle  drei  doui  Boden 
angodrik'kt.  Jcdocii  auch  kräftigoro  Bäume  finden  wir  in  dieser  Bodenklasjse. 
Auf  diMii  zur  IV.  Klasse  gehöi-iiren  Hoden  treten  dann  nelien  stärkeren  Bäumen 
haujttsiielilieh  MtH>se  auf,  wie  Ihmintnii  uriijuvin m  Hedw.,  Hi/locowii/in  fri<iin-  j 
iruni  Seh..  //.  y/i/ciuli/i''  Stli.  und  ll'/jun/m  Sr/ircfx'rf  Willd.,  welche  in  ihreu  | 
Teppich  das  Haidekraut  <'a/lun(i  ni(tf<iri>t  Salisb. ,  die  Preissulbeerc  Varrifuum  \ 
Viti«  Idaea  h.  und  den  Wachtelweizen  Melampyrum  prateme  L.  öfters  auch 
PuUatilla  patent  Hill,  und  P.  vmtali$  31111.  au&ehmen.  Anch  Dianthut  ort- 
nariu9  L.  liebt  diesen  Boden.  Ist  die  Bestandsstelinng  eine  lichte,  so  nininit 
das  Heidekraut  su.  Auf  Boden  HI.  Klasse  kommen  dann  hinan  Pirola  nUmor  L.. 
Rami»ehia  ucunda  Grcke.,  Vaecinivm  MyrHlhu  L.,  Seahiom  mtaveolent  DesH, 
Ijuzula  piloM  Willd.,  Veroniea  ofßcinali»  L.,  V.  spioita  L.,  Fragtaria  cfsra  L. 
Dianthm  Cmikusianomm  L.,  Fmtvca  durtMCuin  L.,  F.  ovirta  L.  n.  a  Als 
Unterholz  finden  sich  zerstreut  stehende  Busche  von  Jumperu«  communis  L. 
Bei  Niederungen  und  Einsenkungen,  wo  also  Feuchtigkeit  vorhanden,  und  wo 
der  Boden  in  die  II.  Klasse  übergeht,  treten  unter  den  Moosarten  hinzu:  /////)«»'« 
purum  Ii.,  JJ.  ('lixfa  castretixis  fj. ,  Tluntlium  tanuirfHanvm  Sch..  Poli/tncfium 
rommuHC  L.  und  P.  Jtinfjiei'ifinni  lledw.,  von  an<h'ren  Pflanzen:  Pniri'ihinum 
(h'com  /iniini  Mnch.,  Sti/ria  prati  itsis  h.,  A>iflu'i  i<  ui/i  niiiiosuni  L..  Surci'^t!  jfrv. 
ff'insis  Mnch..  I^ofciifi/Ifi  sihu'sfn's  Neck.  u.  a.  Sellistverständlich  und  wohl  kann, 
zu  erwähnen  ist,  dass  in  diesen  einzelnen  Botienarten  mit  ihren  vegetaliveii 
Erzeugni.ssen  L'ebergänge  und  Veränderungen  vorkommen,  da.ss  eine  Abweichung, 
da.s  Aultrcten  anderer  Gcwäch.>)e  u.  8.  w.  «obl  häufig  zu  vci-glcicheu  ist,  aber 

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es  sollte  hier  ja  auch  nnr  der  allgemeiiie  Bindmck  wiedergeben  werden.  Wo 
Lehmgebalt  oder  die  Einwirkung  von  Br&cben  oder  Seen  vorhanden  ist,  ist  der 
Boden  an  and  für  sich  gnt;  wo  dies  nicht  ist,  kann  nnr  planmissig  betriebene 
Forstwirfhschaft  dem  verarmten  Boden  aufhelfen.  Diese  Wicdei-auGTorstung  eines 
solchen  ausgehraniiteu  Saudbodens  ist  nur  mit  vieler  Mülio  und  grossen  Geld* 
mittcln  möglich,  und  dalier  sind  die  al)geiiolzt(Mi  und  dann  vernachlässigten 
Privatwaldimgcn  z.  B.  auf  dein  rechten  Brahoufer  lur  ihre  Besitzer  vollständig 
wertlilos.  Von  Seiton  der  königlichen  Forstverwaltunti*  wird  der  wirtlisehal't- 
liclicn  Behandlung  der  Haide  namentlich  der  steten  und  raschen  Wiederauf- 
forstung der  altiz;eli()lzt(Mi  Flächen,  wie  (h'r  tranzen  Pflege  des  Wahles  gi'osse 
Sorge  zugewandt.  Geradlinige  Jagen  dunli/.iehen  das  Hevier,  die  schadhaften 
Wege  werden  stetig  ausgebessert,  die  I  lauptverkehrswcge  in  Lchmcliausseen  umge- 
wandelt, 80  dass  auch  für  eine  bequeme  Abfuhr  des  geschlagenen  Holzes  gesorgt  wird. 
Ein  anderer  Feind  der  Waldwirthschaft  ist  das  Feuer.  Von  Waldbränden  sind 
besonders  Teile  der  Wodziwodaer  Forst  ergriffen  worden,  und  wenngleusb  die  anf- 
gcibrsteten  Bestttnde  jetzt  auch  nicht  mehr  den  trostlosmi  Eindruck  machen,  wie  ihn 
H.  Ilse:  Mitiheilungen  fiber  die  Flora  des  Wilhelmswalder  Forstes  (Schriften 
der  physicalisch 'ökonomischen  Gesellschaft  zu  Königsberg  1864)  schildert,  so 
sieht  man  doch,  wie  verheerend  die  Entziehung  des  Schattens  auf  den  Boden 
gewirkt  hat.  Langjährige,  mühsame  Cnltnr  vermag  auf  diesem  Boden  ab^  hohe 
und  schön  geschlossene  Bestände  hervorzubringen.  Und  gerade  aus  den  guten 
Bcvieren  der  Tuchcler  Ilaide  rühmt  man  die  Bestände  wegen  ihrer  ausser- 
ordentlich dichten  Stammhaltung  —  ca.  H.öO  Stämme  pro  Hektar  im  Durch« 
schnitt  —  sofern  sie  normal  unter  Schlusp  erwachsen  sind.  Das  Wachsthum 
selbst  ist  allerdings  sehr  langsam.  Während  die  Kiefer  in  den  westlichen  Pro- 
vinzen Prenssens  mit  70 — 80  .lahren  hiebreif  ist  und  abgetrieben  wird,  (^i-reicht 
sie  auf  dem  Sandboden  der  Tuchcler  Haide  <'rst  mit  120 — 14(»  .Jahren  die  er- 
forderliche Stammstärke.  Deshalb  ist  auch  die  Ilmtriebszeit  lur  die  Tucheier 
Haide  von  100  auf  120  Jahre  erhöht  wordeu.  Dem  langsamen  Wachsthum 
entsprechend  ist  ihr  Stamm  mit  sehr  feinen  Jahresringen  versehen;  ausserdem 
hanreich,  deshalb  fest  und  liefert  so  ein  vorzügliches  Holz.  Auf  dem  Lehm- 
boden findet  ein  schnelleree  Wachsthum  statt,  und  sind  die  Jahresringe  dann 
auch  grober.  Durch  ihre  Pfahlwurzel,  mit  welcher  sie  tief  in  den  Boden 
eindringt,  ist  gerade  die  Kiefer  der  geeignetste  Baum,  um  auf  diesem  Sande 
zu  gedeihen  und  ans  ihm  die  nOthige  Feuchtigkeit  und  die  erforderlichen  Nähr- 
stoffe herauszuziehen. 

Der  Trockenheit  des  Bodens  und  der  Luft  vollkommen  entsprechend,  ist 
auch  das  Vci  haltcn  des  Haidekrautes,  Calluna  vuhjaris  Salisb.  Dasselbe  bedarf 
nach  Griscbach  (Vegetation  der  Erde  in  ihrer  klimatischen  Anordnung  ß.  i, 
S.  146)  „Durchaus  der  Feuchtigkeit,  wie  sich  dies  leicht  überall  aus  seinem 
Vorkommen  nachweisen  lässt." 

Auch  das  Haidekraut  entwickelt  eine  starke  Hauptwurzel  und  dünne,  lange 
Seitenwurzeln,  um  möglichst  viel  der  Bodenfeuchtigkeit  aufzusaugen.  Diese 

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Feachtigkeit  findet  es  in  dor  Tnebeler  Haide  in  den  liditen  Beständen  nnd 
Freilagen  nicht.   Eb  sieht  sich  desshalb  in  die  feuchtere  Waldloft  nnd  in  den 

Schatten  der  Bäume  sar&d^  nnd  wird  also  aus  einer  Pflanze  mit  grossem  Lich^ 
bedürlniss  (cf.  Bor«.'^reve:  Haide  und  Wald.  Specielle  Studien  und  generelle 
Folgerung  über  liiMuiig  und  Erhaltung  der  sogenannten  naturliehen  Yegetations- 
fbrnion  oder  Pllanzoiigemeinden.  Berh'n  1875)  hier  eine  PÜair/.e  d('>  Halb- 
schattens. Auf  abgetriebenen  FläelH*n  Htii-bt  es  im  Laute  (ier  nächsten  Soniuier 
g<>\vo1niIi(-h  ab,  nur  an  feuchteren  Stellen  und  auf  fc«toi'em  Sande  vermag  es 
sich  in  Fixüagen  zu  erhalten. 

Die  Kriken-Form  der  Tiuhek'i'  Haide  ist  Culluna  rnUjarlH  Salij<b.  Die 
Glückenhaide,  Erica  Tetruli.c  L.,  fehlt  ihr  vollständig.  Dieselbe  crfoixiert  noch 
mehr  Lufb-  und  Bodenfeuchtigkeit  (cf.  A.  Meier:  Die  Haide  Norddentaehlanda. 
Ein  Beitrag  zu  ihrer  Kenntnias.  Burckhardt:  Ans  dem  Walde  V.  1874.)  nnd 
tritt  bei  nna  erst  an  der  Knste  auf.  Ebenso  ist  in  der  Haide  der  Besenstrsneh, 
Sarothamnui  aeopariut  Wimm.,  nicht  yorhanden.  An  die  Stelle  desselben  tritt 
Genüta  iinetoria  L.,  die  wiederum  in  den  Kfistengegenden  fehlt.  Ton  beeren- 
tragenden  Stränchem  mangelt  der  Haide  die  Krtthenbeere,  JBmpetmm  nigmm  L., 
die  ebenfalls  erst  an  der  RQste  sich  findet.  —  Als  ferucr  der  Haide  eig«ir 
thümliclie  Pflanze,  wenn  sie  auch  zum  Teil  nicht  häufig  sind,  mochte  ich  Iiier 
aufzählen:  Scabiosa  mav«oUn»  Desf.,  Gypwphiln  fantiffiata  L.,  I'runella  fffandi' 
jhra  Jacq.,  Dianthm  arenarius  L.,  Silene  Otites  Sm.,  S.  chhrantha  Ehrfa., 
ßotn/rfiium  Lvnann  Sw.  und  Li/ropodium  t'lictmaecifimrixsus  A.  Br. 

Kiofernbrüclie  kommen  in  dci-  Haide  hin  und  wieder  vor.  Ihre  Fhira 
wird  gebildet  au.^  Spha'/nu/n  </<  »^//o//»//t  Krii.,  Poli/tric/tum  coininune  L.,  Aspidium 
Fill.r  nutH  Sw.,  (Kra/is  AcftOfsclla  L.  u.  a.,  Birkenbrüche  finden  .«<ich  selteiMM-. 
Ihr  Ciruiid  wird  ganz  ausgciüllt  mit  Sp/i<i;//ni /n  -  Avtvu,  meistens  Sph.  cymbijolium 
Ehrh.  und  Sp/i.  uculifolium  Ehrlu,  in  deren  Pulsier  Drosera  rotundifolia  L. 
und  Vaccinium  Oxyeoccos  L.  eingebettet  sind.  Erlenbrüche  sind  selten.  In 
ihnen  kommt  z.  B.  Cireaea  alpina  L.  und  /«i^MifMM  NoU  ttmger«  L.  vor.  Sie 
bilden  aber  eine  Fundstätte  flir  Moose  z.  B.  CUmaeium  dendtoidtt  W.  et  M., 
Paludella  tqwarosa  Ehrh.,  Aulaeonudum  paltutre  Schwflgr.,  Tetrapkdi  peüudda 
Hedw.,  Hifpnum  evprem/orme  L.,  M,  eutpidaium  L.  nnd  Sphagna.  Zn  erwähnen 
wären  noch  die  Haadeseen.  Meist  sind  sie  dunkle  Wässer  mit  sehwanem 
Grande,  auf  dem  zahlreiche  Charen  wachsen.  Seltener  sind  es  klare  Seen  mit 
Sandhoden  wie  z.  B.  der  Gr.  Studzno-See.  In  ihnen  finden  sich  dann  vor- 
heiTSchcnd  Potamogetonen.  In  allen  findet  sich  als  gemeinsame  Flora:  Ny^mphaea 
alba  L.,  Nuphar  luteum  Sm.,  HinhochurU  Morsus  ranae  L.,  meist  auch  Stratioiet 
aloitles  L.  Viele  der  Seen  haben  brüchige  Ufer,  an  denen  Vaccinium  ulußnomm 
Bydrocoiifli'  vulaartH  u.  a.  .sich  finden;  i>ei  anderen  schreitet  die  Moosdocke  lier 
Rändei-  immer  weiter  vor  und  auf  ihr  siedeln  sich  Drosera  rotundifolin  L.. 
Varviniinn  (  In/rnnsns  L. .  Ali'tfi/anthes  trifoliata  L..  Calla  palui^tris  L.  und 
(Jomarum  palmtre  L.  au.    Auch  die  Fliesse  haben  oft  solche  von  Moosdecken 

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Qberwachsene  BrAche,  in  deren  Teppich  sich  dann  noch  Epipartu  palustri» 
Crntx.  and  PtdUulam  pahutrü  L.  ansiedeln. 

Der  Wildbestand  der  Haide  ist  ein  sehr  geringer.  Sehr  Termindert  ist  der- 
selbe auch  durch  die  in  frühcreu  Zeiten  zahllos  bctriebonen  Wilddiebereien. 

Die  Jagd  hescliränkt  riich  daher  auf  eine  F^MJat^d  auf  Hasen  und  Rebhühner. 
Die  Fischotter  ist  öl'tetrs  bemerkt  worden,  das  Eiclikützeheii  in  der  Haide  ganz 
gemein,  ebenso  der  Eichelhäher  und  die  EKster.  Auch  der  Uhu  ist  nistend  an- 
getroffen. In  die  zahlroiclHMi  Heon  fallen  die  wÜiIlmi  Enten  ein.  Feiner  fiinien 
fsich  auf  denscllM-n  da.s  ßliisshulin  und  dci'  llaulx'ulauclior.  Die  europäische 
Landricliildkrotc  Ein//x  ein'ojxiea  L,  ist  im  MinikowixT  See  und  aucii  aji  andern 
Orten  in  zicndich  jrrosscn  Excniplaren  iM-oltachlct  worden.  Der  Fi.schreichthuui 
der  Seen  ist  niciit  bciieutfiul.  Iii  einiiicn  der.selben  halt  sich  der  Ki-cbs  auf. 
in  der  Nähe  der  Brahe  besitzt  Herr  Ohlert  in  Sonimersin  eine  Fi.schbrutanstalt 
und  Krebsz&chterei.  —  Von  gesammelten  Käfern  will  leb  hior  nnr  einen  weib- 
lichen ffirscbkftfer  Luranua  eertnu  L.,  den  ich  allerdings  todt  in  der  Nithe  des 
Waldes  am  Spital*See  fand,  und  Hytlropkilui  piceus  L.,  den  Taumelkäfer,  ans 
einem  klonen  Htudesce  bei  Klotsek  erwähnen.  Anßallend  waren  handgrosse 
Exemplare  von  Anodonta  eifffnea  htm.  im  Neumfihlei-  See. 

Was  die  geologischen  Verhältnisse  anbetrifil,  so  findet  sich  ein  weisser 
oder  bunter,  zersetzt  gelb  werdender  Diluvialsancl  mit  Lehm-  oder  Kalkgehalt. 
Mergel-  und  Kioc>gruben  sind  reichlich  voriianden,  in  denen  mc\\  auch  Reste  von 
Dilnvialthieren  z.  B.  von  Elephas  primtffenius  Blumb.  gefunden  haben,  welche 
im  Westpreussisclien  Proviir^ial->rtiseum  aufgestellt  sind.  Die  in  den  zahlreichen 
Torfmooren  häutig  sich  vorüudeuden  (Jewcihe  sind  jüngeren  Datums.  An  ge- 
wissen Stellen  der  Haide  und  namentlich  des  Brahctals  steht  Ibaunkohio  zu 
Tage.  Einen  bekannten  Reichthuni  besass  die  Ilaiilr  in  tViiln'ien  Zeiten  an  Bein- 
stein, der  sehr  eifrig  gegraben  wurde,  und  beirä<|itli(li(!  Bernsteinstücke  hat 
man  neuerdings  wieder  beim  Bau  der  Bahnlinie  Könitz  Tuchel-Laskowitz  auf- 
gefunden. Dies  Vorkommen  des  Bernsteius  in  der  Tucheier  Haide  ist  von 
Z  ad  dach  (Bernsteinlager  in  Westpreussen  und  Pommern.  Schrift,  d.  Phj^ikal. 
Oekonomischen  Oesellschaft  z.  Königsberg  1869.  S.  11.)  umständlich  beschrieben 
worden. 

Zur  Hebung  des  Kreises  wird  sehr  viel  gethan.  Durch  zweckmässig  ge- 
leitete Forstkultur  ist  es  gelungen  in  manchen  Gegenden  die  Kiefembestände 
wiederum  über  die  verödeten  Flächen  auszubreiten.  Gewisse  Gebiete  sind  durch 
Ueljcrrieselnng  mit  Brahewasser  in  schöne  Rieseiwiesen  verwandelt  worden.  Die 
Verbesserung  der  Wege  läSSt  man  sich  sehr  angeleg<>n  sein;  besonders  sind  in 
neuerer  Zeit  viele  Chaus.seen  nach  allen  Riclitungen  hin  angelegt  worden  und 
eine  Eisenbahn  durchschneidet  den  Kreis  etwa  von  Westen  nach  Osten  und 
schliesst  die  Kreisstadt  sowie  melu'ere  andere  grössere  Orte  an  zwei  Koutcu 
des  Uaupteiseubahnnetzes  an. 



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Botanische  Reisen 
im  Kreise  Kartiiaus  in  den  Monaten  Juni,  Juli  und  August  1884 


Im  vorigen  Jahre  onteniabm  ich  im  Intereeee  des  Botaniech-aoologiMlH»  j 
Yeraiiis  drei  Beben  in  den  Kreis  Karthaus,  im  Juni,  Juli  und  August  Meine  Exkiu> 

donen  erstreckten  sich  nur  auf  einen  sehr  kleinen  Theil  des  Kreises,  nUmlich  die 
Umgegend  yon  Karthaus,  die  Radaune-Secn,  Sehoenberg  und  Babenthal,  und  ausse^  \ 
dem  machte  ich  noch  einen  Abstecher  nach  Mirchau.  Es  ist  wohl  nicht  nöthig  i 

die  laudsohaftliclio  .Schönlieit  dieser  fast  an  ein  Gel>irgsland  erinnernden 
Gegeud  iiier  bejäonders  hervorzuheben,  da  sie  den  meisten  Bewohnern  unserer  j 
Provinz  wenigstens  von  Hörens,) «reu  bekannt  ist:  wie  iiit<'rcssant  sie  in  bota- 
nischer Hinsieht  ist  wird  man,  thcihveise  wenigstens,  aus  dem  Verzeichniss  <ior 
von  mir  ])eobaeliteten,  resp.  gesamuielten  Pflanzen  ersehen.  Da  ieh  nur  die 
von  mir  selbst  gefundenen  Pflanzen  anführe,  so  wird  man  eine  ziemliche  Zaiil 
der  bereits  seit  früher  aus  dieser  Gegend  bekannten  vermissen,  aber  doch  auch 
einiges  Nene  findm. 

Langfnhr,  im  Juni  1885. 

Verzeichniss  der  gefundenen  Pflanzen. 

Dicotyleae. 

Tkalieirum  oquilegifoUum  L.   Nicht  selten  in  den  Wttldem. 

—  mtiNM  L.  Nicht  selten  nach  der  Radanne  nnd  den  Seen  hin. 

—  emffwUfoliMn  L.   Bei  Babenthal  an  der  Badanne. 
JJ^Mittea  triloha  Qil.   Um  KartliaaB  nicht  allzuhSufig. 
PiiUaHUa  pratensis  Hill.   Bei  Kelpin. 

Anemone  memorosa  L.  Häufig. 
Batrachium  diraricafum  Wimm.  Hänfig. 
Ranunrulvs  Flamwula  L.  Gemein. 

—  Lint/va  L.  ZieiuHcli  häufig. 

—  avricomuH  L.  Häufig. 

—  lunuyinoms  L.  Häutig. 

1 


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65 


Ramimeuhu  acer  L.  Gemem. 

—  rtpem  L.  Oemein. 

—  ImlhatM»  h.  Gemein. 

Firarin  ratwnmloideM  Roth.  Häufig. 
t  'altha  poluittritt  L.  Gfimein. 

Trollii/)!  europaetiH  L.   Aaf  giimpHgen  Wicfum  und  in  Wäldern  Behr  bäuftg. 

A(juile(/i(i  nilf/an'ti  L.    Bei  Babenthal. 

Ih'lphinium  Comoli'da  L.    Nicht  sehr  liaufig. 

Aronifum  varicffatum  L.    Bei  Babenthal  liänfig. 

Actaea  »picaia  L.    In  den  Wäldern  nicht  selten. 

Njfmphaea  alba  h.  Häufig. 

Ntiphar  luteum  Sm.  Häufig. 

Faparer  Rkaeat  L,  Häufig. 

~   Arffemane  h.  Nicht  seilen. 
Chdidmmm  magut  L«  Nicht  leiten. 
Fkmoria  ofßnmalu  L.  Nicht  selten. 
NtuhnrHum  amphibhm  R.  Br.  Hänfig. 

—  mlvmtre  R,  Br.  Häufig. 

—  palustre  P.  C.  Häufig. 
TurritiM  glahra  L.    Nicht  selten. 
Amin«  arenoM  Srop.   Nicht  selten. 
(Jardamine  pr/ifmm's  L.  Häufig. 

—  amara  \,.  Jlüufip. 

Dentana  hulhiftra  F..    Sclilosshortr.  ächoD  von  R.  Schmidt  gefundon. 
Si»ynibrium  n/firi/uiic  Sroj>.  Hantig. 

—  —    var.  leiocurpum  D.  C.    Bei  Karthaua  und  bei  l'rockau. 

—  Sophia  L.  Häufig. 

—  ThaUoMum  Gmnd.   Nicht  selten. 

Aüiaria  o/ßeinaHi  Anders.   Bei  Babenthal,  sonst  nicht  bemerkt. 
Brytimtm  ekeirawthoidm  L.  Häufig. 
Sinapi»  atvetui»  L.  Gemein. 

—  alha  L.   Nicht  selten. 

fierteroa  ineana  D.  C.  Nur  einmal  auf  einem  Kleefolde  bei  «chlawka. 

Erophila  vema  E.  Mey. 

Cochleana  Arniomcia  L.    Um  die  Dörfer. 

Camelina  dentaUi  Pers.    Leinäckor  bei  Procluka. 

—  viirrnnirpa  Andrz.    Bei  Chmielno. 

Thlaitpi  arrt'»^>-       Nicht  8ehr  häutig. 

Teesiialm  rwilicauiiM  R,  Br.    Solir  liUnfif;. 

Capse/Iu  lUirm  pti^tori^i  Mnch.  (»emcin. 
Neslea  paniculata  Desv.    Nicht  selten. 
Raphanue  Rig^mmfrum  L.  Gemein. 

*  5 


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66 


Hdianthfmvm  mtlgart  Gärtn,   Onizibno,  WilhelmBhdhe. 
Viota  palwhi»  L.  Hlnfig. 

—  ipipnla  Ledcb.    ßci  Karthans  hftofig. 

—  silvesfriH  Lam.    Nicht  selten. 

—  ranina  L.    Nicht  selten. 

—  mirahUh  L.   Nicht  selten. 

—  tricolor  \j. 

a.  (irren s Iii.    Nicht  selten. 

h.  (/riinih'jf(>r<t.  Häufig. 
Drosera  rotundi/o/iu  l^.  Häiifii;. 
l'ariioKxio  palustris  L.    Nicht  selten. 
Pofi/(fnla  rulyariB  L.  Häutig. 

Gypsoplala  natraUs  L.    Nur  einmal  bei  Kclpin  gefundon. 

Dianthm  CarthutioMrum  L.  Nnr  in  den  Gegenden  an  der  Badaane. 

—  deltoidta  L.   Bei  Babenthal. 

Saponaria  offidnaU»  L.   Um  die  DOrfer,  meist  mit  gef&llten  Blftfhen,  also 

Oartenpflficbtling,  nnr  bei  Ostrita  nngeftllt 
Sileme  miutan»  L.  Häufig. 

—  inflafa  Sm.  H&nfig. 
Vitewria  ruhiaris  Röhl.  Häufig.- 
Coronaria  FIoh  ruculi  A.  Braun.  Gemein. 
Jj^Jelatidriuni  affn/m  (ivck.  Httufig. 

—  rtihrum  Circk.  Häutig. 
.A(fro»temnut  Gif/i<ifin  Häufig. 
Suffina  prorumbeuH  L.  HäufifT- 

—  nodoHd  Fcnzl.  Häufig. 
i>per(juhi  (irvenxlx  L.  Häufig. 
t^pmjiihrid  rulti'a  Vvqh\.    Nicht  selten. 
Möhringia  irinerria  Clairv.  Häutig. 
Arenaria  serpyllifolia  L  Gemein. 
Stellaria  memorum   L.  Httnfig. 

—  media  Vtll.  Gemein. 

—  Bohitea  L.  H&nfig. 

—  glauea  With.  Niobt  selten. 

—  graminea  L.  Hänfig. 

—  uliginoea  Hnnr.  Häufig. 
Cfnutium  «emulerandmm  L.  Häufig. 

—  triviale  Lk.  Häufig. 

—  arveme  L.  Häufig. 
Limtm  ealhartlrum  L.  Häutig. 
Paffiola  linniih'H  (Jni.    Hei  Schoenberg. 
Malra  Ah-ca  L.    Nicht  selten. 

—  »ilvexfnn  L.  Häufig. 

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67 


Malra  mgleeta  Wallr.  Gemein. 

—  rotun^foUah,  Nicht  Mlteii* 

TiHa  parvifoKa  Bhrh.    In  den  Widdcra  ziemlich  aelten. 
Uifpericmn  per/oratmn  L.  Häufig. 

—  qua  (Iranpuhl  m  L.  Häufig. 

—  tetrapftv'vm  Fr.    Nicht  solton. 

—  humi/uHum  L.    Bei  Fisehorsliütte. 

—  monlanvin  L.    Nicht  selten. 

Aeer  plafonoiih'x  L.    Fast  nur  augepHanst 
G^i'unhnn  pratenxe  \j.  Häufig. 

—  »ilruticvm  L.    Bei  Babeiulial. 

—  palustre  L.  H&ufig. 

—  molle  L.   Am  Gr.  Brodno  See. 

—  punllttm  L.  Gemein. 

—  columhinvm  L.   Bei  Kolano. 

—  R^ybeHianum  L.  Hftafig. 
Erodiutn  eietrtariH'm  L'Her.  Häufig. 
Impatient  Noli  tangere  L.  Häufig. 
0.vali9  Aeefo»ella  L.   Sehr  häufig. 
Eronymu»  europaea  Ii.    Nicht  häufig. 
Wtamnua  cafharfiro  L.    Nicht  selten. 
FroyKjulo  AlnvH  Mill.    Niclit  selten. 

üarofhaninus  McoporiiiK  Koch.   Wohl  nur  SO  den  Chausseen  angepflanzt 

OnoniH  repens  L.  Häutig. 

Anthi/llis  Vuliwraria  L.    In  der  Nähe  der  Radaunc. 
Medicago  satira  L.    Bei  Semlin. 

—  falcata  L.  Häufig. 

—  falcata  x  mtica.    Bei  Scmlin. 
Meäieago  h^lina  L.  Häufig. 
7Vi/o/tiim  praiense  L.  Gemein. 

—  medium  L.  Häufig. 
alpegtre  L,  Häufig. 

—  arvetue  L.  Gmein. 

—  rqfeiu  L.  Gemein. 

—  ^bridum  L.  Häufig. 

—  agranMin  I,.    Nielit  seilen. 

—  procumhens  L.  Häufig. 

—  minuft  Sni.  Häufig. 
Lotvn  rormnilaivft  L.  Häutig. 

—  uligiHOHUK  Si  hk.  Häufig. 
AstrayaluH  (/li/ci/p/ti/il<is  L.  Häufig. 
Coronilla  rafia  h.  Häufig. 
Ornithopwi  perpintillm  L.    Nielu  häufig. 


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68 


Onohrychi»  wativa  Lam.  An  der  Ch«iB8ee  bei  Kardmis  und  am  See  bei  Lappnlttx. 

Vieia  tihatira  L.  Häufig. 

—  coMuhicn  Ii.  Boi  Babenthal. 

—  Cracca  L.  Häufig. 

—  rillosa  Roth.    Nicht  selten. 

—  Miypium  L.  Häufig. 

—  Hotira  L.     Nicht  häufig. 

—  antfustifoliu  Rotli.  Häufig. 

—  hirmta  Koch.  Hanlig. 

—  fetra»ptrma  Mndi,    Nicht  .snltcu. 
Lathynt*  pratetuu  L.  Geuiein. 

—  iilvetkii  L.  Häufig. 
Ort^t  ffernu»  L.   Nicht  selten. 

—  HibtrotM  L.  Häufig. 

—  niger  L.   Nicht  selten. 
t^vntu  tpinoBa  L.  Häufig. 

—  ArdlM  L.   Nicht  selten. 
Ulnutria  pentapetala  Gil.  Häufig. 

—  Fülpendxila  A.  Rr.   Stangenwald«r  Font  bei  Babfntbal. 
G«um  urbanuiii  \,.  Häufig. 

—  rivale  L.  Häufig. 
Kubus  subererfuK  Ander.  Häufig. 

—  fiiijiu«  Lindl.    Jm  Forsthelauf  Kartliaus. 

—  plirafux  W.  et  N.  Häniig. 

—  lirJlardi  W.  et  N.    Sehr  liäuÜg. 

—  Wa/ilhert/ii  Arrh.  Häutig. 

—  caaiu»  L.  Häulig. 

—  Idaem  L.  Häufig. 

—  mumHIü  L.    Nicht  selten. 
Fraffaria  vetca  L.  Hän^. 

—  eollina  L.   Nicht  selten. 
Comarum  paluttre  L.  Häufig. 
Pofentilla  amerina  L.  Gemein. 

—  argentea  L.  Häufig. 

—  eollina  Wib.   In  vielen  Fonnen,  Ober  die  ich  später  noch  zu  berichten 

gedenke. 

—  TormeptiUa  Schrank.  Häufig. 

—  opaca  L.    Nicht  selten. 
AMiemilla  vulgaris  L.  Häufig. 

—  arrenKi's  Pco]>.  Häufig. 
Aiirimonia  Kupatoriiim  Ij,  Häufig. 
Jinm  ranina  L.    Nicht  selten. 

—  loiiieniom  Siu.    Nicht  .-selten. 

u 


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69 


J^nu  idatuM  L.   Nicht  aelten. 
8orhu9  aueuparia  L.  Httnfig. 

—  Kandica  Fr.   Bin  Stnuch  am  Klosteraoe,  angepflauzto  Bänine  bei 

Gmibno  und  Kossi. 
Orataegut  OxyaeoKtha  L.    Ziemlich  selten. 

—  mono^na  Jarri.  Häufi|r. 
Epilohium  anffusii/olium  L.  Häufig. 

—  hirKuium  L.    Nicht  selten. 

—  parrlßnnint  Rotz.  Häufig. 

—  moniiiniiin   L.  Häufig. 

—  rolifum  L.    Niclit  selten. 

—  ohscurum  Kehl».    Bei  Sawurri. 

—  palmtre  L.  Häutig. 
Ciretua  hi^ana  L.   Nicht  selten. 

—  inUniMdia  Bhrh.  Im  FontbeUnf  B&low  und  am  Klosteraee. 

—  €dpina  L.   Nicht  selten. 
Myriophyllum  spieatum  L.   Nicht  selten. 

—  altemißarum  D.  C.   Im  Schwanen-See  und  im  Mielewko-See. 
Vallitrieke  vemaU»  Kotz.   Nicht  selten. 

—  oHtumnalu  L.  Im  Klosteraee. 
(^erafopfii/llum  ihmersuiu  L.  Häafig. 
Lythrum  Sali  tum  n  I>.  Häufig. 
PeplU  Port u  1(1  L.    Bei  Kartliauä. 
Hemiaria  glalna  L.  Häufig. 
Scleranf/ins  annuux  L.  Häufig. 

—  jirrcunix  [j.  Häufig. 

Setluut  mu.rinium  Sut.    Nicht  äcltcu. 

—  (trre  L.  Häufig. 

Riben  ulpinum         Bei  Babeuthai. 

—  niprvm  L.  Häutig. 
Sajrifraya  i/ranulata  L.   Nicht  selten. 
Ckrifsosplenium  altemifolium  L.  Häafig. 
Sanieula  mropaea  L.   Nicht  selten. 

Cicvfa  r/rosa  L.  Httufig. 

Aegopodium  Podagrariah.  Httnfig. 

Carum  Oarvi  L.  Häufig. 

Pimpinelln  maf/na  L.    Forstbelauf  KoBSOWo. 

—  Saasifraga  L.  Gemein. 
lierula  angusttfoha  Koch.  Häufig. 
Sium  latifolmm  L.    Niclit  solti'n. 

Biiplntnim  longifolium  L     Bei  ßabeuUial  liäuüg. 
Aefhusff  ( )iii<i}>iinu  L.  Häufig. 
Libunoti«  monta/ia  Ci'ütz.    Bei  Babeuthal 


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70 


SeNttum  Catvi/olia  L.  Häufig. 
AngtKca  tih^trü  L.  Httnfig, 
Pastinaea  tativa  L.   Nicht  selten. 

Heraeleum  nbiricutn  L.  Gemeill. 
Peue^danum  Oreoselinum  Nfnch.  H&ufig. 

—  paUttirc  Mnch.  Häufig. 
lAiserpiHum  lati/olt'um  L.  Bei  Babeiitlial. 
Daums  Carola  L.    Bei  Ostritz  vereinztdt. 
ToriliH  Anthn'trvs  (im\.  Häufiff. 
Aiiilirixcii»  si/veHtrits  lloffin.  (Joinoiii. 
Chaet'opln/l/t/m  tcmvhiin  L.  Hiiiititi;. 

—  himitum  L.    Am  Klüstcrsec.    Bei  Babcnthal  häutig. 
Ctniium  maailatuin  L.    Nicht  selten. 

Pleurospeitnu ni  auatriacum  Hoflui.  Bei  Babeuthal. 
Bedera  Bdia  L.   Nicht  selten. 
Cwnu9  rnnguinea  L.   Nicht  hänfig. 
Samhueu»  nigra  L.    Nur  um  die  DOrfer« 
V%hur$)Hm  Opukt»  L.   Nidit  selten. 
Lomctra  Xylotteum  L.   Nicht  häufig. 
A^MTula  odarata  L.  Häufig. 
GaKum  Aparine  L.  Häufig. 

—  vUffinosuw  L.  Häufig. 

—  pahisfre  L.  Häufig. 

—  horeale  L.    Ziemlich  selten. 

—  Molluffo  L.  Häufig. 
Valeriana  o/ßrinafift  L.  Häufig. 

—  Hamhxicifolia  Mik.    Am  Rckowu*äee. 
(h'oica  L.  Häutig. 

KiKiutia  arrt'nsis  (Joult.  Eiäutig. 
Succim  pratenms  Much.    Nicht  :*elteii. 
Scahiona  Columbaria  L.    Aui  Ostriz-Scc. 
Eupatorimm  eanBabimm  L.  Häufig. 
Tvmlago  Farfara  L.  Häufig. 
l^etasiie»  ofßdnalü  Mnch.   Nicht  seiton. 
RelU»  perenni»  L.  Häufig. 
Erigero»  eanadenm  L.   Nicht  selten. 

—  ac«r  L.  Häufig. 
Solidago  Virgo  aurea  L.  Häufig. 

Inula  hritamcn  1..  Nur  ))ei  K elpin  uud  bei  Haskeu  bemerkt. 
ßideiu  tfipariiius  L.  Gemein. 

—  cermiw«  L.  Gemein. 
Filago  arrenxl/t  Fr.  Gemein. 

—    minima  Fr.  Gemein. 


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71 


Giiapkaltum  nlwUieum  L.  Hllutig. 

—  ftUginmum  L.  Häufig. 

—  dttnewm  L.  Hftufig. 

Helirhrysum  arenarivm  D.  C.  Häufijr. 
ArUmi^a  Abtinihium  L.    LTiu  die  Dörfer. 

—  eampwlria  L.  Häufig. 

—  vtilgarU  L.  Häufig. 
Acliillea  l^arm'ica  L.  Nicht  sclteu. 

—  MilU'folium  L.  (»emeiu. 
Anthemix  linctoria  L.  ITäulig. 

—  an'emix  Ij.  Ilauiig. 

—  Cotula  L.  Häufig. 
Matncaria  Chamomilla  L.  Sparsam. 
Chr^Mnthemtim  inodontm  L.  Gemein. 

—  Parthmium  Pers.   Um  die  Dtfrfer  iu  Geböschcn  verwildert 

—  Leucantkemum  L.  Hänfig. 

—  ugetum  L.  Häufig. 
Tanaettum  vulgare  L.   Nicht  aebr  hänfig. 
Senecio  patwter  D.  C.  Häufig. 

—  pulffuns  L.  Häufig. 

—  nlvatica  L.  Häufig. 

—  vemalin  W.  Kit.  Häufig. 

—  Jacohaea  Ij.  Häufig. 
Cirvium  Janveolatum  Scoj).  Häufig. 

—  puluHtre  Scop.  Häufig. 

—  iiri'i'nxr  Scoji.  (leuiüin. 

(.aiduu^  acmiiltonlcx  L.    Nur  bei  Climicluo  gesellen. 

—  rn'ifpux  L.  liäulig. 
Onopnrdon  Acanthiutn  L.    Niclit  käufig. 
Lci'jHi  major  GMrtik.  Nur  bei  Hasken  gesehen. 

—  minor  D.  C.  Häufig. 

—  Umentom  Lern.  G«nein. 
(JarUna  vulgari»  L.  Häufig. 
Centaurea  JoMa  L.  Hänfig. 

—  auetriaca  Willd.   Am  KloBtcrsee  und  im  Forstbelauf  Kossowo. 

—  Ci/auus  L.  Gemein. 

—  Scabioea  L.  Häufig. 
t^mpeana  commvuix  L.  Häufig. 
Arnüeens  minima  Lk.  Häufig. 
(Jichorium  Jnliihwi  \j.  Hautiir. 
Leo/itodoH  auivmnali'^  L.  Häutig. 

—  liUHiilix  \,.  Häufig. 

IHci'ix  irieracimdvf  L.    Niclit  selten. 


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75? 


Trngopogon  minor  Fr.    Uui  Kartliaos  häufig. 
Scorzonera  kvmilift  L.    Nicht  häufig. 
Hypochoeris  ;/lahra  L.  Häufig. 

—  radicaia  \j.  Häufig. 
Tara.racum  nfncinale  Web.  Geuieio. 
Latiuca  munili'<  Le83.  Häüfig. 
Sonchus  olei'aceus  L.  Häufig. 

—  ffqMT  AU.   Weniger  bäu% 

—  arveiuit  L.  Oemrin. 
CrepU  bieHtu»  L.  H&nfig. 

—  tettorum  L.  Gemein. 

—  pahtdoM  Hoch.  Häufig. 
Hiemeium  FilateUa  L.  Gemein. 

—  Awieula  L.  Häufig. 

—  pratente  Tausch.    Nicht  selten. 
' —    muronttn  L.  Häutig. 

—  vtUffotum  \j.  Häufig. 

—  henpatum  Willd.    Nicht  twltcn. 

—  boreale  Fr.    Nicht  selten. 

—  umhellaium  L.  Häufig. 
Jaxlom'  montutta  L.  Häufig. 
P/ii/tn//ii/t  Kp'rntum  L.  Häufig. 
Lauqiunula  rotundifolia  L.  Häufig. 

—  reyunculoide»  L.  liaulig. 

—  Traeheliwn  L.  Häufig. 

—  laH/oKa  L.   Bei  Babentl»]. 

—  patula  L.  Häufig. 

—  perneifoUa  L.  Häufig. 

—  glomerata  L.  Häufig. 
Voeeinium  AfyrÜUw  L.  Gemein. 

—  uUgiftosum  L.   Nicht  selten. 

—  VUü  Jdaea  L.  Gonioin. 

O.nirncrog  L.  Häufig. 
Aiidionu'da  poU/oh'a  L.    Nicht  äciteu. 
Calluna  rultjan's  Salisb.  Gemein. 
Lrdtnn  paluHtre  L.  Häufig. 
J'irola  lofundifolta  L.    Nicht  selten. 

—  media  Sw.    Im  Forstbelauf  Bülow. 

—  niitiar  L.    Nicht  selten. 

—  uniß&ra  L.    Nicht  selten. 
Ramischia  »ecunda  Grck.    Nicht  häutig. 

Monofropa  hypopyti»  L ,  var,  Hypopln  f/ea  Wallr.  Häutig. 

FfnjBi/ttia  ejtcelMor  L.   Scboint  bei  Kokino  am  Ostrits-See  wild  zu  seio. 

t 


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78 


Mrttffantkm  tri/oliata  L.  Hinfig. 
Getttiana  eampeslris  L.    Bei  Fischerahfltte. 

—  Amarella  L.    Bei  Czapelncr  Mühle. 
Erylhraea  Cmtauriuni  Pera.    Nicht  Helten. 
Coneolouluff  »epium  L.    Am  Gr.  Brodnow-See. 

—  arrenxis  L.  Gemein. 

(  uxcuta  i'urojifu'a  L.     Nicht  Bolton. 

—  var.  Vü-i'ac  Koch.    Auf  eincui  Wiekouleldc  In;!  Kalthaus  in  j^rosjser  Monsjc. 

—  Epithifnnini  h.  Nicht  sclir  häufig.  Bei  VVilhelinishohc  aul'  Öiiruthamnus. 
(^ymglomim  nj/in utile  L.  IJäuiig. 

Anchum  o/ßcinali»  L.    i läufig. 

—  arventis  M.  B.  Häufig. 
St/mp/ii/tum  ojjicinate  L.  HttttHg. 
EehiuiM  vulgär*  L.  Hftnfig. 
Ptämonarui  ohaewa  Dom.   Nicht  selten. 
Lithoapermmn  aneiue  L.  Httnfig. 
Myowtit  pahairi»  Witb.  Häufig. 

—  nlvoHca  Huffm.    Nicht  selten. 

—  intermedia  lik.  Häufii?. 

—  hixpida  .Schlechteud.  Boi  L»pi>aUtz. 

—  sfricfa  Lk.  Gemein. 
SokMuni  niiirutn  L.  IIaufi<r. 

—  Ditlcamai'o  L.  Hiiulig. 
Jfifoxn/aiiiU'*  nii/rr  L.     Nicht  r*cltcii. 
Verba>n'>ini  T/iaptfUn  L.    Nicht  haufi};. 

- —  fhapaiforme  Schlad,    ßei  Schoeubcrg. 

—  nigrum  L.  Häutig. 
Serepkmlaria  Hodo»a  h.  Häufig. 

—  Mrharti  Stev.  Häufig. 

Digitalis  ambigua  Murr.  Bei  Mirchau,  seiton  bei  Kartliaus,  häufig  bd  Babenthal. 
lAtuma  minor  Desf.   Bei  Nider-Brodnitz. 

—  orociMM  Deef.  Bei  Nen-Csapol. 

—  migarii  Hill  Häufig. 
Veronica  Anagalli»  L.   Nicht  häufig. 

—  Beccabunga  L.  Häufig. 
Veronica  Chamaedry»  L.  Häufig. 

—  ofßdnalu  L.  Häufig. 

—  latifoUa  L.   Bei  BalMMithal. 

—  xpicain  L.    Fast  nur  in  deu  Gegenden  au  der  Radauue. 

—  Kl')}  11/ /U/o Ha  Ij.  Häutig. 

—  arrenMis  L.   Nicht  selten. 

—  vernu  L.  Häutig. 

—  agrerti»  L.  Häufig. 


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74 


Veronica  Buxbautmi  Ton.  Hei  Ki  ( sin,  Remliuszewo  nnd  ChtnielnOi  um  die  Dörfer 
in  Gesellschaft  der  Vorigeo  sablreicb. 

—  UedmfoUa  L.  Häufig. 
Melampyrum  n&fnoro»um  L.  Häufig. 

—  prüfende  L.  Hänfi«;. 

—  silrnficuni  L.    Im  Foistbeiauf  ßüiow. 
PpfJü'ulan'x  paluxfris  L.  Häutig. 
Alectorohphus  mititir  Itchh.    Nicht  iȟlteu. 

—  majar  Rciiij.  Häufig. 

Euphrasia  pratensis  Fl*.    Bei  Czapelcr  Mühle. 

—  nemomta  Fisn,  var.  parvißora  Fr.  Im  For^lielaaf  fiillow  und  ForstboUnif 

Dombrowo. 

—  —   var.  9tri€ta  Host.   Eorstbelauf  B&low. 

—  —   var.  gradlü  Fr.   Forstbelanf  B&low. 

—  coervlea  Tausch.  Am  Mielewko-8ee  und  auf  einer  Wiese  bei  Prowkau. 

Neu  für  Westpreussen  und  die  ganze  norddeutsche  Ebene. 

—  Odontites  L.  Häufig. 

Efx/inlf:in  rrinfaia  Wild.    Bei  Nieilrr-lJrodiiitz. 

Mentha  sitvestins  L.  var.  erispala  Scbrad.    Bei  Sianowo  ao  Garteusäunen. 

—  aquatira  L.  Häutig. 

—  Holivii  Ii.  Haulig. 

—  arri'iixis  L.  (rCUieiü. 

Li/i  opu.'<  i'Hrnptu'VK  L.  Häulig. 

(hi(/(iinnn  nih/are  \t.    Fai?t  nur  in  den  Gegenden  an  der  Kadaune. 
Thymus  Chumuedrys  Fr.  Häufig. 

—  angusti/oliuß  Fers.   Bei  Babentlial. 
CaUmintka  Aeino»  Clainr.  Häufig. 
CUncpodivm  vulgare  L.  Häufig. 
Ntpeta  Cataria  L.   Bei  Saworri. 
GUehoma  hederaeeum  L.  Häufig. 
Jjamium  ampUxicault  L.  Häufig. 

—  hyhridum  Vill.    Bei  Gri^zilmo  und  Rcmljoszcwu. 

—  inlermtdivm  Fr.   Ein  Exemplar  bei  Karthaos  an  der  Chaussc  nach  Bfitov. 

—  purpureum  L.  Gemein. 

— >    macuhtttm  L.  Bei  Mirchau. 

—  (dhum  Ii.  Gemein. 

Cdlrolidnloit  LkU'iiiu   Huds.  HäuHg. 
GidcojmliK  Lada/mm  L.  Häutig. 

—  Teirahit  L.  HäuHg. 

—  cersicolor  Curt.  Häulig. 

—  puhettt'ens  Bess.  Häulig. 
Staehys  nlvatica  L.  Häufig. 

—  palustrt»  L.  Häufig. 

II 


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75 


Stach^  arrennt  L.   Kicht  selten. 

L.  Bei  Niedor-BrodniU. 
ßetamea  ofßeinalit  L.  H&nfig. 
Jiiarruhium  vulgare  L.  Bei  Ostritz. 

—  Ballota  fiiffra  L.  GemeiD. 
Leoniini«  Cardiaca  L.  Häufig. 
Srutellaria  (lalfriculafa  L.  Häufig. 
PnineUa  rviffarin  L.  HäuHp;. 
Ajuga  (lenevenitiM  L.     Nicht  seifen. 

—  pifrnnitilalif  Ji.  Häutig. 
VWfirnd  officina/in  L.     Bei  Kolpiii. 
Viricuhiria  vn'nor  L.    I'ci  Wilhelinjijholie. 
Tncfttalitt  europuea  Ii.  llautij^. 
Lgnmaehia  tfigi-itifloru  L.  Häutig. 

—  vulgari»  L.  Häufig. 

—  Nummularia  L.   Nicht  selteu. 
»   fiMiomm  L.   Bei  Mirchan. 

Anagallü  arventi»  L.  Hän^. 

hrimmla  ofßcinali»  Jaeq.  Hlofig. 

Jfoftonia  pahstri»  L.  Häufig. 

Anvnia  ntfgan«  Willd.    Bei  Balicntlial. 

Lifon'lla  iaeuttruf  L.    Im  See  bei  Lappalitz. 

IHantago  major  Häufig. 

—  meiiia  Ii.  Häufig. 

—  foturolafa  L.  Häufig. 

(  'ht'nf>i)niJium  urhicvm  L.  StiltCll. 

—  iilfium  L.  Gemein. 

—  lioiniK  I/rnririis  L.  Häutig. 

—  rulntim  L.  Sellen. 
Atriplex  palulum  L.  Geuicin. 
Rnmex  cotigltmeraUu  L.  Häutig. 

—  wnguineu»  L.  Nicht  selten. 

—  obiurifolUu  h.  Häufig. 

—  crüp««  L.  Hiafig. 
Hgdrolapathmn  Hnds.  Häufig. 

—  Aeetoia  L.  Gonoin. 

—  AceloseUu  L.  Gemein. 
/\»/jl|jfont(m  Bistorta  L.    Sehr  häufig. 

—  ampfn'lu'um  L.  Häufig. 

—  lapntht/olfuw  L.  Gemein. 

—  Penirariii  L.  Gemein. 

—  Hi/ili  npiprr  Ij.  (Jemciu. 

—  »i/HM^t  HuUii.  Häutig. 


76 


Polygonum  aoiaUare  L.  GemeiD. 

—  —   9.  €mgutHMmiim  Meissn.  Hftnfig. 

—  Comltmlwi  L.  Häufig. 

—  (lumetorum  L.  Nicht  selten. 
Dapkne  Mezertum  L,    Nicht  selten. 

Asanim  europaeum  L.    Bei  Uahoutlial  scbr  häufig,  tfODSt  nirgend  liomcrkt 
Empetrvw  nigrvm  L.    Nicht  selten. 
THhtjmalti9  helioHCopius  Scop.  Häufig. 

—  Efnda  8cop.    Am  Sciiwarzen  See. 

—  <  '>/p(in's.\iox  Sco]>.    B(M  II.H.sken. 
Mircuriulis  pt^mnü  L.    Bei  Babcutlial. 
Urtica  wem  L.  Gemein. 

—  dioiea  L.  Gemein. 
Bvmuhu  Lupulw  L.  H&adg. 
£/7ffiM  montofia  Witb.  Nicht  selten. 
FaffU9  tihatiea  h.  H&ufigster  WaldlMuim. 
QH0reu9  pßduneulata  Ehrh.  Httufig. 

—  umUßora  Sm.   Häufigi  besondei'S  auf  dorn  ThurmborK. 
Coryhu  Avellana  L.  G^ein. 

Curpimis  Betultu  L.  Häufig. 
Betula  alba  L.  Häufig. 

—  pubesceti«  Ehrh.  Häufig, 
Almut  glutinosa  Gaertn.  Häutig. 

—  inrann  D.  C.    Im  Forstbclaul'  DomblWO. 
Sah'.r  penlamira  L.  Ilüufig. 

—  frag! Uff  L.  Häutig. 

—  (ilhd  L.  Iläufig. 

—  (  (tjtrea  L.  Häufig, 

—  Cinerea  L.  Häufig. 

—  aurita  L.  Häufig. 

—  repens  L.  Häufig. 
Populut  tremula  L.  Häufig. 

Monocotyleae. 

Sfi'dfiofts  (ih,i<les  Lt  Häufig- 
Hi/iIrnchariM  Mormis  ranoe  L.  Häufig. 
Alitma  Plantayo  L.  Häutig. 

—  arcuaiurn  Miclial.    Im  Hoe^*kau  Sim»  uiici  im  Sinnown-Se«'.  und  zww  in 

(Ion  Formen  ohlo/Hpun  Casp.  und  yramiinj'uiiuin  Ehrh. 
Jhüotnwt  vnibellotn«  L.    Nicht  seltcu. 
Trifjlochin  pahixtre  L.  Häufig. 
Voiamoijetoa  natuns  L. 

IS 


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Potami^eton  alpinus  Balb.    In  der  r4eba. 

—  gramiuniH  L.    Im  Lappalitzer  See. 

—  nitens  Web.   Im  Klosteraee. 

—  lucens  L.    Nicht  selten. 

—  prfu'hiHfux  Wulf.  Häulig. 

—  pi'r/olidtus  L.  Häufig. 

—  crixpug  L.    Im  Sianowo-See. 

—  romyremtii  L.    Nicht  sollen. 

—  obtuti/oliuH  M.  et  K.    Niciit  aelten. 

—  famllu»  L.  Häufig. 

—  ptedmOut  L.  Sehr  häufig. 
Lemma  trimtlca  L.  (Gemein. 

^   minor  L.  Gtomein. 
T^pha  laHfolia  L.  Hftnfig. 

—  angnttifolia  L.  Httofig. 
Spargamwn  mnumm  Huds.  Häufig. 

—  rin^Ux  Huds.  Häufig. 

—  minimum  Fr.    Nicht  selten. 
Calla  palustris  L.  Häufig. 
Acorui  Calamus  L.  Häufig. 
Orekis  maculafa  L.    Nicht  selten. 

—  laHfoUa  L.    Im  Forstbelaut'  Kossowo. 

—  {ncarmün  L,  Häufig. 
Flatantlteni  hifollu  Rieh.    Nicht  häufig. 

c/tlorant/ia  ('ur(.    Im  Forstbelauf  Bfilow  und   Kohsowo.     Auch  bei 
Kalbäzagel. 
Epipaetis  latifolia  AU.    Bei  Babenthal. 
iMtera  ovaia  R.  Br.  Bei  Babenthal. 
Epipogon  aphyllui  Sw.  Im  Walde  Über  dem  Stillen  See. 
Nwttia  Nidtu  avi»  L.   Nicht  selten, 
/m  Pieudacorus  L.  Häufig. 
lAUum  Martaffon  L.   Bd  Babenthal. 

Anthericuni  ramosum  L.   Im  Stangenwalder  Forst  bei  Babenthal 

Allium  vineale  L.    Bei  Kelpiu. 
Paris  quadn/olia  L.    Nicht  selten. 
Polygonatum  multißoi'um  All.  Bei  Babenthal. 
Coni'allana  majaliH  L.    Nicht  selten. 
Majanthemum  hifolivm  Schmidt.  Häufig. 
Juiinm  coiu/loitirrafus  L.  liäuüg. 

—  eßustis  L.  Häutig. 

—  (jlaucus  Ehrh.  Häufig. 

—  jilifonnis  L.  Häufig. 

—  artieulafvs  L.  Häufig. 

u 


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78 


Jvneu»  typmu$  Mnch.    Nicht  selten. 

—  9quarro9m  L.    Ziemlich  hAufig. 

—  compreftHvs  L.  Häufig. 

—  buffonivs  L.  Häufig. 
Lucilla  pilom  Willd.  Häufig. 

—  albida  D.  C.    Im  Foirithfilauf  Bülow  selten. 

—  ratnpesfn's  D,  C.  Häufig. 

—  frerfa  Deiv.  Häufig. 

Blysmus  coinpresitvii  Panz.    Nicht,  .-selten. 
Beleocharit  palustrig  11.  lh\  Häufig. 

—  atieularit  R.  Br,  Häufig. 

Seirpu»  puucißoru%  Ligbtf.   Am  StHleii  See. 

—  laeuttrü  L.  Häufig. 

—  nherirü  L.  Häufig. 
Eriophorum  wiffinatmn  L.  Häufig. 

—  anffUiU/olum  Roth.  Häufig. 
Carex  dtoica  h.   Bei  Lappalitz. 

—  vulpina  L.  Häufig. 

—  muricafa  L.  Häufig. 

—  teretiuscula  Good.  Häufig. 

—  panintfafa  L.  Häufig. 

—  remota  L.  Häutig. 

—  fit ellu lata  üood.  Häufig. 

—  leporina  L.  Häufig. 

—  elofujata  L.    Nicht  selten. 

—  canescens  L.  Häufig. 

—  var.  »ubloliacea  Laestad.    Im  Foi'stbolauf  KarthaUB. 

—  ttrieta  Good.  Häufig. 

—  vulffori»  Fr.  Häufig. 

—  acuta  Fr.  Häufig. 

—  Unuua  L.   Bei  Lappalite. 

—  dijfitata  L.  Häufig. 

—  pameea  L.  Häufig. 

—  glauea  Scop,   Am  LappaUtser  See. 

—  pallescens  L.   Nicht  selten. 

—  fiava  L.  Häufig. 

—  Oederi  Ehrh.  Häufig. 
— •    »ilratica  Huds.  Häufig. 

—  Psendo-Ci/pei'Ui>  L.  Häufig. 

—  avipuflacea  Good.  Häufig. 

—  rcsirftn'a  ]j.  Häufig. 

—  palutloxa  (iod.  Haulig. 

—  i-ipariu  Curt.   Nicht  .scitcu. 

15 


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79 


Carex  ßlifcmn»  L.  H&ufig. 

—  hirfa  L.  Häufig. 
Panieum  (fhihntm  Good.  Häufig. 
Setaria  riridix  P.  B.  Häufig. 

—  (fluuca  V.  H.  Häufig. 
Phafaris  arundinaciui  L.     f läufig. 
Antlio.rdiii lni)ti  oiloratnin  L.  lläulig. 
AlopecimiH  pruii'itxi»  L.  Häufig. 

—  yeincnldtux  L.    Nic1)t  Pölten. 

—  /uh'vn  Sm.    Nicht  selten. 
Phleum  pratense  L.  Häutig. 
Affrottü  vulgari»  Im  Gemoin. 

—  alba  L.  Oemein. 

Apera  Spica  venii  P.  B.  Httaflg. 
Cafamagrottif  laneeolata  Koth.  Häufig. 

—  Epig«io9  Both.  Hftnfig. 

—  arundinacea  Roth.  Httofig. 
MiUum  efvnm  L.  Häufig. 
P/iraffmites  communis  Frin.  Häufig. 
Aira  eaetpitota  L.  Häufig. 

—  fltxuom  L.  Häivfig. 
('orynephortix  ranc8rev><  V.  B.  Häufig. 
IIolcvx  lannfnx  L.  Häufig. 

—  mal I ix  L.  Häufig. 

Arena  sfn</om  Schrei).    Hei  Kolpin. 

—  puhcKCi'/iM  L.  Häufig. 

—  praecihc  1'.  Ii.    >>i(;lit,  .selten. 
7V£mIui  dtevMbfm  P.  B.   Nicht  seiton. 
AleUca  nutant  L.   Nieht  selten. 

—  vnißora  Retz.    Auf  dem  Schlossberg,  daselbst  schon  von  Caspary  ge- 

funden» ausscnlem  im  Foratbolanf  Dombrowo  und  am  Klostersee. 
Briza  media  L.   Nicht  selten. 
JRmk  atmua  L.  Gemein. 

—  nemoralis  L.  Häufig. 

—  serotina  Ehrh.  Häufig. 

—  trivialü  L.  Gemein. 

—  pratensis  L.  Gemein. 

—  rompn'^m  \j.  Häufig. 
Gl^eini  (tquiitlm    Wahlcnb.  Häufig. 

—  ßuifauM  R,  Br.  Häufig. 

—  plicata  Fr.  Häufig. 

—  nemoralix  üochtr.  n.  Koern.    Nicht  Helten. 
Molinia  cocmleo  Much.    1  läufig. 

1« 


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80 


Dactylü  glomerata  L.  Häufijf. 
Ci/nommu  arittatus  L.  Häufig. 
Fettuca  ovina  L.  Gemein. 

—  nihia  Ii.  Häufig:. 

—  ftilraticd  Vill.    Nicht  selten. 

—  i'latior  \j.  Oemeiii. 
Fesiuca  yiyaniea  Vill.  IläuHg. 
Brachypodium  sihaticum  R.  et  Wli.    Nicht  selten, 
Bromm  mtMum  L.  Häufig. 

—  moUü  L.  Oemein. 

—  anmnt  L.   Bei  LappaUte. 

—  o^Mf  HniT.   Wald  am  Ronly-See  nncl  bei  BabenthaL 
IHtifum  rvpM«  L.  GemeiD. 

—  eammm  L.   Bei  Babeothal 

Ehjnw  arenariu»  L.   Bei  Wilhefanshtfhe,  wohl  angepflanzt 
IjoUmm  pemmt  L.  Gemein. 

—  arveme  Schrad.    Nicht  häufig  in  Leinfeldeni. 

—  tfmulentum  L.    Nicht  häufig. 
JSurdu»  itrieta  L.  Häufig. 

Gymnospermae. 

Jinii)urufi  ronimuniii  L.    Sehr  häutig,  auch  in  clor  Form  meeica  Milt. 
Pinu»  nlcestris  L.    Gemeinster  Waldbaum. 

Cryptogamae  vasculares. 

Lycopodiim  ekaMtum  L.  Häufig. 

—  ofMofintm  Ii.  Nicht  selten. 

—  Sdoffo  L.  Am  StOkn  See. 
EqmMtmn  anmm  L.  Gemein. 

<—    TAmat^a  Bhrh.    Im  Mirohaner  Font  an  den  Abhängen  nach  dem 
Lebathal. 

—  praterue  Ehrh.  Häufig. 

—  silvatieum  L.  Häufig. 

—  paluMtre  L.  Gemein. 

—  h'momm  L.  Häufig. 

—  hiemak  L.  Häufig. 
liohijr/iiuw  Lunaria  Sw.    Bei  Lappalitz. 
C'i/sfopft'-riH  fra<iilix  Beruh.  Häufig. 
Axpitlium  Filin-  mm  Sw.  Häufig. 

—  dilataium  Sm.  Häutig. 

—  xpinulomm  8w.  Häufig. 

—  erutafum  Sw.  Am  Stillen  See. 

—  ThtlypteriM  Sw.  Häufig. 

IT 


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81 


Phegapten$  polifpodioide$  Fie.,   Nicht  selten. 

—  DtfrüpuHt  Fie.  Häufig. 

Asplenium  septenirionale  Sw.    Ad  einer  Feldmauer  bei  Schoenberg« 

Athyrium  Füijc  fnnina  Roth.  Oemein. 
I^eris  aquxlina  L.  Häulig. 
tolypodium  vulgare  L.  Niehl  selten. 

Musci  et  Hepaticae. 

Uylocomium  brevirostre  Schimp.  In  Wäldein  auf  Steinen.  Forstbelauf  Schnoide- 

wind.   Kolano.  Kalbszagel. 
Hyjpmm  teorpundi»  L.  WaldbrQche  im  Forstbelanf  Bülow. 

—  cu^datum  L.  var.  ßuitan».  Im  Tmebno*8ee. 

—  palvtfre  L.  Am  6r.  Brodno-See.  Elodno-See. 

—  areuatum  Lindbg.   Am  weissen  See. 

—  eupreuiforme  L.  yar.  elatum  Schimp.   Bei  Kolano. 

—  reptih  Sfich.    Auf  einem  Steine  am  Thurmberg. 

—  ineurvatum  Schrad.   Auf  Steinen  am  Rekowo-See^  Klodno-See  und  bei 

Kolano. 

—  eontiguvin  N.  a.  E.    An  Bäumen  am  Klostersee  und  am  Thurmberg. 

—  uncinnfxim  Ifctlw.  IläufiüT. 

—  Ufropodiniih'x  ScliwägT.    Am  Stilleu  See. 
■ —     Sf'tulfnt'iiatni II)  Srliinij».     Ikü  (Jstritz. 

—  Knt  ifjii  Scliimj).    Bei  Wilhehnshöhe. 

Amblysteyinm  fiurintUe  Schimp.    Aul  Siciiun  in  einem  Waldbache  im 
Forstbelauf  Bülow.  Neu  für  Westpreusscu! 

—  «0f]»«fM  Schimp.  var.  ttnm  Schimp.   An  Buchenstämmen  am  Klosterseo 

und  im  Forstbelauf  Dombrowo. 
Hagiotheeiwn  nlvatictm  Schimp.   Bei  Babentiial. 

—  RoiBeanum  Schimp.   Am  Klostersee  und  im  Forstbelanf  Schneidewind. 

—  deniieulaium  Schimp.  Häufig. 

—  tile9iaeum  Schimp.  Am  Klostersee  und  im  Forstbelauf  Bfllow. 
Thamnivm  alopecurum  Schimp.   Auf  Steinen  an  Waldbächen  bei  BÜlow  nnd 

Schneidewind. 

Rhifnehosteffivm  rusctforme  Schimp.    Auf  Steinen  in  Waldbächen  im  Forstbelauf 
Bülow  und  auf  Erde  am  Ufer  des  Klodno-See. 

Eurhijvrhiutn  ufrlaium  Sehiin]).  Häufig. 

Jinir/ii/ffirn'init  rcjie.rum  Schimp.   Am  Tlmrmbei'fj  und  im  Foi'st belauf  Bülow, 

—  pluniosuin  Scliim]».    Auf  Steinen  iu  Waldbächen.  Kalbszagel.  Fischers- 

hOtto.  Baljentlial. 
Uomalothecium  xt-ririiivi  Schimp.    Bei  Karthaus. 
hothecium  Alywum  Brid.  Häufig. 
CHmaeivm  dendroidet  W.  et  M.  Häufig. 
I^laitia  pah/antha  Schimp.  Gemein. 


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82 


Plerigynandmm  ßUforme  Hedw.  Nicht  selten  am  Grunde  der  Baanistämme,  aber 
wie  auch  anderwärts  in  der  Provinz  steril;  auf  der  Spitze  des  Thurm* 
bcrf^g  jedoch  bis  hoch  an  den  StUmmen  wadisend  und  mit  reich' 
licheu  Sporogonien. 

TItuidium  Jilatiitoin'i'  S^cliiinp.    Bei  Tjappalitz. 
Atwmodoii  Inniiifolius  Ilartiii.    Im  Forstl>clauf  Bülow. 

—  riiiciihixiia  \\.  et   F.  Ilüllfiir. 
Anfitric/iltt  tiiiiiju mhilo  IJiid.  Ilaiifiir. 
St'ckera  ioini>lanui<i  HüImmi.  Häutig. 

Foitiinulü  antipyretua  L.   in  Seen  und  VValdbächen  häufig. 
~~    —   rar.  giganita  SoUiy.  Im  Klostersee,  Kledno^See  und  Trssebiio-See. 

—  graeilü  Lindbg.   In  der  Badanne  httnfig. 
Diphgseium  foliowm  Mohr.   Nicht  selten. 

Polgtnrhum  itrictum  Mens.  In  einem  Waldbmche  im  Forstbelaaf  Bdlow  fimd 
ich  diese  Art  mit  hellgrauer  Mfitse,  wie  ich  sie  in  unserer  Provinz 
noch  nicht  gefunden. 

—  rommune  L.  Gemein. 
PMlotiOtü  /ontanti  Briii.  Häufig. 

—  caespitoftn  Wils.    Am  Milewko-Seo, 
{inrtiamia  itltyphnllu  Bricl.   Nicht  .selten. 
Au/ncitnifiiu in  (i)nlro<fi/nu »I  Sclnvägr.  Iläufif;. 
l'iilinhlld  ^(jiiunoxa  Khi-Ii.  Am  ir^tillen  See. 
Mnitnii  «ifllare  llodw.    Nicht  t^elten. 

—  ciiir/iiliniilt'ft  Blytt.    Jn  einem  W'ahlhniche  im  Forstlielauf  Bülow. 
ßrgum  iurbimttuiu  Scliwägr.  Am  Gr.  Broduo-See. 

—  pallem  No.    Bei  Babenthal. 

—  J>\uUtü  Schwägr.   Bei  Babenthal. 

—  bitnum  Schreb.  Nicht  selten. 

—  intermedium  Br.  et  Sch.  Am  Trszebno-See. 
Webero  annotina  Schwägr.   Bei  Schönberg. 

—  eruda  Schlmp.  Häufig. 

Splaektivm  amp«llacwm  L.   Bei  Wilhelmsliöhc. 

Encali/}>f(i  strejitnrurpa  Hedw.    Am  Gr.  Brodno-Sec,  Bonti'See  und  Kolano. 
Orthotrichum  afjfi'c  S»  lirad.   Ilimfig,  auch  auf  Steiuon. 

—  gtramineum  Hornsch.   Auf  Steinen  am  Gr.  Brodno-Soe. 

—  Hpcrtosuiii  N.  a.  K.  Häufig,  auch  auf  Steinen. 

—  Inoiorpum  Bruch.    Im  For.^tbelauf  Bülow. 

—  I.<iiHli  Hock.    Im  Forstbelauf  Billow. 

—  vupti  I  <ti  II  III  Hon'm.  var.  riparivm  Br.  eur.   Auf  Steinen  am  Putuli- 

See,  Kloilno-See  und  (ir.  i>rodno-Soe. 

—  »axaiile  Briü.  Aul  Steinen  am  Klodno-Sce.  Zweiter  Standort  in  i*ri*usscn. 
Vloia  Jh^rhii  Brid.   Im  Forstbelauf  B&low. 

—  critipa  Brid.  Häufig. 

1» 


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«3 


HeSvaiffia  eitiata  Ebrh.  var.  viridi»  Schimp.    Auf  Steinen  auf  dem  Thnrmberg. 

Raeomttrium  acicuhirt'  Hrid.    Auf  Steinen  in  Waldbttchen  bei  Kalbszagel. 

—  heteroHiehum  Brid.  Sein-  häutig  auf  Steinen. 

—  ßueiculare  Bri<1.    Am  Thurmberg  auf  Steinen. 

—  mierocarpiim  Brid.  Aul'  Steinen  im  Foratbelanf  Karthaos  und  bei  Schön- 

horu;. 

Racomitrivm   Innutji tionum  ßrid.     im  Forßtbelauf  Kühsowo   auf  einem 

grossen  Stein. 

Grhtimia  ajnx  arjia  llechv.  var.  l  irvlarits  N.  a.  E.   Auf  Steinen  in  einem  Wald- 

bacho  bei  Kalltszagel. 
Mvhletthetkii  Schimp.    Nicht  selten  auf  erratischen  Blöcken. 
Barbnla  tortuoaa  W.  et  M.  Auf  Sandboden  zwiaeben  Banmwarzeln  bei  Kolano. 

Neu  fOr  Preusaenl  Fast  gleichzeitig  auch  von  Herrn  Forstassessor 

Grebe  im  Kreise  Tnchel  aufgefunden. 

—  wbulttta  Brid.  Hftufig. 

—  intermedia  Wils.  An  DorCamauem  in  Mirchau.  Neu  f&r  Preussen. 
Didymodan  rubellua  Br.  eur.  Häufig. 

Digfichium  capUlacettm  Br.  eur.  Bei  Kolano  und  am  Gr.  Brodno*Sec, 
daselbst  recht  häufig.    Der  vierte  Standort  für  Preussen. 

Jjepiatrichnm  raginnnH  SuUiv?  An  sandigen  Hohlwegen  im  Forstbelauf 
Bülow  und  Forstbelauf  Selmeidewind.  Neu  für  Preussen!  Mein 
MoüS  stimmt  ganz  mit  von  Hermann  Müller  in  We.stfalen  fresniumclten 
Kxeniplaren  überoin,  weniger  mit  amerii<aiiii^elien  Originalexcmplarcn 
von  SuUivant,  welehe  weit  kürzere  Blatter  haben. 

Dicratiuiii  u/iduldtuni  Voit.    Nicht  solteu. 

—  innjuf  Turn.    Nicht  selten. 

—  Hcopanum  Hodw.    Gemein  in  mehreren  Formen. 

—  longifoliwm  Hedw.   Häufig  auf  erratischen  Blocken. 

—  flagellare  Hedw.  Im  Foratbelanf  Karthans. 

—  viride  Schimp.   Auf  einmn  Stein  im  Foretbelauf  BGlow. 
Dirranella  cerviculata  Schimp.   Nicht  selten. 

—  Bubulata  Schimp.  Im  Forstbelauf  BQlow  und  bei  Babenthal. 
JH4fmnatrei»iu  crisptUa  Li  ndbg.  Ein  einzelner  achön  frnktifizirender  Basen 

auf  einem  errati^jchen  Block  bei  Schönberg.    Neu  f&r  Preussen 
und  auch  wohl  für  ganz  Norddeutseli  land! 
Aadfeaea  petrophila  £2hrh.   Auf  erratischen  Blöcken  bei  Schönberg  und  Neu 
Czapcl. 

—  rupo'ffis  Schimp.    Ein  "Räsehen  auf  einem  eiTatischen   Block  .im 

Tliniiiilterg.    Zweiter  Fundort  in  Preussen. 
Sphdqini III  si/list'ri/fnh/nt  N.  a.  E.     Nicht  hielten. 

—  tiiolliisctun  Bruch.    Im  Tort'brucli  hei  Kossi.   Neu  für  \Ve.<t|ireiissi  ii. 

—  ierea  Angstr.     Im  Forstbelauf  Bülow,   i'orsibelauf  Kos.^cwo   und  am 

ThurnUici*g. 

M 


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84 


Sphaff/ntm  n'nirvum  P.  B.  Ilaufifj;. 
Gii'ffeMohnii  Russow.    Bni  Wilhelmshölie. 

Lejcitnin  Si^ifn/lli/olia  lAh.  Im  Forstlielauf  liulow  auf  Steinen  in  Waldhachen. 
FruUatiia  '/amurisn'  N.  n.  E.    Am  Grunde  der  Baumstämme  im  Forsibelauf 

Karthaus,  Schncidewind  bei  Kolano. 
~     (lllafd'tt  N.  a.  E.  Ooineiu. 
Mmiothi'ctt  Ht'ulariH  N,  a.  E.    Auf  Steinen  in  einem  Waldbaciie  boi  Halien- 

tlial.    NcTi  für  I'rouHSPn!. 
I^ilidium  ciliare  N.  a.  E.  (Jeuiein. 
J^tidozia  reptans  N.  a.  E.  Gemein. 

('hilomjphuH  pallet^m  N.  a.  E.   Im  PontibelMif  Dombrowo. 
^  polyantkw  Cord.    Auf  Steinen  in  einem  Waldhache  im  Fontbdavf 
BQIow. 

CephnUxHa  Jaekii  Limp rieht.    An  sandigen  Abhängen  bei  Babenthil. 

Neu  ffir  Preussenl 
Jungermannia  attenvata  Lindenbg.  Im  Forstbelanf  Kartbaos  an  moraciieii 

Banmstubbon  und  bei  Mirahau  auf  einem  grossen  Stefn.  Erst  «nnuü 

von  mir  im  Kreise  Osterode  gefunden. 

—  barimta  Sclimied.    Im  Forstbelauf  Bfilow  und  bei  Scbi^nlierg. 

—  incita  Schrad.    Im  Forstbelauf  Bülow. 

—  renfnruHo  Dicks.     Im  Fortbelaiif  Bulow  und  bei  Mirehati. 

—  porpfii/n>h'nni  N.  a.  E.     hn  Foi'stbclanf  Kartlians  und  bei  Mireliau. 

—  tUpestri.'i  Srhlcicli.     Im  Forstbelauf  Kartliaus  an  einem  Hohlwege 

zwisrhcii  Karthaus  und  (Irszilnio.    Neu  für  Preussenl 

—  aiiomaht  Iluok.    Im  'rort'linich  bei  Kossi. 
Diphphyllvm  obtuHifolium  Dumort.    im  For.sibelauf  Bülow. 
Scapam'a  cvrta  N.  a.  E.   Nicht  selten. 

—  roMicea  K.  a.  ß.   Im  Forstbelanf  Bülow. 

—  vndvlata  N.  a.  £.   Am  Klostersee  und  bei  Mirchau. 

—  nefnoro»a  N.  a.  E.   Im  Forstbelauf  Bfilow,  sehr  spuvam. 
AHcularia  gealaris  Cord.  Häufig. 

Sareofcyphv»  Fvtäni  N.  a.  E.  Im  Forstbelauf  Scbneidewind  und  bei  Mirchan. 


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S5 


Beitrag 

zur  Flora  des  Kreises  Pr.  Stargard  in  Westpr. 

von 


Im  Juli  and  Auguat  1884,  sowie  in  der  ersten  Hälfte  des  Sommers  1885 
botanisierte  ich  im  Auftrage  des  westpreossiscben  botanisch-zoologischen  Vereins  in 
dem  Kreise  Pr.  Stargard.  Dieser  Kreis  zieht  sich  von  Dirschau  ans  eine  Strecke  am 
linken  Weichselufer  herab  and  erstreckt  sich  dann  weiter  nacli  Süden  undTomelimlieh 
nach  Westen.  Man  kann  tlen  Kreis  in  zwei  Haupttheile  eintheilen,  welche  iu 
jeder  Beziehung  jjaiiz  versihiedcne  Eigenschaften  hal>en.  Im  Griten,  von  Dirschau 
ans  über  Pr.  Stargard  und  Pelplin  Iiis  etwa  Hoch- Stühlau  und  Skurz  ist  das 
Land  nicinttMis  hrackert  und  liat  zum  Theil.  namcntlicli  nach  (h'r  Woichscl  zu 
recht  guten  nii-isl  h'luiihaliigcn  Hoden.  Untcrhrochen  wird  dio.^  gro.sse  (Jcltii^t 
durch  die  Wahhiuircn  der  lVlj»h'ucr  Forst,  der  S[»engawsker  Forst  und  des 
Swaroscliiner  Waldes,  in  welcheu  .si(di  üherall  mehr  oih'r  w(!niger  Laulilndz 
zeigt,  wenn  aucli  nur  hin  und  wieder  Bestand  bildend.  Der  Quere  nach  öLdineidet 
hier  iu  zahlreiclien  Windungen,  häutig  mit  hohen  Uferabhängen  die  Ferse  durch. 
Von  kleineren  Fl&sson  wären  noch  zu  erwähnen  die  Spenga>\a,  welche  nach 
ihrem  Darchfluss  durch  den  Liebschau«:  See  den  Namen  Mottlaa  annimmt,  sowie 
die  Pischnitza,  Wengermnz  und  Jonka,  alles  drei  rechtsseitige  Zuflfisse  zur  Ferse. 

Der  Westen  des  Kreises  gehört  in  das  grosse  Gebiet  der  Tucheler  Haide. 
Er  ist  fast  ganz  mit  Odem,  einförmigen  Kiefernwalde  bedeckt  und  umfasst  die 
Forsten  Wirthy,  Wilbelmswalde,  Hagenort,  sowie  mehr  oder  weniger  gros.s(; 
'l'heile  der  Foisten,  Kdnigswiese  und  Okonin.  Durchsetzt  werden  die  Walder 
durch  einzelne  Seen  und  zum  Theil  recht  grosse,  aber  sehr  einförmige  Torf- 
brüclie.  Die  Ortschaften,  welche  hier  sehr  zerstreut  liegen,  sind  meist  von 
dürrem  Sandboden  uniu:elten,  der  oft  garnicht  einmal  beackert  wird. 

Eine  erfreuiitdie  Al>\vechs(dung  bietet  in  dieser  Haid*'  der  Schwar/.w  assi  i'- 

flnsH.   welcher   in  ebenfalls  zahlreichen  Windungen  die  Wäldei-  durcliscliin  iilet 

und  dessen  meist  tiefes  Thal  grösstentheils  mit  schattigem  Laubiiulze  bestanden 

i.st.    Die  Zuliüsse.  Hrzesennek-Fliess,  ßirkfliess.  oberer  I^auf  der  l'russiva.  sind 

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nur  nnbedentend.  Bemerkenswertb  sind  Docb  die  im  westlichen  Winkel  beim 
Dorfe  Scbwarzwesser  auf  Sandhaiden  angelegten  Rieselwieses,  welche  sum 
Theil  schon  ganz  gute  Erträge  liefern. 

Nach  dieser  Bcxlenltciscliafrcnlioit  dp?;  Landes  richtet  pidi  aucli  der  Pflanzen- 
wuch8.  Von  der  Wrioliselfiora  ist  im  Kreise  nicht  viel  vorhandon.  obgleich  er 
eich  eine  ganze  Strecke  am  Strome  hinzieht,  da  das  Ilöhenland  meistens  un- 
mittelbar und  doch  olme  holic  Abhänjire  zur  Weichsel  abfallt.  Im  öf^tlichen 
(Jebiote  sintl  dann  fiist  unv  AckerpHauzen.  da  das  Land  in  guter  Kultur  steht 
und  daher  selten  ein  Winkel  sich  selbst  überlassen  l»leibt.  Als  in  die  Augcii 
fallend  und  diesem  Tlieile  eiirentliiiMdii-h  nnie-eii  Kri/tn/iutn  j>ltnn/in,  Fiilniria 
ruh/an'x  und  Anlhcmis  finrforia  erwähnt  weiden.  In  dem  Waldgürtel  der 
Mitte  sind  besonders  bemcrkcnswertli  da.s  Waldtlial  bei  Neumiihl.  zum  Swari>- 
üchiner  Walde  gehörig,  welches  einen  beliebten  Ausflugsort  der  Dirscliauer 
bildet,  und  ebenso  die  Spengawsker  Fort,  die  wieder,  nammiüich  der  Theresen- 
bain,  von  Pr.  Stargard  aus  vielfach  besucht  wird.  Von  den  PelpKner  Wttldem 
bietet  der  Belauf  Bielawkerweide  die  meiste  Abwechselung;  hervorsuheben  ist 
in  ihm  das  Vorkommen  von  Vinea  minor.  Noch  mehr  Ausbeute  als  die  grosseren 
Wälder  liefern  hier  die  Thftler  der  Ferse  mit  ihren  Zuflüssen,  welche  zum  Theil 
tief  in  das  beackerte  Land  einschneiden  und  dann  eine  zwar  schmale,  aber  doch 
üppige  Laubwald- Vegetation  entwickeln.  Von  Pflanzen,  welche  an  der  Ferse 
h&ufiger  vorkommen  sind  besonders  Archangelica  ofßcinaU^  und  DiffüfUU  ambtgua 
zu  erwähnen. 

Sehr  einförmig  ist  das  Haidegebiet  de.^  Westens.  Alles  ist  mit  Kiefern- 
wald bedeckt,  welcher  <l<)»di  nur  zum  'J'lieil  wii-klich  gut  be<^tanden  ist.  Der 
Sandbitden  der  eingestreuten  ( )rtseliarien  ist  grossentheils  gar  nicht  kulturlaliig. 
so  dass  die  Hewoluier  han|»tsächlieh  atif  den  \'erdienst  aus  den  Forsten  ange- 
wiesen sind.  Nui'  eine  iranz  geringe  Mannigfaltigkeit  bietet  hier  der  Pllanzen- 
wuchs,  es  ist  die  eigentliinnliclie  Haidetlora,  deren  Vertreter  meist  sehr  hiiutig 
uml  zahlreich  vorkonimon,  es  sind  besonders:  Arcto»1aphylo9  vra  ursiy  Chimopkila 
vnUfellaia,  Dianihm  arenaria,  Thiiwm  Serpylltim  var.  auffustifolim,  Calluna 
rulfforiit,  PuhoHUa  temalit  und  potent,  Anihericum  ramomm,  TeadaUa  nudieaMli$ 
und  einige  andere.  Noch  eintöniger  sind  die  oft  grossen,  halbauagetrockneten 
Torfmoore,  die  mit  kümmerlichen  Kiefern  bestanden  sind;  in  ihnen  findet  man 
oft  weiter  nichts  als  Eriophorum  vaginatum,  vorherrschend,  Ledum  pahutref 
Varnnitm  uliffinowm,  Andromeda  polifolia,  dann  auch  noch  Betvia  alba  xaA 
puheereMf  Vaeeinivm  0.njcorroR,  Drosera  roiundifolia  und  mitunter  Cfn'rularia 
vulffari».  Eine  angenehme  rnterbrechung  gewälirt  hier  das  Thal  des  Sehwarz- 
wassers, welches  besonders  im  südlichen  Theile  auch  dem  Ango  manche  Schön- 
heiten darbietet.  Diesem  Thal  eigenthundieh  ist  das  ziemlich  reichliche  Vor 
kommen  von  (  iiniriftitia  fmililn.  In  all  den  schattigen  Thälern  mehr  oder 
weniir<'r  verbreitet  und  ihnen  ihr  eiL'enariiges  Ausselieu  gebend  sind:  /Vmmm^ 
J'dtliix,    J/.  syi;7;/v    »mtutiiiitKi ,     I'/aiii/uhi    AInuK.    (  Onttix    >>o m/t/ .  Vtf'Vt'tfUiu 

(tpifluü,  S(iiiil>in-in>  ntfn;  l^i  iiifcni  XjiloniiHm,  EroHifiHus  ceii-uami  und  eutopaca. 

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87 


RtbtB'Artcn,  Daphne  Mczeirum,  KquiWuim  fuemale,  Aitofum  ewi^aeum,  Alerciwialii 
perennifi,  Parin  qtirulrifoUuH  luid  andere. 

Ergiebiger  ist  die  auch  schon  in  dieses  Gebiet  gehörige  Forst  Wirthy, 
wenigstens  ihr  thcilwt'isc  mit  Iianb\val(l  bedeckter  Belauf  IlartigBthal,  sowie 
mitten  in  (h;r  Haitlc^  im  Ilagenorter  licvier  die  (Jcgend  si'iillicli  Schalcrbruch, 
am  tüdten  See.  Iiier  findet  sicli  ausser  den  uieistcn  oIhmi  trfnannlrn  IMlan/.cu 
besonders  noch  Tlndiciru iii  (Kjii Ihai/nl iti m ,  Aquili'ijia  vulyuria,  Lailiraea  sqiia- 
mut'ia  Aipcrvia  tinrtoria  und  Kmpii rv)ii  »iffrum. 

Ganz  eigenartig  ist  schliesslich  die  Flora  der  im  nordwestlichen  Winkel 
gelegenen  Rieselwiesen.  Dieselben  sind  im  Anfange  unsms  Jahrhunderts  auf 
dürrem  Sandboden  angelegt  worden  und  wollen  sich  hier  die  Haidepflanzen 
noch  nicht  von  den  Wiesenpflanzen  verdrängen  lassen;  so  findet  man  doi*t 
Arabit  himtta  und  arewua,  AbftBum  eal^einumt  Ueliantkemum  Chamaedgtua, 
G^pMphüa  fatti^ata,  Silen«  comea  und  nii1an$,  auch  var.  glabra,  Geramum 
umffmneum,  Geinsta  tinctaria,  Sanguuarba  minor,  Botryehium  Lunaria  und 
andere,  sowie  ferner  Sen^eio  erraticus,  Emccutrum  PolKehii  und  das  bisher  in 
der  Provinz  noch  nicht  beobaclitete  Cirnum  rivulare. 

Das  Gesammteri^ebniss  meiner  Unternohmangen  ist  im  Folgendon  zusammen- 
gestellt  und  habe  ich  zinn  Ucberblick  meiner  in  <len  verschiedenen  Monaten 
gemachten  Exkursionen  einige  Kartenskizzen  doui  Vcreiu  eingereicht. 

Dicotyleae. 

TJtalictru/H  (t(/ui/t'(/i/ol{(im  L.  An  den  schattii^cii  .Vbhangni  des  Schwarzwassers, 
sonst  noch  an  (U'r  Pisclniitza  bei  Uoch-8tüblau  und  in  der  Forst 
Pelplin,  Bei.  Hiclawkerweide. 

—  nnniis  L.  Schwarzwasserthal  oberhalb  Koltspring. 

—  anguttifolium  Jac(i.  Zerstreut  auf  den  Schwarzwasser- und  Ferse -Wiesen, 

so  wie  am  Drebuk-Fliess  bei  Kniebau. 
llepcAica  irihba  Gil.  In  Wäldern  und  Gebüschen  ausser  in  den  ganz  trockenen 

Wäldern  des  westlichen  Hud^bietes  sehr  gemein,  mitunter,  z.  B. 

im  Spengawsker  Walde,  weite  Strecken  blau  überziehend;  daselbst 

vereinzelte  Pflanzen  weiss  und  roth  blühend. 
f^UatUla  prntenm  Mill.  An  sonnigen  Stellen  des  Haidegebietes  häufig,  eben- 

falls  noch  in  der  Pelpliner  Forst  und  im  Swaroschiner  Wahle. 

—  vemalis  Mill.  Gemein  in  den  grossen  C*or8ten  der  Tucbeier  Haide. 

—  pafem  Mill.  Mit  voriger,  dodi  viel  weniger  zahlreich. 
Anemone  nemnrom  L.   Wie  Hepntica,  aber  w«*nigor  hiiufig. 

—  rrnnincuIoitleM  L.  In  den  Thälern  der  Pischuil/.a.  Spci.Lrawa  und  Weugermuz. 
Mi/oyunts  /iii/iinms  L.   Häufig  auf  feucht<'n  Sand-  und  l.cliiiiiickci-n. 
Jiafrac/tiiim  nquatile  Mey.    In  stchciidni  (icwässern.  seltener  als  das  folgend«"., 

—  divaricatvm  Wimm.    In   stehenden  und  fiiessenden  (icwässern  (Ferse, 

Schwarzwasser)  häufig. 

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Ranufieul«8  Fhmmula  L.  Auf  IbQchteii  Wiesen,  an  Gräben,  Gewtoseni,  gemein. 

—  Ldnffua  L.  Am  Bande  stehender  nnd  langsam  flieesender  OewUsser,  hlnfig. 

—  acer  L.  Auf  Wiesen  und  in  Wäldern  gemein. 

—  lanugvinxvs  Ti.   In  den  sebattigen  Wäldern  des  mittleren  6ebieteS|  so 

wie  den  bewaldeten  Abhängen  der  Fli'isse  und  Bttolie  häufig. 

—  polyanthemoH  L.  Forst  Wirtliy,  Bei.  Ilartigsthal. 

—  repena  L.   Feuchte  (ipbiisi'he,  Wies<'D,  Gräben,  gemein. 

—  bulboKUH  h.   An  Wcirci)  iunl  Kaineu,  weniger  häufig. 

—  ain-cnsis  L.   Lehniiirktn-  bei  Dirschau  und  Skiirz. 

—  »celerafiiif  L.   An   leuchten,   wenig  bewachsenen  Orten  au  Gewässern 

ziemlich  liäufig. 
Ficaria  vernu  iiuds.   An  leuchten,  schattigen  Orten. 
Caltka  palustris  L.  Wiesen,  Gräben,  Sümpfe,  gemein. 
AqmUffia  vulgam  L.  Schattige  Abhänge  des  Schwarzwnssors,  an  der  Pisohnitn 

bei  Hoch'StQblau,  SpengawskerWald,  Swaroschiner  Font  beiNeumfiU. 
DHphinium  Cotuolida  L.  Auf  lehmigen  Aeckem  ziemlich  häufig. 
Aeonitvm  varieffotum  L.  Fersethal  oberhalb  Pr.  Stargard. 
Actaea  «picata  L.  Reichlich  im  Walde  bei  Neumfihl  bei  Dirschau;  im  Ferse- 

tiul,  am  Badaunen-See  bei  Bialochowo,  in  der  Forst  Wirthy,  Bd. 

Hartigstlial. 

Cimicifuga  fvetida  L.  Häufig  im  Schwarzwasserthal  bis  herauf  nach  Neomöhl 
und  dann  noch  versprengt  im  Walde  bei  Neumühl  bis  Dirschau. 

lierhenü  nilf/an»  L.  Swaroschiner  Wald:  mitunter  in  Gärten. 

i^ympkaea  alba  L.  In  vieh'n  Teichen,  Waldseen  und  Brüciicn. 

Nvphar  Ivfi'um  L.   In  stehenden  und  langsam  Üiessenden  Gewässern,  häufig. 

J'apaver  AnniKone  L.  Auf  Acckern,  zerstreut. 

—  Rboean  jj.   Wie  vorige. 

—  dubium  h.  Wie  vorige,  nicht  selten:  Zeisgeudorf,  ßokittken,  iSchlieweu, 

iSwaroschin,  Owitz,  Neudorf,  Kaltspriug,  Sehwarzwasser. 
CheUdomum  majm  L.  Häufig  in  Dörfern  auf  Schutt,  an  Zäunen,  sowie  an 

schattigen  Bändern  der  fliessenden  Gewässer. 
Corydali»  eaoa  Schweigg  n.  K.  Fersethal  oberhalb  Pelplin. 

—  intermedia  P.  M.  2.  Daselbst  am  Zdnnyer-See. 

—  «olida  Sm.  An  der  Spengawa  unterhalb  Mühle  Wenkau. 

Futnaiia  ofßeinali»  L.  Auf  nicht  zu  trockenem  Acker»  und  Gartenland,  häufig. 
Nasturtivm  amphibivm  B.  Br.  An  Ufern  stehender  Gewässer. 

—  »ihi-strr  B.  Br.  An  Gräben,  etwas  feuchten  Acker-  und  Wegrändern, 

häufig. 

—  paluetre  D.  ('.  An  feuchten  Orten,  weniger  häufig  und  meist  einzeln. 
Barbaraea  vulgaris  R,  Bi-.    In  Gelinschen  nnd  an  feuchten  Orten:  Dirsehanor 

Kämpen,  rdplin.  Pischnitzathal  unterli.ill»  Altniiihl.  See  bei  llocli- 
S^tfiblau.  Die  Form  arcuata  Kedeb.  im  Fiscbnitzathal  und  aiu 
Nicdak-Jice. 

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Barharata  Btrieta  Andrs.  An  der  Fen»  mr  StodcmUhle  ond  der  Joiika. 
Turritü  glabra  L.  Zorttreat  an  Gebfischen  im  Schwarzwasser-  und  Fersethal, 
aa  den  Rieselwieaen  bei  Scbwanwaaaer,  so  wie  in  der  Forst  Okonin 

am  Ueberrieselungskaoal. 
Arabü  hirmla  Scop.  Ric^elwicgcn  bei  Sehwarzwasser,  westlich  vom  Bahnhof; 
Forst  Okonin  am  Ueberries«'lunirskanal. 

—  arenotii  Scop.   An  fianditron.   oft  turtijren  und  r^toiiii^m  Orton  zioinlifh 

liauli^:  /,.  H.  DirtcliaiitT  Kämpen,  Lunauer  Torfltnu'h,  am  Soliamow-. 
lUiigie-  und  ( )ecijtel-See.  Forst  Wirlliy,  Kalt^pring,  Forst  Okunin 
am  Ueberrieselungskanal  und  auf  den  Rieselwiesen;  auf  letzteren 
tQU  Theil  ganz  kahl. 
Caräamine  pratetui$  L.  Wiesen,  feuchte  Gründe,  gemein. 

—  amara  L.  An  Quellen,  Gräben,  feuchten  Waldplfttien,  recht  biulig;  an 

letsteren  gewöhnlich  die  Form  kirta  Wimm,  und  Grab. 
HetperM  matronali»  L.  Felpliner  Forst,  nahe  der  Oberförsterel,  wohl  verwildert. 
Süymhriuoi  ofßcinale  L.    An  Wegen,   in  DOrfern.  gemein;   ebenso  hAufig  wie 

die  IIau]>trorm.  findet  sich  die  Form  ItMcarpum  D,  C. 

—  Sophia  L.   Wie  vor.,  fast  eben  so  häufig. 

Sffiiophraoma  ThaJinnuni  Olh.   Auf  Brachäckern,  mitunter  sehr  zahircicli. 
AUiaria  officinaltn  Andrez.   In  feuchten  (Jebüsi  licii   \u\i\   an  schattiguu  ürteu 

zerstreut,  z.  B.  Pr.  Stargard.  Ncninühl  l>ei  Dirschau. 
Breinum  chtiranthoitle»  L,   Aeeker,  (Jarten,  gemein. 
Brastica  nigra  Koch.  Am  Buhndamm  bei  Morroi^hin. 

Siaopia  arrennt  L.  Auf  Aeckem,  weniger  hftafig  als  Raphtmi9tnm  Lamptana. 

—  alba  L.  Auf  Gartenland  in  Dörfern  mitunter  rerwildert. 
Emeagtrum  Polliehii  Sch.  und  Spcnn.  Ziemlich  zahlreich  auf  den  Rieselwiesen 

und  nordostlich  Schwarzwasser. 
Aitern  calycinum  L.  Auf  Aeckem  und  Abhängen  zerstreut;  z.  B.  IMrschau, 

Pelplin,  Weifis-Bukowitz,  Riesel  wiesen. 
Berferoft  ineana  D.  C.  Weg»«,  Ackerränder,  Hügel,  sehr  liänfig. 
Erophila  rerno  E.  Mey.  Aocker,  sonnige  AnhOben,  Triften,  gemein,  oft  in 

grossen  Schaaren. 

Camelina  aatira  Crntz.    Mitunter  verwihh-i  t:  wild  die  Form  mirrorarpa  Andrz. 
Thlojspi  arcc/i'»'  L.  An  bebauten  Orten,  auf  Schutt  sehr  häutig,  doch  gewöhnlich 
nicht  zahlreich. 

Teetdalea  nudicaulU  R.  Br.  Auf  Aeckern  und  Sandboden  in  Haiden  und 
Wäldem  ziemlich  häufig:  Swaroschiner  Wald,  Pr.  Stargard,  Pelplin, 
Rokoschin,  Gr.  Finschin,  Weiss-Bukowitz,  Hoch-Stnblau,  Kaltspring 
und  in  den  Wäldem  der  Tuchder  Haide. 

Lepidium  ruderale  L.  Dörfer  und  wüste  Plätze,  nicht  AberaU. 

Cup>iella  liursa  puitori»  Much.  Aecker,  Wege,  Schntt,  sehr  gemein. 

Se»lea  panirulata  Desv.   Auf  Aeckern  unter  der  Saat:  Krangen,  Pr.  Staigard, 

Gontomie,  Morroschin,  Königswaldvr  Muhle. 

» 


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Ropfia/iisfruni  Lampmna  Gärtn.   Aofker,  gemein. 

Helianihemum  Chamafcüfwt  Mill.  Zerstreut  in  den  Forsten,  Wildui^^  Wilbeln»- 

walde,  Wirtliy;  auf  den  Riesolwicson  liei  Schwnrzwa8?«er. 
Viola  fHilusfrix  L.   Auf  .■<tiiii]»fi<rfii.  torflircii  Wicsi'n  und  Waldstellcn  sclir  li;iuti<r. 

—  i'jyqixild  Lcdrl».   Torrin  ui-Ii  sinilirli  K i;iiiir»'n,  an  der  Pischnitza  oberball) 

Pisrlmit/..  am  Alilluss  des  Bi/cs^'nurk-See. 

—  otloiata  L.  Wild  an  der  Spengawa  untt  rli.jU)  Mühle  Wnilkau. 

—  ailvesttn«  Link.   Uebcrall,  wo  etwas  liaubwald;  vorwiegend  die  Form 

Ritfimiana  Behb. 

—  canina  L.  Wiesen,  Triften,  Wälder  und  sandige  Haiden,  gemein;  in 

verschiedenen  Formen. 

—  canina  Ririniana,  Wald  an  der  Piscbnitza  bei  Hoch-Stüblau. 

—  perBiei/oUa  Schk*  Daselbst. 

—  mifa/»'!!"  L.  An  der  Spengawa  unterhalb  Neumfibl.  hn  Hclauf  Sturmberg 

der  Pelpliner  Forst,  am  Schwarsvrasser  unterhalb  Schlaga  Mfihle. 

—  trirolor  L.   sclir  gemein. 

Riwda  hili  ti  L.  Am  Wege  von  der  Obcrföraterei  Spenpaw.'^kon  nach  dem  Walde. 
Ih-osiTii  rofii/iih'r'i'lid .    Atif  allen  TorfmoonMi.  iiainfiitlii'li  der  Tuchclcr  Haide. 

—  anylicd  liuds.   Am  Fussin-See,  au  den  kleinen  Öoeu  zu  Ilagenort  und 

Klanin. 

—  tnternuMa  Hayne.  An  einem  kleinen  Öce  zu  liagunort  und  Klanin. 
Polygala  vulgari»  L.  Auf  trockenen  Wiesen,  grasigen  WaMplStsen  md  Hfigeln 

häufig;  weniger  die  Form  oxtqitera  Behb. 
G^mphila  faatiffiata  L.  Im  Haidegebict  in  den  Forsten  Wirthy.  Hagenort, 
Königswiese  und  Okonin,  sovrie  auf  den  Riesolwiesen  bei  Schwans- 
wasser. 

—  muiuilix  \j.  Sandige  Aecker,  häufig. 

DianthuH  barbatus  L.   Fern  M>n  jedem  Gehöft  verwildert  aui  Nordende  des 

Zdunver-See  bei  'riicrcscoliain. 

—  Carflnixifuionnii  L.  Auf  irr.isitren  FTntreln  und  Triften,  so  wie  in  den 

Waldern  der  'Pnclielrr  Haide  iduTall. 

—  iieUdiilrx  Ij.   An  trockenen  Wiesen,  Feldrainen,  Waldrändern,  ziemlich 

hanliir. 

—  aniiitriui*  L.   In  den  sandigen  Nadelwäldern  der  Tucholer  Haide  häufig, 

8um  Thfiil  gemein. 

—  wperbu»  L.  Auf  den  Pisebnitza-Wiesen  bei  Gr.  Pinschin. 
Saponaria  o/ßeina!is  L.  An  sandigen  Flussufem:  Ferse,  Pischnitsa. 

Silen«  Otitea  Sm.  Trockene  Abhänge,  sandige  Wäldei*:  xu  Gonstorken  and 
Olschowken  Milhie,  Schliewenor  Wald,  Riefornwäldchen  bei  Raikaner 
Mrdde,  Forst  Wildmigen,  Forst  ITagenorfc 

—  rulffanx  (Jreke.   An  Wegen,  Kainen.  hiiufljr. 

—  Hufan»  \j.   Auf  trockenen  Hiigeln  und  an  Waldrandern  i^ehr  liauHg;  die 

Form  (/iabra  Schk.  auf  den  Rieselwicsen  und  iu  deren  Nähe. 

6 


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Silene  conica  L.  Zerstreut  auf  deo  Ricselwieeon  hei  Schwarawasser;  in  grüsserar 
Anzahl  an  der  Chanssee  bei  Schwarawasser,  so  wie  in  einer  trockenen 

Kit^forn-Schonung  sfidlich  Kdnigswiosp. 
VUcaria  vultfarin  Böhling.  Auf  trockenen  Wiesen,  boscbigen  Bergabbängen, 
zerstrout. 

Cm'onaria  Jfo»  cuaili  A.  Br.   Wjosoii,  gemein. 

Melandrtfum  oJhitm  (Jn-ke.   AfcktM-,  ffiichto  rJobnsflH",  liimliir. 

—  rubrum  (  Jr<  k»'.   Am  Schwaiawasscr  bei  öchwarzwaisser,  an  dor  Fiscbnitza 

I lorli-Stiililnu. 

Aiiio^fiiiniKi  ()'if/i(it/t>  L.    l'iitcr  (icni  Gctioide  liäuliir,  ilocli  nii-lit  zalilroicli. 
Satfina  ftrocvtiihcDK  L.  An  fcut  htcii,  pr.isi^en,  nn'ist  Hainiii^cii  Stollen,  .sehr  liaulig. 

—  iioiUmt  Feuzl.  Aul  sandigen  und  tortigen  Wiesen  sehr  häufig. 
Spergula  L.  Anf  Sandfeldem  und  sandigem  Boden  gemein. 

—  Mon9omi  Borcau.  Am  Ostrand  der  Forst  Rönigswiese. 
Spei^Iaria  rubra  Fresl.  Auf  sandigem  Boden,  häufig. 
MShringia  trinervia  Clairv.  Swaroschiner  Wald. 

Arenaria  $erpyllifolia  L.  Aecker,  Triften  gemein. 

Holosteum  umbellatum  L.  Auf  sandigen  Acckem  ziemlich  häufig. 

Stellaria  nemomm  L.  An  feuchten  schattigen  Stellen  der  Fluss-  und  Seeufer. 

—  uH'tlin  Cyrille.   Bohanter  Boden,  Scluitt,  Wege,  sehr  gemein. 

—  Jlolotttctt  L.  Jn  (ieliii.sehen  und  Lanhwäldem  häufig. 

—  f/fauca  With.    Feuehte  Wiesen,  (iriihen.  zerstreut  und  wenig  zahlreich. 

—  l/ninn'ni'(t  ]j.   Wi«'S('n.  Ackerriinder.  p<'hr  häufig. 

—  uliiii iiosii  .Mnrr.    An  Quellen  und  siinipligf^n  (Jr;d»en  '/«'otreut. 
Mahtchlu III  (tiiiiiilifii III  Fr.   An  schal riLffu,  Iciichtcn  Orten.  Iiäulig. 

i  'vrasliuii)  smii./,  r/nnlrn m  \,   Auf  ."^andiiicn  Acckcni  undäonnigcn  Hügeln sclir häufig. 

—  ii-ifialr  L.   Feld(!r,  Wege.  Tritten,  gemein. 

—  arvenw  h.  Wege,  Triften,  Raine,  häufig. 

Linum  eathartteum  L.  Auf  Grasplätzen,  trockenen  und  nassen  Wiesen  gemein. 
Radiola  linoide»  Gmel.  Am  Bahndamm  zu  Gr.  Pinschin  und  Hocb-Stdblau. 
Malva  alcea  L.  An  Wegrändern  bei  Gr.  Jablau,  Mühle  Wda,  Morroschin  und 
Rokoschken. 

—  nlrestri»  L.  In  Dörfern,  an  Wegen  und  Zäunen  ziemlich  häufig. 

—  tif'i/lerfa  Wallr.  An  Wegen,  auf  Schutt,  namentlich  in  Dörfern  gemein. 
7i7ui  ulmi/oHa  Scop.  In  den  TiHubwäldem  und  an  bewaldeten  Abhängen  zer* 

streut,  häufig  an  der  Ferse  und  am  Schwarzwasser;  oft  an  W^en 

angepflanzt. 

IJjfperinim  jin't'nnifum  L.    ( JcIimscIm'.  I?ainc.  geniein. 

«—    f/uailianaul'nii  ]j.    Wie  vorijfe.  doch  mehr  an  feneiiteren  Stellen,  seltener. 

—  h»wini-yiiiii  L.   Feuchte,  lehmig- sandige  Aecker:  Uoch-Stüblau,  Klein 

liialockowo. 

—  vionf'tiiuni  Ij.   In  den  Wäldern  der  rclpliner  Forst  und  an  den  Abhängen 

der  Ferse  und  des  Schwar/^wasscrs. 


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92 


Aeer  plaianoida  L.  Zerstreut  in  den  Laubwäldern,  häufiger  aogepflanst. 
Geranium  pratente  L.  Wiesenränder  und  Grasplätze  des  OsUicben  Gebiete«. 

—  nlvatium  L.  Forst  Okonin  und  Wirthy. 

—  paluttrt  L.  An  den  Ufern  der  Flüsse. 

—  Htnguineum  L.  Zerstreut  in  den  Forsten  Wildungen,  Hagenort  und  König«- 

wiese  auf  den  Riesel  wiesen  bei  Schwarzwassor. 

—  punllum  L.  Aecker,  Wo^o,  Zäune  liiiuliir. 

—  cohtmhinum  L.  Am  Wege  zu  Wentkau  lunl  Neumühl  liei  Dir^cbau. 

—  wolle  L.  Hocli-Stuhlau.  an  der  f'liaussee  naeh  dem  Baliuhof. 

Robcrfidtntm  \j.    An  nassen,  schnttiiri'n  Stellen  liUufiir. 

Ei'Oiiium  rinifariitm  L'üerit.   Auf  bebautem  liudcn,  Trilteu,  äaniiigcu  SU)llvu 

gemein. 

Im^Httii'im  Noll  fant/i-re  L.   An  schattigen  quelligen  Orlen  ziemlich  häufig:  aui 
Schwarzwasrfcr  und  IJirkenfliess.  an  der  Sjiengawa  und  i*i.schnitza. 
Oaalü  AeüiMlla  L.  In  allen  nicht  zu  trockenen  Wäldern  gemein. 

—  itrieta  L.  Bei  der  Oberfbrsterei  Polplin. 

EvoH^tut  europaea  L.  Im  Gebfisch  in  der  Nähe  der  Gewässer  serstreut: 
Schwarzwasser,  Ferse,  Piscbnitza,  Spengawa,  Gr.  Bordzickow-See, 
Zdnnyer-See. 

—  verrucosa  Scop.  Wie  vorige,  doch  bedeutend  häufiger  und  auch  mehr 

im  Innern  der  Wälder,  sc:  Forst  Okonin,  Forst  Pelplin  überall, 

Speugawsker  Forst,  Swarosehiner  Wald  und  am  Radaunen- See. 
Rhamnux  cofharfira  L.    Forst  Hagenort  hei  Schäferbruch. 
Fraiujula  Almis  MilU  In  den  Wäldern  uiul  namentlich  Fiussthälern  häutig. 
SaroUutmnm  svopan'u«  Koch.  Arn  Babuhof  Uoch>Stöblau,  am  Schwarzwasscr 

unferiiall)  Miihle  Wda. 
Getiiata  tinrlund  L.  liihilige!-:  Sehlicweiier  Wald,  am  S('li\var/.\va.--i'i"  nii(''r- 

hall)  Kraiiipken,  Fürst  Ukunin,  F'ort^t  Kouigdwicäe,  Uieäelwie»eu  boi 

Schwarz  Wasser. 
Ononis  spinosa  L.    Bei  Stargard  und  i)irsehau. 

—  repem  L.    An  sandigen  Wegen  und  Triilcn  boi  Dirschau,  Swaroscbin, 

Gentomie;  au  letzterer  Stelle  auch  weiss  blfihend. 

—  areenM  L.  syst.  nat.  An  Wegen,  Rainen,  Wiesenrändern  ziemlich  häufig: 

Dirschau,  Pelplin,  Bielawken,  Gr.  Jablau,  Stocksmfihle,  Morroschin, 
Ktfnigswaldo. 

AntkyUU  Vvherariü  L.  Ziemlich  häufig  auf  trockenen  Wiesen  und  Trifleu, 
anch  gebaut. 

Medicago  «ativa  L.    Hin  und  wieder  an  Wegen  verwildert. 

—  falcata  L.    An  Wegen,  auf  trockenen  Wiesen  und  Grasplätzen  häufig. 

—  falcata  x  satira  Rchb.    Zwischen  den  Eltern:  l)irs<  hau.  Pelplin. 

—  IvpuUna  L.   Auf  Wiesen,  Feldern  und  an  Wegen  sehr  häufig,  doch  ge- 

M'öhnlich  die  Form  Willdenou  ii  Boeimgh. 
Meliloti"^  iiIhuM  Desr.    .\n  Wegen  und  uubeliauien  Orten  bei  Dirschau  u.  IVlplin. 

—  ofjicinali»  Desi'.    Ebeutio.  « 


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t)3  

Trifolivm  praifftne.   Auf  Wiesen,  Graspläteon,  an  Wegen,  sehr  hftufig. 

—  alpettre  L.   Jn  doii  Wälderp  zerstreut. 

—  arventie  L.    Auf  Aookorn,  Sandfeldern  und  Anhöhen  meist  gemein. 

—  meillum  L.   Jn  Wäldern  und  auf  trockenen  Wiesen  ziemlich  häufig. 

—  fra'iifi'nim  L.    Scliwnr/wald.  am  S<;e. 

—  wontanum  L.   Wie  hk'iHiiih,  «  iwaa  seltener. 

—  ri'pcrui  Ii.    Di«'  «rrinrin^ic  Art. 

—  hjlhriihnn  L.    Aul  ItMU'litfii  Wiesen  häufig. 

—  afjntriuin  L.    Wiesciiraiider,  <  I«'ltij.sclie,  /xTstreut,  z.  ß.  zwischen  l'elplin 

und  Klonowkcn,  bei  Gr.  Pinschin. 

—  l)rocumben9  L.   Triften,  Wege,  häutig. 

—  minus  Sm.  Wiesen,  Triften,  häufig. 
IjOtu»  camicttlatuB  L.  UebersU  gemein. 

—  uliffinosH9  L.  Auf  feuchten  Wiesen  an  Gräben. 

Attralaffut  Cieer  h.  Linkes  Ferseufer  zwischen  Pelplin  und  der  EisenbahnMcke, 
Chaussee  zwischen  Lippinken  und  Pelplin. 

—  9^yfVP^y^^^  ^*       vü^ht  zu  trockenen  Widdern,  Geb&Bchen,  an  Wiesen- 

rändern und  Abhängon  häufig. 

—  arenariu«  L.    Im  Crbiete  der  Tucheier  Heide  häufig,  bis  Pr.  Stargard 

vorgehend:  die  Form  i/lal>n'str/»t  Rehb.  i.st  weniger  häufig. 
Cnronilfa  variif  L.    Sonniifo  Anhölien,  Haine.  Wies(»nrändor,  häufig. 
Onofiri/rliis  ri<-i<n'i'i>l/n  Scop.   Am  rel)eirie8elungskanal  bei  8chwarzwa8»er. 
Vin'ti  Crarcit  |j.    Wit  scii,  Zäune,  häutig. 

—  fi'iiuij'i'lia  R(h.  Wienen. 

—  rUlom  Kotii.    L'nler  (ietreidc,  zerstreut. 

—  nepiitm  L.    Feld-  und  Wieseuräuder. 

—  saHva  L.    Häufig  verwildert. 

—  anywfi/olia  All.  Nicht  selten  auf  Aeckem. 

Ermm  mlratieum  Peterm.  Swaroschiner  Wald  bei  Neumfihl,  Spcngawskor 
Forst,  Fersethal,  Heiauf  Bielawkerweide  dw  Forst  Pelplin,  Belauf 
Hartigethal  der  Forst  Wirthy. 

—  eoMulieum  Peterm.  Czarliner  Wäldchen,  Wälder  der  Pelpliner  Forst 

—  hirtmtum  L.  Jm  Gebüsch  und  an  Aekerrändem  ziemlich  häufig. 

—  tetratpernium  L.  Seltener. 

LaiJttfrtuf  prafemi^  L.    Wiesen,  Hecken,  häutig. 

—  Silvester  L.    Schliewcner  Wald.  Swaroschiner  Wald,  relpliner  Forst. 

—  m'ints  Hernh.    Im  seliattitjen  ljaiil)waM(»  und  au  schattigen  Ufern. 

—  uü/cr  neriih.    in  trockenen  Laubwäldern  und  etwas  schattigen  K.iefor> 

Widdern. 

—  mofit*i/it/j<  iJernh.    Wie  vorher,  viel  häufiger. 
J'nniuf  «piiuim  L.    Waldränder,  iieckon.  häulig. 

—  PadiiH  L.    In  schattigen  Fluss-  und  Haelithalern  /.iemlich  häufig. 
ühiiarid  ju  iiidjuialH  Gilib.    Ufer,  Gräben,  häufig. 


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04 


Geum  urbamim  L.  In  fouchton  Oebflschen  und  Dörfern  sieniHch  häufig. 

-    ritah  L.    Winsen,  fciulife  (icl)uscho,  häufig. 
Ruhvt  pUcatm  W.  u.  X.    Waklräiidcr,  QebÜBche,  zerstreot 

—  caenua  L.    Waldränder,  Gebüsche,  Raine,  häufig. 

—  Jilaevn  h.    Wiildor,  Gt'l»ii:<i'he,  häufig. 

—  m.vdtilix  L.    Iii  allen  iiielit  zu  trockenen  Wäldern. 
Fniijurid  rrscd  L.    Wälder,  ( iclMisrhc.  T^aiiie.  gcincin. 

CoiHitrum  jnilutytre  L.    Auf  suiiiptiLTii  Wiesen  und  Torlinoorcu  häutig. 
Potetitillii  sujHfia  L.    I)ir;iichauer  Kämpen. 

—  nornyiru  L.   Torlljrucli  zwiBclien  l'r.  Stai*gHrd  und  Spengawskcn,  südlich 

der  Chaussee. 

—  aiuerina  L.  Triften,  Wege,  grasige  Ufer,  gomein. 

—  argeniea  L.  Wege,  anbehaute  Orte,  sehr  häufig. 

—  eollina  Wibel.  Sandige  Orte:  Rieselwiesen  bei  Schwarzwasser,  Hoch* 

Stablau. 

—  reptans  L.  Feuchte  Triften,  Gräben,  Wege,  häufig. 

—  tihettrü  Hnk.  Wälder,  T^nften,  Waldwiesen,  häufig. 

—  cinerea  Chaix.   Sandige  Wälder  und  Ackerrändor,  häufig. 

—  opaea  L.  Waldränder  und  sonnige  Anhöhen  bei  Hoch*St&bIau  und  der 

Forst  Wirthy. 

—  aiha  L.  Forst  Wirthy,  Belauf  Hartitrsthal,  Forst  Pelplin,  Bei.  Brodden. 
Alchemilla  vtilgaris  L.   Feuchte  Wiesen,  Waldränder,  ziemlich  häufig. 

—  (trrenxis  ^Icop.    Sandige  Aecker,  nicht  selten. 

Suuguüorba  minor  Scop.    Auf  den  Iticselwirscn  liei  Schwarzwasser,  sowie  an 

der  Chaussee  und  im  südöstlichen  Theile  der  Forst  Königswicse. 
Agnmotiiu  Kii/xtforia  L.    Buschige  Abhänge,  Wegränder,  häulig. 

—  oilorata  Mill.   Rechtes  Schwarzwasserliial  unterhalb  Mühle  Schlaga. 
Roea  eanina  L.   Waldränder,  Gebüsche,  Abhänge  häufig. 

—  ruhigimea  L.  Wie  yorige,  weniger  häufig. 

—  tomeniOBa  Sm.  Wie  vorige. 

Metpilue  monogjfna  Willd.  Waldränder  und  Gebfische,  ziemlich  häufig. 
Pinta  eommvnia  L.  In  Wäldern  und  den  Flossthälem,  doch  meist  nur  klein. 

—  JUalva  L.  Wie  vorher,  nur  seltener. 

—  aneuparia  Oärtn.  Wie  vorher,  häufig,  öfters  angepflanzt 
Epilobium  augufitifoUvm  L.  An  freien  Waldstellen  in  der  Pelpliner  Forst  und 

im  Swarosdiiner  Walde,  an  Abhängen  des  Schwarzwassers. 

—  himutvm  h.   An  (iiäben  und  Ufern  oft  reichlich. 

—  parvißonim  Rek.    Wie  vor.,  häutig. 

—  vinntanum  L.    Am  Schwarzwasser  unterhalb  .Midilc  Wda. 

—  idHeuw  Rek.    Zerstrcnit  am  Scliwarzwasser  und  d«'r  Wcngermuz. 

—  paln'<frr         Torfige  Wi<!sen  und  (Jräl>en,  an  (iewässcrn  häufig. 
Oeuothera  Oiinnm  L.    Feraeufer  vou  Telpliu  bis  Pr.  Stargard. 

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Cireaea  alpinu  L.    An  nasson,  soliattiiron  Stdloii  aui  Sckwai'zwaäser,  am  Abtiuas 

(1<'S  l>iz<'Sf'nn(!k-Sei>.  am  Srlianiuw-Soc. 
Mi/ii(iphijllin>i  spi'cafiiDf  L.    Scliw arzwasscr,  Si:haruuw-S©e. 
('(raiop/ii/l/iiiii  tliniir.-<ii m  \j.    Nonmuhlor  Müliloiiteicli. 
L\fthrum  Salicurio  Ij.    FeucliU'  Ufer,  feuchte  buschige  Wiesen,  gemein. 
A^/t«  Portula  L.    Ueberackwcramte  Partie  am  Woge  bei  Aalfang  ^  Bruch  im 

Bei.  Schftrnow,  Font  Wilhelmswalde. 
Hemiaria  glabra  L.   Sandige  Brachäcker,  Triften,  sehr  httnfig. 
Seleranthui  annuv«  L   Sandfelder,  Aecker,  gemein. 

—  perenni«  L.   Sonnige  HGgeI>  fland^e  Aecker  und  Wttlder,  seltener. 

Sni.   In  Wäldern  auf  sonnigen  Anhohen. 

—  aere  L.   Sonnige  Abhänge,  Sandfelder,  Wege,  häufig. 

holonieiixc  Tjvisl.  Seltener. 
Bibe$  Gromilaria  L.    Forst  Pelplin  im  Belauf  Bielawkerweide,  Pischnikathal 
unterhalb  Alt  Busch,  Spengaweker  Forst,  Spengawathal  unterhalb 
Muhle  Weutkau. 

—  alpinum  L.    Ilüufijrer  an  schattiiieii  Abhängen  des  SchwarzwaöSCrs  und 

<ler  l'isehnika,  im  Belauf  Ilartifisthal  (Um-  Forst  Wirthy. 

—  7tt)/nrm  L.    Zienilieh  verbreitet:  Dirschauer  Kämpen,  Thäler  der  Sj»(<n- 

gawa.  Ferse,  Pisehnika  und  des  Schwarzwaaäcrs,  Spengawäkor  Wald, 
Belauf  Burkau  der  Forst  Peplin. 

—  rubrum  L.   Au  der  Ferse  unterhalb  der  Mfihle  Owik  und  in  der  Forst 

Köuigswiese. 

Sartfnu/a  Bireuhu  L.   In  grosser  21ahl  auf  einer  Sumpfwiese  am  Abfloss  des 
Brzesennek-See  bei  Kaspams. 

—  granulata  L.   Waldränder,  grasige  Abhänge. 

Chryto^lfnivm  aUtrmfalium  L.  An  feuchten,  sumpfigen  Stellen  der  Flusse  und 

Bäche  sehr  häufig. 
Pitmama  futln/ffrix  L.    Nasse  Wiesen,  häufig. 

Hifdroeofyle  rvhiariH  L.    Auf  nassen,  sandig- torfio^en  Stdirn   in  der  Pelplinor 

Forst  und  namentlich  in  den  Forsten  Wilhelmswalde  und  Wildungen. 
Sanicula  et/mpaca  Ii.    Iläufit^  im  Swamsehiner  Walde  bei  Neumühl,  dann  am 

Bizesennt'k-St't"  umi  lici  Seliäft'i])i-iir|i  in  der  Forst  Haironorl. 
Erynyium  phn/m»  L.   Trockene,  kshmiu-sandige  Stellen,  an  Wegen  im  Osten  des 

Kreises:  Dirsehan,  Pel|»lin.  N(;iikireli,  Külitz,  Morruschio,  Köuigswade. 
Cicuta  rirofitt  L.    Flussufer,  (iraiirn,  Siimpfc,  Teielu;,  häulig. 
fulcaria  vulgarix  Beruh.     Lehmige  Aeeker   und   Wieseuränder  des  Ostens: 

Dii-schau,  Swaroschin,  Pelplin,  Morrosehin. 
Aegopodiwm  Podaffraria  L.    Oärten,  Gebfisch,  Bäche,  gemein. 
Carum  Carei  L.   Weg-  und  Ackerränder,  gemein. 
Pimpinella  magna  L.   Pischnikatal  oberhalb  Weiss^Bukowitz. 

—  Sanfraga  L.   Wiesen,  Triften,  Wege,  gemein. 

Sium  latifolium  L.   Oräben,  stehende  und  fliessende  Gewässer,  häufig. 

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Oenanthe  aquatica  Link.    An  melir  Bumgfigen  Stellen. 
Sri i /tum  Carvifolia  L.    Wiesen,  fnichtes  Gebäaob. 

Arrha mjelica  ofßcinalis  Hoflrn.  Ufer  des  Sehwarzwasaera  und  namenUich  der  Ferse. 
J^eu Ceti fi Nirm  OrroHch'nutii  Mncli.    In  den  Wäldern  häiificr. 

—  palitstre  Much.    Am  Birkenlliek  und  Scliwarzwasser, 
Pastinaca  snfi'vn  L.    Hin  und  wieder  au  ({ral)enr;ni(lrin. 
Heracleum  Sphotuhjlium  L.    Nur  die  Form  xihirirvm        diese  häufig. 
Laseryiiivni  prutenicuni  L.    Am  Schwarzwasöer  uuterliail»  Meumiihi. 
Dttucut  t'arota  L.    Triften,  Wiesen,  liäufig. 

Torilu  Antkrüetu  Gmel.    Zäune,  Gebüsche,  käuüg. 

Anthriacut  nhetlri»  Hoflm.  Wald*  uid  WieMoiftnder,  (Sfebfiache,  hAofig. 

Hedera  BeUa  L.  An  &8t  allen  mit  Laubhols  bewachsenen  Stellen,  sehr  reichlich 

im  Piechnikatfaal  unterhalb  Alt-Bosch. 
Ccrmt$  tangmnea  L.  Hftnfig  in  den  FlossthUlem. 

Vitevm  alhum  L.   Nor  beolmchtet  auf  Popultu  und  TiUa,  namentlicb  m  dea 

Ortschaften  selbst,  fehlt  im  Westen. 
Adosa  MoaekaUlUna  L.   An  schattigen  Waldstellen,  besonders  in  den  Flun- 

th&lern  häufig. 

Sambuetu  nigra  L.  In  den  Gemischtwftldem  und  d(>n  Flussthälcrn  nicht  seltea, 
in  grosser  Zahl  an  der  Spengawa  unterhalb  Mühle  Wentkau. 

Vlhurmtm  Opulm  L.    In  den  Flussthälem  liäufig. 

Lofiicrra  Xijfostevm  L.    Wie  vorige,  auch  sonst  an  feuchteren  Waldstellou. 
Aüprritla  tiuctoria  L.    Forst  Ilageuort,  südlich  Scliäferbrucli. 

—  odoratn  L.  Forst  Wirthy,  bewaldete  Abhänge  des  Radaunen-Sees,  Forst 

Pelplin,  rfpengawsker  Forst,  Swaroscbiner  Wald  bei  Neumühl. 
Galium  Aparine  L.    Gebüsch,  Zäune. 

—  yUginotum  L.    Sumpfige,  torfhaltige  Wiesen,  Gräben. 

—  pahutire  L.  Ebenso,  häufiger. 

—  horeale  L.   Trockene  Wiesen,  WaldblMsen. 

—  verum  L.   Triften,  Raine,  Wiesenränder,  gemein. 

—  MoUugo  L.   Wege,  Wiesen,  Wälder,  häufig,  seltener  die  Form  oekro- 

Uueum  Wolff. 

VaUruKM  o/ßanalit  L.   üfbr,  Gräben,  schattige  Waldstellen,  häufig. 

—  dioica  T,.    Piscbnika-Wiesen  bei  Hoch^Stublau,  Sohwarswasaer*  uad  | 

Hieselwiesen  bei  Schwarzwas.ser. 
Valerianella  dentata  Poll.    In  der  Foi-ui  leiocarpa  DC.  in  einem  Boggenfeld  i 

zwischen  Klonowken  und  Pelplin.  I 

JUpmcitJ*  mlrcsfer  Iluds.    Dirschauer  Wiesen. 

Ktiauiia  arrrtmK  Coult.     Trockene  Wiesrn.  Wald-  und  Aeckerränder,  häufig. 

Succitta  pratensis  Mm  h.    Forst  Ilageuort  zwischen  Zdroiuo  und  Gr.  Krowno, 

Waldrand  bei  lialtidol. 

Scabiosd  Cnhi lubaria  L.    Am  Bahndamn»   bei  lloch-Stüblau   und  Abhänge  iiir 

Ferse,  in  der  Form  ochroleuca  L.  an  der  Lonka  und  in  deren  Nähe. 

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97 


Seabioia  maveoleiu  Desv.  Im  BeUtif  Hartigsthal  der  Forst  Wirihy,  in  der  Forst 
HageDort  swisohen  Hagenorfc  dem  S(diwente*See  und  swischeD  Zdroino 
and  Gr.  Krowno. 

Eupaionum  cannahtnum  L.    Gräben,  Quellen,  Bäche,  Ufer,  häufig. 

Tusnlago  Far/ara  L.    Auf  fouchtcm  Lehmbodi-n.  iremein. 

Peituitea  tomentostm  DC.    Dirschauer  KämpM!,  häufig. 

Belh's  perenni»  L.    Grasplätze,  Tritten,  Wiesen,  gemein, 

Erigeron  canademia  L.    (larteiiland  und  auf  angfbautom  Boden  häufig. 

—  acer  h.    Satidigo,  diirrc  Plätze.  Wcgrändci-,  wtMiiircr  liäiilijj:;   die  Form 

ih'oehiicliu  ntiix  ü.  F.  Müller  an  den  Schwarzwatiäerabliängen  uuterbalb 
Schlaga-Mühle. 
Solidago  Vin/o  uurea  L.    Wälder,  häufig. 

Jnula  mliciiia  L.    l'i.schnikawiesen  unterhalb  dos  Niedak-Sees  am  Waldraude. 

—  Briiamca  L.    Grabenufer,  Wiesen,  häufig. 
Xanlhium  Sirumarium  L.  Gross^ablau. 

Bidetu  tfipardtui  L.   Hänfig  auf  nassem  Boden,  an  Gräben  und  Gewässern. 

—  eemuua  L.  Ebenso. 

Filago  arvenn«  Fr.   Sandige  Aecker,  Triften,  weniger  häufig  als  folgende. 

—  mtnitna  Fr.   Sandige  Aecker,  trockene  Hfigel,  hänfig. 

Gnaphalium  ailvaticum  L.    In  den  trockenen  Wäldern  und  Haiden,  hänfig. 

—  uliginomm  L.    Auf  feuchtem  Boden,  an  Pfützen,  Teichen,  häufig. 

—  dioicum  JL.   Sonnig«'  Triften  und  Nadelwälder,  häufig. 

Beliekrysum  amuinttm  DC.  Auf  Sandboden  an  sonnigen  Stelleu,  Waldrändern, 

sehr  häufig. 

Artenitsi'a  Ahsinihium  L.    In  Dörl'ern.  an  Wegen,  meist  sehr  häufig. 

—  ainipcffn's  L.    Raine,  tiockene  Hügel,  häutig. 

—  rul</(iris  L.    In  Dorlern.  an  Wegen,  feuchten  Waldstellen,  häutig. 
Achillai  Pfannua  L.    Fersethal  bei  Pelplin. 

—  Mlllefolium  L.    Wege,  Tritten,  Acker-  und  Wiesenränder,  gemein. 
Anthemi»  tindoria  L.   Wegränder,  trockene  Anhöhen,  gern  anf  Lehmboden, 

namentlich  im  Osten. 

—  arvensis  L.   Aecker,  Wc^,  hänfig. 

—  Cotula  L.  Dörfer. 

JUatricaria  Chamomilla  L.   Auf  gutem  Boden,  zerstreut  aber  gesellig. 

—  inodora  L.   Aecker,  W^,  hänfig. 

Tanacetum  vulgare  L.    Raine,  Wiesenränder,  oft  auf  fjchniliodt  n. 
C'/trytantKeiMtfn  aegefum  L.    Nur  in  einer  fiichenschonung  bei  der  Försterei 

Sturmberg  beobn  hlet. 
Lcucanthemum  vuJi^are  Lnik.    Haine,  Triften,  Wiesen  häufig. 
Senecio  puluxfcr  DC.  Seeul'er,  Torfbrüche,  besonders  au  ausgestocheneu  Stellen 

häufig. 

—  vulyuiis  L.    Durler,  Aecker,  meist  häufig. 

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98 


Swecio  vtteonf«  L.  Auf  Sandboden  in  Kasparus  ond  am  Wege  nach  Oisrin, 
sowie  xwiachen  Orüneberg  nnd  Wygodda. 

—  »ilvatieus  L.   In  sandigen  Wäldern,  in  den  jungen  Schonungen  oft  in 

grosser  Menge. 

—  vemahn  \,.    Ueborall  gemein, 

—  Jacobaea  L.    WaUlplätze,  Raiue,  häufig. 

—  ei^raf!nif(  Reifol.    Reichlich  auf  den  Rieselwiesen  bei  Schwarz waaser. 
Cirsium  laureoUdum  Scop.    Wege,  Tiilten,  unbel>aute  Orte,  gemein. 

—  palustre  Scop.    Auf  nas^^on  Wiesen  und  an  sunipliireu  Stellen  hüufig. 

—  rirulare  lA.    Kieselwiesen  bei  Sehwaizwass«'!*,  iioiillieh  vom  Seei  an  der 

Balm.  Vau-  Funti/eit,  am  12.  Juni,  hatten  die  meisten  Pflanzen  durch 
den  Frost  der  vorliergegaiig*'iien  Nacht  sehr  gelitten. 

—  acaufe  All.    Sehr  zahheiih  am  grasiiren  Ufer  des  Sunmiiuer  Seea. 

—  oleraceum  Scop.    Nasse  Wiesen  und  gerne  an  quolUgen  Stellen. 

—  mrvente  Scop.   Aecker  und  wQste  Plälze,  gemein. 
Varduu»  crupttt  L.    Ackerränder,  Wiesen,  Ufer,  häufig. 

Onopordon  Aeanthium  L.  An  Wegen,  besonders  in  der  Nähe  der  Dörter  häufig. 
l^pa  offieinalU  L.   Wege,  unbebaute  Orte,  Dörfer  häufig. 

—  minor  D.  C.   Wie  vorige,  weniger  häufig. 

—  tomenfooa  Lmk.   Wie  vorige,  serstreut. 

CarUna  aeaulU  L.   In  zwei  Exemplaren  in  der  Kiesgrube  am  Bahnhof  Hoch- 
Stublau. 

—  vulgaris  L.    Trockene  Abhänge,  ziemlich  häufig. 
Centaurea  Jacea  L.    Wie.^en,  Triften,  Raine,  gemein. 

—  Cifanvs  L.    Unter  dem  Getreide,  gemein. 

—  Scahinm  L.    Hügel,  Raine,  meist  häutig. 

—  maculosa  Lmk.    Sonnige  Abhänge,  Wege,  gerne  auf  Lehmboden,  uameut- 

lich  im  DsttMi  häufig. 
Lavi^mnid  cnnuniniis  L.    Zäune*,  schattig«;  \\  aldstellen. 

ÄnimerU  luiniiiia  L.    Auf  sandigen  Ai-ekiMii,  im  mittleren  (Jehiete  liUuriff, 
Cichorium  Jntylni«  L.    Wege,  Trilten,  Kaine.  auf  Lehuiboden  im  Dslen  häutig« 
Ijeontodon  aulvmnalu  L.   Wiesen,  Triften,  Wege,  überall  gemein. 

—  hatfilin  L.   Wiesen,  Waldwege,  häufiger  die  Form  kitpidu»  L. 
Truyopo(fon  pratenmt  L.   Grasige  Wegränder,  serstreut. 

Scorsonera  hvmilie  L.   Schwarswasser,  Forst  Hagenort,  Belauf  Hartigathal  der 
Forst  Wirthy. 

Aehyrophonti  macufaiv»  Jacq.  Grasige  Waldstollen,  Gebüsche,  riemlich  häufig. 

Tarajracum  ofßcinale  Web.    Ueberall  gemein. 

Chondrillfi  Jintim  L.   Trockene  sonnige  Anhöhen:  Dirschau,  WiUbrandowo, 

Wildungen. 

lAtctaca  mvruiiit  L.    Schattige  Waldstellen,  ziemlich  häufig. 
Sonehtix  olcrac&ttH  L.    Bebauter  Boden,  bäufig. 

—  a9per  All,  Ebenso. 


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99 


Sonekm  arvtm  L.  Aeeker  hftnfig,  ebenso  die  Form  laevipet  Koch. 
CrqtiB  toctomm  L.   Sandige  Aeclcer,  gemdn. 

—  Mnunif  L.   Wie  vor.,  xerstrent. 

—  paludona  Mnch.    Am  Zdunycr-Sce. 

JETtmiciiffl»  Piloselht  L.    Trockene  Stellen,  überall  gemein. 

—  mtirorvm  L.    In  den  Wäldern  häufig. 

—  rul(fatum  Fr.  Ebenso. 

—  nlfCMf/r  Tausch.    Gehüschc.  Waldränder. 

—  lacrifiatviu  WilUl.    Waldor,  Oobusche. 

—  vmbeUatxi»)  L.    Ebenso,  liiiutig. 

Javioite  monianu  L.    ISonnige  Hüirel  und  Wälder,  häufig. 
Phifteuma  »pteatum  L.    Schattige  Wälder,  häufig. 
Campamtla  rotundi/otta  L.   Grasplätze,  Raine,  Wälder,  häufig. 
rapuneuloide$  L.   Gebiksche,  Hecken,  häufig. 

—  Thtehelium  L.   Gebüsche  der  Flussufer,  seltener. 

—  patula  L.   Wiesen-  und  Waldränder,  Gebüsche. 

—  pmteifolia  L.   Wälder,  Gebilsche,  häufig. 

—  ylomeruta  L.  Ebenso. 

Vaccimuni  Mi/rtillm  L.    Wälder  häufig,  in  dürren  Uaide-G^enden  oft  weite 
Strecken  fehlend. 

—  ii/iifi/ioxinn  L.    In  den  Torll)rrichcii  der  Tucheier  Haide  gemein. 

—  Vitis  lihua  Ij.    In  allen  Wäldern  gemein. 

—  Oxifcarrvn  L.  Wie  V.  uli(iii>i>xuni,  doch  tcuclitc.  nioOf<i^t'  Stellen  liebend. 
Arctoistujjliylvx  uru  i/r»i  Spr.    In  der  Tucheier  Haide  olt  grosse  Strecken  dicht 

überziehend. 

Andromeda  poUfolia  L.   In  den  Brüchen  der  Haide  gemein. 
Calluna  vulgari»  L.   An  sandigen  Stellen,  namentlich  in  der  Haide  gemein. 
Ledum  fabtttre  L.   Wie  Vactiwium  nliginotum,  meist  noch  massenhafter. 
Pirola  chloraniha  Sw.   In  allen  Wäldern  xerstreut,  aber  gesellig. 

—  rotunJifolia  L.    Wie  vorige. 

—  minar  L.    Wie  V'iri<re. 

—  vnißora  L.  In  adiattigen  Lanb-  und  Nadelwäldern  zer.'^treut:  Ihm  Stari^ard, 

Hf'lauf  Ilarti^sthal  der  Forst  Wirthy.  Forst  Hagenort  Ix  i  Schäler- 
briK  h;  in  den  Forsten  Okoain  und  Königswiese  in  der  Nähe  der 

Kiest'lwiesen.  Iiaiiliji-. 
Ramischiu  xecu/nia  (ircke.    In  allen  Waldern  i^einein. 

Chimophila  umbelluia  Nutt.    Namentlich  in  den  Wäldern  der  Tueheler  Haide 
sehr  häufig. 

Monotrcpa  Iiypopity$  L.   In  allen  Wäldern  häufig,  wie  oe  scheint  nur  die  Form 
Mnmta  Rth. 

Vineelaxictm  offidntde  Much.   An  Abhängen  des  Schwarzwassers  zerstreut. 
Vinca  minor  L.   In  der  Forst  Pelplin,  Belauf  Bielawkerweide,  nahe  Smolonscheck 
eine  ganze  Strecke  teppichartig  Gberziehend. 

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100 


Memfonthe»  trifoUata  L.  Auf  allen  saupfigen  and  torfigen  Wiesen  und  See- 
afern  gemein. 

Ertfthraea  Cenfauriuin  Per«.    Wiesen,  Triften,  Waldbiöaaen,  häufig. 
Camolmtlu»  Sepium  L.    In  Gebüschen  der  Flussuier,  namentlich  der  Ferse. 

—  an'eim's  L.    Aet  ker,  Wegriinder,  gemnin. 

C'wcuta  eurojHtca  L.    Ziemlich  häufig  an  den  Ufern  der  Ferse,  auch  bei  Spen« 

l^awsken. 

—  Eipi(h;iiniim  \,.    Wi»  st  iii and  südl.  Gr.  Pinschin,  Wiese  zwischem  dem 

l'athen-  und  öuniuiiner-Öec. 
Aaperuyo  i»ocumbeM  L.    Auf  Schutt  in  der  Dtrschauer  Umgegend. 
L'ynoglomm  ofßeinaU  L.    Wege,  Abhänge,  zerstreut. 
Änehuaa  o/ßcinali»  L.   W^,  Ackerrilnder,  trockene  Abhänge,  bftofig. 

—  arvemU  L.   Aecker,  Brachen,  Wege,  gemein. 

Symphytum  ofßeinaU  L.   Auf  nassen  Wiesen  an  Gräben,  im  Ostlichen  Gebiete 
häufig. 

Pulmmaria  officxnulü  L.    In  schattigen  Wäldern  und  Oebuschen  häufig,  doch 

nur  die  Form  obscura  Dumoit. 
Echiuvi  rvlf/arc  L.    SandfeMer,  unbebaute  Orte,  häufig. 
Lithospermum  arreme  L.    Aecker,  häutitj. 
MyosotiK  cin'xpiiosa  Rtli.    Wips(Mi,  (Jrabrn,  Quellen,  häuüg. 

—  vdt'sjntom  Seliultz.    An  uiolir  trockenen  Stellen. 

—  arenaiia  L.    Sandige  Braclieu,  Sandplätze,  sehr  häutig. 

—  varn'ooJor  Sm.  Ackerränder,  feuchter  Saudboden:  Hartigsthal,  Strugabach 

bei  Ki^nigswiese,  Bieselwiesen  bei  Schwarzwasser. 

—  rilvaüea  Hoffin.   Spengawsker  Wald. 

—  inUimudia  Lk.    Aecker,  Wälder,  sehr  häufig. 

—  hitpida  Schldl.  pai   Zwischen  dem  Pathra-  und  Snmminw-See,  Forst 

Rönigswiese. 

—  sparaiflora  Mit.    Bei  Pr.  Stargard  an  der  Ferse. 
Solcmum  niffrum  L.    Dörfer,  Schutt,  häufig. 

—  Ihtlcamara  L.    Gebüsche,  Ufer,  iiäufig. 
Hifosci/amuit  vif/er  L.    Dörfer,  ziernlieh  liänfisr. 

Datura  tStritmonium  L.  Dürfer:  Kaikauer  Mülde,  Pelpliu,  Morroschin,  Kasparus, 

Steinkrug. 

Verbascuin  Thupsus  L.    Fürst  Rönigswiese. 

—  tkaptiforme  Sclu-ad.    Trockene  Anhöhen,  steinige  Orte,  häufig. 

—  Ljfehmtes  L.   Wie  vorige,  seltener. 

—  m'gnm  L.  Wälder,  Oebfische,  Triften,  siemlich  hänfig. 
Seropkularta  nodou  L.   Gebüsche,  Grabenufer,  Bäche,  häufig. 

—  umbrosa  Dumort.   FlQsse,  Bäche,  Gräben,  meist  wenigw  häufig. 
Lineana  arretms  Dosf.    Sandiges  Stoppelfeld  nOrdl.  Dlngie. 

—  vfilffariM  Mill.    Wege.  Raine,  Sandfelder,  gemein. 

DitfitaUn  ambigwa  Murr.    Abhänge  der  Ferse  zerstreut,  sdtener  am  Schwarz- 
wasser. 1« 


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101 


Veromea  teutdlata  L.   SAmpfe,  Teiche,  häufig. 

—  Anagallis  L.    GräV)en,  Lachen,  Teiche,  Baclio,  h&ofig,  u  trocken  ge> 

wordenen  Stt  Ilen  die  Form  anagaUoides  Gass. 

—  Beccabunffo  L.    Wie  vorige. 

—  f 'h(ittt>/>'thy^  \j.    Wi<'i<«'n,  Wiilder,  Triften,  peuiein. 

—  offii'i dhHk  L.    Trorkfii»'  Wälder.  Triften,  fremein. 

—  apirdia  L.    Tnu  kt  iic.  irrasitTc  Waldstt'lli'ii  und  Anhöhen. 

—  lonfiifolid  L.    Zerütreut  am  ftchwarzwasser  und  der  Ferse,  im  Wolsche- 

Bruch- 

—  terpyllijolia  L.  Feuchte  Wiesen  und  Aecker,  häufig. 

L.   Aecker,  Triften,  hinfig. 

—  Verna  L.  Ebenso. 

—  triphyllo*  L.  Ebenso. 

—  aprestis  L.  Seltener. 

hederi/olia  L.    Aeckor,  fcuclite  Oehiische,  häufig. 
Jdelamp^rum  arremte  \,.    llohlwt'jr  zwisclien  Neukirch  und  Wolsche. 

—  nemarosvm  Ii.    Laubwälder  and  bewaldete  Abhänge,  ziemlich  häufig. 

—  proti^nse  L.    Wälder,  sehr  hänfiir. 

Peiliiularis  jKilusfrls  \,.    Suniiifwif-;cii.  auf  MourlxHh  n.  zerati'eut. 
Ah'drnilophiis  iiur/iir  Heidt.     Wiesen,  A<'kerrander.  liiuifitr. 

Euphra»ia  nt'ii<-i ikiUh   L.     WieHen,   Trilten,   Waldplatze,   häutig   und  in  ver- 
schiedenen Foimeu. 

—  Odontitet  L.  Seltener. 

Lathraea  Squamaria  L.   Forst  Hagenort  bei  Schäferbmch,  sehr  sahbreich  im 

Pischnikathal  unterhalb  Altm&hl  und  am  Zdunyer^See. 
Mentha  aquaüca  L.   Ufer,  Oräben,  Sumpfe,  häufig. 

—  $aHva  L.   Weniger  häufig. 

—  arvetuü  L.    F'enchte,  Aecker,  Clriilteii,  gemein. 
Lycoptis  eurapaeud  L.    Ufer.  Bäche,  nein-  tiäulig. 

Saln'a  verticillnfa  L.    Am  Bahndamm  hei  Horh  Stül'hin.  naeh  l'r.  Stargarri. 
Ch'iganum  rulrjar,'  L.    Sonnigr^  und  budchige  Steilen,  uameotlich  an  der  Ferse 

und  am  Srhwarzwa.sser. 
2'hymuis  IStipiiUunt  L.    HÜLrrl.  Tiiftrn,  Wähler,  gemein.    In  der  Tuehler  Ilaide 

ausschliesslich  die  Form  unymtijolim  Fers.,  diese  mitunter  auch 

wcissblühend. 

Caiamintha  Aeino8  Ciairr.  Triften,  Hfigel,  grasige  Wegränder,  ziemlich  häufig. 
Clinapodium  vulgare  L.    Wie  OHgamm  vutg. 
Gleehima  hederacea  L.   Feuchte  Waldstellon,  Wiesen,  Zäune,  häufig. 
Lamium  amplexieauU  L.   Aecker,  häufig. 

—  pwfureum  L.   Mit  vorigem. 

—  maculatum  L.   Im  feuchten  Gebfisch  am  Scbwarswasser  und  an  der 

Ferse  häufig. 

—  album  L.   Dörfei*,  fast  überall  j  seltener  ausserhalb  an  Wegen. 

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108 


Gdlcohdolon  luteum  Huds.    Feuchte,  schattifjo  Waldötellen,  häufig. 

Galeopns  Ladanum  L.    Auf  Aeckern  mit  leichtem  Boden  häufig,  doch  Dur  die 

Form  latifolia  Hoffm. 

—  Tetrahit  L.    Aecker,  (Jehüsilio.  Zäune,  liäufip. 

—  epeciom  Mill.    Wie  vorige,  doch  mehr  au  l'eachten  Stellen  und  nicht 

so  häufig. 

—  pubescens  Bess.    Dörfer,  Aecker,  häufig. 

Stachys  silvaiicu  L.    Schattige  und  sumpfige  Waldstellen,  ziemlich  häufig. 

—  paltutri«  L.    Ufer,  feuchte  Aecker  und  Wieden,  häufig. 

—  reeta  L.   Schwanwasser-Abhäuge  oberhalb  Lubba. 

Betoniea  offieinaU»  L.  Buschige  Abbttnge  am  Sdiwanwaaser,  an  der  Ferse  und 

bei  Spengawäken,  zerstreut. 
Marruhwm  vulgare  L.  Kaspams. 
Bullota  nigra  L.   Ddrfer«  unbebaute  Plätze,  gemein. 
Leonmrus  cardiaea  L.   Wie  Torige,  meist  nicht  gans  so  sahlreich. 
Sciiteflaria  galetnculata  L.    Ufer,  fenchte,  buschige  Stellen,  fiberall. 
RiWMUa  vulgaris  L.    Wiesen,  Raine,  Wahlränder,  häufig. 

—  grandiflora  Jaq.  Hin  und  wieder  in  den  Forsten  Wirthy  und  Hagenort. 
AJuga  reptans  L.    W^iesen,  Triften,  W'älder,  häufig. 

—  (/euer rtii' Iii  L.    Wie  vorij;o,  doch  viel  t^eltener. 

ütricuhirid  riihi<iris  L.    Gräben  und  Siniij^fo,  im  Westen  meist  häufig. 

—  iiitervH'dia  llavne.    Am  Fussiu-iSce. 

—  minor  L.  Daselbst. 

Trienialis  (uropaea  L.    In  allen  Wäldern. 

hysimachia  thyrsißora  L.    Sümplc,  namentlich  im  Westen  überall. 

—  vulgaris  L.    Sumpfige  Stellen,  GobQsche,  häufig. 

—  Nurnmularia  L.   Fenchte  Wiesen,  Oräbenränder,  häufig. 
AnagallU  arvenns  L.  Aecker,  Brachen,  meist  gemein. 

Bitnula  offidnalü  Jacq.   Sonnige  Abhänge,  Wälder,  meist  häufig. 
Hvttoma  paluHri*  L.  In  nassen  Gräben  und  sumpfigen  Teichen  häufig. 
Armeria  vulgaris  Willd.   Wege,  Baine,  trockene  Grasplätze,  gemein. 
Hantago  major  L.    Wege,  Triften,  gemein. 

—  media  L.    Wiesen,  Triften,  Wege,  häufig. 

—  lanewlata  L.    Wie  vorige,  gemein;  mit  verzweiu-ten  Aehrcn  l>ei  Sknrz. 

—  arenaria  W.  K.    Sandplätae,  sandige  Wege  und  Kaine,  durch  da.s  ganze 

Gebiet,  besonders  von  Pr.  Stargard  und  Felplin  nach  Westen 

hin  häufig. 
AmarantuH  retrodc.rvx  L.  Ilagenort. 
Clienopodium  /i>fhridin)i  L.    Dörfer,  Schutt,  häutig. 

—  urhiriiui  L.  Dörfer. 

—  album  L.    Dörfer,  Schutt.  Aecker,  gemein. 

—  Bonw  Henricus  L.  Morroscliin. 

—  rubrum  L.   Dörfer,  wüste  Plätze. 

IS 


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108 


Rumex  obtunfolivs  L.   Feuchte  Wiesen,  Ufer,  häufig. 

—  crüptu  L.    Wiepen,  Wege,  Dörfer,  häufig. 

—  fTifdrolopnfhum  Huds.    Fluss-,  Bach-  uud  Teichuf«M-,  meint  häiifi<r. 

—  Arrfoso  \j.   Wiesen.  Wcgf.  Raine,  <;omt'iti,  in  den  Waldein  wcnijrci-  häufig. 

—  .{'■(■foscNd  [j.  Bi'sundtrs  an  sonnigen  und  sandigen  Stellen  Überall  gemein. 
Vtdyifouum  Ih'^tnrfd  Ii.    Auf  feuclitcn  Wiesen  häufig. 

—  amp/iifiiinii  L.    Die  Form  uaianx  auf  vielen  Teichen  uud  Tümpeln,  noch 

häufiger  die  Form  teiTt'Htre  an  feucliten  Stellen. 

—  lapathi/olium  L.    Gräben,  Ufer,  feuchte  Aecker,  gemein. 

—  Persicaria  L.   Wie  vor^s. 

—  nydropli>er  L.   Feuchte  Orte,  PflitKen,  meist  httnfig. 

—  mite  ächrak.   Wie  vorigeSi  zerstreut  aber  gesellig. 

—  minut  Huds.  Ebeuso. 

—  avieulare  L.   Sehr  gemein,  weniger  in  den  Wttidem. 

—  Convolvulus  L.   Auf  bebautem  Boden  überall  gemein. 

—  ihi nirfointm  L.    in  fiebüsciien  an  der  Ferse  und  am  ►Sohwarzwaeser. 
Daphne  M>:»r,  uin  L.    Laubwälder,  schattige  Ufer  häufig;  sehr  zahlreich  am 

Zdunyer  See. 

T^eaivm  ehrnctetifuni  Ilayne.  Zaldreieh  heiBammen  in  einer  Schonung  des  Be- 
lau ts  Hortigsthal,  Forst  Wirthy. 

Js(iri//ti  l  uropat'nm  Ii.   Sciiattige  Iiaul»\N  iddei-  und  l'fei  ahliange.  meist  seiir  häufig. 

Empeti'um  ni)fiui)i  L.  Ixeiehlich  iu  uiuem  nasbeu,  bewaldeten  Torfuiuor  nord- 
östlich Hagenort. 

Tithtjmalttis  heliowopius  Seop.    Aul  hcKautem  Boden  häufig. 

—  CyparisnaB  Scop.    Furnt  Konigswicge,  am  Rande  der  Rioselwiesen. 

—  Esula  Scop.   Sandige  Wege  und  Triften,  zersfereut 

—  PepluB  Gärtn.   Auf  Gartenland  häufig. 

Mereurialis  perennU  L.  An  schattigen  Stellen  der  Thäler  des  Schwarzwassers, 
der  Pichnikai  Ferse  und  Spongawa,  meist  heei'denweise. 

Urtiea  urens  L.    Dörfer,  Schutt,  gemein. 

fh'oint  L.   Dörfer,  feuchte  Waldstellen  und  Gebüsche,  häufig. 

Humultu  JAtjmlus  L.  An  den  Ufern  der  Ferse  und  des  Schwarzwassers  häufig, 
meist  zerstreut. 

Faffvs  ailvafira  1^.    Meist  eingesprengt  im  nordöstlichen  Tbeile,  auch  Bestand 

bildend. 

Quei'CHs  pi'<hnintl(it(i  VA\\\\.    In  den  Wäldern  überall  sehi-  vereinzelt  oder  auch 

zahlreicl  er  beisammen. 
se.ssiUjlora  Sm.  Seltener. 
Hetula  albii  L.    Häufig,  nameutlich  auf  torfigeui  Boden  auch  kleine  Bestände 

bildend. 

—  pubewen»  Ehrh.    Häufig  auf  Moorboden,  ilort  meist  nnr  utrauchartig. 
Alnu*  fflutinoBa  Gärtn.    Waldbrüche  und  Ufer,  sehr  häufig. 

—  incana  D.  C.  Am  Zdunyer  See  und  Pr.  Stargard,  vielleicht  nur  angepflanzt. 

1» 


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104 


('nri/h'-^  <ir,l liiiid  Ij.    Wiililer  und  (Jeltiischc  häufig,  seltener  in  der  Haide. 

(  arpi/at.^  Jit  fulus  L.    In  allen  Wiildern,  nach  (J.-iten  hiu  auch  Bestand  bildend. 

iSa/<.r  pt  niamh'u  L.    Sümpfe  der  Forst  Königßwie.se. 

—  fiayilis  L.    Ufer,  Wege,  Dörfer,  vielfach  angepflanzt  und  selten  dem 

freien  Wüchse  überlassen. 

—  alba  L.   Wie  vorige. 

—  amygdalina  L.   An  der  Weichsel  sehr  hftufig  ttod  an  der  Fene. 

—  di^knoidea  L.  Mitunter,  namentlicb  an  der  Eisenbahn  anf  Sandboden 

angepflanzt. 

—  purpurea  L.   UfeTi  fenchte  Orte,  z««trent. 

—  viminalü  h,   Grttben,  Ufer,  hinfig. 

—  Ctgprea  L,   Wälder,  Grlben,  Ufer,  wenig  häufig  uud  einseln. 

—  cinerea  L.    An  feuchten  Orten  überall  sehr  httofig. 

—  aurita  L.    Auf  sumpfigem  Boden  hitaifig. 

—  aurita  et  repens  Wimm.    Forst  Königswiese  bei  Hchwarzwasser. 

—  repem  L.    An  fV  ucbten  sandigen  und  tortigen  Stellen  in  verschiedenen 

Formen  häufig. 

ropiiliis  (ilhn  L.    Feuchte  Wiilder,  Wiesenränder,  Dörfer,  vereinzelt. 

—  trcniulti  L.    Wälder,  (Tebüscho,  Wege,  häufig. 

—  7Hyra  L.    Am  Öchwarzwasser  au  Wegen  vielfach  angepflanzt. 

Monocotyleae. 

Elodea  canadenm  Rieh,  et  Ifx.  Dirschaner  Kämpen  nnd  mitten  in  der  Tneheler 

Haide  in  der  Pmssinn  bei  6r.  Krowno. 
Siraüotes  alcidm  L.   An  sumpfigen  Stellen  stehender  Gewässer  nemfich  hftnfig. 
Eydsroehafia  Monua  ranae  L.   In  Grüben  nnd  am  Bande  stehender  Gewisser. 
Alima  Plante^o  L.   Wie  vorige,  gemein. 

Sagittaria  sagitiifolia  L.   Lnnaner  Torfbrnch,  Nenmfihler  Mfihlenteich,  Ferse, 

Schamow-See. 
Butomue  umbellatus  L.    Zerstreut  an  den  Ferseufern. 
Srfinfcfi;<*na  jmlustrin  L.    Brüche  zu  Hagenort  und  Klanin. 
Tn'f/lochin  palustris  L.    Sumpfige  Orte,  häufig. 
rofanuuiitnn  iinfaitH  L.    Stehende  und  fiieesende  Gewässer,  häufig. 

—  yraminevH  L.    Wie  voriges,  seltener. 

—  per/oliatux  L.  Radaunen-See. 

—  praelonguH  Wolf,    Neumiihlcr  Mühlenteich,  Scharnow-See. 

—  crispuis  L.    Fliessende  und  stehende  Gewässer,  häutig. 

—  eomprenu9  L.  Schamow'See. 

—  pictinaim  L.  Ferse. 

lAimna  trtemka  L.   Stehende  Gewisser,  Graben,  hftnfig. 

—  poljfrfkUsa  L.  Wie  vorige,  seltener. 

—  minor  L.   Mit  den  beiden  vorigen  nnd  allein,  gemein. 


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106 


lypha  latifolia  L.    Stehende  Gewisser  imd  Flossiifer  httnüg  und  meist  sehr 

zahlreich. 

—  anguBiifolia  L.    Wie  vorige,  seltener. 

Sparganium  mmoMtim  Hud».    Gräben,  Teiche,  Sümpfe,  häufig. 

—  simji/i'.r  Huds.    Wie  voritrop,  weniirer  häufig. 

—  minimuin  Fr.    Hnu  h  in m  dost I.  Ossowo,  Waldsee  zu  Crissin  und  Mühle 

Wda,  am  ScliwaizwassiM'  lud  l'as<ia. 
Calln  pahtstriH  L.    Sumpfiire  Orte,  Türfhi  i'n  he,  f<ohr  häutig. 
Acorm  Calamus  L.    (iräbeu  und  Seeräudcr,  häufig. 
OrekU  maculata  h.    Waldwiesen,  zerstreut. 

—  latifolia  L.   Sumpfige  Wiesen. 

—  ineamaia  L.    Wie  vorige,  häufig. 

Piatanthera  bifolia  Rehb.   Wälder  des  mittleren  Gebietes,  recht  selten. 

—  montana  Behb.  fil.   Forst  Okonin,  am  Rieselkanal. 

Epipaetit  latifolia  All.   Am  Schwente-See  zwischen  Hagenort  and  Rlanin, 

Tischnikthal  unterhalb  des  Niedak-See. 
Epipaciis  rxhi^ßnota  Gand.    An  Abhängen  des  Schwarzwasserf. 

—  paluntris  C'ontz.  Ferse^Wiesen  oberhalb  Pr.  Stargard,  Brzeseonek »Wiesen 

oberhall)  Kasparus. 

Lisff^ra  orntn  K.  Hr.    Sumpfwiese  am  Brzesennek-Fliess  oberhalb  Kasparos. 
NroHid  Niflus  avix  Uieh.    S(  hattige  Wälder,  überall,  meist  einzeln. 
(ln,}(}ii,'ra  repens  R.  Hr.    Sjteiigawsker  Forst,  Forst  ( )konin  .'^üdontl.  Steinkrug. 
//•/A  !'.-< ml-Arn/un  L.    Au  Gräben  und  stcdieiiden  Gewässern  häufig. 
Gayea  prufcntiis  Srhult.    Wiesciu ander,  trockene  (irasplätzc. 

—  minima  iSchult.    Gebüsche,  feuchte  (Grasplätze. 

—  Imtia  Schult.    Gebüsche,  grasige  Wegränder. 

Liltum  Martagan  h.    Pelpliner  Forst,  Bei.  Bielawkerweide,  Forst  Wirthj,  Bei. 

Hartig.sthal,  an  bewaldeten  Stellen  des  Sehwarzwassers  und  der 
Fischnika  zerstreut. 

Antherium  ramomm  L.  In  trockenen  Wäldern,  namentlich  der  Haide  häufig. 
AUium  vineaU  L.   Aecker,  zers^nt. 

—  oleraceum  L.   Gebfische  am  Schwarzwasscnr. 

Asparagus  ofncinalix  \,.  An  der  Chaussee  zwischen  Pr.  Stargard  und  Gr.  Jablau. 
Pari»  quadri/olitut  L.    In  schattigen  Wäldern  und  an  schattigen  Abhängen  meist 
häufig;  im  Belauf  Uartigstbal  der  Forst  Wirthy  ein  £2xemplar  mit 

H  Hlättern. 

Polygotiatutn  iifricintih'  All.    Widder,  Gebüsche,  häufig. 

—  nn/lfijinnati  All.  Scltcnci. 

(  onraUnvia  nuijalix  L.     Wähler,  s(dt('n<'r  in  der  Haide. 
Majiiutheinum  hifdliiun  .^chujidt.    In  alh-n  Wäldern  häutig. 
Juncm  Lcemii  Marssou.    Feuchte,  sandig -tiumplige  älcllen,  weniger  häuhg  als 
folgendes. 

—  effwm  L.   An  gebauten  Orten. 

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106 


Junetts  pfaunift  Khrh.    Gräben,  feuchtn  Triften,  nicht  selten. 

—  articulaftiii  L.    Fouclite  Orte,  sehr  häufig. 

—  olpi'nus  Vill.    Mit  vori«rt'ni.  viel  seltener. 

—  rompresMus  Ja<q.    Na.^.-'C  Wicsrn.  Wetriiiiider,  häufig. 

—  hi/fo/tit/s  \j.    Kciu'lite  Orto.  meist  L^fincin. 
Luzulo  pi/osii  WilM.     In  allen  Wäldern  haufiir. 

—  CO nijh Stils  I).  ('.    Triften,  Wiesen  liäiilig,  wciiiger  in  dcu  Wäldern  und 

dann  nieist  die  Form  miillijlnm  Lej. 
Rhynckospora  alba  Vaiil.    LJriiche  zwischen  Uagenort  and  Klauiu  und  in  der 

Forst  Wilheluiswalde.  Bei.  Scharnow. 
BeUoekaris  palustris  B.  Br.    Teich-,  Sumpf-  and  Grabenränder,  gemein. 

—  aeiculari»  R.  Br.   Auf  fencbtem  Sandboden,  in  Gewissem  hiafig  und 

meist  dicht  rasenartig. 
Seirpus  lacutirU  L.    In  stehenden  and  fliessenden  Gewässern  häufig  nnd 
schaarenweise  dichtstebend. 

—  Tabemaemoniani  0ml.   Weniger  häufig. 

—  nlvatieut  L.    Ufer,  feuchte  Gräben,  niclit  selten. 

Eriophorum  vaginatum  L.  Torfmoore  und  Waldliri'ichc,  namentlich  in  der 
Tncheler  Ilaide  dieseliten  meist  ganz  uberziehend  und  im  Aogust 
zum  zweiten  Male  bliihend. 

—  polt/Star hi'irm  L.    Suingfige,  tortigo  Wiesen,  häufig. 

—  laiifoliu ni  Tloppe.  Wie  vi»iiLr<^.  viel  seltener. 
Carex  rv/j>ina  L.    (Jiiilieii.  Siiniple.  •/ieiiilich  häutig. 

—  muiiciifa  Ij.    Walder,  Wiesen,  hantig. 

—  iereiiusriilti  (Jood.   Toriig- siimptige  Wiesen. 

—  pamculata  L.    Wie  vorige. 

—  praecox-  8chreb.  Sandige  Orte  an  Wegen  und  in  Wäldern,  häufig. 

—  Uporina  L.  Wiesen,  GrabenrSnder,  häufig. 

—  dongata  L.  Sunii)Hge  Stellen:  Forst  Wirthy,  Bei.  HartigstbaL 

—  caneseen»  L.  Sumpfige  Wiesen,  Brüche,  ziemlich  häufig. 

—  Goodenoughü  Say.  Wiesen,  Sümpfe,  in  verschiedenen  Formen  gemein. 

—  acuta  L.  Ufer,  Gräben,  Sümpfe,  häufig. 

—  piluH/era  L.  In  den  Wäldern  des  mittleren  Gebietes  nicht  selten. 

—  erici'tnrum  L.  In  trockenen  Wäldern. 

—  Verna  \\\\.    Wie  vorige. 

—  digitata  L.  Bebondcrs  in  den  Wäldern  des  mittleren  Gebietes  ziemlich 

häußg. 

—  pain'rea  L.   Auf  feueliten  Wiesen  häufig. 

—  pitl/eso'rm  Ii.   Anf  Waldwiesen. 

—  jhtvii   \,.    Auf  snmpligen    Wiesen    inei-t   liantig,    fast  ebenso  die  Form 

(ieih'i'i  Khrh.:  die  Form  /f/utlmtn-pd  Tau-eli  am  See  Ihm  Iluch-Stüblau. 

—  l'.stiitl<i-( 'i/p<ru'<  Ii.    (i'raben,  Sihn]»f(\  Teieliramier,  sehr  hantig. 

—  roHtritia  Wilh.   Au  oumptigeu  Urten.  Uachcn,  ziendich  haiilig. 

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107 


—  verieana  L.  Sümpfe,  hftafig. 

—  aeuH/ormu  Bhrh.  S&mpfe,  U&r,  httnfig. 

—  rtparia  Gurt.  Graben-  und  Seenfer  meist  httuiig. 

hirta  L.   An  sandigen,  namentlich  feuchten  Stellen,  häufig. 
Panieum  ßliforme  Grekc.  Aeeker,  namentlich  auf  Sandboden  häufig. 

—  Cnts  galli  L.  Auf  fruchtbaren  Aeckern  nicht  selten. 
Setaria  n'rulis  P.  B.   Fast  überall  auf  belunitom  Boilcn. 
P/ta/nns  aruntlin<iira        CJrabon-  und  Teichräiulor.  meist  haulip;. 
Uierocidou  aw^lralis  R.  uihI  Schult.    In  allen  Waldern  des  mittleren  Gel)iete8, 

besonders  liaiilig  im  Speiigawsker  Walde;  vereinzelt  am  öchwarz- 

wasser  olMTliall»  Wildungen. 
Antk<}.vanthum  odoratum  L.    Wälder,  Wicocu,  Katue,  gemein. 
Alopeeurus  pratemU  L.   Wiesen  häutig. 

—  genieulatu$  L.  Glühen,  nasse,  nicht  moorige  Wiesenstellen,  httnfig. 

—  fulvus  8m.  Mit  yorigem. 

I^leum  Böhmen  Wibel.  Auf  sonnigen  Abhängen  und  trockenen  Grasrainen 
meist  häufig. 

—  prateme  L.  Wiesen,  Wege,  häufig;  an  trockenen,  sandigen  Stellen  nicht 

selten  die  Form  nodomm  L. 
Agrottts  i-iil(f(irus  With.  Triften,  Grasplätse,  Waldränder,  gemein. 

—  alba  L.  Wiesen,  Gräben. 

—  eanina  L.   Feuchte  Wiesen  und  Gebüsche,  häufig. 

Apera  Spiro  renti  P.  B.  Aekerränder. 
CalanMffrosh'^  qngeiox  Rth.    In  allen  Wäldern. 

—  aruniUiinceti  Rth.    Si'l teuer. 

AinmopliUu  itnuurid  Lk.  Am  Suhwarzwasber  bei  Czarueu  und  zwisüheo  Neu- 
miihl  und  Bietowo. 

Phrai/mites  conwiuiiis  Triii.  In  stehenden  (iewässern  häufig  und  in  grosser 
Menge,  mitunter  weit  in  die  Accker  steigend,  dann  aber  kaum  zur 
Blüthc  gelangend. 

KoeUria  erutala  L.  Auf  trockenen,  grasigen  Waldplätsen  nicht  selten. 
Aira  eaespitota  L.  Wiesen,  Gräben,  Wälder,  häufig. 

—  ßexuoaa  L.  Wälder,  Gebüsche,  seltenw. 

Weingärineria  canescens  Bertol.  Auf  sandigen  Stellen,  namentlich  im  Westen 
gemein. 

Holcui^  lanaUu  L.   Wiesen,  Raine,  Wälder,  häufig. 
Arrhenathenm  elaiius  M.  und  K.  W^icsen,  am  Schwarzwasser. 
Avena  pvbt»cem  Huds.   Wienonränder,  häufig. 

—  praeco.r  V.  B.   Am  Bahndamm  bei  Hüch>8tüblau,  trockener  Grasplatz 

an  der  Fcr.se  oberhalb  Pr.  Stargard. 
M,'/i<-ii  niifdus  \j.    In  allen  riaubwälih  tii  und  schattigeu  Abhängen  häutig. 
lin'^d  meilid  L.   Wiesen,  Kaine,  häutig. 
i'oa  uHHua  L.  Gemein. 

SS 


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108 


Pm  nmoralis  L.   Sch  itttL'r'  Wälder.  Gebüsche  häufig. 

—  serofina  Ehrb.   Ja  den  Flussthälern. 

—  triniatis  L.    Wiesen,  Griilien,  hiiufig. 

—  prntennix  L.    Wiesen,  Tritt»'!!,  liaiifiy:. 

—  roiiiprt'.'ixd  Tj.    Wie  vorifxe,  wriiiiri  r  haulig. 

Glyceria  atjuatifa  Whlubg.  Am  Riiniie  Btühcadcr  uud  fliessender  Gewässer  meist 
häufig. 

—  fluitam  K.  Br.   Gräben,  nasse  Wiesen. 

—  pUeata  Fr.  Wie  vorige,  seltener. 

Dactylis  glomerata  L.  Trockene  Grttben,  Wiesen,  Wlüder,  häufig. 
OynoturuB  erittabw  L.  Wiesearttoder,  Trifteii|  meist  hllafig. 
Fwhtca  ovina  L.  Trifteo,  Widder,  meist  häufig. 

—  arundinaeea  Schreb.  Rieselwiesen  bei  Schwarawasser. 
Braehjfpodium  pinnalum  P.  B.  Abhänge  am  Sohirarzwasser,  serstreut 

.  Bromus  aeealinus  L.  Unter  dem  Getreide,  fast  Qberall. 

—  inoUi§  L.  Wiesen,  Wege,  Raine,  häufig. 

—  teetorum  L.  Wege,  Abhänge,  Zäune,  häufig. 
IHticum  repen»  L.  Aecker,  Zäune,  gemein. 

EUfmu»  arenanus  L.  Am  Scbwarzwasser  oberhalb  Cottasbelg  und  Forst  Okonin, 

am  Rieselkanal. 
Hnrth'iini  niuri/inm  L.  Dirschau. 
Lolium  piT>'ii//>'  ]j.    Wiesen,  Trilten,  Weiri\  geniein. 

—  remotum  SSchrek.   In  den  meisteu  Leinfeldern. 

Gymnospermae. 

Juniperm  cimmunU  L.  Wälder,  Haiden,  sehr  gemein. 

PinuB  nlveUrts  L.  Die  gros.sen  Forsten  der  Tuchelcr  Haide  bildend,  in  den 
Wäldern  des  mittleren  Gebietes  mehr  odw  weniger  mit  Laubhob 

durchsetzt. 

Picea  crrfihn  f.k.  In  neuerer  Zeit  in  den  Wäldern  hin  uud  wieder  angepflanzt. 
Laria  decidua  Mill.  Ebenso. 

Crypiogamae. 

Equüefuni  nrrcnsr  L.   Sand-  und  Lehniäeker,  häufig. 

—  fiilvatieum  L.    Aecker,  (!<'liii.sche,  häufig. 

—  prafense  Khrh.    Gebiiseiie,  Kaine,  liäiifig. 

—  pnhisfrt'  Ij.    Nass»'  Wioseii.  t'rueiite  Aecker.  sehr  häufiir. 

—  liniaxinn  \,.    In  SiiiiiplVn.  Teichen  und  Seen  in  grossen  Schaaren. 

—  hirnuih  Ii.    Unter  Gclii'iscli  an  allen  Aiiiiiingen  der  Flusse  un<l  Seen. 
Lycopodiuiit  Srl(i/in  L.    Zwischen  Hagcnorl  und  dem  Kl.  Dhigie-See  in  einem 

feuciiU'u.  .'chattigcn  Grunde  südlich  Rcussberg,  am  iSchiüösberg  am 
Zdun^er-  See. 

M 


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109 


L^copodiuin  annotinim  L.  In  der  Tucheier  Haide  oft  kleinere  Strecken  über- 
ziehend. 

—  clavatum  L.  Weniger  häulig. 

—  eomplanaiuin  L.   In  der  llaidn  zorstrent  und  liofiiltMiweise;  die  Form 

('hamaen/jMirnHxius  A.  Br.  im  Forst  WilholuiHwaMo. 
Botrychium  Lii/iari(t  S\v.    Auf  den  Ricsclwicsi'U  1mm  SchwarzwassiM-,  scnvie  in 

den  uniii«^gi'ud('ii  Wiiliiciii  utui  zwar  suwuiil  in  der  Mauptluriu,  als 

auch  in  dtMi  Formen  'tuhinrisum  Koopcr  und  Incii^uin  Wilde. 
rolypodiuni  rulijare  L.  Au  achaUigoii  Ahhängeu  des  Schwarz wassers  zerstreut, 

der  Pischnitza  und  oberhalb  Rokoschiner  Mühle,  der  Spengawa  am 

Ansflass  ans  dem  2Mliin7er^ee. 
Phegoptwü  Dryopteris  Fee.  An  schattigen  Abhängen  zerstrent. 
Polystickum  Thelipferis  Rth.  Auf  Brüchen  und  an  Seeofern  sehr  häufig. 

—  FlUs  mos  Rth.  Schattige  Wälder,  namentlich  an  steinigen  Orten,  häufig. 
erigtaium  Rth.  Seltener. 

—  spinulosum  Dl.  Ebenso;  die  Form  dilafatum  Sm.  in  der  Forst  Hagenort 
Aspfemum  Fili.r  femina  Beruh.    In  schattigen  Wäldern,  sehr  häufig. 

lierU  oquilina  L.  £ben8o;  an  der  Ferse  oberhalb  Berchnau  fruchtbar. 


M 


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110 


Bericht 

von 

O*  L^ützow  -  Oliva. 


Derselbe  1^  der  VerBammlang  ein  altes  Buch  aber  Botanik  vor. 
fasaer  und  Älter  sind  leider  des  fehlenden  IMtelblattes  w^en  nieht  tn  ersehen; 
aber  aus  der  Art  der  Sohrifti  der  Orthographie  und  der  Benennung  der  Pflannn 
geht  hervor,  dass  es  einer  Zeit  vor  Linn^  angehört.  Aus  der  Mitte  der  Ve^ 
Sammlung  wurde  darauf  hingewiesen,  dass  das  genannte  Buch  aus  der  Bauhin* 
sehen  Zeit,  also  aus  dem  16.  Jahrhundert  Ktauinie.  Ref.  hat  dassrllh'  au8  dem 
Naeblass  eines  Mannes,  der  vor  ca.  50  Jahren  der  hiesiigon  katliol.  Kirchenahe 
stand,  woraus  zu  schliesscn  ist,  dass  es  aus  der  ehemaligen  Klostcrbibliothek 
stamme. 

Das  Ruch  enthalt  ca.  r»0(l  colorirte  Al»l>ihhingen  von  PHanztMi.  tli«»  gni^fsten- 

theihs  Ihm  nns  wachsen,  alter  aucli  eine  Anzahl  auslamlischcr.     Die  Altliililun^'t-ii 

sind  zwar  sehr  einfach,  aber  doch  so  deutlich,  dass  man  «lic  meisten  rtlanzcii 

darnach  erkennen  kann.    Die  Namen  der  Pflanzen  sinil  hei  i(Mler  Al)l>ihlunLr  in 

griechi.scher,    lateinischer,   italienischer,   galisihei hispanischer  und  deutscher 

Sprache  angegebeu,  aber  ohne  Angabe  eines  Autors.   Die  Namen  vieler  Pflanzen 

erinnern  an  deren  jetzige  Benennung  wie  Chamadrys  wlgaris  foemina  Verwata 

Chamedi'i/Sj  DigitalU  Ivtea  —  Digitalu  anihiifua,  Aedosa  minor  =r  Rumes 

o^efosella,  Trifolium  acetosum  =  Oxalig  acHosella  u.  s.  w.    Oft  sind  die  Be* 

nennungen  gegen  die  heutigen  fremd,  z.  B.  Ptevdomelanfhium  —  AgroifmiM 

Giihago,  Oculiu  bauis  =  Chrysanthemum  Leucanthemum,  Linum  praienH  = 

Eriophcrum  angutHfolium  u.  s.  w.    ElgentliQmlich  sind  einzelne  Verwecbse* 

Innjien  tregcn  die  heutige  Benennung,  z.  B.  Aun'cula  mun'i*  mitior  -  Uieiadum 

Pilosella,  dagegen  hat  un.^er  Hieracivni  am-imla  dort  »lie  Bezeichnung  l*ilo8elhi 

u,  8.  w.    Die  deutschen  Benennungen  sind  oft  originell  aber  zutrefleud,  z.  B. 

Lappa  ---  ,Jii'tt/ei'fi  leim*',  Geniiana  ci^iriafo  —  vHeyl  allen  Schade,  Creuzwurz". 

Nvphar  lutea  iS'  Niimphava  alba  —  ..gell)  und  weiss  Seeblhmen."    Ein  specielle« 

Referal.   «las  manchem  Botaniker   von  Interesse  sein  (liirfte.  behalt  sich  Ref. 

vor.    Das  Buch  wird  der  Bibliothek  der  Danziger  Naturt.  Gesellsch.  übergelteu. 

I 


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III 


Bef.  legt  Bodann  Vaecinium  Mgrüllo  x  Vit  id.,  das  er  caltivirt  bat 
(S*  Ber.  des  wpr.  bot.  Zool.  Y.  pro  1884)  in  friacben  blühenden  Exemplaren 
der  Yersanunlong  vor  und  berichtet  folgendes  darüber:  die  im  Garten  gepflansten 
Exemplare  wachsen  leicht  und  gut,  die  Blätter  dieses  Bastards  zwischen  Heidel« 
beere  and  Prcissclbewe  sind  länglich  oval,  fast  elliptisch,  »pitz,  klein  gekerbt- 
gosägt,  am  Kande  etwas  umfrerollt,  unterjjeits  heller  grün,  fast  garnicht  punktirt, 
wenigstens  bei  alten  nielit  zu  bemerken;  oberseits  dunkler  «rrrin  ttwri-^ 
glänzend,  dick,  ähnlieh  wie  bei  Vacc.  Vit.  iil.;  aber  uielir  <ri'adeil,  alinlich 
wie  bei  V(in\  Mj/rt.,  mit  sehwi"ili>i^<'r.  heraustretender  Spitze,  imnu  rgrün,  fallen 
jedoch  im  Frühjahre  bei  der  Kntw  irkrlimir  iles  jungen  Lanlies  mehr  ab,  wie 
dies  liri  l'tur.  Vif.  iil.  der  Fall  ist.  l>ie  Bliithen  stehen  »'inzeln  am  (iruntle 
eines  jungen  lieldatterten  Astes,  sind  kurz  gestielt,  hängend,  hallikugelig 
glockenförmig,  griinlieh,  rosa  angehaucht  und  fihd'zaldig.  L><  r  Kelchsaum  ist 
filnflappig;  die  StaublUden  sind  wenig  gewimpert  mit  meistens  zwei  Grannen 
auf  dem  Rücken.  Die  Aeste  sind  ein  wenig  kantig,  fast  rund  und  karshaarig. 
Nach  Koch  (Synopain)  sind  die  Aeste  kantig,  nach  Ascherson  (Flora  der  Prov. 
Brdbg.)  sind  die  Blüthen  vierzählig  und  der  Kelchsaum  seicht  vierlappig.  Diese 
Abweichungen  erklären  sich  aus  der  Bastardnatur  der  Pflanze.  —  Zur  Ver- 
theilung  an  die  Mitglieder  kamen:  4/«^a  p^amidaU»  L.,  Arahi*  Gerardi  Bess.^ 
das  sich  im  Gebüsch  des  hiesigen  Kgl.  Gartens  findet,  Arabit  hirmta  Scop. 
von  Wiesen  am  Waldrande  b«'i  Freudeiitlial .  Botn/cfnum  mtaceuw  Willd., 
Botiyehium  nmphw  Hiteh.,  ßtttn/r/n'nm  Lntuirin  Sw.  auffallend  grosse  Exem- 
plan^  von  gi'asigen  IJöhen  bei  Pelonken  VI  .  liotrifchium  Lunaria  b  inciatim 
Milde  und  oraittm  Milde  von  Neu  Tuclioni,  Kr.  Carthaus,  Jiupleurum  langt- 
j'oliuiH  L.,  Kiiifini'  fria/ulnt  Selik.  aus  dem  Fspenkruger  See,  Kr.  Neustadt, 
Epinu'ilinin  tilininnn  L.  aus  dem  Kniiigl.  (Juten  zu  Oliva.  \V(diin  es  aus  dem 
Kunigsth.'ih'.  -l  iniMii  Standorte  in  i  pi-.,  v<>i|ili;iiizl  i>f:  tJ/yiu/iinii  C(iwp('f<frt  \^., 
von  Wt'ii  h.-^elni  iinde.  L(is,  rj,it,iini  httij'i'liuin  L.,  Mi  liloiiis  ilcnfiifa  l'ers.  und 
wturorrhiza  Koch  von  Wie.sen  am  Hillsee  bei  Neulahrwasser,  M(p'iophiil%nn 
ulterniflorttm  DC,  Auphur  pv/mlum  Sn».,  Parieiaria  vjjinnali»  L.,  aus  dem 
Klostergartcn  von  Oliva,  wo  es  im  Gebüsch  an  Zäunen  zahlreich  vorkommt; 
t^asitea  tommtomti  DG.  vom  Soestrande  bei  Zoppot;  Potamogeton  praehnguH 
Wulf,  Saxi/roffa  decipiens  Ehrb.,  im  Garten  cnltivirt;  Scabiom  tolumbaria  L., 
8cirpu$  tetaceus  L.,  Sorbu9  geandica  Fr.,  Vaccinium  Myriillo  x  Vit.  id.,  Viola 
epiptiUi  Led.  und  pernei/olia  Schk.,  Carex  puticaris  L.,  laoites  echinaspora  Dur., 
lAßimaehia  nemorum  L.,  Ueleochari»  mniffhmii  Lk.,  von  Wiesen  am  Riffsee  bei 
Neufahrwasser  und  Sciipus  ru  fu.^  Sehrad  von  daselbst  und  Eiticattrwn  JPolliehii 
Sch.,  von  Wiesenaosstichen  bei  Mehlken,  Kreis  Carthaus. 

Nachtrat;  zur  Flora  um  Wahlendorf,  Kr.  Neustadt. 

Ks  ist  eine  alll)ckannt<;  Krfahnnig.  die  icticr  Botaniker  macht:  Man  kann 
nie  behaupten,  eine  («eL''i'iid  in  liot.  lifzifliimi;  \  ojlsi iuidiLr  zu  kennen,  und  <lieses 
gilt  lür  jede  Uegeud  umsuuiohi-,  je  seltener  sie  zu  besuchen  man  Gclugeuheit  hatj 


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112 


man  wird  wieder  und  immer  wieder  neae  Pflanzen,  oder  f&r  die  berdtB  be- 
kannten neue  Standorte  auffinden.  Ich  habe  diese  Erfahmng  zunBchet  an  der 
Umgegend  von  Oliva  gemacht,  die  ich  bereits  ffin&ehn  Jahre  ziemlich  fleissig 
besuche.  Dasselbe  muss  ich  für  die  ümg^nd  von  Wahlendorf  aussprechen, 
trotzdem  ich  dieselbe  nach  allen  Richtungen  bin  seit  meiner  Kindheit  kenne 
und  jeden  iur  einen  Botaniker  interessanten  Standort  l)osu(  ht  habe,  für  jene 
Gegend  sei  bemerkt,  dass  Ranunmhis  bnlbofvs  dort  sehr  selten  anzntreflfen  ist. 
der  sonst  zn  den  gewöhnlii'hstcn  l'H.inzen  aus  seiner  Verwandtschaft  gezählt 
wird:  sfinc  Stelle  Si-luinl  dort  duich  den  ihm  sehr  ahnliclien  RAtttuniuhm 
P/tiliitialiis  Ki  liih.  vertretiMi  zu  weiden,  den  man  au(  Fehlern,  yellisi  sehr  sterik^n. 
antriiVt.  Lijcopfldiuin  <  '/hnnucci/pariaxvx  A.  l>r.,  tTir  ihas  irli  aus  jener  (Je^«*nd 
bereits  eine  Anzahl  Standorte  früher  verzeichnet  iiabe,  kommt  „unter  Buckowiii" 
und  unter  Labuhn'*  (die  angrenzenden  Gebiete  dieser  Ortschaften  wei*don  iiu 
Volksmuttdc  so  benannt)  auf  Haiden,  sowohl  auf  Wahlcndorfer  als  Buckowiner 
und  Labuhner  Terrain  (die  beiden  zuletzt  genannten  OrtschaflteD  liegen  in 
Pommern)  vielfach  vor,  und  fast  regehuttssig  in  grossen  Kreisen,  auf  welche 
Eigentbfimliolikeit  dieser  Pflanze  ich  fr&her  bereits  aufmerksam  gemacht  habe 
(S.  fier.  des  bot  zool.  V.  für  Westpr.  pro  1880).  Ebenso  fand  ich  diese 
Pflanze  auf  HaidehOgeln  bei  Wilhelmsdorf  an  der  Poppower  nnd  Linder  Grenze 
recht  zahlreich  auf.  Vaeeinium  MffrHUo  x  ViH9  iäaea  fimd  ich  auf 
einem  Torfmoor  bei  Waldendorf,  dem  sogenannten  Linder  Moor  auf;  in  der 
Nähe  stand  Vaeeinium  MyHillm  und  V.  ritis  iilaea.  Dieser  Bastard  zwischen 
der  Heidelbeere  und  Preisselbeere  ist  bisher  in  Westpr.  nicht  l>eobachtet 
worden.  An  den  Ufern  der  Seen  bei  Abbau  Kaminitzamühle  Ranvncultu 
Lingvo;  f/o/nn*  wnih's  ist  in  jener  Gegend,  wie  iilierliaupt  im  Nenstädter  Kreise 
auf  Sandfeldern  unter  l?oggen  und  KartoÜ'eln  und  auf  sandiuen  Brachen  ül>ei-all 
häufig  anzutretVeji.  An  niefh'ig  gelegenen  Ackei  stelleu.  wie  Ufer  der  Torilirrichc 
und  ähidichen.  wo  der  Schnee  sieh  aidiäuft  und  im  Frülijalii-  sich  Schncewasser 
ansammelt,  infolgedessen  der  Koggen  auswintert,  tritt  Holni<  mollis  vollständig 
an  die  Stelle  der  lialnifruclit,  von  den  Leuten  mit  dem  zutreftenden  Mamen 
„üuugergras*'  bezeichnet.  Da  meine  Standortsangaben  von  EtHca  Tetralii  um 
Wahlendorf  bis  auf  denjenigen  am  Wooksee  vom  Vorsitzenden  des  pr.  bot. 
Vereins,  Prof.  Caspary-Konigsberg  einfach  bestritten  werden  (Siehe  Bcr.  des 
pr.  bot.  Vereins  pro  1884),  so  sehe  ich  mich  zn  folgender  Entgegnung  ver^ 
anlasst.  Auf  den  „geschundenen"  Torfmooren  (soll  wohl  die  zum  Segen  der 
Landwirthschait  ausgeführte  Moorcultur  bedeuten)  wird  zwar  manche  interessante 
Pflanze  verschwinden;  auch  Erica  Tettalix  wird  im  Laufe  der  Zeit  diesem 
Schicksale  nicht  entgehen,  aber  gegenwärtig  befindet  es  sich  an  den  von  mir 
bezeichneten  Standorten,  wie  ich  mich  im  Sommer  1885  überzeugt  habe,  ganz 
wohl.  Am  üfer  eines  jener  von  mir  bezeichneten  Torfbruche,  etwa  20  Minuten 
vom  Wooksee  entfernt,  wächst  Erica  7'etralix  nach  wie  vor  in  einer  Dichtigkeit, 
wie  ich  es  sonst  in  diesem  Gebiet  seiner  \'erlireitung  nicht  angetroffen  habe, 

ähnlich  wie  au  den  in  rommcru  von  mir  angegebenen  Standorten.    Aul'  dem 

s 


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113 


sog.  Rosinenmoor,  ca.  5  Minuten  Tom  Wooksee  entfernt,  habe  ich  Erica 
Tetralia  ebenfalls  im  Sommer  1885  noch  beobachtet.  Bbenso  an  Torf  brächen 
nnd  auf  Haiden  bei  Poppow,  von  Occalits  und  Wilhelmsdorf  einerseits  bereust, 
woselbst  die  Söhne  meines  Vetters,  des  Hofbesitzers  A.  Weichbrodt,  in  dessen 
Besitzung  auch  der  Standort  am  Wooksee  liegt,  mehrere  Standorte  aufgefunden 
und  dieselben  mir  bei  Gelegenheit  eines  Besuches  im  Herbst  1884  geseigt.  — 
Ebenso  woise  irli  die  iiiciiKM-  Irflheren  Angabe  Aber  das  Vorkommen  von 
hoetis  lacti-ifris  im  Lockoo-Seo  gegenüber  von  jener  Seite  iremaehtc  Be- 
merkung: „JsoiitX  lur.  komme  im  Leckno-See  ni(rbt  vor",  zurück.  Der  Lockiio- 
S(  *'  bei  KcUlner  Hiittf  wwv  der  erste  von  den  im  Sommer  1881  v(»ii  Kölln 
kniiiijund  v<in  mir  »iiilcisiicliti-ii  S(mmi.  in  dem  ieli  hortcs  lanifsfris  aiiftaiid. 
Allei-diiiirs  t';md  es  /ivh  dort  weit  si  ltciier,  als  in  den  dai-anf  untersuclileii  Seen 
von  S|»'iiikrutr.  Wittstork,  (iflonka.  <Jr.  (Utalsiii  und  Jcllenseldii'itter-Miihlcn- 
teich,  welchem  Liustande  icli  es  ancli  nur  zusclireilH  u  kann,  dass  der  Vorpit/.ende 
des  jtr.  bot.  V.  hoefis  hcvstriti  L.  im  Leckno-See  nicht  hat  aultiudcn  können. 
Summa:  Durcli  jono  Bemerkungen  wird  dem  Vorkommen  von  Erica  TeiralÜB 
bei  Wahlendorf  und  dem  von  hoetea  laetutri»  im  liCckno-See  kein  Abbruch 
gethan,  sondern  die  Erfahrung  bestätigt,  dass  es  viel  leichter  ist,  eine  Pflanze 
Är  eine  Gegend  neu  aufzufinden,  als  von  einer  andern  f&r  das  Gebiet  zu- 
treffenden Pflanze  zu  behaupten,  dass  sie  dort  nicht  vorkomme.  Sollten  jene 
Bemerkungen  einen  Angriff  g^n  meine  Wahi'haftigkeit  oder  botanische  Kenntniss 
beabsichtigen,  so  sfthe  ich  mich  genötbigt,  aufs  entschiedenste  Verwahrung 
dag^en  ciir/iil<'t:'t'>n. 

Aus  der  Mirchauer  Rönigl.  Forst  Kr.  Carthaus,  die  ich  am  25.  und 
2^».  Juli  von  Wahh'iidorf  aus  besuchte,  ist  zu  ver/eiclinen  ('ari'.r  siivaftca, 
Mt'/icii  nNii/'<rii,  fj'li/cfri'rd  lu'iuoriil ix,  Jiltcliitiiiii  i^pirmif,  das  am  Ufer  fiiiiircr  Wald- 
liiichf  in  scIkmu  ii  LM'ossrn  Ivxfiu plareii  und  an  den  Slandurtrn  zrddi'cicli  aiiirclrofVen 
wiii'ile.  1*0(1  xi'<U<ii-ti,  Li/ci>/>tnln/ m  anitotiimin  und  Si'/di/n  überall  liutdig.  lOiue 
Anzahl  interessanter  Moose  von  dieser  Tour  niud  am  Siddus.s  des  Berichles 
vermerkt.  Am  Stoinäoc  bei  Nowahütte  Blechnum  Spicant  in  prachtigen  Exem- 
plaren, im  See  Lobelia  Dortmanna  (noch  in  Bl&the),  Iwetet  lacuttrif,  Nuphar 
luteum,  Fontinalu  dalecarliea  2.  Standort  im  Carthäuser  Kreise  und  antiftyretica, 
auf  dem  Grunde  des  Sees  Anenra  pinguig  ß  anguHior,  An  dem  Ufer  Lycopodium 
inundatum.  An  dem  Nordufer  befindet  sich  ein  grosser  erratischer  Block  von 
28  Schritt  im  Umfang  und  ca.  12  Fuss  Höhe,  nach  welchem  und  den  vielen 
andern  Steinen  im  und  am  See,  dieser  wohl  den  Namen  trägt  An  diesem 
Steine  wächst  in  auffallender  M(!nge  Andrtaea  petrophyla  Bhrh.,  das  im  Neu.st. 
Kreise  au  Steinen  mehrfach  beobachtet  worden  ist,  aber  stets  in  geringer 
Anzahl,  dem  gegenüber  dieses  häufige  Auftrete»  wahrhaft  .staunenerregend  war. 
Der  herzukommende  Fischer,  der  meine  reiche  .Moosernte  von  diesem  St<'ine 
bemerkt  hatte,  fragte  treulioiziL'.  .,ol)  das  zum  Hauehrn  wäre,"  zu  welcher  Frage 
er  wohl  dureli  ineine  luiMinriidc  Pfeife  veranlasst  worden  ist.  —  lui  gros.sen 
See  bei  Wahlendort  l'otainoyeton  muerunaiu»  Schrad. 


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114 


Kl.  Katser  Thal:  Dieses  Thal  ist  eines  der  lieblichsten  aas  derUmgogend  von 
Oanzig.  Von  eineni  herrlichen  Walde  eingerahmt,  erstreckt  es  sich  ca.  V4  Meile  lang, 
nnd  wird  von  eineni  frisch  dahinfliessenden  Bache  dorchsogen,  der  mehrere  aus  den 
Waldschluchten  kommende  Nebenbäche  anfhimmt.   Von  den  Höhen  genieast 

man  die  prachtvollste  Aussicht  auf  die  Ostsee.  Aber  nicht  nur  i  cich  an  Natu^ 
srlninheit,  sondern  auch  in  botanischer  Bo/icliiing  ist  dies  Thal  interessant. 
Dort  findet  sich  Melavipyrum  ülvaiimm  recht  zahlreich,  ebenso  Poli/gonatum 
rei'ftn'llafum  und  mvliiß(yrum,  Opliiogloxsum  rulgatum  in  Exemplaren  bi^  '  j  Fus>< 
hoch.  I'oa  Ht'deticn  in  Wald.schhichteii  nml  einem  Snnipf  mit  Krlenbestand  in 
grosser  Anzahl,  Viola  mirahi/ix,  ('timjxtiiu l<i  Idti/olui,  Melicu  unißora,  Mt^iTtiriahs 
pn-rH/iis  und  in  einer  W aldschhiriit  Pefaniffx  <il/>uii.  In  einem  ])arkiihnli(lH'n 
Waith"  l)eim  Hehlo.-^se  Kl.  Katz  I*oa  sudetica,  Vriomcu  nioniana,  ('orifihtlii^ 
iniermeiHa]  au  einem  Bach  ausserhall»  de.s  Parks  Gerunium  phäum,  das  bi.s  iu 
den  Herbst  in  Blüthe  stand.  Auf  buscin'gen  Höhen  bei  Koliebken  Cephtdanthmt 
enri/oUa,  Campanula  Cerviraria,  Botrychium  Lunmia  überall  hftnfig,  anf  sandigen 
Brachen  Avena  earrjophyllea'  an  EisenbahnwftUen  Poierwm  SanguiMrba.  Eine 
Anzahl  seltener  Moose  ist  am  Schlnss  anfges&hlt. 

PÄr  die  Flora  von  Oliva  ist  hinznsnfikgen  Teuerium  Scorodonia  L.,  das 
am  Waldrande  des  Oarlsberges  in  einer  Anzahl  von  Exemplaren  Ton  Herrn 
Lietzmann>Danzig  aufgefunden  nnd  mir  nritgetheilt  wurde.  Der  Verbreitnag 
nach  zu  urtheilen,  scheint  die  Pflanze  an  dem  Standorte  sicli  schon  seit  längerer 
Zeit  zu  befinden.  In  den  Mublcnteichen  von  flüntershof,  denen  des  Herrn  Czachowski 
nnd  von  Conradshanimer  bei  Oliva,  demjenigen  im  Park  von  Koliebken  und 
den  sogenannten  Laken  der  Danziger  Niederung  ist  Nuphar  luteum  f.  rubro- 
pefalum  di<'  fast  vorhcnstliendo  Form.  In  letzterer  Gegend  vom  Volke 
„Mummelkrtnige"  genannt.  ()ri/:ii  i-huidrHiitui  A.  Hr.,  «las  an  den  Mühlen- 
teichen bei  (ilcitkriu  unil  Conrad.^lianiiiier  wäciist.  habe  ich  bereits  im  Jahre  1^<83 
Dr.  Bethke- Konigslterg  an  den  Standorten  gezeigt.  Unter  (letreide  Papaver 
R/ioeas  b.  strigosum  Bonn.  Am  Waldrande  im  Schmierauer  Thal  EtjuiHtium 
pratense  /,  aprieum  Aschs.  zahlreich.  Von  moiuer  botauischeu  Excuräiou  um 
Seefeld  im  Jahre  1883  habe  Ich  auf  Grund  einer  Revision  einer  OoUection 
Pflanzen,  welche  Herr  Prof.  Ascherson»  Berlin  die  Ofite  hatte  vorzunehmen, 
Ba9amoffet4m  martmM  L.  aus  einem  kleinen  See  nördlich  von  See- 
feld, Kr.  Carthaus  dem  sogenannten  Seefelder  See,  zwischen  Seefeld  nnd 
Zalense  gelegen  nachtrttglich  zu  verzeichnen.  Durch  Dr.  Lange -Königsberg 
ist  diese  Pflanze  ein  Jahr  später  im  Tnchlinko.See  bei  Smolsin  Kr.  Carthaas 
aufgefunden.  Es  scheint  diese  Novität  für  Westpreussen  in  den  Seen  jener 
Gegend  des  ("arthäuser  Kreises  sich  zu  finden. 

Von  Touren  bei  Nou&hrwasser  ist  ausser  einer  Reihe  mehr  constanter 
Ballastpflanzen  zu  verzeichnen  Suaeda  mnHtimo  Dn  Mort  auf  Ballast  am  Ritfsee, 
dasi'lbst  Atripfi'.r  liforalc,  Salsola  Kali  /.  tenuiforia.  Bromus  sten/ia,  Brom«* 
arr>'iitif<,   Lolivni  c>-i  statu  in.   Ah>f)t>r>/rtis  nairntix.  t  \>ntauri'a  diffuHa  Lnik..  Soria 

syriaca  Desv.,  Juucuh  runarius  Pers.  und  Song,  am  Ufer  des  Riffsee,  iScirp** 

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vufuSj  ffeleochariß  «nifflumUf  Erythraea  putehello}  Ton  dem  Ballast  am  Hafen 
C'onvolwlue  /.  aurieulatua  Desr. 

Voa  den  liotanischcn  Excursioncn  pro  1884  i^f)  zu  Yerzeicbnende  Moose. 
Bypnvm  arrnafvm  Liiulbg.  Walilcndorf  im  Mergelmoor. 

—  ifiganteum  Schmpr.  Dasolhst. 

—  adiniruoi  Srlinij>i-.   Bnicli  lici  Gdiugen. 

—  jS< 7/ /■/'/>,■/•/  Willil.  Koli('l»k*Mi, 

—  iiifrnthdhi Dl  Liiulli.tr.    pMsi'llist  in  TorritrüclHMi. 
— -    coniniiifa/uiti  1j.   iiy.  IJnsflijM)!  und  Gdiugen. 

—  stramiueum  Dicks.  Wahlendorf  in  Torfseen. 

—  uneinatum  Hedv.  Mirch  Königl.  Forst. 

—  eritta  cattreme  L.  Wald  von  Occalitz  and  Oliva. 

—  ßuitan$  Dill.  Wablendorf  in  Torfseen. 

—  eupreuifomu  L.  yar.  ericetorwn  Mirch.  EOnigl.  Forst, 

—  purum  L.  OUva  bftnfig  an  Waldrändern. 

—  loreuvt  L.  In  Schlachten  des  Kl.  Eataer  Thaies  sehr  häafig  auf  Steinen 

in  Schluchlcn  der  Mirehauer  Köuigl.  Forst. 

—  iiTigvum  N.  E.  Oliva  an  Schleuspii  d«a*  Eisenhämmer. 

—  pahmire  L.  Oliva  an  Steinen  im  Bach. 

—  fitcHatum  Schreib,   ychmierauor  Thal. 

liryum  turbinaium  Scliugr.  Zoppot  am  äeestrande  und  MehlJLea  auf  Mcrzci- 
aus.^tifh. 

Wehertt  cruthi,   Oliva,  CarlslKTg  an  Stt'inniaucrn. 

Ainlreaiü  pifrnp/ii^ld  lOhrli.  Wahli'udorl'  und  N<i\vahi'itte  an  eiTatischeu  Blockeu. 
liarbulii  /<iUu.r  Hetlw.   O.xhöllrr  Kamp«',  Habidol  Itei  Oltli.SL-h. 

—  pulüinata  Jur.  An  Pyramidenpappeln  bei  Kl.  Katz. 

—  rumN$  Hodv.  bd  Kl.  Kats. 

—  murali»  Hedw.  bei  Kl.  Katz. 
TUckottomvm  ruhellum  Rabh>  Schmierauer  Thal. 

Fontinati»  artipjfretica  L.  in  Torfseen  der  ümgegeud  von  Wableudorf. 
Fontinalit  gracilü  Lindenbg.   In  der  Badaune  gegenüber  JenlKau. 

—  daleearlica  Schmpr.   Wahlendorf  in  zwei  Gesorken  in  der  Nähe  des 

Wooksees  und  im  See  von  Nowahütto,  Kr.  Karthans. 
Siilachnum  antpuUarcinii  L.    Auf  Wie.sen  bei  Garvatine,  Kr.  Neustadt. 
Ih'iJiifscitnn  foliosum  Mi  »In.    An  Waldräiuleni  bei  Oliva. 
Liartramia  pnnnformi-^  Ifcdw.     Mirch.  köuigl.  Forst. 

—  i(/ii/pJii//hi  Hcilw.    Mirch.  königl.  For.st. 

Bfii/»rluiKfr;fiuni  niHcifornh'  15.  S.  Oliva,  (Jr.  Boächpul,  Wahloudorl  iu  ßäclion. 
Atnbli/-iti<jit' itt  fijniriiini.     (Jr.  l]oscli]iol  im  iiach. 

—  in'i</inini.    Gr.  B(>,>chi»ol  im  Bacli. 
Oiihotriclium  annomalum  Iledw.    Oliva  an  Steinen. 

—  diaphanum  Sm.    Rehden  an  Weiden. 


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Orthciriehum  tpeeiontm  Nab.  E.   Wahlendorf  an  Espen. 

—  affine  Schrad.  Im  Badaunetbal  an  Steinen. 

Philomiia  ea^pitota  Wils.  Wahlendorf  am  Ufer  des  Wook,  bei  Seefeld  an 

Torfbruchen. 

—  marehica  Brir.    Seefclii,  Tfor  den  Pfarreees. 

—  calearea  W.  S.    Sclimiorauor  Thal,  mei^lhaltiges  Quellterrain  an  der 

Leba  bei  Nowahutte. 
hoiherivm  inifHruni  HvU\.    Am  Occalit'/.«  i-Sim',  Mirchaucr  Forst. 
<  (tinpfoilieciiini  nitnts  Sclipr.    (idinger  Moor. 
liruchytherium  </l<inosinti  H.  8.  "Radrumc-Thal. 

—  Mihh'oinim  Sohjir.  Wahlciidorl. 

l*layiotltaciuni  tlentuuluium  V>.  S.    Wahlendorf,  Mirch.  Foiöt. 

—  Roetei  B.  S.    Mirchauer  königl.  Foi-st. 

—  vndulai^fn  B.  S.  Mirchauer  königl.  Forst,  am  Ufw  der  AMfiaae  ron 

hochgelegenen  Torfinooron  in  grosser  Anzahl  an^^bnden. 
Braehifthecium  plutnontm  B.  S.  Uirch.  kOnigl.  Forst  an  Steinen  in  Waldbächen. 

—  refltmm  B.  S.  Mirchauer  königl.  Forst. 

—  rivulare  B.  S.   Mirchauer  königl.  Forst 
Hamalotkeeium  ierieeum  B.  S.   Mirchauer  köni^.  Forst 

Diaranvm  vndulatum  Tum.    Oliva,  am  Carlsberp^  häufig  und  IVuctifidrend. 

—  scoporium  Hedw.    Wahb^i  ioi  f.  Min  lianer  Forst. 

—  langifolium  Hodw.    Wahlendorl"  und  Mirchauer  Forst. 

—  monlanum  Hedw.    Mirchauer  königl.  For^t  und  Uccalitzer  Wald. 

—  ßatfcUare  Hedw.    Ufer  den  Occalitzor  Soos. 

—  Si'hrnderi  8chw<rr.    VU-v  d«'s  Uccalitzer  Sees. 

—  paliisiri'  II.  S.    (Jdinger  .Moor. 

—  nuijKx  Turn.    Mindiauer  königl.  For.st  zieudieh  oft. 

—  spann iti  Ib'dw.    (Jarvatino.  Kr.  Neustadt,  Ufer  der  Tornuüche. 
Grimmia  IltirtnuniHii  Schpr.    In  Schluchten  des  Kl.  Katzer  Thaies  an  Steineu. 

—  pulvinata  Sm.  Iladaunethal. 
Raeomtriwn  heteragtiekum  Brid.  Wahlendorf. 

—  ftueiculare  Brd.  Wahlendorf. 
Dicranella  heteramalla  Schpr.  Wahlendorf. 

—  cervieulafa  Schpr.   Mehlken,  auf  Mergelausstich. 
Thvidivm  Blandowii  B.  S.   Oarratine,  Kr.  Neustadt 

—  reeoffmtum  B.  S.  Wahlendorf. 

—  iamai'tHcinum  B.  S.    Mirchauer  For.st. 
Eurhynchium  Mtnomuin  Sehuipr.    Hohlwege  bei  Pelonken. 

—  »trialum  B.  S.    Mirchauer  königl.  Forst. 

—  präloninim  Bi-.  <k  Schpr.  var.  (itroviren*  Brgol.  europ,  Gr.  Boschpol,  Quell. 

FixxitleuH  tnUanioidfs  Hedw.    Kl.  Kntzei*  Thal. 

l)ithiin(Hh>n  fiiriifiiM  Hmiist  li.    Hi-li(i<-ii,  ;in  der  M.'iner  der  Sehlüssruine. 
PulmleHu  stfinu  rosd  Klirh.    sjchujicraucr  Thal,  Torlbruch  bei  Garvatine,  Krei« 
Neustadt.  7 


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Encalypia  tihrejptaearpa  Hcdw.   Kl.  Katzer  Thal  und  am  Carlsberg  bei  OÜYa 

Bt'hr  häufig. 

Anomodon  long^olius  Hartin.    Mii  ciiniier  köDigl.  Forst. 

—  attenvatus  Hartm.    KI.  Katzer  Thal. 

—  viiii'ulosus  IJ.  8.    Mirubauer  köui^l.  Forst. 
Pfennjinatufnim  fHiforiiw  Ilodw.    Mirchaner  königl.  Forst, 

Hi/locomium  hrevirostrui»  Schpr,   Kl.  KaUer  Thai  und  Miixibauer  köuigl.  Forst 

in  Si'hliK'htau  anf  Slt'inon. 
Flui  1(1  iilti  ililtitiiid  N.  all.  E.    Miri'haiuT  konitrl.  Korst  und  Kl.  Katzer  Thal. 
Platjior/u'lu  uxplt  iioides  N.  alt.  E.    Waliloiidort,  in  Ilohlwegeu. 
Aniiirichia  cuiiipendulu  ßrid.     Mirella uer  köuigl.  i'urst. 
Mnivm  undulatum  Neck.    Mircbauer  Forst. 

—  setratum  Brid.    Kl.  Katzer  Tlial  an  Bändigen  steilen  Abhängen  von 

Waldschlttchten. 

Triehocolea  Tamtntella  N.  ab.  E.  Quelligo  Schluchten  im  Walde  bei  Kl.  Katz 

und  der  üirchauer  königl.  Porst,  häufig. 
Thommivm  alopeeurum  6.  S.   Auf  Steinen  in  Waldbächen  des  KL  Kati&er 

Thaies  und  der  Mirchauer  kdnigl.  Forst,  vwbreitet. 

I'n/ssid  fonnuufatfi  N.  ah.  F.    Scliniicrauer  Thal. 

Aliculai  ia  «<  ti/f</vV  Cord.    Wahh  iiddi  f,  Lehni^rulien. 

'  'hilitHcifphuH  jyolyantkuK  N.  ah  F.    Tortscfii  hei  Wahleudorf. 

MdziH'riii  fiirrofd  N.  ah  F.    Kl.  KatziT  Thal  an  Stt'innn. 

Railuhi  i-cmjihiuaid  Dnui.     Kl.  KatztT  Thal  an  S(<'ineu. 

jAj>iilit:iti  rt'i>t,iii>>  N.  ah  Iv     iliiTham  r  konigl.  Forst. 

Li {ilicrolm  Uitij'olia  var.  i'unpidata  f)/.inc('li(z.         «'incr  l)<»itiuauer. 

Miulütluca  rli'ularlx.    Kl.  Katzer  Thal  an  Stcinon  im  Harli. 

—  plaiiphylla  Dum.    Kl.  Katzer  Thal  au  8tciueu  im  Jiach. 
Jungermamna  fluitan».    Wahlendorf  Gesorke. 

—  lanceolateu   Wahlendorf  Gesorke. 

—  bieranata  Schmidel.  Wahlendorf. 

—  bicu9pidata  L.    Oliva,  am  Schwedendamm. 

—  htfalina  Hook.    Oliva  hinter  Benneberg. 
Cephalozia  ßuitans  Nees.    Torf>Seen  bei  Neu-Tnchom. 

—  eonnirt'/is  XiMs.    Torf-Peeu  hei  Neu*Tuchom. 

Sropama  umhilaia  N.  ab.  £.    Mirchauer  kOnigl.  Forst  und  Wahlendorf  im 
Wookseo. 

nemorom  N.  ab.  F.    Mirchauer  koiiigl.  Forst. 
Cahfpofieia  Trichomanis  Cord      Mirchauor  krtnigl.  Forst. 

Den  Hi  iTcn  Ih-.  v.  Klinggraeff  und  ('.  W,i  i  ti  - ) or ff.  NtMirupitin.  sage 
ich  Mir  gütige  Reviüiuu  der  vorher  geuauuleu  Mooäe  hiermit  verhind» 
licheu  Dauk. 

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Botanische  Notizen.  VIL 

Ifitgetheilt  Toa  H«ito  A.  Treiehel  in  der  Vwiiniiiiliiiig  ra  DirsekiMi,  am  S6.  Mal  188&. 


1.  Heber  Blltzsehlfige  an  Biiineii. 

Sagte  der  grO0Ste  Philosoph  der  Franzosen,  Voltaire,  auch  einmal,  dei*  Blitz 
sei  ein  gi  usser  Herr,  dem  man  stell  nur  mit  ftnsserster  Yorsieht  nahen  dfirfe  und  der 
es  durchaus  nicht  dulde,  dass  man  Yorsnche  mit  ihm  anstelle,  ein  Grund,  weshalb  wir 
so  viel  und  doch  wenig  von  ihm  wissen,  so  mOobte  uns  als  Botaniker  besonders 
sein  Einschlagen  und  seine  Wirkung  auf  Bäume  interessuren.    Nähere  und 
eingehendere  Auskunft  gaben  darüber  Cohn  (Einw.  d.  61.  auf  Bäume  in  Denkschr. 
d.  schles.  Ges.  f.  vaterl.  C,  Breslau  1853)  und  Gaspary  (Sehr.  d.  phys.-Okon. 
Ges.  zu  Kgsbg.  1879,  S.  09  ff.)    Da  ich  in  den  letzten  Jahren  gesammelt 
habe,  was  mir  von  Blitzschlägen  in  Bäume  liekannt  wurde,  so  stelle  ich  es  jetzt 
zusammen,  um  in  der  Hngcdcuteten  HiuBiciit  einen  Nachtrag  zu  geben,  welcher 
mehr  die  von  BlitzscIilUgcn  gotroflenen  Bäume  und  ihre  Umgebung  erkennen 
lasson  wird,  als  die  Art  und  Weise  iliicr  Zersplitterung,  da  zu  deren  Fest- 
stellung nieist  der  Ort  zu  entlegen  oiler  die  Zeit  zu  weit  vorgeschritten  war. 
Die  Unterschiede  der  Einwirkungen  de.>  IMilzes  auf  Bäume  lassen  sich  nach 
Cohn  nur  aus  <ler  Intensität  des  Blitz.-^trahle.s  und  nicht  aus  der  specitisehen 
Natur  des  Baumes  ableiten.    Ein  nur  tiieilweise  an  seinem  (arabium  Iditzgo- 
troffencr  Baum  braucht  nicht  eiuzugelien,  donderu  kann  durch  üeberwallung 
ausheilen.   Stärker  getroffene  Bäume  sind  in  ihrer  Lebensfähigkeit  vernichtet 
Ganz  gesunde  Bäume  kOno^  durch  Blitzstrahl  niemals  zur  Entzttndang  ge- 
bracht werden.    Die  Wundstreifen  sind  die  Bahn  des  electrischen  Stromes. 
A.  B.  Frank  (Pfl.  Krankheiten)  hebt  hervor,  dass  unleugbar  gewisse  Baamarten 
häufiger,  als  andere  vom  Blitz  getroffen  werden.    Bs  kann  das  aber  Folge 
sein  ihrer  ungleichen  Häufigkeit  in  jeder  Gegend  oder  ihrer  ungleichen 
Exposition.    Nach  den  Beobachtungen  Cohn's  kommt  unter  40  der  höchste 
Procentsatz  auf  Eichen  (14)  und  dann  auf  Pappclarton  (12),  nach  denen 
Caspary's  unter  U3  Fällen  derselbe  zumeist  auf  Pappelarten  (34)  und  dann 
erst  auf  Eichen  (15),    Dass  in  solchem  A'erhältidsse  gerade  Pappeln  getroffen 
werden,  leitet  Frank  auf  iliren   hoiien  Wuchs   und  die  grosse  Anzahl  an 
ex]>ünii  ten  Stellen,  aber  auch  auf  iliie  grossere  LeitungsPähigkeit.  vielleicht  aueb 
auf  die  giössere  ^'erbreitung  ihrer  W  urzeln.    Im  Grossen  stimmen  damit  meine: 
weiter  unten  gegebenen  Beobachtungen,  da  unter  24  Fällen  ihrer  7  auf  din 
Pa])j»el.  f)  auf  Weide,  5  auf  die  Kieler  (ein  kielerner  Wegweiser  nutgerechiu^t), 
3  auf  Birke  und  je  1  auf  Erle,  auf  Wildapfel,  auf  Linde  und  auf  Eiche  treffen. 

Abweicheud  ist  nur,  dass  im  Gegcusatze  zu  oben  die  Eiche,  ein  alle  anderen 

1 


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WalUbäume  überragender  Baum,  hier  an  letzter  Stelle  in  Bezug  auf  Häufigkeit 
zu  Bteheo  kommt,  sowie  dass  andererseits  Kiefer,  Weide  und  l>esonders  Birke 
80  sehr  priivaliron.  ohschon  sieh  in  einigen  Fällen  elionfalls  ihre  Exposition 
annehmen  lässt     Fast  ist  liiorauf  das  meiste  Gewicht  zu  logen. 
Etwa  18«j5:  ultc  Kl«  he.  20  Fuss  im  rnifange;  Park  von  Orle,  Kr.  ßerent 

(Ref.  R,  Pasi  liki  ):  Ab.spaitungiMi  und  Hisse. 
186.")?:  liiiiile,  I}rüiiiiau.><en.  Kr.  Neustadt    vor'm  Wohidiause  (Ref.  J.  llaiine- 

mann):  Ast  abge.«'h lagen  luul  Stamm  gesjialten,  der  aber  weiter  wuchs. 
1872?:  Wildapfelbaum,  Hohensec,  Kr.  Neustadt,  im  Garten:  ein  fast  1  m 

langes  Loch  von  dei*  Seite  in  den  Stamm,  der  weiter  wuchs. 
?:     Kioferner  Wegweiser,  Swante,  Kr.  Laneuburg  (Ref.  Eid.  Thomssins): 

zersplittert;  also  ohne  Entzündung  troti  der  Trockenheit. 
1877?:  Birke:  Kartowo,  Kr.  Berent:  gänzlich  abgeschlagen. 
1878:  Birke:  Buchenwald  von  Gr.  Liniewo,  Kr.  Berent  (Ref.  W.  Blumhoff): 

wie  ein  Pfropfenzieher  zerspaltet. 
1879:  K  i  e  fe r:  Wald  Ton  Czernikan,  Kr.  Berent  (Ref.  J.  Höpner):  vier  spiralige 

Windungen. 

?:     Weide:  Chausseebaum  zwischen  Hoch-  und  Altri'aleschken:  zerborsten, 

1880?:  I'appel:  Oliva  am  Spit<il  (K.  Lützow):  Riss. 

1882:  Pappel:  Wörde!  (ll(»fi>es.  Ott;  vergl.  N.  Westpr.  Z.  No.  14H  v.  22.  Juni). 

1882:  Erle:  Kleiner  Wald  von  Hoch-Palesrhken :  Stamm  spaltete  und  brach 
um.  muss  aber  nocii  zum  Thcile  gehatlet  haben;  ein  (.iabelstanmi  war  so 
zerspalten,  dass  au  beiden  Seiten  nur  zwei  oben  spitz  zugehende  Splitter 
stehen  blieben. 

1882,  Juni:  Pappel:  am  Wege  von  Orlo  nach  Kartowo  (Ref.  Paschke):  Blitz 
schlug  in  einen  Seitenast  and  ging  den  Stamm  hinunter,  unter  Aassetziing 
von  Holzsplittern.  Kiefer  mit  gabeligem  Wüchse:  Orle:  Blitz  schlug  in 
beide  Gabeln  und  machte  einen  Riss  in  der  Knde  des  Stammes. 

1882,  17.  Juni:  Weide,  verkrüppelt  (Ref.  E.  Wnrtz),  ohne  Spitze:  bei 
Dorf  Thomaszewo:  oben  getroffen,  gänzlich  zerrissen.  Pappel:  Weg 
von  Pinschin  nach  Hoch-Stfiblau?  Kiefer:  bei  Jeseritz,  nach  Rilla  zu: 
in  '  3  Höhe  getroffen  und  Horkenriss.  Weide,  hoch,  gesund:  Kokoschken, 
Kr.  Pr.  Stargardt:  gespalten. 

1882,  17.  Juni:  Kiefer:  dicht  am  Schechausce  (Apoth.  Settmacher):  die  obere 
Krone  in  LUnge  von  etwa  40  Fnss  abireseldagen  und  der  stehen  gc- 
bliebeue  llauj)tstamni  von  bcdentender  Ibdie  der  .Mitte  nacli  von  ein- 
ander gespalten.  Birke,  IH  Fuss  hoch,  Miradau  (Kr.  Pr.  Stargardt): 
bis  zum  Erdboden  ganz  glatt  heruntergehauen.  Pappel,  ebenda: 
Rinde  an  einer  Stelle  in  ireraden  Rissen  aligcschält. 

1885,  Mai  30.  und  Hl,  Pappel:  Neuenburg,  neben  Salcwski's  Orundsti'ick  an 

der  Fischerei.    Pappel:  Bromberg,  Feldstrasse:  von  olieu  bis  unten 

gespaltet.   Baum?:  Thorn,  Bazarkärope,  unfern  Laufbr&cke  (N.  Westpr. 

Z.  No.  132,  1885).   Weide:  Wigonin,  Kr.  Berent,  auf  Hof  von  eine 

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Bauern ;  da  »thr  gross  und  alt,  iuwendig  wohl  mulmig  uud  deshalb  eut- 
zündct,  so  dass  die  breDnenden  Splitter  umberflogeu. 
Juni,  Nadit  9.  su  10,  Weide:  Wcgbaam  bei  Abbau  Neubauer  von  Alfc- 
Kiscbau,  KreiB  Berent,  etwa  28  Schritte  fiber  den  Weg  von  einem  Back- 
hause.    Der  Stamm,  in  Mannshöhe  mit  zwei  Ärmlingen  umspannbar, 
früher  gegabelt,  bis  um  1880  der  eine  Ast  durch  starken  Wind  entzwei 
brach;  etwa  an  der  Bruchstelle  in  ungefährer  Höhe  Ton  2,30  m  schlug 
der  Blitz  ein,  zündete  und  setzte  auch  einen  mittelgrossen  Stein  aus 
seiner  Lag«  daneben  heraus.    Der  ganze  Stamm  hatte  noch  Splint  und 
Borke,  war  aber  für  die  Stelle  «loh;  ;il)gc»brochenen  Astes  inwendig,  wenn 
nicht  ausgehöhlt,  so  doch  mit  durch  Jnsectcnfrass  porösem  Holze  uud 
mit  Muhn  versehen;  diese  Stelle  brannte  stellenweise  bis  zum  Splinte, 
von  welchem  noch  Ueberbloibsel  stehen  Idieben,  schwelend  aus,  bis  das.* 
das  Feuer,   als  es  iriiii  Morusens  bemerkt,  ausgelöscht  \n  iii  de.  l'jiiiüc 
Splitter  des  Baumes  sollen  unihei'v:elegen  haben.     Eiu  aul  ein<^  kleine 
Stelle  beseiirankter  AsehenliautV-n,  sowie  die  angekohlten  Aeetelieu  und  die 
verdorrten  Blatter  des  juniien  Bauniaulsc  Idage.s  daneben  waren  wolil  nur 
als  Folge  des  schwelenden  i^euers  zu  betrachten  gewesen. 
Die  Zündungen  der  beiden  letzten  Bäume  betrafen  also  nur  das  portfs  und 
muhnig  gewordene  Holz,  dien^  also  zur  Besttttigung  der  Regel,  das»  ganz 
gesunde  Bäume  durch  Blitzs^hl  nicht  zur  Entzfinduug  gebracht  werden  können, 
und  ist  es  nur  eine  scheinbare  Ausnahme,  dass  von  dem  Baume  d«  früher  als 
Theil  der  Gabelung  nebenstehende  Ast  weiter  fortgrünt  und  auch  in  seiner 
ferneren  Existenz  bis  jetzt  nicht  bedroht  erscheint. 

2.  Monstrosität  am  Blatte  von  Aristolochia  Sipho  L'Herit. 

Das  Blatt  von  Aristolochia  Sipho  Ij'Härit.,  ITeifenstrauch,  Osterluzei, 
einer  aus  Ameiika  eingeführten  und  auch  in  unserer  l'rovinz  häufig  zur  Lauben- 
Inldung  angepflanzten  Verwandten  unserer  gemeinen  Osterluzei,  AnMfolocfiia 
Cleniofifis  L.,  hat  bekanntlich  last  kahle,  eiförmige,  tief-herzförmige  Blatter. 

Es  wird  sich  also  die  Lel)enskraft  des  Bbittes  au  den  sieh  zu  IIcrzla[i|>en 
aufbatisclicudt^n  Stelleu  eher  verflibditigen,  als  in  den  oberen  Tlieilen  des  sich 
alluiiihlicli  zuspitzenden  Blattes.  \'on  einem  Staudoi  U^  (Hauslaube  in  C'zernikau. 
Kreis  Beroutj  ist  es  mir  nun  gelungen,  ein  Blatt  dieser  l'tianze  zu  erlangen, 
aber  auch  nur  eins,  welches  folgeudc  monströse  Bildung  zeigt.  Es  haben  sich 
auf  dessen  Unterseite  zwischen  den  mehr  obersten  Blattnerren  mehrere  Blätter, 
flügelartig,  ebenfalls  mit  schwacher  Nervatur  versehen,  gebildet;  und  zwar 
an  vier  Stellen,  rechts  und  links  je  zwischen  der  zweiten,  dritten  und  vierten 
Nebenrippe.  Während  der  Uebei*schuss  der  Kraft  sich  unten  zor  Herzlappen- 
form  entfalten  konnte,  stiessen  hier  die  kleineren  Nebennerven  zusammen,  kämpften 
eine  Zeit  lang  mit  einander  und  haben  sich  alsdann  zu  einer  gemeinschaftlicheB 
Neubildung  vereinigt,  wodurch  ein  länglich  gestreckter,  flügelartiger  Blattanbang 
entstanden  ist.    Die  Streckung  ist  eine  längere  zwischen  der  zweiten  und 

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dritten,  als  zwischen  der  dritten  und  vierten  N('l>oni  i})po,  woi^ogen  der  Blatt- 
anhang in  der  letzteren  Lage  ein  breiterer  und  gleieliäani  kräftigerer  ist.  Auch 
ist  SB  ersehen,  ob  die  überschüssige  Kraft  des  Waehsthums  nicht  mehr  zu 
jener  Nculiildung  ausgereicht  hat:  rechts  zwischen  dei*  zweiten  und  dritten, 
sowie  links  zwisrln^n  der  dritten  und  vierten  Ne))enri|)pe  wird  die  Idattartige 
Fliigelung  unterbrachen  und  es  ist  nur  U(ndi  ein  scliw aclier  ParalleliK  rv  zu  er- 
blicken, an  welclien  sicli  jene  Fliigelung  aidelmt.  Die  von  unten  aufwärts 
steigenden  Aestchen  ldklen  die  rechte  und  die  von  ol)en  niederwärt^s  koniineuden 
die  linke  Seite  des  Annexes.  Seine  grosste  Breite  ist  über  0,3  cni  bei  0,8  cm 
Länge  und  die  grössentc  Länge  3,1  cui  in  einem  Falle  bei  0,2  cm  Breite. 
Der  unterbrochene  AnsatE  rechts  ist  sanimt  der  Bmchstelle  &,3  cm  luag. 
Von  oben  her  ist  kein  Eindrock  in  der  BlattflAche  sn  ersehen  and  nur  bei 
etwaigem  Zerren  zerreisst  das  Blatt  an  der  Stelle  des  Anstossens.  Es  ist  das 
Ganze  als  Wnchening  der  Zellschicht  anzusehen,  ein  Beweis  Ton  der  Zeugungs- 
kraft der  Vegetation. 

8.  Kinchbaimi  im  Steine  bei  Kossekrag. 

Dicht  bei  dem  Chwarsznauer  Vorwerke  Kosaekrug,  auf  dem  von 
Altkischau  nach  der  Oberforsterei  Okonin  (sämmtlich  im  Kreise  Bereut),  befindet 
sich  ein  en-atischer  Block,  welcher  in  etwa  seinem  letzten,  dem  Wege  zu- 
gekehrten Drittel  (2  ni  zu  (iO  cm.)  eine  1,50  ni  lange  Sp&Ite  zeigt,  die  walir^ 
scbeinlicb  biudurcligehen  wird.  Da  sie  mit  Flugerde  ausgefüllt  ist,  konnte  es 
kommen,  dass  sich  Pflanzen  darauf  ansiedelten.  Am  meisten  in  die  Augen 
lallend  ist  ein  Kirschenbauni ,  von  welchem  es  im  Munde  der  vorbeigehenden 
Landleute,  »lie  also  d(H-h  nach  ihrei-  WiMse  aul'  dergleichen  Naturverhältnisse 
achten,  heisst,  dass  er  aus  dtMu  Stein  herausgewachsen  sei  und  ihn  dadurch 
gesprengt  hal>e.  Dem  kann  aber  nicht  so  sein,  ^'ielnlehr  nniss  die  Spaltung 
des  Steines  schon  t'rülier  durch  ;iussei-e  (^ewalt  entstanden  sein,  obschon  sich 
kein  eine  elwaige  Sprengung  beweisendes  Bohrloch  auihnden  iassl,  ehe  auf  der 
iBUenden  Erde  sich  der  Samen  der  Kirsche  entfalten  konnte.  Die  Hohe  des 
im  Ganzen  sehr  krumm  gewachsenen  Kirschbaumes  beträgt  etwa  2  m  und  f&llt 
unten  sein  Umfang  die  Breite  der  Spalte  aus.  Drei  ando«,  gleich  starke 
Stämme  sind  bereits  abgehauen;  doch  kommt  daneben  viel  Nebengesträuch 
heraus,  sowie  zur  rechten  Seite  einzelnstehend  ein  jungw  Spross  eines  Kirsch- 
baumes. 

4.  Pllanzen-Ansleiller  auf  fk^nidartigem  Substrate. 

Hierunter  bemerke  ich  von  einem  Pfiauiuenbaume,  der  sich  hinter  ein^ 
Barriere  oberhalb  der  Thüre  des  alten  Fosthauses  zu  Ankerholz  (Kr.  Lauen- 
burgj  aus  Samen  angesiedelt  untl  etwa  sieben  Jahre  lang  im  Wachsthume  er- 
halten hatte,  bis  er  schliesslich  verdorrte. 

5.  Nachtrag  zur  Haferweihe  an  St.  Stephui. 

Zu  meinem  vorjährigen  A'ortrage  über  die  Ilaf'erweihe,  insofern  ich  darin 

auch  einige  bezügliche  Vorgänge  aus  Bayei-n  bra<dite,  bemerkt  mir  Herr  Prof. 

Dr.  K.  Y.  Maurer  auä  München,  daää  sich  ihnen,  da  gerade  Bayern  erwähnt 

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wurde,  noch  mancherlei  hinzufügen  liessc.  Die  drei  grossen  Viehpatrone  auf 
altbaycrischem  Gebiete  sind  St.  Leonhard  oder  Lenai-del,  wie  er  gewöhnlich 
genannt  wird,  St.  Stejilian  oder  Steflol,  endlich  St.  Wondelin.  Jedoch  gelten 
die  beiden  Erstorcii  vorwicjfcnd  als  die  Si-liützer  und  Ileltoi'  fiir  Pferde,  wahrend 
Wendclin  rs  voi  /ugsweise  mit  dem  Kinds  ichc  zu  tliun  hat.  Pen  dort  zu  Laude 
weit  vi'il'ieiti'ti'n  Lconhardöfalirten  sUdioti  älmliche  ()el)räuche  im  AnBchluFSO 
an  Stcphantikiiehen  zur  Seite,  wie  denn  z.  B.  in  der  Stadt  München  seU)f<t  aut 
dem  älteren  und  früher  einzigen  Kirchhofe  eine  Stephauskapelle  steht,  um 
velche  bis  in  die  neueste  Zeit  herab  am  26.  Dezember  von  den  sämmtlichen 
dortigen  DroschkeBkutschem  und  manchen  anderen  Fuhrwerksbesitsem  eine 
feierliche  Umfahrt  gehalten  wnrde.  Dabd  herrscht  der  Glanbe,  dass  diese  üm- 
fahrt  speciell  die  Hufe  gegen  Beschädigung  durch  Steine  schütsen  soll,  was  ja 
auch  wohl  eine  Erinnerung  an  die  Steinigung  des  Heiligen  sein  mag.  Doch 
lasst  man  dort  dem  Pferde  auch  gsn  am  Stephanstage  zur  Ader.  Eine  directe 
Haferweihe  ist  jedoch  dem  genannten  Herrn  aus  Bayern  ebenfidls  nicht  bekannt, 
obschon  es  auch  sonst  in  diesem  Funkte  nicht  an  Berührungen  zwischen  Süd- 
und  NorddeutBchland  fehlt. 

Th.  Böbel  (Haus«  und  Feldweisheit  des  Landwirths)  giebt  für  den  23.  April 
aus  Masurcn  an,  dass  an  Georgi  mit  dem  Vieh  (also  nicht  speciell  Pferd)  nicht 
gearbeitet  werden  darf,  damit  es  <ler  Wolf  nicht  zerreisst.  In  Memel  heisstes: 
Kommt  St.  (jcorg  auf  dein  Schimmel  geritten,  so  giebt  es  ein  gutes  Frühjahr. 
Von  Euskiii'hen  am  Hhein  i^priehf  der  Bauer:  Der  Hafer  mit  St.  Georg's  Pferd 
wird  gewöhnlich  nicht  viel  werth.  Es  beweist  dies  ebenfalls  den  Zusammeo- 
hang  des  Pferdes  mit  dem  Hafer. 

Nach  Toppen:  Aberglaube  aus  Masuren.  (S.  70)  ist  in  Masurcn  der 
23.  April  (St.  Georg)  der  Ruhetag  der  Pferde.  Dasselbe  behauptet  Frisch  hier: 
Sprüchw.  und  R.  A.  1.  4285.  —  Beide  geben  Hir  den  Ochsen  den  24  April 
(St  Adalbert)  als  Feiertag  an,  ¥rie  es  sich  verbirgt  hinter  dem  masurischen 
Spruchworte:  Wojciecha  wolowa  pociecha  (Albert8*Zeit  des  Ochsen  Freude)^ 
erklftrt,  entweder  weil  dann  schon  6ras  spriesse,  oder  weil  an  diesem  Tage 
der  masurische  Landmann  seinen  Ochsen  völlige  Ruhe  gdnnt  —  Der  Georgs* 
tag,  an  welchem  der  Roggen  nach  der  Rede  der  Litauor  schon  so  hoch  sein 
mnss,  dass  sieh  eine  Lerche  darin  verbirgt,  gilt  ihnen  als  bedeutsamer  Zeit> 
alischnitt.  und  brachten  nach  .1.  Melletius  (S.  204)  schon  die  alten  Preussen 
alsdann  ihrem  Feldgutte  Pergrubius  ein  Opfer  dar.  Mit  diesem  oder  hiermit 
muss  also  auch  das  Pferd  in  Verbindung  stehen. 

Noch  giebt  Toppen  (S.  fiit)  das  Pferdeschwemnien  in  der  Osternacht  au, 
wie  es  schon  für  das  vtuige  Jaiirhundert  lür  Preussen  erwähnt  ist  von  Fisanki: 
Erläut.  i*reussen.  No.  25.  §  1«?, 

(>.  Nachtrag  /u  den  Hlityschlägen  an  Bäumen. 

Sowohl  von  früher  her,  als  von  den  .Iuli-(  Jewittei  ii  I  '-^Hf)  sind  noch  folgende 
bemerkensw<'rlhe  Treffer  zu  verzeichnen,  wodurch  der  Procenlsalz  der  Kiefer 
dem  der  raj«peln  «rleiciikuuiüit.  Allerdings  ist  in  ihren  beiden  i^'alltu  ihre 
Exposition  zu  betonen.  5 


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1874:  Ahorn,  sehr  hoch,  gesund:  Kirchhof  zu  Oarczin,  Kr.  Bereut  (Referent 
Pfarrer  Kovalski):  Der  Länge  nach  gespalten  und  Qlier  die  Kirchhofs- 

mauer  geworfen. 

1884:  Buche,  hoch,  mittnn  im  Dorfe  Gr.  Boschpol,  Kr.  Laucnburg:  es  schlug 
in  die  Acute  und  deren  eini<i;i!  ali,  sowie  einen  darunter  zufällig  befind- 
lichen Menschen  todt,  der  über  die  Strasse  j;chon  wollte.    Die.*!or  Sclilag 
in  eine  Buche  ist  selten  und  l)onierkens\vertii,  weil  man  im  Allgemeinen 
glaubt,   mau  .-^ei  vor  Tüdtuug  sicher,    wenn  mau  sieh  uutei-  eine  solche 
Hiichte,  weil  der  Blitz  nicht  darciu  schlage.  Uebcr  die  iSahn  des  Blitzes 
liabe  ich  weiter  Nichts  er-t'alireu  koani'U. 
Flierau  schlicsse  ich  einen  alinlieheu  Fall  an.    Der  ^'ulksmun(l  sagt  auch, 
dass  es  da  nicht  einschlagen  .soll,  wo  i^^toiehe  ihr  I\et>t  haben.    Doch  schlug 
1884  in  Cbmelenz,  Kr.  Lauenburg,  der  Blitz  in  die  Scheune,  die  er  ent- 
zündete, wo  ein  Storch n est  war,  und  todtete  selbst  den  Storch  darin.  (Referent 
R.  6.  B.  Y.  Plachecki.) 

1885,  Juli.  Kiefer,  gesund:  Hoch-Stublau,  in  der  Nfthe  des  Waldes  (Referent 
Settmacber):  Der  Blitz  schlug  ein,  wo  der  Stamm  beginnt;  die  oberen 
Zweige  blieben  gesund  und  Tom  Stamm  war  bis  unten  hin  ein  Riss  ab- 
gespalten; der  Splint  sah  aus,  wie  pulverisirte  Holzkohle. 
1885,  Juli  20.  Kiefer,  gesund,  in  Brusthöhe  1*/«  Fuss  Durchmesser,  sonst 
etwa  50  Fus-  huch,   bei  etwa  30  Fuss  gegabelt:   Czeriiikau,  nahe  am 
Wege  nach  Alt- rale.schkcn  (Hef.  R.  G.  B.  Ilöpner):  Blitz  schlug  ein  in 
Hfthe  von  etwa  3r>  Fuss,  theilte  sich  bei  der  Gabelung  in  zwei  Strahlen, 
die  in  autU'rtliallinialiger  Windung  fast  iKu-alli'l  um  den  Baum  führend  zur 
Erde  gehen;  tlurch  Aliseliiiluug  in  S  Zoll  Breite  waren  Borke,  Rinde  und 
Splint  licsciiadigt;  Riiidensti'ieke  waren  l»is  2<>  Fuss  Kntfi'rnuug  fortgeHogon; 
im  Baum  selbst  war  eine  Spalte,  l'/^  /oll  tiel' und  bis  1  Zoll  ])?-eit,  so  dass 
man  die  Hand  hineinlegen  konnte,   welche  Spalte  jeduch   am  nächsten 
Tage  gcschlossmi  gefunden  wurde;  eine  Entzündung  des  Baumes  hatte 
nicht  stattgefunden. 
Referent  selbst  befand  sich  zu  Pferde  in  der  grossesten  Nähe  des  Baumes, 
etwa  15  bis  20  Schritte  entfernt,  und  ioteressant  ist  dessen  Schilderung  von 
der  Einwirkung  des  Schlages  auf  ihn  selbst.   Es  war  ihm,  als  ob  er  plötzlich 
einen  starken  Schlag  gegen  das  Ohr  mit  stechendem  Schmerze  im  Innern  ei^ 
hielt,  der  ihm  Luft  und  bald  auch  die  Besinnung  raubte:  er  sah  etwas  Glänzendes 
in  Form  eines  Bogens  in  der  Luft  fliegen  uml  sich  in  seiner  Niihe  :iu'  iiuu 
Jiolieii  (Jegenstand  herabsenken;  der  Donner  ei'schieu  ihm  kurz,  jäh,  abgebrochen 
und  niciit  lauter,  wie  «1er  Knall  eines  abgeschossenen  Gewehres.  Daun  sanken  Reiter 
und  Pfcnl  bewusstlos  zur  Frde  nieder  und  ermunterten  sich  erst  beim  Herannahen 
der  Arbeitsleiite  von  iWv  nahen  "Wiese.    AI>  Nachwirkung  ist  wenigstens  bis  jetzt 
(ein  JSk>uat)  eine  gewisse  Taubheit  des  rechten  Ohres  zuriickgebiiebeu. 

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Zooiogisciie  Notizen.  Y. 
1«  Standorte. 

AD&ng  Juni  d.  J.  wurde  im  Walde  von  Orle  (Er.  Berent)  ein  Steinadler, 
Aquila  fulva  L.,  erl^. 

Die  Fischotter  (iMtra  vulgarü  Erxl.)  kommt  vor  im  Canal  des  Czaraau- 
bruehes  bei  BrfiDhauseiij  Kr.  Neustadt.  Die  SctiDee-Bule  {Stnfjt  Njfctea  L.) 
wurde  vor  Jahren  ebenda  geschossen  und  wird  als  aus  Rnssland  verschlagen 
angeselion. 

Im  WnachlKirtcii  [)omun'iHrlioii  Kn'iso  fiauenbur^  giebt't*  in  Stretiow  das 
Wildsfliwoiii  [Shs  IScrn/a  L.),  tlon  Kiaiiicli  {Gntn  titterea)  und  die  Trapjte  {i>ti» 
Tarda  Ii.).  weniir-^tiMis  fViiher  vor  Abholzuiig  des  reichen  Waldbestandes  auf 
dem  stark  iM'ririL'cn  Lam't'. 

\W\  Cliiiit'lciiz  im  Leliallialc  ;^flit  in  dir  köiiigliclio  Forst  eine  Bergwio.se 
liiiu'iii,  "iif  \\'il«ikaiiiiut'r  L''-naiiiit.  auf  wclrlic;-  sicli  vit'I  Wild  zur  Aosun^ 
zusaiiiiiK'ii/ii'lii  und  Icirlii  ahgfsolius.-^cii  svt'idcn  kann,  aiL-<.'i(»r  Hanen  und  I\N'lu'n 
dasf  Wildscliwciu,  dann  von  Vög(dn  das  llasciliuhn  (Telrao  Botuisia  L ),  da.s 
Birkhuhn  (Tetr,  T«truth.)md  der  Auerhahn  {Tetr,  ürogaUu»  L.)  —  Za  bemerken 
ist  von  jenem  Kreise  noch  aus  Zezenow,  wo  in  der  Nähe  viel  Wiesen,  daa 
fiberreicbliche  Vorkommen  von  Störchen,  bis  8  Stück  auf  jedem  Hause  und 
bis  10  Stfick  auf  jedem  Dorfsbanme.   (Ref.  E.  Thomasius.) 

*i.  Niss^ehurt. 

In  Daozig  wunlf  oin  Huhu  mit  vier  Boineu  ausjrebiiiteJ,  seelis  Wochen 
lang  gefüttert  und  nach  seinem  Tode  dem  Ausstopfer  übergeben.  (Frl.  Marie 
Zieman  n.) 

H«M  Zit'inann  in  diM-  /.cnililauer  Miililr  (Kr.  Neustatlt)  kam  Ix'i  dci-  dit's- 
ialirigon  liri'itnnir  rinc  Iridrr  vri-lori'ii  «^i-Lran^cnc  Miss<r"'i>urt  l»i'i  rinciu  jiing<'ii 
(Jan. sc  hon  vor,  das  Ü  Fü.s:5e  besasis,  uud  zwar  5  uuteu  und  1  oben  aut  dciu 
Kücken. 

)\.  (ieflfigeleior  mit  zwei  DotttTu. 

S(drln'rl<'i  l'Jit'i  ,  Licnii'inliin  von  iM  traolitlicliorcr  (Jriissi',  besitzen  meist  niebt 

di«'  Fähigkeil,  aiis^elni'itel   zn   urrden.      l>i'nii(Mli  ist  es  nuMner  ToiisiMe  (Fr. 

Ott.  Zicmaiin)  gehuigt-n,  aus  i-inem  suKheu  (Jänseei  zwt'i  juniie  Gauschen  zu 

erzielen,  die  jedoch  bald  von  der  Ürulgauä  todlgedrückt  wurden. 

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4.  Jrnige  Härder. 

Steinmarder,  Ifustela  Foina  L.,  kommt  ror  In  Gross-Liiiiewo  (Kr.  Berent).  Ein 
Wurf  Jange  (6  StQck)  wurden  in  der  Scheune  gefunden.  Ein  flir  die  Alten  an 
derselben  Stelle  aufgestolltefl  Fangelsen  war  vergeblich.  Die  Aufzucht  einiger 
Jungen  am  Euter  einer  Katzenmut tcr  erzielten  bei  ihnen  keine  friedlicheren 
Resultate  und,  um  den  Rnten  auf  dem  Teiche  Ruhe  und  l>rst;in<1  /u  sichern, 
erschien  es  geboten,  den  sich  unter  Trummen  einwühlenden  Jungen  den  Garaus 
zu  machen. 

5.  Kampf  /wischen  Här  und  Wildeber. 

Nach  Sehwongol  i^,  des  Abtctt  von  Carthaus,  A]i])aratii8  ad  Anuales  sahen 
im  Jahre  1735  zu  Proekan  im  Kreise  Carthaus  siclien  Leute,  wie  ein  Hür  njit 
einem  KImt  kämiifle.    Der  uniiir  als  SicLrei-  lu  iMir.     Während  dei-  Kl>er 

sehwer  vcrwumh'l.  ifi-liunden  in  s  Kloster  i^fliraelil  und  vniii  I'rior  des  Klo-fcrs 
di'm  Hatlie  in  I^anzi-r  l»ei  Wahl  dfs  neuen  l{iir<;eini<'is(i'is  /um  (5<'scli«iik  tj^e- 
machl,  wuide.  traf  man  den  ilaren  elicnfalls  stark  vei  w  umlet  im  Lager  an,  so 
dass  er  von  den  Hunden  des  Hirten  zcrriöffuMi  werden  konnte,  lieide  Thierc 
waren  von  ansehnlicher  Grösse. 

Einen  ähnlichen  Kampf  vom  Dezbr.  ibd^  beschreibt  der  preussische  Dichter 
Dom.  Hermann  in  einem  an  den  polnischen  Feldherm  Joh.  Zamoiski  gewidmeten 
lateinischen  Gedichte,  nach  dessen  Inhalt  das  bezwungene  Wildschwein  vom 
Bären  in  den  Schnee  verscharrt,  später  aber  von  des  Dichters  Knecht  entfernt 
nnd  seinem  Herrn  zugebracht  wurde,  dem  der  Braten  so  wohl  schmeckte,  dass 
er  aus  Dankbariceit  g^n  den  Sii^or  jenes  Gedicht  verfertigte.  (Bock:  wii*th8ch. 
Naturgesch.  IV.  S.  53.) 

Naeh  Dr.  F.  W.  F.  Sehuiitt  (Kr.  Flatow)  heunruliigte  noch  im  Jahre  1780 
bei  Zempelkowo  ein  IJär  eine  Sehwoinoheeirde  und  1783  warf  ein  BUr  bei 
Suchoronczek  einen  Rinderhirten  nieder.  Seit  jener  Zeit  hat  man  aber  von 
Bären  im  Kreise  nichts  mehr  gchOrt. 

6.  Historisches,  Fang  luid  Nftnien  vom  Lnebs. 

Nach  Voigt  nnd  Specht  (Sängcthierc)  ist  In  Europa  ausser  dem  Fardellnchs 
noch  der  Polarluchs,  Ltftw  vulgari»,  auch  jetzt  noch  im  Ostlichen  Theile 
unseres  Festlandes  ziemlich  häufig.  Im  Norden  hält  sich  der  Luchs  besonders 
in  Wäldern  auf,  wo  er  sich  auf  einen  Zweig  binducht  und  auf  durchziehendes 

Wihl  lauert.  Das  Khnd  die.seH  gezähmt  seltenen  Thieres  variii  l  s(»,  dajis  wohl 
kein  Luchs  tlem  anderen  vollkommen  G:leielit.  Die  Jatrd  auf  Liudise  ist  schwer 
und  mrdisam,  aber  wenig  gefkhrlieh:  sie  jr^  srliiclit  «lurch  Kesseltreil>en  oder  mit 
guten  Windhunden;  sein  sonstip^er  Fan«;  auch  nnt  Fallen.   Während  er  l)eson(lers 

naeh  Katzen  sehr  lüstern  ist.  jairt  er  im  Wintei-  l»ei  Selinee  seil  ist  d(Mi  Hasen, 
hen  Meiiselien  und  lliiiideii  suclit  er  ans  dem  Weiri'  /.n  u'elieii.  In  die  l'^ni^e 
getriel»en,  nimmt  er  iedocli  den  Kanijit  mutliig  auf  und  nni  >eiiier  l'iuHditerlichen 
Tatze  wii-d  der  andrinizende  Hund  erreieht  un<l  /erlieiseht.  Has^  I.iin.v 
vor  Zeiten  in  unserer  l'ruvin/.  vorkam,  nKu  hte  au.s  üherlic.'lei  ten  l  rkunden  ge- 


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schiclitlich  feststehen  und  gewiss  wird  sein  giriliender  Blick  aus  dem  Dunkel  des 
(fobusches  oft  genujif  unsere  Vorfahren  l»<Minniliigt  und  erschreckt,  sowie  zur 
Jagd  eingeladen  haben.  Nach  einein  Mährciien  biM  (Umi  Alten  soll  sein  Harn 
zu  einem  köstlichen  Steine  (Lyiikiir)  werden.  Ks  möchte  interessiren.  wo  nach 
geschichtlich  uns  iiliorliefertcTi  Thatsaclicn  Luchse  IVrihcr  in  unserer  Provinz 
gefan<i('ii  wurden  und  wo  es  den  letzten  dieser  Art  aus  dem  K;it/.eiitreschlechte 
gegeben  hat.  Kicht  ausgeschlossen  erscheint,  (his.s  namentlich  in  Ostpi«  iiss'  ii  ' 
noch  jetzt  und  später  sein  s]toia(b"sfher  Fang  durch  Uebertritt  aus  ßuaslauil 
und  Polen  constatirt  werden  kann. 

Gabriele  Rzaczynski  (Auctuarium  Ilist.  Nat.  Poioniae.  Gedani,  1743)  sagt, 
die  casBttbischen  Luchse  aus  einem  Districte  in  Pommern  sollen  kleiner  und 
nicht  80  gefleckt  sein,  als  die  aus  Polen  und  Litthanen.  Daraus  geht  einerseits 
seine  damalige  Auffindung  noch  hervor,  wie  andererseits  die  ungenau  bezeichnete 
Gegend  leicht  auf  das  die  jetzigen  Kreise  Bereut,  Carthaus,  Neustadt,  Bfitor 
und  Lauenburg  umfassende  und  waldreiche  Hochland  des  uralisch  •  baltischen 
Höhenzuges  hindeuten  kann. 

Nach  O.  Schwengcrs  Apparatur  ad  Ann.  Cartusiae  Paradisi  B.  M.  V. 
T.  IV  wurde  am  1(5.  Mai  1784  am  See  Zadliska  in  den  Feldern  von  Prockau 
(Kr.  Carthaus)  von  Knaben  und  Hunden  ein  Luchs  gefangen,  ein  „sonst  hier 
nicht  gesehenes  TJiier'^  Das  wttro  der  letzte  für  Weatpreussen  verbfiigte  Fang. 
Meldungen  aus  Ostpreussen  sind  diese. 

A.  K  Preuss  (Preuss.  Landes-  niirl  Volkskunde,  Kgsl)g.  l'^:»;")  S.  188) 
berichti't  nach  liock  (Wirihsch.  Nat iiiL^.  sch.  1784.  IV.  S.  31»),  dass  man  1778 
noch  viel-  Luchse  bei  Jühauni.sburg  in  Ustpr.  fand,  und  setzt  hinzu:  jetzt  viel- 
leicht ausgestorben. 

Dr.  Conwentz  erwaiint,  es  sei  1872  no<;h  ein  K.xemplar  in  den  Forston 
von  Schlodien  (Kr.  Mohruugeuj  erU'gt  worden.  (Bericht  Dt  Eylau  1883.  S.  10). 

Weitere  Meldungen,  Güls  sie  vorkommen,  werden  immer  nur  ans  Poten 
herübergelaufene  Exemplare  betreffen. 

In  einer  alten  Glosse  zu  einer  Urkunde  über  Theilung  des  Samlandes  (mit- 
getbeilt  und  erklärt  von  Gebauer  in  N.  Pr.  Prov.  Bl.  1851.  Bd.  I.  S.  365. 
No.  55)  wird  erklärt:  Wobsdis  quod  dicitur  oyn  luchs.  Es  ist  aber  (nach  Töppen: 
Reste  der  altpreuss.  Sprache  in  Altpr.  M.  Rehr.  Bd.  lY.  S.  155)  doch  zweifel- 
haft, ob  diese  Crlosse  richtig  ist.  da  das  altpreussisdie  Vocabidar  von  Stadtrath 
Neumann  wobsdus  als  Dachs,  dagegen  luysis  als  Luchs  gieltt. 

Weitere  Namen  des  Luchses  .sind  Lince  italienisch,  Los  l>elgisch,  UV/ry/o 
schwedisch,  Allxix  lap]daudisch,  Los  oder  Onup  norwegisch,  R^i  russisch.  (.Wirv- 
tciV/i  polnisch,  Xnn<h  (ungusisch,  Srlii'liitMs/n  bucharisch.    So  nach  Erx  leben. 

Ivs  lässt  sich  aus  den  angel'iihrten  Landern  auf  seine  liühere  \'erbreituug 
sdiiiesseD. 


I 
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137 


PflanzeuKunde  des  Pommereilischen  Urkundenbuchs. 

Bm  Uitotiadl-betaBiMlM  IUb«. 

Toi^getrageo  tob  A.  Tr«leb«l  io  der  8.  Vernoiailiiiv  dm  wcatpraaM.  botaniieh- 
toologiiehm  Vcreloi  lo  DlrMliM  nn  96.  Md  1886. 


Vom  WestpicnsHisrhcn  rj.'st  liiclitsvereiii  ist  in  den  Jahren  1881  \m  1882 
dan  Poniuicif'llisolif  I  rkiuxli  nl  ^K  Ii  hriansjregeben  wonlon,  «'ine  Sammlung  von 
gj'soliiilitliilion  Ii rkmidt'M.  Ii-'  -ifli  zoitlirh  ühor  die  Jaliio  114(t  Iiis  otwa  1316 
und  räumlich  auf  «las  <l:niialigc  FiirsfiMif liiiiii  l'ommorcIhMi  crstnvkt.  eiiifs  dor 
ältt'stpp  sfaatliclKMi  (Jehiidc  unsiTfi-  l'invinz.  di's-ioi  <JnMi/t'n  sich  finst  bis  tief 
in  das  fJi'hicf  der  heutigfu  l'roviiiz  l*i»ni!ti»Tii  (Iiis  nach  Stolp  und  Schlawc) 
erstn^ckt  haben,  darunter  also  Theile  von  rouiuici  n,  wie  Lauenburg  uml  Bütow, 
die,  wie  nie  anderthalb  Jahrhunderte  lang  unter  der  Ordensherrschafl  und  auch 
spttter  unter  der  Oberboheit  polnischer  K<>nige  mit  Westpreossen  verbanden 
waren,  namentlich  gemäss  der  Gemeinsamkeit  der  Bodenbeschaffenheit  in  den 
beiderseitigen  Orentgcgcnden  auch  in  floristischer  Hinsicht  nur  einer  gemein« 
Samen  Auffassang  und  Betrachtung  wfirdig  wären,  zumal  eine  Trennung  in  den 
Floren  beider  Provinzen  in  Bezug  hieranf  ein  verzerrtes  Bild  geben  muRs.  Die 
administrative  Scheidelinie  musste  also  aus  der  obigen  Riicksit-htnahmc  für  uns 
Botaniker  eigentlich  bei  den  Ländern  Laueuburg  und  Bütow  fallen,  um  darauf 
heute  nur  aut'merksam  zu  niaehen.  gleichwie  ihie  (icsdiiclite  und  ihr  A'^Iks- 
stamm  7.us;uii?nen  mit  deii<  ti  von  \Vest[)ren<siMi  nur  gar  zu  oft  in  gemeinsame 
Rücksiclit  fczi'gcii  wci'dcii  miiss.  Wie  alici-  die  im  1*.  V .-Ii.  edirten  rrkundeu 
i1ber  Orte  uiiii  iiber  Verhältnisse  Westjuenssens  Aulschliiss  ergeben,  so  ist  es 
andererseits  klar,  dass  sie  bei  Feststellung  der  Verhaltnisse  auch  in  irgend 
einer  Weise  Streiflichter  werfen  müssen  auf  das  naturwissenschaftliche  Gebiet, 
aus  welchem  ich  heute  besonders  die  Pflanzenkunde  hervorheben  möchte.  Bei 
der  Auffindung  der  zu  erwähnenden  Punkte,  da  eine  Durchsicht  jeder  einzelnen 
der  704  Urkunden  unmi^lich  war,  konnte  ich  mich  meist  nur  an  die  im  ange> 
hängten  Wortregister  gegebenen  einschlägigen  Begriffe  halten. 

Aus  der  ganzen  Botanik  kommen  darin,  wie  viellach  sonst  in  Urkunden, 
nur  Bäume  und  Frachtsorten  vor,  weil  es  sich  nur  um  geschichtliche  Be- 
glaubigungen von  Thatsachen  zur  Sicherung  von  zukünftigen  Rechtsfragen 

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128 


handelt.  IndesBeo  schien  mir  auch  dieses  Wenige  der  Beleachtnng  wohl  werth 

fQr  die  Betrachtung  dor  Vorhältnisse  in  unserem  Lande  vor  und  unmittelhar 
nach  Ankunft  des  (Kutsilieii  r)ri]en8.  Die  Bäume  gaben  die  Merkmale  fTir 
gezogene  Orcnzen  ab  und  die  i^Vuchtsorten  kommen  als  Bestimmungen  für  Ab- 
gaben und  Li('f»*rnngcn  vor. 

Von  den  Bäunion,  von  wolchcn  alloin  dio  Biiko  vormisst  wird,  kommen 
vor  Ahii'x,  Ahnr.s  (rlreliol/,) ,  ('tirpinv^  (linvnluiclir).  h'aquK,  Apfol  und  V>ww 
(Mahls  und  l'ini>i),  J'iuux.  (^uerciia,  Sitli.r.  'l'i/ni  un<l  Tii'imilux  (also  wohl 
Popiihis  tn-/nu/a  L.),  wt-lflicn  icli  der  Reihe  nach  die  •'insfhlä«ri^«'u  Stollen  iiei- 
fügen  will.  OefterH  tiudet  man  aiu  li  die  unlie-iliinnite  Bezeielinuug:  inonx,  uhl 
eat  arhor  fignaia:  ob  mau  den  Baum- nicht  nennen  konnte?  Doch  iiaiu  es  wohl 
mehr  auf  dio  Signatur  an. 

Ahie»  ist  wohl  Pinu»  Ähie»  L.,  also  jetzt  JfHcea  exceUa  Lk.,  Fichte. 
Urkunde  No.  491  (1292)  giebt  den  Orenzzug  von  einigen  Dörfern,  die  Herzog 
Mcstwin  von  Pommern  dem  Kloster  Oh'va  bestätigt.  Es  heisst:  ad  lapidm 
cruce  ngnaiam  jvxta  quem  et  iam  ahm  »ignaia.  —  ad  abietem  nffnatam 
bieaxdem  duot  ramoB  (in)  tunmitate  habenfem,  lapidihu»  eireun^ontam. 
No.  631  (1309)  «6t  abtee  est  sipnala  et  aggere  lapidum  cimtmdnrta,  —  per  mgna 

arborvm  qverruvm  ei  ahielum. 
No.  674  (1300)  ad  quainltim  ohletcm  xiifnalam  et  rirntTv/onntam  ar  hi  »yperilh 
ribue  rantis  fureatam.  l>c/,eieluMMid  für  die  Auswahl  von  hesondoron  Bäumen 
zu  dem  gedachten  Zwecke  ist  hier  dio  (Taheluni;  (/urnifa).  was  oben  wohl 
clienso  durch  bicavdix  (es  hat  zwei  Aeslr)  ausgi'driickt  wird 
Alni/s  'rmiru.,  Krh».  Klier.  In  der  r>ezeifliuuiiir  ih'r  (Jicnzfu  von  gewissen 
(iiiti-rn  au!'  der  Insrl  Zantir  ((Jrosses  Werder),  wclchr  drr  deulsche  ( )rdt'n 
dem  Herzog  Samiior  von  Pounuern  zu  Lehn  gegehfu  hat.  heisst  es  (L'rk. 
No.  löU.  1254):  ai'bor  que  rvlyaritev  wurfbui'in  uppelluttir.  de  iiinc  nro 
Unialiter  ueqve  ad  »iham  que  vulgarifer  elrehols  nuneupatur.  Während 
das  Elreholz  offenliar  ein  Gehölz  von  EUem,  int  der  Wartboom  gewiss  ein 
Baum^  der  zur  Warte  dient,  von  welchem  man  also  eine  weitere  Auaschan 
ins  Land  hatte.  In  Urk.  51 7  (1294)  wenlen  schon  nlve  ctutodet  erwähnt. 
Carpinv*  L.,  Weissbuche.  In  No.  679  (1310),  worin  Heinrich,  Comthur  von 
Danzig,  dem  Kloster  Zamowitz  das  vom  Abte  von  Oliva  Ar  dasselbe  ge- 
kauite  halbe  Dorf  Sobiensitz  in  bestimmten  Grenzen  bestätigt,  heiast  es: 
.  .  .  deinde  ad  arborem,  que  vulgm  iwr  i/idtur  haifnbuche.  th^inde  ad  acer- 
i'iim  maiDnit»  jn.i  fd  fagvm,  .  .  .  und  ist  «laraua  zu  ersehen,  dass  die  üain- 
huühe  schon  damals  als  ein  von  der  Rothbuchc  unterschiedener  Baum  ihren 
Namen  hatte. 

Fayux  'l'ourn..    I^>thbucbe.    Ausser  der  vorstehenden  Nummer  kommt  sie 

t'olgeuds  V(ii-: 

No.  172  (12i)8):  «/c  qiti  iu  u  thn  cti'  ml  /(K/II III  In  in   -I /niiuitii III  nrca  paluth  nt. 

No.  2/J7  (12r»tM.    In  einer  sehr  genauen  ( Jrenzix  st  locilning  ih  i-  Doi  l'cr  Kdlolla. 

i'ogutkeji  und  Kosdimin.  wcdche  Herzog  riauil»«>r  von  ronimern  dem  Kloetier 

* 


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i2d 


Sambaria  (Pogafken,  spftter  Pelplia)  besttttigt:  dinete  proadendo  per  nemu$ 
ad  nlvam,  que  faga»  habet,  t^i  eciam  arboree  fafforum  eunt  »ignate.  Ebenso 
die  gleichfallfl  unechte  Urkunde  862  (1274). 
Urk.  652  (1307)  besagt  bei  (lom  Grenzzuge  zwischen  Schönwarling  und  Hohen- 
stein: aggerm  »eu  tumulo»  jacimdo  feeerunt,  incipiendo  a  »uperiori  parte  a 
fago  parra  sftfnafa. 

Urk.  702  nennt  einen  nevius  faaornm  als  Thoil  der  Grenze  zwischen 

dem  Lande  Stolp  und  einem  dem  deutschen  Orden  verkauft« 'u  Thcile  von 
PommtMU.  Dies  beurkundet  Markgraf  Waldemar  von  üraudenliurg,  wie 
älinlicli  in  NO.  7o;j  der  Hochmeister  Karl  von  Trier. 

Mttlun,  da  von  Pints  unterschieden,  also  Pinix  Malun  L.,  Apfelbaum.  Urk. 
No.  32t)  (1281)  giebt  in  einer  (JrenzbeaclireibuQg:  direcie  ad  queudam 
Monticulum,  in  quo  »tat  malusf  auch:  in  quo  malus  quaedam  ett  eignata. 

i'irus,  also  P»  eotimuni»  L.,  gemeiner  Birnbaum,  giebt  ein  Merknud  ab  in  den 
bestimmt  ?ermo88enen  Giemen  des  Dorfes  Malchow  bei  Schlawe,  das 
Wixlar,  Ffirst  von  Bügen,  dem  Kloster  Bukow  1274  verleiht  (Urk.  *  266): 
a  ßuvio  Moeteniz  (die  bei  Schlawe  in  die  Wipper  fliessende  Motze)  recte 
iramiU  usque  ad  pirum. 

IHnut  Toum.,  Kiefer,  Ftfhre. 

No.  172  (1258):  abhinc  directe  ad  fjunndam  piuvm  circa  parvam  paludem  ex 
uirnque  parte  singnatavi,  tih/iinr  directe  ad  aliani  pinum  ,  .  ,  ex  utraque 
parte  mufnaiam  u.  s.  u .  (in  Bestätigung  der  i^ehenkung  Sambor's  in  fori' 
torio  Gfirrcin  an  das  Kloster  [Neu]  Doberan  fPogutken,  öamburia].) 

Ko.  2I"57  (12(55'):  od  (puiudam  j>{/titni  ><i(jittttum  t\r  omni  parte  (Kl»enso  No.  202) 
utid:  (/'/  </uaii<lani  j>iinim  sKjiuitdin  tjui'  ali  a/ttiquo  /utf'if  <tl ritni um  <i]>ii»i. 

JSü. -1'>1:  fi'niiini  .  .  .  currunt  per  »itimt  arboruiii  cf  cu mulorti /ii ,  (juo.'<  iiciiims 
propria  in  pvixi>i>a,  .  .  .  ad  pinum  sii/naitun  st<rnf€in  cirai  paludcDi.  Als 
Gren/.t'  ciut  r  durch  golalächteu  Vergleich  von  Sückau  zu  Oliva  gefalleueu 
Hälfte  von  Üxhölt. 

No.  670  (1309).  Beurkundung  der  Ablösung  eines  jährlichen  Zinses  der  Spangau- 
mühle von  Heinrich  Swadawitz  von  Swaroschin  durch  das  Kloster  Oliva. 
Derselbe  schenkte  pro  anima  frairia  eui  dazu  noch  ein  Stück  Wald,  bei 
dessra  Orenzbestimmung  es  heisst:  a  eolUeulo  circa  viam  jaeto  directe 
tran»  viam  ad  pinum  in  monte  eignatam,  sowie  das  Recht,  in  seinen 
W&ldem  Holz  zu  filUen  und  fortzuführen  zu  jeglichem  Gebrauche.  War 
alsdann  die  Waldschenkung  nothig? 

Anzuschliessen  wäre  hier  folgende  Betrachtung.  Noch  jetzt  heisst  l>or 
im  Polnischen  der  Nadelh(dz-.  Schwarzwald  (davon  borvti-ko^  Wald-,  Preissel- 
boere  und  bwsuk,  Dachs):  dies  Wort  wurde  zu  horra  latiuisii  t  und  bedeutet 
sowohl  den  Wald  sell)st,  wie  auch  (lit>  tlaraus  ge:',ogeiien  Nutzungen  in  den 
alten  rrkunücn,  wo  es  unter  die  allgemeinen  \  erkaufs-.  Selienkungs-  oder 
Beleiliungs  lledingungen  fallt  und  in  di'r  lledeutuug  von  Nutzungsrechten 
meist  zwisciien  pi.-<C(>tii>ncts  und  mcUijicinac  bei  wichligereu  Urkunden  (No.  080. 
1310)  aufgeführt  wird.  S  *  9 


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130 


Qutrcvt  L.,  Biche,  figurirt  an  sehr  fielen  Stellen  und  beireiBt  somit  eine  gTtaere 
Ausdehnung  der  Kichcnwaldnngeii  in  fr&horen  Zeiten  bei  uns,  als  jetzt 

Die  Häußgkeit  der  Erwähnung  mag  aber  anch  beruhen  auf  der  grösseren 
Hartlichkeit  des  Holzes  und  demt^emäss  Beiner  grösseren  Aufhcwahrangs* 
fahigkeit  für  die  Malzeit  luMi.  Sie  kommt  nebst  dem  anders  g'emodelteo 
Ausdnicko  </nercina  ar/ior  auf  4:")  Soitenstellcn  vor,  deren  ire-*ainmte  Auf- 
führung wohl  zu  weit  führen  möchte,  da  es  sich  immer  nur  um  Grenz- 
bestimmungen handelt.  Jii  einer  und  derselben  Urkunde  wird  der  Kaum 
sogar  öfters  genannt,  wie  z.  B.  in  Urk.  No.  172  fünfzehn  Male. 
Wir  mOgen  indess  betracbten,  wie  sich  die  tigna  m^ontm  hioiiei  verhalten, 
um  daran  noch  mdir  an  «rikhreni  wdcherlei  Art  die  Signatur  gewesen  ist 

Gans  allgemeiner  Katar  sind  die  AosdrQcke  fuemi»  dgnata  oder  pomta 
et  mgtuäa  oder  htne  «ignata  oder  ex  anüquo  eignata.  Meist  heisst  es  jedoch 
guereue  ex  nirague  parte  eignata.  Die  beiden  Seiten  der  Signatar  werden  die 
sein,  von  wo  der  Orenung  konmit  und  wohin  er  geht.  Einmal  kommt  vor 
ex  altera  parte  locus  fngnata  (No.  632);  hier  hatte  sie  nur  von  der  einen  Seite 
am  See  ein  einziges  Zeichen.  Auch  in  Verbindung  mit  näheren  Standorten 
kommt  sonst  die  Sit^natur  vor,  wie  quercua  nrca  riam  puhUrayn  ftignata, 
qiit'rru'^  {»fi^r  mcintem  et  puliult  ut  aianata,  diuie  querciis  in  tesfimoiiiu /ii  jn'nn><J<v^ 
feniiinorum  sii/natae  (No.  2G9).  Welcher  Art  aber  jene  Zeichen  warei).  erfahren 
wir  ebeiilalls  aus  einigen  Stellen:  quercus  que  liabet  a'vcem  contra  (versuis) 
orieniem  (No.  208,  sonst  zweimal);  quetcue,  in  qua  tre»  cruces  secte  »uni 
(No.  269)  ii>  tetümomum  vere  progr^iom»  horwn  termmorum.  Ausser  den 
Krensen  kommt  einmal  da*  Einschlag  eines  eisernen  Nagels  vor:  deinde  ad 
guereum  medioerem  eirea  mam  eureumfneam  terra  et  cUme  ferreo  ineueeo  (No.  679, 
1810),  nadi  einer  Grenzbestimmnng  xwisch«!  Sobiensits  nnd  Kariekan  am  Wege 
▼on  Lissan  nach  Sdiwetiin,  Er.  Neustadt  Es  wftre  interessanty  diese  mOgHcher* 
weise  noch  stehendj  Eiche  an  der  Hand  jener  Thatsachen  noch  aufzufinden. 
Auch  wird  in  einer  Haupturkunde  erwähnt  eine  quereue  ducis  bei  Mal.-^chütz. 
Kr.  Lauenburg  (No.  685,  1;U0),  von  der  ich  mich  entsinne,  in  Cramer's  Oe^ch. 
der  Lande  Lauenburg  und  Hütow  gelesen  zu  haben,  da-ss  auf  ihr  (der  sog. 
HerznL'-:^eiclie)  zwei  Säbel  kreuzweise  eingeschnitten  seien,  zu  welchem  Male 
auch  der  Drtsnanie  in  Verbindung  gesetzt  werden  kann.  Auch  k(»mmt  vor 
eine  quercux  trifmn  si(/nis  Hi(jnata  (No.  172  und  631).  Sodann  im  (iegensatze 
trc8  quercus  atantcs  in  campo  oder  iren  quereue  in  uno  temtino  (tnuxco)  constitutae 
oder  tres  quereue  eignatae^  aber  auch  duae  guereue  eirea  sepvlchra  pagamorum 
(No.  208). 

Besfiglich  des  Standortes  wftren  noch  folgende  Angaben  an  yerzdchnen: 
guereue  cirea  lapidn  oder  juxta  paludem  oder  juxta  parvam  paludem  oder 
juxta  guendam  torrentem  (Giessbach)  oder  Juxta  duos  monticulM  poeita  oder 
prope  viam  oder  ju.rfa  riam  regiam  etane  oder  juxta  hinum  (WegspaltODi^ 

Allgemeiner  ist  die  Bezeichnung  quercvn  per  quam  gadee  »unt  signatae. 

Zu  den  arboree  tignatae  treten  als  andere  bemerkenswerthe  Zeichen  die  arbom 

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131 


Cquenm»)  dreumfotatu  oder  aggen  odor  Utpidihu»  eirtumdatae.    Ein  orior 

lapidihu*  comita  brauchte  deshalb  kein  weichlicher  Baum  zu  sein.  Die  ßrens« 
behügelung  ist  geradesu  ale  um  eine  Eiche  geschehen  mehrfach  erwähnt. 
So  kommt  vor  die  quercun  cvmulata  oder  nrnimfoxm  oder  cuuitilo  ((u/tftre) 
cimtmüatn  odor  cvmtifo  rircumclttcla  oder  teriti  rlrrunitum  oder  in  umge- 
kehrter Ansi'liauuiiir  ein  tuviuluK  ile  trrrd  fnrfux  i-irrn  iji/nrux  duux,  Hi-hliesslit'h 
pi'lit  zur  Krw iililiing  von  (ironzltiiunieii  und  deuigenia.^s  ihrer  urkiiiidliidion  Er- 
wähnung Anhiss  da.s  Au:^:<ehcn  der  EicheniKiunie,  zunaelisl  jedoch  iliro  (iiossc. 
Walirend  eine  querats  parva  als  CJrenzmal  nur  einmal  vorkommt,  wird  häufiger 
gesprochen  von  einer  quereu»  mayna  oder  antiqva  et  magna ;  (in  No.  620  heisst 
es:  jier  plwima  arhorum  tigna  uaqM  ad  quereum  mctgnam  in  qua  mete  Domataw 
et  FoUhate  et  Meerin  (alle  Kr.  Neustadt)  eonjungmOvr).  In  No.  679  nnd  sonst 
zweimalig  kommt  eine  quereue  medioerie  vor.  Einmal  sprechen  die  Urkunden  von 
einer  quemte  fureata  (gegabelt)  nnd  einmal  von  einer  quercu»  gibboea  (gebuckelt, 
also  kminm  oder  mit  Maserbildung  verseben).  Dass  quereina  arbar  wohl  mit 
quernts  als  gleichbedeutend  aufzufassen  sei,  erwähnte  ich  schon.  Das  quercefiim, 
das  Urk.  Nr.  516  (1294)  bei  Lubahn,  Kr.  I'erent,  und  neben  silrof  in  der 
allgemeinen  Aiifzahhing  angieht,  ist  wohl  ein  Eiclienwäldchen.  ein  Eieherdiaag. 

Es  erübrigt  noch  die  IJetrachtuug  von  thniihnurd,  das  an/.weiStellen  vorkommt. 
Es  gehört  hierher,  weil  die  Kiciie  polniHcli  <lcfh  lautet  und  hiervon  sow<dd  Namen 
von  Personen  ([»oiuhko.  J)onil)rowski),  als  am  li  liesonders  zahlreich  von  Dorl- 
schaitcn  (Danierau,  Damerow,  Damerkow,  Dammrau,  Dampraw,  Duiubrowken, 
Dombrowo,  Dambagora,  Deiubogorsch)  abgeleitet  werden.  Wßt  soll  Dambrowa 
jedoch  einen  Eichenwald  bedeuten.  Wenigstens  an  einer  Stelle  des  P.  U.  B. 
(Urk.  615,  1903),  wo  för  das  Out  Syreno  (vielleicht  Zerrin  bei  B&tow)  eine 
von  dem  Bischöfe  von  Cnjavien  gewährte  Freiheit  der  Besahlung  des  Zehnten 
beurkundet  wird  von  6  Jahren  de  dambrowa  und  von  10  Jahren  de  riha  denea, 
scheint  es  wegen  dieses  Gegensatzes  jedoch  mein-  ein  Eichengestrüpp  (junger 
Aufschlag  oder  alte  Kappung)  zu  bezeichnen.  Jhr  kommt  gleich  eine  andere 
Stelle  (Urk.  bbO,  1207),  wo  Abgabonfreiheit  Inr  12  Jahre  gewahrt  wird  xi  qtnd 
de  «ylra  auf  innilta  terra,  qufi  Danu-roir  (h'ritur,  in  »upmäiciu  granitiU 
teperitury  weil  damn-ow  im  (Jegeiisatze  zu  Wahl  steht. 

Noch  an  einer  Stelli'  ist  die  Rede  von  rohora  und  ist  nacii  dem  Sinne 
doch  wcdil  kaum  zu  liukcn  an  eine  damalige  Unterscheidung  der  ver- 
öchiedeiicn  Eichenarteu,  also  besonders  der  hier  genannten  Quercu«  Robur  L. 
spcc.  pl.  (äommer-,  Stieleiche)  von  Q.  tettnUßora  Sm.  (Stein«,  Wintereiche), 
vielmehr  nur  ein  untermischter  Gebrauch  beider  lateinischen  Namen  anzunehmen. 
Die  Urk.  *  293  (1278.  bei  der  Vortegnog  des  Klosters  Neu-Doberan  aus  der 
bisherigen,  ungünstigen  Lage  (Pogutken)  nach  dem  durch  Mestwin  geschenkten 
Pelplin  in  bestimmten  Grenxen)  giebt  einen  betreffenden  Theil  des  Grenzzuges 
an:  deinde  ad  cumulum  de  terra  fad  um  jirope  vi'am  reiiiam,  dehidi'  (nl  cumulum 
eireumrallattim  roboribuH  qiii  <Iiritiir  hol ircrtj.  Doch  soll  diese  Urkunde  unecht 
sein,  weil  u.  A.  der  deutsche  Ausdruck  bolwerg  für  1278  auffallend  sei.  Ich 


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18S 


meinerseits  kann  auch  nicht  eingehen,  weshalb  hier  an  durchaus  nicht  hervor- 
ragender Stelle  ein  Bollwerk  in  Gestalt  eines  mit  Eichen]>laiikon  vorstärkten 
Hügels  als  Grcnzmal  anircle^t  sein  soll.  Fiele  aber  der  Relativsatz  fort,  so 
könnte  man  diese  St<'lle  sclif)!i  eher  als  einen  von  Eichen  im  Kreis»*  um- 
standenen Flügel  gelten  lassen  und  liele  somit  eiu  weseutiicher  Verdachtsgruad 
für  die  Echtheit  der  Urkunde. 

Salix  Tourn.,  Weide,  übschon  es  deren  auch  früher  in  reichlicher  Anzahl  ge- 
geben haben  rnnsB,  wird  sie  dennoch  nur  an  2  Stellen  erwUhnt,  wohl  weil 
sie  als  SEO  weichlicher  und  nicht  lange  dauernder  Banm  auch  die  Znoh* 
nnngm  der  B^^snng  nicht  zn  lange  anfbewahren  wfirde. 

In  No.  326  (1281)  geht  der  Qreniaag  wgw«  ad  quandam  wUeem  (Ergnes  der 
Wolszenics  in  die  Weichsel)  und  in  No.  491  (1292)  ad  talieem  t^fnatam 
(zwischen  pmTula  palu»  uml  rintJuf<  DrilMuh  bei  Bresnow  oder  l^ailuuii 
Kl  .  Pr.  Stargardt);  beide  .Male  hat  aluM-  die  Wdde  wässerige  Staudorte. 

Tilia  L.,  die  Linde  mag  wohl  aus  gleichem  Grunde  so  wenig  oft  als  Grenzbainn 
geachtet  worden  sein.  No.  2.37  utkI  No.  202  zählen  «nnc  '.'//?«  xliiuafa 
auf  und  No.  641  (l'Xlf))  spriciit  von  cinom  nnnuhix  iartuj<  Hupi'r  riru/mn 
Spain/orium  propc  fi/itini  (auch  bei  Swarosohin).  NB.  Citat  S.  .HO  ir^t  iiu- 
auflindliar.  Der  in  No.  290  Lipoira  genannte  lierg  bei  Odargau  (Kr.  Neu- 
stadt) wird  mit  Linden  bestanden  gewesen  sein,  da  Lipa  polnisch  die 
Linde  heisst. 

Tremuhu  ist  die  sonst  botanisch  benannte  Popuht  tranula  L.,  Zitterpappel, 
Espe.   Sie  ist  ebenfalls       utraque  parte  ngnata  (No.  172)  oder  mgnata 
prope  Uteum  (No.  287  nnd  No.  262  prope  laeum  qui  Crange  dieitur). 
Das  Grenzmachen  geschah  also  aggere»  mu  tumvlo»  jaeiendo  and  arbom 

igeondn. 

All  diesen  Angaben  kann  die  Frage  znr  Seite  gestellt  werden,  was  denn 
die  orhnreK  utfjnnfne  in  te^ti mnnittm  prnrpsnuH  fernunorum^  die  Malli;ünno,  halfen, 
da  Bio  (lorli  oiniiial  vonlorii-n  iiiussfoii.  selbst  wenn  man  <ii*'  liait«'  Eiche  /uiiioist 
aussnclit".  oder  wenn  es  nicht  veiltolcn  war.  selbige  umzuhauen.  Nun  in\  ersiei-en 
Falle  (ej^  konnte  ja  auch  ein  Blitzstrahl  sie  zerschmettern  oder  ein  Waldbrand 
sie  in  Asche  legen!)  waren  noch  immer  die  Erdliiigelungen  als  sicheres  Merkmal 
vorhanden,  dessen  Yerrückung  schon  nach  recipirtem  römischen  Rechte  strafbar 
war,  und  f&r  den  letzteren  Fall  kann  ich  jedoch  fOr  diese  Zeit  nnd  fBr  unsere 
Provinz  keine  strafireohtliche  Bestimmung  nachweisen.  Freilich  wird  damals  der 
Eingeborene  noch  nicht  bis  zu  solcher  Tiefe  der  Schlechtigkeit  gedrungen  sein,  wie 
andererseits  die  Deutsch-Ordensritter  ans  ihrer  Heimath  bezügliche  Strafi»tKungeD 
mitgebracht  haben  werden.  Vielfach  war  ja  in  Deutschland  bei  Kapitalstrafe  das 
Umhauen  der  zur  Bezeielniumr  der  Grenze  dienenden  BAuine  verboten.  So  bestand 
in  der  Schweiz  z.  B.  für  den  Schlag  von  Grenzarven  die  Todesstrafe,  wie  auch 
aclion  im  Volksbewusstsein  sonst  eine  gewisse  Fleilighaltung  zuerst  der  in  CP- 
heiliglen  Hainen  befindlieluMi  Hiiunio  sieh  aussprach,  die  sich  später  in  ähtdiclior 
Weise  aufgewi.Hsc  Baum- Exemplare  ausdehnte,  z.  B.  in  Gemein  Waldungen  auf  be- 

6 


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183 


80Dd«rB  die  fruchtbaren,  d.  b.  zur  Mast  dienenden  Harthölzer  (Eiche  and  Buche 

als  8.  g.  Blumwaare),  wogegen  es  Jcdcriuann  freistand,  das  unfnichtbaro,  weiche 
Taub-  oder  Du.stliolz  nach  Belieben  iTir  seinen  Gebrauch  zu  hauen-  Hiernach 
waren  in  der  Schweiz  (z.  B.  im  Urt^clcnthale)  Arven  und  Tannen  gebannt,  d.  h. 
vor  Axthielt  gefreit.  Nur  zu  bald  wunhni  dann  solche  Fn  ibäuine  auch 
Träger  mystiseher  Anschaiiunir  und  bc-^nndcn  r  N'crehning  oder  Sk  hcn  des  A'olke*«, 
das  auch  wühl  noch  allerlei  Mahrcheu  und  iSpuckgecichichtcu  gleichsam  alö 
Malhijgel  auf  sie  häufte. 

Audererseitti  läsät  sich  wohl  eine  nicht  zu  wilde  Bestrafung  des  Hiebes 
auf  Grenxbiamo  folgern,  wenn  nicht  schon  aus  den  sonst  in  Deutschland  gültigen 
und  nach  der  Ueberliefernng  recht  barbarischen  Strafen  des  BaumschMlens  (Ent» 
leibung,  Annagelang  des  Gemachtes,  nach  israelitisdieni  Vorbilde  Wettmachung 
des  Frevlers  mit  seinen  Körpertheilen,  wie  er  gerade  am  Baume  ge8&ndigt)| 
so  doch  auch  aus  den  strengen  Strafen  für  die  Ausraubung  oder  Zerstörung 
der  8.  g.  Bfiten.  d.  h.  aur  Bienenzucht  ausgehauonen  Kiefern  oder  Eichen, 
mdlißeina  oder  alvearinni  (ijnmt,  zu  deren  Local  und  Unterhalt  die  mmxeae  aus- 
ersehen  waren,  etwa  dun  li  llaidebüsche  zu  übersetzen  und  auch  in  unseren  Ur- 
kunden oftmals  erwähnt,  ihi  Gange,  der  Glossator  des  mittelalterlichen  Latein, 
weist  8.  V.  mci-ii'it  (1)  ausdrücklich  daraufhin,  indem  er  sagt:  propHi'  xi/ni  in  qua 
alutifiir  apen,  u/ult  nuricd  opmii.  Wie  fiir  Polen  das  Statut  Wislicki  vom  Jahre 
1347  (also  eine  gleiche  Zeil!)  unter  Casimir  dem  (irossen  für  Ausraubuug 
(de  quercubuK  vero  mericarum  vulganier  Dqmbrowa,  duos  scotos  quilibet  ipmm 
ineidem  persolvat)  eiue  Pöd  von  2  Scot  festsetzt,  so  bestraft  es  den  Thftter  des 
FftUens  (n  auim  quit  arborem  cum  (gnbui  weeiderit)  noch  härter.  Und  ans  West- 
preussen  galt  ein  ähnlich  strenges  Bütenrecht,  wie  namentlich  su  ersehen  ist 
aus  dessen  schriftlicher  BMxirung,  die  noch  in  der  Stadt  Bfitow  aufbewahrt  wird, 
wohl  dem  Hauptorte  ffir  die  im  weiten  Umkreise  liegenden  Beuten  oder  Bfiten, 
die  jeuer  Stadt  (nach  Gramer:  L  1.  I.  S.  94  ff.)  auch  den  Namen  g^ben 
haben  sollen. 

Als  Uobergang  zu  den  Gctreidcarten  blieben  nun  nocli  einige  im  P.  U.-B. 
erwähnten  Sträuchcr  zu  besprechen,  insofern  diiraus  sich  eine  othnohtLnsclie 
Seite  für  die  Botanik  abgewinnen  lässt.  Es  sind  der  Hopfen,  die  Brombeere 
und  der  Weinstock. 

HtimuhiM  L.,  llo|>fen.  Eine  II oiilenpflanzung,  InnnHefum,  kommt  nur 
einmal  (474.  li^üü)  unter  den  allgemeinen  Bezeichnungen  vor.  Mit  Hopfeu  hängt 
natürlich  das  Bier  zusammen,  cerevina,  das  wir  ebenfalls  im  P.  U.*B.  vorfinden 
(506.  1294.  Die  erste  Zahl  bezeichnet  übrigens  die  Urkunde  und  die  sweite 
ihre  Editions^ahrzahl),  wo  ein  erkauftes  Dorf  a  pnttadone  cermvU  fue  nolnt  et 
nottrie  ündem  dari  cotmtevit,  befreit  wird. 

Uebrigens  bestand  unter  den  ungemessenen,  aber  landesfiblichen  und  gesels- 
liehen  Diensten  und  Leistungen  des  früheren  Bauern  (Kmctho)  an  seinen  ad- 
ligen Herrn  auch  das  Uopfenschnoidcgeld,  polnisch  Osniecowe,  für  dessen  Her» 

gäbe  die  vorli^nden  Urkunden  indessen  noch  zu  früh  sind. 

1 


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134 


Rubu9  h.f  Brombeere.  Es  boseichnet  einmal  eine  Stelle  an  einem  Walde 
(463),  iet  ako  gleich  ruhelum,  wie  es  aadererseits  als  rubua  um  (Bttrenbrombea> 
strancb)  eine  locale  Benennung  ist  (447),  als  1289  das  Dorf  Palesclikon  frei 
von  allen  Lasten  in  bestimmten  Grenzen  vom  Herzog  Mestwin  dem  Kloster 

Byszewo  verliehen  wird. 

Vitts  h.,  Weinrebe.  Der  Weinberg,  vtnea,  als  Ort  ihrer  Anpflanzung,  wird 
im  P.  ir.-B.  meist  immer  bei  der  Aiifzälilnng  von  Pertincnzstuckeu  von  Be- 
sitzungen angeführt.  Ohne  dass  eine  Ijc^timmte  rinra  angegeben  ist.  wird  es 
ininier  nur  allgemein  golialteii.  wie  bei  der  Ik'.statitruiig  der  weltlichen  IV'silzungeii 
und  gcistlielieii  Kechte  für  das  Klo.stcr  (_Hiva  durch  die  Päbstc  Ilnnoriu.s  III, 
(32.  1226).  liinocenz  IV.  (87.  1245)  und  Nicolaus  IV.  (4.58.  1289),  für  das 
Jiiatluim  Cujavien  durch  Gregor  IX.  (<)1.  1238  decima  pars  de  viueis)  und  für 
das  Kloster  Neu-Doberan  (Pogutken,  Samburia)  durch  Nicolaus  IV.  (459.  1289). 
Es  können  dies  Alles  also  nur  kanzleis^lmässige  Amplificationen  sdn.  Nur 
ein  einziges  Mal  ist  eine  bestimmte  vinea  erwähnt,  nttmlich  in  ürk.  474  (1290), 
worin  Herzog  Mestwin  von  Pommorn  dem  Enbiscbof  Jacob  von  Gnesra  flr 
300  Mark  die  Dörfer  Gmczno  und  Koszolitz  in  der  Schwetzer  CasteUanei  verleibt 
Hier  wird  die  villa  Kozlec  tradirt  cum  mnta  et  'pammü.  Hiermit  ist  der 
frühere  Weinbau  f&r  Westpreussen  bestimmt  ausgesprochen,  und  zwar  fftr  eine 
s&dlich  von  Schweiz  gelegene  Gegend,  so  dass  es  Weinberge  auch  sonst  wohl 
gegeben  haben  wird.  Jener  Ort  Kozlec  besitzt  aber  auch  pomm'a.  Obstgärten, 
wie  wir  lioi  ihm  sclion  Irülier  das  ebenfalls  nur  einmal  vorkommende  Aumt'/efum^ 
Ho]  ifenplan  tage,  antrafen,  scheint  also  ein  sehr  fruchtbarer  und  angebauter 
Landstrich  gewesen  zu  soiu. 

Im  Anschlüsse  hieran  und  zum  Uebergange  zu  den  Getreiticarten ,  wo  es 
sich  ebenfalls  nur  um  Nut/.ungswcitlie  lianildt.  ist  noch  der  Graswuclis  zu 
l)etraehten,  aber  nicht  etwa  \'on  einer  t-inzelium  (iraMUi.  sondern  als  (Jras  im 
Allgemeinen,  sei  es  als  \'ichwt'idt',  sei  es  zur  Grasnutzung,   ßeiderlei  koniml  vor. 

Die  fciu  falcatio  (Ileumaht)  wird  als  begrenzte  ÖcrviLut  auf  einige  au  das 
Kloster  Oliva  verliehene  Besitzungen  (nach  394.  1285)  wunderbarer  Weise  einem 
weltlichen  Manne,  aber  einem  mite»  Gneomer  (von  Krockow?)  in  Lepsch  verliehen. 
—  Der  einfache  Ausdruck  femm  bezeichnet  auch  nur  das  Nutzungsi-echt,  also 
die  Heumaht.  Es  wird  verliehen  in  350  (1282)  als  fena  altrittßequu»  rnmlvm 
qm  SUn^oe  dieitur,  wie  ähnlich  ein  Landgut  (310.  1280)  cum  fem  alirinteqmu 
ßuvium. 

In  269  (1275)  heisst  es:  nam  ab  anüquu  temporUnu  eohni  de  CamtmeiUi 

fenum  ihi  jmmitus  nn'xsuiTuiif.  Ihi,  d.  h.  zu  beiden  Seiten  des  PoUnitzbachcs 
(nahe  Schlawe)  beim  Einfall  der  Misteniza  (Arhnlich  0G2.  1308).  Auch  hiei' 
wird  sogar  den  Coloniäteu  dies  alte  Recht  durch  Wizlaw,  Fürst  von  Rügen,  ge- 
wahrt, obschon  es  ein  Einschnitt  in  die  klösteilichcn  Rechte  von  Bukow  ist. 

Auch  als  Viehweide  kommt  im  P.  U.-l>.  der  Graswuclis  vor,  natürlich  bei 
einer  A'erleihung  an  ein  Kloster  (48ö.  1292).  wu  Ilirzog  Mestwin.  weil  die 
Ciätcrcieuäcr  iu  Pclplin  Koth  leiden,  ihnen  zwei  Dörfer  (Gcmlilz  und  Scliowy 


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185 


giebt  als  fenoHa  pcuma  ad  »uarum  peeorum  nutn'menfa.  Urk.  633  (1305)  unter- 
scheidet sogar  fmnm  und  (/mmina  jumentia.  Dieselbe  Urkunde  orwUhnt  auch 
eesjtHes,  Rasen,  wie  man  sie  für  Bau  und  Verbesserung  von  Mühlen  werken 

gebraucht. 

Bei  jojrlicber  Getreideart,  die  im  P.  U.-B.  vorkommt,  handelt  es  sich,  wie 
ieli  bemerkte,  um  Nutzungswerthe.  Eine  Abgabe  (c.ntrfin)  an  Körnern  beBtand 
schon  zu  frühesten  Zeiten  unter  dem  slavischen  Namen  ()^i<ejt.  Weil  sie  etwas 
Gewöhnliches  und  Selbstverständlichen  ist.  kommt  sie  nur  dann  Yor,  wenn  es 
sich  um  die  Ausnahme  der  Befreiung  davon  handelt.  So  wird  sie  auch  erwähnt 
als  Abgaben  frei  heit,  wo  (42.  1229)  den  Johannitern  die  früher  geschenkten  Be- 
sitzungen (meist  um  Preuss.  Stargard)  nebst  den  Laätbefreiungeu  bestätigt  werdai. 
Ein  Aehnliches  muss  aosdr&cken  tolueio  JnmenÜ  (374.  1284  und  400.  1285). 
Ebmso  scheint  dasselbe  in  bedeuten  der  slawische  Ausdruck  rimula  (auch  «umYa), 
&lls  die  Ableitung  von  nemif,  Samenkorn,  zu  adoptiren,  wie  wahrscheinlich, 
Eumal  sich  aas  der  Stellung  in  den  anfgeffthrten  Abgaben  (hinter  StanoTnik) 
nichts  ermitteln  lässt  Auch  diese  kommt  vor  als  Befreiung  fQr  Unterthanen  in 
den  an  Klöster  (Eldena  för  Mariensee  505.  1294.,  dann  ßelbuk  (389.  12<'^5 
und  437.  1288)  oder  an  Privatpersonen  (Peter,  des  Grafen  Glabana  Sohn  :374. 
1 284  und  Graf  liicolans  Jankovicz:  369.  1283  nee  dmula  deiU)  Terliehenen 
Besitzungen. 

Von  Getreidcarten  werden  erwähnt  der  Hafer,  die  Gerste,  der  Roggen  und 
der  Weizen.  Für  den  letzteren  haben  wir  scheinbar  die  beiden  Ausdrücke 
triticu«  und  ■•<ifit/o,  da  letzteren  (nach  Isidorus  1.  17.  c.  2.  und  sonst  bei  latei- 
nischen Sclirirt.stellein)  als  (jeuus  trifl(u  a  t^elccto  dictum  zu  fassen.  Doch  nach 
Du  Cauge  wird  .v(Y/V/o  von  späteren  Autoren  auch  gebraucht  lür  aecalc,  Roggen, 
vulgo  seylc,  Iranz.  seiyle.  Hülsenfrüchte  allein  kommen  also  gar  nicht  vor.  Was 
unter  brateum  zu  Tersteheu,  weiss  ich  fürs  Erste  noch  nicht:  vielleicht  Malz 
oder  Kleie,  da  es  bei  Ufthlm  vorkommt  und  Ton  farina  (Mehl)  unterschieden 
wird.  Zum  durum  Jrufnentum  werden  gerechnet  tritieus,  siligo  und  hordeum» 
Alle  Körnerfrüchte  ersehenen  nur  in  geschichtlidier  Feststellung  von  rechtlichen 
Beziehungen,  entweder  von  Beleihungen  oder  von  Aufhebung  von  Abgaben. 

Ebenso  auch  das  Mehl.  Inr  214  (1266)  wird  ein  Gut  verliehen,  fi«i  von 
allen  Lasten ,  wmnter  ane^  dar  eondutiw  faritte  ferim),  und  in  anderen 
Urkunden  (374.  1284  und  &st  gleich  400.  1285)  heisst's  unter  den  Befreiungen 
verliehener  Güter:  farinam  non  dueant.  Die  Abfuhr  des  Mehles  muss  also  eine 
Pflicht  gegenüber  dem  Herzoge  oder  sonstiger  Staatsgewalt  gewesen  sein.  Für 
Verleihung  einer  Mühle  nebst  halber  Ilufc  (inStolp:  281.  1270)  wird  anderer- 
seits zur  rechten  Zeit,  wie'«  gewohnheitsgemiiss  ist,  ausser  freier  Mahlung  des 
hei'/oglii  lu'u  (ictn'id(>8  gegeben  ein  (rjtmi/<  von  einer  Mark  Silber,  von  12  wen- 
^^urae  farinc  siltijinee  und  von  4  metmirae  farinc  frificee.  Unt<M'  den  Zehnten 
von  Klot^terdnrt'ern  verspricht  man  und  310.  127J).)  aunonum  ad  tjuam- 

libet  j'dritunii  facieiuium  li  Inuisitivi  ijuodlihcf  nosiruin  sitie  contradicdone  gratis 
molere,  woraus  ausserdeui  zu  croeheu,  dass  veiächiedcno  Sorten  von  Mehl  her- 
gestellt wurden.  • 


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136 


Die  Gctreidoarten  kojimuMi  meist  immer  im  Gem<M)gc  vor. 

Bei  -Zuwcisniii^  von  8  DüriVrii  als  Pfarrsin-ciij;»'!  zu  eiiKM"  rt'conriliii-tcn 
Kii-('ln'  (224.  12G7)  sollen  ilie  Leute  (liejenigen,  von  wclclicn  .^ic  xpiriiunlia 
erhalten,  auch  in  Etwas  in  iiinporalibuH  unterstützen  und  also  dorn  Priester 
de  quolibet  unco  bezahlen  dua«  menwras,  que  pochove  dicuntur  Slauice,  unam 
uliffitus  et  alteram  avenae.  Uncus  ist  dor  slavische  Hakenpflug  od^  ein  Ton 
ihm  in  bestimnuter  Zeit  umgepflügtes  Stfick  Land,  Hlmlleh  der  deutschen  Hufe, 
nuamu.  Als  Herzog  Mestvin  von  Pommorn  1269  sein  Land  von  den  Mark- 
grafen Johann,  Otto  und  Conrad  von  Brandenburg  zu  Lehen  nimmt,  Terpfliehten 
diese  sich,  seine  Tochter  zu  verheirath«!  und  ihm  ein  Jahrgeld  von  100  Mark 
Stendalcr  Silbers  zu  geben  oder  aber  100  Maass  harten  Getreides,  iv7  centtm 
ehoro»  dwi  frumentif  wovon  je  30  chori  fritici  und  ordei  und  -K>  .7n  v  /  silfijims. 
Durum  frumentvm  muss  auf  die  Härte  dor  Frucht  bezogen  und  darl  nicht  als 
Wintergotreido  srefasst  werden,  weil  die  Gerste  dazu  genannt  wird.  Ausserdem 
erliilire  man  liicilici  den  dninaligen  Preis  des  Getreides. 

Wain-ond  10  Tal»  nU'  Weizen  in  einer  Wasfsermfdde  (>nol>  ndiitn m  nquoficum) 
(210.  V2Qi\)  verliehen  werden  und  andererseits  auf  den  Zins  von  5  pomlem 
(Last)  »iliyini»  aus  einer  Mühle  verzichtet  wird,  kommt  unter  den  befreiten 
Lasten  die  ejracHo  sUlginis  super  honorem  iribvm  vor,  welche  Last  dem  Wort> 
laute  nach  wohl  för  die  untwdr&ckte  Ehre  des  Besuches  des  Tribunen  gegeben 
wurde. 

Natürlich  spielen  die  Kömerfrflchte  auch  bei  der  Verleihung  von  Mühlen- 
gerechtigkeiten  ihre  Bolle.  In  den  zwei  Stadtmfihlen  zu  Cöslin  wird  (569. 1298) 

die  Mahlmetze  (mentura  dlcta  wlgariter  muffe)  für  ewige  Zeiten  und  sogar 
ihre  Zuammensctzung  bestimmt:  Dor  Schcff'el  (modiu»)  soll  nicht  weniger  als 
16  Motzen  haben  bei  jeglichem  (antiona)  Getreide:  nligo,  hnmtnn,  fmmcntum. 
Wie  sich  der  fönst  allgemeine  Hegri  11" wt'/j^wm  auf  eine  bestimmte  Art  von 
(ieti-('ide  b(>/,ie]ien  soll,  ist  nicht  ersichtlich.  Uebrigens  ist  die  Uiknnde  uncclit. 
Dem  Matte  i^t  lias  l'lattdcuischc  gleich  anzumerken.  Bei  der  Begabung  von 
Stolp  mit  Stadtgebiet  (ü'JO)  im  Jahre  1310  soll  man  nach  Errichtung  von 
Mühlen  von  jedeia  iiade  (rofa)  unum  laut,  siliginu  et  brasei  equanimiter  .  .  .  . 
nomine  packt  geben,  sonst  aueb  nach  Lübecker  Maass  messen.  Untor  den  Be* 
diugungeu  der  Uebertragung  einer  Mühle  (in  der  Stadt  Ctfslin  406.  1286)  fign- 
rirt  eine  jährliche  mlulio  lagt  annone,  euiug  media  pars  eiUgo,  reliqua  avten 
medieta»  duplex  brasevm  Ktlieet  atenaceum  et  ordeacium  fore  ddtet;  ebenso  bei 
der  Mühle  bei  der  Stadt  Cdslin  (446.  1289)  (Ür  jedes  Bad  (rofo)  eine  jährliche 
Zahlung  y>>u  /.\\  ( i  Last  annone;  mediaae  kuiue  annone  eiligo  erit,  reliqua  medieta» 
hraseum  ita  diitinetum  fjimJ  duae  parte»  »int  avenaiieum  braeeum,  tertia  vero 
par»  ordeaeeum  fore  debef,  zu  Ostern  zu  leisten. 

Im  grosseren  Cemenge  finden  sich  die  Getreidearten  bei  grösseren  Keclit!-"- 
ai'tioneii  vor,  wie  bei  ilei-  Anlegung  von  OrtschalhMi  (rftitdten  oder  Dorfeiiii 
oder  l>ei  ihrer  Kerht>i»e\vi(imung.  Auch  für  dieüc  Verbindung  treffen  wir  im 
P.  U.-B.  auf  einige  Beispiele. 


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187 


Als  1297  Meinhard  von  Qaerfurt,  Landmeister  von  Preusaen,  die  Stadt 
Hewe  (Gimea)  dem  Conrad  von  Reden  zum  Besetzen  nach  Culmer  Recht  aus- 
gtebt  (550),  soll  sie  nach  dreijähriger  Abgabenireiheit  u.  A.  ^en  jAhrlichen 
Gensas  „unserm  Hanse''  leisten,  fifir  den  maiuw  cwmudi»  nämlich  unam  maldraiaim 
atm&ne  quadrupUcü  »ciUcet  irifici,  tiliginia,  hordei  et  avene  proparHonaliter, 
evivelihi'f  tim  viensuras,  auf  Martini  zu  geben. 

Als  1287  Bischof  Thomas  von  IMock  dem  ihm  von  Herzog  Mestwin  von 
Pouiincrn  verliehenen  Ort  (  Jcidin  (Gordin)  Magdeburger  Recht  giel)t  (mit  Hin- 
sicht auf  <li('  dasell>.st  an/ulegench^  Stadt),  bekommen  die  künftigen  Einwohner 
(421)  /.chiiiiihrige  Freihc'it  von  Abgalten  jeder  Art.  <ul  t'.r«i{rjMnnluiS  i<i/ra)i  et 
e,vcoh')itI(tH  (tijros  uiid  i^oll  von  ihnen  alsdann  ile  (juolUxi  nunhsD  zu  Martini  jeden 
Jahres  geleistet  werden  inxi  nuilthrata  qvaditi^Aicis  annvne,  Ire»  viäelicet  memure 
iriticif  treu  siliiftnis,  tres  ovdei,  ires  (irene. 

Als  1301  Bischof  Gerward  von  Cujavieu  das  r^chulzcnamt  der  Dörfer  Subkau 
and  Swaroschin  (Schobokow  et  Swarzystov)  an  Heinrich,  den  Sohn  des  Schalt* 
heissen  von  Mewe,  und  an  Johann  von  Lywnow  verleiht  (5d4a),  am  sie  zu 
deutschem  (cnlmischem)  Rechte  anssasetzen,  sollen  sie  nach  Verlaof  eines  Frei- 
jahres de  quoliha  mamo  Flamico  zu  Marientag  Sinsen  n.  A.  annone  quadnupUeie 
maldraicmf  tfideHeet  free  nwmirat  tritiet,  free  crdei,  free  »tligini»  et  iree  avene 
CCHHUS  nomine  (aaoh  duoe  puüae,  Hühner)  und  das  Getreide  nach  Subkan  oder 
Dirschau  oder  Gerdin  odor  gleich  weit  entfernten  Orten  zu  fahren  gehalten  sein. 
Auch  sollen  sie  Jure  mensurarum  mismlium  jeden  Marientag  von  jedem  mansue 
die  Hälfte  de.s  Maasso.s  an  Wiuterwcizen  und  an  Hafer  ;ui  den  rector  irclesie  geben. 

Als  1302  Abt  lloinrich  von  Telplin  das  Dorf  Neukirch  zu  deutschem  Rechte 
aussetzt  ((iOi)),  soHen  die  Einwohner  für  dif  nuuix/  r('/if>u<ile'<  zu  Marien  u.  A. 
u/uim  mit!(h'rnf(iiii,  ijuf  ire'<  fftn'f  nicn.'^ii/am  ainnun  t/u(nlru^liciif,  viäelicet  triiici, 
mlitjiuix^  ordt'i  t  f  (trt'itc  (rinn  ilii(i/>itn  jnillixj  censir(!U. 

Diesellie  Miscliung  ligurirt  in  einer  pachtvcrtragiilinlichcn  Besetzung  (Ü33 
1305).  Von  (h  uis('li»en  Abte  werden  die  liüter  von  Dubkau  an  die  Bewohner 
von  Stenzlau  unter  gewissen  Bedingungen  gegeben.  U.  A.  geben  sie  von  jeder 
Hufe,  gleichviel  ob  Sumpf  oder  Acker,  duodeeim  modia»  quadrvplieie  anwme 
videUcet  tre$  trifiei,  free  eilig  ittis,  frei  ordei  et  free  avenae,  und  zwar  an  den 
Klosterbruder,  welcher  die  für  Pelplin  vorbehaltene  Spangaa«Mflhle  bewachen  wird. 

Erst  aus  der  letzterwähnten  Urkunde  erfahren  wir  vergleichsweise,  dass 
12  foodii  oder  Scheffel  eine  malderata  oder  maldrata  ausmachen.  Li  diesem 
Worte  muBs  also  das  anklingende  deutsche  Wort  Malter  eine  üebersetsung  sein, 
<o  hoch  uns  alsdann  auch  für  damalige  Zeiten  der  von  jeder  Hufe  zu  leistende 
Zins  vielleicht  erscheinen  mag.  Die  bei  den  letzten  Locationen  vorkommenden 
ntenHvrae  sind  also  als  S'chcftt'l  zu  fassen,  wodurch  die  früher  erwähnte  Um- 
schreibung gerade  dafih-  (hirdi  mafie  von  ihrem  Stiindjuinkto  verrückt  erscheinen 
nujss.  Sfhlit'.-slich  muss  es  auÜ'allon,  dass  im  P.  U.-B.,  zumal  doch  Mehl  vom 
Korne  der  Friiihle.  aiuh'rcr.scits  nicht  das  Stroli  d(M-  Halme  der  cultivirtOQ 

Fruchtöurlcu  aiö  Licfcruugä*  oder  sonstiger  Nutzung» werth  vorkommt, 

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Es  mag  mir  im  Uebrigen  mit  der  obigen  DarstoIIung  gogaugcu  sein,  wio 
dem  Jäger,  um  mit  L.Weber  zu  sprechen.  Anseheinend  zwock-  und  aussieht»* 
los  wandert  er  umher  im  dunkchi  Walde,  bis  auf  einmal  die  Beute  winVt, 
unerwartet,  und  ich  weiss  nicht,  ob  reicli  genug,  um  gefesselt  zu  haben.  Man 
muss  freilich,  wie  der  Jäger,  zufrieden  sein,  sich  tui-  zehn  nutzlos  verbrachte 
Stunden  durch  da.s  Ergebniss  einer  einzigen  entschädigen  zu  lassen.  Im  matten 
Abbilde  lag  sie  so  eben  vor  Ihnen! 


Das  fini^lche  hnueum,  auch  hrarium,  bradum  oder  braetf  obscbon  bei  den 
lateimschen  GlasBikem  eine  eigene  Art  Cterste,  aoU  naeh  Da  Gange  im  Mittel* 
alter  kefnesw^B  eine  Komart  son,  sondern  durch  Wasser  maoerirte  Gerste, 

woraus  Bier  geniaclit  wird,  bei  den  Englftndem  malt  genannt,  also  unser  deutsches 
Mal/.,  dessen  Herstellung  in  Mühlen  nur  wunderbar  erscheint,  weil  es  mehr 
der  ßrauerci  zukommt.  Jedoch  wird  malzen  (braseare)  und  brauen  (lat.  hra.rare) 
im  späteren  Mittelalter  als  viMsehicdene  Ilantirnug  unterschieden.  Anfänglich 
geschah  das  Malzen  vielleicht  in  Mühlen  oder  in  Verbindung  damit,  bis  es  bei 
der  primitiven  Produrtionsss eise  in  die  Bürgeiliäuser  drang,  als  man  es  verstand, 
aus  dem  bereiteten  Mal/.e  i>i(!r  zu  machen.  Das  Malzen  wird  somit  die  ältere, 
weil  nothwendigere  iiantiruug  sein.  Vorgl.  Tschoppe  u.  Steuzel:  Urkunden- 
Sammlung  8.  37S. 


IS 


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139 


Volksthümliches  aus  der  Pflanzenwelt,  besonders  für 

Westpreussen.  YL 

Von  A.  Treichel. 


Auoli  dieses  kaleiduskupiächc  Gemcugo  mag  zeigen,  wie  immor  noch  nicht 
der  zum  ubigcu  Thema  gehörige  Stoff  sich  orachttpfl  hat,  da  sich  dazu  von 
überall  her  immer  von  Nenem  und  von  jedem  Gebiete  der  Ethnologie  der  Pflanzen, 
um  es  80  SU  bezeichnen,  Beiträge  eingefunden  haben,  denen  ich  in  altgewohnter 
Weise  dieselbe  Behandlung  zukommen  liess.  Es  ist  zu  bewundern,  wie  viel 
lohon  anf  diesem  Gebiete  die  BevOlkerungs^Verschiodenheit  Westprenssens  und 
die  im  Vergleiche  zn  sonstigen  Provinzen  und  nicht  zu  Ungunsten  stark  ent- 
wickelte Stabilität  der  ersteren  hat  beitragen  können,  obschon  mancherlei  auch 
Eiiienthum  der  Nachbar -Provinzen,  ja,  allgemeineres  Eigen  sein  mochte  und 
obgleich  ich  auch  stellenweise  80  sehr  in  geistig  vorwandte  Gebiete  in  bald 
gefundener  Anschauung  hinüber  gegriffen  habe,  dass  es  scheinen  könnte,  ich 
hätte  ein  ethnologisches  Allerlei  geben  wollen,  aber  iiiiiiierhiu  aus  unserer  Pro- 
vinz. Aus  ilieseiu  Grunde  inoehte  es  uiiisoniclir  ersichtlich  sein,  wi(!  iiotliig  es 
im  Allgemeinen  wäre,  für  alle  nestn  liuiigc'n  der  A'olkskunde  <ien  scliluniniernden 
Geistern  einen  ausgiebigen  Miltelpunkt  zu  schallen,  etwa  durch  Herausgabe 
einer  j)ori()disch  erscheinenden  und  recht  billigen  Zeitschril't,  durch  welche 
in  fragender  und  antwortender  Ijcleuchtuug  noch  manche  Schätze  zu  heben  wären, 
welche  dann  auch  andere  Schatzgräber  nnd  ihre  Wünschelnithen  herbeiziehen 
mtfchteu.   Diese  Seite  sei  hier  nnr  kurz  angeregt. 

Ueber  den  Aberglauben  ans  der  Landwirthschaft  sammt  dem  sich  an  Tage 
and  Jahi'eszeiten  knöpfenden,  einem  Theile  einer  grosseren  Gompilation  über 
diesen  Gegenstand,  soweit  er  sich  an  die  Pflanzenwelt  anschliesst,  hatte  ich  im 
Winter  1884/85  einige  Vorträge  im  landwirthschafUichen  Banem>Vereine  zu 
Keu-Paleschken  (Kr.  Bereut)  gehalten  und  bei  diesci-  Gelegenheit  viele  herge- 
hörige Stöcke  aus  unserer  Gegend  erfahren  und  aufsammeln  können,  ziuncist 
aus  dem  Munde  des  Vereins-Vorsitzenden  Herrn  H.  (J.  1>.  Rud.  Paschko  in 
Orle,  sowie  der  Herren  Lehrer  Ziebell  in  Alt-Bukowitz  und  R.  Randt  in 
Keu-Paleschken  (fTir  Zarnowitz,  Kr.  Neustadt). 

Kine  iiberaus  iciciiliclie  Sanimlnni:  eines  bunten  Allerlei,  wie  es  in  das 

vorliegende  Thema  hiuciupaäät,  cmpüug  ich  durch  die  Freundlichkeit  des  Herrn 

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140 


Gjramasiallehrer  Knoop  (K.)  inPoseUi  welcher  dieselbe  im  Laufe  der  Zeit  ans 
mehreren  plattdcutBch  redenden  Ortschafteni  besonders  aus  Kreis  Bfttow,  abor 

auch  aus  Kreis  Lauenburg  entweder  selbst  oder  mit  Hülfe  Anderer  gesammelt 
hatte.  i3eide  Kreise,  g^dren  sie  gco^apliisch  eigentlich  nicht  in  die  gesteckten 
Grenzen,  dürfen  doch  in  ethnologischer  Hinsicht,  so  auch  in  Bezug  auf  die 
Pflanzen  keineswegs  aus  den  friihoi-  entwickelten  Grfinden  davon  getrennt  werden. 
\N  as  die  nach  ihm  angeführten  Ortschaften  bcti-itlt,  so  liegen  Lanzig  und  Syni- 
1h)W  im  Kr.  Schlawe,  CuL«<ow,  Labuhn,  Garzin,  Kulditz.  Zipkow,  Gr.  (iaii:>t'ii 
im  Kr.  Stolp,  KrosHiu>w  und  Wu.s.>^ekoii  im  Kr.  Bütow,  Lalx-hn  und  Schönchr 
im  Kr.  Lauenburg.  Einiges  davon  ist  vom  Verfasser  in  »einem  kürzlich  er- 
schienenen und  hiermit  warm  empfohlenen  13uche  (Volkss.,  Erz.,  Gebr.  and 
M&hrcben  ans  dem  östl.  Hinterpommern)  erwähnt,  ein  Buch,  das  uns  vielleicht 
anch  später  noch  bei  näherer  Dorchsicht  einige  Beiträge  wird  liefern  kdnnen. 

Sonst  ansgedehntere  Beiträge  und  Verbesserungen  lieferten  Frl.  E.  Lemke 
in  Bombitten  bei  Saalfeld  (Ostpr.),  sowie  die  Herren  Pfarrer  Carolas  in 
Planten,  Lehrer  Lfitzow  (Lw.)  in  Oliva  (fftr  Kr.  Nenstadt),  Lehrer  Schalhorn 
ebenda  (för  Kr.  Dt.  Krone)  und  Landwvth  Ziemann  (nebst  Familie)  in  Ankfl^ 
holz,  Kr.  Lanenbnrg,  sowie  sich  sonst  mit  zerstreuten  Einlagen  betheiligten  die 
Herren  Pfimer  v.  KrQcki  in  Alt>Kischan,  Prenschoff  in  Tolkemit^  lospector 
Woyakowski  in  Hoch-Paleschken. 

Mehrfach  benutzte  Schriften  sind:  F.  W.  Frischbier:  SprüchwOrter  mid 
Bedensarten  L  nnd  II.  und  auch  Prenss.  Wörterbuch  I.  und  H.  Ausserdem, 
was  einmal  vorkommt  und  an  Ort  und  Stolle  aufgeführt  ist.  Im 
ersteren  Falle  mag  es  geschehen  sein,  dass  ich  in  dem  vor  Jahren  geraachteo 
Excerj)tc  stellenweise  zur  Vermeidung  von  zwiefachen  Citaten  nur  die  ältere 
Quelle  laudirte,  ohne  dass  jetzt  jedoch  eine  nahe  gelegte  Rcmcdur  möglich  wäre, 
80  gern  ich's  anch  wollte.  Natürlich  ist  der  Fall  viel  häufiger  eingetreten,  da?s 
ich  frfdier  ü))erhau]it  citirt  lialx*.  wo  eigene  Wissenschaft  und  tägliches  Vorkommen 
mich  dessen  wohl  hätten  überheben  können. 

f  Abutilon  striatum  Dicksou,  Zimmor-Ahorn,  wegen  der  Aebnlichkeit  der 

Blätter. 

Acer  L..  Ahorn:  K  loim  (Wuss.)  Oefters  liört  man  die  .Mehrheil  gebihlel  mit 
A  hörner.  Es  dient  in  der  Johannirfnacht  und  an  diesem  Tage  zum 
Ausschmücken   der  Tliüren   und  Stuben,   wie  auch  der  Kreuzdorn, 

li/iannn/s  (R.) 

Seine  Blätter  werden  vor  Johanni  gesanunclt,  auf  dem  Boden  im  Schatten 
getrocknet,  um  bei  Gelegenheit  aufgeweicht  und  auf  Wunden  gelegt  zu 
werden.  (Lw.) 

Achillea  AJtllefolium  L.,  Schaafgarbe:  vergl.  Prwiv»  Padus! 

Aetfcvlux  llippocuHlaninii  \..,   gemeine  Kos.skastauie:   Kristanj(\    Die  noch 

weisse  Frucht  wird  von  der  Jugend  Schimmel,  die  schon  rotho  VosSt 

diu  gcÜccktu  Scheck  genannt.  (K.) 

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141 


A^roBlmma  Githago  L.,  Acker-Kornrade:  Konkel,  vom  poln.  K^kol  (m.  94); 
Knnradsblaumo  (K.)»  nicht  etwa  von  Konnd  absaleiten,  sondern  das 

platte  Kornrade. 
¥r,  I.  3054  hat  für's  Samlaiul  den  Spruch: 
Kad'  und  Treap' 
Hält  den  Bauern  fest; 
Aber  Schmel  und  Klapper 
Jaget  ihn  vom  Acker. 

Ahrforohphus  Hall.,  Klapper.   Vei-gl.  Agroatemma. 
Aira  L.,  Schmele. 

Fr.  1.  r)30  hat  zur  Ke/oiehnuni;  des  ünzuliinglielicn  folgende  Hedensart: 
Wohl  dem,  der  unter  Dach  ist,  saL'te  der  Kiudi.s  und  «ass  unterem  Si  hmel- 
lialin  (aueh  unter'ni  Struhhalin,    -     unter'iu  Kirtrenbalken.  d.  h.  die  iu 
Dachlbrm  zusannucn  geHtclUeu  Kg>^en).    Sonst  vcrgl.  A(/>otitemma. 
AUivm  Cepa  L,,  Zwiebel:  Zippel.  plattd.  ZipoU  (Ton  aui  i). 

R&thsel:  Es  wächst  im  Äcker,  hftlt  sich  schon  und  wacker,  bat  viel 
Häute  und  beisst  alle  Leute. 

Das  Zeitwort  zwiebeln  soll  nichts  gemein  haben  mit  der  Zwiebel, 
sondern  herstammen  Ton  xwirbeln,  mhd.  svrirlen,  drehen,  quälen. 
Er  ist  wie  eine  Zippel  (Fr.  1. 445),  d.  h.  betrunken.  Sonst  vergl.  Fcutinaea. 
A,  fatulosum  L.f  Winterzwiebel.   Damit  sie  gut  ausdauom  und  sich  halten, 
wwden  sie  besonders  im  Zeielion  des  Steinbocks  gesetzt,  wdl  dann  Alles 
hart  wird.   Ebenso  Wusseken:  K. 
A.  tatin/ nt  L..  Knoblauch. 

Knoblauch,  den  eigenen  Pferden  auf's  Ciebiss  gebunden  oder  auch  ein- 
gegeben, soll  (wie  Asa  footida)  die  nachkommenden  Pferde  sehwUchen, 
so  dass  sie  ermüden,  wenn  sie  auch  noch  so  stark  sind.  (Ziel)ell.) 

A.  Srhoenoprositm  L.,  Schnittlauch.   Mit  dessen  jungen  Stengeln  in  fein  ge* 

haektem  Zustande,  zuweilen  etwas  gesalzen,  bestreuen  sich  Kinder  ihr 
Hutt«'i-l)i-od  /um  Frühatücke.   In  Restauraüoneu  figurirt  dasselbe  als  s.  g. 
Aiipetitbrö  d  eben. 
Alnus  Tüurn..  Erle,  Ell(;r. 

Dat  stell  Kapitel  Uanne  {d.  h.  Tanne},  de  elloro  Versch.  (Korkehmcu. 
Fr.  II.  255(3.) 

f  Am;i<ii{<tlii.s  L.,  Mandeln.  Ein  Konigsberger  Keim vei*a  lautet  nach  Fr.  11.  1114: 
Was       zu  handeln?   Dreck  mit  Mandeln. 
Aunnom-  Tüurn.,  Windrüschen:  Eeschken.    (Kr.  Stolp:  Knoop.) 
Amtlmm  ti/areoh'nx  L.,  gemeiner  Dill. 

I>er  Same  der  ., Dille"  scliiUzt  den,  wer  ihn  l>ei  sirh  tragt,  gegen 
Hex(!rei:  nach  Dr.  Brycr:  Abcrgl.  in  Meklenburg  im  Jahrb.  <l(^s  V.  f. 
pomm.  iii'<d\.  und  Alterth.,  Jahrg.  IX.  (1H44)  S.  215.  (\'ergl.  auch 

J.  (iriwm:  D.  Mythologie  No.  7.)    In  den  Pyrenäen  schützt  bei  sich 

s 


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getragener  Fenchel  gegen  böse  Geistor.    (Vergl.  Ausland,  1837.  Juni 
No.  173.    Aus:  A  Summer  in  the  Pyrenees.) 
Apera  Sjn'nt  renfi  P.  B.,  Windhalm:  Meddel,  Meddle. 

Eiin  Meddclhahn  kann  orakelu;,  wenn  man  ihn  mit  zwei  Fingern  straff  nach 
oben  streicht  und  dann  aus  der  Richtung  des  Senkons  des  hcraufgedräiigten 
Tiojifons  ersieht,  ans  welcher  Gegend  der  Bräutigam  oder  die  üraot 
koniiiR'ii  wird.    (Kr.  C'artliaus:  Woyakowski.) 

Aus  dioseiii  Grai^c  liiinlet  man  kleine  Hunde,  man  als  Besen  oder 
als  SciiwtijuM  s  verwendet,  um  durcli  .'»anftes  riinüluirstreichen  (Schwellen) 
die  Lockcrheiteu  des  geworfenen  Getreides  (Öcbwcbsel)  zu  euÜ'craen, 
ai)zusciiweben. 

Busch  is  half  Bock,  seggt  Voss  un  satt  hinrem  Meddelspier  (Belgard. 
K.),  zur  Bezeichnung  von  etwas  Unzulänglichem,  da  Spier  =  kleiner, 
einselner  Halm  ist. 

Aquikgia  vulgaris  L.,  Akelei:  Agelei,  Häkelee.  (K.) 

Artemma  Absint hiuui  L.,  Wennutii:  Wernit,  Wcrmult.    (Gr.  Gänsen.  K.) 
Es  dient  vieii'acb  zum  Bäiaheru  von  Bienen  und  beherrscht  mau  dio- 
selben  damit  dnrehaus.  (Lw.) 

ßr  geht  umher  mit  Wehmuth  und  Wermuth.  D.  h.  mit  Leid  im 
Herten  and  Gesiebte.  Ausser  der  Alliteration  ist  za  beachten,  daas 
der  Wermuth  sowohl  Bitterkeit  bereitet,  als  Uebeliceiten  heilen  kann, 
besonders  des  Hagens;  daher  auch:  mit  Wermuth  und  Wehtage  (platt 
Weidag);  also  Krankheit  und  Mittel;  anch  auf  seelisches  Leiden  fiber 
tragen. 

A,  vulgani»  L.,  gemeiner  Beifuss.   Dient  vielfach  zum  Beinigen  der  Bienen- 
wohnungmi.  (Lw.) 

Nach  dem  A^olksglaubcn  findet  man  in  der  Johannisnacht  Kohlen  unter 
der  Beifussstaude;  dieselben  sollen  gegen  Krämpfe  helfen.  Doch  findet 
man  sie  nur  unter  alten  Stauden,  und  zwar  Bfittags  zwischen  11  und 
12  Ulir  am  Johannistage.     Hierorts  wird  die  ganze  Pflanze  auch  als 

Fliegenfanirer  Itennlzt.  Man  hiinjrt  ein  l>ündei  Beifuss  mitteist  eines 
Fadens  an  die  Decke  der  Wuhnstuhe  und  besprengt  das  Bündel  mit 
süsser  Milch.  Sofort  eilen  die  Fliegen  herbei  und  setzen  sich  in  dichten 
Seliwürmen  an  der  Pflan/e  fest.  Dann  wird  behutsam  ein  Sack  über  das 
Bündel  gezogen  und  die  INiniger  in  denselben  hinab  geschüttelt, 
worauf  sie  leicht  erdrückt  werden  können.  (K.) 
A»i>ar(tinix  ofiiriiKilis  L.,  Spargel.  Ein  Kinderratlisel  i'ragt:  wann  ist  es  ge- 
fährlich, in  den  (Jarten  zu  gcheuV  uud  antwortet,  wenn  der  Spargel 
schiesst  und  die  Bäume  ausschlagen. 

Asperuin  odorafa  L,,    Waldmeister.     Blätter   und  Stengel,  vor  Jolianni  ge- 

pllückt,  geben  guten  Tliee,  den  man  auch  unter  an<lcren  mi.scht. 
Aster  fjinoijfn'i  Beruh.,  Grienkeblume  (Nehruug),  besonders  weil  sie  im 

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Herbste  zom  Feste  der  heiligen  Gatharina  (25.  XI.)  7.11  hlnhon  beginnt. 
Vei^gL  m.  95,  wo  ihr  die  späte  BlQthezeit  den  Namen  Miehalyny 

einträgt. 

Atriplex  Tourn.,  Melde:  platt  Messmill.  (K.) 

Avena  saiiva  h.,  Hafer.  Im  Frülijahrc  ist  zum  Hafer  nur  bei  abnehmendein 
Monde  zu  pflögon^  weil  dann  kein  Kiedik,  (Uederich)  iu  dousclbcn 
hineinkommt. 

Auf  den  Hafer,  welchen  der  Ganter  bekommt,  soll  man  am  Neujahrs- 
tage  einen  Schnaps  giesseu,  damit  er  stark  werde  und  seine  Pilicht 
erfülle. 

Eine  Volksweise,  fiir  Kinder  mit  entsprechenden  Bewegungen  zu  singen, 
ist  die  folgende  (in  knner  Andeutung):  Wollt  Ihr  wissen,  wie  der  Bauer 
seinen  Hafer  aussät?  —  abmäht?  —  heimführt?  —  ansdrischt?  — 
verkauft?  —  nach  der  Arbeit  ausruht?  —  sur  Ernte  sich  freut? 
f  3ambu8a  arundinaeea  Wüld.,  Bambusrohr.  Wenn  vom  Bohrstock  (Nidits) 
ein  Herr  wird,  hebt  er  die  Nase  höher,  als  sie  ihm  gewachsen  ist 
(Ermland:  Fr*  I.  8158.)   Überhebung  der  Parvenüs. 

Beta  vulifaris  L.,  pjemeine  Runkelrübe:  rothe  Rübe;  in  Wusseken  Zwichle. 
Früher  wurde  sie  fein  gi  wiiilclt  und  getrocknet  als  Kaffee- Surrogat 
benutzt.  Jetzt  wird  sie  scheibenförmig  geschnitten,  mit  Mährrettig  und 
Künuiiel  in  Essig  eingeinnriit  und  statt  der  Buttermilch  zu  trockenen 
Kaitoiicln  von  armen  Leuten  gegessen.  (K.) 

Betula  Birke.  Da  (vergl.  Jl,  1!*4)  Daggert  gh-ich  Tlieer  sei,  so  weisen 
auf  (las  ^^cliweleu  des  Birkentlieeres  die  Namen  einiger  ostprciissiM-licn 
Ortschaften,  wie  Dagutselien,  Dagutehlen,  Dexen.  Ahnlieh  sind  Smale- 
ninkeu,  Smaledunen,  rfmaledarzen  die  Thecrdörfer;  aodauu  Orte,  wo  der 
Wald  ausgebrannt  ist,  Trakcu,  Trakseden,  Trakehneu,  Trakiniukeu, 
Trakinnen,  Trakisehken,  Trskmckehmen;  wie  auch  Skaisgirren  die 
Lichtung  im  Walde,  Widgirren  Mittenwalde.  Diese  Ortsnamen  geben 
uns  doch  Anhalt  genug,  wenigstens  eine  Seite  des  Kolonisationswerkes 
zu  erkennen,  das  Friedrich  Wilhelm's  I.  Thätigkeit  für  die  Landeskultur 
Preussens  schuf,  wenn  die  nähere  Kunde  darüber  uns  auch  nur  zu 
häufig  fehlt,  wo  und  wie  langsam  die  Rodung  in  dem  wüsten  Urwalde 
vordrang. 

Das  ist  zu  fett  für  Barthein,  lunf  Besen  auf  einmal  zu  versaufen. 
(Jerrentowitz.    Fr.  11.  721.)    Vielmehr  die  Einoalmie  dafür. 
Bras»ica  Napus  L.,  var.  esrulenta  I).  ('.,  Wruckc. 

Wruckensamen  soll  man  säen  am  ICO.  Ta^^e  (des  Jahres),  weil  «lie 
Pflanzen  dann  nicht  al»frieren;  ebenso  auch  Flachs  und  (  irrste:  der  100.  Tag 
träfe  dann  aber  auf  den  10.  April  oder  11.  beim  iSchaUjahre.  (Lehrer 
Ziebell.) 

1.  Brücke  siind  got  to  schlucke,  wenn  se  öm  Fett  hucke.  (Elbing 
Fr.  I.  471,  citlrt  aber  fklschlich  Bramea  Napu»  ro^nra). 


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2.  Schad't  nnscht,  Mutterke,  brftd  man,  hr&ä,  wenn't  6k  e  Brack  (fs, 
et  öS  doch  wat  GesoU'notl  (Fr.  II.  2277.)  Zum  Selbsttroste. 

3.  Plantke  im  Mai, 

Ward  Brukke,  wie  e  Ei.    (Fr.  I.  2520  a.)    V  erbreitete  Volksregel. 

4.  Er  ist  rotli,  wie  eine  abgeschälte  Wrucke!  wird  scherzweise  erwiedert 
auf  die  Frage  eines  bleichen  Menschen,  ob  er  roth  aussehe. 

5.  Wenn  das  Kind  in  der  Schule  Niclits  weisF,  nagt  der  Lehrer  zu  ihm: 
a)  Dir  stand  wohl  ein  Kori>  mit  Wrucken  auf  tlcni  Wege?  b)  Du 
denkst  wohl  an  die  Wrucken?  c)  Dein  Ivopl"  ist  voll  von  Wrucken! 

6.  Franz  Ulrich,  —  Wrucke  wull  hc  uich,  —  Fleisch  kreeg  he  uicli, 
—  drum  bliw  he  hungrig.    (Anna  Tr.) 

Bramca  oleraeea  L.,  var.  capitata      Kohlkopf,  Kamst. 

Eine  beliebte  Aufgabe  vom  Nachdenken  f&r  Kinder,  aber  aneh  für  Er 
waohaene  ist  die  folgende:  Wie  bringt  ein  Ftthmuum  einen  Wolf,  ein 
Schaaf  und  einen  Kohlkopf  mit  einem  Boote,  worin  nur  zwei  OeschOpfe 
Platz  haben,  Von  einem  Flossofer  auf  das  andere,  ohne  dass  die  feind* 
seligen  Elemoite,  beisammen  gelassen,  einander  verzehren?  Auflösung 
folgt:  Fährmann  fähi't  zuerst  Schaaf,  sodann  Wolf,  nimmt  Schaaf  sarfick, 
bringt  Kohlkopf  und  holt  schliesslich  Schaaf  zum  anderen  Male. 

Kohlkammer  ist  zunächst  die  Kammer,  in  welcher  Kohl  aufbewahrt 
wird  oder  wurde;  später  ist  eine  solche  in  Königsberg  Ostpr.  als  fJe- 
föngniss  benutzt  worden  und  so  wurden  t'cbelthäter  gegen  die  go-;etzlich 
feststehende  Ordnung  in  Hof  und  Garten  bei  den  Morgens)iracheu  der 
Ziinfte  der  Konigsl>ergcr  Junker  und  J>i'irgcr  im  Kneiphof  (Altpr.  M.-S. 

124.  Ii.  Frischbier)  zu  Geld  oder  Kohlkamnier  venirtheiltj  ja, 
man  sollte  zur  Strafe  sogar  in  die  hinterste  Kohlkamnier  gehen. 

1.  Sure  Kommst  schmeckt  got,  awer  hei  mot  schwiensch  afgem.ikt 
(mit  Schweinefleisch  abgekocht)  sin.    (Fr.  I»  2248.) 

2.  Saurer  Kumst  schmeckt  gut,  wenn  die  SA  dorchgejagt  ös.  (Dön- 
hoffstadt. Fr.  II.  1631.)  Von  gleichem  Smne. 

3.  E  Luus  tfn  e  Kernst  Ose  beter,  als  gar  keen  Fleesch.  Auch:  Beter 
e  Luus  ön  e  Kernst,  als  ona^makt. 

4.  Hei  haut  tfn  wie  Terkowski's  Hargell  On  e  Kohl.  (Samland. 
Fr.  I.  715.) 

5.  Matsch  nich  Onne  suure  Konist;  de  Mutter  heft  en  gekakt.  (Bagnit 

Fr.  I.  2559.)    Lass  die  Sache  ruhen. 
C.  Kumst  im  Mai  (gepflanzt),  Bleibt  klein,  wie  ein  Ei.   (Fr.  1.  2Ö20.) 

7.  Komst  mäkt  rode  Backe, 

Von  Bartsch  füh'  de  Hacke.    (Wehlau.  Fr.  JI.  \iV^'>.) 

8.  Saure   Gesii  liier  und  saurer  Kohl  stofisen  auf.     (Fr.  i.  12äü. 

Der  Einsiedler,  1. 

9.  Ilei  sitt  ut,  wie  Kausle  Muhm,  wenn  se  sure  Komst.  geri*cetc  holt* 
(Fr.  1.  218.) 

6 


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146  

10.  He  frett  op  eenmal  hundert  Pimd,  de(  andreoial  e  Kohlstnuik. 
(filbing.  Fr.  1.  969.) 

11.  De  wUrd  ok  keene  MartinskoU  eeten.   (Elbing.  Fr.  I.  2548.) 

Er  wird  kein  Jabr  im  Dienste  bleiben.  Also  Kohl  ein  Gericht  snm 

Martinatag. 

12.  Wer  de  !;inj^^ito  Bart  lu  ft.  muss  op  e  Sinndag  Kohl  acharwe. 
(Elbing,  Fr.  ].  246 )  Wer  bei  der  Hcliwarzen  Suppe  (Schwarzsaucr, 
GUtisoklein  und  Klö.sse  in  Blut  gekocht)  sich  am  meisten  den  Mund 

schwarz  ^enmclit  hat. 

13.  Wrui  h«Mi((>  iFicitag)  der  Damm  ausrcisst,  nnif^s  zu  morgen  Kohl 
hacken.  (Angerhurg.  Fi-.  I,  r);i4.)  Hauim  beim  Mehlbrei.  In  der 
Mitte  ist  eine  Grube  gedrikkt.  worin  sich  das  Fell  beiludet.  Die 
Mssenden  beginnen  vom  Raudo  der  Schüdael  und  tauchen  jeden 
Bissen  in  s  Fett. 

14.  Kohl  ~  si  öck  satt  bool.  (Elbing.  Fr.  I.  2098.)  Wenn  Kohl,  bin 
ich  bald  satt 

15.  Ett  Kohl,  wart  Di  nk  de  Rock  krnus  stahne.  (Elbing.  Fr.  I.  2097.) 

16.  Alle  Dag  andersch  on  am  Sinndag  süre  Komst.  (Welilau.  Fr.  II.  CO.) 
Auf  die  Frage:  Wie  heisst  Du? 

17.  Viel  Köpfe,  viel  Sinn,  sagt  Kuienspicgcl,  und  liess  die  Kumstköpfe 
den  Bei-g  herunter  kullern.   (Fr.  n.  1549.) 

18.  Val  Kepp,  vttl  Sinn,  seggt  de  Ulcspegcl,  as  he  ne  Sack  tuU 
Rnmstkopp  uppem  Barg  utsch&tt  un  as  sei  nft  alle  Sure  de  Barg 
rungeleipe;  dei  ein  leip  nSm  Kräng,  o  dem  leip  hei  nl.  (Lohrer 
Dassow  in  Oulsow.) 

19.  Viel  Köpfe,  viel  Sinn,  sagte  jener  Bauer,  als  er  mit  dem  Fader 
Kumst  umstfilpte.  (Dansiger  Nehmng,  Konita,  Fr.  1. 2147  u.  IT.  1550.) 

20.  Geduld  fiberwindet  Sauerkraut.  (Fr.  I.  1082.) 

21.  Geduld,  Vernunft  und  Sauerkraut! 

22.  Kr  kommt  dazu,  wie  der  Hase  aum  Kohl.  (Fr.  1.  2102.  Vergl. 

PrununI)   Sehr  leicht. 

23.  Täm  Schäfskopp  hört  he  Kumätkopp;   Gegnoi-:  ä  dat  bist  Dul 

(WusHeken.  K.)    Wenn  nmu  zuerst  mit  öc'har.>koi)f  titulirt  wurde. 

24.  Fr  ist  ein  Kolilhaf^e.  (Fr.  J.  2100.)  Ein  albcinor  Mensch.  Kach 
Mühling  auch  Spilzuauie  Tür  einen  kinderlosen  Ehemann. 

25.  Das  macht  den  Kohl  auch  nicht  l'ett.  (Fr.  1.  2096.)  Ist  zu  wenig, 
reicht  nicht  hin.    Ei)cnso  Ileunig:  Preuss.  Wbuch.  l'Mi. 

20.  Er  macht  Kohl  daraus  mit  Setzei.    (Alles  verkehrt.) 
27.  Loben  Sie  wohl!    E.-son  Sie  Kold!   (Blosse  Hciiuerei.) 
2b.  Alten  Kohl  wieder  aulVärmen,  auliüliren!    Alte  Geöchichteu  von 
Neuem  vorbringen. 
ßramca  Uapa  L.  var.  eiruleata  Koch,  woi.s.se  Külte. 


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146 


I 


1.  Er  versteht's,  sein  Bfibchen  zu  schaben,  d.  h.  gut  für  sich  zu  sorgen. 
Vei^l.  Daneu$  Carola. 

2.  Das  li^  durch  einander  (znsammenX  wie  Kraut  und  Rfiben!  (an- 
ordentlich.) 

B.  Da  kann  der  Storch  Rüben  d'rauf  Bäenl  Wird  gesagt,  wenn  Jemand 

in  und  an  den  Otiren  viel  Schmatz  hat. 
4.  Ist  Rübenkraut  au  sehen,  so  mnsi^t  du  des  Morgens  früh  aufstehen. 
Od  rzepy  nao  o  swicie  w^tar.    (Fr.  II.  31.37.    Masur.  Sprüt-hw.) 

Bromu»  L.,  Trespe.  Ks  k(  li(  ihm  drcspig.  (Fr.  II.  565.)  Er  sieht  drespig 
ans.    (Fr.  II.  ö(>6.)    Also  schlecht,  elend,  mühselig.    Sonst  vei^l. 

AffroftemfUfi. 

Ihi.nis  xriiiprrrlrfnx  L.,  lJuchsliaum:  plattil.  Buöchb<^iu.  (K.) 

VuUa  pulNsiri«  L.,  Suiuiit-Schwciuckraut :  ])latt  Titsch ,  Titsrhk  (Wusseken. 
K.);  vcrgl.  Tetschk  (Kr.  Neustadt)  und  Tuc/.nik  (Marienburg:  tuczic. 
mästen).    Auch  dort  \M's  ein  j::ernchtcs  »^rliwfinefutter. 

Can/Kilii'x  sdfi'va  Ij..  Hanl':  Fimmel  die  männliche  Pflanze.  Fimmel  koiiiint 
aus  dem  lat.  lemelhi,  Weibchen,  weil  man  vor  Erkennung  des  wjiIik  u 
Geschlechts  die  kleinere  und  zartere  männliche  IMlanze  für  die  weibliclie 
hielt.  Hamp  ist  also  die  weildiche  und  Hümpinne  die  männliche 
Pflanze  beim  Volke. 

('arpinus  Jirfulu,s  L  ,  Weissluiche. 

Aus  ihrem  Holze,  weil  es  leicht  und  zähe  ist  und  nicht  so  leicht  platzt, 
macht  man  vorzüglich  die  Klöppel  (Kloppen)  der  Drcschpliegcl.  (Lw.) 
Aus  demselben  Grunde  gebraucht  man  es  allein  zu  den  Zapfen  bei  Wa8se^ 
mühlen.  —  Die  Bearbeitung  der  Peitschenstöcke  (Drehlingc)  geschidit 
nioht,  wie  ich's  anfänglich  (III.  7.)  darstellte,  vom  oberen  (dickeren) 
Ende,  sondern  vom  dünneren  Ende,  so  dass  man  später  dieses  in  die 
Hand  bekommt;  un  oberen,  dickeren  Ende  ist  das  Holz  zäher,  lisst  sich 
also  anch  besser  ausarbeiten. 

Dat  steht  im  lichtenon  Buch  Moses,  im  ellemen  Kapitel,  im  hSwbeiknc 
Versch.   (Wusseken  K.)    Voi^l.  AIhubI 

Centatirea  Cyatut»  L.,  Kornblume:  Kornrose.    (ITocIi- Paleschken.) 

Cirm'um  arvenae  Scop.,  Diestel:  Diessel  im  platten  Volksmunde. 

Es  ist  ein  gutes  und  weit  hergeholtes  Futter  für  junge  Gänse  und  für 
Schweine. 

Cochlearia  Armorada  L.,  Mälirn  llit::. 

Die  gi'ossen,  kräftig  grünen  Blätter  davon  gebraucht  man  mit  Vorliebe, 
um  die  Huttei-  für  etwaigen  Versandt  darin  einzuschlagen  nnd  somit 

frisch  zu  erhalten, 
f  Cofea  arahicn  L.,  Caflee. 

Der  in  ein<'  Tasse  Caflee  hineingeworfene  Zucker  treibt  Schaumbläschen 
nach  olien  und  wenn  dieäc  in  der  Mitto  der  Tasse  stehen  bleiben,  so 


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goU  M  morgen  gutes  Wetter  geben,  dagegen  regnen,  wenn  sie  nach  der 

Seite  gehen.    (Fr.  Ott.  Zioiiiann.) 

Wenn  heim  Einschenken  des  Caffees  das  Dicke  (auch  die  Gnind  ge- 
nannt) mitkommt,  entridiuMigt  man  sich  mit  den  Worten:  Das  Dicke 
bat  das  meiste  Geld  gekostet!  oder  noch  prosaischer:  Dicker  Dranck 
macht  fette  Schwein". 

SchUrchter  Cafl'ee,  wie  jede  lanirc  Suppe  wi  rden  in  Krummeidliess, 
Kr.  Dt.  Krone.  Jüch  genannt,  um  Zippnow  Lurcii,  im  Weixicr  1* len- 
ger, i*rip8,  IMirch,  Tlerch,  Plarch,  Podsul,  Tozul. 

Wenn  nicht  wahr,  so  doch  gnt  erdacht  ist  das  Bffthroben,  wie  die  erste 
Einführung  des  Caffees  im  Dorfe  Gisebitz  im  Lebamoore  sich  Tollsog. 
Ein  Bauersmann  erhandelte  in  der  Stadt  (t&r  ihn  Lanenbnrg)  um  das  Fisch- 
geld einen  Theil  nngerOsteter  Gaffeebohnen,  die  er  seiner  EVan  gab,  damit 
sie  diese  im  Grapen  einwasche  und  zum  Fr&hstücke  koche.  Als  er  das 
am  nächsten  Morgen  aufgetragene  Gericht  wie  Grfitse  mit  seinem  Löffel 
halbtheils  gegessen  hatte,  meinte  ei ,  möge  ja  recht  gut  sein,  wäre 
aber  nicht  gut  gar  geworden.  —  Aclinlich  wird  der  Kinziig  der  Gabeln 
in  Giejicliitz  im  A  olk-niuiido  gt^schildert,  dasfi  ein  Biiuerlein  heim  Gast- 
mahle sich  bei  jedesmaliger  Kntnaliiiie  vun  l^'lei,~elisti"ickcii  die  ßcsteck- 
gabel  genommen,  iiei»en  sich  aurge.<auimt'lt  und  schliesslich  gr-fragt  habe, 
was  denn  nun  mit  all  den  (Jabeln  anznlangen  wUre?  Ks  scheint  also 
darin  ein  Stück  dörflichen  öchildbürgerthums  verborgen  sein  zu  sollen. 
Canvolvului  arventU  L.,  Ackerwinde:  platt  Mädwing.  (K.) 
Coryht»  Avelhna  L.,  Haselnuss:  Haselbusch.  (K.) 

Wenn  die  Haselnnsssträucher  viel  Fruchtansatz  haben,  dann  soll  es 
einen  milden,  wenn  aber  wenig,  so  einen  kalten  Winter  geben. 

Frauen  dfirfen  nickt  doppelte  Nüsse  (Aepfel)  essen,  sonst  bekommen 
sie  Zwillinge.  (K.) 

Zur  W'eilinachtszeit,  wenn  neben  Leckerbissen  und  anderen  Fröckton 
auch  Haselnüsse  zur  Bescheerung  auf  die  Teller  von  Jung  und  Alt  hier, 
wie  anderswo  gelegt  werth'n.  trifll  man  es  alsdann  häufig  an,  dass  bei 
den  Spielen  der  Kleinen  und  (J rossen  der  Einsatz  und  dt-r  (Jewiini  sich 
um  Nüsse  dreht.  Die  riiantasie  und  die  Krregung  kann  auch  bei  S(dch 
unschuldigen  Spielen  in  hohem  Grade  erregt  werden.  Dagegen  dürfte 
der  Nimmersatt  oder  grosse  Wager  uuler  ihnen  nicht  damit  zufrieden 
sein,  wie  auch  im  gewöhnlichen  Leben,  wo  das  Um-Nüssespielen  (auch 
um  alte  Hüte)  ein  veiiUshtlicher  Ausdruck  eines  höheron  Standpunktes 
sein  soll. 

Von  guter  Butter  sagt  man,  sie  sei  wie  ein  Nusskem. 

Die  Wendung:  Geheime  Nüsse  gebraucht  man  ITir  Geheimnisse. 

1.  Dat  is  k(  in  dow  Naet,  se^t  Granzow,  a  hedd  in  veier  Joare  fiof 
Kinger  (Wussekeu.) 

2.  Weun  in  einem  Joar  väl  Nät  sind,  gilt  dat  uk  vttl  Haure.  (K.) 


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3.  Mq88  ist  eine  harte  Nnss.   (Fr.  IL  1897.) 

4.  Er  hat  eine  harte  Nusb  zn  knacken.  (Fr.  I.  2810.) 
6.  Er  ist,  wie  eine  Noss  in  der  Zange.  (F^.  I.  2811.) 

6.  Er  geht,  wie  anf  Nassschalen.  (Fr.  I.  1103),  —  wie  die  Katze  aat 
Nassschalen  (F^.  I.  1109  vergl.  Y.  197.) 

7.  Einem  Kopfnfisse  geben.  (Fr.  II.  1564.)  Ihm  Schlüge  an  den  Kopf 
geben;  anch  wirbelnde  Knnffe  mit  geballter  Hand. 

8.  Das  ist  wie  'ne  taube  Nussl 

9.  Das  ist,  wie  'ne  Nus^  aufm  hohlen  Zahn.   (So  wmiig!) 

10.  Eiue  harte  Nuss,  ein  hohler  Zahn 
Si(  Ii  zusammen  nicht  reimen  wohl, 

Ein  Jeder  seines  Gleichen  nclimen  soll.    (Fr.  1.  2801».) 
„Wer  vom  Frauenzimmer  Etwas  liaben  will,  muss  bisweilen  den 
Schamgurt  abziehen;  Dir  ist  (his  S]>!i'jcli\vort  jn  wohl  bekannt:  Eine 
harte  Nuss  u,  s.  w.**   Aus  (h-r  Daiiziirer  Siadtbibliothek.   (H,  Reike 
und  E.  Wicliert:  Altpriiiss.  Monatsschrift  II.,  234.) 

11.  WoUst  Nat  biete?  de  Hund  waat  di  Karmel  sch.  (Natangcu,  Fr.  1. 
2812.)    Es  trittt  nicht  zu. 

12.  Apke,  wollst  Nät  oder  Ter  e  Frftt?  (Königsberg,  Wehlaa:  Fr.  U.  29.) 
Als  Schimpf. 

13.  Wöllst  Nät  hebbe,  motst  Lfis  h^e.  (Wehlaa,  Fr.  II.  1965.)  Bs 
ist  dabei  za  bemerken,  dass  die  Eier  der  Läuse  aach  Nüsse  oder 
Nisse  heissen. 

14.  Det  Ob  en  rechter  Nätschiter.   (Fr.  II.  1967.)   Bin  Geizhals. 

Ib,  Gesell  ?chät  —       ön  e  Nilt'!  (Konigsl)erg:  Fr.  2293.) 
16.  Wenn  de  lluin^d  niaise  on  de  Jägatich  noasc,  dann  os»  es  niot  da 
Jagd  geschosse.    Dieser  nach  Fr.  I.  1741.  um  Heilsberg  gültige 
Bdmspmch,  bei  welchem  das  neue  Zeitwort  nassen  für  Nüsse  Rachen 
auffällt,  bestimmt  den  Zeitpunkt,  wann  es  mit  der  Jagd  vorbei  ist, 
d.  h.  wenn  die  Hunde  Mäuse  suchra  und  die  Jäger  Nüsse. 
Die  die  Frucht  umhüllenden  Hülsen  braucht  man  zu  der  Redensart: 
Er  hat  Hülsen  auf  den  Ohren.  (Fr.  I.  1705.)  Er  mag  nicht  hören. 
Aehnlich  wie  von  den  Scldaubcn  der  Erbse. 
Cucumi»  »atiw»  L.,  Gurken. 

Dorfsknaben  legen  die  Früchte  in  Heu  ein,  um  sie  für  ihren  Gesohmack 
gcniessbarer  zu  machon. 

Bleibt  nur  zu  ITause  (lasst  mich  zufrieden)  mit  Euren  sauren  Garken. 
(Fr.  1.  1522):  alle  Lockungen  helfen  nichts. 
JJatura  Slraffiofiium  L.,  Stechapfel;  der  Same  hei.sst  Kreuzkümmel. 

Gellt  die  Braut  zur  Trauung,  .so  muss  sie  ein  BüudclcbcD  mit  Kreuz- 
ki'ininiel  aui  der  Brust  tragen,  damit  sie  nicht  verrufen  werden  kann. 
(Kublitz:  K.) 


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Dem  Vieh  wird  aus  eliendemselben  Grunde  eiue  Mischuug  von  Pech, 
Tenfelsdreck  nnd  Kreazkummel  unter  die  Schwanzwnrzel  gebunden. 
(Kublitz:  K.) 

Wenn  das  Vieh  nicht  Art  hat,  muss  man  KrcuzkQmmel  in  die  Schwelle 
unter  der  Thure  bohren;  auch  kann  dann  keine  Hexe  darfiber  (Dassow). 
Daucut  Ctmtta  L.,  gemeine  Mdhre:  platt  6aelm6r. 

nierauf  mehr,  als  wie  auf  die  weisse  oder  rothe  Rübe,  scheint  mir 

lio/oircn  wpnion  zn  müssen  das  Rübchen sclial>on,  womit  neckende 
Kindel'  Jemanden  „aus^tschen^',  wobei  die  Proeedur  des  Schabens  mit 
den  beiden  Zeigefinj^ern  nachgeahmt  wii-d;  der  rechte  schabt  den  linken. 

Daraus  wird  Syrni»  (IV.  10)  fabricirt.   Mühling  (Samml.  preuss.  Prov.), 
auch  Königsberg  hat  den  ]>assenden  Reim: 
Tröste  Dich  mit  Iliob 
l'nd  schiiiir-i  '  (las  Maul  mit  Syrop. 
Ein  Siiijr.sani^  im  Polkatakte  lautot:   Annrusel  geht  nach  Syroj),  Syrop. 

Riithsel:  Mo  ro  riep,  rot  is  de  Piep,  schwärt  is  de  Öack,  wor  de  rod 
IMej)  in  stark.  (K.) 

£nij>(frtnn  luorum  I,..   Riahenbecre:  Hühneraugen    (ÜHtseeküste);  sonst 

für  FauUiaiun  ^(Mianiit. 
Equinetum  L..  Schaclitclhalm:  Goschk  (K.) 

Eqiiixrfiiin  xilralicvw  f,..  Wald- Schaclitelhalui :  Drunkelpfeifc  (Saalfeld)  ist 
durchaus  coiistatirt.  Mich  wunderte  nur  die  Coincidonz  mit  Drunkel- 
l'cere  liir  Vticrtniinn  vli\/i}io^v}n  L..  wo  das  ..Drunkel"  oUVnl'ar  auf  die 
vom  Volke  «zeglaidite  l)erausclHMi<h'  Wirkung  iliriT  Peereu  gi  iit,  wovon 
jedoch  liei  keinem  Sfliaehtelhalnie  etwas  zu  l>euierken  ist.  Hagen  hat 
deiisellien  Aiisihurk  tili-  K'/u.  tunnse  L.  Indessen  könnt«?  man  denken 
an  eine  liolire  (Pfeife),  durch  welche  man  sich  berauschen  könnte,  wenn 
man  etwas  anderes  dazu  hat.  Ich  bemerk«;  dazu,  dass  es  auch  nur  unter 
gleicher  Bedingung  sehr  leicht  möglich  (Vgl.  dick  und  Flock  in  Cali- 
fornien),  durch  einen  Roggenhalm  trunken  zu  werden.  Doch  hörte  man 
diesen  niemals  Drunkelhalm  nennen. 

EvonymuH  euiopaea  L.,  Pfaffenkäppchcn:  Pfaffenhütchen,  Öpillbohra. 

Ein  Spillerbein  ist  Jemand  mit  trockenen,  mageren  Beinen;  wie  Spill- 
bohm,  von  Spindel  abgeleitet.  Das  Holz  wird  von  Pantoffelmachem  auf 
dem  Lande  zu  , Zwicken**  sehr  gesucht  —  Wenn  Rinder  (Abends)  un- 
artig  sind,  droht  man  ihnen:  es  kommt  das  Weib  (Ding)  mit  de  spill- 
bohmene,  hinge  Tttne.  (E.) 

Skigopyrum  eseulenium  Much.,  Buchweizen. 

Zu  mttstende  Gänse  sollen  nicht  durchaus  mit  Buchweizen  angefettet 

werden,  weil  sonst  besonders  ihr  Schmalz  zu  ölig  darnach  schmecken 

würde,  sondern  höchstens  nur  zwiscbencin,  so  dass  Rleckrant  und  Oersten- 

stoppel  ihr  erstes  nnd  Haferkom  immer  ihr  letztes  Futter  sei. 

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Grütze  helsst  )>oIni8cli  Kaflza  und  nach  einer  auch  poliiiHchorscits 
a(!o])tirtPn  Auffafisunpr  soll  hiervon  clor  Name  Kassubcn.  Kaschubcn 
herzuli'iten  soiii.  Andcro  Aliloitunjron  sind  von  Kazh;t,  K:r/,ka.  I>odor, 
I'clz  (d:dior  Kaszobi,  Polzti ägci  )  oder  von  Ka?zub,  Wassertinnjiel.  Wenn 
nun  autli  dio  Katisuben  sich  in  der  Bereitung  und  in  dem  Genüsse  von 
Grütze  ausgezeichnet  haben  mögen  und  wenn  sie  auch  heute  noch  in  Bezug 
»nf  Bekleidttiig  Pelsw«^  liebak,  so  sdieint  nach  Fährmann  (Kr.  Könitz) 
die  letste  Ableitung  von  Kaszub  immer  noch  die  entsprechende  zu  sein; 
denn  beluinntlich  ist  Kassnbien  an  Gewässern  sehr  reich  nnd  schon  in 
früheren  Zeiten,  wie  noch  jetzt  werden  die  Kassnben  von  den  Deutschen 
(aber  auch  Polen)  WasserpohMsken  genannt  und  der  kassnbische  Adel 
fuhrt  in  seinem  Wappen  einen  silbernen  Fischschwanz. 

Ein  ßewegungas](iel  der  Kinder,  weil  es  Aehnlichkeit  hat  mit  der  Be- 
wegung des  rferdes  in  der  Grützmühle,  wird  Grützern  genannt.  Man 
fasst  sich  in  Zweien  mit  verkranijirteii  Händen  an  und  dreht  sich  mit 
rückwärts  gebogenem  Korper  und  i'Ht«rrgcn  gestemmten  Füssen  in  der 
Rtinde  umher.    So  im  Werder.    (Fr.  Lw.) 

Redensarten  von  der  (ii-iitze. 

1.  Buchweizenl»r»'i  ist  i)ctrügerei.  (Fi'.  11.  44().)  Halt  nicht  lange  vor. 
Vergl.  Jablonski,  Allg.  Imx.  der  Künste  und  Wias.  (Königsberg, 
1748.)   182  a. 

2.  Frauenrath  und  Buchwdiensaat  gorftth  nur  alle  sieben  Jahre  dnmal. 
(Könitz:  Fr.  II.  789.)  In  Wusseken  (K.):  Wiwerrat  I  BaukweitsSt 
gerett  sille;  wenn  dat  aber  gerett,  gerett  dat  mit  Wille. 

3.  Er  ist  angebrannte  (angesengte  oder  angosengeltOi  von:  sei^n) 
Grfitze.  (Fr.  I.  70  und  II.  58.)  Er  ist  nicht  mehr  frei,  bereits 
verlobt  oder  verheiratliet. 

4.  Ilc  schwenimt,  wie  de  Pommeranke  (Pommer)  dorch  de  Bockweite. 
(Danzig:  Fr.  I.  ;54.^)4.) 

5.  Dem  hcft  de  Hund  all  wcrler  in  de  Grött  gemacht.  (Mockrau: 
Fr.  11.  1200.)    Bei  .Muem  (;iückslalle. 

G.  Dem  macht  der  Hund  immer  in  die  Gri'itz'  und  ein  and'ercr  muss 
Butter  'raulegen.    (König.^berg:  Fr.  II.  1270  und  *J82.) 

7.  ihm  macht  der  Teufel  in  die  Grfitze.  Oucmu  diabei  w  krupio  sra. 
(Fr.  n.  8163.)  Er  hat  Glück. 

8.  Er  geht  um  das  so  herum,  wie  der  Hund  om  die  heisse  Grfitze. 
Hei  geht  doar  so  herimmcr,  as  de  Hund  um  de  heit  Glitt 

9.  Mit  der  Grfitze  ängstigt  man  die  Kinder.  (Fr.  I.  4274.)  Ha- 
surisch:  Kasz^  dzieci  straz^. 

10.  Alle  Morgen  Grött,  alle  Middag  Mös, 

A  A 

Alle  Awend  Päkelfiesch  on  alle  Nacht  cn  Poss. 
(Alt-Pilhiu:  Fr.  U.  1867.) 

IS 


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11.  Mos  makt  dat  Li'dder  los, 

Grött  öS  dem  Buk  sör  nött.    (Wehlau:  Fr.  Ii.  18M5.) 

12.  Eiocm  die  Grnt/.t*  versalzen.  (Fr.  1.  1388)  d.  Ii.  in  die  Quere  koimuen. 

13.  Fr  liat  ihütv.  im  Kopfe.  (Königsberg;:  Fr.  I.  1389.)  Fr  ist  ein 
gescheiter  Mensch.  Jn  \;itanL'en  im  entgc^gengesotztcii  Sinne  ge- 
bräuchlich. Fhenso  in  un.sercn  kreisen,  wo  aucli  Orützkopl'  einen 
dummen  Mensehen  bezeichnet.  Auch  liört  man:  Er  hat  statt  Marks 
(Jrütz"  im  Kopfe. 

14.  Nimm  deinen  ürützkasten  zusammen!  (Fr.  1.  1381).) 
ir>.  Du  (irützkopf!  (Fr.  J.  1389.) 

16.  Grfitz  ist  dem  Bauch*  nütz.    (Fr.  1.  1389  a.) 

17.  Ich  dachte»  es  wfirde  dicke  Grätze  geben;  aber  du  bist  ja  schon 
wieder  karsch.  (Fr.  I.  1393.)  Wenn  bei  den  Hennonlten  ein  junger 
(unverhciratheter)  Mann  starb,  so  gab  es  fr&her  s&sse  GrStse. 
Obige  Redensart  ist  daher  in  freandschaftlicher  Weise  bei  Kranken- 
besnchen  üblich. 

18.  Ich  habe  umsonst  aof  dicke  Grfitze  gehofft.  (Fr.  I.  1390.)  Zur 
BegrfissttDg  eines  von  schwerer  Krankheit  Genesenen. 

19.  Stirb,  dass  wir  dicke  Grütse  bekommen.  (Fr.  I.  1391.) 

20.  Wir  kriegen  noch  nicht  dicke  Grütze.  (Fr.  1.  1392.)  Als  Be- 
ruhigung zu  kleinen  Kindern,  wenn  sie  sich  verwundet  oder  be* 
schädigt  haben. 

21.  Hei  öss  en  Tapps-ön-de-6rOtt.  (Fr.  I.  3705.)  D.  h.  Einfalts- 
pinsel. 

22.  Hei  Os  e  Grtfttketeller  (Grützztthler).  (Fr.  I.  1394.)  D.  h. 
Geizhals. 

23.  Sildöt  (Soldat),  wttllst  Grött?  sonst  g6t  ök  Melk  Hn  on  göw  et 
de  Katt.    (Königsberg,  Danzig:  Fr.  II.  2490.) 

24.  De  öS  so  veilfert,  wi  de  Schmöd  nft  de  Grött.  (Doenhoflbtadt: 
Fr.  n.  2775.) 

25.  Dar&ber  kann  man  mitPareesken  (Bastschuhe)  gehen  (in  Natangen: 
so  dick,  wie  Pareeske:  Fr.  I.  2866.)  Wenn  die  GrQtze  oder  eine 

andere  Vorspeise  zu  dick  gcrathen  ist. 

26.  Er  trinkt  auf  die  Grütz,  wie  die  Kahlauer.  (Fr.  i.  3831.)  £r  stellt 
sich  anders,  als  er  ist.    Kalllau,  Dorf  im  Kreise  Mehrungen. 

Foffua  nlvafira  L.,  Kothbuche. 

Die  Früchte  heissen  platt  Beikre,  iu  der  Einheit  Belker,  auch 
Bank  (Lw.) 

Hat  man  Warzen  an  Händen  oder  Fü.ssen,  so  muss  man  zu  einem 
ausg(?faulten  Baumstämme  (Stubben)  hingehen  und  diese,  damit  sie  ver- 
gehen, in  dem  dort  angesammelti'ii  Wasser  wascluMi.  aber  ohne  dass 
mau  sich  auf  dem  Hin*  oder  Hückwege  umäieht.  (K.) 

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Fragana  vettra  L.,  Erdlieonv 

Vor  der  Blütlio  der  Ptianzen  werden  die  jungen  Blätter  gepHückt  und 
getrocknet,  da  sie  einen  wohlf^chmcckenden  und  im  Allgemeinen  heil» 
samon  Theo  ab<rol»C'n.   (Fr.  Ziemann.) 

Ein  Treuer  tlicill  nicli  auch  mit  ner  Erdbeere.    (Fr.  1.  .»S'iO.)  (iieht 
selbst  von  Rciiicui  \\'(  niirrn  ab.  —  Vom  Trunkenen  sagt  man.  um  n^ht 
Verschicdeno.^  zu  vci  binden,  er  neiie  den  Himmel  für  nc  Erdbeere  an. 
Fmnc/ula  Ahiux  Mill.,  Faulbaum,  Fulverliolz. 

Es  werden  die  Beeren  verschieden  reif,  so  da.ss  man  davon  weisse, 
rotiie  und  schwarze  (reife)  an  einem  Strauche  findet.  Findet  man  am 
meisten  schwarze  Beeren,  ao  soll  der  früh  geaiete  Boggen  am  Besten 
wwden;  wenn  am  meisten  rotlie,  bo  der  von  der  Mittdiceit;  wenn  weisse, 
dann  wird  der  spät  gesäete  Roggen  der  beste.  (Anna  Tr.) 
Fraaintnu  Toum..  Esche. 

Anch  die  Esche  wird  in  kleinen  Abschnitten  von  der  Jngend  dnrcli 
Abklopfen,  wie  sonst  die  Weide,  zu  Pfeifen  verwandt  Fripp  (veigL 
Junipenta)  heisst  so  ein  abgeklopftes  dfinnes  St&ck  Escbenhok,  nach  dem 
Endo  zu  abgeschabt,  wodurch  es  beim  Hineinblasen  tönt.  Durch  grössere 
oder  schwächere  Länge  und  Tiefe  des  Abschabens  der  Epidermis  hat  man 
OB  in  der  Gewalt,  dabei  tiefere  oder  höhere  Töne  hervorzubringen. 
(Wahlcndorf:  Lw.) 
Fucm  cesiculosus,  Tang. 

Von  Eingeborenen  wird  das  Durchwaten  von  au  don  Strand  gespülten 
Tnna:massen  für  besonders  stärkend  und  heilkräftig  erachtet;  ob  mit 
Recht  allein,  ist  fraglich,  weil  die  Luft  der  SeekQste  wohl  auch  das  Ihrige 
daxu  thun  wird. 

(ii'nixid  L,,  (linstor:  platt:  B  ri  m  m  bu  sc  Ii.  (K.)  Ob  nicht  »S<rro;'i^^/w/<>/«  Wimm.? 

(;>ni}>l,uliiim  uliiiiiinMum  L.,  Sumpf-Ruhrkraut:  Aschpflanzc.  (Wableudorf:  Lw.) 

Jloiditi in  L.,  (icrste. 

Sic  nuiss  nach  Sonnenunter<rang  gesät  und  eingeoi^gt  werden,  damit 
sie  nicht  von  den  \'ögeln  gefressen  wird.    (Wussek»Mi  K.) 

Wird  auch  (vergl.  7^;v/Wm.')  der  100.  Tag  (10.,  icsp,  11.  April)  als 
Tag  anempfohlen,  wo  es  gut  sei,  namentlich  die  kleinere  (icrste  zu 
säen,  weil  dann  die  junge  Pfianze  nicht  abfriere,  so  soll  man  nach  einer 
anderen  Regel  doch  nicht  früher  ein  6erstenk(mi  wegschmeissen  (säen), 
che  man  eine  Boggenähra  wieder  hat;  also  nicht,  ehe  der  Roggen  in's 
Schossen  kam.  Sonst  besagt  auch  der  Glaube  und  die  Regel,  dass  das 
am  1.  Mai  gesäete  Getreide  (aller  Art)  nicht  abfriert  Hinsichtlich  der 
Gerste  heisst  es  anch,  man  solle  sie  in  der  Vitus^Woche  (16.  Juni) 
säen,  damit  sie  gut  gerathe;  dieser  landwirthschaftliche  Gebranch  oder 
Aberglaube  Hingt  etwa  bei  Czersk  an  und  erstreckt  sich  Aber  Könitz  bis 
tief  nach  Poromern  hinein.  Für  diese  späte  Saatzdt  ist  zu  berück- 
äiclitigen,  dass  früher  der  Bodcu  vor  der  jetzt  meist  ausgeführten  Drainage 


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BQ  nasB  und  zu  Btreng  war.  Welches  Verhttltnin  im  Allgerndnen  als 
das  bessere  za  halten,  das  aber  ist  schwer  xa  ergründen.  (Ziebcll.) 

Auch  ein  blindes  Huhn  findet  einmal  ein  Gorstenkorn.  (Fr.  I.  16^)8.) 
Das  Gluck  vcrtheilt  sich  selbst  auf  den  unverhofften  Fall. 

Gerstenkorn  ist  eine  durchgänirige  Bezeichnung  für  <>in  an  (iosUilt 
Ähnliche  entzruirlliclic  Aiifwrtlhunsr  nm  AucronlicMle;  um  es  fortzubringen, 
soll  man  es  (Irei  Mal«'  mit  «'inom  Traurintro  Itt'.^tifirhen. 
I/umitlv^  Li/jiiihix  L..  Hf)|»r<'ii:  Z;i]tr('iilio|ttVii  die  wfiiiliclie,  Fi mmel liopfen 
<ii«>  mannliclu'  riiaii/.o:  daluT  Hinmoln.  die  miiiinlirhon  PHanzon  l>ei 
liauf  und  Hupfen  von  den  weil)lichen  ausdchoidcn,  ;<onät  auch  wehend 
flattern.   Vergl.  Catmabis  L. 

Drei  Mann  und  ein  Hopfensack.  (Fr.  1. 2531.)  Bei  mehr  Kraft,  als  Last. 
Juglatu  regia  L.,  Wallnuss. 

Zur  Eraielung  eines  kräftigen  und  heilsamen  Schnapses  soll  man 
Spiritus  auf  kleingehackte  Wallnussschalen  giessen  und  dies  drei  Tage 

lang  in  der  Sonne  destilliren  lassen. 

Der  mit  Wallnoss-üixtract  gemischte  Spiritus  wird  Ncunundnounaiger 
genannt:  wenn  man  einen  'runtertrinkt,  kann  man  nicht  pfeifen. 

Junnif<  Ii.,  Binse. 

Die  grosso  Art  (Heiser  oder  Zi/aliiie.  vorgl.  V.,  H8)  wird  von 
den  Kindern  zu  alleiliMinI  S|>i(  lerei('ii  gehiauelit:  ebenso  die  kleine  Art 
(platt  Russ);  der  J'iHldick  al)cr  zu  Kriinzen.  (K.) 

Von  den  Dingen  wind  lieäonders  die  geknauelte  und  die  Krötenliinse 
(J.  bwfomut  L.  und  eonglomeratva  L.)  für  den  Landwirth  ein  Zeichen, 
dass  die  damit  bestandene  Stelle  im  Untergrunde  kalt  und  voll  Wasser  sei. 
J.  {articulatu»  L.  =  lamprocarpiu  Ehrh.),  Binse. 

Eine  durch  die  Larven  eines  Insectes,  Livia  Juncorum  Latar.,  einer 
Springlaus,  hervorgerufene  Missbildung  des  Blfithenstandes  zu  grossen 
Blätter  •  Quasten  und  wuclHM  iiden  Auswüchsen,  zwischen  deren  Blättern 
man  die  Larven  und  geflügelten  Thiere  vielfach  findet,  zuerst  beBchriehen 
von  Buchenau  in  Alihandl.  des  naturw.  Vereins  in  Bremen  1870, 
II.  S.  welche  <len  Haujittrieli  oder  hiiufig  vegetative  Seilentriebe 

oder  auch  nur  die  lnflnre.<ceiiz  zumeist  (h  r  olti>;en  Binsenart  hetrilTt, 
wird  für  den  (Jenuss  beim  Vieli  meist  von  Schafern  ITir  gelahrlicli  ge- 
halten. Mir  erscheint  es  fraglich,  ol»  im  Falle  der  Schädlichkeit  nicht 
mehr  die  Thiere  sclb.st  und  ihre  Larven  schuld  sind,  wie  die  bloss  durch 
das  Saugen  der  Thiere  hervorgebrachten  Veränderungen  der  Pflanzen thcile. 
Jnniperus  e&nmuni»  L.,  Wachholder:  Knisterbusch  (vom  Knistern  der 
Nadeln  im  Feuer);  Kaddikbusch,  Fiwerbusch;  Jingling  (Zipkow), 
Machandel,  Kaddikstruk,  Kanitzkestruk  (Wnssoken).  Die  Beeren 
heissen  Fi  wer  beeren  (vielleicht  weil  gegen  Fieber  gebraucht). 

Sie  wurden  von  (I(mi  Landleuten  auch  viel  zum  Bierbrauen  benutzt;  auch 

jetzt  noch,  da  das  Bier  äusserst  wohlfeil  ist  und  auch  der  Gesundheit  sehr 

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dienticb  sein  solL  Wenn  man  in  dies  Bier  die  Hofe  wirft,  muss  sehr 
dabei  gekreischt  werden;  so  sehr  gtthrt  dann  auch  das  Bier.  (WassekeD.) 
In  Wnsseken  geschiebt  das  Stäupen  an  Ostern  (schmuckostre»  ostrepitsche) 
ausser  mit  Birkenreisern  häufiger  mit  trockenem  Wachholdcr,  damit 
desto  bcfser  anf  den  Waden  brennt.  Sonst  braucht  man  den  Warliholder 
zu  tbosserung:  HchlechterStttbenluft,  indem  man  ihn  ansftndetund  den 
Üauch  durch  die  Zimmer  ziehen  lässt.  (K.) 

Die  Zweige  des  Waehholderf?  werden  hier  7.ersclinitt(Mi  und  auf  den 
Fussboden  in  Stuben  und  Hausflur  gestreut.  Dieses  gex  liielit  aber  nur 
an  Sonn-  und  Feiertagen,  sowie  bei  anderen  festlichen  (Jelegenliciten, 
und  zwar  zum  Zeichen  der  Fretnlc  Ein  Klieinländer  giebt  an.  das? 
Wachliolderzweigc  in  seiner  lleiniath  an<iererscits  nur  bei  lU'gräbni.snen 
und  Tiauerlallen  aller  Art  auf  den  Fust^bodt'u  gestreut  werden,  (t'ar.) 
Uebrigens  fehlt  in  V.  (H  (Druckfehler)  zu  Ka(Ulik  noch  das  Wort  Beei-eii. 
da  nur  diese  kleingestosseu  und  zu  gebrateneu  Drosseln  angeröhrt  weideu 
können. 

Aus  den  reifen  Beeren,  die  im  Winter  von  den  Büschen  durch  ein  be- 
sonders eingerichtetes  St&ck  HolSi  die  s.  g.  Handschwinge,  abgeklopft 
werden,  wird  Bier  gebraut;  früher  in  Wahlendorf  (Lw.)  in  gansen  Fässern. 

Mdst  aus  Wachholderholz  wurde  um  Wahlendorf  hergestellt  das  Mund* 
stQck  SU  einer  Schalmei,  ähnlich  wie  die  Labiaten  bei  Oigelpfeifen  oder 
wie  bei  der  Clarinett«,  wo  auch  ein  Blatt  Sbeigebunden  ist  Bs  fuhrt 
dort  den  Namen  Fripp.  (Lw.) 

Zur  Zeit,  als  noch  ein  Gebet  um  einen  ,,ge8egneten''  Strand  und 
Strandraub  fUr  kein  Unrecht  gehalten  wurde,  wollten  13  Mann  ans  Leha> 
Boor  (Stylow  Bake)  ein  gestrandetes  Schiff  ausrauben,  konnten  aber  mit 
ihrem  Raube  nicht  mehr  an's  Land  zurück,  weil  sich  wegen  des  Thaa- 
wettere  eine  unüberspringbare  Eisspalte  gebildet  hatte,  und  konnten 
während  der  17  Tage,  dass  sie  auf  dem  Eise  umbertrieben,  sich  nar 
von  einem  Aufgusse  eniähn'n.  den  sie  sich  von  einem  in  der  Kajüte 
gefundenen  und  klein  geschnittenen  Kaddikstrauchc  bereiteten,  bis  sie 
an  der  schwcdisciien  Küste  lainiften  und  erfrischt  wurden.  Histori>cli 
ist  die  Ilinzufügung.  dass  bei  einem  Oastiuahle  für  die  (Jcretleten  zuui 
Danke  <Mn  sillierner  Ijofl'el  von  einem  von  ihnen  cntfiihrt  wurde. 
LapjHt  (iffiritialis  All.  (IT.S.")).  gebräuchliche  Klette:  platt  Klicwer;  die 
Blatter  Uubjansblädei'.    (Wusseken:  K.) 

Knaben    fangen    auf  und    mit    dem  Samen   d«M-    Klelti'  Stieglitzen. 
(Wahlendorf.)  —  Von  der  Klette  (  Wurzeln)  fabricirt  man  Uel,  das  zur 
Beförderung  des  Haarwuchses  dienen  soll. 
Lavandvla  ofßcinalii  Chaix,  Lavandel,  Spicke:  Lawendel. 

Um  Aber  Winter  in  den  Stuben  einen  angenehmen  Oeruch  su  verbreiten, 
mischen  (früher  häufiger)  wirthschaftlicho  und  den  Ankauf  von  Esseunen 
und  Odeurs  mit  Recht  scheuende  Hausfrauen  auf  dem  Lande  Lagen  von 


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Blflthen  vod  Lavendel  and  von  Rose  zusammen,  znckeni  die  Misehnng 
ein,  lassen  os  eintrocknen  nnd  streuen  Tbeile  davon  in  die  erwärmte 
Ofenrohre.  Aach  nimmt  man  BlQthen  der  Fedemelke  ans  OSrten  nnter 
-die  Lagen.  Gewöhnlich  fand  man  die  Mischung  in  blauen  Vasen  vor, 
welche  auf  Tischen  in  den  Staatsgemttchem  prangten.  Aach  nahm  man 
tonnonartige  Ooftsse  von  Ton  oder  Ponellan  zu  ßehältnisäon  dafür.  Mao 
nannto  sio  Pumpen' -Dosen.  Ersterer  Ausdruck  scheint  mir  ein  aus 
I'otpoinii  verderbtes  Wort  zu  sein. 

Ledum  paii/xtir  L.,  Sumpfporst:  wilder  Rosmarin,  Gränze. 

Liehen,  Flechte.  So  l>enennt  man  auch  einen  an  Aussehen  und  Verltreitunpr  ilhn- 
lichen  Aiiisüchlair  auf  dem  menschlichen  Körper,  mei.^ton.s  an  den  Händen. 
Zu  iliri'f  [;r.-rMtiLMiii<r  ixieht's  iniA'olke  loli^eudo Kuren:  Flechten  soll  man  von 
einem  Hunde  alih'eiven  l.-jssen  oder  aber  mit  Fensterscliweit^s  einsclimiei-(>n. 
ohne  das.-*  es  .Jemand  sieht,  mit  Ilersagun^  dos  Spiuches:  Jm  Namen 
(jottes  u.  s.  w.  Oder  man  soll  sie  mit  eigenem  Urin  waschen.  Oder 
man  soll,  ohne  tlal»(n  zu  spreeiien  oder  sieh  umzusehen,  eine  schwarze 
Schnecke,  die  man  auf  dem  Wege  findet,  aufnehmen,  mit  ihr  darüber 
hin  nnd  vor  sich  weg  ätreichen  uud  sie  daun  au  die  alte  Stelle  wieder 
hinlegen.  Aehnlich  ist  nm  Bertin  ,,8chwane8  Scbneokenwisser"  gegen 
Hikhnerangen  im  abergläubischem  Gebrauche. 

IMium  L.,  Lilie.   Lil^cblatt  ist  Umschreibung  Ar  vulva.   (Wnsseken:  K.) 

lAnum  utitatisiiminn  L.,  Lein,  Flachs. 

Flachs  soll  man  an  »^keinem  Tage''  stten,  also  nur  Mittwochs  oder 
oder  Sonnabends,  und  doch  wieder  an  dem  Wochentage,  auf  welchen 
Fabius  Sebastian  (20.  Januar)  gefallen  war;  dann  gedeiht  er  gut,  d.  h. 
sein  Hordel  (woraus  Herle  bei  Fr.  Pr.  W.  B.  L  285)  wird  bastartig. 
(Lehrer  Ziel. eil.) 

Damit  der  Flachs  gut  gerat  he,  soll  man  su  Nenfastnacht  (d.  h.  14  Tage 
vor  dem  wirklichen  Fastnacht)  viel  tanzen. 

Wenn  Flachs  gesät  ist,  gingen  (früher)  die  Frauen  am  Abend  aufs 
Feld  und  riefen:  „Hutz  Knutt.  bet  an  d<'  K.",  damit  der  Flachs  ebenso 
iioch   werde      Das  eiserne   rJestell   zum  Ab^trei''en   der  Flachskuoteu 
(Knutte)  lieissf  Uäpi^ldruf,  die  Thutiirkeit  selbst  räple. 
lieinr^amen  ist  am  1!'.  Mai  zu  saen.    ( Wii.ssekejj.) 

Wenn  zwischen  Weiliiiaeliten  und  Neujahr  die  Kiszapfen  an  den  Dächern 
gut  lang  sind,  geiiith  auch  der  Flachs  im  nächsten  .lahre  sehr.  (K.) 

Zwischen  Weihnaciiten  und  Neujahr  (oder  in  den  Zwölften)  sollen  die 
Frauen  nicht  Spinnen,  auch  nicht  mit  den  Flachsschii wen  (Aldallstückej 
umherstreuen,  damit  das  Vieh  gute  Art  habe  und  keine  Lause  bekomme. 
(Ziebell.) 

Räthsel.  Grfin  war  ich  in  meinen  jungen  Tagen,  dann  wai-d  ich  von 
Fikrston  und  Grafen  getragen;  bin  ich  znletst  nichts  mohc  wert,  kann 
ich  noch  werden  sehr  gelehrt,   (l^usöcken:  K.) 

IT 


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I5r> 


Der  znletEt  in  der  Hechel  KurQckbleibende  fifietcstand  des  Flachses 
heisst  Hede,  Werg  (es  brennt  lichterloh,  wie  ein  Band  Hede.  Fr.  W. 
B.  I.  279.)i  mit  dem  Adjectiv  hcden,  ans  Hede  gemacht  (Hedgam,  Hed- 
leinwand, hedenes  Laken),  eine  Masse  von  geringerer  Gattung,  auf 
welche  nicht  so  viel  Werth  gelegt  wird.  Daher  dient  (Fr.  IL  1590.)  zur 
Bezeichnnng  des  Geizes  der  Bewohner  des  Kirchdorfes  Heil.  Kreuz  im 
Samlande,  sie  haben  alte  Hede  genug,  aber  sie  geben  keine. 

Ein  r^olilocht  geschürzter  Weberknoten  (MGiiling)  ist  ein  Keichelskopf, 
Kiekelskop]).  —  Ist  das  Garn  zum  Weben  auf  den  Webobaum  gebracht, 
so  wird  es  mit  des  HausTater;)  Hosen  bestricben,  damit  später  die  Fäden 
nicht  zerreissen.    (So  im  südlichen  Ennlandc:  Preuschoff.) 

Klunker  (auch  Schwingelheede,  um  Zippnow  auch  Fiitke)  heisst 
der  letzte  Riickstand  dos  Flachses  nach  scinoi-  l?<'ini<rung.  Paf?  daraus 
<jrs]i(>nnone  Grxru  lioi^^st  Kliiiikorgarn,  woraus  die  Klimkerlcinwaud  vcr- 
Icrtigt  wird.  (XCr«;!.  Ilonnitr,  Pr.  W.-IJ.  12(5.)  Bekannt  aus  dem  (J«'- 
dichte  vom  Richen  (Joliath  umi  kleinen  l>aviil  ist  die  Klunker  (bummelndes 
Gehänge)  am  Trcsscidiuie  des  l^Jr.steren.  Fr.  1.  1()0().  Hihrt  folgende 
Redensarten  an:  Frisch  in  die  Wolle,  sagt  der  Tuchmacher  und  S])innt 
KlunkeiD.  —  Ja  wohl,  sagt  der  Tuchmacher  und  kämmt  Klunkern.  Sic 
drücken  etwas  Ungehöriges  oder  Spottendes  aus.  —  He  kikt,  wie  de 
Mus  nt  de  Klnnkre;  d.  h.  so  Torsichtig. 

Dat  rött  (reiset)  alles  (In  6n  Stöck,  wi  Schmedts  Mös  on  Schiemanns 
Kinnkre.  (Dönhoffstttdt.  Fr.  II.  2188.)  Zur  Bezeichnung  der  Schwäche 
eines  Gespinnstes. 

Als  Scheit-  und  Schimpfwort  gilt  FlaohsrÖkel.  Nach  Fr.  IL  in  Sopb. 
B.  L  172.  Sonst  vergl.  auch  V.  41.  Tom  sich  streckenden  Hunde. 

He  OS  vom  nette  Flass  on  üt  de  fine  Häkel.  (Nach  Fr.  H.  754  a.  was 
Carm.  nnpt.  VI.  242  c)  Als  Ironie,  wenn  Benehmen  und  Kleidung  nicht 
harraoniren. 

Ich  bin  fitzofasomass.    (Kgsbg.  Fr.  Jl.  751.)    Nass  in  jeder  Fitze 

und  Faser. 

Als  Worte  einer  schlaflustigen  Bauernfrau  beim  Flach.sziehen  giebt 
Fr.  II.  21.  an:  Kann  ork  min  Kndke  afsene,  wftr  Ock  et  ök  aftöne; 
kutsch,  Koppke.  noeh  e  Wilke.  (Wehlau.) 

Kann  öck  di  iiweisehne  {iil)eisehen).  kann  <)<  k  di  Uvertliene  (uiu 
lleiligcnl)cil :  Aewaseh'k.  äwateli'k):  kutsidi.  Koppke.  nocli  e  Wielke. 
(Fr.  1.  i]><r)l.)  Zur  Kntschuldigung  der  eigenen  Träiilieit.  Kine 
Arbeiterin.  anC  dem  Flachsfelde  so  sprechend,  schlief  dort  bis  auf  deu 
Abend  und  dei-  Flaehs  blieli  stehen. 

Fr.  1.  2<)1'0:  Miitterko  lieft      Ilassenet  Ib-nid  an.    Sie  traktiert. 

Ja  woU,  woll,  seggt  dat  Make  on  sponn  doch  Flas.s.  (Fr.  I.  4097.) 
Ein  ländliches  Witzwort,  da  es  auf  den  Gegensatz  von  Wolle  und  Flach»* 
ankommt. 


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167 


Leinkanf  ist  das  Getränke,  das  man  beim  Verkaufe  trinkt.  Dabei 
giesst  man  in  Hasaren  (nach  Tdppen:  Abergl.  S.  98.)  die  Neige  rückwärts 
aber  den  Kopf,  damit  das  Gekaufte  gedeihe  aud  grosswachse*  Leinkaof 

wird  aber  auch  getrunken  beimÄiikauro  von  Vidi,  das  zum  Schlachten 
bestiniDit  ist.  In  der  Regel  bezahlt  ihn  der  Verkättfei*.  Der  Leinkauf 
wird  schon  in  dem  i^omcsauischen  Rechte  etwa  um  die  Milte  der 
14.  Jahrh.  erwähnt  nach  Lahaud:  Iura Prutenorum  18G6.  p.  12.  Littauische 
Bezeichnung  ist  Mag(a)ritsch,  Margritsch,  pohiisch  Litkup,  was  aber 
nur  ein  (JcrnianisniUH  ist.  Wie  .Maigrit-<cli  nadi  Ilennig  von  uierga.  Magd, 
Marielle  herz-iileiteii,  iler  man  e.s  heim  Miethen  anf  die  Ilaini  gal),  so 
müsste  licinkauf  als  Handgeld  iTir  verkaufle.s  Ijeinon/eiig  aut'ziita.s.sen  sein. 
Geschrieben  ist  dariiher  in  Ilaupt's  Z.  S.  f.  deutsclics  Aliertli.  VI.  :^tji). 

Lupinux  L.,  Lupine:  platt  Fi  fl'i  ngerk  rü  t  (K.),  nach  den  geüugerteu  Blättern. 

Lycopodium  L.,  IJailaiip:  lliindsline.    (Sclionehr:  K.) 

Vielfach  windet  man  Kränze  davon,  namentlich  bei  Waldpartiecn  in 
lustiger  Gesellschaft.  —  Auch  Jäger  stecken  sich  das  grüne  Kraut  an 
den  Hut.  Oefters  wird  mit  dem  „Granen  Krant  der  Mirseman"  auch  der 
Jagdkönig  (wer  das  erste  oder  das  meiste  Wild  erlegte)  ausgezeichnet. 
—  Kinder  blasen  den  ausgestreueten  oder  ausgeklopften,  pulvMwrtigen 
Samen  ins  Licht,  wo  er  blitsartig  aufflammt  Somit  konnte  man  ihn, 
falls  in  grösserer  Menge  sn  erreichen,  statt  des  pulTerisirten  Kolo- 
phoniums im  Theater  verwenden  zur  Herstellung  emer  blitaartigen  Flamme. 

Malva  negleeta  Wallr.  (1824),  übersehene  Käsepappel:  Kndpkeblaum  (Wnss. 
K.),  wegen  der  knopfartigen  Frucht.  Ihre  auf  dem  Bücken  abgerundeten, 
glatten  oder  schwachnmzcligen  Theilfrüchtchen,  weil  sie  wegen  ihrer 
Plattheit  Aehnlielikeit  mit  Knöpfen  haben,  dienen  statt  solcher  zum  Spiele 
für  die  Kinder,  betionders  auf  dem  Lande. 

Matricana  Chay)wtnilla  L..  echte  Kamille:  Mate  (Culsow). 

Ihre  Blätter  werden  den  jungen  (Jansen  eingegeben,  oft  dazu  auch 
noch  Speck  und  Brot,  damit  sie  nachher  gut  fressen.  (K.)  Sonst  vergl. 
Prunus  Patlus. 

JUt'ilicfit/o  Hati'ra  L.,  Lnzeriie. 

An  den  aus  Süd-Amerika  ktjmuienden  Wollen  haftet  reciit  häufig  der 
Samen  einei-  dortigen  Kletten- Art  an,  welcher  nach  dem  Ueinigungs- 
pruze.s.sc;  der  Wolle  zum  Vorschein  kommt  uud  von  Fahrikantcn  an 
Händler  mit  französischer  Luzerne  zu  deren  Verfälschung  verkauft  wird. 

MMtha  erispa  L.,  krause  Minze. 

Von  zwei  Ordensbr&dem,  losen  Buben,  die  unter  dem  Hochmeister 

Conrad  von  Erlingshausen  (1441—49)  im  Lande  umherzogen  und  einem 

jeglichen  Bier  einen  „sonderlichen  Namen''  gaben  (Henneberger:  Erkl. 

der  pr.  Landtafel.  S.  476.  ff.),  bekam  das  zu  Rosenberg  den  Namen 

„Krause  mäntte".    (Oder  sollte  es  heissen,  dass  man  darnach  einen 

„krausen  Mund'*  machen  muss?) 

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168 


Mftpilui  owtfaeamtha  Ottrtn.,  WeiBsdorn:  Krensdorn. 

Am  1.  Uu  (Walpurgistag)  soll  man  die  Thoren  mit  Krensdorn  „lie- 
stecken",  zum  ScbntKe  gegen  den  Einfloss  der  Hexen,  welche  dann,  wv 
am  Johanuisabende,  ihr  Unwesen  treiben.  Der  Krensdorn  schützt  gogn 

brtse  Geister.    (Mussaeus:  lieber  d.  niederen  Stände  in  Mccklg.  in  J.  B. 
d.  V.  f.  M.  Gesell,  u.  A.  II.  133.  Note  u.  J.  B.  II.  36.  Note  1.) 
Morus  Tourn..  Maulbeerbaum. 

Aus  Jul.  Gregorovius  (Die  Ordenssladt  Neidenbiirg)  ist  für  Jene  Stadl 
zu  bericlitcn,  d.iss  in  der  Zeit  um  1772  der  dortige  Schlossberg  eine 
Anpflanzung  mit  Maulbeerbäumen  erhiol',  weil  Friedrich  der  (hossc.  wie 
seine  Vorgänger,  dem  .Seidenbau  eine  besondere  Aufmerksamkeit  sciionktc. 
Es  sei  hier  daiaiif  aurmerksuin  iremaelit.  dass  nahe  Elsentlial,  Kr.  l>erent. 
eine  kurze  Allee  von  Maullieeibiunnen  lu-steht,  weil  ein  kaufmännischer 
Vorbesitzer  sich  hat  auf  die  Seidenwürmeizucht  werfen  wollen. 
Almcari   hoiryoidi'H  Mill.,   steif  blätterige  Bisandiy;icinthe:  rerlhyaeiulhe, 

platt  Blag  Schapkes,  blaue  Schäfchen.  (K.) 
Myosotis  L.,  Yergissmeinnicht. 

Von  gewissen  hellblauen  Augen  sagt  man,  sie  sehen  aas,  wie  „Vergids- 
meinnicht,  in  sttsser  Milch  gekocht*', 
t  MyrUu  eanmwm  L.,  Myrte. 

In  der  Nenjahrsnacht  zwischen  11  und  IS  Uhr  soll  man  je  eine  Schüssel 
mit  Sand,  Wasser  und  Myrte  hinstellen  und  Jemanden  mit  Terbundenen 
Augen  dazu  hinfuhren;  je  wie  er  dann  zuerst  hinfüsst,  so  stirbt  er 
natflrlichen  Todes  oder  ertrinkt  oder  heirathet  im  nächsten  Jahre. 

Wer  Myrten  baut, 
Wird  keine  Braut. 

Dies  Reimwort  soll  doch  wohl  besagen,  dass  sich  nicht  alle  Hofihungeo 
erfüllen,  dass  vielmehr  das  zumeist  Erwünschte,  zumal  in  Lieheg- 
bezichungen,  gerade  gar  nicht  in  Erfüllung  geht.  (ITrl.  £lw.  Raikowski.) 
Hicotiana  tabacum  L.,  Tabak. 

In  V.  45.  führte  ich  aus  dem  bekannten  Oommersliede  den  Vers  an: 
Knaster,  den  gellien,  hat  uns  A|ioll  präparirt.  Es  wird  vielleiclit  den 
Meisten,  sowie  mir  gegangen  sein,  dies  Apoll  Inr  den  griechischen 
Gott  gehalten  zu  haben,  und  daher  dieser  nicht  unwillkoraraenen  Auf- 
klärung bediirlen,  dass  es  nichts  anders  ist,  als  das  VVeimarsche  Stad^ 
eben  Apolda,  <las  s.  Z.  vorzügliche  Tabake  lieferte.  (Frischbior.) 

Nach  Fr.  W.  B.  11.  '2?A.  ist  Rotstür  iin  Rauchtabak  aus  Pflanzen- 
blättern  im  Samlande,  worunter  die  von  Erdbeere  und  Kirsche. 

Sonst  findet  man  in  Läden  an  Sorten  auch  echte  amerikanische 
Rippen  (die  Blattnm«!  und  Stiele),  auch  den  Non-plus-ultra  mit 
hochtönendem  Namen,  sowie  als  Modesacho  und  den  Wandelungen 
politischer  Verhältnisse  angepasst  den  Königsgrätzer-,  den  Bismarks- 
und  den  echten  schwarzweissrothen  Norddeutschen  Bondeskanaster. 


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159  

Als  Sorte  von  Schnupfkabak  eei  noch  bemerkt  der  Pri ns regen  t, 
besondere  in  Königsberg,  ä&  nach  Fr.  II.  2099.  mit  dem  Gnimmel  anf 
einer  Linie  an  stehen  scheint 

In  Läden  fand  ich  noch  Grand  Cardinal  als  Sorte  des  Schnupf-  und 

l.ady  Twist  des  Priemtabaks. 

Um  eine  Hexe  zn  erkminen,  wurde  kürzlich  in  Orlc  (Kr.  ßerent) 
fol^'ciidc.^  UhuA  aiifrowandt:  tnan  stopfte  eino  Pfeife  Taliaiv  obenauf  mit 
Asa  footida  uml  sah  zu,  ub  die  vermeintliche  Person  den  Dampf  ver- 
tragen kcinne;  wenn  ja,  so  war's  eine  Hexe! 

Aus  der  Zeit  des  Zunft zwan^ijes  kommen  in  einem  (ieaelleu-iSpruclie  der 
Loh-  unii  Rothgerlier  folgende  Stollen  vor  (Altpr.  M.-Schr.  XVII.  479.}: 
Ich  sage  mit  Gunst:  Bruder,  mit  was  war  die  Stube  ausgeputzt? 

„      „      „  Hruder,  mit  Sand  und  Tabaksasch. 

„  „       ,,      IJrudtT,  wie  viel  Lielit  biannte  auf  dem  Tisch? 

„      ,.  Brudei-.  soviel  wie  nötliig  war  zum  Tabakaustecken. 

Pfeiffeiiätiel,  platt  Pipestel,  ist  ein  Ruf  beim  Kegelspiele  für  den 
einzeln  fallenden  Eckkcgel  nahe  der  Bande.  Nach  Fr*  II.  138.  ruflk  der 
Kegcljunge:  Pipest^l,  kostet  nich  völ! 

K&nste  sind  kein  Schnupftabak.  (Fr.  I.  2249.  Der  Einsiedler  1.  34S). 

Pab|  Tobak  1  =:  Das  thjit  nichts,  ist  nicht  weiter  zn  beachten! 
Räthsel:  Ri  ra  rant. 

Grein  is  de  Haut, 

Gill  is  de  Sack, 

Wo  de  greine  Haut  in  Stack. 

Den  Priemtal)ak  nennt  man  in  der  Stolper  Gegend  Schiemannsgarn. 

Mälkachol  lieisst  der  irdene  Topf,  worin  der  liullkt^tobbaek  mit 
eijiem  grossen  Malkiel  ]»ulverisirt  wiid.  Diese  Art  von  Sciimipftabaks- 
bereituüg  war  hier  frfdier  ausseid if.-slicii  Sitte.  (Wuasekeu.  K.)  Vergl.  im 
Friih(>ren  Sampan ter  u.  a.  w.  Das  dabei  gebrauchte  kleine  Tabakssieb 
hei<st  Träms.  (K.) 
-j-  ih'y:(i  xdtira  L.,  Reis. 

Dicker  Reis  mit  Jtu.sinen  und  Korinthen  wird  beim  Kindtaufs-  oder 
Ilochzeitsschmausc  aufgetragen.  Davon  sagt  man  in  Natangeu  (nach 
Fr.  1.  ."»Ii^liS.).  da  seien  die  Seliaafc  rüber  gegangen. 

In  der  Zeitung  las  ich  von  der  Hochzeit  in  einer  englischen  Colonie  bei 
Berlin,  dass  man  nach  englischer  Sitte  vor  dem  Hause  der  Braut  den 
Weg,  den  sie  zum  Wagen  zu  nehmen  hatte,  mit  Reis  bestreut  hatte. 
Bei  uns  streut  man  Blumen  oder  legt  in  Städten  Teppiche  hin,  welche  man 
mit  besonderer  Feierlichkeit  auch  mit  einem  Spalier  von  Topfgewächsen 
umstellt.  In  der  englischen  Sitte  des  Reisstreuens  scheint  mir  wenige 
eine  Hindeutung  auf  die  Frucbtharkeit)  wie  ein  Symbol  des  täglichen 
Brodes  enthalten  zu  sein,  obschon  diese  Sitte  eigentlich  mehr  den 
Chmesen  und  ludiern  zukäme,  wo  Reis  als  das  vorzüglichste  Nahrungs» 


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160 


mittel  sogar  die  Malilzcit  Bc1!)st  (Tsche-fan,  das  Reisessen)  bezeichnet, 
auch  das  Frühstück  durch  den  Morgenreis  (Tsau-fan)  und  das  Abendbrod 
durcl)  den  Al)cndrei3  (Ouan^ian)  sprachlich  und  thatsächlich  enetet  wird. 
^apaver  Tourn.,  Mohn. 

Früher  öfters,  al>er  jetzt  selt<'ner  wird  von  Frauen  dorn  Hrcxie.  das 
sie  zum  ersten  Male  vom  frischen  Koggen  liacken,  ein  Zeichen  mit  eiiioiu 
Mohnkupl'e  aufgedrückt.  (F.Kronke.)  ])as  seheint  mir  ein  Stück  vergesseueu 
Abei^Iaabeus  zu  sein,  da  weder  Hausmarke,  noch  Zierrath  als  Aus- 
legung pass^  wollen.  Wenn  man  h«ite  aber  noch  drdMeaaerachniUe  über^s 
Brod  macht,  so  will  man  damit  weniger  einen  an  die  Zahl  drei  ge- 
bundenen Ai>erghuiben  verbinden,  als  In  praktischer  Weise  dnrch  TbdIoDg 
der  Oberflftche  das  zu  backende  Brod  zum  Anseinandwigehen  bringen. 
/Winaeo  tativa  L.,  Pastinak. 

Von  entfernter  Verwandtfichaft  sagt  man.  sie  seien  so  verwandt;  wie 
Tastinak  und  Petersilie,  oder  wie  Knoblauch  und  ZwiebeL 
Petroscltnum  Hoffm.,  Petersilie.  Yei^gi.  PatUnaea. 
Phiueoliis  L.,  Schmink -Bohne. 

Welch  beliebtes  Gericlit  die  Bohnen  ii'&her  einmal  gewesen,  geht 
hervor  aus  dem  Volksliedc: 

Wenn  hier  ein  Toj^f  mit  Bohnen  steht 
Und  da  ein  Topf  mit  Brüh , 
So  lass'  ich  Brfih'  und  Bohnen  stehn 
Und  greif  nach  meiner  Marie.   (Sonst  yetglL  unter  /¥«tim!) 
,,Blaue  Bohnen"  ist  ein  scherzhafter  Ausdruck  for  Gewdirkngeln. 
1.  Er  hat  Bohnen.  (Fr.  I.  415.)  d.  h.  Furcht. 
3.  Er  hat  viele  (grosse)  Bohnen  im  Sack.  (Fr.  I.  416.)  Er  bt  oder 
thut  bemittelt,  surirlos. 

3.  Wenn  de  Bohne  blogc,  hängt  dem  Buur  e  Worm  an  de  Mütz. 
(Fr.  I.  417.)  Soll  wohl  Uebermnth  bezeichnen  oder  starkes  Aus- 
putzen mit  Boiincnblüthen. 

4.  Hei  gehört  tau  <le  (leistliclikeit:  sin  Vador  war  biem  Scholmeister 
Bohne  dresche.  (Samland:  Fr.  1.  1192.) 

5.  Gah  ün  e  Bocksloch,  Bohne  lese.  (Fr.  i.  llöU.)  Zum  Naseweisen. 

6.  Das  gebt  über's  Bohnenlied.  (Danzig.  Fr.  1.  744.  und  1003.)  Das 
geht  zu  weit,  ist  zu  weit  getrieben.  Das  Bohnenlied  (Erb8en8chinecke^ 
lied)  vergl.  N.  Pr.  Prov.-Bl.  I.  15  ff. 

7.  Er  sieht  aus,  als  wenn  der  Teufd  Bohnen  auf  ihm  gedrosdwn  hätte. 
(Fr.  L  195.  und  II.  2642.)  Er  ist  stark  pockennarbig. 

8.  Lang  (mager),  wie  'ne  Bohnestang.  (Hoppestang.)  (Fr.  I.  2516.) 

9.  Nicht  die  Bohne  geb'  ich  daruml  Gar  Nichts. 

10.  Du  bist  nicht  fünf  Bohnen  werthl  —  Ich  gebe  nicht  fünf  Bohnen 
für  Dich! 

11.  Er  ist  grob,  wie  Bohnenstroh  (auch  Bohnenstrauch).  (Fr.  I.  i'dlS.) 


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12.  Schwarte  Mds  on  Bdne 

WAre  Di  nnsclit  döne.  (DOnhoibllldt:  Fr.  II.  1896.) 
IB.  Jemanden  einen  Wink  mit  der  Bohnenstange  geben.  (Fr.  IT.  2919.) 
d.  h.  i'eeht  deutlich. 
Phraffmite»  eammuni»  Trin.,  Rohr. 

Als  AufonthaltBort  vieler  Vtfgol  halten  Hohrsperling,  Rohrdommel  den 
Namen  nach  ihm. 
A'niM  »hetiri«  L.,  Kiefer. 

Es  soll  Besuch  geben,  wenn  das  Feuer  von  Kiefern-Holz  knistot  und 
knallt. 

Werden  Holzstämme  qum-  und  schrltge  geschnitten,  so  nennt  man  das 
über  Hirn  schneiden.    So  kommt  ea  vor  in  Cellulose-Fabriken. 

Wie  man  hiervon  Pfeifen  hekounnt?  Ausgosuclit  werden  glatte 
Stäinmchon  in  dorn  Alt<'r.  wonn  der  Bauni  die  Nadeln  verliert  und  eine 
i!;ekriins('lte  Rinde  besitzt;  sonst  wäre  er  zu  Jung.  Etwa  zwei  Zolle  am 
Untertan  t^iiirl  wird  der  Sjdint  l»is  ant  dt-n  lNM|<jirk  los  und  dann  der 
obere  (^uirl  des  hetrelVenden  .lahrestriebes  aligesclmitten  und  vorsielitig 
naeli  rechts  t-HMlreht,  wodurch  der  Peddick  oiler  das  Mark  der  Länge 
los  wird  und  der  Sjtünt  als  Röhre  abzunehmen  geht.  Das  ist  die  Pro- 
cedur  ih's  Abdrehens.  Hie  so  erlangten  hölzernen  Rohren  werden 
von  der  Jugend  verwandt  zu  Schalmeien  oder  zu  VVasserspritzcn  oder 
auch  zu  Knallbüchsen  (BuUerbüss).  (Wahlendort  Lw.). 

Zu  den  Klotsbeuton  (in  Klotzen  eingehaoene Bienenbeuten)  istamBesteu 
Hole,  das  keiner  Säure  unterworfen  ist,  also  am  Besten  von  Kiefern, 
Fichten  oder  Linden,  also  nicht  von  Eichen,  weil  in  ihrem  Holze  der 
Honig  ehor  Säure  annimmt,  obschon  derartige  Klotsbeuten  gerade  darin 
in  alten  Urkunden  erwähnt  werden.  Klotzbenteu  giebt's  übrigens  in 
hohreichen  Gegenden,  sowie  dort,  wo  dasselbe  rar  ist 

Nachdem  die  Bäncherung  der  Flundern,  Plewonecfes  Fte$8u»,  nach  Ein- 
salzen der  von  ihren  Eingeweiden  befreiten  Fische  im  Schornstein  oder 
auch  bes.scr  in  besonderen  Räncherkammern  durch  Rauch  von  I»uchi'n- 
Stubben  geschehen  ist,  erhalten  dieselben  durch  den  Rauch  von  Fichten* 
Strauch  eine  goldgelbe  Farbe. 

Um  sich  vor  Wind,  Sonne,  Regen,  kurz,  vor  allem  Ungemach  des  Wetters 
zu  schiitzen.  gebrauchen  die  beim  Klopfen  von  (  Miaussccsteineii  beschäftigten 
Arbeiter  mit  Kiefernsti-auch  durchwundene  uinl  bdieliig  stcllliare  IIolz- 
gf'Stelle.  die  sie  dann  noch  mit  PfähUni  stützen  müssen,  von  AuscIkmi  fast 
ähiüich  der  Strasse  eines  Lagern,  vor  welchen  sich  im  \  orbcilalireu  die 
Pferde  häufig  scheuen. 

Geh"  nach  dem  Thoer  sehen,  dass  derPccli  nicht  überrennt.  (Fr.  11.  887.) 
Wohl  c'iLs  Abweisung  tür  unbefugte  Einmisciiuug. 

Die  noch  grünen  Fichtzapfen  heissen  Grein  SchSp;  in  Wusseken 
SchuBchke;  ebenfto  aber  auch  Tannenzapfen.  Fichtzopp  ist  die  Spitze 
einer  Pichte,  *•  11 


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162 


In  Symbow  ki-iggt  de  Keeter  12  Sehäpel  Fiehtsohuschke  tlm  Lohn: 
»ber  bei  mntt  sei  sick  nk  noch  allein  plicke;  dSrtaa  hetfc  hei  frieJagd 
inne  Fichtzeppe.  (K.) 
t  Piper  L.,  Pfeffer. 

Bei  einer  feineren  Kflcbe  habe  ich  den  Ausdruck  Pfeffer  in  übertragenen 
Sinne  auf  fleischspeiaon  gebrauchen  gehört  und  dann  auch  durch  DaTidi» 
Prakt.  Kochbuch  bestätigt  gefunden,  ohne  dass  iigendwie  lu  entnehmen 
gewesen,  welcher  Moment  gerade  den  Auadruck  Pfeffer  teehtferüge. 
Zum  Pfeffer  von  Reh  oder  Hirsch  werden  Blatt,  Brust,  Hals,  Rippea, 
vom  ITiistMi  die  Vorderbeine  nebat  Bauchliaut,  irRHpaltener  Kopf  .-^annnt 
Herz,  Leber  unii  Lunge  genommen.  Wahrscheinlich  ninss  die  dickliche 
Sauce  einen  Geschmack  von  Gewin/,  (l'feffer)  und  Etwig  haben.  Auch 
Rindflciscli-Kagout  wird  wie  Hasenpi'efi'er  angerichtet.  Pfeffer  von  Oam 
aber  int  uiisi'r  sonstiges  Schwarzsalier. 

Das  /citwort  pfeffern,  TfcHer  einstreuen,  wird  bildlicli  gebraucht  für 
iiix'i  iiiiissiti;  tlieuer  oiier  für  unangenehme  Emptindungen.  I>as  ist  g^ 
pfctleit  (und  gesalzen)!  Pfcffersaek  dient  nach  Fi'.  NV.-IJ.  II.  S.  K>T. 
zur  vt'rai'hllichen  l>e/.eiehnung  (  im  -  Adliurn:  eb(>nso  nach  Wiss.  .M. 
VI.  l'^T.  rfeffersto.Hser.  —  i'lctlersfliiler  trilt  als  Ektdnanit'  lur 
einen  alten  Mann.--  l'fefferstadt,  in  alten  Ilandschrilten  i*fefl"erstras>o, 
heisät  ein  istadtLheil  in  Dauzig,  wohl  von  der  Niederlage  ostindischer 
Gewürze,  unter  welchen  der  riefler  obenan  zu  stehen  ptlegte.  (Fr.  W. 
B.  II.  S.  138),  obschoQ  (nach  Löachin:  €tosch.  Danz^'s  S.  44.)iiadi  den 
Pfeifern  (Musikanten;  daher  die  Pfeiferkammer  im  Artushofe),  die  hier 
gewohnt  haben  aollen. 

Pfefferstube,  frfiherer  Name  für  ein  Zimmer  im  dritten  Stocke  aaf 
der  Nordscite  des  Schlosses  zu  Eonigsborg  „zur  Aufbewahrung  ansehn- 
licher Verbrecher."  Fr.  W.-B.  II.  S.  138,  nach  Bock:  Nat-Geaeh.  1. 61. 
„ein  Geföngniss  für  conditionirte  Personen.'* 

In  Königsberg  (nach  Fr.  U.  1219.)  geht  der  Reim: 
Vor  der  Hochzeit  Zackerkiisse, 
Nach  der  Hochzeit  Pfeffemfisse. 
Pints  Tourn..  Apfel  und  Birne. 

Dorfsknaben  legcu  die  Früchte  in  Eleu  ein,  um  .sie  reifen  zu  lassen 
und  gcnicssbarcr  zu  schall'eu.    Auch  sah  ich  die  Heuhülle  ansserdcm 
noch  mit  Erde  bewerfen,  so  dass  der  Zutritt  der  Luit  ausgeaohloasen  wird. 
Pirui  ionimu/'fx  L..  IJirnliauni. 

Ki'uselikeu  siu<l  Itcsoudrrs  kh'inc.  iiaite  Hirnen,  auidi  nocli  unreif. 
Die  Ilolzbii  ne  ist  Wargkruschk,  weil  sie  durch  ihren  bitteren  Geschmack 
„würgt".  (K.) 

Zur  lieruhiguug  für  Kinder  und  Erwachsene  soll  dienen: 
Na.  wcnt-  luuii  nich, 
iiinler  ni  Owe  stone  liere, 
Hu  pichst  sc  man  nidi! 

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1.  Einem  die  Birnen  Bchütteln.   (Fr.  LI.)   Prügel  geben. 

2.  So  uns  wüdiBt  auf  kdnem  Enuclikenlmoml    Aosrof  der  Ver- 
wunderung. 

8.  Er  weiss  darauf  zn  laufen,  wie  das  Kameel  anf  den  Bimbanm. 

(Mewe.  Fr.  U.  2927.) 
4.  Wie  eine  reife  Birne  ab&Uen. 

6.  Gesch.  Emscfake  (Beere)  hebbe  körte  (weeke)  Stengel,  —  dss  weeket 

Awt  (Obst).   (Fr.  I.  866.) 
6.  Dat  Ö88  so  week  (in  Natangen:  so  mft  =  mfirbe),  wie  dem  Herr  Farr 

sine  Beere;  (Birnen). 

1.  Immer  heiter,  Gott  hilft  weiter!    Hei  hulf  je  Neapels  Ilans  von 
Knischkoboom,  hei  ward  mi  je  ok  belpe,  den  Dag  ant  End  brinp^e. 
(Fr.  I.  15.57.)   Morgengmss  nnd  Trost  der  Arbeiter  in  der  Gegend 
von  Barten. 
Pirut  Malus  L.,  Apl"oll)auni. 

Volksthuuilich  untoi'schiedene  Sorten  von  Acpfcln  sind:  Aiistä]>ppl 
(zur  KrndtPZ(Mt  reif,  also  FriihUpfel),  Klaetcräppel  (worin  liie  i\enu' 
hOihar  klaj)porn,  klaetern).  Druwappol  oder  Driwkes  (weil  wie 
zusammen  getrieben,  also  klein),  Hiltkea  (wilde,  Molziij)fel),  Kattckcjjp 
(KalzenkOpfe,  nach  der  Form),  Fliensche  (woid  iieih-,  also  haltbar), 
Wuruppel  (die  sich  währen,  also  lange  balteu),  Zuckeräppel  (süsse, 
nach  dem  Geschmacke).  (K.)  —  I>rawappel  heissen  Lining  und  Mining 
in  Benter's  Stromtied. 

Bekannt  ist  wohl  die  auch  in  der  Cassnbei  als  Richtsprach  des  Zimmer- 
poliers, den  er  nach  Fertigung  des  Rohbaues  eines  Hauses  hält,  um  doch 
Etwas  zu  sprechen,  verwandte  Einderpredigt  (vergl.  Simrock,  das 
deutsche  Kinderbuch,  No.  281): 

Hört  zu,  mdne  Herren,  Aeppel  nn  kein  Berren,  Berren  sin  keine 
Aeppel,  Die  Worscht  hat  zwei  Zäppel,  Zwei  Zäppcl  hat  die  Worscht, 
Der  Bauer  hat  grossen  Dorsch t.  (J  rossen  Dorscht  hat  der  Bauer,  Das 
Leben  wird  em  sauer,  Sauer  wird  em  das  Leben,  Dei-  Wcinstoek  hat 
zwei  Reben,  Zwei  Reben  hat  der  Weinstoek.  Ein  Kalb  ist  kein  Ziegenbock, 
Ein  Ziegenbock  ist  kein  Kalb,  Nu  ist  meine  Predi^^t  halb.  Halb  ist  meine 
Predigt,  Der  Bauch  ist  mir  ledig,  Ledig  ist  mir  der  Bauch,  Meine  Mütze 
ist  rauch,  Rauch  ist  meine  Mütze,  Die  Mau.s  frisst  keine  Grütze,  Grütze 
frisst  keine  Maus,  Nu  ist  meine  Predigt  aus. 

Ilei  hett  son  Wange,  as  Aeppel,  d.  h.  so  roth.  —  Aepfel  nennt  man 
auch  die  Brüste  einer  angehenden  Jungfrau.  —  Das  Adjectiv  ajiplig  ist 
närrisch  (sick  applig  hcwwe)  und  appeldwatsch  ist  ganz  un<l  gar  von 
Sinnen.  Dat  id  l>eappelt,  nichts  werth.  (K.)  Auch:  Beappele  dich 
man  nicht!  Habe  dich  nur  nicht  so! 

1.  Hei  verteilt  e  Marke  Tom  Appclgtfrke.   (Fr.  I.  2542.)  Eine  jetzt 
wenigstens  mythische  Persönlichkeit,  eigentlich  wohl  Apfelgeoi^. 


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2.  Es  ist  da  so  voll,  dass  kein  Apfel  mr  Erde  (fallen)  kann. 

3.  In  den  saoeren  Apfel  beiasen.   Etwas  doch,  obschou  ungern  tbiui 

ninsson. 

4.  Jemanden  wie  seinen  Augapfel  hüten.    Der  Haupttheil  des  Anges 

ist  der  nach  seiner  Form  so  genannte  Augapfel. 

5.  Das  wird  immer  der  Zankapfel  bleiben.  Kommt  wohl  her  vom 
Aplnl  dor  Neid-Göttin  Eris^  welchen  sie  in  den  Saal  der  Göttinnen 
warf,  rufend:  r/'  xa/.?.!(Srf^. 

Q.  Der  Apfel  lallt  nicht  weit  vom  ätamrn.  kLinder  sind  den  Eltern 
ähnlirh. 

7.  Vad<'r  (aiicli:  Ilorzvader)  si  dem  Salin  nicht  granim. 
De  Appel  fölll  nicii  wiet  vom  Stamm.    fFr.  1.  388H.) 

8.  Dal  Appclke  kült  nie!»  wit  vom  Stamm, 

Lewe  Lüdkes,  sid  un  nich  gram.    (Fr.  U.  102.) 

9.  Dat  Appelke  kült  nich  wit  vom  Stamm, 

Wi  dat  Sch&pko  «s  6k  dat  Lamm.   (Fr.  II.  iOS;  fthnlich  K.) 

10.  Der  Apfel  filUt  nicht  weit  vom  Birnbanm.   (Fr.  II.  100.) 
Absichtliche  Verdrehung  des  allgemein  bekannten  Sprficbwortes. 

11.  He  sett  daher  (stett  da),  as  en  Appelhttker.   (Dansigsr  Nehrung: 
Fr.  L  3518.)   So  breit  und  gemächlich. 

12.  Bei  versteit  (wett),  drop  to  lope*  Auch  mit  dem  Zusätze:  wie  de 
Kau  op  em  Appelböm.   (Fr.  I.  3914.) 

13.  Er  rennt  (iicht  drauf  los),  wie  die  Kuh  auf  den  Apfelbaum.  (Fr.  I. 
IM  .')<>.)    Der  Unbedachte,  nirht  IToltorlejjende, 

14.  ilei  kickt  wi  de  Kö  na'm  Appelixuu.    (Wohlau:  Fr.  II.  1440.) 

15.  Hei   dr<imt  von  de   ehrgistrige  Appelmooss.    (Fr.  L  3819.)  Er 
betindot  sich  durchaus  im  Irrthume. 

U».  lloi  Hitt  ut.  wie  uttrrmachto  Appcbnoos.    (Insterburg:  Fr.  i.  211.) 

17.  h'h  hin  gorfdirt.  wie  A])felmus.    Auch  mit  dem  Zutsatze:  wenn  ich 
dicli  sfh",  ist  der  Teufel  los. 

18.  Das  ist  klai-  wie  Aplelmus.     (Fr.  11.  1471.)    Weitere  Gleichnisse 
sind:  wie  Tinte,  wie  Drauk,  wie  Klossbrühe,  wie  Kaffeegruud. 

l'iisiim  stitirinn  L.,  Krbse. 

Kätlisel :  Ne  kriekelki  uuini  Yader,  ne  hollcboUe  Mudder  un  glattkuppde 
Kinger.  (Hanke,  Schote,  Erbse:  Wusseken.) 

Bauernregel.  Wenn  de  Bur  biem  Ai'fteseigen  f.,  wäre  de  Arfte  wor- 
uiädig  (warmmadig;  Wusseken.)  Vgl.  die  auch  in  Ostprenssen  bekannte 
Erzählung:  Hackst  du  mi,  so  ät  ick  dil  (K.) 

Spriichw.  Sik  ae  Puckel  lache,  as  ne  Arft  grot  (Wusseken).  —  Ick 
war  di  bull  wisc,  wat  drei  Arfte  fUr  ne  Supp  gewe,  wenn  ma  naegen 
Emmer  Wäter  upgitt  (Wusseken.) 

Diese  in  anderen  Gegenden  wenig  bekannte  preussische  Frucht  wflrdig^ 
schon  Friodrich  der  Grosse.   Als  v.  Domhardt  1771  ihm  preussiscbe 


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Tr&ffeln  ^eächickt  hatk*.  orwldortc  or  dankeod:  die  grauen  Kr)i»eii  äeioii 
»ber  ein  gi-liöncres  Gericht,  worauf  Preussen  stolz  sein  könne.  (L.  Weber: 
Pr.  vor  fKM)  J.) 

Tn  fast  allen  I''aniili(Mi  ih^^A  Krnilandes  ist  es  Sitt«',  am  orstt-n  Wcih- 
iia<'litst'('i('ita<rt'  itci  der  Ilauiitnialilzcit  weisse  Krlist-n  /u  essen.  Als 
(Jrnnd  wird  von  den  Leulen  ani^et'iihrt.  dass  ('liri.->tns  gleieli  narli  seiner 
Ciel)urt  in  die  Krii»i.e  auf  Kri»sen.->lroli  jieleirt  sei.  Diese  Sage  hat  jeder 
von  seinen  Ellern  nnd  (irusselterii  geiiort.  (Cur.) 

In  den  Zwdiflen  (Tage  zwischen  Weihnachten  und  6.  Januar:  IL  Drei- 
köuige)  soll  man  nicht  Erbsen  kochen;  sonst  gedeihen  sie  im  nächsten 
Sommer  nicht  auf  dem  Felde. 

In  der  Neiyahrswoche  ist  es  gut,  ausser  Federn  zu  reissen,  Erbsen 
und  Bohnen  aus  den  Schoten  auszupellen  und  tthnlicho  Arbeiten  zu  ver^ 
richten. 

Mit  ErbBcn  soll  man  am  (M-sten  Weihnachtsfeiertago  die  Gänse  futtoni| 
damit  sie  gut  gcdeilien  und  viel  Eier  legen. 

Damit  die  fJiinse  «rute  Art  halten,  auch  .sich  beisammen  hal(<  n.  liesondeis 
alter  der  (Janter  liei  seinen  (JäiHfii  lilejltt.  nitnint  man  <'in  Toiiiii'nlian«!. 
streut  Krlisen  in  dessen  inm  ien  Kaum  und  lusst  Ganter  uud  (jiäude 
zui<anuni'n  davon  Iresscn.  (Zieliell.) 

ErUäeuslruii  gebraucht  man  mit  N'orliobc  (sonst  auch  noch  Haforstroh) 
zur  Hmriehtung  von  weichen  Wagensitzon. 

Von  einer  Uhr.  die  schlecht  geht,  sagt  man,  sie  gehe  nach  Erbsen. 
Palyportu  fornentearivs  L.,  Feuerschwamm. 

Da  nach  II.  17.  hierfür  Pinsch  der  Volksnamc,  so  giebt  Fr.  II.  2054. 
Pinschklopper  als  Spitzname  für  einen  Füsilier,  so  genannt  wohl 
mit  Rucksicht  auf  die  alte  Art  der  Steinschlo^sgowehre,  wo  der 
aus  Stahl  nnd  Stein  geMordeno  Fuiiko  auch  den  Fenerschwamm  ont- 
zündete.  Das  Wort  Pinsch  mag  ndt  dem  verursachten  Pink>Tone  ver- 
wandt sein,  wenn  Stahl  anf  Stein  schlägt. 
I^ojtiilus.  Tonrn..  I*aj)|»el.    ^'ergl.  Sa/i.r. 

Prunus  (irium  und  (.t'rdsw^  \,..  Kirsche:  Orr  deutsch«'  Name  wird  ndt  dem 
lateinischen  '  i'r<isii>,  /usammenhiimreii.  llan.'?  Sachs  unterscheidet  Kersen 
und  Amarellen,  Süs»-  und  Saueikirschen.  Platt  i»ei  uns:  Kesperu 
(nadi  Jessen  so  auch  um  Gottingen),  Kespre,  Tschespre.  Für  die 
schlechten,  noch  grünen  und  des  Fleisches  ermangelnden  Kirschen  sagt 
man  hier  auch  Kolporn;  ebenso  für  jedes  unreife  Obst  (also  auch 
Aepfel)  Kolpen,  Kulpen  und  Knipen  (so  auch  in  Pommern).  Kolpcni 
scheint  entstanden  zu  sein  aus  knorpelig  (hartfrüchtig)  mit  ausge- 
fallenem n. 

lYunus  Ceroxitif  L.,  Saut  i  kiische:  Kespern.  Weiss  wie  Schnee,  griin  wie 
Gras,  roth  wie  iJlut.  schwarz  wie  Thecr,  sag'  nur  dieses  Hiithsel  her. 
(Wiiss.)    Die  Schiiuprtabakbduse  (Schnupfdos),  frulier  aus  Birkenrinde, 

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wird  jetzt  hikafiger  aus  der  vom  Eirsobbanme  fabridrt;  platt  heisst  sie 
darnach  bArken  (birken)  oder  kespern  (kirschen)  Diber  (K.) 
iVw«««  domatiea  L.,  gemeine  Pflaume. 

Ein  Spr&chlein  fltar  Kinder  unter  Hernähme  ihrer  kleinen  Finger,  yob 
Dauraen  angefangeu,  lautet:  Das  ist  der  Daumen,  —  der  schfitldt  die 
Pflaumen.  —  der  liest  sie  auf,  —  der  trigt  sie  nach  Hans,  —  der  KleiiM 
isst  sie  alle,  alle  auf. 

Eine  Art  Marmelade,  ein  dicker  Saft  oder  Hns,  eingekocht  aus  Frfichtee 

(Obst  oder  Beeren)  unter  Zutbat  von  Gewfirz,  wird  Kreide  (platt  Krid) 
genannt.  So  giebt's  Kirsch-,  Pflaumen-,  auch  (Flieder*)  HoUunderkreide. 
Nach  E.  Foerstcmann  ist  Kreide  eine  Entstclhmg  von  Kraut,  das  noch 
im  Mhd.  namentlich  die  Bedeutung  von  Gewürz  hat.  Vielleicht  hat  (nach 
Fr.  W.  B.  I.  42G.)  zu  dieser  Entstollnng  das  holländische  Kruid  mit- 
gewirkt, wie  Kruidkook.  PfcflcrkiulKMi.  Kruidnagel.  Orwürznagel  oder 
-Nagcloin.  auch- Nelke,  ])iovinzicll  auch  K  rcicl nelke,  platt  Kridnägelke 
(Nelke  und  Nüirelein  von  der  (Jestalt  hergenommen),  Can/aphi/llu^ 
aromattrvs,  odfr  aiieli  die  Sprech-  und  Schreihart  Kreude  durch  die  breite 
Mundart  der  Niederländer  zu  Wege  gebracht. 

Beim  Kochen  der  Kreide  von  Pflaumen  oder  am-h  von  der  gclbeu 
Kübe  wird  der  Fxxlen  von  einer  Flasche  hineingelegt,  damit  die  Ki'eide, 
wio  man  meint,  nicht  anbrenne  oder  aber  sich  länger  halte. 

De  erschtc  Plummo  kriege  Mfidc  (Wusseken).  —  Hoehtiet  im  Plumme- 
goare;  de  Brut,  dei  hctt  de  Kranz  verloare  (Gr.  Gänsen.  K.) 

Lazareth- Pflaumen  ist  eine  schlechtere  Art  Pflaumen  mit  weniger 
Fleisch,  vielleicht  von  besonderer  Zubereitung,  wie  sie  in  Lazaretboa 
den  Kranken  aufgetischt  zu  werden  pflegen. 

Pflaumenweich  (s.  B.  bei  gekoehten  Eiern)  ist  ein  besonderer 
Grad  der  Weichheit,  wie  ihn  die  reifen  Pflaumen  anfweisen,  wenn  ne 
vom  Baume  &llen. 

1.  Antworten  (sur  beliebigen  Auswahl)  auf  die  Frage  der  Kinder: 

Was  giebt's  zu  Mittag? 
Zu  Mittag  giebt's:  a.  Bunte  Nuscht  mit  geele  Feetkens.  b.  Fricassi^ 
von  junge  Hund  mit  nume.  c.  Gestöfte  NachtwAchter  mit  gehackten 
Fensterladen,  d.  Nuscht  met  N6  on  Salat  darto,  on  Hojahe  to*r  Lipel- 
kost  (Hojahnen  =  ^bnen.)  e.  Junge  Hund*  mit  Schoten,  f.  Saarer 
Kumst  mit  Priemchmi.  g.  Drei  Gerichte:  Brod,  Krum  und  Kirst  o.  s.  w. 
(Fr.  I.  2640.  und  II.  1854.)  —  In  Pommeren  heisst's:  h.  NachwSchte^ 
fusse  und  Barbiererhftnde.   i.  Bagont  von  Schemelbeiuen. 

2.  Dat  schmeckt,  as  wenn  de  Hund  Plume  frett.   (Danzig:  Fr.  I.  3361.) 
Also  wohl  gar  nicht. 

8.  Wenn  der  Hund  Geld  hätte,  dann  kaufte  er  sich  Pflaumen  (Brod). 
(Fr.  I.  1729.) 


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4.  De  mikt  dat  na  Gtodunke,  as  wenn  de  Hund  Plume  frett  (DonhoiT- 
BtKdt:  Ft.  II.  867.) 

5.  Er  kommt  dazu,  wie  der  Hand  som  Pflaamenfleiaeh.   (Fr.  U.  1518.) 

6.  Er  uv.idit  oin  Gesicht,  wie  die  San  auf  dem  Pflanmenbanm.  (Sforien- 

Werder:  Fr.  L  1248.) 

7.  Ich  danke  vor  Obst,  ich  kauf'  mir  lieber  PflauraeD  —  ich  ease  nur 
Pflaumen  —  ich  habe  Pflaumen  in  der  Tasche.    (Fr.  I.  ri40 ) 

8.  Die  ersten  Pflaumen  sind  madig.  (Fr.  I.  2827.)  Beim  Kartenspiel: 
Die  ersten  Verlierer,  die  letzten  (Jewinner.  Zuerst  soll  man  verlieren. 
(Aehnlicli:  Das  erste  Spiel  i?t  Gift;  die  ersten  Iluudo  werden  vorHäuft.) 

9.  Phiiii(\  seggt  Bleior.  (Angerhurg  und  Pillkallcn:  Fi-.  I.  2928.) 
Spoiiender  Zuruf  an  Einen,  dem  ciu  erwarteUjr  \  ortheil  verloren  ge- 
gangen ist.    Aehnlieh:  da,  Rosine! 

10.  Aapke,  wöUst  Plume?   (Fr,  I.  30.)   Wenn  Jemand  eineu  Anderen  dumm 
anstiert. 

11.  Plume?  seggt  de  Sinagowitz  on  göfft  doch  Rosine.    (Germau  und 
Samland:  Fr.  I.  2929.) 

12.  Wöllst  e  Phini?  Stock  din  Finger  weg  ou  aüg  am  Diim'.  (Königsberg: 
Fr.  II.  2043.) 

13.  Op  Plamepingste.  Anf  Fflanmeupfingäten.  (Fr.  I.  2930.  und  IL  939.) 
Also  niemals. 

14*  Pingste  fress  wi  Pflaume!   (Fr.  II.  2039.)   Also  auch  am  Nimmertag. 
15.  Du  Plümeschlarae  üt  de  Neddringl   (Jerrentowits:  Fr.  II.  2044.)  Es 
ist  ein  Neck>  und  SehimpfWort;  veigl.  II.  208. 
IVttnti«  PatUtB  L.,  Faulbaum. 

Am  Johannistage  mnss  man  alle  Kräuter  pflücken,  welchen  man  Heil- 
kräfte zuschreibt  und,  weil  dann  von  grossester  Kraft,  zu  Heilzwecken 
gebrauchen  will,  wie  Kamille,  Schaafgarbe,  Faulbaum.   Nach  Johanni 
haben  die  Hexen  darauf  genässt. 
Prunus  spinoHü  L.,  Schwarzdorn. 

Hinterm  Dornstrauch  wird  in  Kindergesängen  (Simrock's  Kinderbuch) 
öfters  der  Wolf  sitzend  gedacht. 
I^eris  lujuilina  L.,  Adlcr-Saunifani .  re.><j).  Poli/nfir/ium  Ktli.,  I'uiiktfarn: 
Farreiikrant,  platt  Form,  Formt.  Färand  (Gr.  Gänsen),  Forrent 
(WiLs.scken).  Par])at  (Bütow),  Parpus  (Labehn,  Kr.  Kauenliurg).  In 
die  Betten  gelegt,  ist  diu  Pflanze  ein  kräftiges  Mittel  zur  Vertreibung 
der  Flöhe.  (K.) 
Quei'cus  L.,  Eiche. 

Sobald  man  nur  im  Walde,  ist  es  viel  verbreitete  Sitte,  dass  Kinder 
und  Erwachsene  sich  aus  deren  Blättern  (ebenso  aus  denen  der  Buche) 
Kränze  winden.  Blatt  wird  um  Blatt  gewunden  und  zur  grosseren 
Haltbarkeit  entweder  in  sich  selbst  zusammengesteckt  oder  über  ein- 
ander gehalten  und  mit  Kiefemnadeln  festgehalten. 

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Das  Volk  ist  de»  Aberglaubeos.  dass  sieb  Flöhe  dann  von  selbst  bilden, 
wenn  man  auf  Sägespäne  (Sagespön),  besondei's  von  Eüchenholz,  iirinin 
und  .sie  alsdann  dem  Lichte  und  der  Wärme  der  Sonne  ausaetst  Bioe 
prüfende  Untcrsuchang  wäre  hierfür  il herall  sehr  leicht,  wenn  man  die 
betr.  Injjredicnticn  in  einen  Glashafeu  (Gcfiiss)  liincineinthäte  und 
unter  starkes  t^onnenlicht  brächte.  Inzwischen  aber  ist  festzuhahon. 
dass  jene  Thiere  sich  höchstens,  durch  ihr  Geruchsvermögen  gelciut, 
(ialiiii  ziehen.  Denselben  Aberglauben  giebt  Töppen  (S.  32)  auä 
Masuren  an. 

Mit  Sägespänen  iullt  man  auf  dem  Lande  häufig  die  grossen  vioreekigeii 
Spucknapfe  von  Holz  aus. 

Zum  Messen  des  Culukinhaltes  von  IJulz.'^täiumen  dient  als  Maass  die 
Fitte  oder  Kluppe,  die  bei  gewissem  Querdurchmesser  des  Zopfende» 
in  der  Mitte  des  Stammes  angelegt  wird.  Das  Ergebuise  von  Dicke  ao 
dieser  Stelle  und  der  Banmlange  wird  oiher  durch  Hilfe  des  fanlen 
Knechts  berechnet,  einer  gedruckten  Ausrechnung,  zum  Naohscbhigen 
eingerichtet. 

Die  Auswüchse  heissen  Tnnge  (Zunder).  Jener  Oänsejnnge  sagt:  Wenn 
ick  Herr  wer,  rook  ik  luter  Tunge. 

Trockene  Eichenwuneln  gebraucht  man  sum  Räuchern.  (K.) 

Schwftbstock  (von  der  schwebenden  Bewegung)  ist  der  aus  sertheiKea 
Eichenstöcken  geflochtene  Peitschentheil. 
Maphcmittrum  Lampsana  Gacrtn.,  gemeiner  Hederich:  Kidik.  Da  beuo 
Misswachs  des  Getreides  das  Feld  Hederich,  Kornblumen,  Steinklee  and 
dergl.  in  Menge  trügt,  woran  sich  die  Bienen  misten  können,  so  trifft 
jener  scheinbar  paradoxe  S[)rueh  der  Alten  in  den  meisten  Fällen  an, 
der  besagt,  dass,  wenn  das  Feld  arm,  die  Bienen  reich  seien. 

Reseda  odorata  L.,  Garten-Reseda. 

Von  Reseda  und  Levkoyen  soll  man  die  Pflanzen,  die  nicht  zum  Blühen 

kommen,  im  Herbste  einsetzen,  damit  sie  im  Winter  blühen. 
Rohinia  l^d^Aeacia  L.,  wilde  Robinie,  Akazie.   Scherzeshalber  sagt  man 

Akazien-  statt  Aktienbier.  (Danzig.) 

Rom  Toum.,  Rose:  wiell  Raus'.   Ihre  Frucht,  sonst  Hagebutte,  heisst  in 
Gr.  Gänsen  Ambutt.  (K.) 

Eine  durch  botreifende  Farbe  der  grossen,  lockeren  Blumenblätter  aua- 
gezeichnete Art  hochstämmiger  Rosen  heisst  Postillonsrosen.  —  Damit 
sie  gut  fortgehen,  soll  man  die  Stengel  einer  schon  abgeblühten  Rose 
einsetzen.  —  Die  Ablege*  oder  Absenker  soll  man  niemals  abschneiden^ 
sondern  nur  abreissen.  —  Es  wird  auch  für  gut  gehalten,  zeitweise  die 
Asche  von  Cigarren  auf  die  Erde  von  Toi  li  lhni/en  aufzustreuen;  daher 
schadet  es  Nichts,  wenn  man  im  Vorbeigehen  die  Cigarrc  auf  Blumen* 
topfe  abknipst.  Sonst  vcrgl.  iMvamhla. 


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Rubtte  L.f  Brombeore:  plalt  Brim. 

Aae  seinen  Wnneln  kodit  man  Tbee,  welcher  gegen  Husten  sehr 
dienlich  sein  soll. 
Wenn  es  viel  Brombeeren  giebt,  kommt  ciu  harter  Winter. 
Tfoi  ^rint  (grinst),  as  de  Vuss  im  Bräm.  —  fi^  lacht,  aa  wenn  de 
Vo88  IJräin  iVett.  (Belgard.  K.) 
Auch  die  vor  Johanni  gepflückten  Blätter  vom  gcwöhuliclien  IJronilieer- 
strauche  geben  auf  dem  Lande  einen  geschätzten  Tbee  ab,  dessen  Wohl* 
geschmack  ganz  den  cliinesisclien  vertreten  soll. 
Ru/'ux  Idaeu«  L.,  liimbcere:  Uinzelbeere  (Bütow),  ilühuk.  (Lanzig,  Kreis 
Sehl.« wo.  K.). 
f  Suchuruui  Dj'firinarum  L.,  Zuckerruhr. 

Auf  die  vielen  und  nengieriiren  Fragen  dei'  Kinder  {Was  ist  das?) 
antwortt  t  ni;in  wohl:  K leinl^iinierlVag",  mit  Zucker  bestreut,  (grosse  Leute 
wissen  Bescheid,    l'r.  1.  '2024.) 

Fremder  Zacker  schleimt  nicht.  (Fr.  1.  4181.)  Eutsckuldigung  far  &ber^ 
starken  Grenuss  an  fremder  Stelle  (beim  Besuche). 
Salix  Tonm.,  Weide. 

Schlieschk  ist  ein  dfinner  Weidenstock:  Di  h6rt  mit  sonem  Schlieschk, 
as  he  Forkestäl.  (Wusseken.) 

Ein  anderer  Spruch,  der  beim  Abklopfen  der  Weidonpfeife  um  RcderitE, 
Kr.  Dt  Krone,  bergest^  („gebetet")  wird,  heisst: 

und  und 
Fl0tpipke  gau  af.  (Sch.) 
n<-iiii  Fahriziren  von  Pfeifen  (Frnppupp  oder  anderwärts  Fripp) 
spricht  man  iu  Garzin: 

Fruppupke,  gfdi  glatt  äff! 
Dat  Piei)ke  sali  min, 
Dat  Saftko  sali  din. 
Um  Dussuw  (ür.  Aichut)  alic^  heisst  der  Bastlöscreim: 
Piepke,  gerad  mi 
Oder  ik  schlä  di 
K<)i>p  afl',  Kopp  aflf; 
Winm  de  Kogge  riepe, 
Wenn  de  Pogge  piepe, 
Wenn  de  olle  Wiewor 
Mit  de  Däre  knare, 
Mutt  raige  Piepke  los  sinn. 
Durch  eine  solche  Pfeife  darf  man  nicht  hindurchsohen;  sonst  geht 
sie  nicht.  (K.) 

Salvia  o/ßcinalit  L.,  gebräuchlicher  Salvei:  Salbei,  platt  Kruselwi.  Die 
Blatter  werden  su  Strftusschen  verwandt,  wie  sie  die  Burschen  am  Ernte- 
feste tragen:  Rikrikskes,  d.  h.  Riochriccherchec;  Krfitke.  (Scböuchr.  K.) 

si 


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170 


f  Sahfia  Romarim»  Spanner  (Rcwmarinu»  ofßeinalü  L.)»  der  nach  Ascherson 
Flora  nicht  von  dn-  Tjalnnten-Gattung  Safria  getrennt  werden  kann  und 
dessen  Blätter  a1»  /oHa  Kosmarini  ofHcinell  sind,  wird  auch  bei  ans  in 
Topfen  gezogen,  obsolion  seltener,  und  überdauert  auch  im  Freien. 
Samhi/cits-  luici'moHVH  \,,,  Holunder:  vergl.  lYumix  ('troma. 
Harothum/iu»  xcopuriux  Koch,  l'frieuien:  vulg.  jtolnisch  Jerk  (Kr.  Neustadt. 

Dr.  L.);  vergl.  das  deutsche  Gehrkekraut.  (IJJ.  90.) 
Seeale  cereale  L.,  Roggen. 

Wird  im  Sommer  das  erste  Fuder  Korn  in  die  Scheune  gebracht,  so 
mnss  beim  Abladen  desselben  keine  Silbe  gesprochen  werden;  so  still 
und  ohne  das  Korn  oder  Stroh  zu  schneiden,  verhalten  sich  im  Laufe  des 
Jahres  denn  auch  die  Mänse.  (von  einem  Bauer  m  Krossnow,  Kr.  Bfttow.) 

Haegwiep  ist  eui  Strohwisch,  als  Wamungszeichen  (zur  Hegung)  aof 
▼erfootenen  Steigen  u.  s.  w.  aufgestellt.  (Wosscken.  K.) 

Sprüchw.  Dal  liggt,  us  Krommstroh.  —  Hellewetter,  se^  Klatt, 
wo  steht  mige  Rogg',  l  hcdd  goar  keine  seigt.  (Wusaekcn.) 

Nach  llenneberger  (1595)  wurde  in  Preussen  auf  satidiireni  Hoden  noch 
bis  Martini  Roggen  gesäet,  obschon  damals  Martiui  acht  Tage  später 
fiel,  alH  heute. 

Die  erste  Winter^iaat  (I^oiru'^eii)  soll  man  am  Aegidienlage  (1.  Scptbr.) 
ausstreuen,  wenn's  auch  nur  eiuig<'  SchelVel  wären;  dies  wird  auch  verlegt 
auf  Bartholomaei  (24.  August),  damit  er  im  nächsten  Jahre  nicht  ver- 
hagele, oder  auch  auf  Marien  des  8.  Septbr.  oder  in  Pommern  aoch  aof 
den  Tag  der  KreuzwhOhung.  (14.  Septbr.) 

Zu  Peter  Purzel  (29.  Juni)  bestirbt  dem  Roggen  die  Wurzel;  d.  h.  er 
wächst  nicht  mehr.  Vergl.  IV.  22.  Purzel  steht  des  Beimes  wegen 
für  Paul.    (Anna  Tr.) 

Der  Roggen  wird  muchlig,  wenn  man  ihn  nicht  oft  genug  umschaufelt. 

Mehr  oder  minder  stark  gebrannter  Roggen  vertritt  in  einigen  Haus- 
haltungen die  Stelle  des  Kaffees;  ebenso  bei  solchen  Personen,  welchen 
der  Katlee  zu  schwer  ist. 

Es  ist  ein  gewisses  Maass  von  HoL'tr<Mi  (meir^t  U)  Mclzen).  da.s  aiit" 
Jeden  Morgen  Laiuies  ztii-  Aussaat  konnnt:  wird  aber  ein  grösseres 
Quanium  ver-,  d.  Ii.  ausgesael,  so  ist  er  übersät. 

In  ZelascQ  ging  einstmals  der  Storch  in  ein  Roggenfeld  und  sollte 
ausgetrieben  werden,  weil  man  befEkrchtote,  er  möchte  zu  viel  zertreten. 
Also  giebt  man  dem  Schulzen  eine  lange  Peitsche  in  die  Hand  und 
setzt  ihn  auf  eine  Misttrage,  welche  vier  Mann  durch  den  Roggen  tragen 
mfissen,  aus  wdehem  er  dann  mit  seiner  Pdtsche  den  Storch  glücklich 
herausjagt.  —  Zelasen  (vom  ]»olnischen  zelaso,  Eisen),  ein  Dorf  im  Kr. 
Lauonburg,  ist  mit  dem  Dorfe  Darsekow  (Kr.  Rummelsburg)  und  der 
Stadt  Zanow  fiir  Pommern  dasselbe,  was  Dorf  Pomnau  für  <  )3tprcu88en, 
Dorf  Krenip  in  Schleswig-IIolötein,  Teterow  in  Mecklenburg,  Krähwinkel. 

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171 


SchOppenstädt,  Schilda  im  übirigen  Deatschland,  Dorf  Baudry  im  Cauton 
Nenenbtuifi  Ahdera  in  Kleinasien,  ein  gehttnaeltes  Scbiidbüigertbam; 

leicht  Hespe  sich  diese  Liste  vcniiehren! 

Beim  Na»cnl)luten  soll  man  das  Blut  auf  die  Schncidestelle  von  zwei 
iiIttT  Kreuz  <;<notrtcn  ^Strohhalmen  hinahtrojitt  hi  lassen.  Dieser  Aber- 
glaube hat  jedoch  seinen  natiirlichon  Krklaruiitrstrriunl :  um  die  Schneide- 
stelle richti<r  zu  treflen,  rauss  mau  sich  zur  Ruhe  zwingen  und  somit 
hört  mit  der  Erregtheit  als  häutigen  Ursache  des  Naäenbiutens  auch 
dieses  selbst  auf. 

Ilauüg  wird  in  (Jcsellschaft  die  Aufgabe  gestellt,  ob  man  über  n  Stroh- 
balm springen  könne?  Wer  nicht  nachdenkt,  giebt  ein  sofortiges  Ja  zur 
Antwort.  Trotzdem  ist  die  Aosf&hruDg  za  erschweren,  wenn  man  der 
Länge  nach  dar&ber  springen  soll,  und  wird  ganz  nnmOglich  gemacht, 
wenn  der  Strohhalm  dicht  an  die  Wand  gelegt  wird. 

Bei  der  Scheune  beissen  die  Rttome  rechts  und  links  der  Flur  ziemlich 
allgemein  Tass,  diePIur  selbst(Tenne)  dieFlauo,  wohl  yerplattet  aus  Flur, 
(WahlendorOt  der  Raum  darfiber  das  Hitfach,  im  Werder  die  Keuchel- 
holzer,  platt  Eikelhölter,  auch  Hdnebdn  (also  Boden*Ramn  für  die 
Hfihner). 

Auch  beim  Backen  des  Brodes  hatten  hier  die  früher  im  Schwange 

seienden  Haus  und  nofmarkcii  ihr««  (Jeltung,  insofern  jede  Hausfrau 
mit  diesen  das  ihr  gehörige  Brod  kennzeichnet«'.  Sind  jene  Marken 
aber  auch  na<*h  der  Separation  allmählich  verschwunden,  vri-.W  keine 
ftefalir  der  Verwecliselung  mehr  vorhaiuh-n  ist,  sf)  wird  sich  aber  irgend 
eil)  Kennzeiciien  doch  durt  immer  noch  ganz  von  selbst  machen,  wo  in 
kleineren  oder  grosdcreu  Gemeinden  und  (jiiiteru  eben  zutiammou  ge- 
backen wird. 

ist  der  Teig  zum  ibodbaeken  lertig,  mi  soll  man  ein  Kreuz  dari'ibur 
zeichnen,  damit  iiim  kein  böser  Mensch  Etwas  zuluge.  Sind  grosse 
Ldcher  in  Brod  oder  Semmel  vorbanden  (durch  Sauerteig  bewirkt),  so, 
sagt  man,  ist  der  Bttcker  dort  mit  seiner  Frau  darchgegangen  oder  hat 
seine  Mägde  durchgetrieben;  auch  sollen  diese  Locher  die  Seele  des 
Bäckers  sein. 

Geht  Iwim  Brodschneiden  das  Messer  zu  tief  in  das  Brod  hinmn  und 
steht  also  eine  grosse  Schnitte  zu  erwarten,  so  wird  gesagt,  man  habe 
schon  grossen  Hunger. 

Vom  Brod  darf  man  kein  Krümchen  zur  Erde  fallen  lassen,  weil's  der 
liebe  Gott  nicht  gern  siebt  und  Itestrafen  wiinle. 

Wem  man  den  Kanten  eines  Brodes  giebt,  der  wird  bald  (als  Erster 
ans  der  Familie)  heirathen. 

Der  Kassube  setzt  einem  Fremden  niemals  ein  ganzes  Bi'od  vor,  sondern 
üchueidet  zuvor  den  Kauten  ab.  (Knoop.) 


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172 


Wer  darf  Drud  schief  aiirfclm''idel.  darl'  (Pi)iiim('rn)  in  siclH-ii  Jahren 
noch  nicht  hcirathen  oder  lickumuit  eine  böse  Si  liwiLfrernmtter. 

Verkehrt  hingelenktes  Brod  bringt  auch  Wortwechsel  und  Skandal. 

Fällt  das  Butterbrod  auf  die  unbe^clmiierte  Seite  zur  (Orde  nieder,  so 
giebt  CS  ein  neues  Kleid;  wenn  auf  die  beschmierte,  so  uicbt 

Nacb  Brod.  woran  die  Mäuse  geknabbert  haben,  bekommt  man  starke 
Zälme.  —  JSach  dem  Genüsse  von  sclümmeligem  Brode  soll  man  stark 
und  kräftig  wcHen. 

Krummhahnclien  sind  schmale,  in  Halbmondforui  gcbackene  und  mit 
reifen  Kirschen  eingedrückte  Brödchen,  die  es  um  /ii)])now  giebt,  wenn 
zum  ersten  Male  vom  neuen  Roggen  gebacken  wird.  (Sch.)- 

Stuten  lieisst  nm  Wahlendorf  alles  feine  Brod,  um  Zippnow  aber  die 
für's  „Kind''  gebackenen  Reste  des  Brodteiges. 

Neujahrebens  sind  handgrosse  und  handbreite,  ungegorstelte  mA 

(birchaus  nur  im  Stubenofen  gebackene  Brtfdchen.  Der  Stubenofen  ist 
deähalb  nöthig,  weil  man  annimmt,  dass  an  dessen  Warme  alsdann  die 
zugehörigen  Verstorbenen  .sich  zu  wärmen  kommen,   (Wahlendorf,  hv.) 

Aehnlich  giebt^s  die  Neujahrchens  auch  um  Zippnow  (Sch.)  in  der- 
selben Auflassung.  Ausserdem  giebt  man  sie  hier  sowohl  den  Kindern, 
die  umhergehen  und  , .Neujahr  singen",  sowie  auch  allem  Vieh  im  Stalle, 
um  vor  Unglück  sicher  zu  sein. 

nie  Sehurrback  oder  Schorrback  ist  ein  in  der  Asche  gebaekener 
Kuchen  aus  Hrodteig,  auf  dessen  Genuss  beim  Volke  mit  verächtlicher 
Deutung  liiiigewiesi>n  wird.  So  in  Wahlen<iorr.  Lw.  Nach  der  Ableitung' 
ist  das  Wort  entwedei'  ein  (iebäck  (Backs,  Backsei),  das  man  nicht  mag. 
also  umher  schurrt,  oder  das  man  in  der  Asche  oft  umwendet,  oder  cü 
liegt  in  dem  Schurr  die  Ilindeutung  auf  den  Sauerteig,  da  polnisch 
zur  =  sauer.  Im  Werder  heiöst's  Schurgelplatz.  (Fr.  Lw.)  Um 
Zippnow,  Kr.  Dt  Krone,  bedeutet  die  Sehurrback  einen  Kuchen  aus 
rohen  Kai-toffeln,  mit  Mehl  durchwirkt,  mit  Ei  und  Fett  in  der  Pfanne 
gebacken.  Man  vorgl.  das  frahere  Schurra.  Bs  mOgon  leicht  alle  drei 
Bedeutungen  zusammen  treffen  oder  man  kann  der  mittleren  Erklärung 
den  Vorzug  geben. 

Um  Bederitz,  Kr.  Dt.  Krone,  wird  dem  aus  der  Kirch«  zurfickkehrendon 
jungen  Ehepaare  in  der  Hausthfire  von  Jemanden  ein  hausbackenes,  recht 
rösches  und  ganzes  Brod  vorgehalten,  woTon  sie  abbeissen  und  kauen 
mfissen,  um  Haussegen  zu  haben.    (Sch.;  ebetiso  Sehievelbein:  Knoop.) 

Sedum  L..  Fetthenne,  und  Srnipervivum  L.,  Hauslauch:  Steinrose. 

Senecio  L..  Baldgreis:  Kreuzkraut.  (Car.) 

Obschon  Garcke  in  seiner  hier  zur  Grunde  gelegten  Flora  den  Namen 
Kreuzkraut  nur  für  »>.  rwA/nm  L.  angiebt,  wird  der  Name  doeb  .so  all- 
gcuicin  für  viele  Seiwr/o- Arten  (paludogw  und  vfrnali«)  vom  Volke  g^ 

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173  

braucht,  dass  es  doch  noch  zweifelhaft  bleibt,  welche  von  diesen  Species 
gemeint  ist.   DemgemÜM  dQrfte  aber  die  Beziehang  auf  Hyperieum  in 
y.  30  hinMig  sein. 
Sinapi$  arveiuis  L.,  Ackersenf,  Hederich:  Kidik. 

Es  war  mir  durch  Herrn  Lehrer  K.  Lfitzow  in  Oliva  mitgetheilt 
worden,  dass  sich  innerhalb  des  Stninkes  des  Hederichs  Samenkörner 
entwickeln.  Es  soll  dies  namentlich  an  grosseren  and  stärkeren  Exemplaren 
von  Stoppelhalmstielen  vorkommen.  Was  ich  davon  sah,  waren  schwante, 
■  diM  ItiTicnwand  anhaftende,  körnige  Massen,  welche  allerdings  die  (irösso 
und  das  Aussehen  von  Samenkornern  hatten.  Wie  ich  na(;hträgUch 
ersehe,  hat  Herr  Lützow  dasselbe  schon  im  Berichte  zu  Dt.  Krone 
S.  227.  erwähnt,  allerdings  ohne  ein  Wort  dos  Zweifels.  Es  ist  dies 
jedoch  nur  cl>en  deawetren  als  ein  vdlksthi'mjliilier  (ilaube  aufzufassen, 
da  der  Sitz  der  Saiuenkörner  bei  den  Crucifereo  durchaus  in  der  Schote 
zu  suchen  ist. 

Eine  älmliehe  Hewamltiiiss  uiid  es  auch  mit  dem  (riauben  haben,  den 
Frischbier  (zur  V(jlk.^thiiiul.  Naturk.  I'x'itr.  aus  Ost-  und  Westjireu.ssen 
in  Altpreiis.s.  M.  S.  IJd.  XXli.  IHH.').)  aus  Jeneiitowitz  in  Ostpr.  angiebt, 
dass  am  Tage  Maria  Verkfindigung  (25,  März),  gerade  um  12  Uhr 
Mittags,  jede  Wmcke,  Mohrrübe  u.  s.  w.,  ionen,  also  in  der  Wurzel  (?) 
Samen  haben  soll. 

Dittim*  s.  g.  Samen  ist  aber  nach  gütiger  Mittheilung  von  Professor 
A Schersen  nur  als  eine  Pilzbildnng  au&nfossen,  der  schon  zu  Anfang 
dieses  Jahrhunderts  den  Namen  Sclerotium  temen  Tode  erhielt  und  den 
Do  Bary  (Morphol.  und  Biel,  der  Pilze.  2.  Aufl.,  S.  44.)  als  einen  Dauer* 
zustand  von  J^hula  variahilü  Biess,  eines  Hymenomyceten,  anspricht 
Dr.  A.  B.  Frank  (Krankh.  der  Pfl.  S.  530  ff.)  kennt  den  Pilz  ebenfalls 
und  die  durch  ihn  verursachte  Sc lerotienkrankheit  des  Rapses  (Peziza 
Hchrotioide»),  welches  beides  ihm  dann  auf  den  Ackersenf  (Sinapis)  zu 
übertragen  gelungen  sei.  In  diesem  Falle  aber  hat  die  Natur  schon  selbst 
die  Uebcrti'agung  vollbracht  und  trat  der  Pilz  bei  Sinapi»  selbst^ 
ständig  auf. 
Solanum  iuheromm  L..  KartnIVel. 

Wenn  sich  beim  l'llan/.iMi  dfi-  KartolTrln  irrosse  Wolken  am  Ilimmei 
zeigen,  werden  auch  <li(^  Kaitotb-ln  sehe  gross.  (Wusseken.) 

Kartotleln  muss  man  im  zunehmenden  Monde  plianzen;  dann  tragen  sie 
sehr.  (Wuss.) 

Plesch  =  Platte  von  Kartofl'eln  mit  einen  Keim,  wie  solehe  auch 
bei  Mangel  zum  Pflanzen  (Wusseken)  genommen  werden;  afp  lese  he 
wird  also  gleich  abkinen  zu  setzen  sein. 

Krilltuffle  sind  Kartoffeln,  mit  der  Schale  gekocht;  die  abgeschälten 
heisson  Schelles. 

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174 


Auch  die  Teraebiedenen  und  in  neuester  Zeit  mit  so  hochtflnenden 
Namen  belehnten  Arten  von  EartoiTeln  haben  ihre  Schicksale.  Wie 
meistbin  die  Rosen kartoffel  als  früheste  Kartoffel  überall,  jedoch  immer 
nur  in  kleinerem  Haassstabe  gebaut  wird,  so  var  es  namentlich  in  der 
kassubischen  Gegend,  von  Stolp  an  die  Kfiste  entlang  bis  in  den  Neu» 
Städter  Kreis  hinein,  die  sg.  blaue  Berliner  oder  sohwarzblane  Kar 
tofTel,  eine  kleine,  harte,  also  sich  gut  haltende  Sorte,  welche  etwa  in 
den  30er  bis  in  die  60er  Jahre,  wo  sie  aasartete  nnd  sich  üherlebte. 
immer  mir  iu  g^cringcrer  Menge  gebaut  wurde.  Als  Krillkartoffel  (d.  Ii. 
mit  der  Schaale  gckoclit  und  servirt)  nur  mit  Butter  zum  Frühstücke 
am  Sonntage  von  der  wendischen  Bevölkerung  genossen,  winde  sie  ao 
die  Soinitagskartoffel ,  an  deren  (jeniiH.s  man  erkennen  konnte,  das? 
es  Sonntag  nnd  dass  ilir  Esser  ein  richtiger  Kassuhe  war.  (Zieniann.) 

Was  nach  dem  Menu  der  Städte  KarloÜelpiiee  ist.  heis.st  auf  deiu 
Lande  Stanipr-(Qiielsch-)Kart()fT<'ln  (Redensart:  Es  sind  hochbeinijre 
Jahre;  geslaiiiplte  Kartoffeln  wonieii  aufs  Brud  gcriehniiert!)  oder,  da 
meist  Fett  oder  Milch  dazu  kommt,  Manschkartoffcin,  auch  Kreesch- 
kartoffelu,  wenn  gebratenes  (krecschen)  Fett  mit  Zwiebeln  fibergegossen 
wird.  —  Entweder  entsteht  auf  der  Hauptschüssel,  weil  man  immer  nach 
der  Wirmeren  Hasse  im  Innern  laugt,  eine  baokofenfbrmige  Vertiefmig, 
Ober  die  sich  die  Kinder  freuen,  oder  sie  formen  sich  solche  auf  ihrem 
Teller  allein,  bauen  sieh  wohl  auch  einen  Damm  und  andere  Formen, 
namentlich  bei  dem  beliebtenFroTiniialgerichte:  Kartoffeln  mitButtermileli. 

Kartoffelferien  werden  strichweise  auch  bei  uns  die  su  Michseh's 
statthabenden  Feiertage  der  Schüler  geuannty  weil  es  dann  die  Zeit  des 
Kartoffelausnehmens  ist,  freilich  kein  so  schlechtes  Vergni&gen,  besonders 
—  wenn  man  zusehen  kann.  Weil  aber  aus  Besoi^ss  vor  bald  ein- 
tretendem Froste  alsdann  alle  Kräfte  heran  mfissen,  folgen  diesem 
Gebote  ebenso  gut  die  Schüler  der  Elementarschulen,  als  auch  früher 
wenigstens  häufig  geni^  die  namentlich  Urnieren  der  höheren  Schulen, 
welche  dann  auch  von  den  in  Sacke  wohl  geflillten  Erträgnissen  dieser 
Zeit  zu  Fndc  der  Ferien,  wie  ich  mich  zu  erinnern  weiss,  mit  in  daä 
Schulstadtchen  nahmen,  meist  als  naturalen  Theil  der  Wohnungsmiethe 
für  die  WirthHleute. 

Ein  kartoffelbauch  bezeichnet  einen  von  Kartoffeln  dick  aui'ge* 
triebenen  Bauch,  ])latt  Tuflelbük.  (K.) 

Es  seien  hier  die  üblichen  volksthüniliehen  Bezeiclinungen  (meist  nach 
Fr.  I.  1832.)  für  einen  Schnaps  und  einzehie  Branntweinsorten  gegeben: 
Bindfaden,  Dollwasser,  Ficho  (Samland:  F.  II.  729.).  Kruinj»- 
holz,  Pirgel  (Korkehmen:  Fr.  II.  2058.),  Stui  ak,  Yidibum,  Wutki, 
Wupptich,  Reissnieder,  Baschwalzer,  Rachenputzer,  Gro* 
scholke  (poln.  grozoika,  Branntwein),  Brettschneider,  Kutschers 
(mit  polnischer  Endung),  Kutscherliqueur  fUr  schlechtere  Sorten 


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Liqueur;  Cornelins  Nepos,  Korn,  Reines  Wort  Oottea  (Gottes- 
wort)  für  Eombninntwein;  Knickebein  f%r  Marasehino  mit  Bi-Dotter; 
Kornus  mit  Gewehr  über:  Korn  mit  Bitter;  LercbentriUer, 

sanfter  Heinrick  für  süsse  Branntweine.  Schon  beleuchtet  sind: 
Machandel  mit'ni  Knüppel,  Porsiko,  Negenkraft.  Neuuundneunziger, 
Romns,  Kornuaehowski.  Zur  Zeit  des  dänischen  Krieges  kam  auch 
hier  auf  der  Dfipplenschanzenmaj^ensturmcr.  —  Karliuchen  wird  die 
Branntweinflasehe  genannt;  mau  pllogl,  wenn  ihr  Inhalt  geleert  ist,  sie 
scherzweise  noch  zu  driicken,  daniit  isie  noch  einige  Tropfen  aus- 
tliessen  lasse.    (Fr.  1.  ISS^:  Pnick  de  Karlinke,  am  End  lett  sc  to.) 

Zögert  Jemand  heim  Kartenspiele  mit  dem  Au?ispiclen.  so  wird  er 
gefragt,  ob  er  die  KartoHeln  .schon  ansirenommen  lial)e?  (Bereut.) 

1.  Er  ist  ein  Aas  auf  die  kleinen  Kartolh  ln.  (Neustadt)  d.  h.  ein  nichts- 
windiger Mensch,  halb  aus  Schadenfieude,  hall»  zum  eigenen  Vortheilc. 

2.  Fleisch  und  Kartoffeln  sind  das  beste  Gemüse.    (Fr.  I.  903.) 

3.  De  dommst  Lied  hnß  (hebbe)  de  beste  Kartoffeln.  (Im  Ermlande: 
Schncken.   Fr.  I.  651.  und  Fr.  U.  576.) 

4.  In  Domnan  wachsen  die  grossesten  Kartoffeln.  (Friedland  i.  Pr.: 
Fr.  1.  589.)  Domnau  hat  fibrigens  in  Ostpreussen  denselben  Ruf,  wie 
Abdera  in  Kleinasien. 

6.  Er  ist  dumm,  wie  Kartoffelzok.   (Fr.  I.  647.)   Auch:  wie  Mus. 

6.  Dreeg  Bulwe,  Solt  möt,  best  to  Huus.  (Elbing:  Fr.  I.  497.)  Kar- 
toffeln mit  Salz  schmecken  am  Besten  zu  Hanse. 

7.  Hei  öS  e  Kartoffelhingst.  (Königsberg:  Fr.  II.  1392.)  Spottname  für 
die  Bewohner  <ler  Dörfer  Lawsken  und  Methgethen,  weil  diese  nach 
Königsberg  Kartoff<'ln  zum  Verkaufe  bringen. 

8.  Wat  ÖS  nü  verwärt?  dem  Jude  siu  Bart.  Wat  öS  nti  vergüte?  dem 
A  äderk<'  An  Etc  Wat  hUst  du  mi  versprake?  Kartolfle  mit  Knake. 
(Korkehmen:  Fr.  11.  1812.) 

Uebj-ig<'ns  sei  wohl  liemerkt.  dass  wir  in  diesem  Jalire  ein  doppeltes 
Jubiläum  dieses  belieldcn  KnollcngewaclKses  feiern  können,  wenn  anders 
dergleichen  zur  Spr.iche  kommt,  zumal  dessen  Einfi'iiirung  und  dessen 
Verbreitung  fih-  die  Ernährungsweise  unserer  Bevölkerung  und  damit 
für  das  gesauimte  Kulturleben,  wie  schon  öfters  hervorgehoben,  von 
einschneidender  Bedeutung  gewesen  ist.  Bs  war  vor  dreihundert  Jahren, 
als  Franz  Drake  1585  die  Kartoffeln  von  Amerika  nach  Europa 
brachte;  aber  nur  sehr  langsam  breitete  sich  ihre  Kultur  aus,  so  das« 
sie  erst  im  vorigou  Jahrhunderte  mehr  und  mehr  Boden  gewann  und 
sich  über  Europa  verbreitete.  Und  es  war  vor  einhundert  Jahren,  als 
am  27.  August  1785  Parmentier,  der  Einfuhrer  und  mfrige  Verbreiter 
der  Kartoffeln  als  Nahrungsmittel,  vom  Könige  Ludwig  XVI.  von  Frank* 
rmch  im  Schlosse  von  Versailles  empfkngen  wurde,  um  ihm  einige  von 
ihm  selbst  cultivirte,  damals  immer  noch  neue  Knollengewächse  nebst 

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Blütben  su  überreichen.  Der  König  aber  steckte  die  Blume  in^s  Knopfloch 
and  befahl,  dasa  die  Knollen  auf  seinen  Mittagstisch  als  Gericht  an^ 
tragen  werden  sollten.  Von  da  an  schwand  das  gegen  die  KartoiTeln 
waltende  Vorurtheil,  so  dass  sie  nun  rascher  in  Franiureieh  und  dann 
im  ganzen  weiteren  Enro|>a  Tcrbreitet  worden.  (Y.  Z.) 

Sorbu9  auet^Mnia  h.,  Eberesche:  Qnitse.  (K.) 

Stiela  pulmonacea,  Lungenflechte:  Lung. 

Moos  von  Eichenstämmen  filrbt  Wolle  bräunlich.  —  Das  im  Spätherfaste 
auf  den  Eichen  noch  sitzende  trockene  Ijaub  wird  aufkocht  und  steekt 
man  in  das  heisse  Wasser  angefrorene  Fusse,  Hände  u.  s.  w.,  wodurch 
der  Frost  ausgezogen  und  die  leidenden  Körperthoile  wieder  gesund 
werden.  (K.) 

SHpa  pmiwta  L.,  federartigea  Pfriemengras. 

Ihre  zu  B&schdn'  vereinigten  Halme  worden  in  mit  Sand  gefiUlte  Tttpfe 
oder  Vasen  gesetzt,  aus  welchen  sie  nacli  üllen  Seiten  herunterliängon. 
und  mit  diesen  zum  Zierrathc  von  Scliränken  und  sonstigen  Stuben» 
möbeln  gebraucht.  Jiirc  Staiulortc  in  Westpreussen  sind  nur  wenige. 
Doch  meine  ich,  dass  der  bei  Culm  frülier  ergiebiger  gewesen  sein  muss. 
als  wie  wir  ihn  bei  Gelegenheit  unserer  dortigen  Vorsaintnhuig  vorfanden, 
da  ich  mich  entsinne,  vor  25  Jahren  gro.ssc  Houquets  davon  gesehen  zu 
haben,  welche  diesem  Fuiuiorte  eutstanimteu. 

f  &yringa  tulgarü  L.,  gemeiner  Flieder. 

Aua  den  Aesten  machen  die  Kinder  Büchsen  (  BulhM-liisB),  indem  sie 
das  Mark  (I'eddik)  hcrausslosscn,  cUon.so  S]>ntzcn  (iSchuirks).  Amli 
werden  di«*  Triebe  des  Fiieilei.><  /ii  kleinen  Wc))ersjiuhMi  benutzt.  (K.) 

Zu  festliclieu  (Telei^enhoiten  besteckt  man  die  Pferde  nnt  Fliedorbüscheii. 
So  meist  der  Ka.>^Hul»e.  Am  ci'sten  IMingsttage  nimmt  man  da/u  IJui  ln  ii- 
laul).  Auch  jedes  andere  Grün  gebraucht  man  dazu,  wie  z.  Ii.  die  Wedel 
von  Pnli/xtir/ivm  ßfi.r  ma^  Hth.,  Wurmfarn. 

CPanuracutn  d/jicinah'  L.,  Huttei  blume. 

Die  Kinder  halten  die  lUume  unter  das  Kinn  und  wollen  daraus  riehen, 
ob  sie  viel  Butter  gegessen  haben.    KIh'uöo  K. 

Tilia  Ii.,  Linde. 

Ihre  getrockneten  Hliitlion  ergelwMi  einen  theils  schweisstreibenden. 
theils  niederseltlairenden  The(\  der  auf  dem  Laude  ?(>hr  «rc^^cliUtzt  wird. 

Vau  Lokalsjfott  für  die  Schakener  (Schaken  ist  Dorf  im  Kr.  Königsberg; 
Fr.  JI.  2285,  Samland)  ist:  sie  ziehen  sich  Pareesken  an  und  gehen  in 
die  Kirche  und  singen:  Ein  Wohlgefallen  Gott  an  uns  hat. 

Diese  Meile  hat  der  Teufel  mit  Pareesken  (Vergl.  V.  62)  gomesaen.  I 
(Fr.  n.  1821.) 

H^tinm  repens  L.,  Queke:  vulg.  polnisch  Ledzyna.  (Kr.  Neustadt:  Dr.  L.) 

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TV*,  »iäimim  L.,  Weizen. 

Aus  Weizenmehl  wird  in  Konito  ein  Semmeltcig  geschaffen,  ansgerullt, 
in  einzelne  Tafeln  geschnitten,  diese  Qber  einander  geschlagcu,  Butter 
darunter  gestrichen  und  als  eine  Art  Kuchen  und  den  dortigen  SchQlern 
Delicatesse  zu  3  Pf.  das  StQdc  verkauft  unter  dem  Namen  Schlesack, 
auch  Scblensack,  nach  Fr.  W.-B.  U.  385.  Schlasack  um  Kreuzburg 
und  Zinten  in  Ostpr.,  Schlunsack,  Schlinsack  bei  Sperber:  Volkes 
Bede  40.  und  Schledschak  bei  Sehemionek  för  Blbing,  also  ffir  fast 
die  ganze  Provinz;  ursprQnglicIi  wohl  aus  Schlesien  importirt,  da  polnisch 
slQzak  Scliloj^ior  ist.  (Pfr.  v.  Kn^iki.) 
t  Tulipa  Tourn.,  Tulpe:  Tulpanc  (Tiegenliof). 

Er  ist  ein  Tulpanenschustor.  (Fi-.  II.  ein  Gluckspilz.  Anders, 

als  auf  Tulpe,  wäre  jener  Ausdruck  nicht  zu  deuten. 
Tumilmjo  J\'t<mte!f  L.,  nuflattich. 

Seine  (rothcn)  Blülhen   lieissen:   Pod   Sc  ha  p  kos.    (K.)    Ks   ist  l»e- 
merkpiiswerth,   dass  in   der  (Jeffciid  dcT  AusIkmiIc  von  K.  sich  so  viele 
Ausdrucke!  gerade  an  das  Schal"  anlehnen,  dessen  wolliger  liehang  wohl 
zum  Vcr»i:leichöpunkte  gedient  hat. 
Urtica  Tourn.,  Nessel. 

Die  einjährige  Brennuessel  heisst  in  Wusseken  IIiddL>rnettel,  in  anderen 
Dörfern  des  Bütower  Kreises  Hinnenettel,  auch  Hennenettcl,  ebenso 
um  Garzin  und  in  der  Cörliner  G^nd;  in  Labuhn  (Er.  Stolp)  auch 
Hirrenettel.  (K.) 
Dat  ErAt  kenn  ik,  aeggt  de  Diwel,  un  serr  sik  ia  de  Nettel.  (Dassow.) 
Do  klauke  Heiner  legge  ok  in  de  Nettel  o  verbrenne  sik  de  Noas. 
Vaceinium  vligthosum  L.,  Rauschbeere:  Trunkelböre,  Bullbftre. 

Kinder  ziehen  sie  auf  Fttden  zum  Halsbande  (K.),  das  auf  Hals  oder 
Kleidern  aber  wohl  rothe  Flecken  geben  wird. 
Fl  Vitts  Idaea  L.,  Prcisselbecre:  Murruffke.  (Wusseken.) 

Das  Kraut  heisst  auch  hier  Hruschnitzke.  Ks  wird  zum  AVeihnachtsfoste 
von  den  Knaben  ans  dem  Walde  geholt  und  Yon  den  Schulmttdchen  zu 
Kränzen  geflochten.  (K.) 
Viola  Tourn.,  Veilchen. 

Ihre  Hirnhoii  werden  {i^etrockiief  und  weiren  des  angenehmen  Oeruchs, 
der  sich  niittlieih'U  soll,  in's  Wasi'hespiiid  L^cdesjft.    Aueh  verwendet  man 
die   Blüthen,   um   ihren   (Jeruch   und   ihr«;   Farltc   durch  Aiif^niss  uud 
J>estillation  in  der  Sonne  dem  s.  g.  Veilchenessig  mitzutheilen. 
Viscaria  ruh/ans  liöhl«!:..  Pechnelke. 

Der  Name  Theerhluine  für  diese  nach  ihrem  tiieerigen  .'^ten,u;el  so  l)e- 
naunte  Pflanze  wird  mir  vom  Pl'r.  Carolus  bestätigt.  Er  ist  also  in 
V.  36.  für  Coronaria  ¥1.09  eueuU  A.  Br.  zu  streichen,  da  hier  offenbar 
eine  Verirechselung  vorliegt.  Die  Farbe  beider  Blumen  ist  yerschioden, 
fBr  Vuearia  purpurn,  flir  Coronaria  rosaroth. 

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f  Vitii  vinifera  L.,  Woin. 

Das  Letzte  yom  Wein  oder  angegohrener  Wein  heisst  Host  Ich  wiU 
Dir  zeigen,  wo  Barthel  den  Most  holt  (Fr.  IL  265.  Bastenbnrg,  aber 
auch  häufig  sonst  überall).   Droht  mit  Schlagen  oder  Vorwürfen. 
Zostera  martna  L.,  Seegras. 

Den  nicht  höruii  Wollenden  oder  Kdnnen<lon  fragt  man  auch  wohl,  ob 
er  Seegras  (auch  Watte  oder  Baumwolle)  in  den  Obren  habe? 
Ast:   Ks  soll  nicht  gut  sein,  einen  Ast  sn  verbrennen,  der  grün  ist  oder 
noch  Blätter  hat. 

Verwachsene  AcstCt  Zweige,  die  als  zwei  (platt  tw6)  scheinen,  neont 
das  Volk  Twelen. 

Anf  einen  groben  Ast  gebOrt  ein  grober  Quast  (Fr.  II.  147.  Mickkc 
II.  431).). 

Er  ist  ein  Rtnl.  wie  ein  A.st.  (Fr.  I.  19.'>4).  Ein  tiiciitigor  Kerl. 
Sich  ein(!n  Ast  hichen  und  dann  darauf  setzen.    Ein  Wit/wort. 
Baum.    Ein   dt  iii  ivanimerohen-Veruiiethen   ahnliches  fiosell.schaftßspicl  für 
Erwachseue  und  Kinder  ist  das  Biiuuichcn-Verwtichscln. 

Ein  WolkoDgebiUle,  halb  dem  ähnlich,  wie  s  genannt  wird,  nämlich 
Banm,  das  sich  „twor  über  das  Himmelreich"  erstreckt,  verkün^ 
Rogen,  der  drei  Tage  anhalten  wird.   (Saalfeld  E.  L.) 

1.  Es  ist  daför  gesorgt,  dass  die  Bänme  nicht  in  den  Himmel  wachsen. 

2.  Das  ist,  nm  auf  die  Bäume  (Akazien)  zn  klettern. 

3.  Das  geht  doch  über  die  Bäome.  (Möwe.  Fr.  II.  87S.)  Ist  unglaubUdi. 

4.  Ein  Biervers  lantet:  Da  möcht*  ich  mal  die  Bäume  sehen.  Im  Lande, 
wo  die  grossen  Elephanten  spazieren  gehen.  Ohne  sich  zu  stosscn. 

5.  Er  steht  (hält)  baumsdU.  • 

6.  Kein  Baum  fällt  auf  den  ersten  Hieb.  Littauisch:  Nc  su  wicnt 
Kerteze  nicdi  nukerti.  (Lepner  117.)  Von  einem  Hieb  ftllt  der 
Baum  nicht. 

7.  Vor  dem  Baum,  den  ich  brauche,  muss  ich  mich  beugen.  (Tolkemit. 

Fr.  I.  29(1.) 

8.  Wie  (wo)  der  Baum  fallt,  bleibt  er  liegen.  (Fr.  IL  295.)  Gegen  die 

Auferstehung. 

Blumen  streut  man,  ganz  oder  in  Stüt'kcu  oder  (irünes,  auf  den  Weg 
d<'^  «Hier  der  l>ei  festlielien  (Jcli'irfulM'ihMi  zu  Ehrenden;  so  hui  Ilüchzeilt 
Einliilirung  von  (ieisl liehen.  Enjj>fang  ilrri  Landeslierrschers. 

Blumen,  auch  (Iiricivsfleek<\  werden  die  weissen  Stellen  auf  den  Fiuffcr- 
nat-Tln  genannt.  Je  nach« lern  sie  sich  auf  dem  Nagel  dieses  oder 
jenes  Fingers  befinden,  legt  der  Volksglaube  ihnen  eine  verscliiedene 
Bfidoutung  unter.  Im  Französischen  hat  man  dafür  folgendes  kone 
Schema:  Daumen:  honneur;  2.  Finger:  bonhenr;  d.  F.:  malheur;  4.  F.: 
amour;  5.  Finger:  amiti^.  Im  Deutschen  hat  sich  das  folgends  ge- 
wandelt, obschon  bei  uns  in  Westpreusscn  ein  solch  besonderer  Unter 


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schied  gerade  nicht  gemaclit  wird,  wie  in  Pommern  and  Afecklenlmrg, 
Hfichstens  bedeutet  der  Zeigefinger  Oltick  (in  P.  und  M.  Aerger,  Krank- 
heit), der  Mittelfinger  Unglück  (in  P.  und  M.  Haflp,  Process),  der  Ring- 
finger Liebe,  Hodisoit  (ebenso  P.  nnd  M.);  sonst  in  P.  nnd  M.  der 
Daumen  Oeschenke  und  der  Meine  Finger  Ehre. 

Blume.  1.  Bin  Kerl,  wie  eine  Blnm*.  2.  Sie  blflht  (prangt,  steht,  yorgeht), 
wie  eine  Blume.  3.  Sie  blüht  (steht),  wie  eine  Blume  auf  dem  Miste. 
(Fr.  I.  3597.)  4.  Das  Geschäft  blüht!  5.  Ihm  ist  blümerant  zu  Mathe. 
6.  Sic  sitzt  da,  wie  ein  Mauerblümchen.  (Wird  beim  Tansen  nicht  auf- 
L'cfordcrt  und  ziert  also  die  Wand.) 

Borrke.    Er  hat  Hände,  wie  Borcke. 

V.v  sitzt  (huckt)  zwischen  Stamm  (Baum)  und  Borcke.  (Fr.  1.  3520. 
IJ.  21H).)  Er  ist  in  Vcrlcgonlieit.  weiss  nicht  aus  und  ein. 

Gewürz.  (t<> wfir/. kaston  wird  in  Zippnow  die  Naso  i;onannt,  woil  sie  alle 
fit'rücln'  in  ^^ifli  autru'hint'n  imiss.  Auf  alnilichoin  (M'(laiik('ii<raiijre  l>eruht 
das  Hiith.^cl:  Was  riecht  in  der  Apotheke  am  Meisten?  und  dessen  Ant- 
wort:   Die  Xasf. 

(iras.  Im  Vollmtnulc  gemähtes  CJras  wird  vom  Vieh  j^crn  gefressen,  ohschon 
Stauli  daran  haftet  (eine  Folge  (U's  Wetters),  wogegen  das  am  Neu- 
monde gehauene  (Jras,  sei  ea  auch  uoch  so  grüu  zu  Boden  gekommen, 
vom  Vieh  ungern  gefressen  wird. 

Eine  jüdische  Verwünschung  ist:  Vor  Deiner  Thüre  soll  kein  grünes 
Gras  wachsen  I 

1.  Er  hört  Gras  wachsen.  (Fr.  I.  1662.  Vergl.  Hennig  1. 1.  89.)  Weiss 
mehr,  wie  andere  Leute. 

2.  Darüber  ist  schon  Gras  gewachsen.  (Fr.  II.  1025.)  Ueber  eine  Sache, 
die  Tor  langer  Zeit  geschehen  ist 

3.  Er  Iftsst  ihnen  kein  Gras  unter  den  Füssen  wachsen.  (Ddnhoffstadt. 
Fr.  II.  1026.)  Nämlich  der  tüchtige  Wirth  teinen  Leaton:  er  hält 
sie  zur  Arbeit  tciif 

4.  Der  Hund  frisst  Gras:  es  wird  regnenl  (Fr,  II.  1256.)  Aberglaube, 
f),  In's  (»ras  l»oissen  sterben). 

6.  Wo  der  hinschlägt  (hiufasst,  hinfällt,  hintritt),  da  wächst  kein  Gras 

mehr!  (Fr.  1.  Vm.) 

7.  Auf  (Jrasnng  gehen,  sein.  (Fr.  I.  13(54.)  Längoi'C  Besuche  bei 
Freunden,  namentlich  auf  dem  Lande  machen. 

8.  Dein  Lehen  ist  jetzt  Gras.  (F.  1.  234U.j  HiutUllig  und  wenig  werth. 
Scherzhafte  Drohung. 

Heu. 

1.  Ein  Räthsel  der  Kinder  ist:  Wie  wird  getrocknetes  Gras  mit  drei 
Buchstaben  geschrieben?  Heu.  Wer  darf  dies  Räth.sel  nicht  rathen? 
Der  Pabst:  er  darf  msM  heirathen. 

2.  Er  hat  Geld,  wie  Heu. 


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3.  Er  ist  ein  Heuochse.  (Dumm.)  Beides  mehr  allgemein. 

4.  Da  hast  keinen  Hensack  daran.  (Fr.  I.  1603.)  Keinen  Schaden, 
Verlost. 

5.  Ein  Sch?rarm  im  Mai  gleicht  einem  Fuder  Heu.  (Oberland.  Fr.  II. 
2438.}  Ein  Bienenschwarm  im  Mai  ist  ein  Fuder  Heu  werth. 

6.  Er  sucht  eine  Stecknadel  im  Fuder  Heu.  (Dansig.  Fr.  I.  3677.) 

7.  Alle  Welt  ist  Heu.  (Fr.  I.  4384.)  War  eine  der  sprichwörtlicheD 
Decken -Inschriften  der  (nicht  mehr  stehenden)  KOnigsberger  Kauf- 
manns-Börse  vom  Jahre  1624. 

8.  Er  reicht,  vom  Stakbalkon  Heu  zu  fressen.  (Jcrrcntowitz.  Fr.  II. 
21 7H.)  Ein  besondors  grossgowadiHcner  Mensch.  SU'ikbalkon  ist  der 
Bodenraum,  in  welchen  Stroli  uiul  Heu  auf«z:o8täkt  wird. 

z,  das  sich  halten  soll,  um  zur  Arlteit  vcrwtiiidet  zu  werden,  darf  nur 
Ihm  nhnchuiondem  Monde  gcschnittun  werden,  da  es  sonst  Würmer 
Ix'konunt. 

1.  Wenn  so  Etwas  am  ^esuiid<'n  (Ljrn"ni<Mi)  H<tl/.<>  <roschieht,  was  soll 
aus  dürrem  worden?  Antr(>waiidli'r  Sprui  h  .ins  d(M"  Bibel. 

2.  Hol  stöll,  Bur,  hiUt  Holt  öm  Rad.  (Fi  .  I.  JH).)  Schorzliafter  Znnif 
an  Hauern,  um  sie  zum  Anhalten  ihn  s  Fuhrwerks  zu  liostiunufii, 
niii  Hiuwei.s  auf  die  hölzernen  Spciclion,  Feljreu  u.  s.  w. 

3.  Sie  ist  Oberförsters  Tochter  und  hat  viel  Holz  vor  dem  Hause. 
(Fr.  I.  2817.  und  II.  1230.)  Hat  vollen  Busen. 

4.  Er  ist  fiilsch,  wie  Galgenhols.  (Fr.  I.  803.)  Eigentlich,  wie  der 
Falsche,  der  am  Holze  des  €ralgens  gehängt  ist 

5.  Das  fahre  in's  Holz.  (Fr.  1. 1647.  Hennig  104.)  DarQber  schweige; 
das  vergiss. 

6.  Es  ist  gerade  so,  als  wenn  man  zum  Stück  Holz  rodet.  (Fr.  J.  1648.) 

7.  Wasser  lecken  und  Holz  hacken,  das  giebt  schmale  iBacken. 
(Fr.  1.  1651.) 

8.  Er  ist  ein  hölzerner  Peter.  (Fr.  I.  1650.)  jDas  römische  plumbeus  homo. 

9.  Vid  Holzl  (Fr.  1.  1649.)  Viel  Geld;  zur  Bezeichnung  eines  theuren 

Preises. 

10.  Uolz  haben:  Berechnungsmodus  beim  Kegelschieben;  der  Uoberschas."« 

der  guten  Point--. 

11.  Nicht  in  Stöckchen,  nicht  in  Holzchen.  Nie  w  kijki,  nie  w  drewka. 
(Vv.  11.  31,')1>.)  Nicht  (iix,  nicht  <!i.\:  uiiirereimtes  Zeujj. 

12.  Flu  Kitid.  das  mit  Ilittüu  nicht  aulhürt,  wird  ein  „rechtes  Quälhoiz'' 

(Fr.  1.  .';u4;i.)  i^r-iiaiint. 

13.  Kr  «,n  ient  hölzerne  Thraneii  (  Fr.  1.  3701.},  d.  Ii.  Krokodillöthräuen, 
die  nicht  recht  liiessen  wollen. 

14.  Er  ist  auf  dfm  Holzwejre;  <seht  nicht  riclitiir.  ist  falscher,  irriger 
Meinung.  Mir  l'.rzii;/  darauf  liat  Fr.  JI.  VJ'M.  fiir  All-Fillati  die  liodcDä- 
art:  Kncr  ^eit  <i«  n  Holtwe<i;,  de  andre  den  Soltweg.  (Schmeicbelgang») 

4» 

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15.  Wo  Holz  jxcliaucn  fgchobolt)  win].  fallen  SpUno.  (Fr.  II.  1216.  und 

1220.)  Im  Ma.siiri.>chon  ähnlich:  Gdzio  drzowu  2ciD;^%,  tarn  i  wiory 

l>adaja.  (Fr.  IJ.  3o:?!>.) 
lü.  Kr  ist  ein  walinM-  StoMx'ii.  StuMicn.  (Fr.  1.  3041.)  bchwur  bcireglich, 

>äi.'ii\vi'r  iTir  eine  Sache  zu  irewiinifn. 
17.  Daher:  ein  Stübbcukupt  (Fr.  1.  oij-i'J.),  ein  schwacher  Kopl,  der  schwor 

iH'^rrcitl. 
Neunerlei  Kräuter. 

Am  Joluuiiiisabende  muss  man  dem  Vieh  neunerlei  Kräuter  sa  fressen 
geben,  wie  Wermut,  Kalmus,  Milchkraut  u.  s.  w.,  dasselbe  aber  in  Stucke 
schneiden  und  mit  Salz  fiberstreueu.  (Anna  Tr.) 

Neunerlei  Kräuter  soll  man  am  Johannistage,  ohne  dabei  zu  sprechen 
oder  zur&ck  fiber  eine  Schwelle  zu  gelten  (also  ist  nur  ein  Wurf  dorch's 
Fenster  gestattet!),  saninieli)  und  sich  unter's  Kopfkissen  l^en:  was 
man  alsdann  träumt,  das  geht  in  Erfüllung.  (Stulim.) 
Toplgcwäclise  Holl  man  am  Ciründonnor.stage  jtflanzen,  damit  sie  gut  ge- 
deihen. Dann  -iiU  nian  aui-h  in  die  Mistltecte  Hiien. 
ZwiMiT.  Aul'  keinen  j:;rünen  Zweig  knninien.  (Fr.  II.  '.V^'J'.).)  , .Solche  Leute 
niarlern.  iihiiren,  (|Uälen  und  gi-anicn  sich  und  können  doch  nicht  auf 
einen  griiuca  Zweig  kuiuincn."    Lincmanu.  Ii.  h.  4.  u. 


4o 


Digitizod  by  Goüßlc 


182 


Floristische  Standorte. 
!•  Um  BranhAiiBeiiy  Kr.  MenstAdt. 


Rom  rubiginom  L.,  Weinrose,  nur  xwci,  aber  sehr  verbreitete  Stäumie  aut 
SandhQgefai  der  DQaenöde  nach  Tnpadel  so.  Aus  Saroen  sind  vide 
Sprösslingo  gezüchtet,  die  im  dortigen  Pflanzgarten  ihre  weitere  Ent- 
wickelung  erwarten. 

Digrophis  arundinacea  (L.)  Trin.  Die  Haedmilitz  ist  nach  directem  Bezöge 
anf  einem  der  oberen  Onter  angebaut  worden  nnd  Nachkommen  davon 
haben  duroh  den  Kanal  des  Czamauthales  auch  ihren  Weg  an  deesoi 

nasse  Ufer  im  t^^rossen  Bielawabniclie  gefunden. 
Phallun  impudinix  L.,  nahe  der  Rasctil»ank  im  lierrsehaftlichon  Garten  unter 
Hcltattitrt'in  ( Jrsträiicli.  auf  stariv  Iniinosor  Erde,  hei  der  S4er  Jub'hitze  in 
etwa  14  Jiulliillen  und  drei  ^estt'nL'''lteii  Exeni]tlarfii  gefunden,  oiine  dass 
joihu  li  der  dem  Pilze  sonst  ianc  wohnende  Aasgcruch  öonderlich  zu  be- 
merken gewesen  wäre. 


n.  Sandkamp 

auf  den  Biesolwiesen  bei  Schloss-Kisohan,  Kr.  Borent,  am  11.  Avgust  1885 
beeucht  nnd  nahe  gelegen  dem  I.  23.  erwähnten  quelligen  Kampe  ebenda, 

neben  weniger  seltenen  Pflansen: 

Veronicn  spi'cata  L.,  sehr  häufig. 

Oxytropi't*  pilom  ]).  C,  zahlrciclie  Pflanzen,  aber  sclion  im  Frucht  zustande;  neu 
für  Rcg.-I>ez.  Danzij;:  und  Ids  jetzt  wohl  der  bei  uns  nördliehsto  Standort. 
Geniiana  crvciata  L.,  in  obenMs  recht  häufigen  Stauden,  iaat  verblüht. 

A,  IreioheL 


1 


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188 


Beitrag 

zur  Flora  des  Kreises  Schweiz  in  Westpr. 

von 

I>r>.  IZ.  Hohnfeiat. 


Scliüii   in  den  xuu\  18S3  hatte  Herr  F.  Ilelhvig  fiir  i\cn 

wrsl prciissischcn  liotaniscli -/AioloirigrliO)!  Vor«'in  l»ütani.scli(!  rntorsuclmiigcri  im 
Knii.se  Scliwi't/  ang('t«t(^llt  und  die  RosuUato  dersellxM»  in  den  .laliit^-^lMMicliten 
der  (iesellHciiart  yon  1S8H  und  1>584  vertin'entlit'Iit.  Im  <i;loich(Mi  Aul'traj^e  l»e- 
reit^tc  icli  den  Schwctzer  Kreir?  im  Sün)nier  1885  während  einiger  Zeit  im  Mai, 
sowie  Ton  Endo  Juni  bis  Mitte  August.  Untersucht  wurde  besoudera  dio  Gegend, 
welche  von  den  Orten  Osche,  Lindenbnsch  und  Poledno  oingOBcblossen  wird. 

In  dem  Folgenden  tbeile  ich  die  gewonnenen  Resultate  nur  in  so  weit 
mit,  als  sie  Neues  zu  den  von  Hellwig  gegebenen  Berichten  geben.  Die  in 
denselben  noch  nicht  angeführten  PiBanzen  sind  mit  einem  f  versehen,  üeber 
einige  zweifelhafte  Formen  und  Bastarde  behalte  ich  mir  noch  eine  spätere 
Mittheilang  vor.*) 


Dicotyleae. 

Thalietrum  niinu*  L.  Abhänge  zum  Schwarzwasser  bei  Bowinitza. 
t     —  —  V,  »hatieum  Koch.  Ostrand  des  Schewinkoer  Waldes  nahe  der 
Chaussee. 

—  anguttifoUum  Jacq.  Am  Schwarzwassw  bei  Bowinitza,  Wiese  zwisdien 
Bowinitza  und  Wirry. 
f  IhtlsaHUa  pratennts  Mill.  Sandige  Heiden:  Eschendorf  im  Park,  Kawent- 
schiner  Wald,  Wald  zwisckei:  Iliiitrrsec  und  Blondzmin,  Forst  Linden» 
huscli.  Wald  bei  Annalust,  Juhanuisbergor  Holz,  Forst  Cbarlotten- 
thal  Bei.  Ottersteig. 


*)  Die  von  luir  angcfülirtin  l'tiiiiiztn  »iml  8:imintlicli  mehr  oder  woniK<>r  roicblich 
t'irig«-.suniDi«lt  wunlvn  und  stcllu  ich  iK-ii  gi-i-hrten  Mitgliedern  des  VerellU  die  Diiplicute,  bu  weil 
der  Vomtb  reicht,  sur  TerftigiiSg,  und  bitt«  Ich  mir  dkNunfn  der  eewfinwhten  Snchea  nitsu* 
f  heilen.  Dr.  B.  UohnftldtpLaDgAihr. 

1 


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PuUatiiln  jmft^ns  MiH.  Forät  Lindenbusch,  äcUewiukuer  Wald,  Johaimiüberger 
üolz  und  WalUstellen  um  Lnianno,  Forst  Oache. 
f  Anemone  ranmcvloides  L.  Forst  Cliarlottentbal,  Bei.  Ottorsteig. 

J^It/offums  mifthnus  L.  Am  Mukrz  See. 

Jiatrachntm  (livar'nuitinn  Wimm,  im  Mukrz- Fliess,  Rischke-Fliess,  Bruch 

sinlliih  I)iiezmin. 

Ranuuctilus  Li/Kii/a  L.    Ufer  von  Seen,   i3rik-lieM  im<]  Griila'ii:  l)ci  LJuddiii. 

im  Kawi'iitscliimr  Wald,  bei  Biaiiilz,  Blund/.iinu,  Ebcnsee,  am 
(/i.slm.sch,  Mukrz-Flier^s,  lioi  Maricutlial.  Lniainio, 

—  luiin//liio«us  L.   (v'isljuscli,  Wirwa  rarowo.  Dricziiiin  Parowe,  Kuwiuitza 

l'arowc,  Ucl.  Ottersteig, 
f     —   äeeleraius  L.  Am  Buddiner  See,  Mukrz  See,  See  nOrdlich  Lnianno. 
Artaea  tpieata  L.  Cisbuseh,  am  Schwarxwasser  unterhalb  Groddeck. 
Barben»  vulfforis  L.  Terespol,  in  der  Wirwa  Parowe,  Driczmin  Parowe  und 
am  Schvarzwasser  zwisehen  beiden, 
f  Nyniphaea  alba  r.  melocarjKi  Casp.  Brüche  zwischen  Drosdowo  nnd  Poledno, 
zwischen  Dombrowko  und  Buddin,  im  Forst  Lindenbusoh. 

—  —  V.  ooearpa  Casp.  Bnddiner-See,  Eben-See,  Grftben  der  Mukrz  Wiesen. 
Po^ver  Rhoeae  L.  Zerstreut  bei  Pniewno,  Gatzki,  Groddeck,  Driczmin, 

Wirry. 

f     —    duhitim  L.   Vereinzelt  bei  Esclicndorf,  Brunstplatz,  Eichdorf. 

Fumm  io  o  fjicinaiia  L.  Aecker  bei  Eschendorf,  am  Czamowo  See,  bei  Lnianno, 
Driczmin. 

f  Nasturtium  am^kihivm  R.  Br.   Parow  o   westlich  Julicnbof,  am  Schwarz* 

wasser  bei  Groddeck,  am  Balmdamm  westlich  Lnianno. 
'I'      —    anceps  D.  C.    Zwisciicii  Dulzi^r  und  Lubichow. 

f  Barharai'ti  siricfa  Andrz.  Am  Sohwarzwas.-^er  überh.ilh  (iroddeck  und  Rowinitza. 
t  Turriiit;  (jluhra  L.   Im  Escheudorfer  Park,  am  Schwarzwasser  unterhalb 
Groddeck. 

f  Canluiiiine  i>r(ift'mi.s  L.    Am  Scliwarzwas.-^er,   Wiesen   im  Furät  Cbarlottcü- 

ihal,  bei  Scliiruslaw,  niiczmin,  am  Mukrz  See. 
f  — •    avuira  L.   Am  Scbwarz wasser  bei  Brcsinermangel. 

Süifmbrium  ojßcinale  Scop.  Die  eigentliche  behaarte  Form  nur  bei  Edcbcn- 

dorf,  Andreasthal,  St(»iibach,  Marienfelde  (zahlreich),  Driczmin, 

Schiroslawek;  dagegen 
f     —   —   r.  leioearpum  D.  C.  gemein. 

t  Brassica  Hapa  L.  v.  campestris  L.  In  einem  Lupinenfelde  westlich  Driczmin. 

t  Sinapie  arveneU  L.  Nur  in  einem  Exemplar  bei  Stembach  beobachtet. 

t     —   alba  L.   Hin  und  wieder  im  Grossen  gebaut,  häufig  verwildert: 

Buddin,   Stembach,   Marienfelde,   Driczmin,   Rowinitza,  Winy, 

Schiroslaw. 

f  Cochl'iiria  Anuoracia  L.  Gebaut  und  verwildert:  Driczmin. 
t  Cameliua  tiaiiva  Crutz.  Ebenso:  Eschcudort 

t 


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185 


t  Camdina  »aiwa  v.  mkroearpa  Andnj.  Am  Bahndamm  westlich  Lnianoo. 
f    —   dentaia  Fers.  In  einem  Leinfel:^e  am  Mukn-See. 
f  Lt^dium  ruderaU  L.  Dotfer:  Pniewno,  Lnianno,  Driczmin. 
Ce^lla  Buna  paatoris  Mnch.  Und  swar* 

—  —   V,  pinnaUfida  Schi.  Gemein, 
f      —    —    r.  ninuata  Sehl.  Sellriioi'. 

f  Viola  canina  L.  r.  ßarmtmix  Sin.  Zwisclien  Hintersoo  und  Uloiulziuin. 

—  mirahilis  L.  Schattige  Abhänge  de.s  Schwarzwassers  oberhalb  Rowinitza. 
f     —    fricolor  Fi.  r.  i'itU/aris  Koch.   Weniger  häufig  als  v.  arvetms. 

Drosera  anglira  lliids.    lirfiche  lioi  Lnianno,  am  Kben-Sec.  niii  Czaruowo-Sce. 

—  rofundifolia  +  a/u/licd  .Schiede,    lirfiche  bei  Luiauuo. 
j"     —    iuteiDn'ilia  Hayne.    Hrucli  ^5i'ldlit.•h  l.nianno. 

Poltjyalu  vi(li/(ii-i><  I..    In  den  verschiodeneii  Farben  häufig, 
f     —  ' —    r.  o.////»/* v-a  Khb.  Tarowe  wosllich  Juliouhüf,  Cliauööeegrabeu  zwiöch. 
Bromke  und  Franxdorl. 

—  conwsa  Schk.   Wiese  am  Ci:^bn8ch. 

Gypsophila  fatUgiata  L.    Zerstreut  im  Forst  Lindenbusch,  Heiden  bei 
Lnianno  nnd  Schiroslaw. 
t  DiantkttB  Armeria  L.  Schwarzwasserabhängc  oberhalb  Groddeck. 

—  Carihfuianorum  L.  In  den  Wäldern  vereinzelt,  auf  Bainen  nnd  an 

Abhängen  gesellig. 

t    —        V.  Seharloekii  Casp.  Schwarzwasserabbänge  oberhalb  Groddeck. 

—  deUoidet  L.  Bei  Poledno,  zwischen  Bschendorf  nnd  Dombrowko, 

zwischen  Lnianno  und  Sternbacb* 

—  arcnarius  L.   Besonders  häufig  im  Sternbacher  Forst. 

Saponaria  ofßcinttlis  L.  Jni  Stombacher  Forst  am  l^isrlikc- Fliess  mit  ge- 
ftUlten  Biüihen,  ferner  zwischen  Wirwa-Mühle  und  Julienfelde, 
am  Blondzmin-See. 

(.'ucuhdliis  hacnfer  \,.    Am  Seliwarzwasscr  bei  Groddeck. 

Silene  Otiten  Sni.  Wirwa  Tarowc,  Bahndamm  zwischen  Terespol  und 
DrosdoAvo. 

"I"      —    nutuins  L.  Zerstreut  in  der  Forst  IJndenbnsch  und  in  den  Heiden  bei 
Blondzmin,  Hintersee,  Lnianno,  ►Schwarzwasserabhängc  liei  Kowinitza. 

—  chlorintlha  Khrh.    Heiden  zwischen   Buiidin  und  Pniewno  (zahlreich), 

zwischen  Julicuicldc  und  Wirwa  Mühle,  zwischen  Tcreapul  und 
Drosdowo. 

f     —   noctißora  L.  In  2  Exemplaren  an  einem  Wege  in  Driczmin. 

Vtsearia  vulgaris  Böhl.  Wirwa  Parowe,  Johannisboiger  Holz. 
f  Coronaria  flos  eueuli  A.  Br.  Anf  Wiesen  gemein. 

Melandiyum  ndtrum  Grcke.  Driczmin  Parowe  nud  am  Schwarzwasser 
abwärts. 

f  Agrostemma  Githago  L.  Uebcrall  auf  Aeckem,  doch  vereinzelt« 
Sagina  nodosa  Fenzl.  Nur  beobachtet: 

8 


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186 


f    Soffina  nodosa  v.  puheHccm  Koch. 

Spergula  arvenais  L.  Wenigstens  im  Nordwesten  nur: 
f     —    —    r.  vulgaris  Böungh.  /.  larintia  Wulf. 

f     —   Morisonii  Boreau.  Forst  Lindenbuscii  westlich  Blondsmin,  am  Kirdh 

hof  am  Cisbuach. 

Sperf/ulai'ia  rubra  Presl,  Marientlial.  Driczmin,  Gatzki,  Eschendorf,  Buddln, 
f  AUitte  n'ifcnsa  Schrcb.   Auf  Braohackein  bei   Mukrz,  H<Mlwigstha].  LniantKi. 

Falkenhorst,  Driczmin,  (Jat/ki,  Dümbrowko;  zahlreich  oder  vereinzelt. 
Are^narid  «ei'jti/Ilifodn  L.   Nur  beobachtet: 

■j-      —    —         ri Scilla  Loisl. 

f  Stellarid  tttim*n/7n  h.   Wirwa  Parowe,  Cisbuscli. 

f  Cerastium  semidicaiidruw  L.    Aecker  l>ei  Eschendorf,  Driczmin. 

f     —    arvense  L.   An  Wegen  und  Wiesenrändern  häutig. 

f  Linutn  uaitaiksimuin  L.  Gebaut  und  liin  und  wieder  verwildert. 

Radiola  linoide»  Gmel.  Auf  feuchten  Aeckern  und  an  BrfidieD  bei  fonitz, 
BlondKinin,  Mukrz,  Marienthal,  Andreaethal,  Lniannoi  Stembacb, 
Schlroslaw,  Schiroslawek,  Wirry,  Driczmin,  Gatzki,  Dombrowko. 

Maha  Alcea  L.  Wiesenrand  zwischen  Rowinitza  and  Wirry. 
f     —  silvestrt»  L.  An  Wegen  in  Ebensee,  Schlroslawek,  Driczmin,  Dombrowko. 
f     —   rotundifolia  L.  Eben^ee,  Lnianno,  Marienfelde,  Schlroslawek,  Driczmio. 
f  Aweulw  Hippoeeutanum  L.  Mitunter  an  Wegen  angepflanzt, 
f  Geranium  »ilvatiewn  L.  Wirwa  Parowe. 
f     —   eolumbinum  L.  Am  Scbwarzwasser  oberhalb  Rowinitza. 

Erodium  dattarhiw  rPTc^rit.  Die  eigentliche  Form  wie  es  scheint  selten: 
Lipnitz,  Driczmin. 
f     —    —    r.  ]>)>vpinellifoUum  Willd.  UeberalL 

Qjcalis  stricia  L.  Lnianno. 

Sarothamnus  8roj>aritn<  Koch.  Vereinzelt  bei  Eschendorf  und  Driczmin;  ge- 
sellig im  Kawentscbiner  Wald,  Lipnitzer  Wald  und  im  Walde  bei 

Eicl)dort'. 

j  Lvpiini^  fnfrit^t  L.  Geliaut.  doch  iranz  vorwiegend: 

f      -     an(i)/s(ij',,/ii/s  ]j,   Koimnt  auch  wci.s^ltliiliend  vor. 

Ononis  npcits  L.  Ilimlig  lici  niif/tuin  uii«i  bis  (iroddeck.  (i;it/-ki,  Dombrowko, 

Willicluisliof.  Lnianno,  St-liiroslaw.  Wirry,  ]?o\vinitza. 
jlnf/if/lliM  Vulinraria  L.    Violfacli  im  Grossen  geljaut. 
Medicago  mtira  L.  Ebenso, 
t     —  faleata  +  saHva   Der  M.  fnlcata  nahoratehend  wild  bei  Driczmiii; 
der  M.  sativa  näherstehend  gebaut  und  dann  verwildert. 

—  lupuKna  L.  Die  eigentliche  Form  nur  am  Bande  dßr  Wiesen  sudlich 

Sternbach  und  am  Bahndamm  westlich  Lnianno  beobachtet, 
t     —   —   r.  Willdenowii  Bdnngh.  Wege,  Aeckcr,  Wiesen,  sehr  häufig, 
f  JUelilotut  altmimus  ThuiU.  Zäune:  Driczmin,  Groddeck. 

—  o/Jfcinalis  Desr.  Bahndamm  bei  Terespol,  Aocker  bei  Driczmin  uod 

Bowiiiitza.  * 


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187 


MeUlottu  alhu  Dosr.  An  der  Chaussee  im  Pniewnoer  Wald;  Wiosenrftoder 
südlich  Stembach,  am  Eben -See,  einsehen  Hodwigsthal  and  Eioh- 
dorf,  bei  Driczmin;  am  Schwarzwassor  unterhall)  Groddeck. 
TH/oUum  alpesfre  I..  Parowcn  westlicli  Julienhof  und  bei  Driczmin,  Kawent* 
schiner  Wald,  Johann isborger  Holz, 
f     —    inaxmatvm  L.  Uisweilon  gebaut  uiul  verwildert:  Eschendorf,  Driczmin. 

—  frtutiftTtim  L.   Aui  Eitcii-Sec,  am  Blondzmin-Seo.   Driizniin  Parowe, 

Kowiiiitza  Parowe  und  am  Sclnvarzwasscr  zwischen  beiden, 
f  Lotm  ulüjinosuK  Schk.  Am  Salescher  iSee,  Klien  See.  Lniannoer  See,  Mukrz* 

Fliess,  Risehke-Fliess,  Sehwar/.wasser  (»herhall»  RDwiiiitza, 
f  Robiuid  JWud-Aain'a  L.  Nicht  .-^ellen  anj^'epfianx.t  und  liisweilen  verwildert. 

Astra</<tlu><  Ct'ar  L.    (Ii  WiiriLli  ^.wischen  Rowinitza  und  Wirry. 
f     —    arenarivs  L.    Aul"  Sandhoden   hauli«^:   hei  Jnlii  iileldc,  Wirwa-Miihle, 

Eächenchjii",  Puiewno,  Huddiu,  Rehberg,  Forst  Lindenbuseh,  Johanuis- 

berger  Holz,  Wald  bei  Eicfadorf,  Forst  Charlottenthal. 
t     —    —   r.  glahraeentBxtib.  Oft  mit  der  Hanptform  nnd  noch  häufiger:  bei 

Jnlienfelde,  Wirwa-Muhle,  Tercspol,  ßehbcrg;  Forst  Lindoiibosch, 

Schewinkoer  Wald,  Kawentschiner  Wald,  Stembacher  Forst,  Johannis- 

berger  Holz,  Heiden  um  Lnianno. 
f  Ondtkopu»  Mtivu»  Brot  Gebaut  und  verwildert, 
t  Ervum  kirmtum  L.  Am  Bahndamm  westlich  Lnianno. 

—  ietraspemuum  L.  Zwischen  Bnddin  und  Pniewno:  Kawentschiner 

Wald  am  Rande, 
t  üww»  Batwum  L.   Gebaut;  auf  gutem  Boden, 
f     —    arreme  L.   Vielfach  gebaut;  auf  leichterem  Roden. 

Lathyrus  siln'/ifei'  L.   Zerstreut  im  Kawentschiner  Wald,  Wald  bei  Lubsee, 

Forst  Lindenbuseh,  Wahl  bei  Eiehdorf,  Johannisbergcr  Holz. 

—  veniux  Beinh.   Wirwa  Parowe,  Cisbusch,  Forst  Charlottenthal  Bei. 

Ottersteig,  Forst  Osche  Bei.  Osche. 

—  ni'jn-  Beruh.    Wirwa  Parowe. 

—  moniaiiux  Bernli.    In  allen  Waldern  und  an  den  Abhäugcu  häutig, 
f  Prunu»  <lnvh'.sfir(t  L.   Mitunter  au  Wegeu  angepliauzt. 

f      —    Ccraeu«  L.  Ebenso. 

f  ülmatia  pentapitctlu  Gilib.  t\  (jlauca  Schultz.  Parowe  südostlicli  Escheudorf. 

—  Filipendulu  A.  Br.   An  der  Chaussee  bei  Terr'spol,  in  den  Parowcn 

bei  Driczmin  und  Rowinitza,  an  den  Abhäugcu  des  Schwarzwassmrs 
hftnfig. 

Geum  rivaU  L.    In  der  Nilhe  des  Schwarzwassers  bei  Bresinermangel, 
Ottersteig  und  Rowinitza,  im  Cisbusch,  Wiesen  am  HukrZ'Fliess, 
Parowe  westlich  Jnlienhof. 
f  Rttbus  tuberectus  Andersson.  Kawentschiner  Wald. 

f  Ffogaria  moschata  Dnchosne.  Zwischen  Eschendorf  und  Bnddin,  im  Walde 
bei  Lubsee. 

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PotentiUa  tnipina  L.  Am  See  nördlich  Lnianno. 

f  —  nontef^ica  L*  Brnolic  zwischen'  Buddin  und  PniewiK)  und  lioi  Luiainio, 
Graben  westlieb  vom  Marienfelder  See,  Teich  awiaeben  Dricsmin  und 
Schiroslaw. 

f  —  eolUna  Wibel.  Woge  und  sandige  Stellen  bei  Annalust,  Lnianno, 
SternbncI).  atn  Marioufelder  See,  zwischen  Drlczmin  und  Gatzki,  am 

Schwarz  was.-cr. 

—  proaimhenf  Sil»tli.    Am  Mukr/.-Fliegs.  am  (iniben  westlich  vom  Marien* 

leider  See,  /wisclicti  Piiezmin  un<l  Sdiirnslaw. 

—  opacn  L.    Foret  LindonlMl^5('h,  JJol.  IJi  iiiistjilatz. 

—  iiUxi  L.  Zerstreut  im  Forst  LiiKleuluisch,  Forst  ( 'liarlottcnilhal,  Forst 

Osche,  in  den  Ilcidfn  um  LniauiK»,  Liiliocliiiiri-  Wald, 
f  Sanffuüarba  offfcitiallft  L.    Wiesen  bei  dor  Kaweutschiuer  .\liihlc.  am  El>en- 
See,  bei  Marienthal. 
Pirut  Malit9  L.  Am  Eben-See,  am  Sdiwsnwasser  bei  RowiDitia,  hier  in 
grossen  Bttamen. 

dreaea  alpina  L.  In  der  WirwA  Parowe,  im  Bagno,  im  Cisbnsch,  am 
BIondzmin«See,  am  Hammer^Fliess. 
t  B^Us  BarUtla  L.  An  Sumpf-  und  Teichrftndern,  auf  nassen  Ackerstellen 
gesellig:  Forst  Lindenbnsch,  Andreasthal,  Lnianno,  Schiroslaw, 
Schiroslawek,  Wirry,  Driczmin,  Gatzki,  Dombrowko,  Wilhelmshof. 
Bemiarüt  glabra  L.  Nur  beobachtet: 
f     —    —    r.  puberula  Pcterm. 
Sedum  bolntn'cnf«'  Loisl.  Pai-owe  bei  Jnlienhof,  Kawentschiner  Wald,  Lipnitror 
Wald,  Abhänge  am  Sohwarzwasser. 
f     —  reflexum  L.  v.  i'vpe»ire  L,  Kawentschiner  Wald,  Wirwa  Parowe  un- 
weit der  Wirwa-Mühlo. 
Sempervwum  soboli/emm  HiniK.   Im   Walde   bei  Eiclidorf  und  auf  und  an 

Kirchhöfen:  Buddin,  Tledwi<rsthal,  LiudenJniseh. 
Rf'ht's  i-nhnun  \j,    Kain  uordl.  l'uiinvno,  Rowiuitza  J'aiüwe. 
f  Saxi/rayu  }Iirnilut<  Ii.  riuujplwicäen  am  Ebeu*bee  und  am  Cisbusch,  Bialle» 

Wiese;  fz:esellig. 
f     —    triilacf  i/liti  s  L.   Wirwa  Parowe. 
t     —    i/tanulafa  L.    Wirwa  Parowe,  Driczmin  l'arowe. 

f  Chrysoi^plenium  alfcnii/olitim  L.   Qucllige  Stelleu  am  Schwarzwasscr  und  im 
Belauf  Ottersteig. 

Ilydrocotyle  vulgaris  L.  Surapfränder  bei  Lnianno  und  Andrcasthal,  im 
Jobannisltei  ger  Holz,  zwischen  Wilhelm^of  und  Dombrowko. 

Samcula  europaea  L.  Am  Schwanswasser  bei  B4>winitBa* 

Eiyngium  planum  L.  Zwischen  Eschendorf  und  Dombrowko,  Bremke  und 
Franzdorf,  Stembach  und  Rischke-Mfihle,  Driczmin  und  Wentfin. 

Falcaria  vulgaris  Beruh.  Zwischen  Eschendorf  und  Pniewno,  bei  Rowinitza. 
t  IHmpinella  Saxi/raga  L.  o.  hircina  Leers.  Zwischen  Heinrichsdorf  und 
Tci-cäpol.  • 


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189 


SeteH  anmtum  L.  Driczmin  Parowe  und  abwttrts  an  den  Schwanswasser- 
abhängen. 

Peveedanum  paltutre  Mnch.  Wiesen  am  Cisbusch,  westlicli  Lnianno,  westlich 

Marienfeldo,  im  Jobannisborgor  Holz. 
Anethum  graveolens  L.  Driczmin. 
f  Jleradmm  Sphancliflium  L.  v.  nbiricum  L.  form.  eUgan»  Jacq.  Kaventechin. 
t  TwilU  AnthrUeus  Gmel.   Wege  und  Gebüsche:  zwischen  Bnddin  und  Ka- 

wcntschin,  Kben-Ser.  Driczmin  Parowe.  am  Schwarzwasser, 
f  AntJirisais  silveatrifi  Hi»niii.    Wirwa  Parowe,  am  Scliwarzwasser. 
t  Cltaerop/tyllvm  temulum  L.  Di-ic/.inin  Parowo  und  am  Schwarzwasser  aufwärts, 
t     —    iOHmalieuin  L.    In  dt  r  Uowinitza  Parawe  nnd  am  Schwarzwassor 
aufwärts,  roclit  /..ilihcieli. 
Aspei'tila  odorula  \i.    Wirwa  Parowo,  Cislmscli. 
Gofiii»!  rtrinii  L.    Koiiiiiit  aiu'li  mit  ircllilii-hwei.s.^en  niütiion  vor. 
f     —    Molhnjii  L,,      orlirohiirii III  W'oltl.    Am  Sce  uörUlicii  Luianm). 
f     —    (ti'lxititu III  Ii.    Im  ('isi>us«  li  sehr  zalilrcii'li. 
f  Viih'riiina  ofiiciiitil i!<  L..  /•.  mmhitcifnlid  Mik.    Wirwa  P.irowc. 

Scabiom  Columburla  L.,  r.  ocliroleuca  L.   Bei  Poleduo,  zwi.scheu  Dombrowko 
und  Wilhelmsliot'. 

f  Petasttes  o/ßetnalis  Mnch.   An  mehreren  Stellen  in  der  Driczmin  Parowe. 

f  Erifferan  aeer  L.,  v,  droebachiennB  O.  F.  Müller.  Pniewnoer  Wald,  Johannis- 
berger  Holz,  vereinzelt. 

f  Jnula  salieina  L.   In  einem  Trupp  am  Czamowo-See. 

f  Puliearia  vulffaris  Gärtn.   Dorfstrassen  in  Driczmin. 
Xantlaum  Strumariwn  L.   Bahndamm  bei  Droadowo,  in  Driczmin. 

f  Hiden$  eemutu  L.,  v,  radiatus  DC.  Torfgräben  im  Forst  Lindenbnsch,  am 
Eben -See,  am  Mukrz«See,  am  Bach  oberhalb  Driczmin. 

t      —  r.  tui/iimuft  ]j.  Brueli  im  T^cl.  Brunstplatz  der  For.st  Lindenbusch. 

f  Rudbeclaa  hirta  L.  Zwisclien  Julionhof  und  Heinrichsdorf.  sowie  zwischen 
Ksciieiidorf  und  I)oml>rowko:  cnttorut  von  allen  (Jcliörten,  auch  habe 
ich  nicht  beobachtet|  dass  die  Pflanze  im  Gebiete  in  Gärten  ge- 
zogen Avurde. 

Gnaphaliu III  lufio-album  L.   in  der  Nähe  von  Brüchen  bei  Lnianuo  und 

Schiroslaw. 

■J*  ArltiUeii  MUli'fulium  L,,  v.  Itiimta  Ivoi'li.    Zwisrhcii  limldin  nnd  Pnicwno. 
iSe/u'cio  pulu><fi'r  \)V.     Am  tjalescher  JSee,  Ji]ben  -  8ee,  Sumpl  am  Ciäbusch, 
Cz;irnu\\  ü-Seo. 
■j"  Cirnium  acaule  All.    Am  Eben -See. 

—  —   V.  cauleseens  Pers.    Sclioiiung  der  Forst  Lindenbnsch,  westlich 

von  Blondzmin. 

—  oleraeeum  +  paUutre  Schiede.  Bowinitza  Parowe,  zwischen  den  Eltern. 
Carlifta  acautü  L.   Zerstreut  im  Forst  Lindenbosch,  häutig  im  Stembacher 

Forst  und  namentlich  im  Lipnitzer  Wald,  Johannisberger  Holz  und 
den  Heiden  um  Lnianuo.  ? 


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190 


f  Carlina  aeaulii  v.  caul^een»  Lmk.  Johanniaberger  Hok,  Tereraselt. 

Serratula  Hnetoria  L.   Forst  LindenbaBch,  Ostlich  Tom  Gssraowo«See. 
t  Centaurea  mamlosa  Link.    Zwischen  Heinrichsdorf  und  Tercspol,  zwischen 
Bschendoi  f  und  Bnddin,  am  Ostrand  des  Kawentschiner  Waldes,  um 

Driczinin  herum. 

Cichorium  Intyhw  L.    Zwisclicn  Gschendorf  und  Pniewno  mit  weissen,  bei 

Tcrespol  mit  rosa  Blumen. 
IHcrU  hieracoidi'H  T^.    ]\')rowea  von  Driczmin  und  Rowinitza  und  am  Schwarz* 

Wasser  aufwärts. 

Tragopoyon  praicmtH         r.  on'entulis  L.    Zw.  Escheadorf  und  Pniewno, 
Ebensee,  sudlicli  Driczmin. 
f  Scorzonera  kumilis  L.    Forst  Lindenbusch,  Johannisberger  Holz,  Heiden  um 
Lnianno,  Forst  Charlottenthal  nnd  amSchwanewasserabwttrts;  serstrent. 
Uypochoeri»  glabra  L.   Lnianno,  Stembach,  Fransdorf, 
f  AehyrophoTM  fMüuiatuB  Scop.    Kawentschiner  Wald,  Forst  ländenbusch, 
Wald  hd  Eichdorf,  Johannisberger  Holz;  zerstreut. 
Chondrilla  Juncea  L.   Heideboden  bei  Bnddin,  am  Cisbusch,  bei  Bichdorf^ 
Lniawio.  Risclikc  Mühle,  Oroddeck. 
f  Crepi9  viirri.<i  Till.    Am  Schwarzwasser  oberhalb  Bowinitza. 
f     —  paludosa  Mucli.    Wirwa  Parowe. 

■j"      —    ffttrn'fiifoh'a  Tauseh.      erralira  W.  K.    Bialle  Wiese. 

Hieracium  l'i/vsciht  I,.  Mil  2k«)pfi,sreni  Schalle  in  der  Forst  Lindenbusoh 
wcstl.  Blondzniin,  am  Baiindamnie  bei  Bahnhof  Lnianno,  am  Wege 
zwischen  M;nienfelde  und  Falkrnhorst. 

—  Aurieula  L.    Auf  Wie.sen  wedtl.  Marienfelde,  am  See  nördl.  Lnianno. 

—  praealtum  Koch.    Bialle  Wiese. 

f     —   nmbellafim  v,  Unarii/oUum  6.  Mey.  Forst  Lindenbnsch. 
f  — >  —  «.  eoronopi/clium  Beruh.  Daselbst. 

f  Pkytaima  tpieatum  ii.    Schattige  Waldparthien  am  Schwsnwasser,  in  der 

Bowinitza  Parowe,  Wirwa  Parowe,  im  Cisbusch. 
f  Can^ßonula  glomerata  L.,  v.  aggregafa  Willd.    Wald  bei  Annalust. 

Vacfinium  nHginosum  L.    Im  Bagno,  auf  Brüchen  der  Forst  Lindenbuseh, 
des  Schewinkoer  Waldes,  der  Stembacher  Forst,  in  den  Heiden  bei 
Lnianno  und  Eichdorf. 
Andromeda  jndifolin  L.    Im  Bagno,  auf  Brüchen  der  Forst  Lindenbusch  und 

bei  Lnianno.  am  .Marienfelder  See. 
Cttlhtna  ntlijarls  Salisb.    WiM.ssbli'iliend  bei  der  Waldwärterei  Stawnio. 
Monotropa  lli/popifi/s  L.,       htrsuta  Rth.     Kawentschiner  Wald,  Wald  bei 
Lubgee,  Forst  Lindenbusch,  Johannisberger  Holz, 
f  Aschpia»  syriaca  L.    Dombrowko,  verwildert. 

t  Gentittna  eruciata  L.   Auf  einem  kleinen  Hfigel  in  der  grossen  Sumpfwiese 
am  Eben-See,  ziemlich  zahlreich. 

s 

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191 


Cutcuta  europoHi  L.   In  d«r  Dricsmin  Parowe  und  am  Scbwancwass«'  auf 
Hmnalna  and  Urtica  dioica. 

—  ^Hthymum  L.  Auf  Kloefoldorn  boi  Jnlicnhof,  Eechendorf;  anf  Wiesen 

bei  Biikowitz,  Donilnowko  und  Wiiry;  Driczinin  Parowe. 

—  —   «.  Trifolii  Babiiigt.  Am  W(»gc  zwischen  Siemkau  and  Hintersee, 

zwischen  nrirzmin  lunl  Douibrowko. 
f     —    EpHinvm  Weihe.    Lniureld  zwischen  Eschendorf  und  Buddin. 

■{•  Ci//in</lnssu/ii  ('jficiliah'  L.     Wirwa  l'arowe.  Eisclike  Flie-s. 

f  l'ulmoiiHrio  ii/>,iiisfij'n/,'a  L,    Jolianiiisliei-^'<'r  Holz.  Bei.  Otleratoig  der  Foret 

CLailutLiMithiil,  Bei.  OhcIic  dei*  For^t  OhcIic. 
t     —    o/ßctnalii  L.,  v.  obscura  Du    .Mortier.    Nur  diese  Form  l>cobachtet: 

Schattige  Waldstellen  der  Forst  Osche,  am  Schwaizwaäser,  der 

Parowen  von  Rowinitza,  Driczmin  und  Wirwa  M&hle,  im  Cisbnsch. 
t  Uthotpertnum  artenw  L.   Accker  bei  Wirry,  Driczmin,  Eschondorf,  Buddin, 

Makrz. 

t  Myo90ii9  etieqntoaa  Schultz.    Wiesen  bei  Schiroslaw,  Wirry,  Rowinitza, 
Driczmin,  Gatzki,  Lnianno. 

—  a/v/u(f  m  Sclirad.  .\o(  k er  von  ESscIiendorf,  Baddin,  Andreasthal,  Lnianno, 

i-law,  Driczmin. 
f     —    versiroloi-  Hm.    Eseliciulorf  auf  Gartenland, 
f      —    ifiti'i  nuulid  Lk.,  r,  f^ifrt  Mfrtu  Sehl.  Fhenno. 
f  Li/iii'in  IxirJutnini  [j.    In  Dorfern  an  Ziunifn  aiiir(iii(lanzt. 

K>olanum  I Uiha maid  L.    Am  Si'liwarzwas.-i«  r  olirt  hallt  Ruwinit/.a.  am  Back 
oherliall»  Drieziuin.   Wirwa  Fliess,  Bach  nördlich  Jiukowitz,  Mukrz 
Flicss,  im  Cijilxijicli. 
f  Verbaseum  thapsiforme  Schrad.,  v.  cuspidatum  Schrad.  Escliendorfl 
t  Mimulu*  Ivteus  L.   Wiese  swtschon  Driczmin  und  Falkenhorst. 

lAmweUa  aquatiea  L.  Seeufer  nördlich  Lnianno,  am  Teiche  zw.  Oatzki  und 
Dombrowko,  an  Teichen  zw.  Driczmin  nnd  Schiroslaw  und  in  Schiroslaw. 
f  Veronica  wtttellafe  L.,  v.  parmularta  Poitou  und  Turpin.    Bmch  sadlich 


Lnianno,  Wiesen  am  Bahndamm  bei  Marienthal. 

f  —  leucrium  L.    Driczmin  Parowe  und  Abhänge  am  Schwarz wasser. 

f  —  teirpyllihilia  L.,  r.  fntfUa  AU.    Waldbruch  westlich  Blondzmin. 

f  —  Verna  L.    Ueberall  aul'  sandifrcn  Aeckorn. 

t  —  Tournt'f<>riii  Vimv\.  Am  See  nördlich  Luianno,  Gartenland  in  Driczmin. 

•j-  —  oj>(ir<i  Fr.    Acker  bei  Esehendorf. 

•j-  —  In  ili  rij'n! ,a  Ij.    [)rie/.min  Parowe. 


Mciampi/nim  lu/Hornstim  L.     Ci.-hnseh.  Wahl  bei  Annalust,  Wirwa  Parowe, 
Rowinitza  Parowe  uud  am  Schwarzwasser  aufwärts, 
f  Pedicularii  Skepimm  CaroUnum  L.    Auf  der  grossen  HumplViose  zwischen 
dem  Eben*See  nnd  dem  Gisbusch  an  mehreren  Stollen  ziemlich  reichlich« 


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192 


t  Ateeterolopku»  minor  W.  und  Orab.   Wiesen  zw.  Buddin  and  Pniewno,  zw. 

Eächendorf  und  Dombrowko,   am  CiHhusch,  am  Makrz-See,  am 
Mukrz-Fliess,  zwischen  Schiroslaw  und  Lnianno. 
f     —   major  Rclib..  r.  angv$tifoUw  Fr.  Wiesen  am  Cisbuach,  zwischen  iiinteraee 

und  Blondzinin. 

f  Latlinu'd  St/u<n>tiiria  L.    Hi'l.  Ottcrstciif  der  Forst  CliarlottCQthal. 
f  Eixlnillin  Pdfritii  (ircke.    An  Zäunen  in  nriczniin. 
■j-  Mi-nth(i  (finfilis  L..  r.  »utira  L.    Am  Mukrz-Fliess. 

Haina  pratt  mis  L.    Bei  Terespol,  zw.  Wirwa  Miilile  und  Julicnlelde,  Öchwarz- 

wasserabhäDgc  oberhalb  Groddeck. 
Origamtin  vulgare  L»  Am  Eben-See,  am  Sebwanwasser  oberhalb  Bowinitza. 
f  Thymus  Serpyllum  L.,  v,  angustifoliut  Pers.   In  allen  NadelwiUdem  und 
Heiden  sehr  httofig. 
Nepeta  Cataria  L.  Driczmin. 
t  Qltehoma  hederaeea  L.   Feuchte  Geibfiache,  an  Z&unen  häufig, 
f  Dracnrcphalum  fJiifmif/omm  L.    Bahndamm  am  MukrZ'Fliess. 
f  GaleobdoloH  luteirm  Umh.    Feuchte  WaUlstellen:  am  Schwarzwasser,  Wirw» 
Parowc,  Cisbusch,  Forst  Charlotteutbal,  Forst  Osche. 

m 

Galeopm  La  dämmt  L.    Nur  die  Form: 

f      —    —    r.  latifolia  Holfm. 

f     —    Inp'ila  Bocnngh.    Zwiseheu  Escheüdorf  und  Dombrowko. 
Starfn/8  auuua  L.  Blondzinin. 

Betonica  ojjirinnli»  L.  Zwischen  Lnianuü  und  Scldrü.slaw,  am  Schwarzwassci". 
f     —   —   r.  hirta  Leysa.  Wirwa  Parowe,  am  £ben-See. 

Marrvhium  vulgare  L.   Heinrichsdorf,  Blondzmin  und  Driczmin. 
f  Sfwtellaria  galericulata  h.,  v.  pubetcens  Benth.   Wiese  nOrdlieh  Pniewno. 
t  Ajuga  reptane  L.    BeL  Ottersfceig;  am  Schwarzwasser  bei  Bresinermangel 

zahlreich,  daselbst  auch  mit  weissen  Blumen;  Forst  Stembach. 
f     —  geneventU  L.    Viel  häufiger:  Wirwa  Parowe,  bei  I^iewno,  Buddin, 

Kawentschiner  Wald,  Forst  Lindenbusch,  Johannisborger  Holz, 

Driczmin  Parowc,  Lubocliiner  'Wald. 
Verbena  ofßcinalh  L.    Am  Blondzmin -See,  in  Driczmin,  Bowinitza  Parowe. 
Utrictilaria  minor  L.    Bruch  südlich  Lnianno. 
f  Lyeimachid  tlif/r/^ijforu  L.     Binclit'  und   sunipllg«'  Soeränder:  Bu»ldiner-See, 

Ku\v»'nt<i-hiner  WaM.  Wald  bei  Lulisee,  westlich  Blondzmin,  Forst 

Lindenliusch,  Ehen -See,  Kiäuhke  Fliess,  Jobannisberger  Holz,  bei 

Gatzki  und  Schiroslaw. 
f     —    vulgarit  L.,  v.  guesfphalica  Weihe.    Zw.  Buddin  und  Eschendorf. 
f     —   Nummvlaria  L.    Feuchte  Wiesen,  Gräben:  Escbendorf,  Dombrowko, 

Wilhelmshof,  Driczmin,  am  Schwarzwasser, 
f  CentwMulne  minimue  L.    Feuchte  sandige  Aecker:  Mnkrs,  Hedwigstbal, 

Lnianno,  Sternbacb,  Schiroslaw,  Schiroslawek,  Wirry,  Driczmin, 

Falkonhorst,  Dombrowko.  Gatzki. 


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f  himtäa  offcinalis  Jacq.  Wälder,  Abhänge:  Font  Oache,  am  SeliwaKiiMef, 

Driozinin  Parowc,  am  Eben^See. 
Plantago  lanceolata  L.   An  der  Chaussee  zw.  Schönau  und  Schweiz  laud  sich 
ein  kräftiger  Busi'h  mit  dicht  zusammengesetzten  Aehreii. 

—  (innnrin  \\ .  K.    Bei  Julienl'ehle.  K^eiientioif,  im  Kawentscliiiier  Waldo, 

.]«)ii;iiiuislii'rgci-  Ilolz  und  Heiden  um  Lnianno,  bei  Driczmiu, 
f  Amurantun  rrfrojh  i:i/.s  L.    DörlVr-  Buddiu,  Sternbach,  Marienl'ülde,  ehemalige 

Brzenezek  MühU\  Driczmiu. 
f     —    eaudaius  L.    in  einem  Wickcnt'elde  bei  Dricxmin  verwildci't. 

SaUola  Kali  L.   Terespol,  Lnianno. 
t  Chenopodium  hybridum  L.    Dörfer:  Esohendorfi  Pniewno,  Bischke  Mflhle, 

Lnianno,  Schiroslaw. 
t    —   aUtum  L.,  V.  tpieoHm  Koch.  Forst  Lindenbusch. 

—  polytpermum  L.  Marienfelde. 

t  Airiples  hortmu  L.   Dricsmin,  verwildert. 

f     —    niient    Schkr.    Am  W^e  zw.  Hohberg  und  Ebcnsoc. 

f     —    haKfaium  L.,  v.  oppositifolium  DC.    Auf  (>artcnland  in  Driczmin. 

Rumex  paluster  Sm.    Am  Buddiner  See.  Sumpf  aüdL  Lnianno. 
f     —    mojtimus  Schreb.    Rischke  Fliess. 

—  miKjuineu«  L.    Schattige  SteHeii  am  Schwarzwasser. 
•j-      —    juitfiiisi-i  M.  u.  K.    .\m  Ebcn-See,  Ri.schke  Hirss. 

■j*     —    ai/udftcus  Ij.   Am  Risclike  FliesfJ,  Bach  oberii.  Driczmiu,  Schwar/.wasser. 
f     —    Acttofiu  L.j  V.  jiam  Koch.   Feuchte  Stellen  bei  Khchendorf,  im  Kawent- 
schiner  Wald. 

f  Polygonum  Bittorta  L.    Wiesen:  Eben -See,  Marienthal  am  Bahndamm, 

Lniannoer  See,  Bialle  Wieso,  Winy. 
f     —   dumetorum  L.  Am  Schwarzwasser,  Eben-See,  Graben  zwischen  Bnko- 

witz  and  Branitz, 
f  Fi^opyrum  esculentum  Mnch.   Auf  leichtem  JBoden  gebant. 
f  Thmum  ebraeteatum  Ilayne.  Am  Grenzrain  zwischen  Kschcndorf  und  Buddin, 

Sudrand  des  Belaufes  Brunstplatz  der  Forst  Lindenbu8ch,  Heide  zw, 

Marienfehic  und  Falkenhorst,  Schonung  südlich  Swatno  in  der 

For.-^t  Osciie. 

Tithjfnudn'i  <  iiparimUts  Scop.  Sudraud  der  Sternbachor  Forst,  Luboclüner  Wald 

am  Bahndamm. 

JUercurialis  pcitunis  \j.    Schattige  Waldpartiiieu  lici  ( )stt'r.sLcig,  am  Schwarz- 
was:ier  ubeilialb  Ruwinitza,  in  der  Wirwa  l'arowi-,  im  ( 'i.'^l)UHch. 
f  ülmua  ca/npestn«  L.,  v.  mberusa  Ehrh.   Alte  Mergelgrube  zw.  Eächeudurf  und 

Buddiu,  am  Eben-See. 
t  Betula  humilis  Schmk.  Aof  der  grossen  WiesenlUche  zwischen  dem  Eben- 
See  und  Mnkrz-See  und  nm  den  Cisbusch  herum  mehr  oder  weniger 
massenhaft;  Bialle  Wiese. 
Salix  atfijfgdalina  L.   Am  Schwarzwasser  bei  Groddeck* 

11  18 


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194 


j.  Salia  daphnoidei  Vill.  Anf  Sandboden  angepflanzt  t  Eschendorf,  Bahndanm 

westlich  Lnianno. 
f     —  purpurn  h.f  V,  Belus  h.   Am  Bloodsmin  See. 

f  —  viminalis  L.  Am  Schwarzwas8or  bei  Rowinitza;  Gräben  bei  Wirry, 
Schiroslawek,  Dricziniii.  Doinbrowko.  Wilhelmshof,  Marienthal,  im 
Kawentsciiiner  Wald,  bei  Buddiii,  Pnicwiio. 

f  —  Uvida  Walilonbg.  Sumpfwiese  zwischen  dem  fiben^See  und  Cisbuscb, 
Biallo  Wiese. 

f     —    repem  Ij.,  r.  fiisca  L.    Wiesen  am  Rabndamm  bei  Marienthal. 
f     —    V.  (t7igmtifolia  Wolf.    Dasoihst,  Wiese  am  Eben-Sec,  Bialle  Wiese. 

f      —    r.  roHiuannifoUa  L.    Die  liaiiligste  Form, 
f      —    r.  ar(/enft'a  Siii.  im  AValdo  bei  Kiclulorf. 

f  Popuius  idlni  L.  Zerstreut:  Kavventseliinor  Wald,  am  Blondzmin  See,  Johannis 

berger  Holz,  am  Schwarzwasscr. 
t      —    pi/ramidulis  Rozier.    \'ielfach  an  Wegen  und  (iehöftcn  angoptlanzt. 
f     —    nigi'a  L.    Noch  häutiger  an  Wegen. 

Monocotylae. 

Elodea  cauodeiisis  Rieh.  u.  Mich.  Tümpel  zwischen  Drosdowo  und  Poleiliio. 
StroHote»  aloides  L.    ßuddiner  See,  Eben -See,  Mukrz-See,  Czarnowo-Sce, 

Grfiben  nördlich  Marienthal,  Lniannoer  See. 
SagtHaria  »ayitti/oUa  L.  Graben  südlich  Carlshorst,  Teich  südlich  IhiczmiiL 
Sckeuchzeria  puluttri»  L.  Am  Gzamowo  See,  Bmch  südlich  Lnianno,  Brüche 

zwichen  Driczmin  und  Schiroslaw. 
Patamogetm  alpinvt  Balbis.   Mukrz-Fliess,  Rischke-Fliess,  fruchttragend. 
—  fframineu9  L.,  v.  (framinifoliu*  Fr.   Torfgniben  im  Bei.  Brunstplats. 

—  —  t>.  heterophiflbu  Fr.  Pniewnoer  See. 
t     —   mtens  Web.   Blondzmin  See. 

—  obtu»ifoKv$  M.  n.  K.  Teich  am  Pniewnoer  Walde, 
f     —   mueronafvs  Schrad.   Blondzmin  See. 

—  pmiUu!<  T,.    Teich  am  Pniewnoer  Walde, 
t     —  rutifuH  Wolfganj^.    ]*niewnoer  See. 

—  pectinaim  L.    Mukrz  See. 

Lemna  minor  L.    Am  7.  Juli  am  Buddiner  See  bliihend. 

Sparganium  mi/n'mum  Fr.    Siimi)fe  im  Forst  Lindenbusch,  bei  Blondzmin, 

Marienthal.  Lnianno,  Marienfelde. 
Calla  imlustrix  L.    Am  27.  .luli  am  Nordende  der  Birkwicse  ein  E.xomplar 

mit  doppelter  Blütlieuscheidc. 
t  (hrhis  macuhita  L.    Wal(lwie.seu  nördlich  Marienthal,  am  Schwai7.was8er 

olHM'halli  Ruwinitza. 

—  iiuarnula  L.    Wie.sen  am  Cishusch  und  Mukrzflie.^s,  am  rzarnowosee. 

—  —    f.  Traungteineri  Vent.  Wiesen  zwischen  Pnicwno  und  BuUdin,  aui 

Buddiner  See. 

it 


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195 


t  Gffmnadenia  eonepea  R.  Br.,  v,  dentißora  A.  Bietrich.  BumpfwieBe  swisdioil 

dem  Eben^See  und  Oisbusch,  an  mehreroii  SteUen. 
t  Matanthmi  hifolia  Behb.   Wirwa  Parowe. 
^pipat^  pahutru  Cmts.  Snmpfwieaeo  am  Bben-See,  Csarnowo-See,  Mukn* 
Fliess,  Bialle  Wiese, 
t  LuUra  ovata  B.  Br.   SnrapfwieBe  swieeheo  dem  Eben-See  imd  Gisbiiseh. 
lAUum  Mariagon  L.  Am  Scbwanwasser  anterbalb  Groddeeki  Wirwa  Parowe. 
AlUwm  timaU  L.  Aecker  bei  Ileinrichsdorf,  Pniewno,  Eschendorf,  Dombrowko. 
f    —   —    V.  compactum  Thuill.    Grabeiirand  sudöstlich  Eschendorf. 

—  olwaceum  L.  Zw.  Heinrichadorf  und  Terespol,  Parowen  bei  Driczmin 

und  Kowinitza. 

PoUfgonalum  multißoi-um  All.  Oisbusch  am  Rischke-Fliess,  am  Schwarzwasser 

unterhalb  Groddeck,  Wirwa  Parowc. 
f  Juncu«  Leersii  Marsson.   Mit  ./.  qfumH  doch  seltener. 

f  —  ({laucuH  Ehrh.  Zw.  Escheiulorl'  und  Heinrichsdorf,  am  Salescher  See, 
KliL'n-Seo,  zw.  Lnianuo  und  Stendjach,  am  ScliwarzwastJcr  zerstreut. 

f     —    (-(tpitatus  Weigel.     Feuchte  sandige  Aecker:  nordlich  Hukowitz,  zw. 

Siemkau  und  Hintersee,  aui  Mukrz-Seo,  zw.  Lnianno  und  Sternbach, 
zw.  Driczniiu,  Gutzki,  Dombrowko  und  Wilhelm.shoi"  an  verschiedenen 
Stelleu. 

—  mpinns  Much.   Br&che  bei  Franzdorf,  Lnianno,  Schiroslaw,  Schiros> 

lawek,  Driczmin,  Gatzki,  Dombrowko,  Wilhelmshof. 
f-    —  squammts  L.  Forst  Lindenbusch  nahe  dem  Salescher  See,  Schewinkoer 
Wald,  S&drand  der  Stembacher  Forst,  in  den  Heiden  nm  Lnianno 
an  vielen  Stellen. 

f     —   lenageia  Bhrb.  Im  Graben  zwischen  Dombrowko  ond  Wilhelmshof, 

am  Bruch  sQdlich  Lnianno. 
f  Luzula  pilota  L.   In  den  Forsten  nnd  Heiden  zerstrent. 
f     —   midetica  Presl.,  v.  palleseen»  Bess.   Johannisbarger  Holz,  Heide  zw. 

Ijnianno  und  Schiroslaw. 
Cyperus  fuxcux  L.    Muki'z-See,  Lniannoer  See,  Teich  zwischen  Gatzki  nnd 

Dombrowko. 
Rhynchotpora  alba  \i.    Brüche  bei  Lnianno. 
f  Seirpus  Hetacm»  L.    Bruch  südOstUch  Lnianno,  feuchte  Brüche  zw.  Luianno 

und  Stern tiuch. 
"f      —    Taheniaeinontani  Gmel.    Lniannoer  See. 
f  i  'arej:  Jiuira  L.    Wiesen  am  Mukrz-I*Miess. 

f      —    ,l!.-iilcha  Ilud.s.    Wirwa  Tarowe,  zwischen  Huddin  und  l'uiewuo. 
■I"      ~    vulpina  L.,  v.  mvwrom  Rebent.    Wirwa  i'arowc. 
"f      —   paniculata  L,,  v.  »implicior  Anderssen.    Am  ßuddiuer  See. 
^      —   eane%cen9  L.    Am  Marieufelder  See. 

—  Goodencnifhü  Gog.,  v.  turfom  Fr.   Br&ehe  im  Forst  Lindenbosoli. 

—  limota  L.   Sumpfwiesen  am  Eben-See  nnd  Czarnowo-See. 


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196 


f   Corar  pihUi/era  L.   Fonit  Charlottenthal,  Font  ßfilowabeido,  zeretreat 

t     —   diffitata  L.   Forst  Charlottenthal,  Font  Oache. 

f     —   vesicaria  L.   Sumpfe  und  Seeu:  bei  Pniewno,  Buddin,  Eawentschiner 

Wald,  bei  Sternbach,  Marienfelde, 
f     —   acuti/ormis  Ehrh.,  r.  Koc/nana  DC*  Am  Scbwanwasser  bei  OttWBteig. 
f     —  jiliformü  L.    Am  Buddiner  äoe* 

f     —   hirtu  Ii.,  V.  hii'tueformü  Fers.   Sandplätze  bei  Blondsmin,  Lnianno, 

am  Rischke  Fiicss. 

Setaria  (jlmica  V.  B.  Bracliäckor  bei  Stornl)acli,  Lnianuo,  Schiroslaw,  Schiros- 
lawek.  Wirry,  Kowinif/a,  Drii'ZJiiiii.  (iatzki;  meiwt  sehr  zahlri'iili. 

f  Uierochloa  auatratin  R.  und  Schult.  Schattige  Stellen:  Forst  Oharlotteuthal, 
Forst  Orfchc. 

f  Alopecuruü  pi'<tteii>*is  L.  Kschendorf. 

f  —  fulrus  Siii.  NasHc  (JiiiiMm  und  Wiesen  bei  Escliondorf,  zwiriciien 
Dombrowko  uiiil  iiuddiu,  bei  Lniaunu,  zwischen  Storubach  und 
Rischke-Mühle. 

t  Pklmtm  Böhmen  Wibel.    Trockene  Abhänge:  Wirwa  Parowe,  Drienoli 

Parowe  and  am  Schwanwasser. 
f     —   prateme  L.  «.  nodowm  L.  An  tiroekenen  Stellen  oft  httofiger  als  die 

Hauptform, 
f  Oryza  eland«Btina  A.  Br.  Bischke-Fliess. 

f  Agrostü  milgarU  With,  v.  ttolonifera  8.  F.  W.  Unger.  Forst  LindeDbuseb. 
t     —   eamna  L.  Sftmpfe  bei  Blondamin,  Lnianno,  Driosmin,  Sobiroalaw. 
f  CaUmagro9tU  lanceolata  Rtb.  v.  Qimdima  Behb.  Eawentschiner  Wald. 

t     —   negleeta  Fr.  Bmdi  westlich  ßlondzmin. 

f  Ammophila  arenaina  Lk.  Pniewnoer  Wald,  Lipnitaer  Wald. 

f  Milium  effumm  L.  Cisbusch. 

f  Koeleria  erittata  Pers.  Wirwa  Parowe. 

f  —  —  V.  glauca  D.  C.  Zwischen  Pniewno  und  Buddin,  Lipnitzer  Wald, 
Johann isbergor  Ilolz,  zwischen  (ratzki  und  Dombrowko. 

f  Aira  ra*'.-ij>i(oiia  \j.  r.  ^//oW/ww  Lnik.   Parowo  westlifh  Julienhuf 

f  lioLcua  itinllis  L.  Wii  wa  l'aiiiw  c.  Kawontschiiier  Walil,  Johanuisberger  Holz, 
W'irscii  wr.-tlii-h  Maiieulolil«'.  zwisclieii  Si'hiro.slaw  und  l)riczniiu. 
Arrhenathtruni  t'lnfiiis  M.  u.  K.  Zwisclicii  l'jHchendorf  und  Buddiu,  Birkwieäe. 
Aremi  f/avi>.sci'nfi  L.    Aei-ktM*  nörcllicli  Rowinitza. 

f  —  cari/(>j)Jii//l('(i  W.  r.  Wirwa  Parowe  und  an  vielen  Wegen:  Bei  Pniewno, 
Dricziuiu,  Gatzki,  Dombrowko,  Wilhelmtihof,  Lniauno,  Maricnfclde, 
Schiroslaw,  Schiroslawek,  Wiiiy,  Rowinttsa. 

f  —  praecox  P.  6.  An  Wegen:  Zwischen  ftreinstplata  und  Blondsmin, 
sQdlich  vom  Blondzmin«See,  zwischen  Lnianno  und  Andreastbai, 
zwischen  Gatzki  und  Dombrowko,  zwischen  Driczmin  und  Schuoslaw. 

t  Melifa  nuUws  L.  Forst  Osche,  Cisbusch,  Wirwa  Parowe. 

f    ^   vnijfora  Betz.  Cisbusch. 


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197 


Briza  media  L.  Raine  und  Wilder:  bei  EBchendorf,  Kaveutscbioer  Wald 
am  Bbea-See,  am  Mnkn-Fliess»  Johannisberger  Hols,  bei  Dricsmiti 
und  Rowinitaa. 

t  Poa  nemaralig  L.  v.  ßrmula  Gaud.  Im  Parke  von  Escbendorf. 
t    —   —  ».  vulfforis  Gaad.  Wirwa  Parowe* 

f  Glyeeria  ßuitam  B.  Br.  v.  hlMusea  Huda.  TQmpel  awischen  Drosdowo  und 
Poledno. 

t    —  plicata  Fr.  Mnkrs-See,   Bischke-FUesB,  Teich  nördlich  Schiroslaw, 
Teich  südlich  Rowinitza. 
Molinea  eoerulea  Much.  v.  anindinaem  Schrk.  Südrand  der  Stenibacher  Beerst, 
t  Cifuomnu  eristatus  L.  Auf  Wiesen  und  an  W-'irf^n  bftaiig. 
t  Festuca  rubra  L.   Zwischen  Edchendorf  und  Buddin. 

—  (fiffarffrn  Vill.   CisbuBch.  Driczmin  Parowe,  am  Schwaizwasstü-. 
f     —    elafior  L.  v.  pfimdololiaci'a  Fr.    Zwischen  Buddin  und  l'nicwuo, 

ßrachypodiuin  silmtfcum  R.  uiul  Scliult.  Ciabuäüb,  Wirwa  Farowc,  am 
Scliw;iizwas8cr  untcrhall)  (rroddeck. 

—  pinnaium  P.  B.   Am  Scliwarzwasser  oberhalb  Rowinitza. 

t  Bromutt  urmmx  L.  Bei  E.schendorf  häufig,  bei  Luiaimo,  am  Schwarzwasäcr 
oberhalb  Rowinitza. 

t  —  erectm  Huds.  In  einem  Fxemplar  an  einer  Kiesgrube  bei  Eschendorf. 
t  IKfeevm  nptn»  L.  v,  eae*ium  Presl.  Zwischen  Escbcndorf  und  Buddin,  am 

Rischke-FliesB,  Jobanniaberger  Holz, 
f-     —   —  V.  VaillanHamm  Wolfin.  Eschendorf  auf  Gartonland. 

Elymut  arenariuB  L.  Stembacber  Forst  am  Rischke-Bliess. 
t  Lolivm  remotum  Schrnk.  In  den  meisten  Leinfelden!, 
t  Nardui  tiricta  L.  Schlechte  Wiesen  und  Sumpfirftnder  bei  Buddin,  Lnianno. 

Gymnospermae. 

Taam»  baccata  L.  Die  stärkeren  Stämme  im  Cisbusch  haben  in  1  m.  Höhe 
80—90  cm.  Umiang,  einzelne  massen  in  derselben  Hohe  97,  108, 
116,  120,  123  (hohl),  133  cm.;  der  stärkste  Stamm  hatte  in  15  cm. 
Höhe  198  cm.,  in  90  cm.  Höhe  noch  187  cm.  im  Umfang.  Die 
beiden  letzteren  Stämme  theilten  sich  bald  über  der  gemessenen 
SteUe. 

Jumpenta  commi/nix  \j.  In  einom  Busch  zwischen  Driczmin  und  Rowinitza 
hatte  ein  WaeliholdiM stamm  in  40  cm.  Höhe  U3  cm.,  in  100  cm. 

Höhe  noch  r)2  cm.  Umfang. 

A'nu«  aUvesfn'pi  L.    Kinzeliic  StiiiiiiiH'   im  ("isbuscli  hatten  in  lUU  cm.  Ilöhc 

«'iiKMi  Umfang'  von  241,  24;"),  24S  uml  2<I(i  cm. 

f  Picea  ejcci'lxii  lA.   In  Sclionuntren:  .lolianiiisbfitrer  Holz,  Forst  Limlenbuseli. 

Im  (iarleii  von  Kscln-mlorr  sind  \vahren<l  der  j;rossen  Juliliitze  diese.s 

.Jalircs  zwei  ricistclu'iide  ca.  2.')jalirige  Rollitainieu  an  der  Wositseite, 

clwub  ;siidUch,  der  Lauge  nacli  aulgebpaltcu  (von  mir  bemerkt  um 

u 


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17.  Jali,  wenige  Tage  vorher  waren  die  Bftiune  noch  anverletit). 
Beide  etwa  fingerbreite  Risse  gingen  bis  in  die  Kitte  des  Holte« 
und  reiebten  iast  vom  Brdboden  bis  fiber  die  Mitte  der  Bäume, 
f  Lafia  dteidua  MilL  Jobannisbeiger  Holl. 

Cryptogamae. 

f  Eguitehm  arvmte  L.  «.  netnorasum  A.  Br.  Escbendorf,  Kawentsohiner  Wald, 

Johannisberger  Holz. 

—  ma.rimum  Lmk.  Am  Schwanswasser  zwischen  Rowinitsa  und  Vorwerk 

Wirry  in  gi'osser  Menge, 
f  Lgfcopodium  Selarfo  L.  Forst  liindonbuscli,  westlich  vom  Czarnowo-Seo. 

—  annotittum  L.   Forst  Charlottenthal,  Forst  Lindenbu8cb|  Stembacber 

Forst,  Schewinkocr  Wald;  hccrdcriwoisc. 

—  imtndalum  L.    Auf  nassem   Sandboden  aui  Südiiler  des  Hlondziiiin- 

SeeB,  am  Ufer  den  Bruches  südöstlich  Lniauuo;  auf  Torfmoor  auf 
Brüchen  bei  Lniauno. 

—  clavatum  L.  Heide  bei  ]5uddin,  Kawentschiner  Wald,  Forst  Lindeu- 

husch,  Sternbachcr-Forst;  mehr  zerstreut. 

—  complanainm  L.  Schewinkoer  Wald,  Forst  Lindeubusch,  Forst  Charlotten- 

thal; gesellig, 
t  BotryehMum  Lunaria  Sw.  Johannisborger  Holz, 
f     —  rutaceum  WiUd.  Daselbst,  am  Kreuzwege. 

ro/i/i>odiim  vulgare  L.  Wirwa  Parowe;  am  Schwanwasser  unterhalb  Groddeok 

an  einem  Abhänge  nahe  der  Bahn  in  grosser  Menge. 
Phegopim»  Dryopteri»  Fed.  Wb-wa  Parowe,  Stembacber  Forst  am  Hammoi^ 
Fliess. 

PalyttUhum  erittabm  Sw.  Wirwa  Parowe. 

—  tpinulamm  Dl.  e.  dttaUatum  Hofim.  Forst  Lindenbusch. 

t  Ci/stopiet  iM  frqgilü  Bemh.  Wirwa  Parowe^  am  Sehwarzwasser  bei  Rowinitza. 
t  Anplenitm  Triekomaxiettlt,  Wirwa  Parowe  bei  Jnlienhof,  nur  wenige  Exemplare. 


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199 


Einige  Bericiitiguugeü 

EU  der 

Berichtigung  des  Herrn  Dr.  J.  Abromeit 


In  den  Schriften  der  physikalisch-ökonomiBchen  Cresellsdiaft  za  Königsberg, 
1884  2.  Hefti  veröffentlicht  Dr.  J.  Abromeit  eine  „Berichtigung  des  Sanio'Bchen 
Aafsatzes  über  das  Zahlenverbfiltniss  der  Flora  Prenssens.*'  Ohne  mich  weitei' 
bei  den  Seitenhieben,  welche  dabei  auf  mich  abfallen,  ^kritiklose  Compilation*)** 
n.  8.  w.  aufzuhalten,  will  ich  nur  einige  Bemerkungen  zu  ai^zweifelten  Arten 
machen  und  einige  Nova  für  die  westpreussische  Flora  hinzufügen. 

Es  wird  zunftohBt  das  Vorkommen  einiger  von  den  verstorbenen  Nowicki 
und  Kuhnert  gefundenen  Pflanzen  angezweifelt.  Ton  der  vielleicht  nur  mnmal 
verwildci  trii  Clematü  reeta  L.  will  ich  absclu-ii  und  nur  Bemerkungen  zu  den 
folgenden  7  machen;  von  denen  sich  von  den  oben  genannten  Botanikern  ge- 
sammelte Exemplare  in  dem  H(?rbarium  meines  Bruders  im  Weslpreusaischen 
Provinzial-Museum  befinden,  und  dort  zu  jedermanns  Einsicht  bereit  liegen. 

GettUta  piloaa  L.  mit  dem  Etikett  von  Kuhnert* s  Hand:  „Auf  sandigen 
Kampen  vor  der  Bunkenmfihle  bei  Osterode.  Leg.  Kuhnert  1853." 

SuvioIm  Valerandi  L.  wie  oben:  „Im  Erlengebfisch  am  Ufer  des  Drewenzsees 
zwischen  Grnnorth  und  der  Prelanke.   Leg.  Kuhnert  1853." 

Betula  nana  L.  Von  dieser  Art  sind  zwei  Exemplare  vorbanden.  Das  eine 
mit  der  Bezeichnung  von  Nowicki's  Hand:  „D.  19.  Mai  1837  bei  Gzin 
im  Bruche."  Das  andere:  ,,lni  Bruche  von  Warncinen  bei  Osterode. 
(Bigenthum  des  Kaufmanns  C.  F.  Markus).   L^.  Kuhnort  1852  u.  Ö3.'' 

*)  leb  selbst  habe  meine  Arlteil  als  eine  Compilation  bezeichiiel,  die  einoui  aiigenbUcklicbeu 
BedAifoiw  mbbelfiBn  sollie.  E«  wire  aebr  wfliweheiiswertb»  wenn  aueb  der  ProussiMbe  Boteniiohe 
Verein  tob  Zeit  zu  Zdt  da^lcicben  ZuaammeMtelbingen  Teröflentliebte,  denn  es  wünlc  dadurch 

die  Miiho  erspart,  «lit;  i-inzclneu  l'flanzfnnamen  und  .SlandurtaHngubeii  in  «Icr  ^rrnsscn  Zahl  von 
'l"aK*'^"*^'"'"S'''iigen  und  Sitzuiij(sl>ericlit<'ii  iuilziisiuben,  uml  wiinb-  weit  b-ichtn-  wt-nlfn  ih\>i 
Altbekannte  von  den  ne\ien  Entdetkiingen  xii  iint«'rscheiden.  Warum  ich  Theile  von  (.)stpren»»en 
tmd  PoMD  snr  wes^reimticben  Flon  blnsiigMogen,  habo  ich  im  Vnrwort  erörtert,  und  Ich  bsbe 
»uch  die  CMiMkiyptogamen  und  Hooeo  dieser  Gegenden  mit  Nummom  venehen,  wie  tob  suKleicb 
venmtlMn  will, 

1 


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200 


Passerina  atmua  L.  von  Nowicki'8  Hand:  „Thorn  —  auf  dem  Felde  nkht 

weit  ▼om  Piaviiitier  Walde.'' 
PoUntilla  tterilü  Grck.  „Im  Walde  hinter  Garden  unfern  des  kleinen  Sees  bei 

Dt  Eylau.  heg,  Kuhnert  1862." 
Anikmeum  Liliago  L.    i^uf  den  Schanzen  vereuxelt  bei  Boeenberg.  L^. 

Kuhnert  1860—1862.'' 
TetroffonohbuB  »iliquotut  fioth.  von  Nowioki's  Hand:  „Thom  bei  Schioes 

Dibow  selten." 

So  lange  man  die  beiden  Verstorbenen  nicht  als  Fldscher  entlarven  kann, 
werden  obige  Pflansen  wohl  als  prenssische  Bürger  gelten  müssen,  wenn  es 
auch  nenern  Botanikern,  und  wenn  es  selbst  Sendboten  des  Preussischen  bo> 
tanisoben  Vereitts  waren,  nicht  gelungen  ist,  sie  wieder  aufzufinden.  Es  gehört 

viel  Glück  dazu  für  einen  Sammler,  der  einige  Tage  oder  Wochen  eine  Gegend 
durchsucht,  soldie  Seltenheiten,  zum  Thdl  sehr  unscheinbare  Pflilnachen,  wieder 

aufzufinden. 

Zu  den  übrigen  angezweifeUcn  Arten  will  ich  Folgendes  bemerken: 
ilordeum  seralinum  L.  Von  dieser  Art  befindet  sich  in  dem  Herbarium  meines 
Bruders  ein  Exemplar  mit  dem  Etikett:  ,. Westerplatte,  Augtist  1861. 
O.  nclm."  Ob  sie  später  noch  daselbst  gefunden  woHen  ist,  ist  mir 
nicht  bekannt,  nie  ipt  a])or  loicht  zu  übersehen  und  bei  flüchtiger  Be« 
trachtung  mit  J{.  ))nirimn)i  L.  zu  vcrwec-hscln. 
Fumaria  dcnsljlord  D.  C.  J<i  vun  meinem  IJrudcr  viele  Jahre  auf  der  We«lor- 
platt*^  l>eol»arlitt't  worden,  ich  sah  sie  daselbst  noch  im  Jahre  IHTO  iu 
zahlloser  Menge,  in  den  Jahren  1883,  84  und  85  habe  icli  sie  vergclilioh 
gesucht,  will  aber  durchaus  nicht  die  Möglichkeit  in  Al)re(le  steHen,  lias? 
sie  sich  noch  in  abgelegenen  Schhiplw  inkeln  erhalten  hat  und  violleicht  bei 
günstiger  CJelegenheit  wieder  in  Menge  auftrete. 

Alles  was  bisher  l»ei  uns  für  ('allitriche  staf/nallH  Scop.  gegolten,  mag 
wohl  nur  eine  Form  der  so  vielgestaltigen  C.  vema  L.  sein,  leb  masse  mir  kein 
Urtheil  dariiber  an. 

Eine  feste  Norm  für  das,  was  man  von  ein<reschle]ipten  und  verwilderten 
Pflanzen  für  eingelulrgert  betrachten  soll,  wird  sich  schwer  aufstellen  lassen. 
Ein   Unterschied   zwischen   Gaiteiuinkräutern   und   Fehhinkrautern  liiijst  sicli 
kauui  machen,  und  wenn  wir  alle  Pflanzen,  welche  unabsichtlich  von  Menschen 
kultivirt  werden,  aus  der  Flora  streichen  wollten,  so  müssten  wir  nur  den 
Anfang  mit  Ceniawrea  Cyanu»  und  Agrottemma  Githago  machen,  denn  ohne 
menschliche  Hilfe  wachsen  sie  nicht  bei  uns.  Solche  verwilderte  Arten  sind  s.  B.: 
Jmpaiiens  parvißora  D.  C.  Diese  war  vor  30—40  Jahren  bei  Marien werder  nur 
in  einer  Hecke.   Smtdem  hat  sie  sich  fast  auf  alle  wüsten  Plätze  um 
die  Stadt  verbreitet  und  tritt  schon  zum  Theil  als  lästiges  Gartenunkmnt 
auf.   Bei  Danzig  erfüllt  sie  den  ganzen  Wald  auf  der  Weeterplatte.  Sie 

wird  sich  ihr  preussisches  Buigeii'echt  schwerlich  entziehen  lassen. 

t 


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201 


Cmmabis  aattva  L.  wird  in  den  Weichaelniedenmgen  nirgend  im  Grossen  gebaut, 
höehBtenB  hin  naä  wieder  in  Oirten  als  Zierpflsnse.  Sie  ist  aber  daselbst 
eine  der  gemeinsten  Pflsnsen  an  allen  Weg^ritoidem. 

Verbaseum  phoememn  L.  ist  bis  jetst  nnr  aof  dem  sogenannten  TVoyl  bei 
Dansig,  dem  Plats,  wo  das  polnische  Getreide  umgearbeitet  wird,  ge- 
funden worden.  Es  scheint  daselbst  in  jedem  Jahre  vorbanden  zu  sein, 
aber  ich  mochte  doch  vermttthen,  dass  es  nur  mit  dem  polnischen  Getreide 
eingei&hrt  wird. 

Geramum  phaeum  L.  hat  in  diesem  Jahre  0.  Lfttzow  bei  Kl.  Katz  entdeckt 
und  mir  gezeigt.  Es  wächst  daselbst  in  grosser  Menge  und  sehr  üppig 
an  einem  Graben  ausserhalb  ihr  Parkhecke.  Aber  trotzdem  die  Gärtner 
sich  nicht  erinnern,  clasH  es  im  Garten  kuUivirt  worden,  was  aaoh  w^g 
Wahrscheinliclikeit  hat,  so  möchte  ic}i  es  doch  nur  für  eingeschleppt 
halten.    Es  bedarf  der  weiteren  Beoliachtnn«^. 

Noi-h  will  ich  Bemerkungen  zu  einigen  in  der  „Berichtigung"  orwäbatea 
Pflanzen  machen. 

Glycerid  Jiuirifima  M.  et  K.  ist  wohl  am  ganzen  Strande  der  Danziger  Buubt 
hiüifig,  auch  auf  der  Westcrplatte. 

Pute/itilla  nriui  Auel  (ob  auch  Linn^?)  Habe  ich  auch  auf  Öaudhügeln  auf  der 
Westerplatte  gefiin(i<Mi. 

Carea  vitilis  Fr.  fand  ich  If^^l  bei  Neuenburg.  Nach  Dr.  lleideurcich  stimmen 
meine  Exemplare  genau  mit  denen  von  Tilsit. 

Phnu  Ahiea  L.,  nicht  Du  Roi,  wie  es  bei  Abromeit  wafarscbeittliob  in  Folge 
eines  Schreibfehlers  steht^  sah  ich  vor  einigen  dreissig  Jahren  im  Band- 
nitzer  Walde  bei  Dt  Eylan  anf  dem  sog.  Werder  in  vielen  sehr  alten 
Stämmen,  welche  ich  kaum  für  angepflanzt  halten  konnte  and  die  weit 
eher  das  Ansehen  eines  älteren  Waldbestandes  hattoi.  Die  Frage  wegen 
der  westlichen  spontanen  Verbreitung  der  Fichte  wird  wohl  bei  der 
jetzigen  Forstkoltur  eine  unbeantwortete  bleiben. 

Die  von  mir  im  bot  Centraiblatt  als  Euphratia  vema  Bell,  angeführte 
Pflanze  ist  E.  litoi'nlix  Fr.,  wie  mich  R.  v.  Uechtritz  in  I>rcslau  belehrt 
(S.  mein  Bericht  188.3);  ich  wurde  durch  die  Garcke'sche  Flora  irre  geführt. 
nii>se  Art  unter.'scheidct  sich,  ausser  den  jsonstigen  Kennzeiehsn,  durch  die 
frühe  Blüthezeit  im  Juni  sehr  auffallend  von  E.  Odoniifex  L. 

Schliesslich  will  ich  noch  einiger  neuer  ]»r<'ussisclier  Bürger  erwähnen. 

1.  Prvfnis  ( 'liavioiceroxv.^  L.  wurde  von  Hcrwcü"  18S2  bei  Kulm  entdeckt  und 

mir  Lre/.i  i^-t,  Er  wiidis!  dort  in  nielirei-tMi  Striiuchen  auf  einem  Hügel  am 
Frild«('tli;il  tinter  andern  wilden  (Jebiischen,  lern  von  allen  Wohnjdiitzen. 
Das  \'orkomnu'ii  ilii'ser  Art  kann  nicht  so  S(>hr  bel'rt'mdcn,  da  sie  auch 
in  Polen  vorkonunt  und  sich  in  ihrer  Nähe  auch  andere  ächte  Steppeu- 
ptlanzen,  wie  Stipa  pennafa  L.  und  St.  capHlata  ünden. 

2.  Lißthrum  HifssopifoUa  L.     Im  vorigen   Winter  wurde  mir  von  Heim 

Sem p rieh,  dem  Vorsteher  der  Fräparanden -Anstalt  in  Fr.  Stugard, 


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202 


eine  Anzahl  irockt'iicr  PHaiizeii  zur  Bestimmung  zugeschickt.  Es  fand 
sich  darunter  aach  obigt;  Art  in  1  Exemplar,  und  auf  meine  Anfrage 
wegen  des  Finders  und  des  Fundorts  erhielt  ich  von  Herrn  Seuiprich 
folgende  Antwort:  ,,Li/flinint  Ili/mipi/oltn  wurde  im  Hcriist  1H83  von 
Erich  Sich  (damals  Zögling  der  Anstalt,  jetzt  Seminarist  in  Marienldiru;) 
in  (irenibüczyn  bei  Tiiorii  gefunden.  A^on  mir  aufgclordert.  iiat  Sicii  in 
diesem  .Jahre  au  der  bctrellenden  Stelle  wieder  nach  der  genanntcu 
Pflaoze  gesucht,  dieselbe  aber  leider  nicht  mehr  finden  kdnnen."  An  der 
Richtigkeit  der  Bestimmimg  kann  Didit  gezweifelt  wertoi  da  mir  die 
Pflanze  wohl  bekuint  ist.  Bass  sie  nicht  wiedeigefonden,  kann  nicht 
aaffaUeUf  da  ein  so  nnscheinbares  Pflttnzcben  leicht  zu  fibersehen  ist. 
3.  Rumex  domatkui  L.  &nd  idi  im  Torigen  Jahre  in  grosser  Menge  auf  der 
Westerplatte,  sowohl  auf  den  Ballastplätzen,  als  auch  an  dm  Zäunen  dw 
Liindhäuser.  In  diesem  Jahre  war  er  nur  s]iarlich  vorhanden,  und  es 
bedarf  noch  der  längeren  Beobachtung,  ob  er  sich  dort  erliält  und  verbreitet 

Lftngftthr,  -den  '6.  iSeptembür  1885. 


4 


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Nachtrag. 


Haupilehrer  Kalmas-Elbiug  vertheflte  in  der  VerBaniuiluiig  zu  Dirocba« 
folgende  von  ihm  in  den  Kreisen  Slbing,  Dauzig,  Marienbtug,  Allenstein  und 
Osterode  gesammelte  Pflanzen: 

Rubus  tfii/rmiih'us  Wimm.    In  der  ostdeutschen  Form,  /?.  thtfnauthm  Focke^ 
an  der  Daraeraucr  Mühle  bei  Elhin^,  nicht  selten. 

—  Sifcfiacus  Wh.     BuHchigc   Uforabhänge  der  Homuel  unterhalb  der 

Danierauer  Mühle. 

—  Wii/t/fii'j-i/ii  Arrlicn.    Hr.  Wejjseln  bei  Elbing,  häufig. 

—  i>l('sfici'n>(t>i  ,1.  Ijjing«'.   (Fl.  Dan.  t.  2905)  fr.  glabr.   Bei  Weingrundiorst 

in  mehreren  kräftigen  Büschoii. 
iiieracium  ct/ntodum  L.    JJei  Tolkeniit. 

Rtthua  villicaulis  Köhler.    Bei  Lie[i  auf  der  frischen  Nehrung. 
Jlijdrocotyle  vulgari$  L.  Brach  bei  Kahlberg. 

Corupermum  inUrmedium  Schweig.   Aof  den  Dfinen  zwischen  Kahlberg  und 
Neukrug,  selten. 

CheMpodium  murale  L.   Uferabhang  der  Nogat  bei  Marienbnzg  aof  Schutt. 
Airiplex  niteiu  Schkr.   Wie  Torige. 

Atplemum  Ruta  mutwia  L.  Harienburg  an  der  Haner  des  Hocbscblossee  in 

ca.  80  m  Höhe  fippig  wuchernd. 
Libanotit  moniana  Gmtz.   Bei  Wartenburg  auf  dem  Kreuzberge. 
GewUana  eruciata  L.    Wie  vorige. 
AstragaluB  arinariu$  h.    Sadlower  Forst. 
Eyperieum  montanum  L.   Taberbrücker  Forst. 
Geranium  »ilvattcum  L.    Wie  vorige. 

I^eopodivni  romplanafum  L.   Bei  Chamae^^anmiB  A.  Br.,  (als  Art).  Liebe- 
miUiler  Forst. 


I 


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204 


Mittheilungeix 

•OB  der 

Anthropologischen  Abttieilung  des  Westpreussischen  Provinzial-Museums. 

I. 

Das  Weichsel-Nogat-Delta 

▼00 

Dr.  Lissauer  und  Dr.  Conweutz. 

Wnn  1MU  U.  Mb  V. 


Bis  in  die  nenesfee  Zeit  hineiii  glaubte  man  allgemein  annehmen  sn  missen, 
dass  die  Ton  der  Weichsel  nnd  N<^t  gebildete  Niederang  erst  bewohnt  wofdei 
sei,  nachdem  die  Ordensritter  die  Begnlirung  des  Flosslanfes  in  Angriff  ge- 
nommen hatten.  Die  Topographie  dieser  Gegend  lehrt,  dass  einselne  Punkte 
derselben  schon  in  frftbester  Zeit  trockengelegt  und  kulturfthig  gewesen  sind: 
denn  aus  dem  das  Delta  erftllenden  Weichselschlick  ragen  mehrfach  altallnriale 
und  auch  diluviale  Erhebungen  hervor,  welche  noch  gegenwärtig  eine  Meere.*- 
höhe  bis  zu  10,4  m.  erreichen.  Hier  ist  idso  bereits  zu  einer  Zeit,  welche 
der  ältesten  Kulturperiodo  nnserer  Provinz  enlBpricht,  die  Mögli^  )ik<  ir  711 
Ansiedelungen  vorhanden  gewesen.  Ueberdiea  linden  wir  den  hohen 
des  Werders  ^chon  um  Beginn  unserer  Zeitrechnnnp:  dicht  l)evölkert,  wie  di»- 
zalihvicheii  Vorkonnunisse  auf  dem  Höhenzuge  zwischen  I)anzi<r  und  Dirscliaii. 
}>ei  Hraunswalde,  Willenberii^,  Sandhof,  LicliciithMl,  Laase,  auf  Ni  usuidtcr 
Felde  Itei  Kll'iiijr  u.  a.  a.  ().  beweisen.  Wählend  die  hier  ausgegrabenen  Skelette 
den  ei'sten  .Fahrhunderieii  11.  Chr.  ar.gelioren.  gehen  die  Stidnkislen  in  die  ver- 
chri.stliche  und  di(^  l»ei  WiUenI)erg  und  Wcissenberg  gemaciiten  Funde  sogar 
bis  in  die  ne(dithi?idu!  Zelt  zuriu  k.  Denizufolge  müsste  man  a  priori  annehmen, 
dass  die  Anwuiinei-  der  Niederung  auch  einmal  (Jelegenheit  genommen  hatten, 
in  die.se  liinabzusleigen  und  an  den  holier  gelegenen  Orten  derselben  vorüber« 
gehend  oder  für  längere  Zeit  sich  anzusiedeln,  um  der  Fischerei  und  Jagd  ob- 
zuliegen. Trotz  dieser  Erwägungen  und  ungeachtet  der  Angabe  des  Chronisten 
Ornnau,  dass  eine  bestimmte  Anzahl  von  NiederUssungen  im  Weichsel-Noga'' 

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Dolta  existirt  habe,  glaubte  man  hieran  aweifeb  so  mfisBefiy  weil  keinerlei 
archaeologisehe  Funde  bekannt  geworden  waren. 

Der  um  die  Erforschung  der  prihiBtorischen  VerhttltnisBe  in  den  Kreisen 
Ifarienburg  und  Stubm  verdiente  Dr.  Marschall  hat  zuerst  den  Nachweis  ge- 
führt, dass  in  der  That  heidnische  Funde  in  der  beraten  6^^d  ▼orkommen 
und  ist  noch  kurs  Tor  seinem  Tode  bemuht  gewesen  dieselben  zu  inventarisiren. 
In  den  Schriften  unserer  Gesellschaft*)  ist  ein  yon  ihm  hinterlassenes  Manuscript 
zum  Abdruck  gelangt,  worin  er  die  fraglichen  Funde  aus  älterer  und  neuerer 
Zeit  von  sechszehn  vci^c-liiedenen  Orten  des  grosRon  und  kleinen  Maricnburger 
Werders  zusammenstellt.  Jene  bestehen  zumeist  in  einzelnen,  oft  unvnllstuiidiiren 
Objecteti,  die  freilich,  wie  et  selbst  sagt,  nur  wenig  Aufschluss  über  An- 
siedelungen in  der  Nicdening  vor  der  Eindämmung  der  Flussläufe  zu  liefern 
gcoiirnet  sind.  Immerhin  trin?  aus  seinen  Mittheilungon  mit  Bestimuithcit  die 
intcressniiir  Thatsache  hervor,  dass  jene  vor  Ankunft  des  Deutschen  Kitter- 
ordeus  rftatt^elunden  haben. 

Seitdem  lialn-n  wir  diesem  Gegenstände  unsere  Aufmerksamkeit  zugewendet 
und  sind  bestrrht  trewesen,  denselben  weiter  zu  verfolgen.  Herr  Conwentz 
untornahm  im  Soinnicr  1S83  gemeini^ain  mit  Herrn  liclirer  Floegel  dureh  den 
grossen  Marienburger  Werder  eine  ()i  ieiitirungsreisc,  auf  welcher  der  Kreis- 
Landrath  Herr  Dochriug  ihn  freundlichst  begleitete.  Es  wurden  die  früheren 
Fundorte  besucht  und  einige  Objecte  neu  aufgefunden,  von  welchen  weiter  unten 
die  Rede  sein  wird.  Der  Hauptzweck  dieser  Reise  bestand  aber  darin,  geeignete 
Persönlichkeiten  anzuregen,  den  archaeologischen  Funden  eine  grössere  Be- 
achtung zuzuwenden  und  fiber  deren  etwaiges  Vorkommen  an  das  Provinzial- 
Museum  hierselbst  zu  berichten.  Es  geraioht  uns  zu  grosser  Ftaude  und  Genug* 
thuung,  dass  diesem  Ansuchen  so  vielfach  entsprochen  worden  ist,  indem  im 
Laufe  des  verflossenen  und  dieses  Jahres  ein  grosse  Anzahl  von  prilhistorischen 
Objeeten  conservirt  und  den  hiesigen  Sammlungen  auf  das  Bereitwilligste  über- 
lassen wurde.  Infolge  dieser  vielen  Funde,  welche  vornehmlich  eine  neu  auf« 
geschlossene  Fundstätte  unweit  Ladokopp  geliefert  hat,  rchtv  Herr  Conwentz 
in  Begleitung  des  Kn  is  IJainncisters  Herrn  Stumpf- Marienburg  und  Herrn 
Rectors  Kröger-Neuteich  am  1.  Mai  er.  nochmals  dorthin,  um  eine  planmttssige 
Ausgrabung  zu  veranstalten,  welche  später  Herr  Rector  Krüger  nach  unserer 
Massgabe  fortzufiihrcn  die  Güte  gehabt  hat.  Diese  Arbeiten  haben  eine  iiii<re- 
ahntp  Fülle  an  neuetn  Material  zu  Tage  gefördert,  worüber  unten  ausführlich 
berichtet  werden  wird. 

Ausserdem  hat  Herr  Conwentz  gemeinsam  mit  Herrn  Landrath  Doehring 
am  2.  ej.  den  kleinen  Marienburger  Werder  bereist  und  das  Vorkommen  von 
Alterthüinern  an  mehreren  Orten  festgestellt.  Endlieh  besuchte  er  am  1:^4.  .iuni  er. 
nochmals  den  Eichberg  bei  Katznasc  und  hat  hier  charakteristische  Reste  aus 
der  jüngeren  Steinzeit  auagegraben. 

*)  Schrirtf>n  der  NaUirfoncheodeo  GesellMbaft  su  Daosig.  N.  F.  Band  V.,  Heft  3.  1882. 
Seite  1—17.  'I'afel  1. 

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Durch  das  einmltthige  Zusanunenwirkeii  aller  betheUigten  Peraoiieii  ist  dag 

Provinzial-Miisoiiin  in  don  Besitz  einer  grossen  Sammlung  gekommen,  welche 
neue  AufscblüsHe  über  das  Loben,  die  Sitten  und  Gebräuche  der  Urbewohner 
des  Weichsel-Nogat-Deitas  zu  liefern  vermögen.  Wir  anerkennen  hierbei  gerne 
die  eingehende  Theihiahme  und  den  fordernden  Einfluss,  weh  lioii  der  Kreis« 
Landrath  Herr  Dochring  in  Marienburg  unseren  Bestrebungen  stet«  bewiesen 
hat.  Sodjtnn  erlTillen  wir  eine  angenehme  Pflicht,  indem  wir  vornchndich  den 
Herren  Leiirer  Floegel  in  Marienlnirg,  Rector  Krüger  in  Neuteich,  Bau-Unter- 
nehmer Mischke  in  Schöueberg  a.  W.,  Kreis-Thierarzt  Nouvel  und  Kreis-Bau- 
meister Stampf  in  Marienburg,  Kreis- Wundarzt  0r.  Wodtke  inNenteich  nnd 
allen  anderen  Herren,  welche  in  nueigenuOtziger  Weise  diese  werthroUen  Ge- 
schenke dem  Provinadal-Hnienm  Überwiesen  odor  deren  Abgabe  yormitlelt  haben, 
auch  an  dieser  Stelle  nnsem  wSnnslen  Dank  ansdrficken. 

In  Nachfolgendem  werden  wir  nach  den  Oertlichkeiten  die  bislang  bekannt 
gewordenen  Funde  sddldom,  wobei  die  älteren  Angaben  miteingeschlossen 
werden  sollen,  um  ein  dem  gegenwärtigen  Standpunkte  nnsores  Wissens  thnn> 
liehst  entsprechendes  Gesammtbild  su  liefern. 

Ä.  Die  Nehrung. 

1.  Krakau. 

Im  Fröhjalir  1H82  wurde  auf  der  Strandseite  der  Düne  bei  Krakau  eine 
Anzahl  römischer  Sestcrzien  gefunden,  welche  aus  Unkenntnisa  der  Betheiligten 
gi'öPstenthcilH  wieder  verloren  gingen.  HeiT  Ilaupth'hrer  Schallenberg  daselbst 
madite  uns  liiervon  Anzeige  und  ö1)ergab  zwei  Münzen  jenes  Funde:*,  einen 
Comuiodus  ans  dem  .lalire  189  und  einen  Antoninus  Pius  aus  der  Zeit  von 
145 — 161  den  Sammlungen  des  Provinzial-Museums.  Ueber  den  Verbleib  der 
Qbrigeu  Exemplare  konnten  wir  keine  sicheren  Nachrichten  erfahren. 

t»  Knmealiot 

Im  Herbste  desselben  Jahres  fand  man  in  dner  Dfine  bd  Kronenhof  drri 
kleine,  flachbiconvexe  Kndpfchen  ans  Bernstein  mit  V-förmiger  Bohrung.  Die- 
selben gelangten  in  den  Besitz  des  Herrn  Bob.  Grentxenberg  hierselbet, 
welcher  sie  freundlichst  unseren  Sammlungen  überwies.    Klcbs  hat  in  seiner 

archaeologischen  Arbeit  über  den  Bernsteinschmuck*)  einige  ähnliche  Gegen- 
stände abgebildet  und  beschrielien  und  ist  bestrebt  dort  den  Nachweis  EU  führen, 
dass  dieselben  der  neoiithischen  Periode  angehören. 

3.  Neutalir. 

Am  Quellb(>rg  gegenül)er  NeufUhr  wurde  eine  Silbermunze  von  Antoiiiuus 
Pius  von  Herrn  Lieutenant  Bernhardt  in  diesem  Frühjahr  aufgefuncieu. 

*>  K  lebi.  Der  BenwIeiDiehaiMk  der  Steiiuait.  Konlgsbeis  1882.  TkM  H  Fif .  4,  94  n.  a. 

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2Ö? 


4.  Steegen. 

Am  2.  Juli  1722  entdeckten  fünf  Fischer  aus  Ptoe^on,  etwa  hundert 
Schritt  vom  Meere  entfernt,  zunät  list  ohcrflächlich  4  Münzen  und  l»ei  weiterem 
K;iohgral»en  kaum  1  m.  tief  im  J^aiido  noih  12  Münzen  auf  einem  Haufen  und 
weiterhin  cndlicli  aucli  noeh  eine  solelie.  Diese  siebenzehn  Münzen  wurden 
durcli  die  Vermittehmj:;  dct*  Stadtsekretärs  Engelke  in  Danzig  zur  Bestimmung 
an  den  damals  in  Leipzig  lohenden  Orientalisten  Kehr  geschickt.  Derselbe 
erkannte  sie  als  kufische  Münzen,  welche  der  Zeit  von  724  —  813  angehören 
und  beächrieb  »ie  iu  einer  besonderen  Arbeit,  welche  1724  zu  Leipzig  erschien*). 

B.  Der  Danziger  Werder. 

5.  Btoilg. 

Beim  Neubau  der  Grünen  Meke,  welohe  die  Beehtstadt  mit  der  Speielier- 
iDse)  Terbindeti  im  Sommer  1888  wurde  das  MotÜaubett  an  derselben  in  der 
gansen  FIoBBbreite  bis  auf  eine  Tiefe  von  8—4,5  m.  anagebaggert  Der  sn 
Tage  geforderte  Scblidc  enthielt  eine  grosse  Anzahl  von  rohen  und  bearbeiteten 
Knochen,  auf  ▼eiche  auerst  der  Städtische  Banau£seher  Hm  Plotske  hierseibst 
nns  aufmerksam  machte**).  Dieselben  sind  zum  grOsaten  Theil  vom  IKreotor 
der  Königlichen  Anatomie  Herrn  Professor  Dr.  Hasse  in  Breslau  gütigst  be- 
stimmt worden  und  ergaben  folgendes  Besultat: 

ürw»  9p*  Idnker  Unterkiefer  und  der  zweite  Hetacarpalknochen  hinterseits. 
lAput  Hmdua,  Schüdel. 

Cervu9  citprwim.   Humeras,  Hüft-  und  Ifetacarpalknocben. 
('.  elayhuH.    Linker  Unterkiefer,  vorletzter  Halswirbel,  vorietzter  Brust» 
Wirbel,  rechte  ulna,  rechte  tibia,  rechtes  und  linkes  Fersenbein. 

C.  alees.  Ein  linker  radius  der  Länge  nach  und  das  untere  EpiphTsenende 

der  rechten  tibia  quer  gespalten.  Femer  unbearbeitet  ein  rechter  Unter- 
schenkelknochen  des  Vorderbeines  und  zwei  rechte  Metaoarpalknochen. 

Boa  pnmtgenivs.   Ein  Stimzapfenstück  und  ein  rechter  talns. 

B.  tavrui.  Eine  grosse  Anzahl  von  Röhrenknochen  war  quer  und  der 
Länge  nach  gespalten;  ebenso  waren  mehrere  Lendenwirbel.  Unter-  und  Ober^ 
Schenkelknochen  gespalten.  Von  unbearbeiteten  Knochen  kamen  überdies  eine 

*)  Ki  hr.  Monarchiae  Asiatico-Suracenne  statu»  qualis  VIIL  cl  JX.  ]i.  Chr.  n.  soculo  fint, 
(>t  nuiuis  argenteis  priscis  Arabum  scriptiira  kutica  a  moarcbia  Arabicin  AI.  .MeiiHor,  Hamm 
Kasobid,  aL  Mamon  alliaque  in  metropoiibus  Chaldaeae,  Perriae  Traoaoxianiaeque  curia  et 
nnper  in  Uitora  mvis  Baltid  pnpe  Godanoa  dßiMlB  Uhutntoi.  YgL  aneh  Förttenftan  in 
den  nenoB  prrawtidwii  Fravliisial-Blätteni,  Baad  XI.  18&1.  8.  S61. 

**)  AuRsenlpm  kniripn  auch  StadtmillMWn  von  Danzig,  Kibing  und  Thom  M8  diesem  and 
vnrifrein  Jabrhimdcrt  <owin  Ordt'DPimlnzon  und  dpi.  zum  Vorscbi'in.  Von  hervorragendem  Werthe 
ist  ein«  Dolcbscheide  aus  /inn  mit  getriebener  Arbeit  aus  dem  IG.  Jahrhundert,  welche  gegen- 
wärtig der  knnMKwerbltclien  AbtheUuog  des  Provinsial-MiuMnins  mir  Zierde  gecelebt, 

4 


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linke  ulna,  ein  rechter  talus,  Metacarpalknochen  and  Phalangen  des  Vorder 

and  HinteiTusscs  vor. 

Ii.  8p.  Drei  aa^espaltene  Lendenwirbel,  ein  rechter  und  ein  linker 
Metacar]):iIknochen. 

Equun  <'uba/lux.  Oberscliadel.stück,  linke  Mandibel,  Ilippcubruclislücke. 
Höft  und  Reckenkuoelien.  Ein  uictacarpus  war  der  Länge  nach  aufgespahen 
und  ein  rechter  Vorderunterschenkelkiiuchcn  an  der  vurdern  convexen  Fläche 
glatt  geschliffen  imd  an  den  Gelenkköpfen  abgeschnitten  und  durchbohrt.  Dies 
St&ck  stellt  einen  Sehlittkn  ochen  vor,  wie  solche  früher  In  den  verachiedeiisteB 
Ländern  daan  verwendet  worden,  nm  nnter  der  Fusssohle  befestigt  als  Schlitt* 
sohoh,  oder  bq  sweien  bis  dreien  unter  ein  Brett  gmagelt,  als  Sehlitten  n 
dienen.  Manche  entlegene  Gegenden  Dentschlands  befinden  sich  noch  gegenwärtig 
gewissennassen  in  der  Voreisenseit,  da  dort  jene  Schlittknoohen  allgemein  ge- 
bräuchlich und  die  Stahlschlittschuhc  wenig  oder  garnicht  bekannt  sind*). 

5t/«  »cro/a.    Ein  linker  Unterkieferknochen  des  Wildschweins. 

Tetrao  Uroffallti«.    Zwei  Exemplare  der  rechten  und  linken  tibia. 

Von  den  genannten  Thieren  kouiinen  drei  Arten  gegenwärtig  nicht  mehr 
in  Westpreussen  vor.  Der  Jiär  ist  überhaupt  aus  Deutschland  verschwunden 
und  findet  sich  nur  noch  in  einzelneu  Theilen  riigarns,  der  l-^Kh  ist  auf 
ibenhorst  beschränkt,  wo  er  künstlich  gepflegt  wird,  und  kuninit  dann  noch 
weiter  östlich  vor  und  der  Aucrochs  lebt  gegenwärtig  in  Biaiowicze  und  im 
Kaukasus  wild.  Indessen  linden  sich  alle  drei  Spccies  nicht  selten  im  AIlu- 
vium  Deutsclilands,  Tomehmlich  auch  in  Torf«  and  Wiesramergellagem  nnsera* 
ProYinZi  wofür  das  Westprenssische  ProYinzial-Musenm  Tiele  Bel^t&oke  besitst. 
Wie  spät  in  die  historische  Zeit  hinein  diese  Thiere  bei  nns  gelebt  haben, 
ist  mit  Sicherheit  nicht  festsnstellen;  Bär  and  Elch  sind  jedenfiüls  noch  in 
nenerw  Zeit  hier  Toigekommen,  während  der  Anerochs  schon  firfiher  von  hier 
gewichen  ist. 

Der  Umstand,  dass  die  vorerwähnten  Knochen  ausschliesslich  von  £buis- 
und  Jagdthieren  herstammen  und  dass  sie  zum  Thcii  deutliche  Spuren  mensch- 
licher Einwirkung  zeigen,  deutet  auf  das  Vorhandensein  einer  alten  Kulturstätte 
hin.  Diese] Im.'  kann  iiielit  vorübergehend  ijestandeu  haben,  sondern  niuss,  nach 
dem  niassenliaiten  Aut'ireteu  verschiedenartiger  Knochen  zu  urtheilen,  von  längerer 
Dauer  gewesen  sein.  Sie  kann  auch  niciit  weit  von  der  gedachten  Fundstätle 
selbst  entlernt  gewesen  sein,  weil  die  Objecte  keine  Zeichen  eines  längeren 
Wasser-  oder  Eistransportes  an  sich  tragen.  Die  rauhen  Linien  sowie  die 
Schbigflächen  und  -kanten  sind  unTersdirt  nnd  die  Oberfiächai  mehr  oder  weniger 
glatt,  nur  der  Schlittknochen  zeigt  anf  der  angeschliffenen  Fläche  schräge 
parallele  Schrammen,  die  ▼oraussichtlich  vom  Gebranch  stammen.  Dabei  ist 

*)  Vgl.  Vircbow,  lieber  geglätU^U;  Knochen  zum  (gebrauche  beim  Scblittachuhlaufen  und 
Weben.  Zeitscluill  für  Etbnoli^e.  III.  Jahrgang  1871.  SiUungsberichtc  S.  Ii),  1Ü3,  104;  ebenso 
IV.  Jahiiug  1872.  StlBDiigiberiekte  S.  3^  43,  48,  280;  Otmto  Yl  Jabrpag  1874.  8itsiii«i- 
berlchte  S.  17G  u.  a.  n.  o. 


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«uaaebmen,  dass  diese  Gegenetände  von  einer  Ansiedeluug  herrühren,  welche 
ror  Begiim  unserer  Zeitrechnangi  wahnohidniich  snr  neolifhischea  Pniode  nahe 
am  anteni  Laof  der  Mottlau,  d.  b.  an  der  heutigeu  Stelle  von  Dansig  oder  etwas 
oberhalb  bestanden  bat. 

C  Der  Grosse  Marienburger  Werder. 

6.  Caldowe. 

Marsohall  berichtet.  da;?s  auf  dein  Leliinfekle,  wck-hes  zwischen  der  Actieu- 
Ziei'eloi  und  der  des  Herrn  P.inknin  diclit  an  der  nach  Dirschau  führenden 
Chaussee  irele«ren  ist,  im  Jahre  nieiuere  khMtiere  und  grössere  Gewisse 

mit  l]randiilH  rre~ten  frei  iiu  Bo<len  aufiiefunden  wordt-n  sind.  Zwei  denselben 
hat  er  abgebiUiei,  jedoch  lassen  sich  Einzelheiten  hieran  kaum  erkennen. 

7.  Fnehsberg. 

Auf  diesem^  SandhQgel,  welcher  zwischen  den  Ortschaften  Simonsdoif, 
Onojau,  Knnsendorf  und  Altweichsel  sich  erbebt,  sind  nach  Marschall  einige 
Geßtosscherben  Torgekomraen. 

8.  Onojan. 

Derselbe  Forscher  theili  mit,  dasrf  auf  dem  Windmfddenberge  bei  (»nojau 
1873  eine  grossere  Menge  von  Gefässscherben  aufgefunden  ist,  von  welchen  er' 
emeo.  durchbohrten  und  zwei  ornamentirte  abbildet. 

0.  (iroH8  Lesewitz. 

Der  Windmühlenbei-g.  ein  Kilometer  siidwestlich  vom  Dorfe  gelegen,  be- 
steht ans  unterdiluvialcni  Sand  und  Grand  und  bor^it/t  noch  gcgcnwUrtig  eine 
Meereshöhe  von  10  n».*),  die  gröRste.  welche  überhaupt  die  Bodenerhebungen 
im  grossen  Marienburger  WeriU-r  erreichen.  Bei  dem  Mangel  an  geeignetem 
Wc'ji'banmateriai  ist  schon  in  fri'iheri'n  Jahren  viel  von  dem  Beiije  aligefahren 
worden,  wobei  nach  Ans-^age  der  i-]inwolin<'r  niancherlei  Alterthündichkeiten  zu 
Tage  gi'Iordert  wurden.  Später  hat  Marschall  einige  hier  ausgegrabene  (iegen- 
stände  erwoi-ben,  von  welchen  er  a.  a.  ü.  auch  Altbildungen  liefert:  es  sind 
lünl"  theilweise  ornamentirte  Ui-nen,  ein  eisernes  Messer,  ein  (ilasgelass.  ein 
Doppolbeil  und  zwei  zerschlagene  Mahlschalen  aus  Granit.  Derselbe  erwähnt 
noch,  dass  Asche,  Kohlcnstückchen  und  Pflastersteinsetzungeu  an  verschiedenen 
Stellen  vorgekommen  sind.  In  neuerer  Zeit  ist  ein  ähnlicher  Fand  von  dort 
nicht  bekannt  geworden. 

10.  GroHH  Lichtenau. 

Wahrend  der  letzten  Zeil  seines  Aufenth;iltes  in  Marienlmrir  1880  hatte 
Marschall  von  einem  Funde  in  (rr.  LichliMiau  erfahren.  jtMloch  waren  die  (iegen- 
.stunde  selbst  ihm  nocli  unbekannt  geblieben.    Das  Frovinzial-Museuui  verdankt 

J  Manohtll  giebt  Leim.  Uölw  aa 


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die  erste  Nachricht  hierfiber  im  Jahre  1882  Herrn  Dr.  Wodtke  in  Neuteieh, 
welcher  auch  die  Fandobjecto  frenndlichst  einsandte.  Dieselben  sind  aaf  dw 
Feldmark  des  Herrn  Gutsbesitzers  Ehrenberg  an  einer  etwas  höher  gelegenen 

Stelle  unweit  des  Dorfes  Gr.  Lichtenau  bei  der  Bearbeitung  dos  Bodens  zum 
Vorschein  gekommen.  Sie  bestehen  ans  «wei  Reibsteinen  aus  nordisohem  Granit 
von  8  beaw.  10  cm.  Durchmesser,  einem  roh  gearbeiteten  Thonwirtol  von  ö  cm. 
Durchmesser  und  2,8  cm.  Dicke  und  einer  Suite  von  diversen  Gefässbruchstücken. 
Dieselben  t!:t'hflr(Mi  dem  Hoden,  Bauch  oder  Rande  an  und  siml  theihveise  orna- 
inentirt.  Ein  S('h('il)en  zeit^t  duich  ein  Stäbchen  liewirkte.  dicht  fredriinirte 
Eindrücke  und  ein  andei'ci"  ausser  parallelen  Bt^iren  und  Killen  zwei  Wellen- 
linien, zwisclien  w(dchen  sich  eine  mit  Eindri'icken  versehene  Leiste  abhebt. 
(Tafel  II.  Fig.  ;J8).  Diese  Verzieruni?  ist  die  nändiche,  wclciie  an  Burgwall- 
Funden  häufig  angetroiTen  wird.  Alle  Scherben  sind  aus  gutem  Thon  mit  ein- 
gesprengtem Sand  und  Glimmer  hergestellt  nnd  mit  Ausnahme  des  letzteren 
durchweg  schwärzlich.  Dieser  ist  an  der  ÄnssenO&che  rothgebsannt,  sonst  grau. 
Ueberdies  sind  hier  aufgefunden  Ztthne  vom  Pferd,  Schwein  nnd  Bind  und  ein 
obeliskenfSrmiger,  unterhalb  der  Spitze  durchbohrter,  rothgebrannter  Backstein 
von  11,5  cm.  Höhe  und  7  cm.  grOsstem  Durchmesser.  (Taf.  U.  Fig.  39).  Es 
kann  zweifelhaft  sein,  ob  dieses  Object  zu  den  vorgenannten  hinzugehört  oder 
aus  späterer  Zeit  herrührt  und  zufällig  dorthin  gerathen  ist.  Der  Form  nach 
zu  urtheilen,  mag  dasselbe  ein  Netzsenker  gewesen  sein,  indessen  erinnert  es 
andererseits  auch  an  L'hrgewichto,  wie  man  sie  auf  dem  Lande  hin  und  wieder  j 
noch  liente  im  (Jebrauch  sieht.  t 

Nach  eiidgen  .Monaten  übei  wies  lleri-  Dr.  Wodtke  eine  am  Bande  mehrfach  ' 
verletzte   röudsche   Silljermünze  dem   Museum,   welche   von  dersellien  Fund- 
stätte herstauunt.    (Taf.  \".  Fig.  17  und  17a).    Sie  ist  von  Herrn  Professor  i 
Dr.  Boeper  hierselbst  als  Denar  von  Hadrian         erkannt  worden.  | 

Im  folgenden  Jahre  wurden  an  einer  zweiten  hohen  Stelle  desselben  Gutes 
mehrere  Scherben  aufgefunden,  welche  wiederum  durch  die  Freundlichkeit  der 
Herren  Ehrenberg  und  Wodtke  in  den  Besitz  des  Provinzial- Museums  gelangt 
sind.  Die  Scherben  gehören  mehreren  grösseren  Gefkssen  an  und  zeigen  ein 
verschiedenartig(^s  Ornament.  Einige  sind  parallel  gereift,  andere  mit  senkrechten 
Stäbchen- Eijidrücken,  noch  andere  mit  Strichen  versehen  u.  dgl.  m.  (Taf.  11. 
Fig.  34—37).  Das  .Material  und  Ausseben  ist  wechselnd,  vom  Bothbrauu  bis 
zum  Schwärzlichen  sind  mehrere  Nuancen  vertreten. 

11.  Kaininke. 

Von  der  Maiienburg-Tiegenholer  Ciiaussee  llihrt  der  soii^.  Kellerweir  nach 
dem  0,7  m  hoch  gelegenen  „Allen  Scldoss"  zu  Kaminke.  Der  llositzor 
Kirsehuick  theiltc  Herrn  Conwentz  mit.  dass  er  bei  Erdarbeiten  auf  Fundameute 
gestossen  sei  und  auch  einige  Gerttthschaften  aufgefunden  habe.  Zwei  derselben 
waren  noch  vorhanden,  welche,  aus  Messing  gearbeitet,  der  späteren  Zeit  ange- 
hörten. Das  Mauerwerk  wag  von  einem  Ordensban  herrfihren,  indessen  sammelte 


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Herr  Conwentz  im  Enltnrlande  nahe  dem  Wohnhause  mnige  theilweise  gerieflte 
Scherben  von  Thongefilssen,  welche  einer  früheren  Periode  angehören. 

12.  KittpUiahre. 

Dicscv  Ort  üf'ut  a in  Rande  (l<'s  Höhcuzut^es  <r(',irt'iii'ilH'r  Wi-rnoi  sdort".  Marschall 
thoill  mit,  ilass  dwa  in  den  Jaiin'ii  IX.')«»  40  rix'lircre  TriHMi  mit  motallenen 
Briiraln'ii  iii'-r  aul'ircilcckt  wordoii  siind.  i>a  der  <^olla!lllt*'  ForseluM*  diese  Funde 
im  Weirlisi-l  -  Nopit  -  Delta  aullTdirt.  \M.  wohl  .'»uzunehnieu,  dass  sie  aus  der 
jSiedcrung  unterhalb  des  Düried  herrühren. 

13.  Klein  Lesewitz. 

Per  zwischen  Klein  und  Gross  Lesewitz  gelegene  Berg,  nach  dorn  Besitzer 
auch  Wiebeberg  genannt,  hat  eine  Meereshöhe  von  etwa  7  m.  und  besteht  aus 
altallttvialem  Boden. 

Nach  Aussago  des  Besitzerg  sind  bei  Anlage  des  Hofes  und  bei  Gelegen- 
heit der  Feldbestellung  vielfach  Thongef&sse  nut  Brandresteu  aufgofundou,  aber 
nicht  beachtet  worden.  Später  sollen  oini^re  Urnen  an  das  Königliche  Musenm 
in  Berlin  gelangt  sein,  worüber  dort  niehts  in  Erfahrung  gebracht  werden 
konnte.  In  neuerer  Zeit  sind  derartige  Geßlsse  nicht  wied- 1-  ^ orfrekoinmen, 
jedoch  liegen  aiddem  Acker  Scherben  in  grosser  Mentre  umher.  Herr  Conwentz 
sammelte  einige  If  in  l-.  Ilaiieh-  und  Bodenstncke.  welche  alle  aus  grobem  Material 
hergestellt  und  wenig  oder  garnicht  verziert  sind. 

14.  Klein  Maosdort 

Marschall  berichtet,  dasa  auf  einer  sandigen  Erhöhung  öfters  grössere  und 
kleinere  GeiUsse  in  den  Jahren  1870 — 80  zu  Tage  gefbrdert  sind. 

15.  Ladekopi). 

lOtwa  1  km.  westlieh  von  La'h^kopj»,  auf  th^v  Feldmark  (li>s  lloflicsit/ers 
Abraham  Wiens,  erhebt  sirii  eine  liaelie  Sandkuppe,  auf  weli-her  unweit  der 
ClKinssee  eine  Windmühle  sielit.  Beim  Bau  dieser  Strasse,  welehe  von  Lade- 
kojtp  nach  Schüneberff  a.  W.  tVdirt,  wuidi-  jener  Hinsel  im  verllosseneu  Jahre 
tli(.'iiweise  ab!^etra<ren  und  lieferte  dabei  eine  Men;.^e  von  ai rhaoloLtiselien  (le^cn- 
ständen.  I>a  zuerst  Niemand  zugegen  war,  welcher  sieh  InL-rtur  interessii-te 
und  die  Ausgrabung  sachgcmiisä  hätte  leiten  köuuen,  so  wurden  viele  Funde 
getrennt  und  andere  sind  voraussichtlich  verloren  gegangen.  Eiuige  Objecto 
wurden  von  dem  Banunt^ehmer  Herrn  Mischko  jun.  in  Schöneberg  a./ W. 
aufbewahrt,  andere  durch  den  Kreis  -  Banmoistcr  Heirn  Stumpf  und  noch 
andere  durch  den  Kreisthierarzt  Herrn  Nonvel  in  Maricnbnrg  von  den  Arbeitern 
erworben.  Alle  drei  Herren  haben  später  in  dankbar  anzuerkennender  Weise 
diese  zum  Theil  recht  wichtigen  und  werthvollen  Gegenstände  als  Geschenke 
an  das  Westpreussische  Provinzial-Museum  überwiesen,  dessen  archäologischen 
Sammlungen  sie  zu  neuer  Zierde  gereichen.  Ausserdem  ist  durch  die  Verwal- 
tung desselben  eine  Anzahl  wichtiger  Gegenstände  von  dem  Hofbesitzer  Herrn 

it 


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212 


Wiens  in  Ladekopp  angelcauft  worden.  Später  sind  dnrch  Herrn  Lelurer 
FIoegel-Marienhurg  und  vornelimlicli  darcli  Herrn  Bector  Krfiger-Neateicb, 
welcher  nach  Vereinbarung  mit  dem  Besitzer  im  Auftrage  der  Museums-Vcr 
waltung  die  Ausgrabungen  mit  grossem  Glfick  und  Erfolg  fortgesetzt  hat,  viele 
neue  Objecto  von  Bedeutung  hinzugekommen.  Wir  f&hlcn  uns  daher  gedrungen  ' 
Herrn  Rector  Krüger  f&r  seine  eifrige  Theilnalime  an  nnsern  Bestrebungen  und 
f&r  die  hiermit  verbundene  Mühewaltung  auch  an  dieser  Stolle  unsem  Dank 
ausziulrücken. 

Die  Funde  in  L.-idekopp  zeigen  eine  grosse  Mannigfaltigkeit,  sowol  in 
Bozu<r  auf  die  Art  als  auch  in  Bczuu:  auf  die  Zeit,  wrlclier  sie  an  roliöron.  IMe 
UUfstfii  gelten  bis  in  dio  vorcliristliclie  Zeit  zurfu-k  und  Ix'stelu  n  in  Brand^rul>en 
und  l'rniMitrniltt'rn  mit  Beigaben  an  IJronce,  Kison  u.  a.  ni.  Hann  folLCOn  Funde 
an  zalilri  icluMi  Wirtlischartsgerüthcn  aus  l>r(»nt'('.  Scliuiucksaclicu  aus  Broiiri\ 
Silber,  (Jnlil.  <;ias  u.  s.  w.,  dio  der  röniiscluMi  Zeit  ontstauinion.  Hieran  reiln-n 
sicli  Beste  von  Thongefässen  und  K iu'lieiiat>talle  an<  der  Ibirgwalliieriode  n;id 
endlieh  Kinzelfund*'  ans  ih'ui  vorigen  .lahrhunderl.  In  Naehfolgendeiu  wertleo 
wir  die  Gegenstände  nacdi  ihrer  zeitiiciien  Zugehörigkeit  schildern. 

La  T^- Periode. 

Die  ersten  Fundobjccte,  welche  uns  aus  Ladekopp  bekannt  geworden  und, 
waren  vier  GefUsse,  die  Herr  Kreis  -  J^aumeister  Stumpf  0,60  m.  unter  dem 
Terrain  aufgefunden  und  im  Juli  1884  an  das  Provinzial  •  Museum  eingesandt 
hat.  Dieselben  sind  ilurchweg  roh  gearbeitet  und  nicht  verziert.  Das  grOBW 
stellt  eine  L'nie  von  19  cm.  Höhe  und  I"^.")  nu.  Rauddurchmessor  dar  und  war 
bis  zur  nulfte  mit  gebrannten  Menschcuknochen  angefüllt.  Ob  beigaben  liieiiu 
enthalten  gewesen  sind,  konnte  nicht  mehr  festgestellt  werden.  Pas  zweite 
üefass  ist  ein  IJenkeltopf  von  7  cm  Hohe  und  die  beiden  anderen  etwa  ebeUsO 
hohe  Na]>fehen,  deren  eins  stark  aus  eliroeiien  ist.    (Taf.  11.  Fig.  IT.) 

Im  Uclolier  dessellien  Jahres  wurde  von  Heri'u  Beetor  Krüger  au  'i'^r 
niimlichcn  Stelle  (!ine  lirandgrube  eiildeckt.  Nach  seinem  Bericht  fand  '.-i" 
im  Boden  eine  grossere  Aidiänfnntr  von  gebrannten  Knochen  und  Holzasclic  'i 
ndt  Sand  vt  rmisehi,  dalifi  vei?ieliie<iene  Kisen-,  (ilas-  und  Broucesachen.  I'i«' 
erstcren  bestanden  in  eim'i-  Lanzen^pitze  von  17  cm.  I^ange  und  3  cui.  grosölci 
Breite,  in  einer  umgebogenen  Öchwertspitze  von  10,5  cm.  Länge  und  4,2  cm. 
Breite,  in  einem  G8rtelhaken  Ton  10,5  cm.  Länge  und  2  cm.  Breite,  an  jedem 
Ende  mit  einem  Knopf  verschon,  und  in  einem  7  cm.  langen  BmchstQck  eines 
GQrtelhakens.  Ferner  waren  zwei  platte  Stücke  und  ein  Knopfbeschlag  (4  cm. 
Dm.)  von  Schildbuckeln  vorhanden.  Da  ein  dicker  Best  diese  Gegenstilode 
fiberzog,  so  konnten  Einzelheiten  nicht  mehr  erkannt  werden.  Die  Bronoe> 
stQckchen  gehören  zwei  Ringen  von  der  Form  der  Ohrringe  an.   Die  Perlen 

*)  Dil-  Ifolznseh«'  und  -kohU"  in  «litscin  und  in  dt-n  spafor  anzuführenden  Fällen  gebt'rt 
uiittHchlii'i'slieb  Eichen  an.  Dies  iM  insofern  l»emerkenewerth,  al.s  Kielten  geicenniirtig  im  Wenl«' 
hüebit  »elten  angetroffen  werden. 

9 


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213 


sind  aus  Email  liergestollt  und  swar  ist  die  eine  kugi>lig,  lackroth  und  8  mm. 
dick  (ähnlich  Taf.  III.  Fig.  1),  die  andere  scheibenfbrmig,  orangegelb  und  bei 
1  mm.  Hobe  nur  4  mm.  breit.  Beiläufig  bemerkt  sind  Perlen  dieser  letzten  Art 
in  sehr  grosser  Anzahl  auf  dem  Felde  von  Willonberg  voi'gekommen  und  jetst 
in  den  Besitz  des  Provinzial-Musoums  zn  Königsberg  i.'Pr.  fibergegangen.  Die 
dritte  Perlt •  von  8x8x14  mm.  Grösse  besteht  ans  weirisem  Email.  Ausserdem 
kamen  einigo  kleincic  Tbongcfässe  vor,  von  welchen  ein  6  cm.  holiot-  und  7.2  oin. 
weiter  Krug  mit  gobranntfin  Knoelionresten  nnvorsclirt  orhaltrn  i.st.  N  un  licn 
übrigen  Hrurhstiicken  i.st  eins  (Tai'.  II.  Fig.  19.)  in  Anbetracht  seiner  Form  be- 
merkenswerth,  da  es  anscheinend  den  hohlen  Fuss  eines  pokalaitigcn  GefUsseB 
darstellt. 

Kino  zwoilt'  {.{rniKlirruhc  wui-tic  am  1.  Mai  er.  von  den  H'^itou  Stumpf, 
Krüger  und  Conufutz  aul  dcmsell^i'u  i'fi'rain  ca.  0.5«)  m.  tief  im  ."^ainic  tie- 
öffnot.  Diescliie  eiuhielt  .ui-m  i-  ilrr  Knochen-  und  Molzk^dde  die  Hallte  eines 
elliiisoidisclien  geirlatteien  (.^iiar/.its  und  viei-  Broneegeirenstande.    Zuuiiclist  «-in 

cm.  laiejes  Kud.^tuek  einer  .')  mm.  <iii'k(Mi  ollenen  ITandspauL^'.  wcdclu'  am 
Et)do  knoj)rarlig  verdickt  ist.  (Taf.  V.  Fig.  (5);  feiner  einen  I.K  cm.  weiten 
gcsclilos.^enen  King  von  biconvexcm  Querschnitt.  (Taf.  Y.  Fig.  10).  Der  Reifen 
ist  an  der  schmälsten  Stelle  6  mm.  hoch,  erweitert  sich  dann  aber  auf  das 
Dreifache  und  trägt  hier  an  einer  Seite  in  der  Bichtang  der  Ringhöho  auf  ab- 
gesetztem 4  mm.  langen  Halse  einen  8,5  mm.  hohen  Knopf.  Vorne  auf  dem 
Reifen  sind  in  derselben  Sichtung  eine  scharfe  Kante  und  seitlich  zwei  ge* 
brochene  Kanten  eingeschnitten.  Der  dritte  Gegenstand  ist  ein  einer  Fibel 
angchoriges  Drahtstück  und  der  vierte  eine  Schnalle,  deren  Bfigel  leider  fehlt. 
(Taf.  IV.  Fig.  9).  Die  Riemenkappe  ist  3,6  X  2,4  cm.  gross  und  besteht 
aus  zwei  Blättern,  welche  durch  zwei  Nieten  zm^ammengclialten  werden;  ausser- 
dem licfinden  sicli  zwischen  dieser  noch  /wel  an<]ere  Oeffnungen,  voraussieht- 
lich  auch  zur  Aufnahne'  ^  <mi  Nieten.  Mittels  zweier  Oesen  bewegt  sich  die 
Kappe  und  dazwischen  dci*  Dom  um  die  Axe;  letzterer  ist  am  spitzen  Ende 
nach  unten  gekrümmt. 

Eine  dritte  Brandgrul>e  hat  Herr  Ixecti  r  Krüir<^r  einige  Tage  später  ebenda 
anrireth^ckl  und  darin  eine  sehr  reiche  Auslieute  u^cfunden.  ^"on  Eisensachen 
lagtMi  hierin  ein  Ii*  cm.  langer  (^nrtcdhaken,  der  auf  der  Unterseite  hinten  mit  zwei 
Oesen  und  vorne  mit  einem  Haken  versehen  ist  (Taf.  II.  Fig.  2.ö),  ein  18  cm. 
langes,  etwas  verliogenes  IJIatt  einer  Lanzens]iitze,  ein  lO.S  cm.  langes 
Messrr(dicn.  Nadel  nel>,^t  S])irale  einer  Filxd.  sowie  drei  I?inge  voji  1^7  bia 
4..Ö  cm.  Durchmesser.  Dieselben  sind  oflen  und  dürften  wohl  Sehnallen  vor- 
stellen, deren  Dom  nicht  erhalten  ist,  denn  ähnliche  Schnallen  sind  aus  anderen 
Brandgruben  (Oliva)  bereits  bekannt  geworden.  Aus  Bronce  war  ein  11  cm. 
langer,  nach  vome  allmählich  sich  verjüngender  GQrtelhaken.  auf  dessen  Ober- 
fläche in  der  Mediane  und  an  den  Rändern  Leisten  von  scharf  dreieckigem 
Querschnitt  sich  erheben,  an  deren  Basis  ein  gretenübnlichcs  Strichornaroent 

eingeschlagen  ist  (Taf.  IV.  Fig.  7).  Ferner  ein  kleines  Bruchstück  einer  band- 

1» 


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artigen  Handspange  and  ein  ähnliches  drahtrundes  Stuck  von  4,5  bis  5.0  mn. 

Dicke,  welches  an  der  Aussenseitc  durch  zwei  Gruppen  von  je  drei  zusammen* 
stehenden  Knöpfen  verziert  ist  (Taf.  V.  Fig.  3).  Endlicli  befand  sich  in  diospin 
Grabe  der  obere  Theil  eines  aclitförmigen  Bern.stein>Berloques  (vergl.  Taf.  III.. 
Fig.  43  bis  46),  wie  solche  Objecte  aus  Willetiberg,  vom  Neustädter  Felde  bei 
Elbing  und  aus  mehreren  ostpreu^si^ehen  (ilrab.stätten  bekannt  geworden  sind. 

Geffen  Ende  desselben  Monats  halt»'  Herr  Krüger  das  fJluek  noeli  om- 
vierte  BranduMube  zu  entdecken,  welche  kaum  <>,.')  ni.  tief  lajr,  und  fand  darin 
zwei  t'iseriir  Lanzensiiitzen  sowie  eine  grüne  Cfrasperh».  Die  am  besti^n  orliaUoiie 
S])it/,r  lic-tclit  aus  einer  o,"  cm.  h'ingen  'J'ülle.  durcii  welclie  eine  Niete  üo- 
Zügen  isi,  uml  einem  21  cm.  langen  Blatt,  das  beiderseits  —  ebenso  wie  die 
vorher  Ijeschriebenen  —  einen  hohen  Mittelgrad  besitzt.  Dieses  Exemplar  ist 
ganz  gerade,  wahrend  das  zweite,  23  cm.  lange  eine  umgebogene  ii^])itze  hai: 
auch  hier  ist  noch  die  Niete  in  der  Tülle  erhalten.  Die  Perle  ist  von  flasclien- 
grüner  Färbung,  rundlich  plattgedrückt  und  mit  conischcr  Bohrung  verseheu 
(Taf.  III.  Fig.  13).  Aach  derartige  Perlen  sind  am  Ostpreussen  bereito  bekannt 
geworden,  während  sie  in  unserer  Provinz  bisher  nicht  aufgefhnd^  wurden. 

Auf  demselben  Felde  und  in  derselben  Tiefe  treten  mit  den  Brandgruben 

untermischt  auch  freistehende  Urnengräber  auf.   So  fanden  die  Herren 

Stumpf,  Kr&ger  und  Conwentz  am  1.  Mai  a.  er.  neben  der  obenerwähnten 

Brandgrube  mehrere  grosse  ümen  von  schwärzlichem  Aeussem.  Eine  derselben 

trägt  am  Bauch  grosse  concentrische  EindrQcke,  konnte  aber  nur  in  einzelnen 

Stücken  consmirt  werden  (Taf.  II.  Fig.  9).   Darin  lagen  als  Beigaben  eine 

umgebogene  einschneidige  Schwertklinge  von  29  cm.  Länge  und  7  cm.  Breite 

(Taf.  II.  Fig.  26),  eine  umgebogene  r>an/enspitze  von  29  cm.  Länge  (Taf.  II. 

Fig.  2H)  und  diverse  Beste  von  Schildbuckeln.  Sämmtliche  Gegenstände  waren 

aus  Eisen  gefertigt  und  daher  stark  von  Kost  bedeckt,  sodass  Einzelheiten 

nicht  erkannt  werden  konnten.    An  dieser  Urne  stand  ein  kleines  Ceremonial- 

gofäss  (Taf.  Ii.  Fig.  12),  dessen  Bauch  eine  scharfe  Kante  bildet,  sodass  es 

die  Form  eines  abgestumpften   Do})j)elkt  gels  besitzt.     Der  Durehmesser  de« 

Boden.-   bi'trägt  4.   de.s  Bauches        un<l   des  Halses  3,4  cm.:  die  Hohe  «ies 

Tönrcheiis  ist      cm.    Ueljer  der  Bauelikanle  veil  iufen  drei  eingeih-riekie  Krei-- 

linien   und   dazwisehen   spitze  'I'i"i]t!'el :  die  uiit<'ren  sind  unterln iiilien  und  veii 

rechts  nach  links.  <lie  oberen  eoniinuii lieh  und  von  links  nach  re(dits  eingedrückt. 

Das  Mateiial   ist  ein  brauner  'l'linn  mit  einge.-prengten  (Jesteinstriimmern :  die 

Obcrlläclic  ist  durchweg  geglättet.  Das  (iefäss  war  gänzlich  mit  Erde  angefüllt, 

hat  also  ursi>rünglich  nichtä  oder  nur  Flüssigkeit  enthalten.    Von  anderen  in 

der  Nähe  befindlichen  Urnen,  welche  gebruinte  Knochenreste,  aber  keine 

Beigaben  umschlossen,  sind  nur  einige  Bruchstucke  aufgehoben  worden.  Bios 

gehört  dem  oberen  Rande  einer  rohgoarbeiteten,  weiten,  rothbraunen  Urne  an 

und  zeigt  einen  Kranz  von  langen  tiefen  Eindr&cken  (Taf.  II.  Fig.  6),  ein 

anderes  dem  Rande  einer  feingeglätteten  schwärzlichen  Urne  und  fBhrt  in  drei« 

eckigen  Feldern  zahlreiche  rnnkteiudrüvko  (Taf.  11.  Fig.  S)  und  ein  drittes 

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dem  Bauch  einer  glatten  br&nnlichen  Urne  mit  horizontal  susammenhängenden 

Dreiecken,  die  abwechselnd  gefeldert  sind  (Taf.  II.  Fig.  7). 

Ebenso  liat  Ilcir  Krii^for  unweit  der  obigen  dritten  Brandgrube  mehrere 
Urnen  aufgedeckt,  welelie  zum  Theil  nebst  dem  wii  htipMi  Inlmlt  consorvirt 
worden  sind.  Kine  äeliönge}'ormte  Urne  von  27  cm.  Höhe  und  1 2,5  cm.  Boden-, 
27  cm.  Bauch- und  17,5  cm.  Halsdurchmesscr,  mit  zwei  kleinen  Ohren  am  ohern 
Rande  stand  etwa  '  j  ui.  tief  zwischen  der  Humus-  und  Sandschicht  (Taf.  II. 
Fig.  11).  Sic  ist  au8  feinem  Thon  herure.^lollt.  gänzlich  schwarz  gefärbt  und 
in  der  (>l»orn  HiiHle,  an  der  Basis  sowie  am  Hoden  gut  geglättet,  während  die 
dazwischen  liegende  Aussenseite  durch  Bewurf  mit  liesteinstrQnanern  rauh 
gemacht  ist.  Per  reiche  Inlialt  dies<\s  ( ü  tasses  bestand  in  mehreren  Sciimuck- 
sachen  aus  Bionce,  Silber,  Gold  und  (ilas.  l'nter  erstercn  heben  wir  zwei 
Fibeln  ndt  liolleidiülsc  hervor  (Taf.  IV.  Fig.  2;]),  welche  bezüglich  ihres  Alters 
den  Hakonfibeln  folgen.  Der  .3,0  cm.  lauge  Biigel  verbreitert  sich  unten  zu 
einem  sehr  grossen  Fuss  (2,6  cm.)  und  trügt  oben  am  Kopf  einen  breiten  hohen 
Steg,  an  welchen  Bich  die  die  Rolle  umgebende  Hülse  anlehnt  Von  der  Mitte 
der  Fussnnterseite  geht  ein  15  mm.  hohes  Blatt  senkrecht  ab  und  nimmt  an  dem 
omgcbogenen  Ende  die  Nadel  auf.  Diese  beiden  Fibeln,  welche  ziemlich  gleich* 
mttssig  gearbeitet  sind,  werden  auf  der  Oberfläche  wahrscheinlich  von  einem 
Stichelomament  geziert,  jedoch  ist  dies  durch  Patina  fast  gänzlich  Terdeckt, 
sodass  auf  der  Abbildung  keine  Details  angegeben  werden  konnten.  Ausserdem 
waren  noch  drei  Bruchst&cke  vorhanden,  von  welchen  zwei  Fibeln  mit  Sehnen» 
hülse  angehören  und  der  in  Taf.  IV.  Fig.  22.  abgebildeten  Form  ähnlich  sind. 
Ferner  ein  mehrfach  gebrochenes  dünnes  Bronceband  von  1  cm.  Breite  und 
etwa  20  cm.  Gcsammtlänge  (Taf.  IV.  Fig.  8).  Dasselbe  sjdtzt  sich  an  dem 
einen  erhaltenen  Ende  plötzlich  zu,  die  Spitze  selbst  ist  abgebrochen,  lä^st  aber 
vermnthen,  dass  an  derselben  ein  Knöpfchen  oder  ein  Häkchen  gesessen  hat. 
In  der  Mitte  und  an  beiden  Seitim  sind  reihig  angeorduete  Frhöhungcn  von  der 
(Jröss(>  eines  Stecknadelko]ifes  ausgetrieben.  Olnvol  ähnliclie  Olijecte  uns 
bisher  nicht  l»ekai)nt  geworden  sind,  so  möchten  wir  doch  annehnien,  dass  das 
fragliche  einer  Spange  angehört  hat,  die,  sei  es  am  Arm,  auf  der  Stirn  oder 
im  Haar  getragen  wurde.  Kndlich  kommen  zwei  obeie  Theile  von  l'inco'ten 
(Taf.  III.  Fig.  14.)  sowie  ein  anderer  Behang  aus  Broucc  hinzu,  der  schwer 
gedeutet  werden  kann.    (Taf.  IV.  Fig.  IT),) 

Aus  Silber  getrieben  ist  eine  Handspange,  von  welcher  uns  ein  kurzer 

Endthetl  sowie  mehrere  zusammengeschmolzene  Stöcke  übrig  geblieben  sind. 

(Taf.  V.  Fig.  11).    Die  Form  entspricht  der  in  Urnen*  und  Skelcttgräbern 

aus  den  ersten  Jahrhunderten  nach  Chr.  G.  in  Westpreussen  häufig  auftretenden 

und  ist  auch  aus  Willenberg  und  Elbing  bekannt  geworden.   Während  sonst 

diese  Spangen  meist  aus  Bronce  bestehen,  wurden  in  Elbing  auch  solche  aus 

Silber  zu  Tage  gefördert.   Das  Band  ist  in  der  Mitte  glatt,  zu  beiden  Seiten 

sind  mit  einem  Stempel  dreieckige  Vertiefungen  und  daneben  noch  andere 

Figuren  eingeschlagen.   Am  Ende  ist  senkrecht  hierzu  eine  Linie  von  Tüpfeln 

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216 


eingeschlagen  und  dann  folgen  drei  schmale  gerippte  Reifen  worauf  da*  Baii<i 
sich  seitlich  zusammonsolmurt  und  das  halhkroisförniigc  Endglied  trägt.  Parallel 
mit  dorn  Rande  dcs.-iilhen  verlnnfon  auch  wol  einijr«^  nmlcutliche  Ornamoni- 
rcihiMi.  Die  Unterseite  dieses  ganzen  Stückes  ist  hohl  ausgearbeitet;  dasselbe 
erscheint  mattgrau,  da  es  ja  aueh  im  Feuer  geh^gen  hat. 

Ans  (jf)ld  bestehen  zwei  kleine  (M\t;enstan(le.  welche  wol  Theile  vm 
Berloques  darstellen,  üeber  eine  glockenlörmige.  oben  oflene  (Jnldplatt«'  ist  oiii 
aus  feinem  Golddraht  geflochtenes  Gewebe  eng  aufgelegt,  wolici  auch  oben  die 
Oeffnung  frei  bleibt  (Taf.  V.  Fig.  16  und  Ki  a). 

Unter  den  Glasperlen  befindet  sich  eine  von  flaschengrüner  Farbe  mtd 
ellipsoidisch  abgeplatteter  eechslappiger  Form  (Taf.  m.  Fig.  17),  eine  andfliv  I 
ist  dunkler  grün,  kugelig  abgeplattet  und  noch  andere  sind  Terschmobea. 
Eine  kleine  blaue  Perle  zeigt  die  Gubo-Octaeder-Fonn,  welche  wir  später  wieder 
finden  werden  (Taf.  m.  Fig.  6/7). 

Aus  der  Art  der  Beigaben  in  dieser  Urne  (Taf.  II.  Fig.  11)  könneu  wir 
den  Schluss  ziehen,  dass  in  derselben  eine  wohlhabende  Fmi  bestattet  worden  ist. 

Eine  zweite  üme  von  derselben  Stelle  ist  29  cm.  hoch,  am  Boden  IS  em. 
am  Bauch  26,5  cm.  und  am  Halse  19,5  om.  weit  (Taf.  II.  Fig.  10).  Die  grftntr 
Anschwellung  des  Gefässes  liegt  im  obem  Drittel,  darüber  zieht  es  sich  plötzlich 
zusammen  und  bildet  einen  kurzen  Hals.  Dasselbe  ist  dickwandig  und  besteht 
aus  rothbraunem  Thon,  welcher  mit  grobem  Granitpul  vor  vermengt  ist.  Aehnlich 
wie  an  der  ersten  Urne  ist  auch  an  dieser  die  Ausscnscite  nur  unterhalb  »lo? 
Bandes,  an  der  Basis  und  am  Boden  geglättet,  wahrend  die  dazwischen  liegendf' 
Seitenfläche  in  Folge  eines  Bewurfs  rauh  erscheint.  Diese  Urne,  deren  Raml 
etwas  ausgebrochen  ist.  entiiielt  zw;n-  eine  grosse  Aiizidd  von  gebrauntea 
Mensclienknochen.  entl»ehrte  im  l'eluiiiiMi  alier  jetrlicher  lleigalten. 

Eine  dritte  l'rne  (Tal".  11.  l•'iL^  ^>),  weielie  in  Foiin  und  (Jrösse  der  voriireii 
ganz  ähnlich  war,  i.--t  leider  durch  Unvorsichtigkeit  der  Arl>eiter  nachträtrlich 
zerstört  worden.  Im  Innern  stand  au!'  dem  Boden  ein  kleines  einfaches  Nä}!- 
chen  von  3,0  cm.  Hohe  und  o>:.'>..ö  eni.  Durchmesser.  Hierin  befanden  sich 
kleine  Knochenstücke,  ausserdem  war  aiier  auch  die  Urne  selbst  mit  Restes 
des  Lcichenbraudes  angefüllt,  zwischen  welchen  ein  unförmliches  Eisenstuck 
und  eine  La  T^ne  Fibel  lag  (Taf.  II.  Fig.  24).  Dieselbe  Ist  in  einem  6,3  cn. 
langen  St&ck  erhalten,  an  welchem  nur  das  letzte  Ende  des  Bögelfusses  fehlt, 
und  trotz  des  stark  aufsitzenden  Bestes  in  ihrem  Bau  deutlieh  erkennbar.  Der 
Bfigel  dieser  Fibelform  ist  sehr  einfach;  w&hrend  der  Hals  unmittelbar  in  den 
Draht  der  nur  aus  wenigen  Windungen  gebildeton  Rolle  fibergebt,  macht  der 
Fuss  unten  eine  Biegung  nach  vom,  indem  er  zugleich  den  Nadelfalz  bildet. 

Ausserdem  wurden  in  der  Nähe  obiger  ümen  noch  zwei  kleine  Geftsse 
aufgefunden,  die  ohne  Inhalt  etwa  0,40  m.  tief  standen.  Das  eine  hat  eine  ge- 
fällige ausgebauchte  und  mit  Hals  versehene  Form  von  7  cm.  Hohe  nnd 
3,  ö  >;  7  >:  0  cm.  Durchmesr^(  r.  während  das  nndei  e  ähnlich  dem  in  Taf.  JI« 
Fig.  5  aussieht  und  5,4  cm.  hoch  ist  (Taf.  11.  Fig.  16). 

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Endlich  kommen  susammen  mit  diesen  Urnen  und  auch  unweit  der  Brand- 
gruben  gamicht  selten  Thonwirt el  vor,  welche  grOsstentheils,  wenn  nicht  nus- 
schliesslich  derselben  Zeitperiode  angehdren.  Sie  sind  in  Form,  Grösse  und 
vietleicht  auch  dem  Gebrauche  nach  sehr  verschieden;  stets  zeigen  sie  in  der 

Mittp  eine  mehr  oder  wcnijror  vollkommene  Duivlihohninjr.  Ein  Exemplar 
(Taf.  11.  Fig.  21)  ist  sclHMluMidiniiitr  von  5 — ß  mm.  Höhe  und  2,  3—2,5  cm. 
Breite,  ein  rmderes  ist  (Taf.  II.  Fij?.  20)  concav-convex  von  15  mm  ITolie  und 
3,7  cm.  nroir*':  mchroie  (Taf.  II.  Fip.  2.-^)  ]iMl>en  eine  al)geplattot  ollipsoidischc 
(iestalt  von  12  —  U>  mm.  Ildlif  und  2.15 — 3  cm.  liroito  und  endlich  die  meisten 
(Taf.  II.  Fiir.  22)  lie.-iitzen  die  Foini  eines  ah<restniii|ifti'n  I>oj>|)«'lkefr<'lf^  von 
2 — '.\  cm.  Hohe  und  .'5  —  4  cm.  Bn-ifc.  relierdies  sind  von  den  ^'eI•fel•ti!^n•n 
unabsichtlich  und  absichilich  manchcilei  west'ntlirhe  Ahiuideruugen  bewirkt 
worden,  auf  welclu'  niilu-r  einzuixehen  lucht  nöthii;  oischrint. 

Ein  Gräberleid,  wie  da.*«  eben  beschriebene,  ist  in  unserer  l'rovinz  zuerst 
unterhalb  des  Karlsberjjes  bei  Oliva  durch  Herrn  Lissauer  und  spater  ein  zweites 
in  Rondsen  bei  Graudcnz  durch  Herrn  Anger  aufgedeckt  worden.  Auch  dort 
kamen  Brandgruben  mit  freien  ürnen  untermiselit  vor  und  lieterten  eine  Ähn- 
liche reiche  Ausbeute  an  Waffen  und  Schmuck  gegensttbiden  aus  Eisen  und 
Bronce.  Die  Beigaben  in  Oliva  waren  in  der  Weise  geschieden,  dass  Waffen 
lediglich  in  Umengräbeiti  vorkamen,  während  die  Gürtelhaken  wiederum  auf 
Brandgruben  sich  beschränkten.  Dagegen  konnte  man  in  Ladekopp  die  Son- 
derung nicht  erkennen  Was  die  Zeitstellung  dieser  Brandgruben  und  Uiiien- 
gräber  betrifft,  so  besitaen  wir  in  den  darin  gefundenen  Fibeln  einen  brauch- 
baren Anhalt  für  die  Bcfltimmung  derselben.  Die  La  T^ne-Fibcl  gilt  in  archäo- 
loiripcher  Beziehunu'  fast  allgemein  als  ein  Produkt  keltisclun-  Industrie,  welche 
in  den  letzten  Jalirhunderten  vor  Chr.  (i.  in  der  Schweiz,  in  Frankreich  und 
Britannien  blühte,  aber  auch  in  Nord-Italien,  am  Rhein,  in  Brthmen  und  Ungarn 
vielfach  auftritt  und  von  hier  aus  allmählich  bis  an  die  Ostflee  hin  sich  ver- 
breite! hat.  Wir  kennen  in  Posen  und  in  Westi)reu8sen  jetzt  schon  eine  Anzahl 
solcher  Fundstätten  aus  dieser  K ultur]»eriode  und  setzen  dieselbe  aus  archäo- 
los^isclien  (Jriinden  für  unsere  Provinz  in  die  Zeit  von  50  v.  (Mir.  bis  50  n.  Chr. 
Andererseits  wissen  wir  aus  ver'j:leichendeu  Untersuchungen,  dass  die  .•iiidern 
oben  ei-wähnten  Filieln  mit  Holleidiülse  zu  den  Frzeugnissen  <ler  sotrejuniiiten 
provinzial-nimisclien  Industrie  gcdiörten,  welche  in  unserer  Provinz  im  Laufe 
des  ersten  Jahrhunderts  n.  Chr.  auftritt  und  bis  gegen  das  Ende  des  3.  Jahr- 
hunderts n.  Chr.  reicht.  Da  nun  das  obige  Gräberfeld  bei  Ladekopp  Fibeln 
von  beiden  Arten  za  Tage  gefördert  hat,  so  werden  wir  nicht  fehl  gehen,  wenn 
wir  dasselbe  in  die  Mitte  des  ersten  Jahrhunderts  n.  Chr.  versetsen. 

RSmitoh«  Periodt. 

Auf  demselben  Terrain,  welches  die  Urnen  und  Brandgruben  in  sich  birgt, 

häufig  an  derselben  Stelle,  kommt  an  der  Oberfläche  oder  wenige  Decimeter  im 

Humus  oder  Sando  eine  grosso  Ansabl  von  Einselfhnden  vor,  welche  Gebranohs- 

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und  SrhiuuckLTr'L'onstandp  aus  Bronce  oder  edlem  Metall,  auch  aus  Gla«  und 
Email  dart-tcilon.  Es  sind  hierunter  mancherlei  Objecto,  welche  an  einige  Bei- 
gaben der  obigen  CJräher  erinnern,  die  boi  Weitem  meisten  aber  vertreten  einen 
8ell)ststan'liirtMi  'J'vpiis  atis  einer  spätern  Zeitej)Oclie.  Es  ist  nicht  unnioirlirli. 
sogar  ^vahrs^]ll'iMliell,  dass  cinigi.'  der  unten  zu  l)esclireil)('ndeu  ( IcjiMisiande 
au.-^  l'iülier  zerstörten  IJiandgrnben  oder  Urnen  herriiliren  oder  aber  \uii  den 
damaligen  Bewohnern  verloren  gegangen  sind;  indessen  beginnen  die  Haupt- 
fimde  tun  die  Mitte  des  ersten  Jahrhunderts  u.  Chr.  und  gehen  bis  in  das 
dritte  Jahrhundert,  bis  zu  welcher  M%  also  der  rOmiiiehe  Einfluss  sieh  hier 
geltend  machte. 

Die  Gegenstlkide  sollen  in  Folgendem  nach  dem  filaterial  geordnet  werden, 
aus  welchem  sie  bestehen. 

Stein. 

Zunächst  sei  hier  ein  ans  Quarzit  hergestellter  Schleifstein  erwähnt, 
welcher  etwa  die  Form  einer  quadratischen  8äule  von  5  cm.  Durchmesser  und 
12  cm.  Höhe  besitzt.  Die  hohl  ausgeschliffenen  Seitenflächen  deuten  darauf 
hin,  dass  er  viel  gcbrauelit  worden  ist. 

Sodann  gehörte  hifrhcr  eine  Reihe  von  Schmuckgegen.ständen  aus  Bern- 
stein, welche  theils  in  Perlen,  theils  in  änderet)  Borloipn'.s  Itesiehen  und 
mannigfach  variiren.  Die  Perlen  haben  im  Allg<*mcinen  die  Form  einer  an  den 
Polen  abgeplatteten  Kugel,  die  in  der  Kiehtnng  ihrer  Axe  durchbohrt  ist.  Je 
nachdem  diese  Abplattung  geringer  oder  stärker  ist,  nimmt  die  Perle  eine 
mehr  kugelige  besw.  scheiboifonnige  Oestalt  an.  Jene  errächt  bei  einer  Hohe 
von  10  mm.,  eine  Breite  von  14  mm.  und  diese  bei  4,5  mm.  Höhe  82  mm. 
Brdte  und  bei  18  mm.  Hdbe  28  mm.  Breite.  Die  acheibenflOrmigen  Perlen 
sind  häufig  an  beiden  Enden  des  Bohrlochs  und  an  der  Seite  durch  concentrische 
Rillen  verziert  <Taf.  m.  Fig.  47).  Der  Canal  ist  nuttela  eines  Hetalldrabtes 
voraussichtlich  von  einem  Ende  aus  cylindrisch  sanber  gebohrt.  Wenn  bei  den 
grösseren  und  zugleich  schwereren  eine  r^tnrke  Erweiterung  nach  aussen  hin 
stattgefunden  hat,  so  dürfte  dies  in  vielen  Fällen  auf  die  nachträgliche  Ein- 
Wirkung  der  Sehnur  oder  de.s  Broncedrahtes  zurückzuführen  sein. 

Die  Berloiiues  (Taf.  III.  Fig.  43—40)  haben  eine  sehr  charakteri.stisehe 
Form  nini  erinnern  im  Langs^^ehnitt  entfernt  an  eine  8.  Sie  tiestclicn  ans  einem 
Kopf-  und  einem  Bauehtheil.  welche  durch  eine  lief  cingesoluiittene  Rinne  vini 
einander  geschieden  sind.  Der  Kopf  ist  stets  kleiner  als  der  Bauch,  nacii 
unten  fiist  gerade  abgeschnitten  und  darüber  mit  einer  horizontalen  Hohlkehle 
versehen.  Etwa  in  derselben  Höhe  geht  eui  Bohrloch  hindurch,  an  dessen 
beiden  Enden  der  Kopf  oft  grade  abgeschnitten  ist  (Taf.  III.  Fig.  45).  Nur 
an  einem  Exemplar  (Taf.  III.  Fig.  44)  ist  der  Canal  in  dem  Einschnitt  hindnrch- 
gcf&hrt,  welcher  Kopf  und  Bauch  von  einander  trennt  Der  Bauch  hat  mehr> 
weniger  die  Form  eines  Ellipsoids  und  ist  meistens,  wie  auch  der  Kopf, 
parallel  mit  der  Axe  ])lattgedrückt.  Fast  immer  ist  die  Oberfläi  ]  e  L-^lntt  und 
nur  in  einem  Falle  (Taf.  Hl.  Fig.  44)  wird  sie  von  drei  concentrisuheu  Hillen 

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geziert  Die  Höbe  des  Berloques  wechselt  sswischen  1,6  and  2,5  cm.  bei  einem 
Bauchdarcbmesser  von  0,8  bis  1,9  cm. 

Wie  wir  oben  erwähnten,  kam  in  einer  Brandgrube  der  Kopftheil  eines 
Berusteinberloques  vor  nnd  es  ist  nicht  unmöglich,  dass  einige  der  hier  be- 
sohriebt'iKMi  aui'li  aus  Brandgruben  oder  ümengräbem  horruhi^en,  zumal  einige 
(Ion  Eindrurk  licwähren,  als  ob  sie  lange  Zeit  in  Asclu^  {relojion  lüitten.  Im 
r<!brigtMi  sind  derartige  Borloqucs  in  grosser  Menge  in  Willonbcig  inid  auf 
dem  Neust  ädtor  Felde  unweit  Elbing  yorgekommen;  auch  hat  H<?rr  Dr.  'J'ischler 
Hokdie  Objeete  mit  L^eriniren  Abänderungen  aus  Gräbern  von  Dictrichdwalde, 
Gruueiken  uud  AU  BoUächwinken  in  Ostpreussen  beschrieben. 

Boioolien« 

Ans  Knochen  gearbeitet  sind  bisher  nnr  Kämme  aufgefonden  worden, 
welche  indessen  zweierlei  Form  zeigen,  indem  sie  entweder  nnr  auf  einer  Seite 
oder  nach  zwei  Seiten  hin  Zinken  tragen. 

Von  einseitigen  Kämmen  sind  drei  kleinere  Bmchstncke  erhalten, 
welche  beweisen,  dass  dieselben  nnr  sehr  niedrig  gewesen  sind.  Das  voll- 
ständigste Exemplar  ist  20  mm.  hoch,  11  mm.  lang  und  besitzt  oben  eine 
Oeflnung  ITir  einen  eisernen  Ring,  von  wekdicni  mir  ein  kk-iner  Rest  conservirt 
ist  (Taf.  11.  Fig.  29).  In  die  untere  Hälfte  der  Knochonplatte  sind  sieben 
Zinken  eingesiigt.  die  der  Verfertiger  spiiter  durch  Schaben  abgerundet  nnd 
geglättet  hat.  Die  beiden  anderen  Exemplare  steUen  den  obern  Thcil  der 
Kämmclien  tlar  nnd  weisen  kein  Oi  nament  auf;  das  eine  ist  duixhbohrt  und  das 
andere  von  einem  kleinen  Hronceslift  durclizogen. 

Ein  z wei He i t i L'-er  Kamm  ist  nahezu  vtdlstandig  erhalten  (Taf.  II.  Fig.  ot>)- 
Er  besteht  aus  einer  f)S  mm.  langen  und  aO  mm.  hoiien  etwa  reetanguläreu 
Knoelit  uplatte.  deren  Seitenrander  wenig  nach  innen  geschwt'ift  sind.  Diestdhn 
hat  in  der  Hohe  riiscn  liiconvexen  Querschnitt  und  wii'd  in  der  Längsrichtung 
jederseits  von  einer  is  mm.  langen,  8—9  mm.  breiten  und  2  mm.  dicken 
Knochen -Leiste  bedeckt.  Die  Enden  derselben  sind  grade  abgeschnitten,  die 
Längsränder  abgeschrägt  und  die  Oberflächen  sind  durch  vier  anregelmässig 
angeordnete  eingeschnittene  Hoftüpfel  0  verziert.  Eine  ebenso  nnregelmässige 
Anordnung  zeigen  die  vier  Broncenieten  welche  die  beiden  Leisten  mit  der 
Knochenplattc  verbinden.  In  diese  sind  oben  nnd  unten  verschieden  starke 
Zinken  schräge  eingesägt,  so  gross,  dass  beiderseits  ein  9 — 10  mm.  breites 
Randstack  übrig  bleibt.  Die  Oberseite  besitzt  20  und  die  untere  Seite  34 
Zähne,  wdche  nachgearbeitet  sind.  Im  Allgemeinen  verräth  dieser  Kamm  keine 
Gcscliicklichkcit  des  Arbeiters  uud  ist  nicht  so  sauber,  als  das  oben  erwähnte 
kleine  Kiinimchen.  Da  die  Leisten  sclion  vor  dem  Einsägen  befestigt  worden 
sind  uud  vielleicht  auch  befestigt  werden  mussten.  so  ist  durch  diese  Manipulation 
die  hintere  Leiste  so  stark  mit  angegriflfen  worden,  dass  sie  nicht  mehr  genügend 
reparirt  werden  konnte.  IJeilaufig  ist  die  Platte  in  drei  Theile  gebrochen, 
einige  Zinken  sind  mehr  oder  weniger  ausgebrochen  uud  vou  der  hinteren  Leiste 
fehlt  der  groö^ere  Theil. 


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Kämme  wurden  schon  mehrfach  anf  dem  Nenstftdter  Felde  bei  Blbüig 
gegraben,  indessen  waren  sie  bei  Weitem  grösser  und  besitaen  viel  längere 

Zinken,  als  die  eben  beschriebenen.  Es  ist  anzunehmen,  dass  jene  von  Franoc 
im  Haar  gelragf n  wurden,  während  diese  lediirlich  dem  Gebrauch  gedient  haben. 
In  OstpreiiBson  sind  auch  zweimal  l]i  ii  1  stdcke  von  Knochenkämmen  aofgefunda. 
welche  der  Elbinger  Form  ähnlich  sehen. 

Glas  imcl  ji^mall. 

Wie  oben  erwähnt,  kommen  in  den  Brandgruben  und  freistehenden  Uraen 
einige  Perlen  aus  Glas  und  Email  vor.   Eine  bei  Weitem  grossere  Anzalil 

wurde  aber  an  der  Olierfläche  und  infolge  Nachgrabens  gesammelt,  .<'Klas>  in 
Bezug  auf  Faibc  und  Technik  eine  grosse  Mannigfaltigkeit  vertreten  ist.  Da 
zwischen  Glas  und  Email  vielfach  Uebei^änge  st.iltliDdcii,  wollen  wir  die  Perlen 
niclit  nach  dem  Material,  sondern  in  Bezug  anf  dio  llerstellimg  untorscUcideu. 

Einfarbige  Perlen.  (Taf.  Jll.  Fig.  1— 27.j  Viele  (J  lasperlen  zeigen  ein« 
flaschengrüne  Farbe  und  nähern  sich  in  ihrer  Form  einer  Kugel,  die  an 
beiden  Enden  di'r  Axe,  d.  i.  des  Bohrkanals,  abgeplattet  ist.  Auch  die  früher 
bcschriclioin  n  und  auf  Taf.  III.,  Fig  1'),  17  abgoldldeten  Perh*n  gehören  hierher. 
Ein  Exeiiiplni  von  12  X  17  nini.  Durchmesser  wird  an  seiner  Obertiaclie  vcm  z<'!tii 
Läng8-l?illeii  durchzogen  und  ein  zweites,  etwas  nieilrigeres  ist  mit  tunf  lluiiA- 
artig  erweiterten  Kiefen  lie^etzt  (Taf.  III.  Fig.  10).  Ausseidem  treten  auch  »in- 
zclnc  Perlen  in  I)oj>pelkegelfi»rm  auf.  die  in  (h-'r  Dichtung  der  Axe  dnrclil"!lirt 
sind  (Taf.  III.  Fig.  2<5).  Zwei  andere  l']xenii»lare.  wehdie  <len  erstgenaiuiIi'U  zwar 
in  Form  und  GrOsse  ähnlich,  sonst  aber  undurciisit-htig,  nur  an  diinneu  Sph'tieiii 
durchscheinend,  (eisen-)  vitriolgrün  gelarljt  und  wachsglimzend  sind  (Taf.  Uh 
Fig.  14).  Daher  nähert  diese  sich  schon  dou  Emailperlcn.  Ein  fünftes  Exemplar 
von  dunkelflascbengr&Der  Färbung  erinnert  an  eine  Serpula  und  ist  in  der  Wei«e 
hergestollt,  dass  man  eineui  nach  einem  Ende  sich  verjüngenden  Glasstreifen  in 
weichem  Zustande  schnockenartig  um  einen  Dom  gelegt  hat  (Taf.  lH.  28).  Die 
äusseren  Windungen  sind  abgebrochen  und  nur  3  Vi  erhalten.  Dies  Stück  ist  nidit 
eigentlich  eine  Perle,  sondern  ein  Knoi>r,  wie  ähnliche  mit  darinsteckenden 
Broncestift,  zusammen  mit  Hakenfibeln  in  ostpreussiscben  Gräbern  auftreten. 
Daher  geht  das  Älter  dieses  Produkts  bis  in  das  erste  Jahrhundert  n.  Chr.  snrucL 

Die  dunkelblaue  Farbe,  ähnlich  dem  Kupfervitriol,  wird  nur  durch  ein« 
Perle  vertreten>  welche  ähnlich  gereift  wie  die  zuerst  beschriebene,  sonst  aber 
in  einen  17  mm.  hoben  Cylinder  ausgezogen  ist  (Taf.  III.  Fig.  15).  Diese 
Form  findet  sich  schon  in  frfiher  Zeit  und  dürfte  daher  dnem  Grabe  ai» 
dem  ersten  Jahrhundert  angehören.  Weit  häufiger  kommt  das  himmelblaue 
Glas  und  zwar  in  verschiedenen  Formen  vor.  Zunüdist  platt gedrückt-ellipsoidisch 
einzeln  oder  zu  zweien  ancinanderhaftend  (Taf.  Iii.  Fig.  27)  oder  in  <i-'!  stalt 
eines  axil  durchbohrten  I)<>i>i)elkegel8  (Taf.  Jll.  Fig.  18—20).  wobei  die  Holic 
der  l'erlen  zwischen  4,5  und  ü  mm.,  die  Breite  zwisclieu  6,5  und  Ö,5  mu>< 

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221 


wechselt  F&r  eine  andere  Form  hat  Tischler*)  den  Namen  cubooctaedrisch  vor* 
f^eschlagen,  weil  sie  an  die  krystallographische  Gombination  zwischen  Gubas 
and  Octaeder  ennnort.   Wir  kennen  vier  Exemplare  von  ö — 0,5  mm.  Broite 

nnd  7 — 9,5  mm.  Köhc,  welche  also  in  der  ßiclitung  des  Bohrlochs  lang  gezogen 
sind  (Tal".  Iii..  Fig.  6 — 7).  Kiidlich  jreliort  hiorlier  eine  prisinatirii ho  Perle  von 
hexagonalein  4  inni.  weit«*!!!  Querschnitt  und  16  mm.  Höhe  (TaL  Iii.  Fig.  8). 

Violettes  Glas  kommt  auch  in  der  Form  eines  Stark  zusammcngedri'ickten 
Ellipsoids,  das  aber  in  der  Richtung  der  längeren  Axe  perforirt  ist  (Taf.  III, 
Fig.  12.  2ö),  el>eu:<(»  in  Cul.o-O.-taedi  i-  (Tai.  JJi.  Fig.  9--l(M  und  in  pris- 
niatischcn  Perlen  vor  ('raf.  III.  Fig.  11).  l>as  Piisuia  hat  auch  einen  hoxagoiiah'n 
Quersi-imitt,  an  wclchtMii  jf(kti'ii  zwei  sjft'geiiülM'rlicgiMKii'  Fhichcn  vorzugsweise 
ausjiehihlet  sind.    l>ie  IIoli»!  iK'tragt  11.  dif  iriusstc  Kreil«'  7  nun. 

Zu  den  einlarl»igen  lOiiiailperlen  gehören  jene  kK'inen  orangegell)en**)  TJing- 
perh'hen  von  ^5 — 1,;")  mm.  gro.sr^ter  IJreite  ri'al.  IM.  Fig.  2),  von  welciien  l»er(»its 
ein  Exemplar  in  einer  Hrandgrulie  voigelundeu  worden  war.  Ferner  eine  lack- 
rothe  Perle  von  al>geplattet  kugeliger  Form  und  9  X  13  mm.  Durchmesser 
(Taf.  III.  Fig.  1),  wie  eine  ganz  tthnlicbe  auch  sction  in  derselben  Bi-andgrubc 
vorgekommen  ist  Endlich  eine  grössere  Ansahl  von  schwarzen  Emailperlen, 
die  sehr  verschieden  geformt  sind:  plattkugelig  glatt  und  gereifit,  ringfbrmig  zn 
zweien  oder  dreien  aneinandei'baftend  oder  auch  parallel  zu  der  Bohrung  ganz 
platt  gedruckt  (Taf.  III.  3—5,  21—24).  Diese  schwarzen  Perlen  dGrften  wol 
aus  einer  Röhre  hergestellt  sein. 

Belegte  Peiien.  (Taf.  III.  Fig.  29—35.)  Es  giebt  zunächst  Glasperlen, 
auf  welche  mittels  eines  weichen  Kmailstabes  gerade,  schräge  orier  Zickzack» 
Linien  aufgetragen  sind.  Eine  dunkel  flaschengrüne  Perle  von  der  Form  eines 
Ellipsoids  (21  X  29  mm,  Durchmesser)  ist  in  der  Weise  verziert,  dass  um  beide 
Oefl'nungen  des  Hohrkanals  eine  Kreis-  hezw.  gebrochene  und  dazwischen  eine 
Zickzacklinie  verläuft  (Taf.  III.  Fig.  ^Vd).  Diese  Figuren  sind  zunächst  aus 
iiiiU-hweisseni  und  danelnii  liezw.  (Ia)-id>cr  aus  rothem  Email  gebildet.  Eine 
('vliuderi»erle  aus  helb'm  tlasehenirriinen  (Ha-e  von  beiläulig  2!'  mm.  Länge 
und  10  mm.  Dicke  ist  in  ScliiaiilH  iilinirii  i.i'lcMi  uml  zwar  werliseln  /.uei  hiek- 
rothc  mit  zwei  milchwei-.'^en  Kmailsticii'en  ab  ( iai.  III.  Fig.  oo).  —  Eine  dritte 
Perle,  welelie  die  (b.'sialt  einer  abgej»lalteten,  alter  gleielr/.eitig  in  der  Hichtiing 
des  Bohrkanal,"  laiiirgezogeni'U  Kugel  von  1!>  mm.  Hohe  /-»'igt,  besteht  aus 
Milchglas.  Um  die  Seitenwand  verlaufen  drei  parallele  Zickzacklinien,  deren 
äussere  durch  giünes  und  dermi  innere  durch  rothes  Email  hergestellt  sind 
(Taf.  IL  Fig.  32). 

Diese  letztgenannte  Perle  bildet  schon  den  üebergang  zu  den  belegten 
Bmaiiperlen.  Diese  selbst  werden  ausserdem  noch  durch  f&nf  andere  Exemplare 

*)  Tischler.  0)itprcu.xKi»ch('  CrälH'rrHder  III.  ä«brlfl«n  <l«r  l'bysikalisch'OkonomischeD 
Gi-i«i*llM:haft  in  Kunig.'«b«rg  1H79,  6eite 

**)  Durch  ein  Veneben  In  der  lifbographlaeh»  Anstalt  Int  die  Figur  nlobt  oniagcgplbf 
tondera  rotb  MwgeRIhrt 

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222 


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repräsentirt,  die  auf  schwarzer  Cinmdmasse  weisse,  rothe  und  gol^e  Linien 
tragen.  Zwei  etwa  gleicligrossc  Perlen  von  plattkageliger  Form  und  c.  14  mm. 
Höho  z<'i^en  um  die  Oeflnunijen  der  ntthninor  eine  tnilchweiase  Kreislinie  und 
zwischen  Ix'iden  vorläul't  eine  Zickzacklinie  aus  lackrothem  Kuiail  (Taf.  III. 
Fig.  31).  Eine  ändert'  wirtellViriui^^e,  dcivn  <  ine  Iliilfic  <rärker  convcx  ist  a\s  die 
andere,  wird  um  den  Bauch  herum  dun  h  zwei  ircrath'  rotiu'  Kreislinien  verziert, 
zwischen  welelie  eine  ^elbe  niedrige  Wellenlinie  sich  hinzieht  (Taf.  III.  Fi«?.  30). 
Eine  vierte  ist  ganz  flach,  mit  weiter  Oellbuug  und  crsclieiut  daher  ringförmig. 
Auf  der  Seiteowand  Terlanfim  zwei  gdbe,  sich  schneidende  WdlenUnien  (Taf.  IH 
Fig.  29).  Die  feinste  Perle  von  plattkugeliger  Form  und  11  mm.  Hohe  ist  mit 
grfingelbem  Email  belegt,  und  zwar  verlanfen  die  Linien  von  einer  Oefihimg 
schräge  zur  andern,  vobei  mannig&ch  unr^elmftssige  Yerzweigongen  auftreten. 
Das  Email  ist  aus  einem  gelben,  einem  grünen  und  wieder  ans  einem  gelben 
zusammengesetzt,  und  es  erscheint  daher  in  dem  Belagstfick  die  grüne  Farbe 
von  der  gelben  umsäumt  (Taf.  MI.  Fig.  34).  Ans^^erdem  sind  hin  und  wieder 
kleine  Bin!]rr>  von  Milchglas  eingelegt.  Diese  Perle  ii^t  (i'  tii  Feuer  ausgesetzt 
gewesen  und  daher  stark  angegriffen,  we.shalh  nicht  alle  Details  in  ihrer 
Urspriingliehkcit  erkannt  werden  können.  Hiernach  ist  anzuuehmen,  dasä  die 
Perle  aus  einer  Urne  hcrrfdirt. 

Millefiori-  und  Mosaik-Perlen.  (Taf.  III.  Fig.  30—42).  Diese  sehoncn 
Produkte  antiker  (Glasindustrie  sind  in  der  Weise  hergestellt  worden,  da.ss 
ein  13üudel  von  planen  oder  gewölbten  Glasstreifen,  auch  Röhren  mit  einer 
andern  Glasmasse  überfangen  und  dann  ausgezogen  wurden.  Hieraus  konnte 
man  entwedw  direkt  Perlen  verfingen,  indem  ein  St&ck  dieser  Masse  um 
einen  Dom  gewickelt  wurde,  oder  aber  es  wurden  daraus  kleine  Platten 
quergescbnitten  und  einzeln  oder  zusammengesetzt  in  eine  Emailperle  einge* 
lassen.  Die  ersteren  nennt  man  Millefiori-,  die  letzteren  Mosaikperlen,  welche 
vielfach  Uebergänge  bilden.  Die  ein&chste  Perle  dieser  Art  ist  aus  d&nnen 
rothen,  violetten,  blauen,  gelben,  grünen  Glasstäben  zusammengeachmolzen. 
Eine  andere  von  ]dattkugeliger  Form  und  12  mm.  Höhe  zeigt  aequatorial  eine 
hellrothe  Emailzonc.  dann  kommen  jederseits  ein  crelber  und  ein  dunkelbrauner 
Streifen  von  aufircrollten  Binden  und  die  beiden  ("alotten  werden  von  weissem 
Email  udiiMet  (Taf.  III.  Fii^.  30).  Diese  Perle  zeiut  nnti'irlich  auf  der  inneren 
Fläche  dassell»e  .Muster  und  lasst  auf  der  Ri'ickseite  (Fig.  deutlich 
erkeniH^n.  dass  sie  durch  Umwickeln  der  zusammengesetzten  (Jlasnujsse  um 
einen  Dorn  hergestellt  ist.  Eine  andere  Perle  zeigt  genau  dasselbe  Muster, 
nur  in  anderen  Farben  (Taf.  HI.  Fig.  41).  Die  mittlere  Zone  ist  hier  weiss, 
sodann  folgen  schwarze  und  gelbe  Bftnder  und  endlich  eine  grüne  Emailmasse. 

Von  Mosaikperlen  sind  mehrere  Exemplare  vorgekommen.  Das  eine  platt- 
kugelig  und  9  mm.  hoch,  enthalt  3  Mosaikpl&ttchen  von  rhombischem  oder 
polygonalem  Umfang  in  rother  Emailmasse  (Taf.  HI.  Fig.  37).  Sie  bestehen 
aus  blauem,  schwarz  umsäumtem  Mittelfelde,  von  welchem  acht  schwarze  Radien 

nach  der  ebenfalls  schwarz  cingofassten  Peripherie  verlaufen;  die  dazwischen 

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liegenden  Felder  sind  grfin.  Ein  zweites  Exemplar  von  16  mm.  hoher  Cylinder- 
form  (Taf.  HL  Fig.  42  u.  42a.)  besteht  ans  Milchglas  nnd  trügt  auch  drei 
polygonale  Mosaikeinlagen,  welche  aus  rothem  Mittelfelde,  8  schwarzen  Badien, 
schwarzer  Peripherie  nnd  ans  gelben  Feldern  bestehen.  Da  diese  Perle  leider 
zerbrochen  war,  konnten  wir  anch  eine  Innenansicht  zeichnen  lassen  (Fig.  42a.), 
nm  zu  voranscliaulichon,  das.s  diese  Mosnikeinlago  aus  einzelnen  Stäbchen  auf- 
gebaut ist.  Eine  dritte  Perle  von  plaltkn^^oligcr  Form  und  13  mm.  Höhe  zeigt 
ein  conipliciilts  Mosaikmuster  (Taf.  III-  Fig.  HS).  Eine  aequatoriale  gelbe 
Zone  wir  !  ln  iii,  tseits  von  zweierlei  rliouihischen  Mosaikplatten  umsäumt,  wolclie 
abwechselnd  nebeneinander  gelogt  .sind.  Die  eine  trügt  in  dunkelgrünem  (irunde 
diagonal  ein  liellgriines  lanzettliehes  Blatt  mit  rotlieni  Ifauptnerv.  die  andere 
ein  tranlx'iiartig  aii'jreliiiiittes  ('ongionierat  von  w iii/i'^i-u  Flecken,  welche  in  eon- 
centri.-ciier  Aiiordunng  von  innen  nach  anssen  eine  gtsllie.  rotlie,  weisse  Fari>e 
zeigen.  Darant"  folgt  nach  aussen  eine  lackroihe  Fniailniasse.  Dieses  ganze 
Muster  ist  schon  vorher  zusaniniengesetzt  gewesen  und  durch  Zusaniineu- 
schweissen  kurzer  Stficke  sollte  die  l'erle  goliildet  werden,  llierhei  ist  al>er 
darf  Versehen  gemacht,  dass  diese  beiden  i?tücke  in  verschiedeneu  Richtungen 
zusammengesetzt  sind:  während  in  dem  einen  die  gelbe  Zone,  wie  es  wolil  sein 
sollte,  aequatorial  Terläuft,  steht  de  in  dem  anderen  rertikal.  Im  üebrigen  ist 
diese  Perle  durchaus  zierlich  und  kunstvoll  ^iarbeitet  nnd  soll  vielleicht  die' 
Traube  und  das  Bbtt  vom  Weinstock  darstellen,  wenngleich  das  letztere  in 
der  Form  abweicht. 

Eine  vierte  ist  ähnlich  der  oben  beschriebenen  ans  Milchglas  gefertigt  nnd 
zeigt  rundliche  Felder,  die  im  Innern  blau,  dann  von  weisse  und  änsserlich 
wieder  von  blauer  Glasmasse  umgeben  sind  (Taf.  in.  Flg.  40).  Die  andere 
weicht  vor  allem  in  iiircr  Form  von  den  üblichen  wesentlich  ab  (Taf.  III. 
Fig.  39).  Sie  ist  flach  rhombisch  und  an  den  Enden  der  längeren  Diagonale 
abgestumpft;  in  dieser  Richtung  geht  auch  die  Oefihung  hindurch.  Die  seit* 
liehen  Wendungen  sind  abgerundet.  Die  Hauptmasse  besteht  aus  lackrothem 
Kmail  worin  auf  jeder  IMattseite  drei  bis  vier  rundliche  Kiidagen  sich  befinden,  die 
ein  gelbes  Mitteli'eld,  umgeben  von  schwarzen,  weissen,  schwarzen  Ringen,  besitzen. 

Wenn  wir  diese  Produkte  römischer  ( Jlastechnick  ülierldicken,  so  werden 
wir  wi'Mlenun  Icldiaft  an  Formen  erinnert,  weU-he  ans  Willenberg  und  aus  dem 
Xeuslailier  Felde  ttei  Flliing  bekannt  geworden  sind.  Von  ei'sterem  Orte  kennen 
wir  Formen,  wie  die  aul  Tafel  Iii.  in  Fig.  1.  2.       12.  iil.  ii9  u.  a.  abgebildeten. 

Bronee. 

Die  Zahl  der  Broncegegenstände,  welche  auf  dem  Terrain  bei  Ladekopp 
aufgefunden  worden  sind,  ist  eine  sehr  gi'osse  und,  wenngleich  ein  Theil  der- 
selben auf  zerstörte  Oräber  sich  wird  zurfickführen  lassen,  so  mfissen  die  meisten 
zweifellos  als  Depötfunde  anfgefasst  werden,  welche  verloren  gingen  oder  aber 
bei  Ueberschwemmungen  im  Stich  gelassen  oder  in  Kri^szeiten  vergraben 

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worden  sind.  Um  eine  leichtere  Ueberaicht  zu  gewähren,  wollen  wir  nachfolgend 
die  einzelnen  Objecto  nach  ihrer  Art  zuBammenstellen  and  beschreiben. 

BausgerätL  Diese  grösseren  Gegenstände  wurden  während  des  Sommers  1884 
in  geringer  Tiefe  im  Sande  aufgefunden  und  durch  Herrn  Kreisthierarzt  Nouvel 
in  Marienburg  Ton  den  Arbeitern  käuflich  erworben.  Herr  Nouvel  hatte  die  Gfite 
alle  diese  interessanten  nnd  werthvollen  Objecte  in  uneigennütziger  Weise  dem 
Pro vinzial- Museum  hierselbst  als  Geschenk  zu  überweiseni  woselbst  sie  des 
Sammlungen  zu  neuer  Zierde  gereichen. 

Wir  erwähnen  zuerst  eine  getriebene  Broncev.ige  von  17  cm.  l)urchme!sser 
und  10  em.  Höhe.  Tuterhalb  des  uuii;<'ltogenen  Ramh's  ist  eine  Leiste  naeli 
aus:?eu  gedrückt  und  darunter  .sind  drei  coiicentriaclie  i\nM.-liuien  eiugravirt. 
(Tat*.  JV.  Fig.  1.)  Auf  dem  Mantel  find  von  hier  !»irf  /.um  Buden  niedrige  Rillen 
in  .schwach  gebogenen  Curven  nach  aussen  ge<irückt.  weiche  in  Abständen  von 
1,;")  bis  1,7  cm.  parallel  neben  einander  verlauten.  l>er  uutere  Theil  der  Seilen- 
wandung sowie  namentlich  der  Hoden  sind  nicht  mehr  vorhanden.  Immerlun 
erinnert  dies  Gefäss  in  seiner  Form  und  Technik  an  die  Brouce*  Urnen  tod 
Mfinsterwalde  im  Kreise  Marienwerder. 

Der  zweite  Gegenstand  ist  eine  Schale  (TaC  IV.  Fig.  2),  welche  zwar 
in  viele  einzelne  Stücke  zerfallen,  aber  nahezu  ToUständig  erhalten  ist.  Sie 
misst  etwa  9  em.  Höhe  bei  einer  Weite  von  24  cm.  Der  innere  Bfantel  weist 
unterhalb  des  auswärtsgebogonen  Bandes  zwei  parallele  Kreislinien  auf  und 
wird  durch  Furchen  in  vier  Quadranten  getheilt.  Von  einer  hochgelegenen 
Stelle  einer  solchen  Theilungslinie  verlaufen  strahlenförmig  Reifen  fiber  das 
ganze  Becken,  wobei  nur  die  BodenflAche  und  die  oberen  Theile  des  dem  Ans> 
gangspnnkte  zunächst  liegenden  Quadranten  eine  Unterbrechung  erleiden.  Von 
derselben  Stelle  gehen  jederseits  flache  Bogeneiudrücke  bis  zum  nächsten  Viertel 
der  oberen  Kreislinien  und  lullen  so  den  freigebliebenen  Raum  aas.  Der  Boden 
ist  nach  innen  gewölbt  und  zeigt  auf  beiden  Flächen  mehrere  concentrische 
Kreislinien.  An  der  Aussenseite  des  Mantels  und  zwar  an  den  eben  erwähnten 
Stellen  hat  dicht  unter  dem  Raiuie  je  ein  l'aar  hei  zt'ormiger  hohler  l}roiieeknö}tfe 
gesessen,  deren  Inneres  durcli  lironceguss  ausL'etÜllt  war.  Zwei  diesei-  Kuople 
sind  miteonservirt  worden  und  iiewahren  deu  Kiudruck,  als  ol>  sie  nrspriiie^lich 
nicht  zugehörig,  sondern  erst  .-{»ater  angesetzt  wurden  seien.  Diese  (Jegenstande 
düri'ten  in  erster  Reilie  den»  (ielirauch  gedient  halten,  mögen  aber  dann  auch 
zur  Bestattung  der  Asche  \'erstoi  l>ener  benutzt  worden  sein.  An  anderen  Orten 
der  Provinz  sind  in  derartigen  Gelassen  gei»raunte  Mensclienknochen  aufgefunden 
worden;  ob  hier  ein  derartiger  Inhalt  vorhanden  war,  Hess  sich  nicht  mehr 
constatiren. 

Femer  verdankt  das  Provinzial- Museum  Herrn  Nouvel  eine  Kasserole 

nebst  Siebeinsatz.  (Taf>  iV.  Fig.  3,  4.)  Die  erstere  besteht  aus  einem  11  cm. 

weiten  und  5  cm.  hohen  Becken  mit  rechtwinkelig  abgebogenem  schmalen  Bande 

und  einem  12  cm.  langen  platten  Stiel  von  2,5  bzw.  1,3  cm.  Breite,  welcher 

in  der  Mitte  zwei  ccntripctal  geneigte  kurze  Seitenttste  treibt  und  am  Ende 

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sehr  breit  ausschweift.  Die  änssere  Bodonflache  dos  Gefitsses  ist  mit  mnef 
einfachen  und  drei  concentrischen  Doppelfurchen  versehen.  (Taf.  IV.  Fig.  3  a.) 
Das  Sieb  ist  der  Kasserole  ganz  ähnlich  gearbeitet,  nur  nm  soviel  kleiner,  dass 
es  genau  in  jene  hineinpasst.  Sodann  ist  die  Seitenwandnng  im  oberen  nnd 
unteren  Theile  mit  je  zwei  Reihen  feiner  Oeffhungen  versehen  und  dazwischen 
werden  scliwacli  förmig  gebogene  Figuren  durch  Löcher  dargestellt.  Die 
Mitte  des  J'odcns  ist  unversolirt  und  wird  von  einem  Kreise  bedeckt.  Von  hier 
verlaufen  bis  zur  I'rripherio  des  iiüdcus  13  Hauptradien  von  OeiTnungen  und 
dazwischen  secuudare  Indien,  welche  etwa  erst  in  der  iMitte  l>eirinnon  und  elien- 
soweit  bis  zum  Rande  gehen.  Die  hierdurch  gclüldeten  Kiiiljniiiktc  werden 
(hireli  seliwaeh  auswart^  gel)ogeiie  LOcherreihen  verbunden.  Der  Stiel  ist  dem 
erst(Mi  genau  entsprechiMid  gcarlK-itct.  J>«M-artige  (JrlasHe  sind  schon  öfters  bei 
Funden  aus  dem  iilteren  l^istiiaitii-  vnigekoninien :  '/.  B  ein  ganz  fdinliches 
Paar  aus  Hueivowien.  Kr.  Lauehau,  besitzt  die  Sammlung  nordischer  Altorthümer 
der  Kouiulicheii  Museen  zu  lierlin. 

A\'ahi seheiiilit  Ii  \on  einem  grösseren  Eimer  rührt  ein  lialbkreist'oiniiger 
ß  II  gel  her,  welclier  in  der  Mitte  1,3  cm.  stark  ist  und  an  den  iiakenformig 
nach  ausHeu  gebogeneu  Enden  auf  0,<3  cm.  sich  verjüngt  (Taf.  IV.  Fig.  5). 
Dieselben  sind  19,5  cm.  von  einander  entfernt  nnd  hängen  in  stumpfdreiedcigen 
Ansatzstücken  von  7  cm.  Breite  und  3  cm.  Höhe.  Die  Spitze  derselben  ist 
abgerundet  und  etwas  unterhalb  ist*  an  jeder  Seite  des  Dreiecks  ein  Zahn  ein- 
geschnitten. Die  Bfigelhöhe  ohne  AnsatzstQcke  beträgt  S,7  cnu  Ausserdem 
ist  noch  ein  kleinerer  Griff  anfgefonden  worden,  welche  in  seinem  mittleren 
Theile  aus  einem  8  mm.  dicken  Broncedi-aht  besteht,  der  sich  dann  auf  5  mm. 
veijüngt  und  in  kleine  Knöpfe  endigt  (Tafl  IV.  Fig.  6).  Die  Griffhöhe  betragt 
4,9  cm.,  wahrend  die  Knöpfe  9,6  cm.  auseinanderstehen.  Beide  Objecto  sind 
Handhaben  für  ein  grösseres  bzw.  kleineres  fJefäss  gewesen  nnd  haben  sich 
frei  in  Ocsen  bewegt.  In  Bondsen  unweit  (Jramlenz  ist  vor  zwei  Jahren  auch 
ein  IboiK  ( eimer*)  ausgegraben  worden,  Ucsscu  Bügel  dem  unsrigen  sehr  ähn- 
lieh  sieht. 

Schnallen  und  Gürtel.  ]>ei-eits  oben  halten  wir  eine  Sehn  alle  l)esehrieben. 
welch«'  aus  einem  (irabe  iienidii  te  und  iiier  sind  noeh  zwei  einzelne  Slüeke  zu  ei- 
wähnen.  Die  eine  Scinialle  Ijeslelit  aus  einem  2,1  cm.  hoiieu  liiigel  von  ]ilanc()nvexem 
Quersehnitt,  dessen  freie  Enden  duieh  eine  2  em.  lange  Axe  verliunden  werden, 
welelie  an  be-iden  Enden  durch  einen  eannellirteu  Kopf  vernietet  ist  (Taf.  IV. 
Fig.  10).  Um  dieselbe  s]»ielt  ein  2,4  em.  langer  Dorn,  <lessen  Spitze  nach 
unten  gekrümmt  ist.  Die  Riemenkappe  ist  idclit  melir  erhalten.  Das  zweite 
grössere  Exemplar  hat  einen  niedrigen,  abgerundet  rechteckigen  Bügel  von  4  cm. 
Länge  und  2  cm.  Höhe  (Aussenmass)  und  einem  gleichseitig- dreieckigen  Durch- 
schnitt (Taf.  IV.  Fig.  11).    Die  Biemenkappe  bewegt  sich  mittelst  ssweier 


*)  Dieser  Bronoeeimer  wird  im  Looal-MuBeim  der  Stadt  Onttdnic  «nfbemünt  und  bt  durob 
d«M«a  Cotwerrator  FloikowaU  tn  Oyps  nadtgebildet  wordoi. 


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226 


Ooflcn  Hin  die  Aze,  welche  an  dorn  einen  Ende  umgebogen  and  an  dem  aadm 
vernietet  ist.  Jene  ist  1,8x3,3  em.  gross  und  zeigt  in  der  Mitte  eine  grosse, 
un  jeder  Sdte  eine  kleine  Niete,  welche  letetere  nnten  ao^espalten  und  noige* 

schlagen  ist.    Der  Doi  n  fehlt. 

Es  finden  .sich  uiehrfacli  längliche  diinne  Bronceplättchen  mit  und  ohne 
Nieten,  welche  wol  einen  Gürtelheeatz  gehildot  lialnMi  imi^on.  wie  goldier  auch 
ans  andei'en,  namentlich  Frauengrttbern,  früher  bekannt  gcwonien  ist.  Aust^erdcm 
sind  hier  noch  drei  Riemenzungen  zu  ci-wlihncn,  welche  hinten  aufgespalten 
sind  und  durch  eine  Niete  zusammengehalten  werden  und  nach  vorne  sich  ver- 
jungen. Das  eine  Exemplar  (Taf.  IV.  Fi^.  ll'j  ist  4X>  cni.  lanfx  unteti  1.1 
cm.  hreit  mid  endi*rt  ohcn  in  einen  Kuopl';  da.s  andere  hier  nielit  al)i;el»ildete  i<t 
n.f)  cm.  lang  eilialtcii  und  oben  leider  abgebrochen.  Das  dritte  von  etwa.-?  ali- 
weichender  Foi-ni  ist    cm.  lang  und  in  den  Backen  1,7  cm.  br<;it  «Taf.  IV.  Fig.  13). 

SchiiallcM  und  Ririiien/.iingen  sind  auch  in  anderen  Fmulgebieten  nicht 
selten  und  in  UbcrcinriLimmendcn  Formen  auch  in  Willenberg  und  bei  Elhiiig 
vorgekommen. 

Zlbeln.  Unter  allen  Broneegegenständen  sind  die  Fibeln  am  Wichtigsten,  weil 
sie  durch  Vergleich  eine  Zeitbestimmung  ermöglichen.  Viele  derselben  sind  von 
Herrn  Rector  Kröger  und  von  Herrn  Conwents  an  der  Oberflftche  oder  wenig 
unter  Terrain  gefunden  worden^  aber  auch  die  ftbrigen  sind  ihrer  Erhaltong 
nach  frei  im  Lande  vorgekommen. 

Die  älteste  Form  ist  die  HakenHbel,  welche  hier  durch  13  verschiedene 
Exemplare  und  Bruchstücke  reprttsentirt  wird,  von  denen  die  sechs  wichti^tea 
abgebildet  sind.  Die  ältesten  Fibeln  dieser  Art  besitzen  einen  platten  oder 
mehr  dicken  Bögel  und  einen  längsdachigen,  nach  nnten  sich  orweitemden 
Fuss,  an  des.sen  Unterseite  in  der  Mediane  eine  unten  umgebogene  Pbtte 
als  Nadoliialter  fuogirt  (Tafel  IV.  Fi>r.  16—20).  Dieser  Fuss  ist  Helten 
glatt  und  wenigstens  an  der  Basis  durch  ein  eingeschnittenes  A  oder  /S 
verziert  (Fig.  16,  20).  An  einer  Fibel  waren  die  drei  Seiten  des  Dreieck« 
nach  innen  und  nach  aussen  von  eingepunzfen  PuJicfi-eihen  umfaumt  (Fig.  18). 
Das  hiiiiliuste  Ornaiiicnt  iiilden  eingeschlagene  lioftiiplel.  die  meist  zu  z\vi>i 
(Fig.  17.  IS)  (Mirr  drei  (Fig.  1I>— 20}  Paaren  angeordnet  sind.  Der  Fii-s 
geht  umiiilielbar  in  den  Ilals  iduM*  (Fig.  19)  oder  ist  von  jenem  (buch  FiuKt- 
reiheii  (Fig.  IH)  o(h'i-  al)er  durch  eine  (Querleiste  getrennt  (Fig.  D».  17», 
wtdche  na(h  (»ben  entweder  ziigeschrägt  oder  liach  ist.  Der  Hals  ist  bahl 
schmüh'r,  bald  breiter  und  l>ald  llaeh,  Itald  sehr  stark  gewölbt.  Er  trairJ  iinlcii 
zuweilen  auch  noch  je  einen  Holtiipfel  und  ist  meisten«  auch  noch  in  der  Mitte 
und  an  den  Rändern  verziert.  An  der  grossen  Fibel  von  8  cm.  Lauge  (Fig. 
19)  wird  der  Hals  an  jeder  Seite  von  je  einer  und  in  der  Mitte  von  zwei 
Furchen  dui-chzogen,  deren  gemeinsamer  Grat  linsenförmig  ausgestanzt  ist;  die 
einzelnen  Linsen  werden  ui  der  Mittellinie  durch  eine  schmale  Leiste  verbunden. 
Bei  einer  andern  Fibel  verläuft  median  ein  einfaches  Perlomament  (Fig.  16, 17). 
Endlich  ist  ein  Hals  in  der  Mitte  von  einer  breiten  Furche  durchzogen,  in 


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221 


▼elcher  und  xa  deren  Seiten  je  zwei  Ponctreihen  in  bas-relief  eingeschlagen 
sind  (Fig.  18).  Der  Hals  geht  selten  unmittelbar  in  den  Sehnenhaken  fiber, 
sondern  erweitert  sich  gewöhnlich  noch  zn  einem  Kopf,  welcher  in  der  Mitte 
durch  zwei  Hoftüpfel  verziert  ist  (Fig.  16,  17).  Der  Hals  bezw.  Kppf  ist  auf- 
gespalten und  während  der  untere  Theil  dieses  Fortsatzes  den  Draht  för  die 
Spirale  abgiebt,  nrnfasst  der  obere  als  Haken  die  Sehne.  Jene  zeigt  selten 
noch  ihre  ursprüngliche  platte  Form  (Fig.  19),  meistens  ist  sie  abgerundet,  geht 
in  drei  bis  vier  Windungon  nach  links,  als  Sehne  oben  nacli  reehtn  und  von 
hier  in  ebensu  viel  Windungen  bis  zur  Mitte  zurück,  um  die  Nadel  zn  bilden, 
weiche  in  den  Halter  eingreift. 

Eine  andere  Form  der  IlakenfilM'i,  urlt  li<  hier  auch  dui'cli  zwei  Exemplare 
vortreten  ist.  besteht  in  einem  dfinnon  (h .ihtlormigen  Fuss,  welcher  unten  in 
einen  cainielliiten  Knopf  endigt  und  nacii  olicn  siidi  wenig  erweitert  (Taf.  IV. 
Fig.  21).  \'ertieal  iiaeh  nnten  gi  hl  dei-  Fuss  in  eine  dreieckige  Platte  idter, 
widehe  unten  zur  Aut'naiiuie  der  Nadel  umgeliogt.'ii  und  von  drei  ver.-^eliieden 
gi'oa.>^en  Oetlniingen  durchbrociieii  ist.  Vom  Hals  wird  der  Fuss  durch  eine 
hohe  hail>kreisloiinige  Leiste  getrennt,  neben  welcher  oben  und  unten  eine 
Furciie  cingesciniitlen  ist.  Der  convcxe  Hals  erweitert  sitdi  pl»)t/dich  und  zieiit 
sich  dann  wieder  zusammen,  um  den  breiten  Kopf  zu  tragen;  er  hat  daher  eine 
etwas  gewölbt  rhombische  Form.  Die  Gonstruction  der  Spirale  stimmt  mit  der 
ersten  Form  uberein. 

Beide  Formen  von  Hakenfibeln  bilden  eine  häufige  Beigabe  in  west- 
preussischen  Grftbem  und  sind  u.  a.  in  Kl.  Eleschkan,  Hohenstein,  Dirschan 
mit  Leichen  zusammen  nnd  auch  in  Willenberg  vielfach  vorgekommen. 

Eine  dritte  Form  ist  die  Fibel  mit  Rollenhülse,  von  welcher  Herr 
Rector  Krüger  ein  sehr  schdnes  und  vollständiges  Exemplar  von  6,5  cm. 
Länge  aufgefunden  hat  (Taf.  IV.  Fig.  24).  Der  Fuss  von  etwa  dreieckigem 
Ausschnitt  ist  ^kOhn  nach  unten  geschwungen,  el»endahin  sich  verjüngend 
und  wird  hier  durch  eine  halbkreisförmige  oben  eingeschnittene  Platte  ab- 
gestutzt, an  welcher  nach  unten  ein  dreifach  eingeschnürter  Zapfen  ansetzt. 
Jn  der  iMitle  der  Unterfiäche  sitzt  ein  nach  vorne  abgeschrägtes  Band,  das 
unten  iTir  die  Nadel  umgebogen  ist.  Vor  <iem  J^teg  sind  oben  zwei  Furchen 
eiimcschnitten;  derselbe  ist  gross  und  hall>kreisfürmig.  Der  Il.ds  hegimit  etwas 
si  imiäler  als  der  Fuss  olien  endigt,  bildet  dann  rechtwinkelig  gebogene  seitliche 
Fortsätze  und  zieht  sich  nach  oben  wieder  zu.sammen,  um  hier  die  Hülse  von 
4,3  eni.  Breite  zu  tragen.  Der  Hals  ist  ähnlich  dem  Fuss  der  Länge  nach 
datdd'orniig  geneigt  und  auf  der  Kiickseite  ziendich  el)en;  unten  vor  der  Leiste 
sind  zwei  Furchen  (dngeschidtten.  r>ie  Hidse  umschliesst  die  Spiralfeder  fa.st 
ganz  und  lässt  nur  der  Nadel  freien  Spielraum.  Diese  Fibel  ist  in  Westpreussen 
nicht  häufig,  sie  tritt  zahhreioh  auf  dem  Nenstädter  Felde  bei  Elbing  auf. 

Eine  vierte  Form  ist  die  Fibel  mit  Sehnenhülse.  Der  Fuss  ist  hi^ 
selten  länglich  schmal,  wie  in  Taf.  IV.  Fig.  27,  sondern  zumeist  kurz  nnd  breit, 
nach  nnten  etwas  anseinandergehend,  wie  in  Taf.  IV.  Fig.  22.  In  beiden  Fällen 


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22d 


dacht  er  Bich  oben  mehr  oder  weniger  nach  den  Seiten  hin  ab  und  trägt  unten 
gleich  den  Hakeniibeln  einen  Nadnllialt^r.  Der  Fürs  ist  in  oineni  Falle  an  den 
Bändern  mit  einor  eingeschlagenen  Tiini<>  (Taf.  JV.  Fig.  21)  und  in  einem 
andern  mit  einer  V  Zi'ielmung  versehen  (Taf.  IV.  Fig.  20),  sonst  aber  inmipr 
Hchnincklo«!.  Kin  flaciigewölbtor  Stög  mit  sonkrediton  SeiltMiwanden  bild»'t  dio 
iivviv/.v.  l><'i>('ll»<'  ist  sobcii  oder  nie  gl;»tt .  dfim  in  Fig.  22  verdecl^t  nur 
eine  dicke  i'atiiia  das  siidiei  darunter  Ijermdljclic  Ornament.  An  d<M-  FiUel 
mit  dem  langen  Fuss  (Fig.  27 1  ist  dio  Leiste  mit  tiefen  Furchen  versehen, 
welclie  .sieh  sogar  unten  iierumziehen.  Die  Leiste  einer  anderen  wird  von  <lrei 
Furchen  durchzogen,  deren  Zwischenräume  durch  dicht  aui'  einander  Iblgcude 
schräge  Einschnitte  gegliedert  sind  (Fig.  25)  und  anfeiner  dritten  Leiste  werdten 
deren  Ränder  von  Pnncten  eingefasst,  Evrischen  welchen  Doppel-Zickzacklinien 
eingeschlagen  amd  (Fig.  26).  Der  Hals  erweitert  aich  etwas  nach  oben  und 
ist  gewöhnlich  in  d^  Mitte  und  an  den  Seiten  von  einer  Doppelfnrehe  durch- 
zogen, deren  Mittelgrat  durch  eine  quadratische  Stanze  geperlt  ist  (Fig.  22, 25, 
26);  zuweilen  läuft  eine  solche  Perlschnur  auch  noch  unten  am  Steg  entlai^i;. 

Bei  ,  einer  Fibel  (Fig.  27)  durchziehen  vier  Doppelfun  hon  den  FTals  und 
zwischen  denselben  sind  oben  und  unten  V  eingeschlagen.  Fin  anderes  Exemphir 
(Fig.  22)  besitzt  nur  oben  diese  Figuren,  unter  welchen  noch  je  ein  Kreis  eiiv 
geschlagen  ist.  Diese  Filiel,  welche,  wie  schon  oljen  erwidmt.  mit  einer  dicken 
Patina  id)erz(>L'<'ii  ist.  enthalt  daiiii  noch  einiu:«'  (Jewaiidreste,  die  nuiov  dem 
Miki'osko)»  als  Hanl-  und  LeiiiwaiMitascrn  sieh  erwiesen.  Dei-  Kopf  ladet  ol»eii 
in  zwei  Flügel  aus.  deren  untere  Ränder  die  Kfdle  uintasscu.  wahrend  der 
ganze  ol»ere  Biigelraud  nach  oben  zur  J^ehnenhiilsu  undjiegt.  Die  Kolle  nebst 
Sehne  und  Nadel  wird  bei  diesen  Fibeln,  wie  auch  bei  den  folgenden,  aus  einem 
besonderen  Stück  gebildet. 

Die  Fibeln  mit  Sehnenhulse  treten  häufig  bei  Willenberg  und  auf  dem  Neu* 
Städter  Felde,  und  zwar  zusammen  mit  den  Armbrustfibeln  auf.  Von  diesen 
sind  auch  in  Ladekopp  zwei  Varietäten,  mit  umgeschlagenem  und  mit  breitem 
Fuss,  in  mohreron  Exemplaren  vorhanden.  Eine  der  ersten  Art  ist  in  Taf.  IV. 
Fig.  31  abgebildet.  J>cr  grade  schmale  Fuss  geht  allmählich  in  den  etwas 
breiten  planconvcxen  und  halbkroiafdrmig  aufwärts  gebogenen  Hals  über.  Der 
Fuss  biegt  sich  hinton  sehnhlönnig  um.  wobei  das  letzte  Knde.  drahtförmig  ver- 
schmälert, durch  Umwinden  an  dem  Hügel  lietestigt  ist.  Der  Hals  ist  oben 
fx'rforirt  und  nimmt  die  Axe  auf.  deren  Fnden  vernietet  sind,  l'ni  dioselhe 
ist  die  Rolle  aulgewickcli.  wntici  der  nultler«'  Tlieil  als  8ehne  unten  duivh- 
gescijiagttu  wird.  Exemplare  der  zweiten  N'arietät  werden  in  'lal.  1\".  Fig. 
29,  30  dargestellt.  Hier  ist  der  Fuss  nicht  nach  hinten,  sondern  senkrecht 
nach  unten  eingeschlagen,  um  die  Nadel  in  aidi  aufzunehmen.  In  der  letzt» 
genannten  Figur  ist  die  überaus  starke  Wölbung  dee  Bügel balses  auffiidlend. 

Die  Armbrustfibeln  beginnen  nach  Tischler  g^n  die  Mitte  des  2.  Jahr- 
hunderts und  kommen  bis  zum  Schluss  des  dritten  Jahrhunderts  auf  den  ost* 
preuBsischen  Gräberfeldern  zahlreich  vor. 


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229 


Amringt.  Abgesehen  von  den  Ringarten,  welche  bereits  oben  erwähnt  wurden 
(Taf.  V.  Fig.  iif,  Q,  11),  haben  wir  noch  acht  Broncespangen  besw.  Brachstfieke 
derselben  zu  nennen,  welche  einzeln  aufgefunden  worden  sind.  Alle  Ex(  luplare^ 
sowol  die  fr&heren  als  auch  die  nachfolgenden,  sind  auf  dem  Unterarm  ge- 
tragen, während  grössere  Spangen,  wie  sie  z.  B.  bei  Elbing  vorkommen,  hier 
gänzlich  zu  fehlen  scheinen.  Im  Allgemeinen  kann  man  zwei  Formen  unter- 
scheiden: die  eine  drahtfbrmige  von  roehrwenigor  rundlichem  Querschnitt  und 
die  andere  bandförmiiro  von  biconvexem  oder  planconvexem  Querschnitt.  In- 
dessen treten  /wischen  beiden  mancherlei  Uebergänge  auf. 

Die  oinlachtite  Form  besteht  aus  einem  rundlichen.  olwHti  idattgedrücktcn 
Draht,  welcher  an  detn  »»infn  Ende  knopfartig  ansdiwillt,  während  das  andere 
:il)Lrel>n>clieii  ist,  Dit  ^i  r  Knupr  setzt  (iiirch  zw<m  rinirsnm  verlanfendo  Furchen 
vom  übrijieii  KorjM'r  ali.  wolclier  durclnvotr  trlatt  und  ornaniontfrei  ist. 

Kine  andeie  einfache  Form  (Taf.  ^^  Fig.  2)  wird  aus  einem  Broncedraht 
gcltihlct.  der  in  der  Mitte  rnndlii'li  iimi  etwa  ö  nini.  ilick  ist.  während  er  an 
den  Seiten  sich  abplattet  und  wenig  vt-rschniüh-rt,  nin  sclilie.-slicii  an  den  Enden 
wieder  etwas  an/.uschwellen.  wdche  grade  al»ge,-;chnitten  sind.  Die  dick  auf- 
liegende Patina  las.st  ein  Ornament  nicht  erkennen.  Dieser  Ring  ist  oflen.  .so- 
dass seine  beiden  landen  ü  mm.  von  einander  absteh«!n  und  hat  r),4Xt),4  cm. 
inneren  Durchmesser.  Kin  zweites  Exemplar  dieser  Art  (Taf.  V.  Fig.  1.)  von 
elliptischem,  fost  biconvexem  Drahtdnrchschnitt  wird  in  der  Mitte  der  Aussen- 
Seite  von  zwei  parallelen  Furchen  durchzogen,  welche  in  bas-relief  geperlt  sind. 
Zu  beiden  Seiten  derselben  sind  an  den  Enden  und  auch  in  Abständen  an  der 
übngeu  Oberfläche  O  O  C  O  O  eingeschlagen.  Die  Enden  liegen  bei  dieser  Spange 
S0,5  mm.  fibereinander,  so  dass  diese  nur  5,0X5,5  cm.  Durchmesser  besitzt 
und  daher  nur  von  einem  jungen  SCädchen  am  Handgelenk  getragen  sein  kann. 
Ein  drittes  unvollständiges  und  verbogenes  Stück,  welches  aus  einem  etwas 
stärkeren  Draht  besteht,  zeigt  das  nämliche  Ornament  ntn*  mit  dem  Unterschiede, 
dass  in  der  hohlen  kreisrunden  Punze  noch  ein  centraler  Hnrn  stehen  geliUebm 
ist,  wothnrli  die  00000  Hoftupfei  -  Zeichnung  bewirkt  i.st  (Taf.  V.  Fig.  4). 

Die  bislier  beschriebenen  Armringe  hat  Hcit  Kector  Krüger  entweder  selbst 
an8gegrai)en  oder  an  der  OI)erlläche  gesammelt  oder  von  den  Erdarbeitern  er- 
worben. Das  erste  Exemplar,  welehe.s  wir  Flerrn  Bautinternelimer  ('.  Mischke 
in  Scliöneberg  a./W.  verdanken,  bildet  schon  den  Ueliergang  zu  den  l>andarligen 
Si»angen.  Es  hat  durcliweg  einen  biconvexeii  (^ueisciinitt  in  der  Mitte  von 
'»X  8  mm.,  an  der  Seite  von  .'5.5x7,5  mm.  und  an  den  Enden  von  4.5X^,5 
mm.  (Tat'.  Fig.  5).  In  <ler  Mitten  der  Aussoniläche  verlanlVn  liier  zwei 
punctirte  Fiu'clien,  ohne  von  kleinen  Kroiseindrücken  umsiiumt  zu  werden. 

Die  eigentlichen  bandlormigen  Armspangen  sind  v(jn  planconvexem,  manch- 
mal coücav-convexem  QucrHcbnitt  und  besitzen  einen  selbstständig  ausgebildeten 
Hals  und  Kopf.  Sie  werden  hier  durch  ein  Bruchstück,  ein  durehbroehenes 
und  ein  abgebrochenes  Exemphu*  vertreten.  Ersteres  (Taf.  V.  Fig.  7)  ist  ein 
etwa  6  cm  langes  Endstück,  welches  sich  von  6  auf  10  mm.  verbreitert  und 


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230 


dann  durch  eine  Querleiste  abscliliesst»  von  welcher  zwei  nach  inneo  eoDver- 
girende  Einschnitte  abgehen.  Au  den  äusseren  Rän  l 'i  n  des  Bandes  aind  zw  ei 
Reihen  kleiner  Puncte  eingestanzt.  Der  Hals  setzt  durcli  eine  tief  eingeschnittene 
breit*^  Furche  von  jener  Leiste  ab,  baucht  sich  dann  ein  weniu:  aus,  zieht  sich 
wiesln-,  auch  von  oben  her,  i»löl/,lich  zusammen,  um  dann  den  Kopf  von  etw  a 
liyperbulischem  Ciiundriss  zu  bilden.  Dasselbe  lra;.rt  an  iler  einen  Seite  noch 
eine  (iussuaht,  auf  welcher  wahrscheinlich  sjiäter  kleine  V  rorniige  Kinschnilte 
gemacht  sind.  Dies  Exemplai'  wurde  von  tierrn  Couweuiz  au  der  Oberfläche 
im  Sande  aufgefunden. 

Ein  zweites  Armband,  welches  einnial  durchgebrochen  ist,  besteht  aus  einem 
9,5  mm.  hohen  Broncestreifen  von  dem  Qaerschnitt  eines  stumpfen  gleichseitigen 
Dreiecks  (Taf.  V.  Fig.  8).  In  der  Mediane  verlftoft  eine  schmale  Leiste, 
welche  beiderseits  von  zwei  Furchen  ums&umt  wird,  deren  Bfittelgrat  geperlt 
ist;  dasselbe  Ornament  sieht  sich  auch  an  jedem  der  beiden  Aussenränder  bin. 
Die  Spange  ist  in  der  Mitte  in  einer  Länge  von  7  cm.  auf  7  mm.  zusammen- 
geüchnürt  und  an  den  Kanten  abgerundet,  während  sie  sich  nach  den  Enden 
bin  auf  12  mm.  verbreitert.  Hier  schliesst  sich  ein  4,5  mm.  breites  Querband 
au,  wek'lies  aus  einer  .selir  schmalen  mittleren  um!  breiteren  Seitenleiste  be- 
steht, die  irerillt  sind.  Darauf  erweitert  sich  der  Hals,  ist  oben  mit  zwei 
kleinen  Kreisen  verziert  und  schnürt  sich  dann  von  den  Seilen  und  von  oben 
zusammen.  Sodann  setzt  der  etwa  hallikreisförniige  Ko\A'  an.  welcher  an  der 
Basis  und  IV'rijdierie  von  zwei  Furchen  cingefasst  wird,  deren  Mittelgral 
gerillt  ist;  in  letzterem  Falle  erhebt  sich  derselbe  wulstartig.  Dies«  Spange, 
welche  das  Provinsial-Museum  gleichfalls  Hemi  C.  Hiscbke  verdankt,  hat  einen 
Dnrdmiesser  von  etwa  5,5  und  6,0  cm.,  wobei  die  beiden  Kop&tficke  auf  dem 
Arm  nebeneinander  zu  li^en  konmien. 

Das  dritte  Armband,  welches  das  schönste  Muster  zeigt,  ist  an  dem  einen 
Ende  leider  abgebrochen  (Taf.  V.  Fig.  9).   Das  Band  ist  14,5  mm.  hoch  und 
von  sehr  stumpfdreieckigem  Durchschnitt,  wol)ei  die  beiden  Seiten  nicht  gerade, 
sondern  eingebogen  sind,   lu  der  Mitte  zieht  es  sich  wieder,  aber  nur  in 
einer  Jjjinge  von  2  cm.  auf  8,5  mm.  Höhe  zusammen  und  ist  an  den  Kanten 
abgerundet.    Die  Oberkante  des  Bandes  ist  abgeplattet  und  auf  derselben  vor- 
läuft eine  Wellenlinie  in  haut-reli(^f  (Fig.  9  a.):   an  den  .*^eitenrän(h'rn  ziehen 
sich  Je  zwei  Fuirhen  hin,  deren  Miltelgrat  gejunlt  ist.    Am  Ende  des  Handes 
sin<!   üben  und  unten  V  förmige  Eins<dinitte  und  dahinter  ein  ruMcteinuriu  k. 
Ik'u  Abschluss    bilden    vier    Querfurclien    mit  geperllem   Mittclgral,  worauf 
der  Hals  mit  einer  Hohlkehle  ansetzt.  Dann  folgt  eine  Leiste,  in  welche  zwei 
tiefe  Furchen  eingeschnitten  sind,  deren  Mittelgrate  geperlt  sind,  und  daraof 
wiederam  eine  Hohlkehle.   Der  Ko})i  ist  halbkreisförmig,  flach  und  wird  an 
der  Basis  von  zwei,  an  der  Peripherie  von  drei  parallelen  Furchen  eingefasat, 
deren  Zwischenräume  alle  geperlt  sind.   Ausserd«n  verlaufen  von  der  Mitte 
der  Basis  senkrecht  zwei  punctirte  Fui'chen,  an  deren  Grund  je  ein  Punct  ein- 
geschlagen ist.  Dicäc  Armsiiange  hat  Herr  Krois*Baumeistor  Stumpf  in  Marien- 
bui-g  die  Gute  gehabt  dem  Proviuzial-Musoum  zu  überreichen. 

S7 

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231 


Alle  Armringe,  welche  in  Ladekopp  aofgefiindeii  wurden,  roprttsentiren 
solche  Formen,  wdche  in  Skelettgräbern  unserer  Provinz  nicht  selten  ange* 
troffen  werden  und  ftkr  dieselben  geradezu  charaktoristich  sind.  Mit  Bezug  auf 
die  Funde  im  Werder  erwähnen  wir.  dass  sie  mit  Hakenfibeln  zusammen  auch 
in  den  Oräbem  tou  Kleschkau,  Hohenstein,  Dii'schau,  Laase  u.  a.  m.  vorkomme  n. 
Die  bandartigen  Formen,  welche  bis  in  eine  jüngere  Zeit  hineinreichen,  sind 
auch  aus  WilleiiUorg  und  Ellnng  bekannt  geworden. 

Fingerringe.  Während  in  ostpreuHsi sehen  Gräbern  «janiicht  selten  Fin^^orringe 
angefunden  werden,  solche  auch  aus  WUlenberg  und  Elbing  gon(i<ron<I  Ix'kannt 
geworden  sind,  gehören  sie  in  [/adckopp  und  im  Werder  ülterhauj)!  zu  den 
8eltenh«Mten.  Aus  einer  Brandgnilic  ist  oben  ein  kh^incr  ]?ing  bcscluieben  und 
ab^eliildct  (Taf.  V.  Fii!;.  10),  welcher  kaum  etwa?  anderes  als  einen  Fingerring 
vorgost<'lll  liaiien  kann.  Ausserdem  sind  von  llenn  Kri)<i:er  inifh  zwei  ein- 
förmig gebog<Mie  glatte  HronccstrcitiMi  von  2 — 3  mm.  I5reil<'  aufgefunden,  widclic 
einem  Fingi  ri  inge  ähnlich  achcn.  iSünist  ist  uns  vun  derartigen  Objccteu  nichts 
weiter  bekannt  geworden. 

Reitzeug.  Herr  Hector  Kriigcr  hat  das  Glück  gehabt,  auch  einen  Sporn  (Taf. 
IT.  Fig.  34)  aufzufinden,  welcher  aus  einem  iiyperbolisch  geformten  Bügel  und 
einem  kurzen  Dom  besteht.  Der  Bügel  ist  flach  nach  aussen  gewölbt  and  in  der 
Mediane  gebrochen,  er  beginnt  hinten  mit  4  mm.  Breite  und  erreicht  in  sanftem 
Bogen  vorne  18,5  mm.  Die  Seite  ist  etwa  3,8  cm.  lang  und  rückwärts  in 
einen  pilzartigen  Knopf  umgebogen,  auf  dessen  Oberfläche  ein  +  eingeschnitten 
ist.  (Fig.  34  a.)  Der  hohle  Dom  hat  etwa  Kegelform  von  ca.  13  mm.  Basis« 
durchmesser  und  25  mm.  Höhe,  wobei  die  äusserste  Spitze  selbst  etwas  abge- 
brochen ist.  Am  Grunde  des  Kegels  verläuft  eine  kleine  Leiste.  Bei  einer 
Bügelhöhe  von  2  cm.  stehen  die  Enden  dessselben  nur  5,7  cm.  von  einander 
ab,  soda.ss  der  Sporn  nur  an  einem  kleinen  Fuss  mittels  Riemen  befestigt  ge- 
wesen sein  kann. 

Römische  Sporen  sind  in  Westpreussen  wiederholt  in  Gräbern  gefunden 
worden,  wie  z.  ß.  in  Münsterwalde.  Ein  Exemplar  aus  Willenl»erg,  welches  gegen- 
wärtig im  Provinzial -Museum  der  Fhysikaliscli-t^ekononnschen  Gt  sellsehaft  zu 
Königsberg  i.  P.  aufbewahrt  wird,  sieht  unserejn  s«'lir  idinlich.  Nur  der  Biigcl  ist 
llaciier  und  der  Dorn  spitzer  gearlieitet.  Auf  dem  Neustiidter  Felde  In'i  Klbing, 
wo  iiihrlirli  eine  grosse  .Anzahl  von  interessanten  Ohiccten  neu  zu  Tage  ge- 
fördert wird,  ist  l)isher  no(di  kein  Sjjorn  voriiekonjuien.  In  Koiiilsen  ist  kürzlich 
ein  eiserner  Sporn  von  entfernter  Aehulichkeit  in  Brandgruben  aufgefunden 
wurden. 

Von  Silbergegcuständen  ist  oben  schon  ein  Armbandstück  aus  Ladekopp 

und  überdies  die  Hadrianmünze  ans  Or.  Lichtenau  genannt  worden.  Ausserdem 

wurden  noch  zwei  andere  Objecte,  welche  ebenso  wie  das  crstere  im  Feuer 

gelegen  haben,  von  dem  Herrn  Rector  Krüger  einzeln  aufgefunden.  Das  erste 

ist  ein  nahezu  3  cm.  langer  S-förmig  geliogcner  Haken  (Taf.  Y.  Fig.  13),  dessen 

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232 


eine  Hältlo  etwas  enger  zuBainmengebogen  ist  als  die  andere,  sodass  er 
at«yminetriöcli  erscheint.  Er  wird  aus  drei  gerillten  Drähten  zusanmiengeHiet/t. 
die  in  der  Mitte  von  zwei  klfiiMMi  Riniren  nmg«'ben  sind,  welche  aus  etwas 
di'innereiu,  gleichfalls  gerilltem  Dralü  lie.stehen  und  zwisciien  sich  einige  auf- 
gesetzte Perlen  tragen.  Am  Ende  sind  «liese  Drähte  wiederum  durch  zwei 
ähnliche  Kiuge  vei  bundcn,  worun  der  couiplicirtc  Kopf  sich  aosctxt.  Deraelbc 
besteht  aus  vier  gegenseitig  sieh  berftbrenden  Kugeln,  von  welchen  die  dra 
unteren  vriederom  durch  swei  zusammeugclcgte  kleinere  Kiigelchen  gekrOnt 
werden.  Zwischen  jenen  drei  unteren  ist  je  eine  kleine  Perle  eingefügt.  Der 
Haken  besteht  ans  reinem  Silber,  welches  in  Folge  des  Brandes  recht  brüchig 
geworden  ist,  und  zeigt  beiderseits  in  dem  KrOnchen  Spuren  von  Vergoldung. 
Solche  Silberliaken  sind  in  acht  verschiedenen,  z.  Th.  sehr  schOn  gearbeiteten 
Exemplaren  in  Willenberg  aufgefunden  worden,  ohne  dass  man  sie  damals  zn 
deuten  vermochte.  Wir  werden  weiter  unten  zeigen,  dass  -ie  ilas  Schlussglied 
einer  Halskette  vorstellen.  Später  sind  ähnliche,  aber  einlacher  gearbeitete 
Objecte  auch  auf  dem  Neustädter  Felde  bei  Ell)in;r  vorgekommen. 

Dei'  /.weile  (Jegenstand  ist  ein  15  mm.  hoher,  hohler  Doppelkegel  (Taf. 
V.  Fig.  12)  mit  al)gestuinpften  oftenen  Spitzen,  auf  dessen  ganzer  Oberfläche 
paralb  l  mit  der  Basis  feine  Rillen  verlaufen.  Die  abgerundete  Miiielkanto  ist 
mit  einer  unterbrocheneu  Reihe  von  winzigen  Ferien  besetzt  und  dieselbe  Ver- 
zierung tritt  auch  zu  ihren  beiden  Seiten  auf.  Ein  ähnliches  Objoct  ist  uns 
aus  West*  und  Ost(n«ussen  noch  nicht  bekannt  geworden,  jedoch  glauben  wir 
nicht  fehl  zu  gehen,  wenn  wir  es  als  Schieber  einer  Halskette  auffassen. 

Gold. 

Ausser  dem  bereits  oben  erwfthnten  Drahtgeflecht  sind  noch  zwei  andere 

Gegenstände  aus  Gold  bekanr.t  geworden.  Der  erste,  welchen  das  Provin/.ial- 
Museum  der  Opferfreudigkeit  des  Herrn  Kreis  Dannu  isters  Stumpf  in  Marien- 
burg verdankt,  ist  ein  Schliesshaken,  ähnlich  dem  aus  Silber  gearbeiteten 
(Taf.  \'.  Fig.  14).  Er  misst  im  Ganzen  '^.2  cm.  Länge  und  besteht  aus  einem 
etwa  l.T)  mm.  dicken  Golddraht,  um  welchen  in  der  Mitte  ein  hoher  und  dann 
jederseits  noeh  zwei  immer  niedrii^er  gerillte  dünne  Drähte  ytleirt  sind.  Daran 
schliesst  sich  jedeiseits  die  Uniwick(dung  des  llauptdiahtes  mittels  eines  noch 
dünneren,  fein  gerillten,  die  ursprünglich  wohl  bis  zum  Ende  gereicht  hat,  jetzt 
aber  zum  grossen  Theil  geschwunden  ist.  Jedes  Ende  wird  durch  einen 
dfinnereu  und  dann  durch  einen  dickeren  gerillten  Ring  eiugefasst,  an  welchen 
ein  Krdnchen  sich  anschliesst.  Dies  zeigt  mit  geringen  Unterschieden  denselben 
Bau  wie  an  dem  silbernen  Haken,  nur  bilden  nicht  drei,  sondern  vier  grössere 
Kugeln  die  Basis  und  an  diese  schliessen  sich  die  kleinen  Kugeltetraden  nicht 
in  derselben  £bene,  sondern  etwas  PchiHge  aufwärts  an.  Dieser  Haken  muas 
schon  lange  im  Gebrauch  gewesen  sein,  da  er  an  mehreren  Stelleu  abgenutzt  ist. 
In  der  Sammlung  nordischer  Altt  rthümer  des  königl.  Museums  zu  Berlin 

befindet  sich  eine  aus  feinem  UoiUdraht  gcüochtene  Kette  mit  Bommel  und 

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288 


SchloBsglied,  welche  in  Buskow  bei  Neuroppin  avfgefunden  worden  war  (Taf.  V. 
Fig.  18).  Die  beiden  im  Ringe  gefiusten  Enden  der  Kette  Aragon  Oesen,  die  durch 

oinpn  fonni*r  cobotjeiHMi  Haken  zosammengrliiilti'n  wordoii.  DorrJolln^  sii-lit 
in  der  Fofdi  und  Ausführung  unRerm  goldenen  duix'haus  ähnlich,  sodass  auch 
dieser  wie  Aor  pilbemo  nicht  anders  gedeutet  worden  kann.  Kin  zweites  ('ollier 
dieser  Art.  wr-Iclios  1^51»  in  einer  Urne  aus  der  älteren  Kis<'np<'rio(l»>  in  Wotonitz 
Itei  Grt'v  isrnidih'n.  McklenlMU  L''  \  <iri:*'k(>inini'ii  ist.  wird  in  d<'r  Al»tlieilunir  tnr 
vatcrläiKÜsrlM'  .MtortliiniMT  im  (ii  t)s-lnT/.nj;li(  lK-n  Mu.seuni  zu  Scliwerin  auOtowahrt. 
Nat  Ii  den  .Mittli('iluti^'«'ii  dos  (iolicimriitli  Lisi'li  (Jahrbüelior  dos  ^  oroinH  für 
niekleubur|^i.sciie  (ieschichte  und  Alt»  rthiiinsknndo.  Jaliriraiig.  Seite  1<>1, 
'66.  Jahrg.  S.  142  und  37.  Jahrg.  8.  23(»)  Hchoint  der  zugehörige  Schlussbakon 
dem  unsiigon  noch  ntther  xn  stehen  als  der  erstgenannte.  In  derselben  Urne 
fanden  sich  neben  der  Goldkette  zahlreiche  Alterthfimer  ans  Eisen,  Bronce, 
Glas,  eine  offene  silberne  Annspange  mit  halbkngeUbrmigen  Vorziemngen  an 
den  Enden,  eine  verbogene  grosse  silberne  Nadel  und  ein  hohler  silberner 
Nadelknopf.  Ausserdem  ist  in  Nörre-Vroby  bei  Odensee  auf  FQhnen  nebst 
römischen  Broncen  u.  a.  eine  goldene  Bommel*)  aufgefunden,  weicht-  zwar  kleiner, 
dennoch  an  nosdiniack  und  Verzierung  d<>r  von  Wotenits  völlig  gleicht.  In 
der  Pusste  Bakod  in  Ungarn  kamen  nut  Skeletten  zusammen  diverse  Schmuck- 
Sachen,  darunter  auch  eino  iroldenc  Halskette  vor.  deren  Enden  auch  mit  (►esen 
vcrs^'hen  sind:  in"ioss<'n  Ichit  «las  srliliossondo  (Jliod.  Endlich  int  eine  iiludiclio 
Kotto  aus  ^VuIz••^lln;('ll  in  < )ofih'rroicii  liokannt  ireworden.  Alle  dic^c  Stiu.ko 
gleiciion  UM  jij  \v<  ni^t'i  cinaniic'r.  sind  überaus  tüchtig  und  kunstreich  geiubcitet 
und  erinnern  an  aralti-rln-  Technik. 

Der  zweite  (Je^^tustaud  ist  eine  Münze  von  1,1)  l)is  2  cm  Durchmesser, 
welche  am  Rande  durchbohrt  ist  und  daher  wohl  als  Berlot^uc  getragen  s^n 
mag  (Taf.  V.  Fig.  15).  Das  Avers  zeigt  das  Bildniss  des  Kaisers  Gordian  und 
die  Umschrift: 

Imp(erator)  Gordianns  Pins  Fol  (ix)  Aug(ustus). 

Auf  dem  Revers  (Fig.  15a.)  befindet  sich  eine  die  Umschrift  all^risch 
darstellende  Figur: 

Aeternitati  Aug(u?ti). 

Die  drei  Kaiser  (iordian  halion  nur  kurze  Zeit  und  zwar  um  das  Jahr  240 
D.  Chr.  regirt,  welche  Zeit  den  Ai mbrusttibeln  ontsprcchen  wfirdc,  mit  woldicu 
sie  zu.><ammen  vorgekommen  ist.  Oios  wiclitiL'o  Stück  wurdo  nob-^t  i  jni'j^en 
anderen  ObjecU  n  vun  Herrn  FTolbositzor  ^Vions  in  Ladokopp  kautlii  li  orworlton. 

IJeborblickon  wir  nuch  oiniiial  die  grosso  Zahl  dor  Fundo  aus  der  ronii.schcu 
Epuoh«'.  SM  gi  wahron  sie  uns  ein  Hihi  von  oiuor  loi-ht  woidlialMMidon  Ansiodoliing, 
deren  IJcvcdkerung  sich  die  goschmackvuUou  Arb(>i(ou  der  römisclicu  und  pro- 
vinzialrOmischeu  Metallindustrie  um  ihre  heimischen  Produkte  in  reichem  Maasse 
einzutauschen  verstand.    Nicht  nur  Gegenstände  des  Schmucks  werden  ange- 

*)  liviläubK  »vi  iH-im-rkt,  dusa  flu  aulcbvr  guldeuer  iiommt;!  von  uiovr  llaUkutte  »ucü  io 
AViUenberg  riefe  voi;g«fujuleD  hu. 


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334 


schafft,  auch  die  für  die  Wirthschaft  und  zum  Reiten  erforderlichen  Ooiütiic 
Bind  von  Süden  her  bezogen,  ein  Umstand,  der  schon  einen  hdheren  Grad  von 
Wohlhabenheit  voraussetzt.  Und  betiachtcii  wir  iVw  Fibeln  näher,  so  sehen  wir, 
dans  dies«?  Colonic  aus  der  Römischen  Pciioilo  sich  unmittolhar  ansohliesst  an 
diejenige,  welche  wir  schon   oImmi  auf  demselben  (iräberfeldi»  keuu-'ti  lernien. 
Aul"  die  La  Tciie- Fib(?l  l'olgen  t^i'trcii  öO  n.  Chr.  die  Fil)eln  mit  olterer  Sebiie.  t 
sowol  die  Hakeiililteln  mit  plattem  und  mit  dickem  Bügel,  als  auch  die  Fihelii 
mit  Sehnen-  und  mit  Kollenliiilse,  eiuilieli  vom  EMd(^  des  zweiten  JalnliiuiiJorU« 
an  die  Fibeln  mit  unterer  Sehne,  »lie  .sogeiianiiten  Armbrustfibeln.  w  eK  he  \ns  L'e^'»'ii 
das  Ende  des  dritten  Jahrhunderts  die  Ivxistenz  dieser  Ansiedelung  verhrirfrcii.  i 
Diese  Zeitbestimmung  durch  die  Fibeln  wird  dann  durch  den  Fund  der  (ioW-  1 
münze  des  Gordian  in  exacter  Weise  bestätigt. 

Wir  haben  sonach  dnroh  diese  Untersucbnngen  doa  Nachweis  geAbrt,  da» 
bei  Iiadeko]ip  etwa  von  50  bis  gegen  300  u.  Chr.  bereits  eine  sesshaite  Be- 
völkerung gelebt  hat,  welche  sich  einer  verhiUtnissmässig  grossen  Wohlhaben- 
heit erfreut  haben  mnss. 

BHrgwall-Pflriode. 

Es  ist  interessant,  dass  an  derselben  Stelle,  welche  in  der  ^'orrömischeB 
und  römischen  Zeit  bewohnt  gewesen  ist,  auch  aus  späterer  Periode  Spuret 
von  menschlichen  Niederlassungen  nachgewiesen  werden  können.  Am  ersten 
Mai  d.  Ja*  bat  Herr  Oonwents  0,30  m.  tief  eine  Menge  von  Schüben  mit  dem 
Borgwall-Omament  ausgegraben,  während  nahebei  in  mer  Tieib  von  0.50  \m 
0,60  m.  Urnen  mit  umgebogenen  eisernen  Schwertern  und  Lanzenspitzen  standen. 
Jene  Scherben  lassen  erkennen,  dass  die  zugehörigen  GcfUsse  um  den  Baach 
hemm  breitgerillt  gewesen  sind  (Taf.  II.  Fig.  33),  worüber  am  Halse  oft  WeUei- 
linien  eingedrfickt  erscheinen  (Taf.  U.  Fig.  32).  Meist  verläuft  eine  hohe  und 
breite  Wellenlinie,  in  einem  Falle  aber  (Taf.  II.  Fij^.  31)  ziehen  sich  vier  teinc 
flache  parallel  ijbereinander  hin.  Zuweilin  ti  itt  .m  Steile  dieses  Ornaments  ein  i 
anderes,  welehes  aus  sehräge  gestellten  Tfipfclreihen  besteht.  Der  Rand  steijfi 
selten  vertikal  auf,  sondern  liefet  meistens  stark  nach  aussen.  Diese  Scherben 
sind  aus  vcrsehiedeiiem  Material  herir«'stellt.  häufig  mehr  oder  wein'irer  sehwiirz- 
lieh  und  selten  biiiuidich  oder  rothlich.  Die  Teehnik  ist  im  AlltztMueiiicii  «'in' 
recht  unvollkoimiu'iie  tind  die  AustTdn'Uii.tr  niclit  -aubcr.  Da  (li<'st>  .^^clu  tIh  i, 
nicht  Urnen  soiulerii  Wirtlis<  lia'tsirHi-atlien  eiit.^jirei-lieii.  .su  kommen  sie  selteu 
oder  nie  in  irrössercn  Stiuken  vor.  auch  linden  sieli  keinerlei  Bei':al)en. 

Unweit  olti^n'r  Stelle  und  etwa  in  der  nämlichen  Tiefe  stiess  Herr  Conwcnl/ 

auf  eine  Kulturschicht  von  i?  bis  3  cm  Dicke  und  2»)  X  ••*0  cm.  Ausdehnung. 

Sie  bestand  zum  gi-össlen  Theil  aus  Schuppen  von  Cyprinoiden,  Kopfscbildem 

und  Wirbeln  verschiedener  Fiscbe,  einem  linken  Mandibelst&ck  vom  Schwein 

und  dem  linken  vorderen  Mandibelstöck  eines  Bibers.  Hierbei  sei  auch  erwähnt. 

dass  an  einer  andern  Stelle  schon  fr&her  zwei  rohe  Bruchsiücke  eines  Elch 

geweihes  ausgegraben  waren,  welche  immerhin  das  Auftreten  dieses  Thieres  in 

früherer  Zeit  in  jener  Gegend  beweisen. 

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Die  Periode,  welcher  die  olngen  Scherben  angehOroo,  reicht  bis  in  das 
12.  Jahrhundert  hinein,  weshalb  anch  diese  Ansiedelung  noch  Tor  Auftreten  des 
Deutschen  Ritterordens  &1U. 

Mittelalter. 

Bs  kann  nicht  Wunder  nehmen,  dass  ein  Gebiet,  welches  einen  solchen 
Roichthum  an  Funden  aus  älteren  Zeiten  aufweist,  auch  eine  Ausbeute  an 
mittelalterlichen  und  jüngeren  Objecten  darbietet.  Es  gehörte  nicht  in  den 
Bahmen  dieser  Arbeit,  wenn  wir  auch  diese  hier  näher  beleuchten  wollten,  nm* 
auf  eins,  auf  den  Bandscherben  eines  OlasgefUsses  sei  hier  aufmerksam  gemacht. 
Dieser  Scherben,  welcher  an  der  Oberfläche  aufgefunden  und  vom  Kreisthierarzt 
Horm  Nouvol  in  Maricnl»urii  dvm  Prüvinzial-Mu.scr.in  hii  r-dbat  übergeben 
wiirtle.  ist  4,5  cm.  hoch  und  7  cni.  breit.  Am  Biin<li>  vcrlaull  eine  au8  «j^elhcn 
und  rothon  Tüpfeln  zusammengesetzte  Linie  und  darunter  befindet  sich  eine 
in  wrii<sen,  grünen,  gelljcn,  rothcn  und  Inäunlicluni  Tönen  ausgeführte  Fiscii- 
zeichiiuiij^.  weU'he  von  einem  Kranz  helll)lauer  Tüpfel  eiii^^efa-st  wird.  Das 
Glas  i.si  khir  uikI  durchsichtig,  weshalb  es  kaum  laiiu:e  Zeit  der  Kinwirkuuj^ 
der  Atuiospliarilieu  im  Erdljuden  ausiiresetzt  j:;('Wes('n  sein  kann.  I><'r  Direotor 
der  Samndungen  des  Königl.  Kuusip-wcrbe-Museums  Herr  Prolossor  Lcssintr 
in  Ik'rlin  ächlie:<st  auä  der  Technik,  dass  das  Ghid  etwa  dorn  17.  Jalirhundcrt 
augehöre. 

16.  Liessau. 

Unterhalb  des  I^orfcs  sind  IVuhor  nu  hrere  rrncn  vorgci'uuden  worden, 
deren  äpur  aber  verloren  gegangen  iüt  (t.  Mardchall). 

17.  Mielenz. 

Ib'im  Baggern  in  der  Sehwciite  wui-den  mehrere  Siciiiircriilhe  ucrmidni, 
weleiie  durch  Herrn  Zichni  in  den  Besitz  des  Hei-rn  lle\er  (li  iihcr  in  Frey-stadl 
in  WestpriMisseu,  j<'tst  in  Dresden^  übergegaugen  sind.  ISach  dcasen  scbriit- 
lieber  .Mittheilung  sind  dieses: 

1.  ein  sehr  gut  erhaltenes  sehr  hohes  und  bi*eites  Beil, 

2.  ein  gelblich  graues,  polirtes  Beil, 

3.  ein  mitten  im  Loch  zerbrochenes  polirtes,  etwa  5  Zoll  langes  Beil 
von  grünweiss  gestreiftem  Stein. 

18.  Hieran. 

Auf  einer  erhöhten  Stelle  im  Dorfe  Mierau,  etwa  3  km.  nordöstlich  von 
Kcuteich,  hat  Herr  Bector  Krüger  während  dieses  Sommers  mehrere  Scherben 
aufgefunden,  welche  den  Burgwall-Typus  zeigen. 

19.  Neuteich. 

Im  Sommer  1883  übergab  uns  Herr  Bector  Krüger  in  Neuteich,  eine 
Suite  von  iliverscn  Gofiisssclierben,  w(>lclie  er  auf  einem  Felde  unweit  der 


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2S6 


Stadt  gesammelt  hatte.  Hierunter  be&nden  sich  zwei  St&oke  von  0,15  bis 
0^17  cm.  Dicke,  welche  ans  Thon  mit  ciogebetteten  rothen  Granitresten  ba^ 
gestellt  waren  und  mächtigen  Urnen  angehört  haben  mögen.  Die  tbrigen 
Boden-,  Bauch  ,  Rand-  nnd  Henkelstücke,  von  denen  einige  mit  parallelen  Ricf*n 
▼ersehen  sind,  erinnerten  an  jüngere  Bnrgwallfunde  nnd  sind  zeitlich  jedenCalU 
verschieden.  Jn  diesem  Sommer  lianden  Herr  Krfjger  und  Herr  Conwentz  in  dem 
Schlick,  welcher  vor  drei  Jahren  ans  der  Scliwentc  auf  das  evangelische  Pfarr- 
land  in  der  Stadt  aufgetragen  word(?n  war.  ähnliche  Scherben  mit  dem  Wellen- 
linien-OrnHinent  sowie  Knochen  und  Ziihue  diverser  Haustlii<'i<\  Ucbenlie? 
wurde  eine  einzelne  irriinc,  glatte  und  gerillte  iilasperlo  durt  eiitdeekt.  wt'lchc 
der  aul'  Tafel  1.  Fig.  14  abgebildeten  alinlieli  sieht  und  /.weifellos  einer  iiit^Tcn 
Pei  idile  angehört.  Neuerdings  sind  von  unsei  t  iu  unei  lui'ulliehen  MitailieitcT 
Herrn  Keetor  Ki  uger  noch  an  einer  anderen  Stelle,  etwa  (>,;")  km.  im  SW.  dit 
Stadt  auf  deui  T<'rrain  des  neu  zti  errichtenden  Krei.s- Waisenhauses  glcichlali? 
Bruchstücke  von  Thongeiassen  mit  Burgwallzcichnung  entdeckt  worden. 

80.  Nenteieher  Stadtfeld. 

Dies  Gebiet  liegt  «'twa  5  km.  nordwestlich  von  Neuteieh  entfernt.  Hier 
wurde  1883  die  vordere  Hälfte  eines  Steinbeils  gefunden,  welche  Herr 
Dr.  Wodtke  dem  ProTiuzial* Museum  freundlichst  itberbrachte. 

^.  Pieekel. 

Marschall  berichtet,  dass  in  dem  alten  DQucubergc  1820  mehrere  unver 
brannte  Leichen  mit  Zngabo  von  ,.motaIlenen  Vasen,  Nadeln,  Spiralen"  aufg^ 
funden  worden  sind.  Aa88<»dem  f&hrt  er  an,  dass  1875  in  dem  quer  die 
Deltaspitso  durchziehenden  Steinriff  ein  Vorderseite  gereifte*  nnd  hinterseit^ 
glatter  Broncering  mit  Knippschloss  vorgefunden  ist.  Kr  liefert  hiervon  a.  a. 
0.  eine  Abbildung. 

Sehdiuuk 

Beim  Durchbmch  der  Nogat  1839  wurde  aus  dem  s&dwestlich  vom  Dorf 
gelegenen  Hügel  (C^rundstück  Penner)  eine  Urne  mit  Brandresten  ausge.spült 
(t.  Marschall). 

98.  Schöneberg  a./W. 

Das  Dorf  Schoneberg  ist  etwa  2  km.  vun  der  Weichsel  entlernt  und  ziclit 
sich  im  Südosten  bis  an  den  ca.  4,.')  m.  hohen  Galgenberg.  Südlich  hiervon 
liegt,  durch  eine  flache  Einsattelung  getrennt,  der  etwas  höhere  Windmühlen- 
berg, fiber  welchen  der  alto  Weg  aus  Ladekopp  fuhrt.  In  dem  erstgenannten 
Berge  sind  vor  langer  Zeit  ein  mit  zwei  Oosen  versehener  Broncering  von  j 
16  cm.  Durchmesser  und  ein  perforirtcs  Hirschgcweihstnck  aufgoiunden  woidra. 
welche  Marschall  a.  a.  O.  abgebildet  hat.  Im  Sommer  1883  sammelte  Hr.  Coowents 
an  dm*  Oberfläche  mehrere  Thonschorben,  die  verschioden  im  Material,  in  der 
Form,  Farbe  und  Omamentirung  sind  und  aui  GeOtsse  aus  dem  älteren  Bisen- 


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alter  scblicssen  lassen.  In  diosom  Jahre  hui  Herr  Mischke  jnn.  ebenda  eine 
Thonkomllc  von  5,2  cm.  Dnrcbmosser  und  1,8  cm.  Dicke,  sowie  in  einer  Tiefe 
von  1,5  m.  einen  Stoinmeissel  von  10  cm.  Längp,  6,2  cm.  Breite  und  3  cm. 
Dicke  aufgefunden  und  dem  Pro vinzial- Museum  iiberwiesen.  In  Folge  dieser 
wiederholten  Funde  auf  und  in  dem  Galgenbergc  schien  es  uns  wahrscheinlich, 
dass  derselbe  noch  andere  OlijiM  tc  in  sich  berge  und  wir  veranla.sston  duhnr 
Ilorni  Rrctor  Krfig<u-  dort  Natligrabungen  anzustellen,  wozu  der  Besitzer  Herr 
Misclike  liorcitwillig  die  ErlaulMiisH  ortheilte.  Nach  seinem  Hericlit  vom 
21).  Mai  er.  hat  or  an  aeht  vensehiedenen  SteUen  1,.")  ni.  tiefe  Griilten  aufwerfen 
lassen,  ohne  jodoch  <!in  jtositive.s  Uesultal  hierbei  zu  erzi(d(Mi.  Hinfreijen  sind 
ki'irzlieli  auf  dem  Wiiidmühlenbertr  !.">  m.  tief  im  Siimie  von  AilH'itern  vier 
Urnen  und  ein  HiMikt  liu|if  frefundi  u  svoiden.  wclrln'  ,trri).ssltMitheil.s  nelt.-t  Iidialt 
dureli  die  llenen  Krüger  und  Mis<-iii<e  uns  iihersandt  wuriien.  I>ie  eine  Urne 
(Taf.  Ji.  Fij;.  40)  liat  eine  liauehitre  Form  mit  weitem,  nicht  ali<:esrtztem  Halse; 
isic  ist  24  cm.  liocii,  am  Duden  12,.")  cm.,  am  Bauch  27  cm.  und  am  Halse 
17,5  cm.  dick.  Um  den  Bauch  iierum  verlaufen  in  unregehniissigtir  Kreislinie 
grobe  Eindrücke,  welche  mittels  eines  Holzes  oder  Eisens  gemacht  sind;  im 
Uebrigon  zeigt  sie  keinerlei  Ornament.  Unter  jener  Linie  ist  die  Oberfläche 
roh  gearbeitet  und  oberhalb  mehr  oder  weniger  gut  geglättet.  Das  Material 
licsteht  aus  feinem  Thon  mit  geringen  Beimengungen  an  Gesteinstrümmern  und 
ist  von  hellbrauner  Farbe.  Das  zweite  Exemplar,  welches  nur  znt  Hälfte  er- 
halten ist,  hat  etwa  dieselbe  Grosse  (20  cm.  hoch),  Form  und  Farbe,  auch  dio 
Vei-zierung  ist  der  obigen  ganz  ähnlich.  Von  der  dritten  Urne  sind  nur  zwei 
Bruchstücke  oline  Belang  übrig  geldielien  und  die  vierte  ist  gänzlich  zorsttfit 
worden.  Der  Ilcnkell^jpf  (Taf.  II.  Fig.  41)  besitzt  eine  gefällige  Foi*m 
mit  mäs.sig  ausladendem  Bauch  und  schwach  abgesetztem  Hals.  Kr  ist  12,5  cm. 
buch,  am  Boden  ö  era.,  im  Bauch  12  cm.  und  an  der  Oeffnung  7.5  cm.  weit. 
Der  Bauch  ist  nach  oben  durcli  kleine  Flächen  abge|dattet,  welche  einer  clf- 
seitigen  Pviamule  angehören:  die  Kanten  deisidiicn  sind  stiunpf.  An  der  einen 
Seiti'  gilit  von  iler  oberen  IJauclikante  ein  2.o  cm.  Itreiter  l»aiidtormiiri  r  Henkel 
in  (iatdiem  Bogen  an  den  ol)ereii  Topfran»!.  Das  (Jefass  ist  \on  biauner  l'^ai  lie, 
in  der  unteren  Hallte  weniger,  in  iler  oberen  mehr  geglättet  und  bestellt  etwa 
aus  demselltiMi  .Material  wie  die  ctben  erwähnte  Urne. 

Ol»  der  letztgenannte  Topfeinen  Inhalt  gehal>t  hat,  konnte  nicht  festgestellt 
werden,  iudossun  waren  die  Urnen  mit  den  Resten  gebräunter  Menschenknochen 
nebst  einigen  Beigaben  erfüllt  Von  diesen  emptiugen  wir  eine  HaBdspauge, 
welche  aus  einem  einfachen  offenen  3 — 4  mm.  dicken  Broncedraht  besteht,  dessen 
Enden  eine  knopfartige  Erweiterung  tragen.  (Vgl.  die  Abbildung  eines  ähnlichen 
Objectes  aus  Ladekopp  Taf.  V.  Fig.  6.)  Die  Patina  lässt  nicht  erkennen,  ob 
der  Ring  omamentirt  gewesen  ist.  Ausserdem  rührt  dahw  eine  15  cm.  lange 
ßroncenadel  mit  Schwanenhals  (Taf.  IV.  Fig.  35.),  welche  2,5—3,0  mm.  dick 
nnd  nur  am  obem  Ende  durch  drei  Einschnürungen  verziert  ist.  Herr  Mischke  jun. 

SA 


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238 


bat  in  diesem  Sommer  begonnen  den  Windm Uhlenberg  abtragen  zu  lassen,  wo- 
bei jedoch  bisher  kerne  archäologischen  Gegenstände  znm  Vorschein  gekommen 
sind. 

Die  voreiwaliiiteii  Funde  welsjen  auf  die  römisehe  Zeit,  der  Steinmeissel 
sogar  aul'  v'uu-  nocli  riiilicir  Zoit  ziii-rick.  Von  hervorragendem  Interesse  ist 
dit'  Scliwanoidials -Na(l<'l,  wrlilic  ><daiiLn>  nur  ans  Steinkistengrahern  unserer 
l'ruvinz,  und  /.war  hier  in  mehreren  Exemplaren,  bekaunt  geworden  war. 

24.  Sehdnsee. 

Herr  Rector  Krfiger  sammelte  auf  dem  Berge  unweit  des  Dorfes  me^a^re 
Scherben  mit  Bnrgwall- Verzierungen  sowie  einen  Tbonwhrtel. 

26.  Tlege. 

Im  Herbete  1888  zeigte  der  Lehrer  Herr 'Buszinsky  in  Tiego  dem  Pro- 
vinzial-Mnseum  an,  ih»s  man  beim  Nachsnchen  nacli  Sand  an  der  Land^trasse 
von  dort  naoli  Tiegenhof,  unweit  des  Dorfes  einen  Begräbnigi^plat/.  aus  heid- 
nischer Zeit  entdeckt  hal)e.  Derselbe  ist  etwa  ]0  m.  lang  und  3—4  m.  breit 
und  enthielt  zahlreiche  mit  Knochenasche  gerüllte  Urnen,  welche  0.05  in.  ti*'t 
und  etwa  in  I  ni.  iMilfi-niun«!  IVei  im  I^oden  standen,  in  F'olge  unvorsicliti>_'"''n 
AusIh'Immih  und  Kiillt  i  rcns  hrMclicn  die  (Jefässe  auseinander,  jedoch  i'ettele 
Herr  IJuH/.intiky  uielniTc  Bruchstücke,  welche  er  dem  Provinzial-Musoums  über- 
sandte. Diese  sind  zumeist  schwarzlich,  glalt  und  geliören  kleinen  und  grosseren 
wohlgelormtcu  Urnen  an.  Einige  derselben  haben  Perlen  enthalten,  jedoch 
sind  weder  diese  noch  andere  Beigaben  conserrirfe  worden. 

20.  Traglieliii. 

Herr  Lehrer  Flo^el  in  Marienbni^  übersandte  im  Herbst  1883  ein  Stfick 
Bronceschlaeke,  welche  am  Mühlenberg  bei  Tragheim  aufgefunden  war. 

37.  Tranipenau. 

Jm  Septemb^  1883  i'iberbraehte  Herr  Dr.  Wodtke  aua  Neuteich  dem 
Museum  diverse  Oegensliinde,  welche  aus  Tranipenau  herrühren.  Km  Calotten 
ähnlich  aliges|trdleii('s  Stück  eines  Reilisteincs  aus  rothcm  Quarzit,  iV-rner  \  i«T 
Hniclistücke  von  Thongelasscn,  w(»von  eins  rohe  Hindrücke  zeigt»',  einen 
ornaux'iiliittm  Thonring  sowie  eine  kirschrotlic  (Jlas-  und  »mii»*  zerbiochene 
l{ernsleiM]tcrle.  Der  Tlionring  hat  die  Form  eines  abgcstumpltcu  Kegels  von 
3,8  cm.  unterem,  2,0  cm.  oberem  Durchmesser  und  1,7  cm.  Höhe.  In  axiler 
Richtung  geht  ein  cylindrischer  Canal  von  0,8  cm.  Durchmesser  hindurdi.  Die 
Verzierung  licsteht  in  kleineren  oder  grosseren  Eindrücken,  welche  mittels  eines 
rundlich  zugespitzten  Instrumentes  hervorgerufen  worden  sind.  Dieselben  zeigen 
eine  concentrische  Anordnung,  und  zwar  befinden  sieh  auf  der  Basis  Auf,  «nf 
der  obem  Fläche  drei  und  auf  dem  Mantel  in  halber  Hohe  zwei  derartige 
Kreiste.    Dieses  Object  ist  aus  Thon  mit  eingesprengtem  feinen  Sande  oder 

.16 


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239 


Oesteinspulver  sauber  hergestellt)  erscheint  äassorlich  schwarz  und  im  Innern 
hellbraan.  Es  durfte  kaum  als  Gebrauchs*,  vielmehr  als  Schmackgegonstand 
gedient  haben. 

28.  Uunits. 

Marschall  erwähnt,  dass  etwa  in  den  Di-eissiger  Jahren  in  Kittelsfähre 
and  Usznita  mehrere  Urnen  nebst  metalleneu  Beigaben  gefanden  worden  sind. 
Letzterer  Ort  liegt  am  äussersten  Rande  der  Niedening,  südlich  von  ersterem, 
unterhalb  des  diluvialen  Höhenzuges. 

29.  Wernersdorf. 

Im  Jahre  18G2  i.st  hier  auf  dem  Uintorfelde  eine  ,,btinto  Glasperle"  auf- 
gofimden.  wolche  ijogonwUrlij;  im  Besitze  tlen  Provinzial  iMiiseiims  der  Physi- 
ealisc  li-l>('konoiiii'<('lieii  (Jesellsclinlt  zu  Königsberg  sicli  belindet.  Wie  wir  uns 
überzeugt  haben,  ist  jeue  eine  Milletiori -Mosaikperle. 

C.  Der  kleine  Werder. 

30.  Jonasdaif. 

Unweit  des  Nogatdammcs  am  Wege  nach  Schönwiese  soll  nach  Marschall 
im  Jahre  1864  eine  Urne  ausgepflügt  sein.  In  diesem  Frühjahr  schenkte  Herr 
Gutsbesitzer  Tornier  einen  Steinhammer,  welcher  nach  den  angestellten  Er- 
mittelungen aus  dortiger  Gegend  herstammt.  Derselbe  ist  13  cm.  lang,  5  cm. 
hoch  und  am  Bahnende  2,8,  am  Bolirloch  5,3  cm.  breit;  dies  selbst  ist  schief 
conisch  und  auflallend  weit:  2,8  bis  3,4  cm.  Er  besteht  aus  einem  feinkörnigen 
Diorit  und  i^t  /iemlicli  sauber  gearbeitet;  die  Schneide  zeigt  mehrere  Be- 
sch^igungen,  während  die  Balm  fast  unverletzt  iat.  Der  Hammer  wurde  schon 
vor  m(^hreren  Decennicn  dort  aufgofundeu  und  in  dem  jetzt  Herrn  Tornier 
gehörigen  Hause  lange  Zeit  als  Gewicht  verwendet. 

31.  Katznase. 

Der  Eidieiiberg  erstreckt  sich  von  S.  iiacli  N.  ajii  alten  Nugalix'lt  etwa 
300  III.  lang  und  Tö  ni.  breit  und  erreii-lit  eine  llnhe  von  f^.f)  ni.  ril>ur  »lein 
Niveau  der  Ostsee.  Cicgcnwartig  sieht  am  siidliehen  lOude  eine  alte  Linde,  im 
Uebrigeu  ist  der  Rücken  bäum-  und  strauchlos;  in  IriUier  Zeit  wird  er  wühl 
von  Eichen  bewachsen  gewesen  sein,  da  man  in  der  oberen  Erdschicht  vielfach 
Kohlenstüeke  dieser  Bttume  vorfindet  Schon  Marschall  hat  dort  verschiedene 
Urnenscherben  gefunden,  von  welchen  er  zwei  ohne  nähere  Angabe  undeutlich 
abbildet,  auch  soll  nach  ihm  1879  ein  „Todteogeßlss  mit  Brandresten"  daselbst 
vorgekommen  sein.  HeiT  Conwentz  bemerkte  auf  seiner  Reise  am  2.  Mai  er.,  • 
dass  die  ganze  Oberfläche  des  Berges  mit  Scherben  bedeckt  war,  darunter 
auch  einige  verzierte,  welche  ein  hohes  Alter  verriethen.  Dalier  liess  er  mit 
rreundlielior  Unterstützung  des  Gutsbesitzers  Herrn  Pohlmann-Katznaso  am 
24.  Juni  er.  ausgedehnte  Nachgrabungen  anstellen,  welche  folgendes  interessante 

3« 


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240 


Resultat  eigaben.  An  mehTwen  Stellen  0,20  bis  0,60  m.  unter  Temun  kamen 
diverse  Band*,  Banch-  und  Bodenstacke  von  Oefltesen  zum  Vorschein,  wekbe 
ihrem  Ornament  nach  dem  alteren  Eisenalter  angehören  und  in  erh^licb 

grösserer  Tiefe  wurden  andere  Seherbon  mit  Schnur-  und  ähnlicliom  Ornament 
(Taf.  1.  Fig.  I),  sowie  zugeschlagene  Feuersteinsplitter  (Tal'.  ].  Fig.  2—4)  in 
vielen  Exemplaren  gesammelt  Unter  den  letzteren  bfliiulen  sich  cinijre  Selialicr 
und  Messerchen  von  aus<r<"/nic]in('ter  vSchonlieit.  Mctalllioigalien  t'cliltt'n  dort 
gänzlieli.  Iliorau.s  ut'lit  hervui-.  dat^:*  auf  dem  Kichhei-^e  lici  Katzuase.  welcher 
die  luieliste  Krlitlniiii^  im  kieiniMi  Marieiiliiii-<ii'r  Wirder  bildet,  ben'its  zur 
iicoli  ihi^elien  JV'iii)de  eint;  Ansicnielung  exisfirt  hat.  Es  ist  dies  somit  '1er 
älteste  Fund  aus  dem  ganzen  Kreise  Marienburg  und  wird  den  unten  zii  er- 
walmendeii  Steiuzeitre.slcn  aus  Gr.  Wiekerau,  lerner  den  ans  Willi-iilnTg. 
Wei.s.scnberg,  Miculaiken ,  Tolkemit,  Oxhöft  und  McumiUd  a.  Brahe  gleichzu- 
stellen sein. 

32.  Pnippendorf. 

Im  Sfiden  von  Prnppendorf  erhebt  sich  der  7,7  m.  hohe  Windmühlenbeif. 
welcher  aus  -unterem  Diluvialmergel  besteht  Nach  Marschall  sollen  dort 
grössere  Granitsteine  zu  einem  Pflaster  vereint  aufgefunden  sein,  jedoch  irt 
dem  gegenwärtigen  Besitzer  dos  Beides  Herrn  Bielfeldt  hierfiber  nichts  bekannt 
geworden.  Obwohl  das  Feld  mit  Klee  bestellt  war,  konnte  Herr  Conwesti 
dort  einige  Scherben  smnmeln,  welche  auf  das  Vorhandensein  prähistorischer 
Gcllisse  schlicssen  lassen.  HeiT  Gutsbesitzer  Bielfeldt  will  in  Zukunft  difseM 
Gegenstände  eine  grössere  Aufmerksamkeit  zuwenden  und  von  etwaigen  inier 
cssantou  Vorkommnissen  uns  benachrichtigen. 

D.  Der  Elbinger  Werder. 

88.  Gr.  WIckeran. 

liier  wurde  2  ro.  unter  dm*  Oberfläche  unter  Torf  und  Schlick  eine  Heeid- 
stelle  gefunden,  d.  h.  3  Steine  mit  Holzkohlen  und  einem  Topfe.  Die  Scherbe 
selbst  bieten  nichts  Charakteristisches  dar.  Die  Lage  Schlick  beträgt  0,5  m. 
und  muss  jedenfalls  vor  mehr  als  150  Jahre  abgesetzt  sein,  da  1721  der  letzte 
rechtsseitige  Dnrchbruch  der  oberen  Nogat  stattfand.  Zur  Zeit,  als  jene  Heerd- 
stelle  benutzt  worden  war,  musste  dieselbe  offenbar  inselfbrmig  aus  dem  Wasser 
hervorragen;  später  hat  sie  sich  derartig  gesenkt,  dass  sie  heute  nur  kfinstlich 
durch  Mühlen  entwässert  werden  kann.  Eine  solche  Senkung  des  Landes  setzt 
aber  eine  ausserordentlich  lange  Zeit  voraus.  In  deniselbcMi  Torfmoore  nun 
wurde  eine  Bernstein  linse  gefunden,  welche  so  vollständig  den  Charakter  der 
^  Steinzeit  an  sich  trägt,  dass  wir  diesen  Platz  unbedenklich  als  einen  Wohnplatz 
aus  der  neolithischen  Zeit  ansehen  müssen.  Die  obigen  (Jela.s.se  befinden  sich  in 
der  Sammlung  dei-  sikalisch-Ükonomischen  Gesellschaft  zu  Köuigsliei^  und 
sind  von  Klobs  a.  a.  U.  S.  4G  beschrieben. 

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241 


Duri'h  diese  verliiiltnissiiiässig  grosse  Zalil  von  piäclitigen  FuiKisti'icken. 
welche  in  Zukunft  sieh  leicht  vergrö8S(;rn  (iüri'ti',  ist  es  unzweilelhalt  erwienen, 
tiass  (las  Weichsel-N()»rat  nelta  von  der  üile.->ien  Kuliur-Kpuciie  an  bis  zum  Be- 
jriiiH  der  historisrhen  Zeit  in  dem  Maasse  Ix  wohnt  <re\vesen  Ut,  in  wolehem  es 
iibcrhaupt  bew  ohnliar  wurde.  Wi.süen  wii-  ja,  dass  das  frische  Haff  ursprnnglii-h 
sich  über  das  jetzige  Delta  bis  zur  Moutauer  Spitze  liin  erstreckte,  und  dass  uur 
wenige  diluviale  Inseln  beim  Beginn  der  menschlichen  Einwanderung  aus  der 
grossen  Wasserfläche  hervorragten.  Erst  nach  dem  Durchbrach  der  Weichsel 
bei  Fordon  konnten  sich  dann  weitere  Inseln  bilden,  welche  im  Laufe  der 
Jahrtausende  durch  die  weitere  Versandung  des  Haffs  das  Delta  in  seiner 
jetzigen  Ausdehnung  schufen. 

Es  ist  nun  von  besonderem  Interesse  zu  sehen,  wie  die  verschiedenen 
pr&historischen  Epochen  sieh  zu  den  verschiedenen  Stadien  der  Deltabildung 
verhalten.  Die  beiden  neolithischen  Fundstätten,  an  denen  eine  w  irkliche  Nieder- 
lassung angenommen  werden  mnss,  Wickerau  »ind  der  Bieliberg  bei  Katznaae, 
sind  zwei  diluviale  Inseln,  die  Fundstätten  bei  Gr.  Lesewitz,  Neuteicher  Stadtfeld, 
Schöneberg  und  Kronenhof,  wo  einzelne  Steingcrathe  gefunden  sind,  altalluviale 
Inseln  und  nur  zwei  Fundorte  mit  Steingeräthen,  Mielenz  und  Jonasdorf,  liegen 
im  eigentlichen  Weiehselsi  hlick,  wobei  allerdings  zu  bemerken,  dass  die  drei  Stein- 
geriilhe  von  Mielenz  beim  Ausbaggern  <l(;s  Schweuteilusscs.  also  verhaltnissmassig 
tief,  aufgefunden  wurden,  und  die  Provenienz  des  Steinhanimers  aus  d(M-  (ieg(;nd 
von  Jonasdorf  iil»rihaupL  nicht  mehr  genau  festzustellen  ist;  jedenfalls  liegen 
die  incistru  neolithischen  Fundstätten  auf  diluviah'u  oder  allalluvialen  Inseln  uml 
machen  es  wahrsclieinlich,  dass  diese  Funde  zu  jener  Zeit  idjerh.iupt  die  sichersten 
und  geeignetsten  für  die  menschliche  Besiedelung  waren. 

Ans  der  zweiten  Knlturepoche,  der  Hallstädter  Periode,  welche  wir  in  das 
erate  Jahrtausend  v.  Chr.  setzen,  besitzen  wir  im  Delta  nur  einen  Fund  bei 
Schönebei^,  welches  ebenralls  auf  altalluvialem  Boden  lif^;  die  relative  Selten- 
heit der  Funde  aus  dieser  Zeit  entspricht  den  Verhältnissen  des  ganzen  wes(> 
preussischen  Gebiets  auf  dem  rechten  Weichselufer,  von  wo  aus  offenbar  schon 
in  der  ältesten  Zeit  die  Kultur  in  das  Delta  hinein  getragen  worden  ist. 

Auch  aus  der  dritten  Epoche,  der  La  T^ne-Periodc,  welche  vom  Ende  des 
ersten  Jahrtausends  v.  Chr.  bis  in  das  erste  Jahrhundert  unserer  Zeitrechnung 
dauerte,  ist  nur  eine  Fundstätte  auf  alt  alluvialem  Bodeu  bei  Ladekopp  bekannt, 
jedoch  ist  diese  von  solcher  Ausdelinung,  dass  hier  schon  eine  grosso  An- 
siedelung vorausgesetzt  werden  muss,  welche  noch  bis  tief  in  die  nächste  Epoche 
hinein  geblüht  hat. 

Diese  vierte  Ejtoche.  die  römische  Periode,  welche  bis  gegen  Fnde  des 
dritten  Jahrhunderts  reicht,  ist  am  zahlreiehstiMi  vertreten.  Wir  konm'n  hier 
nicht  nur  Fundstätten  aus  dem  Alt-Alluvium  wie  bei  Lesewitz,  Lichtenau.  Lade- 
küpp,  Krakau  und  Neulahr,  sondern  auch  eine  grosse  Zahl  in  den  jihigsten 
Weichselanschwennuungen,  dem  Schlick,  bei  Liessau,  Mieleuz,  Pieckel ,  Tiege, 
Trauipeuau,  Weruersdorf  u.  a.  m.   Offenbar  hatte  sich  nicht  nur  die  Zahl  der 


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Ansiedler,  .soii(l(  rn  auch  die  Zahl  der  bewolinbaren  Ingeln  um  diese  Zeil  U- 
deutend  vcruidni. 

Dil.*  Kunde  aus  der  Honiisclicn  Hporho  tragen  so  VdUsiandig  den  Charakiv: 
derjenigen,  welciie  auf  den  diluvialen  Iluiien  bei  Marienburg  und  Elbing  bekannt 
geworden  sind,  dass  wir  hierin  wiederum  nur  eine  Bestätigung  für  die  AntithBie 
finden  können,  welche  wir  sdion  oben  ausgesprochra  haben,  dass  die  prilibtni- 
schen  Bewohner  des  Deltas  ans  den  Ostlichen  Theilen  unserer  Proyins  dortliii 
eingewandert  seien.  Nach  der  Volkerwanderung  tritt  in  gans  Westpreiusen 
wahrscheinlich  eine  Abnahme  der  Bevölkerung  ein;  denn  die  Funde  aas  der 
späteren  byzandnischcn  und  arabischen  Epoche  sind  im  Verbftltniss  so  den 
älteron  spärlich  zu  nennen.  Diese  Erscheinung  macht  sich  ebenfalls  im  Ddta 
geltend.  Aus  der  bysantinischen  Zeit  kennen  wir  gar  keinen  Fundort,  aus  der 
arabischen  Periode  dagegen  nur  drei  sicher:  Stegen,  Gr.  Lichtenau  auf  alt- 
alluvialem  und  Kaminke  auf  jung  alhivialem  Boden;  wahrscheinlich  gehOren  Dodi 
andere  im  Schlick  entdeckte  Ummfiindc  (»benfall^  lüt  rher. 

So  <v]u'\\  wir,  dass  sich  im  Weiehseldelta  gleichsam  dieselbe  Kntwickeluiig 
der  Kullurverliältnisse  im  Kleinen  wiederholt,  welche  uns  im  östlichen  Theile 
WestjuiMissons  (in»  (ictrcnsatx  zum  westlicluMi)  im  Grossen  bekannt  it*t.  da« 
also  div.  Weichsel  in  i)raliist<)risrlH'r  Zeit  durch  die  j^anzo  Provinz:  hinduroii. 
wie  wir  das  schon  öl'ter  ausgesprochen  haben,  eine  wii'kiicho  Volkerscheide  ge- 
bildet hat. 


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Erklärung  der  Tafel  II. 

Eielienberff  bei  Kaftinm. 

Fig.         1.  ThonBcherben  mit  Schnnrornnment 
2—4.  Schaber  ai»  Petifirgtein. 

Ladekopp. 

Fig.         5.  Bnichstfleke  einer  Urne.  Darin  ein  Näpfchen  mit  Knochen' 

iiihalt. 

„       i'i—M  Randstücko  von  omamentirten  Urnen. 
„'  10—11.  UrtuMi. 

„     12 — 15.  TlHUJuefasso  niittlci-cr  (Jnis^r. 

14  a,  AoiHscn«  nodouzoichming        (ielUssPS  IT». 
„        — 10.  Kleinen'  'riiongelUt'öe. 
„    20— Tihdiiingo. 
„  24.  La  Tbnc- Fibel  aus  EiRon. 

„         25.  Gfirtelhaken  aus  Eisen. 
ff         26.  Schwertklinge  aus  Eisen. 
„    27 — 28.  Lanzenapitsen  ans  Eisen. 
„    29—30.  Knochonkimme. 
,t    31 — 33.  Thonscheriien  aus  der  Bnrgvallperiode. 

Gr.  Lichteuau. 
Fig.  34— .'H.  Hnu  listncke  von  Urnen. 
„  ScIumIkmi  vom  Bni'gwalUypus. 

„  Gcuicht  aiis  Thon. 

SchSneberg  a./W. 

Fig.        40.  r  i  n  011. 
„  41.  Iluukcigefäsä. 

Trampenan. 

Fig.       42.  Ornamentirter  Thonring.  « 


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Erklärung  der  Tafel  JJL 


Alle  GegenBtttnde  dieser  Tafel  sind  in  natürUcher  (h^Osae  wiedergegeben. 

Ladelnvpp. 

Fig.   1—27.  Binfivbige  01m-  und  EmaUperiea. 
„         S8.  Glaaknopf: 

„    29 — 35.  Belegte  Glas-  und  Emailperlen. 
„    36 — 42.  Mosaik-  und  Milletioriperlen. 
,1    43—46.  Berloques  aus  Bernstein. 
I,         47.  Bemsteii^ierle. 

Trampenao. 

Fig.       48.  Glasperle. 


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I 

Schriften  d.Na.turf. Gesellschaft  zu  Danzi 


9-  io.  11. 


17.  28. 


45. 

Lissauaru  Gonwenlz  ü-i'  Vvrhstit  Nbgat  jt.x* 

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I 

1 


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Erklärung  der  Tafel  lY. 


SämmtUche  hier  aufgeführten  Objecte  besteheii  aus  Bronce. 

Lidekopp« 

Fig.         1.  Vase. 
„  2.  Schale. 

„  8.  Kasserolc  von  oben. 

„  3  a.      „       von  unten. 

„  4.  Sirltcinsaz,  dazu  gehörig. 

„  5.  Biigul  mit  Oosou. 

„  6.  Griff. 

„  7.  (ifirtcUiakeu, 

„  X.  JJescIiIag. 

„      1»— 11.  Scliiiallcii. 

12 — 13.  KiLMiionziiiigcii. 

14.  Obeitheil  einer  Pinccttc. 

15.  Obertheil  eines  Behängen. 
„    16—21.  Hakonfibeln. 

„    23—24.  Fibeln  mit  Bollenhfilse. 

22.  25—28.  Fibeln  mit  Sefanenhülse. 
„    29 — 31.  Armbni8t6beln. 
„    32—33.  Bügel  nebst  Poss  von  Fibeln. 
„  34.  Spore. 

„        34».  Seiteukuopf  von  oben  gehalten. 

Schöuebcrg 
Fig.  35.  Nadel. 


Erklärung  der  Tafel  Y 


Die  auf  dieser  Tafel  befindlichen  Zeichnungen  stellen  die  Gegensttnde  in 
natürlicher  Grosse  dar. 

Ladekopp. 

Fig.    1 — 9.  Aruispangen  l>zw.  Thcile  derselben  aus  Bronce. 

dn.  VcM<;rö8f<erung  der  Wellenlinie  in  haut-relief  auf  der  Mittelleiste. 

10.  Ring  au.s  IJronce. 

11.  Endstück  einer  Armspange  ans  Silber. 

12.  Schieber  aus  Silber. 

13.  Schliessbaken  «ns  Silber. 

14.  Schliesshaken  ans  Gold. 

15.  Berloque  (Gordiaomünse)  ans  Gold, 
a.  Rückseite. 

16.  Goldkapsel  mit  Golddraht  umsponnen, 
a.  Drahtgeflecht  vergrOssert 


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Gr.  LIeliteiiaa« 

Fig.  17,  Silbermünxe  von  Hadrian, 
a.  BQckseite. 

p  IB.  Zum  Vergleich  eine  goldene  Halskette  mit  Schliesshaken  und  Bommel 
in  Buskow  bei  Neu'Buppin  au%eftinden.  (Königliche  Museen  so 
Bei-lin.) 


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S48 


Ueber  die  Cholera. 

Vortrag  mit  Demonstrationen,  gehalten  in  der  Natnrforschenden 
GeRellscfaaflb  zu  Danzig,  am  18.  Noyember  1885. 

Von 

Or.  Frejrmutli. 


Robert  Kocb,  der  von  der  Reichsregierung  mit  mehreren  Hülfsarbeitern 
im  Jahre  lS>*i^  nacii  AuHbruch  der  Cholera  in  Egypten  erst  dorthin,  dann  nach 
Calcutta  zum  StiKÜiim  «irr  Sfuciio  ^p^^andt  M-nr.  fatul  iti  den  Ausleorungen  der 
Krankon  und  dem  Darm  der  Ge.storlx'iien  i&xt  ausnahmslos  einen  släbchenftjrmigen 
S|i;tltj»il/.  (h'H  «T.  si'iiuT  cinoin  Konuua  illinlichen  Form  weirrn ,  den  Koninia- 
l»a<"illus  naiintt*.  Roch  halle  rtwaH  Aehnlii-hc-  Ihm  an<h'r<'ii  Kraiikhcitcn  und 
boi  (it'rfuniJcn  noch  nir  ^csrhoii  und  so  hasj;  di»;  \  «'i  tniithung  uahf.  ilass  in  (licsjMu 
Pilze,  der  {.'crath-  im  Darm,  dt-m  ilaupisil/.c  »1er  Kraukln  it  sieb  eingeuidtct  hatte, 
der  K.raukheitriorreger  der  Cliulera  zu  suchen  sein  werde. 

Mit  gi'Osster  Sorgfalt  sind  daher  alle  Hülfsmittel  der  Forschung  aufgeboten 
worden,  um  über  die  Form,  die  Fortpflansung,  die  Lebensweise,  die  Wirkungen 
des '  Kommabacillus  im  Thierleibe  nnd  vieles  Andere  Klarheit  zu  schaffen  und 
dabei  ist  denn  Folgendes  ermittelt  worden: 

Der  Kommabacillus  ist  Vs — Va  so  gross,  als  der  Tnberkel^Bacillus,  bei 
600facher  Vergrössorung  etwa  ao  lang  und  von  giciclier  Krümmung  wie  die 
kürzesten  Iliirchen  auf  dem  Handrücken,  nur  viel  dicker,  als  diesellten. 

Die  Krümmung  i^t  eben  die  eines  Komma,  oft  aber  bedeutender,  auch 
geringer,  so  dass  gerade  Stäl»elien  vorkommen,  Hliufig  findet  man  2  Kommas 
zu  einem  S  verbunden,  eb<'n80  haufifx  eine  ganze  gross«'  Heiiie  aneinandergolugt 
wie  dif  IJoLTfii  ciui-r  Hriu-ke,  oder  noch  hautiger,  wir  eine  Scluaulic  mit  /icmlicli 
weilen  WiMdiui-ren.  Die  \'eri>induug  der  einzelnen  Kommas  zum  S  oder  zur 
Spirille,  so  n<  iiiit  man  die  .'>ehr.iuiM'ii.  i-t  so  innig,  dass  die  Trennunirsiinie  uichl 
autlullt,  au«-h  hat  man  umgt^kehrt  den  Z-  rlall  der  Spirillen  in  Ivutnmaä  noch  ächr 
«eilen  direct  bcubaciitet,  doch  ist  der  Zusauimeuhaug  <U.>r  3  Formen  schon  durch 
ihr  r^elmässiges  Nebeneinander  sichoigestellt 

Etwas  anderes  als  die  erwähnten  Formen,  insbesondere  etwas  Sporeuartiges 
oder  dannt  in  Zusammenhang  zn  bringende  Bildungen,  waren  bis  vor  Kurxom 


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244 


noch  nicht  bekannt.   In  jüngster  Zeit  hat  man  jedoch  and  swar  von  XQYei^ 

lässiger  Seite  noch  dreierlei  gesehen: 

1.  ziemlich  grosse  Engelni  die  sich  an  einem  Ende  der  S])irillen  finden 
und  die  man  für  repressive  d.  h.  für  ErscheinuDgen  des  Absterbciis  der 
Konunas  liah,  woim  <io  aurh  so  au^^:ehen  und  schon  so  gedt'utet  worden 
sind,  als  entstünden  gerade  aus  ihnen  die  Spirillen  und  wären  sie  also 
productiv, 

2.  hinge  an  Stelle  der  Schrauben  tretende  Fäden,  aliulich  wie  Pilzladen. 
die  sieli  bilden,  wenn  durch  Temperatur  und  Nährbodenraodificationeu 
die  Wachsthumsenergie  des  Komma's  abgeschwächt  wird.  Sie  haben 
einen  Spanier,  auf  welchen  wir  später  noch  zn  sprechen  kommmi,  dazu 
TorfÜhrt,  den  Kommabacilins  ans  der  Reihe  der  Spaltpilze  in  die  der 
Fadenpilze  zn  versetzen  nnd  ihn  in  Erinnerung  einerseits  an  die  Kar- 
toffelkrankheit,  die  ja  anch  eine  Pilzkrankheit  ist  nnd  andererseits  an 
Barcelona,  das  den  betreffenden  Herrn  zam  Studium  der  Cholera  ins 
Ausland  geschickt  hatte:  in  Peronospora  Barci/wnue  umzutaufen. 

3.  K&gelchen,  oder  ganz  kurze  und  Saat  ebenso  dicke  Stäbchen,  in  welche 
die  mittleren  Theile  dt-r  Spirillen  zerfallen  sollen  und  die  von  ihrem 
Entdecker  Huppe,  der  so  zuverlässig  iit.  dass  Koeh  in  nächster  Zeit 
mit  diesem  seinem  Schüler  gt'iii'Mns(  iiat"ili<-h  eine  Zeitschrift  heran -irelien 
wird,  für  S|)ur<'n  gehalten  werden.  Die  Abbildung  dieser  Körperchcu 
sieht  sehr  verführerisch  aus. 

Aut  riaiten  gezüchtet  charakteridiri  die  Komma-Cultm-  sich  bei  IJetraolitung 
mit  blossem  Auge  durch  ihren  nicht  ganz  kreisrunden  Contur  und  durch  die 
Verflüssigung  der  Gelatine,  anf  der  sie  wächst  An  der  Oberfliche  ist  die 
Verflfissigung  energischer,  als  tiefer  nnd  so  entsteht  ein  kleiner  Flüssigkeits* 
kegel  in  einer  trichterförmigen  Vertiefung  der  Gelatine,  auf  deren  Grunde  die 
Cultnr  als  feinstes  weisses  Pünktchen  mht  Unter  dem  Mikroskop  filllt  bei 
der  schwachen  Vergrösserung,  die  für  Plattenbetrachtung  alldn  znllssig  ist,  nur 
noch  ein  rötldicher  Schimmer  der  weissen  Cultur  und  eine  ziemlich  g^be 
K<U*uuDg  derselben  auf,  so  dass  das  Ganze  aussieht,  wie  ein  Glasbrockchenhaufen. 

In  Stichkulturen:  wieder  ein  kleiner  Trichter  auf  der  Spitze  des  Süches 
durch  Verflüssigung  der  Gelatine.  Allniählicli  schroitet  die  Verflüssigung  nach 
unten  zu  fort,  aber  <ib(>n  bleibt  stets  die  trichterförmige  Erweiterung,  die  so 
aussieht,  als  ul)  eine  Luriblase  über  der  Colonie  schwebt.  Vennuthlich  trebt 
Verdunstung  au  der  ()])orfläclie  mit  der  ^'erflüssigu^g  einher.  Dieser  blasen- 
foruiige  Hohlraum  an  der  Oberlläclie  ist  nach  Ivoch  sonst  nirgends  zu  Hmlcn 
und  daher  für  die  Kommabacillus-Cultur  charakteristisch.  Ungefähr  nach  einer 
Woche  ist  der  ganze  Inhalt  des  Oläsciwns  flüssig  geworden. 

Der  Bacillus  wächst  femer: 

auf  Agar-Agar,  das  nicht  verflüssigt  wird, 
Blutserum, 


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245 


«vf  Fleischbrühe,  in  der  seine  grosse  Beweglichkeit  deutlich  sa  Tage 
tritt  nnd  die  Spirillenbildang  besonders  Sppip  ist, 

„  Milch,  die  er  nicht  ansäuert, 

Kartoffeln  mit  hellgraabraaner  Caltor  ähnlich  den  RotsbaeUlen, 

„  feuchter  Loinwand  |  solialil  di«'  Foui'hti<rkeit  einige  Nälirsnbstanz 
„        „      Erde       |     enthält,  was  fast  immer  der  Fall  ist; 

er  wäcbst  im  Wasser,  namentlich  Siniipfwas!»or. 

Sf'iii  'lViiijioiatur(i]ttimum  Riml  .'10—40'*  C,  rlodi  wäclist  er  noch  bis  zu 
li.")'^  liiiiriuf  uiiil  irritr/.  wie  di-r  Mi!/.!>raii<i.  noch  zu  liorunttT  weiter,  nach 
jiridtifii  <i<'j,.w  l.is  zu  Nun  .'(iilit  «Iit  IJarilhi:»  iiiclit  al).  sondern  er  Meil.t 

nur  im  W  at  !i>tliiiiii  st<  !i'  ii  und  halt  oline  linter/.iiiT'dien  sellisl  das  (letrieren  au.s. 
l>as  Komma  hrauehl  Lull  zum  (Jed-ÜHMi.  einer  liin-ieren  Kutziehuiifi;  derselben 
unterliegt  es,  nicht  der  vorühcMgehenden,  «elh.st  unter  dur  Luftpumpe  und  im 
Kohlensäurestroin  kann  es  ausliarren.  wenn  das  Experiment  nicht  zu  lange  dauert 

Die  Leben:<zäliigkeit  der  Bacillen  in  Reinkulturen  ist  eine  begrenzte,  aber 
immerhin  recht  liedeutcmle.  Koch  fand  Bacillen,  die  er  auf  Agar^Agur  gozfichtet 
hatte,  noch  nach  17»  Tagen  fortpflanscungsfUliig. 

Ändert)  verhUlt  inu'h  das  Komma,  wenn  es  auf  seinem  Nährboden  mit  anderen 
Pilzen,  insbesondere  KUulnii^spilzen  Saprnphifte»,  in  Concurrenz  treten  muss, 
es  unterliegt  denselben  und  zwar  um  so  schneller,  je  reicher  der  Nährboden  an 
Fäulnissoi^nisuHM)  ist. 

So  war  or  nacli  Nieati  und  lUoIrJch,  zwei  l)Owä!irten  Marsi'illcr  Forschern, 
im  Halt  nwasser  v(in  .\Lar.<ril!e  noeh  Sl  Tage  lang  lebenätahig  zu  erhalten, 
dagegen  hiilt  er  sieh,  wie  Koeh  p  zi'iL't  hat, 

in  «re\vulndirl)eni  Urnnnenu as.-er  nur  .'50  Tage, 
in  II<  i  liiit'i-  Katia IJam  he  nur  i't  —  7  Tage, 
auf  Icueliter  Lelnwan«!  höchstens  Tage. 
Mit  Koth  gemischt  ging  er  in  27, 

AbtrittHjauche  gemischt  schon  in  24  Stunden  unter. 

Dieses  schnelle  Absterlicn  des  Komma  im  Experiment,  da,  wo  es  mit  Koth 
zusammentrifft,  stimmt  völlig  mit  der  Beobachtung  am  kranken  Menschen 
Qbercin.  Auf  der  Hohe  der  Krankheit,  da,  wo  der  Darminhalt  reiswasserähnlich 
und  dem  gewöhnlichen  Darmkothe  ganz  unähnlich  geworden  ist:  Beinkulturen 
der  Bacilh'ii  solial  1  Bes.-ierung  eintritt,  der  Stuhl  contilstont»  gallig  gefkrbt 
und  stinkend  wird:   Verschwinden  der  Bacillen.  — 

Ihr  ärgritei-  Feind  ist  die  Trockenheit:  iMiuioekutiiiL'  in  dihiner  Schicht  ver- 
nichtet       in  !?    .'i,  in  dick.ster  Schicht  in  hocli.^tens  24  Stunden. 

I^iese  lOiLTiMi-^cliaft  des  Bacillus  ist  theoretiscli.  wii-  jtiactisch  von  hervor- 
ragender Wichtiirkeii.  Sie  lehrt  uns.  das.-«  di<'  IJai-iilrn  k'M'ip'n  Daiii'i-zii.stand 
hahi  ii  wi'id 'II.  etwa  I »au-Tspi »reu.  wie  der  Milzi-raud  (»Irr  da>  r«M  kcu.:!rt.  l>ie 
] 'auerzustande  .-«jHittrti  aller  l'jiitrockming  selbst  der  durcli  liitzcj^cade  Iiis  zu 
100*'  C.  und  daä  Milzliramigiti  ist  deswegen  .schon  12.  dxs  der  l'ockeu  schon 
Über  ein  Jahr  lang  wirki<am  erhalten  wonlen:  die  Cholera  hält  sich'zwar  auch 


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246 


jahrelang  aotiv»  aber  dieeer  Umstand  wird  auf  andere  Weiae  sa  erklären  sein 
und  erklärt  werden  mfissen,  wenn  die  Kochschen  Beobachtungen  richtig  sind. 

Andererseits  verbietet  die  Un&higkeit  des  Bacillus,  sich  im  trocknen 
Zustande  zu  erhalten,  den  Glauben  an  eine  Verbreitun^r  der  Cholera  durch  die 
Luft,  wok'lie  nur  trocknen  Staub,  auf  grössere  Entlernungen  wonigsteiiH  fort- 
triiirt  und  erklärt  die  Krfalirunjr,  da.s.s  durch  trockene  Gegenstände:  Postsendungen, 
Waaren,  Briefe  u.  derirl.  noch  nie  Cholera  verschleppt  worden  ist. 

Der  Nährboden  des  Bacillus  ist  alcfilipch,  er  darf  allenfalls  auch  neutral 
sein,  aber  Säuren  verträ«j:t  er.  zuui  mindesten  die  Milch  oder  Phosphorsäure 
der  Fleisi-librühe  uud  was  das  Wichtigste  ist,  die  Salzsäure  des  Magensaftes 
nicht,  schon  bei  Gegenwart  von  also  weit  unter  der  Gonoentntioii  des 

Hagensaftes  tddtet  die  Salzsäure  die  Komma's. 

Dagegen  müssen  sie  die  Apfelsäure  der  EartoATel  doeh  aushalten,  denn  aie 
gedeihen  auf  den  von  dieser  Säure  her  sauer  resgirenden  Kartolfolschnitten 
Tortrefflich. 

Was  die  Einwirkung  der  als  Desinfectionsmittel  bekannten  Stoffe  auf  den 
Kommabacillus  betrifft,  so  ist  dieselbe  eine  sehr  verschiedene;  ich  will  aus  der 
Menge  von  Thatsachcn,  die  wir  dem  Fleisse  Koch 's  verdanken,  nur  hervor- 
heben, dass  Sublimat  schon  in  einer  Verdünnung  von  1  :  lOO(X)0,  Carbol  dagegen 
erst  in  der  Concentration  von  1  :  40U,  Eisenvitriol  von  1 : 50  die  Entwickelung 
des  Bacillus  hemmt  und  darüber  liiuaus  sie  vernichtet. 


Ungleich  höher  als  die  Ergründung  der  vegetativen  Eigenachaften  des 
Kommabacillus  mnsste  Koch  die  Erörterung  der  Frage  stehen,  welche  Bolle 
denn  dieser  Spaltpilz  in  der  Cholera  spiele,  der  sich  constant  im  Darm  des 
Gholerakranken  auf  der  Höhe  der  Krankheit,  nie,  wie  Sectionen  zeigten,  bei 
Leuten,  die  bald  nach  durchgemachter  Cholera  anderen  Leiden  wiegen  waren, 
vorfand,  der  aus  dem  Stuhle  der  noch  Kranken  verschwand,  wenn  Besserung 
sich  einstellte,  der  v^geblich  bei  anderen,  der  Cholera  ähnlichen  und  nnälui- 
licbcn  Erkrankungen,  vergeblich  bei  Gesunden  gesucht  wurde. 

Theoretiseli  waren  nur  zwei  Möglichkeiten  geijeben:  der  KomniabacilUis 
war  entweder  ein  zwar  eonsitanter,  aber  bcdentuiiL'sloser  Begleiter  der  Cholera, 
ihr  Product,  oder  er  war  ihre  Ursache,  ihr  Factor. 

Das  erstere  VerhäUniss  wäre  so  zu  erklären,  dass  der  Choleraprozess 
günstige  Bedingungen  für  Translorniation  eines  der  vielen  immer  im  Darm  vor- 
handenen, unter  gewöhnlichen  Umständen  aber  nicht  kommaförmigen  Bacillen 
abgäbe.  Diese  Anschauung  würde  sehr  gut  vereinbar  sein  mit  den  Lehren  einer 
besonders  von  Nägeli,  Buchner  u.  A.  vertretene  Schule,  wdche  die  Form 
der  Spaltspitze  für  unbeständig  hält  und  glaubt,  sie  könnten  der  Reihe  nach 
mvtati»  mutandi»  in  einander  übergehen. 

Aber  gerade  die  Methode  von  Koch  hat  anzweideutig  gelehrt,  dass  die 
Arten  mit  ihren  Formen  coustant  sind,  beruht  doch  auf  der  Formbeständigkeit 
die  Möglichkeit  der  Trennung.  i 


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In  der  Form  lagneii  die  Spaltpilze  sich  eben  nicht  äuderii;  in  den  Eigen- 
schaften wohl,  alter  auch  hier  nie  nd  pejus;  man  kann  z.  B.  den  Milzbrand- 
bacillus  zwar  absehwttchen,  aber  nie  stärker  machen,  als  er  ist,  und  man  kann 
nicht,  wie  Buchner  nachgewiesen  haben  will,  aus  dem  harmlosen  HenbaciUoa 
einen  Milzbrandliacillus  maclion. 

Audi  niii.^?te  man  docli  bei  den  Platten  und  anderiMi  Reinkulturen,  j^eselzt 
der  Knnimahai'illus  waie  aus  einem  geraden  Stäbclien  licrvoiiri'iT.iri^'en.  einmal 
wi(Hi*M-  auf  die  alte  Form  ätussen,  aber  noch  nie  ist  etwas  derartiges  beobachtet 
worden. 

Es  bleibt  also  nur  nltripr.  dasa  der  Kommaliaeillus  eiu  Novum  im  Darm 
und  der  Factor  der  Cholera  ist,  dass  er  sie  erzeugt. 

Ist  das  der  Fall,  so  wird  noch  zu  erklären  sein,  wie  er  das  vermag,  ohne, 
wie  die  bisher  Itekanntm  krankheiteerzeugendon,  pathogonen  Microorganismen 
vom  Einwandenmgsorte  ans  den  ganzen  Körper  zu  durchdringen.  Wfihnnd 
diese  sich  nttmlich  im  Blute  und  den  Geweben  flberall  finden  und  durch  ihre 
Allgegenwart  die  Allgemeinwirkung  sehr  plausibel  machen,  bleibt  der  Komma- 
badllus  im  Darm,  schtöpft  höchstens  noch  in  die  Drüsengänge  desselben,  aber 
darüber  hinaus  in  anderen  Oi^nen  und  im  Blute  ist  er  noch  nie  gefunden  worden. 

Koch  glaubt  die  ErkUlrung  der  AUgemeinwirkung  der  Kommabacillen 
lediglich  vom  Darm  aus  darin  gefunden  zu  haben,  das.s  er  ihnen  die  Fähigkeit 
vindicirt,  als  Troduct  ihres  StoflweclKHols  ein  heftig  wirkendes  Gift  abzusondern, 
welches  theils  durch  Vri  nii  htung  der  Durmoberfläche,  mit  der  es  zunächst  in 
Contaet  kommt,  theils  l^eiui  Uoliergang  in  die  Säftemasse  durch  Herzlähmnng 
krankmachend  und  tödtlich  wirkt. 

Nicht  die  Hlutcindickung  durch  den  Wasserverlust  in  den  Ciiolerastühlen, 
meint  Koch,  macht  den  Anfall,  er  kommt  auch  ohne  vi«d  Diarrhoe  und  Er- 
brechen bei  Leltzeiteti.  und  ohne  viel  FlüssiL'keit  im  Darm  der  Leiche  vor  und 
gerade  in  diesen  Fallen  fmdet  sich  dort  eine  wahie  Reincultur  vor,  die  eben 
in  solcher  Weise  nui'  jrewirkt  haben  kann  durch  ein  von  ihr  ausgeschiedenes  Gift. 

Dieses  Gift  ist  bi.sher  noch  nicht  gefunden  worden,  aber  verschiedene  Um- 
stände machen  sein  Vorhandensein  wahrscheinlich. 

1.  Gelingt  es  Beinkultoien  herzustellen,  welche  unter  die  Haut  oder  in 
die  Leibeshdhle  von  Thieren  gespritzt,  in  wenigen  Ifinuten  den  Symptom- 
complex  der  Thiercholera  und  in  wenigen  Stunden  den  todtliohen  Aus* 
gang  herbeiführen,  während  die  Infection  mit  gewohnliehen  Culturen 
durch  den  Darm  dasselbe  erst  in  ebensoviel  Tagen  bewirkt.  Das  ist 
nur  so  zu  erklären:  in  der  Beincnltur  war  das  Gifl  schon  vorgebildet 
und  in  ausreichender  Menge  zur  Stelle,  im  Darm  musste  die  andere 
Gultur  erst  durch  Fortwuchorn  der  Bacillen  das  erforderliche  Gift* 
<}uantum  langer  iland  herbeischafifen. 
2»  Blutkörperchen,  die  sich  auf  Kommabacillus- Platten  zufällig  finden 
und  vermuthlich  auch  andere  Zellen  werden  in  weitem  Umkreise  der 
Culturen  zei'stört,  letztere  haben  also  ein  Blutgift  ausgeschieden. 

6 


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US 


3.  Auch  ein  andoror  Tliiervcrsuch  spricht  für  Gil'tigkeit  des  IJacillas.  Ein 
Dr.  Richanls  in  Indien  eah  Schweine,  welche  mit  BaciUenhaltiü:em 
Kotli  <j»^!iittert  waren,  in  V4— 2'/,  Stunden  unl*  r  Krämpfen  istorben; 
andi-re  Schweine,  die  den  Stuhl  der  verendt-icn  'l'liieie  frassen,  blieben 
get^iind:  ein  Beweis  dafür,  dass  sich  in  dm  verendeten  der  Bacillus 
nicht  re}uoducirt,  also  nicht  durch  seino  KeproUucliou  ihr  Ende  herbei- 
geluiirt  hatte. 

Dae  gerade  Schweine  gegen  das  Bacillengiilt  begonders  empfindlich  sind, 
dfirfte  nach  Koch  nicht  Wunder  nehmen,  weil  Bie  anch  anf  andere-  thieriache 
Gifte,  das  z.  B.  welches  bisweilen  im  Salzfleische  und  der  Heringslake  sich 
bildet,  ungemein  helUg  rcagiren^. 

Ich  kann  die  Bemerkung  nicht  nnterdröcken,  dass  es  mich  htfchlichst  wundert, 
wie  Koch  sich  die  Wiederholung  dieses  Schweine-Experimentes  hat  entgehen 
lassen  können. 

Um  so  unermfidlicber  ist  er  darin  gewesen,  seine  Bacillen  auf  andere  Thicre 
zu  übertragen  und  mit  der  experimentellen  Erzeugung  der  Thiercholera  das 
Lehrgebäude  vun  der  Jnfectionskiaft  de?  Komma's  zu  krönen. 

In  der  Natur  kommt  Thieicliolera  ans<'lieinend  nicht  vor:  alle  Genichte 
davon,  dasB  man  zur  Zeit  von  Cholera- Epidemien  Kiihe.  Ilundc.  Hühner. 
Elephanten,  Katzen  und  anderes  Gelbier  an  Cholera  habe  erkranken  und  sterben 
sehen,  scheinen  falsch  zu  s(?in. 

Auch  die  neuen  und  neuesten  Experimente  ndt  Fütterung  von  Dejectionen, 
Einspritzung  derselben  in  den  Darm  durch  Pravazsche  Spritzen,  hohe  Klystiere 
blieben  erfolglos,  ebenso  lange  Zeit  die  mit  Reinkulturen.  Sie  sind  jetzt  aber 
und  zwar  an  Meerschweinchen  gegluckt,  so  sehr,  dass  von  49  inficirten  Thieren 
Koches  43  unter  den  deutlichsten  Cholera-Symptomen,  wenigstens  nach  Mass- 
gabe der  Section  in  circa  2  X  24  Stunden  starben.  Gleich  nach  dem  Tode 
secirt  fand  sich  der  DQnndarm  stark  gcrOthet,  schwappend  mit  wftssrigflock^er 
farbloser  Flüssigkeit  gefüllt,  auch  im  Magen  und  Dickdann  waren  nicht  wie 
gewöhnlich  feste  Massen,  Bondci-n  Flüssigkeit  in  Mcni^e.  Die  Er!*cheinungen 
im  Leben  weichen  von  denen  <lcr  Menschen  Cholera  hauptsächlich  dadurch  ab, 
dass  die  Mcerscliweinelien  bei  Koch  weder  Durchfall  noch  Erbrechen  bekommeti. 
woher  sich  am-ii  im  Mast<]arin  fester  K<t|h  fand.  Hie  Thien*  stariien  unter 
liilimunj:artiL''cr  Sch\\;n  lir  in  den  Ilinterj>ii»tcn.  sclivvaeher  verlangsamter  Athinurii;, 
kaum  lühlbnreni  1  lerzM  hlau^e  und  indem  die  Temperatur  stark  sank,  Kopf  und 
Extremitäten  kalt  wunlcn. 

Die  Hauptschwierigkeiten  für  die  Infection  vom  Magen  aus  —  und  diese 
konnte  allein  den  natfirlichen  Vorgang  nachahmen  —  bestanden  bisher  immer 
darin,  dass  der  Mageninhalt  der  Thiere  stark  sauer  roagirte  und  dass  ihre  Darm- 
bewegung so  schnell  war,  dass  die  Bacillen  gar  nicht  recht  Fuss  fiissen  konnten. 

*)  Aueh  Kleb«  bat  bi«rbenseborige  Versnobe  mit  pMltiven  Brfblgen  veroieiitllcbt. 


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249 


Diesen  Uebeletändon  wurde  wirksam  b^eg^et  dadurch,  dass  den  Tbiereu, 

Tiacli(Jom  sie  etwa  24  Stunden  goliungcrt  batten,  5%  Lösung  von  kohlcnRaurem 
Natron  oingcgosson  wurde,  die  den  Magensaft  aU-alisch  wachte  und  dass  man 
ihnen  in  den  Unterleib  Opinm-Tinctur  oder  auch  Alcohoi  spritzte,  was  die  Darm- 
bewegung lahm  legte. 

Als  ihnen  jetzt  Reinkulturen  von  Bacillen  elngcflösst  wurden,  starben  sie 
und  0.-:  trchiiig  nun  wt'itcr  mit  d«mi  Dünndarniinlialt*'  soli-lier  ThifM-o.  die  künstlich 
inticirt  waren,  andere  zu  iuficiren  und  zu  U)dteu,  nachdem  sie  auf  gleiche  Weise 
vorbereitot  waren. 

Da  ujit  der  Zeit  uu.-jj^er  den  Koch'HcIion  noeli  andere  Konmiabaeillcn  ge- 
fiiiid<'n  wnren.  ieli  selbst  habe  voriipstern  einen  solelien  in  der  (iartenerde  unseres 
Stadtla/.aretlis  attrajiirt,  mUf^rJten  iiatiirlieh  aueh  die  anderen  Koniuia's  auf  ihre 
Infcctioüität  geprüft  werden  und  da  stellte  sich  heraus,  dass  sie  insgesamnit 
nicht  ungefthrlich  sind,  aber  lange  nicht  so  wie  der  Koeh^sebo  Cholerapilz. 

So  erlagen  von  den  15  Meerschweinchen,  welche  mit  dem  krummen  Bacillus 
inficirt  waren,  den  die  Herren  Finkler  and  Prior  in  Bonn  gefondoi  batten 
und  zwar  im  Stuhle  von  Menschen,  welche  an  Cholera  twrtra»  litten  5,  bei  In- 
fection  mit  dem  Deneke'schen  Pilze  (aus  faulem  Käse)  Ton  16  drei  nnd  dem 
von  Miller  aus  d«r  Mundhöhle  gezüchteten  von  21  vier  Thiere. 

Die  Ueberlebenden  starben  aber  alle,  nachdem  sie  mit  ächten  Komma* 
Bacillen  inficirt  waren. 

Bei  den  Obductioncn  zei</(en  sich  zwar  nur  feine,  aber  doch  deutliche 
Tiiteri^chiede  in  den  anatoiuisciien  Befunden,  die  auch  in  eadavere  die  Wirkungen 
der  ächten  Kommas  von  den  anderen  unterscheiden  Hessen. 

Will  man  nach  die.-jen  Thierexperimenten  noch  an  der  Infectionskraft  des 
Bacillus  zweift'hi.  ilim-n  wenigstens  noch  die  Kraft,  die  Monschencholera  zu 
erzoiiireii,  )it  unbedingt  beilegen,  so  giebt  es  dafür  noch  zwei  andere  unwider» 
Icgliclie  Beweise. 

Nieniaiiil  zweifelt  daran,  dass  oft  genug  schon  durch  feuchtt»  Wäsche  von 
('holerakranki'u  die  Cholera  verbreitet  worden  ist:  man  sehe  diese  Wäsche 
durchs  Mikroskop  an  und  man  wird  darauf  Kommaltacilien-lieiukulturcü  ünden. 
Ein  anderes  als  sie  dürfte  doch  wohl  nicht  ernsthaft  für  die  Infection  verant- 
wortlich gemacht  werden  können.  Und  zuletzt  verfügen  wir  jetzt  auch  ftber 
ein  Menschenexperiment.  Einer  der  Aerzte,  die  an  den  Gholeracursen  theil> 
nahmen,  hatte  in  Berlin  Durchfall  bekommen,  der  sich  zu  Hause  zur  Gholerine 
steigerte,  nur  fehlten  Wadenkrämpfe.  Er  schickte  seinen  Stuhl  nach  Berlm 
und  hier  wurden  reichlichst  Bacillen  gefiinden;  wo  sollteer  sieand^s  herhaben 
als  aus  dem  Gesundheitsamte  und  was  batten  sie  anders  bewirkt,  als  eine  Cholera 
milden  Grades? 

So  muss  das  ganze  Wesen  der  Cholera  mit  dem  des  Bacillus  uberein- 
stunmen. 

Er  verlässt  mit  den  Dejcctis,  seltener  d» m  Ki  brochenen,  den  Menschen 
und  indem  er  in  feuchtem  Zustande,  wie  auf  der  ^iährgelaline,  den  Kartoffeln 

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SSO 


u.  a.  m.  bei  allen  möglichen  Temperaturen  fortkommen  kann,  ho  vegc^tirt  oi* 
im  Wasser,  auf  Nahrungsmitteln,  auf  Wüsche,  im  feuchten  Erdboden  fort  und 
gelangt  mit  dem  Wasser  beim  Waschen  und  Koclion.  bei  der  Zubereitung  von 
Speisen,  die  damit  verdünnt  oder  abgespült  werden,  bisweilen  direct  durch 
schmutzige  1  lande,  vielleicht  auidi  durch  Uebertragung  mittelst  Fliegen  und 
anderen  Insekten  weiter  in  andere  Menschen  und  macht  sie  krank,  vorausge- 
setzt, dass  sie  dispunirt  sind. 

Worin  aber  die  individuelle  Disposition  zu  suchen  sein  wird,  ist  nach  dar 
Nator  des  Badllas  wieder  leicht  einsosehen. 

Der  Bacillns  geddht  nur  im  Darm,  eine  andwe  Ansteeknng  als  durch  Ein- 
führung in  diesen  ist  also  nicht  möglich.  Dasn  mftssen  die  Bacillen  den  Magen 
passiren,  hier  aber  werden  sie  ▼emichtet,  sobald  sie  längere  Zeit  dem  sauren 
Magensafte  ausgesetzt  sind,  wie  das  bei  der  gewöhnlichen  Verdauung  des  ge- 
sunden Menselien  der  Fall  ist.  Anders,  wenn  die  Verdauung  gestört,  die  Passage 
durch  den  Magen  abgekürzt  ist.  Das  geschieht  beim  Magenkatarrh,  ist  ein 
solcher  verbanden,  so  ist  der  Transport  unvenlauter  eventl.  Bacillen  tragender 
Speisen  in  den  Darm  ermöglicht  und  die  Existenz  einer  solchen  Indigestion 
wird  sich  daher  mit  der  individuellen  Pradisposition  decken.  Es  sei  hier  daran 
erinnert,  dass  auf  den  Montag  und  Dienstag,  die  dem  Sonntag  und  blauen 
Montiig  folgen,  immer  die  meisten  Chulerakranken  fielen. 

Sehr  wichtig  für  die  Disposition  und  die  Möglichkeit  der  infection  der 
Menscheu  durch  den  Magen  sind  neuere  Versuche  von  Ewald. 

Bekannt  war  bereits,  dass  der  Magen  dnrchans  nicht  immer  saner  reagirt, 
sondern  bisweilen  neutral,  selbst  alcaliscb,  so  s.  B.  stets  nach  Beendigung  der 
eigentlichen  MageuTerdauung  und  Entleerung  des  Speisebreies  in  den  Dünn- 
darm. Ewald  wies  nun  nach,  dass  bei  n&cbtemem  Magen  Wasser,  das  ge- 
trunken wird,  1— IV«  Stunden  lang  darin  bleibt  unter  neutraler,  ja  alcalischer 
Reaction  und  dann  erst  plötzlich  durch  den  Pfilrtner  in  den  Zwölffingerdarm 
abläuft. 

£oDimen  zu  solcher  Zeit  Kommabacillen  in  den  Magen,  z.  B.  durch  Wasser, 
so  wird  die  Möglichkeit  ihrer  Fort«'xistenz  und  Vermelirung  eine  sehr  grosse 
und  sie  steigt  noch,  weua  dui'cb  irgeud  welche  Zustände  der  Darm  trüge  in 
seinen  Bewegungen  ist. 

Der  Zustand  d<'r  Magenverdauung  und  di-r  Darmbewegung  wird  für  die 
individuelle  I>is])osition  ausschlaggebend  sein  müssen  und  diesen  bisher  ganz 
dunklen  Punkt  erklären. 

Wihrend  non  am  einsdnen  Orte  die  Vemnreinigung  des  Bodens  und  dm^ 
mit  des  Waesers  mit  Gholerastuhl  fBr  die  Ausbreitung  der  Cholera  Ton  nicht 
2tt  unterschatsendem  Einflnsae  sein  wird,  wird  man  sich  die  VerbreHnng  Ton 
einem  Orte  zum  anderen  anders  denken  müssen.  Nur  ansnahmswdse  und  nur 
auf  durch  die  Natur  bestimmt  angewiesenen  Wegen,  nttmlich  oitlang  Teraii- 
reinigter  Läufe  wird  hie  und  da  einmal  das  Wasser  den  Transport  auf  weitere 
Strecken  übernehmen  können. 

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861 


Als  Beispiel  ans  neuester  Zeit  werden  hierfftr  die  Vorkommnisse  in  Genu» 
angeführt,  wo  im  vergangenen  Jahre  oberhalb  der  Stadt  das  Wasser  der  sog. 
Nicolaileitung  inficirt  sein  und  die  Keime  in  die  Stadt  getragen  haben  soll. 

Auch  Effecteu,  namentlich  Wftsche  werden  die  Cholera  bisweilen  und  so 
lange  Ton  Ort  au  Ort  tragen  können,  als  die  Keime  feucht  bleiben. 

Dagegen  kann  die  Cholera  sieh  durch  «iio  Luft  nicht  verbreiten.  «Icnn  nur 
troekone  Kjmiiic  werden  durch  dieselbe  fortge8chlei>])t  und  Austrockiuing  macht 
die  Komma  s  unwirksam.  Dalicr  wird  auch  nie  daran  zu  dcnk(>n  .<('in,  dass 
trocken«*  Waaron,  Briefe,  rost>endungen  die  Cholera  forttragen.  Der  wahre 
Trager  der  Cholera  auf  nandiafte  Kutfernungen  hin  ist  der  kranke  Meuach. 
Dies  und  nichts  andeies  i^t  der  Zu.sauimeuhang  zwischen  dem  menBcblicben 
Verkehr  und  der  Ausbreitnug  der  Cholera  nach  demselben.  Wenn  man  den 
Znsammenhang  nicht  immer  herausfindet,  so  ist  das  eine  Lücke  in  der  Beweis» 
i^hmng,  kein  Gegenbeweis  gegen  die  dem  kranken  Menschen  ankommende 
Solle  in  der  CholersTerbreitung,  wie  so  viele  wollen,  sondern  leicht  erklärlich 
durch  den  Umstand,  dass  nicht  bloss  die  ausgeprägten  Falle,  die  jedem  auf; 
fallen,  sondern  auch  die  ganx  leicht  erkrankten  Menschen,  die  namentlich  im 
Anfang  von  Epidemien  selb.^jt  kaum  auf  ihre  Diarrhoe  achten,  die  Bacillen  im 
Leibe  haben  und  absetzen.  Das  rapide  Wachsthum  des  Bacillus  in  den  ersten 
Tagen  seiner  Einpflanzung  auf  passenden  Nährboden  lässt  aber  darauf 
sehliesBen,  dass  ein  einziger  Bacillus  ausreicht,  um  eine  ganze  grosso  Epidemie 
in  Scene  zu  setzen. 

Man  hat  auch  in  solchen  FaUen,  die  man  sich  trar  nicht  zu  erklären 
wusste.  an  eine  antcx-lithone  Kntstehuiig  der  Clioleia  aiis-crliall)  des  Individuums, 
d.  h.  an  eine  Kntwickelung  derselben  an  einem  OiU',  an  den  keine  Keime  hin- 
geschleppt sind,  gedacht,  aber  alle  Beispiele  derart  sind  falsch. 

In  einem  Theile  Indiens  freilich,  den  Sundarbans  nämlich,  ist  sie  beimisch 
und  herrscht,  ohne  eingeschleppt  zu  aein,  hier  Jahr  fOr  Jahr,  em  Ereigniss, 
das  sich  eben  wieder  am  besten  erklären  lässt  aus  einem  speeifischen  Keime, 
der  ungehindert  nur  dort  in  seiner  Heimatb  sich  entwickeln  kann.  Die  S. 
li^n  in  Bengalen,  im  südlichen,  w^n  seiner  Ueberschwemmungen,  Fieber 
und  Tiger  unbewohnbaren  Theile  des  Gangesdelta,  das  im  Westen  vom  TTurrhIi, 
einem  Arme  des  Ganges,  im  Osten  vom  Bramapntra  begrenzt  ist.  Hughli  und 
Bramaputra  lösen  sich  hier  in  ein  Netz  von  Strömen  auf,  in  denen  bei  Ebbe 
und  Fluth  das  mit  dem  Flus^wasser  sich  mischende  Meerwaf?8er  hin-  und  her- 
wogt und  zur  Zeit  der  Fhitli  grosse  Ländt'r>treeken  unter  Wasser  setzt.  Ein 
en(»rmes  Zersetzunü'-ni.itf  iial  von  tliierischen  und  vegetaliilischen  Substanzen, 
ganz  besonders  in  der  Bernhrungszone  zwischen  bewohntem  und  »inbewohntem 
Theile  ist  ganz  besonders  günstig  ITir  die  üppigste  und  ununterbrocheue  Vege- 
tation aller  möglichen  Microoiganismen  und  hier  wuchert  der  Cholerabacillus 
ins  Unendliche  fort. 

Alle  grosseren  Epidemien  Indiens  beginnen  mit  Znnahme  der  Cholera  im 

südlichen  Theile  von  Bengalen.  Die  Tanks  spielen  eine  grosse  Bolle  dabei. 

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252 


Jede  llüttc  odui-  llüttcngnippe  muss  der  r^^lK  ischwemninng  wegen  nuf  Hügt'ln 
Btolion.  Da?  I^and  ist  al»rr  iranz  eben  wud  <li<>  IIüi^ol  worden  zn  d<  r  orfordrr- 
liehen  Höho  f/olji-arlii  diiicli  Aushoben  von  I>oden  und  dio  dadiiiH'li  fiit:-taiid*'ii'^n 
Lö»di<'r  sind  die  T.nik.*.  Da-^  Was.<pr,  weU'lies  sicdi  in  ihnen  sannmdt.  niu)mt 
allon  ünrath  auf,  trotziltiii  (Hnit  es  znni  Waschen  un<i  Jladen  iiieht  Mos-», 
sondern  aurli  znni  'rriiikeii  umi  Kochen,  man  kann  sich  vorsteHen.  wie  leicht 
der  Int'eetionsslull  hier  iiinein  gelanjrt,  wehlic  ( 'unccntation  er  erreicht  und 
wie  sehr  er  zur  Verhi'eitnii<r  der  Seuche  heitiairen  niuss:  in  einem  solchen 
Tank  iiat  Koch  denn  auch,  das  ein/ig<'  .Mal  ausserhall»  tlos  MeDi^cheu.  als 
Cholera  um  denselhen  herum  herrsclite,  Koniniabacillen  gefunden. 

Die  Verschleppung  der  Seuche  durch  Indien  ausserhalb  des  endeaiisebea 
Gebiets  geschieht  aber  wieder  durch  den  imenscblichen  Verkehr,  namentlich 
die  Pilgermassen  in  Hardvar  und  Puri,  wo  über  1  Million  von  Pilgern  sich 
zeitweise  versamnieln,  tragen  dazu  bei. 

Von  dort  geht  sie  weiter  und  schliesslich  auf  dem  Karavanenwege  durch 
Nordindien  nach  Persien,  nach  dem  südlichen  Euro|»a. 

Jetzt  wird  sie  und  die  Ereignisse  der  letzten  Jahre  bestätigen  dies,  mit 
Vorliebe  den  Seeweg  durch  das  rothe  Meer  und  den  Snezkanal  wihlen,  denn 
er  ist  der  kürzeste. 

Von  Bombay  nach  P'gypten  sin^l  es  11  Tage 

Italien  16  Tage 
SiuUrankreicii  18  Ta'j'»'. 

Man  hat  gesagt,  dass  der  SehifVsverkehr  unmöglich  die  (JhokMa  auf  weite 
Strecken  veilireiten  könne,  weil  auf  SiddlVen  sie  ganz  Jipvvöhnlich  st»  selmell 
eilischt.  das.s  sie  zu  Kn<ie  ist,  ehe  das  Schill'  einen  fern  gelegenen  Hafen  er- 
reicht. Das  ist  aller  nur  rieht iir  für  Schiffe  mit  irerinirer  Bemannung,  wie 
Hand(dsschifle.  ni(dit  lür  TruppentransiMMle.  Kuliscliille.  So  hatim  in  den 
10  Jahren  Iiis  1SS8  unter  1*22  KulischKTen  IV.)  ('iiohTa.  die  auf  l»!  SchiÖen 
langer  als  20  Tage  dau«'i'te.  fJelegenheii  uml  Zeit  genug,  sie  na^  Ii  Fhiropa 
zu  bringen,  wenn  sie  untt^r  ähnlichen  N  erhiiltuissen  auf  eiueni  zwischen  div.-*em 
und  Indien  cursircnden  Schiffe  herrscht. 

Dies  die  Lehre  Koches,  die  er  noch  dadurch  TetTolIständigt.  dass  er  auch 
iHr  das  Erloschen  der  Cholera  ausserhalb  des  endemischen  Gebietes  von  seinem 
Standpunkte  aus  Gründe  angicbt.   Es  hängt  davon  ab,  dass 

1.  mit  der  Zeit  die  für  die  Krankheit  empfUnglichen  Menschen  fehlen, 
weil  das  einmalige  Ueberstehen  der  Cholera  und  selbst  der  leichtesten 
Choloradiarrhoe  Pär  einige  Zeit  —  circa  2  bis  4  Jahre  —  nnompf^nglich 
gegen  Cholera  —  immun  —  macht,  dass 

2.  bei  dem  Fehlen  des  Dauerzustandes  der  Kommabacillus  sich  nicht 
lanjrer  halten  kann,  als  die  Inununitüt  dauei't  und  dass  er 

3.  iilier  kurz  oder  lang  dem  jeweiligen  Herabgehen  der  Temperatur  unter 
17^  erliegt. 


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253  _ 

Selbstverständlich  konnte  Koch  nicht  unangefochten  bl  il  »  n  .  soinp  Doirtncn 
waren  za  reToluticuiar  uud  begegneten  .-^iVli  uamentlich  diaiuetral  mit  den 
Stttzen,  welche  durch  die  Autorität  eines  Pettenbofer  seit  mehr  als  einem 
Deccnniuni  hei  uns  in  Deutschland  hcnsolu  nii  prewonlen  waren. 

Nach  rcttcnhofcr  in  Münehm  ist  die  Cliolera  liekiinntlirh  iiirhts  weiiii^or 
als  eine  contatriöjje  Krankheit.  l>ie  direele  Ansleckunti'  von  (^iiicin  Iviankeii 
/um  nndenMi  wiid  von  ilnn,  von  'gewissen  selinieii  Ansiialiuieii  al)?^eseheu. 
jierhorresri.-rt.  elicnso  und  noch  viflmplu-  die  Kntstehung  einer  ( h'tsepidcniie 
durch  dasjenige,  was  am  Kranken  Krankheil<i»ro(hict  ist.  rettenholer  hält  die 
Cludeia  iiir  nn  .Mi;isma.  ein  event.  Iielehfcs  Etwas,  das  (ieni  Boden  entströmt, 
da.«i  vom  Kranken  zwar,  ehenso  alier  auch  v(-m  (iesinukni,  von  leblosen  Gegen- 
ständen, kurz  vom  X'orkehr  lortge.schk'i>i>t  worden,  hic  und  da  auch  ohne 
Weiteres  einige  wenige  Fälle,  eine  Epidemie  aber  nnr  dann  und  dadurch  her^ 
vorbringen  kann,  dass  es  wiederum  in  den  Boden  des  Orts  der  Einschleppung 
gelangt  und  hier  eine  örtliche  und  seitliche  Disposition  vorfindet,  welche  die 
Reproduction  des  Miasmakeims,  die  absolut  nirgend  anders,  als  im  Boden 
möglich  wäre,  zulässt.  Pettenhofer's  Schule  nennt  sich  die  der  Localisten  im 
Gegensatze  zu  den  Andersgläubigen,  den  Contagionisten. 

Den  Localisten  \3t  es  sehr  unbequem,  dass  ihr  x,  das  Etwas;,  welches  aus 
der  Clioleralocalität  durch  <h  n  Verkehr  vei  s.  hleppt  wird  im  1  das,  so  lange  es 
unhekaniH  war,  roel»t  gut  aU  Miasma  gehen  konnte,  sich  als  ein  im  Darm  der 
Cholerakranken  scinnarotzender  pathogenor  Pilz  entpuppt  hat  und  darum  iiehm 
sie  sich  aHo  erdenkliche  Mühe,  den  Pilz  von  seiner  Stelle  als  Krankhcits- 
ursache  in.s  Nichts  herabzu.stur/en. 

Soweit  es  sicli  l>ei  ihren  Einwcndumren  nm  die  Anfeclituni;  des  liacle- 
ri(doi:ise!ii  n  'l'heih's  von  Kochs  <'lioh'!ahlii-e  hamlelte.  ist.  wie  i)ei  seiner 
Meist eiselialt  nicht  andciri  zu  erwarten  war,  jeder  Angriti"  siegreich  abge- 
schlajj;en  worden. 

E.s  ist  um  hier  kurz  zu  sein,  weder  tridunL'on,  den  liewcis  zu  führen,  dass 
der  Koniniabacillus  nicht  lür  die  Ciioh'ra  specilisch  sei,  sondern  auch  sonst- 
wo in  Kranken  und  Gesunden  vorkomme,  noch  ist  derselbe,  wie  man  es  von 
München  aus  versuchte,  zu  einem  barmlosen  Parasiten  der  Gholeradarmschleim- 
haut  degradirt  und  durch  einen  anderen  in  München  entdeckten  geraden  Ba- 
cillus ersetzt  worden. 

Ich  muss  ausdrücklich  erwähnen,  dass  eine  kurze  Zeit  lang  die  Specifität 
des  Cholerapilzes  arg  ins  Gedränge  kam,  als  2  Herren  in  Bonn,  Finkler  und 
Prior,  die  schon  kurz  berührte  Entdeckung  machten,  dass  auch  in  den  Aus- 
leerungen der  an  einheimischer  Cholera  —  Cholera  noHrag  —  leidenden 
Mensrhi  n  KomniabaciUcn  vorkomnuMi. 

Es  klang  sehr  verdächtig  und  für  Koch  sehr  bedenklich.  Beide  Krank- 
heiten einander  in  ihren  Symptomen  ganz  ähnlich,  bei  beiden  ganz  derselbe 
Bacillus  lind  doch  der  lhossc  Unteisehied,  dass  die  eine,  Cholera,  verheerende 

Epidemien  augerichtet,  die  andere  immer  nur  vereinzelte  Lalle  aufweist,  die 

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254 

in  09%  in  Heilung  ausgehen.  Der  Gedanke,  Hass  dar  Bacillus  Koch's  «Iii- 
Bedeutung,  woldie  er  ihm  beilegte,  unmöglich  haben  könnte,  lag  da  ^ehr  nahe. 

Allein  selir  l>ald  fanden  sich  schon  wesentliche  Unterschiode  in  der  Fonu 
und  Wuchsart  zwischen  dem  Bonner  utid  dem  Kochschcn  Komma.  Jener  ist 
nanilicli  plumper,  dicker,  hat  keine  Luftblase,  verflüssigt  in  Stich-  und  Tlattoii- 
kultur  viel  schneller  die  CJelatine,  so  da?>;  der  Stich  sehr  bald  einen  Sack 
statt  eines  Fadens  bildet,  er  hat  oiiip  tranz  runde  l'lattencultur,  sieht  lang»' 
nicht  so  ^Taiiulirt  aus,  wie  die  Koclisrhc  Kultur,  stinkt  entsetzlich  und  waelii>t 
auf  Karlotlein  bei  gewöhnlicher  Zimmerti  uiperatur,  was  der  Cholerapilz  nii-lil 
thut.  Dann  aber  ist  ganiicht  daran  zu  zweifeln,  dass  die  Herern  in  Honn  durch 
eine  Verunreinigung,  allordiui;.s  eine  solche,  die  dem  Cliolerapilz  merkwürdig 
ähnlich  sieht,  getäuscht  wurden.  Ausserhalb  Bonn  s  und  von  anderen  Be« 
obachteni  als  den  genannten  Herren  ist  nämlich  der  Komma-Bacilltts  denelbei 
noch  niemalB  bei  Cholera  no$tra$  gefbnden  worden.  Sie  selbst  fiinden  ihn  aa^ 
nur  bei  5  von  29  Fällen  und  zwar,  nachdem  sie  den  zu  untersuchenden  Stnlil 
vor  der  Untersuchung  2 — 14  Tage  lang  ohne  besondere  Vorsichtsmassregeh 
hatten  stehen. 

Dass  ihnen  dabei  etwas  Menschliches  passiren  konnte,  ja  musste,  ist  jeden 
klar,  der  jemals  mit  Bacterien  gearbeitet  hat. 

Immerhin  ist  ihr  Fund,  den  übrigens  Koch  mit  dem  Millens  identificirt, 
recht  interessant  und  den  Herren  nur  zu  danken,  dass  sie  mit  ihrem  Material 
fortgearbeitet  und  ein  recht  hübsches  Budi  darüber  geschrieben  haben. 

Auf  Verwechslungen,  Jrrthfimer,  Terzeihliche  und  unverzeihliche  Fehler  ii 
der  Beobachtung  und  Methode,  bei  einem  englisch  -  indischen  ., Forscher*'  »«f 
wissentliche  Verdrehung  der  Thatsachen  konnten  die  gegnerischen  Behauptungen 
überall  znrrickL''enilirt  und  damit  beseitigt  wei*den. 

SclnvicritfiT  natürlich  ist  die  rein  intellectueile  Seite  des  Streites  zti  ent- 
scheiden —  wo  es  sicli  um  Raisonueuionts  bandelt,  ist  eben  mit  Microscop  und 
Gelati iieplatt^''  nichts  zu  machen. 

Man  hat  ei nu:c  wandt,  das  Thierexperiment  beweise  nichts,  denn  es  sei  kein 
Menschenexpcrinient. 

Mau  hat  weiter  den  ernster  klingenden  Einwand  gemacht,  dass  die 
epidemiologischen  Thatsachen  mit  den  Eigenschaften  des  Kommabacillus  nieht 
SU  Terdnigen  aeim. 

Der  rechte  Püz  mOsste  eine  Dauerform  haben,  ohne  welche  lang  ans* 
einanderliegende  Epidemien  derselben  Invasion  sich  nicht  erklären  liessen. 

Es  sei,  da  der  Kommabacillus  beim  Austrocknen  sterbe,  nicht  zu  b^^ifen, 
warum  die  Cholera  in  ihrer  Heimath  gerade  in  der  heissosten  regenlosen  Zeit 
am  heftigsten,  während  der  Regenzeit  am  schwächsten  auftrete. 

Es  sei,  da  der  Kommabadliua  d«n  Kampf  mit  den  Fäulnissmicrooiganisneo 
schnell  erliege^  nicht  zu  verstehen,  warum  dÄe  Cholera  gerade  die  schmutzigsten 
Localitäten  aufsuche. 

Jt 


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255 


Der  leehte  Pitt  der  Cholem  mfiaale,  wie  der  anderer  Infectionakrankheiten, 
nicht  bIo8  in  einem  Organe,  dem  Darme,  sondern  auch  im  Blute  und  fiberall 
in  den  Organen,  die  Ja  alle  mil  kranJL  wären,  su  finden  sein,  mit  der  Ver- 

giftong^thoorie  sei  es  nichts. 

Der  l'ilz,  der  ulHTall  und  jodorzoit  fortkommo,  erkläre  schHessHoli  niclit, 
warum  die  Cholera  niu'  au  gewiasen  Orten  und  zu  gowisBCo  Zeiten  um  sich  greife. 


Es  wiinlc  viel  zu  weit  führen,  wollte  ich  hier  auf  eine  Besprechung  der 
einzelnen  Angriffe  i^ettenkut'cr'ä  und  seiner  I'arteigänger  eingehen,  ich  be- 
gnüge mich  damit,  das  Wichtigste  beraossnheben  nnd  im  Sinne  Koeli^s  tn 
widerlegen. 

Die  Thienrorsnche  haben  gar  nicht  die  Wichtigkeit,  die  man  ihnen  beil^; 
selbst  wenn  sie  ganz  negativ  aasgefallen  waren,  so  würde  das  noch  nichts  be- 
weisen: ancfa  die  Lepra  —  der  Aussatz  —  and  die  Reconrens  Uessen  sich  niidit 
anf  Thiere  Qbertragen  und  dennoch  sweifelt  Niemand  daran,  dass  der  Lepra- 

bacillus  und  die  Recurrens-Spiriil»  die  hetreffnnden  Krankheitserreger  sind,  für 
die  Syphilis  wird  et«  verniuthlirli  cben^^o  sein.  Andererseits  sieht  Milzbrand 
und  Tuberculose  beim  Thiere,  durch  daa  Experiment  erzeugt,  ganz  anders  aus, 
als  beim  Menselien  und  doch  wird  Nioiii:nid  trlaiilii^u.  driss  der  l'ilz  des  Menschen 
ndlzbrand!*  und  der  Mrnsi  liciis.  hwindsufht  t  in  andtuer  sei,  wie  der  der  Uein- 
culturen.  mir  \v»dcln'u  die  Tliiei experimcMilf  ^'i>ina<  ht  wurden. 

Dass  ilic  rholera  im  Srhimit/»'  am  Ix  stcii  Inrtkoninit,  ist  riiditig;  ai)tn' 
sollte  es  denn  im  Sclimulzc  iiiciil  auch  ganz  reine  Stellen  gehen,  auf  deneri  der 
Bacillus  furtkouimeu  kann,  ebenso  wie  er  im  Trinkwasser  wird  fortkommen 
tonnen,  das  an  sich  su  arm  an  K&hrstoffen  ist,  um  ihn  sn  emibren,  aber, 
wenn  es  eben  nicht  gans  rein  ist,  in  den  Millionen  von  kleinen  Pflanzen  und 
anderen  Gegenständen,  die  es  beherbergt,  ebensoviel  kleine  Gulturapparate  mit 
sich  trügt,  auf  denen  der  Bacillus  vorzQglich  fortgedeihen  d&rfte. 

Dass  die  Dauerform  fehlen  sollte,  wenn  sie  nun  durchaus  da  sein  muss, 
ist  nach  den  neuesten  Forschungen  auch  noch  nicht  ausgemacht.  Hüppe  will 
sie  eben,  wie  ich  schon  erwähnte,  in  seinen  Sporen  gefunden  haben  und  es  wird 
abzuwarten  sein,  ob  dem  nicht  wirklich  so  ist.  Wir  können  aber  immerhin 
auch  ohne  I  Knierform  auskommen,  insbesondere  wenn  wir  annehmen,  da^s 
zwiöciien  zwei  zeitlich  lange  getrennten  Kjddemien  sporadische,  nicht  bemerkte, 
vielleicht  auch  nicht  so  heftige  und  liannn  nnbeatditete  Fiilh*  liegen. 

Ferner:  Warum  sollte  die  Al/liangigkeit  iler  Cliulera  von  Zeit  und  Ort, 

worauf  ja  Pettenkofer  imn]»'r  den  Ilanpinaclidi nck  h-gt,  sich  nicht  aufs  Beste 

mit  der  Abhängigkeit  der  Cholera  vom  Bacillus  vereinigen  lassen.    Wenn  die 

directe  Ansteckung  von  einem  Menschen  zum  anderen  auch  ausser  Zweifel 

steht,  so  wird  ja  immer  smtugeben  sein,  dass  Epidemien  auf  diese  Art  der 

directen  Ansteckung  nicht  entstehen.  Dort  wie  hier  kann  nnd  wird  der  Bacillus 

die  ürsache  der  Krankheit  sein,  aber  um  eine  Epidemie  zu  erzeugen,  muss  der 

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256 


Bacillus  auch  ausserhalb  des  menschlichen  Körpers  Torkommen  können  nnd 

dazu  wird  es  einer  örtlichen  und  zeitlichen  DifpositioM  '  liirfen.  Die  letztere 
•^■wird  sich  erklären  lasdon  einmal  aus  der  Emptan-rlich  uder  NielitempfUnglichkeit 
einer  grösseren  Menge  von  Mensrhon,  wobei  tlie  Dun-h-oaeliung  nach  einer 
knrx  vorher  gei^angenen  Epidemie  von  liervorrajrendor  Wiclitinkeit  -:eiii  wird, 
dann  alter  auf  ein<M-  vriscliiedfiien  (üfti^keit  des  l'ilzrs  zu  v<'r>rlii(  denen  Jahren 
und  Jahre</.cili'ii,  wi»-  sie  ja  von  !_no>serfii  ( Jirijdlanzcn  allbekannl  i^l. 

Di«'  ortüclie  Disp'tsitioii  alnT  wird,  «j^aiiz  wie  Pettenkofer  e.-j  will,  alilianircn 
von  der  pliysicalisclieu  lie^idiaHi'nhfit  des  ßodens,  dt-s  Untergriinde.-i  un.sercr 
Wohnungen,  von  dem  Wassergehalt  in  diesem  Boden  und  seinem  Wechsel,  dem 
Grundwasser  und  von  dem  Vorhandensein  von  Nährsubstansen  f&r  andere 
Organismen  im  Boden,  seiner  Imprftgnirung. 

Der  Bacillus  kommt  ja  in  feuchter  Erde,  die  Näfarsubstansen  enthält,  fort, 
vamm  sollte  er  in  seinem  Fortkommen  nicht  abhängig  gemacht  werden  können 
von  derBeschaffenbeit  des  Bodens  der  ergriffenen  Orte,  von  der  localen  Disposition. 

Nur  der  Weitertrans{K>rt  des  Bacillus  aus  dem  Boden  wieder  in  den 
Menschen  wfirde  ein  jranz  anderer  sein,  als  ihn  Pett^^nkofcr  sich  denkt. 

Nach  Pettenkofer  steigt  der  Clioierakeim.  beim  Slnkrn  dos  (J  rund  wassert» 
freigelegt,  empor,  durch  (U-n  nienschliclien  \'ciki'hr  wiid  das  fort«retrairen.  was 
nicht  zur  Inlection  von  Mensthen  \erbiaucht  wird:  ehe  es  am  neupii  Orir 
wieder  ('hol<M"a  erzeujien  kann,  niuss  es  hier  wieder  in  den  I><)i|>mi  L;TiniiL'''n 
'  und  wenn  Ort  und  Zeit  zu  neuer  Beilung  günstig  ist,  inticirt  es  auch  von 
Neuem. 

Nach  Koch  und  .seinen  Anhängern  aber  ist  die  Sache  bedeutend  einlacher, 
Aus  dem  Boden  kommt  der  Bacillus  ins  Wasser  und  direct  in  uns,  macht  uns 
krank,  wir  rcproduciren  den  Bacillus  in  unserem  Dan»  nnd,  wenn  wir  dann 
krank  an  einen  anderen  Ort  kommen,  inficiren  wir  direct,  oder  wieder  durch 
Vermittelnng  des  Bodens  und  des  Trinkwassers  weiter. 

Darf  ich  hier  meine  eigene  üeberzengung.  aussprechen,  so  ist  es  die:  Die 
epidemiologischen  Fragen  sind  mit  der  Auffindung  des  Eoch'schen  Bacillns 
und  der  Kcnntnis^.s  seiner  Eigenschaften  durchaus  noch  nicht  völlig  geklärt, 
wohl  aber  ist  es  die  Pathologie  dc.s  KinzelfaHes  und  damit  können  wir  erw.arten. 
dass  mit  der  Zeit  sich  auf  gleiche  Weise  atich  dio  grossen  Zuge  der  lC|»ideuiien 
werden  erkl;irer\  lassen.  Ks  stimmt  z.  H.  wirklich  mit  «h'r  Vorliebe  ch-s  Bacillus 
iür  höhere 'reniiieratiuen  niidit  überein,  «hiss  wir  na<di  dem  Durclis(dniitl  vieler 
Jahre  im  Juni  uie  iidlich  viel  wenigi>r  <'!i>'Ieratalle  haben,  als  im  Deceuiber  z.  B 
zwei  gi'geii  1<'.')7  in  den  .lalircn  IS. Hl -  74  in  Huyerii,  4H'.<2  gegen  72.')4  in  «len 
den  Jahren  i>4>  jn  l'reussen.    ICs  slimml  mit  s<Mnr'r  Faiiigkcit  fdierall 

ausser  im  Wüstensande  und  auf  Fels  weiterzuwuchcrn  die  garnicht  fortzuläugnende 
Immunität  vcrsehiedeucr  Orte  nicht  blos  in  Indien,  wo  die  Beispiele  von  Petten- 
kofer immer  hergeholt  werden,  sondern  auch  in  Europa,  nicht  überein,  so  die 
Immunität  von  Stuttgart  nnd  Ljon.  Sollte  Roch  mit  seiner  Erklärung,  Lyon 
sei  immun,  weil  dort  kein  Mensch  die  Wäsche  im  Hause  wasche,  wirklich  dai* 
Bichtigc  getroffen  bal)on  —  ich  glaube  kaum. 

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261 

Es  Btimint  feroer  mit  der  a  prion  90  leichten  directen  Uebertragbarkeit 
des  Bacillus  von  Person  zu  Person  nicht  die  Br&brungy  dass,  mag  man  dagegen 
sagen  was  man  wolle,  die  Cholera  auf  Schiffen  so  sehr  selten  eine  nonneus-  . 
werthe  Ausdehnung  geviimt  und  lange  anhält  und  dass  man  auf  d(>m  Laude 
die  Fälle,  wo  Aor/tr.  Krankenwärter  und  Krankenträger  Cholera  bekommen, 
an  den  Fintrern  abzahlen  kann. 

Ef  stiiiiiiit  schliesfilii-h  niit  der  «rrossen  liolle.  die  das  Trinkwasser  hei  der 
('hnlcravrrbn'itun^  spielen  -nll,  nielit,  dass  der  IJaeiiliis  von  Kueh  sellist  nur 
einmal  im  Wasser  und  ausser  ihm  auch  nur  noeh  ir:iuz  verein/elt  und  nicht  iraiiz 
zweifellos  in  (.Jenua  und  Marseille  geluudeu  ist?  Jjollte  er  nur  iumM  niclit  genug 
gesucht  sein? 

Es  wfirde  mir  vormuthlich  leicht  werden,  noch  mandie  andere  durch  die 
Entdeckung  des  Bacillus  nicht  so  ohne  Weiteres  zu  erklärende  Thatsachen 
in  der  Geschichte  der  Cholera  aufzufinden,  aber  ich  bin  deshalb  weit  davon 
entfernt,  Koch  gegenüber  angläubig  zu  werden,  oder  gar  ins  Lager  seiner 
Gegner  uberzugehen. 

Nach  meinen  eigenen  Erfahrungen  und  Eindrücken  habe  ich  bereits  vor 
einem  Decennium  in  einer  kleinen  Selnift  nueh  jrej^nu  Pettenkctfer .  Kneh's 
Hauptgegner,  gewandt  und  mieli  als  ('unt:ij:i<>nis(en  erklärt  und  dabei  bin  ich 
aueh  geblieben.  Für  unch  ist  der  kranke  Mensch  der  Verbreiter  der  Krankheit 
und  wenn  i<"h  bisher  die  Antwort  au!"  die  Fraire  schuldig  Ideiben  musste.  in 
welelier  Weise  denn  tlit;  We'itervtMbreitnnir  statllinde,  so  betrachte  ich  es  als 
eine  wahre  I']rhi.-uiiir.  jetzt  die  ,-\nt\vi»rt  ^-^eben  zu  können,  wenn  ieli  aucii  noch 
nicht  alles  vnll>taniliir  beantwni  i.  n  kann.  Die  IjeweisirdiruMir.  dass  di-r  Koi-h  sclie 
l>acillu8  die  Ursache  der  Ciiuleia  ist,  ist  meines  ICrai-lilens  unaiileclitl»ar,  es  ist 
unanfechtbar,  dasg  der  Bacillus  im  Darm  de.s  Menschen  lorlkommt  und  ebenso 
ausserhalb  des  Darms  im  Boden,  im  Wasser,  auf  unseren  Nahrungsmitteln. 
Alle  Bedingungen  dafür,  dasa  der  kranke  Mensch  die  Epidemie  von  Ort  zu 
Ort  forttragen  kann,  sind  damit  gegeben  und  da  die  Cholera  bei  uns,  in  Europa 
an  den  menschlichen  Verkehr  gebunden  ist,  so  ist  sicherlich  auch  in  diesem 
Verkehr  der  Mensch  selbst,  wenigstens  in  erster  Stelle,  der,  der  die  Cholera 
▼erbreitet. 

Alle  Versuche  der  Localisten,  daran  zu  lüttebi,  sind  verfehlt. 

Die  Hauptverwirrung  hat,  wie  ich  glaube,  von  jeher  die  unselige  8ucht 
verschuldet,  die  Verhaltnisse  in  Indien  als  massgebend  lur  die  in  Europa  hin- 
zustellen. Das  ist  aber  auf  alle  Fälle  gnindlalsch.  Wenn  die  Cholera  in  Indien, 
wie  nian  meint,  niclii  niii  den»  menscldiclien  \'«M'kelir.  sonihun  eiw.i  mit  dem 
Mnii><ini  oilei-  -nn.-l  etwas  Atinospliäriscliem  u'^eht.  so  ist  sie  rii>rt  eben  eine 
andere!  Kranklieit.  als  iiei  uns.  denn  in-i  uns  ^eiit  sie  mir  ileni  \ Crkehr.  wie 
selbst  ein  Fettenkoler  zugiebl  und  alle  Veisuche.  Iieidu  Ki ankiieiten  unter  einen 
Gesichtspunkt  zu  bringen,  sind  überllüssig.  Wenn  aber  beide  Krankkeiten  dort 
wie  hier  dieselben  sind,  dann  jnwm  die  Cholera  auch  in  Indien  vom  menschlichen 

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258 


Vorkohr  abliängen  uii<l  die  Leute,  welche  etwas  anderes  gesehen  haben,  haben 
eben  falsch  gesehen  und  fuhren  sich  und  uns  irre. 

Für  mich  persönlich  haben  die  aus  Indien  kommenden  Lohren  allen  Credit 
verloren,  seit,  der  ^roj^-^e  Cuningliani,  der  Kek^toin  Pcttenkol'er  .s  und  der  Meister 
der  Schule  der  Loca]ist»Mi,  zum  letzten  Male  vor  einigen  Monaten  gpsproelien  hat. 

Was  soll  man  dazu  sagen,  wenn  dieser  ^^ann,  der  BO  Jahre,  darunter  viele 
Jahre  au  leitender  Stelle  im  ÖauitaLsdienste  Indiens  gewirkt  hat,  in  seiner 
neuesten  von  Pettenkofer  bevorworteton  und  übersetzten  Schritt  „die  Cholera, 
was  kann  der  Staat  thnn,  sie  sn  Terbfiten"  zn  Resultaten  kommt  wie  folgenden : 
,fDie  Cholera  ist  schon  Hippocrates  und  Celsus  bekannt  und  lange 
vor  1832  sind  in  England,  Frankreich,  Deutschland,  Amerika  Epidemien 
gewesen. 

„Es  ist  Grand  vorhanden  zur  Annahme,  dass  die  Cholera  in  Boss- 
land während  der  letzten  20  Jahre  mehr  oder  weniger  ftst  jedes  Jahr 

vorhanden  ist.*'  — 

„Einer  Einsehleppung  der  Cholera  bedarf  es  gar  nicht,  die  stets 
und  überall  vorkommenden  Fälle  von  (  hol&ra  nostraa  sind  schon  Cholera; 
wenn  sie  also  in  dieser  Weise  innerhall>  einer  oder  zweier  Tagereisen  v»in 
jeder  Hauptstadt  Kuropa's  gewöhnlich  vorhanden,  wozu  das  Malircln'n. 
dass  sie  den  ganzen  Weg  vom  Gangeödclta  horgebnictit  worden  ist, 
schliesslich: 

,,Vor  und  während  eines  Cholera-Ausbruches  herrscht  als  Ausdruck 
atmosphärischer  Einflüsse  an  vielen  Orten  Diarrhoe,  die,  wenn  nicht 
gleich  unterdrückt,  zur  Cholera  wird,  ebenso  wie  diese  leicht  entstehen 
kann,  wenn  Abffihrmittel,  die  zu  anderen  Zeiten  gefahrlos  sind,  gereicht 
werden.  — 

Soll  man  einen  Hann,  der  derartige  Behauptungen  in  die  Welt  schleudert, 
wirklich  ernst  nehmen,  ihm  die  Ffthigkdt,  objectiv  beobachten,  urtheilen  und 

schliessen  zu  künnen,  beilegen.   Ist  ihm  wohl  zuzumuthen,  dass  er  der  Mann 

dazu  ist,  gerade  unter  den  schwierigsten  Verhältnissen  in  einem  Lande  mit 

unübersehbarer  Ausdehnung,  unzählbarer  Bevölkerung,  schlechten  V' crkehrsmiltoln, 

complicirtesten  Ernährun]Lrs-,  Cultur-   und  Hodm -Verhältnissen .  exceptionellen 

atmosphäriseluTi  Bedingungen  eine  sc»  eomjdexe  Ersciieinung  wie  die  Ch<dera 

in  ihre  GruiiillM  dinij;ungen  zu  zerleiren  und  anderen,  dio  nicht  so  aus  der  Quelle 

schöpfen  koniK  ii.  wie  er,  zum  Wegweiser  zu  dienen? 

Freilich  die  Aijsieht  der  ganzen  ruMieation  ist  durchsiehtig.  Sie  soll  Koch 

discreditiren,  ein  Versuch,  der  total  fchlge.>jeh lagen  hat,  und  sie  soll  gleichzeitig 

die  Yorwfirfe  zurQckweisen,  die  man  England  wegen  seines  Verhaltens  in  Suez 

der  Cholera  gegenüber  gemacht  hat.  Wenn  die  Cholera  schon  fiberall  ist,  dann 

ist  es  gleichgültig,  ob  noch  ein  paar  Fälle  aus  Indien  nach  Europa  geschleppt 

werden,  oder  nicht.  —  Cuningham  weiss  sehr  wohl,  dass  man  ihm  vorwerfen 

werde,  er  spreche  pro  domo  mit  seiner  Behauptung,  Quarttntäne,  Isolimng  und 

Desinfection  sei  Unsinn  und  er  wehrt  sich  schon,  ehe  er  angegriffen  wird,  indem 

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_  _259_  • 

er  sagt,  was  in  Indien  gut  sei,  mfisso  es  in  dnr  ganzen  Welt  sein  und  England 
verfolgte,  ab  es  die  Fälle  verfaeiintichte,  die  auf  Beinen  Schiffen  1884  durch 
Suez  dnrchschlfipften  und  die  Cholera  nach  Europa  brachten,  nicht  egoistiecho 
HandelBinteressen,  sondern  es  that  nur  ausserhalb  der  Heimath  der  Cholera 
dasselbe,  was  es  zu  Hause  in  Indien  chut|  es  hielt  Quaräntftne  und  die  fibrigen 
Schutzmassr^ln  für  überflussig.  — 

Selbstverständlich  werden  die  Schutsmassregeln  g^n  die  Cholera  anders 
bei  den  Localistcn  als  bei  den  Contagioniston  ausfallen.  Während  die  letzteren 
es  ITir  <i:('falirli(!h  halten  ninsscii   kranke  Menschen  ins  /ii  lassen  und  dem- 

nach auf  LVbenvachung  des  Verkehrs  zu  Wasser  und  zu  Lande  (hänfron  werden, 
heisst  es  ])oi  deu  Localiston^  jede  Behinderung  des  Verkelus  ist  ülierHiissi«^. 
Wahrend  die  einen  hei  s^ehon  ein^ef»ehle|»pter  Epidemie  auf  iHolirunu:  der  ersten 
Kiilh'  und  I>esinreetion  alh'i-  Ahtjänge  der  Kranken,  ihrer  Hetlen,  Kfl'eeleii  und 
Wasche,  auf  Voisielit  liei  der  IMIeL''e  der  Kranken,  tk'r  Beeniigung  (htr  Leieh»;», 
Beiniginig  «h'r  Wohnungen,  in  weleheii  Kianke  und  Todte  .sieh  hefan(h'n.  Vor- 
sielit  heim  E.^sen  und  Trinken  mit  steter  Rfiek.sicht  auf  etwaige  Verunreinigung 
<hM*  SjKMsen  und  (Jetianke  dureh  das  aus  «h'.n  Ausseliei(hnigen  d»M-  Krankon 
direct  oder  indireet  stainniende  Contagium  hestehen  nnissen,  werden  die  anderen 
all  diese  Massregchi  holaeheln  und  discreditircn. 

In  der  Praxis  ist  schon  alles  einmal  dagewesen,  die  rigorosesten  Sperre 
und  Desinfections-Massregeln  haben  mit  dem  vollendetsten  iaiuer  aller  gewechselt 
und  so  traurig  es  ist,  man  muss  sagen,  bisher  ist  bei  letzterem  immer  noch  so 
viel  odei'  so  wenig  herausgekommen,  als  bei  erstoren.  Die  Vorgänge,  deren 
Zeugen  wir  Alle  in  diesem  und  im  vergangenen  Jahre  gewesen  sind,  legen  au& 
neue  beredtes  Zeugniss  davon  ab,  wie  wenig  sich  die  Cholera  in  Italien  und 
Spanien  um  Cordons  und  Quarantäne  kflmmert. 

Aber  will  das  sagen,  da^s  alle  gegen  den  kranken  Mcnnchen  und  die  Krank- 
heiti^prndnete  geriehteten  Massregehi  falsch  sind,  oder  ht  es  nur  ein  Beweis 
dalür,  dass  die  bisherigen  Ma.'^r^regclu  falsch  waren  und  dass  man  mit  besseren 
Mittch»  zu  hes.i^eren  Re.>nltaten  kommen  wird! 

Da?  letzlere  ist  zu  erwarten  und  zu  erhoffen  und  gei'ade  (his  Hauptver- 
dien.st  Koeh's  ist  es,  (hireli  die  Kntdeeknng  (h-s  KomniahacilUis  und  seiner 
EiL'ensrliafien  erst  i;<'/,eigt  vm  haben,  wogegen  man  sich  zu  wenden  und  welche 
Wege  man  dazu  einzuschlagen  hat. 

Der  Roinma-Baeilhis  ist  der  InlV'etionsstotf  der  Chok'ra.  Der  kranke  Men.sch 
trügt  ihn  hei  sieh,  folglich  ist  der  kranke  Menseh  von  einem  noch  nicht  in- 
ticirten  Ijande  fern  zu  halten.  Dazu  braucht  man  Quarantänen  in  den  Iläfeu 
und  Bevisionntationen  auf  dorn  Lande,  wo  Quarantänen  —  man  denke  nur 
an  VenHmigUa  —  oder  gar  Cordons  ein  Unding  sind,  weil  der  Quarantäne<Ort 
oder  die  mit  dem  Cordon  umgebene  Stadt  nicht  das  Meer,  wie  das  quarantämiie 
Schiff  zwischen  sich  und  dem  noch  nicht  inficirten  Lande  hat,  sondern  Menschen 
und  festen  Boden  mit  menschlichem  Verkehr  darauf,  die  der  Verbreitung  nur 
Vorschub  leisten,  statt  sie  zu  hindern.   Nur  mnsste  die  Quarantäne  verständig 


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j^ehandliabt  nod  ganz  besondere  dort,  wo  die  Kinfallsiiforten  der  Cholera  aus 
rndicn  gogen  Europa  bestehen,  nämlich  im  Ein-  und  Ausgange  des  Suezkanals 
und  mit  voller  Bernck3iclitiL''un<?  des  Infectationsstadiums  der  Cholera,  welches 
auf  2 — ö  Tage  festgesetzt  ucnloii  nollte,  aiisgeiührt  Averden. 

Quarantänen  und  Ktnisjonsstalioncu  werden  nun  vielleicht  niemals  vollen 
Erfolg  iialiiMi;  insht  sondm'  win!  der  \'<'rkehr  auf  dem  fiande  nie  tranz  genau 
zu  überwaclien  sein,  weil  neben  den  Uevisionsstatiuneu  al)er  auch  in  ihnen  seihst 
viele  leicht  erkrankte  und  solche  Menschen  durchscbluplen  worden,  die  noch 
gesund  am  fremden  Orte  ankommen  und  die  Cholera  erst,  indem  sie  nachträglich 
erkranken,  so  su  sagen  wider  Willen,  verbreiten. 

Sind  die  ersten  Fälle  einmal  da,  so  wird  man  ja,  wenn  ihre  Provenienz 
bekannt  ist,  ohne  Weiteres  wissen,  woran  man  ist 

Ganz  anders,  wenn  dei*  Zusammenhang  nicht  durchsichtig  ist.  Man  denke 
an  Tonlon  und  Marseille,  an  Paris,  wie  lange  hat  es  gedauert,  bis  man  angab, 
dass  die  ersten  vereinzelten  Fälle  rimlera  waren.  Wird  das,  Ehrlichkeit  der 
Sanitätsbeamten  und  die  heute  zu  Tage  zn  verlangenden  Kenntnisse  voran^;e> 
setat,  in  Zukunft  wieder  möglich  sein. 

Wer  den  Komma-Bacillus  im  Stuhle  hat.  hat  die  Cholera,  man  sehe  also 
naeli,  ob  .lemaiid.  der  von  i'iner  der  riiolcra  ahnlichen  Krankheit  liefallen  wird, 
ȟo  Bacillen  in  seinen  Ausleerungen  zeigt  und  man  wird  wissen,  woran  man  ist. 

Man  wende  nicht  ein:  Ja  das  ist  ganz  gut  ffir  den  Fall  des  positiven 
fundes,  wie  aber,  wenn  das  Nachsuchen  zu  keinem  Resultate  HUirt? 

Dann  muss  man  eben  ein  oder  zehnmal  eine  Zeit  des  Zweifels  darchmacbeu 
und  sich,  indem  man  eher  zu  viel  als  au  wenig  Vorsicht  verwendet,  anders 
helfen,  bis  man  nach  einer  oder  der  anderen  Seite  Sicherheit  hat. 

Ob  der  Pilz  der  Cholera  noafrat,  die  am  ehesten  fQr  ächte  Oholera  ge- 
nommen werden  könnte,  häufiger  gefunden  werden  und  zu  sicher  recht  entachold- 
baron  Verwechselungen  f&hren  könnte,  muss  der  Zukonft  Überlaaami  bleiben.  Nach 
meiner  eigenen  Erfahrung  halte  ich  die  Sache  nicht  ffir  geßlhrlich*  In  einem  von  mir 
hier  iti  Danzig  im  II  rbstf  d.  .1.  beobachteten  tödtlich  verlaufenen  Falle  von 
(  holera  nosfra»  fehlten  die  Finkler-Priorschen  Bacillen  in  den  Reiswasserstrahlon 
des  Lebenden,  wie  im  Darmpchlcime  der  Leiche.  Gleiches  berichtet  Koch  von 
drei  Fällen  aus  Berlin  und  in  inucster  Zeit  .Mcyhöfer  aus  (Görlitz. 

In  diT  fTandlial>t\  wt'k  iie  dii.'  Koch'sche  Entdeckung  für  die  Diagnose  der 
ersten  FiiUe  giebt.  liegt  si-Ikmi  allein  ein  unermessliclier  Fortschritt  und  wir 
wollen  hoH'eu,  dass  er  rocht  energisch  ausgenutzt  werden  wird.  Vor  den 
technischen  Schwierigkeiten  braucht  mau  sich  nicht  zu  fürchteu,  kanns  nicht 
der  eine,  so  ist  bei  den  heutigen  Verkehrsmitteln  der  andere  sehr  bald  zur 
Stelle  und  mit  Mikroskop,  ein  paar  Glasger&thschaften  und  einigen  Ctolatine- 
rObrchen  aasgestattet,  kann  man  die  üntersnchnng  überall  ansfUhren  und  in 
24  Stunden  zu  Ende  bringen. 

Sind  die  ersten  Fälle  constatirt  und  in  der  Folge  fOr  alle  fibrigen  Fälle 
wird  die  Aufgntie  nun  sein,  den  Bacillus  an  seiner  Weiterverbraitung  sa  ver* 
hindern.  " 


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_  _2ßl  

Der  Bacillus  kommt  mit  dem  Stuhle  aus  dem  Menscbeu,  der  Nteiisch  ist 
daher  zu  isoliren,  am  besten,  um  das  gleich  hier  zu  erwähnen,  aus  uaholiogeoden 
Oründen  durch  Evacuirung  der  gesundeD,  der  Stuhl  auch  das  Erbrochene  und 
alles  was  damit  beschmutzt  sein  kann,  zu  desinficiren. 

Wie  man  das  richtip^  macht,  das  wusste  man  friihor  nicht,  denn  man  k:nintn 
wodor  «Ion  Infootionsstofl'  iiodi  seine  Eigenschaften .  Jetzt  kennt  man  beides 
i'ank  witHlenini  Koch  iiiul  darum  i^Jt.  zti  hoffen,  dass  wir,  wenn  wir  uns  um 
Kocli  ki'inmnMii  und  nicht  unghiuhiir  mid  vonu'hm  die  Arhstd  iiher  .seine 
so<rtMiannten  grossen  I*]ntd«'('knngen  zin'kt'ii.  irlin-klichci'  als  aiKlcic  nn<i  glftck- 
licher  als  fridier  sein  wenh'n.  wo  jdatdo-  d;naul'  h»s  (Icsintit  iit  wiiidr.  Millionen 
möchte  icli  sagen  in  <h"e  Alitrittsgriilicn  uml  Latrinen  liosson.  ohne  üueh  nur 
lür  l  JMonnig  zu  nnlzen.  Erweckt  en  niclit  das  höihsle  \  ertruuen  zu  Kuch, 
dass  er  uns  klar  und  unwiderleglich  aus  den  iMgeuschal'teu  des  Ivommabacillas 
gezeigt  hat,  warum  die  Desinfection  der  Abtrittsgrnbon  und  Latrineai  nicht  blos 
nichts  n&tzt|  sondern  eher  noch  schadet.  Das  hängt  damit  zusammen,  dass  die 
Cholei-a-Bacillen,  die  im  feuchten  Zustande  ans  den  Abtritten  übrigens  gar  nicht 
herauskönnen  und  im  Trocknen  nichts  schaden,  durch  die  Fäutnisskeime,  die 
in  den  tiruben  stets  vorhanden  ist,  überwuchert  und  getödtet  werden  und  dass 
man  gar  zu  leicht  bei  der  Desinfection  auf  diesen  Abtödtungsvorgang  hindernd 
einwirkt,  wo  denn  hinterher  üb«'lebende  Cholerak^me,  aus  undichten  Gruben 
in  das  Trinkwasser  gelangen  und  Schaden  anrichten  können. 

Ich  werde  die  Details  der  Desinfection  hier  nicht  erörtern  und  auch  nicht 
die  einzelnen  Objecte,  welche  zu  dcsiuiicircn  sind,  aufzählen.  Es  wird  ausreichen, 
wenn  ich  sage,  dass  Koch  erst  System  in  diese  Sache  gebracht,  die  richtigen 
roncontiationsgraih^  Inr  die  Desinfectionsfliissigkeiten  und  immer  im  Hinldiok 
aul'  seine  Kxpeiimente  am  Konininliaeillii-  nem;  Desinfections-Meihoden,  so  die 
Austrocknung  und  die  Beliandlung  der  iüüecteu  im  strönicuden  Dampf  auge- 
gehen liat. 

Damit,  der  iJaeillus  in  «h'n  Darm  des  Menschen  kommt,  muss  er  in  den 
Magen  gelangen  und  <lamit  ist  weiterhin  darauf  /.u  achten,  dass  alles,  was  wir 
essen  und  trinken,  Bacillenfrei  bleibe  oder  werde.  Die  Mittel  und  Wege  hierzu 
weisst  uns  Koch  wieder  an.  Zu  ihnen  gehört  in  erster  Linie  eine  Reinhaltung 
des  Bodens,  damit  der  Bacillus  nicht  in  ihn  eindringe  und  den  unentbehrlichsten 
Nährstoff,  das  Wasser,  verunreinige. 

Er  lehrt  uns  an  der  Hand  der  Naturgesichte  des  Bacillus  weiter,  wie 
unser  Magen  in  gesundem  Zustande,  zu  gewissen  Zeiten  des  Tages  und  der 
Verdauung  mehr  als  zu  anderen,  natürliche  Schutzvorrichtungen  gegen  das 
Weiterwuchem  einmal  eingedrungener  Bacillen  besitzt  und  weist  uns  damit  liin 
auf  eine  sorgfältig  zu  beachtende  Lebensordnung  zur  Zeit  von  Cboleraepidemieu. 

In  diesem  Puncto,  der  Soigc  für  gute  und  gesunde  Nahrung,  für  gutes 
Trinkwasser,  reine  geräumige  Wohnungen,  reinen  Boden  und  rciue  Luft  giebt 
es  auch  bei  den  Localisten  keinen  Widerspruch.  Auch  sie  sehen  in  allgemeinen 
sanitären  Verbesserungen  —  freilich  aus  besonderen  Gründen  ~~  das  Heil. 

»»  18* 


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Nnr  mit  dem  Unterschiede ,  dass  sie  es  in  ihnen  anssehUesslieh  suchen  und 
gUnben,  dass  nicht  disponirte  Orte  keine  Cholera  aufkommen  lassen  können, 
so  viel  InfectionsBtoff  auch  dahin  importirt  irerden  möge. 

Angenommen  sie  haben  gewissermassen  Recht  und  man  thäte  mit  der 
Desinfection  und  Isoliriing  der  Kranken  in  einem  Orte,  wie  Danzig  z.  B.,  das 
seino  ( 'analisation  und  Wasserleitung  hat,  ein  Uebriges,  wird  man  da  auch  in 
den  kleinen  Städten  und  Hörfern,  die  nocli  nicht  80  weit  im  Punkte  dor  Oo- 
sundhcitspfiego  sind,  wie  wir  und  voraussichtlich  auch  nie  dahin  kommen  werden, 
die  Kranken  und  ihre  BacilleuDulliarden  sich  eiuuisten  lassen  dürfen  ohne  thiktig 
Hand  anzulegen? 

Allerdings  mit  dem  Isoliren  und  Desinticiren  allein  wird  nichts  zu  niachoii 
sein.  Fort  und  fort  muss  iil>erall  dahin  gewirkt  werden,  dass  nicht  blos  zu 
Cholerazeiten,  sondern  in  stetiger  ununterhrochener  Arbeit  die  menschlichen 
Wohnstätten  luftig,  geräumig  und  trocken  hergestollt  und  gehalten  werden, 
dass  der  Boden,  auf  dem  sie  stehen,  vom  Schmutze  der  meoschlicheu  und 
thierischen  Excremente  frei,  das  Trinkwasser  rein  bleibe  und  es  wird  daraif 
hinxuwirken  sein,  dass  die  jüngere  Generation,  gleichviel  wes  Standes,  den 
Werth  der  Gesundheit  schtttsen,  die  Mittel  sn  ihrer  Erhaltung  kennen  lerne. 

Das  ist  so  trivial,  dass  es  kaum  der  Brwihnung  bedarf  Es  bringt  uns 
aber  in  absehbaren  Zeiten  nicht  weiter  und  darum  ergreifen  wir  gern  in  dv 
Noth  nahe  liegende  Hilfsmittel,  besonders  wenn  sie  so  gut  fnndirt  sind,  wie 
die  Koch'schen  flkr  die  Gholera. 

Es  ist  meines  Erachtens  nur  recht  und  richtig  und  wird  uns,  wenn  das 
Unglück  uns  doch  noch  die  Cholora  in's  Land  schicken  sollte,  boffentlidi 
grossen  Nutzen  bringen,  dass  unsere  preussische  Medisinai* Verwaltung  sicli.  vt  io 
nicht  anders  zu  erwarten  war  und  wie  die  Erlasse  vom  10.  Juli  1883  und 
14.  Juli  1884  zeigen,  ganz  und  voll  auf  den  Boden  der  Koch'schen  Aa- 
schauungen  gestellt  hat. 


Nadidem  Sic,  meine  Herren,  soviel  von  den  Verdiensten  Koch's  um  die 
Klärung  der  Fn^  nach  der  Gbolera-Ursacho  und  nach  den  gegen  die  Cholem 
als  Epidemie  zweckmässig  zu  ergreifenden  allgemeinen  sanitären  Massregeln 
gehört  haben,  wird  sich  Ihnen  wohl  die  andere  Frage  aufdrängen :  Ist  denn  nnn 
die  Menscldieit  dnn  li  die  Entdeckung  des  Cholera-Bacillus  auch  in  dem  einten 
Punkte,  der  jedem  einzelnen  an  uns  doch  zu  allernächst  liegt,  in  der  Behandlung 
und  HeiluuL'"  des  einzelnen  Cholerafalles  weiter  gekommen. 

Hierauf  ist  leider  nein  zu  antworten.  Mit  einem  flnchtigcn  Streifblick 
berührt  Koch  sellist  und  zwar  bisher  aliein  das  (Icbiot  der  Therapie  vom  Stand- 
punkte des  Kamples  mit  den  Hacillen  aus  und  da  zeigt  sich  bald,  dass  wir 
davon  nichts  zu  erwarten  hal)en.  Koch  rechnet  uns  vor.  dass  im  lebenden 
Menschen  zur  Entwickelungshemmung  der  Bacillen,  nicht  einmal  zur  Abtödtung 
derselben,  so  grosse  Mengen  vor  differenten  Stoffen  eingenommen  werden 

müssten,  dass  dadurch  unfehlbar  das  Leben  vor  den  Bacillen  vernichtet  würde. 

w 


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263 


Es  geht  da  wie  mit  den  anderen  InfectionBtrKgeni,  die  man  kennt;  ausser* 
halb  des  Körpers  sie  durch  Armeistoffe  zu  tödten,  ist  ein  Leichtes,  im  Körper 
eine  Unmdglichkeit.  Dass  trotsdem  bei  der  einen  Infections- Krankheit  mehr, 
bei  der  andern  weniger,  bei  der  Cholera  bekanntlich  etwa  die  Hälfte  der  Kranken 
mit  dem  Leben  davon  kommen,  beruht,  wie  man  nach  neuen  Beobachtungen 
glauben  darf,  auf  einem  acttven  Vorgehen  der  weissen  Blutkörperchen  gegen 
die  I'^indriiigliuge.  Sic  fressen  so  zu  sagen  die  Bacillen  auf,  indem  sie  sie  in 
sieb  binein/iolion,  wie  die  Amoebe  oder  der  Polyp  seine  Nahrung  und  wenn  sie 
gut  und  rüstig  sind,  verdauen  sie  dicselljon.  Wer  solch  gute  rüstige  weisse 
Blutkörperchen  hat,  kann  und  wird  mit  den  Bacillen  fertig  werden,  wer  aber 
schlecht  damit  verschon  ist.  wird  untergehen.  Wieviel  oder  wie  wenig  unter 
solchen  Umstan(i<Mi  die  Therapie  von  der  Kenntniss  dfs  lictrcffondon  Krank- 
hcitskeimes  und  meiner  Resistenz  gegen  gewisse  Desiafections-  und  Arzueimittel 
gewinnt,  ist  unschwer  einzusehen. 

Nicht  unerwalmt  darf  ich  lassen,  dass  ahsehend  von  einem  Kampfe  mit  den 
Bacterien  in  neuester  Zeit  Herr  rroCessor  Samuel  in  Königsberg  mit  einem 
auf  theoretischen»  Wege  gewonnenen  ileilmiltcl  gegen  die  Cholera  hervorgetreten 
ist,  das  leider  die  Probe  der  praktischen  Bewahrung  noch  nicht  für  sich  hat, 
weil  sich,  obgleich  es  wohl  schon  ein  Jahr  bekannt  ist,  noch  Niemand  gefunden 
hat,  der  es  ▼ersuchen  wollte,  vennuthlich  seiner  Umständlichkeit  wegen,  wenigstens 
nicht  in  der  von  Samuel  verlangten  Vollstilndigkeit,  denn  thdlweise  versucht 
aber  wieder  aufgegeben  ist  es  von  Gantsni  und  Marigliano,  zwei  beriUimten 
italienischen  Aerzten.  Samuel  geht  von  der  an  sich  ganz  acceptsblen  Voraus- 
setzung aus,  dass  der  Wasserverlust  des  Blutes  bei  der  massenhaften  Ab- 
sonderung  von  Wasser  in  den  Darm,  welche  der  (äoleraprozess  mit  sich  bringt, 
die  Kindickung  des  Blutes  das  Lebensgefährliche  sei  und  schlägt  nun  vor, 
wahrend  des  ganzen  sogenannten  asphyctischen  Stadiums  warme  Kochsalzlösung, 
den  Stoff,  welcher  dem  verloren  gegangenen  Blutwasser  am  ähnlichsten  ist, 
permanent  in  das  Unterhautbinde-Gewebe  der  Brustgegend,  wenn's  sein  ranss, 
auch  der  Halsgegend  einfliessen  zu  lassen.  Dazu  soll  ein  Irrigator  mit  der 
Lösung  gelüllt  und  mit  (Jummisehhuu  Ii  und  zwei  einsehaltbaren  Canälon  vor- 
sehen über  dem  Kopfe  des  Kranken  aufgehängt  und  der  Abfluss  erst  in  die 
eine  Seite  und  wenn  hier  die  Aufnahme  stockt  alternirend  in  die  andere  Seite 
gemacht  werden. 

Die  Ausfülultarkeit  des  Versuches  hat  Samuel  an  Tliieren  iiaeiigewiesen, 
er  ist  rationell  und  ich  für  meinen  Thcil  würde  ihn  vorkommenden  Falles  nicht 
scheuen. 

Auf  einem  ganz  and^n  Wege  und  wieder  von  dem  Kommabacillus  aus- 
gehend und  mit  ihm  rechnend  hat  bekanntlich  Ferran  aus  Tortosa  in  Spanien 
der  Cholera  beikommen  wollen.  Er  wollte  der  Menschheit  gegen  die  Cholera 
helfen,  wie  ihr  Jenner  gegen  die  Pocken  geholfen  bat  und  wie  Pasten r  dem 
Rindvieh  gegen  den  Milzbrand  und  seinen  Mitmenschen  g^n  die  Hundswuth 

\\teü  zu  helfen  vei-sucht:  durch  Schutzimpfung. 

si 


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Ferrau,  der  den  Mund  sehr  voll  nimmt,  aber  auch  seine  Tasche  nicht 
vergiBst,  da  er  eich  f%r  jede  Impfung  IS  Fr.  50  Cent,  bezahlen  liesB,  wo  er 
es  nur  haben  konnte,  Ferran,  der  sich  stolz  einen  SchtUer  Pastenr's  nennt 
ist  kein  reiner  Rontinier  und  Empyriker,  wenigstens  giebt  er  sich  den  Anschein, 
es  nicht  zn  sein.  Er  hat  in  spanischen  Zeitschriften  nicht  blos  aUein,  auch 
in  der  deutschen  Zeitschrift  f&r  klinische  Medizin,  einem  von  Männern  wie 
Leyden,  Bamberger  und  Nothnagel  lioiaus^^ogebenen  Jouniale,  desgleichen 
in  franzttsisdieu  Faehblättem  rülirig  die  Feder  geführt  und  zunUclist  die  Welt 
mit  iranz  neuen  Entdeckungen  über  die  Cultur  de?  Koniniabacillus  überrascht. 
Manciie?  davon  ist  so^rar  richtig,  die  Han])tsache  aber  falsch.  Er  will,  indem 
er  den  Nälirbodcn,  der  sich  bei  der  Kocirschen  M<'tliude  .schnell  er.^cliöplc  — 
er  nahm  Houillon  -  und  sauer  werde,  durch  Zusatz  frischer  akalisciicr  BouiUuu 
alcalisch  erhalt  und  indem  er  ihm  etwas  Menschen-  oder  Schweinegalle  zusetzte, 
was  er  später  wieder  aufgab,  indem  er  schliesslich  die  Temperatur  änderte, 
die  Cultur  zuerst  auf  37,  dann  auf  15—20*  hielt,  ganz  nene  Entwickelnngs* 
formen  des  Komma  gefunden  haben. 

Da  sollen  sich  aus  den  Spirillen  lange  Fäden  mit  Sporen  hauptsächlich 
aber  Kugeln,  in  den  Kugeln  Körner  bilden.  Durch  Platzen  der  Kugeln  wflrden 
die  Kömer  frei,  wüchsen  nun  zu  maulbeerförmigen  Körpwn  aus  und  aus  diesen 
wieder  schössen  neue  lange  dfinne  Spirillen  henror,  welche,  den  Formenkreis 
vollendend,  zu  Bacillen,  Komma's  zerfielen. 

Man  hat  nachgewiesen,  dass  Phantasie,  falsche  Deutungen  richtiger  Befunde 
und  Auffassung  von  Vcninreinignngen  der  Culturen  als  nat&rliche  Bestandtheile 
derselben  ihr  böses  Spiel  mit  Ferran  getrieben  haben. 

.ledenfalls  hat  t^r  und  zwai-  Tuil  solelien  Bouillon,  in  der  sich  neben  ilen 
inoculirten  Bacillen  eben  die  famosen  Körnelien  zu  liilden  begannen,  erst  an 
Thieren.  spater  an  Menschen  und  hier  in  enormer  Ausdehnung  —  man  spricht 
von  100 OCK)  —  Impfungen  gemacht.  —  Von  den  Thieren  —  Aieerschweinclien  — 
starben  anfangs  viele  unter  Convnlsioncn  und  Erbrechen,  während  ihre  Temperatur 
um  4 — 5^  «mk;    später  als  er  sein  Vaocin  besser  zu  behandeln  verstand'',  waren 
die  Vwluste  fast  Null  —  und  die  einmal  geimpften  hielten  spätere  Injectionen 
von  höchster  Giftigkeit,  wie  er  meint,  aus.   Dies  ermunterte  ihn  dazu,  znerst 
sich  selbst  zu  impfen,  wovon  er  bei  einer  späteren  Infection  in  semem  Labo- 
ratorium am  eigenen  Körper  lebensrettenden  Erfolg  sah,  und  dann  der  spanischen 
Nation  seine  Wohlthat  der  Schutzimpfung  zugänglich  zu  raachen. 

Im  Verlaufe  seiner  Arbeit  auf  diesem  Gebiete  brachte  er  —  wie,  das  i.st 
sein  Gcheimniss  —  es  zu  2  Arten  von  Vaccin,  eine  schwächer  wirkende  und 
eine  von  höchster  Giftigkeit,  die  nur  solche  Menschen  vertragen  konnten,  welche 
mit  No.  1  liereits  schussfest  gemacht  waren. 

Impfung  mit  No.  I  scdlte  sicher,  mit  No.  1  und  11  ganz  sicher  vor  dem 
'i'ode  durch  Cholera  schützen. 

Die  8])anische  Kegierung  verbot  Anfangs  die  Impfungen,  später  licss  sie 

«ic  zu  und  in  letzter  Zeit  hat  sie  dieselbe  wieder  untei^^agt,  jedenfalls  strömten 

n 


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265 


die  Menschen  Ferran  zu  —  und  er  hat  Wunder  verrichtet,  will  mau  der  allzeit 
dienstfertigen  Statistik,  seiner  Apostel  unter  den  spanischen  Aerzten  Olaubeu 
schenken. 

Diese  Statistik,  zusammengestellt  fDr  die  drei  Städte  Alcii'a,  Algemesi  und 
Alberique  lautet: 

I.  Aloira. 

Nicht    Geimpfte  ca.  9000  davon  orkrankt  374   (4^)  gestorben  169  (2%). 
Einmal       „       „  10000     „        „       87(0,37^)      „  7(0,07^). 
Zweimal      „      „      ?       „         „       39  „  7 


U.  Algemesi. 

Nicht  Oeimpfte  ch.  8000  davon  erkrankt  4t$4  (6;^)  getitorbon  20.s  (2,5;^). 
Einmal         „        „    1202     „  „        21  (1,8^)        „  h  (0,4%). 

Zweimal      „       „    623     „         „         1(0.16^)      „         1  (0,H>Ä). 


III.    A  llM'i  i(iuo. 

Nicht  (icimplte  ca.  4(KM)  davou  erkrankt  1^2  {■\,H;„)  gestorben  73  (1,8^/). 
Einmal       „  938     „  „         10    (U)        „         2  (Ü,2^). 


Bö80  ist  nur  dal»«'i,  dass  der  (Gouverneur  von  ^'alen^ia  einci-  tVanzrtsisrlien 
(-ouiiiii.^sion,  welclu'  von  StJüilswotron  nach  Sjianicn  zur  Jiit'nnnatioii  iiKcr  <ii(' 
Fcrranseho  Impfung'  <j:<'.-(lii(  kt  war.  erkliirtc  von  (h'n  ( Ji-iinititm  sci«>n  nicht 
1-2.  sondern  "o  an  ilei"  Cholera  crkraukt,  wieviel  davon  geätorbeu  wären, 
wns.^te  <•!•  niclit  anzii'j'elK'n. 

An  sich  i.st  di''  I iiii)!'un<r,  die  uliriffens  :^ehi-  Mdopi»  mit  schlecht  vcrwalirter 
liyin])lic  aus  offenen  ia.sscn  mit  unslerili.sirten  J^itrilzen  gemacht  wurde,  unge- 
fUhrlich.  Sie  wird  durch  Injection  ins  Unterliautzellgewebc  resp.  Muskulatur 
der  Arme  gemacht,  es  entsteht  eme  in  einigen  Stunden  vorübergehende  Ge- 
schMTulst,  die  so  gut  wie  nie  in  Eiterung  übergeht  und  als  Allgemein«^heiiiung 
bald,  spätestens  in  24  Stunden  nachlassendes  Fieber,  FrOsteln  und  eine  gewisse 
Benommenheit. 

Hochinteressant  ist,  dass  der  Vaccin,  von  sachkundiger  Hand  untersucht, 
aus  nichts  weiter  besteht,  als  einer  Beincultur  von  Commabacillen  mit  Schmutz, 
dass  bei  der  Impfung  davon  nichts  ins  Blut  fibergeht  und  das.s  Ki(  Ii  in  dem- 
selben auch  vuu  den  Coccen,  die  nach  Ferran  auftauchen,  niclits  tinden  lüssl. 

Also:  die  Injection  von  ConimabaciUen  Keinkulturen  sclnuh^t  den  Menschen 

nicht  viel,  sie  verleiht  ihm  alter  auch  keinen  Schutz  iregcn  Cholera  —  das  ist 

das  Facit,  das  sich  aus  den  Ferrnn sclien  Jni|>l'nn<icn  ITir  uns  ziehen  lässt  — 

VA  kann  uns  nach  dem  ür&hcr  Krwahnicu  nicht  übcrra^clien. 

n 


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266 


Aurzujiclifni  ■  wäre  der  Goflaiikc  .111  Scliutziuipluugen,  die  fibrigeus  nicht 
ganz  neu  sind,  so  erinnere  ich  mich,  da.ss  vor  einer  Reihe  von  Jahren  die 
Schut/inipfnna:  mit  Qnas8iatiiicttir  modern  war.  nicht.  .Man  hat  nacli  anderen 
Anah)5;ien  (Jrnnd  zn  der  Annahme,  da.ss  die  J^acterien  iVcssenden  ßhitkörperohcn 
bcHseren  Appetit  und  bes.sere  \'erilauung  einer  l>e.stiminten  Sorte  dieser  Pilze 
bekommen,  wenn  sie  schon  au  ähnliciic  Genüsse  gewöhnt  sind  und  so  liegt  es 
nicht  aus  dem  B^reiebe  der  HOgBchkeit,  duas  man  mit  der  Z^t  ihnen  aneh  du 
KonunabacilleDgift  geniosabar  machen  wird.  Die  scitweilige  Immanität  einer 
durchseuchte  Bevölkerung  deutet  ja  darauf  hin,  dass  eine  Angewöhnung  an 
die  Bacillen  resp.  ihre  Stoffwechselproductc  auf  irgend  eine  Art  möglich  sein  musB. 

Vielleicht  feiern  wir  in  dem  Entdecker  des  Choleravaccin  später  einmal 
einen  nenea  grossen  Wohlthllter  der  Menschheit 

Für  heute  wollen  wir  es  genug  sein  lassen  an  der  Anerkennung  unseres 
Kocli;  hat  er  uns  auch  nicht  von  der  Cholera  belreit,  so  hat  er  uns  wenigstens 
frei  gemacht  von  dem  IlemniBchuh,  der  in  der  Unkenntuiss  über  das  Wesen 
des  Clioh'raprozesses  auf  unseiem  Denken  unil  Handeln  lastete.  Auf  diesem 
Funtianicnte  eine  Irsir  Schut/wehr  /u  errichten,  wird,  so  können  und  wulh'n 
wir  trotz  aller  ZweiHer  holieu,  bei  ernstem  Ötrcbeu  früher  oder  später  gelmgeu. 


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S67 


Mittheilungen  über  Bernstein 

rou 

Otto  Helmy  Dansig. 


Xin.  lieber  die  Insecten  des  Bernsteins. 

Es  giebt  wohl  keinen  besseren  Beweis  von  der  Wandelbarkeit  tbieriacher 
und  pflandicher  Organismen  innerhalb  langer  Zeitabschnitte,  als  das  Studium 
der  thicrischen  und  pflanzlichen  Einschlüsse  im  Bernstein;  und  namentlich  suid 
hierzu  die  Insecten  desselben  geeignet,  denn  diese  sind  im  Bwnstein  nicht  nur 
ausseroi-deutlicli  gut  und  vollstttndig,  sondern  auch  in  sehr  grosser  Anzahl  er- 
halten gebliclM'ii. 

Wer  .icmais  eine  Sammlung  von  Bernsteineinschlüssen  geKi^heii  hat,  der 
wird  (Mstaunt  tre\v»'s<  ii  srin  von  iloni  wunderbar  gcstaltoiirciclifii  Hildo,  wcl rlics 
sich  iliiii  darbietet  uml  welches  die  früh  tertiäre  Zeit  einst  erschul'.  Wie  durcli 
einen  Zauber  gebannt  sieht  er  alle  die  cin-^t  lebenden  tiestalten.  er  erldickt 
die  nacli  Beute  hascliende  Spinne,  dielit  danelK'ii  ihr  Netz,  uan/j'  Müeken- 
.•<cliw;iiine,  die  niil  einanihn-  zu  sjtielen  .sciioinen.  Fliegen  mit  tlug^e.^pannteu 
Flügeln,  den  Kaiibkafer  mit  seiner  Beute  im  Muudc,  Ameisen  mit  ihren  Eiern 
oder  im  Kampfe  mit  einandei-. 

Er  gewahrt  ferner  den  Tropfen  Thau  auf  dem  Muuse.  die  zarten  Blüthen 
einer  Blume  mit  den  feiugeaderteu  Blättern,  kleine  reifende  Früchtchen  uud 
Samen,  die  so  frisch  aussehen,  dass  er  versucht  ist,  sie  herauszunehmen  uud 
in  die  Erde  zu  pflanzen.  Voraichtig  Offnet  er  zu  diesem  Zwecke  das  Bernstein- 
stück, doch  er  findet  nur  ein  hohles  mit  etwas  Asche  gefülltes  Gefilss,  ein 
wesenloses  Ding,  ein  Grab  der  Vorzeit  mit  lebonsfrischen  Zügen.  Ebenso  bei 
den  thiei-ischen  Einschlüssen.  Und  all'  diese  Geschöpfe  haben  einst  hier  ge- 
lebt und  haben  den  grossen  Urwald  von  Bemsteinconiferen  bevölkert  Viele 
Jahrtausende  sind  seitdem  dahingef^ungen,  und  die  ganze  Insectenwel^  wenn 
auch  auf  den  ersten  Blick  dieselbe  seheinend,  hat  sich  bei  genauer  Betrachtung 
doch  erheblich  verändert.  Nur  selten  lindct  man  in  den  Einschlüssen  .Nrten, 
welche  mit  den  heute  hier  lebenden  übereinstimmen:  die  allermeisten  haljcn 
Moditicationen  erlitten  in  der  Croi^sc,  der  Gestalt,  der  Farbe,  der  Länge  der 

Tarsen  und  Fühlcrglieder,  in  der  Beharrung  oder  Scolptur. 

i 


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m 

Bei  einigen  findet  mai)  nur  Anklänge  an  eine  noch  heute  bestehende 
(lattung,  die  oft  in  wcitabbelegencn  Ländern  existirt;  bei  andern  findet  man 
auch  diese  nicht  mehr,  die  Speeles  steht  einzig  da  und  ist  nicht  mehr  auf  der 
Erde  bekannt. 

Nirgendwo  boHtätigt  sich  der  Satz,  dass  dio  Spoeies  wandclbai*  ist,  dass 
aber  die  organisclic  Weil  al»  äulche  be»leheu  bleibt,  schlagender,  als  bei  dcu 
Insecten  des  Bernsteins. 

Wenn  es  richtig  ist,  dass  alle  Insecteu  einst  aus  eiueu)  gemeinsamen 
Stamme  hervorgegaugou  sind,  und  ihre  Differcnzirung  m  Familien,  Gattungen 
nnd  Arten  erst  im  Laufe  der  Terschiedaien  Phasen  der  Erdumgestaltung  vor 
sich  gegangen  ist,  dann  mfissten  unter  den  Ineecten  des  Bernstein,  welcher 
der  frfthtertillren  Zeit  entstammt,  Uebeigangsformen  swischen  den  einseinen 
Insectenilunilien  und  »Ordnungen  bttnfiger  angetroffen  werden,  als  jetzt;  ee  ist 
desshalb  Ton  Interesse,  von  solchen  üebergai^formen  unter  dm  Bernstein- 
insecten  Kenntniss  su  erlangen.  Ich  i&hre  hier  ein  paar  bisher  erforsclite  an. 
Zwischen  Lepidopteren  nnd  Nenropteren  steht  ein  Thier,  welches  Pictet  Amphien- 
iomum  para^oxxm  genannt  hat,  eine  mit  Schmetterlingsschuppen  bekleidete 
und  durch  nymjihalc  FlügeDiildung  an^seichnete  Psocide,  welche  den  Mikro- 
lepidüpteren  elu-nso  nahe  steht. 

Diese  iiit'i  k\\  in  (ii<r<'  Gattung  scheint  zur  Tcrtiärzoit  viel  verbreitet  ge- 
wesen zu  sein.  Heute  leiten  uacii  Herni.  Kollie  (Herichte  des  westpliäl.  Prov.- 
Vereins  iur  Wis.scnseiiaft  und  Kunst  10.  Jahrg.)  verwandte  Gattungen  nur  noch 
in  Ceylon,  Ostindien  und  Nordamerika.  Eine  nahestehende  vierte  Gattung 
wurde  im  Copal  von  Zanzibar  gefunden,  entbehrte  aber  der  Flügelschuppen. 

Von  zwei  andern  charmeterbtisch«!  Uebergangsformen  zwischen  zwei  grossen 
Insectengruppen  berichtete  Director  Low  in  der  Naturforschar^ersammlung  zu 
Königsberg  1860.  Er  erwähnte  zweier  Fliegenarten,  welche  den  üebergang 
bilden  zwischen  den  beiden  grossen  Familien  der  Nemoeera  nnd  Brachyeera'y 
or  nannte  diese  beiden  Gattungen  Electra  und  Chr^othmia.  Er  glaubte  An- 
fangs, dass  derartige  Uebergangsformen  heute  nicht  mehr  ezistiren,  fiberzeugte 
sich  jedoch  spftter,  dass  unter  den  nordamerikanischen  Zweiflfiglern  drei 
ähnliche  Formen  noch  lietite  vorkommen. 

Sehr  ileissig  haben  Director  Lftw  inid  Dr.  [lagen  die  Unterschiede  der 
Formen  von  Dipteren  nnd  Psoeiden  (h^s  Hernsteins  von  den  heute  lobenden, 
ihre  in  der  Zeit  staitL-^ehalite  Wandell)arkeit  studirt.  Low  berichlet^^  darid)ei- 
i]i  der  \'ci saninihuig  dentschei"  Naturforscher  und  Aerzte  zu  Königsberg 
1H(»(I.  Seiiifii  rntersucliungen  lag  ein  reiches  Material  zu  (Jrunde.  dio  be- 
deutenden Saniudiingen  aus  den  Museen  von  Königsberg,  Danzig,  Berlin  u.  a. 
kleinere  Sainndungen. 

Er  fand  unter  den  im  Bernstein  eingeschlossenen  Dipteren  eine  ansehn- 
liche Anzahl  von  Gattungen,  von  denen  bis  jetzt  keine  leboiden  Arten  bekannt 
sind;  doch  warnt  er,  die  Behauptung,  dass  diese  Tbiere  der  Jetzwelt  fremd 
sind,  in  allen  Fällen  aufi-ceht  zu  erhalten.   Er  selbst  glaubte  mebrcrcmale 


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269 


ganz  eigenartige  Oiptoivii  im  Hemstein  zu  sehen,  fand  jedoch  später,  nament- 
lich unter  nordanierikanischon  Tliieron,  ihre  Ichomlon  (Jeiiossen.  Low  sagt, 
dass  dor  in  der  Bernöteinzt-it  \ orhandeuf  {Jattungstypus  der  Di])teren  Hich  iiu 
AllgeiiK'iiuMi  l»i8  auf  uns<:r('  Tag(;  erliaiteii  Iiahe.  anders  sei  c-)  <lagcgen  mit 
dem  Artcntvpuß.  Zwar  sei  der  Eindruck,  uelclien  die  Hernstrindipteren  bei 
ihrem  ersten  Anblicke  machen,  ein  durcljaus  nicht  fremdartiger,  ja  einzohie 
Arten  .schienen  ihm  den  jetzt  lebenden  täuscliend  ähnlich  zu  ücin  (z.  ß. 
Mochlontfx  atavw  mit  M.  velutinus,  Diplonema  longicomU  mit  Z>.  euc§m$, 
Stynmjomyia  f/raeüi»  mit  8,  pulehella),  doch  Btelltett  sich  bei  genauer  Ver- 
gleichung,  namentlich  wenn  besser  erhaltene  Exemplare  vorlagen,  immer  doch 
kleine  Unterschiede  heraus,  welche  die  Identität  widerlegten.  Diese  Unterschiede 
bestehen  oft  nnr  in  einer  geriiq;  abweichenden  Form  odw  in  dem  Grossen- 
Verhältnisse  emes  oder  einiger  KörpertheilOi  während  die  Anlage  des  ganten 
Körperbaues  und  die  Bildung  aller  übrigen  Körpertheile  von  der  ausserordent* 
liebsten  Ucbcreinstimmung  sind.  Ltfw  ist  der  Ansicht,  dass  das  VorbftUniss 
zwischen  diesen  Arten  ein  so  oigenthfimlich  enges  ist,  dass  es  die  Vorstellung 
eines  genetisehen  Zusammenhanges  zwischen  ii:nen  unwillkürlich  machte  und 
gegen  alle  thcorefisclien  Einwenduiigeu,  welche  erhoben  werden  können,  wach 
erhält.  Der  Eindruck,  als  seien  diejenigen  lebenden  Arten,  welche  mit  ge- 
wissen Beriisf<'in<jijit(  Ten  durch  ein  so  ungewöhnlich  enges  \'<^rwandschafts- 
band  verkni'ipit  sind,  nicht  nur  /n  dfiu  fridieren  Artitostandr  liiiizugeti't'icii, 
sondern  aus  den  iiltrtt'ii  Arten  herausgobildetc,  sei  für  den  uubel'augencn  13e- 
obachter  ein  uiiwideisirldicher. 

(ienauer  und  auf  einzelne  \  eranderungen  eingehend,  spricht  sich 
J)r.  II.  A.  Ilagen,  früher  in  Königsberg,  jetzt  in  Massachusets  über  die  Tsociden 
des  Bernsteins  aus  (vide  Stettiner  entomolog.  Zeitung  1882,  pag.  298).  Er 
sagt,  dass  in  der  Foiiientwickeluiig  des  Typus  der  Psociden  von  der  Zeit  der 
Bemsteinperiode  bis  heute  zwei  Reihen  von  Yerftndemngen  vor  sich  gegangen 
seien,  die  einander  parallel  laufen  und  einem  entgegengesetzten  Principe 
folgen.  Kinerseits  Vereinfachung  und  Verkümmerung  in  Fdhlem,  Füssen, 
Prothoraz;  anderseits  weitere  Ausbildung  und  compUcirterer  Bau  in  den 
Augen,  Fussklauen  und  vorzüglich  in  den  Flügeln,  die  dem  mehr  auage* 
bildeten  Thiera  freiere  Bewegung  und  grössere  Kraft  und  Lebensfilhigkeit 
sichern;  also  die  Bedingungen  eines  weiter  fortgeschrittenen  Typus.  Die 
Psociden  des  Bernsteins  gleichen  nach  Hagen  keiner  der  jetzt  lebenden  Psocns* 
art  vollständig. 

Forstrath  Koch  (vide  Organische  Hoste  im  Bernstein,  von  G.  C.  Berend 

Berlin  1854  1.  Band  "J.  AI>th.  pag.  4^  sagt  von  den  im  Bernstein  eingc- 
schlns<cii('ii  Ci-ustaceen .  riapotlni .  Arachniden  und  Aj)toren.  dass  viele 
rJattuiigcii  derselben  zwar  di-ii  Jctztwelllichen  vt»llkoiniM(Mi  analog  sind,  andere 
aber  dei-  N'orwelt  allein  angehören;  einige  sind  heutzutage  nur  in  den  Tropen- 
gegenden zu  Hause. 

Der    Ijckanntc    iSchwcizcr    Paläontologe    Beer    sagt    in    seiner  Flora 


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tei  tiaiia  Iii,  pag.  5Ui'.  dass  mir  ö  (Iliederthiere  des  Bernsteins  bekannt  seien, 
welche  lebenden  so  ii.die  verwandt  sind,  dass  keine  sichei  n  und  scharlen  Unter- 
schiede anzugeben  sind;  es  sind  das  2  Mücken,  ('ult\r  pipien^i  und  Mochlomjx 
ceLutinm,  ein  Ohrwuriu  und  zwei  Myriapodeu,  Lithobiua  und  Scolopendrella 
immaculata. 

Ton  den  Spiuuen  berichtet  Forstrath  Koch,  (Berends  Organische  Regte  im 
Berostein,  Berlin  1854,  1.  Band  2.  Abth.  pag.  1  hia  4)  daaa  die  Gattongs* 
merkmale  der  im  Bernstein  eingeacUosaenen,  mit  denen  der  Jetztwelt  Im  All- 
gemeinen übereinstimmen.  Sehr  wenige  Ausnahmen  fluiden  statt,  so  o.  a. 
die  mit  grossen  gezähnten  Fresszangen  und  FanglanUen  versehenen  Arehaea 
parudoxa,  velche  im  Systeme  der  Spinnen  einzig  dasteht;  dieselbe  ist  muneot- 
lieh  von  Menge  (Stien  im  Bernstein  gefanden  wordra.  Die  Arten  der  Spinnen- 
gattungen sind  dagegen  von  den  heute  ▼orkommenden  Terschieden;  Koch  nnd 
Menge  haben  denselben  dosshaib  auch  stets  neue  Namen  gegeben. 

Von  den  ßernsteinthieren  ans  der  Familie  der  Bastardskorpione  und 
Weberkncchte  hemerkt  Koch,  dass  sie  mit  denen,  welche  heute  vorkommen, 
analog  seien,  l-^lionso  seien  keine  Verscliiedeuheilen  im  (iattnngstypus  der 
MilluMi  und  Alleren  Itenierkliar,  wenn  ancii  die  Arten  verschieden  sind.  Hie 
Li'j)i*<iii(i  ih'hia  Kucli  zeige  uut  der  ans  Amerika  durch  SchilVe  nacli  Kuroiia 
gebrachten  L.  mchurinu  viel  Achnlichkeit,  doch  sei  die  völlige  Ideotital  zu 
bezweifeln. 

Von  den  im  Bomsteiu  eingesckluäscuou  Ilemipteron  sagt  Prof.  E.  F*  Germar 
(vide  organ.  Beste  im  Bernstein  Berlin  1856,  2.  Band  pag.  31),  dass  unter 
ihnen  viel  Uebereinstimmnng  mit  den  jetzt  lebenden  vorhanden  sei;  kleine  Ab- 
weichungen beobachtete  er  überall.  Im  Allgemmnen  fielen  ihm  die  verhältniss* 
mttssig  langen  Schnttbel  einiger  Gicaden  nnd  Wanzen  auf. 

Von  den  Nenropteren  weisen  Hagen  nnd  Pictet  (ebendas.  pag.  43)  ziemUdi 
dasselbe  nach;  sie  bestätigen  zugleich  ausdrGcklich,  dass  keine  der  ans  der 
alttertiären  Zeit  des  I>rrn8teinbattmes  stammende  Art  völlig  gleicbgestaltet 
mit  einer  der  Jet/t  lebenden  sei. 

Was  die  im  Bernstein  eingeschlossenen  Hynienopteren  und  Coleopteren  an- 
bel.uigt.  so  ist  mit  Ausnahme  der  Ameisen  fast  nichts  iilier  dieselben  ge- 
scliriel)en  worden.  Ich  halie  von  Kälern  wohl  einige  'i'ausend  beobachtet,  auch 
einen  grossi'n  Theij  derselben  /.u  Familien  und  (iattungen  von  einander  ge- 
trennt. Daliei  dian</te  sich  mir  iinwillkürlieh  die  Uelterzeugung  auf,  dass 
diese  l'anna  in  einem  engen  nHtiirlichen  Zusanmienhangc  stehe  mit  der  noch 
jetzt  in  Europa  lebenden.  Ja,  beim  ersten  Durchmustern  einer  Anzahl  Käfer 
im  Bernstein  glaubte  ich  ^tots  ganz  bestimmte  Bekannte  zu  finden,  erst  bei 
näherer  Prüfung  fand  ich  die  Unterschiede  heraus,  welche  sich  im  Laufe  der 
huigen  Zeit  durch  Anpassung  ihrer  Körpertheile  au  veränderte  Jjebenslie- 
diiigungen  herausgebildet  haben.  Oft  bestehen  diese  Unterschiede  nur  in  ge- 
ringen Abweichungen  in  der  Bauart  ihrer  Körpertheile,  namentlich  in  den 
Grössenverhältnissen  dersellien;  im  Allgemeinen  sind  die  BcnnstoinkUfor  kleiner 

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_  2n  _ 

als  die  heute  lebenden.  Oft  sind  es  Unterschiede  in  der  Behaarung  und  Ro- 
kleidung,  welche  sie  von  gleichen  Arten  der  Jetztieit  trennen,  wobei  ich  be- 
merken will,  dass  derartige  Unterschiede  in  der  Bekleidung  des  Körpers  auch 
bei  den  jetzt  lebenden  Käfern  beobachtet  wurden,  je  nachdem  dieselbe  Art 

in  einein  gemUssii^ten  oder  warmen  Klima  ev/,eiiii:t  wurde. 

Dann  aber  kommen  unter  den  Katern  des  Üernsteins  anch  solche  vor, 
welche  einen  völlig  fremdartigen  Eindruck  machen. 

Jn  meiner  Sammhin^^^  befinden  sich  ^e^ren  7(M)  HcrnHtoinstficke  mit  Käfer- 
fin:'chli'issoi),  von  (Ionen  ich  ()(HJ  tiHch  Familien  und  Gattungen  geti*ennt  habe. 
Es  gclioren  von  ihnen  zu  den 


(Äirabid(te 

83  Stück, 

lJ(is(yl/id(ie 

28  Stück, 

1 

II 

'I't'U'jdiotidu6 

2<» 

1 

C'leridae 

Ii 

Stap/ii/tiniilae 

2Ü 

Ptinidae 

2 

20 

Anobüdae 

42 

Seifdmaemdae 

9 

»1 

Tenebrionidae 

SO 

i1 

Bisteridae 

1 

I« 

Citteltdae 

18 

»» 

Paumdae 

1 

»f 

Melandryidae 

12 

»I 

Silphidae 

9 

ti 

Anthiridae 

28 

II 

4 

»j 

I^froehroidae 

3 

I» 

Phalaeridae 

2 

»» 

Äfordellidae 

17 

H 

Nitidutariäe 

3 

n 

Cantkaridae 

1 

t» 

Trogo»itidae 

2 

»1 

Oedemeridae 

5 

»» 

(Jflltfditduc 

7 

f  'urculionida€ 

18 

»• 

( 'ucujidae 

7 

•f 

A  nihribidae 

3 

•I 

CniploplKußdae 

11 

f» 

Jiostrifchi'dae 

21 

If 

Lafhridiidae 

9 

«« 

deramhiiridae 

8 

n 

Dermesfidae 

1 

»» 

Clirysoviclidae 

7U 

»» 

lii(irhidae 

4 

Erottflidai' 

1 

»• 

liitjiri  sfidae 

20 

» 

Kndomiifliidae 

1 

it 

Kn<')u'tiii(l(i€ 

12 

»I 

Coccini  1 1  iiliic 

9 

Eldtt'ridtti' 

70 

Suniiiia 

>ti'irk. 

Von  ilcn  Käfern,  welche  dru  Iicute  in  Norddcutschland  wohnenden  ausser' 
ordentlich  Hhidich  sind,  erwähne  ich  Iiier  einiije: 

Zunächst  zwei  Arten  von  Dronnux,  welche  Gattung  im  liernsfcin  /iemlich 
häufig  angetrofi'cn  wird,  gleich  wie  dieseihe  auch  heute  zu  iler  am  meisten 
verbreiteten  des  Waldes  gerechnet  werden  kann.  Der  eine  dieser  Käfer  sielit 
beim  ersten  Anblicke  dem  Dromiu*  angutttüu»  Brull.  täuschend  ähnlich;  bei 
genauerer  Untenmchnng  unterscheidet  er  sich  jedoch  durch  die  glattere  Skulptur 
der  Fl&geldecken  und  die  etwas  spitzwinklichen  hervortretenden  Hinterecken 
des  Halsschildes.  Der  andere  gleicht  dem  jetzt  in  der  Provinz  Westprenssen 
recht  selten  vorkommenden  Dnmiws  mdanoc^halun  Dej.,  doch  ist  nicht  allein 
der  Kopf  schwarz  gefftrbt.  sondern  gewöhnlich  der  ganze  Körper,  seltener  ist 

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der  ganzo  Körper  von  heller  Farbe.  Die  eüixelaen  Fühlerglieder  sind  etwas 
kür/er.  als  bei  dem  jetzUebenden. 

Ein  im  ßcmstein  vorkommendes  Anobium  ähnelt  dem  heutigeu 
A.  emarcfinalum  Dft.,  ch  ist  jedoch  kleiner  gebaut,  der  Soidenöberzug  auf  den 
Flfigeldeckcn  fehlt;  auch  ist  die  Skulptur  des  Halsschildcs  etwas  trTöl)or. 

Sehr  interessant  ist  da.s  nicht  seltene  Vorkommen  einer  Notorrkyua  lui 
Hernstein,  einer  Käfergattunu-,  \veK*he  zur  .Jetztzoit  in  F^uropa  nur  in  einer 
einzigen  seilen  vorkominendfu  Art,  d«'r  Nofiirrhiiini  muniatit  Sohh.  vertreton 
ist.  Der  Bernst^inkäfer  unterscheidet  sich  von  dem  jetzt  lel»enden  eigentlich 
nar  durch  die  gloichmäasig  gekörnte  Oberfläche  des  Haläschildes,  welches  bei 
dem  heut  ▼orkommenden  an  den  Seiten  grob,  in  der  Mitte  Um  gekomt  ist. 
Ein  im  Bernstein  eingeschlossener  schöner  Grifptoetphaku  ist  unserm  Cr,  arieeut 
Linn.,  tänschend  ähnlich,  doch  ist  er  an  Gestalt  kleiner  und  trttgt  statt  des 
goldgr&nen  Kleides  ein  mehr  in's  blaue  schillerndes. 

Ich  könnte  die  vorerwUhnten  Beispiele  noch  um  weitere  vermehren,  doch 
werden  sich  wohl  dereinst  zur  Beschreibung  der  Käfer  dos  Bernsteins  Berufenero 
finden;  das  Material  ist  allerdings  ein  äusserst  umfangreiches,  so  dass  die  Arbeit 
sich  sehr  wird  theilen  müspen ;  den  Anfang  hierzu  macht  Kdm.  Reitter  sn 
Mödling  bei  Wien,  welcher  die  Fselaphiden  und  Suydmaeniden  in  Bearbeitui^ 
genommen  hat. 

Aus  dorn,  was  ich  Ihnen  bisher  sagte,  sehen  wir  recht  deiitliih.  wie 
nnhaltl>ar  die  alte  fj'lirarl  ist,  nach  weh-lier  die  ganze  organiselie  Welt  eine 
feststehende  unabiinderiielie  Thatsache  darstellt,  eine  Sehöjiluuir.  dii«  sieh  Jiieht 
andern  und  wenn  auch  kleine  Modiücationen  eintreten,  doch  ininiei-  wieder  und 
wieder  zurückkehrt  zu  dem  alten  ursprünglichen  Schöpfungsgedaukeu. 

Die  alte  Schule,  welche  diesen  Ausspruch  that,  gröndcte  sich  auf  der  alten 
biblischen  Schöpfungsgeschichte,  welche  Pflanzen  und  Thiere  „ein  jegliches  nach 
seiner  Art"  erschaffen  werden  lässt.  Sie  beobachtete  auch  nicht  so  seharf,  als 
die  heutige;  es  stand  ihr  femer  nicht  das  gewaltige  psläontologische  ICatedal 
zu  Gebote,  welches  wir  heute  besitzen.  Sie  nahm  wahr,  dass  Pflanzen  and 
Thiero  stets  wieder  ihresgleiohra  erzeugten,  bedachte  dabei  aber  nicht,  wie 
winzig  und  gering  die  wenigen  Sienschenalter  der  Beobachtung  und  Forschung 
gegen  die  Millionen  von  Jahren  sind^,  welche  vor  ihnen  lagen.  Seit  Lamarck 
und  Darwin  gestalteten  sich  die  Dinge  anders.  Letzterer  lehrte  ans,  wie  schon 
innerhalb  eines  Menschenalters  äussere  Umstände  manchen  Organismus  umzu- 
ändern im  Stande  sind:  und  man  musste  daraus  folgern,  wie  viel  leichter  und 
wirksamer  solelies  in  den  Sehöpfungsjieriotlen  stattgefunden  haben  niusste,  als 
diese  iinssereii  rnistimde  mehr  als  jetzt  wechselten,  oft  raj)ide  schnell  weehselteu 
und  <lie  leitenden  Organismen  sich  diesem  Weelisel  fügen  niussten.  Namentlich 
mussl«!  der  gewaltige  Wechsel  des  Klima's  und  die  Versehielunig  des  Festlandes, 
welche  in  der  zweiten  Hälfte  der  Tertiürzeit  beim  liegiuu  der  Diluvialzeit  vor 
sich  gingen,  sehr  bedeutenden  Einflnss  auf  die  ümänderung  der  organischen 

Welt  au^öbt  und  die  Entstehung  neuer  Arten  begünstigt  haben.  Haeckel 

< 


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378 


lieschreibt  in  seiner  Schöpfungageachiclite  (4.  Aufl.,  pag.  327)  dorai*tigo  Ein- 
wirkangen  indem  er  sagt:  ^.Neaes  Klima,  nene  Nahrung  und  neue  Nachbarschaft 
der  Thiere  and  PÜanxen  wirken  anf  den  ererbten  Charakter  der  Species  nm- 
bildend  ein,  und  wenn  dieselbe  nicht  zäh  genug  ist,  diesen  Einflfissen  zu  wider- 
stehen, so  U1U8S  tvniicr  oder  später  eine  neue  Art  daraus  hervorp^ehon.  \n  den 
meisten  Fällen  wird  (liose  Umformung  der  Species  uiifei  (Irü.  KinflusBo  des  ver- 
änderten Kampfes  um's  Dasein  so  rasch  vor  sich  gehen,  dass  .sciion  nach  wenigen 
Generationen  eine  neue  Speeles  daraus  entstanden  ist.  Tausende  von  Thieren 
und  Pflanzen  aus  dem  BernsteinwaMe  mögen  bei  solchen  Wechseln  ihren  Tod 
gefunden  halien;  Tausende  alici-  rdierstamlen  dieselben  und  passten  ihre  OrL'aiie 
und  Kör]>ei tlu'ilf  den  neuen  licbens- Hediiitrun^-en  an,  sie  wurden  zu  andcr<'U 
Species.  sie  liildflen  antlerc  (Haltungen:  Viui  sc»  iims-  jede  Si)ecies  einmal  zu 
(Jrun<le  gehen.  Ja  c(>nse(pieiiterweise  muss  nach  Milliuneu  von  Jahren  die  ganze 
ehedem  besttdiende  organische  Welt  eine  andere  geworden  sein. 

So  weit  haben  es  die  Thiere  des  Bernstein  allerdings  noch  nicht  gebracht. 
Ihre  Nachkommen  haben  gewiss  schwere  Kämpfe  um  ihr  Dasein  zu  bestehen 
gehabt,  denn  von  dem  Lande,  welches  sie  einst  bewohnten,  ist  keine  Spur  mehr 
vorhanden.  Es  ist  wahrscheinlich,  dass  dasselbe  unter  dem  Spiegel  der  Ostsee 
▼erannken  liegt;  seine  organischen  Reste  finden  sich,  so  weit  sie  sich  erhalten 
haben,  zerstreut  in  einem  grossen  Kreise  des  heutigen  Festlandes. 

Die  Zeit,  welche  diese  Thiere  einst  an  unsem  nordischen  Gestaden  erzeugte, 
ist  eine  unendlich  tone,  man  verlegt  sie  in  die  ältere  Tertiärzeit  zurück;  die 
Abschwemmungen  des  Bemsteinlandes  fanden  nach  Zaddach  während  der  unter- 
oligocenen  Periode  statt. 

Nach  Ansieht  fast  aller  Oeologen,  denen  sich  auch  die  vorangeföhrten 
Forscher  auf  dem  Gebiete  der  Berusteinfauna  angeschlossen  haben,  herrsehte 
zu  dieser  Zeit  i»ci  uns  ein  wärmeres  Klima  als  Jetzt,  denn  die  Existenz  vieler 
der  l)eol>achteten  Thiere  ist  nach  d<'n  uns  vorliegeiulcn  Erfahrungen  entweder 
direet  an  einer  höheren  Temperatur,  oder-  iiulirect  an  (Jevvachseu  treluiuden, 
deren  Voik(>ninien  jetzt  nur  in  wainieren  Klimaten  beobachtet  wird.  Ks  ist 
schwierig,  sich  ein  Bild  zu  conslruiren  von  dem  damaligen  Charakter  der  Land- 
schaft; dieses  Bild  wird  immer  ein  mehr  oder  nnnder  lebhaft  gefärbtes  Phantasie- 
gemälde sein.  Das  al»er  steht  fest,  dass  die  Ptlanzenwelt  eine  völlig  andere 
war,  als  jetzt;  Pflanzenkundige  haben  in  dem  Bernsteine  nicht  aliein  Theile 
seiner  Stemmpflanze,  welche  zu  den  Abietineen  gehört,  gefunden,  sondern  auch 
die  mannigfachsten  andern  Gewächse,  o.  a.  Theile  von  Cypressen,  Palmen, 
mehrere  Eichenarten,  Magnolien  und  Laurineen.  Von  letzteren  hat  Dr.  Conwents 
hierselbst  allein  drei  verschiedene  Arten  festgestellt.  Durch  diese  fremdartig 
gestalteten  Pflanzen  erhielt  die  Landschaft  ein  ganz  anderes  Aussehen,  welches 
sich  gewiss  auch  anf  die  darin  wohnenden  Thiere  fibertmg.  Säugethiere  scheinen 
nur  in  sehr  beschränkter  Zahl  im  Bemsteinwalde  gewohnt  zu  haben.  Wir  finden 
sehr  selten  ein  Bnsehelelien  Haare  mit  dem  Bernstein  Yfqrklebt.  noch  seltener 
aber  die  Feder  eines  Vogels  darin. 

1 


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274 


Auch  Low  bnstätigt  in  seiner  Dipteren fauii»  des  Bausteins,  dass  grossere 
Sftngethierc  im  Bonisteinwalde  äusi^erst  st  lt« n  irmvesen  sein  raÖHsen.  denn  die 
von  ihnen  althäugigen  Fliegen  aus  der  Familie  der  Otitnfdfn  und  den  Gattungen 
Sft'tuoj-i/M,  Siuitop/idf/a  und  liorhorus  fehlen  völlig:  dagegen  fand  er  im  ßem- 
Stoin  <lns  Idulsaugendc  \V'c'il)chen  eines  Si/rii/s  (l-'nui.  f'afianri'ai'). 

Xaehdoni  wir  nun  in  kurzi-n  Zügen  ilio  l'tilci  riciiiodt^  kennen  gelernt  haben, 
welche  zwi(<ehen  den  In.-it'cicii  des  Hcrnstein.-^  und  denen  der  Jei/t/.eit  lipslehen, 
enlhrigt  es  noch,  die  Frage  zu  erörtern,  an  welcher  Stelle  dei-  Frdul»orfläche 
jetzt  die  nächsten  Verwandton  derjenigen  Galiungen  zu  finden  ä\mi,  welche  im 
Bernstein  hervormgend  vertreten  sind;  und  da  beginne  ich  zunächst  wieder  mit 
Citaten  aas  den  SehrifltMi  derer,  welche  sich  bisher  mit  diesem  O^enstande 
beschäftigten. 

Hagen  und  Pictet  (Organ.  Reste  im  Bernstein  von  G.  C.  Berend>Berlin 
1856  11.  pag.  43  u.  44)  sagen  von  den  Nenropteren  des  Bernsteins,  dass  ein 
Theil  der  darin  angeschlossenen  Arten  und  Gattungen  mit  den  jetxt  in  Mittel- 
europa und  Preussen  lebenden  nahe  verwandt  sd,  ein  anderer  Theil  mit  den 
im  südlichen  Europa  vorkommenden.  Zu  den  letzteren  gehOrt  die  Gattung 
Termex,  Seltener  finde  man  darunter  aussereuro|)äis«  he  Gattungen,  z  B.  die 
mit  g«ddätterten  FTddern  verr;«dn?ue  Gattung  C/iuuliodes,  deren  Repräsentanten 
heute  in  Nordamerika  zu  linden  sind  Ilagen  conntatirte  ausserdem  noch  das 
Vorhandensein  völlig  neuer  und  eigenthiuuliclier  (Jattungen  im  Hernstein. 

A'on  den  ( Jrtliopteren  sagt  Prof.  K.  F.  Germar  (elicndas.  ]>ag.  31)  dass  im 
Bernstein  wohl  Gattungen  zu  linden  seien.  w«dciie  zur  Zeit  in  wärmeren  Klimaten 
wohnen,  z.  B.  Manfotlea  und  l'liasmviita^  andere  aber  entsprächen  den  in 
unseren  Breitegi'aden  vorkommenden.  Die  Blatfa  baltica  Genn.  erinnern  auf- 
fallend an  die  durch  ganx  Europa  verbreitete  Blatta  lapponiea. 

Von  den  Hemipteren  berichtet  er  ziemlich  dassdbe.  Von  Gattungen, 
welche  jetzt  nur  in  tropischen  G^nden  aufgefünden  worden,  erwähnt  er  der 
in  Sildamerika  einheimischen  Poeocera  und  Fiatjfmerit»  Doch  seien  die  heute 
dort  vorkommenden  Thiere  grosser,  aus  welchem  Gmnde  Germar  die  Ver- 
muthung  ausspricht,  dass  zur  Bemsteinzeit  ein  weniger  warmes  Klima  geherrscht 
liabe,  als  jetzt  unter  den  Tropen. 

Von  den  Arachniden  des  Bernsteins  sagt  Forstrath  Koch  (ebendaselbst 
].  Band  2.  Abth.  pag.  1  bis  4),  dass  darunter  Gattungen  zu  finden  seien,  welche 
zur  Zeit  in  Südeuropa  widmen,  dann  aber  auch  solche  welche  ausschliesslich 
den  tropischen  (iegenden  eigenthündicli  sind.  Die  (Jattung  Sosi^biun  habe  jetzt 
ihre  nächsten  Verwandten  in  Neuholland  und  Brasilien.  Zwei  der  (rattung 
O.rifpcti'  aiigtdiorige  Spinnenarien  im  Bernstein  sind  ähnlich  einer  heute  in 
(Jriechenland  lelienden  Art.  Fr  sagt  ferner,  dass  die  im  Bernstein  betindliciien 
Myriapodcu  zu  solchen  Gattungen  gehörten,  welche  auch  jetzt  in  Kuropa  wohnen 
Zwei  Speeles  ans  der  Gattung  Cermatia  seien  jetzt  in  Griechenland  und  auf 
der  Insel  Madeira  einheimisch. 

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275 


\'r)ii  der  Aineiscnfaiina  <l(?s  Bernsteins  weist  Dr.  G.  C.  Mayr  (vido 
Amt'ist  ii  des  halli>ch('n  iicrnsteins.  Koui^sbcrir  1H08,  pag.  21)  nach,  ilass  ilie- 
selbo  Klt'iiicnto  dor  Faunen  aller  Kidllieile  entlialte.  Am  nächsten  stünde  di(3 
Fauna  immerhin  alter  der  europäischen,  ja  manche  Gattungen  der  ßernstoin- 
ameisen  stimmten  mit  receuteo  europäischen  bo  überein,  dasB  der  sichere  Be- 
weis einer  specifi^chen  Üntersclieidiiiig  schwer  zu  f&hren  sein  d&rfte,  so  dass 
also  jedenfalls  angenommen  werden  kOnne,  dass  manche  unserer  jetzt  in  Europa 
lebenden  Arten  von  Bemsteinarten  abstammen.  Als  solche  sichere  Stammarteii 
nennt  Mayr  Can^panotut  Mwgei,  Formiea  ßori,  Canu»  Schüferdeekeri. 

üeberdies  habe  aber  die  Ameisen&nna  des  Bernsteins  noch  manche  Be- 
ziehungen mit  jener  NeuhoUands  (besonders  durch  die  Arten  Hypoelinea 
GoqiperH  und  GHmtzii  und  die  Gattung  P^onomyrmex)  und  des  tropischen 
Asiens.  Die  wenigsten  Beziehungen  habe  sie  mit  den  Faunen  dw  Tropen» 
hin  der  Afrikas  und  Amerikas.  Bradoponera  ist  eine  dem  Bernsteine  eigen- 
thämliche  (jattang. 

Von  den  Käfci'u  des  Bernsteins,  glaulte  ich  l>ehauitten  zu  können,  dass 
wohl  die  grosse  Mehrzahl  der  darin  enthaltenen  (iaftnngen  noch  heute  in  <len 
L!i'mas>igt*'n  Breitegrad<!ii  Kurupas  ihren  Wolmsitz  hahen:  viide  der.sellteu  hnlien 
aber  ;ni<  ji  ihre  nächsten  X'erwandten  in  waimeren  Kliiu.itrn.  /u  (icn  Iciztcren 
gehört  u.  a.  die  (Jattuiitr  ausgezeichnet  (hirch  ihre  hlattju-tiu- erweiterten 

l'ühlergliedcr:  sie  knniiuen  in  grosserer  Anzahl  lu'iite  nur  in  Austrjdicn  vor: 
nur  eine  Art  dieser  (Jattung  tindet  sich  zur  Zeit  in  d('n  Mittelineerlandem, 
Sicilien,  Spanien  und  Griechenland.  Ich  fand  im  ßernstein  die  zu  den  Sn/d- 
inaemdm  gehörende  Gattung  Mastigm,  ausgezeichnet  dmrch  ihre  geknieten 
F&hler;  die  nächsten  Angehdrigen  dieses  Käfers  wohnen  zur  Zeit  im  südlichen 
Kuropa. 

Nach  diesen  Befunden  aus  den  verschiedenen  Reichen  der  lusecten  scheint 
es  fast,  als  ob  die  tertiäre  Fauna  des  Bernsteins  keinen  bestimmten  Vergleich 
luit  einer  oder  der  andern  der  jetzt  bestehenden  Faunen  zulässt,  sondern  dass 
die  damals  lebenden  Insecten  verwandschaftliche  Beziehungen  zu  allen  jetzt 
auf  der  Erde  lebenden  haben:  doch  sind  noch  nicht  genügende  Erfahrungen 
gesammelt  und  umfassende  Vergleiche  angestellt,  um  solches  mit  Sicherheit 
behaupten  zu  können. 

Der  iM'kaiiiite  r>ipterologc  IjÖw  kommt  zti  andern  Resultaten  (siehe  Be- 
lichte der  8^1.  A'ers.  deutscher  Naturf.  und  Aerzte  zu  Königsberg,  1S()0;  üljer 
die  gecLTajihisciie  Verbreitung  derjenigen  lelM-nden  Arten,  welelie  nüt  den  im 
Bernstt'in  erhaltenen  in  n;dier  X'eiwainlsehalt  stehen).  I-'i'  führt  dort  ans.  dass 
diese  Arten  in  ganz  iiberwirgender  .Menge  in  Nordamerika  wohnen,  und  zwar 
vorzugsweise  unter  den  Breifegraden  iV2  bis  40:  in  gerinirer«'r  Anzahl  geliorten 
sie  der  Fauna  Huropas  an.  .Mit  anderen  jetzt  lebenden  J>iptoren  sei  die  Ver- 
wandschaft der  Bernsteindipteren  eine  nur  sehr  entfernte. 

Löw  fuhrt  in  den  Berichten  ferner  an,  dass  beide  «rwähnten  Faunen,  die 
iiordamerikanische  und  europäische,  auch  heute  ausserordentlich  ähnliche  seien, 


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276 


dasB  sie  in  einem  so  innigen  Zusammenhange  ständen,  wie  solcher  nirgeDd 
zwischen  zwei  anderen  Ländern  der  Erdoberfläche  zu  finden  sei.  Diese  heideo 
Faunen  erschienen  ihm  wie  zwei  längstgetrennte  Zweige  eines  and  desselben 
Stnininos,  deren  jrder  t^kh  in  seiner  ciircnen  oder  des  andern  sehr  ähnUcbea 
Weiito  fortentwickelt.  Habe  es  aber  Itn  l>ei(i('  <'inon  solchen  gemeinsanwa 
Stamm  irogebon.  pairt  Löw.  so  rnüsson  ihn  dii*  Diptoron  einer  früheren  geo* 
lotriselion  Epnchp  <rel»ildot  lialicn,  und  sollen  die  nordamerische  und  europäische 
(Mpterenfauna  Zweiire  dieses  einen  Stammes  sein,  so  müssen  zu  seiner  Zeil 
lieide  Länder  notiiwendig  in  einen  cuiitinentaleu  Zusaiumenhang  gestanden 
haben. 

Wie  verschieden  zu  jener  Zeit,  als  mächtige  WiiMer  den  Bernstein  pro- 
ducirten,  die  Lebensbedingungen  für  die  Lebewesen  gegen  die  Jetztzeit  gewesen 
sein  mfisscn,  geht  noch  ans  dem  Umstände  hervor,  dass  die  Yertbeilung  der 
insecten  auf  die  einzebien  Familien  damals  eine  Ttfllig  andere  war  als  jetzt. 
So  überrascht  es  n.  a.  den  Kenner  heimischer  Coleopteren  ausserordentlidi. 
dass  zwei  der  jetzt  am  häufigsten  vertretenen  Käferfamilien,  die  der  Staphyli- 
Diden  und  Curcnlioniden  damals  so  spärlich  vorhanden  waren.  Während  die  in 
unserer  Provinz  lebenden  Arten  dieser  beiden  Familien  je  etwa  15  Proooit, 
also  zusammen  i^>^  Procent  aller  Käferarten  ausmachen,  »ind  in  meiner  Samm- 
lung von  Bernstoininseeten  die  Staphyliniden  nur  zu  4  Procent,  die  Cnrculionideii 
nur  zu  3  Procent  vertietcn.  l)al)ei  liemerke  ich  noch,  dass  icli  beim  Aiikau'. 
von  Benisieineinst-lilMssen  auf  diese  seltenen  Thicre  besondeii^  Hücksii'hf  u^hm- 
l^agegi-n  steil(>Ti  ili(>  F.'imilien  der  El.'iteriden  und  Clirvsumi'liden  im  IIiMii-i*'iii 
«'in  irrus.'cri's  ( 'oiitinii-ent.  als  jetzt,  in  meiner  Sammlung  sind  14  i'rovcut 
alh'r  Kal'er  Elateriden  und  \'^  Procent  Chi-vsomeliilen.  Auch  die  Carabidcii 
t^ind  im  Verhältniss  zur  Jelzzeit  in  geringer  Anzahl  im  Bernstein  vertreten. 
Past  tranz  fehlen  die  Scarabaeidon. 

Sehr  bezeichnend  ist  in  dieser  Beziehung  noch,  was  Hagen  über  die 
Bernsteintermiten  sagt:  Diese  Nenropterenfamilie  ist  in  unseren  Breit^praden 
jetzt  gar  nicht  vertreten,  während  sie  zur  Bwnsteinzeit  den  6.  Theil  aller 
Neuroptercn  ausmachte.  Hagen  folgert  aus  ihrem  Vorkommen  das  damalige 
Vorhandensein  eines  wärmeren  Klima's  bei  uns. 

Wasserkäfer  sind  im  Bernstein  selbstverständlich  nur  sehr  selten  zu  finden, 
und  dann  nur  srdche.  welche  sich  aus  dem  Wasser  erheben  und  weite  Strecken 
fortznfllegen  im  Stande  sind.  Ich  besitze  von  Wasserkäfern  einen  Gt/nnu«  und 
eine  kleine  ])iifix>-i<h  mit  kurzen  FiihleiMi,  wahrscheinlich  ein  Ijoccophihiii.  1 

Pi-oft'ssor  Zaddarli  beschreilit  ein  zu  den  Seekrebsen  gciioriges  Tiiiereheu.  ' 
welehe-i    er    im    Bernstt-in    ein;jeschlossen    fand.    Es   ist   ahnlich    un-erni  zu 
Tausend«'!!  am  Sr.'.-irande  hciiimhüpfcuden  Tah'frua.  Das  ThieiH'heii  ist  wohl  auf 
dem  Lande  umgekommen  und  vom  Winde  in  den  Berusteinwaid  geweht  und  so 
der  Nachwelt  erhalten  worden. 

Die  meisten  der  im  Bernstein  eingeschlossenen  Käfer  sind  selbstverständlicb 
Waldbewohner,  namentlich  solche,  welche  Goniferen  zu  ihrer  Nahrung  und  zum 


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277 


Aiil'cnthalU*  wählen ;  (loch  limlot  mau  auch  recht  vic'le  Kater  <lariii,  «leren  Existenz 
an  andere  Ptianzenraiiiilieu  gel)unden  ist.  /.  B.  Moidelleu,  Anthiciden,  Meloiden, 
Oedemeriden,  Ri^nchites,  Galeruca,  Crifjjfocephalm,  Raubkäfer  sind  nicht  selten; 
selten  hingegen  Thiere,  deren  Larven  sich  in  Terwesenden  Thierstoffen  oder 
Tbierexkrementen  aufzuhalten  pflegen,  z.  B.  Bitter,  Aphodius,  "Drox,  Von 
Käfern,  welche  feuchte  Orte  lieben,  giebt  es  im  Bernstein  Danaeia,  einige 
Bembidien-  und  Staph^flimden-Arten,  Von  Eftfern,  welche  in  Ameisennesteru 
zu  leben  gewohnt  sind,  ist  die  Familie  der  Piselapkidm  vertreten. 

Wenn  wir  nun  zum  Schlüsse  aus  den  mannigfachen  Thatsachen,  welche 
wir  beim  Studium  der  im  Bernstein  eingeschlossenen  Iiiseeleti  erlangt  hii1»en, 
uns  ein  Bild  machen  wollen  von  der  HeHehüdonheit  des  Landes,  welches  zu  da- 
maliger Zeit  an  Stelle  oder  nicht  unweit  der  Proviazen  Preussen  bestand,  so 
steht  wohl  zuiiaeli.st  fest,  dass  dasselbe  ein  wärmeres  Klima  besessen  haben 
muss.    Das  Land  muns  feiner  von  Wasserläufon  dureh/ogen  oder  unweii  de.> 
Meeres   tri'Iegen  gewesen   sein.    Antdi    weite  sonnige,   vielificht  uidrnclidiare 
sandige  Strecken  liet'aiiden  sieii  darin.  Vor  allen  muss  a!'<'r  die  WaUlv('<:i'taliuu 
eine  an»s(Mst  i'iiipigc  gewesen  sein    denn  ausser  der  diarziriefmden  iM-insteiu- 
tanne   wuchsen   darin  iniuiergrüne  Cvitrcssen.   Palmen.    L(trlict  rli;uinic,  Hieben 
und   viele   andere  l>auiiic   nnd  Siranrhcr.    Audi  an  kU'ineren  BliUhenpilauzen 
entfaltete  sich  die  gro.-5Ste  Mannigfaltigkeit,  aHe  Pflanzen  Itelebt  und  umschwärmt 
von  unzähligen  Kcrfthieren.  Der  Gesang  der  Vögel  ertönte  jedoch  nicht  von 
den  Bäumen,  und  nur  selten  eilte  ein  flüchtiger  Vierf&sslei*  durch  Wald  und 
Feld.   Dagegen  knickten  wohl  manchmal  heftige  Sturme  diu  kräftigen  Zweige 
des  Urwaldes,  Blitze  zuckten  auf  die  Bäume  herab  nnd  störzten  sie  nieder  in 
das  mit  verwesenden  Pflanzenstoffen  aller  Art  erfüllte  Erdreich. 

So  bestand  dieses  Land  mit  seiner  gewaltigen  Production  gewiss  eine 
lange  Reihe  von  Jahrtausenden.  Dann  aber  bereitete  sieh  allmählich  eine 
schreckliche  Katastrophe  für  dasselbe  vor.  Das  Festland  sank  immer  tiefer 
und  tiefer  unter  die  Mceresoberfläehe  und  l)ald  strömten  WasserHuthen  in 
dasselbe  hinein  und  stürzten  alles  Lebende  hinab  in  das  Meer.  Dort  wurde 
«las  Hineingeworfene  dann  weiter  zerrissen,  zernagt  und  zerstört;  das  Land 
selbst  alter  verschwand  von  der  Olierfläche  der  Erde,  so  das-  iiente  nicht  mehr 
mit  Siidierlieit  nngcLM'lH>ii  werden  kann,  wo  es  einst  gelegen.  Nur  das  gohligc 
Harz,  wtdclics  seine  Walder  ]in>ducirten  nnd  welches  durch  sj»iiter  eintretende 
Finthen  und  andere  Krduniwalzungcn  nach  allen  Richtungen  hin  weiter  fortge- 
tragen wm-de.  erhielt  sich  frisch  und  zaubert  uus,  wenn  seine  Oliertlache  ge- 
glättet und  polirt  wird,  lebeusfrische  Bilder  hervor  von  all  den  mannigfachen 
Geschöpfen,  welche  einst  das  blühende  Land  bevölkerten. 

Dirne  GleschOpfe  rufen  uns  lebhaft  die  Worte  des  Dichtere  in  Erinnerung: 
Es  kann  die  Spar  von  nnsem  Erdentagen, 
Nicht  in  Aeonen  untergehen. 


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Die  Hymenopteren  des  Bernsteins 

TOD 

HaupUehrer  a.  D.  Brisehke. 

Lange  habe  ich  niich  beaoillieD,  ob  i<-ii  üon  Wunsch  de^  Directors  des 
Westpreussischen  Provinzial-Museums,  Herrn  I>r.  Conwentz,  die  Ilymeuopteren 
der  Mpncro'srhon  I>fnistoin-?anindung  zu  unti  isuchen,  erfulh'ii  sollte.  Endlicli 
•  •ntschloss  idi  micli  <l.'i/,u.  aber  nur  insolen),  als  ich  die  Einschlüsse  uach  den 
mir  bckaiiutt  u  (iattunjriu  l)cstininite,  denn  zur  Feätslelluug  abweichender  Formen 
besitze  ich  nicht  ansliindische  'I'vpen  genug. 

Die  Menge'i^cho  Samndung  enthält  über  50<>  HyujcMopteren,  von  denen 
aber  etwa  '60  so  unkenntlich  sind,  dass  sie  sich  nicht  bestimmen  lassen.  GleicL- 
zeitig  untersachle  ich  die  157  Hymenopteren-EinacUüsae  der  Bernstein-Sammlong 
des  Herrn  Stadtrath  Helm.  Die  Resultate  meiner  üntersachnng,  mit  AusscUiias 
der  Ton  Herrn  Professor  Dr.  Mayr  in  Wien  monographisch  bearbeitete  Ameisoi, 
lasse  ich  nun  folgen. 

Apiariae.  Unter  den  11  Bienen  befinden  sich:  i  Bombw,  4  Anthophora  (f), 
2  Chalieodoma,  2  Andr&na  und  2  Apiden,  welche  dem  Flügelgettder  nach 
an  die  sfidamerikaaische  Gattung  Melipona  erinnern,  aber  in  der  Geatalt 
der  Bdne  abweidien. 

Vapariae,  Nur  ein  Thier  schmnt  au  den  Faltenwespen  zu  gehören. 

Orahronidae,  Diese  Famflie  tritt  in  zahlreichen  Exemplaren  auf.  Ich  fimd 
2  CmonuH,  3  Pten  oder  Mitnem,  1  Cercm»  (f),  1  Goryta  (f),  1  MelUnut, 
19  P&mjti/uH,  8  Passaloecus  und  24  Crouacgnu» 

Heterogifna.  4  MutiUay  2  Typhia  (fj,  1  Sapjffa, 

C'Jirfftiiilidae.   .7  (  fejifes.  6  Cfirysis. 

Foinncariüc.   Unter  den  41  Ameisen  lietinden  sich  rielieicht  einige  Arten,  die 

Herr  Profe?;s(»i-  Mayr  noch  nicht  kannte. 
Evaiu'i(l(ii\   Ausser  «'iner  unliekannten  (Jattung  sind  2'J.  Exemplare  der  Ciattung 
lh-<ir/ii/<!(ist,-r  vorhanden,  welche  dem  jetzt  lebenden  Br.  minor  täuschend 
ähnlich  sind. 

Icknmmonidat  ffenuim.  Nur  ein  ächter  Ichneumon  üst  Torimnden,  dagegen  be- 
finden sich  in  beiden  Sammlungen  zusammen  53  Tiyphonen,  i2  trypti, 

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279 


2  ri»yga»leiioiitcn,  //  Ilemiteh'^f  1  Pesontachm  uml  1  Förizon,  12  Einschlüsse 
eriunera  durch  die  viereckige  Areola  an  JUttockom«,  durch  den  lang  ge- 
ätielten  Hinterleib  an  Mewleptua,  gehtfran  aber  zu  einer  besonderen  Gattung. 

limronidae.  Ausser  einem  Maeroeentru»^  2  Meteoruit,  J6  Ckelonua  und  einem 
Awogtufer  bleiben  noch  101  Brakoniden  unbestimmt. 

Pi'octotrupii  sind  in  beiden  Sammlungen  93  vorhanden. 

i 'fialci'didae  fand  ich  77  und  einen  Perilampu», 

Taithredim'dae,  Diese  Familie  int  nur  wenig  vertreten.  Ausser  einem  von 
/.oi>fiifnis  uii'l  «'iiKT  Srlaittlriii  faiuien  sich  nur  3  Stücko  zur  Gattung 
Ti'nthredo  gfliori^.  Dann  noch  2  Tenfliredo-hxrTen  umi  2  Wespenpuppen. 
40  Stücke  enthalten  Thiere,  welche  keiner  mir  bekannten  Gattung  an- 

j^ehöi-on.  sondern  dor  Hernsteinzeit  eifrenfhünilirli  sind. 

Iv«  ii»'stati<£t  sifh  aui'li  bei  (i«Mi  I  ix  nn'iii>j>l<  rt'n  die  KrlaliruniJ,  dass  neWca 
jct/t  noch  lelM'tidfii  (iattuiiufrn  andeic  vorliainirii  sind,  die  entweder  jetzt  in 
A5i<  n  und  Amerika  IcIxmi,  oder  ausjrostorlicn  sind. 

Pas  XdikonmuMi  von  ni<'iu'n  liisst  mu!"  das  \'<n''Maiui<'n-fiti  von  Kiaub'ni 
inil  liunij^rt'iclu'ii  Uliitlieu  sflilii'sstMi.  I>fin  d;unaliL'«n  \vai-iiicrcn  l\liiiia  ent- 
sprochend  werden  diese  Pflanzen  theilweise  andere  gewesen  sein,  als  wir  sie 
jetzt  finden. 

Die  zahlreichen  (iraln  und  Raubwespen,  welche  theild  in  abgestorbenen 
ßanniätämmen,  tbeilif  im  Sande  nisten,  deuten  auf  Sandflächen  hin. 

Auch  die  (ioldwe.<pon  haben  damals  schon  ihr  Knckucksei  in  die  Nester 
der  Bienen  gelegt. 

Die  \*ielen  Tryplionon,.  welche  ihre  Eier  nur  in  die  Larven  der  Blattwespen 
Ic^en,  sprechen  von  einer  Fiille  solcher  I>arvon,  die  meistens  auf  Gräsern  und 
K I  iiatern,  aber  auch  auf  Jjfitinien  leben.  Wir  können  also  Grasflnren  oder  feuchte 
Wiesen  neben  oder  in  den  Wäldern  vcrmuthen. 

Die  zahlreichen  Braciniidcn.  welche  in  den  vcrsclilcdonsten  Insektenlarven 
schmarotzen,  lassen  uns  auf  das  \'orhanden8eln  vieler  In.sekten  st  ldiessen,  von 
•  lenen  nur  wenige  im  llrrnstfin  aun>ewahrt  sind.  Am  h  die  vielen  Ameisen 
tandt'ii  vollau!'  NahriinL'  und  .M;ilerial  zu  ihren  Nestern. 

!>!'•  vielen  niei-tens  LT'ddi'j:  L'lan/.cnden  un<l  kleineu  ('lialeidier  ]»elehren  un.s, 
dass  schon  in  der  r.ern>teiiizeit  der  rarasitisnius  in  zueiier  I'olen/.  vorhanden  war. 

Das  eine  /-'  yZ/'/rMv  -  .Männchen  e;iel»t  uns  Kunde  von  ansiredolmten  Nadtd- 
bolzwäldern,  denn  die  schädlichen  Larven  der  Lophi/rus-Avivn  leben  nur  auf 
Nadelholz. 

Wenn  wir  uns  also  ein  Landschaftsbild  aus  der  Bemsteinzeit  entwerfen 
wollen,  so  wird  es  ziemlich  mit  der  Jetztzeit  ubereinstimmen.  Auch  das  Leben 
der  Insektenwelt  ist  in  seinen  HauptzQgen  von  dem  heutigen  nicht  verschieden. 

 ^  

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NATURFOKSCnENDEN  GESELLSCHAFT 


IN 


DANZIG. 


NEUE  FOLOE. 
SECHSTEN  BANDES  VIEBTKS  HEFl*. 

(HIERZU  TIER  TAPILN.} 


MIT  UimCRSTOTZUMG  DES  WBSTPR.  PROVINZIAI^UaiDTAGES 

HERAUSGEGEBEN. 


COMMISBIOMB-VERLAO  TON  WILHELM  KKGXLMANH  IH  LRIPSIO. 


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Inhalt 

Seile. 

1.  Jahresberieht  der  Nutarfonehend«!!  Oesellacluift  und  B«4ehte  ihrer 
Sectionen  V 

2.  Mitglieder-Veiveichniu  der  QeBellsehaft  nnd  ihrer  Sectionen  ....  XXII 

3.  VeneicbnisR  der  im  Jahre  1886  durch  Tausch,  Kauf  nnd  Schenkung 
erhaltenen  Bücher  XXX 

AbhandliiDgeii. 

4.  Bericht  über  die  neunte  Versammlung  des  westprenseisehen  botanisch» 
zoologischen  Vereins  zn  Schlochan  am  15.  Juni  1886    1 

Käazer-M«rtenw«rder,  klimntoIogisch-phaenologlMlM  Beobachtungea  aus 

Wc^tpn'UÄff'n.  niu'c.  Marien vvt'iil'T  Westpr   8 

K  a  I  in  u  s>- Klliinn.  Krgt'Km'iHs»'  lni'ivi.istliiT  K.vciirsioiwn  an«  di  rn  .liilir«'  l^''^.")  38 
Zacbariiis-iiiriicbberg  i.  :Schl.,  fauniiitiscbe  ätudivn  in  wc>»ti>rt.'usäiscbt'D 

Seen.  (Tafel  I.)  43 

Brlichke-Luigftabr,  Beriebt  über  dne  xookiglMbe  l£xcnnion  naeh  Seereeen 

in  Juni  1886    73 

TOD  Rlinggriff-Ijangriihr,  in  (1t>n  Jahren  1885/86  von  mir  gcaunmclte 

8«'Itenere  und  für  dii'  Provinz  none  Furrcn  und  Moose  ....  92 
LütKow-düvit.  Itrriclil  liber  UutAnlHcbeExcursionen  im  Nvu8Uidk>r,KarUiftU8er, 

HmnUr  niiti  DanKi^er  Kreise   94 

Fing  IT,  Beitrag  zur  Flure  von  Lesfien  und  Umgegend  lOH 

5.  Bericht  iil)cr  die  Thätigkcit  der  Elbinger  Alterthuius-Getiellscbaft  im 
Vereiu8jahre  1885/86  131 

6.  Bemerkungen  Uber  einige  Heliceen  im  Bernstein  der  preussischen  Kttste 

▼on  Pxof.  Dr.  von  Sandberger  (Tafel  II.)  137 

7.  Der  Bnrgwall  bei  Lenzen  von  Prof.  Dr.  Dorr  (Tafel  HI— IV)  ...  142 

8.  Bezogen  die  Araber  des  Hittelalters  Beinstein  von  der  Ostsee  her?  von 

Dr.  Jacob  155 

9.  Zur  Kenntniss  der  Weichthiere  Westpreussens  von  E.  Schumann .   .  159 

10.  Ueber  Parthenogenesis  bei  den  Blattwespen  von  Uanptlehrer  a.  D. 
Briscbke  168 

11.  Ein  Lebensbild  Friedrich  Strehlke's  von  Dr.  Neu  mann  173 

13.  Bür;j:i>nneist(>r  Daniel  tiralatbi  der  Stifter  der  Natnrforschenden  Gesell« 

sclinft  iu  Dau/Jg  von  E.  Schumann  192 

13.  Notiz  iiiier  in  Ostsee  •Bernstein  eingeschlossene  Vogelfedem  (2  Holz- 
schnitte)  206 

 »^ti*-  


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Jahresbericht 

der 

Naturforschenden  Oesellscliaft  zu  Danzig 

für  1886, 

erotattet  vom  Director  derselben,  Professor  Dr.  Bali,  am  Tage  der  Feier 
des  144.  StiftangedTestes,  den  5.  Jannar  1887. 


Trauormlnn  ITorzons  gedenken  wir  zunächst  derer,  welche  der  Tod  im 
vergangenen  Jaliro  der  GtwlLscIiaft  entrissen  hat.  An  ilirer  Spitze  stehen  zwei 
unserer  Ehrenmitglieder;  erstens  Tliir  Dir.  Dr.  Strehlkc,  welcher  der  GesellRchafl 
<).')  .lalirc  als  Miti^lieil  angehört  und  lanjr''  Z«*it  hindurch  ihre  hervorrai?end«te 
wi>s<'iis(  ha!'tli(lio  Stiitzc  iroltildot  hat.  i'üiif  Skizze  seines  thatenroichen,  in 
idraistci-  Wci-ic  ficr  Wissriirtfliaft  gi-weiliton  iichciis  wird  ^leirlizeitif^  mit  diesem 
H«'ri<'ht«'  gcdiMickt.  Zwcitt'ii.s  starlt  der  heriiluule  Präsident  der  kaiscrlicluMi 
(lesellschait  der  Naturlor.-K-Iicr  in  Moskau,  Exci'lleuz  Dr.  Carl  Claudius  von 
Rrnard;  dersellie  wurde  im  Jahre  1865  bei  Gelegenheit  seines  25jährigen 
Jubiläums  als  Secretair  der  geuannteu  Gesellscbai't  zum  Ehrenmitgliede  der 
nnsem  gewählt. 

Ans  nnserem  engeren  Kreise  Terschied  Herr  KaofinannBobert  Orentiea- 
bergi  ein  Mann,  dessen  nnermOdlicher  Thätigkeit  wir  die  sehr  eingehende 
Kenntniss  der  Schmetterlingsfanna  unserer  Provins  verdanken,  welcher  seine 
vorsQglicben  Sammlungen  infolge  letstwilliger  Verffignng  erhalten  bleiben,  und 
welcher  der  (Sesellschaft  seine  treue  Anhänglichkeit  auch  durch  das  Vermicht' 
niss  seiner  werthvollen  Bibliothek  bekundet  hat.^) 

1)  Itubcrt  Grt'ntz«' allerg  imi  am  20.  Mai  io  Danzig  gebor(>n,  be^ucbte  die  fVlri- 

Rohnle  hienellwk  nnä  tnit  1840  «Is  Lebritog  Im  Contoir  tob  P.  Qrohto,  »piter  In  4m  d^r 
Zuekeniederei  von  Her»  CoBni.-BMh  Ahegg.  1868  tni  er  ^Nm^ImIIw  !■  dM  SoennMinidie 
GeMh&ft  (C.  R.      Fntn(ziii.s)  nnd  war  dort  npäu>r  Mh  xu  fl«inem  Tode  mir  VertnÖKennvcr^ralter. 

Schon  als  Kniiln-  fm|>rarnl  Cn-ntzenberg  eine  grosnc  I'ri'u<le  am  Hiicben  von  Itaupen,  um 
deren  lüitwiikt-lung  /.u  verfulgt'n.  Dies  »etzUt  er  als  Kaufmann  fort  und  iinupfte  bald  l'auHcb- 
verbindangeii  nüt  deutaebeo  und  MialiodiMbcD  Lepidoplerplogm  an.  Dun  wudMi  wiBe  Sftarailnng 
■o  sdm«]l,  dsM  er  sieh  November  1852  deo  ersten  und  bald  darauf  den  swdten  grosHen  Schrank 
nnferligen  liesx.  1857  nnin<l«'t<'  er  mit  «In-i  liiesipen  Entomuloj^en  zusammen  ein  Kränzchen, 
welches  im  Winter  wöchentlich  icuKammentrat  und  bU  lbti2  btsttand.  Auch  literarisch  Ut  Greotzvn- 
beiiK  tbätig  gewesen,  indem  er  1869  daa  vom  Oberhiier  Dr.  Sflteidt  begunoene  YeneiebiilM 
der  prenulsehen  Mncrplepidopteren  fortaetxte.  1876  eraditeii  da  Naebtoifr  bletn. 

(Jn  ntzenherg  lebte  in  gfin-ti\.'.  n  Verhältnissen,  welche  es  ihm  gestatteten,  häufi)?  nach 
Itttliea  zu  geben,  um  sich  dort  Muaatc  lang  zu  starken  und  seine  Lieblinge  zu  bcobacliten  und 


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n 


Ausserdem  starben  im  vergangenen  Jahre  die  Herren  Raufleute  H,  Ber- 
tram lind  O.  Mieskc  und  Herr  Steuerinspektor  Clotten  in  Cartbaus. 

Eingedenk  des  Dirhterwortes:    „Halt<'t  das  Bild  der  Würdigen  fest,  wie 
leuchtende  Sterne  streute  sie  aus  die  Natur  durch  den  unendliciien  Raum!" 
das  wir  im  Jahre  1881  auf  den  Grabstein  unseres  unvergesslicheu  Professor 
Mengt>  gt'setzt  haben,  rufe  ich  in  dieser  VVeihestunde  auch  seiu  Bild  vor  Ihr 
geistiges  Auge,  indem  ich  darauf  liinwci^ic,  dass  der  Mann,  der  27  Jahre  lang 
ununterbrochen  in  der  Gesellschaft  das  Amt  des  auswärtigen  Secrctairs  ver- 
waltete, 1886  sein  öOJährigeä  Mitgliedsjubiläum  gefeiert  haben  würde.  Als 
ein  von  dem  Verewigten  selbst  errichtetes  Denkmal  liegt  TOr  Ihnen  der  stuke 
Band  in  den  der  Vortragende  die  ihm  während  seines  Dirsctorats  Ton  den 
Verewigten  iibersandten  Abhandlungen  hat  vereinen  lassen.  Die  Hnnderte  voe 
natorgetrenen  Zeichnungen,  welche  in  demselben  xum  Abdruck  gelangt  lisd, 
rühren  sftmmtlich  von  des  Autors  eigener  Hand  her. 

Lassen  Sie  uns,  meine  Herren,  das  Andenken  der  genannten  Ibmier  durch 
Erheben  von  nnsern  Sitxen  ehren. 

Auch  aus  anderen  Gründen  hat  die  Gesellaeliaft  im  vergangenen  Jahre 
eine  Anzahl  von  Mitgliedern  verloren.  Die  Zahl  der  beitragspflichtigen  ein- 
beimischen beträgt  gegenwärtig  230,  die  der  auswärtigen  ist  auf  III  gewaoli.'i'iJ. 

Die  Gesellschaft  hat  sich  im  vergangenen  Jahre  die  Khre  gegeben,  dt>n 
auch  für  alle  Zweige  des  (ieisteslebens  aufs  segensreichste  wirkenden,  aJll»e- 
liebten  ( )l)er|)räsidenteii  unserer  Provinz,  Herrn  von  Hrnsthausen  zu  ihrem 
Ehrcnniitgliede  zu  ernennen.  Herr  Baron  von  Müller,  Regierungs-Bolaaiker 
in  Adelaide,  dem  die  Gesellschaft  unter  anderem  ein  vorzüglieheä  Herbariam 
aus  seinem  gegenwärtigen  Wohnsitie  verdankt,  wurde  zum  correspondirdeii 
Mitgliede  gcw&hlL 

Ihre  wissensehafUiche  Thätigkeit  bekundete  die  Oesellscbaft  aunltihst  dntdi 
sehr  umfangreiche  VerOffentliebangen. 

Von  der  Flora  des  Bernsteins,  welche  sie  mit  Ünterstutsung  des 
Provinsial-Landtages  der  Frovins  Westprenssen  herausgiebt,  ist  im  Juli  vorige 
Jahres  der  H.  Band  erschienen.  Derselbe  smfiuBSt  die  Angiospermen  des  Bern- 
steins von  II.  Conwentz  auf  22  Druckbogen  und  13  colorirteu  Tafeln  in  gr. 
Quart.  Zahlreicbe  Recensionen  zollen  der  Naturfoi'schenden  Gesellschafl  und 
der  i*rovinzial Verwaltung  lel)haft«ni  Beifall  für  die  Herausgabc  dieses  vorzüglich 
ausgestatteten  Werkes.  Da  dasselbe  in  Anbetracht  seiner  hohen  Herstellungs- 
kosteu  nur  in  kleiner  Autlage  gedruckt  worden  ist,  konnten  wir  es  nur  den 


zu  Hftmraeln.  Im  Maf  1884  fand  er  auf  Capr!  eine  lobhaft  geftrbte,  neue  Tariatii  TOB  Ddlo-  1 
phila  Kupborbia«,  welch»' .Slaudinpor  ihm  zu  Ehren  mit  dem  Namen  var.  G  re  ti  tzenbergt  belegte. 
Er  verwandte  aber  auch  eiaeo  nicht  unbedeutenden  Theil  seiner  Mittel  daxu,  um  SWhigriMWseo, 
snmal  jaafen  Miimer  «nefgladi  so  irotontatno.  So  hat  «r  Muanitllafc  nrei  BDlonokgaa,  von 
deiwo  der  eine  nach  Bonieo,  der  andere  oadi  BariiHM  iflogt  ab  Titorlloher  Freoiid  Jakn  laog 
bcimtbeod  und  belfend  xur  Seite  feaUundaa. 


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 III  

Akademien  und  denjeDigen  wigsenachafUichen  Vereinen  xogehen  lassen,  denen 
wir  ons  xn  gans  besonderem  Danke  Terpflichtet  ftthlen. 

FQr  Fortftetxung  des  Werkes  mnd  snnilcbBt  Mittel  flir  Anfertigung  weitei'er 
Handseicbnungen  in  dem  Etat  ausgeworfen  worden. 

Die  Lithographie  der  Prähistorischen  Karte  der  Provinz  West- 
preussen  ist  seit  Anfang  Js.  6er  Anstalt  von  A.  Kraatz  in  Beriin  in 
Arbeit  gegeben.  Dieselbe  ist  soweit  gediehen,  dass  der  Pnu-k  der  ersten  Section 
demnftehst  Ix^iniien  kann.  Auch  die  drei  übrigen  nebst  5  Nebcnkärtchen  und 
einer  uninuigreichen  Legende  folgen  voraussichtlich  noch  in  diesem  Jahre. 

XeluMi  diesen  grossen  Werken  veröflentlicbt  die  Gesellschail  ein  Jahres* 
hefl,  das  foliremlc  Arbeiten  enthalten  wird: 

1.  Ih'U  l>ei  ieht  üliec  die  i>.  \'ersannidun,ir  des  Wi'stpreussisehen  botanisch- 
zoülogisehen  A'ei  eins  in  Schlochau,  mit  einer  nuj>j»ellaiVl,  wcU  he  .sich  auf  die  von 
Hr.  Zacharias  aus  Ilirschberg  ausgeführte  zoologische  Untersuchung  west- 
preuseist'her  Seeen  bezieht. 

2.  Bericht  über  die  Thätigkeit  der  Klbingw  Alterthums- Gesellschaft  1885/8G. 

3.  Zwei  Sehnecken  im  Bernstein,  mit  einer  Tafel,  von  Professor  Sand- 
berger  in  WUrzburg. 

4.  Der  Bnrgwall  bei  Lenzen,  mit  2  Tafeln,  von  Dr.  Dorr  in  Elbing. 

5.  Notiz  &ber  im  Ostsee^Bemstein  eingeschlossene  Vogelfedem  mit  2  Holz- 
schnitten, von  Director  Dr.  A.  B.  Meyer  in  Dresden. 

6.  Bezogen  die  Araber  des  Mittelalters  Bwnstein  von  der  Ostsee  her?  von 
Dr.  Georg  .lacob. 

7.  Oberlehrer  Schumann.  Zur  Kenntniss  der  Weichthiere  Westpreussens. 

8.  Ilauptlehrer  Brischke.  Parthenogenesi.s  der  Blattwe.spon. 

9.  Director  Dr.  Neuniann.  Ein  Lebensldld  PViedrich  Strehlkes. 

10.  (Micrlehrer  S «■  Ii ii iii a n n.  „nrirgenuci.^ter  Dauiel  Gralath",  der  Stifter 
der  Maturforschcndrn  (Je.st  H.seiiart  zu  Danziii;  1743. 

Hand  in  Hand  mit  der  Ausdehnuni;  unserer  Veröffentlichungen  geht  natür- 
lich auch  die  Kiweiteiung  unseres  Schriftaustausches.  So  gross  derselbe  aucli 
l>ercits  war,  so  sind  im  X'orjahre  doch  niclit  \vcnig(?r  als  22  Gesellschaften  und 
Institute,  unter  denen  sich  ausserordentlich  bedeutende  befinden,  neu  mit  uns  in 
Verkehr  getreten.    Es  sind  die  folgenden: 

L  Agram.   Kroatischer  Natnrforscher-Yerein. 
2.  Berlin.   Anthropologische  Gesellschafl;. 

8.  „       Gesellschaft  för  Erdkunde. 

4.  „       Kaiserl.  Statistisches  Amt. 

5.  Breslau.  Königl.  Oberbei^mt. 

6.  Budapest.    Königl.  Ungarische  geologische  Anstalt. 

7.  „  Ungarische  geologische  (icseilschaft. 
^.                    T'^ngarisches  National-Musenm. 

9.  f'alcutta.    A.siatie  Society  of  Bengal. 
10.  Copeukagen.    SocieU;  Botanique. 


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IV 


11.  Hamburg.   Geographische  Gesellschaft. 

12.  Insterborg.  Alterthuins-Gesellschaft. 

13.  Kiew.  Naturforscher-Gesellschaft. 

14.  Leipzig.  Königl.  Sächsische  Gesellschaft  der  Wissenschaften. 

15.  Linz  a.  D.    Museum  Francisco-Carolinum. 

16.  Nürnberg.    Germanisches  National-Museum. 

17.  Santjago.    Deutscher  wisHenscl)aftlicher  Verein. 

1^^.  Schaffhausen.    ►Schweizerische  cntomologische  Gesellschaft. 

19.  iStettin.    Gesellschaft   für  pommerscbe   Geschiebte  und  Alter- 

thumskuiide. 

20.  „         Verein  für  Erdkunde. 

21.  Wien.    K.  K.  Naturhistorisches  Hofuiuseum. 

22.  Brü.ssel.    Socii'te  entumologique. 

Da  die  Titel  der  im  Tausch,  wie  als  Geschenk  erhaltenen  Abhandlungen 
und  Bücher  sämmtlich  mit  diesem  Berichte  gedruckt  wenden,  will  ich  nnr  im 
allgemeineii  auf  die  reichen  Geschenke  des  Hinisteriams  für  Handel,  Gewerbe  nnd 
öflfondiche  Arbeiten  nnd  des  Ministeriums  fttr  landwirthschafUiche  Angclegenhsites. 
Domänen  und  Forsten,  wie  auf  die  der  grossartigen  Pnblicationen  der  into^ 
nationalen  Polarforschung  hinweisen.  Mit  besonderem  Danke  sei  auch  noch  du 
Commerz-  nnd  Admiralitfttsrathes  Herrn  Bankdirector  Ahegg  gedsdit,  der 
der  GeselhMshafL  unter  anderem  die  Fortsetzung  der  Mittheilnngen  der  afriksniMlwi 
Oesellschaft  und  die  Zeitschrift,  wie  die  Verhandlungen  der  Q^Usduift  für 
Erdkunde  zum  Geschenk  machte.  Das  werthvolle  Vermächtniss  des  Herrn 
Robert  Grentzenberg,  welches  besonders  in  entDüiologischen  und  Rei«e- 
werken  besteht,  ist  bereits  erwähnt  worden.  Von  Festschriften  seien  he^vo^ 
gehoben  die  des  Vereins  für  Naturkunde  zu  Cassel  zur  Feier  seines  öOjäbrigen 
Bestehens  und  die  zur  Feier  des  öOOjäbrigen  Bestehens  der  Buperto-Caio^ 
zu  Heidelberg. 

Auch  durch  Kaut'  wurde  die  Biitliothek  um  bedeutende  Werke  l»er<Mcheri. 

Die  13  ordentlichen  \'ersaniniliinii:en,  wie  die  zahlreichen  Sectionssitzuiieen 
lieferten  erfreulichiMi  Stotf  der  Anregung  und  Belehrung,  wie  aus  den  iJcrifliU-ii 
der  Seetionen  und  dem  Ueberbliek  iiber  die  in  (U^n  allgemeinen  ordentlichen 
Sitzungen  behandelten  Gegenstande  ersichtlich  sein  wird. 

Elie  wir  zu  letzterem  übergehen,  mochte  ich  noch  zwei  Thatsaciien  be* 
sonders  hervorheben. 

Die  erste  ist  die  Freude,  welche  uns  durch  den  anerwarteten  md  dareh , 
seine  wissenschaftlichen  Mittheilungen  äusserst  lehnreichen  Besuch  des  Herra 
Geheimen  Admiralitfttsraths,  Director  der  deutschen  Seewarte  nnd  FrSsidentes 
der  internationalen  Polarcommission,  Professor  Dr.  Nenmayer  am  8.  Novembtf 
zu  Theil  wurde.  Die  Stellung,  welche  derselbe  einnimmt,  ist  beredtes  ZeognisB 
seiner  grossen  Verdienste  um  die  Wissenschaft  wie  um  das  deutsche  Vaterland, 
sein  warmes  Interesse  an  unserer  Gesellschaft^  der  er  alle  onter  sdner  Leitung 
erscheinenden  Werke  übersendet,  gereicht  dieser  zu  besonderer  Bhre. 


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V 


Ab  em  wichtiges  Bnigniss  dtbrfke  der  Umstand  za  betrachten  sein,  dass 

durch  die  Sorg^  welche  die  OeBellscIiaft  der  Erforschung  des  Bornsteins,  des 
Goldes  der  Ostsee,  gewidmet  hat,  über  den  Ursprung  desselbei)  ein  nouf-s.  Iiis- 
her  nicht  geabntM  Licht  verbreitet  worden  ist.  Seit  im  Jahre  1845  der  da- 
malige Director  unserer  Gesellschaft,  Sanitätsrath  Bereudt,  mit  Göppert  soin 
grosses  durch  treffliche  Tafeln  geziertes  Werk  über  „die  im  Bernstein  belind- 
lichen  organischen  Rente  der  Vorwelt"  herausgab,  haben  G öppert  und  Menge 
mit  unermiidlichem  Eifer  jene  Beste  wiMier  gesaniinelt,  b(>schrieben  und  abge- 
bildet. So  danken  wir  ihnen  einen  grossen  Theil  der  Ketintniss  der  erhaltenen 
Formen  selbst  nach  niikrusk<)|tischer  Untersuchung.  Es  war  dies  <!er  eiste 
wichtige  Schritt,  ohne  den  ein  richtiges  Bild  ültcr  die  Flora  und  Fauna  der 
Bernsteinzeit  nicht  möglich  war.  Fortgeschritten  ist  seit  jenem  Anfange  der 
Arbeit  die  Methode,  den  Bernstein  zw  wissenschaftlicheD  Uotorsuchuug  der  Ein« 
Schlüsse  TorEQbereiten,  fortgeschritten  in  noch  höherem  Biasse  ansore  Kenntniss 
Yom  inneren  Baa  der  lebenden  Gewftcbse,  und  so  ist  es  unserem  gegenwärtigen 
Bearbeiter  des  Bernsteins»  Herrn  Dr.  Conwentz,  dem  schon  dnrdi  den  Yer* 
kehr  mit  den  bedeutendsten  Fachgenossen  und  durch  die  Benntsung  der  gleich- 
falls mSchtig  emporgeblfihten  botanischen  Institute  gans  andere  Kittel  su  Ge* 
böte  standen,  mlfgüch  gewordcm,  was  Göppert  noch  vor  wenigen  Jahren  als 
Theile  einer  Anzahl  von  Nadelbaumgattnngen  ansah,  als  su  einer  einsigen 
Gattung  der  Fichte,  ISaa,  gehörig  zu  erkennen  und  zwar  von  einer  oder 
mehreren  Arten,  d^n  jetzt  lebende  Verwandten  im  Östlichen  Asien  ihre  Uei- 
math  haben. 

Gleichzeitig  mit  diesem  Fortschritte  ist  durch  die  Untersuchungen  unseres 
Mitgliedes  Herrn  Stadtrath  Helm  auch  die  chemische  Beschaffenheit  der  pctri- 
licirten  Harze;  aus  den  verschiedeusleu  Theilen  der  Erde  einiittelt  und  die 
Eigenartigkeit  des  Oststu  ln  rnsteins  festgestellt  worden,  wahrend  auch  noch 
andere  neue  Beoliachtungou  über  Bernstciu  in  unserem  diesjährigea  Hefte  zur 
Besprechung  gelangen. 

Nach  Fächern  geordnet  wurden  in  den  einzelnen  ordentÜchou  Sitzuugou 
die  folgenden  Gegenstände  behandelt. 

A.  Allgemeines. 

1.  Jahresbericht  über  das  Jahr  1885,  erstattet  vom  Director  Herrn  Plrofessor 
Dr.  Bail  und  im  Anschluss  daran  Berichte  über  die  Thfttigkeit  der 
Sectionen,  erstattet  von  deren  Vorsitzenden  am  2.  Januar  1886,  dem 
StüluQgstage. 

2.  Vortrag  des  Herrn  Director  Dr.  Oonwentz  über  die  Haupteigebnisse 
der  Durchforschung  der  P^vinz  Westpreussen,  am  8.  Fetouar.  • 

3.  Nachruf  dos  Directors  für  das  verstorbene  Ehrenmitglied  Director 

Dr.  Strehlke  am  10.  Marz. 

4.  Bericht  des  Herrn  Walter  Kauffninnti  über  seine  Beobachtungen  auf 
dem  Uebei-schwemmungsgebiete  der  Mehrung  am  7.  ApriL 


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VI 


I 

I 


6.  Bericht  des  Horm  Director  ProfcsBor  Dr.  15a il  über  Beine  Besnche  in 
Ilerrenhausen  und  im  landwiitlisiiialtlichen  Musenrn  in  lirrliii.  ferner 
iihcr  seine  Thcilnahiue  au  Ueiu  Jubiläum  des  uaturlorächeudeu  Vcroiuii 
in  Cassel  am  5.  Mai. 

6.  Herr  Prof.  Dr.  Lampe  bespricht  dag  Schreiben  des  Hoitu  stud.  Jacub 
betreffend  die  Verwendong  des  Bemsteias  bei  den  Arabern  und  die 
Frage,  woher  die  Araber  den  Bernstein  belogen  haben,  am  5.  Hai. 

7.  Herr  Prof.  Momber  ikber  Fahrenheit  am  26.  Mai. 

8.  Herr  Director  Dr.  Neumann:  Lebensbild  Streblice's  am  3.  November. 

9.  Herr  Oberlehrer  Schumann  über  Bürgermeister  Daniel  Gralath,  Stifter 
der  Natnrforschenden  Gesellschaft,  am  15.  December. 

B.  Fhjsik. 

1.  Herr  Prof.  Momber:  Demonstration  eines  Apparates  besfiglich  der 
Liehtbrechong  in  Linsen,  am  3.  Februar. 

C.  Zoologie. 

1.  Herr  Bealgymnasiallehrer  Schulze:  Vortrag  fiber  (Sehttrne  und  Geweihe 
.  bei  Wiederkäuern,  am  24.  Marz. 

2.  Herr  Prof.  Dr.  Bail  demonstrirt  ein  monströses  Hfihnerei,  am  5.  Mai. 

3.  HeiT  Oberlehrer  Schumann:  Beobachtungen  an  Weichthieren,  daran  an> 
Bchlieesend  Mittheiinngen  Brischko^s  über  Larven  und  Fliegen  in  den 
Augenträgern  von  Schnecken,  am  20.  Octolior. 

4.  Vortrag  des  Herrn  Hauptlehrer  Brischke  über  Parthenogenesis  der 
Blattwespen,  am  1.  Deeember. 

0.  Herr  PraW  Dr.  B.n!  über  (Jift.staehler,  am  1.  December. 
6.  Derselbe  über  Süsswasser-Polypen,  am  1.  December. 

D.  Botanik. 

1.  Herr  Prof.  Dr.  JJai!  iil»er  Pflanzen-Wueherungcn,  am  24.  Februar. 

^J.  Herr  Director  Dr.  Couwcutz  über  Moastrusität  einer  Primel,  am 
24.  März. 

3.  Derselbe  über  Verwaeli^iun^  einer  Buche  und  Eiche,  am  24.  März. 

4.  Derselbe  ülier  Au»wüeh»e  durch  Misteln,  am  24.  Marz. 

5.  Herr  Prof.  Dr.  Bail  über  Cultur  von  Amorpliophallus  Rivieri,  am  5.  Mai. 

6.  Derselbe  demonstrirt  verschiedene  Früchte,  am  5.  Mai. 

7.  Herr  Prof.  Dr.  Bail  demonstrirt  zahlreiche  interessante  Pflanzen,  welche 
Herr  Baron  von  Müller  aus  Adelaide  der  Gesellschaft  zum  Geschenk 
gemacht  hatte,  am  26.  Mai. 

8.  Derselbe  spricht  über  Belruchtungsvorglinge  bei  den  Orchideen,  mm 
80.  October  und 

9.  fiber  Ernährungsvoxgänge  bei  den  Pflanzen,  am  20.  October. 


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vn 


B.  Mlaeralosie. 

1.  Herr  Stadtralli  Helm  fiber  Bpanischen  BernsteiD,  am  5.  M«. 

2.  Herr  Prof.  Dr.  Bai  1  fiber  OnuatkrystaUe  von  dar  Dominsel  in  Breslaui, 
«n  17.  NoTomber. 

F.  Paläontologie. 

1.  Vortrag  des  Herrn  Dir.  Dr.  Conwcutz  über  die  höhere  Pflauzeuwelt  im 
BemBtein,  am  5.  Mai. 

2.  Herr  Director  Dr.  Conwents  über  die  StiiniupfliuuEe  des  BenuteiBt,  am 
17.  November. 

8.  Derselbe  ikber  ncUianiBohen  Bernstein  (Simetit),  am  1.  Deoember. 
4.  Herr  Director  Dr.  Gonwents  fiber  thierlsche  Einschlfisee  in  Bernstein, 
am  1.  Deoember. 

(x.  Meteorologie. 

1.  Herr  Prof.  Dr.  Kail  iil>or  Hlitzgefahr,  am  26.  Mai. 

2.  Herr  Geh.  Rath  Nenmaycr  (Hamburg)  über  die  Idslierigen  Krgcbni.ssn 
dor  PulartorHchiing  mit  Bozug  auf  das  vua  der  Commissiou  bei'aus- 
gegebeno  grosse  Werk. 

H.  Medicin« 

1.  Herr  Sanität»ratlt  Dr.  Semon:  fibmr  animale  Yaccination,  am  2.  Januar. 

2.  Herr  Dr.  SchneHer:  über  Accommodation,  am  10.  März. 

3.  Herr  Dr.  Ii  och  über  die  Beziehungen  zwischen  Geistesstörung  und 
Vcrlirechcu,  am  7.  Ajtril. 

Arn  1!^.  A)iiil  überbrachte  der  Director  der  Gesellschaft  persöiilicli  die 
(rlückwüiisclie  derselben,  wie  des  West|>rLMis.si,-f]it>ii  liotanisch-zoologischen  Ver- 
eins dem  Verein  für  Naturkunde  zn  Kastel  und  bctiieiligte  sich  infolge  er- 
gangener Einladung  an  der  Jul)clfeier  des  fünfzigjährigen  Bestandes  desselben. 
An  die  Königl.  Academie  der  W^issenschaften  zu  Stockholm  wurde  zui-  Feier 
ihres  100  jährigen  Bestehens  ein  Glfickwunschschreiben  gesandt. 

Die  GeseUBcbaft  beseUoss  anf  Antrag  der  sehr  tbätigen  Alterthnmsge- 
Seilschaft  in  Elbing,  den  Jahresbericht  derselben  in  ihren  Schriften  zn  drucken, 
femer  einen  kurzen  Jahresbericht  des  Westprenssischen  Fischerei-Vereins,  der 
sich  derselben  unter  näherer  Vereinbamng  der  g^nseitigen  Beziehungen  als 
Seetion  angeschlossen  hat. 

Das  Hnmboldtstipendinm  crhidten  zwei  frühere  Sch&ler  des  Vortragenden 
die  Herren  Studirenden  der  Naturwissenschaften  Kamm  und  Brink,  deren 
Arbeiten  ,,Ucber  Aponogeton"  und  „Anatomie  des  Strand-Milchkrautes,  Glanz 
maritima'',  für  die  besten  der  zur  Bewerbung  eingereichten  anerkannt  wurden. 

Auch  im  vergancrenen  Jahre  sind  der  Gesellschaft  von  verschiedenen  Seiten 
naturhistorif^ohe  Gegenstände  zum  (Tesehenkc  gemacht  worden,  für  die  hiermit 
den  freundlichen  Gebern  bester  Dank  erstattet  wird,  die  Greschenke  sind  in  die 
Verwaltung  des  Frovinziaimuseums  übergeben  worden. 


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VÜI 


Der  Aufbau  des  letzteren  ist  jetzt  voUemlet.    Das  grüne  Thor  )iildot  nun- 
mehr den  Abschluss  des  Langenmark tes,  de.s  Hci-zeiis  Daiizigs,  wieder  in  .«einer 
alten  Form,    und  unsere  ( Jescllschaft  bliokl  mit  stolzer  Freude  auf  die  Fort- 
entwicklung dei'  von  ihr  begründeten  ötVeutlichen  naturhistorischen  Sammlungen. 
Als  ein  Ersatz  für  die  von  ihr  zu  jenem  Baue  beigetragenen  5000  Mark  wurden 
daraallMii  för  ihre  ansserordenilicheii  Veraffentlichimgeii  von  der  Plrovinzial- 
Gommissioa  snr  Yerwaltmig  der  Wes^reossischen  ProWnsial^Moseen  1500  Marit 
fftr  1886  ftberwiesen.  Ausserdrai  erhielt  sie  auch  im  ▼ergangenen  Jahre  die  ihr 
von  dem  Westpreoseisohen  Provinxial-Landtage  bewilligte  laufende  SubveDtioii 
▼on  2000  Mark.  Für  diese,  wie  fnr  die  des  Uarienwerder  EreiBtageSi  welcher 
der  Gesellschaft  in  Anerkennung  ihres  Strebens  die  infolge  überBefaener 
Kündigung  von  Obligationen  verloren  gegangene  Summe  von  568  Mark  erstattete, 
sei  hierdurch  auch  öffentlich  Dank  gesagt. 

In  den  14  ausserordentlichen  Sitzungen  wurden  hauptsftchlich  Wahlen 
vollzogen. 

Ein  Antrag,  die  YorHitzendcn  der  in  engerem  ZnsainnH'idiango  mit  iUt 
Gesellscliaft  stehenden  Scctinnen  in  den  Vorntand  anfzunehnicn.  w  ie  l>esnrci'hnn!H.'n 
wegen  des  EinhulungsiiKMlus  veranlasste  die  Wahl  einer  voilM-rathtnidcn  Com- 
missiou  zur  Revision  der  §  10  und  16  B  der  Statuten,  w  elche  bereits  über  ihre 
Vorschläge  schlüssig  geworden  ist.  Ferner  fand  eine  licgclung  der  von  dem 
WestpreuBsischen  botanischen  Vereine  zu  tragenden  Druckkosten  statt. 

Die  durch  Erkrankung  erforderlidie  adtweide  Vertretung  des  Heim  Hans» 
inspectors  hatte  freundlichst  Herr  Stadtbaumeister  Otto  übernommen,  «oftr 
ihm  nochmals  der  Dank  der  Gesellschaft  ausgesprochen  wird.  Leider  haben 
die  Giebel  und  besonders  die  Saadsteinomamente  unseres  im  Inneren  g^n^e 
durch  seine  bewundernswürdige  Stand-  und  Dauerhaftigkeit  auagezeichneten  Ge* 
bäudes  unter  dem  Binfluss  der  Zeiten  gelitten,  so  dass  ein  Theil  der  letsteren 
eatfiBimt  werden  musste,  und  in  nicht  zu  femer  Zeit  eine  Reparatur  nflthig 
werden  wird. 

Wir  haben  freudig  die  sich  darbietende  Gelegenheit  benutzt,  mit  Hülfe  der 
reichen  Unterstützungen  des  Provinzial-Tiandtages  jene  nichrgcnannten  grossen 
Publicationeu  herauszugeben,  deren  Veröllentlichung  kaum  anderen  auf  gleicher 
Stufe  mit  unserer  Gesellschaft  stehenden  Instituten  möglich  gewesen  wäre,  und 
haben  uns  nicht  gescheut  dafür,  wie  für  die  Forderung  des  l'rovin/.ialmuseum? 
selbst  erhebliciie  Aufwendungen  zu  machen,  aber  wir  sind  dazu  nur  im  Stande 
gewesen  infolge  einer  stets  wohlbedachten  Verwaltung  unseres  \'ermÖgen8,  und 
wir  wollen  dafür  Sorge  tragen,  dass  auch  für  femoro  Zeiten  der  Gesellschaft 
die  Fähigkeit  erhalten  bleibt,  thatkrttftig  an  dem  Ausbau  der  Wissenschaft  mit^ 
zuarbeiten. 

In  der  letzten  ausserordentlichen  Sitzung  am  15.  Dezember  wurden  sftmmt- 
liehe  Beamte,  wie  die  Mitglieder  der  Bedactionsoommission  und  die  Bechnungs- 
revisoren  des  Vorjahres  wiedergewählt  und  der  Etat  fOr  1887  angenommen,  .'za 
dem  in  der  heutigen  ausserordentlichen  Sitzung  noch  ein  Nachtrag  vorgel^ 
werden  wird. 


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IX 


An  Stelle  des  StiftiingsfesteB  fand  im  vergani^eD  Jahre  ein  eelir  beifällig 
aufgenommener  Ausflug  mit  Damen  nach  Oliva  Statty  imd  ist  ein  ähnlicheT  bei 
der  diesjährigen  fitatsberathung  in  Auasicbi  genommen  worden.   Heute  wollen 

wir  nach  dor  aussprordentlicheii  Sitzung  uns  mit  unseren  Gästen  in  zwangloser 
Weise  in  der  Woiiiliandlniijr  hei  lA'Utlioltz  voicinigcn.  Möge  die  Gesellschaft 
auch  in  diosoni  .lalne  durch  Streben  und  Wirken  iJir  Schertiein  beitragen  zur 
Förderung  der  Wissenschaft  und  eiue  Zierde  und  der  Ötolz  der  Stadt  Dauzig 
and  der  l^rovluz  Weätpreusseu  scinl 


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X 


Bericht 

über  die 

^i*l>eiteii.  dei*  mithpopologfiMotien  Seotion 

im  Jahre 

erstattet  von  dem  Vorsitzenden  derselben,  Dr.  Lissauer. 

Oic  anthropologische  Section  hat  im  Laufe  des  Jahres  1886  ihre  Haupt> 
thätigkoit  auf  die  ^'o^a^l)oiton  zur  prähistorischon  Karte  konzentrirt.  Indesson 
sind  auch  eine  Reihe  von  archäologischen  Untersuchungen  in  den  Kreisen  l'r.  Star- 
gard.  Schhochau,   Neustadt  und  Danzig  durch  die  Herren  Schwalx-,  Schnitze, 
Lakuwit/,  und  in  noch  anderen  Kreisen  unserer  Provinz  durcli  Herrn  Direktt»r 
Conwentz  ausgeführt  worden.    Leider  wurde  der  Krsterc,  Herr  Museums-Ässi- 
stent  Schwabe,  durch  den  Tod  verhiudert,  die  Ergebnisse  seiner  Ausgrabungen, 
wie  im  voriges  Jahre,  in  der  Sectioii  vorzulegen,  welche  ihm  für  sein  lebhaftes 
Interesse  stets  ein  dankbares  Andenken  bewahren  wird;  die  andeten  Herren 
baboi  über  ihre  Untersnchongen  ansfUirliche  Mittheilongen  gemacht  Eine 
Reihe  von  Referaten  fiber  wichtige  Erscheinangen  in  der  anthropologischen 
Literatur  belehrte  die  Mitglieder  fiber  die  Fortschritte  auf  diesem  Gebiete  fiber^ 
hanpt;  dazu  kamen  zosammenfossende  Vortrüge  fiber  die  archäologische  Er- 
forschung unserer  Provinz  und  über  physische  Anthropologie,  am  reidien  Stoff 
für  die  4  Sitzungen  der  Section  im  Jahre  1886  zu  liefern.   Demnach  gestaltet 
sich  die  l'e:liersicht  über  die  Verhandlungen  der  Section  folgendermassen: 
In  der  Sitzung  vom  KK  Februar  sprachen: 

1)  Herr  ('onwent/,  iilier  (ilh)ckengräber  in  Westprcusscn. 

2)  Der  Vorsitzende  über  die  Kiszeit  und  das  erste  Auftreten  des  Men- 
schen in  Deutschland. 

Ju  der  Sitzung  vom  13.  Octobcr  sprachen: 

1)  Der  Vorsitzende  über  prähistorische  Funde  in  Fempau. 

2)  Herr  Hanff  über  Zwergwuchs. 

3)  Herr  Schnitze  fiber  Skelettgräber  in  dem  Kreise  Bereut  nnd  Garthans. 

4)  Der  Vorsitzende  fiber  den  prähistorischen  BemsteinbandeL 
In  der  Sitznng  vom  84.  November  sprachen: 

1)  Der  Vorsitzende  fiber  neu  eingegangene  Arbeiten. 


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_  XI_ 

2)  Herr  Helm  üImt  Schliomanns  Ausirraliungen  in  Tirviis. 

3)  Herr  Conwentz  filjcr  die  neuen  Erwerbungen  de«  Museums  und  be- 
sondeis  iilter  dt-u  Jironzedoputfund  von  Lübcz,  Kr*  KeustMlt« 

In  der  Sitzuu}^  vom  S.  DozohiImm-  sprachen: 

1)  Herr  Conwentz  iibrr  Steiiikistongridicr  l»oi  Zoppot. 

2)  Dersollif  iiln-r  A.  B.  Mryer.s  Aurijj;rahuiij;rn  in  Gurina  in  Kärntheu. 

3)  Herr  Lakdwitz  ül»fr  Aus^rahungcn  in  Roschau,  Kr.  Danzig. 

4)  Der  Vürnitzendo  über  die  erste  6eetiun  unserer  prähistorischen  Karte. 

5)  Herr  Schultzc  über  Steine  mit  Gesicbtäbildungeu. 

Eingehender  sindirt  wurde  in  diesem  Jahre  die  anthropologische  Samm- 
lung von  den  Herren  Sanitätsrath  Dr.  Grempler  in  Bredan,  Professor  Hampel 
und  Dr.  Retty  vom  Museum  in  Pesth. 

Endlich  haben  wir  die  angenehme  Pflicht  au  erflUleni  Ar  die  grosse  ZaU 
von  werthvollen  Goschenken,  welche  der  anthropologischen  Abtheilnng  des 
Museums  wiederum  sugeflossen  sind,  auch  im  Namen  der  Section  öffentlich 
unseren  Dank  auasusprechen. 


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xn 


Bericht 


über  die 

rriiätierkeit  der  Seotion  fnr  JPbj'wilE  und  Ohemie 

im  Jahre  1886 

erstattet  von  dem  Vorsitzenden  derselben, 
Prof.  Momber. 


Die  Section  hat  im  Laufe  des  Jahres  1886  vier  Sitzungen  abgehalten. 

In  den  beiden  ersten,  am  5.  und  am  26.  FoUruar,  hielt  Herr  Schnaase  einen 
Vortrat;  ü1)or  die  Geschichte  der  Optik  bis  Descartcs,  die  er  am  ersten  Aboid 
l>iä  Kepler  führte,  während  er  am  zweiten  speziell  Keplers  Verdienste  nn  die 

Optik  darstellte. 

In  den  lieiden  letzten  Sitzungen,  am  12.  November  und  am  10.  Dezember 
sprach  Hei  r  Dr.  Schirlitz  ril)er  „Studien  zur  (icologic  des  Ciolfes  von  Neapel" 
und  tnijr  die  Resultate  der  Untersuehnti'^'en  vi»i-.  welclie  er  im  Verein  mit  Ib-rrn 
l'rivatdoienten  Dr.  VValtlier  in  Jena  wahrend  eiiH>  dreimonatlichen  Aureutlialles 
an  der  zooloj.Mriehen  Slaliun  des  Herrn  rrot".  Dohm  in  Neapel  im  Sommer  de? 
Jahres  188:')  ausj^et'iihrt  hat,  und  iiher  welehe  das  l']ingehendere  in  der  ZeitschriÜ 
der  deutschen  gcolojjn.schcn  Ge.sellschal't  Jahrg.  1880  S.  29ö — 541  berichtet  worden 
ist.    Die  Untersuchungen  erstrecken  sich  hauptsächlich  auf  zwei  Gebiete:  1.  den 
geologischen  Bau  des  Golfes  und  der  angi'enzendon  Kfistenländer  und  2.  die 
chemischen  Untersnchungen  an  Wasserproben  ans  dem  Göll  Der  tektomache 
Bau  des  Oolfes  von  Neapel  ist  das  Resultat  zweier  HauptstOrungs^Perioden, 
welche  historisch  und  topographisch  unterschieden  worden  müssen.  Das  altere 
Bmcbsystem,  welches  parallel  mit  dem  Streichen  des  Apennin  TerlAuft,  wird 
durchquert  von  einem  zweiten  Bruchsystem,  welches  der  Küste  ihre  heutige 
Form  gab,  wahrend  vor  dem  Eintritt  desselben  die  Westkfiste  Italiens  etwm 
das  Aussehen  der  Küste  Dalmatiens  gehabt  haben  mag.  Die  Halbinsel  Sorranl 
bietet  den  Schlfissel       die  Auflösung  des  tektonisehen  Baues.   Obgleich  sie 
fast  senkrecht  vom  Zuge  der  Apenninen  abzweigt,  zeigt  sie  sich  doch  im  Sinne 


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xm 


der  apenninisohen  Bislokatioii  (NW.— SO.)  gebrochen.    Für  die  Beurtheilinig 

des  Alters  dieser  ersten  Störungsperiode  liefert  ein  Mergel,  Macigno  gomumt, 
Anhaltspunkte.    Die  Untersuchung  hat  orgelieu,  dass  der  Ma(!i,<,nio  da,  wo  er 
als  festes  Sediment  vorkomiut,  discordant  auf  dem  Apcnninkalk  lagert,  welcher 
die  Hallunsel    von  Sorrent  l)ildet.    Die  am  häufij^stcn  in  ihm  vorkommende 
Versteinerung  ist  Öeutella,  eine  lv«  liiiiideii!V)rni,  welche^  den»  Eocün  fehlt  und  Hin- 
aus ilrm  Olit^ofäti  und  Miociin  bekannt  ist.    Hieraus  erhellt,  dass  der  Maei>rno 
niclit  »'ociin,  wie  iiislicr  ant^enonunrn,  sondern  oligoeiiuen  oder  miocänen  Altns 
ist  und  die  erste  Dislokation   wahrend  der  Eocän-Periode   erfolgte.  Während 
der  Ablagerung  des  Macigno  trat  eine  zweite  Dislokation   ein,   welche  das 
jetzige  Küstenrelief  des  westlichen  Italiens  schuf.    Diese  jüngeren  Störungen 
traten  in  Form  von  Eesselbruchen  auf.    Das  Centmm  der  neapolitanischen 
Depression  nu^  in  dee  Gegend  Ton  Pounoli  gesucht  werden,  und  der  ganze 
Bau  des  (Golfes  ergiebt,  dass  das  tektoniache  Contrum  des  Kessels  s&dlieher 
liegt  als  die  topographische  Mitte  des  Senkungsgebietos.  Danach  erscheint  die 
Halbinsel  Ton  Sorrent  als  der  ans  dem  Heere  emporgetanohte  Kesselrand  des 
neapolitanischen  Beckens.   Die  Halbinsel  von  Sorrent  ist  ein  Horst,  welcher 
gegen  das  nördliche  Senknngsgebie^  den  Golf  von  Neapel,  synclinal,  gegen  das. 
südliche  Senkungsgebiet,  den  Golf  von  Salemo,.  anticlinal,  und  zwar  in  zwei 
parallelen  Bi-üehen  abfllllt.  Ks  ist  waln  seheinlich,  dass  die  Vulkane  dieses  Ge- 
bietes an  den  Krenznngsstellen  der  beiden  Bruchsysteme  aufsetzen  M'erden,  und 
in  der  That  lassen  sich  die  vorhandenen  Vulkane  mit  den  Bruchlinien  sehr 
wohl  in  Zusammenhang  bringen.    So  finden  wir  den  Vesuv  in  der  directen 
Verlängerung  der  stärk.sten  Depression  des  Sorreutiner  Landrückens,  des  Thaies 
von  La  Cava.    Ischia  seheint  in  ursacldiclieni  Zusaininenhange   zu  stehen  mit 
einem  jener  Brüch«!,   welche  das  Reliet   von  ('apri  bedin<ren.     Hin  grösserer 
Vulkan   ist  in  der  ^'erl^ngerung  der  Hocea  pieeola,   ein  anderer  in  der  Fort- 
setzung der  Depi  ession  von  Sorrent  zu  suchen,  und  in  der  Verlängerung  dieser 
Linien  trifl't  man  auf  jene  merkwürdigen  submarinen  Erhebungen  im  Golfe  von 
Neapel,  welche  unter  dem  Namen  der  Scccen  bekannt  sind.    So  werden  wir 
anf  Chnmd  der  Tektonik  darauf  hingewiesen,  in  diesen  submarinen  Kegeln  die 
Kerne  ehemaliger  Ynlkane  zu  «rblicken.  Die  üntersnchungcn  wenden  rieh 
sodann  der' Frage  nach  der  Art  der  Ablagerung  jener  mächtigen  Tulfschichten 
zn,  welche  die  ganze  Gampagna  erfüllen.   Die  ältesten  Tuffe  rind  durch  das 
Auftreten  Tim  Sanidinen  als  trachytisch  oharakterisirt,  doch  will  es  nicht  ge- 
lingen, äber  das  g^enseitige  Alter  der  blauen  und  gelben  Tuffe,  trotz  zahl* 
reicher  Aufhchlusspunkte,  klar  zu  werden;  man  darf  nur  sagen,  dass  die 
Eruption  der  gelben  Tu£fe  noch  fortdauerte,  als  bereits  die  der  blauen  Tuffe 
ihr  Ende  erreicht  hatte.    Die  Verfasser  geben  sodann  eine  Klassifikation  der 
Tuifo  nach  ihrer  Entstehung  und  definiren:   l.  Trockentuffe  sind  meist  ge- 
schichtet nach  dem  Eigengewichte  der  Massentheilchen,  ungcsehiehtct  nur  bei 
gleichem  Gewichte  derselben.    ScltielUung  bald  horizontal,  bald  geneigt,  je  nach 
der  Oberfläche  des  Untergrundes.    In  der  Nähe  der  Ausbrucbsstelle  meist 


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XIV 


breccienartig  entwickelt  und  Boniben  enthaltend;  entfernter  vom  Krat(*r  wird 
das  Material  feinkoi  nig,  wcIcIiob  meist  lockw  aufeinander  hVgt,  selten  srhlammig 
verkittet  ist  (durch  bei  der  Eruption  gefallenen  Kogon).  Die  'Ihiffe  können 
Bruchstücke  des  dnrclibrochenon  Dcckeiiürostcins  <Mitlialtoii,  iintfr  Umständen 
daher  auch  marine  Fossilifu.  "2.  WassortußV-  sind  in  typif^cliiT  A n.-;l>ildiintf 
(nahe  d^m  Eniptiv]tunkt)  nicht  <r<'S(dM(ditei.  narlicinandn-  ausgcworten«-  'rulV- 
maasen  gehen  alhiiählicli  in  einander  iiher.  ^'el■steinel•unJ^en  sind  sehr  selten, 
meist  dickHoliaaiig  und  nicht  in  Schitditenzonen ,  s()n<h'in  tiillus  \ i-iilieilt. 
3.  Sedimenttuffe  zeigen  abwechseh)de  Schichtung  vou  dichtem  und  porösem 
Material,  unabhängig  vom  Eigengewicht  desselben;  sie  nnd  eonoordant  einge- 
lagert  swisehen  sedimentAren  Schiebten  ond  fuhren  wie  diese  Fossilien. 

Die  ftltesten  liegenden  Tuffe  der  neapolitanischen  Campagna  sind  in  der 
Mebraahl  der  Fälle  ongeschichtot,  nur  selten  in  nndeatlichen  Blinken  abge- 
sondert. Fossilien  sind  darin  sehr  selten,  kommen  nnr  diffus,  nie  in  Schichten 
vor  Qud  gehören  grossen,  dickschaaligen  Formen  an  (Ostrea,  Gardinm,  Ceri- 
thium).    Danach  können  diese  Tuffe  zur  Abtheilung  der  marinen  Wassertuffe 
gestellt  werden.    Bei  der  Untersuchung  der  Wasserprohen  aus  dem  Golf  von 
Neapel  fand  der  Gehalt  derselben  an  atmosphärischer  Luft  und  Kohlensäure 
besondere   Beaelitun^.     Die   Untersuchungsnietiioden ,    welche  durch  ähnliche 
Arl)eiten  älterer  Forseher   zu  ctiier  ausreiclienden  Vollkonimenheit  entwickelt 
worden  waren,   fanden  hier  wiederum  Veiwendung.    So  wurden  l)esonders  die 
Arbeiten   0.   .lacohsens  (Pommerania  •  Kxjtedition )   Buchanans    und  I>it;iiiars 
(Challenger-Expcdition)  und  Tornoes  (Norwegische  NordatIantik-Fx|)edition)  \io- 
rückäichtigt  und  die  Analysen  unter  Berücksichtigung  der  chemischen  Bosehaöeu- 
heit  der  Sedimente,  über  welchen  die  Wasserproben  geschöpft  waren,  inter- 
pretirt.  Ein  Theil  der  Grondwasserproben  stammt  von  Localitttten  .  weldie 
in  weitem  Umkreise  einen  feinen,  ztthen,  thonigen  Schlamm  als  Meeresabeats 
föbren,  welcher  mit  dem  Namen  Fango  bel^  wird,  und  auf  welchem  sich  das 
Thierleben  nor  spärlich  entwickelt.    Derselbe  enthält  beträchtliche  Mengen 
organischer,  meist  phytogener  Substanz,  wdche  hier  dw  Verwesung  anheim- 
ftllt.   Oerade  die  von  diesen  Localitäten  stammenden  Wasser  zeigen  in  ihren 
Sauorstoffgdialt  eine  Differenz  von  l'/x  bis  2V»  Proc,  gegen  den  nach  einer 
von  Dittmar  angegebenen  Formel  berechneten  Saucrstoffgehalt,  und  es  ist  sehr 
wahrscheinlich,  dass  dieser  fehlende  Sauerstoff  bei  der  Verwesung  der  in  dem 
Fangosehlanini   hefintlliclien  or^janisehen  Keste    verhrancht  wird   und  nicht  so 
selmell  durcli  die  Cirkulatiun  des  Wassers  ersetzt  werden  kann.     l)ie  von  d«*n 
Seceen  stammenden  Grundwasser  erirelien  nur  eine  Differenz  von  etwa    ^  Pit»c, 
ge^-en  den  tlieoretisch  berechneten  Sauerst(dV<2:ehalt,  trotzdem  diese  suhniarinon 
Erhebungen  eine  reich  entwickelte  Fauna  tragen,  welche  viel  Sauerstoff  konsn- 
mirt,  der  aber  durch  die  Cirkulation  des  Wassers  immer  wieder  erset/.t  wircl. 
Die  Grundwasser  der  Fangoteiritorien  enthalten  etwa  10  bis  15  mg  Kohlen* 
säure  per  Liter  mdir  als  die  anderen  untersuchten  Wassoproben,  und  so  weist 
dieser  Mehrbetrag  an  Kohlensäure  in  Gemeinschafl  mit  dem  Deficit  an  Sauer* 


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XV 


Stoff  daraaf  hin,  daas  der  Gebalt  de»  Meenraasera  an  beideii  Stoffen  durch  den 
Yerwesongaproseaa  oiigamacber  Beate  in  den  Fangoablageningen  nicht  unveaent» 
lieh  beeinflnaet  wird.  Dm  üntenrachnng  wendet  aich  nun  der  Frage  an,  ob 
der  Mehrbetrag  der  Kohlenaänre  in  freiem  Zustande  oder  als  Kalk-  und  ICag- 
neaiarGaiiMmato  vorhanden  sei.  Die  Untersuchung  des  Fangoschlanunes  Uksst 
die  letztere  Annahme  als  die  richtigere  erscheinen.  Dci-  Fango  entstellt  aus 
den  vulkanischen  Tuffen  durch  einen  Schläniniprozess  und  durch  allmtthliche 
chemiBche  Zersetsung.  Mehrere  auf  iliren  (>ohalt  an  kohlensauren  Salzen  ge- 
prüfte Fangoprobon  enthielten  14  bis  17  Proc.  kohlonsauron  Kalk  und  3  bis 
f)  Proc.  kohlensaure  MapneHia.  Ein  so  bedeutender  Procentsatz  von  Carbo- 
naten  in  einem  urs])rünglich  nur  aus  Silicaten  bestehenden  Sehlaniin.  welcher 
von  organischen  Kesten  njögliclist  befreit  war,  scliien  daraiif  hinzudenten,  dass 
wenigstens  ein  grosser  Theil  dieser  (^arbonate  nicht  organischen  Ursprungs 
sei.  Vielleicht  entstellt  ein  Theil  der  kohlensauren  Salze  durch  Einwirkung 
der  in  dem  Schlaiiini  sich  entwickelnden  Kohlensäure  auf  die  Silicate,  doch 
liess  sich  auch  nachweisen,  dass  bei  der  Bildung  der  Caibonate  die  schwefel- 
sauren Sake  des  Meeres  in  Mitleidenschaft  gezogen  werden.  Ein  Mal  erwies 
sich  das  aus  dem  Fango  ausgelaugte  Meerwasser  um  2  bis  8  Proc.  an  Sulfaten 
ärmer  als  daa  normale,  und  die  Entwicklung  von  Schwefelwassentoff  bei  Be- 
handlung dea  Schbunmes  mit  Salzsäure  aeigte  die  Anwesenheit  von  Schwefel- 
metaUen  an.  Zur  Erklärung  dieaer  Erscheinung  dient  folgendes:  Die  organi- 
schen Beste  verwesen  an  der  Oberfläche  des  Schlammes  auf  Kosten  des  im 
Seewasser  enthaltenen  Sauerstoffes,  worauf  die  erhebliche  Sauerstoffverminde- 
mng  in  einigen  der  untersuchten  Seewasser  hindeutet.  Werden  diese  organi- 
schen Reste  aber  in  den  zUhen,  thonigen  Schlamm  eingebettet,  SO  ist  der  hier 
vorhandene  Sauerstoff  bald  verbraucht,  die  Diffusion  des  Seewassers  wird  durch 
den  wenig  durchlässigen  Thon  gehindert,  und  die  verwesenden  organischen  Reste 
entziehen  aus  Mangel  an  freiem  SaiierstolT  denselben  den  Sulfaten.  Diese  zer- 
fallen, die  Basrn  Kalk  und  Magnesia  bilden  mit  der  entwickelten  Kohlensäure 
Carbonate,  und  der  Schwefel  kann,  mit  etwa  vorhandenem  Eisen,  Schwofeleisen 
bilden.  Es  scheint  dieser  Prozess  deshalb  von  besonderer  Wichtigkeit,  weil 
er  überall  da  sicii  abspielen  kann,  wo  organische  Stoffe  und  Seewasst;r  zu- 
sammenkomiuen,  also  auch  in  tieferen  Schichten  mariner  Absätze,  wo  dann  daa 
80  auf  anorganischem  Wege  abgeschiedene  Kalk-  und  Magnesia- Carl >onat  die 
schlammigen  Meeresabsätze  zu  festem,  tbonigem  Kalkstein  verkitten  kann. 
Vielleicht  deutet  auch  das  häufige  Vorkommen  von  Bisenkieskrystallen  in  vielen 
Kftlkstoinen  darauf  hin,  dass  diese,  einst  aus  losem,  organogenem  Kalkdetritus 
bestehend,  auf  dem  eben  angedeuteten  Wege  verkittet  worden  sind.  Ein  letzter 
Abschnitt  beschäftigt  sich  sodann  mit  der  chemischen  Einwirkung  des  Meer- 
wassers auf  die  Massengesteine  und  Kalke.  Es  wird  durch  Beobacfatnng  und 
Experiment  nachgewiesen,  dass  eine  chemische  Reaction  des  Meerwassers  gegen 
die  Laven  stattfindet,  wobd  die  glasigen  Partieen  der  Laven  zersetzt  und  die 
Krystalle  heraus  moddlirt  werden,  wodurch  an  den  Stirnen  der  in  das  Meer 


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XVI 


geflossenen  Layaströmc  grosse  Ifengen  von  Olivin-,  Augit-  und  Sanidinsandoi 
mch  anliäuiVii.  Wie  Experimente  dargetliaii  liaben,  sind  es  nicht  die  Sulfate, 
sondern  die  Ghlonde  des  MeerwasserSy  welche  besonders  stark  sersetcend  auf 

die  Gesteine  einwirken. 

In  der  Sitzung  vom  10.  nc/ember  wurde  der  bisherige  Vorstand  wieder 
gewählt  hin  auf  <lon  Schrifllührcr  Herrn  S(;hnaase,  der  iuzwisclicn  von  Danzig 
nach  Vr.  StargarU  versoUt  ist.  Au  Stelle  desselben  wurde  üerr  Dr.  Schirlitz 
gewählt. 

Die  beiden  errtteu  Vorträiri'  wurden  von  10,  die  lieideu  letzteren  von  ca. 
20  Mitgliedern  und  Gästen  besucht. 


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XVII 


Bericht 

über  die 

im  Jahro  1086, 

erstattet  vom  Vorsitzendeß,  Dr.  Ahegg. 


Es  worden  7  Sitsunf^n  al^haltcn. 
1»  ^itsetinR'«  am  l-^.  •Ta.nua.t*» 

AnweKcnd  19  Mitglieder  und  als  GäsU?  die  Herren  Ober  ritabsärzto 
Dr.  Bobrik  und  I>r.  Stricker. 

1.  Herr  f>r.  Tor ii wähl l  stellte  einen  Kranken  mit  LlurxliiH  p/utn/mffialia 
vor  und  rel'erirle  i'il>er  seine  diese  Kranklicitsforui  betrefleude  Ab- 
handlang. 

2.  Herr  Ih*.  Baum  stellte  einen  Kranken  mit  Nekrose  am  Hinterhaupts» 
bein  vor, 

3.  ferner  einen  Fall  von  Parese  des  Musculus  scrratns. 

4.  Herr  Dr.  Poelclion  demonstrirto  ein  Präparat  von  Kmphysem  der 
Pleura  und  bericlitetii  Ober  den  Krankheitsverlauf. 

6.  Derselbe  demonstrirto  einen  Fall  von  lAijrnlia  »ferni. 

• 

23«  Hitaeiinir,  am  11,  l^el>ruai% 

Anwesend  21  Mitglieder  und  als  Gäste  Herr  OherH^bsarzt  Dr.  Bobrik 
ans  Königsberg,  Herr  Director  Dr.  Krömer  aus  Neustadt. 

1.  Um*  Dr.  Schindler  stellte  einen  Patienten  vor,  bei  dem  oine  grosse 
Geschwulst  im  Plwrynx  nach  Rosection  des  linken  Olierkiefers  ent- 
fernt war. 

2>  Herr    Di*.   Rosenstein    demonstrirto   oine   Zwillings  -  Missbildung 

(Xiphophaguä). 

3.  Herr  Dr.  Scliindl<'r  stellte  einen  Fall  von  beiderseitiger  Subluxation 
(1<'S  Acromialtlieilrs  des  St'hlnssi^llK'ijies  vor. 

4.  Il«rr  Pr.  Sainnelson  denionstrirte  ein  Prapar.it  von  A  neu  ry.siua  der  Aorta, 
r».  ferner  ein  Präparat  von  lymphatischer  Leukaeuiie 

6.  uud  ciuc  cyätoide  Miere. 


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XVIII 


3.  SitaBnnfiT^  ajn  2.  I^lärz. 
Anwesend  16  Hitglieder. 

1,  Herr  Dr.  Poelchen  trag  vor  &ber  Darstellnng  und  Züchtnng  vod 
Pnenmonie*Cokken  mit  Demonstration  der  bez&glichen  mikroskopiachen 

Präparate. 

2.  Derselbe  über  Eiiiuierich'a  rholera-Bacillcn. 

S.  Derselbe  über  Desinlection  chirurgischer  Instrumente.  | 

-1.  Hitxiin«:,  am  M.  April. 

Anwesend  17  Mitglieder  und  als  (iaste  die  Herren  Dr.  Feilchenfeldt  und  1 

Wallenberg  jr.  I 

1.  Herr  Dr.  Wallenberg  sen.  stellte  einen  Patienten  mit  Ataxia 

cerobollosa  vor. 

2.  Herr  Dr.  Freymuth  einen  Fall  von  juveniler  Muskel-Atrophie, 

3.  ferner  einen  Fall  von  peripherer  syminctri-elier  Angionearose, 

4.  fonior  ein  Präparat  von  Lelier-Ecliinocokkcn  nebst  Krankcnjresohiclite. 

5.  Dersciho  horichtoto  sodann  üher  einen  l)('nu'rk«MiH\verthon  Fall  von 
multiplem  Cysticercus  des  Gehirns  und  dcmoustrirte  das  betrcllcmic 
Präparat. 

6.  Dr.  Ahegg  rcferirte  über  Credes  Buch:  Gesunde  und  kranke 
Wöchnerinnen. 

0.  Sitasimir,  am  13.  Mai. 

Anwesend  19  Mitglieder  nnd  als  Gllste  die  Herren  Dr.  Ooldbasm  und 

Wallenberg  jr. 

■1.  Herr  Dr.  Oehlschlftger  stellte  einen  Patiraten  vor,  bei  welchm 
einer  ScbidelverletEnng  wegen  die  Trepanation  gemacht  war,  nnd  be* 
richtete  Aber  die  Krankheit  nnd  die  Operation. 

2.  Detlelbe  dbmonstrirt  ein  Präparat  von  Prostata-Hypertrophie  nnd  con- 
secutiver  chronischer  Gystitis. 

3.  Herr  Dr.  Pincns  sprach  fiber  einen  Fkll  von  sogenannter  Neurasthenie. 

<5.  SitsEuniT»  cun  II,  November« 
Anwesend  22  Mitglieder. 

1.  Heir  Dr.  Scheele  stellte  einen  Patienten  mit  acuter  Ataxie  nach 
Diphtheritis  vor. 

2.  Derselbe  femer  einen  Fall  von  Bleilähmnng  and  machte  epikritiscbe 
Bemerkungen  fiber  die  haematogenen  Lähmungsformen. 

3.  Herr  Dr.  Freymuth  stellt«*  einen  Fall  von  totaler  beiderseitiger 
Ophthalmoplegie  mit  Dialtetes  insipidus  vor,  nnd 

4.  ferner  einen  Fall  von  hochgradiger,  rechtsseitiger  Lungenschmmpfnng 
und  Lebergeschwulst. 


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XIX 


5.  Dr.  Abegg  legte  ein  Präparat  vor  von  einem  Foetus,  welcher  in  Folge 
von  Torsion  der  Nabelschnur  abgestorl>en  war. 

6.  Derselbe  berichtete  aber  eine  glücklich  verlaofene  kOnstliche  FrQhge» 
bui't  hei  stark  verengtem  Becken. 

T.  HitsBunflT»  cun  1^«  X^ecembei*. 

Anwesend  16  Mitglieder. 

1.  Ben'  Dr.  Freymath  stdlte  einen  Fall  von  oigenthamlichem  Respirations- 
krampf (puerile  Hysterie)  vor. 

2.  Herr  Dr.  Ziem  stellte  einen  Patienten  mit  doppelseitiger  Ophthalmo- 
plegie vor  and  besprach  die  cerebrale  Lokalisation  des  Krankheits- 


3.  Herr  Dr.  Freymath  demonstrirte  ein  Präparat  von  aasgebreiteter 

sarkomatöser  Plouritis. 

4.  IleiT  Dr.  Scheele  deiiionstrirt»-  ein  Präjiar.it  vom  angeborener  Vor- 
en^un^  <ler  Lunuren- Ai  ti  rit*  mit  Del'ect  der  Kammcrwand  und  be- 
richtete über  die  Kraulilicit. 


heerd(*s. 


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XX 


Bericht 

Aber  die  .  I 

wisseDschaftliche  Thätigkeit  des  Westpreussischen  Fischereivereins  l 

Im  Jmhrm  I8M,  J 

erstattet  vou  seiDera  Vorsitzeudeu  Herrn  Ueg.-Uath  Pink.  I 

I 

Die  ]i«'strcl»unf?on  dox  Westpreussischon  Fisclicrci -^^'^ein8  haben  neben  j 
dem  practisclien  Ziele  der  Hebung  der  rationellen  Fischzucht  in  dem  g«'\vä?<or- 
reichen  Westpreussen  insofern  aach  nahe  Beziehung  zur  Natnrwissensclialt.  als 
der  Verein  von  dcni  firundpatze  ausfeilt,  dnss  die  Förderung  der  Fisdififi  in 
erster  Linie  iwü'  iiatm  wisstMiscliartliclie  Ki  kpiinliiiss  der  Ijolx'nslxMliwifuiiirt  ii  '1'''' 
Fische  nnd  der  nianiiiiitaclicn  Ilc/icliuiitrcii  dieser  Tliiere  7,u  aiidei  n  ( )ii:aiii-iin'ii 
sich  stiUzen  nii'j.sse.    Dies  Frogrannn,  welches  ihm  von  seinem  ullvel•gc^^\H•\^^'U 
früheren  Sachverständigen,  Piof.  Dr.  Ben  ecke,  gegeben  wai-,  hat  <lcr  Verein 
auch  nach  dem  plötzlichen  Hinscheiden  Benecke's  aufrecht  erhalten.    In  dop- 
pelter Hinsicht  hat  er  die  Sache  der  Fischerei  wimenaehafilteh  wa  filrdem  ge>  j 
sucht,  durch  Untersuchungeii  über  die  Biologie  der  einheimischen  Fische  nnd  i 
durch  specielle  Erforschung  einxelner  Gewässer. 

In  ersterer  Beziehung  sind  Resultate  noch  nicht  su  bericliten,  da  noch 
keine  der  angestellten  Untersuchungsreihen,  welche  sich  theils  aaf  einheinüsche 
ftilmoniden,  th^ls  anf  Cypriniden  beziehen,  hat  abgeschlossen  werden  können. 
Doch  wurde  in  den  „MitUieilungen  des  Westpreussischen  Fischerei- Vereins 
eine   Hltere  üntersucliung    ,,ril»er  die  Dauer  der   Befruchtunj^sf;ihigkeit  der 
Gcstddechts-Producte  der  Bachforellen"  von  Herrn  Oberförster  LiebenMner 
mitgetheilt. 

Was  die  sj»eeielle  Untei'-^uclinng  dei"  Oewüsser  betrifft,  so  hat  der  Oc- 
schäftsfiihrer.  Wvrr  Di-.  Seligo,  ahgeseheii  von  seinen  zaiilrt'ielien  kleineren 
Reisen  in  di'r  Umgegend  üanzigs,  folgende  (»ewässor,  meist  im  Auftrage  de? 
Vereins,  Ix-reist: 

Am  27.  Mai,  11.  Juni,  4.-10.  Novcmher  die  Danzigcr  liucht  resp.  da? 
Putzigtir  Wiek. 

Am  16. — 20.  Juni  den  Drausensee  nnd  einige  Forellenbäche  iui  Elbiuger 
Hochlande. 

Am  28.^30.  Juni  die  Seeen  bd  Cartbaus. 


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_  XXI  

Am  1. — 7.  Jtdi  den  Ostrits-Soe. 

Am  7. — 12.  Juli  die  Radanne  von  0»tritz  bis  Ruthken. 

Am  19.  Juli  die  Pipwciiz  bei  Leibitsch. 

Am  8.-10.  Aug,  die  ßraiio  von  Hrombcrg  bis  Fordon. 

Am  11. — 13.  Auguat  den  Geserichsee  (im  Auftrage  des  Magistrats  zu 

Dt.  Evlau.) 

Am  '2'2.  Au^iiKt  den  Drausonson. 

Am  7.-9.  Srjitciiilier  die  Briichc  Ihm  (Jr.  Montau. 

Am  29.  S<'|»t('iiilM  r  ilit'  Brutanlagcn  Ix'i  .Maiionworder. 

Am  20.  OctoIxM-  die  Fi.scideitcr  in  Brauusbcrg. 

Am  27.  OotolitT  den  Woit.sec. 

Am  13. —  2H.  November  die  Weiciisel. 

Am  25.  November  die  Htrümming  bei  Oslaiiiii. 

Am  12.  Dccember  den  Lappinor  See. 

Am  16. — 21.  December  den  Radannonsoe  (im  Auftrage  der  Kgl.  Regierung). 

Auf  diesen  Reisen  wurde  sowohl  Material  zu  einer  genauen  hydrographisch- 
ichthyologischen  Aufnahme  Westprenssens  als  auch  reichliches  faunistisches, 
theilweise  auch  floristisches  Material  gesammelt,  welches  aber  aus  Mangel  an 
Zeit  erst  zu  einem  kleinen  Theile  hat  gesichtet  und  verwerthet  werden 
können.  Die  Sanmilungen  werden,  nachdem  sie  bearbeitet  sind,  <*em  West- 
preussisclien  ProTinzial-Museuni  eingereiht  werden. 

Die  Berichte  über  die  Vors!tand?isitzungcn  und  General- V%'rsammlungen 
de.s  Vereint}  sowie  über  .seine  practiscbe  Tbätigkcit  werden  in  den  „Mittbeilungen 
des  WestpreuBsischen  Fiscbereivereins"  publicirt. 


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XXII 


A.  Mitglieder- Yerzeichniss 

der 

IValurforeKslieiideii  Oesseil  »oliafV.  zu.  Danzi^« 

2.  Februar  1Ö87. 


I.  Ehrwiinltylicdgr. 


AlsMll«li«diii4M« 
GcwIlKlmn  mfo 


Aeh^ba^t  Dr.,  StaBtemtnisler  and  Ober- 
Präsident  dor  Provinz  Bruid«nblirg, 

Kxct'llt'nz  in  PotHdain  IHlö 

V.  Krn»tliau»en,  Überpräsident  der  Provinz 

  1879  • 


AI«Mltc»e4ta< 


Gronau,  Dr.,  Profeamr  in  Oels   .    .  . 
MV/"'/-.    MV///.    Dr..    Prf.fossor,  GdMiscr 

Hofn\th  in  (Güttingen  iiStSä 

V.    Winter,  (ivbcimer    Regieruoga-  -  Batti, 

Oberbfiitemdiler  In  Dnnxlg  .   .  .  1863 


II.  Ordentliche  und  correspondixende  Mitglieder. 

Aiif.'n.  ini  .lahrr-  [  Aufgpn.  im  J*hr» 

Abegg^  Dr.,  Medixinairatli,  Goh.  :Sauiut»-  Rergcr,  J.  J.,  Kaiifniann  in  Üanzig  .    .    .  Ih73 

Rath  und  Director  d««  ProHndnl-  ,  Herger,  Mütmnet^  Chemiker  tn  Danslg  .    .  1879 

Ilfbeammen-Ijebr-Institiilsln  Dsnzig  IH^Pi  liertrnm,  A.,  ReDli<>r  in  Danzig  ....  1875 

Altertliumtffesi'll.^ehnft  zu  Klliinj;  .    .    ,    .  ISSI  Ilil'llntlit'f:.  KönlijUrJn ,  in  IJcrlin   ....  1882 

Auhaus,  Dr.,  Arzt  in  Danxig  1874  Jiu'kr,  lluijv,  lüttc-rgutslieftitzer  in  Meluo 

Anger,  Dr.,  GymnnsiAl-Dlrector  In  Gmudraz  187S  <           pr.  Rehden  Weslpr  1878 

AamaiM^  Geiiehtamtli  in  Dudg    .   .   .  1883  i  Jfwekof,  (kear,  Stadtmth  in  Dnnnlg    .   .  1878 

Unrlr,  Umnd-Director  in  l>anzi)^  ....  lHH.'i  lUxilinf.  Dr.,  ABs«'s.<»nr  in  Danzig  .  1886 

V.  Jiat'/ir,  .Major  a.  I).  in  Diinziff         .    .  1H7.5  lim  kirolilt,    Dr.    phil  ,    (»ymnasialU-hrtT  \n 

liahnnh,  Dr.  pbil.,  Prof.  in  Danzig     .    .  Ibb«  NeusUdt,  Westpr  1884 

Bakr,  PoBtmth  in  Danxig                        1877  I  Bödiker,  HnupInMin  in  Dnnsij^  .       .    .  1883 

Ball,  Dr.,  I*ror<-.*sor  in  Danzig     ....  IHft)  Böhm,  Comnerxicnratb  in  Diinzi;^     .    .    .  184j5 

/litjiilir.  ( )hcr-Post<  i>ninii-s.  in  Ki>niv"'TMTp    1S74  flii/nn,  Joh..  F>r.  plii!..  Knufniiinn  in  D»nxlg  1X*»4 

Iiarltl.<,  Ul>cr-äiaaliuuiwull  in  Ca:4:s«-I     .    .  lioltenhaijen,  Ducbiiall4.*r  iu  Dauzig  .    .    .  Ib^O 

RarieiK,  Capitoio  in  Neu&brwaaMr  .   .   .  1874  Borckardi,   II',  Apolheker  sn  Bereut  ia 

Barteh,  Hanrieh,  Kanfnann  in  Danzig    .  1878  '           >V««t|»r.  187A 

Jiaiim,  Ih.,  Chefarzt  in  Danziji    ....  186H  ;  linretiiiK,  Dr..  OlHTftal>.*arzt  in  Danzl^i;      .  1883 

Z/eciur,  Major,  Dirwtor  der  ArtilU-rif-WiTli-  r.  Iii'rri<-.  (Mm  isI  a.  D..  Din-ct«>r  des  !*rc»- 

statt  in  Dan/ig  1)SH7  |             vinzial-Mii.seutus  in  llullu  a.  ä.  .  . 

BerenZf  Emil^  KanfnuMin  in  Danzig .  .   .  1882  •  Braune,  PhiUfp,  Kaafmann  tn  Danzig  .   .  1877 


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XXIU 


Auf|p»ii.  im  Jtihrc 

llrfihiii,  OlMTslHeiitenant  in  T>:in/ti:  .  .  1HS(( 
Hreiliiii\  Hr.,  iSanit.*Rutb  in  liuuzig  .  .  IH55 
Bremer,  Emil,  Dr,  Bi«d.  in  GroMi-Zünder  .  1886 
Britehke,  HaupUebrer  a.  D.  in  Iduigfuhr. 

(Gonrnp.  Mitgy«d)  1866 

Brock»,  Gymnaglaldinjctor  in  Marienwerdor  IHHl 
llroxiif,  i)r.,  (}ymniiHiHll»'hr«T  in  (iraudt-nz  1HH;{  | 
liiittuer,  (lymousiallebrur  in  Danzig  .    .    .  1885  j 
Itugge,  Dr.  med.,  StabNKt  in  Danzlg  .  .  18H6 
Buhi/zer»  Eanflnaiio  in  Danzig  ....  1886  | 
Bwrmeixter,  Ingenieur  in  Kl.  Hammer  bei 


Darizig  1H84 

l'atpary,  Dr.,  Professor  in  Königsberg     .  1867 

CkaU$t  Stadtrath  in  Daoii«  1873  f 

CXtroH,  Beebtaanwalt  iu  Danzig  ....  1885 
ClaaMien,  Staatsanwalt  in  Danzig  .  .  .  lH.sr> 
Ciaauen,  Albert,  Kaufmann  iu  Danzig  .    .  1<S86 


CoA»,  Hermann,  Dr.  med.  et  phil.,  l'rofussor 

in  Breatan.   (Gonreap.  Mitglied)     .  1880 

CöHwentc,  Dr.  pliil.,  Diroctor  d»>H  Wt'gtpr. 

Provinzial-Mnseums  in  Danzig   .    .  1878 

fle  C'uvri/,  ( 'arl,  KauAnann,  Miyor  a.  D.  in 


Dansig  1877 

Cztrtth'na,  Frofenor  In  Hansig  ....  1860 
Damme,  Commeraienratb  in  Danslg  .  .  .  1867 

f>ern>nt,  .ScIiifTsbaumeiHtor  in  Dunzig  .  ,  1866 
l/ierfeld,  Rittfrgii<j»hositziT  zu  hVaiiki-nfi-ldi', 

Kr.  l'r.  .Stargard  1875» 


lidira,  I>r.,  Olrtsctor  der  entom.  Ges«>llHcbait 

In  Stettin.  (Oorreap.  Mitglied.)  .   .  1867 

ftohm,  Aiit')ii.  Dr.,  Professor,  Director  der 


Zoolog i^cbi-n  Station  in  Neapel  (Cor- 

resp.  Mitglied)  1876 

fMmmatdi,  Bndrimltcr  in  Dansig  .  .  .  1874 
iJomni^,  Kauftnann  in  Dnaaig  ....  1885 
f*ratre.  Ritt«  r^uHhestlMr  auf  SaBkoecBln, 

Kr.  Dan/ig  186H  [ 

iJHninil,  lU'Htit'r  in  Ihiti/.ig  1867 


Egyert,  Dr.,  Oberlehrer  a.  D.  in  Danzig  .  1840 
Effgert,  C.  W.,  Inatramentenn.  In  Daazinf  1881 
I'Vilcrt..  Sccrct.  d.  Kaufmannschaft  in  Danzig  1876 
Kltrlianlt,  Rtgirniii^'s-Haurath  in  Danzig  . 
Kvers,  Realgyuinaäiailebrer  in  Danzig  .    .  1878 
Fahlf  Kgl.  Meliorations-Inspcctor  in  Dansig  1880 
PabUt  Professor  in  p4Nwn  ......  1871 

Farne,  Dr.,  Krelswnndarzt  in  Danzig  .   .  1878 
Kink.  Rt'gi«»riinjrsrath  in  Danzig   ....  18H7 

Fi-schcr,  Rentier  in  llocliwasiier   ....  1866 

f7ie$fhat^f  lUttergiitsbesitzerauf Landacbow 

bei  Vie^ig  i.  F  1878 


AitfRPti.  Im  itbie 
V.  Fiotoir,  .Majiir  und  Dinwior  der  Gewehr- 
Fabrik  in  Danzig  1872 

Frank,  Amtsgeriohtsrath  in  Daaalg  .   .   .  1876 

Freitage  Dr.,  Antt  In  Danzig  1871 

Fn' t/m  Ulli,  Dr ,  Obonmt  in  Danzig  .  .  .  1876 
Fricke,  Dr.  phil,.  Real- Progymnasial lohn*r 

in  Dirscbau  1881 

FHaUänder,  Dr.  med.  in  DaosIg  .  .  .  1888 
F)rilzen,  Kanzleirath  in  Nanaladt     .   .    .  1871 

Fiifisf,  I'rt'diger  In  Danzig  1879 

Fii»»,  LandeHrath  in  Danzig  1880 

Oaebel,  Buolihandler  in  Danzig  ....  1880 
Oehrke,  IK,  HanrermelBier  in  Daaslg  .  .  1882 
Oihxone.  Alex.,  jun.,  Kaufmann  in  Dwusig  1885 
(h'eld^infki,  Kaufmann  in  Danzig  .  .  .  1876 
Qlrner,  Dr.,  Öanitätsrath  und  Pbysilius  in 

Daiuilg  1860 

QlmAitz,  Kanflaann  in  Dani|g  .  .  .  1874 
Gfo<lkow»ki,  Amtsgerichtsrath  in  Dwislg    .  1881 

Qoetz,  Dr.  med.  in  Danzig  1882 

Qoldmann,  Rechtsanwalt  in  Danzig  .  .  .  1882 
OoUtlei»,  MaraUf  KanAnann  in  Danzig  .  1878 
Giildsteln,  JuL,  Kattflnann  In  Danzig  .  .  1874 
G<dtc,  KreiskassenrerKlant  In  Danzig  .  .  1872 
OompeMin,  Kaufmann  in  Danzig  .  .  .  1875 
V.  Ctraiu,  Friedrich,  Rittergutsbesitzer  auf 

Starsin,  Kr.  Nenslsdt  1882 

r.  Gras*,  Rittergutsbesitzer  auf  Klüniii  .  1873 
Grr/flii,  'I't'iegraphendirect^jr  in  Danzig  .  1882 
Greittienberij,  Ed.,  Kaufmann  in  Danzig  .  1874 
QrieAaeh ,  Dr.,  Privatdooant  a.  d.  ünivmitftt 

in  Basel  1879 

Gronemann,  Rittergutsbesitzer  auf  Subkau  1883 
Grott,  Gymnasiallehrer  in  Danzig     .    .    .  1885 

Grotrian,  Rectur  in  (inesen  1883 

Grolp,  Rechtsamralt  in  Neustadl  .  .  .  1871 
Gr  im,  Dr.,  Regieninga*  n.  Medicinalrath  in 

Dil.lfsheim  (C'orresp.  Mitglied)  .  .  1877 
(in/iiiiu,  Dr.  med,  in  .Schwetz  Wcntpr.  .  1884 
Haeckel,  Dr.,   Professor  und  Hofratb  in 

Jena  (Gorresp.  Mitglied)  ....  1868 
Haijemaint,  Hürgenneister  in  Danzig  .  .  1878 
Hon,  '/II*.  Dr.  med.,  Oberstabsarzt  in  Danzig  1877 


Haiiß',  Dr.,  Arzt  m  Danzig   1874 

llartingh,  Adnüntstrator  in  Gr.  Ncastn,  Kr. 

Stotp  LP.   1879 

Ilasne,  Riid ,  Kaufmann  in  Danzig   .    .    .  1869 

llaasr.  Fron:.  Kaufmann  in  Danzig     .    .  1877 

llcdinger,  Apotheker  iu  Danzig  ....  1879 


Bein,  Friedrich,  jvo,,  Kanfinnan  in  Danaig  1880 
üelm,  O.,  Stadtrath  in  Danzig    ....  1866 


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XXIV 


AvJjtea.  tn  Mm 
llemdeirerk,  S I  ai  <  H  rath  u.  M«dtcli»l* Aawwor 

in  J)aii/.i^r   1866 

lUtUKli.  (M-Iii'inifr   Hniirutb  in  Alteoburg 

((•(.iT.'.Hp.  Milirli.-.l)   IHCO 

lletiavJii'f  Dr.,  ätuUlmtb  in  Kuiiigäberg  .    .  1^67 

Herr,  Stastauwalt  lo  DtmOg   lim 

Hertel,  Departeucnte-Tblennt.  Veterinir- 

Asst'Hsor  in  Daiizlg   1879 

Ih'sek-ii'l,  Luniliri'riehlsmth  in  Danzig     .    .  IH7I 

Heilte,  'riitoilitr,  liiiL-hhHller  in  Dan/if;  .    .  If^TT 

Hevelke,  Predigur  in  Daiusig   lhH4 

V.  H^en^   Dr.  pliU.,  If^lor  s.  D.  in 

Boekenlwlm  b.  Frmkfhft  %.VL,.  .  1867 

HiMebraiult.  Apotheker  in  Daoslg   .    .    .  I8K3 

Hin:e,  l>r.,  Amt  in  l>an7.iK   IWJO 

JJirxcli,  Dr.,  Professor  und  Geh.  Medicinal- 

lUlh  In  Berlin   1817 

Hoff  mann,  Augurt,  Aqnnrlenlbbrikant  In 

Dwulg   1872 

llnßiiiiniii .  Off'i.  Ktiufmiinn  in  Dunzi)»  .    .  1877 

/lojfniinui,  Anitf»vor(»telier  in  Zoppot  .  lJSt<() 

Uohnjeldt,  Dr.  pliil.  in  ZopjKtt  bei  Ihmzig.  1H84 
r.  tlmneffer,  Rittergtttobesitzer  In  Stolp 

(l-orn  sp.  Mitglied)   1843 

Ifo/l:.  ./.,  Kaiifinaiiti  in  !>nn/.ijj  ....  1871 
Horn,  Dr.,  l*'atirik-l<irip  nt  in  Iyeop<il(lsliall 

(Curresp.  Mitglied)   l«(iH 

//am,  AmtMmwalt  In  Pntotg,  Kr.  Neustedi  1878 
Hue  de  Caliytnj,  Miinpiis  In  YerMlItes 

(CorreHp.  Mitjrlied)   ISflC, 

Jantzen,  OUomar,  Hernstvinhimdler  i.  Dan/.ig  ISSO 

Jmue»,  P-t  Apotbi'ker  in  Pr.  Kylau  Oelpr.  1.S7!) 

Jendritza,  l)r.  med.  in  Bunilnu  ....  1884 
Jentsuek,  Dr.,  I*riratdoct>nt  In  Königsberg 

fCorresi».  Mit^'lie.»)  

Le  Jvli,   Prol.  de   ia  »oe.  di's  .seiences  in 

überbourg  (Correup.  Mitglied)    .   .  1857 

JSndx,  W.,  KMifmMin  In  Ilnnxig    .   .   .  1M72 

JSndU,  Alf>fr(,  Kaufiiiann  in  Dan/it;     .    .  iHHt) 

Kafi'innnn.  Hucltilrucki  it  i)»e!<.  in  i)anzig    .  IHtJT 

Kajemanu,  Otto,  i'roknriat  in  l>anr.ig  .    .  Ib84j 

Kokte,  Dr.  med.  in  Dnnsig   1884 

Karitzhf,    wiasenscbnfllicber   Lehmr  am 

KadctUmhanne  zu  Kulm    ....  ISSl 

Kai<pr:i'-k-,  Dr.  med.  in  l>an/if;    ....  IMS.J 

Kaufmann,  \\\,  KauHnann  in  Danxig  .    .  l<s«i!) 

Kaufmann,  Gerichlsrath  In  Dnnslg  .  .  .  1874 
KntOz,  Rudoif,  l{itt«>rgiitabvslUer  In  Gr. 

Klint.«*ch,  Kr.  llerent   ISHl 

Kagver,  Avtruoum  In  Danzig   lübii 


Kayfcr.  Dr.  phlL  et  theoi.,  Donpralwi  in 

Hreslan  1878 

f.  hehlfjT,  Director  des  Verwaltungsgericbt« 

in  Marien  Werder  1878 

Keit,  OjmnaslallebreT  In  Dnnslg  ....  1W6 
AcMt/er,  Dr.,  Din^ctor  a.  D.  in  WleMen  .  18K 

Kfltli^r,  Rentier  In  Dan^iir   188S 

Kiemir,  Dr.,  Oberlehrer  in  Dan/Jg  .  .  .  1H77 
Klatt,  Dr.  in  Bnnbiirg  (Conesp.  Mitglied)  18K 
A7em,  //mn.,Dr.inKSln(Gorf«qi.MUglied)  187S 
Ktiesrh,  (lymnasiallehrer  zu  Pr.  Stargard  1881 
».  Kh'nffifriijf,  H.,  Dr.  phil  in  I.iangfahr  bei 

Danzig  (Corresp.  Mitglied)  .  .  .  1877 
KUmziHger,   Dr.,   In  Stuttgart  (Corrwp. 

Mitglied)  Iftib 

Knmh,  HeHlprogymnMlnl>Lebi«r  in  Jnnkna 

bei  Danzif:  

Ko/itc,  Dr.  med.  in  Danzig  IjS^I 

V.  Ko&ow,  Knuflnann  In  Danzig  ....  1R7K 
KumMaedt,  Apotiteker  (p  Danslg  .  .  .  1884 
Kwtmark,  Stadtratb  in  Danzlp  ....  l*^"*  ' 
Krnuse,  JitlutuucA,  Kanfm.win  in  I>arizi);  .  1*^7"" 
KreiH-Au»»vliuti»  in  •Stra8bnrg  in  AVestpr.  .  l^^il 

Kremn,  Dr.  med.  In  Danslg  1885 

KrejiKinnnri,  Arihitr,  Consul  in  Danzig  .  .  1880 
Kretttcfiiii'inii,    Dr..    Dirertor  des  Königl. 

(>j innafiinnx  in  I'anzig     ....  lÜbi 
Kreut;,  ProfeKiwr  Dr.,  (tymoa«ial-überIehnFr 

in  Dansig  \9Sl 

Krieg,  Dr.,  Gymnasiallehrer  In  Magdebqrg  IMB 
r.  Kri's.  Rill<'r;,Mit'''>esitzer  auf  Kl.  WaC^ 

niiers,  Kr.  I'r.  Htargard  .  .*  .  .  ll<«o 
Krofiiier,    Dr.,    Director  der  Provinxlal' 

IrrenanslaH  In  Neustadl  Westpr.  .  18M 
Krnifiill.  Packhof«vi)r¥.teher  in  Danzig  .  .  1886 
Kniikuir.    Kreis-Tbierarat  in  Roeenberg 

We.stpr  18H1 

Krüger,  F..  R.,  Mauwinieister  In  Danslg  .  1869 
Knue,  Dr.,  IW.-ächulmtli  in  Daadg  .  .  I8«9 
Küncer,  Dr.,  Prof.,  Gymnaslal-Oberlskier 

in  MuriiiiwerdiT  IS^T 

Kuiialh,  Uirectur  der  »tädttdcben  (jas-  und 

Wasserwerke  in  Dnaslg  ....  1881 
Kunze,  Ferd.  Hi^,Btgbe8.anrGr.  BdUtaa  18»! 
Kunze,  Premier-Lieutenant  b  Danaig  .  .  l>v<^ 
f.nasner,  Uhrmacher  in  Danzig    ....  15*7T 

l.nhnril:,  Dr.  phil.  in  Danzig  I8Hc> 

l.ninjt€,  Dr.,  Professor  In  Dansig  .  .  .  IW 
l^ndtrirthtchajVivhe  Srhuk  zu  Marienbtii]g  IM 
l.on;/c,  I. Ullis,  Katifmnnn  in  Marienbiirg  .  \^'^ 
Latkatreki,  tieminardirvctor  in  Ibnritadi    .  Ib66 


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XXV 


LeiUen,  Tbit^raret  in  I>an/.ig   IHHU 

Lemzimg,  HanptaollMuta-AMiatMit  Ib  BuBig  1H7B 

Let^MiUt  Kaaftuan  in  Dusis    ....  1K75 

Lewgt  ^-f  I^-  iD^d.  in  Danzig     ...  \'^^~ 

Jj^lfleu,  (hrfir.  Kuiifiiiiiiin  in  DanVig  .  .  1H.S(» 
Ltdit,  iSUdtbaiirulh  ia  1  kauzig  .... 

iMewtMft  OberföntfT  in  Olbm    .  .  .  1871 

Uepmmmf  Brakier  in  Dnnsig     ....  1875 

f.iet:!!!!.  Apothi'lvcr  in  Piinzip      ....  1879 

Lirriii.  lliiiirirli,  \)\\  int'«l.  in  Ihmzijr  .  .  l-^^l 
Liiick,  llitU-rgutHlH-8ilzi>r  auf  Slvnzlaii,  Kr. 

Vr.  StnrgKhl   1879 

LinHntv,  JiiHtizrath  In  Danztg  .... 

r.  il,  Li'/ip''.  AiKttlu-kcr  in  Dun/ig     .    .    .  IH(»5 

lÄ»*nuer,  l)r..  Arzt  in  l>!inziu'  .... 

Loch,  Dr.,  Arzt  in  Danzig  

IaA«,  GymnMial  •  Oberlehrer  io  Ueutadi- 

Knint'  WcHtpr.     .......  1H84 

l.ii<kii)r.  rndimiT  in  K;irfliiiiis     ....  1S7;J 

Hav-I^nn  Lochinn,  UitU-rgtiUbesiUei'  auf 

Bmebna,  Kr.  Danzig   1879 

Martker^  Rlttergutsbesikser  auf  Riddan  bei 

Wnrlnbit-n,  Kreis  Scbwets     .    .    .  1H77 

Mannhiirdt,  rn'dijjcr  in  Danzig  ....  I8H4 
Marschalk,  Kaivi-rl.  .MaHchincn-Ingcnieur  in 

Nenfabrwaeaer   1K74 

Martiny,  Justizi-ath  in  Oanxig     ....  1869 

MehJer,  Dr.,  TrofeMor  in  Klhinj^      .    .    .  isr,:? 

Mencke,  F..,  Kaufmann  in  \>Mv/Äf^  .  .  .  1S7-1 
Meschede,  Dr.,  Director  drr  KranlcenanstaU 

in  KönigsbeiK   1873 

Make,  Major  in  Danzig   IH7r. 

}f^>fer,  Alftrrt.  Kaufmann  in  liHn/i^j  .  .  I.H7S 
Meyer,  Dr.  phil-,  OlM.>rlL>|}rer  am  (iyuuiasium 

SU  Schweis   1882 

Mietzlag,  LandgeriehiRrath  in  iHmsig  .  .  1880 
Minrhewdii,  Pbotograph  in  Danzig  .  .  .  1876 
Mij-,  r'otnmtTzifn-Iiiith  in  l»an/.ip  .  .  .  IHfiö 
MöhiuH,  Karl,  Dr.,  Trof.  in  Kii-I  (Corr.  .Mitgl.)  1H71 
MoeUeTt  Dr.  med.,  Krei.sphjsicua  in  Brauna- 
berg, Ostpr   1879 

Momber,  IVof.,  Ofmlohrcr  am  Kgl.  Gjm- 

nasium  in  iMmzig   1^67 

ManeUi,  Henri,  J'rof.  in  Macvrata  (Italien) 

(Corrrap.  Mitglied)   1871 

Miirirttz,  Kaufmann  in  Philadelphia  .    .    .  1871 

Monritz,  }f'irt.,  Kaufmann  in  Danzig   .    .  1H7.S 

Morwit:,  Wilh.,  Kaufmann  ii.  l)an/ig   .    .  1H7(» 

Mothill,  Oberlehrer  in  Ki*im   1K(?C 

MSUer,  Kart,  Dr.  in  Halle  a.  8.  (Uurrusp. 

Mitglied)   1883 


I  Aiifsm.  im  Jahn 

Müller,  l'aul  A.,  Dr.,  Aiwi^tent  am  kaiserl. 

mas.  Meteorol.  Obeervatorittm  in 

Jekatharinonbniti;   1886 

Miin-trrf,,  ri!.  (>..  Kaufmann  in  Diui/ijs'^  .    .  1S77 

Miiiii  ht  iili,  I  ii,  Kjil.  l*'i»rHtiT  !i.  D..  Lanjtrfulir  i  SSj) 

MuM  iitt .  Willy,  Fabrikbesitzer  in  Dirscbau  l^SHÜ 
AV/,<7e/,    Dr.,  Professor,   Real -Gymnasial' 

oberlebrt^r  in  Klbfng    ...       .  1867 

Sntiirirlsfi'D^ihfifllivlH'r  ]Wrin  in  liromberf.  ISKl 

Xi'iHjt  lioiii  r,  Dr..  Docent  in  Warnchnu  .  .  lätiU 
Seuinan»,  Dr.,  Din'c»or  der  VictoriasL-hule 

in  Danzig   1865 

S't'umanUt  Leop^  Kaufmann  in  Danzig.  .  1885 
Neumayer,  Dr..  I'rof..  Cdi.  A<lmirali»ütsn»lh. 

Director  der  Dinitsclitm  SoewarU*  und 

l'räaident  der  [ntematlon.  Pular-C'om- 

mtssioa  zu  Hamburg  (Com>8|i.  Mitgl.  1880 

Notcrl,  Ofli).  Kaufmann  in  Danzig   .    .    .  1S71 

!   ihlil.-hla.ji'r,  Dr..  Arzt  in  F)anzi.,'    .    .    .  Ib67 
Oeinler,  Dr.,  Oeconomicrath,  (ieneral-tiecre- 

tair  in  Danzig   1875 

Oklert,  Dr.,  llealg3rmna8.-Director  In  Danzig  1871 

nllrndorf.  F..  Kaufmann  in  Dansig  .    .    .  1><7'J 

iUtü.  Holurt,  Kaufmann  in  I>unzlg   .    .    .  1H70 

Otto,  ätadtbaumt'i»ter  in  Danzig  ....  1872 
V.  Ihivhieti,  M%i<Nr  und  Rittergutsbesitzer 

auf  Liebenhoff  bei  Dlraehaa  .  .   .  1876 

Fnsiif,  Dr.  phil..  Ri-cfor  in  Jiisfruw  .  .  .  1881 
Pennrr,  M'.,  DraiuTcibe^^itzfr  in  St.  Aibrechf 

bei  Danzig   1H72 

Penner,  Dr.  med.  In  Danzig   1884 

l',rlli)iili,  i'.i-h  f.  Kiuifmann  in  Danzig  .    .  ISXB 

I   l'fii'rs,  l)r..  pK  ctor  in  Dan/ig   istU 

Feiern,  Jlt-ntit-r  in  NeuBcholtland  ....  DSÖO 

Pletrich,  Gutebesitzer  in  Zempelburg     .    .  18H6 

Pletachow,  Stadtnth  in  Danzig  ....  1867 
BstchoMt,  A.,  Dr.  med  ,  Prof.  emer.,  WirkJ. 

Sl)iat.Hriith.  Kxci-Ilftiz  in  Freiburg  im 

Brtä»gau  (Lurresp.  Mitglied)  .    .    .  1868 

lyannensekmiittf  Fabrikbesitzer  in  Daazlg  1868 

PSekermg,  Jiistizrath  in  Laagfvhr    .   .   .  1885 

Piri„'r,  Dr.  med.,  Stal.twrzt  in  Dansig  .    ,  1874 

hnriin.  Dr   ini-il.  in  Danzig   1883 

l'Mtn,  A.,  iUttergutabesilzer  auf  Lubuchiu, 

Kr.  Sehwetz   1868 

/%An,  Ritu>rgutabe8itzer  auf  Krastudea  bei 

Nikolaiken.  Kr.  Shilirn      ....  1878 

I  Pohuirski,  Kaufmann  in  Danzig    ....  1878 
Paelchen,  Dr.  med.,  Aaaistenzarzt  in  Danzig  1882 

I  Ihppo,  Dr.  med.  in  Harienwerder   .   .   .  1886 

I  PtaeloriiUt  Dr.,  Profeswur  in  Koolts    .   .  1878 


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XXVI 


Auftfrn.  im  Jnlirp 

AvvmAo/,  I'roh«i  in  'i  olkomit  ....  IHM 
/Ve«M,  Bsnk-Dhreotor  io  DirsciNiu .  .  1872 
Eaäde,  Dr.,  Dtroctor  des  Hum*iiiuii  uimI 

Wirkt.  StaalHmth.  KxGelkos  inllflts 

{(  orriKj)   Mi(glk'd)  1^5!» 

Roflicke,  Kgl.  (tArtt-ninHpectur  in  Oliva  .  IHhMi 
Rathke,  »en,,  Knulgirtoer  In  Danstg  .  .  1879 
Renifftimnasitim  wa  BiMoibuis  Westpr.  .  1884 
Retc/if/,  KittiTkMitsbediMr  auf  Papwcsia 

Kr.  Kulm  1H«7 

Reinick,  Max,  Consnl  in  iJaiueig  ....  1887 
Ridäer,  Ur.,  Fabrikbcflitser  in  Ikuulg .  .  18S7 
Rirktrt,  Aligconltii-ter  in  Hi-rlin  ....  1869 
Ritthenf,  (Jraf,  Priwident  dt  s  Wcstpr.  rn>- 

viozial-Landtat^fs  und  Iiilt«'rguth)H-s. 

auf  i*t«igeDberg.  Kr,  ötubm  .  .  .  I87f» 
Rodenaeker^  Ed.,  Eaaflaaaa  ia  Daasig  .  1873 
Ror/enarker,  Tit.,  Consul  in  Danzig  .  .  .  ist'S 
V.  Ro/tr,  Rittergiitsbf.sitzer  aaf  öaieotoirkmi, 

Kr.  Marienwerder  1873 

Sotaiheim,  Rcobtaanwalt  in  Daasig .  .  .  1885 
Roth,       Dr.,  Prof.»  GeaeralanEi  L  Cl.  in 

Dresden  (C'orresp.  Mitglied)   .    .  .1880 

Riihi'lni.  Literat  in  Wrii-zm  1^72 

Eünicker,  ilittergiitsbesitzer  aul  KukoHchken  IHSO 

SaaM,  Kaiirmann  in  Daasig  1883 

Saage»  Amtagerichtaimtb  Ia  Daasig  .  .  .  1880 
Sttäewoner,  R.,  KHiiTmann  in  Danzig  .  .  IKSB 
Satzmann,  Riici.,  Kaufmann  in  Hanzig  .  .  lHü7 
Salsmann,  Carl,  Kuufmaon  in  Danzig  .  .  1876 
Samu^Mt  Dr.  ned.  in  Daasig  ....  1886 
«.  Äwrf«,  M^}or  a.  D.  in  Daasig  .  .  .  1876 
Smder,  M.  E.,  Kaufmann  In  Haminurg 

(Corresp.  Mitgii»-<1)  1876 

Siimter,  Dr.,  Stadtrath  in  Dunzig     .    .    .  1876 

Samer,  Lilbograph  In  Dansig  1878 

Semerherinij,  Bank-Direetor  in  Dansig  .  .  1866 
SchaeiW,  Kaiirnianii  in  Danzi^'  ....  1885 
Sdtalnitinjaliit.  (iulHbeHitziT  zu  Altdorf,  Kr. 

Danzig  1682 

Stharß,  Bucblifiadler  in  Dansig  ....  1872 
Srheffer.  R^  algyinnaaialleiirer  Ia  Dansig  .  1878 

Srlin-h;  Dr..  .\r/,t  in  Danaif,'  1870 

Si'heinrrl,  liticlihändii  r  in  Dunzig  .  .  18K8 
Scheiter,  Aputbeker  in  Danzig  ....  18M2 
Srkettvieii,  J»lhu,  Kaiifaiaan  in  Ihuislg  .  1877 


Srhf'/>ki/,  Dr..  Chemiker  in  Dansig  .   .    .  lH<ili 

SrhhiHirt.ill .  Dr.  med.  in  Stuhm  ....  1886 
Schiiiiiii»  //)H  niiiif,    l'ost- Ditfctor    in  .Jena 

(C'orresp.  Mitglied)  IWiö 


AiifRvo.  In  Jahr» 
Si-hirliU,   Dr.,   I.A>tirer  an   der  Victoria» 


Schale  in  Dansig   18K5 

ScJurker,    Bemiteinwaaren-Fabiikaal  ia 

I/an>;fiilir   1s.S*! 

Sr/i/ni'tir.  I{i'i»l^yini.ii-4iiilK>linT  in  Ihn/.iK  .  1^7'.' 

Sclimtrlifl,  I<an<lt«cliaflti-Secreluir  in  Danzig  l?»»».^ 
ScAmidt,  A^guM,  Dr.,  GTmnaaiallehrer  Ia 

Laueaburg  Ia  Pomnem    ....  1H7H 
Sriniitiittf,  f.'vtnniisiallelinT  in  Pr.  8lafganl 

Sr/innnk*',  Kaiifnutiin  in  Danzig  ....  INS2 
Schneitier,  Dr.,  Obertstal»«-  und  Uegimente- 

Arst  in  Daadg   1876 

Stlinf/ler.  Dr.,  Arzt  in  Danzig  ....  1H.^5 
St  iinil)!»'.  I\  iiii'iL'itrtiit'r  in  Schi'llmähl  ,  . 

ScItiHiilirnj,  Kuulmann  in  Dunzig     .    .    .  1874 

Schitenicke,  IMsciilermeitit^'r  in  Danzig  .   .  1HH8 

Sekoettler,  Gymaaalallelirer  sa  Pr.  8tai|Bid  1KK| 


Sdtmtnm,  Kaufmann  in  Bohlscbau  bdNen- 

1  f»tudt,  Wfstpr   1871 

Srhreiher,  I>ehrer  in  Dunzig   1879 

j  Sihroeder,  Hugo,  Dr.,  (Correap.  Mit(;lied) .  18Hi> 

I  Schubert,  Dr.,  Prot,  OberieliNr  in  Kulm  .  1866 

,*?(•// i/ft.-,  Dr.,  Regier.-PräBident  in  Hildesheim  1879 

•S'(/(r///-f,  HculjfyniiiM-iull'iinr  in  l>unzig    .  lXß5 

Schumann,  iieulg^  ntniiMiuluberleliierinDanzig  1<N>8 

Sehufter,  Dr.,  Bentier  In  Dansig  ....  1866 

SicAirart?,  «e«.,  Zimaiemieiater  In  Daaaig  .  18t9 

Svhintr/c.  Mhert,  KauHnann  in  Danslg    .  Jx-'''3 

Scliif''!"/'.  Kuiifmunn  in  Dunzig  liiti^ 
Stliyu,  l)r.  pliil.,  (jertcbaltorulirer  des  Westpr. 

FladiereiTereins  in  Dansig    .   .   .  18H6 

Smon,  Dr.,  Sanitätnaüi  in  Dansig  .  .  ■  1853 

.■•^eMAToW,  (Jutabee.  in  Wonneberg,  Kr. Danzig  1874 
Svydler.  ( 'onrector  in  Braunsberg  (Correap. 

.Milgliwlj   1869 

Siewert»  Roh.,  Kaufinaan  in  Dansig.  .  .  187& 
Siewert,  Dr.,  Profesaw,  Direetor  der  Westpr. 

I  Und\siit)i  VerHuchH^^tation  in  Danaig  1^77 

'  SitiKin,  Dr.,  Ar/l  in  Danzig   IK79 

St  alter  oir,  Kaufmuun  in  Danzig   ....  li^KÖ 

Stnet*,  Ad.,  Ontolweltser  Ia  Legatarieaa  .  18K3 
Suirrk,  Dr.,  Mediclnaln»ih.  Arst  ia  Dansig 

'  Stef)''!!'',  Mtt.i ,  Cuii'^ul  in  Dart/i^'     .      ,    .  l-^T."» 

'  Sti-[)'enti,  Ott»,  Kuul'munn  in  l'an/ig  .    .    .  I?<77 

Steimmiij.  Ii.,  Fabrikbesitzer  in  Dansig    ,  1871 

Steimmiff  R.,  jun.,  Cbenik<T  ia  BoUdhi    .  1878 

Stuhl.r.  L.  /••..  n,.nlicr  in  Diii/i;;.    .    ,    .  IM«.** 

Stii/ifii\  Fnni:.  Dr  .  Ar/1  in  I>uii/ii;      .    ,  1875' 

St'iflilnril,  t'rttiici*,  Kuufiuann  in  DaJizig  .  1877 
Stra^lmfger,  Dr.,  IWeitHar  nnd  Hofmfli  Ia 

I  Bonn  a.  Bb.  (Correap.  Mitglied)    .  1880 


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XXVII 


AnfscD.  im  Jahre 

Stricker,  Dr.,  <  )ber!!itub»arzt  in  DanziR  .    .  1886 

V.  Äliw/'/VA/f.  I^iuidralh  In  Kuhn  {< '(iriop. 

Mitglifd)   IHTö 

Tenzer,  Uauptmano  in  Dunzig  ....  l^ö 
7%ofc//)  Dr.,  Professor  In  Genova,  lluseo 

CiTioo  (Gorresp.  Mitglied) ....  1875 

Tornwttldt,  Dr.,  AnX  In  Usulg  ....  1870 

Torniraltlt,  Schufziicht-lMrcctor  in  Danzig .  1881 
Treichel,  A.,  I{i(t<Tf.'iits]ii'.sitzfr  »nf  Uocb» 

T'alcschkin,  Kr.  Itvn-nf      ....  lH7f? 

Vaertiftff,  Dr.  meil.  in  N«ufaiirwa»Kor   .    .  18tH> 

Waehtmtki,  Rwloff,  Kreinwensisir  in  Berwik  1882 

]\nrkcr,  Obi-rlfhn'r  a.  D.  in  UfHin  .    .    .  1H07 

Wallenlienj,  Dr ,  Arzt  in  Dan/.i^r  .  .  .  l<S(i5 
Wehr,  Dr.,  I^andf-H-Din-ctor  der  l'ruvinz 

WestpruusaeD  in  Dunsig   ....  1878 


AalfeMi.  Im  Jithre 

nVr//»'/-,  I''altrik»H'nitzi'r  in  Dan7,ijr     .    .    .  1S79 

W't'icki,  liandgcricbts-l'räsident  iuGraudenz  1881 

WiMe,  Gymna^lldirer  in  Laagfübr     .   .  1886 

HVAt,  H.,  KMifniMin  in  Oanrig  ....  1872 

Wirthsihiift.  Will».,  Kaufmann  In  Danzig  .  1880 

Witt.  ll«'frii'runfC8-F<'Iilim'ssiT  in  Danzipr     .  1868 

Witt,  KruiMcbiilintipfctür  in  Zoppot     .    .  1887 

Wolff,  Ksnfmsnn  in  Itansig   1875 

Zaezek,  Dr..  Arzt  in  ZoppOt   1871 

Zeufchner,  Dr..  T{<  t'i«'rnng9-  und  Hodldnal- 

Ratb  in  Danzig   1H72 

Ziegenhagen,  Kaufmann  in  Dansig  .    .    .  1875 

Xiem,  Dr.,  Arst  in  Danslg   1886 

Xiiinnermatmf  Möhlenbautneister  !n  Danzig  1H67 

/ffmm^'mfln»,  Obor-Rogiening^rath  in  1  )anzig  1879 

Zimmermann^  Ingenieur  in  Danzig  .    .    .  1883 

Xymla,  LelHW  in  Stuhm   1888 


B.  Mitglieder  der  anthropologischen  Section. 


Ab«gg,  Dr ,  M<]d.-Bnlli  and  Geli.  SnnitiUsmth  In 

Danzig. 

Anger,  Dr.,  GyiuuaHial-lUrrcUtr  in  Graudenz. 
Bakntek,  Dr.,  Profüssor  in  Danzig. 
Bail,  Dr.,  Fnrfimor  in  Dansig. 
linjiihr,  Oberpostoommissarius  in  Kdnig8l>ei|;. 
lienjer,  Kaiifmann  in  Danzig. 
Hertltng,  ArcLidiacuniitt  in  Danzig 
Camuth,  Dr.  phii.,  Gymnnsinl-Director  in  Dansig. 
Chevalier,  Pfarrer  in  Langenan  bei  Frqrstadt. 
Qmwents,  Dr..  Dinit.»r  d(-.<  Wc.'^tpreassiBcben 

l'rorinzial-MiiMfiimH  in  Danzig. 
Dieekhof,  llittergulsb«'aitzer  auf  Lindenboff,  Krvis 

Knrtliaus. 

Drawe,  Bittergutabi  sitz.  r  hiiF  Saskosobln 
V.  F/rtw.v-,  l'fiirror  in  Maricnwerder. 
V.  Flulvw,  M^jor  in  Danzig. 
FkiedtSntier,  Dt.,  Arst  in  Dnnxig. 
0.  Orow,  RittarguUbcaltser  auf  Klanin. 
IhgeuK  Dr.  med.,  ObcTstabsarst  in  Dansig.  i 
lln»xe,  A*..  Kaufnmun  in  Danzig. 
Helm,  U.,  Stadlralü  in  Danzig. 
flendetrerkf  Stadtrath,  Mvdicinai  -  Assessor  in 
Dansig. 

Hi:->l:it  l.  <ii  rirlifsnit))  in  I hinzig 
llnt  iit\  Kiit»Tgul.slMi*it/.i'r  iMil'  l'4'iupuu. 
Uojjtiiiitun,  Fabrikant  in  Dnnzig. 
llaltZf  J.f  Kaufmann  in  Dsnsig. 
AtfemtuMt  Buclidradtereibesitziir  in  Dansig. 


Kaufmann,  Walter,  Kaufmann  In  Dnaslg. 

Kayfier,  Aflninoni  in  Danzig. 
Kell»,  Dr.,  Ober-Mt'd.-Bath  in  Oldenburg. 
Kotier^  Bontin*  In  Danslg. 
Komaekt  Stadtratii  in  Danslg. 
r.  KrifK,  Ultiorgutsbi'siizer  auf  Kl.  Waosmlan. 
Kunze,  Pr<'mi<'r-r  iciitcnant  in  Danzig. 
Lampe,  Dr.,  rruA-ssor  in  Danzig. 
Lemke,  Fräulein  In  Berlin. 
Limmer,  Dr.,  Anl  In  Dansig. 
Lofnneger,  Oberlehrer  in  Danzig. 
Mae-Lenn,  Rittorgut8b«8itzer  auf  liosohau,  Kreis 
Danzig. 

MSrdur,  lUtteigntsbee.  auf  Bobinu,  Kr.  Bdiwets. 

Mendte,  F.,  Kaufmann  in  Danzig. 
M'ttiif)/'r,  T'ror.-^vnr.  ( "u  rlebrer  in  Dansig. 
MÜHhlerlit^nj,  Kaufuianu  in  Danzig. 
Nauck,  Rector  in  Schlochau. 
OdtleeM&ger,  Dr.,  Arat  In  Dnnzlg. 
OHemtorf,  Kaufmann  in  Danzig. 
Otto,  StAdtbnumt'ister  in  Danzig. 
Penner,  Rentier  in  Danzig. 
Peters,  Dr.,  Reotor  in  Dan/.ig. 
Pfeßety  Dr.,  Professor  in  Dansig. 
Piiirits,  Dr..  Arzt  in  Danzig. 
l'liliii.  RiltiTgut-ilM  sii/.cr  auf  Lichtf-nthal. 
IWiit,  RittfrguU)bfHitz«;r  aut  Luliuchin. 
Pnekhen,  Dr.,  Assistenn-Ant  In  Dnosig. 
Rivkert,  Allgeordneter  in  Berlin. 


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XXVJll 


I 


Ruhdnt,  Liternt  in  Wriezcn. 
Sekeele,  Dr.,  Amt  in  Dansig. 
Schetnert,  Biicbbindler  in  OMziff. 

Scfiliemnnn,  l>r.  in  AUien. 

Svlinicrhcl,  Latuls'^h.-S^'cn'liiir  in  ÜHDZig. 

SchneUer,  Dr.,  Antt  iu  Dauzig. 

Sekulse,  ReAlgyinnwrfallebrer  In  DMudg. 

Sf'iiiiiri.  Dr.  med.,  SanitiitHruth  In  Dansig. 

Sfofitnor,  Kaurmaun  in  Diinzij;. 

Starck,  l>r..  Mi'dicinalrath  in  DvM/Äg. 

Steimmig,  R.,  Fabrikbenitaer  in  Danzig. 

Stimmig,  JZ.  Jttn^  Kanfinann  In  DansiK. 

Sf'  inirrinfer.  (Tymiiasial-OberliArar  in  Dansig. 

Stri/ilirski,  Maler  in  llau/ifi. 

TuruwaUit,  Ih.,  Arzt  iu  Dunzig. 


H  acker,  (  »berlelirer  in  Berlin. 

Walietth,ry,  Dr.,  Arst  in  Dansig. 

Weiiding,  BitteiguUibwItxer  auf  GulUen  b«i 

Deutsch-Kylaii. 
l\'rnirr.  Ih.,  Uulihiiu  r  in  Dansig. 
WUke,  Kaufmann  in  Danzig. 
V.  Winter,  6«b.-fiatb  und  Oberbüigeraieblar  tob 

Danzig. 

Wilf,  R»-tr -F"I<lim'Hsi'r  in  Dui/.ig. 

V.  Wrangell,  itarnn,  Kainerl.  linssischer  älaat«- 

ratb  und  Geoerml-Consul  in  Dansig. 
Zaeztkt  Dr.,  Äxzi  in  Zoppot. 
Zegmng,  Wirklieber  AdmiraUtitscalh  und  Warft- 

Diri'ctor  in  Dan/ig. 
Ziem,  Dr.,  Arzt  in  Dun/.ig. 


C.  Hitglieder  der  Section  für  Physik  und  Chemie. 


Bml»  7*A.,  Dr.,  Profomor  in  Dansig. 

Berij'T,  .loh.,  Kaufmann  ii.  Chemiker  in  Daasig. 
/toiiinifiKr/i,  F.,  l?in  !i(i;ill<T  in  Diin/ig. 
Eccr»,  IL,  (jJjr  niniixialli-liriT  i  i  Danzig. 
Prejfmuth,  Jl,  Dr.,  Oberarzt  in  Dansig. 
Gaehel,  IL,  BnchlianclU'r  in  Dnnzig. 
Greffin,  ToIfgraphcn-lMrcrtor  in  Dansig. 
Helm,  (K,  Stadtratb  in  L>anzig. 
Kayser,  E.,  Aatronom  io  Dansig. 
Kieto»,  J,t  Dr.,  Gynuuwlal-Oberlebrer  In  Dansig. 
Lampe,  II.,  Dr.,  Professor  in  J)anzig. 
Mar»cliaik.  ('..  Kaisorlicber  MaacbinMinieistier  in 
Neufatirwasser. 


Momber,  A.,  Profemor  In  Dansig. 

MStler,  A.  H'..  Consal^  IngenitMir  in  Danzie 
Neumann,  .SV  .  Dr.,  Dirwlor  der  Viktoriaachuk 
in  Danzig. 

lyatmemehmidt,  R,  FabrilcbeBitzar  in  Daadg. 

Sr/u'fß'er,  E.,  (tymnaHialli>hrer  in  Dansig. 
Sc/iejih/,  IS.,  Dr.,  Clu-milter  in  Danzig. 
.ScAiWfV-,  /'..  Dr.,  Lebrer  ao  der  Viltu.ri»»chiiU' 
in  Danzig. 

£dbMuue,  L.,  Gsrmnastallehrer  in  Fr.  Hlargud. 

St'huttiaftii,  /•'..  GyninfMial-Oberlehrer  in  \>an7.\s. 
Ziegler,  Wilh.,  Ober-Poatdix«ctiona-Searetair  in 
Danzig. 


D.  Hitglieder  der  medicinischen  Section 

sind  alle  Aerzte,  valcba  Hitglieder  der  Natiirforschenden  (leaellacbail  aind. 
Tm  Jahre  IHKri  betbeiligtan  tlcll  an  den  Sitsnogpn  der  medicinischen  Sectioo: 


Die  Herren  Dr.  Ahegg. 


II 
II 
»I 


I* 

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ff 

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I» 
II 


Aimn,  Chef-Arzt. 
BoretitM,  Ober-Staba-ArsL 

Farne. 

Eregmuth,  Oher-Arzt  und 

Kreis-PbTsikiu. 
Friedländer. 
Ooets. 
Hanff. 

Hinze,  Ober^tabs-Arzt  u.  D. 

Jendritza. 

Kakle. 

Ka»pr;ik. 

Klein. 

Koktz. 

Kreein. 

lAevin. 


Die  Herren  Dr.  Litauer. 

Lock. 


ff 

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II 
II 
II 
II 


Oekltchiäffer. 

Penner. 

Pieper,  SUba-Arst. 
Sanmet$tm, 

Schneider,  CH»er-5> lab»- Arzt. 
lUmon,  Sanit&ta-Bath. 

l^obbe. 

Stnrh'r,  Ober^StobsarsU 
Siichannek. 
Tonuraldi, 
Wedkn&erff. 


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XXIX 


E.  Mitglieder  des  Vorstandes  der  Gesellschaft. 

FQr  das  Jtlir  1887  itad  gewihlt  worden,  als: 
Dtractor;  Profeasor  Dr.  Itail. 

VietHlirootor:  rjeh.  Sanitätsrnth,  Mi-d.-Tl   IV  Af'fijq. 

St>cn»tair  für  innere  Angelegenheiten:  .SaaitutMratti  Dr.  Semon. 

.Seci-etair  für  äiuser«  Aogelegenheiten:  Direclor  Dr.  Conwentt. 

Selwtimebter;  Kaufauuiii  Otto  MSntterhetg. 

BUilii>(lifk«r:  Astronom  Kmisir. 

ünliK  T  <1<T  Vi>rtri|(e:  i'ntfi  -^or  Mui„l,er. 

Iiupi-ctur  ileM  pbysikaliitchen  (JubineUt:  l'rofi>K8ur  l>r.  Latitfe. 

HMnimpeelnr:  FabrlkbMitMr  PfamneMchmidt. 

Iiiitlicetor  der  MitliTop.-ethii<igr»pbi«elieii  Samolnng:  Or.  med.  Umauer, 


Vor»it7.<'n«ler  «Iff  antlirop.-ctlinoifr.  St-rlion  ist  Dr.  iiumI  fJusnuer. 
VorHiUeniler  der  Sectioii  für  l'h^HiK  iintl  (-tieniie  int  i'ruf.  Mouiher. 
VondtieiMler  der  nediciniMlieo  Seettoo  tet  Geb.  8anitfitaratii  Dr.  Al>eg{i. 
VorsttEender  des  weetpreuMtoebea  Fiad^rehVerelaa  bt  BegieniQg«'Ratb  FSnk, 


Mittheiliingen  Hlicr  rersonalTerftadenrngea  der  Mitglieder  bitten  wir  m  den  Dir«cU»r 
der  (jiesellscbiin.  eiuzuxendeii. 


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XXX 


Veizeichniss 

drrr 

im  Jahre  1886  durch  Tausch,  Kauf  und  Schenkung 

erhaltenen  Bücher. 

Melbourne.    Geograph,  society  <»f  Aui^tralia. ■ 
Victoriaii  brauch-  Jau.  188G,  8. 

Beigsten. 

Brüssel.    Societe  entomol.  de  Belgiquo. 

Annalea.    Tom.  29.    Part.  2.    ßruxellea  1885.  8. 
LQtlioh.   Soci^td  goolog.  de  Belgi^ue. 

Annales.   Tom.  12.  1884—85.   Li^  1884,  85.  8. 

Oeiitral-^iiioi*ika.. 

Chapultepcc.   Observatorio  astron. 
Annuario,  1887.  Atuto  7. 
M^'co  1886,  8.  2  Exemplare. 

L>finema.t*k. 

Kopenhagen.   K.  D&nische  Akademie  der  Wiss. 

Oversigt  over  det  K.  D.  Yidensk.  selskabe  forhandl.  i.  Aar.  1885  No. 

2,  3,  i.  Aar.  188G  No.  1.    Kjöb.'uhavn  8. 
Mi^uioin-s,  ()  SiM-.,  V(.l.  2  No.  8—10.    Vol.  3  No.  1—3.    Vol.  4  No.  1. 

KJoJxMihuvii  1885,  80,  4. 
Soci«''t«'  r.  lU's  antif|n;iir('.s  du  nord. 

AaH.n<;(M-  IHS.")  ||.  4.  issc,  [\,  1^2.    Kjobonhavn  8. 

Tillacir  til  Aarl..  ISHÖ.    KJ..lMMiliavn  iSHß.  8. 

Mrinniics  de  la  soc.  r.  des  autiij.,  N.  S.  1886.    Cupeuhague  8. 
SoiiiH»'  liotaii. 

Tid.sskrill,  l.(.laiii.sk  IUI.  If)  H.  1 — 1.    Kjölieuhavu  188:'),  80.  8. 
Meddelelser  188C  No.  7 — 9,   Kjobcuhavu  8. 


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Deuteolilmid  und  Oo»terreic;li-Uiigfa,rii. 

Agr.nu.    Socictas  liistoriro-naturalis  Oroalii'a. 

(Jlasnik  —  u^odiiia  1  —  I»!'"!.  1 — Zagreb  1886.  8. 
Altcnl»ur<r.    N.itiii  forscliciulo  (lesollscliaft  otc. 

MitllK-i hingen  aus  d.  ( )st<'rlaiule.    N.  F.  Bd.  H.    Altcnbg.  1886.  8. 
Annaberg.    Aunaberg-Bucliholzcr  Verein  f.  Naturkunde. 

Jahreabericht  1,  1 883— 85.   Annabei^  1886.  8. 
Aagsbnrg.   Natnrhistor.  Verein. 

Bericht  28.   Angebwg  t885.  8. 
Berlin.   K.  Preaps.  Akademie  der  Wissenscb. 

Sitzungsberichte  1885  No.  40—52.  1886  No.  1—39.   Beriin  8. 
Abhandlangen  aus  dem  Jahre  1885.   Berlin  1886.  4. 
Verein  zur  Förderung  des  Oewcrbefleisses. 

Verhandlungen  1884  H.  1—10  (ausser  9).   Beriin  1884.  u.  1885  H. 
1—10.    Bisrlin  1885.  4. 
Gesellschaft  TiaturfdrscIii  iKlcr  Froundo. 

Sitzunirsl.piii-l.te  i.  .1.  J.  ISx').    Beriin  1885.  8. 
•  Hydrograjdi.  Amt  der  Admiralität. 

Annaloi)  der  Hydrogr.  u.  marit.  Meteor.  Jahrg.  14,  JNo.  1 — 11.  Berlin 
1H8G.  8. 
Deutsche  «^eolo^.  (xO.sellscliaft. 

Zeitsehiitt,  Bd.  37,  Ii.  3,  4.    Beriin  1885.    Bd.  38,  H.  1—3.  BerUn 
1SS6.  .s. 
Deutsche  t  uloiiidh  ( icHellschaft. 

Deutsche  eiitoiuol.  Zeit.schrilt.    Jahrg.  29,  11.  2.    Jahrg.  30,  H.  1. 
Berlin  lSSr)/86.  8. 
Gcsell.sehat't  für  Krdkunde. 

Verhandhingcu  J>d.  13,  No.  1 — 9.    Berlin  1886.  8. 
Verein  zur  Förderung  des  Gartenbaues. 
Gartenzeitung  188G,  No.  1—52.   Berlin  8. 

Gesellschaft  Hir  Anthropologie,  EthnoI<^ie  und  Urgeschichte.  1884, 
10  Hefte.   1885,  14  Hefte  n.  Inhalt  1886  Mai  —  Berlin  8. 
Bonn.   Naturhistor.  Verein. 

Verhandlungen.  Jahrg.  42,  IT.  2.   Jahrg.  43,  H.  1.   Bonn  1885,  86.  8. 

Bremen.   Natnrwiss.  Verein. 

Abhandlungen.   Bd.  9,  H.  3.   Bremen  1886.  8. 

Breslau.   Schles.  Ges.  f.  vaterländ.  Cultur. 

Jahresbericht,  63.  1885.  Bresbui  1886.  8. 

Stenzel,  Rhizodendron  oppoliense  G5pp.    Ergänz.  Heft  der  Schles. 
Ges.   Breslau  1886.  8. 
Verein  (ur  das  Museum  Schles.  Altcrthümer. 
Bericht  60—62.   Breslau  1885,  86.  8. 


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xxxri 

Verein  für  Schles.  Insoctcnkundc. 

Zi  itHchnft  f.  Entomologie  H.  11.   Breslau  1886.  8. 
Brünn.  NatuiTorsdior- Voroin. 

Verhandlungen  Bd.  23,  II.  1,  2.    Brunn  188.^>,  80.  8. 
BjM'ii'lit  d.  metoorol.  Commission  i.  .1.  1883.    llrihin  1885.  8. 
K.  K.  M.ilir.  S(>ld<',s.-Grs('!lscli.  /.  Belorderung  des  Ackerbaues. 
Miltlieiluugcn  188:"),  .Jahrg.  ()5.    Brünn  4. 
Budapest.    K.  Ungar.  Natiirui^;s.  (J<\s('lls(hart. 

Math.'u.  iiaturw.  Brriililc  aus  Ungarn  (Fröhlich).    Bd.  2,    1883 — 84. 
Bd.  3,  1884—80.    Bu.lapcst  8. 
K.  Ungar,  (ieobgisclu)  Lanth'saustalt, 

Jahresliericiit  f.  1884.    Budaprsl  18.sr).  8. 

Mittheilungen  aus  d.  .lahrli.  d.  K.  Ung.  Landesanstalt.  Bd.  7,  11.  1—5. 
Bd.  8,  H.  1,  3.    liudapcst  1884,  85,  86.  8. 

Földtani  Koslöuy  (geol.  Mitth.)  Zeitschrift  1886  Jan.— Sept.  8. 

Btfckh,  Buday,  Ch}  zer,  Daday,  Hasslinszky,  Herman,  Hf^yfoky,  v.  inkov, 
V.  K(  rpely,  L££szl6,  Noth,  Obach,  Palfey,  Szabo.  SzötR,  t.  Solu, 
geol.  Mitth.  1885,  86.  8. 

Bacherkatalog  in  nngar.  Sprache.  8. 
Cassel.   Verein  ffir  Naturkunde. 

Bericht,  32  und  33,  1884—86.   Cassel  1886.  8. 

Festschrift  des  Vereins  f.  N.  zur  Feier  seines  ßOjfthrigen  Bestdien«. 
Cassel  1886.  8. 
Dan  zig.    Wcstpr.  Fischerei-Verein. 

Mittheilungen  188ß,  No.  4.    Danzig  8. 

Fi.schereikocid.u<-h.    Stettin  1884.  8. 
Darmstadt.    Verein  f.  Erdkunde. 

Notizhlatt,    F<dg(>  4,  11.  r>.    Darmstadt  1885.  8. 
Dresden.    Naturwiss.  ({csrllschart  Isis. 

Sitzungshoriehtt'  1S85.    Dresden  1886.  8. 
(lesellschaft  iTir  Natur-  und  Heilkunde. 

Jahrcsberirht  lSS.f)-8J>.    Dn-sden  1886.  8. 
Emden.    Natnrlorsclicnde  (Josollschaft. 

Jalir.-shericht  70,  .lalirg.  1884—85,    Emden  1880.  8. 
Erlang«' n.    Phys.-nu'd.  Soi-irtüt. 

Sitzungshcriclite  II.  17.    lOrlangoii  18^;").  8. 
Frankfurt  a.  M.    H(Mi(k*'nl>rrg.  natnrf.  (Je.scllstdiaft. 

Bericht  1885  und  1886.    Frankf.  a.  M.  1885,  86.  8. 

Abhandlungen  Bd.  14,  H.  1-3.    Frankf.  a.  M.  1886.  4. 

Kobolt,  Beisecrinncrungen  an  Algerien  u.  Tunis.   Frankf.  a.  M.  1886. 8. 
Frankfurt  a.  O.   Naturw.  Verein  d.  Beg.-Bez.  Prankfurt. 

Monatl.  Mittheilungen  Jahrg.  1885  Dzb.  —  1886  Aug.  8. 

Societatum  littcrae  1887.   No.  1. 


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xxxin 


Glessen.   Oberhcss.  Gesellschaft  f.  Natui^  nnd  Heilkiinde. 

Bericht  24.    niesscn  l><8n.  8. 
Görlitz.    Ober-Lausitz,  (icscllschaft  <1.  Wiss. 

Magazin,  Neacs,  Bd.  61,  II.  2,  Bd.  02,  il.  1.    Görlitz  1883.  8. 

Graz.    Naturw.  Vorein  f.  Steiormark 

Mittlieilunir<Mi  1884.    (Jraz  1885.  8. 
•V»T«'iii  <l'  r  AtTzto  in  St«'i«'ruiark. 

Mitili(  iliiiiir<'n.    Yrroinsjahr  IHSf).  Jahrg.  22.    Graz  1886.  8. 
Göttingen.     K.  ( J<*si'll»cliafi  »icr  Wiss. 

Naclii  icliirii  aus  d.  J.  1885,  Mo.  1 — Ki.    (ioltiugen  1885.  8. 
G  re  i  1 8  w  a  M .    Uni  vors  i  tat . 

(».")  I)is8t*rtati(>n<'n  uiul  Imlirrs. 
Natui  w  iss.  Verein  f.  Neu-\  or|iuiiiniern  nml  Uügea. 

Mittheiliiiigen.    Jahrg.  17.    Berlin  1886.  8. 
Güugrapli.  (ierfellst  haft. 

ExcursioD  d.  geogr.  GcäoUsch.  nach  der  Insel  Bonihulm  1886.  Greifs- 
wald  1886.  8. 

Halle  a.  vS.    K.  Loopold.-C'arol.    Oeut.scitc  Akademie. 

Lcopoldiiia  1885,  H.  21,  No.  21—24,  H.  22,  No.  1—22.    Halle  4. 
Verhandlungen  Bd.  47,  48.   Hallo  1885,  86.  4. 
Verein  t  Erdkunde. 

Mittheilungen  1884  u.  1885.  Halle  1885,  86.  8. 
Natnrwias.  Verein. 

Zeitscbrift  für  die  NaturwtssenBchafken  1885  Sept.— Dezbr.  1886,  H. 
2,  3.    Halle  8. 
Hamburg.    Naturliistor.  Museum. 

Berieht  Hir  1885.    Hamburg  1886.  8. 
Deutselie  SeewarU*. 

An.s  d.  Areliiv  d.  H.  Seewarto.    Jahrg.  7.  llaiul.nrg  1SS6.  4. 

Meteorol.  Beobachtungen  iu  Deutschland.  Jahrg.  6.  1883.  Hamburg 
IMHÖ.  4. 

.Mnnall.  r<'l)ersielit  der  \ViM«'ruug  ISX;'»,  März  —  I>ezl)r.    llaniliurg  1. 
Monatl.  l'el»er.sicht  der  Witterung  für  jeden  Monat  de.**  Jahres  188;'). 
Hamburg  4. 
'  Geograph.  Gesellschaft. 

Mittheilungen  1885—86,  H.  2.   Hamburg  1886.  8. 

Hanau.    Wcttorauische  Gesellsch.  f.  d.  geHauuntc  Naturlchrc. 
Bericht  188S— 86.   Hanau  1885.  8. 

Heidelberg.    Naturhist-med.  Verein. 

Verhandlungen  N.  F.  Bd.  3,  H.  5.   Heidolberg  1886.  8. 
Festschrift  zur  Feior  des  500jahrigen  Bestehens  d.  Ruperto-Carola. 
Heidelberg  1886.  8. 


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xxxiy 

Jena.    Mod.-natnnv.  Ocsollschaft. 

.TciKiisrlic  Zcitsclirift.    H.l.  19.  11.  4.    Jena  18«ö.  8. 
Innsbruck.    Natiiiw.-iiiPtl.  Vt>r<'iii. 

Berichte.    Jlig.   lä.   1884  —  85.     Jhg.   16.   1885  —  86.  Innabruck 
1885,  SC.  8. 
Insterburg.  Altcrthums-GesollBchalt. 

16  Schriften  1881-86.   4.  iL  8. 

Jabiesbericht  18^5—86.   Insterbuig  1886.  8. 
Kiel.   Natarwiss.  Verein  f.  Schloswig^Holatein. 

Schriften  Bd.  6.  H.  2.   Kiel  1886.  8. 
Klausenburg.   Botan.  Verein. 

Magyar  növtfnytanilapok  9.  (-vf.  Kolnszv.  1885.  8. 
Königsberg  i.  Ostpr.    Physik,  ökon.  (lo.scllschaft. 

Schriften  .Jhg.  20.    1885.    Königsberg  1886.  4. 
Alterthums-GesoUschaft  l'russia. 

Sitzung.sbnriclite  41.    \'(MfMnsjahr  1884—85.    Königsberg  1886.  8. 
Krakau.    Akademio  der  Wissciischaflcji. 

Paini(anik.  Tom.  10,  11.    Krakau  1885.  4. 
Landrihiit  (Bayern).    Botaii.  ^^'rein. 

Bericht  9.    1881—85.    Landshut  1886.  8. 
Buhui.  Leipa.    Nordböhni.  E.xcuri^ions-C/lub. 

Mittheilungen  Jhg.  9  H.  1—3.  Böhm.  Leipa  1886.  8. 
Leipzig.   Natnrforschende  GeBollschaft. 

Sitsnngsberichte  12.  Jhg.  1885.  Leipzig  1886.  8. 
K.  Sachs.  Gesellschaft  d.  Wissenschaft. 

Berichte  fiber  die  Veriiandlangen.    Math.-phys.  Cl.  1885  III.  1886 
I— IV.   Leipzig  1885,  86.  8. 
Fürst!.  JablonowskiseliP  Gesellschaft. 

Preisschrifton  N.  9.  L^-ipzig  1886.  8. 
MuBGiini  ITir  Völkerkunde, 

Rerieht  13.  1S85.    Leipzig  ISHß.  8. 
Linz.    Verein  f.  Xaliiikiinde  i.  Oesterr.  ob  der  Ens. 

.lahresh.nicht  If).  Linz  IHS.'').  S, 
Lübeck.    Vorstrhcrs(;han  des  naturhiflt.  MuscumB. 

.lalircshericlit  f.  188.').  4. 
Magdelmrg.    Naturw.  Verein. 

JahresMcht  u.  Abhandlungen  f.  1885.    Magdeburg  1886.  8. 
Marburg.    Gcsellsch.  z.  Beförd.  d.  gcaanimten  Naturwissenschaften. 

Sitzungsberichte  Jhg.  1884,  85.  Marburg  1885,  86.  8. 

Schriften.  Bd.  12  Abh.  1.   Marburg  1886.  8. 
Metz.   Verein  f.  Erdkunde. 

Jahresbericht  8  f.  1885.   Metz  1886.  8. 


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XXX  v_ 

München.   K.  Bayor.  Akademie  der  Wiasenachaft. 

Sitaongsberichte  1885.  H.  4.  1886.  H.  1.  M&nchen  8. 

InbaltapVenetchnisB  d.  Sitsnngsberichto  1871 — 85.  München  1886.  8. 
NeU'Brandenburg.    Verein  der  Freunde  d.  Naturgeschichte  in  Meklenbni'g. 

Archiv  J.  39.  1886.  Güstrow  1H85.  8. 
Nenstadt-EbcrH  wühle.  Forstakadtinic. 

Beob.-I^jjrt'l.iiisso  IHSf).  X.  7—12.  imi  N.  1-  0.  Horlin  H. 

JahreRhericht  iiix  i  (li(>  Bcob.-Ei^eb.  Jhg.  11.  188r>.  Berlin  1886.  8. 
Nürnberg.    Naturhist.  (leHelLschaft. 

.Jahrosboricht  für  18H.'>.    Nürnberg  1886.  8. 
German.  Nationalniuseum. 

Mittlu'iliinL'cii  IJd.  1  H.  1,  2.  .Ihg.  1HS4 -8r>. 

Air/.(M<r<'r  .i.-s  (Jriinan.  Nat.- .Museums  IM.  1.  U.  1.  2.  Jlij;.  1HS4— 8.').  H. 
Katalog  iiar  im  (U;niiau.  Nat.-Musouiu  beündlichcn  GlasgemUKlu  auä 

alU-rer  Zeit.    NiirulMTg,  1S84.  8. 
Katalog  (ior  im  (icrmau.  Nat.-Muscum   ln'lin«lliclicn  (iemaUlo.  Ni'irn- 

berg  1885.  8, 
Prag.    K.  Böhm.  GoselKschaft  d.  WissonBcliaft. 

Aliliandlungon  d.  math.  -  natunr.  Clasae.   Folge         Bd.  12.  Prag 

1885.  4. 

SitsungRberichte  1882,  83,  84.   Prag  1883—85.  8. 
Jahresbericht  1882—85.   Prag  8. 

Kalomiek»  Geschichte  d.  K.  Ges.  d.  Wie».  IT.  1  n.  2.  Prag,  1884,  85.  8. 
Studnicka,  Bericht  über  die  matli.  u.  naturw.  Publicationen  d.  K.  Ges. 

d.  Wiss.  H.  1,  2.  Prag  1884,  85.  8. 
Wc^or,  Geueralregister  zu  d.  Schriften  der  K.  btthm.  Ges.  der  Wiss. 

1784—1884.    Pi-ag  1884.  8. 
Verzeiclinis8  dor  Mitglieder  d.  K.  böhm.  Ges.  d.  Wiss.  1784—1884. 

Prag  1884.  8. 

Appoiidix  /.um  4.5.  Jhg.  der  Astron.  Beob.  d.  K.  K.  Sternwarte. 
Piajr  1886.  4. 

Beobaclitungon,  magn.   n.  meteorol.  der  K.  K.  Sternwarte  1885. 

Jhg.  40.  4. 

\M\  (Micmirk.',  Röckn.  10.  Cislo  1—10.  1885,  80.  l^raze  8. 
Regensltu Ig.    Xatiuw.  Voroin. 

Coni'spoiidcn/.blatt  Jhg.  4)9.    Ucgcn.sburg  1885.  8. 
Botan.  Verein. 

Flora.  Jhg.  4'.'>.    Kogonsburg  1885.  8. 
Rciclioiibach.    JahiM-slioricht  18  dn*  IMiilomathio.  1880.  8. 
K eichenlxMg.    Venjin  d(!r  NatuiiVcun«]«'. 

Mittheilungen  Jhg.  17.    Roichonberg  1886.  8. 
Schwerin.   Verein  für  Mecklenburg.   Gp.«ichichte  und  Alterthnni8knnde. 

Jahrbücher  u.  Jahresberichte.   Jhg.  51.   Schwerin  1886.  8. 


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XXXVI 


Sondershausen.    Botaii.  Verein. 

Irmiscliia.     Korrespondenzblatt   1885.  N.   10—12.   1886  N.  1—8. 

Sondei*sliausen  8. 

D.  botan.  Monatssdirift  v.  Leimbach.  Jlig.  4.  N.  1—12,  Sonder»- 
hausen  1886.  8. 
Stettin.    Entomol.  Verein. 

Entern.  Zeitung.  Jlig.  40.  18«5.    Stettin  188;").  8. 
Gteaellscbaft  f.  Pommersche  Oese  liiclite  und  Alterthumskunde. 

Baltische  Studien.   Jhg.  3—0.  Jiig.  10.  II.  2.  Jlig.  11.  Jl.^r.  12.  Ii.  1. 
Jhg.  18—17.  Jhg.  18.  H.  1.  Jhg.  19,  Jhg.  20.  II.  1.  Jhg.  21.  U.  2. 
Jhg.  22.  Jhg.  26—34.   Stettin  1837—85.  8. 
Verein  f&r  Erdkunde. 

Jahresbericht  1883—85.   Stettin  1885.  8. 
Strassbnrg  1.  E.   Soci^t^  des  scionces  agric.  et  arts  de  1a  Baisse-Alsace. 

Balletin  1885  Dec.   1886  Jany.— Not.  Strassbourg  8. 
Stattgart   WQrttemberg.  natnrw.  Verein. 

Jahresbefte  Jhg.  42.   Stuttgart  1886.  8. 
Triest.   Societä  adriatica  di  sciense  natarali. 

Bolletino.  Vol.  9  N.  1,  2.   Trieste  1886,  86.  8. 
Wernigerode.    Naturwiss.  Verein  des  Harzes. 

Schriften  Bd.  1,  1886.    Wernigerode  1886.  8 
Wien.    K.  K.  Ak  ule  tni«'  (1(!r  Wissenschaften. 

Sitzungsberichte.    Alath.-naturw.  Klasse. 

1.  Bd.  90.  II.  1—5. 
IM.  IT.  1—5. 

92.  II.  1-.^). 

93.  II.  1-3. 
U,  Bd.  90.  IJ.  1—5. 

91.  II.  1—5. 

92.  II.  1-5. 

93.  H.  1—2. 
III.  Bd.  89.  II.  3 -.5. 

90.  II.  1—5. 

91.  IT.  1—.-). 

92.  II   1—5.  Wien  1S84,  85,  8G.  8. 
Register  zu  den  Sitzungsborichteu  Bd.  86—90.  Wien  1885.  8. 

K.  K.  geolog.  Reicfasanstalt 

Jahrbuch  1885.  H.  4.  1886.  H.  1—3.  Wien  8. 

Verhandlungen  1885  N.  10—18.  1886  N.  1—11.  Wien  8. 
R.  E.  Zool.  bot  Gesellschaft 

Verhandlungen  1885  Bd.  35.  U  Halbjahr  1886  Bd.  36.  Quartal  1,  2. 
Wien  1886.  8. 

Gesch&ftsordnung  der  K.  K.  zool.-bot  Gesellschaft 


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XXXVII 


K.  E.  naturhistoriBches  Hofmaaeuni. 

Annaleii.  N.  1—4.   Wien  1886.  8. 

Jahresbericht  f.  1885.  Wieo  1886.  8. 
K.  K.  geogr.  Gesellschaft. 

Mittheiliingeu.  N.  F.  Bd.  18.  1885.  Wien  1885.  8. 
Antbropolog.  Gosellächaft. 

MittheiloDf^cn.  Bd.  15.  fi.  2,  3.  Wien  1885.  4. 
Verein  zur  Vorbreitung  uaturwiss.  Kenntninfio. 

Schriften  Bd.  25.  1884—85.  Bd.  26.  1885—06.    Wien  8, 
Wiesbaden.    Nassauisclicr  Vi-rcin  für  Naturkuiido. 

Jahrbüeiicr.  Jalirg.  38,HU.    Wiesbaden  1885,  86.  8. 
W«ürzburg.    Pliysic.-mcdicin.  (J(\s(>Il,sclKit(. 

Sit7,iiii<,',sht'riclito,  Jalirg.  IHSf).    Würziturg  8. 

Verhau.llungen.  N.  F.  IJd.  19.    Würzburg  1886.  8. 
Zwickau.    Verein  für  Naturkunde. 

Jahresbericht  1885.    Zwickau  1886.  8. 

Amiens.    Soci^te  Linnccnno  du  Nord  de  la  France. 

Balletin  meneael  No.  123—138.  Sopt.  1.  1882.  —  Dec.  1.  1883.  (11, 
12  Ann.)  Tom.  6.  Amiens  8. 
Bordeaux.   Soddttf  des  sciences  phys.  et  nat. 

Mdmoires.  S^r.  8.  Tom.  2.  Cah.  1.  Paris,  Bord.  1885.  8. 

Observations  plttTiom^triqaes  et  therm.   Rapport  1883,  84.  Bordeaux 

1884,  85.  8. 
Nancy.   Socidtä  des  sciences. 

Bulletin  S^r.  2.   Tom.  7.  fasc.  18.   Ann.  18.  1885.   Paris  1886.  8. 
Paris.   Ecole  polytechniqne. 

Journal.  Cah.  55.   Paris  1885.  4. 
Toulouse.   Acaddmio  des  sciences,  inscription.s  et  bell,  lettr. 

Hemoires.  S^r.  8.   Tom.  7.   SeuL  1,2.   Toulouse  1885.  8. 

Cd-roeHsl^rltaniiieii, 

Belfast.    Natural  Mstory  and  philo«.  s(K"iety. 

Heport  and  i)i  oceodings  for  sess.  1885 — 86.    Beliast  1886.  8. 
Cambridge.    IMiilo.sopli.  society. 

I'roceedings.  \'ol.  5.  l'art.  5.  Cambridge  1886.  8. 
Dublin.    Royal  Dublin  society. 

Tlic  scientific  transactions.  Sur.  2.  Vol.  3.  N.  7 — 10.  Dublin  1885.  4. 

The  scientific  proceodings  Vol.  4.  P.  7 — 9.  Vol.  5.  P.  1,2.  Dublin 

1885,  86.  8. 


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XXXVIII 

Glasgow.  Natural  history  society. 

Proceedings  and  transactions.  N.  S.  Vol.  1.  P.  2.  1884 — 85.  Glasgow 
1886.  8. 

Index  to  the  proceedings  Vol.  1—5.  1851—83.   Glasgow  1885.  8. 

Londun.    Rctyal  society. 

Traimactiuiiä  pliilosoph.  Vol.  176.  P.  1,2.    London  1886.  4. 

Proceedings  N.  240-47.    London  1886.  8. 

Tlu'  K.  society.        Nov.  1885.  4. 
Natiirc,  a  vveokly  illu.str.  Journal  of  science.  N.  844 — äU4.  London  1886.  4. 
Manchem tor.    Litorary  and  ]»hilos.  society. 

Memoirs.  Ser.  3.    ^'ol.  8.    London  1884.  8. 

Proceedings.  Vol  23,  24.   Sosö.  1883—84,   1884—85.  Manchester 
1884,  85.  8. 

Holland« 

Amsterdam.    K.  Akademie. 

Verhandelingen.    Deel  2 — 4.    Amsterdam  1886.  4. 

Verslagen  en  mcdetleelingen.  3  II.  Deel  1.  Amsterdam  1885.  8. 

Jaarboek  voor  1884.    Amsterdam  8. 
Haarlem.   Hollandsche  niaatecha))pij. 

Archiv,  n^erland.  Tom.  20.  Liv.  4.  Tom.  21.  Liv.  1.  Harlem  1885,86.8. 
Teylers  stichting. 

Archives  da  musde  Teyler.  S^r.  2.  Vol.  2.  Part.  3,4.  Harlem  1885, 86. 8. 
Gatalogue  de  la  biblioth^ne.  Liv.  1—4.   Harlem  1885,  86.  8. 
Leiden.   Nederl.  Deerknndige  Vereeniging. 

Tijdsehrift  Ser.  2.  Deel  1.  All.  2.  Leiden  1885.  8. 

Reichsuniversität. 
5  Dissertationen. 

Florenz.   Bibliotheca  nasionalo  centrale. 

Bolletino  dolle  pablic.  Ital.  1886  N.  1—23.  Firenze  1886.  8. 
Modena.   Societä  dei  naturalisti. 

Atti,  memorie.  Ser.  3.  Vol.  4.  Anno  19.  Hodena  1885.  8. 
NoapeL   Zoologische  Station. 

MittheilntiL'en  F^d.  6.  H.  3,  4.  Berlin  1885,  86.  8. 
Padua.    SocicU'i  V<'neto-Trentina  di  scicnze  naturali. 

Atti,  Anno  1885.  Vol.  9,  Cas»-.  2.  Vol.  10,  fasc  1.  Padova  1886,  87.  8. 

lJulletinn.  Tom.  3.  N.  4.  Pa.lova  1886.  8. 
Pisa.    Societä  Toseana  di  scienze  naturali. 

Atti.  memorie.  Vol.  7.    Pisa  18S<i.  8. 

Processi  verb.  Vol.  5.  4  Nummern. 


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XXXIX 


Bom.   AccadoiuA  dei  Uncei. 

Atli,  Qieniorie.  Ser.  3.  VoL  18,  19.  Sor.  4.  Vol.  2.  1883— »5.  Roma 

1884,  85.  4. 

Atti,  rcndieonti  Scr.  4.  Vol.  1.  N.  27,  28.  Vol.  2.  N.  1— 14  (3  leliU). 

Vol.       1     II.    Koma  1H8.^>.  8(5.  1. 
Biblif^tlK'ca  iia/i(»iiale  «MMitral»'  A".  Kiiiamioli'. 

Bolk'tiiK»  Ticllr  u|M>r(.!  luoili'i  iic  firaiiici-c.  188Ü.  X.  1 — 4.  Kuiua  1886.  4. 
Veneüijr.    Nutaiisia  CDmiiienUirium  iiliyculogiciun. 

Aunu  1.  1886.  N.  1 — 4.  RcdaL.  du  Toni  e  Levi.  Vcnezia. 

Lu.xeuibiii'g.    öocicU^  botan. 

Rocueil  des  mdmoiruti  et  dcä  travaux  XL  1885 — 86.  Luxuiiibouig 
1886.  8. 

Boston.    American  acadomy  of  arts  and  riciencos. 

Proccodings.  N.  S.  Vol.  13.  P.  1,  2.  Bodtou  1885,  86.  8. 

Boston  Society  of  natural  liistory. 

Memoira  Vol.  3.  N.  11.  Boston  18«;-).  4. 

Proceedings  Vol.  22,  23.    Boston  1884,  85.  8. 
Buti'alo.    BufTalo  socicty  of  natural  isi'it'nt  **, 

Bulletin.  Vol.  ö.  N.  I.  Bufialo  1880.  8. 
Cambridi;«.',  Mass.  Harvard  ("nlU'u»'. 

Bulletin  of  tlie  niusnini  of  cornp.  zool.  Vol.  12.  N.  3,  4,  5,  G.  Vol.  13, 
N.  1.  Cambridge  1886.  8. 

Memoirs  VoL  10.  N.  2.  Cambridge  1885.  4. 

Annnal  report  1885—86.   Cambridge  1886.  8. 
Charleston,  S.  Carolina.   Elliott  socicty. 

Proceedings.  Vol.  2.  18:9—1875.  Aogast  1885.  8. 
Uadison,  Wisc.   Wasbnm  obscrvatoxy. 

Publications.  YoL  8,4.  Madison  1885,  86.  8. 
New-York.   N.-Y.  academy  of  scionccs. 

Transactions.  Vol.  3.  1883-S4.  Vol.  ö.  N.  1—6.  N.-York  1885.  8. 

Annais.  Vol.  3.  ls8.-).  N.  7  -lo.  N.-York  1885.  8. 
Science,  publiähcd  weekly  N.  150 — 157.  N.-York  4. 
Philadelphia.    Acadenila  of  nat.  sciences. 

Proceedings  1SS5.  V.  3.  1880.  Jan.  —  March,  l'hila.lcphia  8. 
baloüi,  Mass.    Hssex  institute.  riiilletin.  ^'ol.  17.  Uct.  -  i>cc.  1885.  8. 

Morse,  arrow-release  (Separal-Abdr.) 
Pealiody  acadeniy  of  scicnce. 

Menioirs  Vol.  2.  Salem  M.  188(;.  8. 

Aunual  report.  18.  Salem  M.  1886.  8. 


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xxxx 

San  Francisco.    Califunii.-)  acadeiny  of  scicnce». 

Proceetlings  \ol  4.  \\  l~ö  (1868—72).  Vol.  ö.  F.  1—3  (1873—74). 

Vol.  1.  1854-07  (2  c(iit.) 
Proceedintr?«,  regul.  ineiing  1880,81. 

Karly  iiiivnatioiis.  4  Hofte  187(5,  76.  «0.  s  }.  PaL-ilic  coast  fungi  1^80. 
Zy^^'l•  iiiilae  uud  ßouibycidae.    Vol.  1.  187:ii— 73.  Bulietiu  N.  4.  Jan. 

\m>.  8. 

Washi  ii.i;t  Oll.    Sniithsonian  inslitulinn. 

Anniial  iLpurt  üf  tbc  board  ul  rcgcutä  1884.  Washiugtou  1885.  8. 

2  E.\cni|ilaro. 
Department  of  tlic  iiiterior. 

Annual   report  4.    uf  tlie  Ü.  S.  gcol.   j>urvcy   1882 — 83  (Powell). 

Wasliingtou  1884.  4. 
Annual  report  5,  of  tlio  ü.  S.  geol.  survcy   1883 — 84  (Powell). 

Washington  1885.  4. 
Annoal  roport  S,  of  the  burean  of  ethnology  1881 — 88  (Powell). 

Washington  1884.  4. 
Bulletin  of  the  U.  S.  geol.  survey  N.  7—26.  Washington  1884,  85.  8. 
Mineral  resources  of  the  U.  S.  1883  and  1884  (Williams).  Washington 

1885.  8. 

Monographs  of  the  U.  S.  gcol.  survey.  Vol.  9.  Washington  18b5.  4. 
Annual  report  of  the  Controller  of  the  currency.  Dec.  1885.  Washingtoa 

1885.  8. 
U.  IS.  naval  obrorvatory. 

Observations,  astron.  and  meteorol.,  made  during  the  ycar  1881. 
Washington  1885.  4.    diiring  the  year  1882.   Washington  1885.  4. 
Yale.   Report  for  the  ycar  1884 — 8ö.   Obserrations  in  Yale  coUege.  8. 


Dorpat.  Naiiirtot>!rh(M-(i<'.>iollsehaft. 

iSitzungsl.friehtr.    P.d.  7.  II.  2.  1885.  Durpat  188G.  8. 
Archiv  f.  d.  Naturkunde  Liv-,  Ivsth-  und  Kurlands.     Bd.  9.  Lief.  3. 
(1.  ?or.)  Don^at  18^5.  8,  lid.  10.  Lief.  2.  (2.  Ser.)  Dorpat  1885.  8. 
üelelirte  E.sthn.  Gesellschaft. 

Sitzungsberichte  1885.    Dorpat  1886.  8. 
Heläingfors.    Societats  pro  fauna  et  flora  Feiinica. 

Heddelanden  H.  12,  IS.   Helsingfors  1885,  86.  8. 
Acta.  Vol  2.   Helsingfors  1881—85.  8. 

Beobachtungen  Ober  d.  periodischen  Erscheinungen  des  Pflansenlebeas 
i.  Finnland  1883.   Helsingfors  1886.  4. 
Moskau.   Soci^t^  imp.  des  naturalistes. 

Bulletin  1884  N.  4.  1885  N.  1—4. 1886  N.  1—3.  Mosoou  18^,  86.  8. 


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XXXXI 


Riga.  Natnrforacher'yerein. 

CorroBpondenzblatt  Jhg.  29.  Biga  1886.  8. 
St.  Petersburg.   Acad^mie  imp.  des  sciencoB. 

Bulletin.  Tom.  30.  N.  B,  4.  Tom.  31.  N.  1,  2.   St  P^tersbomg 
1885,  86.  4. 
Comitd  g^Iogique. 

Meraoires.    Vol.  2.  N.  3.    St.  Pi^tcrsbourg  1886.  4. 
Bulletina.  1885.  N.  8—10.  ISHß.  N.  1—8.  St.  P(^ter«bourg  8. 
Bibliotli^ae  g^ol.  de  la  Bnsaie  L  1885.   St.  P^tersbourg  1886.  8. 

Soltweden  und  IVorweg^en.. 

Gbristiania.  K.  Norske  Prederiks üniversitet. 

Jahrliucb  des  Norweg.  meteorol.  Instituts  f.  1882,  83,  84.  Gbristiania 
1883—85.  4. 

Seil  übeler.  Yiridarium  Nonve^jicum.  Bd.  1.    Christiana  1885.  4. 
Flt'lland,  lakis  kratrre  etc.    Univ.  Trot^r.  1H85.    Kristiania  1886.  4. 
llan.stecn.  Uiiter.suehungen  über  d.  Magneli.simis  d.  Erde.  Uebers.  von 

IIaii;?oii.  1.  Th.  nebst  Atlas.    Christiania  18 10.  4  und  folio. 
N.  Nordhavs-exped.   1876 — 78.   15.  Zool.   ChruBtacea  2  ved  Sars. 

Christiania  1886.  fol. 
Uniyer8.-Sammling  of  N.  Oldsager. 

Foreningen.  Aarsb.  1884.  Kristiania  1885.  8. 

Konst  och  Handverk  fra  Norgee  fortid.  5.  H.  Kristiania  1885.  foL 

Gols  gamle  Stavkirke  og  HoTestuen  paa  Bydo  Kongsgaard.  I.  Gbristiania 

1885.  foL 
Drontbeim. 

Det  K.  Norske  videnskabers  selskabs  skrifler  1883,  84.  Throndbiem 
1884,  85.  8. 
Land.  UniTendtät 

Acta  univorsitatis  1884—85.   Ifath.  ocb  natnrr.  Land  1885,  86.  4. 

Stockholm.    K.  Vittcrhets  bistorie  etc. 

Mänadsblad.  Aarg.  14.  1885.   Stookbolm  8. 
Entoinol.  forcningen. 

t:ntoniol.  tidskrift  1885.  Aarg.  6.  H.  1—4.   Stockhobn  1885.  8. 

Tromsö.  Museum. 

Tr.  Museum  Aarshefter  9.    Tiomsö  1886.  8. 
Aarsberetning  for  1885.    Tromsö  1886.  8. 

BaseL   Natorforscbende  Gesellßchaft. 

Verhandinngen  Tb.  8,  H.  1,  Basel  1886.  8. 


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xxxxn_ 

Bern.   Nslnrforachcnde  Gesellschaft. 

Mittheilnngen.  N.  1119-1142.    Bern  1886.  8. 

Hüi'lisclmle. 

37  DiKscrUtiouen. 
Frauen fcld.    Thurgauischc  iiatuir.  (losellj^cliart. 

MittlieilunfJTcn  H.  7.    FiauenfcM  188Ö.  S. 
Genf,    öoeiotd  physique  ot  d  historr  iiat. 

iMrnioiics.  Tom.  28.  T.  1.  üeucvo  1«»4,  85,  4. 
liKstitiit  national. 

Bulletin.    Tom.  27,  Gcnfeve  1885.  8. 
St.  Gallen.    Is'atui lüröchcndc  Gesellschaft. 

Bericht  aber  die  Thätigkeit  1883-84.    St.  Gallen  1885.  8. 
Schweiserische  Natnrforachende  Gesellschaft. 

Actes  de  la  soc  HeW.  r^nnie  an  Locie  1885.  Nenfchatel  1886.  8. 

Mad  r i  d.  Obserratorio. 

Besamen  de  las  observ.  met  1881.   Bfadrid  1885.  8. 

Cordoba.   Academia  naolonal  de  Giendas  de  la  repabL  Argcutina. 

Boletin.   Tom.  8.  Entr.  8—4.   Baenos  Aires.   1885.  8. 
Valparaiso.   D.  wissenschaftlicher  Verein  sn  Santiago  de  Chile. 

Verhandlangen.   Bibliotheca  nadonal,  H.  2,  3.  Valparaiso  1886.  8. 


^ng^lcauft  wurcleii  im  Jahre  UsissiO 
folgende  Werkes 

a.  Allgemein  wisteiiselisflllelien  InlMlto. 

Adressbach  f.  Dansig  1886.  8. 
Oentralblatt,  biologisches.  Jhg.  6.  1886.  Erlangen  8. 
Gomptes  Rendus.   Tom.  102,  103.  Tables  des  comptes  Rendas  k  T.  101. 

Paris  4. 

Fauna  und  Flora  des  Gollls  von  N<'ap«'l.   Monographie  13.   Berlin    1885.  4. 
Forschungen  zur  Deutschen  Landes-  und  A'olkskundc.  II.  5 — 8.  Stuttgart  1886.8.  f 

Fauna  und  Flora  des  Golfes  v.  Neapel.  Monogr.  13.    Berlin  1885.  4. 
Gaea,  Zeitschril't  zur  N'erlueituug  uaturw.  und  geogr.  Kenntnisse.  Bd.  22.  1886. 

Köln  und  Leipzig  8. 
.Journal,   the  Anieriean  1H8>).    Index  zu  Vol.  21—30.    New  Häven  8. 
Meuioires  de  racadeuiic  des  scienccs  de  St.  IN'torsbourg  Sdr.  7.    Tom.  33.  N- 

3—8.  Tom.  34.  N.  1—7.   St.  Pdtersbooig  1885,  86.  4. 


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xxxxm 


MonatBachrift,  Altpreass.,  1896.  H.  1—6.   Kdnigsberg  8. 

Mnller,  die  wies.  Vereine  und  Geeellschaften  DeotHcblaiids  im  19.  Jahrhundert. 

Bibliographie.   Lied  7,  8,  9.   Berlin  1886.  8. 
NatttTi  Zeitung  zur  Verbreitung  naturw.  Keuntnissc.  Bd.  35.   Halle  1886.  4. 
Natorforscher,  Wochenblatt.   Jhg.  19.  188Ü.  Tübingen  4. 
Sammlnng  gemeinverständl.  wiaaenschaftl.  Vortrilgo.  N.  473—80  N.  F.  N.  1—12. 

Berlin  8. 

ünivcrsitäte-KalciKlor,  Winter  1.SS5    86.  Somnirr  IHHO.  ßcilin  1S8f;.  12. 
Vogel,  das  Mikroskop.   4.  AuÜ.  v.  Zachariuii.  Lief.  1  und  4.  Leipzig  1884.  8. 

I».  PhysIkaliseheB  and  ehemiBClira  Inhalts. 

Annalen  der  Physik  und  Chemie.  Jhg.  1886.  Beibl&tter  1886.  Leipzig  1886.  8. 
Berichte  der  D.  chemischen  Gesellschaa  zu  BerUn.  Jhg.  19.  1886.  Berlin  8. 
Burckhardt,  die  Erfindung  des  Thermometers  und  seine  Gestaltung  im  17.  Jahr- 
hundert.   Berlin  1867.  4. 

—  ,  die  wichtigsten  Thermometer  des  18.  Jahrhunderts.  BaHcl  1871.  4. 
Jahresbericht  über  die  FurtHc-hritte  d.  Chemie  f.  1883  H.  ö.  f.  1884  H.  1—4. 

Glessen  1«S5,  sß.  8. 
Jounial  f.  practisclio  Clioniio.    .Ilig.  1886.    Loipzi^^  8. 

Kirchboß',  Vorlcsungeu  über  matb.  Physik.  Mechanik.    Auflage  3.  Leipzig 

1883.  8. 

Zeitschrift,  flcM-tro-trclm.  Jhg.  7.  Berlin  1886.  8. 

—  ,  für  lustruniciitonktimio  l^Hit.    Borliii  8. 

—  ,  deutsche  meteorol.  Jhg.  3.  1886.  Bi-rlin  8. 

c.  Astronomischen  Inhalts. 
Nachrichten,  astron.  Bd.  114,  115.    Kiel  1886.  4. 
Sirius,  Zeitschrift  f.  popul.  Astronomie.  Bd.  19.  Leipzig  1886.  8. 

d.  Zoologischen  Inhalts. 
Altum,  Forstooclogie  I— Hl.  Aufl.  2.   Berlin  1876,  81,  82.  8. 
Archiv  für  Naturgeschichte.  Jhg.  50.  H.  6.  Jhg.  51.  H.  4.  Jhg.  52.  H.  1,  2. 
Berlin  1885,  86.  8. 

Bronn>  Klassen  und  Ordnungen  der  Thlere.  Bd.  6.  Abth.  m.  Lief.  50—55. 

Leipzig  und  Heidelberg  1886.  8. 
Isis,  Zeitschrift  1886.   Berlin  4. 

Leuckart,  die  Parasiten  des  Menschen.  Bd.  1,  Lief.  3.  (2  Aufl.)  Leipzig  u.  Heidel- 
berg 1886.  8. 

liOnnis,  Synopsis.  I.  Zoologie.  Bd.  JI.  Aliih.  2.    Hannover  1886.  8. 
Standingor.  c.itoti.sche  i^chmettcrlinfrc.  Lii  f.  l    16.   Fürth  188<).  fol. 
Zoitsctu'ift  f.  wisHcnsch.  Zoologie.  Bd.  43,  H.  1 — 4.  Bd.  44,  H.  1 — 4.  Leipzig 
1885,  86.  8. 

0.  Botaniscbrn  Inhalts. 
Aunales  d«'s  sciencccj  nat.  Kot.  Ser.  7.   Tum.  2,  N.  4 — 6.  Toni.  3,  N.  1 — 6. 
Tom.  4,  N.  1-  4.  Paris  1885,  86.  8. 

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xxxxiy 

Cetitmlblatt,  bot.  Jbi|^.  7.  Bd.  24,  N.  7.  —  fid.  28,  N.  18.  Cnnel  1886.  8. 
Cohn,  Kryptogamen-Flora  v.  Schlesien.  Bd.  3.  Lief.  2.  Breslatt  18^6.  8. 

—  ,  Beiträge  zur  Biologie  der  IMIanzfiu  Bd.  4,  H.  2.  Breslatt  1880.  8. 
Hartig,  Holz  der  deutschen  Nadelwaldliilume.    Berlin  18H.5.  8. 
Jahresbericht,  hot.  1883.  Jbg.  11.  L  H.  2,  II.  H.  1—3.  1884.  Jbg.  12.  J. 

1,  2.  Berlin  8. 

RabenborBt,  I.  Bd.  Ahth.  2.  Tilze  von  Winter.   Lief.  22—26. 

—  lU.  Bd.  Fani]>flanzen  v.  Luersnen.  Lief.  6—8. 

—  IV.  Bd.  Lauliniose  von  Linijd'iiht.  Lief.  3 — o. 

Sonuier,  ITandhucii  der  l'llan/<'nkranklit'it('ii.  AnH.  2.  Tli.  1.  Berlin  188»).  «. 
Willkomm,  fort.stl.  Flora  von  DcuttschlauU  uuU  Oesterreich.  Lief.  1  — 11.  (Aufl. 

2.  )  18«(j.  8. 

f.  Aiithropo1oi;ischeii  Inhalts. 
Archiv  fiir  Anthropologie.  Bd.  17.  Brannseliwcig  1886.  4. 
Mebtorf,  vorgeschicbtl.  AUerthümer  in  Sehle8wjg*üol8teiii.  llanihurg  1885.  8. 
Voss  u.  Stimming,  vorgeschichtliche  Altertbumer  aus  der  Mark  Brandenbnig. 

Lief.  1-  20.  Berlin  18s6.  f.d. 
Zeitschrift  für  Ethnologie.  Jhg.  Iö86.  Berlin  1886.  8. 

g.  Mfiieralogiscben  Inhalts. 

DanK'.s,  ( lla<  ialliildung  d.  N.  Itrutscli.  Tiefebene.    (Sauind.  Vircliow  u.  Holtzend.l 
Neues  Jahrhuch  für  Mineralogie,  (ieolo<;ie  und  Palaeontologie.  .Birg.  1886,  Bd. 
1,  U.  2,  a.  Bd.  2,  ü.  1,  2.  Beilage  Bd.  4,  ü.  2,  6.  Stuttgart  1886.  & 

h.  Medieinischen  Inhalts. 

Archiv  für  Anatomie  und  riiysiol()<:ie  1886.    Anat.  Ahth.  H.  1 — 4.  PhysioL 

Al.th.  H.  1—6.  Suppl.  188(1.  Leipzig  1S8().  8. 
His,  Anatomie  niensclil.  Eud)ryoncn  1,  11,  III.   Leipzig  188(»,  82,  85.  8.  Atfa» 

I  n.  Iii  Taf.  1—8.  T.  9—14  u.  1*  Leipzig  1880,  85  foL 


Vom  K.  Ministoriuni  für  Handel,  (lewerbe  und  öffentliehe  Arbeiten. 

Geolog.  Karte  von  Preussen  und  Tliiiringen.  Lief.  23,  3<».  Berlin  1885  f.d. 

Abhandhingen  zur  geol.  Specialkarte.  Bd.  6,  U.  '6  Ulit  Atlas.  Bd.  7,  IL 

2.  Bd.  8,  II.  1.  Berlin  1885,  86.  8. 
Erlauterungen.  Gradabt h.  55.  N.  39,  40,  45,  46.   Üradabth.  70.  N.  34—36, 

40—42.    Berlin  1885,  86.  8. 
Jaluinu-Ii  der  K.  Prcuss.  geol.  Landcsaiiätalt  u.  Bergakademie  für  1884. 

Berlin  1885.  8. 


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xxxxv^ 

Tom  K.  Hinfotoriain  f.  d.  landwirthMchaftl.  Aiig«1«gen1ieiten,  Dnniaeii 

und  Fönten. 

Landwirtliscbaftl.  Jahrbficher.  Bd.  14,  H.  5,  6.  Bd.  14.  8uppl.  3.  Bd.  16,  H. 

1,  3—6.  Bd.  15,  Suppl.  1.    Berlin  1886.  8. 
Görz,  Handel  und  Statistik  d<'^  Zurkcrs.    Berlin  1885.  8. 
StatistiBi-Iu-s  Jaliri>  f.  d.  Dcutselie  Hcirli.    Ileiau.^g:.  v.  K.  Statist.  Amt  Jbrg. 

6.  1885.  Jhrg.  7.  1886  Berlin  1885,  HC.  H. 
Monatahefte  sor  Statistik  d.  D.  Reiches.  Jbrg.  18b6.  Jan.-Oct.  Berlin  1886.  4. 

Ton  der  K.  ObeivPostdiroction  In  Dintig. 

Die  Blitzgefahr  N.  1,  herausgegeben  T.  electra-technischen  Verein.  Sop.-Abdr. 
Berlin  1886.  8. 

Tom  Diroetor  d.  D.  SeewMie,  Herrn  Geheimrath  Profi  Dr.  Nenmnjrer. 

Nearaayer  n.  Borgen,  die  internationale  Polarforschnng  1882 — 83.  Bd.  1  n.  2. 
Berlin  1886.  4. 

Obserrations  of  tbe  internafc.   Polarexpedition  1^82 — 83.   London  1886.  4. 

Von  Uerrn  Coiiiinerz-  und  Adniiriilitätsrath  a.  D.  Dr.  Jur. 

W.  AbeiBCg  in  BtMiiu. 
Verhandlungen  der  Oosollschaft  für  Erdkunde  in   Berlin.  Bd.  11.  X.  1 — 10 

(doppelt)  Bd.  12.  N.  1—10  (duppelt  N.  l-D).  1884,  85.  8. 
Zeitschrift  der  Gesellschaft  ffir  Erdkunde.   Bd.  19.  H.  1—6.  Bd.  20.  H.  1—6. 

Berlin  1884,  85.  8.  (Bd.  20.  H.  2,  4,  5  dopp.) 
Mittheilnngen  der  Afrik.  Gesellschaft.  Bd.  4.  H.  1—6.   Berlin  1883—85.  8. 
Kalle,  Wirthsehaftslebren.   2.  Anfl.   Berlin  1878.  8. 

Vom  verstorbenen  Herrn  K.  (irentzenberi?. 
Borkhausen,  N.itintrr.seliiclitf  europ.  8chmetterliuge.  Th.  1 — ö.  Dessau,  Leipzig 

un<l  Frankfurt  1785— 5»4.  8. 
Entomol.  Kalender  1877.    (^uedliidturj;  8. 

Freyer,  Beiträge  zur  Geschichte  europ.  Sclinieilerlinge  mit  Abbild.  Bd.  1  —  3. 

Neuere  Beiträge.  Bd.  1 — 7.    Augsburg  1828 — 58.  4. 
Ocbsenheiner,  die  Schmetterlinge  t.  Bnropa.   Bd.  1 — 10.  Leipzig  1807 — 85.4. 
Kirbj,  calalogue  of  the  coUection  of  diumal  lepidoptera.   London  1879.  4. 
Reisewerke  von  Andree,  Baker,  Bickmore,  Browne,  Dixon,  Hayes,  v.  Heugtin, 

Martins,  Pinto,  Toreil,  Nordenskiöld^  Wallace,  Zimmermann. 
Kiepert,  Carte  du  bassin  dn  Congo,  Berlin  1885. 
Schnitze,  Streifoug  durch  Gapri.   Berlin  1886.  8. 

Mittheilungen  a.  d.  geogr.  Anstalt     Petermann  1859.  N.  7 — 12  n.  Bi^flbis.- 

Heft  1860.  Gotha  4. 
Tageblatt  d(M-  59.  Versammlung  D.  Naturforscher  und  Aerato  zu  Berlin.  1886. 

4.  nebst 

Fostachril't  und  Katalog  zur  wiss.  Ausstellung. 


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XXXXVI 


Ton  elMm  Hltgliede  der  natnrt  Gesellschaft  in  Dsoiig. 

Correspondenzblatt  d.  D.  Gesellschaft  dir  Anthropologie»  Ethn.  u.  Ui^geeehiehte. 
Jhg.  17.  MQnchen  1886.  4. 

Ton  den  Verfassern. 

Credner,  Normalbostimmung  f.  d.  Zusammenstelle,  d.  landosknndl.  Liitentor. 

Mittli.  d.  Ccntral-Commission.    If).  Febr.  1880.  H. 
Grad,  la  distillation  de  l'eau  de  vie.  Extr.    Strasshoiirg  188»>.  8. 
Holm  o  ConwtMitz,  Stmli  sul!"  .iiiilira  di  Sicilia.    Sej).-Abdr.  8. 
Ilflhvi^.  iil>er  d.  Ursprung  d(!r  Ackcruukräiitor.  Se|).-Al>dr. 
JentZHch,  3.  Sop.-Ahdr.  übor  gonl.  Aufnaliiiu'ii  in  Wcstpreusson. 
Kökeuthal   u.   Weissouboru,  geol.   AusÜüge  an  der  Westküste  Norwegens. 

Scp.-Abd.  8. 

Leiiubach,  Corambycidcu  dos  Harzes.    Sonderhauseii  1886.  4. 
Mcinikow,  Phosphorite.    Sep.>Abdr.  8. 
Meyer,  das  Gräberfeld  von  Hallstadt.   Dresden  1885.  4. 
Mdbias,  Artbegriie.   Sep.*Abdr.  Jena  1886.  8. 

— ,  fiber  Schleimfilden  des  Seestichlingnestes.   Bonn  1885.   Sep.-Abdr.  8. 

— ,  4  Dissertationen  ans  d.  zoolog.  Institut  Kiel. 
V.  Müller,  A  Censas  of  the  plante  ofM.  Sonth  Wales  by  mooro.  Sydney  188i& 
Müller-Beeck,  Verzeichn.  essbarer  Pflanzen  Japans.  Sep.-Abdr. 
T.  Rath,  Worte  der  Erinnerung  au  A.  t.  Lasaulx.  8. 
Kochel,  Studien  galvan.  Ströme.    Disscrt.    Halle  1886.  8. 
Thoren,  araneae.    Sep.-Abdr.  1886.  8. 
Treichel,  6  anthrop.  Sep.-Abdr. 

Vogel,  das  Mikroskop.  4.  Aufl.  v.  Zaciiariris  Lief,  2,  3,  ö,  0.  Leipsig  1884.8. 
Ziciu,  11.  medic.  Separatabdrucke.    Dauzig  8. 


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Bericht 

äber  die 

neunte  Jahresversammlnng  des  westpreuss.  hoUiiiiscli-zoologisuheu 
Yereios  zu  Schlochau  am  15.  Juni  1886. 


Ooin  im  voriirt'ii  Jahre  in  Dirschau  gefas.sten  Besililun-i'  t^emüss  fand  die 
nountf  WaiHlcrvcisanuiilung  dt'.s  Wcstin'i'ussisclit'n  l)otani--(  li-zi>ol()o;ischen  Vereins 
in  tlem  durcli  seine  reizende  Umgebung  ausgezciclmcten  Schlochau  statt.  Dank 
der  hingebenden  Thätigkeit  ihres  Geschäftfifuhrcrs,  des  Herrn  Apotheker  Plath 
und  eines  opferfreudigen  Lokalcomitds  brachten  die  Damen  und  Herren  der 
Stadt  den  Bestrebnngen  des  Vereins  das  regste  Interesse  entgegen,  woffir  den» 
selben  sowohl  bei  der  Yonrersammlnng  in  Schttbits  HAtel  am  Abend  des  14^  Jnni, 
wie  auch  bei  der  eigmtlichen  Sitsnng  Ton  Herrn  Prof.  Dr.  Ball  freudige  Auer« 
kennnng  gesollt  wnidOi  da  ja  dadurch  am  besten  der  Zweck  der  Wandenrer> 
Sammlung  erfftUt  werde,  festere  Bande  untw  den  Fachmännern  und  Natur- 
freunden der  Provinz  zu  knfipfen  und  zu  ständigen  Beobachtungen  in  den  ein- 
zelnen Theilen  der8eU)on  anzuregen. 

In  Vertretung  des  durch  Heiserkeit  an  der  Leitung  verhinderten  Herrn 
Dr.  V.  Kiiiigprraff  eröffnete  Herr  Professor  Baii.  aiu  l.ö.  Juni,  morgens  9  Uhr, 
im  grossen  v'^aale  (Iva  Jahnke'schen  Hotels  die  eigentliche  Sitzung  mit  einer 
Ansprache  an  di«;  zahlriMche  Verr^aninilung  tind  verlas  die  Scliicihcn  und  Glück- 
wünsche von  Mitgliedern  und  geladenen  Gälten,  die  am  Erscheinen  verhin- 
dert waren. 

Hierauf  begrüsste  Herr  Bürgermeister  Klatt-Schlochau  die  V^ersammlung 
und  hiesB  die  fremden  Damen  und  Herren  namens  der  Stadt  herzlich  will- 
kommen. Wenn  diese  den  verehrten  Gästen  auch  des  Interessanten  nur  wenig 
bieten  könne,  so  gebe  sie  doch  dar  herzlichen  Freude  fiber  das  Erscheinen  deiv 
selben  Ausdruck. 

In  seinen  Dankesworten  weist  Herr  IVofessor  Bail  schon  vorläufig  darauf 
hin,  dass  die  anwesenden  Botaniker  und  Zoologen  auch  wegen  der  reichen 
Flora  und  Fauna  in  der  nächsten  Umgebung  der  Stadt  ihren  Aufenthalt,  den 
ihnen  die  Bewohner  so  angenehm  machten,  durchaus  nicht  zu  bereuen  haben 
würden. 

Darauf  entrollt  derselbe  ein  lebhaftes  Bild  von  der  Art  wie  gegenwärtig 
die  beschreibenden  Naturwissenachaften  betrieben  werden,  zeigt  wie  die  reifen 

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Frficlito  unserer  Krkcnntniss   zu  labendem  Gcniiss  einladen,  und  aaoh  dem  I 
Lehrenden  die  reichsten  Mittel  bieten,  seiue  Zöglinge  zu  begeisterter  Be-  I 
obachtung  und  ätctcni  Denken  anzuregen.    Das  AnachaaiingB-Matonal  tu  dem  I 
lehrreichen  A'ortrage,  der  sicli  vielfach  auf  die  Ergebnisse  der  eig^cncn  ausgc-  1 
dehnten  Untersuchungen  des  Redners  HiiUzte,  liefern  mitgebrachte  Gegenstände  1 
und  Präparate,  aber  in  noch  erhohterem  Masse  frisch  von  ilini  bei  Schiochau  J 
gesammelte  Naturobjecte,  auf  welche  er  die  Auliuerksauiiveit  der  Anwesenden  I 
hinlenkt.    Iiier  bietet  ihm  die  gerade  auf  steinigem  iJoden  in  schönster  Biütlio  | 
stehende  lychnisartige  Königskerze,  Verbascuni  l^i/c/initis,   welche  in  Dauzig's 
Flora  ganz  fehlt,  wie  die  üppige  Entwickelung  von  Kalkpflanzcn,  z.  B.  des  i 
WnndkleoB  nnd  der  Eeparaette  Gelegenlidt  über  die  durch  die  Zosammenaetiaiig 
des  Bodens  bedingte  Verschiedenheit  der  Vegetation  so  sprechen.  Die  an  eiiief 
alten  Mauer  so  ttppig  wie  woU  kaum  anderwärts  in  Westprenasen  wachseode 
Manerraute,  Atptlinum  Ruta  rnnraria  veranlasst  an  Streiflichtem  anf  die  «e^  I 
liehen  felsenbewohnenden  Verwandten«  die  Frauenhaare,  Milzfem  (Oeteroeh 
einarum)  und  andere,  über  deren  Vorkommen  auch  in  nnserer  Pkovini  ge* 
sprocIuMi  wird,  und  von  den  Miniaturlandschaften  dieser  reizenden  GeNva  hse 
wird  der  Blick  zum  stillen  Waldthale  geleitet  mit  seinen  der  Gegend  eiuen 
ganz  eigenen  Charakter  aufprägenden  Büschen  unserer  krautartigen  Farne,  der 
Aspidien,  Aspleiüen  und  Poli/podicn ,  von  denen  dann  die  aus  kaum  sich  titer 
die  Erde  erhebenden  Stamme  entspringenden  hohen  Biatttrichter  des  Strauß*- 
farns  Struihiopteris  (jrrTiumirn  zur  Besprechung  der  tropischen  Bauuifarne  'i« 
(iegenwart  und  Vergangenheit  und  der  Betheiligung  dieser  an  der  Biklunir  Jer 
Steinkohle  fuhren.    Mil  der  ernsten  Malmung  die  Berberitzen  auszurotten,  die 
sich  auf  Schlochaus  Promenaden  schon  aus  der  Ferne  durch  ihren  rostfarhenra 
Anstrich  als  Träger  unzähliger  Rostpilze  zu  erkennen  geben,  die  bekanntlich 
den  Orasrost  des  Getreides  erzeugen,  verbindet  der  Vortragende  eine  Ueb» 
sieht  ftber  die  wichtigsten  pHanxlichen  Feinde  unserer  Onltuigewichse  nnd  ^ 
weilt  besonders  bei  dem  Generationswechsel  derselben,  durch  den  gewisse  bohore 
Füanzen,  t.  B.  Alpenrose  und  Fichte,  Wachholder  nnd  Bimbanm,  Kreuskrait 
nnd  Kiefer  in  ein  gewisses  FeindschafksverhJlltniss  sn  einander  treten,  indem 
jede  derselben  einer  besonderen  Pilzform  snr  Freistätte  dient,  von  der  ans  die' 
selbe  ihre  AngrifTr  gegen  die  andere  richtet,  die  derselben  allerdings  später 
wiedw  mit  gleicher  Münze  heimzahlt.  —  Während  die  meisten  Pflanzen  nur 
von  unoi*gani8chor  Nahrung  leben,  welche  sie  dem  Boden,  dem  Wasser  nnd 
der  Luft  entziehen,  mid  somit  die  Aufgabe  erfüllen,  aus  den  Stoffen  der  leb-  P 
losen  Natur  Nahrniig^niittt  l  für  die  Thiere  und  die  Menselien.  wie  für  die  ver-  j 
schiedene  faulend*'  organisciie  Stolle  bewohnenden  und  die  ;uif  Pflanzen  schmar-  * 
rotzenden  (iewachse  zu  bereiten,  sind  letztere  echte  Vegetarianer.  doch  giebt 
es  bekanntlicii  auch  Pflanzen,  die  neben  unorganisclier  Nahrung  auch  thierisciio 
Stoffe  verzehren  und  die  jetzt  allgemein  unter  dem  Namen  der  neischfressendeu 
Gewädise  bekannt  sind.    Gerade  in  der  Lehre  von  den  Parasiten  hat  die  Natur  [ 
geschichte  in  den  letzten  35  Jahren  die  erstannlichsten  Fortschritte  gemacht, 

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vornehmlich  auch  dadurch,  daaa  sie  uns  die  Spaltpilse  als  die  geHihrlichsteii 
Gegner  unserer  eigenon  (Gesundheit  kennen  gelehrt  hat.  —  Hänfig  treten  in- 
folge des  Parasitismus  Anschwellungen  (Gallen)  und  Umbildungen  ein.  AJs 
Beispiel  einer  solchen  wird  eine  durch  Blattläuse  ▼eranlasste  Bosendurch' 
wachsung  erläutert  und  dabei  auch  an  die  durch  Milben  aus  der  Gattung 
Phftoptu»  erzeugten  Weidenkätxchenballen  hingewiesen. 

Während  die  Lehre  vom  Parasitismus  mehr  oder  weniger  dfisteie  Bilder 
entrollt,  giebt  es  oine  zweite  Art  des  Zusammenlebens  der  Organismen,  deren 
Verfolg  dem  Beobachter  die  grösste  Freude  bereitet,  e»  sind  die  BQndnisse  au 
gemeinsamem  Nutzen,  welche  zwlHohon  Pflanzen  und  Pflanzen  z.  B.  Algen  und 
Pilzen,  die  SU  den  sogenannten  Flechten  ▼erscliniol/en.  oder  zwischen  Pflansen 
und  Thieren  und  endlich  zwischen  Thieren  und  Thieren  beatehcn.  Letzteres 
VerhältniPB  domoiistrirt  der  Vortragende  unter  andorm  an  Kxeni]»lareu  des  Ein- 
Fiodlerkrohsos  I\i</t/ni><  Ih'itUaituii  und  der  Maiitolactinio,  Adanisin  pnlliafa, 
welchen  (Ii«'  ( >riginalal>l>ildung  in  soiuem  nit'tiuKli.>chrii  Leitfaden  der  Naturge- 
schichte eilt  leimt  int,  in  dem  alle  hier  l)eiiamlelten  Kragen  in  leichtfaHslicher 
Form  jedem  Gebiltieten  zugänglich  gemacht  sind.  Zu  den  fördernden  Wechsel- 
beziehungen gehört  audi  der  Pflanzenbesuch  durch  die  InsecUni.  An  dem 
Sammelkörlichen  mehrerer  am  Tage  der  Versammlun^z  gefangenen  Arbeitsbienen 
(Drohnen  und  Königin  fehlt  dasselbe  bekanntlich)  weist  Prof.  Bail  nach,  dass 
dieselben  nur  den  Blüthenstaub  des  schon  erwähnten  Vcrbasmm  Lychniti»  ge- 
sammelt haben  und  erörtert  eingehender  die  durch  dieselben  vermittelte  Be- 
fruditung.  Daran  knüpft  sich  die  Brläuterung  verschiedener  Ar  die  Yer^ 
mittelung  der  Insecten  besonders  geeigneter  BlQtheneinrichtungen  bei  Gattungen 
aus  versebiedenen  Pflansenfamilien. 

Es  folgt  die  Verlesung  des  Geschäftsberichtes  von  Professor  Dr.  Kiknser* 
Marienwerder  durch  Oberlehrer  Dr.  Schmidt-LauMibui^.  Demselben  entnehmen 
wir,  dass  dem  Vereine  mehrere  Mitglieder  durch  den  Tod  entrissen  worden 
smd.  Es  sind  dies  die  Herren  Förster  Schindowsky-P^bbemau,  Apotheker 
Settmacher-Hochstfiblau  und  Pfarrer  Garolus-Planten-b.  Lichtenau.  Die 
Versammlung  ehrt  das  Andenken  derselben  durch  Erheben  von  den  Sitzen. 

Kiiie  weitwe  Zaid  von  Mitgliedern  ist  durch  Verzug  aus  der  Provinz  ans 
dem  Verein  ausgeschieden.  Einige  sind  auf  Beschlnss  des  Ces. -Vorstandes  vom 
14.  März  a.  er.  im  Mitglieder- Verzeichnis»  gestrichen,  da  sie  seit  längerer  Zeit 
durcli  Nichtzahlung  des  Beitrages  ihre  Entfremdung  gegenüber  dem  Vereine 
bekundet  haben. 

Neu  eingetreten  .sind  ö  Mitglieder,  so  dass  die  angerdiliekli<'lie  Mitglieder- 
zabl  181  Ijetragt.  Aussenlem  wurde  in  der  aut^seroi (lenlliclien  Sitzung  des 
Ges.-Vorstandes  vom  14.  Marz  a.  er.  noch  folgendes  verhamielt:  Bei  der  wiBseu- 
scbaftliciien  Durchforschung  mehrerer  Soeen  des  Rieseugelurgcs  din  rli  Herrn  Dr. 
O.  Zacharias  hat  der  genannte  (Jelehrte  gefunden,  da.-^s  in  den  l>«'tr.  Seen 
eine  beträchtliche  Anzahl  niederer  Thierformen  vorkommt,  die  nian  bisher  nur 
iu  den  skandinavischen  Ländern  beobachtet  hatte.    Herr  Dr.  v.  Klinggraeff 

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glaubt  ferner  an  vielen  Moosen  erkannt  zn  haben,  dasB  in  unserer  Provini  ge* 
wisse  Ähnliche  Verhältnisse  obwalten.  Deshalb  ist  der  Ges.-yorstsBd  donh 
seinen  Schrifif&hrer  anf  Antrag  des  Directors  des  westpreuss.  Prorinilal-Mineiiiiis 
mit  dem  genannten  Herrn  Dr.  Zacharias  in  Verbindung  getreten,  um  disaen 
Herrn  (&r  die  schon  lange  dringend  gewfinschte  Durchforschung  der  in  West^ 
preussen  belegenen  Seeen  auf  die  niedere  Thier&una  su  gewinnen.  Die  Ton  d« 
Herrn  Vordtsenden  vorgelesenen»  Schreiben  enthalten  die  beiderseits  sog» 
nommenen  Bedingungen,  und  wird  Herr  Dr.  Zacharias  während  des  Ifoiito 
Juli  d.  J.  die  genannte  Durchforschung  beginnen.  In  der  Sitzung  vom  14.  Min 
wurden  die  snnächst  zu  durcliforsohenden  Seeon  bestimmt.  Die  Genenü>Va^ 
Sammlung  genehmigte  ohne  Widerspruch  die  Vertragsbedingungen. 

Ein  weiterer  dem  6es.-Vorstande  in  der  genannten  Sitnmg  vorgelcgtei 
und  Ton  dem  Herrn  Vorsitzenden  jetzt  verlesenes  Schreiben  betrifft  die  Stelliug 
des  zoolog.-bot  Vereins  zur  oatorforschenden  C^llschafk  zu  Danzig  in  Beng 
auf  Leistungen  und  G^^genleistnngen.  Die  von  dem  Vorstande  s.  Z.  getroffenee 
Abmaohuqgen  werden  ebenfalls  von  der  Gteneral'Versammlung  angenonmiea. 

üm  eine  einheitliche  Nomenclatnr  bei  Pflanzenbenennnngen  zu  erwirkn. 
hat  der  6e8.-Vor8tand  in  der  mehrfach  genannten  Sitzung  vom  14.  USn  fener 
beschlossen,  dass  fortan  bei  allen  Publicationen  des  Vereins  Garcke's  Flora 
ffir  Nord-Deutschland,  und  zwar  stets  die  neueste  Auflage  als  Norm  fett- 
gehalten  werden  solle. 

Was  den  Verkehr  mit  anderen  Vereinen  betrifil,  so  ist  wiederholt  darau; 
hinzuweisen,  dass  der  westpreuss.  botan.-zoolog.  Verein^  dessen  Schriften  i^' 
tntegrirender  Tbeil  der  Schriften  der  natorforschenden  Gesellschaa  zu  Daosg 
erscheinen,  keinen  e^sentlichen  selbständigen  Schriften-Austausch  ikbt,  sondo 
nur  emzelnen  Ton  ihm  besonders  verehrten  oder  ihm  besonders  nabestehesfo 
und  befreundeten  Uännem  und  Vereinen  als  Zeichen  seiner  VerdiruBg  ni 
Hochachtung  seine  Schriften  als  besondere  Druckschriften  fiberreicht  Mit  gm 
besonderem  Danke  erkennt  er  es  daher  auch  an,  wenn  ihm  von  einzelnen  Tet- 
einen  die  betreffenden  Jahresberichte  oder  sonstige  Veröffentlichungen  als  Ge- 
schenke ikberwiesen  werden.  So  hat  auch  im  vergangenen  Jahre  die  K.  K> 
Leopoldinische-Karolin.  Academie  deutscher  Naturforscher  das  höchst  werthrolk 
Blatt  „Leopoldina"  dem  Schriftführer  flir  den  Verein  als  Geschenk  fiberwiesen. 
Desgleichen  sind  dem  Schriftführer  von  dem  Brandenb.  bot  Verein  die  Ver 
handlungen  des  gen.  Vereins  Jahrg.  1882,  und  1884  zugegangen.  P«" 

Verein  für  Naturkunde  zu  Cassel  hatte  s.  Z.  eine  Einladung  zur  Ju)>elfeier 
seines  50jährigen  Bestandes  dem  Vereinsvorstande  zufreschickt.  Herr  Professor 
Bail  gratulirte  demselben  persönlich  im  Namen  der  Danziger  naturforschender 
Gesellschaft  und  unseres  Vereins  und  ausserdem  hatte  der  Schrififlihrer  Namen- 
des  Vereins  ein  Glückwunsch-Telegramm  an  denselben  abgesandt  und  erhielt 
als  Dank  für  den  Verein  die  umfangreiche  und  gelehrte  Festschrift.  Endlich 
hat  der  Verein  „Irmischia''  zu  Sondorsbausen  die  No.  1 — 12  seines  Correspoadeaz- 

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Blattes  eingesandt.  Für  alle  diese  wertbToUen  und  ungern  Verein  tuenden 
Geschenke  sagt  die  General-Yersammlnng  ibren  tie%ef1i]ilten  Dank. 

Betreib  der  durch  den  Verein  Teranstalteten  phttnologischen  Beobachtungen 
ist  SU  bemerken,  dass  dieselben  swar  auch  im  veigangenen  Jahre  fortgesetzt 
wurden,  dass  aber  die  Berichte  in  bedeutend  geringerer  Anzahl  eingegangen 
sind.  Bie  ans  den  bisher  veranstalteten^  einen  Zeitraum  von  5  Jahren  umfittsea- 
den  Beobachtungen  sich  ergebenden  Resultate  sollen  im  die^fthrigen  Jahres* 
bericht  itnsammffligflfafiBt  und  yerOffentlicht  werden.  Es  ist  aber  sehr  dringend 
erforderlichi  fftr  die  fernere  Yerificirung  der  Resultate,  dass  die  erwähnten 
Beoabachtungen,  für  den  Meteorologen  wie  Botaniker  gleichwiohtig,  mit  möglichst 
grosser  Genauigkeit  und  Sorgfalt  fortgesetzt  werden. 

Der  Herr  Vorsitzende  theilt  darauf  der  Yersammlung  ein  Telegramm  von 
Direktor  Conwentz  mit,  der  von  einer  Reise  in  Schlesien  die  besten  Gl&ck- 
wfinsche  zu  den  Arbeitmi  der  Versammlung  sendet. 

Herr  Dr.  Selige  macht  darauf  der  Versammlung  Mittheilungen  über  die 
Bestrebungen  des  Fischerei- Vereins.  Nachdem  man  erkannt  hat,  das«  die  ein- 
zelnen Fischarten  ausscliliesi^lich  oder  doch  vorzugsweise  von  gewissen  Thieren 
und  Pflanzen  leben,  ist  das  Hauptaugenmerk  des  ^'^'rein8  auf  die  Durchforschung 
der  Gewisser  inbezug  auf  die  niedere  Thier-  und  Pflanzenwelt  gerichtet,  da 
ohne  genaue  Kenntnis»  der  Fauna  und  Flora  der  Gewässer  keine  rationelle 
Fischzucht  getrieben  wei-dcn  kann.  Da  zur  Lösung  dieser  grossen  Aufgabe 
die  Mitarbeit  det*  gebildeten  Publikuni.s  nio^dicli ,  ja  von  grossem  Werthc  ist, 
so  bittet  Herr  Dr.  Seligo  die  Anweseu<len  bezügliches  Material  an  den  \'(»r- 
stand  des  westjtr.  Fischerei-Vereins  gelangen  zu  lassen.  Um  das  V()rkt)ninu'u 
des  Lachses  und  der  Forelle  festzustellen,  hat  der  Vorstand  des  deutsclien 
Fiseherei-A'ereins  Formulare  drucken  lassen,  in  welche  iiber  Herkunft,  Grösse, 
Gewicht,  Farbe  etc.  dieser  Fische  Kinzeichimngen  zu  machen  sind.  Der  Herr 
Vortragende  stellt  diese  Forniulaif  zur  Verfügung. 

An  Stelle  des  in  Italien  weilenden  Hcliatzmeisters  llerru  Grentzcnbeig, 
der  der  N'ersanimlung  ein  (ilüekwunsclitelegramm  übersendet,  legt  Herr  Stadt- 
latli  Hohn  die  Rechnung  vor.  —  Es  werden  die  Herren  Helm,  v.  ti.  Lippe 
und  Platli  zu  Kechnungsrevisoren  ernannt  und  die  Frühstückspause  augetreten. 

LTni  IIV4  Uhr  nehmen  die  Verhandlungen  ihren  Fortgang.  Die  Jahres- 
rechnung ist  geprüft  und  für  richtig  befunden ;  es  wird  Decharge  ertheilt. 

Der  nächste  Punkt  dei-  Tagesordnung,  Neuwahl  des  ^'or8tandes,  findet 
durch  Wiederwahl  des  bisherigen  Vorstandes  per  Acclamation  seine  Erledigung. 

Da  der  Vorstand  neue  Anträge  nicht  zu  stellen  hat,  aus  der  Mitte  der 
Versammlung  solche  auch  nicht  gestellt  werden,  wird  zur  Wahl  des  nächsten 
Versamndungsortes  geschritten. 

Herr  Hittergutsbesitzer  Treichel-Hocli-Paleschken  schlägt  Kicsenburg  vor. 

Herr  Apotheker  Plath  wünscht  Schwetz  berficksichtigt  zu  wissen,  da  diese 
Stadt  schon  im  vorigen  Jahre  IBr  die  Wand^Tcrsammlung  des  wes^r.  bot. 


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Vereins  als  besonders  geeignet  bereicbnet  worden,  eine  besondere  Binladug 
▼on  Riesenborg  aber  nicht  Torliegt. 

Herr  Prof.  Bail  schlägt  vor,  die  EntBcheidung  für  eine  der  genannten  Städtf 
von  der  Eniiitti  liuig  eines  hingebenden  Gescbäftsf&hrers  durch  den  Schriftf&hicr 
des  Vereins  abhängig  zu  machen. 

Dieser  Vorschlag  wird  angenommen. 

Damit  ist  der  geschäftliche  Thcil  der  Jahresversammlung  erledigt. 

Herr  Stadtrath  Helm  referirt  über  den  so  eben  im  Buchhandel  erschieneRcn 
zweiten  Thcil  der  Bernateinflora,  mit  dessen  Bearbeitung  nach  dem  A Illeben  de? 
Geheimrath  Professor  Dr.  Goeppert  Herr  Direktor  Dr.  C'oiiweiitz  seiteu« 
d»M-  naturrorseheuden  (Jesellschaft  zu  Danzig  b(?traut  wurde.  Der  erste  Theü 
bandelte  von  den  im  Bernstein  eingeschlossenen  Pflanzentheilen  der  (Jytnno?- 
permen;  der  vorliegende  zweite  Theil  beschreibt,  die  (iarin  vorkoiiiimMid'n 
Augiosiierinen.  Herr  Helm  hebt  in  seinem  Berichte  namentlich  die  vorzüc- 
liehen  Leistungen  der  lithographischen  Anstalt  von  Werner  und  Winter  in 
Frankfurt  a.  M.  hervor,  welche  die  den  Text  begleitenden  Tafeln  herstellte. 

Im  Texte  sind  alle  in  hiesigen  und  auswärtigen  Sammlungen  befindlidieii 
Einschlüsse  von  erkennbaren  Pflansaitheilen  ans  dem  Reiche  der  ÄngiospenM 
beschrieben,  mit  Ansnahme  der  noch  nicht  zur  Beschreibung  gelangten 
schlftsse  ans  don  reichaltigen  KOnigsberger  Sammlungen,  deren  Benntsnng  Hon 
Conwents  seitens  der  Betheiligten  nicht  gestattet  wurde.  Herr  Helm 
dauert  lebhaft,  dass  die  mühevolle  und  mit  grossem  Kostenaufwande  hergestdhe 
Arbeit  des  in  der  vorliegenden  Ifaterie  so  wohl  orientirten  Dr.  Conwentt 
hierdurch  eine  beklagenswerthe  Einbusse  erlitten  bat. 

Demnächst  seigt  Herr  Helm  aus  seiner  Sammlung  von  Bersteininselm 
die  darin  befindlichen  Stapbyliniden  vor  und  beschreibt  einige  derselben  km. 
Er  macht  ferner  auf  das  im  Allgemeinen  seltene  Vorkommen  derselben  im  Bert 
stein  aufiuerksam,  während  heute  diese  Kftferfamilie  in  Deutschland  die  aiil- 
reichsten  Exemplare  aufzuweisen  hat. 

Herr  Bail  theilt  mit,  dass  Herr  Helm  zugesagt  hat,  seine  prachtTofr 
Sammlung  der  Provinz  erhalten  zu  wollen. 

Herr  v.  Klinggraeff  referirt  über  das  Vereinsherbarium.  Erbittet  raM 
viel  Sendungen  von  Pflanzen  an  ihn  gelangen  zu  lassen,  <la  erst  die  Knis 
Danzig,  Eli)ing.  Gartliaus,  Neustadt  und  Schwetz  ziemlich  vollständig  vntrei»'!. 
sind.  I^chlocliau  ist  nur  (liucli  einige  Moose  im  Provinzial-Herbarium  vertrete«. 
Die  Sendungen  sind  auch  iuteressaut,  weun  sie  gerade  keine  besondere  >ea- 
heiten  bringen. 

Herr  Treichel  macht  einige  zoologische  Mittlx-ihiiigiMi  aus  älteren  Schriften- 
Herr  01)erlehrer  Dr.   Sclimidt-Lauenl)urg   l)erichtet  über  »'im'  Faunl 
schwarzer  Störche,  die  er  in  der  Gegend  vun  Boschpt»!  beobachtet  iiai.  B^'^ 
iaulig  gedenkt  derselbo  aus  dortiger  Gegend  eines  Sandsteinconglomerates,  W 
ähnliche  bei  Tempelburg,  Dirschau  und  anderen  Orten  Westpreussens  vorkoDUseft 
Vom  Lokal -Eomite  war  eine  kleine  Sammlung  von  naturhiBtorisoben  aix 

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prähistorischen  Seltenheiten  im  yenammlungalokale  aufgestellt  worden.  Herr 
ProfcHsor  Hail  erläutert  zum  Scbluss  verBchiedcnc  dieser  Gogenstttnde.  Darauf 
dankt  er  den  Theilnehmern  ftr  ihr  IntereBBO  «i  den  Verbandlangen  und  Bchliesst 

die  Sitzung. 

Um  2  Uhi*  vereinigten  sich  46  Damen  und  Herren  su  einem  Diner  im  Janke- 

sehen  Saale. 

Don  übii<:('ii  Theil  des  Tairen  verbrachten  die  Gäöto  mit  ihren  Freunden 
im  Buchenwaldchen,  in  dem  llvvv  IMath  aui  zahlreielu;  interessante  Misshil- 
dungen  und  Verwaehsuujrcn  von  Baumen  aufmerksam  niachte.  Der  Abend  ver- 
einigte eine  grosse  Zahl  der  Thoiluehiuer  bis  gogeu  die  Mitteruacbtsstunde  iu 
öchläbitz  Hotel. 

Mittwoch,  den  It).  Morgens  8  Uhr  fand  ein  Ausflug  zu  Wagen  iu  den  inter- 
essanten Lindeidierger  Forst  statt,  bei  dem  Herr  Förster  Schwäbsch  deu 
liel)en8würdigen  Führer  uud  Wirth  machte. 

Der  Wald  zeichnet  sich  ebensowohl  durch  herrlichen  Baumwucha  und 
üppiges  Unterholz,  wie  durch  angrenzende  SnmpfWieBen,  auf  denen  z.  B.  neben 
dem  gemeinen  Pedieulari»  palutiris  reichlich  die  seltene  P,  rilvaUica  wnchs^  und 
durch  eingesprengte  Teiche  aua;  als  ein  paar  zu  seiner  Charakteristik  dienende 
Pflanzen  seien  Öenitia  Hnctoria,  die  in  ihm  hftuflge  Platanthent  ^hrantha, 
Orohua  niffer  und  TrtentaKs  europaea  genannt.  Ein  zu  schönster  Hutentfaltung 
gelangtes  Exemplar  von  Poltffwnt$  wifweut  erregte  allgemeine  Anfmerksam- 
keit,  wie  eine  mttchtige  mit  Kienzopf  behaftete  Kiefer,  der  bekanntlich  durch 
den  KiefOTblasenroetpiltz  Peridennnm  Ptni  corHeolim  mrzeugt  wird,  welcher 
nach  neuesten  Untersuchungen  als  zweite  Generation  das  auf  der  Schwalbeu- 
worz  (Ci/ftanchum  vinn'fojt'rum)  lebende  Cronartittm  aseUpiadwm  haben  soll, 
während  der  Kielernadelblaaenrost  durch  Coleosporium  cov^poxitarum  von 
S^ieoio-Arten  herbeigeführt  wird,  so  dass  wir  also  wieder  in  der  Schwalben* 
würz  und  den  Kreuzkrautarten  Feinde  der  Kiefer  zu  sehen  haben  werden. 
Lmder  verhinderton  der  fallende  liegen  und  die  Durchnässnng  des  Untergrundes, 
wie  die  Z«'itl)pschrankung  mehrerer  auswärtiger  Mitglieder  eine  eingehondore 
Durchl'urschung  dei-  noch  manche   intcicssante  Funde   versprechenden  (Jcgciid. 

Möge  das  Band,  welche:*  die  gemeinsame  Arbeit  zwischen  den  Hewoliiiern 
Schlocliaus  und  dem  woätprouäs.-bot.-zoül.  Vereine  geknüpft  hat,  ein  festes  und 
dauerndes  sein. 


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Kiimatologisch-phaenologische  Beobachtungen  aus  Westpreussen, 

spec.  Marienwerder  Westpr. 

Ton  Prof.  Dr.  Künzer  •  Marieuwerder. 


Naohdem  anf  d«r4.  WandeF-YenMuiimliing  des  wes^reossiBcheii  botaniacb' 

zoologischen  Veroins  zn  Elbing  1881  beschlossen  worden  war,  phäenologische 
Beobachtungen  ron  Seiten  des  Verains  zu  veranstalten,  und  der  von  dem  IM- 
rektor  des  westpr.  Provinzial^Museums,  Herrn  Dr.  Conwentz,  in  Verbindung 
mit  dem  Vorstand  des  Vereins,  mit  Herrn  Prof    Dr.  Bail  und  Herrn  Dr. 
V.  Klinpf^raefl*  au f]Lro stellte  Plan  —  wie  er  in  dem  4.  Jahresberichte  des  west]ir. 
botaniscli-zoologiselien  V  ereins  i>.  14  — 18  uiittretfieilt  ist      angenoniinen  worden 
war,   fand   sich  sofort  eine  Anzahl  von  MittrliiNlorn  l)ereit.  die  genannten  Be- 
obachtungen anzustellen.    Es  sind  auf  dieso  Weise  in  den  :>  Jahren  IH.^l  bis 
1885  Beobachtungen  von   überhaupt  41  Stationen  eingegangen,    freilich  ?c\vr 
^verschieden  nach  Zahl  der  Beobachtuugsjalire  wie  der  beobachteten  Pflauzen- 
Erscheinnngen.   Em  glücklicher  Zoftll  oder  Tielleicht  ancb  die  Bntwickelung 
des  westpr.  botaniseh-EOologischen  Vereins  hat  nun  aber  bewirkt,  dass  die  nber- 
wiegend  meisten  Stationen  auf  dnem  Gebiet  liegen,  das  sich  TerhUltoiBsmisaig 
wenig  Ton  den  Ufern  der  untern  Weichsel  entfernt,  rechts  durch  eine  Linie 
b^renzt  wird,  die  Ton  Thom  nordwärts  fiber  Biesenburg,  Elbii^  nach  Prod»* 
bemau  geht,  links  durch  eine  Linie  von  firomberg  fiber  Czersk  nach  Olim. 

So  grosse  Verschiedenheiten  sich  nun  auch  in  den  Terminen  im  EinzeUu» 
zeigen,  an  denen  in  den  ein/einen  Stationen  gewisse  Fflanzen-Entwicklungs- 
phasen  eintreten:  so  wird  doch  eine  gewisse  und  verhältnismässig  gi'osse  klima- 
tische üebereinstimmung,  annähernde  Bodengleichheit  —  wobei  selbstverständ- 
lich der  Unterschied  zwischen  Niedcnitig  und  Hohe  nicht  unl)erücksichtigt 
bleiben  soll  —  nach  Lajj:e  und  Beschafleuheit.  sowie  hinsichtlich  der  Cultnr  — 
im  grossen  Ganzen  eine  Durclischnittsrcchnung  gestatten,  welche  —  liesouders 
im  Vergleich  mit  weiter  westlich  geleijenen  Landschaften  —  uns  ein  Bild  des 
Klimas  geben  kann,  charakterisirt  durch  huidschaftliche  Eiitwicklungsphas«*n. 
Längst  ist  man  davon  abgekommen,  das  Klima  eines  Ortes  nur  durch  äeiuc 
geographische  Lage  zn  bestimmen,  man  sucht  yidmehr  durch  Bestimmung  der 
mittlem  Jahres-  bezw.  Sonmier-  und  Winter-Temperaturen,  der  Feuchtigkeits- 
mengen, der  Torherrschenden  Winde  und  dergl.  mehr,  sich  ein  genaueres  und 
den  wirklichen  ümständen  besser  entsprechendes  Bild  des  phyaiachen  Kliman 


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einer  Landschaft  zu  schaffen.  Allerdings  ißt  dio  Pflanze  kein  Thermometer, 
d.  h.  in  dem  Sinne  des  Quecksilber-Thermometers;  ihre  Entwicklung  ißt  eben 
nicht  einfach  projiortional  der  Wärme- Zu-  oder  Abnahme,  wie  dies  die  Aus- 
dehninü:  de?«  Quecksilbers  ist.  Aber  die  Eiitwickluntr  der  Pflanze  innerhalb 
eines iTaiires  i.st  elxMi  auch  eine  At  IkmI  im  mccliaiiisclicu  Siinu!,  welche  nur  tlurch 
die  iSonncnwiirme  gelci.slct  worden  kann.  JHe.se  Arlicit  ist  eine  weit  com- 
|dicir;ere,  als  es  die  Ausdehnung  des  Quecksilborfadens  ist:  aber  immerliin  l)e- 
zeichuen  doch  gewisse  Stufen  in  der  Kntwi<  kluiig  der  Pflanzen  bestimmte  Ar- 
beitsabsciinittr.  denen  eine  gewisse  Menge  Wiirme  wieder  entsprechen  muss. 
In  duselbcn  Zeit  hat  aber  die  Souncnwiirme  aucl»  andere  Arbeiten  vollbracht, 
die  z.  B.  die  Erhöhung  der  Luft-Temparatur  durch  die  Ausdehonng  eines 
QueclsilberfiideiiB  von  uns  gemeaseii  werden  können.  Demnach  ist  so  Tcrmudien, 
dasB  »nch  zwischen  der  Arbeit,  welche  die  Sonnenwärme  in  der  Pflanzen*Ent> 
wickling  und  der,  welche  sie  bei  der  Lnfb-Brwfirmung  leistet,  eine  Beziehung 
besteUi  welche  sich  als  ein  Naturgesetz  doknmentiren  muss.  Ob  und  wann 
wir  dies  Oesetz  auffinden  werden,  entzieht  sieh  allerdings  jeder  Schätzung, 
indes!  dürfte  soviel  jedesfalls  feststehen,  dass  das  Klima  einer  Landschaft  dnrch 
die  Eltwicklung  des  Pflanzen-  und  Thierlebens  in  derselben  um&ssender  und 
anschaulicher  charakterisirt  wird,  als  durch  die  blossen  Zablenwerthe  der  mittleren 
Jahre»-,  Winter-  wie  Sommer^Temperaturen,  der  Feuchtigkeitsmengen,  Winde 
und  dvgl.  mehr.  Letztere  enthalten  Massstiibe  f&A  einzelne  Faktoren,  entere 
die  G.^sammtleistung. 

In  Nachstebendon  gebe  ich  nun  die  Dui  chschnittstermine  Cor  die  in  oben 
erwähntem  Plane  aufgestellten  Pflanzen-Entwicklungsphasen  und  zwar  zunächst 
für  di8  ganze  oben  bezeichnete  Gebiet,  daneben  den  ojährigem  Durchschnitt  für 
Jilari(^iwerder  und  endlich  —  zum  A'ergloich  —  in  einer  letzten  Columne  die 
mehrfcihrigen  Mittel  für  (liesson,  wie  sie  Herr  Prof.  Hoflmann  daselbst  in  einer 
Reihe  von  Anisätzen  tlicils  in  don  HcrichttMi  der  Oberliess.  Gesellschaft  lur 
Natur-  u.  Heilkunde,  tlieils  in  der  Motcurologisclion  Zoit:^clinft  1882,  theils  in 
den  üeopraph.  Miftlieilungen.  Januar  1881  u.  a.  O.  voröllontliclit  hat. 

Die  uml'asscndon  Arboitt-n  grade  dioscs  (J<'lelirten  und  seinoi-  Schiller  haben 
mich  bewogen,  diesen  phaenologischen  licobaclitungen,  die  ich  zunächst  nur  lur 
Marien  Werder  iibornahm,  eine  viel  grössere  Sorgfalt  und  in  einem  gi  osscren 
ümfauge  zuzuwenden,  in  der  llofluung,  es  mochte  mir  gelingen,  in  das  etwas 
monotone  Bild,  welches  die  pbaenologische  Karte  von  Mittel-Europa  von  Prof. 
Dr.  H.  Hoffinann  in  Petormanns  Mitthetlungen  a.  J.  P.  geogr.  Ai»t  Band  27. 
Jahrg.  1881  yon  Westpreussen  noch  entwirft,  einigen  Farbenwechsel  zu  bringen. 

Die  nachstehend  erwähnten  Pflanzen  sind  alle  in  Marienwerder  selbst  oder 
dtssen  allernächster  Umgebung  beobachtet  worden,  keine  iu  weiterer  Entr 
f<niung  als  höchstens  1  bis  IVi  hm  Tom  Mittelpunkt  der  Stadt;  eine  grosse 
Zahl,  besonders  jene,  deren  Gesammt-Entwicklung  in  Betracht  kommt,  auf 
einem  völlig  horizontal,  g^en  Osten  vollständig  freili^enden,  sich  keiner  be- 
sonderen  Pflege  erfreuenden  StSck  Qartenland.  Auf  diesem  letztem  sind  auch 


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die  spater  zu  erwähnciidoii  Tein])eraturbe8tinimungen  gemacht  worden.  Die 
Stadt  Maricnwerdcr  liegt  auf  der  Westseite  eines  im  Durchschnitt  etwa  70  m 
hohen  Landrückens,  der  im  (Janzon  von  0.  nnch  W.  sieh  erstreckt  und  örtlich, 
sowohl  nordöstlich  wie  südöstlich  bis  !<>')  ni  und  etwas  darüber  ansteigt.  Hier- 
durch ist  das  kleinere,  zwischen  der  oberen  Liebe  und  der  Niederung  l)degcne 
Plateau,  auf  dem  Marienwerder  liegt,  von  der  Ostsee  geschieden,  die  in  irader 
Jjinie  nur  etwa  70  km  entfernt  ist.  Trotz  dieser  verhältnissniässig  gerinjjen 
Entfernung  ist  die  See  für  das  Klima  von  Marienwerder  so  irut  wie  einflasslos. 
mau  müsste  denn  etwa  die  vielen  (rülien,  nicht  grade  regnerischen  aber  1k*- 
wölkten  Tage  in  manchen  Jahren  darauf  zurückluliren  wollen.  Auffallend  ffro3?€ 
und  zahlreiche  Tcmperaturschwankungen  in  vcrhaltnissmässig  kurzen  Zeiträumen 
—  um  16  bis  20  Gr*  und  mehr  innerhalb  eines  oder  zwei  Tagen  —  geböreo 
durchaus  nicht  eu  den  Selt^ibelten,  besondors  in  den  Frfthlings-  und  Sonner 
monaten.  Die  Torberrsehenden  kalten  und  trocknen  Winde  sind  Os^Wiode^ 
besonders  Sftdost;  aber  auch  dem  Norden  und  Nordvesten  ist  die  Gegend  durch 
das  offene  Weichselbett  preisgegeben.  Windstille  Tage  sind  in  Blarienierder 
äusserst  selten,  so  dass  selbst  der  Yolkswits  sich  schon  dieses  Umstanioa  be- 
mächtigt hat.  Der  obere  Theil  der  Stadt  mit  den  sahlreichen  und  baumieicbei 
Gärten  liegt  auf  dem  Plateau,  während  die  mittlere  und  untere  Stadt  äch  aa' 
der  West-  und  Sfldwest-Seite  desselben  &st  tetrassenfbrmig  abfallend  Im  ii 
die  dicht  anschliessende  und  von  dem  Liebefluss  begrenste  Niederung  enireekt. 
Die  Gärten  dieses  unteren  Theiles,  sowie  der  zunächst  liegende  Thal  der 
Niederung  zeigt  regelmässig  eine  um  mehrere  (bis  5)  Tage  gegen  die  obew 
Stadt  vorgeschrittenere  Pflanzen>£ntwicklung,  während  der  näher  der  Weichid 
li^ende  Thoil  der  Niederung  einen  solchen  Unterschied  kaum  aufweisst 

Wald  findet  eich  im  N.  wie  S.  der  Stadt  erst  in  mehr  als  1  Meli«  Ent- 
fernung, die  Behhöfei-  und  Jammier  Forst,  während  beide  durch  eine  Reike  von 
bald  grösseren  bald  kleineren  Waldparzellen  im  ().  verbunden  sind,  die  aber 
auch  alle  mehr  als  1  Meile  von  der  Stadt  entfernt  sind.  Kine  Ausnahme  macht 
allein  oin  sehr  kleines,  kaum  noch  als  Wald  zu  be/elelinendes  Gehölz  ila.* 
Liehontlialer  Waldchen,  das  sicli  allerdings  in  de-i-  iMitlVi  nunir  von  2  km  von  ikr 
Stadt  liclindet.  Ueber  den  Kinfluss  dieser  Waldvertlieilung  auf  den  Zu*  der 
CJcwitter  halie  ich  in  einem  früli(n'en  Hefte  dieser  Jahresberichte  (1H7S),  auf- 
merksam gemacht:  und  da  die  Frühjahrs-  wie  Sommer-Regen  meist  mit  Ge- 
wittern zusammenhangen,  so  erklärt  sich  aus  dem  gewöhnlichen  Zui;e  der  Ge- 
witter um  die  Stadt  herum  auch  die  lOrscheinung,  dass  Marien werder  im  Frih* 
Jahr  wie  Sommer  fast  nur  Stricliregen  hat,  freilich  bisweilen  von  grosser  Ueftig- 
keit  Eine  andere  für  Gärten  und  Felder  nicht  unwesentliche  Folge  dieier 
Waldarmutli  sei  hier  noch  erwähnt;  es  ist  dies  das  vollständige  Fehlen  w 
Haikäfersehaaren,  während  die  verschiedenartigsten  Raupen,  oft  in  grosserer 
zahl,  an  den  vielen  Obstpflanznngen  reichlichen  Unterhalt  finden.  Was  endlidi 
die  Wasserverhältnisse  anlangt,  so  findet  sich  auf  dem  Theile  des  PlateaoB, 
auf  dem  wenigstens  der  obere  Theil  von  Marienwerder  liegt,  keinerlei  nennens* 

s 


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▼erther  Bach  oder  sonst  fliessendes  Wasser;  an  einigen  Bodensenkungen  findm 
sich  einige  Zeit  im  Jahre  Ansamminngen  von  Tagewassw.  Die  wasserhaltende 
Schicht,  die  in  der  Nähe  der  Niederung,  also  schon  im  untern  Theile  der  Stadt 
fast  an.  Tage  tritt,  liegt  in  dem  oberen  Theile  im  Allgemeinen  recht  tief,  aber 
sehr  ungleich;  vielfach  finden  sich  kleinere  kegelfOrmigCi  nach  unten  spitz 
anlaufende  Sandlager  mitten  im  Lehm  bezw.  Thon. 

Mit  den  Beobachtungen  der  Pflanzen- Kntwickelnng  verband  ich  möglichst 
genaue  Messungen  der  Lufttemperatur.  Anfangs  (1881)  meinte  ieli.  nur  der 
tiigliehen  Temperatur  Minima  und  -Maxima  zu  b<MliirfiMi ,  notirte  darum  vor 
Sonnen-Aufgang  ]»oz\v.  Mittags  die  von  2  Thermometern  ange/.eigteu  Teinpe- 
ratiirei).  von  denen  das  eine  gegiMi  O.  innerhalb  der  Thamegion  etwa  1,^  ni  über 
dem  Krdltoden  in  dem  obcu  erwaiinlen  (Jarlenland  amreliiacht  war,  wo  es  auch 
von  der  Sonne  während  «Hwa  f)  St.  lK!S<'hienen  wurde;  das  an(h:!re  befand  sich 
gegen  NO.  ö  m  über  dem  Krdl>uden  .so,  dass  es  niemals  direet  von  den  Sonnen- 
strahlen getroffen  wai'd.  Sehr  bald  aber  überzeugte  ich  mich,  dass  die  auf 
solche  Weise  bestimmten  Temperaturen  nicht  genügten,  um  eine  einigermassen 
brauchbare  Vorstellong  au  erhalten  von  dem  Zusammenhange  der  Luft-Tempe- 
ratur und  den  Entwickelungsphasen  der  Pflanze.  Deshalb  notirte  ich  bereits 
▼cm  Mai  1881  ab  die  Temperaturen  von  beiden  Thermometern  mehrmals  im 
Lanfe  des  Tage8>  wich  aber  von  der  gewöhnlichen  Art  der '  Bestimmung  der 
täglichen  Durehschnitts-Temperatur  insofern  ab,  ^ass  ich  nicht  in  gleichmassigen 
Zmtintervallen  und  anch  nicht  tttglich  zu  derselben  Zeit  beobachtete,  sondern 
bes.  um  die  Morgen-  und  Abendzeit,  in  kftrzem,  um  den  Mittag  in  längern 
Zwisdieoräumen,  dabei  in  der  Zeit  wedisdnd  je  nach  Sonn-Untergang  und 
Aufgang.  Ich  sagte  mir.  dass  es  für  das  Pflanzenleben  doch  jedenfalls  etwas 
wesentlich  anderes  sei,  ob  eine  Temperatur  z.  B.  von  20*  eine  oder  mehre 
Stunden  anhielt,  ob  während  einer  gaiiKen  Nacht  oder  nur  geircn  Morgen  etwa 
1  Stunde  lang  Frost  herrsche.  Da  das  Wachsthum  der  Pflanze,  zumal  der 
grünen  Theile,  wie  der  Blätter,  vorzugsweise  und  am  günstigsten  in  warmen 
und  feuchten  Nächten,  die  Bliitlien-Kntfaltung  al)er  am  Tage  und  zwar  vorzugs- 
weise in  den  Strahlen  dei-  »Sonne  vor  sich  ging:  so  musstc  ieli  n<'ben  der  Tages- 
Tcnjperatur  im  Schatten  auch  die  Nacht  Temperaturen  und  »iie  strahlende 
Wärme  der  Sonne  mit  in  Reelinuiig  zu  zielion  suchen.  Demgeiuäss  broluiehtete 
und  notirte  ich  den  Stand  beider  Thermometer  ausser  zu  den  iK'.-timnUon 
gleichbleibenden  Ttjrminen  (Sounen-Aufgang,  1  Stunde  naeldier.  7'',  10'', 
12'',  l**,  S"*,  4'',  6'',  Sonnen-Untergang,  l  Stunde  nach  Sonnen-Untergang,  10*' 
Abends)  noch  so  oft  in  den  Zwischenzeiten,  als  sich  nur  inn  Temperatur- Unter- 
schied bemerkbar  zu  machen  schien.  Auf  diese  Weise  habe  ich  bisweilen  14 
nnd  mehr  Beobachtungen  innerhalb  eines  Tages  gemacht,  im  Sommer  natürlich 
mehr,  im  Winter  weniger.  Wenigstens  aber  2  Beobachtungen  fielen  stets  in  die 
Nachtzeit  Durch  Thermometrographen  suchte  ich  ausserdem  den  Stand  der 
Temperatur  innerhalb  irgend  eines  Zeitraumes  zu  controUiren.  Bei  der  Be- 
rechnung der  täglichen  Durchschnitts-Temperatnr  verfuhr  ich  nun  folgender- 

4 


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12 


massen:  Hatte  ich  im  Anfang  eines  bestimmten  Zeitabschnitts  a  die  Temperatur 
t.  ™i  «  Ende  a««dben  i,  b«rf»drt«t,  »  «wM.  Ich  d«  P«H^ 

nahm  die  Summe  dieser  Producte  und  di\'idirte  dieselbe  durch  24.  Den  so 
erhaltnen  Quotienten  nahm  ich  als  tägliche  Durchschnitts -Temperatur  auf. 
Dabei  zeigte  sich  eiiM  auffallende  Brsch^ang.  Während  ich  die  Durchschnitts- 
Temperatur  Ar  jedes  Thennometer  besondere  bereebnete,  an  dem  einen  (höber 
gel^enen)  nur  die  Schatten^Tempemtnren,  an  dem  andern  (tiefer  hingendea) 
aber  auch  die  5  Standen  lang  anhaltende  strahlende  Wttrme  in  Becbnung  sog 
(wie  ja  in  Wirkliehkeit  anch  diese  bei  4^  Pflanze  im  Freien  in  Thiti^t 
tritt),  zeigte  es  sich,  dass  der  Untersebied  in  beiden  DorchscbnitlS'Temperaturen 
nnr  ein  kleiner,  selten  bis  znl^'R.  ansteigender,  im  Durebschnitt  etira  Vi^'B. 
war.  Der  stärkem  Erwärmung  durch  Bestrahlung  entsprach  eine  giössere 
Ausstrahlung  bezw.  Abkühlung  gegen  Sonnen<Untergang  bezw.  in  der  Nacht. 
In  Folge  dessen  ist  auch  die  Summe  der  Wärmegrade  in  den  einzelnen  Mouatcn 
nur  wenig  verschieden;  in  den  Wintormonateu  ist  die  Summe  ihn-  "NVäiinojrrade 
an  dem  tiefer  liegenden  Thermometer  geringer  alf<  an  (icin  hohiT  bangf'iiileu. 

Beifolgt'iide  Talieile  zeigt  dies  Verhältniss.    (Tabelle  A.)     Bei  der  wt-iter 
unten  erfolgenden  Berechnung  thermis^chor  Vegetations-Constanten  sind  nun  die 
Angaben  des  tiefer  hängenden  TliennometerB  benutzt  worden.    Noch  bleibt 
mir  übrig  anzugeben,  wie  ich  (jiö  Anzahl  der  Tage  bestimmte,  innerhalb  wefcfcw 
sich  die  betreffende  Vegetationsphase  einstellte.   Als  Anfang  der  Vegetitiott- 
zeit  nahm  ich  den  Tag,  von  wdcbem  ab  die  tagliche  DarchschnittSoTempeittv 
danemd  über  0*  bzw.  +  1**  R<  blieb,  wobei  allerdings  ein  etwaiges  eis-  oder 
zweitSgig^  mässiges  Damntergehn,  zumal  nach  längerem  Zeitranm  grOnenr 
Wärme,  nnr  als  retardirend  f&r  das  Wachsthnm  angesehen  wurde.  Dmgßaia 
rechnete  ich  1881  yom  1.  April  ab,  1882  Tom  1.  März  ab,  1883  vom  1.  April 
ab,  1884  und  1885  bei  den  weitaus  meisten  Pflanzen  vom  1.  März,  bei  eisigSB 
wenigen  jedoch,  wie  bei  Hoinleum,  die  erst  im  Laufe  des  März  gesäet  wurden. 
Tom  1.  April  ab.   Hierzu  kamen  nun  hei  den  im  Herbst  gesäeten  Getreide- 
arten wie  Seeale  cereale  und  Trttintm  vulgare  auch  noch  die  entaprechendea 
Tage  des  Vorjahres  mit  ihren  Wärmegraden,  so 

1881  noch  October  u.  ^■ovember  1880  (61  Tage  mit  232,22"  Rj 

1882  „         „  „       1881  (61    „      „    199,150°  R.) 

1883  „         „  „       1882  (61     „      „    213,74°  R.) 

1884  „         „  „       1883  (61     „      „    230,312"  R.) 

1885  „         „    1884  (31     „      „    184,028°  R.) 
(bei  dem  letztern  hat  der  November  1884  schon  n^tive  Dni*chBcbnitts-Tempe- 
ratur.  (Tabelle  B.  enthält  die  Berechnung  der  durehscbnittlichra  Y^etationsseitei. 
Es  schliessen  sich  daran  in  emem  Anhange  Notizen  Ober  die  Ankunft  und  den 
Weggang  einiger  Zugvogel.) 

In  Tabelle  G.  folgt  die  Berechnung  thermischer  YegetationS'ConstaateD 
nach  der  oben  bezeichneten  Weise. 


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13 


Was  die  Wahncbeinlichkeit  besw.  Qhmbwftrdigkeit  der  gefbndenen  Zahlen 
«nlangft,  so  pr&ÜBii  wir  sie  latoh  der  Ton  Herrn  Prof.  Hoffinann  angegebenen 
Methode*).  Wir  wihlen  Lilium  ettndidim  nnd  Fragmria  vuea, 

Setit  man  bei  lAUum  eandidum  die  gefiindene  DnrchachnittBwArme  der 
Bliktheseit  1019,187  *  R.  gleich  100,  so  betrigt  Ar  die  Einieljahre  die  Abweichung 
der  Grade 

98.7  mehr  —  1,8  ;r 

90.8  -  0,2 
90,7         —  0,3 

100,3  -f  0,3 
101.5         4-  1,5 

ftberhaapt  ±  ^  ^^^^^  ^  ^^^^  ^ 

o 

Hoffmann  gefundenen  Zahlen. 

Bo'i  Fragaria  vesca  beträgt  für  die  Fruehtreife  die  Durcbschnittowttrme 
867,394 R.,  demnach  für  die  Einzeyahre  die  Abweichung: 

99,5  d.  i.  —  0,5 
10«,5  d.  i.  f  8,5 
97,0  —  3,0 
97,4  —  2,6 
97.4         —  2.6 

übeiUaupt  +  ii>|_/6     _j_  3^44  f      wobei  an  beachten  ist,  dass  die 

aufl'allend  g^ronso  Abweichung  im  Jahre  1882  schon  auf  die  Blüthezeit  fällt. 

In  einer  4.  und  5.  Tabelle  (I>.  u.  K.)  habe  ich  die  Vegetationszeiten  West- 
preussens  mit  denen  Gies.scns  verglichen  und  zwar,  da  ich  in  Marienwerder 
noch  eine  Anzahl  Pflanzen  mehr  in  den  Kreis  der  Beobachtung  gezogen  habe, 
als  dhi  durch  den  Verein  bexeichneten,  zuerst  in  Tabelle  D.  nur  Marienwerder 
und  Oiessen  verglichen,  dann  in  Tabelle  E.  auch  einige  der  wichtigsten  Orte 
in  den  yerschiedensten  Gegenden  des  oben  näher  beieichneten  Besirkes. 

Es  zeigt  sich  nun  einmal,  dass  durch  Aufnahme  neuer  Pflanzen  die  zuerst 
(in  Tabelle  C.)  fiir  Marienwerder  gefiindenen  Unterschiede  nicht  wesentlich  ge- 
ändert werden.  Es  scheint  somit,  dass  in  der  That  öjfthrige  Mittel,  wenn  sich 
die  Beobachtungen  auf  eine  genngende  Anzahl  von  Pflanzen  erstrecken,  con- 
atante  Werthe  zu  geben  im  Stande  sind;  weniger  dfirfte  dies  von  8,  2  oder  gar 
nnr  1jährigen  Beobachtungen  gelten.  Diese  letztere  habe  ich  in  derselben 
Weise  wie  Herr  Prof.  Hoffmann  verwerthet,  indem  ich  sie  zunächst  mit  den 
Terminen  verglich,  welche  Marienwerder  in  demselben  Jahre  gab,  und  daraus 
erst  die  weiteren  Consequenzen  sog.  Indes  Ittugne  ich  nicht,  dass  diese  auf 


*)  Fbinnlog.  Beobacht.  aus  Mitt<>1-Rnmpa  v.  H.  HoffittMin.  äep.*Abdr.  m.  d.  XXII.  Bor. 
d.  ObOTbcM.  6«s.  f.  Nat.-  u.  Heilkunde.  1883. 


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14^ 

weniger  als  6  Jahro  sich  erstreckenden  Beobachtnngen  mir  keine  sehr  ZQTe^ 
Iftasigen  Werthe  ta  geben  schein«!!,  wenigstens  nicht  im  Einxelnen. 

Eine  weit^,  nicht  unwichtige  Folgerung  ergiebt  sich  aus  dieser  Ye^ 
gleichung,  dass  nämlich  dio  Differenxen  zwischen  Giessen  und  Marienirerd« 
mit  jedem  folgenden  Monat  kleiner  werden,  so  dasä  endlich  sogar  ein  Zusammen- 
fallen  eintritt*),  ja  bei  dem  weiteren  Verlauf  der  Vegetation  —  zumal  hei  dem 
Ausgange  derselben  —   Marienwerder  vorauseilt.    Im  Grossen  (Jaiizen  zeigt 
sich  dieselbe  Erj^elieinung  auch   bei  den  anderen  Orten  Wcstpreutssens,  wenn- 
gleich der  Zeitpunkt  des  Zusammentreffens  iur  die  verschiedenen  Orte  variirt. 
Walu'end   also   die  Oesammtsumine   der  im  I^autc   eines  Jahres  Iteobaolitoujn 
Temperaturen   für  (Jiessen  und  Marieuwerder  sich  wenig  unUirscheiden  dürfte, 
zeigt  sieb  ein  grosser  Unterschied  in  der  Vertheilung.    Während  sich  die 
Yegetationanit  Giesaens  Tom  IL  10.  bis  X.  15.  erstreckt,  also  tber  248  Tage, 
reicht  sie  in  Marienw«rder  vom  lU.  6.  bis  Z.  6.,  also  &ber  215  T^.  Der 
grossere  ünterschied  li^  im  Anfang,  hier  betrügt  er  dnrchschnitttich  für 
Fefamar-Marz  +  28,00  Tg.  oder  =  d  gesetst, 
April  .   .   .  -f-  18,58  „     „    =      0,66  8 
Mai    ...  4-  13,62  „     „    =      0,49  d 
Juni    .    .    .  -I-    9,75  „     „     =■      0,35  d 
JuU    .    .    .  -h    8,83         „     =       0,32  a 
August    .    ,  +    8,00  „     „     =       0,29  d 
September    .        0,00  „     „     =       0,00  d 
Oetober   .    .  —  10,00  „      .,     —  —  0,36 
wo  ich   —  abweielK'iid  von  <ler  Be/.eieluuumsweiöe  des  Hen  ri  Hoffmanu  — 
-j-  die  Zeit  naeh  Giessen,  mit  —  die  Zeit  vor  (liessen  l)ezeichne.  Denkt  mau 
sich   die  Vegeialionszeit  M.'s  als  einen  Halbkreis  dargestellt,   dessen  Dunli- 
messer  der  Zeit  vom  Iii.  6.  bis  X.  6.  entspricht;  so  würde  die  Vegetalionr 
zeit  G.'s  durch  eine  Curve  dargestellt,  deren  grosse  Axe  den  Durchmesser  des 
genannten  Kreises  auf  Aee  einen  Seite  am  24,  auf  der  andern  um  9  Einheiten 
überschreitet.   Die  Corve  würde  also  nicht  concentrisch  sein,  sondern  tob 
einem  grossem  Unterschiede  aoQgehend,  sich  allmählich  dem  Halbkreise  nlbeni, 
ihn  am  VI.  21.,  also  am  Ende  Juni  berühren,  am  YU.  18.  nach  der  andam 
Seite  zurückbleiben  und  sich  dann  tou  demselben  entfernen  nach  der  entg^en* 
gesetzten  Seite.  Als  Grund  for  die  grossen  DiflTerensen  im  An£uig  des  JabieB. 
sowie  für  die  hänfi^^e  Störung  der  Eeilienfolge  dürfte  die  hftufige  ünterbrochung 
der  Vegetation  durch  Nachtfröste  wie  niedrige  Tagestemperaturen  im  Wechfel 
mit '  auffallend  hohen   sein,  wodurch  in  Marienwerder  und  wohl  überhaupt  io 
Westpreussen  die  Vegetation  vor  dem  Juli  vielfach  sprungweise  vorschreitet. 
So  weist  das  Jahr  1881  vom  IV.  1  bis  V.  13  allein  23  Tage  bezw.  Nächte 
auf,  wo  die  Temperatur  auf  0  °  uud  darunter  stand;  das  Jahr  1S82  vom  Iii*  1 

♦)  Die  mittlore  Jalireetempenllir  fur  Giessen  Ist  +  6,5  o  R.,  fiir  Marienwerder  ist  «lieselb. 
nach  den  5  Jahren   1881— 1H85  nur  wenig  davon  wneUcden  4-  6,2^  B.    Giessen  li^  äU' 

35  "  II.  Br.    MurienwerUtT  ä;i  o  41  m  n.  Br. 


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15 

bis  V.  22  dagegen  22;  das  Jalur  1888  ▼om  IV.  1  bis  V.  13  weist  20  nach; 
das  Jahr  1884  von  Mitte  Marz  bis  V.  81  ebeofklls  20;  das  Jabr  1885  vom 
m.  1  bis  V.  14  84  Tage,  bezw.  von  Mitte  Märs  bis  V.  14  21  Tage,  das  ist 

106 

im  Durchschnitt  nach  Beginn  der  Vegetation  -g-  =  21  Nachtfröste. 

Bin  ganx  ähnliches  Yerhalten  dQrlten  die  meisten  Orte  Westprenssens 
zeigen.  Lässt  man  die  im  obigen  Verzetchniss  mit  *  bezeichneten  Pflanzen 
weg  als  solche,  welche  nicht  genau  anf  demselben  Boden  gewachsen,  und  be- 
r&cksichtigt  nnr  die  Uebrigen,  so  erhalt  man  die  Difierenzen  fnr 


Februar-Marz 

{-  20V,  Tage 

d 

April  .    .  . 

^- 18 

tt 

0,88  a 

Mai    •   •  • 

4-  12% 

»» 

0,61  a 

Jnni   .   .  . 

f  10% 

»j 

0^  d 

Jnli    .   .  . 

4-  9 

f> 

0.44  d 

August   .  . 

»t 

0,17  d 

September  . 

0 

»1 

000  d 

October  .  . 

—  10 

II 

—  0,49  a 

was  im  Wesenüicben  mit  dem  obigen  übereinstimmt.  In  ähnlicher  Weise  aus- 
gedrückt, betragen  die  Differenzen  für  das  ganze  Gebiet  gegen  Oiessen: 


Februar-Marz  +  27,80 

4-  ö 

April  .  . 

.  -1  16,72 

-1-  0,60  a 

Uk\    .  . 

.  4  12,56 

+  0,45  a 

Juni   .  . 

.  4-  11,30 

4-  0,41  a 

Jnli    .  . 

.  4-  6,.^7 

4-  0.24  a 

August  . 

.   1-  4,83 

4-  0,17  a 

September 

.  —  5,00 

—  0,18  fl 

October  . 

.  —  11,33 

—  0,41  a 

Die  Differenzen  für  einzelne  Orte  Westprenssens  betragen: 


MoMte. 

Für  (las 
ganz« 
Gobiet. 

Für 
Marien- 
werder. 

Für 
rr.Ötar- 
fud. 

Für 
Hoch- 
Palesob- 
ken. 

1  Kur 

>\-lnvci- 

Kr. 
üerent. 

Für 

Elhing. 

1 

Pllr    1  Für 
Proeh-,  Qiiy, 
bernau.  i-tjibr. 

l 

Für 

Daaxig 
IJÄhriff. 

Kür 
Dir- 
fleban. 

Ffb.-Mnrz 
April.  .  . 
Mal  .  .  . 

Jnni  .  .  . 
Jnli  .  .  . 

Angnni  . 

Saptbr..  . 
Oelober  . 

r  27.« 
-f-  16,72 
+  12,65 

+  11,30 

-1-  4,88 

~  5.00 
-11,33 

f  :V2.00 
+  17,7G 
+  13,55 

4-  O.fK) 
4-  7.4:5 

4-  8.^ 

4  1,00 
— 10,0(^ 

+  21,00 
+  16,47 
414,71 

+  12.25 
4  H,25 

+ior6o 

-  6,60 

-  7,00 

+  23,25 
-f-  21.<«; 
+  1G,13 
• 

+  2(MM> 
4  6,57 

+  8,33 

—  8,00 

—  24,<i6 

1-  27.2 
f  22.11 
+  IG,Ü0 
* 

+  1«,(M) 

+  H,m 

+  9,20 
-18,60 

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-  2:^.25 

+  K  ),.*{« 
* 

+  12,25 
1-  11,33 

+  7.00 

+  b%0 
—  15,00 

! 

+  21,5  +:«).()<) 

f  10,5>;  +  20,71 
+  17,43  +  17,(H> 

+  1«.40-+-  iG.50 
+  12,40 -f-  3,00 

+  10,00+  6,tx) 

+  loj» 

„  -12,00 

1 

h  29,33 
+  18.18 
+  17,00 

+  14.40 

+  9,83 

+  15^)0 

+  195)0 
—  18.00 

+  35.33 
+  14,t>5 
+  13,75 

+  14*10 
-  'J,00 

+  17,00 

+  5^50 
—  7,00 

8 


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16 


Monate. 


Pur 
Sehwets 


Für 
Kulm. 


Für 
Onu- 

denz. 
IJäbrig. 


Kur 

Schwen- 
ten  bei 

(rruppo 
1— >a»br 


Für 
Riesen- 
burg. 


Für 
Tborn. 


Für 
Brom- 
berg. 


Für 
UebM' 
hoT. 


Für 


Feb.-ll&ns 

April  .  .  . 
Mai  ...  . 

Juoi.  .  .  . 

Jnli .  .  •  . 

Ango«!  .  . 

Sepibr.  .  . 
October.  . 


H-  aO,33|  4-  34,(X)  4-  30,6«;,  ^  4-  3(),Ü(r -f  25,33 
4-  13,65  +  15.5914-  l'U>H,4-  17,r.3|4-  17,11  4-  l-2,0t) 
^  6,H6'4-  9,29  4-  14,60:4-   '.»,(37  4- 10,33  4-  10,25 


4-  5,00 

—  2,00 

—  2,50 


4-  7,26 


» 


4-  i2r2ö 

+  8,M) 


-  2,00 


4-  4,88 


+  ^40+  8,00 


4-  12,*20 


—  3,00 


—  33  00  —  6,00 
t  I  


4-  ILtiO 


4- 36,66i4- 23,00  4- 251.50 

4-  l<;,0(j  -f  20,50  4- 

4-  13,754- 11,88  +  13,57 


4-  7.80 


4-  8,00  +  10,00  +  18^+  7,16 


+  2,00 


+  12,83  +  12,^ 


+  9,60+  0,20  +  14^ 


—  7,00 


+  3,00 


-  2,50|- 13,66|-  25,00 


*  Ib  F6l>r.«Mln  Mlen  die  fgronm  und  m  venobiedenen  Differeoiaa  Im.  vat  «nie  Btflte  tm 

Daphne  Mezereum  in  Marienwerder,  Elbing  u.  Kulm  (+  49),  Danzig  (+ 4 1).  Eiesenburg  (-f  37». 
Oliva  unil  I'r.  J^tarpard  (+  34),  eowi«-  nuf  c.  Ii.  von  Anemone  iieinerota  in  Grauden»  (4- T.j 
Thorn  und  Brombcrg  ^4-  30),  Marienwerder  (+  29),  Kulm  (+  28). 

Im  April  u.  Kai  celgt  sieh  eine  allgeBetne  —  aebr  oder  minder  graeee  AInmN*  ^ 
Difibreasen,  anfftllend  gross  ist  sie  für  Elbing,  das  trote  seiner  nördl.  Lage  tSA  neben  Sdfitt 
und  wenig  über  Tborn,  ahrr  iintfr  Bromberg  stellt. 

Im  Juni  zeigen  einzdnt'  Orte  wieder  eine  —  oft  betrucbtlicbc  —  Zunahme  der  üi&frt«»- 
Eine  nähere  Untersuchung  zeigt,  dasa  dies  bauptsäciüich  in  2  Bntwioklungäpbasen  seinen  GltfiM, 
In  d.  e.  F.  von  Brumm  avium  u.  «,  F.vom  Jlfies  rubrum. 

hü  August  sind  die  Zunnbmen  der  DifTeren/.en  nuf  e.  F.  von  Sinnhumti  nigra  und  5irls» 
aucuyaria  ziiriickziiführeii.  KIne  grossere  Zahl  von  Pffanzt  ii  unil  uu-hrj übrige  Beobachtung  Hi|t 
—  wie  oben  bei  Marienwerder  p.  14  11.  15  —  eine  fortschreitend  abuebmende  Diflfereoc. 

Aodi  sbd  die  Beobnditungen  grade  in  den  Monaten  Angoak  u.  SeptemlMr  bei  «tknni 
der  genannten  Stadonen  tu  ddrfUg. 

üebrigens  mnss  noch  daraaf  aafmeriraam  gemacht  werden,  dass  die  Di^ 
ranzen  bedeutend  kleiner  sind,  wenn  eich  am  die  Blatt-Bnt&ltnng  bandelt 
als  wenn  die  BlQten-Oeffnung  ond  die  Frachtreife  zur  Frage  steht.  Es  bisgt 
dies  mit  dem  Umstände  sasammen,  dass  die  Blatt-Entfaltung  aach  bei  trübe», 
wolkigem  Himmd  fortschreitet,  und  selbst  durch  leichtere  Fröste  nicht  mäm- 
lieh  gestört  erscheint;  die  Bluten-OeflFnung  aber,  sowie  die  Fruchtreife  de 
strahlenden  Wärme  bedarf,  die  im  Anfiuig  des  Frühjahrs  in  Westpreossen  oft 
recht  selten  ist*). 


*)  Ti«e  mit  (mindeatens  6  Sl)  SonnennobeiD  hnl  von  L  1.  bis  s.  BldiheMtt 
parvi/oHtt,  wobd  noch  2  Tage  mit  oor  2—3  St.  Sonnensebdn  als  1  Thig  gesftblt  mcden, 

1881  (Vir.  12):  54  Tage^ 

1882  (VII.  7.):   71  „ 

1883  {VII.  11.);  70     „  .  . 

1884  (VU.  9.);  66  „ 
1886  (Vn.  11.);  66  „ 

326 

i.  Durebschnitt  =    .    =-  65  Tg.  unter  190  Tg. 


im 


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17 


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-r  J7  -r  X  in 

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+++  +  + 

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Tabelle  B. 


18 


18KB    I    1884    I  1885 


DnnilMelinItt:   {   1881  1882 

dir  «tat  gtttn  Gebiet  in  d«r  ganseik  PMviiis 
(antafe  WeldiMl) 


DiircWtmill' Mittdfj 
fiilT^Jalm-  für  5  Jahn«  (i;..^ 
1881 ''5  VIII 

imm.    im  MartM.  fürdttZ.-. 

  ,1M6~?. 


1.  Acer  pUtanoides. 


1.  Laub-Kntfol- 

'    V.  2 

IV.  24 

V.  U 

V.  7 

IV.  29 

V,  4 

V.  6 

!   1  suu 

1    15  SUU 

17  8UC 

Ii  Stat. 

U  Stat. 

0    Ulüti'/i-it  • 

«y  ente  B1.  . 

IV.  18 

V.  18 

IXT  9H 

V.  * 

V.  S 

IV.  tt 

9  Stet. 

10  Stat. 

17  Slul. 

l-i  stat. 

UV  SlAl. 

V.  22 

IV.  26 

V.  17 

V  10 

V  2 

V  10 

V.  7 

IV.  l> 

10  fltac 

15  am. 

11  Btat. 

8  Stat. 

8  Friclitr.'tfi'- 

»)  erat«'  Fr.  . 

nc  Sil 

IX.  10 

iJV.  4 

1 A.  l« 

IX.  14 

s  auit. 

K\  allMMii  SV 

IX.  28 

X.  1 

IX.  17 

IX.  28 

IX  28 

IX  87 

IX.  87 

h  Still. 

A  Stat. 

3  St«t. 

8  Stai. 

• 

4   1  jKubfilrIniiiir : 

'  #nHveBH  vuevK  • 

EX.  27 

X.9 

IX-  25 

TY»  21 

DL  18 

IX.  26 

A**a  «(V 

IX.  »  1 

0  Stnl. 

18  8ut. 

6  «Nt. 

8  Stat. 

9.  AeMnliis 

RIppocfltt 

mau 

l.  I>iiuh-  Kntfal- 

tting  

IV.  27 

IV.  17 

V.  9 

V.  6 

IV.  25 

IV.  29 

IV.  29 

ir.i" 

^  »Hat. 

18  Sfart. 

tt  etat. 

19  Stat. 

18  SIU. 

•2.  BliUez.'it: 

iij  t-rsto  Hl.  . 

V.  21 

V.  10 

V.  24 

V.  22 

V.  18 

Y.  19 

V.  21 

V.: 

5  St. 11. 

II".  SHit. 

iti  si.ii. 

II  -i.ii. 

b)allgein.Bl. 

V.  31  , 

V.  19  1 

V.  30 

V.  28 

V.  26 

V.  27 

V,  2& 

S  SUH. 

18  !*taf. 

18  Rist. 

14  Stat. 

11  stat. 

3.  Fnidhtfelfe: 

•)ei»leFr.  . 

IX.  22 

IX.  In 

rx.  m 

IX.  15 

IX.  23 

IX.  18 

IX  18 

HH 

7  SUI. 

7  Stat. 

l."»,Slnl. 

«i  ätaU 

6  SUt. 

b)»llKein.Fr. 

X.  3 

IX.  .HO 

IX.  2G 

IX.  27 

IX.  m 

IX.  80 

IX.  96 

.'.  Stat. 

7  Slal. 

II  Stiit. 

."•  SUit. 

4.  i.4tiililarljuiig: 

> 

X  1 

X.  14  1 

X.  1 

IX.  2«;  , 

IX.  28 

X.  2  , 

IX.  27 

8  8Ult.  ' 

7  8tM.  1 

•  SUU. 

6  SliU.  ' 

«  Siat. 

Ol«. 

fimte  BIät« .  .  .  1 

m.  29  i 

tu.  r><"t 

TV.  2fi  ; 

IV.  2 

IV.  16  1 

IV.  9  1 

IV.  23 

Ittif 

l'.i  Stiit.  1 

U  Stiit. 

12  Slal.  1 

1 

V.  3  Jahr*« 

4.  Aster  spcc.  grosse  Gartenaster. 

KnU-  Blüh'.  .  . 

VIII.  11 

VII.  2Ü  1 

vm.  4 

VIII  6  , 

VUI.  4  1 

VI«.  4  1 

vm.  3 

ä  8UI. 

.9.8tM.  i 

18  atat.  1 

•  Sttt.  1 

10  StM.  1 

6.  Berb«rl8  Tolgttis« 


1. 

Lmih-EatAll- 

1 

; 

IV.  14  , 

V.  10 

V.  3 

i  IV.  27 

IV.  29 

11  »tat. 

0  Stat. 

ft  Stat. 

1    7  Stal. 

2. 

Blütezeit: 

a)  erste  Bl.  . 

V.  l 

V.  10  1 

VL  2 

V.  26. 

1    V,  30 

V.  20 

1    1  Stat. 

T.iueribur»; 

10  fltat.  I 

10  stat. 

10  Stat. 

t  Stat. 

liezw.  V.  SS 
nhnr  Hl 

b)allgem.  Bl. 

V.  4 

V.  21  ; 

VI.  9 

VL  2 

VI.  6 

V.  27 

1  .-^t.it. 

1 1.iiii-iiliitrg 

9  Wal.  j 

8  Stat. 

10  stat. 

0  Stat. 

»«•zw.  VI.  t 
»bno  Ml 

3. 

Fruehtretfe: 

1 

r)  erste  Fr.  . 

IX.  4 

VII.  22 

VIII.  4 

vn.  9 

VII.  29 

vm.  a 

1    8  Stak 

vm.  28« 

5  Stau 

6  Stat. 

S  SUI. 

h)  aligm.  Fr. 

'  IX.  38 

vm.  80 

vm.  SB 

IX.  3 

I-X.  4 

8  i>tAt. 

7  rtiat. 

4  Miat. 

V.  28  V 
BMtad«.  ^ 

VI.  4.  ! 
I 

I 

vm 

8  BwiMCbi 

vra.«' 

8llaPbacM.| 


f 


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19 


Tabelle  B. 


Durclwcfanitt: 


IHSl 


1HS2 


iss:>, 


1.SS4 


für  das  ganze  Gebiet  der  gsazeu  I'rovios 
(uDteN  WelohMl) 


iHurchi'.  iiijiii  Miliel  für 
riw5Jahre  f'"^  •^^•'■'^r.  Giesen 

1881/B6.     ta  Mwlen-  für  die  Zelt 


C  Betolft  «Iba. 


Laub -Entfal- 
tung   


?.  Blute  (erste 
Blüte  .... 

).  LmMirbaiig: 


KrHtt'  Blüt*' .  .  . 


f 

IV.  24 

IV.  18 

S  Stst. 

18  Stat. 

IV.  26 

IV,  22 

4  SUI. 

It  «tat. 

X.  5 

IX.  .10 

4  dui. 

ivin.  14 

VTI.  .31 

11  SlJil.  t 

VIU.  23 

VUL  24  1 

1  taurt. 

10  atat.  1 

V.  11 
tl 


V.  16 

IS  8Ut. 

IX.  25 


V.  2. 

14  IHM. 

V.  10 
11  SM. 

IX.  19 

.'.  Stnt. 


IV.  26 

IS 


IV.  23 

8  aist. 

X.  3 

9  SUt. 


IV.  2i» 

V.  2 
IX.  89 


V.  1. 

4Baoteidit. 
V.  10 

X.  6 


7.  Calluna  mliraris. 

vni.      vir.  ;u  vii. 

Ii  SMt.  7  SUt.  ..  .-^s.ir. 

VllI,  28  VIU.  23  ,  VllL  16 
10  9m.        6  Suu     I    4  BUU. 

8.  C«ntoarea  cjrana». 


Srste  Blfite.  .  . 

VI.  14  1    V.  S» 

VI  8 

VL  8 

VI.  7 

5  Stiit.         1«  .Slal. 

1«  ."^tal. 

13  SUt. 

lä  Sun. 

lllgem.  Ülut« .  . 

VII.  4  j  VI.  15 

VL  19 

VL  18 

VL  15 

4  Stst.    1    U  8t«t. 

1 

IT  8Ut. 

It  8Ut. 

11  Stat. 

Ürate  Blüte.  . 
illgWB.  Biate 


.  Laub-EntCal- 
tnng  

.  Blütezeit: 
s)  erste  Bl.  . 

b)  aUgem.  Bl. 


iMb-BntfU- 
taqff  

Blütozfit: 

a)  erste  Bl.  . 

b)  allgem.  Bl. 

Fruchtrflft': 

a)  erste  Fr.  . 

b)  «Ilgem.Fr. 


VIL  7 

6  SM. 

VTI.  21 

3  SUI. 


IV.  18 

I  Stal. 

V.  28 


IV.  12 

1  Stal. 
LsnealHirg 

UL  4 
t  am. 


VL  28 

II  SUt. 

vn.  17 

11  äut. 


IV.  18 

5  fltiU. 

IV.  4 

fi  Stat. 

IV.  18 
8  8UU 


9.  Cichorium  Int}'baB. 

VIL  2  ,  VIL  7  i  VIL  15 
18  SUi.    I    9  «at.        10  Stat. 

VII  15  !  VIT,  19     VII.  25 

18  Stiit.     I      H  .Sl  Ii.      I     11  rfUl. 

10,  Coiniu  Utas* 


V.  16 

5  Stat, 
V.  18 

R  »Ut. 

V.  26 
8  Slat. 


rv.  «7 

8  Stat 

IV.  18 

4  .'*tat. 

V.  8 
4  Stat. 


V.  8 
6  Slat. 

V.  10 

4  .mm. 

V.  27 
4  Stat. 


11.  Corylns  ATallaM. 


UL  17 

I  stat. 


IX.  12 
4  SUt. 

IX.  ir> 


IV.  10 

16  SUt, 

18  Stttt.  1 

III.  7 

III.  28  1 

1">  Stat.  o. 

80  SUt. 

II.  2*', 

13  Slut, 

i 

UL  13 

IV.  11 

18  CNat.  0. 

18  Stat. 

m.  1 

II  «tat. 

j  VUL  13 

VUL  27 

1     «  SUt. 

8  SUt. 

IX.  H 

IX.  17 

j     »  Hlut. 

V.  2 

18  Stau 


IL  16 

14  SUt. 


UL  10. 
11  Stat. 


LX.  4 
8  Stat. 

IX.  23 

8  St«t. 
18 


TV.  21 

9  SUI. 


UL  5 
8  Stat. 


m.  17 
•  Stat 


IX.  2 

6  Stat. 

DC.  17 

7  SUt. 


VIII.  5 

virr,  2 

■1  m*' n t.i<  III. 

VUL  23 

VUL  22 

SBeebaoht. 

VI.  6 

VT.  8 

VL  21 

VL  13 

lieitw.  VI.  17 

4  Bwbaoht. 

obu«  81 

VIL  12 

VLL  6 

vn.  20 

VIL  12 

4  Boob«chL 

V.  1 

IV.  S7 

IBaobaeht. 

IV.  26 

V.  16 

IV.  2r) 

rv.  :\o 

bexw.  iV.  28 

4  Ucubachl. 

obna  1881 

III  7 

lü.  6 

oder 

4B0olweht. 

III.  5 

UL  20 

UL  14 

odar 

4B«>baehU 

m.  18 

VUL  31 

IX.  12 

4  BMtweht. 

EX.  16 

IX.  15 

4  Boobttcbl. 

2» 


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Tabelle  B. 


DurcliHcbititt : 


18H1 


1SH2 


188;; 


1SS4 


1H85 


für  (Im  giuize  Gebiet  ia  der  ganzen  Troviius 
(ttiit«re  WdcdiMl) 


im/» 


Dun  Imi'hntti  MiUi-l  Tut 
werter  |lb4o-83. 


Ii,  Uapline  Meiereniii. 


1.  Laub 

-Eotfal-  1 

1 

« 

tnog 

 ) 

tV.  28 

ni  80 

IV.  89 

IV.  11 

IV.  18 

12  SUt. 

9  Stat. 

4  Slnt. 

2.  erste 

Blute   .  . 

Iii.  2f> 

III.  7 

IV.  14 

in.  14 

IV.  1 

s  aiat. 

10  fML 

IS  tek 

4  attt. 

.'5.  erst*» 

Frucht-  ! 

reife 

VI.  2-4 

VII.  5 

VL^ 

VIL  7 

1 

t  Ami. 

»  9m, 

t  BIM. 

I 


IV.  1« 

in.  25 

VI.  30 


IV.  17 

4  Bmibar bi. 

IV.  8 


II. 


IM,  nifu  sUfatiaik 


1.  L»ub-Entftl- 

tUDg  

2.  erste  Blüte  . 


3.  Laubfarlmng 


a)  ente  Bl. 


a)  ente  Bl.  . 

b)  allgem.  Bl. 


> 

1  IV.  29 

IV.  26 

V.  11 

V.  7 

IV.  21 

V.  1 

1 

I    i  Stni. 

sm. 

U  Slut. 

ä  .Slal. 

,   V.  9 

V.  17 

V.  20 

V.  13 

V.  5 

V.  18 

i  1 

J»  still. 

:l  Stal. 

»  Sl4ll. 

^  Slal. 

■ 

X.  lU 

X.  9 

IX.  21'. 

X.  1 

L\.  26 

X.  3. 

*  atat. 

8  Atat. 

H  SUI. 

.1  SUI. 

4  aiat. 

!  1 

14.  Ltlii 

m  eaaiMi 

;VII.  13 

VII.  3 

Vir.  II 

VII.  12 

VI.  29 

vn.  8 

VIL8 

1    1  Smi. 

»  sui. 

lU  HUU. 

Ü  HUI. 

tt.  Hophar  latMua. 

VI.  80  ' 

VI.  8 

VI.  12 

VI.  9 

VL  10 

VI.  18 

VLB  { 

R  Stnt. 

tl  SUl. 

7  .Sl«t. 

7  .''tut. 

,  VU.  17 

vn.  2 

VI.  27 

VI.  30 

VI.  20 

VII.  2 

VL  7  i 

4  8IM. 

11  fliat. 

10  (Hat. 

10  Slat. 

8  Slat. 

a  B«olmclil.| 

Waldpvm 
V.  4 
IV.» 


X  15 


16.  Ftrus  lUlu. 


1.  Lwib-Entfitl- 
tting  


IV.  20  ,  IV.  22 
I  SUI.  I  17  fttat. 
Ilanxiic. 


2.  Blütezeit:  j 
«)  erste  Bl.  .  * 

U)  allgeni.  III. 

3.  Friicbtrcirc : 
a)pr8ti'  Friicht- 

reifi»  .... 

■ 

b}allg.Fraeht>  I 
reife .  .  .  .  • 


1 


V.  19 

Stttl. 

V.  27 

5  Stal. 


IX.  2 
4  SUI. 


IX.  19 

&  SUI. 


V.  6 

17  St  it 

V.  11 
17  Stat. 


VIII.  28  I 
H  Stal.  I 


IX.  15 
äut. 


V.  15 
n  stat. 


V.  24 

2S  8»at. 

V.  30 
»  am. 


V.  9 

14 


IV.  29 
•  9m. 


V.  17  .  V.  12 

18  Sut.         11  »t»t. 

V.  22       V.  21 

17  Stat.  I    10  stat. 


VIIL  25  ;.Vm.  26  Vm.  28 


11.  Stat> 


IX.  11 

U  Stal. 


4  stat. 


IX.  9 

.'•  .Sl«t. 


6  Stat. 


I,\  13 

7  ."«tili. 


V.  1 

V.  16 

V.  23 

VIII.  26 


V.  1 
4  Bmliaeh«. 


V.  17 

V.  22 


I 


IX.  lO*) 
■itein«r 


DC.  14  I  IX.  18 


IV.  » 

V.  10 


VIIL  1* 

-  . 

F  -  s  i-; 

=  1.  =  •  s 

^  »  .  e 

S.  a  i&X 


*)  Genauer:  AuRUst-Ajspfel  VIII. 


20.  Knntetielehen  IX.  12.  Oravenateiner  IX.  10.  (5jälir.  Bt*^ 
IS 


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21 


'abelle  B. 


Durobaebnitt: 


1881 


1882 


1863 


1HS4 


1885 


fdr  dM  gUM  tiebiet  in  der  ganzm  JProviiu 
(untere  Weicbsel) 


ftlr5  Jahre  rur  :<  Juim' 

1HH1/H5 

werdrr 


IWl'BO     in  MwipD 


UurLb>(hniti  Mittel  fär 
(xiesflen 

für  di.' Zeit 
1845— »3 


17. 


Laab-BtttlU- 

tUDg  


BlfiteMii: 
ft)  «rate  Bl. . 

h)  allgt>m.  Bi. 

Friichtreife: 
»)  erste  Fr.  . 

b)  •Itgem.Fr. 

♦)  Für  d. 


V.  3 

IV.  21 

V.  14 

V.  y 

IV.  29 

V. 

4 

V.  1 

1  8tat. 

IT  SlHt. 

tl  SM. 

1«  SIM. 

9  SUIL 

j  4  ItoölMCht.  i 

Daasig. 

* 

1  ' 

V.  15 

rV.  28 

V.  21 

V.  14 

V.  «; 

V. 

11 

V.  18  ! 

IV.  28 

5  Sut. 

17  Amt. 

15»  Swt. 

11  Stut. 

V.  24 

V.  4 

V.  27 

V.  19 

V.  14 

V. 

18 

,    V.  18 

IV.  2!» 

5  atat. 

16  SUI. 

M  fltat. 

lA  BUI. 

11  fltat. 

1 

IX.  \i      Vill.  7 

IX,  2&     IX.  13  I 
s  am.  j   M  fluit.  I 

SomiBer>B6igMiiotteii : 


VIII.  22 

IX.  9 
11 


VIII.  24 
IX.  9 

M  8UI. 


VIII.  16 

«  Sial. 

IX.  7 

•  AM. 


VnL  21.  (5jilir.  BeolMolit.). 
18.  Vt«MM 


VIII.  22    IX.  18*j 

1  HiM.li!«  Iii. 

IX.  13     IX.  30  I 

( 


VIU.  12 

I  .  «Ii.  M 

K.  le 
Pir.  oud. 


..  Laab-Bntfkl- 

I 

IV.  21» 

V.  18 

V.  <; 

IV.  29 

V.  2 

V.  « 

14  Stnt. 

^    17  Stak 

13  8Ut. 

8Ul. 

1  Hiubuclit. 

i.  Blfitecdt: 

«)  ente  BL  . 

V.  5 

IV.  26 

V.  17 

V.  11 

V.  2 

V.  7 

•    V.  8. 

IV.  1^ 

1&  SUl. 

17  HUI. 

II  ÜUI. 

bezw.  Iii 

b)  alig.  BI.  . 

V.  14 

1    V.  1 

V.  22 

V.  16 

V.  7 

V.  18 

'   V.  12 

IV.  28 

5  BtaL 

17  Stat. 

1    «1  SUU 

lA  Stat. 

10  Stat. 

1 

•.  Fruchtreife: 

u)  erste  Pr.  . 

VII.  13 

'  VII.  8 

!  vn.  9 

Vif.  5 

VT.  26 

vn.  6 

VI.  29 

VI.  15 

.'(  Sial. 

suii. 

1:!  StA(. 

7  .-^lal. 

b)  allg.  Fr.  . 

VII.  18 

1  VII.  21 

;  vn.  20 

VII.  20 

VII.  9 

VII.  18 

VII.  II 

«  Stat. 

1    9  Stat. 

1   11  Stat. 

•  Slat. 

7  SUI. 

:  3  BralNirbt.  < 

19.  Pra 

..  LMb-Entfitl> 

foltaag.  .  .  . 

IV.  24 

V.  14 

V.  18  i 

V.  8 

V.  18 

IS  Sut. 

M  siat. 

t  SM.  1 

t  Baobarlit.1 

i.  Bliltecdt: 

a)  ante  Bl.  . 

V.  10 

IV.  23 

V.  17 

V.  11 

V.i 

V.  7 

V.  10 

IV.  19 

S  Sut. 

Iii  aiui. 

Ii  ^inu 

9  Hut. 

»  sut. 

bcaw.  W 

b)  aOg;  Bl.  . 

V.  14 

TV.  29 

V.  22 

V.  15 

V.  7 

V.  12 

V.  18 

IV.  26 

8  Stat. 

17  Stat. 

11  Stat.    j     M  Stat.  1 

•  Stat. 

20.  Bikes  GrossnlarU. 

.  Laub-Kntfal- 

IV.  b 

m.  19 

IV.  27 

III.  31 

IV.  6 

IV.  6 

IV.  7 

t  SiNt. 

la  Sut. 

81  Stat. 

lA  ttui. 

U  Stat. 

;4  DeeiNwbt. 

.  Blütezeit: 

a)  erste  Bl.  . 

IV.  2Ö 

IV.  18 

V.  10 

IV.  2S 

IV.  23 

IV.  2G 

IV.  29 

lY.  12 

4  Sl«l. 

17  SUtt. 

n  Sut. 

ir.  .suir. 

10  auu 

b)  allg.  Bl.  . 

V.  3 

IV.  21 

V.  15 

V.  5 

IV.  28 

V,  8 

V.  2 

IV.  20 

4  >tiA. 

17  .sut. 

19  Sui. 

14  Sut. 

9  Stau 

■.  Fffucbtrelfe: 

a)  «fste  Fr. . 

b)  allg.  Fr.  . 


I VII.  23  Vll.  10 

I    «(  »l»t.         9  .«Ul. 

'  VIII.  4  I  VU.  22 
.   •  Stat.  I  la 


VII.  17 

II  i^ua, 

VII.  29 

18  SUU 


VII.  15 

7  Sliil. 

VII.  26 

10 

u 


VII.  9 

5  ^'l»t. 

VU.  28 

7  sut. 


VII.  15  .  VU.  21 
VU.  27  !  VU.  24 


VU.  5 


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22 


Tatielle  B. 

Durcb»cbnftt:    |    1881    |    1882    '  1883 


1884 


1885 


für  das  ganze  Gebiet  in  der  i^anzen  Provinz 
(untere  Weifiluei) 


für  5  Jahre 

1 

'•iirrh»<-liniU' 

fhr  5  Jkhre 

1881/85 

1881/85 

21.  Bibes  rubrum. 


1.  lAub-BntlM- 

tOOf  


2.  Blütezeit: 
ft)  erste  Bl.  . 

b)  ullg.  BI.  . 

8.  Fruchtreife: 

a)  erste  Fr.  . 

b)  «Hg.  Fr.  . 


III.  20 

III.  31 

V.5 

IV.  17 

IV.  15 

IV.  11 

IV.  17 

1.  suu 

1«  Stau 

M  Stak 

1»  Sut. 

9  Stau 

mii  1881 

4  Boatacbu 

tiUMbUg. 

bzw.  IV.  17 

• 

OlUM  II. 

V.  2 

IV.  20 

V.  13 

V.  3 

IV.  25 

V.  1 

V.  1 

4  3t,it. 

16  Html. 

SO  Stat. 

16  Stat. 

10  ."«lAU 

V.  lU 

IV\27 

MBuI 

V.  8 

IV.  30 

V.  7 

V.  7 

4  BtaL 

1»  atat. 

10  Stat. 

VII.  14 

VII.  2 

VII.  11 

VII.  13 

VII. 

VII.  10 

vn.  13  1 

6  SUt. 

10  Slat. 

1»  Stal. 

8  SliiU 

6  Slal. 

j  VIL  24 

VIL  7 

Va  22 

\U.  21 

VIL  16 

VIL  18 

1  vn.  21 1 

1  «SM. 

U  »al. 

U  Btai. 

U  Siat. 

S  Siat. 

IV.  13 

btrr.U 

IV.  24 


SS.  BoMbIa  Ptwi-AcMla. 


lAub-Botfia-  1 

V.  23 

V.  7 

V.  25 

V.  18 

V.  13 

V.  18 

V.  19 

1  stau 

U  AM. 

16  Stau 

V»  stat. 

e  Stau 

b«sir.  16 

Marin' 

BUttestil: 

ft)  «rate  BL  . 

VL  12 

VI.  8 

VL  U 

VL  16 

VL  13 

VL  18 

VL  Ii 

S  Stak 

0  8Uk 

15  SUt 

11  8lat 

•  Blau 

b)  «ng.  BL  . 

VL  28 

VL  16 

VL  21 

VI.  23 

VL  18 

VI.  21 

VL  15 

4  ataL 

6  atau 

14  SUU 

11  suu. 

8  Stau 

VLl. 


St«  BldMS  liMU. 


L  Lrab-BntfU- 

1 

V.  7 

rv.  8 

V.  7 

IV.  23 

IV.  22 

IV.  25 

IV.  24  l 

1  Stau 

1«  Slau 

M  Stau 

14  SUU 

9  Stau 

bez.  IV.  22 

1 

Martww. 

•kaa  laai. 

2.  BlüWxeit: 

1 

a)  erste  BI.  . 

V.  29 

V.  81 

VL  5 

VL  4 

VL  2 

VI.  2 

yj.  8  ; 

II  f*Lal. 

15  Stol. 

16  Slau 

9  Suu 

b)  altg.  Bl.  . 

VL  15 

VL  8 

VL  11 

VL  14 

VI.  8 

VL  12 

VL  10 

4  aiaU 

0  Stau 

10  8IM. 

It  stat. 

9  atau 

S.  Fnichtrcif.- : 

ft)  «rate  Fr. . 

VII.  16 

vn.  4 

vn.  13 

VIL  12 

VII.  6 

VIL  11 

VIL  16 

•  stau 

10  Stau 

11  stau 

10  atau 

«  SIbU 

b)  «Ug.  Fr.  . 

VII.  2fi 

vn.  15 

vn.  26 

vn.  19 

vn.  17 

vn.  21 

vn.  18 

6  SUU 

10  üiau 

13  suu 

9  Stau 

8  Stau 

1.  Lrab-KnUU- 
tang  

2.  BlAtesett: 

a)  ente  Bl.  . 

b)  ollg.  Bl.  . 

8.  Fmchtreife: 
•)  ente  Fr. . 


84«  8a»ineiu  nlgfB. 


IV.  8 

8  Stau 

VI.  23 

VT.  6 

5  .SUl. 

13  8t«l. 

VIL  6 

VI.  17 

i  suu 

II  stau 

vni.  81 

VIII.  19 

4  SlAt. 

1  IX.  21» 

i\.  14 

1  48taU 

»  atau 

V.  11 
9  Stau 

VI.  14 

16  SUt. 

VI.  25 
16  SlaU 

VIII.  27 

7  St«. 

IX.  13 
•  atau 


IV,  17 

7 


VI.  8 

18  Stat. 

VI.  -2b 
U  stau 

Vra.  28 

4  äut. 

L\.  18 
6  Stau 
1« 


IV.  18 
10  Slau 

VL  15 

9  SUI. 

VI.  23 

8  SUU 

vra.  26 

4  Stau 

,  IX.  IG 
i    6  atau 


IV.  21      IV.  18 

4 


VL  14 
VL  26 


Vin.  27 


VI.  12 
VL  17 


IX.  10? 
3  U«ob*chU 

IX.  17      IX.  26 


V.2# 
e 


viaß 


Di'gitized  by  Google 


I 


23 


'l'alH'llo  K. 


DnnhBohnltl:   >   1881   !    1882    |    1888    I    1884    \  '  1885 

fQr  da«  gauze  Gebiet  in  der  ganzen  Provinz 
(nnteM  Weiehwl) 


InnrcbochnHl  Mittet  fflr. 

für5  Jahre  nir  ft  jHhn- !  Gw  a^,.!, 

I    wtnier  {1846—88 


1.  Luub- Entfal- 
tung   

3.  BlfttMeit: 
ft)enteBl.  . 

b)aUgem.Bl. 

3i.  Frucbtreife: 
ft)  erste  Fr.  . 

b)ftUgem  Fr. 


IV.  96 

VJL  1 

4  Stat. 

VI.  8 
4  titot. 


.')  Slat, 

VUl.  2i 


IV.  11  ' 
UStau  i 


V.  17 

18  SWL 

V.  L>5 
II  am. 


viii.  18  vn.  27 


II  stat. 
Vlil.  3U 


V.  9 
1» 


15 

VI.4 


vn.  24 

11  SUt. 

VUl.  2b 
It 


IV.  S9 
U  BIM. 


V.  ^ 
IS  SM. 

VI.  2 
11  Stau 

VII.  2» 

VlU.  27 
11 


IV. 
11 


V.  26 
10  fltat 

V.  31 
10  suo. 

VIII.  2 

<  Si»t. 

Vill.  31 
•  81a«. 


t 

IV.  26  '    V.  4 

|8  liaoba«ht.| 

V.  26  i   VI.  2  i   Y.  10 

I  basw.  17 

VL  »      VI.  5  ' 


vm.  2  VIII.  20  i  VII.  m 

besw.  Sl 

VlU.  2Ö    ViU.  2G 


1.  L»ttb-EDtfa1- 
tuog  

2.  Blfiteseft: 

a)  enteBL  . 

b)  dlgeiD.  BL 


rV.  26 
i  Stat. 

V.  24 

4  SUL 

V.  31 
4  Blak 


86.  SyrlBf»  nOf «ria. 


IV.  9 

V.  8 

IV.  25 

IV.  22 

17  Blau 

1»  BUt. 

V.  9 

V.  28 

V.  20 

V.  20 

19  SM. 

<1  suc 

if  Stat. 

11  Siau 

V.  17 

VI.  2 

V.  27 

\.  27 

1»  Stau 

%l  Slak 

14  SUt. 

11  SUl. 

IV.  24     IV.  23 


V.  21 
V.  27 


V.  22 
V.  26 


V.  4 


Bnte  Biate .  .  . 
BnleFhidbtnife 


27. 


IV.  25 

IV.  ;> 

V.  10 

4  SlAU 

ly  atu. 

2t  SUt. 

V.  11 

V.  4 

V.  27 

i  Blat. 

1 

11  Blal. 

14  Buk 

1«  BUU 

V.  18 
11  stat 


10  »ut 

V.  15 
•  Stak 


IV.  25  I  IV.  85      IV.  8 

V.  15  I    V.  8 


Bnte  Biate. 


IV.  II 
»  äuu. 


III.  21» 

18  SM. 


2B,  Vtol«  «dorate. 


SS  UM. 


IV.  5 
17  am. 


IV.  10 
10  am. 


IV.  8   I   IV.  9      m.  15 


1.  9r«iM  Ctonto.  (4Mlllge.) 


IV.  :50 

IV.  « 

V.  4 

IV.  21 

IV.  18 

IV. 

1  ätat. 

7  SUU 

7  SUU 

7  St«U 

6  .Stau 

Krates  Blatt   .  . 

V.  13 

IV.  21 

V.  10 

27 

IV.  24 

V. 

1 

7  St.it. 

K  Stal. 

lilütea-Aebren  . 

VI.  IG 

VI.  14 

VI.  27 

VI.  23 

VI.  17 

VL 

20 

VI.  21  , 

9  Slat. 

«  Stat. 

9  tMak 

7  Stat. 

ft  Blat. 

Snte  Blüte .  .  . 

VI.  iV, 

vr.  23 

VI.  2H 

VI.  2s 

VI.  24 

VL 

96 

• 

4  .SUU 

4  SUL 

7  .SUU 

4  Stau 

Anbiv  Knite 

vn.  28 

vn.  25 

vm.  9 

VII..  29 

VIU.  2 

VII. 

81 

VII.  27 

t  8tai 

7  Stak 

7  Blal. 

a  siau 

•  Btai. 

VI.  21 


Iti 


Digitized  by  Google 


24 


Tabelle  B. 


DuichflebDitt:  [   1881   j    1882    |    1883    j  1884 

für  du  grase  (i<'lii<>t  in  dor  pnnz«a  PrOViDB 
(untere  VVvicbsel) 


1885 


1881/B6 


tu  Marien.   Wr  die  Zeit 
Werder    11845  —  83. 


V.  1 

TV.  23 

V.  2ß 

V.  19 

V.  21 

V.  12 

IV.  19  • 

t  Stat. 

0  SleL 

S  8UL 

6  .'^Ul. 

4  MaL 

1  Blatt  

V.  8 

VI.  2 

V.  28 

VI.  2 

V.  S5 

l  Be«bKbU  1 

St««. 

9  aut. 

5  SWL 

4  Stnl. 

l^luti'O-Aebren  . 

VI.  22 

VI.  21 

VI.  20 

VII.  2 

VI.  30 

VI.  25 

VL 

1  Slat. 

4  SUt 

fl  sut. 

l!  Sl»t. 

VIL  5 

VU.  24 

VII  14 

VIL  11 

VII.  14 

1  StaL 

ft  SlaU 

4  8tM. 

Amf.  d«r  Enite . 

vin.  9 

VIT.  -50 

VIII.  20 

vin.  10 

VIII.  14 

VIII.  11 

VII.  30 

S  AUA. 

6  ätoU 

3  Siau  ] 

7  äuu 

6  ätmL 

S  BeobMtai. 

S.  BafBr. 


IV.  29 

IV.  12 

V.  1 

IV.  24 

IV.  19 

IV.  23 

IV.  22 

JV  Siat. 

11  stat. 

14  8t«L 

11  Simt. 

7  Stai. 

IV.  24 

V.  9 

V.  4 

lY.  29 

V.  4 

10  Stau 

9  SlaV 

T  BtM. 

Blfiten-Aebren  . 

VT.  23 

VT.  20 

VI.  28 

yi.  30 

VI  2S 

VL  26 

4  StAt. 

7  sut. 

9  SUU 

10  Stal. 

8  .sut. 

1.  BIflte  

VII.  4 

VII.  5 

VII.  4 

VII.  7 

VII.  5 

vn.  5 

vn.  4 

VI  » 

4  St«l. 

7  Siat, 

9  sut. 

6  sut. 

3  Beobacbt. 

Anf.  der  Ernte 

vm.  11 

VIII.  6 

VIII.  19 

VIII.  12 

VlIL  10 

Vitt  12 

Vin.  9. 

vm.  u 

4  Stau 

«  Siat. 

IS  SIM. 

10  8(M. 

•  8Ut 

1 

bz.vni  11 

4  BoobMbw 

1 

4.  Kartoffiel. 


Saatzeit  .  ,  .  .  . 

V.  10 

rv.  17 

V.  9 

IV.  23 

24 

IV.  29 

nTn'm'Siii 

4  Sliil. 

18  sut. 

18  .Sut. 

II  sut. 

8  Stat. 

VL  20 

V.  13 

V.  27 

V.  23 

V.  24 

V.  28 

1  atat 

10  8lat 

10  stat. 

•  Stat. 

T  Stat. 

bez.  V.  22 

ZelfMbfli 
Catnuee. 

ohM  OL 

1.  BKto  

VIT  2<) 

VI.  25 

vn.  r, 

vn.  7 

VI.  27 

vn.  5 

VI.  22 

4  StAU 

»  äut. 

13  Slal. 

10  HUI. 

7  SUl. 

t  Beobacbt. 

Anf.  d«r  Enite. 

IX.  8 

IX.  16 

IX.  in 

IX.  15 

IX.  14 

IX.  14 

IX.  15  1 

6  Siat. 

S  Slal. 

U  stat.  1 

10  stat. 

S  Siat. 

4  BfiohartH. ' 

• 

6.  Win 

tSTiBsgg« 

1880 

1881 

1882 

1888 

1884 

Sulielt  

IX.  14 

IX.  18 

IX.  13 

TX.  13 

IX.  18 

IX.  16 

TX  14  ! 

»  sut. 

8  SUU 

14  .Sut. 

11  sut 

6  SUL 

t  Beoba^hu 

1880 

1881 

1882 

1888 

1884 

IX.  20 

IX  2S 

IS 

IX.  l.s 

X.  2 

IX.  26 

f  Stat 

V  SUl. 

•  Slai. 

«  Stat. 

Blflten-Aebreo  . 

V.  1« 

V.  9 

V.  80 

V.  28 

V.  25 

V.  21 

V.  21 

si.ii. 

II  äuu 

18  Stat. 

IS  SUU 

8  SiaL 

1.  Blüte  

VI.  Ii) 

V.  .31 

VI.  12 

VI.  9 

VL  9 

VL  8 

VL  »  1 

S  suu 

.  II  sut. 

1«  sut. 

13  Stat. 

7  Siat. 

Auf.  der  Ernte . 

Vll.  27 

VIL  18 

VU.  25 

Vtt  20 

VIL  21 

Vtt  22/23 

Vtt  18 

e  »uk 

1>  SUl. 

10  stak 

IS  8Ut. 

7  9lat. 

IT 

VL  12 


V.  2« 


Oigitized  by  GopgI( 


25 


Tabelle  B. 

Durcbacbuiu: 


IHHl 


iHa3 


1SH4 


für  das  gaiuce  G«biet  ia  der  ganzen  l'roTinK 
(untere  Walehiel) 


KfarSJalire 
1881/85 


Purchscbniit 
fUr  6  Jnhm 

ta  Iburtaa- 


Mittel  fUr 

Glessen 
für  die  Z«U 
1846—88 


6.  Winter- Weizea. 


I8«0 

1881 

1882 

1883 

1884 

SMiMtt  

Et.  27 

IX.  26 

IX.  25 

IX.  19 

rx.  23 

DL  24 

IX.  23 

•1  stm. 

ft  atat. 

II  Slat. 

ft  Stat. 

,'i  Sl»l. 

t  BwbacbL 

1880 

1881 

1H83 

Erstes  Blatt  .  . 

X.  12 

X.  28 

X.  r. 

IX.  80 

X.  :\ 

X.  9 

1  sut. 

4  SUl. 

5  Stat. 

BlätoD-A«hren . 

VL  17 

VL  14 

VI.  20 

VL  19 

VL  23 

VL  19 

VL  20 

T  Stat. 

T  StBL 

«  Siak 

Brate  Blflte .  .  . 

vn.  2 

V[.  26 

VI,  27 

VI.  28 

VL  29 

VL  29 

VI.  26 

•  aiat. 

»  sut. 

7  .Stat 

•l  Blau 

AnfiagdorBrnte 

vra.  6 

vm.  2 

Via  9 

YIIL  8 

vni.  5 

VHL  6 

vm.  5 

•  Stet 

f  sut. 

•  etat. 

4  Siak 

VL  14 
VIII.  4 


Aakuiitt. 


1.  Alanda  arrensis. 


U.  14 

n.  19 

IL  27 

U.  16 

Ii.  lö 

11.  19 

IIL  10 

U.  18 

9  Stat. 

IT  Slat. 

tlStal. 

M  Stat. 

U  Stat. 

4Baa«iMht. 

X.  2 

X.  17 

X.  23 

X.  14 

X.  9 

X  18 

3  SUU. 

6  SUt. 

11  Stau 

9  äiM. 

6  mu. 

1 

8.  OtooBi«  dl«. 


IV.  1  ! 

m.  80 

iV.  8  1 

in.  80  1 

m  80 

IV.  1 

IV.  6 

4  Stat.  1 

18  Slal. 

S5  »Ui.  1 

18  Htm. 

11  AW. 

WeggßXig  .... 

VHL  2b! 

vm,  28 

vm.  29  1 

vm.  27 

vm.  25 

vm.  28 

VUl.  2»>  j 

6  SMt.  , 

t 

MStM. 

Mftak  1 

M  Stat. 

SSUt. 

8.  Cuculas  canorns* 


IV.  80 

rV.  23 

V.  5 

V.  3 

V.  4 

V.  1 

V.  31 

t  Strt. 

16  stat 

tl  «tat. 

tS  Slat. 

•  sut. 

V«ggMlg  .... 

vn.  25 

vin.  i 

VIII.  U 

Vin.  23 

vm.  14 

vm.  10 

9  SUk 

&  Hut. 

11  attx. 

•  Stat. 

4  sut. 

4.  Q7ps«l«8  ap«8. 

V.  4 

V.  6 

V.  2 

V.  5 

V.  4 

11  sut. 

11  SIBI. 

8  Sial. 

5  Sut. 

Veggaog  .... 

IX.  3 

IX.  11 

IX.  8 

IX.  7 

vm.  17 

L\.  3 

1  Slat, 

•  Stat. 

4  Slat. 

S  siat. 

4  Stak 

IV.  27 

23  i 

S  Stat. 

16  .sut.  j 

r^naog .... 

X.  :i 

IX.  28 

ft  »tat. 

11  Stat. 

Unuido  mstica. 

IV.  27  I  IV.  24     IV.  20 

tt  SUt.    I    1»  sut.        10  Slat. 

X.  3  IX.  24  IX.  26 
U  Stak    I    10  Stak        •  Stat. 


IV.  25 

V.  1 

IV.  Itt 

bmr.  S 

IX.  29 

IX.  28 

IX.  26 

Seolopax  nistlcol«. 


nknnft .  .  .  . , 

m.  81 1 

IIL  24  1 

TV.  6 

1  m.  22 

m.  27 

rn.  28 

10  Srnt. 

13  Stat. 

'    n  Stat. 

4  Htat. 

^«ggaog  .... 

X.  19  . 
t  Stak 

X.  26  , 

X.  23 

!  fstM. 

XL  2 

X.  21 

ft  Stak 

8  Stat. 

t  Siak 

Digitized  by  Google 


26 


Tabelle  «. 


DoRdwohnltt:  {   1881   |    1888    |    1888    |    1884  | 

für  das  gaose  Gebiet  in  der  gsnzen  ProTini 
(aDton  W«i€lisel) 


1886 


DurchscbDitt 
für  &  Jahre 

1881/86 
in  Mwim- 


Mtttelfar 

Gles9»'n 
tür  dieZ«h 
1846-83 


7.  Starniu  mlfarls. 


n.  26 

lU.  7 

UL  15 

n.  27 

UL  9 

UL  6 

IT  SUt. 

n  SUt. 

M  SUrt. 

10  stat 

Weggang  .... 

X.  20 

X.  6 

X  18 

X.  13 

X.  14 

X  16 

9  SUA. 

M  SIM. 

10  Stat. 

4  SUU 

m.  8 


8»  Tardns  pOwit. 


III.  24 

TV.  5 

m.  20 

irr.  iH 

UL  86 

7  äuu 

10  SlAt. 

Wcggug  .... 

X.  14 

X  5 

X  17 

X  10 

X  14 

X  13 

a  8U(. 

•  fltat. 

•  aui. 

•  SUk 

4  StHt. 

TaaellM  «rlstetas. 


Ankimft  

III. 

24 

III.  9 

III.  18 

III.  11 

in.  8 

in.  14 

1  BeobMbt. 
Ltebrabor 

IS  SM, 

IS  ätat. 

11  suu 

»  Btat. 

bMW.  IS 

Waging  .... 

IX. 

15 

vin.  29 

IX.  6 

Ylir.  22 

viir.  15 

\TIL  30 

i  Stat. 

4  Stat. 

»  Stat. 

6  Stat. 

6  Slat. 

Bei  vielen  Ziif^vö^'cln  hes.  z.  IV  h.  i  ( "iconia  alba  zeigt  sich  bei  Marienwerder  die  eipt-ntümliche  Kr- 
Hchtiinting,  dass  üli  lati^^ere  Zeit  vergeht  /wischen  der  ersten  Ankiiufl  und  dem  Verbleiben  bezw.  auf 
dem  Nest.    Es  hängt  auch  dies  offenbar  mit  der  epruogweisen  Zunahme  der  Temperatur  im  Frülvtkr 


19 


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27 


i  ai  riif  V.     Bestimmung  thermischer  Vegetations-Constanten  in 


Jahr 

1 

S  - 

Zahl  der 

1 

Wärmcmcngp 
bis  z.  Blüte  1 

1 

Krnto- 
Anfang 

Zahl  der 
Tage 

Wärmemenge 
bis  i.  Ernte 

1881 
1882 
1888 
1884 
1886 

VI.  10 

V.  31 

VI.  13 
VL  9 
VI.  7 

1./4. 
1./3. 

1./4. 
1./3. 
1./3. 

71  Hh  t"'i 

=  132 

91  +  61 

rz^  152 

74  -f  61 

i:?.') 

101  +  61 
=  182 

99  4-  ;u 

=  130 

810,360» 
792«&420 
804,1800 

809,1940 
800,161  • 

ftle  oereal 

vn.  19 

VIL  16 

vn.  22 

VU.  16 

vn  14 

110  f  61 
L  171 

137  4-  61 
s=  198 

118  4-  61 

=  174 

188  4-  61 
=  199 

186  +  81 

=  167 

1861,1100 

1868,5700 
1888,9100 

1866,136» 
1868,4890 

erat  1.  HiUle  d« 

April  bestellt 

1  eist  2.  Hälfte  des 
1    Mutz  bestellt 

VL  8 

142.2 

=  100«,096«  C. 

VU.  18 

181,8 

1365,433  0 
=  1706.7910  C. 

Oienm 

1881 
1883 
1883 
1884 
1886 

V.  28 

VI.  25 
VI.  28 
VI.  28 
VL  28 
VL  26 

- 

1./4. 
l,/3. 
1./4. 
1,'3. 
1./3. 

86  +  61 
=r  147 

115  4-  61 

-  176 
89  4-  61 

^  150 
120  4-  61 
=  181 

117  4-  31 

-  148 

2.  Triti 
1  1006,980« 

1048,1010 

1002,8700 
1044,0780 
1045,9040 

vn.  19 

Vlil.  4 

vn.  so 

vm.  12 

VIIL  7 

vn.  31 

126  1-  61 
=  187 

152  4-  61 
=  213 

134  4-  61 

:=  195 

160  1  61 
=  221 

153  4-  31 
^  184 

1619,2900 
1601,8900 
1652,3800 
1664,7770 
1606.7190 

Durohaob. 

VL  2«  - 

1 

i 

160,4 

1029,f).s»',  0 
=  1286,983  0  0. 

VIU.  o 

200 

1628,9110 
=  2036,1390  C. 

1881 
loixi 
1888 

18H-1 
1885 

DufohflobT 

VL  141  — 

VI.  22  1.  '4. 
VI.  11  l.ß. 
VL  26jl6/4 

i 

VI.  26;l./4. 
VL  17il./4. 

VL  2l|  — 

8:^ 
103 
76 

87 
78 

8.  Hordemn  ml 

722,9400 

721,153  " 
722,2400 

740,822  0 
704,2650 

vm.  4 

gare  (4  ze 
VII.  29 
VIL  21 

vn.  80 

VII  29 
VIL  26 

iliRC,  gros« 
120 
143 
Ifl 

120 
117 

0- 

1297,3600 
1263,5200 
1269,2240 

1263,556  0 
1304,8080 

722,2«4  0 
902,8060  C. 

vitiV 

124,2 

1279,6941» 
=  1599,617  0  C. 

VL  2li  -  1  — 

VIL  29 

*)  Die  61  T«ge,  besw.  81  Tage  im  J.  1886  bei  Seede  uod  Tritienn  gehSren  dem  Voijalue  an. 

**)  ll;_'^.011o  K.  2036.139  0  C.  während  Capua,  (AniMl.  agioDomlqa.  Mai  1883).  der  nur  dIelW 
peratiiren  in  KccImunK'  zieht,  wcicho  höht>r  al.s  6  liegt-n,  135  Tage  mit  90290  Ü.  erluUt,  alSO  fiwt  geiUMt  die- 
selbe  W'urmemuoge  wie  üben,  aber  auf  wenigere  Tage  verteilt 


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28 


Tabelle  c.    Bestimmung  thermischer  Vegetaüons-Constanteii  in 


-«  .2 '  i- 

J«br 

zeit 

Wärmemenge 
bis  s.  Blüte 

Frucht- 
reife 

«  - 

Wärmemenge 
bis  s.  Frucbtretfe 

4.  nm  Mdw  (Mg.  Gf»TMiateiiMr). 


1881 

1  /4 
1./«. 

363,7500 

IX.  10 

168 

190l,(I(W)o 

IQQO 
IOO2 

V .  a 

l./o. 

.W7. 15^10 

IX  2 

186 

188S 

V.  27 

1./4. 

67 

356,5100 

IX.  15 

168 

löü5,2ÖO0 

Die  lM2t«B  —  relfkiMi  —  www 

um  IX.  80.*bK«>nnroinpa.  I>:«mb 

Ofttam  «tapraciM«  d.  Zahla 

%mm   M  M  dt  f  W 

18M 

V.  19 

1  ftt 

80 

:5r)i.7<;7'^ 

IX  12 

litt; 

1919.507'^ 

IH85 

V.  IJ 

I.'3. 

75 

34  5,1  MW  0 

IX  i<; 

L'(  M ) 

197:5.294"' 

DordiBcb. 

V.  17 

06 

355.4i;'J" 

IX.  11,12 

19:  ;•_',(  H4" 

=  444,336«  C. 

"1943,9940 

=  2415,066»O. 

84S9,9980O. 

5.  Pirng  eraunud 

\B  (qi&to  Sorte). 

1881 

V.21 

l,/4. 

51 

303,0200 

X.  6 

189 

2119,010" 

1HH2 

IV.  27 

1./3. 

58 

31.S.(W)" 

IX.  14 

198 

2i:it;,oio" 

l.s.s;{ 

V.  22 

1.'4. 

52 

3o*;,;i4(>" 

X  2 

185 

2055,170" 

GrOMM  Btraeo :  U»  (r.,  mb  wmt- 

fw  Mi«  ala  tm  yttH^An. 

V.16 

1./3. 

77 

308^0 

X.  2 

216 

2134^« 

OroMts  BlHMB«  aifgr..,«lMrMj- 

gUMB  B*nin}. 

V.  H 

1.  a. 

3(»3,t  »22" 

X.  3 

217 

2135,261" 

GrtMto  BiiDM:  186  (r. «.  Wie. 

Durcbscb. 

V.  13 

Ü2 

300,003" 

IX.  30 

201 

2115,0570 

=  886,004»  C. 

=  2644,946«  C. 

6.  Fmis  4«iiMtiai  (Bdiw  CUnde). 


1881 

V.  17 

1./4. 

1  47 

261^0 

IX.  6 

169 

1843,060« 

1882 

IV.  24 

1.'3. 

55 

866,990« 

vm.  28 

176 

1844,5S00 

1883 

V.  18 

1.'4. 

■IN 

279,710« 

IX.  11 

164 

1841^0 

1884 

V.  11 

1 .  '3. 

72 

257,564« 

IX.  6 

190 

18-11,207" 

1885 

V.  1 

I./3. 

62 

256.06*» " 

IX.  5 

189 

1S'>0.1.')HO 

Durchscb. 

V.  9 

67 

266,3310 

IX.  5 

176 

1844,1130 

=  332^14«  G. 

=  2306,141«  C. 

7.  lUbes  Orosralarla.  Stachelbeere. 


1881 

V.  8 

1, 4. 

38 

173,460° 

VU.  23 

114 

1208,540" 

1882 

IV.  9 

1./8. 

40 

186,900« 

vn.  16 

187 

1248,800« 

1883 

V.ll 

1./4. 

41 

198,800« 

vn.  26 

116 

1211,2200 

1884 

V.  I 

l.U 

62 

165,5010 

VII.  22 

144 

1209,334" 

iHsr» 

IV.  23 

1./3. 

54 

175.865" 

VII.  16 

138 

1214,075" 

Dutcbscb. 

IV.  2ü 

47 

179,765" 

VII  21 

129,8 

1218,394" 

^  224,7060  0. 

=  1622,992"  C. 

St 


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29 


Tabelle  c.    Bestimmung  thermischer  Veoetatioii8<Coiistaiiteft  in  R^ 


Jahr 

1 

'S  'Z 

5  " 

Anfang  d 
Vi'gpt. 

«s 

1 

\V  armemenge 
bi«  s.  Bifite 

Frucht- 
ralf« 

Zahl  der 
'läge 

Wiirmemeoge 
bis  z.  Fniehtraif« 

1881 

V.  8 

I.,4. 

38 

178.460» 

m  16 

107 

1003,760« 

1882 

IV.  ir> 

1. 

4« 

•206,390" 

VII.  5 

127 

1095,4«0" 

1HK:^ 

V.  11 

14. 

41 

19H,.S(H)" 

VII.  16 

107 

lo*)2,o:wo 

V  4 
;iV.  25 

,l./3. 

65 

vn.  15 

1  137 

1107,267» 

1885 

il./3. 

56 

194,976» 

vn.  9 

181 

1094,6970 

Uurchtch. 

V.  1 

49,2 

iy->,5i2« 

^  VH.  13 

121.8 

1096,647« 

1 

=  240,6400  Ü. 

1 

=r  1870,808«  C. 

9.  Kubii»  JdMOS  Himbeere. 

1881 

VL  18 

l./l 

74 

6H0UOO 

VU.  19 

110 

1140,390« 

1882 

V.  28 

l.'S. 

89 

611W 

VII.  8. 

180 

1141,950« 

1HH:j 

VI.  9 

1.'4. 

70 

580.090» 

Vir.  20 

III 

1140,0400 

is,s4 

VI  11 

1.  3. 

100 

60R.073" 

vir.  17 

139 

1142,9930 

VI.  r, 

1.  3. 

VII.  13 

135 

1141,8580 

Dtirobaob. 

VI.  8 

m,2 

590.724" 
=  73H,4()n"  C. 

VU.  16 

125 

1141,4320 
=  1426,7d00C. 

10.  Fragariu  re.sca  Erdbwirp. 


1881 

V.  21 

1.  4. 

51 

;kKj,620"  1 

Vü.  l  1 

92 

863,250» 

1883 

V.  6 

1.'3. 

66 

397,510« 

VI  18 

110 

866,580« 

1888 

V.28 

1.4. 

58 ; 

314,090«  : 

VII.  1 

92  . 

843,280« 

1884 

V.  IM 

1.3. 

79 

338,6930  I 

VI  30 

122  i 

844,766» 

1885 

V.  14 

1.'3. 

75 

345.066" 

VT  24 

116 

845,1420 

Durobacb. 

V.  17  . 

3.'{9,796" 

VI.  27 

106,4; 

=  424,7450  0. 

1 
1 
» 

=  1062,742"  (J. 

11.  Taraxacnm 

oftlclnale. 

1881 

V.  3 

33 

1 2(1.470" 

V.  16 

46 

239,980» 

1882 

IV.  8 

1.  3. 

35 

162,5700 

IV.  23 

54 

273,880» 

1883 

V.  6 

1./4. 

36 

148.450« 

V.  16 

46 

261.100« 

1884 

IV.  25 

1./3. 

56 

129,089« 

V.  9 

70 

287,122« 

1885 

IV.  23 

1  /3. 

54 

176^« 

T.  6 

67 

887,879« 

Onrahteb.ilV.  25 

42,8 

148,4S9o 

V.  8 

56.6 

259,992» 

1 
t 

-  185.499»  U. 

i=  324,990«  C. 

)  geiMuer,  Matt  dor  MIher  «r- 
wahni«D  M7,aM*,  so  dm  die  Ab* 
mlebaiig  nur     0;M  %  bttiiin. 


18. 


1881 

IVII.II  1.'4. 

102 

1006,170  > 

1882 

VI.  25»  l.'3. 

121 

1017,57U" 

18^.3 

,VU.ll  1.  4. 

102 

1015.910»  j 

1884 

ivn.io|i./3. 

182 

1021,948«  1 

1885 

*vn.  6'l.A 

127 

1034,067«  { 

Ihtrehacb. 

|vn.  7l 

116.8 

1019,137»  1 

1273,921«  (;.  1 

UUam  e«BÜ4i 

Die  fjrnssf  Ungli'icliht'it  in  iler  Zahl  der  Tage  bM.  bd  der 
Bliiti/.fit  im  Verha.ltuiü  zu  der  geringen  Abweicbung  lo  den 
Wäruietuengen  erklärt  sich  aua  der  apmngweiüen  VegetationR- 
EntwickehinR  bes.  in  d^n  tratt-n  Mttnaten  df^  Frühling«  und 
Sommers,  die  wieder  t-im*  Folge  von  <k<n  jtros.Hvn  und  zahl- 
releliMi  Temperaturscbwankungen  ist,  welche  fiir  da.*«  Klima 
voaerer  Gegend  nxjbt  cbarakteristisob  ist.  Grude  deshalb  aber 
empfiehlt  es  siob,  niobt  die  Durcbscbnittswärme  eines  Tages. 
Koeidi  rn  di.-  gefluramt«'  zu  ä«T  betr.  I'flauzeD-Eutwickluug  vor- 
wandt«>  Wärmeroenge  als  cbarakteristiscb  für  die  heaoadere 
Kntwiddungaphaae  MisiMaben.  (tiumrae  der  aiaraiUlcb.  dnieb- 
«cbnittl.  Tafl^  und  Nacbt>Traiper.J 


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Tabelle  D. 


30 


Ell 

Sä 


I"? 


I 

5 


++++++ 


+    +    ++    +    +         +  +  ++++  + 


»  »  «  C 

-f  +  +  4-   +  + 


«  I*  CO  55  . 

*       |B4    w    ^  <^ 


t>-  ri      ^  — <  X  £  ^  r.      «  *J  30  lO 


—  C«  -  IM  0« 

>  f>  ^     ^  > 


^  lO  » 

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g  o  o» 


^  f  ^  ^ 

HH  M   H-t  1-4  1-^ 


»r  Tt<  it:      I-  X 

•  ••••• 


^   tC    X    X  Oi 
''^  — ■  —  ^1  3M  « 

>  k  >  >■  >  >  > 


^  0*  ^  2J    ZT  2 

k  k  >     >  > 


bC 
c 


I 

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N 
C 


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9 


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^    X    ^  ; 


S 


3^  tc 
Ol  m  5^ 


^      i-t  »-I 


«H  o«  ee  ^  lO  to 


+  +  + 


I  X  p  X  -r  if:  r:  o  30 


51  Ol  X  p  X 
Ol  «  5i 


Ol  Ol  Ol 


Ol 


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81 


Tabelle  D. 


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1 

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B2 


Differenzen  zwischen  einzelnen  Orten  Wettpreuesens  und  Glessen. 

^abelle  E.  +  n*ch  —  vor  Gleasen. 


Gieuen 


1  Durch- 
BobniU 
i.Westp. 


! 


Marii'u- 
werdcr 


I'r.Stur- 


Hoch- 
Falescb 
koo 


Schwolne- 

bud«  Klbiog 
|Kr. 


I 


bernau 


Oliva 


D&D.'Äg 


Febniar— Hin. 

l.  QtrgluB  AveHanttt  I  BI. 

3.  Dof^ne  Meztrevm,  1  Bl. 

1.  Viola  odurntii.  1  Bl.  . 

i.('(trnug  vxis,  1  Hl..  .  . 
>.  Anemone  nemerota  1.  Iii. 


TL  10 
n.  18 

III  15 

III.  17 
ILl.  24 


Dufduehnitt; 


,.  Thrtumeum  efßdnalet 
1  Bl  

t.  Aeerplatan<nde$,  1  61. 

Ribes  Qromiiaria,  1  Bl. 

u  Awndutkippoea^^  B.O.*) 

^.BefuAf  aÜM,  1  Bl. .  .  . 

J.  IVuililt  (HUUIII,    l  Bl.  . 

r.  iVimtw  «pMiOM,  1  Bl. . 

i,  AeerplatMtoida  illg.BL 

l  Behda  alba,  BL  O.  .  . 

1.  Kihe»  Orotsulnria,  allg. 
Bl  

L.  iViiniw  aoimnt  »lig.  BL 

L  i%nM  MflMumM,  I  Bl. . 

I.  JUb»  fvhnm,  1  Bl. .  . 

[.  Ribet  rubrum,  allg.  Bi. 
».  Brumu  tpinoBa,  allg.  Bl. 
L  /Si^  Mlpoftoa»  B.  O. . 

Piru»  Malu$.  1  Bl  .  .  . 
1.  /Yfwt  oonnniiiiM.allK  B' 


+  84 
+  86 

+  24 

+  40 
+  16 


+  24 
+  49 

4  Jalira 

+  25 
+  29 


IV.  8 
IV.  12 
IV.  12 
IV.  10 
TV.  17 
IV.  18 
IV.  19 
IV.  19 
IV.  19 

IV.  2() 
IV.  23 
IV.  23 
IV.  18 

IV.  24 
IV.  25 
IV.  86 

IV.  28 

IN'  -JM 


+  22 
+  22 
+  U 

+  w 

+  16 

+  19 
+  18 
+  21 
+  10 

+ 13 
+  19 
+  18 
+  18 

+  13 
+  17 

+  « 

+  18 

.  1!» 


+  82 


+  22 

+  2() 
+  17 
+  19 
+  16 
+  20 
+  21 
+  18 
+  12 

+  12 
+  19 
+  17 
+  18 

+  13 
+  18 

■I-  18 

'  !S 


+  24 

+  34 
+  13 

+  13 


+  21 


+  21 

+  20 
+  16 
+  12 
+  16 
+  20 
+  15 
+  18 
+  14 

+  15 
+  18 
+  18 
+  16 
+  13 
+  15 

+  t7 

IT 


+  27 

+  29 
+  26 

+  11 


+  24 
+  24 

+  27 

j-44 
+  17 


+  17 
+  49 

t  Jahre 

+  21 
>  Jahn 


+  36 


+  28>2B  +27^ 


+  26 

+  14 
+  21 

+  26 
+  24 

+  11 

+  16 
+  27 
+  26 
+  20 

+  18 
+  22 

+  11 

+  28 


+  81 

+  91 
+  26 
+  26 
+  28 

+  24 
+  15 
+  84 
+  21 

+  16 
+  24 
+  8» 
+  88 

+  16 
+  23 
+  8 

+  20 


+  8  1  +7 


+  88.98 


+  7 

+  17 

1  Jkhr 

+  16 

+  16 

+  7 

+  16 

+  18 

+  18 
1  Jahr 

+  & 

+  9 

+  10 
1  Jahr 

+  13 

+  13 

1  Jahr 

+  5 

1  Jahr 

+  90 

t 


+  10 


+  21^ 


+  22 

+  20 
+  19 
+  21 
+  24 
+  24 

+  4 

+  22 
+  23 
+  26 
+  18 
+  17 
+  22 

+  » 

+  21 


+  21 
1  Jabr 

+  84 

I  Jahre 

+  34 


1  Jiihr 


+  20 
+  41 

+  -*7 
»  Jatoi 


+  80 


+  20 
t  Jahn 

+  23 
+  18 

I  Jahi« 

+  26 

1  Jabr 

+  32 
1  Jahr 

+  21 
S  Jahre 

+  21 
1  Jahr 

+  28 

+  14 


+  10 
+  24 
+  80 

+  21 

+  17 

+  18 
1  Jahr 

+  22 

4-  '->-> 
i  Jiihr» 


+  29J> 


+  »7 
t  Jahr 

+  19 

t  Jahr 

+  17 
I  Jahre 

+  17 

1  Jahr 

+  6 
t  Jabra 

+  24 

t  Jiüiro 

+  23 


+  16 
1  jyir 


+  16 

2  Jährt 

+  16 
t  Jahi» 

+  11 
*  jHbrr 

+  24 

S  Jahr» 
2  Jahr« 

+  20 
f  Jahr» 

+  10 
t  Jahre 

+  20 

!  J:ihr« 

•t  Jahr« 


Dorebacii 


1  'I,  ( 


J  -  17.7t;  f  lt).47|+  21.1M;|  f  ->'-MI  +  13.06+  1H.56  +  2(^711+  18.18 


*)  bn.  Blatl-EntfUtuBg  d.  b.  ente«  EnebelneD  d«r  BlatM)beriU«be. 


Digitized  by  Google 


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rabellc  £• 


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Ib.  fJnippt! 


Iliesea-  i 
bürg  I 


lirom- 
b«fg 


bof  I 


Februar— März. 

1.  ('unfltiA  Aveltana.  1  BI. 

2.  DapkM  Mezereum.  1  BI. 

3.  Viola  odorata,  1  BI.  . 

4.  Gam»$  mtu,  1  BI. .  .  . 

5.  AnmoM  nementa .  .  . 


4-24     +22  — 
+  16 


+  28 


+  S6 


+  28 
1  Jahr 


+  81 
t  Jahn 


+  30  — 
+  24  1  +2;J     +28  +33 

I    1  Jahr  a  Jahn- 


+  11 

t  Jährt 


+  10 


-r  28     +  :J4  j  +  24     +  Vi  + 
I  S  Jahn 


+  »7 
+  S5 


-  1  -  -  I  +36 
+  13  I  +88  I  +88  -  +82 

-  ■  +28  ;  -  i  +32 
+  80  I  +30  I  +24  ,  — 


Durcbacbniu: 


+  36,831+  20,3a.  +  34,00  +  30.66|  +  10.5 


April. 

1.  TaraAfieum  ofjteinale, 

1.  BI  


I 


i.  Aeer  phUanoidett  1  BI. 
a.  RHe$  Gntntlaria,  1  BL 

i.Aemiiuithippocaff.,  B.O. 
h.ßetula  alba,  1  Bl. .  .  . 
l,Brunu$  «nnm^  1  BL  . 
7.  fVunw  «pinota,  1  BI. . 

H  .{cerfilatnnoidfg, allg.HI. 

9.  /i^M/a  a/&a,  Bl.  O.  .  . 

10.  Hibe»  Oromtlaria^  allg. 
BU  

\l  1.  Bnmv»  anum.  Mg.  Bl. 

1  iJ.  /VfHJ«  t'innmunis,  1  Bl.  . 

H  '  V  Ribe»  rubrum  1  BI.  .  . 

|l4.  A'iM  rvhrum,  «llg.  Bl. 

15.  Brunvi  »pinota,  «llg.  Bl. 

6.  Fni/iiM  Httviitii  ii ,  H.  (). . 
,  n,  Brut  MaiiM,  1  Bl.  .  . 

18.  i%PW««iMmR«iiM,aUK.BL 


+  18 
+  18 
+  16 
+  16 
+  17 
+  19 

+  17 

+  17 

+  9 

+  10 
+  17 

+  15 
+  16 

+  ^ 

+  9 

+  14 
+  15 


+  22 
+  18 
+  12 
+  14 
+  12 
+  17 
+  17 
+  IG 

+  7 

+  11 
+  17 

+  11 

+  13 
+  7 
+  15 

+  18 

;  +10 


+  23  j  +18  ■  +25 


+  16 
+  14 

+  19 

+  16 
1  Jahr 

+  18 
S  Jahre 

+  14 


+  14 

t  Jahro 
+  16 

+  27 
1  Jahr 

+  19 

1  Jahr 


17  — 


+  13 
t  Jahr* 


+  11 

>  JHhro 

+  10 

i  .lalir<- 

+  14 

i  .Uhr 

+  18 
t  Jahr» 

+  13 
S  Jahre 

+  13 


+  17 
S  Jahrs 

+  14 


+  10 
t  Jahrs 


+  17 

1  Ji»hr 

+  14 


+  20 

8  Jahre 

+  3 

2  Jahfp 

+  14 
+  22 

1  Jahr 


+  16 

+  18 

+  20 

+  19 
+  12 

t  Jahn« 
+  18 

2  Jahre 

+  4 

+  19 

+  21 
+  20 
+  22 
+  19 
+  15 

+  16 

+  18 


+  30  +  26,33.+  36,661+  23.00,  +  29.5 


+  19 
+  30 
+  20 
+  23 
+  18 
+  19 
+  16 
+  22 
+  12 

+  11 
+  19 

-f  1' 
+  19 
+  16 
+  16 

-r  ^ 
+  19 
+  14 


+  16 
+  12 
+  18 

+  10 

+  12 

1  Jahr 

+  14 
+  16 

+  14 

2  Jnhrc 

+  5 

+  9 
+  18 
+  15 
+  14 

+  7 
+  13 

+  13 
+  9 


+  30 
+  28 


+  20 
+  10 
+  17 


+  81 
+  24  j 

+  18  :  +88  ; 

1 

+  28  ' 
+  16  , 
+  88  I 

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+  11 

+  12 

I 

+  15  . 

1  4  1' 
+  17 

+  11 

+  18  , 

1  Jahr  i 

+  15 
+  16  i 
+  13  ! 


+  19  I 

+  19  ' 

+  22  i 

+  16  ' 

+  Iti 

+  18  , 

+  24  I 


+  27 

+  19 

+  15 
1  Jahr 

+  24 

+  19 

+  21 
+  21 

+  18 
+  12 

+  12 

1  Jahr 

+  19 

+  17 
+  21 
+  19 
+  82 

+  15 

2  Jahre 

+  20 
1  Jahr 

+  19 


Durcbwbnüt;  |  r  14.65,+  13.65^+  15..^9|+  16.t>8|+  17,631+  17,11,+  12,00.+  10.06.  +  20,5  i+  18.89 


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Tabelle  E. 


Oi«Men 


Durch- 
schnitt 
i.W«stp. 


34 


Maricü-  l'r.  Star-j 
Werder  gard 


Hoch-  Scliwcinc- 

Palc8ch-j  i)niif 
ken      Kr.  »er.  tit 


l'roeb. 


OUto  Ik 


Mai. 

1.  SifriHga  vuigarit,  1  Bi. 

2.  Aeteuiun hippoea$„lBi. 

3.  Berberis  vulfjari»,  1  Bl. 
hrtu  Malun,  allg.  Bl. . 

5.  8oriv§  OMevfor^  1  BL 

6.  Samhuev»  nigra,  I  Bl. 

7.  Seeale  ctreale,  1  Bl.  . 

9.  l^ipkar.  Utemn,  l  Bl. . 


OnrdMCiinitt: 


Juni« 

f.  SobfHio  Pteud'Acaeia 
1  Bl  

2.  Kuhn»  Idaeii»,  1  Bl  . 

3.  Solanum  tuberotum,  1  Bl 

4.  Drttieim  vulgare  kib. 
1  BL  

•S.  Prvnv»  avhmf  1  Fr. 

6,  Ribe$ni6nimf  1  Fneht- 
relfe  

7.  ilonleum  vuiy.,  l  Bit. 
(4zetl.  grosse  6.)  ... 

fi.  Uurä.  vuly.  {2  zeil,  kl. 
G.)  1  Bl  

it.  Avena  mtiva,  1  Bl. .  . 

iO.  Ußtm  cancftVvm,  1  BL 

Durchschnitt : 


V.  4 
V.  7 

V.  8 
V.  10 
V.  18 
V.  88 
V.  28 
V.  29 
V.  31 


+  17 
+  12 

+  12 
4-13 

+  10 
+  17 

+  11 

+  8 
+  13 


-f  18 
+  14 

+  20 

3  Jnhr« 

+  12 
+  17 
+  15 
+  11 
+  10 
+  B 


+  15 
+  13 
+  16 

2  Jahre 

+  9 
+  14 
+  22 

+  14 


+  18 

+  21 

8  Jahre 

+  23 
2  Jahr» 

+  20 
+  12 


+  i> 

+  9 
+  17 


+  23 

+  19 
■I-  5 
+  14 
+  13 
+  80 
+  1G 
+  10 
+  14 


+  13 

+  11 

+  25 

I    l  Jahr 

+  14 

+  1 

S  J.ihro 

4-  7 

8  Jahre 

+  6 
+  6 


+  23  I  +13 

4-17  I  - 

h«zw.  19  , 


+  18  ,  +11 
+  12 


i 

im 

:)4 


+  81   4  at 
ijiiit 

+  12    4 19  - 

i  .Ulir. 

+  9    +10  - 


+  12.ib5  I  t-         +  14.71  +  16,13  +  1G,00  +  10^.-|-  llMA-liß^M 


VI.  1  I  + 12 

VI.  2  0 
VI.  12  +23 

VI.  14  I  +15 
vr.  15  +21 

VI.  20|  +20 


+  10  \  +18 

r 

4-  6  ,  +  4 

+  10  i  — 
tJabr»  ; 

+  12  t  — 
+  21 


VI  21i  —  1 


VI.  15  I  +10 
VI.  29+5 


+  14 
+  23 


+  11 


0  — 


VI.  30 


+  8 


+  2 

.1  Jahre 

+  5 
+  8 


+  o 
+  17 


+  82 
+  28 


+  10      —        —  - 

+  11     +6     +  13      -  '} 

1  Jahr      i  Jahre  '•»• 


+  20 


+  28 

1  .fahr 


+  22 

+  21 
+  11 

+  26 


-    !  + 1'  1  - 


I 


+  2.'}  I  +21  '  -  \. 
1  Jabt  I  t  J«br  I  ^'^ 


+  20 
l  Jahr 


+  25  I  +i5 


+  12 
+  22 
+  12 


+  16 


+  11.3 


1-9.00  +  12,25  4-20,(Ki,+  16.00+  I2.25|     18.4  j  +  iQfi: 
bezw.  1+13,671 


diiMd.  Getreideartett  und 
Kartoffslii. 


n 


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Tabelle  S. 


Dir- 


Sebweti 


Köln 


85 


Griiu- 

d«DS 


Schwen- 

teQ 
b.  OrupiM 


Iliesea- 


Thorn 


I 


Brom-  Lieben-  1'ann- 
berg  liof 


/.  Stp^inpa  rtilffarftt,  1  BI. 
2.  Ae»cuiushippoca»t., im. 
■1.  Beihm$  mtlgari$t  1  BL 
4.  Pfni$  Mab»,  aUg.  Bl. . 
».  Sorhiis  auciipar.,  I  BI. 
'i  Sambueut  mgra,  1  Bl. 
/.  Seeale  eereatef  1  BL  . 

8.  CetUattreff  eyannt,  1  Bl. 

9.  iWufihar  luteum,  1  Bl.  . 

|L  Durdnohnltt: 


+ 16  ;  f- 12 

+  17  +10 
+  9+6 

+  91  +  4 


+  20 


+  9 


+  9     +  1 

+  16 


+  13 

a  Jalirn 

+  8 
+  S2 
+  6 

+  5 

+  17 
>  Min 

• 

—  6 


+  19 

1  Jobr 

+  11 
S  JTabr 


+  20 
1  Jahr 

+  14 

+  9 
1  Jabr 


+  18,75 


Jnnl. 

f.  Ikobinia  Fteud- Acada 
1  Bl  

i  Rnhu»  Idaeus,  1  Bl.  . 

t 

3.  Soimnmtuben$mnflBl, 

4.  Triticum  vu^are  Inb. 
1  Bl  

■5.  Pra/iiH  iiriiiiii,  1  Fr.  . 

6'.  Rihen  rubrum,  1  Fruobtr 
reife  

7.  Ilnrdeum  vulfj.,  l  Bit. 
(4zeU.  grosse  G.)  ... 

5.  ITord.  rulg.  (ShU.  U. 
G.)  1  Bl  

9.  AveM  eatwOf  1  BL .  . 

^0.  LiUvm  eandidum,  1  Bl. 

DttrobaobaHt: 


+  13 
0 


+  20 


+  25 
a  Jabr* 


+  U 

1  Jahr 


+  6.86 


+  9 
—  18 


+  9.29 


+  5 
+  5 


+  11  - 


+  1Ö 


0 


+  14.60 


+  12 
1  Jahr 


+  7 


+  16 
+  10 
+  M 

+  13 

+  1-' 

1  Jahr 

+  B 
f  Jahr« 

^-  7 

S  Jahre 
+  3 

+  8 
%  Jahra 


+  1.5 
+  10 
+  15 

+  14 

+  3 

2  .lahro 

+  17 

+  11 

1  Jahr 

—  9 

3  Jahro 

+  10 


+ 10 
+  8 
+  16 
+  7 

+  9 


+  17 
+  15 

+  18 
9  Jabra 

+  7 

+  5 


+  19  i  +19 


+  13 


+  13 

+  10  — 


+  14 


+  17 

3  Juhro 

+  \2 
l  Jahr 


+  22  )  +20 


+  9.67 


+ 10.88 


+  1 
+  10 


+  10,86 


+  12 

+  16 
t  Jabra 


+ 13,75 


+  8  +7 
—  6 

+  17 
S  Jabra 


+  11 

1  Jalir 

+  10 


+  20 


+  7 
t  Jahr 


+  19 
1  Jahr 


+  6 


+  7 
+  17 


+  10 
—  1 


+  7 
+  12 
+  10 

+  11 
t  Jahn 


+  18 

+  10 
1  Jahr 

+  B 


+  11*88 


+  11 
0 

+  27 


—  +12 


+  18.57 


+  14 
X  Jahr 


+  18  +19 
I  1  Jahr 


+  17 


—  11 
1  Jabr 


0 

1  Jabr 

—  3 

1  Jahr 

+  17 

2  Jahre 


+  18 
1  Jahr 


I  Jabr 


+  13 


+  14  ,  +21 
1  Jabr 


+  20  +15 
iJahr 


+  6 

+  6 

+  10  I  +15 


+  11 
1  " 


+  11 

1  .Tnhr 


+  14.401  +  5,00 1  +  7,25 1    —    1+12.55  j  +  4.88 1  + 12.2  j  +  7,80 1+  12.3a.+  12.8a 


M 


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Tabelle  B. 


GiMien 


Diurch- 
aoholU 
LWesIp. 


Marien- 
werder 


36 


Pr.Star- 
gMd 


Hocb- 
Paleioh- 
keii 


Kr.B«mi 


Elbing 


Juli. 

1.  Rubu»  läaeu«,  l  Fr.  . 

2.  Ribet  Orottudarktt  1  Fr. 

3.  Sscvl»  eereale^  Krote- 
Anlkng  

4.  Caltuna  vulgär.  1  Bl.  . 

5.  Iliirdemn  vulgnr.  (4zeil. 
gross)  Erate-Aofang  .  . 

^.Sorhu  tma^par.,  1  Fr. 

7. 1/ordeum  vulg.Qa.9uia.) 
EntB-Anhag  


1 


VIL  4 
Yll  5 

m  19 
Vir.  26 


+  7 
-f  10 

+  8 

+  10 


vir.  29   -f  2 


VU,  80 

rvn.  31 


DacdMohottt: 


4- 11 


+  12 
+  16 

—  1 

+  7 
4iaiu« 

—  2 
+  21 

—  1 


+  6 
+  4 

4-  8 


+  7 

+  6 

+  « 

+  4 


4-  22 

1  Jahr 

+  15  j  —  10 

+  11 


+  6 
+  16 

+  9 

+  3 

+  23 
—  S 


+  13  I  +12 
1  Jabr 


+  17 

1  Jahr 


+  4 

1  iahr 


+  6,57  +  7.431+8,25 


August. 

1.  Triticum  vulgare,  Ernte- 
Anfang   

2.  Avf.na  $ativa,  Emte-Anf. 
fi.8ambueu9  nigra,  1  Fr. 

4.  Plrv$  eamtmimit,  1  Fr. 

5.  fVrwj*  Malus  1  Frucht. 
(uBerberis  vulgär,  l  Fr. 


I 


Vin.  4+2     +  1 


viri.li 
vmii 

VIiI.12 


+  1 

+  16 
+  10 


0 

+  30 

8  Jahre 

+  9 


viii.  i<;  +10  +4 

Vlll.l>   —  10  1  +6 

i  3  .laliro 


+  19 
»  Jahre 

+  12 


+  6,57 


+  8 
+  8 

+  e 


+  8.88 


+  16 
+  8 
+  10 

+  14 

—  9 


+  n^+ 12^4 


+  24 

+  10 

0 

S  Jahr* 

+  16 


-  I  +< 

I  IMr 

-  I  +21 


+  6 


~  +1 
-  tJMr 


+  8JP/+M3 


+  12 
1  Jahr 


+  5 

I  Jabr 


+  4 
1  Jahr 


,  1  Jahr  1 


—     I    —    j  -t- 

+  10  I  —  ■  -f  17 
1  Jahr  :  ,  t  Mir 


Durebschnitt: 

•  4,83 

1+8,33 

10,50 

-  T,()0 

+  10,00,  +  6,00  + 151 

bfzw. 

+  4,00 

ohne  Samhuctu. 

September. 

I 

r 

1.  (Jorylun  Avellnna,  1  Fr. 

IX.  12 

—  12 

0 

—  4 

—  8 

—  10 

+  4 

i  - 

4  Jahre 

2.  AesciiluA  hippocattan. 

LJL  16 

+  2 

+  2 

—  27 

+  7 

+  10 



t  Jahra 

OnrdMebnitt: 

—  6,00 

+  1,00 

—  6,5 

—  8»00 

-18,6 

t6.6 

+  10^ 

Octob«r. 

1.  Ae.-'cubia  kSppoetuian. 

L.  V.*)  

X.  10 

—  8 

—  18 

—  12 

-lÖ 

+  1 

:i 

1  Jahr 

^.Betula  a&ut  L.  V.  .  . 

X.  18 

—  U 

—  1 

—  7 

—  36 

—  28 

—  21 

1  Jahr 

1  Jahr 

1  jKbr 

1  J*W 

B.Fagtu  silvatica,  L.  V. 

X.  15 

—  12 

—  26 

—  80 

1  Jahr 

— 

i 

—  4 

Dorehaelioitt: 

- 11,831 

—  10,00 

—  7 

—  24.661 

^91 

-  1 

—  18 

*)  becw.  Lftnb-Ftrtmiig  besw.  ImMH. 


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37 


labelle  £. 


1 

L>ir- 

bCDAu  1 

Knlm 

QnMi- 

Kieflen» 

bürg 

Thorn 

JJrom- 

Lieben- 

hnf 

HOB 

JuU. 

1 

l.HtfAv«  Tdaeu»,  1  Pr.  . 

+  3 

+  4 

_ 

 . 

4-  12 

— 

4-  2 

4-13 

4-  15 

:!  .lalire 

S  et  oll  r« 

2.  Ribe»  Grimularia,  1  Fr. 

4-  16 

+  9 

— 

+  6 

4-  11 

+  11 

+  10 

1  Jnhr 

1  Jabr 

t  Jalm 

1  Jahr 

1  Jabr 

3.  Seeale  eereale,  Erote- 

Aofiuig  

— 

— 

— 

— 

—  2 

—  1 
1  Jalir 

— 

— 

+ 

— 

4.  Ga^Btt  vub/ar.  1  Bl. 

1-  8 

— 

— 

— 

+  4 

+  17? 

4-  24 

— 

— 

allg.  Hl. 

5.  ilcrdeum  wlgar.  («zei]. 

gron)  Bnito>Anhiig  .  . 

— 

— 

— 

— 

+  » 

— 

— 

— 

+  2 

— 

6.  Sorhw  atteupar.,  1  Pr. 

0 

+  12 

— 

— 

+  16 

4- 18 

— 

4-  20 

+  6 

— 

7.  llurileutn  vuly.  (kl.  2zeil.) 

Ernte-Anfanj;  

1 

^  _ 

4-18 

+  9 

1  Juhr 

DnM>h>i>liiil  (i  • 

vuimwi'iii*»  • 

1  q  Oft 

u.  7  nn 

1  -f-  o,w 

4-1000 

4-  7  Ifi 

4-  ISA 

AafVBtt 

1 

1 

1 

Aiifciur  ... 

4-  8 



—  2 



1  Jabr 

--1-  5 



_  4 

1  Jubr 

'}.  Sfjulhucu«  n!</r(i,  1  Kr. 

-4-  25 

4-  28 



4-  20 

4-  19 

+  1» 

«HM 

t  Jahre 

i  Jahn- 

i  fVriM  cotHmunitt  1  Fr. 

-f  18 

—  4 

0 

—  7 

1  Jahn 

ILi^«  JTa/iM,  1  Fr.  .  . 

4- 11 

+  4 

1  Jahr 

i  Jahre 

tlkrbm*  vubfor.,  1  Fr. 

f  14 

-f  5 

—  1 

+  w 

+  14 

1  .rahr 

1 

S  .la^ir.' 

1  Jalir.- 

Durcbflcbnitt : 

t-  17.(X) 

+  12,66 

-  1 

+  6.40j 

4-3,00 

-  1 

4-  0,20 

+  14.00 

• 

bezw. 

4-  5,00 

1 

bz.-4,50 

ohne  Sambuctu 


September. 

1.  Corjfhii  Avettana,  1  Fr. 

i.Aeseubi$  hippocatian. 
1  Frucht  


Dnrchsctaoitt: 


+  4 

S  Jahre 


+  7 


+  10  !  - 

I 


+  5,5  ,  —  2,00 


Ortohcr. 

L.  V  

•2.  lU'tiilu  alh„.  L.  V.  .  . 
b.Fagv»  tHraticOf  L.  V. 


1 


I 


l 


—  8 


—  2  — 

—  13  :   —  7 


+  1 
1  Jahr 


PlircliBcliPiu:  I    7,00 1  —2,5 


—  33 
S  Jahre 


—  8 
t  Jahr« 


+  11 
1  Jahr 


obne  Samhin» 
—  ü 


+  9 


—  o 


—  9 


+  3 
I  Jahr 


—    I  4-  2.00  i  —  7,00  — 


12 


+  1 
1  Jabr 


I 

t 

I 

+   6  !  — 10 

I 

-  11  !  -  24 
-  7 


-    1  +1  .  -2,6 


—  25 
1  Jabr 


- 18.6«;  — 


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I 


38 


Ergebnisse 
botanischer  Excursionen  aus  dem  Jahre  1885 

von 

Hanptlelirer  in  Blbing. 


Auch  im  Jahre  1886  habe  ich  wie  bisher  bei  meinen  botenischen  Ain- 
fi&gen  das  Hanptangenmerk  anf  die  weitere  Erforschung  der  Flora  des  Elbingv 
Kreises  gerichtet  und  nnr  wenige  Ezeorsionen  nach  benachbarten  Kreisen  mUs* 
iiommen.  Im  Monat  Juni  untersuchte  ich  vielfach  das  zum  HommelgebieU«  g^ 
hörige,  schlttcbtenreicho  Terrain  zwisclien  den  Dörfern  Stagnitteu,  Kl.  Stoboj 
und  Damerau,  sowie  das  Haupttbal  der  Hommel  bis  zum  Geizhals'',  einem 
Sammelteich  im  Sdiönwalder  Fürst,  aufwärts  und  die  Schlucht  dei-  Hoppenbäic, 
eines  in  der  Gegend  von  Schönwalde  entspringenden  and  nördlich  der  Stadt 
Elbing  in  den  ElbiugHuss  mündenden  Baches. 

Die  schroffen,  mit  Buschwerk  und  Hochwald  bestandenen  Schluchten  l»ei 
Stagnitten  und  Danierau  gehören  zu  den  ergiebigsten  botanischen  Gebieten  <ier 
Elbiiigor  Umgegend,  unHomehr,  da  sie  mit  wenigen  Aut^nahmen  nicht  l>cwoiilct 
worden.  Aueh  steht  zu  erwarten,  dass  sie  in  Zukunft  der  Botanik  erlialien 
bleiben;  denn  ihre  steilen  Hänge  könnten  den  Ackeritaii  nui"  unter  grossen  Be- 
schwerden gestatten,  und  die  Erträge  würden  dem  KüHteuaufwand»;  nicht  ent- 
sprechen. Dagegen  liefern  die  (Jeltfische  der  Abhänge,  webdie  von  Zeit  zu  Zeit 
abgeholzt  werden,  ein  vorzüglichem  Material  zu  Kasehiiion,  und  wird  durch  die- 
selben von  den  Besitzern  eine  recht  bedeutende  Einnahme  erzielt. 

Der  vorherrschend  kalkhaltige  Lehmboden  dieser  Schluchten  charalcteridrt 

sich  schon  dnrch  seine  Flora.    L&nieera  Xyl<uieum,  Cypripedium  d2e«o(««, 

PlmroBpermum  auttriaemHf  Aquilegia  vuUjuns,  Fiola  mirabiUt,  Bromu*  asper, 

Brach  i/piulium  jnnnaHm  nnd  nlvoHeum  ete,  sind  die  eigenthfimlichen  Enengnisse 

desselben.   An  feuchten^  schattigen  Stellen  finden  sich  in  Menge  Pttattta  idhUf 

Glyeeria  nemoraliSf  Lappa  nemorota,  Aconitum  vantgatvMy  RaimneulM  camA%fu$ 

L.  nnd  Campanvla  laHfolia.  —  Letztere  Pflanze  war  bis  dahin  nnr  von  drei 

Standorteni  Schönwalde,  Dameran  nnd  Dambitzen,  im  Kreise  bekannt:  sie  wächst 

jedoch,  wie  ich  im  verflossenen  Sommer  zn  beobachten  Gelegenheit  hatte,  sehr 

zahlreich  an  verschiedenen  Stellen  dei*  Stagnittsr  Schlnohten  nnd  besonders 

häufig  an  den  bewaldeten  üferabhängen  der  Hoppenbäk  bei  Gr.  Bieland,  wo 

sie  die  vorherrschende  Speeles  ihrer  Gattung  ist  unr/  weit  häufiger  vorkommt, 

als  die  in  ihrer  Gesellschaft  wachsende  Campanula  TraduUum. 

1 


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39 


Cypripedium  Calceolm  kam  nach  Straube  vor  ca^  40  Jahren  in  clor  Damerauer 
Schlucht  80  zahh-eich  vor,  dass  es  die  Bewohner  des  Dorfes  zur  Fiingätzeit  in 
Sträussen  als  Zimmerschmack  benntiteii.  Auf  dieee  Weise  wurde  Straube  auf 
die  Pflanze  aufmerksam  und  erhielt  von  ihrem  Staadorte  Kunde.  Die  Dorf- 
bewohner nannten  sie  in  urwüchsiger  Weise  „Bollebfidel".  Heute  ist  sie  dort 
nur  noch  an  wenigen,  selir  versteckten  und  schwer  zugänglichen  Stellen  vor- 
handen und  dürfte  den  Landleuten  kaum  noch  bekannt  sein.  Ihre  Existenz 
ist  dadurch  sehr  gefithrdet,  dass  die  Schlucht  von  Damerau  aus  zuweilen  be- 
weidet wird.  Mehr  aber  noch  wird  ihr  Dasein  durch  die  Scbfiler  der  höheren  Lehr- 
anstalten Blbings  bedrohti  welche  beim  Botanieiiren  auf  diese  schfine  Orchidacee, 
die  Zierde  unserer  Wälder,  besondere  J  agd  machen  und  in  der  Ausrottung  der* 
selben  rücksichtslos  vorgehen.  Zum  Glücke  wächst  yio  nocli  an  vielen  anderen, 
weniger  bekannten  Stellen  in  den  Schluchten  des  Elbinger  Hochlandes;  ko  fand 
ich  sie  am  3.  Juui  dieses  Jahres  au  einem  Abhänge  (h  r  ..Petasitesschluchf'  in 
solcher  Fracht  und  Fülle,  wie  ich  sie  bisher  nie  gesellen  hatte.  Während  die 
Stengel  der  Pflanze  sonst  mehr  vcir-inzelt  Htohen,  sah  ich  sie  hier  in  Üppigen 
Büschen,  deren  jeder  bis  lö.  nieist  zwciblütige  Hxemuhiie  enthielt. 

In  (h'isclbon  Waldschhicht  liculiachtete  ich  am  Bachui'er  an  mehreren  Stellen 
J*oa  smfrtird  llaciike;  in  einer  lichten  Schonung  des  A'otrcl.sauger  Waldes 
fand  ich  vereinzelt  limJbevkia  UiHa  L.,  am  Foislhause  bei  Damerau  den 
leisen  auf  mehrere  Qua<liatmeter  überziehend  Viola  vanitta  <  Rirl  n  i«  na, 
am  Hommelufer  zwischen  l'amerauer  Mühle  und  KupferhanmuM-  in  gro6:<en 
Herden  Sfrnthioj)frriH  {fermanica  Willd.,  in  Panpitz-Colunie  Datura 
JStraitianium  L.  und  im  Aussendeich  der  Nogat  bei  KUerwald  lUerochlwi 
Odovata  Whlnb.  neu  für  den  Kreis.  Auch  das  bisher  im  Klbinger  Kreise 
nicht  aufgefundeue  Galium  veimm  L.  .sah  ich  in  wenigen  Exemplaren  au 
drei  Stellen,  bei  Or.  Bioland,  Plautage  und  den  Fischerhäusem  am  Drauseusee. 
Bei  Vogelsang  auf  Aeckern  zerstreut  bemerkte  ich  Sherardia  arvermt  L. 

Vom  19.  Juli  ab  unternahm  ich  eine  dreitägige  Excursion  nach  Tolkemit 
und  dessen  Umgegend.  Etwa  Vt  Meile  nördlich  von  Tolkemit  liegt  hart  am 
Haflfufer  das  ca.  1100  Morgen  grosse  kdnigl.  Porstrevier  Wieck;  in  demselben 
entdeckte  ich  schon  im  Jahre  1883,  als  ich  im  Auftrage  des  westpr.  botanisch- 
zoologischen Vereins  den  Elbinger  Kreis  bereiste,  einen  Ruhm,  der  sich  von 
den  in  unserer  Provinz  vorkommenden  Arten  wesentlich  unterschied.  Sein 
Wuchs  erinnerte  lebhaft  an  RubuB  villieauU»  Kühler,  welcher  auf  der  frischen 
Nehrung  bei  Liep  vorkommen  soll;  doch  waren  die  beiderseits  lebhaft  grünen, 
seideuhaarigen  Theilblättchen  der  durchweg  5  zäbligen  Schnsslingsblätter  bedeutend 
grösser,  die  Iii  liaarung  der  Schüssliuge  lockerer  und  die  Stacheln  mehr  gerade 
als  bei  R.  ciUicaulu*),  Dennoch  hielt  ich  den  Bubus  iur  eine  üppige  Schattonform 

*)  N»ob  deo  voa  otir  ha  SonuiMr  «tf  d«r  fH«^«  Nvlmng  vorgeDommea«ii  CJnler- 
iinehuiifen  beswiflt  Idi.  d«M  R.  vUSeaußt  Köhler  dlMrluinpt  dort  Toxkoinmi.    Ich  habe  ia  d«m 

rubenrelchen  Revier  xwfachen  Kahlberg  und  Probb«nifta  trotz  sorgföltigen  SnchenH  auH  der  Gnip|i« 
der  Viilieaule»  nur  R,  macropbjfUtu  W.  k  N.  und  twar  in  einer  eigealhümlicbea,  zu  R.  pjfra- 

t 


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dieser  Art.  Da  derselbe  noch  nicht  vollständig  in  Blüte  war,  so  konnte  auch 
Dr.  Focke -Bremen  eine  sichere  Bestimmung  nicht  herbeiführen,  er  erklärte, 
d«8B  die  Pflanse  ansclieineiid  la  Rubus  pyramid^iUt  Ealtenbadi  gvlMtoe,  «id 
ich  liess  sie  in  Folge  deBsen  unter  dieBem  Namen  in  meinem  Standortsreneicli* 
niae  der  Elbinger  Flora  passiren.  Im  Jahre  1883  sowohl,  als  auch  im  nlchston 
Jahre  war  ich  Terfainderty  noch  einmal  nach  dem  Tom  gewöhnlichen  Verkehr 
abirelegenen  Wiecker  Bevier  sn  gelangen;  nm  aber  endlich  fiber  den  dort  in 
so  reicher  FQlle  vorkommenden  Rnbas  Klarheit  zo  erhalten,  unternahm  ich  jetzt 
von  Tolkemit  ans  einen  Ausflug  nach  dem  erwähnten  Walde,  auf  welchem  mioh 
Straube  -  Elhing  und  Kutschke  -  Tolkemit  begleiteten.  Wie  ich  vermuthet 
hatte,  stand  die  Pflanze  am  Ende  des  Monats  Juli  in  vollster  Blüte,  und  ich 
hatte  Gelegenheit,  schöne,  charneterisclie  Exemplare  reichlich  einzusammeln,  in 
denen  Dr.  Focke  auf  den  ersten  Blick  linbuH  macraphylluH  W.  «t  N. 
erkannte.  Nach  Focke' s  Si/nopMiA  Euhanim  Omnaniae  war  der  nordöstlichste 
Standort  dieses  Rubus  liir  ila.^  dculsche  Reich  Wishcr  die  Gegend  von  Lübeck. 
Die  Pflanze  ist  demnach  neu  für  Went-  und  Oslpreussen. 

Auf  dieser  Tour  sah  ich  auch  am  Haffufer  zwischen  Tolkemit  und  Wieck 
ziemlich  lahlreich  das  Im  Blbinger  Kreise  erst  einmal  bei  Barlikamm  geftmdene 
und  später  dort  wieder  verschwundene  Vtrhatcum  tkapsiform«  Sehr. 

Auf  dem  Stadtanger  von  Tolkemit  zeigte  mir  Herr  Fh>pst  Prenschoff 
als  neu  für  den  Kreis  Ooronopus  MueUU  All.  In  der  Nftbe  des  Hafeo- 
wAldchens  fand  idi  am  alten  Standorte  recht  reichlich  DiplotaaU  mwtülU 
D.  G.  in  Gesellschaft  von  Seneeio  vt'$co9u$  L.  und  an  einer  andern  Stelle 
Chmopoiltum  BouuH  Jfmricu9  L.  Auch  wurde  ich  durch  Herrn  Preuschoff  auf 
einen  reichhaltigen  Standort  von  Struthioptcrix  germanica  Willd.  am  Ufer 
des  Mülilenfliesses  in  der  Nähe  der  Heidenburg  Tolkemita  aufmerksam  gemiebt 

Am  30.  Juli  begab  ich  n)ieh  in  Begleitung  Straube's  von  Tfdkemitang 
nach  den  Rclil)crgen.  Wir  wanderten  den  Grenzgrund,  eine  romantitiche  Wahl- 
scliluclit.  welche  die  Rehberge  vom  Strlliner  Forst  trennt,  aufwärts.  Eine  der 
gemeinsten  Pflanzen  des  Gren/.grundes  ist  (Hrc^a  InterntedUi  Ehrh.,  die  hier 
alle  nur  einigermasscu  leudite  Stellen  vollständig  überwuchert.  Bei  oberfläch- 
licher Betrachtung  kann  man  sie  wohl  mit  robusten  Exemplaren  der  Ciirtäa 
alpim  L.  verwechseln,  doch  sind  ihre  Kronblätter  grösser  als  M  der  ktsterea, 
mindestens  so  lang  wie  der  Kelch,  und  in  den  Fr&chten  finden  sich  stets  zwei 
Fächer,  von  denen  das  eine  zuweilen  verkämmert  erscheint,  so  dass  die  Scheide» 
wand  die  Fmcht  in  zwei  ungleiche  Hälften  tbeilt.  Bei  trockenen  Exemplaren 
kann  man  die  Scheidewand  deutlich  erkennen,  wenn  man  die  Pflanze  gegen  des 
Licht  hält  und  den  Fruchtknoten  oder  die  noch  unreife  Fmcht  durch  die  Lupe 
Itetrachtet.   Da  die  Pflanze  auch  noch  andere  scharf  ausgeprägte  Merkmale 

midaiit  binneigenden  Form  auffiuden  köonen,  deroo  ß«acbri>ibung  ich  mir  (ur  spatere  Zeit  vor 
bebalte.  THe  In  HtmubePs  nnd  metnem  Herbar  befindlifdien  fi«i«iD|daie  tob  B.  vilScauK$,  wtlcb» 
r.  KHoggräfT  I.  und  Straube  TOT  Jahnn  b«l  Li«p  Mmmeltm,  gebönn  «boalUto  su  dkwr  Ndmnga- 

form  des  R.  macrophyUu$. 

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aufweist,  die  sie  von  <len  beiden  andtMvn  Species  ihrer  Gattung  stets  sicher 
uiitci-scheidon  lassen,  so  dürftP  sie  wold  als  eine  gute  Art  gelten.  Von  den 
Vertlu-iilij^ern  der  Bastardnatur  dips.'r  ('irnia  wird  freilich  angefidirt,  dass  die 
Pollen  liäufig  sehr  sclilt  rht  eniwickelt  sind  und  die  Früchte  vor  der  Reife  ab- 
fallen oder  ganz  fehlschlagen.  Diesen  Umstand  habe  ich  jedoch  nnr  an  solchen 
Exemi.lareu  bemerkt,  die  sein-  tief  im  Schatten  staudou,  and  könnte  die  mangel- 
hafte Pollen-  und  Fruclitausbildung  ebensogut  eine  Folge  zu  geringer  Einwiikung 
des  Sonnenlichtes  sein,  auch  treten  solche  Fälle  überhaupt  bei  Pflanzen  ein, 
die  sich  stark  unterirdisch  vermehren  j  so  habe  ich  in  meinem  Garienbei  Conmüaria 
majalü  L.  Terliftmmerte  Pollen  nnd  wahrscheinlich  in  Folge  dessen  Fehlschlagen 
der  FHichte  beobachtet.  .Wenn  ^er  Bastard  auch  immerhin  eine  grosse  vege- 
tative Vermehrangsfilhigkeit  besitsti  so  wäre  es  doch  kaum  denkbar»  dass  ein 
solcher  anf  eine  Strecke  von  einer  halben  Meile  hin  seine  Eltern  vollständig 
verdrängen  könnte.  Im  gansen  Orenzgrande  fand  ich  unter  Oireda  intermedia 
nur  ein  einziges  Mal  eine  kleine,  sich  aber  sehr  scharf  abgrenzende  Herde  von 
C.  n^no  und  an  einer  andern  Stelle  in  wenigen  dftrfWgen  Exemplaren  C.  Uaetiana, 
welche  in  den  hdb«'  gelegenen  Laubwaldnngen  des  nahen  Cadincn  die  ausschliess- 
lich vorkommende  Art  ist.  üm  hier  eine  sichere  Entscheidung  treffen  zu  können, 
sind  sorgfUltige  Befruchtungs-  und  Culturversuche  nothwendig. 

Im  tJrcnzfirund.;  fand  ich  am  alten  Standorte  Allium  urginum  L.  —  Den- 
taria  bulMfera  L.  und  FeMum  ffilvatica  Till,  sind  in  den  Rehbergen 
sehr  verbreitet,  Luxitla  sudetica  Presl.  a)  jxillescen»  Bess.  (als  Art)  und 
JElymuH  eurojHhis  L.  kommen  nur  vereinzelt  vor.  Auf  zwei  Blöcken  fand 
ich  Thamnium  alojircarum  Schimp. 

Am  14.,  15.  und  IT..  Juli  machte  ich  mit  Straulie  von  Maricnl)urg  aus 
eine  Hxcursioii  über  Willonbcrg,  Braunswalde,  Parpahreu.  Weiasenberg,  Pieckel, 
Kl.  Falkenau  und  Gr.  Gartz  nach  Pelplin. 

Auf  Sandäckern  bei  Willonberg  fanden  sich  l'luntaiju  arenaria  W.  K. 
M,  dUa<io  fdlcafn-salivn  Rehb.,  Chotidril la  juncea  L.,  Armeria  vuhjan» 
"Willd.  und  EryiKjrutn  planum  L.  Einige  Brachäcker  bei  Brauuswalde  waren 
auf  weite  Flachen  hin  dicht  mit  Verhaicum  thapsiforme  Sehr,  bedeckt  In  der 
Parowe  bei  Wengern  wurden  gefunden  Cimicifuga  fotida  L.,  Aconitum 
varieffatumL.,  Laterpitium  prutenieum\h.,  Ranuneulm  ea$tubieu8  L. 
und  vereinzelt  Cdrduus  nutans  L.,  an  den  Abhängen  der  Nogat  Vmeetoai- 
rum  ofßcinaU  Much.,  Jnula  »alieina  L.,  J^l^fnu  tilvetter  L.,  c.)  pkttffph'^ius 
Betz.  (als  Art)  nnd  am  Nogatnfer  Xanthium  italicum  Moretti  und  Pamama 
palustris  L.  Auf  dem  Gute  Wengwn  war  Trifolium  itunamatwn  L.  angebaut. 
Im  nördlichen  Teil  des  Behhöfer  Forstes  ist  Antherieum  ramosum  L.  sehr  ge- 
mein, ausserdem  sammelten  wir  zwischen  Papahren  nnd  Weissenberg  Gsranium 
sanffuineum  L.,  Spergula  Moriionii  Bor.  nnd  Algamm  montanum  L.  Letzteres 
kommt  auch  sehr  häufig  am  weissen  Berge  bei  Weissenberg  vor.  Die  früher 
so  ergiebigen  AbhäTiire  ilioses  Berges,  von  dem  man  eine  herrliche  Aussicht 
auf  das  Weichseltbai  einerseits  bis  Marienwerder,  andererseits  bis  Dirschau 

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geniesst,  sind  jetzt  leider  umgeackert.  Im  Dorfe  Weissenberg  wuchs  zalilreich 
Atriplea  roseum  L.  Auf  der  Montaucr  Spitze  bei  Pieckel  fanden  wir  Bunias 
iM4tmM4»  L.,  Silem  tatoftea  Pers.,  Nepeta  Cataria  L.  und  ThaUormm ßamm  L. 
Im  Eüobenwald  auf  der  Montaner  Spitee  ist  Cireäa  lutetiana  L.  gemein.  Im 
Aussendeieh  der  Nogat  bei  Kl.  Falkenau  wurden  Onomt  tpinoM  h.,  PotentiHa 
mpina  L.  und  Nashirthnn  armoracioide»  Tausch  gesammelt.  Sehr  häufig  wuchsen 
in  Weidengebüschen  am  Wege  Ton  El.  Falkenau  nach  Gr.  Oartz  EHtphorbia 
iiucMn  W.  K.  und  Tholtctrum  fictvutn  L.^  im  Dorfe  Gr.  GartK  Daiura  Stra- 
monüm  L.  und  AtripUx  romm  L. 

In  Bezug  auf  das  von  mir  angestellte  Standortsversdchniss  der  Flora 
des  Elbinger  Kreises  vom  Jahre  1883  habe  ich  noch  folgendes  su  berichtigen: 
Najas  minor  All.  ist,  wie  mir  Herr  Professor  Dr.  Gasparv  nnttcilt«,  von 
ihm  im  Drausensee  nicht  gefunden  worden,  somU  rn  viebiichr  Naja»  nuijor  AU. 
Erstere  Pflanze  ist  demnach  aus  der  Flora  des  Ell  »Inger  Kreises  zu  streichen. 

Durch  Herrn  v.  Uechtritz*Bro:^lnii  wurde  ich  dahin  belehrt,  dass  unser 
Elbinger,  wie  überhaupt  das  preussiche  Galium  anstatum  als  G.  Schulfe*>n  \esL 
bezeichnet  werden  muss,  da  von  dem  ersteren  das  südeuropäische,  echte  GaUum 
ariHfatum  L.,  welches  diesseits  der  Alpen  nur  auf  einer  beschränkten  Ver- 
l)reitungsinriel  des  loatbals  an  der  tiroler-bayerischeo  Grenze  vorkommt,  noch 
verschieden  iöt. 


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Fauaistische  Studien  in  westpreussisclien  Seen. 

Von 

r>r.  Otto  aSacharias» 

Hinchberg  i.  »chL 
(HierEu  Tftfel  I.) 


Der  Botanisch-Zoologische  Verein  der  Troviiiz  Wostpreusseu  bat  sich 
statutenuiässig  die  Aufgabe  gestellt,  die  wissenscliaftliche  Kenntniss  der  eiii- 
heiiiiiscli'  U  Thier-  und  Pllanzenwelt  uacli  allen  Richtungen  hin  zu  fordern.  Zur 
Erreichung  dieses  Zweckes  werden  «  iM/t  lnen  Naturforschern  vereinsseitig  die 
Mittel  zu  ausgedehnten  Excursionen  innerhalb  der  Proviuz  gewährt,  wobei  jedes 
Mal  oin  ganz  bebtimmtcr  Flau,  sei  es  iu  zoologischer  oder  botanischer  Hinsicht, 
zur  AatfAbrung  gelangt. 

Im  Nachstehenden  berichte  Ich  nun  über  eine  derartige  Forschnngsr^, 
bei  welcher  ich  die  Absicht  Terfolgtei  Stadien  &ber  die  niedere  Thienrdt  der 
westpreossischen  Seen  su  machen.  Die  betreffenden  Excursionen  &nden  im  Juli 
des  Terflossenen  Sommers  (1886)  statt.  Ich  fiwste  dabd  haoptsttchlich  die  Er- 
forschung jener  weniger  bekannten  Thiergmppen  ins  Auge,  welche  snm  Theil 
bloss  mit  Hülfe  des  Mikroskops  constatirt  werden  kennen,  deren  Kenntniss 
aber  —  abgesehen  von  dem  wissenschaftlichen  Interesse,  welches  sie  darbieten 
—  auch  für  Fischzucht  und  Fischerei  von  her^'orragender  Wichtigkeit  ist.  Ich 
stelle  dieses  Moment  al>siclitlich  in  den  Vordergrund,  um  zu  zeigen,  wie  Unter- 
suchungen, die  ganz  aliseits  vom  practischen  (lebiet  zu  liegen  scheinen,  (h  n- 
noch  mit  demselben  in  Verbindung  stehen,  insofern  niimlicii,  als  die  Tiiiere, 
mit  denen  wir  uns  sogleich  b(?schäftigen  werden,  inv  nianche  Fischsorten  (z.  B. 
für  die  CV>m/f)rtj/*-Sj»ecies)  die  last  ausschliessliche  Nahrung  bilden.  Seen  also, 
die  ganz  besonders  reich  mit  derartigem  Nährmaterial  versehen  sind,  würden 
sich  in  erster  Linie  dasn  eignen,  Felchon-  und  Marttnenbmt  aufzunehmen.  Es 
liegt  somit  im  practischen  Interesse  der  Fischereiwirthscbaft,  die  Beschaffenheit 
der  einzelnen  Seen  in  erwähnt«  Hinsicht  kennen  zu  lernen.  Andernfalls  müsste 
man  bei  Fortsetzung  der  Versuche,  die  grossen,  schmackhaften  Mar&nen  des 
Mad&e-,  Schall-  und  Selenter  See's  in  Westpreussen  einzubürgern,  die  Wahl  der 
(Jewttsser  nur  nach  Gutdünken  vornehmen,  was  sicher  kein  rationelles  Yerfishren 
sein  würde. 

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Ich  begnüge  mich  mit  diesem  Hinweis,  und  gehe  nun  zur  BerichtergtattaDi; 
soll»rtt  über.  Dieselbe  erstreckt  sich  auf  28  grössere  Süsswa!*serhpoken  und  1 
Brac-kw;i8sor-TüuipeL  Letzterer  befindet  sich  auf  der  Westerplatte  bei  Danzig, 
ganz  nahe  der  See. 

Moiüo  Untersiu'lmiig  in  \Vt'r>tprrii<scii  liildoto,  wie  idi  zu  lieniorken  nicht 
unterlassen  (iarf.  die  natinlidie  Fortsetzung  von  Exeiirsionen,  welche  ich  iu 
Mittelholstein  hegonnen  und  (mit  Unterst iUzmiir  dei-  Konij.^1.  Preuss.  Academii- 
der  Wissenschaften  zu  Berlin)  ül)or  Mci  klenhurg  bis  nach  rouiniern  au<jrt'<lcliiit 
hatte.  Jrh  Ix  land  mich  also  beim  BcLniin  meiner  westi»reussisch(ni  P'orscliungcn 
in  der  Lage,  die  Fauna  der  dortigen  Seen  mit  derjenigen  einer  grösseren  An- 
zahl anderer  norddeutscher  Wasserbecken  vergleichen  zu  können,  und  (Vvm 
Umstand  hat  wesentlich  dazu  beigetrageu,  dass  ich  dem  verehrlicben  Bütaniscb- 
Zoolckgiflcheii  Verein  ein  wissenschaftliches  Resultat  von  aUgemcinerem  IntercBse 
vorlegen  kann. 

Dasselbe  besteht,  wie  ich  anf  der  die^Ahrigen  Natarforseber-Venaonalitiig 
zu  Berlin  bereits  mitgetbeilt  habe,  darin:  dass  die  Seen  Norddeatschlasdi 
in  fietreCf  jener  eigenthnnlichen  Organismenwelt,  welche  apela- 
giscbe  Fauna''  genannt  wird,  eine  Mittelstellung  swischen  des 
scandinayischen  und  helveto- italischen  Wasserbecken  einnehaei, 
insofern  sich  Uebereinstimmungen  und  Unterschiede  nach  beides 
Seiten  hin  constatiren  lassen.') 

Die  hier  in  Betracht  kommenden  Thiere  gehören  vurwiegend  der  Knhir 
classc  an.  Es  Rind  kleine,  niedrig  organisirtc  Wesen  von  sehr  verschiedener 
Kdr})errorm,  welche  im  Gegensatz  zu  dea  höheren  Crustern,  den  Malakostrakeo, 
mit  dem  Namen  Entomostraken  bezeichnet  werden.  Von  diesen  sind  es  speciel! 
die  Cladoceren  (oder  Wass(  rflohe)  und  die  Copepoden  (oder  Hüplerliage), 
mit  deneu  wir  uns  eingehender  beschäftigen  wollen. 

Es  gielit  Cladoceren  und  Copepoden,  welche  nur  die  Mitte  der  Seen  be- 
wohnen und  daher  geuüthigt  sind,  ein  rastlos  schwärmendes  Leben  zu  luluvr. 
Sie  besitzen  desliall)  stark  entwickelte  Huderorgane,  eine  kräftige  Musculatiir 
und  eine  so  l)eschairene  Körpermasse,  dass  dicseli»e  an  Dichtigkeit  fast  der  lic^ 
Wassers  gleichkommt.  Ibnch  letzteren  l^mstand  wird  ihnen  das  Scliwininien 
selbstverstäinllii  li  sehr  erleichtert.  Abel-  auch  in  anderen  i'unkten  ihrer  Orea- 
nisation  sind  sie  dem  hellen,  klaren  Wasser,  in  dem  sie  sich  beständig  bewegen 
müssen,  trefl'lich  angepasst.  Ihr  Ktirper  entbohrt  nämlich  gewölmlicii  aller  Pi?- 
UHMitirung,  und  Iiis  auf  das  schwarz,  i)raun  oder  rotli  gelärbtc  Auge  sind  sie 
von  fast  glasartiger  Durclisichtigkeit.  Auf  solche  Weise  sind  sie  vor  den  Nach* 
Stellungen  ihrei  zahlreichen  Feinde  wunderbar  practisch  geschützt,  denn  in  des 
tieferen  W^asserschichten  müssen  sie  absolut  unsichibar  sein.  Am  meisten  ist 
der  offenbar  durch  natürliche  Ansleae  entstandene  Farbenmangel  beim  grosses 
Armkrebs  {Lepioäora  Kindtii  Focke)  zur  Geltung  gekommen,  denn  von  diesem 

>)  Yergl.  Tafebl.  der  69.  Yen.  deuteeb.  Naturfonchcr  u.  Aera te  so  Beriio,  188fi,  S.  109. 

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Thiero  ai^t  man  im  Wasser  weiter  nichts,  als  den  schwarten,  mit  Krystallkegeln 
nmsänmton  Augenfleck* 

Ausser  den  Gmstem  stellen  aber,  wie  neaerdingb  nachgewiesen  worden 
ist,  auch  gewisse  Arten  von  Würmern  (Rftderthiere)  und  Protozoen  {EpktyU; 
Ceraüum)  ihr  Contingent  zu  der  sogenannten  „pelagisdien"  Fauna,  sodass  wir 
in  letzterer  eine  ziemlich  bunt  zusammengewürfelte  Gesellschaft  vor  uns  haben. 
Indessen  stimmen  alle  Mitglieder  derselben  darin  ilberein,  dass  sie  für  eine 
beständig  schwimmende  Existenz  „wie  geschaffen"  erscheinen. 

Es  ist  jetzt  gerade  fQnfandzwanzig  Jahre  her,  dass  wir  durch  dio  Seen- 
Untersuchungen  Bkandinavisoher  Naturforscher^)  von  dorn  Vorhaudenseiu  einer 
solchen  Fauna  in  Konntniss  gesetzt  worden  sind,  und  seitdem  ist  dieselbe  nicht 
bloss  im  Norden  Europa'»,  Hondcrn  auch  in  England,  Deutschland  und  Italim, 
in  Oesterreich  (Böhmen)  und  der  Schweiz  immer  eingehender  studirt  worden. 
Ein  Hauptverdienst  in  dieser  Beziehung  haben  sich  Schweizer  Zoologen  erworben, 
insofern  sie  die  lierrliclien  urrossen  Seen  ihres  Ileimathlandes  mit  .^toteni  Eiter 
und  Erlüli;  systematisch  untcr-uchten.  Allen  voran  steht  Aug.  Forei')  in 
Morges,  und  nächst  ihm  sind  es  Asper')  und  Imliof.*)  denen  die  Seendurch- 
forschung viele  schöne  Ergebnisse  verdankt.  In  älinlicher  Wei.se  ist  P.  Pavesi^) 
in  Oberitalien  und  B.  Mellich*')  in  Böhmen  thatig  gewesen,  so  dass  wir  über 
die  Seenfaunu  der  genannten  Länder  sehr  gut  orientirt  sind. 

Was  Deutscliland  anbelangt,  so  ist  hier  die  Durchforschung  grösserer 
Scengebiete  bisher  nicht  ausgeführt  worden,  aber  es  wäre  undankbar  zu  ver- 
gessen, was  Loydig  und  Weismann  für  die  Erforschung  der  Thierwclt  des 
Bodeosee's  geleistet  haben.  Ersterem  verdanken  wir  die  bedeutsame  Entdeckung 
des  Bythotrephe»  longimanus,  eines  Crusters,  der  zu  den  marinen  Poly- 


<)  W.  Lllljeborg  lMMdiri«li  tcbon  1860  die  Ocner»  BythotrepIiM  and  Leptodora,  wvlche 
für  die  SeenJknoa  characteristisch  sind.  Veivl.  BeakriTniog  etc.  Oefvertigt  af  K.  Vetenak.  Akad. 
Pörh.  ISnO).  —  In  Jif  Zeit  von  1801  —  1865  fallen  «Ho  folgenden  AbhandJunpen  von  G.  0.  Sars, 
welche  iinn  mit  znlilreiohen  pelagischeii  Kntomostraken  bekannt  machen:  Um  Crustacea  (  ladocera. 
Forb.  i.  Viden8kab8«elsk.  (JhriHtiania  löitl.  —  Um  cn  i  äommerea  1862  foretagcn  zoologuk  Reise. 
Chrbtlaola  1868.  —  Norges  FerTanddErebadyT.  Cbrlatianta  1865. 

*)  Vergl.  de.ssen  Materiaiix  pour  servir  :l  iVtude  de  la  fanae  pfofotidf  du  Lac  Lt  inuii: 
Fanne  pv-Iapique  XXXII.  Klon-  i)fIa«;iiiiio  XXXll.  Tranaparence  de  l'cim  \  und  XXVIII. 
Bull,  de  la  äoc.  Vaiid.  des  .Sc.  nat.  XIII.,  XIV.  Lausanne  1876.  Die  betruffenden  üntvr- 
«iicbungen  Foreis  beziehen  sich  auf  die  Zeit  von  iÜl'^ — 1878. 

>)  Wenig  belcannte  Geaellachaftea  kleiner  Thtere  unaerer  Sehweiseraeen. 
Znriol)  1880. 

*)  Rp5<ultati>  meiner  .Studien  über  die  ii  ■  1  iig i »ehe  Fauna  kleinerer  und 
^rrÖHscrt'r  S  li  s  s  w  a  ssirtit-cken  der  Schweiz.  ZeiUcbr.  f.  w.  Zoologie  4().  Band  1884. 
Veigl.  auch  die  einzelnen  Aufsätze  im  ,Zool.  Anzeiger"  TOn  Ib^iS  (No.  147),  1885  (No.  196). 
1886  (No.  214  und  No.  234). 

&)  Vergl.  bauptfläcbllch  dcesen  sehönei  Werk:  Alti»  aerle  di  rloerohe  e  atudt  anlla  Fauna 

pela^ca  dei  la^hi  ilaliiini.    Piidova  L^S^. 

*■)  Die  Cladoceren  Böbmenii.  Archiv  der  natiinriMenachaftlicben Laodesdurcbforscbiing 
von  Böhmen.    Prag  1S77. 

3 


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46 


])homidcn  {Eradne  und  Podnn)  in  nächster  Vorwandtschaftsboziehuug  stellt. 
Lcydig  fand  Excmplaro  desselben  im  Mairen  eines  iJlaut'elcfieiH.  wt-lches  lii'iii 
gen.'iiiittcn  See  entnommen  war.  Jetzt  ktMinen  wir  den  näinlicluii  Krt  bs  auch 
aus  anderen  grossen  Binnenseen.  Wie  wir  sehen  werden,  gelang  es  mir,  den- 
selben auch  in  zwei  norddeutschen  Seen  zu  eonstatiren. 

Weismann  hat  sich  eingehend  mit  der  pelagischen  Fauna  des  Bodeusce  s 
beschäftigt,  und  uns  in  einem  anziehenden  Vortrage ')  eine  ausgezeichnete  allge* 
meine  Schildenuig  der  Teraohiedeaen  Formen  gegeben.  Anseerdem  lieferte  er 
nach  seinen  damaligen  üntersuchongen  epochemachende  Beitrage  zur  Nator 
geschichte  d«r  I>q>hniden,  die  übor  die  Lebens*  nnd  OiganisationtTerhllltniafle 
dieser  Entomostrakengrappe  eine  Reihe  der  interessantesten  Thatsachen  ent' 
hQllien.*) 

Auf  den  Norden  Deutschlands,  und  insbesondere  anf  jene  Gebiete,  wo 
jetzt  dichtgeschaarte  Seen  in  '\'erV)indung  mit  nn regelmässiger  Oberflttchenge> 
staltung  der  Landschaft  von  ehemaliger  Gletscherwirkung  sengen,  haben  sich 
fannistisclic  Untersuchungen  der  in  Rede  stehenden  Art  l)isher  nicht  erstreckt. 
Ich  fand  also  bei  meinen  Kxcursionen  ein  so  irut  wie  unberührtes  Feld  vur. 
Dieser  Umstand  erlTilUe  luicli  von  vornherein  mit  <ler  Hoflnung,  dass  es  möglich 
sein  werde,  hier  einige  neue  Thatsachen  festzustellen,  und  <lies  ist  eingetroffen. 

Das  (iel)iet.  wtdches  ich  in  Bezug  auf  die  pelagische  und  die  Uferfauna 
norddeutscher  Seen  durchforscht  habe,  umfasst  etwa  UO  geogr.  Meilen  in  der 
Längsausdehnung:  es  erstreckt  sich  von  Mittelholstein  bis  nach  Dentsch-EyUu 
im  Osten.  Der  Bünfelder  See  im  Norden  von  Nenmflnster  (an  der  Hamburg* 
Kieler  Bahn)  nnd  der  Geserichsee  östlich  der  Weichsel  bilden  die  beiden  End* 
pnnkte  meiner  diesjährigen  Ezcnrsion. 

Ich  referire  im  Nachstehenden  speciell  nnr  Sber  die  weatprenssischen 
äeen;  indessen  werde  ich  nicht  nmhin  kdnnen,  gelegentlich  auch  anf  die  ande^ 
wärts  erhaltenen  Ergebnisse  Bezng  zn  nehmen.  Die  auff^nndenen  Thicrc  be- 
handele ich  in  nachstehender  Reihenfolge:  1)  Entomostraken,  2)  Hydrachniden, 
3)  ßäderthiere,  4)  Turbellarien,  5)  Protozoen.  Davon  gehören  die  Hydrach- 
niden (Was.sermilben)  und  die  Turbellarien  (Strudelirürmer)  ansschliesslich  der 
Uleriauna  an. 

1.  Entomostraken. 

A.  Die  pelagischen  Formen. 
Von  diesen  constatirte  ich  in  den  von  mir  untersuchten  Seen  14  Speeles 

und  6  ^'arietäten.    Ks  sind  dio  folgenden: 

Daphnollit  hrarhi/ura  Liev. 

Daphnia  pellucida  P.  E.  Müller. 
■—    lacwtri«  Sars. 


1)  Das  ThierlebeB  im  Bod«ai«e.  Mit  «iaer  TdbL  LlndMt  1877. 
*l  Vergl.  Zettaebr.  f.  wiM.  Zoologie:  1874—1879. 

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 4T_  • 

CiTio(hip/i)iia  jmh'lti'IUi  Sars. 
Hi/aloJaphnia  cucuUutu  8ai'8. 

—  —    —    —      rar.  apicata  Kurz. 

—  —    —    —      t'ar.  nov.  procunm  l*üpj>o. 

—  —    —    —      var.  Kaldhergemis  Scliodlcr, 

—  —    —    —     rar.  Cedei'stromii  Schdlr. 
Bomina  hngirottris  0.  Fr.  Mnllw. 

—  eongwid  Baird. 

—  —   —   var»  nov*  hmmilü  Lil^eboig. 

—  gihhwa  Sdidlr. 

—  —  —  var,  nov.  Thmit»  Poppe. 

—  cra99ieomU  Lüljeborg,  not»,  »p. 

Btfthcirepfies  lotif/imanus ,  Leydig- 

Leptoflom  KimHii  Focke  (=  Liptodora  hyalina  Limeborg.) 
Cyrlopt  timplej:  PotrL'onpohl. 
Heteroeope  nqppendiculata  San. 

UinptomnH  gradJis  Sars. 

Beim  Ucberblicken  dieser  Liste  wird  der  Leiter  die  Bemerkung  machen 
dass  Daphnia  apicata,  D.  Kahlhergentit  und  D.  federst römti,  welche  von  Sa« 
und  Anderen  als  selliststiindige  8|)ecips  aufgeführt  weiHlcn,  hier  zu  Varietäten 
degradirt  sind.  Die.-;  geschieht  mit  der  Bereelitigung,  welche  die  Natur  selbst 
an  die  ITand  giebt.  Es  finden  sieh  nämlich  in  den  verschiedenen  Seen  go  viele 
Uel<ergangslornien  zwischen  der  typischen  Ili/ulodtip/niin  nn-ii/hifn  Sars  und  den 
genatinteii  rscudo-Species  vor,  daas  man  nicht  umhin  kann,  diesell>en  lediglit'li 
als  Al)arU'n  von  der  ersteren  zu  betrachten.  DemgemUss  ist  auch  die  neue 
Daphnie  aus  dem  MiiskciKlurfcr  See  fKr.  Könitz),  welche  durch  eine  eigen- 
thiimlich  herabgi'hogcue  Kojifspitze  charaktorisirt  ist  f\^ergl.  Fig.  1  auf  Tafel  T.). 
nicht  als  besondeie  Art  aufgetührt,  sondern  als  rar.  procurra  zu  Hyalodaphnia 
eueuUafa  gestellt  worden. 

Im  Gegensatz  zu  der  eben  erwähnten  Form  besitzt  die  var.  Cedentromii 
eine  anfw&rts  gerichtete  Kopfspitze,  fde  ans  F^.  2  nnaerer  Tafel  ersichtlich  ist. 

Von  Bosminiden  sind  nur  3  bekannte  Species  in  der  Seenfanna  West- 
preussens  vertreten.  Die  B.  erameomu  Lil^boi^  ist  neu,  insofern  sie  von  dem 
genannten  Forscher  in  Schweden  zwar  bereits  entdeckt»  aber  noch  nicht  pnblicurt 
worden  ist  Bei  uns  findet  sie  sich  im  Müskendorfer-  und  im  Labenz-See  (Kr. 
Bosenberg).  Herr  Prof.  Liiyeboi^  in  üpsala,  dessm  Name  in  der  Ent^ecknngs- 
geschichte  der  pelagischen  Fanna  eine  erste  Stelle  einnimmt,  hat  die  Freund* 
lichkeit  gehabt,  die  Diagnose  der  neuen  Species  zu  verfiMsen  und  mir  deren 
Publtcation  in  der  Zeitschr.  f.  wiss.  Zoologie  zu  gestatten.  Der  geehrte  Leser 
findet  sie  im  2.  Hefte  des  40.  Bandes  derselben. Ebendaselbst  befindet  sich 


>)  In  mriner  Abhandlung:  Zur  KenntolM  der  peltgtwhen  nad  littomlen  Fkni»  OMddeat* 
80b«r  Seen.   Mit  «iner  TUSbI.  1887. 

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48 


die  IKagnose  der  gleichfalls  von  Lilljeboi^  entdeckten  aber  ancli  noch  nidit 
edirten  var.^kiimilis  der  B.  ccregani  Baird.  F6r  Deutschland  sind  oatirM 
die  beiden  Formen  röUig  neu.  Hierzu  kommt  noch  die  in  Fig.  3a  auf  Tafel  L 
veranschaulichte  Varietät  von  BMmna  gibbera  Schdlr.,  die  sich  durch  einen 
thurmartig  aufgetriebenen  RQcken  von  allen  fibrigen  Botminiden  unterschddet 
Bei  manchen  Exemplaren  ist  der  Tharni  (vcrgl.  Fig.  2b)  nach  hinten  n 
etwas  umgebogen.  Ihrer  physiologischen  Bedeutung  nach,  scheint  diese  eoßtmb 
AusbuchtunfT  einen  Entwickelungaraum  für  die  sehr  zahlreichen  Embryonen, 
also  einen  Bnitbohälter,  darzustellen.  Ich  fand  dieses  Krebschen  besonder? 
zahlreich  im  Labenz-  und  im  Oe»orich-See.  Es  kommt  indessen  anch  in  der 
Havel  \)oi  rotpdam  und  in  der  Spi  hei  Berlin  vor.  An  letztgenannten  ürteo 
fand  ich  es  im  August  und  September  d.  J. 

Herr  S.  A.  Poppe  in  V('t:t\'<ack,  ein  in  Facbkreisen  rubralicbst  bekannter 
Crustaeeenlorscber,  hat  die  olxni  erwähnte  Varietät  der  iSchödlerselien  B.  [lihbcnt 
eingehend  untersucht  und  ausführlich  beschrieben.  Die  betreffende  Abhandlung 
erstreckt  sich  indess  auf  zu  minutiöses  Detail,  als  dass  ich  sie  diesem  Bericht 
hätte  einverleiben  können.  Der  Leser  findet  sie  in  dem  bereits  dtirten  Hefte 
der  Zeitschr.  f.  w.  Zoologie.  Herr  Poppe  hat  sich  flbrigens  auch  der  grom 
H&he  unterzogen,  das  von  mir  gesammelte  Omstaceen-Material  nochmals  wtp 
faltig  durchzubestimmeni  wofür  ich  ihm  anch  an  dieser  Stelle  meinen  Tsrinnd' 
liebsten  Dank  sage. 

^thöirq^he»  longimanut  wurde  von  mir  im  Müritz-See  (Hecklenborg)  and 
in  dem  schon  mehrfach  genannten  Lthexiz  See  bei  Deutsch-Eylan  gefischt.  Es 
ist  ein  kleines,  nur  2 — mm  grossof;  Krebschen,  welches  aber  zu  den  seit- 
samstcn  und  abentcuerliehslen  Thiergestalten  gehört,  die  man  sehen  kann. 
gute  Abbildung  davon  findet  man  in  der  Weismann  schen  Schrift  i'iber  das  Thier- 
leben im  HoiU'Tirii'f.    Der  ni/t/iotn'phrs  (was  soviel  heisst  wie  Tiefsee-Nahrung) 
besitzt  einen  enormen  SehwaiizstHehei.  der  ilim  beim  Sohwimnien  als  Balancir- 
stange  dient.    Das  schöne,  mit  zahlre'ehen  lifhtbrecheridt»n  Körpern  ausirestattcte 
Auge  füllt  fast  den  ganzen  Ko]»f  aus,  und  befindet  sich  in  Ijostiimiig  zitternder 
Bewegung.    Dieser  Krebs  und  Ltpiodora  sind  ausserordentlich  anziehende  Ob- 
jecto für  die  mikroskopische  Draionsiration,  weil  ihre  Durchsichtigkeit  auch  die 
Besichtigung  aller  innem  Oigvne  ermöglicht. 

Besonders  bedeutungsvoll  und  interessant  erscheint  das  Vorkommoi  von 
Beterocope  epptitdieulata  Sars  in  mehreren  norddeutschen  Seen.  Ich  fand  dieses 
hauptsüchlich  in  Scandinavien  einhdmische  Krebsthier  im  Plöner*,  Schweriner- 
und  Mfiritz-See.  Ausserdem  aber  anch  im  Schwanen  See  bei  Sohwarzhfitte 
(Kr.  Earthaus  in  Westpr.).  Im  Bodensee  kommt  eine  verwandte  Form»  die 
Ueterocope  robuita  Sars,  vor,  und  diese  ist  gleichfalls  eine  Bewohnerin  nordi- 
scher Binnenseen.  Es  ist  merkwürdig,  dass  bei  uns  in  Dentecbland  das  Vor- 
kommen der  einen  Ppeci(>s  :ui  einer  gewissen  Localität,  dasjenige  der  anderen 
au8zuselili<'<?en  seheint  ;  diMin  wir  finden  in  unseren  grossen  Seen  lediglieh  //. 
appendicitl<if(t,  v(jn  deren  etwaiger  Anwesenheit  im  Bodensee  biäber  nicbtä  be- 
kannt geworden  ist.  'i 


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Ich  beschliesse  dieseti  Commentar  zur  Liste  der  pelagiachea  Croster  mit 

der  Bemerkung,  dass  von  den  ('ychpSden  mir  nur  (\  simph.r  eine  äcbt  pelagi- 
sehe  Spccies  zu  sein  scheint.  Dieses  Krcbsclien  fand  icb  mit  Ausnahme  einiger 
weniger  Fälle  stets  nur  in  der  Mitte  der  Seen  zahlreich  vor,  wogegen  andere 
Cyclopsarten,  die  auch  iroloi^entlich  in  das  freie  Wasser  sich  verirren,  dort 
immer  nur  sporadisch  au/.utreiTon  sind,  während  sie  in  der  Nähe  des  Ufers  eil) 
massenhaftem  Vorkommen  zeigen. 

B.  Die  llttoraUa  Formen. 

(Von  deneii  «ber  die  mit  *  beMlduMtoD  gelegfatlibh  auch  ins  pclagincbe  OebI«i  fltmrtreten.) 


*  Sida  crystallina  O.  Fr.  M. 

*  Simocephalu»  vetulm  0.  Fr.  M. 

*  —   taipinmu  Schdlr. 

*  Scaphokberii  mueronata  0.  Fr.  M> 
Polyphemus  pedieulu»  de  Oeer. 
Botmina  eamuta  Jorine. 
EmryeereuB  lameUahu  0.  F^.  H. 
CanqOoeercui  fMfiroffru  Schdlr, 
Aeroperuä  leueoaphahu  Koch. 
Alonopsi^  elougata  Sara. 

AUma  t^ßnu  Leydig. 


Alona  rodirafa  Koch. 

—  teatudinaria  Fischer. 
PUuromu  truneatttt  0.  Fr.  II* 

—  funanatm  Leydig. 

*  Chffdoru*  tphameui  0.  Fr.  M. 

—  jflobomu  Baird« 
Cyelap9  agilü  Koch. 

—  ntaerwnn  San. 

—  tigntOut  Koch. 

—  ienuicornis  Claus. 

*  Argulut  fcUaeeu»  Jurine. 


Diese  28  Spedes  constatirte  ich  in  der  Ufersone  der  westprenssischen 
Seen.  Sida  enfttaüina  ist  Ton  einigen  Forschem  ffir  eine  pelagisohe  Form 
erklärt  worden;  ich  finde  aber^  dass  sie  wirklich  massenhaft  nur  in  der  Nähe 

des  Littorals  vorkommt,  wo  sie  sich  mittels  ihres  im  Nacken  befindlichen  Haft* 
Organs  an  Wasserpfianzen  befestigt.  Diese  Oewohnlicit  allein  zeigt  schon,  dass 
ihre  eigentliche  Heimath  die  mit  Pflanzenwuchfl  umsäumten  seichten  LTerstrccken 
sind.  Eino  Iti^hcr  nicht  bekannte  sciiön  rosenroth  ecfarbto  Variotiit  der  'SiV/« 
entdeckte  ich  im  Espenkrufror  iSoe  (Kr.  Neustadt),  im  Krugsee  (bei  Kru-thau.'s) 
und  im  Labeiiz-Soo.  Weisnianii  erwähnt  rothlichc  Flecken  als  Schmuckfarhon 
bei  geschlcclilsreifen  Weibchen  der  Si'iiden;  hieraus  wii-d  ersichtlicli,  dass  bei 
diesen  sonst  krystallhellcn  Tliieren  die  latente  Fähigkeit  vorhanden  ist,  unter 
besondereu  Umständen  ein  rothes  Pigment  abzuscheiden.  An  zerdrückten 
Individuen  konnte  ich  wahrnehmen,  dass  der  Farbstoif  seinen  Site  in  äear  unter 
dem  Hantpanser  gelegenen  aelligen  Schicht  (Hi/podermis)  hatte.  Ich  schtttse 
die  Häufigkeit  des  Vorkommens  dieser  rosenrothen  Siden  im  Espenkmger  See, 
wo  sie  besonders  zahlreich  zu  sein  schieneni  anf  etwa  10  pro  Tausend.  Alkohol 
sieht  den  Farbstoff  ans;  conserrirte  Exemplare  lassen  sich  nicht  mehr  von  den 
lifewöhnlichen  farblosen  Siden  unterscheiden. 

Derselbe  See  enthält  auch  den  seltenen  Camptoeerctu  rectirostrU  Schdlr. 
in  LHosser  Anzahl,  ein  Krebschen,  welches  durch  seine  relative  Grösse  und 
durch  das  nach  dem  freien  Ende  su  stark  verschmälerte  Postabdomen  schon  bei 

»  4 


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ÖO  

blosser  Lopenbesichtiguog  anfildlig  ist.   Die  nähere  Beschreibnng  eraebe  man 
bei  B.  Hellich:  die  Cladoceren  Böhmens,  1877,  S.  76. 

Der  See  von  Espenkrog  war  das  erste  Wasserbecken  aof  west^.  (MbieX, 
welches  ich  onteronehte.  Der  Vorsitzende  des  Botanisch-Zoologischen  Tereiiu, 
Herr  Dr.  H.  t.  Klinggräff,  hatte  dio  Güte  mich  bis  hierher  zu  begleiten« 
und  mich  in  ßezng  auf  das  botanisch  und  geognostisdi  Interessante  dieser  Oer^ 
lichkeit  aufmerksam  zu  mnchen.  Es  waren  hauptsächlich  die  Stellen  mit  torfigen 
Untergrund  im  See^  welche  die  Uferformen  der  Entomostraken-Fanna  in  groBsor 
Menge  lieferten. 

Hier  <^a})  e-?  auch  treffliche  Böte  —  ein  Umstand,  den  ich  erst  im  woitoren 
Verlaufe  meiner  p]xcursionL'n  gebührend  schätzen  lernte,  nachdem  leb  in  den 
kassubischen  Fischerdörfern  Bekanntschaft  mit  ganz  anders  gearteten  Fahr- 
zeugen gemacht  hatte. 

Im  EspenkrugiM*  See  machte  ich  dio  Wahrnelimung.  dass  Forel  und  Weis- 
mann  nicht  im  Rechte  sind,  wenn  sie  die  pelagischen  Cnister  für  ,,I)aninierun|r'- 
thiere**  erklären,  welche  das  glänzende  Sonnen-  und  Mondlicht  jicrhoricsciMi. 
Ich  habe   diesen  (und  später  noch  einige  andere  Seen)  des  Morgens,  um  die 
heisseste  Mittagszeit  und  auch  in  den  späten  Abendstunden  abgeiischt,  ohne  dass 
ich  jemals  eine  ^'crmindel  ung  des  Faugergebnisses  hätte  constatiren  können. 
Auch  Lepiodora,  welche  nach  Weismanns  Ansicht  ganz  besonders  lichttcheo 
sein  soll,  war  bei  hellstem  Sonnenschein  ebenso  zahlreich  tu  constatirei,  m 
in  dunkler,  mondloser  Nacht  Diese  Beobachtung  machte  ich  nicht  nur  in  W«(> 
preussen,  sondern  auch  in  den  Seen  der  Umgebung  von  Berlin,  später  auch  im 
Kunitzer  See  bei  Liegnitz  in  Schlesien.  Indessen  ist  es  mir  ebenfalls  begegnet, 
dass  in  Seen^  welche  notorisch  Leptodora  enthalten,  an  manchen  Tagen  nicht 
ein  einziges  Exemplar  davon  nahe  der  Oberfläche  anzutreffen  war,  so  dass  es 
schien,  als  seien  die  Thiere  spurlos  verschwunden.  Ich  fand  sie  dann  aber  jedes 
Mal  in  10—12  Fuss  Tiefe.  Die  BeleuchtungsverhUltnisse  haben  jedoch  dasiit 
gamichts  zu  thun;  es  m&ssen  ganz  andere  Ursachen  —  vielleicht  Beunruhigiuig 
und  starke  Abkühlung  des  Wassers  durch  Wind  —  hier  ha's  Spiel  kommen.  Be- 
sonders darauf  gerichtete  Untersuchungen  w&rden  das  bald  klarstellen,  leb 
selbst  hatte  zur  Anstellung  von  solchen  natürlich  keine  Zeit. 

Weiter  unten,  wo  ich  die  Räderthierc  besprechen  werde,  wird  es  sich 
/.citri Ml,  dass  wir  der  Untersuchung  des  Espenkrugcr  See's  auch  noch  die  Ent- 
deckung eines  bisher  nicht  bekannt  gewesenen  Räderthicr-Männchens  verdankeu. 

Jetzt  will  ich  das  Capitel  über  die  Entomostraken  damit  abschhessen, 
dass  ich  einen  Ueberblick  darüber  gebe,  wie  sich  die  einzelnen  Formen  auf  die 
verschiedenen  Seen  vertheilcn.  Für  diejenigen,  welche  meine  Ergebnisse  zur 
Grundlage  von  eigenen  Forschungen  machen  wollen,  ist  eine  deraitige  Ürien- 
tiruug  vom  grössteu  Werth. 

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Die  Verbreitung  der  Entomostraken  in  den 

einzelnen  Seen. 

1.  Espenkruger  See  (Kr.  Neustadt). 


Lepto(l<n'(i  Kindtii  Focke. 
Sida  cryntoUina  0.  Fr.  M. 
llyalodaphnia    rnrullata    Sara,  var. 

Ka hlhert/c/i/iiii  8 1 ■  h ( 1 1  r . 
Simocep/t<tluM  vetulus  O.  Fr.  M. 
Ceriodaphnia  puhhella  G.  0.  Surs. 
Bo&mina  longirostrü  0.  Fr.  M. 
EwTf^cM  Umülatut  0.  Fr.  M. 
Ca/mploeerem  raeUrottri»  Schdlr. 
Aeroperui  Uueoe^haUu  Koch. 


Aloii(ij>s{.'<  elongata  Sars. 
Ahmt  uf Jinis  Leydig. 
PleurihniH  fnincafitfi  ().  Fr.  M. 
Cliifdorus  spliaericuH  ().  Fr.  M. 
Diaptomwi  yrarilis  Sars. 
Cyclops  simple.r  Pogg. 

—  agili»  Koch. 

—  UMKTwrut  Sara. 

—  M^mote«  Koch. 


8.  Wittotoeker  See  (Kr.  Neustadt). 

Hier  iMfiuid  doh  Inln  Boot  Die  Untersdchung  konnte  nor  vom  ülbr  out  (donih  HlBoiaworfln 

dot  Moen  Netaet)  •atgolQliTt  wotden. 


Hyalüäaphma  eueuUata  San. 
ßomina  gibhtra  Schldr.,  vor.  nov. 
ThtTtiiet  Poppe. 


Eurycercus  lamellatuf  0.  Fr.  M. 
Acreperu»  Uucoeephalw  Koch. 
Alona  afßnit  Leydig. 


3.  Mareliowie-8ee  (Kr.  Neustadt). 


Sida  crystallina  0.  Fr.  M. 
Daphnella  brachyura  Li^vin. 
Hyalodaphnia   cucullata    Sara,  var. 

Kahlberyensh  Schdlr. 
Batmina  coregoni  Baird,  vor.  nov, 

kwmlit  Lil|jeborg. 


Alona  affini»,  Leydig. 

Pleuroxua  personatus  Leydig. 
Chydoru»  tphaencus  0.  Fr.  M. 
Diaptomvs  gradlix  SarS. 
Cycifop«  aif^lex  Pogg. 


4.  Köllner  See  (Kr.  Neustadt). 


Lepiodora  Kindtii  Focke. 
Sida  crystallina  0.  Fr.  M. 
Scapholebei-i»  mucronata  0.  Fr.  M. 
(vor.  comttto.) 


Hyalodaphnia   cucullata    San,  vor, 

Cederstromü  Schdlr. 
Chydorwi  ^haericus  0.  Fr.  M. 
Di(Kpiomu8  yracili*  Sars. 


5.  Klein  Tnelioiiier  See  (Kr.  Kartliaas). 


Ltcpfodova  Kitidfii  Focko. 
D<ij>h/ieffa  hntciniiira  Liev. 
Ceriodaphnia  pf/lm-ida  P.  E.  Müller. 
Hyalodaphnia    cucullata    Sars,  rar. 
Kahlberyensis  Schdlr. 


- —  —  —  rar.  (  'cdcrul rimiii  Schdlr. 
Hosmina  gihhera  Schdlr.,  var.  Ther" 

»ifes  Poppe. 
Diaptomus  gracitis  Sai*8. 
Cyclops  simplere  Pogg. 


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5S 


6.  SteiBkrageT  See  (Kr.  KartliMiB). 

(Hit  LobäSa  DartmamMt  FutHnaUi  dakearUea  and  hoSlu) 


Leptodora  Kindiii  Focke. 
Dc^hneUa  hrackyura  Litfr. 
Ceriodaphma  pulehella  Sara. 

~  peUudda  P.  E.  HaUer. 
Botmina  lonffiroitrut  0.  Fr.  M. 


Cavy^toeercit»  reetirottrit  Schdlr. 
Alona  fakata  Sara. 
Ckydoru»  tpkamau  0.  Fr.  II. 
Foltfphemut  pedieuiu»  de  Geer. 
Duqttomu9  gracilü  Sars. 


7.  Leknoer  See  (Kr.  Karthaus). 


i  'eriiidiiphina  pulehella  Sars. 
Bo»min<i  liifx/irOHtris  O.  Fr.  M. 
Acropet'us  leucocephaltu  Koch. 


Poh/plie))ius  pedinilus  de  Geer. 
Dioptoiimx  (f rar i Iis  Sars. 
Cyclops  agilii  Koch. 


8.  Sereaener  See  (Kr.  KarfhMis). 


LqOodara  KindUi  Foeke. 
Byalodtqfh.  eueull.  San,  vor,  KahU 
berffenm  Schdlr. 
—  —  —  vor,  Cßd^ntfontü  Schdlr. 


Boamina  eortgom  Baird. 
Diaptomut  gracili*  Sars. 
Cyclops  ttrewmu  Fischer. 
—   timplM  Pogg. 

9.  Krag-See  (bei  Stadt  Karthaus). 


Leptodora  Kindtii  Focke. 
Hyalodaph.  cucull.  Sarg,  «or.  iSoAl- 

bergenfiia  Schdlr. 
Chydorm  spa^ncu»  0.  Fr.  M. 


Diaptomus  gracilis  Sars. 
Cyclopn  Simplex  Pogg. 
—   atrenuus  Fischer. 


10«  KIoeter«See  (ebendaselbst). 


Bomina  lonffirottri»  0.  Fr.  M. 
Euryeereu9  lamellatut  O.  Fr.  M. 
Chydorua  sphaerieut  0.  Fr.  M. 
Diaptotmu  gradUt  Sara. 
CyelopB  timpUx  Pogg. 


Daphnella  brachyura  \A&r. 
Byatodt^hma  cucullata  Sars,  war, 
KaJdhergeiuit  Schdlr. 

—  —  —  vor,  Cedentromii  Sehdhr. 
Bomina  eamuta  Jurine. 

—  cor«0<mi  Baird. 

11.  Prockauer  See  (Kr.  Karthaus). 

Leptodora  Kindtii  Focke.  üyalodcj'/ifn'd  ctouJlata  Sars, 
Daphnella  hrarln/urn  Lif'V.  Kalilheraensi.s  Schdlr. 

i>capholiberiii  mucronata  .  O.   Fr.    M.  Bosniitia  rornuid  Jur. 

{var.  coniuta).  —    lonyiroatris  ü.  Fr.  M. 

12.  Schwaner  See  bei  Sebwanhfttto  (Kr.  Karthans). 

Sida  eryttallina  O.  Fr.  M.  Botmina  longiroHrit  0.  Fr.  M. 

Simoeephalv»  extpinotus  Schdlr.  Acn^perw  leucacqthalu*  Koch. 

Ceriodaphnia  pulehella  Sars.  Heteroeope  appendiculata  Sars. 

Bomina  romuta  Jur.  | 

10 


rar. 


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53 


18.  Weisser  See  bei  Sjttnagon  (Kr.  Karthtas). 


Lq^odora  Kindiii  Pocke. 
Hyalodaph,  eucuU.  Sars,  vor,  Cedet' 
Hrmnii  Schdlr. 


Bomina  longirottn»  0.  Fr.  M. 
Alonopm  elongata  Sars. 


U.  Lappalitzer  See  bei  Garz  (Kr.  Karthausj. 
(Uatenafltaiing  bei  hefUgem  Stum,  w&%  Mkleobtem  Boot) 

Ceriodaphnia  pulckella  Sars.  !    Alonopna  elongata  Safs. 

Botmina  longirüftria  0.  Fr.  M.  JHeqttomuB  gradlü  Sars. 

EwryofrcM  hmeüaius  O.  Fr.  M. 

15.  Uoskauer  See  (Kr.  Karthaas). 


Ltepiodora  Kimitii  Focke. 
DaphneJla  hrar/tt/uid  liiev. 
( 'iruuliiphvia  pulr/u  lla  Ssrs. 

llyalodaph,  cucuU.  Sars,  vor.  Kahl- 

hergevsis  Schdlr. 
Bwmina  longiroatri»  0.  Fr.  M. 


Alonopns  elongata  Sars. 
(JhydomB  tphaencuH  O.  Fr.  M. 
Pohfphemu»  pediculus  de  Greer. 
Diaptonm»  gracUi»  Sars. 
Cgcl<^  timplex  Fogg. 


16.  Grosser  Hiechneiyner  See  (Kr.  Karthaas). 

Dupltnella  hracliyui'd  Liev.  !     Bomitna  loiujirotitrU  O.  Fr.  M. 

Ceriodaphnia  pulckella  Sars.  Polyphemus  pediculm  de  Geer. 


Hgalodaph.  eucuU.  Su*8,  var,  Ceder- 
strSmii  Schdlr. 


Diaptomvs  greeili»  Sars. 


17.  Brfleksee  bei  Alt-Osapel  (Kr.  Karthans). 


Leptodora  Kindiii  Foche. 
Sida  ergatallina  O.  Fr.  M, 
Ceriodi^hnia  pulchella  Sars. 
ffgalodaphnia  euculf,  Sars,  var.  Kahl- 
bfrgengia  Schdlr. 
—  —  —  var,  Cederstramii  Schdlr. 


Bcmina  eomuta  Jur. 

—  coregom  Baird. 
Alona  roth'aia  Koch. 
Chydorut  tphaericvB  0.  Fr.  M. 
Diaptomu»  graeilit  Sarg. 
Cgelop9  iimplex  Pogg. 


18.  Kadaunen-Seeu  bei  Barruczyu  (Kr.  Karthans.) 


liaphnelld  hracfii/ura  lAöv. 
Sida  cryHtullina  ().  Fr.  M. 
SimoeepJialuH  ntulus  O.  Fr.  M. 
Hynlodaph.  rucull.  Sars,  var,  KahL- 
bergemis  iSclidlr. 
—  —  —  vor.  Cfiderströmii  Schdlr. 
HoHttiina  rorfifnni  Baird. 
Kifri/rt'rru^  himtilntua  0.  Fr.  M. 
Alona  f<'»fu(liuariu  Fischer. 


AUma  aißwiM  Leydig. 
Pl€urn.rv«  fruncatua  O.  Fr.  M. 
Chydorue  ephaericuH  O.  Fr.  M. 

—  fflohosun  Baird. 
Po/ijp/ti  iiinK  pt'dicu Iiis  de  Gccr. 
Diopfomux  f/racilin  Sars. 
Cyclopx  fdmpic.r  Pogg. 

—  (Kitlix  Koch. 

—  tenuicornis  Claus. 


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64 


19.  lüodno-See  bei  Ohmeino  (Kr.  KaiUuMis). 


Ifyolodaph,  cvculL  Sara,  vor.  Kahl- 
bergennt  Schdir. 

—    —   —   var.  apicata  Kurz. 
Bosmina  ffibhwa  Schdlr. . 


Chydomu  $pka$neui  O.  Fr.  M. 

Diaptomus  gracilt»  8an> 
QfclopB  timplex  Pogg. 


'20.  Weisser  See  bei  Chnieino  (Kr.  Karthaus). 

Daphni'1/a  hrar/n/ura  Li(?v.  lionn^ina  rnrcqorii  Baird. 

Hyalodaphii.  cucxtU.  Sars,  var.  Kahl'  Chi/doms  spluienrus  O.  Fr.  M. 

bergemis  Schdlr.  Diaptomux  qracllis  Sars. 

—  —  —  rar.  Ccilersfröviii  Sclidlr.  Cyclopt  simplejr  Pogg. 

2L  Geserieh-See  bei  Deatseh^Eylau  (Kr.  Bosenberg). 


Leptodara  KindtU  Pocke. 
Daphnella  braehyura  Li&r. 
Ceriodaphnxa  peUueida  P.  E.  Mflller. 

Scapholcbens  murronata  0.  Fr.  M. 
Byalodttph.  cum  II,  San,  var,  KM" 
htrgenM  Schdlr. 
—  —  —  ©or.  Cedenbromii  Schdlr. 


I 


Bemina  gtbhera  Schdlr.,  var.  Tke^ 

rite»  Poppe. 
Chydonu  aphaericus  O.  Fr.  H. 

DiaptomuK  gracilU  SarS. 
Cyclops  nniplejr  Po^. 
Aryului  /oUaeeui  Jorine. 


28.  K«rrMeh-See  bei  Benteeh-Eylan. 

(AuMtrardaitnoh  flsdi  und  atark  beaehlUL) 


Sida  eryitalUna  0.  Fr.  M. 
S^hol^berü  vßuofimttta  0.  F^  M. 
Ekaryc§reu»  lamellahf  0.  Fr.  H. 


Acropertu  Uucocepkalvs  Koch. 
Ckydoru»  tphaerieut  0.  Fr.  M. 
Pohfpktmut  ptdkului  de  Geer. 


23.  Labenz-See  bei  BeutAch-Eylaii. 


Lcpiodara  Kindtii  Focke. 
Daphtu'Ila  hrarft'/ura  Li(^v. 
JJyalodapJuiia  cucull.  Sars,  var.  Ceder- 

sfrömii  Pclildr. 
Bosmuia  (iihbera  Schdli'.,  var,  Thersites 


Boitnina  crasxicornü  Lilj^eborg,  «<"■• 

ChydoruH  sp/ituricux  O.  Fr.  M. 
Bythotnphrs  iDjiijinwtius  J^eydig. 
Diapiomux  aranliM  Sars. 
Cyclopx  fiirnj)lt\r  Pogg. 


Poppe. 

24k  Sorgensee  b.  Bieeenbarg  (Kr.  Boeenberg). 


Leptodora  Kindüi  Focke. 
Bida  crystallina  0.  Fr.  M. 
Daphnella  hrachyuta  Li^7. 
Scapholeberit  mucronata  O.  Fr.  M. 

(rar.  comuta), 
Ccriodaphnia  pulchella  SarS. 
Myaloda^lma  cucull.  Sars,  var.  Kahl- 

bergetmt  Schdhr. 


Hyalodaphnia  eucuü,  Sars,  var.  ddtr- 

Hromii  Schdhr. 
Bosmina  gibhera  Schdlr. 
Enryetreu»  lamellatu»  0.  Fr.  M. 
Pleuroxua  irvncaius  O.  Fr.  M. 
Chydorui  tpkaericus  0.  Fr.  M. 
Diaptomus  gracilü  Sars. 
Cydaps  wmplun  Poggenpoiü. 


IS 


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55 


26.  Mnttor-See  b.  Biesenbor^ 


Sida  cry$tamna  0.  Fr.  M. 
Scapholeberü  mucranafa  0.  Fr.  M. 
PU'^uro.rtu  iruncatuK  O.  Fr.  M. 
Pol^phemva  pedicultu  de  Qeer. 


Argulu»  foliaeeut  Jurine. 
Cjfprü  fasciata  0.  Fr.  M.  (==  ephip- 
piata  Koch.J 


26.  Draiiseu-See  b.  Klhiiig. 

(.Morastiger,  gäozlicb  in  Vewchilfung  Jic^riffener  Sw.; 
ßo/tt)ii/i>t  rorni/fti  .Jnrino.  '     Aniubis  foliacnix  Jur.  (massenhaft.) 

J'leuro.n/s  t rimrafini  ü.  Fr.  M.  j     GuiHinaru«  pulßx  L.  (maseenhaft.) 

Cyclop»  ayilis  Koch.  ; 

27.  Mflffkendorfer  See  b.  Könitz  (Kr.  Könitz). 


heptodurn  Kindtti  Pocke. 
S>i(la  rri/xtfillnia  ().  Fr.  M. 
J)aj>hti*lla  hrarliifura  Lidvin. 
Da}>liniii  laruKiriti  Sars. 
Jlyalodaph.   cucuU.  Sars,   var.  Kahl* 

hergemi»  Schuir. 
Hyalodaph,  cueull.  Sars,  var.  Ceder- 

ttrSmii  Schdlr. 


Hyalodaph.  cueull.  Sars«  var.  procurva 

ro[)jie. 

Bosniina  crassicornis  Liiljeborg,  nov. 
><l>.  i.  l. 

Acroperm  leucocephaluH  Koch. 
ChydontB  sphaericu«  O.  Fr.  M. 
Diaptomu»  yracilü  Sars. 
Cyclops  simplex  Fogg. 


S8.  Amts^äee  b.  Sdiloebao. 

Ltptodora  Ißndtti  Focke.  !  HyalodapK  cueuU.  Sars,  var,  Veder- 

Sida  eryttallina  O.  Fr.  M.  |  «frÄmV  Schdlr. 

Dapknella  brachyura  Li^ii.  Alonopm  elongata  Sars. 

Cmodaphma  pulehella  Sars.  Chydorut  tphamew  0.  Fr.  M. 

\  Diaptcmut  gracilU  Sars. 

In  7  der  von  mir  untersachten  Seen  kommt  Batmina  cor^gMiBmA  vor, 
ein  Krebseben,  welches  daher  seinen  Namen  hat,  dass  es  massenhaft  im  Magen 
von  Coregonus-Species  vorgefunden  wurde.  Es  scheint  somit  eine  Lieblings- 
speise dieser  Fische  zn  sein.  Wenn  es  sich  also  dämm  handelt,  Icztere  bei 
uns  einzubürgern,  so  wfirde  es  sich  gewiss  empfehlen,  die  Einsätze  der  jungen 
Brut  in  solche  Seen  zu  machen,  welche  die  genannte  Bosmina  zahlreich  ent- 
halten, und  das  wilren  folgende:  Marohowie-,  Scresener-,  Kloster-,  Brück-, 
Klodno-  und  Weisser  See  b.  Chmelno;  ausserdem  die  grossenRadaunen-Seen. 

Es  kommt  mir  selbstverständlich  nicht  bei,  den  Herren  Fischerei-Sach- 
verständigen hier  Directiven  zu  ertheilen;  aber  ich  wollte  auch  nicht  verfehlen, 
diejenigen  Ergelmis?e  aus  meiner  Untersuchung  hervorzuhcVien.  welche  miig- 
Hcherweise  für  das  Feld  der  Praxis  nutzbar  gemacht  werden  können.  Das 
Weitere  überlass««  ich  denen,  die  sich  speciell  mit  Fragen  der  Fischerei  und 
Fischzucht  beschäftigen. 


1» 


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56 


Was  die  Verbreitung  des  Gammarvs  pulex  L.  anlangt,  der  in  den  obigen 
Liston  nicht  Husdrucklich  mit  aufgeführt  ist,  so  bemerke  ich,  dass  derselbe  in 
der  L'forzoiio  der  meisten  grösseren  Seen  vorkommt;  besonders  massenhaft  aber, 
wie  sciion  erwähnt,  im  Dransensee  hei  Elliiiig. 

In  Hezug  auf  den  eingangs  dieser  Abhandlung  erwähnten  Brackwasser- 
Tümpel  (auf  der  Westerplattc  bei  Dau/ig)  habe  ich  zu  melden,  das«  derselbe 
neben  Bomnina  maritima  P.  E.  Müller  aucii  höhere  Krebsthiere,  nämlich  Sphae- 
roma  n^auda  Leach.,  Myn«  vulgaris  Thomson  und  Gammarus  loauta  L.  be- 
herbngt  Herr  Prof.  Lilljeborg  ist  so  gütig  gewesen,  und  hat  die  Ideatificimng 
der  Species  an  ftborsandtem  Material  selbst  aasgeführt. 

Betrefis  desselben  Tftmpels  machte  mir  Herr  Oberlehrer  Schumann 
(Danzig)  die  Mittheilung,  dass  er  darin  ausser  zahlreichen  Exemplaren  yon  Xy«- 
naea  ov<Ua  (vor,  ba/Uea)  und  Hydrolna  balHea  Nils,  auch  gelegentlich  eine 
junge  Miesmuschel  gefunden  habe.  Kleine  Flundern  hat  der  nämliche  Gewährs- 
mann an  derselben  Localität  im  Juni  1884  ebenfalls  beobachtet.  Ich  selbst  konnte, 
da  kein  Boot  zur  Hand  war,  diesen  Tümpel  nur  vom  Ufer  ans  mit  dem  Hand- 
netz  abfischen,  so  dass  es  sich  hier  blos  um  eine  ganz  flüchtige  Untersuchung 
handelt.  Es  würde  sich  aber  verlolinen.  genauer  zuzusehen,  w^as  dieser  zeit- 
weise mit  Seewasser  iiberschüttete  Pfuhl  in  seinem  ächoosse  beherbergt. 

Veru;leiiht  man  die  von  Forel.  AsjH'r.  .Itiiliof  und  Pavesi  mitgetheilten 
Verzcichni.'^sc  der  pclagischen  Entomostraken  i.s.  die  eingangs  angegebene  Litte- 
ratur)  mit  den  obigen  Listen  einerseits,  und  mit  den  von  G.  0.  Sars  aufgetuiaien 
skandinavischen  Formen  andererseits,  so  wird  man  mir  beistimmen  müssen, 
wenn  ich  sage,  dass  die  norddeutschen  Seen  eine  Mittelstellung  in  faunistischer 
Hinsicht  zwischen  den  Seen  der  skandlnariseben  Halbinsel  und  denen  der 
Schweiz,  resp.  Oberitaliens  emnehmen.  Nat&rlich  spreche  ich  immer  nnr  von 
der  pekguichen  Fanna,  denn  die  üferformon  weisen  eine  viel  grossere  Gleldi> 
Innigkeit  in  den  genannten  LSndem  auf,  als  die  eigentlichen  Seefonnen.  Mit 
den  nwdenropftischen  Wasserbecken  haben  nnso^  deutschen  Diluvialseen 
ausser  den  kosmopolitischen  Entomostraken  mehrere  AHeu  von  BomUnidtn, 
Dapknia  f(iruHri>i,  Ceriodaphnia  pulchella  und  Jieterocope  appejulicuJaia  gemeiUi 
während  sie  mit  den  helveto- italischen  Binnenseen,  in  welchen  die  eben  ge* 
nannten  Species  zu  fohlen  scheinen,   alle  pelagischeti  Entomostraken  —  nnt 
Ausnahme  von  Diapfonius  Cdufor  .Tur.  und  Ihicrocoj^f  rohusfa  Sars  —  gemein?an\ 
besitzen.    Die  letzterwähnte  Copepoden-^^pecios  ist.  wie  schon  S.  48  hervorge- 
hoben wurde,  in  Norwef';en  sehr  verbreitet.    Durch  diese  Thatsache  tritt  die 
pelagischc  Fauna  der  Schweiz  also  gleichfalls  in  Beziehung  zum  euj'opäischen 
Norden. 


» 

14 


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 57 

n.  Die  Hydrachniden. 

Die  Wassermilben  (Byäraekntäae)  and  ThierOi  welehe  lediglich  in  der 
Uferzone  der  FlQsse  vnd  Seen  Torkommen,  xaA  dort  eine  rftuberische  Lebens- 
weise  ft&bren.  Sie  nähren  sich  von  kleinen  Insectenlarren,  Wfinnem  nnd  Krnstan. 
Pelagisch  lebende  Hydrachniden  sind  bishor  nicht  mit  zweifelloser  Sicherheit 
nachgewiesen;  findet  man  ja  einmal  ein  solches  Thierchen  im  freien  Wasser 
eines  grossen  See's,  so  ist  es  aller  Wahrscheinlichknif.  nach  durch  heftige  Wind- 
s^triimungen  dahin  outfialiit  worden.  Kiir  gewöhnlich  halten  sich  die  Hydracli- 
niden  zwischen  Schilf  und  andern  am  üfer  stehenden  Wa88ei-j)flanzen  auf;  sie 
finden  sich  aber  auch  weiter  dranssen,  wenn  auf  dem  Grunde  des  betr.  See's 
reiche  Vegetation  vorhanden  ist. 

Die  Bestimmung  der  aufgefundenen  Sj»ecies  (25  an  der  Zahl)  ist  von  Herrn 
Ferd.  Könike  in  Bremen,  einem  trefHichcn  Kenner  der  Hydrachniden,  vor- 
genommen worden.  Zu  diesem  Zw<-cke  wurden  die  Thiere  dem  (Jenaunten  theils 
lebend,  tlieds  in  Wickersheimer'sclR'r  Flüssigkeit  conservirt  zugesandt.  Die  in 
westpreussischen  Seen  vorkommenden  Arten  sind  die  folgenden: 


Kiihila  e.iic»den><  i).  Fr.  M. 
iJydrachna  globom  dii  Ueer. 
Nesaea  lufeola  Koch. 
—     tiodata  0.  Fr.  M. 


Manen  »irigata  O.  Fr.  M.  (seilen). 
Lebeii.ia  tau-itmgnitus  Lcbcrt  (selten). 
lAmmsia  maculuta  O.  Fr.  M. 
—      un du  lata  C.  Fr.  M. 


—  rotu/ida  Kramer.  j  —       ctdcarea  0.  Fr.  M.  (selten). 

—  raricthih's  Koch.  j  Anenurue  f/lobafcr  O.  Fr.  M. 
Piona  hitesctns  Herrn.  ,  —        fricuxpiddinr  O.  Fr.  M. 
Amrus  latipes  Koch  (selten).  ,  —                     ().  Fr.  M.  (selten). 
Atojc  craHiiipes  0.  Fr.  M,  —       nfjini»    Kuuike,    nov.  ap. 


—    spinipes  0.  Fr.  M. 
Hydrochoreute8ungulaUt»Kw\\ (selten). 
Hy^ohates  longipalpi»  Herm. 


(selten). 

Diplodontut  despiciem  0.  Fr.  M. 
Aaona  perticolor  0.  Fr.  M. 


AtracUde»  avalU  Könike  (selten).        |    Midtopn»  depreua  Keomann  (selten). 

Darunter  sind,  wie  man  sieht,  eine  grössere  Anzahl  seltener  Speeles.  Eine 
völlig  neue  Art  des  Genus  Arrenwu»  hat  der  Karrasch-See  (b.  Dentsch-Eylau) 
geliefert.  Herr  Könike  gedenkt  diese  Hydrachnide,  in  einem  der  nttchsten 
Hefte  des  VII.  Bandes  der  „Schriften  der  Naturforschenden  (^esellBcbaft''  ans- 
ffihrlich  —  unter  Beigabe  von  Abbildungen  —  au  beschreiben. 

Auf  die  verschiedenen  Seen  vertheilt  sich  das  Vorkommen  der  einseinen 
Specie.  wi.  folgt:  ,  Espenkrager  Seo. 

Ei/Iais  i'.rtciidi'tns  ().  Fr.  M.  '     Ataw  <v««a</H'x  (.).  Fr.  M. 

IJydrachna  globosa  de  Oeer.  i     Hydrochoreutes  ungulatm  Koch. 

Netaea  rotunda  Kramer.  !    Leberiia  tau^ntignitus  Lebert. 


—  n»data  0.  Fr.  M. 

—  vmiabiUi  Koch. 
Aeeteu$  latipes  Koch. 


fÄmnena  undulata  0.  Fr.  M. 
Axona  venieolor  0.  Fr.  M. 
MideopM  dgprma  Nenmsnn. 


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56 


2.  WittetMker  See  b.  Etpenkrog. 


Nmom  wtruAilü  Kodi. 

—  luteola  Koch. 

—  rotunda  Kramer. 
Piona  luteteent  Herrn. 

Ejflai»  Mtffiilenx  ().  Fr.  M. 
Nemea  nndata  0.  Fr.  M. 
AtoK  spinipe«  0.  Fr  M. 


Atax  tpimpm  0.  Fr.  M. 
Lebettia  tau-^ntignitm*  Ijebert 
Limnesia  undulata  0  Fr.  IL 
lÄmnma  calcarea  O.  Fr.  H. 


3.  Marchowie-See. 


IhldrochorcuieK  utnjufatux  Koch. 
fji'mtu'sia  undiiluia  O.  Fr.  .M. 
Di'pfndnntns  fiespicietis  O.  Fr.  M. 


4.  KöUner  See  b.  Dorf  Kölln. 


Neaaea  nodata  0.  Fr*  M. 

—  lutiola  Koch. 

Nesaea  hUeola  Koch. 

—  nodata  0.  Fr.  M. 

—  variabilü  Koch. 


Netaea  rotunda  Kramer. 


5.  Klein -Tneliomer  See. 

Limnma  calcarea  0.  Fr.  M. 
—      undulata  O.  F^.  M. 


6.  Steiukruger  See. 

Atojt  crampe»  0.  Fr.  M.  I     Ht/probates  longipatj^m  Herrn. 

HydroehoreuU»  ungukOug  Koch.  |    Limnma  undulata  0.  Fr.  M. 

7.  Leknoer  See* 

Neaaea  varialnli»  O.  Fr.  IL  '    Eygrohai«  longipalpU  Herm. 


AcetcM  laHpu  Koch. 
Hjfdroehoreuiit  ungulatud  Koch. 


Limnma  undulata  0.  Fr.  M. 
Altona  venieolor  0.  Fr.  M. 


S.  Seresener  See. 

I      Limnexitr  iindtilata  O.  Fr.  M. 
Atrcnui-ua  ylobator  O-  Fr.  M. 


A^eaaea  iwdata  (>.  Fr.  M. 

—  Inft'o/a  Kücll. 

Aeercus  latipen  Koch. 

9.  Krng-See  (bei  Karfhang). 

Nuaea  nodata  0.  Fr.  M.  ealearea  Koch. 

—    lutiola  O.  Fr.  M.  —    undulata  0.  Fr.  U. 

10.  Kloster-8ee  (ebeii(l»selhst). 

I\eti(ie<i  nodata  ().  Fr.  M.  i     Jjiniiit'.sia  mithilafit  ().  Fr.  M. 

Itifuda  Korb.  —    maculata  0.  Fr.  M. 

—  variabili«  K.oüh.  ! 


Netaea  nodata  O.  Fr,  M. 
—   Uiteola  Koch. 


11.  Proekaner  See. 

Hyyrobates  lun^palpi's  Herui. 
1    himnetia  calcarea  0.  Fr.  U. 


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59 


VfL  Mwaner  See  liel  SekwanMite. 

HydroehoriuU$  tmffulatui  Koch. 

13.  Weisser  See  bei  Syttnagora. 


Nntua  luteola  Koch. 
HjfgrohaU»  «p.  (?) 


I 


Midecpiia  d^pr«98a  Neamann. 


14.  Lappalibter  See. 

Vaeat,  d.  h.  bei  d«m  fllMmn  BtOrBilMliea  W««lcr  (81.  /oll  1886)  raoble  ieta  niolit  ffMeiell 

BMk  HjdfMbaUlin.  Z. 


ByUn»  extendena  O.  Fr.  M. 
Ntmm  nodttta  0.  Fr.  M. 

—  rotunda  Krämer. 

—  luteola  Koeh. 

—  variabilü  Koch. 


15.  Kösktner  See. 

Limnetia  undulota  0.  Fr.  M. 

—  maeulata  O.  Fr.  M. 

—  ealearea  0.  Fr.  M. 
Ammirui  trieutpidator  0.  Fr.  M. 
Asona  venicolor  O.  Fr.  M. 


16.  MIechuczyner  See. 

In  dtesenif  sowie  im  Ilrttrk-Se«'  ( Alf-('zapt  l).  im  Klodno-  und  Weissen  See  (Chmeino)  bnbe  ich 
Hie  gun7.  kahlen  Ufer  nicht  nach  Hjdrachniden  abgesucht.  Z. 

17.  Tacftt  (siehe  oben). 

18.  Badaunen-Secn. 

I     Limntsia  undulata  O.  Fr.  M. 


Npnam  luteola  Koch. 
}lifdrochoreut€9  ungulatus  Koch. 


I 


19.  und  SO.  Taeat  (siehe  oben). 
21.  €leserieb-See  b.  Deatsch-Eylaiu 


NeBOM  luUola  Koch. 

—  nodafa  0.  Fr.  M. 

—  roiunda  O.  Fr,  M. 


Hydrachna  plobosa  (ic  Geer. 
Nexaea  nodata  0.  Fr.  M. 
Atraetidet  ovalt»  KOnike. 
lAmnetia  maeulata  0.  Fr.  M. 


•    lAnmetia  mamlaia  ().  Fr.  M. 

;        —    undulata  0.  Fr.  M. 

j    Diplodontv»  deapieUn»  O.  Fr.  M. 

22.  Karrasek-See. 

Arrenwru»  ajfinis  Könike,  not.  tp, 

puttalator  0.  Fr.  M. 
DiplodotUm  dftpieUn»  0.  Fr.  M. 


23.  Labenz-See. 

JJydrnrhoreutrM  vnaulatu«  Koch.  Limnetia  maeulata  O.  Fr.  M. 

Hygrohate»  longipalpi»  Herrn.  —       undulata  0.  Fr.  M. 

üeeaea  nodafa  O.  Fr.  M. 
—    vanabilie  Koch. 

17 


Diplodontw  deapiciene  0.  Fr.  M. 


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Arremtrut  (flohator  O.  Fr.  M. 
Aaona  venieolor  0.  B>.  M. 


S4.  Sorgen-See  liel  Biesenbnrg. 

Netaea  nodata  0.  Fr.  M.  |    I^^€rtia  tau'intignitM  Lebert 

—  vartabtli«  Koch.  Limnuia  maeulata  0.  Fr.  M. 

—  luteola  Koch.  —      undtdata  0,  Fr.  M. 
üifgrobateg  longipalfU  Herrn.                  Axcna  v§meolor  O.  Fr.  M. 

25.  Mutter-See  bei  Ri<'seiil»urisf. 

isenaea  rarldliUix  Koch.  ^  Liinnciin  ntnruJatti  ( >.  Kr.  M. 

—  udihtfn  ().  Fr.  M.  I  AirenuiM«  Iricuxpidati'r  O.  Fr.  M. 
Aia.r  enis/'ijx'Ji  O.  Fr.  M.  '  —       ylohafor  0.  Fr.  M. 
Hydrochorettiea  unyulaiua  Koch.           '  DIphxlovtm  deapiciem  O.  Fr.  M. 

26.  Dnasen-See  hei  Elbing. 

Piona  luiefcettB  Hemn.  Mariea  strigata  O.  Fr.  M. 

Nesaea  nodata  0.  Fr.  M.  Limnma  undulata  O.  Fr.  M. 

Acercus  latipes  Koch.  )         —      mamlata  (),  Fr.  M. 
Aiax  wpimpea  O.  Fr.  M. 
—   enmipe»  0.  Fr.  M. 

27.  MMendorfir  See  1>el  Kmdtt. 

Trat!  eifrigon  Sudieiw  u  den  niadg  betcUlftea  Ufer  (anf  MOakcndorfer  Seite)  wnidce  här 

HTdnMdmldeii  eonsuUrt.  Z. 

28.  Amtseee  bei  Sehloehan. 

i\W/m  noddia  ().  Fr.  M.  '     Atractides  oni/it<  Kunike. 
Nesaea  van'abilü  Koch.  Limn*-sia  undulata  O.  Fr.  M. 

Atax  crastdpes  ü.  Fr.  M.  —      maculata  O.  Fr.  M. 

Hydroehoreui»  ungulatus  Koch. 

Mit  dieser  AufzUhhing  soll  Iteinesw^is  die  Prätention  eriioben  werde», 
dass  es  nur  diese  Ilydrachnidcn  seien,  welclie  in  den  westpreussischtMi  vSeen 
vorkommen.  Eh  i.st  viehnchr  mit  «rrösstor  Wahi-.>Ji*lioinlic'hkeit  anzunehmen,  ila» 
obiges  ArtciiN  erzeichnis.s  erheblich  vervollstämligt  werden  kann,  wenn  JemaiHi 
zu  einer  anderen  .rahr(\szeit,  etwa  im  ersten  Frühjahr  oder  Spätherbst,  vo;, 
See  zu  See  j^elit  und  die  Ulerzone  absucht.  Ks  ist  am  h  h^i-ht  möglich,  'ia-r 
selltst  wahrend  des  lloi  lisniumers  noi'h  mehr  Spfcies  gesammelt  werden  können, 
wenn  Excursionon  aussi  hliesslich  zu  diesem  Zwecke  unte.rnommen  werden.  Hit 
man  auf  Mchrercs  zu  gleicher  Zeit  zu  achten,  so  wird  die  Aufinerk.saiukeii 
leicht  gctheilt.  umi  man  mus3  sich  mit  einer  nur  relativen  Vollständigkeit  in 
Betreff  des  zu  sammelnden  Materials  begnügen. 


m.  Räderthiere. 

Von  den  74  Gattungen,  welche  man  bis  jetzt  von  dieser  Thiergrupix* 

kennt,  weisen  manche  sehr  weit  verbreitete  Arten  auf;  ja,  es  giebt  Rotatorien. 

1« 


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 ^1 

die  —  wie  z.  B.  l^padtÜa  owdU  Ehrb.  —  fast  in  jeder  Wassoransaminluiig 
anzutreffen  sind.  In  Bezug  auf  die  systematische  Stellung  dieser  Wesen  herrscht 
indessen  nocli  so  vjol  Meinungsverschiedenheit,  dass  die  Ansicht^  sie  als  eine 

Vxsondere  Abtheilung  der  Würmer  zu  betrachten,  noch  keineswegs  allgemein 
durcbgedrangen  ist.  Ein  so  namhaftPr  Forscher  wie  Leydig  vertritt  gegen- 
wärtig noch  mit  aller  Entschiedenheit  die  Meinung,  dass  di(;  Räderthiore  als 
eino  oirrrno  Ordnung  der  Krcbsklasse  aufzustellen  seien*),  für  die  er  den  Namen 
,,Winiperkrebse"  in  Vorschlag  bringt.  Ich  gedenke  dieser  Streitfrage  nur 
beiläufig. 

In  vorli(>gen<lor  Berichterstattung  über  die  ni<Miere  Fauna  westpreussischer 
Seen  habe  ich  die  Kotatorien  nur  insofern  zu  berücksichtiü:en.  als  einige  Gat- 
tungen dcrsollx'n  als  .standige  Mitglieder  der  pelagischen  Tliiergesellschaft  auf- 
treten. Diese  Thatsacho  i.st  zuerst  von  Dr.  Indiof  in  Zürich  re.stgestellt  worden"). 
Bei  seinen  Studien  in  den  Süsswasserbecken  der  Schweiz  entdeckte  er  zuerst 
2  Speeles  des  Genna  Anuraea  (A.  cochlearis  Gosse  und  A.  lonffispina  EdlicottJ 
in  der  pelagischen  Zone,  dann  abei*  auch  CMochilu*  voIvm  Ehrb.  nnd  eine 
neue  Species  der  Gattung  Asplanehna,  die  Ton  ihm  A,  kelveUca  genannt  worden 
ist  Neuerdings  bat  er  das  Vorkommen  von  noch  einigen  anderen  Species  im 
fi-eien  Wasser  der  Seen  eonstatirt;  ich  glaube  aber,  dass  die  suletst  ge- 
meldeten Formen  {Driarehra,  Pofyarthra,  Synekaeta  u.  s.  w.)  nor  tjchopelagisch 
sind,  d.  h.  dass  sie  nnr  zußUlig,  wie  ja  auch  manche  littorale  Kmster,  in  die 
Mitte  der  Seen  gelangen. 

Anders  steht  es  mit  den  zuerst  aufgezählten  Speeles;  diese  besitzen  so- 
zusagen einen  pelagischen  Habitus,  und  l^timiren  sich  dadurch  ohne  Weiteres 
als  Seeformen.  Die  Anuräen  haben  einen  abgeflachten,  blattartig  gestalteten 
Körper,  der  sich  an  und  fiii-  sich  schon  zum  anchiuornden  Schweben  im  Wasser 
eignet,  ausserdem  l>e^<itzen  aber  die  oben  erwähnten  beiden  SpeciOB  noch  be- 
sondere stachelartige  Fortsätze  der  Haut,  die  bei  A.  Umgitpina  von  sehr  be- 
deutender Länge  sind  (Fig.  4,  Tafel  1.;  Die.^e  Fortsatze  sind,  ebenso  wie  die 
Balancirstange  des  Bifiliofn'phei^,  vortreffliche  Apparate,  um  einen  schwebenden, 
kleinen  Kör|)cr  im  Gleichgewicht  zu  eihaltcn.  In  der  Uferzone  freilich  müsste 
dii's<>ll»e  Ausrüstung  den  'liiierchen  viclfaihc  Hindernisse  Ix-reiten,  denn  sie 
würden  damit  an  Algengestrüp])  und  Wasserpflanzen  beständig  hangen  Meilicn. 
Schon  diese  Erwägung  zeigt  uns.  das»  jene  Anuräen  den  pelagischen  Lebens- 
verhältnissen speciell  angcpusst  sind. 

Was  die  AspUinrhna  helreiica  anlangt,  SO  besitzt  sie  ihrerseits  zwai"  keine 
Balancirvorrichtungon,  aber  sie  ist  sehr  gross  (0,75  mm)  und  dabei  wie  eine 
bauchige  Flasche  gestaltet,  so  dass  sie  vom  Wass(M"  förmlich  getragen  wird. 
In  der  Tbat  gleicht  sie  auch  wegen  ihrer  vollkommenen  Durchsichtigkeit  einem 
krystallklaren  gläsernen  Behälter,  und  es  ist  ubeiTRschend,  wie  deutlich  man 

')  Fr.  Li-ydig:   üvhtn-  <l«'n  Bau  iitifl  die  systemat.  .•^t^'Hunx  der  Rüdertilien!.    Z«itidir.  f. 
»•.  Zoologie,  VI.  B.  IH.^ö.    Hier  ist  dies»'  MciDiiog  «usführlich  luotivirt 
a)  Vergl.  „Z«M>log.-Anfceiger  •  No.  1%,  1885. 

I» 


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68 


alle  anatomiHchen  Einzelheiten  im  Körper  dieses  Thierchens  (uuter  dem  Mi- 
kroskop  natörlich)  wahrnehmen  kann.  Diese  vollendete  Durchsichtigkeit,  die 
wir  ja  aucli  bei  Leptodom  und  Bythoirephes  zw  oonstatircn  hatten,  ist  —  wie 
wir  schon  oben  erörterten  —  ein  Ilaujitcharakter  acht  pelagischer  Thiere. 

Bei  meinen  Excursionon  in  Norddeutschland  achtete  ich  selbstredend  mit 
grösster  Aufmerksamkeit  auf  das  etwaige  Vorkommen  der  von  Imhol"  beobachteten 
Bäderthiere,  und  zu  meiner  grossen  Freude  fand  ich  die  in  Rede  stehende 
AMplanekna  Ausser  im  Ukelei>See  (Ostholstein)  und  Bsteeburger  See,  auch  noch 
Joi  folgenden  westprenssischen  Wasserbecken:  im  Espenkrageri  Uarchowie-, 
Gr.  Miechncsiner,  Kloster*,  Weissen  See  (b.  Chmelno),  6eseridi-See  und  Amts* 
see.  Aneh  ▼ermocbte  ich  die  Anwesenheit  desselben  Botatorinms  im  Hslenaae 
'  b^  Berlin  nnchsnweisen.  Es  geht  hieraus  herror,  dass  diese  A^Umckm  M»ttiea 
kmnesuregs  f&r  die  schweizerischen  Seen  charakteristisch  ist,  sondern  dass  sie 
—  wenn  man  specieller  nachsehen  wii-d  —  wahrscheinlich  in  den  grossen  Seen 
aller  übrigen  Länder  gefunden  werden  kann.  Ich  komme  sogleich  eingehend« 
auf  dieses  Räderthier  zurück,  weil  os  mir  geglückt  ist,  am  13.  Juli  1886  das 
bisher  noch  nicht  bekannte  Männchen  desselben  (im  Kspenkruger  See)  aufzu- 
finden. Ich  lialie  am  genannten  Tage  Herrn  Dr.  H.  y.  Kiioggräff  diesen  Fund 
unterm  Mikroskop  demonstrirt. 

In  Betreff  der  beiden  von  Inihot' angezeigten  J/^u/vrivz-Species  bemerkeich, 
dass  ich  Anuraea  loiuiixphui  Kellicott  aus.-^er  im  Espenkruger  See,  auch  iu  deu 
Radauneu-Seen,  im  Sorgensce  und  im  Amtssce  (b.  Schlochau)  constatirt  habe. 
Im  September  d.  J.  (1886)  fischte  ich  es  auch  aus  dem  Müggel-See  bei  Berlin. 
Zuerst  wurde  diese  AnnurMa  von  KeUieott  in  einan  See  bei  Buffalo  «itdsekt; 
dann  ist  sie  in  England  und  SchotUand  gefunden  worden.  Pavesi  fand  sie  in 
Oberitalien  im  Lago  d'  Idro;  Imhof  hat  sie  neuerdings  in  zahlreichen  schweile- 
rischen und  in  15  österreichischen  Binnenseen  constatirt.   Derselbe  Forscher 
wies  ihr  Torkommen  auch  im  Lej  Garloccio  (1908  m  über  dem  Meere)  nach. 
Sie  sdieint  demnach  eine  ausserordentlich  weite  Verbreitung  sn  besitsen.  Am- 
tata  eoekUctris  hingegen  fand  ich  lediglich  im  M;M-chowie-See.  An  den  genannten 
westpreussischen  Localitäten  erbeutete  ich  die  Thierchen  nur  mit  dem  pela- 
gischen  Netz. 

Icli  entdeckte  aber  auch  noch  zwei  andere  Anvrüen  im  freien  Wasser  der 
Seen,  die  bisher  nur  als  Uferbewohner  bekannt  gewesen  sind.  Es  ist  «lies 
1)  A,  aculeata  flhrb.,  ein  Räderthier,  welches  schon  von  Pastor  Conrad 
Eichhorn  gesehen  und  in  seinen  berühmten  Beiträgen  zur  Naturgeschichte 
der  kleinsten  Wasserthiere"  (1777)  als  ein  ,,ln8ect"  beschrieben  und  ab- 
gebildet ^  ist.  Für  Dauziger  Leser  meines  Berichts  wird  dieser  Umstand 
noch  ein  specielles  Interesse  haben,  denn  der  genannte  Forscher  war  Geist- 
licher an  der' Kirche  zu  St  Catherinen.  Er  nannte  damals  das  kleine  Thier 
seines  merkwardigen  Aussehens  wegen,  den  ,,Brodkorb",  und  fiustisch  hat  es 


1)  VergWcbe  1.  o.  Taf«!  L,  Flg.  11. 


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68 


in  seiner  Körpergestalt  einige  Aebnlichkeit  mit  einer  sogenannten  „Kiepe". 
Fig.  5  nnf  nnserer  Tafel  yeranschanlioht  diese  Art  bei  etwa  600fiMslier  Ver* 
grOsserung.  Ich  wies  aber  anch  noch  2)  Anuraea  »tipitata  Ehrb.  in  der 
pelagischen  Zone  nach,  und  zwar  in  den  Radaunen-Seen,  im  Geserioh-  und  im 

Sorgensee.  DemselbeD  Rotatorium  begegnete  ich  auch  in  den  breiten  seenartigen 
Erweitotingen  der  Havel  (bei  Glienicke)  und  im  Halensee  bei  Berlin. 

Die  rotirenden  Colonien  von  Conoehilus  volm.r  Ehrb.  hat  bereits  ß. 
Hellich  (1871)  in  einem  See  bei  VVittingau  (Böhmen)  beobachtet.  Sie  kamen 
dort  zahlreich  mit  fA'pfodnra  in  der  polatrischen  Region  vor.  Imhof  traf  das- 
selbe (an  Lacinulann  Mon'rih'H  erinnernde)  Rotatorinm  auch  in  den  Schweizer- 
Seen.  Für  Westpreussen  vi  i  mochte  ich  sein  Vorkoumicii  im  Espenkruger,  Gr. 
Miechuczynor,  (ieserich-,  Sorgen-,  Müskendorfer-  und  Amts-Soe  festzustellen. 
Eine  treft'liche  Beschreibung  von  Conochilu«  findet  man  in  Ludwig  Plate's 
„Beiträgen  zur  Naturgeschichte  der  Rotatorien'*,  wojauf  ich  mir  zu  verweisen 
gestatte. ') 

Ich  komme  jetzt  nochmals  auf  Asplanchna  helvetica  Imhof  zurück  und  gebe, 
unter  Hinweis  auf  Fig.  6,  7  und  8  der  Tafel,  eine  nähere  Beschreibang  dieses 
Rsderthieres  nnd  des  dazu  gehörigen  Männchens. 

Wie  schon  oben  hervorgehoben  wnrde,  zeichnet  doh  unsere  Atplanekna 
durch  eine  ausserordentliche  Durchsichtigkeit  aus,  und  dieser  ümstaad  bietet 
einen  grossen  Vortheil  bei  der  anatomischen  Untersuchung  dar.  Man  braudit 
das  Thier  nicht  erst  zu  quetschen,  um  seine  inneren  Organe  kennen  zu  lernen, 
sondern  kann  es  so,  wie  es  von  Natur  ist,  unter  das  Mikroskop  bringen  und 
Studiren.  Die  äussere  KOrperform  ist  die  dnes  laltenlosen  Beutels,  oder  — 
wenn  man  lieber  will  —  die  einer  bauchigen  Flasche.  Der  Kopf  ist  an  manchen 
Exemplaren  durch  kragenartige  Ringfalten  vom  fibrigen  Körper  abgesetat  und 
träg^  einen  kräftig  functionirenden  Kranz  von  langen  Cilien,  der  zur  Fort- 
bewegung des  Thieres  im  Wasser  und  zum  Herbeistrudeln  von  Nalirung  dient. 
Innerhalb  dieses  Räderorgans  »tülpen  sich  zwei  abgerundete  Kegel,  die  soge- 
nannten Stirnhöcker,  hervor.  Zwischen  diesen  befindet  sich  ein  sattelförmiger 
Ausschnitt,  welcher  central  zur  Mundöflfuung  fuhrt.  Auf  jedem  dieser  Höcker 
(vergl.  Figur  6)  erkennen  wir  zwei  Büschel  starrer  Tastborsten,  welche  durch 
Nervenstränge  mit  dem  (iehirnganglion  (gg)  in  ^'erbindun^'  stehen.  Höchst 
wahrscheinlich  haben  wir  in  diesen  Sinneshü?rhehi  Spfirorgane  zu  erlilicken. 
Ausserdem  besitzt  aber  das  Thierchen  noeh  ;)  Augen:  zwei  laterale  (au), 
von  denen  Jedes  auf  eiiu'ui  kli'inen  \'orsprunge  steht,  und  ein  unpaares,  welches 
der  unteren  Seite  des  (iehirns  aufgelagert  ist.  Dicht  unter  jedem  seitlichen 
Auge  ragt  eine  dicke  Borste  hervor,  die  aber  eine  Zusammensetzung  aus  ganz 
feinen  Gilien  documentirt.  Weiter  unterhalb  stehen  noch  zwei  derartige  Borsten 
auf  dno*  kleinen  Ausbuchtung  des  peripherischen  Kopftheils  (Fig.  6).  Auch 
diese  Gebilde  schdnen  gewissen  Sinnesfunctionen  vorzustdien.  Damit  ist  aber 


1)  Jenaliobe  Zdtoebr.  t.  NatuwIiMniiebaA.  XIX.  Bd.  N.  F.  XII.  1886. 


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64 


die  Anzahl  der  die  Wahrnehmung  von  äusseren  Eindrücken  vermittehideii  A\)parate 
noch  keineswegs  erschöpft.     Wir  selien  vielmehr^  dass  vom  Gehinigaiiglion 
jederseits  zwei  Nervenladen  nacli  iiinten  zu  abgehen,  von  denen  da?  eine  Paar 
mit  zwei  dorsal  gelegenen  Borstenbüscheln  (Fig.  6,  dt)  in  Verbindimg  tritt, 
während  das  andere  zu  zwei  mehr  seitlich  stehenden  Oi^anen  der  Dämlichen 
Art  binf&brt.   Bei  It  in  Fig.  6  sieht  man  die  Kichtang,  welche  der  latends 
Nenrenstrang  nimmti  angedeutet;  aber  ans  Mangel  an  Platx  in  der  Figur  ist 
das  sngehorige  SinnesbflBchel  nicht  geseichnet   Indessen  haben  wir  audi  jetat 
noch  nicht  alle  Sp&rwerkzenge  der  Atplanekna  xa  Gesicht  bekommen;  denn  la 
d&c  Nadiengegend  (resp.  am  Starnrande)  derselben  liegt  noch  jedersnts  eine 
kurze,  ebeniklls  mit  Borsten  ausgestattete  TastrOhre  (stt),  deren  nenöser  Zu- 
sammenhang mit  dem  Gehirn  jedoch  schwer  Stt  demonstrireo  ist    Ich  habe 
mich  aber  mit  vollständiger  Sicherheit  davon  fiberzeugt,  dass  er  ezistirt. 

Ueber  den  physiologischen  Zweck  des  nn  paaren  Auges  dessen  SehriohtuDg 
gerade  in  den  Kro])f  der  Asplancfnut  hineinzielt,  kann  man  sich  eigcnthüiuliclifi 
Gedanken  nicht  crweliren.  Zu  was  nützt  ein  Auge,  dessen  Sehziel  das  Innere 
eines  dem  Verschlingen  von  Nahrung  dienenden  Organs  ist?  Man  kann  nicht 
umhin  anzunehmen,  dass  jenem  unpaaren  Auge  die  Aufgabe  obliegt,  den  Inhalt 
des  glasartig  durchsichtigen  Kropfes  zu  inspiciren.  Es  wäre  durchaus  nicht 
undenkbar,  dass  bei  diesem  Thiere  die  Sehfunction  diejenige  des  GescbnuclM 
za  unterstutzen  hätte,  um  die  rechte  Auswahl  der  Nahrung  zu  treffen.  Oeftan 
sieht  man,  daaa  die  Atplaneha  einen  bereits  eingeschlnckten  Bentebisssn  uMw 
von  sich  giebt  nnd  verachtet.  Es  wäre  leicht  möglich,  dass  das  Verdict  über 
die  üngeniessbarkeit  oder  sonstige  üngeeignetheit  derselben,  nicht  vom  G«- 
schmacksoi^gane,  sondern  von  jenem  an  der  Unterseite  des  HirnganglioDS  gs* 
logenen  Augenpunkte  ausgegangen  wäre.  Wir  sind  in  der  organischen  Natur 
schon  an  so  viel  Wunderbares  gewöhnt  worden,  dass  es  nicht  von  vornherein 
als  eine  Unmöglichkeit  bezeichnet  werden  kann,  wenn  wir  einem  Aage  die  eben 
geschilderte  Function  zutrauen.  Was  wissen  wir  denn  überhaupt  über  die 
Sinnospliysiologie  der  niederen  Thiere?  Wir  sind  sehr  unklar  nlier  d:is  Wahr- 
nehmun<^sv(-'i'niöüfon  der  Fisclie  und  Ampiiilnen,  und  doch  stehen  uns  tili*- 
selben  in  ihrer  Organisation  relativ  nahe.  Es  sind  Wirbelthiere,  wie  wir  scUist. 
aber  über  ihre  Sinnes-  und  (ieislosrahigkoitcn  wissen  wir  ausserordentlich  wenig. 
Wir  sehen  allerdings,  dass  der  Stichiing  mit  ziemlichem  Geschick  ein  Nest 
baut  —  aber  was  ein  Geschöpf  seiner  Art  noch  sonst  für  ein  inneres  Leben 
führt,  das  ist  für  uns  ein  ganz  ungelöstes  Problem.  Thiere,  wie  die  Botatoriflu 
sind,  halten  wir  schon  ihrer  Winzigkeit  wegen  für  sehr  bedeutungslose  Wesen; 
aber  wenn  wir  sehen,  in  wie  stannenswertber  Weise  sie  von  der  Natur  mit 
Wahmehmungsapparaten  aller  nur  möglichen  Art  ausgestattet  sind,  so  drängt 
sich  uns  der  Oedanke  auf,  dass  sie  innerhalb  ihrw  Organisationssphäre  em  sehr 
r^es  psychisches  Leben  fahren  mGssen.  So  sonderbar  dies  klingen  mag,  so 
nothwendig  ist  es,  diese  Annahme  zu  machen,  wenn  wir  in  den  sahlreicben 

Sinnesorganen  dieser  Thiere  keine  zwecklose  Veranstaltung  erblicken  sollen. 

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Die  Atplanehnäen  sind,  wie  alle  Botatorieiif  sehr  gefrfteBige  Thier«.  Sie 
ntthren  sich  vorwiegend  von  einzelligen  Algen,  grösseren  Infusorien,  aber  ge- 
legentlich auch  von  kleinen  Krebschen.  Der  erbeutete  Gegenstand  kommt  zuerst 
swischen  die  beiden  bezahnten  Kieferzangen  (Fig.  10),  welche  in  fortwährend 
schnappender  Bewegung  sind.  Er  wird  von  denselben  jedoch  nur  leicht  zer- 
quetscht, und  gelangt  dann  in  den  BOgenanuten  „Kropf  (K  in  Fig.  6).  Die  Kiofer- 
zangen  stehen  am  Eingaiitje  zu  diesem  geräumigen  Hohlraum,  der  übrigens  noch 
einer  enormen  Hrweitn  ung  fähig  ist.  Ausser  den  eigentlichen  Kiefern,  welche  mit 
der  Bezahuung  ausgerüstet  sind,  constatirt  man  au  derselben  Stelle  noch  zwei 
andere  Hartgebilde  (ak  in  Fig.  10),  welche  den  umgebenden  Muskelmassen 
zum  Aidialt  zu  dienen  scheinen.  Imhof  nennt  diese  sichelförmigen  Stücke 
,,accessorischc  Kief(!r**.  Dei-  Kropf  nimmt,  wie  schon  erwähnt,  die  erbeutete 
^^'ahrung  auf,  und  presst  sie  mit  einer  kräftigen  Schluckbewegung  in  den  Magen 
hinunter.  Hierbei  hat  sie  den  langen  Schlund  zu  passircn,  der  mit  einer  grossen 
Anzahl  paralleler  Längsmuskeln  ausgestattet  ist.  Gelegentlich  sieht  man,  wie 
der  Magen  (m)  mittels  dieser  Mnakeln  big  dicht  hinter  den  Kropf  heraufgezogen 
wird.  Am  Anftnge  seines  hinteren  Dritttheils  trägt  der  Sclilnnd  jederseits  eine 
mndliohe  Magendrfise  (mdr),  welche,  ihrer  histologischen  Beschaffenheit  nach, 
eine  Verschmelzung  von  Zdlra,  also  ein  Syncytium,  darstellt.  Der  dgentliche 
Magen  (m)  besteht  aus  grossen  rundlichen  Zellen,  von  denen  jede  einen  klar 
umschriebenen  Kern  besitzt.  Ausserdem  nimmt  man  in  jeder  Magenzelle  l — ^2 
lichtbrechende  Oon^retionen  wahr,  welche  h4}chstwahrscheinlich  als  Abscheidnngs- 
producte  zu  betrachten  sind.  Nach  hinten  zu  ist  der  ganze  A^erdauungsapparat 
mit  bindegewebigen  Fäden  (bf)  an  der  inneren  Leibeswand  bef(  stigt.  Für  ge- 
wöhnlich ist  der  Magen  stark  contrahIrt.  Er  vermag  sich  aber  in  dem  Maasse, 
wie  er  Nahrung  aufnimmt,  ausserordentlich  zu  dehnen.  Man  bemerkt  dann,  dass 
er  auf  seiner  ganzen  Innenfläche  mit  kurzen  Cilien  auagekleidet  ist,  welche 
beständig  flimmern.  Eine  Afteroflnuug  besitzen  die  Asplanchnäen  nicht.  Die 
unverdaubaren  Reste  der  Nahrung  werden  deshalb  durch  den  Mund  ausge- 
stossen,  und  hierbei  treten  die  oben  erwähnten  Längsmuskeln  des  Schlundes 
in  stärkste  Action.  Die  Excremente  werden  also  iui  wahren  Sinuc  des  Wortes, 
„ausgebrochen". 

Hinter  dem  Magen,  im  geräumigsten  Theile  des  beuteiförmigen  Leibes, 
liegt  bei  allen  Asplanchnäen  der  Geachlochtsapparat.  Unsere  Fig.  6  stellt  ein 
weibliches  Exemplar  von  Agpl.  helvetica  dar,  und  wir  sehen  in  der  Zeichnung  das 
Ovarium  (ov)  nebst  zwei  in  der  fintwickelung  begriffenen  Eiern  (ei).  Das 
▼ordere,  grössere  ist  natürlich  das  ältere.  Die  Entwickelung  der  jungen  Thiere 
erfolgt  in  dem  d&nnhftutigen  Uterus,  und  sie  werden  nicht  eher  geboren,  bis 
sie  ToUständig  geschlechtsreif  sind.  Ja,  es  kommt  sogar  vor,  dass  das  Junge, 
während  es  sich  noch  im  Mutterleibe  befindet,  schon  Bibildnng  aufweist.  Die 
AtpUmehnäen  produciren,  wie  die  Mehrzahl  der  Bädertbiere,  zweierlei  Arten 
von  Biem,  Sommer^Bier  und  Wintcr^Eier.  Die  ersteren  entwickeln  sich  inner^ 
halb  des  Mutterkörpers  und  besitzen  nur  eine  ganz  dünne,  völlig  durchsichtige 


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_  Jü 

Schale.  Dio  andoron  liingefren  (Fig.  11)  zeigen  ein  dickes,  aus  conccntrischen 
S(  hiditen  Itostfliciidc.-;  Chorion.  durch  welches  der  Ki-Inhalt  dauerhaft  jroo^en 
äussiire  Eiiifliis.sc  ucsi  liiitzt  wird.  I>iesi.'  Art  von  Eiern,  in  denen  man  jjrus&p 
gelbe  Fetttrüiilen  (oi  wuhrnininil,  werden  im  Spatsomuier  abgelegt,  und  ^\\mon 
dazu,  das  Fortbesteheu  der  Speeles  gegen  alle  Arten  von  Witterungsuugunfi 
zu  sichern. 

Der  üteruSBek  Terengt  sich  io  seiner  «nterai  Region  sa  dner  Art  Scheide, 
In  deren  oberem  Theile  die  sogenannte  contractile  Blase  (vc)  einmündet  Letztere 
bildet  das  Schlnssstuck  des  Ezcretionsorganes  (eo),  welches  bei  nnsernr 
Aqtlanehna  (wie  auch  bei  A.  priodonta  Gosse)  mit  4  Wimpertridatem  ve^ 
sehen  ist  Diese  Trichter  öffnen  sieh  nach  der  Leibeshöhle,  und  ent&lten 
je  eine  lange  schlagende  Cille,  welche  durch  ihre  lebhaften  Schwii^ngen 
dazu  beiträgt,  dass  gowisse  flüssige  Secretionen  durch  das  Excretionsgeßiss  za- 
nächst  in  die  Blase  uud  dann  nach  aussen  abgeführt  werden.  Letsteres  geschieht 
durch  die  Cloakenöflnung  (ce). 

Das  Männehen  von  A.  helvetira  war  bisher  unbekimnt.    Ich  entdeekte 
es,  wie  schon  erwähnt,  im  Kspenkruger  See!    Es  ist  nur  '/,,  so  gross  wie  ilus 
Weibchen  (vcrgl.  Fig.  7  und  8);  im  Uebrigen  aber  ganz  ähnlich  gebaut  wie 
dieses.    Nach  hinten  zu  ist  der  Körper  allenlings  etwas  verjüngt.  al>er  fia.' 
Raderorgan  und  die  verschiedenen  Sinne.-werkzeiigo  siud  beim  Männchen  genau 
80  vorhanden,  wie  bei  der  weiblichen  Form.    Nur  die  Sinnesbuschel  auf  des 
Stimhöckem  finde  foh  in  mein»  Zeichnungen  nicht.  Ite  ist  aber  möglich,  d«n 
ich  sie  bei  ihrer  Kleinheit  übersehen  habe,  als  ich  das  Thier  skissirle.  1b 
Fig.  7  ist  der  laterale  Taster  nicht  angegeben,  aber  er  ist  trotsdem  Yorhaadea. 
Ich  wollte  die  kleine  Zeichnung  nur  nicht  unnöthiger  Weise  compUmrai.  lu 
Fig.  8  sieht  man  gleichialls  nur  die  dorsalen  Taster,  da  das  Thierchen  tob  der 
Rllekenseite  Ymet  betrachtet  wird.    Die  Rotatorienmännchen  zeigen  ein  im  Ver- 
häUniss  zu  ihrer  geringen  Qrösse  sehr  stark  entwickeltes  Gehirnganglion 
welches  ebenfalls  auf  der  Unterseite,  genau  so  wie  beim  Weibchen,  mit  einem 
unpaaren  Augenfleek  ausgestattet  ist.    Die  kleinen  Wesen  schwimmen  sehr  ge- 
wandt umher,  haben  aber  hastig»'  Beweginigen,  und  ihr  ganzes  Gebahreu  macht 
den  Eindruck,  als  seien  sie  von  <ri  (>sser  Leidenschaftlichkeit  erfüllt.   Dies  wird  wohl 
auch  keine  falsche  Unterstellung  sein,  wenn  wir  bedenken,  dass  sie  zu  keinem 
anderen  Zwecke  aui  der  Welt  sind,  als  die  Befruchtung  der  Weibchen  vorzu- 
nehmen.   Sie  werden  durch  nichts  in  dieser  einen  wichtigen  Aufgabe  beirrt, 
denn  die  Natur  hat  ihnen  die  Mundöffnung  Terschlossen  und  den  Darmcanal 
radimentftr  werden  lassen,  so  dass  sie  durch  den  Trieb  zur  Nahmngsbeschaffung 
nicht  Ton  ihrem  Hauptgeschäfte  abgezogen  werden  können.    Kit  1 — 2  Aus* 
nahmen  fehlt  allen  Räderthiermftnnchen  nebst  der  MundöShong  auch  ein  aus- 
gebildeter  Danntractus.    Als  das  morphologische  Aequivalent  eines  solchen 
mfissen  wir  jenen  eigenthfimlichen  mit  Vacuolen  durchsetsten  Strang  betrachten, 
welchen  Fcrd.  Cohn  lediglich  ab  einen  nttpentar  tettitf  als  ein  Aufbingeband 

u 


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des  Hodens  betraebtet*)  Ich  vermag  diese  Ansicht,  der  auch  schon  Ton 
mehreren  anderen  Seiten  widersprochen  worden  ist,  nicht  tn  theilen,  sondern 
fühle  mich  aus  vergleichend^anatomischen  Gr&nden  Teranlasst,  diesen  soliden 
Strang  (x  in  Fig.  7,  8  und  9)  als  den  rudimentär  gewordenen  Darmcanal  an- 
xosprechen.  Werfen  wir  einen  Blick  anf  die  Anatomie  der  weiblichen  A,  helffetiea, 
so  flehen  wir,  dass  Jones  ..Auniängeband*'  sich  beim  Männchen  ^cuau  an  der 
Stelle  iriseriit.  wo  sich  beim  Weibelicii  dio  Mimdöffnung,  resp.  der  Kropf  be- 
findet. Nach  hinten  zu  verlängert,  würde  der  Darmcanal  beim  Weibchen  genau 
in  der  Weise  mit  dem  (Jesdilechtsapparat  in  Verbindung  treten  müssen,  wie 
dies  beim  männlichen  Thier  tliatsächlich  der  Fall  ist.  Zur  Rechtfertigung  meiner 
von  Cohn  abweiclienden  Ant^ichl  muss  ich  auch  noch  auf  das  merkwürdige, 
grauglänzeiide  (i('l)ild('  vt  rweii^en,  welches  in  Fig.  7  mit  u  bezeichnet  ist.  Was 
stellt  dieser  kleine  Klumpen  ati  jener  Stelle,  djir?  Seiner  T^age  nach,  k«)nneii 
wir  ihn  nur  als  (1(mi  rudimcnitür  LcewcM-dcnen  Kropf  betrachten,  der  nun  selbst- 
verständlich keine  Höhlung  mehr  besitzt.  Es  ist  natiirliidi  u  iinsidienswerth, 
dass  die  von  mir  gegebene  Dentung  der  anatomischen  Verhaltnisse  auch  noch 
embryologisch  bestätigt  werden  mochte.  Dadurch  würde  der  Beweis  für  die 
Richtigkeit  der  obigen  Darlegung  in  endgültiger  Weise  geliefert  sein. 

Der  Terkümmerte  und  TaeuoUsirte  Darmcanal  tritt  mit  dem  bimfbrmigen 
Hoden  (h)  in  Zusammenhang,  welchmr  bei  dem  neugebomen  llännchen  prall  mit 
beiderseits  zugespitzten  Stäbchen  (7.  Fig.  D)  gefüllt  ist.  Ueber  die  bistologi* 
sehe  Bedeutung  dieser  Gebilde  will  ich  hier  keine  bestimmte  Meinung  äussenii 
obgleich  die  Yersuchnug  nahe  liegt,  sie  (Hr  Spermatozoen  zu  erklären.  Sie 
gleichen  indessen  den  Samenfäden,  die  man  gewöhnlich  als  Räderthieren  zuge- 
hörig betrachtet,  nicht  Es  mQsste  denn  hier  der  Fall,  wie  bei  Pahtdina  vietpara 
und  anderen  Mollusken  vorliegen,  dass  sich  zweierlei  Arten  von  Befrnchtungs- 
elementen  bilden.  Ich  kann  zur  Zeit  diese  Frage  nicht  entscheiden.  Aussei^ 
dem  sah  ich  im  Hoden  des  Agplanc/ina-Mäwaehena  noch  zahlreiche  Samen- 
mutterzellen (sm,  Fig.  9)  liegen.  £inige  davon  waren  durch  die  flimmernde 
Cilienanskleidung  des  Geschlechtsorgans  in  tanzende  Bewegung  versetzt  Nach 
vorn  zn  tragt  der  Hoden  eine  zugespitzte  Verlängerung,  die  ihrer  functionellen 
Bedeutung  nach  ein  Penis  ist  (p  in  Fig.  9).  Bei  jte  ist  die  Oeffnung  des- 
selben. Die  contraetile  Blase  mündet  beim  Männchen  zugleich  mit  dem  Penis 
in  die  nämliche  Kiiibtülpung  der  äusseren  Körperhaut  aus.  Dieses  Verhältnisa 
bringt  Fig.  9  deutlich  zur  Anschauung. 

Ich  muss  es  ausserordentlich  bedauern,  dass  es  mir  nicht  ^erg(>unt  war, 
länger  iu  Espenkrug  zu  Ideiben.  Es  wü;de  mir  dann  möglich  gewesen  sein, 
über  die  noch  vielfach  ganz  dunklen  Vorgänge  bei  der  Begattung  der  Botatorieu 
werthvolle  Beobachtungen  zu  machen.  Gerado  weil  es  sich  um  eine  Agplanehna 
handelte,  also  um  ein  ganz  durehnchtiges  Rotatorinm,  wäre  ein  näheres  Yer- 


'}  Vergl.  F.  Cohn:  Die  MäQucbeo  von  Hydatina  »enta  Kürb.  Zi-iUcbr.  1.  wi»a.  Zo^iloKio 
Vn.  B.  1855.  .S.  455). 

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folgen  des  eingedrungenen  Samens  angioglich  gewesen.^)  Bis  jetzt  weiss  maa 
noch  80  wenig  von  dem  Befrachtangaacte  bei  der  in  Rede  stehenden  Thier* 
gruppe,  dass  einige  Autoren  der  sehr  unwahrscheinlichen  Ansicht  sind,  die  be- 
fruclitenden  Elemente  trelangteu  nur  in  die  Leibeshöhle,  und  kämen  garnicht 
mit  den  Eikörpern  in  Contact.  Hierüber  i<önnen  nur  neue  und  sehr  sorgfältige 
Beobachtungen  entscheiden,  die  au  einer  güustigeü  Locaütät  —  wie  Espenkrug 
es  ist  —  angestellt  werden  müssen. 


TV.  Turbellarien. 

Die  Strudelwürmer  sind  zum  grössten  Theil  Uferbewohner  und  kommen 
nur  sporadisch  im  offenen  Wasser  vor.    Zwischen  den  Sumpfpflanzen  constalirte 
ich  in   fast  allen  westpreuösischen  Seen  die  beiden  häutigen  Speeles  Vortu 
truiMiint  fihrb.  und  Stenottotna  Uucops  0.  Schm.   Im  Mattersee  (bei  Rteseo* 
barg)  fimd  sich  auch  noch  MttoHoma  viridatum  M.  Scb.  binzn.   Indessen  gelang 
es  mir  auch,  das  Vorkommen  einer  selteneren  Art  (Catirada  radiata  0.  Fr.  M.) 
in  Terschiedoien  Seen  zn  constatiren.   Dieses  nnr  2  mm.  grosse,  behnd 
schwimmende  und  ziemlich  durchsichtige  Tnrbellarium  war  im  Espenkmger, 
Marchowie'  und  Karrasöh-See  recht  zahlreich  vorhanden.   Frfther  (Anfing  Jvu) 
hatte  ich  es  anch  in  der  üferzone  des  Iffiritz-Sees  in  Mecklenburg  g^fboden. 
Dort  kam  es  sogar  in  ziemlicher  Entfernung  vom  Lande  vor,  so  dass  ich  es 
für  unentschieden  halten  muss,  ob  diese  Speeles  doch  nicht  vielleicht  der  pe\a- 
gischen  Fauna  zugezählt  werden  muss.    Hierfür  spräche  auch  die  Erfahrung 
eines  russischen  Forschers  Nassonoff,  der  als  Aufenthalt  von  Castraila  radiafa 
„grössere  Sct  ii  stehenden  Süsswasders'*  in  der  Nähe  von  Moskau  angiebl.  In 
kleineren  Gewii.'^sern  hal»e   icli  diese  S}iecies  in  der  That  niemals  entdecken 
können.  Das  Genus  ('axfraifa  gehört  zu  den  Mesostoniiden,  der  weitverbreitetsten 
und  artenreichsten    J'urbcUarienl'amilie.     Auf  eine   nähere  Beschreibung  des 
Tbieres  muss  ich  an  dieser  Stelle  verzichten,  da  ich  nicht  in  der  Lage  bin, 
neue  Mittheilungen  bezfiglich  der  Anatomie  dieser  Form  zn  machen.   Ich  Ter 
weise  den  geehrten  Leser  auf  Lndw.  t.  Graffs  ausgezeichnete  Monographie 
der  rhabdocölen  Turbellarien  (1882),  wo  sich  S.  312— S18  eine  eingebende 
SchiMernng  der  Organisationsverbttltnisse  von  Caitrada  radiata  O.  Fr.  M.  findet 

Besonderes  Inta«ase  hat  es,  dass  Ich  dorch  meine  EzcnreioiiMi  in  die 
Lage  gekommen  bin,  über  die  geographische  Verbreitung  einer  Ton  Professor 
M.  Braun  (Dorpat)  neu  entdeckten  Speeles  des  Genus  Bothrometattomu  Data 
zu  sammeln.  Es  handelt  sieb  um  das  in  vielfacher  Hinsicht  interessante  B. 
E$8emi^  dessen  speci^ile  Beschreibung  von  Braun  unlängst  geliefert  worden  ist'). 

Ab  loh  gegen  Bnde  Juli  ooehnato  «a  dkMB  See  kaoa,  telgte  ce  il«!!,  daia  tie  Mieni*» 

zu  Bcbwärmen  eufgebört  hatten.   Selbst  die  Weiboben  wemn  niclit  mehr  in  so  reichlicher  AiuutU 
Grideii.  wie  in  der  ersten  Hälfte  des  Juli.   Man  mnat  alao  Wieb  in  dflfnrtigien  Fällen  dM  Bieea 
•cliuiiudcu,  wcDU  Vi  warui  lat.  Z. 

*}  Veigl.  die  rbnbdeoöleD  Turbellnrien  UvlMdi.  Oeipat  188B.  O.  68—76. 


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Ich  Cuid  diese  4—6  mm  grossen  Turbellarien  im  Sereseoer-,  Bdskaner-  und 
Sorgensee.  Aosserdem  aber  aneh  im  Einfelder  See  (Mittelholstein)  und  im 
U ftritB-See.  Sie  ist  demnach  über  gans  Norddeatschland  bis  nach  den  rassischen 
Ostseeprovinzen  bin  verbreitet. 

Eine  besondere  Eigenthümlichkeit  dieses  Genus  ist  eine  auf  der  Bauchseite 
(im  Torderen  Körperdrittel)  gelegene  kleine  Grube,  deren  physiologische  Function 
noch  unbekannt  ist.  Von  diesem  Grübchen  hat  das  Genus  Bothromei^odtowa 
seinen  Namen,  und  es  vereioigt  eine  ganze  Reihe  verwandter  Formen.  Ich  habe 
erst  kürzlich  auf  Quer-  und  Medianschnitten  (hirch  Exemplare,  welche  in  con- 
centrirter  Suhliinatlöj'uii^  gehartet  und  ujit  Piki  okarniin  gelarbt  waren,  die  nähere 
Beschaftenheit  dieser  Hauteinstülpung  (denn  eine  solche  liegt  vor)  studirt,  und 
bin  durch  einige  Präparate  zu  der  Ueberzeugung  gekoniuicn,  dans  wir  es  hier 
mit  einem  Sinnesurgan  zu  thun  haben.  Icli  habe  in  Fig.  einen  meiner 
Schnitte  abgel)ildet.  Derselbe  zeigt  uns  die  Lage  der  Grube  (o)  dicht  hinter 
dem  Gehirn  (gg),  und  es  scheint  mir  so,  als  ob  einige  feine  Nervenladen  (l)ci  a) 
von  letzt(;reni  zu  dem  muthraasslichen  Sinnesorgan  hinliefen.  Möglicherweise 
liegt  hier  ein  zur  Perception  von  Gerüchen  bestimmter  Apparat  vor,  also  eine 
Nase  primitiver  Art.  Indem  das  Thier  über  die  mit  Infusorien  besetzten  Pflanzen- 
theile  hingleiteti  kann  es  mit  diesem  Grübchen  vielleicht  Genierabaree  von  Un* 
geoiessbarrai  unterscheiden.  Von  Mewtofna  lingua  0.  Schm.  ist  neuerdings 
▼on  P.  Halles  in  Lille,  einem  unserer  namhaftesten  Turbellarienforscher,  ein 
ganz  ttholiches  Organ  beschrieben  worden.  Ich  habe  nicht  Terfehlt,  den  fran- 
zösischen Forscher  von  den  Verhältnissen  bei  BofhrnmiMstoma  E$unii  brieflich 
in  K^ntniss  zu  setzen. 

In  Bezug  auf  Turbellarien  habe  ich  in  Westpreussen  keine  Tdllig  neuen 
Funde  gemacht,  wohl  aber  das  bisher  noch  nicht  bekannte  Vorkommen  gewisser 
Spedes  für  die  genannte  Provinz  nachgewiesen. 


Y.  Protozoen. 

Von  diesen  kommen  in  erster  Linie  gewisse  Cilioflagellaten  in  Betracht. 
In  der  pelagischen  Zone  der  grossen  we^tpi  russischen  Seen  findet  sich  in  massen- 
bafter  Anzahl  ein  Cerativm,  welches  sich  bei  genauer  Besichtigung  als  mit  dem 
früher  von  Imhof  beschriebenen  C.  reticvlaium  (aus  dem  Züi icher  und  Zuger 
See)  identisch  erweist.  Der  genannte  schweizerische  Forscher  erhob  seinen 
Fund  zum  Range  einer  besonderen  S])ecies;  dieselbe  lässt  sicii  a1)er  nicht  auf- 
recht erhalten,  da  wir  es  in  dem  Imhot  schen  (\raiitnn  zweilellos  mit  ('.  Iiinin- 
tlinella  Bergli.  zu  thun  haben.  Kleine  Abweichungen  in  der  Reticulation  des 
Panzers  und  in  der  Stellung  des  einen  liinteren  Hornes  kunuiicn  in  den  ein- 
zelnen Seen  häufig  vor;  aber  der  Grundcliaraklcr  Mcil>l  unaltcrirt.  Ich  con- 
statirte  diese  nämlichen  Gilioliageilalen  im  Marchowie-,  Kloster-,  Radaunen-, 
Geaerich-,   Laljenz-,   Sorgen-,  Möskendorfcr-  und  Amts-See.    Auch  aus  dem 

Ualensee  bei  Berlin  fischte  ich  sie  mit  dem  feinen  >>'etz. 

tr 


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Im  Sßft  von  Espenkrtig  und  iiu  Kniir-Seo  bei  ("aithnns  traf  ich  hirun- 
dinella  iiielit;  (lafTir  zeigte  sieh  alter  (  '.  furcd  (  lap.  et  Lachm.  Es  ist  dies  ein 
niorkwürdiL'^  vereinzeltes  AOrkoiiniim  letzterer  Speeies.  Dassellic  CiYotivm  be- 
gegnete mir  spiiter  ixicjinials  im  Watin-ee  bei  Berlin  (Anlang  Autrust  ixs»i). 

Auf  |><'l;i^ns<  lH  ii  (  opcjxidi'n  (uieit^tentheils  nu(  ( 'i/rlops  simp/e.r)  war  vii-llacli 
auch  Episfjilin  lin-uxfri»  ]  m Ii o f  zu  seilen,  eine  selione.  bauniarti;.^  verzweigte 
Vortirrlliiic,  von  iler  man  eine  wolilfftroflene  Zeieliniin<r  in  Inilio's  ob^n  eitirter 
AbhamibuiLr  ,,Kesul(atc  nx'iner  Studien  i'il>cr  die  jiclagiselie  Fauna  dei-  biiss- 
Wasserbecken  ete."'  findet.  Geradezu  häufig  muss  ich  das  Auftreten  dieser 
Species  im  Enpenkrugor  See  bezeichnen. 

Ich  bin  nicht  specioll  auf  Protozoenstudien,  die  einen  grossen  Thei)  meiner 
Zeit  sbsorbirt  haben  wfirdon,  au:<gegangon.  Aber  die  Formen,  über  die  idi 
hier  berichte,  konnten,  ihrer  Häufigkeit  wegen,  nicht  fibersehen  werden.  Au8M^ 
dem  sind  sie  auch  charakterietiBch  ffir  die  grossen  Seen. 

In  der  Ufersone  des  Klodno-  und  Labens-Sees  zeigten  sich  apfelgrosse 
grfine  Gallertkugeln  in  grosser  Anzahl.   Es  waren  die  wunderbaren  Infusorien- 
Golonieen  des  Ophrydium  vertatiU  0.  Fr.  M.,  deren  wahre  Natur  zuerst  von 
einem  Danziger  Naturforscher  (Dr.  t.  Frantzins)  entdeckt  worden  ist.  Die 
Einzelthiere  dieser  Colonieen  haben  einen  langgestreckten,  spindeUbrmigen  Körper, 
und  erinnern  in  der  Beschaffenheit  ihres  Peristomwulstes  an  die  verwandle 
Familie  der  Vorticellinen.    Sie  sind  zu  Tausenden  und  aber  Tausenden  in  einer 
mächt i<ren  Oallertkntml  vereinigt,  und  besitzen  eine  grosse  Contractilität.  Hie 
gröne  Farbe  dei  Kujreln  rfdirt  von  Chlorophyllkörnern  her,  mit  denen  das 
Rörperplasma  der  Hinzelthiero  durch  und  durch  erfüllt  ist.    v.  Frantzins  nachtf 
dieses  merkwürdige  Wesen  zum  Gegenstande  einer  Doctordissertation,  und  hat 
das  Veidicnst,  die  erste  eingehende  Untersuchung  dessell>en  geliefert  zu  haben. 

Ich  erwäline  iku  Ii.  dass  ]''i(ra.r  //h>/iiif(»r  Ehrl»,  ein  selir  häufiger  liewohiier 
des  rferwas>ers  in  dt'ii  Seen  Wcstpreussens  ist.  l^esouders  zahlreich  fand  er 
sich  an  manchen  Stellen  (kleinen  Buchten)  des  Es|)(!nkrugei"  Sees  und  im  Kloster- 
Set»  bei  Caifhaus.     Eini-   speciell  auf  Protozoen  gerichtete  I^iibrsciiung  «h-r 

weslpr.  Wassi'il  ken  wiiide  sicherlich  eine  grosse  Anzahl  von  Species  ergeben. 

aiier  a^n-h  ausserordeullieli  viel  Zeit  in  Anspruch  nehmen.  Mir  kam  es  ledig- 
Hell  daraiil  an,  die  auÜällig.slen  Vertreter  dieses  Thierkreisos  in  den  Seen  der 
Provinz  festzustellen. 

Der  geehrte  Leser  wird  bemerken,  dass  die-  vorstehend  mitgetheilten  Re- 
sultate zu  einer  Fortsetzung  derartiger  Untersuchungen  aufmuntern.  Bis  jetzt 
waren  die  norddeutschen  Seen  ein  nur  ganz  sporadisch  durchforschtes  Gebiet, 
dem  erst  Wenige  ihre  spcciclle  Aufmerksamkeit  zugewendet  hatten.  Durch  d» 
freundliche  Entgf^.nkommen  der  K()niglichen  Akademie  der  Wissenschaften  zu 
Berlin  und  des  botanisch-zoologischen  Vereins  der  Provinz  Westpreussen  habe 
ich  nun  meinei-seits  die  <ienugthuung,  einen  ersten  Schritt  zur  weiteren  Er- 
schliessung der  faunistischen  Schatze  jenes  Gebiets  gethan  zu  haben.  Ei  ist 
wfinscheiisworth,  das«  jetzt  auch  Andere  derselben  Aufgabe  ihre  Kräfte  widmen 
m<>ehten.  so«. 


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71 

Ich  kann  nicht  umhin,  auch  an  dieser  Stelle  dorn  Director  des  Westpr. 
ProTinzialmuseums .  Herrn  Dr.  H.  Gonwentz,  meinen  verbindlicbBten  Dank  för 
Beine  mannigfachen  Bemühungen  in  meiner  Angelegenheit  auszusprechen,  und 
zugleich  auch  meiner  Gattin,  welche  während  der  ganzen  Dauer  der  Excursion 
die  Stcllttug  eines  rüstigen  Assistenten  versah,  ein  Wort  der  Anerkennung  zu 
zollen.  — 

Schliesslich  nioclito  ich  nuch  allen  denjenigen  Personen  danken,  wcl(^]ie 
mir  bei  der  Beschaffung  guter  Boote  liehiltlich  gewesen  sind,  voruehmlich  den 
Herrn   Gericlit8-Sccretär  (iiantzow  in  Karthaus, 
„      Gutsbesitzer  Hanneniann  in  Kl.  Tucbom, 
„       Rechtsanwalt  Maibauer  in  Könitz, 
„      Kealleiirer  Meyer  in  Riesen  bürg, 
„      Rector  Dr.  Müller  in  Riesenburg, 
f,     Professor  Dr.  Nagel  in  Elbing, 
Herrn  nnd  Fran  Apothdcer  Plath  in  Schlochan, 
Herrn  Lehrer  Stanislawsky  in  Chmeino, 
„     Hfihlenpttchter  Tokarsky  in  Chmeino, 

Hirschberg  i.  Sehl.,  November  1886. 


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72 


Fig.  1.  (-^-)  Hgalodaphnia  eueuttata  San,  nov.  var.  proeurua  Poppe,  $ 
Flf.  9.  (-^)      —        ~  var.  Cederttomii  Sobödli  r  ^ 

Fig.  3»'  (n*)  ^"'"'"''»a  ffihhern  Schdlr.,  not»,  »ar.  Tker$ite$  Poppe,  J 

Fig.  3b.  (^"^ )  iMsselbp  Thier,  nur  um  den  gebotenen  Höcker  zu  zeiffen. 

ra  l)e<Utitet  in  allen  obigen  Figuren  Ruder-Antennen,  p»  Poatabdomen. 

Fig.  4.    ("^^  )  Anuraea  lojifjmpina  Kellicott.    au  Augenpunkt. 

Fig.  5.    (nr)  Anuraea  aculeata  Ebrb.    aa  Augenpunkt. 

-J-)  Atplanchna  /le/reti'ca  Imbof.  «ii  Auge,  tb  SinDesbüschel  anr dorn  Stimböcker, 
Btt  SUrotaster,  dt  RückentoAter,  It  Nerrcnstrang.  der  nach  dem  lateralen  Tuter 
hinfuhrt,  gg  Gehirnganglion,  kz  Kftiizangen.  k  Kropf,  r  absteigendes  Rnhr  des- 
selben, ni  Magen,  nulr  M  iip»  ndriisi-,  lif  t)in(ict;i'webige  Aufhfil'iit  fiiden.  ov  Ovurinm, 
ei  und  ei  Fier  der  Asplanchna,  eo  KxcreUonsapparat,  va  contractile  BItä«-,  c) 
rioaken<'»ffnung. 

Flg.  7.  Man  neben  derselben  Axplamlnui  (von  der  !:?eit<'  gesehen),  u  Rudiment  d*t 
Kropfes,  z  rudimentärer  Darmcaual,  h  Hoden,  i>e  üefinung  für  die  HerrontilpaDg  dM 
Pente;  die  Bedeutung  der  ibrigei  Buebstaben  «r|^«ibi  »kh  ans  Rg.  6. 

Fig.  8.  Dneeelbe  Minnehen  In  doraslcr  Anstebt 

Flg.  9.  Gesehleebtftorgnne  deeeelben.  b  Hoden,  am  SanenmutteneUen»  j  atälMlMmrtige 
Gebilde  (Spermatosoent),  x  radhoeotircr  Dana,  t  Yaenolen  darin,  p  Pente,  ve  ean> 
tmotlle  Blaae. 

Fig.  10.  Kauaangen  der  weibHeben  Atplancttna  btlvttica.  ak  aoeeaaetiadie  Kidbr. 

Fig.  11.  Dauer-Ei  desselben  Rotatorlums.    5  Oeltropfen  von  goldgelber  Farbe. 

Fig.  12.  VordtTe"  Kürperende  von  Botlirome$ottoma  Kn-^enii  (M«>diBnscbnitt).  e 
Riecbgrübclien,  n  Nervenverblndnqg  desselben  mit  dem  Gehirn,  gg  (JehirnpaD|^ion, 
SD  Seitennerv,  sdr  Schleimdrüsen,  dh  Dannliöblung,  pb  Pltaijux,  bf  HodenfoUifcel. 


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78 


Bericht 

fiber 

eine  zeelogisolie  Excursien  nach  Seeresen  Im  Juni  1886. 

Von 

Hftuptlebrer  a.  D.  in  Laogftihr. 


Im  Auftrage  des  Vorstandes  des  Westpreossisclien  hotanisch-zoolo^schen 
Vereins  begab  ich  mich  am  5.  Juni  1886  in  die  Karthäuser  Gegend  und  zwar 
Dach  der  183  Meter  =  589  Fass  hoch  gelegenen  und  eine  Meile  von  Karthaas 
entÜBrnteii  Försterei  Seereeen,  ina  Ton  hier  aus  vier  Wochen  lang  in  soolo^scher 
Beziehung  thtttig  sn  sein.  Mhr  lag  daran,  sn  eHahren,  ob  die  hochgelegene 
wald-  und  seeenreiche  Gegend  nm  Seeresen  sich  in  fiuinistiscber  Besiehnng 
durch  das  Vorkommen  neuer  Formen  Ton  den  Ton  mir  früher  durchsuchten 
Gegenden  ausseichnen  würde. 

Die  Ftf rstereii  Ton  der  ans  ich^  in  Gesellschait  meiner  FraUi  die  tilglicben 
Excursionen  machte,  ist  auf  drei  Seiten  yon  Wald  umgeben,  auf  der  Osteeite 
aber  offen.  Hier  überschaut  man  eine  ausgedehnte,  hügelige,  von  einzelnen 
Schluchten  durchzogene  Landschaft  mit  der  Aussicht  auf  den  161  Meter  = 
512,9  Fuss  hoch  gelegenen,  ca.  1400  Meter  langen  und  800  Meter  breiten  Zittno- 
See,  den  ich  bald  näher  kennen  lernen  sollte.  Ihm  benachbart  sind  der  Glemboki- 
und  der  Kailikauer  See.  Der  Wald  besteht  fast  nur  aus  Kiefern,  welche  hie 
und  da  nodi  prächtige  Exemplare  von  alten  Eichen,  Roth-  und  Weissbuchen 
einschlies.^en,  die  offenbar  älter  als  die  Kiefern  sind.  Einige  Waldstrecken,  die 
melir  Feuchtigkeit  enthalten,  bestehen  vorzugsweise  aus  Weissbuchen.  Das 
Unterholz  Idldct  dei-  Haselstrauch,  der  aber  gegenwärtig  grossentheils  ausge- 
hauen und  als  Faschinenstrauch  verkauft  wird,  wodurch  die  Walder  einer  ihrer 
schönsten  Zierden  für  einige  Jahre  beraubt  werden.  Zu  dem  Haselstrauche  ge- 
sellen sich  als  Unterholz  die  Weissbuche,  Eiche,  Espe,  Birke,  Erle,  Weide 
(Salix  auritaj,  der  Faulbaum  (Rhamnus  franuula)  und  einige  andere  Sträucher» 
wie  die  Brombeere  und  Himbeere.  Der  Waldbodeu  ist  bedeckt  mit  einer  Fülle 
von  Erd«,  Blau-  und  Preisseibeeren.  Es  überraschte  mich,  als  ich  fand,  dass 
die  Vegetation  hier  schon  so  weit  Torgeschritten  war,  wie  bei  Danzig,  während  man 
doch  behauptet,  dass  dieselbe  in  diesen  hochgelegenen  Gegenden  um  mehrere 

Tage  zurückbleibe.  Vielleicht  macht  dieses  Jahr  eine  Ausnahme,  denn  auf  den 

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langen,  k.tlten  uufl  srhnecrciclien  Wi'ntor  folgte  fast  plötzlich  der  Frühling.  <lcr 
die  Eis-  und  Schnoemassen  in  kurzer  Zeit  verschwinden  liess  und  die  Lebeoa- 
keime  in  der  Thier-  und  Pflanzenwelt  friihz»dtig  weckte. 

Der  Zittno-iSee  lint  klares  Wasser  und  an  der»  Ufern  reinen  Sandirnind. 
Er  hat  weder  sichtbaren  Zu-  nuch  Aldlus?.  Das  Ost-  und  auch  das  Südufer 
sind  flach,  mit  einzelnen  Kiefern  umsäumt  und  von  feuchten  Torfwieseo  um» 
geben,  während  du  Westofer  Anfangs  eben,  bald  aber  steil  mehrte  Meter  hoch 
ansteigt  und  mit  Oebftsch  von  Erlen,  Espen,  Eichen,  Weissbachen,  Hasehi, 
TerscMedenen  Weiden  (Salix  aurito,  eapraea,  pmUandra\  Fanlbaum  {Rkamuu) 
«nd  dgl.  bestanden  ist.  Znletxt  bilden  mSchtige  Erlen  den  AbecUni»  nach 
dem,  am  flachen  Nordnfer  gelegenen  Dörfchen  Zittno  hin.  Im  See  wachsen  stellen^ 
wnse  am  Ufer  Binsen,  Schilfrohr,  Potamogeton  and  auf  dem  Grande  neiter 
weise  Miriophyllwn, 

Nun  galt  es.  geeignete  FangBtellen  aufzusuchen,  was  auch  bald  onter 
Führung  eines  der  Gegend  kundigen  Menschen  gelang.  Wir  fanden  verschiedeae 
Schonungen,  eine  ausgedehnte,  von  einem  ziemlich  breiten  Bache  durchflossene 
Waldwieso  und  breite,  sonnige  Waldwege,  wo  wir  unseren  Forschungen  obliegen 
konnten.  Besonders  war  es  der  Zittno-See,  dessen  Westufer  wir  häutig  und 
meistens  erfolgreich  besuchten.  An  jedem  Morgen,  mit  Ausnahme  eines  Re,i:cn- 
tages,  brachen  wir  auf  und  kamen  zum  Mittage  zurück.  Nach  kurzer  ßuiie 
machte  ich  meine  Notizen  und  präparirte  den  Fang.  Dann  gingen  wir  noch- 
mala  sos  und  kehrten  Abends  saricdc  Dieeer  tägliche  Aufenthalt  in  dar  iflm, 
dureh  kalte  Winde  erfrischten  Luft  wirkte  woblfhuend  auf  Körper  nnd  Gciit 
Ich  kann  daher  diese  Gegend  jedem  kränkelnden  Blitmenschen  als  klimatischen 
Knrort  empfehlen. 

Mein  Bericht  fiher  das  Thierlebea  um  Seresen  kann  nur  sehr  lückenhaft 
ausfallen,  da  vier  Wochen  lange  nicht  hinreichen,  die  Fauna  einer  Gegend  kennen 
SU  lernen.  Ich  berichte  überhaupt  auch  nur  das,  was  ich  sah,  nicht  was  niir 
erzählt  wurde. 

Mit  den  Rückgrats-  oder  höheren  Thieren  beginnend,  sab  ich  unter  den 
Säugethieren  nur  Eichkätzchen,  Rehe  und  Waldmäuse.  Ich  glaubte,  hier 
etwas  Sichei  es  uIxt  den  Siebenschläfer  (Mi/o.rus  Glif^)  und  die  Haselmaus  i  .W. 
aveUaiKiriuti)  zu  erfalncn.  alicr  Niemanil  kennt  sie  und  das  Versprechen  ciucf 
Fun<igeldes  für  den  Ueberl»ringer  eines  solchen  Thieres  blieb  ohne  Erfolir. 
Abends  flatterte  eine  Fledermaus  einsam  umher,  ich  hielt  sie  für  die  gemeiuc 
Fledermaus  (Vespertilio  nwrintis). 

Die  Mannigfaltigkeit  der  T(^l  iat  dieselbe,  wie  in  unseren  nahe  gelegenen 
Wäldern  und  Feldern.  Ein  Hikhnerhabicht  {Faleo  palumbariut)  hatte  anfeiner 
Kiefer  sein  Nest,  sein  Geschrei  war  weithin  zn  hören.  Die  Lerchen  jubüurten 
besonders  Morgens  und  Abends.  Die  Finken  schlugen  im  Kiefemmdde,  wo 
auch  die  Schwarzdrossel  oder  Amsel  (TMu$  Merula)  tägliob  ihre  flötende 
Stimme  erschallen  liess.    Vide  Terschiedene  kleinere  Singvögel  Hessen  sich 

weniger  sehen  als  hören.   Unter  ihnen  der  Möndi  atriMpUla).  das 

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 7r>  _ 

Rothkehlchen  {Ltiseiola  rubeeuia\  die  Kohlmeise  (Air««  majot^f  zuweilen  auch 
in  der  Ntthe  von  Reisighanfen  der  stets  munter  und  lant  singende  Zaunkönig 
{Troglodytvs  parvulw).  Im  Garten  saiijj^  die  Grasmücko  (Sifh-io  dnBreaf)^  flogen 
der  Gartenrothschwanz  {Lu«eiola  phoemcuniH)  und  der  Fliegenschnäpper  (Mut- 
eieapa  gri>iolu)  ihm  Insecten  nach.  Aof  den  Feldwegen  ertönte  der  einfache, 
aber  für  mich  sehr  angenehme  Gesang  des  Gol(himraer8  (Emberiza  citnnella). 
Der  Feldsperling  {Fnngilla  montona)  nistete,  wie  unser  ITanssjierling,  unter 
dem  Dache;  idi  fand  ihn  aber  weit  beseheidener,  als  unsorn  freelien  Spatz. 
Rauch-  und  Hausschwalben  nist(^ten  unter  dem  Darlie,  jene  aber  vorzugsweise 
in  den  Viehställen.  Staare  lieri>(n  ^*ich  truppweise  von  den  Bäumen  auf  die 
Wege  nieder,  um  Nahrung  zu  surlien.  Auch  der  Eichelln'lier  {('orru»  i/lanJarh/fi) 
verrieth  sich  ilurch  sein  Geschrei.  Der  Ruf  des  Kuckucks  tönte  laut  durch 
den  Wald.  Einige  Rebhühner  flogen  vor  mir  auf  auch  einige  Ilaselhiihner 
{Telrac  honatda)  fiikhteten  ins  Gebü.sch.  Das  Gurren  der  Holztaulie  ((Kolumba 
oenas)  war  oft  zu  hören.  Einen  einsamen  Storch  sah  ich  auf  feuchten  Wiesen 
Nahrung  suchen.  Zwei  Sumpfschnepfen.  Beccassinen  (Scolopa.r  gallinago)  nahm 
ich  mit  nach  Danxig.  M&rz-  und  Krikenten  nii^ten  in  den  Torfinooren  und 
zogen  später  denSeeen  zu.  Höven  (Lartu  ridibundnt)  erschienen  oft  schaarenweise. 

Aus  dem  Zittno*See  habe  ich  nur  Barsohe,  Plötze,  Sdüeien  und  Hedite 
gesehen.  Als  ich  eines  Tages  mit  meiner  Frau  am  Westufer  des  genannten 
Sees  den  Insekten  nachging,  sah  ich  zwei  Knaben  tief  im  Wasser  stehen  und 
sehr  lange  Angeln  auswerfen.  Auf  meine  Frage,  ob  sie  schon  etwas  geangelt 
hätten,  erhielt  ich  die  Antwort:  Neel  In  demselben  Augenblicke  erhob  der 
eine  Knabe  die  Angel  und  ein  Fisch  zappelte  an  derselben.  Was  ist  das  für 
ein  Fisch?  fragte  ich  und  der  Knabe  antwortete:  Ein  TJckelei!  Mir  erschien 
das  Thier  für  einen  Uckelei  zu  gross  und  ich  fragte  den  Knaben,  ob  er  mir 
den  Fisch  iur  5  Pfennige  verkauf«*!!  wolle.  Der  Knabe  lächelte  und  sagte: 
Dat  es  to  veell  Als  ich  ihm  aber  bedeutete,  dass  ich  keiue  Münze  von  ge- 
riiij?erem  Werthe  bei  mir  habe,  uberliess  er  mir  den  Fisch.  Es  war  wirklich  ein 
riesitrc!-  rckdei.  In  dem  schnell  fliessenden  Wicseidiache  schlängelten  sich  mehrere 
Hart  gründe!  ( ^  'eh  Iiis  hitrlminln)  gewöhnlich  Feizker  genannt.  Aber  ti'otz  aller  Mühe 
k(Miiite  ieh  keinen  dci-  h'ische  bekommen,  da  sie  sich  bei  Annäherung  augen- 
blicklich /.wischen  die  UfiMltiiisen  flüchteten  und  nicht  mehr  zum  Vorschein  kamen. 

Von  Keplilien  wurden  2  Ki-euzottern  gesehen,  die  schwarze  Abart  (  Vipera 
VrrsiPi')  biachte  ich  mit.  Eine  Bliudschleiche  uud  einige  Eidechsen  (Lacerta  ayilU) 
wurden  bemerkt. 

Was  die  Amphibien  anbelangt,  so  waren  viele  Wasserirösche  (Bana  steulmia) 
und  Grasfifösche  {R.  temporm-ia),  letztere  in  versdiiedMien  Färbui^n  vor* 
banden.  Eine  Kröte  {Bufo  dnereus)  wurde  gefangen.  In  einem  Wassertflmpel 
schwammen  mehrere  Molche  (Triton  erittatus)  herum. 

Bei  den  niederen  oder  rückgratslosen  Thieren  werde  ich  länger  verweilen. 

Qleich  beim  Betreten  des  Waldes  fielen  mir  die  Zerstörungen  auf,  welche 
von  den  in  grosser  Menge  vorhandenen  Roseukäfern  {Anmplia  Aortioo/a) 

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76 


herrfthrten,  Uet  kein  Blatt  des  UnterbolieB  war  ron  ihnen  Tereehont  gsbliabM. 
Ab  ich  Danng  yerlieaSf  schwärmten  sie  auch  schon  in  den  Gftrten.  Sie  nalmeo 
erst  etwas  ab,  als  ich  meine  I^ückreisc  autrat,  abor  nnn  erschien  der  grössere 
Junikäfer  (Atumala  Frischii)  und  half  beim  Frssse.    Auch  die  Weichkifer 

(TdepkortiH),  deren  sammetartige,  braune  Larven  oft  aucli  im  Winter  anf  dm 
Schnee  kriechend  gefunden  werden  und  daher  Schneewürmer  heissen,  wna 
maesenhafl  vorhanden. 

Ueberau  in  "Wald  und  Flur  wurdeTi  -wir  von  Mücken  geplagt  und  imt 
nicht  nur  von  der  gewöhnlichen   Stechmücke  (Culex  pipietjn).   9ond»'rn  be- 
sonders von  der  gröscren  Waldmücke  (Culex  annulatus).   Au  warmen  Aliendfii 
erschienen  ganze  Schwärme  von  kleineu,  schwarzen  Bartmücken  (Cei-atopoQon 
communis),  die  wie  oft  die  Blattläuse  in  der  Luft  umherflogen,  so  da83  ich  mit 
einem  Netzschlage  nahe  an  einhundert  fing,  doron  Weibchen  ebenfalh  empfind- 
lich stechen.    Ausser  diesen  Plagen  hatten  wir  fortwährend  die  Viehbremsen 
(Tabaiius  tropicus)  und  später  den  grösseren  Tabanus  bovinus  zu  verjagen, 
welche  Rind  und  Pferde  am  Tage  schrecklich  quälten,  so  dass  oft  die  Feld- 
arbeit unterbrochen  werden  musste  und  Pferde  und  KQhe  in  den  Ställen  Seknü 
suchten.  Dazu  kamen  noch  als  Bhitsaager  die  Blindfliege  (Chrysops  cmwImn) 
mit  den  sehwan  und  weissen  Flügehi  und  den  grünen  Augen,  und  die  grue 
Be genbremse  {Hwmatopvta  plwriaUt).    Ueberfaaupt  fiberraschte  miel  dii 
Menge  der  Fliegen  gross  und  Uein,  nicht  gerade  durch  die  Menge  der  Aila, 
Bondfln  durch  die  Masse  der  IndiTiduen.   Wenn  bei  kaltem,  regasriKka 
Wetter  kein  Insekt  su  finden  war,  Dipteren  fand  man  fiberalL   So  sasses  tet 
anf  jedem  Strauche  und  bei  jedem  Wetter  die  ideinen  sehwarsen  dickscheskiUget 
Bnekelfliegen         funeMe),  Auch  die  bei  Dansig  seltene,  suametsehvirM^ 
goldgelbgeringelte,  grosse  und  langbeinige  Schnake  (T^la  croeata)  war  hier 
häufig.   Am  Zittno-See  hingen  die  grossen  Eintagsfliegen  {Ephemera  oii^itK) 
an  den  Blättern  der  Büsche,  sie  hatten  sich  eben  entwickelt  und  waren  noch 
ganz  weich,  während  die  kleine  zweifliigelige  Eintagsfliege  {Cloe  diptera)  toä 
an  den  Binsen  hing,  oder  mit  flach  ausgebreiteten  Flügeln  auf  dem  Wsskt 
schwamm.    Wenn  sie  herausgefischt  wurden,  fielen  die  zarten  Flügel  zuaasum 
und  das  Thier  war  für  die  Aufbewahrung  unbrauchbar. 

Auf  jedem,  von  der  Sonne  beschieueucn  Waldwege  überraschte  mich  di* 
Menge  der  blauen  Wasserjungfer  (Calopteryx  Vinjo).  üeberiiaupt  waren 
die  Libellen  sehr  zahheich,  zwar  nicht  an  Arten,  aber  an  Individuen.  Vor- 
herrschend war  die  oft  in  massenhaften  Zügen  vorkommende  LibeJluln  4-niaculaf<i. 
Unter  den  wenigen  Arten  sind  doch  einige,  die  bei  Danzig  von  mir  noch  niclit 
gefunden  wurden.  Ich  werde  sie  weiter  unten  anführen.  Es  fiel  mir  auf.  <ia-? 
unter  der  Menge  von  Libellen  uuch  keine  Aesrhm  war.  Am  vorletzten  Tagt 
meines  Aufenthalts  im  Forsthause  Seeresen  sali  ich  die  erste  Aeschna  juncea  m 
Walde  und  wurde  nach  meiner  Heimkehr  von  einem  Exemplare  derselben  Art 
im  Jäschkenthaler  Wäldchen  begrüsst.  Leider  cutgiug  sie  meinem  NetM.  Otf 
ist  der  Unterschied  iwischen  dnem  Botaniker  und  einem  Zoologen  anf  Forschnuga* 

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11  - 


TtSasa,  du8  Bnterer  aiidi  hit,  «ii  er  siebt»  wüiiend  Letiterw  Vielei  sieht, 
ohne  in  deeaen  Beeits  su  gelangen. 

An  den  oft  baomartig  an^eechoasenen  Bfkschen  der  SoIm  aurita  fressen 
die  schwarsen  Larren  der  Oamoetma  vimnaUi  fiunüienweise  und  entblätterten 
sie.  Bin  gefimgener  NmiuUui  UiieotHetw  liess  Toranssehen,  dass  spftter  die 
noch  nnversehrten  Blätter  von  den  LarvMi  dieser  Blattvespe  besetzt  werden 
irfirden,  welcfie  die  Gewohnheit  haben,  zwischen  den  umgerollten  Blatträndern 
zu  leben.  Auch  fand  ich  die  weissen,  haarigen  Gallen  an  der  Unterseite  der 
Blätter,  in  welchen  die  Larve  des  Nemahu  bellw  lebt. 

Die  des  Blattgrüns  beraubten,  braun  und  welk  erscheinenden  Blätter  der 
Birken  zeigten  das  Vorhandensein  der  Larven  der  Fenusa  betulae  an,  die  bei 
Danzig  einzeln  vorkommt,  in  der  Tucheier  Haide  aber  sehr  häufig  ist. 

Ebenso  bewiesen  die  braun  ausgefressenen  Stellen  in  den  Blättern  der 
Eiche  die  Anwesenheit  der  Micropteryx  fattuowLla,  einer  hübsch  gezeichneten 
Motte. 

Auch  der  Fang  der  Fenusa  niyrictm«  deutet  an,  dasa  die  Krlenblätter  bald 
mit  runden,  braunen  Plätzen  besetzt  sein  werden,  in  denen  die  Larven  das 
Blattgrün  verzehren. 

Auch  die  Blattrollen  an  Haseln  und  Weissbuchen,  welche  ein  rother  Rüssel- 
käfer (Apodert*  Coryli)  verfertigti  am  ein  Ei  hineinzulegen,  ebenso  die  Blatt- 
rollen der  Eichen,  von  einem  andern,  ebenfalls  rothen  Bfisselkäfer  {AtUlaJlmt 
eureuliotwide»)  m  demselben  Zwecke  verfertigt,  waren  häufig.  Nicht  minder 
sahireich  waren  die  Blattwickel  an  Birken  nnd  Espen,  die  von  Bfisselkäfem 
einer  anderen  Gattung  {RhifnehitM)  an  Stande  gebracht  werden  nnd  ebenlkUs 
je  ein  Bi  enthalten.  Die  Svperda  papulnte^,  ein  Bockkäfer,  dessen  Larre  in 
den  Stämmchen  der  Espensträucher  lebt,  war  ebenMs  recht  häofig.  Auch  ein 
glasflägeliger  Schmetterling,  die  Setia  ^hseifimmtf  dessen  Raupe  in  Erlen- 
stämmchen  frisst,  schwärmte  im  Sonnenscheine  siemlich  zahlreich. 

Zur  Vertilgung  des,  den  Kiefemschonungen  schädlichen  Busselkäfers  (Hjf- 
lolriu9  pini)  waren  Fangkloben  ausgelegt,  aber  mit  nur  geringem  Erfolge.  Von 
anderen,  den  Kiefernforsten  schädlichen  Insecten  fand  ich  nur  vereinzelte  Raupen 
von  der  Forleule  (Panolis  piniperda)  und  der  Nonne  (Lipari«  Monacha).  An 
Schmetterlingen  fehlte  es  uberliaupt  nicht.  An  lichten  Waldstellen,  in  Scho- 
nungen und  auf  Wiesen  Hogcn  sie  zahlreich  umher,  ich  fing  Hipparchien, 
Arilin  II  i!<-\\-[{^\\^  Lycaenen,  Uixperien,  Ino  statices,  Lititosien,  Nemeophila  russula, 
IJepialus  in'ctus,  dessen  Männchen  sich  durch  die  blasig  aufgetriebenen  Hinter- 
schienen und  das  Fehlen  der  Hintoitarsen  aurizeichuen;  Abendd  suchen  sie, 
über  dem  Haidekraute  auf  und  abpcndclnd  die  trägeren  Weibchen  auf.  Einige 
I^oetuen  uud  G'eometren  nahm  ich  ebeufalln  mit.  Aber  alle  gefaugeueu  .Schmetter- 
UDge  waren  mir  von  Dauzig  her  bekannt.  Eine  für  Preusaeu  neue  Art  werde 
ich  später  anfuhren.  Von  MicroUpidopteren  waren  viele  vorband^  Sehr  vei^ 
brdtet  war  ein  hübsch  gezeichneter  Wickler,  die  2br£rw  areuana.  Am  Zittno- 
See  waren  die  Blätter  der  Eichen  von  den  Raupen  eines  grünen  Wieklers,  der 
Tofiin»  mridana,  ai-g  serfressen.  6 


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78 


Auf  einem  Erlenblatte,  später  auch  «af  einem  WeisBbachenblatte  &Dd  ieh 
die  tehwsen,  na&echtstehenden,  geArten  Banpenefteke  einer  CoUophmra.  Die 
Blätter  der  Weissbnche  und  des  Haselstrauches  waren  nicht  selten  ganz  wie 
mit  einem  Locheisen  durchschlagen.  Zwischen  den  ßlatthäut^n  loht  nämlich 
das  Rttupchen  einer  Motte,  dor  Incurvaria  Zinckenii,  welche.s  sich  zuletzt 
ein  rundes  Stückchen  aus  dem  Blatte  beisst,  so  dass  es  zur  Erde  fallt  und  hier 
das  Räupchen  wie  in  einer  linsen  förmigen  Kapsel  vor  den  Unhilden  des  Winters 
schützt.  Die  aus  abgebissenon,  trockenen  Grashalmen  gebildeten  Säcke  der 
Pgifche  nitidelht  auf  ver-^chiedenen  Blättern  waren  ziemlich  häutig. 

An  deu  Zweigen  der  Wei.ssbnchen  und  Espen  fand  icii  last  erlj-^engrosse. 
glänzende,  rotlibraunc  fast  schwarze  (^occusweibchen.  An  den  Erlen  krocliea 
grüne  Blattläuse,  welrlir-  von  einer  weissen  fa<leutbrraigen  Wachsausschwitzung 
umgeben  waren.    A  ielleicht  eine  Dortheslaf 

Obgleidi   ich  einen  A''orniittag  zum  Raupenklopfen   verwendete,  so  war 
meine  Au.slteute  iiur  gering.    Es  waren  fast  nur  Spannerraupen,  die  ich  erhielt, 
und  diese  lieferten  nach  der  Entwickelung  nur  Falter,   die  aus  der  Nähe  Dan 
zigs  Bchon  bekannt  waren.    Aussei'dem  fand  ich  nur  2  Raupen  vom  braaneo 
Bären  {Arctia  Caja)^  und  Raupen  vom  kleinen  Gabelschwänze  {Harpyia  bifida), 
eine  Raupe  vom  kleinem  Naditpfanenauge  (Saimmia  pavonia),  einige  Raopea 
▼on  Offfyia  goMHigma  (deren  Weibchen  ungeflügelt  sind)  und  eine  Raupe  eises 
Blutfledcschf^rmers  (^^aena  ßUpcndulae).  Dagegen  bemerkte  ich  grosse  Nester 
von  Ranpen  des  Ringelspinnere  {Qaetropcxha  nemtria)  und  einige  Nester  toi 
Raapen  des  grossen  Fuebses  {Vanata  polgchloro»).   Am  9.  Juni  zeigte  air 
meine  Frau  eine  Ranpe,  die  sich  sur  Verwandlnng  an  einem  Espenblatte  fest- 
gesponnen hatte.    Es  war  die  Raupe  des  grossen  Eisvogels  (lAnumtü  pepuHj 
die  ich  noch  nie  gesehen  hatte,  und  die  sich  durch  ihre  sondwbaren  Auswüchse 
auszeichnet.   Nachdem  sie  sich  in  eine  Puppe  verwandelt  hatte,  nahm  ich  sie 
mit  und  erhielt  am  28.  Juni  einen  weiblichen  Falter,  während  ich  die  männ- 
lichen sclion  vf)rber  gafangen  hatte. 

Bei  dem  Klopfen  der  Rau])en  lielen  auch  einige  der  gr&nen,  schwanbe- 
domten  Blattwespenlarven,  die  auf  Eichen  leben  in  den  Schirm.  Schon  R^av- 
mur  kannte  diese  Larven,  er  konnte  sie  aber  nicht  erziehen.  Mir  gelang  <iie 
Zucht  mit  Larven,  die  ich  aus  der  Tnciieler  Haide  erhielt  und  später  auch  in 
den  Pelonker  Wäldern  fand.  Sie  ergab  eine  ganz  neue  Blattwespenari,  uie 
filennocompa  puhi'sri'/is  Z(nl<l/tc/i.  Auf  dem  wilden  Api'elhaunie  fan<l  ieh  sehr 
zahlreiche  Colonien  einer  amleren  Blattwespenlarve,  die  ich  vor  mehreren  Jah- 
ren im  Jäsclikcnthale  und  später  bei  .Mateniblewo  gefunden  und  erzogen  batt'\ 
Es  war  eine  ebenfalls  neue  Art  und  zwar  der  Xematux  moestus  Zaiiilnrh.  Auf 
Blaubeeren  faiul  meine  Frau  die  Larven  wieder,  welche  ich  vor  vielen  Jahren  in 
t>liva  gefunden,  aber  nicht  erzogen  hatte.  Vielleicht  gelingt  mir  dicsesmal  di« 
Zucht.  Auch  die  Larven  der  PMeilowma  eandidota,  welche  in  Heubade  und 
Peloukeu  zuweilen  die  Burkensträucher  ganz  entblättert,  &nd  ich  hier.  Bbensi 


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79 


zeigten  mir  die  Blattrollen  an  den  BIttttem  der  Almut  «ncona  mit  den  darin 
befindlichen  Larven  das  Vorkommen  der  Lffda  dtprena  an. 

Die  oft  kartoffelgroBseii  und  rdthlich  schimmernden  Zweiggallen  an  Eichen  von 
Tmw  terminalü  waren  häufig.  Eine  gefangene  Tng<meupi9  megaptera  liisst  aaf  das 
Vorkommen  der  rothen,  harten,  runden  Gallen  an  den  EichenstUmmen  schlies- 
sen.  An  wilden  Rosen  fanden  sich  die  runden  Gallen  von  Rhodite»  Eglante 
rtae.  An  mehreren  Eichcnbüschon  waren  die  Blattlappen  nach  unten  umge- 
klappt, oben  roth,  unten  gelb  und  grün  gefleckt,  in  der  durch  das  Umklappen 
entstandenen  Tasche  lag  eine  weisse  Gallmücken-  {Cecidam^fien)  Larve. 

Die  rothe  Waldameise  (Formiro  mfo)  war  häufig  sowohl  in  grossen  Hau- 
fen als  auch  unter  Torfstücken.  Auch  die  Formica  fu»ca  war  zahlreich  ver- 
treten. Die  Mi/rnn'cd  InevinoiUx  nistete  zwischen  der  Rinde  alter  Kiefenifltub- 
ben  lind  pogai-  unter  trockenem  Kuli(ii'ing<!r. 

Iluniniehi  sah  ich  im  (ianzeii  weni^  und  dann  nur  die  bekannten  Arten, 
als  lionihm  teirestrisj  liorttmim  etc.  Von  Ve^a  nt/a  entdeckte  ich  ein  Nost  in 
der  iOrde. 

Die  Laufkäfer  liessen  sieh  wenig  .'«ehen.  was  wold  mit  der  anhaltmden 
Dürre  zusammeuhaugt,  da  die  ijautkäfer  feuchti',  dunkle  Waldsteilen  lieben. 
Die  Trockenheit  war  so  groBs,  das»  in  den  über  70  Fuss  tiefen  Brunnen  das 
Waaser  fehlte  und  aus  den  Seen  geholt  werden  muaste.  Dagegen  waren  die 
Bosskftfer  (Gioirtqf€9  nieoHeuB  und  §tereorariu8)  in  grosser  Zahl  vorhanden. 
Ebenso  fand  ich  im  Kuhdflnger  Bisttren,  Aphodien,  Onthopliagm  und  Sphaeridim 
In  Menge,  aber  nur  einen  Mondhomkifer  {Copru  luHorü).  Auch  nur  einen 
Todtengräber  (Neerophonu  Vispillo)  konnte  ich  erbeuten.  Aus  einem  Tümpel 
erhielt  ich  kleine  Schwinmik&fer  (Agabut),  einige  Wasserscorpione  (NqHt  einerea) 
und  Rfickenachwimmer  (Natoneeta  glauea).  Letsere  in  verschiedenen  EntwIcke* 
lungssta^n. 

Aus  dem  Seeresener  Wiesenbache  fischte  ich  die  VeUa  rivulorum  und 
Uydrometra  laeuttrit,  zwei  Wanzenarten,  die  auf  dem  Wasser  umherrutschen. 
Auch  einen  einsamen,  f?ich  im  Kreise  drehenden  Taumelkäfer  {Gt/rinua  uatator) 
erbeutete  ich.  Im  Zittno-See  fing  ich  die  grössere  Sgdrometra  paludum.  Bei 
der  Jagd  auf  diese  3  Wanzenarten  fielen  mir  die  vielen  schwarzen  Fliegen  auf, 
welche  stets  nach  einer  Richtung  über  die  Wasserflache  hinllogcn.  loli  fing 
einige  derselben  und  erkannte  sie  als  zur  Gattung  Hilara  irehöiiy:  und  zwar 
tlie  über  dem  Seeresener  Bache  fliegende  grossere  Art  als  die  H.  ylobulipesj  die 
kleinere  vom  Zittno  See  als  //.  chorica. 

Das  zahlreichere  Erscheinen  des  bei  Danzig  selten  erefundcnen  lieduviuH 
personaluH  hängt  vielleicht  mit  dem  Vorkommen  dei-  lUtittn  <jermuiiira,  den 
sogenannten  Sc ii walten,  zusammen.  Diese  grosse  schwarze  Wanze  scheint  den 
Schwaben  nachzustellen. 

Die  zarten,  goldäugigen  Florfliegen  {Chrysopa)  und  die  Scorpionsfliegen 
{Panorpa  communi»)  waren  recht  häufig,  dagegen  die  Kameelhalsfliogen  (RapHi' 
dia)  selten. 

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80  

An  Phryganiden  mu88  TTeberfluss  sein,  das  bewiesen  die  vielen  und  verschie- 
denen Gehäuse  mit  lebenden  Larven  im  Wasser.    Ich  konute  aber  die  Zeit  ihrer 
Entwickeluug  nicht  abwarten.    Scblanimtiiegen  (Sialis  lutaria)  waren  schon 
recht  häufig.    Interessanter  war  mir  das  zahlreiche  Erscheinen  einer  iLleiDen 
sehwarseii  Phryganide,  der  MUtaddm  atra,   Sie  sass  «n  Zittao-Soe  stets  ruhig 
auf  der  Oberseite  der  Erlenblätteri  die  sehr  langen,  achwars  und  weissgeriogel- 
ten  FUüer  nnd  die  beiden  stark  schwarsbehaarten  Palpen  yorgestreckt,  wlih> 
rend  die  an  den  Leib  gelegten  blanschwarsen  Flfigel  im  SonnenseheiBe  i^ist. 
ten.  Rührte  man  aber  an  dem  Blatte,  dann  flog  oder  sprang  das  Thier  asgea- 
bUekUch  fort. 

Auch  die  Orthopteren  waren  noch  nicht  vollständig  entwickelt.  Ausser 
den  Gattungen  Tettia,  Stenobotknu  und  GomjihoreniM  fluid  ich  Blatta  lapponica 
ausgebildet,  Dectievs  verrtta'vortu  und  Locu»ta  aber  nnr  als  Jjarven.  Nach  die- 
sen allgemeinen  Bemerkungen  mögen  noch  einige  Scenen  ans  dem  Insektenlebeo 
folgttl,  die  ich  zu  beobachten  Gelegenheit  hatte. 

In  den  festgetretenen  Gängtni  des  Föratereigartens  hatten  viele  Grab- 
wespen {Thi/reopug  paff  (latus)  iiire  Röhren  gegraben  und  waren   bemüht,  ihr« 
Brut  mit  Futter,   das  aus  Fliegen  besteht,   zu    versorgen.    Sie   krochen  imd 
flogen  daher  sehr  emsig  aul  den  Blättern  der  benachbarten  Pflanzen  im  Sonuea- 
scheine  umher.    Es  dauerte  lange,  ehe  sich  eine  Fliege  auf  ein  Blatt  niedeiÜen. 
Die  Wespe  hatte  sie  erspäht.   Sogleich  erhob  sie  sieh  und  schwebte  wie  ein 
SanbTogel  über  ihrer  Beute.   Plötslich  stiees  sie  anf  die  Fliege  henb  vnA 
xwar  so  wuchtig,  dass  ich  den  Stoss  auf  das  Blatt  deutlioh  hören  konnte. 
Aber  die  Fliege  flog  davon  nnd  die  Wespe  sass  nun  längere  Zeit  auf  denseV 
ben  Flecke,  als  ob  sie  sich  schämte  oder  Ärgerte.   Bald  darauf  kam  eine  weit 
grossere  Baubfliege  (Anlwi)  und  seute  sich  auf  dasselbe  Blatt.   Die  Grabwespe 
kannte  ihre  Feindin,  flog  anf  sie  zu  und  streifte  sie  nm*,  um  sie  au  veij&gen, 
was  ihr  auch  gelang. 

In  demselben  Garten  fand  ich  an  der  Gartenbank  in  dem  Räume  zwischen 
Sitzbrett  und  Fuss  eine  Colonie  von  Blattschneiderbienen  {Megachile  nrcum- 
cincta).  Sie  sassen  Abends  dicht  neben  einander,  mit  den  Köpfen  nacli  aussen 
und  Hessen  sich  ruhig  betrachten,  ohne  fortzufliegen.  Später  waren  sie  auch 
verschwunden. 

An  den  erratischen  Steinblöcken,  welche  zu  beiden  Seiten  der  Landstrasse 
stehen  oder  liegen,  fand  ich,  wie  schon  vor  Jahren  bei  Oliva,  die  aus  grobem 
Sand  und  Lehm  gemauerten  Zellen  ein«  Biene,  der  Omda  adunca.  Ich  musste 
das  Messer  anwenden,  um  diese  Zdlen  au  dflhen.  Sie  enthielten  theils  ansgo- 
bildete  Bienen,  theils  Parasiten.  Ich  lluid  nftmlich  swei  todte  Bxemplare  des 
seltenen  Gryptiden  Linoemu  maerobahu  und  mehrere  lebende  Ckiym  osrafii. 
Auch  eine  rothbranne  Milbe,  deren  sehr  lange  Beine  mit  einer  länglich  rundes 
Yerhrmterung  endigten,  &nd  ich  in  einer  Zelle.  Vielleicht  aar  Gattung 
raeu»  gehörig.  Ob  diese  Milbe  mit  den  Bienen  in  irgend  welcher  Beziehung 
stand,  weiss  ich  nicht»   Später  krochen  neben  den  Onn«a-ZeUen  viele  kleine^ 

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rothe  weiche  Mflben.  Ob  es  Junge  dar  vorher  Beechriebenea  waren?  —  Nach 
einigen  Tagen  fimd  ich  die  Zellen  geschlossen  und  mit  einem  sfissen,  blanen 
Breie  gefftUt,  den  die  Bienen  als  Nahrung  für  ihre  Brut  eingetragen  hatten. 
Diese  Zellen  enthielten  auch  schon  je  dne  Made.  Die  erwachsenen  Maden 
massen  ungefähr  einen  Centimeter,  waren  weiss  mit  kleinem  Kupfe  und  brau« 
nen  Mandibeln  und  spannen  um  sich  weissliciie  Hüllen,  welche  die  Zellen  ans- 
fBllten.  —  An  einem  solchen  Steine  fand  ich  unter  horizontalen  TorspHingen, 
also  vor  Regen  und  Sonne  geschützt,  Galericen  von  6 — 7  neben  einander  lie- 
genden Zellen,  die  aus  Kiefernharz  gebildet  waren.  Leider  waren  sammtliche 
Zellen  offen,  ihre  inneren  Wände  glatt  und  glänzend,  so  dass  ich  nicht  erfah- 
ren konnte,  welcher  Baumeister  sie  hergestellt  hatte.  Nur  eine  Zelle  war  noch 
geschlossen  und  ich  fand  bei  ihrer  Oeffnung  ein  gelbes,  maschiges,  rundliches 
Oespinnst.  in  welchem  ein  rothbraunes  Cocon  lag.  Als  ich  dieses  öffnete,  be- 
fand sich  in  demselben  eine  etwa  2  mm  lange  achwarze  HymenoptereD})uppe 
mit  hellen  Fühlern  und  Beineu,  die  ich  als  zu  den  Ldmtierien  gehörig  erkannte 
und  die  wohl  ein  Parasit  des  Zellenerbauers  war. 

In  den  Bohrlöchern  der  alten  Pfosten  nnd  Zinne,  aus  welchen  ein  Bock- 
kilfer,  das  CaUidium  h^jultu  henrorkam,  hatten  sich  noch  andere  Hymenopteren 
angesiedelt.  So  der  Pempkredon  tuffubrü,  PatttUoteut  tMmHeomü  und  J^ypttet 
truneorum.  An  Parasiten  fehlte  es  auch  nicht,  denn  es  trieben  sich  an  densel- 
ben Stellen  auch  Chryti»  cjfonm,  iffnita  und  fulgida  hemm.  Der  Braconide 
Doryd»  leucogatter,  sohwars  mit  rotbgelbera  Hinterleibe,  Hess  sich  eben&Ils 
sehen. 

An  LehmwUnden  bauten  die  Töpferwespe  (TVgpooyZo»  ßguUu)  und  0<i^- 
fttrut  pmittwm  ihre  Lehmröbren  und  trugen  Beute  ein. 

An  einem  Vormittage  gingen  wir  bei  heissem  Sonnenschein  auf  schatten- 
losem Wege  durch  eine  junge  Schonung  in  der  Ntthe  des  Fabelberges  (so  be- 
nannt nach  einem  Förster,  der  sich  hier  aus  Liebesgram  erschossen  haben  soll). 
Da  bemerkten  wir  auf  dem  lehmigen  Wege  viele  Röhren,  die  von  Grabwespen 
und  Bienen  herrührten.  Wir  fingen  mehrere  Thtfreopm  pterotttn,  einige  Spheco' 
des  und  aiich  den  0.ryhelus  uniglumis.  Mir  fielen  nun  die  Beobachtungen 
V.  S'ieboUVs  ein,  die  er,  soviel  ich  mich  entsinne,  im  Garten  des  Hebeammen- 
Institus  zu  Danziir  anstellte  und  in  einer  Schrift:  Ohservaffoncfi  tjuncdam  enfomol. 
de  O^j/belo  unii/lume  atque  Miltoyramma  ronira  1841  veröffenlliclite.  Kr  be- 
schrieb darin  die  Art  und  Weise,  wie  die  Fliege  .-iich  bemüht«',  ihre  Eier  auf 
den  0.ri/helu8  abzulegen.  Ich  fand  denn  auch  die  Miltor/runnixt,  wie  sie  im 
Kreise  um  die  Erdlöcher  herumflog,  konnte  aber  die  Beziehung,  in  dr>r  sie  zum 
O-vifbelw  stand,  nicht  beobachten,  weil  sich  Fliegen  iu  grösserer  Zahl  vorfanden, 
die  vielleicht  auch  Absichten  auf  den  Thyreopua  hatten.  Diese  Fliegen  waren: 
Mflopia  leucocephala  und  B<mbiliut  die  sich  ebenfalls  nach  kurzem  Fluge 

auf  die  Erde  setaten. 

In  den  alten  Stubben  gefüllter  Kiefern  steckten  viele  Puppenhfilsen  einer 
Fliege.   Ich  nahm  einige  noch  nicht  ausgeschl&pfke  Puppen  behutsam  heraus 


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und  erzog  die  ziemlich  grosse,  schwarzhaarige,  auf  dem  Hinterleibsrücken 
schön  rothbraun  behaarte  Laphrut  aUnhoiriü,  Die  noch  grössere,  ganz  scbwaize 
L.  atra  lebt  ebenfalls  als  Uade  in  alten  Pfosten  und  Brettern  und  war  rocht 
häufig. 

Die  Ton  mir  bei  Zoppot  gesammelten  Spinnennester  an  Haideknwt  oad 
Binsenhalmen  fand  ich  auch  hier  recht  hSofig,  ohne  Jemals  die  YerfertigeriD 
SQ  Gesichte  zn  bekommen.  Das  mehr  als  erfosengrosse  Nest  besteht  ans  einer 
weissen,  seidenartigen  H&lle,  in  welcher  die  Eier  liegen.  Diese  Hülle  ist  tob 
einer  dicken  granen  oder  gelblichen  Sandhülle  umgeben.  Ans  diesen  Nestern 
erzog  ich  dieselben  Parasiten,  wie  in  Zoppot,  nttmlich  den  BemitiUt  fia^l», 
den  PezomachuB  zonatus  und  P.  fcudatm. 

Unter  diesen  Spinnennestem  befand  sich  auch  eine  Lehmzelle,  die  ioli 
sogleich  als  einem  Eumenes  angehörig  erkannte.  Sie  war  aussen  mit  Buckeln 
versehen,  aber  der  vorstehende  Nabel  fehlte.  Später  erschien  ans  dieser  Zelle 
ein  Enmenes  pomtformis. 

Endlich  lasse  ich  nun  die  für  unsere  Fauna  oder  überhaupt  neuen  Tnsct 
ten  folgen.  Ich  wähle  zu  diesem  Zwecke  die  Reihenfolge  der  Ordnungen  nach 
A.  Gersfnrktt'^fi:  „Handbuch  der  Zoologie"  1863,  der  mit  den  Geradfliidern  be- 
ginnt. Da  mir  aber  ein  Verzeichniss  der  Westpreussischen  Geradflügler  niclil 
bekannt  ist,  so  gebe  ich  ein  solches  und  zwar  von  denjenigen  Arten,  dk  ich 
im  Laufe  der  Zeit  um  Danzig  gesammelt  habe,  denn  in  Seeresen  konnte  i  liim 
Juui  nur  wenige  fangen,  weil  die  GeradÜügler  erst  später  im  Jahre  erscheibt-u 

L  Ordnung.  Geradflügler  (Orthoptera). 

Gattung  Blatta.   Schaben«  Kakerlaken. 

Iii.  geifnanica  Fbr.  Plage  in  vielen  Häusern.  Franzosen  genannt 

Bl.  lapponica  L.    In  Wäldern, 

BL  ericetarum  Wsm.   Ebenfalls  in  Wäldern,  aber  seilten. 

Oattong.  :PeHpkmeta, 
1*  onmOaUt  L.   Eben&lls  Plage  in  vielen  Wohnungen.  Schwaben  genannt 

Gattung  G^ryllotiilpa. 
Gr.  vul(/a/  (s  Lafr.  (Gry l lux  (jrylloUilpa  L.)    Maulwurfsgrille.    Werre.    Oft  den 
Pliauzenwurzeln  schädlich. 

Gattung  GryllHs  L,    (Aclieta  £^,J 

Gr.  eampeatris  L.    Feldgrille.    Auf  dürren  Aeckern. 

Gr,  domssUcut  L.   Heimchen.   Besonders  in  Backbilusem. 

Oattmig  Meoanema. 
M,  varkm.  Im  Herbste  auf  Eäumen  im  Jischkenthaler  Wäldchen. 

Gattung  Decticus. 
D.  vetrucivoi'ua  L.    Waizcnbeisser.    Ziemlich  häufig. 

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8S 


Gmttang  LocusUt* 

L.  ririfh'asima  L.  Henpfprd. 

L.  cantam  C/uirp.    Springhahu.  üeberall. 

Gattung  TeMx  Charp.  {MHk  IdOrJ) 

T.  suhulaiu  L.    Im  Laube. 
T,  bipunetata.  Ebenda, 

Gattung  OetUpoda, 

O.  mif/ratoHa  L.    Wanderheuschrecke.    Einzeln  um  Danzig. 
0.  coerulescens  {Paclintelus)  L.    Auf  sonnit^en  Feldern. 
0.  «tridulus  (Pachi/telus).    Im  Schmelzthale  bei  Sagorcz. 

Gattung  Gomphocerus, 

G.  biffuttaiwt.  Häufig. 

0,  brevipenm».   Auf  Wiesen. 

Gattung  Stenobothrus. 

8t.  Hneahu,   Bei  Zoppot. 

8t  pratorum.  In  yielen  Varietäten.  Ueberall. 

Gattung  ^kMrfieuku 
F,  gigantea  L.   Auf  den  Dftnen. 

F.  aurteularia  L.  Ohrwurm.  Ueberall. 

F,  «Rtnor  L.  Seltener. 

Omttniig  P90fU8» 

Pb.  strigosus  Curt. 
Ps.  simiii»  Steph. 

Fi.  lineaitu  ImU.   Alle  3  Arten  einzeln. 

Qattang  AtropoB* 
A.  puhaioriut  L.   B&oherlauB.  üeberall. 

Gattung  yemura, 

N.  eariegata  Oliv. 

iV.  cinerea  Oliv. 

N.  humeraiis  Pict,   Alle  3  Arten  am  Wasaer. 

Gattung  Chiaroperkh 
Chi.  grammatka  Sep.   Im  Badaunentbale. 

Gattung  JEphemera.  * 
E.  vulgata  L.  Eintagsfliege.    Am  Zittno-See  häutig. 

Gattung  Cloe* 

Cl,  diptera  L.  Kljenda. 

Familie:  Libellulina  Burm.  (Odonata  Fbr.)  Wasserjungfern.  (Früher  zu 
don  Netzflüglern  gerechnet).  Da  Dr,  H,  Hagen  in  den  Neuen  Preussischen 
P)roTin£ial*Blättern  1846,  B.  II  ein  Verzeicbnisa  der  Netsflügler  giebt  und 
V.  8iebold'8  Angaben  fiber  die  bei  Danzig  gefangenen  Arten  anf&hrt,  so  gebe 
ich  hier  nur  die  Arten  an,  die  ich  um  Seerosen  fing,  oder  die  v,  Siebold  bei 
Danzig  noch  nicht  entdeckte. 

u  6* 

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Gftttuis  Lette». 

L.  tpama  8dy»,  Selten. 

Gattung  AgrUm. 


A.  puella  V.  d.  L.  Am  frischen  HaflF. 
A.  et/athigerum  Ckarp,  Am  Zittno-See. 


A.  lunulatum  Charp.  Am  Zittno-See. 
A,  elegant  Vanderl,    Am  Zittno-See. 


L.  albifratu  Burm,   üm  Danzig. 
L,  dubia  VanderL  U^raU. 
L.  9triolala  Charp.   üm  Danag. 
L.  ruHeunda  L.  Häufig. 


L,  eaneeüata  L.  In  Seerosen.  Bei 
Danzig  habe  ich  sie  nie  gesehen. 
Die  <f  sind  auf  dem  Hinterleibe  mit 
granblaner  Ansschvitani^  bedeckt, 
irie  bei  L,  deprma, 

Gattang  Ji}pitheca. 
E,  himaealata  Charp.   Am  Zittno*See  üng  ich  ein  Pärchen.   Bei  Dansig  noch 
nicht  gefiinden. 

Gattwig  ThHj^ 
Tht.  csrsoitum  Halid,  Dem  Weizen  oft  schädlich. 

Gattang  Lepisnm, 
L.  UMharina  L.    Fischchen.    Zuckergast.  Häufig. 

GattuTiE^  I^odura.  Spriogschwani* 
Die  Arten  worden  von  mir  nicht  gesammelt. 

Gattang  Desoria, 

D.  gladaUe  Nie.   Bei  Oliva  in  einem  Winter  massenhaft  anf  dem  Schnee. 

IL  Ordnung.  Netzflügler  (Nenroptera). 

Von  dieser  Ordnung  zähle  ich  alle  von  mir  bei  Danzig  nnd  Seeresen  ge&sgS' 
nen  Arten  anf,  da  mir  ein  ToUständiges  VerzeichnisB  derselben  au 
Westprenssen  nicht  t»ekannt  ist. 

Gattang  Myrmelefm,  AnelseBlöwe. 

Jf.  formieariue  L.   In  Kiefernwäldern. 

M.  fmaiealyna  Fbr.   Auf  der  frischen  Nehmng. 

'  Gattung  AcatiMatMtis* 

A,  oeeitanica*  Vill.  Anf  der  frischen  Nehrung,  bei  Probbemaa. 

Gattung  OsmyluSm 
0.  ntaculatu8  Ltr.   An  Waldbächen.   In  Thalmühle. 

Gattung  Chrysopa^  Florfliege. 


Chr.  tmtgnrU  Sclmoid.  Uebeiall. 
Chr.  viftata  Wsm.    Bei  Zoppot. 
Chr.  inteffra  Hagen.    Bei  Zoppot. 
Chr.  perla  L.  Ueberall. 


Chr.  ventrulis  Curt.  Seeresen. 
Chr.  phyllockroma.    Wbui.  Seeresen. 
Chr.  aiba  L.  Seeresen. 


IS 


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86 


Oattnng  Semerobtus. 


H.  faxnatus  Gözsy.    Bei  Daozig. 
//.  hwnuli  L.  Ebenda. 
H.  nervoMis  Fbr.  Ebenda. 


ff.  eyUndripes  Wsm.  Zoppot. 
H.  micam  Oliv.  Zoppot. 
H.  limbatu»  Wsm.   Bei  Daiudg. 

Dr.  phalaencide»  L.   Auf  Bichen. 

Gattniig  Maphidia.  Kameellialsfliege. 

R.  cphiopsis  Scham.  Ueberall  enueln. 
R.  aanihotHgma  Schnm.   Bei  Oliva. 

Gattung  SUUis,  Wasserflorfliege. 

S.  lutaria  L.    Ueberall  am  Wasser. 

Gattung  JPcmoi'pa,  Scorpionsfliege. 

P.  communis  L.  Ueberall. 

Gattaug  JPhryganea, 

Phr.  grandis  L.    Bei  Danzig. 

Gattong  Neuronia, 

N.  rußcrus  Scop.  Selten. 

Gut tung  LimnophiUis. 


L.  ohseurus  Ramb.    Bei  Danzig. 

L.  yriseus  L,  Ebenda. 

L.  rhombicus  L.    Ueberall  einzeln. 

L.  dngulatus  Steph.  Selten. 

Gattung  Vluietqpteryx, 

Ch.  /u»ca  Wstw.  Zoppot. 

Gattung  OmmmotouMu«. 

Gr.  atomanu^  Fbr.    Bei  Daozig. 
Gr.  lUtidu»  Müll.  Ebenda. 

Gattung  Setodea* 
S.  lacustris  Pict    Bei  Danzig. 

Gattang  IfoUdoHa. 

N,  ciliarü  L.  Seeresen. 

Gattung  Mystaeides, 


L,  ßavirvmiH  Fbr.    Bei  Danzig. 
L.  ft'nest ratus  Kol.  F^benda. 
L.  borealis  Zett.  Ebenda. 


Af.  tineoidi'H  Scop.  Am  Zittno-See. 
Jd.  venoauß  Ramb.  Zittno-See. 


M.  pilosvs  Müll.  Bei  Danzig. 
M.  ater  Fict.  Zittno-See. 


Gattung  Hydropsyehe. 
Eine  anbestimmte  Art  kommt  in  den  Earthttaser  Seen  vor. 
Mehrere  Phryganiden-Arten  stecken  noch  anbestimmt  in  meiner  Sammlung. 
Die  zu  den  Fftcherflfiglern  {Strepdpttra)  gehörenden  Gattungen  Xenos 

und  Stylops  kommen  bei  Banzig  vor,  wo  sie  aaf  Sphegiden  und  Apiden 

parasitisch  leben. 

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86 


III.  Ordnung.   Käfer.  (Coieoptera.) 

Nachdem  Herr  Professor  S  i  e  h  o  1  d  in  den  Preussischen  Provinml- 
Blttttem  ein  Yerzeichniss  der  preassiacben  Käfer  veröffentlichte,  ist  in  West- 
preussen  so  enurig  gesammelt  nnd  sind  in  letzter  Zeit  durch  Herrn  Stadtnih 
Helm  die  neuen  Funde  in  diesen  Schriften  bekannt  gemacht  worden,  daas  es 
sehr  schwer  ist,  noch  neue  Arten  hinzuzufügen.  Ich  will  daher  nur  auf  dnip 
Käfer  aufmerksam  machen,  die  ich  in  Seeresen  fand. 

Sphodrus  inacquah's  Pz.,  Feronia   angugtata   Dft.,    Uetnbidium  paludotum  Fl 

Agabvs  inaculafus  L.,  werden  selten  gefunden. 
Hüter  mccicola    Thms.,    //.    venfralis   Marsh.,    Onthophayu*   nwhiciirnu  L, 

0.  fracticornis  L.,  fand  icli  nicht  selten  im  Kuhdünger. 
Cetonia  auruta  L.  und  Trichim  fasciatus  L.  fand  ich  auf  Blüthen. 
Lamia  tejctor  L.,  Oxymirm  cumor  L.  und  Rluigium  inquüitor  Fbr.  fauii  kü 

vereinzelt. 

DittieimÜiM»  peetkueormit  L.  und  MaUr  biäUatu$  L.  waren  nicht  selten. 
OUorrkynehut  mgrila  Fbr.  und  Rhynekite»  plamroitri»  Fto.  fand  ich  nur  doDaL 
Cri/pfoceplialut  oetopunetahtt  Scop.,  Clythra  4-punetata  uodl^rockroa  eoedmU 

waren  anf  Blfitben  häufig. 
lAna  Utppomea,  Cryptaeepkalu»  lahiatitB  L.,  Dasytet  plumhem  Mfill.  nnd  Aalkt- 

comut  foieiatut  L.  fand  ich  ebenialls  auf  Blfithen. 
Donaeia  mpresta  Ahr.,  D.  dentip«$  Fbr.  nnd  i>.  afßnU  Bunge  waren  iifden 

Zittno-See  h&uQg. 

IV.  Ordnung.    Hautflügler.  (Hymenopter».) 

In  den  Schriften  der  physikaHech-Okonomischen  OeaeUechaft  an  KOnlgi- 
berg  erschienen  in  den  60ger  Jahren  von  mir:  „Die  Hymenopteren  der  Ph^ 
Tins  IVenssen",  enthaltend  die  Bienen,  Faltenwespen,  Grabwespeo,  Goldwespn 
nnd  Ameisen.  IHe  Schlupfwespen  wurden  neu  bearbeitet  und  in  diesen  Sebii^ 
ten  unter  dem  Titel:  „IMe  Ichnenmoniden  der  Plrovinsen  Ost-  und  WestprevaBeD*' 
▼erOffendicht.  Die  Blatt»  nnd  Holzwespen  gab  ich  in  Gemeinschaft  mit  den 
Ycrstorbenen  Professor  Dr.  Zaddach  in  Königsberg  unter  der  Üebenchnft: 
„Beobachtungen  über  die  Blatt»  und  Holzwespen'*  theils  in  den  Schriften  der 
physikaligch-ökonomisclien  Gesellschaft  theils  in  den  Schriften  der  Natorfor- 
sehenden  Gesellschaft  zu  Dansig  heraus.  Die  Arbeiten  überheben  mich  da 
Aufztthlung  aller  in  Seeresra  gesammelter  Hautflügler,  ich  führe  also  nur  die 
jenigen  an,  welche  für  unsere  Provinz  neu  hinzukoomien,  oder  welche  fibe^ 
haupt  als  ganz  neu  beschrieben  werden  müssen.. 

Bienen.  Apiariae, 
Andrena  BaUofßana  Fbr       Anf  Scabiosa  arvensis. 

convexiuscula  K.         Nicht  selten. 
„      labialis  K.  (f2-   Im  Badaunenthale  siemlich  häufig. 
Ejflaetu  4-Mgnaiu9  Sch. 

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87 


Nomada  ri nctiroruis  Nyl.  (f. 
ProsopU  mixta  Sch.  ö". 

Grabwespen.  {Crabronina*} 
Alyson  Ratzebwyi  Dhlb. 

GoldwMfeB.  (CXhryMidae)* 

ChrytU  aerata  Dhlb. 

Sehlnpfwespen.  (lehneumanidae), 
Ichneumon  rufidmu  Wsm.       Glypeus  gans  8chwai-2.  ebenso  Kopf  und  Thorax, 

die  araa  anperomedia  4-eckig.  Flügel  getrfibt,  das  Stigma  rotbbrauD, 

Hintertrochanteren  roth,  die  Hintertarseoglieder  mit  rotber  Basis,  Seg- 

m^t  5  gans  schwarz. 
Catoglyptus  montanut  Gr.  cf ■    Palpen,  Mandibeln,  Clypeus,  Gesicht,  Glied  1  der 

Ffihlcr  untßn,  vordere  BeiDe,  mit  Ausnahme  der  Coxen  gelb.  Kommt 

auch  in  Lappland  vor. 
Jirjfphon  auhsulcaius  Hlni<rr.        Flügelwurzel  gelb,  Beine  rothgelb,  Hinter- 

sehrnkcl  nur  in  der  Mitte  schwarzbraun,  Segmente  1 — 4  roth. 
Erromemis  freiiator  Gr.        Fühler  und  Hinterleib  schwarz  mit  Ausnahme  der 

Spitze  (if.H  Letzteren. 
PhygaJeuon  inipn>hu8  Gr.  ?  <f.    Fülikrglieder  2  und  3  roth,  Hiutercoxen  mit 

schwarzer  Basis,  Segment  2  am  Grunde  schwarz,  Segment  5  am  Grunde 

roth. 

Phygadeuon  diaphantu  Gr.  (f- 
Pl»eUtem  mUtHlieormt  Erst.  (f. 
Neu  sind-  folgende  Arten: 

1.  Dteaelotw  trachanteraiuä  nt.  «f.  Kigei-,  palpis,  aquamulü,  pedihut 
anteriorilnu  partim  flavi»,  ptdtbus  ruß»,  eoa?ü  pottieu  et  baei  troehanterum  om- 
m«m  niffria,  ineieura  tecunda  ahdwninie  rufa,  plica  vewtraH  flaoa, 

7  mm.  lang,  ziemlich  glänzend,  punktirt  und  kurz  behaart.  Kopf  etwas 
breiter  als  der  Thorax  und  hinter  den  Augen  nicht  Terschmftlert)  Ffihler  kräf- 
tig, area  auperomedia  quer,  halbmondförmig,  area  poeteromedia  vertieft,  mittlerer 
Theil  querrunzlig,  nertue  tranwernts  emalie  unter  der  Mitte  gebrochen.  8^- 
ment  1  so  lang  wie  die  hintersten  Coxen  und  Trochanteren,  gerade,  Postpe- 
tiolus  zwischen  den  Stigmen  am  breitesten. 

Schwara;  Palpen  gelb,  Fühler  unten  bräunelud,  Flögelschuppchcn  gelb, 
Stigma  schwarzbraun,  vordere  Beine  eigentlich  gelb,  Mittelcoxen  und  Mittel» 
Schenkel  roth,  Trochanteren  grösstentheils  schwarz,  Hinterbeine  roth,  Coxen 
und  Basis  der  Trochanteren  schwarz,  Tibien  und  Tarsen  braun,  Basis  der  Tibien 
und  der  Tar^('tifrli''dcr  roth,  Hinterrand  von  Segment  1  seitlich  sehr  schmal, 
von  Seixment  2  etwas  breiter  und  von  Scgmeut  3  nur  oben  roth,  Bauch« 
falte  gelb. 

2.  l'hd'oqenes  Aries  m.  Nic/er,  palpis  albidis,  antennis  alboannuIafiSf 
colli  mai  (/ine  aupero,  »quamulü,  radice  et  punctis  ad  alarum  radicem  jlavidiH, 

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88 


pedibus  rußt,  jwtHcit  coaii  et  femoribvti  partim  wgrU,  uffmeniü  2 — i  abdth- 
ndmt  rußs. 

6*/2  mm.  lang,  punktirt,  Kopf  breiter  als  der  Thorax,  hinter  den  Augen 
niclit  schmäler,  rnit  breiten  Backen,  riypoiis  vom  Gesichte  nicht  getrennt, 
Fühler  verhältnissmUssig  lang,  die  letzte  Hälfte  pfropfenzieherartig  gedreht: 
am/  superoniediu  längf^r  als  breit,  Pof^tpetiolus  sehr  foin  punktirt,  Si-srjQent  2 
mit  Quereindruck  an  der  Basis,  folgende  Sogniente  glänzend,  Aeulous  vin  tretend. 

Schwarz;  Palpen  weisalich,  Glied  2  dei-  p^iilder  und  di(!  Spitzen  der  fol- 
genden bis  zum  8.  Gliede  unten  braunroth,  9  und  10  oben  weiss,  die  folgenden 
braun;  oberer  Rand  des  Collum,  ein  Punkt  vor  und  ein  Strich  unter  den 
Flügeln,  Schüppchen  und  Wurzel  gelbweiss;  Beine  roth,  Ilintercoxeu  und  Hin- 
terschenkel  fast  ganz  echwarz.  Spitze  der  Hintertibien  braun;  Hinterrand  von 
Segment  1,  Segmente  2— >4  rotb,  Seiten  and  Hinterrand  des  Segments  4  schwan. 

3.  Vor  vielen  Jahren  fing  ich  bei  Danzig  einen  Jchneumon,  den  ich  für 
ein  Weibchen  hielt,  jetzt  erbeutete  ich  in  Seerosen  ein  swdteB  Ebcemplar,  das 
Mftnnchen.  Beide Thiere  gehören  zu  Iceiner  der  vonProfesaor  Wetmael  aafgeätellten 
Oattongen.  Unter  den  Gattungen,  die  Profesaor  FSnttr  in  seiner  Sjfnepm 
charakterisirti  könnten  die  Thiere  vielleicht  zum  Genus  Nototemut  geboren. 
Ich  nenne  sie  daher: 

Notoumue  divi»  m.  Niger,  palpi»  fMmdänditque  ßavie  (Att  deei^ 
fuem),  dypeo  et  faeie  rufit,  orhitie  frttnti»,  macula  verticii  et  genie  fiaxu  (tii  ^ 
media  faciei  nigra,  maeula  genarum  fiawf^,  antennü  artieulo  primo  eubtut  ru/o, 
ai'ticulü  9 — 13  (ilbis,  margine  supero  pronoti  ßavo,  mesothorace,  pectore,  plmiü, 
lateribus  metathoracu  ruß»,  acutello  et poetecutello  ßavi$,  illo  basi  rvfa,  squnmxtla 
et  radice  flavis,  stigmate  rufobruimeo,  ptdibvs  rußs,  coxis  anterioribue  et  trochanr 
teribue  ßavis  (in  Hbiis  et  tareis  anterioribus  ßaviti),  tibiis  postiei»  aptce  fuscis, 
tartis  posttcis  fuscis,  basi  articularum  rufa;  margine  poetico  eegmenti  2  ru/o, 
iegmentis  6  et  7  albo  marginatis. 

7  mm.  1.  Kopf  breiter  als  der  Thorax,  matt,  Gesicht  punktirt,  Wang^^n 
und  Schläfen  verdickt,  ungerandet,  erstere  sehr  glänzend.  Augen  ziendich  klein, 
zwischen  ihnen  und  den  Mandilieln  ein  ziemlich  breiter  Raum,  Mandilieln  mit 
2  fast  gleichen  Zähnen,  Clypeus  nicht  alige.setzt,  Hinterhaupt  tief  eingebuchtet, 
Fiihler  dünn,  nach  der  Spitze  etwas  verdickt;  Thorax  vorn  hoch;,  matt,  fein 
punktirt,  Metathorax  fein  gerunzelt,  area  supiromedia  l)reiter  als  lang,  hall)- 
mondtörmig,  area  posteromedia  gross,  mitten  etwas  vertieft,  mit  2  Längsleistcn. 
AV)domen  laug  und  schmab  Petiolus  dünn,  Postpetiolus  gerundet,  glänzend,  die 
Segmente  2 — 7  gleich  breite  die  2  letzten  abgeplattet  und  Segment  6  mit  ge* 
bucbtetem  Hintenrande.  Segment  2  weit  vor  der  Basis  mit  seichtem  Qno^ 
eindrucke»  in  welchem  die  rothen  Thyridien  liegen,  bis  hierher  fein  und  dicht 
runzlig  punktirt,  die  folgenden  Segmente  glänzend.  Terabra  vorstehend.  ASr- 
vu»  tranevereue  anaUe  nicht  gebrochen,  aber  unter  der  Mitte  einen  LSngsnerr 
aussendend. 


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Schwarz;  Palpen  uihI  Mandiiieln  (die  braunon  Zähne  ausgenommen)  gelb, 
Clypeus  und  (icsicht  rotli.  letztcrog  boitu  (/  in  der  Mitte  schwarz,  Wangen 
Hieira  cT  Wangen(leck),  orhitac  frontales  und  ein  grosser  ScheitelHeck  hinter 
jedem  Auge  g*^lb,  dieser  hinten  roth  gerandet.  Fühlerglied  1  unten  roth,  die 
Glieder  9 — 13  wei^^s:  Mittelrücken,  Mittelbru.st,  Mittclbrustseiten  und  ein  Fleck 
jederseits  des  llinterriickeus  roth,  oberer  Ualsraud,  Öchildchen  und  Hinter« 
schildchen  gelb^  das  Scbildchen  mit  rother  Basis^  Schüppchen  und  Wurzel  gelb, 
Stigma  hellrothbräunlicb,  Beine  hellroib,  Tordere  Cozen  und  alle  Trochanteren 
gelb  (beim  (f  auch  die  Schienen  and  Tarsen  gelb),  an  den  Hinterbeinen  sind 
die  Spitxe  der  Schenkel,  der  Schienen  und  die  Tarsen  schwarsbrann,  diese  mit 
gelber  Basis  der  einzelnen  Glieder,  letztea  Glied  aller  Tarsen  schwarz,  Segment 
2  mit  gelbrotbem,  Segmente  6  und  7  mit  schmalem  weissen  Hinterrande  (bdm 
^  Segment  6  am  Hinterrande  mit  weissem  Halbmondfleck). 

4.  Ein  Thier,  das  ich  in  keine  der  bekannten  Gattungen  dni^eihen  kann. 
Vielleicht  znr  Gattung  Entdeehia  Bvt,  gehörig? 

6  mm  laig,  $.  Kopf  glttnzend,  hinter  den  Augen  schmaler,  Mandibeln 
2-ztthnig,  der  fbere  Zahn  viel  länger  als  der  untere,  Clypeus  abgesetzt,  gfwölbt» 
Augen  gross,  Mandibel-Abstand  klein,  Gesicht  nach  unten  etwas  schmaler,  mit 
Mittelkid.  BQhler  lang  und  dünn,  die  ersten  Glieder  lang  und  walzig.  Schild- 
ebiBD.  gewölbi,  Mesothorax  vom  3>]appig,  Meuthorax  deutlich  gefeldert,  ana  mpero' 
media  läng*r  als  breit,  area  poBteromedia  3«theilig.  Nervus  trangversvB  analit  unter 
der  Mitte  gebrochen  mit  deutlichem  L&ngsnenr.  Beine  lang  und  dünn,  Segment  1 
allmählicl^  breiter  werdend,  etwas  gekrümmt,  die  Stigmen  yor  der  Mitte, 
so  lang  ^ie  die  Coxen  und  Trochanteren  der  Hinterbeine,  nadelrissig,  Segment  2 
an  der  3asis  nadelrissig,  dann  punktirt,  die  folgenden  Segmente  sind  glänzend, 
die  letzten  zusammengedrückt,  Terebra  so  lang  wie  Segment  1,  gerade,  in  der 
Mitte  'erdickt. 

ichwarz;  Palpen  gelb.  Mandilieln  (mit  Ausnahme  der  Ziilnie),  Vorderrand 
des  Cypous  gelbroth,  Fühlcrglieder  1 — gelbroth,  11  — 14  weiss;  Schuppchen 
und  'lügelwurzel  gelb,  Stigma  l»raun,  Beine  rotli,  vordere  Coxon  und  Trochan- 
tcrei  gfilb,  Spitze  der  Schenkel  und  Schienen  der  Hinterbeine  t^chwarz,  Ilinter- 
tar/pn  braun  ;  Segment  2  mit  braunruthtni  Th}  ridien  und  ebensolchem  Hintei"- 
rajdc,  letzte  Segmente  oben  und  die  Bauchfalte  gelb. 

5.  Auch  dieses  Thier  will  sich  in  keine  bekannte  Gattung  einreihen  lassen, 
e  könnte  etwa  neben  Mrloboris  Jllmfir.  zu  stellen  sein. 

5  mm  lang,  cT  Kopf  breiter  als  Thorax,  hinter  den  Augen  nicht  schmaler, 
3unktirt,  Clypeus  gröber  punktirt,  vom  Gesichte  fast  nicht  abgesetzt,  breit, 
vom  flach  gerundet,  Ibndibeln  2'Zlhnig,  oberar  Zahn  länger  als  d«r  untere, 
Raum  zwischen  Mandibeln  und  Augen  klein,  Gesicht  breiter  als  hoch,  Augen 
neben  den  Fühlern  seicht  eingebuchtet;  Thorax  punktirt,  Areola  fehlt,  «mtmm 
traruvernu  amlü  tief  unter  der  Mitte  gebrochen,  Metathorax  sanft  abschüssig 
mit  3  Feldern,  arsa  tt^eromedia  lang  und  schmal,  hinten  offen.  Abdomen 

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glänzend«  PoBtpetioIuB  fast  quadratisch^  Segment  2  etwas  länger  als  breit, 
Segmente  S-»?  znsammengedrQckt,  beilfbrmig. 

Schwarz;  Palpen,  Mandibebi  Labrum,  Schüppchen  und  Fl&gelwurzel  gelb, 
Stigma  braun,  Beine  roth,  Gosen,  Basis  der  Trochanteren  und  hintere  Scheokd 
schwarz,  Mittelschenkel  an  der  Spitze  roth,  Hintertarsen  mit  braunen  Spitzen 
der  Glieder,  Postpetiolus  und  Segmente  2  und  3  roth,  letzteres  mit  Schwarzeln 
Hinferrande,  Bauchfalte  gelb. 

Blattwespen  (Tenthredinidae), 
Pachuprofans  tariegaia  Kl.  $.   Ffir  Westproussen  neu. 
Perineura  f>iHdt»  L.   Am  Zittno-See  auf  Erlen  häufig.  Eben&Us  fBr  West- 
preussen  neu. 

PöeeilMoma  exeim  Thnt*.  $   Fand  ich  nur  einmal  auf  Fanrnkrant. 

V.  Ordnung  Schmetterlinge.  (Lepidoptera). 

Von  den  Schmettwlingcn,  die  ich  um  Seeresen  sah,  'st  nur  einer  für 
Preussen  neu,  nämlich: 

Die  8ena  icolia^ormi»,  deren  Baupe  in  Birkcnstämmon  lebt,  und  die, 
trotz  des  eifrigen  Sammeins  der  Ferren  Professor  9.  Sietold,  Director 
Dr.  Schmidt  und  Kaufmann  R,  Grentzenherg  bis  jetzt  nicht  gefunden  wurde. 

VI.  Ordnung  Zweiflügler  (Diptera). 

Aus  der  grossen  Zahl  der  Arten  kann  ich  nur  2  als  neu  fBr  miBere 
FlroTinz  anfahren: 

Cyrtoneuita  hortorum  Fall.  Ich  erzog  sie  aus  weissen  Maden,  lie  nU- 
reich  im  Kuhdfinger  lebten,  in  welchem  sie  auch  in  Schweden  gefnndenwnrden. 
Die  Tönnchen  sind  7  mm  lang,  braun,  deutlich  geringelt,  Tom  zugesptzt  und 
platt,  hinten  plötzlich  schräg  und  gerade  abgestutzt,  mit  2  nicht  ▼orraceodes, 
etwas  glatten  Stigmen. 

Am  vorletzten  Tage  meines  AuftMiili.iltes  in  Seeresen  fand  idi  die  Vedel* 
spitzen  des  Asplenftm  fUa-  femina  nach  unten  umgerollt,  \m  Innern  sciwart 
und  bröckelig;  hier  l.itr  <'ine  kleine,  weisse  Made.  Ich  nahm  diese  kraiken 
Wcdflspitzon  mit  und  jetzt  haben  sich  die  Maden  in  rothbraune  TönnOien 
vt-r\vaiido!t.  Ob  irh  Fliofre  or/ielien  werde,  weiss  ich  nicht.  Wahrsihtin- 
Hell  ist  ('S  ciiH'  AiiilKninjia ,  aber  Wohl  nicht  «ücsclbe.  die  ich  vor  uieliiei^n 
Jahren  aui"  der  frischen  Nehrunji  in  den  Wedelspitzen  der  Pferix  aquilina  fa  ii 
und  die  ich  Anf/ionti/in  Ini^tri.r  naiiiite;  denn  i^erin  wuchs  auch  in  Seercao«, 
aber  die  Wedelspitzeu  waren  alle  gesund. 

VIL  Ordnung  Halbflügler.  (Hemiptera.) 

In  den  Schriften  der  Naturforsi-henden  < lescllschaft  1870  veröfl'cntlicht«^ 
ich  ein  VerzeiclmiHs  der  von  mir  gefundcntMi  Wanzen  und  Zirpen.  Mich  über- 
raschte das  zahlreiche  Auftreten  einzelner  Arten,  z.  B.  des  zarten  schwarzen. 


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wt'ifiHlxMnijif'U  Phiihix  ('(iri/li,  aber  noue  Arten  fiir  rreussoii  fand  ich  nur  eine. 
EigeuLlich  fand  .sie  mciue  Frau,  die  aus  dem  klaren  Zittuu-See  mit  den  Händen 
Sand  herausholte  und  sich  ftber  die  kleinen  Tbierchcn  wanderte,  die  aus  dem 
Sande  henrorlcaiDen.  Wir  schöpften  mit  dem  Netze  grossere  Mengen  Sandes 
und  sammelten  die  Tbiercben  heraus.  Es  war  Siffara  ntinutÜMita  L.,  die  bis« 
her  in  Schweden  and  Böhmen  gefunden  wurde. 

Auf  den  Blättern  Ton  Ulmu»  eampeUrU  fand  ich  die  grossen  Blatttaschen 
von  Sehizoneura  lanuginota  Brt, 

Aus  der  Klasse  der  Tauseadf&ssler  (i/yrtopo</a)  fand  ich  nur  den  Litho- 
biu»  Jorß'catug. 

Die  Klasse  der  Spinnen  {Arachiwiiiea)  war  sehr  zahlreirh  voilreten. 
Uelier  eine  langlieiTiiire  Milbe  sprach  ich  schon  Irüher.  Die  (leintiniiten 
Blütiiensiände  von  (Julium  uliginosum,  von  eiuem  Phyioptu»  (?)  erzeugt,  l'aad 
ich  häutig. 

Vun  Krebätbieren  {tt'Ubtucea)  fand  ich  den  Gammuru«  puleu:  in  Bach 
und  See. 

"Von  Weicht  liieren  {Mollutca)  war,  au.sser  Jlelix  hotienn»,  wegen  der 
Dfirre  sehr  wenig  zu  finden. 


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In  den  Jahren  1885:6  von  mir  gesammelte  seltenerer  und  für 
die  Frovinz  neue  Farren  und  Moose 

H.  ir.  "KHfiggratf. 


Onoclea  StrvfJo'opferis  Hoffm.  Wurde  von  Preushoff  im  Mühlengrnnde  bei  Tolk^ 
mit  aufgefunden,  ich  fand  sie  daselbst  in  groHser  Menge  bei  Dudb- 
böfen. 

Aiplenium  Ruta  muraria  L.  Von  Lucas  an  den  Ruinen  der  Bur^  Scliloohau 
angegeben,  ich  fand  es  daselbst  auch  noch  in  diesem  Jahre  in 
grosser  Menge,  und  es  ist  daher  Hoffnung,  dass  es  sich  dortselbit 
erhält 

J^loamium  brevirotbre  Sch.  Auf  Steinen  im  Orenzgnmd  bei  Kadincii  imd  ia 
Mflhiengnmd  bei  Tolkemit. 

—  loreum  Sch.   Auf  Steinen  im  Schmelzthal,  Kr.  Nenstadt 

—  äubpinnaHun  Lindberg.  Auf  Steinen  im  Schmekthal,  inOeseUicbft 

des  Yorigen.  Nen  ffir  Prenssen. 
Ef/pnum  areuaium  Lindbg.   Jilschkenthaler  Wäldchen  bei  Danaig. 

—  fidUm  Brid.   An  den  Wehren  der  Eisenhämmer  bei  Oliva.  Keo  fiir 

Preussen. 

Amhlygtegium  Juratzkanum  Sch.    Bei  Tolkemit:  Preuschoff'. 
Eurrhyndiium  abbreviatum  Sch.    Im  Nawitzthal  bei  Danzig. 
BrachyihBcium  eampestre  Sch.    Jäschkenthaier  Wäldchen  hei  Danzig. 
Br.  glareomm  ScL.  Jäschkenthaier  Wald.  Zum  ersten  Mal  c.  fr.  in  Prensm 
Anomodon  longifoUus  Hartm.    An  Baumstämmen  im  Grenzgruud  bei  Kadinen. 
Neckera  a^ispa   Hedw.     An   BuchenstUnimen   im  Schraelzthal,  Kr.  NensUidt. 

Steril.    Der  zweite  Standort  in  We  stjtreussen. 
Bryum  intermeiUum  Br.  eur.    Am  steilen  Hofufer  bei  Tolkemit. 

—  vliginosum  Br.  eur.    Bei  Freuden tlial  bei  Oliva. 

Racomitrium  lanuc/inosuin  Brid.  Auf  Steinen  im  Walde  bei  Neumühl,  Kr.  Fr. 
Stargard, 

Barbulu  latn'pilu  J>rid,  An  Pyramidenpappeln  an  der  Chau.ssee  bei  Sagorsch 
und  Küliebkeu,  Kr.  Neustadt.   Reichlich  und  mit  zahlreichen  Früchten. 

B,  ffracUis  Schwägr.  An  lehmigen  Abhängen  am  Nuss-See,  Kr.  Kartbaas. 
Neu  für  Preussen. 

UMdtfM«  äeelpiena  Not.  An  dnem  in  einer  qnelligen  Wiese  liegenden 
grossen  Stein  im  Schmelzthal,  Kr.  Neustadt   Nen  fUr  Preassea. 

Dieramm  hngt/olium  Hedw.   Grenzgrund  bm  Kadinen. 

JHeronella  Sekr^Mii  Sch.   HUhlengmnd  bei  Tolkemit. 

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JHehotUmHum  peUueidum  Scb.,  Auf  Steinen  am  Bache  im  Sohmekthal 
recht  sahlreiob  nnd  sehr  fippig  aber  nar  steriL  Auch  in  der  Wald- 
Boblaeht  hinker  Kl.  Eats.  Neu  für  Prensaen.  Zwar  hatte  ich  diesee 
Moos  frfiher  anf  die  Angabe  Ton  E.  Meyer  in  seinem  Blenchns  hin  als 
bei  Königsberg  gefhnden  angegebeui  was  ich  aber  später  im  Königs- 
beiger  Herbarinm  unter  dem  Namen  Dieranum  pelhteidum  Hed.  von 
Elkan  gesammelt  sah,  war  Dicranella  Sckreberi  Sch.  Meine  irrige  An 
gäbe  ist  später  in  Milde's  Bryologia  Sileciaca,  und  jetzt  auch  in  die 
neue  Auflage  der  Rabonhorst'schen  Kryptogamenflora  übergegangen. 

Ltgeunia  gerpylli/olia  Lib.  Auf  Steine  im  Bache  in  der  Waldschlucbt  hinter 
Kl.  Katz  und  im  Muhlcngrund  bei  Tolkemit. 

Frullatiia  Tamarisci  N.  E.    Waldschlucht  hinter  Kl.  Katz. 

Madotheca  rivuluns  N.  E.    Auf  Steintni  im  Hache  im  Greuzgrund  bei  Kadincn. 

I*lagiociiÜa  interrupta  is.  E.  lu  der  Waldschlucbt  hinter  KL  Katz.  N  eu 
für  Preussen. 

PeUia  calycina  N.  £.  Häutig  bei  Freudeuthal  bei  Oliva,  bei  Kl.  Katz,  Schmelz- 
thal u.  8.  w.    Auch  bei  Tolkemit. 

MetzgeHu  emijugatu  Lindbg.  Auf  grossen  Steinen  im  Bache  in  der  Wald- 
schlucht hinter  Kl.  Katz.    Neu  für  Preussen. 


Botanische  Notiz. 

Es  ist  eine  bekannte  und  oft  gerügte  Thatsache,  dass  Floristen  meistens 
die  gemeinen  Pflanzen  zu  wenig  beachten,  und  dass  daher  über  die  Ver- 
breitung der  einzelnen  Formen  dieser  oft  sehr  formenreichen  Arten  nur  wenig 
bekannt  wird.  Zu  dieser  Bemerkung  veranlasste  mich  die  seit  zwei  Jahren 
von  mir  verfolgte  Beobachtung  eines  unserer  gemeinsten  Ackerunkräuter.  des 
Erodium  cicutarium  L'Herit. 

Dasselbe  kommt  nämlich  in  zwei  Formen  vor:  a)  tmmaw/aliMn  mit  kleine- 
ren BIfithen,  die  oberen  Kronenbltttter  ohne  Honigfleckoi  nnd  b)  fnaculatum^ 
mit  etwas  grösseren  Blnmenkronen,  deren  beide  oberen  Blätter  dunkle,  gelblieh 
umrandete  Honigflecke  besitsen. 

Nun  scheint  die  Form  immamlahm  anderwärts  im  nördlichen  oder  mitt- 
leren Deutschland  ^e  weit  häufigere  zu  sein;  bei  nns  in  Westprenssen  findet 
das  Gegentheil  statt.  Mir  sind  l&r  die  Form  inmaeulahim  als.  einziger 
Standort  in  Weetpreussen  nur  die  sandigen  Felder  bei  Saspe  nächst  Dansig 
bekannt,  wo  sie  in  ziemlidier  Menge  wächst,  während  ich  sonst  überall  bei 
Danzig,  im  Neustädter  Kreise,  bei  Elbing  und  Tolkemit  nur  die  Form  macu- 
latiim  fand.  Auf  meine  Veranlassung  beobachtete  Herr  Dr.  Hohnfeldt 
diese  Pflanze  auf  seinen  Exkursionen  im  Jahre  1885  in  den  Kreisen  Fr.  Star- 
gardt  und  Schwetz  und  fand  dort  auch  nur  die  Form  mit  den  gefleckten 
Kronblättern. 

Lang  fuhr  im  December  1886. 

H.  y.  Kiinggr&fll 

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Bericht 

botanische  Ezcursionen  im  Neustädter,  Karthäuser,  Bereuter 

und  Dansig^er  Kreise 

Toa 

<J.  I^ützow- Oliva.« 


Die  Hcrbstferion  18^5  wurden  benutzt,  hauptsäclilich  eine  Anzalil  Seen 
im  Neustädter  Kreise  in  der  Umhegend  von  Wigodda  auf  Wassormooge  und 
Isoeton  zu  untersuchen.    Am  27.  September  Tour:   Neustadt,  Pentkowitz.  Oo- 
win,  Biala,  Ustarbau,  l'retoschiii.    Eine  Anzahl  an  diesem  Tage  gesammolfer 
Moose  sind  in  der  am  Sohhis.^^e    gegebenen  Aufzähhing   verzeichnet.    IHt  auf 
der  Gcneralstaliskarte   angedeutete  Biahi-Sec   in   der  Nenstadter  Forst  t-rwif^ 
sich  als  ein  unl)edeutender  Torftümpel,  aus  dem   keine  wichtigen  PflanzcD  lu 
verzeichnen  sind.    Der  See  von  Ustarbau  hat  schlammigen  Grund  und  enihielt 
Potanmjeton  crispus  L.,    die  Wasserform   von  Juncus  supinus  Mnch.  ferner 
Nuphar  luteum  Sm.  J^olifponum  ainphiSntm  L.  form  nafymt;  am  Ufer  Seirpu 
aetaceua     in  anffikllond  grusaen  Ezemplaren,  die  weit  ins  Waeeer  gingen,  und 
in  kleinen  Exemplaren,  die  anaserhalb  des  Wassers  atanden.  In  der  Nfthe  dei 
Ufers  war  hier  wie  in  diesem  Theile  des  NeoBtttdter  Kreises:  PoUntilU 
proeumben»  Sbtb.  häufig  anzutrelTen,  ferner  Radiola  Utmdt»  Gm.,  Qypwj^ 
muralit  L  nnd  Ranuneulu»  reptam  L.   Am  88.  September  untersacbte  idi  des 
(^ossentinbach  oberhalb  Pretoschin  in  der  KOnigl.  Forst.   Dieser  Bach  est» 
springt  im  westlichen  Wittatock'See  bei  Jellenschhiktte,  dem  1882  von  mir  eD(> 
deckten  Standorte  von  IHehtljfma  capilhmm  B.  S.;  es  lag  die  Yermotbiuig 
nahe,  dass  dieses  Moos  mit  dem  Lauf  des  Baches  weitere  Verbreitung  findsa 
wQrde;  jedoch  fand  es  sich  auf  der  untersuchten  Strecke  nicht  vor,  dagegen 
entdeckte  ich  hier  Dichelifma  falcatum  Myrin,  in  der  Provins  bisher  nur 
von  einem  Standtorte  bekannt.    Es  wächst  hier  an  Steinen  in  dem  genannten 
Bach  ziemlich  häufig.    Für  das  Wachsthum  «iieser  Pflanze  war  entschieden  der 
trockne  Sommer  ungön.-*tig,  da  ausserhalb  des  Wassers  sich  nur  dürftige  Exom 
plare  vorfanden,    wahrend  die  im  Wa.sser  stehenden  kräftig  entwickelt  waren. 
Unterhalb  Pretoschin    Hiesst  der  Bach  durch  ein    romantisches  Hügelland  mit 
einer  Menge  err;iti.scher  Blöcke,  die  meistens  diclit  mit  Moosen  bewachsen  sind. 
Davon  summelte  ich:  Ilaromit rium  acicularc  Brid.,  Grimmia  Hartmans 

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95 


Schpr.,  FontinaH*  onHpjfritiea  L.  Braehithedum  rivulare  B.  S.,  Plagiat  he. 
um  Rö99anum  B.  S.  Den  29.  September  Tour:  Pretoschin  und  Seen  bei 
Wigodda.  Auf  Feldern,  Triften,  an  Waldstellen  findet  sich  noch  in  schönster 
BlQtbe  Potentilla  procuntbem  Sbtb.  und  Euphrcuia  ofßcinalü  L.,  letsteres 
in  so  auffallender  Grösse  und  mit  blUuIichen,  grossen  Blüthcn,  dass  der  Habitus 
befremdete.  In  der  Näiie  der  gräflichen  Försterei  Wigodda  li^cn  3  Soon.  Im 
Krypko-See,  dem  kleinsten  derselben,  waren:  Potnmopefon  nafans  L.,  Nymphaea 
alba  L.,  Utriculana  minor  L.;  von  Moosen:  Fontinali»  dalecarliea  Schpr., 
mehr  vereinzelt  auf  dem  Grunde  wachsend;  ferner  ein  Hi/pnum,  das  ich  in 
auftauender  Menge  im  Wasser  fluthcnd  vorfand.  Da  dwm  Form  schwer  eine 
richtige  Bcstinmiung  zuliess,  so  kam  es  darauf  an,  die  Landfoi-tii  aiifzulinden. 
was  nach  längerem  Suclien  golan«;.  und  zwar  am  Ufer  luui  auf  Stubben,  die 
aus  dem  Wasser  hcrvurragten;  es  war  Jli/pnu  m  pol yga  muin  Sch.  Ausser- 
dem findet  sich  an  tleu  Ufern,  sell)St  ins  Wasser  gehend,  Mnium  r i u rlidiol- 
dfis  Huf'fjeu  sehr  zaldreich,  ja  selbst  eine  grosse  Wasserform  aus  t  iner  Tiefe 
von  2 --3  Fuss,  und  Fo  nt  inalis  antipyrcttca  L.  urid  Ihipintm  f/iffanteum 
Schpr.  —  Mit  diesem  See  liängt  nach  Osten  hin  der  rauschnik-See  zusammen. 
Aus  diesem  See  ist  zu  verzeichnen:  JwHm  laeuttm  L.  und  Fonttnalie  dalee 
earlica  Schpr.,  die  rings  um  den  See  an  Baumwunsefai  und  Steinen  so 
häufig  wächst,  wie  ich  sie  an  keinem  der  vorher  aufgefundenen  Standorte  ge- 
sehen habe.  Die  Landschalt  an  diesen  Seen,  hügeliges  Heideland  mit  Gebfisch, 
trägt  durch  ihre  braune  Färbung  einen  so  fremdartig  nordischen  Charakter, 
dass  ich  mich  lange  nicht  von  ihrem  Anblicke  trennen  konnte. 

Ich  durchstrich  diese  Heide  noch  eine  Strecke  und  traf  bei  der  Gelegen- 
heit eine  tiefschwarz  gefärbte  Schlange,  eme  Kreuzotter  (Vipera  bents).  Der 
dieses  Thier  kennzeichnende  dunkle  Ziekzackstreifen  auf  dem  RQcken  trat  ge- 
gen die  Färbung  der  Haut  nicht  hervor;  erst  nach  längerem  Aufenthalt  im 
Spiritus  erscheint  derselbe  etwas  heller,  als  die  Umgebung.  Auch  traf  ich  hier 
in  dieser  vorgerückten  Jahreszeit  noch  mehrfach  Kreuzottern  von  gewöhnlichem 
Aussehen  an,  bereits  getödtete,  auch  lcV)endigc.  Das  häufige  Voikommen  die- 
ses giftigen  Reptils  an  den  zahlreichen  Torfbrüchen  der  Heide  bestätigte  mir 
der  gräfliche  Förster,  Herr  Loth,  dem  ich  für  seine  Gastfreundschaft  und  ge- 
rällige  Auskunft  zu  Dank  verpflichtet  bin.  Der  dritte  See,  der  Morznitza  See, 
wird  an  der  langen  Siidscite  von  einem  prächtigen  Hochwald,  Kgl.  Forst  i*re- 
toschin.  bogrenzt.  Am  UfiT  des  Sees  ist  PotenfiJIa  procumhem  häutig;  im  8ee 
JüOi'fc/i  laiusfris  L  in  einer  Tiefe  bis  5  Fuss,  dicht  wie  eine  Wiese,  eine  sehr 
langblättrige  Form;  im  flachen  Wasser  fanden  sich  Exemplare  dieser  Pflanze 
von  aun'aih'ndcr  Stärke  mit  Wurzelstockon  von  P/j  Z<dl  im  Durchmesser  vor, 
ferner  Lohelia  Dort  ma  n  na  L  sehr  zahlreich,  Nuphar  luteum  8m.,  eine  Fon- 
tinali 8  in  auffallend  achlafi*-  und  grosäblättriger  Form,  die  der  amerikanischen 
F.  biformii  ähnlicher  sieht,  als  Pfianzen  aus  den  verschiedensten  Formenkreisen 

der  F.  dalecarliea;  eine  genaue  Bestimmung  der  vorgefundenen  Exemplare  lässt 

« 


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96 


sich  aus  Manß;ol  an  Früchten  nicht  vomehmori;  Aneur'ci  pinnaf i fida  N.  ab.  E, 
in  Westpreusseri  ijisher  nur  in  8  Spoti  aii-rctrotVcii.  bofan«!  sich  in  4  —5  Fus^i  Tiffe. 
Nach  Osten  hin  schliesst  sich  an  diesen  See  ein  Torlurnch,  in  dessen  Verlän- 
gerung noch  ein  vierter  See  liegt,  der  Tedemhowka-See  genannt  nacli  der  Karle 
des  Kgl,  Forstachutzbezirkes  l*retoschiu.    Der  Kgl.  Förster,  Herr  Gleiser, 
leistete  mir  bei  Unteraachung  dieses  Sees  kiftftigeo  Beistand.  Der  See  ist 
Tom  Walde  umrahnit;  mächtige  Bäume  ndgeo  sich  weit  Qber  das  Wasser,  ao* 
dere  sind  bereits  bineingest&rst  und  geben  der  Gegend  einen  Anstrich  von 
ürwald.  In  diesem  See  wachsen:  LohtUa  Dorttnaima  sehr  häuilg,  Jtoket  <a- 
autri»,  J$cSte9  «ehinoMpora  Dar.,  wie  an  allen  mir  bekannten  Standorten, 
so  anch  hier  auf  Torfgrund  mit  feinem  Sand  gemischt,  and  zwar  an  dem 
Sphagnetum  am  Nord-  und  Südendc,   (la<i:(>LM'n  aof  kiesigem  Grunde  kam  nur 
L,  lacustris  vor.    Als  Begleitpflanznn  sind  ferner  zn  Teraeichnen :  Juneut  Wfi' 
nus  Mnch.,  Nuphar  luteum  Sm.,  Equisetum  limosum  L.  und  die  beim  vorisren 
See  angeführte  Fontinalis ,   die  hier  nicht  zahlreich  und  am  (Tninde  wucl]?. 
Tour  am  30.  September:  Die  Kgl.  Forst  bei  Pretoschin.    Im  Jagen  44  liegt 
ein  kleiner  Torfsee,  der  ., Tiefe  See"   genannt,   weniger  wegen  der  Tiefe  des 
Wassers,  als  wegen  der  rings  von  hohen  Bergen  umgebenen  kesselartigcn  Ein* 
Senkung,  in  der  er  sich  betindel,  und  wegen  der  durch  ein  rings  umöchliesseii- 
des  Sphagnetum  verursachten  unzugänglichen  Ufer.   AJenyanthes  trifoliatt  L, 
CartsB  Hmom  L.  und  die  von  ferne  erkennbaren  Blätter  einer  Nymphaea  sind 
dalllr  tn  Teneiohneii.  Im  Jagen  57  Iknden  wir  grosse  Steinhanfen,  «oU  au 
andter  Zeit,  die  reich  mit  Moos  bewachsen  waren;  Raeomitrium  lannffi' 
no9um  Brid.^  das  hier  in  ungeheurer  Menge  nnd  reichlich  mit  Frfiditen  vor 
kam,  fesselte  meine  Aufmerksamkeit;  ebenso  Hjfpnum  loreum  L.,  das  ebenso 
wie  das  vorige  Mshw  in  unserer  Provinz  noch  nicht  mit  Fr&chten  angetroffm 
war.   Aufhllend  ist«  dass  das  sonst  in  Wäldern  so  häufige  B,  triquetrtm  L 
hier  iiusserst  selten   vorkam   und  förmlich  durch  das  vorige  ersetst  wird. 
Ausserdem  findet  sich  auf  diesen  Steinen  Hyloeomium  brevirostrum  Schpr. 
und  Brachythecium  reflexum  B.  S.;  Jungermannia  harbata  Schrb.  und 
eine  Reihe  anderer,  interessanter  Moose  waren  die  Ausbeute  dieses  Tages.  Den 
1.  October:  die  Kgl.  Forst  bei  Pretoschin  weiter  untersucht  und  die  Verbrei- 
tung der  bisiier  gefundenen  Moose  festgestellt.    Den  2.  October:   Tour  von 
Pretoschin    nach  dem  Czarna-Sce,  zwischen  P.   und  Schönwalde  gelegen.  An 
Feldsteinen  zahireich  Andredu  petrophila  Ehrh.,    Griinmia   Marl  manii 
Schpr.    Am  Ufer  des  Czarua-Sees  häutig  Potentäla  procutnbens,  im  See  Mi- 
phar  Wimm,  Juneu»  mpinm)  sonst  ist  der  See  unfruchtbar,  er  ist  fiast  ringsum 
von  Torfmoor  eunge&sst  und  führt  seinen  Namen  ^^der  schwarse^'  mit  Recht. 

Unter  den  auf  dieser  Tour  gesammelten  Moosen  fand  ich  später  bei  nä- 
herer Untersuchung  ein  äusserst  interessantes^  Orthotriekum  gymnoitomum 
Bruch.,  nach  Müde's  BryoL  SiL  in  Deutschhnd  sehr  selten.  Da  dieses  Moos 
bisher  nur  an  Espen  gefunden  ist^  so  vermuthe  ich,  dass  ich  es  mit  anderen 

Orthotricben  von  den  häufig  am  Wege  angetroflTenen  Espen  mitgenommen  habe* 

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Den  3.  October:  Den  Goeseatin-Bach  ausaerhalb  der  Kgl.  Forot  bis  Schon- 
walde  lintersacht  An  den  Steinen  FontinaUi  anttpyretica  L.  Amblytt«^ 
gium  fluviatiU  8chpr.>  Raeomitrium  a'eieular^  Brid.  u.  a.  Bei  Preto* 
sohin  liegen  einige  Teiche,  an  denen  nasser  Junem»  tupinut,  ßliformü  and 
tquarrona  nichts  von  Bedentang  in  Teneichnen  ist.  An  den  Steinmanem  des 
Dorfee  findet  sieb  Pttrifynand^um  filiform«  Hdw.  in  «ner  sehr  kr&Ctigen 
Form  äusserst  sahireich.  In  dieser  Maaer  befindet  sich  ein  Stein  in  elliptisch 
concaver  Form,  wie  die  aus  uralten  Zeiten  zum  Reiben  des  Getreides  bekann- 
ten Steine,  femer  ein  rother  Granit,  ausgehöhlti  kreisrondi  mit  einer  sapfeuCÖr- 
mjgen  Erhöhung  in  der  Mitte  des  ßodens. 

Sonntag,  den  4.  October  worden  Vormittags  die  Ländereien  des  Försters 
in  AugenBchein  genommen,  dabei  bemerkt:  Solanum  niffrum  h.,  Sfarfn/s  annua 
L.,  Erigeron  canadensis  L.,  Arnoserift  punilla  Gärtn.,  Teesdalea  nudicatilis  R. 
Br.  —  Den  5.  October:  Tour  Sosnowagora,  Glasliötte,  GrQnhof.  Auf  den 
hohen  üfern  des  Gosscntinbaches  blühte  um  diese  Zeit  noch  in  ETunderton  von 
Exemplaren  Gentiana  campestris  L.,  auf  der  dahinter  liegenden  tiscalischen 
Heide  Lycopodium  clavatum  L.  und  Blechnum  Hpicant  Wth.;  It-tzteres  in 
einer  Schlucht  bei  Glashütte  in  gi-osser  Anzahl  und  schönsten  Exemplaren. 
Ebenso  Gentiana  campestrie.  Durch  diese  Schlucht  flicsat  ein  kleiner  Bach,  in 
dem  an  zahlreichen  Steinen  Fontinalin  antipyretica  förmlich  wuchert.  Den  6. 
and  7.  October  starkes  Regenwetter;  Pflanzen  getrocknet.  Den  8.  Uebersiede- 
long  nach  Jellenschhfitte.  Am  Htthlenteiche  dort  nnd  nnter  der  Brncite 
Dich$lyma  eapillaeeum  B.  S.  wie  1882.  Daranf  mit  Herrn  Lehrer  Ehlert- 
Jellenschhfitte  nnd  mit  Hilfe  des  Bigenthfimers  Potrykus  den  Qr.  Ottolsiner  See 
befiihren  ond  anf  J9oeUn  nntersncht  In  diesem  See  findet  sich  Jtoket  Mo- 
tpora  als  die  Torherrschende  Art,  ebenso  in  dem  am  folgenden  Tage  unter- 
sachten  SteinkrBger  See;  im  flachen  Wasser  bildet  sie  starke  Stöcke  mit  nach 
anssen  gekrümmten  Blfitteni  von  blassgrftner  Farbe«  w&hrend  sie  in  tieferem 
WassOT  länger  und  schwächer  ist,  ganz  analc^  dem  Wachsthum  von  Jwele» 
lacuttrts  und  echinospora.  Eine  Untersuchung  des  westlichen  Wittstocksees  er^ 
gab«  dass  darin  Jsoetes  lacustris  die  vorherrschende  ist  und  «/.  Uiotpora  sich 
nur  auf  einzelne  Stellen  beschränkt.  An  demselben  Tage  wurde  auch  der 
Leckno-See  untersucht  und  wurde  dadur(*h  wiederholt  (zuerst  1882)  das  Vor- 
kommen von  Jsoetes  und  zwar  Inospora  festgeatcllt,  in  der  Gegend  der  Nord- 
ostecke.  Ausserdem  sammelte  ich  hier  lÄtoreUa  lacustrU  L.  nnd  J£latine  Hy' 
äropiper  L. 

Den  11.  October  den  östlichen  Wittstock  See  untersucht.  Hier  habe  ich, 
wie  bisher  in  keinem  andern  See,  Jsoetes  lunt^fris  und  J.  leiospora  in  charak- 
teristischen Fortiieii  ncbcnoinaiider  wachsend  antjcti'üö'cn.  Eine  Anzahl  frischer 
Jsoeten  von  diesen  Touren  schickte  ich  laut  Auftrag  an  Herrn  Prof.  Dr.  Mafj^nus 
in  Berlin  der  mir  darauf  mittheilte,  dass  er  meine  früheren  Angaben  in  ßetreflf 
dieser  Pflanzen  bestätigt  fand,  so  dass      Uioapora  neben  •/.  laeuitrU  als  Art 


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anzusehcu  ist.    Es  bleibt  fostziistrillcn,  ob  entere  ideotiscb      mii  J.  Jalcata 
Lasch.,  wozu  mir  das  Material  felilt- 

OstPrferien  IHS«. 
Tour  Lanenburg-Wahlcmlorf.  Am  Uulilwcge  bei  Röpke  io  der  Richtung 
nach  Occalitz  fand  ich  im  sandigen  Kieferwalde  Dieranum  tpurimm  fiedv. 
mit  zahlreichen  jungen  Kapaeln.  Auf  WieseD  bei  Occalits  Dteranum  faltOtn, 
Thuidium  Blandotoii,  Gagea  lutea;  am  Waldraude  Car«x  erieetorum,  M' 
saiilla  ventoUi, 

Mircbaner  Kgl.  Forst:  Im  Forstreyier  Mirchau  g^genfiber  dem  Odnog»8ee 
sammelte  ich  in  einer  Waldechluebt  eine  Reihe  interessanter  Moose:  Plagio- 
thtcium  undulatum  B.  S.,  Dieranum  fulvum  Hook,  neu  für  We»t- 

prcusson,   auf  grossen  Steinen  in  einem  zur  Sommerzeit   meist  trockeneo 
Waldbach  (Abflugs  von  hochgelegenen  Waldmooren);  jedenfalls  findet  sich  dieses 
Moos  in  den  ähnlichen  Schluchten  der  Forst  noch  mehrfach  vor;  Plagiofhe- 
cium  Srfi  imperi  Jur.  et  Milde,  Racomit  rimn  profen8U7n  A.  B.,  Duho- 
(lonfium  pellucidum  Schpr.,  Scapam'a  undulata  N.  ab.  E.,  Scapama  n(- 
morosu  N.  ab.  E.,  Dieranum  lotujifoltu ni,  das  hier  sehr  häutig  auf  erratischen 
Blöcken  vorkommt,  wurde  auch  auf  Waldbodeu  angetrofien ;  Iliipnum  i  inpouiM 
Hedw.,  neu  für  die  Provinz.    Am  Juuno-8ee  bei  Kaminitzamühl  aaStöM» 
Hypnum  palmtre,  sehr  zahlreich  und  in  einer  schönen  und  kräftiges  Fono,* 
Orihotriehum  cupulaium  Hoffm.;  im  Wasser  Fontinalit  lasa  Milde; 
am  Biala-See  bei  Wahlendorf:  Brachytheeium  amoenum  Milde,  aea  für 
Westpreussen;  am  Wege  von  Baminitza  nach  Sierakovits  an  alten 
Ortkotriehum  gymnoHomum  Bruch;  dieses  in  Dentscbland  von  wenigen 
Standorten  bekannte  Moos  fand  ich  sunttchst  bei  Pretoschin,  dann  nhlreich  bei 
Wahlendorf,  auf  alten  Espen  am  Wege  nach  Bnckowin,  Linde  nnd  Werder, 
später  auch  in  der  Kgl.  Forst  Oliva,  Distrikt  140. 

In  einer  Waldschlucht  zwischen  den  Wiesen  am  Kaminitzabach  und  diM 
Kgl.  Försterei  Hagen  an  Steinen:   Grimmia   llartmannii ,  Raconntnum 
fascicu  Iure ,    Fontialis    gracilis,     Sarcoso/phus     Ehrharti  Corda, 
Brachythecium  plumoHum  var.  homomnllum  Br.  et  Schpr. 

Soninierferien  18H6. 

Tour  Neu-Barkosehin  und  Umgegend  im  Kr.  Bereut.  Auf  der  Heide  aui 
Kirchhof:  Rote  nti IIa  alba,  Thesium  ehracteatum,  Galium  boreale,  Botrychium 
Lunaria,  Im  See  daselbst;  Potamoyeton  yramminetu,  var.  yramminifolivi  Fr., 
und  ausserhalb  des  Wassers  die  Form  UrrmtriB  6.  Mej;  in  'VHeeengräben  am 
See:  Myriophyllum  verUeillatum  b.,  intermedium  Koch;  in  der  Fietse  swischen 
Neukrug  und  Schridlan:  FontinalU  graeilis  Lindb.;  im  Gebüsch:  Campa- 
nula  IkneheUum,  C.  taUfolia,  Lyeopodium  Selago;  auf  Wiesen  an  der  Fietse 
bei  Schridlau:  Tkvllius  europaeut  a^r  häufig,  TkaUetrum  aguiUgifoUum,  Th. 
ungmtifolium,  Th.  ßatmm;  Poh  monium  eoerulewn,  Peucedanum  pahttre;  «*» 
Teich:  Callitriehe  autumnalttf  Potamogeton  obtusifnUus^  P,  lueen*,  P.  rv- 
fuceiUf  Batrachium  dwarieatum,  B,  aquatUe;  an  der  Dor&trasse:  Malva  ro- 

b 


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99 


tundifoUa  L.,  NetUurtiw»  harbaraäcitda  Tansofa.  Am  üfer  des  Mom-Sms  bei  Alt- 
Barkosohm:  AUetorolophui  minor,  Drotera  Ion  y  i/o  Ha,  Rhtfnehotpora 
alba;  auf  Feldern:  GjfptopkUa  muralü, 

Tour  KtfUn-Seefeld:  Kr.  Neustadt  und  Karthans. 

In  der  WaldscUncht  swisoben  Kölln  und  Kl.-Tncbom:  Braehytk«e%%m 
plumoium  B.  S.;  im  Noss-See  bei  Warscbnau:  Potamogeton  rutilu$j  P,  pu- 
mllut,  P.  compresstu,  P,  peetinaiu»,  P.  obtuHfoliu*;  am  hoben  mit  Heidekraut 
und  Gebefich  bewachaenen  SOdufer:  Bleehmm  tpkant,  Puhatilla  eerwUu;  auf 
Moonrieson  am  Westende  des  Sees:  Drosera  rotundi/oUa,  D.  longifolia,  D. 
obovaia  häufig,  Paludella  squai^osa  häufig,  Ihipnum  stellafutn,  H.  tcorpioi' 
de  f.  In  der  Forst  von  Tockar  in  der  Nähe  des  Förterhanses  an  Steint: 
Hylocomium  lorenm,  II.  brerirostrum ,  Dieranum  longifolium,  Racomi- 
trium  I  n  nufjxn  oüu  in  ;  aul'  quelligon  Wiesen  daselbst:  Vellia  colycinu;  im 
Bach:  FontinalU  aniipiiretica  sehr  häufig.  In  cicm  See  zwischen  Tockar  und 
Zalense  (zu  Seefeld  gehörig^  Potamogeitm  pusillu^,  liilcocharis  aciculariv ;  Po- 
tamogeton  marinus,  das  ich  hier  1884  auffand,  war  jetzt  nicht  anzutreffen,  da 
bei  der  anhaltenden  Dürre  die  üfer  weithin  ausgetrocknet  waren.  Im  oberen 
Exauer  See  bei  Seefeld:  Fonfi nali»  dalecarlica  Schpr..  I^oiamogefon  na- 
tans:  im  Brch  zwischen  Seofeld  und  Smolf^in:  Potam.  ru/esceuM:  der  Dorfteich 
von  Smol?in  war  ebenfalls  so  Wasserarm,  das  Wasserptianzcn  nicht  fortkamen. 
Im  Tuchlinko-See  bei  Smolsiu:  Liiarella  lacustris;  in  dem  südlich  von  hier 
gelegenen,  durch  einen  Graben  verbondenen  Glenibocki-See:  Potamogeton  gra^ 
fMnem,  fr.  ktterophyllus,  P,  marinu$  mkst  biufigy  besonders  an  der  SQd-  nnd 
Ostseite,  LUoreUa  laeuttri». 

Herbstferien  1886. 
Tour  Lanenbug-Wossow-Bnckowo.  Im  Bach  bei  Bdpke:  Rumeg  oamftd- 
tteut,  BairaMtm  dioaneatum;  swisehen  Wussow  und  OccaUts:  Ambly$U' 
gium  fallax,  A.  ßlickmm,  A.  ripanum,  Eurhynehium  ruteiforme;  anf  Anhö- 
hen im  Walde:  Carlina  mtlgaria,  Diantku»  Cartkuiianorum,  Equii^m  kienud§j 
im  Mergelmoor  bei  Occalitx:  üirieularia  minor;  am  Occalits-Labnbner  Grens- 
back  anf  einer  Waldwiese«*  Juneu9  obtu9ifloru$,  J.  lamproearput;  im  Ge* 
büsch:  PoJ>i<jonatum  verti'c  illatum ,  Lycopodium  Setago;  im  B.u-li  an 
Steinen:  Amblystegi'um  faHaj-,  A.  ripanum,  Hypnum  commutatum,  Tricho^ 
eolea  Tomonte IIa  N.  ab.  E.;  im  Grossen  See  bei  Wahlendorf:  PotamO' 
geton  marinus  häufig;  bei  dem  niedrigen  Wasserstande  war  die  Pflanze  nahe 
am  Ufer  und  trotz  der  vorgerückten  Jahreszeit  mit  Fruchten;  dieselbe  Pflanze 
fand  ich  auch  im  Biala-See  mit  Flüchten:  in  dem  *  „  Meile  von  hier  entfernten 
Juuno-See  fand  sich  ein  ähnliches  P..  das  aber  der  fehlenden  Früchte  wegen 
nicht  sicher  zu  bostiuimeti  war.  Im  Wasser  stehend  hat  diese  Ptlanze  viel 
mehr  Aehnlichkeit  mit  grossen  Formen  von  HdeockariH  aaculans  und  der 
Wasserfonn  von  Juiicus  mpinua,  als  mit  Potamogeton  pectinatu».  Im  See  bei 
Kamiuitza:  Zannichellia  palustrit. 

•  7* 


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100 


Im  See  von  Buckowo:  Fontinalit  dalecarlica  Schpr.  sehr  häufig, 
dritter  Standort  im  Kr.  Karthaus;  in  der  Kgl.  Forst  bei  Hagen:  Pyrolu  me- 
dia, JutHjeriiiannia  e.csecfa,  Junger inannia  tubapicalis  ab.  £.|  neu  für 
Westprousson;  ./.  atienuata  Mart. 

Am  5.  OktobtT  untersuchte  ich  den  Morziz-Scc  bei  Werder:  darin:  J»oe- 
tea  lacutitris  vereinzelt  mit  Litorclla  lacustria  und  Lobelia  Dortmannia,  welche 
bei  dem  flachen  Ufer  des  Sees  weit  hineingehea.  Ob  J,  lac.  bioter  dem  üürtel 
von  LUordla  in  grOsserar  Tiefe  blufig  Torkommt,  wie  es  ge vOlmlieh  Fall 
ist,  konnte  wegen  Mangel  an  einem  Fahnenge  nicht  ermittelt  werden.  Im 
DombrowO'See:  J»o«U»  Uuuttri»,  Jvnem  it^nm  (Wasserfonn),  Boiamöjido» 
puiillut,  P,  natam, 

Anf  einer  Tonr  naeh  Nen-Tnehom  Er.  Earthans  sammelte  ich  dort: 
Pninella  grandißora,  Thesium  Araeteatum,  GhnHana  catnpettrt^,  Holcm  moWi», 
Gnaphalium  nlvaticum,  Thi/mus  serpyllum  var.  Chamaedrys  Fr.,  Eru Castrum 
Pollichii,  das  hieriiin  mit  Mcfgä  ans  Meblken,  dem  1884  anfgefnndenea  Staad* 
orte  gelangt  ist. 

Von  einer  Tour:  Saspe-Legan  Kr.  Danzig  ist  zu  verzeichnen:  Allium 
ohrareum,  A.  rineale  auf  Riiuen  bei  Brösen;    Nattiuriium   palusfre,  Veronica 
mpicaiü  und  V.  lonijifolia :   auf  F'eldcrn:  3rodium  cicuiannm.     Am  Sasjier  .v«'; 
RatiunruliiK  Limiua,  Aspidiiiin  l'hclijpteris;  in  Wiesengräben  zwischen  der  See 
und  der  Weichsel:  Hippuris  cuU/arts,  Potamogct on  rtitHus,  P.  rufeifeM,  F» 
hteen*  mit  lang  zugespitzten  Blättern;  auf  Dünensand:  Botrychium  rutaefoUxm 
A.  Br.,  dasselbe  auch  zwischen  Brösen  und  Glettkan:  daselbst  auch  B.  futn- 
wriatfoUum  A.  Br.;  in  der  Weichsel:  /Vtemo^sfon  cnq>m,  P.  pedinalMi;  so 
Ufw  Tr^hMn  maritima,  Spergularia  iaUnas  in  Griben  bei  ScheUmiäil: 
Potamoffßton  densut, 

Znr  Flora  von  OÜTa  ist  nachzntragen: 

Rudbeeüa  kkia  auf  Wiesen  am  Waldrande  swischen  Pnlvermtihle  und 
Schäferei  auch  in  diesem  Jahre  zahlreich  angetroffen;  R.  laeimata  im  Teiche 
am  Park  in  Conradshammer  nnter  Phragmiu»  eammuni». 


Verzeich  niss 

der  auf  oben  beschriebenen  Touren  aufgefundenen  Pflanzen. 

FhanerogameD: 

Thalirirum  aquHegifoUum  L.    An  der  Fietze  bei  Scbridlau. 

Th.  a/ujuxfifo/ium  L.,  mit  voriger. 

Th.  jlavum  L.,  wie  vorige,  aber  seltener. 

PuUatilla  vemalts  Mill.    Auf  Heiden  am  Nuss  Seo,  im  Walde  zwischen  Espen- 

kmg  und  Taubenwasser,  Olivaer  Kgl.  Forst. 
Batraehivm  aquaiite  E.  M.  In  der  Fietse  und  im  MfiUenteich  bei  Schndlan, 

im  Sumpfe  am  See  von  Wispan. 
B,  divaneatum  Wimm,  mit  voriger. 

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10t 


Rtmuneulvt  fjnffua  L.   Am  Sasper  See  bei  Dusigi  auf  Wiesen  bei  Zackaa 
sehr  bttafig. 

TVofliuf  evropaeu»  L,    Auf  Winsen  an  der  Fiotze  bei  Schridlau  sehr  häa6g. 

Acfnutum  raiirqafum  L.    Im  Onbüsch  an  der  Fietze. 

Niiiiif'lniiii  <il!)ii  L.    Im  Krv|)ko-See  bei  Wigodda. 

Nvjilnir  liitmin.    Im  -i  !i\v;irzon  See  bei  Sehrtnwalde. 

Na  finfi'vni  am}>/i 'fiiu ni  ]{.  Br.    Auf  Händigten  Feldern  bei  Brösen. 

N.  barbaraeoidex  lausch.    Aecker  bei  Schridlau. 

Lepfdivm  rtiderafe  L.  Dorfstrasse  bei  OUtb. 

Droamra  rotvndf/oKa  L.   In  Torfmooren  httnflg. 

D.  hngifolia  L.   Am  Moos  See  bei  Alt-Barkoschin  Kr.  Berenty  aof  Moorwiosen 

am  Noss-See  bei  Warschnan. 
D,  oborata  M.  et  K.   Mit  vorigen  am  Nnss  See  hftufig. 
Gyptaphita  mvralü  L.   Anf  Feldern  bei  AH-Barkoscbin,  am  See  von  Ustarban 

Kr.  Neustadt. 

Dianfhtts  delfoides.    An  Feldrainen  bei  Neukrug  Kr.  B. 

('eraxiivm  triria/f  I^k.    Am  Ufcr  des  Biala  Sees. 

Radi'ola  Unniilex  (5 ml.    An  See-  und  Moorufern  nicht  selten. 

Malva  r(.tvu(!ifolia  \,.    Dorf!<tra?se  von  Schridlau  Kr.  B.,  selten. 

Loiiix  iiJiqitto,su><  Schk.    Am  Ufer  des  Moo:^-8eed  häufig. 

A^irayuhi»   (irenarius  L.    Auf  üeideu  zwischen  Wispaa  und  Wigodda  Kr.  N. 
häutig. 

Potentilla  alba  L.    Am  Kirchhof  bei  Neu-Barkoschin. 

P.  ftrofvmhim  Sbtb.  Im  Neustädter  Kreise  sehr  häufig,  sonst  nicht  sngetrofibn. 
Mijnoplii/Ilum  verticillatum  L.,  b)  intemudium  Koch.   In  Orftben  am  See  von 

Nen-Barko8chin. 
Caüitridu  autumnalü  L.  Im  Hfthlenteich  bei  Schridlan. 
Pepli$  Porhtla  N.   See-Ufer  Nen-Barkoechin. 

Hydrocotyh  vulgari»  R.   Ufer  von  Seen  ond  Torfbrfichen  nicht  selten. 

Rndheckia  laciniaia  L.     Mühlenteieh  in  Conradsbammor. 
Carlina  vulgaris  L.    Waldrand  bei  Wussow. 
Campanula  latifolia  L.    An  der  Fietze  häufig. 

(\  Trarhelivm  L.    Mit  voriger. 

J'iroJa  uu'did  Sw.    Kgl.  Forst  Mirchau,  Revier  Hagen, 

Geiitiurui  ranijirxtris  L.    Abhänge   bei  Fretoscbiu  sehr  häufig;  Feldiaine  bei 

Ncu-Tuchoni. 

Polemonium  ceoruleuvi  L.    An  der  Fietzo  bei  Schridlan  K.  B. 

Alectorolophtu  minor  Rehe.    Wiesen  bei  Alt  Barkoschin  häutig, 

Euphratia  ofßeinalia  L.   Im  Kreise  N.  Anfangs  October  in  grosser  Menge  in 

anfallend  fippiger,  fast  blauer  Bl&the  gefiinden. 

Tktfmu»  Serpyllum  L.  vor.  Chanuudry  Fr.  Nen-Tocbom. 

8taehjf$  annua  L.  Aof  Feldern  bei  Penkowita  Er.  N. 

I¥uHella  ^anäißora  L.  Nen-Tnchom,  nicht  selten. 

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102 


Tewrwm  8e&radoma  L.   Am  Karlfiberg,  Oliva  Terbnitet 

Utrieulana  minor  L.  Im  Kiypko  See  bei  Wtgodda,  im  Mergehnoor  bei  Ocealiti 

nnd  bei  Wahlendorf. 
Bumex  ueranicus  Bess.   Nogatufer  bei  Sfarieobnig,  Seestrand  zwischen  Olettkin 

und  Zoppot  nicht  selten. 
R.  sanguineus  L.    Bach  bei  Röpke. 

Thmum  ebracteatum  Hayn.    Neu-Barkoschin,  Nea'Tuchom. 

Euphorbia  Cypanmas  Scop.    Düne  bei  Rchieweohoret,  Dans.  Nelmiag. 

Scheuch zeria  palustris  L,    'J'orfsiimpf  Alt-BarkOBChin. 

Potamcgelon  natans  L.  Vcilireitet 

P.  rvfefcenn  Schrad.    In  Biichcn  verbreitet. 

P.  graniiiii  uH  I>.  rar.  heterophi/llrui  Fr.  See  von  Neu-Barkoschin  u.  Glembocki-St'«. 
P.  g.  L.  '•(//•.  (/ramifiifolius  Fr.    See  Neu-Bai'koscbin. 

—    rar.  trirrstifi  E.  M.    Mit  voriger. 
P.  lucens  L.    In  Teichen  und  Gräben  verbreitet. 
P.  praelongus  Wulf.    Seen  nicht  selten. 
P.  perfoliaius  L.    Wie  vorige. 

P,  critput  L.   Weichsel  and  Nogat  und  sonst  nicht  selten. 
P,  eompnmf  L.  Noas-See. 

P,  cbtnnfoUut  M.  and  K.  Nnss-See^  Mfihlenteieh  bei  Schridlao. 
/>  putillu»  L.  Verbreitet. 

P,  ruHluM  Wolfg.   Wiesengräben  am  Sasper-See  nnd  der  Weichsel.  No»8ee. 

P.  peeHnabu  h.,  in  der  Weichsel  nnd  in  Landseen,  aber  nicht  hftnfig. 

P,  nutrinu»  L.   Olembocki'See  bei  Smolsin,  Er.  K.,  im  Grossen-  und  Biili^ 

See  bei  Wablendorf,  Er.  N. 
P.  dnuu»  L.  In  GrAben  in  Schellmfihl. 
Zanniektllia  pahsiris  L.,  im  See  bei  Eaminitsa  Er.  E. 
Gagea  jyratensis  Schult,  Oliva  hftnfig. 
Q.  lutea  Schult,  Occalitz. 
AUium  vituale  L.   Saspe  bei  Danug. 
A.  oleraceitm  L.,  mit  voriger. 

Polygonatum  verticillaium  All.  Gebüsch  am  Occalitz-Labuhner  Grenzbach,  Kr.  N. 
Juncus  ofifusißorm  Ehrh.    Waldwiese  am  Occalitz-Labnhner  Grensbach. 

J.  lavtpracarputi  L.,  mit  vorigen. 

Srirpufi  scfarru.'i  L.    See  von  üstarbau,  Kr.  N.,  häufig. 

IJoIcuH  mollis  L.    Felder  bei  Neu-Tuchom  häufig. 

Poa  sudetica  Hake,  Wald  am  Occalitz-Labuhner  Grenzbach. 

Gef&ss  -  Kryptogamen, 

Jsoete»  lacw9tris  L.    Tedembowkn-Morznitza  und  i'auschnick-See  bei  Wigodda, 

Kr.  N.    Morziz-See  bei  Werder,  Kr.  N. 
/.  echinotpora  Dur.  Tedembowka-See,  Oberfbrsterei  Gnevau,  Forst  Schntt-Besirk 

Petrosohin,  Er.  N. 

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I^fcopodium  Selago  L.  Occalits-Labuhaer  Oreosbach,  an  der  Fietse  bei  Nenkrng. 
Brotyehium  Lunaria  Sw.  Nen-Barkoechin. 

B.  matrieariaefoUum  A.  Br.  auf  Sanddnnen  unscben  Glettkao  und  Brösen. 

B.  rutaefolium  A.  Br.  auf  Dunen  am  Sasper^See. 

BUeknum  Spicani  Roth,  bei  Wiepan  nnd  am  Nnas-See,  häufig. 

Laubmoose. 

Din-diirUa  cerriculaia  Schpr.,  an  Torfbrüchen,  häufig, 

I).  luiiromalla  Schpr.,  an  Waldrändern  nicht  selten. 

fh'nunium  montamiin  Iledw.  Mirchauor  Könit^l.  Fortit,  nicht  haufitr. 

D.jiagellan  Hedw.  seltener  al^  das  vorige,  iu  Wäldern  au  Torfaeen  bei  Fretoscliin 

und  am  Wii:*sowur-See. 
D.  fulvu/ii  1MM1  fiir  Westpr.,  königl.  Forst  Mirckau  in  Schlucht«:!!  an 

erratischen  Blocken. 
D.  hfu/ifolium  Ilcdw,,  mit  vorigem. 
D.  scopanum  Hcdw.,  uberall  häufig. 

—  vor,  orthophyllum  B.  S. 

—  vor.  eurtmlum  B.  S.  seltener. 

—  vor,  re^rvaium  B.  B. 

D.  maju»  Tom.  Mircbaoer  Forst,  häufig. 
D.  pedustre  B.  S.  Snmpf  Wiesen  bei  Occalits  und  Protosebin. 
D.  Schraden  Schw.,  TorfbrÜche  bei  Pretoschin  nnd  Wablendorf. 
D.  tpwrittm  Hedw.,  Kiefernwald  bei  Robke. 

A  undulatttm  Tum.,  Heiden  bei  Wahlendorf,  häufig  aber  unfruchtbar,  dagegen 

bei  Oliva  reichlich  fructificirend. 
Leueohryum  glauctim  Schpr.,  Mirchaner  Forst,  bei  Pretoschin,  nicht  selten,  aber 

stet<  unfruclitbai'. 
Barbula  muralis  Hedw.,  an  Mauern,  nicht  häufig. 

B.  Buhiildtn  Brid.,  häufig. 

B,  papulosa  Wils.,  an  Populus  tremvla    bei  Wahlendorf. 

/?,  ntrali»  Ilftdw.,  auf  Krde,  Steinmauern  und  Dächorn,  häufig. 

Ii.  piilrintifd    .lur.,  an  1*(ipuhis  pyramidalh  bei  Iseuschottland. 

(.'cratudon  puipureioi  Brid.,  häutig. 

Orimtiiia  (//»inir/i'i  ITedw.,  auf  erratischen  Blöcken,  häufig,  an  Bächen  die  rar. 

riruliiri'^  Ii.  Ö. 
G.  pufn'nafii  i^m.,  nicht  selten. 

G.  IJurttnanii  Schpr.,  Kouigi.  Forst  bei  Kaminitza  Kr.  K.  vorherrschend  die 
var.  epilosa. 

Racotnitrium  protetuum  A.  Br.,  Mirchauer  Königl.  Forst,  neu  für  Westpr. 
R.  aeieulare  Brid.,  an  errat  BlOckm  im  Oossoitin^Bach  bei  Pretoschin,  Mirehaner 

Forst  Ilagon,  häufig. 
Ri  audeHeum  Br.  und  Schpr.,  neu  für  Westpr.,  an  Steinen,  am  Waldrande  des 

Kaminitza-Thales  Kr.  K« 

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104 


R,  mtci-ocarjmn  Brid.,  w\e  voriges. 

R.  heterosiirhvm  Brid.,  an  Steinen,  häufig. 

R,  canescenH  Bi  i(i.,  auf  Sandflächen,  häufig,  auch  die  vor.  qiilotum  E.  MüUeTi 

bei  Kami  Iii  tza. 

R,  lanuginosum  Brid.,  Königl.  Forst  bei  Pretoschin  Kr.  Neustadt,  an  grossen 
Steinhaufen,  häufig  und  reichlich  fructific,  in  der  Forst  bei  Tockar 
Kr.  K.  selten. 

Jt  fcueieulare  Brid.,  Mirehaoer  Königl.  Forst  Hagen,  Kaminitu-Thal  an  Steinen. 
Hedwigia  ciUafa  Hedv.,  an  Steinen  fiberall  httnfig,  aach  die  vor,  Uueophtm. 
Uhta  Bruehn  flomsch.,  Mirchaner  KOnigl.  Forst,  Bev.  Hagen  an  Eidisa. 
27.  eriipa  Brid.,  an  Bftnmen  ftberall,  nicht  selten. 

Ortkvirt^um  gymnottomum  Brncb,  an  alten  Espen  bei  Pretoschin,  WaUsodor^ 

Linde  Kr.  N.,  Raminitza  Kr.  K.,  Oliva. 
0.  e¥fmlaiutn  Hoffm.,  an  Steinen  am  Ufer  des  GroBien  Sees  bei  Wahlcndoif 

und  des  Junnosees  bei  Kaminitza-Mühle. 
0.  ohiusifoUum  Schrad.,  an  Espen  und  Weiden,  nicht  selten. 

O.  speciosvin  N.  ab  E.,  an  Espen,  häufig. 

0.  Lrfelln  Hook,  an  Espen  bei  Wahlendorf. 

Encali/pfa  rvlgaris  Hedw.,  an  Waldrändern,  nicht  häutig. 

Funaria  /ii/ijrometrica  Uedw.,  auf  Wiesen  und  feuchtem  Ackerl.,  häufig,  bewwia» 

geru  auf  Kohlenschutt 
W^era  nutmu  Hedv.,  auf  Torfmooren  und  in  Wildern,  häufig. 
}V,  eruda  Scbpr.,  in  Wllldem  nicht  selten. 

Biyum  Wameim  Bland.,  an  feucht-sandigen  Stellen  der  Kiefemsebonnng  auf 
Saspe. 

B,  eatfpiiieium  L*^  häufig. 
B.  argmitum  L.,  häufig. 

B.  roseum  Schreb.,  Gebüsch  am  Ufer  des  Grossen  Sees  b.  Wahlendorf,  firnetilieireod. 
Mmum  ptmetatvm  Hodw.,  an  Waldbäohen  nicht  selten« 

M.  cueptdatum  Hedw.,  Wälder,  oft. 

3/.  af/ttie  Schwäg.,  auf  feuchten  Wiesen,  häufig. 

M.  iiiHigue  Mitt.,  auf  Moorwiei^en  am  östl.  Wittstoek  See,  häufig. 

3/.  undulaiuin  Neck.,  an  feucbten  WaldstJ^llen,  verbreitet. 

JA  horntim  L.,  an  Waldbächen  und  Sümpfen,  häufig. 

M,  cinclidioides  Hüben,  am  Ufer  des  Krypko-Sees  bei  Wiggodda  Kr.  N.  häufig, 

im  Wasser  eine  schwimmende  Form. 
PaludeUa  tquarroia  Bbrh.,  auf  Torfwiesen  am  Nuss^ee,  häufig  (ohne  Fr&chte). 
Aulae&mnivm  paluifr«  Schwgr.,  Ufer  der  Seen,  auf  Wiesen,  häufig. 
Bartramia  ithgphjflla  Brid.,  in  Wäldern,  nicht  häuQg. 
B.  ponU/omuB  Hedw.«  wie  vorige,  aber  häufiger. 

PhiloH<au  fontana  Brid.,  auf  qnelligen  ^esen  häufig,  eat»pUoia  WiUs,  sandige 

Ufer  der  Seen. 

Tetraphu  pellueida  Hedw.,  in  Wäldern  häufig. 

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106 


Atriehum  «ndulatum  Pal.  BeaiiT.,  blnltg. 

Pögonatuw  nanvm  Pal.  Beanv.,  auf  Heiden  und  an  Waldrändern  bAofig. 
P,  vrtdfftnm  Sclipr.,  anf  Heiden  bttnflg. 

Polytrickum  gracil«  Dicks,  an  Torftnooren  nicht  selten. 
P.  formomm  fied,  wie  vorige,  nicht  häufig. 
P.  commvne  L.,  wie  vorige,  doch  häufig. 
P,  fUifmtm  Schreb.,  auf  Heiden  Terbrdtet 

P.  jnniperinvm  Willd.,  wie  Toriges. 

P.  tttrictvm  Bankö-Menz,  wie  voiipros. 

Diphyactiim  foJiosvm  Mohr,  an  Waldr&Ddom  und  Wegen  der  Mirchauer  Forst 

nicht  selten, 

Buxhatimia  aphiilla  L.,  in  Kieferwäldern  bei  Oliva. 

Andreaea  pdrophila  f]hrh.,  nicht  selten  an  erratischen  Blöcken:  im  Bezirk 
Hagen  der  Mirchauer  Forst  dagegen  auf  einem  Steiuhaufea  von  köpf* 
grossen  Steinen  angetroffen. 

Anomodon  lonyifoliuH  Hartm.,  an  Baumen. 

«Umnalu»  Hartm.,  wie  vorige;  bei  Pretoschin,  an  Steinen  in  der  Fietze. 

iL  MttMotM  Br.  et  Schpr.,  an  Bäumen  der  genannten  Forsten. 

Thvidivm  tamari$eimm  Br.  et  Schpr.,  in  Widdern  nicht  selten. 

Th,  reeoffnitum.   In  Gebftachen  hinfig. 

Tk,  ahietinum  Br.  et  Schpr.,  anf  sandigen  Heideplätsen  hftnfig,  aber  stets  ohne 

Früchte  anljsefnnden. 
TK.  Blanäami  Br.  et  Schpr.,  auf  qnelligen  Wiesen  bei  Occaltts. 
Pterijfjfnandnm  ßi/arme  Hedw.,  an  Bttumen  der  Mirchauer  Forst,  an  Dorf- 

mauern  in  Petroschin  (kräftige  Fora)  unfimcbtbar;  an  Steinmauern  auf 

dem  Karlsberge  in  Oliva  fructificirend. 
Fontinalis  antipi/retica  L.,  in  Seen  und  Bächen  häufig. 
P.  kuea  Milde,  im  Junnosce  bei  Kaminitzamühl. 

F,  graeilu  Lindb.   In  der  Fietze  sehr  häufig  (sehr  feinblättrige  Form),  an 

Steinen  eines  Waldbachs  bei  Försterei  Hagen. 
F,  dalecarJica  Scltpr.    Im  Krypko  See  bei  Wigodda,  im  Pauschnick  See  daselbst, 
an  Steinen  und  ßaumwurzelu  rings  um  den  See  in  grosser  Menge,  im 
See  von  Buckowo  Kr.  Kai'tbaus  an  Steinen  und  Baumwurzcin  sehr 
häufig. 

Dichelxffna  falcofvm  Myrin.  In  der  Provinz  nur  von  einem  Standorte  bekannt, 
findet  sich  im  (Jossentinbacli  ol)crlialb  Pretoschin  ziemlich  häufig. 

D.  capillaceum  Br.  et  Schpr.,  das  ich  vor  einigen  Jaliieii  an  der  Quelle  des 
vorhin  genannten  Baches  entdeckte,  war  weiter  abwärts  nicht  anzu- 
treffen, dagegen  an  dem  tXtm  Standorte  in  schönen  Exemplaren. 

Neekera  pennata  Hedw.,  Kgl.  Forst  iwischen  Sagorsch  und  Sbichau  an  Bäumen* 

A.  «omp/ofuifo  Br.  et  Schpr*  An  Bäumen  und  Steinen  häufig. 

HimaUa  ineh<manoidtt  Br.  et  Schpr.   Wie  voriges. 

Lewodon  wmroidm  Schwgr.   An  Bäumen  nicht  selten* 

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106 


Antitrichia  eurtipendula  Brid.   Wie  rorigeB. 

Eurkynchium  ^iridfum  ßr.  et  Scbpr.   In  Wäldern  ziemlich  häufig. 

E.  rusct/orme  ßi  .  et  S<  lij)r.   In  Bächen  an  Steinen  und  Holzwerk  bänfig. 

Plagiothecium  Schimperi  Jur.  et  Milde,  2.  Standort  für  WeatpreusseBf 

Waldschlucht  der  Mirchauer  Kgl.  Forst. 
P.  silesiacum  B.  8.    Wälder  häufig. 
P.  undulatum  B.  S.    Mirchauer  Forst  nicht  selten. 
J\  silroticum  B.  S.    Wälder  wie  vori^ros. 

1*.  Rovsf'i  B.  S.    Pretoscliiii,  auf  Steint  n.  dio  theilvveise  mit  Erde  bedeckt  sind. 
P.  (h'iiticulaiuiii  B.  S.    Wald  zwisclion  Neustadt  und  Pentkowitz. 
Anibli/Hti'i/iiini  jiliciniiiii  liindl).     In  Quollen  nicht  selten. 
A.  /alla.r.    Bach   zwischen   Wussow   und  Occalitz,   an  Steinen  iui  Wasser 
tliilhend. 

•  A.  iiTiguum  Schpr.    Nielit  selten. 

A,  fluviatüe  Schrp.    An  Steinen  im  Gossentinbach  zwischen  Pretoschiu  und 

Scbönwalde. 

Brachi/t/ueium  Mldeanum  Schpr.   An  Moorwiesen  nicht  häufig. 

B,  reflexum  Br.  et  Schpr.   Kgl.  Forst  Ton  Fretosehin  und  Mirobsu. 
B,  plumotum  Br.  et  Schpr.   An  Steinen  in  Quellen  bei  K«lln. 

—  — '  vor,  honomallwn  Br.  et  Schpr.  Im  Walde  an  Steinen  der  Miidiaflcr 
Kgl.  Forst. 

B.  atHoemtm  Milde.   Neu  für  die  Provinz.   An  Steinen  am  üfer  des  Biabr 

Sees  bei  Wahlendorf. 
B.  rivulare  Br.  et  Schpr.   An  Steinen  im  Oocalitz-Labubner  Grenzbaob. 
Bjfffnum  pol^jfammftt.  Ufer  des  Krypko^SeeSi  im  Wasser  eine  flnthende  Fem* 

//.  stellatum  Schreb.   Moorwiesen  am  Nnss-^ee. 

H,  loreum  L.  Kgl.  Forsten  Mirchau,  Pretoschin  sehr  häufig,  auch  fruetificirend 
angetroffen,  Forst  bei  Tockar,  Kr.  Karthaus. 

J7.  aeor})ioi(ie8  Dillen.    Moorwieson  am  Nuss-See. 

B.  intermedium  Lindb.    Wahlendorf  Mcrgelmoor. 

//.  commuttitum  Hedw.    An  Quellen  nicht  selten. 

//.  repfilc  Mich.    Mirchauer  Kgl.  Forst,  Revier  Hagen. 

Jd.  imponem  Hedw.    Neu  für  Wes tpreussen;  Mirchauer  Kgl.  Forste  Kavier 

Mirchau  in  Waldsehluehten. 
//.  criHia  castreiiHiH  L.    Feuchte  Kieferwälder. 
//.  cordifoliuiti  Hedw.    In  und  an  Torfsümpfen  nicht  selten. 
JI.  ii><i(inteum  Scbpr.    Wie  voriges. 
II.  pui  ttm  L.    In  Kieferwäldern  nicht  häufig. 
//.  palutfire  L.    An  Steinen  am  Ufer  des  Junno-Sees  häufig. 
Hylocomium  splendem  B.  S.    In  Wäldern  und  a\if  Heiden  häufig. 
Ä  breviroetrum  Schrp.    Kgl.  Forsten  von  Mirchau  und  Pretoschin  an  Stenwi 

littufig;  Wald  von  Tockar  selten. 

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107 


LebemiooM: 

Ftffatella  eamea  Corda.   An  schattigen  Stellen  der  BAche  nicht  selten. 
Marehantia  polymorpha  L.   An  Quellen  hftnfig. 

Mitzgeria  fureaUi  N.  ab.  E.  In  Wildern  an  Blumen  und  Steinen  nicht  selten. 
Aneura  pinguis  ß  angtttüw.  Im  Wook'See  bei  Wahlendorf  und  im  Steinsee  bei 

Novahutta  Kr.  Karthaus. 
A.  pinnatißda  N.  ab.  £.   Im  Morznitsa^See  bei  Wigodda  Kr.  N.  (4.  Standort 

in  der  Provinz.) 

Pellia  qnphylla  N.  ab  E.    In  Schluchten  auf  feuchtem  Boden  nicht  selten. 
P.  calyeina.    In  Quellen  hei  der  Försteroi  Tockar,  Kr.  K. 
FnilJanin  diUtfata  N.  ab  E.    Ad  [{ilunicn  und  Steinen  häuQtr. 
F.  lat/nirisn  N.  ab  E.    In  der  Miiviiauer  K^l.  Forst  an  Steinen  selten. 
Mndoihecu  pluft/p/ii/llu  Dum.   An  Baumen  und  Steinen  in  Waldern  nieht  selten. 
Rndiihi  cnniplanata  Dum.    An  Bäumen  und  Steinen  in  Wäldern  nieht  selten. 
Ptäidium  ciliare  X.  ab  £.    In  Wäldern  an  Bäumen,  Steinen  und  auf  Heiden 
nicht  selten. 

Trichocolea  Tomentella  N.  ab  E.   Am  Ufer  von  Waldbächeu  in  der  Mirchauer 

Kgl.  Forst,  am  Occalitz-Labuhner  Grenzbach. 
Lepidügia  reptan»  N.  ab  E.   In  feuchten  Wäldern  auf  Erde  häufig. 
Calypogeia  Triehomanu  Corda.    Anf  feuchtem,  schattigem  Waldboden,  meist 

hAnflg. 

Chilo8cyphu9  polyatithw  N.  ab  E.   An  Felsen  auf  feuchtem  Waldboden. 
Ch.  fivufatia  N.  ab  E.   Im  Occalitz-Wussower  Bach  an  Steinen  h&nfig. 
fjophoeoUa  bidmtata  N.  ab  B.  In  Oebfischen,  nicht  selten. 
Spkagnoeeetu  conmunU  N.  ab  E.   Anf  Moorboden  nicht  selten. 
Jungermanma  exieeta  Schmid.   In  Hohlwegen. 

J.  mhapicalii  N.  ab  E.  Neu  für  die  Provinz.   In  der  Mirchauer  Kfrl  Forst, 
Revier  Ilagen  an  Steinen  in  der  Schlucht  zu  den  Kaminitza- Wiesen. 
J.  (tlpestnif  N.  ab.  E.  Mirchauer  Forst,  zweiter  Standort  fiir  Prenssen. 
J.  attenvata  Mart.   In  den  Kgl.  Forsten  von  Mircbau  und  Pretoscbin  an 

Steinen. 

J.  Ixirhdftt  Schreb.    In  der  Kgl.  Forst  bei  Preto.sehin  an  Steina. 
Scfipa/nii  itndahtta  N.  ab  E.    In  Seen  und  Biiehen. 

S.  nemonmi  N.  ab  E.    In  lier  Miirliaiier  Forst  in  der  Schlucht  dem  Odnoga> 

Sef>  g(>trenübor,  dasei l)st  nieht  selten. 
I'ltioicr/iilu  (isjdcnioides  N.  ab  E.     In  sehattigen  Wäldern  liäulig. 
Alicularid  srn/(iris  Corda.  In  Wäldern  auf  lehmig-sandigem  Boden,  im  üebüsch 

am  Ufer  des  Morziz  Seos  ItL-i  Werder. 
Sarcouyphtu  Ehrhorii  loida.  Mirchauer  Kgl.  Forst,  Revier  Hagen  in  Schluchten 

an  Steineu  sehr  häufig. 
S,  Funkit  Corda.   Anf  kiesigem  Bddeboden  häufig. 

 ^M-^  

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108 


Beitrag 

zur 

Flora  von  Lessen  und  Umgegend 

▼on 


Systematisches  Verzcichniss  der  Phanerogimen  und  Gefässkryptogamea. 

I.  Jlauptabtheilung.  Angiospermen. 
L  Klasse.  Dicotylen. 

I.  Unterklasse.  Thalsmlfloren. 

L  Ttoiilifi.  Sauucnliceen. 

1.  7%idielrmm  aqwilegifolivm  L.  Wiese  an  der  Lasehinka.  In  der  Nilw  da 
FöraterbaDBes  bei  M&hle  SIupp  (Sch.). 


2.  —       flamm  L.    Südostafer  des  SchlosBeees:  Fritsche. 

3.  —        angustifolium  Jacq.    Am  Schlosssee,  an  der  Lasßhinka. 

4.  Uepaiica  triloha  Gil.    In  den  Wäldero  öberall. 

5.  Puhatilla  pratensis  Mill.    An  der  Chaussee  bei  Roggeohausen. 

6.  Anemone  sihestris  L.    Bei  Karlshof  (Schemmel). 

7.  —      nemorosa  L.    In  den  Wäldern  hiiufig. 

8.  —      rawrnculoides  L.    Im  Mendritzer  Walde. 

9.  Myosurti9  minimus  L.    Auf  Acckern  häufig. 

10.  Batrachium  aqxtatile  E,  Mey.    Auf  dein  Torfbruch  am  Stadtsee. 

11.  —         diraricatum  Wimm.     Im  ^^chios^.see. 

12.  Ranuncului  Flammula  L.    Auf  nassen  Wiesen  verbreitet. 

13.  — -        Litufua  L.    In  Sümpfen  häufig. 

14.  —        auricomus  L.    W'iese  am  Schlosssee. 

15.  —        coMubteus  L.    Im  Mendritzer  Walde,  auch  am  QardeoglkAb' 

hang  bei  Roggeohausen  (Roseubohm). 

16.  —       aeer  L.   Anf  Wiesen  bttnflg. 

17.  —       hnuffinanti  L.   Mendritzer  Laubwald. 

18.  —       repem  L.  Auf  feochten  Wiesen  häufig. 

19.  —       hulbonu  L.   An  Wegen  und  anf  Rainen  hAnfig. 

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109 


20.  Ranuncului  «nv;!,??«  L.    Auf  Aeckern  nördlich  von  Lessen. 

21.  —        scelerutus  L.   An  feuchten  Stellen  ziemlich  häufig. 

22.  Firana  rdniniruloides  Rth.    Meiidritzcr  Laubwald  in  den  Schluchten. 

23.  ('alf/ia  palwtn's  L,    Auf  nassen  Wiesen  häufig. 

24.  I«opi/rum  ihaJiciroi'JeK  L.    Mcndritzcr    Laul)wald;   auch  am  Ossa- Abbang 

zwischen  Koi^j^enhausen  und  Slupper  Mühle  (Roseubobmj. 

25.  Delphi »ium  CoiiMolidu  L.    Unter  Getreide  häufitr. 

26.  Actai'a  Hpicafa  L.    Sclilucht  am  tieft'U  See  (Soheiunicl). 

27.  CiinüifiKja  foeiida  L.   Bewaldeter  Abhang  an  der  Gardeuga  bei  Roggen- 

bausen. 

IL  Famili«.  BerbaUMa«. 

28.  Berberi»  vulgarit  L.  ZierstraDch  bei  der  evangelischen  Kirche;  bei  Bitters- 

haoaen  (Sch.). 

m,  SlMBiliA  Vyinj^haeaeeM. 

29.  Njfmphaea  alba  L.   Im  tiefen  See;  Torfbmch  am  Stadtsee. 
Nymphaea  Candida  IL  tphatroid»  erythroearpOf  erythroitigma  und  aantho- 

»tigma,   See  bei  Jankowits  (Gaspary). 
80.  Nuphar  Ivtmm  Sm.  Im  Schlosasee;  Torft>mGh  am  Stadtsee;  in  der  Oasa. 

ly.  Familie.  Papaveracaen. 

31.  Papaver  Arc/emone  L.    Auf  Aeckern. 

32.  —    Rhoeaü  L,    Auf  Aeckern. 

33.  —    duhiiim  L.    Auf  Aeckern. 

34.  —    somniferum  L.    In.Gärteu  häufig  verwildert. 

35.  Chelidonium  majits  L.    Im  Graben  bei  der  Schule  Lessen,  auf  der  be- 

waldeten Insel  im  Schlosssee. 

luBiUe  Famariaeeen. 

36.  Fumaria  ofßeifuiU»  L.   Häufig  auf  Aeckern. 

37.  Corydalii  cava  Schwgg.  und  K.    Mendritzer  Laubwald,  roth  and  weiss 

bli'iliend;  aaf  der  bewaldeten  Insel  im  Schlosssee;  6ardenga>Abhang  bei 
Roggenhausen.  (Bsb.) 

VL  Vamilia.  (ämdftvaL 

38.  Naaturüwn  <mpkib%um  R.  Br.   Am  Schlosssee;  an  den  SflmpiS»n  bAnfig. 

39.  —  tiUteifyre  R.  Br.   An  Wieaenrandern  verbreitet 

40.  —  palutüre  D  0.  Am  Sohlosssee. 

41.  T\trritii  glahra  L.  Auf  der  Schanze  n(>rdlich  von  Lessen.  Bittershaosener 

Wald. 

42.  Cardandne  impaUent  L.  Auf  der  südlichen  und  der  bewaldeten  Insel  im 

Schlosssee. 

43.  —  prattnsis  L.    Auf  Wiesen,  gemein. 

44.  —    amara  L.    Auf  feuchten  Wiesen  ziemlich  häufig. 

45.  Betperii  matronaUa  L.  In  der  Nähe  von  Gärten  verwildert  gefanden. 


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110 


46.  Si^fmbrium  ofßcinale  Scop.   An  W^ren  und  Gnsplfttsen  ]ittii6g. 

47.  —    Sophia  L.    Auf  Acckern. 

48.  Alliaria  ofßcinalü  Aodrzj.    Mühle  Slupp;  bewaldete  Insel  im  SobloMW. 

49.  Erytimum  chtiranthoides  L.    Auf  Aeckorn  Terbreitet. 

50.  Sinapis  arvetms  L.    Auf  Aeckcrn  häufig. 

51.  —    a/ha  L.    Auf  Aeckcrn,  Gärten. 

52.  Ali/ssum  r(il>/rifium  L.    Am  Sandlicrge  hei  Jakulikau  (Sch.) 

53.  Berferoa  incana  1)  C.    Boi  den  Ruinen  in  Roggrnliuusen. 

54.  Erophila  venia  E.  Mey.    Trifton,  Grasplätze,  gemein. 

55.  Corhli'urui  Arinordcia  L.    In  (iärten  verwildert. 

56.  Canit'li/ia  nafira  Crntz.    Unter  Lein,  häufig. 

57.  Thlasyi  avL-cnse  L.    Bebaute  Orte,  gemein. 

58.  Ib<ri«  amara  L.    In  einem  (iarton  in  Lessen  verwildert. 

59.  Lqndium  ruderale  L.    Wege,  Schutt,  gemein. 

60.  Captella  Bursa  pantorU  Mnch.    Aecker,  Wege,  gemein. 

61.  Nealea  pamculaia  DesT.   Auf  Aeckern,  verbreitet. 

62.  Raphanütrum  Lamptana  Oaerftn.   Aecker,  gemmn. 

VIL  Familie.  Violaceen. 

63.  Viola  hirta  L.    Mendritzer  Laubwald;  Od8a«Abhang  zw.  Hoggenliaaieii 

und  Mühle  Slupp  (Rsb.). 

64.  —    odorata  L.  Auf  dem  katholischen  KirchhofOi  an  Gartenzäunea  n^ 

wildert. 

65.  —    nih-i'striit  Lmk.    Mendritzer  Laubwald. 
66*      —    mirabilis  L.    Mendritzer  Laubwald. 

—  —    +  >iilfittica.    Gardenga- Abhang  zwischen  Roggenbau£^  «od 
Kleiu-Schönbrück  (Rsb.) 

67.  —    trieolor  L.    Auf  Aeckern,  häufig. 

68.  —   artnmria  -f  nhatica.    Ossa-Abhang  zwischen  Roggenhausea  lad 
'Mfliile  Slupp.  (RoBb.) 

—  nlvaüea  -\-  rivimiana 

—  arenaria  -|-  camna 

—  —      +  »Ivatiea 

69.  —   camna    +  nlvaüea 


Im  Mendritzer  Walde  (Beb.) 


YUL  Familie.  Droseraceen. 

70.  Drosera  rotundi/oUa  L.    Torfbruch  am  Ötadtsee. 

IZ.  nuBiUe.  Idygalaeeen. 

71.  Polygala  vulgaris  L.    Abbang  am  tiefen  See. 

12,     —  etmosa  L.  Abhang  am  tiefen  See;  Bitterehsosener  Wald. 

Z.  Amilie.  SUfloaeeen. 

73.  Gifpsophila  mwrali»  L.  Aecko',  nemlich  häufig. 

76b.  TwMa  prolifera  Scop.   Prenzlawitzer  Wald:  FritBche. 


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in 


74.  Dianthu»  Cartftimanoruin  h.  Im  Bittersbansener  Walde;  Gardenga-Abhaog 

bei  Roggenhausen;  Abhänge  an  der  Ossa. 

75.  —    deltoidts  I,.    (Jiaben  in  der  K&hc  von  Clarciiati;  bei  Neubrück. 

76.  Sapotiaria  ojficinaiU  L.   Auf  dem  eraogel.  Kirchhof  in  Lessen;  südliche 

Insel  im  Schlos^sco. 

77.  Hilene  vulgaris  Grcko.    {■infiaia  Sin.)    Oardenga  -  Abhang  bei  Roggen' 

bansen;  Ossathal  ohciliall»  Miilih'  Slupp. 

78.  —    nullius  L.    Meudritzer  Wald;  Abhang  an  der  Ossa;  Abhang  am 

tiefen  See. 
7i).       -     norfifforti  Ii.    Unter  (Jetroide. 

80.  Visrarin  riilyui'iis  Röliling.  Rittcr.sliausener  Nadelwald;  Abhang  aiu  tiefen  Öee. 

81.  (Oi-Dnaritt  ßoH  curuli  A.  Hr.    Auf  Wiesen,  häutig. 

82.  Mtiantlrijuin  albuin  (Jnke.    Auf  IJaim  ii,  an  Waldrändern,  liaulig. 

83.  —    rubrum  Grcke.    Au  der  Lasciiinka.    Auf  der  bewaldeten  inael  im 

Schlosssee. 

84.  Agrottemma  Githago  Ii.   ünter  Getreide,  gemein. 

ZI  Familie.  Alsjnacaen. 

85.  Sagina  nodota  Fensl.   Torfbmdi  am  Stadtsee. 

86.  ^tergula  arvemi»  L.   Auf  Aeckem,  verbreitet. 

87.  Möhringia  trinervia  Glairv.   Schlucht  am  tiefen  See;  bewaldete  Insel  im 

Schlosssee. 

88.  Arenaria  serpglli/oUa  L.   Unter  Getreide. 

89.  Holoateum  umbßllatum  L,   AeckeTi  begraste  Stellen,  ziemlich  verbreitet. 

90.  Stellaria  nemomm  L.    Mendritzer  Laubwald;  Abhang  am  tiefen  See. 

91.  —    media  Cjiillo.    Bebauter  Bo  len,  Wege,  gemdn* 

92.  —    Holoetea  L.    Mcndritzcr  Laubwald. 

93.  —   glavea  Wither.    Am  Schlosssee,  am  tiefen  See. 

94.  —    (frann'nea  L.  Auf  der  Schanze  nördlich  von  Lessen;  am  tiefen  See. 

95.  AJalachiuni  aquaticum  Fr.   Bewaldete  Insel  im  Schlosssee;  Wiese  nördlich 

von  Lessen. 

96.  Cerasfium  triviale  Lk.    Auf  Wiesen,  hUuliger. 

97.  —    arvenae  L.    An  Wegen;  auf  Rainen,  gemein. 

Zn.  Familie.  Linaceen. 

98.  Linum  catharticum  L.    Wiese  am  Schlosssee  in  der  Jiäho  des  Zollhauses. 

Zm  Familie.  Xalvaeeen. 

99.  Malva  Akea  L.  Am  Schlosssee;  südliche  Insel  im  Schlosssee. 

100.  —  eilvettri»  L.   Auf  dem  evangel.  Kirchhof;  in  Roggenhausen. 

101.  —  negleeta  WaUr.   An  Gartenrändem,  Zttunen,  gemein. 

102.  —  nOundi/olia  h.   Wie  vorige. 

4 


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112 


Znr.  iMdlie.  Tiliaeeen. 

103.  Tilia  grandifoUa  Bhrfa.  Auf  der  bewaldeteE  Insel  im  SchloMne;  hirf| 

angepflanzt. 

104.  TiUa  paarifoUa  Ehrh.   Angepflaiixt  (Sch.) 

ZV.  Vamilie.  Hyperieteees. 

105.  Hypericum  perfaratum  L.    Rittershauseiier  Wald;  an  Gräben,  Abhängei, 

Wegen,  gemein.    Inseln  im  Schlosssee. 
106*     —  Utrt^mrum  Fr.   Wiese  an  der  Luchiaka  im  Ritterimmener  WaMe. 
107.    —  montamm  L.  Mendritser  Wald. 

106.  —  gutidrangulum  L.  An  der  Ossa  bei  Nenbrfiek. 

XVL  Familie.  Aceraceen. 

*  Ae«r  P^eudoplafanus  L.   In  einem  Garten  in  Lessen  angepflanzt. 
109.     —  platanoidea  L.  An  der  Chaussee,  in  Gärten  angepflanzt 

XVn.  Familie.  Hippocastanaeeen. 

*  Atteithu  Rippoeagtwwm  L.   In  G&rten  angepflanst. 

Xym.  FamiUe.  AmpeUdaeeen. 

*  AmptUtpaU  fuinquefoUa  B.  a.  Sehnlt  An  Laaben  nnd  HAoseni  angeplHifc 

ZIX.  Fftmilie.  Geraaiaceen. 
HO.  Otranium  pnOeim  L.   Anf  Wiesen  hftafig. 

111.  —  palu$ire  L.  llendritser  Wald;  an  der  Ltsebinka. 

112.  —  pmiUum  L.  Unter  Getreide. 

118.     —  eolumbimm  L.   An  der  Schanse  nördlich  7on  Lessen. 

114.  —  RobtrHamm  L.  Inseln  im  Schlosssee.  An  der  Oardenga  bei  Boggei- 
hansen.   Graben  nach  N.W.  von  Jankowitz. 

115.  ßrodium  eientarium  L*H^t.  Anf  Aeckem  nnter  Getreide,  gemein. 

XX.  Familie.  Balsaminaceen. 

116.  Impatieiu  i^'oH  tamfere  L.    An  der  Laschinakaj  an  der  Ossa  bei  Peterbofj 

auf  der  bewaldeten  Insel  im  Scblosssee. 

ggf,  Siunilie.  teaUdsesea« 
117a.  Oxalu  AeaouUa  L.   Mendritser  Wald;  Orler  Wald. 
117b.     —  ttrieta  L.   Schamhorst:  Fritsche. 

II.  Unterklasse.  Calycllloren. 
XXTT  Familie.  Celaatraceen. 

118.  Eooi^imt»  eitropaia  L.    Thymaner  Wald;  Mendritser  Wald;  Orler  WakL 

119.  —  vemteota  Scop.  Wie  vorige. 

XXTTT.  Familie.  Rhamnaeeea. 

120.  Frangula  Alm»  Mill.   Im  Walde  östlich  von  Sawdin;  anch  in  Olrtsa. 


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 113 


ZZI7.  luaiH».  la|l]ioiMMB. 

121.  Cfwitta  tinetoria  L.   Bei  der  evang.  Kirche  Lessen. 

122.  Sarothamnua  teopanua  Koch.   Waldrand  an  der  Ossa  zvr.  Boggenhausen 

und  Peterhof. 

*  öjftüus  Labumum  L.   Zici^trauch  bei  der  erang.  Kirche. 

*  —    eapitatvs  Jacq.    Wie  voriger. 

123.  Oiionis  arventi»  L.       nat.   Am  Wege  zwisuheu  Lessen  und  Mühle  Slapp, 

häufig. 

124.  Anthxjllitt  Vulneran'a  L.    Rittcrsliausencr  Waldahhang  am  tiefen  See. 

125.  Medivudo  fali-aia  L.    Trockene  Wietzen.  (Jra.-jilätz«;.  «rciiiein. 

126.  —    nuilia  P(MS.    Atii  Wetjc  nach  Itittcrshausou  rechts  vom  Ötadtsee. 

127.  —        hi}ni!ina  L.    Felder,  Wcgräiulcr,  gonioin. 

128.  Melilofm  nuu-roirJiicus  Koch.    \Vcidt'iii;«'l)ü>ch  am  Schlosssee  bei  Schönau. 

129.  —    ofßiinaliH  Desr.    Am  ovanir.  Kirchhol"  Lesseu. 

130.  —    albus.  Desr.    An  Wegen  haiilig. 

131.  Trifolium  prafense  L.    Auf  Wiesen  und  Grasplätzen. 

132.  —    etrvetise  L.    Auf  Aeckern,  gemein. 

133.  —  mtdium  L.   Auf  Rainen  bei  Jankowitz;  Abhang  am  tiefen  See; 

Abhang  an  der  Oasa. 

134.  —  rubena  L.   An  Abhingen  am  tiefen  See,  an  der  Ossa  und  Oardenga. 

135.  —  fragiferum  L.   Auf  Wiesen  am  SchlossseSi  am  Stadtsee,  nördlich 
von  Lessen. 

136.  —  mantanum  L.   Bittershansener  Wald;  Abhang  am  tiefen  See;  über* 

hanpt  anf  trockenen,  buschigen  Hfigeln  häufig. 

137.  —   h^bridum  L.   Wiesenrand  am  Schlosssee. 
133.     —   agrarium  L.   Rittershausener  Wald. 

139.  —  procvmbens  L.   Rittershausener  Wald.   Am  tiefen  See. 

140.  —    minuH  Sm.    Wiese  in  der  Nähe  von  Clarenau. 

141.  Lotua  eomiculatua  L.    Itittorshaiisencr  Wald.    An  Wegen,  häufig. 

*  Cantffana  xrhnr.^reux  Lmk.    Al.<^  Zierstraudi  in  (härten  angepflanzt. 

*  liiihina  Pseud-Acuii !  I..     In  'Järtcn  an^n-pUanzt. 

142.  Aetrof/alus  r/IifcipJii/llo«  L.    &chauze  nördlich  von  Le.sscn;  Mendritzer  Laub- 

wahi;  Abhang  am  tiefen  See;  zw.  Körberrodo  und  Wiedersee. 

143.  Coroitf/Ia  raria  L,    An  busciiiiren,  rasigen  sonnigen  Orten,  häufig. 

144.  Vicia  Cra<<a  L.    Unter  Getreide,  meist  häufig. 


145.      —    ienuifoJia  Rth.    Abhang  bei  Klodtken.  .Vbhang  am  tiefen  See. 
14t).      —    vil/o.Kt  Roth.    Unter  fiotreide  bei  Lesben. 

147.  —    nepiuin  L.    Mendritzer  Laul)\vakl;  Abhang  am  tiefen  See. 

148.  —    anywsti/olia  All.    Unter  der  .Saat. 

149.  —    lathfroid»  L.    Rittershausener  Wald  au  der  Ostseito  des  Spiel- 
platzes. 


150.  Ervum  pinforma  Peterm.   Gardenga-Abhang  zw.  Boggenhausen  und  Klein 
Schönbrfick  (Rsb.) 


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150b.   —   nhaticuni  Peterm.    Prentzlawiteer  Wald:  Fritscbe. 
151.     —   hinvtum  L.    Unier  Getreide. 

1.52.     —    tetrcupfirmum  L.    Am  tiefen  See;  im  Jllendritser  Walde. 

153.  bathyrva  pratemis  L.    Auf  Wiesen,  häufig. 

154.  —    dlvester  6,  ennifoliu^  Sdianze  nördlich  von  Lessen;  Mendritier  WaU 

155.  Orobu»  vei'mis  L.    Mendritzor  Wald:  Abhang  am  tiefen  See. 

156.  —   niger  L.   Abhang  an  der  Ossa. 

ZZV.  Fkaiilie.  AmjfdalMoan. 

157.  /VwmM  tpinota  L.   Ritterabaoseoer  Wald.  ^ 

158.  —   Padnu  L.   An  der  Laschinka;  anch  in  Oftrten  angepflanst 

XXVL  Familie  Rosaceen. 

*  Spiraea  xor/n'/nlia  L.    Zierstrauch  auf  dem  evang.  Kirchhof. 

*  —    Iijipirinfoiia  L.    Wie  vorige. 

159.  Llmana  petiinpetitht  Gilib.    Auf  Wiesen  häufig. 

160.  —    Filipc/nliila  A.  Br.    Abhang  bei  Klodtkeii  an  der  Chaussee. 

161.  Geitm  urhanum  L,    Bei  Mulde  Slujij);  auf  den  Inseln. 

162.  — -    rivale  L.    Wiesen  an  der  Lachinka. 

163.  Ruhus  plicatus  W.  u.  N.    Waldlichtung  östlich  von  Sawdin. 

164.  eaeaiua.   An  Gräben  und  GebQscben  häufig. 

165.  —  Idtuu«  Ii.  Mendritser  Laubwald. 

166.  —  taaatilia  L.   Mendriteer  Laubwald. 

167.  BVogaria  vuea  L.  Wälder  und  Oebfische,  gemein. 

16S.     —  eolHna  Ehrb.   An  einem  Graben  anf  Bittersbanaener  Feldnark. 

169.  Cantarmn  paliutre  L.   In  Wassergräben  anf  sumpfigen  Wiesen  veibrateL 

170.  Pötentilla  Anserina  L.   Grasplätze,  häufig. 

171.  —   argentea  L.   Rittersbansener  Nadelwald;  an  Wegen,  bäufig. 
171b.   —   eoüina  Wib.   Zwischen  Dorf  und  HQble  Slupp:  Fritscbe. 

172.  —  r^tan»  L.   An  einem  W^  ndrdlicb  Ton  Lessen. 

178.     —  9ilveHri9  Neck  (•  TormentiUa  Schmck).   Hendritser  Laubwald,  Orier 
Wald,  Torfbruch  am  Stadtsec. 

*  —    frutiiosa  L.    Zierstrauch  auf  dorn  evang.  Kirobbof. 

174.  Alchemilla  rnUfans  L.    Auf  Wiesen  verbreitet. 

175.  Agrimonia  Eupatorla  L.    Buschige  Plätze  und  Abhänge;  ziemlich  häufiiT 

176.  —   odorafa  Mi  11.    Gardenga-Abiiang  zwiscben  Roggenhausen  und  &i 

Schönbrück  (Ksb.) 

177.  Rom  canina  L.   Laubwald  bei  Gross^Leistenau. 

XXVIl  Familie.  Pomarien. 

178.  CrataeffUft  monogyna  Jac^.   Auf  den  Inseln  im  Öchlossseej  auch  in  Heck« 

angepflanzt. 

*  Ctfdoma  vvlyan»  Pers.   Zierstrauch  in  den  Anlagen  bm  der  ev.  Kirche. 

*  Ametancliifr  vulgarit  Much.    Wie  vorige. 


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116 

179.  Piru»  eammunii  L.  | 

180.  —   Maliu  L.      I  Mendritzer  Laubwald. 

181.  —    aueuparia  Gaertn.    Mendritzer  Wald:  auch  aDgepflftDZt. 

182.  —   tinvUnaUe  Ebrh.    Meodritzer  Wald  (B^b.). 

ZZVm.  FuttiUe.  Ou^immd. 

183.  Kpilobium  augustifoUnm  L.    Mendritzer  Wald. 

184.  —    hxrmlum  L.    An  der  Laschinka,  am  Schlosssee. 

185.  —  parvtßorum  Bete.   Im  Graben  am  Schioassee. 

186.  —  montanum  L.   Bittenhansener  Nadelwald. 

187.  —  roseum  Bete.   Graben  in  der  Nähe  von  Clarenan 

188.  —  palttttre  L.  Toifbnicb  sfidlich  ron  der  Graudenzer  Chaussee. 
188  b.  Cireata  alpina  L.   HoheneiGhen:  Pritsche. 

XXIX.  Familie.  Halorrhagidaceea. 

189.  MjfriophtfUum  gpicatum  L.    im  Stadtaee. 

ZXX.  VteiUe.  LTfluteeeft. 

190.  L^knm  Saliearia  L.   In  Gräben  and  an  Ufern  siemlich  gemein. 

Familie  Fhiladelphaceen. 
*   Pkiladelphu»  caronarius  L.  Zierstrauch  in  den  Aulagen  bei  der  ev.  Kirche. 

TXXL  Vaailis  flelsn&thacetB. 

191.  ScUranthut  annuut  L.    Anf  Aeckern  gemein. 

XXXn.  Familie.  Crauulaceen. 

192.  Sedum  nuiximum  Sut.    Mendritzer  Wald. 

193.  —    uo'i'  \i.    RittershauserifT  Wald. 
—    xpiniKm  M.  !>.    Auf  dem  ov.  Kirchliof  auf  (iriiborn. 

Semperririnii  sobnlifcruin  Sirus.    Auf  eiiiciu  Grabe  auf  dem  ev.  Kirchhof 
Lessen.    Kirchliof  bei  Ncubröck. 


« 
« 


FuniUe.  Orossnlaiiaesen. 

*  Ribei  Cfrciiularia  L.   Angepflanzt;  iheils  halb  Tenrildert. 
194.     —  nigrum  L.  An  der  Laschinka. 

196.     —    rubrum  L.    Bei  Möhle  Slupp  au  der  Ossa. 

*  —    alpimim  L.    In  don  Anlagen  bei  dw  CT.  Kirche  in  Lessen. 
195  b.  Brytmia  aUta  L.   In  Slupp:  Fritsche. 

XXXIV.  Familie.  Sasifragaeeen. 

196.  C/tn/soj^}>h  niiun  ulfenii'/olium  L.    Witt-en  au  der  Laschinka;  Schluchten  im 

Mendritzer  Walde;  bei  Roggenhausen. 

197.  Parnatna  paluHri*  L.   Wiese  bei  der  Sdianze  nOrdUch  von  Lessen;  an 

der  Ossa  bei  Mtthle  Slupp. 


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116 


XZZV.  Familie.  UmbellifereiL 

198.  Sameula  europaea  L.    OrlOi  Petorhof  (Sch.). 

199.  Erynffium  pkmum  L.  Zwischen  Lessen  und  Mühle  Slnpp;  bei  Bittenhansn. 

200.  CXcuta  virosa  L     Stadt-  und  Scliloss^^ee. 

201.  Falcaria  vvicfaris  Bemh.   Kirchensteig  zwischen  Lessen  und  FreiuUwiu 

liintcr  dem  Schlosssee. 

202.  Aegopodium  Poducfraria  L.    Auf  dem  ev.  Kirchhof:  Mondritzer  WaM. 

203.  Carum  Carn  L.  Auf  Rainen,  in  trockenen  Gräben,  Chausst-ocri  abeii.  ^omm. 

204.  PimpineUa  Saxifraga  L.  Auf  Rainen  und  in  Chausseegräben  ziemlich  häutig. 

205.  S>iym  latifoh'uin  L.    Im  Wassor  übern  11  verbreitet. 

206.  Ocnantlic  aqurtficn  Lmk.    In  sumpfigen  Gewässern  häufig. 

207.  A>'fhvs(i  (gtHijnum  L.    In  Gärleu  häufig. 

208.  LiOa/iotis  montana  Crntz.    Gardenga -Abhang  bei  Boggenhauseu;  Ritten- 

hausener  Wald. 

209.  Selikum  Carinfolla  L.    Ossatlial  oberhalb  Mühle  Slupp. 

210.  Angelica  »ilvestria  L.   Mendritzer  Laubwald;  Gardenga- Abhang  bei  Roggen- 

hausen. 

211.  reifcedanum  Certaria  Cuss.    Ossa-Abhang  zwiacben  Roggenhniuen  od 

M&hle  Slupp  (Rosb.). 

212.  —   OreoüUmm  Mneh.  Abhang  am  tiefen  See;  BitterehaueenerWiU. 
218.    —  palu^  Mnch.  Sumpfige  Wiese  nördlich  von  Lessen;  Wiese  la  | 

Jankowitzer  See. 

214.  PasHnaea  tativa  L.   Auf  Gartenbeeten  häufig. 

215.  SeraeUum  nhirieum  L.  In  Chausaeegrttben,  an  Wiesen  häufig. 

216.  Laurpitium  prutemeum  L.   Mendritzer  Laubwald. 

217.  Daueu»  Carata  L.   Zwischen  Lessen  und  dem  Zollbanse  an  der  Ohsimee: 

Ossa-Abhang  bei  Szczepanken. 

218.  JbtilU  AnthriseuB  Gmel.  An  der  Lisihre  des  Mendritzer  Laubwaldes.  Auf 

dem  eT.  Kirchhof  Lessen. 

219.  Anthriftctis  rnlvcstris  Hofim.  Auf  Rainen  und  Wiesen  bei  Lessen;  Mendritier 

Laubwald;  häufig. 

220.  —    Cerefolium  Hoffm.   Im  Garten  des  Herrn  Büigermeister  Weuel 

wild  wachsend. 

221.  Chaerophyllum  etromaUcuim  L.    An  der  Graudenzer  Chaussee  in  der  Maiie 

von  Lessen. 

222.  Conium  nKinilatum  L.    An  einem  Wogr  nördlich  von  Lessen. 

223.  Conaudrum  natirum  L.    Auf  Gartenbeeten  bei  Lessen  unter  üartoffeln 

einmal  in  ziemlicher  Menge  gefunden. 

XXXVL  Familie.  Araliaceen. 

224.  lied&a  Helix,  L.    Mondritzer  Wald. 


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117 


JLULVIL  FwülM.  OwnaoeaL 

225.  Comua  tanguinta  L.   Bei  BoggenhaaBen. 

»       —  violomftra  Hchx.   Anlageo  bei  der  er.  Kirehe,  Zientrauoh. 

XXXVm.  Familie.  Loranthaceen. 

226.  Viscum  album  L.   Bei  Ropgenhauaeu  häufig;  Mühle  Slupp  auf  einer  Liude. 

XXXTX.  Familie.  CaprifoliaceeiL 

327.  Ado.m  Moschatellina  L.    Laschiukathal,  häufig. 

228.  Samhucus  nigra  L.    Mendritzer  Wald. 

*  Viburnum  J.antana  L.    Ziorstrauch  in  den  Anlagen  bei  der  evang.  IsLircbe. 

229.  —    Opulus  Ii.    Ossa-Ahhang  bei  Neubrück;  am  tieiea  See. 

*  —    rosetun.  Zicit^trauch. 

*  Lotiicera  (  'apriroUmn  L.    Mühle  Slupp  im  Garten. 

230.  —    X'/lostei/m  L.    Mendritzer  Wald.  Abhang  am  tiefen  See;  überhaupt 

in  Gclifischen  verbreitet. 

*  —    tutai'icu  L.    Zierstrauch  bei  der  evangel.  Kirche. 

XL.  Familie.  Eabiaceoi. 

231.  Anperula  odorata  L.    Mendritzer  Laubwald. 

232.  Galium  Aparine  L.    Auf  Aeckern;  im  Gesträuch  an  der  Osaai  häufig. 


233.  —  ulimnomm  L.    Torfbruch  am  Stadtsee. 

234.  —  pohtsfre  L.    Am  Schlo.«8see. 

235.  —  hort'ale  L.    Laubwald  bei  Gr.  [.eiHt<'iinu. 

236.  —  verum  \j.    An  Wegen  häufig;  Kittcisli.iusener  Wald. 

237.  —  MoUuyo  L.    An  Wegen,  auf  Raiuen,  iiäutig. 

ZIX  Fkadlie.  Yalerianaee». 


238.  Vakriana  o/ßeinalit  L.   An  der  Laschinka;  Wiese  nördlich  von  Lessen« 

XIIL  Fs]ni]ie.  Dipsaoeea. 

289.  KmuHa  arvenM  Conlt.   Auf  Aeckern  bei  Lessen;  auf  Bainen,  häufig. 

240.  Sveeisa  prafmai»  Hnch.   An  der  Lisiere  des  Mendritzer  Laubwaldes. 

XLin.  Familie.  Compositen. 

241.  Eupaforiu nt  cdnimhlivini  L.    Wiese  au  der  fiasehinka. 

242.  Tihssiloftd  Farfnnt  L.    Auf  einzehit'ii  Aeekern  l)ei  Lessen. 

243.  Prtasiies  ofj>ri/ia/i.s  Much.    Bogdanken  an  der  Laschiuka. 

244.  Jiellis  perenitis  L.    Auf  Wiesen  liäulig. 

245.  Erigeroii  ea/i<i</eiisi^  L,    Aul"  Aeckern  und  unbebauten  Stellen  bei  Lessen. 

246.  —    ocer  L.    Hei  Kiirberrode:  Szczepanken. 

247.  Solidago  Virga  aurea  L.    Rittershausener  Wald;  Orler  Wald. 

248.  Jnula  Britanica  L.    An  Wegen  huuhg. 

249.  —   talicina  L.   Bei  Boggenhausen  (Gaspary.) 

250.  Micaria  rulgarU  GSrta.  Am  Wege  xw.  Lessen  n.  Wygannowo. 

251.  Xanthium  Hrumarium  L.   Auf  Sohntt  und  unbebauten  Plätsen  b.  Lessen. 

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25S.  Biditti  tripartitui  L.  An  Gräben,  feachten  Ottrten;  am  Sehlosssee,  httnlg. 
2Ö8.     —  cemuuB  L.  Am  Schlosssee,  seltener  als  Tor^r. 

254.  Filago  arvenm  Pr.   Auf  trockenen  Feldern;  ziemlich  verbreitet. 

255.  Gnapkalium  gihaHeum  L.   In  den  Wäldern  bei  Bittershattseoi  Schan- 

horst,  Orle. 

256.  —    ulhiinosuin  L.    Wiese  bei  Wygannowo. 

257.  —    (Uoieum  L.    Bitterahausencr  NadolwaM;  Abliang  am  tiefen  See. 
2r)8.  Heli/diT^Him  arenanum  DC.    Gesträuch  im  Ossathale  ol)erhalb  Mühle  Slupp. 

259.  Artemma  Ahdnthium  L.   Auf  dem  evangel.  Kirchhof  in  Lessen.  Ba 

Mühle  Slupp. 

260.  —    campextria  L.    Auf  Rainen  und  au  ti'ockeneu  Gräben  verbreiteL 
2G1.      —    rul(/(in'.s  L.    Ueberall  hUuüg. 

262.  Achillea  cartiliKjinea  Ledehour.    In  einigen  Gärten. 

263.  —    MiUefvliuin  L.  Ueborall  häutig,'. 

264.  Antlieniis  tincforia  L.    Zwisclit  n  LoHsen  und  Mühle  Slupp. 
26.').      —    Cotula  L.    Auf  Aeckorn  liautit;. 

2«)6.  Mutricaria  Chamo  mit  Iah.  Aul  unljrbiiuten  Tlälzen;  auf  Aeckern  bei  Lesseo. 

267.  —    inodora  L.    Auf  Acckeru. 

268.  Tanacetum  vulgare  L.    Auf  Rainen,  an  Gräben  zwischen  Clarenaa  isd 

Ctordonshof  bänfig;  Boggenbana^. 

269.  —   vulgare  b.  criepum  DG.  Lessoier  Abban  an  einem  Hanse. 

270.  —  '  Parthenium  Schnitz.   In  Gärten  ▼erwildert 

271.  Leucanthemum  vulgare  Lmk.  Ueberall  verbreitety  anf  Rainen,  Grasplltus, 

an  Wegen. 

272.  Semeio  pahteter  DG.   Anf  sumpfigen  Wiesen  ziemlich  bänfig. 
278.     —   nlvaticue  L.   Mendritzer  Wald  an  abgeholzten  Stellen. 

274.  —   vemalie  W.  K.   Anf  Aeckern  oft  zahlreich. 

275.  —   Jacobaea  L.   Anf  Rainen  und  Waldplätzen  sehr  häufig. 

276.  —   jyahfdosus  L.    An  den  Ufern  der  Gssa  bei  Mühle  Slupp. 

277.  Calendula  ofßcinalis  L.    In  Gärten  verwildert.  (Sch.) 

278.  Cireium  lanceolatum  Scop.   An  Wegen  und  Plätzen  bei  Less^  ziemhcli 

häufig. 

279.  —  palustre  Scop.   Auf  nassen  Wiesen  nördlich  von  Lessen;  an  der 

Laschinka. 

280.  —    arrv/ise  ?^cop.    Auf  Aeckern  und  wüsten  Plätzen  gemein. 

281.  —    olerac'iii»  S(  o]>.    Wiesen  an  der  Laschinka;  bei  Boggenhaoseu  m 
der  O.ssa  und  (Jardonga. 

282.  ('urduun  ardnthoides  L.    Auf  (Irasplatzon,  an  Wogen,  verlireitet. 

283.  —    <  n'f>pu8  L.    In»  ErlcDgebüsch  beim  nördlichen  faulen  See;  auf  der 
bewaldeten  Insel. 

284.  Onoportion  AcuKthiiim  L.    Am  Flns?crraben  bei  Lessen. 

285.  Laypa  major  Gat'itn.    An  Wegen  haulig. 

286.  —    tomentom  Lmk.    An  Wegen,  Gräben,  uicht  selten. 

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287.  —   minor  DC.    An  der  Graodenzcr  Chaussee  bei  Lessen. 

288.  Carlina  vulgarü  L.   Bitfterahansener  Wald,  Gardenga-Abhang  bei  Boggen* 

hausen. 

289.  Serratula  tinfioria  L.   Mendriteer  Laubwald.  Mit  ungefcheilten  und  fieder- 

spaltigen  Blättern. 

290.  Centaurea  Javea  L.    Auf  Rainen  und  Graspläteen  verbreitet. 
201.      —    (Jyanua  L.    Unter  (ietreido  gemein. 

292.  —    Scahtom  L.    Auf  Kainen  verbreitet. 

293.  —    maculosa  Lmk.    Am  Wege  nach  Schönwalde;  Abhang  an  der 

Lasrliiiika. 

294.  Lai»)>s(uui  ciimiiiHiiin  L.    Anf  Aecivcrn,  zerstreut. 

295.  ( ichorium  J/ifi/!nix  L.    An  Wegen,  Kainen,  gemein. 

296.  LeoHtodon  uutuinnalis  L.    Au  Wegen,  Grasplätzen,  auf  Wiesen,  häutig. 

297.  —    hispidus  L.    Schanze  nördlich  von  Lessen. 

298.  —   hattilig  L.   Abbang  am  tiefen  See. 

299.  Trayopogon  pratensi»  vor.  arientali»  L.   Vtet  am  tiefen  See;  an  der  Grau- 

deoser  Chaussee  bei  Lessen. 

300.  Tarcucaeum  ofßeinaU  Web.   Ueberall  gemein. 

301.  Lactuea  Scariola  L.   Am  Flussgraben  bei  Leraen;  Roggenbansen  bei  den 

Ruinen. 

302.  —  murali«  Less.   In  den  Wäldern  bei  Rittersbausen  und  Orle;  Ossa^ 

Abbang  bei  Neubrück. 

303.  Sonchv«  aroensis  L.    Auf  Aeckern,  gemein. 

304.  Crepi9  praemorsa  Tausch.    Waldrand  bei  Mfihle  Slupp. 

305.  —    tictorum  L.    Auf  Aeckern,  häufig. 

306.  Hieracium  Piloxella  L.    Gesträuch  am  Ossathal. 

307.  —    Aurtntlu  L.    Torfbruch  am  Stadtsee. 

308.  —    praealfuni  Vill.    Schanze  nördlich  von  Lessen. 
.309.      —    nn/rorii III  L.     Im  Käi-IxTroder  Walde. 

310.  -  -     m  f»  I  litt  um  L.  Kiitershausener  >iadeU'ald  \  Abhang  an  der  Laschinka; 

bei  Chirenau, 

311.  —    riih/afiini  Fr.    Wald  östlicli  von  Sawdin. 

312.  —    ittlüentre  Tausch.    Ossa-Abhaug  bei  >»eubrück. 

ZIIV.  Familie.  Oampamilaeeen. 

313.  Jasione  montana  L.    Kittershauseuer  Wald;  Al>hängc  au  der  Ossa. 

314.  Phyteuma  spieaium  L.    Mendritzer  Wald.    Abhang  am  tiefen  See. 

315.  Campanula  rotundifolia  L.   Abhang  an  der  Laschinka. 

316.  —  rapuuculoideg  L.   Auf  Aeckern  und  Rainen  häufig. 
817.     —    T^helium  L.   Gardenga-Abhang  bei  Roggenhansen. 

318.  Campanula  patula  L.  Auf  Rainen,  bewaldeten  Stellen,  verbreitet. 

319.  —   latifolia  L.   Gardenga-Abhang  bei  Roggenbausen. 

320.  —  penici/olia  L.   Mendriteer  Laubwald. 

it 


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120 


32  i.  (JanqHxnula  ^lomerata  L.    Mendritzor  WaUl;  bei  Szczpanken. 

322.  —    Cervicaria  L.   Waldrand  bei  Mühle  Slopp  (von  Herrn  Sohemmel 

einmal  gefanden}. 

ZLY.  Ttoülie.  S^honaailzMeen. 

323.  Vaeeiwi^  MyrtilUu  L.    Ueberall  in  Wäldern  häufig. 
824.     —    Vtti»  idaea  L.   Mendriteer  Wald. 

325.  —   OxycoccöB  L.   Torfbmch  am  Stadtsee;  Hoheneichen  (Sch.). 

326.  Andromeda  poli/oUa  L.  .  Torfhmch  am  Stadtsee;  Hobeneichen  (Sch.). 

XLYI.  Familie.  Ericaceen. 

327.  Calluna  mtlgarü  Salisb.   Torfbruch  am  Stadtaee. 

ZLVn.  FkmiHe.  Bhodoraceen. 

328.  Ledum  palvitn  L.   Hoheneichen  (Sch.)< 

XLVin.  Familie.  Hypopityaceen. 

328b.  Pirala  ehlorantha  S\v.    Mcndritzer  Wald:  Fritsche. 

329.  —    minor  L.    Mcndritzer  Laubwald. 

330.  —    untßora  L.    Carlshof,  Fichtenwald  an  der  Ossa  (Sch.). 

331.  Ramhckia  sectinda  Groke.    Mcndritzer  Wald. 

332.  Chimoplnla  vmhcUaia  Nutt.    Rittcrshausener  Nadelwald. 

333.  Monotropa  Uifpopitya  L.   Orler  Wald  bei  Peterhof. 

nL  Unterklasse.  Gorollifloreflu 

Familie.  Oleaceen. 

*  Ln/utfrum  vulgare  L.  1 

«    sifrirnja  ruhjanH  L.     )  angepflanzt. 

*  Franimis  ejccelsior  L.    An  Chausseen  angepflanzt. 

XTiTX.  Familie.  Asdepiadaceen. 

334.  Vincßtoaieum  o/ßcinale  Mnch.   Os8a>Abhang  oberhalb  Muhle  Slnpp. 

VaaäSSB  ApocynacMB. 

*  Vinea  minor  L.   Auf  GHlbem  auf  dem  er.  Eirohhof  und  in  Gärten. 

L.  Familie.  Oentianaeeen. 

335.  Mcni/anlhef<  fn'foliataL.  J^iiiupfc  nördlich  von  Lcpi^en    Bruch  am  tiefen  ?ee. 

336.  Genfiatta  cruciaia  L.    Wiese  an  clor  Laschinka  (Primaner  Hellwiir.  auch 

von  mir  in  der  >iäke  des  Spielplatzes  im  Rittersbausener  Walde  ge- 
funden. F.) 

337.  —    Amari'Ua  Tj.    Zwischen  nuil  Miihle  Slupp.  (Rsb.) 
238.  Erythram  Ceiilaunum  Pers.    Laschiukalhalj  GardeDgathaL 

II.  Ftaailie.  GmKvolTulaeeen. 

339.  Convolvulvt  tepivm  L.   An  der  Osaa  zwischen  Mühle  Slupp  und  BoggSB- 
hansen;  am  Schlossaeo.  i« 


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340.  Contolvulu»  arv«im$  L.  Anf  Aeekeni  gemein. 
Ml.  Cuteuta  turopam  L.   Bei  MftUe  Slupp. 

242.    —  I^^ymum  L.  Am  Oraben  hinter  dem  Jankowitier  See. 

Ln.  Familie.  Boraginaceen. 
343.  Ai^p'TUdo  proeutnbens  L.    An  Gebäuden  bei  Lessen;  am  Wege  bei  Mühle 
81upp. 

844.  CynogloBtum  ofßcinaU  L.   Zwischen  Lessen  und  MQhle  Slupp;  bei  Roggen* 

bansen  an  d«*  Ohanssee. 
846.  Änchi$a  ofßcinaUt  L.  Auf  Grasplätzen  gemein. 

846.  —  arvwn»  M.  B.   Anf  Aeckem  gemein. 

847.  SyTnpkytum  ofßcinaU  L.   An  feuchten  Grttben  sehr  verbreitet 
348.  I\ilmonaria  obteura  Du  Mortier.   Mendritzer  Laubwald. 

849.     —   —      anf^usfi/olia.  Gardeuga^Abhang  zwischen  Boggenhausen  und 
Kleu^SclMMiltrfick.  (Rosb.) 

350.  Echium  vulgare  L.   Auf  Grasplätzen  gemein. 

351.  Lithnnpermum  arven^e  L.    Unter  Getreide  gemein. 

352.  Ä/yo«<>fi>-  palustris  Rtli.    ScliloHPsce.  Stadtsec.  auf  Wiesen  gemein. 

358.  —    cih.spi'ofiu  Sclmltz,    In  der  Nuhe  von  Clarenau. 

354.  —    art'n,tria  Si'lirad.    Auf  Aeckern  gemein. 

355.  —    ventcolor  Sm.    Am  tit-fen  See. 

3.")6.      —    hispidii  Schdlr.    Abhang  am  tiefen  See. 
357.     —    intermedia  Lk.    Auf  Aeckern  bei  Lessen. 

T.TTT.  Familie.  SolaMceen. 

*  Li/num  barbarum  L.   Körberrodo  an  dw  Chaussee  in  Hecken. 
35S.  Solanum  nignm  L.    Tu  Gärten  häufig. 

359.  —    Dulcamara  L,    Scblosssee;  Lascliinka,  Ossa. 

360.  Sicamira  phf/HaloidpH  (Jaertn.    Garten  Le-scii,  verwildert. 

361.  Hifo«n/<ti/(vx  /litjer  L.   Auf  äcbutt,  unbebauten  Plätzen;  bei  der  Schule 

ziemlich  häufig. 

*  Nicotiana  lafiasima  Mill.  1  ,    , ,  .  .    ^„  .  ,  . 

«  , .    ,  i  In  kleineren  Partieen  in  Gttrten  angebaut 

*  —    rustica  L.  | 

862.  Datura  Siramoniu»)  ]j.    In  Gärten  Tereinzelt  vorkommend. 

LTV.  Familie.  Serofolariaeeen. 

363.  Verbaeeum  nujrym  L.    Auf  Rainen:  Abhang  an  der  üssa. 

364.  —    Thapxus  L.    Mfdde  Slup].  (S.  h.) 

365.  —    ihapHifitrmr  Schrad.    Abhang  an  Urfsa.  (Sch.) 
36.51).    —    Li/c/iitids  L.    Bei  Mfdde  Slujtp:  I'iitsche. 

366.  Srnjularia  ti«tl().sa  L.    Mmdiitzer  Laubwald,  am  Wieiseuraude. 

367.  —    umbroea  Üu  Mortier.    An  der  Laschinka. 
868.  Linana  vulgasri»  Mill.  An  Wegen»  anf  Hainen  hJlufig. 

369.  Digitalis  ambigua  "Hvar,   Mendritzer  Wald;  Gardenga^Abhang  bei  Boggen- 

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370.  Veronica  Beuteüata  L.   Am  Schlosaaee;  «o  der  Ossa. 

371.  V.  AnagallU  L.   kn  feacbten  Gräben  bei  Leesen. 
872.  Veronica  Beecabunffa  L.   Ossa  oberhalb  Mühle  Slopp. 

373.  —    lafifnlia  Scop.    Rittörshausener  Wald. 

374.  Vm'onica  Chamaednjs  L.   An  trocknen  Gräben,  Wegen  and  Flätsen  gemeiB. 

375.  —   ofßcinaliH  L.    Rittershausener  Wald. 

376.  —    sjpicata  L.    RittershauseiKM-  Wald. 

377.  —   »erpylUfolia  L.    Am  tiefen  See;  auf  den  Inseln  am  Schlosaaee. 

378.  —    arremh  L.    Auf  Aeckern. 

.379.      —     tn'phi/llos  L.    „  ff 

380.  —    a(jrestig  L.     „       „         meist  häufig. 

381.  —    pollta  Fr.  „ 

382.  —    heden'foliaL.  „ 

383.  Mehinipijrum  arcense  L.    Unter  Getreide  bei  Lessen,  au  eiuem  Grabeu 

am  Schlosssee. 

384.  —    nemorum  L.    Mendritzer  Wald. 

386.  —   prateme  L.    Mendritzer  Laubwald.    Orier  Wald. 
886.  AUeterolophu»  minor  W.  n.  Grab.   Anf  Wiesen  häufig. 

387.  —    major  Rchb.    Wie  vorige. 

388.  Euphratia  ofßeinali»  L.   Auf  Wiesen  gemdo. 

389.  —    Ondowtit»  L.   Auf  Wiesen  gemein. 

890.  Lathraea  Sfuamaria  L.   Mendritzer  Laubwald.  Gardenga^Abhang  nriadm 

Boggenhausen  und  Klein-SchOnbrück  (Bosb.) 

891.  OrohaneKe  palUdifiora  W.  n.  Grab.   Sfidliche  Insel  im  Schlosssee. 

892.  —   eoeruUtemt  Stephan.  Rain  bei  Lessen.  (Primaner  Heliwig.) 

LY.  fftmilie.  Labiaten. 
393.  Mentha  arvßnsis  L.   Anf  Aeckero  gemein. 
304.  aquatiea  L.   In  der  Ossa. 

395.  Lycopm  europaeus  L.    Am  Wasser  fast  überall. 

396.  Salvia  ofßcinaUH  L.    Auf  dem  eTang.  Kirchhof. 

397.  —  pratensi»  L.  Roggenhausen, 

398.  Origanum  vulgare  L.    Abhänge  an  der  Lascbinka,  an  der  Ossa;  au 

tiefon  Sne. 

399.  U/ti/niu6  Serpi/Ni/m  a  Chamaedi'jfs  Fr.    Feldweg  Lessen  Abbaaj  Abhänge 

an  der  ().s,«a. 

400.  Cnlamiutha  A<-inns  (  lairv.    i^andgruben  bei  Ludwigsort,  Rittershauseoer 

Wald.  Altiiiingo  an  der  Osna. 

401.  Clin(>i><nUuiii  riiliiarf  L.    AbliaiiL'f  an  der  liuscliinka,  Ossa,  aiu  tiofeu  See. 

402.  Ifi/sMofmn  of/IrnKilix  L.    Einmal  auf  d<Mn  ov,  Kirchhof  beobachtet. 

403.  Ni'jH'ta  (.'afuria  L.    An  Zäunen,  in  Gärten. 

404.  Gleclioma  hcdemcea  L.    An  Wegen,  Grasplätzen  gemein. 

405.  Tjamium  amplexicaule  L.    Auf  Aeckern  gemein. 

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406.  —  purpureum  L.  Auf  Aeokern  gemein. 

407.  —  maeulatum  L.   Im  Graben  bei  der  Sohiiley  bei  Mühle  Slapp;  anf 

der  bewaldeten  Ineel. 

408.  —  alhum  L.   Anf  dem  evang.  Kircbbo^  bei  Mfihle  SInpp. 

409.  Galeohdolon  luteum  Hads.   Mendritzer  Laubwald. 

410.  Galeop>>  <  I.ndanum  L.    Auf  Aeckem  häufig. 

411.  —    Telinhit  L.    Auf  Aeckcrn. 

412.  —    b^ßda  Boeongh.    An  Gr&beo,  Gebüschen,  häufig. 

413.  —   »peciosa  Mill.    Waldwiese  an  der  Laschinka. 

414.  —   piiheseens  Bess.    Auf  Aeckern  gemein. 

415.  Stackys  »Hvatica  L.    Mendritzer  Wald;  Schanze  nördlich  von  Lessen. 

416.  —    palustris  L.    Auf  feuchten  Acckoru  häufig. 


417.  ßdoniid  ojncinalis  L.    Abhänge  an  der  Lascbinka  und  Ossa;  Rain  bei 

Janküwitz. 

418.  liallote  ni'/ni  L.    Auf  unbebauten  Plützen  gemein. 

419.  LeonuniH  ('aiduicd  L.    Auf  unbebauten  Plätzen  l)ei  Lessen. 

420.  Scuti'lluria  (jaUriculata  L.    Am  Schlosssee,  Torfbruch  bei  Lippowitz. 

421.  Biunella  vulgaris  L.    An  Wegen,  üräben,  auf  Wiesen  gemein. 

422.  Ajuga  reptans  L.   Mendritzer  Laubwald,  Wäldchen  bei  Schoenan. 
428.     —  gwitMBU  L.   Abhaug  au  der  Ossa,  oberhalb  Mfihle  SInpp. 

LVI.  nuBilie.  LcntibniaxiMeen. 

424.  Utrieularia  vulgarü  L.   Torfbroch  am  Stadtsee.  In  Lachen  nördlich  von 

LVn.  Familie.  Pfimnlacaen 

425.  TritnfdliK  europaen  L.    Mendritzer  Wald;  bei  Hoheneichen. 

426.  Lysinuuhlu  thi/rHißora  L.    Torfljruch  am  Stadtsee. 

427.  —    vulmrin  L.    In  den  Sümpfen  bei  Lesseuj  an  der  Ogsa. 

428.  Nummularia  L.    Auf  Wiesen  häufig. 

429.  Anagallü  arveruie  L.   Auf  Aeckem  häufig. 

430.  B%m»la  o/ßeinaH*  Jaqc,  Mendritzer  Wald;  Rittersbanaener  Wald;  Abhang 

am  tiefen  See,  an  der  Ossa.  Schanze  nördlich  Ton  Lessen. 

431.  Hottonia  pahuftri»  L.   Torfbmch  am  Stadtsee;  in  Gräben  nOrdlicb  von 

Lessen. 

LVin.  Familie.  Plumbaginaceen. 

432.  Armeria  vulgari»  Willd.    Muhle  Slupp  auf  den  Schanzen« 

LIX.  Familie.  Flantaginaceen. 

433.  rianta>j(>  rnnjnr  L.    An  Weiren  und  Grasplätzen,  gemein. 

434.  —    wriliii  L.     An  Wegen;  zieinlich  häufig. 

435.  —    laticeolata  h.    An  Triften,  unter  Klee. 

19 


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124 


IT.  Unterklasse.  XonoeUamydeen* 

LZ.  Familie.  AmaxaiilMMft. 

436.  Amarantu»  retrofUxw  L.  In  GftrteD,  ao  Zäunen  bei  Leeaen. 

T.TT  Etmilie.  Cheiiopodiaceen. 

437.  Chenopodium  hifbridum  L.    An  Zäun^  bei  Lessen. 

438.  —    alhum  L.    lo  Gärten,  häufig. 

439.  —    Bntws  IhnncvH  L.    Rasenplatz  bei  der  Schule  in  Lessen. 

440.  AtripUx  hastatum  L.    Auf  Gartenbeeten. 

441.  —  patulum  L.   Am  Nordrande  des  Scblosssees. 

LXn.  Familie.  Pelrfonaoeea. 

442.  RutMJf  erupm  L.   Zwischen  Lessen  und  Wygannowo. 

443.  —  Aceioaa  L.   Auf  Wiesen  und  Rainen  gemein* 

444.  —  Aeetotella  L.  Lessen  am  Wege. 

445.  JPolyffonom  an^hibium  L.   In  Wassergräben  nördlich  von  Lessen. 

446.  — .  U^atWolium  L.  An  Wiesen,  auf  feuchten  Aeckem  gemein. 

447.  —  Eydropiper  L.  Nordrand  des  Scblosssees;  bei  Wygannowo. 

448.  —  mtMK«  Hnds.  Nordnfer  des  Scblosssees. 

449.  —  twieulare  L.  An  Wegen  und  Orasplätxen  gemein. 
460.  —   Cotwohulw  L»  Auf  Aeckem,  gemein. 

451.  —    dumetomm  L.    Im  Ossa*  und  Laschinkathale. 

452.  —   lapatWolium  ß  macuJafum  L.   Am  Nordufer  des  Schlosssees. 

453.  —   Bittorta  L.   Bei  Karlsbof.  (Sch.) 

LXni.  Familie.  Thymelaceen. 

454.  Daphne  Mecereum  L.    Mendritzor  Wald. 

Familie.  Elaeagnaeeen. 

*  Jlippophae  rhamnoides  L.   Bei  der  erangel.  Kirche  in  Lessen;  an  der 

Chaussee  nach  Bischofswerderi  angepflanzt 

LXrV.  Familie.  Aristolochiaceen. 

*  Aristolochia  Stpho  L'H^rit.    An  Lauben  augepflanzt 

455.  Aiorutn  europaeum  L.   Im  Mendritzer  Walde. 

LXV.  Famüe.  Euphorbiaceen. 

456.  Tit^malus  helioscopius  Scop.    Auf  Aeckern,  häufig. 

457.  —    Cyparimm  Scop.    Auf  dem  CT.  Kirchhof.    Bei  B^^genhausen. 
4571».    —    Ex}ila  Scoj).    Bei  Roggenhausen. 

458.  —   Feplu9  Gaertn.   In  Gärten  bei  Lessen. 

LXVI.  Familie.  Acalyphaeeen. 

459.  MeroMiiali»  perenni»  L.   Mendritzer  Wald. 


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1S5 


LZVIL  Familie.  UrttcMMn. 

460.  ürHea  mtm  L. 

461.  —   ditnea  L. 

LXVm.  Familie.  Cannabaceen. 

462.  Cannal'iii  mtirti  L.    Jifi  der  i^^ücke  in  der  Graudenzer  Ötrasae  tu  Lessen; 

Ihm  Mühle  Slupp;  in  Ro^genliausen. 

463.  liunniluH  LupuluH  L.    An  der  Os&a  und  Laächiuka;  iui  Graben  bei  der 

Schule. 

LXTX.  Familie.  Vlmaceen. 

464.  UlmuH  cumpesfriH  L.    In  Dorf  Scliwctz. 

464.     —    effum  Willd.    Auf  dem  kathol.  Kirchliof  iu  Lessen,  angepüanzt. 

.  *    Juglam  regia  L.  In  einem  Oarten  in  Lessen,  atigepflanst. 

LXX.  Familie.  Cupuliferen, 

466.  Faaus  silvatica  L.    Mendritzer  Wald,  Orlcr  Wald. 

467.  Quercus  hobur  L.    Mendritzer  Wald;  Gardenga- Abhang  bei  Roggenhausen. 

468.  —   HMiUßwra  Sm.    Mendritzer  Wald. 

T.TYT  Familie.  Betolaceen. 

469.  Betula  puhescens  Ehrh.   lu  Gärten  in  Lessen.   Mendritier  Wald.  Torf* 

bruch  am  Stadtsce. 

470.  Alnu8  gluiinosa  Gaertn.   An  der  Laschinka,  Ossa;  in  den  Sumpfen  nörd- 

H»'h  von  Lessen. 

471.  Con/his  Arrlld/ni  L.    In  Wäldern  und  Gebüschen  verbreitet. 

472.  Carpinus  Betulu«  L.    in  Wäldern  häutig. 

T-»^^^  üunUie.  Salicaoeai. 

473.  Salix  pentandra  L.    Torfbruch  am  Stadtsee;  am  katbolischen  Kirchhof. 

474.  —    f'ajn-i'fi  Tj.    Am  tiefen  See. 

475.  Popuhm  alba  L.    \'ereinzelt  an  der  Chaussee  nach  Graadenz;  Abhang  an 

der  Ossa  bei  Hollatz. 

476.  —   tremula  L.   An  der  Chaussee;  Mendritzer  Wald;  Schlacht  am 

tiefen  See. 

477.  —    pi/ramülalis  Rozier.     Bei  Mühle  Sliipp. 

478.  —    nif/ra  L.    An  der  Chaussee  nach  Graudcnz  (jetzt  nach  und  nach 
durch  Linden  ersetzt.) 

n.  Klasse.  Monocotylen. 

T.XXTTT.  Familie.  Hydrocharitaeeen. 

479.  Straiiote»  aUndes  L.    Torfbruch  am  Stadtsee;  bei  der  Brauerei  in  Lessen. 

480.  Hydraehari»  Monw  ranae  L.   In  Wassergräben  nördlich  von  Lessen. 


Au  Zäunen,  Gräben,  Gebüschen,  gemein. 


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126 


481.  Aluma  PUnUago  L.   In  Gewüsseni,  h&afig. 

482.  SagiUaria  tagittifoUa  L.   In  der  Ossa. 

LXXV.  Familie.  Bntomaceen. 

483.  iiuiomug  umbellatu»  L.    Im  Scklosssee  uud  Stadtsee;  in  der  Ossa. 

Luvr.  Tkmüto.  JmieagiiiMMB. 

484.  TriglwthAn  pahutre  L.   Auf  den  Wiesen  bei  Lessen,  ziemlich  hftofig. 

LXXVn.  Familie.  Potamien. 

485.  Potamooefon  natam  L.    Bruch  zwischen  Lessen  und  dem  Stadtsee;  ia 

der  Ossa. 

486.  —    criitpus  L.    Jm  Stadtsee. 

487.  —    lucens  L.    Sclilossseee  an  der  Badestelle. 

487b.  — >   marinus  L.    Schlosssee,  an  der  Badestelle:  Finger. 

IZXVm.  iMinli«.  liwinaexn 

488.  Ltmna  truulea  L.   In  Wassergräben  nOrdlich  von  Lessen;  in  der  Oen. 

489.  —  polyrrMza  L.   Torfbmcb  am  Stadtsee. 

490.  —  ffibba  L.   Torfbmcb  nürdlicb  yon  Lessen. 

491*    —  minor  L.  In  den  sumpfigen  Gewässern  bei  Lessen,  häufig. 

LXXIX.  Familie.  Typhaceen. 
498.  T]/pha  latifolia  L.   Sumpf  bei  der  Schanze  nördlich  von  Lessen;  is 

Schlosssee. 
498.      —    angmtifolia  L.    Im  Stadtsee. 

495.  Sparganium  ramoaum  Uuds.    Bei  der  Brauerei  Lcsscu;  Sumpfe  Dördlidi 
von  Lessen;  in  der  Ossa. 

495.  —  mimmum  Fr.  Torfbmeh  am  kleinen  See. 

UZX.  Familie.  Aiaeean. 

496.  Calla  palustris  L.   Auf  Wiesen  an  dor  Laschinka. 

497.  Aeoru»  Calamua  L.  Im  Schlosssee;  Bruch  bei  Lessen. 

LXXXT.  Familie.  Orchidaceen. 

498.  Orchiü  Mono  L.    Abhang  an  der  Laschiuka. 
498b.    —    incarnata  L.    Bei  Lenzwalde:  Fritscbe. 
498c.    —    latifolia  L.    Bei  Lenzwaldc:  Fritsche. 

499.  Piatanthera  bifolia  Rchb.  Mendritzer  Lauljwald.  Schlucht  am  tiefen  See. 
499b.    —    ehlorantha  Curt.    Mcudritzcr  Wald:  Fritsche. 

500.  Epipactis  palutbri»  Gmtz..  Wiese  an  der  Laschinka. 
601.   —   latifolia  All.  Schlucht  an  der  Ossa  bei  Nenbrück. 

502.  Lixtera  ovata  R.  Br.   Gardenga- Abhang  zwischen  Boggenhausen  nnd  KL 
Schdnbrfiek.  (Rosb.) 

IS 


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503.  Neoitia  Nidus  ans  Kidi.    Moiulritzer  Laubwald. 

504.  Cj/prip«dium  Calceolu*  L.    MoDdritur  Laubwald.  Sch. 

r.YYYn  Familie.  Jridaceen. 

505.  Jri«  IW'ud- Acorus  L.    Jn  Scot-n  uml  Sümpfen  häufig. 

LYYYTTT  Familie.  laliaeaan. 

506.  Gagea  jn-dfenn/i  Schult.    Auf  Acckorn  vorltroitet. 

507.  —    minima  Schult.   öchaDze  udrdlich  von  Lessen;  bei  Mühle  Slupp 

unter  den  Kiclicn. 

.'MIR.      —    lutea  Schult.    Schanze  nördlich  von  Lessen;  Mendritzcr  Wald. 

509.  lAlivm  Martaffon  L.    .Mendrit/.cr  Wald.    (lardonga* Abhang  zwi^cheu 

Roggeuhauseu  und  Klein  Schönbrück.  (Kosh  ) 

510.  Antkericum  ramowm  L.   Gardenga-Abbang  bei  RoggeDbaasen;  Bitten- 

hansener  Wald.   Berg  vor  Mfihle  Slapp. 

511.  Allium  arenarium  L.  Anf  Aeckem  bei  Lessen  lerstreat. 

513.     —  oliraceum  L.   Zwischen  Lessen  und  Mfihle  Slupp;  Abhang  am 
tiefen  See. 

513.  Pari»  quadri/oUus  L.   Bewaldete  Insel  im  Schlosssee;  Mendriteer  Wald; 

Scbloclit  ani  tiefen  See. 

514.  PolygoncOmm  muliißorum  All.    Mendritser  Wald;  bewaldete  Insel  im 

Schlosssec. 

515.  ('"nrrtllan'a  majalin  L.    Mendritzer  Wald. 

516.  iJajanthemvm  bi/olium  Schmidt.    Mendritzer  Wald. 

TiÄBiiY.  lamilte.  Jnieaeesn. 

517.  Juneu$  eonglameratuB  L.   Torfbmch  am  Stadtoee. 

518.  —   efusu»  L.   Torfbmch  am  Stadtsee. 

519.  —  plauetu  Ehrh.   Torfbmch  am  Stadtsee. 

520.  —   artieulattu  L.   Am  tiefen  See;  am  Schlosssee. 

521.  —    romprc>*>>ti»  Jacq.    An  Wegen  und  Gräben  verbreitet. 
5l*2.     —    hiifonim  L.    Auf  feuchten  Aeckcrn  und  Wiesen  bitufig. 
.523.  Luzula  jtilnxd  Willd.    Mendritzer  liEubwald. 

524.  —    campeyfnM  DC.    Ln  Wegen  [rcniein. 

525.  —    b.  multijiora  Lej.   TorfbrucU  am  Stadtsee. 

LZZXV.  AmdUe.  QyperaMen. 

«526.  Ilelenrharis  pulusfria  R.  Br.   Attf  nassen  Wiesen  gemtin. 

527.  SciijuiK  hirustrü  L.    Im  Stadtsce. 
52><.     —    Ta1>,-rnaemontam  Ginel.    Im  tiefen  See.  (Rosb.) 
ö2y.     —    »ilratiruH  L.    In  Sümpfen,  auf  Wieseni  bttufig. 
530.      —    rarnjui sfUK  P<»rs.    Arn  Schlosi^see. 

.5.31.  Kru^plionim  (ui'ju.^i ijnliti m  Ucitli.    Torfbruch  au  dor  Graudeuzer  Chauäsee. 
532.  (jortJ:  rulpina  L,     Wiese  am  Stadtsce. 
5.33.     —    mwricaia  L.    Graben  bei  Schweuten. 


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138 


534.  —  paniculata  L.    Wiese  an  der  Schanze  nördlich  vwi  Leesen. 

535.  (Jarex  remota  L.    Waldblösse  östlich  von  Sawdin. 

536.  —    stellulttta  Good.    Torfbruch  am  Stadtsee, 

537.  —    lepnn'ria  L,    Wiesen  bei  Le.-?.-«en. 

538.  —    elotxjafa  h.    Wiese  bei  SohwiMiten. 

539.  —    ratii'srenn  L.    Wiese  bei  Seliwi'iiten. 

540.  —    Guodenouijhii  Gay.    Aul  Wiesen  bei  Lessen,  gemein. 

541.  —    acuta  L.    Am  ^ciilusäsee:  an  Sümpfen  verbreitet. 

542.  —   montana  L.   Mendritzer  Wald. 

543.  —  vtma  YilL   Meadritser  Wald. 

544.  —   digUata  L.   Mendritser  Wald. 

645.  —  pilota  L.  Scop.   GkvdengarAbhang  swiBchen  Boggeohanseii  und  KL- 
SchOnbr&ck.  (Rosb.) 

546.  panieea  L.   Torfbnich  am  Stadtaee. 

547.  —  paUetcens  L.    Bruch  am  tiefen  See. 

548.  ßava  L.    Waldwiese  bei  Thieman. 

549.  —    Oederi  vor.  a  minor.    Torfbruch  am  Stadtsee. 

550.  —    düfanK  L.    Wakhviese  bei  Thiemau. 
550b.    —    silcatira  IIiuls.    llolieneiciieji :  Fritselie. 

651.  —    F^eudo-i  )/pen/s  L.    Sumpf  an  der  Schanze  nördlich  von  Lessen; 
an  der  Laschinka:  Turfbrueii  am  Stadtsee. 

552.  —    ampullacea  Good.    Am  Schlosssee,  Sumpf  au  der  Schanze  nördUch 

von  Lessen. 

553.  —   vmcaria  L.    Sumpf  an  der  Schanze  nördlich  von  Lessen. 

554.  —   acufifot-mu  Ehrh.   Ln  ScUosssee. 
566.  —   ripana  Cnrt.  Im  Schlosssee. 
556.  —  filiformU  L.  Torf  brach  am  Stadtsee. 
657.  —  hirta  L.  An  Gräben  Terbreitet. 

LXXXVI.  Familie.  Gramineen. 

558.  Pauicuni  Crus  fjalli  L.    Auf  Gartenbeeten  gemein. 

559.  Sffan'ii  nn'fiis  V.  de  B.    Auf  (iartenbeeten  häutig. 

560.  Pludans  aruudinacea  L.    Am  l^lussgraben,  im  Schlosssee. 

561.  —    picta  L.    In  Gürten. 

562.  Hiei'orJiloa  austiali«  R.  u.  Schult.    Mendritzer  Wald. 

563.  Anthoxanthum  odoratum  \u    Mendritzer  Wald;  aufwiesen. 
664.  Alopieimu  pnOentit  L.   Auf  Wiesen,  häufig. 

565.  —  geniculatu»  L.  An  Orttben  and  feacbten  Wiesen,  b&ufig. 

566.  Phleum  pratense  L.    Aof  Wiesen,  anter  Klee. 

567.  Boehmeri  Wibel.   Gittershaasener  Wald. 

568.  —  nodatum  L.  Aof  Rainen  bei  Lessen.  '  i 
560.  Agroiti9  alba  L.   Auf  Rainen  bei  Lessen. 

570.  Apera  tpiea  venH  P.  de  B.   Im  Getreide. 


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67t.  Cßkma0ro§H»  Epigeio$  Bth.  Abhang  an  tiefeii  See. 
578.     —  anuMÜmaeea  Roth.   Wald  bd  SohMfohont. 

578.  Pknufmtm  eommmmt  Trin.    Schlausee.   In  ifkUioheii  finlen  See  Ui 

Lessen. 

574.  Aira  eaevpitoM  L.    Auf  Wiesen,  gemein. 

575.  Holms  moHis  L.    Im  Nfoiidritzer  Walde. 

576.  Ai^hi'nathentm  elatius  M.  uud  Kocb.    Chaussee  zwischen  Lessen  und  dem 

Zollhause. 

577.  Ai  t  na  rari/op/ii/Uea  Web.  Zwischen  PrenzlawiU  uud  Mühle  Slnpp.  (Roib.) 
678.  Melica  nutans  L.    Mendritzer  Laubwald. 

579.  —   vntfiora  Rets.   Mendritzer  Wald.  (Sch.) 

580.  Briza  m§dia  L.   €h«odenxer  Chaussee;  Riitershansener  Wald. 

581.  Poa  annua  L.  üebersll  häufig. 
588.     —  trimalü  L.  Aof  Wiesen. 

583.  —  pratemü  L.   Anf  Wiesen,  hAofig. 

584.  —   comjirsfM  L.  Anf  Rainen,  sertreat. 

585.  Gltfceria  ßtdUm  R.  ßr.   Torfbmeh  am  Stadtsee. 

586.  —  plicata  Fr.    Am  Schlosssee. 

—    aquatica  Whlnbg.    Im  Flussgraben. 

588.  Molinia  ropniha  Mnch.    Torfhruch  am  Stadtsee. 

589.  Darfi/lis  ijlovierafa  h.    An  (Jräben,  Wepen,  gemein. 

590.  ()/noHuru.«  crisfutus  L.    Auf  Wiesen;  zienilicli  häufig. 

591.  Festuca  (lixfanH  Kth.    Auf  Schutt  bei  Lessen. 

592.  —    elatior  L.    Auf  Wiesen,  an  Rainen,  gemein. 

593.  —    ovina  L.    Auf  dem  ev.  Kirchhof. 

594.  Brmhypodiim  pinnatum  P.  B.   Abhang  am  tiefen  See. 
695.  Bromu»  ieealimu  L.   Unter  Getreide. 

596.  —  raeenuMiM  L.  Wiese  am  Schioessee  an  der  Westseite. 

597.  — ,  molHi  L.  Aof  Wiesen,  an  Wegen,  gemein. 

598.  —  inermU  Leyss.  Laubwald  bei  Schamhorst,  Mühle  Slnpp. 

599.  -     tectorum  L.   Bei  Rotenhausen;  am  Zanne  bei  Klatt,  Lessen. 

600.  Tritieum  repmu  L.    Ueberall  gemein. 

601.  I.oUum  perenne  L.    Wiesen,  Gras])lätze,  Wegränder;  gemein. 

602.  —    temuh'ntum  A     Unter  der  Saat,  zerstreut. 

603.  —   Unicolutn  A.  Br.    Unter  Lein. 


IL  )lauptabtheilung.  Gymnosperaea 

IZXZVII.  tailie.  Cenüntn. 

*  Taami  bateata  L.    Park  zu  Rittershavsen. 

604.  Jumpenu  eommmmu  L.  In  den  Wsldem,  serstrent. 

*  Sahina  of/hinaKt  Grcke.  Park  zu  Rittershaosen. 

Antoine.  Wie  vorige. 


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J130 

*  1%»^  oeeiäetUalU  L.  In  Glrten  angebftot 

805.  Pinu»  «ilvegtris  L.   Rittershausener  Wald,  Orler  Wald. 

*  -—   Mughua  Scop.    Park  in  Rittershauaen. 

*  —   Strobus  L.   Gürten  in  Ritterahanaen,  BoggenhaDMn,  Bogdaakfli, 

Scharnhorst. 

*  —   Cembra  L.   Park  zu  Ritterahausen  (nur  1  fiiemplar.) 

*  Abtes  alba 


* 


Tsuga  canademis 


Park  an  RitterBhaaBen. 


*  Picea  e.rceJfi(t  Lk.    In  Gärten,  häufig. 

*  Larix  decidua  Mül.    In  einzelnen  Gärten. 

Kryptogamen. 

LXXxvm.  Familie.  Equisetaceen. 

606.  Equisetum  arvense  L.    Auf  Aeckcrn,  gemein. 

607.  —    xilrafici/tn  L.    Mendritzer  Laubwald. 

608.  —    prafense  Khrh,    Bei  Mendritz. 

t  09.      —    limoxum  L.    Im  nördlichen  und  südlichen  faulen  See,  am  8chloss*(^. 

610.  —    hiemale  L.    Bei  Roggenhausen.    An  der  Oäsa  bei  Scbarnhorät. 

f«XI»H  VmüU«.  Iieopodiaea«. 

611.  Ljfeopodinm  Selago  L.   Hohemchen  (Sek.) 

612.  —   cfovatem  L.   Rittershausener  Wald. 
612b.   —   anHoHmtm  L.   Hoheneichen:  Fritsohe. 

XC.  Familie.  OpMoglossaceen. 

613.  Ophiojflomim  vulgatum  L.    Zwischen  Bogdanken  und  Mendritz.  (Bosb.) 

JßL  PkmiUa.  PolypodiacaaB. 

614.  Polgpodium  wttgari  L.   Salinoer  Wald  bei  Mfihle  Slapp. 

616.  Ph^opteri*  foljfpodioidet  F4e.   Graben  am  Waldsee  bei  Thieman. 

616.  F(tlif9liehum  Tkelypterü  Rth.   Torfbnich  am  Stadtsee. 

617.  —   Filix  mai  Rth.   Mendritaer  Laubwald. 

617b.   —   ^Hulosum  Roth.   Torfbmch  bei  Lippowits:  Finger. 

618.  Cyttopteri»  fragilü  Bemh.   An  der  Osaa  bei  Scharnhorst. 

619.  Avplenium  Filix  femina  Bemh.    Mendritzer  Wald. 

620.  Pterit  aquilina  L.   Mendritaer  Wald,  Orler  Wald. 


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Bericht 

ätwr  dl« 

Thatigkeit  der  QMnger  Mterthums-Gesellschaft 

im  Vereinqahr  1885/86. 

In  der  GeDcralveräauimlung  am  12.  November  1885  wurde  der  bisherige 
Vorstand  wtedergewihlt,  und  Aliernahm  in  Stelle  dea  Herrn  Buchliindler  Meissner, 
der  eine  Wiederwahl  ablehntei  Herr  Pr.-Lieut.  v.  Schaok  neben  dem  Amte  den 
Schriftf&hrers  Mch  das  des  Kassirers. 

Folgende  Vortrage  sind  in  dem  Terfloesenen  Vereinsjahr  gehalten  worden: 

1.  Dr.  0orr:  lieber  die  Ausgrabungen,  welche  die  Gesellschaft  im  Herbst  1885 

auf  dem  Neuatädter  Feld  ausf&hrte. 

2.  „       „     Ucber  die  Äusgrabungsarheiten  auf  dem  alten  Mühlenwall,  der 

die  Gr.  Wesselner  Waldwiese  des  Herrn  Major  lio^elike  durchzieht. 
8.   „      „     Uebei-  heidnische  üurgwttUe,  insbesondere  über  den  Burgwall  bei 
Lenzen. 

4.  „     Ueber  die  prtllii^toriselien  Funde  in  Westpreusson. 

5.  I*r.-Lt.  V.  Scliack:  l'rl»er  Mexikanische  Altertliümer. 

6.  OberstlieutenantGrabe:  L  eber  Uotlienspeere  mitllunenzeichen  und  Runenschrift. 

Da  wir  die  Freude  hatten,  dass  die  Provinzialbehörden,  in  Anerkennung 
der  bisherigen  Thätigkeit  «nsorer  Gesellschaft  ihre  dauernde  Subventicu  in 
den  Etat  aufnahmen,  so  waren  wir  in  den  Stand  gesetzt,  wahrend  des  lotsten 
Sommers  theils  frfiher  b^onnene  Nachforschungsarbeiten  zu  Tollenden,  theils 
neue  durchzufahren.  Der  Vorsitzende,  Hwr  Dorr,  nahm  am  15.  April  am 
Hallufer  bei  Tolkemit  eine  Durchforschung  der  dortigen  Fundstätten  ans  der 
Steinzeit  vor.  Die  eigentlichen  Haufen  von  Küchenabfällen  (Rjökkenmöddings) 
sind  dort  bereits  gUnzlicli  verschwunden;  theils  sind  sie  mit  dem  alljährlich 
immer  mehr  abbröckelnden  Haffufer  von  den  steilen  Ufergehängen  hinabge- 
stürzt und  vom  Hochwasser  fortgetragen,  theils  hat  die  Arbeit  des  Pfluges 
ihre  letzten  Spuren  vertilgt.  Nur  ihre  letzten  Au.sliiufer  sind  am  obern  Itinde 
der  .steilen  HalTufer  an  einigen  Stellen  als  sehmale  dunkle  ('ultiir.scliiclit  noch 
j^ieiitbar,  nanieiitlieh  an  dem  Theil  d«;s  Strandes,  welcher  Schweinelager  genannt 
wird.  Hier  gelang  vä  Herrn  Dorr  aus  der  genannten  Culturscliicht  noch  eine 
ganze  Anzahl  von  verzierten  Scherben  mit  verschiedenartigen  Mustern  zu 
sammeln;  Thierknochen,  FIschschuppea  und  Gräten,  Steiugeräthe  wurden 
indessen  hier  nicht  gefunden.   Am  Nachmittage  des  15.  April  besichtigte  Herr 

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Dorr  den  sfidlich  von  Tolkemit  gelegenen  ßargwall  (de  ole  Borg).  Auch  dieser 
Borgwull  iet  wie  der  Ton  Lenzen  durch  Umfominng  eines  nrB|»rfinglich '  dort 
vorhandenen  beträchtlichen  Sand-  und  Lehmhfig^  entstanden,  in  dessen  Kuppe 

man  auf  drei  Seiton  tiefe  Gruben  einschnitt,  um  ans  dem  ho  gcwonnonen 
Material  deu  ovalen  bis  auf  zwei  Eingänge  ringsgeschlossenen  Wall,  407  Schritte 
auf  der  Krono  gemessen,  zu  schütten.  So  blieb  im  Innern  ein  kleines  Plateau 
von  der  ursprünglichen  Kuppo  zurück,  auf  dessen  Nordrand  der  Nordwall  auf- 
gesetzt ist  und  um  das  sich  die  genannte  Grube  auf  drei  Seiten  als  vertiefter 
innerer  Lagerraum  hi'rumzielit.  Nachgrabungen  an  verschiedenen  Stellen 
leisten  nur  die  Terrainvt'rhaltiiisse  klar  uud  ergaben  kein  sonstiges  Resultat. 
Scherben,  die  im  Lagerraum  auf  der  Uberlläche  zerstreut  umherlagen,  ge- 
hören wie  die  Scherben  auf  <tom  Lenzener  Burgwall  theils  einer  ältem  Zeit, 
thdls  der  Burgwallperiode  an  und  scheinen  mit  den  beiden  Lenzener  Typen 
durchaus  identisch  zu  sein.  Der  Hügel,  auf  dem  der  Wall  sich  erhebt,  wird 
auf  zwei  Seiten  (Nord-Ost  und  Sftd-West)  von  Schluchten  begrenzt;  in  einiger  Est* 
femung  von  ihm  ziehen  sich  von  Schlucht  zu  Schlucht  im  Südost,  eineri  in 
Nordwest,  zwei  Vorwälle.  Von  der  Nordwestecke  des  Hanptwalls  stxeidit 
ein  Niederwall  bis  zur  südwestlichen  Schlucht  zur  Deckung  des  westUcheo 
Eingangs.  Zu  diesem  Wall,  der  ebeufails  einen  Eingang  hat,  fiifart  von  ^i'ord- 
Westen  hw,  ein  tiefer  trokener  Graben  als  gedeckter  Aufgang  zum  BüTgwa]}*i 

Am  19,  April  untersuchfe  Herr  Dorr  eine  Feldstelle  am  südlichen  Ti^ir 
(l<>s  Scctcitlis.    Dort  hatten   nach  einer  Mittheilung  des  Gutsbesitzers  Herrn 
iierin«j:-J •aiiiliitzcn  dus.sen  Leute  lieim  Ackern  öfters  Ziegclstücke  in  dem  Erdboden 
angetroilV  n.    Die  Nachforschung  ergab,  das.-^  das  Erdreich  bis  zu  einer  Tiefe  von 
0,50  m.  nnt  Ziegelgruss  durchsetzt  ist,  auch  fanden  sich  dabei  unglasirte,  iiarl- 
gebraunte  graue  Scherbeu,  die  zu  Gcfasscu  gehören,  welche  bis  ins  16.  Jahr- 
hundert vorkonuneni  femer  Stficke  von  Holzkohlen.  Damach  darf  wohl  an- 
genommen werden,  dass  auf  dieser  Feldstelle,  die  jetzt  nahe  am  Walde  liegt, 
früher  selbst  noch  mit  Wald  bestanden  war,  Im  16.  Jahihundert  oder  noch  früher 
ein  Haus,  vielleicht  ein  Waldwärtsrhaus,  gestanden  hat.   Für  diese  Annahme 
spricht  auch  die  Thatsache,  dass  Herr  Hering  vor  mehreren  Jahren,  als  er 
durch  theil weises  Ablassen  des  Seoteichs  einen  Theil  des  moorigen  Bette« 
trocken  legte,  im  Moder  am  Rande  des  Teichs  zwei  unglasirte  gCBoe  gereülte 
Krüge  iand,  von  denen  einer  im  hiesigen  Museum  sich  befindet. 

Am  20.  April  wurde  der  Schlossberg,  der  hinter  Englisch  -  Brunnen  bei 
Sehesmershof  trflegcn  ist,  untersucht.  Der  etwa  15  m.  hohe  Hügel  erhebt  sieh 
steil  über  der  liic!  vorlicinilirenden  llalfstrasse.  Fuchs  (Beschreibung  der  Stadt 
Elbing  etc.  III.,  S.  IT.)  bezwcil'elt,  ob  die  Sagen  recht  haben,  dass  hier 
zu  des  Ordens  Zeiten  ein  Schloss  oder  ein  Zollhaas  gestanden,  doch  würden 

*)  Dvr  Tolkomitcr  AVall  iat  in  d«r  Zeltschrift  für  die  Geschichte  und  Alterihtimskuodr 
ErmlaniiH  etc.  II.  B.  Main/.  1H<;.'{,  .S.  fi4(> — 4H  von  Obtrsteiierinspektor  v.  Winkler  beschrieb*». 
Dit»e  Bescbrvibujig  gewahrt  indem'Q  keine  klare  X'oriiteliung  von  der  islautehuag,  Anla^  aotf 
Gestalt  d«t  Walles. 

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daselbBt  MaaertrfiiDmer  nntor  der  Erdo  Mufig  gefunden,  aach  wären  mobn^o 
rantenförmige  weisse  und  schwarze  Thonflieson  ausgegraben  worden.  Bine 
ümwallung,  die  der  Gipfel  des  Berges  ehemals  gohaht,  sei  noch  deutlich  zu 
erkennen,  es  krtnne  al^'o  wohl  eine  kleine  heiihiisclio  Rurp  gewesen  sein.  Christoph 
Dewitz,  der  uiu  die  Mitte  des  vorigen  Jahrhunderts  das  von  dem  Sclihtsshergo 
4  km.  entfernte  Gm  Xeu-Kiehtelde  liesass,  sehreiht  in  seinen  „SaniinlmiL'en  zur 
natiirlichen  Historie  der  Kll)iiigsehen  Hohe"  (Ms.)  1701,  rlass  auf  dem  Schlo-ss- 
Iterge  viele  Scherben  von  Urnen  sich  landen.  Der  jetzige  Besitzer,  lli-n-  Wenig, 
der  dort  eine  kleine  Ziegelei  seit  20  .T;diren  betreibt,  hat  die  Ku])])e  des  llüir«'ls 
etwa  um  Im.  und  den  nördlichen  Abhang  last  ganz  lur  seinen  Heilarf  au  Lehm 
abgetragen.    Er  fand  bei  seinen  Nachgrabungen  auf  der  Kuppe  noch  jene 
schwarzen  und  gelben  (nicht  weissen)  Fliesen,  die  Fuchs  erwähnt,  ausserdem 
die  vo-kohlten  Schwellen  eines  frflheren  Gebäudes  und  auch  Mauerwerk.  Auf 
der  Nordostseite,  die  jetzt  hat  yerschwanden  ist,  will  er  nicht  nur  zahlreiche 
alte  Scherben,  sondern  anch  ganze  Urpen  mit  Asche  angefftllt  gefhnden  haben, 
woTon  sieh  nichts  erhalten  hat.  In  diesem  Frttl^ahr  Überlieferte  er  Herrn 
Dorr  ein  kleines  Steinbeil  nnd  dnen  Topf  boden,  die  er  auf  der  Ostseite  im  Sande 
fand.  Der  dicke  Topfboden  ist  mit  den  Fonden  ron  Tolkemit  identisch  ond  go* 
hort  der  neolithischen  Periode  an.  Daranfhin  nntersnchte  Herr  Dorr  den  Schloss- 
berg.  Die  Oberfläche  desselben  hat  einen  Durchmesser  TOn  110  Schritt  Die 
westliche  Hälfte  des  Hügels  besteht  ans  Lehm.   Hier,  wo  die  Ueberreste  eine« 
Hanses  aus  der  christlichen  Zeit  früher  zu  Tage  gekommen  waren,  fand  sich 
nur  noch  ein  Fragment  einer  schwarzmi  Fliese  vor.    Auf  der  Ostseite  der 
Kuppe,  die  aus  Sand  besteht,  wurden  an  verschiedenen  Stellen  in  einer  Tiefe 
von  0,60  bis  1,20  m.  in  dunkler  gefärbten  iSandstellen,  die  indessen  keine  Cultur- 
sehielit  Itildeten,  in  ziemlicher  Anzahl  Ultere  Scherben  gefunden.    Vier  Rtucke 
zt'itren  das  echte  Schnurornament,   die  übrigen  sind  bis  auf  eins,  das  roh  an- 
gelegte parallele  Hillen  zeigt,  nnverziert  und  stimmen  mit  den  älteren  Scherben 
auf  dem  Lenzener  und  Tolkeniiter  Burgwall  überein.    Scherben  mit  sicherem 
Burgwalllinienornament  kamen  nicht  zum  Vorschein,  an  der  Oberfläche  lagen  auch 
einige  graue  unglasirte  Sclierlten  der  späteren  Zeit.    Diese  Ostseite  der  Kupj)e 
scheint  angeschüttet  zu  sein,  und  da  Fuchs  noch  eine  Ümwallung  gesehen  haben 
will,  von  der  heute  allerdings  mit  Sicherheit  nichts  mehr  zu  erblicken  ist,  so 
mag  hier  ein  Burgwall  gewesen  sein,  in  der  christlichen  Zeit  ist  der  Hügel 
ebenfalls  bebaut  gewesen.  Die  ftlteren  Scherben,  incl.  derjenigen  aus  der  Stein- 
zeity  scheinen  mit  dem  angesch&tteten  Terrain  ans  der  Nachbarschaft  östlich 
vom  Schlossberg  dorthin  gebracht  zn  sein.  In  der  Nähe  haben  jedetifalls  ganz 
alte  Ansiedlungen,  auch  bereits  in  der  Steinzeit,  bestanden. 

In  diesem  Sommer  wnrde  die  Untersnchnng  des  alten  H&hlenwalls  anf  der 
Gr.  Wesselner  Waldwiese  hm  Vogelsang  zn  Ende  geflkhrt.  Im  vorigen  Jahr 
waren  dort  in  der  Wallkrone  die  Fundamente  nnd  manche  Ueberreste  eines 
tUtmk  Haoses  blos^legt,  dessen  Anlage  nicht  hinter  das  Jahr  1563  gesetzt 
werden  dar^  weil  eine  Medaillonkachel  diese  Zahl  trägt  Im  Juli  dieses  Jahres 

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führten  Ticl^naliunge II  in  einer  Tiefe  von  3  m.  zu  einer  5>tf iii)»ackaiig  von  \  j  m 
Dicke,  die  mit  Lolmi  gemauert  ist,  jedocli  nieht  die  geringste  Spur  einer  Cullur- 
schiebt  zeigt  und  nur  als  fundamentale  Wallhefestigung  aufzufa.^sen  igt.  Etwa 
1  m.  iiluM-  dieser  Steinpackung,  2  m.  unter  der  Wallkrone  und  1  m.  unter  dea 
untern  Rande  der  obersten  Culturschieht  durchzieht  den  Wall  eine  zweite  tiefw-' 
Cidtui-  (Bland-)  fschieht,  in  welcher  der  Sand,  resp.  Leluu  durchweg  mit  zaL.- 
reichen  kleinen  Holzkohlenfragmenten  durchsetzt  ist.  Diese  Braodschicht  wuiiit 
TOD  dem  Erbauer  des  oberen  Haos^  Übrig  gelassen,  als  er  die  hier  ▼orgefundene 
Brandstelle  eterk  «nfrämnte.  Sie  ist  stellenweise  nur  6  cm.,  am  Abhänge  dt- 
gegen,  wo  man  den  letzten  Brandsehntt  hinabst&rzte,  80  cm.  nnd  darüber  dick. 
Hier  bat  sich  allerlei  gehftnfk, .  Fragmente  von  Ziegeln,  Dachpbnuen,  Tbier 
imochen  (Rind,  Schwein,  Schaf),  Fischschnppen,  zabhreiche  Scherben  tnn 
glasirtem  nnd  nnglasirtem  Geschirr.   Hen*  Dorr  Termothet,  dass  diese  Biaad' 
schiebt  Ton  der  1278  durch  die  heidnischen  Preussen  yerbrannten  Lie&rdsinnUe 
herrfihrt.  | 

Auf  dem  ndrdlicb  Tom  alten  Or&berfelde  auf  Neustttdterfeld  bis  zur  Dsm- 
bitsor  Chaussee  aufsteigenden  Terrain  will  Vorarbeiter  Plath  in  früheren  JahreD, 
als  er  den  Boden  dort  auf  das  Vorhandensein  Ton  Kies  untersuchte.  Braod- 
stellen  nnd  Urnen  gefunden  haben.  Wir  vermutheten  daher,  dass  hier  sich 
üeberreste  der  alten  Wohnstätten  jener  Leute  vorfinden  dürften,  die  auf  Xeo- 
städterleld  ihre  Todten  begruben.  Zwei  Untersuchungen,  die  HeiT  Don  und 
Herr  Amtsgerichtsrath  Walter  am  8.  und  22.  September  ausführten,  hatten 
in  dieser  Hinsicht  ein  negatives  Resultat.  Jene  Brandstellen  erwioHen  tsioh  a's 
recento  Biandsehuitablagerungen.  Mur  auf  dem  .Mart^ehallschen  Lande  wurd<!i 
auf  8an(!igenj  Tenain  in  Tiefe  von  0,^0  ui.  eiinge  alte  Scheriien.  die  iiii;  (itu 
Gefassen  von  Neustädterfeld  verwandt  sind.  je<iocii  ohne  all»'  sonstiu^en  Cultur- 
rest«',  mithin  als  ver.sprengtc  Stücke  gefunden.  Eine  Untersuchung,  welche  am 
Nachmittage  des  22.  September  am  ^Vestrande  der  Theurer'sciien  Kiesgrui'C 
auf  Neu  stadter  fehl  vorgenommen  wurde,  zeigte,  da  keine  Spuren  von  Leichen 
und  Urnen  zu  entdecken  waren,  dass  auch  hier  die  Grenze  des  Gräber- 
feldes erreicht  ist.  Die  Kiesgräber  in  der  Theurer'schen  Kiesgrube  haben  wfthresd 
des  Frühjahrs  und  Sommers  von  der  Nordseite  dies»  alten  Begräbnissstlttenod 
einige  Fundstücke  an  Herrn  Dorr  abgeliefert,  unter  denen  eine  blaue  Glasperle 
interessant  ist.  In  die  Oberfläche  derselben  ist  eineMosaiksone  eingelegt,  welche  aef 
schwarzem  Grunde  drei  weisse  rechteckige  Schilder  zdgt  In  die  letstern  istnii 
Linien  aus  schwarzem  Email  eine  Gesichtszeichnnng  eingelegt  Mit  dieser 
seltenen  Perle  —  eine  gleiche  befindet  sich  im  Stettiner  Museum  —  susamsieu 
wurden  zwei  hübsche  Mosaikperlen  mit  Schachbrettmuster  (schwarz,  gelb,  weii^ 
ein  bronxener  Armring  (oTaler  Querschnitt),  und  ein  stark  nach  oben  gebegeoer 
BGgel  einer  Eisenfibel,  deren  Gestalt  nicht  mehr  recht  bestimmbar  ist  (Arm 
brustfibel?)  gefunden.  —  Die  Grenzen  des  geschlossenen  Neustädterfelöff 
Gräberfeldes  sind  somit  jetzt  auf  allen  Seiten  deutlich  erkennbar,  es  darf  in 
Wesentlichen  als  ausgebentet  betrachtet  werden.   In  den  aäclwtei 

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Jahren  wird  die  Alterthumsgesellschaft  ihr  Ilanptaiigonnierk  auf  die  Diirch- 
forschini?  des  Terrains  im  Norden  der  Stadt  (nörillidu«  Vorstädte,  Pangritz 
Colon ie  und  darüV)er  hinaus),  der  Spittelhöfer  Feldmark  und  des  Gebiets  zwischen 
Bahnhof  und  Drauaen  zu  richten  haben,  wodurch  gelegentliche  weitwe  Nach- 
fonohiogen  auf  N«QSttdt«rfeld  nicht  msgesehlosaen  sind. 

Am  12.  Jnli  besiiclite  Herr  Dorr  den  grossen  Schloasbeiif  bei  Wockliti. 
Denebe  liegt  1  km.  nordwestL  Tom  Dorfe  als  Endkopf  eines  Plateaarttokens 
zwiBchen  dem  Bogan-Bech  nnd  einer  Nebenechliicbt  Er  ist  bewaldet  wie  anch 
die  ihn  auf  drei  Seiten  anhebenden  Schlachten.  Avf  der  vierten  Seite,  wo  das 
Terrair.  nacli  N.-W.  aufsteigt,  ist  er  gegen  das  letztere  dnrch  zwei  nahe  neben- 
einander hinziehende  tiefe  trockene  Gräben,  die  von  Schlucht  zu  Schlucht 
reichen,  abgeschlossen.  Durch  diese  und  die  Schlachtwände  wird  ein  rund- 
liches ITatoan  (HO  x  ^0  Schritte)  begrenzt,  das  mithin  einen  Burgberg,  nicht 
einen  Burgwall  bildet  und  unzweifelhaft  heidnischen  Ursprungs  ist.  Nach  der 
vorgenonmienen  barometrischen  Messung  ist  der  grosse  Sclilo8!<borg  (59  m.  hoch. 
Schorbon  waren  nirgends  zu  cntxlecken,  trotzdem  an  verschiedenen  Stellen,  wo 
Bäume  ausgerodet  waren,  beträchtliche  Löcher  im  P^rdboden  vorhanden  waren. 
Erst  am  l^achmittage  erfuhr  Herr  Dorr  vom  Vorhandenseiu  eines  kleinen 
Sehloesbeiig«.  Dieser  Hagt  900  m.  nördlich  vom  Dorf  am  rechten  steHabfidlen- 
dflo  üfer  des  Bogaa-BsAbes.  Br  bildet  efai  tiereckiges  Pktean,  deeaen  Seiten 
eine  Lttnge  ron  00—70  Schritt  haben.  Anf  drei  Seiten  begrenien  ihn  mehr 
oder  weniger  tiefe  Schlachten,  anf  der  Sfidseite  erhebt  sich  über  dem  Platean 
eine  waUartige  (nathrlicheT)  EUiOhnng,  deren  nasserer  Abhang  sich  snm  Nord* 
raade  des  Dorfes  senkt.  Wahrscheinlich  stand  auf  diesem  „kleinen  Schloss- 
bei^"  die  Ordensburg  (castrum  Wecklitze),  deren  Zerstörung  durch  die  beid**  '• 
nischen  P  reussen  Dusburg  III.,  169  erzählt.  Nach  einer  Mittheilung  des  Herrn 
AmtRgerichtsrath  Walter  sollen  hier  früher  Gegenstände  aus  der  Ordensxeit, 
Sporen  etc.  gefunden  sein. 

Am  29.  September  hatte  Herr  Dorr  Gelegenheit,  den  Eichberg  hei  Katznase, 
den  Herr  Director  Dr.  Conweutz  in  den  Schriften  der  Naturforschendeu  Geaell- 
achalt  zu  Danzig  N.  F.  B.  VI.  II.  3  beschriehen  hat,  zu  besichtigen.  Herr  Guts- 
besitzer Pohlmann-Katznase  hatte  die  Freundlichkeit,  dort  eine  kleine  Ausgrabung 
an  Teranstalten.  In  einer  Tiefe  von  1,60  m  wurden  ältere  roh  verzierte 
Scherben  gefimdea  mit  sahlreichen  Thierknochen,  Kiefer  von  Bind  etc.,  die 
dnrchgingig  stark  vermorscht  warMu  Scherben  mit  Schnnromamoit  nnd  Arte- 
fekte  ans  Feuerstein  kamen  nicht  snm  Vorschein. 

Am  5.  October  feiid  Henr  Dorr  bei  einem  Sparieigange  auf  dem  Kämmerei- 
sandlande  anweit  Englisch  -  Brunnen  in  einer  Sand^nbe  das  Profil  einer 
Brandstelle  aus  der  Burgwallzeit  blossgelegt.  Er  durchforschte  den  Rand 
dieser  Brandstelle,  die  theils  bis  unmittelbar  unter  die  Oberfläche  reicht,  theils 
10  bis  1.5  cm.  dick  mit  Sand  überschrittet  ist  und  eine  Dicke  von  20  bis  25  cm. 
besitzt.  Der  Saud  ist  mit  Holzkohleutheilchen  stark  und  innig  durchmengt, 
daas  er  völlig  schwarz  erscheint.  Eine  ganze  Anzahl  von  Scherben  staken  in  der 

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schwarzen  Schicht.  Diese  zeigen  die  Verzierungen  der  ßurgwallperiode,  sowobl  das 
Wellen  (Burgwalllinien-)  ornament,  als  auch  das  Rillen-  und  Stempelonument. 
Solum  frftii«r  Intten  Herr  GymiiMial-DireGtor  Anger  nnd  Ben  Dorr  liier  SefaerlMB 
TOD  demadbon  Typus  gesamnielt.  Dieselben  HUirem  wshrsdieinlieb  nns  Ulm* 
lieben  sebon  frOber  serstdrlen  Brandstellen  her.  Die  jetat  su  Tage  getretane 
noeb  intakte  Brandstelle,  die  nach  nngefiüirer  Scbltinng  S,70  X  1,80  m.  nisat» 
soll  Irinnen  Knnem  genau  nntenodit  werden. 

Ueber  alle  hier  skissirten  Nachforschungsarbeiten  wird  im  bevorstehenden 
Winter  in  den  Sitzungen  der  Gesellscbaft  von  dem  Vorsitseoden  eingetender 
Bericht  eiBtaitet  werden. 

Mit  tiefem  Bedauern  nnisson  wir  berichten,  dass  uns  im  August  dieses 
.lahree  eines  der  thätigstt  n  und  schätzbarsten  Mitglieder  unseres  Voritandes 
und  unserer  Gesellt^oliaft.  H<'rr  (Jberstlieutenant  z.  D.  Grabe  verliesp.  dir  nach 
Königsberg  Obersiedelte.  Herr  Grabe  hat  nicht  nur  durch  seine  eifrij.'C  Müh- 
waltung  als  Bibliothekar  im  letzten  Jahre,  sondern  auch  durch  eine  Anzahl 
gediegener  Vorträge  während  der  letzten  Jahre  sich  die  dauernde  Dankbarkeit 
nnserer  GeseUsebaft  erworben.  Seine  Stelle  im  Vorstande  nabm  anf  die  ffitte 
des  VorsitseDden  interimistiscb  Herr  Gymnasiallehrer  Aqgnatin  ein. 

Am  ffimm^l&brtstage  (8.  Jnni)  nntemabm  mne  Ansabl  von  lütgfiedera 
nnserer  Gesellschaft  einen  Ansflng  nach  Lensen  und  Tolkemit,  der  geiade 
wfthrend  der  Besicbtigong  der  dortigen  Borgwftlle  durch  Regen  und  Gevttler 
eine  unliebsame  Störung  erlitt 

Die  Mitgliederzahl  der  Gesellschaft  hob  sich  wihrend  dos  verflossenen 
Jahres  von  50  auf  95,  auch  die  Vereinssitzungen  waren  dorchg&ngig  lebhaft 
besucht  und  hoffen  wir,  dass  dies  neuorwachto  Interesse  unserer  GeseUsebaft 
auch  in  Zukunft  von  der  Elbiuger  Büi^erschaft  erhalten  bleiben  wird. 

Elbing,  den  6.  Ootober  1886. 


Der  Vorstand. 

Obtrlehref  l>r.  Dorr,  Voreltzender.    Rechtä«nwaH  Born,  stellvertretender  Vorsitxender. 
Pr.-Lieatenant  T.  Sdiacky  Sobriftfübrer  u.  EaMirer. 
QyMQMlaUdirar  AufUsUB»  hitniliiiirtlinhir  KblloMK. 


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Bemerkungen 
einige  Heliceeu  im  Bernstein  der  preussischen  Käste 

TOD 

"r>r.  F.  V.  Sandbergfer, 
Ptof.  der  Mineralogie  uad  Geologie  a.  d.  UaiTersitiU  Wnnbnig. 

Mit  Tafel  II. 

Herr  I>r.  Conwcntz,  Dircctor  dos  Westpreussischen  Provinzial-Muscunis 
zu  Danzig,  theilte  mir  vor  einiger  Zeit  zwei  kleine  in  Bernstein  eingesclilost^ciu' 
SchäU'hcn  von  Heliceen  mit  dem  Krsuclion  mit,  dieselben  zu  untersuchen  und 
zu  beschreiben.  Ich  komme  diesem  Wunsche  hier  so  weit  nach,  als  es  der 
Erhaltungä/.ustaiid  der  betreffenden  Stücke  gestattet,  welchen  man  nach  den 
getreuen  Abbildungen  leicht  beurthcilen  kann. 

1.  Hyalina  (Conulus)  alveolus  Sandb.  n.  sp. 

Tafid  n.  Figur  I 

(•  Alwidit  TOQ  obflo,  b  and  e  tod  den  8cit<>n  in  ITfacber,  d  Stntfoiig  der  Sdude  In 

öOfacher  VergrösstTung.) 

Tesia  parntla.  tenuis,  conoidea,  aptce  depressa,  hast  corivexiuscula  (f).  Aiv- 
fractus  seXy  modire  amvexi,  sutvrift  impressis  diRjunrfi,  ulfimuH  non  descendenSf 
ceten's  omnihuH  rirciter  qnarta  parte  minor.  Initialiti  glafuT,  ceferi  mbtiliter 
trcuisrerxifn  xfriolati.  Striobw  confertae,  nhliquae,  ii'regulariter  fmciculatae, 
iiuiequalcH,  latiorihus  huc  illuc  tenuioribm  intermixii».  Aperltira  obliqua,  sub- 
lunaris  (/). 

Alt*  eire,  2^,  Lat,  2,6  mm. 

Die  Ideine  dfinne  Schale  iil  kegelförmig  mit  abgeplattetem  oberem  Bode, 
ihre  Untersdte  acheiot  flach  gevdlbt,  ist  aber  wegen  der  sie  umhUlenden 
milchig  getrübten  BerDStein-Masse  nicht  genauer  zn  beurthellen.  Es  sind  sechs 
mässig  gewdibte  und  langsam  an  B^ite  snnehmende  ün^singe  Yoihanden, 
welche  durch  seicht  eingedruckte  Nähte  Ton  einander  geschieden  werden,  der 
letste  ist  etwa  um  V«  niedriger  als  die  übrigen  ausammengenommen.  Kur  der 
erste  Umgang  ist  glatt»  die  wdteren  erscheinen  mit  sehr  sahireichen  schief- 
liegenden und  nnregebnlssig  bfindelfil^rmig  gmpphrten  Streifchen  von  nngleicher 

1 


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138 


Stärke  bedeckt.    Die  schief  gologcne  Mündung  dürfte  einen  halbmoodförmigen 
ümrisB  haben. 

Bm  Stfiok  in  der  Sammlung  des  Westpremsisohea  FMriiiSMl-Museams. 
(Gescbonk  des  Herrn  Bemsteinwaaren-FabrikMiten  R.  Schlftcker  in  Langrabr.) 

Vielfache  Vei^leichangen  liessen  in  der  von  0.  Reinhardt^)  bescbriebeneB, 
bei  Jeddo  und  Hakotade  in  Japan  lebenden  ^folina  (Cotntbut)  piuhiUna  die 
nächstrerwandte  Art  erkennen.  Dieselbe  weicht  wesentlich  nur  dorch  etwii 
grdssere  Breite  (3  mm)  ab.  Zwar  wird  sie  glatt  genannt,  aber  ein  auch  bei 
Anwendung  starkor  Vergrösaemng  noch  glatt  erscheinender  Conulm  Igt  mir 
seither  noch  nicht  vorgekommen,  vieiraehr  zeigten  alle  untersuchten  Arten 
dann  eine  jener  der  beschriebenen  sehr  ähnliche,  wenn  auch  ufi  äassent  fein« 
SCreii'ung. 

Wahrscheinlicii  ist  auch  die  schlechter  erhaltene  Schale,  welche  Hcnsche') 
und  Klebs'')  beschreiben,  ein  ('onulitü.  Dieselbe  sclieint  mir  am  Besten  mit 
Hi/ab'na  (Conulus)  üinapidium  Reinh.  (a.  a.  0.  S.  315.  Taf.  X,  Fig.  5)  aas 
Japan,  nicht  aber  mit  JJ.  nutnucula  Binney  und  J7,  dug^kana  Drap.  (=  wirfMtf 
Held)  znnSchst  venrandt 

IL  Hyalina  gedanensis  Klebs  sp. 

Tafel  n.    Figur  TT. 
(k  Aadobt  TOD  oben,  b  von  unten,  c  von  der  .Seite  in  ITfaolMr,  4  Klpp«n  der  äcktkii 

ßOfacher  Vergrosaerung.) 

HeJi.r  (Ai'dvfhlniiln)  (amellata  Helm,  Schriften  der  Naturforscbenden 
Gesellschaft  zu  Daiizig,  N.  F.  Bd.  VI.  Heft  I.  S.  125  f.  (mit  Holzschnitt).  Clcsavn, 
Malakoz.  Blatter  N.  F.  Vll.  S.  39  non  Jeffreys. 

Strnhilus  (/ cd <n/ rn s i Klebs,  Jahrbuch  d.  K..  preusä.  geol.  Landes-Auitllt 
für  1885,  S.  374  11.  Tafel  XVIJ,  Fig.  3a.  -3d. 

Tuto  punlla,  tenuis,  eonmdea,  apice  deprma,  bari  eonveaiiuicula,  unAiU» 
modieo  excmc^a,  Anjraeiut  qitinque  eonveadf  wtam  Kntaribut^  dütjunetif  «Ummi 
aniiet  paulU  detcmdeiu  eirdter  '/^  onm»  alHtudimt  aequat.  Omna  «Mft» 
imtiiUi  magno  laeoi  eoHuUt  ftre  aequal^w  obKpnt^  aeutü,  dutatUUm»  degantwiMt 
eMcu^Hi.   Aperturu  obU^Of  tuhlwutn»  (f). 

Alt  1,4.  LaL  1,8  mnk 

Die  sehr  kleine  und  dünne  Schale  ist  kegelförmig  mit  abgeplatteten 
oberem  Knde,  auf  der  Unterseite  flach  gewölbt  und  mässig  weit  genabelt.  Von 
den  fünf  nicht  stark  convexen  Umgängen  ist  der  letzte  vorn  etwas  abwärt? 
geneigt  und  erreicht  Vs  der  (iesammthöhe.  Nur  die  grosse  Embryonal- WiaduDg 
ist  vollifi  ^Hatt.  die  iibritron  sind  mit  naliozu  trleichstarken  und  durch  dopj)elt 
80  breite  glatte  Zwidcbeuräume  getrennten  schiefen  und  scbai'fen  Rippchen  ver- 

1)  Jährt»,  d.  deutaeh.  quüiüichooI.  OcMltaeh.  1877«  S.  817«  TkISbI  X,  Flf.  4. 
-)  Schriften  der  FlQrafk.-0«koiiom.  GMensohsfl  zu  KÖstgibeig.  JabrcMC  Älll«  8.  IM. 
Tafel  VII,  Kisf  t. 

3)  Jahrb.  der  K.  preuM.  geol.  Landes-AnBUUt  für  ItiÜö,  6.  373,  Tafel  XVII,  Fig.  i. 

I 


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siert,  welche,  soweit  erkennbar,  in  gleicher  Stärke  auf  der  Unterseite  bis  xnm 
Nabel  fortBetzcn.  Die  Gestalt  (ior  Mündung  konnte  ich  nicht  genauer  ermitteln, 
Termutlilicli  ist  sie  halbmondförmig. 

Ein  Stin  k  in  <ler  iSammluDg  do8  We.-tpreussiöchen  Pro viuzial- Museums. 
(Geschenk  «les  llerru  Stadtrath  O.  Holm.) 

Es  war  mir  unmöglich,  die  syatematisohe  Stellung  dieser  Schnecke  mit 
voller  Sicherheit  zu  bestimmen.  Heltjc  lameUata,  mit  welcher  sie  irrthümlich  von 
Schumann  nnd  GlesBiD  ideDtifielrt  wnrde,  ist  etwas  achlanker  (Htfhe  1,8,  Breite 
8  mm),  erscheint  in  Folge  der  tief  eingedrikokten  Nähte  mehr  treppenfttrmig 
und  mit  senkrecht  gestellten  flachen  häntigen  Rippchen  versiert  Da  ich  so 
wenig  als  Andere  Spiral-Lamellen  in  der  Mftndnng  entdecken  konnte,  welche 
Klebe  im  Text  als  von  ihm  bemerkt  erwilhnti  aber  nicht  abbildet,  so  glaube 
ich  die  Schnecke  trotz  der  grossen,  von  letzterem  mit  Recht  hervorgehobenen 
Insseren  Aehnlichkeit  mit  dem  ohpimränon  StrohHun  monilc  DeBh.  np. ')  nicht 
tu  Strohilus  ziehen  zu  dürfen,  ich  habe  einige  Exemplare  des  lebenden  StrO' 
hilv*  lahifrinthicita  fiay  8]i.  dem  Westproassischen  Museum  übergeben,  um  un- 
mittelliarc  VergleichuDgen  bezüglich  der  Spiral-Lamelleu  mit  der  fossilen  Schnecke 
zu  ermöglichen. 

Noch  am  Aelmlichsten  erscheinen  mir  zwei  l«l)en(le  ( 'onchylien.  welche 
wegen  ihrer  anatomischen  Charaktere  von  Binney*)  zu  Zouifen  ge8t«'llt  werden, 
worunter  bei  ihm  Hyalina  im  weitesten  Sinne  zu  verstehen  ist,  während  der 
Name  bei  europäischen  GonchjliologeD  Ar  dne  scharf  begrenzte,  mit  UyaHna 
woU  verwandte,  aber  sehr  verschiedene  Gattung  gebraucht  wird.  Der  Zomi» 
eontpeetu*  Bland  sp.  ans  Colorado  nnd  Califomien  ist  noch  etwas  kleiner  als 
ßyalina  gedanenaü  (Hdhe  1,  Breite  2  mm.),  xmgt  aber  dieselbe  schwache  Ab* 
wirtsbiegnng  gegen  die  Mündung  hin  sowie  die  gleichen  sdiiefen  und  scharfen, 
wenn  auch  weniger  zahlreichen  Rippchen  mit  glatten  Zwischenräumen.  Bei 
Zonitet  exiyuvs  Stimps.  sp.  ans  den  östlichen  Staaten  Nordamerikas  worden 
dagegen  diese  Rippchen  von  Anwachsstreifchen  unter  sehr  spitzen  Winkeln 
durchsetzt  und  kann  daher  diese  Art  mit  Hyalina  gedanetm»  nnr  in  Bezug  auf 
Totalgestalt  und  Berii>punjr  verglichen  worden. 

Tryon  und  Mor?<c  haben  (liof^e  merkwürdige  kleine  (Jruppe  schon  mit  einem 
besonderen  Namen,  rsn/ili)-II>/a/nia,  belegt,  doch  wurde  Pxeudo-I'att/la  wohl 
besser  die  Aehnlichkeit  der  Schale  mit  l'aiula  bei  abweichender  anatomischer 
Beschaffenheit  des  Thieres  ausdrücken.  Soviel  über  die  mir  zur  Uutersuchung 
anvertranten  Stücke. 

IMe  s.  Z.  von  Klobs")  in  Aussicht  gestellten  weiteren  Mittheilungen  Aber 
das  Vorkommen  von  Bolea,  Vertiffö  and  Pmrmaeella  im  Bernstein  sind  nun 

'i  I^.il.infitr  lu-mprkt,  ist  Strohiing  jftzt  Hilum  in  tlf-r  niitllcien  Kroide  frJoHiiii-Srliichtpn) 
Ungarn»  iiucbgt- m  ii>8i-n,  da  lUlix  RielhmiUtrt  'l'aiifch  (Abh.  d.  K.  K.  geul.  Heichsanst.  Bd.  XII., 
Heft  I.  1886»  K  14,  TiT.  II,  Fig.  10  und  11)  jeden&Us  cu  dieser  Gattung  gehört. 

s)  Bulletin  niu.  «onp.  mmL  voL  IY,  p.  121->1SS  [lOMdeutt.) 

*)  Ualakoi.  Blitter  N.  F.  Bd.  VIII.  8.  169. 

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140 


erfolgt'),  und  ist  mir  durch  die  Güte  des  Herrn  Verfassers  ein  Abdrocii  dieser 
äusserst  fleissigen  Arbeit  znp^ogaiigen.  Ich  halte  es  für  nützlich,  in  gedrängter 
Kürze  nucli  meine  Ansicht  über  die  dort  beschriebenen  und  a])gehildeten  Arten 
mitzuthoilcn,  soweit  dies  im  Vorhergehenden  noch  nicht  geschehen  ist. 

1.  Parmacella  succini  KXaba  S.  369  ff.  Taf.  XVII,  Fig.  1,  herulit  auf  dem 
8.  Z.  von  Hensche  (a.  a.  0.)  abgebildeten  Stücke,  welches  dieser  für  die 
Brnbryonal-Windung  einer  grösseren  Helicee  ansprach.  Die  von  Kleba  beob> 
achtete  Mfindung  nebst  dem  BnebBtttoke  des  Ansaties  dner  Spatbnla  Utast 
mich  nicht  daran  sweifeln,  daas  hiw  der  Best  einer  Parmaeella  vorliegt  Ich 
möchte  aber  nicht  wagen,  mit  solchem  Ifaleriale  Vergleichvngen  mit  lebenden 
Arten  Torznn^men,  und  mnss  daher  die  etwaigen  Beiiehnngen  m  solchen  sn> 
ertirtert  lassen. 

2.  Microcystxs  Kalullaeformis  Klebs  S.  379  t  Taf.  XVH,  Fig.  4.  Von 
dieser  Schnecke  sind  nur  die  drei  ersten  Windungen  erhalten  und  deshalb  da« 
gehende  Yergleichungen  nicht  ausfuhrbar,  der  Habitus  ist  aber  auch  nach  meiner 
Ansicht  jener  eines  jungen  Stückes  einer  Art  der  jetzt  in  Ost»  nnd  SnÖMtr 
Asien  lebenden  Gattuiif^  Micron/ttti«. 

3.  Vertigo  Hauchecornei  K]e])s  S.  382.  Taf.  XVII,  Fig.  5.  Auf  ein 
prächtig  erhaltenes  Stück  gegründet,  welches  von  Klcbs  mit  Recht  als  mit  der 
lebenden  V.  BoUe&iana  Morse  aus  den  Neuengland -Staaten,  New- York  und 
Yirginien  verwandt  erklärt  wird.  Dagegen  scheint  mir  die  auch  tob  ihm 
als  entfernter  bexeichnete  Aehnlicbkeit  mit  den  mir  in  Tielen  Stileicen  voiliegeBr 
den  eoropHischen  V»  alpestri»  nnd  pyymata  in  der  That  sehr  gering. 

4.  Vwüffo  Kmwurii  Klebs  S.  886.  Taf.  XVn,  Fig.  6.  Klebs  hat  v.  A. 
die  in  Nord-Amerika  lebende  AifM  {Vertigo)  mmpU»  Ooold  als  Mhalieh  !»• 
sdobnet,  worin  ich  ihm  beistimme,  wShrend  loh  eine  nliheie  Besiehong  la  dv 
mir  ebenfalls  mehr&ch  vorliegenden  Verfiqo  Genesii  nicht  finden  kann. 

5.  Balea  antiqua  Klebs  &  888.  Taf.  XVII,  Fig.  7.  Ein  junges  Stück 
▼on  5Vj  Umgängen  (ausgewachsene  haben  10 — J2)  als  ältesten  Vertreter  einer 
bisher  nicht  fossil  bekannten  Gattung  anzusehen,  scheint  rair  sehr  bedenklich 
und  möchte  ich  mich  dieser  Auffassung,  welche  im  Text  nicht  eingehciuler  be- 
gründet wird,  vor  Entdeckung;  vollständiger  Exemplare  nicht  anschliessen. 

6.  EUrtrcu  KnvaletrHkii  Klebs  S.  389  ff.  Taf.  XVII.,  Fig.  8.  Leider 
hat  Klebs  die  Mündung  dieser  interessanten  Schnecke  nicht  abgebildet,  so  dass 
man  in  Bezug  auf  sie  nur  auf  die  Beschieibun^  angewiesen  ist.  Nach  dieser 
nnd  dem  Gesammtbilde  der  Schnecke  stimme  ich  Klebs  aber  darin  bei,  duB 
es  sich  nm  eine  CTclostomacee,  die  erste  im  Bernstein,  handelt  Anch  damit 
bin  ich  einverstanden,  dass  dieselbe  wahrscheinlich  einen  zwergfaaften  Vertreter 
der  Megalomastomiden-Gmppe  darstellt.  Mit  Diplommatinaceen  kann  ich  dageges 
keine  Beiiehnngen  entdecken,  da  anch  das  für  sehr  viele  Schnecken  dieser 
Abiheflnng  characteristische  doppelte  Peristom  bei  der  Bernstein-Schnecke  sidit 

1)  Jahrb.  d.  K.  prenn.  geol.  Lande»- Antt.  Ib85,  8.  366—394,  Tif.  XVU. 

4 


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141 


auftritt.  Nebenbei  bemerkt,  kommt  übrigens  beiden  Onippen  der  P]relo8tomAceeii 
ein  bedeutend  höheres  geolegisehes  Alter  voLf  als  ich  bei  dem  ▲bschlnss  meines 
Werkes  über  die  Land-  und  S&sswasser-Gonchyliea  der  Vorwelt  Terrnnthen 
konnte.  Sie  treten  zusammen  sebon  in  den  obersten  jorasdsehen,  den  sog. 

Porbeck-Schichten  auf,  wie  einer  meiner  SchfUer,  Herr  Dr.  6.  Maillard*),  z.  Z. 
Docent  in  Zürich,  nachgewiesen  hat,  und  in  den  Gosau-Schichten  hat  Herr  Dr. 
Leop.  Tausch ')  in  Wien  «benialis  eine  Anzahl  nener  dabin  gehöriger  Formen 
entdeckt  und  beschrieben. 

Ueberblickt  man  die  Besaltate,  welche  sich  ans  den  vorstehenden  Er- 
örterungen ergeben,  so  zeigt  sich,  dass  keine  der  im  Bernstein  entdeckten  und 
sicher  Itestimmten  Schnecken  mit  europäischen  lebenden  in  näherer  Beziehung 
Steht,  analoge  Formen  vielmehr  nur  in  Ost- Asien  und  Nord- Amerika  aiittrcton. 

Das  Hrgebnisfl  der  Untersuchung  clor  Berustein-Schneckeu  stimmt  mit 
jenem  ühcrein,  welcin.s  Conwentz  aus  seinen  trefflichen  Studien  über  die 
Flora  <les  Bernsteins  erhalten  hat.  Da  sich  klimatische  Folgerungen  aus  fossilen 
Binncn-Conchviien  und  Land-Pflanzen  gegenseitig  controliren,  wie  ich  schon  oft 
hervorgehoben  habe,  so  goreicht  es  mir  zur  besonderen  Freude,  auch  in  diesem 
Falle  wieder  eine  solche  Uebereinstimmung  nachweisen  zu  können. 

>)  IiiTerMlw6i  du  Parbeckien  Mäm.  soc.  palöont.  »uime  vol.  IX.  1883,  XII.  1886. 
*)  Abb.  d.  E.  K.  geoL  Balcbaaiiatalt  in  Wim  Bd.  XII,  Heft  L  1886. 

Würz  barg,  Weihnachten  1886. 


)  I  < 


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142 


Der  Burgwall  bei  Lenzen. 

Von 

Professor  I>r.  Dorr,  Elbing. 


Mit  Tafel  III.  und  IV. 


rSnr  zwei  eigentliche  Borgwälle  sind  in  dnr  üingogend  von  Elbing  bifr 
her  bekannt,  der  bei  Lenzen  und  der  bei  Tolkemit.    Beide  sind  auf  einem 
Terrain  angelegt,  welches  auf  drei  Seiten  von  Schluchten  eingeschlossen  wird. 
Der  Burgwall  Ijei  Lenzen  wurde  im  Sommer  1885  von  mir  im  Äuftrai.''' 
Klltinger  AlterthumsgcHcll.-^  liafl  i^'cnauer  untersucht  und  ist  in  mehrfach''!-  Be- 
ziehung eine  eigenthüuiliche  iieidnirfche  Befesiigiuig.    Bevor  ich  jedoch  in  '^'^ 
Beschreibung  desselben  eintrete,  schicke  ich  einige  orientierende  ßeiücrkuugeu 
über  den  Bau  und  die  Gestalt  der  „Elbiuger  Höhe"  voraus. 

Zwischen  Elbiog,  Frauenburg  und  Mübihausen  erbebt  sich  eine  sieofieb 
nmfangreiche,  plateauartige  Bodenanschwellung,  ungefUir  23  Kilometer  lang  vaA 
ebenso  breit.  Oegen  Norden  and  Nordwesten  ftllt  diese  Erhöhung  steiler  nid 
frischen  HalF  ab,  auf  den  andern  Seiten  ist  der  Abhang  sanfter  and  senkt  «ch 
im  Westen  and  SQdwesten  zur  Elbinger  NledOTong  und  sam  Draosensee,  im 
SQdeo  Bum  Weeske-,  im  Osten  zum  Baude*ThaL  Dieses  Plateau  hat  seine 
grösstc  Erhebung  in  der  Mitte  bei  dem  Dorfe  Trunz  (im  ßutterberg  196  Meter). 
Es  besteht  aus  diluvialen  Mergel-,  Lehm-  und  Grandablagerungen.  zeigt  dun-li- 
wcg  eine  leicht  wellenförmige  Oberfliiehe,  doch  hier  und  dort  auch  stfilerc  uii  i 
bctrachtlicliere  Hügel.  A"on  Trunz  leielit  nach  allen  Seiten  «lie  innere  horizouUil- 
liegende  und  unzerkliiftete  IMateauÜäche  etwa  2.50  Km  weit.  An  ihrem  Raiitl*? 
liegen  die  Dörfer  Konigsliagen,  Baumgart,  Ha.^elau.  Maibaum,  Neu-Mfinsterber^, 
Blumenau  und  (»ross-Stoboy.  Hinter  dieser  Linie  lieginnt  die  Zerklüftung,  und 
zahlreiche,  mannigfaltig  geformte  Schluchten  durchschneiden  die  Abhänge  nvt 
an  d«r  Sftdseite  fehlen  sie  &st  ganz.  Am  meisten  coupiert  sind  die  Nordwest 
abhänge,  die  snm  Frischen  Haff  niedersteigen;  hier  entwickeln  sich  die  bedeu- 
tenden Schluchtensfsteme  der  Dorbecker  Schweis,  von  Lensen  und  als  das 
mttchtigste  das  der  Behberger  and  Stelliner  Forst.  Während  die  ansertheilte 
Plateauflttche  am  Trans  hemm  vOUig  entwaldet  ist»  sind  die  Flanken,  wo  die 

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 lj43  

SeblnebtfmbildiiDg  der  Schonnng  des  Holzes  Vonchnb  leistet,  noch  vielflush  mit 
Wald  (Bachen-,  Kiefern-,  seltener  Bichen-)  bedeckt 

Das  hier  in  Betracht  kommende  SchlnchtityBtem  istdas  von  Lensen  (Wald). 
Das  Doff  Lenzen  selbst  liegt  in  Luftlinie  12,6  Em  nördlich  Yon  Elbing,  7  Km 
sfldlich  von  Tolkendt  und  mit  sdnem  Westende  2,5  Km  Ostlich  vom  Frischen 
Haff.  Bs  dehnt  sich  anfangs  in  nordwestlicher,  dann  in  Westlicher  Bichtnng 
1,4  Km  weit.  Wo  die  von  Elbing  kommende  Chaussee  hineintritt,  hat  es 
eine  Höhe  Ton  136  m  über  dem  Meere')  und  wird  hier  auf  seiner  Nordost- 
seite von  einer  158  m  hohen  Berglehne  überragt.  In  dem  mittleren  Drittel 
des  Dorfes  nehmen  zwei  nach  NW.  streichende  bedeutende  Schluchten  ihren 
Anfang,  so  dass  ihre  Rinnen  das  nördliche  Dorfterrain  selbst  noch  conpieren. 
Eine  dritte,  die  mächtigste  iSchlucht,  entspringt  auf  der  Ostseite  der  erwähnten 
Berglehne,  0,5  Km  nordüstlich  vom  Dorfe,  läuft  zuerst  in  nordwestlicher 
Riehtunt;  zum  Forsthau:^e  Panklau  und  heisst  liier  der  Steigirrund,  dann 
wendet  sie  sich  westlich  und  nimmt,  auf  ihrem  weiteren  Wege  Lingensteiggrund 
genannt,  die  zuenst  genannten  beiden  Scliluchlen  auf.  Eine  vierte  Sehlucht 
beginnt  am  Westende  des  Horfes,  welches  niedriger  al.s  das  Ostende  liegt;  sie 
zieht  ebenl'alis  in  nordwesliiclier  Riclitung  und  vereinigt  sich  westlich  von  1 
und  2  gleichfalls  mit  dem  Lingeusteiggrund.  Der  letztere,  von  diesem  Ver- 
einigungspunkte ab  sidi  mehr  und  mehr  erweiternd^  senkt  sich  in  mehreren 
beträchtlichen  Windungen  westwärts  znm  HalTdorfe  Succase  hinab,  nimmt  jedoch, 
bevor  er  dasselbe  errdcht,  noch  anf  der  Hälfte  dieses  W^es,  0,5  Km  vor 
Snccase  eine  Ifinfte  beträchtliche  Schlacht  von  Sfiden  herauÜ 

Dieses  imposante  Schluchtsystem,  welches  somit  zwischen  die  beiden 
Dörfer  Lenzen  und  Snccase  gelagert  ist,  hat  sich  in  ein  Terrain  eingeschnitten, 
das  grösstentheüs  aus  Sand,  stellenweise  auch  aus  Lehm  besteht;  die  Wände 
der  Schlnditen  sind  meist  bewaldet  (Kiefern),  die  Höhenr&cken  zwischen  ihnen 
stellenweise. 

Zwischen  der  Schlucht  (4)  nun,  welche  am  Westen  des  Dorfes  beginnt, 
und  der  östlich  davon  gel^enen  Schhicht  (1),  die  bereits  im  mittleren  Drittel 
des  Dorfes  ihren  Anfang  nimmt,  liegt  ein  Plateau,  das  dem  Zuge  beider  Schluchten 

folgend  in  nordwestlicher  Riclitung  streicht,  nach  einer  Erstreckung  von  000 
Sehritt  mit  seinen  Abhängen  am  Lingensteiggrund  mit  den  Schluchten  zugleich 
endet  und  auf  seinem  Eudkopf  den  Burgwall  trägt.  Dieser  Hndkopf  des  Plateaus, 
wie  die  Läng.saxe  des  Burgwalls  sell)St,  geht  aus  der  nordwestlichen  in  die  rein 
nördliche  Richtung  über.  Ein  Blick  auf  die  Generalstabskarte  wird  nach  diesen 
Andeutungen  leicht  die  Stelle  des  Burgwalls  tinden  lassen. 

Der  Leuzener  Burgwall  gehört  somit  zu  der  zahlreichen  Klasse  von  Wällen, 
welche  auf  der  Schlussplatte  eines  auf  drei  Seiten  von  natürlichen  Terrainein- 
schnitten  geschützten  Landrückens  angelegt  sind;  wie  sich  bei  der  weiteren 
Beschreibung  zeigen  wird,  verleihen  die  Ortiichen  Verhältnisse  dieser  heidnischen 

Diese  und  die  später  in  dicHem  Aufsatz  vorkutniiK'iidcn  Aiiguln'n  ubsul.  Itohc  sind  TAH 
mir  im  vergaugeuen  Summer  durcli  hiirometriHche  Huhenmet>auagen  ermittelt  wurdeu. 

S 


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Feste  nicht  nur  eine  besondere  Stärke,  sondern  haben  auch  EigwdittBlidikBilan 
bd  der  Einrichtung  yeranlasst^  die  sich  sonst  nor  selten  oder  gar  nicht  fisdea. 

Nähern  wir  an9  auf  dem  genannten  Plateau  dem  Wall  von  Osteo,  vom 
Dorfe  her,  wie  es  ein  gegen  denselben  vorrückender  Feind  thun  würde.  Dm 
Plateau  hat  hier  zwisclien  den  Schluchten  eine  Breite  von  200  Schritt,  ver 
schmälert  sich  weiterhin  zwischen  den  sich  nähernden  Schluchträudoru  und  wird 
in  einer  Entfernung  von  240  Schritt  vom  Dorfe  durch  einen  länglich  runden 
Hügel  abgeschlossen,  in  dessen  sanfteren  Nordostabhang  bis  zum  Rande  der 
ÖBtlicben  Schlucht  (1)  jetzt  ein  Fahrweg  eingeschnitten  ist,  während  der  Südwest- 
abhang  jäh  aar  Westschlncht  (4)  abfUlt.  Dieser  Hügel,  vom  Volke  der  kleine 
Hünenberg  genannt,  hat  eine  abeolnte  Höhe  Ton  96  m,  seine  Basis  im  Noid- 
Westen  eine  solehe  von  85  m.  An  seinem  Fasse  betrigt  seine  Lftage  etm  110^ 
die  Breite  90  Sehritte,  seine  obere  Plateanflllohe,  die  nac^  NO.  geneigt  iit, 
misst  70  reep.  60  Schritte. 

Er  besteht  aas  Lehm,  nur  der  steile  Südwestabhang  ans  Sand,  er  ist  mit 
Buchen-  und  Eichengestrüpp  bedeckt.  Gegen  einen  sich  von  Osten  Däbemden 
Feind  gab  er  einen  vortreflflichen  Punkt  zur  Vonrertheidigung  ab.  Doch  dürft? 
er  ganz  ein  natürlicher  Hügel  sein ;  Nachgrabungen  am  Nordweatfusse  und  »ui 
der  Kuppe  ergaben  kein  Resultat,  obwohl  sein  Name  bei  den  Dorfbewobnera, 
„kleiner  Hünenberg",  ihn  in  Beziehung  zu  dem  eigentlichen  Burgwall  >elit. 

Vom  „kleinen  Hünenberg"  ab  senkt  sich  der  Plateaurücken.  lüdm  er 
zweimal  nach  Nordwesten  und  dazwischen  nach  Westen  sich  wendet,  allmi^üg 
auf  einem  Zuge  von  178  Schritt  Länge  bis  zu  eiuem  Punkte,  der  auf  dem  Gfiail^ 
risB  mit  w  besdefanet  ist,  zugleich  sich  hier  Ua  aaf  75  Schritt^  Bnile  w 
echnyüemd.  IKeser  schmale  Hals  nimmt  seinen  weiteren  Zog  in  westlicber  Bidk' 
tang,  sanSehst  14  Schritte  horisontal  laufend,  dann  im  folgenden  AbsehaittT« 
86  Schritt  im  ersten  Drittel  stark  steigend,  etwm  85  Grd. 

Nun  erschemt  die  erste  erkennbare  Tertheid^[nngdinie  des  fl^eDtUdua 
Burgwalls,  ein  in  nordsüdlicber  Richtung  75  Schritt  weit  qaer  ftber  den  PUteas* 
hals  sich  hinziehender  steiler  Abstich  von  5  m  Bdschnngslänge  (zwischen  g  und 
h  dos  Grundrisses),  der  sich  über  h  hinaus  auch  noch  eine  Strecke  westwärt« 
fortsetzt;  daas  über  dem  Abstich  früher  sich  noch  ein  Vorwall  befunden,  ist 
heute  nicht  mehr  erkennbar.  Vom  Südendc  dieses  Abstichs  (A)  führt,  bald 
nach  Nordwest  umbiegend,  ein  Fahrweg  nach  dem  Westrande  des  Burgwalls, 
eingeseliiiittcn  in  die  Schluchtwand,  in  welche  hier  der  Plateaurücken  über- 
geht und  an  dem  Nordwestfusse  des  ßurgwalls  längs  der  Innenseile  eiuor 
kleinen  plateauartigen  Vorsprungs  (t)  vorüberführend.  Auf  den  Abslich  (y— 
folgt  westwärts  ein  Vertheid igungsabscbnitt  von  30  Schritt  Breite  mit  flfiMr 
Steigung  Ton  25  Ord.,  der  mit  Bochen*,  Bichen-  and  Kiefemgebüsdi  bedeckt  ist 

An  seinem  West-  resp.  SQdwestrande  befindet  sich  gleichMs  em  Ab- 
stich (bei  /  bannend),  mit  dem  Bnigwall  sogekehrter,  kilnerer  nnd  ssaft« 


i)  DmI  von  MfawD  SehctMoi  koaum  S  m  gtoldi,  1  8«iritt  fitkk  Va  ». 

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gmieigter  Btfscbungy  so  dass  hier  eine  flache,  grabenai'tige  Rinn«  entsteht, 
Va— 1  m  tief,  die  obere  Oelltanng  2Vt — 4  m  hnit.  Diese  Rinne  Unft  ringsum 
den  Slldost-  und  Sfldfiiss  des  Burgwalls;  stellenwmse  ist  sie  fiut  nnkenntUcli. 
Sie  war  gewiss  nrspr&nglich  tiefer  und  ist  jedenfalls  mehr  oder  weniger  ver- 
schnrrt.  Sie  bildete  wohl  einen  gat  gedeckten  Aaf|;ang  Ar  die  Vertheidiger  des 
Ostlieh  davon  gelegenen  Yertheidigongsabschnittee,  wenn  der  letztere  mit  lebenden 
Hecken  bedeckt  nnd  dadarch  geschütxt  war.  Von  dem  SQdwestfusse  des  Walls 
fahrt  diese  Rinne  in  scbrSger  Riehtnng  an  der  westlichen  Wall-BOachnng  anf- 
wflrts  bis  sn  dem  sQdwcBtlichen  Eingang  in  den  Wallkessel  (zwischen  h  nnd  d); 
am  Sudfusse  des  Walls  wuchert  auf  ihrem  Abhänge  SchleedorngestrQpp.  Der 
von  h  ziemlich  steil  an  der  Schluchtwand  aufwärts  führende,  mit  Rasen  be> 
kleidete  Fahrweg,  3  Schritte  breit,  erreicht  auf  dem  kleinen  Plateau  (bei  0 
horizontales  Terrain,  begleitet  dann,  mit  tiefer  Schluclit  an  seiner  Aussenseite, 
den  Fuss  des  Westwalls,  auch  hier  steigend,  und  zieht  sich  auch  um  den  Fuss 
des  Nordwalls  herum. 

Dieser  Fahrweg  ist  vorhaiuleii  gewesen,  soweit  die  Erinnerung  des  jetzigen 
Besitzers  reicht.  Er  bildet  jedenfallH  den  alten,  breiten  Hauj)taufgang  zum  IJurg- 
wall  vom  östlichen  Plateau  aus  und  zugleich  einen  Umgang  um  den  Wall  auf 
der  West-  und  Nordseite.  Dass  er  nicht  als  Fahrweg  von  Späteren,  sondern 
als  Hauptaul'-  und  Umgang  von  den  Erbauern  des  Burgwalls  selbst  ange- 
legt worden  ist,  beweist  der  Umstand,  dass  er,  wie  der  Gruudriss  zeigt,  auch 
an  dem  äusseren  Fuss  des  Nordostwalls  sich  herumzieht  und  dort  am  jähen 
SoUnchtal^dl  zungenförmig  Terlttnft  an  einer  Stelle,  wo  die  Anlage  eines  Fahr» 
Weges  ganz  sinnlos  gewesen  wäre.  Das  kleine  Plateau  bei  •  ersdieint  nun 
eben&lls  als  eine  ursprüngliche  k&nstliche  Anlage  und  gewinnt  eine  besondere 
Bedeutung:  es  ist  gross  genug,  dner  grosseren  Anzahl  von  Vertheidigem  Platz 
zu  gewähren  und  bildete  eine  Bastion  zum  Schutze  des  Hanptaufgai^  da,  wo 
der  leztere  den  steilen  Schluchtabhang  verhssend  ebenes  Terrain  betritt,  und 
wo  zugleich  der  ▼orher  beschriebene  rinnenartige  Aufgang  mit  demselben  zu- 
sammentrüft;  beide  Aufgänge  sind  so  gefi&hrt»  dass  der  sich  nähernde  Feind 
beim  Emporsteigen  dem  Vertheidiger  die  rechte,  vom  Schilde  nicht  gedeckte 
Seite  zukehren  musste. 

Der  Burg  wall  selbst  nun,  im  Volksmunde  der  grosse  Hftnenberg  ge- 
nannt, ist  auf  dem  steil  emporsteigenden  Endkopf  des  von  Lenzen  ab  zwischen 
den  beiden  Schluchten  .sich  hinziehenden  Plateaurückeus  angelegt.  Er  baut  sich 
unmittelbar  hinter  dem  westlichen  und  südwestlichen  AI)Stich  des  Vertheidi- 
gungsabschnittes  (/,  g,  Ii)  auf,  und  da  der  ursprüngliche  Hi'igel,  auf  dem  er  er- 
richtet wurde,  nach  Norden  umbog  und  aufstieg,  so  lieu't  auch  die  Längsaxe 
des  Hurgwalls  in  südnördlicher  Richtung,  steigt  sein  inneres  nach  Norden  er- 
liebüch  an,  und  übertriÜ't  die  Krone  des  Nordwalls  an  Uohe  mindestens  um  ö  m 
die  des  Südwalls. 

Der  Burgwall  ist  ein  ovaler  nicht  vollständig  geschlossener  Ringwall. 
Wäre  er  voliätändig,  äo  würde  suiu  Umfang  auf  der  Krone  gemessou  lb8  Schiütt 

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betragen.  Nnn  befindet  sich  auf  der  Südo8tseit6|  wo  eine  40  m  hohe,  fast  senk* 
recht  aafoteigende  Schluchtwand  eine  Annäherung  unmöglich  machte,  eine  Unter- 
brechung von  30  Schritten,  an  dem  Westwall  wiederum  fehlt  auf  einer  Strecke 
von  12  Schritt  die  innere  Böschung,  weil  hier  das  Innere  die  Höhe  der  Wall- 
krone besitzt.  Die  Krone  des  Nordwalls  erhebt  sich  über  dieaeu  hoheu  innern 
Theil  noch  um  2  m  und  hat  eine  absolute  Höhe  von  106  ra  übertrifft  mithin 
deu  Gipfel  dvs  kleinen  Hüncubeigs  um  1 1  m  und  liegt  80  ni  unU'i-  dem  (Jst- 
ende  der  Lenzener  Laudstrasse.  Der  Neigungswinkel  der  äussern  Waliböachungeo 
beträgt  45 — ÖO  Grd.,  der  der  innern  ist  nicht  ganz  so  grosa. 

Auf  der  Sfidoet-,  Sfid-  ond  Sftdweeteeite  ist  der  Wall  am  stirksten  g«bMt 
imd  besitzt  die  grOeste  Hohe  Ober  der  Basisy  weil  an  diesen  Seiten  der  stlrkata 
Angriff  absuwehren  war.  Die  Liinge  der  ftnasem  Böschnng  betrügt  auf  derSid* 
ostseite  12,  auf  der  S&dwestseite  Ilm,  was  mne  Hdhe  Ton  8—9  m  ttber  in 
Basis  wgiebt,  während  dw  Nordwall  sich  etwa  6  m  aber  die  ftnssere  Gmod- 
fläche  erhebt,  und  da  die  Krone  des  Nordwalls  mindestens  5  m  hoher  ist  als 
die  des  Südwalls,  so  ist  die  äussere  Basis  des  Borgwalls  auf  dessen  Kordseite 
7-- 8  m.  höher  als  auf  dessen  Südseite-  Die  innere  WallbOschung  hat  am  Noid* 
wall  eine  Länge  von  3,  am  Süd  wall  von  4  m 

Die  durchgängige  Breite  der  Wallkrone  dürfte  auf  3  m.  anzuneliineii 
sein,  miteingeiechnet  die  flache  Wölbung  an  den  Rändern  vor  dem  Besonder 
eigentlichen  Böschung:   an   drei  Stellen  jedoch  ist  sie  bedeutender:  einmal  zu 
beiden  Seiten  des  Eingangs  im  Südwesten  (zwischen  d  uud  h) ;  hier  beiragt  sie 
3,5  m,  dann  dort,  wo  der  Südostwall  zungeufbrmig  an  dem  Steilabfall  der  nori' 
Osäiehen  Schlueht  Terläuft  (bei  e)  und  die  ünterbtechang  beginnt;  dssM  bit 
die  Krone  des  Walls  4  m  Breite.  An  der  letsteren  Stelle  bildet  der  Endkopf 
des  Walls  einoi  machtigen  Pfeiler,  der  nach  8  Seiten  kegelförmig  abMt»  «o^ 
dessen  AnsbOsdhnng  im  Nordosten  anmittelbar  in  den  &st  senkrechten  Sehlndit- 
abhaag  ttieigeht.  Dieser  Theil  des  Walls,  der  sngleich  hoher  ist,  als  dtrS&d' 
wall,  bildet  die  eigentliche  Stirne  des  Werks,  weil  man  hier  die  Vertheidigungs- 
kraft  der  Si^hlucht  und  des  Walls  combinirte.  Auch  den  £ingang  im  Südwesten 
hat  man  durch  stärkere  Wallpfeiler  mehr  zu  siobon  gesucht.    Der  Kordwall, 
der  am  wenigsten  zn  wehren  hatte,  ist  bei  geringerer  relativer  Höhe  M^eicb 
etwas  schmäler,  als  die  übrigen  Theile  der  BelV\stiguug. 

Der  Eingang  iui  Südwestwall  bildet  eint;  unten  1,  oben  5  m  breite,  in 
den  Wall  eingeschnittene  Oell'nung  mit  schrägen  Wanden,  deren  Basis  die 
gleiche  Hoho  mit  dem  daliinterlicgenden  Innern  besitzt.  Nach  aussen  lau!\ 
dieser  Einschnitt  sehr  verflacht  und  zum  Theil  kaum  erkennbar  iu  schräger 
Bichtung  siidwärts  zu  der  oben  beschriebenen  grabenartigen  Rinne  hinab. 

Folgt  man  dem  am  Fnsse  des  Westwalls  nordwSite  ao&teigenden  Falv^ 
Wege  Tom  eben  beschriebenen  Eingang  38  Schritte  weit  in  nördlicher  Bichtnog^ 
dann  erblickt  man  an  der  AnssenbOschung  des  Nordwestwalls  in  halber 
desselben  einen  flachen  Einschnitt,  der  die  lotste  Spur  eines  «weiten  ehe* 
maligen  Bingangs  an  dieser  Stelle  sein  mag;  darüber  befinden  sich  mehrere  be* 

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deatende  XJnebenlMiteii  in  der  WaUkrone,  genauer  geeprochen  in  dem  hier  bia 
an  die  ftnaBere  Wall-BOBehong  reichenden  inneren  Platean.  Doch  das  Teizain 
ist  hier,  irahracheinlioh  dnroh  Ansroden  stfirkerer  Banmstämnie,  atark  Tbrwfiatetf 
nnd  ein  bestimmteB  Urtheü  darüber,  ob  hier  ein  sweiter  Eingang  gewesen»  ist 
heute  ni<At  mehr  zu  gewinnen. 

Das  Innere  des  Burgwalls  hat  die  Oeßtalt  einer  langgezogenen  Ellipse. 
Die  lauge  Axe  zwischen  dem  inneren  Fuss  des  Nordwalls  und  dem  des  Südwalls 
misst  50  Schritt«,  die  kurze  Axe  im  nördlichen  und  südlichen  Theile  24  Schritte, 
die  Hr<nte  des  im  mittleren  Theile  des  Innern  befindlichen  Plateaus  vom  oberen 
Rande  der  Ausscniböschung  des  Westwalls  bis  zum  Rande  der  östlichen  Schlucht 
35  Schritte.  Einen  eigentlichen  WalikoHsel,  der  vom  Walle  überragt  wird, 
bildet  das  südliche  Drittel  des  Innern.  In  der  Mitte  desselben,  2  m  vom  inucrn 
Fussc  des  Südwalles  abstehend,  ist  eine  rundliche  A'crtiefnng  befindlich  mit 
einer  obern  OelVnuug  von  5  ni  Durchmesser,  IV?  tief.  Ich  fand  sie  fast 
durchweg,  und  namentlich  am  (irunde  mit  Käsen  bc^dcckt,  nur  au  der  Nord- 
waud  waren  schon  früher  einige  oberflächliche  Einschnitte  gemacht.  Herr 
Dobrick.  der  Besitzer  des  Walls,  erzählte  mir,  er  hätte  diese  Vertiefung  bereits 
als  Knabe  (vor  etwa  40  Jahren)  gekannt,  sie  scheint  mithin  alt  zu  sein.  Eine 
Nachgrabung;  die  ich  auf  der  Sohle  bis  za  1  m  Tiefe  ausführen  liess,  hatte 
kein  Besoltat  nnd  legte  nnter  der  Rasendecke  nor  den  gewachsenen  Boden 
bloss,  weissen  Sand,  der  ftberall  im  Innern  in  geringer  Tiefe  gefunden  wird. 
Der  mit  Basen  bedeckte  Wallkessel  geht  im  mittleren  Drittel  des  Innern  in 
ein  kleines  Plateau  Qber,  welches  höher  ist,  als  die  Wallpfeiler  bei  h  nnd  c 
nnd  die  gleiche  Höhe  mit  dem  Sfidfusse  des  Nordwalles  bemtzt  Die  innwe 
Böschung  des  Westwalls  reicht  Tom  sfidwestlichen  Eingange  nur  14  Schritte 
nach  Norden^  wird  mit  dem  aufsteigenden  Terrain  kfirzer  und  yerschwindet  dann 
gänalich.  Auf  der  Ostseite  senkt  sich  das  innere  Platean  zum  Steilabfidle  der 
Soblncht,  auf  der  Westseite  reicht  es  bis  zur  Aussenböschung  des  Westwalls 
nnd  ist  im  Nordwesten,  wie  bweits  erwähnt,  wahrschdnUch  durch  Ausroden 
grösserer  Stämme  stark  verwüstet  und  uneben  geworden ;  noch  heute  ist  dieser 
Abschnitt  des  Innern  zum  Theil  mit  Kiefern-,  Eichen-  und  Buchenaufschlag 
bedeckt.  Früher  setzte  sich  dieses  kleine  Plateau  jedenfalls  bis  zum  Südfusse 
des  Nordwalls  fort;  jetzt  befindet  sich  in  dem  nördlichen  Drittel  des  Innern 
eine  umfan^eichore  Vertiefung,  stellenweise  2  m  tief,  die  nur  den  Sand  des 
gewachsenen  Bodens  zeigt  und  durch  Nachgrabungen  entstanden  ist,  die  der 
heutige  Besitzer  vor  mehreren  Jahren  hier  veranstaltete;  ob  eine  Anzahl  kopf- 
grosser  und  grösserer,  unbehauener  Steine,  die  man  heute  am  Nordwestrande 
dieser  Vertiefung  erblickt,  von  den  Erbauern  des  Walls  als  Vertheidigungs- 
material  dorthin  geschafft  worden  ist,  muss  dahingestellt  bleiben. 

Zwischen  dem  Nordrandc  dieser  dureh  jüngste  Nachgral)ungen  entstandenen 
Vertiefung  und  dem  Südfusse  des  Nordwalls  befindet  sich  noch  ein  schmaler 
Rand  des  früher  bis  hierher  reichenden  innein  Plateaus,  der  nicht  mehr  1  m 
Brmte  hat;  über  ihm  erhebt  sich  der  Nordwall  2  m  hoch.    Der  Lenzener 

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Bwgwall  baut  sich  somit  in  3  Etagen  Ton  Sftden  nach  Norden  auf:  das  iU> 
liehe  Drittel  des  Burgwalls  bis  zum  südwestlichen  ESngange,  ein  halbnads 
Kernwall  mit  einem  Kessel  im  Innern  bildet  die  unterste  Etage;  das  mittloe 
Dritte],  ein  Platean  mit  Wallbaechnng  an  der  Westseite,  Sehlnchtwand  aa  der 
Ostseite  nnd  htther  als  der  Sfidwall,  bildet  die  sweite  Etsge;  das  nitidlidN 
Dritteil  ursprünglich  gleichfalls  Pktean,  doch  dnrch  Grabungen  im  sftdlidia 
Theile  aig  verwfistet,  trägt  auf  seiner  Nordseite  den  ab  dritte  Etage  soljse- 
setzten  Nordwall.  Die  an  den  Burgwall  sich  anschliessenden  Schlnchtwäade 
sind  noch  heute  mit  theüs  schwachen,  theils  mittelgrossoi  Kiefern  bestandest 
bis  auf  die  Ausscnböschung  des  NoiniwallH,  die  ebenso  wie  das  hohe  Ionen 
mit  Ei(  Itt  M  .  Buchen-  und  Kiefemaufschlag  bedeckt  ist,  während  auf  der  Krone 
des  Nordwalls  einige  junge  Kiefern  stehen,  sind  die  Wallwänd«-  ud  1  die  Wall- 
kröne  von  Holzwnchs  frei  und  nur  mit  einer  schwachen  Rasendecke  beideidet 
Der  Nordwall  besteht  aus  Lehm,  die  übrigen  Wallabtheilungen  aus  Sand. 

Der  Nordfuas  des  Nordwalls  hat  da.  wo  der  breite  Umgang  um  ihn 
herumführt  100  m.  absol.  Hohe.  Hier  nähern  sich  die  Wände  der  westlichen 
und  der  Östlichen  Sehlucht  bis  auf  30  Schritte,  nnd  nun  senkt  sich  die«** 
nördliche,  nur  mit  Rasen  bedeckte  Vorterraiu  40  Schritte  weit  geradenw^e« 
nach  Norden  mit  einer  gloielmiässigeuNeiguug  von  15**  bi.s  k,  wo  es  nur  noch 
20  Schritte  Breite  besitzt  und  ein  rundes,  ebenes  Plateau  von  eben  so  gro5-em 
Durciimesser  bildet  (95  m  h).  An  dieser  Stelle  zweigen  sich  zwei  breive 
Wälle  ab,  die  ich  im  Gegensatz  zum  eiguuLlichen  Burgwallö  „Niederwälle" 
nennen  will.  Der  schmälere  Niederwall^  dessen  Krone  8  Schritte  breit  jA, 
sieht  Ton  dem  Plateau  k  ziemlich  genau  nach  Norden,  90  Schritte  wmt,  isr 
etwa  in  der  Mitte  ein  wenig  nach  Osten  Torbiegend.  Er  steigt  anfangs  eis 
wenig  und  erweitert  sich  su  einem  klemen  Platean  (13  Schritte  Durchnu)  bsi 
l  (98  m),  dann  senkt  er  sich  um  ebensoTiel  bis  zu  dem  Endplatean  bei  m 
(12  Schritte  Durchm.,  95  m.).  Dieser  Endpfeiler  des  Walls  (Platean  m)  ftDt 
nach  Norden  um  34  m  in  einem  weiteren  Platean  (r,  61  m)  ab,  wdches  nit 
kflrserer  Böschung  zum  Lingensteiggnmd  niedersteigt  Die  Krone  des  WsUi 
ist  mit  Basen,  die  Wände  sind  mit  schwachen  Kiefern  bedeckt 

An  der  Westseite  des  Plateaus  k  zweigt  sich  unter  rechtem  Winkel  gsges 
den  ersten  Niederwall  der  zweite  ab.  Seine  Krone  hat  eine  Breite  iron  18 
Schritten.  Er  senkt  sich  zunächst  um  mehr  als  5  m  (bis  n),  steigt  dann 
wieder  fest  1  m,  sich  zu  einem  runden  Platean  von  20  Schritten  im  Durch* 
messer  erweiternd  (o).  sinkt  dann  abermals  um  mehr  als  5  m,  biegt  in  seiner 
zweiten  Hälfte  nach  Norden  um,  zieht  hier  dem  ersten  Niederwalle  parallel  imd 
endet  in  einem  runden  Plateau  ip  20  Schritte  im  Durchmesser,  85  m).  Der 
Endkopf  des  zweiten  Niederwalls,  der  10  m  niedriger  als  der  des  ersten  ist 
bat  trotz  seiner  geringeren  absoluten  Höhe  einen  bedeutenderen  Abfall  zur 
Tiefe:  sein  Westabhang  stürzt  steil  43  m  tief  zu  einer  Stelle  ab,  wo  sieh  & 
auf  der  Westseite  des  Burgwalls  herumziehende  Schlucht  mit  dem  Lingensteif- 
grund  vereinigt  (u  42  u),  sein  Norüabbaug  dagegen  erreicht  den  Lingensiei^ 

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gnmd  in  yUü  allmftligerem  Znge.  ZwiachBii  den  beiden  Niederwltllen  liegt  ein 
■anfigeneigleBy  «npliltheatralisch  sich  weitendee,  mnldenartiges  Terrain.  Durch 
die  Mitte  desselben  f&hrt»  am  Nordrande  des  zweiten  Niederwalls  (bei  n)  be- 
ginnend, ein  Fahrw^  snm  Lingensteipfrnind,  der  anfangs  am  steileren  Wall- 
abhang hinabzieht,  im  zweiten  Drittel  sich  fast  unmerklich  und  erst  weiter  unten 
bedeutender  senkt.  Wie  beim  ersten  Niederwall  ist  auch  beim  zweiten  die 
Krone  nur  mit  Rasen  bedeckt,  die  Abhänge  mit  Ausnahme  des  steilen  Nord- 
vvestabfalls  mit  schwachen  Kiefern  bestanden.  Wie  der  Nordwall  des  Burgwalls 
besteht  auch  das  nördliche  Vorterrain,  sowie  die  Nicdcrwälle,  soweit  ich  zu 
untersuchen  vermochte,  aus  Lehm.  Dass  die  Kronen  der  Niederwällo  mit  den 
darin  auftretenden  und  sie  abschliessenden  runden  Plateaus  künstlich  ausge- 
arbeitet sind,  zeigt  die  gleichmässige  Breite  und  die  regelmässige  Ebnung;  auch 
das  nördliche  Vorterrain  zeigt  eine  ganz  gleichmUssige  Neigung  des  Abhangs. 
Von  den  beiden  Schluchten,  welche  den  Burgwall  mit  den  Nicdcrwällen  auf  der 
Ost-  und  Westseite  umziehen,  senkt  sich  die  Sohle  der  erstem  stärker  (zwischen 
«  und  V  n  m),  die  der  letztern,  die  einen  weitern  Zug  hat,  viel  allmäliger 
(zwischen  t  und  u  nur  5  m).  Ucber  der  tiefsten  Stelle  des  Nordwestabfalls 
des  PlateankopfeSi  den  der  Burgwall  krönt,  (u)  erhebt  aidi  der  Nordwall  des 
letztem  um  64  m,  zu  dner  wahrhaft  impomaten  Hohe.  Die  dem  Burgwall 
im  Westen  und  Norden  gegenfiberliegenden  Schlnchtrftnder  eireiehen  dessen 
Hohe  bei  Weitem  nicht  (bei  ^  79,  bei  «  84  m).  Nach  dieser  topographischen 
Beschreibung  des  Lenzener  Burgwalls  und  seiner  Umgebung  komme  ich  zu  den 
Resultaten  der  im  Sommer  1885  dort  yon  mir  yeranstalteten  Ausgrabungen. 

Es  wurden  recht  reiche  Scherbenfnnde  gemacht.  Bereits  bei  der  ersten 
Besichtigung  des  Ostlichen  Vorterrains  (/,  fff  h)  md  der  ttnsseren  Böschungen 
des  Sfidwalls  (b — c)  fand  ich  an  der  OberflUche  zahlreiche  Scherben,  die  wohl 
Bl^ngüsse  aus  oberflächlicher  Lage  in  der  spärlichen  Pasendecke  losgespült 
hatten.  Die  Nachgrabungen  begann  ich  am  Ostrande  der  Vertiefung  e  im  süd- 
lichen Wallkessel.  Hier  kam  in  der  Rasendecke  bis  zu  6  cm.  Tiefe,  also 
ganz  oberflächlich^  eine  kleinere  Anzalil  Scherben,  von  denen  einen  die  Ab- 
bildung 1  zeigt,  zu  Tage.  Dieselben  besitzen  den  deutlichen  Burgwall typus, 
zeigen  zwar  nicht  die  Wellenlinie,  jedoch  das  Ornament  der  parallelen  Rillen, 
die  theils  in  grösserer  Anzahl,  theils  zu  je  2  (Fig.  1)  oder  .3  gru])pirt  sind. 
Bei  dem  einen  Randstuck  (F'ig.  1)  ist  der  Hals  nur  durch  eine  kurze  Wand- 
verdunnung  mai-kirt.  bei  dem  zweiten  steigt  er  etwas  länger  vertical  auf,  bei 
beiden  ist  der  Rand  senkrecht  umgebogen  und  an  der  Au.«sens<?iie  von  recht- 
winkligen Kanten  ijegrcnzt.  Die  Scherben  zeigen  in  der  äusseren  Hälfte  röth- 
licheu,  in  der  inneren  schwärzlichen  Brand.  Dem  Thon  sind  Sandkörner  und 
feiner  Granitgrus  beigemengt,  die  die  Oberfläche  etwas  rauh  machen.  Die  Iler- 
steDnng  des  Ornaments  ist  zum  Theil  eine  nachlässige.  Spuren  der  Verfertigung 
anf  der  Topferscheibe  sind  an  einigen  dieser  Scharben  dendioh  bemerkbar. 

Eäne  grössere  Menge  Ton  Scherben,  die  einer  fiüheren  als  der  Burgwall- 
seit  angehören,  wurde  in  einem  Einschnitt  gefunden,  den  ich  in  die  Sohle  des 

t 


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160 


pfidwpstliclion  Eingangs  (zwischen  d  und  b)  maohon  Hess.   Hier  reifste  sich  im 
Sande  in  einer  Tiefe  von  0.7ö  bis  1.50  m  eine  Culturschicht.  von  zalilrcichon 
feineren  Holzkohlonslückchen  dunkel  gefärbt,  in  welcher  ausser  gröberen  H0I7,- 
kohlcnbrocken,  mehreren  Stücken  rohen  Bernsteins,  einitren  Knochen  (Rind),  zahl- 
reiche Scherben  zu  Tage  kamen,  von  denen  manche  von  Kuhle,  Runs  und  ver- 
kohlten, darao  haftenden  Speisoüberrusteu  stark  geschwärzt  erschienen.  Alle  diese 
Scherben  teigen  dne  starke  Beimischung  von  gröberem  Granitgras,  jedoch  nicht 
▼on  Sand.  Der  Brand  ist  theils,  wie  bei  den  vorigen,  aussen  rttihliob^  innen  schwin, 
theils  ganz  schwarz,  tbeils  liegt  die  schwarze  Schicht  io  der  IGtte.  An  der 
Innenflftcbe  sind  alle  mehr  oder  weniger  sorg&Itig  geglättet,  nweUen  mir  adir 
roh  durch  Andrücken  der  Finger,  die  äussere  Fläche  ist  theib  ghitt,  theik 
durch  einen  Bewurf  rauh  gemacht.  Die  verzierten  StQcke  zeigen  nicht  das  Burg- 
wallomament,  sondern  entweder  zwei  Gruppen  paralleler,  sich  schneidender 
gradliniger  Ritzungen  (Fig.  5),  oder  P^indrücke  der  Fingerspitzen,  auf  dem  Rande 
(Fig.  7),  auf  der  erhabenen  Leiste,  die  zwischen  Hals  und  Bauch  um  das  Gefäss 
herumlief  (F'i^.  6).  oder  endlieh  breite  Furchen,  die  mit  den  zusammeiiHegten 
P'ingerspitzen  in  den  iiusseren  rauhen  Bewurf  gezojren  wurden,  theils  in  schräger 
Richtung  (Fig.  6),  theils  horizontal  und  vertikal  nebeneinander  (Fig.  8).  Das 
Gefäss,  dem  der  durch  Fig.  0  al>gebildete  Scherben  angehorte,  hat  einen  be- 
trächtlichen  Umfang  gehabt;  seine  Wand  ist  1  cm  dick  und  zeigt  an  deriuö» 
nnd  Innenseite  rdthlichen,  in  der  Mitte  schwärzlichen  Brand ;  Bauch  nd  fiib 
ziehen  sich  stark  nach  innen  zusammen,  der  obere  Band  ist  eine  glatte, ante 
Aussenseite  gewtflbte  Leiste.  An  anderen  Bandrtitek«!  ist  der  Raod  nur  dvidi 
eine  Terbrdterung  der  Halswand  gebildet,  theils  horizontal  glatt  abgeMbsittent 
theils  an  der  Aussen-  und  Innenkante  durch  Eindrficke  der  znsammeogelegtea 
Fingerspitzen  vendert  Diese  Eändrftcke  sind  jedoch  so  angebracht,  dass  die  äusseren 
mit  den  inneren  altemiien,  wodurch  auf  der  Randmitte  eine  erhabene,  gaozscbmak, 
wellenförmige  Leiste  entsteht.    Ein  solcher  Scherben  wurde  auf  dem  östlichen 
Vorterrain  gefunden,  ganz  analoge  befanden  sich  jedoch  auch  in  der  Grul>e.  von 
welcher  jetzt  die  Rede  ist.    Der  sehr  sorglaltig  geglättete,  glänzenfi  s.'hwam' 
Scherben  (Fi^'.  !0  zei^t  einen  schmalen,  scharf  vortretenden  Kauchrand  mit  z»'' 
Pa;ir  durch  Eindrücken  der  glatten  Nagellläche  hervorgebracliten  (Jrübchcu.  der 
sich  nach  unten  sturk  v.M  iün^t.  und  einen  vertikal  aufsteigenden  Hals,  der  ohne 
besonderen  Rand  oben  glatt  abgeschnitten  ist.    Das  Gefäss,  von  dem  er  stammt, 
würde  durch  seine  Gestalt,  saubere  Ausfuhrung  und  glänzende  Schwärxe  lebhaft 
an  manche  Urnen  des  Neustädterfeldes  bei  Elbii^  erinnern;  auch  die  Form  ein» 
Henkelfiagments,  dessen  Brand  der  des  Scherben  (Fig.  6)  ist,  findet  sich  auf  den 
Nenstädterfcld  wieder.  Ein  ganz  eigenthOmlicher  Scherben'  ist  der  dnroh  Fig.  ^ 
veranschaulichte.  Der  Thon  ist  wie  bei  den  anderen,  der  Brand  fost  durch VBg 
schwarz  und  zeigt  nur  an  der  äusseren  Fläche  eine  minimale  bräunliche  Sdiidit; 
dagegen  ist  sein  Ornament  sehr  auffallend.  Dassdbe  besteht  aus  zwei  erhAvBxn. 
nebeneinanderliegenden,  ovalen  Lappen  von  4  mm  Dicke,  die  an  ihrem  oborec 
Ende  mit  dem  Scherben  selbst  abgebrochen  sind,  so  dass  ihre  ganze  Geflih 

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151 


nicht  mehr  zu  erkennen  ist;  ihre  Ausarbeitung  in  haut  relief  ist  sehr  merk- 
würdig.   In  der  in  Rode  stohondcn  Grube  wurde  auch  noch  die  Hälfto  pinoa 

4  cm  langen,  4  mm  dicken  luthlen  KiiochenCTifTs  gefunden,  der  wohl  am 
Ende  eines  Holzstiels  in\-pi  ünglich  belestigt  war.  Er  ist  unvollkommen  geglättet, 
am  einen  Ende  senkre('ht  und  /.ionilicli  sorirtaltig,  am  anderen  schräg  und  un- 
regelmässig abgeschnitten.  Weitere  Ausgrabungen  liess  ich  auf  den  Wallköpfen 
neben  dem  Eingang  (bei  d  und  /')  vornehmen.  In  der  Grubo  (bei  d)  wurde  im 
Wallsande  nichts  gefunden.  In  der  andern  (bei  l>)  kam  in  Tiefe  von  1  m  ein 
Häufchen  von  Vogelkirschcnsteinen  im  Wallsandc  zum  Vorschein.  Das  endo- 
carpium  ist  durchaas  mürbe  und  brüchig,  meistcDS  in  zwei  Hälfteo  zerfaUen 
oder  doeb  an  der  Keimstelle  geöffnet,  das  Innere  mit  Sand  erfUlt.  In  der 
Tiefe  von  1|85  m  &nden  sich  mehret«  glatte  Scherben  der  älteren  Gattung  nnd 
dn  yerzierter  (abgebildet  durch  Fig.  4).  Die  Oberfläche  des  letsteren  wird  durch 
gradlinige,  sich  kreuzende  Billen  in  viereckige  Felder  getheilt^  auch  sind  zwei 
diagonal  verlaufende,  unvollendet  gelassene  flachere  Ritznngen  erkennbar.  Gra- 
bungen im  Nordwall  constatirten,  dass  derselbe  aus  Lehm  besteht,  und  brachten  ' 
aus  einer  Tiefe  von  1,30  m  gleichfalls  einige  glatte,  ältere  Scherben  zum  Vor- 
schein, dagegen  wurden,  mit  Ausnahme  der  oben  besprochenen,  im  Lagerraum 
des  Walls  trotz  verschiedener  Nachforschungen  keine  Scherben  sonst  gefunden. 

Im  östlichen  Vorterrain  fanden  sich  überall  ältere  Scherben,  bei  g  der  mit 
den  besprochenen  Fingereindrücken  auf  dem  Rande,  bei  Ä  ein  kleiner  verzierter 
Scheiben  mit  Nageleindrücken,  horizontallaufenden  parallelen  Rillen  darüber 
und  <  l»en8olchen  schräger  laufenden  darunter.  (Fig.  3).  Ferner  wurden  einige 
glatte  ältere  Seherben  in  der  Ki  one  der  Nicderwälle  bis  zu  1  m  Tiefe  an  mehreren 
Stellen  hei  zwi seilen  /  und  m,  zwischen  o  und  p  entdeckt,  ein  Beweis  dafür, 
dass  diese  Wälle,  alc^^eseluMi  von  den  rdiri<r*'n  Anzeielien,  kfinstliclie  Anlagen 
sind  und  von  den  Erljauern  des  Hauptwalls  herrühren;  sogar  in  dem  aufsteigen- 
den Terrain  des  Plateauiialses,  östlich  von  jp,  zeigten  sich  Scherben  der  zweiten 
(älteren)  Gattung,  woraus  zu  entneliuKMi  ist,  dass  die  Burgwalllcule  auch  an  dem 
dort  befindlichen  Ahhanir  gearbeitet  iiahen;  ob  der  bei  tv  in  die  Schlucht 
führende  Abweg  älteren  Datums  ist,  weiss  ich  nicht  anzugeben. 

Oben  wurde  erwähnt,  dass  am  Südfusse  des  Nordwalls  eine  umfangreichere 
Vertiefung  im  nOrdlidien  Wallinneren  vorhanden  sei,  die  durch  Nachgrabungen 
entstand,  welche  der  heutige  Besitzer  des  Burgwalls  dort  vor  mehreren  Jahren 
veranstaltete.  Ifan  fand  dabei,  wie  mir  berichtet  worden,  unter  der  Basen- 
decke nur  den  Sand  des  gewachsenen  Bodens,  an  einer  Stelle  jedoch,  etwa 

5  m  tief^  mehi:ere  mit  gebrannten  Knochen  gefüllte  Urnen,  von  denen  sieh 
nichts  erhalten  hat;  auch  ftber  ihre  Grösse,  Gestalt,  Farbe,  etwaige  Verzierung 
habe  ich  nichts  in  Erfahrung  bringen  können;  wahrscheinlich  stammen  sie  ans 
der  Zeit  der  oben  beschriebenen  älteroa  Scherben  her.  Am  Sfidrande  der 
durch  diese  Grabungen  entstandenen  Vertiefung  liess  ich  im  vorigen  Sommer 
gleichfalls  in  der  inneren  Plateaufläche  nachgraben.  Zunächst  zeigte  sich  in 
einer  Tiefe  von  0,60  m  eine  Anzahl  nicht  zu  grosser,  meistens  kfinstlich  ge- 

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spa1t(Mior  Steine  von  unree^clniäBsig'or  Form  und  ungleicher  Orösso;  mehrw 
mittelgrosse  waren  15 — 20  cm  lanir,  halb  so  breit,  4  cm  dick.  Sie  Injen 
nicht  mehr  so  regelmässig  nebeneinander  und  in  so  vollkommen  horizontaler 
Lage,  um  ein  bestimmtes  Pflaster  zu  bilden,  schienen  vielmehr  in  ihrer  ursprüng- 
lichen Lage  bereits  friihcr  gestört  zu  sein.  Eitie  Anzahl  HolzkohlenjJtücko  war 
in  dem  über  ihnen  lagernden  Sande  zum  Vorschein  gekommen,  unmittelbar  auf 
ihnen  jedoch  nur  vereinzelte  Kolilenlragmente,  nur  an  einem  dieser  Steine  war 
eine  Schwarzuug  durch  Brand  entschieden  zu  constatieren. 

An  diese  unregelmässige  Steinpackung  schloss  sich  weiter  südwärts  etoe 
wirkliche  Brandschicht,  2  m  lang  und  ebenso  breit  (bei  a).  Diese  34  cm 
unter  der  Oberfiiebe  lagernde  Holskolilen-  und  Asehenaehieht  w  ohne  StetnOi  i 
im  Kern  8  cm  dick,  nach  den  R&ndem  sich  bis  zn  2 — 1  cm  veidfinnend.  Si 
lagen  darin  Fragmente  von  Tcrkohlteni  rechtwinklig  gespaltenen  Holisclidtn 
(Kiefer),  8  cm  breit,  6  cm  dick.  Kein  Scherben,  keine  Spur  yerkohher 
Nahrungsmittel  (etwa  verkohlte  Getreidekömer),^  kein  Thierknochen  wmide  hei 
oder  in  dieser  Brandschicht  gefiinden,  unmittelbar  darunter  war  der  gewadmae 
Boden  (Sand). 

Aus  dem  bisher  Mitgetheilten  dürften  sich  folgende  SchlusslolgenmgM 
mit  einiger  Sicherheit  ziehen  lassen: 

1.  Der  Lenzener  Burgwall  wurde  hei^^tellt  durch  Umformung  «« 

natürlichen  Hügels,  der  den  die  Umgegend  überragenden  Endkopf  eines  zwiscl« 
zwei  Schluchten  sicli  hinziehenden  Plateaurückens  bildete.  Das  Material  nr 
Aufschüttung  des  Walls  wurde  theils  der  Kuppe,  theils  den  Abhängen  deä 
Hügels  entnommen.  Die  planierte  Kuppe  ist  heute  noch  als  kleines  Platm 
in  der  nördlichen  Hälfte  des  Walliuneren  vorhanden.  Der  hier  gewonnene  Sand 
wurde  zur  Schüttung  der  dieses  Plateau  im  Westen  begrenzenden  Böschung 
verwendet.  Die  südliche  Hiilftc  des  Eurgwalls  wurde  halbkreisförmig  um  den 
oberen  Südabhang  des  Jliigels  gelegt,  den  Sand  dazu  nahm  man  von  dem 
untern  Theile  des  südlichen  und  südöstlichen  flügelabhangs:  so  entstand  anf 
letzterem  das  östliche  und  südöstliche  Vorterrain  ff,  h)  und  im  Südwest  da? 
kleine  Plateau  i.  Auf  den  Nordrand  des  Hügels  setzte  man  den  Nordwall: 
den  Lehm,  aus  dem  dieser  besteht,  nahm  man  aus  dem  lehmigen  Nordabhane 
des  Hügels  und  schuf  so  zugleich  das  sanft  und  gleichmässig  geneigte  nördliche 
Vorterrain. 

2.  Auf  dem  uraprfinglichen  Hügel  hatte  bereits  vor  Anlage  des  Burgwitti 
eine  heidnische  Ansiedlung  bestanden.  Die  von  dieser  herrührenden  flaaAa 
älto^  Scharben,  wurden  durch  den  Bau  des  Walls  ftber  das  ganze  Wall*  and 
Yorterrain  zerstreut,  wo  sie  noch  heute,  theils  oberflächlich,  theils  tiefer  and 
im  Inneren  des  Walls  gefunden  werden;  nur  die  •unter  der  Sohle  dee  s&dwMt' 
liehen  Eingangs  gefundenen  Alteren  ScheiHi>en  dftrflten  noch  in  mspriogli^ 
Lage  gewesen  sein  und  den  letzten  Best  eines  Ab&Uhanfens  der  ilteren  Ai- 
Siedlung  ausgemacht  haben. 

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3.  Die  Oeftsse,  welchen  die  geglätteten  älteren  Scherben  angehörten, 

scheinen  mit  den  Urnen  des  Ncustädterfeldes  bei  Elbing  verwandt,  wahrschein- 
lich aber  junger  zu  sein  und  dor  Periode  anzugehören,  welche  auf  die  römische 
Periode  des  Neastädterfeldes  folgte  und  die  Lücke  zwischen  dieser  und  dem 
Retrinn  der  Burgwallzeit  ausfüllte.  Die  Technik  der  Töpferkunst  scheint  in 
diet^cr  Zeit  seit  dem  Aufhören  der  römischen  Einflüsse  in  unseren  Gegendon 
bedeutend  zurückgegangen  zu  sein.  An  die  Stelle  der  Punkt-  und  Linien- 
ornamente treten  Fingcrcindrücke,  wie  z.  B.  der  durch  Fig.  9  wiedergegebene 
Scherben  von  sonst  sorgfältiger  Arbeit  nur  die  letzteren  zeigt.  Vor  Jahresfrist 
w^urden  am  Südraude  des  Neustädtorfeldcr  Graberfeldes  Scherben  mit  rauhem 
Bewurf  gefunden,  die  von  den  entsprechenden  des  Lenzener  Burgwalls  auch 
hinsichtlich  des  Brandes  nicht  zu  unterscheiden  sind;  leider  fimd  dob  dabei 
keine  Beigabe. 

4.  IHe  oben  beschriebenen  wenigen  BurgwaUacberben,  welcbe  in  der  Raaen- 
decke des  s&dlicben  Wallinneren  steekten,  wtkrden  der  Zeit  der  Erbauer  des 
Bargwalls  oder  der  demnftchst  folgenden  angehören.  Scherben  mit  dem  auf 
diesen  vorkommenden  Ornament  oder  mit  einem  andern  BnrgwaUomament  sind 
auf  dem  NenstädterMder  Grftberfeld  bisher  nirgends  gefnnden  worden,  wohl 
aber  in  grösserer  Ansahl  und  genau  dieselben  Bandstficke  (Fig.  1)  2000 
Schritte  nordöstlich  von  der  Altstadt  Elbings  und  1400  Schritte  südöstlich  von 
Englisch-Brunnen  auf  dem  SLümmerei-Sandlande,  einem  bereits  höher  gelegenen 
Terrain  swischen  der  Königsberger  Torstadt  und  der  Pangrits-Colonie;  hier 
werden  aber  wiederum  die  älteren  Scherben  des  Lenzener  Burgwalls  durchaas 
▼tfmisst.  Diese  Uebereinstimmung  ist  insofern  wichtig,  als  sie  einen  Anhaltfa- 
punkt  für  die  Lage  des  ehemaligen  Truso  zu  gewähren  scheint.  Da  nämlich 
Wulfdtan  in  der  zweiten  Hälfte  des  9.  Jahrb.  n.  Chr.  nach  Truso  kam  und  die 
Lenzener  Burgwallscherben  der  älteren  Burgwallperiode,  also  derselben  Zeit  an- 
zugehören scheinen,  so  würden  auch  die  Scherben  des  Kämmerei-Sandlandes 
der  Trusonischen  Zeit  zuzurechnen  sein.  Auf  dem  Terrain  der  nördlichen 
Vorstädte  Elbings  dürfte  mithin  Wulfstans  Truso  gelegen  haben,  denn  als 
mehr  als  dreihundert  Jahre  später  von  Liibcckeru  Elbing  auf  dem  Terrain  der 
heutigen  Altstadt  crl)aut  wurde,  musste  das  letztere  Terrain,  weil  es  sumpfig 
war,  erst  durch  i'lahlroste  fest  gemacht  werden,  wird  mithin  fiir  die  Esthen 
Wulfstans  zn  Ansiedelungen  völlig  unbrauchbar  gewesen  sein.  Damit  stnnmt 
überein,  dass  echte  Burgwall-Scherben  in  dem  Terrain  der  Altstadt  von  Elbing 
niemals  nun  Vorschein  gekommen  sind. 

5.  Die  im  Norden  des  Hauptwalls  gelegenen  „NiederwUlle''  dfirflen  auf 
gleichfalls  schon  Torher  vorhanden  gewesenen  Ausläufern  des  ursprünglichen 
Hfigels,  auf  dem  der  Burgwall  entstand^  angelegt  sein. 

6.  Der  Buigwall  war  wohl  als  Fliehburg  für  die  Bevölkerung  benachbarter 
Ortschaften  bestimmt,  bis  in  die  lütte  dieses  Jahrhunderts  gehörte  sein  Terrain 
noch  sum  Gemeindeland  des  Dorfes  Lenzen.  Wahrscheinlich  ezistirten  auf  dem 
Terrain  von  Lernen  und  Succase  lange  vor  Ankunft  des  Ordens  pminsche  und 

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noch  früher  esthnischo  Dörfer;  ihren  Einwohnern  sollte  wohl  der  Burgwall  eiue 
Zufluchtstätte  bieten  in  Zeiten,  wo  Feinde  das  offene  Land  überscbwoinrnton. 
Da  der  Lagerraum  des  Walls  klein  ist  und  wohl  uur  den  Yertheidigcrn  Rauui 
gewihrtBi  Bo  war  woU  der  muldenförmige  Raum  sirisohen  den  Niederwalku 
bestimmti  die  1lbr^;en  FlftoliiliDge  und  die  Viebheeiden  aii&imehiiieii,  war  also 
ein  nicht  ringsgescblosseiier  Viehhof,  TortreSlich  zu  Tertheidigen  durch  die 
breiten  NiederwSlle,  deren  pkteansrtige  Erweiterangen  eine  absebnittweise  Ver- 
theidignng  auch  snr  Deckong  eines  allgemeinen  Bfickzngs  ans  dem  Bnigwall 
ermöglichten. 

6.  Ob  indessen  der  Burgwall  einmal  oder  gar  öfter  als  Flicliburg  in  da 
That  benutzt  wordm  ist,  darf  sweifelhaft  erscheinen,  da  die  einzige  Brandstelle, 
die  im  Wallinneren  aufzufinden  war,  weder  Gefässscherben,  noch  verkohltes 
Getreide  oder  Thierknochen  enthielt,  also  durchaus  keine  Spur  zeitrte,  dass  dort 
jemals  fnr  eine  grössere  Monge  von  Menschen  Lebonsniittel  zul)ereitet  worden 
waren;  vielmehr  deutet  diese  Brandstelle  wohl  nur  darauf  hin,  dass  man  auf 
dem  höchsten  Theil  des  Wallinneren  öfters  »Sigualfeuer  entzündet  hat. 

Zum  Schluss  dieser  Untersuchung  sei  noch  bemerkt,  dass  der  Lenzener 
Bargwall  einerseits  eine  sehr  versteckte  Lage  hat,  da  man  ihn  weder  von  der 
Ton  Elbing  nach  Tolkemit  f&hrenden  Chanssee.  noch  vom  Haff  ans  zu  «ntdeefas 
▼ermag,  andrerseits  aber  auch,  weil  seine  Hohe  die  rings  nm  ihn  aofttoipnfci 
Schlnchtenwände  dominirt,  ans  seiner  nttheren  Umgebung  nicht  eingeaduivaite 
kann:  erst  in  weiterer  Entfemang  steigt  das  umliegende  Terrain  imOitaaviA 
Nordosten  allerdings  erheblich  über  die  Wallkrone  hinaus. 

Die  Rundschau  vom  Burgwall  ist  entzückend.  Der  Blick  schweift  vom 
Dorfe  Lenzen  und  den  dahinterliegenden  Höhen  im  Osten  zu  dem  bei  Dörbeck 
gdcgraen  kegelförmigen  Blisanenberg  im  Süden,  umfasst  im  Westen  die  ^i^ 
derui^  und  das  frische  Haff  und  reicht  im  Norden  noch  über  du-  Nehrung 
hinaus  aufs  Meer.  Es  wäre  sehr  zu  wünschen,  dass  diese  in  verschiedener 
Beziehung  interessante  althcidnische  Veste,  die  im  Ganzen  noch  wohl  erbalt«» 
ist,  nicht  der  Zerstörung  anheimfiele. 

1)  Pierson,  Eleotroii.  S.  22»  ^nm.  88  Mtet  LeiUMI,  In  der  altern  Form  Uns;uiia,  tob 
litt,  fanffn.  Schlupfwinki'l  ab.  Diese  Erklänitif:  wiirde  zu  der  von  Anhöht-n  fin):«-8chli>»s*D''i' 
Lage  des  Dorfes  Lenzen  und  mehr  noch  zu  der  zwiscbeo  tichlucbten  versteckten  Lage  de«  Burg- 
wmlla  sehr  wohl  passMi. 


IS 


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Bezogen  die  Araber  des  Mittelalters  Bernstein 

von  der  Ostsee  her? 

Von 

X>r«  «Jacob« 


A.  Natunrlssenflehaftliehe  Grflnde. 

Da  das  arabische  Weltreich  in  Spanion,  Sicilien,  an  der  phönikischcn 
Küste  und  sonst  Bernstoinfundritellon  besass.  so  entsteht  die  doppelte  Frage, 
einmal:  wareu  dietielbeu  den  Arabern  bekannt?  sodann:  genügten  sie  dem  Bedarf 
derselben? 

Ersterea  lässt  sich  nur  hinsichtlich  Spaniens  mit  Sicherheit  bejahen,  da 
der  berfihmte  Arzt  G&fiqi  (12.  Jhrd.),  der  seinen  Zeitgenossen  in  der  Kenntniss 
der  eiofiichen  Medicamente  als  grOsste  Autorität  galt^  and  ftberdies  selbst 
Spanier  war,  sein  Heimathland  als  fWdort  des  Bernsteins  nennt.')  Dieselbe 
Angabe  ibden  wir  sodann  bei  Dimeschqi.  Da  der  Bernstein  gegen  alle  mOg^ 
Heben  Erankhdten  gebraucht  wurda,  muss  die  Nachfrage  eine  liemlich  grosse 
gewesen  sein.  Doch  ist  diese  Bestimmung  su  ungenau,  um  nun  weiter  schliessen 
tu  dtbrfen,  dass  die  arabischen  Fundstellen  nicht  ausreichten,  zumal  dort  noch 
manche  neue  bekannt  werden  dürfte  und  die  bekannten  auf  ihre  Ergiebigkeit 
hin  noch  wenig  untersucht  sind,  schliesslich  diese  im  Laufe  der  Zeit  durch 
reidie  Ausbeutung  oder  Naturprocesse  abgenommen  haben  kann. 

B.  Anthropologische  Grfinde. 

Die  Verbreitung  der  arabischen  Münzen  würde  den  nordischen  ßemstein- 
handol  nur  dann  wahrscheinlich  machen,  wenn  in  der  Nähe  der  Bernsteinküste 
grosse  Masi^eti  von  Dirheius  gefunden  wären.  Nun  zählte  zwar  der  Münzfund 
von  Pr.  Holland  127,  der  von  Wartenburg  336  Exemplare  ^^);  aber  was  ist  das 
im  Vergleich  beispielsweise  zu  jenem  von  Tiesenhausen  beschriebenen*)  Funde 
aus  dem  Gouvernement  Wladimir,  der  aus  11077  Exemplaren  bestand.  Dennoch 

1)  Der  Bernttoia  wurde  niolioh  tob  den  Afabeni  TieUkdi      AmdmittBl  Tanrandet. 

!)  Citat  bei  Ibn  Baitiir. 

9)  Btiide  sind  von  Prof.  Nesselmann  beaditiebeB  worden. 
«)  Wiener  NumUm.  .Zeit«ohr..  Bd.  III. 

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beachte  man  folgenden  Umstand:  Aus  der  ziewlicli  glcichmässigai  Verttieifaog 
des  küfischen  Geldes  um  das  ganze  B^^cknn  der  Ostsee,  der  grOssereo  A» 

Häufung  auf  den  Inseln,  namentlich  Gotlaud,  und  seiner  Verbreitung  bis  nacii 
Island  müssen  wir  scliliossen.  dass  ein  lebhafter  Handelsverkehr  zur  See. 
dessen  Träger  jedenfalls  Normannen  und  Angelsachsen  waren,  im  Norden  gt 
herrseht  hat.  Dieser  kann  aber  sehr  leicht  die  ursprüngliclien  \'ertheilunjEfr 
Verhältnisse  der  arabischen  Münze  ganz  und  gar  verschoben  haben.  Fem«' 
können  wir  stets  grössere  Anhäufungen  an,  den  Arabern  näher  gelegenen. 
Punkten  aus  der  leichteren  Erreichbarkeit,  an  ferner  gelegenen  aus  dem  wahr- 
scheinlich höheren  Werthe  erklären,  wobei  der  Bernsteinhandel  immerbm  j 
treibende  Kraft  g^nresea  sein  mag,  ohne  dass  dies  durch  die  Fundkarte  znio  ! 
Auadrack  Ulme.  Wir  sehen  also,  dass  auf  diesem  kdne  Besohate  n  ' 

gewinnen  sind. 

Nachdrficklich  aber  mnss  ich  mich  gegen  Saw^ews  Behanptang  wendea, 
dass  nnr  dn  so  kostbarer  Handelsartikel  wie  der  Bemsteui  die  grossen  Kusea 
arabiadier  HQnsen  nach  dem  Norden  an  ziehen  vermocht  bitte.  JJfHm  dm 
FmB  des  Bernsteins  \m  den  Aiabem  wissen  wir  nichts.  Wohl  aber  wiMB 
wir,  dass  Pelze  dort  hoch  im  Werthe  standen;  so  bezahlte  man  nach  liai*iffi 
f&r  einen  schwarzen  Fnchspehs  100  Dindre>^) 

C.  Sprachliche  Gründe. 

Der  Viekannte  deutsche  Generalconsul  Blan  sudite  den  baltischen  Bemstdir  | 
handel  dadurch  wahrscheinlich  zu  madien,  dass  er  unser  Wort  „Bernstein" 
dem  arab.  'anbar  erklärte.    Dagegen  sprechen  drei  Gründe:  Einmal  die  lant- 
liche  Unmöglichkeit,  ferner  der  Umstand,  dass  'anbar  gamicht  Bernstein  heisst. 
wie  Blau  glaubte,  endlich,  dass  Ilandelsartikcl  von  dem  verkaufenden  und  oicbi 
Ton  dem  kaufenden  Volk  benannt  zu  werden  pflegen. 

Nichts  desto  weniger  p;ow;ilirt  uns  die  Sprache  einen  überaus  wichtigen 
Anhaltspunkt  für  den  baltischen  lieruritelnhandel.  Die  Araber  bezeichnen  näm- 
lich unser  Harz  mit  einem  persischen  Lehnwort  (kdh  nilx!),  woraus  hervorgeht, 
dass  sie  es  von  Osten  bezogen.  In  die  östlichen  Theile  des  Chalifenreicbs  | 
mündeten  aber  die  nordischen  Handelsstrassen,  der  Osten  ist  durch  seiae 
Mfinzen  bei  uns  weitaus  am  reichsten  vertreten.  *)  Noch  wichtiger  fast  ist  tber 
der  ümatand,  dass  das  Wort  kdh  rubä  in  der  Form  carabt  (resp.  earabe)  Ii 
die  romanischen  Sprachen  fibergegangen  ist;  es  findet  sich  im  Spanisebei, 
Portngieascheni  Italienischen  nnd  Französischen. 

B.  Historiselle  QrOiide. 

Dass  die  historische  Disciplin  an  unsere  Frage  herantreten  darf, 
«nntfglicht  dnrch  die  arabischen  Geographen,  welche  an  ernsten  wissenacbift- 

1)  Der  Dioär  ist  ein  fioldatuck,  der  Dirhcm  Silbcrmfinze. 

*)  Die  S&iüteideiUDÜnzen  geborea  den  U«rr»cli«ra  Toa  TraiMOzanica  aa. 

t 


157 


Uclieii  Streben^  an  Soliirfe  und  Vielseitigkeit  der  Beöbachtaog,  oft  aiieli  an 
Anamth  nnd  Elegaai  der  DarsteUang  iheflweiBe  in  dsn  ToHendetsteii  ICvstem 
dieses  Zweiges  der  Weltlitteratar  gehören.  Hinsichtlich  ihrer  bisherigen  Be- 
nutzung auf  onserem  Gebiet  haben  wir  allerdings  nicht  eine  einzige  anerkennens- 
werthe  Leistung  zu  yerzeichneu.  Von  der  Mehrzahl  der  Historiker  wurden 
die  arabischen  Quollen  ignorirt;  anstatt  sie  zu  studiren,  phantasirte  man;  selbst 
Job.  Voigt  (Geschichte  Preussens  Bd.  L,  Königsberg  1827)  muss  zu  dieser 
Kategorie  gerechnet  werden,  da  er  S.  218  sagt:  ,.Auf  diesem  Zwisciieuhandel 
durch  Russland  gehängten  Preussens  Erzeugnisse  sogar  bis  nach  Asien  und 
besonders  nach  Arabit^n,  wennglcicli  zweifelhaft  bleibt,  ob  nicht  die  Araber 
viellciclit  auch  schon  damals  den  Bernstein  unmittelbar  aus  Preusseu  abholten"  (I) 
Diejenigen  aber,  welche  die  orientalischen  Autoreu  benutzten,  hatten  die 
Wissenschaft  bezüglich  unserer  Frage  seither  nur  um  Lrthümer  bereichert. 
Zonftohst  hat  Bochart  eine  —  wie  es  sdieint  —  Terstfimmelte  Ayicennastelle 
▼erml^  dner  unhaltbaren  CSoi^ectiir  als  Beleg  ffir  den  baltischen  Bernstein- 
bandel  su  verwenden  ▼ersncht;  Sprengel  in  den  Noten  m  Dioskorides  folgte 
seinem  Vorgang.  Stave  schob  in  seinem  preisgekrönten  Werk  ftber  die 
Handelszüge  der  Araber  (S.  269)  in  ein  Citat  ans  Ibn  FadUn,  welches  noi^ 

dische  Handelsartikel  an&fthlt,  ohne  jede  Berechtigung  den  Bwnstein  ein. 
Anch  Frlihn  setste  (Ibn  Foszlan  S.  81)  diesen  Handelszweig  nnbegründet  vor^ 
ans.  6aw^ljew  endlich  schloss  anf  denselbeoi  mit  Sichetheit  ans  einor  Edriristelle 
in  der  aber  einerseits  nicht  von  den  baltischen  KUksten,  sondern  Ton  8ehott> 
land,  andererseita  nicht  von  Bernstein,  sondern  von  Pottfischamber  die  Bede  ist. 
Heyd  bat  noch  in  der  nenen  franz.  Ausgabe  seines  Werks  &ber  den  Levante* 
handel  diesen  Irrthnm  acceptirt. 

Betrachten  wir  nun  die  arabischen  Quellen  kritisch,  so  scheint  es,  als 
ob  der  Bernsteinhandel  sich  erst  verhältnissmässig  spät  entwickelt  habe.  Jeden- 
falls dürfen  wir  ihn  nicht  als  den  H.ui])torklarnngsgrund  für  das  Vorkommen 
der  küfischcn  Münzen  in  unseren  Gegenden  betrachten.  Dass  der  Bernstein 
von  der  Ostsee  komme,  wissen  die  Araber  nicht,  obwohl  letztere  unter  dem 
Namen  ,.Meer  der  Varäger''  gelegentlich,  wiewohl  selten,  von  ihnen  genannt 
wird.  -Mmjadflrsi  zählt  ihn  allerdings  unter  einer  Reihe  von  Handelsartikeln 
auf,  die  von  Bulgär')  herkämen,  räumt  ihm  aber  unter  diesen  keinen  hervor- 
ragenden Platz  ein.  Ibn  Hauqal,  der  doch  selbst  Kaufmann  war  und  auf  den 
nordischen  Handel  melirmals  zu  sprechen  kommt,  nennt  ihn  garniclit.  Ebenso 
die  anderen,  unter  denen  namentlich  das  Schweigen  des  Ibrahim  B.  Ja'qüb  von 
Bedeutung  ist,  weil  er  bis  in  die  JSähe  des  Berns teinlandes  vordrang.*)  Erst 

1)  In  der  Nähe  des  heutigen  Kasan. 

3)  Er  b<>.sclireibt  z.  B.  die  Bai:gwäUe  Meckieobargs;  ob  mit  der  freien  republikaniBchen 
Stadt  am  Meer,  die  zwölf  Thon  vaA  «ÜMa  Mniui  Mttaü,  Bansig  gemeint  sei»  vi«  maa.  vw- 
BvtlMt,  ist  aüeidiDga  sweifelliaft;  dodi  haben  wir  tS»  jedcnbUs  in  der  NilM  der  ponmendien 
Eüste  zo  suchen.  Die  Beflöhte  dee  IhrtUa  Ben  JtfqSb  gehSren  4n  lelrtenHillle  dee  lehaln 
Jalirhuoderte  an. 

t. 


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158 


in  späterer  Zeit,  nachdem  die  arabische  Münze  lange  aufgehört  hatte  znm 
Norden  zu  wandern  (woraus  man  fälschlich  auf  den  Abbruch  der  Verkehrs- 
bezichungen  geschlossen),  scheint  der  baltische  Bernsteinhaadel  einen  grösseren 
Aufschwung  genommen  zu  haben. 

Zum  Schluss  möchte  ich  noch  bemerken,  dass  Dr.  Blas,  welcher  nach 
längerem  Aufenthalt  in  Centraiarabien  unlängst  Mesopotamien  besuclitc,  mir 
nmdidi  mittheiltei  Bemsteinschmuck  wäre  daselbst  heutzutage  keine  Seltenheit; 
unter  den  Ton  ihm  geaammelton  Antiquitäten,  die  tbeflweise  noch  assyrische 
Edlschrift  aufweisen,  be&nd  sich  aach  eme  Bemsteinperle,  deren  Alter  er  jedoch 
als  sehr  problematisch  beseichnete,  weshalb  ich  von  einer  Uebersendnog  an 
Stadtmth  Helm  (nur  Analyse)  Abstand  nahm. 


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159 


Zur  Kenntniss  der  Weichthiere  Westpreussens. 

Von 

£L  Sclmfnn,nn  in  I>aj9izi8r* 


Einleitung. 

Noch  immer  piebt  oa  grosse  Landstrielu;  in  Westpreussen,  deren  Weich- 
thiere ganz  unltekannt  sind.  In  meiner  Abhandlung:  „Die  Binnen-MoUusken 
der  Umgebung  von  Danzig",  welche  in  den  Schriften  der  Naturforschenden  Ge- 
sellschaft zu  Danzig,  i3d.  V.  Heft  1  und  4  erschienen  ist,  habe  ich  die  dahin 
gehörige  Literatnr  sosamniengeatellt.  Daoaeli  ist  nw  die  weitere  ümgebung 
Ton  Danzig  gemver  beliannt,  sonst  nur  Weniges  ftber  die  Insserste  Nord- 
ostecke  der  Provinz  bei  Tolkemit  und  fiber  das  lecbte  Weicliselafer  bei 
Bromberg. 

In  den  Malakosoologischen  Blättern,  Nene  Folge  Band  VII,  1885  hat 
Ernst  Priedel  ans  Berlin  anter  dem  Titel  ,^nr  Weichthierknnde  West- 
prenssens"  seine  Beobachtungen  verdlfentlicht>  welche  er  bei  Gelegenheit  mner 

Reise  gemacht  hat  und  zwar  bei  Thorn,  Elbing,  Kahlberg,  Zoppot.  Bei 
Thorn  auf  dem  rechten  Ufer  der  Wciclisel  erwähnt  er  namentlich  Helix 
austriaca  und  dann  Schnecken  und  Muscheln  aus  der  Weichsel,  deren  Vor- 
kommen in  diesem  Flusse  schon  bekannt  war.  Aus  dem  Elbing -Fl  usa  wer- 
den dann  einige  Mollusken  aufgeführt,  die  auch  sonst  in  Flüssen  allenthalben 
vorkommen.  Besonders  interessant  ist  aber  seine  Liste  jener  Mollusken,  welche 
im  Frischen  Hafie  bei  Kalilberg  leben. 

Dh  ich  in  den  letzten  Jahren  einige  Excursionen  zur  Erforschung  der 
Weiohthiere  Westpreussens  unternommen  habe,  will  ich  meine  Resultate  mit- 
theileu,  wenn  ich  auch  weiss,  wie  wenig  vollständig  dieselben  sein  können, 
welche  ja  nur  auf  einem  ein-  oder  zweimaligen  Besuche  einer  Gegend  be- 
ruhen. 

I. 

Die  BinneQ-Molluskeii  der  Umgebung  von  Danzig. 

Zweiter  Nachtr^. 
In  den  Jahren  1884  und  1885  habe  ich  eine  Reihe  Nacktschnecken  ge- 
sammelt und  in  Spiritus  aufbewahrt.   Herr  Dr.  Simroth  in  Leipzig,  welcher 

1 


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leo 


anf  Ornnd  anatomischer  üntennohnngen  die  Arten  der  NadrtBchnecken  geuKr 
fesligestellt  hat,  hat  die  Güte  gehabt,  meine  gesammelten  Bzemphre  n  b^ 
stimmen. 

1.  inax{inu4.  Oliva. 

2.  tenellus.  Kahlbude. 
S.  arborum.  Mirchau» 

AgroUniax, 

1.  a(/re8t{s.    Oliva,  Mirchaa. 

2.  iaevü.  Oliva. 

Arian, 

1.  empiricorum.    Ich  habe  nur  ganz  schwarze  Thiere  beobachtet. 

2.  wb/uscu*.    Oliva,  Mirchau. 

8.  BourguignaU  MabüU,  Waldform  aus  Mirchau. 
4.  mmimm,  Hirohan. 

Fmiet  habe  ich  als  neo  ftr  Danzig  annifÜhren: 

1.  Lithogli/phu»  natieoidtM  Fir,  Am  14.  Mai  1H88  fand  ich  TUm 
dieser  Art  in  Menge  an  den  Steinen  sitsend,  mit  welchen  die  Weichsel  an  ihrer 
Mfindung  bei  Plehnendorf  eingedämmt  ist,  dicht  unter  dem  WaasevapiegeL  Ai 
jedem  weiteren  Besuch  der  genannten  Oertlichkeit  habe  ich  das  Thier  Weht 
auffinden  können.  An  demselben  Orte  habe  ich  schon  oft  nach  Schneckea^ 
sucht,  auch  grössere  Mengen  Anspülsei  von  dort  nach  Hause  gebracbi 
ohne  darin  das  oben  genannte  Thier  zu  finden.  —  Im  September  desselbeo 
Jahres  wurde  im  Berliner  Tageblatt  berichtet,  dass  diese  Schnecke  uch 
im  Berlin-Spandauer  SchifiTahrtscanal  aufgefunden  sei.  Ich  machte  nun 
von  meinem  Funde  Herrn  Dr.  0.  Reinhardt  in  Berlin  Mittheilung.  Wohl 
gleichzeitig  mit  mir  hatte  Herr  Lehrer  H.  Schulze  in  Küsirin  die  Schnecke 
in  der  Wartlic  gefunden,  worüber  Herr  v.  Martens  in  der  Gesellschaft  der 
naturforschenden  Freunde  am  17.  Juli  berichtete,  lieber  die  weiteren  Funde 
dieses  Thieres,  auch  über  den  meinigen  macht  Herr  E.  Fr i edel  Mittbeilang 
in  dem  Nachrichtäblatt  der  Deutscheu  Malakozoologischeu  GesellächaiL  im  No- 
vember-Dezember 1883.  — 

8.  Planorh%9  limophilu*  WesterL  So  hat  Herr  S.  Olessin  naeb- 
trl^ch  die  Schnecke  ans  Eahlbnde  bestimmti  welche  in  meinem  ersten  Nack- 
trage  in  den  Binnen-Mollnsken  Dandgs  als  PUmorhU  aUnu  eor.  tomiMMft» 
West  au^geföhrt  ist  Dagegen  ist  der  in  Steinkrag  gefundene  PEanerttt  viik- 
lieh  ImnueaHti  West  —  Noch  sweimal  bin  ich  in  Kahlbude  gewesen,  nia  du 
Thier  wieder  anfitusnchm,  doch  ohne  jeden  Erfolg. 

n. 

Tolkemit 

Tolkemit  ist  ein  kleines Stftdtchen,  am  Frischen  Haffe  zwischen  Elbiif 

und  Franenburg  gelogen.  Dort  erheben  sich  die  Ufiar  des  Haies  alhaihiiA 

1 


161 


zu  stattlicher  Höhe.  Bei  ßeliber^.  nur  5  km  vom  Haffe  entfernt,  boHndot  sich 
ein  Berg  von  193  m,  während  der  höchste  Punkt,  10  km  vom  Haffe  bei  Trunz 
gelegen,  198  m  erreicht.  Dieser  Abhang  ist  zum  grössten  Tlieile  mit  Wald  be- 
deckt. Zaldreiche  tiofo  Schluditen  ziehen  sich  bis  zum  Haff  hinab,  unter 
denen  die  bei  IVmklaii  durch  ihre  Grossartigkeit  und  Schönheit  sich  eines  wohl* 
verdienten  Rufes  erlreut. 

Auf  diese  (Jegend  wurde  meine  Aufmerksamkeit  durch  die  Arbeit  Hensehe's 
vom  Jahn;  1H61  u:erichtet,  in  welcher  yoii  dort  He  Ii  jc  personata  und  einige 
Clausilieu  aulgelidirt  werden. 

Im  .lalire  ISHO  wanderte  ich  im  .Iiili  HüchliL'"  durch  den  Park  von  Cadiuen  und 
braidite  von  dort  eiiiifjjo  Claus  11  im  licim.  Mann  nalnii  ich  im  Juli  18X3  zwei  Tage 
Standquartier  in  deni  Dorfe  licn/en  nml  diuthsuclite  auf  der  Höhe  liau|tts;icli- 
lich  die  Waldsiini})fe.  Endlich  bin  ich  im  Juni  1886  zwei  Tage  in  Pauklau  und 
Cadinen  gewesen. 

Die  fidgende  Liste  kann  nicht  besonders  vollständig  sein,  da  die  Monate 
Juni  und  Juli  weni^^  giuistig  zum  Sammeln  von  Landschnecken  sind.  Autdi  die 
von  Heusche  von  dort  aufgeführttm  Sdnu-cken  nehme  ich  unter  dem  Zciihen 
fl.  in  das  Verzeichniss  auf.  Heusche  giebt  das  Forstliaus  Wieck  als  Fundort 
an,  weil  dort  Herr  E.  Schwarz  wohnte,  der  für  ihn  sammelte. 

Die  im  Haffe  lebenden  Tlüere  sind  iu  der  folgenden  Liste  nicht  mit 
anfgeffthrt  — 

Limax  If&Uer.  —  1.  maa-imus  L.  —  2.  arhorum  Boacb.  (H).  —  3.  teneüut 

Nils,  (nur  H). 
Vitrina  Drap.  —  4.  pellucida  MfiU. 

Hyalina  F6r,  —  5.  niten»  Mich.  —  6.  pura  Aid.  vor.  tfüidula  Menke.  — 
7.  radiatula  Gray,  vnd  vor,  petroMlla  Charp.  —  8.  rrffstalHna  M1U1. 
—  9.  fulva  Müll. 

Zonitoide»  Lehm.  —  10.  müda  M&U. 

Arten  F^r.  —  11.  enqnricorutn  F^r.  —  12.  »ubfittcu*  Drap.  (H). 

Patula  Held.  —  18.  rodundaia  MfiU.  —  14.  pygmaia  Drap« 

Btlix  L.  —  15.  aeuhata  Mfill.  —  16.  eoHaia  MfiU.  —  17.«  penonata  Lam. 
Hensche  bekam  diese  Schnecke  im  Sommer  1860  durch  Herrn  E.  Schwärs 
aus  Wieck.  Im  Juli  1883  fand  ich  in  der  Schlucht  swischen  Cadinen 
und  Lenzen  trotz  mehrstündigen  Sucbens  nur  vier  lebende  und  ein 
todtes  Exemplar  und  im  Juni  188(5  nur  zwei  Si  iinecken  dieser  Art.  — 
18.  hiih'Hx  (!hem.  (H).  —  19.  hhpüla  L.  —  L><).  fruticum  Alüli.  (H). 
2J,  urhmtiHuin  L.  —  22.  hortenna  Müll.  —  pomatia  L.  (H). 

Bull m  i nv s  Elir.  —  24.  oW»rux  Müll. 

Cochlicopa  Risso.  —  2.'>.  luttnca  Müll. 

Pupa  Drap.  —  20.  edentuia  Drap.     -  27.  suliHtriata  Jeff.  —  28.  pusiUa  Midi. 
Clauiilia  Drap.  —  29.  Uunituxia  Mont.  (H).  —  30.  ^/a*u/ü  Drap.  —  '.W.cnud 
Held  (nur  H).  ~  32.  dulna  Drap.  (H).  —  33.  punula  Ziegl.  (nur  Hj. 

s  11 


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162 


—  34.  «MlrMMa  Dnp.  (H).  —  35.  pKcat^iia  Drap.  —  88.  taUthiiA 
E.  A.  Biels.  —  37.  filograna  Ziogl.  (nur  H). 

Suecxnea  Drap.  —  38.  jmiris  L.  —  39.  Pfiiferi  BoftBm.  —  40.  oblong  Hn^ 
Caryehium  Lam.  —  41.  mimmum  Müll. 

I«tflKiia«a  Lam.  —  42.  staynalü  L.  —  43.  auricularia  L.  —  44.  jMfi^niMilL 

—  45.  palustris  Müll.  —  46.  truneatula  Müll. 

ApUwa  Flem.  —  47.  hxfpuorum  L. 

Planorbia  Guett.  —  48.  mrneus  L.  —  50.  maryinatus  Drap.  —  51.  ror<«  L. 

—  52.  voriiculuH  rar.  charifuti  Held.  —  53.  spirorbis  L,  —  54.  vp- 
temffxfratus  Ziogl.  —  55.  contorius  L.  —  56.  Rossmaessleri  v.  Auenir. 

—  57.  nitidus  Müll. 

■Ancylus  GeofT.  —  58.  ßuviatilis  Müll.    In  dem  Grenzbach  bei  Caiiiücn  an 

Steinen  in  tfenge. 
Fa{«ala  Müll.      59.  erittata  Mull. 
Sphaerium  Seop.  —  60.  conMum  L. 

PUidium  C.  Pfeiff.  —  61.  foasannum  Glees.  —  62.  mi/tti«!  Held.  —  6S. 
lu»al0  C.  Pfeiff. 

m. 

Riesenburg. 

Am  14.  und  15.  Juli  1884  habe  ich  in  der  Umgebung  der  Stadt  ee- 
gesamniolt.  Meine  Ausbeute  an  Landsdinockon  in  der  unmittelbaren  Näiie  d^r 
Stadt  war  sohr  gering.  Der  naiio  Wald  enthält  fast  nur  Nadelholz;  mit  Busch- 
werk l)eHtandcMo  Abhänge  .sind  knapj).  Dann  aber  war  der  ganze  Boden  stark 
ausgetrocknet,  da  i\H  lange  nicht  geregnet  hatte.  In  Gärten  zu  .sammeln  halt»- 
ich  keine  Gelegenlkeit.  Daher  habe  ich  vorzugsweisse  Dach  Wasser-MoUuäkeu 
gesucht. 

In  unmittelbarer  Nähe  der  Stadt  befinden  eich  der  Schloss-See  mid  der 
Sorgen-See.  Der  erstere  ist  weit  hinein  mit  Rohr  bestanden  und  gut  isU* 
reiften  Wasserpflanxen  bedeckt,  der  andere  bat  weniger  Pflaoaenwnchs.  An 
den  Ufern  beider  Seeon  und  in  den  benachbarten  Wiesengrtben  habe  ieh  ge> 
eammelt. 

Dann  ging  ich  über  Gilwe  nach  dem  Rlostersee  und  bis  Gr.  TroB* 
nan.  Hier  treten  Laubwälder  auf.  In  diesen  habe  ich  einige  Landschnecken 
gefunden,  doch  bin  ieh  fiberzeugt,  dass  sich  dort  noch  mehr  Arten  finden 
werden,  auch  wohl  ClaunUa  und  ^ipa,  wenn  hei  gfinstigerom  Wetter  und  in 
geeigneterer  Jahreszeit  gesammelt  wird.  Auch  dürften  die  Waldsfimpfe  nocb 
manche  interessante  Mollusken  beherbergen. 

Einen  reichen  Beitrag  verdanke  ich  dann  der  Güte  des  Rectors  de?  R*?»'- 
progymnasiums  zu  Riesenburg,  Herrn  Müller,  der  mir  auf  meine  Bitt'  « 
Frühjahre  1885  einige  Cigarrenkisten  mit  Anspülsei  des  Sorgen-Sees  über^aiidit 

Im  Fuigeuden  tiihre  ich  die  im  vortiiii  genaonteu  Gebiete  gefuadeDC' 

4 


MoUnaken  tmt  Der  am  weitesten  gelegene  Fnndort  ist  13  1cm  von  Riesenburg 

entfernt. 

Uyalina  Yvv.  —  1.  radinfula  (Jray. 

ZonitoidcH  Lehm.  —  2.  nitida  Müll. 

Arion  BVr.  —  3.  mbfvscuK  fJrap.    (Jr.  (lilwe. 

Helia  L.  —  4.  pulrfwlla  Miill.  —  b.  /ililcnx  Cliciu.  —  6.  fitttjiida  l,.  —  7.  ru- 
hii/iuosa  Ziogl.  —  8.  incaniafit  Müll.  Am  Rloster-See  fand  ich  lebende 
Thiere.  In  Westpreussen  ist  diese  Art  noch  l»ei  Ostroinetzko  am  rechten 
Weich.sehiler  von  Krau.so  gefunden  und  von  mir  im  Thale  des  »Sehwarz- 
waaser  bei  Terespol  und  Oache.  —  9.  hwietm»  M&ll.  Oilwe. 

Coehlieopa  RisBO.  —  10.  lubriea  HfiU. 

Sueeinea  Dnp.  —  11.  Ifeißtri  Bösem.  —  12.  oblonffa  Drap. 

Limnaea  Lun.  —  13.  HagnaU»  L.  —  14.  oMirieularia  L.  —  15.  ampla  Hart. 
16.  ovata  Drap.  —  Xl.pengra  M&ll.  —  18.  paUutriu  MBU.  —  19.  trun- 
eatula  MfiU. 

Pkffta  Drap.  —  80.  fanttnaU»  L. 

Aplexa  Flem.  —  21.  hypnorum  L.   In  einem  Sumpfe  bei  Kl.  Troinnau. 

Planorb  is  (Juett.  —  22.  conmts  L.  —  23.  luarginatM  Drap.  —  2\.  caHnatUM 
Müll.  —  20.  rnrft'.r  \j.  —  26.  vortirutu»  rar.  cfiartt'UH  rield.  —  27. 
temgyratuH  Ziegi.    -  28.  contartv«  L  —  29.  a/hnH  Müll.  —  30.  Rogg' 
vtaensleri  v.  Auers.  —  31.  complanatM9  L.  —  32.  nitidm  Müll. 

Velli'tia  (rray.  —  33.  lamsd^H  L. 

Valvata  Müll.  —  34.  antiqva  Son.  Am  Kautziger  rfee  fand  ich  nur  eine 
Schale,  welche  aber  7  mm  hoch  ist;  dagegen  erhielt  ich  zahlreiche 
E.xemplare  durch  Herrn  Rcctor  Müller  aus  dem  Sorgen-Öce.  —  35.  »»«- 
croatoma  Steenb.  —  36.  crutata  Müll. 

Viifipara  Lam.  —  37.  vera  Fnmenf.  Sorgen-See.  —  38.  fageiata  MfiU. 
Kloster-See. 

Bythinia  Gray.  —  89.  teiOaeulata  L. 

Anadonta  Cnv,  —  40.  mutabili*  Cless.  vor.  anaUna  L.  Sorgen-See. 
ünio  Phil  —  41.  tumidvt  Nils.   Soi^nSee  nnd  Kloster-See. 
Sphaerium  Scop.  —  42.  c&mieum  L. 

Calyrulina  Classi.  —  43.  lacuttri»  Mull.  Sorgen-See.  —  44.  Rtfcoltii  Norm. 
rar.  daitica  ClesB.     In  einem  Waldsumpfe  bei  Kl.  Tromnan.  Diese 

Muschel  ist  neu  für  Westpreussen. 
fitidium  V.  Pfeiff.  —  45.  amnieum  Müll,    Sorgen-See.  —  46.  Henslotvianum 
Shcpp.  —  47.  foHHarinum  (Mes>*.  —  4>.  jnil/idvm  Jeftr.       49.  obtu^ 
mte  C  PfeitT.   —  50.  nitidum  Jen,  —  51.  mbtruncatum  Malm.  — 

52.  miliinn  Held. 

Für  die  Berichtigung  der  BestinHuung  die^^er  Pisidieu  bin  ich  wieder 
Herrn  S.  Clessin  in  Oehsenfurt  zu  Hank  verpflichttit. 

Auf  derselben  E.xcursiou  kam  idi  auch  nach  (jai  usee.  An  die  Seeeu  in 
der  Umgebung  der  Stadt  ist  schwei'  bioauzukommeu.    Ich  konnte  nur  wenige 

ft  11* 

I 


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164 


Arten  aoffindeo,  oAmtich:  Limnaea  pahttri9,  ttapnaUs,  Planorbi»  comeut 
nutrffinaiu»,  vorUa,  nitidut,  amtorhu,  eritta  vor.  tpitmlonu,  Sphaeri^tm 
eorneum, 

IV. 

Das  Thal  des  Schwarzwasser. 

Im  Kn^isc  Scliwetz  liabo  ich  nur  an  zwei  Stellen  ^«'sanitnelt  und  zw.ir 
nur  im  Thale  des  Scli war/.wa.srfer.    Dieser  Fluss  schneidet  tief  in  den  san- 
digen Boden  ein,  doch  ist  das  Flussthal  nicht  breiL    Die  steilen  Ufer  sind 
▼idfach  mit  Bosohwerk  und  auch  mit  statIlicliMi  Bänrneii  bedeckt,  vtthrend  sich 
neben  dem  Fluase  aebmale  Wieaen  binsieben.  Tiefe  Schlacbten  f&hren  oft  nur 
kleine  Bliebe  dem  Haaptfloaae  an.  Anfang  October  1884  habe  icb  an  einem 
einsigen  Tage  bei  der  Eisenbahnatation  Tereapol  geaammelt  and  iwar  Mia* 
aeblieaaUeh  im  Thale  dee  Sehwarswasaer  und  in  einer  SeitenBchlncbt  der  Wim- 
Parowe.   Schon  lange  hatte  es  nicht  geregnet,  daher  war  meine  Aasbeote  an 
Landschnecken  nicht  sehr  gross.    Die  Clausilien  z.  B.  fehlten  gänzlich,  ebenso 
die  Nachtschueckea.   Ferner  bin  ich  einen  Tag  in  Osche  etwa  5  km  lUMrdlieb 
von  Terespol  gewesen  und  habe  auch  hier  im  Thale  des  SchwarzwasBer  ge- 
sammelt.   Der  höher  gelegene  grosse  Kiefernwald  gab  keine  Aiisboute.  und  die 
darin  liegenden  Gewässer  habe  ieli  nur  sehr  mangelhaft  uutei-äucben  können. 
Vitrina  Draj).  —  1.  pillucida  Müll. 

Hyalina  V{'Y.  —  2.  niiem  Mich.  —  3.  pura  r<ir.  riritlula  Menke.  —  4.  ratUutula 
Gray-  und  rar.  petrojiella  Chaip.  —  a-ystaliina  Müll.  —  6.  Julvu  MüU. 
Zonitoide»  Lehm.  —  7.  nitida  M&H. 
Arion  F^r.  —  8.  empiriconm  F<fr. 

Patula  Held.  —  9.  nOundata  MftlL  —  ]0.  ruderata  Stud.  —  11.  pjfymam 
Drap. 

Helix  L.  —  12.  aeuUata  MüU.  —  13.  puleheUa  MfiOL        14.  etMtata  Müll. 
15.  bidw  Chem.  —  16.  ruhigino$a  Ziegl.  —  17.  hi^da  L.  -*  18. 

»triff ella  Drap.  —  19.  frutirum  Müll.  —  20.  incamata  M&U.  —  21. 

lapicüla  L.  —  22.  in-l>usf<>nnn  L.  —  23.  horiettnB  MüU. 
Cochlieopa  Risso.  —  22.  li'l'ri<ui  Müll. 
Fupa  I>l-ap.  —  25.  mbtitnata  .Irtr.  —  26.  puailln  Müll. 

Clautilia  Drap.  —  27.  himirutta  Munt.  —  2X.  rcntricona  Drap.  —  29.  dubia 

Drap.  —  30.  bidentata  Ström.  —  .^l.  plicata  Drap. 
Succinta  Drap.  —  32.  l^frifi-ri  Rossui.  —  dl^.  putri»  L. 
(Jurychwi  m  .Müll.  —  34.  mininium  Müll. 
Valvata  Müll.  —  35.  piscinali»  MüU.  —  36.  cristata  Müll. 
Vivipara  Lam.  —  S7.  wra  Franenf. 
Bythinia  Gray.  —  88.  tentamlata  L. 
Neretina  Lam.  —  39.  ßuviatili»  L. 

Limnaea  Lam.  —  40.  ttagnali$  L.  —  4t.  an^la  Hart  —  42.  awtia  Drap 
43.  palustris  MQU.  —  44.  truneatuh  MfilL  —  45.  peregra  II  IUI. 

• 


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165 


Phyta  Drap.  —  46.  /ontinali»  L. 

Planorbis  Gaett.  —  47.  eor»eug  L.  —  48.  maryinaitu  Drap.  —  49*  earinattu 
MQU.  —  60.  vortejc  L.  —  .51.  spirorbit  L.  —  52.  t^mtgifrahu  Zi«gt 
03.  contorfus  L.  —  54.  cUbu»  Müll. 

ünio  Phil.  —  56.  baiavu*  Lam. 

Sphaeriu  m  Scop.  —  66.  eomeum  L. 

Piiidiutu  V.  P fei  ff.  —  r>7.  amnlcum  Müll.  —  58.  im/ttim  Held.  — 59. /o««l- 

rifntvx  C'less.  —  HO.  pu/c/wllum  Fi-v. 
\()]\  doii  hier  auft^c'zalilfcn  Arien  «.'rliiclt  ich  aurf  Osciio  durcli  den  Send- 
boten des  liolanisrli-zoologirti-lien  Vereins  llnrn  Dr.  Hellwig  Hclij-  ruJerafa 
und  H.  lapiciila.  Die  erstere  Art  ist  Ins  dahin  ans  Westpreussen  noch  nicht 
bekannt,  während  dieselbe  in  Ostpreu.s.sen  sowoid  von  llousclie  als  auch  vou 
mir  gefuudcu  wurde.  Herr  Hellwig  brachte  au»sei-dem  noch  einige  Clausilien 
mit,  aber  nur  Arten^  die  ich  später  dort  auch  selbst  gefunden  habe. 

V. 

Biologisches. 

Botlialbinisnias  von  VMparn  vera  von  Frauen  f.  Lehinann  be- 
schreibt das  Thier  von  Vivipara  vera  als  .,schwara  oder  schwarsgrau  mit 
gelben  oder  orangen  Punkten  an  allen  Theilen  besetzt."  Solche  Thiere  leben 
in  Menge  In  den  Festungggräben  von  Danzig  und  in  der  Mottlan.  In 
dem  Nachtrag  zu  den  BinnenmoUusken  von  Dansig  habe  ich  als  Varietät 
von  Vivipara  vera  ein  Thier  beschrieben^  welches  hellorangegelb  ist  mit 
wenigen  dunkleren  Punkten  bedeckt.  Diese  Thiere  hatte  ich  in  den  Oräben 
der  Wiesen  bei  Ohra,  welche  zeitweise  mit  der  Mottlan  in  Verbindung  steheui 
gefunden. 

Wenn  im  ersten  FrQl^ahre  die  Wasserpflanzen  diese  Gr&ben  noch  nicht 
überwuchern,  bemerkt  raan  die  gelben  Thiere,  welche  dann  munter  herum- 
kriechen, sehr  loldit.  A'ermöge  ihrer  hellen  i'arhe  lieben  sie  sich  wie  Sterne 
vom  dunkleren  Untergründe  ah.  Ja  schon  wenn  allein  die  gelben  Fühler  aus 
dem  dunkelen  (behause  hervnri;ii;iMi,  sieht  man  diese  his  auf  zwei  .Meter  Ent- 
fern nng  im  Wasser.  Dass  auch  dunkele  au  deuselbcn  Orten  vorkommen,  war 
mir  lange  Zeit  entgangen. 

Jm  Friihj;dire  188(>  nhersaiidle  ich  .solche  hellen  Thiere  an  Herrn  Dr. 
Heinrich  8imroth  in  Leipzig.  13ei  dem  h'ange  dieser  fand  ich  sogar  ein 
gelbes  Thier  mit  einem  dunkelen  in  copula.  Herr  Dr.  Simroth  hat  die  hellen 
Thiere  als  roth>albin  im  Zoologischen  Anzeiger  Jahrgang  IX.  beschrieben. 
Unter  den  ihm  vorliegenden  Thieren  fand  er  solche»  bei  denen  sogar  das 
Sdiwarz  im  Auge  fehlte.  Er  vergleicht  mit  diesem  Vorkommen  das  analoge 
bei  der  Nacktschnecko  Arion  empiricontm.  Bei  uns  in  Wespreussen  habe  ich 
von  dieser  Schnecke  nur  ganz  schwarze  beobachtet,  in  südlicheren  Gegenden 
kommen  neben  schwarzen  rein  rothe  vor,  bei  denen  also  das  schwarze  Pigment 
voUstäadig  fehlt. 


I 


 166 

In  der  wichtigen  Arbeit:  Versuch  einer  Naturgeschichte  den  deataekei 
Nacktschnecken''  in  der  Zeitschrift  Dir  wissenschaftliche  Zoologie  für  1^6  Adt 
Simroth  aoch  seine  Untersuchungen  Qbcr  die  verschiedenen  Färbungen  voq 
Arion  empiricorum  mit.  Er  fasst  seine  BesultatOi  die  auch  auf  Zaehtreniichai 
beruhen,  folgendcrmassen  zusammen: 

a.  Die  Färbung  wird  bedingt  lediglich  durch  Temperatureinflüsse  wihiai 
der  Hauptoutwickhingsiieriode. 

1).  Wärme  houinit  den  schwarzen  FarlistnflT  oder  bildet  ihn  zurück;  sie 
begünstigt  den  rothen  sellisl  nocli  naeli  erfolgter  AusfärbuDg  im  äSchwarz. 

c.  Kälte  wirkt  der  Wärme  entgegengesetzt. 

Existiren  vielleicht  analoge  Bedingungen  für  die  Färbung  der  Vivipam 
eeraf  Das  Vorkommen  der  roth-albinen  Thiere  in  den  flachen  und  dtias 
wlirmeren  Grüben,  der  schwanoi  io  den  ftieferon  and  daher  kilteroa  Stiit' 
gräben  sprieht  dafür. 

üebrigens  ist  das  Vorkommen  dieser  Albinos  dorcbans  nicht  auf  die 
Gräben  bei  Dansig  beschränkt.  Herr  Kirbuss  aus  Ednigsberg  in  P^.,  den 
ich  Mittheilung  von  meinem  Funde  gemacht  hatte^  Sbersandte  mir  roth^Urine 
Thiere  ans  Känigsberg»  die  er  in  einem  Graben  am  HoUihider  Baum,  der 
nicht  mit  dem  Pregel  in  Zusammenbang  steht,  gefangen  hatte.  Auch  tbA 
er  mir  mit,  dass  er  bei  Tiegenhof  in  der  Weichselniederung  ebenfalls  ilbiw 
Thiere  beobachtet  habe,  so  dass  dieselben  also  auf  dw  Strecke  von  DaDzig\M 
Königsberg  constatirt  sind.  Sonst  habe  ich  Vivtpara  vera  noch  in  einzelnen 
Seeen  und  Teichen  der  Provinz  beobachtet»  doch  stets  nur  in  der  schwanen 
Form.  — 

Deckel  bei  l*Utnm'bi«  njrlrafhiM  L.  Im  Juni  1886  fand  ieli  bei  Ca- 
dinen in  einem  damals  vollkommen  Inn  ken  liegenden  Sumpfe  l^lanor^»  nyx- 
rorbix  hei  aul'  dein  Hoden  liegend.  Ich  .><ainmeltc  eine  Anzahl  l'liiere,  die  ich 
für  todt  iiieit,  in  ein  KaKtcluMi.  Als  ich  dieses  nach  sieben  Wochen  wieder  vor- 
nahm, bemerkte  ich,  dass  jedes  Gehäuse  durch  einen  weissen,  papicrartigen 
Deckel  geschlossen  war.  Die  Thiere  hatten  sich  so  zurückgezogen,  dass  die 
Haute  des  letaten  Umganges  leer  war.  Ich  setzte  sie  in  Wasser,  ond  nach 
drei  lagen  krochen  alle  munter  umher!  Ja,  einige  Thiere  lebten  noch,  nach* 
dem  sie  4  Monate  trocken  gelegen  hatten.  Eine  solche  Widerstandafthigkeit 
gegen  das  Vertrocknen  mnss  bei  Wasserschnecken  überraschen,  wihrend  bei 
Landschnecken  diese  allgemein  bekannt  ist 

Rossmässler  und  Michaud  haben  einen  soldien  Deckel  bei  den  nik 
verwandten  Planorbis  levcostoma  Mich.  syn.  mit  rotundatu»  Poirel 
beobachtet.  Diese  Sohnecke  habe  ich  Übrigens  in  Wes^renssen  noch  nklit 
angefunden.  — 

Schmarotzer  in  Succinea  ptUr-is  L.  Bei  einer  Swcinea  putm,  dir 
ich  in  einem  Glase  hielt,  fiel  mir  der  eine  eigenthümlich  verdickte  Augenträßff 
auf.  Nacli  einigen  Tagen  zeigte  der  andere  diosell)C  Erscheinung.  Jeden  df^ 
selben  füllte  eine  Insecten-Lai've  mit  braunem  Küpfe,  dann  folgenden  braui^ 


167 


Pcrlenschnüren  mit  grünen  Ringen  vollständig  aus.  Die  Ringe  bewegten  sich 
fortwährend  in  der  Längsrichtung.  Hcrührt«'  icli  o'uwn  Augonti'äger,  so  stülpte 
sich  dieser  ein,  wie  bei  einem  ^«'.sundcn  Tliicie,  wurde  aber  bald  wieder  her- 
vorpestreckt,  und  die  Larve  folgte  bald.  Ausscrdeiii  zeigten  sich  im  Inneren 
ru)cli  3  obonsoiciie  Larven,  deren  Kopfe  zwischen  den  Ansätzen  der  Angen- 
träger  sassen.  Die  Larven  wuchsen  rasch;  dabei  kroch  die  S<;hnecke  im  Glase 
munter  umher  und  frass  Salat.  Nach  H  Tagen  starb  die  Schnecke.  Ich  nahm 
die  eine  Larve  aus  dem  Augeuträger  und  bewahrte  sie  in  Spiritus  auf.  Herr 
Haiipilehror  firischke  bestimmte  dieietbe  «la  sa  Eriatalit,  einer  Fliege  ge- 
hörig. Wibrend  dae  Gehänee  der  Schnecke  nur  16  mm  mag»^  hatte  die  Larve 
die  stattliche  Lttn(^  von  12  mm  und  eine  Dicke  von  etwa  1'/«  mm. 

Schmarotzer  bei  Svccinea  sind  schon  mehrfiich  beobachtet.  Herr  Brischke 
hat  aus  einer  Schnecke  eine  andere  Fliege,  Sareophaga  earnina  erzogen. 
Ueber  einen  anderen  Schmarotzer  hatte  Herr  Brischke  die  Güte>  mir  Folgendes 
aas  einem  Briefe,  den  Hoir  Professor  Z  ad  dach  in  Königsberg  1863  an  ihn 
gerichtet  hat,  mitzutheiien: 

},Sehr  interessant  ist  mir  die  Aufhudung  des  merkwürdigen Scbmaiotzers 
von  Sucritwn  pntris  gewesen.  Es  war  kein  Zweifel,  dass  er  auch  bei  uns 
vorkomme,  indessen  ist  er  wohl  hier  noch  nicht  beobachtet  worden.  Es  ist 
dies  Leu  <•  VC  hlitri  diu  m  pa  ra  iloxii  m ,  voji  (aiiis  ausführlich  beschrieben  und 
bonunnt,  später  von  v.  Siebohl  untersucht.  Kein  Wunder,  dass  Sie  das  Thier 
nicht  «Mzieheii  konnten,  denn  es  ist  keine  Larve,  sondern  imr  ein  Ktninschlauchj, 
der  sich  in  dei'  Schnecke  t'utwickelt  und  in  seinem  Inneren  Distumen,  kleine 
EiDgewcidewürmer  von  mm  Länge  erzeugt,  die  sich  erst  vollständig  aus- 
biUe&}  wenn  sie  in  den  Darm  eines  WirbeUhieres  und  zwar  wahrscheinlich 
eines  Wasservogels  (7Za//twJ  geratben.  Diese  Scfalttnche  haben  aach  keinen 
Kopf,  fressen  auch  nicht,  sondern  sind  nur  contractu." 


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168 


lieber  Partheuogenesis  bei  den  Blattwespen. 

Voo 

O  C*.  Jk.  Oi-isohke, 

BMqpttohnr    Ik,  te  Laagfikr. 


Indem  ich  es  nnternehme,  oioine  Erfahnmgen  Aber  die  Zacbt  von  Bbttwespes 
aas  anbefrachteten  Eiern  miteutheilen,  mass  ich  aoch  des  ▼eratorbeneo  Pro- 
fessors C.     Siebold  in  Hnnchen  gedenken,  dessen  Uebensv&rdige  und  um- 
gende  Persönlichheit  mir  stets  entgegentritt,  wenn  ich  an  unsem,  für  mich  m 
belehrenden  Verkehr  snrfiekdenke.    Er  und  Professor  Ratzebarg  in  ^'eu5tld^ 
Eberswalde  waren  es,  die  meine  Liehe  zur  Natur  auf  die  Insekten  und  htm- 
ders  auf  die  Hymenopteren  lenkten.    Beide  Herren  unterzogen  «ich  bereitwil- 
ligst der  Bestimmung  meiner  Schätze  und  setzton  mich  dadurch  in  den  Ptand, 
das«  ich  auf  dieser  Basi^i  durch  eigenes  Ötudiuin  weiter  bauen  konnte.  —  Mein 
Briefwechsel  mit  Herrn  Prof.  v.  Siebold  wurde  recht  rof^e.  als  er  sich  oiitder 
Parthenogenesis  der  Blattwespen  zu  beschäftigen  anfing.    Am  17.   Nov.  1863  , 
schreibt  er  unter  Anderem:    Bekanntlich  linden  sich    von   Klug,    Ilartig  und 
anderen  Entomologen  verschiedene  Tonthredinidon  Arten  beschrieben,  von  deucD 
sie  aber  nur  Weibchen  oder  nur  Männchen  bis  jetzt  hatten  auffinden  können.  £& 
ist  ansunebmen,  dass  eine  dieser  Arten  als  2  zu  einer  anderen  nar  <f  enthaltendes 
Art  gehören  wird.    Das  wu-d  sich  besonders  bei  der  Zneht  ans  Larren  sehr 
leicht  heransstellen,  und  haben  Sie  darüber  gewiss  schon  hfibsche  Erfahrangei 
gemacht.  Nun  giebt  es  aber  anter  diesen  männerlosen  Tentfarediniden  emife 
Arten,  bei  denen  es  auffallen  mass,  dass  trots  ihrer  Httufigkeit  and  trots  dtr 
Menge  von  IndiTidnen,  welche  davon  durch  die  verschiedensten  Sammler  n- 
sammengebracht  worden  sind,  sich  noch  kein  einsiges  Mal  ein  <f  hat  auffinden 
lassen.    Seitdem  ich  auf  die  Parthenogenesis  aufmerksam  gemacht  habe,  welche 
bei  verschiedenen  Insekten  .^tafifindet,  gewinnt  die  obige   auffallende  Erschei- 
nung eine  ganz  besondere  Bedeutung.   Es  fragt  sieb,  ob  nicht  viele  jener  2 
von  Üelandria  ephippium,  ovata,  filhipe$^  Dineura  Alni  etc.  im  Stande  sind,  ?icb 
wie  gewisse  Psychiden  unbefruchtet  fortzupflanzen,  und  ob  nicht  deshalb  die  o 
dieser  Tenthn'diniden  von  den  Entomologen  fibersehen  werden  mussten,  wei 
nur  von  Zeit  zu  Zeit  bei  einer  Generation  Miuinchen  auftreten  und  bei  meKff- 

reo  vorhergeheuden  und  nachfolgenden  Generationen  ganz  ausbleiben.  Es  kat^ 

1 


t69 


bmh,  dass  iiob  nach  den  neaeeken  ErfahruDgen  herausstellt,  die  lange  Tenniss- 
ten  Tenthrediniden-Uilonchen  sind  vorhanden,  sind  sogar  immer  vorhanden  und 
nur  wegen  anderer  Färbung  und  Zeichnung  nicht  richtig  su  den  entsprechenden 
Weibchen  eingereiht  worden." 

„ßs  kann  aber  auch  wirklich  rartlicnogenesis  dabei  im  Spiele  sein,  nament' 
lieh,  wenn  ans  einer  sehr  grossen  Anzahl  von  Cocons  lauter  Weibchen  aus- 
schlüpfen, dip  Eior  aV)lf'£rnn.  ans  denen  Räupchen  hervorschlüpfen,  ohne  dass 
zu  deren  Hfriuchtmig  Mannithen  hei  der  Hand  waren."' 

Als  Herr  Proli'SHor  v.  Siclioid  dit"  h'e.sultato  nieinor  /V,-(}/;/(jr//M>.-Zuchten 
in  unseren  Oesellsi'lialtssi'liriftcii  gelesen  hatt(;,  sehriel)  er  am  28.  Febr.  1869 
an  mich:  ,.Ich  habe  Ihnen  noch  Ijesonders  zu  danken  für  Ihren  letzten  inhalts- 
rcichen  Brief  vom  2!).  Movemhcr  18(33,  aus  welchem  ich  mir  äusserst  brauch- 
bare Notizen  in  meine  Vorarbeiten  zur  Parthenogenesis  eintragen  konnte. 
Ihre  Mittheilung  über  Pezomachus-^,  welche  Sie  ein  paar  Jahre  lang  aus  Micra- 
gtul»  encogen  haben,  hat  mich  besonders  interessirt."  ^)  Siebold  bittet  mich 
um  Cocons  von  m&nnerlosen  Tenthredinidon,  die  er  ersidien  will,  nm  die  aus- 
gekrochenen  $  zu  untersuchen,  ob  ihr  receptaoulum  soninis  wirklich  leer  von 
Samenmasse  ist.  Dann  fUhrt  er  fort:  „Zur  Parthonogenesis-Fn^  fuge  ich  noch 
hinsn,  dass  der  ordentliche  Lehrer  an  der  Realschule  in  CSassel,  Dr.  Herrn. 
Kessler  (Cassel,  1866)  eine  kleine  Schrift  bekannt  gemacht  hat  fiber  die  Lebens- 
geschichte von  ('eulorhifnchttit  mlcieoUts  und  Ncmatu^  venirieotu»^  in  welcher 
derselbe  auf  S.  60  die  parthcnogenetische  Fortpflanzunir  von  A^.  ventrieonu 
(jetzt  A'.  Ribesll)  fentge.stellt  hat."  Hiernach  lässt  sich  die  Mittheilung  von 
HartifT  (Blatt-  und  Holzwespen  18.'J7,  p.  277)  über  Seiandria  breris  ir-.wvA  sicher 
anf  Pai  tluMKiircnesis  deuten,  und  mai;  Ihnen  diese  An<ral)e  des  Hartiir,  der  da- 
mals keine  Ahminj;  von  Parthendi^enesis  hatte,  einen  Anhaltspunkt  liefern  zu 
weiteren  Beohaehtungen.  um  diese  I]!srli<miung,  die  immer  noch  angezweifelt 
wird,  feststellen  zu  helfen.''  Die  hetrelVende  Stelle  l)ei  Hartij,' lautet:  ,,So  grosse 
Mengj^n  dieser  sonst  nicht  häufig  vorkonunenden  Blattwespe  im  vorigen  Jahre 
schon  Mitte  April  in  meinem  Garten  auf  Rosen  anzutreffen  waren,  so  habe  ich 
auch  nicht  ein  einsiges,  bis  jetzt  noch  gänzlich  unbekanntes  cT  gefunden:  Ver- 
wechselungen konnten  nicht  stattfinden,  da  S.  hrevis  die  einzige  zu  so  firfiher 
Jahreszeit  schwärmende  Wespe  war«  —  Bald  nach  ihrem  Schwärmen  erschien 
eine  grflno,  braunköpfige,  gabeldornige  Raupe  auf  den  Rosen  und  zwar  zwischen 
den  zusammengerollten  Blättern  einsam  n-  s.  w."  Hartig  beschreibt  nun  ganz 
genau  die  Larve,  aus  der  ich  oft  die  Seiandria  jnuiUa  erzog.  Die  Larve  von 
8,  brevitf  die  ich  auch  eraog,  lebt  in  jungen  Birnen.  Hartig  hätte  die  ßosen- 
larven  erst  erziehen  mfissen,  um  sich  zu  überzeugen,  dass  sie  zur  S.  breeU  in 

>)  Prof.  Batzvbiirg  i  rdUiU  Im  H.  6«nd»  »Kiner  Ichneiimonideo  der  ForsUaaekten  ( mö2j  »Ii 
6.  KTMikengeseblehtedieZuditTODlIierogMtern  und  Pezonmcben  aus  Spinnendem.  Ich  bind  hier 

bei  Danziß  dii-ficlhen  flockiprcn  Häiifcht'ti  und  erxiiguuch  die8(>lbi*n  Psnuiit«n.  Es  sind  das  aber  nidlt 
Spinnpnni'sttT.  «nn<1<  rn  M>' r<<ti,tsir,  -C,«><t\AnnnU'.  SpätiT  t'Tziv^  i"fi  üiis  wirklieben  Spinnetteiem 
i'ezoaiftcb«n  uud  zwar  geäugelt«       i^UcmimmliH»  Ktzbg.)  und  uugeÜugelt«  ^. 

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170 


keiner  Beziehung  stehen.  Die  Natur  will  gründlich  erlbrucht  sein,  denn  durd) 
blosBe  Vcrniuthungen  kommt  man  aaf  Irrwege,  die  von  Anderen  ak  Wahrfaeit 
nacbgcäclirieben  wenh  ii." 

Mir  war  rs  nicht  zweifelliaft.  dass  auch  andere  Blattvveripenart^'n.  alinliil 
wie  \enMtun  ventnCosi/'*,  sich  j>artheno^<'n('tisch  fortpflanzten;  nur  ^uclit<'  i<i. 
vorgeblich  nach  solchen,  die  häutig  voi  koimiKMi,  leicht  zu  <!rziehen  .simi  udiI 
im  Jahre  2  Goneratioueu  haben.  Da  Tand  ich  im  Schulgarten  auf  SalU  dtjwfn 
Larvencülonieen  in  den  verschiedensten  Aitcrs-stufen  von  Nematm  patidug.  Sa- 
ffleich  Würden  tne  als  Versuchs-Objekte  verwendet,  und  das  Resultat  der  Zucbi 
veröiTentlicbte  ich  in  den  Schriften  der  Natnrforaehenden  Gesellschaft  1873  onter 
der  Ueberscbrift;  „Beitrag  snr  Parthenogenens."  Bald  darauf  erhieli  idi  aa 
17.  Januar  1874  Tom  Prof.  Siebold  einen  Brief,  in  welchem  er  sidi 
Ober  mdne  biologischen  Bestrebungen  lobend  ttussert,  sich  an  unsere  go- 
nmnschaftliohen  Excursionen  freundlichst  erinnert  und  dann  fortfiüirt:  nSie 
können  Sich  denken,  dass  ich  diese  interessante  Notii  sogleich  in  wm 
Tagebuch  bemerkte,  damit  sie  mir  nicht  wieder  aus  dem  Gedächtnisse  est* 
schlfipft.  Nachdem  Sie  nun  diese  Erscheinung  der  Parthenogenesis  bei  Nematm 
/mvtWtM  angeregt  haben,  kann  ich  es  nii  ht  unterlassen,  einige  Kragen  und  weitere 
Erörterungen  daran  zu  knüpfen,  ich  bin  nämlich  fortwährend  mit  dicjiwr 
wichtigen  Kapitel  der  Lehre  von  der  Fortpflanzung  der  Thiere  beschäfli^rt  aad 
mache  auch  ununterbroclieii  Beobachtungen  nn<l  Kxp(M  iiucntc  filier  I*arthonoin- 
nesis  an  verschiedenen  Thi»-irn,  bei  denen  ich  dics<'  ForIpflanzung.sweisJe  vti- 
muthe.  Sehr  wichtig  ist  iTir  uiich  seit  ein  paar  Jahren  der  Umstand  geworden, 
welches  (Tcschlocht  durcii  l'arlhcirogcnf.siH  zu  Stande  kommt,  ol»  nur  ausschliess- 
lich (f,  wie  bei  den  Hymenopteren  (Apiih'n^  Venpiihn,  Teiilhndiniihn)  uder  aus- 
schliesslich wie  bei  den  Crustaceen  (Apus,  Hraiwhipm),  den  PHyehiden  igst 
Schmetterlinge/'  Dann  folgen  noch  Fragen  in  Bezug  auf  die  Zucht  der  Bbtt* 
wespenlarren  und  suletst  Bitte  um  Znsendung  solcher  Larven.  Am  3.  April 
1874  schreibt  Prof.  Siebold,  dass  er  meine  Bathschläge  befolgt  und  All« 
zur  Zucht  des  Nem,  pavidu»  vorbereitet  hat  Wiederholte  Bitte  um  Coooas. 
Am  17.  October  desselben  Jahres  berichtet  v.  S.>  dass  er  die  erhaltenen  Coooss 
nach  cT  und  $  gesondert  und  Wespen  daraus  erhalten  habe,  deren  reine  Jsng- 
firauen  Eier  legten  und  Larven  ergaben,  die  aber  auf  seiner  Reise  nach  WiU- 
bad  starben.  Er  schreibt:  ,Jch  habe  Ihnen  meinen  Jammer  geschrieben  &l>er 
das  schlechte,  holperige  Pflaster  in  Nürnberg,  durch  welches  die  im  Wa|Tcn  uf 
meinem  Schosse  geschüttelten  noch  sehr  kleinen  Hänpchen  von  den  Weiden- 
blättern  fortgeschleudert  wurden.  Die  stattgehabte  l'arthenogenesis  habe  ich 
also  mit  eigenen  Augen  auf  das  Sicherste  verfolgen  kdnnen.  Schliesslich  die 
Bitte  um  ferneres  Material  für  das  nächste  Jahr." 

Ein  Stück  Kiefernrinde  u)it  55  T.arven  von  Tntihridi)  rin<jul<thi.  lia-  i'ii 
Herrn  Prof.  v.  S.  schickte,  liefcit«'  8"  J,   die  aber  an  /''*7*V  (itpitinm  ktinc 
Eier  legten.    Am  17.  November  l^TH  berichtet  v.  S.  über  die  Zucht  der  aa» 
Wildbad  gesendeten  Cocous.    Er  itiolirte  die  weiblichen  Cocous,  die  auäg«^ 


flchlftpftoD  $  legten  Bier  und  die  jungen  Bäapohen  gediehen  prächtig.  Aber 
die  Rihskreise  Ä9I  in  die  heisBeste  Zeit  (S7*)  und  die  Thiere  gingen  zu  Omnde, 
ehe  Bie  sich  eingeBponnon  hatten.  Dennoch  konnte  ▼.  &  dieselben  in  Freiburg, 
wo  er  Halt  machte,  mikroskopisch  untersuchen  und  sich  ftbeneugen,  dns.^  (lio 

Raupen  männlicho  Ooschleelitsorgane  vorl>eroitet  enthielten.    In  dem  Briefe 

vom  22.  Augu.«t  1877  aus  Köniiz:8soe  bei  l>»Tchte8paii(Mi  wiodor  die  Bitte  um 
Cücons  fur's  näclist«  Jahr.  1878  erliiolt  ich  vier  Briefe.  Ii  h  hatte  unter  vielen 
Larven  mich  die  von  Afn'n  fuHciafa  erzogen,  aber  nur  $  eriialten,  da  die  cf 
äusserst  selten  oder  garnicht  bekannt  sind;  denn  die  cf.  welche  man  zu  A. 
t'nffriatd  zog,  scht^nen  zu  einer  l)eson(h'ren  .Art  VM  j^ehoren.  v.  S.  verficliaffte 
sich  nun  auch  viele  Larven  von  A.  j'astiata,  erzog  aber  auch  nur  $,  ohne  Eier 
zu  erhalten. 

Am  Königssee  liess  er  durch  seine  älteste  Enkelin  viele  Larven  von 
Weiden  sammehi  und  unter  diesen  auch  die  von  N,  pavidn».  Die  auf  seinen 
Wunsch  von  mir  gesendeten  Larven  von  Hylotoma  berberidü  gingen  ihm  sttmmt- 
lieh  zu  Grunde.  Im  Briefe  vom  Juli  sagt  er:  Die  Blattwespen-Zuchten  sind 
sehr  m&hsam,  ich  muss  mich  sehr  susammennehmen,  um  die  Oeduld  nicht  sn 
▼erlieren.  Sodann:  Die  Arbeit,  die  ich  mir  vorgenommen  habe,  beschilftigt 
mich  ihst  den  ganzen  Tag  vom  Morgen  bis  Abend.  Am  22.  Juni  1878  Bchrelbt 
er  unter  Anderem:  „Ihre Hittheilungen  in  Botreff  ^9%  Nematv» paindw  habeich 
sehr  gut  verwerthen  krinnen,  ich  hoffe  damit  in  diesem  Jahre  abscbliessen  zu 
können  und  werde  den  Winter  über  diese  neuen  Erfahrungen,  die  ich  über 
verschiedene  Tenthrediniden  seither  gemacht  habe,  niederschreiben  und  dabei 
Ihrer  in  allen  Ehr<Mi  ijedenkon.  Ist  es  nicht  eine  Schande,  dass  bis  heute  das 
cf  von  Ahia  fasn'dfa  nocli  iiirht  l)ekannt  ist,  welche  Cnnfiision  haben  dabei  die 
Herren  Saiimilei-  «,reinaeht!  keiner  hat  sich  die  Miihe  i^enomnien,  wie  Sic  es 
gethan  lialien.  mnl  versiichtt;  die  Ziiehtung  der  Hlattwespen-Larven,  um  so  <lie 
cT  zu  erhalt«'!!  zu  den  bis  dahin  miinnerlos  gebliebenen  d.  h.  männcrlos  von 
den  Herren  Sjiecies-  machenden  Sammleiü  gelassenen  $  und  unigekehrt.  Wie- 
viel neue  Arten  haben  diese  Herren  nicht  schon  aufgeführt  als  cT»  von  denen 
das  $  nicht  bekannt  sei,  und  von  denen  das  cT  unbekannt  sei.  Was  wird  das 
Ar  einen  Prioritätsstreit  geben,  wenn  das  fehlende  Geschlecht  gefimden  wird 
unter  einem  bereits  eingeführten  besonderen  Speciesnamen!  Wer  soll  nun  sein 
mihi  aufgeben?  welcher  Name  soll  bleiben?  der  des  cf  oder  der  des  $?  Keiner 
wird  nachgeben  wollen,  so  dass  dann  ein  dritter  Name  für  beide  zusammen- 
gehörige Geschlechter  erfunden  werden  muss.  Und  das  soll  dann  Natniv 
forschung  sein.'* 

In  einem  Briefe  vom  14.  April  1879  klagt  er  über  entsetzlich  schmerz- 
hafte Gichtanfälle  in  den  Knie*  und  Fussgelenken  vom  October  1878  bis  Mitte 
März  187^.  bittet  aber  wieder  um  Blattwespen-Material,  das  ihn  noch  inuner 

auf  das  Lebhafteste  intei-essirt. 

Am  23.  ,JnIi  18H0  liittet  v.  Siebdld.  ihm  Blattwcspeu-Cocons  nach  Wild- 
bad zu  Hchicken  und  boöt,  im  nacbteu  Jabi-e  seine  Untersuchungen  abscbiiessen 


_  172  

SU  können.  Später  erhielt  ich  nur  noch  ein«;  Pustkarto  ohne  Datum  aus  Fehbiiig 
am  Starnberger  See,  in  welcher  er  seine  Freude  über  meine  Arbeit:  ,.Die 
Ichneumonideu**  ausspricht  und  sie  ».herrliche  Beiträge  zur  Naturge.schichte  d«r 
Insekten"  nount.  Ob  v.  Sieholds  lange  geplante  VerÖÖeutlicliiingon  über 
Parthenogenesis  später  erselii*  iien  sind,  weiss  ich  nicht,  denn  ich  habe  üidite 
erhalten  und  auch  Niclits  daiülMT  frelesen. 

Ich  setzte  meine  Hcühachluiigen  fort.   1883  fand  ich  im  Jäachkeuthal.' «ik' 
StrSnelier  voH  Si/mpfioncarputs  racemosi/x  dmch  <lie  Larven  von  Ahn  fuKciata  fa?; 
ganz  eiitlilättert.  Ich  sammelte  eine  Menge  dieser  Larven,  die  mir  im  foIi^eiKlen 
April  über  40  Wespen  lieferten,  die  alier  alle  $  waren,  leb  hatte  einige  Zweig- 
spitzen  der  Futterpflanze  vorher  zum  Treiben  in  ein  Glas  mit  Wasser  gestellt 
und  setzte  nun  einige  $  auf  die  jungen  Blättchen.    Am  9.  April  hatten  diese 
nnbefruchteten  $  Uber  20  Eier  in  die  Oberseite  der  jungen  Blätter  versenkt, 
aus  denen  am  20.  April  7  graue,  schwarzkdpfige  Länrchen  krochen,  die  b^peiig  i 
das  jnnge  Laub  verzehrten.  Da  aber  im  F^ien  noch  kein  Blatt  an  finden  wir,  ! 
80  musste  ich  die  weitere  Zucht  aufgeben,  zweifle  aber  nicht,  dass  ich  die  : 
Larven  hätte  gross  zidton  können. 

Im  Sommer  1885  &nd  ich  in  meinem  Garten  auf  Salut  fragilü  viele 
Larven  von  Nematvt  paüiahu,  die  ich  seit  vielen  Jahren  vergeblich  gesieit 
hatte.  leb  erzog  diese  Larven,  und  aud  den  fiberwinterten  Cocons  kamen  io 
Frühjahre  li586  nur  cf  hervor.  Ich  musste  also  von  Neuem  anfangen  nnd  fand 
auch  am  7.  Juli  eine  erwachsene  Larve  neben  einigen  jüngeren.  Am  folgenden 
Tage  ging  diese  Larve  in  die  Krdc  und  am  16.  folgte  ihr  eine  zweite.  Am 
23.  erschien  eine  weibliche  Blattvvespe,  die  am  folgouien  Tage  in  einem  Gaze- 
cylinder  an  der  Weide  befestigt  wurde.  i>assell)e  gescbali  mit  der  am  27.  or- 
sebienenen,  ebenfalls  wciltlicbcn  Blattwespe.  Am  28.  waren  schon  einige  weis.-c 
Eier  frei  auf  die  unlere  Hiattseite  gelegt,  aus  denen  am  2.  August  einige  I^rv- 
eben  hervorkamen  und  Löciier  in  die  Bliitter  frassen.  Am  3.  August  schlug 
das  Wetter  um,  stürmische,  kalte  Winde  und  starker  Regen  spülten  die  meisten 
fiier  und  Lärvchen  von  den  Blättern,  sodass  nur  2  Larven  übrig  blieben.  A'on 
diesen  ging  die  eine  am  17.  August,  die  andere  erst  am  9.  September  in  die 
Erde  nnd  ich  erwarte  im  kfinftigen  Frfibjafare  die  Wespen.  Aber  wenn  auch 
keine  Wespen  erscheinen,  so  ist  doch  die  parthenogenetische  Fortplliaziisg 
beim  Nematu*  palUatw  erwiesen. 

Wenn  ich  im  künftigen  Jahre  noch  leben  und  gesund  sein  sollte,  dna 
will  ich  meine  Versuche  noch  fortsetzen,  um  zu  erliüiren,  bis  zn  welcher  Ge- 
neration die  jungfräuliche  Erzeugung  im  Stande  ist,  lebenskräftige  IndivickwB 
hervorzubringen. 

I 




173 


Ein  Lebensbild  Friedrich  Strehlke's. 

(]ledäehtui8H-Kede> 

febalten 

in  der  Sitzung  der  Naturforschenden  Gresellschafl  sa  Dsnzig 

am  3.  NoTbr.  1886 

ron 

I>r.  IVeiima-na« 


Am  25.  Februar  d.  J.  ist  un8(;re  Oeaellsdiaft  duich  den  Tod  Friedrich 
.Sti  rhlko's  t'invs  ihr  seit  dein  12.  Novcinlter  angehörenden  Mitgliedes  beraubt 
wordi'ii,  das  viele  Jahrzehnte  hindurch  durch  zahlreiche  A^'orträge  und  An- 
regungen das  innere  Leiten  der  GeHellschaf't  kräftig  förderte,  das  Ansehen  der- 
sellten  nach  aussen  liin  durch  seine  wissr-nsrhaftliclien  I'ulilik.itinncii  und  (hirch 
den  sich  heständig  nielirenden  (Jlanz  seines  (Jclelirten- Xauiciis  lielestigte  und 
hol».  Auf  Lehen  und  Wirken  suhdn'ii  Mannes  verweilend  zurückzusciiauen, 
drängt  uns  die  Kiinnerung  an  su  langjähriges  Zusammenwirken  nnt  dem  hoch 
yerdienten  Manne,  die  Dankbarkeit  iur  das,  was  er  uns  in  unserm  Verein  ge* 
Wesen.  Doch  es  ist  nicbt  nur  ein  Act  der  Pietftt,  wenn  irir  solchen  Rfickblick 
nntemebmen.  Das  Leben  Strehlke's  ist  anch  da,  wo  es  ausserhalb  unserer  besonderen 
Bestrebungen  vcrlftuft,  so  ganz  der  Sache  hingegeben,  der  wir  unsere  Krttfte 
widmen,  dass  wir  bei  dem  Rückblick  auf  dasselbe  gehoben  und  gekräftigt 
werden  in  der  Verfolgung  unserer  Ziele  und  so  auch  noch  aus  der  Betrachtung 
der  Entwicklung  und  des  Wirkens  dieses  ausgezeichneten  Mannes  Anregung 
und  Förderung  erfahren. 

Friedrich  Samuel  Streblke  wurde  am  11.  Decemher  1797  zu  Funkermühle 
im  Kreise  Könitz  gehören,  wo  sein  Vater  ein  woldhabender  Mühlen-  und  Grund- 
besitzer war.  Naeiidem  er  seine  erste  Schulhihlung  im  eltt;rlichen  Ilauso 
erhalten,  besuchte  er  das  (lyrnnasiuni  des  benachliarten  Neu-Stottin,  das  er  nur 
etwa  l)is  zur  Ober-Secunda  durciimaiiite,  um  nun  dem  Wunschi-  des  Vaters 
gemäss  jtractiscli  die  Landwirthschaft  zu  erh'i  iien.  Doch  inzwisdien  verscldech- 
terten  sii'h  die  Verm»>ii;t'ns\ (M-hältnisse  des  Vah-rs  in  Folge  der  Kriegsjahre  mehr 
un<l  mehr,  .so  dass  die  Walirscheinlichkcil ,  dem  Sohne  ein  stdbstiindige.s  Hcsitz- 

thuiu  zur  ücwirthschaftuug  zu  überweisen,  schwand  und  der  k'ulsciiluss  geiasst 

1 


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174 


wurde,  diesen  ein  Berufestadinm  ergreifen  zu  lassen.    Er  wurde  ssr  fr 

^iinzun^  Roiner  unterbrochenen  Cymnasialstudien  nach  Königsberg  auf  da 
'  ('ollegium  Fridericianum  geschickt,  dessen  3  oberste  Klassen  er  in  den  Jahrei 
1814 — 18  besuchte,  und  von  wo  er  im  Octolicr  1818  mit  dorn  Zoujrniss  du 
1.  Orades  zur  Universität  entlassen  wurde.  Anränglich  wandte  sich  der  jun|ir 
Student  dem  j»liiloloii:i.sohen  Studium  zu  und  begeisterte  sich  an  den  Vorlesung^ 
Loliock  s  und  Karl  Laclimann  s,  denen  auch  persöidieh  näher  zu  tret»Mi  ihm 
vcrgüiuit  war.  Bald  aber  zogen  der  damals  auf  der  Höhe  seint^s  Rulim-- 
stehende  Hessel  und  der  geniale  Jacobi  den  Studenten  in  ihre  Spliare  liinüli^r 
und  Strehlke  wurde  nun  ein  begeisterter  .Ifinger  der  Mathematik  und  Natur- 
wissenschaft, ohne  jedoch  seine  Neigung  für  die  l'hiiulogie  in  der  Folge  n 
▼erlengnen.  So  üitt  er  am  Schluss  seiner  Studienzeit  noch  in  das  von  Lobeek 
geleitete  philologische  Seminar;  späterhin  wird  er  Mitglied  des  pftdagogiachea 
Seminars,  welches  damals  unter  der  Leitung  Herbarts  die  tiefgehendstes  An-  j 
regungen  sowie  eine  dauernde  B^isterung  fikr  den  Lehrerfoerof  erweckte  i 
Während  der  ersten  Studienjahre  hatte  der  io  seinem  Wohlstande  immer  swiif 
und  mehr  zurnckgdiende  Vater  für  des  Sohnes  Unterhalt  wohl  noch  ausreirlMBd 
SU  sorgen  Termocbt;  späterhin  musste  dieser  durch  PriTat-ünterricht  des 
grösseren  Theil  seiner  Subsistenzmittel  erwerben,  so  dass  es  ihm  ausserordort- 
lich  erwünscht  war,  bald  nach  Beendigung  der  Studien,  Michaeli  1823,  dm 
ehrenvollen  Ruf  als  «weiter  mathematischer  Lehrer  an  das  Gymnasium  n 
Danzig  zu  orbalten,  woselbst  er  am  14.  ()ctol)er  1823  eingeführt  wurde.  11"«^ 
entfaltete  er  unter  der  treffh'chen  Leitung  Meineke's  eine  fruchtbarste  Lehr- 
thätigkeit.  die  sich  voinehudirh  auf  den  Oebieten  des  physikalischen,  matbc- 
niatisclien  und  deutschen  Uiiterrirhts  liewegte;  daneben  fand  er  al>er  aiicii 
Zeit  zu  umfangriMchen  wissenschaftlichen  Arbeiten,  die  dem  noch  jugciiulioht'n 
Ijchrer  bald  in  weiteren  Kreisen  ein  bedeutendes  Ansehen  verschafften.  Eine 
Aru'i-kennung  seiner  ungewöhulichen  pädagogischen  und  wissenschaftlichta 
Tliätigkeit  ist  in  der  zu  Ostern  1831  erfolgten  Berufung  Strehlke's  als  01«^ 
Ichrer  an  das  Cöllnische  Real-Gymnasium  zu  Berlin,  die  erste  Anstalt  diesei 
Charakters,  zu  erblicken.  Der  damalige  yerdienstvolle  Director  des  GoUnisehni 
Gymnasiums,  August,  begrfisst  in  seinem  1832er  Jahresbericht,  welcher  Ibrigw 
sofort  mit  2  Abhandlungen  —  einer  matiiematischen  und  einer  physikalisehea 
—  Strehlke's  geschmückt  ist,  den  Eintritt  seines  neuen  Lehrers  mit  wwmt» 
Worten,  deren  Schluss  lautet: 

„V/fJaSbre  hat  er  in  jener  Anstalt — dem  Gymnasium  tu  Danzig — Mslhenstlk 
Physik  und  deutsche  Sprache  erfolgi-eich  gelehrt  und  sich  auch  als  Phynkv 
durch  nu'hreic  Abhandlungen  ruhnilii  li  bekannt  gemacht.  Die  Anstalt  versprichl 
sich  von  der  Wirksamkeit  dieses  trefflichen  Lehrers  in  der  Zukunft  den  scbönstn 
Erfolg,  zu  welcher  Hoffnung  seine  bisherigen  Leistungen  teils  in  seiner  frahcRi 
Stellung,  teils  auch  in  unserer  Mitte  zu  berechtigen  geeignet  sind." 

Der  neue  Wirkungskreis  wurd»;  von  Strehlke  mit  dem  gleichen  Kifer  u»J 

mit  der  gleichen  wissenschaftlichen  Regsamkeit  ausgefüllt,  wie  der  bisherig' 

t 


176 


SU  seinen  früheren  .Unfterrichtogebieten  tritt  hier  noch  das  Lateinisohe  hinira, 
worin  er  bis  sor  Prima  binanf  unterrichtete.  Dev  Verkehr  mit  einer  grösseren 
Zahl  von  wi8i*eii8chaftlich  hervorragenden  (^)llngen  giebt  .seinfui  für  alles  wissen' 
schaftlicho  lieben  geöffneten  Sinne  besondere  Nahrung  und  HefritHÜgung.  Ausser 
dem  vielseitigen  und  auf  dem  physikalischen  Gebiete  nicht  vordionstloRen  August 
gehörten  in  jenor  Zeit  zu  seinen  engeren  Berufsgenossen  Seobeck,  Jiurramster, 
der  Philolog«'  Afjathon  Benarv,  <i«'r  Litoiarhistoriker  (Juhrauer,  Kroch,  dor 
Bpiitere  Dirt'ctor  des  Bt'ilin(M-  Frietlrichs-GymnaHiunis,  und  Cramor,  späterhin 
Inspektor  des  Halleaolicii  Waisonliau.ses.  Auch  ausserhalb  seines  rolleirjunis 
trat  Hticlilk»!  in  Berlin  mit  bedeiitendsten  Männern  in  vielfache  und  intiiiiere 
Beziehung,  so  mit  unserem  LaiHismanii  («ruppe,  mit  dem  liebenswiirdigen 
Kopisch,  mit  dem  vor  wenigen  Jahren  in  Berlin  verstorbeneu  Generalbaudirector 
G.  Hagen,  mit  welobem  er  sehon  von  seinea*  Kdnigsberger  Stndiensdt  her 
durch  herzliche  Freundschaft  Terknüpft  war  und  es  auch  fernerhin  bis  an  dessen 
Lebensende  blieb.  Selbst  mit  Alexander  v.  Humboldt  wurden  StreUke  mehr* 
fkch  persönliche  B^j^nungm  zu  Teil,  deren  er  noch  in  späteren  Jahren  häufig 
mit  grosser  Vorliebe  gedachte.  Die  hingebende  Lehrthätigkeit  und  der  immer 
rege  Forschungseifer  Strehlke's  wurde  in  jener  Zeit  durch  die  Toigesetasten  Be- 
hörden wiederholt  ehrend  anerkannt.  Bereits  3  Jahre  nach  seinem  Eintritt  in 
den  Lehrkörper  des  CöUnischen  rjyiiiiiasiums  erhält  er  den  l'i (»fessortitel  und 
wird  b;ild  daiMuf  zum  Mitgliede  der  Wissenschaftlichen  Prüfungs-Commission 
für  Candidateii  des  höheren  Schulamts  ernannt.  Aus  dieseui  reichen  und  den 
idealgesinnten  Mann  voll  b»'frie«ligenden  Wirkun<rs  und  LelttMiskreise  wird  Strehlke 
naeh  7  iährijr<'r  Amtsthätigkeit  ;ui  den  <  >i  t  seines  ersten  padap)iriseheii  Wirkens 
zurik  kgerufen :  im  Jahre  erhalt  er  von  dem  Danziger  Magistrat  den  ehren- 

vollen Ruf  als  Director  der  damaligen  höheren  Bürgerschule,  des  heutigen 
Real-Gvmnasiums  zu  St.  l'etri.  Iiier  entfaltete  Strehlke  wahrend  der  3U  Jahre 
seiner  Amtsverwaltung  eine  segensreichste  Thätigkeit,  unter  deren  Einiluss  die 
Schute  m  kräftigem  inneren  Gedeihen  und  beträchtlichem  äusseren  Ansehen 
erbl&hte,  wovon  der  Umstand  das  beredteste  Zeugniss  ablegen  dfirfte,  dass, 
seit  den  15  Jahren  nach  Niederlegung  seines  Amtes,  Umfang  und  Einrichtung 
der  Anstalt  sich  als  keinerlei  Aendernng  bedürftig  erwiesen  haben;  dass  ahio  die 
Ton  ihm  zum  Theil  unter  schwierigsten  Verhältnissen  geschaffenen  Einrichtungen 
sich  als  bldbend  gesunde  bewährt  haben. 

Mit  der  Ueliernahme  der  Leitung  der  Petrischule  beginnt  für  Strehlke  eine 
von  äusseren  Wandlungen  in  seinen  liebonsverhältnissen  fi-eie  Bnt&Itung  seiner 
pädagogischen  nnd  wis.sen.schaftliehen  Gaben  und  Besti'ebungen,  deren  Dar- 
stidlung  einen  wesentlichen  Theil  der  weiterhin  vorzunehmenden  Gesammt- 
Wurdigung  der  Erfolee  und  Verdienste  des  seinem  Berufe  treu  ergebenen 
Schulmannes  und  unermüdlich  lursclieuden  (Jelehrten  zu  bilden  liaben  wird. 
Sein  äusseres  Leben  verlault  fortan  still  und  geräuschlos;  sein«'  Zeit  und  Kraft 
ist  ausschliesslich    s<;inem    Lehramte   und   seinen   wissenscliattlic  lien  Arbeiten 

gewidmet.    Eine  reiche  Anzahl  ehrender  Auerkenuuogeu  wird  ihm  im  Lauie 

* 


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dieser  Zeit  za  Teil.  So  zeichnet  ihn  1844  die  Königsberger  Univenitlt  g(> 
legentUch  ihrer  S&kalarfeier  durch  das  Ehrendiplom  eines  Dootors  dar  Philosophie. 

1855  die  üntcniclitsverwaltung  durch  Verleihung  des  Roten  Adlerordens  ans. 
1841  wird  er  Mitgli<!d  der  physikal-medicinischeu  Gesellschaft  in  IJonn,  1848 
Ehrenmitglied  der  Altertums-Gesellschaft  Prussia  in  Königsberg,  1851  korrp- 
spondirendes  Mitglied  des  naturwisBenschaftlichen  Vereins  zu  Halle,  1863  Ehree- 
mitglied  der  Gesellscliaft  für  Erdkunde  y.n  Berlin,  1871  Ehrenmitglied  un.-ier>- 
(Jf.st'llsi'haft,  deren  N'ii-ediit'ctor  er  benuts  in  den  Jahren  1851  \*\n  IHGti  l"' 
Wesen  war.  Nach  Niederkgung  seines  Lehramtes,  Ostern  1871,  widuitt 
Streldke  Heine  innuer  noch  frist  lie  Kraft  einer  Reihe  von  wissenschafiliobeD 
Arliciten.  denen  er  mit  fast  jugendlichem  Eifer  oliliegt,  vom  äusseren  Leh»*n 
ganz  /uriukgezogen.  nui  im  engsten  Kreise  weniger  näiierer  Freumlc  hiu  uuil 
wieder  in  liebenswürdigsiui'  Unterhaltung  die  reichen  Schätze  seines  Wittess 
bietend  —  lebt  die  tidT  und  innerlich  angelegte  Natur  des  verehrten  MasMi 
sich  bis  au  nne  wdtgerückte  Grenze  mensehliehra  Alters  ans.  88  Jahre  alt, 
entschllift  er  nach  kurzer  Erankhdt  am  25.  Februar  dieses  Jahres. 

Das  arbeitsvolle  Leben  Strehlke'Si  dessen  Äusseren  Verlauf  wir  soebes  ii 
seinen  Hauptzugen  uberblickten,  besteht  in  dnem  unermftdlich  treaen  Dicsit 
für  die  Wissenschaft,  f&r  die  in  seinen  Studienjahren  durch  geniale  und  biA' 
▼olle  Lehrer  heilige  Begeisterung  in  ihm  entflammt  worden.  Bessel  und  Hertiit 
haben  seinem  Wirken  Gepräge  und  Richtung  verliehen:  der  eine  ihn  mit  jeiv 
Energie  des  Forschens,  mit  jener  peinlichen  Sorgfalt  des  Beobachtens,  mit 
jener  selbst  die  kleinsten  Umstände  heranziehenden  Umsicht  des  Untersucbens 
ausgestattet,  denen  allein  die  Natur  einen  Einblick  in  ihr  nnendlicti  feines  Ge- 
triebe gestattet:  der  andere  ihn  mit  der  ganzen  Kraft  sell)Stlosen  Hingeben* 
und  mit  der  in  die  Oniii(lkrafte  der  Seelen  eindringeinini  Lehrweisc  au.-<):e- 
rnstet,  durch  die  der  Lohrn-  einzig  fähig  wird,  wahrhaftiger  Bildner  der  Jugen<l 
zu  werden.  Und  wenngleich  die  Ei  wcckuiig  «Tisst-  und  rein-wissenschaftiiclien 
Sinnes  in  den  Herzen  der  heraiiwachsi-ndcii  (icneration  ebenso  wie  die  uu- 
niitlelliare  Förderung  der  Wissenschaft  durch  eigene  Forschungen  nur  Ausflüsse 
ein  und  derselben  Grundkraft  sind,  des  Verlangens,  die  eigene  Kraft  in  d« 
Dienst  der  Wissenschaft  und  Wahrheit  zu  stellen:  so  ist  es  dennoch  filr  die 
Wflrdignng  des  reichen  Wirkens  Strehlke's  geboten,  in  ihm  den  Lehrer  und  des 
Gelehrten  zunächst  auseinanderzuhalten. 

Welch  einen  Eifer  Strehlke  bereits  als  junger  Lehrer  entfaltet»  entnehmen  vir 
aus  seiner  ersten  TerOffentlichten  Schrift  „Aufgaben  ftber  das  gradlinigte  Dreieck, 
geometrisch  und  analytisch  gelöst",  welche  bereis  2  Jahre  nach  Antritt  sos« 
«aten  Lehramtes,  im  Jahre  1826,  erscheint.  Sie  ist  ganz  fßr  den  Dienst  der 
Schule  bestimmt,  wenn  auch  nicht  als  Handbach  für  die  Schüler,  so  doch  für 
die  Verwendung  durch  (Um  Lehrer  licim  Unterricht.  In  sorgfältiger  Zusamm^»' 
Stellung  enthält  das  Buch  die  Lösung  einer  K^ihe  von  Dreiecksaufgaben, 
sich  an  den  Unterricht  der  Secunda  und  Prima  des  (iymnasinnis  anschlieäsei»  uwi 
durch  die  strenge  Auseinandcrhalluug  der  Lösungsmctbode  —  der  geometri«:^ 

4 


177 


einerseits,  der  analytischen  andererseits  —  sich  besonders  fbrderlieh  wweisen 
aor  Anregung  maihematiBcben  Sinnes.  Aach  der  Entwurf  eines  elementar 
mathematischqi  und  eines  physikaliBchen  Lehrplanes,  der  sieh  ans  jener  Zeit 
her  noch  im  Archiv  des  Dansiger  Gymnasiums  ▼orfindet,  legt  beredtes  Zengniss 
ab  fibr  den  Emst,  mit  welchem  der  Anftnger  des  Ijehramts  die  ihm  zugefallene 
Pflicht  anffasst  und  er^eift.  Oalt  jene  erste  YerOfifontlichnng  mehr  dorn  Be- 
dürfniss  des  bereit»  Ober  di(>  Klcinente  des  mathematischen  UnterricIitH  iiiiiaus- 
geschrittenen  Schulers  der  oberen  Gymnasialklassen,  so  wendet  sich  Strehlke,  durch 
mehrjährige  practischo  Unterriciitsorfahningen  teils  am  Danzicroi-  (iyinnasium, 
teils  an  dem  ('öllnisclien  RealfryiiiTiafjjmn  zu  Horlin  lie.stiiniiit.  in  cintMu  l)o- 
deutsamen  Aufsatz  den  ersten  AnlanuMMi  der  niatiiematisclien  Kildiuig  unserer 
Jugend  zu.  In  diesem  Aufsatz  Einige  nenierknngeii  über  den  Elementar- 
unterricht in  <ier  Geometrie.  Programm  der  l'etri-Hehule  von  1839"  legt  Strehlko 
die  Nothwendigkeit  eines  mathematischen  Anschauuugs-Vorcursus,  basirend 
auf  dem  Bildungstriebe  der  Jugend,  dar:  zwar  anknüpfend  an  die  Pestalozzische 
Idee  eines  ABC  der  Anschauung  und  die  Herbart'sche  Ausf&hruug  dieser  Idee 
zu  einem  Cydus  ron  Vorübungen  im  Auffassen  von  Gestalten,  aber  andererseits 
selbstetändig  hinausgehend  Aber  den  Inhalt  jenes  Grundgedankens,  iodem  er  die 
der  geistigen  Auffassung  vorangehende  sinnliche  Anfaiahme  unterst&tst  wissen 
wiU  durch  den  mttohtigsten  Hebel  kindlichen  Interesses,  durch  die  bildnerische 
HandthAt%keit  An  die  Spitze  seiner  Darlegung  stellt  er  den  Sats,  „dass  eine 
vielfach  geübte  Anschauung  der  T?aumgebilde  <lur<  li  wirkliche  Darstellung  der- 
selben in  einem  leicht  zu  beliandelnden  Stoffe  die  sicherste  Grundlage  ist  nicht 
nur  fSr  die  Auffassung  der  Geometrie,  sondern  auch  für  die  ästhetische 
Würdigung  der  schönen  Gebilde  der  Zeichenkunst,  fiir  ein  gedeihliches  Studium 
der  Naturwissenschalten,  der  Geogra]>hic  und  veiwamlter  l^ehrobjecte''  und 
sehlicsst,  nachdem  er  <lie  |ira(-lisch<i  Durch ITdirunir  dit-scr  FonleninL!:  dos  Nälieren 
gewiesen,  mit  der  die  vollste  lleireisterung  des  i) i'in<_''ei  s  tli'v  W  issenschaft  atmen- 
den Beineikunir  ,,dern  Weitersti'ebenden,  der  aul'  suk-lien  Sinreu  sieli  allmahlieli 
zu  den  reinen  geometrischen  Begritlen  erhebt,  genügen  freilich  auch  zuh^tzt 
solche  Darstellungen  nicht  mehr,  er  befi'eit  seinen  Geist  immer  mehr  von  der 
irdischen  Fessel,  welche  die  Ifaterie  ihm  auflegt,  er  langt  bd  der  wahren 
Geometrie  au,  die  zum  Festhalten  ihrer  Gestalten  der  vermittelnden  Materie 
nicht  mehr  bedarf,  sondern  mit  Freiheit  die  vollkommensten  Formen  schafft, 
die  entweder  nnbekannte  Bigenschafton  des  Baumes  ontbQllen,  oder  doch  schon 
hn  freien  Gtedanken  existirten,  ehe  sie  sich  zum  Dienste  des  Lebens  in  einer 
besonderen  Form  der  Anwendung  zeigten." 

Wie  ernst  es  dem  mehr  und  mehr  herangereiften  Lehrer  um  die  metho- 
dische  Seite  des  niathematis(*h-nntnrwisstMischaftlichen  Unterrichts  zu  thun  ist, 
bekundet  eine  bereits  in  dem  Pctriscliul-Profiramm  des  nächsten  Jahres  (1840) 
eröffnete  Reihe  von  „Pädagogischen  Mitteilungen",  denen  Strehlke  die  lie- 
merkung  voransehiekt:  ..Unter  dieser  Benennung  werde  ich  künftig  Jedem  Pro- 
gramoi  der  Felrischule  eine  Anzahl  von  Aufgaben,  Lehrsätzen,  Fragen  oder 

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wissenschaftlichen  Bemerkungen  beifügen,  die  im  Unterriclit   wirklich  voT^^ 
kommen  sind  und  sich  in  irgend  einer  Weise  als  anregend  und  fruchtbar  k 
der   Bildung  der  Jugei>d   gezeigt   haben.     Durch  iilinliche  Mitteihiniion  voa 
Lehrern  an  Bürgerscliulen  würde   ich   mich   zu   lebliaftem  Danke  verptlicht« 
fühlen."  —   Ks  scheint,  als  ha))en  diese  „Pädagogischen  Mitteihingen'"  nioh; 
überall  die  von  Strehlke  erwartete  Zustimmung  erfahren;  vielleicht  weil  sie  am h 
manclierlei  brachten,  was  über  das  unmittelbare  ßedürfniss  der  Schule  hinau- 
ging,  wenigstens  der  Bürgerschulen,  wie  sie  zu  jener  Zeit  beachaflen  waren. 
Es  miig  dahin  gestellt  bleiben,  ob  die  im  nächsten  Programm  der  Petrisdnk 
mitgeteilte  Aufforderung  des  Provinxial  *  Schal  >  Oollegiums  an  die  hohem 
Bürgarscholen  der  ProWnz  Preussen  „Binrichtung  tn  treffen,  dass  die  3  oder 
4  ersten  Lehrer  dieser  Anstalten  in  der  Ab&ssnng  der  Programme  weehseb 
mdgen,"  xum  Teil  gegen  den  Eifer  Strehlke's,  der  bis  dahin  in  den  Pro- 
grammen der  Petrischnle  allein  den  wissenschaftliehen  und  pttdagogisehen  Teil 
bestritten  hatte,  gerichtet  war.    Jedenfalls  sehen  wir  ihn  bereits  im  folgenden 
Jahre  die  vor  2  Jahren  eröffnete  Serie  mit  einer  gewissen  Resignation  ab- 
schliessen,  indem  er  bemerkt:  ,,lch  gebe  hier  wieder,  wie  in  den  iteiden  vor 
jährigen  Programmen,  Mitteilungen  aus  dem  mathematisc  hen  und  physikaliiichpii 
Unterrichte,  obgleich  es  mir  damit  in  gewisser  Weise  wie  Arago  gehen  karn 
der  mit  jeder  in  den  Annales  de  Chimie   mitgeteilten  mathematischen  Forwi 
den  Verhist  eines  Abonnenten  zu  beklagen  hat.    Auswärts  hat  jener  Geflankt' 
sowohl  als  dessen  versuchte  Ausfuhrung  Beifall  erhalten."    Dass  ihn  das  Ver- 
langen, durch  Mitteilung  im  Unterricht  gemachter  Erfahrungen  der  Sacho  d«" 
Jugendl»ildung  iu  weitesten  Kreisen  zu  dienen,   trotz  des  wohl  unfreiwilligeD 
Abbruchs  der  begonnenen  Veröffentlicbungeu,  nach  wie  vor  beherrschte,  konntei 
insbesondere  die  unter  seiner  Leitung  arbeitenden  Lehrer  jederaeit  wahroehoKB, 
denen  er  neue  Aufiassangen  unterrichtlicher  Matwieo,  anregende  Ideen  isd 
methodische  Winke  m  geben  nie  mftde  wurde.  Welchen  Bifer  Strehllce  nach 
dieser  Seite  hin  sich  bis  in  sein  späteres  Alter  bewahrte,  sei  dem  TerfuNr 
dieses  Lebensbildes  vergönnt  aus  eigenster  Erfiihrong  in  dankbarer  Erinnenog 
SQ  beseugen.  Derselbe,  nach  Strehlke's  Abgang  Ton  der  Petrischnle  sor  Ueber- 
nähme  eines  Teils  von  dessen  bisherigem  Unterricht,  inslMssondere  des  expe 
rimentell'physikalischen  Unterrichts  bestimmt,  bekannte  dem  bisherigen  Director 
seine  Scheu,  eines  so  ausserordentlichen  Lehrers  Nachfolger  zn  sein.  Der 
damals  in  den  70er  Jahren  stehende  verehrte  Meister  des  Ezperimentirens 
fibernahm  es  mit  fast  jugendliclier  Freudiffkeit,  den  unerfahrenen  Erben  sein«^ 
Unterrichts  in  den  reichen  Schat/.  seiner  Erfahrungen  einzuführen;  und  in  zahl- 
reichen Zusammenkünften,  die  oft  vom  frühen  Nachmittage  bis  in  die  spät»'" 
Abendstunden  hineindauerten.  w)irde  ausnahmslos  jeder  Apparat  des  uneewöhrr 
lieh  reielilialtigen  physikalischen  i^^trisehul-Cabinets  in  seiner  Constructiuu  un- 
Handhabung  besprochen  und  in  seiner  e.xperimentelleri  Verwendung  erschupleD«! 
dui  chpn»liir1.     Wie  stark  dieser  noch  im  hohen  Aller  über  die  Zeit  des  AmM* 
binauödautiindc  Lehreifer  Strehlke's  zu  Zeiten  rüstiger  Kraft  und  im  Kreise 

• 


 179  _ 

ihm  anvertranten  Schaler  gewesen  sein  mag,  zeigt  sich  fiberiiaapt  wohl  aa& 
deutlichste  an  seinen  Bestrebungnn  ilkr  den  eben  genannten  Unterrichtszweig, 
dem  er  bald  nach  seinem  Uebcrtritt  an  die  Petrischale  mehr  und  mehr  seine 
Hauptkrail  zuwandte.  Von  der  damals  keineswegs  allgemein  verbreiteten  Auf- 
fassung ausgohond,  da83  der  physikalisclio  Unterricht  lediglich  auf  experimenteller 
Grundlage  am  egend  und  fruchtbar  sein  könne,  Ijeklagt  Strohlke  bei  der  üeber- 
nähme  der  Leitung  der  Petrischule  den  emplindlicheu  Mangel  an  physikalischen 
Unterrichtsmitteln.  (Jleich  im  ersten  Winter  nimmt  er  die  Abhilfe  dieses  die 
Schüler  schwer  schädigenden  Uebelstandes  in  AugrilV,  indein  er  vor  einem 
grösseren  Publikum  Vorträge  über  Physik  hält,  in  der  doppelten  Absicht, 
thätigo  Teilnahme  für  diesen  Unterrichtszweig  in  einflussreicben  Kreisen  su 
erwecken  nnd  dnreh  die  Erträge  der  Vorlesungen  Mittel  sar  BescbaSnng  von 
Apparaten  xn  gewinneo.  Beides  geUagt  Tortrelilich.  Der  Brios  «is  den 
Bintrittskarten  za  den  Vorlesangen  setst  ihn  in  den  Stand,  sofort  eine  gröesere 
Aniabl  wertvoller  Apparate  anznkanfen;  und  das  f&r  seine  Beetrebnngen  leb- 
haft angeregte  Interesse  nnter  den  Bewohnern  der  Stadt  nnd  der  Umgegend 
äussert  Bich  bald  in  Zuwendungen  sei  es  an  Instrumenten  selbst,  sei  es  an 
(reldniitteln.  Fast  jedes  der  Programme  jener  Zeit  berichtet  von  solchen  Ge* 
schenken.  Besonders  hervorgehoben  wird  eines,  das  ein  benachbarter  Gross- 
grundbesitzer in  der  für  jene  Zeit  beträchtlichen  Höhe  von  300  Thalern  der 
Schule  zuwendet,  welchen  Vorgang  Strehlke  in  dem  betr.  Jahresbericht  als  ein 
,,Ereigniss,  dessen  Folgen  wie  unser  Dank  unbegrenzt  sein  werden",  bezeichnet. 
Die  ehrenvollste  Anerkennung  seiner  unermüdlichen  Bemühungen  für  Ergänzung 
und  Vervollkommnung  der  physikalischen  Apparate  und  damit  für  Hel)ung  und 
Fruchtbarmachung  des  physikalischen  Unterrichts  erhält  Strehlke  gelegentlich 
seines  25jährigen  Director-Jubiläums  durch  den  städtischen  Patron,  der  dem  ver- 
dienten Schulmanne  als  Ehrengabe  die  Summe  von  400  Th^em  zur  Vermehrung 
der  physikalisehen  Apparate  der  Petrisehnle  überweist  und  damit  gleichzeitigden 
selbstlosen  Sinn,  wie  den  wissensehaftlichen  Eifer  des  Gefeierten  gebühiond 
kennxttchnet.  Dnrch  so  nnansgesetste  F&rsorge,  Anr^^ung  nnd  sweckmAssige 
Selbsthilfe  verleiht  Strehlke  dem  physikalischen  Gabinet  der  von  ihm  ver- 
walteten Schule  mnen  Umfang  und  eine  (}edi^nheit|  wie  sie  flUr  gleichurtige 
Schulen  jener  nnd  wohl  auch  unserer  jetzigen  Zeit  unerreieht  ist;  fUr  jeden 
Fortschritt  in  der  grade  damals  krttitig  omporblühenden  physikalischen  Wissen- 
Schaft  beschafft  er  die  zur  eigenen  Forschung  und  zur  Belehrung  der  von  ihm 
unterrichteten  Jugend  erforderlichen  V^orrichtungen.  Kaum  hat  Faraday  seine 
l']ntdeckung  der  Magneto-Electricität  veröffentlicht,  so  weist  der  begeisterte 
Lehrer  seinen  Schülern  den  epochemachenden  magneto-electrischen  Funken 
durch  eine  eigens  ersonnene  Vorrichtung  nach;  der  Erfindung  der  Da«^iit'rrotvpie 
wird  unmittelbar  darauf  durch  Erwerbung  eines  wertvollen  Dagucrrotvps 
Rechnung  getragen,  von  dem  Strehlke  in  dem  Programm  von  1840  berichtet: 
„Es  wurde  angeschafft  ein  vollständiges  grösseres  Daguerrotyp  von  Pistor  in 
Berlb,  80  Tbaler  an  Wert,  aus  Beiträgen  von  25  hiesigen  Kaufleuten,  die  mit 


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180 


der  Bedingung,  Tiiclitl)ilder  von  interessanten  Danziger  Ansioliti'n  zu  erhallet, 
unterzeichnet  Imbcn.    Die  bis   jetzt  aufgenommenen  LiL'hil)il(l(>r.   von  dcDPf. 
einige  bei  der  öffentlichen  Prüfung  vorgelegt  werden  sollen,  lai^sen  nach  den 
Urtheile  ausgezeichneter   Kenner,  wie   Sr.   Exeellenz   des   Herrn  Fi-eiherrt 
von  Humboldt,  keinen  Zweifel  darüber,  dass  die  Leiötungen  unseres  Daguerroiyps 
dem,  was  an  anderen  Orten  in  diesem  neuen  Gebiet  erreicht  worden  iat,  nicht 
naclwtehen  werden";  Ar  Foucanlt's  beriUuntan  PendetVernicb  smn  diiMln 
NaebweiB  der  Erdumdrebiing,  der  nur  bei  aiiBserordeiitliober  Lftnge  dee  Pendeb 
»nsfllbrbar  ist,  wird  eine  durcb  mehrere  Stoekwerke  des  Scbalgebiodea  geAbrte 
Pendeleinrichtnng  getroffen;  Kirdiboff-Bnnsen's  die  Cbemie  micbtig  fitodends 
Entdeckung  der  Spektral-Analyse  giebt  sofort  Anläse  snr  Ansebaüiing  mam 
ansgeseiohneten  Spektral-Appamts  ans  der  bewahrten  Werkstlltte  Steinlieils  ia 
Hfinchen;  ebendaher  wird  ein  ^aOlliger  Tnbns  mit  parallaktischer  and  hori- 
zontaler Montirung  bezogen  und  zu  seiner  Aufstellung  auf  dem  Dach  dei 
Petrischule  ein  Observatorium  für  die  Uebungen  der  i^cliüler  eingerichtet.  So 
legt  die  Geschichte  des   physikalischen  Kabinets  der   rrtrischulo  beredte 
ZeugnisB  ab  über  den  rastlosen  Eifer  seines  Verwalters  und  Alebrers,  selbst  in 
innigster,  thätiger  Herülirung  mit  der  lebendigen  Wissenschaft  zu  bleiben  uod 
zugleich  ihr  in  der  heranwaclisonden  Jugend  verständniss-  und  hingebungsvoüe 
Jünger  für  die  Zukunft  heranzubilden.    Nicht  minder  rühmliches  Zeugriisd  awr 
giebt  die  (Jesi  hichte  der  von  Strehlke  geleiteten  Schule  für  dessen  Verdien-;? 
um  die  Eiitwickelung  der  Schule  selbst  und  der  Rcalschulbiidang  fiix-rhaupl 
Zwar  hatte  diese  Schule,  welche  Anfangs  1818  als  Bürgerschule  mit  ziemlich 
unklarem  Programm  eingerichtet  worden,  bereits  einige  Jahre,  beror  Strehlke  ihre 
Leitong  fibemahm,  den  bedentsamen  Schritt  ihrer  Anerkennung  als  hsh&n 
Lehranstalt  nnd  damit  znc^eieh  der  Anerkennung,  dass  neben  der  g^  mnaiiil- 
phflologischen  Bildung  die  real-naturwissenschaftliche  wohlberechtigt  ist,  gethsa. 
Als  einen  der  Vorkämpfer  für  dieses  Anerkenntniss  finden  wir  jedoch  Strehlke 
bereits  vorher  in  hervorragendster  Weise  wirksam  und  thfttig.  Zwei  Briefe  Beeael*! 
an  den  OberiHriaidenten     Schön  ans  den  Jahren  1828  und  1880  (TerOlfentlicbt 
in  „Aus  den  Papieren  des  Ministers  und  Burggrafen  von  Marienburg,  Theodor 
▼on  Schön"  Bd.  4)  lassen  uns  Strehlke's  Anteil  an  der  Idee  eines  neues 
wiBsenschaftlicheu  Bildungsganges  der  Jugend  unzweideutig  erkennen.    In  dem 
ersten  entwickelt  Bessel  dem  Oberpräsidenten  v.  Schön  mit  überzengonden  Worten 
die   Notwendigkeit,    neben   der  Gymna.«?ialschull)ildung    die  Realschulbildune 
unserer  lernenden  Jugend  zu  eröffnen.    Es  heisst  in  diesem  Briefe:  .,I)ieso  (ilai* 
innere  (»lück  vermehrende)  Bildung  des  Geistes  kann   dm-eh   jedes  ernstliclie, 
wissensehaftlii-lie  Studium   erlangt   werden.     Die  Philologen,   insofern   sie  ö 
wirklich  sind,  liesitxen  sie;  allein  der  Grund  der  Behaujttung,  dass  sie  nur  auf 
dem  von  ihnen  betretenen   Wege,   d.  i.  durch   das  Studium   der  griechischeu 
und  lateinischen  Sprache,  gefunden  werden  kann,  ist  nicht  erwiesen  und  klM 
Stark  bezweifelt  werden.    Sie  behaupten  mit  der  Ueberzeugung  der  WahrhA 
nnd  die  Schulmänner  mit  ihnen,  dass  wir  unsere  Bildung  den  Alten  vwdaakmt 


181  _ 

allein  bo  irabr  dieBes  für  die  Philolc^n  isii  ho  unwahr  ist  es  für  Andere, 
denn  die  Oriechen  könnten  in  den  Dingen,  welche  sie  lernten  nnd  jetst  lehren, 
insofeni  dieselben  einer  Fortbildung  i^hig  sind,  hnndertmal  mehr  Ton  nns 

lernen,  als  wir  von  ihnen.  Ich  meine  im  grossen  Kelche  d«r  Wahrheit  —  der 
Mathematik,  und  im  ebenso  grossen  Reiche  der  Bfohachtnng  —  der  Natur." 
Im  weiteren  Vorlauf  spricht  Hessel  von  den  Schwierigkeiten,  welche  der  Kin- 
führuiig  von  wissenrichaftiichen  Schulen  neben  den  Sprachschulen  im  Woge 
Stichen,  uml  sclilic.^st  dann  seine  Darlegung:  ..Wenn  diese  Schwierigkeiten  all- 
gemein geiiobeii  werden  konnten,  ho  niüsste  der  Krtol^'  gross  sein,  der  Anfang 
einer  neuen  Teriode  für  das  (Jlück  des  Volkes.  Sj»ater  würde:  alles  leichter 
werden,  zumal  da  man  dann  einen  Teil  unserer  jetzigen  Schulen  würde  auf- 
heben können.  Allein  die  Schwieri^^keiten  scheinen  mir  so  gross,  da«s  icli  nur 
einen  frommen  Wuuscli  ausgesprochen  zu  haben  glaube."  Danach  scheint 
zwischen  Bessel  nnd  Sehön  über  diesen  Godauken  weiter  verhandelt,  insbesondere 
von  Bessel  für  eine  weitere  AnsfQhrung  der  Beatoohdlidee  gesorgt  worden  zn 
sein,  indem  er  sich  mit  geeigneten  SehulmEnnern  in  Ideenaustausch  setzte. 
Der  zweite  oben  erw&hnte  Brief^  vom  1.  Februar  1830,  lässt  erkennen,  dass 
Besse]  sich  inzwischen  an  Strehlke  gewandt  und  diesen  zu  eingehender  Aeusse* 
rung  über  die  Frage  der  h<)heren  Schulbildung  veranlasst  hat.  Der  Brief  mag 
hier,  da  er  sich  ausschliesslich  mit  Strehlke  beschäftigt,  vollstttndig  wiedeige- 
geben  werden,  er  lautet: 

£w.  Excellenz 

beehre  ich  mich,  die  einliegende  Antwort  von  Strehlke,  welche  heute  einge- 
gangen ist,  zu  überreichen.    Ich  würde  mir  erlaubt  halben,  sie  Ew.  Excellenz 
persönlich  einzuhändigen,  allein  das  kalte  und   heitere  Wetter  halt   mich  auf 
der  Sternwarte  zu  warm,   um   sie  jetzt  verlassen   zu  können.    Strehlke  hat 
wiedcrlndt  geklagt,  dass  ihm  sein  jetziges  Treiben  und  ilie  (»esammtlieit,  in 
welche  es  vertlorliteii  ist,  nicht  zusage;  ich  schreibe  eine  Stelle  hierüber  ab: 
„Wenn  mau  jahrelang  den  mathematischen,  überhaupt  nichtphilologischeu 
Unten'icht  in  Anstalten,  welche  durch  philologische  Leistungen  einigen  Ruf 
haben,  ertheilt  hat,  so  drängt  sich  das  Verlangen  ein,  Bemerkungen  über 
den  heutigen  allgemein  wissenschaftlichen  Standpunkt  unserer  Gymnasien  zu 
machen,  und  von  selbst  kommt  man  immer  wieder  auf  die  Frage  zurück^  ob 
es  nicht  möglich  sei,  durch  einen  anderen  Bildungsgang  junge  Leute  zu 
wahrer  Bildung  zu  fuhren.   Man  wird  sich  in  unsem  Gymnasien  schwOTlich 
überreden  lassen,  dass  die  oft  Stunden  lang  dorchgeföhrte  Berichtigung  einer 
Lesart,  während  die  Hauptsache  mit  dem   Sinne  einer  Stelle  längst  in 
Ordnung  ist,  etwas  so  Wesentliches  für  allgemeine  Bildung  ist,  als  die 
Philologen  sagen.    Solchen  rein  philologischen  Alüi-rungen  ist  es  dann  wohl 
am  Ende  zuzuschreiben,  wenn  bei  der  grossen  Anzahl  von  Stunden,  welche 
dem  |dnlol<)gisehen  Unterricht  gewidmet  sind,  bei  der  grossen  Thätigkeit, 
welche  von  dem  Schüler  verlangt  wird,  nach  einer  hingen  Reihe  von  Jahren 
doch  das  Ergebnisi:  der  Leistungen  in  den  alten  Sprachen  bei  der  Mehrzahl 

9 


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182 


der  Schfiler  so  nüttelmflsBig  ansfilllt.  Es  ist  gar  nicht  za  riel  Yemprochen, 
wenn  man  sich  anheischig  macht,  bei  einer  gleichen  Stnndensahl  fast  in  der 
Hälfte  der  Zeit  dasselbe  leisten  zu  wollen.  Es  ist  traurig  an  sagen,  welcbss 
Leos  die  anderen  Wissenschaften,  die  Geschichte  TieUeiehi  augenommen,  in 

unsein  gelehrten  Anstalten  getroffen  hat.  Und  selbst  in  dieser  WiHseDschaft 
sind  die  Kenntnisse  des  zur  Universität  abgehenden  Jünglings  ein  so  lo:*cs 
Gewebe  nbel  verketteter  Fäden  ohne  alle  innere  Haltung»  dass,  so  wie  das 
Examen  vorüber  ist,  sich  schon  nach  kurzer  Zeit  nur  noch  geringe  Spuren 
(h's  Erlernten  antreffen  lassen.  Ich  sehe  es  leider  täglich,  wie  gar  nicht 
davon  die  Rede  ist,  auf  den  unteren  Klassen  ein  unwandelliares  Fundament 
für  die  auf  höheren  Klassen  zu  erwerbenden  Kenntnisse  aufzufliliren.  währenii 
jeder  Nachdenkende  wohl  hegreift,  wie  die  ganze  Zusammenstellung  »1er 
Klassen  im  eigentlichsten  Sinne  ücs  Worten  wie  die  Räder  einer  Maschine 
in  einander  greifen  muss." 

So  viel  ich  sehe,  ist  dieses  Alles  sehr  vernünflLig  und  giebt  gute  Vor- 
bedentnng  f&r  Strehlke's  Wirken  in  einem  sdnen  Ansiohtea  entsprechenden 
Kreise.  Strehlke  ist  fibrigens  selbst  eine  Zeit  lang  der  Philologie  hold  ge- 
wesen und  hatte  sie  erat  in  späteren  Unirersitäts-Jahren  angegeben,  weil  etwas 
Andnes  ihn  reizte.  Wenn  Ew.  Excellenz  ihm,  wie  Sie  neulich  sagten,  eine 
Anseinanderaetznng  seiner  Ansichten  auftragen  wollen,  so  werden  sich  diese 
dadurdi  noch  bestimmter  aussprechen. 

Mit  der  aoageseichnetsten  Verehrung 

Ew.  Excellenz  etc. 
Leider  ist  es  dem  Verfasser  nicht  möglich  geworden,  den  Ton  Bessel 
damals  an  Schön  übersandten  Brief  Strehlke's  selbst  zu  rnmitleln;  und  ebenso 
wenig,  festzustellen,  ob  es  zu  dem  von  Schön  in  Aussicht  genommenen  direkten 
Auftrage  an  Strehlke  zu  einer  Auseinandersetzung  seiner  Ansichten  hezw.  zur  Aus- 
führung dieses  Auftrages  gekommen  ist.  So  viel  ist  aber  mit  Bestimmtheit 
aus  dem  Mitgeteilt(>n  zu  erkennen,  dass  Strehlke  zu  den  geistigen  Mitbegrün- 
dern der  neuen,  für  die  Ausbreitung  naturwissenschaftlichen  Sinnes  so  wichtigen 
Schulgattung  gehört  hat;  dass  er  mit  voller  Klarheit  über  die  zu  ei*strebcnden  Ziele 
in  die  Leitung  der  damaligen  höheren  Hürgerschule  zu  St.  Petri  eingetreten. 
Dem  entspricht  denn  auch  aufs  vollkommenste  der  bewusste  und  feste  Aun)au, 
die  Ausgestaltung  dieser  Schule  zu  einer  Kealshule  1.  Ordnung,  welcher  Rang 
ihr  im  Februar  1860  nach  Ueberwindung  bedeutender  innerer  nnd  ftnsserer 
Schwierigkeiten  zugesprochen  wnrde.  Welches  Ansehen  die  Scbnle  oder  besser 
die  in  ihr  vermittdte  Bildnngsart  der  Schale  damals  genoss,  mag  aus  dem 
Umstände  ersehen  weiden,  dass  gerade  aus  den  intelligentesten  Kreisen  der 
Stadt  vielfach  die  für  das  Univeraitätsstndinm  bestimmten  Söhne  zonichst  der 
Petrischnle  zu  vollständiger  Absolvirong  von  deren  Lehrpensum  überwiesen 
nnd  erst  nach  bestandenem  Bealschulexamen  für  kurze  Zeit  auf  das  Gymnasima 
geschickt  wurden,  nm  dort  die  für  den  Universitätsbesnch  damals  noch  nner- 
lässliche  Bedingung  des  Gymnasial -Abiturienten -Examens  za  erfüllen.  Und 


183 

flichcrlicli  liof^t  in  dieser  Seite  von  Sti<'lilke's  Wirken  nicht  das  kloin.ste  seiner 
^'e^dienöte  um  die  F«)rderung  der  Naturwissenschaften;  denn  in  eine  grosse  Zahl 
bolcher  Jüngling« ,  die  »päter  als  höhere  Heainte  einen  hervorragenden  Einfluss 
im  Staats-  und  Gemoindeleben  aoszanben  bestimmt  waren,  wurde  so  die  Ueber» 
Zeugung  von  der  hohen  Bedeutung  der  Naturwissenschaft  f&r  die  moderne  Gnltur 
dauernd  eingesenktv 

Dieser  so  xu  sagen  mittelbaren  Förderung  der  Wissenschaft  durch  Heran- 
bildung  wissenschaftlichen  Sinnes  und  Interesses  in  der  ihm  anvertrauten  Jugend 
wie  auch  in  weiteren  Kreisen  der  Bewohnerschaft  Datizigs  steht  zum  mindesten 
ebenbürtig  zur  Seite  die  unmittelbare  Mehrung,  die  Strehlke  den  Naturwissen- 
schaften durch  eigene  Fursehungen  und  Arbeiten  gclwacht  hat.  VornohmUoh 
sind  es  zwei  Zweige  der  Physik,  die  ihm  nicht  uaerheblicbe  Aiifklinuno;  Iteiw. 
Befestigung  verdanken:  die  Akustik  und  die  Meteorologie.  In  dem  ersteren 
(}el)iete  knüpt^  Strehlke  an  liie  von  Chladni  entdeckten  Khingtiguren  ri  üliz<!itig  seine 
Untersuchiingen  an,  tlie  er  last  ununtei  l)roch(  ii  bis  an  sein  Lebensende  fort- 
setzt. Zalilreiclie  A lihaiidhuigcn  in  PoggeudorlVs  Aniialt'ii,  in  Duve's  Keperturium, 
in  Pi'ograinnii  ii  der  l'ctiisidude,  und  mancherlei,  was  sich  noch  in  seinen  hin- 
tcrlasscnen  Pa[>ieron  vuriiuden  dürfte,  geben  Zeugni.ss  von  seiner  Unennüdlich- 
kcit  des  Forschens  auf  diesem  schwierigeD  und  wichtigen  Felde  'der  Akustilc 
und-  insbesondere  von  dw  bowundenmgswfirdigeu  Sorgfalt  seiner  ßeobaehtungs- 
methode.  Gleich  in  der  ersten  dieser  Abhandlungen  (Pogg.  Ann.  Bd.  4)  weist 
Strehlke  durch  sehr  genaue  Versuche  die  Unrichtigkeit  der  Chladni'schen  Auffassung 
nach,  dass  die  Klangfiguren  aus  sich  schneidenden  graden  Linien  besteben,  er 
stellt  dem  g^nüber  die  beiden  Stttse  auf:  1)  ^Die  Klangfigui^n,  oder  die  bei 
den  schwingenden  Scheiben  in  Ruhe  bleibenden  Stellen  der  Oberfläche  sind  nicht 
grade,  sondern  stets  krumme  Linien,  aber  Linien  im  Sinne  der  €leometrie, 
keine  Flächen;**  2)  „diese  Linien  durchschneiden  sich  uicht."  Daran  knüpft 
er  den  clienfalls  experimontelleD  Nachweis  der  beiden  weiteren  Sätze:  3)  „Bei 
rechteckigen  S»  ln  iben  (mit  dem  Seitenverhältniss  I  :  2)  zeigen  sich  Figuren, 
wie  sie  liei  1'  ziisaniir.enstossendni  ijuadratischen  Sch<Mlten  sein  würden."  4)  ,,Bei 
schnellcrrn  SchwintMiii^frii  zcrb'tren  sich  aucli  die  (juadratischen  Scheiben  in 
mehrere  khiine  Quadrate  (4  od.  9)  und  zeigen  dem  entspreciiende  FiguiMMi." 

In  der  nächsten  akustischen  Abhandhing  (Pogg.  Ann.  Hd.  18)  geht  Strehlke 
aul  denselben  CJeginstand  näher  ein  und  lindet  durch  genaue  Messungen  nnt 
Mikroskopen,  dass  die  cinfaclien  Linien  der  Klangtigurcn  iiypcrbeln  sind,  in 
einzelnen  Fällen  auch  Ellipsen:  für  welche  Linien  die  betr.  Gleichungen  aufge- 
stellt werden.  Weiterhin  werden  die  Untersuchungen  auf  Stäbe  mit  frei 
schwingenden  Enden  ausgedehnt  und  die  Lage  der  Schwingungsknoten  in  den« 
selben  festgestellt,  die  sich  als  von  der  Mitte  symmetrisch  abstehend  eingeben. 
Zur  Untersuchung  werden  stählerne  und  kupfome  Stäbe  mit  Sandbestreuung 
angewandt;  die  Beobachtungsresultate  zeigen  sich  mit  den  theoretischen  Ergeb- 
nissen bis  auf  minimale  Differenzen  übereinstimmend  (durchschnittliche  Differenz 

0,01  '").  —  Inzwischen  hatten  die  Veröffentlichungen  Strehlke's  auf  diesem  Gebiete 

u 


184 


in  der  wissenachaftlichnt  Welt  HtoijLrcmle  Beaclitunji^  gefundfii:  das  Proussische 
Cultusininistrriuin  uud  die  Berliner  Akademie  der  Wisscusciialten  erkannten  die 
Hcdciituiiir  der  Strehlke'sclion  Forschungen  durch  Uel)orwei.sung  der  zu  weiteren 
L'nt('r.su(  huiigen  crfonlerlichen  Hili'sutittel  an,  iiishesonden;  voHkoninitMKMt'r  iiiui 
kostspieliger  lustruniente,   wie  sie  fih-  den  um\ eniirtgcnden  Privat L!:,.l('hrkn  zu 
ix '.schallen  nicht  wohl  angcdit.    Di«'  dadurcii  ennögliclite  Verffiiiciung  der  Be- 
obachtungen, weh-h<;  Strehlke  im  05  Bd.  der  l*ogg(Midorfl"'scheT)  Aiinaleii.  wie  auch 
in  dorn  rrogranau  der  l*ctri8cliulc  von  1855  und  in  den  Sriuilteii  unscici  (Je- 
seUscfaafl  veröfleutlicht,  ist  von  nahezu  klassischer  Suhtilität.    Die  nun  ver> 
wandten  Scheiben  (vorwiegend  von  Spiegelglas,  denen  wegen  ihrer  homogenen 
Struktur  vor  den  uietallischeu  der  Vorzug  gegeben  wird)  sind  in  dem  Huncbener 
optischen  Institut  und  in  dem  mathematischen  Institut  von  Pistor  und  Martins 
in  Berlin  konstruirt.   Um  scharfe  Knotenlinien  su  erhalten,  werden  sie  rer- 
mittelst  in  Alkohol  gelöster  Hausenblase  mit  Qold  oder  Silberblatt  belegt,  vor 
dem  Gebrauche  wird  die  Oberfläche  mit  Wiener  Kalk  oder  mit  fein  gepulvertem 
Muschelkalk  gereinigt.   Als  Streumaterial  wird  nach  vielen  Versuchen  der 
magnetische  Eisensand,  der  an  den  Kiisten  der  Ostsee  ans  dem  Ufersande  durch 
die  Wellen  ausgewaschen  wird,   in  möglichst  dünner  Bestreuung  verwendet. 
„Die  kleinen  Körner  dieses  Sandes,"  berichtet  Strchlkc,  „haben  durch  das  Schleifen 
auf  dem  Ufer  eine  s|»häroidische  Form  erhalten.  Der  Mittelpunkt  eines  solchen 
kleinen  Sphäroids  wurde  als  ein  Punkt  der  ruhenden  Knotonlinie  angesehen 
und  der  niirrhsrlmittspunkt  im  Fadenkreuz  (h^s  Messapparats  auf  ihn  eingestellt." 
Eine  gleiche  Soi-glalL  wird  lier  Herstellung  des  Bogeiis  zugewandt,  durch  den 
die  Schwingungen  der  Seheibo  zu  erregen  sind.    Zur  Bestimmung  der  Töne 
der  schwingendtm  Scheilie  dient  ausser  einem  Lange'schen  Monochord  eine  bei 
Pistor  und  Martins  ausgeitüirte  Sirene  und  eine  von  unserer  üesellHchaft  ent- 
liehene Magellan'sche  Pendeluhr.    Der  Apparat  zur  Messung  der  Knotenlinien 
ist  von  Oortling  in  fiarlia  eigens  faiezu  konstruirt,  mit  Mikrometerschrauben, 
Mikroskopen  und  Nonien  versehen  und  gestattet  Einstellung  und  Ablesung  bis 
Bu  0,01     Par.   Die  Resultate  dieser  Beobachtungen  ergaben  nach  einer  Seite 
hin,  nämlich  soweit  sie  sich  auf  Kreisscheiben  erstreckten,  eine  bis  auf  3  De- 
cimalen  reichende  Ueberoinstimmung  mit  der  inswischen  von  Kirchhoff  entr 
deckten  Theorie  kroisfbrmiger  Klangscheiben  und  boten  daher  nach  der  andern 
Seite  hin,  d.  h.  betreffs  der  quadratischen  Scheiben,  einen  höchsten  Grad  von 
Znversichtlichkeit  auch   für  deren   Genauigkeit,  und   damit  eine  wertvollste 
Grundlage  für  die  Auffindung  der  noch  unbekannten  Theorie  der  quadratischen 
Klangscheiben;  und  es  lässt  sich  wohl  annehmen,  dass  dieselben,  ebenso  wie 
noch  manche  in  den  spateren  Jahren  dazugekommenen,  zum  Teil  nicht  ver- 
üfl'entlichten  l'ntersuchungen  Strehlke's  auf  diesem  Gebiete,  einer  Idärenden  Kach- 
wirkung sicher  sind. 

Neben  den  akustischen  Forsciiungen  Sti'ehlke's  gehen  gleichfalls  durch  sein 
ganzes  Lel>en  iiindurch  fast  unuiitei-brochen  seine  meteorologischen  Beobachtungeo 
und  Arbeiten.    Dieselben  werden  bald  nach  Beginn  seiner  ersten  Amtstbätig* 

IS 


185 


kcit  in  Danzig  anfgenoinmeu  und  umscbliogscn  zunächst  2  durch  die  Häufigkeil 
der  n»M>l)achtungen  besonders  wertvolle  Reihen  von  1826 — 1831  und  von 
1841 — 1850  und  sodann  eine  von  1850  bis  in  die  70  er  Jahre  hineinreichende  un- 
unterl)roc!ionc  T?oilie  von  Uifrlioli  3  mal  angegtcllton  Beobachtungen,  welche 
den  H(  <irirt'nisst'u  (i(>r  ))reussisrlieM  nietenrolof>;ischen  Ccntralstellc,  des  von  Dovo 
geleiifti'ii  nict<'(jr<»l(>jj:iscli(Mi  In^ititut.s  in  Bci'lin,  angepasi^t  waren.  Die  licidcn 
crstgf'iianuten  l>iM)l)aflitiinirsi-('ili<Mi  zeujzcn  von  einer  aufopfcrnileii  lliiigclMing 
Strehlk«;'.s  an  (i<'n  Diciisl  der  Wisseiisehalt.  Sic  entlialtfii  lii<rlioli  von  Morgens 
ü  Uhr  bis  Abends  10  L'br  in  ^stüiidigeu  lutervallcu  aii;i;(\st(  Ute  Beubaehtungcn 
Über  Lufttemporatur»  Barometerstand,  Wind-Richtung  und  Stärke,  Regen,  Ge- 
witter und  etwaige  aussergewöhnliche  meteorologische  Brscbeinungen.  Wenn 
man  erwägt»  daas  die  Einhaltung  in  so  kursen  Zwischenräumen  folgender  Be- 
olmchtungSBdten  jode  längere  Abwesenheit  von  dem  Beobachtnngslokal  aus- 
schliesst,  also  dem  Beobachter  jede  Teilnahme  an  ausgedehnterer  Oeseiligkeit, 
Jede  mebrstfindige  Erholung  im  Freien  versagt,  demselben  die  Pflicht  auferlegt, 
sich  9  mal  am  Tage  bewusst  zu  bleiben  der  feststehenden  Beobachtungsmomente; 
und  wenn  man  dann  in  diesen  l6jährigen  Aufzeichnungen  nur  hin  und  wiedmr 
auf  fost  verschwindende  Lücken  stösst:  so  wird  man  unwillkürlich  mit  Bewun- 
derung für  den  Mann  »nlüllt,  der  mit  solcher  entsagenden  Treue  an  dem  fast 
unmorklichen  Bau  der  Wissenschaft  arl»eit<  t.  Krhoht  wird  diese  Bewunderung, 
wenn  man  hinznniinnit.  liass  Strehlkc  seiner  ^^aiiz<'u  Anlage  und  Neigung  nach 
keines weu's  ein  truekeiier  Statistiker  ist.  dass  ilin  vielmehr  wissenschaftliche 
Arbeiten  und  treue  Berufserfüllung  Jederzeit  mit  ganzem  Geiste  in  Anspruch 
nehmen.  So  liegnügt  sich  auch  Strehlkc  nicht  mit  (h  r  Aufzeichnung  seiner  Be- 
obachtun<ren,  sundt^rn  zieht  von  Zeit  zu  Zeit  in  sorgfältigen  Durcharbeitungen 
wertvolle  Resultate,  die  von  um  so  grösserer  Bedeutung  sind,  als  die  Bo- 
obacb  taugen  mit  den  je  zur  Zeit  vollkommensten  Instrumenten  und  mit  der 
peinlichsten  Gewissenhaftigkeit  gemacht  sind.  Seine  erste  Arbeit  auf  diesem 
Gebiet  beschäftigt  sich  mit  der  «mittleren  Temperatur  Danzig's,  als  Function 
der  Jahresseiten**  (Schumacher^s  Astronomische  Nachrichten  Bd.  7).  In  der» 
selben  werden  die  bisherigen  Danziger  Temperaturbeobachtungen  (eine  81jährige 
Reihe  von  HanoW|  Reinick,  Füllbach  und  Kleefdd)  einer  Kritä  unterzogen, 
insbesondere  die  aus  denselben  von  Dr.  Westphal  gezogenen  mittierra  Resultate  • 
als  ungenau  verworfen,  da  die  ersten  j(^ner  3  Beobachter  die  Mittagsteraperaturen 
unbeachtet  gelassen.  Unter  alleiniger  Zugrundelegung  der  15 jährigen  Kleefeld'- 
schen  Beobacktungsreihe  kommt  Strehlkc  im  Gegensatz  zu  Wost|)lial,  der  für  Danzig 
eine  mittlere  Jahrestemperatur  von  5,45  ausü-erechnet  hat,  zu  (nner  solchen 
Von  f).22  ein  Resultat,  das  sich  durch  die  späteren  Beubachtungen  vollständig 
bestätigt  hat.  (Strehlkc  gewinnt  schliesslicli  als  Kntlresultat  seiner  laiigjiihrigen 
IJeoliachtungen  die  Zahl  6,24"  R.)  In  <ier  genannten  Abhandlung  wtnuiet  Strehlkc 
das  von  Bessid  angegebene  \'erfaln('n  zur  Untersuchung  des  Gesetzes  einer 
periodischen  Erscheinung  an  und  bringt  dadurch  das  umfangreiche  Material 
unter  einheitlichen  Gesichtspuukt.    Kineu  besonderen  Antrieb  zu  wisseuscliaft- 

13 


186 


lioluMi   li«'oltai-lituiif;cii    umi  Arliritcii    pali   di«-  gerade  diuiials   von  AlcxaudtT 
V.  Hiiml)oldt  der  Periodiciliil  in  der  tagliehen  liarometerbewegung  zugewiesene 
BcdeiuunL'.  Iliezu  lioten  die  zw  fi.sliuullielien  Beoltachtungen  Slrcldkc's  eine  geeig- 
netste (Hundlapre.    In  der  AMiandlung  „l'eber  die  tägliche  I^eriode  des  Baro- 
meters in  Danzig"  (Sehuuiacher  s  Astronom.  Nachrichten  Bd.  7)  bringt  Streblke  die 
Bestätigung  der  für  andere   Orte  gemachten  Wahrnehmungen  durch  bttM 
Danziger  Beobaditungen.   Bald  darauf  ▼erOSentlicht  er  in  dem  Programm  des 
Cdlhiiscben  Gymnasianis  v.  1832  eine  nicht  minder  wertvolle  Arbeit  „Uebv 
den  mittleren  Barometerstand  im  Niveau  der  Ostsee".  Eine  weitere  Venulieituiig 
seines  umfassenden  Beobachtnngsmaterials  bringen  die  Schiiften  unserer  Gesell- 
schaft aus  dem  Jahr«  1871,  woselbst  die  fünftägigen  Mittel  fSr  Temperatur 
und  Luftdruck  Rur  Danzig^  wie  audi  die  Monats*  und  Jahresmittel  benjehnet 
sind.    In  demselben  Jahre  endlich  theilt  Strehlice  in  dem  betr.  Programm  der 
Petrischule  die  aus  seinen  Beobachtungen  für  die  Jahre  1829  u.  30,  wie  1842 
und  43  gesogenen  und  durch  mühevolle  Interpolationen  ergänzten  atündlichon 
Äenderungen  des  Barometerstan<les  fiir  Danzig  mit.    Damit  ist  nun  freilich  das 
reiche  und  zuverlässige  Beobaehtungsmaterial  Strehlke's  keineswegs  ei-schöpfcnd 
verwertet;  es  liisst  sich  vielmehr  erwarten,  dass  dasselbe  in  dem  Archiv  der 
Naturforsclienden  (Jesellscliaft  aun)e\vahrt.  noch  für  tnaneherlei  mcteorologiticbe 
Üntersuchuugeii  zukiinftiger  Zeit  eine  wertvollsti'  (Jiundlage  bieten  dürfte. 

Für  die  Energie  und  peinliclie  Sorgtalt  i\r<  Forsehens,  welche  aus  Slrehlke'u 
akustischen  und  meteorologischen  Bcol»aehtungcn  und  Arbeiten  leuchtend  hervor- 
treten, bietet  auch  eine  Reihe  von  W'rsuchen  über  Zunahme  des  Wassei^drucks 
bei  zunehmender  Tiefe  ein  nachdrückliches  Zeuguiss.    Es  waren  im  Anfimge 
der  40er  Jahre  von  einem  Herrn  von  Drieberg  Einwürfe  gegen  solche  Zunahme 
gemacht  und  dieselben  auf  Erfahrungen  an  einem  kleinen  taucberglockenartigen 
Apparat  gestützt  worden.   Die  Drieberg'schen  Behauptungen  schienen,  obgleidi 
sie  gegen  eine  feststehende  {»bysikaliscbe  Grundwahrheit  stritten,  bei  einem 
Teile  des  gebildeten  Publikums  Anklang  gefunden  an  haben,  und  Streblke  erachtet, 
wie  er  in  der  Einleitung  zu  der  betreffenden  Abhandlung  (,»Znr  Entscheidung 
d«  Frage  über  den  Luft-  und  Wasserdruck."    Petrtschulprogramm  1848)  sagl, 
..eine  gründliche  Widerlegung  derselben  nolhwcndig,  weil  es  nicht  gleichgültig 
sein  kann,  ob  die  Wahrheit  durch  dialectische  Kunstgriffe  und  durch  ange- 
schickte Experimente  vorhüllt  werde  oder  in  reinem  Glänze  leuchte.'  Behufs 
der  beabsichtigten  Widerlegung  ><tellt  nun  Streblke  Versuche  in  grossem  Massstabe 
an,  zu  welchen  die  damals  im  Ilafon  von  Neufahrwasser  liegi'nde  HS  (\'ntiier 
schwere  und  100  pr.  Kubikfnss  Innenrauni  fassende  'rauelieiglut  ke  verwendet 
wird.     Auf  verschiedenen   Tielelalirten,   di«-  in    Begleitung  wis.sensehafiiichcr 
Zeugen  unternommen  werden,  wird  eine  Reihe  von  Versuchen  angestellt,  die 
durch  ihre  Anzahl  und  Unzwoidcutigkeit  des  Verlaufs  ein  wahrhaft  vernichics* 
des  Beweismaterial  gegen  Drieberg  beibringen.    Bei  der  ersten,  in  der  NW* 
▼on  Weichselmunde  stattandonden  Fahrt  wird  das  Steigen  des  Barometers  voi 
28  Par.  Zoll  auf  44,7"  bei  80  Fuss  Wassertiefe,  auf  59,6"  bei       Tiefe  fot* 

14 


187 


gestelli;  sogleich  war  eine  26,S"  lange,  oben  geschlost^ene  Glasröhre  iiiitgc- 
nommen  worden,  die  mit  dem  unteren  offonon  Endo  hei  der  Ahfahrt  der  Glocke 
in  Weichselwasser  stehend,  athmosphärische  Luft  der  Wasserfläche  abschloss: 
in  der  Wassertiefe  von  31'  war  die  al»<^('s{HM-rte  Luft  hid  auf  eine  Säule  von 
12.5"  zusanimengedrückt.  Auf  ciiuT  Kwciten  lid  Legan  vciaii.staltoteu  Tiefo- 
fahrl  wurdf*  ein  QuecksillHTniaiKuncIcr  ange\van<lt,  in  dessen  kurzen,  die  ahge- 
schlossene  Oherflächcnluft  entliallciHlrii  Schenkel  das  Que('ksill)er  mit  zunohuuM»- 
dcr  Tiefe  der  Fahrt  mehr  und  nu-iir  liiiwingedrangt  wurdf;  die  gemessenen 
Quecksilberstände  ergaben  sich  dem  Mariotto'scheii  Gesetze  üntsprechoud.  Zu- 
gleich wird  auf  dieser  Fahrt  die  Zunahme  der  Lnftdichtigkeit,  also  damit  des 
Wassordmckes  durch  die  Erhöhung  der  Wassersiedeteinperator  nachgewi««i: 
Die  Siedetemperatur  stieg  bei  80'  Wassertiefe  auf  05^5^  R.  Ein  anderer,  viel» 
leicht  in  seiner  Art  einsig  dastehender  akustischer  Versuch  wurde  angeschlossra. 
In  früherer  Zeit  hatte  sich  Strehlke  vielfach  mit  den  von  Faraday  zuerst  bemerkten 
Wirbeln  von  »emen  lycopodü  an  den  Vibrationsstellea  der  Klaogseheiben  be- 
schäftigt und  sich  der  Savart'schen  Erklärung  dieser  Wirbel  durch  Schwingungen 
der  über  di-n  Vibrationscentren  hefindliehen  Luft  angeschlossen;  er  vermutete, 
dass  mit  Zunahme  der  Luitdichte  diese  Schwingungen  von  grösserem  mechani» 
sehen  Effecte  sein  wurden:  in  der  That  zeigten  sich  hei  den  unter  Wasser  vor- 
genommenen Klangversuchen  mächtigere  Staubwolken  als  sonst,  und  diese 
nahmen  beim  Heranfstcigcn  wieder  au  Intensität  ab.  Auf  dersell)cn  Fahrt 
wurde  auch  unten  in  der  Tiefe  eine  niitgeuoinincne  Flasche  mit  Giockenluft 
angefüllt  und  fest  verkorkt;  noch  Itevor  man  \vi«'der  ganz  ol)en  angelangt  war, 
wurde  der  Kork  mit  lautem  Knall  iierausgeschleudert.  Auf  einer  dritten  Fahrt 
wird  an  einer  eigens  dazu  construirten  physikalischen  Wage,  die  durch  Be- 
hänge von  im  Volumen  wesoitlich  verschiedenen  Metallkflrpenk  oben  ins  Gleich- 
gewicht  gesetzt  war,  die  Zunahme  der  Luftdichtigkeit  in  der  Tiefe  duidi 
Störung  des  Gleichgewichts  constatirt;  mitgenommene  Hohlkörper  von  Zink- 
blech  werden  durch  die  dichtere  Tiefenluft  zusammengedrückt  und  vollständig 
deformirt.  Ein  interessanter  electrischer  Versuch  wird  angeschlossen.  Bin  in 
die  Tiefe  mitgenommener  Voltascher  Zersetzungsapparat  lieferte  in  10  Minuten 
2,2  ccm.  H.  uud  0,9  ccm.  O.;  an  der  Oberfläche  selbst  dehnten  sich  diese 
Volumina  auf  4,1  ccm.  l>ezw.  1,4  ccm.  aus;  während  an  der  Oberfläche  seihst 
unter  gleichen  Umständen  unternommene  Versuche  noch  grössere  Volumina 
Gas  lieferten  und  so  die  Verujutung  bestätigten,  dass  der  Zersotzungsvorgang 
selbst  tlurch  die  dichtere  Luft  beschränkt  werden  wünle,  —  So  weit  dieser 
vi(dleicht  zu  sehr  ins  J^inzelne  gellende,  wenn  .mch  keineswegs  die  Zahl  und 
Art  der  Versuche  erschö])fetid<^  I>ericht,  ans  weielicni  aber  die  bewunderns- 
werten \'<}rzüge  der  Strehlke  sctieu  Forschungs-  und  Ueobachtungsniethode  hell 
hervortreten:  die  Energie,  die  Umsiclil  und  die  \'ielseitigkeit  in  der  Krjnittelung 
eines  wenn  auch  bescheidenen,  aber  durch  Festigkeit  und  Zuversichtlichkeit  in 
jedem  Falle  wertvollsten  Ergebnisses.  Mit  solcher  Treue  und  Kraftentwickelung 
Strehlke's  im  Dienste  der  Wissenschaft,  also  mit  dieser  Intensität  wissenschaftlichen 


188 


(icisles  steht  der  Umfang  und  die  Vielseitigkeit  .seiner  Interesseo  und  Be« 
strebungen  nahezu  im  Gleichgewicht.  Aufsätze  und  Mitteilungen  aus  allen 
Gebieten  der  Natiirwisscnscliaftcn  sind  in  den  verscliiedenen  gelehrten  Zeit- 
schritten  anzutrell'en,  so  iiiitei-  Andonn  Beobachtungen  über  BüHuiig  von 
Grundeis*';  ,,iiber  dan  Ertönen  des  Zinks  bei  Teniperaturverunderungen"; 
„über  Eiirenscharten  der  von  Daguerro'sclien  Lichtbildern  erhaltenen  galvani- 
schen Kii|iterj)laUen":  .,iiber  Herstellung  künstlicher  Regenliogon'';  über  zahl- 
reiche electrische  Vcrsuelie  u.  s.  w.  Fast  noch  auflalleiider  tritt  die  Vielseitig- 
keit und  unermüdliche  Kegsauikuit  von  Strchlke's  Interesse  für  alle  naturwisseu- 
scbafUichen  Fragen  aus  seiner  Thätigkeit  in  nns^r  Gesellsebaft  selbst  hervor: 
wofür  der  im  Anhang  mitgeteilte  Anszng  aus  den  Protokollen  der  Sitsongen 
von  1846  bis  1872  ein  beredtestes  Zengniss  bringt. 

Nimmt  man  daxn,  daes  auch  ausser  der  Naturwissensohafl  ond  Mathematik 
für  andere  wissenschaftliche  Oebiete  seine  Teilnahme  su  yerachiedenen  Zeiten 
rege  and  ihtttig  gewesen,  (seine  Vertrautheit  mit  altklassischer  Sprache  nnd 
Literatur  beweist  er  durch  seine  lateinische  Yoirede  in  Beesels  ^Tabulou  Regio- 
montanae^',  durch  Ueborsetiung  zweier  lateinischer  Gedichte  Tijcho  de  Brahe» 
und  Kepler  s,  durch  Interpretation  einig<M'  Stellen  bei  Aristoteles  und  Tacitut^ 
die  Gestalt  der  Erde  betretl'end;  seine  ionige  Bekanntschaft  mit  der  vaterländi- 
schen Literatur  durch  jahrelangen  anregendsten  Unterricht  in  der  Prima  der 
Petrischnlc;  sein  Geseliiek  und  seine  Wiinne  für  literarhistorische  Forschung 
durch  seine  pi<>tatvo!l-injisiohtigen  Aufsätze  über  Georg  Forster's  Geburtshaus 
und  die  Forslcr'sciie  Familie.)  so  tritt  uns  in  Strehlke  eine  Fersönliclikeit  ent- 
gegen, die  zugleich  (hn-ch  Tiefe,  Umfang  und  ideale  Richtung  des  Geistes 
unsere  Verehrung  \ind  Bewunderung  erweckt.  Von  lieiligom  Eifer  für  die 
Wissenschaft  beseelt,  der  er  von  dem  Beginn  seiner  iStudien  ein  /.ugeschworeuer 
Jünger  ist,  mit  ungewöhnlichen  Gaben  des  Geistes  und  Gemütes  geschmückt, 
mit  reichen  und  tiefen  Kenntnissen  ausgestattet,  tritt  er  in  den  Terantwortnngs- 
ollen  Beruf  des  Jagendlehrers  und  in  das  weit  geöffnete  Feld  des  Forschers. 
Mit  Treue  und  Hingebung  setzt  er  das  ganze  Mass  seiner  Kraft  in  die  Er- 
f&llung  der  übernommenen  Pflichten,  in  die  Yerfolgnng  der  selbst  gesteckten 
Ziele.  Der  wachsende  Erfolg  seines  Wirkens  und  Forschens  steigert  seine 
Eneiipe,  klflrt  seine  Bestrebungen.  Selbstlosen  Sinnes  verzichtet  er  auf  manchen 
Genuas  des  äusseren  und  gesellschafticfaen  Lebens,  sich  mehr  und  mehr  Ter> 
senkend  in  die  Tiefen  geistigen  Innenlebens,  in  die  unermessliche  Welt  wissen- 
schaftUclier  Forschung.  Gemildert  wird  dieser  fast  asketische  Ernst  des  uner- 
müdlichen Forschers  durch  jene  Kindlichkeit  und  Heiterkeit  des  Gemütes,  die 
so  häufig  idealstrebende  Naturen  umgiebt.  Wenn  auch  abgeneigt  jeder  leeren, 
nichtigen  Zeitverwendung,  zeigt  er  sich  dennoch  in  geistig  angeregtem  Verkehr 
gemütvoll  mitteilsam,  nicht  selten  zu  geistvollem  Scherz  aulg<'legt.  Mit 
zahlreiclitMi  Mannern  der  Wissensclia!'t  v(  rMiidet  ihn  herzlichste  Freundsehaft; 
Pietät  ITir  jede  |.ersünliclie  Verliindnn<:,   für  alles  Gleichstrobendc  erfüllt  ihn 

und  treibt  ihn  zu  mancher  warmlicrzigen  Aeusseruug. 

1« 


189 


So  war  Friedrich  Strehlke  ein  Msnn  Uefwissenschaftlichen  Geistes  und 
StrebenSi  id^en  selbstlosen  Sinnes,  kindlich  reinen  und  wai'men  Gonifitcs;  ein 
Mann,  der  reiche  Saat  in  die  Herzen  seiner  SchQIer  und  in  den  Acker  der  Wissen- 
schaft gestreut 


Anhanof  I. 

Teneichniss  der  wissenschaftlichen  Publikatioaen  J*'r.  Strehlke's. 


Aufgaben  über  das  gradlinigte  Drt-ieck.    Königsberg,  Borutrüger  1826. 
Ueber  die  mittlere  Temperatnr  in  Dansig  als  Funktion  der  JahrenE^ten.  Schn- 
madier's  astronomische  Nachrichten  Bd.  7. 

Ücber  die  tagliche  Periode  dc8  Barometers  in  Danzig.  Ebendaselbst. 

Drei  Abtiandlungon  Obi-r  die  Klaiigfiguren  anf  sch\vin)2:end(>n  Stäben  und  quadratischen 

Sclicilicii  (I'iifrtrf'iHlorfr.«;  Animlen  Bd.  4,  1H  nii<l  11  ) 
UeluT  «Ii»'  walireii  KiitcU'ckt  r  der  Kliiiiirliiriircn.    Kl)t'iiilas»'lltst  Bd.  IS. 
lieber  galvauophiatiselie  Copiefii  der  Dugiu'ne'.-chen  Lichtbilder.    Kl>eiula.s.  Bd.  43. 
Heber  Akustik.   Dove'a  Repertorinm  der  Physik  Bd.  3. 

Ueber  die  Krümmungshalbmesser  der  Kegelschnitte.   Orelle's  Journal,  Jahig.  1827. 
üeber  den  mittleren  Barometerstand  im  Niveau  der  Ostsee.  Programm  des  Cölluischen 

Gyninasinius  in  Berlin  1832. 
Uel«>r  df'ii  duicli  '.\  l'iiiikt«'  eines  Kctri'Isclinitts  ircliendeii  Kreis.  Eliendoä. 
Auaiytisi-Iii-  iH-liaridluii;;  der  Aui^'al>e  von  den  Ii  Kreisen,  die  vun  einem  4.  lierührt 

werden.    Crelle's  Journal  1h:14. 
Heber  die  Anflösuug  der  Oleichnngen  4.  Grades.  Ebendas.  1835. 
Einige  Bemerkungen  über  den  Slementar-Ünterricbt  in  der  Geometrie.  Programm  der 

Petrischule  1839. 

PädagogiHche  Mittheaungen.    rroKiamm  der  Petrisclmle  1H40,  1841,  1842,  1871. 

Beobaelitunpen  von  Gründels.    PnfrfremUjrfTs  AuiiHleu  Bd.  2H. 

Ueher  die  Hoetiticntinii  der  Ellipse,    (inincrts  Areliiv  für  Matlioiimtik  Bd.  '22. 

Auflu.sung  der  Aufgabe,  aus  einem  Punkte  eines  KegeKsehnittes  Normalen  zu  euuntmiren. 
Programm  der  Petrischule  1840. 

Zur  Entscheidung  der  Frage  über  den  Luft*  und  Wasserdruck.  Programm  der  Petri- 
schule 184». 

lieber  die  Seluviiiffunjren  lioniofrener  elastißeher  Si'licilx  ii.  Pn)[rr.  der  Petriseliule  isri5. 
Ueber  eini^n-  die  (n'stult  di  r  Knie  lictrcflViidcii  ►Stellen  Iji'l  Aristoteles   und  Ta<'itU8. 

Fest  Schrift  zum  )W  m  »jnli  ritten  .liiliiluniu  des  Panziirer  (J  vniiiasinnis.  ISöS. 
Aus  der  Umhegend  von  l)an/.ig:  1.  (Jeorg  Forsters  (ieburtsluuis;  II.  Heiucrkuiifrcn  zu 

de»  Flas8gebieten  der  Mottlan  und  Radaiiue.   Prugrauim  der  Petrischule 

1802,  1863. 

Gedanken  und  Themata  für  Aufstttse.   Progamm  der  Petrischule  1864. 
Einige  Resultate  aus  Dansiger  meteorologigchen  Beobachtungen.  Programm  der  Petri- 
schale 1Ö71. 


190 


Anhang  II. 

ZaMinmenstellaiif  der  Ton  Fr.  Strehlke  In  den  Sttimig«»  der  Kit■^ 
forsehenden  Gesellschaft  in  dem  Zeltnnn  tob  1846—1878  gemacht»! 

wlssensehaflllchen  Hlttellangen.*) 


1840.  FortpliilH'n  (lf8  zur  Wcis.sjrlnt  {rcbrachton  Eisens  J»oim  Srliweiiken  in  der  Luft 
-  (Jerinjre    Adliäsioii   von  Flüssitrkeitcii  niif  rotirlühender  Uiiterlaire.  — 
üelier  ein  fcllist^  uiisiruirtes  Kiialitrasgelilase.  —  ElectrolytiKclie  Experimente. 

—  lieber  Böttcher's  Entdeckaug,  Eisen  in  cohttrenter  Form  gaivaaiscii  nieder* 
mschlageD.  —  Sdimelseii  von  Platin  Tor  KnallgasgebllM.  Ans  Beoel*« 
letsten  Briefen  an  Strehlke. 

1A47.  Mag^iieto-electriBche  Ex[)erimente.  —  Vortrag  über  Luft-  und  WamerdnicL  — 
Ueljer  haronietrisclie  Messiinpren  auf  den  Schtfnebwger  Höhen.  —  Ueber  ttt 
der  TaueherjrliH-ke  angestellte  X'ersiiche. 

1849.  Demonstration  von  Bengunesersclieinunpen  des  Lielifs.      -   Vortrag  ülwr  die 

Fraueuliuler'Hclieu  Linien  und  Demunstration  derKeÜjen. 
18B0.  Vortrag  fiber  die  meteoTologieehen  Stationen  in  Prensaen  im  Allgemeinen,  ie 
Danxig  nnd  SchOneberg  im  Besonderen.  —  Heber  seine  12jährigen  Be- 
obachtungen im  Nivean  der  Ostsee.  —  Vorlegung  einer  Zetchnnng  der 
jetzigen  Radaauenseen  und  eines  Phantoms  der  nrsprQngiiehen. 

1861.  Ueher  Sehwijiirunfren  ehistischer  Scheiljen.  —  üeber  einen  aof  der  TnrmpUitte 

der  l'etrischule  aulgt  stellt^'n  l\ejrenrnes,<er. 

1852.  üeber  Tonmessungen  unter  Anwendung  einer  electrisch  beleucliteten  iSavart- 

sehen  Sirene. 

1853.  Vortrag  Uber  das  electrisehe  Lieht,  henroigebiacht  dnreh  die  grosse  galvanisehe 

Batterie  der  Gebrüder  FInn  ans  England. 

1854.  Demonstration  eines  kflnstiichen  Anges  von  Oertiing.  —  Versnehe  mü  Stinun- 

g-abeln. 

1855.  üeber  öchwinfjungen  kreisfönnijfer  und  (inailmtisdur  IMatt^Mi.     -   UeiM*r  Irr- 

tümer in  (iruppe's  Seliril't  über  die  kosniiscrlien  Systeme  der  tiriecheu. 

1850.  Ueber  WitterungHverhältnisse  im  Deceinber  1855  im  Vergleich  mit  den  Jahren 

1473—1515.  —  Vortrag  Aber  Tycho  de  Brahe  und  Kepler;  Mitteilang  2er 
von  dem  Vortragenden  flbersetiten  lateinischen  Gedichte  derselben. 

1857.  üeber  electrisirtcn  Sauerstoff  and  das  Verbal t(>n  der  Flamme  im  electr.  Strom. 

1858.  Ueber  das  Verhalt^'ii  des  Barometers  im  iII^(clwett4>r. 

1859.  AstronoinisciM'  Mitteihinpen.   —    K.\perimente  mit  frrosser  \'<»ltaV(lifr  Sanle. 

—  I)»iüunstrati(Mi  eines  nncli  Strclilke's  Angal«  vonstniirteu  .MulliplikaUtrü 

—  U«'ber  Ueorg  und  Keinholil  Förster. 
180O.  üeber  Spektral-Analyse. 

1862.  Ueber  Versuche  mit  einem  electrischen  Drachen.  —  Ueber  Farben  des  electrt- 

sehen  Lichtes  im  laftverd&nnten  Räume  nebet  Schlnssfolgernng  auf  Farben  esd 
Höhe  des  Nordlichts.  —  Ueher  die  Gewitter  am  26.  Jnni  nnd  11.  Aufut. 

*)  Eotnommen  au8  den  PruU>kollcn  der  GcafilscbHrtii-.Sitzungen. 

IS 


191 


1863.  Yenoebe  mit  einem  PolarisfttioiHMpparat  eifcener  Constraction.  —  Tone^ng 

TOB  Photographien  Linhtenberg'gclier  Figuren.  —  Ueber  Magiiesinm-Licht. 
184>7.  Vortrag  über  die  Körper  grössten  uinl  kleinsten  Volumens  bei  «rleit  her  Ober- 

tUirhe.  —  Beweis,  dass  ein  Arm  der  Weichsel  in  IVülicrer  Zeit  in  die  Oder 

getlosäeu  «ein  müsse.  —  Uel)er  Verstärkung  der  Wirkung  der  Voita  schen 

Sftnle  dnrdi  Umlegung. 
1866  Mitteilang  von  Beriehten  Aber  die  Pariser  AuBstellnng.  —  Ueber  abnorme 

WiitarnngsrerbmtnisBe  in  dar  ProTins  Prenssen. 
1869.  Ueber  Klangfigaren.  —  Demonstration  von  alnistieehen  Apparaten  ans  der 

K^inig'sehen  Werkstatt  in  !*aris. 

1871.  Mitteilungen  aus  dem  (lel)iete  der  Wiirmelehre  und  Meteorologie. 

1872.  Ueber  das  Nordlicht  vom  4.  Februar. 


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192 


Der  Bürgermeister  Daniel  Gralath, 

der  Stifter  der  Naturforsclieudeu  Gesellschaft  in  Dauzig. 

Von 


In  der  Vorrede  zn  der  Neuen  Sammlung  von  Versuchen  und  Abhandluf^fen 
der  Katurforschenden  GeseUecbaft  in  Dansig  1778  ist  ein  Lebenslauf  von 
Danid  Gnüaih,  dem  Stifter  der  Gesellschaft,  yersprochen.  Dieses  Versprecbeo 
hat  nicht  eingehalten  werden  können;  denn  der  nächste  Band  der  Schriften  hl 
erst  1820  erschienen.  Wenn  nun  auch  GraUth  In  jeder  Geschichte  der 
Physik  in  Verbindung  mit  Kleist  bei  dor  Krfindung  der  «Icefrischen  Ve^ 
stäikungsßaHcho  gonannt  wird,  so  wird  er  doch  immer  mit  seinem  gleichnamigen 
Sohne,  der  Professor  am  Gymnasium  war  und  sich  als  Historiker  horniimt 
j^eniacht  hat,  verwechselt.  Demgemäss  wird  das  Jahr  1739  als  sein  (Jeburtsjahr 
angegeben.  Erst  Herrn  Edm.  Hoppe  fiel  die  Unmögliclikeit  diese?  Jahres  auf, 
als  er  seine  1SS4  erseliienene  Giischiclite  der  Eleetrieitat  verlassle,  lia  ( iralath.« 
erste  Entdeckungen  in  das  Jahr  1740  fallen.  Er  wandte  sich  an  mi<"li  und 
stidltc  nach  meinen  kurzen  Angaben  die  lietretfenden  Data  richtig.  Aus  Hoppes 
Werk  berichtigt  auch  Heller  in  einem  Nachtrage  zu  seiner  Geschichte  der 
riiysik  die  Gralaili's  Leiten  betrefl'ende  Stelle.  In  der  „Allgemeiuen  Deutschen 
Biographie"  ist  nur  der  Historiker  Daniel  Gralath  erwähnt. 

Dieses  war  die  Veranlassung,  dass  ich  mich  mit  Gralath  näher  beschäftigt 
habe.  Die  von  Sendel  gehaltene  Lobrede  fehlt  in  den  Acten  der  Gesellschaft, 
ebenso  ein  Quartband  in  der  hiesigen  Stadtbibliothek,  welcher  Gedächtnim- 
Mchriftcn  und  Memoiren  auf  BQrgermeister  Gralath  enthielt 


Die  Familie  Gralath  stammt  aus  Regensburg.    Von  dort  zog  Joh.  Dlricb 

nach  Danzig.  Sein  Sohn  oder  Bruder  Carl  Ludwig  war  Kaufmann  und  erlancte 
1(591)  d.«8  Bürgerrecht.  Dieser  ist  der  Vater  unseres  Daniel,  der  am  30.  Mai 
170.S  geboren  wurde.  Seine  Mutter  ist  die  Tochter  des  Goldschmiedes  DrimVl 
Grentz.  der  1HH8  Sclu'ippe  wurd«'.  Danir«!  Isatte  einen  Bruder  Ludwig,  welche 
1793  als  preuaaiaclier  Lottericdireulor  in  Laugfuhr  starb. 

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Sehr  walirseheinlich  hat  Gralath  das  akademische  GymuaBium  in  Danzig 
besacht,  doch  fehlen  mir  Nachrichten  darüber.  Am  18.  August  1828  reiste  er 
mit  seinem  Freunde  Joli.  Gottl.  Pfennigk,  der  später  Pastor  an  der  Salvator- 
kirchc  wurde,  über  Berlin  nach  Hallo.  Dort  blieb  er  aber  nur  ein  Jahr,  um 
nach  Marburg  zu  gehen,  wo  damals  Cln  istian  von  WoltT  lehrte,  der  sich  einen 
grossen  Ruf  als  Philosoph,  Physiker  und  Matheniaiiker  erworben  und  über 
diese  Gebiete  eine  Reihe  von  Werken  verlaset  hat.  In  Marburg  blieb  Gralath 
über  drei  Jahre  und  ,,geno88  die  vorzügliche  Freundschaft  und  Gewogenheit 
dieses  grossen  und  beliebten  Lehrers."  Jedenfalls  hat  er  sich  auch  mit  dem 
Studium  des  Rechts  befassti  d»  er  Jiit*e  consoHiu,  Bechtsgelehrter  genannt 
wird.  Dann  ging  er  mit  seinem  Bmder  Ludwig,  der  wohl  mittlerweile  nach- 
gekommen  war,  nach  Frankreich,  woliin  damals  jeder  gelehrte  Danziger  ge- 
kommen sein  mnsste,  nnd  kehrte  ftber  Marbnig,  von  wo  er  seinen  EVeond 
Pfennigk  wieder  mitnahm,  ftber  Cassel,  Dresden.  Leipsig  nnd  Berlin  nach 
Dan^  znrftek,  wo  er  am  20.  Angnst  1734  wieder  eintraf.  Hier  &nd  er  die 
Stadt  Terwfistet  vor,  da  dieselbe  die  Belagernug  und  das  Bombardement  von 
den  vereinigten  Sachsen  und  Russen  anszuhalten  gehabt  hatte,  weil  sie  den 
König  von  Polen  Stanislaus  Leszinski  aufgenommen  hatte.  Am  28.  Juni  hatte 
die  Stadt  capitulirt  und  den  Frieden  dnrch  die  Zahlung  von  einer  Million 
Tbaler  erkauft. 

Zunächst  lebte  Gralatli  als  Privatmann  den  Wissenschaften.  Aus  dem 
Jahre  1734  ist  die  Lö.siing  («ines  niatheniatischen  Problems  erhalten:  Dato 
quocunquf  RectiUneo  invenire  Tnanyuluin  ittpi  aequale,  ein  beliebiges  Polygon 
in  ein  Dreieck  zu  verwandeln. 

Er  verheirathete  sich  mit  Dorothea  Jnlianna  Klein,  der  ältesten  Tochter 
des  Stadtsecretärs  und  berühmten  Natorhistorikers  Jac.  Theodor  Klein.  Von 
dieser  ist  mir  nur  bekannt,  dass  sie  schön  seichnete,  da  eine  Tafel  Abbildungen 
zu  einer  Abliandlung  Gralaths  von  ihr  herrfihrt.  Aus  dieser  Ehe  stammen  drei 
Söhne  und  eine  Tochter,  von  denen  der  ttlteste  Sohn  Theodor  Ludwig  den 
Sinn  des  Vaters  fftr  Physik  geerbt  liat,  da  er,  obgleich  Jurist,  Abhandlungen 
Qber  den  Than  nnd  ftbcor  den  Nebel  verbsst  hat.  Der  aweite,  Daniel,  ist  der 
schon  genannte  Professor  des  Dansiger  Gymnasiums,  während  der  dritte,  Carl 
Friedrich,  als  Rathsherr  später  geadelt  wird.  Seine  Tochter  vermählte  sich 
1790  mit  E.  Fr.  Conradi.    Directc  Nachkommen  leben  noch  jetzt. 

Gegen  Ende  des  Jahres  1742  brachte  Gralath  in  einer  schon  bestehenden 
gelehrten  Gesellschaft  eine  Societas  ]>hi/Ki('ae  expen mentalis  in  Vorschlag.  So 
wird  die  Gesellschaft  in  allen  ungedruckten  Schriften  genannt,  während  sie  in 
den  gedruckten  den  Namen  „Naturforschende  Gesellschaft"  führt.  Seiner 
Bemühung  allein  gelang  es,  eine  Reihe  gelehrter  Männer  für  seinen  Zweck  zu 
gewinnen.  Noch  in  (lemsell)en  Jahre  wurden  die  Cn^setz«?  entworfen.  Ivs  waren 
im  ganzen  neun  Mitglieder,  welche  am  2.  Januar  1743  ihre  Arbeiten  begannen. 
Ihnen  gesellten  sich  im  Laufe  des  Jaluvs  noch  fünf  hinzu.  Von  diesen  14 
waren  Kühn  und  Hanow  Professoren  am  akademischen  Gymnasium,  SmetUcki, 

t  18 


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194 


Pfennigk  und  Dragheiin  Oeistlicbo;  Kade,  Beinick,  de  la  Hotte  Aente;  Grabth, 
Sohner,  Rosenbei^,  Gorlacli  und  Samuel  WolfT  hatten  Jura  studirt  und  haben 
später  Aomtcr  in  der  Stadtverwaltung  bekleidet;  der  schon  genannte  Klein  war 
Stadtsecretär  und  Zorn  von  Plobslieim  Privat(2:elchrter.  Der  Zweck  der  Gesell* 
sehaft  war,  physikalische  Experimente  und  Beobachtungen  anzustellen.  Jeden 
Mittwoch  sollte  eine  Zusainmenkunft  stattfinden.  Es  wurden  Operatores  pft- 
wählt,  welche  die  GescUscliaft  mit  Kxppriiiicnten  unterhalten  sollten,  worin  sie 
von  Cooperatores  unterstützt  werden  sollten.  Da  die  Bethciligung  Gndaths 
an  den  Arbeiten  der  GcselLschaft  nur  bis  zum  Jahre  1757  reicht,  so  werde 
ich  auch  nur  bis  zu  diesem  Jahre  die  Geschichte  der  Gesellschaft  zu  be- 
trachten haben. 

Es  war  ursprünglich  die  Absicht,  dass  sich  alle  ordentlichen  Mitglieder 
an  den  Arbeiten  als  Operatoren  betheil  igen  sollten,  doeh  haben  als  solche  in 
der  genannten  Zeit  nur  Rfihn,  Hanow,  Oralath^  Beinick,  v.  Schröder,  de  la  Bfotte, 
Klein,  Sendel,  Llirsenios,  Beyger,  SwieUicki,  Pfennigk  und  Laine  gewirkt,  die 
drei  letzteren  nur  sehr  kurse  Zeit  Ausser  den  ordentlichen  Mitgliedern  gab 
es  noch  freie  Mi^Iieder,  welche  nur  als  ZuhOrer  Antheil  nahmen. 

Der  erste  Direotor  war  Kade,  gleich  gross  als  „Arst,  Gelehrter  und  Kanf^ 
mann",  wie  es  in  seiner  Lobrede  heisst,  nach  Klein  das  älteste  Mitglied.  Kr 
besass  einen  bedeutenden,  von  dem  geschickten  Mechaniker  Leupold  in  Leipzig 
verfortigten  jihysikalischen  Apparat,  namentlich  eine  Luftpampe  mit  allem  Zo- 
bebör.  Gralath  gelang  es,  diesen  Apparat  für  den  ausserordentIi<^  geringea 
Preis  von  1400  (Juldon  zu  orworbrn,  noch  ehe  die  Gesellschaft  constituirt  war. 

Den  Anfang  mit  den  Versuchen  maclite  Professor  Hanow  am  2.  Januar 
1743.  In  der  Eröffnungsrede  dankt  er  Gralatli  für  den  Gedanken  zur 
Begründung  der  Gesellschaft,  für  das  Anwcrljcn  der  Mitglieder,  für 
die  Vorschläge  zu  den  Gesetzen  und  für  die  Erwerbung  des  A[)parats. 
Die  ersten  Versuche  schlössen  sich  an  das  in  drei  Bänden  in  lateinischer  und 
deutscher  Sprache  1729  erschienene  Lehrbuch  der  Physik  von  Christian  v.  Wolff 
an,  der  in  Marburg  der  Lehrer  GraUth's  gewesen  war.  Dieses  Werk  fUhvt  den 
Titel:  „Allerhand  nBtaliche  Versuche,  dadurch  zu  genauer  Brkenntniss  der 
Natur  und  Kunst  der  Weg  gebahnet  wird."  Ueber  die  in  der  (Gesellschaft  an- 
gestellten Versuche  sind  sorgfllltige  Epbemeriden  erhalten;  ja,  viele  Mitglieder 
gaben  noch  besondere  Abhandlungen  zu  den  Acten,  welche  sie  bei  (Gelegenheit 
der  Vorbereitung  zu  den  Versuchen  ausgearbeitet  hatten. 

Gnüath  hatte  im  ersten  Jahre  nach  Gap.  m.  „von  dem  Druck  der  flüssi- 
gen Materien,  die  eine  Schwere  haben"  zu  ezperimentiren.  Seine  Apparate  .<-ind 
sorgfältig  vorbereitet  und  weichen  nicht  unwesentlich  von  den  Wolflfschen  ab; 
er  fügt  mathematische  Beweise  ein  und  f&brt  Zahlenrechnungen  ans,  iu  denen 
auch  Quadratwurzeln  vorkommen.  Seine  Versuche  über  das  Aufsteigen  der 
Flüssigkeiten  in  verschieden  weiten  Röhren  gehen  über  die  Wolff"schcn  hinan». 
Interessant  ist  der  von  Mariottc  herrülirende  Versuch  ausgeführt.  Ein  Ka-s 
ist  aufrecht  hiugestellt,  und  iu  den  oberen  Boden  ist  luftdicht  eine  15  Fuss 

s 


m 

IftDge  dünne  R^hre  gesteckt.  Fass  und  Röliic  worden  voll  Wasser  gefüllt  und 
auf  den  oberen  Boden  Bleigewichte  bis  zu  1300  Pfund  aufgelegt,  die  durch 
<len  Druck  des  Wa.ssors  gehoben  werden.  Als  tlanu  die  Gowichtü  abgehoben 
werden,  {datzt  der  obnro  Hodiui  des  Fasses. 

(Jegeii  Kiui«'  tle?;  Jalires  1743  erhielt  er  von  der  (lesellschaft  den  Auftrag, 
ausser  der  Reihe  <ler  Woltrseheu  Versuche  electrisehc  Versuche  anzustellen. 
^^choQ  l'rijher  hatte  er  sich  mit  diesem  (iegen.standc  beschäftigt,  so  dass  ihm 
Hchon  damals  der  gröbste  Thcil  der  bis  dahin  entdeckteo  Wirkungen  der 
Eleetricität  bdunafc  war;  aacb  hatte  er  die  meisten  Versnohe  nacbgemaobt. 
Er  hatte  eine  Geschichte  der  ElectricitiU  entworfen,  nicht  in  der  Absicht,  die- 
selbe durch  den  Dmck  za  veröffentlichen,  sondern  mehr  zn  seinem  eigenen 
Gebrauche.  Auf  den  Wunsch  der  Gesellschaft  hat  er  diese  Geschichte  bis  snm 
Jahre  1746  fortgesetst  und  Toröffentlicht  In  den  ersten  di-ei  Bänden  der  „Ver- 
suche und  Abhandlungen  der  Naturforächcndon  Gesellschaft  zu  Danzig,"  welche 
in  den  Jahren  1747,  1754  und  1756  erschienen  sind.  Diese  Geschichte  nimmt 
297  Quartseiteu  ein  und  bildet  noch  jetzt  eine  Quelle  für  die  Geschichte  der 
Electricität.  So  beruft  sich  Kdm.  Hoppe  in  seiner  1884  erschienenen  Geschichte 
der  FlectriciUit  noch  vielfach  auf  dieses  Werk.  Dasselbe  ist  ausserordentlich 
klar  und  in  so  gutem  Deutsch  geschrieben,  dass  die  Deutsehe  (iesellsehaft  in 
Göttingeu  iiu  Jahre  1752  deshalb  den  Vorlasscr  zu  ihrem  Ehi'cn-Mitgiiede 
ernannte. 

Vom  Jahre  1729,  in  welchem  der  Engländer  Gray  den  Unterschied 
zwischen  Lt^itern  und  Michtleitern  der  Electricität  entdeckte,  rechnet  Fdm. 
Hoppe  den  Beginn  einer  neuen  Epoche  der  Electricität  Ich  führe  seine  eigenen 
Worte  an:  „Mit  dem  Jshre  1729  beginnt  eine  neue  Epoche,  welche  flür  die 
Electricitätslehre  unendlich  fruchtbar  und  bedeutungsroll  ist.  Alan  hat  unsere 
jetzige  Zeit  das  Zeitalter  der  Electricität  genannt,  im  Gegensatz  zu  dem  Anfang 
dieses  Jahrhunderts,  welchen  man  als  das  Zeitalter  des  Dampfes  uuterschieden 
wissen  wollte,  allein  diese  Bezeichnung  kann  nur  für  den  oberflächlichen  Beschauer 
etwas  Bestechendes  haben,  man  niuss  wissenschaftlich  das  Zeitalter  der  Electricität 
mit  dem  Jahre  1729  iM  ciiimen.  Die  fundamentalen  Entdeckungen  jener  Jahre 
waren  für  die  damalige  Welt  genau  so  überraschend  und  für  die  Wissenschaft 
unendlich  werthvoller,  wie  heutzutage  z.  B.  die  Erfindung  des  BeU'schen 
Telephons." 

Man  beschäftigte  sieh  nun  auch  in  Frankreich  und  Deutschland  mit  dieser 
Materi»!.  Ks  wurden  anfangs  Glasröhren  beinttzt.  welche  mit  iler  trockenen 
IlaiMl  (nlvv  auch  mit  eiuenj  wollenen  Tuche  gerieben  wurdeti.  um  Electricität 
hervuizuruftrn.  Mil  diesem  eitifachen  Apparate  konnte  man  si-iion  merkliche 
Funken  hervorbringen.  Auch  konnte  das  Leuchten  einer  elcctrisch  gemachten 
Glasröhre,  besonders  wenn  diescll)e  luftleer  gemacht  war,  gezeigt  werden. 
Grosses  Aufsehen  und  Interesse  in  den  weitesten  Kreisen  erregte  es,  dsss  man 
aus  einem  isolirt  aufgestellten  electrischen  Knaben  Funken  h^usziehen  konnte. 
Diese  Versuche  wurden  fiberall  nachgemacht  und  auch  von  Fürsten  gebührend 


196 


bevnndert  Die  Nachrichten  ▼on  neuen  Veraooh^n  worden  durch  die  Wochei* 

blätter  TAsch  verbreitet. 

Am  11.  März  1744  begann  Oralath  seine  Experimente.  Die  Bürgermeister 
ßcntzmann  und  Eichmann  waren  als  Gäste  anwesend.    Er  benutzte  eine  nahe 

drei  Pariser  Fuss  lange  und  8  Linien  lireite  englische  Glasröhre,  die  er  mit 
einem  wollenen  Lappen  oder  auch  mit  der  Moasen  Hand  rieh.  Damit  electrisirl« 
er  eine  auf  blauseidene  Schnure  gelegte  10\L  Fuss  lange  viereckige  eiserne 
Stange.    Aua  dietier  zog  er  Funken;  auch  electrisirte  er  auf  Pechkaaten  stehende 

Mensirlien. 

Am  24,  Januar  desselben  Jahres  war  es  dem  Dr.  Chr.  Fr.  Ludolff  in 
Berlin  gelungen,  durch  einen  clcctrischen  Funken  Spiritus  anzuzünden.  Die 
Nachricht  davon,  doch  ohne  nähere  Angaben,  verbreitete  sich  rasch  durch  die 
Wochenblätter  nnd  erregte  ongeheures  An&ehen,  mr  doeSi  damit  eine  Analogie 
swiachen  dem  Blitae  nnd  dem  eleetriaehen  Fonken  geAinden.  Die  anawirtigen 
Physiker  bemühten  sich  Tergeblich,  den  Yeranch  nachsnmachen.  Anoh  Gralath 
hielt  an  seine  electrisirte  Eisenstange  Schiesapnlver,  Getreidespiritoa  nnd  Zander; 
doch  daa  Pnlyer  wurde  aerstrent,  der  Zunder  angeat^n  und  die  bei  der  An* 
nttherung  des  Spiritus  sich  a^igenden  Funken  aöndeten  nicht  Am  18.  Iftn 
jedoch  brachte  er  in  seiner  Wohnung  bei  trockenem  Wetter  stark  erwirmto 
rectificirten  Spiritus  in  einem  silberaen  Löffel  in  die  Nähe  der  Stange.  Der 
nun  uberspringende  Funke  zündete.  Auch  dieser  Versuch  wurde  rasch  dureb 
die  Zeitungen  bekannt.  Am  3.  Juni  wiederholte  er  denselben  in  Anwesenlieit 
von  Gästen  vor  der  Gesellscliaft. 

Schon  Tlawksbee  hatte  zur  Erzeugung  grösserer  Mengen  von  Hlectricität 
Glaskugeln  angewandt,  die  er  mit  der  Hand,  in  welcher  ein  wolleuer  Lappen 
lag,  rieb.  Später  befestigte  er  die  Kugel  an  einem  Centrifugalapparat.  Auch 
Gralath  benutzte  zu  seinen  weiteren  Versuchen  Glaskugeln  von  10  bis  15  Pariser 
Zoll  Durchmesser,  die  mittelst  eines  Rades  von  5  Fuss  Durchmesser  herum- 
gedreht wurden.  Die  Hand  eines  Menschen  diente  als  Reibzeug,  der  Mensch 
selbst  bildete  die  Ablenkung  zur  Erde.  Als  Conductor  wurde  eine  grosse 
Zinkrtthre,  welche  an  blauseidenen  Schnftrea  hing,  nnd  deren  eines  ofTeae  Bade 
der  Glaakngel  möglichst  nahe  gebracht  wurde,  benutat  Iflit  dieaem  Apptiat 
gelang  es  Gralath  am  Anfange  dea  Jahrea  1746,  ein  eben  Terloschenes  Lidit 
wieder  anauzfinden  und  zwar  durch  einen  electrisirten  Menschen,  der  aaf  einen 
Pechkasten  stand.  Dieser  Versuch  ist  zuerst  von  Gnüath  angestellt  wordao. 

In  diesen  und  den  folgenden  Jahren  wurden  von  ihm  zahfareiche  Yenacbt 
angestellt,  theils  solche,  die  vor  ihm  schon  andere  gemacht  hatten,  theüs  neo«- 
Einige  der  letzteren  sind  in  seiner  Geschichte  der  Electricität  erwähnt,  andere 
sind  unter  dem  Titel:  „Nachricht  von  einigen  electrischen  Versuchen"  in  Bandl. 
der  Versuche  und  Abhandlungen  veröffentlicht.  Von  Hoppe  sind  Gralath  s 
Entdeckungen  gebührend  hervorgehoben,  so  dass  ich  trotz  wiederholten  iStuiiiuui? 
aucli  der  Protokolle  und  ungedruckten  Abhandlungen  nur  wenig  hinzufögcn 
kann,   beinc  Verdienste  in  der  Electricitätslehre  bestehen  in  (i^r 


197 


VerbesBernng  der  Kleiat'schen  FUsohe^  in  der  EntdeokDng  des  Rfick- 
standes  derselben,  in  der  Brfindnng  dor  electrischen  Batterie  nnd 

in  der  ersten  Messung  der  electrischen  Kraft.  — 

Boi  der  re^en  Beschäftigung  mit  der  Electricitttt  an  vielen  Orten  konnte 
es  nicht  ausbleiben,  dass  eine  Reihe  von  Entdeckungen  von  verschiedenen  Per- 
sonen fast  gleidizcitig  gomaclit  wnido.  Bekannt  ist,  dass  die  Erfindung  der 
electrischen  \'er.stärkungsfiasche  in  (.'aniin  von  dem  Decan  des  Donicapitels  von 
Kleist  und  seiir  kurz  darauf  selb^tr^tändig  in  Leyden  von  Cuniius  gemacht  wurde. 
Ich  habe  hier  kurz  den  Authcnl  CJrahith  s  an  der  Verbreitung  und  Verbenserung 
dieser  Erfindung  zu  schildern.  Kleist  hatte  am  11.  October  1745  in  eine  kh'in«; 
Flasche  Waaser  gegossen,  in  das  Wasser  einen  Nagel  gesteckt  und  den  Kopf 
desselben  an  einen  Conductor  gehalten.  Als  er  dann  mit  dem  Finger  den 
Kopf  des  Nagels,  welcher  Tom  Gondnetor  entfernt  war,  berfUirte,  empfing  er 
einen  starken  Schlag.  Von  dieser  Erfabmng,  die  er  durch  weiteriB  Versaohe 
bestätigt  hatte,  machte  er  am  28.  Noyember  Mittheilnng  dem  ▼oihin  als  Mit> 
glied  der  Gesellschaft  genannten  Pastor  Swietlicki  in  Dansig.  Dieser  Brief, 
sowie  die  folgenden  sind  &8t  Tollstikndig  in  Gralath's  Geschichte  der  Electricität 
abgedrackt.  Gleichseitig  oder  kurz  daranf  versandte  Kleist  dieselbe  Mittheihmg 
nacn  Berlin,  Hallo  und  Leipzig.  Niemand  wollte  der  Venradi  gelingen.  Als 
Swietlicki  auf  Gralath's  Antrieb  den  Herrn  von  Kleist  um  nähere  Auskunft 
bittet,  kommt  ein  vom  24.  Februar  1746  datirtes  Schrcil>en  an  Swietlicki,  in 
welchem  Kleist  nicht  angeben  kann,  weshalb  der  Versuch  nicht  gelingen  wolle. 
Am  5.  .März  stellte  (iialath  mit  einigen  Gehülfen  wieder  ^'crsuchc  mit  der 
Flasche  an.  Hri  dieser  CJelegenheit  bemerkte  (Jottfried  Reyger,  das  derjenige 
die  stärkste  Empfindung  hat,  wekher  das  (ilas  mit  dem  Drath  an  die  electrisirte 
Roiiie  hält  und  zugleich  mit  dem  Finger  der  anderen  Hand  den  Drath  beröhrt. 
Berührte  dagegen  eine  zweite  Person  die  Kugel  des  Drathes  allein  oder  auch 
die  Person,  welche  die  Flasche  hielt,  so  empfing  dieselbe  keinen  Schlag.  Da- 
mit stellte  Gralath  die  nothwendige  Bedingung  auf,  damit  das  Experiment 
gelinge,  dass  nämlich  die  äussere  nnd  die  innere  Belegung  in  leitende  Ver- 
bindung gebracht  werden  mttssen.  Hit  dieser  Yerstärknngsflasche  entiikndete 
er  auch  dann  nodi  Spiritus,  wenn  er  60  Schritte  mit  der  Flasche  g^angen 
war,  wie  auch  Kleist  schon  berichtet  hatte.  Am  20.  April  machte  er  den 
Vsfsnch  Tor  der  Gesdlschaft .  nnd  wiedwholte  draselben  am  87.  vor  dner 
Reihe  Ton  Gästen,  su  denen  die  Spitzen  der  Stadt  gehörten.  Er  ertheiltc  einer 
Kette  TOn  20  Personen  gleichzeitig  einen  electrischen  Schlag  und  tödtete  Kellcr- 
wftrmer  nnd  kleine  Käfer.  Bei  grosseren  Wasserkäfem  und  kleineren  Vögeln 
gelang  nur  eine  Betäubung. 

^'on  dem  Erfolg  wurde  von  Danzig  ans  in  den  lierlinischen  Nachrichten 
von  Staats-  und  geh'hrten  Saelien  174(5  No.  51  Miltheilung  grinacht.  Als  die 
Nachrieht  davon  durch  das  Mitgiietl  der  (resellschaft  Samuel  WnllV  nach  Paris 
an  dm  in  den  weitesten  Kreisen  bekannten  Abt  Nollet  kam,  konnte  dieser  be- 
richten, dass  derselbe  Versuch  iluu  schon  aus  Leydeu  bekannt  sei. 

• 


198  , 

Mit  der  Vcrstärkungaflaschc  beschäftigte  Gralatli  sich  uoch  bis  zum  Jahre 
1754,  in  welchem  er  experiuientoll  uutersuclitc,  ob  die  Funken  verstärkt  werden, 
wenn  tiie  Menge  des  Wassers  in  der  VerritUrkungsflaseho  vermehrt  werde,  worin 
das  Geliiss  mit  nielir  runktcn  seiner  äusseren  Fläche  von  anderen  h'itori'ion 
OegeiistiiniU'n  l>eriilirt  werde,  und  wenn  der  Drath,  der  in  der  Fla.-che  sl-ikc, 
dii  ki  1  wrKh*.  Alle  drei  Fragen  beantwortete  er  liejahend.  DieöOä  UeEulul 
slinuni  damit  iil)erein.  was  Winckler  schon  1746  gefunden  hatte. 

Dil!  »M  sli!  Beobachtung  des  electrisehen  Kiiekstandes  nuiss  ebenfalls  (iralatb 
zugeschrit'hcn  wei'den,  denn  schon  am  2Ö.  Miü  machte  er  der  Gesellschaft  die 
Mittheilung,  dass,  wenn  er  auch  durch  Anfassen  an  die  Kugel  der  Flasche  alle 
Elcctricität  genommen  habe,  diese  sich  doch  nach  (einiger  Zeit  wieder  üude. 
Winckler  in  Leipzig  hat  dieselbe  Beobachtung  erst  am  16.  August  gemacht 

Kin  unbestreitbares  A'erdienst  (iralaths  ist  die  Erfindung  der  id<M'lrischen 
Batterie.    In  seinen  „electrisehen  Versuchen''  i»ericht4't  er  darfd>er  auf  S.  522. 

,,lch  stelllc  den  Versuch  deigestalt  an,  dass  2  oder  3  Perstmen,  ein  jedor 
eine  besondere  ^'erstärkiings-Maschin''  ndt  der  cincii  Hand  an  die  blecheiit," 
Rdhre  hüte;  in  die  andere  Hand  alier  gal»  ich  einem  j*Klen  einen  besoadereu 
eiBernen  oder  messingDcn  Drath^  die  anderen  Ende  dieser  Drathe  nahm  dne 
andere  Person,  so  gar  k«ne  Phiole  hatte  ittsannien  hi  die  linke  Hand  und 
fiihr  mit  einem  Finger  der  rechten  Hand  gegen  die  electriswte  blecherne  Röhre, 
da  sich  denn  die  TerhofiFte  Verstftrkang  ganz  deigte.  Wenn  ich  auf  diese  Art 
das  Experiment  mit  2  Phiolen  anstellte,  waren  die  Fnnken  und  die  darans 
entstandene  Erschfitterang,  so  der  empfand,  der  mit  dem  Finger  gegen  die 
blechene  Rohre  fuhr,  zwar  ungleich  stärker,  als  wenn  der  Versncb  auf  die 
bishor  bekannte  Art  mit  einer  Phiole  angestellt  wird,  allein  sie  waren  doch 
noch  erträglich,  nahm  ich  aber  3  I'hioh  n,  so  waren  wenige,  die  den  Versuch, 
wegen  der  heftigen  und  schmershaften  Erschütterung  mehr  als  einmal  anstt> 
stellen  verlangten." 

„Ich  hätte  zwar  versuchen  können,  auf  diese  Art  einen  Vogel  zu  tödten, 
allein  da  die  Erschütterung,  so  der  Mensch  dalu-i  empfiiuh^t,  gar  zu  heftig  ist. 
so  war  ich  auf  ein  andi  ics  Mittel  bedacht,  solches  in's  Werk  zu  setzen.  Ich 
nahm  die  grosse  kupferne  Ilohlkugel,  so  man  sonst  zum  Abwägen  der  Luft 
gebraucht,  h'gte  dieselbe  auf  einen  Tisch  unter  die   blechene  Röhre,   in  der 
Entfernung,  dass  Funken  (Eitstehen  könie'n;  an   (iie  blechene  Röhre  hatte  ich 
vier  Vcrstiirkungs-Masi'liiiKMi  m'-=i«"llt,  die  auf  rineni  tiehteniMi  Brett  in  blecheiien 
cylindrischen  (iefassni  stunden,  an  ein  jcdi-s  halte  ich  tin'ils  messingne,  tlu'j'j 
eiserne  Drathe  befestigt  und  die  anderen  Knde  dieser  Drathe  zusanuneu  an  die 
kupferne  lloldkugel  gebunden;   sobald   die  Vdechene  Röhre  oleclrisiret  wardCt 
schlugen  die  Funken  wie  Feuerstrahlc  mit  solcher  Heftigkeit  auf  die  kopfene 
Hohlkugcl,  dass  man  sie  auch  ausser  dem  Saal,  in  der  Weite  von  90  Schuh 
deutlich  hören  konnte;  die  Funken  knackten  ebenso  als  wenn  Stecken  ge- 
brochen werden." 

? 


199 


Mit  dieser  Vomchtnng  todtetc  er  am  18.  August  einen  Zeisig,  den  er 

auf  die  kupft'rne  Kuf^el  s^ohuiidon  hatte. 

Noch  im  .laiirc  1746  bemüht  sich  Gralatli,  <Iio  Kraft  der  Klectricitttt  zu 
messen.  Kr  berichtot  darüber  im  ersten  Bande  der  1747  erschienenen  nVer- 
suche  ond  Abhandlungen"  Seite  525. 

nie  iihidichen  in  Kngland  ani^islelltcn  VfMsiichp,  über  wclolie  im  .März 
1746  in  <ii'r  Ri»yal  Hör.  der  Br-rieht  eines  iiiiiri'iiiiiintt'n  A'erfasser.s  verh'.scn 
wui"de,  kannte  er  damals  noch  nicht.  Krst  im  /.ucittMi  Thciln  seiner  Geschichte 
erwähnt  er  dieselben.  Doch  weichen  diese  Ver8uchc  wesentlich  voa  denen 
Gralatii  ä  alt. 

„Ucber  das  Endo  einer  viereckigten  eisernen  Stange,  so  vermittelst 
mesBingner  Drathe  von  2  gläsernen  Kugeln  electrisiret  wurde,  hatte  ich  Herrn 
D.  KQhns  neueri^ndene  Wage  dergestidt  angebracht,  dass  die  leere  Schaale 
senkrecht  über  dasselbe  hieng,  und  weil  ich  das  Stativ,  worauf  die  Stange  mhete, 
Termittelst  einer  Stell-Sehraube  erhohen  und  senken  konnte,  so  konnte  ich  auch 
das  Ende  dar  eisernen  Stange  der  leeren  Wage-Schaale  nach  Oe&llen  oAbera 
und  entfermen.  Damit  die  Wage-Schaalo  von  der  eleotrisirten  eisernen  Stange 
nicht  eleetrisirct,  sondern  beständig  in  unelectri.schcin  Stande  möchte  erhalten 
werden,  hatte  ich  die  Schaalen  und  den  VVage-ßalken  mit  dünnen  I'adrn  von 
Flittermetall  verbunden,  und  bein«  Kxpcrimentiren  legte  ich  meine  Hand  auf 
den  Fus.s-Tellcr  des  Wage  (J estelieg;  unter  diesen  UmstHnden  konnte  die  Wage- 
Schaale  nicht  <lie  geringste  Electricitat  erhalten,  sondern  sie  blieb  beständig 
uneleetrisch.  Die  andere  Wage-Schaalo  so  mit  dieser  im  wagerechten  Stande 
stund,  unterstützte  iih.  damit  sie  in  diesem  Siande  bliebe,  wenn  ich  lH»im 
Versuch  sie  mit  (iewichten  liesihwerte:  weil  sonst  der  Ausschlag  Störungen 
und  Unrichtigkeiten  würde  veiiiisacht  haben.  Um  nini  den  Unterschied  in  der 
Grösse  der  anziehenden  Kraft  desto  genauer  zu  erforschen,  stellte  ich  den 
Tersnch  nicht  alldn  in  verschiedenMi  Bntfemnngen  ron  den  electrischen  Kugeln, 
sondern  auch  in  verschiedenem  Abstand  d«r  Wage-Schaale  von  der  Oberflttche 
der  eisernen  Stange  an.  Weil  ich  die  Wage  Schaale,  so  bei  den  Versuchen 
mit  Gewichten  beschweret  wurde,  durch  das  Unterstntsen  beständig  im  wage* 
rechten  Stande  mit  der  leeren  Wage-Schaale,  so  beim  Experimentiren  von  der 
electrisirten  eisernen  Stange  angezogen  wurde,  erhilte,  konte  ich  aus  der 
Grttsse  der  Gewichte  von  der  Grosse  (h'r  anzielicnden  Kraft  in  jedem  Fall 
bieher  urtheilen  und  so  daraus  mit  (jrund  den  Unterschied  derselben  bestimmen." 
So  fand  er  l»ei  eijuMu  Versuche,  als  die  electrische  Kugel  240  Par.  Fuss  ent- 
fernt war,  ITir  die  Abstände  Zoll,  2  Zoll,  1  Zoll,  Vt  Zoll  der  Reihe  nach 
die  (Jewichte  1'     4.  i;5V,,  44  Gran. 

Fr  führt  nun  l'oi-t:  ,,I)a  nun  aus  den  obigen  \'ersiieheji  erhellet,  dass  die 
anziehende  Kraft  almimmt  und  schwiiclier  wird,  je  weiter  die  l-MiH-tricitiit  fort- 
gesi'tzt  wird,  von  den  ele<'trisclien  Fnnken  alier  bekannt  ist.  dass  diesidbeii  in 
der  weiteren  Entfernung  zunelimen  und  staiker  werden;  so  sieht  man  hieraus, 
dass  mau  von  der  Stärke  der  anziehenden  Kiaft  nicht  auf  die  Stärke  der 

« 


800 


electrischen  FuDken  Schlüssen  kann,  nnd  dass  diese  nicht  in  dem  YerhttltiiiM 

wie  jene  alt-  und  zuneliinon." 

Die  von  anderen  gemachten  electrometrisciien  Versuche  verfoli^te  i  r  mit 
Interesse.  So  stellte  er  1753  mit  dem  von  d'Arcy  erfuiMlcncu  EhM  troscop, 
einem  schwimmenden  Aiiiometer,  Versuche  an,  ohne  zum  Zieh;  zu  koiunipn.  und 
experimentirte  1754  mit  dem  von  Richmann  in  Petersburg  erl'uudenen  t^uadraiueu- 
electroscop,  von  weh  hen»  dieser  in  einem  IJricfe  an  Professor  Kühn  vom  23.  Märx 

1753  Nachricht  gegeben  hatte,  nur  benutzte  Riciimann  statt  des  HolzslaU'», 
den  Henley  1772  anwandte,  einen  Zwirnfaden.  Mir  int  nicht  bekannt,  dass  (Uu 
Ricbmamiscbe  Electro8cop  TerOfibotlieht  ist,  da  ja  Bidimaan  schon  am  6.  August 
desselben  Jahres  sdnen  Tod  durch  einen  electrischen  Fanto  fand,  der  ans 
einem  snr  Beobaohtnng  eines  herannahenden  Gewitters  dienenden  Apparate  kam. 

wurde  zu  weit  führen,  alle  electrischen  Versuche  ansußhren,  wekhe 
Gralath  Tor  der  Gesellschaft  angestellt  hat. 

In  dieser  Zeit  wurde  auch  die  Wirkung  der  Electridtit  auf  den  mensch- 
lichen Körper  versucht.  Schon  1746  untersachte  Gralath  den  Puls  electriairter 
Menschen  und  fand,  dass  derselbe  schneller  wordo.  Auch  in  der  Heilkunst 
wurde  die  filectricität  angewandt.  Der  Arzt  Kratzenstein  in  Halle  hatte  achoB 
1744  einen  gelähmten  Finger  in  Vs  Stunde  durch  die  Eloctricität  geheilt. 

In  Danzig  war  es  der  Arzt  de  la  Motte,  welcher  unter  Gralaths  Bcislaorl 

1754  an  zwei  Patienten  die  Wirkung  der  Klcctricität  versuchte.  Den  einen 
Fall  hat  er  in  Bd.  II.  der  ,,Vers»iehe  und  Rrfahrungcn"  besehrieben  unter  dem 
Titel:  Erfahrung  von  einem  durcli  die  Electricitüt  gehobenen  krani|iticbleQ 
Mutterbeschwer";  der  andere  bezieht  sich  auf  den  schwarzen  Staar  eines 
sechzehnjährigen  Kualxui.  Es  werden  jedem  Auge  eine  Reihe  ziemlich  starker 
Funken  applicirt  —  zunächst  ohne  Erfolg.  Nach  einer  Wiederholung  kann 
der  Knabe  das  Taschentuch  am  Boden  linden,  die  Stelle  des  Lichtes  angeben 
und  Silber-  und  Kupfermünscen  mit  dem  rechten  Auge  unterscheiden. 

Yielfiush  hat  Gralath  die  hauptsttchlichsten  electrischen  Versuche  vor 
hohen  Standespersonen  der  Stadt  nnd  vor  durcbreisMiden  preussischen^  pol* 
nisohen  und  russischen  Grossen  und  Beamten  angestellt. 

Ausserdem  betheiligte  er  sich  noch  an  den  regelmässigen  Versuchen  der 
Gesellschaft^  welche  nach  dem  schon  erwähnten  Buch  von  WoUT  angestellt  und  erst 
1761  beendigt  wurden.   VielfiKih  trat  er  für  Mitglieder  ein,  welche  verhindert 
waren,  ihre  Experimente  anzustellen.    Ich  will  hier  nur  seine  Vcr?urhe  über  Bd. 
II.  €ap.  7  von  der  Feuchtigkeit  der  Luft  und  den  Hygrometern  anfiihren.  B^i 
dies'er  Gelegenkeit  stellte  er  Versuche  über  die  Einwirkung  der  Feuchtigkeii 
auf  die  Länge  von  Stricken  an  und  fand,  dass  einige  befeuchtete  .Snieko  M\ 
ausdehnen,  andere  sich  zusanunenziehen.    Unter  andcrotn  hängt  er  an  ciu  4:^ 
Fuss  langes  Seil  ein  Gewicht  von  13.5  Danz.  Pfund  und   findet,,  dass  dies« 
nat  li  der  IJefiMH-htung  des  Strickes  4  Zoll  gehobiMi  ist.  —   Un»  die  Kraft  zu 
messni,  mit  wolchor  quellonde  Erltsen   sieh   ausdehnen,   füllte  er  einen  Hohl- 
Würfel  aus  Messing  von  17  Zoll  Seile  theilweise  mit  trockenen  Erbsen,  be* 

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201  

lastete  dieselben  mit  121  Pfund,  *i;ofin  Wasser  darauf  und  fand,  dafls  nach  vier 
Stunden  die  Last  47«  Zoll  hoch  gehoben  war. 

Ferner  bctheiligU'  ov  sich  an  der  Beobachlnne;  einer  partiellen  Sonnen« 
rinHt(>rnis>^  iitid  eines  MorkiirduiThganges.  Beidemal  wurde  das  Sonnenbild 
durch  ein  Fernrohr  auf  dio  Wand  projecirt. 

Interessant  ist  atioh  der  Versuch,  den  er  1757  nach  Nollet's  Angabe  im 
grünen  Thore  anstellte.  Aus  einer  Flinte  wurde  eine  Kugel  gegen  die  Ober- 
fläche einer  in  einem  Kasten  betindlichen  Wasseruienge  geschossen,  einmal 
unter  4®  30',  und  der  Einfallswinkel  gleich  dem  Reflexionswinkel  gefunden, 
dann  unter  80 ^  wobei  die  Kugel  in  das  Wasser  eindrang  und  von  der  geraden 
Linie  abgelenkt  wurde. 

Auch  der  lebenden  Natur  wandte  er  seine  Aufmerksamkeit  zu.  Im  Jahre 
1751  seigfee  er  kkine  schwarze  Insecten,  die  in  Oliva  anf  dem  Schnee  haufen- 
weise beieinander  gefunden  waren,  welche  6  Füsse  und  eine  Sprangrorriohtnng 
unter  dem  Bauche  hatten.  Wir  hidiMii  es  hier  liemlich  sicher  mit  dem  Gletscher- 
ftoh  zu  thuD;  der  ja  vor  einigen  Jahren  hier  von  Herrn  Brischke  beobachtet  ist. 

Eingehender  hat  er  sich  1750  und  1751  mit  dem  braunen  und  grünen 
Sfisswasserpolypen  beschäftigt.  Schon  lange  hatte  die  Gesellschaft  sich  bemüht, 
Polypen  in  den  Gewässern  der  Umgegend  zu  finden;  denn  die  von  Trembly 
1740  erfolgte  Entdeckung  dieser  Thiere  hatte  grosses  Aufsehen  erregt,  be- 
sonders die  Fortpllanzung  durch  Sprossen  und  die  Eigenschaft,  dass  jeder 
der  })eiden  Theile  eines  zersclmittonen  Thieres  sich  zu  einem  vollständigen 
Thiere  ergänzt.  Mitte  Mai  wurden  in  der  Behausung  des  oben  genannten 
Dr.  Kade  im  Radaunewasser  braune  Polypen  entdeckt.  Gralath  erbat  sich 
zwei  davon,  von  denen  der  eine  5  Sprossen  hatte.  Er  zerschnitt  einige  quer 
in  2  Stücke  und  beobachtete  ihre  Ergänzung  zu  2  Tollständigen  Thieren. 
Femer  beohaehte  er  kleinere  grüne  Polypen.  Anf  diesen  fiind  er  die  schon 
▼on  Trembly  beschriebene  Polypealsns.  Den  PkotokoUen  ist  eine  Tafel  schöner, 
fiurbiger  Abbildungen  beigefUgt,  welche  snm  TheQ  nach  dem  Sonnenmicroecop 
geieichnet  sind. 

Damals  war  der  dritte  Band  Ton  Blisels  Insectenbelnstignngen,  in  welchem 
Tremblys  Beobadbtungen  ezgShst  werden,  noch  nicht  erschienen.  Von  Gralaths 
Beobachtungen  ist  nichts  gedruckt. 

Im  Jahre  1751  setste  er  diese  Beo])achtungen  fort,  zusammen  mit  einem 
Freunde,  der  nicht  genannt  werden  wollte.  Wir  werden  wohl  nicht  fehlgreifen, 
wenn  wir  annehmen,  dass  dieser  Freund  seine  Frau  gewesen  ist.  Er  will 
namentlich  eine  Begattung  der  Polypen  beobachtet  und  festgestellt  haben,  dass 
nur  nach  einer  solchen  Sprossen  entstanden. 

Soviel  von  seinen  wissenschaftlichen  Beschäftigungen. 

Auch  sonst  hat  er  viel  für  die  Gesellschaft  gethan.  Sobald  etwas  mit 
der  Gesellschaft  nicht  angehörigen  Personen  zu  unterhandeln  war,  wurde  er 
damit  beauftragt.  So  z.  B.  leitete  er  den  Umbau  der  oberen  Räume  des  grünen 
Thores,  welche  die  Gesellschaft  von  der  Stadt  1746  miethete,  dessen  Kosten. 

1« 


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802 


1280  Gulden  betrugen,  so  führte  er  die  Unterhandlangen  fiber  Dniek  oad 
Verlag  der  liici  ersten  Bände  der  Goaellschaftsschriften. 

Mehrfach  schon  war  ihm  das  Directorat  der  CJesollschaft  angeboten,  doch 
erst  1755  lies,-!  er  sich  liowt-gon.  dasscllio  anzunehmen,   blieb  auch   nur  noch 
1755  Dirt'ctor.  ('harakteri^tii^ch  lür  ihn  ist  das  Thema  seiner  Antrittsrede:  ..Uebef 
die  Betheihgung  der  Herren,  welche  in  Danzig  das  Regiment  getüiirt  babeai 
an  wisaenschaftliclien  Bestrebungen". 

Um  die  Zukunft  der  Gesellschaft  zu  sichern,  schien  ihm  eine  Stellung 
derselben  erforderlich,  wie  sie  z.  B.  die  Aeademie  in  Berlin  einnahm.  Auf 
seinen  Rath  sachte  man  zunächst  die  Protection  des  polnischen  Premier- 
MiniBters  Grafen  von  Brfihl  zn  gewinnen.  Man  widmete  diesem  den  1766  or^ 
sohienenen  dritten  Band  der  Schriften.  Der  Minister  yerspraeh  swar  l&r  eine 
Snbrention  der  Gesellschaft  dnreh  Augnst  III.  Ton  Polte  in  sorgen  —  er  wollte 
dem  Könige  Torschlagen,  einen  Theil  der  Binkünfte  der  Post  in  Danng  dsr 
Gesellschaft  so  fiberweisen  ~  doch  die  an  diesen  Schritt  gekn&pften  Hoffirnngen 
wurden  nicht  erfallt. 

Nach  dem  Jahre  1757  worde  Gralath  von  seinen  Amtsgeschitften  so  in 
Anspruch  genommen,  dass  er  sich  an  den  wissenschaftlichen  Arbeiten  der  Gesell- 
Schaft  nicht  mehr  betheiligen  konnte. 

In  den  letzten  Jahren  seines  Lebens  wurde  sein  Verhältniss  zur  Gesell* 
Schaft  ein  gespanntes.  Dieses  kam  so.  Per  in  Danzig  geborene  Weimar- 
Eisenachisclic  Hofratli  Verch  war  am  28.  Februar  1764  in  Greiz  gestorben  tind 
hatte  den  Bürgermeister  (Jralath  zum  nominellen  Universalerben  eingesetzt,  mit 
der  Bedingung,  ausser  einigen  Legaten  an  Verwandte  450U  Thaler  an  die  Natur- 
forschende  Gesellschaft  in  Danzig  auazuzahlen;  doch  sollte  das  Legat  unter 
beständiger  Aufsieht  des  Ratlies  stehen.  Die  Zinsen  sollen  von  der  genannten 
Gesellschaft  verwandt  werden  zu  Prämien  auf  Preisfragen  betreffend  das  Wohl 
der  Stadt,  zur  Veröffentlichung  von  Schriften  und  zur  Vergrösserung  dsr 
Bibliothek.  Auf  Yeranlassung  Gralaths  ernannte  der  Rath  Gralath  und  Ehlers 
SU  Deputirten  des  Raths  sur  Aufhiebt  fiber  die  Verwaltung  des  Legats.  Gislsth 
fesste  dieses  so  auf,  dass  die  Preisaussohreibungen  und  PreisveräieilQngen  nur 
mit  Genehmigung  der  Deputirten  des  Raths  geschehen  sollen,  und  dass  för  jede 
Quittung  die  Unterschrift  derselben  erforderlich  sm.  Die  Gesellschaft  Weierle 
sich,  diese  Bedingungen  su  erfüllen,  da  nach  dem  Wortlaute  des  Testaments  sie 
die  alleinige  fk<eie  Verwaltung  habe;  sie  will  dem  Rath  nur  das  Recht  gebes, 
zu  einer  Revision  zu  schreiten,  wenn  dar  dringende  Verdacht  bestehe,  dass  die 
Verwaltung  schlecht  geführt  sei. 

Erst  anfangs  1767  kam  es  zu  einer  Einigung  im  Sinne  des  Verlang«* 
der  Gesellschaft.  Nun  erst  wurde  das  Legat  der  Gesellschaft  übei^eben  und 
als  erste  Prei.saufgal)C  nach  (Jralaths  Vorschlag  das  Thema  gestellt:  ,,Wie  iIt 
Versandung  in  der  Nehrung  am  wohlfeilsten  abzuhelfen  sei."  Den  Preis  erhielt 
Professor  Titius  in  Wittenberg,  welclier  den  Vorschlag  machte,  Acacien  anzu- 
pflanzen. Wie  sehr  die  Verchsche  Angelegenheit  die  Gesellschaft  aufgeregt  hat» 

11 


'208 


geht  MB  dem  BeachhuB  Tom  80.  Mftra  1768  herror:  „Ueber  die  Gralath^Bchen 
Zwistigkeiten  beliebte  man  folgendes,  derselben  Geschichte  mösste  kors  und 
nur  nach  den  Hauptumständen  ohne  Nsimcn  erzählt  werden,  die  hier/u  gehörigen 
Schriften  nnd  Beläge  müsste  man  besondera  legen  und  vei-äiegeln,  auch  keinem 
entdecken  oder  sie  aus  dem  Kasten,  wovon  die  3  Schlüssel  der  Oirector,  der 
Viccdirector  und  der  Thesauarius  haben  muHSten,  anders  heraus  nehmen  als  auf 
Genehmigung  und  zum  J>('stc)t  der  (lesellschaft.'-  Diese  Acten  habe  ich  noch 
in  dem  genannten  Rasten  vorgefunden. 

Nun  konnne  ich  zu  Gralaths  Wirksamkeit  im  Dienste  der  Stadt.  Die 
Jungen  Patricier  j)flegten  ihre  öffentliche  Thätigkeit  als  Quartiermeistcr  und 
Kirchonvorsteher  zu  beginnen.  Schon  1742  war  (ir.ilaiii  Quartiermeister  des 
Hohen  Quartiers,  später  wurde  er  uocli  dirigireuder  Kirchenvorstehor  der  Ober- 
Pfarrkirche.  Sein  erstgenanntes  Amt  verwickelte  ihn  in  die  Zwistigkeiten 
swisohen  dem  Rath  nnd  der  dritten  Ordnung,  welche  von  1748  bis  1754  die 
Stadt  aofregten. 

Die  Regierung  der  Stadt  wurde  damals  von  dem  Rath,  welcher  ans  vier 
BOrgenmeisteni  nnd  viersehn  Rathsherren  bestand,  als  der  ersten  Ordnung,  von 
den  Schoppen  ab  der  zweiten  Ordnung  und  von  der  dritten  Ordnung,  wialdie 
aus  vier  Quartieren,  denen  Quartiermeister  vorstanden,  gebildet.  Die  dritte 
Ordnung  wurde  von  der  Bürgerschaft,  die  Schdppen  und  Rathsherren  vom 
Rathe  gewählt. 

Seit  1748  hatte  die  dritte  Ordnung  mancherlei  Beschwerden  an  den  Rath 
gerichtet,  von  denen  aber  nur  die  folgende  für  uns  wichtig  ist.  Nach  den 
bis  dahin  geltenden  Restimniungen  sollte  der  dritte  Tlicil  des  Raths  und  der 
Schoppen  aus  Kaulleuten  bestehen.  Der  Rath  sollte  zwar  die  Schöppen  nnd 
Rathsherren  wählen,  alier  nur  aus  den  Ca'Hlidaten.  die  in  dop])elter  Zahl  von 
der  dritten  Ordiniug  vorgeschlagen  waren.  Beides  war  lange  Zeit  nicht  ge- 
schehen; die  Kaui'leute  sassen  nur  in  geringer  Zahl  im  Rath  und  im  Schöppen- 
stuhl,  und  der  Vorschlag  der  dritten  Ordnung  wai'  gar  nicht  mehr  in  Gebrauch. 
So  kam  es,  dass  der  Rath  ftat  nur  ans  Mitgliodinn  der  sogenannten  Geaehlechter, 
die  von  der  Gegenpartei  die  „Gelehrten'*  genannt  wurden,  bestand. 

Da  die  Beschwerden  beim  Rathe  keinen  Erfolg  hatten,  wandte  sich  die 
dritte  Ordnung  an  den  König.  Dieser  bestimmte  in  einem  Rescript  vom  9. 
Januar  1750,  dass  bei  der  nächsten  im  Win  stattfindenden  Wahl  die  7  vaoanten 
Stdlen,  nnd  zwar  4  im  Rath,  3  im  Gericht,  durch  Kauflente  besetzt  werden 
sollten,  und  zwar  sollte  die  dritte  Ordnung  14  Kaufleute  vorschlagen,  unter 
denen  der  Rath  zu  wählen  habe.  Als  der  Rath  sich  dieser  Bestimmung  mir 
theilweise  fügte,  erfolgte  eine  neue  Beschwerde  der  dritten  Ordnung.  Beide 
Parteien  schickten  Deputirte  nach  Warschau.  Ihnen  wurde  im  Juli  1750  das 
kurz  „Ordinitio  regia"  genannte  Rescript  vorgelegt,  welches  Deciarationen  des 
für  die  Stadtverwaltung  geltenden  Rechts  enthielt. 

In  der  dritten  Ordnung  selbst  war  man  aber  durchaus  nicht  einig;  eine 
nicht  unbeträchtliche  i'axtei,  an  deren  Spitze  der  Quartiermeister  Graiatli  stand, 


204 


stellte  sich  auf  Sehe  des  BsIßaB,  Wieder  inudsD  ron  beiden  Betten  Deputirto 
an  den  KdnigL  Hof  gesnidt.  Dn  treten  60  Borger  „theile  Gelehrte,  tfaeib 
Ksafleute"  sosammen  vnd  wandten  eich  Im  Aognet  1751  mit  einer  Bittschrift 
direct  an  den  Kdnig,  in  der  sie  fiir  den  Bath  eintraten.  An  der  äpitie  dieser 
Fvnikig  stand  Gralath.  Der  König  schickte  ein  Assessorlalgerioht  nach  Dansig, 
welehes  die  Streitigkeiten  der  Pivteien  entscheiden  sollte.  Vor  dieses  worden 
auch  die  Ffinfzig  geladen,  aber  am  3.  Februar  1752  von  allen  Bescbnldigimgea 
freigesprochen.  Die  Klüger  wandten  sich  aber  noch  einmal  nach  WarscbM. 
Die  Folge  davon  war,  dass  der  Rath  kurz  vor  der  Wahl  informirt  wurde: 
,,da88  Sr.  Majestät  es  zu  hohem  Wohlgefallen  gereichen  würde,  wenn  bei  be- 
vorf^tehender  Kühr  keiner  der  60  Bürger  in  den  Schttppenstuhl  oder  Bath 
gewählt  würde." 

Der  Rath  dagegen  wurde  für  schuldig  befunden.  Zur  Unterhanilluni^ 
wegen  der  Festsetzung  der  Strafe  wurde  eine  Deputation  an  den  Hof  gesandt, 
welche  einen  Yertrap;  schloss,  nach  welchem  sich  der  Rath  zu  einer  hohen 
Strafsumme  vei"pflichtctc.  Diesem  Vertrage  wurde  auf  Betreiben  der  Gegner 
noch  die  folgende  Bestimmung  hinzugefügt,  „l^cr  Allerhöchsten  Absicht  Ihi-er 
Königl.  Majestät  gemäss,  macht  sich  der  Rath  hiemäcbst  Terbindlich,  keinen 
von  denen  Bfi^ern,  so  eine  gewisse  Supplic  unterschrieben  in  einigen  Aentsn 
nnd  Ehrenstellen  sn  befihrdemi  bevor  bei  Ihro  lügestftt  solche  wegen  dieses 
ihres  unstatthaften  Betragens  und  ohngeziemenden  Unternehmens  nnd  Betrsgeos 
nm  Gnade  aUemnterthamgst  gebeten  und  solche  wieder  erlangt  haben." 

Von  dieser  Bestimmong  wurde  Gralath  schwer  betroffen.  Cm  die  Ve^ 
zeihung  zu  erlangen,  bedurfte  es  einer  grösseren  Getdsamme;  doch  nicht  alle 
Ffinfzig  hatten  gleiches  Intei*esse  an  der  Sadie,  da  ein  Theil  kaum  hoAm 
durfte,  in  die  höheren  Stadtämter  gewählt  zu  werden.  Den  Bemühungen  von 
Gralath  und  Com.  Gunis  gelang  es,  von  31  Theilnehmern  24000  Gulden  ssr 
sammenzubringen  nnd  den  Rath  zu  bewegen,  noch  6600  Gulden  ans  eigenen 
Mitteln  zuzulegen,  worauf  die  Verzeihung  vom  Königlichen  Hofe  erfolgte. 

Nun  ornt  stand  Gralath  der  Wog  zu  den  höheren  Stadtämtoru  offen. 
Sofort  bei  der  nächsten  Wald  im  Mäi/  1754  wurde  er  in  das  Gericht  der 
Rechten  Stadt  gewählt.  Schon  1758  wurde  er  Rathsherr.  Hier  hatte  er  gleich 
Gelegenheit,  seine  Gescliicklichkeit  als  Unterhändler  zu  zeigen.  Die  Russen 
hatten  das  Königreich  l'reubsen  besetzt  und  näherten  sich  Danzig;  ihr  Haupt- 
quartier befand  sich  schon  in  Marienwerder.  Da  stellte  am  10.  April  der 
russische  Oberbefehlshaber  Graf  Fermor  das  Ansuchen  an  Daniig,  eine  masiBob 
Besatiui^  anfirandimen.  Die  Stadt  jedoch  wollte  neutral  bleiben.  Schlennf 
wurde  die  Festung  in  Yertheidigungszustand  gesetzt  und  die  Bathsherrcs 
Gralath  und  Gottlieb  Gabriel  Weickhmann  als  Deputirte  nach  Marienwerder  u 
den  russischen  Oberbefehlshaber  gesandt  Dass  man  dieser  Deputation  eise 
grosse  Bedeutung  heilste,  geht  daraus  hwvor,  dass  dm*  Bath  Ffirbitten  ft 
dieselbe  in  drei  Kirchen  anordnete.  Ihnir  Geschicküdikelt  gelang  es,  das 
Grafen  zu  bestimmen,  von  einer  sofortigen  Beeetiung  der  Stadt  abzusehen  osd 

Ii 


905 


die  Aasgleidbiuig  der  Sache  directen  Yerhandliingen  mit  dem  msriBchen  Hofe 
SU  öberltflsen. 

Nodi  sweimal,  1759  nnd  1760  worden  Gnüatli  und  Weiokhmenii  in  das 
nunBehe  Hauptquartier  nach  Ifarienboig  an  die  GeneralfeldmarechSUe  Oraf 
Soltikof  und  Oraf  Butterlin  geschickt.  Beidemal  aber  handelte  es  sidi  nor 
dämm,  die  neoen  OberbefeUehaber  im  Namen  der  Stadt  zu  begrüssen  und  von 
ihnen  die  Zoaage  an  erlangen,  das  Gebiet  der  Stadt  mit  Einquartierang  möglidiBt 
zn  Terschonen. 

1763  wurde  Gralath  Bürgerraeister  und  zwar  sofort  Vicepräsident.  Ueber 
»eine  Wirksamkeit  in  diesem  Amte  hal)e  i<  ii  nichts  ermitteln  können.  Bei  dem 
polnischen  Hofe  stand  er  in  Gunst,  wie  daraus  hervorgeht,  dass  er  von  Htanislauä 
August  Poniatowski  zum  Jägermeister  in  der  Nehrung  ernannt  wurde. 

Daa  Hauptdenkmal,  das  er  sich  selbst  geschaffen  hat,  ist  die  grosse  von 
Danzig  nach  Langfuhr  fuhrende  Doppelallee  aus  holländischen  Linden.  Nach 
allen  Nachrichten  ist  er  es,  der  nicht  nor  den  Gedanken  daza  gehabt  hat, 
sondern  der  anch  die  über  100000  Golden  betragenden  Kosten  dorch  seine 
Bemfthong  onter  den  BUrgem  der  Stadt  ao^bracbt  hat 

Die  VoUendong  dieser  grossartigen  Anlage  sollte  er  nicht  mehr  erleben. 
Mitten  in  seiner  ThftUgkeit  worde  er  am  28.  Joli  1767  Tom  Tode  dahingerafEt. 
Die  Natorforschende  Gesellschaft  Teranstaltete  eine  Todtenfeiw,  an  der  die 
Spitzen  der  Stadt  theilnahmen.  Sein  lebensgrosses  Brustbild  worde  in  dem 
Sitzungszimmer  der  Gesellschaft  aufgehängt  Dasselbe  zeigt  nns  eine  stattliche 
Persönlichkeit  mit  energischen  Gesichtssägen. 


Als  Qoellen  haben  mir  gedient: 

1.  Versuche  und  Abhandlongen  der  Natorforschenden  Gesellschaft)  Bd.  1—3. 

1747.  1754.  1756. 

2.  Nene  Sammlung  von  Versuchen  und  Abbandlongen  derselben  Ctasell- 

Schaft.  1778. 

3.  Ephcmeriden,  Historien  und  Acten  der  Gesellschaft  vom  Jahre  1743  bis 
1791  in  21  Quartbäuden.  Mnspt. 

4.  Löschin:  Gescliichte  Danzigs. 

5.  Löschin:  Die  Bürgermeister,  Rathsherrn  und  Schoppen  des  Danziger  Frei- 
staates ond  die  Patricierfamilien,  denen  sie  angehören.  1868. 

6.  D.  Gralath:  Geschichte  der  Stadt  Danzig  bis  1752. 

7.  Schriften  die  Danziger  Streitigkeiten  1749—1758  treffimd,  ein  Semmel- 
band,  der  gedmckte  ond  nngedrockte  Schriften  enth&lt  ond  von  Bürger* 
meister  Daniel  Gralath  herrührt  Stadtbibliothek. 

8.  Reoess  betrelEmd  da^jenig^  vas  zor  Abwehr  der  in  Deotschland  ao^- 
brochenen  Kriegsonrohen  1757—1763  geschehen.   Stftdt.  Archiv.  ICnspt. 


u 


206 


Notiz 

über 

in  Ostsee-Bernstein  eingeschlossene  Vogelfedern 


von 


Herr  Director  Oonweotz  betraute  mich  mit  der  UnterBuchimg  dreier 
Stftcke  Bernstein  mit  Vogelfeder-EinscU&saen,  welche  eich  im  Beeitse  des  West- 
prenssischen  Provinzfal-MaBenma  in  Danzig  befinden.  Yogelfeder'Einachl&sse  in 
Bernstein  sind,  so  viel  mir  bekannt,  bis  jetzt  überhaupt  nur  einmal  zur  ünte^ 
suchung  gelangt  und  zwar  dureh  Goeppert  und  Berendt  in:  „Der  Bemstets 
und  die  in  ihm  befindlichen  Pflanzenreste  der  Vorwelt'',  Berlin  1845  fol.  p. 
bOf  Taf.  VII.,  Fig.  29—31.  Denselben  lag  ein,  jetzt  im  K.  MineralogischeD 
Mnseum  zu  Herl  in  aufbewalirtes,  1  Zoll  grosses  Stück  Bernstein  vor,  welches 
einen  Federrest  enthält^  den  die  Genannten  für  ^ne  „Axillar-Fcder  vom  hinteren 
Flügelrande"  ansahen,  ohne  in  der  Lage  gewesen  zu  sein,  die  Familicnzugchörig- 
keit  des  einstigen  Trägers  bestiinnien  zu  können.  Ausser  diesen  liefiiiden  sich, 
wie  mir  Herr  Conweiitz  mittheilt,  zwei  noch  nicht  untersuchte  Stücke  im 
Besitze  des  Herrn  Isenheim  in  Kerlin. 

Zur  Gewinnung  von  Verirleich.siiiatn  ial  bettete   ieh   diverse  Vogclfedcrn 
in  Bernstein  oder  bernsteiiüihnliches  llaiz  ein,  und  zwar  sulchc,   welche  dein 
blossen  Auge,  oder  der  Betrachtung  mit  der  Lupe  nach,  mit  den  mir  vorliegen- 
den am  meisten  übereinzustimmen  schienen.    Es  kamen  dabei  in  erster  Linie, 
der  Natnr  dar  Sache  nach,  Baumvdgd  in  Betracht,  als  Spechte,  Meisen,  Bawn- 
Iftnfer,  Buchfink  n.  dergl.  Die  mikroskopische  Untersnchnngy  bei  welcher  mick 
HeiT  Dr.  E.  Haase,  Assistent  am  Ktfnigl.  Zoologischen  Museum  zu  Dresden, 
unterstützte,  bestätigte  das  durch  die  nmkroskopische  V^leichnng  und  die 
Betrachtang  mit  der  Lupe  erhaltene,  negative  Resultat,  nftmlich,  dass  es  sieh 
▼or  dar  Hand  an  der  Stmctnr  der  Federn  nicht  mit  Sicherheit  bestimmen  heatf 
anf  welche  Familie  oder  Gattung,  geschweige  denn  auf  welche  Art,  diesdbn 
zu  beziehen  seien.    Nur  mit  einem  grossen  Vergleichsmaterial  kann  man  hier 
vielleicht  etwas  \'(  rlässliches  eruiren.    Ob  es  sich  bei  diesen,  im  Bernstein 
eingeschlossen  Vogeifedom  um  noch  lebende  Arten  handelt  oder  nicht,  kaos 
daher  ebensowenig  jetzt  erörtert  werden. 

Ich  lasse  die  makroskopische  Beschreibung  und  den  mikroskopischen  Be- 
fund uebst  Abbildungen,  nach  den  Zeichnungen  des  Herrn  Dr.  Haasc  folgen: 


 207  

1)  ESn  Tiereckig- prism&tiscli  gescbliffeDes  dvnkleB  gelbes  Stuck,  16  mm. 
lang,  12  Uroit  :  oiiif^ef^chlo-^sen  eine  grosse  Dunenfeder  und  einige  lose  Aeste 
(rami);  bei  einfallendom  Lichte  von  schw  ar/trraaer  Farbe.  Die  Feder  hat 
selir  dichte,  nur  0,25  mm.  von  einander  stehende  rami  von  einer  Dicke  bis 
0,03  mm:  auf  diesen  stellen  die  Straliloti  (ratlii)  sehr  dicht,  circa  40  auf  '  mm; 
an  den  Strahlen  sind  auf  TM  uim  unt;e!"ahr  TkiiotiiTf  dunkh»  Ansrhwclliniircn, 
an  welchen  feine  Querhakon  sitzen.  Letztere  waren  bei  vt)n  mir  ein<^eschioss(Mifii 
Federn  nicht  aufzufinden,  wälireiul  sonst  eine  A<^!inlielikeit  mit  ('ert/iia- 
und  /'ö7*»/«- Federn  vorzuwalten  seinen.  Fig.  1.  Aeste  mit  ihren  Strahlen 
am  Schaft,  40  Mal  vergr.;  Fig.  11.,  ein  einzelner  Strahl,  250  Mal  vergr. 


2)  Hellgelbem  viereckiges  Stück,  an  einer  Fläche  concav,  18  mm  lang, 
10  breit,  mit  einem  Fedcrreet  von  rostro Liier  Farbe,  dessen  Schaftstück  nur 
3  mm*  lang  ist,  mit  wenigen  einzelnen  Acsten,  welche  am  Schaft  dem- 
lieb  dicht  stehen.  Auf  2,5  mm  Länge  kommen  12  rami,  welche  snm  Schaft 
in  spitzem  Winkel  Ton  25~-S0*  stehen  nnd  starr  an  sein  scheinen.  Anf  diesen 
Aesten  sitzen  anf  einem  Raum  von  Vt  1^ — ^  Strahlen  von  nnge- 
fikhr  0,26 — 0,3  mm  Lftnge;  sie  besitaen  am  Omnde  eine  Breite  von  ca.  0,15  mm, 
gehen  allmfthlich  ganz  spitz  zn  nnd  sind  in  einen  oberen  peilnciden  Sanm  nnd 
einen  unteren  Stützstab  zu  unterscheiden.  Knoten  und  Verdickungen  finden 
sich  an  den  Strahlen  des  grösseren  Federrestes  nicht;  an  einigen  lässt  sich 
kurz  über  dem  Ansatz  an  dem  ramus  ein  etwas  blasig  erweiterter,  weisslicher 
pellucider  Theil  unterscheiden,  der  beiderseits  von  pigmentirtem  eingeschlossen 
ist.  Es  sehcinen  hier  gewisse  Aehnlichkeiten  (Sparrigkeit,  Form  der  radii)  mit 
Spechtfedern  vorhanden  zu  sein,  z.  H.  mit  denen  von  Pim«  majifr  L.,  Bunt- 
specht, allein  es  lässt  sich  dieses  doch  nur  mit  grosser  Reserve  aussprechen, 


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da  es  mir  auch  nicht  gelang  zu  erkennen,  welche  Art  von  Feder  vorliej^t. 
Fit?.  II.  1.  Aestoi  mit  ihren  Strahlen  am  Schaft,  40  Mal  vergr. :  2.  ein  oinzolnei- 
Strahl,  200  Mal  vei^r.;  3.  blasig  erweiterter  Ansatz  eiues  Stralile«,  200  Mal 
vergrössert. 

3)  Schmuckatcinartig  abgeschliffenes  hellgelbes  Stuck,  16  mm  lang,  11,5 
breit,  welches  einen  weniger  deutlichen,  mit  den  Strahlen  etwas  zusammen- 
geklebten Best  einer  dnnkelgraneni  ein  wenig  in*a  BiSnUelie  tlehenden 
Dunenfeder  entlUUt;  sie  erinnert  doreh  ihre  perlechnnrartig  acliWMli  Terdiekten, 
dieht  Btehenden  Strahlen  und  ebenso  dicht  wie  bei  No.  1  stehenden  Aeste, 
wie  jene  Feder  an  di^enigen  von  Bamnliofem,  Meisen  etc.  Die  b^  No.  1 
erwühnten  Qaerhaken  an  den  Knötchen  der  radii  Ibhlen  bei  diesen  St&oke. 

Unter  bewandten  Umständen  halte  ich  es  nicht  für  geboten,  diesen 
Federn,  wie  es  sonst  bei  Beschreibungen  von  Bernsteineinschlüssen  biw  ond 
da  üblich,  nene  generisohe  Bezeichnongen  beizulegen,  da  eine  anch  nnr  tkdgBt' 
massen  genfigmde  Characterisirnng  mir  nicht  möglich  ist 

Dresden,  den  31.  Mai  1886. 


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Schriften  d  Nalurf.Geselli^i'haff  zuD<' 


Taf.r. 


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5(:r.r.  £i.i;£iti:rf: Gesellschafl  z.Daniia.K       Bc  't.Heft. 

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Taf.m. 


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